Darmstädter Tagblatt 1935


22. Dezember 1935

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtad
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur miſt Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtatte.
Nummer 351
Sonntag, 22. Dezember 1935
197. Jahrgang

beſſinier melden Rückeroberung Makalles.

Geſteigerker Kampfwille in Italien. der Große Fasciſtenrak beſchließt Forkſehung des afrikaniſchen
Feldzuges. Kriegsgeſpenſt Libyen. Wo ſteht Aegypken? Englands
Sondierungen um Flokkenhilfe der Mikkelmeer=Skaaten.
einen der ſchwächſten Punkte der italieniſchen Stellung, nicht zu=
* Abeſſiniſche Waffenerfolge
letzt wegen der ſchwierigen Verhältniſſe in bezug auf die rückwär=
tigen
Verbindungen der vorgeſchobenen italieniſchen Stellungen.
Von Akſum aus gibt es wohlfahrbare Wege in der Richtung nach
an der Atofont.
Weſten, dieſe hören jedoch ſchon 25 Km. weſtlich von Akſum auf.

DNB. Addis Abeba, 21. Dezember.
Nach abeſſiniſchen Meldungen von der Nord=
front
ſollen Teile der Heeresgruppe Ras Seyoums
mit größeren Truppenabteilungen die Stadt Makalle
und die umliegenden Gebiete zurückerobert haben.
Die Abeſſinier melden zunächſt inoffiziell die Rückerobe=
ung
Makalles. Eine Nachprüfung der Richtigkeit dieſer
Adung iſt im Augenblick nicht möglich, wie auch deswegen
vierig, weil die Heeresberichte zumal die der Italiener
der letzten Zeit außerordentlich dürftig ſind. Wie alſo die
unzlinie an der Nordfront verläuft, wiſſen vorerſt wohl nur
beiden Heerführer.
Zweifellos ſind die Angaben der Italiener in ihren
zelheiten nicht zutreffend. Die Italiener haben ver=
rt
, daß der Angriff der abeſſiniſchen Nordarmee abgeſchlagen
Das mag örtlich geſehen richtig ſein, im ganzen geſehen
umt es aber nach den von den Italiener ſelbſt bekannt ge=
denen
Ortsnamen kaum. Vermutlich trägt der Führer der
ſiniſchen Nordarmee, Ras Imru, den Angriff gleichzeitig an
ſchiedenen Stellungen vor, um die italieniſchen Abwehrkräfte
binden. Verſchiebungen zu erſchweren und nicht zu zeigen,
hin ſein Hauptſtoß führt. Jedenfalls ſind die Abeſſinier nicht
im Beſitz der Takazzefurten, ſondern ſie ſind darüber hinaus
ſichtung auf Akſum ein gutes Stück vorwärts gekommen. Im
ieniſchen Heeresbericht wird der Ort Sela Klaka genannt,
abeſſiniſche Infanterie und Reiterei mit Bomben belegt
den ſind. Dieſer Ort aber liegt nur wenig weſtlich von
ſeülum und vor allen Dingen erheblich nördlicher als der Punkt,
dem angeblich der abeſſiniſche Angriff zuſammengebrochen
ſoll.
Nach den letzten Meldungen ſollen die Abeſſinier Makalle
ſickerobert haben. Nach der ganzen militäriſchen Lage wäre
nicht unmöglich. Denn wenn den Abeſſiniern ein Einbruch
die italieniſche Front gelingt, dann wäre nicht nur
lalle, ſondern auch Akſumgefährdet. Die ganze
lieniſche Front hängt dann in der Luft, und es würde ſchwere
er koſten, die Lage für die Italiener wieder ins Gleichgewicht
Abringen, zumal ja auch nach italieniſchen Meldungen die
wreifenden Teile der abeſſiniſchen Nordarmee ausgezeichnet
ngerüſtet ſind. Gleichzeitig ſcheinen auch im Süden umfaſſen=
Operationen in Vorbereitung zu ſein. Die Italiener be=
ſten
jedenfalls, daß ihre Flieger zahlreiche Truppen im An=
uſch
beobachtet hätten. Aber welche Richtung der zu erwartende
Eſtoß der Abeſſinier nehmen wird, zeichnet ſich vorläufig noch
ab.
Nur noch 50 Kilomeker vor Akſum.
DNB. Addis Abeba, 21. Dezember.
Nach den letzten in Addis Abeba eingelaufenen Meldungen
der Nordfront ſoll es den abeſſiniſchen Vortruppen unter dem
jasmatſch Ayalou Berrou in der Umgebung von Endaſilaſi,
ha 50 Km. weſtlich von Akſum, gelungen ſein, in einem über=
ſeihenden
Angriff auf die italieniſchen Truppen Erfolge zu er=
ſien
. Die abeſſiniſchen Meldungen ſprechen von empfindlichen
Kluſten, die den Italienern beigebracht worden ſein ſollen. Es
ſt, daß es den abeſſiniſchen Truppen gelungen ſei, 10 Tanks,
AMaſchinengewehre, 2 Laſt= und 7 Perſonenkraftwagen zu er=
ſten
und 7 Mann von der Heimatarmee gefangen zu nehmen.
Von abeſſiniſcher Seite werden nunmehr weitere Einzelheiten
den Verlauf der bereits gemeldeten Kämpfe an der Nord=
im
Schiregebiet verbreitet. Danach handelt es ſich um
Ne Schlacht, die am 15. und 16. Dezember in der Nähe
m Degaſchah und Endaſilaſi ungefähr 50 Km.
ſtlich von Akſum, ſtattgefunden hat. Nach hier vorlie=
uden
Berichten haben an den Kämpfen zunächſt italieniſche
bger teilgenommen. Dieſe ſollen jedoch bereits nach Beginn
großen Gefechts nur noch eine beobachtende Rolle geſpielt
uen, da ſich das Gefecht zu einem erbitterten Nahkampf ent=
ſielte
. Bombenabwürfe hätten daber auch die italieniſchen
Appen in Gefahr gebracht.
Die Abeſſinier berichten, daß es ihnen gelungen ſei, die ita=
Liſchen Stellungen bei Degaſchah zu nehmen. Sodann hät=
ſie
zu einem zweiten Angriff gegen die ſtark befeſtigten und
Mden Italienern erbittert verteidigten Stellungen bei Enda=
aſi
angeſetzt. Im Verlaufe dieſer zweitägigen Kämpfe ſollen,
abeſſiniſchen Meldungen zufolge, auf italieniſcher Seite un=
zühr
150 Mann und einige 20 Offiziere von den weißen Trup=
A und 200 eingeborene Askaris gefallen ſein. Die Abeſſinier
upten ferner, außer den bereits gemeldeten 10 Tanks und
Maſchinengewehren noch weitere 17 Tanks und 50
Aſchinengewehre, ſowie eine große Anzahl von Ge=
bren
und einige tauſend Schuß Munition erbeutet zu haben.
ſch einer amtlichen Meldung ſollen die Verluſtziffern der abeſ=
ſchen
Truppen erheblich unter der Zahl der auf italieniſcher
Ste Gefallenen liegen. Dies ſei darauf zurückzuführen, daß die
Lſſinier ihre Kampftätigkeit meiſtens im Nachtangriff ent=
vieln
.
Der jetzige Vorſtoß der abeſſiniſchen Streitkräfte ſcheint ſich
nmäßig auf dem rechten Flügel der Italiener zu entwickeln,
von Truppen des 2. Armeekorps des Generals Maravigna
Lildet wird. In ſtrategiſcher Beziehung bildet dieſer Flügel

Weſtlich von da erſtreckt ſich ein Hochplateau, das in einer Breite
von etwa 60 Km. noch gänzlich unerforſchtes Gebiet darſtellt. Für
einen abeſſiniſchen Vorſtoß aus dem ſüdlich des Takazzeflußes lie=
genden
Tſellenti=Hochland ſtanden zwei Karawanenwege zur Ver=
fügung
; eine dieſer beiden Straßen geht bei dem kürzlich er=
oberten
Mai Timchet über den Takazze, die andere etwa 30 Km.
weiter öſtlich. Beide Straßen vereinigen ſich etwa 50 Km. nörd=
lich
vom Takazze, ſüdweſtlich von Akſum, und führen über Adua
in den Rücken und in die Flanke der bei Makalle ſtehenden ita=
lieniſchen
Truppen. Die jetzigen Kämpfe werden entſcheiden, ob
dieſe Umfaſſung gelingt.

v

der Beſchluß des Großen Fasciſtenrakes.
EP. Rom, 21. Dezember.
Der Große Fasciſtenrat hat ſich in einer dreiſtündigen Nacht=
ſitzung
für die entſchloſſene Fortſetzung des oſtafrikaniſchen Unter=
nehmens
bis zur Erreichung der von Muſſolini vorgezeichneten
Ziele ausgeſprochen, nachdem vorher der inzwiſchen geſcheiterte
LavalHoare=Plan nach einmal geprüft worden war.
Darauf wurde folgende Tagesordnung angenommen: Der
Große Fasciſtenrat ſtellt feſt, daß gegenüber der Verwirrung und
den offenkundigen Widerſprüchen in der Haltung der Sanktions=
länder
das italieniſche Volk unerſchütterlich und einträchtig bleibt
in der entſchloſſenen Verteidigung ſeines Rechts. Mit der natio=
nalen
Goldſpende hat das italieniſche Volk dieſen Willen bekundet.
Der Große Fasciſtenrat entbietet den Soldaten und Schwarzhem=
den
, die in Oſtafrika für die Sache der Ziviliſation und die
höchſten Erforderniſſe der Sicherheit und der Zukunft unſeres Vol=
kes
kämpfen, ſeinen vertrauensvollen Gruß. Er betont, daß die
Aktion des fasciſtiſchen Italiens in unbeugſamer Entſchloſſenheit
für die Erreichung der vom Duce geſteckten Ziele fortgeſetzt wird.
Mit dieſer Sitzung iſt die Herbſtſeſſion des Großen Fasciſten=
rates
beendet. Er wird erſt am 18. Januar wieder zuſammen=
treten
.
Weikere ikalieniſche Truppen=

Das italieniſch=engliſche Kräfteverhälknis an der
libnſch=ägypkiſchen Grenze 3:1.
EP. London, 21. Dezember.
Nach hier vorliegenden Meldungen werden die italieniſchen
Streitkräfte in Libyen zur Zeit weſentlich verſtärkt. Wie es
heißt, ſteht in Neapel eine motoriſierte Diviſion
zur Einſchiffung nach Bengaſi bereit. Mehrere
hundert Militärflugzeuge ſollen bereits Anfang
der Woche nach Libyen abgegangen ſein. Wie hierzu
weiter berichtet wird, follen die italieniſchen Streit=
kräfte
in Libyen den engliſchen Truppen in
einem Kräfteverhältnis von 3:1 überlegen ſein.
Dieſes Kräfteverhältnis würde ſich nach dem Eintreffen der
neuen Diviſion in Libyen noch erheblich zugunſten Italiens ver=
ſchieben
.
Aegypkiſche Hoffnungen auf günſtige Verhandlungen
mit England.
EP. Kairo, 21. Dezember.
Das Scheitern der Pariſer Friedensformel wird von der
ägyptiſchen Preſſe und den führenden politiſchen Kreiſen allge=
mein
begrüßt, weil man ſich davon eine günſtige Rück=
wirkung
auf die Entwicklung der engliſch=
ägyptiſchen
Beziehungen verſpricht. Die Preſſe iſt über=
zeugt
davon, daß England nunmehr, um ſeine Stellung im
Mittelmeer zu ſichern, gezwungen ſein wird, Verhandlun=
gen
auf der Grundlage des Vertragsentwurfs
vom Jahre 1930 zu eröffnen. Augenſcheinlich würde bereits
eine offizielle Bereitſchaft Englands zu ſolchen
Verhandlungen als wichtiger Fortſchritt ange=
ſehen
werden und es heißt, daß der Wafd ſogar bereit ſei,
die Verhandlungen ſelbſt bis zur Beendigung
der Mittelmeerkriſe zu vertagen, nachdem die
engliſche Regierung einmal ihr Einverſtänd=
nis
zu Verhandlungen erklärt hat. Darüber hinaus
ſoll die ägyptiſche Einheitsfront auch bereit ſein, einer
Aenderung der militäriſchen Klauſeln des Ver=
tragsentwurfs
von 1930 zuzuſtimmen, da die
ganze Entwicklung gezeigt habe, daß Aegypten nötigenfalls nicht,
wie das im Vertragsentwurf vorgeſehen iſt, die Verteidigung
des Landes allein übernehmen könne. (Nach dem Vertragsent=
wurf
beſchränkt ſich der Wirkungskreis der in Aegypten ſtatio=
nierten
engliſchen Truppen allein auf die Suezkanal=Zone).

*Die Woche.

Das diplomatiſche Zwiſchenſpiel, das mit der Veröffent=
lichung
des Inhalts der zwiſchen Hoare und Laval in Paris
vereinbarten Friedensvorſchläge durch die franzöſiſche Preſſe
begann, hat mit dem Rücktritt des engliſchen Außenminiſters
und der Rede Baldwins im engliſchen Unterhaus ſeinen Abſchluß
gefunden. Der Friedensplan iſt tot, und das Ergebnis der gan=
zen
Aktion iſt eine nicht unerhebliche Verſchärfung der Lage,
eine ſachliche und ſtimmungsmäßige Verſchärfung. Welches war
der Sinn des engliſchen Vorgehens? Das Rätſel iſt auch durch
die engliſche Unterhausdebatte, wie die engliſche Preſſe mit Recht
feſtſtellt, nicht reſtlos gelöſt worden. Es iſt undenkbar, daß ein
engliſcher Außenminiſter von dem Format Sir Samuel Hoares
nach gründlicher Beratung im Kabinett in einer großen außen=
politiſchen
Unterhausrede den Standpunkt der engliſchen Regie=
rung
feſtlegt und dann achtundvierzig Stunden ſpäter in einer
Verhandlung mit einem ausländiſchen Staatswann dieſen
Standpunkt nicht nur aufgibt, ſondern auf eigene Fauſt ein
Abkommen trifft, das der ganzen bisherigen Auffaſſung der eng=
liſchen
Regierung ins Geſicht ſchlägt. Das iſt undenkbar, iſt un=
denkbar
in jedem anderen Land und erſt recht in England. Was
bedeutet alſo jener ſagenhafte Friedensvorſchlag, der in Paris
vereinbart worden iſt? Welches ſind die Geheimniſſe, ſo fragt
die engliſche Morning=Poſt, von denen der engliſche Premier=
miniſter
vor der Unterhausdebatte und noch vor dem Rücktritt
Hoares geſprochen hat, und von denen in der darauffolgenden
öffentlichen Verhandlung des Unterhauſes niemand mehr ſprach?
Man hat ſich über alle dieſe Fragen in der ganzen Welt weit=
gehendſt
den Kopf zerbrochen. Wir haben in Deutſchland keine
Veranlaſſung, uns an dieſem Rätſelraten noch weiterhin zu
beteiligen, ſondern wir können uns darauf beſchränken, die Tat=
ſachen
feſtzuſtellen und aus ihnen die Folgerungen zu ziehen,
ſoweit ſie auch uns mittelbar oder unmittelbar angehen.
Die Völkerbundspolitik, jene Politik der kollektiven Sicher=
heit
war bisher einer der Drehpunkte der engliſchen Politik,
gewiß nicht aus ideellen Beweggründen, auch wenn man ihre
Bedeutung für die breiten Maſſen in England nicht unterſchätzen
darf, was ja die Ereigniſſe der letzten Tage wieder einmal deut=
lich
erwieſen haben. Mit Hilfe des Völkerbundes glaubte man
in der Downing=Street, den abeſſiniſchen Konflikt ſo eindämmen
zu können, daß engliſche Lebensintereſſen nicht mehr Gefahr
liefen. Ein in ſich gefeſtigter Völkerbund wäre auch den eng=
liſchen
Intereſſen in Oſtaſien unter Umſtänden außerordentlich
nützlich geweſen, nachdem Rußland Mitglied des Völkerbundes
geworden war. Nur die beſonderen Verhältniſſe im pazifiſchen
Raum erklären ja die ſonſt kaum verſtändliche Tatſache, daß
Herr Litwinow unter engliſcher Aſſiſtenz als Triumphator in
den Glaspalaſt am Genfer See einziehen konnte. Auch die Sow=
jets
wären nunmehr gegebenenfalls in der Lage, den Völker=
bund
anzurufen, falls in Oſtaſien neue Komplikationen ein=
träten
. Es waren alſo ſehr reale politiſche Erwägungen, welche
die Engländer bisher an dem Gedanken der kollektiven Sicher=
heit
feſthalten ließen, und die ſie damit gleichzeitig eng mit
Frankreich verbanden, das allerdings aus ganz anderen Gründen
den Gedanken der kollektiven Sicherheit zum allein ſelig=
machenden
Dogma erhoben hatte.
Es liegt eine merkwürdige Fronie des Schickſals d
ausgerechnet von franzöſiſcher Seite die Schwierigkeite
als zum erſten Male eine wirkliche Probe aufs Exempe
werden ſollte, als der Völkerbund zum erſten Male gege.
in aller Form feſtgeſtellten Angreifer Sanktionen verh. /4.)
ſollte. Die nüchternen Tatſachen haben ſich ſtärker erwieſenk=
die
Theorie. Trotzdem aber haben die Engländer bis zur S4MT.
eine grundſätzliche Aenderung ihrer Politik keineswegs vorgder
nommen. Baldwin hat ſich in ſeiner Unterhausrede auf den Sa), das engliſche Volk werde ſeiner Regierung zum letzten
Mal geſtattet haben, an Kollektivmaßnahmen teilzunehmen,
wenn es feſtſtellen müſſe, daß England im entſcheidenden Augen=
blick
auf ſich ſelbſt angewieſen bleibe. Das iſt im Zuſammen=
hang
mit einer anderen Bemerkung eine deutliche Warnung
an die Adreſſe der Franzoſen. Es dürfte keinem Zweifel unter=
liegen
, daß man den Quai d’Orſay noch einmal vor die ent=
ſcheidende
Frage ſtellen wird, ebenſo wie ja die britiſche Regie=
rung
mit mehreren Völkerbundsſtaaten bereits Fühlung genom=
men
hat, um feſtzuſtellen, bis zu welchem Grade die Staaten
bereit ſeien, ein angegriffenes Land nicht nur mit den Mitteln
wirtſchaftlicher Sühnemaßnahmen, ſondern auch militäriſch zu
unterſtützen.
Der franzöſiſche Miniſterpräſident ſteht unzweifelhaft vor
ſehr ernſten Entſchlüſſen. Seine bisherige Haltung bei den eng=
liſch
=italieniſchen Auseinanderſetzungen über den abeſſiniſchen
Konflikt lief auf den Verſuch hinaus, zwiſchen ſcheinbar unüber=
brückbaren
Gegenſätzen zu vermitteln, ohne es dabei mit einer
der beiden Parteien zu verderben. Er glaubte ſich am Ziel ſeiner
Wünſche, als er mit Sir Samuel Hoare den Friedensplan feſt=
legte
. Die weitere Entwicklung hat ihm gründlich das Konzept
verdorben. Auch Muſſolini hat die diplomatiſche Arbeit ſeines
Pariſer Freundes nicht gerade erleichtert. Am gleichen Tag, an
dem jener berühmte Friedensvorſchlag in Rom übermittelt
wurde, entſandte er eine weitere motoriſierte Diviſion nach
Libyen, was den Engländern vielleicht noch bedeutſamer erſchie=
nen
iſt, als die ſcharfe Rede des Duce von Pontini. Die außen=
politiſche
Wendung dürfte auch auf die Feſtigkeit der Stellung
Lavals nicht ohne Einfluß bleiben. Als ihm die Kammer letzthin
ihr Vertrauen ausſprach, ſpielten gerade außenpolitiſche Er=
wägungen
die Hauptrolle. Man glaubte damals in Paris an
den Enderfolg der Lavalſchen Diplomatie und niemand wollte
die Verantwortung auf ſich nehmen, den Träger der franzöſiſchen
Außenpolitik im entſcheidenden Augenblick zu ſtürzen. Der Rück=
tritt
Herriots von der Führung der Radikalſozialiſtiſchen Par=
tei
iſt ein deutliches Anzeichen einer neuen Zuſpitzung der
innenpolitiſchen Lage in Frankreich. Ohne die Unterſtützung
dieſer ſtärkſten Gruppe der franzöſiſchen Kammer hat die gegen=

Die i9Lustrierte Sonntagsbeilage
Die Gegenwart erscheint am Dienstag,
in der Weihnachts-Nummer.

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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 22. Dezember 195/

Seite 2 Nr. 351

wärtige Regierung keine parlamentariſche Mehrheit hinter ſich.
Dieſe Unterſtützung war bereits bei den letzten Abſtimmungen
ſehr problematiſch geworden. Der Rücktritt Herriots von der
Führung entbindet die Radikalſozialiſtiſche Partei von jeder
weiteren Verpflichtung der derzeitigen Regierung gegenüber.
Die Entwicklung der Dinge während der letzten zehn Tage
hat die Lage ganz außerordentlich verſchärft. Während die
Italiener neue Truppen nach Libyen ſchicken, rüſten die Eng=
länder
fieberhaft in Alexandria. Das Mittelmeer gleicht einem
Pulverfaß, das jeder Funke entzünden kann.
Währenddem ſtehen die militäriſchen Aktionen in Abeſſinien
nicht ſtill; im Gegenteil, es hat den Anſchein, als ob ſie jetzt
erſt eigentlich begännen. Die Abeſſinier haben offenbar ihren
Aufmarſch nunmehr beendet, und der erſte größere Angriff auf
den rechten Flügel der italieniſchen Nordarmee hat an einer
ſtrategiſch wichtigen Stelle unſtreitigen Erfolg gehabt. Nicht nur
daß der italieniſche Heeresbericht eine Schlappe am Takazze=
Fluß zugegeben hat, ſondern am Freitag wurde italieniſcherſeits
von einem Angriff der italieniſchen Luftwaffe in der Gegend
von Sela Klaka berichtet, einer Ortſchaft, die 40 Km. nördlich
vom Takazze=Fluß, dem Ausgangspunkt des abeſſiniſchen Vor=
ſtoßes
, liegt. Auch an der Südfront ſteht man offenbar vor
größeren Ereigniſſen.
Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß die kriegeriſchen
Ereigniſſe in Oſtafrika unter Umſtänden auch die europäiſche
Lage außerordentlich ſtark beeinfluſſen werden. Nichts Schönres
lob’ ich mir an Sonn= und Feiertagen, als ein Geſpräch von
Krieg und Kriegsgeſchrei, wenn hinten weit in der Türkei die
Völker aufeinander ſchlagen. Die Zeiten Goethes ſind vorüber.
Schwere Wolken ſtehen am politiſchen Horizont, und auch das
deutſche Volk wird, trotzdem es nicht unmittelbar an den gegen=
wärtigen
Konflikten beteiligt iſt, die zukünftige Entwicklung mit
M.
Aufmerkſamkeit verfolgen müſſen.

Rückkehr Englands zur Sankkionspolikik.
die Verhängung der Oelſperre nur noch
eine Frage der Zeit.
EP. London, 21. Dezember.
Schatzkanzler Neville Chamberlain hielt am Freitagabend in
Birmingham eine Rede, in der er erklärte, daß alle Verſuche, den
oſtafrikaniſchen Krieg durch Verhandlungen zu beenden, vorläufig
als geſcheitert angeſehen werden müßten, und daß daher nur die
Rückkehr zu den Sanktionen übrig bleibt. Dieſe Politik, ſo betonte
der Schatzkanzler weiter, beſchwöre gewiſſe Gefahren herauf. Je
wirkungsvoller die Sanktionen ſeien, deſto größer ſei die Gefahr,
daß die Nationen, gegen die ſie angewendet würden, Gegenmaß=
nahmen
treffen, um ſich der Wirkung der Sanktionen zu entziehen.
Er hoffe daher, daß die Völkerbundsnationen ſich bereit zeigten,
unter allen Umſtänden einen auf einen von ihnen unternommenen
Angriff zurückzuweiſen.
Die Rede des Schatzkanzlers mit dem eindeutigen Bekenntnis
zu Sanktionen hat viele Fragen beantwortet, die Baldwin in ſeiner
Unterhausrede unbeantwortet gelaſſen hatte, und daher großes
Aufſehen erregt. Sie beweiſt eindeutig, daß die engliſche Regie=
rung
auf ihre alte Linie zurückgekehrt iſt, und daß die Ver=
hängung
der Oelſperre nur noch eine Frage
der Zeit iſt, vorausgeſetzt, daß, wie zuverſichtlich erwartet wird,
die übrigen Völkerbundsmächte ſich nicht nur bereit erklären, Eng=
land
im Falle eines Angriffes zu unterſtützen, ſondern auch tat=
ſächlich
Anſtalten dazu treffen.
Dieſe Forderung wird auch in den Leitartikeln der führenden
Blätter, wie Daily Telegraph und Times aufgeſtellt. Auch
dieſe Leitartikel ſetzen ſich im übrigen ſehr energiſch für die Wei=
terführung
der Sanktionen ein. Nur über einen Punkt beſtehen
noch Zweifel über die Haltung Frankreichs. Es heißt jedoch,
daß zwiſchen London und Paris wieder Verhand=
lungen
im Gange ſind, um die Sanktionsfrage
und die HaltungFrankreichs im Mittelmeer end=
gültig
zuklären.
Engliſche Abgeordnete fordern Revifion
der Friedensverkräge.
Der von dem nationalen Arbeiterparteiler Mabane einge=
brachte
und von 12 weiteren Abgeordneten unterſtützte Antrag
über die Reviſion der Friedensverträge hat folgenden Wortlaut:
Nach Meinung des Unterhauſes muß das Hauptziel der
britiſchen Außenpolitik darin beſtehen, Vorbereitungen für eine
Ueberprüfung der Friedensverträge von 1919 und 1920 zu tref=
fen
. Sobald es die Lage geſtattet, muß der Völkerbundsverſamm=
lung
vorgeſchlagen werden, daß gemäß Artikel 19 der Satzung
Maßnahmen ergriffen werden ſollten, um diejenigen Aenderun=
gen
der Verträge herbeizuführen, die geignet ſind, die Be=
ſchwerden
abzuſtellen und zur Befriedung der Welt beizutragen.
* Graphologie und ihre Bewährung
im prakkiſchen Leben.
Von Adolf Ziegler.
Eine Berliner Zeitung behandelte kürzlich unter dem Titel:
Sind Schriftzeichen Wunder? als öffentliches Diskuſſionsthema
die Graphologie, um einen Ueberblick darüber zu gewinnen,
wie ſich die Allgemeinheit ſeiner Leſer zu der Handſchriftendeutung
als Werkzeug der Perſönlichkeits=Erforſchung verhalte. Dieſer in=
tereſſante
Verſuch, der feſtſtellen wollte, ob ſich die moderne Gra=
phologie
im täglichen Leben bewährt, fand überaus lebhaften
Widerhall ſowohl im Lager der Zweifler an der Graphologie und
ihrer ausgeſprochenen Gegner, als auch bei ihren Verfechtern und
überzeugten Anhängern. Selbſtverſtändlich meldeten ſich auch die
perſönlich intereſſierten beruflich tätigen Graphologen zum Wort.
Der Reichsverband wiſſenſchaftlich geprüfter Graphologen nahm
ebenfalls Stellung zu der aufgeworfenen Frage, indem er auf die
neuen Richtlinien im nationalſozialiſtiſchen Staat für die Zu=
laſſung
zum Graphologenberuf hinwies, die zur Bekämpfung von
Pfuſchertum und Wahrſagerei ausgearbeitet worden ſind. Die Zu=
ſchriften
ſcheinen in ihrer Geſamtheit allerdings zu bekunden, daß
das Gebiet noch heiß umſtritten iſt, und daß von einer allge=
meinen
Anerkennung der Graphologie als exakter Wiſſen=
ſchaft
heute noch nicht die Rede ſein kann. Ein Teil der Einſender
tritt zwar mit logiſch belegten Begründungen eindeutig für den
hohen Wert der Graphologie ein, als einer Wiſſenſchaft, die neben
anderen Zweigen menſchlicher Erkenntnis, wie z. B. der Charak=
terologie
, Pſychologie uſw., um nur dieſe zu nennen, es ſehr wohl
ermögliche, den Charakter eines Menſchen auf Grund ſeiner
Schreibtätigkeit zu erſchließen. Andere machen bei aller Achtung
vor den nicht zu leugnenden Erfolgen der Graphologie gewiſſe, ver=
nünftige
Einwendungen und Bedenken geltend. Schließlich ver
wirft ein weiterer Teil der Einſender, in Anbetracht ſeiner mit
graphologiſchen Analyſen angeblich erlebten Enttäuſchungen, die
Graphologie unbedingt in Bauſch und Bogen.
Daß manche Menſchen die Graphologie bewußt oder gefühls=
mäßig
ablehnen, dafür ſcheinen beſonders zwei Beweggründe,
einer ſachlicher und einer perſönlicher Art zu entſcheiden.
Der ſachliche Grund iſt die leider nicht zu beſtreitende Tatſache
daß viele Unberufene graphologiſche Analyſen machen, und
durch ihre nicht immer nur wertloſen, ſondern oft ſogar ſchädlichen
Charakterdeutungen die Wiſſenſchaft als ſolche in Verruf bringen.
Die Meiſter der Graphologie wiederholen übrigens immer wieder,

Vom Tage.

Der zurückgetretene engliſche Außenminiſter Sir Samuel Hoare
wurde am Samstagmittag vom König in Audienz empfangen. Die
Unterredung dauerte nahezu eine Stunde und ſoll einen ſehr herz=
lichen
Verlauf genommen haben. Nach dem Verlaſſen des Bucking
hampalaſtes machte Hoare, der noch immer ein Pflaſter auf ſeiner
gebrochenen Naſe trägt, einen erſchöpften und kranken Eindruck.
Der ehemalige Außenminiſter wird einen längeren Urlaub antre=
ten
und ſich, wie verlautet, drei Monate in der Schweiz aufhalten.

Die Londoner Blätter veröffentlichen geheimnisvolle Mel
gungen über einen Ueberfall auf den Nachtwächter des Flugplatzes
von Gravosend, wo in einem Schuppen mehrere Flugzeuge mit
einer neuartigen Flügelkonſtruktion im Bau ſind. Angeblich wurde
der Wächter von zwei vermummten Männern überfallen und mi=
einer
Eiſenſtange niedergeſchlagen. Man nimmt an, daß es ſich um
Spione handelt, die ſich in den Beſitz des ängſtlich gehüteten Kon=
ſtruktionsgeheimniſſes
ſetzen wollten.

Aus Liſſabon wird gemeldet, daß das engliſche Geſchwader, das
ſeit einigen Tagen im Hafen von Liſſabon gelegen hat, wieder nach
Gibraltar ausgelaufen ſei.
Auf Vorſchlag Muſſolinis wurde der vor kurzem aus Oſtafrika
zurückgekehrte Preſſe= und Propagandaminiſter Graf Ciano, zum
Mitglied des Großen Fasciſtenrates ernannt.
In New Yorker Börſenkreiſen will man wiſſen, daß das ame=
rikaniſche
Schatzamt gegenwärtig die Einberufung einer interna=
tionalen
Währungskonferenz prüfe, auf der neben Währungsfragen
auch das Silberproblem behandelt werden ſolle. Das Silberpro=
blem
beſchäftigt infolge der jüngſten Vorgänge auf den Silber=
märkten
und des Abſinkens des Silberpreiſes das amerikaniſche
Schatzamt in beſonderem Maße.

* Verwirrung in Paris.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 21. Dezember.
Die Konfuſion und die Aufregung, welche die ſich überſtürzen=
den
Ereigniſſe, die Rede Muſſolinis in Pontinia, der Rücktritt
Sir Samuel Hoares und die Rede Baldwins, in den Pariſer
politiſchen Kreiſen verurſacht haben, iſt noch immer nicht über=
wunden
.
Der Zuſammenbruch des engliſch=franzöſiſchen Friedensvor=
ſchlages
mit all ſeinen Folgen in Genf, London und Paris hat die
franzöſiſche Diplomatie in eine äußerſt peinliche Lage gebracht.
Muſſolinis Rede in Pontinia ſoll für den Quai dOrſay eine
große und peinliche Ueberraſchung gebracht haben. Man hat von
Italien etwas ganz anderes erwartet.
Die Stimmung iſt hier im Augenblick Italien gegenüber ſehr
wenig günſtig. Man betrachtet mit Unverſtändnis die Tatſache,
daß Rom die Bemühungen Lavals nicht nur nicht unterſtützte, ſon=
dern
die franzöſiſche Diplomatie bloßſtellte.
Die Auswirkungen in Paris ſind noch nicht zu überſehen. Die
Erſchütterung an der Effektenbörſe, der unmotivierte Rückgang der
Staatspapiere brachte aber die allgemeine Erregung klar zum
Ausdruck.
Man glaubt hier nicht an die Möglichkeit einer Regierungs=
kriſe
vor der Erledigung des Budgets. Aber das iſt auch die ein=
zige
Chance der Regierung. Ohne dieſe Rückſichtnahme wäre die
Regierung bereits geſtürzt.
Der Rücktritt Herriots als Präſident der Radikalen Partei
wird als ſehr ſchlechtes Zeichen ausgelegt. Man erblickt darin
nicht die Folge eines zufälligen Zwiſchenfalles ſolche gab es
zwiſchen Herriot und der Partei öfter , ſondern das Vorzeichen
der Zuſpitzung der innenpolitiſchen Situation.
Die Radikale Partei iſt nun in der Regierung nicht mehr partei=
offiziell
vextreten. Wenn es nicht gelingt, Herriot zu bewegen,
ſeine Haltung zu revidieren den Radikalen iſt das bis jetzt nich=
gelungen
, aber man hofft noch immer auf die Intervention über=
parteilcher
Faktoren , ſo iſt die Situation der Regierung
wenigſtens prinzipiell unhaltbar.
Die linksſtehende Oppoſition freut ſich jetzt, daß es ihr nicht
gelang, Laval über die Frage der rechtsſtehenden Organiſationen
zum Sturz zu bringen. Rom, Genf und London haben die Stel=
lung
der franzöſiſchen Regierung vielmehr erſchüttert. Die Ver=
antwortung
für einen Regierungsſturz erſchien der franzöſiſchen
Kammer niemals beſonders verlockend.
Man glaubt hier, daß die diplomatiſche Aktivität in der abeſ=
ſiniſchen
Frage jetzt auf einige Zeit zur Ruhe kommen wird. Und
die Optimiſten hoffen, daß bis Mitte Januar die Anſtrengungen
des abeſſiniſchen Feldzuges Italien nachgiebiger ſtimmen werden.

daß es Anmaßung bedeutet, wenn ein gewöhnlicher Durchſchnitts=
menſch
eine Perſönlichkeit von hohem geiſtigen oder charakterlichen
Rang graphologiſch abtaſten, erfaſſen und ausdeuten will. Ein ſo
überhebliches Unternehmen kann nur mit einem ſchiefen oder einem
kläglichen Fehlurteil enden. Der andere, der perſönliche, durchaus
verſtändliche Grund entſpringt der Abneigung mancher Menſchen,
jeder x=beliebigen, unberufenen, ungeeigneten, vielleicht ſogar miß=
bräuchlichen
Neugier ihr innerſtes Weſen, ihren Charakter, ihre
Seele zu offenbaren und preiszugeben. Es kann ſehr gut ſein, daß
ein Menſch, je wertvoller er iſt, je höher ihn ſein geiſtiger oder
moraliſcher Wert ſtellen, eine um ſo ſtärkere Abneigung gegen
graphologiſche Ausſpähung oder gar mißgünſtige Spitzelei hat. Die
Tatſache, daß jemand die Graphologie verwirft, weil dieſe bei ihm
vorhandene Charakterfehler oder Minderwertigkeiten feſtgeſtellt
hat, ſoll hier nicht weiter erörtert werden, denn da mögen man=
gelnde
Selbſterkenntnis, vielleicht ſogar mehr oder weniger be=
wußt
auftretende Grollgefühle das Urteil trüben und befangen
machen. Daß ferner ein augenblicklich vielleicht recht erfolgreicher
Menſch nicht unbedingt ein hochwertiger, von charakterlichen Män=
geln
freier zu ſein braucht, bedarf ebenfalls keines beſonderen
Beweiſes. Proteſte aus dieſen Bezirken bedeuten auch nichts gegen
die Graphologie.
Einer der Diskuſſionsteilnehmer wies nun noch auf die be=
kannte
graphologiſche Pſychoſe hin, die ſich im letzten Jahrzehnt
gebildet hat, und die ſich dadurch kennzeichnet, daß manche Schrei=
ber
, die ſich etwas mit Graphologie und Analyſen beſchäftigt haben,
ſich nun ſcheuen, natürlich zu ſchreiben, weil ſie durch unvorteil=
hafte
Schriftzüge ihrer Handſchrift, wirkliche oder nur eingebildete
ungünſtige Charakterzüge nicht verraten wollen. Ihr Schriftbild
wird auf dieſe Weiſe gehemmt, beeinträchtigt, befangen, verſtellt.
Ein begabter, ſcharfſinniger Graphologe wird ſich allerdings auch
in dieſem Falle nicht täuſchen laſſen, denn die mutmaßliche negative
Charaktereigenſchaft wird, wenn ſie bei dem Schreiber wirklich
vorhanden iſt, ſich anſtatt in der unterdrückten natürlichen, nun=
mehr
in einer anderen, neuen Ausdrucksform bekunden. Vorhan=
dene
Anlagen kann man nur ausbauen, bereichern, ſteigern oder
aber, wenn ſie negativer Art ſind, zurückdrängen und mildern.
Beſeitigen kann man ſie nicht! Es iſt ſehr ſchwer, die weſentlichen
Züge eines Charakters, einer ſeeliſchen Struktur wirklich dauernd
zu verändern. Tatſächlich innere Wandlungen ſind äußerſt ſelten
und nur verhältnismäßig wenigen, begnadeten Menſchen vorbe=
halten
. Wo die Wandlung nicht echt, wo ſie nur Verſtellung iſt,
wird ſie der begabte Graphologe immer entlarven.
Was iſt nun an der von einer Anzahl der Diskuſſionsteil=
nehmer
vertretenen Anſicht, daß verſchiedene Graphologen von ein
und derſelben Handſchrift häufig ganz verſchiedene, ſich wider=

*

Unerwarkeke Folgen.

