Darmstädter Tagblatt 1935


15. Dezember 1935

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Nummer 344
Sonntag, den 15. Dezember 1935 197. Jahrgang

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denhafte Zuſpitzung in England.
huiſche Enkrüſtung gegen die Regierung Baldwin. Scharſe Angrifſe gegen Außenminiſter Hoare.
jndeukige Ablehnung der Pariſer Friedensformel durch die engliſche Oeffenklichkeik. Unkerhaus=
Ausſprache am kommenden Donnerskag mit großer Spannung erwarkel.

Kriſe in London.

London, 14. Dez. (United Preß.)
ſtErgebnis der durch den franzöſiſch=engliſchen Plan her=
une
Lage ſteht die nationale Regierung Englands mög=
ee
vor einer Kriſe. Nicht nur die Arbeiterpartei befindet
ppoſition. Auch die öffentliche Meinung hat einen gewiſ=
zuauf
einige konſervative Parlamentsmitglieder ausgeübt
üchtung, den Völkerbund zu unterſtützen.
organgenen Dienstag hat Baldwin im Unterhaus er=
ſere
Lippen ſeien verſiegelt. Aber er hat auch angedeutet,
ſtAbgeordneten für und mit ihm ſtimmen würden, wenn
Jahrheit wüßten.
Widie United Preß aus guter Quelle erfährt, habe Bald=
aſerKriegsdrohungen
Muſſolinis nachgegeben. Sowohl Eng=
tauch
Frankreich hätten von Muſſolini einen unmißver=
ſiſchr
Hinweis erhalten, daß eine Ausdehnung und Ver=
fyhu
der Sanktionen Krieg bedeuten würde. England habe
Mieſer Drohung nicht nachgeben wollen. Frankreich jedoch
ſu Rückzug gedrängt und wollte ſogar die Garantie zu=
ſeite
, nach welcher es ſich verpflichtet habe. England im Falle
ſagriffs im Mittelmeer ſeine Unterſtützung zu geben.
ſü habe dabei die Anſicht vertreten, daß der weſentlichſte
risſes engliſchen Volkes der ſei, England aus einem Kriege
poeſaiſte. Darum habe er ſein Ohr den Friedensplänen Lavals
r Allem Anſchein nach werde nunmehr am kommenden
rag im Unterhaus auf Baldwin ein Angriff erfolgen, der
ſeveiſe ſeinen Höhepunkt darin finden wird, daß Außen=
töoare
ſeinen Rücktritt erklären wird, und zwar im Hin=
ſilie
aktive Rolle, die er in den Verhandlungen mit Laval
Friedensplan geſpielt hat.
ede Enkrüſtung in der engliſchen Oeffenklichkeit
EP. London, 14. Dezember.
Veröffentlichung der Pariſer Friedensbedingungen hat
ᛋüder Entrüſtung gegen die Regierung einen neuen Auf=
weben
, andererſeits aber auch den Eindruck vertieft, daß
Im Kuliſſen Dinge vorgegangen ſind, die ſich noch der Be=
mentziehen
. New=Chronicle gibt dieſer Auffaſſung Aus=
yan
er ſchreibt, der einzige Schlüſſel zum Verſtändnis die=
iensbedingungen
ſei die Furcht davor, daß Muſſolini die
als Caſus belli betrachtet hätte und England gezwungen
höäre, den Krieg allein und ohne Frankreichs Unterſtützung
ſüpfen.
hynlichen Andeutungen ergeht ſich der Daily Telegraph.
ſreibt das Blatt jedoch, daß, wenn dieſe Gefahr wirklich
hätte, man es bei den übrigen Sanktionen hätte be=
haſſen
können und nicht zur Oelſperre zu greifen brauchte.
B Fall, ſo ſchreibt das Blatt weiter, würde die Annahme
ſmel das Ende des Prinzips der kollektiven Sicherheit
die Times ſchreibt, daß nunmehr die Zukunft des
endes und die kollektive Sicherheit auf dem Spiele ſtehe.
er Formel lehnt das Blatt eindeutig ab, wobei das halb=
organ
erneut feſtſtellt, daß die Vorſchläge in der ganzen
MAusnahme Italiens mit einem Entrüſtungsſturm aufge=
Qworden ſeien und die Veröffentlichung des Wortlautes
England noch ſonſtwo die durch die erſten Berichte ver=
AtBefürchtungen beſchwichtigt habe.
ichts der Undurchſichtigkeit der ganzen Lage erwartet
mit ſteigendem Intereſſe die für Donnerstag feſtgeſetzte
Ae im Unterhaus, zu der die Arbeiterpartei ein Miß=
dtum
gegen die Regierung eingereicht hat. Die Tatſache,
Wnminiſter Sir Samuel Hoare ſeinen Urlaub unterbrechen
an dieſer Ausſprache teilzunehmen, wird allgemein her=
Engliſches Weißbuch
(ier den ikalieniſch=abeſſiniſchen Konflikk.
DNB. London, 14. Dezember.
Weißbuch der britiſchen Regierung, das die auf den
Awiſchen Abeſſinien und Italien bezüglichen Schriftſtücke
purde am Samstag mittag in London veröffentlicht. Es
Anit der Wiedergabe der Note, die der Vorſitzende des
Eusſchuſſes dem abeſſiniſchen und dem italieniſchen Ver=
n
18. September ausgehändigt hat. Es bringt ferner
ammenfaſſung der mündlichen Feſtſtellungen des italie=
Aelegierten vom 22. September, die Antwort der abeſſi=
RMlegierung auf die Vorſchläge des Fünferausſchuſſes (23.
Reur), ein Telegramm von Hoare in Genf am 2. Novem=
W Mitteilung Hoares an Drummond vom 10. Dezember,
er zei weitere Mitteilungen Hoares vom gleichen Datum
ngliſchen Geſandten in Addis Abeba. Der letzte Teil des
Mes enthält die von Laval und Eden am 12. Dezember
izehaltenen Reden.

Frankreichs Rolle.

* Paris, 14. Dezember. (United Preß.)
ieſigen politiſchen und diplomatiſchen Kreiſen iſt die Auf=
Anzutreffen, Frankreich ſei bei der Durchführung der
VVorſchläge der eigentliche Verlierer, weil ja
AUlsſicht genommene Schaffung eines Korridors von Abeſſi=
dem
Eritrea=Hafen Aſſab dieſen zu einer übermächtigen
nz für den franzöſiſchen Hafen Djibouti machen werde,
wenn eine direkte Eiſenbahn von Addis Abeba nach
ut werde. Dieſer Verluſt ſei nicht zu unterſchätzen. Denn

man müſſe bedenken, daß das geſamte wirtſchaftliche Gedeihen
Franzöſiſch=Somalilands einzig und allein auf dem wertvollen
Handel Djiboutis mit Abeſſinien beruhe.
Während man nun behauptet, Frankreich ſei der Verlierer, ſo
bezeichnet man England als den Gewinner der in Paris
in Ausſicht genommenen Löſung. Denn mit dem Verzicht
Italiens auf Aſſab verſchwinde die Bedrohung
der Bab el Mandeb=Straße durch die Italiener
ſogutwie völlig, und die Engländer könnten von da an den
Seeweg nach Indien als geſichert anſehen. Das bringe
England einen ungeheuren ſtrategiſchen und wirtſchaftlichen
Vorteil.
Gleichzeitig betont man in hieſigen politiſchen Kreiſen, daß der
geſtern veröffentlichte Pariſer Plan den Italienern zwar das
Koloniſationsrecht über ein an den Sudan und Britiſch=Kenia an=
grenzendes
rieſiges Gebiet gebe, Italien aber das Recht
vorenthalte, die alleinige Polizeigewalt über
dieſes Land auszuüben und die abeſſiniſchen
Einwohner oder die weißen Siedler mit älteren
Landanſprüchen zu enteignen. Man glaubt allerdings,
daß dieſer Teil des Friedensplans für Italien auf lange Zeit oder
auf immer keinerlei praktiſche Bedeutung haben werde, da nach
abeſſiniſchen Erklärungen die Eingeborenen
jener Gegend nicht einen Italiener unter ſich
dulden werden, alſo von ſeiten der Bevölkerung
ſelbſt rieſige Schwierigkeitenfürdieitalieniſchen
Siedler bevorſtehen. Immerhin ſo ſagt man hier, könne
Muſſolini bei einer Verwirklichung dieſes Friedensplanes ſich
rühmen, daß er für den Abfluß der italieniſchen Uebervölkerung
umfangreiche Koloniſationsrechte erlangt habe, ein Ziel, das ja
eines der Hauptgründe des italieniſchen Feldzuges ſei.
Für Abefſinien nicht erörkerungsfähig.
DNB. Addis Abeba, 14. Dezember.
Der abeſſiniſche Außenminiſter erklärte, daß ſein Land, das
ſchon vor dem Ausbruch der Feindſeligkeiten durch den Kaiſer ſtets
ſeine Friedensbereitſchaft erklärt habe, auch jetzt jederzeit zum
Frieden bereit ſei. Es müſſe ſich jedoch um einen ehrenvollen
Frieden für Abeſſinien handeln, da dieſes Land weder
angegriffen, noch Verträge verletzt habe.
Ueber die franzöſiſch=engliſchen Vorſchläge äußerten ſich ver=
ſchiedene
Mitglieder der Regierung dahingehend, daß die Gegen=
leiſtung
für die Gebietsabtretung in Tigre gar nicht erörterungs=
fähig
ſei. Man glaube, daß der Kaiſer auch eine Erſchließung Abeſ=
ſiniens
ſüdlich vom 8. Breitengrad durch Italien ablehnen werde.
Eine amtliche Stellungnahme zu den Vorſchlägen iſt von Sei=
ten
der abeſſiniſchen Regierung noch nicht erfolgt. Die Berater der
Regierung halten ſich noch immer in Deſſie auf, dürften jedoch
bald nach Addis Abeba zurückkehren.
Ikalien denkk vorläufig nicht an demobilmachung.
EP. Rom, 14. Dezember.
Angeſichts des in Frankreich und England entbrannten Strei=
tes
um die Vorſchläge Laval=Hoare denkt man in Italien noch an
keine Demobiliſierung, weder auf geiſtigem und wirtſchaftlichem,
noch auf militäriſchem Gebiet. Der offiziöſe Popolo d’Italia be=
tont
, da die Waffenſendungen nach Abeſſinien fortgeſetzt würden,
habe Italien allen Grund, auf ſeiner Entſchloſſenheit und Wach=
ſamkeit
zu beharren. Wenn Schmuggler und Abenteurer dem wil=
den
Afrika automatiſche Waffen und Dumdum=Geſchoſſe für eine
Sache lieferten, die nicht der europäiſchen Zuſammenarbeit und
noch weniger der Ziviliſation diene, habe Italien das volle Recht,
die Entſendung von Verſtärkungen zum Schutze
ſeiner Kolonien und zur Sicherheit ſeiner Söhne fortzu=
ſetzen
. Italien verfüge noch über bedeutende Kraftreſerven. Die
Lage erfordere eine kaltblütige und realpolitiſche Würdigung.
Die Stampa wendet ſich gleichfalls gegen jeden Abbau des
Unternehmens in Oſtafrika und ſchreibt, die Sicherung der italie=
niſchen
Beſitzungen in Oſtafrika und die Expanſion für den Be=
völkerungsüberſchuß
bildeten die Beweggründe der italieniſchen
Expedition. Jeder ernſte Verſuch zur Löſung des Konfliktes müſſe
dieſe beiden Erforderniſſe erfüllen. Zu dem vorgeſchlagenen
Löſungsentwurf ſeien noch Erläuterungen erforderlich, um zu be=
weiſen
, wie ſehr dieſes Ziel befriedige. Die Lage könne ſich nur
allmählich entwirren. Die Italiener dürften ſich jedoch keinem un=
berechtigten
Optimismus hingeben.
Auch der Corriere della Sera verlangt, daß die Haltung des
italieniſchen Volkes unverändert bleibe, bis Muſſolini eine Ent=
ſcheidung
getroffen habe, der man vertrauen dürfe. Die Antwort
der abeſſiniſchen Regierung zeige, daß ſich Abeſſinien allen ernſten
Verhandlungen verſchließen und zu keinerlei Zugeſtändniſſen be=
reit
ſei, die zu einer Löſung des Streitfalles führen könnten.
Prüfung der engliſch=franzöſiſchen Verhandlangs=
grundlagen
in Rom.
Von amtlicher italieniſcher Seite wird erklärt, daß die im
Gang befindliche Durchprüfung der von Frankreich und England
unterbreiteten Verhandlungsgrundlagen bei ihrem ſehr ver=
wickelten
Charakter noch mehrere Tage in Anſpruch nehmen
werde. Es könne aber ſchon jetzt mit Sicherheit geſagt werden,
daß die italieniſche Regierung über verſchiedene Punkte werde
Aufklärung verlangen müſſen. Die Aufſtellung der entſprechen=
den
Fragen erfolge in den nächſten Tagen.
Man darf annehmen, daß Italien nicht vor dem Zuſammen=
tritt
des Großen Fasciſtiſchen Rates am 18. Dezember abends
antworten wird.

*Die Woche.
Die zu Beginn der Woche zwiſchen dem engliſchen und
franzöſiſchen Außenminiſter getroffene Vereinbarung, die dann
als Friedensvorſchlag plakatiert wurde, hat der politiſchen Welt
einige nicht ganz leicht zu löſende Rätſel aufgegeben. Dabei
iſt es durchaus nicht von entſcheidender Bedeutung, daß die per=
ſönlichen
Abmachungen zwiſchen Hoare und Laval, die ſchon am
gleichen Tage durch Indiskretionen von franzöſiſcher Seite an
die Oeffentlichkeit gelangten, in England einen Sturm der Ent=
rüſtung
hervorriefen und dann vierundzwanzig Stunden ſpäter
offenbar modifiziert werden mußten. Tatſache iſt, daß der ge=
meinſame
engliſch=franzöſiſche Vorſchlag, der nunmehr auch
Rom und Addis Abeba offiziell übermittelt worden iſt, nicht
unerheblich über das hinausgeht, was bis dahin die Engländer
den Italienern zubilligen wollten. Nach einer italieniſchen Ver=
öffentlichung
vom Freitag ſehen die Friedensvorſchläge Folgen=
des
vor: 1. Italien erhält eine Expanſionszone, die im Weſten
von dem 35. Längengrad und im Norden vom 8. Breitengrad
begrenzt wird; 2. das ſöſtliche Tigre mit Ausnahme von Akſum
wird von Abeſſinien an Italien abgetreten; 3. Abeſſinien ſoll
einen Korridor zum Meer erhalten, der nach dem Eritrea=Hafen
Aſſab führt; 4. die Grenze zwiſchen Ogaden und Italieniſch=
Somaliland ſoll berichtigt werden. Noch am Vorabend ſeiner
Abreiſe nach Paris hat der engliſche Außenminiſter in ſeiner
bekannten Unterhausrede die alte engliſche Theſe verfochten, daß
ein Friedensſchluß in Abeſſinien nur in Frage komme auf
einer Grundlage, die für Italien, Abeſſinien und den Völker=
bund
tragbar ſei. Die engliſche Regierung iſt im allgemeinen
außerordentlich gut unterrichtet, ſobald es ſich um ihr wichtig
erſcheinende Fragen handelt. Man muß daher annehmen, daß
das engliſche Kabinett und erſt recht der engliſche Außenminiſter
die Einſtellung der im Völkerbund vertretenen Staaten bei den
Verhandlungen mit Frankreich durchaus kannte, und daß alſo
zum Beiſpiel die Erklärung des mexikaniſchen Delegierten Gomes
in der Freitag=Sitzung des 18er=Ausſchuſſes nicht überraſchend
kam. Herr Gomes erklärte rund heraus, daß nur eine Löſung
des italieniſch=abeſſiniſchen Konflikts in Frage komme, die von
Abeſſinien frei angenommen werde. Jede andere Beilegung
ſtehe im Widerſpruch zum Völkerbundspakt. Mexico ſei bereit,
das Erdöl=Embargo gegen Italien durchzuführen. Im Anſchluß
daran betonte der ſchwediſche Delegierte, daß der Völkerbunds=
pakt
auch weiterhin auf den italieniſch=abeſſiniſchen Streit ſtrikte
angewandt werden müſſe. Die Tatſache, daß der engliſch=
franzöſiſche
Friedensplan den beiden kriegführenden Mächten
bereits unterbreitet ſei, enthebe den Völkerbund nicht ſeiner
Pflicht, die Paktbeſtimmungen noch immer anzuwenden, um ſo
mehr, als ja der italieniſch=abeſſiniſche Krieg noch immer fort=
dauere
. Man könne natürlich die Beratung über weitere Sank=
tionen
ohne größeren Schaden um einige Tage herausſchieben,
das ändere aber nichts daran, daß der 18er=Ausſchuß auch weiter=
hin
die Aufgabe habe, gemäß dem Völkerbundspakt die Sank=
tionen
zu regeln, um auf dieſe Weiſe den Frieden wieder=
herzuſtellen
. Es heißt, daß dieſe Ertlärungen bei den Ver=
tretern
der europäiſchen Großmächte verärgertes Erſtaunen aus=
gelöſt
hätten. Immerhin aber gab der engliſche Völkerbunds=
miniſter
Eden daraufhin doch die Erklärung ab, daß England
niemals wankelmütig ſein werde in der Verfolgung der zwei
großen Ziele: der Wiederherſtellung des Friedens und der Auf=
rechterhaltung
der Völkerbundsautorität.
Der Genfer Völkerbund hat es im Augenblick wirklich nicht
leicht, denn inzwiſchen hat ſich auch, wie das Völkerbunds=
ſekretariat
veröffentlichte, der Negus in einem ſehr entſchiedenen
Telegramm gegen den Hoare=Lavalſchen Friedensplan gewandt.
Der Plan, ſo heißt es, fordere Abeſſinien auf, Italien unver=
züglich
die Hälfte ſeines Gebietes abzutreten und ihm die Kon=
trolle
über die verbleibende Hälfte zuzugeſtehen, was praktiſch
die ſpätere Annektion dieſer Gebiete vorbereite. Eine offizielle
Antwort auf dieſe Vorſchläge könne nicht gegeben werden, anſtatt
deſſen müſſe die Einberufung der Völkerbundsverſammlung ge=
fordert
werden, welche die an Abeſſinien geſtellten Zumutungen
prüfen und beurteilen ſolle. Inzwiſchen hat man ſich in Genf
geholfen und durch die Einberufung des Völkerbundsrates
einige Tage Zeit gewonnen.
Was will in Wirklichkeit England? Das iſt die große
Frage dieſer Tage. Die Pariſer Vereinbarungen haben in der
engliſchen Oeffentlichkeit, wie ſchon erwähnt, einen Sturm der
Entrüſtung ausgelöſt, der ja dann auch zu gewiſſen Abſchwächun=
gen
geführt hat. Sehr aufſchlußreich iſt ein Leitaufſatz der
Times Esſei bereitsklar, ſo erklärt dieſe führende eng=
liſche
Zeitung, daß die in Paris entworfene Ver=
handlungsgrundlage
weder für den Negus noch
für den Völkerbund annehmbar ſei. Falls die
Pariſer Vorſchläge wirklich mit den Preſſe=
berichten
übereinſtimmen ſollten, könnten ſie
mit den Völkerbundsverpflichtungen nicht in
Einklang gebracht werden. Der von London ein=
geleitete
Vermittlungsverſuch habe keine Aus=
ſicht
auf Erfolg gehabt und ſei tatſächlich be=
reits
fehlgeſchlagen. Bereits der ungefähre Inhalt der
Pariſer Vorſchläge habe eine allgemeine Erregung hervor=
gerufen
, deren Tiefe und Stärke die engliſche Regierung kaum
mißverſtanden haben könne. Wenn England in der Unterſtützung
der gemeinſamen Sache irgendwie nachlaſſen ſollte, dürfte das
im Innern tiefe und bittere Enttäuſchung und Empörung aus=
löſen
. Außerhalb der Grenzen Englands würde der gute Ruf
der britiſchen Staatsmänner und das Vertrauen zur britiſchen
Ehrlichkeit in beklagenswerter Weiſe geſchädigt werden:.
Niemand nehme an, daß der Friedensſchritt die Richtung ge=
nommen
hätte wie jetzt, wenn er vom britiſchen Kabinett
ausgegangen wäre. Er trage das Kennzeichen der beſonderen
Bedürfniſſe, die ſich für Laval aus ſeiner Lage ergaben
Indeſſen ſei nichts Unwiderrufliches geſchehen. Weder die Ver=
nunft
noch die Ehrlichkeit erforderten, daß die Regierung auf
Bedingungen beharren ſolle, die niemals hätten vorgeſchlagen
werden dürfen. Die Regierung müſſe unmißverſtändlich be=
weiſen
, daß ihre eigene Politik unverändert ſei, die in der unge=
ſchmälerten
Aufrechterhaltung der Völkerbundsaktion beſtehe.
Auch einige Bemerkungen der Morning=Poſt ſind deswegen von
beſonderem Intereſſe, weil dieſe konſervative Zeitung bisher
eine ausgeſprochene italienfreundliche Haltung eingenommen hat.
Ueber den Inhalt des Parifer Plans habe, ſo wird dort be=

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Seite 2 Nr. 344

Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 15. Dezembe=

hauptet, anfangs eine geteilte Meinung unter den Miniſtern
geherrſcht, eine Verwerfung hätte jedoch zum Rücktritt Hoares
geführt. Man habe ſich dann im Kabinett auf der Grundlage
geeinigt, daß der Friedensplan nur als ſelbſtloſer Ver=
ſuch
einer Eröffnung von Verhandlungen und
nicht als Regelung betrachtet werden ſolle, die von der
britiſchen und franzöſiſchen Regierung als gerecht vertreten
werden würde. In politiſchen Kreiſen glaube man, daß nunmehr
die engliſche Regierung freie Hand habe, ſich von der Verant=
wortung
für den Plan loszuſagen, falls er von Italien, Abeſ=
inien
oder dem Völkerbund verworfen werde.
Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß es dem engliſchen
Außenminiſter Sir Samuel Hoare in Paris in erſter Linie
darauf angekommen iſt, Frankreich auf ein gemeinſames Vor=
gehen
mit England in der abeſſiniſchen Frage endgültig feſt=
zulegen
, und daß er aus dieſem Grunde den beſonderen Bedürf=
niſſen
der franzöſiſchen Politik weitgehende Zugeſtändniſſe ge=
macht
hat. Ein gemeinſames Vorgehen der beiden weſtlichen
Großmächte iſt zuſtandegekommen. Was aber geſchieht, wenn,
wie die Engländer annehmen, eine oder mehrere der drei in
Frage kommenden Inſtanzen den Friedensvorſchlag ablehnen?
Nach der Auffaſſung der engliſchen Preſſe wird die Regierung
des Inſelreichs dann dieſen Verſuch als fehlgeſchlagen anſehen.
Damit wird aber dann auch in logiſcher Folge das jetzt er=
reichte
Zuſammengehen mit Frankreich außerordentlich proble=
matiſch
, und man dürfte dann alſo im großen ganzen wieder
einmal daſtehen, wo man vor der Pariſer Begegnung der beiden
Außenminiſter ſtand.
Das Deutſche Reich iſt an all dieſen Fragen nicht unmittel=
bar
intereſſiert, und es kann nicht die Aufgabe des deutſchen
Volkes ſein, für den einen oder den anderen, oder für dieſe
oder jene Löſung Partei zu ergreifen. Um ſo aufmerkſamer aber
werden wir die Dinge zu verfolgen haben, als ja das gegen=
wärtige
Geſchehen nicht nur mittelbar ſtarke allgemeine Wir=
kungen
auslöſt, ſondern auch für die kommende Entwicklung
außerordentlich lehrreich und aufſchlußreich iſt. Der engliſche
Premierminiſter Baldin hat dieſer Tage den Völkerbund
einer außerordentlich ſcharfen Kritik unterzogen. Der abeſſiniſche
Konflikt mit allem Drum und Dran erweiſt täglich von neuem
das Verſagen der ſchönſten Theorie, wenn der Augenblick prak=
tiſches
Handeln verlangt. Immer deutlicher zeigt es ſich, daß
mit der Einſtellung der europäiſchen Nachkriegspolitik die großen
Fragen der Gegenwart und Zukunft nicht zu löſen ſind. Vor
große Aufgaben und vor große Entſchlüſſe ſehen ſich die Staats=
MI.
männer der Welt geſtellt.
Das entkhüllte Geheimnis.
Der engliſch=franzöſiſche Plan über den Aus=
gleich
zwiſchen Abeſſinien und Italien iſt jetzt in Genf veröffent=
licht
worden. Er nimmt für ſich ſelbſt nur in Anſpruch, daß er
lediglich Anregungen enthalten ſoll. Er iſt auch
durch nachträgliche Korrekturen ſo vorſichtig und allgemein ge=
halten
, daß er von dem entſcheidenden Teil, der italieniſchen
Wirtſchaftskonzeſſion, mehr den Rahmen enthält, der durch wei=
tere
Verhandlungen zwiſchen dem Völkerbund und Abeſſinien erſt
ausgefüllt werden wird.
Ganz zweifellos iſt der Plan nachträglich in einer
Reibe von Punkten auf den ſtürmiſchen Einſpruch
der engliſchen Oeffentlichkeit hin geändert
worden. Die Abtretungen, die Abeſſinien zugemutet werden,
ſind kleiner, als urſprünglich vorgeſehen war, dagegen iſt das
Koloniſationsgebiet noch weiter nach Weſten bis zum 35. Längen=
grad
hin ausgedehnt worden. Es umfaßt den größten Teil der
Grenze zwiſchen Abeſſinien und dem engliſchen Kenia=Land, geht
über den Rudolph=See hinaus und faſt bis zur Weſtgrenze Abeſ=
ſiniens
, tief in die Provinz Kaffa hinein, um im Norden ent=
lang
dem 8. Breitengrad vielleicht 200 Klm. ſüdlich von Addis
Abeba zu verlaufen, bis es auf die eigentliche Grenze des künf=
tigen
italieniſchen Somalilandes ſtößt.
Aber auch bei den eigentlichen Abtretungen klingt die Be=
zeichnung
Grenzberichtigungen ſehr wohlwollend. An
Quadratkilometern würde Italien recht erheblichen Zuwachs er=
halten
, freilich in der Hauptſache unfruchtbares Land. Ein Aus=
gleich
jedoch für den ſchmalen Korridor, den Abeſſinien zum Ha=
fen
Aſſab bekäme, wäre es nicht. Dieſer neue abeſſiniſche Korri=
dor
würde ſich als ein ganz ſchmaler Flaſchenhals zwiſchen Ita=
lieniſch
=Erytrea und Franzöſiſch=Somaliland einklemmen, womit
dann Abeſſinien einen unabhängigen Zugang zum Meer beſitzen
würde.
Das Entſcheidende für die Beurteilung aber
iſt das an Italien in Ausſicht geſtellte Koloni=
ſationsgebiet
, das fruchtbare Provinzen und reiche Roh=
ſtofflager
umfaßt. Formell würde es dem Negus unterſtehen. Die
abeſſiniſche Verwaltung ſoll aber durch ein Unterſtützungskomitee,
in dem Italien zwar keine Monopolſtellung, aber doch einen be=
vorrechtigten
Platz einnehmen würde, ausgeübt werden. Alles;
einzelne bliebe dem Völkerbund überlaſſen, vor allem, wie die
Sicherheit der italieniſchen Staatsangehörigen und die freie Ent=

Von Heinrich Weinſtock.

Wenn neben den großen, lichten und düſteren Geſtalten aus
der Sagenwelt unſeres eigenen Volkes auch Achill und Herakles,
Odyſſeus und Theſeus, Helena und Penelope mit ihren Taten
und Leiden, ihren Freunden und Feinden, und inmitten ihrer
bunten Welt von Abenteuern und Präfungen, von Göttern und
Ungeheuern mit unzerſtörbarer Deuatlichkeit und hinreißender
Leuchtkvaft in unſerer Phantaſie leben, ſo verdanken wir das
dem wackeren ſchwäbiſchen Dichter Guſtav Schwab, deſſen ſchönſte
Tagen des klaſſiſchen Altertums 18381810 erſchienen, für
immer neue Jahrgänge heldenverehrender deutſcher Knaben eine
wirkliche Begegnung mit dieſen unvergänglichen Figuren bewirkt
haben. Es iſt kein Zufall, daß dieſer ſelbe Schwab daneben auch
die deutſchen Volksbücher einem weiten Leſerkreiſe erſchloſſen hat.
Zwar war das Wort Raſſe zu ſeiner Zeit noch nicht landläufig,
aber die breite und ſtarke Wirkuig der klaſſiſchen Sagen begreift
ſich ſchließlich doch nur aus eizier nahen Verwandtſchaft deut=
ſchen
und griechiſchen Weſens. Gerade die Sagen und ihre Wir=
kungen
beweiſen überzeugend, daß neben oder beſſer vor einer
Wahlverwandtſchaft des Geiſtes die mächtigere Verwandtſchaft
des Blutes beſtanden haben muß, die es erſt begreiflich macht,
wvarum nirgendwo im Abendlande ein tieferes Verſtehen des
Griechentums erſtrebt und erreicht wurde als bei uns Deutſchen.
Heute ſind wir uns dieſer tieferen Verbundenheit mit den
Griechen bewußt geworde, und dieſes Erlebnis mußte zu der
nenen Begegnung mit dem Griechen führen, die ſich heute voll=
zieht
und die uns den wirklichen Geſtaltkern des griechiſchen
Weſens nahe zu bringen verſpricht, den in kurze Formel ge=
bracht
das Politiſche bildet. Im Lichte dieſer, aus unſeren
eigenen Erfahrungen gewwonnenen Einſicht erhalten alle griechiſchen
Leiſtungen einen neuen Sinn. Eine lebendige Wiſſenſchaft findet
ſich vor der ſchönen Aufgabe, dieſen Sinn allenthalben ſichtbar
zu machen. Dabei gewinnt die Heldenſage eine ganz beſondere
Vedeutung. Denn ſſe ſteht am Eingang zur Geſchichte, ſie
bringt die urſprünglechſte Seelengewalt des Volkes noch unver=
deckt
durch das Sthmuckwerk ſpäterer Verfeinerungen. Im
zweiten Jahrtauſend vor Chriſtus, als die Griechenſtämme über
den Balkan in ihre künftige Heimat eindrangen und zu Land und
See heldenhafte Kämpfe, verwandt der germaniſchen Völker=
wanderungszeit
, beſtanden, in jener Epoche noch nachwirkender
Erinnerungen aus der nordiſchen Urzeit wurden in rhapſodiſcher
Dichtung, von der Homer den ſpäteſten Abſchluß bildet, die
großen Geſtalten und Schickſale der Sage geformt. Kein Wun=
der
, daß ſie mit dem Ethos der echteſten Nordſage zuſammen=

Vom Tage.
Der Führer und Reichskanzler empfing am 12. Dezember den
deutſchen Geſandten in Bagdad (Frak), Herrn Dr. Fritz Grobba.
Die ſchwebende Schuld des Deutſchen Reiches betrug am 30.
November d. Js. 2883,5 Millionen RM. gegenüber 2983.1 Mill.
RM. am 31. Oktober d. Js.. Der Betrag der im Umlauf befind=
lichen
Steuergutſcheine ſtellte ſich auf 890,7 gegen 894,1 Mill. RM.
Für Zwecke der öffentlichen Arbeitsbeſchaffung waren der Reichs=
bank
409,8 (410,6) Mill. RM. Steuergutſcheine als Sicherheit
überlaſſen.
Auf einer Kundgebung des Zweiten Pommerſchen Landes=
bauerntags
am Samstag, an dem auch Generalfeldmarſchall von
Mackenſen teilnahm, ſprach Reichsbauernführer Darré über
Grundſätze nationalſozialiſtiſcher Agrarpolitik.
Am 14. Dezember fand die feierliche Einweihung der Reichs=
ſeeſportſchule
I der Hitler=Jugend bei Prieros in der Mark durch
den Reichsjugendführer Baldur von Schirach ſtatt.
Im Prozeß gegen 15 Mitglieder der Kongregation der Ge=
noſſenſchaft
der Barmherzigen Brüder von Montabaur, die in der
Niederlaſſung Marialindenhof in Dorſten tätig waren und ſich
an den Pflegebefohlenen dieſer Anſtalt vergangen hatten, wurde
am Samstag das Urteil gefällt. Zehn von ihnen wurden teils
zu Zuchthaus, teils zu Gefängnis verurteilt. Der Vorſteher der
Anſtalt und vier Angeklagte wurden freigeſprochen.
Das dreimal wöchentlich erſcheinende Organ des Danziger
Zentrums, die Danziger Volkszeitung iſt, wie von amtlicher
Seite mitgeteilt wird, mit Wirkung vom 13. Dezember 1935 auf
die Dauer von vier Monaten verboten worden.

wicklung ihrer Unternehmungen gewährleiſtet werden ſoll. Von
einer eigenen italieniſchen Polizei iſt dabei nicht die Rede. Es
verſteht ſich aber von ſelbſt, daß eine derartige Siedlung in einem
Gebiet von über 100 000 Quadratkilometern nur organiſiert wer=
den
kann, wenn für den erforderlichen Schutz der Europäer ge=
ſorgt
wird. Das iſt praktiſch nur durch eine eigene Polizei zu er=
reichen
, die natürlich verkapptes italieniſches Militär ſein würde.
In dieſem Teil ſeines Landes würde alſo der Negus künftig
nur noch dem Namen nach Herr ſein. Sonſt würde er nicht mehr
viel zu ſagen haben, als daß gelegentlich ſeine Zuſtimmung ein=
geholt
würde. Und je mehr die Italiener hre Stellung ausbau=
ten
, deſto mehr würde das Land auch aus dem Staatsgefüge
Abeſſiniens heraus wachſen. Das ganze ſcheint übrigens ſo ge=
dacht
zu ſein wie die frühere oſtindiſche Kolonie, mit deren Hilfe
England ſeine Herrſchaft in Indien aufgebaut hat.
Die wichtige Frage aber, wie im einzelnen die Siedlungen
tufgezogen werden ſollen, iſt noch ungeklärt. Alles bleibt dem
Völkerbund überlaſſen, der ſich an einem ſolchen Problem die
Zähne ausbeißen kann. Ein Parlament von 50 Staaten hier
unter einen Hut zu bringen, wird gewiß nicht einfach ſein, wobei
immer wieder unentſchieden bleiben mag, wie weit
England dieſe Schwierigkeiten beabſichtigt hat.
Jedenfalls iſt von dieſen Anregungen bis zur Ausarbeitung eines
wirklichen Planes noch ein weiter Weg. Wenn die engliſche
Preſſe vielleicht auch übertreibt mit ihrer Behauptung, daß der
Plan bereits tot ſei, ſo wird ſich doch ſehr raſch herausſtellen, daß
Monate vergehen können, bevor aus den Anregungen ein auch
in der rauhen Wirklichkeit anwendbarer Vertrag aufgebaut ſein
kann.
Der Führer
empfängk den brikiſchen Botſchafter.
DNB. Berlin, 14. Dezember.
Der Führer und Reichskanzler hat geſtern in Anweſenheit des
Reichsminiſters des Auswärtigen den britiſchen Botſchafter emp=
fangen
. Dabei iſt in offener und vertrauensvoller Ausſprache die
Erörterung der Möglichkeiten etwaiger Rüſtungsbegrenzungen und
des bekannten engliſch=franzöſiſchen Vorſchlages eines Luftpaktes
zwiſchen den Lorcarnomächten fortgeſetzt worden.

Aehnlich wie der NS.=Lehrerbund berufen iſt, die Lehrerſchaft
weltanſchaulich zu betreuen, wird auch künftig die NS.=Hago,
die Organiſation des Handels und Gewerbes, nur noch poli=
tiſche
Aufgaben erfüllen und alle rein wirtſchaftlichen
und beruflichen Aufgaben anderen Organiſationen überlaſſen. Ein
Umbau der NS.=Hago iſt bereits im Gange. Ihr Appa=
rat
der Reichsleitungen und Kreisleitungen wird nach unſeren
Informationen im weſentlichen erhalten bleiben. Aber die NS.=
Hago wird künftig innerhalb der Partei zum Haupt=
amt
für das Handwerk werden und dann lediglich
politiſche Aufgaben erfüllen. Durch den Umbau tritt
eine Vereinfachung des geſamten Apparates ein. Künftig werden
andere Organiſationen, die für die Aufgaben der neuen Situation
ſachlich berufen ſind, alle bisherigen Aufgaben der NS.=Hago über=
nehmen
, ſoweit ſie nicht das rein politiſch=weltanſchauliche Gebiet
berühren.

klingen, daß Achilleus wie ein ſüdlicher Bruder Siegfrieds er=
ſcheint
, mit ihm in Stolz und Einſamkeit verbunden.
Eine neue Vergegenwärtigung der griechiſchen Heldenſage
wird aber nicht nur durch tiefere Erleuchtung der alten, längſt
bekannten Geſchichten bewirkt, ſondern ſie hat auch, dank der
unendlichen, fortſchreitenden Arbeit der Altertumskunde, eine
mächtige Fülle vorher unbekannten oder unbeachteten Stoffes
zu verarbeiten. Die Schwabſchen Heldenſagen beſchränken ſich
im weſentlichen auf die Nacherzählung der erhaltenen großen
Gedichte und übergehen faſt alle Ueberlieferung in Fragmenten,
Scholien und Nebenwerken. Erich Wolff hat ſich der Mühe
(deren Unendlichkeit nur der Fachkenner abſchätzen kann) unter=
zogen
, dieſe vergeſſene oder in gelehrten Ausgaben begrabene
Ueberlieferung zu ſammeln und ſie durch lebendige Verknüpfung
ihrer zerſtreuten Motive wieder zur urſprünglichen Einheit zu=
ſammen
zu bringen. Dabei ſtellte dieſe notwendige Verknüpfung
wieder eine neue unendliche Aufgabe: Denn wenn das ganze
keine Konſtruktion moderner Willkür werden ſollte, ſondern
wirklich die Heldenſagen der Griechen geben wollte, mußte jeder
Zug der Verknüpfung in den antiken Zeugniſſen belegt ſein.
Ob dieſer Grundſatz überall treulich durchgeführt wurde, wird
die Fachkritik nachzuprüfen haben. Wer ſich eine lebendige Vor=
ſtellung
von griechiſcher Art gebildet hat, was nur in einem
langen, geduldigen und unbefangenen Umgange mit den Griechen
möglich iſt, wird aus der Wolffſchen Darſtellung den unmittel=
baren
Eindruck der Echtheit des ganzen Bildes gewinnen.
Freilich darf man nicht mit überkommenen und überholten
klaſiziſtiſchen Vorſtellungen an dieſe Sagen herangehen; ſonſt
wird man über die wilden und freien Züge des echten Griechen=
tums
, die hier begegnen, erſchrecken. Dieſe Geſchichten, die in
dreiteiliger Gliederung zuerſt eine Menge von Einzelſagen, dann
das große Unternehmen der Argonautenfahrt und ſchließlich die
Sagen von Herakles, dem Gründer von Hellas, bringen, ent=
halten
eine Fülle des Sonderbaren, des Unverſtändlichen, ja des
Abnormen, des Grauſigen und Abſtoßenden. Grauſamkeit, Blut=
gier
, unbeherrſchte Rachſucht, alle chaotiſchen Mächte, auch die der
tieriſchen Geſchlechtsgier liegen nackt zu Tage, und die Er=
zählung
, die in überquellender Phantaſie eine Geſchichte aus der
anderen herausſpinnt, hat ihre kindliche Freude an allen Un=
glaubhaftigkeiten
von grotesken Verwandlungen, phantaſtiſchen
Uebertreibungen, bizarren Rätſeleien; ſie unterdrückt auch nicht
uralte Erinnerungen aus uralter Vorzeit, wie ſie im Stein=,
Pflanzen= und Tierkult und in allen magiſchen Vorſtellungen
auch noch fortwuchern, als das Menſchengeſchlecht ſich aus dem
Banne der Naturelemente zu befreien begann. Oft ſpürt man
unmittelbar den Einfluß des nahen und gefährlichen Orients.
Aber dann dringt das eigentümlich Griechiſche immer wieder
mit ſtrahlender Macht durch. Die Schönheit und Größe verant=

Rückkrikt des tſchechiſchen Skagk
wraftsenten Mafächt.

DNB. Prag, 14. De
Am Samstag, kurz nach 12 Uhr mittags, empfing e
dent der Republik auf Schloß Lany den Vorſitzenden d
rung, Dr. Milan Hodza, und die Vorſitzenden des
netenhauſes und des Senates in Anweſenheit von M.
ſeiner Familie und hoher Beamter ſeiner Kanzlei. Er
bei die Erklärung ab, daß er ſein Amt niederlege und
ſein unerſchütterlicher Wille ſei.

* Die Standarte des Präſidenten der tſchechiſchen
iſt auf dem Schloß Lany, dem ſtändigen Sitz des Pa
niedergeholt worden. Maſaryk ſteht nicht mehr an dr
des tſchechiſchen Staates, den er begründete. Er hat ſis

86 Jahre alt ins Privatleben zurückgezogen. B
politiſchen Verhältniſſe ſind es geweſen, die ihn veau
die Präſidialgewalt niedevzulegen.
Noch vor wenigen Monaten hätte jeder Tſcheche n
wicklung mit Entrüſtung abgelehnt. Maſaryk, der Nat=
war
in den Augen ſeiner Volksgenoſſen der auf Lebe
wählte Präſident, deſſen Mandat von einer Wahlpe=
anderen
immer wieder verlängert wurde. Heute iſt er
er ſchon von der Errichtung der tſchechiſchen Republik
mit dem einen Unterſchied: Der damals ſchon dem Grit
entgegeneilende Maſaryk hatte noch eine Aufgabe zu
das tſchechiſche Volk in einem eigenen Staatsweſen z..

zufaſſen. Seine politiſche Arbeit wurde denn auch van
gekrönt, jedoch erſt in dem Augenblick, als die hab
Monarchie in ſich zuſammenſtürzte. An dieſem Su
Maſaryk nicht ganz unbeteiligt. Er, aus kleinſten Verſt
hervorgegangen, in deutſchen Schulen und Gymnaſier
Student deutſcher Univerſitäten, Wiſſenſchaftler des M
Kreiſes, ein Gelehrter, der all ſeine Bücher in deutſche
veröffentlichte, war einer der eifrigſten tſchechiſchen 9
im alten Oeſterreich, die ihr Volkstum vertraten. Als
der tſchechiſchen Volkspartei ſchuf er ſich auch das F
zur nationalen Wiedergeburt des tſchechiſchen Volkes.
hervorragenden Stellung, die alle Nichtdeutſchen in n
burger Monarchie innehatten, war es ihm auch nicht 7
Tſchechen zuſammenzuſchließen, um ſie noch während
ſtandes der Monarchie gegen die Deutſchen zu führen.
Krieg kam, gab es für Maſaryk kein Halten mehr. ud
enner der öſterreichiſch=ungariſchen Verhältniſſe, glauſt
den Sieg der Alliierten und die Zertrümmerung de
monarchie. Er ſollte auch recht behalten. Die Monar)
zuſammen und aus ihren Trümmern entſtand die
ſchon längſt organiſierte und vorbereitete, in Pittsbur)/
gegründete tſchechiſche Nation. Eine Minderheit 5
reichiſchen Doppelmonarchie ſchuf ſich auf deren Reſten

Staatsgebilde, um ſofort gegen die mit Gewalt herei
nationalen Splitter, die ſchließlich ſo ſtark waren,
Tſchechen wiederum Minderheit wurden, eine rückſichtscic
chiſche Nationalpolitik zu treiben.

Wir wiſſen nicht, wie weit Maſaryk dieſe Scht=

Tſchechentums erkannt, wie weit er daran gearbeitet

überwinden. Geblieben iſt ſie bis auf den heutigen
iſt aus der Tſchechoſlowakei ein Staatsweſen gewordn
politiſche Führer im Begriff ſind, dem von Maſaryk geſt
demokratiſchen Prinzip den Rücken zu kehren, weil ſie
ein tſchechiſch autoritäres Syſtem im tſchechiſchen Nation
ſtatt aufrichten zu können. In dieſem Augenblick iſt derc
des tſchechiſchen Staates von der politiſchen Bühne a.
Es kommen nun diejenigen, die ſchon längſt maßgebli/
fluß auf den innen= und außenpolitiſchen Kurs des
hatten und deren Exponent die Präſidialmacht in
chauviniſtiſchen und damit vor allem den Minderheit=
über
noch unduldſameren Sinne, als das bisher ſchon
war, gebrauchen wird.

E
der

Tſchechoflowakiſche Nakionalverſammlt
für den 18. dez. zur Präſidenkenwahl einb

DNB. Prag, 14. De
Miniſterpräſident Hodza hat die Mitglieder der Nan
ſammlung auf Grund der Verfaſſungsurkunde für den 19
ber 1935, 10.30 Uhr vormittags, in den Wladislaw=Saa‟
Prager Burg zur Präſidentenwahl und zur Entgegenn.)
Gelöbniſſes des neuen Präſidenten einberufen.

