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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 334
Donnerstag, den 5. Dezember 1935 197. Jahrgang
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Darmſtädter und Nationalbanl. Fernſprecher 1.
Krieg auf lange Sicht.
Jiechke der abeſſiniſchen Nordarmee mit den Ikalienern bei Makalle. — Der Kleinkrieg im Tembien=
Gebirge dauerk fork. — Der abeſſiniſche Bormarſch bei 2olo aufgehalten.
bereitungen und Sicherungen.
Ndangen vom abeſſiniſchen Kriegsſchauplatz ſind in den
weniger inhaltsreich geweſen; ſie haben jedoch vor
un, daß auf beiden Seiten die Vorbereitungen für
e mit Emſigkeit getroffen werden. Selbſtverſtändlich,
beleitungen in Asmara
lbeba, bzw. Deſſie den
erſtattern Einzelheiten
hanten Unternehmungen
henthalten. Dann darf
ich nicht vergeſſen, daß
auf lange Sicht ge=
und daß vor allem bei
wichen Lage nicht
täg=
befechte und die
Be=
tender Ortſchaften ge=
HARD en können.
ſutige Tagesbericht
Arſchalls Badoglio
an beiden Fronten
s; zu verzeichnen ſei.
igentlich nicht
überra=
hinter dieſen Worten
die ungeheuren
An=
ader Italiener, die nun
ochen um jeden Qua=
Doden im zerklüfteten
Aſiv kämpfen und
den=
avieder erleben müſſen,
Kdort, wo ſie vor
we=
ausgekämmt hatten,
rreguläre abeſſiniſche
zzeſchlichen haben und
Rücken wirken. Dieſer
krieg verzettelt natür=
Rite der Italiener und
Hanken von einer neuen
Afenſive etwas ab
en liegen die
Ver=
t viel anders.
Immer=
ſniſchen Vorſtöße an
um andern nördlich
vn Dolo.
r Fällen hat ſich die Flugwaffe ſehr ſtarke Verdienſte
din die Beobachter haben die angreifenden Abeſſinier
emacht und es General Graziani erleichtert, an der
File einzugreifen. Die abeſſiniſche Vormarſchbewegung
hie zunächſt ſtarken Jubel in Addis Abeba ausgelöſt
Arläufig wohl ein Ende gefunden.
tar
ſnen können.
uen iſcher Seite ſind die Verhältniſſe ähnlich gelagert.
Bort immer wieder die rückwärtigen Verbindungen
Aurch Straßenbauten den Nachſchub im unwegſamen
eacht und gepflaſtert werden müſſen.
chrvierigkeiten hat man ſich in Rom vor Beginn
Eſrea und Somali=Land in wenigen Monaten
er=
heranmachen, denn ſonſt wird er erleben, daß man
Entätigkeit als Schwäche auslegt, die zudem die
derr gefüllt ſind, iſt aus Abeſſiniens wilden Ge= biete ohne große Opfer wieder zurückzuerobern.
eicht zu vertreiben.
ſiniſche Vormarſch im Norden.
ᛋitalieniſchen Hauptquartier.
euge melden erhebliche Truppenverſchiebungen zwi= zingelt wäre.
Matſchi und dem italieniſchen Sektor unmittelbar ſüd=
Rhaki=Uniform tragen, läßt darauf ſchließen, daß auch ſiniſchen Abteilungen europäiſch ausgerüſtet ſeien.
Abteilungen der kaiſerlichen Leibgarde an der Offenſive teilnehmen
werden. Der Nachſchub von Kriegsmaterial und Lebensmitteln iſt
ziemlich gut organiſiert. Die abeſſiniſchen Truppen ſind mit
mo=
dernen Gewehren und Maſchinengewehren ausgerüſtet. Italieniſche
Flieger haben bisher nicht weniger als drei Batterien leichte
Ge=
birgsartillerie geſichtet.
So leben die Preſſephotographen, die uns die Berichte aus Abeſſinien übermitteln.
Italiener anſcheinend. Nicht nur die italieniſchen Truppen, ſondern auch die internationalen Kriegsberichterſtatter
haben in Abeſſinien mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen. Es ſtand ihnen zwar beim italieni=
Sillen zurückſchlagen ſchen Vormarſch ein Preſſeomnibus zur Verfügung, aber oft genug blieb der Wagen in dem
inmal im Fafan= unwegſamen Gelände ſtecken. Hier bereiten ſich die Preſſevertreter mit Hilfe der Eingeborenen
ein Mittagsmahl. (Preſſe=Bild=Zentrale=M.)
Vorpoſtengefechke bei Makalle.
DNB. Asmara, 4. Dezember.
Am Dienstag abend kam es bereits zu einigen kleineren
Vor=
poſtengefechten vor Makalle. Die Abeſſinier zogen ſich ſchnell
Minier ziehen jedoch an beiden Fronten ununterbrochen zurück. Es kann jetzt mit ziemlicher Sicherheit behauptet werden,
ſteyeran und ſchaffen auch neues Kriegsmaterial herbei, daß die Abeſſinier nicht nur auf Makalle anrücken, ſondern auch
E dre natürlich nicht von einem zum andern Tag durch= einen geeigneten Weg für einen Vorſtoß über den Takaſſe ſuchen.
Abeſſinien meldet neue milikäriſche Erfolge.
In Addis Abeba ſind Nachrichten eingelaufen, die von einer
Mrn. Das bedeutet, daß die Fronttruppe ſolange in angeblichen Beſetzung von Gorrahai und
Gerlo=
zuLagern bleiben muß, bis man wieder ſoweit iſt, Xubi durch abeſſiniſche Truppen in der Nacht zum Mittwoch
Mlneter zurückzulegen, die dann auch wieder ſofort ſprechen. Dieſe Meldungen ſind mit um ſo größerer Vorſicht
auf=
zunehmen, als ſie von zuſtändiger abeſſiniſcher Seite bisher nicht
beſtätigt wurden.
Nach hier vorliegenden Meldungen von der Südfront ſollen
Ws wohl überlegt, und rechnete mit einem mehr= die italieniſchen Streikräfte die Kampfhandlungen vorläufig
ein=
ozug, allerdings glaubte man bei Beginn des Ein= geſtellt haben, da ſie, ſo wird behauptet, ihre unter ſchweren Opfern
die Verbindung zwiſchen den beiden italieniſchen eingenommenen Ausgangsſtellungen wieder verloren hätten.
Die von abeſſiniſcher Seite ausgegebenen Meldungen
beſchäf=
urde. Das iſt bisher nicht gelungen. Beſtimmt, tigen ſich ferner mit dem italieniſchen Luftangriff auf Dagabur in
il Badoglio nach Mitteln und Wegen ſuchen, um der vergangenen Woche. Danach ſollen die Italiener auf Daga=
Snitt der neuen Regenzeit dieſe Verbindungsſtrecke bur etwa 3000 Bomben und Lufttorpedos abgeworfen haben. Dies
Ben, auszubauen und zu ſichern. Schließlich muß laſſe vermuten, daß man auf italieniſcher Seite der Meinung war,
Eymal an eine große Offenſive mit weitgeſtecktem, das Hauptquartier Naſſibus in dieſem Ort zu treffen.
Auf abeſſiniſcher Seite wird von militäriſchen
Sachverſtän=
nicht verringert. Außerdem fällt jede Woche, die digen die Anſicht vertreten, daß die italieniſchen Streitkräfte an
in Ruheſtellung liegen, zugunſten der Abeſſinier, der Südfront für die nächſten drei Wochen jede Angriffsmöglichkeit
die von außen her in verſtärktem Maße mit verloren hätten, zumal es den abeſſiniſchen Truppen gelungen ſei,
haffen verſorgt werden. Ein Gegner aber, deſſen die ſeit dem Angriff auf Ual=Ual von den Italienern beſetzten Ge=
Säuberungskämpfe im Tembien=Gebiel.
DNB. Asmara, 4. Dezember.
Italieniſche Truppen ſtießen am Mittwoch bei Debri am
erkorreſpondenten des Exchange=Tel. Takazze=Fluß auf abeſſiniſche Streitkräfte. Nach einem kurzen
Feuergefecht, in dem vier weiße italieniſche Soldaten fielen,
wurden die Abeſſinier zurückgeſchlagen. Wie von italieniſcher
EP. Asmara, 4. Dezember. Seite weiter gemeldet wird, iſt die Vorhut des
Eingeborenen=
n ſich ſtündlich die Anzeichen, daß die große Offenſive, korps bis in die Gegend von Cacciamo weſtlich von Melfa
vor=
en Streitkräfte im Norden immer näher rückt. Auf= gedrungen, womit die Hochebene von Tembien ſo gut wie um=
Die im italieniſchen Hauptquartier vorliegenden Meldungen
lle. Die Vorhut der abeſſiniſchen Streitkräfte befin= von der Annäherung ſtarker abeſſiniſcher Kräfte an den Fluß=
Dis innerhalb der italieniſchen Vorpoſtenlinien. Den lauf des Takazze und in der Richtung auf Makalle werden
von militäriſcher Seite als Auftakt wichtiger militäriſcher Ereig=
Reitkräfte bilden augenſcheinlich die Truppen des Ras niſſe gedeutet. Es habe den Anſchein, als beabſichtigten die
denen eine Heerſäule unter dem Kommando des Abeſſinier den Druck der italieniſchen Truppen einzudämmen.
2rs Ras Mulugeta ſteht. Die Tatſache, daß die Trup= Auf italieniſcher Seite wird darauf hingewieſen, daß die abeſ=
* Der Wandel der Arbeitsbewerkung.
Von
Prof. Dr. B. Rauecker.
Die Deutſche Arbeitsfront gewöhnt ihre Mitglieder daran,
den Arbeiter einen „Werker” zu nennen. Sie will damit zum
Ausdruck bringen, daß durch die Einrichtung der
Betriebs=
gemeinſchaft an die Stelle der unperſönlichen „Arbeit” das
per=
ſönliche „Werk” getreten iſt, und zwar auch dann, wenn die
Tätigkeit des einzelnen Werkers nur aus mechaniſchen
Hand=
griffen beſteht. In der Tat ermöglicht die Neuordnung der
Arbeit durch den Nationalſozialismus die Beſeitigung des
Klaſſengegenſatzes, die Zuſammenfaſſung aller Werktätigen in
der Betriebsgemeinſchäft eine derartige Einſtellung: der ehedem
durch die Arbeitsteilung vereinzelte Arbeiter wird durch den
Gemeinſchaftsethos des Betriebes wieder zum verantwortlichen
Mitträger des „Werkes” gemacht, er ſchafft mit anderen als
Gleichberechtigter und Gleichverpflichteter an dem gemeinſamen
„Werk”.
Damit iſt auch die Arbeit ſelbſt einer vollkommenen
Um=
wertung und Neubewertung unterworfen. Entſpricht dieſer
Wandel nun dem deutſchen Weſen? Schlägt man das auch
heute noch maßgebende deutſche Wörterbuch der Brüder Jakob
und Wilhelm Grimm aus dem Jahre 1854 bei dem Stichwort
„Arbeit” auf, ſo ſtellt man feſt, daß dieſes Wort im deutſchen
Sprachgebrauch urſprünglich „Mühſal”, „Beſchwernis”, „Plage‟
(lateiniſch: molestia) bedeutete, daß dagegen mit zunehmender
Ge=
ſittung „allmählich alles Arbeit heißt, was von den ſogenannten
Handwerkern verrichtet wird, wofür, wie dieſer Name ſelbſt
be=
zeugt, urſprünglich lieber Werk geſetzt wurde‟.
Noch früher, im Jahre 1795, wird in dem „Wörterbuche der
ſinnverwandten Wörter der hochteutſchen Mundart” darauf
hin=
gewieſen, daß „Werk” von jeher das allgemeinere Wort für eine
Betätigung geweſen ſei. Denn es bezeichnet jede Sache, die
„Jemand gewirkt, wirklich gemacht hat, es mag mit oder ohne
Anſtrengung geſchehen ſein. Arbeit hingegen heißt nur ein
ſolches Werk, welches durch Arbeit, alſo durch Anſtrengung der
Kräfte, hervorgebracht iſt.”
In der Tat bezeichnet das Wort Arbeit in wörtlicher
Ueber=
ſetzung ſeiner beiden Stämme Arba und it urſprünglich
Knechts=
dienſte. Arba, der eine Stamm, heißt im Altdeutſchen Knecht,
it bezeichnet Tätigkeit, Dienſte, Werk. Auch den entſprechenden
ſlawiſchen (robota=Frohnarbeit), griechiſchen und lateiniſchen
Ausdrücken haftete der Sinn der Not, der Bedrückung an.
Jedoch, ſo ſagen die Brüder Grimm, „ſeitdem allmählich
die Tätigkeit der Menſchen unknechtiſcher und freier wurde, war
es natürlich, den Begriff der Arbeit auf leichtere und edle
Ge=
ſchäfte auszudehnen”. Wann aber wurde die Arbeit unknechtiſcher
und freier? Sie wurde es, als im Zeitalter der Zünfte das
genoſſenſchaftliche Arbeitsverhältnis den unfreien Hörigendienſt
ablöſte, als Meiſter und Geſellen in enger Verbundenheit durch
Brauchtum und Sitte am gemeinſamen Werke ſchufen, als der
Meiſter nur mehr der primus inter pares, der Erſte unter ſonſt
Gleichen wurde.
Es iſt intereſſant, an Hand von Lieder= und Sagenbüchern
des Mittelalters bis in unſere Tage feſtzuſtellen, wie unſer
Volk im Wandel der Zeiten zu ſeiner Arbeit, zu ſeiner
Arbeits=
ordnung ſtand, welchen Sinn es der Arbeit unterſtellte, welcher
geſellſchaftlichen Form der Arbeit — wir würden heute ſagen,
welcher Arbeitsordnung — es den Vorzug gab.
Da iſt zunächſt einmal für den freien, unknechtiſchen Geiſt
des deutſchen Volkes kennzeichnend die Minderbewertung der
Ordnung, der Mäßigkeit, des Fleißes. Man muß in den echten
deutſchen Volksliedern, wie W. H. Riehl in ſeinem Büchlein
„Die deutſche Arbeit” ſchon 1861 treffend nachgewieſen hat,
lange ſuchen, ehe man ein Lob all dieſer ſchönen Tugenden
findet. Um ſo häufiger ſtößt man auf Schlemmer= und
Trink=
lieder, auf ein Lob der Faulheit und ſogar der Armut.
Soll man nun daraus ſchließen, daß unſere Altvordern
Faulenzer erſter Ordnung waren? Gerade die entgegengeſetzte
Schlußfolgerung iſt angebracht! Weil nämlich die Deutſchen von
jeher von ihrer Pflicht beſeſſene und von ihrem Werk erfüllte
Arbeitsfanatiker waren, weil ſie die Hingabe an das Werk
gleich=
ſtellten mit der Hingabe an Volk, Gott oder den Nächſten, iſt
unſere Volksdichtung arm an Lobpreiſungen des Fleißes, der
Ordnung oder der Mäßigkeit. Denn eine Eigenſchaft, die aus
dem Weſen fließt, braucht nicht beſonders erwähnt oder gar
gerühmt zu werden. Sie verſteht ſich von ſelbſt. Der zweite
Grund aber, der für das Fehlen moraliſierender Lobpreiſungen
des Arbeitseifers im deutſchen Schrifttum maßgebend iſt, iſt in
der ſouveränen Verachtung der Arbeit als Mittel zum
Geld=
erwerb zu ſuchen, die dem deutſchen Menſchen ſolange im Blute
ſaß, als er noch unberührt war von den ſeeliſchen oder geiſtigen
Einflüſſen des Kapitalismus!
