Anno 1767. den 16. Febr. Num. 7.
Mit Hoch=Fuͤrſtl. Heßiſ. gnaͤdigſt. PRIVILEGIO.
Darmſtaͤdti=
ſches Frag=u.
Anzeigungs
Blaͤttgen,
zu finden in der Fuͤrſtl. Hof=
u. Canzley=Buchdruckerey.
Victualien= und Markt=Preis.
5½ kr. Ein Malter Hafer
Ein 16 Ochſenfleiſch
1fl. 48 kr.
5 kr.) 1 Malter Rocken Mehl 3fl. 8kr.
== Rindfleiſch
5kr.) 1 Malter Weiß Mehl 5fl. kr.
„= Kalbfleiſch
=„ Hammelfleiſch
5½kr.) 1 Kumpf Hafermehl
20kr.
5kr.) 1 Kumpf geſchelter Hirßen 32 kr.
1 = Schaffleiſch
= Schweinenfleiſch
5½ kr. 1 Kumpf grobgeſchelte Gerſte 40 kr.
1 =Schunkenu. Doͤrrfleiſch 12kr. 1 Kumpfkleingeſch. Gerſte 1fl. 4kr.
14kr. 1 Kumpf Erbſen
1 = Speck
16kr.
11 kr. 1 Kumpf Linſen
== Nierenfett
16 kr.
1 == Hammelsfett
10 kr. 1 MaasMerz=oder Lager=Bier kr.
1 = Schweinenſchmalz 12kr. 1 Maas Jung=Bier
3 kr.
4 kr. 1 Maas Bier=Hefe
1 „= Kalbsgekroͤß
16 kr.
1 == Kalbsgeling
4 kr. 1 Maas Kuͤh=oder Geismilch 5kr.
1 „ Hammelsgeling
3 kr. 1 Pfund friſche Butter 12a13 kr.
1 = Ochſengeling
3 kr. 1 Pfund Handkaͤs der beſten 5kr.
== Sulzen
24kr. Dieuͤbrige Handkaͤs 5 Stuͤck 4kr.
1 „ Bratwuͤrſt
10kr. Eyer 5a6 Stuͤck vor
4 kr.
= Leber= und Blutwuͤrſt 6kr.) Brod=Caxe und Gewicht.
Eine geſalzne oder geraͤucherte
Vor 4kr. Brod ſoll wieg. 2427Loth
Ochſenzunge = 28kr. Vor 6 kr. dito = 46 8½ Loth.
8 kr. Vor 12kr. dito = 8E 17Loth
Ein Kalbskopf
6kr. Vor 1 kr. Kuͤmmelbrod oder Brod
Ein Hammelskopf
Ein Kalbsfus
1kr. von Rocken=Vorſchuß 13Loth 22.
2fl. 50kr. Vor 2kr. dito = 27Loth=
Ein Malter Korn
Ein Malter Gerſten 2fl. 24kr. Vor 1kr. Waſſerweck 11 Loth 2
Ein Malter Waizen 4fl. 6 kr. Vor 1kr. Milchweck, 8Loth 2
Ein Malter Spelz 1fl. 24kr. Vor 1 kr. Milchbrod 7 Loth 2
Fuͤrſtl. Heßiſche Policey=Deputation dahier.
AVERTISSEMENTS.
Nachdeme die, aufheute anberaumt geweſene oͤffentliche Verſteigerung, des
geweſenen Land=Rath Schulzen, an der Stadt=Kirche gelegenen Behauſung,
be=
ſondern Vorfallenheiten halber, nicht vor ſich gehen koͤnnen, und dahero hierzu ein
anderweiter Terminus, und zwar auf den 18.huj. anberaumet worden; Als wird
ſolches dem Publico zu dem Ende hierdurch bekant gemacht, damit diejenige, wel=
Ghehierzu Luſten haben, ſich in termino Morgens gegen 9Uhr, auf Fuͤrſil. Renth=
Cammer einfinden und mitbieten koͤnnen. Sign. Darmſtadt, den 11.Febr. 1767.
