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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 337
Sonntag, den 8. Dezember 1935
197. Jahrgang
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Darmſtädter und Nationalbani. Fernſprecher 1
afſonts Anndort un Toute.
Köſung des Abeſſinien=Konflikts ohne vollkommene Sicherſtellung der Rechke
Inkereſſen Ikaliens.
und afrikaniſchen
bil ni hat ſeine Antwort auf die letzte engliſche Anfrage
hin perſönlicher Ausſprache mit dem engliſchen
Botſchaf=
ſhen auch in öffentlicher Kammerſitzung abgegeben. Er
mſeiner Rede an, daß eine leichte Beſſerung eingetreten
ſint allerdings gleichzeitig vor einem
unberech=
h)otimismus. Irgendwelchen Feſtlegungen aber iſt
hit wieder aus dem Wege gegangen. Er hat ſich nur
dar=
hn, daß er die Mindeſtforderungen Italiens bereits im
Ein Franzoſen zur Kenntnis gebracht habe, und daß des=
1b Veranlaſſung vorliege, dieſe Forderungen jetzt noch
wviederholen. Nach der poſitiven Seite hin hat
Muſ=
ine Löſung des abeſſiniſchen Konflikts
bGrundlage der Sicherſtellung der Rechte
hereſſen Italiens verlangt und
angekün=
h6 inzwiſchen die militäriſchen
Opera=
ſhfortgeſetzt würden.
MFormulierungen ſind wohl abſichtlich ſo allgemein
ge=
wdie Geſpräche hinter den Kuliſſen nach keiner Richtung
weren. Hoare hatte in ſeiner letzten Rede Italien vor
tive geſtellt, daß es ſich entweder zu einer
Kompromiß=
ſteitfinde, die für alle Hauptbeteiligten tragbar ſei, oder
42. Dezember auf die Beſchlußfaſſung über die
Oelſank=
nlernſthuſtellen habe. Hoare hat aber gleichzeitig die
Italie=
bilfsbedu Kzveränderten Freundſchaft Englands verſichert und alles
zu ni
adie Empfindlichkeiten zu beſeitigen, die bei Muſſolini
Muſſolini hat darauf in einer redneriſch ironiſchen
indert. Er wollte es offenbar vermeiden, es
grundſätz=
hhnen, die Brücke zu betreten, die England und
Frank=
wollen.
eitere darüber wird man wohl aus Paris erfahren. Die
yn zwiſchen Hoare und Laval gewinnen gerade nach
Muſſolinis jetzt noch mehr an Bedeutung. Sie werden
Aden Vermittlungsvorſchlag, den die Sachverſtändigen
AAußenminiſterien im Rahmen fertiggeſtellt haben, noch
arbeiten, um ihn für alle Teile ſchmackhaft zu machen.
ai wahrſcheinlich aber auch das ganze Problem der eng=
Piſchen Beziehungen umfaſſen und das Thema der
fran=
ſtcherheitswünſche von neuem anſchneiden, das ſeit den
zöſiſchen Vorſchlägen vom Oktober nicht mehr berührt
ar das deswegen noch nicht unaktuell geworden iſt —
tnicht für Frankreich.
Muſſolini vor der Kammer.
EP. Rom, 7. Dezember.
to riſche Bedeutung der am Samstag wiedereröffneten
ir Kammer kam ſchon vor dem Parlamentsgebäude
egroße Volksſammlung zum Ausdruck. Die fasciſtiſchen
Figtten in geſchloſſenen Reihen Aufſtellung genommen.
Plakate mit Aufforderungen zum Widerſtand gegen
Konen. Eine Plakatinſchrift lautete: „Wir werden
Ver geſſen!“
ribünen der Kammer waren dicht beſetzt, ebenſo die
löge, wo man auch die Vertreter der Sanktions=
Mnerkte, darunter den britiſchen Botſchafter Sir Eric
egierungschef Muſſolini wurde mit langanhaltenden
Fumen und der Giovinezza begrüßt.
erpräſident Ciano unterſtrich in ſeiner
Eröffnungs=
pferbereitſchaft des ganzen Landes vom
zu dem einfachſten Bürger zur Stärkung des
ſſundes gegen die ungerechten Sank=
55 Muſſolini zum Sprechen erhob, trat atemloſe Stille
u hier und da durch ſtürmiſche zuſtimmende Bei=
Bingen des Hauſes unterbrochen wurde.
ini erklärte eingangs, daß das italieniſche Volk auch
rage der wirtſchaftlichen Belagerung vom gleichen
Swillen beſeelt ſein werde wie heute. „Es gibt keine
En, die uns in die Knie zwingen und von unſeren
ſringen könnte."
olktiſchen Lage übergehend, zu der er einige knappe
n machen wolle, führte der italieniſche
Regierungs=
ſt unter Anſpielung auf die Beſprechungen, die er
H mit den Botſchaftern Englands und Frankreichs
oeſentlichen aus:
i letzten Stunden ſei vielleicht eine leichte Beſ=
Puind eine leichte Milderung in bezug auf einige vom
heſtimmte Fragen eingetreten. Trotzdem müßte er vor
rechtfertigten Optimismus warnen.
Sachverſtändigen=
ſeien noch keine politiſchen Verhandlungen, und ſelbſt
e beginnen würden, ſei noch nicht geſagt, daß ſie zu
Aichen Erfolge führen.
abe Italien wieder aufgefordert, ſeine
Mindeſtforde=
ſnnt zu geben. Dieſes Erſuchen ſei unzeitgemäß, denn
Aabe ſeine Mindeſtforderungen bereits
erder franzöſiſchen Regierung bekannt gegeben.
anvort hätten dann im November die Sanktionen gegen
eifer begonnen, der in Wirklichkeit von der Bevölkerung
uch angegriffenen Landes mit Ungeduld erwartet
wor=
iher Bevölkerung, der durch dieſen „Angreifer” erſt
Errungenſchaften der Ziviliſation vermittelt
ibe man Italien ſeine
Emaßnahmen gegen den Sanklionskrieg
obwohl er bereits in ſeiner Rede vom 2. Oktober
egen die militäriſchen, ſondern auch gegen die
wirtſchaft=
eonen Verwahrung eingelegt habe.
Der Abwehrkampf Italiens gegen die Sanktionen geſchehe in
der Notwehr, wie denn auch in der ganzen Welt, ſo aus weiten
Kreiſen des franzöſiſchen Volkes und der belgiſchen Frontkämpfer,
Proteſt gegen die Anwendung der Sanktionen erhoben worden ſei.
Allen denen, die ſich an dieſen Proteſten beteiligten, werde
Ita=
lien ſeine dauernde Zuneigung bewahren.
Mit leicht ironiſchem Unterton antwortete Muſſolini dann auf
die Erklärungen des britiſchen Außenminiſters vor dem
Unter=
haus. Mit Genugtuung nehme man in Rom Kenntnis von dem
Wunſch des Foreign Office nach einem ſtarken Italien mit einer
ſtarken Regierung, was ja für die fasciſtiſche Regierung zutreffe.
Seit 14 Jahren führe Italien einen hartnäckigen Kampf um ſeinen
Platz in Europa und in der Welt. Aber Italien könne nicht ſo,
wie es Hoare wünſche und wie er es ſelbſt wünſche, ſtark ſein, wenn
nicht die Sicherheitsfrage für ſeine Kolonien in Oſtafrika gelöſt
ſei. Das italieniſche Volk wiſſe zwar Hoares Worte zu würdigen,
urteile aber nach den Taten.
Die Pekroleumſperre, die am 12. Dezember
beſchloſſen werden ſoll, ſei ein Ereignis, das
die Lage ſchwer präfudizieren müſſe.
Vor allem in moraliſcher Hinſicht fühle ſich Italien durch die
Sanktionen verletzt und beleidigt. Das Strafrecht des
Völkerbun=
des ſei noch niemals, auch nicht in weſentlich ſchwierigeren und
ernſter liegenden Fällen angewandt worden und werde auch keine
Zukunft haben. Zum erſten und einzigen Mal werde es gegen
Italien angewandt, das lediglich die Schuld trage, Sklaven aus
ihrer Lage befreit zu haben, ferner gegen ein Italien, das auf
weiten Gebieten in Oſtafrika einen ſeit 50 Jahren anerkannten,
unbeſtreitbaren Vorrechtsanſpruch habe.
Die Methode des wirtſchaftlichen Erſtickungstodes ſei noch
niemals verſucht worden und werde wahrſcheinlich auch niemals
mehr verſucht werden. Sie komme nur jetzt und gegen das
roh=
ſtoffarme Italien zur Anwendung. Die reichen Völker, die es auf
dieſe Verletzbarkeit Italiens abgeſehen hätten, hätten ſich jedoch
verrechnet. Sie hätten vor allem die ſeeliſchen Werte des neuen
Italiens nicht in Rechnung geſtellt, die es befähigten, auch die
Materie in ſeinen Dienſt zu ſtellen, um daraus die Mittel des
Widerſtandes zu formen.
Die juriſtiſche Behandlung des italieniſch=abeſſiniſchen
Strei=
tes in Genf kennzeichnete Muſſolini mit den lateiniſchen Worten
„summum jus, summa injuris”.
Es handele ſich um einen rein kolonialen Streitfall, wie ſie
andere Staaten ſelbſt nach dem Kriege und nach der Gründung
des Völkerbundes immer wieder unter Anwendung von Gewalt
gelöſt hätten.
Eine Löſung dieſes Streites könne nicht ohne Sicherſtellung
der Rechte und Intereſſen Italiens erfolgen.
Inzwiſchen werde in Italien und in Oſtafrika das Vorgehen
fortgeſetzt, bis die itlaeniſchen Truppen und die Schwarzhemden
dem Vaterlande den entſcheidenden Endſieg gebracht hätten.
Die Rede Muſſolinis wurde faſt nach jedem Satz von
ſtür=
miſchem Beifall unterbrochen. Auf Antrag des Präſidenten beſchloß
die Kammer, die Rede in ganz Italien ſofort durch
Mauer=
anſchläge bekannt zu geben.
Die Sitzung, die knapp 50 Minuten dauerte, wurde nach der
Rede Muſſolinis auf Dienstag nachmittag vertagt.
Muſſolini empfängt die Bolſchafter Frankreichs
und Großbrikanniens.
DNB. Rom, 7. Dezember.
Der italieniſche Regierungschef hat am Samstagvormittag den
franzöſiſchen und den britiſchen Botſchafter nacheinander
emp=
fangen. Im Hinblick auf die Eröffnungsſitzung der Kammer, bei
der Muſſolini wichtige Erklärungen abgeben wird, legt man in
politiſchen Kreiſen den Beſuchen der beiden Diplomaten große
Be=
deutung bei.
Sit Hoares Pariſer Beſuch.
Beginn der Beſprechung zwiſchen Hoare und Laval.
DNB. Paris, 7. Dezember.
Der engliſche Außenminiſter Sir Samuel Hoare iſt am
Sams=
tag nachmittag 15.30 Uhr MEZ. in Paris eingetroffen. Er wurde
am Bahnhof vom engliſchen Botſchafter Clerk, dem
Unterſtaats=
ſekretär Vanſittart und dem Kabinettsdirektor des franzöſiſchen
Außenminiſteriums, Rochat, empfangen.
Um 17.30 Uhr begaben ſich der engliſche Außenminiſter, der
Botſchafter Clerk, Unterſtaatsſekretär Vanſittart und der engliſche
Sachverſtändige Peterſon ins franzöſiſche Außenminiſterium zu der
angekündigten Beſprechung mit Miniſterpräſident Laval.
In Paris iſt man nach wie vor der Anſicht, daß der Erfolg
der Pariſer Miniſterbeſprechungen in erſter Linie von der
Hal=
tung Muſſolinis abhängen wird. Laval empfing am Samstag
vormittag noch einmal den italieniſchen Botſchafter Cerruti, um
ſich unmittelbar vor Beginn ſeiner Unterredung mit Sir Samuel
Hoare über die in Rom herrſchende Stimmung unterrichten zu
laſſen, während in Rom der dortige engliſche Botſchafter Sir Eric
Drummond eine Unterredung mit Muſſolini hatte, der in Paris
große Bedeutung beigemeſſen wird, obwohl über ihre Ergebniſſe
noch keine Meldungen vorliegen.
Rie Locfe.
Der italieniſch=abeſſiniſche Konflikt iſt noch immer politiſches
Sturmzentrum, und man braucht einen ziemlichen Grad von
Optimismus, um an eine baldige Wendung zum Beſſeren zu
glauben. Daran ändert auch die diplomatiſche Aktion nichts,
die zur Zeit die Weltöffentlichkeit bewegt, und deren ſachliche
Bedeutung durch den Pariſer Beſuch des engliſchen
Außen=
miniſters unterſtrichen wird. Vor ſeiner Abreiſe hat Sir
Samuel Hoare vor dem engliſchen Parlament über die Probleme
der engliſchen Außenpolitik umfaſſend geſprochen. Nicht als
Vertreter einer politiſchen Partei, wie er einleitend deutlich
be=
tonte, ſondern als Sprecher der ganzen Nation. Man muß eine
ſolche offizielle Kundgebung eines führenden Staatsmannes
ſorg=
fältig leſen, um ihre Bedeutung richtig einzuſchätzen. Das
Bedeut=
ſame an der Rede des engliſchen Außenminiſters, ſoweit es
ſich auf den italieniſch=abeſſiniſchen Krieg und im
Zuſammen=
hang damit die Frage der Völkerbundsſanktionen bezog, war,
daß er in dieſem Augenblick nichts Neues ſagte, ſondern ſich
im Weſentlichen auf die Wiederholung der bekannten Theſe
be=
ſchränkte, daß jede Löſung „für alle drei an dem Konflikt
be=
teiligten Parteien, den Völkerbund, Italien und Abeſſinien,
tragbar ſein müſſe”, und daß keine Rede davon ſein könne, daß
Frankreich und England etwa den Verſuch unternähmen, hinter
dem Rücken des Völkerbundes Abeſſinien andere Bedingungen
aufzuzwingen. Unter dieſen Umſtänden dürfte die engliſche
Preſſe in ihrem Urteil nicht fehlgehen, wenn ſie ganz allgemein
die Rede Hoares als eine letzte Warnung an Italien anſieht,
und auch die franzöſiſche Preſſe zeigt in ihren Kommentaren
nicht mehr den während der letzten Zeit betont zur Schau
ge=
tragenen Zweckoptimismus. Man ſtellt nüchtern die Tatſachen
feſt und unterſtreicht lediglich die freundſchaftliche Tonart der
Rede, und an einer Stelle wird lediglich mit dem Unterton des
Bedauerns feſtgeſtellt, daß mit der Rede des engliſchen
Außen=
miniſters die ſtellenweiſe in Paris gehegte Hoffnung erledigt
ſchiene, daß nämlich die engliſche Außenpolitik nach den Wahlen
neue Wege einſchlagen werde. Dazu wäre unſererſeits nur zu
bemerken, daß dieſe Auffaſſung, die gewiſſe Pariſer Kreiſe
offen=
bar tatſächlich eine Zeitlang beherrſcht hat, einigermaßen
unver=
ſtändlich erſcheinen muß angeſichts der nüchternen Tatſachen,
über die an dieſer Stelle ja ſchon mehrfach ausführlich
ge=
ſprochen worden iſt.
Die italieniſche Außenpolitik ſieht ſich damit vor ſehr ernſte.
Fragen geſtellt. Die Hoffnung, die man in Rom vielleicht gehegt
hat, durch raſche militäriſche Erfolge die Welt vor vollendete
Tatſachen ſtellen zu können, hat ſich als trügeriſch erwieſen. Die
Meldungen vom afrikaniſchen Kriegsſchauplatz lauten vielfach
ſehr widerſprechend, und es iſt gewiß außerordentlich ſchwierig,
ſich unter dieſen Umſtänden über die tatſächliche Lage ein klares
Bild zu machen. Das eine aber geht doch unzweideutig aus den
italieniſchen ſowohl wie den abeſſiniſchen Kriegsberichten
her=
vor, daß in den letzten Wochen die Vorwärtsbewegungen der
italieniſchen Truppen in der Hauptſache zum Stehen gekommen
ſind, daß ſich hinter den italieniſchen Fronten durch den
Klein=
krieg der Abeſſinier zum Teil nicht unerhebliche Schwierigkeiten
ergeben haben, und daß man auch im italieniſchen
Haupt=
quartier ernſthaft mit einer abeſſiniſchen Gegenoffenſive rechnet.
Dabei muß man ſich vor Augen halten, daß man in allen
mili=
täriſchen Kreiſen der Welt noch vor Beginn der kriegeriſchen
Aktionen bereits davon überzeugt war, daß die eigentlichen
Schwierigkeiten erſt bei einem weiteren Eindringen in das
abeſſiniſche Hochland beginnen würden. Auch der Fehlſchlag
eines etwaigen abeſſiniſchen Vorſtoßes gegen den rechten Flügel
der italieniſchen Nordarmee würde alſo kaum eine derartige
Aenderung der Kriegslage herbeiführen, daß ſie diplomatiſch
ins Gewicht fiele. Daß es den Engländern ernſt iſt mit der
angedrohten Oelſperre — über deren militäriſche Bedeutung
kein Wort zu verlieren iſt — geht auch aus der letzten Rede
Sir Hoares klar hervor. Kein Zweifel aber kann darüber
be=
ſtehen, daß ein Einlenken Italiens immer ſchwieriger wird, je
weiter die Entwicklung der Dinge fortſchreitet.
Während über dem Mittelmeer noch düſtere Wolken hängen,
während in Oſtaſien durch das erneute japaniſche Vorgehen
außerordentlich ernſte Fragen heraufbeſchworen werden, werden
morgen in London die großen Seemächte zu einer
Flotten=
konferenz zuſammentreten, die ſich terminmäßig mit den durch
die früheren Verträge feſtgelegten Rüſtungsbeſchränkungen zur
See zu befaſſen haben wird. Eine unangreifbare Stellung zur
See iſt nach engliſcher Auffaſſung eine Lebensfrage für das
britiſche Weltreich. Das Anwachſen der deutſchen Kriegsflotte
war letzten Endes 1914 der Anlaß zum Eintritt in den Krieg
gegen das Deutſche Reich, weil man ſich damals in London
nicht mehr in der Lage ſah, den bis dahin ſtets gewahrten
Zwei=Mächte=Standard aufrecht zu halten. Der Zuſammenbruch
im Herbſt 1918 vernichtete die deutſche Flotte. Aber das
End=
ergebnis war ein ganz anderes als das in London erſtrebte.
An die Stelle der deutſchen Flotte war die weit mächtigere der
Vereinigten Staaten von Amerika getreten. Gewaltig war die
japaniſche Kriegsmarine gewachſen, und auch Frankreich und
Italien gingen daran, ihre Flotten mächtig auszubauen. Von
einer Aufrechterhaltung des Zwei=Mächte=Standards war nicht
mehr die Rede und nach endloſen Verhandlungen einigten ſich
die Vereinigten Staaten, England, Japan, Frankreich und
Italien auf der Waſhingtoner Konferenz im Jahre 1922 auf
ein Verhältnis ihrer Schlachtflotten von 5:5:3:1,75:1,75. Damit
war aber nur das Problem der großen Schiffe gelöſt. Ein
Ver=
ſuch, auch über die übrigen Seekampfmittel eine Vereinbarung
herbeizuführen, ſchlug im Jahre 1928 fehl, und eine
Verein=
barung, die zwei Jahre ſpäter geſchloſſen wurde, erkannten
weder die Franzoſen noch die Italiener an. Damit war ein
auf die Dauer unhaltbarer Zwiſchenzuſtand geſchaffen, und es
konnte daher nicht überraſchen, daß die Japaner im Dezember
1934 die bisherigen Bindungen auf den Dezember 1936
kündigten Bis dahin gilt es alſo eine neue Regelung zu finden,
die alle Beteiligten befriedigt, wenn nicht ein neues Wettrüſten
zur See einſetzen ſoll. Welche gewaltigen Schwierigkeiten einer
ſolchen Vereinbarung bei der gegenwärtigen weltpolitiſchen
Lage entgegenſtehen, bedarf keiner Erörterung. Das Deutſche
Reich iſt an der kommenden Konferenz nicht beteiligt. Der
deutſche Standpunkt iſt in der Rede des Führers und
Reichs=
kanzlers vom Mai d. J. zu klarem Ausdruck gebnacht und durch
Seite 2 — Nr. 337
die Flottenabmachungen mit England auch praktiſch
durch=
geführt worden, und uns fällt alſo nur die Rolle des
aufmerk=
ſamen Zuſchauers zu.
Das dem ſo iſt, daß das Deutſche Reich an keiner der zur
Zeit brennenden großen Streitfragen unmittelbar beteiligt iſt,
wird offenbar in Frankreich hie und da peinlich empfunden.
UInd dieſes Gefühl iſt ſchließlich ſogar bis zu einem gewiſſen
Grade verſtändlich, weil durch die neue Entwicklung der
ge=
ſamten franzöſiſchen Nachkriegspolitik eigentlich der Boden
ent=
zogen iſt. Uind ſo kommt es, daß manchmal ſeltſame Töne von
jenſeits des Rheins zu uns herüberklingen. Als vor kurzem
in Straßburg ein Denkmal für den elſäſſiſchen General
Keller=
mann enthüllt wurde, hielt der franzöſiſche Kriegsminiſter
Fabry eine Rede, in der er u. a. erklärte, daß das Elſaß im
Laufe der Jahrhunderte achtundzwanzigmal feindlichen
Ein=
fällen ausgeſetzt geweſen ſei. Herr Fabry wollte bei ſeinen
Zu=
hörern den Eindruck erwecken, als ob das Elſaß in der
Ver=
gangenheit unter der ſtändigen Bedrohung Deutſchlands gelebt
habe. Er muß allerdings bei dieſen ſeinen Zuhörern geringe
Geſchichtskenntniſſe vorausgeſetzt haben, denn es dürfte bekannt
ſein, daß es die Franzoſen unter Ludwig XIV, waren, die ins
Elſaß einfielen und damit das große Ringen um die
Los=
löſung des Elſaß aus dem Verband des damaligen Deutſchen
Reiches einleiteten. In der franzöſiſchen Preſſe iſt vor kurzem
diel die Rede geweſen von einer Beſſerung der Atmoſphäre, in
der ſich die deutſch=franzöſiſchen Beziehungen abwickelten. Das
deutſch=franzöſiſche Verhältnis iſt ein außerordentlich ſchwieriges
Problem, lösbar nur bei gutem Willen von beiden Seiten.
Reden wie die des franzöſiſchen Kriegsminiſters verraten nicht
M.
allzuviel von dieſem guten Willen.
Ifaliens Abwehrkampf gegen die
Sankkionen.
Metallſammlungen im ganzen Lande.
Skakkliche Gold= und Silberſpenden.
DNB. Rom, 7. Dezember.
Der Abwehrkampf des italieniſchen Volkes gegen die
Sank=
tionen wird auf allen Gebieten mit verbiſſener Energie geführt.
Es gibt wohl nur wenige Gebiete, auch des täglichen Lebens,
auf denen dieſer Kampf nicht irgendwie in Erſcheinung tritt.
Nach dem Königspaar hat nunmehr auch das
Kronprinzen=
paar von Italien zur Auffüllung des Goldſchatzes der
italie=
niſchen Staatsbank eine große Spende von Gold= und
Silber=
barren gemacht, die aus der Einſchmelzung von
Geſchenkgegen=
ſtänden aus ihrem perſönlichen Beſitz gewonnen worden ſind.
Auch von zahlreichen anderen Mitgliedern des königlichen Hauſes
ſind ſtattliche Gold= und Silberſpenden gemacht worden. Das
Beiſpiel des Königshauſes ſowie der ganzen italieniſchen
Geiſt=
lichkeit wird vor allem in den wohlhabenden Kreiſen der
Ariſto=
kratie und des Bürgertums weitere Spenden bewirken. Reiche
Erträge an Edelmetallen gehen immer noch täglich aus allen
Kreiſen des Sports ein. Nach hunderten und tauſenden ſind
bereits wertvolle Siegermedaillen und Pokale ſowie andere aus
(old und Silber getriebene Siegespreiſe bei den Sammelſtellen
abgeliefert worden. Kriegsauszeichnungen aller Art, zum Teil
vertvolle Erinnerungen an Verſtorbene oder gefallene
Familien=
mitglieder werden dem italieniſchen Staatsſchatz geopfert.
Ueber den bis jetzt erzielten Geſamtbetrag können noch
keine Angaben gemacht werden, doch erfährt man aus einigen
Städten die erſten Teilergebniſſe, ſo aus Mailand 3
Doppel=
zeutner, Genua 5 Doppelzentner, Florenz 3 Doppelzentner,
Cremona 2 Doppelzentner Gold. In Rom ſind bis jetzt 4.
Doppelzentner Gold und 22 Doppelzentner Silber als Spenden
eingegangen. Daneben wird an den Schaltern der Staatsbank
in allen Teilen des Landes Gold aufgekauft. Die ganze
Be=
zvegung nimmt, wie man hier mit Stolz feſtſtellt, immer mehr
den Charakter einer Volksabſtimmung und ein Bekenntnis des
ganzen italieniſchen Volkes zu Muſſolini an. In unterrichteten
Kreiſen glaubt man, daß durch die Spenden allein eine Milliarde
(oldlire aufgebracht werden können. Auch die übrigen
Metall=
ſammlungen gehen im ganzen Lande rüſtig weiter und haben
z. B. in Rom bis jetzt 230 Doppelzentner Kupfer und 72000
Doppelzentner Eiſen ergeben.
Einſchränkung des Lichlverbrauches.
In Verfolg der Sanktionen und der damit in ganz Italien
notwendig gewordenen Einſparung an Licht= und Kraftſtrom
ſowie an Heizmaterial werden nunmehr auch alle Kaufläden
und ſonſtigen Geſchäfte ſowie alle Gaſthäuſer vom kommenden
Montag ab früher geſchloſſen. Der allgemeine Ladenſchluß iſt
auf 19 Uhr für Lebensmittelgeſchäfte eine halbe Stunde ſpäter
angeſetzt. Theater und Kaffeehäuſer, Kinos und Gaſthäuſer
Der Führer und Reichskanzler hat dem Reichsverbandsführer
des Reichsverbandes deutſcher Offiziere, Generalmajor Graf
Rü=
diger von der Goltz, zum 70. Geburtstag in einem perſönlichen
Schreiben ſeine herzlichſten Glückwünſche ausgeſprochen.
Der memelländiſche Landtag wird am 10. 12., um 17 Uhr, zu
ſeiner driten Sitzung zuſammentreten. Die Tagesordnung
ent=
hält ſieben Punkte, darunter die Einſetzung der Landtagsausſchüſſe,
die Behandlung der Vorlage von 5 Wirtſchaftsgeſetzen ſowie einen
Antrag auf Aenderung der Geſchäftsordnung der Ausſchüſſe.
Die Flottenkonferenz beginnt am kommenden Montag im
Locarno=Saal des Foreign Office. Die Konferenz wird mit einer
Anſprache Baldwins eröffnet, der die Abordnungen willkommen
heißen wird und im Namen Großbritanniens ſprechen wird.
Miniſterpräſident und Außenminiſter Laval empfing am
Samstag vormittag nacheinander den italieniſchen Botſchafter,
den amerikaniſchen Botſchafter, den jugoſlawiſchen Geſandten und
den Gouverneur der Bank von Frankreich.
Die Bemühungen um die Abwendung des drohenden
Ausſtan=
des in der engliſchen Bergwerksinduſtrie ſind am Freitag abend
geſcheitert. Die Bergarbeitergewerkſchaften haben zum 18.
Dezem=
ber eine Delegiertenkonferenz einberufen, um zur Lage Stellung
zu nehmen und nötigenfalls den Ausſtand auszurufen. Bis dahin
ſoll ein letzter Verſuch gemacht werden, um eine
Einigungsgrund=
lage zu finden.
Der Engländer Rickett, der, wie erinnerlich, vom Negus eine
Konzeſſion zur Ausbeutung der Petroleum=Vorkommen in
Abeſſi=
nien erhalten hatte, war dieſer Tage in Rom eingetroffen. Es
wurde davon geſprochen, daß Rickett die Abſicht habe, nach
Abeſſi=
nien zu fliegen. Rickett iſt nun mit ſeinem Privatflugzeug über
Paris nach London zurückgekehrt. Ueber den Zweck ſeines
Auf=
enthalts in Rom wird nichts bekannt.
Der Sekretär der abeſſiniſchen Geſandtſchaft in London,
Za=
phiro, und der amerikaniſche Finanzmann Chertok reiſten
gemein=
ſchaftlich am Freitag abend von London nach New York ab.
Zaphiro erklärte, er habe von ſeiner Regierung den Auftrag
er=
halten, ſich um eine Anleihe in Amerika zu bemühen.
ſowie Billardſäle uſw. müſſen eine halbe Stunde vor
Mitter=
nacht ſchließen, Schankſtätten ohne Verzehr bereits um 10 Uhr
abends. Nur für die Hauptgeſchäftsgegend und
Bahnhofswirt=
ſchaften ſind geringfügige Ausnahmen zuläſſig, die nur ſelten
über Mitternacht hinausgehen. Nach der Einführung der
durch=
gehenden Arbeitszeit in allen ſtädtiſchen Betrieben und in den
Bankgeſchäften und der Einſchränkung der Straßenbeleuchtung
wird nunmehr mit den Einſparungsmaßnahmen für das ganze
öffentliche Leben bitter ernſt gemacht.
„Nicht die geringſte Geſte.
EP. Paris, 7. Dezember.
Der römiſche Vertreter des „Matin” iſt im Gegenſatz zu
ſeinem Kollegen vom „Jour” der Auffaſſung, daß die italieniſche
Regierung gegenüber den aus London und Paris kommenden
Nachrichten über die Entwicklung der diplomatiſchen Lage eine
große Zurückhaltung und Kühle an den Tag lege. In der
Um=
gebung des Palazzo Chigi werde erklärt, die italieniſche
Re=
gierung ſei über die Pariſer Sachverſtändigenverhandlungen nicht
unterrichtet, und die übrigen Elemente der Lage, wie
beiſpiels=
weiſe die Rede Sir Samuel Hoares, die nichts Neues enthalten
habe, könnten Italien keineswegs zu einer Aenderung ſeiner
Haltung bewegen.
Die Außenpolitikerin des „Oeuvre”, Frau Tabouis, hält
es für möglich, daß angeſichts der entmutigenden Nachrichten,
die ſowohl der Quai d Orſay als auch das Foreign Office am
Freitag abend aus Rom erhalten hätten, bei der heutigen
Zuſammenkunft zwiſchen Hoare und Laval
mehr von der Anwendung der Sanktionen, als
von den geplanten Verhandlungen mit Italien
die Rede ſein werde. Die Weigerung Muſſolinis, ſeine
Forderungen zu formulieren, habe in London und Paris
Ver=
ſtimmung hervorgerufen. In Paris ſcheine man nicht geneigt
zu ſein, von neuem eine gemeinſame Verhandlungsgrundlage
mit England zu ſuchen, um ſie ſpäter Italien anzubieten. Man
werde vielmehr ruhig abwarten, bis der Duce ſich entſchließe,
Vorſchläge zu machen.
Der Außenpolitiker des „Echo de Paris”, Pertinax, wirft
ebenfalls die Frage auf, ob Laval zu einem ſpäteren
franzöſiſch=
engliſchen Schritt gegenüber Italien ſeine Zuſtimmung geben
werde. Sicherlich ſei Muſſolini bereits darüber unterrichtet
worden, was in Paris geplant geweſen ſei, und er habe nicht
die geringſte Geſte der Ermutigung ausgeführt.
Unter dieſen Umſtänden werde vorausſichtlich
in der nächſten Woche in Genf die
Petroleum=
ſperre in Kraft geſetzt werden, falls der italieniſche
Regierungschef nicht noch einer neuen Dreimächte=Konferenz
zu=
ſtimme, die entweder in Paris oder in Genf ſtattfinden könnte.
Zum zweiten Male hatte das WHW. des deutſchen S
„Tag der nationalen Solidarität” aufgerufen. Das irſ
an dem nicht das Millionenheer der unbekannten Helfe
ferinnen des WHW. dem opferbereiten und freiwilligem
nachgeht, ſondern an dem ſie alle abgelöſt werden durch
der höchſten Stellen im Staat und in der Partei, in
und Kunſt, in der Preſſe und im Rundfunk, in der R
ſtadt ebenſo wie auf dem Lande im kleinſten Dorf. Es n.
an dem die Träger des ſtaatlichen und kulturellen Leben=
Unterſchied in die Reihen aller ſtellen, um in echter
Vo=
denheit einen Beitrag zu dem großen Werk der Lins
Not und Elend zu ſammeln.
In Berlin gab dieſer Tag der „Solidarier” der ga.
naturgemäß ein beſonderes Gepräge. Hier am Sitz 1
regierung und zahlreicher oberſter Reichsbehörden kw
ſich die Sammeltätigkeit. Waren es doch rund 4000 5
Helferinnen aus ihren Reihen, die hier an die Gebefreu
Berliner appellierten — und nicht umſonſt. Auf alle
und Plätzen der Innenſtadt ſowohl, als auch der
Voron=
einbezogen waren, ſetzte nachmittags um 4 Uhr ſchla a
Aktion ein. Die größten „Anziehungspunkte” bildetem
im Vorjahr, die Standorte der Miniſter, ſo namentlich
ort des Miniſterpräſidenten Göring. Im Handumdrehemy
Sammelbüchſen des Miniſterpräſidenten voll, und er zog
len Händen gab. Zum dritten Male ſammelte er wis
Stadt, und wieder mit dem gleichen Erfolg.
Und nicht anders ging es auch an den Standorten Oe
Miniſter zu, am Potsdamer Platz, wie unter den Lind=
Tauentzienſtraße, auf dem Kurfürſtendamm, an der
kirche, in der Königsſtraße am Rathaus oder an der
reichen Plätzen der weſtlichen Vorſtädte. Auch der
Orts=
hätte ſich an dieſem Tage in Berlin zurechtgefunden. Cr
nur immer dem Menſchenſtrom nachzugehen, der ſich von
zu Standort im wahren Sinne des Wortes daherw
Schutzpolizei hatte einen großen Tag und mußte oftmcl
nur um den Fahrverkehr auf den Straßen und Plätz
germaßen geregelten Bahnen zu halten. Ueberall aber
ten die Kapellen. Man gab und gab und gab reichlich
Recht lebhaft ging es auch an den Plätzen zu,
verſchiedenen Lieblinge der Bühne und de
poſtiert hatten. Da ſchlug auch manches BackfiſchE
wenn es plötzlich in der Nähe des „Er” zu ſehen war.
ſuchte man ein Autogramm zu erhaſchen. Aber
„Autogramm das Stück für eine Reichsmark”.
Natürlich war auch die Preſſe und der R
vertreten. So ſammelte der Reichsſendeleiter vor O
funkgebäude und ſpäter am Kurfürſtendamm. Der
Reichsverbandes der Deutſchen Preſſe, Hauptmann a.
ſammelte mit den Hauptſchriftleitern der Berliner
Etwas ganz beſonderes hatte ſich die Kameradſchaft deu
ausgedacht, die unter Führung des Staatsſekretärs
einer „Teufelsgeige” und einem Schifferklavier ſich au
gemacht hatte. Die hohen und höchſten Juriſten ſamm.
Vorantritt ihres Miniſters vor dem Moabiter Krim
unterſtützt von der Kapelle der Strafvollzugsbeamte=
Natürlich nahm die Oeffentlichkeit in Geſtalt
filmwagen lebhafteſten Anteil. So wurden imme
aus dem Straßenbild der Reichshauptſtadt im Be
Deutſchland=Sender übertragen. Auch die Wocher
mit ihren rieſigen Scheinwerfern waren zur Stelle. E
Leben und Treiben, wie es ſelbſt die verkehrsgen
Straßen der Reichshauptſtadt nur ſelten bieten. E
großer Tag, der Tag der Nationalen Solidarität, u
die Gebefreudigkeit und das ausgeprägte ſoziale Empf
nur der Berliner, ſondern des ganzen deutſchen Vol
einmal unter Beweis geſtellt. So wurde dieſer Ta
des vollen Erfolges, nicht nur für die Sammler, ſol
recht für die gute Sache, die ſie vertreten haben.
Auflöſung des Allgemeinen Arbeiterverka
in Danzig.
DNB. Danzig, 7. D
Auf Anordnung des Danziger Polizeipräſidenze
Allgemeine Arbeiterverband, die ſozialdemokratiſche
organiſation Danzigs, aufgelöſt worden. Die Auflöſu
auf Grund des § 2 Abſatz 1a und b des Vereinsge‟
19. 4. 1908 in der Faſſung der Rechtsverordnung des
Senats vom 30. 6. 1933. Die vorhandenen Akten tau
ſchlagnahmt und vorläufig auf dem Danziger Polize
ſichergeſtellt. Die Liquidation des Verbandes wird im
Aktion durchgeführt.
Philoſophie-Wiſſenſchaft oder Glaube?
Von Dr. Leonh. von Renthe=Fink, Bonn.
Die Anekdote vom alten griechiſchen Philoſophen Thales,
der, ganz verſunken in die Betrachtung des Himmels, in einen
Brunnen fiel, erfreut ſich heute — wenigſtens ihrer Pointe
nach — bei vielen Menſchen einer gewiſſen Beliebtheit. Man
iſt gerade auch in wiſſenſchaftlichen Kreiſen nicht gut auf die
Philoſophie zu ſprechen, weil man ſie letzten Endes doch für
eine „metaphyſiſche”, d. h. ſpintiſierende, un=konkrete und
eigent=
lich überflüſſige Bemühung des Geiſtes hält. Die aus dem
19. Jahrhundert vererbte narurwiſſenſchaftlich=poſitiviſtiſche
Ein=
ſtellung verbindet ſich bei dieſem abſchätzigen Urteil leider mit
gewiſſen Strömungen in der Philoſophie ſelber, die den in der
(eſchichte der Philoſophie immer wieder unternommenen
Ver=
ſuch erneuern, das Prinzip des Intellekts durch das Prinzip
des Glaubens, der Innerlichkeit oder ſonſt einer Subjektivität
zu entthronen.
Man wird das Verſtändnis und die Anerkennung einer
gegenteiligen Meinung erleichtern, wenn man die bedingten
Nechte des ſubjektiviſtiſchen Standpunkts
an=
erkennt. Das Weſen der Philoſophie als einer Wiſſenſchaft —
nur von einer ſolchen iſt die Rede — iſt weniger als das andrer
Wiſſenſchaften durch den Gegenſtand als durch die Art der
geiſtigen Annäherung beſtimmt. Philoſophie geht auf die
Er=
kenntnis des Seins, iſt aber ſelber kein Sein, ſondern eine
Hal=
tung, die einmal durch Neigung, Begabung oder Erlebnis,
ge=
wonnen und ſtändig gehalten werden will, gehalten wie eine
umkämpfte Frontſtellung. Gerade über der Betonung des
ob=
jektiven Anſpruchs philoſophiſchen Denkens darf man nicht die
ſubjektive, einzelmenſchliche, exiſtenzielle Haltung des
Philo=
ſophierens vergeſſen. Daher die eigentümliche
Bekenntnishaftig=
keit vieler Philoſophen, die daher rührt, daß Philoſophie dem
intellektuellen Gewiſſen, der Vernunft, verantwortlich iſt.
1im ſo ſchärfer muß man der Einſtellung entgegentreten, die
Philoſophie zu einer ſubjektiven Wiſſenſchaft zu ſtempeln. Denn
das iſt nichts andres als das verſchämte Leugnen des objektiven,
erkenntnismäßigen, auf Richtigkeit zielenden Charakters der
Pbiloſophie — eine Haltung, der gegenüber eine kraß
poſi=
tiviſtiſche Ablehnung der Philoſophie immer noch den Vorteil
der Konſequenz und der intellektuellen Redlichkeit hat. „
Sub=
ſektive Wiſſenſchaft” iſt ein Widerſpruch, ein
Uinding, deren behauptete Möglichkeit man (nach einem
treffen=
den Wort Erich Rothackers) am beſten durch den Hinweis
auf die wahrſcheinlich kataſtrophalen Ergebniſſe
einer „ſubjektiven” Brückenbaukunſt oder einer
„ſubjektiven” Chirurgie erledigt.
Philoſophie iſt ſtets objektiv, mindeſtens von der ſteten
Tendenz auf möglichſt große Objektivität hin erfüllt, denn ſie
geht auf die Erkenntnis des Ganzen, auf eine gegenüber den
Einzelwiſſenſchaften umfaſſende Betrachtungsweiſe, die den
furiſtiſchen Grundſatz auch zu dem ihren macht: audiatur et
altera pars. Deshalb und weil ſie vom Leben, von der
kon=
kreten Fülle des Gegenſtändlichen, abzuführen geneigt ſcheint,
betrachten ſie politiſche Zeiten mit Mißtrauen. Aber wenn auch
Philoſophie abſehen muß vom einzelnen Fall, um zur
Allgemein=
heit und Verbindlichkeit des Gedankens ſich zu erheben, ſo
braucht ſie doch keineswegs abzuführen vom Konkreten, d. h.
ſie braucht keineswegs notwendig den Kontakt mit der
Wirk=
lichkeit zu verlieren. Denn es iſt ja gerade ein Vorurteil des
antiphiloſophiſchen Poſitivismus, als konkret nur das höchſt
Sinnenfällige gelten zu laſſen.
Philoſophie kann man am lockerſten und
unmißverſtänd=
lichſten umſchreiben als „Deutung der Welt”, womit man
zu=
gleich den unverlierbaren Anſpruch auf Objektivität, auf gültige
Erkenntnis feſtgelegt hat. Denn um die „Chiffernſchrift” der
Welt (Jaſpers) ſinnvoll auszulegen, dazu bedarf es des Wiſſens
und der Wiſſenſchaft; da kommt man mit dem ſubjektiven
Glauben nicht vorwärts.
Was aber iſt „Welt” als Gegenſtand der Philoſophie?
Lange war es, wie im chriſtlichen Zeitalter, die moraliſche Welt,
lange auch die Welt im kosmologiſchen, phyſikaliſch=aſtronomiſchen
Sinne; auch das Pſychologiſche wollte man einmal dazu machen.
Aber ohne daß dieſe Einſtellungen falſch würden, gelangen wir
heute dazu, neue Seiten an der Welt als weſentlich zu
ent=
decken. Man könnte ſagen, daß die Philoſophie heute die Welt
des Geſellſchaftlichen, der zwiſchenmenſchlichen,
über=
individuellen Beziehungen als Forſchungsdomäne zu den andern
Welten hinzu entdeckt. Denn der ſo hart getadelte
Individualis=
mus der bisherigen Philoſophie hat darin beſtanden, daß zur
Welt der Philoſophen ſelten das eigne geſellſchaftliche Sein
ge=
hörte, wie es ſich in konkrete Volksindividualitäten aufſpaltet
und den Wurzelgrund des Denkens bildet. Wohl kannte man
die eigne Perſon, das eigne Ich oder die Seele, aber wie
ge=
bannt auf dieſen Punkt des Individuellen ſtarrend, bemerkte
man den Grund nicht, auf dem auch das Individuelle ruht,
deſſen gerade auch das Einzigartige bedarf, um ſich als ſolches
vom andern zu ſondern. Dieſe Einſeitigkeit äußert ſich am
be=
zeichnendſten in der jeweiligen Auffaſſung vom Weſen des
Men=
ſchen, in den Formen der philoſophiſchen Anthropologie, und
iſt als Phänomen weniger durch den Hinweis auf die
Alltäglich=
keit oder das Nicht=Intereſſante des geſellſchaftlichen
Hinter=
grundes, als durch die erkenntnistheoretiſchen Konſequenzen der
aus der Pfychologie bekannten Figur=Grund=Beziehung zu
er=
klären.