Die deutſchen Arbeitsſprüche der vorkapitaliſtiſchen Zeit
laſſen ſich in zwei große Gruppen teilen: in Aufmunterungen
zur Tat und in Warnungen vor Habſucht und Geldgier: „Friſch
gewagt, iſt halb gewonnen”; „Morgen, morgen, nur nicht heute,
ſagen alle faulen Leute”; „Raſt ich, dann roſt ich” (Luther);
„Selbſt iſt der Mann” — ſo lauten einige der zahlreichen
Auf=
munterungen zur Tat. „Der iſt nicht arm, der wenig hat, ſondern
der viel begehrt”; „Reich iſt, wer ſich begnügen läßt”; „Armut
ſchändet nicht” u. a. m. In keiner anderen außer der deutſchen
Sprache finden ſich ſo viele verachtungsvolle Kennzeichnungen
für den geizigen Menſchen. Wir ſprechen von Geizhälſen,
Geiz=
kragen, Geldſäcken, Geldprotzen, Geldkröten. Ganz beſonders
Sonderbericht des „D. J.‟
über das
Fußball-Länderspiel
England gegen Deutschland
Seite 10
Seite 2 — Nr. 334
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 5. Dezen
eindrucksvoll kommt die Verachtung des Geldes um des Geldes,
des Goldes um des Goldes willen zum Ausdruck in jener
Ge=
ſchichte vom Ritter vom Fleckenſtein, dem ein fliehender türkiſcher
Reiter einen ſchweren Beutel mit Geld zuwarf, der juſt an
ſeinem Sattelknopf hängen blieb. Der Ritter aber ſchleuderte
ihn fort mit den Worten: „Ich ſuche kein Gold, ſondern Ehre!”
und jagte dem Türken nach.
Und wie die Ehre, ſo iſt die Demut des Arbeitenden eines
der charakteriſtiſchen Merkmale der deutſchen Arbeit. Der deutſche
Menſch will nicht herrſchen mit ſeiner Arbeit um der Herrſchaft
willen, ſondern er will mit ihr und durch ſie dienen. Nicht der
Eigennutz iſt die entſcheidende Triebkraft der deutſchen Arbeit,
wie die Nationalökonomen des liberalen Zeitalters uns glauben
machen wollten, ſondern die ſittliche Tat. „Auch der geringſte
Arbeiter” ſagt Riehl, „will und wollte von jeher nicht bloß für
ſich arbeiten, ſondern auch für andere, zunächſt für ſeine Familie.
Dieſer Ring erweitert ſich mit der wachſenden Bildung, und es
ſind nicht Narren und Idealiſten, ſondern unſere beſten Männer,
die über der Nation ſich ſelbſt vergeſſen haben.” Und ſo ſoll
beim wahren Fortſchreiten der Kultur zuletzt jeden Arbeiter
das Bewußtſein begeiſtern, daß er nicht bloß für ſich und die
Seinen, ſondern zugleich auch für die Nation arbeitet, „daß er
mitwirkt, die Grundlagen unſeres lebendigſten Lebens, unſerer
Volksperſönlichkeit, eigenartig zu geſtalten.”
Was Riehl vor über ſiebzig Jahren gefordert hat, iſt heute
in der Ordnung der nationalen Arbeit Wirklichkeit geworden, Treue,
Kameradſchaftlichkeit, Ehre, und Anſtändigkeit ſind die
Grund=
lagen, in denen das Arbeitsverhältnis im Sinne unſerer Ahnen
wieder wurzelt. Die ſittliche Tat iſt es, die der Arbeit, dem
„Werk” wieder Inhalt und Freude gibt.
Erſte Vorpoſtengeſechte mit den Abeſſiniern.
EP. Asmara, 4. Dezember.
Von italieniſchen Poſten der Nordfront bei Makalle ſind
be=
reits die Vorpoſten der anmarſchierenden abeſſiniſchen Truppen
ge=
ſichtet worden. Ein vorgeſchobener Poſten bei Schellikot iſt
ange=
griffen worden, doch wurde der Feind mit Verluſten abgewieſen.
Es ſcheint ſich um die Krieger von Ras Kaſſa und Ras Mulugeta
ſowie um reguläre Einheiten des kaiſerlichen Heeres und des
Kron=
prinzen zu handeln. Die Abeſſinier ſind mit modernen Gewehren,
Maſchinengewehren und Feldgeſchützen, meiſt engliſcher Herkunft,
ausgerüſtet. Ein Angriff in großem Maßſtab ſcheint unmittelbar
bevorzuſtehen und wird von den Italienern mit Ungeduld
er=
wartet, da ſich die italieniſchen Soldaten mit den Abeſſiniern
end=
lich einmal meſſen möchten.
Das italieniſche Propagandaminiſterium veröffentlicht den
62. Heeresbericht, der wie folgt lautet. General Badoglio
meldet: Weder an der Eritreafront noch an der
Somalifront iſt neues zu verzeichnen.
Die Beſoldung der italieniſchen Truppen in Oſtafrika
EP. Rom, 4. Dezember.
Für die in Oſtafrika ſtehenden italieniſchen Truppen wurde
jetzt der Tagesſold feſtgeſetzt, der erheblich höher iſt als der
Sold der italieniſchen Soldaten, die in der Heimat Dienſt tun.
In Eritrea erhalten die Mannſchaften täglich 5 Lire, die
Korporale 6 Lire und die Wachtmeiſter 7 Lire; die an der
Somalifront operierenden Truppen erhalten je eine Lira
Zu=
ſchlag pro Tag.
Engliſcher Blottenſtützpunkt auf Lemnos?
DNB. Kairo, 4. Dezember.
Gerüchtweiſe verlautet, daß England den Hafen Mudros auf
Lemnos als Flottenſtützpunkt übernommen habe. Damit hätte
England nach Gibraltar und dem Suezkanal auch den dritten
Ausgang aus dem Mittelmeer an den Dardanellen unter
Kon=
trolle, was für die ſowjetruſſiſche und rumäniſche
Petroleumaus=
fuhr durch die Dardanellen beſonders bedeutſam wäre.
Das ikalieniſche Königspaar opferk ſeine Trauringe.
EP. Rom, 4. Dezember.
Am „Tag des Trauringes”, am 18. Dezember, wird Königin
Elena von Italien als ſymboliſche Handlung am Nationaldenkmal
vor dem Grab des Unbekannten Soldaten ihren Ehering und
den=
jenigen ihres Gemahls, des Königs, feierlichſt dem Staat als
Opfergabe im Kampf gegen die Sanktionen überreichen. Die
An=
kündigung dieſer feierlichen Uebergabe bildet das Tagesgeſpräch,
und ſeine ſymboliſche Bedeutung wird von der Preſſe gebührend
gewürdigt. Die Königin hat dem Regierungschef von ihrem
Ent=
ſchluß mit dem folgenden Brief Mitteilung gemacht:
„Ich wünſche, Sie wiſſen zu laſſen, daß unter den vielen
Ehe=
ringen, die die Frauen Italiens für den Ruhm unſeres lieben und
großen Vaterlandes anbieten, der Trauring des Königs ſein wird,
Symbol der Liebe und der Treue, zuſammen mit meinem Ring, den
ich mit Freuden dem Vaterland ſpende. Mein Ring iſt das
Teuerſte, was ich beſitze, denn er erinnert mich an den Tag, da ich
das Glück hatte, Italienerin zu werden.”
Der Bicher Augaft von Pilten.
Zu ſeinem 100. Todestag am 5. Dezember.
Von Hans von Hülſen, Präſident der Platen=Geſellſchaft.
Unſer Volk begeht das Gedächtnis von Platens 100. Todestag
mit zahlreichen Feiern, und mit ihm feiert die italieniſche Nation,
die den Dichter als einen der ihrigen betrachtet, nachdem er faſt
ein Jahrzehnt in Italien gelebt und das Land in unſterblichen
Dichtungen verherrlicht hat.
Noch nicht dreißig Jahre war Platen alt, als er Deutſchland
für immer verließ und ſich nach ſeiner Wahlheimat ſüdlich der
Alpen wandte — und wieviel lag ſchon hinter dem Scheidenden!
Kadettenzeit in München: Dienſt in der bayeriſchen Pagenanſtalt;
der tatenloſe Feldzug 1815 in Frankreich; Studium des
beurlaub=
ten Leutnants in Würzbung und Erlangen. Die Tagebücher legen
ein beredtes Zeugnis davon ab, welche Unſumme von geiſtiger
Arbeit Platen in ſo jungen Jahren bewältigt hat. „Zwölf
Sprachen erlernt’ ich”, ſagt er ſelber in einem Epigramm; und
in all dieſen Sprachen — darunter das Perſiſche — las er
uner=
müdlich. Der Neunundzwanzigjährige hatte die wichtigſten Werke
der Weltliteratur in der Urſprache in ſich aufgenommen. Und
dieſe unabläſſige Arbeit an ſeiner geiſtigen Vervollkommnung
voll=
zog ſich unter wahren Gewitterſtürmen ſchmerzvoller Erlebniſſe,
zu denen die leidenſchaftliche Seele ihn verurteilte.
In der Eſſe bittrer Lebenserfahrungen läuterte ſich eine
Dichtung; die hinfort zu dem Edelſten gehören ſollte, was in
deutſcher Sprache je geſchaffen wurde. Der
Neunundzwanzig=
jährige hatte in ſeiner ärmlichen Klauſe am Markt zu Erlangen
bereits die Sonette geſchaffen, die ihn für alle Zeiten als den
Meiſter deutſcher Sonettdichtung beſtätigen; hatte bereits
Bal=
laden geſchrieben, die heute in allen Schulleſebüchern ſtehen.
Aber in dem Klima, das zu Beginn des vorigen Jahrhunderts
in Deutſchland herrſchte, konnte auf die Dauer weder ein
Men=
ſchentum noch ein Dichtertum, wie das Platenſche, gedeihen und
ſich zur Blüte entwickeln. Im Jahre 1824 hatte der Dichter eine
Reiſe nach Venedig unternommen — die unſterblichen
„Sonette aus Venedig” waren die künſtleriſche Frucht;
und ſeitdem lebte in ſeiner Seele nur der eine Gedanke: ſein
Leben, ſoviel ihm davon noch zugemeſſen war, unter dem
Him=
mel Italiens zu verbringen. Dorthin zog es fortan dieſen
letzten Nachfahren der Antike mit unwiderſtehlicher Leidenſchaft.
Und wie beſeſſen von dieſem Traum, ſtieß er ſeine ganze
Exiſtenz um, ſchnürte ſein Ränzel und begab ſich auf die „
raſt=
loſe Wanderſchaft” die, wie ein Jugendfreund ihm ein=
Vom Tage.
In Anweſenheit von Reichsminiſter Dr. Goebbels wurde
der Grenzlandſender Saarbrücken eingeweiht. Der
Miniſter ſtattete der Burbach=Hütte und den Röchlingſchen Eiſen=
und Stahlwerken einen Beſuch ab.
Die Zeichnungsliſte für die beiden vom
engliſchenSchatz=
amt aufgelegten Anleihen, die eine über hundert
Mil=
lionen Pfund, die andere über zweihundert Millionen Pfund,
mußte ſehr bald wieder geſchloſſen werden. Beide Anleihen
wur=
den überzeichnet.
Der zum Mitglied des Oberhauſes ernannt Marineminiſter
Sir Bolton Eyres=Monſell wurde feierlich in das
Oberhaus eingeführt. Er nahm den Titel eines Lord Monſell an.
— Sir Philip Cunliffe=Liſter, der Luftfahrtminiſter,
der ebenfalls in den Adelsſtand erhoben worden iſt, führt jetzt den
Titel Lord Swinton.
Miniſterpräſident Laval hatte am Mittwoch eine längere
Beſprechung mit Staatsminiſter Herriot.
Nach der Verhaftung des Führers der Franciſten, Marcel
Bucard, in Straßburg hat die Pariſer Polizei den
Büroräu=
men der Franciſten einen Beſuch abgeſtattet und in der Wohnung
Bucards in Paris Hausſuchungen vorgenommen. Eine
An=
zahl Schriftſtücke wurde beſchlagnahmt.
In Anbetracht der ernſten Zeiten hat das italieniſche
Königshaus auf die üblichen feſtlichen Neujahrsempfänge des
diplomatiſchen Korps und der Behörden zur Ueberbringung der
Neujahrsglückwünſche verzichtet.
Geſtern überflog ein ſowjetruſſiſches
Aufklärungs=
flugzeug 10 Minuten lang in geringer Höhe
finnländi=
ſches Gebiet bei der Eiſenbahnhalteſtelle Rajajoki in
Kare=
lien. Das Flugzeug wurde mit Maſchinengewehren beſchoſſen und,
wie man annimmt, auch getroffen, da es auf ſowjetruſſiſchem
Ge=
biet notlandete.
Wie aus Teheran berichtet wird, iſt das iraniſche
Kabi=
nett neu gebildet worden. An die Stelle des bisherigen
Mini=
ſterpräſidenten Forugi iſt der bisherige Innenminiſter Mahmud
Khan Djame getreten.
In Detroit kam es zwiſchen Streikenden der „Motor
Pro=
ducts Corporation” und Polizei zu blutigen
Zuſammen=
ſtößen bei denen zwei Poliziſten, eine unbeteiligte Frau und
18 Streikende verletzt wurden. 800 ſtreikende Arbeiter ſtürmten
das Fabriktor, wurden aber mit Tränengasbomben
zurückge=
trieben.
Der Präſident der Republik hat nach der ſchnellen und ziemlich
unblutigen Unterdrückung des kommuniſtiſchen Aufſtandes in
Bra=
ilien das 21. und 29. Bataillon des 3. Infanterieregiments
auf=
gelöſt. Die Mannſchaften dieſer Bataillone hatten mit den
kom=
muniſtiſchen Aufrührern gemeinſame Sache gemacht.
Ikaliens Sorgen
vor einer Pefroleum=Sperre.
EP. Rom, 3. Dezember.
Die Gefahr der Petroleum=Einfuhrſperre ſteht noch immer
im Mittelpunkt des öffentlichen Intereſſes. Die Blätter
ver=
öffentlichen mit Genugtuung die Erklärungen des Vertreters
einer großen engliſch=amerikaniſchen Petroleum=Geſellſchaft,
wo=
nach die amerikaniſchen Petroleum=Geſellſchaften ſich nie
ge=
weigert haben, Italien Petroleum zu verkaufen. Eine ſolche
Weigerung würde ihr Eigentum in Italien gefährden, das
be=
ſchlagnahmt werden könnte. Eine Vereinbarung der Petroleum=
Induſtriellen zugunſten freiwilliger Sanktionen würde aus
dieſem Grunde großen Schwierigkeiten begegnen.
Nach der Desavouierung des kanadiſchen Vertreters beim
Völkerbund durch ſeine eigene Regierung wird in Rom die
An=
ſicht vertreten, der Achtzehner=Ausſchuß könne daher am 12.
Dezember nicht zuſammentreten. Die Verhängung der
Petro=
leum=Sperre würde nach hieſiger Anſicht die militäriſchen
Opera=
tionen in Oſtafrika ernſtlich beeinträchtigen und müſſe daher von
Italien als Maßnahme militäriſcher Natur betrachtet werden.
In Regierungskreiſen blickt man dem 12. Dezember mit
lebhafter Sorge entgegen. Der franzöſiſchen Regierung wird der
Vorwurf gemacht, ſie habe bis jetzt nichts getan, um in der bis
zum 12. Dezember verbleibenden Zeit greifbare Vorſchläge
aus=
zuarbeiten. Vielmehr ſcheine man ſich mit diplomatiſchen
Manövern abzugeben, die nur dem Zweck dienten, ſie vun der
Verantwortung in der Frage der Petroleum=Sperre zu
ent=
heben. Die bevorſtehende Begegnung zwiſchen Sir Samuel Hoare
und Laval wird daher hier mit lebhafter Spannung erwartet.
