den 1. Februarii.
Num. V.
1748.
Mit Hochfuͤrſtl. Gnaͤdigſtem PRIVILEGIO.
Darmſtaͤdtiſches
Frag=und gegnzeigungs=Blaͤttgen/
zu finden bey Gottfried Heinrich Eylau, Hof=Buchdrucker.
osſoeſoeoieſge gequs ge=ge gieos.
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20300
AvERTrIssEUENr.
52 RRi hilffunof wir verderben.
Vor allem dieſem Verderben hat der treue himmliſche Vater bisher die arme
Wayſen, durch ſeine maͤchtige Huͤlffe und reichen Segen auch
gnä=
diglich behuͤtet und bewahret. Auſſer einer beſondern Wohlthat, ſo
GOtt durch einen offt mildthaͤtigen Gutthaͤter ihnen zugekehret, und
vorige Woche ohnangezeigt geblieben, kamen den 28. Januar. 2. fl.
vor dieſelbige von unbekannten Haͤnden, mit Verlangen, GOtt zu
bitten,
bitten, daß er dieſer armen Perſon ihr Gebet erhoͤren wolle. Den
29. lieſſe ein zu anderer Zeit und ſonſten reichlich mittheilender Freund
bey beſondern Umſtaͤnden denen Wayſen wiederum 6. alb. zuflieſſen.
Eod. wurde auch 1. fl. gezahlet, welches eine Schuldforderung
ge=
weſen, die ein guter Freund denen Wayſen cediret und verehret hatte.
Holdſeliger Immanuel! du haſt uns nicht nur gelehret zu beten, und
in der Noth deine Huͤlffe zu ſuchen, ſondern haſt auch dieſelbe bisher
gar mercklich erzeiget, durch gnaͤdige Abwendung alles Verderbens,
und Erweiſung unzehlich vieler Wohlthaten, ſo wir mit
demuͤthig=
ſtem Danck erkennen, ruͤhmen und preiſen. Allein weiſer und
maͤch=
tiger HErr! du ſieheſt auch, welche Noth ſich bey unſern Freunden
befindet, die ihnen ein Verderben drohet. Darum erhoͤre doch auch
dieſer und unſer vereinigtes Gebet, und laſſe ſie dieſe Allmachts=
Huͤlf=
fe aus Gnaden erlangen, wodurch nicht nur das befuͤrchtete
Verder=
ben weggewendet, ſondern auch eine rechte Stille und wahre
Beru=
higung des Hertzens hier und dorten in denen Haͤuſern der ewigen
Ruhe reichlich geſchencket, und krafft deiner treuen Vorbitte ihnen
aus Erbarmen ertheilet wird.
Zum Verkauff wird angetragen:
Es iſt ein noch gantz neuer Karch, welcher recht wohl beſchlagen, nebſt einer
gantz neuen Flechten darauf, zu verkauffen; Die Liebhaber koͤnnen in
der Buchdruckerey deßwegen Nachricht bekommen.
In hieſiger Buchdruckerey iſt zu haben:
Cönſtitution und Ordnung, wie die Proceſſe in Koͤnigl. Preußiſchen Landen
bey allen Inſtanzien in einem Jahr zu Ende gebracht werden ſollen:
in 8vo. 7. kr.
Geſchicht=maͤßige Beſchreibung einer alten teutſchen Heydniſch=
Allemanniſch=
goldenen Muͤntze, oder Gattung eines der ſogenannt=und vermeintlichen
Regenbogen=Schuͤſſelgen, ſo am Ufer des Rheins im Jahr 1746. bey
Op=
penheim gefunden worden, in 4. 12. kr.
Wohlmeinender Zuruff an alle unter dem Joch ihrer Weiber ſeufende
Mit=
bruͤder, 8. 7. kr.
Der poliliſche Kanngieſſer, ein Luſtſpiel, in 5. Aufuͤgen, aus dem
Daͤni=
ſchen uͤberſetzt, 8. 9. kr.
Stand=
Standhaffte Wiederlegung der ohnlaͤngſt zum Vorſchein
gekomme=
nen i7 zerſtuͤmmelten als unrichtigen Geſchichts=Erzehlung, in anmaslichen
Sa; der Univerſitaͤt Marburg als ſogenannten Imploranten entgegen die
Univerſitaͤt Gieſſen vorgeblichen Imploraten. Mit Urkunden und Beylagen
N. 1. bis N. 12. Die Receſs-wiedrige Abloͤſung derer in der Heſſen=
Caſſeli=
ſchen Quart des Ober=Fuͤrſtenthums Heſſen gelegenen, und von Heſſen=
Darmſtadt mehr als hundert Jahr beſeſſenen Gieſſer Univerſitaͤts=Vogteyen
zu Marburg und Caldern, betr. in folio 20. Kr.