Nach fünftägiger Dauer der Kriſe wurde am Sams
mittag das neue ſpaniſche Kabinett Valladares bekanm
Die neue Regierung iſt eine ausgeſprochene Minderheits=
und ſetzt ſich in der Hauptſache aus dem Staatspräſidemt
ſtehenden Männern zuſammen.

wortlich gelebten Menſchentums ſiegt; nicht freilich AM3 Himmel=
moraliſchen
Optimismus, denn der unbefangene Wir/4 ſollte ruben
ſinn dieſer Augenmenſchen läßt den grauſamen UnterMMckles bro=
Schuldloſen ebenſo ſtehen wie er Verhängnis und EASiegesbeute u
Bluterbes kennt, wie er um die wirkliche Macht des Eusſchweſtern
weiß. Sondern dieſer Sieg iſt ein innerlicher: Der Rlüßigkeit ma
Nechtſchaffenen der noch in Untergang, ja gerade im in Preis
recht ſich behauptet. Was ſich aber als unausgeſprocky0lypf bat
voch ſo deutlicher Sinn durch die verwirrende Bunthei Mu. Im letzt
ſchichten zieht, das iſt die waltende Macht jener Norun Richer kannte
Lebensgeſetz dieſer Raſſe iſt und aus der ſich zuletzt dasFl niemals eit
ihres Menſchentums und all ſeiner Werke begreift: des hen und

Immer wieder iſt es das Unmaß, die Hybris, woran Anchtm
Stärkſten zerbrechen, und immer iſt es zuletzt das eMſchen
durch das die Größten über alle Leiſtung der Mus Am e

des Witzes hinaus in jene Vorbildlichkeit wachſen Dunt
griechiſche Sage nicht anders begründen und veranſ
kann, als daß ſie dieſe Helden zu Götterſöhnen macht. /
Der Verlag Die Runde in Berlin hat mi
Buch wirklich eine der berühmten Lücken des Büch
ausgefüllt. Daß er dem Buch eine ſo würdige Ausſta!
geben, daß er vor allem durch zahlreiche prachtvolle Taß
Vaſenbildern dem lebendigen Wort die echte Anſchauu20
gefügt hat, und daß er ſchließlich das wunderſchöne
ſeinen 340 Seiten, ſeinen 48 Bildern und ſeinem ban
Einband zu dem beſcheidenen Preiſe von 7,50 RM.
verdient der Dank einer weiten Verbreitung.
Den Abſchluß der Beſprechung und hoffentlich der
zur Lektüre des Buches möge ein Stück bilden, das
ſeiner beſonderen Aktualität, doch nur bezeichnend für
Haltung des ganzen iſt.
Die Gründung von Olympia.

Da Herakles die ganze Pelopsinſel von Ungeher
von Willkürherrſchern gereinigt hatte, beſchloß er, ſeine!

Zeus einen Bezirk der Herrſchaft zu gründen, durch 2 unter den Griechen walten und ihr Leben ma
olympiſchen Geiſte durchbilden könnte. Nach dem G
nannte er den heiligen Ort Olympia und wählte für.

Ebene des Alpheios, nicht fern von ſeinem Eintritt II
wo einſt Pelops durch die Hilfe Poſeidons als 4
Wagenlenker die Hand der Königstochter und die Herl
Landes gewann. Hier weihte er einen abgezirkten *

dem ſich hinfort im Dienſte des Zeus die Helden
griechiſchen Stämmen treffen und in friedlichen Wel=

meſſen ſollten. Ihren Leib an das maßvolle Spiel 9ei
ſollten ſie im Ruhme des Sieges den eignen St0li

[ ][  ][ ]

15. Dezember 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 344 Seite 3

Ms Seheniiis uin die Miee kas Beſtag
hweizeriſche Sttaßenbau=Konzeſſion in Abefinien. 750 Kilomeker Aukoſtraße von Addis Abeba
nach dem Sudan geplank.
gebaut werden. Bei größeren Ortſchaften, mindeſtens alle 50
Skrakegiſches Duell
Kilometer, werden für den regulären Perſonen= und Waren=
transport
=Verkehr Autoſtationen mit Unterkunfts=, Reparatur=,
Tankgelegenheit und Lagerplätzen errichtet. Die Bauzeit wird
ziſchen Ras Deſta und General Graziani.
auf etwa drei Jahre veranſchlagt, die Koſten auf fünf
hUeber die Bewegungen einer kurz nach Kriegsausbruch Millionen ſchweizer Franken. Durch Staatsgarantien der äthio=
Söen Abeſſiniens im Gebiet von Sidamo zuſammen= piſchen Regierung iſt eine 4½prozentige Verzinſung und

ſaum abeſſiniſchen Armee unter Ras Deſta, dem Schwieger=
u
) Kaiſers, hat lange Zeit geheimnisvolles Dunkel ge=
ſſckn
Einzelne Meldungen aus Addis Abeba wollten in den
ſanenen Wochen bereits wiſſen, es ſei dem Ras Deſta ge=
gein
die Rückzugslinien des Generals Graziani in der
ſdnFront ernſtlich zu gefährden. Ras Deſta habe den Ort

biu der Grenze zwiſchen Italieniſch=Somaliland und der
ſt idunProvinz beſetzt und von dort aus den Vormarſch in
ſähſſher Richtung angetreten und auf dieſe Weiſe die vor=
ſoihren
Abteilungen des Generals Graziani im öſtlichen
ſalund, die gegen Saſſabaneh vorgingen, zum Rückzug auf
aty gezwungen. Eine andere Abteilung des Ras Deſta
ſohge von Dolo aus in ſüdöſtlicher Richtung in das italie=
ſe
4 Hmaliland einmarſchiert und habe bereits den Hafenort
züühu bedroht.
ſcn ausführliche Darſtellung aus London, die auf den
ſin Telegraph zurückgeht, ſtellt nun die Dinge in weſent=
ſceurem
, für die Abeſſinier ziemlich ungünſtigem Licht dar.
ſotzhabe ſich zwiſchen Ras Deſta und dem Ge=
.Graziani ein grandioſes ſtrategiſches
leillentwickelt, das mit der völligen Niederlage des Ras
blgndet habe. Ras Deſta befinde ſich nach der Niederlage,
iRim Teil ſeiner Streitkräfte vor vierzehn Tagen bei Lamma
ſüwi erlitten habe, in verzweifelter Lage, eingeſchloſſen
ſiö ſhe dem Fluß Daua Parma und der Grenze der ſüdlich ſich
ihnböieenden britiſchen Kolonie Kenya. Der Daua Parma iſt
FEltz, der aus dem Gebiet von Sidamo kommend in öſt=
Find ſüdöſtlicher Richtung fließt, etwa vom 41. Längengrad

die Hrenze zwiſchen Abeſſinien und Kenya bildet und bei
ſu den Dſchuba=Fluß mündet. Das Gebiet zwiſchen Daua
maund der Kenya=Grenze iſt die Landſchaft Goran. Die
Darſtellung beziffert die Streitkräfte des Ras Deſta
Stm 50 000 Mann. Es ſei den italieniſchen Flugzeugen im
derhei ſchu des Duells zwiſchen Graziani und Deſta gelungen,
uauen Stellungen der Abeſſinier und ihre Marſch=

valt beurgen zu erkunden. Wie von anderer Seite inzwiſchen
ſan Kütte worden iſt, haben die italieniſchen Flieger ihr Ziel
buch ſehr gefährliche Manöver und durch Tieffliegen er=
ſet
önnen. Daraufhin hätten die fliegenden Kolonnen des
serus Graziani ihre Bewegungen entſprechend einrichten und
Flöſta einkreiſen können.
En einer Karawanenſtraße von Addis Abeba
nach dem Sudan.
Eine ſchweizeriſche Zeitung, der Zürcher Tages=
, macht nähere Mitteilungen über den Konzeſſions=
thyder
am 3. Mai dieſes Jahres zwiſchen der äthiopiſchen
ſitung und dem von Diplom=Ingenieur Franz Köppel=
ſichegründete
Schweizeriſche Studien=Syndikat für Straßen=
w
=betrieb in Aethiopien abgeſchloſſen worden iſt. Das
ſiöne Syndikat, deſſen Errichtung auf den Herbſt 1934 zurück=
iht
durch dieſen Vertrag, nachdem ihm zunächſt im Juni
lene Option erteilt worden war, das Recht erhalten, in
anen Straßenbauten auszuführen. Das Syndikat muß die
umſen ſelbſt beſtreiten, erhält aber als Gegenleiſtung auf
rellten Verkehrswegen das Transportmonopol, d. h. das
51 on jedem Benutzer Gebühren zu erheben und ſelbſt den
mnsprtverkehr zu organiſieren, um ſo die Baukoſten zu ver=
ag
, 14 ſehund zu amortiſieren. Das ſchweizeriſche Syndikat beab=
der
ſittden Bau und Betrieb einer 750 Kilometer
für deh ym Ueberlandſtraße von Addis Abeba nach
umk mit Anſchluß an das Verkehrsnetz des
üms und Aegypten. Nach dem bis jetzt darüber Be=
hugwordenen
ſoll die Straße etwa 100 Kilometer ſüdlich
1öhuen Nils verlaufen. Das vorliegende Projekt ſieht die
ſtätlnig einer fünf bis ſieben Meter breiten Fahrbahn mit
an Ehfters ſechs bis acht Prozent Steigung und zehn Meter ge=
gan
Kurven=Radis vor. Die Straße ſoll vorläufig nur für
niſſ Arieb in der Trockenzeit (Oktober bis Mai), ſpäter mit
Aleihen Kunſtbauten für den ganzjährigen Betrieb aus=

ka)s Himmelsvaters verbinden. Der Zwiſt der Städte und
imſa ſollte ruhen, ſolange die Zeuskämpfe dauerten.
ſpakles brachte das feierliche Opfer aus den Erſtlingen
ISegesbeute und eröffnete am Vollmondstage, von den
hishls ſchweſtern und der Zeit begünſtigt, die erſten Spiele.
hrtelüßigkeit ward im Wettlauf erprobt, ein Mann aus Elis
lg4 in Preis davon. Im Wagenkampf ſiegte Jolaos, im
mnlnpf hatte kein Held gewagt, ſich Herakles gegenüber=
ſtelle
. Im letzten Augenblick erſchien ein ſtattlicher Mann,
Iener kannte. Der Held rang mit ihm und ſpürte ſchnell,
niemals einen ſo gewaltigen Gegner bei ſeinen Kämpfen
i9en und Tod gehabt wie dieſen hier im Spiel. Aber
gxliicht nach, fand immer neue Griffe und ſtemmte unermüd=
h
ſſinen Leib den eiſernen und geſchmeidigen Gliedern des
den entgegen. Viele Stunden weideten ſich die Zuſchauer
2n ſunderbaren Anblick des vollkommenen Ringens. Endlich
iu Fremde nach und ſank zum Staunen des Herakles ſelbſt
Gbert. Aus tauſend Kehlen tönte ihm jubelnder Beifall:
beisſ ſerakles, ſchöner Sieger! Doch aus dem Staube hob ſich
R iAer zum Himmel, Zeus hatte ſich von ſeinem Sohn den
Nee ur gebändigten Kraft entringen laffen.

Großes Haus. Samstag 14. Dezember.
hgelbert Humperdinck: Die Königskinder.
Zu einſtudiert und inſzeniert fand Humperdings einziges
oleiches abendfüllendes Werk eine im ganzen recht gelungene
NieFgabe. In unſerem heutigen, faſt überaktiven, bewegten
Aiſt dieſe verſonnene Lyrik wirklich ein Märchen aus ur=
kelnſeiten
, und es iſt ſo, als ob viele Menſchen aus den Sorgen
nu Nühen des Lebens beſonders gern in die Gefilde
Elührſamkeit und Sentimentalität flüchten, während
m anderen dieſe Gebiete ferner und ferner rücken.
ſut uns iſt das Schönſte am Werk die Partitur, die
Achuer ſorgfältige und feinſinnige Arbeit des liebenswürdigen
niſten, der erſt durch ſein Meiſterwerk Hänſel und Gretel,
khältnismäßig ſpätem Ruhm gelangte und dann ſpäter
eſhEreffer in den Königskindern zu überbieten ſuchte. Dies
Na4 nicht in vollem Maße, da die Dichtung zum Teil etwas
aßſt und allzu viel Symboliſches einſtreut, das dadurch
yMändlich bleibt, weil Stoff und Kompoſition inſofern im
ElMatz ſtehen, weil die zarte Märchenhandlung in den Ge=
Eimmen zwar lyriſch und empfindſam, im Orcheſter aber
Uhs mit denſelben Klangmaſſen behandelt wird, die Richard

2prozentige Amortiſation dieſes Anlage= und Betriebskapitals
geſichert. Außerdem gewährt die äthiopiſche Regierung den
Konzeſſionären bemerkenswerte Erleichterungen, wie Steuer=
und Zollfreiheit, und räumt ihnen Anrecht auf Minen=
konzeſſion
in einem Geländeſtreifen 30 Kilometer rechts und
links der Straßenachſe ein Konkurrenzlinien dürfen laut Kon=
zeſſionsvertrag
in einem Abſtand von 60 Kilometer links und
rechts der Straße nicht erbaut werden.
Die Karawanenreiſe von Addis Abeba nach
dem Sudan, die bisher etwa 2030 Tage in Anſpruch nahm,
wird nach Fertigſtellung der Straße auf eine Autofahrt von
etwa zwei bis drei Tage abgekürzt werden. In wirtſchaftlicher
Beziehung dürfte die Bedeutung der Straße recht erheblich
ſein, da das reiche abeſſiniſche Produktionsgebiet damit in
nächſte Nähe Aegyptens gerückt wird. Größer noch kann die
politiſche Bedeutung der Straße werden, denn, wenn die
Italiener wie dies jetzt in den Pariſer Vorſchlägen geplant
iſt in den weſtlichen Provinzen Abeſſiniens Fuß faſſen ſollten,
ohne die Regierung von Addis Abeba ganz unter ihren Einfluß
zu bringen, ſo wird dies, wie man in der Schweiz annimmt,
ſtärker als bisher an einer leiſtungsfähigen von keiner euro=
päiſchen
Großmacht kontrollierten Verkehrsader intereſſiert ſein.
Allerdings ſind infolge der kriegeriſchen Verwicklungen die
Straßenbauarbeiten des ſchweizeriſchen Syndikats noch nicht,
wie zuerſt vorgeſehen war, ſchon in dieſem Herbſt in Angriff
genommen worden. Es ſoll jedoch nach wie vor Ausſicht dafür
beſtehen, daß das Projekt verwirklicht wird.
Das zweiſeikige Geſchäft.
* Addis Abeba, 14. Dez. (United Preß.)
Die gleiche franzöſiſche Firma, die an die Truppen Muſſolinis
in Oſtafrika Giftgas liefert, iſt auch Lieferantin von Gasmasken
für die Abeſſinier. Die franzöſiſchen Händler in Kriegsmaterial
verkaufen alſo ſowohl Zerſtörungsmittel als Schutzmittel. Sie,
haben bisher aus ihrem italieniſchen Geſchäft mehr Profite er=
zielt
als aus ihren Geſchäften mit den Abeſſiniern; denn die
Einführung von Gasmasken bei den primitiven Truppen des
Negus begegnet großen Schwierigkeiten. Die Abeſſinier haben
Hemmungen, die, ihrer Meinung nach, merkwürdig und komiſch
ausſehenden Gasmasken aufzuſetzen. Man ſchätzt hier, daß in der
abeſſiniſchen Armee nicht mehr als 100 bis 150 Mann Gasmasken
haben. Dieſe geringe Zahl verteilt ſich auf eine Armee von über
einer Million Soldaten, und allem Anſchein nach verzichtet die
Heeresleitung darauf, die Gasmasken in größerem Ausmaß einzu=
führen
, da man glaubt, daß die Krieger des Negus, denen zwar
der Mut nicht fehlt, und die mit Speeren und Bogen gegen
Maſchinengewehrneſter vorſtürmen, ſich niemals an den Gebrauch
von Gasmasken gewöhnen würden. Die abeſſiniſche Führung hat
große Schwierigkeiten, die Moderniſierung der Bewaffnung durch=
zuſetzen
, und zum Teil liegt dies auch darin, daß die abeſſiniſchen
Häuptlinge, denen es obliegen würde, ihre Leute beſſer zu be=
waffnen
, ſehr genaue Rechner und ſogar Geizkragen ſind. Vor
einiger Zeit hielt der abeſſiniſche Völkerbundsdelegierte Tecla
Hawariat, der in ſeine Heimat zurückgekehrt iſt, eine Rede vor
den Stammeshäuptlingen, in der er ſagte: Ihr glaubt, ihr ſeid
tapfer, wenn ihr den Feind mit der bloßen Hand angreift, aber
ihr werdet wie die Schweine geſchlachtet werden. Eure Tapfer=
keit
iſt nicht genug, ihr müßt das Geld geben, das ihr vergraben
habt, und wir müſſen dafür moderne Waffen kaufen. Die Häupt=
linge
mit den Löwenmähnen ſchauten ſich verlegen an und waren
nicht ſehr einverſtanden.
Franzöſiſcher Liplomakenſchub?
Paris, 14. Dezember.
Der Intranſigeant meldet in ſeiner Spätabend=Ausgabe,
daß ein bedeutender Diplomatenſchub in Vorbereitung ſei, von
dem u. a. die Botſchafter in Berlin, Warſchau, Waſhington,
Brüſſel und Madrid betroffen würden.
Wagner für ſeine großen Dramen braucht. Dadurch blieben faſt
alle Geſänge im erſten Akt unverſtanden, da hier auch das
Orcheſter den Stimmen gegenüber zu wenig zurückgehalten war.
Die Aufführung war, wie ſo oft augenblicklich, eine halbe Stunde
ſpäter zu Ende, als der Theaterzettel angab, und wir berichten
darum erſt morgen ausführlicher.
F. N.

Frankfurker Muſikbrief.

Die Tänzerin Mary Wigmann gab mit ihrer Tanzgruppe
einen Tanzabend. Das Programm enthielt im erſten Teil Einzel=
tänze
, getanzt von M. Wigmann, Ruth Boin und Urſula Unfer,
die durch ihre exakte techniſche Verarbeitung und den Aufbau,
den Farben und dem Architektoniſchen nach, bemerkenswert
waren. Im Mittelpunkt des Abends ſtanden ſechs Tanz=
geſänge
(Lobgeſang, Schickſalslied, Bittgang, Mondlied, Feuer=
tanz
, Huldigungstanz), deren Aufführung in Berlin zu einem
großen Erfolg geführt hatte. Die Muſik iſt von Hans Haſting,
der auch zu den meiſten andern Darbietungen die muſikaliſche
Grundlage geliefert hat, und der, offenbar mit den künſtleriſchen
Intentionen M. Wigmanns vertraut, es verſteht in geſchmack=
voller
, wenn auch nicht gerade origineller Weiſe Muſik ad hog
zu ſchreiben. Auf dieſe Art tritt allerdings das Tänzeriſche als
folches faſt ganz vor das Muſikaliſche; es iſt etwas anderes,
ob man eine noch ſo große Tänzerin Mozart oder Beethoven
oder ob man ſie Haſting tanzen ſieht. So kommt alles ein
wenig in das Gebiet des Artiſtiſchen und das iſt zu bedauern.
Aber ſo bezeichnend dies iſt auch ſo bleibt noch viel des
Schönen. Mary Wigmann iſt eine kühle, gedankliche Tänzerin,
die einen außerordentlichen Sinn für die Architektonik einer
Tanzſzene hat, die klug und überlegen aufbauen kann, die mit
einem unerhörten Willen das techniſch Größte erreicht hat, und
die in dieſem Rahmen Bedeutendes leiſtet. Der Huldigungs=
tanz
und der Bittgang aus den Tanzgeſängen waren Erleb=
niſſe
, die man nicht vergeſſen wird.
Das Opernhaus hat als Weihnachtsmärchen den Geſtiefelten
Kater von Artur Wagner, Muſik von Vorsmann, einſtudiert.
Ein Kater führt den armen Müllerburſchen Friedel durch alle
Fährniſſe an einem böſen Zauberer und einer ebenſo böſen
Hexe vorbei bis zu einem, ein bißchen vertrottelten König,
deſſen Tochter er heiratet. Die Handlung iſt mit luſtigen und
wirkungsvollen Einfällen gewürzt, die Muſik betont, auch in der
Inſtrumentation, glücklich das Volksliedmäßige, aber es iſt, wie
im vorigen Jahr, zu bedauern, daß dieſe Weihnachtsmärchen
doch mehr gezimmert wie geſchaffen ſind, daß jeder Sinn für das
Naive fehlt, und daß auf dieſe Weiſe auch das nicht erreicht wird,
was ein Weihnachtsmärchen erreichen kann und auch ſoll. Man
ſollte dieſe Dinge nicht leicht nehmen, denn hier beginnt die

Die neue Reichs=Aerzkeordnung.
DNB. Berlin, 14. Dezember.
Der Arzt iſt zum Dienſt an der Geſundheit des einzelnen
Menſchen und des geſamten Volkes berufen. Er erfüllt eine
öffentliche Aufgabe. Der ärztliche Beruf iſt kein Gewerbe. Dieſe
Sätze des Paragraphen 1 der von der Reichsregierung am
Freitag verabſchiedeten Reichsärzteordnung kennzeichnen die hohe
Bedeutung dieſes umfaſſenden Geſetzeswerkes, das in fünf Ab=
ſchnitten
von insgeſamt 93 Paragraphen die öffentliche Auf=
gabe
des deutſchen Arztes einheitlich für das Reichsgebiet regelt.
Der erſte Abſchnitt umreißt in 18 Paragraphen den Begriff
des ärztlichen Berufs und regelt die Beſtallung als Arzt.
Danach iſt nur noch derjenige zur Ausübung des
ärztlichen Berufes befugt, der als Argt beſtallt
iſt. Die Beſtallung berechtigt zur Ausübung der Heilkunde unter
der Bezeichnung als Arzt. Die Beſtallung erhält, wer die Vor=
ausſetzungen
der vom Reichsinnenminiſter nach Anhören der
Reichsärztekammer zu erlaſſende Beſtallungsordnung erfüllt. Die
Reichsärztekammer regelt, die ärztlichen Berufspflichten
in einer Berufsordnung. (Paragraph 14.) Das Geſetz
verpflichtet aber bereits den Arzt von ſich aus zur gewiſſen=
haften
Ausübung ſeines Berufes und dazu, ſich bei ſeinem Ver=
halten
innerhalb und außerhalb des Berufes der Achtung und
des Vertrauens würdig zu zeigen, die der ärztliche Beruf er=
fordert
. Für denjenigen Arzt, der unbefugt ein
fremdes Geheimnis offenbart, das ihn bei
Ausübung ſeines Berufes anvertraut worden
iſt, ſetzt es in 8 13 eine Gefängnisſtrafe bis zu
1 Jahr und Geldſtrafe oder eine dieſer Strafen
aus. Die Gebührenordnung für Aerzte erläßt der Reichs=
innenminiſter
.
Der zweite Abſchnitt trägt die Ueberſchrift Die deutſche
Aerzteſchaft und widmet ſich in 32 Paragraphen dem Rechts=
begriff
Die Reichsärztekammer‟. Es heißt hier, daß die
deutſche Aerzteſchaft berufen iſt, zum Wohle von
Volk und Reich für die Erhaltung und Hebung
der Geſamtheit, desErbgutes undder Raſſedes
deutſchen Volkes zu wirken. Die Reichsärzte=
kammer
wird als die Vertretung der deutſchen
Aerzteſchaft beſtimmt und zu einer Körperſchaft des
öffentlichen Rechtes erhoben, deren Sitz vom Reichs=
innenminiſter
noch beſtimmt wird. Der Leiter der Reichsärzte=
kammer
wird vom Führer und Reichskanzler (§ 21) berufen
und abberufen, und zwar auf Vorſchlag des Reichsinnenminiſters
im Einvernehmen mit dem Stellvertreter des Führers. Dem
Leiter der Kammer ſteht ein Beirat zur Seite, deſſen Mitglieder
von ihm berufen und abberufen werden. Die Einberufung eines
Reichsärztetages ſieht 8 24 vor. Der Reichsärztekammer,
die als ihre Untergliederungen Aerztekammern und ärztliche
Bezirksvereinigungen (s 28) kennt, unterſtehen alle
Aerzte im Deutſchen Reich. Jeder Arzt hat ſich
bei der ärztlichen Bezirksvereinigung, der er
angehört anzumelden, übt er ſeinen Beruf im
Bezirk einer ärztlichen Bezirksvereinigung
aus, der er nicht angehört, ſo hat er ſich außer=
dem
bei dieſer anzumelden. (§ 41.) Die Zahlung eines
Pflichtbeitrages beſtimmt § 42. Ueber die Aufgaben der Reichs=
ärztekammer
gibt 8 46 Auskunft, in dem es heißt, daß ſie für
das Vorhandenſein eines ſittlich und wiſſenſchaftlich hochſtehen=
den
Aerzteſtandes Sorge zu tragen, über die Berufsehre und
die Erfüllung der Berufspflichten zu wachen, die ärztliche Aus=
bildung
zu fördern, für Schulung und Fortbildung der Aerzte
und die Schaffung hierfür erforderlicher Einrichtungen zu
ſorgen hat. Ferner gehört zu ihrer Aufgabe, für ein gedeihliches
Verhältnis der Aerzte untereinander zu ſorgen, auf eine zweck=
entſprechende
Verteilung der Aerzteſchaft auf das geſamte
Reichsgebiet hinzuwirken (ſie kann anordnen, daß die Nieder=
laſſung
von Aerzten in einzelnen Orten nur mit ihrer Zu=
ſtimmung
zuläſſig iſt) und Fürſorgeeinrichtungen für Aerzte zu
ſchaffen.
Der dritte Abſchnitt regelt in 27 Paragraphen die , Be=
ſtrafung
von Berufsvergehen für denjenigen Arzt,
der ſeine Berufspflichten verletzt, insbeſondere aber gegen die
Berufsordnung verſtößt. Die angedrohten Strafen (§ 52) ſind:
1. Warnung, 2. Verweis, 3. Geldbuße bis zu 10 000 RM., 4. Aus=
ſchluß
von weiterer behandelnder Tätigkeit in der öffentlichen
Fürſorge auf Zeit oder Dauer, 5. Feſtſtellung der Unwürdig=
keit
des Beſchuldigten, den ärztlichen Beruf auszuüben.
In § 54 wird die Zuſtändigkeit ärztlicher Berufs=
gerichte
und die Strafbefugnis der Reichsärzte=
kammer
behandelt und Ausnahmefälle feſtgelegt. Die nach=
folgenden
Paragraphen umgrenzen dann die Pflichten und Rechte
der Berufsgerichte.
Der vierte Abſchnitt überträgt in drei Paragraphen das
Aufſichtsrecht über die Reichsärztekammer und
die allgemeine Staatsaufſicht über den Ge=
grundlegende
Erziehung zu künſtleriſchen Vorſtellungen und Be=
griffen
. Die Aufführung des Geſtiefelten Katers mit L. Chriſt
als luſtigem Kater, Bumkrüger als Friedel, C. Ebert als aus=
gezeichnetem
Zauberer und E. Staudenmeher als König war
erfreulich. Die Ballettmeiſterin Irmgard v. Müller zeigte, daß
unſer Ballett über ein Können verfügt, das der Tradition des
Inſtituts entſpricht.
In einem von H. Rosbaud geleiteten Sonntags=Konzert,
das neben Mozarts Es=Dur=Konzert die Orcheſterſuite Turandot
von F. Buſoni enthielt, ſpielte der ungariſche Geiger Telmany
das Violinkonzert ſeines Schwiegervaters, des vor vier Jahren
verſtorbenen däniſchen Komponiſten Carl Nielſen. Der Kom=
poniſt
erinnert mutatis mutandis an Dvorak mit dem er
die Liebe für das Volksliedhafte und das Klangliche, aber auch
die oft wenig ſtraffe Konzentration gemein hat; das Konzert iſt
in Anlage und Stimmung nicht immer gleichmäßig, aber melodiös
und in den Cadenzen ſehr diffizil; Telmany brachte eine muſi=
kaliſch
und techniſch hervorragende Wiedergabe des Werkes.
Dr. W. Ku.
Das Weihnachtsheft der ſchönen und einzigartigen Bilderzeit=
ſchrift
Atlantis bedeutete ſchon von jeher etwas Beſonderes.
Es wird diesmal eingeleitet durch eine wenig bekannte kleine
Erzählung der Annette von Droſte=Hülshoff: Lieblingsblick,
dem die Wiedergabe eines Landſchaft=Aquarells von Wolf Huber
(1532) in ſechsfarbigem Offſetdruck vorangeſtellt iſt. Dieſem freund=
lichen
Beginn folgt ein Bild aus dem Iſenheimer Altar des
Matthias Grünewald und weiter wiederum in ſechsfarbigem
Offſet ein indiſches Gemälde der Maria mit einem Engel
als Miniſtrant. Dieſes in ſeinen Farbtönen und der Darſtellung
fremd und zugleich dank dem Thema vertraut anmutende Bild
leitet über zu dem bedeutſamen Aufſatz von Sepp Schüller über
die Chriſtliche Kunſt Außereuropas. In den zahlreichen ſorg=
fältig
ausgewählten Abbildungen, die hier den Text ergänzen,
finden wir uns vertraute Darſtellungen aus der bibliſchen Ge=
ſchichte
. Aber ihre Geſtalten ſind nicht, wie wir es gewohnt ſind.
Europäer, ſondern Menſchen des fremden Volkes, aus dem der
fromme Künſtler entſtammt. Trotzdem macht die naive Frömmig=
keit
einer gläubigen Kunſt tiefen Eindruck auf den Betrachter,
Zahlreiche andere Beiträge und Abbildungen ſind noch zu erwäh=
nen
. Sie fügen ſich ein in den Inhalt des Heftes, das nicht ſo
ſehr durch die Wahl ſeiner Themen als durch Stimmung und
Ausdruck deſſen, was es enthält, ein wertvoller und ſchöner Bei=
trag
für die Vorweihnachtszeit iſt.
* Kochen in zehn Minuten. Von Edouard de Pomiane. (Bruno
Caſſirer Berlin.) Auch die Anpaſſung an den Rhythmus un=
ſerer
Zeit heißt dieſes intereſſante Kochbuch, das auch für den
Mann geſchrieben iſt. Zwar auf unſere Zeit nimmt es nicht immer
Rückſicht, ſchöpft nach dem bewährten Rezept Man nehme oft
aus dem Vollen, aber es gibt doch über 300 wertvolle Hinweiſe,
wie man in kurzer Zeit gute Mahlzeiten herſtellen kann.

[ ][  ][ ]

ſchäftsbetriebderärztlichen Berufungsgerichte
dem Reichsinnenminiſter.
Der fünfte und letzte Abſchnitt bringt in 11 Paragraphen
Schluß= und Uebergangsbeſtimmungen Hier wird beſtimmt,
daß Perſonen mit beſtandener ärztlicher Prüfung aber ohne Be=
ftallung
als Arzt ebenfalls der Kammer unterſtehen, daß jedoch
die Unterärzte der Wehrmacht ihr nicht angehören. Eine auf
Grund der bisherigen Geſetze erteilte Approbation als Arzt
gilt als Beſtallung im Sinne dieſes Geſetzes. Die übrigen
Paragraphen ſetzen die dem Geſetz entſtehenden früheren Vor=
ſchriften
, Geſetze und landesrechtlichen Beſtimmungen außer
Kraft und löſen den Deutſchen Aerztevereinsbund e. V. in Pots=
dam
und den Verband der Aerzte Deutſchlands (Hartmann) in
Leipzig ſowie deren Untergliederungen auf. Rechtsnachfolgerin
des Deutſchen Aerztebundes e. V. iſt die Reichsärztekammer,
Rechtsnachfolgerin des Verbandes der Aerzte Deutſchlands iſt
die kaſſenärztliche Vereinigung Deutſchlands. Der Schluß=
paragraph
beſtimmt, daß das Geſetz am 1. April 1936 in Kraft
tritt.

Milcherzeugung.
Frachkzuſchüſſe für den Oelkuchenbezug
über weite Enkfernungen.
DNB. Berlin, 14. Dezember.
Der Vorſitzende des Verwaltungsrates der Reichsſtelle für
Getreide, Futtermittel und ſonſtige landwirtſchaftliche Erzeug=
niſſe
hat nach Anhörung des Verwaltungsrates durch eine dem=
nächſt
im Deutſchen Reichsanzeiger erſcheinende Anordnung die
Uebernahme= und Verkaufspreiſe der dem Maismonopol unter=
liegenden
Waren für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Mai
1936 im allgemeinen in der bisherigen Höhe feſtgeſetzt.
Für die Gebiete des Reiches, in denen die Landwirtſchaft die
Oelkuchen über ſehr weite Entfernungen bezieht, und wegen der
auf ihnen ruhenden hohen Frachten beſonders teuer bezahlen
muß, werden die Preiſe für Oelkuchen durch Frachtzuſchüſſe nicht
unerheblich geſenkt werden. Dieſe Verbilligung wird aber nicht
zu Laſten der Verbraucher in den anderen Gebieten gehen; viel=
mehr
bleiben für dieſe die Preiſe für Oelkuchen in der bisheri=
gen
durch die günſtige Frachtlage bedingten niedrigeren Höhe
beſtehen. Einzelheiten hierüber werden demnächſt bekanntgegeben
werden.
Bei Oelkuchen iſt noch inſofern eine Aenderung vorgenom=
men
worden, als die Monopolverkaufspreiſe nicht mehr erſt aus
dem Uebernahmepreis und der Monopolabgabe errechnet werden
müſſen, ſondern gleich in der Höhe der ſich dabei ergebenden
Summe angegeben und beſtimmt ſind. Die Höhe der Oelkuchen=
preiſe
wird dadurch nicht beeinflußt.
Erfreulicherweiſe können in Zukunft den Verbrauchern
weſentlich mehr Oelkuchen als in den vergangenen Monaten zur
Verfügung geſtellt werden. Es werden vom Dezember ab bis
zum Beginn der Grünfütterung rund 750 000 To. verteilt wer=
den
, davon 250 000 To. noch im Dezember. Schon bei dieſen
250 000 Tonnen wird die Ermäßigung der Oelkuchenpreiſe für die
beſonders frachtungünſtig gelegenen Beziehergebiete vorgenom=
men
werden.
Dieſe Oelkuchen werden wie bisher nach Maßgabe der Kuh=
zahl
und Milchleiſtung verteilt, wie ſich ſchon aus der Anordnung
Nr. 50 der Futtermittelſtelle für Zuſammenſchlüſſe des Reichs=
nährſtandes
ergibt. Dieſer Verteilung entſprechend ſind ſie auch
zu verwenden.
Adolſ=Hikler=Spende für das deutſche Handwerk.
Der vom Führer und Reichskanzler berufene Ehrenausſchuß
der Adolf=Hitler=Spende für das deutſche Handwerk trat am
13. Dezember 1935 zu einer Sitzung im Haus des deutſchen
Handwerks zuſammen. Unter Vorſitz von Dr. Willuhn, Miniſterial=
rat
in der Reichskanzlei, und in Anweſenheit von Reichs=

kommiſſar Dr. Wienbeck, Reichshandwerksmeiſter W. G. Schmidt,
Generalſekretär Dr. Schüler und Pg. Karl Zeleny wurde über
die Verteilung der Spendenbeträge für das laufende Rech=
nungsjahr
beſchloſſen. Der Ehrenausſchuß nahm die Verteilung
in der Form an, daß der Geſamtbetrag in gleichen Anteilen von
je 50 Mark durch die jeweils zuſtändigen Handwerkskammern
an bedürftige und würdige Handwerker noch
vor Weihnachten zur Auszahlung gelangt.
Eindennt vont Freiwitigen in das heet.
Meldeſchluß: 31. Januar 1936.
DNB. Berlin, 13. Dezember.
Das Reichskriegsminiſterium gibt jetzt in 10 Punkten die
einzelnen Bedingungen für den Eintritt von Freiwilligen in das
Heer im Herbſt 1936 bekannt. U. a. heißt es da:
Der nächſte Einſtellungstermin iſt auf Anfang Oktober 1936
feſtgeſetzt. Für die Einſtellung kommen nur Wehrpflichtige vom
vollendeten 18. bis zum vollendeten 25. Lebensjahr in Frage. Be=
werber
aus den Geburtsjahrgängen 1915 bis 1918 werden im
Herbſt 1936 nur bei beſonderer Eignung eingeſtellt und nur, wenn
ſie länger als ein Jahr im Heere dienen wollen. Die Angehöri=
gen
dieſer Geburtsjahrgänge müſſen vor Einſtellung in das Heer
ihrer Arbeitsdienſtpflicht genügen. Für Fahnenjunker auch
im Sanitäts= und Veterinärkorps gelten ebenſo wie für An=
wärter
einiger Sonderlaufbahnen im Heer beſondere Beſtim=
mungen
.
Die Einſtellung iſt in der Regel nur bei Truppenteilen mög=
lich
, deren Standort in der Nähe des Wohnſitzes des Bewerbers
liegt. Dieſe Einſchränkung gilt nicht für Freiwillige, die ihren
Wohnſitz in der entmilitariſierten Zone haben. Bevorzugt ein=
geſtellt
werden: Bei motoriſierten Truppenteilen Bewerber, die
an einem Lehrgang einer Motor=Sportſchule der NSKK. bereits
teilgenommen oder ſich zur Ableiſtung eines ſolchen Lehrganges
vor Dienſteintritt verpflichten; bei berittenen und beſpannten
Truppenteilen Bewerber, die den Reiterſchein beſitzen; bei den
Pionieren Bewerber, die Schiffer ſind oder waſſerſportliche Vor=
bildung
nachweiſen können. Noch nicht gemuſterte Bewerber mel=
den
ſich perſönlich bei ihren zuſtändigen polizeilichen Meldebehör=
den
, Bewerber in der entmilitariſierten Zone ausſchließlich bei
der für ihren Wohnſitz zuſtändigen unteren Erſatzbehörde. Dem
Einſtellungsgeſuch muß bereits gemuſterten Bewerbern des Jahr=
ganges
1915 der Muſterungsausweis, bei ſolchen des Jahrganges
1914 Muſterungsausweis und Erſatzreſerveſchein I, bei noch nicht
gemuſterten Bewerbern der Freiwilligenſchein beigefügt werden.
Die Meldung iſt in der Zeit bis zum 31. Januar 1936 durchzu=
führen
. Die zuſtändigen Wehrbezirkskommandos oder die unteren
Erſatzbehörden in der entmilitariſierten Zone erteilen auf An=
frage
weitere Auskünfte.
Am Tage der Nationalen Solidarität wurden von der Wehr=
macht
in allen Standorten innerhalb der Kaſernen und militäri=
ſchen
Liegenſchaften Sonderſammlungen zugunſten der Winter=
hilfe
durchgeführt. Als Ergebnis der Sammlungen in der Wehr=
macht
konnten dem Winterhilfswerk 139 463.03 RM. überwieſen
werden.
Allgemeine Verſammlungsruhe bis 15. Januar 1936
DNB. Berlin, 13. Dezember.
Die NSK. teilt mit:
Der Reichspropagandgleiter der NSDAP., Reichsminiſter Dr.
Goebbels, gibt bekannt:
Mit Rückſicht auf die vor uns liegenden Feiertage ordne ich
hiermit eine allgemeine Verſammlungsruhe für die Zeit vom
15. Dezember 1935 bis 15. Januar 1936 an.
Dieſe Ruhepauſe betrifft alle öffentlichen Verſammlungen und
Kundgebungen. Nicht eingeſchloſſen ſind die Weihnachtsfeiern der
NSDAP., ihrer Gliederungen und angeſchloſſenen Verbände, ſowie
die Filmvorführungen der Amtsleitung Film der Reichspropa=
gandaleitung
.
Der Reichspropagandgleiter der NSDAP.

Die Japannwen dieie W kerochtit

keilweiſe verwirklicht.
EP. Tientſin, 14.

Dezem

Die Kämpfe im Norden der Provinz Tſchahar ſind dun
Uebereinkommen beigelegt worden. Dieſes Abkommen gin
mandſchuriſchen und mongoliſchen Truppen die Kontrolle=
den
geſamten Bezirk, der damit praktiſch zu einem Teil
dſchukuos wird. Dadurch wird ein Keil in die äm
Mongolei vorgetrieben. Weiter wird gemelde=
die
japaniſchen Militärbehörden beſchl
haben, ihre Garniſonen in Nordchina zu ver
ken und in Zukunft nur noch mit dem politiſchen Rat von
und Tſchehar und nicht mehr mit Nanking direkt zu verha
Dieſe beiden Provinzen ſind bekanntlich auf Grund eine= zwiſchen Tokio und Nanking zu einem halbauto
Regime übergegangen, wobei ein ſogenannter Politiſcher R
Regierungsbefugniſſe ausübt. Die Bildung des Pblitiſchen
ſtellt einen vollen Erfolg der von Japan geförderten ſepa=
ſchen
Beſtrebungen dar.
Verpflegung der abefſiniſchen Trun/s
für zwei Jahre ſichergeſtell.
Gegenüber amerikaniſchen Preſſemeldungen wird vo
abeſſiniſchen Regierung erklärt, daß der Geſundheitszuſtar
abeſſiniſchen Truppen ausgezeichnet ſei, da dieſe an das
und an den anſtrengenden Dienſt gewöhnt ſeien. Für die
pen an der Nordfront insgeſamt 400 000 Mann ſei dis4
pflegung mindeſtens für zwei Jahre ſichergeſtellt, für die Trwit
an der Südfront für ein Jahr. Letztere erhielten den Na
aus der Provinz Harrar und aus Sidamo. In Deſſie, wo
liche an die Nordfront gehenden Truppen verpflegt werde.n
wo in den letzten anderthalb Monaten über 150 000 Mann
gekommen ſeien, habe es einige Tage eine Lebensmittelkna=
gegeben
. Sie ſei jedoch bereits behoben. Die Moral der
niſchen Truppen ſei ausgezeichnet. Die Truppen verlangten
dig, zum Angriff an der Nordfront vorgeführt zu werder=
Abwurf von Fliegerbomben habe allerdings bei dem erſten 90
angriff einen niederſchmetternden Eindruck auf die Bevöläg
gemacht. Die Truppenverbände ſeien dagegen dem Luftbom-chiut
ment kaum ausgeſetzt geweſen.
Waſd=Parkei forderk Neuwahlen.
DNB. Kairo, 14. Dezem=
Der leitende Ausſchuß der ägyptiſchen Studentenſchaf
beſchloſſen, den Kampf in der bisherigen Form ſolange fiut
führen, bis England ſeine Bereitwilligkeit erkläre, mit den
menden konſtitutionellen Regierung Aegyptens in Verharſt
gen über den Abſchluß eines engliſch=ägyptiſchen Vertrage=
der
Grundlage der Vereinbarungen zwiſchen Nahas und Hu‟
ſon von 1930 zu treten. Der Führer der Wafd=Partei, Sil
Paſcha, hat in einer Verſammlung ſeiner Anhänger am FWMkli
abend im gleichen Sinne erklärt, daß die ägyptiſche Natich

derte Nahas Paſcha von der Regierung die ſofortige Herat
einer Verordnung über die Durchführung von Neuwahle
die Anſetzung des Wahltermins.

Im Zuſammenhange mit den

Hörſälen und Zeichenſälen beſondere Plätze einzunehmen I0
Der Leiter der holländiſchen fasciſtiſchen Bewegung. M
gab am Freitag in der Zeitung Volk und Vaterland be:
daß die Wehrſportabteilungen der Bewegung einſchließliaſ
Kraftſportabteilung zum 1. Januar 1936 aufzulöſen ſind.

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[ ][  ][ ]

ag, 15. Dezember 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

us der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, 15. Dezember 1935
* Silberner Sonntag.
erinnert ſich nicht an Weihnachtstage in Matſch und
in Regen und in der Temperatur eines milden Herbſt=

Nr. 344 Seite 5

über gefallen können uns ſolche Weihnachtstage nicht. In
Gottſeidank noch erhaltenen Kinderbewußtſein
wett ſo etwas wie das Bedürfnis nach Klirren und Knir=
dieſen
Tagen. Schnee unter den Füßen, der bei jedem
eine knirſchende Melodie unter den Füßen ſingt, Schnee
zMDächern, über den ſich der dicke Rauch aus den Schorn=
ngurtngelt
, und Rauhreif auf den Bäumen und Eis auf den
che und Bächen: das iſt ſo, was zum Bild deutſcher Weih=
htf
Bzugehört.
Imdritten Adventstag ſcheint es ſo, als ob uns das dieſes
öruprden könnte. Ein paar Froſttage haben alle guten Be=
gunen
dafür geſchaffen. Der Boden iſt trocken und hart, der
mie in alſo kommen, wenn’s ihm gefällig iſt; ſeine Chancen
* ſm Und um der Weihnachtstage und um der Schneeſchuh=
trawillen
, wollen wir wünſchen, daß er auf unſere höfliche
Uidng reagiert.
Uhr noch ſteckt alles in den Vorbereitungen zum Feſt. Der
tt, ddventstag iſt für unſere Geſchäftswelt ein Arbeitstag
ſanges. Er ſoll zur Steigerung des zweiten, des Kupfer=
erden
, und deshalb führt er ja auch den ſchönen Namen
iüſerer Sonntag‟. Wer in der Stadt wohnt und am Werktag
t Ian Einkaufen hat, der ſollte ja nicht gerade auf den
un Sonntag angewieſen ſein; aber für die Landbevölke=
zud
die während der Woche verhinderten Stadtleute iſt der
Mene ſo gerade der rechte Tag. Noch iſt der Andrang nicht
ſchuwie am Goldenen, und was am wichtigſten iſt
iv die Geſchäfte gut eingedeckt, können leicht alle Wünſche
ihden und wenn es ſein muß auch mit der Sicherheit
ciger Lieferung Beſtellungen für das Feſt annehmen. Noch
ſige zuzuwarten, vereitelt auf jeden Fall dieſe Möglichkeit
Nabeſtellung.
owerden wir alſo heute am Silbernen wieder jenes Flu=
uh
die Straßen unſerer Stadt ſehen, das einen gar ſelbſt
unstrudel reißt, von dem man ſich ja ſo gern und erwar=
ul
treiben und wirbeln läßt. Wenn es nur ſchön ſilbern
ceuel klingt denn das iſt am Silbernen die Hauptſache
ſan macht ja das Ausſuchen, das Ueberlegen, das Auskund=
ſtruſchon
ein ganzes Bündel herzinniger Freude aus. Aber
mnhßt’s fein ſäuberlich den Mund halten, damit er nicht ver=
o
das arme gedrückte Herz noch ganze zehn Tage lang be=
ſcin
ür ſich allein behalten muß. Doch dieſe zehn Tage werden auch
ſiunngehen, gedulde dich nur fein, und dann werden unterm
Hrhtsbaum mit ſeinen ſtrahlenden Lichtern deine Augen
ig nd glücklich in jene anderen Augen ſtrahlen, für die du
ißheimnis ſo ſchön bewahrt haſt.