mer Kant

eſamtel
und De

Aaee

Die Warnung Hoares, daß nach ſeinem Rücktritt und
Preisgabe des Pariſer Planes die Lage für England=
auch
für den Völkerbund noch bedrohlicher ws)
würde, ſcheint ſehr raſch in Erfüllung zu gehen. Wir verzeich
drei Tatſachen, die in ihren Zuſammenhän
erkennen laſſen, daß an eine Wendung des 7
lieniſch=abeſſiniſchen Konflikts ſo wenig
denken iſt wie an eine Verringerung der Sp
nungen, die ſich um das große Sanktionsprob
herum angeſammelt haben.
Der Große Fasciſtenrat, der auf die Nachricht von
Rücktritt Hoares hin ſeine Sitzung ſofort abbrach, hat inzwi.
ſeine Beratungen beendet. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß er aus
Uneinigkeit der Völkerbundsſtaaten einen Erfolg für Italien. m 99..
gert. Er brauchte über den Pariſer Plan kein Wort meh mei)!
verlieren, ſondern konnte ſich damit begnügen, feſtzuſtellen, düc Eil
dieſer Plan von England verworfen wurde wobei wieder ſ0 30
kleines Kompliment für Italien, als den eigentlichen Vater d.ſ, ſehl
Di
Planes abfällt im übrigen aber zu verſichern, daß Ital
die Aktion fortſetzen wird, bis die von Mufſc avere
lini vorgezeichneten Ziele erreicht ſind.
Der Kampf wird alſo von Italien mit aLſſche ud an
Energie weitergeführt. Es wird behauptet, daß
Italiener eine neue motoriſierte Diviſion r
Libyen ſchicken wollen, nachdem ſie erſt vor einigen Wochen
ſprochen hatten, einen Teil ihrer Truppen aus Libyen zurü=Maugplätze
ziehen. Denn England hatte die italieniſchen Truppenanſamm.yKugzeuge bel
gen in Libyen als eine beſondere Bedrohung ſeiner Stellun g4 Liviſiol
Aegypten aufgefaßt. Wenn die Italiener alſo jetzt gerad= Meübrall di
dieſem Augenblick ihre libyſche Armee neuerdings marſchi. cnuſe Verbin
laſſen wollen und an einer ſolchen Abſicht würde ja auch zu der Mol
nächſt ein Dementi nichts ändern dann übt es hier auf Cn un ruſſiſch
land eine neue Drohung aus , die ſtimmungsgemäß doppeln g Gleichzei
fährlich iſt, weil das von den Engländern aufgefaßt werden, ne unterbr
als eine Folgeerſcheinung der Zerſprengung der antifasciſtishcwereitnger
Front, alſo als eine Steigerung des Kampfwill emſzoſonor, m
Italiens.
wird ſtänt
Und als drittes endlich die engliſche Anfrage
den Regierungen im Mittelmeer, inwieweit auf
gegenſeitige Beiſtandsleiſtung im Falle eines italieniſchen Anap Die 2
fes gerechnet werden könne. Dieſe Anfragen mußten nach Mihiehung eA
Rede Baldwins im Unterhaus naturnotwendig kommen. Den Eile des 40
hat ſich dazu bekannt, daß England allein das Riſiko nicht traſſue, daß
wolle, ſondern die Zuſicherung militäriſcher Rückendeckung von ſelnen. Wel
übrigen Völkerbundsſtaaten verlangt. Es fragt ſich nur, was hm nach den
mit erreicht iſt. Die Flottenhilfe der Mittelme und dem Oſt
ſtaaten vermag den Engländern wenig zu nützen, höchſtens, ſovu endgult
ſie auf den griechiſchen Inſeln neue Stützpunkte errichten könrneſpmiſchen Il
In jedem Falle zeigt ſich aber in all dieſen Vorbereitungen. dcme zu neh
unverkennbare Sorge, daß das KriegsgeſpeuSchaffun
W. währen
immer näher an Europa heranrückt.
ues ſehr v
eu Kanon
Eden ausſichtsreichſter Anwärker?
e Seite al

Völkerbundsminiſter Eden iſt am Freitag abend aus Ge
nach London zurückgekehrt. Er begab ſich ſofort zum Minike,
präſidenten Baldwin und hatte eine halbſtündige Unterredn
mit ihm.
Das der Regierung naheſtehende Blatt Daily Telegmal
meldet, daß Eden der ausſichtsreichſte Anwärter au
den freigewordenen Poſten des Außenminiſter
ſei. Als mögliche Kandidaten werden ferner nur noch der Schn
kanzler Neville Chamberlain und ſein Halbbruder Sir Am
Chamberlain genannt. Das Blatt meint, daß die Ernenn.
Neville Chamberlains zum Außenminiſter allgemeine Zuſtimmm
finden würde. Mit guter Begründung könne jedoch mitgeti
werden, daß er das Amt des Schatzkanzlers behalten wolle.
Die Entſcheidung Baldwins über die Neubeſetzung wird u.
ausſichtlich während des Wochenendes erfolgen.
Franzöſiſche Milliarden=Anleihe für Sowjekrußlan

EP. Paris, 21. Dezemben
Die nationaliſtiſche Pariſer Wochenſchrift Gringoire‟
richtet, daß die franzöſiſche Regierung gegenwärtig mit Mosst
über eine an Sowjetrußland zu gewährende Anleihe in H
von einer Milliarden Franken verhandele. Die Verhandlun /
ſtünden unmittelbar vor dem Abſchluß. Der Betrag würde e
doch nicht direkt durch das franzöſiſche Schatzamt geliehen mr
den, um die Aufmerkſamkeit der Oeffentlichkeit, die die Gew9
rung einer Anleihe an Sowjetrußland ablehne, ſo lange M=
Vorkriegsſchuldenproblem nicht geregelt ſei, nicht zu erregan
ſondern durch Mittelsperſonen, die jedoch das Geld vom fr.n
zöſiſchen Staat erhalten würden. Der nationaliſtiſche A1
du Peuple erklärt, dieſe Nachricht beſtätigen zu können L
ſchreibt, daß dieſe Affäre einen unerhörten Skandal darſte

Die Anleihe dürfe unter keinen Umſtänden an Sowjetrußle)e der feierli=
gewährt
werden.
Mäiniſchen

für den

ſprechende Analyſen ausarbeiten, richtig oder falſch? Richtig
daß viele Unberufene Graphologie treiben, und daß die meiſ Peiehungen
Fehlleiſtungen auf ihr Konto zu ſetzen ſind. Manche Analy Teten, um
widerſprechen ſich häufig auch nur ſcheinbar, weil verſchiedrmhetiſch=de
Graphologen von verſchiedenen Geſichtspunkten eine Perſönlichtk mmin, dem
beurteilen können.
Mali=
he
intu

Wer aber z. B. einige grophologiſche Charakterdeutungen 00 Intuition
Prof. Dr. Ludwig Klages, dem großen deutſchen Grapholog=e die Vor
und von J. Crépieux=Jamin, dem Altmeiſter der franzöſiſckDſchen Sch=

Graphologenſchule, anfertigen ließ, der wird, wen es ſich bei E. Wenn der

gedeuteten Briefen um Handſchriften von Perſonen handelt, Pllugen heut=
den
beiden Graphologen gar nicht, dem Beſteller der Analyſen al lüdeſtens drei
gut bekannt ſind, nicht mehr daran zweifeln, daß die Graphologie / A ſchwierie

ihren praktiſchen Ergebniſſen heute eine durchaus ernſt zu nehmer Ehligen Erkon
Wiſſenſchaft, eine wertvolle Hilfe bei der Erforſchung eines fre hieden wor
den oder des eigenen Charakters darſtellt. Beſonders dieſe beic wen, deren
Männer haben in jahrzehntelanger Forſchungsarbeit lehrbare u Jphologie

erlernbare Syſteme und Methoden der Handſchriftendeutung au nglichkeit
gearbeitet, mittels deren der Charakter eines Menſchen in ſein ſchsverhand

weſentlichen Zügen ziemlich genau aufgezeigt werden kalr Ka=Grophol=

Es liegt auf der Hand, daß nicht alle Handſchrift=Analyſen v dem Ch.

dieſen beiden Größten der deutſchen und der franzöſiſchen Grapll begungen u
logie perſönlich ausgearbeitet werden können. Es ſoll auch nicht A
hauptet werden, daß ſelbſt Analyſen von Dr. Ludwig Klages 100. d
der Ziell
J. Crépieux=Jamin, die ein und dieſelbe Perſon zum Objekt hab=
habe

ſich genau decken, denn Bildungsgang, Charakter, Temper Nöoſe der
ment, Umwelt, Weltanſchauung dieſer beiden Forſcher ſind v. Aingle ni=
ſchieden
, wie ſollten es die Ergebniſſe ihrer Arbeiten bis zu einle‟
gewiſſen Punkte nicht auch ſein? Es braucht ja nicht beſonde Außen

darauf hingewieſen zu werden, daß jede Wiſſenſchaft in jede h. en

Land anders geartet iſt und in ihrem inneren Weſen ein ander ſ.. au ſi
Die Gal,
Geſicht, eine andere Prägung hat. Aber gerade deshalb iſt es
erſtaunlich, wenn Analyſen von zwei ſo weſensverſchiedenen Gn g/, Degabu
phologen, denen die gleichen Handſchriften als Unterlagen zur De
fügung ſtanden, in dem Geſamtbild, in ihren großen entſcheidend. e ie
Zügen (von kleinen Abweichungen abgeſehen) auf den gleiche- dgiſch
leine
oder ähnlichen Charakter hindeuten.
Die Graphologie iſt nicht nur eine Wiſſenſchaft, ſie iſt eis? weis gef
Kunſt, etwa wie die des Arztes. Bei ihr handelt es ſich außer 9.4 en.
ſelbſtverſtändlichen Beherrſchung des notwendigen techniſchen Ru.
zeuges, das die großen graphologiſchen Syſteme und Meiyöre
Pr
liefern, um eine Sonderbegabung, und zwar um Koe‟
nationsbegabung. Unter Intuition, mit der gerade in der Gr.L achei
phologie ſo viel Mißbrauch getrieben worden iſt, ſoll nichts anderet artuhng

verſtanden werden, als die geiſtige Bereitſchaft und außergewe.
4be

lich empfindliche, feine Fähigkeit, das Objekt, die Dinge, die I0e‟
derl
die in den Kreis der Betrachtung gezogen werden, ſowie 19e 20

[ ][  ][ ]

Sonntag, 22. Dezember 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten


Mriegsoolverenängen iii vernen siten.
geikobiekt äußere Mongolei. Sowſetruſſiſche Rüſlungen gegen Japan. Heerlager Urga. Anlegung
von Flugfeldern. Moderniſierung der Grenzbefeſtigungen.
Mongolei, die eigentlich nur noch dem Namen nach zu China
Geſpannke Grenzverhälkniſſe.
gehört, betrachten die Ruſſen ſchon längſt als ihr ausſchließliches
Intereſſengebiet, und es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß ſie jetzt den
EP. London, 21. Dezember.
Zeitpunkt für gekommen halten, um durch eine Unabhängigkeits=
Nach einer Meldung des Daily Telegraph aus Peking erklärung der äußeren Mongolei ihren Tachtbereich auch ſichtbar
ſſen die Sowjets in der äußeren Mongolei grö= auszudehnen.
ſre Streitkräfte mobil gemacht. Etwa eine Diviſion,

ſich zum größten Teil aus mongoliſchen Bauern zuſammen=
ſt
, ſteht bei Urga, wo ein modernes Heerlager errichtet wor=
iſt
. Die Diviſion beſteht aus Infanterie, Tanks, leichter
v ſchwerer Artillerie einſchließlich Gebirgsartillerie. Hierzu
gmen Kamelreiterkorps. Andere Streitkräfte ſtehen bei Buir=
he
und anderen wichtigen Grenzpunkten. Das Hauptquartier
y geſamten Streitkräfte befindet ſich in Urga, wo neue Kaſer=
u
und Verwaltungsgebäude wie Pilze aus dem Erdboden
ſevorſchießen. Außerdem ſind in der Nähe von Urga drei Mili=
ſülugplätze
angelegt worden. Die Zahl der ſowjetruſſiſchen
äigzeuge beträgt mindeſtens 200, darunter auch ſchwere Bomber.
Diviſion ſteht unter der Leitung ſowjetruſſiſcher Offiziere,
überall die Befehlsgewalt ausüben und in ſtändiger draht=
dr
. Verbindung mit Chabarowſk und Moskau ſtehen. Auch
der Moderniſierung der Grenzbefeſtigungen gegen Japan
n ruſſiſche Offiziere eine führende Rolle ſpielen.
Gleichzeitig ſind auch auf der anderen Seite der Grenze
Unterbrechung japaniſche Offiziere fieberhaft mit Kriegs=
bereitungen
beſchäftigt, und der japaniſche Militärſtützpunkt
Dolonor, wo ebenfalls ein großes Flugfeld im Bau begriffen
wird ſtändig weiter ausgebaut.
* Die Ausſtrahlungen der japaniſchen Bemühungen um die
ſetzung Chinas machen ſich nun auch noch an einer anderen
ille des 400=Millionen=Reiches bemerkbar. Die Ruſſen haben
ge, daß ſie bei der Verteilung des Fells des Löwen zu kurz
men. Wenn die Japaner zielbewußt immer weiter vom Nor=
nach
dem Süden vorſtoßen, drücken die Ruſſen vom Weſten
dem Oſten. Ihre Stellung in der Mandſchurei haben ſie
ir endgültig abſchreiben müſſen. Dafür aber verſuchen ſie, die
nniſchen Intereſſengebiete auf dem aſiatiſchen Feſtland in die
ge zu nehmen, einmal durch den Ausbau der Amurbahn und
Schaffung einer neuen Eiſenbahnverbindung nach Wladiwo=
während
ſie gleichzeitig ihre Rüſtungen zur See aller=
gs
ſehr verſchleiert beſchleunigen und abſeits der japani=
zn
Kanonen große Waffenarſenale errichteten. Auf der an=
en
Seite aber ſtoßen ſie gegen die Mongolei vor. Die äußere

Jedenfalls verdient es beachtet zu werden, mit welcher Auf=
merkſamkeit
mongoliſche Staatsmänner in Moskau empfangen
worden ſind. Was ſie da wollen, darüber ſchweigen die Ruſſen ſich
aus. Um ſo offener äußern die Japaner ihre Befürchtungen. Des=
halb
verdienen die Meldungen von Schießereien zwiſchen mongo=
liſchen
Grenzpoſten und japaniſchen Soldaten beſondere Beachtung,
nicht zuletzt deshalb, weil die Ruſſen dabei den Begriff der chine=
ſiſchen
Autorität voll unter den Tiſch fallen laſſen und ſich ſchon
als Schutzherren der Mongolen ausgeben, während ſie gleichzeitig
den Japanern wegen deren angeblichen Wühlereien in der inneren
Mongolei ſchwere Vorwürfe machen. Es iſt alſo kaum noch ein
Zweifel darüber möglich, daß jetzt das große Gebiet der Mongolei
zum Zankapfel zwiſchen den Ruſſen und Japanern wird, und daß
von beiden Seiten mit allen Mitteln daran gearbeitet wird, dem
Gegner den Rang abzulaufen. Hier entſteht alſo ein neues Gefah=
renzentrum
, das die Spannungen in dem ſchon ohnehin mit Elek=
trizität
geladenen oſtaſiatiſchen Raum weiter erhöht.
Aeußerſt ernſte Beurkeilung der Lage in Tokio.
EP. Tokio, 21. Dezember.
Die Lage an der mandſchuriſch=mongoliſchen Grenze wird
von zuſtändiger Seite als äußerſt ernſt bezeichnet. Die Blätter
veröffentlichen ausführliche Meldungen über den letzten großen
Grenzzwiſchenfall, für den Sowjetrußland verantwortlich ge=
macht
wird. Gleichzeitig wird betont, daß Mandſchukuo unter
allen Umſtänden ſeine Forderungen in der Aeußeren Mongolei
durchſetzen werde, auch dann, wenn es der gegenwärtig in Mos=
kau
befindlichen mongoliſchen Delegation gelingen ſollte, ein
Militärbündnis mit Sowjetrußland abzuſchließen.
Amerika und die Enkwicklung im Fernen Oſten.
EP. Waſhington, 21. Dezember.
Große Senſation haben Erklärungen des Senators
Pittman, des Vorſitzenden der Außenpolitiſchen Senatskom=
miſſion
, über die Politik Japans hervorgerufen. Dieſe

Nr. 351 Seite 3
Erklärungen hatte Pittman gelegentlich einer Rede in Las Vegas,
im Staate Nebraska abgegeben. Der Senator erklärte, daß
Japan die Welt zu erobern ſuche. Es gebe nur zwei Dinge, vor
denen Japan Angſt habe, nämlich die Flotte der Vereinigten Staa=
ten
und die engliſche Flotte. Wenn es möglich wäre, daß dieſe bei=
den
Flotten im Pazifiſchen Ozean, ganz in der Nähe Japans, Flot=
tenmanöver
abhalten, dann würde dies Japan ſofort zur Vernunft
bringen, ohne daß ein einziger Kanonenſchuß fallen oder ein ein=
ziges
Menſchenleben geopfert werden müſſe. Weiter erklärte Pitt=
man
, daß man ſich in England ebenfalls Rechenſchaft darüber ab=
lege
, daß Japan, wenn es einmal ganz China unterworfen habe,
die mächtigſte Nation der Welt ſein würde. Für die Vereinigten
Staaten, ſo ſchloß der Senator, werde es eines Tages notwendig
ſein, um die eigene Exiſtenz zu kämpfen. Die gegenwärtige, ſchwan=
kende
Politik gegenüber Japan müſſe einer Politik der Feſtigkeit
Platz machen.
Dieſe letzteren Anſpielungen auf einen möglichen Konflikt zwi=
ſchen
den Vereinigten Staaten und Japan haben in den pazifi=
ſtiſchen
Kreiſen in Waſhington einen Sturm der Entrüſtung her=
vorgerufen
, und man fordert, daß Präſident Rooſevelt den Vor=
ſitzenden
der Außenpolitiſchen Senatskommiſſion deshalb öffentlich
desavouiere.
Die ſcharfen Angriffe, die Senator Pittman, der Vorſitzende
des Senatsausſchuſſes für Auswärtige Angelegenheiten, kürzlich
in einer Rede gegen Japan richtete, haben im Staatsdepartament
ſehr peinlich berührt. Man betont nach wie vor, daß man von
der Rede vorher nicht die geringſte Kenntnis gehabt habe.
Der japaniſche Botſchafter in Waſhington, Saito, erklärte,
von ſeiner Regierung noch keine Weiſung erhalten zu haben,
gegen die Rede Pittmans Proteſt zu erheben. Er glaube, daß
die japaniſche Regierung dieſen Zwiſchenfall unbeachtet laſſen
werde, um Staatsſekretär Hull peinliche Entſchuldigungen zu
erſparen. Der Botſchafter betonte weiter, daß es völlig ſinn=
los
ſei, von japaniſchen Eroberungsgelüſten in
bezug auf den amerikaniſchen Kontinent zu
faſeln. Japan und die Vereinigten Staaten ſeien gegenſeitig
gute Kunden und daher auf einander angewieſen. Es gäbe
immer wieder, ſo erklärte Saito, Ueberpatrioten die, ſei es
aus Kriegsluſt oder Egoismus oder auch nur um ſich in den
Zeitung gedruckt zu ſehen, von Kriegsgefahr reden Leider ge=
linge
es dieſen Leuten manchmal, ihre Vorausſagungen wahr
zu machen. Im Falle Japans und der Vereinigten Staaten wür=
den
jedoch derartige Entgleiſungen an der anſtändigen Ge=
ſinnung
und dem geſunden Menſchenverſtand der beiden Regie=
rungen
abprallen.
Kein franzöſiſches Opfer in Oſtafrika!
Der Kolonialausſchuß des Senats nahm eine Entſchließung
an, die die Regierung auffordert hinſichtlich des italieniſch=
abeſſiniſchen
Streits in keiner Weiſe die Intereſſen und Rechte
Frankreichs in Oſtafrika zu opfern. Die Beibehaltung der fran=
zöſiſchen
Rechte dort ſei wichtig für die Sicherheit der Verkehrs=
wege
und des internationalen Gleichgewichts.

Muſſolini ſammelt für den Goldſchatz.
der feierlichen Einweihung der neugegründeten Stadt Pontinia, die im Gebiet der früheren
utiniſchen Sümpfe in der Nähe Roms entſtanden iſt, ſammelte der Duce ſelbſt mit einem Stahl=
(Scherl=Bilderdienſt=M.)
n für den Goldſchatz des Staates.

Das neue Regime in Nord=China.
An der Spitze der neuen Regierung ſteht ein in Japan erzogener Südchineſe Yin Ju=keng. Unſere
Bilder zeigen Yin Ju=keng in chineſiſcher Kleidung mit ſeinem Sekretär Chih Chungmei, das andere
einen Poſten vor dem Hauptquartier der Autonomiſten in Tungchou.
(Weltbild=M.)

ſgehungen zu= und untereinander blitzſchnell zu überſchauen, zu
neten, um ſchöpferiſch aus dem Geſamtbild eine, dieſes erläuternd,
mhetiſch=deutende Schlußfolgerung zu geſtalten. Gerade Crépieux=
oin
, dem man allgemein, auch in Deutſchland, eine außerge=
vlünliche
intuitive Begabung zuſpricht, hat immer wieder betont,
ByIntuition erſt dann erſprießlich wirkſam werden kann und darf,
uſi die Vorausſetzungen einer ſtreng wiſſenſchaftlichen metho=
Liſten Schulung gegeben ſind.
Wenn der Reichsverband der wiſſenſchaftlich geprüften Gra=
hogen
heute die Ausübung des Graphologen=Berufes von einer
nütdeſtens dreijährigen kontrollierten Ausbildung, von Eignungs=
un
ſchwierigen Endprüfungen abhängig macht, ging er von der
vighigen Erkenntnis aus, daß alle diejenigen Graphologen aus=
gelieden
werden müſſen, beziehungsweiſe nicht zugelaſſen werden
Düren, deren Tätigkeit es hauptſächlich zuzuſchreiben iſt, daß die
ſiohologie bei vielen Leuten in einen gewiſſen Verruf der Un=
ilnglichkeit
gekommen iſt. Nur nebenbei ſei bemerkt, daß der
eihsverband der wiſſenſchaftlich geprüften Graphologen, die
Tſſo=Graphologen ablehnt, mit der Begründung, daß das, was
vo dem Charakter einer Perſönlichkeit in ſeinen Ausdrucks=
wngungen
erfaßt werden könne, der graphologiſchen Analyſe zu=
Bänlich ſei, daß ſich dieſe Wiſſenſchaft aber geheimnisvoller, ſpe=
tHſtiver
Zielſetzungen fernhalten müſſe.
Wir haben weiter oben geſehen, daß die graphologiſche
Bſhoſe der willkürlichen Abänderungen graphiſcher Ausdrucks=
mamale
nicht gegen die Graphologie und ihre charakterkund=
Ilon großen Möglichkeiten ſpricht, ebenſo wenig wie etwa Heuche=
Ih;Leugnen, Lüge und Verſtellung gegen die Rechtſprechung,
me man ſich dieſes kraſſen Vergleiches hier bedienen darf. Ein
eſchrener Graphologe mit wiſſenſchaftlicher Schulung und Kombi=
muonsbegabung
wird aus einer verſtellten Handſchrift doch das
Bentliche des Charakters erkennen. Ohne Kombinationsbega=
mi
ſollte aber niemand, auch der Laie nicht, ſeine Mitmenſchen
Auhologiſch feſtnageln wollen, denn Zeichendeuterei iſt noch
llſie keine Graphologie. Nehmen wir nur das Beiſpiel teigiger,
Meinders geformter Unterlängen an, die auf grobe Sinnlichkeit
kineuten. Es mag aber ſein, daß einer, der ſo ſchreibt, ein Ma=
lIſt
, der ſehr farbenfrohe, lebenſprühende Bilder malt, in denen
erk ein ſinnliches Zuviel in einer höheren, ſchon geiſtigeren
Gyäre veräußerlicht und zum Teil auch verbraucht. Ihm grobe
Lemlichkeit zuzuſprechen, wäre aver ganz falſch. Auch ein ver=
anbortungsbewußter
Richter muß ſich aus dem Wirrſal der un=
bſuen
Tatbeſtände und Widerſprüche, aus irreführenden Behaup=
kunen
, Verheimlichungen uſw. herausfinden, um ein möglichſt
tinechtes Urteil zu fällen. Mehr ſoll man auch vom Gra=
1ſhogen und von der Graphologie nicht verlangen.

Henry Benrath: Die Kaiſerin Konſtanze. 373 Seiten. Deutſche
Verlagsanſtalt, Stuttgart.
Konſtanze, die Tochter des mächtigen Roger II. aus der nor=
manniſch
=ſiziliſchen Dynaſtie, brachte den Staufern das begehrte
Südreich durch ihre Heirat mit dem elf Jahre jüngeren Sohn Bar=
baroſſas
, des ſpäteren Kaiſer Heinrich VI. Durch ihn wurde ſie
die Mutter des größten der Stauferkaiſer: Friedrich II., und als
ſolche iſt ſie noch am eheſten in der Erinnerung der Deutſchen ge=
blieben
. Viel mehr weiß auch die Geſchichte, wenn wir von Legen=
den
abſehen, nicht von ihr. Durch Benraths Roman den man
richtiger als geſchichtliche Dichtung bezeichnen wird geht ſie als
Trägerin eines heroiſchen Frauenlebens, in dem ſich die Kämpfe
ihrer Zeit ſpiegeln, und das ſelbſt der Kampf eines nationalen,
auf Sizilien gegründeten Staatsgefühls gegen die übernationale
Idee des Weltkaiſertums iſt. Das wird als ein großes Seelen=
drama
zwiſchen ihr und dem, immer ſtärker von der Dämonie der
Macht mitgeriſſenen, Kaiſer dargeſtellt.
Den bedeutenden Stoff hat Benrath in eine hohe künſtleriſche
Form gefaßt. Seine Proſa, die von durchſichtiger Klarheit iſt,
ſtammt aus einer heute nicht häufig anzutreffenden Schulung; die
Dialoge ſind mit unerhört leichter Hand glänzend durchgeführt;
Ton und Haltung des Ganzen ſind von einer ſtrengen und vor=
nehmen
Art, die jeder Verlockung zu Nebenwirkung und Aus=
ſchmückung
, die der Stoff ſo reichlich geboten hätte, ausgewichen iſt.
Das Geſpräch iſt ein Hauptkunſtmittel des Werkes, das in einer
Reihenfolge von dramatiſch geſtrafften Szenen abläuft. Die
Sprache, in der die Menſchen reden, iſt nicht das altertümelnde
Deutſch, dem wir im hiſtoriſchen Roman ſo häufig begegnen, und
man wird die Begründung, mit der ſich der Dichter im Vorwort
gegen ſolch archaiſierend verfälſchendes Deutſch wehrt, anerken=
nen
müſſen. Trotzdem hängt damit, wenn auch nicht zwangsläufig,
eine Schwäche des Buches zuſammen: ſeine Perſonen ſtehen im
Licht eines zu wachen Bewußtſeins, ihr Schöpfer iſt mitunter zu
ſehr ihr Ausdeuter und die Zeitatmoſphäre (des 12. Jahrhunderts)
erſcheint zu deutlich geſpiegelt in der Geſchichtsauffaſſung eines
heutigen.
Dieſe Einwände wollen nur am Rande ſtehen, nicht die Schön=
heit
des ungewöhnlichen Werkes bezweifeln. Ungewöhnlich auch
darin, wie es weltpolitiſche Kräfte in Einzelmenſchen ſichtbar
macht und die Ereigniſſe bis in die Seele der Menſchen verfolgt.
Hinter der Tragik der kaiſerlichen Frau tauchen ſo die Tragik des
Reiches und die ewigen Fragen von Recht und Macht auf. Dr. N.

Das Große Pferd lebt!
Wi= berichteten unn Leſern von dem neuen Buch Spen
Hedins Die Flucht des Großen Pſerdes in dem der Forſcher die
abenteuerliche Geſchichte ſeiner letzten Expedition ſchildert. Spen

Hedin erzählt darin u. a. daß der Titelheld ſeines Buches, der
jugendliche General Ma Chung=yin, genannt das Große Pferd,
nach ſeiner Flucht mit den Autos der Expedition ſpurlos ver=
ſchwand
. Ein Gerücht beſagte, daß er nach Chotan gegangen ſei,
um von dort aus Verſuche zur Wiederherſtellung ſeiner Macht zu
unternehmen. Ausländiſche Zeitungen brachten die Nachricht, daßMa
in Peking wohne, während wieder eine andere Lesart lautet:
nach Nanking gegangen, um mit Chiang=kei=ſhek zuſammen Em
zu einigen. Es gab aber Leute, die es für wahrſcheinlich hie
das Große Pferd hätte ſich nach Indien begeben, um ſich en.
liſche Hilfe für einen neuen Feldzug gegen Oſtturkeſtan zu ver=
ſchaffen
. Später würde er dieſes Land in einer für die Belange
Großbritanniens vorteilhaften Weiſe verwalten. Alle dieſe Ge=
rüchte
bewieſen, welchen myſtiſchen Schimmer dieſer tollkühne Ge=
neral
um ſeine Perſon zu weben verſtanden hatte; ſein phan=
taſtiſchſter
Plan bezweckte nichts Geringeres als die Aufrichtung
einer Weltherrſchaft mit Hilfe von Deutſchland und Rußland.
Ein Times=Bericht macht jetzt allen Fabeln ein Ende. Dem
Berichterſtatter gelang es in Chotan den Stiefbruder des Gro=
ßen
Pferdes, General Ma Ho=ſan, zu ſprechen. Er erklärte dem
General, welchen tiefen Eindruck es in London machen würde wenn
er dort nach ſeiner Rückkehr das Bild des berühmten Großen
Pferdes vorzeigen könnte. Ma Ho=ſan, der bisher über das Schick=
ſal
ſeines Bruders tiefes Stillſchweigen bewahrt hatte, überreichte
dem Beſucher zu deſſen eigener Ueberraſchung daraufhin eine Auf=
nahme
des Großen Pferdes, die unzweifelhaft echt war, da ſie
ſein Siegel und ſeine Unterſchrift trug. Auf dieſem Photo war das
Große Pferd in die Uniform eines Kavallerie=Offiziers der Ro=
ten
Armee gekleidet. Damit iſt das Geheimnis enthüllt: Spen He=
dins
Vermutung, daß Ma von den Ruſſen interniert ſei. trifft zu
Und die Worte des Forſchers in ſeinem feſſelnden Buch Die Flucht
des Großen Pferdes‟: Er ſtirbt nicht, er kommt, um den Krieg
fortzuſetzen, und ſolange er wie ein Geſpenſterſchiff auf dem Meer
der Wüſte herumſegelt, wird kein Friede ... Er gleicht dem Reiter
auf dem fahlen Roß aus der Offenbarung Johannis, der ſich zeigte,
als das vierte Siegel erbrochen wurde. Und der darauf ſaß, des
Name hieß Tod und die Hölle folgte ihm nach dieſe Worte Spen
Hedins alſo werden nun vielleicht einmal eine blutige Beſtätigung
für Aſien erfahren.

Sturz der Maske. Ein Theaterroman von Johannes Günther.
Heinz Schnakenburg Verlag, Berlin.
Im Mittelpunkt des Romans ſteht die Geſtalt des großen Schau=
ſpielers
Ekhof. Indem wir ihm auf ſeinem Lebensweg von der
Zeit ſeiner Tätigkeit bei der Schönemannſchen Truppe an beglei=
ten
, ſeine Wanderfahrten, ſeine Tätigkeit am Hamburger Natio=
naltheater
, in Weimar und Gotha miterleben, gewinnen wir zu=
gleich
eine lebhafte Vorſtellung von dem Theaterleben des 18. Jahr=
hunderts
. Ekhofs ideale Berufsauffaſſung, ſeine Beſtrebungen, die
auf ſoziale Hebung des Schauſpielerſtandes und auf Bildung wirk=
licher
Enſembles hinzielten, werden uns im Laufe des Ge=
ſchehens
klar vor Augen geführt. Man hat den Eindruck, daß
der ſpannend und intereſſant geſchriebene Roman auf Grund um=
faſſender
Quellenſtudien entſtanden iſt.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 351

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 22. Dezember 1935

Ein Soldakenbund des neuen Heeres.

DNB. Berlin, 21. Dezember.
Mit Einverſtändnis des Führers und Reichskanzlers hat der
Reichskriegsminiſter den Oberbefehlshaber des Heeres beauftragt,
einen Soldatenbund des neuen Heeres zu blden.
In dieſem Bunde ſollen alle ſeit dem 1. Januar 1921 aus dem
Reichsheere oder neuen Heer ausgeſchiedenen und die in Zukunft
ausſcheidenden Soldaten, die ſich ihm freiwillig anſchließen wollen.
zuſammengefaßt werden.
Damit iſt neben dem NS.=Deutſchen=Marinebund, in deſſen
Kameradſchaften die aus der Kriegsmarine entlaſſenen Soldaten
auch weiterhin ihren Zuſammenſchluß finden, und neben die Luft=
waffen
=Reſerve, in die die aus der Luſtwaffe ausſcheidenden Sol=
daten
überführt werden, die entſprechende, bisher noch fehlende
Organiſation für das Heer getreten.
Zugleich iſt durch Schließnug dieſer Lücke auch die im Inter=
eſſe
reibungsloſer Zuſammenarbeit liegende klare Abgrenzung der
Arbeitsgebiete feſtgelegt worden: Im neuen Soldatenbund wer=
den
in Zukunft die Belange der Reſerviſten des neuen Heeres ihre
Vertretung finden, im Kyffhäuſerbund und den übrigen Sol=
datenbünden
diejenigen der ehemaligen Angehörigen der alten
Wehrmacht.
Zum Bundesführer hat der Reichskriegsminiſter den General
der Infanterie a. D., Freiherr Seutter von Lötzen, zu deſſen Stell=
vertreter
den Gauleiter, Oberpräſidenten und Staatsrat Schwede=
Koburg, Bundespräſidenten des Reichstreubundes, ernannt.
Zweck des Soldatenbundes iſt es, an den entlaſſe
nen Soldaten die Aufgabe fortzuführen, die der Führer im Herbſt
d. J. in Nürnberg der aktiven Wehrmacht geſtellt hat: Ihre An=
gehörigen
zu zuverläſſigen und anſtändigen Volksgenoſſen zu er=
ziehen
, die ſich in der Stunde der Not und Gefahr in Treue mit
der Nation verbunden fühlen, und die, wenn je das Schickſal ſie
vor die härteſte Probe ſtellen ſollte, tapfer die Freiheit ihres
Volkes verteidigen‟. Daneben will der Soldatenbund ſeine Mit=
glieder
in lebendiger Kameradſchaft mit der aktiven Truppe hal=
ten
und unter ihnen Kameradſchaft und die Erinnerung an die
gemeinſam verbrachte Dienſtzeit pflegen. Er will auch in die jun=
gen
Soldaten den Stolz auf die großen Traditionen unſeres
Heeres einpflanzen und in ihnen die Erinnerung an die Taten
ihrer Väter wachhalten. Er will ferner ſeinen Mitgliedern prak=
tiſche
Hilfe angedeihen laſſen, indem er die nach ehrenvoller Dienſt=
zeit
ausſcheidenden Soldaten, insbeſondere die Verſorgungsanwär=
ter
, beim Uebergang in einen bürgerlichen Beruf mit Rat und
Tat unterſtützt. Zu dieſem Zweck wird der Reichstreubund in
den Soldatenbund eingegliedert.
Wie das Heer und die übrigen Wehrmachtsteile, ſo ſteht auch
der Soldatenbund auf dem Boden nationalſozia=
liſtiſcher
Weltanſchauung. Treue zum Führer, dem
Schöpfer und Oberſten Befehlshaber der neuen Wehrmacht, und
ſoldatiſcher Gehorſam beſtimmen ſeine Grundhaltung.. Seinem
Weſen und Zweck entſprechend und dem Willen des Führers
folgend, iſt der Soldatenbund eine unpolitiſche Vereinigung.
Daher gilt für die Betätigung der Mitglieder im Bunde der
gleiche Grundſatz wie im Heer: daß der Soldat ſeinem Vater=
land
zu dienen, aber keine Politik zu treiben hat. Außerhalb
des Bundes iſt jedes Mitglied in ſeiner ſtaatsbürgerlichen Be=
tätigung
frei. Mitglieder des Bundes, die ſich aktiv politiſch
oder weltanſchaulich betätigen wollen, können und ſollen daher
außerdem den Gliederungen der Partei, z. B. SA oder SS,
beitreten. Doppelmitgliedſchaft zu ihnen und dem Soldaten=
bund
iſt alſo zuläſſig.
Mitglied des Bundes kann jeder Soldat (Offizier,
Unteroffizier oder Mann) werden, der ſeit dem 1. Januar 1921
im Reichsheer oder neuen Heer gedient oder geübt hat und in
Ehren ausgeſchieden iſt.
Die Mitglieder des Soldatenbundes wer=
den
in Kameradſchaften zuſammengefaßt, deren
Bildung im Laufe des Monats Januar erfolgen
wird. Gleichzeitig werden durch die öffentliche Preſſe die Anſchrif=
ten
der Kameradſchaftsführer bekanntgegeben werden, an die der
Aufnahmeantrag ſchriftlich zu richten iſt.

Mitglieder des Bundes, die der alten Wehrmacht angehört
haben oder vor Gründung des Soldatenbundes bereits einem
der Bünde der alten Wehrmacht beigetreten waren, können neben
der Bundesmitgliedſchaft ihre bisherige Zugehörigkeit zu den alten
Soldatenvereinigungen und =Bünden beibehalten.
Die Mitglieder des Soldatenbundes erhalten ein beſon=
deres
Abzeichen, das ihre enge Zugehörigkeit zur neuen
Wehrmacht kennzeichnet.
Der monatliche Mitgliedsbeitrag beträgt 50 Pfg.
In dieſem Betrag ſind alle Beiträge für Bund und Kameradſchaft
ſowie das Bezugsgeld für die einmal im Monat erſcheinende
Bundeszeitung enthalten. Diejenigen Mitglieder, die als Ver=
ſorgungsanwärter
die Hilfe des Reichstreubundes in Anſpruch
nehmen wollen, haben für die Mitgliedſchaft bei dieſem einen
Sonderzuſchlag von 50 Pfg. zu entrichten. Mitglieder, die ſich in
wirtſchaftlicher Notlage befinden oder durch Beitragszahlungen an
SA oder SS beſonders belaſtet ſind, werden auf Antrag Beitrags
erleichterungen gewährt werden.

Die Unkerſtühung der Angehörigen der Wehr=
und Arbeitsdienſtpflichkigen.

DNB. Berlin, 21. Dezember.
Amtlich wird mitgeteilt: Die bereits angekündigte Verord=
nung
des Reichsminiſters des Innern über die Unterſtützung
der Angehörigen der zur Erfüllung der aktiven
Dienſtpflicht einberufenen
Wehrpflichtigen
und der einberufenen Arbeitsdienſtpflichtigen
nebſt Durchführungsvorſchriften iſt am 19. Dezember erlaſſen wor=
den
. Die Familienunterſtützung hat nicht den Cha=
rakter
der öffentlichen Fürſorge und iſt daher nicht zurück=
zuerſtatten
. Sie wird von den Stadt= und Landkreiſen auf
Koſten des Reiches als Staatsaufgabe durchgeführt. Unter=
ſtützungsberechtigt
ſind die nach bürgerlichem Recht unterhal=
haltungsberechtigten
Angehörigen des Einberufenen (Ehefrau,
eheliche und für ehelich erklärte Kinder, Verwandte der aufſtei=
genden
Linie Stief= und Pflegekinder, wenn der Einberufene Lis
zur Einberufung ganz oder überwiegend der Ernährer geweſen
iſt, ferner uneheliche Kinder, wenn der Einberufene ſeine Vater=
ſchaft
anerkannt hat, oder wenn ſeine Unterhaltspflicht gericht=
lich
feſtgeſtellt iſt).
Die Unterſtützung wird durch den Stadt= und Landkreis ge=
zahlt
, in deſſen Gebiet der unterſtützungsberechtigte Angehörige
wohnt oder ſich nicht nur vorübergehend aufhält. Der Antrag kann
bei dieſem Stadt= oder Landkreis oder bei dem Bürgermeiſter der
Aufenthaltsgemeinde geſtellt werden. Beizufügen iſt eine Be=
ſcheinigung
des Truppen=(Marine=)Teils oder der Arbeitsdienſt=
abteilung
über die erfolgte Einſtellung, der Mietvertrag und ein
Nachweis, daß der Antragſteller zu den genannten Angehörigen
des Einberufenen gehört.
Die Unterſtützung iſt ſo bemeſſen, daß ſie zur Sicherung des
notwendigen Lebensbedarfs ausreicht. Dabei wird auf die bis=
herigen
Lebensverhältniſſe Rückſicht genommen. Neben der
Unterſtützung werden, ſoweit erforderlich, Mietsbei=
hilfen
gewährt. Eigenes Einkommen des Unterſtützungs=
berechtigten
wird grundſätzlich angerechnet. Außer Anſatz bleiben
jedoch ein Teil des Arbeitsverdienſtes, beſtimmte Bezüge der
Kriegsbeſchädigten, Ehrenſolde und Ehrenunterſtützungen der
NSDAP., Leiſtungen der Wochenhilfe und andere. Die Unter=
haltspflicht
der Verwandten geht der Familienunterſtützung vor.
Von Mitgliedern einer Familiengemeinſchaft ( Haushaltsgemein=
ſchaft
) wird darüber hinaus erwartet, daß ſie das Aufbauwerk des
Führers an der Wehrmacht und dem Arbeitsdienſt auch ihrerſeits
dadurch fördern, daß ſie im Rahmen des ihnen Zumutbaren und
nach Maßgabe der verfügbaren Mittel und Kräfte die in ihrer
Haushaltsgemeinſchaft lebenden Angehörigen der Einberufenen
unterſtützen.

