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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 338
Montag, den 9. Oezember 1935
197. Jahrgang
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Darmſtädter und Nationalbanl. Fernſprecher 1.
er Jhhrer denn Shenbahn Surnauin.
Jahre deutſche Eiſenbahn. — Zahlreiche ausländiſche Ehrengäſte in Nürnberg verſammell.
„Das Leben ohne Eifenbahn nicht vorzuſtellen!”
Die Reichsbahn
ie ganz grobe jozäalifiche Uunterneimnen.
DNB. Nürnberg, 8. Dezember.
iſte große Veranſtaltung der Jahrhundertfeier der deut=
Einbahnen hielt die Reichsbahndirektion Nürnberg zu
Gäſte aus dem Reich und aus dem Ausland am
Sams=
in vier großen Sälen einen Kameradſchaftsabend ab,
ſeden den Nürnberger Eiſenbahnern=Abordnungen des
werſonals und der Eiſenbahnveteranen aus ſämtlichen
ſdirektionen in einer Geſamtſtärke von über 1500 Mann
ſamtprt
ahrhundertfeier wurde am Sonntag vormittag durch
diitunde für alle im Weltkriege gefallenen Eiſenbahner
hmal im Verkehrsmuſeum eingeleitet.
bnach 10 Uhr traf der Führer mit ſeinen Begleitern,
en ſich auch Reichsminiſter Dr. Goebbels befand, in
bein.
haldirektor Dr. Dorpmüller entbot dem Führer herz=
MAiommensgruß und überreichte ihm die aus Anlaß der
ſier von Künſtlerhand geſchaffene Erinnerungsmedaille.
Schienenmaterial der erſten deutſchen Eiſenbahn haben
hterſtädte Nürnberg und Fürth ebenfalls eine Gedenk=
Fherſtellen laſſen, die Oberbürgermeiſter Liebel dem
Geſchenk überreichte.
e mit Tannengrün und goldenem Lorbeer geſchmückten
Uhatten ſich die 60 Ehrenzeichenträger aus den verſchie=
Leltionsbezirken verſammelt. Jeden einzelnen dieſer
hpfer für die Bewegung grüßte der Führer mit
Hand=
ſchritt dann auf dem ſonnenüberfluteten Bahnhofsplatz
hn der beiden Ehrenkompagnien ab.
nen ga1 Feſtakt in dem Kullurvereinshaus.
dich geſchmückten großen Saal des Induſtrie= und
Kul=
bhatten ſich alle Ehrengäſte und Abordnungen
einge=
ir dieſem Feſtakt, der durch die Anweſenheit des
Füh=
ſelbſt der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft in
anerken=
ßorten ſeinen Dank ausſprach, und vieler Mitglieder der
herung ausgezeichnet wurde, erreichte die Jubelfeier
ſepunkt.
MEuropa und eine Anzahl überſeeiſcher Länder hatten
hen entſandt. Stehend empfing die Feſtverſammlung
„hr und Reichskanzler. Das Städtiſche Orcheſter
Nürn=
ensttießinete die Feierſtunde mit dem machtvollen Huldigungs=
M Richard Wagner.
egrüßungsworte ſprach Gauleiter Julius Streicher.
lae kurze Rückſchau auf die Geſchichte der erſten deutſchen
au.
„eneraldirektor Dr. Dorpmüller grüßte den Führer
Un aller deutſchen Eiſenbahner.
Bverkehrsminiſter Freiherr v. Eltz=Rübenach hob
Dre die Verdienſte der Deutſchen Reichsbahn um die
bEinheit des Reiches hervor.
If hielt
der Führer
hürmiſchem Beifall oft unterbrochene Anſprache, in der
Rdeutung der Deutſchen Reichsbahn nicht nur in wirt=
und techniſcher Hinſicht, ſondern auch nach den politiſch
Geſichtspunkten dieſes großen
Gemeinſchaftsunterneh=
führer umriß die politiſch einigende Bedeutung der
Reichsbahn, die — gewollt oder ungewollt — von
An=
hon eine Deutſche Reichsbahn geweſen ſei. Anknüpfend
Vrlegungen der Vorredner führte er zunächſt aus, daß —
ſh — was auch die modernen Erfindungen an neuen
töglichkeiten geſchaffen haben — die Bedeutung der
Mals Träger des Maſſentransportes ſich erhalten werde.
raftwagen iſt ein individuelles Transportmittel. Das
iſt das ſchnellere Transportmittel. Das unbedingt
ſiſſentransportmittel iſt und bleibt für abſehbare Zeit
vor die Eiſenbahn. Wir können uns ſehr wohl das
eſen vorſtellen ohne Flugzeug und auch ohne
Kraft=
eir können uns das heutige Leben nicht vorſtellen ohne
Ausgehend von dem Geſichtspunkte des Nutzens für
hintcheit wird es unſere Aufgabe ſein, den
Verkehrs=
m einzelnen die ihnen zukommende Betätigung zu
er hinaus müſſe man in der Eiſenbahn, ſo wie ſie
urſchland entwickelt habe, das erſte ganz große
ſozia=
mernehmen ſehen gegenüber den Geſichtspunkten der
2 rein kapitaliſtiſcher Einzelintereſſen.
Bercenne man erſtens in der Organiſation des
Eiſen=
is an ſich. Das Verkehrsnetz der Bahn ſei in ſeinem
Weſen ſozialiſtiſch empfunden und ſozialiſtiſch gedacht:
S eigenartige dieſes Unternehmens, daß an der Spitze
Frage des Gewinns, ſondern die Befriedigung des
ebürfniſſes ſtehe. Dieſes Unternehmen habe mehr als
arrderes Unternehmen vom erſten Augenblick, in dem
Dienſt einer größeren politiſchen Gemeinſchaft trat,
3P verfochten, nicht Linien zu bauen dort, wo die
or abſolut ſichergeſtellt iſt, ſondern Linien zu bauen
ont, wo das Bedürfnis nach einer Verbindung beſteht,
Ausgleich zu ſuchen zwiſchen denjenigen, die an ſich
uin d und denen, die nicht rentabel ſein können.
ftürmiſcher Zuſtimmung der Verſammlung rief der
wirde ein unermeßlicher Rückſchritt ſein, wollten wir
A den Gedanken vertreten, die Linien abzubauen, deren
I94 nicht geſichert iſt. Das würde geradezu eine Nück=
kehr in ſchlimmſte nur kapitaliſtiſche Auffaſſungen bedeuten. Es
iſt daher für die Zukunft unſere Aufgabe, dafür zu ſorgen, daß
nicht etwa die Deutſche Reichsbahn ein Opfer anderer
Verkehrs=
einrichtungen wird, die ſich zunächſt noch nicht dieſen größeren
Grundſatz einer ſozialiſtiſchen Leiſtung für die Geſamtheit zu
eigen gemacht haben und nicht zu eigen machen können, ſondern
es iſt unſere Aufgabe, dafür zu ſorgen, daß in der Zukunft
zwiſchen dieſem ſozialiſtiſchen Unternehmen und dem
vorwärts=
ſtürmenden Neuen unſerer individuellen Verkehrsbefriedigung
eine Syntheſe gefunden wird. Unter keinen Umſtänden darf
jedoch der Träger unſeres gewaltigen Geſamtverkehrs irgendwie
zu Schaden kommen.
Und zweitens ſehen wir den ſozialiſtiſchen Charakter der
Reichs=
bahn noch in etwas anderem. Sie ſtelle eine Warnung dar
gegen=
über den ausſchließlichen Anſprüchen der yrivatkapitaliſtiſchen
Doktrin. Sie ſei der lebendige Beweis, daß man ſehr wohl ein
Gemeinſchaftsunternehmen führen könne ohne
privatkapitaliſti=
ſche Tendenz und ohne privatkapitaliſtiſche Führung. Denn man
dürfe nicht vergeſſen: Die Deutſche Reichsbahn ſei das größte
Wirtſchaftsunternehmen, der größte Auftraggeber, den es
über=
haupt auf der Welt gibt. Die Deutſche Reichsbahn konnte und
könne jeden Vergleich aushalten mit den rein privatkapitaliſtiſch
aufgezogenen Eiſenbahnunternehmungen.
„Wer im Frieden zum Beiſpiel Gelegenheit hatte, die
preu=
ßiſche Staatsbahn zu vergleichen mit den privaten
Bahnunter=
nehmungen anderer Länder, der mußte denn doch feſtſtellen, daß
dieſer Gemeinſchaftsbetrieb — im höchſten Sinne des Wortes
ſo=
zialiſtiſcher Gemeinſchaftsbetrieb — nicht nur vergleichswürdig
war, ſondern daß er der beſtgeleitete, der beſtorganiſierte und der
auch kaufmänniſch trotzdem rentabelſte Betrieb geweſen iſt. Dieſer
Betrieb hat dabei die größte Gemeinſchaftsleiſtung erreicht, d. h.,
die Rentabilität entſtand nicht durch eine rückſichtsloſe Ausnützung
des Materials, durch die ſchlechte Art des Unterbaues, durch eine
betriebsunſichere Führung, durch eine außerordentliche Gefähr=”
dung der Reiſenden, im Gegenteil, auf allen dieſen Gebieten ſtand
dieſes Unternehmen weit an der Spitze aller ähnlichen
Unterneh=
mungen.”
Es ſei ſehr wichtig, ſich dies in einer Zeit vor Augen zu
hal=
ten, die nur zu leicht ſich dem Extrem zuneige, und auf der einen
Seite meine, es beſtehe überhaupt nur eine ſozialiſtiſche
Gemein=
ſchaftswirtſchaft, oder umgekehrt, es könne überhaupt nur eine
kapitaliſtiſchen Einzelintereſſen dienende Wirtſchaft geben.
Wir ſehen die unendlichen Erfolge der kapitaliſtiſchen
Wirt=
ſchaftsentwicklung des vergangenen Jahrhunderts, aber wir haben
in der Reichsbahn zugleich einen ſchlagenden Beweis, daß es genau
ſo gut möglich iſt, ein Unternehmen auf einer anderen Baſis
muſtergültig und beiſpielgebend aufzubauen. Und darin liegt ein
unendlich großer Wert. Wir können daraus lernen, und für die
Zukunft daraus auf dem einen oder anderen Gebiet auch
Folge=
rungen ziehen, nicht einer Doktrin wegen, ſondern einer
nüchter=
nen Erkenntnis entſprechend.
Und drittens, dieſe Bahn ſei ein unendlich ſozialiſtiſches
Un=
ternehmen in der ganzen Art, ihrer Organiſation. Sie ſei der
ſchlagende Beweis dafür, daß es möglich iſt, eine gewaltige
Ge=
meinſchaftsleiſtung zu erzielen, ohne — und das ſei wichtig
unerhörte Belohnungen durch Gewinne einzelner Menſchen. „Das,
was wir auf der einen Seite in unſerer Armee ſehen, das ſehen
wir hier auf wirtſchaftlichem Gebiet:
ein gigantiſches Unternehmen, das ſich weſentlich aufbaut
auf Pflichtbewußtſein und Dienſtfreudigkeit.
Das werden Sie mir wohl alle zugeben, daß — ganz gleich,
wel=
chen Platz der Einzelne in der Deutſchen Reichsbahn einnimmt —
im weſentlichen wirklich keine privatkapitaliſtiſche Entlohnung für
die gegebene Leiſtung erfolgt, ſondern daß dieſes ganze
Rieſen=
unternehmen ſich auch als Wirtſchaftsunternehmen aufbaut auf
Gedanken und Grundſätzen, die wir in unſerer Verwaltung, in
unſerem Beamtenkörper und in der Armee kennen. Es iſt eine
Organiſation unerhörteſter Pflichterfüllung, angefangen vom
Streckenarbeiter oder Weichenſteller bis hinauf zur
höchſtbeamte=
ten Führung dieſes Unternehmens.”
Das ſei wichtig zu wiſſen in einer Zeit, in der nur zu leicht
unter den Einwixkungen der ſonſtigen Wirtſchaftsentwicklung die
Meinung vertreten werden könne, die Führung eines großen
Wirtſchaftsunternehmens ſei ohne privatkapitaliſtiſche Tendenzen
überhaupt nicht denkbar. Dabei ſei dieſes nach ethiſch und
mora=
liſch hochſtehenden Gedanken geleitete und organiſierte
Unterneh=
men zugleich das fortſchrittlichſte Verkehrsunternehmen, das es
überkaupt gibt. (Stürmiſcher Beifall.)
„Daß wir Nationalſozialiſten gerade dieſe Seite beſonders
begrüßen, iſt ſelbſtverſtändlich. Wir kämpfen für einen Staat, der
aufgebaut ſein ſoll auf dem Gedanken, daß Gemeinnutz vor
Eigen=
nutz ſtehen ſoll. Uns bewegt dabei ein ungeheures Maß von
Idea=
lismus. Manche ſagen ſogar, von einer nicht berechtigten
Phan=
taſie, einer Ideologie. Aber wir haben gewaltige Beiſpiele und
begründete Unterlagen dafür in der Geſchichte — dem Saat an
ſich, der Staatsverwaltung, dem Beamtenkörper, der Armee und
hier in einem Wirtſchaftsunternehmen „Deutſche Reichsbahn”
daß ſo eine Auffaſſung ſicher realiſierbar erſcheint. Ich weiß, daß
nichts auf der Welt mit einem Schlage geht, daß alles ſeine
Ent=
wicklungszeit benötigt. Aber ich bin der Ueberzeugung, daß eine
ſolche Entwicklung denkbar und es unſere Aufgabe iſt, einer
ſol=
chen Entwicklung überall nachzuſtreben. Nicht, um einer Doktrin
zu dienen. Wir wiſſen ganz genau, daß wir an keiner Stelle die
Initiative der Perſönlichkeit hemmen dürfen. Das wollen wir
nicht. Aber es iſt nötig, daß als das große Schlußziel immer
wie=
der der Leitgedanke aufgeſtellt wird: Die Leiſtungen des einzelnen
haben in erſter Linie der Geſamtheit zu dienen, und der Nutzen,
der für die Geſamtheit abgeworfen wird, wird ſich umſetzen in
den Teil des Nutzens, der auf den einzelnen trifft. Das iſt ein
Ideal, auf allen Gebieten verwirklicht, auf anderen Gebieten in
der Entwicklung begriffen, auf anderen Gebieten überhaupt nicht
reif zur Entwicklung. Aber wir wollen uns büten vor irgendeiner
Doktrin, vor der einen wie vor der anderen.
Die Deutſche Reichsbahn iſt ein Beweis dafür! Und ſo möchte
ich am heutigen Tage den Männern danken, die an dieſem großen
Gemeinſchaftswerk tätig ſind, den leitenden Männern, an der
Spitze Ihnen, Herr Generaldirektor, und den Hunderttauſenden
von Beamten und den Hunderttauſenden von Arbeitern. Indem
ſie an einem ſolchen Gemeinſchaftswerk mitarbeiten, helfen ſie mit,
die Grundlage zu ſchaffen für einen Staat der Zukunft. Ich möchte
ihnen allen danken, die in der Deutſchen Reichsbahn als tätige
Männer unſeres Volkes nicht kapitaliſtiſcher Geſichtspunkte wegen
ihre Pflicht erfüllen, ſondern ihre Pflicht erfüllen als deutſche
Volksgenoſſen.”
Nach der mit ſtürmiſcher Zuſtimmung aufgenommen Rede
des Führers brachte der Reichsarbeitsdienſt ein choriſches
Feſt=
ſpiel „Die Straße ins Reich” zur Aufführung.
Nach dieſem ſtimmungsvollen Weiheſpiel und dem Scherzo
aus der 7. Symphonie Ludwig v. Beethovens brachte der
Fran=
kenführer ein Sieg=Heil auf den Führer und Reichskanzler aus,
in das die Verſammelten brauſend einſtimmten.
Das Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied bildeten den
Ab=
ſchluß der erhebenden Feierſtunde.
Die Parade der Reichsbahn=Fahrzeuge.
Nach dem Feſtakt im Kulturvereinshaus begab ſich der Führer
gegen 13 Uhr mittags in Begleitung von Gauleiter Julius
Strei=
cher, Oberbürgermeiſter Liebel, Architekt Speer und Stadtbaurat
Schulte=Frolinde zum Parteitaggelände und beſichtigte
insbeſon=
dere die auf der Zeppelin=Wieſe aufgeſtellten Modelle.
Anſchlie=
ßend fuhr der Führer an der Luitpoldhalle vorbei zum
Rangier=
bahnhof und begab ſich dann zu Fuß zu der großen Tribüne.
Auf dem mit Schnee bedeckten, aber von dem Glanz der
Win=
terſonne überſtrahlten Gelände am Rangierbahnhof begann dann
um 14 Uhr die große Parade der Reichsbahnfahrzeuge. Der
rie=
ſige Tribünenbau, der für 30 000 Zuſchauer Raum bot, war bis
auf den letzten Platz gefüllt. Reicher Fahnenſchmuck verſchönte das
glanzvolle Bild. In kilometerlanger Doppelreihe ſäumten die
Männer des Bahnſchutzes den zur Tribüne führenden Weg ein.
In etwa einſtündiger Parade fuhren auf den Gleiſen die
Reichs=
bahnfahrzeuge vorbei. Den Auftakt bildeten 10 neuzeitliche
Ein=
heitsſchnellzugslokomotiven, die neueſten Wunder des deutſchen
Lokomotivenbaues. Ihnen folgte die Nachbildung der erſten
deut=
ſchen Eiſenbahn, der „Adler” mit fünf Perſonenwagen, voll beſetzt
mit Männern und Frauen in den Trachten der Zeit vor 100
Jah=
ren und Eiſenbahnbeamten in hiſtoriſcher Kleidung. Dieſe
Ein=
leitung ſchon zeigte in wirkungsvollſter Weiſe die techniſche
Ent=
wicklung eines Jahrhunderts.
Unter all den vielen Fahrzeugen, die vorbeirollten, erweckten
beſonderes Intereſſe: Der Salonwagen des Fürſten Bismarck aus
dem Jahre 1872, die gigantiſche Borſig=Stromlinien=Lokomotive,
die eine Geſchwindigkeit von 190 Stundenkilometern entwickelt, der
Henſchel=Stromlinien=Dampfzug und die neuen Schnelltriebwagen,
der Rheingold=Expreß, ein Sonderzug für Fahrten ins Blaue,
Güterzuglokomotiven und Güterwagen aller Art, Spezialwagen
für den Bahndienſt, Gleiskraftwagen, Schnellreiſeomnibuſſe für
Reichsautobahnen, Laſtkraftwagen mit Holzgaserzeugern und
Stra=
ßenfahrzeuge zur Beförderung von Eiſenbahnwagen.
In beſonders ſinnreicher Weiſe huldigte die Reichsbahn dem
Gedanken der Volksgemeinſchaft mit der Vorbeifahrt eines „
Kraft=
durch=Freude”=Sonderzuges, deſſen zehn Perſonenwagen mit
fröh=
lichen Fahrgäſten beſetzt waren, die aus allen Gauen des Reiches
und zum Teil in ihren heimiſchen Trachten nach Nürnberg
gekom=
men waren. Die Vorführung gab ein eindrucksvolles Bild von dem
gewaltigen techniſchen Fortſchritt, ein glänzendes Zeugnis von
deutſchem Erfindergeiſt, von dem Können deutſcher Ingenieure und
von dem Fleiß deutſcher Arbeit. Generaldirektor Dr. Dorpmüller
erklärte am Schluß, Zweck dieſer Vorführung ſei geweſen, zu
zei=
gen, daß es bei der Deutſchen Reichsbahn weitergehe und immer
noch weitergehen werde.
Bom Tage.
Der Führer hat den bisherigen ſtellvertretenden Gauleiter
und Staatsminiſter Fritz Wächtler (Weimar) zum Gauleiter
des Gaues Bayeriſche Oſtmark der NSDAP. und zum
kommiſſa=
riſchen Leiter des NS=Lehrerbundes und Hauptamtsleiter bei der
Reichsleitung der NSDAP. ernannt.
Der Führer und Reichskanzler hat durch Urkunde vom 26. 11.
1935 dem finniſchen Komponiſten Jean Sibelius in Hel
ing=
fors anläßlich ſeines 70. Geburtstages am 8. Dezember 1935 in
Anerkennung der hohen Bedeutung ſeiner von Liebe zur Heimat
erfüllten ſymphoniſchen Werke die Goethe=Medaille für
Wiſſenſchaft und Kunſt verliehen.
Der Präſident der Reichstheaterkammer hat Pg. Franz Xaver
Wartenberg zum Landesleiter der
Reichs=
theaterkammer ernannt. Wartenberg iſt z. Zt.
Dispo=
nent in der Vermittlungsſtelle des „Bühnennachweiſes”
Frank=
furt a. M. Er hat ſich die Jahre vielfach kulturell mit Erfolg
betätigt und gilt als vorzüglicher Kenner aller Theaterfragen.
Der ausgeſchiedene ehemalige Landesleiter Kapellmeiſter Karl
Kremer, der ſeine Geſchäfte in muſtergültiger Weiſe geführt hat,
wird auch in Zukunft ehrenamtlich ſowohl die Landesleitung als
auch den Landeskulturwalter beraten.
Auf dem Bahnhof Frattamaggiore, 50 Kilometer von Neapel
entfernt. ſtieß ein aus Neapel einfahrender Perſonenzug auf einen
dort haltenden Perſonenzug, der längere Zeit Verſpätung gehabt
hatte. Durch den heftigen Anprall wurden mehrere Wagen
zer=
trümmert. Bis jetzt wurden 4 Tote und 50 Verwundete geborgen.
Die ſpaniſchen Cortes haben in der Nacht zum Sonntag den
Bericht der Unterſuchungskommiſſion über den Fall Nombela
be=
raten. Der ehemalige Miniſterpräſident Lerroux, der
Regie=
rungschef war, als die Unregelmäßigkeiten über die geplante
Zah=
lung von 3,5 Millionen Peſeten an die Weſtafrikaniſche
Schiff=
fahrtsgeſellſchaft vorkamen, iſt von den Cortes erwartungsgemäß
reingewaſchen worden. Dafür wurde ſein damaliger
Unterſtaats=
ſekretär Moreno Calvo als Schuldiger angeklagt.