=Petrusgemeinde. Unter gütiger Mitwirkung von Frau
au=fraft und einiger Streichkünſtler kommt heute im Vormit=
sgptesdienſt
die Kantate von Telemann Erwachet zur Auf=
Der Vortrag von Dr. Happich über Seeliſche Kräfte
de Heilung des Menſchen, der für morgen, Montag, abend
gegeen war, iſt verſchoben worden: die geplante Monatsver=
ning
der Männervereinigung fällt aus.
er mAldhenſpielplan des Heſſiſchen Landestheakers.
GROSSES HAUS.

Dez.

Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.00 Uhr. Außer Miete.
Gaſtſpiel Kammerſänger Helge Roswaenge
Rudolf): Die Boheme. Oper von G. Puccini.
Wahlmieten und Gutſcheine nicht gültig.

Af
Vember 1 Dez.

Anfang 16 Uhr, Ende 19 Uhr. NS. Kulturgemeinde
Jugendring I (geſchloſſene Vorſtellung): Die Räu=
ber
, Trauerſpiel von Friedrich Schiller.

egut

1Dez.

1 Dez.

Anfang 20 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Hauptmiete A
10. Vorſtellung: Die Bohéme‟, Oper von Giacomo
Puccini.
KLEINES HAUS.
Anfang 11.00. Ende nach 12.30 Uhr. Außer Miete.
Modeſchau der Kunſtgewerbeſchule Offenbach.
Anfang 19.00 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Außer Miete.
Anläßlich des 10. Jahrestages der Gründung der
Heſſiſchen Spielgemeinſchaft: Der Datterich, Lokal=
voſſe
von Ernſt Elias Niebergall.

oma, 16. Dezember: Keine Vorſtellung.

1. Dez.

Anfang 20 Uhr Ende gegen 23 Uhr. NS. Kultur=
gemeinde
M 5. Vorſtellung: Was ihr wollt, Luſt=
ſpiel
von William Shakeſpeare.

ſeiſches Landestheater. Das Heſſiſche Landestheater bringt
utel Gend ein muſikaliſches Ereignis beſonderer Art: in der
ufffihung von Boheme wird Kammerſänger Helge Ros=
temg
der 1. lyriſche und jugendliche Heldentenor der Staats=
ergBrlin
, heute einer der hervorragendſten Cänger überhaupt,
Iſatie der Rudolf als Gaſt ſingen. Die Vorſtellung findet
ßes Niete ſtatt; die gewöhnlichen Opernpreiſe ſind jedoch nicht
öät Im Kleinen Haus veranſtaltet heute vormittag die
ifeshcher Kunſtgewerbeſchule eine intereſſante Modeſchau. Am
deid ann mit der 50. Aufführung von E. E. Niebergalls klaſſi=
enn
Datterich die Heſſiſche Spielgemeinſchaft das Jubiläum
res ehnjährigen Beſtehens begehen. Es gibt bekanntlich nur
inzz vnige Spielgemeinſchaften in Deutſchland, die im Rahmen
esirdentlichen Bühne das mundartliche Bühnenſtück regel=
Fyflegen, und die Heſſiſche Spielgemeinſchaft dürfte bei ihrer
ündng eine der erſten überhaupt geweſen ſein. Um ſo mehr
irfſhrmſtadt und das heſſiſche Umland ſtolz auf dieſe Spiel=
upceſein
, die die einzigartige Tradition der heimiſchen Mund=
itdematik
pflegt und immer neue Anregung für deren Weiter=
ihrrn
gibt, und es iſt zu hoffen, daß heute abend recht viele
eimnatewußte und theaterfreudige Darmſtädter an dem Ehren=
eind
der Heſſiſchen Spielgemeinſchaft teilnehmen.

Vergnügen vor Weihnachken!
In wenigen Tagen iſt Weihnachten. Tauſende und aber
Tauſende von Kinderherzen ſchlagen höher in der Vorfreude auf
das, was das Chriſtkind alles bringen ſoll! Reges Treiben in
allen Geſchäftsſtraßen beſonders nachmittags und abends.
Man ſieht überall Leute, denen die Freude am Schenkenkönnen
aus den Augen ſtrahlt. Und doch dem aufmerkſamen Beobach=
ter
fallen immer wieder Volksgenoſſen auf, die an den Auslagen
der Geſchäfte vorübergehen, oder, wenn ſie ſchon mal an dem
einen oder anderen Schaufenſter ſtehen bleiben mit traurigen
Augen das Ausgelegte betrachten.
Viel iſt ſchon durch das Winterhilfswerk des deutſchen
Volkes für die Aermſten unſerer Brüder und Schweſtern getan
worden viel bleibt noch zu tun übrig! Und gerade das
Chriſtfeſt ſoll doch allen Volksgenoſſen Freude bringen auch
denen, die noch unſerer Hilfe bedürfen. Helfen wer möchte
das nicht? Die Gebefreudigkeit des deutſchen Volkes erregt
das Staunen und die Bewunderung der ganzen Welt. Und
wie leicht iſt es dem Einzelnen gemacht, auch ſeinerſeits mitzu=
helfen

Der Große Bunte Abend mit Tanz am 17. Dezember, abends
8.15 Uhr. im Städtiſchen Saalbau, den die Kreisführung Darm=
ſtadt
des WHW. veranſtaltet, gibt jedem Volksgenoſſen Gelegen=
heit
, zum Gelingen des großen Werkes beizutragen Dadurch,
daß er für nur 50 Pfennige einige Stunden des Frohſinns und
der heiteren Laune miterlebt. hilft er helfen! Der Vorverkauf
hat längſt begonnen die Vorverkaufsſtellen ſind aus der An=
kündigung
im Anzeigenteil erſichtlich, die auch zugleich erkennen
läßt, was alles geboten wird.

Perſonalveränderungen in der Reichsjuſtizverwaltung ( Ober=
landesgerichtsbezirk
Darmſtadt). Die Juſtizpreſſeſtelle Darmſtadt
gibt bekannt: Verſetzt wurde am 4. Dezember 1935 der Juſtiz=
oberwachtmeiſter
Chriſtian Döring beim Amtsgericht Schotten
an das Amtsgericht Mainz mit Wirkung vom 1. Februar 1936;
am 4. Dezember 1935 der Juſtizoberwachtmeiſter Julius Müller
beim Amtsgericht Oſthofen an das Amtsgericht Schotten mit Wir=
kung
vom 1. Februar 1936. In die Liſte der Rechtsan=
wälteeingetragenwurde
am 13. Dezember 1935 der Rechts=
anwalt
Emil Halang in Offenbach gleichzeitig beim Landgericht
Darmſtadt und der Kammer für Handelsſachen in Offenbach.
Muſikaliſche Feierſtunde in der Weihnachtsſchau der ſchaffen=
den
Hand im Landesmuſeum. Auch heute wieder in der Zeit
von 1719 Uhr wird den Beſuchern der Weihnachtsſchau der
ſchaffenden Hand im Landesmuſeum ein beſonderer Genuß ver=
mittelt
. Kapellmeiſter Hoeglauer hat ſich wieder in dan=
kenswerter
Weiſe zur Verfügung geſtellt; unter Mitwirkung von
Frau Cramer=Buche, Heini Müller und Elfriede Buck
wird er ein reichhaltiges Muſikprogramm zu Gehör bringen.
Ebenſo wird das am Sonntag mit großem Beifall aufgenommene
Abendſingen des Heſſ. Singkreiſes unter Leitung von
Herrn Lehrer Mattheß nochmals wiederholt werden. Wir
laden alle Volksgenoſſen Darmſtadts zu dieſer Feierſtunde herz=
lichſt
ein. Der Beſuch der Weihnachtsſchau iſt frei.

DSSAREN
MIT DER
SPARUHR
MACHT FREUDE
UND BRINGT
GEWIN

Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt

Die Ausſtellung Arbeit in Bewegung im Gewerbe=Muſeum,
Neckarſtraße 3, iſt Sonntag von 101 Uhr und von 2.304 Uhr
geöffnet, zu gleicher Zeit iſt im Gewerbemuſeum der Weihnachts=
markt
des Heſſiſchen Heimatwerkes geöffnet.
Markusgemeinde. Sonntag, den 15. Dezember. abends, iſt
im Gemeindehaus Kiesſtraße 17 ein Familienabend. Er wird
als Adventsabend geſtaltet; es wirken zuſammen: Blockflöte und
Geſang, Geige und Klavier mit Singſtimme, Leſungen, Anſprache,
dazu Teepauſe. Wir laden herzlich dazu ein.
Orpheum. Heute, Sonntag, zwei große Vorſtellungen! Um
4 Uhr für Kinder und Erwachſene, ein unvergeßlicher Mittag mit
dem ungekürzten Geſamtſpielplan. Man begleite ſeine Kinder in
dieſe Vorſtellung ſie wird ein Erlebnis bilden für jung und alt.
Abends Volksvorſtellung und Rekord=Lachabend bei den Rivels
mit dem glänzenden Programm der Leiſtungen: Varieté wie
noch nie!"
ie carikakiven Verbände

Denkk an unſere alken, hilfs=
bedürftigen
Volksgenoſſen!

Profeſſor Heinrich Reinhard Kröh.
der älteſte noch rüſtig ſchaffende Maler Deutſchlands, vielleicht
der ganzen Welt.

Es klingt wie ein Märchen und iſt doch in allen Einzelheiten
war. Profeſſor Heinrich Reinhard Kröh, der im fünfundneun=
zigſten
Lebensjahr ſtehende Maler, der vor rund ſiebzig Jahren
Hofmaler Ludwigs III. von Heſſen war, malt noch heute in faſt
jugendlicher Friſche und hatte in dieſem Sommer bei der Großen
Gemäldeausſtellung in Darmſtadt Bilder dort, die manchen um
ſiebzig Jahre Jüngeren beſchamten.
Kröh, der Darmſtädter war ein Schüler des ſchon vor ſieben
Jahrzehnten verſtorbenen bedeutenden Landſchaftsmalers Auguſt
Lukas und hatte als Lehrer zeitweiſe auch unſern lieben Moritz
von Schwind neben ſich, der, wie Kröh gern erzählt, ſeine Ver=
beſſerungen
an den Schülerarbeiten oft mit biſſigen Bemerkun=
gen
, zum Beiſpiel: Gellens, ſan a Buildhauer? begleitete.
Ludwig Löfftz, der bekannte Maler, ſagte von Kröhs Bil=
dern
, daß ſie voll Tiefe und Glut und reich und lebendig ſeien,
wie die eines ganz Großen. Und ſo ſind ſie heute noch und dem

Richter, Leibl und ſpäter Hans Thoma lernte Kröh kennen, und
mit König Wilhelm I. kam er, als er im Auftrage ſeines Groß=
herzogs
ein Kröh=Bildnis der mit dem Prinzen Heinrich von
Preußen vermählten Prinzeſſin Wilhelmine von Heſſen=Kaſſel
zu überreichen hatte, in Ems zuſammen gerade an der Stelle, an
der vierzehn Tage ſpäter die denkwürdige, den Krieg von 1870/71
einleitende Begegnung des Königs mit Benedetti, dem franzö=
ſiſchen
Botſchafter, ſtattfand.
Den lieben rüſtigen heſſiſchen Meiſter der Farbe, Kröh, der
mäßig in ſeiner Lebensweiſe, aber immer ein leidenſchaftlicher
Wanderer und Freund der deutſchen Landſchaft war und noch iſt,
zumal der ſeiner heſſiſchen Heimat, die er in hunderten von Bil=
dern
für Jahrhunderte, Auge und Herz jedes grunddeutſchen Be=
ſchauers
feſſelnd, dargeſtellt hat, ſollte jeder kennen. Aber nicht
nur, weil er ſchon beinahe hundert Jahre alt und noch ſo friſch
und fröhlich am Werk iſt, ſondern auch weil er klar zeigt, wie
nie nachlaſſende Schaffensfreude und glühende Liebe zur Heimat,
zu Volk und Vaterland, allzeit jung erhalten.
Die Atelier=Ausſtellung des Künſtlers bietet willkommene
Gelegenheit.
Walter Schweter.
Hiſtoriſcher Verein. Montag, den 16. d. M., ſpricht im
Realgymnaſium der Vereinsführer, Archivrat Dr. L. Clemm,
über Das Heſſiſche Staatsarchiv‟. Er wird in Weſen,
Aufbau und Einrichtung des neueingerichteten Staatsarchivs ein=
führen
. Der Vortrag will zu gleicher Zeit die Vorbereitung eines
Beſuchs im Staatsarchiv ſein, der in der nächſten Zeit ſtatt=
finden
ſoll.
Haſt Du ſchon einen WHW=Teller und =Becher?
Dieſe ſchönen Geſchenkſachen, deren Erlös das Winter=
hilfswerk
für unſere armen Hilfsbedürftigen verwendet,
kannſt Du am Opfertempel vor dem Schloß und in der
Verkaufsbude vor dem Hotel Traube, Rheinſtr., kaufen.

Herrn Julius Cima und Frau Margarethe, geb.
Pullmann, Feldbergſtraße 26, zur Silbernen Hochzeit. Die
zubilare ſind treue Bezieher des Darmſtädter Tagblatt.

Herrn Konrad Poth 8. in Roßdorf. Hindenburgſtr. 55,
zu ſeinem 75. Geburtstag.
Frau Auguſte Kaſtorf, Arheilgen, zu ihrem 78. Ge=
burtstag
.
Fräulein Margarethe Krämer in Pfungſtadt, Rügnerſtr. 9,
zu ihrem 85. Geburtstag.

/DIE
IMAN MONN zo berlern

SAGEN.

Pror Motofr

OTERTNII
EIA
Wogen

DARMSTADT /Ludwigstraße 13

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 344

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Aus der Rsbag.
Kreisleitung Darmſtadt.
Ortsgruppe Gutenberg.
Die NS.=Frauenſchaft der Oxtsgruppe Gutenberg veranſtaltet
am Sonntag, 15. Dez. (3. Advent), nachmittags 4.30 Uhr, im
Wiener=Kronenbräu=Keller. Dieburger Straße (Pg. Tod) eine
Adventsfeier. Unter Mitwirkung von Kräften der Aka=
demie
für Tonkunſt iſt, der Feier entſprechend, für ein unterhal=
tendes
Programm Sorge getragen (u. a. Muſikſtücke gemein=
ſchaftliche
Lieder, Theaterſtück: Vor der Himmelstür, Beſche=
rung
der Kinder und älteren Perſonen). Es wird erwartet, daß
ſich die Parteigenoſſen mit ihren Angehörigen zahlreich einfinden,
um gemeinſam mit der NS.=Frauenſchaft einige ſchöne Stunden
zu verleben.
NS.=Frauenſchaft, Ortsgruppe Beſſungen.
Sonntag, 15. Dez. nachmittags 4 Uhr, findet in der Beſſun=
ger
Turnhalle, Heidelberger Straße, unſere Adventsfeier ſtatt.
Die Mitglieder nebſt ihren Angehörigen ſind dazu eingeladen.
NS.=Frauenſchaft Darmſtadt.
Die Sitzung der Frauenſchaftsleiterinnen Darmſtadt=Stadt
und =Land findet Montag. 16. Dez., nachmittags 3 Uhr, auf un=
ſerer
Geſchäftsſtelle, Rheinſtraße 95, ſtatt.
Reichsmütterdienſt im Deutſchen Frauenwerk.
Der Säuglingspflegekurſus, Leiterin Frl. Ilſe Block, findet
Montag, 16. Dez., abends 8 Uhr, in der Alicenſchule, Friedrich=
ſtraße
4, ſtatt. Anmeldung kann abends vor Kursbeginn noch er=
folgen
.
NS.=Lehrerbund, Kreis Darmſtadt.
Wichtige Kreisverſammlung.
Am kommenden Donnerstag, 19. Dez., 20.15 Uhr, ſpricht im
großen Saal des Städtiſchen Saalbaues der Gauobmann des
NSLB.. Pg. Miniſterialrat Ringshauſen, über weltanſchau=
liche
Erziehungsfragen.
Die Ausführungen des Gauobmannes ſind nicht allein für
die Erzieher aller Schulen, ſondern auch für alle anderen Er=
ziehungsberechtigten
, vor allem für die Eltern, von großer Be=
deutung
. Jeder Lehrer hat die Eltern ſeiner Schüler zum Beſuch
der Verſammlung einzuladen und anzuregen. Die Tagung wird
umrahmt von Darbietungen des HJ.=Muſikzuges des Bannes 115.
Arbeitsdank.
Mitgliedſchaft 6 (Schloßgarten).
Am Freitag, den 20. d. M., 20.15 Uhr, findet ein Kamerad=
ſchaftsabend
bei Gaſtwirt Baltes, Liebfrauenſtr. 37, ſtatt. Ich
erwarte reſtloſe Beteiligung aller Arbeitsdankkameraden. Ehe=
malige
Arbeitsdienſtkameraden ſind herzlichſt eingeladen.
Der Bezirksobmann 3/25: L. Kirſchbaum.

Amt für Volkswohlfahrt M

Amt für Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Steinberg.
Am Dienstag, den 17. d. M., findet auf der Geſchäftsſtelle,
Heinrichsſtraße 101, eine Marmelade=Ausgabe ſtatt.
N5-Gemeinſchaft Kraft durch Freude‟
KdF.=Sportprogramm des Tages.
Heute, Sonntag, findet ſtatt: Hallentennis für Män=
ner
und Frauen, Städt. Feſthalle von 10.30 bis 12 Uhr. Jeder
deutſche Volksgenoſſe kann ſich an den Sportkurſen der NS.=G.
Kraft durch Freude beteiligen. Der Erwerb einer Jahresſport=
karte
(30 Pfg.) berechtigt zum Beſuch aller Sportkurſe. Auskunft
gibt im übrigen der Sportamtsſtützpunkt, Bismarckſtr. 19 (Ruf 2683),

Wochendienſtplan vom 17. 12. bis 21. 12. 35:
Die Revier=, Gemeinde= und Untergruppen der Ortsgruppe
Darmſtadt ſetzen für Dezember keine Appelle mehr an! Die be=
reits
feſtgeſetzten Blockwarte=Appelle und Amtsträgerſitzungen
können noch ſtattfinden!
Die Zeit der Verſammlungsruhe iſt von den Amtsträgern
und Blockwarten auszunützen, um die Perſonenſtandsaufnahme
zu Zwecken des Luftſchutzes reſtlos durchzufi, ren.
Gemeindegruppe Arheilgen.
Mittwoch, den 18. 12. 3 5, Amtsträger= und Blockwarte=
Appell einſchl. Stellvertreter. Ort: Rathaus. Zeit: 20 Uhr.
Gemeindegruppe Pfungſtadt.
Donnerstag, den 19. 12. 35 Amtsträger=Sitzung
einſchl. Untergruppenführer. Ort: Hotel Strauß. Zeit: 20 Uhr.
Der Ortsgruppenführer.
J. A. (gez.) Dr. Scriba, Organiſations= und Propagandaleiter.

Umſtrikkene Verkrauensmänner.
Unter der Herrſchaft des Betriebsrätegeſetzes iſt es öfters
vorgekommen, daß Betriebsratsmitgliedern ohne ſachlichen Grund
Beförderung, Lohnerhöhung oder ein anderer Vorteil zugewendet
wurde.
Der Zweck war, durch ſolches Zuckerbrot Betriebsräte dem
Arbeitgeberwillen gefügig zu machen. Zur Ehre der Betriebsge=
meinſchaften
kann geſagt werden, daß bisher keine Fälle bekannt=
geworden
ſind, wo Betriebsführer gegenüber Vertrauensmännern
derartige Praktiken verſucht hätten. Wohl aber iſt bekannt gewor=
den
, daß zuweilen Vertrauensmänner berechtigte Beförderung,
Lohnerhohung uſw. ablehnen, oder daß Betriebsführer damit zu=
rückhalten
, um auch den leiſeſten Anſchein unſachlicher Beeinfluſ=
ſung
zu vermeiden. Demgegenüber weiſt der Treuhänder der
Arbeit für Brandenburg darauf hin, daß die Zugehörigkeit zum
Vertrauensrat zwar keine Beſſerſtellung des Gefolgsmannes,
ebenſo wenig aber eine Verſchlechterung ſeiner Lage zur Folge
haben darf. Der Vertrauensmann hat in gleicher Weiſe wie alle
übrigen Gefolgſchaftsmitglieder Anſpruch auf eine in der Leiſtung
begründete Beförderung und Lohnerhöhung. Um ſeiner beſonders
verpflichteten Stellung willen iſt es aber nötig, daß ſolche Beför=
derungen
bzw. Lohnerhöhungen nicht unter vier Augen zwiſchen
dem Betriebsführer und dem Vertrauensmann erledigt, ſondern
in aller Offenheit im Vertrauensrat beraten werden. Dabei wird
dann zu prüfen ſein, ob bei der Arbeitsplatz= oder Lohnänderung
der ehrenamtliche Charakter des Vertrauensmannes=Amtes ge=
wahrt
bleibt, im Zweifelsfalle wird die Meinung des Treuhän=
ders
der Arbeit zu erfragen ſein.

Sorgk für eure Hunde!

Der Verein der Hundefreunde von Darmſtadt und Umgege
für Raſſezucht und Ausſtellungsweſen, Ortsgruppe des RDH. e.
teilt mit:
Der Eintritt der kalten und naſſen Jahreszeit gibt Anlaß,
Hofhundbeſitzer zu bitten, der Haltung und Pflege dieſer Geſchör
jetzt beſondere Aufmerkſamkeit zu ſchenken. Die Hütte muß unl
dingt dicht ſein, ihr Eingang iſt zu verhängen (alter Sack oder de
gleichen). Eine warme Unterlage darf nicht fehlen. Das Freſſe
muß angewärmt werden. Zur Froſtzeit iſt das Trinkwaſſer öfte
zu erneuern, damit der Hund ſeinen Durſt nicht durch Eislecke
befriedigen muß. Laßt den Hund, der ſeiner Natur nach an Fre
heit gewöhnt iſt, auch einige Male am Tage von der Kette un
nehmt ihn nachts, wenn’s geht. ins Haus. Mangelhafte Unte
bringung und Verpflegung der Tiere iſt nach dem Geſetz ſtrafba
Seid gut zu den Tieren, nicht aus Angſt vor Strafe, ſondern au
euch heraus.

Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. Anonvme Anfragen werde.
nicht Seantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechtsverbindlichtelt.
100 G. Um die Frage entſprechend zu beantworten, müſſen
Sie den genauen Wortlaut des Teiles des Vertrages mit=
teilen
, in welchem die Einſitzrechte ſämtlicher Ge=
ſchwiſter
feſtgelegt ſind. Die Anfrage behalten wir deshalb
vorerſt zurück.

Was die Lichtſpielthealer bringen.
Der Kraft=Mayr.

Wenn die Muſik nicht wär! Ein Film von Franz Liſzt.
Die Verfilmung des bekannten Romans Der Kraft=Mayr
von Ernſt von Wolzogen (er iſt m. W. ſein erfolgreichſtes Buch
geblieben) iſt eine herzerfriſchende Tat geworden. Das friſche
kraftſtrotzende unbekümmerte Temperament der Erzählerkunſt Wol=
zogens
iſt Grundmotiv auch des Tonfilms geblieben. Daß es ge=
lang
, dieſes Grundmotiv von A bis Z durchzuhalten, iſt im Weſent=
lichen
Verdfenſt der Regie und der Darſtellung, deren Träger
PaulHörbiger iſt, der mit dieſem Kraft=Mayr unſtreitig ſeine
beſte Filmrolle ſpielte. Was der Film naturgemäß mehr geben
konnte als der Roman, den man der Handlung zugrunde legte, das
iſt die Muſik. Es iſt ja ein Film um den großen Meiſter Franz
Liſzt und ſeine 2. Rhapſodie klingt durch die ganze Spielfolge. Wir
hören ſie ganz meiſterhaft wiedergegeben (von Profeſſor Friedrich
Wuhrer) von dem greiſen Abbé ſelbſt, hören ſie von Hörbiger
und hören ſie mehrfach verpatzt von Schülerinnen und von der
Liſztſchülerin Ilonka Badacz, der Sybille Schmitz den ganzen
Charm und eigenartigen Reiz ihrer einmaligen künſtleriſchen
Perſönlichkeit gibt. Wahrend ihre Nebenbuhlerin Karin Hardt
eine ganz entzückende Tekla, ſich ja ſo vergeblich damit abmüht,
daß der große dumme Florian ſie ſchließlich heiratet, damit ſie
icht mehr Klavier ſpielt. Carmine Gallones Regie iſt mit

Takt und Temperament an ihre ſchöne aber ſchwere Aufgabe heran=
getreten
. Den erſteren beweiſen die ausgezeichneten wirkſamen Sze=
nen
, in denen Liſzt ſelbſt in die Handlung ausſchlaggebend ein=
greift
und die ſowohl den Meiſter wie den Menſchen in feinen
Charakterzügen zeichnen. Das zweite aber alle Szenen, in denen
Hörbiger=Kraft=Mayr ſich als Künſtler und Menſch, als bieder=
derber
ſtreitbarer Muſiklehrer, als ſchüchterner und gelegentlich
auch temperamentvoller Liebhaber, immer aber als ungemein
ſympathiſcher Menſch produzieren darf. Das letztere iſt ja ſchließ=
lich
ausſchlaggebend für Hörbigers große Darſtellungskunſt, die
immer etwas von einem Komiker, etwas von einem zurückhal=
tend
=ſchüchternen Mann, ſtets aber in allen Phaſen ſeiner Charak=
teriſierung
ſo ungemein warmherziges blutvolles ungekünſteltes
Menſchentum offenbart. Die ganze Skala ſeiner vielſeitigen Kunſt
ſpielen zu laſſen, gibt ihm der Kraft=Mayr vollauf Gelegenheit.
Sagen wir noch, daß Willi Schaeffers (Gieſecke!) als Konſul
Burmeeſter, Ida Wuſt als die Frau Konſul, Luis Rainer als
Liſzt, Hubert von Meyerinck als Nebenbuhler Hörbigers das
Enſemble der Darſteller abrungen, daß die Bildtechnik und die
Szenenſtellungen hervorragend ſind, ſo iſt alles, was zum Lobe
dieſes Films geſagt werden kann geſagt.
Katzenfreunde und= Freundinnen aber werden ihre helle Freude
an dem ſchönen Beifilm haben, der Ausſchnitte aus der deutſchen
und ausländiſchen Edelkatzenzucht bringt. Siameſen und
Angora (Perſer)=Katzen in herrlichen Exemplaren werden gezeigt.

Herde
Eilektro-palich- preisnerl
Bezug durch den Fachhandel.
2

Das Union=Theater zeigt ein muſikaliſches Luſtſpiel mit Karin
Hardt, Paul Hörbiger, Sybille Schmitz, Ida Wüſt, Willy Schaeffers.
Die Helia=Lichtſpiele bringen einen Film aus dem Künſtler=
leben
mit Inge Schmidt, Wolfgang Liebeneiner, Olga Tſchechowa
Künſtlerliebe.
Die Palaſt=Lichtſpiele bringen nur noch wenige Tage den
feſſelnden Ufa=Film Einer zuviel an Bord mit Albrecht Schoen=
hals
, Lida Baarova, René Deltgen.
Belida zeigt heute zum letzten Male Großreinemachen mit
Anny Ondra, Wolf Albach=Retty, Ernſt Dumke, Hans Richter,
Fritz Odemar, Hermann Picha.
Reſi=Theater zeigt den überaus ſpannenden Film Polizei=
auto
99, der intereſſante Einblicke in die gefährliche Tätigkeit der
amerikaniſchen Radio=Polizei gibt. In deutſcher Sprache. Mittags
2 Uhr Jugendvorſtellung Der Läufer von Marathon Viktor de
Kowa, Brigitte Helm.

Die Freiwillige Feuerwehr hielt ihre Schlußfeier im Kon=
kordiaſaale
ab. Nach einem flott geſpielten Marſch ergriff der
Wehrführer, Kamerad Kreisfeuerwehrinſpektor Karpfinger,
das Wort zu einer kernigen Anſprache, in der er die behördlichen
Vertreter, die Ehrengäſte, die Kameraden der Wehr nebſt ihren
Angehörigen uſw. begrüßte und für den zahlreichen Beſuch dankte.
Vertreten waren Herr Baurat Dr. Bambach für die Direktion
der Städt. Betriebe, Kamerad Oberbrandmeiſter Schneidmüller
für die Brandverſicherungskammer, Kamerad Brandmeiſter Gries
für die Städt. Feuerwache, Herr Ortsgruppenleiter Dr. Seidel,
Kamerad Oberbrandmeiſter und Schulungsleiter Nothnagel und
Reichsluftſchutzführer Jung vom RLB.; frner Kameraden der
SS., SA., der Schutzpolizei, des RLB., Ehrenmitglieder und
Kameraden auswärtiger Wehren. Wegen dienſtlicher Inanſpruch=
nahme
konnten die Herren Kreisdirektor Dr. Jann, Polizeidirek=
tor
Geppert, Bürgermeiſter Kopp. Direktor Nuß, Hauptmann
a. 1. s. Lotheißen und der Kreisbeauftragte des Winterhilfswerks,
Herr Hanſel, an der Feier nicht teilnehmen und überſandten
ſchriftliche Entſchuldigungen. In bunter Reihenfolge wickelte ſich
das Programm unter ſicherer Leitung des Kameraden Wolfg.
Becker ab. Der Wehrführer, Kamerad Kreisfeuerwehrinſpektor
Karpfinger, dankte allen, die zum Gelingen der Feier beitrugen
und gab das Schlußwort dem Kameraden Becker. Mit einem
dreifachen Sieg=Heil auf unſeren Volkskanzler und mit dem Ge=
ſang
des Horſt=Weſſel= und dem Deutſchlandlied war der offizielle
Teil beendet und jung und alt huldigte in ausgiebigſtem Maße
dem Tanze.
Nachgebühr für nicht freigemachte Druckſachen. Nicht
freigemachte Druckſachen, Geſchäftsprpiere, Warenproben
oder Miſchſendungen werden von der Poſt nicht befördert. Wer=
den
verſehentlich ſolche Sendungen abgeſandt, ſo hat die Poſt bis=
her
für Sendungen unter Hülle bis zum Gewicht von 500 Gramm
die Gebühr für einen freigemachten Brief und für Druckſachen in
Kartenform, ſofern ſie den Beſtimmungen für Poſtkarten ent=
ſprachen
, die Gebühr für eine freigemachte Poſtkarte erhoben.
Nach einer neuen Beſtimmung ſoll künftig in ſolchen Fällen das
Eineinhalbfache der Gebühr einer gleich ſchweren entſprechenden
Sendung in Anſatz kommen. Verweigert der Empfänger die Zah=
lung
, ſo werden die Sendungen nach Streichung des Gebühren=
anſatzes
als unzuläſſig zurückgeſandt.

Elternabend des Fähnlein 8/1. 115.

Das Fähnlein 8/1./115 hatte für geſtern abend zu
Elternabend ins Orpheum eingeladen, dem die Eltern,
hörigen und Freunde ſehr zahlreich gefolgt waren. Und e=
von
den Pimpfen ein Oſtlandabend voll jugendlicher B
rung geboten. Der Fähnleinführer ſprach herzliche Begrün
worte und betonte, daß hier ein Stück Arbeit des Jungvolg
zeigt werden ſoll, daß gezeigt werden ſoll, daß die Juge=

ſteht, wo es der Führer will.

Die Vortragsfolge des erſten Teils brachte eindruck

Sprechchöre und Gedichte der Pimpfe: Nach Oſtland wollg
reiten, Lieder und Worte des Herolds waren eingefügt.

dieſer Teil war ein Bekenntnis zum deutſchen Oſten, wa

Erinnerung an Oſtlands Not und ein Gelöbnis Wir trage
erbe‟
Den Höhepunkt des Abends bildete ein Spiel deutſch,
ſchichte von Karl Heinz Rühl Auferſtehung, in dem in le=
friſcher
Darſtellung von den jugendlichen Rollenträger=
Kampf des Deutſchritterordens in Erinnerung gebracht
Es handelt ſich um ein außerordentlich ernſt durchdachtes
n dem in knapper Umreißung ein tiefer Einblick in das
der Zeit um 1400 um deutſche Heimaterde gezeichnet wurde=
Zeit, in der beſtes deutſches Blut gerne für das Vaterlam
goſſen wurde. Und die Saat ging auf und die Schlußſzem
einen Blick in die Zukunft unſeres deutſchen Oſtens frei; w
dem, ſteht auch heute das deutſche Volk treu zu ſeinen By

zu ſeinem Land im Oſten. Die Darſtellung war für die j

lichen Laienſpieler und beſonders für den Träger der Haun
K. H. Rühl, eine ſehr gute Leiſtung und erntete reichen.
verdienten Beifall.
Rektor Schäfer wies in einem Schlußwort auf die
hin, die in unſerer Jugend liegt. Dem Treuegelöbnis und S
dem Führer folgte ſpontan der Geſang des Horſt=Weſſel=:

Weihnachtsſpiel der Kleinkinderſchule

der Barmherzigen Schweſtern, N.=Ramſtädter s

Geſtern nachmittag ſchwirrte es in dem großen Saal im5tl.
der Barmherzigen Schweſtern. Nieder=Ramſtädter Straß= ig,
hellen Kinderſtimmen. Mit erwartungsgroßen Augen ſaß
Kleinen und warteten auf den Beginn des Weihnachtsſpiel. alljährlich, von den Kindern der Kleinkinderſchule
ſtaltet wurde. Ein lieblicher kleiner Weihnachtsengel küid
den Beginn an, dann rauſchte der Vorhang auseinander m
Szene zeigte einen richtigen Wald von Tannenbäumen, i=
chen
Chriſtkind mit den Englein herniederſtieg. Das arme
Aennchen, das in der bitteren Kälte Reiſig ſammelte, un=
kranke
Mütter daheim hatte, tat dem Chriſtkind und dem
lein ſo leid, daß ſie im 2. Bild die Wohnung des Kindes a
ten und ihm einen geſchmückten Tannenbaum und Gaben
ten und die Mutter geſund machten. Mit viel Liebe wa/ 0i
ſes kleine Spiel einſtudiert; die Mädelchen deklamierten ſch
lich, daß man ordentlich merkte, wie wichtig ſie ihre Rolle=
men
. Kaum einmal war es nötig, daß die unſichtbare Sorxi
einhelfen mußte, alle hatte ihre Verschen fein gelernt!
der Pauſe kamen dann die Buben dran mit ihrem heiteren.91
vom Wolkenſeppele, dem die Engelreigen zu langweili=
und der lieber Fuchs, du haſt die Gans geſtohlen ſingen uu
Petrus mit Bart und Rieſenſchlüſſel wollte wohl erſt böſ=
den
, aber ſpäter erwies ſich dann das Wolkenſeppele doch asnnad
ſo liebes, gutherziges Engelbübchen, daß er es mitſamt
kleinen Freundin Mariele in Gnaden wieder aufnahm. Au)
Chriſtkind in der Krippe war wohl damit einverſtanden. gulshienſt
lieb haben die kleinen Buben das geſpielt, ſie waren ſo reci)
Eifer und Lebhaftigkeit bei der Sache, hatten famos ihre 29
gelernt und ſangen fein richtig ihre Liedchen. Zum Schl zuidele,
ſchien dann wieder ein kleines Mädel, um ein Dankgedämnplatz
bo daß di
ſprechen.
Die kleinen Zuſchauer waren ganz Aug und Ohr: i vor
ſolche Freude werden wohl heute nachmittag die Eltern den
der und am Mittwoch nachmittag die Freunde und Wollzuötstu
des Schweſternhauſes an dem Spiel haben!
Aeis)

An die Bevölkerung der Skadk Darmſtadt2idber die
Das Luftſchutzgeſetz vom 26. Juni 1935 verpflichtet uendturnen he
Deutſchen ob Mann oder Frau zur aktiven Mitarb cen werden

zivilen Luftſchutz. Wer ſomit die Aufforderung erhält, ſiatznen für An
Durchführung der Maßnahmen des zivilen Luftſchutzes zun

fügung zu ſtellen, ſoll ſich dieſem Dienſt am Vaterland nick.
ziehen.
Es iſt zu bedauern, daß es immer noch Volksgenoſſemglichen A.

der
Hm heute

MEinblick in
die Tär

die aus irgend welchen Vorurteilen heraus die Notwendg heihe

(Murant S

des Luftſchutzes nicht anerkennen wollen und ſich daher denſ iſche
willigen Mitarbeit enthalten. Viele glauben ihre BequemllhMen,
mit beruflicher Ueberlaſtung oder durch anders gerichtete
eſſen entſchuldigen zu können. Aber das moraliſche Pflicht /
eines jeden zur Mitarbeit im Luftſchutz ſollte ihn allein
davor bewahren, ſich durch Nichtteilnahme, oder gar dur
wußte Ablehnung einer Aufforderung hierzu an dieſem 2
ſchutzwerk brandmarken zu laſſen.
Es ergeht daher nochmals an alle Bevölkerungskreih // Saalb
Ruf, ſich der Teilnahme am zivilen Luftſchutz durch Zurverfüäuſelt. Ein
ſtellung und tatkräftige Mitarbeit nicht zu entziehen, ſofern
entſprechende Aufforderung an ſie ergeht. Auf hohes Altend
körperliche Behinderung wie auch auf bindende Berufspfu4
wird ſelbſtverſtändlich Rückſicht genommen.
Die zurzeit ſtattfindende Perſonenſtandsaufnahme des Filleutigen A.
luftſchutzbundes zu Zwecken des Luftſchutzes wird von der Mu die
zeidirektion in jeder Weiſe unterſtützt. Die Ausfüllung der Eg
bogen iſt unerläßlich, damit der Umfang der erforderlichen El
maßnahmen überſehen werden kann.
Wer aber glaubt, die Helfer des Luftſchutzes, die ihre
gaben ehrenamtlich und nur im Intereſſe der Allgemeinheit
führen, bei der Ausführung dieſer freiwillig übernomr
Pflicht unwürdig behandeln oder mit ungehörigen Redenst
bedienen zu können, der ſtellt ſich bewußt abſeits der Vo.
meinſchaft und hat kein Anrecht darauf, in der Stunde de
fahr vom Staat Schutz und Hilfe beanſpruchen zu können. Sa
lich muß und wird die Polizeidirektion als Aufſichtsbehörd
alle Luftſchutzmaßnahmen, die im Intereſſe der Bevölkerum
troffen werden müſſen, da, wo es an freiwilligen Mitarb=
fehlt
, auf Grund des Luftſchutzgeſetzes zur gegebenen Ze
zwangsweiſe Heranziehung zur Mitarbeit veranlaſſen.

Ohne Vera

Ueberſpannen von Straßen mit Hochankenne,

Zur Ueberquerung von Straßen mir Hochantennen!

zur Anbringung von Antennen an ſtädtiſchen Gebäuden i
vorherige Erlaubnis bei der Direktion der ſtädtiſchen Be
einzuholen. Um möglichſt vielen Volksgenoſſen Darbietn!
des Rundfunks zugänglich zu machen, wurde ſeinerzeit die
bühr für die Ueberquerung von Straßen mit Antennen aund
ben. Es beſteht jedoch nach wie vor die Verpflichtung, vo
Errichtung einer Antenne, die eine Straße überquert ode
einem ſtädtiſchen Gebäude angebracht werden ſoll, der Dire
der ſtädtiſchen Betriebe Mitteilung zu machen. Es empfiehl-
dieſe
Anordnungen zu beachten, da ſonſt die Stadtverwa.
ſolche Antennen zwangsweiſe entfernt, wo die Möglichkeit be‟
einen einwandfreien Empfang auch ohne ſtraßenüberque
Hochantenne zu erhalten. Seit Aufhebung der Gebühren m.
ſich die Fälle in ſtärkerem Maße, daß Antennen über die Si
geſpannt werden. So erfreulich die Zunahme der Rundfum
nehmer iſt, liegt es auch im Intereſſe der Allgemeinheit, dar
Straßenbild nicht durch ein Netz von Hochantennen geſtört.."
Soweit die Möglichkeit beſteht, eine leiſtungsſähige Antenue
verſchiedene Art anzubringen, ſollte deshalb die Ueberſpan.
er Straßen vermieden werden.

Noch vier Tage!
H) ſammelt vom 19. bis 22. Dezeis
HJ redet nicht vom Sozialismus der 4
ſie übk ihn! Helle Augen bitfen
Euer Opfer!

[ ][  ][ ]

Uundernug des etensnilelgeienes.
hichsgeſetzblatt Teil I Nr. 136 vom 13. Dezember wird
vow ſ Reichsregierung am 11. Dez. beſchloſſenes Geſetz zur
dderze des Lebensmittelgeſetzes, vom 5. Juli 1927 in der
m 31. Juli 1930 veröffentlicht. Danach kann von dem
ſiter des Innern gemeinſam mit dem Reichsminiſter
pzüung und Landwirtſchaft u. a. vorgeſchrieben werden,
hmnte Lebensmittel nur in beſonderen Packungen oder
lltnog oder nur in beſtimmten Einheiten abgegeben wer=
düuge
, daß an ihren Behältniſſen der Inhalt angegeben
unglngaben über Herkunft. Zeit der Herſtellung, den Her=
Händler ſowie den Inhalt anzubringen ſind. Ferner
genannten Stellen Vorſchriften erlaſſen gegen die
Lebensmitteln, die den Vorſchriften dieſes Geſetzes
Grund dieſes Geſetzes erlaſſenen Vorſchriften nicht
Der Polizeibericht meldel:
Wege urde geſchädigt? Am 10. 11. 1935 ſoll hier in der Nähe
ſchllgs in einer Marſarde mittels Nachſchlüſſels eingebrochen
en uſe. Der Täter hatte angeblich aus der Nachttiſchſchublade
Ründ eine Armbanduhr mitgenommen. Im erſten Stock=
ſolſlih
in dem gleichen Hauſe eine Wirtſchaft befinden.
ſalleilin Tage ſoll in der Nähe des vorbezeichneten Hauſes im
nr 77Stockwerk eine Manſardentüre eingedrückt worden ſein.
duie ſian Zimmer habe der Täter ein Netzhemd und eine ſilberne
nurc entwendet. Auch in dieſem Hauſe ſoll ſich im erſten
verl ine Wirtſchaft befinden. Die geſchädigten Perſonen
m peten, umgehend bei dem Landeskriminalpolizeiamt
uſtefd Hügelſtraße Nr. 3133, Zimmer Nr. 27, vorzuſprechen.
det ai den Dieb geſehen? In der Nacht zum 8. 12. 1935
hg von der Direktion des Orpheums an dem Verkehrs=
zem
afgeſtellte Reklameſchild entwendet. Es handelt ſich um
gſſtigs Holzſchild, Größe 1,50 mal 60 Zentimeter. Das Schild
diſelufſchrift: Charlie Rivels und machte auf die am
19 ſtattgefundene Jugendvorſtellung aufmerkſam. Sach=
che
Nitteilungen nimmt das Landeskriminalpolizeiamt
Ntad Hügelſtraße 3133, Zimmer 12, entgegen.
rentl. Der geſuchte 30 Jahre alte Ludwig Herrmann wurde
grug, den 14. Dezember 1935, erhängt im Walde aufge=
Sonnkagsdienſt der Zahnärzke.
ufft nordnung des Reichsverbandes der Zahnärzte Deutſch=
iu
ab 1. September 1935 der Sonntagsdienſt eingeführt.
riihnärztliche Sonntagsdienſt beginnt Samstag nachmit=
lhr
und endigt Sonntag nachts um 24 Uhr.
3hnkranken ſollen jedoch in erſter Linie verſuchen, ihren
ſchhrrzt zu erreichen, und erſt, wenn dieſer nicht da iſt, ſich
zunarzt des Sonntagsdienſtes wenden.
ſe Ltigkeit des Sonntagsdienſtes verſteht ſich lediglich auf
NBzuelitigung. Weitere Behandlung übernimmt ſpäterhin
zwwiſt behandelnde Arzt des Betreffenden.
uieht den Sonntagsdienſt am 15. Dezember; Zahn=
Iſch, Wilhelmſtraße 8. Telephon 2143.