Das Norwegiſche Zentralpaßkontor hat die Aufenthaltsgeneh=
migung
für den Bolſchewiſten Leo Trotzki=Bronſtein bis zum
18. Juni 1936 verlängert.

Gemeinſame Weihnachtsſeiern
iin ganden Heich.

EM4N

Reichsminiſter Dr. Goebbels
ſpricht im Saalbau Friedrichshain.
DNB. Berlin, 21. Dezember.
In dieſen Tagen haben Tauſende von fleißigen Frauen= u
Mädchenhänden zu tun, um die Tüten und Pakete fertigzumach,P.
die am Sonntag, dem 22. Dezember, bei den Weihnachtsfeiern ül;
die vom Winterhilfswerk betreuten Volksgenoſſen gebraucht u
den. NS=Frauenſchaft, BDM. und HJ. ſind im Verein mit deſ!e
Helfern der NSV. an den Vorbereitungen für die 30 000 Weiß
nachtsfeiern im Reich beſchäftigt, in denen etwa 5 200 000 Kindk zeute
beſchenkt werden ſollen. Alle Organiſationen haben ſich für dbe
Bereitſtellung der Geſchenke eingeſetzt.

Auf den großen Plätzen, die mit Lichterbäumen geſchmücke heute

G.
ſind, werden am Sonntag nachmittag Weihnachtslieder von Chörf Ainge,
geſungen oder von Muſikzügen geſpielt werden. Gegen Abenk, wer
beginnen dann die Weihnachtsfeiern des Winterhilfswerks m
Märchenſpielen und Liedern. Es gibt Kuchen mit Kaffee o)
Schokolade für die Kleinen. Um 19 Uhr wird in allen Feier
des Reiches die Weihnachtsanſprache von Reichsminiſter
Goebbels im Saalbau Friedrichshain gehört werden. Alle Amt
walter und ehrenamtlichen Helfer des Winterhilfswerks werder Nam
an dieſer Volksweihnachtsfeier teilnehmen und damit zum Auce
druck bringen, daß das ganze deutſche Volk mit den Kindern ſer echon I
ner ärmſten Volksgenoſſen zu dieſer Stunde die gemeinſame We
en

nachtsfeier begeht. Weihnachtsfeiern auf der Straße finden
dieſem Jahre wegen des Wetters nicht ſtatt, um Unzuträglichkeiteſ=
für
die Kinder zu vermeiden.

riüt
ndei

en poitel
1Wae

Msr
niere

is un
ſoch ſ0,
9.9

zum Geſetz zur Ordnung der nakionalen Arbeil. u
DNB. Berlin, 21. Dezember,

Der Reichsarbeitsminiſter hat im Einvernehmen mit d
Reichswirtſchaftsminiſter eine 15. Verordnung zur Durchführungnd M
des Geſetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit erlaſſen. S
ſt kme
regelt dringende ſozialpolitiſche Fragen in deſwei Tägel
deutſchen Zigarrenherſtellung. Zunächſt beſtimn
ſie, daß die von der Arbeitsfront zu errichtende Einſtufungsſtel
für die deutſche Zigarrenherſtellung alle im Deutſchen Reich hef weſohſchtwoer.
Rgeric
geſtellten Zigarren, Zigarillos und Stumpen unter die Enf
P
geltbeſtimmungen der Reichstarifordnung für die Zigarrenhe) hans
ſtellung einzuſtufen hat. Damit wird der Tätigkeit des bisherige
n12
Tarifierungsamtes die notwendige, ſeit dem Wegfall der frühmſtadt zu
ren Tarifvertragsparteien fehlende rechtliche Grundlage wiedemden Rr
gegeben. Der zweite Teil der Durchführungsverordnung ſchreihhät hat
die Errichtung einer Lohnausgleichskaſſe vohſuchtmeiſt
Sie ſoll es ermöglichen, dem in der Zigarrenherſtellung beſchiſſnann.
tigten Familienvätern vom 1. Januar 1936 ab eine Familie
A
zulage zu gewähren. Die Zuſammenſetzung der Belegſchaft 79Mealdi

ſo verſchieden, daß große Lohnunterſchiede in den einzelnen W
zirken vorhanden ſind. Dieſe werden dadurch noch vergröße
daß die männlichen Arbeitskräfte infolge ihrer geringerehag.
Fingerfertigkeit weniger verdienen als die weiblichen. Dieſg 22.D
Umſtand wirkte ſich zu ſozialer Ungerechtigkeit beſonders da
aus, wenn es ſich um Familienväter mit zahlreichen Famili
angehörigen handelt. Um dieſem Notſtand abzuhelfen, hat
der Reichsarbeitsminiſter entſchloſſen, den Weg der Errichtunßeil
einer Lohnausgleichskaſſe zu beſchreiten.

8 0 N N TA0

Hier etliche Beispiele, die lehren.
wie wir vorgesorgt haben.

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Herren-Gamaschen
Nappa-Handschuhe
Plüsch-Einsatzhemden
Kinder-Pullover
Trainings-Anzüge
Strickwesten
Stulpenhandschuhe
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Damen-Schlupfhosen
Damen-Strümpfe
Pullover
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[ ][  ][ ]

6r hat einen gleißenden Nomen, dieſer letzte Sonntag vor

ende Fonachten, und den hat er noch aus der guten, alten Zeit, da

us der Landeshauptſtadt

Darmſtadt, 22 Dezember 1935

der Goldene‟.

auen cin den Lohn= und Gehaltstagen zwiſchen Kupſer und Silber
Bzumgt /noch das eine und andere Goldfüchschen tummelte und mit
SSſeier hmn matten, gelben Glanz und ſeinem Wertbewußtſein recht
raucht wilhaft von ſeinen minderen Kameraden abſtach. Wie ein
Glöckchen klang es, wenn man ſolch ein Goldſtückchen auf
mi ſichladentiſch legte und es einen noch einmal treulos anlächelte,
000
in einem beſonderen Gefach der Kaſſe verſchwand.
Ah=Fzeute ſind ſie ſelten geworden, die Goldfüchſe, huſchen nur
ſich für
wie Meteore manchmal an uns vorbei, und viele gibt es
uns, die nie einen geſehen haben. Krieg und Nachkrieg
unſere höheren Wertbedürfniſſe in Papier gewickelt, ſo
Ecißie heute nicht mehr klingen, ſondern nur noch raſcheln, und
D Chriſkdem Goldenen Sonntag wäre alſo, wenn es nur an der
den Aeſſpe hinge, ein pavierener geworden. Aber wer wird ihn ſo
Swenls
wer ihm einen ſolch häßlichen Namen geben wollen, w
ſch der wirklich letzte iſt, der dem Feſt aller Feſte vorausläuft
ler Ohuufs uneigennützigſte deſſen baldigen Einzug verkündet? Faſt
en GeFfe doch ſo, daß er ſich ſelbſt aller Würde
die er doch num
Unſter 25sonntag einmal hat entkleidet, zum Geſchäftstag ernied=
Alle Mihund zum Tag der letzten Vorbereitungen, nur um dem hohen
ſerks wenAu dienen und deſſen Glanz zu erhöhen. Laſſen wir ihm alſo
Namen, er hat ihn verdient, und er verdient ihn um der
t zum
we willen, die er uns ankündigt.
Kindern
Schon lehnt der erkorene, liebevoll ausgeſuchte Tannenbaum
hinten an der Hauswand, guckt mit ſeinen feinen Spitzen
find
fräglichtemndert in die fremde Welt und zittert ein wenig vor der
wwißheit, die ſeiner wartet, und die doch ſo glänzend ſein ſoll
ſnan ihm geſagt hat. Auf ſeiner Spitze wiegt ſich gerade eine
meiſe und äugt nach den Küchenfenſtern, ob nicht bald die
Ngeh erſcheint, aus der die Krumen auf ihren Wintertiſch fallen.
Füüust lbigem Küchenfenſter aber baumelt etwas, das hat einen
n Schnabel und eine richtige Gänſebaut in der Kälte und
am Weihnachtstag mit ſeinem lieblichen Duft die Küche und
tube füllen, und der Vater wird ſobald er ans Tranchie=
ſeht
wieder ſein uraltes Witzchen machen und feierlich ver=
dn
: Eine jut jebratene Jans iſt eine jute Jabe Jottes. Und
Albeſſ. Ka, dort drüben bei Nochbars da hat man den Weihnachts=
abgezogen
und läßt ihn jetzt vor dem Fenſter hübſch durch=
Lezemba ſan, damit er den nötigen Haut gout bekommt. Wahrhaftig,
ſen mit rihnachtet überall, in den Höfen und an den Küchenfenſtern,
Stuben und in den Läden. Und nun noch geſtern die Bu=
Nohſehe hund Mädchen mit vierzehn Tagen Ferienzeit aus der Schule
ohſen Sſämt komen, ſo kann es nun ja in Gottes Namen losgeben
In Nechzwei Tägelchen Geduld, das wird ſchon noch zu tragen ſein.
beſtit

bisherti
am 12. Dezember 1935 der Kanzliſt Fritz Schmidt in
der führnſtadt zum Juſtizſekretär im Reichsdienſt. In den dau=
ge
wielenden Ruheſtand tritt, nachdem er die Altersgrenze
ng ſchnireht hat, mit Ablauf des 31. Januar 1936 der Strafanſtalts=
aſſe
ſewachtmeiſter bei der Zellenſtrafanſtalt Butzbach Heinrich
ng beſtäglm ann.
e Familis
egche 40 chenſpielplan des Hefſiſchen Landestheaters.
zelnen 9
GROSSES HAUS.
vergrößl
2.45 Uhr. Haupt=
Anfang 19.30 Uhr, Ende nach
gerin.
ag,
miete D 10. Vorſtellung Königskinder. Oper
geu Dic 22. Des, von Engelbert Humperdinck.
ers
fan Awoch.
Anfang 19.30 Uhr, Ende nach 22.00 Uhr. Haupt=
n
hat) 25. Dez. miete C. 11. Vorſtellung. Die Boheme. Oper
Errichtſſertag von Giacomo Puccini.
Anfang 15.00 Uhr, Ende gegen 18.15 Uhr. Außer
Miete. Die Tänzerin Fanny Elßler. Operette
erStag, von Johann
trauß.
Uhr. Haupt=
eb
. De3. Anfang 20.00 Uhr. Ende nach
ertag miete B.
11. Vorſtellung. Königskinder. Oper
von Engelbert Humperdinck.

KLEINES HAUS.

Anfang 15.00 Uhr, Ende nach 17.30 Uhr. NS= Kul=
turgemeinde
, Jugenring II (geſchloſſ. Vorſtellung).
Dornröschen. Ein Weihnachtsſpiel mit Muſik von
Curt Elwenſpoeck.
Anfang 19.30 Uhr. Ende 21.45 Uhr. Zuſatzmiete II,
Vorſtellung Zum erſten Male: Krach im Hin=
terhaus
. Komödie von Maximilian Böttcher.

boch
25. Dez
feertag

Anfang 15.00 Uhr. Ende nach 17.30 Uhr. Außer
Miete. Ddrnröschen. Weihnachtsſpiel mit Muſik
von Curt Elwenſpoeck.
Anfang 19.30 Uhr, Ende 21.45 Uhr. Zuſatzmiete I,
Vorſtellung. Krach im Hinterhaus. Komödie von
Maximilian Böttcher.

erstag, Anfang 19.30 Uhr, Ende nach 22.15 Uhr. NS=Kul=
Zuſatzmiete IX.
26. Dez. rurgemeinde H (6. Vorſtellung),
fertag Was ihr wollt. Luſtſpiel von William Shakeſpeare.
Heſſiſches Landestheater. Im Kleinen Haus kommt heute
die exploſive Komödie Krach im Hinterhaus
MNaximilian Boettcher, in Inſzenierung von Jochen Poelzig
Fritz Riedl zur Erſtaufführung. Als Darſteller der Haupt=
wirken
die Damen Bergmann, Gothe, Hall, Knochenhauer,
mpp und Wahry, und die Herren Bittler, Marcks, Nemetz,
und Weſtermann mit. Die im Großen Haus vorgeſehene
hiſellung von Königskindern muß wegen Erkrankungen im
Amal ausfallen. Die gelöſten Eintrittskarten werden
brag und Dienstag während der Kaſſenſtunden umgetauſcht.
iſen und übermorgen finden im Landestheater lediglich ge=
häcſene
Vorſtellungen von Dornroschen ſtatt.

* Weihnachtsfeiern
der NSDAP. und des Winkerhilfswerks.
Echte Weihnachtsſtimmung wird heute abend um 18.30 Uhr
in den Räumen herrſchen, in denen die von der NSDAP. in Ver=
bindung
mit der NSV. veranſtalteten Weihnachtsfeiern ſtattfin=
den
. Chöre der Geſangvereine und Schulen und Darbietungen
der Darmſtädter Künſtlerſchaft werden dazu beitragen, daß alle,
die an den Feiern teilnehmen ſich in Weihnachtsfreude miteinan=
der
verbunden fühlen. Zu Beginn werden alle der Uebertragung
von Reichsminiſter Dr. Goebbels Rede aus Berlin lauſchen,
und zum Schluß wird die große Weihnachtsausgabe von Lebens=
mitteln
und Gutſcheinen ſtattfinden. Ganz beſonders ſollen ſich
aber die Kinder freuen, denn Weihnachten iſt doch vor allem das
Feſt der Kleinen. Zu ihnen wird der Weihnachtsmann ſelbſt
kommen und jedem einzelnen ein Geſchenk überreichen. Wir geben
hier noch einmal die Räume an. in denen die Weihnachtsfeiern
ſtattfinden. Es feiert: Ortsgruppe Steinberg in der Turn=
halle
der Viktoriaſchule, Ortsgruppe Beſſungen in der Beſ=
unger
Turnhalle, Ortsgruppe Rheintor im Städtiſchen Saal=
bau
, Ortsgruppe Maintor in der Turnhalle der Eleonoren=
ſchule
, Ortsgruppe Schloßgarten im Perkeo. Ortsgruppe
Gutenberg im Wiener Kronenbräukeller, Ortsgruppe Ger=
vinus
in der Woogsturnhalle, Ortsgruppe Mitte in der
Feſthalle.
Diejenigen Volksgenoſſen, die aus Mangel an Raum zu den
Weihnachtsfeiern keine Einladung erhalten konnten, nehmen mor=
gen
im Laufe des Tages ihre Weihnachtsgaben bei den zuſtändigen
Ortsgruppen in Empfang (vgl. die Mitteilungen des Amtes für
Volkswohlfahrt im parteiamtlichen Teil).
Der Feier in der Feſthalle wird Gauleiter und Reichsſtatthal=
ter
Sprenger, die Spitzen der Partei und ihrer Gliederungen
und die Spitzen der Behörden beiwohnen. Zu dieſer Feier ſind
alle Darmſtädter Volksgenoſſen aufs herzlichſte eingeladen, und
ſicherlich werden ſie auch ſehr zahlreich dieſer Einladung Folge
leiſten, denn es gilt, die Verbundenheit mit den notleidenden
und hilfsbedürftigen Volksgenoſſen zu bezeugen!

Die leihnachtsnummer
unseres Blattes erscheint bereits, mit der
Ausgabe vom 24. Dezember vereinigt, am
Heiligabend und gelangt nachm. ab 5 Uhr
in der Stadt durch die Trägerinnen zur
Verteilung / Anzeigen für die Weihnachts-
Ausgabe müssen spätestens bis Dienstag,
vorm. 9 Uhr, aufgegeben sein; es empfiehlt
sich, dies jedoch bereits Montag zu tun.

DER VERLAG.

* Kinderbeſcherung des Fechtvereins Waiſenſchuß.

Das iſt unſer ſchönſter Tag im Jahr, auf den wir uns ſtets
beſonders freuen, erklärten die Vorſtandsmitglieder des Heſſi=
ſchen
Fechtvereins Waiſenſchutz einſtimmig
und in der Tat,
gibt es etwas Schöneres, als in erwartungsfrohe blanke Kinder=
augen
zu ſchauen, wenn ſie unter dem ſtrahlenden Weihnachts=
baum
ſitzen und verſtohlen manchmal nach den hübſchen Sachen
äugeln, die ihnen liebe Menſchen und das Chriſtkind beſcheren?
So war es auch geſtern bei der ſchlichten Weihnachtsfeier im Kon=
kordiaſaal
. Da ſaßen 135 Kinder in Begleitung ihrer Ange=
hörigen
und warteten brav und geduldig auf die Weihnachts=
beſcherung
. Die Kapelle Schlupp umrahmte die Feier mit weih=
nachtlichen
und anderen Muſikſtücken. In Vertretung des Ver=
einsführers
Fiſcher hieß deſſen Stellvertreter, Herr Schaf, alle
Erſchienenen herzlich willkommen, beſonders als Vertreter des
Kreisamtsleiters den Kreisabteilungsleiter Jung. Der Heſſiſche
Fechtverein Waiſenſchutz, Zweigverein Darmſtadt, der ſeine
36. Kinderbeſcherung abhalte, freue ſich, daß es
ihm auch in dieſem Jahre wieder möglich gemacht wurde,
in Verbindung mit der Nationalſozialiſtiſchen Volkswohl=
fahrt
den Kindern unſerer Vaterſtadt den Gabentiſch zu decken,
um die Not zu lindern und Freude in die Herzen unſerer Klei=
nen
zu bringen. Er danke im Namen des Heſſiſchen Fechtvereins
Waiſenſchutz allen, die mitgeholfen haben, dieſes ſchöne Werk zu
vollbringen, herzlich. Dank der Nationalſozialiſtiſchen Volkswohl=
fahrt
für die Genehmigung und Unterſtützung unſerer Kinder=
beſcherung
. Ferner dankte er Herrn Kapellmeiſter Willy Schlupp
und ſeiner wackeren Schar, die ſich in ſelbſtloſer Weiſe in den
Dienſt der guten Sache geſtellt hat.
Die Feier war in ſchlichteſtem Rahmen gehalten. Zwei kleine
Mädchen trugen hübſche Gedichte vor. Herr Mohr=Mainz wies
kurzer Anſprache darauf hin, daß der Heſſiſche Fechtverein
Waiſenſchutz (Wohltätigkeitsverein für Halbwaiſe Heſſens) ſchon
ſeit 43 Jahren ſeine ſegensreiche Tätigkeit ausübe und auch in
dieſem Jahre in Darmſtadt 135 Kindern und deren Müttern
durch Gabenüberreichung Freude bereiten wolle. Er gedachte
unſeres Führers, der für die bedürftigen Volksgenoſſen ſorgt, und
brachte ihm in Treue und Dankbarkeit ein dreifaches Sieg=Heil
aus. Die Ausgabe der Weihnachtsgaben brachte dann viel
Freude in die Herzen der Kleinen.

Reichsverband deutſcher Rundfunkteilnehmer, e. V., beſchließt
ſeine Auflöſung. Der Reichsverband deutſcher Rundfunkteilneh=
mer
, e. V., hat ſeine Auflöſung beſchloſſen, da ſeine Aufgaben, die
in der Durchſetzung einer nationalſozialiſtiſchen Rundfunkpolitik
beſtanden, erfüllt ſind. Die techniſchen Verbandseinrichtungen wer=
den
, ſoweit ſie nicht zur Liquidation benötigt werden, den Funk=
ſtellenleitern
der Partei übergeben werden. Im Saargebiet wird
der Verband mit Rückſicht auf die beſonderen rechtlichen und poli=
tiſchen
Verhältniſſe bis zum 31. März 1936 fortgeführt.

der Beinndchtsodam
iſt für ſo manchen ſchon verhängnisvoll geworden, indem er nicht
nur Gardinen und größere Brände, ſondern auch Schäden an
Leben und Geſundheit verurſacht hat.
Man dulde deshalb nicht, daß Weihnachtsbäume neben Gar=
dinen
, Vorhängen oder ſonſt leicht brennbaren Gegenſtänden Auf=
ſtellung
finden.
Man verwende beim Baumputz am beſten gar keine verbrenn=
baren
Sachen. Die Kerzen bringe man in der Weiſe an, daß ſie
entzündbare Gegenſtände, vor allem aber auch die harzreichen
Tannenzweige, nicht entflammen können. Wenn die Tannen=
nadeln
ſchon ſtark abfallen, dann ſollte der Baum überhaupt nicht
mehr angezündet werden. Dann gerät er nämlich ſehr leicht, und
zwar faſt erploſiv in Brand und kann großes Unheil anrichten.
Deshalb ſoll man gebrauchte Weihnachtsbäume auch nicht in
einem geſchloſſenen Ofen und nur vorſichtia verbrennen, da ſic
aus dem Harze ſtarke Gaſe entwickeln, die in Verbindung mit Luft
den Ofen zerſtören und Menſchenleben gefährden können.
Das Anzünden der Kerzen hat ſtets von oben nach unten zu
erfolgen. Gar häufig ſind die Fälle, in denen Bluſen. Spitzen
uſw. beim Anzünden der oberen Kerzen durch die bereits brennen=
den
unteren zu Schaden gekommen ſind. Eine Gießkanne Waſſer
oder beſſer ein Handfeuerlöſcher in der Nähe, iſt eine Vorſichts=
maßnahme
, die ſich oft gut bewährt hat.

Verleihung des Frontkämpferabzeichens an eine Rote=Kreuz=
Schweſter. Der Schweſter Luiſe Gambs vom Rot=Kreuz= Mut=
terhaus
Alice=Hoſpital in Darmſtadt wurde vor einigen Tagen
das Frontkämpferabzeichen verliehen. Dieſe, für eine Frau ſehr
ſeltene Auszeichnung bit die Schweſter, für ihre in vorderſter
Linie ausgeübte Tätigkeit als Rote=Kreuz=Schweſter im Weltkrieg
erhalten. Sie war von 1914 bis zum Kriegsende 1918 der Kran=
kentransportabteilung
der 4. Armee zugeteilt und hat bei der
Schlachten an der Yſer, um Ypern und in Flandern ſowie bei der
dortigen Stellungskämpfen viel Schweres erlebt, und mit großer
Aufopferung ihren Pflegedienſt bei Verwundeten und Sterbenden
geleiſtet
Darmſtädter Künſtler auswärts. Lea Piltti errang als
Zerbinetta in Richard Strauß Ariadne auf Naros einen großen
Erfolg im Deutſchen Nationaltheater Weimar. Die Preſſe ſchr
t:
Weimar kann ſtolz ſein, in Lea Piltti eine vollendete Zerhin.t
zu beſitzen, die dieſe unmenſchlich ſchwere Partie, vor der jede Ver=
treterin
des Koloraturfaches eine unheimliche Angſt hat, mit einer
Ausgeglichenheit und Leichtigkeit ſingt, daß man aus der Bewun=
derung
nicht herauskommt. In Lea Pilttis Organ vereinigen ſich
höchſte Klarheit und Treffſicherheit mit einer geadelten Ausdrucks=
fähigkeit
und Kraft, wie man es nur bei wenigen Koloraturſänge=
rinnen
antrifft.
.... M
bezaubernder Koketterie, tanz=
rohem

pieltemperament und beglückender Entfaltung ihres
ſchönen Soprans ſang L. P. die Zerbinetta. Der flüſſig und bra=
vourös

geſungenen Koloraturvartie, berühmt und gefürchtet zu=
gleich
, hätte man gern Beifall auf offener Szene gezollt
Rentenzahlung beim Poſtamt Darmſtadt, Rheinſtraße. Es
werden gezahlt: Die Militärverſorgungsgebührniſſe für Januar
1936 am 28. Dezember 1935, die Invaliden= und Unfallrenten am
30. Dezember 1935..
Lekler Kampfkag!
Sonnkag iſt der Tag des Pfennigs!
Wenn die Groſchen bereits in die Sammelbüchſen ge=
wandert
ſind, dann laßt auch den letzten roten Pfennig
hinterher wandern. Viel Wenig machen ein Viel. Die
Tat der Jugend ſoll hell im Lichte der Weihnachtsbäume
ſtrahlen und in Millionen froher Augen ſich widerſpiegeln.

Zur Goldenen Hochzeit Herrn Johannes Heß und
Frau Marie, geb. Stuckert, in Arheilgen, Bornſtraße 27.

In Babenhauſen drei Goldenen Hochzeitspaaren. Dieſe=
ſeltene
Feſt begehen körperlich und geiſtig noch rüſtia im Kreiſe
ihrer Kinder und Enkelkinder die Ehepaare: Peter Willand 4.
und Eliſabethe, geb. Blickhan, Chriſtoph Schroth und Marga=
rethe
, geb. Krapp, und Adam Rauch und Katharina, geb. Rich=
ter
. Eine gemeinſame kirchliche Feier wird am 2. Feiertag, nach
dem Vormittagsgottesdienſt, zu Ehren der drei Paare ſtattfinden.
Den Eheleuten Franz Paul Berra und Frau, geb. Alt, und
dem Ehepaar Fr. Joh. Naber und Frau, geb. Meinhardt, in
Rüſſelsheim zur Silbernen Hochzeit am 23. bzw. 31. Dez.
Herrn Georg Weidmann und deſſen Ehefrau Margarethe,
geb. Krichbaum, zur Silbernen Hochzeit am zweiten Weihnachts=
feiertag
.
Herrn Heinrich Koch, Eliſabethenſtraße 42, zu ſeinem 74. Ge=
burtstag
. Gleichzeitig iſt er 30 Jahre bei Firma Wagner, Karls=
ſtraße
30, als Kaſſier tätig.
Frau Luiſe Schuchmann. geb. Spieß, in Klein=
Gerau zu ihrem 76. Geburtstag am Dienstag und Herrn Adam
Wendel daſelbſt, Feldſchütz i. R., zu ſeinem 72. Geburtstag am
1. Weihnachtstag.
Frau Barbara Krug, Witwe, in Eberſtadt zu ihrem
90. Geburtstag, den ſie am 23. Dezember noch rüſtig und geſund
begeht. Die hochbetagte Jubilarin erfreut ſich ihrer 7 Kinder,
25 Enkel, 10 Urenkel und 3 Ururenkel.
Herrn Friedrich Rebeniſch 1. in Bickenbach zu ſeinem
82. Geburtstag.
Frau Barbara Hild Witwe, geb. Gerth, in Gundern=
hauſen
zu ihrem 85. Geburtstag.
Herrn Philipp Joſt 4. in Dreieicenhain zu ſeinem
76. Geburtstag am 23. Dezember.
Herrn Georg Dick, Gaſtwirt, in Büttelborn, zum 81.
Geburtstag.

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 351

Aus der NSDAB.

Kreisleitung Darmſtadt.
Ortsgruppe Darmſtadt=Mitte.
Die Weihnachtsfeier der Ortsgruppe Darmſtadt=Mitte findet
am Sonntag, 22. Dezember 1935, pünktlich 19 Uhr, in der Feſt=
halle
ſtatt. Es ſpricht Gauleiter Pg. Sprenger. Für die Par=
teigenoſſen
iſt es Pflicht, mit ihren Angehörigen zu erſcheinen.
Wir verweiſen auf die Bekanntwachung der Kreisamtsleitung
der NS.=Volkswohlfahrt.

Ortsgruppe Rheintor.
Die Weihnachtsfeier findet gemeinſam mit der NSV.=Orts=
Dez., 18.30 Uhr, im Städtiſchen
gruppe Rheintor am Sonntag, 2
Saalbau ſtatt. Soliſten und Schülerorcheſter der Städtiſchen Aka=
demie
für Tonkunſt wirken mit. Die Parteigenoſſen ſind herzlich
eingeladen.

NSDAP., Ortsgruppe Eberſtadt a. d. B.
Gemeinſam mit der NSV. wird am Sonntag, 22. Dez., abends
19 Uhr, in der Turnhalle Eberſtadt eine öffentliche Weihnachts=
feier
duichgeführt. Saalöffnung 18.30 Uhr. Hierzu ſind einge=
laden
ſämtliche Politiſchen Leiter ſowie die Amtswalter der NSV.
und ſämtliche Helfer im WHW.
Die Weihnachtswunſchpakete und Lebensmittel werden be=
reits
nachmittags von den Hilfsbedürftigen in Empfana genom=
men
. Alle Hilfsbedürftigen erſcheinen zu der Weihnachtsfeier mit
hren Kindern, wo an dieſe noch Spielzeug und Gebäck zur Vertei=
lung
gelangen.

Betr. Weihnachtsausgabe
Am Montag, 23. Dez. 1935, findet auf den Geſchäftsſtellen des
Amtes für Volkswohlfahrt eine Weihnachtsausgabe an die Volks=
genoſſen
ſtatt, die an der Weihnachtsfeier am 22. Dezember nicht
teilnehmen konnten.
Ortsgruppe Steinberg, Heinrichſtraße 101
Buchſtabe AK vormittags von 9 bis 13 Uhr, Buchſtabe L3
nachmittags von 13 bis 19 Uhr.
Ortsgruppe Beſſungen. Eſchollbrücker Straße 18.
Zelle I von 8 bis 10 Uhr, Zelle II von 10 bis 13 Uhr, Zelle III
von 13 bis 15 Uhr. Zelle IV von 15 bis 16 Uhr, Zelle V von 16 bis
17 Uhr, Zelle II von 17 bis 18 Uhr.
Ortsgruppe Maintor, Dieſterwegſchule (Lagerhausſtraße),
Karteinummer 1250 von 9 bis 10 Uhr, 251500 von 10 bis
11 Uhr, 501 bis Schluß von 11 bis 12 Uhr.
Ortsgruppe Schloßgarten. Schwanenſtraße (Altersheim)
Karteinummer 1150 von 8 bis 9 Uhr, 151300 von 9 bis
10 Uhr, 301450 von 10 bis 11 Uhr, 451600 von 11 bis 12 Uhr,
601750 von 12 bis 13 Uhr, 751900 von 14 bis 15 Uhr, 901 bis
1050 von 15 bis 16 Uhr. 1051 bis Ende von 16 bis 17 Uhr.
Ortsgruppe Gutenberg, Riegerplatz 3.
Karteinummer 175 von 9 bis 10 Uhr, 76150 von 10 bis
11 Uhr, 151225 von 11 bis 12 Uhr, 226300 von 12 bis 13 Uhr.
301375 von 15 bis 16 Uhr, 376450 von 16 bis 17 Uhr, 451 bis
Ende von 17 bis 18 Uhr.
Die angegebenen Ausgabezeiten ſind genaueſtens einzuhalten.

Arbeitslosmeldung.

Das Arbeitsamt Darmſtadt weiſt erneut darauf hin, daß als
Tag der Arbeitslos=Meldung nur der Tag gilt, an dem ſich der
Arbeitsloſe beim Hauptamt in Darmſtadt oder einer Nebenſtelle
(Bensheim. Dieburg, Erbach) meldet. Eine Zurückdatierung einer
Meldung nach Wochenfeiertagen (z. B. Weihnachten, Neujahr) iſt
geſetzlich unzuläſſig.
Letzte Meldemöglichkeit vor den Weihnachtsfeiertagen: Diens=
tag
, 24. Dezember 1935, vormittags von 8 bis 11 Uhr.

Die deutſche Arbeitsfront

Dienſtregelung anläßlich der Weihnachtstage.
Die Dienſtſtellen der Deutſchen Arbeitsfront, Kreiswaltung
Darmſtadt, bleiben, da die Weihnachtstage in die Mitte der Woche
fallen, für die Zeit von einſchließlich Montag, 23. Dezember, bis
einſchließlich Samstag, 28. Dezember 1935, geſchloſſen.
Am 23., 24., 27 und 28. Dezember 1935 iſt nur für dringende
Fälle die Dienſtſtelle der Kreiswaltung, Bismarckſtraße 19. Sei=
tenbau
, 2. Stock, Zimmer 14, in der Zeit zwiſchen 10 und 13 Uhr
geöffnet. Telephon Nr. 3330.

Ortsgruppe Arheilgen.
Am Montag, 23. d. M., iſt die Geſchäftsſtelle in der Zeit von
19 bis 20 Uhr zur Stellung von Anträgen auf Erwerbsloſen=
bzw
. Krankenunterſtützung geöffnet.
Dienstag, 24. Dezember, bzw. 31. Dezember, finden keine
Sprechſtunden ſtatt.

Kraff durch Freude‟ bringt Groß=Barieté.

Die NSG. Kraft durch Freude will dem neuen Jahre 1936
einen ganz großen Auftakt geben. Lache mit uns unter dieſem

Motto laufen innerhalb unſeres Gaugebietes allmonatlich Tour=
neen
der NSG. KdF. 180 Minuten Freude und Fröhlichkeit.
s wird hier beſtimmt nicht zuviel verſprochen, denn wenn man
9 Standardnummern des deutſchen Varietés aufbietet, dann kann
man ein wahres Großſtadtprogramm bringen. 180 Minuten
Stunden wirbeln in tollem Tempo die Artiſten über die
Bühne. Wir nennen nur einige Namen, die dem Kenner um die
Welt des Varietés genug ſagen werden: 2 Caids, die bekannten
Zauber=Parodiſten. Dora Wittenberg und Partner, eine Nummer
voller Heiterkeit und atemberaubender Spannung. Hermann
Held, der bekannte Komiker, der vor einiger Zeit wieder ganz
große Lachſtürme im benachbarten Frankfurter Schumanntheater
entfeſſelte. Arkoff und Barbilowa ein Tanzpaar von Weltklaſſe,
Ueber die weiteren Nummern werden wir laufend berichten.
Jeder Volksgenoſſe ſollte ſich dieſen Abend anſehen, der be=
ſtimmt
das hält, was verſprochen wird. Ein Abend voller Froh=
ſinn
, Freude, Lachen und Fröhlichkeit ſoll dieſer 3. Januar im
Saalbau bei der NSG Kraft durch Freude ſein.

Bei Kraft durch Freude in Meſſel.

Am Sonntag
durch Freude
frohen Nachmittag
Programm für
vie
die Hi=Ba=Bo’s,
Humors. Mittags
dervorſtellung ſtat
nachten bietet.

(22. Dezember) veranſtaltet die NSG. Kraſt
Saal Zur Harmonie (Jakob Wältz) einen
für die Kinder und folgt am Abend mit einem
Erwachſenen. Die drei frohen Darmſtädter
bringen eine bunte Folge heiteren und frohen
um 3.30 Uhr findet im ſelben Saale die Kin=
die
allen Kindern eine Vorfreude auf Weih=

Bei Kraft durch Freude an Weihnachten in Traiſa.
Am 2. Weihnachtsfeiertag hat die NS=Gemeinſchaft Kraft
durch Freude in Traiſa im Saale Scheerer einen frohen Abend
ausgerichtet, den die drei Hi=Ba=Bo’s aus Darmſtadt beſtrei=
ten
. Dieſe munteren Darmſtädter bringen ein Weihnachtspro=
gramm
, das allen Zuhörern und Zuſchauern eine Freude bieten
wird, wie ſie nun einmal zu Weihnachten gehört. Nachmittags
findet um 3.30 Uhr im ſelben Saale eine Kindervorſtellung ſtatt,
bei der ſich unſere Kleinen unterhalten ſollen.

Reichslufiſchukbund, Orisgruppe Darmſtadi.

Wochendienſtplan vom 22. Dezember bis 28. Dezember 1935.
Betr.: Weihnachtsfeier der NSDAP. am Sonntag, 22. Dezember,
in der Feſthalle.
Sämtliche uniformierten Amtsträger der Ortsgruppe Darmſtadt
treten am Sonntag, 22. Dez., zur Teilnahme an der Weihnachts=
feier
der NSDAP. pünktlich um 17.45 Uhr im Luftſchutzhaus an.
Dienſtanzug (kurze Hoſe).
Der Ortsgruppenführer:
i. A. gez. Dr. Seriba, Organiſations= und Propagandgleiter.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Die heſſen=naſſauiſche Preſſe im Dienſte
der Volksaufklärung.

Anerkennende Worte des Gauleiters.
Gelegentlich der letzten diesjährigen Preſſekonferenz der
Landesſtelle Heſſen=Naſſau des Reichsminiſteriums für Volksauf=
klärung
und Propaganda im Bürgerſaal des Frankfurter Rat=
bauſes
nahm Gauleiter Sprenger Veranlaſſung, der Preſſe ſeines
Gaues Dank und Anerkennung dafür auszuſprechen, daß ſie jeder=
zeit
nach beſten Kräften auf allen Gebieten des Wiederaufbaues
mitgewirkt habe. Der Gauleiter gab ſeiner Ueberzeugung Aus=
druck
, daß es in abſehbarer Zeit eine Selbſtverſtändlichkeit ſein
werde, daß die geſamte Preſſe aus innerſter Ueberzeugung heraus
ſich verpflichtet fühlt, das nationalſozialiſtiſche Gedankengut dem
deutſchen Volk zu vermitteln. Auf dieſem Wege werde er der
Preſſe alle Unterſtützung zuteil werden laſſen. Die Preſſe ſei oft
das wichtigſte Mittel der Volksaufklärung. Wenn ſich die geſamte
Preſſe in den Dienſt der Aufklärung ſtelle, dann würden wir im
neuen Jahre erfolgreich fortſchreiten.
Auch der Leiter der Landesſtelle, Pg. Müller=Scheld, brachte
der Preſſe ſeinen Dank zum Ausdruck. Mit Stolz könne er ſagen,
daß ſich die Preſſe im Gau Heſſen=Naſſau in geradezu muſtergülti=
ger
Weiſe zur Verfügung geſtellt habe. Die Preſſe ſei berufen, da=
beiſpielloſe
Werk des Führers zu unterſtützen und in der Hand
des Führers eines der ſchlagkräftigſten Inſtrumente zu ſein.
Namens des Gaupreſſeamtes dankte ſchließlich noch der Gau=
preſſeamtsleiter
Pg. G. W. Müller der Preſſe für ihre bereit=
willige
Mitarbeit.

Ladenſchluß am Heiligen Abend.