Seite 2 — Nr. 338
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 9. Dezemk.
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, 9. Dezember 1935
Die Goulaſchkanonen dampften ...!
Ein richtig froſtkalter Winterſonntag war das geſtern, aber
trotzdem gab’s viele, viele Darmſtädter, die nicht daheim in der
Nähe des Ofens blieben, ſondern hinauszogen zum großen
Ein=
topfeſſen aus den Goulaſchkanonen!
Morgens herrſchte beim Motorhaus der
Motorſtan=
darte 50 Hochbetrieb, denn hier wurden die Vorbereitungen
getroffen und die Goulaſchkanonen, die im Garten Aufſtellung
ge=
nommen hatten, mit der nötigen „Munition” von Pickelſteiner
verſehen! Helfer und Helferinnen der NSV. wirkten geſchäftig
im Verein mit den Angehörigen der Motorſtandarte, die in
ihren weißen Schürzen und hohen weißen Mützen gar nicht wieder
zu erkennen waren! Gegen Mittag ſetzte ſich dann der Zug der
Feldküchen, die von Laſtkraftwagen gezogen wurden in
Bewe=
gung, um durch die Stadt und zu den verſchiedenen
Verteilungs=
ſtellen zu fahren. Wir waren ſchon vorher mit dem
Menſchen=
ſtrom die Rheinſtraße hinauf und in den inneren
Schloß=
hof getrieben. Flotte Marſchmuſik des Spielmannszuges
und Muſikkorps der Landespolizeigruppe
Darm=
ſtadt tönte uns ſchon entgegen. Lange vor Eintreffen der
Feld=
küchen drängten ſich im Schloßhof ſchon die Menſchen, — vorläufig
nur zum Hören und Gucken, aber durchaus bereit, zum „Angriff”
überzugehen, wenn die erwarteten Goulaſchkanonen eintreffen
würden. Unter den Arkaden war bereits von flinken geſchickten
Händen den Helferinnen aus NS. Frauenſchaft. NSV.
und BDM., die Tiſche gedeckt: Auf weißen Tüchern lagen
Tan=
nenzweige und Blumenſchmuck. Große offene Feuerkörbe ſorgten
für Erwärmung, und um jeden ſolchen Korb ſah man eine Gruppe
von Menſchen, die ſich in möglichſte Nähe der ſtrahlenden Glut
drängten, — denn das konnte man geſtern ſchon gebrauchen! Der
Verkauf der grünen Gutſcheine, die man ſpäter gegen eine
Ein=
topfmahlzeit eintauſchen konnte, ſetzte erſt zaghaft, dann immer
lebhafter ein. Künſtlerinnen und Künſtler des
Lan=
destheaters, die ſich für die Eſſenverteilung zur Verfügung
geſtellt hatten, erſchienen und wurden (wenigſtens die Damen) in
den Räumen des Polizeireviers mal erſt „eingekleidet”, d. h. mit
den großen weißen Schürzen verſehen, die auch die anderen
Hel=
ferinnen trugen.
Und dann hieß es endlich; ſie kommen! Die
Goulaſch=
kanonen rollten in der Schloßhof ein und waren im Nu
um=
lagert! Wer noch gezögert hatte, ob er mit eſſen ſollte oder nicht,
dem ſtieg jetzt, als die Deckel der Feldküchen geöffnet wurden,
ein ſo verlockender Duft in die Naſe, daß er ſich ſchleunigſt mit
einem Gutſchein verſah. Und nun hatten die Helferinnen der
NS. Frauenſchaft, der NSV. und des BDM. und die
Künſt=
lerinnen und Künſtler des Landestheaters alle Hände voll zu
tun: hin und her eilten ſie zwiſchen Feldküche und Tiſchen. Es
war gar nicht ſo einfach, die hochgefüllten heißen Teller durch die
dichte Menge hindurchzubalancieren; erſt gab’s auch ein paar
kleine, mit viel Humor aufgenommene „Unglücksfälle”; aber mit
der Zeit wuchs die Routine (ſelbſt im Erklimmen der eklig hohen
Stufe bei der Muſikkapelle!) und ſelbſt die Herren entwickelten
eine ganz bemerkenswerte Geſchicklichkeit! — In der
Menſchen=
menge ſah man Gauamtsleiter Haug und Kreisamtsleiter
Hanſel. Vertreter der Parteigliederungen und der Behörden,
die ſich ſämtlich davon überzeugen konnten, daß der Gedanke
die=
ſer Gemeinſchaftseſſen in Darmſtadt großen Anklang gefunden
hatte!
In den übrigen Verteilungsſtellen — Woogsturnhalle,
Viktoriaſchule. Fürſtenauer Hof die
Geſchäfts=
räume der NSV. am Riegerplatz, Konkordiaſaal
— bot ſich ein ähnliches Bild. Ueberall war reger Betrieb,
über=
all wirkten die Helferinnen der NS. Frauenſchaft, NSV. und des
BDM. im Verein mit den Künſtlerinnen und Künſtlern des
Lan=
destheaters, um die Teller zu füllen und zu verteilen. Und überall
wurde unermüdlich dazu muſiziert; die Muſikzüge des NSKK.,
Motorſtandarte Darmſtadt, der HJ., der SA.=
Stan=
darte 115 des Jungbanns 115 und der Firma Merck
ſorgten für flotte Tafelmuſik!
Ein ſchöner Erfolg war dieſer Eintopfſonntag, der die
Darm=
ſtädter ohne Unterſchied an großen Gemeinſchaftstiſchen vereinte
und deſſen Ertrag vielen hilfsbedürftigen Volksgenoſſen zugute
kommen wird!
— Die Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft hat für ihre nächſte
Veranſtaltung, die am Montag, dem 16. Dezember, 20 Uhr
ſtatt=
findet, Herrn Profeſſor Dr. Louis Grote, den
Leiten=
den Arzt der Mediziniſchen Klinik des Rudolf=Heß=Krankenhauſes
in Dresden, zu einem Vortrag über das hochaktuelle Thema
„Einigungsbeſtrebungen in der Medizin”
gewon=
nen. Da gerade an dem Rudolf=Heß=Krankenhaus die
Beſtre=
bungen der Naturheilkunde praktiſch erprobt werden, dürfte der
Vortrag beſonderes Intereſſe erregen.
— Nikolauswanderung des VHC. Letzten Sonntag, am erſten
Advent hatte der Zweigverein Darmſtadt des Vogelsberger
Höhen=Clubs ſeine ſchon ſeit Jahrzehnten übliche
Nikolauswande=
rung. Trotz des ſchlechten Wetters hatten ſich einige wetterfeſte
VHC.er zur Wanderung eingefunden. Leider konnte dieſe nicht
ſo durchgeführt werden, wie ſie von den Führerinnen gedacht
war. Immerhin, es wurde im ſtrömenden Regen „gewandert”,
und man war froh. als das Endziel „Heilig Kreuz” erreicht war.
Nach und nach ſtellten ſich auch die ſog. „Kurzarbeiter” ein und
bis zur Kaffeezeit war der große Saal dicht beſetzt. Kein
Wun=
der, daß ſich ſo viele VHC.er einfanden, denn der Nikolaus hatte
ja auch ſein Erſcheinen zugeſagt. Der ſinnvoll mit Tannengrün
und Adventskränzen geſchmückte Saal ließ bald eine recht
weih=
nachtliche Stimmung aufkommen. Nachdem die Kerzen auf den
Tiſchen angezündet waren und die Kinder einige
Weihnachts=
lieder geſungen hatten, erſchien endlich der langerſehnte
Weih=
nachtsmann. Er hatte für jedes Kind eine Gabe und gar groß
war die Freude über die hübſchen kleinen Korbſeſſel für die
Mäd=
chen und über die mancherlei unterhaltenden Spiele, die er noch
unter die Buben verteilte. Auch zeigte er, daß er mit der Rute
gut umzugehen verſtand. Unſere Geſangsabteilung, ebenſo VHC.=
Bruder /Keitzer mit ſeinen Einzeldarbietungen trugen weſentlich
zur Unterhaltung bei. Auch die ſchönen Gedichte von Fräulein
Spieß fanden lebhaften Anklang. Den Dank an die Führerinnen,
Frau Andreß, Fräulein Fornoff und Spieß, an den Nikolaus und
an alle, die mitgeholfen haben, die Nikolauswanderung zu
ver=
ſchönern, ſprach VHC.=Bruder Burk aus. Mit der
Nikolauswan=
derung hat unſer Wanderjahr einen guten Abſchluß gefunden.
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters.
GROSSES HAUS.
9. Dez. Anfang 19.00 Uhr. Ende 22,00 Uhr. NS= Kultur=
gemeinde Jugendring I (geſchloſſene Vorſtellung),
Die Räuber. Trauerſpiel von Friedrich Schiller. Dienstag.
10. Dez. Anfang 19.30 Uhr. Ende 22.15 Uhr. NS= Kultur=
gemeinde II, 5. Vorſtellung. Herz über Bord.
Operette von Eduard Künnecke. Mittwoc
11. Dez. Anfang 19.00 Uhr, Ende gegen 23.15 Uhr. Haupt=
miete B. 9. Vorſtellung. Die Frau ohne Schatten.
Oper von Richard Strauß. KLEINES HAUS. Montag.
9. Dez. Anfang 20.00 Uhr. Ende 22,00 Uhr. 3. Beethoven=
Abend — Schnurrbuſch=Quartett. Mittwoch
11. Dez. Anfang 20,00 Uhr. Ende nach 22.00 Uhr NS=
Kulturgemeinde K 7. Vorſtellung. Zuſatzmiete Xl.
Der Fall Wunderlich. Schauſpiel von Renate Uhl.
Der Spielplan des Heſſiſchen Landestheaters bringt für das
Ende der jetzt beginnenden Woche einige beſondere
Veranſtal=
tungen, auf die bereits heute hingewieſen ſei. Am Samstag
er=
ſcheint im Spielplan Engelbert Humperdincks Oper „
Königskin=
der” eines der ſchönſten Werke der deutſchen Operndichtung. Am
Sonntag wird in „Boheme” Kammerſänger Helge Roswaenge von
der Berliner Staatsoper als Gaſt den „Rudolf” ſingen; das Heſſ.
Landestheater hat mit der Verpflichtung von Helge Roswaenge,
deſſen Tenorſtimme heute als eine der ſchönſten der Welt gilt und
der u. a. bei den letzten Bayreuther Feſtſpielen als einer der
bedeutendſten Mitwirkenden hervortrat, die für dieſe Spielzeit
vorgeſehenen Gaſtſpiele der hervorragendſten deutſchen
Sängerin=
nen und Sänger eingeleitet. Am gleichen Tag (Sonntag, 15.
De=
zember) wird die Offenbacher Kunſtgewerbeſchule vormittags im
Kleinen Haus eine Modeſchau veranſtalten, für die der
Vorver=
kauf ebenfalls morgen beginnt.
Landespolizei im Dienſte des WHWV.
Erfolgreiche Winkerhilfs=Beranſtalkung
im Saalbau.
Die Landespolizeigruppe Darmſtadt hat ſich in großzügiger
Weiſe und enger Volksverbundenheit in den Dienſt der Winter=
hilfe geſtellt. Sie hat außer ihrer raſtloſen Tätigkeit und Mitarbeit
geſtern eine vielſeitige und in allen Einzelheiten ausgezeichnet
vorbereitete und aufgebaute Veranſtaltung zu Gunſten der
Win=
erhilfe durchgeführt, die lebhafteſten Beifall aller Beſuchec fand.
Großer Saal und Galerie des feſtlich geſchmückten Städtiſchen
Saalbaues waren bis zum letzten Platz beſetzt. Den vorzüglichen
nuſikaliſchen Teil des Abends hatte das Muſikkorps der
Landes=
polizeigruppe Darmſtadt unter Leitung von Obermuſikmeiſter
Buslau. Vertreter der Partei, unter ihnen Oberbürgermeiſter
und Kreisleiter Wamboldt, des Staates und der Stadt waren als
Gäſte erſchienen.
Mit dem flotten Armeemarſch Nr. 7 begann die
Vortrags=
folge. Oberwachtmeiſter Wönne ſprach einen Prolog, in dem zum
Ausdruck kam, daß die feldgrüne Landespolizei ihre enge
Füh=
lung mit dem geſamten Volk durch dieſen Abend bekunden wolle.
Nach der Ouvertüre zur Oper „Freiſchütz hielt der
Kommandeur der Landespolizeigruppe Darmſtadt,
Oberſt Maderholz,
eine Begrüßungsanſprache in der er beſonders das
Ober=
haupt der Stadt Darmſtadt herzlich willkommen hieß. Jeder
An=
ehörige der Landespolizei ſei beſtrebt, der Bevölkerung
Darm=
ſtadts treuer Kamerad zu ſein. Sein beſonderer Gruß galt weiter
den Vertretern der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden, der
Par=
tei mit ihren Gliederungen, der NSKK.=Motorſtandarte 50, der
Schutzpolizei, des Reichsluftſchutzbundes, des Roten Kreuzes, der
alten Wehrmacht und der Preſſe. Der Kommandeur der
Landes=
polizeigruppe wies dann auf den Zweck der Veranſtaltung hin und
führte u. a. aus: Wir Soldaten wollen unſere Pflicht erfüllen. Der
Führer hat zum Kampf gegen Hunger und Kälte aufgefordert, der
Führer befiehlt und wir folgen ihm. Der Zweck der Veranſtaltung
iſt dem großen Werk der Menſchlichkeit, das unſer Führer ſchuf, zu
helfen, für dieſes Werk zu werben und nicht zu ermüden, wenn
es gilt, die Not unverſchuldet in Armut geratener Volksgenoſſen
zu mildern, denn es gibt nichts Schöneres, als ſeinen Mitmenſchen
Gutes erweiſen zu können. Mit der Veranſtaltung ſoll aber
gleich=
zeitig die Volksverbundenheit bewieſen werden. Die Landespolizei
iſt ein treuer und williger Diener des nationalſozialiſtiſchen
Staates. Wir haben dem Führer und ſeinem Werk den Treueid
geleiſtet. Beiden haben wir uns verſchworen mit Leib und Seele.
Grenzenloſe Treue Vaterlandsliebe, Opferbereitſchaft, Pflichttreue
und Kameradſchaftsſinn liegt jedem einzelnen im Herzen. In
jedem wahren Deutſchen ſehen wir unſeren Kameraden und
Freund. Ihn wollen wir ſchützen in ſeinem Lebensraum und in
ſeiner Arbeit. Mit den Kameraden der alten Wehrmacht
verbin=
det uns untrennbare Kameradſchaft. Die Heldentaten unſerer
alten Armee werden wir nicht vergeſſen. Die gleiche Treue halten
wir auch den politiſchen Soldaten des Führers So ſoll ein Band
inniger, treuer Kameradſchaft uns alle umſchließen. Die heutige
Veranſtaltung gebe ihm, ſo ſchloß Oberſt Maderholz, die ſtille
Hoffnung, das Vertrauen aller Volksgenoſſen zu erringen. Dank
und Anerkennung ſpreche er allen treuen Kameraden der
Landes=
polizeigruppe aus, die zum Gelingen des Abends beitrugen. Möge
der Abend in beſter Erinnerung bleiben und der Landespolizei
viele neue Gönner bringen, dann wird die Arbeit zum beſten
aus=
ſchlagen für Führer, Volk und Vaterland. In das dreifache Sieg=
Heil” unſerem Führer wurde begeiſtert eingeſtimmt und
anſchlie=
ßend die deutſchen Lieder geſungen.
Oberbürgermeiſter Kreisleiter Wamboldt
gab ſeiner Freude Ausdruck, daß Darmſtadt die Landespolizei in
einen Mauern hat. Wir waren ſtets mit den in unſerer Stadt
garniſonierenden Regimentern eng verbunden, möge einmal
wie=
der unſere Stadt, wie einſt, Soldaten und Soldatentum
beberr=
ſchen. Er dankte der Landespolizei für ihren Einſatz für das
Win=
terhilfswerk und wünſchte der Veranſtaltung und der Sammlung
für das WHW. vollen Erfolg.
Den Anſprachen folgten Soldatenlieder, die, eingeübt
von Obermuſikmeiſter Buslau, von der Singabteilung der
Lan=
despolizei mit muſikaliſcher Begleitung des Muſikkorps friſch und
exakt geſungen wurden. Dieſe neuartige Darbietung wurde mit
großem Beifall aufgenommen. Ganz hervorragend waren die ſehr
ſchwierigen ſportlichen Darbietungen der
Sportabtei=
lung der Landespolizei, Uebungen, die geradezu an Akrobatit
grenzten und Sicherheit, Mut und Körpertraining bei jedem
ein=
zelnen vorausſetzten. Sie ſchloſſen mit einigen kraftvollen
Pyra=
miden und lebenden Brücken. Zwei ſchmiſſige Fanfarenmärſche
be=
ſchloſſen den erſten Teil des Abends.
Nach dem Einzug des Schellenbaumes und des
Spielmann=
zuges erklangen, die altbekannten Regimentsmärſche, zu
denen jeweils Gruppen der ehemaligen Regimenter des
Stand=
orts Darmſtadt, lebhaft und herzlich begrüßt, in Friedensuniform
auf der Bühne erſchienen, und zwar des Leibgarde=Inf.=Regt. 115,
des Artillerie=Korps und der beiden Drag.=Regimenter
Ein vaterländiſches Feſtſpiel in ſechs lebend
„Von Vaterland und Freiheit”, in denen ſinnvoll harte
kampf aus Deutſchlands großer und ſchwerer Zeit über 2
bis zu Deutſchlands Wiederaufſtieg zur Freiheit geze
wurde ſoldatiſch knapp und eindrucksvoll im Begleittext
wachtmeiſter Schäfer und muſikaliſch vom Muſikkorn
Während der Badenweiler Marſch geſpielt wurde, erſch
geſchmückten Bühne die Büſte des Führers. Spontan
Horſt=Weſſel=Lied geſungen, mit dem die glänzend—
Winterhilfsveranſtaltung der Landespolizei beendet w./
ein Abend, der reich an wertvollen Darbietungen woi
Band zwiſchen Bevölkerung und Landespolizei noch enc=
Der Erfolg für das WHW. dürfte ein ſehr guter ſeir,
beſte und ſchönſte Dank für den ſchönen Abend.
Männer=Vereinigung der evang. Lukas=Gemein)
Monatsverſammlung am 11. November mußte leide
dringlicher Verhinderung unſeres 1. Vorſitzenden, Ho
Müller, ausfallen und konnte nicht mehr rechtzeitig abſ
den. Unſere nächſte Monatsverſammlung findet heut
tag, den 9. Dezember, abends 8 Uhr, im Gemeindeko
ſtraße 17, ſtatt. Thema: „Die kirchliche Lage der Ge
Wir bitten unſere Mitglieder um zahlreichen Beſuch.
Hausfrauenbund. Es wird auf die am 10. Dezembe
im Muſikvereinsſaal, Wilh.=Gläſſing=Straße, ſtattfind
ventsfeier erinnert, zu der wir unſere Mitglieder hi
laden. Rezitationen Frau A. Kloos, Geſang Frl. Man
nold und Wolf Hubmann, am Flügel Frau Erna Arno
Was die Lichtſpieltheater bringen
Helia: „Und wenn na die Brettl ſo renna
In Verbindung mit dem Darmſt. Olympia=
Werbear=
ten geſtern die Helia=Lichtſpiele in einer ſehr gut beſtu
gen=Vorſtellung den neuen Berg=Verlag=Skifilm. Der
gibt einen ſehr geſchickt aufgebauten und gut photoe
Querſchnitt durch die Welt des Skiſports. Man wir
Zweckgymnaſtik des Skiläufers während der „toten”
gemacht, die ihn elaſtiſch und leiſtungsfähig, hält. W.
ſchauer bei den vorolympiſchen Wettkämpfen in Garmi
den Wettſtreit um den Sieg im Lang= und Sprunglau
fahrtsrennen und im internationalen Staffelwettbew/
ſchaut dem heiteren Treiben bei einem Uebungskurs zu
ſich mit, wenn die Neulinge endlich ſoweit ſind, daß
na ſo renna‟. Dann iſt man mit den „Zünftigen” unt
beſtaunt etwas neidiſch ihre vollendete Fahrkunſt und
ſchluß macht man noch eine ſchöne Wanderung als Siſ
in die Bernina mit.
— Das Union=Theater zeigt die mit großem Erfol
Tonfilm=Operette „Im weißen Rößl” mit Chriſtl Ma
mann Thimig, Theo Lingen.
— Die Helia=Lichtſpiele bringen nur noch wenig
erſchütterndes Filmſpiel nach dem bekannten, vielgeleſe
von Knut Hamſun „Viktoria”. In den Hauptrollen L
Mathias Wiemann. Jugendliche ab 14 Jahren zugela
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen ein in ſeiner Art
bildliches Filmwerk „Der Pampasreiter”.
— Das Union=Theater zeigt heute zum letzten
Märchengroßtonfilm „Der geſtiefelte Kater”. Eltern,
luſtigen Film euren Kindern, ſie werden es euch danky
— Belida zeigt heute, Montag. Jarmila Nov4
Petrovich, Gerda Maurus in dem Abenteurerfilm „
De=
die Nachtigall”. Nur drei Tage.
— Reſi=Theater zeigt heute letztmalig das reizen
„Ein Herz iſt zu verſchenken” mit Clark C)
Crawford, Robert Montgomery, in deutſcher Sprache.
Herrn Oberlademeiſter i. R. Lorenz Herget
ſtraße 101, der ſeinen 70. Geburtstag feiert. Herr
Hers=
jähriger treuer Abonnent des „Darmſtädter Tagblatt”
Herrn Gg. Neuſel, Eberſtadt, Oberſtraße, zu
Geburtstage, den er in ſeltener Rüſtigkeit begeht.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. — Sonntag, den 8. Dezember.
