den 29. Februarii.
I7
Num. IX.
18.
Hochfuͤrſtl. Gnaͤdigſtem PRIVILEGIO.
Mit
Darmſtaͤdtiſches
Blaͤttgen/
Frag=und Anzeigungs
zu finden bey Gottfried Heinrich Eylau, Hof=Buchdrucker.
Wacgeaæeaeoegeaeaisaeoegisnege oit ae gegeaeneoegegeneado
A VERTISSEMENT.
Alles Volck, das ſolches ſahe, lobete G0tt.
So haben wir, und alle, welche geſehen, was GOtt Zeit hero vor
be=
ſondere Wohlthaten unſern armen Wayſen erwieſen, taͤglich neue Urſache
ge=
habt, GOtt zu loben, und ſeinen Namen zu preiſen. Ein unbekannt ſehr
elend krancker Freund ſchickte den 21. Febr. 10. alb. mit Verlangen eines
an=
daͤchtigen Gebets vor ihn zu GOtt, daß eine abermals vorhabende Cur zu
ſei=
ner Geſundheit von oben reichlich geſegnet werde, bittet anbey zu ſingen:
HErr
Eſu Chriſtl ich ſchrey zu dir ꝛc. wobey dieſer Zuſatz: Wann mir
GOttwie=
der zu meiner Geſundheit hilfft, ſo will nicht nur bey erſterm Ausgang derer
armen Wayſen beſſer gedencken, ſondern auch durch die gantze Zeit meines
Le=
bens, mit froͤlichem Danck zu GOtt, auf dieſen nemlichen Tag ſie eine
groͤſſe=
re Wohlthat genieſſen laſſen. Den 23. kamen von einer ungenannten
Freun=
din 15. alb. mit Verlangen, GOtt zu bitten, daß er wolle Gluͤck und Segen
zu einer vorhabenden Reiſe geben, und ſie geſund wiederum laſſen nach Hauß
kommen. Auch bitte zu ſingen: Auf meinen lieben GOtt ꝛc. Eod. wurden
von einer ungenannten Freundin ferner 15. alb. uͤberſchickt, nebſt Verlangen,
vor eine krancke Mit=Schweſter zu beten, daß GOtt aus Gnaden ertheilen
wolle, was zu ihrer und des gantzen Hauſes Seelen=Beſten gereichet: dann
des Gerechten Gebet vermag viel, wanns ernſtlich iſt. Ein Freund der
Way=
ſen beſuchte dieſe den 25. und vergnuͤgte ſich uͤber GOttes des Allmaͤchtigen
treue Vorſorge vor ſo viele arme Kinder, wie auch der gantzen Eintichtung
die=
ſer Anſtalten, und verehrte 1. fl. Wie ſollen wir, o Segens=voller
Hey=
land! deine viele Wohlthaten, die wir bisher an dieſen armen Kindern
geſe=
hen, genuglam loben und preiſen? Ach treuer Heyland! oͤffne du ſelbſt allen
unſern Gutthaͤtern die Augen des Glaubens, daß ſie ſehen moͤgen, wie weit
groͤſſere Dinge du an ihren Seelen gethan, daͤmit ſie durch den Genuß dieſer
unſchaͤtzbaren geiſtlichen Wohlthaten das wenige Leyden dieſer Zeit an ihrem
Leibe bis auf deine zur froͤlichen Huͤlffe beſtimmte Zeit, gedultig ertragen, und
deteinſt an ſich ſelbſten ſehen und von ſich ruͤhmen koͤnnen: Der HERR hat
groſſes an uns gethan; des ſind wir froͤlich, und loben ſeinen Namen.
Zum Verkauff wird angetragen:
Ein groſſer Garten am kleinen Woog, welcher bis an den Nieder=
Ramſtaͤdter Weg gehet, iſt zu verkauffen= und kan deßwegen in der
Buch=
druckerey angefragt werden.
Ein am Nieder=Ramſtaͤdter Weg zwiſchen dem ſo genannten Poſt=Garten und dem Herrn
Chirurgo Böhm gelegener Obſt=Pflantz=und Gemüß=Garten, nebſt eines theils alten ſehr guten
und andern theils neu=angeleaten ſchniktbabren Sparges=Laͤndern, ꝛc. ꝛc. iſt zu verkauffen. Wer
hierzu Luſten bat, kan ſich in der Buchdruckerey melden.
