Num. XXXIX. 1748. den 26. Septembr.
Mit Hochfuͤrſtl. Gnaͤdigſtem PRIVILEGIO.
Darmſtaͤdtiſches
Frag=und Anzeigungs=Blaͤttgen/
zu finden bey Gottfried Heinrich Eylau, Hof=Buchdrucker.
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A VER TI88E MENT.
GOtt hat denen Wayſen wiederum viel gutes gethan. Eine off
milde Wohlthaͤterin uͤberſchickte den 19.ten Septemb. 2. Manne voll Aepffel.
Den 23.ten verehrte ein bekanter Freund 2. fl. 12. Alb. mit Dancken zu GOtt,
und Bitten, daß er den Gebrauch der Baad=Cur fernerbin ſegnen wolle.
Den 24.ten zahlte eine Gemeinde O. A. Zwingenberg 6.fl., zu noͤthigen Stein=
Fuhren bey dem neuen Wayſen=Hauß Bau. eod. uͤberſchickte ein bekanter
Wohlthaͤter eine= und ein anderer 4. Manne voll Zwetſchen. Den 25.ten
kam von ungenannten gutthaͤtigen Haͤnden ein Schild=Louis d'or, um, wegen
gegenwaͤrtiger Ermangelung eines hierzu bequemen Fuhr=Wercks, zu dem
neuen
neuen Wayſen=Hauß Bau noͤthige Mauer=Steine fahren zu laſſen. Aus
dem Stock iſt einkommen 1.fl. 3.Alb. 4. Pf. Der Nahme des H ERR N
ſey gelobet, der uns ſeiner vaͤterlichen Vorſorge aus Gnaden wuͤrdiget, und
mit denen reichen Guͤtern ſeines Hauſes uͤberſchuͤttet. Er beſchuͤtze und ſegne
ſerner hin alle unſere gutthaͤtige Freunde, und vergelte ihnen ihre
Wohltha=
ten hier, und dorten mit ewig= bleibenden Schaͤtzen, wann ſie erwachen nach
ſeinem Bilde.
Nachdeme die auf Michaelis kuͤnfftigen Jahres Leyhfaͤllige gemeine
Schaaf=Weyde zu Roßdorff den 15.ten naͤchſtkuͤnfftigen Monaths Octobr.
durch oͤffentliche Aufſteckung an den Meiſtbietenden in einen fernerweiten 6.
jaͤhrigen Beſtand uͤberlaſſen werden ſoll; So wird ſolches hiermit bekant
ge=
macht, damit diejenige, ſo darzu Luſten haben, ſich in termino auf dem
Rath=
hauß zu Roßdorff einfinden, die conditiones vernehmen, und bieten koͤnnen.
Lichtenberg den 23. Sept. 1748.
Fuͤrſtl. Heßiſ. Ober=Amt daſelbſt.
Zum Verkauff wird angetragen:
Es iſt bey den Eneßiſchen Erben zu verkauffen ein groſſer Kleider=
Schranck mit 2. Thuͤren, wie auch ein Mehl=Kaſten, welcher 3. Malter haͤlt,
und kan alltaͤglich in deren Behauſung neben der Fleiſch=Schirn betrachtel
werden.
In einer gewiſſen Behauſung iſt zu verkauffen: Ein halb Dutzend
eichene Stuͤhle, zwey Eck=Schraͤncke, ein Arm=Seſſel, ein Inſchlag, ein
groſſer Kaſten mit Schubladen, ein kleiner Kaſten, ein Anhang=Tiſch, ein
groſſer tannener Tiſch, eine groſſe Laterne und eine Laterne zum Nacht=Licht.
Auch ſind allerhand Buͤcher zu verkauffen, ſodann ein Schreib=Pulte und ein
Garten=Haͤußgen. In der Buchdruckerey iſt naͤhere Nachricht zu haben.
Verlohrne Sachen.
Am vergangenen Montag 8. Tage iſt vom Neuen Thor bis an
An=
cker ein Roquelaur verlohren worden; der Finder wird erſucht, ſolchen gegen
ein gut Trinckgeld in die Buchdruckerey zu bringen.
In
In hieſiger Buchdruckerey iſt zu haben:
Neueroͤffneter Schau=Platz von Aſtatiſchen Nationen, auf welchem
viele, kaum den Namen nach bekante Voͤlcker vorgeſtellet und deren
abgoͤtti=
ſcher Gottesdienſt, abentheuerliche Lebens=Art aus beſondern Nachrichten und
denen neueſten Reiſe=Beſchreibungen, umſtaͤndlich beſchrieben werden. Allen
Curioſis zu Nutz und Luſi mit allem Fleiß zuſammen getragen von einem
Lieb=
haber derer Merckwuͤrdigkeiten. In 8. vo 16. kr.