Fuͤrſtl.= Heßiſ. Renth=Cammer daſelbſten.
Nachdeme des verſtorbenen Fuͤrſtl. Cammerrath, Herrn Naumanns
hinter=
laſſene Erben geſonnen ſind, ihre Scheuer vor dem Frankfurther Thor, ingleichen
ihre ſaͤmtl. Feldguͤther in hieſiger und Beſſunger Gemarkung, beſtehend in
Gaͤr=
ten, Weingaͤrten, Aecker, Grabland und Wieſen, an den meiſtbietenden zu
ver=
lehnen; und hierzu Terminum auf Mirwochs den 18. Febr. 2.c. Nachmittags
um 1 Uhr in dem Naumaͤnniſchen Hauſe aueerſehen haben; So wird ſolches dem
Publico hierdurch bekannt gemacht, damit ſich die Liebhaber an gedachtem Tage,
Ort und Stunde einfinden moͤgen. Signatum Darmſtadt, den 24. Jan. 1767.
Von Commiſſions wegen.
G. W. Gotz Fuͤrſtl Regierungs=Secretarius.
Nachdeme bey Matthes Gengnagel, geweſenen Gemeindsmann und
nun=
mehrigen Beyſaſſen zu Wolfskehlen, ſich ſo viele Schulden hervorgethan, daß
deſſen Creditores, durch einen ordentlichen Goncurs=Proceß, auseinander
geſe=
tzer werden muͤſſen; Als werden alle diejenige, ſo an ſolchen eine Forderung haben,
hiermit citiret und erfordert, Mitwochs den 18. Febr. 2.c. Morgens um 9 Uhr, in
loco Wolfskehlen zu erſcheinen, und ihre Forderungen behoͤrig zu liquidiren;
Die=
jenige aber, welche nicht erſcheinen werdey, haben ſich der Præcluſion, und daß ſie
weiters nicht gehoͤret werden, zu gewaͤtrigen. Sign. Dornberg,den 24. Jan. 1767.
Fuͤrſtl. Heßiſ. Oberamt dahier.
Nachdem die Hombergkiſchen Erben emtſchloſſen ſind, ihren im Soder am
Mühlweg gelegenen groſen und wohlangelegten Garten, naͤchſtkuͤnftigen 4. Mertz
2.c. auf allhieſigem Rarhhauß an den Meiſtbietenden, jedoch ſalva ratificatione
kaͤuflich zu uͤberlaſſen; Sowird ſolches zu dem Ende hiemit in Zeilen
bekanntge=
macht, damit Diejenige, welche Luſten dazu haben, ſich Vormittags an
bemelde=
tem Tage nach der Kirche, auf dem Rathhauß einfinden, und mitbieten koͤnnen.
Nachdeme der 6jährliche Beſtand des Aſchenſammlens in hieſigem Fuͤrſtl.
Amt mit dieſem Jahr zu Ende gehet, und ſolches in Zeiten, damit der etwaige neue
Beſtaͤnder ſeine zum Pot=Aſchenſieden noͤthige Einrichtung machen kann, nach
Befinden. entweder das ganze Amt zuſammen, oder wie ſonſten gewoͤhnlich
gewe=
ſen, excluſive der beyden Oriſchaften, Roßdorf und Gundernhauſen, dieſe aber
beſonders durch oͤffentliche Aufſteckung auf das neue wieder verlehnet werden ſolh
und hierzu Terminus auf Mitwochen den 25. dieſes, Vormittags 9 Uhr in hieſiger
Fuͤrſtl. Rentherey anberaumet iſt; Als wird ſolches dem Pubtico hiermit bekannt
gemacht und koͤnnen diejenige,ſo zu dieſem Beſtand Luſten haben, ſich in Termino
einfinden, Conditiones anhoren und mitbieten. Lichtenberg, den 3. Febr. 1767.
Heumann, Fürſtl. Renthmeiſter.