Nach dem Geſetz über den Ladenſchluß am 24. Dezember,
vom 13. 12. 1929, dürfen offene Verkaufsſtellen am 24. 12. nur
bis 17 Uhr, Verkaufsſtellen, die überwiegend oder ausſchließlich
Lebensmittel, Genußmittel oder Blumen verkaufen, bis 18 Uhr
für den geſchäftlichen Verkehr geöffnet ſein. Die beim Ladenſchluß
ſchon anweſenden Kunden dürfen noch bedient werden.
Dieſe Vorſchriften gelten auch für Verkaufsſtellen von Kon=
ſum
= oder ähnlichen Vereinen, für ſolche auf Eiſenbahngelände
und für das gewerbsmäßige Feilbieten außerhalb offener Ver
kaufsſtellen. Sie gelten nicht für Apotheken, für den Marktver=
kehr
und den Handel mit Weihnachtsbäumen.
Bezüglich der Apotheken wird jedoch auf die in den Tages=
zeitungen
veröffentlichte, auf Grund einer beſonderen Verein=
barung
getroffene Sonderregelung hingewieſen, nach welcher
dieſe mit Ausnahme der nachtdienſttuenden Apotheken ebenfalls
ab 17 Uhr geſchloſſen ſind.

Am Dienstag, dem 24. Dezember
ſind unſere Kaſſenſchalter nur vormittags
von 8 bis 12 Uhr geöffnet.

Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt.

Schlußfeier in der Weihnachtsſchau im Landesmuſeum
in Darmſtadk.

Heute Sonntag nachmittag 5 Uhr findet die letzte muſikaliſche

Feierſtunde der Weihnachtsſchau der ſchaffenden Hand im Landes=
muſeum
ſtatt. Das Dieffenbach=Quartett. Eva Maria Allman=
ritter
(Sopran), Ludwig Wilk (Flöte) und der Chor der Vik=
toriaſchule
unter Leitung von Hubert Samper werden ein reich=
haltiges
Programm zu Gehör bringen:
Es flog ein Täublein weiße (Chor),
Dodes
Zilcher: Marienlieder (Sopran und Streichquartett),
3. Dormi Jeſu von Stümer (Chor),
4. Streichquartettſatz.
5. In dulci jubilo (Chor mit oblig. Geige und Flöte).
Zu dieſer letzten Abendmuſik in der Weihnachtsſchau der
ſchaffenden Hand im Landesmuſeum ruft der Landſchaftsbund
Volkstum und Heimat und die NS=Kulturgemeinde die Darm=
ſtädter
Volksgenoſſen auf.
ehr viel Freude bereitet der ſchöne Weihnachtsteller, der
zum Preiſe von 1.
RM. in der Weihnachtsſchau käuflich erwor=
ben
werden kann. Der Teller iſt eine echte Odenwälder Hand=
arbeit
, die viel Anklang bei den Beſuchern der Schau gefunden
hat. Bei den Freunden heimiſcher Volkskunſt wird der Teller
unter dem Weihnachtsbaum viel Freude auslöſen.

Weihnachtsſeier der Jugendabkeilung

des Sportvereins der Landespolizei Standort Darmſtadt
am 20. Dezember.
Der Polizeiſportverein hatte in alter Tradition zur Weih=
nachtsfeier
ſeiner Jugend eingeladen. Ein in der Mitte desKaſer=

nenhofes der Unterkunft der Landespolizei in der Holzhofallee
aufgeſtellter Tannenbaum grüßte im Kerzenlicht.
Nach einem einleitenden Muſikſtück, ausgeführt durch die Ka=
pelle
der Landespolizei, ſchilderte der Vereinsführer, Major der
Landespolizei Philippi, mit treffenden Worten den Sinn und
die Bedeutung des deutſchen Weihnachtsfeſtes. Hierbei wies er

im beſonderen auf die Erziehung und Ertüchtigung der deutſchen
Jugend hin.
Der Polizeiſportverein wird dieſe hohe Aufgabe im Geſamt=
rahmen
der deutſchen Jugenderziehung und =ertüchtigung im
nationalſozialiſtiſchen Sinne erfüllen. Dies kann nur erreicht
werden, wenn der Einzelne ſich deſſen bewußt iſt und ſich einſetzt
mit feſtem Willen und unerſchütterlicher Treue, um für das Wohl
unſeres geliebten Vaterlandes bis zum Letzten zu kämpfen.
Wer ſo handelt, handelt deutſch!
Dann nahm der Weihnachtsmann die Beſcherung der Ju=
gend
vor.
Als Abſchluß erfolgte durch Herrn Perabo die Vorführung
des Jugendfilms Märchenland
Mit einem dreifachen Sieg=Heil auf Führer, Volk und Vater=
land
ſchloß die eindrucksvolle Feier.

Weihnachtsſchau des Kunſtvereins. Wenn die derzeitige
Geſamtausſtellung Vala Lamberger letzten Samstag und Sonn=
tag
auch nachmittags geöffnet war, ſo hat ſich dieſe Maßnahme
gut bewährt. Sie brachte ihr einen erhöhten Beſuch, ſo daß auch
am kommenden Samstag und Sonntag die Beſuchszeiten von
10.30 bis 13 Uhr und von 15 bis 18 Uhr ſein ſollen. Neben den
von privater Seite angekauften Arbeiten Wormſer Dom und
Mainzer Dom mit Marktplatz, ſowie den vom Kunſtverein für
die Weihnachtsverloſung erworbenen Bildern Schichtwechſel
und Frankfurter Dom hat jetzt auch das ſchöne Oelbild Lim=
burger
Dom einen Kaufliebhaber gefunden. Hoffen wir, daß
vor dem Feſt dieſen Verkäufen noch eine Reihe weiterer folgen. Es
ſei auch nochmals darauf hingewieſen, daß diesmal im ſüdlichen
Kabinett die Gewinne der diesjährigen Weihnachtsverloſung aus
eſtellt ſind, unter denen ſich als Haupttreffer ein größeres
tilleben von Profeſſor Adolf Beyer, ſowie Oelbilder von den
Profeſſoren Joh. Lippmann und W. Horſt befinden. Die Ver=
loſung
wird heute vorgenommen. Jeder Gewinner erhält ſo=
fort
hierüber eine Mitteilung, ſo daß er noch vor dem Weih=
nachtsfeſt
ſeinen Gewinn in der Kunſthalle abholen kann.
Reichsbank. Dienstag, den 24. d. M., bleiben die Schalter
von 12 Uhr mittags ab geſchloſſen
* Neue Krankenhausapotheke in Darmſtadt. Wie wir hören,
wird die bisherige Dispenſieranſtalt des Eliſabetbenſtifts
zum 1. Januar 1936 in eine Vollapotheke umgewandelt, die einem
approbierten Apotheker unterſteht. Die Verwaltung wurde der
Apothekerin Hammann aus Heypenheim übertragen. Selbſt=
verſtändlich
iſt dieſe Apotheke der Oeffentlichkeit nicht zugänglich,
ondern dient lediglich der Arzneiverſorgung für die ſtändig wach=
ſende
Zahl der Kranken des Stiftes; ſie liegt damit in der zwangs=
läufigen
Folge des vor einigen Jahren ausgeführten großzügigen
Erweiterungsbaues
Güterabfertigung. Am 24. und 31. Dezember wird der
Frachtgutſchuppen der Güterabfertigung Darmſtadt=Hptbh. für die
Annahme und Ausgabe von Stückgut bereits um 15 Uhr ge=
ſchloſſen
.

Sonntag, 22. Dezember 19

Ankräge zur Befreiung vom Skraßenſteuerheff

Die Kreisbauernſchaft Starkenburg=Nord gibt nachſteh
Anordnung des Schlachtviehverwertungsverbandes Heſſen=Ny

bekannt:
Für das Jahr 1936 werden Ausweiskarten zur Befre
vom Straßenſteuerheft ausgegeben. Jeder Viehhandler, der
durch ſeine Unterſchrift verpflichtet, daß er die vom Reichsfi
miniſterium vorgeſchriebene Buchführung führt, kann die
weiskarte beantragen.
Die für das Jahr 1936 geltenden Ausweiskarten werder
Schlachtviehverwertungsverband, Frankfurt a. M. Bockenhe
Landſtraße 55, ausgeſtellt. Eine Verlängerung der beſteh=
je
ſto.
Ausweiskarten kommt nicht in Frage. Die neuen Karten ta=
gNe
.
eine rote Farbe und gelten vom 1.
1936 bis 31. 12. 19
Der Antrag iſt für die Kreiſe Darmſtadt, Dieburg,

Gerau, Offenbach und Stadtkreis Frankfurt a. M. bei der Kr
bauernſchaft Starkenburg=Nord, Darmſtadt. Hügelſtraße 731,
zureichen, die dieſen nach Prüfung der ſachlichen und perſönld
iſion
Vorausſetzungen dem Schlachtviehverwertungsverband zwecks 7.

ſtellung der Ausweiskarte weiterreicht. Unmittelbare. Ani/ ſee Land
laug er
bei dem Schlachtviehverwertungsverband haben zu unterble
Aaf
Dem Antrag braucht kein Lichtbild und auch kein Unkoſtenbe

beigefügt zu werden. Die Ausweiskarte wird dem Antragſtg.r

zugeſandt.
Die Gebühr für dieſe Ausſtellung beträgt 1 RM. und
durch Nachnahme zuzüglich Portoſpeſen bei der Zuſendung
Karte erhoben. Der Antrag, der an die Kreisbauernſcha
ein eine.
richten iſt. muß folgenden Wortlaut haben: Deutliche Anſcn
ſen ein
Ort und Datum, An die Kreisbauernſchaft Starkenburg=Non
G
Darmſtadt, Hügelſtraße 73 I. Ich beantrage die Ausſtellung
Ausweiskarte zum Zwecke der Befreiung vom Straßenſteuei
für das Jahr 1936 und verpflichte mich hiermit, das mit

Reichsfinanzminiſterium vereinbarte Ein= und Verkaufsbuch

nungsmäßig zu führen. Mein zuſtändiges Finanzamt iſt . . ." lerien, in

ud
Ich bitte die Kreisbauernſchaft, meinen Antrag dem Sch!
z0

viehverwertungsverband zur alsbaldigen Erledigung weite

hne zier
reichen. Die mir per Nachnahme zugehende Ausweiskarte
Etr

im prompt einlöſen. Deutliche Unterſchrift und Anſchrift.

Kaſſenſtunden der Städtiſchen Sparkaſſe am 24. Dezenl
Die Sparkaſſe macht ihre Kundſchaft auch an dieſer Stelle de
aufmerkſam, daß ſie am Dienstag, dem 24. Dezember, ihre Sch
nur vormittags in der Zeit von 8 12 Uhr geöffnſceima
ie Kundſchaft wird gebeten, bei ihren Dispoſitionen
hält.
auf Rückſicht zu nehmen und ihre Geldgeſchäfte möglichſt vorh eſſ.
erledigen.
Die Kaſſe der Landesverſicherungsanſtalt Heſſen in Dich
ſtadt, Wilhelminenſtraße 34, bleibt am 31. Dezember 1935 fürM
Publikumsverkehr geſchloſſen.

beiſp
ger K

Ghr

grüßt
K

indSvol

Schloßgemeinde. Auf die weihnachtliche geiſtliche AbN‟‟

tilie,
als
Ober

für

muſik, die heute, Sonntag, den 22. Dezember, abends 8 Uh
der Schloßkirche gehalten wird, ſei beſonders hingewieſen. 0 Nee
Feierſtunde bringt vor allem Chöre alter und neuer Meiſter. 90urr
Eintritt iſt frei.
Ermäßigte Eintrittspreiſe im Schloßmuſeum. Für
Feiertage hat die Direktion des Schloßmuſeums die Führun/ßlingen der
preiſe um die Hälfte ermäßigt. Es ſoll allen Feiertagsgaſten
legenheit gegeben werden, das Schloßmuſeum mit ſeinen rei
Schätzen nud ſeiner unvergleichlichen Holbeinſchen Madonn
beſuchen. Aber auch alle einheimiſchen Kunſt= und Kulturfreiſine
ſollten die Preisermäßigung benutzen, ſich die Sammlunger,
denen immer wieder Neues gezeigt wird, anzuſehen.
Kirchenmuſikaliſche Weihnachtsfeier in der Pauluskigkinſter Wei
Die Weihnachtsmuſik, die der Pauluschor regelmäßig am 1.
nachtsfeiertag, nachmittags um 5 Uhr, in der Pauluskirche
führt, hat alljährlich in der Gemeinde und in einem großenK
von Muſikfreunden großen Anklang gefunden. Die Feier bri
auch diesmal wieder Vokal= und Inſtrumentalmuſik. Der C
unter Leitung vom Karl Cauer ſingt bekannte alte Weihna)
lieder nach Sätzen von Bach, Haßler, Paleſtrina, Prätorius
Schröter. Im Darmſtädter Muſikleben hochgeſchätzte Künſtler ii
als Soliſten gewonnen. Frau Horn=Stoll (Sopran
Wir beten zu dem Tempel an und Höchſter, mache deine
Rezitativ und Arie aus Kantate 51 Jauch
Gott in allen
den von Bach und Ach, des Knaben Au=
und Schlafen
Jeſuskind von Hugo Wolf. Anni Delp (Violine), die auch
Arie. Hört, ihr Völker, Gottes Stimme, aus der Kantate7
Die Himmel erzählen die Ehre Gottes von Bach begleitet, ſpe
Andante cantabile von Tartini, Siciliano von J. A. Bire
ſtock und das Adagio aus der G=Dur=Sonate von Bach. Der (
tritt iſt frei. Programme ſind an den Kirchentüren zu habet
Weihnachtsfeier der Vereinigung der Katzenfreunde. In;
Fo
dem feſtlich mit Tannengrün und Weihnachtslichtern geſchmüdti.
Saal hatten ſich eine große Zahl von Vereinsmitgliedern den
Gäſten zu einer ſtimmungsvollen Feier zuſammengefunden.
K
erſte Teil des Abends war ausſchließlich den Mitteilungen 10
Katzenſchutz, Tätigkeitsberichten und Ausſprachen ausgefüllt.
ſchre
freulicherweiſe konnten wieder eine größere Anzahl verlaſſeu
5ü
Kätzchen in gute Hände untergebracht werden. Die 1. Vorſitzel
der Vereinigung, Frl. Clara von Löw, dankte den einzelſ
Damen, die ſich für die Ziele des Vereins eingeſetzt hatten,
ſthau
herzlichſte und bat alle Anweſenden, auch im kommenden Jahre
und opferfreudig zum Schutze der Katzen ſowie auch aller andce,
bedrängten Tiere einzutreten. Der 2. Teil des Abends wurde d-ſnſte j.
gemeinſamen Geſang des Weihnachtsliedes in die Weihnachts
K
da ſtat
hinübergeleitet. Herr Karl Bögel brachte ſehr ſtimmungsvoll an
Sie

Weihnachtslegende, dann folgten Geſänge ernſten und heite‟
Inhalts, dargebracht von Schülern und Schülerinnen der
eir, ſ
ſangsmeiſterin Frl. Maria Francke Frl. Irle, Frau Paula K
lart jed
mann und Herr Willy Schmidt fanden mit ihren künſtle
mich
vorgetragenen Liedern großen Beifall, und Herr Viktor Rſoön wie
war ein ausgezeichneter Begleiter. Herr Bögel gab im LS
n5
des Abends noch mehrmals Proben ſeines großen Könnens. 20,

herzlichem Dank und in freudiger Feſtſtimmung gingen un=1f
Re=
Mitglieder und Gäſte erſt nach Mitternacht auseinander.
Satl, Re s

W

Liebſter muß ein Seemann ſein, 20 luſ4g
in
Nordländerinnen, u. a. mit Thora Malmſtröm, dem gefeier Söne=
däniſchen
Revue=Star und einer Reihe prachtvoller Revue=Bil/.
bis
mit eingelegten artiſtiſchen Akten.
letten
Was die Lichtſpieltheaker bringen.
Nen es y

Union=Theater bringt einen der größten und ſpannendä hückten und
Hans=Albers=Filme, die je bisher gezeigt wurden: Hans Albes)ind w.
Charlotte Suſa, Jack Trevor in Henker, Frauen und Soldate: di
Helia zeigen einen ſpannenden Kriminalfilm mit Mariar/Riſehens
Hoppe. Peter Voß. Eugen Klöpfer in Anſchlag auf Schweda ) un
Palaſt zeigen ein witziges, urkomiſches Großluſtſpiel uEleine
den Original Pat und Patachon, Hans Moſer, Leo Slezak LMGeſichte
Adele Sandrock: Knox und die luſtigen Vagabunden. Juge /
Und
liche zugelaſſen.
Unf
Belida zeigt heute zum letzten Male Der Schla
ſch d.
y v. Flk.4
wagenkontrolleur mit Georg Alexander. O
Theo Lingen, Guſtav Waldau. Ab morgen Paula Weſſely m‟
Karl Ludwig Diehl in Epiſode‟
Reſi=Theater zeigt den ſpannenden Fliegerfilm Held.
von heute mit Wallace Beery (in deutſcher Sprache). 96
Hir
tags 2 Uhr Jugendvorſtellung Die vier Musketiere
Wor
Darmſtädter Volksweihnachken heuke 18,30 Uhr!

Volksgenoſſen! Bekundet durch Teilnahme an den Feie!
Eure Verbundenheit mit unſeren Hilfsbedürftigen!

Erſcheint heute abend um 6.30 Uhr, in der Feſtha.
bei der Weihnachtsfeier der NSDAP. und des Winſe.
hilfswerkes des deutſchen Volkes!

Vereins- und lokale Beranſtaltungen.

(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Reſtaurant Sitte‟: Heute ſpielt Willy Melchior.

Geſchäftliches.

(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Der heutigen Auflage liegt ein Proſpekt Sonne Briketts Ve
worauf die Leſer an dieſer Stelle aufmerkſam gemacht werde!

[ ][  ][ ]

Unſere Landespolizei feiert Weihnachten!

20
Ho!
ſit w
nin

Weief

Unker ſkrahlendem Chriſtbaum.
Das Chriſtkind zu Pferd, der Weihnachtsmann
im Auko in der Woogskurnhalle.
Wie ſtolz leuchten die Augen aller, wenn ſchmiſſige Marſch=
nge
des Muſikkorps das Nahen der Landespolizeigruppe kün=
man denkt unwillkürlich an jene bekannte Melodie: Wenn
ſe Soldaten durch die Stadt marſchieren
.. Die Herzen der
armſtädter ſchlagen höher, iſt doch gerade Darmſtadts Bevölke=
ung
ſtets engſtens verbunden geweſen mit den in ihren Mauern
rniſonierenden Regimentern. Dieſe Verbundenheit hat ſich auf
ſere Landespolizeigruppe übertragen und geſtaltet ſich von Tag
Tag enger und feſter, zumal ſie von ihrer Seite alles tut, mit
ſr Bevölkerung das freundliche Einvernehmen zu fördern. Nicht
ur das, ſie ſorgt auch auf jede Weiſe für unſere bedürftigen
blksgenoſſen. Die Erträgniſſe der diesjährigen Weihnachts=
ern
beiſpielsweiſe werden in erſter Linie zur Beſcherung be=
ſrftiger
Kinder am heiligen Abend verwandt. Wir erlebten
ſtern eine Weihnachtsfeier des Gruppenſtabes und der Gruppen=
rmationen
der Landespolizei in der Woogsturnhalle, die im
ſahmen eines Kameradſchaftsabends abgehalten wurde. Es war
ne echt deutſche Weihnachtsfeier nach altem ſchönen deutſchen
ſrauch bei leuchtenden Weihnachtskerzen auf ſilbergeſchmückten
hriſtbäumen. Die Turnhalle war in feſtlich grünem Weihnachts=
id
, Chriſtbäume und Tannengirlanden ſchmückten Bühne und
ſalerien, in der Mitte des Saales hing ein mächtiger Advents=
uanz
und auf den langen Tiſchen brannten Weihnachtskerzen
war echte, rechte Weihnachtsſtimmung! Die Stirnſeite der
ühne zierten die Fahnen des Dritten Reiches, und auf der
lihne grüßte die Bronzebüſte des Führers.
Alle Kameraden der Gruppenformationen mit ihren Ange=
rigen
waren erſchienen, um nach ernſtem Dienſt die Feierſtunde
Chriſtfeſtes zu erleben. Selbſtverſtändlich hatte das bekannte
urzügliche Muſikkorps der Landespolizei unter Leitung ſeines
bermuſikmeiſters Buslau die muſikaliſche Umrahmung des
bends übernommen. Ein von Wachtmeiſter Ungeheuer aus=
ſucksvoll
vorgetragener Weihnachtsprolog leitete nach einem flot=
n
Marſch den Abend ein.
Hauptmann Heſſe, dem auch die Ausgeſtaltung des Abends
uterſtand, hieß im Namen des Gruppenſtabes und der Gruppen=
ſrmationen
Herrn Oberſt Maderholz. alle Gäſte und Kameraden
ürzlich willkommen und wies auf die Bedeutung des deutſchen
leihnachtsfeſtes hin, das gerade unter ſtrahlendem Chriſtbaum
ſin beſonderes Gepräge hat. Das Weihnachtsfeſt, als Feſt der
amilie, ſchließt auch in weiterem Sinne alle, die es gemeinſam
ſiern, enger zuſammen. Dem Gruppenkommandeur dankte er für
ine Teilnahme und für die Ermöglichung dieſer Weihnachts=
fer
; beſonderen Dank ſprach er allen Kameraden aus, die zum
ſelingen der Feier beitrugen. Unſerem Führer Adolf Hitler
urde als erneutes Treugelöbnis ein dreifaches Sieg=Heil aus=
bracht
.
Oberſt Maderholz dankte Herrn Hauptmann Heſſe für
ſine Begrüßung und hieß ſeinerſeits alle Kameraden, Offiziere
Mannſchaften willkommen. Alle Kameraden wiſſen, daß
uſer Führer ſein Werk auf Kameradſchaft aufgebaut hat. Sein
önſter Weihnachtswunſch ſei der, daß treue Kameradſchaft unter=
nander
ſtets bleiben möge. Zugleich verband er die wärmſten
lünſche für alle Angehörigen für das kommende Feſt. Möge


Sukhs.

Chriſtbaumkauf.

*

Viel Zeit hatte ich nicht. Wer hat überhaupt viel Zeit vor
ihnachten? Der Großvater vielleicht; aber ſelbſt der wird
frangeholt und muß den Enkel bei der Hand nehmen und ihm
weißen Schnee und die ſchwarzen Piephänschen zeigen, die da
Krickſelkrackſel vom Raſen auf die Wege herunter= und von
Wegen auf den Raſen hinaufhüpfen, als wäre ihnen das
eſchreibſel im Schnee als Penſum und Tagesarbeit aufgegeben.
Schön, wer ſolch einen Großvater mit viel, viel Zeit hat.
Dieweilen alſo wurde ich in die Stadt geſchickt, obwohl ich
tonte, daß ich gar keine Zeit habe. Aber ich ſah ein, daß ein
hriſtbaum herbei müſſe, und deshalb ging ich. Sie lehnten an
angengerüſten, die armen Baumbäumchen, noch matt vom
Ehreck und wie nach einer tiefen Ohnmacht. Wenn man ſie an=
ſßte
, kratzten ſie in ihrer Verwirrung. Aber die großen Männer,
e da ſtanden und mir ihre Dienſte anboten, kümmerten ſich nicht
rum. Sie packten zu und riſſen eines der Bäumchen auf und
tllten es vor mich hin. Da hawwe Se was Scheenes mein
err, ſagte einer und ſah mich an, als wollte er mit Blick und
Lort jeden Widerſpruch im Keim erſticken. Auch das Bäumchen
ſch mich an und ſtreckte ſeine Kinderäſtchen aus und machte ſich
ön wie ein junges Mädchen, das noch etwas unausgewachſen in
inem Kleidchen ſteckt und das obendrein das ſilberne Schuhchen
ückt. Natürlich mußte ich es nehmen, obwohl der Nachbar=
illege
meines Verkäufers herüberrief
Nir. de Hannes hat doch nur Derrobſt!. Mein Herk, umme Se zu
Wir lächelten alle, und
n freundlichſten lächelte mein Verkäufer, als ich ihm den Preis
die Hand drückte.
Und dann wanderte ich mit meinem Bäumchen heim, und der
ehnee flockte herunter, und meine Finger wurden klamm und
Im
Alt, bis ich es im Hof abſtellte und an die Mauer lehnte.
itzten Augenblick noch hielt es mich ganz leicht am Mantel feſt
nd ruckte ein wenig, als wolle es ſich bequemer ſtellen. Doch da
ſchah es plötzlich ſie wittern ja alles um dieſe Zeit daß
drinnen im Zimmer drei kleine Naſen an der Scheibe platt=
ückten
und drei offene Münder das Glas anhauchten, daß es
ſind wurde, und daß dann ſechs Hände wiſchten, bis das Glas
nieder blank war, und ſechs Augen ſtrahlten, als hätten ſie un=
rſehens
das Chriſtkind ſelbſt durch den Garten huſchen ſehen.
und au las ich von den Mündern ab. und da faßte ich das
ine Baumfräulein behutſam um die Taille und hob es vor die
ſeſichter und ließ es artig auf meiner Hand tanzen ...
Und kurz und gut: die Hauptſache haben wir nun im Haus
unſer Weihnachtsfeſt: den Baum und die Kinder. Das andere
uird ſich dann wohl auch geben.

Brleſkaſten.
Jeder Anfrage iſt bie ſetzte Bezugsquittung beizufügen. Anongme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Nechtisverbindlichkelt.
W. K. Das bezügliche Reichsgeſetzblatt, das den authentiſchen
Vortlaut enthält, liegt dem Onkel noch nicht vor. Sobald es ihm
prliegt, erhalten Sie umgehend Antwort.

kkion der HJ. Vierker Tag.

Mit gemeinſamen Feiern ſchließen heute die Sammlun=
gen
. Und nochmals treten wir vor Euch! So wie die
HJ. ſich täglich einſetzt, tut auch Ihr es bitte. Was ſind
all unſere kleinen Opfer gegenüber den Opfern des
Großen Krieges? Danke dem Führer mit Deiner Spende
für Ehre und Freiheit, für Arbeit und Brot! Für
Deinen Frieden! Es lebe die Nation!

jeder in dieſen Tagen ſeine Alltagsſorgen hintanſtellen und daran
denken, daß unſer Führer es ermöglichte, auch den Bedürftigen
ein frohes Weihnachtsfeſt zu beſcheren. Die Landespolizei wird
am heiligen Abend Kinder Bedürftiger unter dem Weihnachts=
baum
beſcheren, und gedenkt auch der Aelteren. In dem Geiſte
des Führers wird ſie weiterarbeiten, denn Treue und Kamerad=
ſchaft
gilt der Landespolizei alles. In dieſem Sinne wurde ge=
meinſam
das Lied vom guten Kameraden geſungen.
Das folgende Weihnachtsprogramm brachte mehr wie eine
neuartige Ueberraſchung. Nachdem der Jahresſpiegel der OP.
in origineller Art und mit viel Heiterkeitserfolg durch Radio
und Lautſprecher und ein Ausſchnitt aus dem Dienſt bekannt=
gegeben
war, brauſte unter viel Gebrumm und Geknatter ein
Motorrad mit Beiwagen in den Saal, und ein Meldegänger des
Weihnachtsmannes meldete dem Kommandeur das baldige Er=
ſcheinen
des Chriſtkindes. Mehrere klangſchöne, ſtimmungsvolle
Chöre der Geſangsabteilung unter Leitung des Wachtmeiſters
Brückner, der auch das Lied Ich hab der Mädchen viel ge=
kannt
komponierte, verſchönte die Feier. Frl. Krauth bot
einige entzückende, figurenreiche Tänze. Und während ein ſchönes
Weihnachtspotpourri erklang, in dem alle weihnachtlichen Stim=
mungen
zum Ausdruck kamen, leuchteten Hunderte von Wachs=
kerzen
an den Chriſtbäumen auf. Und dann kam auf lebendem
Pferd auf einem Schimmel das Chriſtkind, das mit einem
hübſchen Weihnachtsſpruch den Weihnachtsmann, der in einem
richtigen Auto folgte, aufforderte, ſeine Caben zu verteilen. Dies
geſchah mit vielen humorvollen Begleitworten entſprechend
neckiſche Dinge wurden ausgegeben.
Im Laufe des abwechſelungsreichen, harmoniſch verlaufenen
Abends führte die Turnabteilung ſchwierige exakte Uebungen am
lebenden Pferd vor. Mit dem eindrucksvollen Gedicht Verſailles
ſchloß der offizielle Teil, der weſentlich bereichert wurde durch die
muſikaliſchen Einlagen.
In echter Kameradſchaft blieb man bei angeregter Unterhal=
tung
und Tanz noch einige Stunden zuſammen.

Der Weihnachtsmann bei den Landespoliziſten.
Er hielt ſich nicht genau an die Weihnachtstage, denn er
mußte Rückſicht darauf nehmen, daß die Grünen ja auch nach
Hauſe zu Muttern in Urlaub wollten. Deshalb kam er ſchon
am 18. Dezember, einem Mittwochabend, in den Saalbau. Dort
hatte ſich die ganze Landespolizeiſchule unter ihrem Kommandeur,
Major Philippi, verſammelt zu einem würdigen Empfange
des allſeits beliebten Nikolaus. Tannengrün an den Wänden,
zwei große brennende Weihnachtsbäume, und dazwiſchen an lan=
gen
, feſtlich geſchmückten Tafeln, auf denen Rauchbares und =
bares
reich vorhanden war, ſaßen lachende, frohe junge Männer.
In ſeiner Anſprache erwähnte der Kommandeur der Landes=
polizeiſchule
, Major Philippi, daß es leider dem Gruppenkom=
mandeur
, Herrn Oberſt Maderholz. aus dienſtlichen Gründen
nicht möglich ſei, unter ſeinen Landespoliziſten zu weilen. Und
dann ſprach der Major zu den Seinen in kurzer, ſoldatiſch knap=
per
Weiſe von Treue, Pflichterfüllung und Kameradſchaft, den
alten Soldatentugenden. Er überreichte dann den beſonders aus=
gezeichneten
Schützen Schießauszeichnungen, den Sportlern, der
Hand= und Fußballmannſchaft, ſilberne Becher als Dankeszeichen
für ihre Pflichterfüllung.
Dann kam der Weihnachtsmann.
die Kapelle, unter Obermuſikmeiſter Buslaus Leitung natür=
lich
, kündigte ihn an, und er kam mit ſeinen Gaben. Fröhliche
Stunden blieb dann noch die Landespolizei im Saalbau vereint.

Vorſchrifken über das Rodeln.
Die Polizeidirektion Darmſtadt macht auf die Vorſchriften
der Polizeiverordnung, das Rodeln im Kreis Darmſtadt be=
treffend
, insbeſondere des 8 3, eindringlichſt aufmerkſam. Es dür=
fen
auf Rodelbahnen im Kreis Darmſtadt nur Rodelſchlitten, die
mit höchſtens zwei Perſonen beſetzt ſind, benutzt werden. Bob=
ſleighs
ſind unbedingt ausgeſchloſſen. Das Anein=
anderhängen
mehrerer und die Benutzung ſchadhafter Rodel=
ſchlitten
iſt verboten. § 2 verbietet das Rodeln auf ſämtlichen
Kreisſtraßen des Kreiſes, ſowie das Kreuzen chauſſierter Fahr=
bahnen
mit Rodelſchitten. Nach s 3 iſt das Rodeln innerhalb der
Stadt Darmſtadt und der Ortſchaften des Kreiſes auf öffentlichen
Wegen, Straßen und Plätzen, insbeſondere auf deren Fußſteigen,
gänzlich verboten, ſoweit es ſich nicht um beſonders dafür angelegte
Rodelbahnen handelt. Zuwiderhandlungen gegen dieſe Vorſchrif=
ten
werden gemäß 8 4 der Verordnung, ſofern nicht nach anderen
Strafbeſtimmungen eine höhere Strafe verwirkt iſt, mit Geldſtrafe
bis zu 150 RM. beſtraft. Desgleichen werden Eltern, Vor=
münder
oder andere Perſonen, deren Aufſicht Kinder
unter 14 Jahren anvertraut ſind, auf Grund des Artikels 44 des
Heſſiſchen Polizeiſtrafgeſetzes wegen Zuwiderhandlung ihrer Pfle=
gebefohlenen
zur Verantwortung gezogen, wenn ſie es an der er=
forderlichen
Aufſicht haben fehlen laſſen.


Heute
am vierten Aduent
sind die Darmstädter
Einzelhandelsgeschäfte
in der Zeit von14-19Uhr
geoffnet

Aag
Ein Skück Alk=Beſſungen wird neu!
Das mehrere Jahrhunderte alte Gaſthaus zum Ochſen in der
Beſſungerſtraße Nr. 28 wurde vor einigen Monaten von der
Großwäſcherei Ludwia Hering käuflich erworben und wird in die=
ſen
Tagen abgebrochen werden. Der Platz wird in Zukunft der
weiteren Ausgeſtaltung der Wäſcherei Hering dienen, die 1936 ihr
80jähriges Geſchäftsjubiläum feiert.
Manchem alten Beſſunger und Darmſtädter werden angeſichts
dieſer Veränderungen im Beſſunger Stadtbild Erinnerungen an
die Zeiten vor dem Kriege auftauchen, da dieſes älteſte Gaſthaus
in Beſſungen ein gern= und vielbeſuchter Anziehungspunkt war,
in welchem ſo manches Kränzchen der Beſſunger Bürger abgehal=
ten
, und gar manche gemütliche Kirchweih gefeiert wurde. In den
unteren Räumen vergnügten ſich früher die Alt=Beſſunger bei
Wein und Tanz, während in dem Saal im 1. Stock mehr die
Jugend und das Militär tanzten. Das altrenommierte Haus war
allein etwa 150 Jahre lang im Beſitz der Familie Guntrum, un=
gefähr
von 17351885, nach dieſer Zeit wechſelte es mehrmals den
Beſitzer, doch war es noch bis in unſer Jahrhundert hinein unter
der Familie Volle eine gutgeführte Gaſtſtätte. Der bauliche Zu=
ſtand
des alten Hauſes läßt es nicht mehr zu, daß es noch weiter
erhalten wird. So hat dieſes Alt=Beſſunger Gaſthaus bald ein
neues Geſicht und eine neue Betriebsführung.

Aus Heſſen.

