Anno 1771. den 6. May.
Num. 18.
Mit Hoch=Fuͤrſtl. Heßiſ. gnaͤdigſt. PRrvrLEero.
Darmſtaͤdti=
Anzeigung.
zu finden in der Fuͤrſtl. Hof=
ſches Grag=und
Blaͤttgen,
u. Canzley=Buchdruckerey.
Dictualien= und Markt=Preis.
7½ kr.
Ein E Ochſenfleiſch
6 kr.
1 = Rindfleiſch
6 kr.
1 „ Kalbfleiſch
1 = Hammelfleiſch
7½ kr.
6 kr.
1 „ Schaffleiſch
8 kr.
1. „ Schweinenfleiſch
1 „Schinkenu. Doͤrrfleiſch 14kr.
1 = Speck
1 = Nierenfett
1 = Hammelsfett
1 „ Schweinenſchmalz 14kr.
1 == Kalbsgekroͤß
1 = Kalbsgelung
( „ Hammelsgeluͤng
1 = Ochſengeluͤng
1 == Suͤlzen
1 „ Bratwuͤrſt
1 „ Leber= und Blutwuͤrſt, 8 kr.
Eine geſalzne oder geraͤucherte
= 32 kr.
Ochſenzunge =
10 kr.
Ein Kalbskopf
Ein Hammelskopf
4 kr.
1 kr.
Ein Kalbsfus
Ein Malter Korn
7fl. kr.
Ein Malter Gerſten
5fl. 36 kr.
Ein Malter Waizen
9fl. 30 kr.
Ein Malter Spelz
3fl. kr.
14 kr.
14 kr.
14 kr.
5 kr.
5kr.
3 kr.
3 kr.
24 kr.
12 kr.
Fuͤrſtl. Heßiſche Policey=Deputation dahier.
Ein Malter Hafer
3fl. kr.
1 MalterRockenMehl 8fl. kr.
1 Malter weiß Mehl 10fl. kr.
1 Kumpf Hafermehl
32kr.
1 Kumpf geſchelter Hirßen 48kr.
1 Kumpf grobgeſchelte Gerſte 56kr.
1 Kumpfkleingeſch. Gerſte 1ßl.20kr.
1 Kumpf Erbſen
32 kr.
1 Kumpf Linſen
32 kr.
1 Maas Merz= oder Lager=Bier 4 kr.
1 Maas Bier
4kr.
1 Maas Bier=Hefe
24 kr.
1 Maas Kuͤh=oder Geismilch 4kr.
1 Pfund friſche Butter 14a15 kr.
1 Pfund Handkaͤs der beſten 4 ke.
Dieubrige Handkaͤs 4 Stuͤck 4kr.
Eyer 8 Stuͤck vor
4 kr.
Brod=Taxe und Gewicht.
Vor 4kr. Brod ſoll wieg. 1E14L.22.
Vor 6 kr. dito = 24 5L. 32.
Vor 12kr. dito = 4E11L.22.
Vor 1 kr. Kuͤmmelbrod oder Brod
von Rocken=Vorſchuß gLoth 12
Vor 2kr. dito = 18Loth 2
Vor 1kr. Waſſerweck 7Loth 1
Vor 1kr. Milchweck, 4Loth 1
Vor 1 kr. Milchbrod 3Loth 3 (
Bekanntmachung von allerhand Sachen,
ſo dem gemeinen Weſn noͤchig und nuͤglich ſind:
I. Herrſchaftlich Policey=Publicandum.
Darmſtadt. Nachdeme gnaͤdigſt verordnet worden, daß
das Malter Korn nicht hoͤher denn 7. fl., das Malter Gerſten
zu 5.fl. 36. kr., Spelz 3. fl. und das Malter Aaizen zu 9.fl.,
das Malter Nocken=Mehl hingegen ebenfalls nicht hoͤher dann
zu 8.fl. und das Weis=Mehl zu 9.fl. 30. kr. verkaufet, und gegen
die Contravenienten nicht nur mit der Confiſcation des
verkauf=
ten Guts, ſondern auch noch dazu lit einer Geld=Strafe von
Funfzig Rthlr. ohnnachſichtlich verfahren, und dem
Anbrin=
ger jedesmal der dritte Theil des confiſcirten Guts verabreichet
werden ſolle; Als wird ein ſolches hiermit zu dem Ende bekannt
gemacht, damit ſich Jederman hiernach gebuͤhrend achte.
Signatum Darmſtadt, den 17. April 1771.
Fuͤrſtl. Heßiſche Policey=Deputation daſelbſt.
II. Herrſchaftliche Notification.
Darmſtadt. Nachdem gut befunden worden, das denen Gebruͤvern
Schatzmann zu Friedberg ertheilt geweſene Privilegium uͤber eine Tabacks=
Fa=
brique und deſſen Debitirung im Land wiederum aufzuheben, ſo fort den
allei=
nigen Tabacks=Schnitt in dem allhieſigen Fuͤrſtlichen Ober=Amt oͤffentlich
auf=
zuſtecken, und an den Meiſbietenden ſalva tamen Ratificatione auf den 8ten
May h. a. anberaumet; Als wird ſolches hierdurch bekannt gemacht, daß, wer
hierzu Luſten habe, in præſixo termino auf dem allhieſigen Rath=Hauß
Mor=
gens um 9. Uhr erſcheinen, der Verſteigerung beywohnen und nach Gefallen
mitbieten moͤge. Signatum Darmſtadt, den 26. April 1771.
