den 15. Febrüarii.
Num. VII. 1748.
Mit Hochfuͤrſtl. Gnaͤdigſtem PRIVILEGIO.
Darmſtaͤdtiſches
Frag=und Anzeigungs=Blaͤttgen/
zu finden bey Gottfried Heinrich Eylau, Hof=Buchdrucker.
peaeoeg geaeneaene zgatæaae.
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AvERrlssE AEAr.
Nachdem die gemeine Schaaff=Wayde zu Gundernhaußen Freytags
den 23.ten dieſes lauffenden Monaths durch oͤffentliche Aufſieckung in einen
zehenjaͤhrigen auch laͤngern Beſtand, welcher auf Michaelis a. c. angehet,
an den Meiſtbietenden uͤberlaſſen werden ſoll: So wird ſolches hiermit
be=
kannt gemacht, damit diejenige, ſo dazu Luſten haben, ſich in termino auf
dem Rahthauß zu beſagtem Gundernhaußen morgens um 9. Uhr einfinden „
die Conditiones vernehmen „ und biethen koͤnnen. Lichtenberg den 3.ten
Febr, 1748.
Fuͤrſtl. Heßiſch, Ober=Amt daſelbſt.
Nachdeme von Hochfuͤrſtl. Heßiſcher Regierung zu Darmſtadt, auf
beſchehenes unterthaͤniges Nachſuchen, gnaͤdig verwilliget und verordnet
worden, daß des verſtorbenen Fuͤrſtlichen Poſtmeiſters und Gaſthalters zum
groſſen Trauben, Bernhard Imlers hinterlaſſene Effeen, beſtehend in
Klei=
nodien und Silber=Geſchirr, Kleider und allerhand Gewand, vor maͤnn=und
weiblich, leinen Getuͤch und Bettwerck, Meßing= Kupffer und Eiſengeſchirr,
und uͤbrigem allerley Haußrath, ſodann Nierſteiner, Benßheimer und
Op=
penheimer Weinen de annis 1738. 41. 43. 44. S. 46. in beſagtem Gaſthauß
zum groſſen Trauben, zum Beſten derer hinterlaſſenen Pupillen, den 19.ten
dieſes Monats Februarii und ſofort, Vor=und Nachmittags an den
Meiſt=
bietenden offentlich gegen baare Bezahlung, vor Einer zu dem Ende
ſpeciali-
ter niedergeſetzten Fuͤrſtlichen Commiſſion verkauffet werden ſollen; Sowird
ſolches dem Publico hierdurch bekannt gemacht, damit ſich die Liebhabere um
beſtimmte Zeit und Ort einfinden und der Steigerung und Licitation mit
bey=
wohnen koͤnnen. Signatum Darmſtadt den 31. Jan. 1748.
von Commiſſions wegen
E. L. Schmalcalder.
Mein Volck ſoll meiner Gaben die Fuͤlle haben.
Dieſes hat der himmliſchel Vater auch jetzo an ſeinem armen Wayſen=
Voͤlcklein gar treulich erfüͤllet. Den 8. Febr. kam von einem aufrichtigen
Wayſen=Freund folgendes: Hierbey ſende 2. fl. zum Danck=Opffer vor die
groſſe Gnade und Barmhertzigkeit GOttes, d1 er mich heute vas 75. Jahr
zuruͤck legen, und das 76. erleben laſſen. Ich dancke meinem lieben GOtt.