Freundliche Unterredung eines Lutheraners und Reformirten, den
vergangenen und gegenwaͤrtigen Zuſtand ihrer Kirchen, ſonderlich in der
Pfaltz und in der Stadt Bremen betreffend. In 4.to 8. kr.
Onania, oder die erſchreckliche Suͤnde der Selbſt=Befleckung, mit
allen ihren entſetzlichen Folgen, ſo dieſelbe beyderley Geſchlecht nach ſich zu
ziehen pfleget; nebſt geiſt=und leiblichem Rath vor alle diejenigen, welche ſich
durch dieſe abſcheuliche Gewohnheit bereits Schaden zugefüͤget haben. In
8.v0 45. kr.
Das entdeckte Geheimnis der Bosheit der Herrnhutiſchen Secte. Zu
Errettung vieler unſchuldigen Seelen, zur Warnung der mit Vorurtheilen
eingenommenen Gutmeyner, und zur Offenbahrung der verirreten und
ver=
wirrten Verfuͤhrer, vor dem Angeſicht der gantzen Chriſtenheit Geſpraͤchweiſe
dargelegt von Alethophilo und Timotheo Verino. Mit einer Zuſchrift an
Seine Hoch=Ehrwuͤrden Herrn Johann Philip Freſenius, Evangel.
Predi=
gern und Paſtorn zu St. Catharinen in Franckfurt am Mayn. In 8.vo
15. kr.
Johann Philip Freſenius bewaͤhrte Nachrichten von Herrnhutiſchen
Sachen. Dritter Band. Worin die Fuͤnfte und Sechſte Samlung nebſt
einem Regiſter enthalten. In 8.vo 1.fl. 15. kr.
Der politiſche Kanngießer, ein Luſtſpiel, in 5. Aufzuͤgen, aus dem
Daͤniſchen überſetzt. In 8.v0 9. kr.
Angekommene frembde Herren Paſſagiers.
Herr von Tettenborn aus Berlin, logirt im Traaben.
Herr Buri, Fuͤrſtl. Ißenburgiſcher Cantzley=Direor, logirt im Trauben.
Ab= und durchgereiſte Herren Paſſagiers.
Herr Geyer, Kayſerl. Faͤhndrich von den Dragonern.
Herr Staronitz, Kayſerl. Lieutenant.
Herr Duras, Cammer=Rath von Bruchſal.
Herr Richard, Kauffmann von Straßburg.
Marquis
Marquis de Clermont, Koͤnigl. Frantzoͤſiſcher General.
Herr von Beckers, Chur=Pfaͤltziſcher Geſandter.
Herr Sanderum, Hollaͤndiſcher Capitain.
Herr Krug, Hollaͤndiſcher Capitain.
Preiß der Lebens=Mittel.
Vom vorigen Sambſtag.
Ein Malter Korn 2.fl.15.alb. = Schaaf=Fleiſch
„ 2
Gerſte 1.fl. 25. alb. Ein Kalbs=Geling
6. alb.
=„
Speltz 1.fl. 15.alb. = Kalbs=Kopf
4. alb. 4. Pf.
= N
Hafer 1.fl. 14. bis 20.alb. = Kalbs=Gekroͤß
6. alb.
Rocken Mehl 2.fl. 26. bis 28. alb. Ein Pf.friſche Butter 10.1I. bis 12. xr.
Weiß Mehl
5.fl. 10. alb. Ein Kumpf geſchelter Hirſche 16. alb.
Das Pfund Ochſenfleiſch 3.alb.== grobgeſchelte Gerſte 16. alb.
0
Rindfleiſch = 2.alb. 6. Pf. = klein geſchelte Gerſte 20.alb.
= Kalbfleiſch
3.alb. = Erbſen
8. alb.
= Schweinenfleiſch
3.alb. = Linſen
8. alb.
Hammelfleiſch 2. alb. 6. Pf. Eyer 8. vor
2. alb.
Gebohrne, Getauffte und Verſtorbene
in voriger Woche.
1.) Gebohrne und Getauffte.
Herrn Hoff=Rath Schultz, ein Soͤhnlein.
Herrn Johann Andreas Wentzel, Bungern und Specerey=Haͤndlern, ein
Toͤchterlein.
Meiſter Johann Peter Gloͤckner, Burgern und Beckern, ein Soͤhnlein.
Meiſter Johann Peter Ehlmann, Burgern und Beckern, ein Toͤchterlein.
2.) Geſtorbene und Beerdigte.
Anna Sibylla, Meiſter Johannes von Damm, Burgers und Schumachers
Ehfrau, 32. Jahr alt.
Diejenige Herren Liebhabere, welche dieſes Blaͤttgen ferner zu halten willens
find, werden erinnert, 30. kr. gegen Schein in die Buchdruckerey
zu ſenden.