Dg. Arheilgen, 20. Dez. Freiwillige Feuerwehr=
Unterrichtsabend. Hauptbrandmeiſter Gimbel ging nach
kurzen Begrüßungsworten auf die Winterarbeit der Wehr ein.
Da der Uebungsbetrieb während der Wintermonate ruht, finden
mehrere Unterrichtsabende ſtatt, die der theoretiſchen Weiterbil=
dung
der Kameraden dienen ſollen. Dieſe Unterrichtsſtunden
ſind als Dienſt zu betrachten und müſſen in Zukunft von allen
aktiv tätigen Wehrleuten beſucht werden Brandmeiſter Knö=
bel
erſtattete Bericht über die am 14. Dezember in Darmſtadt
ſtattgefundene Kreisverſammlung, während ſich Brandmeiſter
Reppüber die Erfahrungen bei der diesjährigen Inſpektion bzw.
Schlußübung verbreitete. Am 5. Januar kommenden Jahres
ſtellen ſich die Wehrleute in den Dienſt des Winterhilfswerkes.
Im Wehrlokal Zur Sonne findet am 18. Januar ein Kamerad=
ſchaftsabend
ſtatt. Weiterhin wurde bekanntgegeben, daß die
Haftpflichtverſicherungen der Wehr gegenüber dritten Perſonen
von der Gemeinde der Heſſen=Naſſauiſchen Landesverſicherungs=
bank
übertragen wurde.
Griesheim, 21. Dez. Kundgebung der HJ. am
Horſt=Weſſel=Platz. Die Sammeltätigkeit der HJ. wird
am Sonntag vormittag um 10.30 Uhr durch eine Kundgebung am
Horſt=Weſſel=Platz abgeſchloſſen. Die Kundgebung wird umrahmt
von Vorträgen und Anſprachen des Standortälteſten der HJ. ſo=
wie
des Ortsbeauftragten für das WHW.
Ausgabe von
ebensmitteln durch das WHW. Durch das Winter=
hilfswerk
wurden geſtern an die zu betreuenden Einwohner, 430
Familien mit 1340 Köpfen, folgende Lebensmittel verteilt: 20
Zentner Mehl. 14 Zentner Hülſenfrüchte (Reis, Gries, Linſen,
Erbſen und Bohnen), 6 Zentner Zucker, 4 Zentner Schmalz,
3 Zentner Fleiſch und Wurſt, 2,5 Zentner Malzkaffee, 13 Pfund
Bohnenkaffee, 13 Pfund Kakao, 6,5 Zentner Nudeln, 80 Pfund
Sauerkraut. 15 Flaſchen Wein. 90 Glas Gelee und 100 Zentner
Kohlen und Briketts.
Ar. Eberſtadt, 21. Dez. Weihnachten bei den Tur=
nern
. Es iſt bei den beiden hieſigen Turnvereinen, Turnverein
1876 und Turngeſellſchaft gepflogene Tradition, an Weihnachten
mit einem Schau= oder Bühnenturnen an die Oeffentlichkeit zu
treten. Dieſer althergebrachte Anlaß des Weihnachtsfeſtes ſoll
einesteils Beweis liefern von der Wintertätigkeit im Turnbetrieb,
andererſeits ſoll dieſer Abend die Mitglieder, Freunde und Gön=
ner
zu einem Gemeinſchaftsabend vereinen. Während bei früheren
derartigen Veranſtaltungen ein mehr turneriſcher Betrieb an Ge=
räten
, durch Freiübungen, Keulenſchwingen uſw. vorherrſchte,
zeigten die Darbietungen der letzten Jahre nicht nur anerkennens=
werte
Fortſchritte im Geräteturnen, ſondern auch erfreulicherweiſe
Ausſchnitte aus der Vielſeitigkeit des heutigen Turnbetriebes.
So hat ganz beſonders das Frauenturnen eine Aufwärtsentwick=
lung
genommen, wofür nicht nur die Statiſtik, ſondern auch die
Leiſtungen beſte Beweiſe liefern. Durch dieſe Vielſeitigkeit und
Abwechſlung der Darbietungsfolge geſtalten ſich dieſe Abende zu
gern beſuchten Veranſtaltungen.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 21. Dez. Weihnachtsfeiern.
Ende dieſer Woche fand im Vereinshaus der evangeliſchen Ge=
meinſchaft
die Weihnachtsfeier der Mutter= und Säuglingsfür=
ſorge
ſtatt, die unter der Leitung der Fürſorgerin, Schweſter Lore
Habich, ſehr gut vorbereitet und ausgeſtattet war. Als Vertre=
ter
der Gemeinde wohnte Herr Bürgermeiſter Mager der Feier
bei. Die Weihnachtsfeier der Kleinkinderſchule findet am Sonn=
tag
, den 22. M., nachmittags im evangeliſchen Gemeindehaus,
Horſt=Weſſel=Straße, ſtatt. Bei der am Sonntag, den 22. d. M.,
abends 6.30 Uhr, im Saalbau Fiſcher ſtattfindenden Weihnachts=
ſeier
der NSDAP. und ihren Gliederungen wirken mit, die bei=
den
Geſangvereine, eine Schulklaſſe und der Poſaunenchor der
epangeliſchen Gemeinſchaft. Von ſeiten des WHW. wird den be=
dürftigen
Volksgenoſſen, ſowie deren Kinder, eine kleine Weih=
nachtsgabe
verabreicht.
Ober=Ramſtadt, 21. Dez. Luftſchutzſchulung. Mit
dem dieſer Tage ſtattgefundenen 4. Schulungsabend, den der Be=
zirksgruppenführer
Velten, Darmſtadt, leitete und der dabei eine
gewiſſe Prüfung über das in den einzelnen Abenden Erlernte
hielt, war der erſte Ausbildungslehrgang der Gemeindegruppe
Ober=Ramſtadt des Reichsluftſchutzbundes beendet. Alle Teilneh=
mer
zeigten während des ganzen Lehrganges für den Uebungsſtoff
ein lebhaftes Intereſſe und pflegten gute Kameradſchaft. Ein wei=
terer
Lehrgang wird demnächſt beginnen.
Nieder=Kinzig, 21. Dez. Die hieſige Kameradſchaft im
Reichskriegerbund Kyffhäuſer hält am erſten Weihnachtsfeiertag
abends, in der Wirtſchaft von J. Hübner ihren Jahresball ab.
Die Muſik wird von der Kurkapelle Bad König ausgeführt.
Cd. Michelſtadt, 21. Dez. Elternabend der Stadt=
ſchule
Michelſtadt. Vorgeſtern abend veranſtaltete die hie=
ſige
Volksſchule einen in allen Teilen wohlgelungenen Eltern=
abend
. Die Darbietungen waren ſehr abwechſelungsreich und wech=
ſelten
Lieder mit Sprechchören und Gedichtvorträgen ab. Die muſi=
kaliſche
Leitung der Veranſtaltung lag in den bewährten Händen
des Herrn Leich. Die Lieder zeichneten ſich durch Klangreinheit
aus und wurden von den begeiſtert lauſchenden Zuhörern dankbar
aufgenommen. Beim Vortrag der Gedichte konnte man eine ganz
hervorragende Sprachſchulung der Kinder feſtſtellen, und zeigten
auch die Kleinſten eine Sicherheit des Vortrags, die Bewunderung
hervorrief. Die von Kindern des 1. Schuljahres zum Vortrag ge=
brachten
Lieder Ich bin ein Muſikante und des Abends er=
regten
größte Heiterkeit. Der kleine ſechsjährige Dirigent Krl
Heinz Süß zeigte eine ſtaunenswerte Sicherheit und errang ſich
durch ſein ſelbſtbewußtes Auftreten die Sympathien aller An=
weſenden
. Zuſammenfaſſend muß geſagt werden, daß alle Vortra=
genden
durch hervorragendes Können glänzten. Im Mittel=
punkt
des Abends ſtand die Anſprache des Rektors und die Ver=
pflichtung
der Schuljugendwalter. Von der Weihnachtsfreude der
Kinder ausgehend, kam Herr Rektor Fiſcher auf das Sonnwend=
feſt
unſerer Ahnen zu ſprechen und leitete dann über zu den Er=
ziehungsaufgaben
des nationalſozialiſtiſchen Staates. Elternhaus,
Schule und Hitlerjugend müſſen vertrauensvoll zuſammenarbeiten.
um das Erziehungsziel: Charakterbildung. Einſatzbereitſchaft und
Kameradſchaft zu erreichen. Seine klaren, aus innerſter Ueberzeu=
gung
kommenden Ausführungen wurden, von den aufmerkſam
lauſchenden Eltern und Erziehern freudig aufgenommen. Ein
Sieg=Heil der Jugend, dem Volk und dem Führer beendete die aus
warmem Herzen kommenden Ausführungen. Gleichſam als Schwur
für den Einklang mit den Ausführungen erſcholl aus bewegten
Herzen das Horſt=Weſſel=Lied. Die Weihnachtskantate Ihr Kin=
derlein
kommet beſchloß die eindrucksvolle Feierſtunde. Der
als Pfadfinder= und Jungvolkführer bekannte Kurt Fried=
rich
aus Michelſtadt hat die Prüfung als Gerichtsreferendar mit
gut beſtanden.
Michelſtadt, 21. Dez. Weihnachten bei der Tuch=
fabri

Arzt. Eine ſtimmungsfrohe Weihnachtsfeier
vereinte die Inhaber und die Gefolgſchaft der Tuchfabrik
Arzt in Stockheim bei Michelſtadt. Im feſtlich geſchmückten Saall
begrüßte nach einem Eröffnungsmarſch der Werkskapelle der Be=
triebsführer
, Herr Ludwig Arzt ſen,, die Betriebsgefolgſchaft, gab
über den Verlauf des letzten Jahres einen kurzen Abriß und er=
öffnete
dann, daß auch in dieſem Jahre, wie in den Vorjahren=
jedes
Gefolgſchaftsmitglied eine geldliche Zuwendung zum Weih=
nachtsfeſt
erhält, was mit großem Jubel aufgenommen wurde. Die
Zuwendung wird nach dem Familienſtand geſtaffelt und iſt inzwi=
ſchen
ausgezahlt. Zum Schluß verſicherte Herr Arzt, daß die Be=
riebsleitung
alles aufbieten wird. Arbeit für die Gefolgſchaft zu
ſchaffen, forderte aber auch alle auf, jeder an ſeinem Platz, ſeinen
Teil zur Höchſtleiſtung beizutragen. Der Betriebszellenobmann
dankte in herzlichen Worten und verſicherte, daß die Gefolgſchaft
in Treue zu dem Betriebsführer und zu dem Werke ſtehen würde.
Nachdem der Werksgeſangverein, Polarfinken, in hervorragen=
der
Weiſe eine Weihnachtskompoſition vorgetragen hatte, erfolgte
durch Herrn Ludwig Arzt ſen, die Beſcherung der zahlreichen
Werksarbeitsveteranen, die in ausgezeichneter Friſche und Rüſtig=
keit
freudigſt ihre Gaben entgegennahmen. In flotter Folge ent=
rollten
ſich Darbietungen verſchiedenſter Art, wie Heimatklänge,
Geſangsvorträge, ein Tanzduett Meißener Porzellan und an=
deres
mehr, alles von Werksangehörigen vorgetragen. Nach einer
Tombola, die verſchiedenſte Ueberraſchungen brachte, wurde in
freudigſter Stimmung nach den Klängen der Werkskapelle ge=
hanzt
. Jeder einzelne iſt ſicher hochbefriedigt von dieſem weihnacht=
lichen
Kameradſchaftsabend, der nur allzu ſchnell verging, heim=
gezogen
.

[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 351

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 22. Dezember 1935

Straßenbericht

für die Woche vom 22. bis 28. Dezember 1935.
(Mitgeteilt vom Deutſchen Automobil=Club e. V., Gau 15
Weſtmark. Bezirk Starkenburg und Rheinheſſen.)
Fernverkehrsſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
43 ErbachEberbach (zwiſchen Schöllenbach und Kailbach) vom
17. 8. bis auf weiteres für Laſtkraftwagen über 55 Tonnen
Geſamtgewicht geſperrt. Umleitung: BeerfeldenSensbach
Gaimühle.
Sonſtige Straßen in Starkenburg und Rheinheſſen;
Keine Sperren gemeldet.
As. Erbach, 20. Dez. Jahresbauptverſammlung des
Obſt= und Gartenbauvereins. Die Jahreshauptver=
ſammlung
des Obſt= und Gartenbauvereins fand geſtern abend im
Gaſthaus Zum Adler ſtatt. Der zahlreiche Beſuch zeigte ein=
wandfrei
, welch lebhaftes Intereſſe man jetzt wieder den Beſtre=
bungen
und der Bedeutung des Obſtbaues auch in unſerem Städt
chen entgegenbringt. Da der erſte Vorſitzende durch Krankheit am
Erſcheinen verhindert war, wurde die Verſammlung durch deſſen
Stellvertreter, Herrn Leonhard Fornoff, geleitet. Aus dem
intereſſanten und ausführlichen Tätigkeitsbericht war zu erſehen,
wie der Verein während des gonzen Jahres durch Rundgänge
innerhalb der Gemarkung, ferner durch Lehr= und Beſichtigungs=
fahrten
nach auswärtigen Verſuchsgütern die Sache des Obſtbaues
vorwärts zu treiben ſucht. Nach Regelung rein geſchäftlicher Ange=
legenheiten
fand eine lebhafte Ausſprache ſtatt über die ſo wich=
tige
Schädlingsbekämpfung, die zur Zeit beſonders ausgiebig
durchgeführt wird. Zum Schluß fand eine Verloſung von allerlei
Gebrauchsgegenſtänden, wie Baumkratzen, Niſtkäſten und Wachs=
Weihnachtsfeier. Das dritte Schuljahr der
teer ſtatt.
hieſigen Stadtſchule veranſtaltete geſtern abend im Gemeindehaus
eine ſchlichte Weihnachtsfeier, zu der die Eltern und die geſamte
Lehrerſchaft geladen waren. Wie alle Veranſtaltungen der hieſigen
Stadtſchule, ſo war auch dieſe gut beſucht. Der Klaſſenlehrer
Pfeiffer hielt nach einem herzlichen Willkommengruß eine
Anſprache, in der er das ſchöne Verhältnis zwiſchen Elternhaus
und Schule am hieſigen Platze beſonders hervorhob. Zu dieſe
beiden Erziehungsfaktoren geſelle ſich jetzt als dritte die Hitler=
Jugend hinzu, die ebenfalls gewillt iſt, am großen Erziehungswerk
tatkräftig mitzuarbeiten. Die einzelnen Darbietungen, wie Rei=
gen
. Gedichte und beſonders das kleine Theaterſtückchen, wurden
mit großem Beifall aufgenommen und zeugten von viel Liebe und
Sorgfalt bei den umfangreichen Vorbereitungen.
Fe. Reichelsheim, 20. Dez. Am Sonntag, den 22. Dezember,
feiert unſer Ortsoberhaupt, Bürgermeiſter Volk, ſeinen 50. Ge=
burtstag
. Als Sohn des Schreinermeiſters Johann Volk erlernte
auch er das väterliche Handwerk und machte ſeine Meiſterprü=
fung
. Er ſtand immer auf völkiſchem Boden und wurde 1931 trotz=
dem
er bereits Mitglied der Nationalſozialiſtiſchen Partei war
und es jedermann im Orte wußte, von allen Schichten und Par=
teien
zum Bürgermeiſter gewählt. Nach der Machtübernahme der

NSDAP. wurde er erneut verpflichtet und verwaltet das ehren=
volle
, aber auch meiſtens ſehr bekritiſierte Amt, zur Zufrieden
heit der geſamten Einwohnerſchaft. Möge er der Gemeinde nochk
lange als Führer erhalten bleiben.
Fe. Reichelsheim, 21. Dez. Da von Käufern und Verkäufern
ſchon des öfteren der Wunſch geäußert wurde, die Ferkelmärkte in
Reichelsheim noch in größerer Zahl ſtattfinden zu laſſen, hat ſich
der Ortsvorſtand entſchloſſen, im kommenden Jahre 25 Märkte ab=
zuhälten
. Der erſte Markt iſt bereits am 15. Januar und wird
alle 14 Tage abgehalten, mit Ausnahme im Monat November,
wo wegen des Buß= und Bettages, der auf einen Markttag fällt
nur ein Markt iſt. In Reichelsheim iſt der Markt faſt immer aus=
geglichen
, ſo daß kein Käufer leer nach Hauſe zu gehen braucht und
nur ganz ſelten iſt Ueberſtand. Verlangt oder gefragt werden
hauptſächlich Ferkel in jedem Alter bis zum Einlegeſchwein, das
auch immer in beſcheidener Zahl abgeſetzt werden kann.
Gernsheim a. Rh., 21. Dez. Waſſerſtand des Rheins
am 20. Dez.: 0.48 Meter, am 21. Dez.: 0,64 Meter.
Bb.Bensheim. 20. Dez. Weihnachtsmuſik auf alten
Inſtrumenten. In der evangeliſchen Kirche wurde geſtern
abend eine Weihnachtsmuſik auf alten Inſtrumenten veranſtaltet,
der die zahlreichen Anweſenden mit tiefer Ergriffenheit folgten
in Knuſperhäuschen ſteht in der Weihnachtszeit auf
dem Marktplatz, das abends hell erleuchtet wird. Es dient zur
Einſammlung von Weihnachtsgaben aller Art an Bedürftige und
erfreut ſich in dieſer Beziehung lebhaften Zuſpruches und reicher
Geſchenkübergabe.
Wanderer=Ehrung des OMK.,
Ortsgruppe Bensheim. Miniſterialrat Guntrum= Darm=
ſtadt
konnte in dieſem Jahre bei der Wanderer=Ehrung der Oden=
waldklubler
Bensheims 17 goldene Abzeichen für treue Wander
ſchaft an dieſe verleihen, darunter empfina ein Wanderer dieſe
Ehrung zum 26. Mal. Es ſchloß ſich an die Ehrung ein Lichtbilder=
vortrag
von Profeſſor Köſer=Darmſtadt über die Burgen und
Schlöſſer der Bergſtraße und des Odenwaldes an. Die Feier fand
im Gartenſaal des Bahnhofbotels ſtatt.
Em. Heppenheim a. d. B., 21. Dez. Der Verfaſſer des
1
s Müllerſch Li
vunn Michelboch, geſtorben
Herr Lehrer i. R. Franz Schwalbach, der lange Jahre hier
Schuldienſt ſtand, verſchied am 17. Dezember infolge Herz=
ſchlages
im Alter von nahezu 73 Jahren.

Ein neuer Oberſtaaksanwalt in Gießen.
Landgerichtsrat Knauß zum Oberſtaatsanwalt ernannt.
Der Führer und Reichskanzler hat den Landgerichtsrat be
Landgericht Gießen. Guſtav Knauß an Slelle des vor einig
Zeit verſtorbenen Oberſtaatsanwalts Dr. Wodaegs durch Urkund
vom 11. Dezember 1935 zum Oberſtaatsonwalt beim Landgeri,
Gießen ernannt.
Oberſtaatsanwalt, Knauß wurde am 21. Februar 1888
Atzenhain, Kreis Alsfeld, als Sohn des ſpäteren Hauptlehre
Heinrich Knauß in Gießen geboren. Vater und Mutter des neundsſ
Oberſtaatsanwaltes ſtammen aus Stangenrod im Kreiſe Gießensbce.
wo auch deren Vorfahren als Landwirte anſäſſig waren.
Oberſtaatsanwalt Knauß beſtand im November 1903 bei
Univerſität Gießen das Fakultätsexamen und im März 1907
Darmſtadt das Staatsexamen für den höheren Juſtiz= und Verk uwald,
waltungsdienſt. Vom Jahre 1907 bis zum Jahre 1919 war er al
Amtsanwalt und in richterlicher Verwendung in Groß=Umſtaip .
Bingen, Gießen, Darmſtadt, Bad=Nauheim und Alsfeld tät )d"
Laut Urkunde vom 27. Mai 1919 wurde er mit Wirkung vr
1. April 1919 zum Staatsanwalt ernannt, und zwar mit Wirku
vom 10. Mai 1920 am Landgericht der Provinz Oberheſſen. Vonk nwicklund
2. Juli 1927 ab war Oberſtaatsanwalt Knauß Amtsgerichts ad,zuvenig v.
bei dem Amtsgericht Gießen und ſeit dem 20. Juni 1928 Lan
gerichtsrat beim Landgericht in Gießen.
Der neue Oberſtaatsanwalt wird ſein Amt am 1. Januay im ſo
1936 antreten

Kirchliche Nachrichten.

Evangeliſche Gemeinde Griesheim. Dienstag, den 24. De=
zember
, abends 8 Uhr: Chriſtabendgottesdienſt. Pfarrer Mangold.
Mittwoch, den 25. Dezember (1. Chriſttag) vormittags 10 Uhr:
Feſtgottesdienſt unter Mitwirkung des Kirchenchors. Danach:
Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Mangold. Nachmittags
5 Uhr: Krippenſpiel des Kindergottesdienſtes. Donnerstag, den
26. Dezember (2. Chriſttag), vormittags 10 Uhr: Feſtgottesdienſt
unter Mitwirkung des Poſaunenchors. Pfarrer Weißgerber.
Friedenskirche. Mittwoch, den 25. Dezember, abends
7 Uhr: Feſtgottesdienſt. Pfarrer Mangold.

4g. Aus dem Kreis Groß=Gerau, 21. Dez. RüſſelsheinFeiſchen.
In den Räumen des Eigenheim fand eine bemerkenswer,
Ausſtellung ſtatt, bei der auch hervorragende Erzeugniſſe deſpniſſchen
Raumkunſt gezeigt worden ſind. Die Ausſtellung hatte einenſe handelt.
ſtarken Erfolg zu verzeichnen. Raunheim. Die Verwaltuvgroſin eine D
plant für das kommende Frühjahr die Ausführung eines gre), ihren 2e
zeren Siedlungsbauprogramms. Es ſollen zirka 15 Wohnhäufa) oſten Lan
erſtellt werden, für welche das Baugelände bereits feſtgele
worden iſt Durch die Erſtellung der Häuſer wird eine fühlbaſ"
lan aus
Entlaſtung des Wohnungsmarktes zu erwarten ſein. Kurzli=
war
in der Gemeinde das Abhandenkommen eines größeren Gel/=/unftsglaud
betrages feſtgeſtellt worden. Die Staatsanwaltſchaft hat in dieſeſtüntiks, ſo .
Sache jetzt nähere Unterſuchungen eingeleitet und Ermittelungen, neue We
angeſtellt.
Groß=Gerau. Das Anweſen Hirſch in der uen Staat

Adolf=Hitler=Straße iſt zum Preiſe von 25 000 Reichsmark an der
Rechtsanwalt Höfele verkauft worden.
Büttelborn. A
Donnerstag fand hier eine Sitzung aller Bürgermeiſter des Kre=beilas Schil
s ſtatt wobei Bürgermeiſter Müller=Rüſſelsheim den Vorſi
führte Es wurden bei der Tagung wichtige kommunalpolitiſch=ſiet 485
Vorträge gehalten. Anſchließend fand eine rege Ausſprache ſtat,ſ USA. u
an der ſich die einzelnen Gemeindevertreter beteiligten. An deicodor und
Sitzung nahmen auch Vertreter des Kreisamtes teil.
Eb. Langen, 21. Dez. Stadtrandſiedlung. Auch hie=/u
iſt die Errichtung einer Stadtrandſiedlung geplant. Für den enme Geheftet
ſten Bauabſchnitt ſind 30 bis 40 Häuſer vorgeſehen.

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*
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V
In tiefer Dankbarkeit und Freude
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Oito Müller, Oentiſt
Darmſtadt, Alexandraweg 49, den 20. Dez. 1935.
Unſer dritter Junge iſt heute angekommen.
In dankbarer Freude
Studienrat Dr. Auguſt Vetter
und Frau Hilde, geb. Kaeſile
Darmſtadt, den 21. Dezember 1935
z. Zt. Stadtkrankenhaus.

Malg Kalkbrenner
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Frau Marie
Lautenſchläger
im Alter von 82 Jahren,
Die trauernden Hinter=
bliebenen
.
Steinau, 21. Dez. 1935.
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Beſonders danken wir Herrn PfarrerBoeckner
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[ ][  ][ ]

iag, 22. Dezember 1935

* M

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 351 Seite 9

dont Sadlenlsgr.

Colin Roß

*)

Seit 25 Jahren zieht Dr. Colin Roß durch die Welt. Ein
bummler von beſonderer Art. Von Frau und Kind be=
reiſt
er durch die fünf Erdteile. Er reiſt nicht wie der
Globetrotter mit dem Baedecker in der Hand. Er erlebt
lt. Er kennt den auſtraliſchen Buſch ebenſo wie den afrika=
Urwald, ebenſo wie die Wüſte Gobi. Wir leſen ſeine
mit Spannung und Freude, nicht weil wir mit jedem
das er fällt, einverſtanden wären, ſondern weil hier ein
u uns ſpricht, der ungeheuer viel geſehen hat, und zwar
dem Bemühen, die großen Zuſammenhänge der geſchicht=
Entwicklung zu erkennen. Wir Deutſche kennen im allge=
zu
wenig von der Welt. Darin liegt einer der Hauptgründe
mangelhafte Verſtändnis für die großen weltpolitiſchen
nenhänge, das uns in der Vergangenheit ſchon ſo oft ge=
Um ſo wertvoller ſind uns Bücher wie die von Colin
aus lebendiger Anſchauung heraus zu uns ſprechen. In
Strichen zeichnet er die gewaltigen Probleme der Welt
auf, ob es ſich nun um Die erwachende Sphinx Afrika,
pazifiſchen Raum oder die Vereinigten Staaten von Nord=
handelt
. Sein Urteil iſt ſcharf und rückſichtslos. Welchen
eſitzt eine Demokratie für die 70 bis 80 v. H. der Bevölkerung,
un ihren Lebensunterhalt verdienen, wenn die Reichtümer
chſten Landes der Welt von 2000 Menſchen kontrolliert
. . . Das heutige Amerika iſt erſtaunlich müde und alt.

man aus dem von tauſend neuen Ideen durchpulſten und
kunftsglauben fiebernden Europa auf die andere Seite
kantiks, ſo hat man in keiner Weiſe mehr das Empfinden,
neue Welt verſetzt zu ſein . . . Der Glaube, der die
jgten Staaten geſchaffen, iſt verblaßt, die Idee, auf der ſie

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lt auf der Waage. Der Querſchnitt von 20 Jahren Welt=
Geheftet 2.90 RM., Leinen 3,60 RM
Blle der Welt. Eine Reiſe zu ſich ſelbſt. Geheftet 2.90 RM.,
un 3,60 RM.
Sämtlich im Verlag F. A. Brockhaus, Leipzig.

beruhten, tot. Sie ſind heute eine Maſſe von gewaltiger Wucht,
aber voll beunruhigender Spannungen. Sie mögen im Falle eines
lebensgefährdenden Konfliktes zerſpringen wie das Zarenreich, aber
ſie können auch im Feuer nationaler Not zuſammenſchweißen zu dem,
was ſie noch nicht ſind, zum Land, zum Volk. Man mag dieſem
Urteil zuſtimmen oder nicht, man kann die Probleme der Ver=
einigten
Staaten von heute kaum präziſer zuſammenfaſſen, als es

Colin Roß in ſeinem neueſten Werk Amerikas Schickſalsſtunde‟
tut. Alle Kontinente hat Colin Roß bereiſt und hat über ſie geſchrie=
ben
. In einem noch nicht 200 Seiten ſtarken Band (Die Welt auf
der Waage) zieht er das Fazit. Zieht er es als Europäer, der
am düſteren Horizont Gefahren der Zukunft heraufziehen ſieht.
Er ſieht die farbigen Raſſen gegen die abendländiſche Ziviliſation
herandrängen und fragt, ob es eine Rettung vor der Front dieſer
apokalyptiſchen Reiter gibt, die Not und Elend über die Weißen
bringen muß? Und er bejaht dieſe Frage. Es gibt eine Rettung:
Die neue Welthypotheſe, die ſeeliſche Stärke, den Willen zu leben
und zu herrſchen und trotz allem Erwachen der Farbigen der Welt
zuſammen nicht unterzugehen!

Romane.

Carl Auguſt Braſſer: Ein ſeltſamer Mann. (Werner Plaut, Ver=
lag
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Dieſer ſeltſame Menſch iſt Bergingenieur Philipſen! In ſeinem
Blut lebt die oſtpreußiſche Landſchaft mit ihren weiten Feldern,
ihrem großen Himmelsbogen, ihren herben innerlichen Menſchen.

Und gleichzeitig ſchwingt darin das unſtillbare Fernweh, das ſchon
ſo viele Deutſche gepackt hat. Ein feſſelndes Lebensſchickſal eines
Deutſchen, den es in die Ferne trieb. zu Großem riß. In die

Schilderung auch ſeiner Liebe zu drei Frauen, die ſein Leben be=
einfluſſen
, ſind herrliche Bilder vom Zauber der Landſchaften hin=

einverwoben.

* Ingeborg Maria Sick: Zwei Königskinder. (Friedrich Reinhardt,
Baſel.)
Dieſes zweite Lebensbuch der Dichterin, die in Ein fremder
Vogel die Geſchichte ihrer Kindheit erzählte, iſt der Roman ihrer
großen Liebe. Ein in bitter=ſüßer Melodie klingendes warmherzig
geſchriebenes zart empfundenes Buch. Die Geſchichte von 2 Königs=
kindern
, die nicht zuſammen konnten, weil das Waſſer zu tief. Der
Roman einer Liebe, die groß und ſüß war und in Leid endet. *

Robert Walter: Merkwürdige Begebenheiten. Verlag Broſchek
u. Co., Hamburg. 3,50 RM.
Ein Sammelband merkwürdiger Begebenheiten, ungefähr fünf=
zig
Epiſoden, vom Verfaſſer aus rund fünf Jahrhunderten und aus
vieler Herren Länder geſammelt und ſehr geſchickt erzählt, ſo daß
der Leſer hier mehr von der Phantaſtik des Alltags findet, als in
manchem dickleibigen Roman.

* Hanns Johſt: Maske und Geſicht, Reiſe eines National=
ſozialiſten
von Deutſchland nach Deutſchland. Albert Lan=
gen
/ Georg Müller. München. In dieſem Tagebuch
einer kürzlich unternommenen Reiſe führt uns Hanns Johſt durch
ſechs der bekannteſten Länder Europas, erzählt von ihren Thea=
tern
und Muſeen, ihren Kirchen und Schlöſſern, und vor allem
und immer wieder von den Menſchen, die da jenſeits der Gren=
zen
leben. Er ſucht hinter der Maske das wahre Geſicht der
Länder zu ſchauen. Es iſt natürlich, daß ein Verfaſſer, der ſolche
Abſicht hegt, nicht ein Handbuch mit gewiſſenhafter Aufzählung
von Sehenswürdigkeiten ſchreibt. Von den im Baedeker mit

Johſt iſt mit ſehr offenen Augen gereiſt, er hat wirklich etwas
eſehen auf dieſer Reiſe, und hat es mit den Augen eines
Nationalſozialiſten geſehen. Seine Art, von den Reiſeerlebniſſen

zu erzählen, iſt überaus anſchaulich, lebendig und liebenswürdig.

Olaf Rydberg: Die Tänzerin Palucca. Carl Reißner Verlag,
Dresden. 4,80 RM.
Das erſte Buch über die deutſche Tänzerin Palucca! Der nor=
wegiſche
Verfaſſer verſucht in vier überaus lebendig geſchriebenen
Kapiteln das Weſen dieſer Frau als Menſch, als Tänzerin, als
Kunſtlerin und die Einheit der Drei darzuſtellen. Rydberg ſchreibtz
mit viel Einfühlung, aber letzten Endes könnte das wohl nur ein
Dichter geſtalten; vielleicht hätte eine ſorgfältige Interpretation
mehr gegeben. Immerhin ſpürt man etwas vom Weſen, von der
Weite und Tiefe von Paluccas Tanzkunſt, deren ganzer Reiz und
deren unheimliche Wandlungsfähigkeit aus den 36 beigegebenen
ſehr guten Photos überzeugend hervorgeht.

Eines Prieſters Weg durch die Zeitenwende. Von H. Kraft
Graf Strachwitz. Carl Reißner, Verlag, Dresden 1935.
Broſch. 4.30 RM., mit 11 Bildern.
Erlebniſſe aus 50 Jahren gibt der Verfaſſer, ein Neffe des
großen Balladendichters, ſeinem neueſten Buche als Untertitel mit
auf den Weg. Es iſt heute ſicher überaus intereſſant, aus der Fe=
der
eines amtierenden katholiſchen Geiſtlichen, der erſt zum Diplo=
maten
beſtimmt war und dann als Prieſter an mancherlei Stellen
wirkte und eine ungewöhnliche Laufbahn und ungewöhnliches Er=
leben
hinter ſich hat, eine offene Lebensbeichte in Buchform ent=
gegenzunehmen
. Manche neue Aufſchlüſſe werden gegeben, für die
Harmonie zwiſchen dem Dritten Reich und der katholiſchen Kirche
findet Strachwitz beherzigenswerte Worte.
H. W. W.
Der letzte Kadett. Erzählung von Hanns Nickol. Deutſche
Verlagsanſtalt, Stuttgart=Berlin 1935.
Die feſſelnd und lebendig geſchriebene Erzählung umfaßt das
Jahr 1920, alſo die Zeit, in der die Kadettenanſtalten endgültig zu
entmilitariſierten Bildungsanſtalten umgeformt wurden. Die
entſtehenden Konflikte ſind packend geſtaltet, inmitten der Hand=
lung
ſteht das Geſchick eines aufrechten deutſchen Jungen.
H. W W.

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Carl Bantzer, Oberheſſiſche Bauern
Nach einem Olgemälde im Heſſiſchen Landesmuſeum, Darmſtadt

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[ ][  ][ ]

Seite 10 Nr. 351

Reich und Ausland.
Chronik des Tages.
In der Nacht zum Samstag ſtieß auf der
Reede von Gdingen der deutſche Dampfer Kar=
ſten
Millers, der in Gdingen Baumwolle ge=
löſcht
hatte und ſich auf dem Wege nach Schwe=
den
befand, mit dem deutſchen Dampfer Otto
Alfred Müller, der nach Gdingen einfahren
wollte, zuſammen. Der Dampfer Otto Alfred
Müller ſoll durch den Zuſammenſtoß Beſchädi=
gungen
davongetragen haben. Ein Teil der Be=
ſatzung
hat das Schiff verlaſſen. Nur der Kapitän
und die Offiziere ſind an Bord geblieben.
Am Freitagmorgen ereigneten ſich im Kanton
Uri zwei ſchwere Lawinen=Unfälle, die vier To=
desopfer
forderten. Es handelt ſich um Holzfäl=
lergruppen
, die von den durch Föhn verurſachten
Lawinenſtürzen überraſcht wurden.
Im Hafen von Santos ereignete ſich am Frei=
tagabend
an Bord des ſchwediſchen Dampfers
Britt Marie (3000 Tonnen) eine ſchwere Explo=
ſion
. 20 Mann der Beſatzung wurden getötet.
Man vermutet, daß die an Bord befindliche La=
dung
Chileſalpeter die Urſache der Exploſion war.
Brennende Balken des Schiffes flogen unter der
ungeheuren Wucht der Exploſion auf die nahen
Dockanlagen des Hafens und ſetzten ſie in Brand.
Trotz des ſofortigen Eingreifens der Feuerwehr
wurden mehrere Speicher durch das Feuer zerſtört.

Der letzte Zeuge des Dramas von Meyerling f.
In Baden bei Wien iſt der letzte Zeuge des
Dramas von Meyerling, der Regierungsrat Ju=
lius
Schuldes, im 87. Lebensjahr geſtorben. Schul=
des
gehörte zur näheren Umgebung des Kron=
prinzen
Rudolf; ihm wurde ſeinerzeit auch der
Auftrag zuteil, den geſamten Schriftverkehr, der
ſich mit dem Drama von Meyerling beſchäftigt, zu
überwachen, zumal er als einer der beſten Kenner
des Kronprinzen, wie überhaupt der ganzen Vor=
gänge
auf dem Schloß Meyerling galt. Schuldes
hat in ſpäteren Jahren ſeine Erinnerungen nie=
dergeſchrieben
, doch ſteht keineswegs feſt, ob ſie je=
mals
veröffentlicht werden.

Was Joſeph, der Bekller, hinkerließ.
Warſchau. Genau 100 Jahre iſt der be=
kannteſte
Bettler Warſchaus, namens Joſeph, alt
geworden. Heute iſt Polens Hauptſtadt um dieſes
Original ärmer. Tagaus, tagein ſah man ihn
bettelnd durch die Straßen ziehen. Er nichts
anderes als trockenes Brot und trank nur Waſſer.
Doch als ſeine Verwandten jetzt die jämmerliche
Kammer durchſuchten, in der er ſtarb, da entdeck=
ten
ſie unter einer Matratze die Grundſtücks=
papiere
zu einem vierſtöckigen, eleganten Haus in
Warſchau, das Joſephs Eigentum war. Außerdem
aber fand man dort ein Sparbuch über 50 000
Zlotys, die auf der polniſchen Nationalbank hin=
terlegt
waren. Die überraſchten Erben haben
dieſem reichen Bettler ein prachtvolles Begräbnis
bereitet. Man behauptet, er würde ſich im Grabe
umgedreht haben, wenn er die Rechnung geſehen
hätte. Sie wurde von ſeinem Konto bei der Pol=
niſchen
Nationalbank gedeckt.

Seil 107 Jahren das gleiche Menü.
London. Unter den vielen Klubs, die in
London zu finden ſind, gibt es auch einen, der
den bezeichnenden Namen Genügſame Münder
führt. Die Mitglieder reden nicht viel. Aber ſie
eſſen auch nicht viel, jedenfalls nichts Abſonder=
liches
. Sie kommen allabendlich zuſammen. Ein=
mal
im Monat haben ſie ein gemeinſames Eſſen.
Auf eben dieſes Eſſen kommt es bei den nachfol=
gend
zu ſchildernden Dingen an. Seit 107 Jahren
wird nämlich immer das gleiche Menü ſerviert.
In der Klubküche wird überhaupt nichts anderes
hergeſtellt. Es gibt Auſtern, Schildkrötenſuppe,
einen gekochten Fiſch, ein Stück Hammelfleiſch und
Vanille=Eis. Revolutionäre wollten dieſen Spei=
ſeplan
ab und zu ein wenig ändern. Doch die
alten Mitglieder hielten daran feſt. Solange
London und der Klub der Genügſamen Münder
beſtehen, wird dieſes Menü auch nicht geändert
werden. So wurde es jedenfalls auf der letzten
Vorſtandsſitzung beſchloſſen.
Wer iſt größer als Elſa?

In London iſt eine Frau Elſa Droyſon einge=
troffen
, die mit einer Körperlänge von 2,55 m
wohl die größte Frau der Welt ſein dürfte. Mit
ihr zuſammen traf ihre faſt gleich große Schweſter
Brunhilde in der engliſchen Hauptſtadt ein. Die
Geſchwiſter ſind übrigens in Berlin geboren und
erzogen worden. (Weltbild=M.)

Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Winterſonnwendfeier der Leibſtandarte Adolf Hitler.

esmo

Die SS=Leibſtandarte Adolf Hitler hielt am Donnerstag auf dem Hof ihrer Berliner Kaſerne eine Winterſonnwendfeier ab, bei der der Kommanu
der Leibſtandarte, SS=Obergruppenführer Dietrich, ſprach.
(Atlantis, 15 M

uterbad

Rieſige Warenhausbrände
in Cardiff und London.

London. Die weſtengliſche Hafen= und In=
duſtrieſtadt
Cardiff wurde am Freitagabend von
einem gewaltigen Großfeuer heimgeſucht. Der
Brand kam in der Spielwarenabteilung eines
mitten im Geſchäftsviertel gelegenen Warenhau=
ſes
zum Ausbruch, kurz nachdem Hunderte von
Weihnachtskäufern das Gebäude verlaſſen hatten.
Nach kurzer Zeit war das ganze fünfſtöckige
Gebäude in Flammen gehüllt. Die Flammen grif=
fen
auf einen benachbarten Gebäudeblock über, in
dem ſich drei große Geſchäfte befinden. Zwei
Stunden nach Ausbruch des Feuers flog ein
großes Munitionslager, das ſich im Erdgeſchoß
des Warenhauſes befand, in die Luft. Die Feuer=
wehrleute
mußten um ihr Leben laufen. Scharfe
Patronen entluden ſich nach allen Seiten, aber
wie durch ein Wunder wurde niemand ernſtlich
verletzt. Wenige Minuten ſpäter flog die Feuer=
werksabteilung
des Warenhauſes in die Luft.
Tauſende von Zuſchauern, die durch große
Polizeiaufgebote in Ordnung gehalten wurden,
ſahen, wie ſich am Himmel ein Rieſenfeuerwerk
abſpielte. Die Hitze war ſo gewaltig, daß viele
Zuſchauer, die über 200 Meter von der Brand=
ſtätte
entfernt waren, trotz der eiskalten Nacht
ihre Mäntel auszogen. Nach einiger Zeit geriet
auch die Zentralmarkthalle in Brand. Das Dach
ſtürzte mit großem Getöſe ein. Erſt in den frühen
Morgenſtunden gelang es den geſamten Feuer=
wehren
der Stadt Cardiff, das Feuer einzukreiſen.
Der Schaden iſt außerordentlich groß.

Auch im Zentrum Londons brach am Freitag=
abend
in einem ſechsſtöckigen Warenhaus, in der
Regentſtraße, Feuer aus, Zwölf. Feuerwehren
und 60 Feuerwehrleute, die teilweiſe mit Gas=
masken
ausgerüſtet waren, gingen gegen den
Brand vor. Erſt nach zwei Stunden gelang es,
des Feuers Herr zu werden und das Gebäude zu
retten.

England im Nebel.

Der geſamte Verkehr mit dem Feſtland ſtillgelegt.
Der ſchwerſte Nebel ſeit Jahren.

London. Der geſamte Verkehr in Südeng=
land
mußte in der Nacht zum Samstag ſtillgelegt
werden, da ein ſchwerer Nebel über dem Land
lag. Der Luftverkehr mit dem Kontinent war
bereits am Freitagnachmittag eingeſtellt worden.
Auch der Schiffsverkehr über den Kanal mußte
eingeſtellt werden, ſo daß England völlig vom
Feſtland abgeſchnitten iſt. Tauſende von Poſtſäcken
mit Weihnachtspaketen und =Briefen lagern auf
beiden Seiten des Kanals. In Southampton war
der Schiffsverkehr zunächſt noch, wenn auch mit
ſehr ſtarken Verſpätungen, aufrechterhalten wor=
den
, mußte aber dann ebenfalls eingeſtellt wer=
den
. Mehrere große Paſſagierdampfer, darunter
der Havag=Dampfer New York und der Damp=
fer
Gneiſenau des Nordd. Lloyd, konnten die
Weiterfahrt nicht antreten und mußten vor An=
ker
gehen. Der Verkehr auf den vereiſten Straßen
führte zu zahlreichen Unglücksfällen. Nach den
bisher vorliegenden Meldungen wurden 10 Per=
ſonen
getötet und Dutzende ſchwer verletzt. Seit
Jahren hat England keinen ſo ſchweren Nebel
mehr erlebt, wie dieſen Vorweihnachtsnebel, der
ein Verkehrschaos hervorgerufen hat, deſſen Aus=
wirkungen
noch nicht abzuſehen ſind.

Im Dezember wird in China viel geſtohlen.
Hongkong. Ein altes chineſiſches Sprich=
wort
behauptet, daß man im nächſten Jahre Un=
glück
habe, wenn man das alte mit Schulden be=
ſchließe
. Das iſt der Grund, weswegen im De=
zember
regelmäßig die Zahl der Einbrüche, der
Räubereien und Banditenſtreiche in ganz China
in gewaltigem Maße zunimmt. Die Chineſen
nämlich, die an jenes Sprichwort glauben, wol=
len
auf jeden Fall ihre Schulden begleichen und
ſuchen das Geld, um ſie zu bezahlen. Nur in der
Wahl der Mittel ſcheinen ſie ein wenig ſkrupellos
zu ſein.

König der GPÜ.
W AntforWlenErg

wen
hmen
ei D

ſacheu g
Der neuernannte Generalkommiſſar Jagoda. Die Prachtuniform. Das Kind braschpf u
ſe
mal wieder einen neuen Namen. Im Range der Armee gleichgeſtellt. z m Ausu

Die Liſte des Schreckens.