hertzlich, und bitte, daß er mich ferner in ſeiner Gnaͤde erhalten und
ſchen=
cken wolle, was mir an Seel und Leib nuͤtzlich iſt. An eben dieſem wurde
von einem vor die Wayſen jederzeit ſehr beſorgten Freund denenſelben
aber=
malen 1. Malter Korn angewieſen und verehret. Den 11. kam von einer
ungenannten Freundin dieſes: Hier uͤberſchicke denen Wayſen 15. alb. mit
Verlangen, mich in ihr Gebet einzuſchlieſſen, und GOtt zu bitten, daß er
wolle ſeine Gnade und Segen geben zu meinem Chriſtlichen Vorhaben, und
es gluͤcklich hinaus fuͤhren, doch ſo, wie es der Seele nuͤtzlich und dem Leib
dienlich ſey, welches ich lediglich GOtt befehle. An eben dieſem ſchickte
un=
ſere allzeit liebthaͤtige Freundin wiederum 1. fl. mit Verlangen, das Lied zu
ſingen: Sey Lob und Ehr dem hoͤchſten Guth ꝛc. Den 12. offenbahrete
GOtt
GOtt ſeine groſſe Liebe und Fuͤlle ſeiner Gaben gegen dieſes arme Volck, und
ſchenckte ihnen durch einen aufrichtig=mildthaͤtigen Freund 3. Malter Korn.
Eod. uͤberreichten Ihro Hochwuͤrden der Herr Superintendens 4. fl. welche ein
wohlbekannter Freund und Pfarrer vom Land, auf Zeit ſeines Lebens, denen
Wayſen gewidmet, nebſt dieſem hertzlich wohlgemeinten Wunſch: Der
Al=
lerhoͤchſte ſegne dieſes Wenige, damit auch dadurch derer armen Wayſen zeit=
Hochgelobet ſey GOtt, und
lich=und ewiges Wohl befoͤrdert werde.
gebenedeyet ſey dein heiliger Name! der du eine ſolch groſſe Fuͤlle deiner
Ga=
ben dieſem elenden Volck geſchencket haſt. Erfuͤlle dieſes hier geſchehene und
all unſer Wuͤnſchen, Bitten und Gebet, auch an allen dieſen Freunden, zu
ihrem zeitlich=und ewigen Wohl, und ſchencke ihnen zur gnaͤdigen
Wieder=
vergeltung aus deiner reichen Fuͤlle die verheiſſene leiblich=geiſtlich=und
der=
einſt ewig himmliſche Gaben.
Zum Verkauff wird angetragen:
Bey dem Fuͤrſtl. Thorſchreiber und Handelsmann Hartmuth iſt
de-
licates Provencer Oel um billigen Preiß zu verkauffen.
Diejenige Intereſſeuten, die ihre Looße zur 5. und 6.ten Claß der
Franck=
further Reichs=Lotterie noch nicht renovirt haben, werden dienſtfreundlich
erſucht, ſolches nicht zu verſaͤumen, weilen der Anfang zur Ziehung den 4.ten
Martii feſt geſtellt iſt. Es ſind bey dem Fuͤrſtl. Zoll=Verwalther und
Mehl=
waagſchreiber Sumpff noch gantze, halbe und Viertels=Looße zu haben, das
gantze Looß 15. fl. Die Plan ſind gratis zu haben.
Angekommene frembde Herren Paſſagiers.
Herr von Paſſerint, Gebeimbder Rath von Ihro Hochfuͤſl. Durcl. dem Herrn Erb=Prinzen,
logirt im Trauben.
„= Regierungs=Rath Mollinaer, nebſt Herrn Capitain Werner, von Ihro Hochfuͤrſtl. Durchl.
dem Herrn Erb=Printzen, logiren im Trauben.
= = Kraußer, Handelsmann aus Wormbs=logirt im Trauben.
„= Baron von Bonica, Koͤnigl. Vohlniſcher und Chur=Saͤchſiſcher Hof=und Juſlitz Rath,
logirt im Adler.
= Weller, Advocat zu Grünberg, logirt im Adler.
== Heydelbach, Amtſchreiber zu Burggemuͤnde, logirt im Ochſen.
=„ Schmithauer, Doctor von Friedberg,logirt im Vieh=Hoff.
„„ Wenck, Chur=Bayriſcher Lieutenant, logirt bey Herrn Sergeant Ruͤhl.
Ab=und durchgereiſte Herren Paſſagiers.