Heute geht es in der Philoſophie weſentlich
Ganze, nicht nur inſofern als der volle Einſatz der D
Bereitſchaft gefordert wird, ſondern vor allem, weil y0
einzelne, ſondern das Ganze, die Geſamtheit, aus
drohung gerettet werden muß, die wir auf allen Gol
„die Kriſe” bezeichnen. So wie hier die Philoſophie
Streben zur Objektivität eine neue Seite der Welt ſ0h
ſo muß ſie aus demſelben Streben auch ſich ſelbſt in
punkt bekommen. Philoſophie darf nicht ſubjektiv K
durch, daß ſie einen individuellen Geſichtspunkt odel
dividuelle Weiſe des Denkens verabſolutiert und als
ſophie hinſtellt. Eine ſolche Einſeitigkeit iſt der Moniſ
Beſtreben, die Vielfalt der Welt zu vereinfachen, d. h
brennenden Aufgaben, die gerade die Vielfältigkd
ſchichtigkeit und „Zweideutigkeit” der Welt aufgeben,
Rückgang auf ein einziges Prinzip zu entgehen. Sr
es gegenüber der Metaphyſik einen Fortſchritt im 2el
die Philoſophie die Wendung zur Erkenntnistheorie 2
hier die Philoſophie die Möglichkeiten ihrer ſelbſt
des Nachdenkens gewann. Aber hierbei iſt nicht ſteher;
längſt ſind weitere Schritte zu tun. Es iſt das große
Unrecht aller „ismen”, daß ſie ſich’s in gemachten B
wohl ſein laſſen. So iſt ein nächſter Schritt, den
ſophie der Philoſophie zu tun hat, die Löſung des Rel”
Problems, die Aufklärung der beunruhigenden Tc.
Durch= und Gegeneinanders in der Philoſophie. Phil.
Glaube kapituliert vor dieſer Frage, die im 19. Jahrh
den traditionellen Frageſtellungen ſich herauszuhebc!
und deren Löſung Aufgabe des 20. ſein wird. Philr!
Wiſſenſchaft wird hierbei wieder jung, weil ein
kaum gedeuteter Tatbeſtand der menſchlichen Erkennt?
ſchließt, weil wieder ein Zeichen im Buch der 2
Deutung den Schrecken verliert.
den Wedding, wo ihm gerade auch die arme Bevölkerung
werden in wundervollen Sonderaufnahmen, meiſt
reproduziert, dem Leſer zur Freude und Anregung
Dazu enthält dieſes Heft eine Fülle von illuſtrierten 2
haltenden Beiträgen
— Als unentbehrlicher Gehilfe des Weihnachtsmanw?
das Dezember=Heft der neuen linie” (Verlag Otto B‟
zig) in verſtärktem Umfang und beſonders reicher 2.7
Weit mehr als 100 ſorgfältig ausgewählte Geſchent=
— Weihnachtshandarbeiten ſollen Freude bringen
als Worte es vermögen, zeigt die ſchöne Zeitſcheil
arbeiten aller Art” von Alexander Koch m i‟
nachtsnummer, mit wie ſchlichten Mitteln und oft ganc
aber wirkungsvollen Motiven Geſchmackvolles gefeill".
kann. Gerade dieſe leichten, von jedem Schulkind au-
Arbeiten ſind es, die durch ihre Sinnfälligkeit beeindrE
ag, 8. Dezember 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Kammer=Mehrheit für Laval.
1 Bzenenwechſel. — Annahme der Geſekzenkwürfe über die Enkwaffnung und Auflöſung der
milikär=
ähnlichen Verbände. — Breie Hand für die diplomatiſchen Berhandlungen.
Lavals Retkung.
EP. Paris, 7. Dezember.
ſe franzöſiſche Kammer hat in ihrer Nachtſitzung, die bis in
ſiten Morgen hinein dauerte, die drei von der Regierung
,achten Geſetzentwürfe angenommen. Das Geſetz, das jeden
ſuer Gefängnisſtrafe von drei Monaten bis zu zwei Jahren
ut Geldſtrafen von hundert bis zu tauſend Franken bedroht,
„öffentlichen Kundgebungen oder Verſammlungen im Beſitz
Kußwaffe betroffen wird, wurde ohne Ausſprache gutgeheißen
Sefetzentwurf, der Aufreizung zum Mord durch die Preſſe
Strafe ſtellt, wurde nach kurzer Ausſprache ebenfalls
ge=
ſchr ohne Schwierigkeiten ging dagegen die Annahme des
atwurfs über die Entwaffnung und Auflöſung
ſilitärähnlichen Verbände vor ſich. Die Beratung
Entwurfs füllte faſt die ganze Nacht aus. Von allen Seiten
ſw Abänderungsanträge eingebracht, die den Geiſt der
Re=
wsvorlage mehr oder weniger umzufälſchen ſuchten.
a Antrag der Kommuniſten, die Regierungsvorlage, die
mmpftruppen oder privaten Milizen mit militäriſcher
Orga=
hn ſprach, dahin abzuändern, daß als aufzulöſende Verbände
hkläch die „Action Francaiſe”, die „Solidarité Francaiſe”, die
un ſche Jugend” und das „Feuerkreuz” bezeichnet werden
ſoll=
daß alſo die ſogenannte Selbſtſchutzorganiſation der
Links=
to der Auflöſung entgangen wäre, wurde vom Haus mit
gen 148 Stimmen abgelehnt.
weiteren Verlauf wurde die Auseinanderſetzung zwiſchen
zhlen und der Linken immer heftiger. Von dem ſchönen
Ein=
naen, mit dem in der geſtrigen Vormittagsſitzung die Rechte
Linke ſich mit der Auflöſung ihrer Kampforganiſationen
wanden erklärt hatte, war in den frühen Morgenſtunden des
pegs keine Spur mehr feſtzuſtellen.
ſch die Regierung griff in den Kampf ein, um zu erklären,
F rach den vielen Abänderungen ihre Vorlagen nicht mehr
Mand zu dem von der Kammer revidierten Wortlaut alle
Ahalte machen müſſe.
Feließlich wurden die drei Artikel des Geſetzentwurfs in
heren Form mit 408 gegen 179 Stimmen angenommen. —
hn neuen Wortlaut werden vom Innenminiſter nach einem
bien des Staatsrates alle Verbände aufgelöſt werden, die
Rewaffneten Straßenkundgebungen aufreizen, 2. ohne
Er=
äfbung durch den Kriegsminiſter ihre Mitglieder auf den
ſedrenſt oder auf den Krieg vorbereiten oder durch ihre
mn, ihre Organiſation und durch das Tragen von Uniformen
bzeichen ſich als Kampftruppen oder private Milizen kenn=
F; 3. ſich das Ziel ſetzen, die Gebietsintegrität Frankreichs
Rigen oder mit Gewalt die republikaniſche Regierungsform
Prn.
er große innerpolitiſche Kampf der beiden franzöſiſchen
m hat ſich überraſchenderweiſe in ein „Friedensfeſt” aufge=
Ion rechts her kam der unerwartete Vorſchlag, daß die
Ver=
bſoveit ſie militäriſchen Charakter haben, aufgelöſt werden
R Von links her wurde der Vorſchlag aufgegriffen. Laval,
hlicht hinter den Kuliſſen ſchon dieſe Bindung vorbereitet
uff geſchickt ein. Im Handumdrehen war die ganze fran=
Kammer einig, und das Ergebnis war ein
Vertrauens=
hür die Regierung Laval mit einer Mehrheit, wie ſie
Inden vorher noch kein Menſch für möglich gehalten hätte.
IAs dieſen plötzlichen Szenenwechſel veranlaßt hat, darüber
Rie Meinungen ſehr weit auseinander. Es müſſen auf bei=
Eten innen= und außenpolitiſche Gründe mitgeſpielt haben.
Et einmal die Angſt vor der Kriſe, die den Goldabfluß
wie=
neuem in Bewegung geſetzt hätte, zumal da ja eine
Regie=
it einem anderen Programm erſt hätte gebildet werden
Rnüſſen. Ferner war wohl auch ſchon auf allen Seiten der
bußgebend, in den entſcheidenden Verhandlungen mit
Eng=
ejetzt bevorſtehen, eine Regierung präſentieren zu können,
hründet auf das Vertrauensvotum der Kammer, Frankreichs
BGewicht in die Wagſchale werfen kann.
Wal hat alſo geſiegt. Er hat jetzt die Hand frei für
Broße diplomatiſche Spiel und er hat ſeinen Le=
Sen wahrſcheinlich um einige Monate verlängert. In Paris
man, daß die Regierung mindeſtens bis in den Februar
zeſichert ſei. Darüber läßt ſich ſchwer etwas vorausſagen,
/muß ſich erſt noch zeigen, wie weit die Verſöhnungsgeſte
n Seiten ernſt gemeint war. In der Kammer iſt bereits
das häßliche Wort von einer Verſöhnungsſchiebung gefallen, und
wenn ſich nachher noch herausſtellen ſollte, daß nach dem Wortlaut
der neuen Geſetze das „Feuerkreuz”, das ja für die beiden
Par=
teien der Linken der eigentliche Stein des Anſtoßes iſt, gar nicht
aufgelöſt werden kann, ſondern ſeine Tätigkeit ruhig fortſetzen
darf, dann wird der Burgfrieden kaum allzulange dauern.
* Ofſene Fragen.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 7. Dezember.
Der anfängliche Optimismus gegenüber dem Beſuch Sir
Samuel Hoares hat etwas nachgelaſſen. Man hat dafür noch keine
greifbare Urſache, aber die Nerven ſind hier ſo überſpannt, daß
der Stimmungsumſchwung eigentlich ſelbſtverſtändlich iſt.
Der Beſuch des engliſchen Staatsmannes wirkte ſchon im
voraus — auf die franzöſiſche Innenpolitik. Selbſt die
unnach=
giebigſten Oppoſitionellen ſchrecken angeſichts dieſer
Verhandlun=
gen, von denen ſoviel abhängt, davor zurück, eine Kriſe
herauf=
zubeſchwören. Das hat die Lage Lavals ganz entſchieden erleichtert.
Das Kompromiß, das in der Frage der rechtsſtehenden
Ver=
bände zuſtandekam, war unter den gegebenen Umſtänden das
denkbar günſtigſte. Man wird die Verbände entwaffnen, und zwar
ſowohl die Organiſationen der Rechten wie auch die Formationen
der Linken.
Was dieſe „Abrüſtung” praktiſch zu bedeuten hat, iſt allerdings
eine offene Frage. Denn über die Zahl und Art der Waffen, über
welche die verſchiedenen pe itiſchen Ora iſationen verfügen, weiß
man eigentlich nichts Gewiſſes. Und inwieweit die Organiſationen
ihre eigenen Mitglieder in der Hand haben, um ſie zur Abgabe
ihrer Waffen zwingen zu können, bleibt auch eine offene Frage,
beſonders für den, der die Einſtellung der franzöſiſchen Maſſen in
ſolchen Dingen kennt. Schließlich könnte man noch bemerken, daß
in Frankreich faſt jedermann über Schießwaffen verfügt; ein
Re=
volver iſt ſelbſt in der Handtaſche eines Ladenmädchens keine
ab=
ſonderliche Erſcheinung . . ."
Aber darauf kommt es eigentlich weniger an. Wichtig iſt die
politiſche Entſpannung ſowohl in der Kammer als auch in den
Verſammlungen und Demonſtrationen. Beunruhigend bleibt nur,
daß bei all dieſer erfreulichen Entwicklung die Mehrheit der
Re=
gierung in der Kammer immer noch abbröckelt. Die Zahl der
„ſicheren” Stimmen iſt wieder kleiner geworden.
Die Abrüſtung ſcheint übrigens auch in der Außenpolitik
wie=
der aktuell zu werden. Die engliſche Politik ſoll ſich
wieder dafür intereſſieren. Man müßte ſchon ein beſonderer
Opti=
miſt ſein, wenn man darüber Freude empfinden würde. Bis jetzt
haben die Abrüſtungsverhandlungen nur Zwietracht geſtiftet. Ihre
Wiederaufnahme würde — wenigſtens im gegenwärtigen
Augen=
blick — die Konfuſion nur erhöhen. Die Liquidierung des Krieges
in Abeſſinien wäre dringender. Auch nach dieſer Richtung könnte
der Beſuch Sir Samuel Hoares Fortſchritte bringen. Die
diplo=
matiſche Atmoſphäre iſt etwas günſtiger, man ſieht aber noch nicht,
welches die Grundlage einer Verſtändigung ſein würde, wenn nicht
das Nachgeben Italiens".
Bor neuen Verwicklungen in Frankreich?
DNB. Paris, 7. Dezember.
Die Tatſache, daß die Kammer in ihrer Nachtſitzung die drei
von der Regierung eingebrachten Geſetzesvorlagen in weſentlichen
Punkten abgeändert hat, dürfte ein parlamentariſches Nachſpiel
haben.
Es iſt anzunehmen, daß der Senat anfangs der nächſten Woche
den von der Kammer verabſchiedeten Wortlaut abändern und zum
Teil auf den urſprünglichen Wortlaut zurückgreifen wird.
Um eine Einigung zwiſchen der Kammer und dem Senat
her=
zuſtellen, wird die Regierung eingreifen und in einem der
bei=
den Häuſer letzten Endes die Vertrauensfrage ſtellen müſſen. Bei
dieſer Gelegenheit könnte die Rechte, die mit der von der Kammer
angenommenen Faſſung unzufrieden iſt, gegen die Regierung
ſtim=
men und damit unter Umſtänden das Kabinett in eine ſchwierige
Lage verſetzen. Laval und der Juſtizminiſter werden
vorausſicht=
lich bemüht ſein, einen Mittelweg einzuſchlagen, um nötigenfalls
einen Stimmenverluſt auf der Rechten nach links auszugleichen.
Auf alle Fälle wird die nächſte Woche wieder im Zeichen
ſchwieri=
ger Verhandlungen ſtehen.
Auſikaliſcher Feierabend im Mozark=Verein.
Nozart=Haus Schulſtraße, ſang geſtern an einem
Anuſikaliſchen Feierabende” des
Mozart=
ns, bei denen jungen Talenten Gelegenheit gegeben iſt,
bſtändnisvollen Zuhörern ihre Kunſt zu zeigen, Annemarie
aſar Lieder von Schubert, Brahms, Hugo Wolf und
Erfreulich war die Friſche, Natürlichkeit und Wärme in
des Vortrags, die vor allem den freundlich, heiter
ge=
m, unbeſchwerten und unkomplizierten Liedern des Pro=
M zugute kam. So gelangen unter den Schubert=Liedern
Lohin”, die „Forelle”, die „Seligkeit”, unter den
Brahms=
das „vergebliche Ständchen”, auch Mozarts „Veilchen”
Aut Anderes, wie z. B. die „Feldeinſamkeit” und „In
Rlacht” von Brahms und die Wolf=Lieder hatten noch nicht
webende, das nur ganz reife Geſtaltungskunſt und unbe=
RBeherrſchung des Techniſchen ihnen zu geben vermögen.
Ain Balthaſars wohlklingender und heller Sopran iſt in
e im Forte ſchön frei und mühelos. Die Mittellage trug,
s nach höheren oder tieferen Lagen, nicht immer gleich=
Rut. Sehr ſorgfältig war durchweg die Ausſprache, man
berhaupt den Eindruck, daß die Sängerin ſich mit dem
Ader Lieder auseinandergeſetzt und an ihnen gearbeitet
Has ließen auch Phraſierung und Atemführung erkennen,
ich es da auch noch ein paar kleine Unſicherheiten gab.
rn aber war der Eindruck des Abends durchaus
erfreu=
mal man das Gefühl hatte, einen Menſchen vor ſich zu
der ſich noch nicht „fertig” dünkt, ſondern entſchloſſen iſt,
urſt weiterarbeitend zu vervollkommnen. Und das
ent=
a ganz dem Sinn und Zweck des Abends! — Sehr fein=
und muſikaliſch ſchien uns auch, trotz kleiner Tempo=
Un=
tecten zwiſchen Geſang und Klavierſtimme, die Begleitung
ulein Irmgard Balthaſar am Flügel. Beide Künſt=
M fanden im Beifall der Zuhörer herzliche Anerkennung.
4. H.
Neues polikiſches Schriftkum.
Raumpolitiſche Strategie.
Der politiſche Raumbegriff hat ſich vor allem durch die Er=
Der Luft weitgehend gewandelt. Der menſchliche
Lebens=
dreidimenſional geworden. Damit ſteht die Politik vor
urfgaben, namentlich die Wehrpolitik vor der
Notwendig=
e den geänderten Bedingungen angepaßte Strategie
aus=
teei. Der erſte in deutſcher Sprache unternommene Verſuch
u vor: Rupert von Schumacher: Der Raum als Waffe
Runge Verlag, Berlin. Mit 37 Karten. 2,50 RM.) — eine
bemerkenswerte Veröffentlichung. Sie faßt einen Stoffkreis
zu=
ſammen, der trotz ſeiner großen Aktualität bisher nur zerſtreut zu
finden war. R. v. Schumacher gruppiert dieſen Stoff in zwei Teile:
Die Urſachen der Raumpolitik und die Aufgaben der Raumpolitik,
und er unterſcheidet hier als praktiſche Ergebniſſe:
Induſtriezer=
ſtreuung, Hauptſtadtverlagerung, raumpolitiſche Siedlung,
Orga=
niſierung der Landſchaft, Grenzzone und Vorfeld. — Man mag
ſich zu Einzelheiten dieſes Buches ſtellen wie man will, eines ſteht
feſt: Es bedeutet eine Bereicherung! Hier werden dem Leſer
plötz=
lich Frageſtellungen und Erkenntniſſe klar, deren er ſich bisher,
trotz ihrer großen Bedeutung, nur mehr oder weniger vage
be=
wußt war und er wird zu einer offenen Stellungnahme gegenüber
unerbitterlichen und unleugbaren Tatſachen gezwungen.
Eine Pilſudſki=Biographie.
Die Eſſener Verlagsanſtalt G. m. b. H. veröffentlicht
gegen=
wärtig die deutſche perſönlich autoriſierte Geſamtausgabe der „
Er=
innerungen und Dokumente” Pilſudſkis. Einer der Bearbeiter des
4bändigen Werkes, Major Dr. Waclaw Lipinſki vom
Militär=
hiſtoriſchen Büro in Warſchau ſchickt ihm längere biographiſche
Anmerkungen voraus die als Sonderdruck unter dem Titel „Joſef
Pilſudſki, der große Marſchall” erſchienen ſind. Die Schrift iſt in
erſter Linie dem Soldaten und Feldherrn Pilſudſki gewidmet: die
militäriſchen Ereigniſſe ſeit 1914 werden in ausführlicher
Gründ=
lichkeit behandelt. Die Geſamtperſönlichkeit Pilſudſkis ſowie die
politiſche Neuwerdung und Entwicklung des polniſchen Staates
treten dahinter ſtark zurück. Die Arbeit iſt alſo keine umfaſſende
Biographie des großen Polen, ſie verdient aber als Einführung in
den ſchriftlichen Niederſchlag, den ſein Lebenswerk gefunden hat,
ſtarke Beachtung.
Neue Bücher über Oſtaſien.
Oſtaſien geſchichtsphiloſophiſch geſehen: Burghard
Breitner: Ein Blick auf Japan” (Verlag „Das Berglandbuch”,
Salzburg, 3,20 RM.). Der Verfaſſer lernte in ſibiriſcher
Gefangen=
ſchaft den japaniſchen Soldaten und Menſchen kennen, ſpäter auch
das Land ſelbſt, den „ruheloſen Arm des Rieſen Aſien‟”. Ein Blick
auf Japan, geſehen mit den Augen eines Kulturkreishiſtorikers,
für den das Hochkommen Oſtaſiens der Ausdruck eines
unabänder=
lichen, hiſtoriſch=biologiſchen Geſetzes iſt. Die ſtiliſtiſchen
Eigen=
willigkeiten” des Verfaſſers beeinfluſſen leider die Wirkſamkeit
mancher recht intereſſanter Betrachtung. — Oſtaſien ſtrategiſch
geſehen: Reinhold Gadow, Konteradmiral a. D.: „Gelb oder Weiß
am Stillen Ozean?” (Gerhard Stalling, Oldenburg, 1 RM.) Die
Schrift iſt erfreulich klar und unentbehrlich für die Beurteilung
der Vorgänge am Stillen Ozean. Die entſcheidenden Fragen
wer=
den geſtellt und beantwortet: Wie ſtehen die Fronten? Wie iſt der
Pazifik als Kampfgebiet zu beurteilen? Wie ſtark ſind die
gegen=
wärtigen Flotten? Welche Rolle fällt, der Luftwaffe zu? Wie
würde ſich eine Kriegsführung zwiſchen Gelb und Weiß im
Stil=
len Ozean geſtalten? Ergebnis: Alles in allem, die Ausſichten
ſprechen mehr für Japan und im Falle eines unvermeidlichen
Konfliktes für ſeine agreſſive Kriegseröffnung in öſtlicher
Rich=
tung; der Pazifik iſt allerdings für einen offenen Seekrieg und
damit für eine klare Entſcheidung nicht geeignet. — Oſtaſien
Nr. 337 — Seite 3
54 Toke, viele hundert Verlehte
bei dem Lufkbombardemenk von defſie.
Der Palaſt vollſtändig zerſtörk.
EP. Addis Abeba, 7. Dezember.
Nach den letzten aus Deſſie eintreffenden Meldungen
be=
trägt die Zahl der Todesopfer des italieniſchen
Luftbombarde=
ments vom Freitag 54, während die Zahl der Verwundeten
in die Hunderte geht. Unter den letzteren befinden ſich auch,
wie bereits gemeldet, ein belgiſcher Offizier, der das Amt des
Zenſors inne hatte, ferner ein amerikaniſcher Preſſevertreter und
eine amerikaniſche Krankenſchweſter.
Die teilweiſe Beſchädigung des amerikaniſchen Rote=Kreug=
Hoſpitals wird ebenfalls beſtätigt. Weiter wird gemeldet, daß
der Kaiſer an der Verteidigung der Stadt gegen die
Flieger=
angriffe tätigen Anteil nahm und eines der Luftabwehrgeſchütze
bediente. Der Palaſt des Kronprinzen, in dem der Negus
während ſeines Aufenthalts in Deſſie Wohnung nehmen wollte
und der von mehreren Brandbomben getroffen worden war, iſt
völlig niedergebrannt. Auch das Feldlager der ausländiſchen
Preſſevertreter wurde von den italieniſchen Bomben vollſtändig
zerſtört.
Neue Bombenangriffe auf Deſſie
und Gondar.
EP. Addis Abeba, 7. Dezember.
Am Samstag morgen um 8 Uhr erſchienen erneut mehrere
Geſchwader italieniſcher Bombenflugzeuge über dem abeſſiniſchen
Hauptquartier in Deſſie und begannen ein Luftbombardement,
das noch heftiger war als das am Vortage. In weniger als
einer halben Stunde wurden etwa 100 Sprengbomben,
Brand=
bomben und Lufttorpedos abgeworfen. Trotzdem die auf den
Höhen um Deſſie aufgeſtellten Flugzeugabwehrgeſchütze ſofort zu
feuern anfingen, gingen die 18 italieniſchen Flugzeuge immer
wieder herunter, um ihre tödliche Ladung abzuwerfen. Nach den
Beobachtungen europäiſcher Offiziere wurden mehrere
Flug=
zeuge getroffen, doch iſt keines von ihnen abgeſchoſſen worden.
Das Taffari=Makonnen=Hoſpital wurde von weiteren drei
Bom=
ben getroffen und mußte nunmehr geräumt werden. In anderen
Teilen der Stadt brachen wieder Brände aus. Gegen mittag
lag über dem ganzen Talkeſſel dichter Rauch.
Ueber die Todesopfer des neuen Bombardements
werden keine Mitteilungen gemacht. Sie dürften jedoch in die
hunderte gehen.
Man befürchtet hier augenſcheinlich, daß nunmehr auch die
abeſſiniſche Hauptſtadt ſelbſt das Ziel italieniſcher Luftangriffe
werden wird. Ueberall werden bombenſichere Unterſtände
er=
richtet, während die Eingeborenen gleichzeitig verſuchen, die
Wellblechdächer ihrer Häuſer mit Stroh und Zweigen zu tarnen.
Auch die Stadt Gondar wurde am Samstag morgen
er=
neut aus der Luft bombardiert. Dabei warfen neun italieniſche
Flugzeuge etwa 180 Bomben, darunter auch wieder
Brand=
bomben, ab. Die Bomben verurſachten mehrere Brände, die noch
nicht gelöſcht werden konnten. — Auch an anderen Stellen der
Nordfront ſind die Italiener zu größeren Bombenangriffen
übergegangen.
Von der Südfront wird gemeldet, daß nördlich von Dolo
ein ſchweres Gefecht zwiſchen Truppen des Ras Deſta Damptu
und italieniſchen Eingeborenentruppen ausgetragen wurde.
Da=
bei wurden auf beiden Seiten mehrere Hundert Mann getötet.
Einzelheiten liegen noch nicht vor.
Eine Erklärung ausländiſcher Aerzke über die
Bombardierung.
Neun Aerzte des amerikaniſchen Hoſpitals und des Roten
Kreuzes haben in Deſſie eine gemeinſame Erklärung über die
Bombardierung der Stadt verfaßt. In dieſer Erklärung heiſt
es, die Italiener hätten mit drei Geſchwadern Deſſie überflogen
und nicht nur Exploſivbomben, ſondern auch Brandbomben und
Lufttorpedos abgeworfen. Die Aerzte erklären, daß die erſten
Brand= und Exploſivbomben ausſchließlich auf die Ambulanzen
und das Rote Kreuz, deren international anerkannte Abzeichen
weithin ſichtbar geweſen ſeien, abgeworfen worden ſeien. Fünf
Bomben ſeien in das Hoſpital Taffari Makollen geworfen
worden, in dem ſich 65 Verwundete befunden hätten. Der
In=
ſtrumentenſaal ſei vollkommen ausgebrannt, ebenſo zwei
Kran=
kenſäle. Die erſte Krankenſchweſter, Fräulein Havig, ſei ſchwer
verwundet worden. Auch die Feldambulanz II und das
chirur=
giſche Zelt des Doktors Daſſius, das 200 Meter vom Hoſpital
ſtand, ſei vollſtändig zerſtört und verbrannt. „Wir erklären noch=
weltpolitiſch geſehen: Albrecht Wirth: „Oſtaſien” (
Verlags=
anſtalt, vorm. G. J. Manz, Regensburg). Ein vortrefflicher Führer
durch die fernöſtlichen Probleme aus berufener Feder. Die
Aus=
einanderſetzung Japan—China ſteht im Vordergrund; das
Schluß=
kapitel behandelt die Bedeutung der oſtaſiatiſchen Vorgänge für
Amerika und die einzelnen europäiſchen Mächte. — Oſtaſien
geo=
politiſch geſehen: Prof. Karl Haushoſer: „Japans Werdegang
als Weltmacht und Empire‟ (Walter de Gruyter u. Co., Berlin).
In der Göſchenſammlung veröffentlicht Prof. Haushofer in
meh=
reren Bändchen eine gedrängt gefaßte Geſamtſchau Japans. Dieſer
zweite Band beſchäftigt ſich mit der Frage nach der „äußeren
Groß=
machtgrundlage, dem Raumkörper und ſeiner Tragfähigkeit‟ Der
Name des Verfaſſers bürgt für eine bedeutende und originelle
Arbeit. Die Ueberfülle des auf knappen Raum verarbeiteten
Ma=
terials ſetzt allerdings eine recht weitgehende Kenntnis vor allem
der japaniſchen Geſchichte beim Leſer voraus. Die Schrift gehört
übrigens einer Reihe ähnlicher Veröffentlichungen in der gleichen
Sammlung an:
Weltpolitik in Göſchenbändchen.
Prof. Guſtav Roloff ſtellt in „Frankreichs Wiederaufſtieg
zur Weltmacht und zum Empire” die franzöſiſche auswärtige
Poli=
tik vom Sturz Napoleons bis zur Gegenwart dar, ihr Streben
einerſeits nach Vormachtſtellung in Europa, andererſeits nach
Er=
richtung eines Kolonialreiches. — Dr. Hugo Preller: „Englands
Weltpolitik als Gleichgewichtspolitik” ſchildert etwa denſelben
Zeitraum in der engliſchen Außenpolitik unter Betonung des
eng=
liſch=ruſſiſchen Weltgegenſatzes. — Bis in die Mitte des 18.
Jahr=
hunderts zurück, bis zu den Anfängen einer außenpolitiſchen
Selb=
ſtändigkeit reicht die Darſtellung von Prof. Friedrich Luckwaldt:
Der Aufſtieg der Vereinigten Staaten zur Weltmacht”, die
Ge=
ſchichte der ſchickſalhaften „über Menſchenwitz hinaus wunderbaren”,
Entwicklung dieſes Landes. — Sämtliche Bändchen ſind
ausge=
zeichnet geſchrieben — vielleicht iſt jenes von Preller etwas zu
ſtark mit Einzelheiten belaſtet —, außerdem ſind ſie mit Karten,
Zeittafeln uſw. reich verſorgt. — Daß man für einen mäßigen
Preis ſehr viel bieten kann, beweiſt auch eine neue
Schriftenreihe „Deutſche Grenzlande‟,
die in einer ſehr gefälligen Ausſtattung der Edwin Runge Verlag,
Berlin, herausgibt. Erſchienen ſind folgende mit reichem
Bild=
ſchmuck und Kartenmaterial ausgeſtattete Hefte: „Schleswig=
Hol=
ſteins Erbe und Sendung” „Grenz= und Oſtmark — die
Klam=
mern Oſtdeutſchlands”, Oſtpommern”., Bollwerk Oſtpreußen” und
Deutſches Memelland‟ Die Herausgabe dieſer billigen Hefte (ſie
koſten 80 und 90 Pfennig), die knapp, aber ausreichend durch
be=
rufene Autoren alles Wiſſenswerte über die Grenzlande
ver=
mitteln und ſich ſo um eine Vertiefung des Verſtändniſſes für die
Probleme der Grenzlande bemühen, darf wohl als eine beachtliche
verlegeriſche Leiſtung bezeichnet werden. Der Verlag gibt noch eine
ähnliche Schriftenreihe zu den gleichen Preiſen heraus „Deutſche
Führer zum Oſten‟. Es liegen gegenwärtig vor „Otto der Große‟
„Karl von Luxemburg”, Prinz Eugen” und „Der Große Kurfürſt”.
Die Geſamtbearbeitung beider Schriftenreihen obliegt A. Hillen
Ziegfeld.
Dr. W. d.
Seite 4 — Nr. 337
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 8. Dezem
mals”, ſo heißt es in der Erklärung weiter, „daß ſich die
Am=
bulanzen und das Hoſpital außerhalb der Stadt befinden und
die Zeichen des Roten Kreuzes an vielen Stellen ſichtbar
an=
gebracht worden ſind. Wir proteſtieren vor der ganzen Welt
und zeigen es fämtlichen Regierungen an, daß die Italiener 40
Brand= und Exploſivbomben auf unſere Lazarette abgeworfen
haben. Wir beklagen Tote und Verwundete durch dieſe
grau=
ſame Demonſtration und fragen, mit welchem Recht das
ge=
ſchieht.”
Das abeſſiniſche Rote Kreuz hat auf Grund dieſes
Be=
richtes einen Proteſt nach Genf gerichtet. — Die bei dem geſtrigen
Bombardement verletzte ſchwediſche Krankenſchweſter und der
franzöſiſche Journaliſt ſind im Flugzeug in das amerikaniſche
Hoſpital in Addis Abeba geſchafft worden. Die Kaiſerin ſtattete
ihnen in Begleitung ihrer Tochter einen Beſuch ab.
Eine ikalieniſche Skellungnahme zum Luſtangriff
auf Deſſie.
Von zuſtändiger italieniſcher Seite werden die abeſſiniſchen
Behauptungen über die Vorkommniſſe bei dem Fliegerangriff auf
Deſſie, vor allem auch ſoweit ſie das amerikaniſche Krankenhaus
betreffen, mit Nachdruck zurückgewieſen. Auf italieniſcher Seite
wird ferner hervorgehoben, daß Italien von dem Vorhandenſein
dieſes Krankenhauſes trotz der Anzeigepflicht bis heute keine
Kenntnis habe. Das Luftbombardement habe ausſchließlich dem
ſehr ausgedehnten, in der Umgebung von Deſſie befindlichen
abeſ=
ſiniſchen Zeltlager gegolten, das aus hunderten von Zelten
be=
ſtehe und dem durch den Bombenangriff ſchwer zugeſetzt worden
ſei. Ebenſo falſch ſeien die Meldungen darüber, daß zwei
italie=
niſche Flugzeuge abgeſchoſſen worden ſeien. Trotz der allerdings
ſehr lebhaften Tätigkeit der abeſſiniſchen Flugzeugabwehrgeſchütze
ſeien ſämtliche 18 Flugzeuge, die an der Aktion teilgenommen
hatten, wieder zu ihrem Standort zurückgekehrt.
Der italieniſche Heeresbericht.
Im 65. Heeresbericht telegraphiert Marſchall Badoglio; An
der Front des eriträiſchen Armeekorps haben unſere Abteilungen
Abi Addi, den Hauptort von Tembien, beſetzt. Nach einem
Vor=
poſtengefecht ließ der Gegner drei Tote zurück. An der Front des
1. Armeekorps dauert die Tätigkeit der feindlichen Abteilungen
in Fühlung mit unſeren Linien fort. In der Zone des Fluſſes
Gebat ſüdweſtlich von Makalle hat eine eriträiſche Kolonne eine
ſtarke gegneriſche Abteilung überraſcht, 81 Gefangene gemacht und
Lebensmittel ſowie Material erbeutet. Der Gegner hat fünf Tote
und viele Verletzte verloren. Unſere Flieger haben in der Nähe
von Deſſie ein ausgedehntes Lager von mehreren Zehntauſenden
abeſſiniſcher Soldaten überflogen, Trotz heftigem gegneriſchem
Ab=
wehrfeuer haben unſere Flieger das gegneriſche Lager wirkſam
mit Bomben belegt. — An der Somalifront haben Führer und
Notabeln der Ogaden=Stämme Rar, Ugas und Nur ſich den
poli=
tiſchen Behörden in Gorahai unterworfen. Sie ſtellten uns ihre
Krieger zur Verfügung.
Wechſelim ikalieniſchen Floikenkommando in Oſkafrika
Im italieniſchen Flottenkommando in Oſtafrika iſt ein
Kommandowechſel eingetreten. Admiral Vittorio Tur iſt ab 5.
Dezember zum Kommandanten der Flottendiviſion in Oſtafrika
ernannt worden an Stelle von Admiral Vannutelli, der zur
Verfügung geſtellt wurde. Admiral Tur hat den Kreuzer „Bari”
als ſein Flaggſchiff gewählt. Der Herzog von Spoleto,
Marine=
kapitän Aimone von Savoyen, wurde zum Kommandanten des
Kundſchafterſchiffs „Pantera” und der Flottille leichter
Ein=
heiten ernannt, die dem Flottenkommando in Oſtafrika
unter=
ſtehen.
*
ika und Japans neuer Vorſtoß
in China.
Von unſerem Korreſpondenten.
P. Waſhington, Anfang Dezember.
Die verſchiedenen Beſprechungen, die in den letzten Tagen
zwiſchen dem britiſchen Botſchafter in Waſhington, Sir Ronald
Lindſay, und dem amerikaniſchen Staatsſekretär Cordell Hull
ſtatt=
gefunden haben, ſowie eine Reihe von Aeußerungen
maßgeben=
der amerikaniſcher Politiker geben zur Annahme Anlaß, daß man
auf amerikaniſcher, ebenſo wie auf engliſcher Seite in
wachſen=
dem Maße entſchloſſen iſt, ſich dieſes Mal Japan
gegen=
über weſentlich weniger nachgiebig als im Jahr
1933 zu zeigen und es nicht zuzulaſſen, daß Japan ſich die
fünf nordchineſiſchen Provinzen mit gleicher Leichtigkeit in die
Taſche ſteckt, wie es es damals mit der Mandſchurei getan hat.
Andererſeits aber iſt es klar, daß das nahe Bevorſtehen der
Lon=
doner Konferenz der fünf maritimen Großmächte (die alle ohne
Ausnahme Teilnehmer des Neun=Mächte=Vertrages, der die
Un=
abhängigkeit Chinas garantierte, ſind) ebenfalls ſtark mitſpielt
und der Waſhingtoner Adminiſtration vorläufig eine abwartende
Haltung ratſam erſcheinen läßt. Von Bedeutung iſt endlich auch
die Tatſache, daß die Vereinigten Staaten ſoeben ihrer wichtigſten
Beſitzung im Fernen Oſten, den Phillippiniſchen Inſeln, eine
weitgehende Selbſtverwaltung gewährt haben. Ein völliges
Auf=
geben dieſer Inſeln würde die Vereinigten Staaten ohne jeglichen
territorialen Beſitz im weſtlichen Pazifik laſſen. Was ohne
Zwei=
fel der Waſhingtoner Regierung das Einſchlagen einer ganz
an=
deren Politik nahelegen würde, als diejenige, wie ſie von den im
Fernen Oſten beſitzlichen Mächten befolgt wird.
Das alles ändert aber natürlich nichts an der Tatſache, daß
der Ferne Oſten oder vielmehr Japan fortfahren, die
Waſhingtoner Regierung im weiteſten Maße zu
beſchäftigen und zu beunruhigen. Bezeichnend für
die Art, wie man in den Vereinigten Staaten die kommende
Entwicklung im Fernen Oſten beurteilt, ſind folgende
Ausfüh=
rungen, die kürzlich in der „Baltimore Sun” einem der politiſch
einflußreichſten Blätter der Vereinigten Staaten, veröffentlicht
waren: „Es wird eine Zeit kommen” ſchrieb dieſes angeſehene
amerikaniſche Blatt, „wenn die europäiſchen Mächte, die im
Fer=
nen Oſten intereſſiert ſind, es klarer als bisher einſehen werden,
daß Japan immer mehr und mehr in ihre Intereſſenſphären
ein=
dringt, und wird es zu einem offenen Zuſammenſtoß kommen.
England hat weiteſtgehende wirtſchaftliche Intereſſen im Yangtſe=
Gebiet. Der neue, von Japan geplante nordchineſiſche Staat
würde den Einfluß des japaniſchen Kaiſerreiches hart an dieſe
britiſche Intereſſenſphäre heranbringen. Es mag ſein, daß Japan
und England ſich friedlich über eine Teilung der Intereſſenſphären
in China einigen werden. Doch falls Japan bereits zu weit
gegangen und noch weiter zu gehen entſchloſſen iſt, ſo werden
ernſte Verwicklungen in naher Zukunft unvermeidlich ſein. Es
wäre daher für die europäiſchen Mächte und für
die Vereinigten Staaten durchaus ratſam, den
Dingen, die zur Zeit im Fernen Oſten vor ſich
gehen, etwas mehr Beachtung als bisher zu
ſchenken ..
Parallel mit einer ſolchen Stimmungsmache der Preſſe für
ein ſchärferes Vorgehen Amerikas im Fernen Oſten wird von
ge=
wiſſen amerikaniſchen Wirtſchaftskreiſen in den letzten Wochen
auch energiſch Propaganda für eine intenſivere
amerikaniſche Wirtſchaftspolitik in China
ge=
macht. Auf dem ſoeben ſtattgefundenen All=Amerikaniſchen
Außenhandelskongreß (National Foreign Trade Council) in
Houſton (Texas) ſpielte der ehemalige amerikaniſche Botſchafter
habe ich ein Spezialgeschäft in
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niſcher Seite, außer den offiziellen Delegierten Norman 1
Admiral Standley, die die USA. bereits bei den früheren
konferenzen vertreten haben, dieſes Mal auch der Untert
tär für auswärtige Angelegenheiten, Willjam Phillipy
men — anſcheinend um beim Aufkommen rein politiſche
rungen dabei zu ſein und nötigenfalls eingreifen zu kön
Beſtrebungen Japans, ſeine Flottenmacht im Fernen
verſtärken, begegnet man ſchon jetzt mit der Verſicheru
Vereinigten Staaten „feſt entſchloſſen” ſeien, ihre Pu
Großbritannien und ihr Superioritäts=Verhältnis gege
Flotte Japans „unter allen Umſtänden”, aufrecht zu
Sollte eine Verſtändigung mit Japan auf dieſer Baſis
ſein, ſo erklärt man, daß die Rooſeveltſche Regierung
ſei, ihre Flotte ſoweit auszubauen, „als es die Umſt än
dern würden”. Zur Abrundung des Bildes ſei noch ery
die Gerüchte von einem amerikaniſchen Geheimabkonn
China und Sowjetrußland nach wie vor mit großer 9
keit umlaufen und daß überhaupt die Idee nach eine
ſamen Aktion der Vereinigten Staaten mit den anderen
nen Oſten intereſſierten Mächten gegen Japan in Amen
mehr an Popularität gewinnt.
Chineſiſch=Japaniſche Einigung
in der Nordchinan
EP. Tientſin, 7. De=
Nach den neueſten Meldungen über die ſeparatiſtiſche ky
haben die chineſiſch=japaniſchen Verhandlungen zu einer g
geführt. Wie es heißt, ſollen ſowohl Nanking wie T0
Kompromiß zugeſtimmt haben, wonach Nanking den
Tſchahar und Hopei eine begrenzte Unabhängigkeit zugeſnt
das Oberhaupt dieſer Halb=Autonomie=Regierung wird
Sung Tſche=yuan genannt. Die Zollverwaltung ſowie
verwaltung werden durch dieſe neue Regelung nicht beiſt
Wie es ſcheint, ſollen auch Peking und Tientſin zu eige
waltungsbezirken werden.
England verfolgk aufmerkſam die Ereigtſt
in Oſtaſien.
EP. London, 7. Diu
Nach einer Meldung der „Morning Poſt” wird 1/
ſpitzung der Lage in Nordchina von de/iſelbſtve
liſchen Regierung ſehr aufmerkſam veſtleanden
Wie das Blatt erklärt, ſei man hier davon überzeufgiecken
Japan die ſeparatiſtiſche Bewegung mit allen Mittelrfit) m auf an
um einen Pufferſtaat zwiſchen Mandſchukuo und Eiſt
ſchaffen. Das Blatt läßt durchblicken, daß England
Vereinigten Staaten bereit ſeien, für die Aufrechterhalt
Neunmächtevertrags einzutreten. In welcher Weiſe
ſammenarbeit geplant iſt, und ob man dabei auf eil
wirkung der übrigen Unterzeichnermächte des Vertrags
iſt allerdings noch nicht bekannt geworden.
8. Dezember 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 337 — Seite 5
8der Landeshauptſtadt
*Nikolausfeſt des Heſſiſchen Roten Kreuzes.
Darmſtadt, 8. Dezember 1935
ieke alles an die Gulaſchkanonen!
ure wird Darmſtadt in ganz beſonderer Weiſe den
Ge=
ver Volksgemeinſchaft in die Tat umſetzen. Kein
Darm=
wird es ſich nehmen laſſen, dafür zu ſorgen, daß die 25
ten heute leer werden! Es gibt leckeres Eintopfeſſen
eiſch für nur 60 Pfennig. Wenn wir uns daran
ſum — entweder indem wir uns eine Portion nach Hauſe
o er an den Gemeinſchaftseſſen teilnehmen —, helfen wir
zu, daß viele hilfsbedürftige, frierende Volksgenoſſen mit
Kleidung verſorgt werden können.
Motorſtandarte 50 hat für die Speiſung am heutigen
isonntag zur Vorbereitung das Motorhaus Ecke
Rhein=
arſtraße und den großen Garten zur Verfügung geſtellt.