Man iſt aber ſehr ſkeptiſch, ob Laval dieſe Gelegenheit endlich
wahrnehmen werde, um ſeinem engliſchen Kollegen feſtumriſſene,
der italieniſchen Stellung Rechnung tragende Vorſchläge zu
unterbreiten. Man hat hier nämlich den beſtimmten Eindruck,
daß England ſich gegenüber den italieniſchen Forderungen ebenſo
zugeknöpft verhalten wird wie bisher, und daß Frankreich
haupt=
ſächlich beſtrebt iſt, ſich möglichſt ungeſchoren aus der ganzen
Sache zu ziehen. In einigen Blättern wird ſogar die
Be=
fürchtung geäußert, daß während der bevorſtehenden Abweſenheit
des engliſchen Außenminiſters Sir Samuel Hoare die Richtung
Eden die Leitung der engliſchen Außenpolitik an ſich reißen und
jede Verſöhnung vereiteln werde.
mal geſchrieben, „demjenigen geziemt, der ſich in allen Dingen
zu den Entſagenden rechnet”.
Auch die innere Exiſtenz ward mit dieſem
entſcheiden=
den Schritte umgeſtoßen. Der Platen, den wir in Italien ſehen,
iſt ein durchaus anderer, als der, der ſieben Jahre in der kleinen
deutſchen Univerſitätsſtadt zubrachte. Das Tagebuch, faſt zwanzig
Jahre der getreue Begleiter des Jünglings, verſtummt mehr
und mehr, weil die Schmerzen, Klagen, Enttäuſchungen
ver=
ſtummen, deren Echo es war. Sind die Aufzeichnungen aus
Deutſchland bis zum Rande gefüllt mit Aufſchreien einer
ge=
peinigten Seele, ſo erklingt in denen aus Italien nur ſelten
noch ein Laut aus der Tiefe der Bruſt.
„Hinter mir liegen die Jahre der Glut, der elegiſchen Inbrunſt
Als mir die Sehnſucht ganz Leben und Denken verſchlang:
Liebe, du ſchieneſt mir einſt langwärmende Sonne des Mittags,
Flüchtig entfunkelſt du jetzt, Wettergeleuchte bei Nacht.”
Als ob von dem italieniſchen Boden, kaum daß er ihn
be=
treten, magiſche Kräfte ausgingen, wird des Dichters Herz ſtille
nach all den Kämpfen und Krämpfen qualvoller Jünglingszeit.
Die Heiterkeit der Landſchaft und des italieniſchen Lebens hat
es geſtillt, die Fülle der Kunſt, die verſchwenderiſch über den
alten Kulturboden ausgeſtreut iſt, hat ihm einen
überperſön=
lichen Inhalt gegeben. Klage und Aufſchrei iſt zur Schwermut
gebändigt: Schwermut des Spätgeborenen, des Nachgeborenen,
der zwiſchen den erhabenen Trümmern ſeiner Welt
umher=
wandelt; die Trauer über die „verlorene Schöne” ſtrömt ihm
fortan in den Maßen jener Urheimat ſeiner antikiſchen Seele
von den Lippen, den Maßen der ſapphiſchen Ode und des
pindariſchen Feſtgeſanges, die für die deutſche Sprache zu
er=
obern ſeine Sendung bleibt.
Von Platens lauterem Künſtlertum angezogen, ſchloß ſich
ein Kreis von Männern an ihn an, deren Namen noch heute
vollen Klang beſitzt: der Bildhauer Rauch, der Hiſtoriker
Ranke der Kunſthiſtoriker Rumohr, der Dichter Auguſt
Kopiſch ſowie Bayerns König und Bayerns Kronprinz, die beide
damals in Italien reiſten; der König ſandte ihm nach Neapel
jenen berühmten Brief, der mit den Worten beginnt: „
Aus=
gezeichnet unter des Vaterlandes jungen
Dich=
tern erheben Sie ſich”. Auch Preußens Kronprinz und
nachmaliger König Friedrich Wilhelm IV ward durch ſeine
Dich=
tung ſo gefeſſelt, daß er ihm preußiſche Dienſte antrug. Aber es
gelang nicht, Platen zur Heimkehr zu bewegen; zu tief hatte er
erkannt, daß ſein Leben und Lebenswerk ſich in Italien vollenden
müſſe. Zweimal nur kam er nach München, die alte Mutter zu
* Oel als Sprengpulver.
Gerüchke um ein Oel=Monopol in Jka
Zwei amerikaniſche Nachrichtenbüros wollen in En
bracht haben, daß die größte amerikaniſche Petroleu
die Standard Compagnie, mit Italien einen Vertru
ſen habe, worin der italieniſchen Tochtergeſellſchaft
Oil ein 30jähriges Monopol in Italien zugeſicher
gegen die Verpflichtung, auch nach einer Oelſperre
hinreichend Oel zu liefern, und außerdem eine erheb
zur Verfügung zu ſtellen. Die Nachricht iſt ſofort vo
Amerika aus dementiert worden. Das ameribaniſche De
nicht allzuviel beſagen, da das Syſtem der Standar)
ſchachtelt iſt, daß, wie wir das ſchon erlebt haben, die
nicht unbedingt zu wiſſen braucht, was die linke tur
zudem über den Vertrag ſoviel Einzelheiten berichtet,
Genauigkeit, daß ſchon irgend etwas daran ſein kör,
Angeblich will nämlich die amerikaniſche Geſellſche
rikaniſchen Neutralitäts=Standpunkt wahren und des
ferungen aus ihren Reſervoiren in Rumänien und
Oſten liefern, wozu nun freilich wieder Rumänie
bieten müßte. Aber Rumänien hat ſich bisher der Sat
angeſchloſſen und in Genf ſpricht man daher auch von
ſuchten „großen Bluff”.
Es mag dahin geſtellt ſein, wie groß oder klein
Wahrheit iſt, der in dem Ganzen ſteckt. Aber der Ka
Oelſperre war ja von Anfang an auch ein Kampf
Welttruſts gegeneinander, die eifrig darüber wachen
das Geſchäft des andern nicht verdirbt. Jeder hat An
Konkurrent auf irgendwelchen Umwegen ſich ein Mor
italieniſchen Lieferungen ſichert und trotz der San
verdient. Deshalb iſt es ja auch nicht nur unter dn
ſchon zu einigen gereizten Unterhaltungen zwiſcher
und London gekommen. Rooſevelt hat Schwierigkei te
eigenen Land, weil die „ſmarten” Petroleum=Leute, u
kleineren, die italieniſche Möglichkeit nicht ungenützt
laſſen wollen. Neuerdings hat ſogar ein amerikan
talieniſcher Abkunft Klage gegen die Sanktionsanox)
gelegt und Rooſevelt hat es ſchon einmal erlebt, da
Gerichtshof ihm Teile aus ſeinem Wirtſchaftsprogrn
brach. Auch da könnten Ueberraſchungen bevorſteher
iſt Mißtrquen eine der ſtärkſten Triebkräfte im Han
„flüſſigen Gold” und deshalb zeigt ſich auch immer
die Ausdehnung der Sanktionen auf Petroleum in de
in der Praxis nicht ganz ſo einfach iſt, wie ſich das
irſprünglich gedacht haben.
Ikaliens Abwehrkampf gegen die Sanf
EP. Rom, 4.
Im Abwehrkampf gegen die Sanktionen richtet di
Regierung ihr Hauptaugenmerk auf die Sicherſtellungl
an Treibſtoffen und ſucht dabei alle Möglichkeiten au s
die vorhandenen Vorräte vor der Inkraftſetzung der
vermehren. Aus dieſem Grunde ſind die Kokereien
Deſtillier=Unternehmungen angewieſen worden, die E=
Möglichkeit zu ſteigern und zu dieſem Zweck die tet
lagen auszubauen. Beſonders ſollen die Anlagen zur 9
der Steinkohle erweitert werden. Ferner wurden in
an der Riviera Verſuche gemacht, den flüſſigen Tre
Karbidgas zu erſetzen. Darüber, wie weit dieſe Verſu
ſind, wird nichts bekannt.
Im Rahmen der öffentlichen Sammlung von Altm
den jetzt auch Lumpen und Altpapier geſammelt. Da
hat ſich in den Dienſt dieſer Sammlung geſtellt und
übernommen.
Ferner wurde eine Verordnung erlaſſen, die eine
ſchränkung des Fleiſchverbrauches vorſieht, nachdem ſcu
ger Zeit ſogenannte fleiſchloſe Tage eingeführt wurd
die Metzgerläden geſchloſſen bleiben. Mit ſoforti
dürfen nur noch fünf Siebentel der Rinder des vorfi/ der gewi
brauchs geſchlachtet werden.
Sachverſtändigen=Bereinbarung bis Sau
Der diplomatiſche Mitarbeiter des „Daily Tal
klärt, Pariſer Meldungen, wonach zwiſchen den bi
den franzöſiſchen Sachverſtändigen eine Vereinbarun
Grundlage eines Friedensplanes für Abeſſinien ern
ſei, der jetzt Muſſolini unterbreitet werden ſoll,
London als verfrüht bezeichnet. Es werde gröfn
haltung beobachtet. Indeſſen heiße es, daß die
Sach-
mindeſtens noch eine Zuſammenkunft haben müßten
jedoch, die Erörterungen vor dem Eintreffen dee
Außenminiſters Hoare am Samstag in Paris beend=
Bisher ſei britiſcherſeits nicht beſchloſſen worden,
zöſiſchen Vorſchlägen für Muſſolini zu beteiligen.
aber noch nicht, daß es nicht im Laufe der nächſt
getrennten oder gemeinſamen Bemühungen der bi
rungen um die Beendigung der Feindſeligkeiten koy
beſuchen; doch immer wieder ging er nach Italien
er wandernd von den Alpen bis nach Sizilien
meh=
durchquerte, arm und anſpruchslos, dem Gotte dieve
ſich verſchworen. Langſam, ein geduldiger Bildner
aus dem körnigen Marmor der deutſchen Sprache di
Formen ſeiner Oden, Elegien, Epigramme, Hymno
geſänge heraus, nie bedacht auf den Beifall der
Tagesmode, die ſich in Deutſchland im wilden
Romantik austobte.
„Längſt iſt der Bruſt ehrgeiziger Trieb end!
Der Jugend Erbteil; aber wofern mir ſoll
Annah’n der Ruhm, ſoll Hand in Hand e
Geh’n mit dem prüfenden Todesengel!”
Früh nahten ſie ſich ihm beide, Hand in Hand=,
engel und der Ruhm. Vor der in Italien wütender
fliehend, ſchiffte ſich Platen im Spätſommer 1835
nach Sizilien ein — es ſollte ſeine letzte Reiſe
durchwanderte die ganze Inſel, um ſein Winte
Syrakus zu nehmen. Am 22. November erkrankte
einer Kolik. In der Furcht, von der Seuche befa
nahm er Arznei gegen die Cholera in ſolchem de
ſein Zuſtand raſch bedenklich wurde. Am 5. Deze‟
mittags 3 Uhr, ſtarb er in den Armen ſeines Sl
Don Mario Landolina, der ihm, dem Proteſtani*
Kirche kein Grab gewährte, in ſeinem Garten die
ſtätte rüſtete.
Tauſende und aber Tauſende von Deutſchen
he=
nun verſtrichenen Jahrhundert an dieſem Hügel ge
Ferdinand Gregorovius das „ſchönſte Dichter
Erde” nennt, und den ein von Freunden und P.
ſtiftetes ſchönes Marmordenkmal ſchmückt. Und heuls
hundert Jahre in der Erde ſchlummert, die er ſ9.
bereitet ihm das italieniſche Volk auf
Anordnuns=
linis, der ſich ſelbſt als großen Bewunderer 1n
ſeiner Kunſt bekennt, eine würdige
Totenehrung=
deutſche gedenken an ſeinem 100. Todestag ſeine.
nſrer edelſten Dichter, deſſen Wirkungen auf .
um heute noch fortdauern und deſſen geiſtiges Eie
ringerer als Stefan George aufgenommen
geſetzt hat.
Die Platen=Geſellſchaft ehrt Muſſolin.
EP. Rom. Muſſolini hat den Präſidenten Nie
Platen=Geſellſchaft, Hans von Hülſen, empfangen,
Denkmünze der Geſellſchaft überreichte.
Fal wies die M
hin”, erklärte D
deien Betrug nie
Ppiohlen wird, un
hers dafür, daß
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
(rkenntnis der Diſziplin”
ſchsbankpräfidenk Dr. Schacht
den 2AF-Walkern in Leipzig.
DNB. Leipzig, 4. Dezember.
ite Tag der 5. Arbeits= und Schulungstagung der
u ſeine beſondere Bedeutung durch eine große Rede
ſoinkpräſidenten und Reichsminiſters Dr. Schacht.
Aner Rede nahm Dr. Schacht Gelegenheit, den 4000
ſern die Zuſammenhänge von Wirtſchaft und Arbeit
Fikenntnis wirtſchaftlicher und finanzieller Fragen
un. Er erklärte, es ſei ganz ſelbſtverſtändlich, daß
ſalſozialismus als Ganzes viele Fragen umfaſſe, die
öglichen Gebieten lägen. Wer alle dieſe Probleme
ſſeichen Kraft zur gleichen Zeit durchführen wolle,
hricheinlich auf ſo ungeheure Schwierigkeiten ſtoßen,
ſat darunter leiden würde. Darum ſehe man auch
dder, daß der Führer aus der Fülle der Probleme
verausgreife, um die Kraft der Nation auf dieſes
ſifſene Ziel zuſammenzufaſſen. Dieſe Konzentrierung
hrſten Jahren der Bewegung und des Wiederaufbaues
me auf die Arbeitsbeſchaffung gerichtet.
Arogramm der Arbeitsbeſchaffung ſei allmählich
aus=
bden zum Problem der Wehrhaftmachung.
Facht erklärte weiter, daß man den von allen
National=
huf das ſchärfſte bekämpften Kapitalismus nicht mit
ſaftsſyſtem verwechſeln dürfe, das ſich der fortſchritt=
(tzeuge und Maſchinen bediene, um den Erfolg der
hauf ein möglichſt großes Ergebnis zu ſteigern.
bacht wandte ſich gegen jede Gleichmacherei. Er hoffe,
Ehlſtand unſeres Volkes in den breiten Maſſen ſteigen
ſei auch der Wunſch jedes anſtändigen deutſchen
nd durchaus ſelbſtverſtändlich.
ſchacht ſprach weiter über die ungeheure
Ge=
in einer Verwechſlung von Geld und
läge. Es würden täglich neue Maſchinen gebaut,
ſuungen gemacht, um den Produktionsprozeß zu
ver=
auch die Lage des Arbeiters in der Produktion zu
brzu benötigte man Mittel. Hinter dem deutſchen
hdas höchſte, was das deutſche Volk an Werten
be=
o das Vertrauen des deutſchen Volkes zur Führung
hnander. Jeder, der ſich überlege, welche Mittel der
2. Ron,
baliſtiſche Staat für ſeine verſchiedenartigen
Auf=
ſige, werde verſtehen, daß der Staat verſuchen müſſe,
Fteuern zu erhalten, wie nur möglich ſei. Unter dieſen
wei es verſtändlich, wenn es zur Zeit noch keine
ſerabſetzungen gebe. Auch der
Nationalſozialis=
bericht an der Tatſache vorbeigehen, daß wir unerhörte
hlin gen haben. Er ſelbſt habe noch nie einen Arbeiter
dr nicht verſtanden hätte, wenn man ruhig und ſach=
Notwendigkeiten dieſes Lebens mit ihm geſprochen
Kas, was geſchehen müſſe, wichtig ſei, und daß er
Rzu all dieſen Dingen beitragen müſſe.
Pacht ſprach weiter über ſeine Anleihepolitik und
mz die Spargelder nirgends ſo ſicher ſeien wie bei
Enkaſſen.