Zu Ruͤſſeleceim ſind 5000. Stuͤck gute Reiflinge von eitel Ruͤhling=Trauben um billigen
Preiß zu verkauffen; die Liebh=bere koͤnnen ſich in daſigem Fuͤrſtl. Amt=Hauß melden.
Nachdeme des ſel. Czmmer=Roths Herrn Schneiders Bibliotheca Juridica Mittwochen
den 6. Martii curr. gegen baare Bezihlung an den Meiſtbictenden Stuͤck= weiſe ſubdaſtirt und
oͤf=
fentlich verſteigert werden ſolle; So koͤnnen die Herren Liebhaber derzleichen Buͤcher in der Frau
Cammer Nath Schneidetin Logis, welche dermalen in des zeitigen Herrn Ober=Burgermeiſter
Jaupen Behauſung in der langen Gaß wohnhafſ iſt, bemeldten Tags um 1. Ubr ſich einfinden,
und ſo dann beſagter Verſteigerung gefalligſt beywohnen.
Zu
Zu Arbelgen wird den 6. Marki Nachmittags am 2. Uhr im Wirdshauß zum Hirſch,
die Hermanniſche See Wieſe verſteigert werden. Sie haͤlt in ſich 4. Morgen und 10. Ruthen
den Morgen zu 160. Ruthen gerechnet, liegt nechſt der Muͤhle, und iſt von allem, die Landtaas=
Gelder ausgenommen, befreyet. Der Kaͤuffer kan, wo er will, nur einen Drittel des
Kaufſchil=
lings fuͤr jetzo zablen, und vom uͤbrigen die gewoͤhnliche Penſion, ſo lang es den Erben geſallt,
jaͤhrlich abtragen.
In des verſtorbenen Poſtmeiſter Wunderlich binterlaſſenen Wohnhauß in der neuen
Vor=
ſtadt ſind Zimmer zu vermiethen.
Desgleichen iſt der groſſe mit einer Mauer umgebene Garten, denen Wolff von
Loden=
warthiſchen Erben zugehorig, auf 3. oder auch 6. Jahr lang zu vermiethen; Wer Luſt hat,
belie=
be ſich wegen beeden bey dem Peinl. Richter Herrn Retz, in der alten Vorſtadt wohnhafft, zu
melden.
Beyeben beſagten Wolf von Todenwartbiſchen Erben iſt einewohl conditionirte Vor=Chaiſe
zu verkauffen, und ſtebet daſelbſt zu beſehen.
Beym Zoll=Verwalther Sumpff ſind noch wenige Looß von der Franckfurther Reichs
Lot=
kerle zu haben, das Looß 15. fl. halbe Looß 7. fl. 30. kr. das Viertel 3. fl. 45. kr. und gebet den
kuͤnfftigen Montag als den 4. Mertz ſchon an, die Ziehungs=Liſten koͤnnen diejenige umſonſt
ſe=
ben, welche bey ihm eingelegt haben.
In der alten Vorſtadt iſt in einem gewiſſen Hauß das unterſte Logis zu verlehnen,
wel=
ches in der Buchdruckerey zu erfragen.
Verlohrne Sachen.
Am vergangenen Sontag iſt vom Marckt bis an Loͤwen, oder durch
die Froͤlichmann= nach der Langen=Gaſſe, eine ſilberne Jardier-Schnalle
verlohren worden; Der Finder wird erſucht, (weilen ihm ſolche eintzel nicht
viel nutzet) dieſelbe gegen 30. kr. Trinckgeld in die Buchdruckerey zu bringen.
In hieſiger Buchdruckerey iſt zu haben:
Abdruck des bey Hochpreislichem Reichs=Hoff=Rath den 9. Febr. 1748.
er=
gangenen Concluſi in Sachen Heſſen=Darmſtadt contra Heſſen=
Caſ=
ſel, das Heſſen=Darmſtaͤdtiſche Antheil der Nieder=Grafſchafft
Ca=
tzenelnbogen, beſonders das Ambt Braubach und Kirchſpiel
Catzen=
elnbogen, betreffend. in fol. 4. kr.
Conſtitution und Ordnung, wie die Proceſſe in Koͤnigl. Preußiſchen Landen
bey allen Inſtanzien in einem Jahr zu Ende gebracht werden ſollen.
in 8vo. 7. kr.