Feldküchen, in denen das ſchmackhafte Eintopfgericht
zu=
ſ und gekocht wird, ſind im Garten des Motorhauſes auf=
. Die ſchwarzbraunen Kämpfer der Motorſtandarte im
mit den Helfern und Helferinnen der NS.=Volkswohlfahrt
ich in uneigennütziger Weiſe zur Verfügung geſtellt, das
u bereiten und zur Verteilung zu bringen, um damit den
ſe den Volksgenoſſen die Not lindern zu helfen.
he in der Zeit von 11 bis 12 Uhr werden die
hen, aus denen ſpäter das Eſſen verteilt wird, vom
haus aus durch die Straßen der Stadt ziehen unter
Zarſchmuſikbegleitung. Sie ziehen zunächſt zum
Schloß=
ſoe um 12 Uhr die Eſſenausgabe beginnt. Die
ver Partei und ihrer Gliederungen und die Spitzen der
er werden es ſich nicht nehmen laſſen, dort zu erſcheinen.
Eſſenausgabe beteiligen ſich neben Helferinnen der
NS=
ſienſchaft, der NSV. und des BDM. folgende
Künſt=
ſun und Knüſtler des Landestheaters: Frau Anna
ſos, Frl. Liſelott Ammermann, Frl. Grete Welz,
hon Georgi, Frau Regina Harre, Karl Köther,
ſiwegard Kleiber, Rudolf Buchner, Frau Gertrud
ſin ann. Ernſt Heck. Joachim Sattler, Heinz=Albrecht
. Andreas Volpert, Dr. Bruno Heyn, Karl
Heinrich Beſt, Kurt Ingo Rieger. Sie werden
der Ausgabe im inneren Schloßhof teilnehmen und dann
N zu eit
iverſchiedenen anderen Ausgabeſtellen fahren, wo die
Eſſen=
i9 yie koſſe b is 14 Uhr dauert.
ing
: geben dieſe Ausgabeſtellen nochmals bekannt:
ſeiktplatz — innerer Schloßhof. (Es ſpielen Spielmannszug
Nuikkorps der Landespolizeigruppe Darmſtadt.)
ſſigsturnhalle (Es ſpielen Spielmannszug und Muſikzug
ung ſaal USKK., Motorſtandarte Darmſtadt.)
ua nicht hlſktoriaſchule, Hochſtraße. (Es ſpielen Spielmannszug und
hui der 5J.)
irſtenauer Hof, Roßdörfer Platz. (Es ſpielen Spielmanns=
0 Muſikzug der SA=Standarte 115.)
ſeierplatz, Geſchäftsräume der NSV. (Es ſpielen
Fanfaren=
e We900 Muſikzug des Jungbannes 115.)
Imnkordiaſaal. Mackenſenſtraße. (Es ſpielt der Muſikzug der
. Merck, Darmſtadt.)
ſb rall werden freundliche, weißgedeckte, blumengeſchmückte
haufgeſchlagen ſein, und mancher der nur zum Gucken
ge=
ſt” win ſ iſt, wird beim Zuſehen ſchon noch Appetit bekommen!
„den diſtiſt ſelbſtverſtändlich, daß die
Volksgenoſ=
fan billie an den einzelnen Stellen eſſen, Teller
on ülnzchiß beſtecke nicht mitzubringen haben.
en Mittllſd nun auf an die Gulaſchkanonen! Es gilt wieder einmal
vo und ſcberſen, daß das Wort vom Sozialismus der Tat
llofes Lippenbekenntnis iſt, ſondern bei uns zur Wirklichkeit
Engl
ſrechterhalfer iſt!
Fe7 20 Acenſpielplan des Heſſiſchen Landestheakers.
GROSSES HAUS.
Anfang 19.30 Uhr. Ende 23,00 Uhr. NS=
Kultur=
gemeinde 0, 6. Vorſtellung. Aida. Oper v. Verdi.
Zum Beſten des Deutſchen Roten Kreuzes veranſtaltete der
Landesverband Heſſen in Darmſtadt geſtern abend in ſämtlichen
Näumen des Städtiſchen Saalbaues ſein Nikolausfeſt, das
ſeit Jahren ſtehende Einrichtung der feſtlichen Veranſtaltungen
in der Darmſtädter „Saiſon” iſt. Auch geſtern waren ſämtliche
verfügbaren Plätze ausverkauft, ſo daß das Feſt in materieller
Hinſicht, wie immer, vollen Erfolg zu verzeichnen hatte.
Unter den offiziellen Gäſten ſah man den Vertreter des
Reichsſtatthalters, Reg=Rat Reiner, den Kommandeur der
Landespolizeigruppe Darmſtadt, Oberſt Maderholz, mit
ſei=
nem Stab, Regierungspräſident Jung aus Wiesbaden,
Vertre=
ter der Partei und ihrer Gliederungen, die Großherzogin und
die Erbgroßherzogin von Heſſen, die Damen und Herren des
Vor=
ſtandes des Roten Kreuzes u. v. a. Vorübergehend war auch
Reichsſtatthalter Sprenger anweſend.
Die Feſträume waren, wie immer dem Charakter der
Ver=
anſtaltung entſprechend geſchmückt. Zahlreiche junge Damen
ver=
kauften Programme und Tombolaloſe, die reißend Abſatz fanden.
Das Programm des künſtleriſchen Teiles war, wie immer
für Kinder und Erwachſene berechnet, und beide kamen, wohl
vollauf auf ihre Koſten. Den Reigen der Aufführungen eröffnete
ein entzückendes Kinder=Tanz=Märchen, erdacht und geſtaltet von
Annemarie Borngäſſer. Der Schneekönigin
Er=
wachen”. Eine hübſche Tanz=Pantomime, in der die ſchlafende
Schneekönigin Schneemännchen und Zwerge, Waldſchratts Sterne
und Mond umtanzten, bis ſie ſelbſt, erwacht, durch eigenen Tanz
die kleinen und großen Geiſter erfreut und mit ihnen zuſammen
das hübſche Schlußbild ſtellt. Auch die originellen und ſchönen
Koſtüme hatte Annemarie Borngäſſer entworfen, die Muſik war
von Weber und Schumann entnommen. Sie wurde von Georg
Mautſchka, Walter Martin und David Krauß gut
wie=
dergegeben und war den kleinen Tänzerinnen ſichere Führung.
Eva Hofmann, Brigitte Siebert, Traudel Siebert, Ute
Kohlſchütter, Irmgard Lehmann, Thea Noack,
Bri=
gitte Kerb, Urſula Bernbeck. Sigrid Kohlſchütter,
Re=
nate Hein, Marie=Luiſe Lehmann, Gertrud Zimmer,
Giſela Zeh. Ingrid Moll, Roſe=Marie Beuer, Lore Zima,
Fee Pfotenhauer, Gertraud Zima, Eliſabeth Merck,
Lotte Weber, Annelieſe Nibes wirkten in dem Tanzmärchen
mit, das den kleinen Beſuchern offenſichtlich viel Freude bereitete.
Dann kam der Nikolaus, und nicht nur die kleinen Künſtler
alle Kinder der Feſtbeſucher wurden, nachdem ſie ihr Gedichtchen
geſagt, mit Zuckerherzen beſchenkt. — Damit war die Pauſe
aus=
gefüllt und konnte die Bühne vorbereitet werden zu dem zweiten
Teil des Programms, das die Aufführung eine= Schäferſpieles von
Gluck brachte: „Die Maienkönigin‟ Eine Oper in einem
Aufzug, bearbeitet von J. N. Fuchs. Der Aufführung war die
Vorbereitung und Einſtudierung durch Künſtler des
Landesthea=
ters anzumerken. Sie ſtand unbedingt auf künſtleriſchem Niveau.
Heinrich Kuhn hatte die Spielleitung, Kapellmeiſter Heinz
Hoeglauer die muſikaliſche Leitung, von Suſe Müller war
das Bühnenbild. Die junge Schäferin wird gleichzeitig von dreien
geliebt. Von dem bildhübſchen, aber armen Hirten Philint, von
dem biderben Gutspächter und von einem Marguis. Alle drei
ſchwärmen ſie in Lied und Wort und während die beiden
letzteren ſich bitter und handgreiflich bekämpfen, ſiegt der Dritte,
der arme, aber ſicher treuergebene Hirte. — Entzückende,
farben=
frohe Koſtüme, naiv geſtaltetes Szenenbild und friſche, gut
ge=
leitete Aufführung ſicherten dem Schäferſpiel ſtarken Erfolg.
Mitwirkende waren: Philint. Hirte Lulu Portner.
He=
lene. Hirtin, Elſe Nagel; Liſette, Hirtin, Liſel Spöhrer;
Marguis von Monſoupir, genannt. Damon, Ernſt Pfeil;
Richard, ein reicher Pächter, Philipp Eſſinger; Schäfer und
Schäferinnen.
Geſanglich löſten die Darſteller ihre Aufgaben durchweg
aus=
gezeichnet, ebenſo darſtelleriſch, ſo daß, wie geſagt, eine
Auffüh=
rung herauskam, die nichts mehr mit Liebhaber=Darſtellung zu
tun hat. Es waren auch wohl alle angehende Künſtler. Das
Orcheſter ſtellte die Orcheſterſchule der Städtiſchen Akademie. Es
folgte diſzipliniert der ſicheren Leitung Hoeglauers, der alle
Schönheiten der ſchlicht=zarten, aber melodienreichen Muſik Glucks
ſicher herausarbeitete. — Auch den Chor ſtellte die Städtiſche
Akademie und Hilde Menges die muſikaliſche Aſſiſtenz. — Daß
die Feſtgäſte mit herzlichem Beifall dankten, bedarf kaum der
Er=
wähnung. Oftmals wurden die Darſteller vor den Vorhang
gerufen.
Alsbald nach den Aufführungen entwickelte ſich in ſämtlichen
Nebenräumen der übliche Baſar=Betrieb. An den
Erfriſchungs=
ſtänden waren die Damen des Roten Kreuzes aufopfernd tätig.
Viele Stunden dauerte es, bis die Feſträume ſich ſoweit lichteten,
daß ungehinderter Verkehr möglich ward. Um den Feſtſchmuck
der oberen Säle, die neue, ſehr humorvolle Malereien an den
Wänden und originelle Beleuchtung zeigten, hatten ſich die Herren
Well Habicht. Anton Hartmann und Werner Letſche
beſonders verdient gemacht. — Der übliche Feſtball, auch im
oberen großen Saal, beſchloß das ſchön verlaufene Feſt. —
Anfang 19.00 Uhr, Ende 22.00 Uhr. NS=
Kultur=
gemeinde Jugendring 1 (geſchloſſene Vorſtellung),
Die Räuber. Trauerſpiel von Friedrich Schiller.
Anfang 20.,00 Uhr. Ende 22,00 Uhr. 3. Beethoven=
. Dez. Abend — Schnurrbuſch=Quartett.
Uhr Ende 22.15 Uhr. NS=Kult
Anfang 19
gemeinde 1. 5. Vorſtellung. Herz über Bord.
Dez
Operette von Eduard Künnecke.
Uhr. Ende gegen 23.15 Uhr. Haupt=
Anfang 19.
miete B. 9. Vorſtellung. Die Frau ohne Schatten.
Oper von Richard Strauß.
HErs Huis.
au
Anfang 16.00 Uhr. Ende nach 18.30 Uhr. Außer
Miete. Zum erſten Male: Dornröschen. Ein
fröh=
liches Weihnachsſpiel mit Muſik von Elwenſpoeck.
Dezi
Anfang 20,00 Uhr. Ende nach 22,00 Uhr. NS=
Kulturgemeinde K. 7. Vorſtellung. Zuſatzmiete Xl.
Der Fall Wunderlich. Schauſpiel von Renate Uhl.
Heſſiſches Landestheater. Im Kleinen Haus kommt heute
tag das fröhliche Weihnachtsſpiel „Dornröschen” von Curt
„Apoeck, Muſik von Hanns Avril, zur erſten Aufführung. —
loßen Haus geht heute abend Verdis große Oper „Aida‟,
her muſikaliſchen Leitung von Dr. Werner Bitter in Szene.
tlpartie ſingt Martha Geiſter von der Staatsoper Ham=
Gaſt. — Morgen abend gibt das Schnurrbuſch=Quartett
3. Beethoven=Abend im Kleinen Haus. Dazu gibt die
ilung des Heſſiſchen Landestheaters bekannt, daß die
ſür die letzten Abende des Beethoven=Zyklus für die
Mie=
er Konzerte ab Montag, 9. Dezember, bei der Kaſſe des
Hauſes ausgegeben werden.
Die Landespolizei im Dienſte der Winkerhilſe.
Heute früh wird die Hitlerjugend und das Jungvolk eine
große Freude erleben. Der Kommandeur der Landespolizeigruppe
Darmſtadt hat ſie zur Hauptprobe der großen
Winterhilfsveran=
ſtaltung der Landespolizei in den Saalbau eingeladen. Der
Saal=
bau wird erfüllt ſein von munterem, friſchen Leben, und die
Jun=
gens und die Pimpfe werden erwartungsvoll der Dinge harren,
die an ihnen vorüberziehen ſollen. Wie werden ſie ſich freuen,
wenn die zündenden Weiſen des Muſikkorps der Landespolizei
er=
klingen, wenn die Turner ihre atemberaubenden halsbrecheriſchen
Bodenübungen vorführen, wenn die alten, ſchönen
Soldaten=
lieder vom Muſikkorps begleitet, erſchallen, und gar erſt, wenn
Abteilungen der früheren Darmſtädter Regimenter, bei denen
vielleicht ſogar ihre Väter gedient haben, unter den Klängen der
alten Parademärſche in der alten Friedensuniform aufziehen.
Wie werden ſie von dem Weiheſpiel, das Deutſchland erſt in
Schmach und Schande zeigt, und dann auferſtehen läßt zur
herr=
lichen Freiheit, ergriffen ſein. Und wenn ſie dann den Saalbau
verlaſſen haben, werden ſie ihren Vätern und Müttern mit
ſtrah=
lenden Augen berichten, und die Eltern werden es ſich nicht
nehmen laſſen, heute abend die Veranſtaltung der Landespolizei
im Saalbau um 20 Uhr zu beſuchen, um ſo mehr, als ſie damit
einem guten Zweck dienen. Der Eintrittspreis beträgt 0,50 RM.,
ſo daß jeder ſein Scherflein für das Winterhilfswerk beitragen
kann.
Beſondere Einladungen ergehen nicht.
Heute
am zweiten Advent
sind die Darmstädter
Einzelhandelsgeschäfte
in derZeit von14-19Uhr
geöffnet
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Darmſkädker! Eßk Einkopf!
Marktplatz (innerer Schloßhof),
Woogsturnhalle,
Viktoriaſchule (Hochſtraße),
Fürſtenauer Hof (Roßdörferplatz).
Riegerplatz (Geſchäftsräume der NSV.),
Konkordiaſaal (Mackenſenſtraße).
Advenksſingen in der Weihnachtsſchau
der ſchafenden Hand.
Heute am 2. Adventsſonntag, nachmittags 17 Uhr, wird der
Heſſiſche Singkreis im Landſchaftsbund Volkstum und Heimat in
der Weihnachtsſchau der ſchaffenden Hand ein Adventsſingen
durchführen. Wir geben nachſtehend das Programm der
muſika=
liſchen Feierſtunde bekannt: Chor: 1. Fröhlich ſoll mein Herze
ſpringen (Krüger), 2. Nun freuet euch (Gumpelsheimer), 3.
Ge=
lobet ſeiſt du Jeſu Chriſt (Gumpelsheimer, Haßler). Inſtrumente:
1. Serenade (Fux) für 3 Blockflöten, 2. Marſch (Faber), Chor mit
Inſtrumenten: Ihr Kinderlein kommet. Chor: 1. Lobet Gott, ihr
Chriſten (Schröter) 2. Der Heiland iſt geboren (Henſel), 3. Vom
Himmel hoch, ihr Englein kommt (Seifert). Inſtrumente: Sonate
von Legrenzi (für 3 Streicher). Chor: 1. Chriſtum wir ſollen
loben ſchon (Haßler), 2. Ein Kind geboren zu Bethlehem (
Haß=
ler). Der Eintritt zur Ausſtellung iſt frei.
Die Weihnachtsſchau der ſchaffenden Hand wird ſo lebhaft
beſucht, daß ſich die Ausſtellungsleitung veranlaßt geſehen hat,
außer den nachmittäglichen Beſuchszeiten auch in den
Vormittags=
ſtunden von 11—13 Uhr die Weihnachtsſchau offen zu halten. Das
Adventsſingen unter Leitung von L. Matthes bringt eine
An=
zahl unſerer ſchönſten Weihnachtslieder zu Gehör. Der
Land=
ſchaftsbund Volkstum und Heimat und die Kreisdienſtſtelle
Darm=
ſtadt der NS.=Kulturgemeinde lädt alle Volksgenoſſen Darmſtadts
und der Umgebung zum Beſuch dieſer Veranſtaltung herzlich ein.
— Schloßgemeinde. Am Sonntag, 8. Dezember 20 Uhr, wird
die Madrigal=Vereinigung Darmſtadt mit dem
Martinskirchen=
chor in Verbindung in der Schloßkirche eine Geiſtliche Abendmuſik
halten, in der alte Adventslieder und Chöre von Heinrich Schütz
dargeboten werden. Die muſikaliſche Leitung hat Profeſſor Dr.
Friedrich Noack. Die Orgel ſpielt Lieſel Jäger. Den liturgiſchen
Teil hält Pfarrer Wintermann. Der Eintritt iſt frei.
— Evangeliſche Stadtmiſſion E. V. Den Mitgliedern und
Freunden der Stadtmiſſionsarbeit wird hierdurch zur Kenntnis
gebracht, daß die Nachmittagsbibelſtunde am Sonntag, um 3.30
Uhr. Herr Prediger Ernſt aus Eberſtadt hält: — Die
Mit=
glieder des Jugendbundes werden am ſelben Sonntag, früh um
7 Uhr, zu einer ſchlichten Adventsfeierſtunde eingeladen. — Um
9 Uhr vormittags iſt allgemeine Gebetsſtunde, geleitet durch
Herrn Bringmann.
Frau Chr. Würth, Stiftſtraße 51, zu ihrem 80. Geburtstag,
den ſie in voller Rüſtigkeit feiern konnte, Frau Würth iſt ſeit 40
Jahren Bezieherin des „Darmſtädter Tagblatt”.
Herrn Ludwig Hausner, hier, Möbeltransporteur, zum
70. Geburtstag.
Frau Kraft in Dornbeim, die kürzlich mit ihrem
Gat=
ten goldene Hochzeit feiern konnte, zum 80. Geburtstag. Sie, wie
auch ihr Gatte, der am Freitag 80 Jahre alt wurde, erfreuen ſich
noch beſter Geſundheit.
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[ ← ][ ][ → ]Seite 6 — Nr. 337
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 8. Dezem!
Der Tag der nalionalen Solidarikät in Darmſtadt.
Daß an den Samstagnachmittagen vor Weihnachten die
Stra=
ßen der Darmſtädter Innenſtadt nicht gerade menſchenleer ſind, —
na, das wiſſen wir ia aus Erfahrung. Aber geſtern, am Tag der
nationalen Solidarität, da wurde der Verkehr ſo zwiſchen 6 und
7 Uhr abends doch an manchen Stellen, ganz beſonders lebhaft.
Nun, es hatte auch wohl keiner zu Haus bleiben und ſich an einem
Opfer für unſere notleidenden Volksgenoſſen vorbeidrücken wollen.
Außerdem lockte es natürlich, ſoviele prominente Perſönlichkeiten
einmal aus nächſter Nähe zu ſehen.
In den alltäglichen Straßenlärm aus Autohupen,
Straßen=
bahn= und Radfahrerklingeln tönten geſtern immer wieder die
mehr oder weniger humorvollen Aufforderungen der
Sammlerin=
nen und Sammler, die ordentlich erfinderiſch darin waren, jeden
Vorbeigehenden „individuell” zu behandeln und ihm dazu zu
bewegen, das Portemonnoie zu zücken, auch wenn ſchon das rote
Abzeichen an ſeinem Mantelaufſchlag oder hinter ſeinem Hutband
ſteckte oder aus ſeinem Handſchuhverſchluß guckte. Das waren
näm=
lich ſo die gegebenen Anbringungsmöglichkeiten für das Abzeichen,
wie wir bei unſerer Sammeltätigkeit feſtſtellen konnten. Denn
ge=
ſammelt haben wir vom „Tagblatt” natürlich auch, und haben
feſtgeſtellt, daß da, wo gegeben wurde, auch freundlich und nach
beſten Kräften gegeben wurde. Und ſo füllten ſich dann die
Sammelbüchſen, die ſo um 4—½5 Uhr noch recht leer klapperten,
ſchon bald ſehr erfreulich. Ging man die Rheinſtraße hinauf und
hinunter, ſo ſah man um die verſchiedenen Sammler ſchon immer
von weitem kleine Menſchenanſammlungen, die ſich an manchen
Stellen ſchon beinah zu Verkehrshinderniſſen auswuchſen, — aber
das nahm man ja geſtern gern in Kauf, wußte man doch, daß die
gefüllten Sammelbüchſen ſpäter vielen Volksgenoſſen zu einer
Weihnachtsfreude helfen würden! Beſonders lebhaft war das
Ge=
dränge an den Plätzen, wo die Standkonzerte der verſchiedenen
Muſikkapellen ſtattfanden. Und wie oft die Künſtlerinnen und
Künſtler des Landestheaters geſtern gegen eine Spende ihr
Auto=
gramm gegeben haben — das haben ſie ſicher ſelbſt nicht mehr
nach=
zählen können! Jedenfalls haben ſie’s ſicher gern getan, wenn auch
die Finger nachher ſchon einigermaßen ſteif von der Dezemberluft
waren. Die Hauptſache war ia, daß die Sammelbüchſen recht
voll wurden, — nun, und das ſind ſie denn auch wohl geworden!
Abends wurde natürlich auch in den Theatern, in den Kinos und
allen Lokalen geſammelt und auch da ſind die Darmſtädter recht
gebefreudig geweſen und haben gezeigt, daß ſie begriffen haben,
worauf es an dieſem Tag der Nationalen Solidarität ankam: zu
zeigen, daß unſer Volk eine große Gemeinſchaft darſtellt, in der
jeder für den anderen einſteht!
Amt für Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Schloßgarten.
Am Montag, dem 9. Dezember, findet in der Geſchäftsſtelle
Altersheim, Eingang Schwanenſtraße, in der Zeit von 8 bis 12
Uhr eine Marmelade=Ausgabe an bedürftige Familien von 3
und mehr Perſonen ſtatt. Ausweiskarten und Gefäße ſind
mitzu=
bringen.
NS-Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟.
Achtung! Orts= und Betriebswarte „KdF.”.
Die ſäumigen Orts= und Betriebwarte werden nochmals an
die umgehende Einreichung nachſtehender Meldungen erinnert:
1. Perſonalfragebogen ſämtlicher Amtswarte;
2. Wirtſchaftliche Betreuung (Reiſen, Wandern, Urlaub).
Die Orts= und Betriebwarte ſorgen dafür, daß die noch
aus=
ſtehenden Meldungen bzw. Fragebogen nunmehr endgültig bei der
Kreisdienſtſtelle eingereicht werden.
KdF.=Sportprogramm des Tages.
Heute Sonntag findet ſtatt: Neuer
dallentennis=
kurſus, für Anfänger und Fortgeſchrittene, Städtiſche Feſthalle,
von 10.30—12 Uhr. Schläger und Bälle werden koſtenlos
ge=
ſtellt. Teilnehmen kann jeder deutſche Volksgenoſſe. Erwerbt die
Jahresſportkarte. Beteiligt euch an einem der zahlreichen
Sport=
kurſe der NSG. „Kraft durch Freude‟.
E Kartoffelausgabe. Wiederum wird durch das
Winterhilfs=
werk an unſere Hilfsbedürftigen in der Stadt
Darm=
ſtadt gedacht. Es gelangen am kommenden Montag
ins=
geſamt 3000 Zentner Kartoffeln zur Ausgabe. So wie
die deutſche Volksgemeinſchaft das höchſte und koſtbarſte Gut iſt,
für das uns kein Opfer zu groß erſcheint, ſo wird immer wieder
das geſamte deutſche Volk wiſſen, was ſeine Pflicht iſt, und frohen
Herzens opfern. — Auch an dieſer Stelle ſei nochmals betont,
daß jede Ausgabe nur dann möglich iſt, wenn die Spenden und
Ergebniſſe der ſeither ſo erfolgreichen Sammlungen immer
wei=
ter ſich ſteigern. Denn nur ſo können die Opfer in Geſtalt von
Groß=Ausgaben in die Tat umgeſetzt werden.
— Orpheum. Heute 2 Vorſtellungen. Am heutigen
Sonntag finden zwei Vorſtellungen mit ungekürzter Spielfolge
des ausgezeichneten Charly=Rivels=Programmes ſtatt.
Nachmittags 4 Uhr letzte Jugendvorſtellung. — Der
gegenwär=
tige Spielplan, der allgemein als einer der beſten der letzten
Jahre bezeichnet wird, findet bei allen Beſuchern Lob und
ſtür=
miſchen Beifall.
— Das Union=Theater zeigt den großen Bühnenerfolg als
Tonfilm „Im weißen Rößl” mit Chriſtl Mardayn. H.
Thi=
mig, Theo Lingen.
— Die Helia=Lichtſpiele bringen ein Filmwerk, das Ihnen
unvergeßlich ſein wird, Luiſe Ullrich und Mathias Wiemann in
„Viktoria”. Jugendliche ab 14 Jahren zugelaſſen.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen einen Film mit Spannung,
Senſation und Tempo „Der Pampasreiter”,
— Im Union=Theater findet heute Sonntag, vormittags 11.15
Uhr eine Märchenmorgenfeier mit dem reizenden
Märchengroß=
tonfilm „Der geſtiefelte Kater” ſtatt.
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen im Rahmen der diesjährigen
Filmmorgenfeier in Erſtaufführung einen neuen Skifilm Und
wennna die Brettl ſorenna”. Jugendliche ſind erwünſcht.
— Belida zeigt heute zum letzten Male in Neuaufführung
„Die Fahrt in die Jugend” mit Liane Haid, Hermann
Thimig, Leo Slezak, Hans Moſer.
— Reſi=Theater zeigt noch heute und morgen das reizende
Luſtſpiel „Ein Herz iſt zu verſchenken” mit Clark Gable. Joan
Crawford, Robert Montgomery, in deutſcher Sprache. „Mittags
2 Uhr Jugendvorſtellung: „Abel mit der Mundharmonika”.
Vereins= und lokale Beranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
„Reſtaurant Sitte” Heute ſpielt Willy Melchior. Im
Ausſchank „St. Nikolaus=Bräu”.
Sprachverein. Im Realgymnaſium hält nächſten
Mitt=
woch, um 8 Uhr Profeſſor Dr. Vogel, der Direktor des
frü=
heren Pädagogiſchen Inſtituts, einen Vortrag über Geiſt und
Sprache. Er wird die Möglichkeit der Sprache erörtern,
die=
ſes alltäglichen Wunders, für das die Seele nicht ausreicht,
ſondern der Geiſt entſcheidend iſt, den eine philoſophiſche
Strö=
mung unſerer Tage ſeltſam verkennt. Daß Dr. Vogel derartiges
klar zu entwickeln weiß, haben, ſeine gern gehörten Vorleſungen
vielen gezeigt. — Der Zutritt iſt frei.
Vereinigung früherer Leibgardiſten. Heute
vormittag von 9 bis 13 Uhr Schießen für das Winterhilfswerk
auf den Ständen hinterm Karlshof.
Hausmuſik in der Viktoriaſchule. Die
Viktoria=
ſchule veranſtaltet Dienstag, den 10. d. M., abends 8 Uhr, in
der Turnhalle der Anſtalt einen Carl=Loewe=Abend mit Peter
Schäfer als Soliſt, begleitet von Eliſabeth Clauß.
Vollsgenoſſen! 25 Feldküchen müſſen leer werden!
holk euren Einlopf, dreivierkel Liker zu 60 Pfennig!
Marktplatz (innerer Schloßhof),
Woogsturnhalle,
Viktoriaſchule (Hochſtraße),
Fürſtenauer Hof (Roßdörferplatz),
Riegerplatz (Geſchäftsräume der NSV.),
Konkordiaſaal (Mackenſenſtraße).
Pflichtverſammlung
und Trophäen=Ausſiellung der Jägerſchaft.
Am Samstag nachmittag begann im Feſtſaal des
Motor=
hauſes in der Rheinſtraße die Pflichtverſammlung der
Jäger=
ſchaft des Kreiſes Darmſtadt, verbunden mit einer
ebenſo reichhaltigen wie intereſſanten Pflicht=
Trophäen=
ſchau. Die Leitung der Veranſtaltung, die von ſeiten der
Jäger=
ſchaft ſehr gut beſucht war, hatte Kreisiägermeiſter
Hildebrandt, der (nach der feierlichen Eröffnung durch
Jagdſignale) Oberforſtmeiſter Stabsjägermeiſter Schlich als
Vertreter des Landesjägermeiſters, Gaujägermeiſter Oberforſtrat
Maul und Vertreter der Heſſiſchen Forſtverwaltung, ſowie der
Kreisdirektion begrüßen konnte.
Kreisjägermeiſter Hildebrandt erklärte als wichtigſte
Pflicht, die das neue Reichsjagdgeſetz den Jägern auferlege, das
Wild ſachgemäß zu hegen und zu pflegen, damit ein kräftiger
Wildbeſtand erhalten bleibe. Der Redner betonte dann, daß bei
dem Schalenwild eine ſolche Pflege nur durch einen Abſchußplan
vorgenommen werden könne, der vom Reichsjägermeiſter
geneh=
migt werde. Jeder Jäger müſſe binnen 3 Tagen jeden Abſchuß
dem Kreisjägermeiſter melden. Kreisjägermeiſter Hildebrandt
gab hierauf Anregungen über die weitere Ausgeſtaltung des
Ur=
ſprungsſcheines und hinſichtlich der äußeren Aufmachung der
Tro=
phäen bei der nächſten Trophäen=Schau. Die Sorge der Jäger
für und um das Wild dürfe nicht bereits mit dem Abſchuß
auf=
hören. Im übrigen habe die Trophäen=Schau 1935, die nur
Schalenwild (Schwarz=, Rot=, Dam=, Muffel= und Rehwild)
ent=
halte, und hierunter 55 Trophäen von Damwild und 237 von
Rehwild, den Beweis dafür ergeben, daß mit dem Ergebnis des
Abſchuſſes 1935 das durch das Reichsjagdgeſetz bezweckte Ziel von
der Jägerſchaft des Kreiſes Darmſtadt anerkannt und erreicht ſei.
Hierauf erfolgten die Berichte über den Abſchuß der
einzel=
nen Schalenwildarten. Direktor Fritz Hildebrandt=
Pfung=
ſtadt ſprach über den Abſchuß von Rothirſchen aus den Revieren
Kranichſtein (Gatter=Revier) und Lampertheim (freie Wildbahn).
Forſtmeiſter Köhler=Raunheim berichtete über die
Dam=
ſchaufler und ihr beſonders ſtarkes Vorkommen in unſerem
Be=
zirk. Ueber die Rehwild=Trophäen berichtete Kreisjägermeiſter
Hildebrandt ſelbſt, der u. a. ſeine Freude darüber
daß alle geſchoſſenen Trophäen auch ausgeſtellt ſeien.
In einer dann eintretenden Pauſe war Gelegenhei
die Trophäenſchau zu beſichtigen. Kleine farbige Schilder
neten bei den einzelnen Trophäen den Abſchuß als verin
(bei der überwiegenden Mehrzahl) als richtig, ohne ſol
teilung blieben ſolche Trophäen, deren Abſchuß noch
Jahre 1934 herrührte. Die Schau bot ausgezeichnete V
möglichkeiten und vermittelte neue Kenntniſſe, im gau
nommen, brachte ſie überzeugend zum Ausdruck, daß in
heimiſchen Revieren erſtklaſſige Trophäen zu verzeichnen
einer planmäßigen Pflege entſpringen, zeigte ſie doch
Kreis Darmſtadt hinaus Rotwild aus der geſamter
(ohne den Odenwald) und beſonders Damwild aus de
Provinz.
Nach der Pauſe überbrachte zunächſt Stabsjägermeit
forſtmeiſter Schlich die Grüße des durch die Samme
Tag der nationalen Solidarität verhinderten Landes)
ſters, Gauleiter Sprenger. Dann machte Gaujäe
Oberforſtrat Maul bemerkenswerte Ausführungen übe
ſchuß von Schalenwild im Sinne einer ſtrengen Zuchw
ſtellte die ideellen Geſichtspunkte auch bei der Ausübung
in den Vordergrund. Schließlich ſetzte ſich der
Gaujäg=
für die Wiederanwendung des alten und ſchönen
Brauchtums ein. Landforſtmeiſter Heſſe, der Chef
ſchen Forſtverwaltung, ſprach von dem Intereſſe der
verwaltung an den Trophäenſchauen und über den
m Kranichſteiner Park. Allgemein geſagt, müſſe der A
in Einklang gebracht und gehalten werden mit den A
der Landeskultur.
Das Schlußwort des Kreisjägermeiſters Hild
ſtellte in den Mittelpunkt die Tatſache, daß nun auch die
Jägerſchaft eingereiht ſei in die Volksgemeinſchaft des
ſozialismus. — An den offiziellen Teil ſchloß ſich ein ir
Teil an, der in den ſchönen Räumen des Motorhauſes
ner (und Frauen!) von der grünen Farbe noch lange a
zuſammenhielt.
Was die Lichtſpielthealer bringen.
Union=Theater: „Im weißen Rößl”.
Einſt ein ungeheurer Luſtſpiel=Erfolg auf der Spielbühne,
wird das „Weiße Rößl” nun, wenn nicht alles täuſcht, auch ein
gleicher Film=Erfolg werden. Die Bavaria=Film=A.=G. hat hier
wirklich einen ganz köſtlichen Luſtſpiel=Tonfilm geſchaffen, der,
obwohl das „Weiße Rößl” inhaltlich ja weltbekannt iſt, ganz neue
Züge in der Handlung aufleben läßt, ſo daß man das „Bekannte‟
bald vergißt und im Ablauf des Spiels gar nicht daran denkt, daß
man ſchließlich ja weiß, wie es ausgeht. Freilich, die Hauptfiguren
ſind geblieben, mußten ja bleiben. Neben der bildhübſchen,
herzerfriſchenden, geſchäftigen Rößl=Wirtin, die Chriſtel
Mar=
dayn verkörpert, der verliebte Oberkellner Leopold (eine der
beſten Filmrollen Hermann Thimigs), den ſeine Liebe und
Eiferſucht aus einer Leidenſchaft in die andere peitſcht, bis aus
mitleiderregendem, entſagendem Weltſchmerz auch ihm endlich
Er=
füllung wird, nachdem er das Rezept des altklugen Piccolo befolgt.
Guſtl hat ein mitfühlendes Herz und kann das Leid ſeines
Vor=
geſetzten nicht mehr mit anſehen. Als Leopold eines Tages wieder
einmal tief bekümmert iſt, erklärt er ihm: „Glauben Sie einem
erfahrenen Mann, Herr Leopold. Sie machen das ganz falſch.
Wo=
mit erwirbt man die Liebe einer Frau? a) mit Geſchenken. b) mit
Gefühl, c) mit Gewalt .. ." Leopold hat aufmerkſam zugehört.
Die Rößlwirtin (Chriſtl Mardayn) mit ihrem Oberkellner Leopold
(Hermann Thimig) in dem Tonfilm „Im weißen Rößl”. Ein
Hade=Ondra=Lamac=Film der Bavaria=Film=A.=G Verleih:
Baye=
riſche Film G. m. b. H.
(Photo; Bavaria.)
Aber ſo ganz überzeugt iſt er noch nicht. „Mit Geſchenken? Die
haben gar nix genützt”, bekennt er wehmütig. „Ich bin dir aus
dieſem Punkt noch 33 Schilling ſchuldig‟. Das iſt bitter. „Und
Punkt b — Gefühl! Gefühl hätt’ ich ja, aber ſie trampelt darauf
herum, Guſtl”. Alſo bleibt nur Punkt e — Gewalt! Und das
leuchtet dem Leopold ein. — Aber unſere Leſer wiſſen ja, wie das
ausgeht, nur überraſcht der Film auch hier. Dann iſt da die
köſt=
liche Figur des Berliners Gieſecke. Alte Darmſtädter werden ſich
noch an unſeren unvergeſſenen Conradi erinnern, der die Rolle
hier im Hoftheater einſt kreierte. Im Film ſpielt ſie Willi
Schaeffers, und er packt ſie einmal ganz anders an. Es iſt
neuerdings Mode geworden (auch im Rundfunk), den Berliner
von einer anderen als nur immer der ſchnoddrigen Seite zu
zei=
gen. So ſpielt Schaeffers den Gieſecke als Berliner „mit Herz”. In
der Rolle ſelbſt hat dieſer Künſtler ja Erfahrung. 400mal hat er
ihn auf der Bühne geſpielt, dieſen Gieſecke. Er hat, wie er ſelbſt
ſagt, dieſe Figur vermenſchlicht, ihr herzliche, ſympathiſche Züge
gegeben. Er hat damit gerade in München gute Erfolge gehabt.
So gute, daß der Bahnſchaffner Schaeffers, als er zur
Filmauf=
nahme nach München kam, mit dem Ausruf begrüßte „Ja, der Herr
Gieſecke iſt wieder da!‟ Ebenſo ergings ihm im „Franziskaner”,
mit der Kellnerin.
Bezug durch den Fachhandel. (h
Kühlschränke
HIektrO- „Santo-Juntor”
Neben dieſen Hauptdarſtellern dann — für den Spielablauf
nicht weniger bedeutend — die hübſche, feſche und
temperament=
volle Ottilie von Anni Markart, Theo Lingens ſehr
vor=
nehmer Kommerzienrat, Fritz Odemars friſch=forſcher
Rechts=
anwalt Dr. Liebler. Marianne Staniors Klärchen und Hans
Obonyas Piccolo Guſtl, frech und beweglich.
Was aber den Film am ſtärkſten über das Bühnenluſtſpiel
er=
hebt, ſind die wunderſchönen Landſchaftsaufnahmen, die den
mei=
ſten Szenen den Hintergrund und Rahmen geben. Die meiſten
Außenaufnahmen wurden bei herrlichſtem Sonnenſchein im
Salz=
kammergut gedreht. Und Lamacs Regiekunſt verſtand es
ausge=
zeichnet, ſeine Schauſpieler in dieſe Landſchaft zu ſtellen, als ſeien
ſie darin groß geworden. So natürlich und lebensecht, daß es wirkt,
als ſpielten ſie für ſich, wichtiger als erlebten ſie ihr Spiel.
Photo=
techniſch ſind all dieſe Bildſzenen ganz hervorragend.
Der ungeheure techniſche und ſzeniſche Apparat und das
Rieſenaufgebot an Menſchen, die Feſtzüge, Feuerwerke, Tänze uſw.
uſw. geſtalten den Film zu einer glänzenden heiteren Revue die
erfüllt iſt von Sonne und Humor und Schönheit und von den
Klängen des „Im weißen Rößl am Wolfgangsſee”, in die
Leo=
volds. Es muß ein Wunderbares ſein” ſehnſüchtig und elegiſch
hineintönen bis er endlich ſeine Sepherl bekommt. — — F*
Kanarien=Ausſtellung in Dart
Der Kanarienzuchtverein Darmſtadt hat geſtern ſer”kuuſundſt
res=Ausſtellung im „Bürgerhof” (Eliſabethenſtraße) erän
zeigt noch am heutigen Sonntag 47 Stämme zu je 4 nn
Hähnen. Tauſende von Kanarienzüchtern in Stadt m UK/ſwwerde d
ſind gegenwärtig mit dem Training ihrer Lieblinge für =/ſ in Bens
dieſes Jahres ſtattfindende „Deutſche Meiſterſchaftsſing,
beſchäftigt. Der Darmſtädter Verein kann ſich rühmel
ordentlich gute Zuchtergebniſſe erzielt zu haben. Zahlreig
wurden perteilt. Die erſten Gruppenpreiſe erzielten die
Felbig=Frankfurt a. M. (mit 345 Punkten), Kühnſtelle
a. M. (344 Punkte), Frau Schütz=Wiesbaden (342 Punn
gende Darmſtädter wurden mit den erſten Preiſen aust
die Mitglieder Fehlberg (333 P.), W. Pfeffer (326),
(321). Zum erſten Male ſeit über 35 Jahren wurde
Fachpreisrichter (einer kam z. B. aus Wien) die „Kolleu
einzelnen Stämmen feſtgeſtellt, und zwar bei den Stän
Züchter Voß=Hagen und Diller=Darmſtadt. Dieſe Feſtſteu
ſeltenen Kollertur bei dem Stamme eines Mitgliedes /
ſtädter Vereins wird in Fachkreiſen Aufſehen erregen.
Im Zuſammenhang mit dieſer Kanarienausſtellun // wweiel
ein Beſuch einer der größten Vogelhandlungen des Reich
eſſieren.
Triller, Schnarr= und Liſpelrolle ..
Um die Siegespalme im „Deutſchen Meiſterſingen 194
Kanarienvögel. — 24 Touren muß „Hänschen”
Kanarienherren bevorzugen junge Damen als Geſangsled
„Deutſche Waldvögel” aus dem — Ausland.
Tauſendſtimmiges Gezwitſcher, Gepfeife und Getriller 7
den Beſucher der zoologiſchen Großhandlung. Da gibt
Kanarienvögeln und Papageien in ſchlichtem Grau oder
tenden Farbenpracht einer exotiſchen Generalsuniform
Waldvögel jeder Art: Zeiſige, Stieglitze, Buchfinken,
Droſſeln, Stare, Rotkehlchen, Zaunkönige und Dompfaf,
nun glaubt, in einem dieſer „deutſchen” Waldvögel ein
heimatlichen Natur zu erwerben, iſt in einem gewaltige
befangen. Alle dieſe gefiederten Sänger ſtammen nämlich
Ausland, da das Einfangen von Waldvögeln in Deutſchlo
verboten iſt. Doch auch die ausländiſchen Waldvögel die
im Herbſt und Winter öffentlich verkauft werden.
Kauarienhähne bevorzugen weibliche Lehrkräfte.
Aehnlich wie bei den Wald=, verhält es ſich auch miteh
narienvögeln. Selbſt die als „echte Harzer Roller” bed
Kanarienvögel ſtammen gewöhnlich nicht etwa aus dem 9
dern meiſt aus Berlin, wo es allein über zwei Dutzend
züchtervereine gibt. „Gegen Ende jedes Jahres”, erklärt
mann, „findet das Deutſche Meiſterſchaftsſingen der
vögel ſtatt, wobei die beſten Sänger aus dem ganzen Re
Siegespalme ringen. Es handelt ſich nämlich beim Sin
Kanarienvögel nicht etwa um ein regelloſes Gepiepſe,
wie=
gewöhnlich annimmt, ſondern um eine Kunſtgattung vol
Vollendung. Jahrzehntelanger Züchterfleiß und ſorgfälti
lung der kleinen Sänger haben darin ihre Krönung
Ein für die Reichsmeiſterſchaften in Betracht kommen
rienvogel hat ein äußerſt umfangreiches Repertoir zu bei
Es beginnt mit dem einfachen Triller, ſetzt ſich fort mit der
Krach= und Liſpelrolle, um dann im „tief abwärtssu
Koller” ſeinen Höhepunkt zu erreichen. Der Geſang des
beſteht aus insgeſamt nicht weniger als 24 Touren, die
von etwa 15 Minuten ohne jedes Stocken und bei geſen
Schnabel abgeſungen werden müſſen. Großen Ruf genie .
kreiſen eine junge Dame, die, wohl der ſeltſamſte Beruf?
den Triller der Kanarienvögel auf ihrer Geige ſchult. 2n
ſich dabei die merkwürdige Tatſache herausgeſtellt, daß
chen weiblichen Lehreinflüſſen gegenüber viel zugängliche
ſolchen des ſogenannten ſtarken Geſchlechts.”
Gelbröcke flattern in alle Welt.