Giuſeppe Verdi: „Aida‟
In der entſprechend einem Adventsſonntag mit geöffneten
Läden nicht beſonders gut beſuchten Vorſtellung ſang Martha
Geiſter von der Hamburgiſchen Staatsoper als Gaſt die
Titel=
rolle. Wir lernten in ihr eine wohlerfahrene Sängerin mit
ſchön klingender, warmer Stimme kennen. Ihr dramatiſcher
Sopran ſpricht in allen Lagen recht gut an, der künſtleriſche
Ausdruck iſt fein durchgearbeitet und feſſelnd, das Spiel
empfun=
den, belebt und im guten Sinne routiniert, nämlich bewußt und
ſicher. So erſang ſich die Künſtlerin einen ſtarken Erfolg, wenn
ſie auch unſere beiden letzten Vertreterinnen der Rolle nicht
übertraf. Thea Consbruch hatte in ihrer Auffaſſung etwas
un=
mittelbar Rührendes, ſie zeigte die vom Schickſal hart
Ge=
troffene, Liſelott Ammermann intereſſiert beſonders durch die
ſtarke Spannung und das faſt Dämoniſche ihrer Leiſtung, bei
Martha Geiſter war es die gute, gewohnte Wiedergabe, die
weniger eigene Züge zeigte.
Für den erkrankten Joachim Sattler ſang Bodo Greverus
aus Wiesbaden den Rhadames. Man mußte ſich erſt an die
Eigenheiten ſeiner Stimme gewöhnen, an die ungewöhnlich ſtark
baritonal gefärbte Tiefe, an das ſcharfe, akzentuierte Abbrechen
mancher unbetonter Schlußſilben, an manche ungleiche Färbungen,
die noch durch Techniſches bedingt ſind, bis man die vielen
ſympathiſchen Seiten der Leiſtung richtig genießen konnte, das
ſtarke, manchmal faſt überſchäumende Temperament, die
über=
aus deutliche Ausſprache und die ſtarke Empfindung. Dem
an=
ſcheinend noch recht jungen Künſtler gelingt noch nicht alles in
gleichem Maße, aber die Leiſtung iſt ſchon jetzt vielverſprechend
F. N.
und in vielen Einzelheiten bedeutend.
Ein Advenk=Brieſ.
Lieber Onkel Kurt!
Das iſt eben eine feine Zeit bei uns in Darmſtadt vor
Weihnachten, ſo daß ich Dir davon erzählen muß. Geſtern war
ich mit den Eltern im Saalbau; da kam zur Feier des Nikolaus=
Feſtes eine ſchöne Maienkönigin, und nachher gab es viele, gute
Butterbrote. Heute durfte ich in das Kleine Haus des
Landestheaters zu dem Weihnachtsmärchen „
Dorn=
röschen”. Auch da erſchienen wieder ein König und eine
Königin mit einer Prinzeſſin. Aber die Hauptſache war doch
das Kaſperle.
Das Kaſperle war zu luſtig. Ich habe ſo gelacht, daß die
Dame neben mir meinte, ich ſolle mich an meinem Lebkuchen
nicht verſchlucken. Aber ich kann gut lachen und doch Lebkuchen
ſſen! Auch war es gar kein Lebkuchen, ſondern Anis
Ich glaube, die Dame war auch nur neidiſch, wei
mit hatte!
Alſo das Kaſperle war faſt während der g.0
ſtellung auf der Bühne und machte die luſtigſten
Wenn es der Königin und der Prinzeſſin Dornröso
erging, dann wußte es Rat, wandte alles zum Gute
mußte wieder lachen.
Und was es alles zu ſehen gab! Erſt die Taufe
zeſſin Dornröschen im Schloß des guten König!
kamp) und der ſchönen Königin (Ruth Trumpp) mit
der zwölf guten Feen und der böſen Hexe (Käthe Gal
das Verbot der Spindeln mit dem luſtigen Polize)
Raddatz), den die Schulbuben umgetanzt haben, die Ve
des Dornröschen und des ganzen Hofſtaates, und 2
der drei fremden Prinzen an der Dornenhecke die
röschen vergeblich befreien wollen: des prahleriſchen
(Ernſt Heck) des Angſthaſen Prinz Zitterbein (Ha;
und des wilden Negers Prinz Sanſibar (Reinhard
über den ich auch furchtbar lachen mußte. Dann ab
ſchlanke Prinz Sonnenſtrahl (Hannes Stelzer), b
Dornröschen (Elli Hall), und es wurde unter dem
Chriſtbaum Hochzeit gefeiert.
Dazu führte die Tanztruppe luſtige Tänze auf: as
Küchenjungen, Schneeflocken und ſchließlich als die F
dem Struwwelpeter. Es war glor!
Das Kaſperle, das mir ſo viel Spaß gemacht hat
wig Linkmann; es fand zur Belohnung am
S=
ſeine hübſche, pausbäckige Frau (Ilſe Knochenhauer)
In der Pauſe kam der Nikolaus und bracht”
dern, die Gedichte aufſagten, Geſchenke mit; nur ſchad
von den Gedichten faſt nichts verſtand. Aber die Kiu0
noch zu klein. Onkel Zet, der neben mir ſaß, r
Nikolaus hätte dem Herrn Heinrich Lohmann, den
führe, dem Herrn Joſef Bauer, der das Orcheſter
und rhythmiſch leite, und den Fräuleins Elli Bür
Alice Zickler auch große Lebkuchen geben müſſer!
hätten ihre Sache famos gemacht; das Weihnachtsſpe
von einem Dr. Curt Elwenſpoek, der Dramn
Stuttgarter Theater geweſen ſei und ſolche Dinge d‟
ſtehen müſſe!
Leid tat mir nur vor Beginn der Aufführung d‟
frau, die mit ihrem Bub aus dem Odenwald geid
und keinen Platz bekam, ſo voll war es!
Ob Ihr in Berlin auch ein ſo gutes Theater h2.‟
Zet will Euch zu Silveſter beſuchen und an drei 2
mal ins Theater gehen! Onkel Everth, dem wir
Theater hier verdanken, meinte, viel beſſer ſei es
auch nicht! Alſo ſchreib” mir, bitte, bald mal!
Tauſend Grüße!
Dein Neßi
9. Dezember 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
99
Fußball=Ergebniſſe.
Die Preiskräger
Die „Knappen” verdient 0:2 (0:0 beſiegt
indſpiel um den Vereins=Pokal
ſiſeldorf:
bie 04 — 1. FC. Nürnberg . . 0:2 (0:0).
Süddeutſche Meiſterſchaftsſpiele.
ü dweſt: Wormatia Worms — FV.
muücken 3:0; Union Niederrad — FK
rmaſens 0:2; Boruſſia Neunkirchen —
hacht Frankfurt 0:0; FSV. Frankfurt —
PRüſſelsheim 3:0; Phönix Ludwigshafen
Etckers Offenbach kampflos für Offenbach.
den: Freiburger FC. — SV. Waldhof
Germania Brötzingen — VfR.
Mann=
h3:07 VfL. Neckarau — VfB. Mühlburg
Phönix Karlsruhe — 1. FC.
Pforz=
b1.3.
Arttemberg: Ulmer FV. 94 — 1. SSV.
hL.5: VfB. Stuttgart — SC. Stuttgart
Stuttgarter Kickers — Sportfreunde
bigen 3:0.
hern: Bayern München — ASV.
Nürn=
m5:2; 1860 München — FC. München
ASpvgg. Fürth — Wacker München 1:1;
lugsburg — FC. 05 Schweinfurt 3:2.
ſidheſſen: VfB. Friedberg — 1. FC. Ha=
13 0:2: Spielverein Kaſſel — 03 Kaſſel
Boruſſia Fulda — SV. Bad=Nauh. 8:0.
Attelrhein: Mülheimer SV. — Bonner
:0: Kölner CfR — Kölner SC. 99 5:5;
ENeuendorf — Tura Bonn 1:1.
Süddeutſche Freundſchaftsſpiele:
ffenbach — Sportfr. Stuttgart
Zußball im Reich.
5:2.
Greußen: VfB Königsberg — RSV.
Hei=
verl kampflos für Kgb.; Pruſſia Sam=
9— RSV. Braunsberg 4:1; Polizei
m —— Yorck Inſterburg 2:5; VfB. Tilſit
ſterburger SV. 3:1; Viktoria Allenſtein
V. Ortelsburg 1:0: Hindenburg
Allen=
ch— Maſovia Lyck 4:1; Polizei Danzig —
etzen Danzig kampflos für Pr.; SV. 1919
führwaſſer — Viktoria Elbing 1:3; B.u.
ADanzig — SC. Lauental 2:1.
Iamern: Greifswalder SC. — VfL. Stet=
0: Polizei Stettin — Blücher Gollnow
Stettiner SC. — VfB. Stettin 3:2;
Atria Stolp — Germania Stolp 2:1; Hu=
M5 Kolberg — Viktoria Kolberg 4:1;
un Lauenburg — Pfeil Lauenburg 1:3.
bndenburg: Hertha=BSC. — Berliner
2 2:1; Tennis Boruſſia — Minerva 93
SC. Wacker 04 — VfB. Pankow 3:1;
„Nowawes 03 — Viktoria 89 3:3; Span=
SV. — Blau=Weiß 0:1.
Steſien: Vorwärts Breslau — VfB. Bres=
3: Beuthen 09 — FV. 06 Breslau 0:1.
chſen: VfB. Leipzig — Polizei Chemnitz
Sportfr.=Ol. Dresden — Wacker Leip=
:3: Guts Muts Dresden — Fortung
Hg (Geſ.=Sp.) 2:1; Dresdner SC. — Sp.
BDresden (Geſ.=Sp.) 3:1: Riſaer SV. —
Hartha (Geſ.=Sp.) 1:1: SC. Planitz—
GAuerhammer (Geſ.=En.) 8:0.
Ate: Sportfr. Halle — SC. 05 Deſſau 3:1;
MAt= Viktoria Magdeburg — Wacker Halle
SV. Steinach 08 — SC. Erfurt ausgef.;
Wa. Erfurt — 1. FC. Lauſcha ausgef.
hrdmark: Eimsbüttel — MSV. Hanſa
Holſtein Kiel — Polizei Lübeck 5:0;
a 93 — Viktoria Hamburg 1:2; Phönix
k — Union Altona 4:0.
f derſachſen: VfB. Peine — Boruſſia Har=
1:0: VfB. Komet Bremen — SV. 1911
hm iſſen 1:0; SV. 96 Hannover — Ar=
M Hannover 2:1: Raſenſport Harburg
SV. 06 Hildesheim 3:2: Eintr. Braun=
Rig — Fort. Düſſeldorf (Geſ.=Sp.) 2:2;
Osnabrück 99 — Preußen Münſter (Geſ.=
2.
Aſtialen: SuS. Hüſten 09 — TuS. Bochum
Weſtfalia Herne — Spvgg. Herten 4:2;
Höntrop — VfR. Köln (Geſ.=Sp.) 2:2.
lederrhein: VfL. Benrath — Schwarz=
Eſſen 2:0; Rot=Weiß Oberhauſen
Düſſeldorf 2:1: VfL. Preußen Krefeld
or uſſia Gladbach 3:0.
Länderſpiel in Dublin:
Irland — Holland . . . . . 3:5 (3:2).
NirEsklaſſen=Fußball im Eau Südweſt.
7 Südheſſen: FC. 03 Egelsbach —
Dieburg 3:1; Olympia Lorſch —
Poli=
armſtadt 1:4; SpV. 1919 Münſter —
Schwarz=Weiß Worms 1:3: SpGde.
Bobenheim — VfR. 1910 Bürſtadt 1:0;
98 Darmſtadt — Olympia Lampert=
4:0.
Große Leiſtung
der Nürnberger.
55 000 Zuſchauer im Düſſeldorfer
Rheinſtadion.
Das erſte Pokalendſpiel des Deutſchen
Fuß=
ball=Bundes, das am Sonntag vor 55 000
Zu=
ſchauern im Düſſeldorfer Rheinſtadion
ſtatt=
fand, hatte ziemlich unter der unfreundlichen
Witterung zu leiden. Durch Schnee und
Regen — zeitweiſe ſchneite es auch während
des Spieles — war der Boden ſehr glatt
ge=
worden und ſtellte an die Spieler große
An=
forderungen in bezug auf Körperbeherrſchung
und Ballkontrolle. Unerwarteterweiſe fanden
ſich aber die Nürnberger damit weitaus beſſer
ab als die Schalker, die von der Mitte der
erſten Halbzeit ab mehr und mehr in die
Ver=
teidigung gedrängt wurden. Die 55 000
Zu=
ſchauer, unter denen ſich auch zahlreiche
Nürn=
berger befanden, ſahen dieſe „Senſation” mit
wachſendem Staunen, hatte man doch
all=
gemein — und nicht nur in Weſtdeutſchland —
mit einem klaren Erfolg der „Knappen”
ge=
rechnet. Der „Club” aber, dieſe wundervolle
deutſche Traditions=Mannſchaft, machte alle
Hoffnungen der Weſtdeutſchen durch eine
glän=
zende Leiſtung zunichte und entführte mit
einem klaren und verdienten 2:0 (0:0)=Sieg
den erſten deutſchen Pokalmeiſter=Titel nach
Süddeutſchland.
Das Spiel hatte wieder einmal ganz
Düſſel=
dorf in ſeinen Bann gezogen. Das Stadion
bot in ſeinem reichen Flaggenſchmuck und mit
ſeinen vollbeſetzten Rängen einen großartigen
Eindruck. Auf der Ehrentribüne erſchien kurz
vor dem Spiel der Reichsſportführer von
Tſchammer und Oſten, ferner waren anweſend
Oberpräſident der Rheinprovinz Terboven,
Bundesführer Linnemann, Dr. Diem und viele
andere Perſönlichkeiten des öffentlichen Lebens.
Die beiden Mannſchaften ſtellten ſich dem
ausgezeichneten Schiedsrichter Alfred Birlem=
Berlin in folgenden Aufſtellungen:
Schalke 04: Mellage; Bornemann,
Schweiß=
furth; Tibulſki, Nattkämper, Gelleſch;
Kal=
witzki, Szepan, Pörtgen, Kuzorra, Urban.
1. FC. Nürnberg: Köhl; Billmann,
Mun=
kert; Uebelein 1., Carolin, Oehm; Gußner,
Eiberger, Friedel, Schmitt, Spieß.
Die ſiegreichen Nürnberger
boten eine ausgezeichnete Leiſtung Ihre Stärke
waren neben einer vorbildlichen Technik die
konſequente Deckungsarbeit und ein
glänzen=
des Zuſammenſpiel des Sturmes. Am
Straf=
raum warteten jeweils fünf Abwehrſpieler auf
den drei Mann ſtarken Schalker Angriff, der
ſich hier natürlich totlaufen mußte und dadurch
bald völlig aus dem Konzept kam.
Anderer=
ſeits wurde der „Club” durch ſeine famoſen
Flügelſtürmer, noch mehr aber durch den
beſten Stürmer auf dem Platz, durch den
Halbrechten. Eiberger, immer äußerſt
gefähr=
lich. Köhl im Tor hate wiederholt Gelegenheit,
ſich auszuzeichnen, er rettete mehr als einmal
ungemein kritiſche Situationen. Billmann und
Munkert hielt die rechte Angriffsſeite der
Schalker vorzüglich in Schach. Die Läuferreihe
der Nürnberger hatte eine doppelte Aufgabe zu
löſen: Abwehr des Gegners und Aufbau der
eigenen, Angriffe. Uebelein 1., Carolin und
Oehm fanden ſich glänzend zurecht und
bil=
deten ſo vielleicht den erfolgreichſten
Mann=
ſchaftsteil des 1. FC. Nürnberg. Im Angriff
überragte der techniſch famoſe Eiberger, der
oft mit größter Leichtigkeit an zwei, drei
Geg=
nern vorbeiging. Friedel war ein beweglicher
Mittelſtürmer, Gußner und Spieß liefen und
flankten, daß es eine Freude war, und Schmitt
fügte ſich gut in dieſen Rahmen ein.
Die unkerlegenen „Knappen”
trafen diesmal auf einen Gegner, der ihre
Spielweiſe vollkommen durchſchaute und ſeine
Taktik danach einrichtete. Die Nürnberger
ver=
ſtärkten die Verteidigung, wenn die Schalker
angriffen, benützten aber im Sturm die eigene
Waffe der „Knappen” nämlich das ſo oft
ge=
rühmte Kombinationsſpiel der Weſtdeutſchen.
So kam es, daß Schalke 04 trotz des „
inter=
nationalen” Innentrios Szepan=Pörtgen=
Kuzorra nicht einmal zum Ehrentreffer ge=
Der neue deutſche Fußball=Pokal.
Der Pokal ſtammt aus der Werkſtatt von H. J.
Wilm in Berlin.
(Schirner=M.)
langte. Szepan merkte man wohl noch das
Englandſpiel an, dies allein kann aber die
große Enttäuſchung, die der Schalker Angriff
allen ſeinen Anhängern bereitete, nicht
ent=
ſchuldigen. Kalwitzki war vor der Pauſe
ſchwach und nachher nicht viel beſſer, Pörtgen
zeigte faſt nichts und Kuzorra erreichte lange
nicht die in den letzten Spielen gezeigte Form.
Urban wurde zu wenig beſchäftigt. In der
Läuferreihe löſte Nattkämper ſeine Aufgabe als
dritter Verteidiger gut. Er ließ Friedel nie
aus den Augen. Tibulſki auf der Rechten
ar=
beitete zuverläſſig, Gelleſch zeigte Schwächen im
Zuſpiel. In der Verteidigung war
Borne=
mann beſſer als Schweißfurth, der ziemlich
leichtſinnig ſpielte. Mellage im Tor war ſicher.
Skizzen zum Spielverlauſ.
Schalke begann mit dem Wind im Rücken
und legte einige gute Angriffszüge an. Köhl
bekam gleich Arbeit, es dauerte aber nicht
lange, dann wurde es auch vor dem Tor der
Weſtfalen gefährlich. Mellage konnte einen
Drehſchuß Gußners gerade noch abſchlagen.
Das Spiel entwickelte ſich nur langſam, da der
glatte Boden allen Spielern große
Schwierig=
keiten bereitete. Bis zur Mitte der erſten
Halb=
zeit ſah man ziemlich verteiltes Feldſpiel mit
Chancen für beide Parteien. Dann ſchob ſich
Nürnberg langſam aber ſicher in den
Vorder=
grund. In der 31. Min. erreichte der Club
ſeine erſte Ecke, die jedoch nichts einbrachte.
Kurz darauf ließen Friedel und Gußner große
Chancen aus. Schalke ſpielte ziemlich nervös,
da alle Kombinationen von der ſehr ſicheren
Nürnberger Läuferreihe und Verteidigung
reſt=
los zerſtört werden konnten. Eine Minute vor
der Pauſe hatte Urban eine gute
Torgelegen=
heit, der Schalker kam aber etwas zu ſpät.
Nach nur zwei Minuten Pauſe ging der
Kampf weiter. Es zeigte ſich nun immer
deut=
licher, daß Nürnberg die beſſere Mannſchaft
war. Bereits in der 2. Min. mußte ſich
Schal=
kes Tormann zum erſten Male geſchlagen
be=
kennen. Ein Schuß von rechts rutſchte Mellage
aus der Hand, es gab ein Gedränge, aus dem
Eiberger den Ball ins Schalker Tor ſchoß.
Damit war Schalke ſchon ſo gut wie geſchlagen,
da die Mannſchaft nunmehr gegen die faſt in
Ueberform ſpielenden Nürnberger nichts mehr
erreichen konnte. Zunächſt verſuchte Szepan
alles. Er tauchte überall auf, mußte aber bald
das Nutzloſe ſeiner Bemühungen einſehen.
Schalke drängte zwar ab und zu noch ſtark,
drallte aber immer wieder an der eiſernen
Nürnberger Abwehr ab. Schalkes Spiel wurde
nun noch zerfahrener. Das Zuſpiel klappte
überhaupt nicht mehr und auch im Kampf von
Mann zu Mann blieben meiſt die Nürnberger
Sieger. Einige Ecken brachten beide Parteien
nichts ein. Das Spiel näherte ſich ſchon ſeinem
Ende, da ſetzten die Nürnberger noch zu einem
Generalangriff ein Der Erfolg ließ nicht auf
ſich warten, denn 5 Min. vor Schluß konnte
Friedel zum 2:0 einſchießen. Gußner flankte,
Mellage konnte den Ball wohl ſtoppen, aber
nicht feſthalten. Friedel ſtand bereit und ſchoß
über Schalkes Hüter hinweg ein. Die reſtlichen
der kleinen Spork=Preisfrage.
Die Teilnehmer an der kleinen Sport=
Preis=
frage „Wie ſpielen ſie am Sonntag?” hatten
in der überwiegenden Mehrzahl auf Schalke als
Pokal=Sieger getipt und ſelten mit einem
Er=
folg von Bobenheim gerechnet.
Sieger der Preisfrage, 5.— RM. bar, wurde
Fritz Rock, Darmſtadt, Holzſtraße 24, mit
9 richtigen Ergebniſſen (er hatte auch auf die
„Cluberer” geſetzt).
Unter den elf 8=Punktgleichen nächſtbeſten
Einſendern ergab das Los:
2. Preis: zweimonatiger Freibezug des „D.T.‟:
Gretel Schneller, Darmſtadt,
Arheilger=
ſtraße 39:
3. Preis: einmonatiger Freibezug des „D.T.”:
Hermann Vogelmann, Darmſtadt,
Holz=
ſtraße 17,
vor Heinz Bauer, Darmſtadt, Wienerſtraße;
Harry Dewitt, Darmſtadt, Landgraf=Georg=
Straße; Hermann Fiſchbach, Eberſtadt, Am
Lämmchesberg; Ludwig Göriſch, Griesheim,
Adolf=Hitler=Straße; Willi Hauf,
Eſcholl=
brücken; Gg. Keil, Darmſtadt. Jahnſtraße;
Ernſt Koch II., Eich; Anna Krimm,
Darm=
ſtadt, Kahlertſtraße; Paul Schomburg,
Darmſtadt, Ludwigshöhſtraße.
54 Sportfreunde und =freundinnen hatten je
7 richtige Spielausgänge vorhergeſagt.
Die nächſte kleine Preisfrage; kommenden
Donnerstag.
Minuten brachten noch eine Chance für Schalke,
doch war Köhl auf der Hut.
