Darmstädter Tagblatt 1742


16. August 1742

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Num. XXXIII. 1742. den 16. Auguſk.
Mit Hochfuͤrſtl. Gnaͤdigſtem PRIVILEGIO.

Darmſtaͤdtiſches
Frag=und Anzeigungs=Blaͤttgen/
zu finden bey Gottfried Heinrich Eylau, Hof=Buchdrucker.

Zum Verkauff wird angetragen:

1. Dem Publico wird hiermit zu wiſſen gethan, daß, weilen der Beſtand
uͤber die Hochfuͤrſtl. Heſſen=Darmſtaͤdtiſche Eiſen=Schmeltz auf der Bie=
ber
, ſambt dazu gehoͤrigen beeden Eiſen=Haͤmmern bey Heuchelheim und
Schellnhauſſen, auf Johannis=Tag kunfftigen Jahrs zu Ende gehet,
ſolche den 6ten Sept. dieſes Jahrs auf allhieſig Hochfuͤrſtl. Reyth=
Cammer Vormittags um 9. Uhr oͤffentlich aufgeſteckt, und dem Meiſt=
bietenden
in einem Temporal-Beſtand uͤberlaſſen werden ſolle. Darm=
ſtadt
den 2. Auguſti 1742.

8. Ein

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2. Ein Faß von 4. Ohm 9. Viertel 2. Maaß.
Ein Faß von 5. Ohm
Ein Faß von 4. Ohm 8. Viertel
Dieſe drey Faß haben eiſerne Raiſſe.
Ein Faß von 2. Ohm 6. Viertel=
Ein Faß von 2. Ohm 13 Viertel=
Ein Faß von 3. Ohm 3. Viertel =
Ein Faß von 2. Ohm 9. Viertel=
Ein Faß von 2. Ohm 3. Viertel =
Ein Faß von 1. Ohm =
Dieſe obige Faß haben keins eiſerne Ralffe.
3. Nachdeme 4. Fuder 1741. des beſten Bergſtraͤſſer Gewaͤchſes Weins, auf
Montag den 20.ten dieſes Monaths in dem Fuͤrſtl. Amt=Hauß zu Zwin=
genberg
verkaufſt werden ſolle; Als wird ſolches denen Liebhabern hier=
mit
bekant gemacht, damit ſie ſich ermeldten Tags Morgends um 8.
Uhr dahier einfinden und ihr beſtes bruͤfen moͤgen==
4. Bey dem Specerey=Haͤndler Herrn Schmitt der Crone gegen uͤber wohn=
hafft
, ſind neue Hollaͤndiſche Heringe um billigen Preiß zu haben.
5. Es iſt allhier in einem gewiſſen Hauß allerhand Haußrath, in Schraͤn=
cken
, groſſen und kleinen Tiſchen ꝛc. beſtehende, zu verkauffen; Wer
Luſt hat, ein oder ander Stuͤck an ſich zu erhandlen, kan in der Dru=
ckerey
naͤhere Nachricht einholen.
6. Ein Mehl=Kaſten, welcher 35. biß 4. Achtel haͤlt, auch noch in gut=und
brauchbarem Stande iſt, und mit noͤthigem Schloß und Band verſe=
hen
, wird um billigen Preiß zu verkauffen angebotten; Diejenige,
welche ſolchen noͤthig haben, koͤnnen bey dem Buchdrucker anfragen.
7. Zwey nutzbare Kinder=Bettladen werden um leidlichen Preiß zu verkauf=
fen
angetragen; Man kan ſich deßfalls bey Ausgebern dieſes Blaͤttgens
erkundigen.
8. Ein Weißzeugſchanck ſtehet allhier zu verkauffen, welcher in der Drucke=
rey
zu erfragen.
3. Es iſt auch ein Betſchirm um billigen Preiß zu haben, und kan ſolcher bey
dem Buchdrucker erfragt werden.

Zu verlehnen wird angetragen:

In dem Wiegeliſchen Hauß auf dem Marckte iſt ein Logis zu verlehnen,
welches Herz Advocat Sumpff bewohnet; ſolches beſtehet in zwey
Stu=

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Stuben, drey Kammern, einer Kuͤch und Keller, wie auch Platz auf
dem Boden, nebſt einem Waſch=Keſſel ꝛc. Wer ſolches zu bewohnen
Luſten hat, kan ſich in gedachtem Hauß ſelbſt melden.
In einer andern Behauſung, deſſen Ausſicht auch auf dem Marckt gehet, iſt
eine Stube nebſt einer Kuͤche und Boden zu verlehnen; welches Logis
bey den. Buchdrucker zu erfragen iſt.

Verlohrne Sachen.

Vor acht Tagen ſind zwey Schluͤſſel verlohren gegangen, wer ſolche gefun=
den
, beliebe ſie gegen ein Trinckgeld in die Buchdruckerey zu bringen.
Vor drey Wochen iſt ein braun=und weiſſer Hund verlohren gangen; Der=
jenige
, ſo von dieſem entkommenen Hunde einige Nachricht hat, und
ſolches in der hieſigen Buchdruckerey anzeigen wird, ſoll mit einem raiſo-
nablen
Gratiale recompenſirt werden.