Ueber 90 Pluspunkte muß ein Kanarienwogel err
aus dem großen Wettſtreit ſiegreich hervorgehen uſ
monatelangem Training wird der kleine Sänger am Tage
Meiſterſchaftsſingen in einen verdunkelten Käfig geſetzt,
Stimmchen geſchont wird. Vor einem aus den gewiegte
leuten zuſammengeſetzten Preisrichterkollegium, die ſelbſt
ſten Mißlaut ſofort zu Papier bringen, hat der Kanarie
ſein Können zu beweiſen. Das Hauptgeſchäft in Kana
fällt gewöhnlich in die Weihnachtszeit, wobei einzelne
lungen bis zu 500 Stück in wenigen Tagen abzuſetzen
Bekanntlich ſind in Deutſchland gezüchtete Kanarienvögel
vielbegehrter Exportartikel für die überſeeiſchen Länder
dere die Vereinigten Staaten. Die unſcheinbaren Gelbrad
hiermit in beachtenswerter Weiſe zum Ausgleich der
Deviſenwirtſchaft bei.
Die Hochſchule der Pavageien.
Noch ſchwieriger als die geſangliche Ausbildung der
vögel iſt die Schulung von Papageien. Es iſt tatſächlich
endlich mühſame Aufgabe und Geduldsarbeit in des Won
ſter Bedeutung, dieſen Exoten das Sprechen beizubringe
papageien vom Amazonas lernen es gewöhnlich „ſchon”
Vierteljahr, während die kleinen Wellenſittiche hierzu
halbes Jahr benötigen. Jeden Tag, morgens und abe n
der Vogel einſchlafen will, wird ihm das Wort oder der
er ſprechen lernen ſoll, unermüdlich immer wieder vorg
nach Monaten endlich die Lektion in dem kleinen Könſt
ſitzt‟ Die Tiere werden alſo gewiſſermaßen durch Schlaf
allmählich dazu gezwungen, ſich die menſchliche Sprache al
Während Kanarien= und Waldvögel in der Freiheit nur
von etwa drei Jahren, in der Gefangenſchaft dagegen v.
hin 6—10 Jahren zu erreichen pflegen, kann es der Pol
100 und mehr Jahre bringen. In einer Berliner Fam
ſogar bereits in der dritten Generation ein nachweislich
alter Papagei gehalten, der ſeinerzeit noch vom Urgroß,
Südamerika mitgebracht wurde. Derartige Fälle zählen
den größten Seltenheiten. Ein hohes Alter iſt für die A
gewährleiſtet im Falle der Aufnahme in ein „Vogel?
wie es mit den meiſten großen Tierhandlungen verbund
hat
uch 2
7n
erwert
gleid
mi die B.
Sinne des
f3 nicht e
una erfolgt.
4an habe i
beont
ſe vo
Verwalkungsgerichtshof.
tsſchwerde der Firma Schöfferhof=Binding=Brauerei
in Frankfurt a. M. wegen Filialſteuern.
gärma beſitzt in Groß=Gerau einen Bierkeller, wo ſie
1 und zwar eigentümlich. Das dort lagernde Bier
ls ſelbſtändiger Gewerbetreibender der Kaufmann
den vom Brauereiverband feſtgeſetzten Preiſen. Die
usde zur Filialſteuer für 1933 und 1934 vom Finanzamt
das in dem Keller eine Betriebsſtätte erblickt. Den
Einſpruch verwarf das Amt. Die erhobene Berufung
ömanzgericht zurückgewieſen.
Fertreter der Firma vermißt eingehende Feſtſtellungen
Des Finanzgerichts hinſichtlich der Ausführungen der
ührerin. Im Keller liege eine Biermenge, wie ſie
ßetreibende Agent von ſich aus beſtellt habe. Der Agent
genen Fuhrpark und die Arbeiter ſeien in ſeinem
Be=
ellt; er ſei nebenbei Landwirt und betreibe
Viehhan=
veranlagt zur Umſatz= und Einkommenſteuer. Das
Ge=
e eine Betriebsſtätte, in dieſer müſſe ein Warenhandel
des Art. 23 des Gemeindeumlagengeſetzes ſich voll=
Begriff „Betriebsſtätte” ſei in den einzelnen
Steuer=
icht näher erläutert, nur das Steueranpaſſungsgeſetz
Keichsſteuerblatt gebe eine Definition, die aber nicht
Der Begriff: „Betriebsſtätte” ſei ein einheitlicher und
ſe=, er ſei auch in der Rechtſprechung in der gleichen
Kirt; er ſei insbeſondere in der Entſcheidung des
Reichs=
vom Jahre 1919 enthalten, aber in der Betriebsſtätte
iehmers müſſe ſich die Ausübung des Gewerbes
voll=
benach könne im Fragefalle von einer Betriebsſtätte
ſe ſein. Dafür ſpreche auch das Verhältnis des Agenten
beiei. Der Umfang des Lagers im Keller richte ſich nur
Umfange der Beſtellungen des Agenten, nicht nach den
der Brauereifirma. Zur heſſiſchen Gewerbeſteuer als
ir ſei der Agent herangezogen.
fiankfurter Brauerei betreibe auch keinen Warenhandel
ierau, wie der Art. 23 des Gemeindeumlagengeſetzes
Es wird auf eine Entſcheidung des
Verwaltungs=
ſis verwieſen, wo das Vorliegen einer Betriebsſtätte
ſtmſtädter Firma in Nieder=Ramſtadt verneint worden
dalten ſolcher Lager ſei für eine Brauereifirma eine
gleit, um die Waren raſch zur Verfügung zu haben.
4reffe der Art. 23 nur
Einzelhandelsunter=
ſigen und den Kleinhandel. nicht aber den
und deſſen Filialen. Das ſei auch die Auffaſſung der
Praxis, auch der ſächſiſchen und badiſchen. Dieſe An=
Mtekle auch der Reichsfinanzhof in ſeinem Urteil vom 29.
in einer Mecklenburg=Schwerinſchen Sache. Auch im
ſererrahmengeſetz der Reichsregierung ſei die gleiche
eikennbar.
Urteil hebt das Erkenntnis des
Finanz=
auf und ſtellt die Firma von der
Filial=
tei.
lsuni
tibeſchwerde der Firma W. Euler, Papierfabrik,
in Bensheim, wegen Grundſteuer.
Knanzamt hatte den Grundſteuerwert des Fabrikgebäu=
90 1931 und 1932 auf 662 830 Mk. feſtgeſetzt, für 1934
Wert durch Berichtigungsbeſcheid des Finanzamts auf
it. erhöht. Gegen dieſen Berichtigungsbeſcheid legte die
mihid tige Rechtsmittel ein und verlangte Herabſetzung des
ſerwerts auf den Stand von 1930. Dieſen berichtigten
ſcheid ficht die Firma an und hat Sprungreviſion
ein=
hält es nicht für zuläſſig, daß von dem in 1930
feſtge=
undſteuerwert überhaupt abgewichen werde.
hächten iſt gleichzeitig der angenommene Sondergebäude=
. weil die Belaſtung durch eine Hypothek des
Vor=
ſin Sinne des Art. 7. Abſ. 3 des Sondergebäudeſteuer=
6n 1930 nicht entſprechend berückſichtigt ſei. — Gegen die
bung abweiſende Entſcheidung iſt Rechtsbeſchwerde
ſei=
ſöirma erfolgt. Der Vertreter der
Rechtsbeſchwerdefüh=
ſſort, er habe in den Akten des Finanzamts nicht
feſt=
hren, welches der Grundſteuerwert im Jahre 1914 ge=
Deshalb werde zunächſt Zurückverweiſung der Sache
ſot inſtanz beantragt. Auch in der
Sondergebäudeſteuer=
drs Finanzgericht nur den Ausführungen des
Finanz=
änschen zwlgt. Die vorgenannte Hypothek iſt am 31. Dezember
slhGrundbuch eingetragen worden. Die Firma W. Euler
ſte Aktiengeſellſchaft ſpäterhin umgewandelt worden. Die
beie und ſpäter gelöſchte Hypothek ſei den in Art. 7.
ſetrillerſſs Sondergebäudeſteuergeſetzes genannten Belaſtungen
Da güt (hten. Dieſe Befreiungsvorſchrift müſſe nach dem
Stich=
zrau der 61 Dezember 1918 angewendet werden und ſie ſtütze ſich
des Reichsaufwertungsgeſetzes, es handle ſich um eine
inken A die auf einer Auseinanderſetzung unter Miterben
be=
de Anſchauung bezüglich des Stichtages des 31. Dezember
auch die Entſcheidung des preußiſchen
Oberverwal=
ſſchts aus dem Jahre 1929. Mit dieſer Anſchauung decke
imſäh dre preußiſche Rechtſprechung überhaupt. Die Sonder=
Veuergeſetzgebung ſtelle überhaupt auf beſtimmte
ge ab, von denen man nicht beliebig bei Verände=
Verhältniſſe und bei eintretendem Gläubiger= und
wechſel abgehen könne. Dieſe letztere Anſicht ſei ja auch
ſaltungsgerichtshof geteilt worden. Im
entgegengeſetz=
wäre eine Verwirrung auf dem Grundſtücksmarkt zu
Der Vertreter der Landesregierung betont die Wich=
Frage für die Regierung, da eine ganze Reihe
der=
käle des Art. 7. Abſ. 3 vorlägen. Alle Fälle
ſchie=
s, wo das Verwandtſchaftsverhältnis
m 31. Dezember 1918 beſtanden habe aber
ueggefallen ſei. So liege der Fall aber hier. Es
halb auch keine Verwandtenhypothek im Sinne des
b) 3 des mehrgenannten Geſetzes vor. Der Grundgedanke
iſchen Regelung ſei ein anderer. Zwiſchen Eltern und
liege hier keine Gemeinſchaft vor, die auseinanderzu=
Eine vorweggenommene Erbauseinanderſetzung
zwi=
m und Kindern liege hier nicht vor, ſondern eine ſolche
wei Brüdern. Das Erkenntnis hebt die
Ur=
om 15. Mai 1935 auf und verweiſt die Sache
tderweiten Verhandlung und
Entſchei=
p.
n das Finanzgericht zurück.
durch die Uebernahme einer Pakenſchaft,
ia du nihelien Mf deſten Tichlen
eine Weihnachtsfreude zu bereiken.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 337 — Seite 7
Huipweliniche Seiſtängen duri Sanewerisgalſcheine:
Hand aufs Herz! Haben Sie nicht ſelbſt ſchon einmal ein
Ge=
ſchenk erhalten, bei dem Sie ſich zwar freuten, ſich aber dachten:
„Hätte ich mir ſelbſt etwas ausſuchen dürfen, dann hätte ich mir
etwas anderes gewählt. Oder ich würde lieber ein paar Mark
daraufgelegt haben und mir eine beſſere Qualität gekauft haben.
Nicht immer macht auch das Geſchenk Freude, wenn man erwartet
hat, daß man etwas ganz anderes erhalten würde. Dieſe Lage
iſt für den Schenkenden und für den Beſchenkten unangenehm.
Der Schenkende hat dann nicht den beabſichtigten Zweck erreicht,
und der Beſchenkte iſt enttäuſcht. Dies alles kann vermieden
wer=
den, wenn man bei einem Handwerksmeiſter einen
Weihnachts=
gutſchein erwirbt, den man an Stelle des Geſchenks auf den
Weih=
nachtstiſch legt. Der Beſchenkte hat dann Gelegenheit, ſein
Ge=
ſchenk nach ſeiner Wahl auszuſuchen. Er kann ſich ſeine
geheim=
ſten Wünſche befriedigen, will er eine beſſere Ausführung, ſo ſteht
dem nichts im Wege. Er legt dann ſelbſt ein paar Mark zu.
Damit zu Weihnachten aber nicht nur Handwerks
gegen=
ſtände, ſondern auch Handwerksleiſtungen geſchenkt
wer=
den können, kann man dieſe vom Reichsſtand des deutſchen
Hand=
werks geſchaffenen und propagierten
Weihnachtsgut=
ſcheine auch für handwerkliche Leiſtungen verwenden. Der
Beſchenkte iſt dann in der Lage, bei dem Handwerker, bei dem
der Schenkende einen beſtimmten Betrag vereinbart oder
einbe=
zahlt hat, eine handwerkliche Leiſtung ausführen zu laſſen.
Damit der Gutſchein nicht ſo nüchtern wirkt, iſt dieſer in
künſtleriſcher weihnachtlicher Form hergeſtellt und damit iſt
gleichzeitig eine Arbeitsbeſchaffung für das Buchdrucker= und
Buch=
bindergewerbe verbunden worden.
Um einige praktiſche Beiſpiele zu nennen:
Kaufmann N.. . möchte ſeiner Frau Gelegenheit geben, ihre
unmodern gewordene Klubſeſſelgarnitur in eine moderne
umar=
beiten zu laſſen. Er vereinbart mit dem Polſtermeiſter die Koſten
dieſer Umänderung mit 100 RM., bezahlt dieſen Betrag an den
Meiſter und erwirbt einen Gutſchein, den der Handwerksmeiſter
mit ſeinem Firmenſtempel verſieht. Alle Gutſcheine tragen die
Unterſchrift des Schenkenden. Der künſtleriſch ausgeſtattete
Gut=
ſchein über die Aufbeſſerung der Klubſeſſelgarnitur auf dem
Weihnachtstiſch erfreut die Frau am Feſte.
Ein anderer Fall:
X... möchte ſeiner Frau einen Wunſch erfüllen und die
Küche neu herrichten laſſen. Er vereinbart mit dem
Maler=
meiſter B. daß die Herſtellung der Küche ungefähr 75—80
Reichsmark koſtet. Er zahlt 50 RM. an, erwirbt den Gutſchein,
auf dem die Anzahlung vermerkt iſt, und verpflichtet ſich zur
Zahlung des Reſtbetrages bei Fertigſtellung der Arbeit.
Eine Frau weiß, daß ihr Mann Liebhaber von kunſtvoll
ein=
gebundenen Büchern iſt. Sie will ihm einige Bücher einbinden
laſſen; die Höhe der Koſten iſt ihr unbekannt, ſie kann auch nicht
mehr als 30 RM. ausgeben. Sie erwirbt beim
Buchbinder=
meiſter den Gutſchein und verpflichtet ſich, die Koſten bis zur
Höhe von 30 RM. zu zahlen. Der Mann kann ſich dann bei dem
betreffenden Buchbindermeiſter die ihm ziſagenden Einbände
ſelbſt wählen und trägt den etwaigen Mehrbetrag der Rechnung
ſelbſt.
Ein weiteres Beiſpiel:
Ein Mann will ſeiner Frau ein Dauerabonnement bei einem
Friſeur ſchenken. Er erwirbt den Gutſchein, vereinbart mit dem
Friſeur den Umfang der Leiſtungen und den genauen Preis.
Die=
ſen Gutſchein legt er ſeiner Frau auf den Weihnachtstiſch und
wird ihr damit viel Freude bereiten. Denn der Gutſchein
ent=
laſtet ſie in ihrem Haushaltungsgeld und iſt ein praktiſches
Dauergeſchenk.
Dieſe frei gewählten Beiſpiele werden genügen, den Begriff
der Handwerksgutſcheine allen Intereſſenten klarzulegen.
Einfuhrerleichkerungen für kleine
Lebensmitkel=
ſendungen.
Der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft hat
unter dem 3. 12. eine dritte Verordnung über
Einfuhrerleichte=
rungen erlaſſen, die im „R. A.” vom 5. 12. 1935 veröffentlicht iſt
und am 9. 12. 1935 in Kraft tritt. Nach der Verordnung dürfen
ohne Vorlegung eines Uebernahmeſcheines bis zum 29. 2. 1936
Schweineſpeck, Schweineſchmalz. Butter, Käſe, einſchließlich Quark.
ſowie Eier, alle dieſe bis zu einer Menge von je 1 Kg.
Rein=
gewicht, zum Verbrauch im Haushalt des Einführenden in den
freien Verkehr des Zollinlandes gebracht werden, wenn dieſe
Waren im Perſonenverkehr oder als Geſchenk aus dem politiſchen
Ausland im Poſt= oder Frachtverkehr eingeführt werden. Bei der
Zollabfertigung der nachſtehend aufgeführten Waren iſt ein
Unterſchiedsbetrag einſchließlich Gebühr zu zahlen, der für 1 Kg.
Schweineſpeck 0.40 RM., für 1 Kg. Schweineſchmalz 0.30 RM.,
für 1 Kg. Butter 0.60 RM. und für 1 Kg. Käſe, Quark 0,25 RM.
beträgt.
Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt
Papierdekorakionen
müſſen feuerſicher imprägniert ſein.
Die Polizeidirektion macht darauf aufmerkſam, daß bei
Veranſtaltungen in öffentlichen Lokalen die Papierdekorationen
aus feuerſicher imprägniertem Material beſtehen müſſen. Die
Ver=
wendung gewöhnlichen Papiers iſt wegen der damit verbundenen
Brandgefahr verboten. Nicht gegen Feuer geſchützte Dekorationen
werden rückſichtslos entfernt. Papier= und ſonſtige Geſchäfte, welche
Dekorationsmittel aus Papier feilhalten, dürfen insbeſondere an
Inhaber von öffentlichen Lokalen nur feuerſicher imprägniertes
Material verkaufen.
BuRRUS!
R
Liebes Fräulein Blau!
Einen ſchönen Namen haben Sie da gefunden: Hilde Blau.
Das klingt ums Haar wie „himmelblau”. Ich bin froh, daß der
Name nicht im Adreßbuch ſteht, und daß ich ſolcherart nicht in
Verſuchung komme; denn wir Männer ſind allzumal Sünder,
und wenn das Mädchen gar noch Hilde Blau heißt. . . Aber ich
finde es ſchon ſchön, dieſen Namen langſam aufs Papier zu
ſchrei=
ben und dabei leiſe vor mich hinzuſagen: Hilde Blau ... Himmel
Blau. — Ich habe natürlich ſofort an Mörikes „Schöne Lau” aus
dem Blautopf in Blaubeuren gedacht, aber Sie, Fräulein Hilde
Blau, haben ja wohl doch keine zarten Schwimmhäutchen zwiſchen
den Zehen?
Ich weiß, das war es nicht, was Sie hören wollten;
entſchul=
digen Sie. Ihr Wunſch ging dahin, etwas darüber zu erfahren,
wie ſolch ein Menſch, der ſich „Burrus” nennt, Sonntag für
Sonn=
tag auf derartige Gedanken kommt, die Sie „immerhin nicht
all=
täglich” zu nennen belieben. Sie hätten — ſchreiben Sie — dieſe
vielen kleinen Skizzen noch einmal durchgeblättert und gefunden.
daß es doch „nicht leicht ſein” müſſe, immer und immer wieder
„einen geeigneten Stoff zu finden”.
Was ſoll ich Ihnen darauf antworten? Ach, warten Sie mal:
geſtern ſah ich in der Familie eines Freundes deſſen Kinder mit
Bauklötzchen ſpielen. Ganz einfache Bauklötzchen ohne jede
Me=
chanik, kleine Würfel, große und kleine Säulen, wie man ſie für
ein paar Pfennig im Laden kaufen kann. Was hätten wir beide,
Sie und ich (und außer uns wohl noch ſehr, ſehr viele
Erwach=
ſene) damit anfangen können? Wir hätten geſagt, das ſind
Bau=
klötzchen, und hätten bedauert, daß es zu wenige ſind, um etwas
Rechtes damit anzufangen, wir Waiſenkinder der Phantaſie. —
Aber was geſchah dort? Man ſpielte Theater. Zuerſt hörte ich
nur Namen, etwas komiſche Namen: der „Herr Paſtor”, das
„Schneewittchen”, die „dicke Frau”, das „kleine Männchen” und
ähnliches. Doch dann bot man mir einen gut gepolſterten
Sperr=
ſitzplatz in der erſten Reihe an und lud mich als Zuſchauer ein.
Oh. und jetzt fing ich an zu verſtehen: ein jeder der Bauklötzchen
hatte ſeinen Namen, und nicht ein einzigesmal wurde er mit
einem andern verwechſelt. „Gib mir mal einen ,Herrn Paſtor”,
ſagte der ſiebenjährige Herr Regiſſeur, und der dreijährige Herr
Inſpizient gab ihm eine ſchwere Vierkantſäule. Auf dem Weg,
den der „Herr Paſtor” ging, lagen ein paar „kleine Knobbelchen”
(für ein profanes Auge nichts mehr als leere Holzwürfel), und
gerade als er der „dicken Frau” (einer geſchnitzten, etwas
plum=
pen Säule mit Taille und ausladenden Hüften) begegnete und
guten Tag ſagen wollte ſtolperte er über ein „Knobbelchen” und
fiel längelang auf die Naſe. Aber da kam „Schneewittchen” (eine
zierliche geſchnitzte Säule mit hübſch gebauſchtem Röckchen), hob
ihn auf und klopfte ihm den Schmutz ab. wofür ſie von dem „
klei=
nen Männchen” (einer ſchmalen, kaum drei Zentimeter hohen
Vierkantſäule) ſehr gelobt wurde. Da haben „wir” Zuſchauer
uns ſehr gefreut.
Ach nein, Fräulein Himmel Blau, ich kann Ihnen hier doch
nicht das ganze „Theaterſtück” erzählen. In der Druckerei wartet
man ſchon auf den „Burrus” und Sie tragen jetzt gar die Schuld,
daß ich mich jetzt noch auf einen „Stoff”, der nicht „alltäglich”
iſt, beſinnen muß. Aber wiſſen Sie was. Ich gebe einfach dieſen
Brief an Sie ab und ſage, das wäre der „Burrus” für diesmal.
Vielleicht druckt man ihn ſogar, und dann wäre ich wirklich froh,
obwohl es eigentlich nicht einmal eine richtige Antwort auf Ihren
Brief iſt. Oder iſt es doch eine? Na, ſehen Sie mal zu; ich muß
jetzt in den Keller gehen und wieder einmal das Brennholz für
eig paar Tage herrichten.
Seite 8 — Nr. 337
Aus Heſſen.
Sonderzüge zum Weihnachkseinkauf.
Zur Verbeſſerung der beſtehenden Zugverbindungen werden
für den Weihnachtseinkaufverkehr am Sonntag, 8., 15. und 22.
Dezember nach und von Darmſtadt folgende Sonderzüge gefahren:
Strecke Bensheim—Darmſtadt: Bensheim ab 12.45 Uhr,
Auer=
bach ah 12.49 Uhr. Zwingenberg ab 12.54 Uhr, Hähnlein=Alsbach
nb 12,58 Uhr Bickenbach ab 13.03 Uhr, Eberſtadt ab 13.10 Uhr,
ie Selcieh er Felfdht. Deiden De deiedeiſch 3
13.22 Uhr, Darmſtadt=Oſt an 13.30 Uhr. Darmſtadt=Nord an
13.37 Uhr, Darmſtadt=Hbf. an 13.43 Uhr. Rückfahrt:
Darm=
ſtadt=Hbf. ab 17.58 Uhr, Darmſtadt=Nord ab 18.04 Uhr,
Darm=
ſtadt=Oſt ab 18.11 Uhr, Nieder=Ramſtadt an 18.18 Uhr, Ober=
Ram=
ſtadt an 18.24 Uhr, Zeilhard an 18.31 Uhr. Reinheim an 18.36
Uhr, Lengfeld an 18.43 Uhr, Wiebelsbach=Heubach an 18.49 Uhr,
Höchſt an 19.15 Uhr, Mümling=Grumbach an 19.20 Uhr, König an
19.26 Uhr, Zell=Kirchbrombach an 19.31 Uhr, Michelſtadt an 19.38
Uhre Erbach an 19.44 Uhr, Hetzbach an 19.56 Uhr.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 8. Dezem
Dg. Arheilgen, 7. Dez. Reichsluftſchutzbund.
Gegen=
wärtig werden in unſerer Gemeinde durch Jungen des Jungvolks
Perſonenſtandsliſten an die Haushaltungen verteilt. Die
Ge=
meindegruppe Arheilgen des Reichsluftſchutzbundes macht die
Ein=
wohnerſchaft darauf aufmerkſam, daß die Liſten ſachgemäß
aus=
gefüllt werden müſſen und ſpäteſtens bis Mittwoch, den 11.
De=
zember, durch die Beauftragten des Luftſchutzes wieder
eingeſam=
melt werden. — Offenhaltung der Ladengeſchäfte
an den Adventsſonntagen. Auch in unſerer Gemeinde
wurde den Ladeninhabern die ortspolizeiliche Genehmigung
er=
teilt, ihre Geſchäfte am Sonntag, dem 8. 15 und 21. Dezember,
während der Zeit von 2 Uhr nachmittags bis 7 Uhr abends,
offen=
zuhalten. Am 24. Dezember müſſen die Geſchäfte um 5 Uhr
nach=
mittags ſchließen, für Lebensmittel= und Genußmittelgeſchäfte
endet die Verkaufszeit an dieſem Tage um 6 Uhr. —
Oeffent=
liche Verſammlung. Am kommenden Montag abend
ver=
anſtaltet die Ortsgruppe Arheilgen der NSDAP. im Gaſthof
„Zum weißen Schwanen” eine öffentliche Verſammlung, zu der
die geſamte Einwohnerſchaft eingeladen iſt. Gauredner Pg.
Junker ſpricht über das Thema: „Wirtſchaftsfragen der
Gegen=
wart”.
J. Griesheim, 5. Dez. Werbeveranſtaltung der
Sanitäts=Kolonne. Die Sanitätskolonne, Kreis
Darm=
ſtadt=Weſt, Zug Griesheim, veranſtaltet am Sonntag, dem 8. Dez.,
nachmittags, in der Alten Schule. Neue Darmſtädter Straße, eine
Schau= und Werbeübung, der ein Platzkonzert vorausgeht. Die
Uebung ſoll der Einwohnerſchaft zeigen, wie notwendig die
Orga=
niſationen des Roten Kreuzes (Sanitätskolonnen und
Helferinnen=
abteilungen) bei eintretenden Unglücksfällen ſind, ſie ſoll aber auch
den unſerer Bewegung noch Fernſtehenden eine Anregung geben,
ſofern ſie noch nicht einer anderen Organiſation angehören, in die
Reiben der Sanitätskolonne einzutreten. Auch Leute über 40
Jahre, die ſich körperlich noch rüſtig fühlen, können ſich zum Dienſt
beim Roten Kreuz melden. Am Abend um 8 Uhr findet ein
Werbeabend mit reichhaltigem Programm im „Rebſtock” ſtatt
F Griesheim, 7. Dezember. Ergebnis des
Opfer=
ſchießens. Bei dem von der Krieger= und Soldaten=
Kamerad=
ſchaft durchgeführten Opferſchießen zu Gunſten des
Winterhilfs=
werks beteiligten ſich 151 Schützen. Der Reinerlös von 57,85 RM.
wurde dem Winterhilfswerk zugeführt. — Odenwaldklub.
Die hieſige Ortsgruppe des Odenwaldklubs veranſtaltet am
kom=
menden Sonntag ihre Nikolauswanderung. Wie in früheren
Jah=
ren, ſo iſt auch in dieſem Jahre wieder für die Kinder eine
Ueber=
raſchung im Walde vorgeſehen.
Fb. Groß=Zimmern, 8. Dez. Beginn der
Drainage=
arbeiten. Die bereits im Vorjahre begonnenen
Drainage=
arbeiten in der hieſigen Gemarkung, die wegen der Feldbeſtellung
eingeſtellt waren wurden nunmehr wieder aufgenommen. Eine
Anzahl Erwerbsloſe haben dadurch auf einige Wochen
Beſchäf=
tigung.
m. Beerfelden, 6. Dez. Groß=Kundgebung der
Orts=
gruppe der NSDAP. Ortsgruppenleiter Kumpf nahm
vor der dichtbeſetzten Turnhalle Bezug auf die Ereigniſſe vor 11
Jahren, es jährte ſich der Tag der „Saalſchlacht” bei Grab, wo
freche Frankfurter und andere Juden es verſuchten, eine
Ver=
ſommlung deutſcher Männer zu terroriſieren. Außer den
Schram=
men erhielten ſie die Antwort auf ihr Tun in den 400 für die
NSDAP. abgegebenen Stimmen die Beerfelden in der
pro=
zentualen Stimmabgabe für die Partei an die Spitze im ganzen
Reich brachten. Redner für den Abend war Dr. Finger=
Darm=
ſtadt, der die Anweſenden durch ſeine hochintereſſanten
Ausfüh=
rungen über Politik und Wirtſchaft feſſelte. Beſondere
Berück=
ſichtigung erfuhren die unheilvollen Einfluſſe des Judentums und
der Logen. Rathenau kennzeichnete deren Macht, eine Karte aus
dem Jahre 1890 offenbarte ihre Ziele. Da ſah man ſchon das
zertrümmerte Oeſterreich und den polniſchen Korridor. Man ſah
hinter die Schliche der jüdiſch=marxiſtiſchen Volksverhetzung und
lernte erſt recht das Verbindende und Einigende des neuen
Rei=
ches erkennen und ſchätzen. Wie ſich ein richtiger Volksgenoſſe bei
der Fettknappheit und in bezug auf das Winterhilfswerk zu
ver=
halten hat, das konnte man eindringlich hören.
Bm. Lindenfels, 6. Dez. Neue Poſtwartehalle.
Ge=
genüber dem Poſtamt errichtete die Reichspoſt eine Wartehalle
für die Fahrgäſte der Omnibuslinien. Der geſchmackvolle Neubau
fügt ſich architektoniſch gut in das Geſamtbild der Stadt ein. In
der Wartehalle iſt außerdem ein Büro des Verkehrsvereins
unter=
gebracht. Mit der Errichtung der Wartehalle hat die Reichspoſt
einem langgehegten Wunſche der Fahrgäſte entſprochen. —
Miſ=
ſionsveranſtaltung. Die evangeliſche Gemeinde
veran=
ſtaltete in der evangeliſchen Kirche einen Miſſionsabend der Dr.
Lepſius Deutſchen Orientmiſſion, Potsdam. Nach dem
Begrüßungs=
wort des Ortspfarrers ſchilderte die Miſſionarin Frl. Reiher in
ergreifenden Worten den Leidens= und Todesweg des armeniſchen
Volkes, das während des Weltkrieges zu Hunderttauſenden die
Heimat verlaſſen mußte. Ein Film zeigte das erſchütternde
Schickſal der vielen armeniſchen Waiſenkinder, die von der Lepſius=
Miſſion gerettet wurden und nun unterhalten werden. Der Abend
hinterließ einen tiefen Eindruck.
Em. Heppenheim a. d. B., 6. Dez. DAF. Die Deutſche
Ar=
beitsfront im Kreis Heppenheim hatte einſchließlich 115
Neuauf=
nahmen im Monat November einen Mitgliederſtand von 10 118
Perſonen zu verzeichnen. Der im November ausgezahlte Betrag
für Unterſtützungen aller Art ſowie laufende
Invalidenunter=
ſtützung beträgt 4120 RM. — Der Kreis Heppenheim im
Flachsanbau voran. Es wurden in dieſem Jahre im
Kreis=
gebiet 14 Hektar Flachs, vorwiegend Faſerlein, angebaut, ſo daß
der Kreis Heppenheim im Flachsanbau an der Spitze der Kreiſe
der Provinz Starkenburg ſteht. Der Kreis Erbach ſteht nur wenig
nach. — Barbarafeier des Artillerievereins. Am
Tag ihrer Schutzheiligen, der heiligen Barbara, kamen die
Artille=
xiſten im „Heſſiſchen Hof” zu althergebrachter kameradſchaftlicher
Feier zuſammen. Kamerad Hilsdorf eröffnete den Abend, auf dem
auch der Toten ehrend gedacht wurde. Kamerad Falter hielt eine
Anſprache Kriegserlebniſſe wurden ausgetauſcht und
Soldaten=
lieder geſungen. Heitere Darbietungen erfreuten die Kameraden.
Wäſchediebſtahl. In der Abenddämmerung wurde in der
Bismarckſtraße ein größerer Wäſchediebſtahl ausgefuhrt.
Am. Biebesheim, 6. Dez. In der evangeliſchen Kirche fand
ein intereſſanter Vortrag eines Deutſchruſſen über das Thema
„Rußland einſt und jetzt” ſtatt. In zahlreichen Lichtbildern zeigte
er die ruſſiſchen Verhältniſſe, die er, wie aus ſeinen
Ausfüh=
rungen hervorging, ſelbſt erlebt hat. Die Zuhörer erlebten an
Hand der Schilderungen die ruſſiſche Revolution gemeinſam mit
dem Vortragenden, der in ruſſiſchen Kerkern geſchmachtet hat. In
ſeinem Schlußwort wies er ausdrücklich darauf hin, daß wir
dankbar ſein müßten, einen Mann wie unſeren Führer an der
Spitze zu wiſſen, denn allein dadurch ſei Deutſchland vom
Bol=
ſchewismus verſchont geblieben.
Cp. Raunheim a. M., 5. Dez. Der älteſte
Ortsein=
wohner. Weichenſteller i. R. Guſtav Alexander Streck, iſt
im Alter von faſt 91 Jahren geſtorben. Streck war Altveteran von
1866 und 1870.
* Ein Ehrentag beſſiſcher Soldaten.
Vor 65 Jahren, am 9.Oezember 1870, wurde das Schloß Chambord geſ
Ueber den noch lebendigen Erinnerungen an den Weltkrieg
beginnen diejenigen an den Feldzug 1870/71 zu verblaſſen. Und
doch liegt über einzelnen Waffentaten dieſes Feldzuges ein
ſonder=
barer, unerloſchener Glanz. Liegt es an den Bildern und
Schilde=
rungen, die wir ſpäteren Feldgrauen als Buben mit heißen Augen
verſchlangen? Nicht nur daran. Ueber dem ſiegreichen ſiebziger
Feldzug leuchtet noch die Kriegsromantik alten Stils: bunte
Uni=
formen, geſchwungene Säbel, flatternde Fahnen, bärtige
Haupt=
leute, Trompetenton und Trommelwirbel — während uns vor 20
Jahren der Maſchinenkrieg an die Erde preßte, in die langweiligen
Gräben drückte, und die graue Montonie jahrelangen
diſziplinier=
ten Aushaltens auf unſeren Schultern lag. In jenen lähmenden
Schützengrabenmonaten hat wohl mancher einmal an den „
friſch=
fröhlichen” Krieg von 1870/71 gedacht und geſpürt, daß dieſe Art
Krieg wohl vorbei iſt. Um ſo mehr gilt es, die Erinnerung an
mutige deutſche Handſtreiche aus jener Zeit für die Jugend von
heute wachzuhalten. Eine ſolche friſche Waffentat, die dem Mut und
Willen eines entſchloſſenen Mannes, des Hauptmanns
Kattrein, entſprang, war die Erſtürmung des Schloſſes
Cham=
bord am 9. Dezember 1870.
Es war bei den Kämpfen um Orleans als die
heſ=
ſiſche Diviſion nach einer Nacht, die ſie bei 9 Grad Kälte im Biwak
hatte zuhringen müſſen, den Vormarſch auf der Straße nach Blois
antrat. Das 4. Heſſiſche Infanterie=Regiment, das ſpätere J.=R.
118, bildete die Vorhut. Da erhielt das 2. Bataillon den Auftrag.
den großen, mit einer Mauer eingefaßten Park und das Schloß
Chambord zu beſetzen und zu durchſuchen. Nachdem die
Kompag=
nien gegen die einzelnen eiſernen Parktore vorgegangen waren
und dieſe teils unter Feuergefechten genommen hatten, begann der
Vorſtoß gegen das Schloß. Späher hatten erkundigt, daß es ſtark
beſetzt ſei. Gegen Abend näherte ſich die 8. Kompagnie unter
Füh=
rung von Hauptmann Kattrein nach einem ſieben Kilometer
lan=
gen Marſch durch den Park dem Schloß. Da es inzwiſchen völlig
dunkel geworden war, entſchloß ſich der Hauptmann zu einem
Handſtreich kühnſter Art. Er ließ die Kompagnie zum
Sturm antreten und verbot jegliches Schießen. Mit gefälltem Ba=
jonett unter Trommelwirbel und ohrenbetäubendem Hru
nächſten Morgen waren die Kämpfer ſämtlich heiſer—
die wackeren Heſſen trotz immer heftiger werdenden Fe
den freien Platz vor dem Schloß, drängten über die
zwei abgeprotzten franzöſiſchen Geſchützen vorbei, deren
geflohen war, und drangen ohne einen Mann Verluſt
neren Schloßhof ein. Dabei gelang es ihnen, noch ein El
ſoeben flüchten wollte, zu ſchnappen. Schnell wurden
all=
des Schloſſes beſetzt, laut riefen die Deutſchen nach ihre
ral”, um den Franzoſen eine gewaltige Uebermacht vo=
und ſie zur Waffenſtreckung zu beſtimmen. Das geſchal
wurden von einem Hauptmann und 54 he
Soldaten insgeſamt 5 beſpannte Geſchürze
ſpannte Munitionswagen mit 60 Pferd
beutet und 1 Oberſt, 2 Maiore, 8 Kapit
Subalternoffiziere und 250 unverwund
daten gefangen
Wenn die 3000 Mann ſtarke franzöſiſche Beſatzung
ſes auch nur geahnt hätte, daß es nur einige Dutzend
waren, die den Sturm auf das Schloß wagten, dann
wohl nicht ſo eilig geflüchtet. So aber waren ſie der 27
Mut einer kleinen Gruppe erlegen. Hauptmann Kattie
ſtammte von Nidda und ſtand damals im 33. Lebensjahr
das Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe, eine Auszeichnu
70er Krieg für einen Hauptmann äußerſt ſelten war und
Pour le mérite des Weltkrieges entſpricht. Zwei Offie
Unteroffizieren und 7 Mann, darunter dem wackeren
wurde das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe verliehen. Die tapfei
bord=Stürmer hatten die Freude, im Januar 1871 die
Geſchütze ſelbſt nach Darmſtadt bringen zu dürfen,
ihnen einen feſtlichen Empfang bereitete
Von den Geſchützen kamen zwei im Garten de
Palais zur Aufſtellung, zwei wurden nach Worms ae
zierten dort den Eingang der 118er Kaſerne. — Das Gul
mann Kattreins, des Helden von Chambord, iſt auf den
Friedhof in Darmſtadt.
Tanzbeluſtigungen geſchloſſener Geſellſchaften
ſind in Heſſen ſtempelfrei.
Die Juſtizpreſſeſtelle Darmſtadt teilt mit: Eine geſchloſſene
Geſellſchaft hatte im Februar d. J. in konzeſſionierten Räumen
eines Gaſtwirts ein Tanzvergnügen bei bezahlter Muſik
abgehal=
ten. Der Charakter als geſchloſſene Geſellſchaft blieb während der
Veranſtaltung gewahrt. Das Oberlandesgericht Darmſtadt hatte
ſich dieſer Tage in der Reviſionsinſtanz mit der Frage zu
be=
faſſen, ob, ein ſolches Tanzvergnügen nach dem Heſſiſchen
Urkun=
denſtempelgeſetz in der Faſſung vom 1. 4. 1910 einer
Stempel=
abgabe unterliege. Das Gericht hat die Frage verneint, da die
maßgebliche, zuletzt durch Geſetz vom 20. 2. 1924 abgeänderte
Stempel=Tarif=Nummer 35 V 6 nur von Tänzen bei
öffent=
lichen Veranſtaltungen ſpricht, und eine frühere Beſtimmung,
welche Tanzbeluſtigungen geſchloſſener Geſellſchaften bei bezahlter
Muſik den öffentlichen Tänzen gleichſetzt, bei der letzten
Geſetzes=
änderung in Wegfall gekommen iſt. Der angeklagte Gaſtwirt,
welcher um die Tanzerlaubnis nicht nachgekommen war und den
Urkundenſtempel nicht bezahlt hatte, wurde dementſprechend von
Strafe und Koſten freigeſprochen. (Urteil des Oberlandesgerichts
Darmſtadt vom 29. 11. 1935 — Sſ. 35/35 —.)
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Altheim—Münſter vom 5. 11. bis auf weiteres geſperrt.
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leitung: Dieburg.
— Hirſchhorn, 7. Dez. Waſſerſtand des Neckars am
6. Dezember: 1,84 Meter: am 7. Dezember: 168 Meter (morgens
5.30 Uhr.
Bullen= und Eberverſteigerung in Darm
Zum vierten Male in dieſem Jahre konnten die Li
pen für Fleckvieh, Veredeltes Landſchwein und Deut
ſchwein der Landesbauernſchaft Heſſen=Naſſau in Verb:n
dem Tierzuchtamt Darmſtadt hier eine größere Verſteis=
Fleckviehbullen und Ebern abhalten. Zum zweiten Maſ
man damit auch eine Verſteigerung von Jungſauen des
Landſchweinſchlages.
Die Verſteigerung war gut beſchickt. Insgeſamt ward
len aufgetrieben, davon 38 mit Milchleiſtungsnachweis de
und 18 ohne dieſen Nachweis. Außerdem waren 20 Lcy
eber, ein Edelſchweineber und 12 Jungſauen vorhanden!
getriebene Zuchtmaterial war recht gut, ſo daß die Au
einen ſchweren Sand bei der Bewertung der einzelnen
ten. Bei der Prämiierung konnten ſowohl zahlreiche
auch Leiſtungspreiſe vergeben werden.
Der Leiter des Tierzuchtamtes Darmſtadt, Landwi
Seeger, eröffnete die Verſteigerung mit herzlichen 2
Begrüßung und dankte beſonders den Preisrichtern für
volle Arbeit. Mit Genugtuung hob er die Güte des aufsd
Zuchtmaterials hervor und verwies, was gerade am 2
zweiten Etappe der Erzeugungsſchlacht um die Nahru
freiheit unſeres Volkes von Wichtigkeit ſei, beſonder
Leiſtungszucht, deren Bedeutung erfreulicherweiſ=
Züchtern bereits voll erkannt worden ſei. Von allen zur
rung vorgeführten Bullen hätten bereits alle bis auf
nahme unter der erforderlichen Leiſtungskontrolle geſta
lege das beſte Zeugnis ab für den Aufbauwillen der Sd
ger Bauernſchaft. Mehr Wert müſſe noch auf den Wei)
Tiere gelegt werden.
Das Verkaufsgeſchäft war ſehr rege, zumal viele 4
Ankaufskommiſſionen entſandt hatten. Auch
außerheſſiſch=
den traten als Käufer auf. Die Fleckviehbullen mit Lei
weis der Mutter wurden bis auf einen verkauft, bei del
ohne Nachweis blieb nur ein geringer Ueberſtand. Auße—)
ten ſämtliche Landſchweineber und auch der Edelſchwei
kauft werden. Auch für die Jungſauen beſtand großes
eſſe aus Züchter= und Zuchtvereinigungskreiſen. Die
Gebote für Bullen lauteten auf 500 RM. Die Bullen m
leiſtungsnachweis der Mutter ſtiegen in der mittleren C
bis auf 800 und darüber hinaus bis zum Höchſtgebot
RM., während die Bullen ohne Nachweis im Durchſchn
zwiſchen 550 und 770 RM. erzielten bei einem Höchſ=
820 RM. Die Landſchweineber ſtellten ſich auf 170 bis
der Edelſchweineber kam auf 240 RM., während die älte)
ſauen zwiſchen 150 und 194 RM. und die noch nicht
Jahr alten Jungſauen zwiſchen 70 und 90 RM. kamen
dem 1a Form= und 3. Leiſtungspreis ausgezeichnete Flet
des Züchters Adam Hoffarth aus Rehbach i. O. ging für
in den Beſitz der Gemeinde Badenheim über, der zweit !
des Tages aus der Zucht von Ludwig Siefert in Airlesd
wurde für 920 RM. von der Gemeinde Kleeſtadt erwill
mit dem 1c=Form= und 3. Leiſtungspreis ausgezeichnete
A. Matthes aus Affhöllerbach i. O. wurde für 1050 RT.
Gemeinde Groß=Umſtadt angekauft, während das Höchſ9
Tages mit 1080 RM. ein weiterer, mit dem 1d=Form= und
ſtungspreis ausgezeichneter Bulle des bereits erwähnte?,
Hoffarth erzielte, Der Bulle ging in den Beſitz der
Pfungſtadt über.