Herr von Lwenſeld, Capltain von Ihro Hochfuͤrſtl. Durchl. Printz Georgen Regiment.
. Graff von Stollberg.
„= Baron von Donep, Heſſen=Caſſeiſcher General=Lieutenant.
„= Baron von Roth, Obom=Probſt zu Coſtantz.
„ = Caſtender, Kayſerl. Capikain.
Herr Millius, Stadtſchreiber iu Brzbas.
= = Hertzell, Hollaͤndiſcher Capitain.
Buſch, Kauffmann von Franckfurth.
= Wernica, Secretarius von Baaden=Baaden.
= van Roſchfo, Kayſerl. Rittmeiſter.
Oreiß der Lebens=Mittel.
Vom vorigen Sambſtag.
Ein Malter Korn
3.fll = Schaaf=Fleiſch
Gerſte
2
2.fl. 5. alb. Ein Kalbs=Geling
6. alb.:
2 9
Speltz 1.fl. 20. alb. = Kalbs=Kopf
4. alb. 4. Pf.
e6
Hafer 1.fl. 16.alb. = Kalbs=Gekroͤß
6. alb.
Rocken Mehl
3.fl. 8. alb., Ein Pf.friſche Butter
12. xr.
Weiß Mehl
5.fl. 10. alb. Ein Kumpf geſchelter Hirſche 16.alb.
Das Pfund Ochſenfleiſch 2.alb.6. Pf.== grobgeſchelte Gerſte 16. alb.
= Rindfleiſch = 2.alb. 4. Pf. = kleingeſchelte Gerſte 20.alb.
= Kalbfleiſch
3.alb. == Erbſen
8.alb.
= Schweinenfleiſch 2.alb.4. Pf. l= Linſen
8. alb.
= Hammelfleiſch
Eyer 5. vor
2. alb.
Gebohrne, Getauffte, Copulirte und Verſtorbene in voriger
Woche.
1.) Gebohrne und Getauffte.
Herrn Johann Eaydius Jawand, Fuͤrſtl. Cammer=Regiſtrafori, ein Soͤbnlein.
Meiſter Johann Chriſtopd Mylius, Burgern und Knopffmachern, ein Soͤhnlein.
Friehrich Raymund, Mouſquetirern, ein Soͤhnlein.
Benjamin Raumeyer, Herrſchafftl. Heubindern, ein Soͤhnlein.
Andreas Weſterwald, Corporal bey hieſigem Loͤbl. Regiment, ein Soͤhnlein.
Georg Pbilipp Caſtritius, Burgern und Lederhaͤndlern, ein Toͤchterlein.
Johann Peter Schneider=Einwobnern, ein Soͤbnlein.
Meiſter Johann Balthaſar Sackenreuter, Burgern und Metzgern, ein Soͤhnlein.
2.) Copulirte.
Meiſter Conſiantin Gever, Burger und Schneider allier, mit Eliſabetha Dorothea, Meiſlae
Conrad Schmitts, Burgers und Schneiders allhier, ehlichen Tochter.
Johannes Oppermann, Peter Oppermanns, Burgers und Fuhrmanns allhier, eblicher Soha
mit Anna Catbarina, weyland Chriſtoph Baͤren, geweſenen Burgers und Fuhrmanus
allhier, biaterlaſſenen Wittib.
3.) Geſtorbene und Beerdigte.
Guſanng Catharina, Meiſter Johann Julius Eblerts, Burgers und Tuchmachers Ehe=Fran=
64. Jahr 4. Monath alt.
Herrn Georg Ernſt Wuͤſt, Fuͤrſtl. Kriegs=Cancelliſten, ein Soͤbnlein, 4. Jahr 3. Monath all.
Georg Gahriel Heller, Stadt=Pflaͤſterern, ein Soͤhnlein, 7. Wochen.
Einer Dirne=Dorothea Maria Breslerin, ein uneblich Soͤhulein, anderthalb Jahr alt,