den 7. May.
Num. XIX.
1750.
Mit Hochfuͤrſtl. Gnaͤdigſtem PRIVILEGIO.
Darmſtaͤdtiſches
Frag=und Anzeigungs=Blaͤttgen/
zu finden bey Gottfried Heinrich Eylau, Hof=Buchdrucker.
vPkrissEAeNr.
Nachdem die Wolß von Todtenwarchiſche Erben Ur krey Adel. Guth zu Lebeim,
beſtehend in einem woblgebauten Wohnbauß, gantz neu gebauſen Scheuer, geraͤumlichen
Stal=
lungen, Hoffraitb und Gaͤrthen, ſodann 100. Morgen 1. und ein kalb Viert=l Ackerfeld und
phnaſebr 30. Morgen Wieſen, nebſt der darauf hafftenden Real=Freybeit, wobey noch andere
anſehnliche Emolumenta beſag dem daruher vorhandenen Beſreyungs=Brieff dem Guth ankleben,
auf inſtebenden 1.ten Junii a.c. in loco Leeheim Fuͤrſtl. Ober=Amts Dornberg, dey oͤffentlicher
Verſteigerung an den Meiſtbietenden zu verkauffen willens; So wird ſolches hiermit jedermaͤn
miglich bekannt gemacht, damit diejenige Liebbaber, welche mitzubi=then Luſt baben, in termino
ſubbaſtarionis zu beſogtem Leeheim auf dem Rathbauß ſich beliehig eunfinden moͤgen. Darmſtadt
den 14ten Mav 1750.
Nach=
[ ← ][ ][ → ] Nachdeme die ſogenannte Rappen=Muͤhle bey Wohrfelden, Amts
Röͤſſelsheim, welche zwey Mahl=Gaͤnge hat, und in einem
wohlgebau=
ten Hauß; nebſt einem kleinen Neben=Bau beſtehet, auch mit einer
geraͤum=
lichen Scheuer, nebſt Pferd=und Schwein=Staͤllen verſehen iſt, ſamt dem
bey der Muͤhle gelegenen ſchoͤnen Garten, welcher ¾. Morgen haͤlt, und
wor=
innen viele Obſt=Baͤume befindlich ſind, ſonſten aber nur 5. fl. von der Scheel=
Muͤhle, und 13. Mler. Korn an Pfacht, von einem zeitigen Beſitzer jaͤhrlich
entrichtet werden muͤſſen, Donnerſtags den 21.ten dieſes Monats, in loco
Wohrfelden, ſamt allem Zugehoͤr, oͤffentlich aufgeſteckt, und an den
Meiſt=
bietenden, g gen baare Zahlung, verkauft werden ſoll; Als wird dem Publico
ein ſolches hierdurch bekannt gemacht, damit die Liebhabere dazu, die qu. Muͤhle
cum pertinentiis, nicht nur einſtweils beaugenſcheinigen, und ſich um deren
mehrere Beſchaffenheit erkundigen koͤnnen, ſondern auch in termino an
be=
ſtimmten Ort erſcheinen, und bey vorzunehmender Subhaſtation ihr Beſtes
pruͤſen moͤgen. Sign. Ruͤſſelsheim den 2.ten May 1750.
Bey dem Specerey=Haͤndler Caͤmmerer auf dem Marckt iſt nebſt
al=
lerhand, auch aufrichtig Oehl de Provence, wie auch alle Sorten Spanniſch
Rohr um billigen Preiß zu haben.
Unſere Wayſen koͤnnen ihre Devotion und Demuths=volle
Danck=
barkeit nicht beſſer beweiſen und darlegen, als wann ſie mit demjenigen Freund
ein Hertz und eine Seele werden, welcher folgendes alſo uͤberſchickt und
zuge=
ſchrieben:
GOtt, der die Wayſen ſchuͤtzt, heißt vor die Wayſen ſorgen.
Ich bin ein Wayß der Welt.- Er nimmt ſich meiner an,
Und was ich Gutes hab, das hat Er all gethan.
Sollt ich nicht wiederum ihm Funffzig Gulden borgen?
Nehmt, Wayſen! nehmt ſie hin zu eurem Wohnungs=Bau,
Von GOtt kommt allss Guts. Fragt nicht, wer ſie gegeben.
Danckt dem, der alles giebt, und lebt, daß nach dem Leben,
Ich euch in ſeinem Hauß, als ſeerge Bruͤder ſchau.
Orphauus Orphanophilus.
Den 29. April wurden 15. fl. zugeſchickt, ſo der ſeel. verſtorbene Herr Pfarrer
Winter zu Daxhauſen zu dem neuen Wayſen=Hauß Bau legiret. Den 1.ten
May kam 1. fl. GOtt zu dancken, wegen einer krancken Perſon anſcheinender
guten Beſſerung. Den 2.ten ſchickte ein Kind 1. fl. 15. Alb. mit einem Danck=
Lied GOTTzu loben und zu preiſen. Den 4 ten uͤberreichte ein bekannter
mildthaͤtiger Freund abermalen 1.fl. GOTT zu dancken, der wieder zu guter
Geſundheit verholffen. Den 5.ten wurde abermalen 1. fl. uberbracht, mit
Ver=
Verlargen zu GOTT zu beten, daß er eine gegenwaͤrtige Eur ferner ſegnen
moͤge. Aus dem Stock iſt 3. fl. 14. Alb. 3. Pf. einkommen. Der HERR
ſey gelobt! Er ſegne dieſe mildthaͤtige Freunde, und vergelte ihnen all ihre
wohlthaͤtige Liebe reichlich.