Noklandung eines franzöſiſchen Freiball
im Vogelsberg.
Lpd. Schotten, 6. Dez. In der vergangenen Nacht
franzöſiſcher Freiballon, der in Lille aufgeſtiegen wa
ſtarken Schneefalls in der Nähe des Dorfes Waldensber
berg) notlanden. Der Führer des Ballons, ein Sportfl
auf einer Rekordfahrt begriffen, die ſo ein vorzeitiges Cr
Die benachrichtigte Frankfurter Luftpolizei ließ dem frn
Piloten nach den nötigen Feſtſtellungen alle Hilfe zute
und ermöglichte ihm die Heimkehr.
Kirchliche Nachrichten.
Schloßkapelle Kranichſtein. 10 Uhr: Hauptgottesdies
aſſiſtent Griesheimer.
Evang. Gemeinde Roßdorf. Sonntag (2. Advent) 2iM
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Trabandt aus Mal
mittags 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Nachmittags
Winterfeſt der Kleinkinderſchule. Abends 8 Uhr: Gemei
mit Krippenſchau im Gaſthaus „Zur Sonne‟. — Mont*
Frauenverein. — Dienstag: Kirchenchor. —
Mittwoc=
ſtunde. — Donnerstag: Poſäunenchor. — Freitag: Jum.
abend.
Evang. Gemeinde Reichelsheim i. O. Sonntag
vormittags 8.15 Uhr: Andacht (Anſtalt Göttmannl. B=
9 Uhr: Chriſtenlehre geſ. Jugend 1. Pfarrei. Vormittag
Hauptgottesdienſt. Pfr. Munk. Vorm. 11 Uhr; Kindergo.
Pfr. Munk. — Bibelſtunden: Dienstag Bockenrod 19
Lichtbildervortrag in der Schule). Mittwoch Reichelshe7
Lichtbildervortrag im Gemeindehaus). Donnerstag Un
(Miſſ.=Lichtbildervortrag in der Schule. — Montag: Frar=
Freitag: Vorbereitung des Ki.=Go.; Kirchenchor.
T
Geſtorbene.
Zitzmann, Johannette, geb.. Ahl
Des Friedhofsarbeiters, 73 Jahre.
Eliſabeth, geb. Jährling, Ehefrau des
46 Jahre.
Gg. Hilfsarbeiter, Witwer, 72 Jahre.
ſch. Maria, geb. Gutt. Witwe des Satt=
Jahre.
Ludwig, Kellner, verheiratet, 66 J.
ur Balſer, Horſt Herbert Heinrich,
brate.
Ihrig, Horſt Willi, 8 Monate.
die uns beim Heimgange unſerer
Entſchlafenen erwieſene Teilnahme
wir unſeren herzlichſten Dank.
ſa fadt, im Dezember 1934
Karl Kahlbach
im Namen aller Hinterbliebenen
Dankſagung
ſ, die unſerem lieben Heimgegangenen
weste Geleit gaben und ihn mit
Blumen=
een ehrten, ſei auf dieſem Wege
herz=
ügedankt. Ganz beſonderen Dank den
ber Aerzten und Schweſtern des Städt.
Fkenhauſes, Neubau II, für ihre
auf=
hende und liebevolle Pflege ſow e der
tätskolonne I und Rettungswache des
en Kreuzes Darmſtadt für ihre
Kranz=
been und ehrenden Nachruf. Auch dem
Rnchenzuchtklub Darmſtadt für Kranz
Nachruf.
Familie Trautmann nebſt Braut.
Gräfenhäuſerſtr. 5.
Dankſagung.
tlr, die uns bei dem Heimgang unſerer
ren Entſchlafenen, Frau
arggrethe Luckhaupt
Hebamme i. 9.
öſtend zur Seite geſtanden haben, ſagen
Biauf dieſem Wege unſeren aufrichtigen
.. Beſonders danken wir Herrn Pfarrer
Agel für die perſönliche Würdigung und
beche Grabrede, Herrn Dr. Müller und
hrſter Margarethe für die umſichtige
ye, dem Hebammen=Verein
Darmſtadt-
b)ſowie dem ev. Frauenverein Nieder=
Kſtadt für die Nachrufe nebſtKranzſpenden
hder geſamten hieſigen Einwohnerſchaft
mdle ſo überaus zahlreiche Kranzſpende
cder auch dementſprechend außerorbent=
Parken Beteiligung am Leichenbegängnis
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Wilhelm Luckhaupt.
=Ramſtadt, den 7. Dezember 1935. (
Dankſagung.
ie vielen Beweiſe aufrichtiger Teilnahme,
wfür die zahlreichen Blumenſpenden bei
öeimgange unſeres teueren Entſchlafenen
eren Fritz Rapp
wir allen Verwandten und Bekannten
ſten aufrichtigen Dank. Ganz beſonders
ſen wir Herrn Dr. Heck für ſeine erſte Hilfe,
der Gemeindeſchweſter, Herrn Pfarrer
für ſeine tröſtenden Worte am Grabe
ieinen Schulkameraben und
Schulkame=
inen für die Kranzniederlegung.
m Namen der trauernden Hinterbliebenen:
. Rapp, Metzgermeiſter und Gaſtwirt.
uef b. Darmſtadt.
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Matgcleie Linfelmann
geb. Vogel
Die trauernden Hinterblſebenen:
Carl Dintelmann
Familie Forſtrat Dintelmann
Familie A. Nahm
Heubach, Bonn, den 7. Dezember 1935.
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Verantwortlich, für Politik: Rudolf Mauve; für den Schlußdienſt: Andreas
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eiter: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt. D. A. Xl. 35. über 19000. Pl. 5. K ruck und
Verlag: Darmſtädter Tagblatt, Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag u. /Druckerei;
Darmſtadt Rheinſtr. 23
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung „Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr
Die heutige Nummer hat 24 Seiten.
Vernehmt ſeine Stimme! Stellt Erzeugniſſe handwerklichen
Fleißes unter den Weihnachtsbaum! Legt Gutſcheine für
handwerkliche Leiſtungen auf den Gabentiſch! Die Handwerker
des Kreiſes Darmſtadt, zuſammengeſchloſſen in den unten
ge=
nannten Innungen, halten feſt an dem Gedanken der
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leiſtung und damit an dem Gedanken wahrer Preiswürdigkeit!
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Kürſchner
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Maler= und Weißbinder
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Neuc Wege
weist das Handwerk
Stille Winsche
zu crfüillen
Es ist oft ſchwer cincm hieden Menſchen
Eine drsonderr Weihnachtsfrrude zu dereiten.
Man soll dem Geſchenk doch anschen
daß es mit liebevoller Sorgfalt erwählt isr.
Hier will mit tausend sauder acarbciteten
Dmgm der Handwerksmeiſter raten und heiten.
Zudem kann man jert in neuer form
mit einer Handwerks-Leiſhing frrude machen.
I feſtlicher Ausſtattung erhätt man
dei jedem Meiſterin jedem Papierladen-den
Gütscheitt
für Handwerks-
REichssrano drs oEurscHEN HANDWERKS-
Baugewerks
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Wäſcher= und Plätter
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Wagner
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Zimmerer
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g. 8. Dezember 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mhund Ausland.
enbahnmodell-Ausſtellung
dsbahndirekkiön Frankfurk a. M.
der Hundertjahrfeier der Deutſchen
hat die Reichsbahndirektion
Frank=
irn Warteſaal des Frankfurter
Haupt=
chr hofes eine Sonderſchau eingerichtet,
ſhwtſtück das Modell einer vollſtändigen
e mit allen nur denkbaren
Einrich=
t. Das Modell iſt ein Werk des
Mün=
zenieurs Overbeck, der es in
zwanzig=
irbeit geſchaffen hat. Es bedeckt eine
300 Quadratmeter, hat 1,5 Kilometer
mit mehr als 100 Weichen und 50
35 Lokomotiven und 200
Perſonen=
ſoagen befahren die mit mehr als
tau=
gen beleuchtete Strecke. Neben dieſem
i die Vereinigung deutſcher
Zinfigu=
w die Entwicklung des Verkehrs von
nitiven Anfängen, bis zu den heutigen
Verkehrsmitteln, dargeſtellt durch
Zinn=
hendertfeier der Deutſchen Eiſenbahn
in Nürnberg.
granſtaltungen anläßlich der
Jahrhun=
er Deutſchen Eiſenbahn nahmen am
ſermittag mit einer ſchlichten
Gedenk=
ine Schöpfer der erſten deutſchen
Eiſen=
wAnfang. Oberbürgermeiſter Willy
Lie=
ſite am Grabe Johannes Scharrers, des
bder Nürnberger Ludwigs=
Eiſenbahn=
w daran, daß die Stadt Nürnberg in
ßere bereits in würdigen Feiern ſeiner
ſoienſte gedacht habe, und legte für die
ſiberg und die geſamte Bevölkerung
ihren Lorbeerkranz am Grabe nieder.
Glurden an der Gruft Georg Zacharias
ntzer den Gedanken Scharrers als erſter
MAufgenommen und als Mitbegründer
hndsmitglied der Ludwigs=Eiſenbahn=
Ahiden Plan in die Tat umzuſetzen half,
ſidergelegt. Mit einem kurzen Gedenken
Abes Erfinders William Wilſon, der die
Grotive der Ludwigseiſenbahn führte,
Merung, an der ſich auch eine Abordnung
A fiſenbahner beteiligte, ihren Abſchluß.
Ehronik des Tages.
ürerſuchung der Bluttat in der
Heidel=
ſunckſtraße hören wir, daß die Verneh=
Aen Karlsruhe Verhafteten bisher kein
Wegebnis hatte. Der Verhaftete beſtreitet
ürr, mit der Tat in Zuſammenhang zu
ieeGegenteil iſt ihm bisher nicht zu be=
Hedererſeits iſt in Verbindung mit
die=
hbrung ein neuer Verdacht aufgetaucht,
MAlzei zurzeit nachgeht.
dezember 1935, um 3 Uhr, ſtreifte im
Mps, Strecke Lichtenfeld—Saalfeld, der
Beoe FD. 71 München-Berlin den auf
biſuis eingefahrenen Durchgangsgüterzug
M Lokomotive und Wagen des
Schnell=
men an den Seitenwänden beſchädigt.
mtive des Güterzuges entgleiſte. Von
iſnen des Zuges wurde niemand verletzt.
Stürme haben die obere Adria
heim=
btugroße Verheerungen angerichtet. Im
Aordo hat eine Sturmflut den
Schutz=
ſädigt, iſt in das Städtchen
einge=
i hat es überſchwemmt. Drei Barken
eſtfbruch erlitten, doch konnten ſich die
Ein retten. Der Sturm wütete bis zum
Kattaro, wo verſchiedene Boote
wegge=
uurden.
Kohlengrube bei Steubenville (Ohio)
h am Freitag eine Exploſion, bei der
hir getötet und etwa 20 verletzt wurden.
Winder lebendig verbrannk.
Dorfe Pikelen, im Memelgebiet,
9½ Wohnhaus des Landwirts Navikas
12 Eltern waren zur Feldarbeit
fortge=
zm hatten ihre Kinder, eine zehnjährige
4u zwei Söhne im Alter von 6 und 4
Hauſe eingeſchloſſen. Plötzlich ſahen
en, daß aus dem Hauſe Flammen em=
M Es war nicht mehr möglich, in das
Wöaus einzudringen, ſo daß die Kinder
kümmen umkommen mußten. Es iſt
an=
aß ſie während der Abweſenheit der
Streichhölzern geſpielt haben.
Reichsleiſtungswekkkampf der deukſchen Skudenken eröffnek.
Der Führer der Reichsſchaft der Studierenden an den deutſchen Hoch= und Fachſchulen, Andreas
Feickert (am Rednerpult), eröffnete am Freitag in der Univerſität Berlin den
Reichsleiſtungs=
wettkampf. Zum erſten Male führen nunmehr die Studierenden aller deutſchen Hoch= und Fach
ſchulen nach dem Vorbild und im Rahmen des Reichs=Berufswettkampfes einen Leiſtungswettkampf
durch. (Scherl=Bilderdienſt=M.)
Schwerer Bekriebsunfall
in einer Zellſtoff=Fabrik.
Geſtern morgen gegen 4 Uhr ereignete ſich in
der Zelluloſefabrik Höcklingen, in Hemer bei
Iſer=
lohn, ein ſchwerer Fabrikunfall. Ein mit Dampf
geheizter Zelluloſekocher, in dem Holz zur
Zellu=
loſebereitung gekocht wurde, platzte aus
unbekann=
ter Urſache plötzlich auseinander. Die Dächer
die=
ſes Teiles der Fabrik wurden vollſtändig
nieder=
geriſſen. Vier Arbeiter wurden unter dem
zuſam=
menſtürzenden Gemäuer begraben. Von ihnen ſind
drei als Leichen geborgen worden; ein viertes
Todesopfer liegt noch unter den Trümmern. Ein
Arbeiter, der ſchwere Brandwunden und
Kopf=
verletzungen erlitt, wurde ins Krankenhaus
ge=
bracht; man hofft, ſein Leben retten zu können.
Ein Ziſch erkränkk einen Knaben.
Kairo. Der Fiſch, der am unteren Nil, in der
Nähe von Kafur el Ghab, einen Knaben ertränkte,
war gar nicht einmal ſo groß. Um ſo erſtaunlicher
iſt dieſer Vorgang. Der Junge fiſchte zuſammen
mit ſeinem Bruder, als plötzlich an ſeiner Angel
ein mittelgroßes Tier angebiſſen zu haben ſchien.
Er beugte ſich vor, um beſſer ſehen zu können. In
dieſem Augenblick tat der Fiſch ſeinen letzten
ver=
zweifelten Ruck und — riß den Knaben über Bord.
Er riß ihn ſo unglücklich, daß er mit dem Kopf in
einen der gefährlichen Nilſtrudel geriet, der ihn
ſofort in die Tiefe zog. Der Bruder, ſtatt ihm zu
helfen, lief erſt zum Dorfe zurück, um Hilfe zu
holen. Als man herbeieilte, war der Knabe
er=
trunken.
Auf dem Dache ſitzt — ine Kuh...
Budapeſt. In Szivac gab ein Landwirt
ein fröhliches Feſt, zu dem er gut ein Dutzend
Freunde gebeten hatte. Mitten im ſchönſten
Trunke hörte man plötzlich ein furchtbares
Ge=
polter über den Köpfen und — durch die Decke
kamen zwei Kuhbeine hindurch. Man glaubte an
Zauberei und Hexenkunſtſtücke. Erſt allmählich
löſte ſich der lähmende Schreck, und man ging der
Angelegenheit auf den Grund. Das Haus jenes
Bauern ſtand unmittelbar unter einem
Bergab=
hang. Die Kuh aber hatte droben auf der Höhe
geweidet und war dann auf dem naſſen Boden
ins Rutſchen gekommen. Sie bekam einen ſolchen
Schwung im Rutſchen, daß ſie in hohem Bogen
auf das Dach jenes Hauſes fiel, das Dach
durch=
ſchlug, auch die Lehmdecke zertrümmerte und ſo mit
ihren Vorderbeinen die trunkfeſten Gäſte in der
beſten Stube in Angſt und Schrecken verſetzte.
Die große Rutſchbahn
auf dem Berliner
Weihnachtsmarkk.
Im Luſtgarten in Berlin wurde der
diesjährige Weihnachtsmarkt durch
Staatskommiſſar Dr. Lippert eröffnet.
Man findet dort auch dieſe rieſige
Rutſchbahn, die ſich — mit dem Dom
im Hintergrund — beſonders
eindrucks=
voll ausnimmt. (Scherl=Bilderd.=M.)
Was du verſprichſt — bleibt verewigk!
Paris. Bislang hatten ſich die großen
Pa=
riſer Hotels nur bemüht, ihren Gäſten porzügliche
Mahlzeiten vorzuſetzen. Jetzt aber wollen ſie noch
ein übriges tun: An gewiſſen Tiſchen werden
Vorrichtungen angebracht, durch welche
automa=
tiſch aufnehmende Schallplatten in Tätigkeit
ge=
ſetzt werden können. Der Zweck dieſer Uebung iſt
die Tiſchgeſpräche, die man führte, möglichſt
ge=
nau feſtzuhalten und alle Verabredungen Wort
für Wort zu fixieren, um ſich nachher beſſer auf
das beſinnen zu können, was der andere vielleicht
leichtfertig beim Weine verſprach. Allerdings
gibt es Skeptiker, die verſichern, daß man damit
der leichten Tiſchunterhaltung den ſchönſten Reiz
nehme. Denn es ſei vielen peinlich, nachher für
etwas beim Wort genommen zu werden, was ſie
anfangs gar nicht ſo meinten. Doch es ſteht ihnen
ja frei, die Platte in Tätigkeit zu ſetzen oder nicht.
Wenn die Peſſimiſten recht haben, wird die
Appa=
ratur unter dem Tiſch verroſten. Die Menſchheit
aber bleibt vergeßlich, wie ſie es immer war.
Nr. 337 — Seite 13
Erzverhükkung durch elekkromagnetiſche
Wellen?
Tokio. Die Zeitung „Niſchi Niſchi” berichtek
über eine Erfindung des japaniſchen Ingenieurs
Kikuchi, dem es gelungen ſei, Energie durch
elek=
tromagnetiſche Wellen zu erzeugen, durch die
Eiſenerze uſw. in kürzeſter Zeit zum Schmelzen
gebracht würden. Das Blatt ſagt, daß vielleicht
die Einfuhr von Eiſen vollkommen eingeſtellt
wer=
den könnte. Die „Japan Iron Manufacturing Co.”
in Fuſhun, die Schmelzöfen in Europa beſtellen
wollte, werde zunächſt die praktiſche Anwendung
der Erfindung abwarten. Eine Verſuchsanſtalt
werde bei Tokio eingerichtet werden. Die „
Ja=
pan Iron Works” in Yawata wollten die neue
Erfindung auswerten.
Der erſte Schokte kam aus Spanien?
Madrid. Die Schotten mußten bislang
zu=
geben, daß ſie ſelbſt über die Herkunft ihrer Raſſe
reichlich im Unklaren ſeien. Die wenigſten von
ihnen aber dürften geahnt haben, daß die
ab=
ſchließenden Ermittlungen über ihre Herkunft in
— Spanien angeſtellt werden müßten. Aber es iſt
wirklich ſo. Prähiſtoriſche Tempel, die man
über=
all in Schottland fand und die zum größten Teil
aus mächtigen Steinblöcken beſtanden, die in
ge=
wiſſen Abſtänden in Kreisform aufgeſtellt waren,
weiſen eindeutig darauf hin, daß eine
Verwandt=
ſchaft mit jenem Sonnengottesdienſt der
Babylo=
nier und Aſſyrer beſteht, die bekanntlich ſchon in
ſehr früher Zeit über Spanien und Nordafrika mit
Hilfe andrer wandernder Völker ihre Religion
aus=
zubreiten verſtanden. Man nimmt heute an, daß
vor etwa 4000 Jahren die damaligen Caledonier
den mutigen Entſchluß faßten, ſich in Schottland
niederzulaſſen. Womit denn der Beweis erbracht
wäre, daß der erſte Schotte aus — Spanien kam.
London bauk einen Hindu=Tempel.
London. Wenn bislang fromme Hindus
und Brahmanen nach England kommen ſollten,
dann erwogen ſie ihren Entſchluß immer erſt
wochenlang, denn ſie ſahen keine Möglichkeit,
ihren religiöſen Vorſchriften zu genügen. In
Zu=
kunft wird dieſem Kummer abgeholfen ſein: Der
Staatsſekretär für Indien hat nämlich mitgeteilt,
daß der Maharadſcha von Tipperah ſich entſchloſſen
habe, der britiſchen Hauptſtadt einen Hindu=
Tem=
pel zu ſtiften. Dieſer Tempel ſoll ganz nach alten
indiſchen Vorſchriften konſtruiert werden und
ſo=
gar mit einem Hotel verbunden ſein, in dem die
Hindus alles finden, was ſie zur ordnungsmäßigen
Abwicklung ihres Daſeins benötigen. Regelmäßig
wird heiliges Waſſer vom Ganges für den Tempel
in London eintreffen. Außerdem iſt vorgeſehen,
daß einmal im Jahr ein paar Tonnen indiſcher
Erde in das Gebetshaus gebracht werden, um ſo
den Gläubigern die vorgeſchriebene Berührung
mit dem Heimatboden zu ermöglichen.
Wioder einmal Galapagos:
Sufenn dei Soient une Kauäulermänner.
Unheimliche Geſchehniſſe. — Der Tote auf dem Felſen. — Ein Lichtſchein um Mitternacht.
Myſieriöſe Sucher. — Tauſend Siedler träumen vom Glück.
(Nachdruck, auch auszugsweiſe, verboten.)
Die an die Regierung von Ecuador
gerichteten Rapporte über die
Auffin=
dung einer myſteriöſen Leiche auf
einem Felſen, der Inſel Indefatigable,
die zur Gruppe der Galapagos gehört
haben Ecuador veranlaßt, ſich auch mit
anderen Vorgängen zu befaſſen, die in
den letzten Tagen und Wochen die
Ga=
lapagos umranken und unerklärlich und
geheimnisvoll erſcheinen.
Geheimnisvolle Blinkzeichen.
Zur Charles=Inſel, die der Schauplatz der Dr.=
Ritter=Tragödie wurde, zur Morena=Inſel, die
zwei Leute aus dem Gefolge der „verrückten
Kai=
ſerin der Galapagos”ſterben ſah, traut ſich
nie=
mand von San Criſtobal hinüber. Die wenigen
Siedler, die ſich auf den anderen Eilanden der
Galapagos=Gruppe niederließen, ſehnen ſich auch
Spuren vergangener Tragödien.
Aber auf der einzigen richtig beſiedelten
Gala=
pagos=Inſel San Criſtobal wurde man dennoch
aufgeſchreckt, als drei Nächte hintereinander helle
Strahlen über den Himmel zuckten. Kreuz und
quer, flackernd, zitternd, in Rhythmen. Dann und
wann hörte man ein dumpfes Rollen.
Zwei Fiſcher, die auf See waren, berichteten
außerdem, ſie ſeien dem Klabautermann, dem
flie=
genden Holländer begegnet. Schiffe mit
abgeblen=
deten Lichtern, in hoher Fahrt, bei faſt völliger
Windſtille ſeien an ihnen vorübergefahren.
„Halt — wer da!"
Ein paar Tage ſpäter ſtellte ein Einwohner
von San Criſtobal am Strand drei Männer, die
mit merkwürdigen Geräten umhergingen, ſich aber
ſchleunigſt auf ihr Motorboot zurückzogen und in
raſender Fahrt davonbrauſten, als ſie ſeiner
an=
ſichtig wurden.
Da Motorboot legte an einem — U=Boot an,
das ſich ſchnell in die Meerestiefen ſenkte. Man
hat an der Wahrheit dieſer Ausſagen gezweifelt,
aber dann ergab ſich, daß auch zwei andere Leute
von Criſtobal U=Boote feſtſtellten. Die
Galapa=
gos waren zu richtigen Spukinſeln geworden. . . kunft — wollen hier ein neues Daſein ſtarten.
Die Toten von den Galapagos.
Doch damit nicht genug des Unheimlichen.
E=
verklang nicht damit, daß man oft um Mitternacht
das Heulen von Sirenen über das Meer dringen
hörte. Eines Abends lief eine Jacht den kleinen
Hafen von Chriſtobal an. Es war die
Forſchungs=
jacht des Amerikaners R. M. Hagen. Hagen war
drüben auf Indefatigable geweſen und hatte —
zu ſeinem Entſetzen — auf der Suche nach dem
Quito, im November. Vermeſſungspunkt einen Leichnam gefunden.
Der Tote war ſtark zerſetzt. Dennoch konnte
man feſtſtellen, daß dieſer Tote einſt blonde Haare
hatte und weißhäutig war. So wurden die
Gala=
pagos um einen Toten, um einen Stummen und
um ein Geheimnis reicher.
Auf der Charles=Inſel liegt Dr. Ritter und
das Kind der Wittmers, auf der Morena=Inſel
ruhen der Norweger Nugerud und der Deutſche
Alfred Lorenz. Und nun dieſer Tote auf der
Indefatigable..
U=Boote zu Spionagezwecken?
Die Regierung von Ecuador hat allen Grund,
keine dunklen Geheimniſſe um die Galapagos
ent=
ſtehen zu laſſen. Wir werden noch ſehen, weshalb.
Deshalb hat ſie ſich auch um die Aufklärung aller
finſteren Phänomene bemüht.
Der Tote, den man fand, ſoll ein gewiſſer Dr.
Ihle aus Dresden ſein. Denn ein Deutſcher ging
nicht nach unheimlichen Leichenfunden und den vor einigen Jahren zu Forſchungszwecken zu den
Inſeln hinüber und kehrte nicht zurück.
Die U=Boote gehören einer Seemacht, die an
den Gewäſſern des Pazifik im allgemeinen und an
den Galapagos im beſonderen intereſſiert iſt. Man
nimmt dies an, obwohl ſowohl Chile als auch die
U. S. A. und Japan heilige Eide ſchwören, daß ſie
von nichts wiſſen und weder mit Scheinwerfern,
noch mit Sirenengeheul oder gar Geſchützen rings
um die Galapagos manövrieren. Die Männer
mit den Meßgeräten aber ſollen Schatzſucher ſein,
die ſich — ſeltſames Zuſammentreffen — für ihre
Inſelfahrten aus Gründen der Diskretion auch
eines U=Bootes bedienen. Man kann ſie bei der
amerikaniſchen Marine alt recht billig kaufen.
1000 Perſonen ſollen auf den Galapagos
angeſiedelt werden.
Weshalb die Regierung von Ecuador alle
un=
heimlichen Dinge aufhellen wird? Weil man mit
der franzöſiſchen Auswanderungsgeſellſchaft einen
Kontrakt abgeſchloſſen hat, wonach 300 Familien
mit mindeſtens 1000 Perſonen nach den Galapagos
überſiedeln ſollen.
Männer, Frauen und Kinder —
unterneh=
mungsfroh und mit einem kühnen Blick in die Zu=
Für den Arbeitſamen ergibt der Boden genug,
wenn man ihm Süßwaſſer entreißt. Der uralte
Zauber, der einſt die Piraten, dann einen
Dar=
win und ſpäter Dr. Ritter anlockte, wird auch die
1000 Hoffnungsfrohen feſſeln. Vielleicht bricht
das neue Leben den unheimlichen Bann, der über
den Inſeln der Toten und Klabautermänner zu
liegen ſcheint.
Seite 14 — Nr. 337
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 8. Dezembe
Vom Büchentisch
* Der Heiland vom Binſenhofe, Roman von Guſtav Schröer
(Bertelsmann=Gütersloh). Das iſt einer der ſtärkſten Romane
des bekannten Erzählers, der immer ſchon den Wert des
boden=
ſtändigen Bauerntums gekannt und geprieſen. Hier läßt er einen
Menſchen erſtehen, der einſt ſchwere Schuld auf ſich lud und ſie
büßte. Sein Weg der Sühne macht ihn zum Heiland vom
Binſen=
hofe in jenem Bergtale, in dem viele, zu viele auf engem Raum
beieinander wohnen und werken müſſen. Ihre ungebändigte
Na=
turkraft kann ſich nicht durch Segen ſpendende Arbeit auslöſen,
ſie durchbricht die Schranken der menſchlichen Ordnung, bis Jakob
Sindig Schützer und Führer der Vergewaltigten wird. Er aber
muß ſeinen Weg gehen bis zum bitteren Ende. Erſt ſein
gewalt=
ſamer Tod bringt die Menſchen zum Einſehen. Sein Werk be=
RX
ſteht.
* Abenteuerliche Weltfahrt, von Hans Keppen (Weſtermann=
Braunſchweig). Wie ein unglaublicher Abenteuerroman lieſt ſich
dieſes ſpannende Buch und iſt doch ein, wenn auch bearbeiteter
Tatſachenbericht. Ein Bericht über das erſte Automobilrennen
der Welt, d. h. um die Welt. Ein Rennen, das von den
Zeit=
genoſſen als ein phantaſtiſches Unternehmen bezeichnet wurde.
Ein deutſcher Generalſtabsoffizier, der Verfaſſer, wurde Sieger.
Sein Buch bringt die Beſchreibung ſeiner Erlebniſſe, von denen
T
wir uns heute keine Vorſtellung machen können.
* Robespierre, von Friedrich Sieburg. (Societäts=Verlag
Frankfurt.) Sieburg hat in dem Stück franzöſiſcher Geſchichte,
das ſich in dem Bilde des großen Revolutionärs Robespierre
widerſpiegelt, mit der ganzen Reife ſeiner Darſtellungskunſt die
franzöſiſche Volksſeele gezeichnet, wie ſie gleich eindringlich und
menſchlich ſelten gezeigt wurde. Darüber hinaus rollt er
Pro=
bleme von Ewigkeitsgeltung auf und behandelt ſie ſcharfſinnig
und ſpannend zugleich. Ein ausgezeichnetes Geſchichtswerk und
2
ein feſſelndes Zeitbild zugleich.
* Ein Mann von geſtern, Roman von Franz Nabl (Carl
Fromme, Wien). Der Held dieſes Romans iſ. in Wahrheit, ein
Mann von geſtern, aber ein Mann, der aus reiner Menſchlichkeit
in das Heute hinüberfindet. Und der es ſchrieb, dieſes Buch,
ſcheint auch ein Mann von geſtern. Er ſchrieb trotzdem ein
gutes Buch. Ein Buch von der Macht der Heimat und von
aufopferungsvoller Frauenliebe, die mit geheimnisvoller Kraft
den Mann, den das Schickſal verwöhnte in einer Zeit, da es
viele zerſchmetterte, innerlich wandeln und ihm ſchließlich ſeinen
weiteren Lebensweg klar vorzeichnen. Ein beſinnliches Buch. **
Traum einer Frau. Roman von Helen Grace Carlisle.
Aus dem Engliſchen übertragen von Marianne v. Schön.
Holle u. Co., Verlag, Berlin. — Den Hauptreiz dieſes
Buches bildet die eigentümliche Weiſe, in der ſich hier Traum und
Wirklichkeit, genauer: Vergangenheit und Gegenwart,
durch=
dringen und verſchränken. Die Verfaſſerin iſt mit feinſtem
pſycho=
logiſchem Fingerſpitzengefühl begabt und eine Meiſterin in der
Durchleuchtung der letzten Seelenveräſtelungen, im Abhorchen von
Halb= und Zwiſchentönen. Ebenſo fein reagieren ihre Sinne auf
die Reize der Außenwelt, die ſie ſehr greifbar vor uns aufbaut.
Das Buch zieht uns unbedingt in ſeinen Bann, wenn wir uns
auch zugeben müſſen, daß es in keiner Weiſe über die Darſtellung
eines intereſſanten Einzelfalles hinausreicht oder auch nur
hin=
ausreichen will.
* Paul Reboux: Joſephine. Verlag H. Hugendubel, München. 388
Seiten. 5,80 RM.
Der bekannte franzöſiſche Schriftſteller gibt hier ſehr geſchickt
und nach franzöſiſchem Geſchmack zubereitet, eine erzählende
Dar=
ſtellung von Liebe und Leben (man muß ſchon dieſe Reihenfolge
wählen) der Kaiſerin Joſephine. Gut ausgewählt ſind die
einge=
ſtreuten Briefe, auch einige Bilder ſind beigegeben. — Die Ueber=
*
ſetzung iſt ſtellenweiſe bemerkenswert ſchlecht.
Herbert Blank, Soldaten. Verlag Gerhard Stalling,
Olden=
burg.
In anſchaulicher und ſpannender Schilderung ſtellt das Buch
die großen preußiſchen Soldaten des vorigen Jahrhunderts.,
Scharnhorſt, Gneiſenau, York, Blücher. Moltke u. a., vor uns hin
und verbindet damit auf der Grundlage genauer hiſtoriſcher
Kenntnis eine Darſtellung des Werdens unſerer Armee. Es iſt
die Idee, Geſchicke und Geſtalt des preußiſchen Offiziers, die uns
das Buch zu anſchaulicher Kenntnis bringt.
Ser
Nordhälfte: 1. Schwan D — Deneb, 2. Leier W — Wega, 3. Drache, 4. Kepheus,
5. Kaſſiopeia, 6. Kleiner Bär P — Polarſtern, 7. Großer Bär, 8. Löwe R — Regulus,
9. Zwillinge K — Kaſtor, P — Pollux, 10. Fuhrmann K — Kapella.
TViertel
5.Der. D
P.
Saturn
Südhälfte: 1. Kleiner Hund P— Prockyon, 2. Großer Hund 9— Sirius, 3. Orion
B — Beteigeuze, R — Rigel, 4. Stier A — Aldebaran, P1 — Plejaden, 5. Perſeus,
6. Eridanus, 7. Walfiſch, 8. Fiſche, 9. Widder, 10. Andromeda, 11. Pegaſus. 12.
Waſſer=
mann. — Mond: Erſtes Viertel 3. Dez.; Vollmond 10. Dez. — Planet: Saturn.
Siernenhini
im Oezemb
Beobachtungszeit:
bei Monatsbeginn etwa 22 U
Norden: In tiefer Lage der G
der ſeinen Lauf aufwärts richtet.
weſten der helle Stern Wega in der
oben, in der Milchſtraße, Kaſſiopeia==
und dem Großen Bär der Kleine Bä
Polarſtern.
Oſten: Herrlich leuchten die St
Orion mit Rigel und Beteigeuze, Zw
Kaſtor und Pollux, und am linken Mi
rande der Kleine Hund mit Procyo
Südoſten ſtrahlt Sirius. Er bilde
hellen Sternen Procyon und Bete
Spitzen eines gleichſeitigen Sterndreid
der Zwillingen und dem Orion, in u
Milchſtraße, die Bilder des Stier mit
und Fuhrmann mit Kapella.
Süden: Hoch oben Perſeus, we
ihm Andromeda. Im Südſüdweſten d=
Südweſtlich der Andromeda hebt ſich
Sternviereck des Pegaſus ab.
Weſten: Mitten in der Milchſtro
das kreuzförmige Bild des Schwan
Im Weſtſüdweſten geht der Waſſerma
Planeten: Merkur bleibt
Venus leuchtet als Morgenſtern
geht ſie 3.20 Uhr auf und läßt ſich
lang ſehen, am Jahresende beträgt
barkeit nur noch etwas über 3 Stunde
kann am ſüdweſtlichen Abendhimme
werden:; anfangs ſieht man ihn 2 S.
Ende Dezember 2 Stunden und 10
Jupiter taucht am 15. am Mor
auf. Am Jahresende geht er kurz nach
und läßt ſich faſt 1 Stunde lang beoba.
turn im Waſſermann, geht anfa
11 Uhr unter, um ſchließlich ſchon un
unter den Horizont zu ſinken.
Mond: Am 3. Erſtes Viertel, an
mond, am 17. Letztes Viertel und an
mond.
Sonne: Tritt am 22. um 19.37
Zeichen des Steinbocks, durchläuft der
ihrer Bahn und zeigt den Beginn des
Für Berlin ſteht an dieſem Tage die
Mittagszeit nur 14 Grad über dern
Sie geht an dieſem Tage für Berlin u
auf und um 15.33 Uhr unter. Die T
nach der Sonnenwende nur langſam
Grete von Urbanitzky, Nina. Verlag Paul Zſolnay, Wien.
4,80 RM
Im einſamen Kaſtell ihres Onkels, eines greiſen Forſchers
und frauenhaſſenden Sonderlings, erwächſt das Mädchen Nina
auf einer ſüdlichen Inſel zu einer ſeltſamen Miſchung von
natur=
naher Kindlichkeit und frühem Lebensernſt. In der erſten
Begeg=
nung mit der Welt der Erwachſenen ſchildert Grete von Urbanitzky
die Regungen einer fünfzehnjährigen Mädchenſeele.
* Das unterhimmliſche Reich. (Entdeckt von Engelbert Kämpfer.)
Von H. S. Thielen. Paul Liſt Verlag, Leipzig 1935. 330
Seiten, mit einer Karte.
In der bekannten Reihe „Welt der Fahrten und Abenteuer”
nimmt das unterhimmliſche Reich eine beſondere Stellung ein.
Es entreißt einen alten Forſcher, den Weſtfalen Engelbert
Kämpfer, der Vergeſſenheit, der Ende des 17. Jahrhunderts
jahrelang Japan bereiſte und in mühevollem Kämpfen und Leiden
das verſchloſſene Reich der aufgehenden Sonne dennoch ſich
er=
ſchloß. Kultur und Geſchichte des damals noch völlig abgeſchloſ=
ſenen Japan verbinden ſich mit dem abenteuerlichen
Forſchers zu einer ſpannenden und eindringlichen Ein
die Welt des Fernen Oſtens.
* Jugend=Bücher aus dem Volker=Verlag.
In dem Volker=Verlag, Berlin und Leipzig, ſind
Reihe von Büchern für die Jugend erſchienen, die — je
ſtark — bei gutem Druck und ebenſolcher Ausſtattun
3 RM. koſten. Der Ueberfall auf die Goldwaſſerfarm voil
Velter greift mitten in die Gegenwart hinein und en
nend von den Erlebniſſen und Kämpfen eines Deutſu
das neue Reich Mandſchukuo verſchlagen, dort ſich und ſe
werk durchſetzt. — Ca=non=dah, aus verſchollenen Indi
erzählt von Robert Herbert Kranz, ſpielt in jener Ze
100 Jahren, als die Roten in den Kampf gegen die w
ner eintraten, der dann ſchließlich zu ihrem Untergang
Das Geheimnis des Deutſchen von Nichard Krumbhol;
Braſilien und in ſeine noch unerforſchten wilden Dſcn
denen zwei Deutſche atemraubende Dinge erleben.
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[ ← ][ ][ → ]
Tldttz
AMint 9e
verwandelt, und in ihnen herrſcht im
wahr=
ſten Sinne des Wortes Hochbetrieb.
Den Eintretenden umwehen die
herr=
lichen Gerüche, die mit zum Sauber des
Weihnachtsfeſtes gehören. Kaum merken die
geſchäftigen Mädel, daß ein Fremder
ein=
tritt. Sie tragen, weiße Häubchen, weiße
Schürzen, und gleichſam als Seichen ihrer
Hausfrauenwürde entdeckt man den
Copf=
lappen im Schürzengürtel. Mitten unter
ihnen waltet die Lehrerin ihres Amtes und
gibt fachmänniſche Anweiſungen. Damit ſie
überhaupt wiſſen, wie ſo ein
Weihnachts=
kuchen und die vielerlei Arten von
Weih=
nachtsplätzchen entſtehen, wird das Nezept,
das an der Cafel ſteht, mit der Lehrerin
durchgeſprochen und in ſeiner Bedeutung für
Teigkneten
will gelernt ſein
druck dieſes Ceigſchmecken vor ſich geht. Jede bekommt ein
kleines Stückchen auf den Löffel, und bald kann man auf
den Geſichtern der jungen Mädchen ableſen, ob der Ceig
in Ordnung iſt, ob Salz fehlt, ob Sucker oder fonſt etwas.
Iſt die Miſchung für einwandfrei befunden, geht es ans
Ausrollen des Ceigs und das Ausſtechen der Plätzchen.
Auch hier hilft die Lehrerin mit Nat und Cat. Die meiſten
Mädels haben natürlich zu Hauſe der Mutter früher ſchon
bei der Weihnachtsbäckerei geholfen und wiſſen mit den
kleinen Cricks bald Beſcheid. Sie können eine Kameradin,
der die Plätzchen beim Ausſtechen immer in der Form
hän=
gen bleiben, darüber aufklären, daß man ſie regelmäßig in
Mehl tauchen muß. Die ausgeſtochenen Plätzchen kommen
dann auf das Kuchenblech, werden glaſiert und erhalten
nach Wunſch ihre Verzierung mit Mandelſtückchen. Das.
fertige Blech verſchwindet dann im Backofen. Während die
erſten Backwaren im Ofen ſtehen, wird das nächſte Nezept
in Angriff genommen. Vielleicht iſt es diesmal ein ſchöner
Napfkuchen, ein appetitlicher Haſenrücken mit
Schokoladen=
guß oder ſogar eine kunſtvolle Haſelnußtorte. Alle
Auf=
gaben werden mit Eifer und Gewiſſenhaftigkeit erledigt.
Ganz Schlaue unter den jungen Weihnachtsbäckerinnen
wollen ſogar manchmal eigene Ideen — vielleicht haben ſie
dieſe von der Mutter abgeguckt — durchführen. Auf jeden
Fall aber konnten wir uns ſelbſt davon überzeugen, daß
alles, was hier in der Fortbildungsſchule von den jüngen
Verkäuferinnen gebacken wurde, ganz vorzüglich geraten
war. Ein ſolcher Backvormittag, der drei Stunden dauert,
wird immer von einer Pauſe unterbrochen, und während
dieſer Pauſe wird Kaffee gekocht und ſelbſtgebackener
Kuchen dazu gegeſſen. Und wir geben der Wahrheit die
Ehre, wenn wir verſichern, daß das Eſſen dieſes
ſelbſtge=
backenen Kuchens wirklich eine Belohmung iſt.
Zept, das man ſchwarz auf weiß beſitzt,
man getroſt nach Hauſe tragen.
Fhlanze Jahr über mühten ſich die
Eerinnen in der Fortbildungsſchule
nit Staatsbürgerkunde, Haus=
Ihde Warenkunde Buchführung,
heift, Prozentrechnen uſw. ab.
bhaben ſie ihre Pflicht getan, um
FBeruf und Leben weiterzubilden.
191 einige Wochen vor Weihnach=
Wonem Male ein ganz beſonderes
M1 Der Beſucher, der durch die
Rorridore des Hauſes geht, errät
loas in den ſonſt ſo nüchternen
jetzt auf einmal gelehrt wird.
riecht es nach Pfefferkuchen,
Fackpulver, nach Mandeln, kurz
nach Weihnachten. Die
Klaſſen=
haben ſich in Weihnachtsküchen
Sämtliche Aufnahmen (6): Weltbild (M).
Unten: Das Backrezept an der Schultafel.
„Ich würde noch etwas Zucker nehmen!”
die fertige Bäckerei erklärt. Dann geht’s
mit hochgekrempelten Aermeln an die
prak=
tiſche Arbeit. Swei Mädels ſtehen vor der
Küchenwaage, die eine lieſt die Sutaten und
die Mengen vor, die andere entnimmt ſie
der Reihe nach den bereitſtehenden Cöpfen,
Schüſſeln und Cüten. Selbſtverſtändlich
be=
achten die anderen genau dieſen Vorgang,
und auch der kleinſte Fehler wird ſofort
ſach=
verſtändig gerügt. Manche ſind dabei ſo
ge=
wiſſenhaft, daß ſie die Roſinen für den Kuchen
ſogar abzählen wollen. Sind alle Sutaten
glücklich in der großen Schüſſel gelandet,
dann kann eine der beliebteſten Arbeiten,
das Teigkneten, beginnen. Die Lehrerin hat
auf dieſe Wichtigkeit beſonders verwieſen.
Die Sutaten müſſen richtig verteilt ſein,
da-
mit man Vanille. Simmt oder Noſenöl in
jedem Stückchen Ceig ſchmecken kann. Man
kann ſich kaum vorſtellen, mit welch ernſten
Geſichtern und welch fachmänniſchem Aus=
Lsteeetgeen
[ ← ][ ][ → ] Eine Teipelprozeiſion vor deit Gopurauturm des Schiwatempels
in Madura. Heilige Elefanten mit religiöſen Zeichen geſchmücki,
ſchreiten der Prozeſſion voran.
est U
Ek
empé.