Nach dem Schlußpfiff wurden die
Nürn=
berger jubelnd gefeiert. Die beiden
Mann=
ſchaften nahmen in der Mitte des Platzes
Auf=
ſtellung, um die Auszeichnung durch den
Reichs=
ſportführer entgegenzunehmen. Von Tſchammer
und Oſten ſprach einige Glückwunſchworte zu
den ſtrahlenden Nürnberger Spielern, vergaß
aber auch nicht die unterlegene
Meiſtermann=
ſchaft. Er überreichte dem „Club” einen großen
Lorbeerkranz und den ſchönen Silberpokal.
Fußball=Ergebniſſe.
Gruppe Nordmain: Reichsbahn=Rot=Weiß
Frank=
furt — Sportfreunde Frankfurt 2:0; SpVgg.
03 Fechenheim — Alemannia Nied 2:1; Sp.=
Vgg. 02 Griesheim — FSV. 1910 Bergen 2:5;
Poſt=Merkur Frankfurt — VfL. Germania
Frankfurt 0:0; FC. 02 Wacker Rödelheim —
VfL. 03 Neu=Iſenburg 0:0: SpV. 07
Hed=
dernheim — Viktoria 1912 Eckenheim 0:2.
Gruppe Südmain: Teutonia Hauſen — FSV. 06
Heuſenſtamm 1:0; FV. 06 Sprendlingen —
Germania Schwanheim 3:2; Germania
Bie=
ber — Kickers=Viktoria Mühlheim 2:1: SpV.
02 Offenbach — 1. FC. 03 Langen 3:1;
Ale=
mannia Klein=Auheim — Blau=Weiß Bürgel
1:2: SC. 06 Dietzenbach — SpV. 1911 Neu=
Iſenburg 2:1.
Gruppe Rheinheſſen: SpV. 09 Flörsheim —
SpV. Wiesbaden 1:1: SpV. 1912 Koſtheim
— FV. 02 Biebrich 2:1; Germania Okriftel
— Haſſia Bingen 3:1; 1. FSV. 05 Mainz —
SpV. 09 Mörfelden 3:0; Tura 1886=06 Kaſtel
— SpVgg. 1910 Weiſenau 3:1; Viktoria
Walldorf — FVga. 03 Mombach 4:1.
Im Mittelpunkt des Fußballſonntags ſtand
das im Düſſeldorfer Rheinſtadion vor über
50 000 Zuſchauern ausgetragene erſte Endſpiel um
den neu geſchaffenen Vereinspokal des
DFB. Dabei gelang es dem 1. FC. Nürnberg,
die deutſche Meiſterelf der „Knappen” mit 2:0
(0:0) zu ſchlagen und damit Revanche für die
ſeinerzeitige Niederlage im Endſpiel zur
Deut=
ſchen Meiſterſchaft 1934 zu nehmen. Die beiden
Tore ſchoſſen Eiberger und Friedel.
In den Meiſterſchaftsſpielen der
Gaue gab es überall ſpannende und
intereſ=
ſante Kämpfe. Im Gau Südweſt verteidigte
Boruſſia Neunkirchen ihre führende Stellung
durch ein 0:0 auf eigenem Platze gegen Eintracht
Frankfurt. Der in Frankfurt über Union
Nie=
derrad mit 2:0 (1:0) ſiegreiche Tabellenzweite
FK. Pirmaſens konnte ſeinen Abſtand zur
Spitze dadurch verringern. Den dritten Platz
verteidigte der FSV. Frankfurt mit 3:0 (2:0)
gegen Opel Rüſſelsheim, mit dem gleichen
Er=
gebnis gegen den ohne Conen antretenden FV.
Saarbrücken wurde Wormatia Worms mit
Ein=
tracht Frankfurt an vierter Stelle punktgleich.
Der Gaumeiſter Phönix Ludwigshafen verlor
ſein viertes und letztes Spiel kampflos und wird
ab nächſten Sonntag wieder mittun.
In Baden behauptete der 1. FC.
Pforz=
heim durch einen Sieg mit 3:1 (2:0) in
Karls=
ruhe über Phönix Karlsruhe mit 14:4 Punkten
den erſten Platz. Am beſten ſteht aber der mit
ſeinen Spielen weit im Rückſtand befindliche
SV. Waldhof nach einem nicht ganz erwarteten
5:2 (3:1)=Sieg in Freiburg mit 8:2 Punkten.
Der Gaumeiſter VfR. Mannheim fiel durch eine
3:0=Niederlage in Brötzingen auf den dritten
Platz zurück. Neckarau verbeſſerte ſich durch einen
3:0=Sieg über Mühlburg.
In Württemberg beſtand der führende
Stuttgarter Sport=Club auch die
Auseinander=
ſetzung mit dem Gaumeiſter VfB. Stuttgart
er=
folgreich. Der SSC. gewann am Cannſtatter
Waſen 3:2 (2:1) und führt mit 14:6 Punkten
weiter. Um einen Punkt ſtehen die Stuttgarter
Kickers nach einem 3:0 gegen Eßlingen mit 13:5
Punkten. Die ſpielfreien Stuttgarter
Sport=
freunde behaupteten durch die Niederlage des
VfB. den dritten Platz. Im Ulmer „Derby”
ſiegte der SSV. mit 5:1 (3:0) über „94‟,
wo=
durch VfB. Stuttgart, Zuffenhauſen, Cannſtatt
und Ulm 94 an vierter Stelle punktgleich
wurden.
In Bayern ſteht nach wie vor der „Club”
mit 13:1 Punkten am beſten und nach dem
gro=
ßen Sieg in Düſſeldorf wird man in den
Nürn=
bergern den neuen Gaumeiſter ſehen dürfen.
Tabellenerſter iſt zurzeit mit 14:4 Punkten die
Spielvgg. Fürth zuſammen mit den Münchener
„Bayern‟ Die Fürther ſpielten gegen Wacker
München 1:1 (1:1), Bayern München ſchlug den
ASV. Nürnberg 5:2 (2:2). 1860 München
be=
ſiegte den FC. München 4:3 und tauſchte damit
mit dem Unterlegenen den letzten Platz.
In Nordheſſen waren Heſſen Hersfeld
und Germania Fulda, die beiden führenden
Mannſchaften, ſpielfrei. Gaumeiſter Hanau 93
ſiegte in Friedberg beim VfB. mit 2:0 (2:0),
Altmeiſter Boruſſia Fulda gewann über den
Neuling Nauheim 8:0 (1:0). Der Kaſſeler
Lokal=
kampf Spielverein — „03” endete 1:1. Es führt
weiter Hersfeld mit 15:3 Punkten vor
Ger=
mania Fulda und Hanau 93 mit je 13:5 und
Bo=
ruſſia Fulda mit 13:7 Punkten.
Am Mittelrhein wurde der Mülheimer
SV. alleiniger Tabellenführer durch einen 3:0=
Sieg über den Bonner FV., der zuſammen mit
Tura Bonn mit Mülheim den erſten Platz
ge=
teilt hatte. Tura Bonn erreichte in Neuendorf
nur ein 1:1, ſo daß Mülheim vor Bonner FV.
und Tura führt.
Meiſterſchafts-Zußball
im Reich.
Polizei Chemnik und Boruſſia Harburg
geſtoppk.
Im Reich gab es am Sonntag bei den
Mei=
ſterſchaftsſpielen wieder einige ganz nette
über=
raſchungen. In erſter Linie iſt die 2:0=
Nieder=
lage der Chemnitzer Poliziſten im Gau
Sach=
ſen zu erwähnen, die ſie nach einer Serie von
Siegen durch den VfB. Leipzig erlitten. Die
Tabellenführung blieb den Poliziſten jedoch
er=
halten, da ſonſt nur noch ein Spiel ſtattfand,
bei dem Wacker Leipzig gegen die Dresdener
Sportfreunde 01 einen 3:1=Sieg errang. Wacker
Leipzig ſchaffte ſich dadurch vorerſt ziemlich aus
der Abſtiegszone.
Die zweite große Ueberraſchung war im Gau
Niederſachſen fällig. Hier büßte der
Ta=
bellenführer Boruſſia Harburg beim VfB. Peine
mit 1:0 beide Punkte ein. Dadurch ſind die
Mei=
ſterſchaftsausſichten von Werder Bremen,
Ein=
tracht Braunſchweig und Hannover 96 gewaltig
geſtiegen. Hannover 96 konnte Arminia
Han=
nover knapp mit 2:1 ſchlagen. Unerwartet kam
auch der 1:0=Sieg des VfB. Komet Bremen über
Algermiſſen 1911. Der Neuling Raſenſport
Har=
burg ſchlug Hildesheim 06 mit 3:2 und verwies
damit die Hildesheimer auf den vorletzten Platz
der Tabelle.
Im Gau Pommern blieb der Erſte der
Abteilung Oſt Viktoria Stolp mit einem 2:1=
Sieg über den Lokalgegner Germania auch
wei=
terhin ohne Verluſtpunkt. In der Abteilung
Weſt ſtehen Greifswalder SC. und der Meiſter
Stettiner SC. weiter punktgleich an der
Tabel=
lenſpitze. Die Greifswalder gaben dem VfL.
Stettin mit 2:0 das Nachſehen, während die
Meiſtermannſchaft den VfB. Stettin mit 3:2
abfertigte.
Im Gau Brandenburg wird die Lage
für Tennis=Boruſſia immer brenzliger. Die
„Veilchen” verloren diesmal auf eigenem Platz
gegen Minerva mit 2:3, während der Neuling
Nowawes gegen den Tabellenführer Viktoria
dank der ausgezeichneten Leiſtungen des jungen
Torwartes Thiele 3:3 ſpielen konnte. Tennis
hat jetzt auf dem vorletzten Platz zwei Punkte
Rückſtand auf Nowawes. Hertha=BSC. mußte
ſich anſtrengen, um gegen den BSV. 92 mit 2:1
zu beiden Punkten zu kommen. Die Ausſichten
des Meiſters auf den Titel ſind aber durch den
Punktverluſt Viktorias wieder ſehr gut
gewor=
den. Wacker 04 beſtätigte ſeine gute Form durch
einen 3:1=Sieg über den VfB. Pankow. Der
Tabellenletzte Spandau mußte auch diesmal
wie=
der beide Punkte abgeben. Blau=Weiß ſiegte in
Spandau mit 1:0.
In Schleſien erlitt Beuthen 09 auf
eige=
nem Platz durch Breslau 06 eine überraſchende
0:1=Schlappe und verhalf dadurch dem Meiſter
Vorwärts=Raſenſport Gleiwitz, der diesmal
ſpielfrei war, zur alleinigen Favoriten=Stellung.
Im Lokalſpiel zwiſchen Vorwärts und VfB.
Breslau ſiegten die Vorwärts=Leute mit 4:3.
Im Gau Mitte konnten von den vier
an=
geſetzten Treffen nur zwei durchgeführt werden.
Deſſau 05 fällt immer mehr ab. Diesmal
ver=
lor der Neuling gegen die Sportfreunde Halle
mit 3:1, hält aber mit 13:9 Punkten vorläufig
immer noch die erſte Tabellenſtelle, Kricket=
Viktoria Magdeburg beſiegte Wacker. Halle
knapp, aber verdient mit 2:1 Toren.
Im Gau Nordmark hatte der Meiſter
Eimsbüttel nicht viel Mühe, um den
Militär=
ſportverein Hanſa Hamburg mit 4:1 geſchlagen
nach Hauſe zu ſchicken. Die Eimsbütteler kamen
auch wieder zur Tabellenführung, da Altona 93
auf eigenem Gelände von Viktoria Hamburg mit
2:1 geſchlagen wurde. Holſtein Kiel überfuhr
den Neuling Polizei Lübeck mit 5:0, dagegen
konnte Phönix Lübeck Union Altona mit 4:0
klar abhängen.
Im Gau Weſtfalen ſiegte Hüſten 09
er=
wartungsgemäß über TuS. Bochum mit 6:2,
während Weſtfalia Herne gegen die SpVgg.
Herten mit 4:2 erfolgreich blieb.
Am Niederrhein ſchlug der Meiſter VfL.
Benrath Schwarz=Weiß Eſſen ſicher mit 2:0,
Rot=Weiß Oberhauſen nahm Turu Düſſeldorf
mit 2:0 die Punkte ab. Preußen Krefeld ſchaffte
ſich mit 3:0 gegen Boruſſia Gladbach vom
Ta=
bellenende weg, das jetzt Schwarz=Weiß Eſſen
„ziert”.
IN
In Neunkirchen kein Trefſer.
Boruſſia Neunkirchen—Eintracht Frankfurt 0:0.
4000 Zuſchauer hatten ſich zu dieſem Treffen
in Neunkirchen eingefunden. Sie erlebten ein
recht ſpannendes Spiel, das lediglich durch die
Glätte des Bodens beeinträchtigt wurde. So
gab es vielſach vor den Toren durch die Tücke
des Platzes zahlreiche ausgelaſſene
Gelegenhei=
ten. Eintracht kam ohne Tiefel, für den Rudi
Gramlich verteidigte. Möbs war rechter
Läu=
fer, Trumpfer halbrechts und Diefenbach ſtürmte
am rechten Flügel. Das Spiel der Frankfurter
war überlegen, das Zuſammenſpiel zwiſchen
Angriff und Deckung war gut, wenn auch die
Läuferreihe in der Abwehr nicht ganz
über=
zeugte. Im Sturm wurde viel verſiebt; der
beſte Mann war hier Schmidt, der auch viel
ſchoß, teilweiſe aber arges Pech hatte. Der
Ge=
ſamteindruck der Frankfurter war recht gut, vor
allen Dingen war die Elf techniſch beſſer als
der Gegner. Hervorzuheben ſind noch Tormann
Schmidt und Gramlich, der auf dem
ungewohn=
ten Poſten ſehr gut war. Im Angriff gefiel
noch Trumpler, der ſich mit dem Boden am
beſten abfand. Boruſſia hatte Kurt Welſch als
Mittelläufer ſtehen. Die Elf war von großem
Siegeswillen beſeelt. Ihre Spieler waren aber
noch mehr durch den ſchlechten Boden behindert
als die Frankfurter. Hintermannſchaft und die
Läuferreihe waren gut, der Sturm mit
Aus=
nahme des Mittelſtürmers Petry ſchwach.
Bo=
ruſſia hatte in der 14. Minute eine große
Ge=
legenheit, als Konrad einen Ball verfehlte,
Jung ſchoß aber neben das Tor. Nach der Pauſe
erzielte Schmidt unter Zuhilfenahme der Hand
ein Tor für Eintracht; auf Befragen durch den
Schiedsrichter gab er dies zu. Im allgemeinen
war der Kampf vor der Pauſe ausgeglichen,
nach Halbzeit hatte Eintracht mehr vom Spiel.
— Freytag=Mainz war als Spielleiter nicht
ſchlecht, machte aber in Abſeitsfragen einige
Fehler.
Union Niederrad — FK. Pirmaſens 0:2 (0:1).
Etwa 1000 Zuſchauer konnten ſich in
Nieder=
rad davon überzeugen, daß der FK. Pirmaſens
ſeinen augenblicklichen Tabellenplatz vollkommen
zu Recht innehat und daß mit den Pfälzern
noch ſehr zu rechnen ſein wird. Die ganze Elf
ſpielte wie aus einem Guß; es gab keinen
ſchwachen Punkt. Das Glanzſtück der Elf war
der Sturm, in dem Linksaußen Maier,
Mittel=
ſtürmer Lutz und Rechtsaußen Brill beſonders
gefielen. Bei Niederrad war Kirſch der Beſte,
Leichter wurde verletzt und ging nach Halbzeit
auf Linksaußen. Die Niederräder hatten einen
recht guten Tag, ihr Sturm hatte auch
zahl=
reiche Gelegenheiten, die aber nicht ausgenützt
wurden. Trotzdem geht der 2:0=Sieg der
Pfäl=
zer in Ordnung. Der erſte Treffer fiel in der
21. Minute bei einem Mißverſtändnis der
Hin=
termannſchaft durch Brill; den zweiten erzielte
Lutz aus der Abſeitsſtellung nach der Pauſe.
Beſt=Höchſt leitete das Treffen gut.
Einen tragiſchen Zwiſchenfall gab
es durch das plötzliche Ableben des Union=
Ver=
einsführers Gewerbeſchuldirektor Bode, der
vor dem Spiel bei einer Anſprache, in der er
des ſeinerzeit verſtorbenen Unionſpielers Bonfig
gedachte, ſich ſo erregte, daß er einen
Schlag=
anfall erlitt und ſtarb.
Bornheim behaupket ſich.
FSV. Frankfurt — Opel Rüſſelsheim 3:0 (2:0).
Die Bornheimer landeten gegen den Neuling
einen auf Grund ihres ausgezeichneten Spieles
in der erſten Halbzeit verdienten Sieg. Nach
der Pauſe wurden die Gäſte allerdings ſehr
ſtark, und nur mit zahlenmäßig ſtarker
Vertei=
digung konnte FSV. das „zu Null halten. Einer
der beſten Leute der Bornheimer war Emmerich,
der als Mittelſtürmer eine ſo gute Leiſtung
vollbrachte, daß man das Fehlen des geſperrten
Schuchardt vergaß. Außer Emmerich arbeitete
noch Kerſten im Tore gut. Bei Rüſſelsheim
kamen als neue Leute Linn (früher Wiesbaden)
und Stenglein (früher Mainz). Eine
Umſtel=
lung nach der Pauſe, wobei Linn in die
Läufer=
reihe ging, bewährte ſich. Ganz groß ſpielte
nach dem Wechſel Schucker; nächſt ihm iſt noch
Buttironi zu erwähnen. Den erſten Treffer
ſchoß Emmerich in der 12. Minute im Fallen,
den zweiten drückte er in der 30. Minute ein,
obwohl er von Rüſſelsheims Tormann ſo ſtark
angeſchoſſen worden war, daß er nach dem
Tor=
ſchuß vorübergehend ausſcheiden mußte. Das
dritte Tor fiel eine halbe Stunde nach
Wieder=
beginn in einer ſtarken Drangperiode
Rüſſels=
heims durch Haderer. Rüſſelsheim reklamierte
abſeits, Schiedsrichter Fink=Seckbach erkannte
aber nach Befragen des Linienrichters den
Treffer an. Mit 3500 Zuſauern hatte das Spiel
einen annehmbaren Beſuch gefunden.
Auch in Worms 3:0.
Wormatia Worms — FV. Saarbrücken 3:0 (2:0).
In einem von 1500 Zuſchauern beſuchten von
Weingärtner=Offenbach gut geleiteten Treffen,
das leiſtungsmäßig nicht auf hoher Stufe ſtand,
kamen die Wormſer zu einem klaren Sieg.
Saar=
brücken kam ohne Conen, was ſich im Angriff
ſtark bemerkbar machte, ſo daß die
Hintermann=
ſchaft der Wormſer nicht vor ſchwere Aufgaben
geſtellt wurde. Dagegen ſchlug ſich die
Saar=
brücker Abwehr trotz der drei Tore ſehr gut. Die
Wormſer hatten Winkler nicht gerade gut erſetzt,
doch genügte die Stürmerleiſtung für den Sieg.
In der fünften Minute ſchoß Eckert den erſten
Treffer, ein weiterer wurde wegen Abſeits nicht
gegeben. In der 13. Minute erhöhte Kiefer, der
einen an Zimmermann verſchuldeten Elfmeter
verwandelte auf 2:0. Kurz vor Halbzeit gab es
noch einen Elfmeter für Worms, als Seiler
Handſpiel machte. Den Elfer ſchoß Eckert an die
Latte. Kurz nach der Pauſe fiel der dritte und
letzte Treffer durch einen Nachſchuß von Fath.
Gau Südweſt.
Boruſſia Neunkirchen 10 17:12 14:6 FK. Pirmaſens 18:13 13:5 FSV. Frankfurt 20:13 12:8 Wormatia Worms 20:10 10:6 Eintracht Frankfurt 11:12 10:6 Union Niederrad 11:15 9:7 Kickers Offenbach 11:17 6:12 Phönix Ludwigshafen 10:12 6:14 Opel Rüſſelsheim 9 14:20 5:13 FV. Saarbrücken 13:21 5:13Fußball=Talenke werden geſucht!
Nachwuchs=Spiele im Gau Südweſt.
Am 1. Januar 1936 (Neujahrstag)
ſol=
len im Gaugebiet eine Anzahl Spiele
ausgetra=
gen werden, die der Nachprüfung des Nachwuch=
ſes dienen. Es ſollen dabei in erſter
Lini=
ler aufgeſtellt werden, die für beſonder
gaben in Frage kommen. Die im
Vorjah=
geſtellten Kreis=Jungmannſchaften dien=
Grundlage. Die Mannſchaften ſind vru
Kreisführern im Einvernehmen mit dem
ſportwart aufzuſtellen.
Vorerſt ſind u. a. folgende Spiele feßf
die von den Kreiſen im gegenſeitigen Ein
men näher feſtzulegen ſind:
Offenbach a. M. (Kickers=Sportplatz); Frat
Offenbach — Stadtelf Kaſſel;
eine weitere Mannſchaft wird ein Spiel
biet des Gaues Nordheſſen austragen.
Egelsbach: Stadt=Elf Worms — Starn
(Kreis=Elf).
Babenhauſen: Nördl. Odenwald — Z
Aſchaffenburg.
Lampertheim: Südheſſen — Oſtpfalz.
Die Spiele werden aus werbetect,
Gründen zum größten Teil auf kleinen
ausgetragen.
Der Gaufachwart erbittet von allen
einen Bericht, der ſich über die Befähigr
einzelnen Spieler ausſpricht. Gauſpielen
ſolche, die bereits in der Gaumannſchaft
wirkt haben, dürfen nur nach vorheriger An
geſtellt werden. Es werden neue Talente
Südheſſen=Spitze unveränder
Egelsbach — Dieburg 3:1
Ol. Lorſch — Landespolizei Darmſtadt 1:4
Bobenheim — Bürſtadt 1:0 (0:0)
SV. 98 Darmſtadt—Ol. Lampertheim 1:0 (0:0)
Münſter — Jahn Worms 1:3.