Dem Publico wird hiermit bekannt gemacht, daß die dem Johannes
Spengler zugehoͤrige Bruchmuͤhl bey Niederramſtadt, nechſtkünftigen 10ten
Mertz, in loco Niederramſtadt auf daſigem Rathhauß, oͤffentlich auſgeſtecke
werden ſoll. Signatum Darmſtadt, den 7ten Febr. 1767.
Fuͤrſtl. Heßiſ. Oberamt daſelbſt.
Zu der 5ten Franckiſchen Silber=Flachs=Hollaͤndiſchen Leinwands=und
Coffée-Bohnen=Lotterie, ſo in 3 Claſſen beſtehet, und den 2. Mertz ihren
Anfang nimmt; das Loos koſtet zur erſten Claſſe 50kr., zur 2ten 1fl., und
zur 3ten Claſſe 1fl. 10 kr.; in denen 2erſten Claſſen kommen 2000 Looſe mit
lauter Treffer heraus, ſpielen aber weiter nicht mit, in der letzten Claſſe
kom=
men aber alle übrige Looſe mit Treſſer heraus; von dieſer, und noch andern
Lotterien, ſind Looſe bey dem Fuͤrſtl. Zollverwalter Sumpf, zu haben.
Von dieſen, unſern armen Wayſen erzeigen Wohlchaten, ſiffen wir ein ſo viel
laͤnger=
danckbarel Andencken, wenn wir auch ſolche hierdurch oͤffentlich ruͤhmen. Ein guter Freund
verehrte den 2. Jan. 3 fl., ein Danck=Opfer von dem Seegen, ſo Ihm GOtt im verfloſſenen
Jahr geſchencket. Den 5ten kam 1fl. mit Verlangen vor ein kranckes Kind zu beten. Den
7ten verehrte ein Freund 1fl. Ein anderer den 19ten5fl. Eod. Desgleichen 2 fl. Den
2zſten ein Freund 1 fl., wegen gluͤcklicher Entbindung GOtt zu dancken. Den 27ſten kamen
16 Alb., mit verlangter Vorbitte vor ein kranckes Kind. Den z0ſten mit eben ſolchem
Ver=
langen 12 Alb. Den 6ten Febr., wurde verlangt vor eine krancke Perſon zu beten, und
da=
dey 1 fl. uͤberſchickt. Den 10ten verehrten einige in dem Wayſenhauß verſammelte Freunde
10 fl. 12Alb. Aus dem Stock iſt einkommen 4fl. 24 Alb. 4 Pf. Wir loben und preiſen GOte.
Dancken dieſen mildthaͤtigen Freunden hertzlich, und wuͤnſchen Ihnen reichlich allerley Gutes,
zum Wohl Leibes und der Seele.
Zum Verkauff wird angetragen:
Es iſt ein 13oͤhmiges Faß, mit aͤcht und gutem Gundersblumer 1753ziger
Wein, im ganzen, oder auch Ohmweiß zu verkaufen, wer hierzu Luſten hat, und
die Probe anverlangt, kann deßhalb in der Buchdruckerey Nachfrage thun.
Kuͤnftigen 4. Mertz, gls auf den Monathl. Bußtag nach der Kirche, ſoll des
verſtorbenen Johannes Fahr, Vorder=und Hinterbehauſung, ſo an der
Schloß=
gaſſe am Eckſtehet, auf allhieſigem Rathhauß, oͤffentlich an den Meiſtbietenden
gegen baare Zahlung verſteigert werden; wer nun hierzu Luſten hat, kann ſich
alsdann einfinden und mitbieten.
Ein Weingarten iſt zu verkaufen,deſſen Lage am heil. Kreutz nechſt dem
Brun=
nen iſt, in welchem ſich ſchoͤne Obſtbaͤume befinden, und an der Groͤſe 5Viertel
haͤlt; wer nun dazu Luſten hat, kann in der Buchdruckerey Nachricht erhalten.
AVERTISSEMENT.
Die maſquirte Ball, nehmen Dienſtags den 17. Febr. auf dem Rathhaus=Saal ihren
An=
fang. Die perſon zahlet, wie ſchon gemeldet worden, vor jeden Ball einen groſen Franzoͤſ.
