Mit Hochfuͤrſtl. Gnaͤdigſtem PRIVILEGIO.
zu finden bey Gottfried Heinrich Eylau, Hof=Buchdrucker.
Zum Verkauff wird angetragen:
1. Nachdem der Schwanenwirth Jobann Henrich Schwaͤb zu Groſengerau, Ober=Amts
Rauͤſſels=
heim, gewillet iſt, ſeine in der Straſſen am Niederthor gelegene mit einer Schildgrrechtigkeik
verſehere Wohnung, ineinem Wohnhauß, Scheuern, 3. Stallungen, einem gewoͤlbten und
einem Balcken=Keller, 2. Brunnen, 1. Kuͤchen=Garten 1. viertet kand groß, und einem
ge=
raͤumlichen Hof, wie auch in einer Bierbrauerey und Brandtenweinbrennerey mit allem
Zuge=
hoͤr beſtebend; aufſlecken und an den Meiſtbietenden verkauffen zu laſſen, worzu Terminus auf
Dienſtag den 9. Jan. des von GOtt zu hoffenden 1742ten Jahres beli=bet worden; Als wird
ein ſolches zu dem Ende bekand gemacht, damit diejenigen, welche Luſien dazu haben, ſich um
bemeldte Zeit Morgens um 10. Uhr auf dem Rahtbauß in Groſengerau einfinden und ihr beſties
dabey pruͤſen konnen. Ruͤſſeleheim den 6. Dec. 174.
2. Eine
[ ← ][ ][ → ] 2. Eine Livre vor einen Kutſcher, welche noch nicht getragen, und gantz neu, iſt gran mitblauen
Aufchlaͤgen, und das Camiſol blau mit weiſſen Knoͤpffen, wird zu verkauffen angebotten.
In der Buchdruckerey iſit deßwegen anzufragen.
Zu kauffen wird geſucht:
Ein noch ſauberer groſſer Spiegel wird zu kauffen verlangt; Diejenige, ſo ſolchen zu verkauffen
geſinnet, koͤnnen es bey dem Buchdeucker melden.
Es werden 2. bis 3. Couſire, 1. oder 2. Stuͤbich, oder andere Kaͤſten, worein man weiß Zeug
packen kan, zu kauffen begehrt; Wer dergleichen zu verkauffen hat, wolle es in der
Dru=
ckerey melden.
Da ſich neulich kurtz nachher, als die Praͤnumeration auf den erſten und zweyten Theil des
vortrefli=
chen neuen Freybergiſchen Bibel Wercks in groß Folio angenommen wurde, noch mauche
Lieb=
baberegefunden, welche ein Verlangen darnach bezeiget, aber deswegen nicht verſichert werden
konten, ob dieſes Werck noch um den praͤnnmerations=Preiß zu haben ſey, weil von dem Herrn
Herausgeber nur eine geringe Anzahl dazu beſtimmet war: ſo meldet man anjetzo, daß derſelbe
auf wi. derholtes Anſuchen noch eine gewiſſe Quantitaͤt dazu ausgeſetzet bat. Der eiſte Tbeil
iſt auch bereits wieder angelangt, und der andere wird die nechſte Oſter=Meß ſolgen. Wer
nun geſonnen iſt, darauf zu praͤnumeriren, der beliebe zwiſchen hier und Anſang Martii 1742.
das geſetzte Geld einzuſenden, nemlich auf den erſten Tbeil zwey Rtblr. und auf den zweyten
eben ſo viel, alſo zuſammen 4. Rthlr. ohne die Fracht, da ihm dann der erſte ſogleich bey
Erle=
gung des Geldes, der zw yte aber gleich nach Oſtern eingehaͤndiget werden ſoll. Wenn aber
dieſer Termin verfloſſen, ſo wird ein jeder Theil nicht gel inger als um 3. Rthlr. erlaſſen. Die
Beſchaffenheit des Wercks iſt neulich ſchon bekant gemacht worden, daß es nemlich auf einmal
ſo vieles in ſich begreift, als viels Commentarii zuſammen genommen, und alles auf das
deut=
lichſte, ordentlichſte und erbaulichſte abhandelt, daber man hier nichts weiter thut, als daß
man die Herren Liebhabere auf den Augenſchein verweiſet.
Beſondere Nachrichten.
Ein junger wohlg wachſener Menſch von 18. Jahren, welcher gut rechnen unb ſchreiben kan,
auch das Clavier ſpielen verſteht, ſucht Laquayen=Dienſte; Man iſt auf Begehren erboͤtig,
ſeines Wohlverbaltens wegen Caution zu ſtellen.
Da von des bieſigen Hof=Diaconi, Hern Johann Philip Freſenii Betrachtungen von Chriſto
die zweyte aus der Preſſe. gekommen, darin die Eigenſchaften des Erloͤſers abgehandelt
wer=
den, die er an ſich haben muſſe, um das gantze Erloͤſungs=Werck zu vollbringen; ſo hak
man ſolches hiemit anzeigen wollen. Sie beſtehet aus 10. Boͤgen, und koſtet das Stuͤck
roh 10. kr. gebunden aber 12. kr. welche nebſt der erſten Betrachtung, ſo in 5. Boͤgen
beſtebet, und rob 6. gebunden aber 2. kr. koſtet unter andern auch in hieſiger Oruckerey
gegen baare Zahlung zu haken iſt.
AvERxIssE AEAr.
Nachdem bereits die neue Tuͤbingiſche Quart=Bibel angekommen: ſo koͤnnen
die prænumerirte Exemplarien abgeholet werden, wobey dann die ausge=
ſtellte
[ ← ][ ][ → ] ſtellte Quittungen zuruͤck gegeben, und 30. xr. Nachſchuß, nebſt 13. xr.
