den 18. Januar.
1742.
Num. III.
Mit Hochfuͤrſtl. Gnaͤdigſtem PRIVILEGIO.
Darmſtaͤdtiſches
Frag=und Anzeigungs=Blaͤttgen/
zu finden bey Gottfried Heinrich Eylau, Hof=Buchdrucker.
Zum Verkauff wird angetragen:
1. Ein groſſer Tiſch, welcher auch ſehr commod zu einer Bett=Banck gebraucht
werden kan; iſt in der Buchdruckerey zu erfragen.
2. Plettenbergiſche Guͤter, beſtehend 1) in 3. Morgen 1. Vrtl. Wieß, in dem
Schaͤfftum gelegen; 2) Ein Wingert auf dem Galgenberg, welcher 3½.
Vrtl. und dann auf dem Bußenberg ein Wingert von ½. Morgen, wie
auch ein Garten, in dem Schieß=Weg liegend. Die Liebhabere hierzu
koͤnnen ſich auf dem Marckt in dem Plettenbergeriſehen Hauß melden.
3. Nachdeme Niclas Raidels Hofrait zu Biſchofsheim, Amts Ruͤſſelsheim,
in
in einem wohlgebauten Hauß, Seheuer, Stallungen, auch Neben=
Ge=
baͤuden zu Bierbrau=und Brandtenwein=Brennereyen, beſtehend,
folg=
lich zu einem Wirthehauß wohl aptirt und ſituirt, Donnerſtags den
1. Febr. ſchiers kuͤnftig;
Sodann:
4. Etliche ſchoͤne Staͤmme Guͤter in Raunheim auf Samſtag den 3. dito:
wie nicht weniger
5. Das Wirthshauß zu Wallerſtaͤtten, zum guldenen Hirſch genannt, in
Hauß, Scheuer, Stallungen vor 40. Pferde, 4. Schweinſtaͤllen,
ei=
nem Neben=Baͤugen und einem Morgen Gaͤrten beſtehend, Dienſtags
den 6. dito, jedesmal Vormittags um 9. Uhr, auf denen Rahthaͤuſern
erſagter Orten, offentlich aufgeſteckt, und denen Meiſtbietenden
heim=
geſehlagen werden ſollen; Als wird ein ſolches zu dem Ende hiemit
be=
kannt gemaeht, damlt diejenige, ſo zu ein oder anderem Luſten haben,
ſich in terminis gehoͤriger Orten einſtellen, und ihr beſtes dabey pruͤfen
koͤnnen. Ruͤſſelsheim den 4. Jan. 1742.
6. Eine Kutſehen=Berline, welehe noch gantz neu, und ein Wagen mit groſſen
Heuleitern, aueh eine mit Gold geſtickte und mit goldenen Frantzen beſetzte
grun ſammete Schabracke, wie auch ein paar Kutſehen=Geſehirr, und
zwey breite Wolffsdecken, nebſt gruͤnen ſilbernen Stoff zu einer Manns=
Weſte; iſt um billigen Preiß zu verkauffen.
Zu verlehnen wird angetragen:
In derneuen Vorſtadt iſt in einem gewiſſen Hauß im vordern Stockwerck zu verlebnen: 3. Stuben,
nebſt einer Kammer, Kuͤch und Holzplatz, wie auch Stallung vor 3. Pferde; welches in der
Buchdruckerey zu erfragen.
In. der alten Vorſtadt iſt ein gantzes Hauß nebſt einer Scheuer und einem Boden mit 2. Kammern,
wie auch noch eine groſſe Scheuer und ein gepflaſterter Keller zu verlehnen.
Beſondere Nachrichten.
Demn Publico wird hiermit kund gethan, daß allhier ein Logis vor eine ledige
Manns=Perſon zu verlehnen ſtehet, wobey dieſelbe, wann ſie zumahl.
eine fertige und tuͤchtige Feder fuͤhket, auch in Theoria Juris die
erfor=
derliche profeus beſitzet, ſich in Praxi juridica zu qualihciren, auf
ge=
wiſſe Bedingung, ſehr fuͤgliche und profitable Gelegenheit und
Anwei=
ſung finden mag. Wer hiervon naͤheren Bericht verlangt, kan ſich bey
dem Buchdrucker melden.
Jacoh Amſchel Maaß, Schutz=und Handels=Jud allhier, thut hiermit zu
wiſſen, daß man bey ihme, als Colleor der Offenberger Lotterie,
deſ=
ſen
ſen Looße 3.fl. haben kan, und ſtehet mit dieſen 3.fl. zu gewinnen:
10000. 5000. 3000. fl. nebſt noch mehr andern conſiderablen Preißen,
wie der Plan mit mehrerm zeiget, welcher bey gedachten Maaß gratis
zu haben.
Der zweyte Tbeil von Amadei Creutzbergs gottſeligen Betrachtungen auf alle Tage des Jahrs, wird
in einem gewiſſen Hauß allhier vermiſſet; ſolte dieſen ein Liebhaber etwa von dem Eiſenthuͤmer
entlehnt haben, oder aber ihme von ſemand zum Verkaufasbracht worden ſeyn, erſuchet man,
ſolches in der Buchdruckerey anzuzeigen, das ausgelegte Geld ſoll reſtituirt werden.