Beſondere Nachricht.

Von denen Salfeldiſchen Auszuͤgen aus des ſel. D. Luthers Schriſ=
ten
iſt der achte Theil nebſt dem zweyten und dritten Theil der Auszuͤge
aus deſſen Poſtillen bey dem Candidato Miniſt. Herrn Joh. Fried. Freſenio
angelanget. Wer nun auf einen dieſer Theile praͤnumeriret, oder auch auſſer
der Praͤnumeration Luſt hat, ſich ſolche anzuſchaffen, der kan ſie daſelbſt be=
liebig
abholen laſſen. Der Preiß des achten Theils iſt 48. Kr. nebſt 6. Kr.
Porto, alſo zuſammen 45. Kr. der andere Theil koſtet eben ſo viel. Der drit=
te
Theil der Poſtillen aber koſtet nicht mehr als 12. Kr. und 2. Kr. Porto, al=
ſo
zuſammen 14. Kr. weil er nicht ſtarck ausgefallen. Wer aber voraus ge=
zahlet
, darf weiter nichts, als das Porto nachzahlen. Der neunte und
letzte Theil der ordentlichen Auszuͤge wird nun auch bald verſprochen, und kan
noch darauf mit 48. Kr. praͤnumeriret werden.

Angekommene frembde Herren Paſſagiers.

Herr Tauſend, Pfarrer von Tbuͤren, logirt im Ochſen.
Her: Milius, Stadtſchreiber von Butzbach, logirt im Adler.

Ab=und durchgereiſte Herren Paſſagiers.

Der Fuͤrſt von Genudern.
Herr Baron von Liebenſtein aus Schwaben.
= Fuͤrſtenberg, Handelsmann von Beſel.
pon Wegmar, Cammer Juncker von SachſenMeinungen.
Herr

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Her Hartmann, Chur=Pfaͤltziſcher Geheimbder Rath.
== Huͤbner, Koͤniglich=Poblniſcher Legations=Secretarius.
Graff von Degenfeld, Preußiſcher General=Lieutenant.
= Graff von Erbach=Schoͤnberg.
= = Graff von Hohenloh=Kirchberg.
von Gaugreben, Muͤnſteriſcher Lieutenant.
= = Ciprian, Hoff=Rath von Sachſen=Coburg.
== Diener, Cammer=Rath von Sachſen=Meinungen.
= Babilon, Cammer=Diener vom Graff von Reuß aus dem Voigtland.
= von Bichnau, Kayſerl. Lieutenant.
== Maͤndlen, Beambter von Heilbronn.
== Lonzing, Burger von Bruͤſſel.
= von Clauſen, Kayſerlicher Capikain.
= von Bock, ſamt ſeiner Gemahlin von Straßburg.
== Hauriſius, Chur=Pfaͤltziſcher Hoff=Gerichts=Rath.
o= von Roſilion, Lieutenant von Zweybruͤcken.
= = Lelon, Handelsmann aus Holland.

Preiß der Lebens=Mittel.

Ein Malther Korn = 3.fl. 20. alb. == Schaaf=Fleiſch 5.
Gerſten = 2.fl.20.alb. Ein Kalbs=Geling =
6. a.
Speltz
= 2.fl.½ = Kalbs=Kopf =
5. al
Hafer
1.fl. 14.alb. = Kalbs=Gekroͤß =
6. al
Rocken Mehl 3.fl. 28. alb. 4fl. Ein Pf.friſche Butter 10. 11.
Weiß Mehl
6.fl. 16. alb. Ein Kumpf geſchelter Hirſche 16. al
Das Pfund Ochſenfleiſch 3.alb.= grob geſchelte Gerſte 16.al
= Rindfleiſch 2. alb. 4. Pf. = kleingeſchelte Gerſte 20.al
= Kalbfleiſch =
3.alb. == Erbſen
8.al
= Schweinenfleiſch
3.alb. == Linſen
= 7.al
= Hammelfleiſch 2.alb. 6. Pf. Eyer 8. vor
= 2.al

Gebohrne, Getauffte und Verſtorbene in voriger
Woche.

1.) Gebohrne und Getauffte.

Herrn Johann Adam Oſt, Fuͤrſtl. Reiße=Schenck, ein Toͤchterlein.
Meiſter Johann Wilhelm Schaͤffer, Burgern und Bierbrauern, ein Soͤhnlein.
Johann Henrich Schwebel, Koch, ein Toͤchterlein.

2.) Geſtorbene und Beerdigte.

Meiſter Bernbard Muͤler, Burgern und Schreinern, ein Toͤchterlein, 5. Jahr 2. Monach.
Dem Beyſaſſen Engel ein Toͤchterlenn, 10. Jahr alt.