Ey
19

Sonntagsdienſt der Dentiſten.
eieht den Sonntagsdienſt am 15. Dezember: Dentiſt
m ſtädter, Peter=Gemeinder=Straße 17, Tel. 3002.

nomuigsdienſt und Nachtdienſt in den Apotheken Darmſtadts.
ſſten den Sonntagsdienſt und der daran ſich anſchließen=
ſotz
vom 15. bis 21. Dezember den Nachtdienſt: die =
uma
heke, Ballonplatz 11. und die Adlerapotheke,
Imnnplatz 17. Der Nachtdienſt wechſelt am Sams=
ſenxh
ſo daß die Apotheke, welche den Sonntagsdienſt hat,
an dr vorhergehenden Nacht den Nachtdienſt verſieht.
eikychtsturnen des Tbd. Jahn 1875. Die Jugend (Buben
ſöbes) des Jahn 1875 veranſtalten auch in dieſem Jahre
i Weihnachtsturnen, verbunden mit einer Weihnachts=
Imdr Turnhalle der Liebigs=Oberrealſchule. Die Veran=
gyntdet
diesmal am Sonntag, den 22. Dezember, nachm.,
Sm heute ſind alle Eltern und Freunde der Jugend zu
Auendturnen herzlichſt eingeladen, Freudvolle und luſtige
uſttyen werden Mädels und Buben den Beſuchern zeigen,
ſtunen für Anfänger, geſteigert in den einzelnen Riegen,
wun Einblick in die Leiſtungsfähigkeit der älteren Jugend=
nete
Tänze der Mädels bringen eine angenehme Ab=
umun
die Vorführungsfolge. Und die Turnſpiele in ihren
ſgiuigen Abarten bringen Luſt und helle Begeiſterung
die Reihen der Beſucher. Am Schluß wird dann der
ut rſcheinen wird Gaben verteilen, und wird die beſon=
elbgen
, die immer fleißig die Turnſtunden beſuchten.
lereins= und lokale Veranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Rlſaurant Sitte‟. Heute ſpielt Willy Melchior.
Mt üſt. Saalbau. Heute abend 8 Uhr: Tanzkapelle
mppyſſelt. Eintritt frei.
Geſchäftliches.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
ſer ſutigen Auflage liegt ein Proſpekt das Union=Dorf
onu die Leſer an dieſer Stelle aufmerkſam gemacht werden.

BuRRUS!
Nennk’s, wie Ihr woll, gut muß es ſein!
Das iſt ein Zitat von mir, bei Büchmann zum Patent an=
gemeldet
. Ich habe es in einer langen ſchlafloſen Nacht ausge=
knobelt
, weil ich ſo entſetzlich unſicher war, wie man das Zeug, von
dem ich ſchreiben wollte nennen ſoll. Aus alt germaniſchem Sprach=
gut
ableitend nenne ich es Guts, Leute, die ſich gern um klare
Entſcheidungen drücken, nennen es Weihnachtsgebäck und fremd=
ſprachlich
Gebildete nennen es Konfekt und ſchreiben es mit=
unter
mit C,
Feſt ſteht das eine; daß es zu Weihnachten gehört wie die
Kreppel zu Faſtnacht. Kenner behaupten ſogar, daß man es zu
anderen Jahreszeiten gar nicht eſſen, geſchweige denn überhaupt
ſo gut und lecker herſtellen könne. Das gelte beſonders vom Anis=
gebackenen
und vom um nicht aufzureizen, will ich’s Mar=
garinegebackenes
nennen. Dieſe beiden Sorten ſo meinten
meine Gewährsfrauen ſeien ſozuſagen das Moſaik, aus dem
ein gut gelegter Weihnachtsboden bereitet werde.
Schön geſagt finde ich, und jetzt bin ich erſt richtig ſtolz, daß ich
ausgerechnet für dieſe beiden Sorten zuſtändiger Fachmann bin;
nicht gerade Konditor oder Bäcker, ſondern hausmachender Fach=
mann
, einer Mutter wohlgeratener Sohn, die das aus dem ff ver=
ſtand
. Das ſtundenlange Rühren in Zucker, Mehl. Eiern, Anis,
Salz, Eſſig, Oel und was ſonſt noch hineinkommt, überließ ich ihr
und den heranwachſenden Schweſtern. Aber wenn’s dann ans Kne=
ten
und Formen ging, oha, da war ich mit Herz und Fingern da=
bei
Das Stück Teig iſt für dich, ſagte die Mutter und ſchob mir
einen Klumpen her. Ich walzte, knetete, knutſchte, drückte, ballte
zuſammen, walzte wieder und brachte es mit der Zeit zu einer
Maſſe, die ſo die Mitte hielt zwiſchen ſchwarzgrauem Knetgummi
und Eiſenbeton. Das backen wir extra, ſagte die Mutter wieder,
und darüber war ich ſehr froh, denn das, was ſie da inzwiſchen
geformt hatte litt, mit meinen Erzeugniſſen verglichen, geradezu
an beängſtigender Bleichſucht. Meine Hände aber, meine Finger,
oh, ich habe wohl ſeitdem nie mehr Gliedmaßen in ſolcher Reinheit
und roſiger Appetitlichkeit gehabt.

ſogar. Wie oft fragte ich die Mutter, ob nichts in der Manſarde
zu beſorgen wäre. Aber ein jedesmal lächelte ſie gütig, als wenn
ſie die Pflegemutter des Chriſtkindchens wäre, und meinte: Das
iſt ja lieb von dir aber ich gehe nachher ſelber hinauf und da kann
ich mir gleich mitbringen, was ich brauche. Jawohl, wir nann=
ten
es Guts, nennt Ihr’s wie Ihr wollt; aber gut muß es ſein!

B

Heute
am dritten Aduent
sind die Darmstädter
Einzelhandelsgeschäfte
in derZeit von14-19Uhr
geöffnet

Weihnachts=Skikurſus der TSG. 46 im Hochſchwarzwald.
Die Skiabteilung der TSG. 46 veranſtaltet für ihre Mitglieder
und Angehörige, der anderen Abtei ungen einen achttägigen
Weihnachts=Skikurſus, der in der Zeit vom 25. De=
zember
bis 1. Januar im Südſchwarzwald ſtartfindet.
Standquartier iſt das 1200 Meter, hoch gelegene Todtnau=
berg
am Südhang des Feldbergs, das wegen ſeiner her=
vorragenden
Tourenmöglichkeiten und ſchneeſicheren Lage bekannt
iſt. An dem Kurſus, der unter Leitung eines geprüften Lehr=
warts
ſtattfindet, können Anfänger und fortgeſchrittene Läufer
teilnehmen. Für die Letzteren ſind Führungstouren ine Gebiet
des Feldbergs. Belchen und Herzogenhorns vorgeſehen. Anmel=
dungen
müſſen umgehend an den Leiter der Skiabteilung
oder die einzelnen Abteilungsleiter erfolgen. Abfahrt zum Kur=
ſus
am 25. Dezember vormittags. Rückkehr am 1. Januar abends.
Photo=Studien unſerer Heimat. Wir möchten nicht ver=
fehlen
, unſere Leſer auf die ſelten ſchönen Groß=Photos von
Heinz. Seeger= Darmſtadt im Schaufenſter des Heag=Hauſes.
Luiſenſtraße, und bei der Weihnachtsſchau der ſchaffenden Hand
im Landesmuſeum beſonders hinzuweiſen.

Aus dem Gerialsagl.

Der Präſident der Oberpoſtdirektion Frankfurt unter Anklage.
LPD. Frankfurt. Vor der Zweiten Strafkammer begann
die Verhandlung gegen den Präſidenten der Oberpoſtdirektion
Frankfurt a. M., Otto Plein, der beſchuldigt wird, am 17.
Auguſt im Gebäude des Poſtſcheckamtes durch Beſeitigung einer
behördlichen Bekanntmachung Sachbeſchädigung und ſich des Ver=
gehens
nach § 134 des Str. G.B. ſchuldig gemacht zu haben,
An jenem 17. Auguſt hatte ſich der Geſchäftsführer der Reichs=
poſtreklame
=G.m.b. H. bei ihm eingefunden, der auf der Suche nach
Einnahmequellen für die Geſellſchaft war. Um ſich über die Poſt=
reklame
und eventuell verfügbare Reklameflächen zu orientieren,
fuhr der Angeklagte mit dieſem Herrn und noch mehreren ande=
ren
höheren Beamten zu verſchiedenen hieſigen Poſtämtern, wobei
man dann auch zum Poſtſcheckamt kam. In der Vorhalle hing
das 1,80 Meter hohe rote Plakat an einer der breiten Säulen.
Es war an drei Stellen umſchnürt. Das Plakat ſelbſt hatte der
Angeklagte nicht geleſen, aber ſein Inhalt war ihm aus der Zei=
tung
bekannt. Mit dem Inhalt des Plakats, ſo betonte der An=
geklagte
, gehe er vollſtändig einig. Er habe angenommen, es ſei
von der örtlichen Leitung herausgegeben, daß es im ganzen Reich
angeſchlagen war, habe er nicht gewußt. Der Angeklagte präziſierte
ſeine Einſtellung zum Katholizismus. Er iſt katholiſch, ſeine Frau
und ſeine Kinder ſind proteſtantiſch, er iſt evangeliſch getraut.
Dem Zentrum habe er nie angehört. Im Ruhr=
kampf
habe er gegen den Prälaten Kaas geſtanden,
er habe mit dem Zentrumsminiſter Höfle in Streit gelegen und
ihm rundweg den Gehorſam verweigert. Ebenſo wie er gegen
das Zentrum ſtand, war auch das Zentrum gegen ihn. Er habe
es von Herzen begrüßt, daß der Führer die Politik von Kanzel
und Kirche vertrieben habe.
Als der Amtsvorſteher erſchienen war, ſagte er ihm, daß das
Plakat dort häßlich angebracht ſei, es ſei nicht die richtige Stelle.
Suchen Sie einen neuen Platz. Lediglich aus Gründen der
Sicherheit und des Verkehrs habe er jene Stelle für nicht geeignet
gehalten, hier das Plakat hängen zu laſſen. Er erkundigte ſich bei
dem Amtsvorſteher, wer das Plakat genehmigt hatte, wer es an=
brachte
und wie lange es ſchon dort hing, aber der Amtsvor=
ſteher
, der bei der Anbringung ſich im Urlaub befand, konnte ihm
keine Auskunft geben, worüber der Angeklagte erboſt war. Als
er den Amtsvorſteher erſuchte, das Plakat zu entfernen, weigerte
ſich dieſer, das tun. Der Angeklagte wies auf die Möglichkeit von
Taſchendiebſtählen und Raubanfällen und auf die Tatſache, daß
hier der größte Geldverkehr in Frankfurt ſich abſpielt, hin. Das
Plakat ſei von der Direktion genehmigt geweſen, aber der Ort
nicht, wo es hing. Die höheren Beamten, die bei ihm waren
hätten doch ſelbſt daran denken müſſen, daß das Plakat nicht an
dem Ort paſſend war, wo es den Verkehr ſtörte. Der Angeklagte
ſchildert dann, wie er das Plakat entfernte.
Dem Angeklagten wird vorgehalten, daß die Zeugen ganz er=
ſchüttert
und betreten über ſeine Handlungsweiſe geweſen ſeien,
aber der Angeklagte will das nicht bemerkt haben, und er habe
noch abends beim Schoppen ſich mit den Herren unterhalten und
nichts vernommen. Dem Angeklagten wird geſagt, daß das Pla=
kat
doch recht wirkungsvoll angebracht war und die Beamten des
Poſtſcheckamts hätten doch wohl auch erkannt, ob die Stelle, wo
es hing, gefährlich war. Der Angeklagte will ſich auch erkundigt
haben, ob das Plakat am oder in dem Poſtſcheckamt angebracht
werden ſollte. Die Verkehrsbehinderung ſei derart geweſen, daß
ein Blinder mit dem Stock ſie finden konnte. Wenn man mehr
als hundert Poſtämter revidiert habe, habe man einen Blick da=
für
, wo ein Plakat hingehöre und wo nicht. Im Hauptbahnhof
habe er zwei Plakate entfernt; es ſei alſo durchaus nicht der ein=
zige
Fall geweſen. Auch im Poſtamt in der Bockenheimer Land=
ſtraße
habe er die Anbringung eines Plakates, das auf die Fuß=
bodenglätte
hinwies, beanſtandet. Der Angeklagte will damit
einverſtanden geweſen ſein, daß das Plakat an anderer Stelle
aufgehängt wurde, aber, ſo wird ihm vorgehalten, er habe nichts
getan, daß das auch geſchehe. Ueber das Verhalten des Amtsvor=
ſtehers
ſei er innerlich ſehr betroffen geweſen. Der Vorſitzende
meint: Die Weigerung mußte Ihnen doch zu denken geben. Es
wird dem Angeklagten weiter geſagt, daß er nur geäußert habe,
das Plakat ſei unſchön angebracht, es hätte aber doch nahe ge=
legen
, daß er auch ſagte, daß es aus verkehrstechniſchen und
Sicherheitsgründen dorthin nicht paßte. Der Angeklagte will auch
hierauf hingewieſen haben. In erregtem Tone äußert er, daß es
beiſeiner Einſtellung eine Beleidigung für ihn
bedeute wenn man ihn verdächtige, für den poli=
tiſchen
Katholizismus eingeſtellt zu ſein.
Geſtern begann ſofort die Zeugenvernehmung. Es wurde zu=
nächſt
der Amtsvorſteher des Poſtſcheckamtes wegen des Abreißens
des Plakats vernommen. Wie er bekundete, wurde beanſtandet,
daß das Plakat an ungeeigneter Stelle hing. Der nächſte Zeuge iſt
der Leiter des Poſtſcheckamts, der erklärt, daß ihm die Stelle an
der das Plakat hing, nicht gefiel, aber es ſei kein geeigneter Platz
vorhanden geweſen, um es anzubringen. Der Zeuge will das Emp=
finden
beſeſſen haben, daß der Angeklagte nicht ſtaatsfeindlich ein=
geſtellt
war. Im Verlaufe ſeiner weiteren Ausſagen bezeichnet der
Zeuge den Angeklagten als ſehr impulſiv und beurteilt deſſen Vor=
gehen
als eine Affekthandlung. Ein Oberpoſtinſpektor hat, wie er
als Zeuge ausſagt, angenommen, daß der Präſident aus äſthetiſchen
Gründen ſo handelte, denn er wiſſe, daß der Angeklagte Wert auf
Schönheit des Raumes legte.
Ein weiterer Zeuge, der Bezirksdirektor der Poſtreklame G. m.
b. H., nahm an der Beſichtigungsfahrt teil. Unterwegs ſei der An=
geklagte
wiederholt erregt geweſen. Als Plein dann ins Poſtſcheck=
amt
kam, beanſtandete er ſofort die Lotteriereklame am Wand=
fries
. Der Zeuge hatte den Eindruck, daß der Angeklagte einen an=
deren
Platz für das abgeriſſene Plakat wünſchte.
Der Leiter der Perſonalabteilung in der Oberpoſtdirektion,
der ſich ebenfalls unter den Zeugen befindet, erklärt auf eine
Frage, daß der Angeklagte nach dem Umbruch alles tat, um die
Partei zu unterſtützen. Die Zeugenvernehmung wird am Mon=
tag
fortgeſetzt.

DA
jewagen grobee Leiſtungen

Uberall, wo Kraftfahrſport getrieben wird, hat ADLER Erfolg. Internationale
Klafſenrekorde, mehrfache Alpenſiege, Gewinner des belgiſchen Königspokals,
Klafſenſieger der Rallye Marokko; ſiegreich in Rennen mit ſchwerer internationaler
Konkurrenz in Spanien, Süd-Afrika, Irland, Portugal, Süd=Amerika, Ungarn, Jugo=
Flavien und Norwegen. Beſtleiſtungen in Frankreich, Spanien, Jugoflavien, Ungarn und
Oſterreich, ſowie ſchwerſten Gebrauchsprüfungen Deutſchlands, Belgiens, Eſtlands
und Süd=Ameriſtas, ROlEK=Konſtrußtlonen und Qualitäe volbrächten dieſe ge=
waltigen
Leiſtungen. Dies iſt ein unwiderlegbarer Beweis der Uberlegenheit.

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[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 344

Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 15.

Aus Heſſen.
Aenderung des Fleiſchbeſchangeſetzes.

De am Freitag vom Reichskabinett beſchloſſene Oenderung
des Fleiſchbeſchaugeſetzes beſtimmt, daß die Leiter von öffentlichen
Schlachthäuſern mit Rückſicht auf deren hygieniſche Zweckbeſtim=
mung
avprobierte Tierärzte ſein ſollen. Liebesgabenſendungen mit
Fleiſchinhalt, die aus dem Auslande im Poſtverkehr nochweislich
als Geſchenke für Unbemittelte zum eigenen Verbrauch eingehen,
können, entgegen den früheren geſetzlichen Beſtimmungen nun=
mehr
den Empfängern ausgehändigt werden.

Dg. Arheilgen, 14. Dez. Ortsbauernſchaft. Im Gaſt=
h
=us Zur Sonne veranſtaltete die Bäuerliche Werkſchule einen
Lichtbildabend, zu dem ſich neben den Landwirten auch ſonſtige
Acker= und Gartenbautreibende eingefunden hatten. Ortsbauern=
führer
Brücher eröffnete den Abend mit einer kurzen Anſprache
über Aufgaben und Ziele der zweiten Erzeugungsſchlacht. Herr
Dr. Hardt ſtreifte die Maßnahmen, die von der Landwirtſchaft
und nicht zuletzt von allen Ackerbautreibenden ergriffen werden
müſſen, um die Ernährung des deutſchen Volkes auf eigener
Scholle ſicherzuſtellen. Rationelle und planmäßige Wirtſchaft ſind
Grundbedingungen. Vor allem muß die Eiweiß= und Fettbeſchaf=
fung
geſichert werden. Unſer Rindviehbeſtand muß leiſtungsfähiger
geſteiltet und die Schweinezucht erweitert werden. Da es uns an
Kraftfutter mangelt, müſſen wir uns mit wirtſchaftseigenem Fut=
ter
helfen und ſelbſt Kraftfutter herſtellen. In überzeugender
Weiſe erläuterte Herr Diplomlandwirt Geber, durch Lichtbilder
unterſtützt, die Maßnahmen, die Vorausſetzung für den Mehr=
ertrag
ſind. Um aus unſeren Böden noch mehr hereuszuholen, was
eine unbedingte Notwendigkeit iſt, dazu gehört zunächſt eine recht=
zeitige
und zweckmäßige Bodenbearbeitung mit Ackerſchleppe. Egge,
Federzehekultivator, das Hacken, die Arbeit mit Unkrautſtriegel.
Beſondere Aufmerkſamkeit muß auf die Düngung verwendt wer=
den
, die, zweckmäßig angewandt, auch das Unkraut vernichten
helfen muß. Unſer wirtſchaftseigener Dünger, der Stallmiſt, ent=
hält
viele Nährſtoffe und muß ſchon im Hofe zweckmäßig behandelt
werden. Er muß erſt vergoren ſein, donn darf er ausgefahren wer=
den
. Ein Kompoſthaufen iſt in jedem landwirtſchaftlichen Betrieb
notwendig zur Düngung von Wieſen und Weiden. Eingehend
wurde die Bedeutung der einzelnen Arten des Handelsdüngers.
obne den wir heute nicht mehr auskommen, und ſeine Erfolge bei
richtiger Anwendung auf Grund von Verſuchen hervorgeſtellt. Auch
dem Zwiſchenfutterbau müſſe beſondere Aufmerkſamkeit zugewen=
det
werden. In dieſem Zuſammenhang erläuterte der Redner den
Wert der Futterpflonzen, die einzelnen Arten des Silofütters und
die Einſäuerung der Kartoffel zu Futterzwecken und ſchloß ſeine
lehrreiche Anſprache mit Hinweiſen auf die richtige Düngung im
Gemüſebau. Nach Dankesworten des Ortsbauernführers an die
Redner erfolgte eine kurze Ausſprache, in der Erfahrungen aus=
getauſcht
wurden.
Ar. Eberſtadt, 14. Dez. V. D. A.=Vortrag. Zur Eröff=
nung
des Abends ſprach nach kurzer Begrüßung der Bezirksvertre=
ter
für den Kreis Darmſtadt über die Ziele des Volksbundes für
das Deutſchtum im Ausland: Die Betreuung unſerer Auslands=
deutſchen
. Der Redner des Abends, der ſudetendeutſche Flüchtling
Rud. Hans Schricker ſprach über VDA. und NSDAP. Als
politiſcher Flüchtling eus der Tſchechoſlowakei ausgewieſen, wo er
während mehrerer Jahre Gelegenheit hatte, ſchon als Kind in der
Schule ſeiner Mutterſprache beraubt, von früheſter Jugend die
Drangſale als Auslandsdeutſcher empfinden zu müſſen, ſchilderte
er zunächſt den geiſtigen und wirtſchaftlichen Kompf unſerer Sude=
tendeutſchen
und ihren ſchweren Opfern. Seine Schilderungen be=
wegten
ſich über die Kriegs= und Nachkriegsjahre, von den zahl=
reichen
Beamtenentlaſſungen, die ihres tapferen Bekenntniſſes zum
Deutſchtum wegen ihre Exiſtenz verloren, von der Schließung
deutſcher Schulen und der Ausrottung des deutſchen Bauern, die
durch Steuerdruck und jüdiſche Spekulationen vom freien deutſchen
Mann zum Knecht und Sklaven gedrängt wurden. All dieſer
moraliſche und wirtſchaftliche Druck vereinte alle Sudetendeutſchen
zur ſogenannten Sudetendeutſchen Front, um trotz aller Not zu
ihrem Deutſchtum zu halten. Und das Bekenntnis dieſes Bundes
der Auslondsdeutſchen, ſolange zum Deutſchen Reich zu ſtehen, ſo=
lange
das Reich beſteht, verpflichte alle Reichsdeutſchen zur Mit=
hilfe
und zur Treue, bis das Ziel erreicht ſei; Großdeutſchland
erwache!
G Ober=Ramſtadt, 14. Dez. In den Dienſt der Winter=
bilfe
ſtellt ſich am Sonntag, den 15. d. M., die NS.=Frauenſchaft
mit einem Deutſchen Abend im Saalbau Suppes. Die Auffüh=
rung
des Märchenſpiels Aſchenbrödel wird ollen Beſuchern an=
genehmſte
Unterhaltung bieten. Ein ſtarker Beſuch dieſes Abends
iſt ſchon deshalb wünſchenswert, als der Ertrag desſelben dem
Winterhilfswerk zugute kommt.
k. Dieburg, 13. Dez. Deutſches Rotes Kreuz, Kreis=
verein
Dieburg. Der Alice=Frauenverein veranſtaltete im
Weißen Roß eine Adventsfeier. Hierbei erhielten die alten
Leute Kaffee und Kuchen, die übrigen Teilnehmer gegen geringe
Bezablung, deſſen Reinertvog dem Winterhilfswerk überwieſen
wurde. Konſumverein. Die Mitglieder der hieſigen
Warenabgabeſtelle des Konſumvereins Darmſtadt haben in einer
Verſammlung im Grünen Baum die Auflöſung beſchloſſen, da
der Umſatz in der letzten Zeit ſtork zurückgegangen iſt. In nächſter
Zeit werden die Austrittserklärungen zugeſtellt, um der Auflöſung
auch in geſetzlicher Hinſicht gerecht zu werden. Heſſiſche
Feuerwehr=Fachſchule. An dem vierten Winterkurs der
Feuerwehr=Fachſchule in Mainz nahm Techniker Fr. Joſ. Rödler
von hier teil.
Le. Groß=Umſtadt, 13. Dez. Am Mittwoch abend hielt Pfarrer
Thaer in der evangeliſchen Männervereinigung einen Vortrag
über den früheren Hof= und Domprediger Adolf Stöcker, einem
Wegbereiter des Dritten Reiches, anläßlich der Wiederkehr ſeines
100. Geburtstoges. Der Redner gab eine eingehende Lebensbe=
ſchreibung
Adolf Stöckers und ſeiner Eltern. Nach dem Kriege
1870/71 erhielt Stöcker unter 260 Bewerbern die Garniſon= Pfarr=
ſtelle
in Metz, woſelbſt er bald mit dem Bau einer Garniſonkirche
begann, dieſelbe jedoch ſelbſt nicht mehr vollenden konnte, da er
im Jahre 1874 als Hof= und Domprediger noch Berlin berufen
wurde. Hier entfaltete er beſonders im Laufe der Jahre auf
ſozialem Gebiet eine rege und ſegensreiche Tätigkeit; er baute
Kapellen und Kirchen und man nonnte ihn allgemein den Pfarrer
der Armen. Im Jahre 1877 gründete er mit 50 Stadtmiſſionaren
die Berliner Stadtmiſſion; er errichtete eine Beſuchs=, eine
Schrift=, eine Sanges= und eine Vereins=Miſſion und führte das
Kurrendeſingen ein. Am 3. Januar 1878 gründete er in Berlin
die Chriſtlich=ſozicle Arbeiter=Partei, die ſich beſonders gegen den
Umſturz von ſozialdemokratiſcher Seite richtete. Im Jahre 1879
führte Stöcker einen harten Kampf, beſonders gegen die jüdiſche
Preſſe, ſowie gegen das Judentum überhaupt, und gegen den
Kapitalismus: in demſelben Jahre wurde er in das preußiſche
Abgeordnetenheus berufen und im Jahre 1881 in den Deutſchen
Reichstag gewählt, dem er bis 1893 angehörte. Am 31. Dezember
1890 wurde Stöcker als Hof= und Domprediger entlaſſen. 1893
wurde er als Evangeliſt nach Chicago berufen. 1903 hielt er den
1. Arbeitskongreß in Frankfurt a. M. Am Totenſonntag des Joch=
res
1906 hielt er ſeine letzte Predigt. Am 7. September 1909 iſt er
in Bozen=Gries geſtorben und in Berlin unter großer Beteiligung
beigeſetzt worden. Durch ſein ſoziales Wirken für die Armen des
Volkes, ſowie für den Arbeiterſtand und ſeinen Kampf gegen
das Judentum und deren hetzeriſche Preſſe und gegen die Sozial=
demokratie
, iſt Adolf Stöcker zum Wegbereiter des 3. Reiches ge=
worden
.

Landesfachgruppen=Geflügelſchau in Frankfurl.

Lpd.

a. M. Die gemeinſam von der Landesbauern=

ſchaft Heſſen=Naſſau, dem Reichsverband Deutſcher Kleintierzüch=
ter
und den Reichsfachgruppen=Ausſtellungs=Geflügelzüchtern mit

ſämtlichen angeſchloſſenen (zirka 500) Vereinen der Landesfach=
gruppe
Heſſen=Naſſau veranſtaltete Raſſe=Geflügelſchau unter
dem Protektorat des Oberbürgermeiſters und Staatsrat Dr.
Krebs iſt eröffnet worden. Nicht weniger als 3000 Tiere aller
Art, wie Tauben und Hühner, Enten und Gänſe, ſowie ihre man=
nigfaltigen
Abarten ſind in der großen Feſthalle zur Schau ge=
ſtellt
und legen ein beredtes Zeugnis ab von dem hohen Stand
der Geflügelzucht namentlich in dem engeren Heimatbezirk. Die
Tiere ſind nicht nur auf Schönheit, ſondern hauptſächlich auf Lei=
ſtung
gezüchtet, und da zeigt es ſich einmal wieder, daß im all=
gemeinen
das eine ohne das andere nicht gut möglich iſt. Sind
die Tiere recht leiſtungsfähig, dann ſind ſie in der Regel auch
ſchön im Bau und der Federung, und umgekehrt. Die Preisrich=
ter
machten ſich ſchon vor der Eröffnung der Ausſtellung in der
Stärke von 30 Mann gleich ans Werk, und an einer Unzahl von
Käfigen prangt ſchon das Schildchen Sehr gut und gar viele
Tiere konnten auch ſchon mit einem Ehrenpreis bedacht werden.
Nur verhältnismäßig klein iſt die Zahl der nicht ausgezeichneten
oder mit dem Prädikat, Befriedigend verſehenen Vögel. Man
ſieht wahre Prachtexemplare; Gänſe bis zu 25 Pfund Gewicht,
Tauben von 1½2 Pfund und mehr. Beſondere Beachtung fin=
den
die kohlſchwarzen holländiſchen Hühner mit ihrem blüten=
weißen
Buſch auf dem Kopf und die zierlichen engliſchen Zwerg=
kämpfer
, die alle durch die Bank mit Sehr gut bewertet wur=
den
. Angeſchloſſen an die eigentliche Ausſtellung iſt auch eine
Schau prachtvoller Wellenſittiche des Reichsverbandes der
Exotenzüchter, und als Kurioſum eine Vogeleier=Ausſtellung, die
ſämtliche Eier der Vogelwelt, vom Ei des kleinſten Zwergvögel=
chen
bis zum Straußenei, enthält. Die Ausſtellung iſt bis ein=
ſchließlich
Sonntag. 15. Dezember, geöffnet.

Ein ſchönes Weihnachtsgeſchenk iſt der

Deutſche
Pferdeſport=Kalender1936

Herausgegeben von Hofphotograph Ed. Zinſel
56 Blatt, davon r6 auf ſtarkem Karton als Poſtkarten zu verwenden
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Dieſer Kunſtkalender erſcheint ſeit vielen Jahren und gibt in aus=
gewählten
Bildern und von bekannten Fachleuten geſchriebenen
Texten einen Überblick über den derzeitigen Stand von Zucht und
Rennen, Turnierſport uſw.
Der Kalender gehört in der Tat in jedes Arbeitszimmer, in dem
Sinn für das edle Pferd und Freude an deſſen Aufgaben anzu=
treffen
ſind.
(Sport=Welt)

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geber
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A. C. Wittich Verlag / Darmſtadt

Straßenbericht
für die Woche vom 15. bis 21. Dezember 1935.
(Mitgeteilt vom Deutſchen Automobil=Club e. V., Gau 15
Weſtmark. Bezirk Starkenburg und Rheinheſſen.)

Fernverkehrsſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
43 ErbachEberbach (zwiſchen Schöllenbach und Kailbach) vom
17. 8. bis auf weiteres für Laſtkraftwagen über 5,5 Tonnen
Geſamtgewicht geſperrt. Umleitung: BeerfeldenSensbach
Gaimühle.
Sonſtige Straßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
BeerfeldenGammelbachEberbach vom 11. 6. bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung: Finkenbach-Hirſchhorn oder Sensbach
Gaimühle.
Frankfurt a. M.Mannheim (Ortsdurchfahrt Wolfskehlen) vom
27. 11. bis 18. 12. geſperrt. Umleitung: Dornheim. Leeheim,
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Fd. Nieder=Klingen, 13. Dez. Schulungsabend. Im
Gaſthaus Zur Krone fand durch die NSDAP. Nieder=Klingen
ein Schulungsabend ſtatt. Mit dem Liede. In München ſind viele
gefallen wurde der Abend eingeleitet. Schulungsleiter Pg. Ham=
men
rechnete ſehr ſcharf mit den Syſtemparteien ab und ſchilderte
in treffenden Worten die Entwicklung der Bewegung bis zu jenem
9. November 1923 Großer Beifall wurde dem Redner für ſeine
intereſſanten Ausführungen zuteil. Nach dem Tveuegelöbnis zum
Führer wurde der Abend geſchloſſen. Die hieſige Schul=
jugend
unter Leitung von Herrn Lehrer Keil veranſtaltet am
Samstag im Saale des Gaſthauſes von Valentin Saal 4. einen
Elternabend, zu dem alle Volksgenoſſen eingeladen ſind.
b. Spachbrücken, 14. Dez. Verſammlung der NSDAP.
Im Saale des Pg. Schröder fand eine Verſommlung der Partei
ſtatt, an der auch die Untergliederungen teilnahmen. Es ſprach
Pg. Dämmer=Frankfurt a. M., der in ſeinen Ausführungen haupt=
ſächlich
mit den Beſſerwiſſerm und Nörglern obrechnete. Er be=
tonte
, daß wir allen Grund dazu hätten, unſerem Führer zu dan=
ken
, wenn wir zurückblicken auf das, was er bis heute zum Wohle
eines jeden Volksgenoſſen und für das deutſche Vaterland geleiſtet
hat. So wie der Komeradſchaftsgeiſt im Weltkriege alle Volksge=
noſſen
auch in den ſchwerſten Stunden zuſammenhielt, ohne Stan=
des
= und Klaſſenunterſchied, muß es auch heute Pflicht eines jeden
ſein, dieſe Kameradſchaft weiter zu pflegen. Aus dieſer Kamerad=
ſchaft
entſtand das neue Deutſchland, ein unbekannter Soldat war
es, der dieſe Erlebniſſe zur Staatsidee erhob.

Oeffenkliche Großkundgebung der NSSN
in Erbach.

Ci. Erbach, 14. Dez. Die Großkundgebung der hi
gruppe der NSDAP. füllte geſtern abend den Schütze-n
in die letzte Ecke. Der Spielmannszug der SA. begleit=
marſch
der Fahnen mit Marſchmuſik. Der Ortsgruppen
Heim eröffnete mit herzlichem Willkomm die Kund.
der Reichsredner Pg. Lüdemann durch ſeine ſachkun
führungen zu einem tiefen Erlebnis werden ließ. Ver
ſind heute ebenſo notwendig wie in der Kampfzeit.
Aufklärung und Wahrheit verkünden und ſo das Ve
Volkes erkämpfen. Die NSDAP. diente noch niemal=
die
Parteien der Syſtemzeit, einer beſtimmten Intereſſ
ſondern ſtets dem deutſchen Volke in ſeiner Geſamth.
von vornherein erkannte, daß das Geſetz des deutſchen
der Gemeinſchaft und nicht etwa das des Einzel
Deutſchlend war in ſeiner langen Geſchichte noch
Volk; auch das Jahr 1871 brachte nur den Zuſamm
verſchiedenen deutſchen Fürſten, gleichzeitig aber auch
der Auflöſung des deutſchen Volkes in Parteien mann g
Dos trennende Moment war von jeher im deutſchen
herrſchend und brachte uns ſchon unſägliches Leid. I
übrigen Ländern gibt es Gegenſätze und bei entſpreche
ſchen Gelegenheiten ſcharfe Kämpfe. Das oberſte Ziel d
einanderſetzungen iſt aber ſtets das Wohlergehen den
Geſamtheit. Das für Deutſchland zu erreichen geleng
Male dem Nationalſozialismus. Dieſer Gemeinſchaf
blieben die Erfolge nicht verſagt. Das Heer der Arbeis
die Wehrmecht wurde geſchaffen, jeder erhielt wied
Boden unter den Füßen. Die jetzt noch vorhandene W1
wird ebenſo ſicher beſeitigt, wenn jeder ſich verantwor
in die Reihen der Mitarbeiter einfügt. Da Deutſchlau
ohne Raum iſt, werden zeitweilig eintretende Knappk=
ſer
Bedarfsmittel unvermeidlich ſein. Der Krieg brack=
lige
Umgeſtaltung des einſt geſchoffenen Wirtſchaftsbi!)
weſenen Abſatzmärkte wurden verſperrt oder mit hohen
umgeben. So ſind gewiſſe Einſchränkungen notwendig,
wenn dabei eine Armee völlig neu aufgebaut werde
Heer aber war bitter notwendig, um Deutſchland aus
als Ausbeutungsobiekt zu befreien. Die Armee wird
Bürge des Friedens ſein; kein Volk aber braucht mell
den als das deutſche; unſer Vaterland baut neu auf:
bau duldet keinerlei Störung. Die Wehrhaftmachung 1
Volkes aber bringt es auch mit ſich, daß etwa erhof
ſenkungen, Lohn= oder Gehaltserhöhungen völlig unz
Außerdem muß doch auch die Abtragung der übernonm
ken Verſchuldung zielbewußt durchgeführt werden.
Wehrmacht unſeres deutſchen Vaterlandes iſt die beſt
ſie allein gewährleiſtet jedem einzelnen Sicherheit und
Ausübung ſeines Berufes. Auch der Lebensſtandard d
Volksgenoſſen wird noch gehoben werden. Das kann vort
durch Leiſtungsſteigerung erzielt werden: hier iſt für
antwortungsbewußten Deutſchen ein dankbares Bet
gegeben. Eine beſondere Aufgabe fällt dem deutſchen
bei zu. Die Erzeugungsſchlacht iſt keine Sp
dern eine bittere Notwendigkeit. Deutſchland als Volk 0
muß herausholen, was nur einigermaßen möglich iſt, es
Wirtſchaftsbeziehungen anzuknüpfen verſuchen, und mm
ihm notwendigen Kolonien ringen. Das kann nur im
Gemeinſchaft erreicht werden:; deswegen iſt der Hader 71
ſo gefährlich. Der Nationalſozialismus erkennt jede Kon
ſchützt und ſtützt ſie und erwies der Kirche durch die
des Bolſchewismus den allergrößten Dienſt. Die Ru
gegenwärtig ein ſtark hervortretendes Weltproble)
kämpft deswegen in Afrika; Japan morſchiert auf der
Kontinent immer weiter landeinwärts. Kriege laſſer
aufhorchen. Der Kriegsgefahr geſellt ſich der Bolſche=
Hauptfeind des Friedens hinzu; er erntet am meiſter
einander und in der kriegeriſchen Zerfleiſchung de
Deutſchlond wurde zum feſten Bollwerk gegen die dreht
fahren und zum ſicheren Hort des Friedens. Dieſe Geda
zu vermitteln, iſt Zweck der vielen Schulungen und V
gen; jeder hat für ſich und ſein Volk an dieſem Erzie

mitzuarbeiten und ſich als treu dienendes Glied einn
die Schar derer, die an dem Aufbau des Vaterlande
Reicher Beifall lohnte den Reduer für ſeine treff
führungen. Das von dem Ortsgruppenleiter ausgebracht
den zahlreichen Teilnehmern freudig aufgenommene Sit
den Führer und des gemeinſam geſungene Horſt=M
ſchloſſen die machtvolle Kundgebung ab.

Bn. Hirſchhorn, 12. Dez. Am heutigen Tage begat
ſige Forſtamt mit den Notſtandsarbeiten des Winter
Zum Eröffnungsappell, der um 8 Uhr im Hofe des
Schloſſes ſtattfand, waren 18 Volksgenoſſen aus Hird
Langenthal angetreten. Nach kurzen Begrüßungswo
einem Sieg=Heil auf den Führer ging es mit frohem
Arbeitsſtelle. Insgeſamt ſollen bis zu 35 Erwerbsloſe
horn und den kleinen Nachbargemeinden bei den Notn
ten des Forſtamts ihr Brot finden.
Em. Heppenheim a. d. B., 13. Dez. Die umgebal
renovierte ſtädtiſche Turnhalle, die nunns
zeitgemäßen Anforderungen entſpricht, wurde durch M
germeiſter Schiffers in Anweſenheit der Ratsherre
Vertreter der Schulen und der Sportvereine wieder en
Turnhalle war vor über 30 Jahren als Notkirche er
den, welchem Zweck ſie bis zur Fertigſtellung des Ne
katholiſchen Kirche diente, und wurde dann von der So
ben und als Turnhalle verwendet. Studiendirektor Dr.
der Führer des Turnvereins, Dr. Grimm, und der 7
des Reichsſportführers, Sturmbannführer Metzner, ſpruil
und Anerkennung für die. muſtergültige Inſtandſetzu ve
Vortragsabend. Herr Dr. Ing. Heinrich Wintau
Phyſikſaal der Oberrealſchule im Rohmen der Verain
des Landſchaftsbundes Volkstum und Heimat einen
reichen Vortrag über Odenwälder Volksbräuche im Wi=
In Hand von Lichtbildern zeigte er, wie reich gerade
wald an unverfälſchtem Volkstum iſt, und wie ſich bei
Volksbräuchen eine Brücke von der Vergangenheit zur
ſchlagen läßt, die ſie unſerem Verſtändnis naherückt.
neuen Obermeiſter derSchreiner=Kreis
Heppenheim wurde anſtelle des aus Geſundheitsrül
rückgetretenen Obermeiſters Giegerich Schreinermeiſter
von der NS.=Hago von der Handwerksbommer mitte
und Abzeichen beſtellt.

Ag. Büttelborn, 14. Dez. Der Deutſche Geme
Kreisgruppe Groß=Gevou, tritt am 19. Dezember hier
ſchen Rathauſe zu einer Sitzung zuſammen. An derſel !e
auch die Vertreter des Kreisamtes teilnehmen.

Ag. Trebur, 14. Dez. Vom Zug angefahre
Bahnhof Mainz=Biſchofsheim beſchäftigter hieſiger Bu
wurde von einem Rangierwaggon angefahren und zu
ſchleudert. Der Mann erlitt eine klaffende Kopfwund=
in
ärztliche Behandlung.

Ag. Groß=Gerau, 14. Dez. Jubiläum. Am Sn
d. M., feiert der Geſangverein Liederkranz, ſein
Beſtehen. Aus dieſem Anlaß wird abends ein großes
ſtattfinden.

Wolfskehlen. 12. Dez. Die Elektro=Gemeinſchaft
gungsgebiet des Ueberlandwerkes Mainz hielt in
Darmſtädter Hof einen Koch= und Back=Lehrvortrag

[ ][  ][ ]

15. Dezember 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 344 Seite

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Sie vielen Beweiſe herzlicher Teil=
ine
beim Heimgang meines lieben
trn und Vaters
Otto Noll.
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für die reichen Blumenſpenden ins=
nwere
der Bäckerinnung für die Kranz=
eslegung
ſagen wir allen unſeren auf=
üen
Dank.
Frau Vikioria Noll, geb. North
und Söhne.
m. ſtadt, 14. Dezember 1935.

Am 10. Dezember entriß uns Goti, mitten in der Hoffnung auf
Beſſerung ihres kurzen Leidens meine innigſigeliebte Frau, unſere
herzensgute Mutter, Schweſter, Schwägerin und Tante
Friederike Knoll, geb. Haiſch
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Darmſtadt, den 14. Dezember 1935.
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An erem ſchweren Verluſte und die Kranz=
wirt
ſprechen wir unſeren innigſten Dank
Beſonders den Mitbewohnern, die uns
i ſchwerſten Stunden zur Seite ſtanden.
vif onderer Dank gebührt den Barmherzigen
ſtern, Nieder=Ramſtädter Straße, für
oiEſpielloſe Mühe und Pflege, die nicht
ibertreffen iſt und vielen in chriſtlicher
ſtenllebe zu empfehlen iſt.
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Seite 10 Nr. 344

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

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Seite 12 Nr. 344

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 15. Dezember

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Oeffentliche Mahnung

Die im Monat Dezember fälligen

zu leiſtenden Vorauszahlungen auf die
men=, Körperſchafts= und Umſatzſteuer urd
1935 fällig gewordenen Abſchlußzahlungen
Einkommenſteuer und Körperſchaftsſteuer i
Wer es unterläßt, ſeine Steuerrückſta,
zum 31. Dezember 1935 zu regeln wird
gen zu tragen haben, die mit der Aufnahre
Liſte der ſäumigen Steuerzähler in wirtſche
und perſönlicher Hinſicht verbunden ſein
Darmſtadt, den 12. Dezember 1935.
Finanzamt Darmſtadt=Stadt.

Bekanntmachung.

Betr.: Baulandumlegung Heinz=Hein
der Gemarkung Darmſtadt.
Nachdem der Reichsſtatthalter in Heſſen
jegierung Abteilung Id den Plan für di
teilung und den Antrag auf Umlegung der

ſtücke Flur 11 Nr. 68 1/10, 68 8/10, 69 1/10.

70 9/10, 70 91/100, 70 92/100, 70 93/100, 7)
71, 71 7/10, 72, 72 1/10, 72 2/10, 72 4/10,
73 3/10 74 91/100, 74 95/100 75 1/10, 75
77, 78, 79, 80, 81. 82 5/10, 139, 139 5/10,
146, 151, 152, 153, 154, 167 und Flur 29

55 5/10, 57, 58, 60 4/10, 60 5/10, 60 6/10, 0

160 der Gemarkung Darmſtadt genehmigt huſl
die Vorarbeiten in der Zeit vom 17. bis
zember 1935 während der Dienſtſtunden in Ziw
des Vermeſſungsamts Darmſtadt=Stadt,
ſtraße 30, offen. Wir bringen dies gemäß 2u
des Geſetzes über die Umlegung von Bauch
der Aufforderung zur öffentlichen Kennt)
Einwendungen während dieſer Zeit bei und
lich oder zu Protokoll erhoben werden
Nieter und Pächter, denen ein vorbezeichnete
ſtück auf Grund des Miet= oder Pachtverk
überlaſſen iſt, werden aufgefordert, etwall
ſprüche aus dem Miet= oder Pachtverhältni
zu machen.
Bleichzeitig fordern wir hiermit die Beteili/
die Einträge der Eigentums= und ſonſtiger!
verhältniſſe in den öffentlichen Büchern,
ſie den beſtehenden Verhäliniſſen nicht mil
ſprechen, innerhalb einer Frift von einem
bei dem zuſtändigen Amtsgericht berichtig
rgänzen zu laſſen, damit die beſtehenden
verhältniſſe beim Umlegungsverfahren berig
werden können.
Darmſtadt, den 14. Dezember 1935.
Der Oberbürgermeiſter.

und zwar
Einkommenſteuer 1935, IV. Rate,
Körperſchaftsſteuer 1935, IV. Rate,
Umſatzſteuer für Monat November
werden hiermit gemahnt. Wenn die Zakl
Steuern nicht bis zum 23. Dezember ds
folgt, wird gegen die Säumigen ohne wei
Beitreibungsverfahren eingeleitet werdei
dieſem Tage ab werden auch die geſetzliche
treibungskoſten erhoben.
Daneben wird für Steuern, die nicht
Ablauf der jeweiligen Fälligkeitstermine
waren (10. 12. 35) der Säumniszuſchlag
Geſetz vom 24. Dezember 1934 erhoben.
Es wird nochmals ausdrücklich darau
wieſen, daß im Frühjahr 1936 eine Liſte
nigen Steuerzahler öffentlich ausgelegt
wird. In die Liſte werden alle Steuerp!
aufgenommen, die am 1. Januar 1936 mi
zahlungen oder Vorauszahlungen rückſtär)
die vor dem 1. Januar 1936 fällig gewel
Hierunter fallen auch die am 10. Dezem

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15. Dezember 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 344 Seite 13

rvoller Straßen Skierkampf für die
auf den Azoren.