Es wird hierdurch bekannt gemacht, daß aühier in dem Gaſt=Hauß
zum groſſen Trauben eine neue Heng=oder Schriben=Uhr, welche Stunden
und Minuten zeiget, auch die Stunde ſchlaͤgt, und dieſelbe repecirt, und ein
verſilbertes Zifferblatt hat, ſonſten uͤberhaupt ein ſauberes und wohl gearbeis
Stuͤck iſt, auf Montag den 11. May Nachmittags um 3. Uhr ſoll ausgeſpiels
werden. Diejenige Herren Liebhaber, welche geſonnen ſind, mit zu ſpielen,
koͤnnen ſich von dato an auf dem Poſt=Comptoir in gedachten Trauben
mel=
den oder melden laſſen, um ihre Nahmen bey dem Poſt=Officianten
Vier=
ling einzuſchreiben, auch die gantze Zeit uͤber die Uhr in Augenſcheln nehmen.
Darmſtadt den 13. April 1750.
Zum Verkauff wird angetragen:
Bey dem Ober=Keller Marloff, auf dem geiſtl. Berg wohnhafft, iſt
friſch Sauer=Waſſer zu bekommen.
Ein neuer Kleider=Schranck mit 2. Thuͤren iſt bey dem Schreiner
Peter Beger im engen Gaͤßgen um billigen Preiß zu verkauffen.
Angekommene frembde Herren Paſſagiers.
Herr von Erthel, von Wuͤrtzburg, logirt im Trauben.
= George, Lieutenant von Mannheim, logirt im Trauben.
= von Brand, logirt im Adler.
„ la Rivier und Herr Weichel, 2. Land=Oeperateur von Trarbach, logiren
im Engel
= = Rencker, Advocat von Gieſſen, logirt im Ochſen.
= = Reiber, Amts=Keller von Lißberg, logirt im Ochſen.
= = vier Burger von Gieſſen, logiren im Loͤwen.
= = Ehriſtoph, ein dimittirter Wachtmeiſter von Chur=Sachſ. logirt im Ancker.
Ab= und durchgereiſte Herren Paſſagiers.
Herr Graff von Els. von Wuͤrtzburg.
== von Leracko, von Chur=Sachſen.
„ = von Benethal.
== von Bilau, Hannoberiſcher Capitain.
Preiß
Preiß der Lebens=Mittel.
Vom vorigen Sambſtag.
Ein Malter Korn
Gerſte
Ein Maaß Bier
Ein Malter Speltz
Haſer
Rocken Mehl
Veiß Mehl
Das Pf. Ochſenfl.
= Rindfleiſch
= Kalbfleiſch
= Schweinenfleiſch
= Hammelfleiſch
3.fl. 10.alb. Schaaf=Fleiſch
2.fl. 25.alb. Ein Kalbs=Geling
5. alb. 4. Pf.
1.alb. 2. Pf. 6 Kalbs=Kopf = 4.alb. 4. Pf.
2.fl. = Kalbs=Gekroͤß = 5.alb. 4. Pf.
1.fl. 18. alb. Ein Pf.friſche Butter 9.bis 10. xr.
3.fl. 24. alb. Ein Kumpf geſchelter Hirſche 16. alb.
6.fl. = grobgeſchelte Gerſte 16. alb.
3. alb. = kleingeſchelte Gerſte 20. alb.
2.alb. 4. Pf. = Erbſen
10. alb.
2. alb. 6. Pf. = Linſen
8.alb.
2.alb. 4. Pf. Eyer 10. vor
2.alb.
3. alb.
Gebohrne, Getauffte, Copulirte und Verſtorbene
in voriger Woche.
1.) Gebohrne und Getauffte.
Meiſte Philipp Damiel Graͤß, Burgern und Schumachern, ein Söhnlein.
2.) Copulirte.
Meiſter Friedrich Wilhelm Pfeil, Burger und Becker allhier, mit Eliſabetha
Catharina. Nicklaß Rothen=Gerichts= und Gemeindesmanns zu
Eſcholl=
bruͤcken, ehl. Tochter.
3.) Geſtorbene und Beerdigte.
Simon Weimer, Hoff=Schreiner, 25. Jahr 3. Monath alt.
Mſtr. Johann Frantz Pfeiffer, Burger und Huff=Schwitt, 51. Jahr 4. Monat.
Anna Catharina, weyl. Mſtr. Georg Jacob Devid Hoffmanns, gew. Burgers
und Hutmachers, hinterbliebene Wittib, 78. Jahr.
Meiſter Johann Jacob Metz, Burgern und Weißbindern, 2. Toͤchter, das
aͤlteſte 5. Jahr, das andere 7. Monath alt.
Mſtr. Johann Henrich Simon Seel, Burgern und Schneidern, ein
Toͤchter=
lein, 1. Jahr 9. Monath.
Mſtr. Johann Martin Arcularius, Burgern und Schneidern, ein Soͤhnlein.
Johann Conrad Moͤbus, Tagloͤhnern, ein Toͤchterlein,4. Monath.