C. E. Bechtoldt, Fuͤrſil. Reuthmeiſter.
II. Sachen, ſo zu verkaufen.
Dornheim. Nachdeme der Gemeinde Dornbeim gnaͤdigſt bewilliget
worden, ein Stuͤck Eich=Wald ausjurotten, woraus Bau=Baͤume von
aller=
ley Gattung und Gebrauch, Stamm=weiſe zu bekommen ſind; Als wird
ſol=
ches denen Liebhabern bekannt gemacht, daß ſolche, welche Bau=auch Tauben=
und Clafter=Holz daraus erkaufen wollen, daſelbſten ihr Conto finden koͤnnen.
Dornheim den 26. April 1777.
A. C. Chelius, Füͤrſtil. Renthmeiſter.
Etwas Rocken=Kleyen i8t zu verkaufen, und deßfals in der Buchdruckerey
nachzufragen,
IV. Sachen, ſo zu vermiethen.
Zwey Zimmer vor eine ledig= Perſon ſind zu verlehnen, woron in der
Buch=
druckerey Nachricht zu haben.
V. Vermiſchte Nachrichten.
Darmſtadt. Nahdene die Hn. Entrepreneurs der ihrer Vortreflichkeit
we=
gen vor je her ſehr revomirten Heilbronner Tuch=Bleiche zu mehrerer
Bequem=
lichkeir der ſonſt ſo weiten Tranſportirung derer Tuͤcher ſich entſchloſſen, eine
derſelben unter Aufſicht dero Herrn Bruders in Offenbach anzulegen; und
dieſe nicht allein in einer guten Lage, ſoydern auch ihrer ganzen Einrichtung
nach von derjenigen Beſchaffeaheit iſt, daß alle moͤgliche Satisfaion ſowohl
wegen der vollkommenſten Abbleichung als ſchoͤnſten Ausruͤſtung zugeſichert
werden kan; ſo verſpricht man ſich einen geneigten Zaſpruch. Man zahlt ſowohl
von Hanf als Flachs ¾ breiten Tuͤchern 2½ kr, die aber breiter 3 kr. und vor
1 1b. Garn oder Zwirn 16 kr., welches man einem geehrten Publico andurch
bekannt machen wollen. Diejenige nun, welche geſonnen ſind, ihr Garn und
Tuͤ=
cher abbleichen zu laſſen, belieben ſolche in Zeiten an mich Unterzeichneten von dato
an bis Jacobi gegen einen gedruckten Schein franco einzuſenden, wo Sie
ei=
ner vollkommenen Accurateſſe und erwuͤnſchten Bedienung geſichert ſeyn koͤnnen.
JohannPhilipp Boͤcking, Burſtenbinder in Darmſtadt.
Darmſtadt. Johannes wallrab, Burger und Handelsmann, wohnhaft in Amſterdam,
hat in ſeinem dermaligen allhieſigen Aufenthalt wahrgenommen, daß nicht allein in hieſiger
Stadt, ſondern auch auf dem Land ſich Leute finden, welche von Anverwandten, Erbſchaften in
denen Hollaͤndiſchen Provinzien, oder ſonſtige Sachen zu ſuchen haben, aber nicht wiſſen, wie
dieſertwegen nachgeſucht, noch viel weniger wie dieſe Sachen ausgemacht werden muͤſſen;
Fer=
ner:ſolte es Leute geben, welche etwan allerley rare oder curioͤſe Sachen zu verkaufen haben, und
hier im Lande nicht anzubringen ſind, ſolche will derſelbe, nach hinlaͤnglich geſtellter Caution, zum
Verkäuf, nach Beſchaffenheit der Sache in Commißion mitnehmen; wie nicht weniger, ſo ſich
jemand ſinden ſolte, welcher in Holland ein und anderes von Waaren, oder ſonſten etwas
ein=
zukaufen haͤtte, davon will derſelbe alſo den Einkauf und Tranſport beſorgen. Offeriret
dem=
nach ſeine Dienſte, und zeiget dabey an, daß ſein Aufenthalt allhier in dem Gaſthaus zum
wei=
ſen Schwanen, noch uber 14. Taͤge ſeyn wird, wo derſelbe taͤglich anzutreffen und zu ſprechen iſt.