Eacht wies die Möglichkeit einer Inflation zurück. „Ich
Ahnen” erklärte Dr. Schacht unter brauſendem Beifall,
bieſen Betrug niemals mitmachen werde, wenn er
eentbapfohlen wird, und Sie, meine Freunde, haben das
führers dafür, daß er dies niemals zulaſſen wird.‟ Das
beſei die Vermehrung unſerer Güter im Rahmen des
Maaber gewiſſe Güter, die wir in Deutſchland
über=
hhätten, und es gebe auch Sachen, die wir in
Deutſch=
einer ganz geringen Menge beſitzen, während ſie in
Edern in großen Maſſen vorhanden ſeien. Wir
müß=
ſiſſe Dinge aus dem Auslande hereinholen. „Hieraus
ſe abſolute Notwendigkeit, daß wir Außenhandel
trei=
uind ein Land, das mit der ganzen Welt durch dieſe
ſit des Handels verbunden iſt.‟ Dr. Schacht wandte
ne falſche Propaganda, die unſere Ausfuhr erſchwere
ie Hunderte von Millionen Deviſen uns verloren
Ndre Arbeitsplätze in der Ausfuhrinduſtrie gefährdet
pt allem notwendig, daß wir Rohſtoffe aus dem
Aus=
hifen, und je mehr wir von dieſen Rohſtoffen
herein=
ſten, um ſo ſtärker und größer ſei unſere Arbeits=
Eachts Ausführungen gipfelten in folgenden Worten:
MFreunde! Wenn wir dieſes große Ziel vor Augen
s für jeden Nationalſozialiſten nichts Größeres mehr
als daß auch der Einzelne ſeine Kraft auf dieſes
ſtrengſter Diſziplin ausrichtet und an dieſem einen
großen Ziel mitarbeitet. Man kann nicht alle Ziele auf einmal
erreichen. Es gilt daher, alle Diſziplin auszurichten auf dieſen
einen Punkt der Arbeitsbeſchaffung und auf den der
Wehrhaft=
machung. Es gilt, für Ruhe im Betrieb zu ſorgen und
Betriebs=
erſchütterungen nach Möglichkeit überall zu verhindern. Es gilt
auch Konzentration im weltanſchaulichen Kampf. Darunter leidet
nicht das Ziel unſerer Weltanſchauung, und nicht unſere innere
Geſinnung, ſondern wir erhalten die Mittel, um unſere
Welt=
anſchauung durchſetzen zu können. Das iſt es, was Sie, wenn Sie
in die Betriebe hinausgehen, ihrer Umgebung ſagen müſſen: Wir
brauchen eine Wehrmacht, weil wir unſer Recht niemals in der
Welt erringen werden, wenn wir nicht die Macht dazu haben.
Wir brauchen dieſe Macht, und wir können ſie nur erringen, wenn
wir unſere ganze Kraft auf dieſes eine Ziel konzentrieren. Wenn
der Reichsleiter der DAF., Dr. Ley, dieſer Tage zu Ihnen von
den großen weltanſchaulichen Erkenntniſſen geſprochen hat, die
wir uns alle zu eigen machen müſſen, ſo möchte ich beſonders die
eine unterſtreichen: „Haltet Diſziplin!“
Einfuhrverbok für Reichsmarknoken.
Eine Abwehrmaßnahme gegen den
Reichsmark-
nokenſchmuggel ins Ausland.
DNB. Berlin, 4. Dezember.
Trotz des ſeit langem beſtehenden Ausfuhrverbotes für
Reichs=
marknoten iſt in letzter Zeit auf Grund illegaler Verbringung
ſol=
cher Noten ins Ausland, deren Angebot im Ausland überaus ſtark
geworden. Das hohe Disagio, welches die hinausgeſchmuggelten
Reichsmarknoten im Ausland infolgedeſſen aufweiſen, führte mehr
und mehr dazu, daß die ausländiſchen Abnehmer deutſcher Waren
ihre Zahlungen an die deutſchen Exporteure ſtatt in Deviſen oder
im ſtaatlichen Verrechnungsverkehr mit Reichsmarknoten zu leiſten
ſuchten. Auch im Dienſtleiſtungs= und Kapitalverkehr wurden mehr
und mehr ſtatt Deviſen Reichsbanknoten angeboten.
Es hatte dies zur Folge, daß für Deutſchland der unbedingt
notwendige Deviſenanfall für ſeine Ausfuhr, ſeine Dienſtleiſtungen
und im Kapitalverkehr gefährdet wurde. Um dieſe offenſichtliche
Schädigung der deutſchen Wirtſchaft zu unterbinden, ſah ſich die
Reichsregierung genötigt, zu dem bereits beſtehenden Verbot der
Verſendung von Reichsmarknoten ins Ausland ein Einfuhrverbot
für Reichsmarknoten und im Zuſammenhang damit Beſtimmungen
zu erlaſſen, welche die Verwendung verbotswidrig eingeführter
Reichsmarknoten im Inlande verhindern.
Dieſe Maßnahmen ſind reine Abwehrhandlungen und berühren
unſere Währung als ſolche und ihren Wert in keiner Weiſe. Die
freie Reichsmark, d. h. Mark aus legal erworbenen, freien
trans=
ferierbaren ausländiſchen Guthaben im Inland, iſt nach wie vor
im ganzen Ausland vollwertig und notiert zur Münzparität. Dieſe
freien Reichsmarkguthaben bzw. Auszahlungsanweiſungen ſind in
normalen Zeiten die alleinigen Markzahlungsmittel geweſen,
welche im internationalen Verkehr zur Anwendung gelangten.
Man hat in normalen Zeiten im Ausland niemals in
nennens=
wertem Umfange zur Zahlung von Verpflichtungen gegenüber
Deutſchland Reichsmarknoten gehandelt und gekauft.
Wenn nun der nur auf ungeſetzliche Weiſe zuſtandegekommene, mit
Schädigungen für die deutſche Wirtſchaft verbundene Handel in
Reichsmarknoten durch die neuerlichen Maßnahmen der deutſchen
Regierung im Auslande unterbunden wird, ſo hat dies, wie die
erwähnte Tatſache der feſten Notierung der freien Reichswark
zeigt, keinerlei Bedeutung für die deutſche Währung als ſolche.
Es handelt ſich vielmehr lediglich um Sicherungsmaßnahmen
da=
für, daß die deutſche Volkswirtſchaft nicht auf illegale Weiſe um
den ihr zuſtehenden Deviſenertvag des deutſchen Exporthandels,
Dienſtleiſtungs= und Kapitalverkehrs gebracht wird.
Der 20. April
Einkrittskag in das Deutſche Jungvolk.
DNB. Berlin, 4. Dezember.
Der Reichsjugendpreſſedienſt teilt mit: So wie der 9.
Dezem=
ber eines jeden Jahres der Tag des Eintritts der jungen Garde
in die Partei und in die Formationen der Partei iſt, ſo wird in
Zukunft der 20. April, der Geburtstag des Führers, der Tag des
Eintritts der Jüngſten in das Deutſche Jungvolk und in die
Jungmädelgruppen des BDM. ſein.
Am 20. April 1936 finden zum erſten Male die großen
Ein=
gliederungsfeiern der 10= und 11=Jährigen in das Jungvolk und
in die Jungmädelgruppen ſtatt. Gleichzeitig erfolgt an dieſem
Tage die feierliche Ueberführung der 14 Jahre alt gewordenen
Jungvolkpimpfe in die Hitler=Jugend.
Nr. 334 — Seite 3
Einfuhr von Gefrierfleiſch
aus Südamerika.
DNB. Berlin, 4. Dezember.
In der letzten Zeit ſind, wie wir erfahren, mit Südamerika
Verhandlungen über die Einfuhr von Gefrierfleiſch geführt
wor=
den. Auf Grund der getroffenen Vereinbarungen kann nunmehr
damit gerechnet werden, daß Anfang 1936 die erſten Sendungen
von hochwertigem Gefrierfleiſch in erheblichem Umfang in
Deutſch=
land eintreffen werden.
Feltverbilligungsmaßnahmen verlängert.
DNB. Berlin, 4. Dezember.
Die von der Reichsregierung zur Verbilligung der
Speiſe=
fette für die minderbemittelte Bevölkerung getroffenen
Maß=
nahmen werden für die Monate Januar, Februar und März
1936 im bisherigen Umfange fortgeführt.
Die Stammabſchnitte ſind auf grünem Waſſerzeichenpapier
hergeſtellt; ſie enthalten wiederum je drei
Reichsverbilligungs=
ſcheine A und B ſowie einen Beſtellſchein für drei Pfund
Konſummargarine.
Das deutſche Mode=Inſtikuk.
DNB. Berlin, 4. Dezember.
Das Deutſche Mode=Inſtitut nimmt nach einer
Vorbereitungs=
zeit zur Neugliederung ſeines inneren Aufbaues ſeine aktive
Ar=
beit wieder auf. Das beſondere Arbeitsziel iſt die Betreuung
aller kulturellen Belange auf dem Gebiete der Mode. Für die
Erfüllung dieſer Ziele haben die zuſtändigen amtlichen Stellen
ihre Unterſtützung und Förderung zugeſagt. — Mit der
Geſamt=
leitung des Deutſchen Mode=Inſtituts iſt Frau Hela Strehl
beauf=
tragt worden.
Dynamikanſchläge in Athen.
DNB. Athen, 4. Dezember.
Die Polizeidirektion teilt mit, daß in der zweiten
Morgen=
ſtunde an drei Stellen der Stadt Dynamitpatronen zur Exploſion
gebracht worden ſind. Die erſte Exploſion ereignete ſich vor dem
Hauſe des Generals i. R. Hadjiſſarantos, die zweite vor der
Druckerei, in der die veniſeliſtiſche Zeitung „Neos Kosmos” und
die veniſeliſtenfeindliche „Hellinicon Mellon” hergeſtellt werden,
während die dritte Ladung vor dem Hauſe des Fliegeroberſten
Oiconomu explodierte. Die Polizei erklärt, daß bei der Exploſion
nur geringfügiger Sachſchaden angerichtet worden ſei.
Für eine panarabiſche Union?
EP. Mailand, 4. Dezember.
Die „Stampa” berichtet, in der arabiſchen Preſſe meſſe man
einem kürzlich zwiſchen Ibn Saud, dem Herrſcher von Arabien,
und dem Irak abgeſchloſſenen Vertrag große Bedeutung bei.
Die=
ſer Vertrag bedeute den erſten Schritt für die Verwirklichung
einer panarabiſchen Union. Der Vertrag beſtehe aus einem
Militärabkommen, er ſehe weiter eine gemeinſame diplomatiſche
Vertretung der beiden Länder im Auslande vor und enthalte
weiter Beſtimmungen über die Abſchaffung der Päſſe im Verkehr
zwiſchen den beiden Ländern, für die Gewährung von
Zollerleich=
terungen und die Vereinheitlichung des Unterrichts= und
Münz=
weſens.
Sicherung der ägyptiſchen Grenze gegen Libyen.
* Alexandria, 4. Dez. (United Preß).
Die militäriſchen Vorbereitungen längs der Grenze
Aegyp=
tens mit Italieniſch=Libyen nehmen noch immer ihren
Fort=
gang. Ein Bataillon engliſcher Truppen befindet ſich
gegen=
wärtig auf dem Weg nach Merſa Matruh. Zwiſchen dieſem
Ort und Solloum an der Grenze ſind unweit des Strandes
Truppenlager errichtet worden, die dem Schutz der ägyptiſchen
Mittelmeerküſte dienen. Ein anderes engliſches Bataillon iſt
von hier aus nach Paläſtina abgegangen, um ein nach
Alexandrien verlegtes Bataillon zu erſetzen.
Eine Warnung des Staaksſekretärs Hull
EP. Waſhington, 4. Dezember.
Staatsſekretär Hull hat an diejenigen Waffenfabrikanten
und Waffenhändler, die entſprechend den Beſtimmungen des
Neutralitätsgeſetzes ihre Anmeldepflicht noch nicht erfüllt haben,
eine eindringliche Aufforderung gerichtet, dies unverzüglich
nach=
zuholen. Hull warnte die Induſtriellen, die Anmeldung zu
unter=
laſſen und wies auf die hohen Strafen hin, die bei Unterlaſſung
der Anmeldung von Waffenbeſtänden bis zu fünf Jahren
Ge=
fängnis und bis zu 10000 Dollar Geldſtrafe betragen.
in Kapikel Gaskrieg ...
Von Hans Erman.
en wir in des Thukydides prächtiger Geſchichte vom
partaner gegen Athen:
ſnitten nun einen großen Stamm der Länge nach
Eln ihn aus, um dann die Hälften ſo ſorgſam wieder
üügen, daß ſie eine dichte Röhre bildeten. An deren
ede befeſtigten ſie das Becken, in welchem Kohle und
d mancherlei ſeltſame Erde ſchwelten. Hinter dem
Wbefand ſich ein großer Blaſebalg, der die Glut
Buchte und den Dampf und die giftigen Dünſte durchs
Begen die Mauern und Männer des trutzigen Delion.”
Wiel; Sparta ſiegte über Athen!
Ibe Gas=Kanone hatte ſich bewährt!
ſAanno 424 vor Chriſti Geburt ..
hſten Jahrhunderte ſcheint der Gaskrieg in vollem
en zu ſein: immer wieder Spartaner gegen Athener,
ſen Sparta, Griechen gegen Römer, Römer gegen
Iken gegen Araber.
ehnik hatte ſich verfeinert, vom einfachen Schwefel=
D man längſt abgekommen. Die Chroniſten erzählen
gem geheimnisvollen Rezept, das den Schwefel mit
eInd. Digitalispflanzen miſchte, das dieſem Gemenge
Abeſondere, leicht brennbare Stoffe beifügte. Und
Gemiſche wurden nun auch nicht mehr als Gas
fehr abgeblaſen, ſondern mit Schleudermaſchinen
Fdſiche Lager geworfen, damit ſie erſt jenſeits der
2 tödliche Kraft entwickelten.
ſches Feuer” hieß das neue Kampfmittel, es war eine
von Gasgranate und Brandſatz, und noch im Jahr
ſei ne gräßliche Pflicht:
2sman I. hatte lang erfolglos das reiche Akkon
be=
ein Jahr hatte die Einſchließung der Stadt
ge=
die Truppen drohten zu meutern — da ließ Osman
Nare mit dreihundert Schleudermaſchinen das
Feuer” auf die arme wehrloſe Stadt werfen.
eirnen Vormittag dauerte die Beſchießung, wie
chichtsſchreiber erzählen — auch Akkon fiel.
Aiche Halbmond war im Vormarſch auf Kleinaſien
Aropa.
Mit den Türken kam die Technik des Gaskampfes nach
Europa, doch das geheimnisvolle Rezept vom „Griechiſchen
Feuer” war dem Generalſtab Solimans II, wohl abhanden
ge=
kommen. Von wirkungsvollen Gasangriffen hören wir
jeden=
falls für längere Zeit überhaupt nichts. Vielleicht hatte man
auch ſelbſt mit dem „Griechiſchen Feuer” ſchlechte Erfahrungen
gemacht?
Der Nürnberger Büchſenmeiſter Brechtel zumindeſt hatte
keine gute Meinung vom Gaskrieg:
„Was Nutz hatt man denn von der Vergifftung des Luffts?—
Ja, ſprechen einige, daß mit Hilffe diſer Kunſt die feindtliche
Rott, ohne daß es ſo vil eigen Bluts koſtet, unterdruckt werden
köndte. Mein Antwort aber darauf iſt die Frag: ob es denn
bei dem Feindt allein bleiben, und ob es nicht nachmals weiter
umb ſich freſſen und gedachte Vergifftung auch wieder die eigenen
Leute würcken köndte?"
Herr Brechtel ruft alſo um 1590 nach der Gasmaske! Er
verlangt den paſſiven Gasſchutz! Wenigſtens für die eigenen
Leute
Die Technik des Gaskampfes hatte mittlerweile Fortſchritte
gemacht. Zwar finden ſich in alten Rezeptbüchern noch
geheim=
nisvolle Hinweiſe auf todbringende Molche, auf Krötenhirn
und Spinnenöl — aber außerdem lobte man doch auch das
Sublimat, die rauchende Salpeterſäure und das verdampfende
Mercurium, auch Queckſilber genannt.