Ia
Der größte Tag einer indiſchen Stadt — Im Dienſte der Gottheit — Der Verfall einer ehrwürdigen Ein=
er größte Cag des Jahres iſt für die in=
O diſche Stadt Madura das ſogenannte
Di=
walifeſt. Von nah und fern ſtrömen die Pilger
herbei. Die Straßen und Gaſſen wogen von
Menſchen, die alle nur das eine Siel haben:
den Cempel. Vor dem Cempeleingang iſt das
Gedränge faſt lebensgefährlich, Frauen
jam=
mern, Kinder weinen, und alles drängt zu dem
Portal des ſeltſamen Cempels mit den neun
mächtigen Cürmen. Dieſes Heiligtum iſt
Mi=
nakſhi, der fiſchäugigen Göttin, gewidmet; die
geſamten Cempelbauten dehnen ſich über mehr
als einen Kilometer aus.
Dieſer Cempel iſt noch nicht älter als
drei=
hundert Jahre. Seine Lebensdauer dürfte
be=
ſchränkt ſein, da die Hindutempel im
allge-
meinen aus nicht ſehr widerſtandsfähigem Ma=
leuchtet; an Bambusſtangen
hängen kleine brennende
Con=
lampen, an ihnen vorbei bewegt
ſich die Menſchenmenge zu dem
inneren Tempeltor, zu deſſen
Seiten Götterbilder ſtehen.
Hin-
ter dieſem Cor öffnet ſich
wie=
der ein langer Säulengang, der
in märchenhafter Beleuchtung
erſtrahlt. Die Pilger haben ihre
Geſichter zum Ceil mit Aſche
be=
ſchmiert, zum Ceil ſich das Siva.
oder Wiſchnu-Zeichen auf die
Stirn gemalt. Sie tragen gold- und
ſilber-
durchwebte Gewänder, oder die bunten
Baum-
wollkleider der niederen Kaſten.
Vor der rieſigen Cempeltür, die in den
dritten Cempelgang führt, ſtaut ſich die Menge,
denn der Gang wird ſchmaler und dunkler.
Bald jedoch erweitert er ſich wieder, und ſetzt
ſieht man den viereckigen Cempelteich, in dem
die Pilger die vorgeſchriebenen Waſchungen
vornehmen. Bei dem magiſchen Schein kleiner
Lampen vollziehen Männer, Frauen und
Kin=
der die Badezeremonie. Dann läßt man ſich
hinter den Säulen nieder, packt die Eßvorräte
aus und legt die Kinder zum
Schlafen. Alle ſtarren
bezau-
bert in das Lichtmeer, dann
und wann geht einer zu einem
Götterbilde und bekränzt es
mit Blumen und Blättern.
Auch bringt man den
Götter=
bildern Opfer dar in Geſtalt
von Früchten, die man
zier=
ich auf Blättern anordnet,
ſowie von Süßigkeiten und
Getreide.
Bronzeglocken rufen die
Verſammlung in das
Aller=
heiligſte, hinter dem
Cem-
pelbaſſin der goldenen Lilien,
zu dem man durch Säulen=
blutroter Farbe, die das Blut der Opfertiere
erſetzen ſoll.
Prieſter fordern Almoſen von der Gemeinde
und ſtrecken ihre Celler mit gebieteriſcher
Handbewegung aus.
Die Cempelmädchen, die zu Ehren der
Göt=
ter tanzen, die Devadaſis, wie ſie genannt
werden, bilden eine eigene Kaſte. Die Cöchter
übernehmen den Beruf der Mutter. Nicht
ſelten adoptieren die Devadaſis Cöchter armer
Eltern, um ſie als ihre Nachfolgerinnen
auf=
zuziehen. In einigen ſüdindiſchen Städten
über-
läßt traditionsgemäß jede Jamilie aus der
Weberkaſte die älteſte Cochter dem Cempei,
um ſich gut mit den Göttern zu ſtellen. An an=
ter des Gottes. Die Einrichtung der
mädchen geht auf die babyloniſche Seil
Durch heilige Gelübde ſchwuren der
Devadaſis, auf die Freuden des Famäl
zu verzichten und ſich ganz dem Dſ
Gottheit zu weihen. Ihr Leben war k
gleich den römiſchen Veſtalinnen ſollt
heilige Seuer „Kumbarti”, hüten,
Hindutempel die Form brennender Lay
Auch an den Prozeſſionen ſollten die
ſis als Lichtträgerinnen teilnehmen
vie beim Gottesdienſt Humnen zu S
Gottes ſingen und religiöſe Cänze ta
Cempel ſorgte für ſie während der Oi'
und gewährte ihnen ſpäter ein kleir
In der Borhalle
des Tempels von
Madura.
Ninzäh=
lige in Stein
ge=
meißelte
Dämo=
nen=Figuren
ſchmücken die
ſüdindiſchen
Tempel, die auf
den Europder
einen
phanta-
ſtiſchen, ia
ge=
radezu
unheim-
lichen Eindrnck
machen.
terial gebaut ſind, die ſich aber vorzüglich zur
Bearbeitung eignen. So iſt denn auch dieſer
Cempel überreich mit Skulpturen geſchmückt.
An dieſem Diwali=Abend iſt alles feſtlich be=
gänge gelangt. Vor dem unheimlichen
Stein=
bilde der grauſamen Göttin Kali ſcharen ſich
die Pilger. Um die Göttin zu beſänftigen,
bringt man ihr Schalen mit Butter und mit
deren Orten befolgen die Goldſchmiede dieſen
alten Brauch.
Ein Mädchen, das eine Devadaſi werden
ſoll, muß ſchon in ſehr jungen Jahren dem
Cempel übergeben werden. Dort wird ſie
ſchul=
gemäß unterrichtet, wird aber vor allem in
Geſang und Canz unterwieſen. Die alten
De=
vadaſis lehren die Schülerinnen, wie die Saris,
die Gewänder, mit Grazie zu tragen ſind, wie
Schmuck und Blumen benutzt werden müſſen,
um die Erſcheinung zu heben. Mit dreizehn
Jahren müſſen die jungen Devadaſis eine
regel=
rechte Crauung über ſich ergehen laſſen — bei
der der Bräutigam, der Kriegsgott
Subrah=
manga oder eine lokale Gottheit, von einem
Stein, einem demalten Götterbild oder einer
Skulptur vertreten wird. Nach dieſer Crauung
können ſie ihr eigentliches Leben beginnen. Sie
faſſen ſelber ihren Beruf als die Erfüllung
einer religiöſen Pflicht auf. Die gläubigen
Hindus ſehen in den Cempelmädchen die Cöch=
gehalt. Aber die Einrichkung geriet
Seit immer mehr und mehr in Ver
einigen ſüdindiſchen Fürſtentümern iſt
richtung bereits durch Geſetz abgeſch=ff
den. Auch in anderen Cempeln wird
allzu lange Lebensdauer mehr haben.
Der erſte Abend des Diwali=
Feſt=
rigens der Göttin des Glücks, Lakſhn;,
met; die kleinſte Hütte wird beleuchtet
Seen und Flüſſen ſchwimmen Cauſu)
zuckenden Flämmchen, deren Bewegu=g
denen, die das Licht angezündet hihl
Orakel gedeutet werden. Die Sage er?
der Gott Wiſchnu an dieſem Abend eulz Vor
ſen getötet habe und daß die Frauen
betend mit brennenden Lichtern gen=
Auf jeden Fall iſt der Anblick ein s
Feſtes in ſeinem Farbenglanz und ſeine:
art wie ein Märchen aus Cauſend=u/
Nacht.
Deutſches
um d
uurde e
Arm
Emil mit der Ehre
Von Erich Paetzmann.
* Emil iſt ſechzehn Jahre alt und hat zwei
Ciegel zu bedienen. Es ſind zwei ſchöne, neue,
elegante Tiegeldruckautomaten, mit ſchlanken
Caillen und blinkendem Geſtänge und mit einem
Gang ſo weich und von klingender
Geſchmei=
digkeit, daß jedem richtigen Drucker dabei das
Herz aufgehen muß.
Was Emil betrifft, ſo pflegt ihm allerdings
noch nicht das Herz aufzugehen. Dafür iſt er
noch längſt kein richtiger Drucker, ſondern erſt
Stift im dritten Jahr.
Eines Morgens nun ſteht Fräulein. Aenne
am Ciſch der Boſtonpreſſen und macht zehn
Minuten lang nichts als einen verſchüchterten
Eindruck. Klappt ihr Handtäſchchen auf und
zu und trippelt verlegen auf der Stelle und hat,
wenn man die Sache näher beſieht, ſehr große
und verängſtigte Kinderaugen. Dabei iſt ſie
immerhin ſchon ſechzehn Jahre alt und ein
hüb=
ſches Ding.
Herr Schreiber kommt — Herr Schreiber
iſt der Faktor —, geht mit ihr zur Boſton vier
und ruft dann Emil heran. Emil iſt gerade
da-
mit beſchäftigt, ſeine beiden Maſchinen
anzuſtar-
ren, die von zwei Mädchen gewaſchen werden.
„Emil, wie weit ſind wir mit dem Waſchen?"
„Gleich fertig.”
„Schön, dann ſoll: Herr Heinzerling die
Maſchinen übernehmen. Sch ſag’ ihm noch
Be=
ſcheid. Du lernſt jetzt erſt mal die Neue an der
Boſton au, verſtanden?"
Boß drucken oder auch einrichten?”
u. Aber bleib in der erſten
mir nichts paſſiert, hörſt du!‟
„Gut, jawoll!” ſagt Emil großſpurig. Ja,
und dann ſind die beiden allein, Emil und die
Neue. Emil hat im Leben noch niemanden
an=
gelernt. Wenn es wenigſtens noch ein neuer
Stift wäre, aber nun gleich ein Mädchen.
Emil runzelt die Stirn und ſtottert etwas
in die Luft von gar nicht ſo ſchwer und keine
Angſt haben brauchen. Als er das Fräulein
dabei mit einem Blick ſtreift, ſieht er, daß ſie
lächelt, ein bißchen verſchmitzt und auf eine
verteufelt angenehme Art. Er grinſt auch, und
das Fräulein lächelt noch mehr und lagt, ſie
hätte gar keine Angſt.
Um neun Uhr, zur Srühſtückspauſe, geht
Emil zu Herrn Schreiber und bittet lich einen
Sabrikproſpekt der neuen großen Schnellpreſſe
aus. Sie wären in der Berufsſchule gerade an
Schnellpreſſen, und außerdem käme er bald ins
vierte Jahr. Herr Schreiber gibt ihm den
Proſpekt und noch ein Buch über
Druck=
maſchinenkunde dazu und iſt im ſtillen etwas
er=
ſtaunt über Emils Eifer. In dieſer Pauſe
ſtreicht Emil nicht auf den Korridoren herum,
ſondern hockt in einem Winkel der Kantine,
grübleriſch und einſam, ſchneidet ſich vornehm
das Brot in Biſſen und ſtudiert ſein Lehrbuch.
Wenn er hochſchaut, über die Buchkante
hinweg, erblickt er in der Veihe der anderen
Mädchen einen ſchlanken grauen Kittel, mit
einem dunklen Gaarſchopf darüber. Ihm wird
warm bei dieſem Anblick, aber keineswegs
wohler.
Um elf Uhr geſchieht das Unglück. Fräulein
Aenne läßt einen Druckſatz fallen, als ſie ihn
auf dem Surichteplatz abſtellen will. Sie tut
einen kleinen Schrei und ſchaut ſich erſchreckt
das Gewimmel von Buchſtaben und Stegen auf
dem Boden an. Emil ſchaut ebenfalls hinab
und bemerkt tiefſinnig, daß der Satz nun leider
erledigt wäre.
Plötzlich ſteht Herr Schreiber hinter ihnen,
wie aus einer hölliſchen Verſenkung
aufge=
taucht. „Wer bat das gemacht?"
„Wir ha — ich weiß ſelbſt nicht — wir
wollten grade —
„Nun, wird’s dald? Wer haf das
ge=
macht?!"
„Sch!” lagt Emil. Klatſchl fühlt er Herrn
Schreibers Hand gegen ſeine Backen knallen.
Emil hat ſchon viele Ohrfeigen in ſeinem
Leben bekommen. Die meiſten waren weitaus
laftiger als dieſe aber noch keine hat er ſo bis
in den tiefſten Winkel ſeines Schädels krachen
hören. Eine Weile ſteht er wie angedonnert,
dann beginnt ſich der Saal zu drehen, und zwei
aufgeriſſene Augen drehen ſich mit. Er rennt
hinaus über den Gang, auf eine ſtille Cüre zu,
ſtürzt hinein und riegelt von innen ab.
Nach einer halben Stunde entſchließt er ſich
herauszukommen. Etwas ruhiger zwar, aber
immer noch mit einem nagenden Gefühl von
Scham in der Bruſt. Während er den langen
Saal durchſchreitet, ſieht er niemanden an, auch
die Neue nicht, die erſt recht nicht.
In der Faktorei iſt Herr Schreiber gerade
allein. „Ich möchte mich beſchweren, Herr
Schreiber.”
„Beſchweren? Nanu, bei wem denn?"
„Ganz egal, bei wem. Aber das laſſe ich
mir nicht gefallen. Das mit dem Satz kann
jedem paſſieren. Und ich laſſe mich nicht
ſchla=
gen, niemals, von keinem mehr.”
Herr Schreiber dreht ſich herum: „
Junge, du biſt wohl nicht ganz —
Er verſtummt. Die beiden Augen,
da hineinblickt, ſind von einer ſo klad
ſchiedenheit und ſo wenig knabenhaft
mal, daß er ſich etwas betreten wiede
dreht.
Da ſteht die Neue neben Emil: „
digen Sie, Herr Schreiber, aber ich w
habe den Satz fallen laſſen. Emil ha
geſagt.”
Herr Schreiber wendet ſich wir)
„Soſo — der Emil alſo nicht. Der
mich alſo belogen. Na, hör mal. Sil
hätte ich doch nicht von dir gedacht.
fach lügen, Junge.” Aber er ſchmun
auf eine ſanftmütige Weiſe und legt der
die Hand auf Emils Schulter.
„Iſt gut, Aenne, Sie können geE
du, Emil? Was machen wir mit d‟
warte mal — du gehſt nach der Mit ?
mal an die Schnellpreſſe, an die neue.
eine verdammte Ehre für dich. Oma
Jahr iſt noch keiner an die Schnellprell
men. Und wegen der Ohrfeige — 2,
kann ich ſie dir nun leider nicht mehr.
es tut mir leid, wenn das ſo war. B!)
zufrieden?"
„Jawohl, Herr Schreiber! Und 24
ich wirklich, ich ſoll wirklich ſchon
Schnellpreſſe, Herr Schreiber?”
„Ja, das folſt du. So — ud I
Junge!”
Emil geht. Seine Schritte ſind
ſch=
worden, vielleicht vor Stolz, viellel?
Männlichkeit.
eutſchtum in Transkaukaſien
von Karl Röster
Der junge deutſche Student Karl Köſter, der
mit zwei Kameraden eine Fahrt durch die
Sowjet=
union machte, berichtete unſeren Leſern in der
Num=
mer 48 der „Gegenwart” vom 24. November 1935
vom Deutſchtum an der Wolga. Heute erzählt er von
ſeinen Erlebniſſen bei den deutſchen Koloniſten in
Transkaukaſien.
wir von Großny, in Nordkaukaſien, nach
Bes=
einer Kleinbahn fuhren, ahnten wir noch nicht das
ge=
un dem Suſammentreffen mit Gottfried Berger, einem
Koloniſtenjungen aus Wilhelmsdorf. Seine deutſche
baung hätten wir auch gar nicht erkannt; denn er ſtand
ſandeſtens eine Viertelſtunde neben uns im Abteil, ehe er
prach. In der Kleidung unterſchied er ſich nicht im
ge=
von den mitfahrenden Ruſſen und Cſchetſchenen.
n Großny aus fuhren Soldaten der Noten Armee eine
omit dem Sug mit und bewachten alle Wagen, damit
nie=
ße Fenſter öffnete. Als ich es doch einmal öffnete, um zu
ie ſie darauf reagierten, fuhr mich auch ſofort einer an und
iät, Cowaritſch, niät wiſſowiwaza!” Sonſt war der
Sol=
g ſehr freundlich, ſetzte ſich zu uns und fing eine
Unter=
man, nötigte uns auch, von ſeiner Melone mitzueſſen.
b fuhren nämlich durch das Erdöl=Gebiet, und da
entatsgefahr.
98 und rechts ſtanden
Hunderte von Bohrtürmen,
Boden war faſt ſchwarz von Oel. Endloſe Süge mit
agen ſtanden auf den Gleiſen und wurden hin= und her=
Da hatte man Angſt vor Sabotageakten aus dem
fah=
zuge heraus. Das konnten wir verſtehen, daß man hier
y war. Nach einer halben Stunde verließen die
Solda=
ten Sug und begleiteten einen anderen Sug wieder
kauften uns auf der Station von den Bäuerinnen
elone und kleine gebackene Kartoffelkuchen. Für einen
ab’s vier fauſtgroße Stücke.
ern’s auch teuer iſt, bekommen kann man hier ſchon
oas!” meinte Axel.
Deutſches Koloniſtenpaar beim Handel,
um das karge Leben zu friſten.
ſich wurde es ſchon wieder friedlicher m Mute, nachdem
ims Warmes im Magen hatten.
ſie Awarenfrau kam ins Abteil, mit einem vermummten
Maf dem Arm, das jämmerlich ſchrie. Wir machten ihr
ſchder das Kind ſchrie unaufhörlich. Da ſtreichelte ich es,
1 zog eine Mundharmonika heraus und ſpielte etwas.
es uns mit großen Augen an und lachte.
Aite war gerade ein feuchtkühler Cag. Alle Mitreiſenden
Aicke, ſchwere Mäntel und hohe Stiefel, wir in unſerer
ben Kluft ſtachen zu ſehr von ihnen ab. Aber Erſtaunen
i ja gewöhnt und ſtörten uns auch hier gar nicht mehr
ho nach Wilhelmsdor).
h6 ſunger Burſche in einem dicken Mantel und in eben=
Lederſtiefeln wie die anderen, der uns gar nicht
be=
aufgefallen war, ſagte plötzlich: „Sie ſind
Händer?”
Eſrunt ſahen wir ihn an. „Ja, wir ſind
ſnar er erfreut und ſagte ſofort: „Sie müſ-
MAAngt mit mir in unſer Dorf. Die ganze
Ko=
urde ſich mächtig freuen über euch Deutſch=
BKommen Sie mit!”
ferithalt hatten wir zwar nicht mehr vorge=
Kaunſere Seit, die ſchon langſam immer knap=
Unde, im Kaukaſus ausgenutzt werden ſollte,
MSoch den Kasbeck beſteigen wollten. Aber wir
och zu, denn morgen war ja auch Sonntag.
a geht ihr mit mir in die Kirche”, ſagte
der junge Burſche, erfreut.
wir auf der kleinen Station ausſtiegen,
Ner Mädchen mit Blumenſträußen.
geſchah aber nicht unſeretwegen — die
wurden von deutſchen Koloniſtenmädchen
an die Reiſenden, die mit dieſem Suge ins
ad nach Wladikawkas fuhren.
waren aber deutſche Blumen, wie wir
Deutſchland auch hatten, Roſen, Culpen und
Das erfreute uns direkt und machte uns
ſofort heimatlich.
ag auch ſchon Wilhelmsdorf vor uns.
edrige weiße Koloniſtenhäuſer, hinter jedem
n kleiner Blumen= und Gemüſegarten.
Wir ſtapfen vorſichtig durch die aufgeweichten Dorfſtraßen.
Saſcha zog mitten im Dorf ſeine Halbſchuhe aus und ſeine
Berg=
ſtiefel an, als er mehrere Male im Schlamm ſeine Schuhe ſtecken
laſſen mußte.
„Es hat hier auch ſeit einigen Cagen ununterbrochen
ge=
regnet”, ſagte Gottfried, „da habt ihr gerade Pech gehabt!”
Alle, die uns entgegenkamen, grüßten uns freundlich: „Grüß
Gott”. Wir waren ja auch in einem Schwabendorf!“
Erſtaunte Blicke flogen uns von überall nach. Uns war es
lo merkwürdig ums Herz — ſo, als ob wir nach langer
Ab=
weſenheit endlich einmal wieder nach Hauſe gekommen ſeien!
Alles kam uns ſo bekannt vor.
Gottfrieds Vater der Müller Berger, empfing uns mit
großer, aufrichtiger Freude. „Nein, dös is aber fein, daß ihr
Deutſchländer kommt!” rief er ein über das andere Mal und
zerdrückte uns faſt die Hände, dann aber überzog ein
ſchmerz=
licher Sug ſein Geſicht, als er ſagte: „Aber uns geht es gerade
nicht gut! Sch möchte, ich könnte mit euch nach Deutſchland!”
Die Frau und die übrigen Jungen
begrüßten uns ebenfalls herzlich.
Und eine halbe Stunde ſpäter ſaßen
wir alle um den Ciſch und aßen mal
wieder Bratkartoffeln.
Richtige deutſche Bratkartoffeln.
Und wir hauten rein!
Papa Berger nötigte uns immer
wieder: „Eßt, Jungens, ich kann mir
denken, daß ihr lange keine mehr
ge=
habt habt!” Am Nachmittag machte er
mit uns einen Nundgang durchs Dorf
und ſtellte uns überall vor. Freundlich
begrüßte man uns überall.
Aber auch die Not klang uns aus
allen Neden entgegen; verbittert
waren die meiſten wegen der
Kollek=
tivwirtſchaft, die ihnen ihre
Frei=
heit genommen hatte.
Herr Berger führte uns in ſeine
Mühle, die etwas abſeits am Derek
lag. „Seht, die gehörte mir; mein
Groß=
vater hat ſie gebaut! Heute bin ich nur
ein angeſtellter Müller in meiner
eige-
nen Mühle und verdiene monatlich 80
Nubel als Müller. Dagegen Gottfried,
der erſt 17 Jahre alt iſt, aber in der
Stadt in einer neuen Fabrik als Maſchinenwärter arbeitet
be=
kommt 110 Nubel im Monat und Brotkarten, während ich
lonſt nichts mehr bekomme.”
Der Schmerz übermannte ihn faſt. „Alles hat man
mir genommen, meine Aecker, meine Mühle, mein
Aus=
kommen, vorigen Monat holte man mir ein großes Schwein
aus dem Stall, für das ich faſt gar nichts bekam — meine zwei
Kühe nahm man mir, mein Pferd, meine Wagen — meinen herunternahmen.
Vater hat man für nichts nach Sibirien geſchickt,
da=
bei iſt er ſchon 65 Jahre — man beſpitzelt mich überall, kein
Wort darf man reden, ſonſt kommt man auch nach Sibirien, läuten”, ſagte Gottfried.
und da ſoll man noch Luſt zum Leben haben!”
Wir aber erſchraken über ſeinen plötzlichen Ausbruch und
verſuchten ihn zu tröſten, ſo gut es ging. Es war nur gut, daß
niemand dabei war, nur wir drei, denen er vertraute. „Wir, burſchen auch ſieht, vor der Kirche.
alle möchten lieder heute als morgen nach
Deutſchland zurück, wenn wir nur könnten!” vorgeſtellt hatte als „Pfadfinder aus Deutſchland”
ſagte er noch, als wir wieder in die Mahlſtube gingen.
Korn zum Mahlen zu bringen. Sie hatten rielige Pelzmützen
auf, und an den Gürteln trugen ſie lange Dolche.
zufangen. Wir verſtanden aber kein Wort von ihrer Sprache.
Dann bot uns einer eine Sigarette an und lachte dazu.
Wir zückten unſere ruſſiſchen Exportzigaretten und revanchier= den vor dem Portal, ſtanden noch eine Weile zuſammen und
ten uns. Ihre ſchmeckten aber wie Gift; ich ließ meine ſchon gingen dann in die Kirche.
nach dem erſten Suge verſchwinden. Das Seug konnten ſie
lel=
ber rauchen.
für das Pud! Das ſind knapp ſechzehn Kilo. Dabei verdiene ich
monatlich doch nur achtzig Nubel! Die Kerls ſind Ceufel!”
ſagte er zu uns.
Die Inguſchen mußten ergebnislos abziehen.
„Wir ſind aber froh, wenn wir es überhaupt von ihnen und las danach einige Kapitel aus der Bibel vor. Er verſprach
kaufen können, ſonſt hätten wir im Dorf nichts zu eſſen!” ſagte
er nachher; „uns nimmt man ja alles. Aber dieſe Stämme laſ- Andacht, daß wir aufs höchſte ergriffen waren.
ſen ſich nichts nehmen, ſie haben den Soldaten auch ſchon öfter
Gefechte geliefert! In unſer Dorf kommen die Inguſchen öfters
nachts und rauben Kühe und Schweine. Vorige Woche haben
lie noch eine Kuh geſtohlen, mir haben ſie ein Schwein geraubt
und dabei meinen Hund erſchoſſen. Einmal haben unſere Leute
vor dem Dorfe einen Inguſchen beim Stehlen niedergeknallt.
Daraufhin haben ſie zwei Koloniſten getötet. Wir können uns
gar nicht gegen dieſe Hunde wehren! Aber auch untereinander
haben die Inguſchen ſtändig Streit und ſchießen ſich wegen der
Blutrache tot!”
Es reizte uns, dieſe wilden Kerle der Steppe
kennenzu=
lernen, aber der Müller riet uns erſchrocken davon ab."
„Hier iſt es nicht ſo friedlich wie in Deutſchland!”
Saſcha und Axel machten im Derek, dem nahen Fluß,
große Wäſche, und die Müllerin plättete am anderen Cage alles.
Am Abend gingen wir mit Gottfried in den Klub.
Er war im Gemeindehaus. Es waren etwa zehn Jungen
vom Dorf anweſend, die auf verſchiedenen Crompeten übten
und nachher noch Kegel ſetzten.
Beſpriſorni — Verwahrloſte ruſſiſche Jugend.
Deutſche Kirche in Transkaukaſien.
Alle Wände waren mit groben Propagandaplakaten
be=
klebt. Nachher kamen noch zwei Jungen in Pionierhemden; ſie
fertigten ein Schriftſtück an. Da gingen wir heim, ein wenig
enttäuſcht.
Wir ſchliefen in der Wohnſtude, in zwei breiten,
altertüm=
lichen Betten unter einer Unmenge von weichen Sederbetten,
wovon wir aber in der nächſten Nacht ſchleunigſt die Hälfte
Am anderen Morgen gingen wir in die Kirche.
„Wir gehen etwas früher, dann können wir noch mit=
Die kleine Dorfkirche lag unter Bäumen traulich verſteckt,/
lauber weiß getüncht. Eine Reihe junger Burſchen ſtand in
ihrer Sonntagstracht, wie man ſie bei den deutſchen Bauern=
Wir ſchüttelten allen die Hände, nachdem Gottfried uns
Vom Curm aus hatte man einen feinen Ueberblick über das
Zwei Inguſchen waren auf ihren Pferden angekommen, um langgezogene Dorf mit ſeinen niedrigen weißen Häuſern und
breiten Straßen. Dreihundert Familien wohnten hier.
Auf das Läuten der Glocken kamen auch ſchon die Kolo=
Der Müller hantierte an den Maſchinen, die Inguſchen — niſten aus den Häuſern. Alle hatten lange, ſchwarze Stiefel an,
wild ausſehende Kerls — verſuchten ein Geſpräch mit uns an= die in der Sonne glänzten. Unterm Arm trugen ſie das dicke
Gelangbuch.
Seierlich und gemeſſen begrüßten ſich die Zuſammentreffen=
Wir nahmen in der letzten Bank Platz.
Ein Mann ſtand auf: „Die Gemeinde mache Vorſchläge,
Dann verhandelten ſie, wild geſtikulierend, mit dem Müller, wer den Gottesdienſt heute halten ſoll!” Wir blickten erſtaunt
„Sie wollen mir Korn verkaufen, verlangen aber 130 Nubel auf. Ach ja, hier gab’s ja keine Pfarrer! „Hirzbacher Anton!”
ſagte da jemand. „Hat jemand etwas gegen den
Vorgeſchlage=
nen einzwenden?” fragte der erſte darauf. Niemand
mel=
dete ſich.
Der Gewählte ging hinter den Altar, beſtimmte das Lied
ſich zwar manchmal, aber über dem Ganzen war eine ſolche
Dieſer einfache Gottesdienſt hatte uns viel gegeben. Nach
der Kirche machten wir mit den Burſchen noch einen
Sonntags=
ſpaziergang durchs Dorf. Mama Berger hatte eine
gute Hühnerſuppe zur Seier des Cages gemacht. Das
war mal wieder ein Feſteſſen für uns!
Ich ging am Nachmittag mit einigen Bauern
ſpazieren, um die Kollektiowirtſchaften
des Dorfes zu belichtigen.
Von 300 Bauern waren 170 im Kollektiv.
Vor=
her waren faſt alle darin geweſen, dann waren ſie aber
ausgetreten unter Verluſt ihres Eingebrachten. Es
hatte hier nicht gut gegangen. Der Erfolg blieb aus.
Unluſt trat ein, als Mißernten kamen; Streitigkeiten
folgten. Durch die Kolektive und die gemeinſame
Ar=
beit war das ganze Dorf untereinander nicht mehr
einig. Keiner traute dem anderen mehr.
Die alten Bauern waren zu ſehr eigene
Wirt=
ſchaften gewöhnt, um ſich nun als landwirtſchaftliche
Arbeiter wohl zu fühlen. So verkam alles.
Wir beſuchten die Kartoffelfelder des Kollektivs,
auf denen das Gras über 1 Meter hoch wucherte.
Nieſige Felder mit Kürbiſſen verfaulten. Das Getreide
war heute, Monate nach der Ernte, auf einigen
Fel=
dern noch nicht gemäht. Vieles verkam. Es ſollte
Ge=
treide an den Staat abgeliefert werden. Verhaftungen
und Verſchickungen folgten, als zu wenig da war.
Nückſichtslos ging die GPl. vor, da wurden alle
gleichgültig und legten nirgends mehr recht Hand an.
„Es hat ja doch alles keinen Swecke!” war die Parole.
Wir wollen wieder freie Bauern ſein
wie früher!” war das Ergebnis deſſen, was wir von
allen erfuhren. Aber ſie waren ja machtlos. — Und
ir es faſt überall gefunden.
lo ähnlich hatten
Pgbladkoomſtäobcct
rragfbltii
„Weihnachten ſteht vor der Dier”..
Noja, wann ich’s net ſchun vun ſällwer
ge=
märkt hett, der noochfolgende Brief hett mers
gezeicht. Un wer=en net for echt helt, mag’s bleiwe
loſſe, dodewäje gibt’s kaan Streit. — Alſo, do
is er:
„Liebe Tante Bimmbernell!
Indem du doch als ſo Sachen in die Zeidung
machſt, wo daß die Leute drieber lachen ſollen,
trotzdem’s als oft zum greinen is, da mechte ich
dir auch einmal was von meinen Erlebniſſen
ſchreiben, indem daß ich doch ſchon in die Schule
gehe, und ſchon viel erlebt habe. Wie dieſe Woche.
Denn du weißt doch, daß Weihnachten vor der
Tür ſteht, was eine ſchöne Beſcheerung und ſchon
ſehr alt is. Wie meine Großmutti. Denn die
kann ſich noch ganz gut daran erinnern, daß
da=
mals auch ſchon Weihnachten war. Nur hatt ſie
geſagt, daß damals die Kinder alle viel bräverer
geweſen wären, und hätten viel mehr Reſpekt
gehabt vor ihren Eltern. Was ich aber nicht weiß,
indem ich damals noch nicht auf der Welt war,
Jedenfalls bin ich aber auch ſehr brav, ſchon weil
Weihnachten vor der Tiere ſteht. Und da muß
mans, ſonſt — — hatt mein Vatti geſagt. Bloß:
„ſonſt” — und da wußte ich ſchon. Und meine
liebe Mutti hätt ſich auch gar nicht ſo
aufzurege=
nen brauchen, wann unſer Hanſi, wo unſer
Wel=
lenſittich is, das Pfeffernußblätzchen gefräſſen
hätte, wo ich ihm hineingeſteckt habe. Und wo ich
ſo gern eſſe. Aber vermutlich er nicht, und hatt’s
am Gittertierchen ſtecken laſſen, wo’s meine Mutti
endeckt hatt. Und da batt ſie gerufen: „Heinerich”,
und da wußte ich ſchon, weil ſie ſonſt zu Haus
im=
mer „Heinerche” ſagt, bloß nicht bei fremden
Leu=
ten, da ſagt ſie „Heini”. — Und wie ich
ahnungs=
los gekommen bin, da hatt ſie geſagt: „Heinerich,
wo ißt das Blätzchen her”. Und da hab ich
ge=
ſagt, ich hätt’s gefunden. Und da ſagte ſie: „Wo‟
Und da hab ich geſagt, unten im Kleiderſchrank,
in einer Blechbire, obgleich ſie das doch wiſſen
mußte, indem weil ſie ſie ſelbſt dahinein
ver=
ſteckelt hatt. Jedenfalls hatt ſie’s aber vergeſſen.
Und da hatt ſie ſelber nachgeguckt, weil ſie ſo
miß=
traurich ißt. Aber ſie ſtanden noch da, bloß
waren’s weniger, und da war ſie fermlich
ieber=
raſcht weil ſie gefehlt haben. Und da hatt ſie
ge=
ſagt: „Heinerich, wo ich die Butter dazu deinem
lieben Vater am Mund abgeſpart hab, und da
ißt du ſie ſie ſchon vorher”. — Und da hab ich
geſagt, das wär doch egal, ob ich ſie ſchon vorher
oder erſt nachher eſſen täte. Und da ſagte ſie:
„Heinerich, dein Glück, daß Weihnachten vor der
Tiere ſteht, ſonſt —” Und da wußte ich ſchon.
Die Woche war auch der Nikolaus bei mir.
Abends. Obgleich es ſowas doch gar nicht gibt,
denn mein Freund, der Schorſch, hatt mich
auf=
geklärt. Aber ich habe ſo getan, als gäb’s ihn
noch, weil’s ſo ullgiſch is, wenn die großen Leute
ſich ſo dumm anſtellen, und weils immer ein
Mordsfeez is, wenn Onkel Fritz mit ſeinem dicken
Bauch den Nikolaus macht, und ſo arſch ſchwitzt
dabei. Und drum ging ich auf das Theater ein,
denn ſonſt kriegt man nichts. Und ich hatte mir
dißmal ein Fahrtenmeſſer gewunſchen, ſo eins an
einem Stick, wie mein Freund der Schorſch auch
eins hatt, der wo ſchon in der Hajodd is. — Und
auf einmal hatt’s geklobbt. Un da ſagte mein
Vatti: „Wer is da”, und da ſagte der Onkel
Fritz: „Ich, der Nikolaus”. Und da hatt ihn
mein Vatti hereingelaſſen. Und da hatt er mich
gefragt, ob ich der Heinrich wäre. Und da ſagte
ich: „Das ſieſtu doch”. — Und da fragte er mich,
ob ich immer ſchön brav und folgſam wäre, und
da ſagte meine Mutti: „Es könnte beſſer ſein”,
obgleich ſie doch gar nicht gefragt war, ſondern
ich. Und da ſagte er, ob ich auch ein ſchönes
Weih=
nachtsliedchen können kennen tät. Und da ſagte
ich „Klor!” — Und da ſagte er, ich ſoll’s ſingen.
Und da ſingte ich: „Du kannſt nicht treu ſein”—,
Aber da mußte er pletzlich furchtbar nießen,
ver=
mutlich, weil ihm die Putzwoll von ſeinem Bart
in den Kopf gekommen ißt. Und weil er als fort
genießt hatt, da ſagte ich: „Geſundheit, Onkel
Fritz!” — Und da hatt er ſich herumgedreht, und
hott ſo lang in ſeinem Sack herumgewuhlt, bis er
was gefunden hatt. Es war ein Abfel, 6 Niſſe
und 2 Aniesgebackenes. Und da ſagte ich, ob das
alles is, weil ich doch auf mein Fahrtenmeſſer
geſpitzt hatte. Aber er ißt hinausgegangen, weil
er ſo arſch hatt lachen müſſen. Und da hatt meine
Großmutti geſagt, es wär eine Schande mit der
heutigen Jugend, die wo kein Reſpekt mehr habe,
noch nicht einmal vor dem böſen Nickolaus. Aber
dann, wie ſie hatt auftehn gewollt, da ißt der
Stuhl mitaufgeſtanden, und hatt hinten an ihr
dran gehenkt. Da hatt ſie ſurchtbar geſchrien, und
meine Mutti war fermlich jeberraſcht. Und mein
Vatti ſagte: „Was ißt das”. — Und da ſagte ich:
„Päch!” — Und da ſagte er: „Wie kommt das
auf den Stuhl.” — Und da ſagte ich, weil ich’s
drauf gelegt habe, indem daß es mir unſer
Schuſter geſchenkt hatt, fier um mir ein
Segel=
flugzeug zu machen. Und da ſagte er: „Komm
einmal her”, — und da wußte ich ſchon. Denn
die heutigen Vattis haben alle kein Ferſtendnis
fier die neue Jugend, was mir in dem Moment
ſehr unangenehm war. Aber meine Mutti ißt
ihm in den Arm gefallen. Und da ſagte er: „Dein
Glick, daß Weihnachten vor der Tiere ſteht,
ſonſt —.
Hiermit muß ich ſchließen, aber meine Mutti
hatt mir noch 2 Pfefferblätzchen ins Bett gebracht
nachher, und hatt mir auch geſagt, daß ich mein
Fahrtenmeſſer wahrſcheinlich doch bekomme, wenn
ich ſehr lieb ſein will bis dahin. Und ich habe
ge=
ſagt: „Ja, Mutti” — Und dann habe ich gedacht,
daß es doch ein Glick is, daß Weihnachten ſo nah
vor der Tiere ſteht, worauf ich verbleibe
Dein Heinerche.”
Wie geſagt, mer mag den Brief for wohr,
odder for netwohr halte, däß bleibt jedem
frei=
geſtellt. Awwer im große un ganze hott’s ſei
Richdichkeit: ”s gibt nir ſcheneres als ſo die Zeit
vor Weihnachte. Wann mer ſo ſieht und ſpiert,
wie ſich net bloß die Klaane, ſundern aach die
Große ſo langſam uff’s Kriſtkindche vorbereite,
un wärrn zahm un ſamft gäje denjeniche, vun
dem wo ſe denke, er mißt=en aſtandshallwer aach
äbbes unner de Kriſtbaum leie, nooch dem
Moddo; wenich, awwer vun Härze, un
womeech=
lich en ganze Heiwage voll! — Mer ſoll’s net
denke, was die Leit, ſo um die Zeit erum, ſich
alles vun aam gefalle loſſe; mer därf=en ſogar
die Wahrheit ſage, däß macht alles nix, ſie halte
ſtill un gäwwe nooch. Awwer im Stille denke ſe
bei ſich ſällwer; „Wort nor, du ald Feiermärchel,
bis ich mei Kriſtkindche vun=derr hab, ſo lang
miſſe mer uns ducke, un gäje de Strich bärſchte
loſſe; awwer denooch, wann de dei
Kriſtkinner=
cher verdaalt hoſt, do kannſte uns de Buggel
run=
ner rutſche, kreizweis un de lange Wähk.”
So denke ſe im Stille in ihre verſtockte Herzer,
un auße mache ſe Geſichter, wie de Gottſeibeiuns
uff de Kriſtkindchesmäß
Awwer nirdeſtowenicherdrotz, mir is die Zeit,
ſo vor Weihnachte, a vun de liebſte wo mer hott.
Un wann aach die Welt drauß erum net denooch
ausſieht, un wann mer aach grad in dere Zeit
arſch viel Heichelei un Verlogenheit a drifft,
däß=
wäje ſag ich drotzdem, s gibt nir ſchenneres wie
die Zeit. Nemlich um die Zeit hab ich immer des
Gefiehl als mißt ich ſage: „Gottlob un Dank, jetzt
hedde mer’s emol widder gewunne.” — Nemlich
ſo um die Weihnachte erum is mer’s immer, als
hett mer es Gröbſte vum lagfende Johr hinner
ſich, un als kennt jetzt netmehr aſch viel kumme.
s alde Johr is ſo gud wie iwwerſtanne, un die
Hoffnunge, wo im alde Johr net uffgange ſin,
was, unner uns geſagt, bei dem lidderliche,
grundserdeſchlechte Wedder, wo mer gehatt
hawwe, weiders kaa Wunner is, alſo die
Hoff=
nunge gehn valleicht in dem neie Johr uff. Ich
wißt nemlich kaan Grund, warum ich dodro
zwei=
jele ſollt.
Un drum loß ich mer aach vun kaane Nörgeler
un Mießmacher die Laune verdärwe. Wäje dem
bißche Fett= odder Buddermangel ſchun gornet;
däß ſin mei geringſte Sorie.
Wie geſagt: „Weihnachte ſtebt vor de
Dier —” un dodruff miſſe mer jetzt unſer ganz
Sinne und Drachte eiſtelle, un miſſe ſähe, wo un
wem mer e Freud mache; an Meechlichkeide is jo
kaan Mangel. Un ſo wolle mer ſchleunichſt drogeh
un eikaafe, unſer Darmſtädter Geſchäftsleit
hawwe alles gericht, un worte bloß druff, daß
mer unſer Sparbixcher in Schärwe ſchlage, un
wann mer aach dißmol e bische mit=em Geld
enei hauſe, ſchad nix, dann alles was mer gäwwe
und ſpende, un obfern, wärd reichliche Zinſe
drage herrliche Zinſe im Härz vun unſere
Volks=
genoſſe, damit die ſäbe, daß mer zu=en ſteh, un
daß die „Volksgemeinſchaft” kaan leerer Wahn
is, un kag owwerflächlich Libbebekenntnis,
ſun=
dern däß, worum uns alle Velker, außerhalb der
ſchwarz=weiß=rote Grenzfähl, beneide.
Ausnehm=
lich vun dene gewerbsmeßiche „Hamſterer”, um
die brauch uns niemand zu beneide, un die gälte
aach nix, dann die hawwe ſich ſällwer aus de
Volksgemeinſchaft ausgeſchloſſe —
Bienchen Bimmbernell.
Poſtſchkribbdumm: — Ich bin
gem. ganz hinne am Schluß, noch emol
„Staatsfeind Nummero 1” — alſo uff
widderſe Ooſe=Hamſterer zu ſchwätze kumn
do mecht ich doch net verſäume, ſe uff=e 19
heid hiezuweiſe, wo ſe ihrm unboddmeßich
zum Eiheimſe, ihre Habgier, ihre Allmenu
un ihrm Leib= un Mageſpruch: „Mein
geht vor Dein Nutz” — fröhne kenr)
Haamduckſerei, ſundern in des Worts ve
ſter Bedeidung: „nooch alle Regele der
— Sie brauche ſich bloß emol ins Lands
jumm zu verfieche, un brauche ſich die )
nachesmeßder ſchaffendenHan
gucke, do is en die ſchennſt Geläjenheid
zum Hamſtern. Awwer ich glaab anr
wann ich en aach do die Nas druff ſtuy
is ſo gud, wie=eme Ox in’s Horn gepätz
dene ihr Herrgott is ihr Bauch, un al
nere iſſen aanerlag.
No, do mecht ich wenichſtens dene
wiſſe redde, die wo noch e Seel im Le
Härz voll Gemied hawwe. Die wärrn
Weihnachesmäß im Landesmuſſeiumm
Fraad hawwe. Un ſoweit ſe nor e klaa !