Buͤcher/ welche in Commiſſion zu verkauffen ſind:
Gottfried Arnolds Evangeliſche Bottſchafft der Herrlichkeit Gottes in JEſu Chriſto, nach den
ordentlichen Sonn=und Feſttags=Eoangelien; in gutem Frantz=Band.
deſſelben Verklaͤrung IEſu Chriſt in der Seple, aus den gewoͤhnlichen Sonn= und Feſt=Tags=
Epiſteln; in gutem Frantz=Band.
deſſelben Geiſtliche Erfahrungs=Lehre von den vornehmſten Stuͤcken des lebendigen
Chriſteu=
tdums; nach Anleitung der Sonn=und Feſttaͤglichen, wie auch Buß=und anderer Terte;
in gutem Frantz=Band.
Joh. Phil. Freſenit Anti-Weiſslingerus, oder gruͤndliche Widerlegung des Weißlingeriſchen
Laͤ=
ſter=Buchs; Friß Vogel, oder ſtirb, genant; 48. xr.
deſſelben Betrachtungen von Chriſto, davon die erſte, ſo aus 5. Bogen beſtehet, roh 6. und
ge=
bunden 8. kr. die zweyte, ſo aus 10. Bogen beſtebet, roh 10. und gebunden 12. kr. koſtet.
Hect. Gottfr. Maſii Vertheidigung der Evangeliſch=Lutheriſchen Religion wider die Roͤmiſch=
Catholiſchen Lebrer, nebſt einer Warnung fuͤr der Roͤmiſch=Papiſtiſchen Lehre; 20. xr.
Angekommene frembde Herren Paſſagiers.
Herr von Podewils, Preußiſcher Capitain, logirt im Trauben.
Herr Vogel, Wuͤrtembergiſcher Hoff Rath, logirt im Adler.
Herr Drach, Cammer=Rath von Braubach, logirt im Adler.
Ab=und durchgereiſte Herren Paſſagiers.
Zwey Herren von Rheinſtaͤdt aus Sachſen.
Her Marquis von Weſterloo von Bruͤſſel.
Zweg Herren von Dalberg von Mannheim.
Herr Marquis von Gaͤborni von Coͤlln.
Herr von Kettſchau von Mannheim.
Herr Graff von Frieſe und Herr von Boyſe aus Sachſen.
Herr von Binau und Herr von Zech, Chur=Saͤchſiſche Hoff= Raͤthe.
Herr von Lohe und Herr von Gilgus von Coͤlln.
Herr Baron von Ehrenfeld gus Schleſien.
Her Graff von Asberg und Herr von Fechenbach, von Colln.
Her von Neubaußen, Geſandter von Chur=Bayern.
Herr von Bayer und Her von Ehener von Nuͤrnberg.
Hen
[ ← ][ ] Herr Marquis von Gravell von der Frantzoͤſiſchen Suite zu Franckfurth.
Herr von Staaden, Gebeimbder Rath vom Fuͤrſt von Hohenzollern.
Herr von Ullner, Cbur=Pfaͤltziſcher Geſandter.
Herr von Hegele, Geheimbder Rath von Chur= Pfaltz.
Iihro Churfuͤrſtl. Durchl. von Coͤlln, ſamt dero uͤbrigen Sulte.
Herr von Melitor und Her von Wallſchmidt, von der Preußiſchen Suite zu Franckfurth.
Her: Graff von Virmont, Cammer=Praͤſident zu Wetzlar.
Herz Graff von Seinsheim, Bayriſcher Geſandter.
Her von Hennige und Herr von Schoͤnberg, von der Chur=Saͤchſiſchen Suite.
Herr von Zech, Wuͤrtenbergiſcher Geſandter.
Preiß der Lebens=Wittel.
Ein Malther Korn
4.fl. === Schaaf=Fleiſch 2.alb.2. Pf.
Gerſten
8.fl. Ein Kalbs=Geling = 5.alb. 4. Pf.
Speltz
2.fl. = Kalbs=Kopf
5.alb.
Hafer
1.fl. 12.alb. = Kalbs=Gekroͤß = 5.alb.4. Pf.
Rocken Mehl
4. fl. 2. alb. ſEin Pf=friſche Butter 13. 14. xr.
Weiß Mehl
6.fl., Ein Kumpf geſchelter Hirſche 16. alb.
Das Pfund Ochſenfleiſch 2alb.4 Pf.== grob geſchelte Gerſte 16.alb.
= Rindfleiſch
2. alb. 2. Pf. j= klein geſchelte Gerſte 20.alb.
Kalbfleiſch = 2.alb. 6. Pf. == Erbſen
10.alb.
= Schweinenfleiſch 2 alb.6. Pf. == Linſen
8.alb.
= Hammelfleiſch 2.alb.4. Pf. Eyer 4. 5. vor
2.alb.
Gebohrne, Getauffte, Copulirte und
Ve=
rbene in voriger
Woche.
1.) Gebohrne und Getauffte.
Hern Ober Foͤrſter Klippſtein ein Toͤchterlein.
Einer Dirne, welche im Stockhauß allbier inbafftirt iſt, Namens Blumenbergern, ein Soͤhnlein.
Roch einer Dirne, Evu Maria Hanſteinin, ein unehlich Soͤhnlein.
2.) Copulirte.
Meiſter Johann Joachim Schultz, Burger und Leinenweber allhier, Wittwer, mik Johanna
Eliſabetha, Johann Georg Wolffen, Burgers und Tobackshaͤndlers allhier, ebel. Tochter.
3.) Geſtorbene und Beerdigte.
Eliſabetha Barbara, Johann Henrich Weilen, Herꝛſchafftl. Kuechts Ehe= Frau, 56. Jahr.
Johanues Aſtheuner, Feldſchuͤtz alltier, 68. Jahr.
Johann Baptiſta Zebner, ein armer Wagner, 60. Jahr.
Johann Henrich Renneiſen, Henſchafftl. Reitknecht, ein Soͤhnlein, 2½. Jahr.