Moskau, im Dezember.
Durch einen Erlaß des Zentral= Exe=
kutiv
=Komitees iſt Jagoda, der König
der GPU., zum General=Kommiſſar
mit gleichzeitiger Verleihung einer
prächtigen Uniform ernannt worden.
Für Kenner der ruſſiſchen Verhältniſſe
bedeutet dieſer harmloſe‟
Vorgang
eine ungeheure Stärkung der Macht und
Einflußſphäre dieſer unheimlichen Blut=
organiſation
Sowjetrußlands.

Gibt’s ja gar nicht.. .

Wenn man als Fremder nach Moskau kam
und von dort aus ein wenig im Lande umher=
reiſte
, dann fragte man gelegentlich auch einmal
nach der Tſcheka oder der GPU. Unſchuldsvoll
ſchlug der pflichtgemäß beigegebene Fremden=
führer
die Augen zum Himmel empor und ver=
ſicherte
mit Empörung, daß es ſo etwas ja gar
nicht gebe. ..."
Er hatte recht! Denn wenn man ihn einſt
nach der Tſcheka fragte, dann hatte ſie ſich mittler=
weile
in die GPU. umgetauft. Und aus der GPU.
war beim nächſten Beſuch die Sowjet= Staats=
polizei
geworden. Dieſe entwickelte ſich wieder
ein paar Monate ſpäter zur Staatlichen Sicher=
heitspolizei
beim Volkskommiſſariat des Innern.
Es war immer

nur der Name, der hier wechſelte.
Das Syſtem der Beſpitzelung, das Netz der

Ueberwachung, die Zentralen der Willkür, der
Folterung, der Bluturteile blieben beſtehen, blie=
ben
ſogar an Ort und Stelle, auch wenn man
einen anderen Namen auf Stempel und Brief=
bogen
ſetzte.
Verrät jener Armee=Erlaß nicht genug? Durch
ihn wurde dieſe GPU. oder Sowjet=Staatspolizei
in die Ranghöhe der Armee erhoben. Sie beſitzt
genau ſo ihre militäriſchen Grade und Auszeich=
nungen
. Alſo die einzige Organiſation in ganz
Rußland, die neben der Armee eine Uniform tra=
gen
darf.
Die Liſte des Schreckens.

Und den Reſt verrät ein Blick in die Liſte der
Prominenten. Ueber Jagoda, der den eiſenhar=
ten
Felix, wie man Dſerchinſki nannte, überlebte,
der auch einen Menſchinſki ſterben ſah. braucht
nicht viel berichtet zu werden: ſein Name iſt ein
blutiges Programm.
Und jener Deribas, der einſt in den Berg=
werksminen
ſtand, iſt heute der Spezialiſt für
blutigen Terror im Fernen Oſten geworden.
Sakowſki ſchlug in Kaſan eine angebliche Ver=
ſchwörung
mit einer nicht wiederzugebenden Grau=
ſamkeit
nieder. Er konkurrierte hierin mit Karl
Pauker, mit Pillar, mit Balitzki, dem Ukraine=
mörder
.
Der Klub der Harmloſen.

Wenn man eine ſolche Schreckensorganiſation
auf eine Stufe ſtellt mit der ſo angebeteten Roten
Armee, dann kann man ſie auch nicht mehr ver=
leugnen
und mit einem Kopfſchütteln aus der
Welt ſchaffen.
Aber man hält ja das ruſſiſche Publikum offen=
bar
für ſo naiv, daß man ihm die reizendſten
Märchen als Erklärung auftiſcht: Dieſe umgewan=
delte
GPU. habe ſich nur noch mit ſäumigen Ali=
mentenzahlern
, mit Problemen des Grenzſchutzes
und Aufgaben des Straßenbaues zu befaſſen. Es
mag ja ſtimmen, daß auch jene Anna Zawarikina
von der GPU. verhaftet wurde, die im Laufe von
zwei Jahren neun Frauen heiratete und dann
verſchwand. Es kann auch ſein, daß irgendein Va=
ter
, der für ſeine diverſen Kinder aus ſeinen
diverſen Ehen nicht zahlen wollte, von Beamten
der GPU. in ein Zwangslager gebracht wurde.

eiden
Mäuer,
(Nachdruck, auch auszugsweiſe verboten. / 200
n94 10
*
Doch dieſe Straßenbauten, dieſe Kanalbaat
unter Aufſicht der GPU. gehören zu den finſt4./Mgen
Kapiteln weißer Sklaverei im 20. Jahrhun 0: Fra,
über die wohl einſtmals erſt die Geſchichte0Offe
letzte Aufklärung bringen wird.
Jarbr
Es braut ſich etwas zuſammen.. . G. 46
Für die Kenner der Verhältniſſe ergibend! 2l
aus dieſen Vorgängen noch etwas ganz andsehlaſſe
Man weiß ſeit langem, daß mancherlei vorber Fums 6122
wird. Es geht ja nicht nur darum, die an O/ P., 1
Ecken und Kanten offen zutage tretende Korn) P.
tion auszurotten. Für die Gewaltigen gehn Frauen,
um anderes, um mehr.
ge
Nachdem man ſich ein paar Monate etwas//!. 9
rückhielt, plant man erneut zuzuſchlagen. M1gde
63,8
eingeweihten Kreiſe wiſſen, daß ſich ein n ß P
Bluttag vorbereitet, der den Schrecken 10auen
Mordtages nach dem Tode Kirows beſtimmt 96 367
nachſtehen wird. Die GPU. oder wie marſ1 3e74
bis dahin auch noch weiter umbenennen wirr 4 Klaſ
hat alle Machtfäden durch den neuen Erlaß rrllldine Ma
denn je in der Hand. Und die Blutbeß
wird, wenn es ſoweit iſt, Herr Jagoda erte‟
der Generalkommiſſar in der ſchönen m uki hi
Uniform.
Dus
der ON
Auf der Unterelbe bei Pagenſand ſtieß it, die in
Samstagvormittag der engliſche 5300=Tonreidelber
Dampfer Harmonides mit dem kleinen erre 900C.

ſich aus

ſchen Dampfer Ouſe, der zwiſchen Hamburg
erſte
Goole verkehrt, zuſammen. Der Dampfer Ounnatior
der 500 Tonnen groß iſt, ſank in kurzer Slynover 3
Nähere Einzelheiten über den Zuſammenſtoß wird
noch nicht bekannt.
der

8.

ce
rrdmeiſtert
Ein nen enkdeckl
B

L,
Der junge Duisburger Tiedtke erwies ſich Aamtli
den ſoeben beendeten Deutſchen Meiſterſchaſſte
im Dreibanden=Billardſpiel als ein unerwar dem
großes Talent. Er gewann überraſchend und 0.00e des
aſt.

[ ][  ][ ]

ßuntag, 22. Dezember 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Ny. 351 Seite 11

Sldtgüb Tegdit

breinsmeiſterſchaft der Schwimmer.
Süddeutſchlands Vereine ſchnikken gut ab.
Vie die Leichtathleten, ſo haben auch die deutſchen Schwimmer
u9Kämpfe um die Vereinsmeiſterſchaften. Zum Un=
tanlled
von den Nagelſchuh=Leuten iſt allerdings bei den
Sichimmern die Teilnahme nicht zur Pflicht gemacht. Das iſt
gouerlich, denn immer noch hielten ſich auch im vergangenen
Aampf=Abſchnitt einige Vereine, denen in ihren Klaſſen gute
Aluzchten zuzubilligen waren, abſeits. Sie ſchaden ſich damit ſelbſt
arg neiſten, denn es gibt doch kaum eine günſtigere Gelegenheit,
Ko großen Koſtenaufwand die übergroße Mehrzahl der vorhan=
at
Aktiven in einem wirklich ernſthaften Wettbewerb gemein=
nu
beſchäftigen. Aber im Jahre 1935 haben die Deutſchen Ver=
jogheiſterſchaften
der Schwimmer mit 524 teilnehmenden Mann=
ſchuen
die ſeither höchſte Beteiligungsziffer erreicht.
eberraſchungen blieben natürlich nicht aus, die weſentlichſten
Füigeniſſe waren ſeinerzeit ſchon gemeldet worden. In der erſten
inerklaſſe war Magdeburg. 96 zu Siegerehren gekommen
und jatte ſo große Klubs wie SSC. 89 Berlin, Stern Leipzig und
Bremen auf die Plätze verwieſen. Beſonders den Bremer
Vun unſeres Kraul=Rekordmannes Fiſcher hätte man vielleicht
etiwos weiter vorn erwartet gehabt. Beſter ſüddeutſcher
eſe in iſt mit ſeinem fünften Platz in der 1. Männerklaſſe der
tiſtankfurter SC., bei 30 teilnehmenden Vereinen aus dem
gun Reich gewiß eine beachtliche Leiſtung. Hellas Magdeburg
züſtelsweiſe war der 1. Klaſſe ferngeblieben, im Kampf der zwei=
teu
klaſſe aber hatten die Hellenen gegen den Klub des talentier=
u
Nachwuchſes, Gladbeck 1913, nur den zweiten Rang belegen
Bei den Frauen gab es natürlich einen glatten Sieg der Nixe
Eclrlottenburg. Aber der Zweite. DSV. Nixe Magdeburg,
vui diesmal nur um 134 Punkte zurück. Auch hier fehlten noch
naſte Vereine, die mit zur deutſchen Spitzenklaſſe gehören. Ein
ſal ſüddutſcher Verein hatte in dieſer Klaſſe nicht gemeldet.
Im ſtärkſten war die Beteiligung in der dritten Männerklaſſe
mnt 179 Mannſchaften; in der gleichen Klaſſe für Vereine ohne
Anerbad gingen 80 Mannſchaften in den Kampf. Auch bei den
Figen hatte die Klaſſe III der Vereine mit Winterbad mit 93
teuſehmenden Mannſchaften das ſtärkſte Nennungsergebnis.
Bei Durchſicht des im amtlichen Fachamts=Organ mitgeteilten
genuen Ergebniſſes der Kämpfe erfreut die überaus ſtarke, ja faſt
lükgloſe Beteiligung der Schwimmvereine des Gaugebiets Süd.
Iih ahezu allen Klaſſen haben ſüddeutſche Schwimmvereine den
u KKwf um die Vereinsmeiſterſchaft aufgenommen, und überall
ſouon ſie ſich achtbar geſchlagen. Im Nachfolgenden bringen wir
Nia)
eügg Auszug aus der amtlichen Ergebnis=Liſte, aus dem das Ab=
ſchneden
der ſüddeutſchen Mannſchaften erſichtlich iſt.
Männer, Klaſſe l (Vereine mit Winterbad): 1. Magdeburg
pt W 180,0 Punkte: 5. 1. Frankfurter SC. 1176.2 P.: 9. SV. Göp=
ſinan
04 1092,4 P.: 12. Nikar Heidelberg 1034,0 P.: 13. Karls=
1899 1023,4P.:; 28. Jungdeutſchland Darmſtadt
7.
P. Klaſſe II (V.mW.): 1. Gladbeck 1913 7
Noenus Offenbach 638,3 P.; 40. Wiesbaden 1911 608
171 Frankfurter SC. II 593.2 P.; 51. Sparta Frankfurt 572.1
5 dffenbach 96 569,6 P.; 57. 1. bad. SC. Pforzheim 538.7 P.
Saarbrücken 08 532,0 P.; 73. VfvS. München 371,8 P.
ſſe III (V.m.W.): 1. Hellas Hildesheim 437,1 Punkte; 11.
Ka0
5. 46 Darmſtadt 396,9 P. 128. Tbd. Jahn Darm=
251,5 P.; 137. TSG. 46 Darmſtadt II. 241,6 P.
K5l)fſe I (Vereine ohne Winterbad); 1. Neptun Danzig 731,6 P.
laſſ
(V.oW.): 1. SV. Noſſen 648 4 P.: 3. Poſeidon
U
Mons 642,2 P. Klaſſe III (V.oW.): 1. Poſeidon Worms II.
45) P.; 4. Germania Mainz=Mombach 359,1. P.; 7. Mainz 01
P.
Frauen, Klaſſe I (Vm.W.): 1. Nixe Charlottenburg I 678,6
Klaſſe II (V.m.W.): 1. Germania 94 Berlin 964,4.
Uite.
a 8324 P.:
W.4. DSV. München 853,0 P.: 5. Nikar Heidelber
ungdeutſchland Darmſtadt 782,8 P; 8. DSV. Frank=
6. Sparta Frankfurt 650,5 P.; 18. VfvS. München
furt763,8 P.;
304 P.: 24. SV. Augsburg 331,2 P. Klaſſe III
Aauen 1912 469,8 P.: 8. SV. Göppingen 04 431,6 P. 29. 2
2. Offen=
beic
96 363,4 P.; 29. 1. Frankfurter SC. 337,5 P.; 35. Wiesbaden
327,4 P.
Klaſſe
T (V.oW.): 1. Neptun Danzia 675,5
401 3
WL Klaſſe III (V.oW.): 1. Poſeidon Worms 420,5 Punkte;
ndine Mainz 296,1 P.
der Kraftfahr-Terminkalender 1936.
Das Sportjahr 1936 wird mit der Kraftfahrzeug= Winterprü=
ſuan
der ONS. für Wagen und Räder vom 3.6. Februar einge=
loiſt
, die in drei Etappen von Bad Harzburg über Bayreuth und
Seielberg zum Titiſee im Schwarzwald führt. Anſchließend führt
dur DDAC. die Winterfahrt Titiſee am 8. und 9. Februar durch,
deſich aus Hochleiſtungsprüfung und Eisrennen zuſammenſetzt.
Tu erſte große Motorradrennen des Olympia=Jahres iſt das
imtenational ausgeſchriebene Eilenriede=Rennen am 26. April in
Sünover. Die Dreitage=Mittelgebirgsfahrt für Räder und Wa=
gunwird
vom 3.5. Juni in Schleſien ausgetragen. Im einzelnen
zaig der Termin=Kalender für den deutſchen Kraftfahrſport fol=
gunes
Bild:
(Abkürzungen: i. international, n. national, R. Räder,
Wagen.)
37-5. Februar: Kraftfahrzeug=Winterprüfung (ONS.) n. R.
und W.
87-. Februar: Winterfahrt Titiſee (DDAC.), beſtehend aus Hoch=
leiſtungsprüfung
und Eisrennen, n. R. und W.
nternationales Eilenriede=Rennen in Hannover
22. März:
NS.)i R.
B. April: Kölner Stadtwald=Rennen (DDAC.) n. R.
N). Mai; Oſtpreußenfahrt (ONS.) n. R. und W.
U.Nai: Internationales Solitude=Rennen in Stuttgart (ONS.)
R.
Z. Mai: Wiesbadener Motorſportkämpfe (DDAC.), beſtehend aus
Deutſchlandfahrt, Hochleiſtungs=Prüfung n. R. und W.
45. Juni: Dreitage=Mittelgebirgsfahrt in Schleſien (ONS.), n.
R. und W.
1. Funi: Internationales Eifel=Rennen auf dem Nürburgring
(ONS.), n. R. i. A
2. Juni: Internationales Keſſelbergrennen (DDAC.), i. und n.
R. und W.
ſ.Juli: Großer Preis von Europa für Motorräder (ONS.) i. R.
B. Juli: Großer Preis von Deutſchland für Nennwagen (ONS.),
W.
B Juli: Internationale Sternfahrt zu den XI. Olympiſchen
Spielen nach Berlin (ONS.), i. R. und W.
Auguſt: Hockenheimer Motorrad=Rennen (DDAC.), n. R.
Wr26. Auguſt: Internationale Alpenfahrt (ONS. Mitveran=
ſtalter
), i. W.
G,Auguſt: Gr. Bergpreis von Deutſchland in Freiburg (ONS.),
R. und W.
September: Schleizer Dreiecksrennen (ONS.), i. R. n. W.
Me 22. September: Internationale, Motorrad=Sechstagefahrt
NS). i. R.
Marienburger Dreiecks=Rennen (DDAC.) n. R u. W.
Oktober
Brandenburgiſche Geländefahrt in Berlin (ONS.),
EOktober
n. R. und W.
Die Turn=Weltmeiſterſchaften 1938 ſind vom
Syernationalen Turnverband dem Tſchechiſchen Sokolverband
übrtragen worden, der ſie in Prag gemeinſam mit dem Sokolfeſt
Buchführen will.
Guſtav Eder wird ſeine Amerika=Reiſe am 3. Januar an
Bud der Bremen antreten. Der Dortmunder will ſich drüben
letnntlich um den Weltmeiſtertitel ſeiner Klaſſe bewerben.
Dem National=Torhüter Jakob wurde von ſeiner
hematſtadt Regensburg eine offizielle Ehrung zuteil. Im Auf=
tge
des Oberbürgermeiſters überreichte Stadtrat Reinemer dem
Iymann der deutſchen Elf unter anerkennenden Worten für ſeine
batlichen Leiſtungen ein ſchönes Bild der Stadt.

Sportkalender.

Sonntag, den 22. Dezember 1935.
Fußball:
11 Uhr: Rennbahn: TG. Beſſungen SV. Weiterſtadt.
Handball:
2.30 Uhr: Böllenfalltor: SV. 98 Landespolizei,
2.30 Uhr: Dornheimer Weg: Reichsbahn Münſter.
Hockey:
11 Uhr: Hochſchulſtadion: TSG. 46 THC. Wiesbaden.

Heute 14,30 Uhr: Handball=Derby!
SV. 98 Darmſtadt Landespolizei.
Wenn die beiden Darmſtädter Handballpioniere im Kampf
um Punkte und Meiſterſchaft ſich gegenüberſtanden, dann hat das
Stadion am Böllenfalltor immer Maſſenbeſuch erlebt. Wir ſind
überzeugt, daß auch diesmal alle Sportfreunde ſich ein Stelldich=
ein
geben werden, um ſo mehr. als gerade diesmal über dem
Derby eine große Spannung liegt. Bekanntlich ſteht der TSV.
Herrnsheim durch zwei mehr ausgetragene Spiele immer noch an
der Tabellenſpitze, und die Darmſtädter Mannſchaften werden ihre
ganze Energie dareinſetzen, dieſen Eindringling in die Darm=
ſtädter
Vormachtſtellung von der Spitze zu verdrängen. Wer
wird alſo dieſen Kampf auf Biegen und Brechen nicht miterleben
wollen.
Deutſchlands Olympia=Vorbereitungen.
Tagung des Deutſchen Olnmpiſchen Ausſchuſſes.
Unter dem Vorſitz ſeines Präſidenten, des Reichsſportführers
von Tſchammer und Oſten, tagte der Deutſche Olympiſche Ausſchuß
am Samstag im Haus der Flieger zu Berlin. In dieſer Sitzung,
der alle Mitglieder des Ausſchuſſes, die Führer der Fachämter,
ferner die in den DOA. berufenen Vertreter des Staates und der
Partei, beiwohnten wurde eine Generalüberſicht über den der=
zeitigen
Stand der deutſchen Olympiavorbereitungen gegeben. Die
von den Fachamtsleitern erſtatteten Berichte gewährten einen
vortrefflichen Einblick iſt die gewaltige und bis ins kleinſte durch=
dachte
Organiſation. Man konnte die feſte Ueberzeugung gewinnen,
daß alles getan iſt, was nach menſchlichem Ermeſ=
ſen
geleiſtet werden kann. Der deutſche Sport wird bei
den Olympiſchen Spielen dank der Tatkraft der Männer, die an
ſeine Spitze geſtellt ſind, würdig vertreten ſein.
Einleitend ſchilderte
der Reichsſportführer
kurz den Werdegang des Deutſchen Olympiſchen
Ausſchuſſes von dem im Jahre 1895 gegründeten Komitee für
die Beteiligung Deutſchlands an den Olympiſchen Spielen bis zu
ſeiner heutigen Geſtalt. Weiterhin gab der Reichsſportführer einen
anſchaulichen Abriß über die in den letzten beiden Jahren vom
DOA. geleiſteten Vorarbeiten für die deutſche Beteiligung an den
Olympiſchen Spielen 1936. Der Grundton ſeiner Ausführungen
war ſeine
Warnung vor übertriebenem Optimismus.
Vielmehr ſei erwünſcht, daß alle maßgebenden Männer bei jeder
ſich bietenden Gelegenheit darauf aufmerkſam machten, daß bei
einer Zuſammenkunft der beſten Athleten der Welt ſo viele über=
legene
Könner beieinander ſeien, daß es ſchon eine ganz außer=
ordentliche
Leiſtung iſt, innerhalb einer ſolchen Konkurrenz über=
haupt
zu beſtehen. Um nicht den Blick für die Grenze der eigenen
Leiſtungsfähigkeit zu verlieren, ſollen unſere Olympia=Kandidaten
weder durch ein übertriebenes Selbſtvertrauen ſich zu überlegen
fühlen, noch von der öffentlichen Meinung in den Himmel gehoben
werden. Deutſchland braucht Männer, erklärte der Reichsſport=
führer
, die für ihren Beruf und für die Wehraufgabe körperlich
tüchtig ſind und nicht eine Klaſſe von Sportlern, deren Beruf es
iſt, irgendeine ſpezialiſierte Leiſtung zu erreichen. Der Reichs=
ſportführer
bekannte ſich zum Berater und treuen Kame=
raden
unſerer Olympia=Mannſchaften. Er iſt für
jede moraliſche Unterſtützung, wie er aber auf der anderen Seite
eine Beeinfluſſung im ungünſtigen Sinne ſcharf verurteilt.
Olympia=Inſpekteur Buſch teilte ſodann die allge=
meinen
Richtlinien für die weiteren Vorbereitungen mit. In zehn
Punkten gliederte er die für die Sommerſpiele noch zu leiſtende
Arbeit. Die erſten Monate des nächſten Jahres werden dem Kampf=
training
dienen, in den letzten Wochen ſollen die letzten Unſicher=
heiten
beſeitigt werden. Experimente, überhaupt alles, was der
Kampfkraft der Mannſchaften ſchaden könnte, ſoll vermieden wer=
den
. Den augenblicklichen Leiſtungsſtand kennzeichnete Buſch da=
hin
, daß zu denbekannten Kräftennurwenige neue
Talente hinzugekommen ſeien.
Den breiteſten Raum der Sitzung beanſpruchten die zum Teil
ſehr ausführlichen
Berichte der Fachamtsleiter.
Als erſter konnte Baron le Fort für den Winterſport das
einzigartige zahlenmäßige Meldeergebnis für die 4. Olympiſchen
Winterſpiele in Garmiſch=Partenkirchen bekanntgeben. Der Gene=
ralſekretär
des Organiſationskomitees gab der Hoffnung Ausdruck,
daß die deutſche Olympiamannſchaft im Wettſtreit mit den beſten
Vertretern von 28 Nationen ehrenvoll beſtehen möge. Die gleichen
hoffnungsvollen Wünſche hegten Vieregg vom Fachamt Eis=
ſport
und Erwin Hachmann als Führer des Bobſportes für ihre
Olympia=Vertreter.
Oberturnwart Martin Steding teilte mit, daß
unſere Olympiaturner das nach internationaler Wertung noch
fehlende. Können in den Frejübungen und an hängenden Ringen
nahezu aufgeholt haben. Die weitere Schulung der jetzt aus 30
Männern und 16 Frauen beſtehenden Kernmannſchaften gehe plan=
mäßig
weiter. Für das Fachamt Schwerathletik ſprach
dr. Heyl, der in erſter Linie von einem famoſen Kamerad=
ſchaftsgeiſt
unſerer Ringer in beiden Stilarten und den Gewicht=
hebern
berichten konnte. Fachamtsleiter Rüdiger betonte, daß
unſere Amateurboxer an Härte und Ausdauer erheblich ge=
wonnen
hätten. Schon vier Wochen vor Beginn der Spiele werde
unſere Olympiamannſchaft einſchließlich der Erſatzleute mit voller
Ruhe den kommenden Dingen entgegenſehen können. Georg Hax
der Führer der deutſchen Schwimmer, konnte für das zu Ende
gehende Jahr eine geradezu beiſpielloſe Leiſtungsſteigerung nach=
weiſen
. Der einmal beſchrittene Weg, unſeren Olympiaanwärtern
zu einem noch größeren Kampfgeiſt und Stehvermögen wie es
das amerikaniſche Beiſpiel lehre zu verhelfen, werde in dieſem
Fachamt weiter verfolgt.
Dr. Ritter von Halt gab bekannt, daß das Fachamt
Leichtathletik die weitere Arbeit den Vereinen und Sport=
lehrern
überlaſſe. Unſere Leiſtungen haben mit denen der Athleten
in allen Weltteilen durchaus Schritt gehalten, ſie berechtigen zu
der Annahme, daß inden 23 Uebungender Männer und
den ſechs der Frauen je einer der ſechs Endplätze
von den deutſchen Olympia=Kämpfern erreicht
werden kann.
Die gleiche Zuverſicht und der einmütige Wille, für Deutſch=
land
das Beſte auf den Olympiſchen Spielen herauszuholen, kam
auch in den Berichten der weiteren Fachamtsleiter zum Ausdruck.
Im Fußball. Handball im Ruderſport, Fechten, Schießen. Segeln,
Kanuſport, Reiſport, Radſport und im Modernen Fünfkampf, in
allen Zweigen der olympiſchen Wettbewerbe, konnten die Fach=
amtsleiter
oder ihre Beauftragten von einer erfolgreichen Tätig=
keit
berichten.

Raſenſportabteilung der TSG. 46.
Heute vormittag (11 Uhr) läuft im Union=Theater bei freiem
Eintritt der ſchöne Waſſer=Sportfilm auf Veranlaſſung des
Reichsbund für Leibesübungen. Der Leiter der Raſenſportabtei=
lung
wünſcht, daß alle Fuß= und Handballer den Film anſehen,
zumal in dieſem Film weit mehr als nur Waſſerſport gezeigt
wird, und deshalb für alle Sportler aufſchlußreich iſt.
Ferner machen wir nochmals darauf aufmerkſam, daß die
Weihnachtsfeier der TSG. 46 am erſten Feiertag abends 19 Uhr
in dem großen Saal unſeres Vereinshauſes am Woogsplatz ſtatt=
findet
. Alle Raſenſportler mit ihren Angehörigen treffen ſich
dort.
Club und Schalke weilen während der Weihnachtswoche
in Berlin. Die Knappen ſpielen am 2. Feiertag gegen den BSV.
92 und der Club trifft am 1. Januar auf Hertha=BSC. Der für
den Neujahrstag in Berlin geplant geweſeue Gaukampf Branden=
burg
Bayern wurde abgeſagt.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Sonntag, 22. Dezember
6.00: Hamburg: Hafenkonzert. 8.00: Zeit, Waſſerſtand und
Wetter. 8.05: Stuttgart: Gymnaſtik. 8. 25: Sendepauſe.
8.45: Choralblaſen. 9.00: Evangel Morgenfeier. 9.45:
Fr. Schulze=Maizier: Unſere Selbſtkritik. 10.00: Königs=
berg
: Sterne über Hütten. 10.30: Chorgeſang. 11.15:
Erich Edwin Dwinger lieſt aus ſeinem neuen Roman Die
letzten Reiter Wachswiedergabe.) 11.30: Das Weihnachts=
myſterium
Matthias Grünewalds. Eine Funkfolge.
12.00: Berlin: Muſik am Mittag. 14.00: Kinderfunk: Kaſ=
perl
hilft dem Weihnachtsmann. 14.45: Die vergoldete
Nuß. Eine wunderliche Geſchichte. 15.00: Deutſche Scholle.
16.00: Köln: Nachmittagskonzert. Nette Sachen aus Köln,
18.00: Bündet die Flamme an. Ein Spiel zur Winter=
ſonnenwende
. 18.30: Pflichterfüllung Der Weg zur
Freiheit. Funkbericht von einer Verkgemeinſchaftsfeier,
19.00: Berlin: Reichsſendung: Deutſche Weihnacht. Aus=
ſchnitt
aus der Weihnachtsfeier der NSDAP. des Gaues
Groß=Berlin mit einer Rede des Reichsminiſters Dr. Goeb=
bels
. 19.15: Adventskonzert. 20.00: Großes Advents=
konzert
. 21.00: Stuttgart: Reichsſendung: Meiſterkonzert.
Richard Trunk dirigiert eigene Werke. 22.00: Zeit, Nachr.
22.15: Wetter, Nachr., Sport, 22.25: Sportſpiegel des
Sonntags. 23,00; Vom Deutſchlandſender: Adalbert Lutter
ſpielt zum Tanz. 24.00: Stuttgart: Nachtkonzert, Franz
Schubert.
Frankfurt: Montag, 23. Dezember
6.00: Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30: Frühkonzert.
In der Pauſe 7.00: Nachr. 8.00: Waſſerſtand. 8.15:
Stuttgart: Gymnaſtik. 8.45: Sendepauſe. 9.00: Nur
Kaiſerslautern: 1. (9.00): Klavierkonzert. 2. (9.20): Der
deutſche Tannenbaum. 3. (9.40): Liebe alte Weihnachts=
lieder
. 10.00: Sendepauſe. 10.30: Prakt. Ratſchläge für
Küche und Haus. 10.45: Nur Frankfurt: Werbekonzert.
11.20: Nur Kaſſel: Nachr. 11.35: Meldg. 11.45: Sozial=
dienſt
.
12.00: Hannover: Schloßkonzert. Dazw. 13.00: Zeit, Nachr.
14.00: Zeit, Nachr., Wetter. 14.10: Vom Deutſchland=
ſender
: Allerlei zwiſchen zwei und drei. 15.00: Wirt=
ſchaftsbericht
. 15.15: Kinderfunk: Jetzt baſteln wir. 15.45:
Lieder und Klaviermuſik.
17.00: Stuttgart: Nachmittagskonzert. Das Landesorcheſter
Gau Württemberg=Hohenzollern. 18.30: HJ.=Funk: Weih=
nacht
den Müttern.
19.00: Vom Deutſchlandſender: Advents= und Weihnachts=
lieder
aus aller Welt. 19.45: Tagesſpiegel. 20.10: Ham=
burg
; Hans Pfitzner: Das Chriſtelflein. Spieloper in
zwei Akten. 22.00: Zeit, Nachr. 22.10: Nachr., Wetter,
Sport.
22.25: Freiburg: Weihnachten auf der Landſtraße,
23.00: Breslau: Muſik zur Guten Nacht. 24.00: Nacht=
konzert
. (Wachswiedergabe).
7
Sulstian Unasänsgn
Sonntag, 22. Dezember
Reichsſendung: 19.00: Deutſche Weihnacht. Ausſchnitt
aus der Weihnachtsfeier der NSDAP. des Gaues Groß=
Berlin mit einer Rede des Reichsminiſters Dr. Goebbels.
21.00: Meiſterkonzert. Rich. Trunk dirigiert eigene Werke.
Breslau: 19.45: Das Apoſtelſpiel, von Max Mell. Mu=
ſik
von G. Bialas.
München: 20.00: Aus Augsburg: Ein Weihnachtsſingen
der Augsburger Singſchule.
Stuttgart: 20.00: Bergweihnacht. Eine volkstümliche
Stunde. Einlagen: 1. Weihnacht in den Rocky Mountains,
2. Im Wasgenwald im Sappenkopf.
Riga: 19.15: Romantiſche Muſik.
Sottens: 20.00: Kirchliche Muſik.
Warſchau: 20.00: Sinfoniekonzert.
Laibach: 20.15: Paſtoralkonzert.
Prag: 20.45: Soliſtenkonzert.
Wien: 21.00: Das Gmündener Hirtenſpiel.
Beromünſter: 21.10: Soli und Duette.
Mailand: 21.10: Werke von Mozart, Bach u. 4.
Montag, 23. Dezember
Leipzig: 20.10: Es jubeln die Herzen. Deutſche Volks=
lieder
.
Hamburg: 20.10: Das Chriſtelflein. Spieloper in zwei
Akten von Hans Pfitzner.
München: 20.50: Weihnachten in fernen Ländern. Spen
Hedin erzählt. (Aufn.).
Beromünſter: 20.00: La Boheme, Oper von Puceini.
Agram: 20.00: Streichquartette.
Budapeſt: 20.05: Das Opernorcheſter.
Straßburg: 20.10: Weihnachtskonzert.
Riga: 20.15: Klaſſiſche Muſik.
Bukareſt: 20.55: Hans Pfitzner: Quartett.
Wien: 21.00: Chriſtnacht. Muſikaliſche Darbietungen.
London: 22.00: Kammermuſik.

Weiterbericht
des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfurt a. M.
Ueber Frankreich iſt jetzt in großer Ausdehnung Aufheiterung
eingetreten. Sie wird vorausſichtlich von dort auch nach Deutſch=
land
übergreifen. Dabei werden die Fröſte durch Ausſtrahlung
über die verpreiret liegenoe Santeedege wieder zunehmen. Doch iſt
andererſeits bei der zur Zeit yerrſchenden Wetterlage für längere
Zeit niederſchlagsfreies Wetter noch nicht zu erwarten.
Ausſichten für Sonntag: Wolkig bis heiter, nur noch ganz ver=
einzelt
Schneefälle, Froſtzunahme, ſchwache, in Richtung ver=
änderliche
Winde.
Ausſichten für Montag: Fortdauer des Froſtwetters, doch vor=
ausſichtlich
Neigung zu Schneefällen wieder zunehmend.
Schneebericht.
w. Neunkircher Höhe 21 Uhr: 6 Grad, 28 Zenti=
meter
Geſamtſchneehöhe, 3 Zentimeter Neuſchnee, Ski und Rodel
ſehr gut.

[ ][  ][ ]

Die wirtſchaftliche Lage.
In deutſchland ...
. . . und in
Seil Sommer im ganzen auf gleicher Höhe.
Belaſtungsprobe der Aufſchwungskendenzen

In ſeinem neueſten Vierteljahresbericht ſtellt, das Inſtitut
für Konjunkturforſchung feſt, daß ſich die Wirtſchaftslage in
Deutſchland während der Sommer= und Herbſtmonate
im ganzen auf gleicher Höhe gehalten hat. Die indu=
ſtrielle
Gütererzeugung freilich, die ſich von Mai bis
Auguſt wenig verändert hatte, iſt im September kräftig
emporgeſchnellt und hat im Oktober dieſen Stand gehalten.
Die Beſchäftigung hat ſchon im Auguſt ihren diesjäh=
rigen
Höhepunkt erreicht. Bis Ende Oktober hat die Geſamtzahl
der Beſchäftigten um rund 200 000 auf 16,76 Millionen abgenom=
men
, doch iſt die Arbeitsloſenzahl gleichzeitig nur um 122000 ge=
ſtiegen
. Die induſtrielle Beſchäftigung hat ſich erſt im Oktober
leicht abgeſchwächt. Bei der milden Witterung waren die Rück=
gänge
auch in den Außenberufen gering.
Auch die Umſatzentwicklung in der jüngſten Zeit ſtand
unter jahreszeitlichen Einflüſſen. Weihnachtsein=
käufe
und Beſchaffungen an Winterkleidung haben die Einzelhan=
delsumſätze
in den letzten Monaten belebt. Verhältnismäßig
ſtark haben wertmäßig die Umſätze in Nahrungs= und Genußmit=
teln
zugenommen. Beim Handel beſtehen erhöhte Lagerbeſtände,
in einzelnen Zweigen des Handels und der Verbrauchsgüterindu=
ſtrien
iſt eine leichte Zunahme der Inſolvenzen feſtzuſtellen. Im
ganzen hat ſich die Spanne zwiſchen Verbrauchsgüter=
und Inveſtitionsgütererzeugung, die ſich ſeit Ende
vorigen Jahres weit geöffnet hatte, nur wenig geändert.
An den Kreditmärkten iſt ſeit Ende Juli keine
weſentliche Veränderung zu beobachten. Am Aktien=
markt
machten ſich um jene Zeit leichte Schwankungen und Son=
derbewegungen
bemerkbar, die den bis dahin einheitlichen Kurs=
anſtieg
unterbrachen und ſich in den folgenden Wochen zu deut=
lichen
Rückſchlägen ausbildeten. Den hauptſächlichen Anlaß für
die Schwäche des Aktienmarktes dürften Sonderver=
käufe
gegeben haben, die über die derzeitige Aufnahmefähigkeit,
möglicherweiſe auch Aufnahmewilligkeit des Marktes hinaus=
gingen
. Dagegen war der Anlagebedarf auf anderen Teilen der
Kreditmärkte bis in die jüngſte Zeit hinein ziemlich groß.
Das Inſtitut befaßt ſich weiterhin mit den Fragen der
Finanzierung des Konjunkturanſtieges und ſtellt
zur Frage, wie lange die kompenſatoriſchen Wirkungen der Kre=
ditausweitungen
anhalten können, u. a feſt, daß die Lagervor=
räte
zwar geringer geworden ſind, daß ſich aber aus der Ein=
ngung
der Rohſtoffzufuhr allgemeine Schwierigkeiten für die
Wirtſchaftsentwicklung nicht ergeben
Abſchließend befaßt ſich das Inſtitut mit der Außenhan=
delsentwicklung
und weiſt nach, daß die Entwicklung
der Ein= und Ausfuhrpreiſe ſeit Ende 1933 gegen=
äufig
iſt, woraus gewiſſe Gefahren, für den Ausgleich der
Deviſenbilanz und auch für die aktive Konjunkturpolitik erwach=
ſen
. Immerhin darf nicht vergeſſen werden, daß die Konjunktur=
politik
nicht auf ein beſtimmtes Verfahren feſtgelegt iſt und daß
ſpätere Umlagerungen der Arbeitsbeſchaffung auf weniger ein=
fuhrabhängige
Wirtſchaftsgebiete ſowie eine zielſichere Förderung
der heimiſchen Rohſtoffproduktion durchaus möglich ſind.

durch die polikiſchen Berwicklungen.

Die Weltwirtſchaft ſtand nach den Unterſuchungen des In=
ſtituts
für Konjunkturforſchung während der letzten Monate größ=
tenteils
im Schatten der politiſchen und wirtſchaft=
lichen
Verwicklungen, die der italieniſch=abeſſiniſche Kon=
flikt
ausgelöſt hat. Es fehlt nicht an Diagnoſen, die auf die
Weltwirtſchaftsentwicklung der letzten Monate bereits den Begriff
Kriegskonjunktur anwenden zu können glauben. Vor allem iſt
jedoch gegenüber der Theſe von der kriegswirtſchaftlichen Bele=
bung
der Weltwirtſchaft im Auge zu behalten, daß die politiſchen
Einflüſſe auf das Wirtſchaftsleben und z. T. auch die Rüſtungs=
ausgaben
durchaus nicht immer im Sinne einer
Hauſſe wirken. Ihren bisher deutlichſten Niederſchlag fanden
die negativen Wirkungen der weltpolitiſchen Entwicklung der
letzten Monate in den ſcharfen Kursrückſchlägen, die im Septem=
ber
an faſt allen wichtigen Börſenplätzen der Welt eintraten, wenn
auch dieſe Baiſſe im allgemeinen nur kurze Zeit angehalten hat.
Eine neue Belaſtungsprobe ſteht der Weltwirtſchaft allerdings
durch die am 18. November in Kraft getretenen Völkerbundsſank=
tionen
gegen Italien bevor. Auf der anderen Seite ſind jedoch
gerade in der letzten Zeit die natürlichen Auftriebskräfte in wei=
ten
Bezirken der Weltwirtſchaft gewachſen, und dieſe Entwicklung
iſt vielleicht der wichtigſte Grund, der es Lokaliſierung des
italieniſch=abeſſiniſchen Konflikts vorausgeſetzt möglich er=
ſcheinen
läßt, daß der weltwirtſchaftliche Auf=
ſchwung
auch die Belaſtungsprobe der Sanktio=
nen
überſteht, wenn auch ſein Tempo hierdurch ſicher beein=
trächtigt
werden wird.
Zwei weltwirtſchaftliche Antriebskräfte na=
mentlich
haben ſich im Verlauf der letzten Monate erneut ver=
ſtärkt
: die Erholung der Agrarwirtſchaft und die
Zunahme der induſtriellen Inveſtitionstätig=
it
, beſonders in den USA. Auf dem Wege über die
allgemeine Konjunkturbelebung in einem für die internationalen
Wirtſchaftsbeziehungen ſo entſcheidenden Lande wie die USA. er=
langt
gerade die amerikaniſche Inveſtitionskonjunktur auch für die
Weltkonjunktur zunehmende Bedeutung, da im Zuſammenhang
mit der Belebung am Binnenmarkt die amerikaniſche Ein=
uhr
neuerdings ſtark zunimmt. Dieſe Normaliſierung
der regulären Wirtſchaftsbeziehungen zwiſchen Amerika und dem
Ausland hat ſich nun freilich noch nicht in der Goldbilanz der
USA. ausgewirkt, vielmehr bewegte ſich die Goldeinfuhr der
Union gerade in den letzten Monaten in Rekordhöhe. Die Unter=

Berliner und Rhein=Main=Börſe.