In der Bezirksklaſſe Südheſſen hat ſich in der
Führung nichts geändert. Kopf an Kopf liegen
Egelsbach und die Darmſtädter Landespoliziſten
im Rennen. Der Tabellenführer landete über
Haſſia Dieburg einen 3:1=Sieg, und die
Darm=
ſtädter Grünen behielten in Lorſch 1:4 die
Ober=
hand.
Den dritten Platz hielten die Wormſer
Schwarz=Weißen, da ſie ſich in Münſter 1:3=Sieg
und beide Punkte holten.
Auf den 4. Platz rückt SV. 98 Darmſtadt, dem
es gelang, einen knappen 1:0=Sieg über die
Lampertheimer Olympen zu erringen.
Etwas überraſchend kommt der Bobenheimer
Sieg über die Bürſtädter Raſenſpieler. Aber
mit dem ehemaligen Wormaten Schei
der Neuling einen wertvollen Zuwachs en
Auf den übrigen Plätzen der Tabelle
nichts geändert.
Die Tabelle nach dem 8. Dezembei/
Polizei Darmſtadt 9 7 2 0 36:9
Egelsbach
11 9 1 1 38:13
Jahn. Worms
SV. 98 Darmſtadt 11 5 2 4 27:17 drer für die
Bürſtadt
Münſter
Lampertheim
Lorſch
Pfiffligheim
Bobenheim
Pfungſtadt
Dieburg
Am kommenden Sonntag ſpielen: Alt Egelsbache
Darmſt.—Bürſtadt. Egelsbach—Münſter, ug am Fu
Worms — SV. 98 Darmſtadt, Pfifflisw holler al
Dieburg, Bobenheim-Lorſch.
Bwertbaren
11 5 4 2 25:18 Muuten nach
9 5 1 3 14:15 Uor ds 2
12 3 5 4 25:22 F nohl den B
12 4 2 6 16:26 w nicht, dad
10 3 3 4 23:22 ſſite dus Lede
3 3 5 17:30 Fſegten Bedk
11 3 2 6 13:25 Treffer.
11 2 2 7 17:35 Mwurden vo
12 1 3 8 15:33 W echtzeitig
ſechſel du
Der Sieg war nie gefährdet
Pol. Darmſtadk 1:4 (0:3).
Es beſteht nach dieſem, von der Polizei
teil=
weiſe wunderbar vorgeführten Spiel wohl kein
Zweifel mehr, daß heute mit dieſen
Darmſtäd=
tern eine der allererſten Mannſchaften unſeres
Bezirkes in Lorſch gaſtierte. Das Spiel endete
genau wie ſeinerzeit in Lampertheim, aber
die=
ſes Reſultat iſt gar kein Maßſtab für dieſe beiden
Spiele. Wer die Darmſtädter Grünen im Kampf
ſah, wird doch wohl zugeben, daß Lorſch niemals
gewinnen konnte . . ., ſo techniſch einwandfrei
und gut ſpielten die Landespoliziſten.
Die 700 Zuſchauer waren denn auch
zweifel=
los von dieſer vollſtändig ausgeglichenen
Mann=
ſchaft ſehr zufrieden. Lorſch ſpielte, ſo gut es
ging, teilweiſe mit dem Mut der Verzweiflung,
und wenn ſtatt acht nur vier Tore fielen, dann
kam dies daher, daß es ſich die Darmſtädter
leiſten konnten, vor dem Publikum durch
wun=
derbare Kombination (die vielleicht manchmal
etwas leicht war) zu brillieren.
Leider war der Schiedsrichter Hermann=
Ludwigshafen vor der Pauſe nicht der
Mann, der überlegen dem Spiele vorſtand. Nach
der Pauſe war er allerdings bedeutend beſſer
und brachte jene Leiſtung auf, die einen
Spiel=
leiter zum guten Schiedsrichter ſtempelt.
Die erſten zehn Minuten dienten den
Darm=
ſtädtern zur Sondierung der Lage, Lorſch glaubte
ſchon an jenes Glück, die „Grünen” in ſchlechter
Form anzutreffen, aber da legte dieſer heute
ganz blendend aufgelegte Mittelſtürmer Keck
mehrmals gewaltig los und da auch Göbel ſehr
gut in Form war, klappte es bald zum erſten
Tor. In der 13. Minute lief eine feine
Zu=
ſammenarbeit zwiſchen Göbel und Keck ſchön
zuſammen und ehe Lorſchs Hintermannſchaft zum
Eingreifen kam, klingelte der Draht hinter dem
Lorſcher Tormann zum erſten Mal. Bereits zwei
Minuten ſpäter köpfte Keck wundervoll zum
zweiten Tor ein. Schon jetzt war dieſes Reſultat
glatt dazu angetan, für einen Sieg zu
garantie=
ren. Feldſpiel und manche ſchöne Leiſtung hielt
die Zuſchauer beim weiteren Geſchehen auf dem
Spielfeld munter, und weil es in der 40. Min.
gerade ſo ſchön klappte, beſorgte Keck au
dritte Tor.
Nach der Pauſe kam Lorſch mit
ausge=
tem Mittelläufer, und zwar ſpielte der
läufer Matern jetzt in der Mitte, r
Angert außen ſpielte. Dies war unbedi=
Plus für Lorſch. Die Landespoliziſten haugill
ihrem linken Flügel getauſcht, weil An
ger eigentlich der ſchwächſte Mann des 2n
war. Es ſteht außer Zweifel, daß die A
nach dem Wechſel mehr vom Spiel hatteiPi
die Darmſtädter mit ihrer ſehr guten Takik
men ihnen trotz gutem Spiel die beſtem A ien der
cen. Im übrigen wurde im Darmſtädter 9
teilweiſe zuviel geſammelt, denn die ſpi d
Ueberlegenheit ließ tatſächlich zuviel z
dererſeits wurde mit den von Kaufr
Dumont, Kaſpar in den Sturm gegl eme
Bällen wirklich zu wenig gemacht, oh /0
dadurch die Hintermannſchaft irgendwini, der nu
laſtet wurde oder in Bedrängnis wehrem//s man
In der 15. Minute gab es wieder einnn l0g. Be
von Kaufmann vorbildlich durchg
Steilvorlage an Göbel, der raſte di ſſſt n
entlang, täuſchte und blitzſchnell ſaufiMain
Schuß zum vierten Tor in die Maſchei/cher
queckſilbrige Pfeiffer drängte bei NAit
guten Spielart natürlich darauf, auch eni,
zu ſchießen und nur ihm kann man eigltt
nachrühmen, daß er ſein Temperament. ungen gefalle
während die underen ſich zuviel in TärW
Die
einließen.
Fünfzehn Minuten vor Schluß gela.ge hüſte faſt
Lorſchern jener Ehrentreffer durch Gä atWlenwingt de
der ihnen wirklich gebührte, weil ebem 20 de Führ.
einzige Tor gegen eine glatt überlegene Weind hat ban
ſchaft erfochten wurde.
Wgeſtümen
Die Mannſchaften ſtanden:
Balſer, Muth; Kaufmann. Dumont, lem gel
Pfeiffer, Arheilger, Keck, Harter, Göbel. Am
Oly. Lorſch: K. Lorbacher; 2iF Friolg.
Schmitt; Rotenheber, Angert 1., O
Wachtel, Herth 1., Gärtner, Angert 2., O
Es wäre verfehlt, wenn man aus der
ſchaft der Darmſtädter auch nur einen Ma
vorheben wollte. Einzig Arheilger war
ſchwächer, aber die übrigen führten die 2
meiſtens wie ſie wollten, am C
band und dieſe Lorſcher Mannſchaft
gewiß nicht ſchlecht!!
Knapper 98er Sieg
SV. 98 Darmſtadt-Olympia
über Lamperthei
mperkheim 1:0 (0:0).
Nichk gerade ſehr ſchön
verlief dieſes Treffen, denn durch den Schnee
war das Spielfeld reichlich glatt und die
Bo=
denverhältniſſe machten den Mannſchaften
reich=
lich zu ſchaffen, verhinderte ſie wohl in erſter
Linie, an ihre gewohnten Leiſtungen
anzu=
knüpfen. Dazu kam aber auch, daß infolge der
ungenügenden Leitung durch SR. Mottes=
Offen=
bach auch einige beſſer unterbliebene Szenen
vorüberrollten, die denn, reichlich ſpät,
ſchließ=
lich auch den Feldverweis des Lampertheimers
Weyand zur Folge hatten. Sei gleich noch
an=
geführt, daß der SR. bei allem guten Willen
doch dem Treffen nicht gewachſen war,
nament=
lich ſeine Abſeitsentſcheidungen brachten die
Blauen um manches Tor.
S V. 98 ſchickte ſeine komplette Mar
ins Feld, während Lampertheim
ſeine beſte Vertretung ſtellen konnte.
Vom Anſtoß ab nahmen die Lilien=Tr!
das Heft in die Hand und gaben es —
rend 70 Minuten auch nicht mehr h
In dieſer Zeit rollten die Geſchehniſſe fa
ſchließlich in der Hälfte des Gegners ab.
pertheim ſetzte ſich mit allen Mitteln zur
und verhinderte ſo zunächſt jeden Treile
wohl der Darmſtädter Sturm recht gu
legenheiten dazu herausarbeitete. Mil
und begünſtigt durch manche Fehlentſche
des SR. hielten die Gäſte bis zum
wechſel ihren Laden ſauber.
Nach der Pauſe ſetzten die Gäſte ihr
W=
fort und ließen kein flüſſiges Spiel
zu=
wollte offenbar die unvermeidliche Nie
ſo dünn als möglich halten und das iſt
letzten Endes auch geglückt. Denn SV. i00
zu einem Tor, das aus einem unh0
Kopfball Mahrs reſultierte.
9. Dezember 1935
Kritiſch geſehen
„ Niveau dieſes Treffens an die letzt=
Föllenfalltor gezeigten Spiele nte her=
Blatzelf gab ſich zwar redliche Mühe,
auch recht gute Kombinationszüge,
rbar wollte man ſeine Knochen an
ſhallten Lampertheimer Deckung nicht
ſagen. Von einer Einzelkritik kann
geſichts dieſer anormalen Umſtände
ſehen.
oden Gäſten ſtach der Torhüter durch
eeichnetes Können hervor. Neben ihm
wein Verteidiger Beyer genannt, deſſen
rdeit wohltuend von dem „Spiel”
man=
der Kameraden abſtach. Daß einige
wermer nach dem Spiel aus der Rolle
od ihre Niederlage nicht anerkennen,
hüngriffen auf Zuſchauer und
Ordnungs=
revanchieren wollten, hätten ſie beſſer
ſtlieſem Sieg iſt SV. 98 nunmehr auf
ſlatz der Tabelle vorgeſtoßen, den er
ſ auch halten kann.
TSG. 46 Darmſtadt II 4:2 (3:1).
delsbach bleibt vorn.
zuEgelsbach — Haſſia dieburg
3:1 11:1).
eäſte aus Dieburg gaben ſich in
Egels=
dinr alle Mühe, aus ihrer bedrohlichen
o Ende der Tabelle zu gelangen, aber
ſorhaben konnte ſie nicht in die Tat
en Zwar ging Haſſia durch ihren
Halb=
en der 20. Minute in Führung und
dit ſah man recht ſpannende
Augen=
u beiden Toren. Egelsbach kam noch
Wechſel durch Häller zum Ausgleich.
Anuten nach der Pauſe fiel der
Füh=
bufer für die Platzmannſchaft. Haller
or das Tor, der Dieburger Hüter
bevohl den Ball ins Aus fliegend und
ſh nicht, dagegen ſpritzte Becker heran
ſue das Leder ins Tor. Wenige Min.
ſraten Becker und Haller gemeinſam
m. Treffer. Die Angriffe im Reſt der
wurden von den beiden
Hintermann=
rechtzeitig abgeſtoppt. Insbeſondere
Egelsbacher Läuferreihe heute den
ang am Fuß. Knöß als Sturmführer
m Haller als Rechtsaußen gefiel durch
ſpvertbaren Flankenbälle.
umgs beſte Kräfte ſtanden mit Suſam
doden beiden Verteidigern, Fach und
in der Läuferreihe, während ſich die
e die Waage hielten.
egen Jahn Worms
die nichts zu machen!
unſter-Jahn Worms 1:3 (0:3).
ſem Spiel boten die Gäſte aus Worms
knzleiſtung und waren ihrem Gegner
mMannſchaftsteilen techniſch und taktiſch
füberlegen. Beſonders hervorragende
ſrvaren der Mittelläufer, die beiden
ſähren Verteidiger und im Sturm der
uſchelige Halblinke Gumbinger, der
hedie treibende Kraft im Sturm war.
)ſen großen Gegner zu verlieren, iſt
hukeine Schande für den Neuling.
Lei=
mißte man heute den oft gerühmten
tat, der nur einmal gegen Schluß
auf=
teils man ſchon mit drei Toren im
Hin=
kulag. Bezeichnend für Münſter iſt, daß
eeidiger Werner faſt bei jedem Spiel
iie wundervollen wuchtigen Strafſtöße
hiag im Torſchießen machen muß. Heute
aber nur zum Ehrentreffer. Mit
Hu=
mNittellauf war er der Beſte in ſeiner
taft.
tto=Schwanheim konnte mit ſeinen
Fungen gefallen.
Die erſte Hälfte
ili Gäſte faſt ſtändig im Angriff. In der
unkü erzwingt der Halbrechte durch ſchönen
hitz die Führung für Worms. Münſters
ſeitdung hat bange Minuten zu überſtehen,
dih un geſtümen Angriffen, die von ihrem
enlttelläufer fein inſzeniert, flach zu den
ſſtäihern gelangen, Herr zu werden. In
4 ſinute gelangen die Wormſer zu einem
erfolg. Im Anſchluß an einen Eckball
Mis den Ball ins eigene Netz. Alle gut
An Vorſtöße des Gaſtgebers ſcheitern für
Pban der gut zerſtörenden Läuferreihe.
ſch9 langes Zögern des Torwarts Herdt
A0 häſte durch Mittelſtürmer Riethmann
iſlale erfolgreich. Ein ſchön getretener
Kvon Werner hätte leicht den 1. Treffer
Me:Neuling gebracht, wenn Herdt den zu
ſitſchlagenen Ball ſtatt mit der Hand
Ee Bruſt genommen hätte.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nach dem Wechſel
MUeberlegenheit der Gäſte vorerſt wei=
Drei wunderſchöne Torgelegenheiten
nausgenutzt. Wie Riethmann einmal
Wu 3 Meter vor dem Tor daneben ſchoß,
E eine Kunſt. Die 10. Minute bringt
Arner den ſchon oben erwähnten
Ehren=
ſir den Neuling. Dieſer Ball, mit un=
EWucht getreten, zerriß ſogar das Netz.
diere Strafſtöße verfehlten nur knapp
1M Die Wormſer, die ſich ſcheinbar mit
Tleſultat zufrieden geben, ſpielen nun=
Halten. Die Einheimiſchen drängen
Ne Gegner zeitweiſe zurück, ſtoßen aber
häſtehintermannſchaft auf ein unüber=
W5 Bollwerk. Ein kraftvoller Latten=
Herdt ſollte bis zum Schluß der ein=
Allg bleiben. Die Leiſtung der Gäſte war
kachtens die beſte, welche in Münſter
Ndiesjährigen Verbandsſpielen geboten
K. P.
Fußball=Länderkampf Ir=
Holland ergab in Dublin einen ver=
3=Sieg der Holländer. Bis zur Pauſe
e Iren noch mit 3:2 geführt, nach dem
Namen aber die Gäſte noch zu drei Toren.
FV. Bobenheim — PfR. Bürſtadt
1:0 (0:0).
Die Bürſtädter Raſenſpieler mußten
dies=
mal in Bobenheim eine knappe Niederlage
hinnehmen. Bei der Platzelf war der frühere
Nr. 338
Wormate Scheithe in ſehr guter Form und
gab ſeiner Mannſchaft den notwendigen
Rück=
halt. Bürſtadt wehrte ſich gewaltig. Vor der
Pauſe waren die Gäſte auch tonangebend, aber
nach dem Seitenwechſel kam der Halbrechte der
Einheimiſchen zur Freude ſeiner 500 Anhänger
zum Siegestreffer.
Ans den Kreisklaſſen.
Kreisklaſſe 1 Gr.2 Darmſtadt
TV. Alsbach — TSG. 46 Darmſtadt 1:7 (0:5).
SV. Groß=Gerau — Jahn 75 Darmſt. 4:0.
In der Kreisklaſſe I Gr. 2 haben die Dinge
den erwarteten Verlauf genommen. Die
Darm=
ſtädter 46er holten ſich mit einem klaren Sieg
beide Punkte an der Bergſtraße, während der
Tabellenführer Groß=Gerau über die mit
Mann=
ſchaftsſorgen kämpfenden Darmſtädter 75er
4:0 die Oberhand behielt.
Danach ſieht die Tabelle nach dem 8. 12.
folgendermaßen aus:
Groß=Gerau
23:6 15
Wixhauſen
1 2 24:5 13
TSG. 46 Darmſtadt 9
23:9 13
01 Arheilgen
11:6 10
Merck Darmſtadt
21:12 10
Germania Eberſtadt 8
17:10
Jahn 75 Darmſtadt 9
13:29
Wolfskehlen
11:18
Viktoria Griesheim
18:31
TV. Alsbach
9:40
Kreisklaſſe 1 Gr. 1 Ried.
Biebesheim — Bensheim 2:2 (0:0).
Heppenheim — Lampertheim 2:1 (1:0).
Gernsheim — Groß=Rohrheim abgeſetzt.
In Biebesheim gab es einen äußerſt
ſpannen=
den Kampf, wobei ſich die Bergſträßer in ſehr
guter Form repräſentierten. Bis zur
Halb=
zeit hielten die beiderſeitigen
Hintermann=
ſchaften ihren Laden rein. Nach der Pauſe
aber gingen die Gäſte zum Schrecken der
Platz=
anhänger 2:0 in Führung. Erſt eine äußerſte
Kraftanſtrengung der Biebesheimer führte zum
Ausgleich und damit zum Beſitz eines wichtigen
Punktes. Mit dieſem Unentſchieden ſind die
Biebesheimer wieder etwas zurückgefallen,
aber die Mannſchaft dürfte ſich ſchon wieder
nach vorn ſchaffen.
Das Heppenheim gut in Fahrt iſt, mußten
die Lampertheimer Turner erfahren. Schon
vor der Pauſe hatte Starkenburgia ein Tor
vorgelegt, aber in der 2. Hälfte wurde die
Platzelf etwas überlegen und kam auch zum
2. Tor, dem die Gäſte den verdienten
Ehren=
treffer entgegenſetzen konnten.
Kreisklaſſe 1 Gr. 3 9denwald
Roßdorf — Beerfelden 3:0.
Babenhauſen — Groß=Umſtadt 6:1.
In der Odenwaldgruppe gelangten die
Roß=
dörfer, obwohl immer noch nicht ganz komplett,
zu einem 3:0=Sieg über Beerfelden. Die
Platz=
elf fand ſich heute beſſer zuſammen und
ob=
wohl die Gäſte ſich tapfer anſtrengten, konnten
ſie die Niederlage nicht vermeiden, auch der
verdiente Ehrentreffer blieb ihnen verſagt.
Die Babenhäuſer Germanen waren Groß=
Umſtadt klar überlegen und ihr Sieg ſtand nie
in Frage.
Klarer 46er Sieg!
TV. Alsbach — TSG. 46 1:7 (0:5).
Nach den knappen Reſultaten des Neulings
in Arheilgen und gegen Wixhauſen war man
geneigt, den 4ßern einen Gang zu prophezeien,
der alles nur nicht leicht zu gehen iſt. Nun,
daß es nicht ſo war, beſagt ja das Reſultat
allein ſchon zur Genüge. Die Gäſte ſtörten ſich
an all den Vorausſagen herzlich wenig und
lie=
ferten in Alsbach ein Spiel, das den Gaſtgeber
dazu verurteilte, ſtets erfolglos und „meiſt ohne
den Ball” auf dem Spielfelde herumzujagen.
Die 46er zeigten vor gut 200 Zuſchauern ein
wahres Lehrſpiel und ſiegten ſelbſt in dieſer
Höhe völlig verdient.
Alsbach hatte eine Mannſchaft zur Stelle, die
eifrig und unverdroſſen bis zum Schluß kämpfte.
Mit ihrer hohen Spielweiſe war heute bei
die=
ſem Gegner, der jeden Ball flach ſpielte, nicht
anzukommen. Was die Ballbehandlung, den
Spielaufbau uſw. betrifft, fehlt dem Neuling
noch von allem eine gute Portion.
Die 46er lieferten, wie ſchon eingangs betont,
ein in allen Teilen gutes Spiel. Das einzig
Richtige brachte die Mannſchaft zu der
Ueber=
legenheit, und zwar, daß man ſich an dem hohen
Spiel des Gaſtgebers nicht ſtörte und das
ge=
wohnte flache Paßſpiel beibehielt. Trotz des
Fehlens einiger bewährter Kräfte hatten die
46er eine Aufſtellung zur Hand, die keine
ſchwache Stelle aufzuweiſen hatte und alle
Spie=
ler waren gleichmäßig an dem Erfolg beteiligt.
Nicht immer überzeugen konnte Hamm=
Bür=
ſtadt als Schiedsrichter, was jedoch einigen
Fa=
natikern kein Recht gab, den Schiedsrichter mit
manchmal völlig unberechtigten Zurufen zu
be=
leidigen.
Die 8 Treffer!
Mit dem Anſtoß ſchon ſetzte ſich das beſſere
Spiel der Gäſte durch, und es war nicht ſchwer
zu erkennen, wer das gute Ende für ſich
be=
halten würde. Alsbach mit ſeiner hohen
Spiel=
weiſe iſt über die ganzen erſten 45 Min. kaum
gefährlich, während die 46er ſtändig das Feld
beherrſchen. Schupy eröffnete den Torreigen,
und Vogelmann, der heute ganz beſonders gut
wirkt, erzielte kurze Zeit ſpäter den 2. und 3.