En

19
bezender
nohne u
gitsſt
Steueric 1ue.
ler in wiſt

tara do Heroismo auf den Azoren an. Die
ft herzlichſte und führte ihnen einen dort

iiner Auslandsreiſe befindliche deutſche Schulkreuzer Emden lief vor kurzem den Hafen
dortige Bevölkerung begrüßte die deutſchen See=
üblichen
humorvollen Straßen=Stierkampf vor.
(Scherl=Bilderdienſt=M.)

In Heſſn-4

tech
umn d
weile

ſch und Ausland.
Chronik des Tages.
grißeres Schadenfeuer zerſtörte am Sams=
ihntag
gegen 6.45 Uhr den Schaltraum des
hes im Untergrundbahnhof Berlin=Wed=
P Teil der Kabel ſchmolz durch die unge=
F)tz. Die Löſcharbeiten der Feuerwehr ge=
Eſch ſchwierig, da der U.=Bahn=Tunnel
ihet verqualmt war. Perſonen kamen nicht
egeln wi ffl iſenburg tagte jetzt der Kanalverein
der Außag erlin, der Vertreter der Behörden, der
Ind des Arbeitsdienſtes auf dieſer bedeu=
unden
kher Zuſammenkunft begrüßen konnte. Das
tires Waſſer= und Schiffahrtsweges von
ſdt=Staſt, bach Berlin liegt jetzt in ſeinen Grund=
I.. Der ſüdliche Ausgangspunkt des Ka=
b
der Leipziger Hafen des Elſter=Saale=
Heinzset kit.
emſtadt, Kawere Exploſion, die ein Großfeuer zur
Eu, ereignete ſich in der Nacht zum Sams=
lpr
3 Uhr in der Bronzefabrik Neumühle
nann u. Trabor bei Altenburg. Mehrere
Bäude liegen in Trümmern, die Seiten=
1 herausgedrückt worden. Die Blechdächer
weit fortgeſchleudert. Drei Perſonen wur=
K dem Mauerwerk begraben.
Velerſchwemmungen in Nord= und Mittel=
und nehmen die Ausmaße einer Kata=
r
. Bisher ſind durch die Fluten etwa 1500
Lnierſpült und zum Einſturz gebracht wor=
weitere
Häuſer mußten bereits von den
hn geräumt werden. Die Zahl der Obdach=
Flhrigt rund 50 000. Man befürchtet, daß
A Perſonen ertrunken ſind. In der Bevöl=
ird
von rund 300 Todesopfern geſprochen.
Hm Elt Nacht zum Samstag entſtand auf einem
eit bei W Mf in der Nähe von Hjörring bei Kopen=
M Brand. Sechs Kinder der Bauernfamilie
EK von 6 bis 18 Jahren ſchliefen in Boden=
Norei von ihnen erſtickten in den Betten.
handeren Kinder rannten bis zur Treppe,
Rauch und Flammen den Weg verſperr=
hiamen
gleichfalls in den Flammen um.

Uhr Hamſuns Tochter Elinor
wilt filmen.

er des großen norwegiſchen Dichters
loreisträgers Knut Hamſun, Ellinor,
ich gegenwärtig in Berlin, um hier Be=
er
für ihre filmiſche Laufbahn durchzu=
(Deutſche Preſſe=Photo=Zentrale=M.)

Ein Wecker.
eine Frau und die Zolbehörde.
A.S. Böhmiſche Blätter berichten von einem
komiſchen Grenzerlebnis von einer Frau aus Böh=
miſch
=Hammer, die bei einem Beſuch in Annaberg
eine ſchöne Weckeruhr erſtanden hatte, die ſie nach
Böhmen zu ſchmuggeln feſt entſchloſſen war. Ueber
das Wie machte ſie ſich keine Sorge; erſtens war
ſie den tſchechiſchen Grenzwächtern bekannt, zwei=
tens
war ſie vorne ſo abgerundet, daß die kleine
Weckeruhr zwiſchen Hemd und Bluſe auch noch
Platz finden würde, ohne aufzufallen. Alſo machte
ſie ſich auf den Weg. In dem kleinen Grenzort Nie=
derſchlag
, erinnerte ſie ſich einer bekannten Fa=
milie
, bei der einen kleinen Kaffeeklatſch zu hal=
ten
einen netten Abſchluß bedeuten würde. Und ſo
erfreut war ſie über ihren Wecker, daß ſie ihn der
ganzen Familie zeigte, ihn ob ſeiner Billigkeit
lobte und natürlich über die Anerkennung entzückt
war, die ihr guter Kauf fand. Und wie ſie es mit
dem Wecker an der Grenze zu halten gedachte, de=
monſtrierte
ſie ohne Scheu: Auf einmal war der
Wecker im Ausſchnitt verſchwunden. Aber da war
noch ein junger Mann in der Familie, der hatte
den Wecker noch nicht genug betrachtet. Er ließ ihn
ſich nochmals zeigen, drehte fleißig an den Schrau=
ben
herum und ſchloß ſeine Unterſuchung mit der
Feſtſtellung: Eine fabelhafte Uhr! Hoffentlich
bringen Sie ſie gut über die Grenze hinüber. Na,
in einer guten halben Stunde ſind Sie ja jenſeits.
Das war ein Mephiſto=Wort, und der junge Mann
ein böſer Bube, der es fauſtdick hinter den Ohren
hatte. Das ſollte bald bewieſen werden. Unſere
Heldin verabſchiedete ſich mit Dank für den guten
Kaffee und ſtrebte der nahen Grenze zu. Das Zoll=
haus
nahte, und harmlos nahte ſich die Frau den
Wächtern. Grüß Gott! Auch der Beamte legte
die Hand zum Gruß an die Mütze. Dieſe dicke Frau
aus Böhmiſch=Hammer kannte er gut. Schon ſchien
der kritiſche Augenblick überwunden. Da blieb auf
einmal beiden, der Frau wie dem Zollbeamten,
die Spuke weg. Was geſchah denn da? Aus dem
Herzen der Frau heraus tönte ein anhaltendes
durchdringendes Klingen. Kein Zweifel, dieſer
dicke Körper verbarg ein Corpus delicti, und im
Namen des Geſetzes wurde die ertappte Schmugg=
lerin
in die Zollwachſtube geladen. Die Aus=
flüglerin
ſoll glimpflich davongekommen ſein. Der
Schelmenſtreich aber machte die Runde durch die
ganze Gegend und erreichte natürlich auch den Ur=
heber
, deſſen Hinterliſt ja alles andere als rüh=
menswert
iſt, die aber doch viel belacht wird.
Die drei Richter der Hölle‟
wieder an der Arbeit.
Paris. Die drei Richter der Hölle treten
zum großen Mißvergnügen der Pariſer Poſtbeam=
ten
wieder in Erſcheinung. Im vergangenen Jahre
bereits befanden ſich unter den Poſtſendungen viele
Päckchen mit Exploſivſtoffen. Allen dieſen Sen=
dungen
waren vervielfältigte Schreiben verwor=
renen
Inhalts beigegeben, die die Unterſchrift tru=
gen
: Minos Eaque und Radamante‟. Die Poli=
zei
glaubte, daß ein Geiſtesgeſtörter am Werke
war. Es gelang ihr jedoch nicht, ihn ausfindig zu
machen.
Am Freitag ſind nun plötzlich wieder in drei
Poſtſtellen Exploſionen von Muſtern ohne Wert
erfolgt. Die Unterſuchung ergab, daß es ſich in
allen Fällen um kleine Höllenmaſchinen der glei=
chen
Art wie im vergangenen Jahre handelt. Sie
ſind ſo eingerichtet, daß ſie beim Oeffnen der Päck=
chen
explodieren ſollen. Am Freitag gingen ſie je=
doch
ſämtlich vorzeitig in Knall und Flammen auf,
als die Poſtbeamten ſie abſtempelten. Die unan=
genehmen
Sendungen waren wieder von einem
Brief der drei Richter der Hölle begleitet. Ver=
letzt
wurde durch die Exploſionen niemand.
Das Perſonenflugzeug, das am 24. November
nach Karaganda in Kaſakſtan abgeflogen und ſeit=
dem
verſchwunden war, iſt im Gebirge bei der
Stadt Karkaralinſk zertrümmert aufgefunden

Der geheime Zar von Thaſa ſtarb...
Der Mann, der zur falſchen Zeit verſchwand.= Buddhas Wiedergeburt im Gegenſpiel
der Politik. Tibetaniſche Machtkämpfe und engliſche Geheim=Diplomatie.

(Nachdruck, auch auszugsweiſe, verboten.)
Simla, im Dezember.
Durch eine Nachrichtenſtafette wurde einer
der nördlichen indiſchen Grenzſtationen die
Beſtätigung des Gerüchtes überbracht, wo=
nach
der britiſche diplomatiſche Agent in der
Hauptſtadt Tibets, im geheimnisvollen
Lhaſa, Frederick Williamſon, geſtorben iſt.
Für Tibet und für England ergeben ſich ge=
rade
in dieſem Augenblick daraus ganz neue
Konſtellationen.
Zu ſpät! Williamſon tot!
Die Gattin dieſes Agenten der britiſchen Ge=
heimdiplomatie
hatte dieſe tragiſchen Worte haſtig
auf ein Stück Papier gekritzelt und dem Läufer
mitgegeben. Unter ihren Händen war er geſtorben,
ohne daß ſie ihm in ſeiner unheimlichen Blutkrank=
heit
helfen konnte.
Als damals die erſten Meldungen nach Simla
und Neu=Delhi kamen hatte man überlegt, ob man
einen oder zwei Aerzte entſenden könnte. Doch
einen Flugplatz hat Lhaſa auch bis heute noch nicht.
So wäre man doch erſt in einigen Wochen dort
eingetroffen, und bis dahin mußte ſich jene Krank=
heit
, die in den Symptomen geſchildert war, zum
Guten oder Böſen von ſelbſt entſchieden haben.
In Englands Geheimdienſt.
Man wird ihm einen amtlichen Nachruf ſchrei=
ben
, verſichern, daß man ihm ein ehrendes Anden=
ken
bewahrt und ihn im übrigen auf der Liſte der
Agenten des britiſchen Weltreiches ſtreichen. In
Bedford, wo er zur Welt kam, in Cambridge, wo
er ſtudierte, in Behar, wo er die Peſt bekämpfte,
in Heiderabad und Sikkim, wo er als Beobachter
gearbeitet hatte, wird man ſich ſeiner einen Augen=
blick
erinnern. Doch dann denkt die Geheindiplo=
matie
Zentralaſiens in nüchternen Formeln.
Schnell muß man jetzt handeln, denn William=
ſon
ſtarb in dem Augenblick, als die Machtkämpfe
in Tibet auf dem Höhepunkt angelangt waren.
In welchem Kinde lebt Buddha?
Worum es jetzt in Tibet geht? Faſt 22 Mo=
nate
ſind nun vergangen, ſeit der große Dalai
Lama Ngag=bang Lo=bzang Thub=dan plötzlich aus
dem Leben ſchied. Dieſe Wiedergeburt des ewigen
Herrſchers von Tibet, dieſe für Tibet maßgebende
Inkarnation Buddhas, ſtirbt freilich nicht wie wir,
ſondern unterbricht ſein. Leben, in dieſem Leib,
um in einen anderen überzugehen. So lautet die
religiöſe Formel und Ueberzeugung.
Die Wiedergeburt erfolgt in dem Körper eines
Kindes, das im Augenblick des Ablebens des Da=
lai
Lama geboren wurde oder ſeine Erzeugung
erfuhr. So ergaben ſich zwangsläufig die heiligen
Friſten, die die Aebte von Tibet abzuwarten hat=
ten
, ehe ſie an die Suche der Wiedergeburt des
Dalai Lamas herangingen. Man muß wiſſen, daß
die Klöſter mit ihren Lama=Mönchen und Aebten
faſt ein Drittel der geſamten Bevölkerung dar=
ſtellen
.
Seit rund 13 Monaten aber war man eifrig
auf der Suche nach jenem Kind und konnte es
doch nicht finden.
Abſtehende Ohren und Sonnenzeichen.
Die Leitformeln für jene Mönche, die beſonders
mit der Suche beauftragt ſind, lauten, daß das
Kind große abſtehende Ohren haben muß, daß es 1
klug ſein muß und zu ſprechen vermag, obwohl es
doch noch blutjung iſt, daß es das heilige Sonnen=
zeichnen
auf dem Schulterblatt haben ſoll, das am
ſtärkſten jenem Mond ähnelt, der am Himmel
ſtand, als der verfloſſene Dalai Lama aus dieſem
Leben ſchied.
Zweihundert Mütter komen aus ganz Tibet
nach Lhaſa oder zum nächſten Kloſter und erklär=
ten
, daß ihr Kind im entſcheidenden Augenblick
geboren ſei. Man möge es prüfen. Doch von den
200 Babys blieben 9 für die engere Wahl übrig.
Doch auch unter dieſen reſtlichen 9 erfüllte keines
ganz und gar die gewünſchten Bedingungen. So
ſucht man denn weiter...

Ein diplomatiſches Zwiſchenſpiel.
Nun zweifelt man allerdings, ob man kein
Kind zu finden vermag, oder ob man ſich noch gar

nicht entſcheiden will und deshalb behauptet, daß
die Götter noch nicht ſprachen. Der einſtige Gegen=
ſpieler
des Dalai Lama, der Taſchi Lama, der
ſpäter nach China flüchten mußte, iſt auf dem
Wege nach Lhaſa. Er iſt zweifelsohne geeignet, die
Macht über die Seelen und Berge Tibets in ſeiner
Hand zu vereinigen. So würde man was Eng=
land
wünſcht den tibetaniſchen extrem= nationa=
liſtiſchen
Tendenzen einen Riegel vorſchieben, man
würde die rote Agitation aus dem Norden ver=
eiteln
und ſelbſt die Afghanen ein wenig ablen=
ken
. Es ſollte Williamſons letzte große Aufgabe in
Lhaſa ſein, den Taſchi Lama zu erwarten und ihm
den Weg zu ebnen zur Macht. Und ſei es nur
als Regent für einen inzwiſchen gefundenen klei=
nen
Dalai Lama.
Deshalb alſo ſtarb Williamſon zu früh und im
unrichtigen Augenblick. England ſucht in dieſer
Stunde eine Inkarnation des Frederick Wil=
liamſon
, politiſcher Agent in Lhaſa...

Wie aus Porzellan.

Eine hübſche Gruppe der Tänzerinnen Margot
und Hedi Höpfner mit Kurt Lenz in der
Neueinſtudierung von Tſchaikowskys Tanzmärchen
Der Nußknacker, das im Deutſchen Opernhaus
in Berlin aufgeführt wurde. (Scherl=Bilderd.=M.)

Großfeuer in amerikaniſchem Poſtaml.
Waſhington. Im Waſhingtoner Zentral=
poſtamt
, einem der größten Gebäude der Haupt=
ſtadt
, brach am Freitag ein Brand aus, der eine
ſolche Ausdehnung annahm, daß nicht nur alle
Feuerwehren der Stadt, ſondern auch diejenigen
des Staates Maryland zur Bekämpfung der
Flammen herangezogen werden mußten. Die
Büros des Poſtminiſters wurden bei den Löſchar=
beiten
unter Waſſer geſetzt. Zahlreiche amtliche
Dokumente wurden vernichtet. Bei den Löſch=
arbeiten
erlitten zehn Feuerwehrleute Rauchver=
giftungen
.
Eine Textilfabrik in Tourcoing eingeäſchert.
600 Arbeiter brotlos.
Lille. Eine gewaltige Feuersbrunſt zerſtörte
in Tourcoing bei Lille die Spinnereiabteilung der
bekannten Textilwerke Tiberghien. 600 Arbeiter
und Arbeiterinnen ſind brotlos geworden. Der
Sachſchaden überſteigt 10 Millionen Franken.

Zu den 8
das U-Book Aberon.

In den letzten Tagen wurde in der engliſchen Oeffentlichkeit das Gerücht verbreitet, daß auf dem
Unterſeeboot Oberon, das der V. engliſchen U=Boot=Flottille angehört, ein Sabotageakt begangen
worden. Die drei Fluggäſte und der Flieger Ber= worden ſei. Das U=Boot unternahm jetzt an der Küſte von Devonſhire Tauchproben, die ergaben,
tys ſind bei dem Unglück ums Leben gekommen, daß das U=Boot völlig gebrauchsfähig iſt. Man ſieht das Boot be
ſen Tauchverſuchen. (Weltb.=M.)

[ ][  ][ ]

Paolino zum erſten Male k. 0.
Joe Louis ſiegk in der vierken Runde entſcheidend.

lino und feierte auch diesmal einen entſcheidenden Sieg. In der
vierten Runde brach der Ringrichter den Kampf wegen einer
ſtark blutenden Augenverletzung Paolinos ab.
Die Halle war mit ihrem Faſſungsvermögen von 21 000
Plätzen reſtlos beſetzt. Man bemerkte neben Max Schmeling
auch die drei Exweltmeiſter Dempſey, Tunney und Carnera ſo=
wie
auch den gegenwärtigen Titelhalter James J. Braddock.
Ueber 1000 Schutzleute waren für die Aufrechterhaltung der Ord=
nung
in der Nähe des Garden, ſowie im Negerviertel Harlem
eingeſetzt worden.
Es war von vornherein klar, daß der bereits 37jährige Pao=
lino
der Verlierer in dieſem Kampf ſein würde es galt lediglich
zu entſcheiden, ob der eiſenharte baskiſche Holzfäller gegen einen
ſo gewaltigen Schläger wie Louis über die Runden kommen
würde. Paolino erlitt die erſte entſcheidende Niederlage ſeines
Lebens; es ereilte ihn ſchon in der vierten Runde das Geſchick.
obwohl er ſich genan, wie ſeinerzeit gegen Schmeling in Berlin,
zumeiſt in Doppeldackung verteidigte.

Nach drei beiderſeits recht vorſichtig geführten Runden, in
denen Loufs leichte Vorteile hatte, beging der Spanier den Feh=
ler
, ſich wötzlich in eine Schlägerei mit dem wild angreifenden
Neger einzulaſſen. Nur einen Augenblick vernachläſſigte er die
Deckung und blitzſchnell hatte Louis einen ſchweren Rechten gelan=
det
, der Poalino bis acht auf die Bretter warf. Zugleich hatte
Louis aber auch eine alte Verletzung über dem Auge ſeines Geg=
ners
geöffnet, die ſofort ſtark zu bluten begann. Als ſich Paolino
erneut zum Kampfe ſtellte, traf ihn noch ein linker Haken am
Kinn, und dann entſchloß ſich der Ringrichter wegen der Schwere
der Augenverletzung zum Abbruch des ungleich gewordenen Tref=
fens
nach 232 Minuten der vierten Runde. Paolino war zum
erſten Male in ſeiner langen Laufbahn als Berufsboxer durch
techniſchen k. o. geſchlagen. Joe Louis aber hatte ſeinen 21. Kampf
dunh k.o. von bisher 25 Kämpfen als Profiboxer gewonnen.
Max Schmeling hat nun im Juni nächſten Jahres die Auf=
gabe
, den Neger zu ſtoppen. Bis zu dieſem Termin wird man
den deutſchen Exweltmeiſter nicht mehr im Ring ſehen. Joe Louis
dagegen wird noch einige leichtere Gegner boxen, um ſich in Form
zu halten.

Ringen

Wird Vorwärts Groß=Zimmern Tabellenzweiter?

Die Vorausſetzungen hierzu dürften gegeben ſein. Das be=
weiſt
der am vergangenen Sonntag ſtattgefundene Rückkampf mit

der eusgezeichneten Mannſchaft von Bingen=Büdesheim. Selbſt die
größten Optimiſten hatten nicht ein Reſultat von 13:5 erwartet.

Allerdings muß man in Betracht ziehen, daß die Hauptſtütze von
Büdesheim, Hch. Eckweiler, infolge Teilnahme an einem Olympia=
Kurſus nicht ſtarten konnte. Die größte Klippe auf dem Wege zum
zweiten Platz dürfte aber immer noch der Rückkampf mit Viktoria=
Eckenheim ſein. Trotzdem, bei genügender Taktik und Vorſicht
durfte bei der heutigen Mannſchaftsaufſtellung der Vorwärtsleute
das Reſultat dieſes Kampfes kaum in Frage ſtehen.
Das Treffen in Bingen=Büdesheim brachte durchweg ſchöne
Kämpfe, die beſonders von der Vorwärts=Mannſchaft mit großem
Elan durchgeführt wurden. Poth im Bantam= und Joſ. Mörthge
im Federgewicht konnten ein Unentſchieden erzielen. Ohl im
Leichtgewicht, Reinhard im Mittelgewicht und Angermeier im
Halbſchwergewicht brachten ihre Gegner auf die Schultern, wäh=
rend
. Danz im Schwergewicht einen Punktſieg buchen konnte.
Lediglich im Weltergewicht mußte Weyer in der letzten Minute,
nachdem er den Kampf hoch nach Punkten führte, durch einen ver=
paßten
Hüftſchwung drei Punkte an Büdesheim abgeben.
Am Sonntag empfängt Groß=Zimmern die Polizei Darmſtadt
zum Rückkampf. Vorausſichtlich wird auch Siebert, der noch zur
Zeit im Trainingslager iſt. ſtarten, ſo daß endlich das lang er=
wartete
Treffen Europameiſter Siebert Danz=Groß=Zimmern
erfolgen kann.

Schwimmen.

TSG. 1846 Schwimmabteilung.

Am Montag, den 16. d. M., finden die Vereinsmeiſterſchaften
unſerer Schwimmabteilung ſtatt. An dieſem Abend ſollen die

Beſten in den drei Schwimmarten, Bruſt, Rücken und Kraul er=
mittelt
werden. Anſchließend werden die Schwimm=Schüler ihr
Können unter Beweis ſtellen. Als Abſchluß findet ein Waſſerboll=
ſpiel
der Jugend und der Herren ſtatt, während die Anfänger ein
Waſſerball=Rugby=Spiel vorführen. Es wird erwartet, daß alle
Wettkämpfer dieſen letzten Uebungsabend im alten Jahre be=
ſuchen
, und auch die Eltern unſerer Jugend ſich den Uebungs=
betrieb
onſehen.
Gleichzeitig weiſen wir darauf hin, daß am 21. Dezember,
abends 20.30 Uhr, die Weihnachtsfeier der Schwimm=Abteilung
im grünen Zimmer der Turnhalle ſtattfindet.
Der letzte allgemeine Schwimmabend in dieſem Jahre iſt om
Mittwoch, den 18. Dezember. Ueber den Wiederbeginn im neuen
Jahre ergeht noch Mitteilung. Bingel, Abteilungsleiter.

Schießſpork.

An alle Darmſtädter Schützenvereine, Schießabteilungen der
Kriegervereine und ſonſtigen Formationen!
Am Sonntag, den 12. Januar 1936, findet auf den Schieß=
ſtänden
des Poſtſportvereins Frankfurt ein Städtekampf im Klein=
kaliberſchießen
Frankfurt Darmſtadt ſtatt. Zu dieſem Wett=
kampf
ſtellt jede Stadt je eine A=, B= und C=Mannſchaft zu zehn
Rann. Hiervon hat jeder Schütze je 10 Schuß liegend, knieend
oder ſitzend und ſtehend freihändig abzugeben. Um eine Zuſam=
menſtellung
der drei Mannſchaften vornehmen zu können, finden
zwei Ausſcheidungsſchießen ſtatt, wozu jeder Schütze auf das herz=
lichſte
eingeladen iſt. Das erſte Ausſcheidungsſchießen übernahm
der SSK. Windmühle, und trägt es auf ſeinen Ständen, Pallas=
wieſenſtraße
127 am 28. Dezember von 9 Uhr vormittags aus.
Scheiben und Munition ſind daſelbſt zum Selbſtkoſtenpreis er=
hältlich
. Das zweite Ausſcheidungsſchießen findet am Sonntag,
den 5. Januar 1936, auf den Schießſtänden am Karlshof ſtatt.

Da zu dieſem Wettkampf insgeſamt 30 Mann und 3 Erſatz=
leute
benötigt werden, ſtellen ſich alle hierzu Befähigten zur Ver=
fügung
und melden ſich am 28. Dezember, vorm. 9 Uhr, auf den
Ständen des SSK. Windmühle zum Ausſcheidungskampfe.

Der ungariſche Europameiſter Ferencz Eſik ſtellte im Buda=
peſter
Hallenbad auf der Margareteninſel einen neuen ungari=
ſchen
Rekord im 200=Meter=Kraulſchwimmen auf. Cſik ſchwamm
die Strecke auf der 33,3 Meter langen Bahn in der neuen Rekord=
zeit
von 2:14,4 Minuten. Auch Lengyel blieb mit 2:14,6 Minuten
noch unter der alten Höchſtleiſtung, die Dr. Barany mit 2:16 Mi=
nuten
hielt.
Für den Davispokalwettbewerb 1936 haben
bisher nur Deutſchland, in der Europa= und Auſtralien in der
Amerika=Zone (!) gemeldet. Südafrika hat beſchloſſen, vorläufig
an den Spielen um den Davispokal nicht mehr teilzunehmen.
Europameiſter Rudi Ismayr traf bei einer Werbe=
veranſtaltung
in Hamburg auf ſeinen alten Rivalen Gottſchalk=
Eſien. Mit 700 Pfund ſiegte der Münchener im Olympiſchen Drei=
kampf
, wührend es der Weſtdeutſche auf 660 Pfund brachte.

Nur noch fünf Weltmeiſterſchaften werden die
Radfahrer vom nächſten Jahre an vergeben, und zwar drei auf
der Bahn (Dauerfahrer, Amateur=Flieger, Berufs=Flieger) und
zwei auf der Straße (Amateure und Berufsfahrer). Auf die
Durchführung der Radball=Weltmeiſterſchaften wird man künftig
verzichten.

Sonntag, den 15. Dezember 1935.
Fußball:
11,00 Uhr: Stadion: SV. 98 Leichtathleten ASC.
11,00 Uhr: Maulbeer=Allee: SV. Merck TSG. 46.
14,00 Uhr: Polizeiſportplatz: Polizei VfR. Bürſtadt.
15,00 Uhr: Dornheimer Weg: Reichsbahn SV. N.=Ramſtadt.

Handball:
14,30 Uhr: Böllenfalltor: SV. 98 Ingobertia St. Ingbert.
14,30 Uhr: Rennbahn: Tgde. Beſſungen TV. O.=Ramſtadt.

Handball.

SV. 98 Ingobertia St. Ingbert.
Heute nachmittag 2,30 Uhr am Böllenfalltor.

Noch langer Pauſe iſt am Sonntag am Böllenfalltor wieder
einmal Handball Trumpf. Die Lilien, die in dieſem Jahre ihre
Mannſchaft neu aufgebaut haben und deshalb zu Beginn der Ver=
bandsſpiele
nicht recht zum Zuge keen, haben bei ihren Spielen
auf auswärtigen Plätzen bewieſen, daß ſie wieder auf dem beſten
Wege ſind, ſich zu der ſchlagkräftigen Mannſchaft vergangener
Jahre heranzubilden.
Die Mcmnſchaft ſteht unter der energiſchen Trainingsleitung
des alten Handballvioniers Halboth, und wird heute den zahl=
reichen
Anhängern beweiſen, daß die in den letzten Wochen ziel=
bewußt
betriebene Trainingsarbeit Erfolge zeitigen wird. Für
den erkrankten Mittelſtürmer Fendt iſt der bekannte Leichtathlet
Bethke eingeſetzt worden. Die Memnſchaft hat folgendes Ausſehen:
Henß
Rothenburger Fuchs
Kehr Delv. Dittmar
Fiedler Bethke Freund Merz Kaltenbach

Tgde. Beſſungen TSG. 1877 Ober=Ramſtadt.

Die Ober=Ramſtädter Hondballer begeben ſich zum fälligen
Verbandsſpiele zur Tgde. Beſſungen. Auch hier iſt mit einem
ſchönen und vor allem fairen Spiele zu rechnen, es wäre zu wün=
ſchen
, wenn recht viele Anhänger die Mannſchaft begleiten würden
um der Mannſchaft hiermit den nötigen Rückhalt zu geben. Spiel=
anfang
: 3 Uhr.

Rückrunde der Knaben=Klaſſe, Gruppe 1, 2, 3 u. 4.

Gruppe 1.
5. 12. Sprendlingen TSG. Erzhauſen, SV. Erzhauſen Egels=
bach
, Langen Walldorf, Mörfelden Wixhauſen.
22. 12. SV. Erzhauſen Sprendlingen, TSG. Erzhauſen
Egelsbach, Mörfelden Walldorf. Wixhauſen Langen.
29. 12. Mörfelden TSG. Erzhauſen, Langen SV. Erzhauſen.
Walldorf Egelsbach, Wixhauſen Sprendlingen.
5. 1. SV. Erzhauſen. Mörfelden. TSG. Erzhauſen Langen.
Egelsbach Wixhauſen, Sprendlingen Walldorf.
12. 1. SV. Erzhauſen Walldorf. Wixhauſen TSG. Erz=
hauſen
. Egelsbach Sprendlingen Langen Mörfelden.
Walldorf TSG. Erzhauſen. Wixhauſen SV. Erz=
19.
hauſen. Mörfelden Sprendlingen. Langen Egelsbach.

2.

19.

Gruppe 2.
15. 12. TG. 65 Polizei. Arheilgen TSG. 46. Merck Meſſel.
V. 98 Eberſtadt.
22. 12.
98 TG 65. Polizei Arheilgen. Eberſtadt Merck.
SG. 46 Meſſel.
29. 12. TSG. 46 TG. 65. Eberſtadt Polizei. Merck Ar=
heilgen
. Meſſel SV. 98.
. 1. Polizei TSG. 46. TG. 65 Eberſtadt: SV. 98 Merck.
Arheilgen Meſſel.
Polizei Merck. TG. 65 Meſſel. Arheilgen SV. 98.
Eberſtadt TSG. 46.
Merck TG. 65. Meſſel Polizei. TSG. 46 SV. 98.
Eberſtadt Arheilgen.
Gruppe 3.
15. 12. Urberach Spachbrücken. Münſter Dieburg, Epperts=
hauſen
Klein=Zimmern.
22. 12. Urberach Eppertshauſen. Klein=Zimmern Dieburg,
Münſter Spachbrücken.
29. 12. Eppertshauſen Münſter. Dieburg Spachbrücken,
Klein=Zimmern Urberach.
Urberach, Spachbrücken Eppertshauſen,
dieburg.
5. 1
Klein=Zimmern Münſter.
12. 1. Urberach Münſter.
Gruppe 4.
15. 12. Griesheim Wolfskehlen, TSG. 46 Weiterſtadt. Ar=
heilgen
Jahn 75.
Griesheim. Wolfskehlen TSG. 46,
22. 12. Arheilgen
Jahn (5 SV. 98.
29. 12. Weiterſtadt
Griesheim. Jahn 75 Wolfskehlen,
SV. 98 TSG. 46.
5. 1. Wolfskehlen Weiterſtadt, Griesheim Jahn 75.
Arheilgen S2
12. 1. Wolfskehlen SV. 98, TSG. 46 Arheilgen, Jahn 75
Weiterſtadt.
19. 1. SV. 98
Griesheim. Weiterſtadt Arheilgen,
Jahn 75
TSG. 46.
26. 1. Wolfskehlen Arheilgen.
Der Spielbeginn iſt nachmittags 1 Uhr.
Zeitliche Verlegungen, infolge Platzbeſetzungen durch aktive
Mannſchaften, ſind im Einverſtändnis des Gegners ſofort vorzu=
nehmen
. Auch können, wo dies möglich iſt, Spiele auf Samstags
vorverlegt werden. Sämtliche Verlegungen ſind mir mitzuteilen.
Die Vereine: Egelsbach, Mörfelden, Eppertshauſen. Walldorf
und TSG. 46 in Gruppe 4 beteiligen ſich außer Konkurrenz.
Der Kreisjugendwart.

Fußball.

Spv. Roßdorf TSG. 1877 Ober=Ramſtadt.
Heute ſteigt das allſeits mit großer Spannung erwartete Tref=
fen
Roßdorf Ober=Ramſtedt. Schon immer hatte dieſe Begeg=
nung
einen beſonderen Reiz, denn es waren große Kämpfe, die ſich
beide Mannſchaften lieferten, die auch in den letzten Jahren ein=
wandfrei
zum Austrag gelangten. Auch am kommenden Sonntag
iſt wieder mit einem ſponnenden ſehr ſchönen Kampfe zu rechnen,
den beide Mannſchaften in der zur Zeit ſtärkſten Aufſtellung be=
ſtreiten
. Spielanfang: 1. Mannſchaften um 2.30 Uhr, 2. Mann=
ſchaften
um 12.45 Uhr.

Sportverein 1910 Weiterſtadt.

Heute empfängt der Sportverein Weiterſtadt zum fälligen
Verbandsſpiel die Gäſte aus Meſſel. Meſſel, das ebenfalls in der
Spitzengruppe liegt und das ſeine Spiele in der Vorrunde faſt
durchweg auswärts austragen mußte, wird am kommenden Sonn=
teg
alles verſuchen, den Gaſtgebern die Punkte zu entführen. Die
Weiterſtädter haben ſich mächtig anzuſtrengen, wenn ſie nicht das
Nachſehen haben wollen. Beide Mannſchaften, die noch nicht oft
ihre Wege kreuzten, ſind ziemlich gleichſtark, es wird daher ver=
biſſen
um die beiden Punkte am Sonntag zu kämpfen ſein. Spiel=
beginn
2.30 Uhr.
1. Jugend 1,00 Uhr in Weiterſtedt. 1. Schüler in Darm=
ſtadt
gegen Tgde. 46 Darmſtadt um 1.00 Uhr.

Sämtliche Adler=Rekorde, die der Adler=Trumpf=
Verſuchswagen vom 14. bis 20. November auf der Avus aufge=
ſtellt
hat, ſind jetzt vom internationalen Automobilſport=Verband
anerkannt worden. Es handelt ſich hierbei um insgeſamt neun
Höchleiſtungen, ſo daß das Frankfurter Werk insgeſamt 22 inter=
nationale
Klaſſenrekorde hält.

Nennungsrekord
iN Gurmiſc Parienenchen
1000 Aktive aus 28 Nalionen am Skd

Um Mitternacht des 13. November war der Nen
für die 4. Olympiſchen Winterſpiele in Garmiſch=Pa
Die Spiele haben eine Rekordbeteiligung gefunden:
Aktive aus 28 Nationen werden am 6. Februar 1936 ih
in das Olympia=Skiſtadion von Garmiſch=Partenkirchen
Vergleichsweiſe ſeien die Zahlen der vorang
Winterſpiele aufgeführt: 1924 in Chamonix waren e
nehmer aus 16 Nationen, 1928 in St. Moritz 492 Teil
25 Nationen und 1932 in Lake Placid 307 Teiln
17. Nationen.

Reichsſender Frankfun
Fraukfurt: Sonntag, 15. Dezember
6.00: Hamburg: Hafenkonzert. 8.00: Zeit, Waſſe=
Wetter. 8.05: Stuttgart: Gymnaſtik. 8.25: Se
8.45: Choralblaſen. 9.00: Kathol. Morgenfeier
Sendepauſe. 10.00: Hamburg: HJ.=Funk. 10.3
geſang. 11.10: Friedrich Schulze=Maizier: Unſer
kritik. 11.30: Vom Deutſchlandſender: Reichsſde
piſches Berlin.
12.00: Opernkonzert. (Schallaufn. des deutſchen Ru
13.00: Berlin: Muſik am Mittag. 14.00: Stuttg
derſtunde: Kaſperle auf dem Weihnachtsmarkt.
Das Volk erzählt. 15.00: Deutſche Scholle.
16.00: Köln: Nette Sachen aus Köln. 18.00:
18.30: Freiburg: Deutſcher Advent. (Urſendun
muſikaliſche Sätze von Anton Stingl.
19.00: Heinr. Phil. Tempel lieſt die Erzählung: 7
nachtsgans aus ſeinem neuen Buch Stiller
Sonnige Flur 19.15: Ewiger Struwwelpeter.
um das Leben. 19.55: Sportbericht. 20.00: Gro
ter Abend. 22.00: Nachr. 22.15: Nachr. 22.2
ſpiegel des Sonntags. 22.45: Fortſetzung des Grof
ten Abends. 24 00: Nachtkonzert. (Wachswiederge
Frankfurt: Montag, 16. Dezember
6.00: Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30: Fru
In der Pauſe 7.00: Nachr. 8.00: Waſſerſtand,
Stuttgart: Gymnaſtik. 8.45: Sendepauſe. 9.00:
ſerslautern: 1. (9.00): Klavierkonzert. 2. (9.
langſam fängt es an zu ſchneien. Erzählung.
Lieder an das Chriſtkind. 10.00: Nur Frankfurt
konzert. 10.15: München: Schulfunk: Der arme
burſche und das Kätzchen. Ein Märchenſpiel.
Prakt Ratſchläge für Küche und Haus. 11.
Frankfurt: Werbekonzert. 11.20: Nur Kaſſel: M
11.35: Meldungen. 11.45: Sozialdienſt.
12.00: Hannover: Schloßkonzert. Dazw. 13.00: 8e
14.00: Zeit, Nachr., Wetter. 14.10: Vom Deutſ
der: Allerlei zwiſchen zwei und drei. 15.00: W1
bericht. 15.15: Kinderfunk: Jetzt baſteln wir
Schöne deutſche Lieder. 16.30: Mitten im Ady
Funkfolge mit Terten zeitgenöſſiſcher Dichter.
17.00: Stuttgart: Nachmittagskonzert des Landes
Gau Württemberg=Hohenzollern. Dazw.: 17
Schloßplatz, Stuttgart: Platzkonzert. 18.30: HJ.=7
Lied von der Treue! (Wachswiedergabe).
19.00: Trier: Unterhaltungskonzert 19.50: Tag
20.00: Zeit, Nachr. 20.10: Hamburg: Aus deutſch
Ludwig van Beethoven. 21.30: Vom Tage, vom
weſenen Tage. Eine Funkfolge vom Feierabend
Zeit, Nachr. 22.10: Nachr., Wetter, Sport. 2
Laven: Stegreiferzählung. 22.30: Kammermuſik
van Beethoven. 23.10: Orcheſtermuſik von Jean
(Geb. 8. Dez. 1865). 24.00: Baden=Baden;
konzert.

Oidtiun Oaudänmnn

Sonntag, 15. Dezember
Reichsſendung: 11.30: Olympiſches Berlin.
Leipzig: 18.00: Der Ring des Nibelungen,
Wagner. Zweiter Tag: Siegfried.
Hamburg: 20.00: Fünftes Volkskonzert. 1.
diſche Brücke. Jean Sibelius. 2. Miliza Korju
Köln: 20.00: Königskinder. Märchenoper von
dinck.
Bukareſt: 20.00: Weihnachtsoratorium von Be
Brüſſel=fl.: 20.00: Der Barbier von Sevil
Roſſini.
Beromünſter: 20.00: Der Zigeunerbaron, Operl
Johann Strauß.
Rom: 20.50: Bunte Stunde.
Mailand: 20.50: La Boheme, Oper von Puccin
Kopenhagen: 21.55: Aus bekannten Opern.
Agram: 22.10: Gitarrenmuſik.
Budapeſt: 23.00: Zigeunerkapelle Lajos Kiß.
Montag, 16. Dezember
Breslau: 20.10: Der 25. Blaue Montag. Hd
ſuch! Se. Durchlaucht Sereniſſimus XXXXV. be
Reichsſender.
Stuttgart: 20.10: Zum 165. Geburtstag 1
ſters Beethoven. Ein Künſtlerſchickſal.
Leipzig: 21.00: Muſikaliſches Feuerwerk in
den, funkelnden Tonkaskaden.
Bukareſt: 20.05: Alte Muſik auf Cembalo.
Sottens: 20.30: Sinfoniekonzert.
Stockholm: 20.45: Militärmuſik.
Rom: 20.50: Operettenmelodien.
Straßburg: 21.00: Ruſſiſche Volksweiſen.
Wien: 21.00: Heitere Quartettmuſik.
Luxemburg: 21.05: Fidelio, Oper von Beethob
London: 22.30: Tanzkapelle Billy Cotton.