Porto, alſo zuſammen 43. xr. nachgezahlet werden. Doch iſt zu erinnern,
daß diejenige Herren Prænumeranten, welche vor dem 17ten April dieſes
Jahrs Ihre Prænumeration eingeſchickt haben, anitzo nur ihre Bibeln
be=
kommen koͤnnen, weil die Anzahl der Prænumeranten uͤber die Auflage der
Bibel geſtiegen; die folgende aber werden von dem Verleger der Bibel
vertroͤſtet biß die nechſtkuͤnftige Oſter=Meſſe 1742. weil er dieſelbe ſchon
wiederum angefangen zu drucken, und alsdenn fertig zu ſeyn gedencket.
Wie dann ferner deßfals anzuzeigen, daß gedachter Verleger
ge=
ſonnen, abermals auf dieſe neue Auflage der Quart=Bibel
Prenume-
ration anzunehmen, und zwar unter eben den Bedingungen, wie das
erſtemal, da er dieſelbe in eben der Groͤſe, auf eben dem Papier,
mit eben der Schriſt, welche er neu gieſen zu laſſen verſpricht, mir
eben ſo vielen Anhaͤngen und Aupfern, wie das vorige mal, liefern
will, und dafuͤr nicht mehr, als dazumal, nemlich 1. fl. fuͤr ein
Exemplar anſeger. Da ſich nun das Werck uͤber 9. Alphabeth
be=
lauft, das Verſprochene treulich geleiſtet, und ſonderlich auch die
Kupfer in neuen Stichen auf 20. Quart=Blaͤttern beſſer, als ſich
viele vorgeſtellet, ausgefertiget worden: ſo zweiſelt man nicht, es
werden ſich Liebhaber finden, welche auch dieſe neue Auflage mit
Ihrem Vorſchuß befoͤrdern helfen. Von igo biß Weyhnachten nimt
der Candidatut Miniſterii f0I. FRIED. PRESEUI8 allhier die
Prenz-
meration ein, und werden gegenwaͤrtig 30. xr. zum voraus, und bey
Empfang der Bibel noch 30. xr. nebſt den Unkoſten, die man damit
gehabt, welche ſich aber nur auf ein geringes erſtrecken,
nachge=
zahlet.
Angekommene frembde Herren Paſſagiers.
Herr von Boudenweltz, ein Preußiſcher Capitain, logirt im Trauben.
Herr Vogel, Wuͤrtenbergiſcher Hoff=Rath, logirt im Adler.
Her Zehel, Zahn=Artzt aus Sachſen, logirt im Engel.
Ab=
[ ← ][ ][ → ]Ab=und durchgereiſte Herren Paſſagiers.
Herr von Ratzenried, Ober=Marſchall vom Herrn Cardinal von Bruchſal.
Herr von Lerßner, Cavallier vom Hertzog von Hollſtein.
Herr von Dasknie, und Herr von Gosuin, zwey Capitaius von Chur=Coͤlln.
Herr Graff von Hoͤrwart, Lieutenant von Chur=Coͤlln.
Herr General Graff von Lamarck, von Chur=Pfaltz.
Herr von Kern, Reichs=Syndicus von Ulm.
Herr von Holcken, Hauptmann vom Wuͤrtenbergiſchen Crapß= Regiment.
Herr von Freudenberg, Chur=Pfaͤltziſcher Lieutenant.
Herr Graff von Kraſinsky aus Dreßden.
Herr von Sicking, Gebeimbder Rath von Mannbeim.
Herr von Erdahl, Gebeimbder Rath von Chur=Mayntz.
Herr von Schorndorff, Obriſter von der Chur=Coͤllniſchen Guarde.
Herr von Sicking und Herr von Knoͤbel, Dhomb=Herren von Wormbs.
Herr von Zenck, Secretarius von der Wolffenbuͤtteliſchen Suite zu Franckfurch.
Preiß der Lebens=Mittel.
Ein Malther Korn 4.fl. 5. bis 10. alb.
=
Gerſten 3.fl.5.bis 10.alb.
2.fl.
Speltz
1.fl. 10.alb.
Hafer
4.fl. 6.biß 8. alb.
Rocken Mel
6.fl. bis 10. alb.
Weiß Mehl
Das Pfund Ochſenfleiſch 2.alb.4. Pf
Rindfleiſch 2. alb. 2. Pf.
3.alb.
Kalbfleiſch =
=
Schweinenfleiſch 2alb. 6. Pf.
= Hammelfleiſch 2.alb. 4. Pf.
== Schaaf=Fleiſch 2.alb. 2. Pf.
Ein Kalbs=Geling
6. alb.
= Kalbs=Kopf.
5.alb.
= Kalbs=Gekroͤß =
6. alb.
Ein Pf.friſche Butter
13. xr.
Ein Kumpf geſchelter Hirſche 20. alb.
= grob geſchelte Gerſte 16.alb.
= klein geſchelte Gerſte 20.alb.
= Erbſen
10.alb.
== Linſen
8.alb.
Eyer 5. vor
2.alb.
Gebohrne, Getauffte und Verſtorbene in voriger Woche.
1.) Gebohrne und Getauffte.
Johann Joſt Walthern, Burgern und Schumachern, ein Soͤhnlein.
Johannes Marloff, Keller im Trauben, ein Soͤhnlein.
Johann Balthaſar Weinold, Beyſaſſen, ein Soͤhnlein.
2.) Geſtorbene und Beerdigte.
Johann Ricklaß Kuͤchler, 23. Jahr 4. Monath alt.
Eliſabetha Barbara, Johann Jacob Hubers, Burgers und Einwohners Ehe=Frau 71½. Jahr.
Jobann Nicklaß Bluͤmmel, Tagloͤhnern, ein Soͤhnlein, 2. Jahr.