Treffer. Ununterbrochen rollen die Angriffe
der Gäſte auf das Heiligtum ihres Gaſtgebers
und bis zur Pauſe muß der vielbeſchäftigte
Tor=
hüter von Alsbach noch zweimal Schüſſe von
Finger und Vogelmann aus ſeinem Drahtnetz
holen.
Nach der Pauſe hält die Ueberlegenheit der
46er unvermindert an. Finger markiert den 6.
Treffer und Müller, Konrad, ſtellt das
End=
reſultat feſt. Bei dieſem Stande gelingt es
Als=
bach, durch einen verirrten hohen Flankenball,
ſein Ehrentor zu erzielen. Bis zum Schlußpfiff
gelingt den Gäſten nur noch eine Anzahl Ecken
herauszuſpielen.
—Re
Untere Mannſchaften der TSG. 46!
Reſerve — SV. 98 (III. R.) 2:4; III. R.=ſchaft
—Beſſungen (Jun.) 4:3; B=Jugend—Pfungſtadt
6:2; 1. Schüler — Merck 6:0: 2. Schüler-
Griesheim 1:0.
Jahn 1875 Darmſtadt — Akad. Sportklub 0:3.
In letzter Minute mußten die 1875er ihre
Elf vollkommen umſtellen. Die Mannſchaft, die
aus einem Teil Handballer ergänzt wurde,
ſpielte trotzdem ein ſchönes und gutes Spiel.
Die Akademiker hielten das Vorausgeſagte. Der
Sieg iſt verdient, jedoch hätten die 1875er
un=
bedingt das verdiente Ehrentor, erzielen
müſ=
ſen. Das jederzeit anſtändige und ſtramme
Spiel wurde von einem Herrn des Platzvereins
gut geleitet.
Jahn 1875 Darmſtadt in Groß=Gerau 0:4.
Mit ſechs Spielern, die vorher das Spiel
der zweiten Garnituren mitmachten, mußten
die 1875er in Groß=Gerau antreten. Der Sieg
der Platzbeſitzer iſt in dieſer Höhe unverdient,
denn die Darmſtädter hatten beſtimmt auf
Grund einer ſehr hohen Leiſtung ein
Unent=
ſchieden verdient. Die Tore, die Groß=Gerau
erzielte, waren reiner Zufall und wären von
der kompletten Elf beſtimmt verhindert
wor=
den. Zu allem Pech wurde Lemſter noch
ver=
letzt, ſonſt wären drei der erzielten Tore
ver=
hindert worden. Groß=Gerau hatte großes
Glück, auf eine erſatzgeſchwächte 1875er Elf zu
ſtoßen. Der Spielleiter Keilmann=Bürſtadt
konnte nicht überzeugen. — 2. Mannſchaft
ge=
wann 2:1.
Von den Handballfeldern.
Herrnsheim führk weiter
im Gau Südweſt.
Süddeutſche Meiſterſchaftsſpiele.
Gau Südweſt: Polizei Darmſtadt — FSV.
Frankfur: 11:3; VfR. Kaiſerslautern — SV.
98 Darmſtadt 4:8; Ingobertia St. Ingbert —
TV. Haßloch 7:6; TSV. Herrnsheim — SV.
Wiesbaden 5:5.
Gau Baden: Tgm. Ketſch — SV. Waldhof 5:5;
TV. Ettlingen — TSV. Nußloch 9:9.
Gau Württemberg: TSV. Süßen — TV.
Alten=
ſtadt 7:9; Tgm. Eßlingen — Eßlinger TS.
7:3: Tgi. Stuttgart — Tgm. Schwenningen
12:2: Tbd. Göppingen —Stuttgarter Kickers
5:4: TV. Cannſtatt — Stuttgarter TV. 6:5.
Der in der Südweſt=Gauliga führende DT.=
Altmeiſter TSV. Worms=Herrnsheim hatte zu
Hauſe gegen den SV. Wiesbaden einen harten
Straß zu beſtehen, zog ſich aber mit einem
Un=
entſchieden von 5:5 noch gut aus der Affäre. Bei
der Pauſe lagen die Wormſer noch mit 5:3 in
Führung. Sie führen mit 11:3 Punkten
weiter=
hin die Tabelle an. Der Liga=Neuling
Ingo=
bertia St. Ingbert verteidigte ſeinen zweiten
Platz durch einen knappen Sieg mit 7:6 über
den TV. Haßloch. Mit Spannung ſah man der
Auseinanderſetzung zwiſchen dem deutſchen
Mei=
ſter von 1934, Polizei Darmſtadt, und dem Liga=
Neuling FSV. Frankfurt entgegen. Klar blieben
die Darmſtädter mit 11:3 (6:3) ſiegreich. Im
vierten Spiel des Tages bemühte ſich der VfR.
Kaiſerslautern vergeblich, zu ſeinen erſten
Punkten zu kommen. Mit 4:8 (3:4) mußten ſich
die Pfälzer auf eigenem Platze dem Gaumeiſter
Darmſtadt 98 beugen. Die mit ihren Spielen im
Rückſtand befindlichen Darmſtädter ſind damit
auf den 6. Platz gekommen.
Waldhof verliert einen Punkt.
Nur zwei Spiele ſtanden in der badiſchen
Handball=Gauliga am Sonntag auf dem
Pro=
gramm. Von beſonderer Wichtigkeit war das
Treffen zwiſchen der Tgde. Ketſch und dem SV.
Waldhof. Nach einem ſpannenden und
abwechſe=
lungsreichen Treffen trennten ſich die beiden
Mannſchaften mit einem Unentſchieden von 5:5.
Waldhof verlor damit ſeinen erſten Punkt und
man ſieht in Baden mit großer Spannung den
weiteren Spielen der inzwiſchen auf ſieben
Ver=
eine verringerten Gauliga entgegen. An der
Spitze ſteht zur Zeit der Neuling Seckenheim mit
7:1 Punkten vor Ketſch mit 7:3 und Waldhof
mit 5:1 Punkten.
98er Sieg in Kaiſerslaukern.
V. I. R. Kaiſerslaukern — 5b. 98
Darmſtadt 4:8.
Bei ſehr ſchwachem Beſuch ſtanden ſich beide
Mannſchaften wie folgt gegenüber:
Kaiſerslautern: K. Münch; Hch.
Wei=
mer, Steinberg; E. Weimer, Hch. Münch,
Hammel; Hollſtein, Schwehn, Hochwärter,
Heil, Keller.
Sportverein 98: Kaltenbach, Merz, Findt,
Creter, Bethke: Dittmar, Delp, Keber;
Rothenburger, Fuchs; Lindenberger. (SV. 98
alſo ohne Freund, Henß und Fiedler.
Infolge des Schneegeſtöbers ſtand es feſt, daß
wohl beide Mannſchaften ſich nicht in ihre ſonſt
gewohnte Form hineinſpielen konnten.
Kaiſerslautern ſtellte eine junge, eifrige und
energiſche Mannſchaft ins Feld, jedoch vermißte
man im Strafraum den herzerfriſchenden
Tor=
wurf. Hochwärter iſt der einzige Mann, der es
verſteht, zu ſchießen, und ſo war das ganze
Stürmerſpiel auf ihn eingeſtellt, was jedoch zum
Nachteil der Mannſchaft iſt, denn dadurch erhäli
das Spiel eine einſeitige Note und der
Hinter=
mannſchaft des Sportvereins war die
Möglich=
keit gegeben, leichte Arbeit zu verrichten.
Lindenberger im Tor gut, er hielt einige
ſchwere Sachen ſehr ſchön. Die Hintermannſchaft
hatte, wie ſchon angeführt, keine allzu große
Aufgabe zu erledigen, außer der Drangperiode
von Kaiſerslautern, die aber nicht lange anhielt.
Im Sturm gefiel die linke Seite ſehr gut durch
ihr Verſtändnis, während der rechte Flügel durch
Eifer angenehm auffiel. Nachdem Creter und
Bethke gewechſelt hatten, machte ſich auch hier
ein beſſeres Verſtändnis bemerkbar.
Nach dem Anwurf, bei dem der Gegner
überhaupt nicht den Ball in die Finger bekam,
erzielten die Blauen ſchon in der erſten Minute
ihr erſtes Tor durch Merz. In der 2. Minute,
nachdem Kaiſerslautern angeſpielt hatte, kommt
der Ball ſofort in den Sturm der Blauen und
ſchon heißt es 2:0. Nach 5 Minuten wird ein
Angriff abgefangen. Hochwärter erhält den Ball
und erzielt das erſte Tor. Hochwärter erzielt in
der 10. Min., für Lindenberger unhaltbar, den
Ausgleich, jedoch war hier die Verteidigung ſehr
unaufmerkſam. Fendt bringt SV. durch
Straf=
wurf wieder in Führung und in der 23. Minute
iſt es abermals Fendt, der durch Strafwurf das
Reſultat auf 4:2 ſtellt.
Nach der Pauſe, in der 7. Minute, ſtoppte
Kaiſerslautern einen Angriff der Blauen hart
ab und Fendt verwandelt den Strafball auf 5:2.
Auf der anderen Seite iſt es Hochwärter, der
einen Strafſtoß zum 3. und 2 Minuten ſpäter
zum 4. Tor für Kaiſerslautern verwandelt. Nach
einer ſehr ſchönen Kombination Merz=
Kalten=
bach ſchießt Fendt ein ſchönes Feldtor, dasſelbe
in der 24. Minute Kaltenbach=Merz=Bethke.
Der Anſtoß von Kaiſerslautern wird
abgefan=
gen, Kaltenbach gibt an Merz, der durch ſchönen
Schuß das Endreſultat auf 8:4 ſtellt. Mo.
Landespolizei Darmſtadt-S5B.
Frank=
furk 11:3 (6:3).
Vor etwa 300 Zuſchauern konnte die
Lan=
despolizei einen wohlverdienten Sieg landen.
Wenn man auch bei unſerem Altmeiſter ſchon
beſſere Spiele geſehen hat, ſo genügten die
dies=
mal gezeigten Leiſtungen doch, um den Gegner
ſicher niederzuhalten. Das kalte Wetter und der
vereiſte Platz mögen auch ihr Teil dazu
beige=
tragen haben, daß das ſonſt von den
Landes=
poliziſten gepflegte flüſſige Spiel nicht
aufkom=
men konnte. Trotzdem konnte man mit den
ge=
zeigten Leiſtungen, hauptſächlich in der zweiten
Halbzeit, und da wieder mit den letzten zehn
Minuten vollauf zufrieden ſein. Wenn man
die einzelnen Spieler unter die Lupe nimmt,
ſo muß man feſtſtellen, daß insbeſondere der
Sturm und im engeren Sinne die beiden Außen
ſehr lange brauchen, bis die nötige
Durch=
ſchlagskraft erreicht iſt. Ueber die Läuferreihe
iſt wenig zu ſagen; ſie verrichten ihr
Arbeits=
penſum mit der gewohnten Sicherheit und Ruhe.
Die Verteidigung ohne Tadel. Pfeiffer ſcheint
der produktivere geweſen zu ſein. Keimig hielt,
trotzdem er ſich gleich zu Anfang eine
ſchmerz=
hafte Hüſtverletzung zugezogen hatte, einige
ſehr nette Sachen.
Was Frankfurts Vertretung
an=
belangt, ſo muß man ſagen, daß dieſe
Mann=
ſchaft noch eine ganze Menge hinzulernen muß,
um in Darmſtadts Mauern einigermaßen
be=
ſtehen zu können. Das Können der Mannſchaft
ſoll aber durchaus nicht geſchmälert werden;
denn ſie verfügt neben einer großen
Schnellig=
keit auch noch über eine gute Portion
unbeküm=
mertes Draufgängertum Hauptſächlich die
Ver=
teidigung war in der Wahl der Abwehrmittel
nicht ſehr wähleriſch. Im übrigen konnte noch
am beſten der Halblinke, Kolb, gefallen.
Der Spielverlauf: Es dauerte
immer=
hin einige Minuten, bis ſich die Kontrahenten
mit dem glatten Platz vertraut gemacht hatten.
Nach einigem Hin und Her konnte Frankfurt
in der 7. Minute, durch Strafwurf zum
Füh=
rungstreffer einſenden. Der Ausgleich ließ aber
nicht lange auf ſich warten. Stühlinger iſt es,
der für den Ausgleich ſorgt. Sommer erzielt
dann eine 1:2=Führung. Kolb vermag jedoch
in der 10. Minute wiederum durch Strafwurf
den Gleichſtand herzuſtellen. Dann heißt es bis
zur 22. Minute durch Stühlinger, Stahlecker
und Leonhardt 5:2. In der 26. Minute gelingt
es dem rechten Läufer Frankfurts, einen
Tref=
fer aufzuholen. Eine ſchöne Kombination
Leon=
hardt, Stahlecker und wieder Leonhardt ergibt
dann durch letzteren den Halbzeitſtand von 6:3.
Nach Wiederbeginn tauen die
Landespoli=
ziſten erſt richtig auf. Stühlinger ſchießt in
der 33. Minute das 7. und Sommer durch
Straf=
wurf anſchließend das 8. Tor. Nun wird den
Landespoliziſten das Torewerfen recht ſauer
ge=
macht. Die Frankfurter reißen, von der
Feld=
mitte angefangen, ſo ziemlich alles zuſammen.
Trotzdem kann Leonhardt nach ſchöner
Täu=
ſchung zum 9:3 einwerfen. Als Schlußpunkt
eines ſchönen Angriffes kann Stühlinger bald
darauf mit haarſcharfem Wurf das 10. Tor
er=
zielen. Dann leiſtet ſich Blank zum Schluß noch
in Kabinettſtückchen. Er ſpielt ſich im
Allein=
gang durch, läßt alles ſtehen, und erzielt mit
ſchönem Wurf, nebenbei bemerkt das erſte Tor,
ſeitdem er in der 1. Mannſchaft ſpielt, das 11.
Cor. Es ſind noch drei Minuten zu ſpielen,
doch es ereignet ſich bis zum Schluß nichts
Nen=
nenswertes mehr.
Das Spiel hatte in Müller=Wiesbaden einen
Leiter, der ſeine Sache im großen und ganzen
Hi.
gut machte.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 338
Banooan iii 9r
Noch keine Enkſcheidungen.
Ueberraſchungen bringen jetzt ſpannende
Schlußkämpfe.
Bezirksklaſſe, Staffel 5: Lorſch —
Viktoria Griesheim 1:4 (0:1); Germ.
Pfung=
ſtadt — 46 Darmſtadt 6:6 (3:2); Nieder=
Lie=
bersbach — Tv. Pfungſtadt 5:13 (0:8);
Bir=
kenau — Bickenbach 11:7 (7:4). — Staffel6:
Merck — Braunshardt 3:8 (0:4); Nauheim
Tv. Arheilgen 0:5; 04 Arheilgen — Mörfelden
5:2 (1:1); Egelsbach—Worfelden 2:1 (1:0). —
Staffel 7: Nd.=Klingen — Reinheim 3:11
(2:5); Erbach — Groß=Zimmern 10:8 (7:5);
Groß=Umſtadt — Momart 5:4 (2:3).
Kreisklaſſe I, Nord: Urberach —
Wall=
dorf 5:4 (1:1); TSV. Langen — Tgde.
Sprend=
lingen 10:2 (4:1); Dreieichenhain — Jahn 75
7:7 (3:3); Süd: Germania Eberſtadt —
Auer=
bach 7:5 (3:3); Hahn — Bensheim 12:7 (6:3);
Nieder=Ramſtadt — Heppenheim 7:9 (3:4);
Weſt: Tſchft. Griesheim — Vorwärts Langen
7:2 (4:0); Wallerſtädten — Büttelborn 10:3
(5:3); Groß=Gerau — Königſtädten 3:9 (2:4).
Kreisklaſſe II, Süd: Erfelden —
See=
heim 3:3 (2:1); Tv. Eberſtadt — Crumſtadt 7:2
(4:1); Wolfskehlen — Groß=Hauſen 2;
Weiter=
ſtadt — Goddelau 3:4 (3:2); Weſt: Münſter —
Beſſungen 5:14 (2:10); Götzenhain — Roßdorf
10:2 (5:2); Nieder=Modau — Fv. Sprendlingen
6:5 (5:2); Ober=Ramſtadt — Reichsbahn 2
Zur neuen Lage.
Der geſtrige Sonntag war trotz ſeines
Schnee=
geſtöbers der ereignisreichſte in der
diesjäh=
rigen Pflichtrunde. Denn Berechnungen und
Hoffnungen purzelten durcheinander, daß es
nur ſo eine Art hatte. Was nützte Meyerhöfer
(Germania Pfungſtadt) nachträglich das
Haare=
raufen? Der Ball ſaß daneben und ein Punkt
war flöten. 46 Darmſtadt und Germania
müſ=
ſen jetzt alles gewinnen, um einem
Entſchei=
dungsſpiel das letzte Wort zu überlaſſen. Denn
man beachte: In dieſem Spielplan
haben Torverhältniſſe keinen
Ein=
fluß auf die Tabelle. Bei
Punktgleich=
heit wird ein Entſcheidungsſpiel angeſetzt. Wir
ſagen dies, um mehrfach aufgetauchten Zweifel
zu beheben.
Bickenbach und mehr der Tv. Lorſch ſind
jetzt in den Abſtiegsſtrudel hineingezogen.
Aehn=
lich iſt auch die Lage in Staffel 6, wo
Brauns=
hardt allein marſchiert. Nauheim ſchenkte dem
Tv. Arheilgen kampflos Leide Punkte. Jedoch
ſteht zu erwarten, daß die Nauheimer am
näch=
ſten Sonntag wieder mitmachen. Egelsbach
ſiegte abermals und ſetzte ſich vor Worfelden
in die Laube. Die Frage nach dem zweiten
Ab=
ſteiger wurde damit brennender denn je und
vier Spiele ſteigen noch: Egelsbach 12 P.,
Wor=
felden 11. 04 Arheilgen 10. Merck und
Mörfel=
den 9, Tv. Arheilgen 8.
Auch im Odenwald wird es jetzt kitzlich
zwi=
ſchen Groß=Zimmern, Erback, und Reinheim,
wobei die Chancen der Reinheimr gar nicht
ſchlecht ſtehen, weil ſie ie beiden andern
da=
heim auf ihrem Platz noch haben.
Kreisklaſſe I: Germania Eberſtadt hat
es geſchafft und Auerbach bezwungen. Wenn
es am 5. 1. gegen Hahn auch klappt, dann
ſtimmt’s. — Tſchft. Grieshcim hat neue
Hoff=
nungen: Wenn Wallerſtädten in Langen
ver=
liert, muß es noch nach Geinsheim! — Die 75er
haben in Dreieichenhain, einen Punkt geholt.
Urberach machte das Maß voll und ſchlug
Wall=
dorf demnach Walldorf 11 P., Drrieichenhain
10 P. und TSV. Langen ebenfalls 10 P.
Kreisklaſſe II ſcheint geklärt. Hier
Reichsbahn und dort Seeheim. Allerdings haben
die Seeheimer noch fünf Spiele und
Wolfskeh=
len, Erfelden und Goddelau drängen ſtark nach.
Eben weil die Lage heikel iſt, überall, geben
wir die wichtigſten Spiele des nächſten
Sonn=
tags bekannt.
Bezirksklaſſe: Viktoria Griesheim
Tv. Pfungſtadt. Nieder=Liebersbach — Lorſch,
Bickenbach — 46 Darmſtadt, Germ. Pfungſtadt
— Birkenau, Tv. Arheilgen — 04 Arheilgen,
Worfelden — Braunshardt, Merck —
Egels=
bach. Erbach — Momart, Groß=Zimmern —
Groß=Umſtadt.
Kreisklaſſe I: Urberach —
Dreieichen=
hain, Walldorf — TSV. Langen, Bensheim —
Germ. Eberſtadt, Vorwärts Langen —
Waller=
ſtädten.
Kreisklaſſe II: Seeheim — Goddelau.
Noch keine Enkſcheidung in Pfungſtadk
Germania Pfungſtadt — TSG. 46 Darmſtadt
6:6 (3:2).
Die erwartete Entſcheidung in der Gruppe 5
um eine klare Führung der Tabelle iſt durch das
Unentſchieden hinausgeſchoben. Jetzt wird es erſt
intereſſant in der Gruppe. Für beide
Spitzenrei=
ter können die noch nachfolgenden Vereine, die
Viktoria Griesheim, Bickenbach und TV.
Pfung=
ſtadt noch das Zünglein an der Waage werden.
Dieſes Unentſchieden iſt das gerechte Ergebnis
für den Spielverlauf. Die Gaſtgeber und auch
die Darmſtädter Mannſchaft hatten es in der
Hand, den Sieg ſicherzuſtellen, wobei aber beide
Mannſchaften durch ihre teilweiſe Nervoſität
vieles ausließen oder auch leichtfertig vergaben.
Die Pfungſtädter Mannſchaft hatte in ihrem
Strafraumſpezialiſten eine große Stütze und
brachte 5 von den 6 Toren als Strafwurftore
ins Gewicht. Die 46er hatten in ihren
Strafwür=
fen heute kein Glück, die Feldtore zeugten aber
von einer geſchloſſeneren Mannſchaftsleiſtung,
wie ſie Pfungſtadt nicht aufbrachte. Alles in
allem boten beide Vereine ihr beſtes
Spieler=
material auf, um die erhoffte Führung zu holen,
die aber nicht eintreffen konnte. Erfreulich iſt die
gute Leiſtung und auch das faire Spiel beider
Vertretungen, an dem der Unparteiiſche den
größten Anteil trug. Er verſtand es, die Zügel
feſt in der Hand zu halten, wenn auch einige
Heißſporne hinter der Barriere die Vorteilsregel
beſſer angewandt haben wollten.