Weiterbericht

des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfurt
Während ſich auf dem Feſtland bei jetzt abgeſchwi
wind noch mäßiger Froſt hält, iſt über England und
meer wieder Wirbeltätigkeit in Gang gekommen, die
Kanal heran milderes Wetter und Regenfälle bringt,
deutſche Küſtengebiet wird vorausſichtlich am Sonntag
Einfluß etwas milderer ſüdweſtlicher Winde kommen
rem Bezirk iſt noch mit leichtem Froſt, ſtellenweiſe
Schneefällen zu rechnen.
Ausſichten für Sonntag: Vorwiegend bewölktes und t
ter, teilweiſe auch leichte Schneefälle; bei ver
Winden noch leichter Froſt.
Ausſichten für Montag: Zunächſt etwas milderes und
digeres Wetter mit zunehmender Niederſchlagsnd

[ ][  ][ ]

2 15. dezemter 1935

T T
9
Tüdttt

epontation venunteikt

STRAEKOLONIEN IN ALLER WELT

H1 den unleugbaren Errungenſchaften der neuen Seit gehört
hi ziviliſierten Staaten die allmähliche Abſchaffung der
rauſamen Strafen, deren ſich früher die Strafrechts=
Ahediente. Eine Strafe iſt allerdings bis heute beibehalten
ſat die Zwangsarbeit. Sie iſt keine Strafe, ſondern hat
rſchen Wert, wenn ſie in den geſchloſſenen Anſtalten ſuſte-
geleiſtet
und pädagogiſch überwacht wird. Anders natür=
a
Swangsarbeit, wie ſie heute auch noch bei europäiſchen
m in beſonderen Formationen, die oft in anderen Erd=
ſta
tioniert ſind, vorkommt.
anderes Mittel der Straffuſtiz, welches ſchon bei den
Völkern bekannt war, hat ſich in einigen Staaten bis
rHalten: die Deportation. Viel iſt über die Strafkolonien
ſeien worden, noch mehr gegen dieſe Einrichtung, und es iſt
und, daß Frankreich nach der Nevolution die Oeportation

im d
ch
Lezember
6.30:
FRauf
der um

uu deal

bſnahme von der Teufelsinſel, ein Teil

Ete und daß Sowjetrußland in den erſten Jahren nach dem
zdie im zariſtiſchen Nußland übliche Strafverſchickung auf=
In ſie nach verhältnismäßig kurzer Seit wieder einzuführen.
Mut ind in Nußland die Swangsverſchickungen ſo üblich wie
bſtiſchen Nußland.
P Deportation war in Nom eine ſtrengere Form der bei
zerlin. Miechen ſo beliebten Verbannung. Von den neueren Staa=
IId es Rußland, England und Frankreich, die beſondere,
In Ländern nachgeahmte Syſteme dieſer Strafart ausgebil=
ben
. In Rußland kam die Oeportation im 17. Jahrhun=
Gebrauch als Strafe ſowohl für politiſche als auch für
Be Verbrechen. Der Wunſch, die rieſigen, kaum bewohnten
von B9ebauten Landgebiete Sibiriens zu kultivieren, gab der
Men Oeportation ihre beſondere Form.
R Oeportation von England und Frankreich nach den
den bedeutete eine ſchwere Strafe. Anders in Rußland, wo
lerſt in der Einführung der Verſchickung eine Milderung
ueinhrrſchenden Strafrechts ſah und ſehen konnte. An Stelle
Urſtümmelnden Leibesſtrafe und der Codesſtrafe trat die
ſlickeung. Crotzdem war dieſe Strafe nicht leicht, denn neben
läplinariſchen Maßregelungen verſchärften die Unbilden
iriſchen Klimas die Mühſal der Zwangsarbeit. Seit 1928
hied Rußland zwiſchen der Verbannung mit harter

Swangsarbeit und der Swangsanſiedlung auf unbeſtimmte Dauer
oder auf Lebenszeit. Die zu Zwangsarbeit Verurteilten kamen
in der Negel in die Gruben auf der Inſel Sachalin; zur Swangs=
anſiedlung
wurden die Oeportierten beſtimmten Gemeinden zuge=
ſchrieben
, wo ſie nach einer gewiſſen Seit vollgültige Mitglieder
werden konnten. Durch dieſe Swangsanſiedlung ſind größere
Strecken Sibiriens allmählich einer gewiſſen Kultur zugeführt
worden. Man hat die Sahl der Deportierten des zariſtiſchen
Rußlands erheblich überſchätzt, ſie dürfte bis zum Kriege 300 000
betragen haben. Allerdings wurden mehrere Millionen in Sibi=
rien
zwangsangeſiedelt. Biele Führer des heutigen Nußlands
mußten die Bekanntſchaft mit Sibirien machen und haben das
zariſtiſche Nußland dieſer Grauſamkeit angeklagt. Man ſollte
meinen, daß im Rußland des Kommunismus kein Platz ſein
würde für die Oeportation. Aber wir wiſſen ja, daß ſie wieder
eingeführt wurde, und wahrſcheinlich iſt
die Sahl der vom kommuniſtiſchen Nuß=
land
Verſchickten größer, als ſie das
zariſtiſche Vußland in etwa 200 Jahren
erreicht hat. Und das Los der Depor=
tierten
auf den Solowetzky=Inſeln im
Weißen Meer dürfte nicht beneidens-
werter
ſein als das der vom kaiſerlichen
Rußland nach Sibirien Verbannten.
England hat die Oeportation als
Strafmittel bereits im Jahre 1858 völlig
beſeitigt, dafür aber vorher um ſo mehr
angewandt. Die Aufhebung erfolgte
nicht aus humanitären Gründen, ſondern
weil die aus ehemaligen Gefangenen be=
ſtehende
Bevölkerung der Strafkolonien
ſich energiſch gegen den weiteren Suzug
dieſer unerwünſchten Einwanderer zur
Wehr ſetzte. Verbrecher nach den bri=
tiſch
=amerikaniſchen Kolonien zu trans=
portieren
, kam unter der Negierung
Jakobs I. in England auf. Als ſich dieſe
Kolonien vom Mutterland losriſſen,
mußte Neu-Südwales in Auſtralien die
Deportierten aufnehmen. Bei der Grün=
dung
der Strafkolonie in Neu=Südwales
wurden die Hauptzwecke der Oeportation
von der britiſchen Regierung genau for=
muliert: Sie wollte durch die Verſchik=
kung
das Mutterland von der Plage
einer täglich zunehmenden Anhäufung
von Verbrechern in den Zuchthäuſern
und Gefängniſſen des Reiches erlöſen,
franzöſiſchen Strafkolonie Cayenne, einen ſicheren Ort für die Bewachung
und die Beſtrafung dieſer Verbrecher
wie auch für deren allmähliche Beſſerung gewinnen, um ſchließ-
lich
aus den gebeſſerten Sträflingen den Kern für eine britiſche
Kolonie zu bilden, nach der ſich die freie Auswanderung lenken
ließ. Nach dieſen Grundſätzen wurden dann Strafkolonien auch
in Casmanien und zuletzt in Weſtauſtralien eingerichtet.
Sehen wir von Sowjetrußland ab, ferner von Italien, das ſteht die Möglichkeit des Landerwerbs für Oeportierte nicht
die Oeportation politiſcher Sträflinge nach den Lipariſchen In=
ſeln
eingeführt hat, und ſchließlich von Spanien und Portugal,
die ihre politiſchen Verbrecher auf Kolonialinſeln zeitweiſe feſt=
ſetzten
, wobei ſie ſich in der Negel einer ausgezeichneten Behand=
lung
erfreuen können, ſo iſt Frankreich der einzige Staat Euro=
pas
, wo noch die Oeportation nach beſtimmten Strafkolonien im
Gange iſt. Das franzöſiſche Geſetz unterſcheidet verſchiedene
Grade der Oeportation. Der erſte Grad, für ſchwere Verbre=
chen
, beſteht in Einzelhaft in einem feſtumſchloſſenen überſeeiſchen die nach vielen Jahren zur Freilaſſung kommenden Sträflinge
Ort. Politiſche Verbrecher haben dieſe Form der Oeportation
auf der Teufelsinſel kennen gelernt. Die Oeportation zweiten
Grades findet bei mildernden Umſtänden und bei geringeren
Verbrechen ſtatt, die Sträflinge unterliegen dann nicht der
ſtrengen Aufſicht. Arbeitszwang iſt bei beiden Graden aus=
geſchloſſen
. Ein dritter Grad der Verſchickung, die Cranspor=
tation
, angewandt auf gemeine Verbrecher, iſt mit demſelben
Sweck eingeführt, wie England die Verſchickung nach Neu=Süd=

Links:
Die Verbannung
im zariſtiſchen
Rußland. Die zur
Zwangsarbeit
Verurteilten
wurden an Armen
und Füßen
angekettet.
Rechts:
Eine amerikaniſche
Strafkolonie. Das
auf einer Inſel vor
San Franzisko ge=
legene
Zuchthaus
Alcatraz, für
beſonders ſchwere
Verbrecher
beſtimmt.
Aufnahmen:
Aſſociated Preß (2),
Weltbild (1),
Hiſtoriſcher Bilder=
dienſt
(1). M.

wales vornahm. Das franzöſiſche Geſetz von 1850 beſtimmte, daß
die Strafe der Swangsarbeit an Männern unter 60 Jahren in
verſchiedenen Kolonien vollzogen werden ſollte. 1854 wurde
Cayenne, 1865 Neu=Koledonien dafür vorgeſchrieben. Die ur=
ſprüngliche
Abſicht Frankreichs war, neben der Erſchließung der
Kolonien einen humanen Strafvollzug einzuführen. Aber auch
hier hat ſich die Oeportation, mindeſtens was Cauenne anbetrifft,
in das Gegenteil verwandelt. Neu=Kaledonien wurde faſt ein
Dorado für Sträflinge; in Frankreich ermordeten Gefängnis=
ſträflinge
ihre Wärter, nur um ſich die Cransportation nach
Neu=Kaledonien zu verdienen. Dort konnten ſie nach einer
gewiſſen Bewährungsfriſt Plantagenbeſitzer werden. Um die

Unter größten Sicherheitsmaßregeln werden die zur Depor=
tation
verurteilten franzöſiſchen Gefangenen in Martin de
zum Schiff gebracht.
Jahrhundertwende mußte Frankreich dieſem ſchreienden Uebel=
ſtand
ein Ende bereiten. Zeitweiſe wurde überhaupt darauf ver=
zichtet
, Sträflinge nach Neu=Kaledonien zu ſchicken. Heute be=
mehr
. Etwa 1800 Deportierte arbeiten noch in den Bergwerken.
Der größte Ceil der zur Oeportation verurteilten Verbrecher
wird heute nach Cayenne geſchickt. Dort iſt ihr Los nicht glän=
zend
, denn Cayenne gehört zu den franzöſiſchen Kolonien, die
wegen ihres unerträglichen Klimas ſich am wenigſten zur Er=
ſchließung
durch Weiße eignen. Crotzdem iſt die Kolonie heute
von den Sträflingen ſo weit erſchloſſen und durch Weiße und
Farbige aus anderen Kolonien ſo ſtark beſiedelt worden, daß für
weder eine Arbeits=, geſchweige denn eine Anſiedlungsmöglich-
keit
beſteht. Da jedoch die Oeportierten nach Verbüßung ihrer
Strafe nur in den ſeltenſten Fällen nach Frankreich zurückkehren
dürfen, iſt Cauenne überfüllt von dem Proletariat der entlaſſe=
nen
Sträflinge. Dagegen wehren ſich die Freien und auch die
Farbigen, und darauf mag es zurückzuführen ſein, daß in Frank=
reich
ſetzt öfter der Ruf nach Aufhebung der Deportation laut
Kurt Winkler.
wird.

[ ][  ][ ]

GE.

Ohh! rief Frau v. Heimgart entzückt,
als ihr Naſtelli einen großen bunten Ball in
die Loge warf.
Der Meiſterſongleur, der im erſten Varieté
der Stadt auftrat, verſchenkte noch mehrere
ſolcher Bälle, aber derjenige, den Frau von
Heimgart bekam, war entſchieden der ſchönſte.
Er trug ein phantaſtiſches Muſter von grünen,
gelben und roten Streifen, und Naſtelli hatte
mit ihm atemraubende Experimente gemacht.
So war der Ball rund um ſeinen Körper ge=
laufen
: von den Sehen zum Knie, über den
Schenkel zum Leib, dann auf das Kinn, dann
auf die Naſe zur Stirn, dann über den Kopf
zum Nacken und über Rücken und Wade zu=
rück
bis zum Suß.
Das Publikum war ſtarr. So etwas war
noch niemals dageweſen. Manche ſchlugen ſich
die Hände kaputt vor lauter Applaus.
Als Frau v. Heimgart auf dem Nachhauſe=
wege
war, drückte ſie ihren Ball mit einem

zärtlichen Impuls an ſich und gedachte der Seit,
wo ſie ſelbſt noch mit Bällen geſpielt hatte,
und plötzlich, nachdem ſie ſich überzeugt hatte,
daß niemand zuſchaute, ließ ſie den Ball aufs
Pflaſter fallen, um ihn beim Aufſchnellen zwei,
drei, vier, fünf, ſechs Mal zurückzuſchlagen.
Su Hauſe ſetzte ſie dann den Ball auf ihren
Feurich-Flügel und hütete ihn hinfort wie einen
Augapfel. Ihr Bruder, der um dieſe Seit auf
Beſuch kam und ein Sammler von Sonder=
lichkeiten
war, bot ihr 100 Mark für den
Ball, aber ſie gab ihn nicht her. Sie freute

ſich an dieſem Andenken, wenn immer ſie es
betrachtete. Und wenn ſie muſizierte, ſo begann
der Ball auf der polierten ſchwarzen Fläche
des Slügels zu zittern und zu tänzeln, und
Frau v. Heimgart dünkte es dann, als ob die=
ſer
Ball nicht mit Luft, ſondern mit einer
Seele gefüllt wäre und Heimweh hätte nach
ſeinem großen Meiſter.
Wenige Monate ſpäter ging die traurige
Nachricht durch die Blätter, daß Enrico Na=
ſtelli
, der Welt beſter Jongleur, eines frühen
Codes geſtorben ſei. Frau v. Heimgart war
tief erſchüttert. Sie verſah den Ball mit einer
ſchwarzen Slorſchleife und wagte fortan nicht
mehr, mit ihm zu ſpielen.
Aber Bälle ſind unberechenbar, ſie rollen
zu gern und zu leicht ...."
Eines Cages ließ Frau v. Heimgart einen
blinden Klavierſtimmer kommen. Es war dicke

Luft im Simmer, und die Fenſter wurden ge=
öffnet
, und während der Blinde am Inſtru=
ment
ſaß, legte Frau v. Heimgart. Naſtellis
Ball ſorglos aufs Senſterbrett. Und da geſchah

es denn: Der Klavierſtimmer kam mit dem
Ellbogen dem Ball zu nahe, und der Ball
ſchnellte geſchmeidig zum offenen Fenſter hin=
aus
.
Als Frau v. Heimgart den Verluſt ent=
deckte
, war ſie untröſtlich. Sie machte dem
Blinden, der ſeine Unſchuld beteuerte, heftige
Vorwürfe und ließ im weiten Umkreiſe ihres
Fenſters die Straße abſuchen. Es nützte nichts.
Der Ball war verſchwunden. Dann gab ſie ſo=
gar
ein Inſerat in die Seitung, aber auch die-
ſes
verfehlte den Sweck. Die Baronin mußte
ſich damit abfinden, daß das unerſetzliche An=
denken
endgültig verloren gegangen war.
Naſtellis Ball indeſſen hatte eine neue
Liebhaberin gefunden. Kaum, daß er dem
Fenſter entſprungen war und einige große Sätze
in Freiheit gemacht hatte, war er von der
zwölfjährigen Gerit Bauer, die gerade des
Weges kam, begeiſtert empfangen und inbrün=
ſtig
feſtgehalten. Und damit begann für den
Ball eine tolle, luſtige Seit. Gerit nahm ihn
mit in die Schule, und in den Wochen, die nun
folgten, lief er durch vielerlei flinke Jungmäd=
chenhände
und lernte jeden Quadratmeter der
Schulmauern gründlich kennen. Dabei büßte er
merklich an Farbe ein, nicht aber an Gerits
Liebe. Gerit und der Ball waren unzertrenn=
lich
geworden. Ihre Singer kneteten all ihre
Freuden und Leiden hinein, und ſo oft man ihn
auch zu hoch oder zu weit warf, er kam immer
wieder zu dieſem halbwüchſigen Mädchen zu=
rück
, das ihn weder ſchonte noch mit ihm geizte
und nichts von ſeiner adeligen Herkunft wußte.
Und ſo blieb er bei Gerit drei volle Monate
lang. Vielleicht wäre er gern auch noch länger
geblieben, aber als er einmal hoch über der
Hofmauer ſchwebte, da kam eine Böe dazu und
drängte ihn ab in eine andere Welt. Er flog
mitten auf die Straße, und nachdem er ſich
wieder beruhigt hatte, ſtand er vor den trani=
gen
Stiefeln eines Verkehrsſchutzmannes ſtill.
Der hob ihn ſchmunzelnd auf und legte ihn
ſorgſam auf ſeine Inſel. Eine Stunde darauf,
während Gerit verſtört beim Unterricht ſaß,
wurde der Poliziſt abgelöft, und da der Ball
nicht abgeholt worden war, nahm er ihn mit
in die Wachſtube, als Spielzeug für Peter.

Peter, ſo hieß ein junger pechſchwarzer
Maikater, der dem Wachlokal zugelaufen war
und von den Beamten verwöhnt wurde. Als
nun der Ball, der erſte in ſeinem Katerleben,
auf ihn zurollte, wurden die gelben Kleckſe ſei=
ner
Augen kugelrund, und ſein Schwanz glich
einer zuckenden Slammenlinie. Peter war einen
Katzenſprung lang ſtarr über das lautloſe Ding,
das da bäuchlings über die Diele kroch, dann
aber ſtürzte er ſich kopfüber auf dieſe rieſen-
haft
dicke Maus. Und jetzt begann eine
Balgerei, wie ſie die Wachſtube noch niemals
erlebt hatte. Der Ball und Peter kugelten,
ſchoſſen, hüpften und drehten ſich um die Wette
und überboten ſich in Bravourſtückchen, und
die Poliziſten ſtanden herum, knallten ſich auf
die Schenkel und amüſierten ſich königlich.
Jedoch, auch die wildeſte Jagd nimmt ein
Ende, und diesmal war es ein Ende mit
Schrecken. Im ſelben Moment, da die Cür
aufging, flitzte der Ball dem hereintretenden
Wachtmeiſter durch die Süße, und ehe ſichs je-
mand
verſah, waren Ball und Peter draußen
im verkehrsreichſten Gewühl der Straße. Und

der Crambahnführer der Eillinie 29, die ge=
rade
vorbeiraſte, ahnte gar nicht, daß er einen
Katen in zwei Ceile zerfahren hatte und daß
im Fangnetz vor den Vorderrädern ein Ball
lag, friedlich und harmlos, wie eben nur ein
Ball.
Siebenmal fuhr Naſtellis Ball an dieſem
Cage durch die ganze Stadt im Sangnetz der
Eillinie 29, ehe er ſpät nachts von dem
Manne, der die Wagen ſäuberte, gefunden
wurde. Sei es nun, daß dieſer Mann keine
Kinder hatte oder verdrießlich war oder daß
ein aufgeblaſener Gummi ihn kalt ließ,
jedenfalls ſchaufelte er den Ball mitſamt dem
Kehrricht verächtlich in eine Unratstonne.
Als Kunzens Willi, fünf Jahre alt, am
nächſten Mittag nach Hauſe kam, hielt er in
ſeinen ſchmutzigen Händen einen ſchmutzigen
Ball. Das erſte war, daß Willis Mutter mit
ſpitzen Singern und einem überzeugten Pful.
den dreckigen Ball von der Küchenveranda
hinunter in den Hinterhof ſchmiß, unempfind=
lich
für die Cränen und das Wehegeſchrei ihres
Sprößlings.
Der Kunſtmaler Olaf Lauben, der gegen-
über
am Atelierfenſter ſtand und zufällig Seuge
dieſer Szene wurde, hatte gerade einen nach-

Um einen Hegenſchwanz Mephiſto in Nöten ...

Im Foyer des Königlichen Schauſpielhauſes
in Dresden hatte man die eleganteſten Coiletten
geſehen. Kein Mitglied der Hofgeſellſchaft
fehlte, um der Feſtvorſtellung Fauſt beizu=
wohnen
, in der zum erſtenmal die Walpurgis=
nacht
ungeſtrichen gegeben wurde.
Der bekannte Charakterſpieler Alfred
Wiene ſpielte den Mephiſto. Die Ausſtattung
war überaus prächtig, das geſamte Ballett war
für die verſchiedenen Geiſter aufgeboten wor=
den
, und eine raffinierte Maſchinerie ſorgte
dafür, daß der ganze Spuk ſchnell genug ver=
ſchwinden
konnte.
Nach der eigentlichen Walpurgisnacht ſollte
Wiene als Mephiſto auf einem Knochenthron
allein auf der Szene ſitzen. Alles ging glatt.
Das Licht erloſch rechtzeitig, die Balletthexen
in ihren duftigen Gewändern huſchten von der
Bühne, Verſatzſtücke verſchwanden in der
Verſenkung, der Knochenthron kam heraus,
und Alfred Wiene ſetzte ſich in Poſitur.
Jeden Augenblick konnte das Licht wieder
angehen, da ſah Wiene plötzlich neben ſich eine
junge Hexe, die verzweifelt ihre Ballettbewe=
gungen
fortſetzte, ſtatt abzugehen. Wütend
ſtieß er zwiſchen den Sähnen hervor:
Abgehen, ſchnell!
Sch kann nicht, kam es kläglich zurück.
Warum nicht?
Mein Schwanz iſt in der Verſenkung feſt=
geklemmt
.
Reiß ihn ab feſte, los!
Das arme Mädchen machte verzweifelte
Anſtrengungen, aber der Schwanz beſtand aus
einer dicken Spiralfeder, die nicht entzweiging,
und dazu war er ſo gut angenäht, daß einfach
nichts zu machen war.
Wiene zitterte vor Aufregung. Wenn jetzt
das Licht anginge . . . nicht auszudenken . . . Da
hört er ein Reißen hinter ſich, und im nächſten
Augenblick verſchwindet ein Schleier in der
Kuliſſe. Erleichtert atmet der Mime auf, macht
auf ganz große Charaktermaske, und da ging
auch ſchon das Licht an. Aber über die erſten
Worte kam er nicht hinaus.
Suerſt hörte er ein leiſes Kichern aus dem
Suſchauerraum, das ſehr raſch zu einem unter=
drückten
Lachen anwuchs. Aengſtlich ſchielte
Mephiſto zur Seite, ob ſich noch eine Here
verfangen hätte. Aber es war viel ſchlimmer.
Aus der Verſenkung ragte ein meterlanger
Schwanz ſenkrecht in die Höhe, und an ſeinem
Ende wehte ein Stück Schleier wie eine Sahne

langſam hin und her. Der Sweck der Spiral=
feder
war erreicht. Wiene aber verzichtete auf
ſeine ſchönen Sätze, denn die Zuſchauer waren
nicht mehr zu halten, ſelbſt als der Vorhang
die peinliche Szene mitleidig zudeckte.
J. Aeckerle.
Künſtler=Merkwürdigkeiten
Su allen Seiten haben die großen Maler
gerne in ihre Bilder kleine kurioſe Einfälle
eingeheimſt.
In Lionardos Abendmahl, ſtößt Judas
mit der rechten Hand ein Salzfaß um als
ſchlechte Vorbedeutung.
In den blitzenden Augen des Hieronymus
Holzſchuher von Dürer ſpiegelt ſich das Sen=
ſterkreuz
; merkwürdigerweiſe hat dieſer große
deutſche Meiſter in dem Großen Chriſtus=
kopf
auch die gleiche Senſterſpiegelung in das
Auge geſchnitten.
Im füngſten Gericht porträtierte Michel=
angelo
den päpſtlichen Kämmerer Biagio als
Höllenfürſt Minos, weil dieſer Kardinal über
die nackten Geſtalten geurteilt hatte, ſie gehör=
ten
mehr in eine Badeſtube oder Kneipe, als
in eine Kapelle‟. Als Biagio ſich beim Papſt
beſchwerte, ſoll er geantwortet haben: Wärſt
Du im Fegefeuer, ſo hätte ich noch etwas für
Dich tun können, aber über die Hölle iſt mir
keine Macht gegeben!
Es geht die Legende, Naffael habe in
einem Gaſthaus eine ſo ſchöne Frau geſehen,
daß er ſie gleich auf einen Saßboden zeichnete,
woraus die berühmte Madonna della Sedia
geworden iſt. Aber dieſe Legende, durch die
man die Kompoſition in das Kreisrund erklä=
ren
wollte, wurde hinfällig, als das Gemälde,
deſſen Holzgrund wurmſtichig geworden war,
reſtauriert werden mußte. Dazu beklebte man
die Vorderſeite dicht mit Papier und begann
dann von rückwärts vorſichtig das Holz abzu=
hobeln
. Als aber die Farbſchicht kam, ent=
deckte
man, daß dies Bild in der Untermalung
in ein viereckiges Format konzipiert worden
war.
Oft wird bei Porträts darauf hingewieſen,
daß ſie den Beſchauer, er mog ſtehen, wo er
wolle, immer anſehen. Dies iſt aber nichts
Merkwürdiges, jeder Augapfel, der gerade aus
dem Bild ſieht, wirkt ſo.
E. P.

denklichen Cag, und bilderreich, wie er da
zog er ſofort Parallelen zwiſchen ſich und
Ball. Auch er war ja ein ſolch dreckiger
ball des Schickſals, nach welchem man mi.
Suße ſtieß. Auch er kollerte immer wiec
dieſen düſteren Hinterhof zurück, wo Sch.
und Moder gediehen. Auch er war lo unbel /
tend und namenlos wie dieſer graue mil ſu
delte Ball, der duldſam warten mußte, bei
mand ſich ſeiner erbarmte. Auch er konm//04
Hände nicht wählen, mit denen er in Binu4

rung kam. Jawohl, ſo war es, genau wie
verfemte Ball da unten, ſo rollte ſein eid
Leben, von dem er ſich ſo viel verſpr/
hatte . . . . Ob er wohl einſt auch ſo
würde wie dieſer Ball?
Lauben, der wie jeder Künſtler einen
ins Abergläubiſche hatte, fühlte plötzlick,
Wunſch in ſich groß werden, das Schickſa
ſes Balles herauszufordern, um es ſymE
für ſein eigenes Los zu deuten. Und im Z
dieſer Idee eilte er augenblicklich in der
und bemächtigte ſich des verwaiſten B
Dann trat er damit auf die Gaſſe hinau=
ließ
den Ball, der ſein Schickſal darſ
ſollte, einfach aufs Pflaſter fallen. Und S
Gaſſe, die zur Ludwigsbrücke führte, betr.
liche Senkung aufwies, begann der Be
rollen und zu rollen, und Lauben dicht
drein. Es war ihm gleichgültig, daß die
lächelnd ſtehen blieben und ſich nach ihm
guckten, wie er als Erwachſener am hell

m
Cage einem Balle nachſetzte, wie wenn 3ſ0
ſein Schrittmacher wäre. Aber pielhiu
war er das wirklich auch! Denn der Bal/
der ſchiefen Ebene glich ſeinem eigenen J
durchs Leben. Es fragte ſich bloß noch
eine, ob er und der Ball ſich wieder erſcl
würden oder ob ſie dabei unter irgend EN
Näder gerieten, die ſie zermalmten.
Indeſſen, die Kriſe trat ſchneller ein
Lauben erwartet hatte. Der Ball lief Iy
auf die Brücke zu, prallte an einer Schiern;
wurde zurückgeworfen, ſtieß ſich von n.4
und ſchoß, als ob er gezielt worden wäre, m
durch ein Luftloch des Geländers hindurch
Leere
Wie Lauben ſich über die Brüſtung bei
war nichts mehr vom Ball zu erblicken.
er nun wirklich ins Waſſer gefallen, um
leicht neuen beſſeren Seiten entgegenzuſchrh"
men? Oder war er unterhalb auf der Zu
ſtelle gelandet, wo ein neuer Brückenp!
ü
gegoſſen wurde?
Lauben mußte ſich mit der Seſtſtellung
gnügen, daß der Ball einen Sprung ins U.

wiſſe gemacht hatte, und in dieſem Sinne nle
er auch die Deutung ſeiner eigenen
kunft vor.
Der Ball aber, der in die Mörtelmalr!
der Bauſtelle gefallen war, wurde mit tau.9
Connen Beton in einen Brückenpfeiler-
mauert
und balanciert heute einen kleinen
dieſer großen Welt. Doch daß iſt ſchlie)
nicht weiter verwunderlich, denn er waEIn
kein gewöhnlicher Ball, ſondern ein Lieblie?
ball ſeines großen Meiſters Raſtelli.

Verſte wirkliu

[ ][  ][ ]

Araunshardt
aſtautſchlößchen der Königin Luiſe

t man mit der Bahn nach Mainz,
ut einem kurz hinter Weiterſtadt, nahe
zihnſtrecke, das friedvolle Bild eines
üaus in die Augen, von einem Swiebel=
rchaun
überragt und einem Kranz breiter
gumin fel zuſammengefaßt. Es iſt Brauns=
ar
.) und man nimmt ſich vor, dieſen un=
ßaugen
Bezirk einmal aufzuſuchen, da man
akel erinnert, daß Curm und Baum=
anm
einem Schlößchen nebſt Park gehören
len,n dem die Königin Luiſe von Preußen
iſt ſiie Jugendzeit verlebte. Aber der Darm-
dtméommt
in dieſe etwas abgelegene Ge=
nd tener, für die der Odenwald eine zu
riie Konkurrenz als Ausflugsgebiet iſt.
hwrüt man ſich aber einmal auf, und ſogar
f dmJahrrad denn dieſe Gegend iſt wegen
gingen Autoverkehrs ideales Nadler=
joſt
dann iſt man entzückt von der Weite
Sönheit der Landſchaft, die ſich hinter
ſiratadt auftut. Stille Felder, ein vom Bach
wener Wieſenplan, in dem Mühlen und

rayn ruhen, behütet von einem vielge-
wwiſen
Waldrand. Caucht man im Sommer
ery ſerbſt, von den ſonnigen Feldern kom-
Andn dieſen großen Wald ein, der ſich nach
uns bis zum Main erſtreckt, dann kann
nuſch nach Herzensluſt in dem grünen
mmevier tummeln.
Ia dieſem Hintergrund liegt das an das
jchtumige Dorf angelehnte Nokoko=
hüßchen
Braunshardt, um deſſen Park.
um die Landſtraße nach Wörfelden einen
rächlichen Bogen machen muß. Das Meſſing=
icl
m Eingang klärt uns auf, daß es jetzt
rraheim iſt. Mit ſeinem gelben Verputz
d in hellen Fenſterrahmen macht es einen

umdſchen und ſauberen Eindruck. An dem
auwrk iſt alles wohlgegliodert und voll
al, aber nichts beſonders bemerkenswert.

is zmn in den Hof eintritt und durch einen
ſtatz von zwei Baumreihen eingefaßten
ſchaut, der in großartiger Weiſe über
i Gartenhäuschen hinweg den Blick in

e komiſche Welt

11. Soſter.
(c Bolk, das den Krieg nicht kennt, ſind
Eennos. Sie haben niemals einen Krieg
fücht und wiſſen gar nicht, was man darun=
pſteht
.
Uyehenerlich iſt die Energieverſchwendung
gr Adioſtationen. Weniger als zwei Cauſend.
eies Prozeuts der Energie, die einen
Auddtukſender verläßt, wird jemals nutzbar
Fmatz. Der durchſchnittliche Sender arbeitet
ſſt 1/000 mal mehr. Energie als alle ſeine
ſorpt auswerten könnten, wenn ſie während
Pr Indezeiten ausnahmslos ihre Apparate in
Mettb hätten.
2M erſte wirklich ausbruchsſichere Gefäng=
1 furde auf einer Inſel der Bai von San
rauaco eingerichtet. Es iſt mit werkzeugſiche-
en
Fahlplatten, neuartigen Sehenſchlöſſern,
Agollſheren Glasfenſtern, Mikrophonen, Laut=
erßſäcern
Waffenſuchern und beſonderen,
unu ſperforierten Glaswänden ausgeſtattet,
Urayvelch lotztere die Beſucher mit den Häft=
9eu prochen können, ohne daß eine Möglich=
LitAſteht, daß auf dieſe Weiſe irgend etwas
ngebmuggelt wird. In dieſem Gefängnis
Der u0 den Häftlingen nicht einmal Briefe zu=
Zeſtult dieſe werden vielmehr mit veränderter
Von ſiellung kopiert, damit keinerlei geheime
Faunhten-Uebermittlung möglich iſt.
Yhördlich konzeſſionierte Götter gab es
18 + Revolution des Jahres 1912 in be=
Fäcycher Anzahl in Cibet, der Mongolei und
Roshia. Bekanntlich läßt die Religion die=
der
Lader den Glauben an lebende und zwi=
WBein en Menſchen wandelnde Hötter zu, und
4Mes etwa 160 Mönche, die für ſich gött-
NichG Gürde in Anſpruch nahmen. Jeder von
Li9ütEAnußte aber bei einem beſtimmten Amt in
P Beſck) eine ordnungsgemäße Konzeſſion erwer-
oeus
ſobei ihm zu verſtehen gegeben wurde,
GRMM Salle ſchlochter Aufführung nicht nur
Nein4 Ponzeſſion zurückgezogen würde, ſondern
2 manzhm auch für immer das Rocht der Rein=
Kar kion verweigern werde

die Weite der Land=
ſchaft
freigibt, über
die ſich plötzlich der
Himmel größer als
zuvor ſpannt. Im
Vordergrund eine
hübſche halbrunde
Steinbank vor einem
Waſſerbecken, das
von allerlei buntem
Bodenflor umſäumt
iſt. Dahinter führt
die Freitreppe hin=
auf
zu dem breit
daliegenden an-
derthalbgeſcholſigen

Landſchloß.
Durch dieſe Baum=
gänge
alſo und
über dieſe Stufen
iſt Preußens
große Königin
als Mädchen geſchritten. Aber wie kam ſie
denn nach Braunshardt? Als Cochter des
Großherzogs von Mecklenburg, deſſen beide
Gattinnen früh ſtarben, wurde die Sehnjährige
mit zwei Schweſtern in die Obhut der Groß=
mutter
, einer geborenen Gräfin von Leiningen=
Dagsburg, nach Darmſtadt gegeben. Vom
Frühjahr 1786 bis zum Dezember 1795 weilte
ſie hier und lernte im letzten Jahr ihres Auf=
enthaltes
, im März 1793, den preußiſchen
Kronprinzen Friedrich Wilhelm
in Frankfurt kennen, der damals an der Be=
lagerung
von Mainz teilnahm. Es war
eine Liebe auf den erſten Blick. Die 17jährige

Prinzeſſin nahm ihren Sommeraufenthalt in
dem großväterlichen Landgrafenſchloß Brauns=
hardt
, um ihrem Verlobten näher zu ſein.
Swar lagen die Schatten des franzöſiſchen
Nevolutionskrieges über ihrem jungen Glück Damit begann unſere Gefangenſchaft.
des Schlößchens aus die Beſchießung von
lich die ſchönſten und ſorgenfreieſten Cage, die
der zukünftigen Königin von Preußen beſchieden
waren. Der Prinz war in Braunshardt oft zu
Luiſe auf dem Wege nach Groß=Gerau enk=
gegen
. Wie berichtet wird, ging es beſcheiden
zu. Das junge Paar war mit einem Feſt=
mahl
von Schwarzbrot mit fri=
ſcher
Butter zufrieden und erging ſich
dann in den Laubgängen des Parkes, den es
beſonders liebte. Nach dem Fall von Mainz
und dem Vormarſch der Cruppen blieb die
Prinzeſſin zunächſt in Braunshardt, dann ſie=
delte
ſie Ende Auguſt nach dem Fürſtenlager
bei Auerbach über. Am 24. Dezember fand in
Potsdam die Hochzeit ſtatt.
Die Erinnerung an das Liebesglück der
großen Preußenkönigin legt für immer einen
Glanz über die ſchlichten Anlagen von Brauns=
hardt
. Das Schlößchen wurde übrigens 1760
von einem Sohn des Landgrafen Ludwig VIII.
erbaut, dem Großvater Luiſens. Nach der An=
ſicht
von Fachleuten hat es durch den Umbau
vor wenigen Jahren an architektoniſchem Reiz
eingebüßt. Immerhin, wen der Weg vorbei=
führt
, der ſollte nicht verſäumen, einen Blick
in den ſchönen Garten zu tun.

Im Schatten des großen Pferdes
Was Soen Hedin beim leßzten Krieg in Inneraſien erlebte

Mit Laſtaukos in die Wüſte und ins
Kriegsgebiet.
Was wiſſen wir von Sinkiang, der
Gobi, der Dſungarei von dieſen rieſigen
Wüſten und Gebirgen zwiſchen Cibet und der
Mongolei, die ſo fern der großen Welt ſchei=
nen
und um die ſich doch in Kriegen und Bür=
gerkriegen
Naſſen und Weltmächte ſtreiten?
Es iſt eine rieſige Strecke von Peking quer
nach Weſten durch Sinkiang bis zum ſowjet=
ruſſiſchen
Curkeſtan; aber was dort geſchieht,
würden wir nicht erfahren, wenn nicht einer
aus unſeren Breiten manchmal dieſe Straße
zöge, um davon zu berichten.
Dieſer Eine iſt Spen Hedin, der ſich
dort wie zu Hauſe fühlt. Und bei ſeiner letzten
Reiſe, von der er erſt vor kurzem zurückkam,
hat der Begriff der Straße eine größere Nolle
geſpielt, als je vorher, war er doch von der
Sentralregierung in Nanking ausgeſchickt, um
den uralten Karawanenweg, die Seidenſtraße‟
des Altertums, auf ſeine Eignung als künftige
Autoſtraße zwiſchen China und Sinkiang zu
unterſuchen. Su dieſem friedlichen Sweck ſtellte
er ſelbſt eine Autokarawane zuſammen vier
Laſtwagen und eine Limouſine und fuhr los;
er fand nicht nur ungezählte Wegſchwierigkei=
ten
, er fand etwas viel Schlimmeres: den
Krieg.
Es war der Krieg des Generals Ma
Chung=yin, des Großen Pferdes, des Cun=
ganen
, gegen den Gouverneur der Sentral=
rogierung
, gegen chineſiſche, türkiſche und ruſ=
ſiſche
Cruppon; ein Krieg voll Grauſamkeit,
Mord und Hinterliſt, in dem die ſchwediſche
Expodition mitten zwiſchen die Fronton geriet.
Welcho furchtbaren Gefahren daraus erwuch-
ſen
, hat er in einem eben erſchienenen Buche
eindrucksvoll erzählt (Die Slucht des Großen
Pferdes, Brockhaus 1935). Es iſt aufregend,
ſeinen Spuren nachzugehen.
In der Mitte der Gefahren.
Curfan war einſt eine friedliche Handels=
ſtadt
geweſen. Als die 5 Autos diesmal in her=
einbrechender
Nacht auf ſie zufuhren, war es
anders: General Li Hai=jo, Stabschef des Ge=
nerals
Ma, ſtand ſchon bereit, die Fremden zu
begrüßen. Sliegerbomben wurden erwartet, die
Weiterwege waren verſtopft und unſicher, Ge=
rüchte
durchſchwirrten die Stadt, alles Leben

war gelähmt: Curfan machte einen geſpenſti=
gen
Eindruck. Sollte man zurückkehren? Auf
keinen Fall. Es wäre auch nicht einmal erlaubt
worden. Ma telephonierte aus ſeinem Haupt=
quartier
, ſie dürften weiter nach Weſten vor=
dringen
, begleitet von einer Schutzeskorte‟.
Es ging ins Gebirge, durch verwüſtetes, von
Räuberbanden wimmelndes Land.
Welch ein Autoweg! Brechendes Eis in den
Flußläufen der Cäler, felsüberſäte Hohlwege
auf den Päſſen, wo man in nur etwa drei
Meter langen Biegungen die Wagen im Sick=
zack
zwiſchen teilweiſe überhängenden gewalti=
gen
Blöcken herumbringen muß. Die Autos
ſchlagen und ſtoßen bald rechts, bald links
gegen die Blöcke ... . Endlich kam doch
Korla, die Stadt des Verhängniſſes.
Eine Handbreit vom Erſchoſſenwerden.
Was in Korla geſchah, würde keiner der
Ceilnehmer je wieder vergeſſen können. Der
Führer der Schutzeskorte Chang verlangte in
herausforderndom Con ein Laſtauto mit Ben=
zin
und Sahrer für ſich, um Befehle ſeines Ge=
nerals
ſchnell vorauszubefördern. Er habe tele-
foniſche
Anweiſung bekommen, um jeden Preis
im Auto weiterzufahren.
Hedin weigerte ſich, eines herauszugeben.
Er habe keine Vollmacht von der Sentral=
regierung
, ihre Autos zu verleihen, ſagte er.
Er wußte, daß ſie den Wagen wohl niemals
wiederſehen würden, und daß der Sahrer, einer
ſeiner ſchwediſchen Landsleute, ebenſo wenig
wioder zurückerwartet werden konnte. Er
würde zuviel ſehen, was nicht bekannt werden
durfte! Ma machte nicht viel Umſtände
Hedin blieb bei ſeiner Weigerung.
Am Abend ließ ſie Chang zu ſich bitten.
Plötzlich waren ſie von Soldaten umgeben, in
den Hof geſtoßen, gefeſſelt, die Kleider wurden
ihnen vom Oberkörper geriſſen, und vor jedem
lag eine oder mehrere Piſtolen ſchußbereit im
Anſchlag, die Mündungen einen Soll vom Her=
zen
. Dann ſtellten ſich die Soldaten gegenüber
auf, mit angelegtem Gewehr. Es fehlte nur
noch das Kommando: Gebt Seuer!
In einer Sekunde flog mein Leben an mir
vorbei, die liebe Heimat im Norden, die jungen
Menſchen, für deren Leben ich die Verantwor=
tung
trug, die Expedition . . In einer halber
Stunde ſind wir erſchoſſen! Seſus im Himmel,

das darf nicht geſchehen, das Leben meiner
drei Kameraden und mein eigenes Leben ſind
mehr wert als ein Laſtauto! Er gab nach;
das Auto mit dem Gefährten zog ab. Der
neue Plan war: die ganze Expedition folgt der
Spur von Georgs Auto, bis wir ihn finden,
lebend oder tot!
Gefangen bei den Aufſtändiſchen.
Der Gefährte wurde ſpäter heil wieder ge=
troffen
, wie durch ein Wunder. Aber er
brachte die Nachricht, daß ein weiteres Vor=
dringen
nach Weſten hieße, dem Cod in den
Nachen laufen. Gerade dort, bei Kutſcha, be=
reitete
ſich die Hauptſchlacht vor. Außerdem
war zu erwarten, daß die geſchlagene Armee
Ma’s bald die Straße überfluten und alles
wegſchwemmen würde. Ueberall drohte höchſte
Gefahr. Es gab nur einen ſicheren Weg: weg
von Straße und Menſchen, in die Wüſte im
Oſten, am Kum=Darja, zum Seengebiet des
Lop=nor, deſſen Waſſerverhältniſſe ſowieſo er=
forſcht
werden ſollten. Dort bleiben, bis alles
ruhig war, und dann zurück nach Sinkiang.
Alſo erſt wieder durch Korla; einige Kilo=
meter
weiter im Oſten iſt die freie Wüſte. Aber
die Brücken dazwiſchen ſind nicht in Ordnung;
ſind zu ſchwach für die Laſtwagen oder einge-
ſtürzt
. Swei Stunden fuhren ſie an den dreiein=
halb
Kilometern und ſtanden vor dem letzten
Fluß, der den Weg in die Freiheit ſperrte. Da
auf einmal: Gewehrfeuer. Sie waren umzingelt
und wurden zurückgeſchleppt. Ma brauchte ſie,
und vor allem brauchte er ihre Autos ....
und Luiſe konnte ſogar von den Dachfenſtern Soldaten ſtanden vor ihrem Quartier
Wache, ſie durften ſich nicht rühren, mit Aus=
Mainz nachts beobachten, doch waren es ſicher= nahme des Arztes, der reichlich zu tun hatte.
Und dann kamen Adjutanten und Komman=
danten
; das Ende war: ein General verlangte
die 4 Laſtwagen mit Fahrern und Benzin, um
Gaſt und wenn die Seit knapp war, fuhr ihm Militär an die Sront zu fahren, ja, um den
fliehenden General Ma ſelbſt auf ſeinem Nück=
zug
zu befördern. Leben und Schickſal der Ex=
pedition
war damit aufs ernſteſte in Frage ge-
ſtellt
, ihre Mitglieder getrennt und ein Ceil
dem unſicherſten Schickſal preisgegeben. Die an=
deren
blieben in Sorgen in ihrem Gefängnis
zurück und konnten nichts tun als warten, voll
Ungewißheit und quälender Unruhe.
Gefangen von der Gegenſeite.
Su Sorge war wirklich genügend Grund.
Denn aus allen Gerüchten ging hervor, daß die
chineſiſch-ruſſiſche Armee in unaufhaltſamem
Vordringen war, Ma und ſeine geſchlagene
Armee auf Korla vor ſich hertrieb und bald
ſelbſt die Stadt nehmen würde. Was wäre aber
dann das Schickſal der Expedition? Hatten ſie
nicht ihre Wagen dem aufſtändiſchen General
zur Verfügung geſtellt, waren alſo mit ihm im
Bunde? Wer würde ihnen glauben, daß ſie
unter ſtärkſtem Swang gehandelt hatten? Bei
dem geringſten Verdacht wurde ſchon rück-
ſichtslos
zugegriffen, und ſie mußten ſchwer
verdächtig erſcheinen. Und die Gefährten ſelbſt,
die in Ma’s Gewalt waren würde er ſelbſt
ſie beſeitigen nach vollbrachtem Dienſt, oder
würde das die andere Armee tun, wenn ſie ihr
in die Hände fielen? Grund genug zu ſchwerer
Sorge, wahrhaftig.
Und es kam die zurückflutende, geſchlagene,
plündernde Armee, alle Ordnung vollig aufge=
löſt
. Sliegerbomben fielen von oben, Banditen
rüttelten nachts an den Coren und drohten alles
umzubringen und zu rauben. Die Gegenwart
war ſo aufreibend wie der Gedanke an die
Sukunft.
Die Plünderung ging vorbei, faſt kein Haus
war verſchont geblieben, und doch war Hedin
mit ſeinen Leuten wunderbar unverſehrt davon=
gekommen
nach manchen bangen Nächten. Und
dann zogen die Sieger ein, voraus Koſaken,
und nahmen ſie in ihre Gefangenſchaft. Miß=
trauiſche
Verhöre folgten, aber General Vol=
gin
, der Anführer, war zum Glück ein ruhiger
und gebildeter Mann, ebenſo der Oberbefehls=
haber
Bektiejew, und bei allem Mißtrauen
gingen ſie doch mit unerwarteter Höflichkeit
vor. Aber die Gefangenſchaft wurde ſtrenger
als je. Und noch immer keine Nachricht von
den Kameraden, die Ma entführt hatte ...."
Wiedervereinigung und Freiheit.
Aus dem Winter war Frühling geworden,
die Kriegsereigniſſe redeten immer deutlicher
von Ma’s Untergang, die quälende Unruhe
fing an, unerträglich zu werden da ſchneite
ein mit Bleiſtift geſchriebener Brief in den Hof
und veränderte die ganze Lage. Der Fahrer
Georg hatte ihn geſchrieben, er und die andern
waren auf dem Rückweg und trafen nach eini=
ger
Seit wirklich ein, unbeſchädigt ſamt den
Wagen. Sie hatten durch Schmeicheleien den
General für ſich gewonnen, konnten dann ent=
fliehen
und fanden auch den rechten Anſchluß
an die Gegenarmee, ſo daß ihnen niemand ein
Haar krümmte, nur daß ſie noch einige Seit im
Dienſt der Nuſſen verwendet wurden. Dann
aber ſchlug für alle die Stunde der Freiheit,
der neue Regierungschef der ſiegreichen
Gruppe, Sheng Shih-tſai, hatte aus der Haupf=
ſtadt
Urumtſchi telegraphiert und ihnen freien
Weg gegeben, nebſt ſeiner großzügigen Unter=
ſtützung
für die Weiterreiſe alles hatte ſich
zum Guten gewendet.
Und am Oſterſonntag ſtand die Kolonne
wiederum bereit, nun in die Wüſte und zu dem
wandernden See von Lop=nor: Wir zogen in
ne andere Welt, die feierlich und vornehm
und durchbrauſt von den Winden der
ſte. Von dem Krieg in Sinkiang hatten wir.
S. Uhl.

[ ][  ][ ]

egegnung

Von Franz Friedrichs.