Wider Erwarten ſetzte die Berliner Wochenſchlußbörſe m
überwiegend feſteren Kurſen ein. Angebot war ſo gut wie raul
nicht vorhanden, dagegen zeigte ſich auf der Seite des beru=
mäßigen
Börſenhandels, der von der Vortagesbörſe her anſch

nend noch Ware ſchuldig geblieben war, Deckungsbedürfnis.
zudem auch die Bankenkundſchaft mit kleinen Aufträgen an 9
Markt kam, konnte die Kursbeſſerung im Verlauf weitere Fchu
ſchritte machen. Günſtig beeinflußt wurde der Aktienmarkt duud
die feſte Haltung der Montanwerte, die vermutlich im Zuſcn
menhang mit der Verſchärfung im engliſchen Bergbaukonilzu )euts
weiter lebhaft gefragt waren. Farben konnten um ¼ Prozan
anziehen. Faſt durchweg feſter eröffneten Elektrowerte. Ren.u
waren erholt. Für Altbeſitz zeigte ſich weiter etwas Nachfraa=
Um ½ Prozent erholt waren auch Umſchuldungsanleihe. An 3=
Aktienmärkten machte die Aufwärtsbewegung unter der Führuu
zelne
von Montanwerten im Verlauf, weitere Fortſchritte. Farck
147½, Aſchaffenburger Zellſtoff plus 1½ Am Rentenmarkt wa
arn
Deut
die Umſätze außerordentlich gering. Das Kursniveau blieb

allgemein freundlicher Grundſtimmung widerſtandsfähig.

bindung dieſes ungeſunden Kapital= und Goldſtroms
nach einem der kapitalreichſten Länder hängt im weſentlichen von

zwei Bedingungen ab; von der politiſchen Beruhigung Europas
und von der Löſung der Kriſe, in der ſich die Goldblockländer be=
finden
. In einem weiteren Sinne würden damit überhaupt die
gegenwärtig bedeutendſten Hemmungen des weltwirtſchaftlichen
Aufſchwunges fallen.

Rückzahlung von Spareinlagen.

Der Reichskommiſſar für das Kreditweſen hat nachſtehende
Bekanntmachung erlaſſen: Auf Grund des § 55 Satz 2 des Reichs=
geſetzes
über das Kreditweſen vom 5. 12. 1934 (Rgbl. I S. 1203)
wird mit Zuſtimmung des Aufſichtsamtes für das Kreditweſen
folgende Uebergangsregelung getroffen:
Der im § 23 Abſatz 3 des Geſetzes angeführte Rückzahlungs=
betrag
, der ohne Kündigung für jedes Sparbuch im Monat ge=
leiſtet
werden darf beträgt bis 31. 12. 1936 1000. RM.
Bis zum 31. 12. 1936 können bei außergewöhnlichen, durch
Naturereigniſſe hervorgerufenen Notſtänden ( Ueberſchwemmun=
gen
, Mißernten, Viehſterben. Brandſchäden) Spareinlagen bis zu
3000. RM. vor Fälligkeit zurückgezahlt werden, ohne daß eine
Verpflichtung zur Berechnung von Vorſchußzinſen beſteht.

der Fleiſchanfall im November.

Rekordſtand der Welk=Erdölprodukkion.

Aller Vorausſicht nach wird die ſtarke Erdölförderung in den
Vereinigten Staaten, in Venezuela und im Irak in dieſem Jahre
zu einem neuen Rekord der Welt=Oelproduktion führen. Nach
den vorläufigen Berechnungen der City Service Company wird
die Rohölproduktion der Welt im Jahre 1935 etwa 1669 Millio=
nen
Faß betragen. Am ſtärkſten iſt die Produktionsſteige=
rung
in den Vereinigten Staaten, nämlich von 946
Mill. Faß auf 1020 Mill. Faß (plus 7,8 Prozent), an zweiter
Stelle folgt Venezuela mit einer Produktionsſteigerung von
143 Mill. auf 150 Mill. Faß (4,9 Prozent), während die Rohöl=
produktion
im Irak um nicht weniger als 247 Prozent, und
zwar von 7.2 Mill. Faß auf 25 Mill. Faß, geſtiegen iſt.

Was Handelsverträge vermögen.

Ohne großen Aufwand an Worten, ſondern rein ſachlich mit
einer Hand voll nackter Zahlen hat die engliſche Regierung im
Rahmen der Parlamentsdebatten vor ein paar Tagen den Erfolg
ihrer handelspolitiſchen Aktivität demonſtriert und zugleich den
Beweis dafür angetreten, daß der Außenhandel heute nur im
Rahmen gegenſeitiger Intereſſenverträge gedeihen kann. So
wurde feſtgeſtellt, daß die engliſche Ausfuhr nach Län=
dern
, mit denen im letzten Jahr, ein Handelsvertrag
geſchloſſen wurde, insgeſamt um 17 Prozent zugenom=
men
habe. Durch die neu abgeſchloſſenen Handelsverträge ſei
aber nicht nur weiteren Einfuhrhemmungen wirkſam begegnet,
ſondern ganz allgemein das beiderſeitige Außenhandelsvolumen
erweitert worden. Die Tatſache, daß die engliſche Beſchäftigten=
ziffer
noch im November wieder um rund 45 000 zugenommen hat,
wurde zu einem großen Teil auf die Erfolge im Außenhandel
zurückgeführt. Bedenkt man, daß Englands Fertigwareninduſtrie
ihren Ausfuhrwert gegenüber dem Kriſentief bereits nahezu ver=
doppelt
hat und mengen= wie wertmäßig wieder an erſter Stelle
auf der Welt ſteht, ſo kann man ſich allerdings ein Bild von den
Rückwirkungen der Ausfuhrſteigerung auf die Beſchäftigungslage
am Arbeitsmarkt machen.
Das iſt auch der Grund dafür, daß die Reichsregierung ſchon
ſeit der Machtergreifung eine außerordentlich handelspolitiſche
Aktivität entfaltet hat und vor allem darauf bedacht iſt. Gegen=
ſeitigkeitsverträge
, mit Ländern abzuſchließen, mit denen eine
gegenſeitige wirtſchaftliche Ergänzung möglich iſt. Auch
Deutſchland hat ſich dieſe Politik, wie das Anſteigen der Ausfuhr=
ziſiern
beweiſt, bereits günſtig ausgewirkt

Darmſtädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 21. De=
zember
1935. Die Preiſe verſtehen ſich in Pfg. pro Pfund bzw.
Stück. Gemüſe: Kohlrabi 56. Erdkohlraben 8.
). Karotten
810. Gelbe Rüben 6-
Rote Rüben 1012. Weiße Rüben 8
bis 10. Schwarzwurzeln 25. Spinat 15. Rotkraut 1215. Weiß=
kraut
810. Wirſing 810. Roſenkohl 2528. Zwiebeln 1215
Knoblauch 7080, Tomaten 4550. Kaſtanien 2035, Feldſalat
5080. Endivienſalat 512. Blumenkohl 1060. Reitich 510.
Meerrettich 6070. Spätkartoffeln 3½4. Obſt: Tafel=
äpfel
2535. Wirtſchaftsäpfel 1522. Tafelbirnen 2535, Wirt=
ſchaftsbirnen
1522. Nüſſe 4550. Apfelſinen 2550. Zitronen
bis 6. Bananen 5060 Eßwaren: Molkereibutter 152157
Landhutter 140. Weichkäſe 2025, Handkäſe 412. friſche Eier
1113. Wild und Geflüge!: Gänſe 100130 Hahnen 90
bis 110, Hühner 7090. Reh 60130, Tauben 5060, Haſen 50
bis 110, Ziegenfleiſch 65.

Der Fleiſchanfall im November 1935 belief ſich nach Mittei=
lung
des Statiſtiſchen Reichsamtes im Deutſchen Reich auf insge=
ſamt
2,89 Millionen Doppelzentner 4,33 Kilogramm je Kopf
der Geſamtbevölkerung. Bei Hinzurechnung der an Doſenfleiſch
ausgegebenen Mengen betrug die für den Verbrauch zur Ver=
fügung
ſtehende Kopfmenge 4,41 Kilogramm Fleiſch und hat ſich
damit um 2.1 Prozent gegenüber dem Vormonat erhöht Im
Vergleich mit November 1934, in dem infolge des außergewöhnlich
hohen Fleiſchanfalls im Vorjahr 5.,06 Kilogramm je Kopf zur
Verfügung ſtanden, ergibt ſich ein um 0,65 Kilogramm 12.8
Prozent niedrigerer Fleiſchverbrauch. Im Vergleich mit dem
Durchſchnitt November=Dezember 1932/33 dagegen war die je Kopf
zur Verfügung ſtehende Fleiſchmenge nur um 3.7 Prozent kleiner.

Den Erwartungen entſprechend lag die Rhein=Ma
niſche Wochenſchlußbörſe ſehr ruhig. Die Nähe der Feierteen
Besichit
veranlaßt zur Zurückhaltung, zumal. da Aufträge der Kundſchof
nur in wenigen Spezialpavieren vorlagen. Die Grundſtimm.
war ſowohl am Aktien= wie am Rentenmarkt freundlich. T.
notierten Werten lagen indes meiſt nur Mindeſtumſätze zugrume
Am Aktienmarkt zeigte ſich etwas Kaufintereſſe für Montanweme
Chemiſche Aktien lagen ziemlich ſtill. JG. Farben unveränden
147½, Scheideanſtalt um weitere 1½ Prozent erholt. Für Elekt:
aktien war die Kursentwicklung etwas ungleichmäßig. Am R.
tenmarkt war das Geſchäft ebenfalls ſehr klein, die Kurſe lagn=
aber
behauptet. Im Verlaufe blieb die Haltung am Aktienmaui
freundlich, und die Kurſe waren vielfach weiter erhöht. Ar
Montanmarkt ergaben ſich weitere Beſſerungen von ¼ bis ½PP,
zent. JG. Farben 148. Der Rentenmarkt blieb ſtill und unv ,AM0ult
ändert.
Am 31 Dezember 1935 findet die Frankfurt Mfraul
Wertpapierbörſe wie an Samstagen in der Zeit von 11.05e werder
bis 13.00 Uhr ſtatt. Die Abendbörſe fällt aus.
gein. Sie
vollen
Wirkſchafkliche Rundſchau.
Schreibtis

Die Kennziffer für die Großhandelspreiſe ſtellt ſich für Anf schrank=
18. Dezember wie in der Vorwoche auf 103,3 (1913
100). Zei weisenkd
Kennziffern der Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe 105,0 (pll=
0,1 v. H.), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 93,2 (unveräusichiet
euie Wund
dert), induſtrielle Fertigwaren 119,4 (unverändert).
Induſtrie= und Handelskammer für Rhein=Main am 24. 2 Güns
zember geſchloſſen. Die Dienſträume der Induſtrie= und Haru zngene
delskammer für das Rhein=Mainiſche Wirtſchaftsgebiet und Dulſe Miasch
Außenhandelsſtelle, für das Rhein=Main=Gebiet, mit Ausnah Spuchen 8
der Beurkundungsſtelle (Rechnungsbeglaubigungen, Urſpruns,0
zeugniſſe) ſind am 24. Dezember 1935 geſchloſſen. Die Beurk.u
dunsſtelle hat am 24. Dezember ihre Schalter für den Publikum
verkehr von 1012 Uhr geöffnet.
Die Deutſche Reichsbahn im Oktober. Die Geſamteinnahmrn
der Reichsbahn im Oktober waren mit 329,20 Mill. RM. um 2.
Mill, RM. höher als im Voxjahresmonat. Die Geſamtausga.
verpflichtungen des Monats Oktober beliefen ſich auf 336,7 M
95e
RM. und lagen 7,5 Mill. RM. höher als die Betriebseinnahm u
Dar
Ausfuhr von Haſen= und Kaninchenfellen verboten. Du
eine Verordnung des Reichswirtſchaftsminiſters vom 19. DezemElr
1935, die im Reichsanzeiger erſcheint, wird die Ausfuhr von rohlin
Haſen= und Kaninchenfellen verboten, um der deutſchen Wirtſch
einen wichtigen Rohſtoff zu erhalten. Gleichzeitig wird das Ars teng ree
fuhrverbot für Guttaperchapavier aufgehoben.
here Ei
Erhöhter Schadensfall bei den Kraftfahrzeugverſicherern,

Berliner Kursbericht
vom 21. Oezember 1935

Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Nordd. Llohzd
A. E. 6.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann=Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl

Hee

82.50
83.25
14.875
16
34.625
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Monat November 1935 ſind bei den in der Tarifgemeinſchaft dullene
u Dükgeſchäft,
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ſonntag, 22. Dezember 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

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Seite 14 Nr. 351
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 22. Dezember 1935

Bekanntmachung.
Durch Beſchluß der Generalverſammlung vo
25. November 1935, iſt die Liquidation des unte
zeichneten Vereins beſchloſſen worden.
Wir fordern alle Gläubiger auf, die ihnen iw
ſtehenden Anſprüche bis 1. Februar 1936 an de
unterzeichneten Liquidatoren einzureichen.
Darmſtadt, 21. Dezember 1935.
Bauverein Daheim
in Liquidation
Dr. Neuſchäffer. Dorn.

UMION BANK

Rhelnstr. 24, Fernruf: 100, 1010, 3000, 3001

Bauplan Offenlage.

ſiche
40 nu
in aut

Ueber das Baugebiet am Steinbergweg zwiſche / Id
Hobrechtſtraße und Nieder=Ramſtädter Straß )m
wurde ein Bebauungsplan nebſt einem Nachtra Eo ſchic
zur Ortsbauſatzung aufgeſtellt. In der Sitzung de
2us Ihr
Ratsherren am 17. Dezember 1935 wurden E
wendungen hiergegen nicht erhoben. Vom 23. D2
zember 1935 bis 15. Januar 1936 einſchließlich
dieſer Bebauungsplan ſowie der Nachtrag zur Orts
bauſatzung bei dem Städtiſchen Hochbauamt, Gie / 99
fenſtr. 30, zur Einſicht der Beteiligten offengeleg=
Einwendungen gegen den Plan ſind bei Meä
dung des Ausſchluſſes während dieſer Friſt dom
vorzubringen.
Darmſtadt, den 19. Dezember 1935.
Neiſcte
Der Oberbürgermeiſter.

Fauſc Sfelige.

dich,

Für das Baugebiet ſüdlich der Roßdörfer Strah=
zwiſchen
Heidenreichſtraße und Erlenweg Iſto.
Bebauungsplan aufgeſtellt worden. In der
der Ratsherren am 17. Dezember 1935 wurde
hiergegen Einwendungen nicht erhoben.
In der Zeit vom 23. Dezember 1935 bis 15. 50
nuar 1936 einſchließlich iſt der Bebauungsplan be
dem ſtädtiſchen Hochbauamt, Grafenſtraße 30, 1=
Einſicht der Beteiligten offengelegt.
Einwendungen gegen den Plan ſind bei Meb
dung des Ausſchluſſes während dieſer Friſt dor
vorzubringen.
Darmſtadt, den 19. Dezember 1935.
Der Oberbürgermeiſter.

ichen

Me al

e
Drau

Faucnäfderung.
Die Baufluchtlinie auf der Südſeite der Lanc

wehrſtraße zwiſchen Kirſchenallee und Rößlerſtraß=
ſowie
die Baufluchtlinie auf der Südſeite de
Weiterſtädter Straße zwiſchen Kirſchenallee un
Feldbergſtraße ſoll geändert werden. In der Sitzun4

der Ratsherren am 17. Dezember wurden Einwem
dungen hiergegen nicht erhoben. Vom 23. Dezem
ber 1935 bis 15. Januar 1936 einſchließlich iſt de
Bebauungsplan über die Fluchtlinienänderungen
bei dem Städtiſchen Hochbauamt. Grafenſtraße 30
zur Einſicht der Beteiligten offengelegt.
Einwendungen gegen den Plan ſind bei Mei=
dung
des Ausſchluſſes während dieſer Friſt dor
vorzubringen.
Darmſtadt, den 19. Dezember 1935.
Der Oberbürgermeiſter.

Ain do.
er di.
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abgeit
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Hauptſchriftleiter: Rudolf Mauve.
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Veraniwortlich ſür Politik: Rudolf Mauve; für den Schlußdienſt: Andreag
Bauer; für den lokalen Teil: Mar Streeſe; für Literatur, Kunſt und Wiſſenſchaft.
Dr. He
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Farl Wöhmann Unzeigenleiter Villnäuhle, ſchmtlich in Darmſtadt. D. A. Tr. 35.
über 19000. Pl. 5. Druck und Verlag: Darmſtädter Tagblatt. Eliſabeth Wittich,
Zeitungsverlag und =Druckerei; Darmſtadt, Rheinſtr. 23
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung= Vormittags 121 Uhr. nachmittags 67 Uhr
Die heutige Nummer hat 18 Seiten.

[ ][  ][ ]

hus alter Zeit:

Frauenherzen
Fterbert Toerhrratlssrrefe.
ſiter Goethe macht ein Weihnachtsgedicht. Weihnachtsbonbons für das Enkelkind. Frau
Stein ſchickt eine Weihnachtspyramide. Charlotte v. Schiller und Clara Schumann ſchreiben.

N.N

Ri


riſes
deich
64

Wir Menſchen unſerer ſchnellebigen Zeit
geen es uns abgewöhnt, lange Briefe zu
teiben. Wir greifen lieber ſchnell einmal
z Telephon oder ſchicken ein Telegramm,
ſou immer noch rechtzeitig ankommt, wenn wir
gleicht einmal vergeſſen haben ſollten, zu
ſteiben. Nur zu Weihnachten kommt für
alle noch einmal im Jahr die Blütezeit
Briefſchreibens, denn der Weihnachtsbrief
ſich nicht durch ein Telephongeſpräch ab=
ſin
, und das noch ſo herzlich gehaltene Tele=
umm
läßt gerade in den Weihnachtstagen
leeres Gefühl in unſeren Herzen zurück.
hn Weihnachtsfeſt gehört der Brief ſo iſt
heute, und ſo war es auch früher. Mit
Ruuden lieſt man die klaſſiſchen Weihnachts=
ſife
, wie ſie Goethes Mutter ſchreibt oder
Charlotte von Schiller. Traurig iſt der
unſuchtsbrief Clara Schumanns am Heilig=
ſimd
, abgeklärt und verſöhnend der Brief der
fuu von Stein an Goethe, mit dem ſie ihm
ſe Weihnachtspyramide überſchickt. Ueber all
ſtſen Briefen aber liegt der Zauber der
Bihnacht ..."
Frau Rat Goethe an ihren Sohn,
2. Dezember 1803:
Lieber Sohn!
Dein liebes ſchreiben vom 21. November
mir viel Freude gemacht es herrſchte ſo
üfroher Geiſt darinnen der mir wohl that
iFt vom Chriſtkindlen! Künftigen Montag
e 5. December geht das päckgen mit dem
Stwagen an Euch ab, ich hoffe, Freude da=
m
zu bereiten öffne es allein, damit der
iuß dem Chriſttag nicht entzogen wird
u meinen lieben Augſt war die Sache etwas
eſtimmt angegeben Blau Tuch, aber
jiet zu hell und zu dunckel da aber hir
Menſch hellblau trägt, ſo kommt dunckel=
lat
ferner war nicht beſtimmt zu was ob
u Kleid oder Ueberrock oder ſonſt was
hnahm daher ein Mitteltuch im Fall es
iet recht iſt, ſo waſche ich meine Hände in
Inchuld. Meine Liebe Tochter ſchriebe mir
bllich Sie würde etwas Corpulent die Klei=
würden
zu enge, da hat nun das Chriſt=
iplen
davor geſorgt und bringt zwey ſchöne
reie Kleider, das eine von Taffend die Farbe
foptiſche Erde und einen Catun der ſich
ſonrefflich waſchen läßt und den Jeder=
un
vor Seidenzeug anſieht mit einem
Brt ſchön, ſchön In das kommende päckgen
Tale auch auf dein Begehren einige Comedien=
zeiel
beigelegt künftig ſollen ſie alle Monathe
urbntlich erſcheinen . . . Die Caſtanien werdet
2h
erhalten haben und damit Gott be=
fohen
! Grüße Deine Lieben Haußgeiſter von
Eurer treuen Mutter Goethe.
75. Daß zu rechter Zeit prächtiger Chriſtags
tinfeckt erſcheinen wird darauf gebe ich
Uuh mein Ehrenwort.
Tlhnachtsgedicht an Louiſe von Göchhauſen,
Weihnachten 1802:
ſeliebſtes Freulein,
lie Mode es iſt,
laß frommen Kindern der heilige Chriſt
Pann ſie das Jahr hübſch brav geweſen,
nanch ſchöne Gabe hat auserleſen.
Lorten, Roſinen, Gärten mit Lichtern
ferren und Dammen mit höltzern Geſichtern,
Lepfel und Birnen, Geigen und Flöten,
zuckerwerk, Ruthen, Mandeln, Paſteten,
heuter mit Pferden, gut ausſtaffirt
ſchdem ein jedes ſich aufgeführt.
la nun Frau Aja wohlgemuth
dn alten Gebräuchen iſt hertzlich gut
ind Freulein Thusnelde in dieſem Jahr
antz außerordentlich artig war.
eo ſchickt ſie hier ein Bildnüß fein,
Las Ihnen wohl mögte kentlich ſeyn

Und bittet es zum Angedenken
An Ihren Schwannenhals zu hencken . . .

Doch iſt Frau Aja auserkohrn
in einem guten Zeichen gebohrn
kent brave Leute, des iſt ſie froh
und ſingt In dulce jubilo.
Und freut ſie ſich herzinniglich
Das ſie kan unterſchreiben ſich
Dero wahre Freund und Dienerin,
Die ich gewiß von Hertzen bin.
C. E. Goethe.
*
Frau von Stein an Goethe, 24. Dezember 1811:
Mir deucht, es wäre ſo ein altes Recht,
daß Sie, beſter Geheimerath, auf einen Wachs=
ſtock
von mir zum Weihnachtsgeſchenk haben.
Hier brennt mein Stöckchen alſo gantz dehmütig,
da ich eigentlich nichts ſinnigeres zu geben
weiß das Ihrer würdig wäre, es iſt doch noch
immer ein Flämmchen das auf dem Ihnen
errichteten Altar lodert . . ."
v. St.

Charlotte von Schiller an Fritz von Stein,
Dezember 1804:
.. Schiller grüßt Sie herzlich, lieber
Freund, und bittet Sie, dieſes kleine An=
denken
(gemeint iſt der Wilhelm Tell)
auf den Tiſch Ihrer lieben Frau Gemahlin zu
legen, und ihr dabei zu ſagen, wie ſehr wir
beide Sie lieben und ehren, und welche Rechte
der Freundſchaft wir auf ihr Herz auch legen,
dadurch daß ſie Ihre Frau iſt und daß ſie Sie
glücklich macht. Nehmen ſie den einfachen
Sohn der Schweiz auf . .."

Wir waren beide krank in den letzten
Wochen, ſeit ich Ihnen ſchrieb, und Schiller
hat noch einen hartnäckigen Huſten .. ."
Clara Schumann an Robert Schumann,
am Chriſtabend 1839:
Wie ſoll ich den Chriſtabend ſchöner
feiern, als mich mit Dir zu unterhalten, ich
war heute ſehr traurig, keinen Chriſtbaum er=
blickt
mein Auge. Wo magſt Du jetzt ſein?
Ob. Du recht glücklich biſt? Doch ja Dir

brennt ja der Baum der Liebe! . . . Von einer
ſehr zarten Aufmerkſamkeit gegen mich haſt
Du wohl ſchon gehört, Schubert hat nämlich
unter mehreren Stücken ein Duo vierhändig
hinterlaſſen, was Diabelli jetzt gedruckt und
mir gewidmet haben. Dies erſchütterte mich
ſehr, ich kann mir kaum ſelbſt ſagen warum.
Es iſt doch eigen, wie reizbar ich jetzt bin, ich
kann mir kaum ſelbſt ſagen, warum. Ich
komme mir zuweilen ſentimental vor . ."
Zuſammengeſtellt von Dagmar Köhler.

Heifte deitilte eilles Kardrrättts.

Kürzlich ſprachen wir wieder einmal über
die Geſchichte von Müllers Aquarium.
Sie iſt ſo nett, daß es lohnend erſcheint, ſie hier
der Oeffentlichkeit zu erzählen.
Als die beiden Kinder der in guten Verhält=
niſſen
lebenden Familie Müller noch klein wa=
ren
, erhielten ſie zu Weihnachten ein Aquarium
geſchenkt. Eigentlich ſollte es wohl dem Jungen
gehören, aber das Mädel nahm von Anfang an
lebhaften Anteil an den Tieren und war ſo ge=
wiſſermaßen
Miteigentümerin. Es war über=
haupt
ein Prachtexemplar von Aqua=
rium
mit allen Schikanen, mit mehreren Ab=
teilungen
, mit verſchiedenen Fiſcharten und vie=
len
Waſſerpflanzen, vor allem aber auch mit
einem richtigen Springbrunnen.
Aber man merkte doch eines Tages, daß man
aus den Kinderſchuhen heraus iſt, und weil um
dieſe Zeit der Sohn das elterliche Haus ſchon
verlaſſen hatte und das junge Mädchen langſam
das Intereſſe verlor, ſo beſchloſſen Müllers,
es zu verkaufen. Deshalb erſchien an einem
der nächſten Tage eine Anzeige in der Zei=
tung
, in der es angeboten wurde. Von den In=
tereſſenten
, die daraufhin erſchienen, hatte be=
ſonders
einer, ein junger Mann, lebhaftes In=
tereſſe
. Fräulein Müller erklärte ihm alle Ge=
heimniſſe
der Waſſerkunſt, aber er konnte ſich
nicht ſofort entſchließen, denn der junge Mann
wohnte möbliert, und er wollte daher erſt mit
ſeiner Wirtin Rückſprache darüber nehmen, wie

Der letzte
Aavents=
Sonntag

Heute brennen am Ad=
ventskranz
alle vier
Kerzen; fleißige Hände
ſind noch tätig, um die
letzten Stiche an den
Weihnachtsheimlichkei=
ten
zu vollenden! Nun
heißt es, ſich eilen, denn
nur noch wenige Tage
trennen uns von dem
ſchönſten deutſchen Feſt!
(Scherl=Bilderd.=M.)

und ob dieſes Aquarium wohl unterzubringen
ſei, weil es größer war, als er vermutet hatte.
Alſo ging er vorläufig wieder, und Müllers
hofften ſehr, daß er zurückkäme, denn es lag
ihnen daran, daß das Aquarium in gute Hände‟
komme. Am nächſten Tag kam der Kaufliebhaber
nicht wieder, und Müllers glaubten, ſchon, es
werde nichts aus dem Verkauf; aber er erſchien
am übernächſten Tag, entſchuldigte ſich wegen
der Nichteinhaltung des Verſprechens, ſchon am
Vortag zu kommen, und ſagte zu, das Aqua=
rium
zu nehmen. Er bezahlte den geforderten
Preis, und Fräulein Müller als einzige Sach=
verſtändige
mußte ihn nun genaueſtens mit der
Inſtandhaltung, Fiſchfütterung und Springbrun=
nenleitung
vertraut machen. Es war eine lange
und knifflige Schulung des neuen Beſitzers.
Der aber ging dann mit dem Bemerken, am
nächſten Nachmittag um 4 Uhr mit einem Dienſt=
mann
zum Abholen des Aquariums erſchei=
nen
zu wollen. Man war nun alſo das Aqug=
rium
glücklich los! Fünf Minuten nach 4 Uhr
läutete am nächſten Tag der neue Eigentümer
an der Tür und fragte, ob der Dienſtmann ſchon
da ſei. Der aber fehlte noch, und ſo wurde denn
der Käufer vorläufig hineingebeten; und weil
der Dienſtmann noch länger auf ſich warten ließ,
forderten Müllers ſchließlich auf, inzwiſchen mit
ihnen eine Taſſe Kaffee zu trinken, dieweil auch
ſie gerade dieſe Abſicht hätten. Später zog dann
der Dienſtmann mit Sack und Pack und der junge
Mann mit beſten Wünſchen für das Aquarium ab.
Soweit wäre die Sache gut abgelaufen. Doch
einige Tage ſpäter kam der Käufer wie=
der
und erklärte, der Springbrunnen ſei nicht
in Gang zu bringen; es müſſe wohl irgendein
Stück liegen geblieben ſein. Fräulein Müller
glaubte zwar das Gegenteil beteuern zu müſſen,
aber es iſt Tatſache, daß ſich dann doch auf der
Fenſterbank in einer Ecke noch der fehlende Teil
vorfand. Man freute ſich, und der ſympathiſche
junge Mann ſchilderte, wie er das Aquarium
zu Haus aufgebaut und in Betrieb zu bringen
verſucht habe. Ganz leicht ſei es nicht für ihn
geweſen. Er lobte Fräulein Müllers Verſtänd=
nis
für ſolch eine Sache, und Frau Müller meinte,
wenn er einmal heirate, könne ja auch er ſeiner
Frau die Verſorgung des Aquariums übertra=
gen
. Sie lachten alle über den Scherz. Dann
aber, als der junge Mann ſich an der Tür von
Fräulein Müller verabſchieden wollte, fragte er
plötzlich, als er ihre Hand drückte, ob ſie ihn
wohl heiraten wolle. Es ſei natürlich nicht
des Aquariums wegen, ſondern ſie habe ihm
gleich gefallen. Fräulein Müller war ſehr
überraſcht, wenigſtens wollen wir dies
einmal annehmen, obgleich man nicht in das
Herz eines Mädchens ſehen kann und man ſich
überhaupt ſchwer mit Mädchenherzen auskennt.
Vielleicht ſollte man auch argwöhnen, daß er
das fehlende Stück verſteckte, um einen Grund
zum Wiederkommen zu haben. In dieſem Fall
entwickelte ſich jedenfalls aus der Frage noch
eine weitere Unterhaltung, und als Frau Mül=
ler
nach zwei oder drei Minuten die beiden im=
mer
noch an der Tür ſtehend fand, da unterhielt
man ſich zu dritt weiter über dieſe nicht ganz
unwichtige Angelegenheit.
5o iſt es gekommen, daß die beiden jungen
Leute eines Tages vor dem Standesbeam=
ten
deſſen Frage mit einem von ſeiner ſehr
deutlichen, aber auch von ihrer Seite gut ver=
nehmbaren
Ja beantwortet haben. Das Aqua=
rium
aber blieb auf dieſe Weiſe in der Familie
und es ziert noch heute hochgeehrt das beſte
Zimmer der jungen Leute. Verkaufsabſichten
M. P.
beſtehen nicht mehr!

Das verzauberte
Kind.
Veihnachtsgeſchichte um Ludwig Richter.
Von E. Laube.
In Dresden in der Moritzgaſſe, im Mein=
hblliſchen
Hauſe, ſitzt ein ſchmaler Bube, zwölf
Suſte alt, am Zeichentiſch vor dem Fenſter und
kkyert eine Radierung von Bergheim.
Draußen ſchneits ſo ſehr, daß man die gegen=
übeliegenden
Häuſer nicht erkennen kann. Weih=
matten
naht. Auf dem Chriſtmarkt richten die
Sädler die Buden, die Schuljungen üben Chöre,
Eevom Turm der Kreuzkirche unter der Lei=
thn
des Kantors auf die feiertägliche Stadt
Lubgeſungen werden ſollen.
in Meiſter Zinggs Atelier iſt es warm, und
deihagere Junge hat glühende Backen. Blonde
Kare, aus der ſchönen Stirn gekämmt, fallen
aufdie grüne Friesjacke, ſein helles Geſicht iſt
hnn geſchnitten, mit großer ſchmaler Naſe, die
enblauen Augen blicken ſcharf und bohrend
doe Dinge an.
Der Kalendermann von Stolp iſt noch net
doiweſen, Herr Vater, ruft er zu ſeinem Vater
herüber, der eifrig eine Kupferplatte bearbeitet.
Der Herr Stahl? So muß der nehmen, was
wonden Proſchpekte übriggeblieben iſt.
Und da iſt er ſchon, der Herr Stahl! Ich
käm ihn am Schritt, ruft Ludwig. Da klopft
eSuuch ſchon und herein tritt der Buchbinder
um Kalenderverleger Stahl, ein behäbiges
Mänlein.
In der Tür bleibt er ſteh’n und macht viele
Bülinge, dann legt er den leinenen Querſack
un den buchenen Wanderſtab auf den Boden,
denFinger an das rote Knöpfchen der Naſe, läßt
Aie funkelnden Augen im Atelier herumwan=
Den und ſagt ich komm heuer ſpät.

Recht ſpät, ſagt Vater Richter, eure Kol=
legen
aus Freiberg, Meißen, Perna haben die
ſauberſten Proſchpektkupfer geholt.
Ich konnt net eher Krankheit, auch mußte
mer zwei Saue notſchlachte laſſen. Sich dem
eifrig zeichnenden Ludwig zuwendend, iſt das
Euer?"
Ja, das iſt mein Aelteſter, mein Ludwig.
Ah, beim Himmel, aus dem Bue kann was
werde! Wie alt iſt er denn?
Zwölf Jahr.
Und laßt ihr den Bue net mehr zur Schul
gehen?
Er taugt nichts auf der Schul, das iſt ein
Elend mit ihm geweſen. Mich haben die vielen
Schläg gedauert, die der Lehrer ihm aufgezählt
hat. Rechnen konnt er gar nicht, auf den Rechen=
ſchiefer
, malt er alleweil ſeine Bilder in der
Stund
Und was ſoll der Bue werden?"
E braver Proſchpektenradierer ſoll er wer=
den

Und was will der Bue werden?
Ein Maler in bunten Farben, ſagt Ludwig
Richter leiſe.
Ha, der will hoch hinaus. Ich nehm ne Ra=
dierung
von dem Bue. Zeig, was haſt radiert.
Ludwig Richter erhebt ſich. Behende gleitet
der ſchmale Burſch durch Meiſter Zinggs Atelier.
Er bringt eine Mappe. Da, alles vom Tell,
dem Helden von Schwyz, ſagt er ſchüchtern.
Ei, das iſt gut, ei, das iſt mir kommod! Den
Apfelſchuß hier, den nehm ich. Er lacht über
das ganz rote Geſicht. Und ich zahl acht Taler
für den Proſchvekt. Die Geldkatze kriecht unter
dem blauen Tuchrock hervor, prall geſpickt.
Ein Malefizbue! ſchmunzelt er.
Der Bue iſt zum Malen und zum Schauen
auf der Welt, ſagt der Vater Auf jedem Pfla=
ſterſtein
ſieht der die ſchönſten Bilder.
Die acht Taler werden aufgezählt, und weder
Vater noch Sohn kommt der Gedanke, daß die
Silberlinge eigentlich dem Jungen gebühren.

Der Vater iſt Angeſtellter bei Meiſter Zingg,
der Junge Lehrling, das Geld für ihre Zeich=
nungen
und Kupfer wandert in des Meiſters
Beutel.
Geh jetzt heim zur Mutter, Ludwig, ſagt
der Vater, ich komm' eine Stunde ſpäter.
Der Junge ſpringt behende auf, ha, jetzt hin=
aus
in den dämmernden Winterabend und nun
ſchauen, ſchauen! Er ſchlägt die Pelzmütze auf
die hellen Haare, wickelt den Oberleib in einen
Schal, fährt mit den zarten Händen in die tuche=
nen
Fäuſtlinge, die an grünem Wollbande hän=
gen
, grüßt artig und geht.
Unten im Hausflur, ſteckt er den Kopf durch
die Tür der Frau Harnapp. Eine große, dämme=
rige
Stube voller Winkel und Ecken, von einem
winzigen Oellämpchen erleuchtet. Seine Freun=
din
Milchen ſitzt unter der Kuhkanzel und ſpinnt,
ihr braunes Haar glänzt.
Richterludwig, ruft ſie, ich hab ein neues
Buch, ſchön zum Weinen. Die Meluſine, heißt
es.
Leſt beſſer in der heiligen Schrift, grollt
es aus der Ecke, wo Mutter Harnapp in weißer
Rieſenhaube am Rocken ſitzt.
Ich muß auf den Chriſtmarkt nud gucke,
ruft Ludwig.
Der Richterludwig muß allweil gucke. Er
hat zehn Augen und ſonſt weiter nichts, ſpottet
das Mädchen.
Ludwig geht zwiſchen den kleinen Häuſern
der Altſtadt dahin. Den Schnee ſchiebt er mit
den Spitzen der derben Schuhe vor ſich her. An
der Frauenkirche bleibt er ſteh’n und ſchaut zum
Turme hinauf. Seine Augen weiten ſich vor
Entzücken. Dort oben, auf dem ſteinernen Um=
bau
, iſt ein Tuch gebreitet, darauf Lihter und
alte Kirchenlämpchen, wie Pausengel dahinter
die Sängerbüble, andächtig ſingen ſie zum Him=
mel
empor. An das Mauerwerk des Turmes ge=
lehnt
, ſingt ein Alter, ſchöne Jünglinge blaſen
Poſaunen. Des Turmwarts Weib hat das

Butzenſcheibenfenſter geöffnet und blickt mit
ihrem Kinde heraus. Ein Tannenzweig iſt auf=
gepflanzt
, mit einem goldenen Stern geſchmückt.
Wie die herrlichen Farben mit den Tönen um
die Wette ſingen und jubilieren! Da erliſcht das
Bild, Ludwig Richter zieht die Schultern hoch
und gleitet weiter.
Häuſer und Häuschen im Winterſchnee, rotes,
gelbes Licht aus Türen und Fenſtern. Auf dem
Chriſtmarkt wimmelt es von Leben, Lärm und
herrlichen Farben. Der ſtille Bube ſchaut und
ſchaut.
Aus den Tiefen der Buden tauchen ſie auf,
die einfältigen, unſterblichen Geſtalten, die Müt=
terchen
, Greiſe, Handelsmänner, Jungvolk, ver=
mummte
Kinder Spielzeug der Armen,
Früchte, Pflaumenmänner, Papierblumen, ge=
ſchaute
Düfte, geſchautes Lachen.
Bue ruft die Mutter, als er endlich ver=
ſonnen
in die elterliche Wohnung tritt, naß
biſt, kalt biſt! Da ſteht heißer Kaffee, die Groß=
mutter
hat friſche Korinthenweck gebracht.
Ich hab was geſehen, Frau Mutter, auf dem
Altmarkt iſt was geweſen.
Was iſt denn da wieder geweſen?
Ihr werdet mir wieder nicht glauben, aber
es iſt gewiß wahr. In der Luft hat ein mäch=
tig
großer Chriſtbaum gehangen, getragen von
zwei wunderſchönen Engeln. Viele Lichter ſind
am Baum geweſen. Oben um die Krone ſind die
ſchönſten kleinen Engel geflogen. Unten aber,
am Stamm, da war das Liebſte. Engel hielten
ein Linnen, darin lag das Jeſulein auf roſa
Himmelswolken. Drei Engel trugen Körbe dar=
aus
ſchütteten ſie himmliſche Früchte auf die
Erde. Ich hab zugefaßt und auch was in den
Sack geſteckt. Wo iſt’s nur geblieben
Er ſucht in den Taſchen, findet nichts. Ich
hab’s verloren, ſagt er kläglich.
Geh. Ludwig, du ſpinnſt, ſagt die Muter.
Sie ſeufzt, fährt ihm über das lange Haar. In
der Stube tollen ihre robuſten Kinder.