Mit etwas Verſpätung wurde das wichtigſte
Treffen der Gruppe von Gauſchiedsrichter=Ob=
TBeinlieneurg.
mann Schauermann angepfiffen. Die erſten 20
Minuten gehen torlos aus. In dieſer Zeit waren
die Hüter die Türme in der Schlacht, die ſich
gegenſeitig in Punkto Sicherheit in nichts
nach=
ſtanden. Meyerhöfer beginnt mit Strafwurf den
Torreigen. Im Anſchluß hieran iſt Hufnagel auf
links durchgebrannt und ſetzt eine Bombe in die
untere Torecke zum 1:1. Hier war Steinmetz
machtlos. Kaum verrauſcht, hat Avemarie den
Halbrechten Witzleb frei geſpielt und die
Füh=
rung von 2:1 liegt bei Darmſtadt. Drei Minuten
ſpäter hat Huxhorn eine Steilvorlage erwiſcht
und geht ſeinem Bewacher durch, ſo daß frei vor
der Kiſte das 2:2 ſicher wird. Eine Serie guter
Schüſſe meiſtert Steinmetz. Kurz vor Schluß hat
ſich Pfungſtadts Sturm wieder einmal in den
Darmſtädter Strafraum geſchraubt, wobei Becker
den Erfolg mit Strafwurf und 3:2
Halbzeitfüh=
rung abrundet.
Nach dem Wechſel warten die 46er mit
ener=
giſchen Angriffen auf, in der auch ſchon im
zwei=
ten Angriff Roſenau durch einen raffinierten
Schockwurf das 3:3 herſtellt. Weiterhin bleibt
Darmſtadt leicht im Vorteil, aber Becker hat
wieder eine Gelegenheit für einen Strafwurf
er=
halten, den er auch gut zum 4:3 verwertet. Pech
für Pfungſtadt, als Meyerhöfer frei vorm Kaſten
daneben haut. Krämer geht mit nach vorne und
ſchon hat er die Lücke zum 4:4 erwiſcht. Dann iſt
Witzleb trotz Bedrängnis zur 5:4=Führung
ge=
kommen. Ein Strafwurf Beckers in der 25. Min.
bringt das 5:5. Das Treffen verurſacht
Hochſpan=
nung. Es werden ſchon Rufe wie Abpfeifen uſw.
laut, da hat Roſenau eine Bombe zur 6:5=
Füh=
rung losgelaſſen, die aber Becker wieder kurz
danach zum 6:6 ausgleicht. Ein Prachtſchuß von
Huxhorn in den letzten Minuten hält Meyer im
Darmſtädter Tor mit gewohnter Sicherheit und
macht ſo den Sieg von Pfungſtadt zunichte.
An=
dererſeits hatte Darmſtadt auch noch die letzten
Minuten viel Pech. Das gerechte Ende des
Spieles war das Unentſchieden. Ein ſchönes und
mitreißendes Spiel, das beſonders die letzten
Spielminuten ſeinen Höhepunkt aufzuweiſen
hatte, nahm ſein Ende, das nicht den geringſten
Nachgeſchmack zurückließ und beiden
Mannſchaf=
ten zur Ehre gereicht.
2. Mannſchaften trennten ſich mit 7:3 (3:1)
für Pfungſtadt. — TV. Pfungſtadt Jgd. — TSG.
46 Jgd. 4:5 (2:3).
Merck unkerliegt Braunshardt 3:8 10:4)
Die rund 100 Zuſchauer an der
Maulbeer=
allee erlebten, in dieſem Treffen eine
Ueber=
raſchung: die Platzelf ſpielte vor der Pauſe
reichlich verhalten und die Gäſte nahmen das
Spiel in die Hand mit dem Erfolg, daß ſie
be=
reits bei Halbzeit 4:0 in Front lagen. Erſt
nach Seitenwechſel tauten die Mercker auf und
kamen auch zu 3 Gegentreffern, während die
Gäſte aber noch viermal erfolgreich waren.
Braunshardt hatte in Weſp im Tor eine
ſtarke Stütze. Verteidigung und Läuferreihe
recht gut, der in breiter Front kombinierende
Sturm war gut aufgelegt und im Angriff wurde
aus allen Lagen geſchoſſen. Bei Merck vermißte
man geſtern zielbewußten Aufbau, immer
wie=
der verſuchte man es mit engmaſchigem
Innen=
ſpiel, das bei der harten Gäſteabwehr Erfolg
kaum verheißen konnte. Schiedsrichter gut.
2. Mſch. 8:7 für M. Merck Jugend —
Mör=
felden Jugend 18:1.
TSV. Dreieichenhain — Jahn 1875 Darmſtadt
7:7 (3:3).
Aeußerſt hart wurde gekämpft, de: SR. mußte
oft ſeine Pfeife in Erinnerung bringen, und
gegen Schluß paſſierten Sachen, die auf kein
Spielfeld gehören. Hier müſſen die Zuſchauer
des Platzvereins noch viel lernen. Das Spiel
ſah beide Mannſchaften gleichviel im Angriff,
und nur der Strafwurfſpezialiſt holte das
Un=
entſchieden heraus. Der Sturm der 75er, der
geſtern mit 1 Mann Erſatz ſpielte, kam nicht
auf ſeine letzte Höhe, und auch die Läufer und
Verteidiger hatten etwas unter dem Erſatz zu
leiden. Schöne Feldtore waren das Reſultat
eines oftmals fein aufgebauten
Zuſammen=
ſpiels; und bei einem präziſen Zuſpiel hätten
noch mehr Tore fallen müſſen. Die Mannſchaft
zeigte jedenfalls gegen früher einen ſtärkeren
Willen, ein ebenbürtiges Spiel hinzulegen, und
dies mußten die Gaſtgeber, die im Vorſpiel 5:0
gewannen, geſtern fühlen.
Germania Eberſtadt — Tv. Auerbach 7:5 (3:3).
Sehr zahlreich waren die Zuſchauer
gekom=
men, um den für die Tabellenſpitze ſo wichtigen
Kampf zu ſehen. Zunächſt ſah es gar nicht roſig
für die Platzelf aus. Denn Auerbach ſetzte
ſo=
fort ſeinen Sturm ohne Zimperlichkeiten ein
zum 0:1 und 1:3. Endlich kam auch Germania
beſſer ins Spiel, hatte zunächſt Pech mit zwei
Pfoſtenſchüſſen, aber dann warf ſich der
Gäſte=
hüter zweimal vergeblich — 3:3, der Ausgleich
war geſchafft. Nach der Pauſe Volldampf auf
beiden Seiten — ja, wenn Jule nicht wär —,
er ſchoß den Führungstreffer 4:3 und erhöhte
mit 30=Meter=Fernſchuß auf 5:3. Damit war
die Klippe genommen, es mußte zum Siege
rei=
chen. Und es reichte, obwohl Germania einen
Spieler, durch Platzverweis verlor. Auerbach
konnte dieſes Manko des Gegners nicht beſſer
aufholen, als zwei weitere Tore der Platzelf zu
egaliſieren zum 7:5 und Schluß. — Happel=46
Darmſtadt war als Schiedsrichter Herr der
Lage, wenn auch Hitzköpfe manches anders
woll=
ten. Zu den gezeigten Leiſtungen muß man
ſagen, daß Auerbach im Sturm zeitweiſe ſehr
ſchönes Spiel zeigte, vor dem Tore aber zu
viel kombinierte, alſo den entſchloſſenen Schuß
vermiſſen ließ. Wird der Angriff noch mehr in
die Breite gezogen, dann klappt es beſtimmt
noch beſſer. — Germania hatte auf
Rechts=
außen eine Niete ſtehen und es dauerte einige
Zeit, bis ſich der Sturm mehr nach links
orien=
tiert hatte, wo ſich eine neue Kraft auf dem
Außenpoſten ſehr gut einführte. Wir wollen
ehrlich ſein und ſagen, daß der erfolgreiche
Schütze aller ſieben Tore — Eidmann — es
allein nicht ſchaffen konnte. Am beſten
unter=
ſtützte ihn Meyer.
Olympia=Ausſcheidungs=
Tämpſe der Tarnerinnen.!
Die Kernmannſchaft zuſammengeſtellk.
Erſt in den letzten Monaten hat ſich die
DT. entſchloſſen, auch eine deutſche Auswahl am
Olympia=Frauenturnier teilnehmen zu laſſen.
In aller Eile wurden zunächſt in den Gauen,
dann in den einzelnen Gaugruppen die
Vor=
bereitungen in Angriff genommen, um eine
Ueberſicht zu gewinnen. Die beſten 43
Tur=
nerinnen haben nun am Sonntag in
Magde=
burg ein Ausſcheidungsturnen beſtritten. Die
21 Beſten dieſer erſten „Generalprobe” bilden
nunmehr die Olympia=Kernmannſchäft und
werden in der Muſterſchule in Hannover einer
gründlichen Ausbildung unterzogen.
Ergebniſſe: 1. J. Schmidt=München 1063.35
P: 2. Käthe Sohnemann=Hamburg 1057,10;
3. Erna Bürger=Eberswalde 1039,25; 4. Jſolde
Frölian=Dresden 1025,70; 5. Marga Fiſcher=
Leipzig 1025,30; 6. M. Quasdorf=Leipzig
1009,60; 7. Hanni Hoegel=Wiesbaden
1007,75; 8. Irma Lenzing=
Mettmann/Düſſel=
dorf 997,60; 9. P. Poehlſen=Hamburg 994 25;
10. M. Schowalter=Ludwigshafen 993,25;
11. M. Reber=Altdamm 984,80: 12. Gertrud=
Leipzig 982,75; 13. Emmy Hollfelder=Dortmund
973,25; 14 Gretl Zſchorn=Frankenberg 972,50;
15. H. Horſt=Lippſtadt 972; 16. Thea Klingenberg=
Bendorf/Koblenz 971,60: 17. Anita Baerwirth=
Kiel 965,60; 18. Ilſe Loeſſel=München 937,60;
19. Trude Meyer=Hannover 931 Punkte. Außer
den 19 Beſten werden noch Hela Raethjen=
Hamburg und H. Ley=Königsberg, die
ver=
letzt ſind und in Magdeburg nicht mitmachen
konnten, in die Olympia=Kernmannſchaft
ge=
nommen.
Von den Ringermakken.
Spannende Kämpfe
in der Landespolizei=Halle.
Landespolizei Darmſtadt — „Eiche” Hanau 7:8.
Im engſten Kreiſe, es mögen etwa 75
Zu=
ſchauer geweſen ſein, ging am Samstag ein
weiterer Punktekampf über die Matte. Leider
konnten die Landespoliziſten dieſe Runde noch
nicht zu einem vollſtändigen Sieg geſtalten, da
Siebert infolge Teilnahme an einem Olympia=
Schulungskurs nicht mit von der Partie ſein
konnte. Dieſer Kampf wird jedoch zu gegebener
Zeit nachgeholt werden. Dann dürfte aller
Wahrſcheinlichkeit nach der Endſieger
Landes=
polizei heißen.
Alle Kämpfe trugen den Stempel ſtrengſter
Diſziplin und waren reich an feſſelnden
Kampf=
momenten. Insbeſondere der ſympathiſche
Liß=
feld und Becker hatten regen Anteil an dem
guten Abſchneiden der Mannſchaft. Aber auch
die anderen taten vollauf ihre Schuldigkeit.
In Bezirks=Sportwart König=Frankfurt
hatte die Veranſtaltung einen ſelten guten
Leiter. — Die Manrſchaften ſtanden mit
Landespolizei: Schnauber, Becker, Quick,
Neu=
mer, Fiedler, Lißfeld;
Eiche Hanau: Müller, Greicher, Hirſeberger,
Schiff, Schultheiß, Nelde, Georgie.
Die Runden: Bantamgew.: Beide Gegner
waren ſich gleichwertig, und eine Punkteteilung
war deshalb die gerechte Entſcheidung. 1:1. —
Federgew.: Becker liefert hier eine ganz
große Partie und wirft ſeinen hartnäckigen
Gegner in der 10. Minute durch Ausheber auf
beide Schultern. 4: 1. — Leichtgew.: Hier
ſah man einen abwechſlungsreichen Kampf, in
dem Hirſeberger zum Schluß verdienter
Punkt=
ſieger wurde. 4: 3. — Weltergew.: In
die=
ſem Treffen konnte Hanau nach einem harten
15=Minutenkampf durch Schiff wiederum den
Punktſieger ſtellen. 4: 5. — Mittelgew.:
Hier hatte der 21 Pfd. weniger wiegende
Fied=
ler gegen den Kreismeiſter Schultheiß wenig
Ausſichten. Schon nach zwei Minuten fiel er
einem Ausheber vorwärts zum Opfer 4:8. —
Halbſchwergew.: Der Kampf Siebert —
Nelde wird nachgeholt. — Schwergew.. In
dieſem Kampfe zeigte Lißſeld, daß er ein ſehr
ſchwer zu nehmendes Hindernis iſt. Sein
Arm=
zug aus dem Stand in der 9. Minute, mit dem
er ſeinen ſtarken Gegner auf beide Schultern
legte, war einfach vorbildlich. 7:8. Hü.
Tgde. Dieburg — Nieder=Ramſtadt 18:1.
In dieſem Kampf ſchlug Dieburg ſeinen
Geg=
ner in überzeugendem Stile mit 18:1. Dieburg
war in allen Klaſſen klar überlegen, nur im
Schwergewicht war es den Gäſten vergönnt, ein
Unentſchieden zu erringen.
Welkrekorde im Gewichtheben
erzielte am Sonntag der Freiſinger
Schwerge=
wichtler Manger. Er verbeſſerte im Olympiſchen
Dreikampf den auf 795 Pfund ſtehenden Rekord
von Noſſeir=Aegypten auf 803 Pfund und im
beidarmigen Drücken die Weltbeſtleiſtung des
Oeſterreichers Schildberg von 266 auf 267 Pfd.
Den deutſchen Rekord hielt hier Straßberger mit
265 Pfund.
Hockey=Freundſchaftsſpiele.
Süddeutſchland: Städteſpiel: Mainz=Wiesbaden
— Frankfurt 1:2; Höchſter HC. —
Wiesba=
dener THC. 1:4: JG. Frankfurt — VfR.
Mannheim 4:3; Frauen: JG. Frankfurt
VfR. Mannheim 1:0; JG. Frankfurt
Nürnberger THC. (Junioren) 1:2: TV. 57
Sachſenhauſen — Frankfurter TV. 1860 2:3;
Stadt SV. Frankfurt — Reichsb. SV.
Aſchaf=
fenburg 2:1: Frauen: TV. 1860 Fechenheim
— 1. Hanauer THC. 1:0: Eintracht
Frank=
furt — TFC. Hanau 7:2; Frauen: Eintracht
Frankfurt — HC. Bad Homburg 4:0; Frauen:
Mainzer HC. — Wiesbadener THC. 0:2;
DHC. Wiesbaden — Mainzer RV. 3:0.
Eine 0:5=Niederlage erlitt Blau=Weiß
Berlin im Hallentenniskampf gegen
Stadion=
klubben Stockholm in der ſchwediſchen
Haupt=
ſtadt. Die beiden letzten Einzelſpiele gewannen
Schröder 6:3, 6:1, 6:2 gegen W. Menzel und
Nyſtröm 6:2, 4:6, 6:1, 4:6, 6:1 gegen Kuhlmann.
Montag, 9. Dezembg
Mahres Hauploerfanane
des Darmſtädter Radſpork-Ciuß
Am Freitag hielt der D.R. C. 1919
Klubheim. Reſtaurant Chriſt,
Grafenſ=
ſeine diesjährige Hauptverſammlung
überaus ſtark beſucht war. Der Vere
Herr Brunner gab in kurzen Wo
klare Ueberſicht des verlaufenen Sru=
Sämtliche Radſportarten, die der Klub.
konnten Siege mit nach Hauſe bringen
glieder erhalten allein die Bezirksaus
des D.R.V. für Radwanderfahrten.
Leiſtung ſteht der D.R.C. an zweiter
Bezirk. In der Saalſportabteilung wan
folg ſo manchesmal verſagt. Obwohl d
alles daranſetzten, zu beſtehen,
konnte-
trotz monatelangen Trainings nicht d.
Doch durch die fabelhaften Schmuckre
Fahrwart V. Schwarz mühevoll aus g
hatte, wurden dieſe Mißerfolge wied
glichen. Ganz hervorragende Arbeit I
Radball=Mannſchaft Schwarz=Mink, d3
Bezirksmeiſterſchaft den dritten Platz
konnte. Neben anderen Siegen ſei
Kampf in Bechtsheim erwähnt. wi
Mannſchaft nach 13 aufregenden
Vorr=
fen den 1. Platz belegen konnte. Die
rer, die anfangs durch kleine Mißſtimn
in der Abteilung benommen waren, ko
im Laufe des Jahres wieder recht ga
menfinden. Auswärts waren ihnen
Siege beſchieden. Auch in Darmſtad
ſie durch ihre ſaubere und anfeuernde Sd
bensm
manchen Publikumserfolg ernten. Pg
ger konnte in Berlin, das er als S.
Vorlauf zum 1. Schritt beſuchen dur
180 Fahrern bei einer Rennſtrecke von
mit in der Spitzengruppe von zirka
das Ziel erreichen.
Nach dem Rückblick auf dieſe Leiſtungn
die Fachwarte ausführliche Berichte
Abteilungen vor, woraus erſichtlich
ſie ſich keiner Mühe ſcheuten, ihre Leux
zubringen. Von dieſen Berichten ſche
dem des Zahlmeiſters naturgemäß de=
Intereſſe, zeigen doch dieſe Ausführun
der D.R.C. auf einer geſunden Baſis ſt
wohl ein großes Mehr von Ausgaber,
gerufen durch erhöhte Sporttätigkeit, —u
iſt, kann aber doch ein weſentlich höhe
als im Vorjahr vorgetragen werden. 9!0
eignete Maßnahmen konnte der B.mdie Vorſtel
nahezu um zwei Drittel erhöht werde
tag abe
Nachdem ſo in reichem Maße den M.=gnrden verbe
Aufklärung gegeben war, wurde die Te un
lung geſchloſſen mit dem Wunſche, daſ Die Preiſe
Siege des vergangenen Jahres im kon zvirſitz, Ba
um ein vielfaches vermehren möchten Wi0, Saal
„Ban
9
Die neue deutſchland=Halgs. Nontag
ür Mä
in Berlin wurde am Samstag abend miſt 2 Uhr.
ſetzten Radrennen dem Sportbetrieb ü Guen und M
Ein 100=Kilometer=Mannſchaftsrennen
rufsfahrer gewannen Funda=Hoffmann m (lleine
Runden Vorſprung vor Zims=Küſter u 3m Mäd
Kolvenbach. Bei den Amateuren war /0 Uhr.
Toni Merkens nicht zu ſchlagen. Der StbeiN.0
uich Freude
ter des Reichsſportführers überreichte Muttoße 19 (R
„Kd.F.
ner für ſeine Erfolge während der
Rennzeit die Plakette des Reichsſportfüh
Die Stuttgarter Radrenn
ten Schweizer Erfolge auf der ganzen Li
gelin gewann vor ſeinem Landsmann Qr
Großen Fliegerpreis, Wanzenried ſiegn) Nim geliebte
Dauerrennen vor Leulemans=Belgien.
Einen deukſchen Sechstage
gab es in New York, wo Kilian=Vopel
tes amerikaniſches Sechstagerennen S
Sie ſiegten mit Rundenvorſprung u
Punkten nach 3824,640 Km. vor Waltl.
ley (USA.) und Peden=Teſta. Schör
belegten mit zwei Verluſtrunden dem
Platz; Wiſſel wurde mit Grimm (
U=
ſammen Achter, Hürtgen hatte am vorle/!
wegen eines Schlüſſelbeinbruches a.
müſſen.
Neue Rennwagen
baut die italieniſche Firma Maſer 4
Wagen ſoll nach der Grand=Prix=Formull darmſtadt
werden und 300 Stdkm. erreichen, en
Wagen ſoll ein Leiſtungsmaximum vo
entwickeln können. Maſerati will im
den Jahr wieder eine eigene Fabri
ſchaft in die europäiſchen Rennen ſchielu
Die Mercedes=Mannſchaft wird inſ
ſtehenden Rennjahr von den jetzt
verpflichteten Fahrern Caracciola, Bar
Fagioli und Chiron gebildet werden
ſommen eine Reihe von Nachwuchsfelt
GE(
Mercedes=Benz trainierte mit Ch=
Lang auf der Monzabahn. Chiron ha.
dem deutſchen Wagen ſchnell vertrau
Erd.
und erzielte Nundendurchſchnitte von
eu
Stdkm. Lang war noch ſchneller, er
140,339 Stdkm.
Deutſche Eishockey=Siege
München und Garmiſch=Partenkirchen. E‟
Auswahlmannſchaft verlor am Sarn
München 0:3 gegen Deutſchland und am
in Garmiſch=Partenkirchen nach hartem
0:1 Toren.
Willi Pürſch=Berlin ſchlug
burg den Einheimiſchen Fred Bölck 2
Runden ſicher nach Punkten. K. Hayma
hen und Jakob Schönrath=Krefeld boxt d
ſchieden, Müller=Gera ſchlug Cunow=—‟
Kruſe=Hamburg beſiegte Hillekamp=Krei
Deutſche Jiu=Jitſu=Meiſt
den bei den Kämpfen in München: Fede
Preller=Hamburg; Leichtgewicht: Scholz=
Mittelgewicht: Lehmann=Berlin;
Hale=
wicht: Zummach=Verlin; Schwergewicſ
Berlin.
Der Tenniskampf Pari”
Weiß Berlin war am Sonntag I.
bei einer 7:3=Führung der Franzoſen be
ſchieden. G. v. Cramm hatte als eindick.
ſcher alle ſeine Kämpfe gewonnen. de
ſchlug er Borotra mit 4:6, 6:4, 0:6. hie
Doppel gewann er mit Kaj Lund /
gegen Borotra=Brugnon.
ag, 9. Dezember 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 338 — Seite 7
die deutſche Arbeitsfront
At
siehung der Deutſchen Arbeitsfront.