Auf dem einſamen Hochgebirgsſattel hat der
Sturm den Schnee zuſammengetrieben; es iſt
ein griffiger, herrlicher Winterſchnee, der die
einzelnen Sichten und Föhren verzaubert und
der dicht und feſt über den niederen Säunen
und Steinriegelwänden der ſchmalen Hochwei=
den
liegt. Aber ein Weg führt mitten durch;
die Spur einiger breitkufiger Bauernſchlitten.
Glühen drängen ſich heran, ſteigen plötzlich hin=
auf
in den blauen Cag, in die wundervolle
klare und geſunde Sonnenwärme; weit unten
in den Cälern hocken die Menſchen in den Ge=
höften
beiſammen, und die Dörfer hat der
weiße Winter verpackt wie koſtbares Spiel=
zeug
in Wolſchachteln.
Den Weg herab kommt ein alter Mann.
Es iſt ein Holzſchnitzer; ich kenne ſeine Werk=
ſtatt
in einem ſchiefen, niederen, aber bunt be=
malten
Häufl am Nain mit den vier von Holz=
ſchnitzwerken
verrammelten Fenſtern und den
Geranienſtöcken im oberen Stock, wo das Weib
mit den Kindern wohnt.
Der Alte trägt einen großen Korb auf dem
Nücken, er flechtet ſie aus den zähen, bieg=
lamen
Streifen eines Nadelholzbaumes, die er
über Nacht in den Brunnentrog legt. In die=
ſem
hellholzigen Buckelkorb hat er die Arbeit
bei ſich, die er den ganzen Sommer über ge=
leiſtet
hat: es ſind die Siguren für die Weih=
nachtskrippe
ſeit Wochen iſt er unterwegs; er
kennt den Winter, wenn er mit leichten, flüch=
tig
ſilbernen Füßen über die Kämme und Alpen=
höhen
wandert, über Nacht, deſſen Spuren ſo
zart ſind, daß ſie die erſte Sonne des nächſten
Cages verweht. Von Hof zu Hof wandert er,
von Bauer zu Bauer; guckt dort und da in
eine Bergkirche, fragt die geiſtlichen Herren,
ob ſie nicht Bedarf an einem neuen heiligen
Joſef ſamt ſeiner langhalſigen Giraffe haben
oder einem blutrot bemalten Herodes mit einer
Schar wütender Schergen und kleinen voll=
wangigen
Kindchen. Neugierig dreinſchauende
Schafe hat er auf Lager, eine Hirtengruppe
mit ſperrangelweit aufgeriſſenen Augen, ver=
ſchiedene
mohrenſchwarze Könige und bethlehe=
mitiſches
Volk, das unter ſaftgrün angeſtriche-
nen
Palmen aufzuſtellen wäre. Auch einen
rauſchgoldenen Stern von bedeutender Größe
habe er mit viel Phantaſie geſchnitzt, und für
einige Glorigengel habe er die beſte Seide für
die Kleider verwendet, die er im Markt de=
kommen
konnte.
Es iſt warm, wir machen eine kleine Naſt;
der Alte ſtellt den Korb neben ſich, lüftet ein
wenig das Wachstuch und dann die flanellene
Decke und fragt: Magſt einiſchaugn?
Was ich da drinnen ſah, war nichts anderes
als die Knabenzeit; ein Blick zu all den wunſch=
durchlpielten
Nächten vor Weihnachten; dann,
wenn die Krippenfigurenſchnitzer kamen und
der Chordirektor die Buben nach der Schule
zu den mühleligen Proben der alten Hirten=
lieder
holte; es war kalt auf dem Chor, nur
der eine der Buben, der den Blasbalg der

Orgel zu treten hatte, wurde beneidet. Das war
die Seit der Krippen, der buntbemalten Sigu=
ren
, der Wanderer, Soldaten und Jäger, der
Ciger Löwen, Schlangen und Schafe, der grü=
nen
Bäume, der funkelnden Gebirge und ſchim=
mernden
Seen.
Indeſſen wir weitergingen, begann der Alte
zu reden: 1223 war das Entſtehungsjahr der
Krippen, ſagt er, ſoviel hab’ ich geleſen, in
dem alten Buch das ſich ſchon vier Generatio=
nen
in unſerer Familie vererbt. Vielleicht hat
der Mann recht; ich weiß es nicht. Ich kann es
aber ſchon glauben, daß es der Franz von Ayfiſit
war, der das erſte Mal die Geburt Chriſti mit
plaſtiſchen Siguren darſtellte; rein zur Erhöhung

antworten. Königstöchter und dann wieder
blühweiße Cauben, ganz ſo, wie ein anderer
Künſtler, der Gedichte macht; Ideen muß man
haben, zu allem, was Wert haben ſol; aber er
redet nicht gerne von ſeiner Arbeit; wenn der
Winter über die Gelszinken ſteigt, beginnt er
ſeine Neiſe, und knapp vor Weihnachten kehrt
er heim, und immer war der Korb leer.

Odenwälder
Tebtuchen

Aber die Seiten ändern ſich; der Alte weiß
es; iſt nimmer ſo ſchön als einſt; gewiß, die
Leute haben die Krippen noch, aber ſie haben
Sorgen, viel mehr Sorgen als einſt, keine Seit
für Beſchaulichkeit; wird aber anders werden;
er glaubt feſt, daran; iſt eine gute geſunde

Als wir noch Kinder waren, kam zu um
die Stadt regelmäßig in den von Geheimr
wiſpernden Wochen vor Weihnachten ein f1y
miger Mann mit ſeinen kräftigen Nagelſchat
die Creppe heraufgeſtampft. Er hatte esn

Niemand darf es ſehen, denn das werden Geſchenke für Papis und Muttis Weihnachtstiſch.
(Ernſt Schneider=M.)

der Feierlichkeit, zur Weihe der Weihnacht für
alle menſchlichen Herzen hat er eine beſcheidene
Krippe gebaut. Genau und ſchön iſt davon zu
leſen. Viel Bücher ſind im Lauf der Seit zu=
ſammengekommen
.
Der Alte zündet ſich ein Pfeiflein an, dann
redet er weiter und erzählt dies und das, aus
ſeinem langen Leben; ſchon von Kindheit an
mußte er ſich an die Schnitzbank ſetzen, hat
einen Schrank voll buntbemalter Giguren und
Sigurinen, Aegyptern, Negern und landſchaft-
lichen
Darſtellungen aus dem heiligen Land.
Wie viele Kilometer hat er in ſeinem Leben
gewandert? Ueber Berge, Sättel und Päſſe,
durch einſame Cäler, hinauf zu den einſchichtigen
Bergbauern, hinab in die warmen Dörfer, mit
der Ware im Korb; wieviele Siguren hat er
geſchnitzt? Er weiß dieſe Frage nicht zu be=

Volkskunſt, eine wundervolle Idee, die Phan=
taſie
und Kunſt verlangt.

Der Alte blickt mit ſeinen hellen Augen
hinab in das Cal. Vor uns ſchimmern die
Felswände lilbern. Dann bleibt er einen
Augenblick lang ſtehen, grüßt keurz und nimmt
einen ſteilen Weg, der zwilſchen einſamen, vom
Sturm zerriſſenen Föhren hinabführt in die
Niederung. Ich ſehe ihm nach wie er mit ſei=
nen
alten und doch geſunden Füßen den Weg
bergab nimmt, dann trägt plötzlich ein ſcharfer,
wilder Wind eine feine Staubwolke jungen
Schnees vorüber, und da iſt es mir, während
ich weitergehe über die hohe leere Halde, als
hätte ich ein Geſpräch geführt mit einem Men=
ſchen
, der ſelber wie eine Sigur eines alten
Lebensſpieles iſt.

vom Nikolaus, zumal er in ſeinem Nücken
eine ſüße Fracht mitbrachte, der Lebkuchel
mann aus dem Odenwald. Die M.üt
jagte uns Neugierige von der Cür weg,./
dann wurde mit dem Boten, deſſen r)
Sprache durch den Glur hallte, der Handellt.
geſchloſſen. Auf dem Gutſelteller unter
Weihnachtsbaum aber prangte dann als AF
tige und begehrteſte Unterlage ein honiglit
Herz für die braven Mädchen und ein ſt.
Lebkuchenreiter für die wackeren Buben.
wurden, Cag für Cag ein Stück, ſchon der
langſam und mit andächtiger Sunge verſliere
weil ſie aus unſeres Vaters Heimat ſtamm/t
der als Lehrersſohn hinten im Odenm!
geboren war.
Odenwälder Lebkuchen kann man Iim nicht jeder
überall auf den Weihnachtsmärkten und irndirg pirtel
Geſchäften des Rhein=Main=Gebietes kaſun übt
Die Zeiten aber ſind vorbei, wo der Odemüt i gerind
Ach
der Lebleuchenmann ſelbſt in die Stadt mia t!
nen Waren zog und ſie von Cür zu Cür 1.
an eine feſte Kundſchaft abſetzte, vorbei
die Seiten, wo die Lebküchnerei eine wickſite
Heimardeit im Mümling= und Gerſprichn Eſt
tal bildete. Nach der Ueberlieferung 1i ſaz gdieg
während des Siebenjährigen Krieges im Gi) vn jeder
wald einquartierte, franzöſiſche Soldaten ſie dieſer At
Lebkuchenbacken der Bevölkerung beigeh nſahrnt us.
haben. Heute betreiben im Gerſprenztal kil
Brotbäckereien die Herſtellung von Halſ
kuchen, einzelne haben ſich auch zu größeren
trieben entwickelt. So beſchäftigen zwei grät
Betriebe in Kirch=Beerfurth über
Arbeiter und Arbeiterinnen und verſenden
Weihnachtsware in die Städte ringsum, in
einſt, als es noch keine Eiſenbahn gab, die Unfel
großväter mit Craglaſten und Handkertzir Ant
zogen. Außer den Lebkuchen brachten ſie 4 prhälnks
Anisgebackenes mit, deſſen Holzfornſit gdiegen
vielfach von hohem Alter und künſtleräiMtl.
Cradition zeugen. Auf den Wochenmärkter Al
ſo in Darmſtadt ſtehen heute, noch imit
Weihnachtszeit Odenwälder Frauen, die
miſches Anisgebäck feilbieten.
Die Lebkuchenherzen ſind vielfach hei
Zuckerguß bemalt und mit Inſchriften M u berme
ſehen. Außer den üblichen Lebkuchen mit At ieſe Schm
namen oder dem albekannten Spruch Aint ſchwarz
dem be
bleib dir 3 4 und 4 finden ſich auch g=I
ine
nelle Neime, wie:

Wie die Birne am Spalier,

Schätzchen, hängt mein Herz an dir.
Ich bin durch große Hitz gekrochen
Wer mich ißt, findet keine Knochen-
Mehr gibts nicht.

Von Mehl und Honig bin ich gebami/ Alo ſehr
Wer mich ißt, dem wer ich ſchmackte, tie Bah

Liebchen, nimm dies Herz von mir,
Gib mir einen Kuß dafür.

AI
af
HAlung
Enäpe
Me
Ue
Nimel ſowie
Mend das 9

Küchenzettel vom 16.22. Dezember.
(Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.)
Montag: Zwiebelſuppe, Kartoffelpuffer mit
Apfelbrei.
Dienstag: Reisſuppe, Krautwickel mit
Kartoffeln.
Mittwoch: Graupenſuppe. Kalbskotelettes
mit Schwarzwurzeln und Kartoffeln.
Donnerstag: Grünkernſuppe. Dampf=
nudeln
mit Vanilletunke.
Freitag: Gemüſeſuppe, Fiſchhackbraten mit
Kartoffelgemüſe und Rote Rübenſalat.
Samstag: Geröſtete Grießſuppe, gebratene
Blut= u. Leberwurſt mit Himmel und Erde.
Sonntag: Hühnerbrühe mit Einlauf, Huhn
mit Reis, Makai mit Preißelbeeren.

Fleiſchbrühe von Rindfleiſch aufgefüllt, mit
hellem Braunmehl gebunden, den meiſten
Gaumen ganz beſonders zuſagt.
Wenn Speck zum Spicken fehlt
leiſtet auch Hartkäſe die gewünſchten Dienſte.
Dieſer wird in ebenſolche Streifen geſchnitten
und damit das Schlacht= oder Wildfleiſch
ſtreifenweiſe geſpickt. In der Hitze zerſchmilzt
der Käſe und macht das Fleiſch ſehr faftig und
verleiht ihm einen herzhaften Geſchmack.

Löſerliſte: cand. aer, met. W. Becker in
Eberſtadt (150 + 3. + 2) 155 Punkte: H. Mei=
dinger
in Eberſtadt (148 + 3 + 2) 153 P.: Oblt.
a. D. L. Ehrhardt in Darmſtadt (145 43½2)
150 P.: H. Schmidt in Darmſtadt, W. Rubröder
in Darmſtadt (143 + 3 + 2) 148 P.: L. Luck in
Darmſtadt (139 + 3 + 2) 144 P.: W. A Braun
in Darmſtadt (137 + 3. + 2) 142 P.: H. Fiſchbach
in Eberſtadt (121 + 3 +2) 126 P.: L. Schott
in Pfaffen=Beerfurth (104 + 3.+ 2) 109 P.:

Garnier in Darmſtadt (28 + 3+2) 33 P.: W

Neidig in Darmſtadt (19 + 3 + 2) 24 Punkte.

Schachnummer 654.
Endſpiel 92.
P. Heuäcker.
(Wiener Neueſte Nachrichten 1928.)
a b d e g

Rund um die Gemüſe

Was bei ihrer Zubereitung beachtet werden muß.
Schwarzwurzeln müſſen nach dem
Schälen ſofort in ſcharfes Eſſigwaſſer gelegt
und dann in Milchwaſſer gekocht werden. Auf
Spargelart ſerviert, werden ſie mit in Butter
geröſteten Semmelbröſeln angerichtet und als
Gemüſe bereitet, wird das Kochwaſſer mit Ei
und Mehl zu glattſämiger Soße verkocht und
dieſe mit Salz, wenig Pfeffer, Zitronenſaft
oder Eſſig, eine Priſe Zucker und nußgroß
Butter herzhaft abgeſchmeckt.
Möhren werden ſehr ſchnell weich und
beſonders zart im Geſchmack, wenn ihnen ein
Eßlöffel Zucker beigefügt wird. Sie werden
entweder nur in Butter mit Peterſilie ge=
ſchwenkt
oder als Gemüſe mit Mehlſchwitze ge=
ſunden
und dann mit wenig Pfeffer und ge=
ſräunter
Zwiebel gewürzt.
Weißkraut und Wirſing, zuvor ge=
bämpft
, werden gleichfalls mit dem Kochwaſſer
zufgefüllt. Weißkraut verträgt als Bayriſch
ſraut ſowohl Zwiebel und Aepfel, als herz=
haftes
Kümmelkraut Kümmel, ſowie wenig
Pfeffer, während Wirſing, nur mit Pfeffer und
wenig Muskat abgeſchmeckt und mit kräftiger

Schachliteratur.
Schach=Echo. Das beſte Mittel für den vor=
wärtsſtrebenden
Schachſpieler zur Erlangung
einer großen Spielſtärke iſt eine gute Schach=
zeitung
. Das Schach=Echo, das die Eröffnungs=
lehre
in jedem Heft eingehend behandelt. bringt
in der Dezember=Nummer neben dem Studium
der Schottiſchen Partie weitere 15 Partien des
Weltmeiſterſchaftskampfes und ein Kapitel für
Lernende mit intereſſanten Partiebeiſpielen Pro=
bleme
und Nachrichten aus dem geſamten Schach=
leben
bilden den Beſchluß. Ständige Mitarbeiter
ſind u. a. die Großmeiſter E. D. Bogoliubow und
Dr. Euwe. Der Bezugspreis beträgt viertel=
jährlich
65 Pfg. Das Schach=Echo iſt bei jeder
Poſtanſtalt oder beim Verlag Schach=Echo,
Bochum, Chriſtſtraße 32, zu beſtellen.

ſtehenden zufügt und die Buchſtaben dann du
Schütteln in Wörter von untenſtehender
deutung verwandelt. Die Anfangsbuchſtast=
dieſer
Wörter nennen dann etwas, um das:0
vieles dreht.
1. Goldſtück, 2. Zierpflanze 3. Fiſch, 4. Rale
tier, 5. Grühler, Träumer, 6. Zwiſchenhandlru
7. Wüſtenbewohner, 8. Männername, 9. S4.
wild, 10. Dickhäuter, 11. Art Erzählung,
Carl Deubo
Fiſch.
Rebus.

ſint

Auflöſung der Rätſel aus Nr. S
Kreuzworträtſel.
Waagerecht: 1 Paul, 4 Glas, 7 Reh.900
10 Oboe, 12 Eſel, 14 Fuge, 16 Dame.
20 Jen. 21 Jſar, 23 Kral, 25 Zola, 27
29 Lied, 31 Gnom, 33 See, 35 in, 36 F:4
38 Orel. 40 Karo, 42. Lira, 44 Fa, 46 E4
47 lila, 48 Tier.
Senkrecht: 1 Pi. 2 Affe, 3 Log, 4.
5 Leda, 6 Sem. 7 Re. 8 Elſa. 11 Beil, 13 S

Weiß am Zuge macht remis.
Brüfſtellung: K18 8a7, b8: Ka8 Baz.
Endſpiel 93.
A. Troitzky.
(II. Preis, 64, 1928.)
Weiß: Kd7 Lb8 Bb7 (3 Steine);
Schwarz: Kf3 Sf7 Ba3. h3 (4 Steine).
Weiß am Zuge gewinnt.
Löſungen der Aufgaben.
878. Palkoska, 1. 43a 41 Groht 2. b3 3. Da2 ober
SbS:k/Ia22, b3 Ib18. Pos+ 1., .Ib3 2. pbs:
877. Mansſield, 1. Kr312: broht Dd 14) I... pb8
(Da8, Deßt, Le7, Laß, Le7, Lf6, 13) 2. To8 (b88, Taß:
Tad6. Tes, Ped6, Tes. D0 4). Ein Meiſterwerk!

Plus und Minus. Ni LATHRNB Uinng Df5 BIR A8 Mf. D8 K0. 105 IN8 160 Wf LEs AK Bifl. OpS JrN- ByI Ge Ur0 Hr. Wer W00 155 HIp.

15 Unze, 17 Arco, 19 Ilſe, 20 Juli, 22.
24 Roſe, 26, Oder, 28 Amor. 30 Inka, 32 7-
34 Elfe, 37 Sol, 39 Rat, 41 Au, 43 ia, 45 Al-
Muſik.
Mandoline. Balalaika. Cello, Oboe, Har
Violine, Trompete, Klavier, Gitarre, Braiß)
Flöte, Fagott, Waldhorn, Klarinette, Tromn!
Laute, Poſaune. Pianino, Pauke, Saxops
Harmonium, Zither. Geige, Harmonika.
Bremer Stadtmuſikanten.

Die ſchwache Stelle. Er: Warum gie
eigentlich ein Schauſpieler, wenn er den Zuſta

Jedes der zu ſuchenden Wörter wird aus
dem vorhergehenden Wort (Nr. 1 alſo aus dem
Wort Laterne) derart gebildet, daß man die
rechtsſtehenden Buchſtaben abzieht und die links

Druck, Verlag u. Kliſchees: Darmſt. Tagblatt, Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag u. Druckerei, Rbeinſtr. 23. Verantwortl. ſ. d. Redaktion: Dr. H. Nette. Darmnſtadt. Alle Rechte vorbehalten. Nachdr. verbuis

höchſter Erregung ausdrücken will, immer an 1
Kopf und eine Schauſpielerin immer ans Herwc
Siei Jeder greiſt eben nach ſeiner ſchwähck
Stelle.
Ein echter Schotte. Ein Schotte hatte n4
jahrelangem Grübeln den Plan für ein neüs
Haus entworfen. Merkwürdigerweiſe ſch er Wct
daß ein Zimmer ohne Dach bleiben ſollte. M.
ein Freund ihn verwundert nach dem Kur?
fragte, erwiderte er: Das iſt die Duſche.

[ ][  ][ ]

uſce neueſten Olodeſtigzen:

Eleine, anſpruchsloſe Seidenkleider!

wis jüricht jeder Frau gegeben, durch eine beſondere
unaguug wirken zu wollen und Eindruck machen zu
gen /ud es gibt unendlich viele, die ſich durch ein
nm im geringſten markantes Kleidungsſtück in
ter ſaße gehemmt fühlen.
Eusu ſeſem Grunde halten wir es für notwendig,
ui einml von jener kleinen, unaufdringlichen Seiden=
ein
ung u ſprechen, die die Gelegenheitsaufmachung
der furſtellt, die gute, ſchöne Linien allen markt=
mieraſen
Effekten vorziehen, die alſo ein Kleid
ſchey das gediegen iſt, ſich in jeden Rahmen ein=
und von jeder Talmi=Eleganz weit entfernt iſt.
leinp dieſer Art zeichnen ſich meiſt durch eine zeit=
Awart aus, die nicht den Stempel der Jahres=
trongn
darf, damit ein ſolches Modell lange unver=
irt
pragen werden könne.
röfzehſt ft kommt es vor, daß eines oder das andere
Ndelle aus zweierlei Materialien zuſammenge=
wit
, wodurch aber ſein guter Stil nicht die
gf Einbuße erleidet und dem Modell doch eine
ſſeſsbhaftigkeit gegeben wird, die immer gerne ge=
ſufnweffekte
, die Coch den Schwankungen der Mode
ſellenrnrer Linie unterworfen ſind, werden bei dieſen
ie derm verhältnismäßig ſelten zu ſehen ſein, wogegen
ſchAus, gediegenes Material um ſo größerer Wert
fützt 130.
cenmitzekltmtlich gelangen heuer ſowohl matte als auch
mizerut Seidenſorten zur Verarbeitung, ſo daß das
eebitdvielfältig und anregend iſt. Dazu kommen die
ſndun Modefarben, die allerdings für das kleine
ennleo nur in den dunkelſten Schattierungen ge=
ſt
toden, weil man ja auch in dieſer Hinſicht alles
ſchiſtällky zu vermeiden bemüht iſt.
chen Bſam liefe Schwebungen von Weinrot, ein Grün,
Sybeirie ſchwarz wirkt, ferner auch ein ſattes Braun
min, uen dem bewährten und für dieſe Kleider ge=
chlltzen
Schwarz als maßgebende Modetöne!
ja / kleine Seidenkleid nicht etwa nur für Ganz=
anle
alſo für Ideal=Figuren beſtimmt iſt, ſondern
zaſer hruptſache für ſtärkere Geſtalten in Frage ge=
n
ud, muß man dieſem Umſtand auch in der
enſühung Rechnung tragen, ſo daß heute die ver=
ue
derri Typen beſprochen werden ſollen.
ſa de neuen Glanzſeiden zu den bevorzugten
eriſtlin für das Gelegenheitskleid gehören und matt und
zernhalſo ſehr kontraſtreich zuſammengeſtellt werden, indem
gläunde Bahn vorzugsweiſe für die Sattelpartie und die
en Armel ſowie für den breiten Schärpengürtel verwendet
1pürend das Kleid ſonſt matt iſt, haben wir in unſerem

erſten Modell einen derartigen Entwurf dargeſtellt. Ebenſo
gebräuchlich wie die Zuſammenſtellung der beiden Seiten der
Glanzſeide iſt die Vereinigung von matter Seide mit Samt.
Auch hier (Bild 2) wird der Sattel, die Aermel und der Gürtel
(allerdings in ganz anderer Art) aus dem wirkungsvolleren

Materiale, in dieſem Falle alſo aus dem Samt herge=
ſtellt
, der zu dem matt=ſeidenen Kleide einen reizvollen
Gegenſatz bildet. Der untere Rand des Modells könnte
ebenfalls mit Samt beſetzt ſein, mit Ausnahme der
glockigen Mittelpartie, die durch eine ſolche Kantung
unfehlbar ihren leichten Fall einbüßen würde.
Man befaßt ſich in Modekreiſen in letzter Zeit wieder
mit den ehemals ſo beliebt geweſenen, aus Keilen zu=
ſammengeſtellten
Rockpartien, doch werden die nicht in
der üblichen, uns längſt bekannten Art wiedergegeben,
ſondern in einer eigenartigen, auch ſchneidertechniſch er=
leſenen
Form zum Ausdruck gebracht. Wir erkennen dies
im Mittelbilde, deſſen untere Partie ſich vollkommen aus
bogenförmigen Keilen zuſammenſetzt, unter deren An=
ſatzſtelle
der ſeitlich geknotete Gürtel teilweiſe ver=
ſchwindet
; mit der Schattierung des Gürtels ſtimmt
auch der in eine Maſche auslaufende Kragen überein,
wodurch dem Modell ein einheitlicher Eindruck geſichert
wird.
Für ſtärkere Geſtalten ſind mantelartige Kleider
immer am vorteilhafteſten; die verſchiedenen, ſehr ge=
bräuchlichen
Stehkragen=Typen ſind offenbar den Ein=
flüſſen
der Renaiſſancemode zuzuſchreiben. Dem Schnitt
des modernen Mantelkleides wird durch allerlei Wickelun=
gen
und Raffungen jene Weichheit gegeben, die unbe=
dingt
nottut, wenn die Linie nicht nüchtern und banal
ſein ſoll; einen in dieſem Sinne vorbildlichen Entwurf
zeigen wir in unſerer vorletzten Skizze, die auch ihres
an der Innenſeite eingereihten, reich=drapierten Aermels
wegen bemerkenswert iſt.
In Fachkreiſen iſt heuer von Kaſak= und Tunik=
Effekten immer wieder die Rede, ſo daß es ſich verſtehen
läßt, daß man bemüht iſt, dieſen Schnitt auch für das
kleine Beſuchskleid heranzuziehen. Die neue Tunik iſt
nicht immer ganz glatt, ſondern bringt oft wie dies
unſer letztes Modell veranſchaulicht eine glockige Mit=
telpartie
, die die ſchöne Drapierung feſtzuhalten hat. Ein
vorne gebundener Schalkragen im ſogenannten Reit=
krawattenſtil
iſt ſehr wirkungsvoll, beſonders wenn man
ihn andersfarbig (mit Vorliebe ſogar metalliſch)
ausſchlägt. Der pluderige Aermel gehört zu den
Motiven, denen wir oft und gerne begegnen. Gerade
bei dieſem Kleide kann man feſtſtellen, wie viele
nodiſche Feinheit zur Geltung gebracht werden können,
ohne daß der Geſamteindruck unruhig wäre!

Und dieſe modiſche Sicherheit iſt es, die Modellen ähnlicher
Art ihren Wert gibt und die das kleine Seidenkleid
für die winterliche Ausſtattung faſt, unerläßlich er=
ſcheinen
läßt!

intermoden für das Kind

Man ſollte eigentlich niemals von einer
Nodea 1s Kindes ſprechen, denn nichts wäre
rſehlt als ein Kind modiſch kleiden zu
Vollem
Diü erſchiedenen Neuheiten, die ſich hier

illten denn auch ſo unmerklich ver=
verden
, daß ſich einem niemals der
haufdrängt, daß die Mutter die Abſicht

hatte den Beweis dafür zu erbringen, daß ſie
das ſchönſte Kind beſäße!
Es wäre auch ein nicht wieder gut zu
machender erzieheriſcher Fehler, dem Kinde
durch eine Kleidung, die es über ſeine Umge=
bung
ſtellt, ein durchaus unangebrachtes und
ungerechtfertigtes Selbſtbewußtſein zu geben,
derlei Dinge ſind bekanntlichimmer dazu angetan,

böſes Blut zu machen und ſchaffen dem Kinde
oft unnötigerweiſe bittere Stunden, was gewiß
nicht in der Abſicht der Mutter lag, die nur
das Allerbeſte wollte.
Meiſt kommt man letzten Endes zu der
Ueberzeugung, daß die Aufmachung des Kindes
nur dann geſchmackvoll und reizend ſei, wenn
ſie durchaus beſcheiden wirkt, wenn alſo nicht
etwa die Abſicht dargetan wird, dem Kinde
einen vorteilhaften Rahmen zu geben, ſon=
dern
wenn alles zufällig und beiläufig
wirkt. . .
Und weil ja ſchließlich auch das Geheimnis
der Eleganz der Erwachſenen auf der gleichen
Linie liegt, iſt es gut, den Geſchmack des Kin=
des
in dieſem Sinne rechtzeitig zu ſchulen.
Was Kinder lieben und zu ſchätzen wiſſen,
ſind ſtrahlende Farben, die man denn auch bei
den Haus= und Spiel=Anzügen gerne gelten
läßt, die aber für die Ausgehkleidung nicht
übertrieben werden dürfen und für die Schule
überhaupt nicht in Frage kommen. In dieſem
Falle ſind nur Mittelſchattierungen am Platze,
die ſich auch als wenig empfindlich erweiſen
und den Eltern und dem Kinde Verdruß und
häuslichen Zank erſparen.
Als neuartige und doch nicht aufdringlich
wirkende Schulkleidung empfehlen wir
für ſie die geknöpfte Winter=Kaſak mit ſchma=
ler
Fellkantung an den Aermeln, kleinem Pelz=
kragen
und entzückenden Mondtaſchen die ſo=
gar
farbig gefüttert ſein könnten . . . Das Fal=
tenröckchen
, das wir hier ſehen, erweiſt ſich
immer von neuem als praktiſch und vorteilhaft.
Er trägt natürlich die ſportlichen Knicker=
bockers
am liebſten, weil ſie ihm immer die
Möglichkeit geben, einen kleinen Abſtecher auf
den Fußballplatz zu machen, der im übrigen
hin und wieder ſehr zum Mißfallen der
Mütter an einer Straßenecke oder in einem
Park improviſiert wird.
Knickerbockerhoſe, Sporthemd, Wollbinder
und als neueſte Umhülle: die mit einer Gürtel=
paſſe
verſehene lederne oder aus Kamelhaar
verfertigte Ueberbluſe (die für kalte Tage
ſehr warm eingefüttert werden ſoll) ergeben
eine ebenſo vorteilhafte wie beliebte Zuſam=
menſtellung
(Skizzen links oben).
Bubis Ausgehmantel iſt dunkelblau,
ſo will es der gute Ton Ein doppelreihiger
Wintermantel, Kragen aus Samt, Aufſchläge
aus Perſianerfell.

Mädi hingegen wird ſich über einen mit
Laſchen verſchloſſenen Wintermantel
gewiß freuen, deſſen ſchmale Pelzrolle das
Köpfchen entzückend umſchließt. Der aus glei=
chem
Fell hergeſtellte Muff wird durch eine
Schnur gehalten, die an den Schultern befeſtigt
ſein könnte (Bild links unten), um Verluſt und
damit verbundenem unnötigem Aerger vorzu=
beugen
.
Bei der Sportkleidung des Kindes
ſoll alles Ueberflüſſige wegfallen und jede Ein=
zelheit
auf ihren praktiſchen Verwendungszweck
geprüft werden.
Für den Winter iſt waſſerdichte und
warme Kleidung Grundbedingung, ſo daß
nur die nach dieſen Geſichtspunkten gewählten
Materialien die richtigen ſein können.
Ein Ledermantel mit Kamelhaarfutter,
wie wir ihn im letzten Bilde zeigen, iſt immer
praktiſch und wenn man ihn nicht allzu knapp
wählt (was auch inſofern von Vorteil iſt, als
er dann bedeutend wärmer hält als ein enges
Kleidungsſtück) wird ihn das Kind mehrere
Jahre lang tragen können, auch hier wieder
die unerläßliche Pumphoſe, die kein Knabe
miſſen will. Dazu ein warmes Flanellhemd=
chen
und irgendeine gute Wollſache in netter
Farbe. Wir ſchlagen beiſpielsweiſe zu einem
braunen Ledermantel eine beige=braune Sport=
hoſe
, ein grünes Wollweſtchen und einen roſt=
roten
Wollbinder vor. (Vorletzte Figurine.)
Auch ſie beſitzt ſchon die letzte Errungen=
ſchaft
der Kindermode: die neue Ueberbluſe‟,
in dieſem Falle mit einer Zipp=Bahn leicht ver=
ſchließbar
, alſo nicht nur das ideale Tragen für
Ausflüge, ſondern auch für die Eisbahn, für
die erſten Ski=Verſuche u. ſ. f. (Letztes Bild.)
Wenn wir früher ſagten, daß das Kind im=
mer
Sinn für frohe Farben habe, ſo ſollte man
dieſem Umſtande bei ſeiner Hauskleidung Rech=
nung
tragen.
Wie wäre es etwa mit einem im Stil eines
Ruſſenhemdes geſchnittenen Höschenſpiel=
anzug
in Brandrot oder mit einem, durch
ſeinen geknöpften Latz entzückend wirkenden
Pyjama in leuchtendem Blau oder in
friſchem Grün, von dem ſich Goldlnöpfe reizend
abheben?
Kein Zweifel, daß Buntheit am richtigen
Platze verwertet! immer gerne geſehen iſt
und Eltern und Kindern viel Spaß bereitet.

[ ][  ][ ]

Seite 20 Nr. 344

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 15. Dezeuhe

Genn Saslelllsor.

Kunſtgeſchichtliches.

* Karl Scheffler: Deutſche Baumeiſter. Elf Jahrhunderte deut=
ſcher
Baukunſt. 234 S. Text, 65 ganzſeitige Abb. Bruno Caſ=
ſirer
, Verlag, Berlin 1935. Kart. 8,50 RM.
Der Titel des Buches erweckt falſche Vorſtellungen; es iſt eine
Geſchichte der deutſchen Baukunſt, aber von den deutſchen Bau=
meiſtern
erfährt man nicht mehr, als in jeder Kunſtgeſchichte
ſteht, im Gegenteil, recht bedeutende Künſtler und Künſtlerfami=
lien
ſind mit recht wenig Zeilen abgetan. Es wäre eine ſehr
dankbare, wenn auch nicht leichte Aufgabe geweſen, uns einmal
mehr als üblich von den deutſchen Baumeiſtern zu erzählen; ſie
hätte langwieriges und ſchwieriges Quellenſtudium erfordert, ich
bin aber überzeugt, daß es ſich gelohnt hätte.
Das Buch beginnt mit einer grundſätzlichen Auseinander=
ſetzung
über den Beruf des Baumeiſters. Der Verfaſſer ſpricht
dann von den karolingiſchen Laienbaumeiſtern, den geiſtlichen und
weltlichen Bauherren der romaniſchen und gotiſchen Zeit, in der
meiſt nur die Bauhütten, nur ganz ſelten die Baumeiſter bekannt
ſind. Erſt gegen Ende des 15. Jahrhunderts wiſſen wir von
einigen Baumeiſterfamilien, aber auch kaum mehr als die Namen.
Eingehender werden die Baumeiſter der Renaiſſance und beſon=
ders
des Barock behandelt, trotzdem gerade bei den letzteren, von
denen wir nun wirklich mehr wiſſen, der Verfaſſer oft recht ſum=
mariſch
verfährt und außer Namen und den nach ſeiner Anſicht
wichtigſten Bauwerken nichts zu vermelden weiß. Ein Kapitel
über den Klaſſizismus und die Entſtehung der Groß=Stadt, die
den Beruf des Baumeiſters untergehen ließ, beendet das Buch.
Die Abbildungstafeln ſind ſehr ſchön und geben wirklich gut aus=
Dr. W.
geſuchte Aufnahmen.
* Hugo Kükelhaus: Urzahl und Gebärde. 250 Seiten mit über
250 Abbildungen. 9. RM. Alfred Metzner, Verlag, Berlin.
Ein Buch voller Anregungen, aber auch voller Dunkelheiten
und Problematik. Der Verfaſſer will die Grundzüge eines kom=
menden
Maßbewußtſeins geben, er entwickelt eine merkwürdige
zahlenmyſtiſche Philoſophie und belegt ſeine Ausführungen durch
eine Unmenge, mit viel Wiſſen aus allen Lebensbereichen und
Kulturkreiſen zuſammengetragenen Beiſpielen für die Bedeutung
der Maßzahl in Bildern, Ornamenten, Bauregeln, Grundriſſen,
Naturgebilden, magiſchen Zeichen uſw. We in aus all dem auch
nicht klar wird, wie er denn das iſt ſein Beſtreben die Be=
wußtſeinslage
des urſprünglichen Menſchen wiederherſtellen will,
ſo leuchtet die Grundhaltung, die Beſinnung auf die Geſetze des

Organiſchen und die objektiven Ordnungsprinzipien der Natur
und des Geiſtes doch ein. Auch wer ſich an intellektuellen Un=
klarheiten
der Darſtellung ſtößt, wird das umfangreiche An=
ſchauungsmaterial
aus Kunſtgeſchichte und Architektur, Biologie
und Völkerkunde mit nachhaltigem Intereſſe ſtudieren.
Eine Auswertung der von Kükelhaus vorgetragenen Geſamt=
ſchau
für die Kunſtwiſſenſchaft wird von Dr. Karl Buſch in
ſeinem im gleichen Verlag erſchienenen Buch Raum= und Zeit=
geſetze
deutſcher Kunſt verſucht. (100 Seiten, 60 Bilder. 5 RM.)
Der Verfaſſer, ein Schüler von Geheimrat Pinder, nennt ſein
Buch in Anbetracht des gewaltigen Stoffes und der Neuheit ſei=
ner
Betrachtung ausdrücklich eine allgemeine Einführung. Als
ſolche iſt das Buch eine anregende Einführung in die kunſtge=
ſchichtliche
Formenlehre, in die Geſetze von Baumaß und Bildpro=
portion
, Linie, Farbe uſw.
* Pieter Brueghel: Flämiſches Volksleben. Zehn farbige Tafeln
und dreizehn Abbildungen im Text. Einleitung von Max Dvo=
rak
. Verlag Woldemar Klein, Berlin.
In dieſem Bande der Silbernen Bücher ſind Szenen aus dem
flämiſchen Volksleben, wie ſie Pieter Brueghel zeichnete und malte,
vereinigt. Bei der Fülle wundervoll beobachteter Einzelheiten, die
verſchwenderiſch die Bilder Brueghels erfüllen, war es ein guter
Einfall, eine Auswahl von Details auf farbigen Tafeln vorzu=
führen
. So enthält Tafel I nur den Dudelſackpfeifer aus der
Kirmes, die Tafeln V und TI zwei heitere Szenen aus den Kin=
derſpielen
, die Tafel X zeigt das übermütige Faſtnachtstreiben in
einem flämiſchen Provinzſtädtchen uſw. An dieſen Ausſchnitten
kann man am beſten beobachten, mit welcher Eindringlichkeit und
liebevollen Sorgfalt Brueghel jede Kleinigkeit auf ſeinen Bildern
behandelte.

Deutſche Farbbläter. Unvergängliche Werte deutſcher Malerei.
Herausgegeben von A. E. Brinckmann. Verlag Fritz
Knapp und Woldemar Klein, Berlin=Wilmersdorf.
Die erſte Lieferung der Deutſchen Farbblätter liegt ſoeben
fertig vor; ſie enthält fünf großformatige Wiedergaben je eines
Werkes von Menzel, Blechen, Dürer, Willmann und einen weſt=
fäliſchen
Meiſter. Jedem Blatt iſt ein einführender Text beige=
geben
. Wenn in den Richtlinien unſerer Arbeit die der erſten
Lieferung vorangeſtellt ſind, als Aufgabe dieſer Blätter die
Weckung des Sinnes für deutſche Farbgebung bezeichnet wird, ſo
kann man die Mittel, mit denen dies verſucht wird, nur als unzuläng=
lich
bezeichnen, denn die Wiedergabe der Farben iſt in dieſen Blät=
tern
wenig gelungen, ſie kommen grell und hart heraus und ver=
mitteln
falſche Vorſtellungen von den Driginalen. Das Wertvollſte
an der Mappe ſind die Texte zu den Bildern; die in ihrem be=
ſchreibenden
Teil nur umſo deutlicher die Unzulänglichkeit der
Reproduktionen empfinden laſſen.

* Hophie la Roche und Sibylle Merkens=Schaaffhanfen
Zwei ungewöhnliche Frauenſchickſale.

Sophie la Roche, die ſchöne und kluge Tochter aus dem alten
deutſchen Bürgerhauſe der Gutermanns in Augsburg, iſt als
Freundin Wielands und Goethes der Nachwelt ein Begriff. Daß
ſie den erſten deutſchen Frauenroman ſchrieb und damit eine
europäiſche Berühmtheit ihrer Zeit wurde, iſt ſchon faſt in Ver=
geſſenheit
geraten. Daß ſie eine Frau war und als eine der erſten
in Deutſchland die tragiſchen Konflikte einer weitverzweigten und
in die Oeffentlichkeit wirkenden Tätigkeit mit den Sorgen um
Kinder und Enkel vorgekämpft und durchgelitten hat, haben bisher
faſt alle Betrachter ihres Lebens kaum beachtet. Ihr Bild iſt
darum undeutlich und ſchwankend geblieben.
Das kürzlich erſchienene Buch von Dr. Werner Milch,
Sophie la Roche die Großmutter der Bren=
tanos
(269 Textſeiten und 24 Bildſeiten. 5,40 RM. Societäts=
Verlag, Frankfurt a. M.) klärt und beſtimmt ihr Bild. Aus der
ſorgfältigen Heranziehung aller zeitgenöſſiſchen Quellen ergibt ſich
nicht nur die Geſchloſſenheit eines reichen und fruchtbaren deut=
ſchen
Frauenlebens, ſondern auch, in ihnen geſpiegelt, das be=
wegte
und feſſelnde Abbild der Frühzeit der deutſchen klaſſiſchen
Epoche.
Als Kulturſpiegel des 19. Jahrhunderts kann man das Leben
einer anderen ungewöhnlichen Frau bezeichnen: Sybille Mertens=
Schaaffhauſen, deren Lebensbeſchreibung der verſtorbene Literac=
hiſtoriker
H H. Houben uns hinterlaſſen hat.
Rheingräfin (480 Seiten und 17 Bildtafeln. 6,80 RM.
Eſſener Verlagsanſtalt, Eſſen).
Durch die überraſchende Vielſeitigkeit der Ereigniſſe und Be=
ziehungen
eröffnet dies Buch einen weiten Blick in ein Menſchen=
alter
rheiniſchen Lebens und rheiniſcher Kultur. Namen wie
Rauch, Schadow, Ernſt Moritz Arndt, Schlegel, Immermann, Frei=
ligrath
, Ludwig Bechſtein und Fanny Lehwald tauchen auf, und
zwiſchen ihnen ſteht Sibylle Mertens=Schaaffhauſen. Ihre Lebens=
aufgabe
ſieht ſie in der Förderung deutſcher Art und deutſcher
Kunſt am Rhein, ſo daß ihr die Freunde den Titel. Die Rhein=
gräfin
gaben. Aber ihr ungewöhnliches Schickſal führt ſie über
den ſchon ſehr großen Umfang ihres Heimatkreiſes noch weit
hinaus: in Italien fand ſie eine zweite Heimat. Was ſie als
Archäologin bedeutet hat, läßt zumal ihr Briefwechſel mit Theo=
dor
Mommſen erkennen. Ein Erinnerungsbuch, das zumal
Frauen ſehr feſſeln wird.

Romane und Erzählungen.

* Die Firma. Roman von Fritz Müller=Partenkirchen.
(G. Bertelsmann Gütersloh.) Vielleicht hätte dieſer Zeitroman
ein paar Jahre früher erſcheinen müſſen. Aber er iſt ſo flott und
lebendig geſchrieben, zeichnet ſo würdevoll humoriſtiſch=ſarkaſtiſch
Typen, die ja wohl nie ausſterben werden, iſt ſo ſpannend und
auch gemütvoll=heiter, daß man ihn immer leſen kann. Und er iſt
letzten Endes moraliſch!

* Kampf im Aether oder Die Unſichtbaren, Roman von A. H.
Schelle=Netzel. (Ernſt Rowohlt, Berlin.)

Ein umfangreicher, feſſelnd geſchriebener Roman aus den An=
fängen
des Rundfunks. Damit verbunden ein Stück Zeitgeſchichte,
ſozialer und Abenteurer=Roman. Alſo ein vielſeitiges Buch.

* Der Blutjäger, Roman von Rudolf Haas. (Bertelsmann,
Gütersloh.)
Das iſt in Wahrheit ein Buch der Treue. Der Treue und
Liebe zur Heimat. Stark und eindringlich geſchrieben mit blut=
voll
=plaſtiſcher Geſtaltung der Geſchehniſſe und der Menſchen.
* Die Inſchrift auf Hickury, Roman von Lenelies Pauſe. (Carl
Schünemann, Bremen.)
Die Handlung dieſes ſtarken, dichteriſch ſtreng geformten
Romans ſpielt auf einem finniſchen Gut im Jahre 1917. Vom
Weltkrieg iſt ſie beeindruckt. Viele Menſchen gruppieren ſich um
die Trägerin der Handlung, gute und ſchlechte. Alle ſind pſycho=
logiſch
gut geſtaltet, das Ganze ein an Spannungen und Empfin=
dungen
reiches Werk einer Dichterin von Format.

* Die Schweſtern vom Bodenſee und andere Erzählungen von
Dora Lotti Kretſchmar. (B. BehrFr. Fedderſen, Ber=
lin
.) Das iſt ein Band tiefer und feiner Novellen für Menſchen
mit Herz und Gemüt. Guter geſchliffener Stil und Satzbau einen
ſich mit gleich wertvoller Erzählerkunſt.

* Der blaue Leutnant, Kurzgeſchichten und Anekdoten von Karl
Lerbs. (Carl Schünemann, Bremen.) Eine köſtliche Auswahl
hiſtoriſcher und neuerer heiterer und ernſter Anekdoten und kleinen
Erzählungen, ſehr gut und flott erzählt, bereitet dieſes Büchlein
gute, entſpannende Unterhaltung.

* C. Nordhoff und J. H. Hall: Schiff ohne Hafen. Zinnen=Verlag.
Leipzig. 6.00 RM.