Die Entwicklung der Gaswaffe kam zum Stillſtand. Die
verbeſſerte Schießtechnik trug Schuld daran! Bei der großen
Reichweite der neuen Geſchütze und den dabei entſtehenden
Drücken und Temperaturen zerſetzten ſich die beigegebenen
Gift=
ſtoffe meiſt ſchon beim Abſchuß oder noch in der Flugbahn des
Geſchoſſes.
Zum Großkampf war Giftgas nun nicht mehr brauchbar.
Es blieben aber Salpeterſäure, Queckſilber und Sublimat
in Verbindung mit dem Schwarzpulver recht geeignete Waffen
für das Schlachtfeld, für den Krieg der Front gegen die Front.
Und für den Nahkampf bediente man ſich ſchließlich der neueſten
Erfindung des 17. Jahrhunderts, der gasgefüllten Handgranate!
Die Engländer hatten dieſes Inſtrument erfunden, und eine
alte Handſchrift der Wiener ehemaligen Hofbibliothek gibt uns
ſeine Beſchreibung:
„laß einen Töpfer oder Hafner ein ſogenanntes Handkugel
oder Krüglein, wie etliche es nennen, mit einem recht langen
Hals daran verfertigen. Die Handkugeln fülle unten mit Pulver
und Queckſilber und ungeleſchtem Kalk”,
Dieſe erſte, mit Gas und Gift drohende Handgranate
er=
regte Schrecken. Wir kennen den klagenden Brief, den der
Kaiſerliche General=Feldzeugmeiſter von Siemianowitz nach
Wien, an ſeine Frau ſchickte:
„In dieſem Kriege ſtirbt man jetzt nicht nur auf eine, ſondern
auf dreifache Art. Den Tod durch das Blei, den Tod durch das
Feuer, den Tod durch giftige Luft
Geſchrieben unter dem Datum des 14. Oktober 1689.
* Das Prisca=QAuarkett ſpielte.
Auf Einladung des Richard=Wagner=Verbandes Deutſcher
Frauen ſpielte geſtern im Hauſe Annaſtraße 15 das Prisca=
Quartett vor einer andächtigen Schar von Zuhörern, unter
denen man auch Frau Winifred Wagner ſah.
Das Programm des Abends begann mit Mozarts Quartett
D=Dur (K.=V. 575). Die Eckſätze erhielten eine geradezu ſprühende
Lebendigkeit durch die dynamiſch ſehr temperamentvoll und
ener=
giſch akzentuierende Geſtaltungsweiſe der Künſtler. Auch das
Menuett wirkte dadurch mehr ritterlich=elegant, als ſpieleriſch.
Edelſte Klangſchönheit bei jedem der vier Inſtrumente genoß
man dazwiſchen — ein feiner Gegenſatz! — in dem Andante.
In dem folgenden Schubert=Quartett (C=Dur, 1813) machte
der erſte Satz uns ſtarken Eindruck durch die Leidenſchaftlichkeit,
mit der das immer wieder in düſterem Ermatten zurückſinkende
ſtürmiſche Ringen geſtaltet wurde. Dem liedhaft ſanglichen
Andante con moto folgte dann das ſehr ſpritzig geſpielte Menuett.
Nach dem letzten Satz, in dem die erſte Geige immer wieder in
überaus launig=eigenwilliger Weiſe das übermütige Thema
an=
ſtimmte, war der Beifall ſo groß, daß ſich die Künſtler — zumal
die Zeit nicht ſehr vorgeſchritten war — zu einer ſehr großzügigen
Zugabe entſchloſſen. In dem Verdi=Quartett, das wir auf dieſe
Weiſe noch zu hören bekamen, kamen die Eigenarten im
Zuſam=
menſpiel der vier Künſtler aufs ſchönſte zur Geltung. Die Eckſätze
waren von leidenſchaftlichſtem Temperament erfüllt und führten
oft in ſtürmiſchen Steigerungen zu geradezu dramatiſchen
Wir=
kungen. Dabei litt keinen Augenblick die Präziſion des
Zuſam=
menſpiels. Großen, ſinnlich ſchönen Klang entfalteten die
In=
ſtrumente dazwiſchen in dem 2. Satz des Quartetts. — Einen ſehr
feinen Abſchluß erhielt der Abend dann in Schuberts
nachgelaſſe=
nem Quartettſatz in C=Moll; wir empfanden beſonders das ſtark
Zuſammenfaſſende in der Wiedergabe, trotz reichſter
Ausdrucks=
ſchattierungen und ſtets ſehr lebhaft eingeſetzter dynamiſcher
Akzente.
Die Künſtler — Herr Schulze=Prisca, Herr Smit,
Herr Koerner und Herr Münch=Holland — wurden zum
H.
Schluß ſtürmiſch gefeiert.
Anſere geliebte, treue Mutter
Frau Geh. Regierungs= und Baurat
Minna Stegmayer
geb. Klingelhöffer
entſchlief heute ſanft und frledlich im 90. Lebensſahre.
Mathilde Stegmayer
Thekla Holthauſen
Ernſt Stegmayer, Reichsbahnrat
Geh. Rat Prof. Dr. F. Holthauſen
Lina Stegmayer, geb. Wrede
Neun Enkel und ſechs Urenkel
Marie Geier.
Darmſtadt, den 3. Dezember 1935.
Die Einäſcherung findet in der Stille ſtatt,
Beileidsbeſuche dankend verbeten.
Geſtorbene.
Darmſtadt: Anſtath, Anna Maria, geb.
Faul=
haber. Ehefrau des Hafeninſpektors i. R., 60 J.
Stegmayer Wilhelmine, geb. Klingel=
höfer. Witwe. 89 J.
Reiß, Jakob, Schuhmachermſtr. Witwer, 74—
Aerztliche Tällgkelt
wieder aufgenommen
Dr. Reuß
Schwanenstr. 73
Telefon 2522 und 2150
Arser
und Feitz
haben manchmalSorge,
weil die Gretel und der
Hans „sich auch alles
vom Faix wünschen”
Aber solche Angst ist
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e stag, 5. Dezember 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 334 — Seite 5
s der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, 5. Dezember 1935
Perſonenſkandsaufnahme
zu Zwecken des Luftſchußes.
ur Provinz Starkenburg findet zurzeit eine
Perſonen=
ſitrahme zu Zwecken des Luftſchutzes ſtatt. Allen Familien
ſurch die Polizei Liſten zugeſtellt, deren vollſtändige und
(Fte Ausfüllung als Unterlage für den weiteren Aus=
Selbſtſchutzes notwendig iſt. Im Intereſſe der
Landes=
ung muß erwartet werden, daß alle Volksgenoſſen die
eer gewiſſenhaft und rechtzeitig ausfüllen, damit die
Ab=
ie Liſten ohne Schwierigkeiten bewerkſtelligt werden
weitere Rückfragen nicht notwendig werden.
perden ausführliche Angaben verlangt, deren Kenntnis
Frage kommenden Dienſtſtellen unerläßlich iſt.
Ins=
iſt es wichtig, anzugeben, ob eine Perſon ſich ſtändig
aufhält, ob ſie hilfsbedürftig oder ob ſie bereits als
ſelfer im Luftſchutz (Sicherheits= und Hilfsdienſt. Werk=
Umtsträger oder Hauswart des Reichsluftſchutzbundes)
iſt. Ebenſo ſind Angaben von Wert, ob bereits die
ſäaft beim Reichsluftſchutzbund beſteht, ob einer ſeiner
bsluurſe beſucht wurde oder eine polizeiliche Verpflichtung
ſſden hat.
Perſonenſtandsaufnahme zu Zwecken des Luftſchutzes
teits in anderen Teilen des Reiches durchgeführt und
h in Starkenburg ſicher das volle Verſtändnis der
Be=
finden.
Mandespolizeigruppe Darmſtadk im Dienſte
der Winkerhilfe.
Tag der Winterhilfsveranſtaltung der
Landespolizei=
darmſtadt rückt immer näher.
ſVorbereitungen zu der Veranſtaltung am Sonntag, dem
hir um 20 Uhr im Saalbau, ſind in vollem Gang, und
ſtädter Bevölkerung wird in ihren Erwartungen nicht
werden. Großes Intereſſe werden die ſportlichen
Vor=
u hervorrufen. Es wird ein neuartiges Bodenturnen
vor=
as von jedem Einzelnen Gewandtheit, Schnelligkeit, ver=
* exakter Körperbeherrſchung verlangt. Unter anderem
uch Pyramiden gezeigt.
Nrmſtadt neu und nur vielleicht durch das Radio
be=
die Aufführung eines Soldatenlieder=Potpourris, das
itkorps gemeinſam mit dem Sängerchor der
Landes=
awpe vorgetragen wird. Unter der Begleitung des Muſik=
Uden die alten und neuen prächtigen Soldatenlieder,
ge=
im jungen, friſchen Kehlen, erklingen.
en Herz ſchlägt aber nicht höher, beſonders wenn er einſt
heſſiſchen Regiment gedient hat, wenn unter Mitwirkung
ſimannszugs die Parademärſche der alten heſſiſchen
Regi=
eſchallen. Und wie wird ſich der Jubel ſteigern, wenn
beim Erklingen eines Marſches eine Abteilung des be=
Regiments im ſtrammen Parademarſch auf der Bühne
ſtert.
fHöhepunkt des Abends bildet ein großes Vaterländiſches
drs in wundervollen, lebenden Bildern den Aufſtieg des
Vaterlandes aus Not, Schmach und Schande zur Freiheit
ſechniſche Hochſchule. Wegen einer Kundgebung
entenſchaft fallen die Vorleſungen an der Techniſchen
heute Donnerstag, den 5. Dezember, nachmittags von
aus.
inzelhandelsgeſchäfte am 2. Advent. Am
n Sonntag, dem 2. Advent, ſind die Darmſtädter Einzel=
ſſcäfte in der Zeit von 14 bis 19 Uhr geöffnet.
Muſik — alte Tänze. Wir verweiſen noch einmal auf die
V=Veranſtaltung der Eliſabethenſchule heute abend im
Das Programm des Abends führt durch drei
Jahrhun=
gibt einen Ueberblick darüber, wie ſich allmählich die
oi Tanz, Lied und Inſtrumentenſpiel löſt. — Eine
be Epoche der muſikgeſchichtlichen Entwicklung. Neben
Und Liedern kommt ein Trio von Telemann auf alten
„Inten zu Gehör. An Stelle von Herrn Hans Andrä, der
iſt, wird Herr Gerhard Weckerling (Wiesbaden) die
Fe ſpielen.
m Strauß reife Erdbeeren zeigte Herr Adolf Müller.
Straße 82½, uns geſtern mittag vor: er hat die Erd=
Wald, an der Bahnlinie, Heidelberger Straße, gepflückt.
eaſpielplan des Hefſiſchen Landeskheakers.
GROSSES HAUS.
DARM
Anfang 19.30. Ende 22.30 Uhr. Hauptmiete D 9.
Vorſtell. „Die Räuber”. Trauerſpiel von Friedr.
Schiller.
Anfang 19.30. Ende nach 22,00 Uhr. Hauptmiete E.
9. Vorſtellung. „Die Boheme‟. Oper von Giacomo
Puccini.
Anfang 19.30, Ende 23.00 Uhr. NS=Kulturgem. 0.
6. Vorſtellung. „Alda”, Oper von Giuſeppe Verdi.
KLEINES HAUS.
Anfang 20.00. Ende gegen 23.00 Uhr. Volksmiete
Gruppe II 3. Vorſtellung. „Der Waffenſchmied”.
Komiſche Oper von Albert Lortzing.
Anfang 20.00. Ende gegen 22.30 Uhr Volksmiete
Gruppe I. 3. Vorſtellung. „Die Gärtnerin aus
Liebe”. Komiſche Oper von Wolfgang A. Mozart.
Anfang 20 00, Ende 22,00 Uhr. Außer Miete. „Der
Herr Borjemaaſter”. Odenwälder Komödie
Hans Holzamer, aufgeführt durch die Heſſ.
Spiel=
gemeinſchaft.
von
Anfang 11.00 Uhr. Außer Miete. Modeſchau der
Kunſtgewerbeſchule Offenbach. — Anfang 16.00,
Ende nach 18.30 Uhr. Zum erſten Male: „
Dorn=
röschen”. Ein fröhliches Weihnachtsſpiel mit Muſik
von Curt Elwenſpoeck.
ſſiches Landestheater. Im Kleinen Haus wird heute
erfolgreiche Neuinſzenierung des „Waffenſchmied‟
Art Lortzing wieder in Szene gehen. Die Partie des
lebenau ſingt zum erſten Male Kurt Ingo Rieger. In
en Hauptpartien ſind die Damen Liebel und Welz und
Kuhn, Schmid=Berikoven und Wieter beſchäftigt. —
pahren, finden von dem „Weihnachtsmärchen”, das das
ür die Kinder bringt, nur drei öffentliche
Vorſtel=
t ſämtliche übrigen Aufführungen werden geſchloſſene
Aurigen ſein, zu denen kein Kartenverkauf ſtattfindet. Um
dern, die die Aufführungen nicht in einer Jugendmiete
Oen Beſuch zu ermöglichen, hat das Heſſiſche
Landes=
die Erſtaufführung am kommenden Sonntag nach=
Uhr, beſonders kleine Preiſe angeſetzt. Der
Vorver=
ieſe Aufführung hat bereits begonnen. — Der 3.
Beet=
o des Schnurrbuſch=Quartetts, der bekannt=
Nommenden Montag ſtattfindet, bringt die Quartette
KD=Dur), Opus 127 (Es=Dur) und Opus 59, 2 (B=Dur).
* Degrurangsſelet dei Luuſchaie ſur Seiteronbang.
Feſkakt in der Otko=Berndk Halle.
Das vor einigen Jahren von Darmſtadt nach Mainz verlegte
„Pädagogiſche Inſtitut” iſt nun nach einem Umweg über
Friedberg wieder in die Mauern unſerer Stadt zurückgekehrt.
Aber mit dem neuen Namen, den dieſe Lehrerbildungsſtätte jetzt
führt, hat ſich auch ihre Struktur und ihr Bildungsziel
weſentlich gewandelt. Die Reyolution des
National=
ſozialismus führte auch hier zu einem Neuaufbau. Zunächſt iſt
die Lehrerhochſchule nicht wieder an die Techniſche Hochſchule
an=
gegliedert worden, ſondern bildet ein ſelbſtändiges
Inſti=
tut mit eigenen Lehrkräften. Vorläufig wurde ſie in der
Ballonſchule untergebracht und iſt, da dort der Raum nicht
ausreichte, in einigen Räumen der Techniſchen Hochſchule zu Gaſt.
Insgeſamt ſind etwa 250 Lehrer=Studenten und =Studentinnen
und 15 Dozenten von Friedberg nach Darmſtadt gekommen — ein
begrüßenswerter Zuwachs für unſere an Bildungsſtätten reiche
Stadt. Von dem guten Geiſt, der an der Hochſchule für
Lehrer=
bildung herrſcht, ihrem hohen Niveau und ihrer gediegenen Pflege
der muſiſchen Künſte, von dem volkspolitiſchen Wirken und Wollen
gaben die Anſprachen und Darbietungen bei der Begrüßungsfeier
einen eindrucksvollen Einblick.