Kurtzer Bericht von des Fuͤrſtl. Hauſes Heſſen=Caſſel Einloͤſungs=
Recht auf Schloß, Stadt und Amt Braubach, wie auch das Kirchſpiel
Ca=
tzenelnbogen und deren An= und Zugehoͤrungen. Mit Beylagen Num. I.
bis Num. 10. in fol. 16. kr.
Fuͤrſtl. Heſſen=Darmſtaͤdtiſche kurtze, doch gruͤndliche Information
von dem Ohngrund des von dem Fuͤrſtl. Hauß Heſſen=Caſſel auf zwey
Drit=
theil an der Veſte Marxburg, Schloß, Stadt und Ambt Braubach, wie
auch das Kirchſpiel Catzenelnbogen anmaßlich formirend aber niemals
exi-
ſtirten ſo genannten Einloͤſungs=ſodann des zwar exiſtirt, Heſſen=Caſſeliſcher
Seits aber niemals ausgeuͤbt, ſondern tam expreſſe quam tacite begeben „
und durch rechtsbeſtaͤndige Verjährung gaͤntzlich erloſchenen Wieder=
Aus=
tauſchungs=Anſpruchs. Mit zugehoͤrigen Beylagen. in fol. 24. kr.
Angekommene frembde Herren Paſſagiers.
Herr Regierungs=Rath Mollinger, nebſt Herrn Capitain Werner, logiren
im Trauben.
Herr Baron von Bonica, Koͤnigl. Pohlniſcher und Chur=Saͤchſiſcher Hof=
und Juſtitz=Rath, logirt im Adler.
Herr Baader, Hollaͤndiſcher Lieutenant, logirt bey ſeinem Herrn Vatter,
Herrn Cammer=Rath Baader.
Ab=und durchgereiſte Herren Paſſagiers.
Herr Ott, Kayſerl. Capitain.
⁶ = Roßillon, Obriſt=Wachtmeiſter vom Ober=Rheiniſchen Crayß.
== von Borica, Koͤnigl. Preußiſcher Capitain.
= „ Falck, Wuͤrtembergiſcher Expeditions-Rath.
= = Sußmüller, Bereuter vom Herrn Graſſen von Mettenheim.
== Runckig, Kauffmann von Straßburg.
Herr
Herr Graff Schwerin, Hollaͤndiſcher Capitain.
= = Sommerlad, Hollaͤndiſcher Capitain.
= von Rieth, Obriſt=Lieutenant vom Schwaͤbiſchen Crayß.
= = von Roͤder, Wuͤrtembergiſcher Obriſt und Cammer=Herr.
Die Frau Graͤffin von Solms=Roͤdelheim.
Preiß der Lebens=Mittel.
Vom vorigen Sambſtag.
Ein Malter Korn
3.fl. = Schaaf=Fleiſch 2. alb. 4. Pf.
Gerſte
„
2.fl. 5. alb. Ein Kalbs=Geling
6. alb. 4. Pf.
=
Speltz 1.fl. 20.alb. = Kalbs=Kopf = 5.alb.
=
Hafer
= Kalbs=Gekroͤß = 6. alb. 4. Pf.
Rocken Mehl
3.fl. 14.alb. Ein Pf.friſche Butter14.15 bis 16. xr.
Weiß Mehl
5.fl. 10. alb. Ein Kumpf geſchelter Hirſche 18. alb.
Das Pfund Ochſenfleiſch 2.alb.6. Pf.½ grobgeſchelte Gerſte 16.alb.
= Rindfleiſch = 2.alb. 4. Pf. = klein geſchelte Gerſte 20. alb.
= Kalbfleiſch = 3.alb. 2. Pf. = Erbſen
10. alb.
= Schweinenfleiſch 2.alb. 4. Pf. == Linſen
8. alb.
= Hammelfleiſch 2.alb. 6. Pf. Eyer 4. vor
2.alb.
Gebohrne, Getauffte, Copulirte und Verſtorbene in voriger
Woche.
1.) Gebohrne und Getauffte.
Herrn Johann Nicklaß Henning, Burgern und Specerey=Haͤndlern, ein
Soͤhnlein.
Johannes Lehr, Herrſchafftl. Stechſchaͤffern, ein Soͤhnlein.
Johann Conrad Stair, Guarde=Reutern, ein Toͤchterlein.
Einer hieſigen Dirne, Louiſa Mackin, ein unehlich Soͤhnlein.
2.) Copulirte.
Johann Conrad Luͤzell, Mouſauetirer bey hieſigem Regiment, mit
Johannet=
ta Catharina Krafftin von Nieder=Modau.
3.) Geſtorbene und Beerdigte.
Dorothea Maria Martinin, eine Soldaten=Frau, 40. Jahr alt.