Im Jahre 1787 nahm die Bounty, ein Segler der britiſchen
Kriegsmarine, Kurs auf Tahiti, aber kehrte nie zurück. Wie ein
ſpäterer Prozeß ergab, hatte ein Teil der Mannſchaft in der
Südſee gemeutert und den eigennützigen und tyranniſchen Kapi=
tän
mit ſeinen Anhängern auf offenem Meere in einem Boote

ſeins erfreuen, bis ſie in Ketten nach England gebracht
abgeurteilt wurden. Dieſe abenteuerlichen Vorgänge
genau nach den Prozeßberichten und ſonſtigen Dokumers
meiſterhafter, beherrſchter Proſa geſchildert. Ein Tatſache,

von hohem Rang!
* Brückenbücherei. Aus der im Paul=Kupfer= Verla=
lau
erſcheinenden Brückenbücherei liegen die erſten fünf
vor. Sie laſſen nach der Wahl des Stoffes und nach der
tung das Beſte von der Fortſetzung der Reihe erhoffen
Dange. Hiſtoriſche Novelle von Alois Patin; Nr. 2
des Mondes. Eine Geſchichte aus Peru von Alma M

Eine ſpannende Erzählung als reife Frucht einer einſam
reiſe. Nr. 3: Das Todesurteil. Novelle von 8,
Wierzynſki. Ein Bericht aus dem Leben eines Gefangen

in dem der polniſche Lyriker in ſtraffer Proſa Abgründe
Menſchen aufzeigt. Nr. 4: Ein König und ein
Zwei ſpaniſche Hiſtorien von Karl Zuchardt. Nr. 5

Harmonielehre von Friedrich Schreyvogl. Die
jungen Oeſterreichers, ſeine Romane und Eſſays haben
weithin Beachtung gefunden. Hier bringt er ſechs beſinn
handlungen für anſpruchsvolle Leſer.

Zur Geſchichte.

* Joachim Barckhauſen: Das gelbe Weltreich. 292 Seitenn
und Tiefdruck=Geſellſchaft, Berlin.

Das gelbe Weltreich iſt in dieſem Falle nicht Japan
das Reich Dſchingis Khans, deſſen Entſtehung aus einem
deſſen elementaren Aufſtieg und langſamen Zerfall der De
in ſehr mitreißender und gegenwartsnaher Form geſchilzt
Wenn es zunächſt befremden mag, in heutigen Ausdrückl,
die Tatſachen des Mongolenreichs reden zu hören, ſo ſie
bald ein, daß es auch damals Weltpolitik und die Probll
Güterverkehr und Finanzweſen, Militär= und Kirchenfrags,
ten Stils gegeben hat. Zumal auch die Figur Dſchingis,49e0
ſelbſt deutlich gezeichnet wird, füllt das Buch eine Lücke au.
es ermöglicht auch dem Laien, ſich dieſes dramatiſche Koxn
Geſchichte, das uns aus mancherlei Gründen auch heute une
geht, in allen Einzelheiten vor Augen zu führen,

eue 4

* Ernſt Sommer: Die Templer. 358 Seiten.

Kurt Wolfldgsten

Dem Roman liegt eines der ſchrecklichſten Ereigniſſe=um
ſchichte zugrunde: die Vernichtung des mächtigen
jricn

Tempelherren in den Jahren 13071312 durch König
den Schönen von Frankreich, der, getrieben von Deſpotisr,
Geldgier, dem Orden die ſchauerlichſten Ketzereien vornag
durch jahrelanges Foltern die abſurdeſten Geſtändniſſe
Rittern erpreßte. Dieſe furchtbaren Vorgänge werden hiee
riſch, aber doch mit dem Willen zu möglichſter geſchichtliche=
eindrucksvoll
und ergreifend behandelt.

juk der De

* Zwiſchen Knute und Geiſt. Geſchichten von Zaren, Naran
bellen und Künſtlern. Von Alexander von Andre
Verlag Buch= und Tiefdruck=Geſellſchaft, Berlin 1935.
Das Buch will kein wiſſenſchaftliches Werk ſein, ſonder Meduer Bauk,
haltend und belehrend in populärer Form eine Geſchickkt.
lands bis zu den Tagen des Bolſchewismus bieten. Dies
mit Einſchränkungen gelungen. Natürlich iſt nicht alLzWeilh
riſch richtig geſehen und gebracht, ſo ſchildert z. B. Gene=
loff
(einſt Chef der Ochrana) in ſeinem Werk Das E)
ruſſiſchen Kaiſertums die Ermordung Stolphins und ihrei)
gründe überzeugend anders. Aber darüber hinaus ent.
Buch Andreevſkys aus dem Rußland der Gegenſätze, de-
und Gegenſpitzel, der Grauſamkeiten und Sentimentalitäct
großen Dichter und der ſtumpfen Maſſen eine Fülle von 2i
heiten und Anekdoten, die ſelbſt ſchon Stoff zu Satiren uzſu & C0,
tesken, zu Geſchichten und Tragödien in ſich tragen. MöZm Bapen
die großen Zuſammenhänge nicht aufgezeigt werden, nu
die Syſtematik in der Darſtellung öfters unterbrochen ſe
unterhaltenden Standpunkt aus wird das Buch den Leſe
H.
* Oeſterreichs Bevölkerungspolitik unter Maria Thereſin
Konrad Schünemann. 1. Band, 409 Seiten.
Deutſche Rundſchau G. m. b. H.. Berlin.

Die vorliegende Schrift behandelt das Thema ebenſug
lich wie genau und zeichnet ſich durch zahlreiche Fußnce

Verweiſungen und ein umfangreiches Namen= und Sachves
aus. Vom volklichen Standpunkt aus geſehen, bringt d
wertvolles und aufſchlußreiches Material.

* Liebe um Goethe. Biographiſche Miniaturen von Heinz
Paul Neff Verlag. Berlin.
Dieſe 8 kleinen Epiſoden, in denen die Frauengeſtau
Goethe geſchildert werden, ſind liebenswürdig und flüſſig
ben, ohne daß wir gerade weſentlich neue Züge an dieſenn
oder an ihrem Verhältnis zu Goethe entdecken. Das Büch.
durch die bildlichen Darſtellungen der Betreffenden en
hübſche Ausſtattung erfahren.
* Der große Vagant von Margot Boger. (G. Berte)
Gütersloh.)
Der große Vagant iſt der Herre Walter von der Voss!
aus deſſen unſtetem Leben hier vier ſchwere Jahre unvers//Mudher, la
geſtaltet ſind. Das iſt wahrlich nicht der Minneſänger
es iſt der machtvolle Mann, deſſen Sprüche das Volk be

ausgeſetzt. Die Meuterer hatten das Schiff weiter ins Unbekannte
geſteuert; einige konnten auf Tahiti ſich eines paradieſiſchen Da=

deſſen Fiedel drohend, warnend, lockend und verheißend M
ſten und Fahrenden wirbt für des alten Reiches Eink1t
Herrlichkeit. Wie tief muß dabei Herr Walter das eigen
leid verſchließen; wie oft liebedienern bei ſchmaler K=
ſcheelen
Blicken, ein alternder Mann, der ewige Vagar
vermittelt das gute Buch nicht nur eine Biographie Walt
der Vogelweide, ſondern ein feſſelndes Kapitel deutſcher G/ 1au
das gerade heute geleſen werden ſollte.
N

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15. Dezember 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 344 Seite 21

Neue Preußische Schatzanweisungen
Umtausch und Verkauf

hs unterzeichnete Bankenkonsortium bietet den Besitzern der am 20. Januar 1936 fälligen,
102% rückrahlbaren

Preußischen Schatzanweisungen von 1933 u. 1935 Folge!
den
Umtausch

jeue 4½½ Preußische Schatzanweisungen
rückzahlbar am 20. Januar 1941 zum Nennwert
Bei dem Umtausch werden die neuen Schatzanweisungen zum Kurse von
98,75%0
1gegeben. Außerdem wird ein Bonus von 1/,%6 gewährt, s0 daß den Umtauschenden unter
Fricksichtigung des Aufgeldes der alten Schatzanweisungen von 2%0 eine
Barauszahlung von 37/%0
wgütet wird. Stückzinsen werden nicht berechnet.
Die Anmeldung hat unter gleichzeitiger Einreichung der am 20. Januar 1936 fälligen Preußi-
ihen
Schatzanzeisungen zu erfolgen. Der am 20. Januar 1936 fällige letzte Linsschein ist zurüick-
Pehalten und wird in üblicher Weise eingelöst.

Die neuen 4½% Schatzanweisungen werden auch durch freihändigen
Verkauf
begeben, der Verkaufskurs beträgt ebenfalls
98,75%0
Die Zuteilung auf die im Umtausch und gegen Barzahlung angemeldeten Zeichnungen
erfolgt sogleich nach dem Schluß der Zeichnung und ist dem Ermessen der einzelnen Zeichnungs-
stellen
überlassen. Hierbei werden die zum Umtausch angemeldeten Beträge vorzugsweise
berücksichtigt. Die Bezahlung der auf Barzeichnungen zugeteilten Beträge ist zum Zeichnungs-
kurse
ohne Stückzinsenberechnung am 18. Januar 1936 zu bewirken und hat bei derjenigen
Stelle zu erfolgen, bei welcher die Zeichnung angemeldet worden ist.
Die neuen Schatzanweisungen werden im Gesamtbetrage von R/ 15000000, ausge-
geben
.
Zeichnungsfrist vom 16. Dezember d. Js. bis 4. Januar n. 1s.
Zinstermine: 20. Januar und 20. Juli l. Js. Der erste Zinsschein wird am 20. Juli 1936 fällig.
Stückelung: R./4 100,, 500, 1000,, 5000,, 10000,, und 50000.
Amtliche Notierung der Schatzanweisungen an den deutschen Hauptbörsenplätzen wird
veranlaßt werden.
Börsenumsatzsteuer für die Überlassung der neuen Schatzanweisungen trägt der Zeichner.
Mündelsicher gemäß 8 1807 BGB.
Zeichnungsanträge für die neuen Schatzanweisungen sowohl zum Umtausch als auch zum
Barkauf werden von den unterzeichneten Banktirmen und deren Niederlassun-
gen
entgegengenommen. Vorzeitiger Schluß der Zeichnung bleibt vorbehalten.

1nk der Deutschen Arbeit A. 6.
Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft.

Berliner Handels-Gesellschaft.

Berlin, im Dezember 1935.
Preußische Staatsbank
(Seehandlung)
S. Bleichröder.

Delbrück Schickler & Co.

Nedner Bank.
estholsteinische Bank.
E. Heimann.
Deutsche Ekfekten=

J. Dreykus & Co.

Deutsche Girozentrale
Deutsche Kommunalbank
Gebr. Arnhold.

Westfalenbank Aktiengesellschaft.

Bayer & Heinze.
und Wechselbank.

Sächsische Staatsbank.
Frankkurter Bank.

B.

L. Behrens & Söhne.

Vereinsbank in Hamburg.
aus & Co.
A. Lery.
Sal. Oppenheim jr. & Cie.
Baverische Hypotheken- und Wechsel-Bank.
Baperische Staatsbank.
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Württembergische Notenbank.
Thüringische Stuatsbank.

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Deutsche Landesbankenzentrale
Deutsche Zentralgenossenschaftskasse.
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Reichs-Kredit-Gesellschaft
Mendelssohn & Co.
Aktiengesellschaft.
Norddeutsche Kreditbank
Eichhorn & Co.
4. G.
C. G. Trinkaus.
Simon Hirschland.
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Metzler seel. Sohn & Co.
Hallescher Bankverein von Kulisch, Kaempf & Co.
Kommanditgesellschaft auf Aktien.
M. M. Warburg & Co.
Badische Bank.
Veit L. Homburger.
J. H. Stein.
Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt.
H. Aufhäuser.
Baverische Vereinsbank.
Merck, Finck & Co.
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Mecklenburgische Depositen- und Wechsel-Bank.

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Braunschweigische Staatsbank
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[ ][  ][ ]

Nummer 344

Diangasstereuuaee Tagrllggbsſefriendierinu

Das Energiewirtſchaftsgeſetz.
Sicherung des notwendigen öffenklichen Einſluſſes in allen Angelegenheiten der Energieverſorgung.
für Wirtſchaft und Verwaltung unerläßlichen Umfang beſchränkt
wird. Die Eigenanlagen werden der Anzeigenpflicht und dem
Aufſicht des Reiches.
Unterſagungsrecht nicht allgemein unterſtellt, um Gewerbe und

Das Reichskabinett hat in ſeiner vorgeſtrigen Sitzung das
Geſetz zur Förderung der Energiewirtſchaft ( Energiewirtſchafts=
geſetz
) verabſchiedet. Ziel des Geſetzes iſt die Sicher=
heit
der Energieverſorgung nicht nur im Inter=
eſſe
der Landesverteidigung im Ernſtfalle, ſondern
auch die Rüſtung für alle wirtſchaftlichen Auf=
gaben
der deutſchen Volkswirtſchaft und die Er=
zielung
möglichſt billiger Erzeugungsbedin=
gungen
zugunſten aller Kreiſe der Wirtſchaft und der Bevöl=
kerung
. Um ein Zuſammenwirken aller beteiligten Kräfte der
Wirtſchaft und der öffentlichen Gebietskörperſchaften nach einheit=
lichen
Geſichtspunkten zu gewährleiſten, iſt der notwendige öffent=
liche
Einfluß in allen Angelegenheiten der Energieverſorgung zu
ſichern Volkswirtſchaftlich ſchädliche Auswirkungen des Wett=
bewerbes
ſind zu verhindern, ein zweckmäßiger Ausgleich iſt durch
Verbundwirtſchaft zu fördern.
Die Geſetzgebung ſtützt ſich auf eingehende Unterſuchungen
und Erfahrungen. Sie lehnt die Linie des Geſetzes betr. Sozia=
liſierung
der Elektrizitätswirtſchaft, die auf die Ueberführung
des Eigentums an dem Verſorgungsunternehmen in die Hand
des Reiches gerichtet war, ab und hebt dieſes Geſetz auf. An
ſeine Stelle ſetzt ſie die Aufſicht des Reiches. Im beſon=
deren
führt das Geſetz eine Kontrolle der Energieanlagen der
der öffentlichen Verſorgung dienenden Unternehmen und eine
Aufſicht über die allgemeinen Verſorgungsbedingungen und Ta=
rife
ein. Die Energietarife, ſollen dahin beeinflußt wer=
den
, daß ſie ſowohl den beſonderen Bedürfniſſen der Verbraucher
angepaßt, als auch volkswirtſchaftlich zweckmäßig geſtaltet wer=
den
. Dieſe Beſtrebungen dienen zugleich der zweckmäßigen
Lenkung der künftigen Kapitalanlagen ſowohl
der Werke wie der Verbraucher, da die Erzeugungspolitik die
Möglichkeiten der Tarif= und Preisgeſtaltung beeinflußt und die
Tarifpolitik wiederum, durch ihre abſatzfördernde Wirkung die
Ausnutzung der Erzeugungsanlagen ermöglicht. Zugleich ſoll da=
mit
den vordringlichen Erforderniſſen der induſtriellen
Standortpolitik, der Siedlung und der Rohſtoff=
bewirtſchaftung
; ſowie der Sozialpolitik ſtärker
als bisher nach übergeordneten Geſichtspunkten Rechnung ge=
tragen
werden.
Zu dieſem Zweck werden die Energie= Verſorgungs=
unternehmen
verpflichtet, dem Reichswirtſchaftsmini=
ſter
vor der Stillegung, dem Bau. der Erneuerung oder Erweite=
rung
von Energieanlagen Anzeige zu erſtatten. (8 4.). Der
Reichswirtſchaftsminiſter kann derartige Maßnahmen unterſagen,
wobei ſeiner Entſcheidung ein Unterſagungsverfahren vorgeſchal=
tet
wird. Das Unterſagungsrecht wird nur für ſolche Elektrizi=
täts
= und Gasverſorgungsunternehmen geſchaffen, die andere
verſorgen. Auch iſt vorgeſehen, daß der Kreis der anzeigepflich=
tigen
Vorgänge im Wege der Durchführungsordnung auf dem

Die ſeit Tagen herrſchende Orderloſigkeit verſtärkte ſich an
der Berliner Wochenſchlußbörſe dadurch, daß der berufs=
mäßige
Börſenhandel im Hinblick auf die ſonntägliche Unter=
brechung
kaum noch irgend welche Geſchäfte tätigte. Die geſtern
vom Reichskabinett verabſchiedeten Geſetze blieben ohne Einfluß,
wurden aber naturgemäß mit Intereſſe beſprochen. Montane
lagen unter Vortagsſchluß. Am chemiſchen Markt wurden Farben
½* Prozent niedriger feſtgeſetzt. Freundliche Tendenz zeigten
Linoleumwerte. Völlig geſtrichen blieben Kali=, Metall= und
Bauwerte. Der ſchon geſtern vorhandene Bedarf für Aſchaffen=
burger
Zellſtoff hat auch heute eine Erhöhung um 1½ zur Folge
Renten blieben zunächſt umſatzlos. An den Aktienmärkten brök=
kelten
die Kurſe infolge völliger Geſchäftsloſigkeit im Verlaufe
leicht ab. Farben 146½. Am Kaſſarentenmarkt blieb es ſtill.
Hypothekenpfandbriefe, Kommunalobligationen und Liquidations=
Pfandbriefe hatten nur geringſte Kursabweichungen gegen den
Vortag aufzuweiſen.
Die ſchon während des ganzen Wochenverlaufes anhaltende
Geſchäftsloſigkeit blieb auch am heutigen Rhein=Mainiſchen
Börſentag wirkſam. Anregungen lagen nicht vor; es herrſchte
allgemein keine Unternehmungsluſt. Die Kursfeſtſtellung geſtal=
tete
ſich zögernd, da keine Aufträge vorlagen. Im allgemeinen
war die Grundſtimmung nicht unfreundlich und das Kursniveau
hat ſich gegenüber geſtern kaum verändert. Der Rentenmarkt lag
wohl ſehr ſtill, aber nicht mehr ſchwächer. Im Verlauf blieb das
Geſchäft ſehr klein und die Kurſe zeigten im allgemeinen nur
wenig Aenderung. Feſt waren Scheideanſtalt mit 216: ferner
gewannen Zement Heidelberg 1 Prozent. Etwas leichter waren
JG. Farben mit 146½.
Aufſchwung im deutſch=ſchwediſchen Erzhandel.
Saarwirtſchaft hat ſich auf Schwedenerze umgeſtellt.
In Auswirkung der deutſchen Binnenkonjunktur hat Deutſch=
lands
Bezug an Schwedenerzen ſtändig zugenommen. Im Jahre
1932 führte Deutſchland 1,5 Mill. To. Erz aus Schweden ein.
1933 ſtieg die Einfuhr auf 2,2 Millionen, um dann im Jahre 34
bereits rund 5 Mill. To. zu erreichen. Für das laufende Jahr
wird unter Zugrundelegung der bisherigen monatlichen Einfuhr=
ziffern
eine weitere, nicht unbeträchtliche Steigerung erwartet.
In der allerletzten Zeit iſt durch die Wiederangliederung der
Saarwirtſchaft an das Reich der Bedarf in Schwedenerzen
beſonders groß geworden. Bislang bezog die Saar ihre Erze
aus Elſaß=Lothringen. Nunmehr hat ſich die Saarwirtſchaft zu
einem großen Teil auf Schwedenerze umgeſtellt.
Hierbei ſind auch nationalwirtſchaftliche Geſichtspunkte maßgebend
geweſen. Einmal iſt Schweden ein weſentlich beſſerer Kunde
deutſcher Waren als Frankreich, und außerdem konnte durch den
ſeewärtigen Bezug der Schwedenmetalle zugleich auch der deut=
ſchen
Schiffahrt und den deutſchen Häfen zuſätzlicher Umſchlag
geſchaffen werden.

Darmſtädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 14. Dez.
(pro Pfund bzw. Stück bzw. Bündel) in Pfg.: Kohlrabi 56,
Erdkohlraben 810. Karotten 8 10. Gelberüben 68, Roterüben
1012. Weißerüben 810, Schwarzwurzeln 25. Spinat 15. Rot=
kraut
1215, Weißkraut 810. Wirſing 810. Roſenkohl 2528,
Zwiebeln 1215, Knoblauch 7080. Tomaten 4550, Kaſtanien
2035, Feldſalat (Lattich) 5080. Endivienſalat 512. Kopf=
ſalat
512. Blumenkohl 1060. Rettich 510. Meerrettich 60
70: Speiſekartoffeln 3,54: Tafeläpfel 2535 Wirtſchaftsäpfel
15 22 Tafelbirnen 2535, Trauben 5560, Nüſſe 4550. Apfel=
ſinen
2550. Zitronen 46. Bananen 5060; Molkereibutter
152157, Landbutter 140. Weichkäſe 2025 Handkäſe 412. Eier
friſche 1113: Gänſe 100120. Hahnen 90110. Hühner 7090,
Rehe 60130 Tauben 5060. Haſen 50110. Ziegenfleiſch 65.

Ferkelmarkt Groß=Gerau. Auftrieb: 398 Stück. Ferkel koſte=
ten
1326 RM. pro Stück. Der nächſte Ferkelmarkt findet am
Dienstag, den 24. Dez. ſtatt.
Kennziffer der Großhandelspreiſe. Die Kennziffer der Groß=
handelspreife
ſtellt ſich für den 11. Dezember auf 103,3 (1913:
100); ſie iſt gegenüber der Vorwoche (103,4) wenig verändert.
Die Kennziffern der Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe 104,9
(minus 0,1 v. H.), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 93,2 ( un=
verändert
), induſtrielle Fertigwaren 119,4 (unv.).

Induſtrie in ihrer eigenen Betriebsführung die volle Selbſtver=
antwortung
zu überlaſſen und entbehrlich erſcheinende Hemmun=
gen
zu vermeiden. Jedoch wird den Unternehmern ſolcher Eigen=
anlagen
die Verpflichtung auferlegt, vor Errichtung oder Erwei=
terung
der Eigenanlage dem öffentlichen Verſorgungsunterneh=
men
Mitteilung zu machen; andererſeits verlieren ſie den Rechts=
anſpruch
auf Verſorgung durch das Energieverſorgungsunter=
nehmen
.
Um den Gedanken der Verſorgungspflicht durch eine auf die
Abnehmer ausgerichtete Faſſung der Bedingungen zu verwirk=
lichen
, werden diejenigen Abnehmergruppen, die zum
größten Teil einem Verſorgungsmonopol gegenüberſtehen, vor
Mißbrauch der wirtſchaftlichen Machtſtellung
des Unternehmens geſchützt
Im 8 7 gibt das Geſetz dem Reichswirtſchaftsminiſter das
Recht, durch allgemeine Vorſchriften und Einzelanordnungen die
allgemeinen Bedingungen und allgemeinen
Tarifpreiſe der Energieverſorgungsunternehmen, ſowie die
Energieeinkaufspreiſe der Energieverteiler wirt=
ſchaftlich
neu zu geſtalten.
Das Geſetz ſieht nach Möglichkeit davon ab, die ſelbſtändige
Betätigung der Energieverſorgungsunternehmen einzuſchränken;
es ſieht aber vor, daß einem Energieverſorgungsunternehmen,
das ſich außerſtande zeigt, ſeine Verſorgungsaufgaben zu erfüllen,
der Betrieb ganz oder teilweiſe unterſagt wer=
den
kann. Um in ſolchem Falle die Verſorgung des Gebietes
ſicherzuſtellen kann ein geeignetes leiſtungsfähiges Unternehmen
mit der Uebernahme der Verſorgungsaufgaben beauftragt
werden.
Zur Sicherſtellung der Landesverteidigung
wird dem Reichswirtſchaftsminiſter ſchließlich noch ein allgemei=
nes
Recht gegeben, Vorſchriften über die Erhaltung vorhandener
oder die Errichtung zuſätzlicher Energieanlagen ſowie die Abgabe
von Energie zu erlaſſen.
Das Geſetz knüpft ferner die Energieinfuhr an die
Genehmigung des Reichswirtſchaftsminiſters.
Der Reichswirtſchaftsminiſter wird ermächtigt, die für die
Durchführung des Geſetzes erforderlichen Rechtsverordnungen und
allgemeinen Verwaltungsvorſchriften zu erlaſſen. Die erſte Durch=
führungsverordnung
iſt in Vorbereitung, in der insbeſondere
beſtimmt werden wird, welche Anlagen von der im Geſetz beſtimm=
ten
allgemeinen Anzeigepflicht freigeſtellt werden.
Der Reichswirtſchaftsminiſter teilt mit, daß der Anzeigepflicht
aus § 4 des Geſetzes bis auf weiteres dadurch Genüge getan wird,
daß die Anzeige an den Leiter der Reichsgruppe Energiewirt=
ſchaft
erſtattet wird. Der Bau, die Erneuerung, die Erweiterung
oder die Stillegung von Energieanlagen, die dem Leiter der
Reichsgruppe Energiewirtſchaft bereits gemeldet, jedoch noch
nicht ausgeführt ſind, können nach den Vorſchriften des Geſetzes
beanſtandet oder unterſagt werden.

Herabſehung des Zinsſahes für Hypokheken der
Mienick reclichen Lelensperſcheungsenfalen.
Die im Verband öffentlicher Lebensverſicherungsanſtalten
in Deutſchland zuſammengeſchloſſenen Verſicherungsanſtalten ſo=
wie
die Deutſche Beamtenverſicherung öffentlich=rechtliche Le=
bens
= und Rentenverſicherungsanſtalt, weiſen auf Grund vielfach
an ſie gerichteter Anfragen darauf hin, daß ſie ausnahmslos
bereits vor einiger Zeit beſchloſſen haben, im Zuge der Zins=
ſenkungsbeſtrebungen
der Reichsregierung ihren Hypothekenſchuld=
nern
eine neuerliche Erleichterung zu verſchaffen und ihnen die
gleichen Vorteile einzuräumen, wie ſie bei Neubeleihungen vor=
geſehen
ſind. Es wird danach für den geſamten Hypothekenbeſtand
mit Wirkung vom 1. Januar 1936 ab der Höchſtzins auf 5 Proz.
unter Verzicht auf einen beſonderen laufenden Verwaltungs=
koſtenbeitrag
herabgeſetzt. Damit haben die öffentlichen
Lebensverſicherungsanſtalten für ſich die Feſtſetzung des Höchſt=
zinsſatzes
auf 5 Prozent für ſämtliche langfriſtigen
Kapitalanlagen für bindend erklärt.

NeueBeſtimmungen für denkeiſee
zwiſchen dem Deutſchen Reich und der Sh

Die deutſch =ſchweizeriſchen Verhandlungen über
regelung des Reiſeverkehrs von Deutſchland nach de
haben bisher zu keiner Einigung geführt. Es wird
Wirkung vom 16. Dezember 1935 wieder die V.
rung über den deutſch=ſchweizeriſchen 9
kehr vom 17. April 1935 angewendet werde
nach tritt das durch das Zwiſchenabkommen vom
1935 eingeführte Gutſcheinſyſtem außer Kra
Reiſezahlungsmittel werden wieder in bar eingelöſt
Im Einvernehmen mit der ſchweizeriſchen Regk/
der im Aprilabkommen vorgeſehene Höchſtbetrag
erſten Kalendermonat der genehmigungsfreien Inanſo
auf 500 RM. herabgeſetzt.
Eine mißbräuchliche Verwendung der auf Grund
zahlungsmittel erhobenen Frankenbeträge wird nach
ſchen und ſchweizeriſchen Strafbeſtimmungen geahndet
Die zuſtändigen Stellen erhalten unverzüglich e
Anweiſungen.
Zur Filmſaiſon 1935/36.

Die Winterſaiſon der Filmtheater nähert ſich in
punkt. Soweit die bisher vorliegenden Unterlagen
laſſen, iſt der Beſuch der Filmtheater gut un
höher als im letzten Jahre, wobei zu berück)
daß die diesjährige Saiſon erſt ziemlich ſpät einſetzte.
Einnahmen waren nach den Berechnungen des J.f.K.
telſtädten um 8 Prozent, in den Großſtädten um 12 91
in den Kleinſtädten ſogar um 20 Prozent höher als
Vorjahrszeit. Insgeſamt waren zu beobachten, daß
kum wieder mehr die Plätze in höheren Preislagen

Die günſtige Entwicklung des Theatergeſchäfts ril
Jahres 1935 führte auch zu einer kräftigen Beleb/
Verleihtätigkeit und der Filmproduk
erhöhte ſich die Zahl der in den Monaten Januar bis

1935 in den Filmateliers geleiſteten Arbeitsſtunden un
gegenüber dem Vorjahre (gegenüber 1933 ſogar um

Wirtſchaftliche Rundſchau.
Bergmann Elektrizitätswerke AG., Berlin.
Sitzung der Geſellſchaft berichtete der Vorſtand über
Geſchäfts= und Bilanzlage. Der Umſatz konnte gegen

Vorjahr geſteigert werden, wodurch eine weitere Ein
Gefolgſchaftsmitgliedern ermöglicht wurde. Im E.
wurde, wie erinnerlich, ein Reingewinn von 276 338
getragen.
Die Heimarbeit in der deutſchen Feſtartikelinduſ
Sondertreuhänder der Heimarbeit für die deutſche Feſt lim, ich e

ſtrie hat ſoeben eine Anordnung über die Verteilung d/ym daß ich
menge in der deutſchen Feſtartikelinduſtrie erlaſſen, wo nden werde
ſätzlich auf ein Entgeltbuch für die Woche höchſtens ei
menge von 4200 Minuten in Heimarbeit ausgegebenn
Die Anordnung tritt am 1. Januar 1936 in Kraft. O
das ganze Reichsgebiet. Die Einzelheiten ſind aus
Reichsarbeitsblattes erſichtlich.
Nichtige Preisabreden für den Verkauf von Malzic
zelne Firmen der Kaffee=Erſatzinduſtrie haben verſith
abreden und preisregelnde Vereinbarungen für den 2e
Malzkaffee zu treffen. Der Reichsminiſter für Erncſt
Landwirtſchaft hat ſeine Zuſtimmung zu derartigen An
nicht erteilt. Sie ſind daher nichtig.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die Roheiſengewinnung im Deutſchen Reich betril
vember 1935 (30 Arbeitstage) 1 196 199 To. gegen 1
im Oktober 1935 (31 Arbeitstage).
Die Zahl der amtlich erfaßten Arbeitsloſen in Fr/
in der letzten Berichtswoche um 7226 auf 416 692 geſt
liegt um etwa 32 000 über dem zum gleichen Zeitpunk
jahres.
Holländiſchen Preſſemeldungen zufolge führt ein
der ruſſiſchen Regierung Verhandlungen über den 2c
Trockendocks in den Niederlanden. Eine Einigung kond
weder über den Preis noch über die techniſche Ausführ
werden.

Berliner Kursbericht
vom 14. Dezember 1935

Deutſche Bank und Disconto=Geſelſchaft

Oeviſennan ſten it Ge
vom 14. Dezemit Ktilt.

Den iaaer ugseg
Deutſche Bank u.
82.50
Disconto=Geſ.
Dresdner Banl 83.
15.125
Hapag
Nordd. Llohzd
16.125
A. E. 6.
34.625
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg 100.
Bergmann=Elektr. 85.
Berl. Maſch.=Bau /106.125
Conti=Gummi 156.
Deutſche Cont. Gas/119.50
Deutſche Erdöl 104.

Meiet Mee
F. G. Farben.
Geſtfelektr.untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Vereinigt. Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=untn.

1109.125
148.125
122.50
1o1.25
79.75
146.
86.
77
112.50
76.25
69.855

Orenſtein & Koppell
Rütgerswerke.
Salzdetfurth gall
Beſtdte, Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Akali
Agsb. Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch. 1
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke

78.875
1110.25
24.625
72.375

113.
63.
127.
123.

Aghpten
Argentinien
Belgien.
Braſilien
Bulgarien
Canada
Dänemar.
Danzig
England.
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland.
Fsland

Währung / (
1gaypt. s
Pap. Peſo
100 Belga.
1 Milreis
1o0 Leva
t eanad. Doll
100 Kronen
100 Gulden =
2.Sta.
100 eſtl. Kr.
1o0 finn.Mk.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.

Geld Brieſ

2.5u5
0.680
41.s1
:189
3.047
U 2.ges
s4 69 5
18.80 4
12 245
67.93 6.
5.395
15.425
2.353

2.575
0.Se4
41.99
2.141
3.053
2.469
54.79
48.90
12.2751
38.,07
S.40s
15.465
2.357

168 28 188.70
54 93 55 03

Italien
Japan
Jugoſlawien
Lettland
Norwegen
Seſterreich
Portuga.
Schweden
Schweiz
Spanien.
Tſchechoflowat.
Türkel.
ungaru
Suah
Ver. Staaten

iMr.

ter-Gom

Surmſtäuter und Marionarbane Burmftadt, Mihndie dtr Brescher
Frankfurter Kursbericht vom 14. Dezember 1935.

Kans
Grll p. 1934
1935
1938
. 1937
1938
Gruppel..
4½%Dtſch. Reichs
Schätze .. b.35
6% Dtſch. Reichsan!
42
9 Intern.,v. 30
41,3Baden, v.27
4½%Bayern v.2:
4½,%beſſen, v. 28
v. 29
41=Preuß. b. 28
4i=Sachſen v. 27
4½s %Thüringen 27
l.% Dt. Reichsb.
Schätze ...v.34
½ % Dt. Reichsp.=
Schätze ..v34 1
4½% n .....v.35
Dtſch. Anl. Aust.
4:. Ablöſung
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe

2Bad.=Bad. 26
oBerlin, v. 24
70Darmſtadt 28
Dresden v.26
VFrankfuri 26
4½% Heidelbergs
½ %Mainz.
2 %Mannheim2?
½. %Münchenv.29
4 ½ %Wiesbadenss
2aHeſſ. Landest
41. 0 Goldobl.
5½2% Heſſ. Landes=
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uos-.
105-,
110.3
109.2
108.3
107.8
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101.5
96.3
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96.5
95.5
99
100.25
99.5
109.75
10.25

92.75
94
88oi.
96.25
93"

Wesn
Liau=Kom=Bbl.
4½% Prß. 2d8.=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½% n Goldoblig.
20 Landeskom.=
Bk. Girozentr. f.
Heſt.Gldobl. R.11
4½%o desgl. R. 12
4½3 Kaſſ. Landes
kreditk. Goldpfb.
4½% Naſſ. Landes=
ban
1 Goldpfb.
5½% 7 Lig.=Obl.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.-Anl.
*Ausl. Ser. I
4Ausl Ser,II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).)
Nei
4½%Berl. Hyp.B.
Lig=Pfbr. 1
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iaag, 15. Dezember 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 344 Seite 23

DO TAeAeA

Hriminal-Eoman
von Josef Kohlhofer
Sopy vy Prometheus=Verlag Gröbenzell b. Münch.

Segleitete ihn durch das Vorzimmer zur Wohnungstür,
geklopft wurde. Es war Sergeant Gibbs, der ſich ſofort
Kommiſſar wandte.
gotain! rief er haſtig, der Rapport iſt da!"
gingen in das Zimmer zurück.
ſtellen Sie ſich an das Fenſter, Milton, und wenden Sie
um, wenn ich es Ihnen ſage befahl Gerſon.
haben kein Recht, mich ſo zu behandeln, begehrte die=
Er ging aber trotz dieſes Proteſtes, wenn auch langſam,
angedeuteten Platz, wodurch es den beiden möglich war,
Ohrenzeugen zu unterhalten.
urt berichten Sie, Gibbs!
ſollins hat angerufen begann dieſer mit gedämpter
e, das Mädchen wurde entführt. Als es das Haus ver=
ſien
es in eine Kraftdroſchke. Das haben ja auch die beiden
ſute berichtet. Rollins ſetzte ſich ſofort hinterher und nahm
z er nicht bemerkt wurde. Die Fahrt ging ſtadtauswärts
zmmercial=Road. Unglücklicherweiſe erlitt Rollins eine
konnte aber, da er mit verdoppelter Geſchwindig nach=
vieder
Anſchluß gewinnen. Das Auto hielt dann einmal
r Rollins, der vorſichtigerweiſe einen reſpektablen Zwi=

mrumm innehielt, war aber zu weit entfernt, um feſtſtellen zu
o was los war, da es bereits zu dunkeln anfing. Erſt
Mals die Fahrt weiter=ging, kam er auf den Grund der
ſedie Kerle hatten nämlich, um für alle Fälle geſichert zu
igelbretter ausgelegt, wodurch auch Rollins: Maſchine
uße bekam. Er warf das Motorrad in den Straßengraben,
ge ſchnell die Straße und lief zur nächſten Ortſchaft, wo er
nrief. Er hat auch von ſich aus bereits die nächſte Polizei=
ſrmiert
. Nun wartet er am Apparat, bis er weitere Be=
elommt
.
ſwohl es in Gerſon ſtürmte, hörte er den Sergeanten
nterbrechung an. Für ihn war es gewiß, daß ſich Johanne
Gewalt des Grauen befand, und dieſe Gewißheit ver=
wte
ihn in einen brutalen rückſichtloſen Menſchen.
Libbs, befahl er, laſſen Sie ſofort eine Bereitſchaft mit
buen ausrücken. Es ſollen Polizeihunde mitgenommen wer=
Fcheinwerfer und Leuchtraketen nicht vergeſſen. Setzen Sie
wtreifen ein, und geben Sie Rollins Nachricht, er ſoll uns
Stelle, wo ihn die Nagelbretter aufhielten, erwarten. Be=
Sie das Ueberfallkommando ebenfalls dorthin. Uns ſoll
elizeiwagen abholen. Telephonieren können Sie unten um
/Ee Vergeſſen Sie nicht, die Führung ſoll Inſpektor Hull
mymen. Alles klar?
awohl, Chef, das wird eine feine Sache! Gibbs verſchwand
Wuelnd.
Rilton!

er Angerufene wandte ſich um.
Erſon ſchritt auf ihn zu und legte ihm die Hand auf die
üilton, ich erkläre Sie für verhaftet. Ich mache Sie darauf
Abekſam, daß ich alles, was Sie nunmehr ſagen, gegen Sie
guden werde, erklärte er kalt.

Milton war ein Feigling.
Dieſer Schlag traf ihn unerwartet und daher um ſo ſchwerer.
Er hatte den Beſuch des Kommiſſars für eine gewöhnliche Er=
mittelung
angeſehen und nie an einen derartigen Ausgang ge=
dacht
. Nun ſtand ihm der helle Schweiß auf der Stirne, und in
ſeinem Geſicht war nackte Angſt zu leſen.
Sie können mich ohne Haftbefehl nicht mitnehmen, ſtieß er
hervor, Sie haben kein Recht dazu!
Schade, daß es im Gefängnis kein Beſchwerdebuch gibt. Sie
würden ſich zu einem Märchenerzähler ausbilden. Wie ſieht der
Graue aus?
Milton grübelte vor ſich hin.
Reden Sie, es iſt das Beſte, was Sie in Ihrer Lage tun
können, mahnte Gerſon eindringlich.
Ich weiß nichts! Sie werden Ihre Voreiligkeit noch be=
reuen
. Das Mädel iſt geſund und unbehindert aus dem Haus
gegangen, und wenn es nun nicht zurückkommt, iſt das nicht
meine Schuld. Das müßten Sie erſt mal beweiſen.
Der Kommiſſar richtete noch verſchiedene Fragen an den Ver=
hafteten
, bekam aber ſtets nur ausweichende Antworten.
Ich habe es gut mit Ihnen gemeint, Milton, nun iſt meine
Geduld zu Ende. Nehmen Sie Mantel und Hut, und machen Sie
ſich fertig, Sie bekommen eine nette, zugängliche Begleitung!

Hi
KH

Von der Straße herauf klangen die Töne einer Polizeiſirene.
Gerſon öffnete die Tür und ließ Gibbs und zwei weitere
Beamte ein.
Nehmen Sie dieſen Mann mit, er iſt verhaftet! befahl er
den Yardleuten. Die Anklage lautet auf Mordverſuch. Hier er
holte vorſichtig das Paket mit dem Telephonhörer aus der Taſche,
das ſoll auf Fingerabdrücke unterſucht werden, und der Inhalt
dieſes Papiers, er reichte den Beamten die eingewickelten Holz=
ſpäne
, wird den Polizeichemiker intereſſieren. Bis morgen muß
ich die Ergebniſſe haben. Die Wohnung hier wird geſchloſſen
und vorläufig verſiegelt. Verſtanden?"
Die beiden Männer nickten.

Dann los, Gibbs=

HIII.

Schnelligkeit und Entſchloſſenheit ſind für die Londoner
Polizei zwei ſelbſtverſtändliche Begriffe. Der alarmierte Ueber=
fallwagen
raſte in einem Rekordtempo nach Stepnay, um dort
am verlängerten Commercial=Road die öſtliche Ausfallſtraße zu
gewinnen. Voraus fuhren in Abſtänden etwa ein Dutzend
Motorräder und Beiwagenmaſchinen mit den Leuten des Strei=
fendienſtes
. Ohne Aufenthalt ging die Fahrt weiter Verkehrs=
vorſchriften
exiſtierten für die Lenker nicht , und es gab keine

Kurve, die nicht im eleganten Stil genommen wurde, ohne dabei
die Geſchwindigkeit beſonders herabzuſetzen. Rollins Wartezeit
wurde dadurch erheblich verkürzt, ſein Stoppzeichen konnte ſchnel=
ler
gegeben werden, als er gedacht hatte.
Sergeant Gibbs bewies aber, daß er noch beſſer zu fahren
verſtand. Obwohl er in der Charlesſtreet Aufenthalt nehmen
mußte, kam er mit ſeinem Meilenfreſſer nicht viel ſpäter an der
verabredeten Stelle an als das Kommando. Ein kurzer Bericht
Rollins informierte Gerſon noch vollſtändig über das Vorge=
fallene
. Dadurch, daß das Auto als Mietdroſche getarnt war,
wurden die Nachforſchungen darüber weſentlich erleichtert. Der
Kommiſſar ſetzte mit Ausnahme einiger Maſchinen ſofort den
geſamten Streifendienſt ein und mahnte die Leute, auf weitere
Entfernung hin jede an der Hauptſtraße liegende Ortſchaft zu
befahren und nachzufragen, ob eine Londoner Taxi durchgekom=
men
ſei. Seiner Anſicht nach waren die Entführer nicht auf der
Hauptſtraße geblieben, ſondern in eine Seitenſtraße abgebogen.
Er ſelbſt wollte daher mit dem übrigen Kommando langſam
nachrücken und hoffte, auf dieſe Weiſe in nicht allzulanger Zeit
auf eine Spur zu kommen oder von den vorausgeſandten Mann=
ſchaften
günſtige Nachricht zu erhalten.
Rollins, ich laſſe Sie mit zwei Streifern hier bei Ihrer
beſchädigten Maſchine. Kontrollieren Sie jedes Fahrzeug, das
in Richtung London paſſiert. Inſpektor, geben Sie ihm eine
Leuchtkugelpiſtole, wenn etwas faul iſt, ſoll er rotes Licht ab=
ſchießen
. Ich werde in der nächſten Ortſchaft ein kleines Kom=
mando
poſtieren, das mit allen weiteren Niederlaſſungen an der
Straße telephoniſche Verbindung aufnimmt und ſo notfalls das
Signal weitergeben kann. Haben Sie noch eine Frage?
Rollins ſalutierte.
Capitain, ich möchte darauf hinweiſen, daß ich der einzige
bin, der vorkommendenfalls das Auto identifizieren kann. Dieſer
Fall kann ſehr leicht eintreten.
Gerſon konnte ſich dieſem Argument nicht verſchließen.
Es iſt gut, Rollins, Sie fahren mit mir. Inſpektor, ſtellen
Sie einen anderen Mann ab. Jetzt aber vorwärts!
Die beiden Wagen ſetzten ſich in Bewegung und hielten erſt
bei der nächſten Ortſchaft, die ziemlich entfernt lag, an. Sie
wurden bereits von der Ortspolizei erwartet. Gerſon ſtellte einen
Poſten auf die Straße und gab die nötigen Anordnungen für
den telephoniſchen Verſtändigungsverkehr. Er erhielt auch hier
die erſte Meldung, die allerdings ein negatives Reſultat über=
mittelte
. Von dem verfolgten Auto hatte man weder etwas ge=
ſehen
noch gehört. Erſt in der dritten Ortſchaft war mehr zu
erfahren. Hier war die Autodroſchke geſehen worden, und die
übereinſtimmenden Beobachter bewieſen, daß man ſich auf der
richtigen Fährte befand.
Das Auto hatte die Ortſchaft ſchnell durchfahren und war
dann auf der Hauptſtraße geblieben.
Von hier ab fehlte jede Spur, und obwohl die Streifer
wie die Weſpen auf eine lange Strecke in jedes an der Straße
liegende Dorf geſchwirrt waren, ſchienen alle Bemühungen um=
ſonſt
geweſen zu ſein. Demnach mußte das Fahrzeug von der
Ortſchaft ab, in der man es zuletzt ſah, die Hauptſtraße verlaſſen
haben und in eine Seitenſtraße eingebogen ſein.
(Fortſetzung folgt.)

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Heute letzter Tag!
Neuautführun

Anny Ondra
W. Albach-Reiß

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E. Dumke und H. Richl
Lachsalven am laufende
Band begleiten diesen Fil!