Kaſſ ſin, finne ſe aach was, wo ihrm „G=0
entſpricht, der wo ſich gottlob in=ere ganz
Richdung bewegt, als wie dene Hamſter
Obgleich, wie geſagt, aach die dort ſinn
ſe ſuche, un weer’s aach nor e „Orwerick
dibbche‟
Awwer Spaß abadd. Die Weihnachesm
de heſſiſche Kinſtler un Kunſthandwerke
en Gang in’s Landesmuſſejumm ſchun Eel
hoffentlich bringt ſe aach den gewinſchte
Dann es muß immer widder laut un
geſagt wärrn, daß viele Kinſtler un Ku
werker ſchwer ums nackte Daſein ringe;
en net mit ſcheene Worte gedho 1s, ſunt
Hilf Not dhut, dringend Not. Un daß, we
ärchendwie, wer ſich’s nor halbwähks lei
der muß un ſoll ſich en Ruck gäwwe, Erſo
zum mindenſte ſich die Ausſtellung ozu y
koſt jo kaan Eidritt; zweidens, aus der L.Mein das Ja
Wahl es Richdiche erauszufinne; un drit
Wunſch zum Kaafe in die Dad umzuſetz!
hott die Weihnachesmäß ihrn Zweck er
ſie werd de Kinſtler, de Kaifer, de Beſch
allen Menſchen ein Wohlgefallen ſein...
Ganz verſeenlich mecht aach ich meiner?
recht herzlich bedanke. Dann mer hott mell
Niggelosdag in ſo liewer, un daalweis
in ſo „geiſt” voller Weis gedacht, daß ich
riehrt bin. Noja, alt wärrn is jo grad /
ſunner Verdienſt, heit ſchun gornet, darnk
ſo zimmlich des ganziche, was mer wäv
ſei Zudhu. Un daß mer ſo zwiſchedrei=e
als emol widder „nullt”, däß bringe di
ſo mit ſich. — In dem Sinn noch emo
Dank allerſeiz, ſoweit mer im In= un 24
meiner gedacht hott —
In ie
Küchenzettel vom 9. bis 15. Dezember.
(Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.)
Mont ag: Haferſuppe. Gelberüben mit
Schwammklößchen.
Dienstag: Geröſtete Gerſtenſuppe, Bratwurſt
mit Sauerkraut und Kartoffelbrei.
Mittwoch: Roterüben=Suppe,
Schinkenreis=
puddingk mit Tomatenpudding.
Donnerstag: Sellerieſuppe, Sauerbraten m.
Kartoffeklöße.
Freitag: Kartoffelſuppe, Fiſch in Backteig
und Salat.
Samstag: Erbſenſuppe, Apfelküchelchen.
Sonntag: Ochſenſchwanzſuppe , Haſenbraten
mit Rotkohl, Apfelbrei und Kartoffeln,
Schneeball mit Vanilletunke.
Waad
Schachnummer 653.
Aufgabe 880.
W. A. Braun in Darmſtadt.
(Urdruck.)
a b d
Schinkenreispudding. 150 Gramm
Reis, 40 Gramm Butter, 2 Eier, 5 Eßlöffel
ge=
riebener Kräuterkäſe, 125 Gramm Cornedbeef.
Die Butter, die Eigelb, der geriebene Käſe
wer=
den mit dem würfelig geſchnittenen Fleiſch
ver=
mengt. Dann wird der gedämpfte ausgekühlte
Reis und der Eiſchnee dazu gegeben. In gut
ge=
ſtrichener, bemehlter, feſtgeſchloſſener
Pudding=
form kocht das Gericht 7 Stunden im Waſſerbad.
Dazu Tomatentunke oder Spinat.
Rund um die Gemüſe
Was bei ihrer Zubereitung beachtet werden muß.
Spinat bleibt ſchön friſchgrün, wenn er
nur 5 Minuten mit ſoviel Waſſer gedämpft
wird, als man ſpäter zum Auffüllen benötigt,
um dann feingewiegt, mit einer Mehlſchwitze
nicht länger als 2. Minuten auszuquellen.
Pfeffer und Muskatnuß dürfen nur als „
Stäub=
chen” beigefügt werden.
Sauerkraut verträgt ebenfalls kein zu
langes Kochen, um ſchön weiß zu bleiben. Hat
man Speck=, Schinken= oder
Rauchfleiſch=
ſchwarten, ſo füge man dieſe bei, ebenſo einen
ſäuerlichen Apfel. Auch hier verfeinert
Gänſe=
fett den Geſchmack. Es wird nur mit
Kartoffel=
mehl gebunden, das im Notfall durch eine
fein=
geriebene rohe Kartoffel erſetzt werden kann.
Roſenkohl muß ganz raſch gekocht
wer=
den, wird nur in Butter geſchwenkt, erhält als
Würze nur hauchfein angeſtäubt Pfeffer und
Muskatnuß und als „gebundenes‟ Gemüſe nur
wenig Mehlſchwitze, die mit dem Kochwaſſer
aufgefüllt wurde.
Auflöſung der Rätſel aus m=
Wo iſt es am beſten?
1. Dezember, 2. Auge, 3. Haſe, 1.
5. Indianer, 6. Malachit; „daheim!”,
Silbenrätſel.
1 Dſchungel, 2 Alhambra, 3 Spandau
tib. 5 Opanke, 6 Reform. 7 Tarantella.
wich, 9 Skalaktit, 10 Trüffel, 11 Tratte.
halb. 13 Tribüne, 14 Dobermann, 15 Eh
16 Rütli, 17 Gutenberg. — Der Spruch !
„Das Wort iſt tot, der Glaube macht le./
Streichholzrätſel.
Weiß zieht und ſetzt in zwei Zügen matt.
Prüfſtellung: Ka6 Ld6 8d4, 15 B02, 82, 94; Kd5Bd7,
(G,II.
Aufgabe 881.
W. Frhr. v. Holzhauſen.
(Deutſches Wochenſchach 1905.)
Weiß: Ke1 Da8 T12 Ld1 Ba2, b7 (6 Steine),
Schwarz: Ka1 Tb8 (2 Steine).
Matt in drei Zügen.
Löſungen der Aufgaben.
874. R. Weinheimer 1.Da 7—a 61 8n 6:2, Ih2 pde(pho)
3. Id5:4 Ch54) 4. T14t. Der Hauptplan 1. Uh 2ſcheitert
nur an 1... Dd8, weil nun auf 2. L.d5:4Se4 folgt. Durch
1. Da6 wird daher der S zuerſt abgelenkt.
875. W. Hagemann. 1. DF8 —k1! Reizender Kampf der
Tüme.
871. Brunner. Wie mehrere Löſer richtig angaben, ſcheitert
1. D82 S86 2. Dh7 an 2.., To8! W. A. B. erhält alſo 5 P.
Mei Lee
Löſerliſte: cand. aer met. W. Becker in
Eber=
ſtadt (144 74+2) 150 Punkte, H. Meidinger in
Eberſtadt (14274+2) 148 Punkte, Oberlt. a. D.
2. Ehrhardt in Darmſtadt (139—442) 145 P.,
V. Rubröder in Darmſtadt, H. Schmidt in
Darmſtadt (137—+412) 143 P. L. Luck in
Darm=
ſtadt (133++4+2) 139 P., W. A Braun in
Darm=
ſtadt (131+4+2) 137 P. H. Fiſchbach in
Eber=
ſtadt (115-42) 121 P. L. Schott in
Pfaffen=
beerfurth (94 + 242.—4,12) 104 P. H. Garnier
in Darmſtadt (22,+4 12) 38 P., W. Neidig in
Darmſtadt (13,+4+2) 19 P.
Bei der Angabe der Löſung genügt die
An=
gabe der Hauptparianten bis zum vorletzten Zug,
bei 2=Zügern iſt alſo die Angabe des
Schlüſſel=
zuges ausreichend.
Waggerecht: 1 Männername, 4 Behälter,
7 Jagdtier, 9 Kaſtell bei Marſeille. 10
Muſik=
inſtrument, 12 Einhufer 14 Muſikwerk, 16
Schach=
figur, 18 Oper von Mascagni, 20 japaniſche
Münze, 21 Nebenfluß der Donau, 23 Negerhütte,
25 franz. Romandichter 27 berühmter Römer,
29 Muſikſtück, 31 Berggeiſt. 33 Gewäſſer, 35
Ver=
hältniswort, 36 bibliſcher Männername 38 Stadt
in Rußland, 40 Spielkartenfarbe, 42
Muſikinſtru=
ment, 44 italieniſche Muſiknote, 46 Landſchaft,
47 Farbe, 48 Lebeweſen.
Senkrecht; 1 griech. Buchſtabe 2
Säuge=
tier 3 nautiſches Inſtrument, 4 chineſiſches
Brett=
ſpiel, 5 Nebenfluß der Ems, 6 bibliſcher
Männer=
name. 7 Inſel an der franzöſiſchen Weſtüſte,
8 Geſtalt aus Lohengrin, 11 Werkzeug, 13
alko=
holiſches Getränk, 15 altes Gewicht, 17 Kurort in
Neuitalien, 19 Frauenname, 20 Monat. 22 nord.
Göttin, 24 Blume, 26 Fluß in Deutſchland. 28
Liebesgott, 30 Ureinwohner Südamerikas, 32
Zif=
fer, 34 Märchengeſtalt, 37 römiſcher Sonnengott.
39 Titel, 41 Landſtrich, 43 tieriſcher Laut, 45
Flächenmaß.
Carl Deubel.
*
Muſik.
Ce
B......
N....
„..— T..5.
B......—F
K......"
S
H..
An Stelle der Punkte ſind Buchſtaben zu ſetzen,
ſo daß 24 Muſikinſtrumente erſcheinen, die aus
den untenſtehenden Silben gebildet werden
kön=
nen. Die auf die ſtarken Punkte fallenden
Buch=
ſtaben nennen ein altes Volksmärchen.
a ba bo bra cel do e fa fe flö ge gei
gi gott har har har horn ka ka ke kla
kla la lai lau ki li lo man mel mo
mo ne ne ne net ni ni ni no o o pau
pe phon pi vo re ri ſa ſau ſche tar te
te te te ther trom trom um vi vier
wald xo zi.
Die Reſolute.
„Alſo, Auguſte, merken Sie ſich: Bek:
vieren Platte mit der linken Hand, deik
von links reichen, verſtanden?”
„Aber gnäl Frau, wer wird denn
abergläubiſch ſein!“
Die Umſchreibung. Ein Knabe, der zu
ſehr verwöhnt worden war, wird in eir”.
erziehungsheim geſchickt. Die Mutter ha
eingeſchärft, er müſſe regelmäßig jede
ſchreiben und ebenſo ausführlich von
neuen äußeren Leben wie von ſeinen G.
erzählen. — Als nach Ablauf der
erſten-
der ſehnlichſt erwartete Brief eintraſ, kom
Mutter die folgenden Worte leſen: 95
270 Jungens. Ich wünſchte, es wären 20.
Druck, Verlag u. Kliſches: Darmſt. Tagblatt. Eliſabeth Witich. Zeitungsverlag u. :Druckerei, Rbeinſtr. 23. — Verantwortl. ſ. d. Redaktion. Dr. H. Nette. Darmſtadt. — Alle Rechte vorbebalten. Nachdr. P
[ ← ][ ][ → ]ie wieder modern werdende „Stil=Kleidung” im Spiegel der Jahrhunderte
icingeweihte bedeutet es keine Neuigkeit mehr, zu erfahren, daß man
Folekreiſen ſehr eingehend mit dem Wiederkommen der
Stil=
u4 befaßt, wobei allerdings vorweggenommen werden muß,
diesmal nicht um die üblichen „Bauſchröcke” handeln wird,
huls markanteſte Motive des Stilkleides galten, ſondern
das Wort im weiteren Sinne verſtehend — alle
polle als „Stil=Entwürfe” bezeichnen will, bei denen
aigurinen als Vorbild dienten. — Wer ſich
ſiwauf wohl dieſe modiſche Tendenz
zurückzu=
wird ſich eingeſtehen müſſen, daß ſich unſere
1tige Mode hin und wieder ſo ſehr in
Außer=
ſtuund Nichtigkeiten zu verlieren droht, daß
Anlgran tut, dieſem übelſtande rechtzeitig
zuund ſich zu bemühen, aus dieſer Wirr=
ᛋᛋlxen Konturen zurückzufinden
am leichteſten iſt, wenn man ſich
u nanteſten hiſtoriſchen
Mo=
bit durchaus begreiflich, ſo daß
hlbſichten unſerer Künſtler ver=
NöUigt und geſpannt ſein darf.
Nefe höchſt reizvolle und ver=
Aufgabe löſen werden. — Ein
unſeren „Zauber=Spiegel”.
In zu erfaſſen, wie aus der
u letzten fünf Jahrhunderte
e Stil” entſtehen ſoll. —
üben das Jahr 1400 ...
ün hier mit unſeren
modi=
kachtungen einſetzen. Schon
Anichſten Jahre ſind ja hiſto=
Abedeutſam, und da die ge=
Vorgänge erfahrungsgemäß
ſah auf die Frauenkleidung
b Einfluß nehmen, werden
Wode jener Zeit von dieſem
Amfte am allerbeſten verſtehen.
hr Jahrzehnt des fünfzehnten
Arts erſchütterten die
Huſſiten=
üz mittlere Europa, während
1m der wilde Kampf zwiſchen
the und den Franzoſen tobt, bis
blüre ſchließlich den Sieg
entſchei=
umner in ſchlimmen, kriegeriſchen
ſünnt man ſich darauf, wie unwich=
Endes alle Aeußerlichkeiten ſeien,
auch in der Mode dafür den deut=
MNsdruck finden; das lang=fließende, im
Anommen ſehr einfache und beſcheidene
Wird zur bevorzugten Kleidung der vor=
Deauen, und der lange, bloß mit einer
au/Ak ſammengehaltene Umhang iſt die
vorbild=
nille, ſo daß eine modiſche Einheitlichkeit ent=
Aeus noch heute feſſelt und uns — da ſie nichts
s die ruhige, beſonnene Linie der Früh=Renaiſ=
Mvielfach anregt. — — — 1500 .
: Fieber der Religionskriege; die Mitte des Kontinents
akummelplatz fremder Elemente, die — aus dem Norden und
Mechmend — den Lutheranern beiſpringen, während das katholiſche
ASpanien und Italien Zuzug erhält. Eine ſo wilde Zeit läßt keine
Erperimente zu und man beſchränkt ſich auf das einfache Gewand, läßt
ymerhin durch die aus Italien kommende Renaiſſance gerne anregen und
Alimanche ihrer maleriſchen Elemente, vor allen Dingen ihre Aermelformen,
ieder auch ſchon ihre charakteriſtiſchen Kragentypen. In Deutſchland liebt
AEzies auch noch das Schellen=Gewand, jenes mit kleinen Glöckchen benähte
ntick, das von Männern und Frauen getragen wird, wobei die Glöckchen
Wrem Ausſchnitt folgen oder aber auf eine ſchräge über den Körper zu tragende
Schärpe geheftet werden. Unſere neue Mode holt ſich aus all' dieſen Stilen das
Beſte heraus, indem ſie eigenartige Entwürfe ſchafft, die immer wieder
mit dem im Bilde gezeigten Modell eine gewiſſe Verwandtſchaft haben. ..
1600 .... . Die Renaiſſance auf ihrem Höhepunkte; die prächtigſten
Gewänder aus ſchweren, metalliſchen Stoffen, unvergleichliche
Fap=
ben, die uns die italieniſche Malerei bewahrt hat, blendende
Stickereien, erleſener fürſtlicher Prunk, der ſeinesgleichen in
der Geſchichte kaum mehr findet. . . . . . Das ſpaniſche
Element, das die Mode bisher beeinflußte, beginnt ſeit
dem Untergange der großen Armada zu verſchwinden,
die ſteifen Krauſen der philippiniſchen Zeit ſind
er=
ledigt und neben den „italieniſchen” Kragen ſieht
man nun die „liegenden” Kragentypen des Van
Dyck und Frans Hals.— — — Was die Mode
aus allen dieſen Anregungen zu machen
ver=
ſteht, zeigt unſer Bild, das für viele neue
Entwürfe als richtunggebend bezeichnet
werden darf.
1700 .... Die Zeit Ludwigs AIV.
Höff=
ſches Leben und unerhörter Prunk; die
Mode feiert nun nie geahnte Triumphe
und es entwickelt ſich denn auch ein
ganz neuer Stil, ein Stil der Grazie
und Leichtigkeit eine Mode, die mit
allen Vorurteilen bricht, die die Frau
endlich von dem Panzer der ſpaniſchen
Epoche und des eliſabethiniſchen
Eng=
land befreit und eine Anmut
ſonder=
gleichen entfaltet. Es darf uns alſo
nicht wundern, wenn dieſe Mode aus
der Zeit des „Sonnenkönigs” auch für
unſeren neueſten Stil vorbildlich
wer=
den ſoll. — — — 1800 .... Längſt
trägt man am Pariſer und Wiener
Hof den napoleoniſchen Stil in einer
gleißend=glanzſeidnen Pracht, jene Linie,
die den Oberkörper kurz abbindet und
die Geſtalt um ſo geſtreckter erſcheinen
läßt, die Tracht des Empire alſo, die einen
neuen Klaſſizismus bedeutet! Das Volk
aber kann ſich von den Modemotiven der
Revolutionszeit nicht losſagen und hält ſich
noch immer an die bauſchigen Röcke, an die
engen Oberteile und gerafften Buſentüchlein
und an die gerüſchten Schöſſel, an eine Tracht,
die ganz auf der Linie unſerer heutigen Mode
liegt und zahlloſe Anregungen zu bieten vermag.
1900. Wir erleben eine Zeit der
unglaub=
lichſten modiſchen Verwirrung, eine Zeit, welche
unſerer heutigen modiſchen „Ratloſigkeit” nur allzu
verwandt iſt; damals wie heute: ein Taſten und Suchen,
damals wie heute: kein modiſcher Entſchluß! Aber ſelbſt
dieſe verlogene Mode, die durch Rüſchen und Fältchen, durch
Bäffchen und Bänder vergeſſen laſſen will, daß ſie keine eigenen
Wege zu gehen vermag dient unſern Künſtlern heute als Anregung.
denn gerade hier können ſie am beſten lernen, wie es nicht zu machen
ſei, und können die wenigen guten Motive der Zeit erfolgreich
ver=
werten. So z. B. iſt das Jäckchen der Jahrhundertwende, ein maleriſches
Kompromiß zwiſchen Schnebben=Taille und dem die Figur ſcharf konturierenden
Paletot ein Motiv, das ſich in die gegenwärtige Mode gut einfügt und das —
wie wir dies in unſerem letzten Bilde andeuten — eine ſicher nicht zu unterſchätzende
Anregung darſtellt!
Wir ſehen alſo, wie die Mode im Wandel der Jahrhunderte die
neue abendliche Kleidung zu beeinfluſſen beginnt und ſie zweifellos in eine Richtung
zu drängen vermag, die — vom künſtleriſchen und modiſchen Geſichtspunkte
beur=
teilt — unbedingt einzuſchlagen wäre!
Man trägt der ſtiliſierten Note dieſes
Hüt=
chens durch die Wahl einer Aufmachung mit
Uniform=Einſchlag” Rechnung und entſcheidet
ſich beſonders gerne für ein ſchottiſch kariertes
Koſtüm, das mit „Militär=Kragen”
Verſchluß=
patten und unterer Kante aus Fell zu
garnie=
ren wäre.
Unſer Bild läßt erkennen, wie vorteilhaft
der Geſamteindruck iſt, der weitab von allem
Alltäglichen liegt . ..."
Gefranſtes Material
Beueſte Hütchen heißt:
„Prince of Wales”
Wrenz bekanntlich gerne die ſchottiſche
Krigt und hin und wieder ſogar „in
iche Hüte für ſeine Jagdausflüge
ei erſte Blick lehrt uns, daß es ſich
ine reizende Ergänzung der
ſport=
ſna chung handelt; die neue Form, die
rlz hergeſtellt wird, iſt den kleinen,
Nttelbahn gefalteten Schottenhüten
ſempfunden.
ſ Me das Vorbild wird alſo auch der
hut rückwärts mit flatternden
Bän=
den und muß — wenn er für
ſport=
für Ausflüge oder für Autofahrten
Rwird — unbedingt mit einem
Sturm=
alren ſein, um nicht vom leichteſten
0f Nimmerwiederſehen entführt zu
ergibt einen für das winterliche Stoffkleid gern
verwerteten Garnierungseffekt, weil man auf
dieſe Weiſe ohne weiteres alle Kanten ebenſo
entzückend wie lebhaft geſtalten kann und daher
auf jeden „fremden Aufputz” zu verzichten
ver=
mag.
Man ſieht in unſerem Bilde ein ſchlichtes
Winterkleid, das für alle Strapazwecke
hervor=
ragend gut geeignet iſt und die gefranſte
Stoff=
kante in Form eines breiten Aufſchlagkragens,
einer geknöpften Bahn, flotter
Manſchettenſtul=
pen und aufgelegter Taſchen zur Geltung bringt.
Sehr nett iſt es, wenn unter einem ſolchen,
meiſt in einer mittleren Neutralfarbe gehaltenen
Kleide, ein lebhaft ſchattiertes Plaſtron (etwa
in Grün, Braun, Roſt, Burgunderrot) getragen
und in der Farbe mit den Knöpfen und dem
Gürtel übereingeſtimmt wird. (Skizze.)
Die neueſte feſtliche Kinderkleidung
Wenn auch die praktiſch=ſparſame Hausfrau
und Mutter immer verſuchen wird, mit
ge=
ſchickter Hand aus ihrer eigenen abgelegten
Kleidung noch die nötige Schul= oder
Haus=
kleidung für ihr Mädel zu fertigen, ſo läßt ſie
es dafür an der Sonn= und Feſttagskleidung
für ihren Liebling meiſt nicht fehlen. Da iſt
ihr keine Mühe zu viel, ſie ſo anmutig wie
möglich in der Form und ſo reizvoll, wie ſie
nur irgend vermag, in der Ausſtattung
herzu=
ſtellen. Frau Mode kommt ihr in dieſer
Hin=
ſicht auch bei der Winterkleidung für Kinder
entgegen und will ihr an ihr Platt= und
Kreuzſtichſtickerei in recht reizvoller Anwendung
verwendet ſehen. Da ſicher unter dem
Weih=
nachtsbaum das eine oder andere Kleidchen
oder Blüschen überraſchen ſoll, ſo wird manche
Mutter noch dieſe ſo raſch hergeſtellte
Garni=
tur anfertigen, die faſt ausnahmslos direkt ins
fertige Kleid geſtickt wird. Da iſt zunächſt
ein niedliches Hängerkleidchen
zu nennen, das für „Spielkinder” ein
reiz=
voller Schmuck iſt. Die kleine Sattelpaſſe
ſchmücken nur einzelne kleine Streublümchen in
allen Farben, während das Nöckchen, wie
Gür=
tel und Aermelbündchen, eine feine Girlande
derſelben, in leichten Windungen ausſtatten
Das Kleidchen eines 5—6jährigen Mädchens
ſahen wir dagegen
mit ſchlichtem Leibchen am reichgereihten
Nöckchen,
ganz allerliebſt mit Einzelkränzchen über dem
Rockſaum in dreifingerbreiten Abſtänden
ge=
ſchmückt. Kragen, Bündchen und Mittelfalte nur
mit dreifach übereinander genähten, loſen
Languettenſtich in abſtechenden Farbtönen
ge=
hoben. Von ganz eigenem Reiz iſt auch ein Kleid
in Prinzeßform mit beſtickter Mittelfalte.
für 7—12jährige beſtimmt. An dieſem iſt eine
ſchön gegliederte bunte Kreuzſtichbordüre an
beiden Vorderteilen nebeneinander angebracht.
tritt am Saum dann auseinander, um rechts
und links nur in einfacher Breite dieſen
rings=
um zu ſchmücken. Ein mäßig weiter
Pagoden=
ärmel am unteren Rand, mit leuchtend
far=
biger Unterfütterung und ein kleiner
Steh=
kragen, in gleicher Weiſe wie der Saum
be=
ſtickt, ſind an dieſem Kleidchen die weitere
aparte Ausſtattung, das in ſeiner Geſamtheit
in farbigem Tuch oder Lindener Samt, aber
von großem Reiz iſt.
Ein priginelles Trägerröckchen
rechts und links an der Vorderbahn mit
Stickereibörtchen verſehen, die in gleicher Weiſe
einen Miedergürtel, nach oben und unten mit
hoher Schneppe, und zwei Träger ſchmücken,
ebenfalls von Samt gefertigt, wirkt
namenr=
lich in dunkelblau und rot über weißem
Blüs=
chen, ſowohl feſtlich, wie überaus
kindlich=
reizvoll.
Auffallende Gürtel=Neuheiten
Die zunehmende Schlichtheit der
Kleider=
form, bedingt eine um ſo gewähltere Garnitur
derſelben. Namentlich das Geſellſchaftskleid
wies als oft einzigen Schmuck reizvolle Gürtel
auf. Nun geſellen ſich zu dieſen einige weitere,
die auch das einfache Wollkleid ſchmücken
wol=
len. Da iſt zunächſt eine ſehr geſchmackvolle
Abart des bekannten Medieigürtels, mit ſehr
hohem, nach oben und unten abgerundetem
Mittelteil, das durchspriginelle farbige
Leder=
applikationen verziert iſt. Weiter ſind einige
Neuheiten aus Schlangenhaut mit ſeitlichen
Hüfttaſchen und ſchließlich auch verſchiedenen,
aus Seidengimpe geſchmackvoll geknüpfte
Gür=
tel als Kleiderſchmuck verwendet worden, die
ſämtlich eine wirkungsvolle Belebung des
jeweiligen Kleides erzielen,
die in der Herſtellung und im Vertrieß ihrer Erzeugniſſe die
Qualität pflegen, tragen auch im brieflichen Verkehr den
Qualitätsgedanken. Sie verwenden für ihre
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Aufdruck. Denn die Ordnung und die Sauberkeit, die im
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Art in den 18 Kreisen des Volksstaats Hessen (Kennzele-”
VS, VR, VO) für dle Zeit vom 18.—30, Movember 1*
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L. C. WITTICH VERLAG •DARMSTAE
8. Dezember 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 337 — Seite 21.
TbersSaſtt Tolagltt
Iste
wolizei Darmſtadt — SSb. Frankfurk a. M.
ſamr heute nachmittag um 14.30 Uhr auf dem Platze der
ſei — Standort Darmſtadt — ſtattfindenden
Handball=
biel Landespolizei gegen FSV. Frankfurt a. M. tritt die
ſiſei mit ihrer z. Zt. ſtärkſten Mannſchaft an, und zwar
ſMannſchaft in folgender Aufſtellung:
Keimig
Blanck Pfeiffer
Stahl. Daſcher Unmacht
ſwecker Leonhardt Sommer Spalt Stühlinger
eV. Frankfurt a. M. ſicher auch mit ſeiner ſtärkſten
Ver=
ſcheinen wird, iſt die Gewähr für ein ſpannendes und
Kundballſpiel gegeben. Vor dem Ligaſpiel ſpielen die erſten
Hüler auf dem Hauptfeld, während die Ligareſerve=
Hand=
ſuchaft auf dem Uebungsfelde ſpielt.
BfR. Kaiſerslautern — SV. 98 Darmſtadt.
izandballer müſſen auch dieſen Sonntag reiſen, diesmal
Ahlz. Es müßte ihnen möglich ſein, zwei Punkte mit nach
nbringen und damit endlich aus den unteren Regionen
hüie zu verſchwinden. Die Mannſchaft fährt ver Omnibus
6 Adolf=Hitler=Platz. Intereſſenten können zum Preiſe
af1 1,50 an der Fahrt teilnehmen. Meldung erbeten an
dkurei Ditter, Landgraf=Georg=Straße 70, Tel. 4906 Das
ſp Handballiugend in Pfungſtadt findet erſt 12.30 Uhr ſtatt.
M0 11.45 Uhr am Marienplatz mit Rad.
TSG. 46 Darmſtadt, Handballabteilung.
em Spiel am Sonntag in Pfungſtadt fahren wir per
ure Freunde ſind hierzu herzlich willkommen. Die 2.
nkäten fahren um 13 Uhr und die 1. Mannſchaft um 13.45
b rücke nach Eſchollbrücken. Für unſere Freunde
verwei=
och auf die Fahrgelegenheit mit dem kursmäßigen Om=
120 Uhr am Schloß, 1.30 Uhr ab Neckarſtraße.
ſ e ſugend ſpielt beim Tv. Pfungſtadt um 1.45 Uhr.
Ab=
z18 Uhr per Rad an der Brücke.
Reichsbahn=TSV. Darmſtadt.
Aueiner Mitteilung des Kreisſpielwartes fällt, das Spiel
Unnſchaft in Ober=Ramſtadt aus. Die dortige Tgſ.,
ver=
u die Austragung, ſo daß uns die Punkte kampflos zu=
Merck Darmſtadt — TSV. Braunshardt.
huis hardt iſt die Mannſchaft, welche am 8 12., nachmittags
lrf dem Sportplatz in der Maulbeerallee den Merckern
tritt. Bisher ungeſchlagen nhemen die Braunshardter
tritt. Bisher ungeſchlagen nehmen die Br. die Führung
ſppe ein Merck wird mit kompletter Mannſchaft antreten,
ſöllig offen bezeichnen kann. — 12.30 Uhr Jugend—Mör=
45 Uhr 2. Mannſchaften.
TV. Erfelden — TV. Seeheim.
älligen Rückſpiel fahren die Seeheimer Turner zum
fun Erfelden. Der Sieger aus dieſem Treffen wird der
irliche Meiſter in der Gruppe Süd ſein. Ob die Seeheimer
ſetz ren Vorſpiel=Sieg wiederholen können, wollen wir ab=
Nöge der Beſſere als Sieger hervorgehen. Wir bringen
lnhängern zur Kenntnis, daß die Fahrt ver Autobls
7fahrt um 1 Uhr am Vereinslokal. Der Fahrpreis iſt
tmalten. Intereſſenten können ſich bei Wilhelm Löhr und
fü melden.
Aus dem Handballgau Südweſt.
Ann 8. Dezember wurde im Handballgau Südweſt noch
rhus Meiſterſchaftsſpiel angeſetzt, und zwar werden ſich der
hernsheim und der SV. Wiesbaden im Rückſpiel gegen=
Fußball.
Kreis=Schiedsrichter=Arbeitsgemeinſchaft
ruppe Darmſtadt, Bürſtadt, Groß=Gerau und Dieburg.
edezember=Pflichtſitzung für vorſtehende 4 Untergruppen
zußeſtalt einer Gemeinſchaftsſitzung am kommenden Sams=
14. Dezember, in Darmſtadt im Reſtaurant „
Rummel=
iſt Beginn der Sitzung 6.30 Uhr. Das Hauptreferat wird
A=Schiedsrichter=Referent Weſp, Frankfurt a. M. halten,
u gen werden ſchon heute auf dieſe wichtige Sitzung hin=
und gebeten, ſich reſtlos auf der letzten Sitzung dieſes
nzufinden. Die für einen neuen Schiedsrichter=Kurſus
Kameraden haben ſich ebenfalls am Samstag
einzu=
gez. J. Lautz.
Polizei=SV. Darmſtadt.
Fußballjugend ſpielt am Sonntag in Eberſtadt
gleiche Jugend. Spielbeginn 10 Uhr. Treffpunkt 9.15 Uhr
Turnhalle mit Rad. Benachrichtungen finden nicht mehr
AM lreinsmeiſterſchaften des KSV. Darmſtadt 1910.
Auftakt zu ſeinen am Sonntag, dem 8. Dezember 1935,
Anden Feierlichkeiten anläßlich ſeines 25 jährigen Be=
Intz ührt der Kraftſportverein Darmſtadt 1910 am gleichen
EAumittags um 9 Uhr beginnend, interne Meiſterſchaften im
und Gewichtheben durch. Die Schüler= und Jugendabtei=
1 die Ermittlung ihrer Beſten bereits am vergangenen
4 durchgeführt. Mit Begeiſterung gingen die Jungen
men dieſes Jahr zum erſtenmal geſtellte Aufgabe heran.
erzerfriſchend mitanzuſehen, mit welcher Geriſſenheit und
ong der Nachwuchs ſich um den Siegerkranz ſtritt. Ihrem
4 Georg Schnauber, haben ſie für ſeine aufopferungsvolle
mit das beſte Zeugnis ausgeſtellt. Nachfolgend die
dierklaſſe bis 60 Pfund: 1. Jakob Scheib, 2. Max Hönel=
Peter Götz, 4. Franz Becker, 5. Roland Jochmann — Bis
1. Ludwig Naas, 2. Paul Winkel 3. Willi Vollrath.
Aritklaſſe bis 100 Pfund: 1. Philivp Naas. 2. Adam Röder=
Aschniering. — Bis 110 Pfund: 1. Otto Schütz, 2. Heinrich
Bis 120 Pfund: 1. Friedrich Hoffmann, 2. Fritz Lemſter.
20 Pfund: 1.„Georg Winkel, 2. Erwin Huſek.
Aönntag haben nun die aktiven Ringer und Gewichtheber
. Da es diesmal nicht nur um den Titel Vereinsmeiſter
ernſten Siegern winken Ehrenpreiſe, iſt die Teilnahme
u der Aktivität beſonders rege. Schon ſeit Wochen iſt
Eiy beim Training, um für dieſes wichtige Ereignis
ge=
uſein. Die Titelverteidiger werden alle Hände voll zu tun
2n, um ſich des Anſturms der Mitbewerber zu erwehren,
iſſen wird es zweifellos bei den Gewichthebern zugehen,
ſe ſind die Kräfte am ausgeglichenſten. Ein Beſuch der
in der Soderſtraße, dem Austragungsort der Vereins=
Aüuſten, wird ſich zweifellos lohnen. Der Eintritt zur Ver=
Run iſt frei!
Sportkalender.
Fußball:
11 Uhr: Rennbahn: Tg. Beſſungen — Reichsbahn Darmſtadt.
14 Uhr: Stadion: SV. 98 Darmſtadt —Olympia Lampertheim.
Handball:
14.30 Uhr: Polizei=Platz: Landespolizei — FSV. Frankfurt.
Waſſerball=Mannſchaft Darmſtadt
ſchlägt Frankfurk 8:5 (4:2).
Der „Abend der Waſſerballer”, den unſer Bezirk geſtern abend
im leider nur ſchwach beſuchten Hallenbad durchführte, brachte im
Hauptſpiel, das auch taktiſch und techniſch das beſte aller Spiele
war, einen ſchönen Sieg der Darmſtädter Waſſerball=Sieben über
die Vertretung der Main=Metropole. Die Darmſtädter Sieben
mit: Köllner: „Leonhard, Richter; Schüßler; Roßkopf. Mayer,
Weicker fand ſich ſofort recht gut zuſammen, und ehe ſich die Gäſte
beſonnen hatten lagen die Einheimiſchen durch Weicker (2).
Mayer und Roßkopf 4:0 in Front. Bis zur Halbzeit konnte
Frankfurt durch die Außenſtürmer Kohls und Cäſar auf 4:2
herankommen. Nach Seitenwechſel brachte Mayer einen hohen
Schuß zum 5:2 an. aber Kohls verringerte die Tordifferenz auf.
5:3. Darmſtadt ſieht wieder einige ſchöne Paraden Köllners und
das 6. Tor durch Mayer. „Nachdem Frankfurt durch ſeinen
Mit=
telſtürmer Franz einen Treffer aufgeholt hatte, bombt Leoghard
einen Prachtſchuß ins Gäſtetor. Im Endſpurt kommt Frankfurt
nochmals durch Franz, Darmſtadt durch den durchgebrochenen
Verteidiger Richter zu einem Erfolg.
Die B=Mannſchaft der Heiner (mit Kaffenberger,
Vo=
gel, Dr. Göth: Reſch; Langjahr, Heyne, Gerhard) unterlag im
erſten Treffen gegen die Wiesbadener Auswahl (es war
die komplette Vereinself vom SV. 1911) 4:7 (2:6) Die
Wiesbade=
ner kamen durch G. Schoeps (4) und Grohmann (3) zu ihren
Tor=
erfolgen, während bei Darmſtadt Langjahr (3) und Reſch ſkorten.
— Im 2. Spiel konnte die B=Elf in der nunmehr Brandis für
Reſch kämpfte, dann gegen Worms, das vorher gegen
Frank=
furt B 4:5 (2:2) unterlegen war, 3 : 4 (2:3) ſiegreich bleiben.
Die Tore warfen Gerhardt. Brandis (2), Langjahr. Wiesbaden
und Frankfurt B trennten ſich 6:4 (3:2). Für Wiesbaden ſchoſſen
Grohmann (4), Otto und Kirſchey, für Frankfurt Jeniſch, Hahn
und Hecht die Tore.
Die SR. Schneider=Mainz, Leyerzapf Darmſtadt, Schall=
Frank=
furt amtierten ſtraff und einwandfrei.
Tiſchkennis.
Sportverein Darmſtadt — TTC. Frankfurt=Weſt.
Die Mannſchaft ds Sportvereins 98 fuhr zum erſten
Verbands=
ſpiel nach Frankfurt und mußte dort eine 3,:6=Niederlage
hin=
nehmen. Dem Ergebnis zufolge ſchienen die Frankfurter
beträcht=
lich überlegen geweſen zu ſein, in Wirklichkeit ſah die Sache anders
aus. Die Darmſtädter hatten unglaubliches Pech und hätten unter
normalen Umſtänden hoch gewinnen müſſen. Ganz abgeſehen von
den glatten 3:0=Niederlagen, die Schardt von Jung und Lutz von
Kapphahn bezogen, zwei Spiele, die beſtimmt gewonnen worden
wären, wenn die Darmſtädter nicht gänzlich außer Form geſpielt
hätten. Viel ſchlimmer war es, daß die Darmſtädter in drei
Spie=
len hoch führten und ſich im letzten Augenblick den ſicheren Sieg
entreißen ließen.
Im erſten Spiel trat Lutz gegen Kapphahn an. Lutz, der auf
den letzten Turnieren durch ſeinen harten Vorhand überraſchte,
ließ ſich die Spielweiſe ſeines Gegners aufdrängen und kam
dies=
mal überhaupt nicht zum ſchmettern. So verlor er ſein Spiel,
ob=
wohl er es in der Hand hatte, ganz glatt zu gewinnen, Kapphahn
iſt nämlich nicht der Mann, der ſeine Vorhandbälle holen kann.
— Gleichzeitig ſpiel Keil gegen Schäfer=Frankfurt und zeigte
wie=
der einmal, daß er in ernſten Wettkämpfen für jeden Süddeutſchen
Klaſſenſpieler gefährlich werden kann. Mit ungeheurer Zähigkeit
rang Keil ſeinem großen Gegner die Punkte ab und entſchied nach
fünf harten Sätzen den Kampf für ſich. Anſchließend holte Sigwart.
mit einem leichten Sieg über Walther den 2. Punkt für
Darm=
ſtadt. — Was dann kam, war mehr als Pech. Wieſer führt gegen
Neuland 2:0 und liegt noch im 3. Satz mit 17:12 in Führung.
Hatte er vorher nur auf Sicherheit geſpielt, ſo wollte er jetzt mit
einigen Schmetterbällen den Kampf raſch beenden. Das war ein
großer taktiſcher Fehler. Im Augenblick hatte Neuland aufgeholt
und den Satz an ſich geriſſen. Es iſt eine bekannte Tatſache, daß
einer, der aufholt, faſt immer den Kampf gewinnt. So auch hier,
Wieſer hatte jetzt nichts mehr zu beſtellen. Neuland wurde immer
ſicherer und gewann mit 3:2. — Endriß wollte anſcheinend nicht
nachſtehen und machte es ähnlich wie Wieſer. Er führte im 5. Satz
19:16 und ließ ſich ebenfalls den ſicheren Sieg abnehmen. Das ſollte
einem Spieler mit ſoviel Turniererfahrung nicht paſſieren.
Schließ=
lich war ſein Gegner, Wiedemann=Frankfurt, bei weitem nicht ſo
ſtark wie Neuland. — Dann ließ ſich Schardt zum erſtenmal von
Jung ſchlagen. Er hatte noch vor 4 Wochen auf der Rhein=Main=
Neckarmeiſterſchaft 3:1 gewonnen, diesmal verlor er 3:0. Er ſollte
beim Rückſpiel am kommenden Mittwoch beweiſen, daß dieſe
Nie=
derlage nur ein Zufall war und ſeinen Ruf durch einen glatten
Sieg wiederherſtellen.
Dölkiſche Ausſprache im Reichsbund=Paß.
Eine Reihe von Fachämtern war zu dem Gebrauch
überge=
gangen, die Teilnahme an den Völkiſchen Ausſprachen dem
be=
treffenden Sportler in dem Sonderausweis des jeweiligen
Fach=
amtes (Handballpaß, Fußballpaß, Leichtathletikpaß uſw.) zu
be=
ſcheinigen. Nach einer Mitteilung des Reichsdietwarts Münch
hat die Beſtätigung der Ablegung der Völkiſchen Ausſprache
künf=
tig in dem allgemein gültigen Paß des Reichsbundes für
Leibes=
übungen zu erfolgen.
Neuer Erfolg deufſcher Segelflieger.
Die überragende Stellung Deutſchlands im internationalen
Segelflug hatte auch die Japaner veranlaßt, unſere Flieger zu ſich
zu bitten, um ihnen die Schönheiten des motorloſen Fluges zu
ver=
mitteln. So gingen u. a. Wolf Hirth, Bauer und Stolz nach dem
Fernen Oſten und verlaſſen nach etwa zweimonatiger Tätigkeit
jetzt wieder Japan. Zum Abſchied veranſtalteten ſie einen Flug=
ren begeiſtert von den hervorragenden Leiſtungen unſerer Piloten.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Sonntag, 8. Dezember
6.00; Hamburg: Hafenkonzert. 8.00: Zeit, Waſſerſtand,
Wet=
ter, 8.05: Stuttgart: Gymnaſtik. 8.25: Sendepauſe. 8.45:
Choralblaſen. 9.00: Kaſſel: Evangel. Morgenfeier. 9.45:
Bekenntniſſe zur Zeit. Der politiſche Katholizismus. 10.15:
Nürnberg: Reichsſendung: Jubiläumsfeier der Deutſchen
Eifenbahn in Nürnberg.
12.00: Saarbrücken: Großes Standkonzert der vereinigten
SA.=, SS.= und PO.=Kapellen des Saarlandes. 14.00:
Kinderfunk: Tiſchlein deck dich! Ein Kasverlſtück. 14.45:
Im Anfang war . . . Etwas zum Nachdenken. 15.00:
Deutſche Scholle.
16.00: Köln: Nachmittagskonzert. 18.00: HJ.=Funk: . . . und
was tut ihr? 18.30: Von deutſcher Art und Kunſt.
Alt=
deutſche Sagen aus der Chronik derer von Zimmern.
19.00: Kleines Moſaik vom bunten Leben. 19.50:=
Sport=
bericht. 20.05: 3. Sonntagskonzert der
Muſeumsgeſell=
ſchaft. 21.00: Köln: Reichsſendung: Meiſterkonzert.
Her=
mann Unger dirigiert eigene Werke, 22.00: Zeit, Nachr.
22.15: Wetter. Nachr. Sport. 22,25: Sportſpiegel des
Sonntags. 23.00: München: Unterhaltung zur ſpäten
Nacht. 24.00: Stuttgart: Nachtkonzert.
Frankfurt: Montag, 9. Dezember
6.00: Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik 6.30: Frühkonzerk.
In der Pauſe 7.00: Nachr. 8.00: Waſſerſtand, 8.15:
Stutt=
gart: Gymnaſtik. 8.45: Sendepauſe. 9.00: Nur
Kaiſers=
lautern: 1. (9.00); Bitherkonzert. 2. (9.20): Das
Arbeits=
ethos des Nationalſozialismus. 3. (9. 40): Schöne Weiſen
von M. Reger, E. Humperdink und W. Ballmann. 10.00:
Nur Frankfurt: Werbekonzert. 10.15: Stuttgart:
Schul=
funk: Ein naturkundliches Märchen vom Geflügelhof.
10.45: Praktiſche Natſchläge für Küche und Haus. 11.00:
Nur Frankfurt: Werbekonzert. 11.20: Nur Kaſſel:
Nach=
richten. 11.35: Meldungen. 11.45: Sozialdienſt.