Der politiſche Kanngieſſer, ein Luſtſpiel, in 5. Aufzuͤgen, aus dem
Daͤni=
ſchen uͤberſetzt, 8. 9. kr.
Wohlmeinender Zuruff an alle unter dem Joch ihrer Weiber ſeuſiende
Mit=
bruder, 8. 7. kr.
Erſter Bericht von dem Anfang und Erhaltungs=Grund des Hochfuͤrſtl.
Heſ=
ſen=
Dar=
ſt
ſt=
chen Wayſen=Hauſes, in 8vo. 4. kr.
Ab=und durchgereiſte Herren Paſſagiers.
Herr Reſch, Regierungs=Rath von Ibro Hochfuͤrſtl. Durcht. dem Herrn Erb=Printzen.
Herr Bfeffer, Capitain von Ihro Hochfuͤrſtl. Durchl. dem Herrn Erb=Printzen.
Herr Korn und Keller, Hollaͤndiſche Lieutenants.
Herr Schmidt, Hollaͤndiſcher Capitain.
Herr Rentz, Hollaͤndiſcher Lieutenant.
Preiß der Lebens=Mittel.
Vom vorigen Sambſtag.
Ein Malter Korn
3.fl= Schaaf=Fleiſch
Gerſte
„ „
2.fl. 5. alb. Ein Kalbs=Geling
5. alb.
Speltz
=
1.fl. 20. alb. = Kalbs=Kopf
3. alb. 6. Pf.
„ „
Hafer 1.fl. 21.alb. = Kalbs=Gekroͤß
5. alb.
Rocken Mehl
3.fl. 10.alb., Ein Pf.friſche Butter10.1I.biß12. xr.
Weiß Mehl
5.fl. 10. alb. Ein Kumpf geſchelter Hirſche 20.alb.
Das Pfund Ochſenfleiſch 2.alb.6. Pf.= grobgeſchelte Gerſte 16.alb.
= Rindfleiſch = 2.alb. 4. Pf. = kein geſchelte Gerſte 20. alb.
Kalbfleiſch = 2.alb.4. Pf. = Erbſen
8. alb.
= Schweinenfleiſch 2. alb. 6. Pf. = Linſen
8. alb.
= Hammelfleiſch
Eyer 7. vor
2.alb.
Gebohrne, Getauffte, Copulirte und Verſtorbene in voriger
Woche.
1.) Gebohrne und Getauffte.
Herrn Johann Juſtus Retz, Burgern und Handelsmann, ein Toͤckterleia.
Friedrich Jacob Boßler, Hoff=Buͤchſenmachern, ein Soͤhnlein.
Henrich Kolb, Corporal bey bieſigem Regiment, ein Soͤhnlein.
Johann Peter Krafft, Mouſquetirern, ein Soͤhnlein.
Johann Philipp Wieler, Mouſquetirern, ein Soͤhnlein.
Johannes Horr, Lambour bey hieſigem Regiment, ein Toͤchterlein.
Philipp Nicolaus Helfferich, Jaͤgern, ein Toͤchterlein.
Eine' bieſigen Dirne, Catharina Margretha Graͤßerin, ein unehlich Toͤchtarleia.
2.) Copulirte.
Meiſter Johannes Seipel, Burger und Schumacher allbier, mit Auna Catharina, Meiſter
Johann Henrich Steckers, Burgers und Schumachers allhier, ehlichen Tochter.
3.) Geſtorbene und Beerdigte.
Herr Johann Ludwig Roͤmer, Fuͤrſtl. Gebeimbder Commißions=Rath, 77. Jahr 10. Monath.
Herr Carl Schott, Theologisͤ Candidatus, weyl. Herrn Johann Gregorii Schotten, geweſenen
Fuͤrſtl. Vormunds=Raths allhier, nachgel. jungſter Herr Sohn, 22. Jahr.
Herr Georg Courad Weymer, Fuͤrſtl. Modell=und Hoff=Schreiner, 61. Jahr 10. Monath,
Johann Peter Ricolat, Laquayen, ein Soͤhnlein, 1. Jahr 6. Monath.
Johann Gottließ Habicht, Mouſquetirern, ein Soͤhnlein, 1. Jahr.