Schon das äußere Bild, das die Otto=Berndt=
Halle bot, war ein Abbild des lebendigen Geiſtes, in dem
die Lehrerhochſchule ihre Erziehungsarbeit leiſtet. An den
Sei=
tenwänden waren zwiſchen Hakenkreuzbannern ſymboliſche Schnitte
von allerhand Werkzeug und Gerät in ſauberer Schwarz=Weiß=
Kunſt aufgehängt. Die Stirnwand bedeckte ein großer
Bilder=
bogen, der zwiſchen den Figuren eines Hitlerjungen und eines
deutſchen Mädchens bunte Szenen aus der Jugendarbeit im neuen
Deutſchland zeigte. Darüber die Inſchrift: „Das Volk iſt das
Seiende und Bleibende und der höchſte Zweck”, während das
Red=
nerpult die Worte trug: „Dein größter Erzieher, deutſche Jugend.
heißt Adolf Hitler‟. Dieſe geſamte Ausſchmückung, geradezu
vor=
bildlich in ihrer Geſtaltung und bekenntnismäßigen Haltung, war
freiwillige Arbeit der Studierenden, und die beſten
Gruppen=
leiſtungen wurden mit Preiſen ausgezeichnet. Der Gedanke, daß
Bildung urſprünglich von Bild” herkommt, und
daß hier vieles bisher verſäumt worden iſt, drängte ſich dem
Be=
ſchauer geradezu auf. Dazu traten während der Feier die
Bil=
dungselemente des geſprochenen Wortes und Klanges, in deren
Gebrauch die Lehrerſtudenten ebenſo ſicher ſich bewegten. Auch
Die Kameradschaft des ganzen deutschen
Volkes muß sich am
Tag
der mationalen
Bolidarität
bewähren. Keiner darf abseits stehen, wenn
es gilt, Opfer zu bringen!
der exakte Fahneneinmarſch der ſtarken Gruppe des
national=
ſozialiſtiſchen Studentenbundes ſchließlich ließ die Straffheit und
Diſziplin in einer würdigen Form der Selbſtdarſtellung erkennen.
Die Feier begann mit dem kräftigen Lied des
Studenten=
bundes „Die Fahne hoch”, dem der ausgezeichnete Sprechchor
„Trommeln in der Nacht” und ein weiteres einſtimmiges Lied
„Es dröhnt der Marſch der Kolonnen” ſich anſchloſſen. Darauf
ſprach der Direktor der Hochſchule für
Lehrer=
bildung,
Profeſſor Dr. Ziegler.
Er begrüßte die zahlreichen Vertreter der Behörden und der
Bewegung und die früheren Lehrkräfte der Lehrerbildung, mit
denen man in Fühlung bleiben wolle (man ſah von ihnen u. a.
Dir. Prof. Dr. Vogel und die Studienräte Gaßner und Pickert).
begrüßte ferner den Leiter der Rhein=Mainiſchen Bildungsſtätte
in Mainz, Oberſtudiendirektor Dr. Ratz, und dankte den
anweſenden Herren, Miniſterialrat Rin shauſen für die
Fürſorge, die er der Lehrerhochſchule in bewegter Zeit angedeihen
ließ, Oberbürgermeiſter Wamboldt und Schulrat Born, daß
ſie die Unterbringung der Hochſchule in Darmſtadt ermöglichten,
und ſchließlich dem Rektor der Techniſchen Hochſchule
für die Gaſtfreundſchaft, die man hoffentlich nicht allzu lange in
Anſpruch zu nehmen brauche. Die Anſprache Dr. Zieglers
be=
faßte ſich ſodann mit dem Strukturwandel und der geänderten
Zielſetzung der Lehrerhochſchule im Dritten Reich. Bei der
Auf=
gabe, Neues zu ſchaffen, habe man bereits die Anerkennung des
Reichserziehungsminiſters Ruſt gefunden. Denn er ſehe in den
Lehrerhochſchulen „diejenigen
Bildungsanſtal=
ten, von denen die ſtärkſte Revolutionierung des
deutſchen Erziehergeiſtes ausgehe‟. Darum ſollten
nach dem Willen des Miniſters auch die höheren Lehrer in ihrer
Ausbildung kurze Zeit die Hochſchule für Lehrerbildung
durch=
laufen, „um erſt Erzieher zu werden”. Das nationalſozialiſtiſche
Bildungsgut, Hinführung zur Volksgemeinſchaft, ſetze die
Erar=
beitung einer Hochſchulgemeinſchaft voraus. Im Wehrdienſt und
Lagerleben kämen Dozenten und Studenten einander näher. Es
ſei geplant, das ganze 1. und 2. Semeſter in Lager= und
Kameradſchaftsform durchzuführen, wenn die
Näume es erlaubten. Erſtrebenswert ſei auch, daß die ganze
Er=
ziehungsarbeit ſich im Rahmen der HJ. vollziehe, damit der
Leh=
rer ſpäter auch im Beruf für dieſe eintritt. Bei der eindeutigen
politiſchen Ausrichtung unſerer Arbeit wollen wir ein Stück
welt=
anſchaulicher Schulung auch in den Vorleſungen leiſten. Auf
Be=
kenntnis und Haltung kommt es uns an. Bei aller Hochhaltung
der geiſtigen Werte erſcheint uns doch die
Charakterbil=
dung als das wichtigſte. Den Nachwuchs werden wir nur aus
der HJ. und dem BDM. nehmen und legen beſonderen Wert auf
die Jugend vom Lande, die ſchon immer die Kraftquelle
des Lehrerſtandes geweſen iſt. Die Aufgabe des künftigen Lehrers
liegt nicht nur in der Schulſtube, ſondern auch in der HJ. in
der Volkstumsarbeit und in der Erweckung der Volkskunſt. Wir
wollen immer unſere Arbeit vom Volk her ſehen und
durch=
führen und hoffen, damit dem Volk zu dienen.
Als Sprecher des NSDStB. trug dann Student Volp einige
Worte des Führers zur Volkserziehung von grundlegender
Be=
deutung vor, die zum Vortrag des Dozenten Dr. Müller:
„Die Volksſchule im nakionalſozialiſtiſchen Staal”
überleiteten: Der Führer hat in ſeiner Nürnberger Rede geſagt,
man ſolle über die Irrwege der deutſchen Geſchichte nicht klagen
ſie ſeien ſchickſalhaft notwendig geweſen, um endlich das Ziel
der Volkwerdung zu erreichen. Das iſt auch in der
deut=
ſchen Geiſtesgeſchichte gültig. Es gilt, das Frühere zu
verarbei=
ten und zu überwinden, um in der Wirklichkeit Volk den
Mittel=
punkt zu finden. Wir ſtehen in der geſchichtlichen Stunde der
Erfüllung der früheren Entwicklung. Vertieftes Verſtändnis wird
die Neugründung der Erziehungswiſſenſchaft ermöglichen, denn
die Revolution will ja nicht nur das Morſche zerſchlagen, ſondern
auch an das Große und Wertvolle in der Vergangenheit
an=
knüpfen. Ohne hiſtoriſches Bewußtwerden iſt das nicht möglich;
als Gegenwartsaufgabe ergibt ſich, mit politiſchem Willen neue
Formen und neues Leben zu erzeugen. Nach einem Führerwort
iſt höchſte Inſtanz das Volk. So bekommt heute erſt
die Volksſchule ihren urſprünglichen Sinn. Die
erſte Zielſetzung der neuen Schulung iſt die Erziehung zum
poli=
tiſchen Menſchen der Volksgemeinſchaft, zu freiwilligem Dienſt
und unbedingtem Gehorſam. Das iſt in erſter Linie eine
Willenserziehung, alſo eine ethiſche Aufgabe, die zu
ge=
ſchehen hat im Hinblick auf den Typus des Frontſoldaten und
des Vorkämpfers der Bewegung. Aber Typenzucht und Bildung
ſtehen in Spannung zur inneren Freiheit, und dieſe kann nicht
„gemacht” werden, ſondern muß aus dem Zögling ſelbſt
entſprin=
gen. Charaktererziehung hat alſo an der Spitze zu ſtehen.
Aufgabe der Schule ſind Willenserziehung und
Wiſſensbildung. Die neue Form iſt möglich durch
Bin=
dung der Volksſchule an das Volk. Dabei iſt zunächſt der Jugend
die kulturelle Umwelt des Volkes zu erſchließen, dann auf der
Oberſtufe eine Welt von ſachlichen Zuſammenhängen zu
vermit=
teln. Zwar ſoll dabei der Weg des Zöglings vom Spiel zur Arbeit
gehen, aber es ſollen auch Leiſtungen verlangt werden, die ſein
Pflichtgefühl auf die Probe ſtellen. Auch Heimatſchule in
einem tieferen Sinn ſoll die Volksſchule ſein, ſonſt würde ihr das
Herz. das Gemüt fehlen. Das durch Lied, Gedicht, Bild und
Wan=
dern geweckte Heimatgefühl iſt zum Heimatbewußtſei
entwickeln. Die Macht des Gemütes iſt es, die ſich mit dem
Abſo=
luten über uns berührt: erſt durch ſie wird die Schule wahrhaft
zur Volksſchule. Die vergehende Schule wußte nicht mehr um den
Zuſammenhang von Volksſchule und Volksſeele.
Nur wenige Männer der deutſchen Geſchichte ſind es, die die
moraliſchen Energien des Volkes ſo in ſich aufgeſogen hatten, daß
ſie das Volk verkörperten: etwa Luther, Schiller und
Bis=
marck. Für uns heute iſt es der Führer Adolf Hitler. An
ihm haben wir uns auszurichten, die Jugend zu ſeinen
Gefolgs=
männern und in ſeinem Geiſt zu erziehen, Mit Gründlichkeit und
Ernſt wollen wir arbeiten an der Schule des Volkes im Geiſt
des Führers, dem wir uns verpflichtet fühlen.
Der Führer des NSDStB., Student Repp, verlas darauf
eine Kundgebung, in der ein kämpferiſches Bekenntnis abgelegt
war zur nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung und zu
Deutſch=
land. Der Redner begrüßte weiterhin die Verlegung der Heſſiſchen
Hochſchule für Lehrerbildung nach Darmſtadt und erklärte, die
Lehrerſtudenten ljeßen ſich nicht von der Umwelt prägen, ſondern
ihre Aufgabe ſei es. ein neues Studententum zu prägen.
Der Sprecher bebannte ſich zum Bildungsideal des politiſchen
Sol=
daten und ſchloß mit dem Wort Baldur von Schirachs: Wer dem
Führer dient, dient Deutſchland, wer Deutſchland dient, dient Gott.
Unter Leitung von Profeſſor Borngäſſer erklang darauf
ſehr wirkungsvoll die Schlußhymne aus dem „Deutſchen
Be=
kenntnis” von Heinrich Spitta, ausgeführt von einem
gemiſch=
ten Chor der Studierenden und dem Collegium muſicum. Der
beſchwörende Aufruf Ernſt Moritz Arndts: „Hebt das Herz, hebt
die Hand, ſchwöret auf das Vaterland” leitete die Hymne ein;
an dem Geſang der wuchtigen Schlußſtrophen der Verſe von Rudolf
Alexander Schröder beteiligte ſich die ganze Feſtverſammlung,
die von dieſer ausgezeichneten Darbietung ſichtlich gepackt war.
Es folgten
kurze Anſprachen.
Miniſterialrat Ringshauſen hob hervor, daß nicht
Staats=
formen und Wirtſchaftskräfte, ſondern Ideen und Perſönlichkeiten
im Völkerleben entſcheidend ſind. Zwar leuchteten aus dem
vori=
gen Jahrhundert kraftvolle Erzieherperſönlichkeiten zu uns
her=
über, aber erſt durch die ewigen naturhaften Werte „Blut und
Boden” ſeien von dem Führer die wahren völkiſchen Grundlagen
geſchaffen worden. Bei der Erziehung ſeien
Perſönlichkeits=
werte und Kameradſchaft entſcheidend, hierin müſſe das
Dozen=
tenkollegium vorbildlich ſein. In der Formung der Zukunft bilde
die Schule ein weſentliches Kraftzentrum.
Oberbürgermeiſter Wamboldt dankte öffentlich dem Herrn
Reichsſtatthalter für die Fürſorge, die er mit der Verlegung der
Lehrerhochſchule für Darmſtadt bewieſen habe. Er empfahl den
Studierenden, von den zahlreichen kulturellen Einrichtungen
Darmſtadts regen Gebrauch zu machen und richtet die Bitte an
die Landesregierung, ſie möge Darmſtadt zur
dauernden Stätte der Hochſchule für
Lehrerbil=
dung machen.
Für den Rektor der Techniſchen Hochſchule begrüßte Prof. Dr.
Mindner die Lehrerſtudenten in Darmſtadt. Oberkirchenrat
D. Zentgraf betonte die unerläßliche Zuſammengehörigkeit von
Schule und Kirche. Die Grüße des Mainzer Biſchofs überbrachte
Protonotar Dr. May. Er erklärte, daß die Kirche ſtets
wohl=
wollendes Intereſſe für die Lehrerbildung gezeigt habe und auch
heute zeige.
Mit dem feierlichen Bekenntnis zum Führer, dem Geſang der
beiden deutſchen Lieder und dem Fahnenausmarſch nahm der
er=
hebende Feſtakt ſein Ende.
— Heimabend im VDA. Die Heimabende der Frauengruppe
des VDA. erfreuen ſich ſtarken Zuſpruches, der am beſten beweiſt,
wie der volksdeutſche Gedanke im Dritten Reich ſiegreich
vor=
wärtsſchreitet. Frauen und Mädchen jeden Alters und Berufes
finden ſich hier zuſammen, um bei gemeinſamer Arbeit ſich über
unſer Volkstum, ſeine Not und ſeine Zukunft zu unterrichten. Der
nächſte Heimabend findet am Dienstag, den 10. Dezember, 20 Uhr,
in der „Krone” ſtatt. Der Adventszeit entſprechend iſt die
Um=
rahmung in Lied und Wort, durch die einige Mitglieder die
Ver=
ſammelten erfreuen. Im Mittelpunkt des Abends ſteht der
Vor=
trag „Brennende Grenzen”, gehalten von dem durch die
Bundes=
leitung entſandten Vorkämpfer Pg. Emil Petzold.
Fortschritt — — Neife. — — Sicherheit:
Körting-Fadio
Herr Joh. Dörr, Gardiſtenſtraße 16, I., zu ſeinem 72.
burtstage. Herr Dörr iſt über 20 Jahre Bezieher des
Darmſtäd=
ter Tagblatts.
Herrn Frdr. Dietz. Darmſtadt, Rößlerſtraße 83, zu ſeinem
70. Geburtstag. Er iſt alter Abonnent des Darmſtädter Tagblatts.
Frau Liſette Schneider, geb. Muller, in Rüſſelsheim
zum 70. Geburtstag.
Herrn Heinrich Chriſtoph Schäfer in Wolfskehlen,
zu ſeinem 73. Geburtstag, heute, Donnerstag, und Herrn
Land=
wirt Wilhelm Ludwig Oſterod, ebenfalls in Wolfskehlen, zu
ſeinem 75. Geburtstag, morgen, Freitag.
zu
Frau Sofie Sallwey 4., Witwe, geb. Schäfer, in Langen,
ihrem 90. Geburtstag.
MAOOTWÜRZE
Pin durs Oiuhr lochtuf
Rotkohl (Rotkraut)
Für 4 Perſonen
2 Pfund Rotkohl, 1/2 Pfund Apfel 1 Zwiebel, 1/4 Liter
Waſſer reichlich, 1 Nelke, 2 Eßlöffel Fett, 1 Eßlöffel
Eſſig, 1 Eßlöffel Zucker, 2 Teelöffel Mehl, 2
Tee=
löffel Salz. 1 Priſe Pfeffer, 1 Teelöffel Maggi’s Würze.
Den Krautkopf teilen, in Streifchen ſchneiden und mit dem Eſſig
übergießen. Im heißgemachten Fett die kleingewürfelte Zwiebel :
durchdünſien, den Rotkohl mit den Gewürzen und dem heißen Waſſer
dazugeben, die geſchälten und in Scheiben geſchnittenen Apfel beifügen
Schon, wenige Tropfen geben Suppen, wie auch Soßen,3:”: und alles bei kleinem Feuer in 11/2 Stunden weichdünſten. Das
glattgerührte Mehl daruntermengen, nochmals auffochen laſſen, nach
Gemüsen, Salaten usw. kräftigen Wohlgeschmack.:
e darunterrühren.