[ ][  ][ ]

Seite 16 Nr. 351

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 22. Dezember 19

Augenblicksbilder aus dem Zollamt

Von Clara Steckhan.

Haben Sie ſchon einmal eine Paketkarte er=
halten
, darauf der Vermerk ſtand: Abzuholen
während der Dienſtſtunden im Zollamt!?
Es geſchieht dies bei Paketen, die man vom
Ausland erhält, und Sie können ſich gewiß gut
denken, verehrter Leſer, daß man in dieſem
Zollbüro gar dröllige Blitzaufnahmen zu ſehen
bekommt, wenn alle dieſe unzähligen Pakete
von Hinz und Kunz in aller Oeffentlichkeit
ausgepackt werden müſſen!
Schauen wir uns einmal den Betrieb in
den Morgenſtunden hier im Zollamt an! Berge=
hoch
liegen die Pakete in den Holzgitterkäſten
aufgeſtapelt, und die Beamten warten der
Dinge, die da kommen ſollen. Es kommt denn
auch bald ein weißhaariger Großpapa. Er holt
mit altmodiſcher Förmlichkeit ſeine Paketkarte
aus der Rocktaſche und reicht ſie dem Beamten,
wvorauf dieſer in dem Paketberg zu wühlen
beginnt und ein umfangreiches Paket heran=
ſchleppt
. Der Großpapa muß nun den gor=
diſchen
Knoten löſen, er tut es mit dem
Taſchenmeſſer, vorſichtig und wehmütig, denn
er hätte anſcheinend lieber bedächtig den Strick
aufgebunden, um ihn für andere Zwecke zu
ſparen! Und nun wickeln die Greiſenhände
alle die verhüllten Gegenſtände im Paket auf:
da gibt es dicke Blöcke Schokolade, Bilder=
bücher
in engliſcher Schrift, Kinderkleidchen
und zuletzt noch entſteigt ein herziger Teddy
dem verhüllenden Dunkel! Es iſt für mein
Enkelkind! Der Junge hat Geburtstag ge=
habt
und da ſchickt ihm ſein Onkel aus Afrika
die Spielſachen! Gewiß, lieber Großpapa, es
hätte auch wohl keiner geglaubt, daß du ſelbſt
noch Empfänger von Bären und Bilderbüchern
ſein könnteſt! Der gute Alte iſt ganz erfreut,
daß er nur ein paar Pfennige Zoll zu ent=
richten
braucht und wickelt behutſam in einer
Ecke alle die verlockenden Dinge wieder ein.
Nun haben wir ſchon Hochbetrieb hier! Dort
eine elegante junge Dame, der der Freund
aus Italien eine Kiſte wallnußgroßer, blauer
Trauben ſendet! Auch ſie muß ihr Schatzkäſt
lein öffnen und tut es mit ängſtlicher Beſorg
nis ... wer wird aber auch zum Zollamt aus=
gerechnet
ſein beſtes Seidenkleid anziehen. mein
Fräulein! Die Beamten fchmunzeln, wie das
ſeidenglänzende Fräulein die blutenden Trau=
ben
mit Vorſicht behandelt! Leider ſind viele
zerquetſcht auf dem langen Wege durch den
Brennerpaß! Auch dieſe glückliche Emp=
fängerin
kommt mit einem geringen Zoll da=
von
, denn ſchließlich gehört die Weintraube
doch mit zur menſchlichen Nahrung! Drüben
lehnt melancholiſch ein Jüngling am Gitter.
Er ſchaut mit großen, wartenden Kinderaugen
auf das Paket, das man ihm aus dem großen
Vorrat reicht. Er weiß es nicht ſo recht, was
ihm der nach Amerika ausgewanderte Freund
hier für Güter zugedacht hat und öffnet etwas
mißtrauiſch den ſchweren Knoten. Und da
purzelt der Inhalt ſchon heraus: Zuſammen=
gerollte
amerikaniſche Zeitungen vom New
York Herald bis zu den Chicagoer News,
nichts wie Papier und noch einmal Papier!
Der junge Mann weiß ſeine Enttäuſchung
tapfer zu verbergen. Er ſagt: Ich ſoll näm=
lich
gut engliſch lernen, mein Freund läßt
mich dann nach Amerika nachkommen! Auch
ein Troſt! Und daraufhin darf der Jüngling,
ſein Bündel unterm Arm, das ihm die goldene
Pforte zum Wiſſen öffnen ſoll, ohne Zollgebühr
von hinnen wandern! Sieh an, jene auf=

geputzte und heftig ſich gebärdende Dame, die
zur Gruppe Schwergewicht gehört, hat im
Augenblick das leichte Seil ihres Päckchens
aufgetrennt. Hochmütig greift ſie einen leichten
Stoff heraus und tut gelangweilt: Ach, da
ſchickt mir mein Mann etwas zum Anziehen!
Doch der gewiſſenhafte Beamte erlaubt ſich
dieſes alſo reklamierte Stück Stoff näher an=
zuſehen
, und ſiehe da, es iſt ein wunderbares
chineſiſches Seidentuch, handgearbeitet, mit
Stickerei=Motiven und allerlei phantaſtiſchen
Tempeln und Figuren! Donnerwetter! ſagt
der Beamte und gibt das Tuch zur Begut=
achtung
den Herrn der Prüfungsſtelle. Die ent=
decken
, daß dieſes Tuch einen hohen Wert
repräſentiert, und die dicke Dame ſoll fünfzig
Mark Zollgebühr für das Tuch bezahlen. Oh,
wie ſie das kränkt! Es iſt doch nur ein ein=
faches
Tüchelchen! Aber die Beamten haben
kein Erbarmen, ſo muß das koſtbare Stück
eben im Zollamt bleiben und warten, bis die
Empfängerin das Geld bringt, anderenfalls
geht es an den Abſender zurück, damit dieſer
es auslöſt. Ob auch geſchwindelt wird im
Zollamt? O ja, da brauchen Sie bloß die
Beamten zu fragen! Gar mancherlei Tricks
werden da entwickelt, um irgend ein koſtbares
Ding, das ſich, vorher brieflich angekündigt,
bei der Sendung befindet, unbemerkt von den
Beamten, beim Auspacken in der Rocktaſche
verſchwinden zu laſſen! Jeder ſein eigener
Taſchenſpieler! könnte man da ſagen, wenn
man hört, daß ein echtgoldener kleiner Buddha
von Indien unverzollt ſeinem Empfänger in
den Rockärmel rutſchen ſollte! Aber die Be=
amten
ſind doch noch fixer und ſo mußte der
kleine Buddha, der zwiſchen harmloſen Por=
zellanſachen
lag, aus dem Rockärmel hervor=
kommen
und bekam ſein Strafmandat auf=
gebrummt
! Manchmal kommt auch ein koſt=
barer
Pelz von Alaska herüber, und die Kaſſe
des Zollbüros ſchwillt beängſtigend an! Was
da alles geſchickt wird und woher es kommt,
das iſt ſtaunenswert! Man ſchickt die modern=
ſten
Wunder der Neuzeit aus Amerika, Puppen=
köpfe
als Hutſtänder, die mit den Augen
rollen und die Lippen wie zum Sprechen be=
wegen
! Man ſchickt ſchwere, unzerreißbare eng=
liſche
Stoffe, die meiſt von den Laufburſchen
der großen Herrenmodengeſchäfte abgehol
werden; und man ſendet norwegiſche Bries=
linge
, die die Räume des Zollamts mit See=
duft
füllen und ſich mit dem Duft der großen
Kaffeeſäcke aus den braſilianiſchen Plantagen
um die Oberherrſchaft ſtreiten! (Schweizer)
Uhren kommen an, die wie Maikäfer in der
Schachtel ſummen und ſurren und bei über=
ängſtlichen
Gemütern die Furcht vor einem
Bombenattentat erwecken! Und dann gibts japa=
niſche
Puppen, ſeltſame Pflanzenknollen aus
Sumatra für eine deutſche Gartenbauanſtalt
zu Verſuchszwecken überſandt, in dem ſchweren
Ballen dort hat man Teppiche aus der Türkei
kommen laſſen, die ein ſchönes Stück Geld an
Zoll koſten, und dort ſteht in der Ecke ein
kleines Paket, das als verdächtig beiſeite=
geſchafft
wurde, ſollen ſich doch echte Perlen
unter anderem wertloſen Tand darin be=
finden
! . . ."
Ja, die Beamten im Zollamt haben’s nicht
leicht, und ſie erleben täglich Dutzende von
Romanen aller Art, die ſie ſicher, wenn ſie
Muße dazu haben, zu einem Band zuſammen=
ſtellen
können: Memoiren eines Zollbeamten!

Ciere machen ſich ſchön.

Der Menſch ſteht nicht allein mit ſeinem Be=
ſtreben
, ſchön zu ſein, ſich zu ſchmücken, man könnte
beinahe ſagen: er hat es von den Tieren gelernt.
Auch ſie laſſen es ſich Zeit und Mühe koſten, ſich
hübſch inſtand zu ſetzen. Sieht man einer ſchmuk=
ken
, ſauberen Hauskatze bei ihrer Toilette zu, ſo
darf man nicht ungeduldig werden. Sie leckt ſich
unermeßlich, ſpuckt in die Pfötchen, ruht nicht
eher, bis auch das entfernteſte Härchen ihres
Pelzes rein und glatt anliegt. Ein Hang zur
Sauberkeit macht ſich geltend, die wir ſchon als
Schönheit empfinden. Wenn der Kater auf
Brautſchau geht, nimmt das Putzen vorher über=
haupt
kein Ende. Man merkt ihm deutlich an,
daß er Eindruck machen will. Hinterher freilich
iſt das Bild oft ein traurig anderes, wenn er
arg zerbeult und zerkratzt wieder nach Hauſe
kommt. Dann ſitzt er tagelang trübſinnig in der

Er hat’s nicht leicht!
Für einen Pelikan iſt es mitunter ſchon eine
gymnaſtiſche Uebung, wenn er ſich ſäubern und
(Weltbild=M.)
putzen will.

Ecke und denkt nicht einmal daran, ſich ſchön zu
machen. Auch die Jungen werden von der
liebevollen Katzenmutter geleckt und geſtriegelt,
daß es eine Art iſt. Früh impft ſie ihnen dieſen
Sauberkeitstrieb ein. Kein Wunder, daß ſie ihn
ihr Leben lang nicht mehr verlernen.
Auch bei den Vögeln können wir die Luſt, ſich
ſchön zu machen, beobachten. Mit unſäglicher
Mühe verſuchen die Vögel, mit den Schnäbeln
die feinen Federn zu glätten und zu ſäubern.
Die Reinigung und Ordnung des Gefieders iſt
neben der Nahrungsſuche die Hauptſorge der
Vögel. Wo ſich irgend eine Gelegenheit findet,
nehmen ſie Bäder zur Reinigung. Steht dafür
kein Waſſer zur Verfügung, ſo wälzen ſie ſich im
Staub oder Sand, wie wir es bei unſern Hüh=
nern
ſo oft beobachten können. Das geſchieht nicht
aus Liebe zu Staub und Schmutz, ſondern iſt
vielmehr im Gegenteil das Zeichen, daß das
Huhn ſich zu ſäubern wünſcht. Nach jedem Bade
trocknet der Vogel zunächſt durch Schütteln das
Gefieder ab, glättet hierauf jede einzelne Feder
und beſtreicht ſie mit Fett, die er mittels des
Schnabels der Bürzeldrüſe entnimmt. Hat er die
Einölung beendet man ſieht, auch das Ein=
ölen
des Körpers haben die Menſchen erſt von
den Vögeln gelernt! , wird nochmals jede Fe=
der
glatt geſtrichen, wobei beſondere Sorgfalt
auf die Schmuckfedern, die Schwingen und die
Steuerfedern gelegt wird. Darauf wird das Ge=
fieder
nochmals gründlich geſchüttelt. Dann erſt
iſt der Vogel befriedigt von ſeinem Ausſehen;
der Körperpflege und Hygiene iſt Genüge ge=
ſchehen
. Wie peinlich bedacht die Vögel auf Hy=
giene
ſind, ſieht man auch daran, daß ſie, ehe ſie
ſich oder ihre Kinder atzen, erſt ſorgfältig die
Schnäbel wetzen, um ſie von allen Unreinlich=
keiten
zu befreien. Reinlichkeit iſt gerade für die
jungen Vögel eine Hauptbedingung, und die
Eltern ſorgen in vorbildlicher Weiſe dafür, das
Neſt ſauber zu halten, damit die Jungen gut
gedeihen können. Daß die Vögel eine ſorgfältige
Haut= oder richtiger Gefiederpflege treiben, iſt
natürlich nicht lediglich auf Schönheitsliebe zu=
rückzuführen
, ſondern alte wie junge Vögel haben
ſchwer unter Ungeziefer zu leiden. Verſchieden=
artige
Milben ſind für die kleineren Vögel eine
wirkliche Plage, die ihnen die Nachtruhe recht
erheblich ſtören kann. Kaum daß die Jungen
dem Ei entſchlüpft ſind, beginnt die Mutter ſchon
an dem Körper der Kinder nach den gefürchteten
Milben zu ſuchen und ſie zu vertilgen. Sobald

den Jungen die erſten Federn ſproſſen, beginnen
ſie ſelber auf rührend unbeholfene Weiſe mit der
Gefiederpflege.
Auch bei Käfern, Fliegen, Bienen, finden wir,
daß ſie ſich mit Hingebung putzen. Immer wieder
ſtreicht die Fliege mit den bürſtenartigen Hinter=
beinen
über die Flügel, glättet und ſtreicht, bis
ſie wieder tadellos in Ordnung ſind. Das führt
ſie beſonders dann aus, wenn ſie irgend einen
Unfall erlitten hat, ſich alſo mit knapper Not nur
eben noch aus dem Milchtopfe retten konnte oder
wenn ihre Flügel durch irgendwelche Beſtand=
teile
beſchwert wurden. Auch das Reiben der
Vorderbeine, das man bei den Fliegen ſo oft
ſieht, iſt natürlich ein Verſuch, ſich flugtüchtig zu
erhalten.
Bei den Affen in der Gefangenſchaft bemerkt
man meiſtens, daß ſie eine große Vorliebe dafür
haben, gewaſchen zu werden, und wenn ſie ſau=
ber
gekämmt und gebürſtet ſind, ſieht man ihnen
an, wie ſtolz ſie auf die neuerworbene Schönheit
ſind.
Wußten Sie das?
Ein hübſch gefärbter Vogel unſerer Heimat
iſt die ſchwarz=weiß gefärbte Elſter. Sie iſt lei=
der
ein Räuber ſchlimmſter Art und verdient
unſer Wohlwollen in keiner Weiſe. Vogeleier,
junge Vögel und junge Säugetiere (Haſen) bil=
den
ihre Nahrung. Da dieſer Jagdſchädling ein
hochintelligentes Tier iſt, kann ihm der Jäger
ſchwer beikommen.
Zwiſchen den vergilbten Blättern alter Bücher
findet man gelegentlich ein etwa 3 Millimeter
großes plattgedrücktes Tier. Man kann mit der
Lupe deutlich am Vorderende zwei kleine Sche=
ren
ſehen. Dieſer Bücherſkorpion frißt nicht
das Papier, wie viele Leute glauben, ſondern er
jagt kleine Milben, das ſind die Papierzerſtörer,
Der Bücherſkorpion gehört zu den Spinnen=
tieren
.
Vögel haben infolge des raſchen Stoffwechſels
eine höhere Bluttemperatur als Säugetiere,
z. B. Schwalben 44 Grad Celſius. Die dauernde
Abkühlung durch das kalte Waſſer müßte bei
Schwimmvögeln doch zu Erkältungen führen?

Wie ſind die Tiere geſchützt? Uber den Schru
wirbeln liegt die paarige Bürzeldrüſe, mit
öligem Sekret die Federn eingeölt werden
daß Waſſer die Haut nicht berühren kann.
obachten Sie Enten! Das Tier drückt mit
Schnabel die Drüſe aus und zieht die Fe
durch den Schnabel.
Man trifft in Speiſekammern und K
bisweilen einen kleinen ſchwarzen Ku
mit einer graugelben Querbinde über den
geldecken an. Das iſt ein Speckkäfer Er ze
Speck und Häute und kann beträchtlichen
den anrichten.

M
ſthalt, be
Schlech.

Aller Anfang iſt ſchwer!
heierlaſſer
Das Schlittſchuhlaufen erfordert viel UebuAugene Men

tie Ihn
ſchenen

(Scherl=Bilderdienſt=M.)

Aberglaube
beim Schenken.
An dem nicht gerade erfreuten Geſicht ſieht
der verdutzte Gabenſpender, daß die beſchenkte
Partei nicht glücklich über die Wahl der Gabe
iſt. Reicht zum Weihnachtsfeſte ein junges Mäd=
chen
einem jungen Mann eine Geldbörſe, ſo zeigt
ſie nach dem Aberglauben in den Dörfern Ober=
ſchleſiens
damit an, daß ſie ihm wohl eine Auf=
beſſerung
ſeiner Vermögensverhältniſſe wünſcht,
aber bittet, von weiteren Bewerbungen ſo lange
Abſtand zu nehmen, als dieſe Wünſche nicht in
Erfüllung gegangen ſind.
Schenken Sie bitte nicht einer jungen Haus=
frau
, die aus dem Rheinland ſtammt, etwa einen
Kochtopf, ſelbſt wenn Ihr praktiſcher Sinn und
Ihr Verwandtſchaftsgrad als liebende Tante
Sie dazu berechtigt glaubt. Sie deuten damit
an, daß die Kochtalente der jungen Haushalts=
befliſſenen
noch in den Kinderſchuhen ſtecken und
es ſehr nützlich wäre, wenn ſie ſich einmal mit
den Uranfängen dieſer nützlichen Kunſt beſchäf=
tigen
würde.
Ich war einmal mächtig erſtaunt, als meine
brave Lieſe, die ſeit Jahren Herrſcherin meiner
Wäſchbeſtände und Miniſter für leibliche An=
gelegenheiten
(mit dem Kochlöffel als Abzei=
chen
) war, laut losheulte, beim Erblicken der
ſchönen Strümpfe, die mit einem Tannenzweig
geſchmückt auf ihrem Gabenplatz lagen: Nuwill
mich mein trautſtes gnäd’ges Madamchen nich
mehr behalten, nu muß ich mir eine andere
Stelle ſuchen! Tränentrocknend mich betätigend
erfuhr ich, daß ich einen großen Fehler mit mei=
ner
praktiſchen Regung gemacht hatte Strümpfe
ſchenken bedeutet den Wunſch: Pack dich, mein
Lieber, mach dich auf die Strümpfe! Eine Kette
ſoll man ſchenken, wenn einem dran liegt, je=
man
an ſich zu feſſeln, und das ſei dem jungen
Mann zugeraunt, der eine gewiſſe Unbeſtändig=
keit
in den Gefühlen ſeiner Liebſten herausfühlt
ſicher wird ſie treu wie Gold dadurch wer=
den

aber Bedingung: die Kette muß auch echt
ſein! Mit Tombak bezwingt man das launen=
hafte
Mädchenherz nicht! So glaubte man früher
jetzt kann man die Ungetreue vielleicht ſchon
mit Baſt= oder Holzkette zur Anhänglichkeit be=
kehren
! In den Zweigen der Miſtel, die noch
grünt, wenn alles Leben ſchlafen gegangen iſt,
erblickt holder Aberglaube eine Wünſchelrute für
alle Schätze der Erde und außerdem verleiht ſie
den Frauen Fruchtbarkeit. Einer jungen Dame
einen Miſtelzweig zu überreichen, könnte zu
Mißverſtändniſſen, als Uebermittler ernſtlicher
Abſichten Veranlaſſung geben.
Es iſt manchmal gut, unbeſchwert von Wiſſen
um alle Deutungen und myſtiſchen Zuſammen=
hänge
durchs Leben zu gehen, denn ſonſt würde
das Schenken zu Weihnachten noch mehr Koof=
ſchmerzen
bereiten, als es jetzt ſchon zu tun
B.
pflegt.
mit Rat und Cat.
Pflege der Möbel.
Sollen die Möbel einer Wohnung tadellos
ausſehen, ſo müſſen ſie auf die richtige Weiſe
gepflegt werden. Eichenmöbel werden in der
Farbe ſehr verſchönt, wenn man ſie von Zeit zu
Zeit mit warmem Bier abwäſcht. Bedingung iſt
natürlich, daß man das Möbelſtück hinterher
ſehr ſorgfältig mit einem weichen Tuch trocken

Die
Der
wieſtieren
mu
0.
ſe haben
nicht

tun, als
Hull hol
Was
Fenötig. Wa
ſaße
ch. und

reibt. Nußbaummöbel müſſen ab und zu Müinen noch
einem in Petroleum getauchten Lappen aſcſt um ein
rieben werden. Für Mahagonimöbel iſt (ſ). Der lan
ausgezeichnet. Man nimmt am beſten einen rſicherer 2
derlappen, den man in Waſſer ausgewrurglſlte. Gr.
hat, dem ein Eßlöffel Eſſig zugeſetzt wuuiſln Geſich
Man muß mit einem weichen Tuch nachpolie
Hat ein Tiſch durch heiße Schüſſeln häß
Ränder und Flecke bekommen, ſo laſſen ſich di
faſt immer entfernen, wenn man die Stel
mit Kampferſpiritus abreibt. Man trägt
mit einem weichen Tuch auf und reibt dann
gewöhnliche Weiſe nach.
Allerlei Kniffe im Haushalt.
Wenn eine Nähnadel rauh iſt und ſich ſchld
durch den Stoff ſchieben läßt, legt man ſie
den Fußboden und rollt ſie mit der Schuhſo
hin und her. Sie iſt dann meiſt wieder
brauchbar. Wenn man Mandeln backen Eu
ſtreut man auf das Brett etwas Zucker; de
ſpringen ſie nicht ſo leicht umher. Pökelflo
ſchmeckt wie friſches Fleiſch, wenn man es
dem Gebrauch einige Stunden in Milch legt.
Ueberreife Tomaten werden wieder feſt, wi
man ſie für etwa 20 Minuten in Salzwa/t
legt. Wenn man nur das Weiße eines 6
gebrauchen will, ſticht man in das dickere E
des Eis ein Loch und läßt ſoviel Eiweiß
auslaufen, wie man benötigt. Man verſchl
dann das Ei wieder, indem man einen Trope
Eiweiß darauf tut. Das Gelbe wird ſich im
vollkommen friſch halten. Wenn man Wa
und Seidenbluſen wäſcht, ſoll man in das lei
Spülwaſſer etwas Streuzucker tun. Die Bluue
bekommen dann eine gewiſſe Steifheit, ſo
der Stoff wie neu ausſieht. Wenn man W
ſachen am Einlaufen hindern will, ſoll n
dem Waſchwaſſer 2 Teelöffel Glyzerin zuſet
Weihnachtskerzenhalter auffriſchen, eine Baſt,
für Kinder.
Nach vorheriger Prüfung auf ihre Brauf
barkeit werden die Kerzenhalter vor allem 7
den anhaftenden Kerzenreſten befreit. Dazu
hitze man einen großen Topf Sodawaſſer, lege
Halter hinein und bürſte ſie gründlich ab. Na,
mals mit heißem Waſſer gebrüht, werden
dann in der heißen Ofenröhre getrocknet, wor
ſie mit Maſchinenöl in den Scharnieren und
lenken wieder beweglich gemacht werden A‟
man ſie noch farbig verſchönen, ſo überpin?
man ſie mit rotem, grünem und blauem Spi
uslack.
Praktiſcher Korkenheber an ſchon geöffneter
Flaſchen.
Iſt eine Flaſche mit dem Korkenzieher *
öffnet worden, ſo muß man ſie meiſt mit ein!
unbeſchädigten anderen Korken verſchließen, A.
mit der Inhalt nicht nurch Luftzutritt verdir
Um dieſen zweiten Kork dann immer leicht E
Zieher herausheben zu können, lege man 4
Leinenband mit etwa fingenlangen Enden Oi
dem Eindrücken in den Flaſchenhals man ka!
ihn nun raſch mit dieſen lockern und herau
heben.
Praktiſche Schuhpolierer aus altem Samt=
Nei
Sebenſ
Aus einem 2025 Zentimeter langen u."
1215 Zentimeter breiten Stück alten Sa 7
nähe man ein Säckchen, das man mit eine
ebenſolchen a s verbrauchten Strumpflängen
doppelter Lage abfüttert, um den Rand dann 7..e
Schrägſtreifen oder alter Vorte einzufaſſen. Ra10
übergeſtreift, poliert dieſe Handſchuh die
kremten Schuhe ſehr ſchnell und fann auch ve‟
Zeit zu Zeit leicht einmal gewaſchen werden, m.
immer wieder gute Dienſte zu leiſten.

[ ][  ][ ]

Sonntag, 22. Dezember 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 351 Seite 17

NAAL TAEIAUA

Grimsbay ſchien ſich mit dieſer Tatſache abzufinden, denn er
ſub ſofort ſeine oppoſitionelle Haltung auf. Obwohl es in ihm
irte und brodelte, beherrſchte er ſich, um nicht durch eine Un=
verlegtheit
etwas zu tun, was in der gegenwärtigen Situation
ſr ihn von ſchweren Folgen geweſen wäre. Im übrigen fühlte
ſich beruhigt. Die Hausſuchung hatte er nicht zu fürchten, da
darauf vorbereitet geweſen war. Er hätte ſich verwünſchen
ſnmen, daß ihm ſein choleriſches Temperament wieder einen
treich ſpielte.
Die Durchſuchung der Räume ging durch die mit dieſer
ſrheit vertrauten Beamten Hull beteiligte ſich jetzt ſelbſt
gran ſchnell vonſtatten, ohne deshalb nicht auch gründlich
macht zu werden. Keine Schublade wurde überſehen, Ofen,
ſülder und die Wände, ja ſogar die Türrahmen fanden gewiſſen=
ſuifte
Beachtung, aber trotz dieſes Aufwandes an Fleiß, Ge=
zicklichkeit
und geſchulter Arbeit konnte nichts Verdächtiges oder
glaſtendes, am wenigſten der Bericht Kelleys gefunden werden.
ingeachtet dieſes Ergebniſſes beharrte Inſpektor Hull bei der
ſteinung, daß in dieſem Hauſe ein verborgener Safe wenn
uch in kleinen Ausmaßen irgendwo in die Wand eingelaſſen
ſin mußte. Davon konnte ihn auch das Negative der Haus=
ſchung
nicht abbringen. Ob Kelleys Notiz noch exiſtierte, wagte
zu bezweifeln. Ihm, dem langjährigen Kriminaliſten, erſchien
ſelbſtverſtändlich, daß man ein derart belaſtendes Schriftſtück
ffort vernichtete, wenn man es fand. Die übrigen Umſtände
ſinnte er nicht da tappte er völlig im Dunkeln, denn Gerſon
utte in ſeiner knappen Art den Befehl für dieſe Aktion nur
app umriſſen. Blieb noch die Möglichkeit, unten genau nach=
forſchen
, wovon er ſich aber auch alles andere als einen Erfolg
hrſprach.
Sie weigern ſich alſo, mir zu ſagen, wo ſich der Behälter
den zwei Schlüſſeln befindet? erkundigte er ſich noch einmal.
Ich habe das Feuerzeug von einem Freund als Andenken
kommen und hatte keine blaſſe Ahnung von dem verborgenen
nhalt, beteuerte der Gefragte ſcheinheilig.
Schlecht gelogen. Sie ſind ein Stümper, Grimsbay. Ich
ſitte Ihnen mehr Phantaſie zugetraut, nicht dieſen öden, abge=
ſtoſchenen
Witz mit dem unbekannten Freund. Ihre Freunde
ſinterlaſſen keine Feuerzeuge, ſondern beſtohlene Firmen, be=
iet
1c
ogene Menſchen und ruinierte Exiſtenzen. Gehen wir wieder
ſnab!"
Die Suche wurde in den unteren Räumen fortgeſetzt.
Der Inſpektor hatte kaum die Treppe verlaſſen, als Cotton
ſoteſtierend auf ihn einſprach.
Ich muß fort zu einer wichtigen geſchäftlichen Beſprechung.
haben keinen Grund, mich hier feſtzuhalten. Das kann ich
ſir nicht länger gefallen laſſen!
Recht hat er, pflichtete ihm der lange Fred bei. Das iſt
Geſchäft hier, wie man mit uns umgeht. Wir haben anderes
tun, als uns die Beine krumm zu ſtehen.
Hull hob abwehrend die Hände.
Was ſind das für lange Reden, meine Herren, lang und
nnötig. Warum ſoviel Atem vergeuden. Wenn ich mich recht ent=
fine
, ſaßen Sie bei meinem Eintritt keineswegs preſſant am
ſch, und nun will jeder ein Nurmi werden. Ich habe mit
uſisnen noch zu ſprechen. Es handelt ſich um nichts Geringeres
ppen
um einen Mord!
Der lange Fred ließ ein erzwungenes Lachen hören. Sein
mlenſicherer Blick glitt zu Cotton, der nicht wußte, was er ſagen
gemn)tfllte. Grimsbay konnte ſeine Ueberraſchung kaum verbergen,
tztrein Geſicht drückte Spannung und Furcht aus.

Kriminal-Eoman
von Josef Kohlhofer
Copy. by Prometheus=Verlag Gröbenzell b. Münch.

Cotton ſteckte dreiſt ſeine Hände in die Hoſentaſchen.
Wir kennen keinen Mörder und gehen auch auf keine Leim=
rute
. Wenn es ſich wirklich um einen Mord handelt, haben wir
chon gar nichts damit zu tun. Freddy und ich machen wohl mal
ne andere Sache, aber in Mord und ſo, nee, da wollen wir nichts
davon wiſſen.
Iſt ja lächerlich, unterſtützte ihn Navy empört, uns mit
ſolchen Dingen zuſammen zu nennen. Grimsbay kennt uns
zur Genüge, um zu wiſſen, daß wir ſo was verabſcheuen!
Er ſah den Inſpektor gekränkt an.
In der Brookſtreet wurde der Schuhmacher Archibald
Wringel erſchoſſen aufgefunden, erklärte dieſer kühl. Er nannte
Tag und Zeit des Verbrechens.
Warten Sie mal, das war ein Dienstag. Freddy, da be=
fanden
wir uns bei Feather, erinnerſt du dich? Das iſt ein
Alibi, woran nicht gedeutelt und gezweifelt werden kann. Wenn
es not tut, bringen wir noch eine Menge anderer Zeugen her,
ereiferte ſich Cotton.

AL

Rundfunkgeräte

B

klangvoll und formschön
Bezug dureh den Fach bandel

Sagen Sie das Ihrem Antwalt. Ich verhafte Sie hier=
mit
wegen dringenden Mordverdachts. Ich werde von jetzt an
alles, was Sie ſagen, gegen Sie benützen.
Auf einen Wink des Inſpektors wurden den beiden Hand=
ſchellen
angelegt. Ihr Toben und Fluchen half nichts, ſie wurden
abgeführt und mit einem Polizeiauto weggebracht.
Grimsbay hatte die Zeit über wortlos dageſtanden. Die
Feſtnahme ſeiner Freunde wirkte wie ein Strahl kalten Waſſers
auf ihn. Er konnte es nicht glauben, daß die Polizei evidente
Beweiſe in Händen hatte. Trotzdem war für ihn die Situation
mehr als gefährlich, denn wenn Cotton oder Navy zu plaudern
anfingen, war er verloren. Die beiden Kerle waren zwar ab=
gebrüht
und mit allen Waſſern gewaſchen, aber er hatte eine
zu große Achtung vor der Schlauheit Gerſons, um nicht auch
dieſe Möglichkeit in das Auge zu faſſen.
Die Durchſuchung fämtlicher Räume war beendet. Bevor
Inſpektor Hull ging, wandte er ſich noch mal an Grimsbay.
Sie werden ſich wahrſcheinlich kindlich freuen, weil wir
nichts fanden. Denken Sie daran, Cotton und Navy haben ſich
auch gefreut und ſind ſchneller hinter vergitterte Fenſter ge=
wandert
, als ihnen die beſte Wahrſagerin prophezeien konnte. Es
gibt ein Sprichwort: Wer viel ſingt, wird leicht heiſer!
Oder ein anderes: Wer das Reißen hat, ſoll nicht zum Tanzen
gehen! Grübeln Sie darüber nach, was es bedeuten ſoll!
Als die Polizei Sallys Salon verlaſſen hatte, ließ ſich
Grimsbay ſchwer in den Seſſel fallen. Er war ſich noch nicht im
klaren, was nun zu tun notwendig ſei, und hoffte im ſtillen,
nichts tun zu müſſen, das den heißen Boden, auf dem er ſtand
noch mehr erhitzen würde. Aber er war in die Hände eines
Menſchen gefallen, hinter deſſen Befehlen das grinſende Geſicht
des Todes ſtand. Grimsbay wußte ſich zwiſchen zwei Feuern,
indes, er verlor den Kopf nicht; war er bedenklich geworden,
ſo ſchrieb er das ſeiner angeborenen Vorſicht und ſeinem ſtän=
digen
Mißtrauen zu. Wenn alle Stricke riſſen, hatte er dafür
geſorgt, daß ihm ein Notweg offen blieb.
Einige Gäſte, die eintraten und ihn in eine Unterhaltung
ziehen wollten, fertigte er mit kurzen Worten ab. Um in ſeiner
jetzigen Stimmung weiteren Fragen auszuweichen, begab er

ſich nach oben, in das Zimmer. Den Safe konnte der Inſpektor
lange ſuchen, er würde ſich hüten, die nächſte Zeit etwas daran
zu machen. Diesmal war er doch ſchlauer geweſen, wenn ihn
auch der Verluſt der Schlüſſel empfindlich traf. Und die ſchwarze
Schatulle?
Bei aller Beſorgnis über die Kenntniſſe und das Wiſſen,
das Hull anſcheinend davon hatte, mußte er doch unwillkürlich
lachen, wenn er daran dachte, wie nahe der Inſpektor dem ge=
ſuchten
Gegenſtand geweſen war, ohne ihn zu ſehen. Dieſer
verflixte Kelleybericht! Warum durfte er ihn nicht vernichten?
Glaubte der Graue etwas zu erfahren, was ihm dienlich ſein
könnte? Wenn es ihm gelang, die ſonderbare Schrift, in der
er geſchrieben war, zu enträtſeln, dann wohl. Eines ſtand feſt:
Das Papier mußte aus dem Hauſe. Er hatte es auf Befehl
des Grauen in ein Kuvert verſchloſſen und verwahrt, d. h. gut
verſteckt, aber der Zufall konnte doch die Naſe des Inſpektors
darauf ſtoßen.
Grimsbay beſchloß, den Grauen ſofort von den Ereigniſſen
des Tages zu benachrichtigen.
Die Telephonglocke oben im Zimmer befand ſich eine
zweite Glocke ſchrillte lärmend in ſeine Gedanken. Er eilte
hinab und erwartete die Stimme Lucys, die zur verabredeten
Zeit nicht gekommen war, zu hören.
Hallo! Hier Grimsbay Sallys Salon! meldete er ſich.
Grimsbay! ſprach eine näſelnde Stimme. Nehmen Sie
ſofort den Bericht Kelleys, ſtecken Sie ihn in die rechte äußere
Manteltaſche, und gehen Sie damit ſpäzieren. Ein Herr mit
blauem Ulſter und ſchwarzem Stock mit ſilberner Krücke wird
Sie um Feuer bitten. Wenn Sie ihm ſeine Zigarre ange=
zündet
haben, können Sie wieder nach Hauſe gehen. Haben
Sie alles verſtanden?
Gewiß! Ich hätte Ihnen noch verſchiedenes mitzuteilen
antwortete Grimsbay, der an dem näſelnden Tonfall des An=
rufers
den Grauen erkannte.
Später werde ich mit Ihnen ſprechen. Was vorfiel, weiß
ich bereits. Ich brachte auch in Erfahrung, wer Cotton und
Navy verpfiff. Führen Sie ſofort meinen Auftrag aus.
Schluß!
Die Verbindung war unterbrochen.
Sooft Grimsbay mit dem Grauen ſprach perſönlich hatte
er ihn bisher nur dreimal geſehen , fühlte er ein ſeltſames
Gefühl des Schauderns. Er verwünſchte Beſt, der ihm die Be=
kanntſchaft
dieſes Mannes vermittelte und ein Geheimnis ſeines
Lebens ausplauderte, das ihn an den Grauen kettete. Woher
Beſt davon erfuhr, war ihm ein Rätſel, aber ſeine Hände
zitterten, wenn dieſer darauf anſpielte. Selbſt Luchy würde ſich
mit Abſcheu von ihm abgewendet haben, hätte ſie Kenntnis von
dieſer Stunde ſeines Lebens bekommen. Alle waren ſie Er=
preſſer
, gemeine Hunde, und er mußte kuſchen, ſtill ſein und
parieren.
Einige Minuten ſpäter ſchritt er bereits die Coltſtreet ent=
lang
. Er bog bei der Limehouſeſtation nach Oſten ab und kam
allmählich nach Stepney.
Verflixt, wie lange ſoll die Sache noch dauern! ſtieß er
unluſtig zwiſchen den Zähnen hervor. Der Brief ſteckte auf=
tragsgemäß
in der rechten Manteltaſche. Er überquerte die
Oxfordſtreet und beſah ſich mechaniſch das Schaufenſter eines
Geſchäftes. Dann ſetzte er ſeine Wanderung ohne Ziel fort.
An einer Straßenecke wäre er beinahe mit einem aus entgegen=
geſetzter
Richtung kommenden Herrn zuſammengeſtoßen.
Verzeihen Sie, der Herr lüftete höflich den Hut, darf
ich Sie um Feuer bitten
Grimsbay muſterte ihn ſchnell. Er trug eine Brille mit
grünen Gläſern; auch paßten Mantel und Stock genau auf die
angegebene Beſchreibung. Somit hatte er den Erwarteten vor ſich.
(Fortſetzung folgt.)

T8.

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ſtatthalter Sprenger zugegen.
Teil nehmen ſämtliche Gliederungen der Partei und

die Spitzen der Behörden.
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Ausgabe von Spenden an die vom WHW. Betreuten.
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Seite 18 Nr. 351

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

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Nenber. Prauen und Soldolen

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Anschlag auf Schweda

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2. Weihnachtsfeiertag
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