Darmſtadt ſind die Vorbereitungen für die berufserziehe=
Maßnahmen noch in vollem Gange. Die Lehrgänge für
nische Chemie und für die Fachſchaft Drogiſten haben
be=
ſonnen. Ungefähr 25 weitere Lehrgänge, Vortragsreihen
ſſheitsgemeinſchaften werden in den erſten Januartagen be=
Damit haben noch alle Arbeitskameraden, insbeſondere
inränniſchen Angeſtellten, welche gewillt ſind, in ihrem
Be=
hrklich vorwärts zu ſtreben, noch reichlich Gelegenheit, ihre
urig in den nächſten Tagen vorzunehmen. Dieſe kann
täg=
der Abteilung für Berufserziehung oder bei den
Kreis=
gemeinſchaften im „Haus der Arbeit”, Bismarckſtraße 19,
giragsreihen: Nr. 49: Bilanztechnik und Bilanzkritik
ags und Donerstags, 6 Abende. Geb. 5.— RM.). Nr. 50:
zu und Scheck=Verkehr (Freitags, 8 Abende. Geb. 6.— RM.).
Einführung in das Steuerrecht (Freitags, 10 Abende.
RM.).
orgänge für Techniker, Werkmeiſter und Geſellen: Nr. 62:
matik (Mittwochs, 20 Abende. Geb. 6.— RM.). Nr. 63:
ſun d Feſtigkeitslehre (Mittwochs, 20 Abende, Geb. 6.— RM.)
Refa=Kurſus (Dienstags, 20 Abende, 8.— RM.). Nr. 65:
ſielles Rechnungsweſen (Dienstags und Freitags, 5 Abende.
RM.).
H. H.
Abteilung für Arbeitsführung und Berufserziehung.
62: „Banken und Verſicherungen”.
häft: Verſicherungen (für Kaufleute).
hntag, den 9. Dezember, 20.30 Uhr, Rheinſtraße 14, II.
ſtafenſtraße), Saal 1: Grundlagen der Krankenverſicherung,
gender: Schriftführer Schnell.
7: „Handel”,
fäſt: Lebensmittel (für Kaufleute und Hausfrauen).
ttwoch den 11. Dezember, 20.30 Uhr: Rheinſtr. 14, II.
ſafenſtraße), Saal 1: Lichtbilder=Vortrag: „Vom teutſchen
mn . „Die Bedeutung des Malzkaffes” Vortragender: Dr.
Darmſtadt. — Wir bitten die Betriebsführer, ſowie
ſefolgſchaftsmitglieder, an den vorgenannten fachlichen
Ver=
uingen teilzunehmen. — Die Betriebszellenobmänner ſind
erantwortlich, daß dieſe fachlichen, berufsbildenden
Vor=
mtlichen Kameraden im Betriebe bekannt werden, und daß
ſr ſich reſtlos beteiligen. Eintritt für jedermann frei.
Ortsgruppe Stadtmitte.
ſbate, Montag. um 20.30 Uhr, findet in der
Woogsturn=
ne Mitglieder=Verſammlung ſtatt. Redner: Pg.
Holzkäm=
ſisbaden; unter Mitwirkung des Muſikzuges HJ., Bann
Iter Fries”, Erſcheinen Pflicht. Unkoſtenbeitrag 10 Pfg.
Gung 19.30 Uhr.
NS-Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟
fü die Vorſtellung der „Rivels” im Orpheum am Montag
hustag abend ſind uns durch die Leitung für unſere
Ar=
ueraden verbilligte Karten zur Verfügung geſtellt
wor=
umgehend auf der Kreisdienſtſtelle abgeholt werden
Die Preiſe betragen: 40 Pfg. Eſtrade: 60 Pfg. Seiten=
Sperrſitz, Balkon RS., 80 Pfg. 2. Parkett: 1 RM. 1. Par=
(gez.) Keßler, Kreiswalter.
APfg. Saal.
„K.d.F.‟=Sportprogramm des Tages.
ſere, Montag, finden ſtatt: Allgemeine Körper=
Eefür Männer und Frauen, Goetheſchule (Viktoriaſtr. 31),
421 Uhr. — Fröhliche Gymnaſtik und Spiele
uen und Mädchen, Eliſabethenſchule (Sandſtraße) von
lhr. — Schwimmen für Männer und Frauen, Städt.
tid (kleine Halle), von 20.30—21.30 Uhr. —
Fechtkur=
ſi Mädchen, Fechtſchule Kaiſer, Schloßgartenſtraße 11, von
.30 Uhr.
nerbt die Jahresſportkarte! Treibt Leibesübungen mit
urch Freude‟ Auskunft gibt der Sportamtsſtützpunkt,
zarſtraße 19 (Ruf 2683).
Ortsgruppe Darmſtadt.
Wochendienſtplan vom 8. bis 14. Dezember 1935.
Reviergruppe III (Mahr). Untergruppe 3b (Schäfer);
Montag, den 9. Dezember: Blockwarte=Appell einſchließlich
Stellvertreter. Ort: Odeon, Marienplatz. Zeit: 20.15 Uhr.
Gemeindegruppe Nieder=Ramſtadt=Traiſa. Montag den
Dezember: Amtsträger= und Blockwarte=Appell einſchließlich
Stellvertreter. Ort: Deutſches Haus, Gräf. Zeit: 20.30 Uhr.
Gemeindegruppe Roßdorf mit Untergruppe Gundernhauſen.
Dienstag, den 10. Dezember: Amtsträger= und Blockwarte=
Appell einſchließlich Stellvertreter. Ort: Sport=Kaffee, Gunkel.
Zeit: 21.00 Uhr.
Gemeindegruppe Zeilhard=Georgenhauſen. Dienstag, den 10.
Dezember: Amtsträger= und Blockwarte=Appell einſchließlich
Stellvertreter in Zeilhard. Zeit: 19.30 Uhr.
Ortsgruppe Darmſtadt, Luftſchutzſchule, Rheinſtraße 75.
Mon=
tag, den 9. Dezember: Beginn des 43. Lehrganges für
Luft=
ſchutzhauswarte (Nachmittagslehrgang). Zeit: 16.00
Uhr. Montag, den 9. Dezember: Beginn des 44. und 45.
Lehrganges für Luftſchutzhauswarte (Abendlehrgänge).
Zeit: 20.00 Uhr. — Die Schulungsabende für die Revier=,
Ge=
meinde= und Untergruppenführer fallen für Dezember aus.
Der Ortsgruppenführer.
J. A. gez.. Dr. Scriba, Organiſations=
und Propagandaleiter.
Perſonenſkandsaufnahme
zu Zwecken des Luftſchußes.
In der Provinz Starkenburg findet zurzeit eine
Perſonen=
ſtandsaufnahme zu Zwecken des Luftſchutzes ſtatt. Allen Familien
werden durch die Polizei Liſten zugeſtellt, deren vollſtändige und
gewiſſenhafte Ausfüllung als Unterlage für den weiteren
Aus=
bau des Selbſtſchutzes notwendig iſt. Im Intereſſe der
Landes=
verteidigung muß erwartet werden, daß alle Volksgenoſſen die
Fragebogen gewiſſenhaft und rechtzeitig ausfüllen, damit die
Ab=
holung der Liſten ohne Schwierigkeiten bewerkſtelligt werden
kann und weitere Rückfragen nicht notwendig werden.
Es werden ausführliche Angaben verlangt, deren Kenntnis
für die in Frage kommenden Dienſtſtellen unerläßlich iſt.
Ins=
beſondere iſt es wichtig, anzugeben, ob eine Perſon ſich ſtändig
im Hauſe aufhält, ob ſie hilfsbedürftig oder ob ſie bereits als
aktiver Helfer im Luftſchutz (Sicherheits= und Hilfsdienſt
Werk=
luftſchutz, Amtsträger oder Hauswart des Reichsluftſchutzbundes)
eingeteilt iſt. Ebenſo ſind Angaben von Wert, ob bereits die
Mitgliedſchaft beim Reichsluftſchutzbund beſteht, ob einer ſeiner
Schulungskurſe beſucht wurde oder eine polizeiliche Verpflichtung
ſtattgefunden hat.
Die Perſonenſtandsaufnahme zu Zwecken des Luftſchutzes
wurde bereits in anderen Teilen des Reiches durchgeführt und
wird auch in Starkenburg ſicher das volle Verſtändnis der
Be=
völkerung finden.
Verbilligte Weihnachts= und Neujahrsglückwunſchtelegramme
im Verkehr mit dem Ausland läßt die Poſt auch zum
bevorſtehen=
den Feſt wieder zu. Die Telegramme werden vom 14. Dezember
bis 6. Januar bei allen Telegrammannahmeſtellen angenommen
und früheſtens zum Feſt zugeſtellt. Der Abſender kann den Text
der Glückwunſchtelegramme entweder beliebig abfaſſen oder im
Verkehr mit einigen Ueberſeeländern und mit Schiffen in See
über die Küſtenfunkſtellen der Vereinigten Staaten von Amerika
den gewünſchten Text unter einer größeren Zahl von feſtſtehenden
Textfaſſungen auswählen und dabei beſtimmen, in welcher der
zu=
gelaſſenen Sprachen (deutſch, engliſch, ſpaniſch uſw.) das
Tele=
gramm für den Empfänger ausgefertigt werden ſoll.
Schmuckblatt=
ausfertigung iſt möglich, ſoweit das Beſtimmungsland
Schmuck=
blatt=Telegramme eingeführt hat. Die Gebühren betragen etwa
die Hälfte bis ein Drittel der vollen Sätze. Nach Nordamerika
und Mexiko ſind in dieſem Jahre zum erſten Male auch
ver=
billigte Glückwunſchtelegramme mit beliebig abgefaßtem Tert
zu=
gelaſſen. Ueber Einzelheiten geben die Telegrammannahmeſtellen
Auskunft.
* Der Opferkempel des WHW. in neuem Schmuck.
An ſeinem alten Platz vor dem Schloß hat der Opfertempel
des Winterhilfswerkes wiederum Aufſtellung gefunden, diesmal
in neuer, lichtgrauer Bemalung mit Goldſchrift! Nikolaus mit
lau gem Bart klingelt laut mit ſeiner großen Glocke und verkündet
den Vorübergehenden, daß es diesmal etwas ganz beſonderes auf
ſich hat mit dem Opfertempel: es werden da nämlich ſehr hübſche
weißblaue Weihnachtsteller und Becher verkauft, mit
denen wir unſeren Lieben zum bevorſtehenden Feſt noch eine rechte
Freude machen können! Gleichzeitig tun wir auch mit dem
Ein=
kauf eines ſolchen Geſchenkes unſeren notleidenden Volksgenoſſen
etwas Gutes. Und da doch jetzt einmal die Zeit zum Schenken und
Freude bereiten iſt ſollten wir nicht an dem Tempelchen
vorbei=
gehen, ohne einzutreten und zu kaufen. Die Teller koſten 50 Pfg.,
die Becher gar nur 30 Pfg.! Auch vor der „Traube” iſt ein
Ver=
kaufsſtand errichtet, in dem man dieſe beiden hübſchen
Geſchenk=
gegenſtände kaufen kann!
Eine ſeltſame Bigur
ſteht da auf einer kleinen Bühne im Eckfenſter der Firma
Steg=
müller (hinter dem Schloß) zwiſchen anderen
Schaufenſtermän=
nern. Und wer vorbeigeht bleibt ſtehen. Dieſer Schaufenſtermann
iſt eine neue Erſcheinung unter ſeinen Kollegen, er bewegt ſich.
Aber wie. — Man kann kaum feſtſtellen, ob es eine Maſchine oder
ein Menſch iſt. Ein großes Rätſelraten bleiht, man iſt geneigt,
Wetten abzuſchließen, ob dieſer Maſchinenmenſch mit ſeinen
mani=
kierten Händen lebt oder nicht. 2ar bewegt ſich ſein Mund
manchmal wie liſpelnd, ſeine Auaäpfel rollen hinter
Brillen=
gläſern, aber keine Muskel, keine Wimper zuckt, in eherner
Un=
beweglichkeit ſteht dieſe „Schaufenſterpupve”, die nach jedem neuen
Oeffnen des roten Bühnenvorhangs in anderem Anzug oder
Man=
tel daſteht. Das Staunen und Raunen nimmt kein Ende und viele
gingen geſtern zweifelnd ihres Weges, um ſich allein in ſtillem
Grübeln mit einer ungelöſten Frage und der ſeltſamen Figur
hinter Glas auseinanderzuſetzen.
Evang. Bund. Wir verweiſen nochmals auf den heute
ſtatt=
findenden Vortrag im Städt. Saalbau von Prof. Lic. Stroh über
„Deutſchglaube oder Chriſtusglaube‟. Am Eingang wird ein
Un=
koſtenbeitrag erhoben, der jedoch Beſuchern ohne eigenes
Ein=
kommen erlaſſen wird.
Welterbericht
des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfurt a. M.
Durch anhaltenden langſamen Druckanſtieg geſtaltet ſich die
Wetterlage mehr und mehr um. Es hat ſich bereits ein
Hochdruck=
rücken über Deutſchland ausgebildet, und in der vergangenen,
teilweiſe klaren Nacht ſtellten ſich in Mittel= und Süddeutſchland
erhebliche Fröſte ein (teilweiſe unter minus 10 Grad). Da die
von Weſten vordringenden Störungen eine immer ſchwächere
Ent=
wicklung zeigen, iſt die Ausbildung einer Hochdrucklage
wahr=
ſcheinlich, die in der Niederung neblig=trübes und kaltes Wetter
bringt. In höheren Lagen wird eine Erwärmung eintreten.
Vorherſage für Montag: Im weſentlichen trockenes und
zeitwei=
lig aufheiterndes Wetter, vielfach aber auch neblig=trübe, bei
ſchwachen Winden leichter bis mäßiger Froſt, auch tagsüber
Temperaturen kaum über 0 Grad.
Witterungsausſichten für Dienstag: Trockenes und ziemlich kaltes
Wetter wahrſcheinlich.
Hauptſchrittleiter: Rudolf Mauve.
Stellvertr. Kaup ſchriftleiter: Max Streeſe.
Verantwortlich, für Politik: Rudolf Mauve; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den lokalen Teil: Mar Streeſe; für Feuilleton: Dr. Herbert Nette;
ür „Gegenwart”, Dr. Herbert Net e; ſür „Meich und Ausland‟: Dr. C. H. Quetich:
ür den Handel: Dr. C. H. Quetſch: für den Spor; Karl Böhmann;
Anzeigen=
eiter: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt. D. A. Xl. 35.über 19000. Pl. 5. Truct und
Verlag. Darmſtädter Tagblatt, Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag u. =Druckerei;
Darmſtadt Rheinſtr. 23
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: „Vormittags 12—1 Uhr. nachmittags 6—7 Uhr
Die heutige Nummer hat 8 Geiten.
Mein geliebter Mann und treuer Kamerad, unſer
treubeſorgter guter Vater
Dr. Wilhelm Klebeiger
Profeſſor i. R.
geſtern Abend im Glauben an ſeinen Erlöſer
ſanft entſchlafen.
Im tiefen Schmerz:
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Seite 8 — Nr. 338
DAAO TAeIOA
Kriminal-Foman
von Josef Kohlhofer
Copy. by Prometheus=Verlag Gröbenzell b. Münch.
„Du wollteſt doch heute pünktlich hier ſein. Warum haſt du
dich verſpätet?” fragte er lauernd.
„Hier, lies ſelbſt!“ Das Mädchen kramte in ihrem
Handtäſch=
chen und warf einen Brief auf den Tiſch. Der Inhalt war mit
Schreibmaſchine geſchrieben.
Lucy Sillborn!
Erwarte Sie heute vormittag acht Uhr am Viktoria=
AlbertMuſeum. Möchte mit Ihnen ungeſtört über Major
Wringel.
Cheſter ſprechen.
Das Schreiben trug das Datum des geſtrigen Tages auf dem
Briefſtempel.
„Ich habe faſt eine Stunde dort geſtanden, gekommen iſt aber
uiemand!"
„Natürlich nicht — es iſt doch eine aufgelegte Falle. Wringel
weiß doch gar nicht, wo du wohnſt. Wie ungeſchickt von dir. Du
biſt hingelaufen wie eine Gans zum Metzger. Ich wette meinen
Kopf, daß Gerſon dahinterſteckt.‟ Er ballte wütend die Hände.
„Lucy, ich habe eine ſchwere Viertelſtunde hinter mir. Der Teufel
hat mir allerhand zugeſetzt. Und warum? — Weil dieſe Stümper
zu langſam waren. Die Sache mit Kelley hätte bald ein
ſchlech=
tes Ende genommen. Moon iſt ein miſerabler Schütze; mit ſo
einer Macht im Rücken hätte er in Ruhe knallen können. Gar
nicht auszudenken, was paſſiert wäre, hätte Kelley noch
ge=
ſchwätzt!“
Grimsbay dämpfte ſeine Stimme.
„Inzwiſchen haben Cotton und der lange Freddy Wringel
erledigt. Wenn Gerſon wieder Briefe ſchreibt, in denen er dich
wo hinbeſtellt, kann er an den Namen Wringels ein Kreuz
an=
hängen!"
Das Mädchen hatte ihm aufmerkſam zugehört.
„Solange der Detektiv unſer Schatten iſt, John, müſſen wir
uns in acht nehmen. Der Kommiſſar iſt mehr zu fürchten als die
ganze Londoner Polizei — er jagt mir immer einen gewaltigen
Schrecken ein, und ich muß alles tun, um mich zu beherrſchen und
meine Angſt zu verbergen!“
„Plärre nicht!” verwies ſie Grimsbay ſchlecht gelaunt. „Er
wird uns nicht mehr lange beläſtigen, dafür ſorgt ein anderer.
Wir können nicht mehr zurück, ich habe alles auf eine Karte
ge=
ſetzt, und wenn er durchkommt, dann haben wir genug für alle
Zeiten! — Daß man die Polizei an der Naſe herumführen kann,
habe ich heute bewieſen. Er lachte zufrieden vor ſich hin. „
Ger=
ſon hat nach dem Zettel von Kelley geſucht. So dämlich zu ſein.
Vielleicht glaubt er, ich habe ihn vernichtet. Wenn er wüßte,
daß der Bericht in der ſchwarzen Schatulle ſteckt. Ich habe Grund
genug, mir dieſen Beweis für ſpätere Zeiten aufzubewahren, ganz
abgeſehen davon, daß ich es auf Befehl des Grauen tat.”
„Weißt du, wie die Sache mit Bennetts Tod war.”
„Das hat der Graue gemacht — frage nicht ſoviel unnötiges
Zeug . . .", er ſah ſich beſorgt um, „die Wände haben Ohren, und
Schwätzer mag unſer Chef nicht leiden!“
„Ach John — ich habe die letzten Tage ſchlecht geſchlafen. Ich
träumte, du ſtändeſt mit einer anderen am Altar; ich fühlte mich
ſchrecklich betrogen!“
„Ihr Frauen habt doch zu guter Letzt immer Hochzeit in
euren verdrehten Köpfen. Jetzt haben wir anders zu tun, als an
ein Neſtchen zu denken!“
Lucy erwiderte darauf kein Wort. Aber ihre Augen ſahen
ihn mit einem rätſelhaften Ausdruck an. Grimsbay wurde es
unter dieſen Blicken ungemütlich.
„Was glotzt du mich ſo an?” fragte er barſch.
„Ich bin ein ſchlechtes Weib”, entgegnete ſie düſter. „Ich ſtehe
heute außerhalb des Geſetzes, ſo daß ich mit dem beſten Willen
und Vorſätzen nicht mehr in die Geſellſchaft der anſtändigen
Men=
ſchen zurückkehren kann. Durch meine Hilfe werden Verbrechen
begangen und müſſen Männer ſterben. Glaubſt du, daß du mich
einfach beiſeite ſchieben kannſt? — Denke das nicht, John, ich
würde mich dagegen wehren. Ein betrogenes Weib kann ſich
freu=
dig ſelbſt zugrunde richten, wenn es gilt, die größte Enttäuſchung
ihres Lebens zu verzinſen. Neben der Liebe ſteht der Haß!
Merke dir das, John Grimsbay!”
„Du ſprichſt wie ein Paſtor!” Sein Lachen klang gezmu
„Ich laufe dir nicht davon!“
„Guten Tag allerſeits!”
Unter der Tür ſtand ein großer, junger, breitſchur
Mann, der krampfhaft den Hut in der zur Fauſt geballten
trug.
Er ſchritt mit verlegener Miene näher.
„Ich bitte zu entſchuldigen, wenn ich wie ein Tolpa
eine trauliche Familienſzene hineinplatze!“
„Halten Sie Ihr ungewaſchenes Maul”, ſchimpfte Gr=i
den die Bemerkung Familienſzene ungeheuer verdroß.
Sie etwas wünſchen, wenden Sie ſich an den Wirt!“
„Das iſt aber peinlich. Der Wirt ſchläft nämlich,
möchte ihn nicht in ſeiner Ruhe ſtören. Sind Sie der ehr=
Miſter John Grimsbay?
„Gewiß — was wollen Sie?‟
„Die Sache iſt nämlich ſo: Da war vorhin ein Herr bei
Um Ihnen den Weg
und der ließ ſeinen Koffer ſtehen.
Fundamt zu ſparen, beauftragte er mich, den Ausreät
holen. Dort unter dem Tiſch lugt er hervor — echtes K,
leder, mein Herr!"
„Nehmen Sie ſchleunigſt den Koffer, Ihr Geſicht pa
und gar nicht hierher”, antwortete Grimsbay biſſig.
Sie ſind ein wahrer Gentleman. Ich bin da vollſtändi
Anſicht. Wenn Sie mich einmal verwenden könnten, ich
gern Geſchäfte mit Außenſeitern. Uebrigens ſoll ich dieſe
der Dame hier übergeben.”
Mit einer galanten Verbeugung überreichte er der
Nelke einen gelben Zettel.
„Wie geſagt, wenn Sie mich einmal benötigen, meir
iſt Sergeant Gibbs — Scotland=Yard — Zimmer Siebzehm
fehle mich, auch der Dame!”
Er nahm vorſichtig den Koffer in die Hand und ver!
dächtig das Lokal. „Das war ein feiner Abgang!” murme
Im Koffer befand ſich eine tadelloſe Wachsplatte, in O.
feine Nadel das Geſpräch zwiſchen Grimsbay und Lucy en
hatte.
„Was haſt du da für einen Wiſch bekommen?” fragte
der dem Sergeanten einen haßerfüllten Blick nachgeworfen
Das Mädchen faltete das Papier auseinander. Es
und antwortete mit bebenden Lippen:
„Eine polizeiliche Vorladung!"
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