Salz und Pfeffer abſchmecken und Mag
Gau Heſſen=Naſſau.
NS.=Bund Deutſcher Techniker, NSBDT./RTA.
Donnerstag, den 5. Dezember, um 20.15 Uhr, 5. NSBDT.=
RTA.=Gemeinſchafts=Veranſtaltung im Volksbildungsheim (
Gro=
ßer Saal). Es ſpricht an Hand von Lichtbildern: Prof. Jander,
Vorſtand des Inſtituts für anorganiſche Chemie an der Univerſität
Frankfurt a. M., über: „Polen im Aufbau
Kreisleitung Darmſtadt.
NS.=Kriegsopferverſorgung, Ortsgruppe Darmſtadt.
Am Donnerstag, den 5. Dezember, abends 8.15 Uhr, findet im
Saale des Perkeo, Alexanderſtraße, eine Mitgliederverſammlung
der Ortsgruppe ſtatt. Es ſpricht ein politiſcher Redner der NSDAP.
Erſcheinen zu dieſer Verſammlung wird den Kameraden und
Ka=
meradenfrauen zur Pflicht gemacht.
Arbeitsdank.
Mitgliedſchaft Beſſungen.
Am Freitag, dem 6. Dezember 1935, 20.30 Uhr findet im
Reſtaurant Hitlereck. Donnersbergring. Ecke Annaſtraße, ein
Ka=
meradſchaftsabend ſtatt. Erſcheinen der Arbeitsdankkameraden iſt
Pflicht.
Der Bezirksobmann 3/25: L. Kirſchbaum.
Kreisleitung Groß=Gerau.
Ortsgruppe Crumſtadt. Die Ortsgruppe der NSDAP.
veran=
ſtaltet am Freitag, den 6. Dezember 1935, eine Großkundgebung
in der Turnhalle. Alle Einwohner ſind eingeladen.
Ortsgruppe Leeheim. Am Freitag abend, 8.30 Uhr,
veran=
ſtaltet die Ortsgruppe Leeheim in ihrem Parteilokale eine
öffent=
liche Kundgebung.
Kreisleitung Bensheim.
Ortsgruppe Biblis. Hier findet im „Weißen Löwen” am
Don=
nerstag abend eine Kundgebung der NSDAP. ſtatt, in der
Ober=
bürgermeiſter Pg. Bartholomäus, Worms, ſprechen wird.
Amt für Volkswohlfahrt
Amt für Volkswohlfahrt Stadt Darmſtadt.
Betr.: Lebensmittelopferring (Pfundſammlung). Bis
Don=
nerstag, den 5. Dezember, werden in ſämtlichen Ortsgruppen des
Amtes für Volkswohlfahrt Darmſtadt=Stadt, die Naturalbeiträge
des Lebensmittelopferringes (Pfundſammlung) eingezogen.
Die Mitglieder werden gebeten, den Beitrag zur Abholung
bereitzuhalten.
Amt für Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Gutenberg, Riegerplatz 3.
Am Donnerstag, den 5. Dezember, findet eine Ausgabe von
Marmelade, Gelee und Käſe nach folgendem Plan ſtatt:
Nachmittags von 3—4 Uhr Nr. 350—520; nachmittags von
4—5 Uhr Nr. 200—349: nachmittags von 5—6 Uhr Nr. 1—120.—
Papier, Gefäß ſowie Ausweiskarte ſind mitzubringen.
die Deutſche Arbeitsfront
Reichsbetriebsgemeinſchaft 1—18. Gruppe Techniker. Fachſchaft
Maſchinenbau.
Der für Donnerstag, 5. Dez., abends 20.30 Uhr, vorgeſehene
Vortrag; Konſtruiere ich meine Gußteile gießereitechniſch
rich=
tig? fällt aus. Neue Bekanntgabe erfolgt rechtzeitig.
Hausgehilfinnen, Ortsgruppe Stadtmitte.
Am Donnerstag, den 5. Dezember, findet um 20.30 Uhr ein
Heimabend bei Fabian, Alexanderſtraße 23, ſtatt.
NS-Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟
Achtung! Orts= und Betriebswarte „K. d. F.‟.
Die ſäumigen Orts= und Betriebswarte werden nochmals an
die umgehende Einreichung nachſtehender Meldungen erinnert:
1. Perſonalfragebogen ſämtlicher Amtswarte. 2. Wirtſchaftliche
Betreuung (Reiſen, Wandern, Urlaub). Die Orts= und
Betriebs=
warte ſorgen dafür, daß die noch ausſtehenden Meldungen bzw.
Fragebogen nunmehr endgültig bei der Kreisdienſtſtelle eingereicht
werden.
Die Monatsprogramme der NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch
Freude, für den Monat Dezember ſind eingetroffen und ſind von
den Orts= und Betriebswarten unverzüglich auf der
Kreisdienſt=
ſtelle, Bismarckſtraße 19, Eingang C, abzuholen. Das Programm
enthält den Jahresbericht des Amtes Reiſen, Wandern, Urlaub,
Des weiteren ſind aus ihm die Fahrten für den kommenden
Win=
ter zu erſehen. — Gleichzeitig enthält das Programm ſämtliche
Veranſtaltungen unſeres Kreiſes im Monat Dezember 1935.
Karten für das Orpheum am 7. Dezember.
Für die um 16 Uhr im Orpheum ſtattfindende Vorſtellung der
„Rivels” am kommenden Samstag, 7. Dez ſind Karten zum Preiſe
von 55 Pfg. (gültig auf allen Plätzen!) für alle DAF.=Mitglieder
auf der Kreisdienſtſtelle erhältlich.
Kreiswanderung am Samstag, 8. Dezember 1935.
Fußwanderung nach dem Darmſtädter Waſſerwerk
bei Eſchollbrücken. Beſichtigung des Waſſerwerks. Ferner wird
dem Stadtgut Gehaborn ein Beſuch abgeſtattet. Marſchzeit:
ungefähr 5½ Stunden. Teilnehmerkoſten: keine. —
Ruckſackverpfle=
gung. Treffpunkt: 8 Uhr, Marienplatz (an der Tankſtelle).
Füh=
rung: Kreiswanderwart Pg. Prager.
KdF.=Sportprogramm des Tages.
Heute Donnerstag finden ſtatt: Allgemeine
Körper=
ſchule, für Männer und Frauen, Hausw. Berufsſchule
Lager=
hausſtraße 7, von 20—21 Uhr. Fröhliche Gymnaſtik und
Spiele, für Frauen, Kurſus Liebigs=Oberrealſchule,
Lager=
hausſtraße 3, fällt ausnahmsweiſe aus. Viktoriaſchule, Hochſtr. 74,
von 20—21 Uhr. 3. Skitrockenkurſus für Männer und
Frauen, Skier und Skiſtöcke werden koſtenlos geſtellt, Turnhalle,
Soderſtr. 30. von 20—22 Uhr.
Achtung! Intereſſenten für Hallentennis! Neue Tenniskurſe
beginnen: Samstag, den 7. 12. 35, von 14—15.30 Uhr, Sonntag,
den 8. 12. 35: von 10.30—12 Uhr. Ort: Städt. Feſthalle.
Anmeldung und Auskunft: Sportamtsſtützpunkt,
Bismarck=
ſtraße 19 (Ruf 2683).
An die Jägerſchaft des Kreiſes Darmſtadt!
Die nächſte Prüfung zur Erlangung des erſten
Jahresjagd=
ſcheins findet im Frühjahr 1936 ſtatt. Der Prüfung geht voran ein
Schulungskurſus, der Mitte Januar 1936 beginnt und
unentgelt=
lich iſt. Teilnehmer aus dem Kreiſe Darmſtadt haben ſich bis
ſpäteſtens 31. Dezember 1935 bei mir, Heinrichſtr. 90, 2. St.,
ſchrift=
lich anzumelden unter Beifügung eines ſelbſt handſchriftlich
ge=
ſchriebenen Lebenslaufs und eines polizeilichen Leumundzeugniſſes.
Der Kreisjägermeiſter.
Hildebrand.
Tag der deutſchen Hausmuſik in der Rundekurmſchule
In der Rundeturmſchule wurde der Tag der Hausmuſik
ge=
feiert, am Nachmittag für die Schülerinnen, am Abend für die
Eltern. Im erſten Teil muſizierten die Schülerinnen auf dem
Klavier und anderen Inſtrumenten; ſie ſpielten ihre kleinen
Stückchen mit Luſt und Liebe. Der zweite Teil brachte
künſtle=
riſche Darbietungen von Muſiklehrern und =lehrerinnen. Zur
Ein=
leitung ließ Frl. Lu Metté ihre kleine Streichgruppe hören, ſie
ſpielte ſauber und ſchön eine Sinfonie von Stamitz. Die
Sänge=
rin des Abends war Frl. Hanne Perron, die mit ihrer weichen,
aber tragenden Stimme drei Schubertlieder und vier reizende
Kinderlieder von Taubert zu Gehör brachte. Als vorzügliche
Gei=
gerin lernten wir Frl. von Harnier kennen, die mit Frl. Toni
Schüßler (Klavier) zuſammen die Sonate in Es von Mozart und
ſpäter 2 Menuette von Beethoven und Haydn ſpielte. Herr
E. Lautenſchläger ſpielte auf der Klarinette ein Adagio von
Baermann, von Frau Wilbrand auf dem Klavier begleitet. Frau
Wilbrand war auch eine meiſterhafte Begleiterin der Geſänge.
Am Sonntag, dem 8. Dezember 1935, wird in der Zeit von
12 bis 14 Uhr an nachſtehenden Stellen ein ſchmackhaftes
Eintopf=
gericht mit Fleiſch für 60 Pfg. aus etwa 25 Feldküchen verabreicht,
wobei Spielmanns= bzw. Muſikzüge der SA, des NSKK., der
Landespolizeigruppe Darmſtadt, der HJ., des Deutſchen Jungvolkes
und der Firma E. Merck ein Konzert veranſtalten.
Marktplatz (Innerer Schloßhof); Spielmannszug und
Muſik=
korps der Landespolizeigruppe Darmſtadt.
Woogsturnhalle: Spielmannszug und Muſikzug des NSKK.,
Motorſtandarte Darmſtadt.
Viktoriaſchule (Hochſtraße): Spielmannszug und Muſikzug
der
Furſtenauer Hof (Roßdörferplatz): Spielmannszug und
Muſik=
zug der SA=Standarte 115.
Riegerplatz (Geſchäftsräume der NSV.): Fanfarenzug und
Muſikzug des Jungbannes 115.
Konkordiaſaal (Mackenſenſtraße): Muſikzug der Firma
E. Merck. Darmſtadt.
An allen Plätzen finden Konzerte ſtatt und überall ſind
freund=
liche weißgedeckte und blumengeſchmückte Tiſche aufgeſchlagen, an
denen in fröhlicher Verbundenheit Darmſtädter Männer und
Frauen ihr einfaches Mahl verzehren werden. — Die Spitzen der
Behörden, der Partei und ihrer Gliederungen werden ein gutes
Beiſpiel geben und an dem Gemeinſchaftseſſen aus der
Gulaſch=
kanone teilnehmen. Helferinnen der NS=Frauenſchaft, der NSV.
und des BDM. werden mit flinken Händen im Nu alle hungrigen
Gäſte bewirten. Außerdem werden ſich unſere Darmſtädter
Schau=
ſpielerinnen und Sängerinnen in den Dienſt der Sache ſtellen und
teils Eſſen austeilend, teils mit ihren Kollegen ſammelnd zu
ihrem Teil an der großen Aufgabe mithelfen, der Not zu ſteuern
und den Sinn für die ſchickſalhafte Verbundenheit des Einen
mit dem Andern zu vertiefen.
Auch jene Familien, die nicht von zu Hauſe abkommen
kön=
nen, werden es nicht verſäumen, ihr Eſſen an den Ausgabeſtellen
des W.H.W. abzuholen. — Die Darmſtädter Hausfrauen jedoch
werden es begrüßen, am Sonntag auf ihre Küchenarbeit einmal
verzichten zu können.
Volksgenoſſen ſorgt dafür, daß die Feldküchen leer werden!
Durch Eure Hilfe wird es ermöglicht, vielen Hilfsbedürftigen in
Darmſtadt zur warmen Winterkleidung zu verhelfen.
Die Loſung für den 3. Eintopfſonntag lautet:
Ganz Darmſtadt an die Gulaſchkanonen!
WleKtroO- Stanbsauger
Vampyr 36‟ RM 83.—
Bezug durch den Fachhandel.
Bas die Lichtſpieltheater bringen.
„Im Weißen Rößl am Wolfgangſee . . . .
da hat man im Sommer die Aufnahmen gedreht, zu dem Film,
der einen der märchenhafteſten Bühnenerfolge dem Ki.io
zubrin=
gen ſoll. Die Bildkamera fing die anmutigſten Szenerien der
Salzkammergut=Landſchaft ein. Karl Lamac brachte viele
Hun=
derte Meter Filme, belichtet mit den Aufnahmen prächtigſter
Naturgemälde nach Wien und natürlich auch eine Unmenge
fer=
tiger Film=Spielſzenen. Aber damit war nur ein geringer Teil
der Arbeit getan. Denn die entſcheidenden Auftritte, die konnte
man nicht im Freien drehen, die mußten ins Atelier. Und ſo
kann man jetzt vom Roſenhügel aus direkte Ausſicht auf den
Wolfgangſee haben, ſoferne man innerhalb des großen Terraſſen=
Speiſeſaales Platz nimmt, den Borſody nach dem Original (nur
etwas eleganter, will mir ſcheinen) in die weitläufige
Atelier=
halle gebaut hat. Man ſoll eigentlich keine Illuſionen zerſtören.
Aber da man ja weiß, daß die Außenaufnahmen zum Weißen
Rößl”=Film wirklich in St. Wolfgang gemacht worden ſind, der
See, den man im Film ſehen wird, alſo nicht den Inhalt eines
Trick=Lavoirs gebildet hat, und die Berge die echten und nicht
etwa ſolche aus Pappe ſind, ſo darf man ſchon erzählen, daß die
„ſchöne Ausſicht” von der Atelier=Dekoration weg die Phantaſie
eines begabten Malers geſchaffen hat. Und es iſt einem in der
Tat ſo. als ſäße man an den Geſtaden des Wolfgangſees und die
Erinnerung an dort verbrachte glückliche Tage beglänzt das Bild
und läßt es ſich geradezu in holde Wirklichkeit verwandeln. Die
Illuſion wird zum Erlebnis.
Uebrigens muß man ja nicht immer unbedingt nach dem See
und nach den Bergen ſchauen. Im Reſtaurant iſt genug zu ſehen.
Denn da iſt Hochbetrieb. Die Elite der Fremden bevölkert das
Hotel. Hungrige Mägen verlangen nach Nahrung. Und mehr
oder minder hurtige Kellner ſchleppen mit Tellern, Terrinen und
Schüſſeln breit und hoch beladene Tabletts herbei, um die
ge=
wünſchten Speiſefolgen zu ſervieren. Es iſt ein geſchäftiges Hin
und Her und Auf und Nieder. Wie ein Meiſter der Maſſenregie
ſteht der Zahlkellner Leopold da und überwacht die Bewegung
im Raum, nicht ohne ſtets aufs neue an einen der Tiſche
heran=
zutreten, nach dem Begehr der Gäſte zu fragen, die Ungeduldigen
zu beſchwichtigen und von den Satten die Bezahlung
entgegen=
zunehmen.
Im Betrieb aber ſchaltet und waltet zur gleichen Zeit die
ſchöne, feſche, reſche Rößl=Wirtin. Sie iſt der Mittelpunkt vieler
männnlicher Intereſſen, zu denen auch jenes des Herrn Leopold
zählt, der in ſeine Prinzipalin ſo ſehr verliebt iſt, daß es für ihn
auf der Welt überhaupt kein beſſeres, kein liebenswerteres, kein
würdigeres Platzerl mehr gibt, als es das Weiße Rößl” iſt.