Laub=
thaier, wer aber ohnmaſquirt zuſehen will s Batzen auf einem Platz zuſitzen, und; Batzen zu
ſte=
hen. Abends um 8 Uhr wird der Anfang gemacht= und die Malquen erſcheinen ohne Degen
Stock oder andere Maſaueraten=Inſtrumenten, als Schaͤfer=Staͤb, Harlequins=Saͤbel u. dergl.
Die Billers ſind bey dem Hof=Tanzmeiſter le Roy, Dienſtags den 17ten dieſes, Nachmittags
von 4 Uhr bisum 6. zu haben; und wer Maſquenkleider verlangt, kann ſie bey dem allhieſigen
Schutz= und Handels=Juden Heyum Joachim, bekommen.
Angekommene frembde Herren Paſſagiers.
Vom 7ten bis den 14ten Februarii 1767.
Herr von Rotdmann, von Franckfurth, den 12 Febr., logiret im Adler.
Herr Seelig, Schiffmann von Kitzingen, den 27. Jan., log. im Ochſen.
Ab= und durchgereiſte Herren Paſſagiers.
Herr von Bauer, Preußiſcher Obriſter den 7ten und 9ten Febr.
Herr von Reichenbach, und Herr von Dungen, beyde aus dem Elſaß, den 7. Febr.
Herr Gieſſel, Muſicus aus Wien, den 7. Febr.
Herr Hederlein, Hof=Rath von Mannheim, den 8ten Febr.
Herr Schitzmann, und Herr Hellmund, zwey Raͤthe von Friedberg, den 9. Febr.
Monſ. le Marquis de Caſtrier, aus ffranckreich, den 10. Febr.
Herr Schweitzer, Kaufmann von Franckfurth, den 11. Febr.
Herr Herdling, Churpfaͤlziſcher Beamter, den 12. Febr.
Herr Iwerno, Preußiſcher Hauptmann, vom Regiment Bülau, eod.
Herr von Wamrath, Rittmeiſter von den Heſſen=Caſſeliſchen Gens C’Armes, den 13. Febr.
Gebohrne, Getaufte, Copulirte und Verſtorbene
in voriger Woche.
Gebohrne und Getaufte.
Den 8. Febr. Meiſter Johann Balthaſer Schuppert, Burger und Metzger, ein Tochterlein.
Den 9. Febr. Herrn Johan: Ernſt Kleinſchmitt, Fuͤrſtl. Cammer=Reſerentarius, ein Soͤhnlein.
Eod. Herr Johann Georg Ganz, Fuͤrſtl. Jaͤger allhier, ein Soͤhnlein.
Den 11. Febr. Meiſter Joh. Nicolaus Mayer, Burger und Maurer, ein Soͤhnlein.
Copuliret.
Den 10. Febr. Meiſter Johannes Heß, Burger und Hulhmacher allhier, Johann Heinrich
Heſes, Burger und Schloſſer=Meiſters zu Birſtein in der Grafſchaft Pſenburg, ehel.
Sohn, und Eliſabetha Catharina, weiland Stephan Stoffels, geweſenen Burgers
und Huthmachers allhier, hinterbliebene Wittib.
Geſtorbene und Beerdigte.,
Den 9. Febr. Johann Michael Mahr, Burger und Ackermann, ein Toͤchterlein, 10
Wo=
chen alt.
Eod. Johann Philipp Koch, Aeyſaß allhier, ein Soͤhnlein, 6 Jahr alt.
Den 10. Febr. Chriſtoph Samuel Schoͤne, der Mahlerkunſt Befliſſener, alt 35 Jahr, 5.
Monath und 10 Tage.
Den 12. Febr. Frau Friderica Catharina, weil. Herrn Johann Ludwig Schreidten, geweſ.
Fuͤrſtl. Landhauß=Verwalters, himterbliebene Wittib, alt 57 Jahr, 10 Monah und
14 Tage.
Eod. Meiſter Joh. Heinrich Frantz, Burger und Weißgerber, ein Soͤhnlein, 6 Monath.