Nachdeme die zie Claſſe der Burg=Gelnhaͤuſer garantirten Lotterie den 29. verwichenen
Mo=
nats Aprilis vollzogen worden; Go koͤnnen die Gewinnſte nach Ruͤckgabe der Original=Looſe
allſtündlich bey mir in Empfang genemmen werden. Die Ziehung ger Claſſe geſchiehet laut Plan
den 3. Junli a. c. Die Hn. Intereſſenten werden alſo erſucht, die Renovation ihrer Looſe in
Zei=
ten zu beſorgen, damit ich meine Nota zur rechten Zeit einſenden kan. Mit neuen Kaufloſen zur
4ten Claſſe kan ebenfalls denen on Liebhabern aufwarten. In die ſchen oftermalen bekannt
geinachte Zahlen=Lotterien kan taͤglich eingeſetzt werden, und die Pians von allen umſonſi zu ha=
Chriſtoph Ney, an der Stadt=Kirche wohnhaft.
den bey
Darmſtadt. Denen reſp. Hrn. Praͤmmeranten der Gießer Epiſiel=Sammlung dienet
zur berichigenden Nachricht, daß ſnunmehro mit Druckung des bekannten koſtbaren Werkes
der Anfang gemackt worden, welches die Probe, ſo in 6. verfertigten Boͤgen beſtehet, und mir
deßfalls von dem Hn. Verleger zugeſchickt, um ſolche denen Hrn. Praͤnumeranten vorzeigen zu
koͤnnen, ausweiſet; es wird auch fernerhin damit ſteißig fortgefahren werden. Man verſpricſe
ſich demnach, weilen die Praͤnumerations=Zeit bald zu Ende gehet, daß ſich diejenige, ſo noch
willens ſind, auf dieſes ſehr erbauliche Buch zu praͤnumeriren, baldigſt bey Unterſchriebenem
ſich einfinden werden.
J. J=will, p. t. Factor in allhieſiger Buchdruckerey.
VI. Beſchluß der abgebrochenen Wayſenhaus=Nachricht.
Den 1. Merz verehrte ein oft mildthaͤtiger Wayſen=Freund 1fl. 6Alb. Den 3. wurde ein
Conv. Thaler uͤberbracht, mit Verlangen vor ene krancke Mitſchweſter zu baͤten. Den 4.
wurde ein zum Wayſenhauß verehrter Schuld=Poſten mit 2fl. 21Alb. zahlt. Den 12. kam;
von einem Ungenannten 1fl. 13 Alb. 4Pf Den 15. wurde ein Conv. Thaler uͤberſchickt, GOte
zu dancken, vor ſeine gnaͤdige Huͤlfe, einer kranck geweſenen Mitſchweſter erwieſen. Den 22.
kamen 6 Alb. mit Verlangen vor ein kranck Kind zu baͤten. Den 24. wurden 3. Severins
uͤberliefert, ſo von geneigt=milden Haͤnden, in das Opfer=Saͤcklein bey hieſiger Stadt=
Kir=
che, vor die Wayſen waren eingelegt worden. Aus dem Stock iſt in dieſen ½. Monaten
ein=
kommen 4fl. 20 Alb. 5 Pf. Der allwiſſend=große GOtt, welcher alle dieſe Freunde, als die
Seinen wohl kennet, und wie ſie ihrem barmh rzig=himmliſchen Vater, als aͤchte wahre
Kin=
der nachahmen, wolle ihnen auch den veibe ſſ nen Gnaden=Lohn, an Seel und Leib, zeiſich
und ewig, reichlich ertheilen.
Angekommene fremde, (errn Paſſagiers.
Vom 27. April bis den 4. May 177I.
Herr Deuthorn, Amtmann von Burggemunden, den 30. April.
Herr Eiſerle, Handelsmann von Dünckelſpiel, eod. logiren im Adler=
Herr Albrecht, Mahler von Maynz, den 21. April.
Herr Kuͤllinger, Handelsmann von Schwaͤbiſch=Gemünd, eod. logiren in
der Cron
Sechs Galanterie=Kraͤmer aus Boͤhmen und Italien, logiren im Engel.
Ab= und durchgereiſte Herrn Paſſagiers.
Herr von Kitſcher, General=Lieutenant, von Zwingenberg, den 26. April.
Herr von Watzdorf, Wuͤrtemb. Obriſt=Lieut. von der Garde zu Fus, den 30. Apr.
Gebohrne, Getaufte, und Verſtorbene in voriger Woche.
Gebohrne und Getaufte.
Den 28. April, Hr. Joh. Ludwig Brückner, Burgern und Handelsmann, ein
Toͤchterlein.
Den 29. April, Joh. Wilhelm Hoͤchſt, Fuͤrſtl. Renth=Cammer Canzley=
Die=
nern, ein Soͤhnlein.
Geſtorbene und Beerdigte.
Den 1. May, Mſtr. Ludwig Chriſtian Krauß, Burgern und Schneidern, ein
Soͤhnlein, alt 4. Jahr.
Den 3. May, Joh. Henrich Schneider, Burger und Ackermann, alt 83½ Jahr.
In hieſiger Buchdruckerey ſind zu haben:
Ungebundene Buͤcher.
Herr von Garſault Unterricht
Der wahrſagende Mercurius,
fuͤr Liebhaber der Pferde und
nach dem Fall dreyer Wuͤrfel. 30 kr.
Reuter.
36 kr. Entdeckter Cotton= oder Indien=
Oronocko oder der Africaniſche
Druck, nebſt der Saͤchſiſchen
Prinz.
Schoͤn=Faͤrberey ꝛc.
30kr.
36kr.