12.00: Hannover: Schloßkonzert. — Dazw.: 13.00: Zeit,
Nachr. 14.00: Zeit. Nachr., Wetter. 14.10: Vom
Deutſch=
landſender: Allerlei zwiſchen zwei und drei. 15.00:
Wirt=
ſchaftsbericht, Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. 15.15:
Kinder=
funk: Jetzt baſteln wir. 15.45: Die ſelbſtſpielende
Noten=
orgel. (Ein Stück Jahrmarktsromantik.) 16.20: Lieder
und Klaviermuſik von Franz Schubert.
17.00: Stuttgart: Nachmittagskonzert des Landesorcheſters
Gau Württemberg=Hohenzollern, 18.30: Haſenjagd.
Funk=
bericht, 18.45: H. O. Fricke ſpricht über das Thema:
Vom Cake=Walk zum Hot. Ein Stück Sittengeſchichte.
20.00: Zeit, Nachr.
20.10: Unterhaltungskonzert. 21.00: Muſik für Harfe und
Orcheſter 22.00: Zeit, Nachr. 22.10: Nachr., Wetter,
Sport. 22.15: St. Nikolaus in der Hütte des Deutſch=
Oeſterreichiſchen Alpenvereins im Taunus. 22.30:
Bres=
lau: Muſik zur Guten Nacht. 24.00: Großes
Unterhal=
tungskonzert. (Wachswiedergabe).
Oulinn Caudängnn
Sonntag, 8. Dezember
Reichsſendung: 21.00: Meiſterkonzerk. Herm. Unger
dirigiert eigene Werke.
Breslau: 19.00: Die Freier, Luſtſpiel von Joſef von
Eichendorff.
Leipzig: 20.00: Das wiedergefundene Lachen. Ein Spiel
aus alter Zeit von Hans Franck.
München: 20.00: Heute neu! Die Drahtloſe. Muſikaliſch
illuſtrierte Funkſchau.
Helſingfors: 19.00: Sibelius=Feſtkonzert.
Beromünſter: 19.20: Streitbare Geiſter, Hörſpiel um
Vietor Hugo.
Sottens: 20.00: Romantiſche Muſik.
Warſchau: 20.30: Serenaden=Abend.
Rom: 20.50: Operettenabend.
Prag: 21.05: Dedipus rex. Opern=Oratorium.
Budapeſt: 22.30: Zigeunerkapelle Bura.
Kopenhagen: 22.50; Moderne Tanzmuſik.
Montag, 9. Dezember
Krankfurt: 18.45: Hanns=Otto Fricke: Der Jazz in der
Tanzmuſik. „Von eake=walk zum hot.‟ Ein Stück
muſi=
kaliſcher Sittengeſchichte.
Hamburg: 20.10: Ehrt Eure deutſchen Meiſter! Im.
Zeichen Goetbes. Hörfolge von H. W. Kulenkampff.
Leipzig: 21.10: Madonna am Wieſenzaun (Hherrn Düls.
rers Bild), Oper in drei Akten von J. G. Mraczek.
Beromünſter: 19.50: Arien aus Opern u. Oberetten.
Warſchau: 20.00: Polniſche Muſik.
Wien: 20,00: Kärntner Volksmuſik.
Riga: 20.15: Klaſſiſche Muſik.
Bukareſt: 20.20: Kammermuſik.
Luxemburg: 20.40: Walzer von Joß. Strauß n. a.
Prag: 21.05: Chorkonzert.
Stockbolm: 22.00: Unterhaltungsmuſik.
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des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfurt a. M.
Vom Atlantik her erſtreckt ſich ein flacher Hochdruckausläufer
auf den Kontinent, unter deſſen Einfluß ruhiges Wetter herrſcht.
Bei recht tief liegenden Temperaturen kommt es verbreitet zur
Ausbildung eines Hochnebeldrucks, doch beſchränken ſich die
Nie=
derſchläge auf ganz vereinzelte leichte Schauer. Ein von
Nord=
england heranziehendes Störungsgebiet wird die
Niederſchlags=
neigung vorübergehend etwas zunehmen laſſen; doch iſt
lang=
anhaltende Verſchlechterung nicht zu erwarten.
Ausſichten für Sonntag: Nach kalter Nacht mit Bodenfroſt meiſt
bedeckt und vorübergehend beſonders im Norden des Bezirks
ſtärkere Niederſchlagsneigung, meiſt als Schnee.
Ausſichten für Montag: Noch keine weſentliche Aenderung des
herrſchenden, nicht ganz niederſchlagsfreien Wetters erkennbar.
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 334
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Sonntag, 8. Dezern
Neueſte Nachrit
Deutſchlands Handel mit Peru.
peruaniſchen Einfuhr ſteht jetzt wie bei einer Anzahl
anderer latein=amerikaniſcher Länder (hinter den Vereinigten
Baumwolle gegen Maſchinen.
Staaten von Amerika und England) Deutſchland an drit=
Berliner und Rhein=Main=Bör
Die Einfuhr Perus hat im Jahre 1934 ſowie in den erſten
ſechs Monaten des Jahres 1935 eine bedeutende Erhöhung
er=
fahren, die auf eine Beſſerung der Wirtſchaftslage und ein
An=
ſteigen der Kaufkraft in dieſem an der Weſtküſte Südamerikas
gelegenen Lande hinweiſt. Die Ausfuhr von Baumwolle hat ſich
wieder gehoben, die Arbeitsloſigkeit iſt zurückgegangen, und der
niedrige Stand der peruaniſchen Währung, des Sol. hat ſich
ge=
beſſert, ſo daß wieder mehr vom Auslande gekauft werden kann.
Es können jetzt wieder Anſchaffungen gemacht und die ſtark
ge=
räumten Lager neu aufgefüllt werden. Der Wohlſtand
Perus iſt in hohem Grade von der
Baumwollaus=
fuhr abhängig. Die peruaniſche Baumwolle iſt als eine der
beſten der Welt anerkannt und wird vom Ausland gern gekauft.
Das für die Baumwolle einkommende Geld fließt nicht in die
Hände nur weniger Monopoliſten, ſondern kommt den breiten
Maſſen der Bevölkerung, den vielen tauſend Familien der
Baum=
wollzüchter und Baumwollarbeiter, zugute. In dieſem Jahre iſt
Deutſchland der größte Abnehmer von
veruani=
ſcher Baumwolle. Von Italien und anderen Ländern wird
ſie ebenfalls in erheblichen Mengen zu gebeſſerten, aber für den
Käufer noch immer ſehr vorteilhaften Preiſen bezogen.
Die politiſchen Verhältniſſe haben ſich unter der
Regierung des jetzigen Präſidenten von Peru General
Bena=
vides konſolidiert, und infolge des großen Vertrauens, das der
Präſident genießt, hat der peruaniſche Handel wieder auf
län=
gere Sicht zu disponieren begonnen.
Peru, deſſen Aufnahmefähigkeit für induſtrielle Waren nach
Maßgabe ſeiner Bevölkerungsziffer nur begrenzt ſein kann, weiß
Deutſchland als guten Käufer ſeiner Landesprodukte —
Deutſch=
land nimmt außer Baumwolle auch Wolle, Petroleum, Kupfer
und andere Mineralien ſowie Häute und Felle ab — ſehr zu
ſchätzen. Kompenſationsgeſchäfte zwiſchen den beiden
Ländern ſind möglich und werden auch durchgeführt. Das
vorteil=
hafte Syſtem der Verrechnung über die Ausländerſonderkonten
für Inlandszahlungen erleichtert die Einfuhr aus Deutſchland.
Die Güte der deutſchen Waren iſt in Peru bekannt, und wenn ſie
zu gleichen Bedingungen wie die Erzeugniſſe anderer Länder
an=
geboten werden, ſo werden ſie gern bevorzugt. In der
Die Weltprodukkion von Jod.
Die Weltproduktion von Jod, das in der Medizin, in der
photographiſchen Induſtrie und in den Farbſtoffabriken gebraucht
wird, beträgt, etwa 1000 bis 1100 Tonnen jährlich.
30 Prozent des Jodverbrauchs entfallen auf die Vereinigten
Staaten. Das wichtigſte Erzeugungsland für Jod iſt
Chile, deſſen Anteil an der Weltproduktion zur Zeit etwa 40
Prozent beträgt. Die Preisgeſtaltung für Jod hängt in hohem
Grade von der chileniſchen Regierung ab, die den gegenwärtigen
Preis erheblich ermäßigen könnte, wenn ſie die
Export=
abgabe auf dieſes Produkt aufheben würde. Auch eine
Stei=
gerung der chileniſchen Salpeterproduktion würde automatiſch eine
Preisſenkung für Jod, deſſen Erzeugung mit derjenigen von
Sal=
peter eng verbunden iſt, mit ſich bringen. Die ſalpeterhaltigen
Erdſchichten in Chile enthalten durchſchnittlich 0,06 Prozent Jod,
das auf verhältnismäßig einfache Art und Weiſe gewonnen wird.
Durch eine weitere Steigerung der Jodproduktion in anderen
Ländern könnte Chile gegebenenfalls zu einer Preisermäßigung
gezwungen werden. Jod wird außerhalb Chiles in
amerika=
niſchen Petroleumgruben ſowie in Japan aus
See=
tang hergeſtellt. Auch Italien nahm die Produktion von Jod
aus den Quellen von Salſomaggiore auf, desgleichen die Sociedad
Eſpaäola de Yodo in Spanien, und ſchließlich begann auch
Rußland Jod aus Seetang und Petroleum zu fabrizieren.
An=
dere, ältere Jodproduktionsländer ſind England, Norwegen und
Frankreich. Schließlich wird Jod in zunehmendem Maße auch in
Niederländiſch=Indien gewonnen, das im Jahre 1931
dem von Chile, England, Frankreich und Norwegen
unterzeichne=
ten internationalen Jodabkommen beigetreten iſt.
Die niederländiſch=indiſche Jodproduktion hat in einigen Jahren
bereits die bedeutende Menge von 80 bis 100 Tonnen jährlich
er=
reicht, iſt aber dann infolge des Vordringens Japans
zurückgegan=
gen. Rußland iſt in der Lage, ſeinen Jodbedarf durch eigene
Pro=
duktion zu decken und hat bereits mit dem Export von
Jodpräpa=
raten begonnen. Die ruſſiſche Jodproduktion wird jetzt auf
jähr=
lich rund 300 Tonnen geſchätzt. Italien iſt ebenfalls in der Lage,
ſich ſelbſt mit Jod zu verſorgen. Spanien hat die Einfuhr von
Jod zum Schutze ſeiner eigenen Jodproduktion aus Seetang
ver=
boten.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die Kennziffer der Großhandelspreiſe. Die Kennziffer der
Großhandelspreiſe ſtellt ſich für den 4. Dezember auf 103,4 (1913
gleich 100). Sie hat ſich gegenüber der Vorwoche (103,0) um 0.4
Prozent erhöht. Die Kennziffern der Hauptgruppen lauten:
Agrarſtoffe 105,0 (plus 0,3 Prozent), induſtrielle Rohſtoffe und
Halbwaren 93,2 (plus 0,5 Prozent) und induſtrielle Fertigwaren
119,4 (plus 0,1 Prozent). — Für den Monatsdurchſchnitt
Novem=
ber lautet die Großhandelskennziffer 103,1 (plus 0,3 Prozent).
Hauptgruppen: Agrarſtoffe 104,7 (plus 0,5), Kolonialwaren 84,2
(plus 0,1), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 92,8 (plus 0,3)
und induſtrielle Fertigwaren 119,3 (plus 0,1 v. H.).
Bäyeriſche Spiegelglasfabriken Bechmann=Kupfer AG., Fürth.
Neuer Großaktionär. Wie wir erfahren, hat die Gruppe von
Opel unter Führung der Union=Bank, Darmſtadt,
an dem Aktienkapital von 2,72 Mill. RM. der Bayeriſchen
Spie=
gelglasfabriken in Fürth nennenswertes Intereſſe durch
Ueber=
nahme von Aktienpoſten aus nichtariſchem Beſitz genommen.
Die Hopfenernte im Jahre 1935. Nach den Schätzungen der
amtlichen Berichterſtatter des Statiſtiſchen Reichsamtes wurden
auf einer Erntefläche von 10 216 Hektar 85 917 Doppelzentner
Hopfen geerntet, das ſind etwa 20 000 Doppelzentner mehr als im
Vorjahre und rund 1300 Doppelzentner mehr als im ſechsjährigen
Mittel.
Torpedo=Werke AG., Fahrräder und Schreibmaſchinen,
Frank=
furt a. M. Die im Vorjahre eingetretene Verdoppelung des
Ge=
ſamtumſatzes und die Erhöhung der Belegſchaft um 58 Prozent
wurde im Geſchäftsjahr 1934/35 (31. Juli) um weitere 19,3
Pro=
zent bzw. um weitere 30 Prozent geſteigert. Die Umſatzſteigerung
in Schreibmaſchinen ſei die bisher bedeutendſte geweſen, vor allem
wurde hier der Export wertmäßig um 88 Prozent, ſtückmäßig um
107 Prozent geſteigert. Der Betriebsertrag ſtieg auf 3,78 (3,02)
Mill. RM. Nach 85 759 (88 014) RM. Abſchreibungen auf
An=
lagen und 63 000 (234 678) RM. auf Warenforderungen
verblei=
ben 107 787 (135 658) RM. Reingewinn, der ſich durch Vortrag
auf 179600 (167 813) RM. erhöht. Daraus werden wieder 6
Prozent Dividende verteilt.
Deutſche Gold= und Silberſcheideanſtalt, Frankfurt a. M. Der
Aufſichtsrat der Deutſchen Gold= und Silberſcheideanſtalt vorm.
Roeßler, Frankfurt a. M., beſchloß, der auf den 3. Januar 1936
einzuberufenden Hauptverſammlung die Verteilung einer
Divi=
dende von wieder 9 Prozent auf die Stammaktien (35 Mill.
RM.) vorzuſchlagen, wovon 8 Prozent in bar ausgeſchuttet und
1 Prozent dem Anleiheſtock zugeführt werden.
Die polniſche Kohlenkonvention lehnt die Herabſetzung der
Kohlenpreiſe ab. Im Zuge des neuen polniſchen Finanz= und
Wirtſchaftsprogrammes, das eine Erhöhung der Steuern,
Herab=
ſetzung der Preiſe in Induſtrie und Handel ſowie die Auflöſung
zahlreicher Kartelle vorſieht, hat die polniſche Regierung die
vol=
niſche Kohlenkonvention aufgefordert, die Preiſe der einzelnen
Kohlenſorten um 7 bis 15 Prozent herabzuſetzen. Nach langen
Beratungen beſchloß die Generalverſammlung der
Kohlenkonven=
tion, die Forderung der Regierung auf Herabſetzung der
Kohlen=
preiſe „aus wirtſchaftlichen Gründen” abzulehnen. Es iſt nicht
ausgeſchloſſen, daß die Regierung nunmehr die Herabſetzung der
Kohlenpreiſe im Verordnungswege durchführen wir
ter Stelle. Zu den deutſchen Induſtrie=Erzeugniſſen und
Fer=
tigwaren, die in Peru laufend Abſatz finden, gehören
vorzugs=
weiſe: Maſchinen (beſonders ſolche für das Reinigen von
Baumwolle, für die Zuckerbearbeitung und Reismühlen) ſowie
Motoren. Neuerdings ſind auch deutſche Traktoren auf dem
peruaniſchen Markt vorgedrungen, was in Anbetracht der
ameri=
kaniſchen Konkurrenz bemerkenswert iſt; auch ſind anläßlich
indu=
ſtrieller Neugründungen oder Erweiterungen verſchiedene
ein=
malige größere Aufträge, zum Beiſpiel auf Brauereimaſchinen und
Textilmaſchinen, nach Deutſchland gegeben worden. Deutſche
Ar=
tikel für Druckereibedarf werden ſtark bevorzugt. Als
gang=
bare deutſche Fertigwaren in Peru ſind ferner zu
nen=
nen: Stahl= und Eiſenwaren, Email= und Aluminiumwaren
(Haushalts= und Küchenartikel), Steingut= und Porzellanwaren,
Papier= und Lederwaren, elektrotechniſche Artikel, nicht zu
ver=
geſſen auch Spielwaren, ferner Chemikalien und pharmazeutiſche
Erzeugniſſe und deutſcher Zement, der infolge ſeiner Güte und
der zunehmenden Bautätigkeit neuerdings wieder ſtärker
ein=
geführt wird
Der peruaniſche Außenhandel (in Soles):
Einfuhr
Ausfuhr
39 709 800
1. Halbjahr 1933
99 621 268
1. Halbjahr 1934
70 193 422
122 797 294
1. Halbjahr 1935
83 769 147
126 384 673
Die deutſche Ausfuhr nach Peru über den Hafen
Hamburg im Jahre 193,5 ſpiegelt die ſteigende Tendenz der
deutſchen Ausfuhr nach Peru wider:
Nach den außerordentlich ſtillen Vortagesbörſen ür
es nicht, daß die Berliner Wochenſchlußbörſe bei Er
kaum noch Umſätze aufwies. Der Handel ruhte wieder
ſchließlich in den Händen der Kuliſſe, ſo daß Mindeſtabſo
Kursgeſtaltung nach der einen oder der anderen Seite mi
beſtimmten. Die Tendenz war indeſſen nicht unfreund!
chemiſchen Papieren gaben Farben auf 149 nach. Am 2
Elektroaktien ſetzten Schuckert ſowie Siemens Halske
wärtsbewegung fort Freundlichere Tendenz hatten A
fabriken, Bau= und Textilwerte. Am Rentenmarkt blie
ſtill. Im Verlaufe ergaben ſich am Aktienmarkt kaum
werte Veränderungen, da die Umſätze weiter auf ein Mut
beſchränkt blieben.
Die Rhein=Mainiſche Börſe lag am Wotz
nahezu geſchäftlos. Anregungen lagen nicht vor, vor
ſich die Bankenkundſchaft vom Geſchäft wieder völlig zurät
Infolgedeſſen zeigte, auch der berufsmäßige Börſenhan
Unternehmungsluſt. Die Grundſtimmung war trotz
geprägten Stille freundlich. Am Aktienmarkt bröckelten
indes zumeiſt um Bruchteile eines Prozentes ab. Etu
lagen Kunſtſeide Aku, während Bemberg ihren hohen
Abendhörſe nicht behaupten konnten. Der Montanmar
ſchäftslos und die Kurſe zumeiſt nur knapp gehalten. W
Kaufhof gaben auf die ſcharfen Umſatzrückgänge im Ver=
Vorjahr bei den Warenhäuſern auf 25½ nach. leicht
waren ferner JG. Farben, Reichsbank und AG. für
weſen. Im Verlaufe blieb das Geſchäft ſehr klein, und an
markt bröckelten die Kurſe weiter um etwa ½ Prozent
größte Teil der Aktienwerte blieb aber mangels Umſatz
dert. Am Rentenmarkt gingen Kommunal=Umſchuldung
zurück, auch Altbeſitz ließen auf 110,90 nach.
Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
Augüſt
455 000 R
560 000 RM
800 000 RM.
670 000 RM.
920 000
1050 000 RM.
800 000
1260 000 RM.
September 2 200 000 RM.
In den Monaten Oktober und November hat die Verſchiffung
deutſcher Waren nach Peru weiter zugenommen.
zert. Dollar=Bonds weiter etwas ab.
Ferner
Fahrrad=Konvenkion verlängert.
Die Marktlage für den Abſatz von Fahrrädern
langem ſpannungsreich durch die verſchiedenartig gelag
Kut ühren,
miu Tone fort
tereſſen der Induſtrie und des Handels, wobei auf der e
im weſentlichen das Markenrad gegen das Spezialrad
auf der anderen Seite Einzelhändler und Groſſiſten v
artige Linien im Bezuge und Verkauf verfolgten. Deſläm leine n
bungen zur Errichtung einer gewiſſen Marktordnung führ zn9
Bewegung der Unkernehmungen im November.
oder
Nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamtes wurde im
November 1935 keine Aktiengeſellſchaft gegründet. Es wurden 15
Kapitalerhöhungen um zuſammen 13 Mill. RM. vorgenommen
und 18 Kapitalherabſetzungen um zuſammen 14 Mill. RM. 68
Aktiengeſellſchaften mit einem Nominalkapital von 16 Millionen
RM. wurden aufgelöſt, darunter 1 wegen Konkurseröffnung. Der
Kurswert der gegen Barzahlung im Monat November
ausgegebe=
nen Aktien betrug 10 Mill. RM. — Ferner wurden 126
Geſell=
ſchaften m b. H., 1360 Einzelfirmen und Perſonalgeſellſchaften und
106 Genoſſenſchaften gegründet. Aufgelöſt wurden 671
Geſell=
ſchaften m. b. H. (darunter 270 von Amts wegen gelöſcht), 1376
Einzelfirmen und Perſonalgeſellſchaften (darunter 163 von Amts
wegen gelöſcht) und 149 Genoſſenſchaften.
zur Fahrrad= und Rahmen=Konvention des Vereins R rſche Ein
Fahrradinduſtrieller (VDFJ.). Dieſe Vereinbarung korn
nur als loſe betrachtet werden, da eine Einrichtung m
befugniſſen, wie etwa in der Automobilinduſtrie, fe Nl4M He, Gric
Laufe dieſes Jahres beſtand mehrfach auf Grund der
wicklung die Möglichkeit, daß die Verträge nicht weite
werden. Wie man nun erfährt, iſt nun doch die Faht
vention bis Ende September 1936 verlängert worden.
beſtehen nocheinige Außenſeiter, darunter a
größere Firmen.
Produkkenmärkke.
Die verlängerte Konvention geht als Preiskartell
Feſtſetzung eines Mindeſtpreiſes aus für
rad einfacher Ausführung. Angeſchloſſen ſind vier Gruu
zwar 27 Markenradfabriken, 8 kleinere Firmen, die noch
kenradherſteller gelten, dann die in der ſogenannten 9
Gruppe zuſammengeſchloſſenen 13 Firmen und als viereg Ci ſchloß die
16 kleinere Betriebe. Von dem Grundpreis ausgehe
die Gruppen 5.— RM., 3,50 RM., 2.— RM. und ſchli
Darmſtädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 7.
Dezem=
ber. Die Preiſe verſtehen ſich in Pfennig pro Pfund bzw. Stück.
Gemüſe: Kohlrabi 5—6. Erdkohlraben 6—8, Karotten 8—10,
Gelbe Rüben 6—8, Rote Rüben 8—10. Weiße Rüben 8—10,
Schwarzwurzeln 20—25, Spinat 10—12. Rotkraut 10—12,
Weiß=
kraut 6—8, Wirſing 6—8, Roſenkohl 20—25, Zwiebeln 12—15,
Knoblauch 70—80, Tomaten 30—40, Kaſtanien 20—35. Feldſalat
50—80, Endivienſalat 5—10, Kopfſalat 5—10 Blumenkohl 10 bis
50, Rettich 5—10, Meerrettich 60—70. Spätkartoffeln 3,5
bis 4. Obſt: Tafeläpfel 25—35, Wirtſchaftsäpfel 15—22.
Tafel=
birnen 25—35, Wirtſchaftsbirnen 15—22. Trauben 45—55. Nüſſe
45—55, Apfelſinen 25—30, Zitronen 4—6. Bananen 45—50
Eß=
waren: Molkereibutter 152—157, Landbutter 140. Weichkäſe 20
bis 25. Handkäſe 4—12, friſche Eier 11—13. Wild und
Ge=
flügel: Gänſe 100—120. Hahnen 90—110, Hühner 70—90, Reh
60—130, Tauben 50—60, Haſen 50—110, Ziegenfleiſch 65.
RM. Aufſchlag zu nehmen, und weiterhin werden fü
ausſtattungen noch Aufſchläge von etwa 1.— bis 3.—
nommen. Durch dieſe Preisausſtattung wird der Prg
zum Spezialrad gebunden und verkürzt. Weiterhin
der jetzt verlängerten Konvention im Geſchäftsverkeh
Händlern und den Groſſiſten im weſentlichen einheit it
lungsbedingungen, und zwar bei Barzahlung von 7 Tag
zeut Skonto, bei 30 Tagen 2 Prozent und 60 Tagen ne
bart, ferner die Mengenrabatte und einheitliche Win
für Oktober bis Februar und ſchließlich einheitliche
bedingungen feſtgeſetzt.
Weitere Aufteilung von Linke=Hofmann. Im Zu
mehreren Etappen durchgeführten Reorganiſation des
mann=Buſch=Konzerns iſt in dieſen Tagen die Abteilun
nenbau der Linke=Hofmann=Werke auf eine neue Geſelſ
dem Sitz in Breslau übergegangen. Durch dieſe Aus
ſind die Linke=Hofmann=Werke auf ihr hauptſäichlichſtes
tionsgebiet, den Waggonbau, zurückgeführt worden.
Berliner Kursbericht
vom 7. Oezember 1935
Zeutſche Danr and Sibrokto Gefeafchaft
Berl. Handels=Geſ.,
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Banl
Hapag
Nordd. Lloyzd
A. E. 6.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann=Elektr.
Berl. Maſch.=Bau 11
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
Ne
Ara
84.—
15.—
16.50
36.—
101.25
83.50
109.75
157.50
124.—
105.25
Met eee
J. G. Farben
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöchnerwerke
Roksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
110.125
148.875
123.875
102.25
82.—
Ansa
87.50
126.—
80.—
13.25
79.—
70.75
Weee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kall
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkalt
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind. 1
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht/;
Wanderer=Werke ſ=
We
113.—
Rra
74.875
90.50
10.—
113.50
63.50
125.50
125.—
39.—
Agypten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada
Dänemar
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Fsland
Suriſtädter und Katiohatbant Sürifraut, Fillate drr Brescher
Frankfurter Kursbericht vom 7. Oezember 1935.
D
„ Gr. II p. 1934
„ 1935
„ „ 1936
„ 1937
„ „ 1938
„ Gruppel. .
5% Dtſch. Reichsan!
4%0
5½0 Intern.,v. 30
41 %Baden, v. 27
4½%Bayern v. 27
4½ %Heſſen v. 28
4½% „ v. 29
4½Preuß. v. 28
4½Sachſen v. 27
4½% Thüringen 27
4½% Dt. Reichsb.=
Schätze ....b. 34
4½% Dt. Reichsp.=
Schätze . .. . v. 34
4½% „ ..... b.35
Dtſch. Anl. Ausl.
*½ Ablöſung
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe
½ %Bad.=Bad. 26
½ %Berlin, b. 24
½%0 Darmſtadt 28
3 Dresden v. 26
%Frankfurt 26
4½% Heidelbergss
1½%Mainz.....
½ %Mannheim27
4½%Münchenv. 29
4½%Wiesbaden2s
4½%Heſſ. Landesb
4½0 Golbobl
Heſſ.
Landes=
zyp.=Bk. Liquid
103‟,
107‟
110
109
108.25
107.55
100.5
97.25
95.5
97.
96
97.25
107
96.75
95.5
99.8
100.2
100
110.9
10.4
94.5
92
89.25
91.5
88.25
92.5
94:),
89.25
96.25
93
120.5
43% beſ. Sbshhp.!
Liqu.=Kom.=Obl.
4½% Prß. Lds..
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½%o „ Goldoblig.
4½% Landeskom.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R.1
4½% desgl. R. 12
4½½ Kaſſ.
Landes=
kreditk. Goldpfb.
4½% Naſſ.
Landes=
bant Goldpfb.
5½% „ Lig.-Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
*Ausl. Ser.
*Ausl. Ser.II
Dr. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
4½%Berl. Hyp. B.
5½ „Lig.=Pfbr.
4½ % Frkft. Hyp. B.
5½%„ Lig.=Pfbr
% „ Goldoblig
4½% Frft. Pfb.B.
5½%0 „Lig.=Pfbr.
4½ %Mein. Hyv. B.
5½
„ Lig.=Vfbr
4½% Pfälz. Hyp. B.
5½% „ Lig.=Pfbr.
2Rh. Hhp.=Bi.
1% Lig.Pfr.
s% „ Boldobl.
4½%Südd. Boden=
Cred.=Bank..
5½% „ Lig. Pfbr.
4½% Württ. Hhp.
% Daimler=Benz
Dt. Linol. Werke
%Klöcknerwerke
Ase
94.75
93.25
94
96.25
96.25
101
113
129
95.25
101.75
96.5
100.55
93
96.25
1007,
96.5
101.25
97.5
1007.
96.25
1007.
94
98.25
Wenn 7
6%Mitteld. Stahl
5%NeckarA. G.v. 231
5%Rhein=Main=
Donau ......
62 SalzmannckCo.
6%Ver. Stahlwerke
5% „ RM.=Anl.
4¾%
4½2
16% Boiat & Häffner
J. G. FarbenBonds
5%Bosn. L. E. B.
L.Inveſt.
52Bulg. Tab. v. 021
4½%gOſt. Schätze
4%Sſt. Goldrente.
5 %vereinh. Rumän
14½%
42
4% Türk. I. Bagdad
4% „ II.Bagdad
4½%üngarn. 1913
19141
4½.%
Goldr.
12
„ 1910
4½=Budapeſt Stadt
4½Liſſabon.
4%oStockholm
Aßtien.
Accumulat. Fabri!
Allg. Kunſtzide Unie
A. E. G..
AndregeNoris Zahr
Aſchaffbg. Brauere
Zellſioff.
Bad. Maſchinenfbr.
Baher. Motorenwi.
Bembera, J. P..
Berl. Kraft u. Licht.
Brauhaus Nürnba.
01.575
1031,
96
Nse
100.75
123:.
11
11
8.5
21-,
5.9
8.5
9.5
9.55
9.5
9‟.
65
54
52.75
36
123.25
Ke
78
129
118
101.5
124.
112
Mie
Eement Heidelberg
Karlſtadt
7. G. Chemie. Baſe
Chem.WerkeAlbert
Chade (9.C)
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum
Daimler=Benz.
Dt. Atl. Telegr
Erdöl
Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt.
„ Linoleum
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoffc Wi
Eichbaun
Elektr.
rg.=Geſt
„ Licht u. Kraft
Enzinger Union ..
EſchweilerBergwer
Eßling. Maſchinen.
Export=Malzfabril.
Faber & Schleicher.
Fahr. Gebrüder...!
J. 3. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Feltck Guilleaume.
Frankfurter Hof...
Geſ.f.elektr. Untern.
Goldſchmidt. Th.
Gritzner=Kahſer..
Grün & Bilfinge
Hafenmi
Hanauer
Mi
Hanfwerke Füſſen.
Harpener Bergbau
Henninger, Kemp
HilpertArmaturen
Hindrichs=Aufferm
eſch Köln=Neue
94.757
117.75
129
143
102,5
283
158
90.75
106
2u9
137.3
92.5
125
96
110.75
13.3
102
282
78
117
149
76.
205.5
46.5
123.5
1065
26.25
122.
865
102.25
110
49.5
Me e
Zlſe Bergb. Stamm
„ Genüſſe
Junghans.
Kali=Chemie.
„ Aicherslebe
Klein, Schanzlit
Klöcknerwerke
Knorr C. H.
Konſerven
Lahmeyer 8
Laurahütte
Lech, Augs
Lindes
Loromf.K
Löwenbr
Manrr.9
Mainz=Akt.=
Mannesm.=
Mansfeld.
Metallgeſ.
Miag,
Moen
Motoren Dart
Neckarwert Eßling.
Sdenw. Hartſtein.
Parf= u. Bürgerbr.
Nh Braunjohlen
Elektr. Stamm
Stahlwer
Rh. Weſtſäl.=Eleftr.
Riebeck Monta
Roeder, Gebr
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kalf. 1188
Salzw. Heilbronn.
Schöfferhof=Bind.
Schramm. Lackfab
Schuckert, Elektr.
Schwartz Storcher
Siemens & Halsfe.
102.-75
136
100.5
10,
112
213
164
119
167.5
[ ← ][ ][ → ]8. Dezember 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 337 — Seite 23
AAO UAeIeA
. Sie nicht ſagen, Captain! — Wirklich, es gibt doch noch
gerle, die ſich ein Vergnügen daraus machen, andere
un=
ineinzutauchen. Das iſt ſo pſychopathiſche Veranlagung.
lügt ſich das vor, erzählt es andern, ſchmückt es noch
t aus und glaubt es ſchließlich ſelbſt. Ihr Zeuge iſt
gerade=
ulbeiſpiel dafür. Sie ſollten derartige Leute nicht ernſt
ſussbay unterſtrich ſeine Worte mit einer verächtlichen
wegung.
blreßlich muß man das auch beweiſen können, und Kelley
urim. — Sie glauben nicht, wie ich das bedauere”, ſetzte
ſch hinzu. „Er würde mich glänzend rehabilitieren!“
ſo, deſſen Hände damit beſchäftigt waren, die ſchiefe
We zurechtzurücken, blickte ihn nachdenklich an.
ſinnsbay”, ſagte er mit ſchwerer Betonung, „ich will Ihnen
wiheit mitteilen. Sie ſind heute regelrecht verpfiffen
wor=
hur ich von einem Zeugen ſprach, ſo exiſtiert dieſer wirklich,
nu ich ſeinen Namen verſchweige — Sie kennen ihn beſſer
Großmutter —, dann geſchieht dies, weil ich für ſeine
eſt beſorgt bin!“
fusbay empfand ein Gefühl, als kröche ihm eine eiskalte
üüber den bloßen Rücken. Sein Unterkiefer klappte
halt=
ſeb, und es koſtete ihn große Mühe, ſich von dieſem Schlag
ber. Er ſchüttelte ungläubig den Kopf. Ueber ſeine
Lip=
ſten nur einige Worte:
in, ſo’n Irrtum!”
mötigen Sie vielleicht Herztropfen oder ſtärkende Tablet=
Fitundigte ſich der Kommiſſar mitfühlend. „Sie ſehen ſo
hmmen aus. — Wohl ein altes Erbübel?‟
Teufel ſoll Sie holen”, ziſchte Grimsbay wütend her=
Ech habe es ſatt, Ihre Märchen anzuhören!” Er traf
An=
nich zu erheben.
yp — Grimsbay! — So ſchnell aufzubrechen, ſchadet
hieſundheit. Iſt bin noch nicht zu Ende. Ihre Freunde
pparten. Ein Teil davon rekelt ſich faul in unſeren
Zel=
ſu dort ſpielt die Zeit wirklich keine Rolle. Ich will Ihnen
er Sie hereinlegte: Es war die rote Nelke! Sie iſt
ver=
s iſt gelogen”, ſchrie Grimsbay. „Sie wollen mich auf
FFtteis führen, aber daraus wird nichts”, fuhr er in ge=
„hiern Tone fort. „Lucy hält dich, ganz abgeſehen davon,
Gbeſtimmt nichts weiß. Sie iſt auch keine Pſychopathin.
Sie, Kommiſſar, ſo iſt es immer. Man läßt dem
anſtän=
fürger keine Ruhe, und es iſt kein Wunder, wenn dadurch
ſiſſer Oppoſitionsgeiſt wachgerufen wird, der zwangsläufig
idliche Einſtellung zur Polizei ergibt. Laſſen Sie uns
ſtärieden, oder beweiſen Sie uns unſere Verfehlungen!”
Ehen Sie, Grimsbay, wenn ich daran denke, welch
lebens=
hir Menſch und gebildeter Kerl Sie ſind, und wenn ich fer=
Dartmoor denke, dann muß ich ſagen, es wäre tatſächlich
en Sie. Zuchthäuſer haben ſo ſehr den Geruch des
Purita=
hin ſich!"
ion ſeufzte teilnehmend.
Egen Sie das Ihren ſchwarzen Schäflein. Sie wollen ſich
mir reiben, Sie Schnüffler”, ſtieß Grimsbay unbeherrſcht
hig, Schwarzbart!“
Angeſchuldigte ſank zurück, als hätte er einen Hieb er=
Er ſchloß die Augen, um den mörderiſchen Blick derſelben
Hriminal-Eoman
von Josef Aohlhofer
opn vy Prometheu-Bei ag Grbbenzeil v. Munch
zu verbergen. Seine Hand griff mechaniſch nach hinten, aber die
Stimme des Kommiſſars riß ſie wieder zurück.
„Sie leiden wohl an Nervenzucken. Ich glaube kaum, daß
Sie eine Piſtole bei ſich tragen, das wäre leichtſinnig von Ihnen.
Seien Sie froh, daß ich nicht nachſehe, mir begegnete heute früh
ein junges, hübſches Mädchen, und das bedeutet Glück. Mein
ſehnlichſter Wunſch iſt, Sie hinter Schloß und Riegel zu bringen,
aber die Zeit dazu iſt noch nicht gekommen. Grimsbay, ich biete
Ihnen eine Chance! — Treten Sie als Kronzeuge auf, Sie
kom=
men glatt durch. Ueberlegen Sie ſich das gut, ehe es zu ſpät iſt.
Kennen Sie den Namen Johanne Wellington?”
Dieſe Frage kam gänzlich unerwartet. Sein Erſchrecken
be=
ſtätigte es.
„Johanne Wellington”, wiederholte er faſt reflexiv. Um Zeit
zu gewinnen, gab er ſich den Anſchein tiefen Nachdenkens.
„Lucy Sillborn wollte mit dieſem Namen Staat machen, und
was die rote Nelke tut, iſt immer ein Abklatſch von Ihnen!"
„Pah — andere Leute wiſſen immer mehr als ich!” wehrte
Grimsbay geringſchätzig ab. „Darüber fühle ich mich erhaben.
Selbſt wenn ich mit Lucy etwas hätte, wen geht das ſchon
et=
was an?‟
„Mich!"
„Sie am allerwenigſten, Captain — das ſind Privatſachen.
Meine Hände ſind rein, und ich möchte dem gegenübergeſtellt
werden, der das Gegenteil behauptet. Dem Kerl würde es ſchlecht
ergehen!"
„Das wäre alſo ich, denn ich bin der bewußte Kerl. Mein
Gott, ich vergehe vor Angſt!”
Grimsbay knirſchte vernehmlich mit den Zähnen.
„Sie werden doch nicht den wilden Mann ſpielen wollen,
lieber Freund. Seien Sie doch vernünftig. Sprechen Sie jetzt:
Was wiſſen Sie von Johanne Wellington?”
Seine Stimme wurde ſchärfer.
„Etwas iſt im Gang, Grimsbay, und ich muß es erfahren.
Es ſpielen da Dinge mit, die Sie nicht verſtehen.”
„Was geht mich der Name an. Laſſen Sie mich doch in Ruhe
damit. Ich weiß nichts und damit baſta!” wurde nun der
Ge=
fragte grob.
„Schön, dann merken Sie ſich, was ich Ihnen jetzt ſage: Alles
das, was mit Johanne Wellington zuſammenhängt, iſt auch meine
Sache, und wenn Sie denken, als Handlanger eines anderen einen
Coup landen zu können, dann täuſchen Sie ſich. Ich werde Ihnen
erbarmungslos auf den Ferſen ſein und nicht eher ruhen und
raſten, bis Ihre ganze Clique ausgerottet iſt wie ein Flecken
Un=
geziefer. Man nennt mich den Blitz — das ſollte Sie
nachdenk=
lich ſtimmen. Hinter mir ſteht das Geſetz mit ſeiner geſamten
Exekutive, und wer gegen mich iſt, iſt gegen das Geſetz. Ich warne
Sie, nach mir kommt der Henker!”
Gerſon hatte dieſe Worte leiſe und unbewegt geſprochen, aber
die eiſerne Entſchloſſenheit, die in ſeinem Geſicht zu leſen, war
ein nicht zu überſehender Kommentar. Er wartete die Wirkung
ſeiner Worte nicht ab, ſondern wechſelte überraſchend das Thema.
„Grimsbay, ich weiß, Sie ſind einer der Offiziere des
Grauen!”
Das war der dritte Schlag, den ihm Gerſon im Verlauf
kur=
zer Zeit verſetzte, und es war ein K.=o.=Schlag.
Der Beſitzer von Sallys Salon ſaß ſteif im Seſſel. Das
ge=
ſunde Rot ſeines Geſichtes war einer fahlen Bläſſe gewichen; er
wußte nicht, wie ſehr er den Stempel des Schuldbewußtſeins trug.
Grimsbay nahm ſeine ganze Kraft zuſammen, er mußte mehrmals
den Mund öffnen, bis er imſtande war, einen
zuſammenhängen=
den Satz zu ſprechen.
„Seien Sie froh, daß ich den Grauen nicht kenne, es wäre
Ihr unvermeidlicher Tod. Ich habe genug gehört von ihm”,
be=
kannte er ſchaudernd.
Gerſon nickte zuſtimmend.
„Graumann iſt klug und grauſam, ich weiß. Aber eines
Ta=
ges, es wird für mich ein Feſttag ſein, wird er mir doch in die
Hände fallen, und dann iſt es aus mit ihm, das können Sie ihm
zu verſtehen geben. Fügen Sie bei, daß ich hinter ihm her bin,
ſeine Zeit iſt abgelaufen. Vielleicht zitieren Sie noch das
Sprich=
wort vom Morgenrot und frühen Tod; es macht ſicherlich
Ein=
druck, und der Graue liebt derartiges ſehr.”
„Sie wollen den Grauen fangen?”
Unſägliche Geringſchätzung lag in den Worten des Fragers.
„Sie vermeſſen ſich, den Kampf mit dieſem Napoleon
aufzuneh=
men, und wollen ihn zur Strecke bringen?‟ Er war wie
umge=
wechſelt. „Ich werde von heute an nach Ihrer Todesanzeige
ſehen!“
„Tun Sie das”, erwiderte Gerſon gelangweilt, indem er
auf=
ſtand. Langſam ſchritt er auf die im Gaſtraum befindliche
Tele=
phonkabine zu, in die er eintrat. Wohl zehn Minuten vergingen,
bis er das Innere gründlich abgeſucht hatte. Kelleys Bericht war
nicht mehr vorhanden, wahrſcheinlich hatte ihn Grimsbay
ge=
funden und vernichtet. Es hätte ihn auch gewundert, wenn es
anders geweſen wäre.
Grimsbay war ſeinem Beginnen mit höhniſchen Blicken
ge=
folgt. —
„Sie nannten vorhin den Grauen einen Napoleon”, ſprach
der Kommiſſar, der wieder an den Tiſch zurückgekehrt war, ohne
ſich jedoch zu ſetzen. „Das iſt ein netter Vergleich: Gegen den
Grauen war Jack, der Aufſchlitzer, ein harmloſes Kind. Sagen
Sie ihm, in meinen Augen iſt er ein feiger Hund; er arbeitet
im Hintergrund und läßt ſeine Leute die Kaſtanien aus dem
Feuer holen. Vergeſſen Sie nicht, das Gute behält zum Schluß
immer recht. Ich könnnte Sie jetzt mitnehmen, aber Sie ſind zu
ſchlechtes Gepäck und .
Der Kommiſſar unterbrach ſeine Rede und ſah intereſſiert
nach dem Eingang, wo ſoeben Lucy Sillborn erſchien. Sie blieb
zuerſt unſchlüſſig ſtehen, kam aber dann tänzelnden Schrittes auf
die beiden zugegangen.
Grimsbay ſprang erſtaunt auf. Er verſchlang das Mädchen
förmlich mit den Augen, als könne er nicht begreifen, daß es ſo
frank und frei einherſchritt. Sein Blick wanderte fragend zu
Gerſon.
„Mein Bluff!” erklärte dieſer kühl. Ex nahm ſeinen Hut
und ſchritt grüßend hinaus.
Die rote Nelke ließ ſich an ſeinem Platz nieder.
„Wenn ich dieſen Menſchen ſehe”, ſagte ſie zornig, „iſt mir
der Tag von Sonnenaufgang bis zum ſpäten Abend verdorben.
Hoffentlich hat er dir keine Unannehmlichkeiten gebracht?”
„Er ſagte mir nur einige Komplimente über mein gutes
Aus=
ſehen. Nebenbei erwähnte er noch, du ſeieſt verhaftet und hätteſt
mich verpfiffen!“
Grimsbay ſah ſie durchdringend an.
(Fortſetzung folgt.)
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