Das „Weiße Rößl” eines der populärſten Bühnenwerke,
dürfte, ſo iſt wohl anzunehmen. den Kinobeſuchern in dieſer
Sai=
ſon noch ein „fürſchtliches”, vielleicht ſogar ein königliches
Amüſe=
ment bereiten.
— Das Union=Theater bringt heute letztmalig den
ſpannen=
den Kriminal=Film „Ich war Jack Mortimer” mit Adolf
Wohl=
brück, Marieluiſe Claudius, Eugen Klöpfer, Sybille Schmitz, Hilde
Hildebrand.
— Die Helia=Lichtſpiele bringen heute zum letzten Male das
große Luſtſpiel „Es geſchah in einer Nacht”, mit Claudette
Col=
bert, Clark Gable.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen ab heute in Erſtaufführung
einen ſpannenden Wildweſt=Film „Der Pampasreiter” in
deut=
ſcher Sprache. Jugendliche zugelaſſen.
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Dr. tugust Oethen,Biele.
Ausklang des „Tages der Hausmuſik 19
Der „Tag der Hausmuſik 1935” iſt vorüber. Wen;
bis jetzt eingelaufenen Berichte noch keinen Geſamtüb
möglichen, kann doch ſchon jetzt geſagt werden, daß er ein
Erfolg gezeitigt hat. Bis in die kleinſten Orte hinein
November 1935 dank der Fürſorge und Förderung de
regierung, insbeſondere des Leiters der Abteilung II, W
rat Pg. Ringshauſen würdig gefeiert worden.
Darmſtadt hatte der „Tag der Hausmuſik” durch die
tungen der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt, durch
ſtellung des Muſikinſtrumentengewerbes im Saalbau, ſ.
Feiern in den einzelnen Schulen eine hervorragende
tung gefunden. Mit beſonderer Freude konnte beiſpiel
Begeiſterung der deutſchen Jugend bei den Veranſtalt:
BDM. feſtgeſtellt werden. Im Laufe des Dezember f
einige Feiern nach. Es ſoll dabei u. a. auf das am D 4
tag, dem 5. 12. 1935 unter Leitung von Frl. Ran
ſtehende Konzert der Eliſabethenſchule im Saalbau he
werden, in dem in einer geſchmackvoll zuſammengeſetzt
tragsfolge deutſche Hausmuſik aus 3 Jahrhunderten
und Liedern zu Gehör kommt.
Der Heſſiſchen Landesregierung ſowie allen, die ſich
opferung und Eifer in den Dienſt des „Tages der deutſ
muſik” geſtellt haben, ſei hierdurch für ihre Mitarbe
gedankt.
für Stadt und Kreis Darmſtadi.
Ein ſchräger Scheitel, der das Profil intereſſant ells Pg. Bürgerm
äßt, die Ohren mit weichen Wellen mehr oder wenig’genen Kamen
am Hinterkopf luftige Locken, das iſt der gegebene 2m ienung ſow
ſolch frauliche Haarfriſuren, die ganz nach Eigenart und ( Oberſturmt
der Trägerin umgewandelt werden können.
ſch der Ho”
Während in den letzten Jahren die Friſuren eigem Ell ſo ge,
Verbreiterung des Kopfes beitrugen, durch die flachen Iwit aber nur
ten Wellen am Hinterkopf wie auch um die Nackenpart /zehöngen
alles wieder auf die hohe und ſchmale Linie bedacht. M Ganze bil
barſten ſind in dieſem Punkt dauergewellte Haare, die 1. ider=Reinbe
ſo großen Anforderungen das Haar in weicher natürli og”en und
halten.
r Verlau
Man ſollte überhaupt nicht Tag für Tag, die glei Riche fröhlie
tragen; durch Anſtecklocken und Haarerſatzteile iſt ein (0eburg,
Friſur leicht in eine für den Abend geeignete zu vem In Phy
Und hat man ſeine Friſur nach eigenem Wunſch geände: inann
zuerſt ein wenig troſtlos, wie man ſie ſelbſt friſieren will4eu über
der erfahrene Fachmann gern einige Winke
e das Then
Auch für den Herrn gilt ein ſchöner, ſaube elen wurd
ſchnitt, aus dem ſich ſtets eine kleidſame Friſur herſte!” ru
Der ſogenannte Kappenhaarſchnitt iſt unfachmänniſch, er 1
delt den Träger und ſetzt ſein Aeußeres herab. Eine
überhaupt aus ihm nicht herzuſtellen. Dagegen iſt
langer, formgerechter Haarſchnitt ſtets kleidſam, aus
der Träger jede Friſur, die am geſchmackvollſten wirkt, 9
Alatzes
bzw. ausführen laſſen. Der ſchönſte Anzug kleidet nur der
ſeinen Träger auch eine paſſende, gutſitzende Friſur ziet
Wenn auch der Herr nicht ſo ſehr der Mode unter
wie die Dame, ſo iſt doch zurzeit die Herrnfriſur mit der
leicht verlaufenden Nackenhaarſchnitt die Herrenmode
Winter.
— Orpheum. Charlie Rivels, der unnachahml in
liche Clown, nebſt ſeiner vielſeitigen, auf artiſtiſchem Gd
ſeltener Höhe ſtehenden Familie, ſetzt mit wachſendem En
Darmſtädter Gaſtſpiel im Rahmen eines glänzenden Va”
gramms heute und die folgenden Tage fort. Es ſind
dere die Leiſtungen der Kinder Rivels, welche es verdieig
beſonders hervorgehoben zu werden; ſie ernten den be
Beifall der zahlreichen Zuſchauer. Man kann wohl ſe
herzlich hat man ſchon lange nicht mehr gelacht, es iſt e
ungetrübter Freude, den man im Orpheum erlebt. E‟
ſchon darauf hingewieſen, daß am nächſten Sonntag=),
eine beſondere Kinder= und Jugendvorſtellung ſtattfir
dem ungekürzten Abendprogramm.
Vereins= und lokale Beranſtaltungen-
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Muſikverein. Am Sonntag, dem 8. Dezember
findet eine Wiederholung der Aufführung des Ei
von Dransmann. Einer baut einen Dom” ſtata
zeitgemäße Werk, das bei den Beſuchern der erſten A2
und der Kritik ſtarken Beifall gefunden hat, nochmals eiſ
ren Zuhörerſchaft zugänglich gemacht werden ſoll.
gleichzeitig unmittelbar auf den Frankfurter Sender UO
nachdem die erſte Aufnahme für den Rundfunk techniſch
war. Die Mitglieder unſeres Chors werden gebeten,
zählig und pünktlich um 11.45 Uhr vor dem Bühneneim"
Fichtmüller
Landesleiter Heſſen=Naſſau der Reichsmuſikkamr=
Modebericht des Fachbeirats der Friſeur=7
Die moderne Friſur der Dame ſteht immer
Zeichen der Locke. Wie vielfältig und abwechſlungsreig
wendung der Locken, die hauptſächlich den Hinterkopf
auch ſein mag, eines jedoch iſt allen neuen Friſuren E
der Nacken bleibt frei. Die auf die Schultern herabſche
Locken, die meiſt nur als geſchmackliche Irrung angeſeh ℳ
Fithe. Ein S
konnten, ſind entthront.
Man hört immer noch hie und da die Meinung da /ee an
fraulichen Friſur unbedingt ein Nackenknoten gehöre, PMN
durchaus nicht der Fall. Gerade die jetzige Friſurmode Tfr jedern
Locken als Hauptweſensgrund, durch ſie iſt trotz der 79 Hlein=Zimmern
node eine frauliche Note in jede Haartracht einzubrin gr o9=Kamerade
beginnen muß. — Nächſte Probe zur Meſſe von Ant.”
ner am Freitag, dem 6. Dezember, für Herren und am
dem 9. Dezember, für Damen. — Zum Nikolausabend 4—
zember werden alle Mitglieder und Freunde
nochmal=
eingeladen. Unter anderem werden uns dabei die Me
bekannte Sopraniſtin Frl. Elſe Nagel und Herr Velte
fer mit Geſangsvorträgen erfreuen. Letzterer iſt ſoeben
rere Jahre als Charakterbaß an das Nationaltheater Im
heim verpflichtet worden. — Außerdem machen wir an
12. Dezember im Vereinshaus ſtattfindende Sonderkoſe
merkſam, bei dem Frau Eva Maria Allmanritter!
nachts= und Brautlieder von Peter Cornelius ſingen.!
Elſe Hucke=Stoy Klavierwerke von Haydn und Liſöt"
wird. (Siehe Anzeige.)
Saa
orrage
nte beiſnie
Veranſt
A
mmenge
rstag, 5. Dezember 1935
Aus Heſſen.
Lieklung landwirtſchafklicher Wanderarbeiter
fur das Jahr 1936.
er Präſident der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung
gusloſenverſicherung teilt im Einvernehmen mit dem
ſtand folgendes mit:
Vermittlung landwirtſchaftlicher Wanderarbeiter wird in
ahre durch die Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und
ſenverſicherung planmäßig vorbereitet, um Bedarf und
ar Arbeitskräften der Arbeitslage und den örtlichen
Ver=
anzupaſſen. Um einen rechtzeitigen Ueberblick über den
erhalten und das Angebot auf die
Geſamtlandwirt=
ſial ichſt gerecht zu verteilen, ſind die Anforderungen von
ſchaftlichen Wanderarbeitern bis ſpäteſtens 10. Dezember
dem zuſtändigen Arbeitsamt zu ſtellen.
eigene Werbung von Wanderarbeitern durch Beauftragte
ſeHe oder ſonſtige Perſonen iſt nicht geſtattet. Auch die=
3e uern und Landwirte, welche dieſelben Wanderarbeiter,
dieſem Jahre beſchäftigt haben, für die nächſte Saiſon
mtellen wollen, haben dem zuſtändigen Arbeitsamt einen
nden Auftrag zu erteilen. In den Aufträgen ſind dieſe
käfte namentlich zu benennen.
has Angebot an landwirtſchaftlichen Wanderarbeitern 1936
als in dieſem Jahre ſein wird, iſt unbedingt notwendig,
WBauern und Landwirte ihre Aufträge auf auswärtige
grbeiter auf das äußerſte Maß beſchränken. Zunächſt muß
ſen Umſtänden verſucht werden, den Bedarf an
Arbeits=
nter Inanſpruchnahme der Arbeitsämter aus der näheren
ſig der Betriebe zu decken.
Auftrag an das Arbeitsamt wird hinſichtlich der
ſatzmäßigen Notwendigkeit durch die Reichsanſtalt für
rrnittlung und Arbeitsloſenverſicherung und den
Reichs=
vorgeprüft.
der Auftragserteilung iſt zu beachten, daß Gruppen, die
Mädchen beſtehen, keinesfalls geſtellt werden können. Den
Gruppen werden notgedrungen in größerer Zahl Bur=
Teil auch verheivatete Landarbeiter beigegeben werden
unbedingt notwendige Bedarf an auswärtigen
Wander=
htiften iſt bis zum 10. Dezember 1935 beim zuſtändigen
iEnt unter Verwendung der dort erhältlichen Vordrucke
magen.
bere Anforderungen können nicht berückſichtigt werden.
ſeu teilt der Präſident des Landesarbeitsamtes Heſſen
Grund einer Neueinteilung der Anwerbegebiete können
mahr 1936 ab den Betriebsführern im Landesarbeits=
Heſſen weder Hultſchiner Mädchen noch Wanderarbeiter
nſien oder aus dem bayeriſchen Wald zugewieſen werden.
deshalb den Betriebsführern dringend empfohlen, ihren
n landwirtſchaftlichen Arbeitskräften ſoweit als möglich
Eiſtellung von Landarbeiterfamilien oder durch
Beſchäf=
m Landhelfergruppen zu decken. Ueber alle Einzelheiten
zuſtändige Arbeitsamt Auskunft.
iſlungs
in
Arheilgen, 4. Dez. Deutſches Rotes Kreuz. Der
uftsdienſt des Heſſiſchen Alice=Frauenvereins führt
nun=
einen Ausbildungskurſus in erſter Hilfeleiſtung durch.
Unterrichtsſtunde findet am Donnerstag (5. Dezember),
tatt. Unterrichtslokal iſt das Schulhaus.
Neuanmel=
hverden in den Unterrichtsſtunden noch
entgegengenom=
die Mitglieder des Alice=Frauenvereins iſt das Er=
Pflicht. — Deutſche Arbeitsfront. Die neuen
bücher für die Mitglieder der Ortsgruppe Arheilgen
HlMſeM Pwiehr eingegangen und werden bei der Beitragserhebung
e Monat ausgegeben. Die Mitglieder werden beſonders
aſſAdl. ufmerkſam gemacht, daß die Aushändigung des neuen
ſbuches nur gegen Rückgabe der gelben Quittungskarte
pkann.
„interko) lieder=Ramſtadt, 4. Dez. Die Flieger werben. Der
Friſuren 4M4 Ober=Ramſtadt des deutſchen Luftſportverbandes tritt
menden Samstag abend im Rahmen einer größeren
ſtdgebung an die Einwohnerſchaft zur Unterſtützung der
mache. Ein Sachkundiger, Kapitän Wladika, erzählt an
Hend aus eigenen Erlebniſſen über Luftkämpfe in
Flan=
ſader Nordſee und an ſonſtigen feindlichen Küſten. Der
ſiſt für jedermann frei.
Klein=Zimmern, 3. Dez. Kameradſchaftsabend.
SA=Kameraden des Sturmes 4/R115 veranſtalteten im
½ Pg. Bürgermeiſter Kiefer, hier, einen in allen Teilen
der weußkugenen Kameradſchaftsabend. Zur Teilnahme hatte ſich
gegehen Ymkerung ſowie Vertreter der PO und Feuerwehr
einge=
genart mP Oberſturmführer Pg. Becker hielt eine kurze Anſprache
wich der Hoffnung hin, daß der Kameradſchaftsgeiſt inner=
SA ſo gepflegt werde, wie es die Soldaten im Felde
ſuren
ſiht aber nur in der SA ſoll dieſer herrſchen, ſondern auch
„Agehorigen ſollen damit erfaßt werden, ſo daß alles ein
ſces Ganze bildet, im Sinne des Führers. Sturmhaupt=
Lider=Reinheim richtete auch noch einige Worte an die
inen und wünſchte dem Abend einen recht guten
bamerad=
ihn Verlauf. Die Tanzkapelle ſpielte zum Tanz auf und
ſiſchte fröhliche Stimmung.
lieburg, 4. Dez. Frauenverein vom Roten
Im Phyſikſaale des Gymnaſiums ſprach Medizinalrat
im ann für die Mitglieder des Frauenvereins vom
keuz über „Bevölkerungspolitik”. In einem zweiten
Vor=
wide das Thema „Raſſenpflege” behandelt. An Hand von
ſhrn wurde klar und überzeugend dargelegt, daß jede
frau an dieſen für das deutſche Volk ſo lebenswichtigen
dolf Hitlers mitzuarbeiten vor allen anderen berufen
er Verkehrs= und Verſchönerungsverein
em Marktplatz Kugel=Akazien in den letzten Tagen
an=
ſelaſſen, die ſicher eine Zierde des zu Marktzwecken wenig
Platzes im Laufe der Jahre abgeben werden. Auch ſoll
Kandelaber in der Mitte des Platzes, der von dem
n der Sonntagnacht ſchiefgedrückt wurde, verſchwinden
Heine Stelle ein paſſender Springbrunnen errichtet wer=
Kreishandwerkerſchaft und
Weihnachts=
wag. Der Kreishandwerksmeiſter wendet ſich in einem
in die Innungen ſowohl als auch an die einzelnen
Hand=
eſter, in den Sonntagsausgaben vom 8. und 15. Dezember
o Kreiszeitungen uſw. Anzeigen zur Kundenwerbung
gun. Das Handwerk muß alles daranſetzen, um der
Weih=
ſobung „Handwerksarbeit auf den Weihnachtstiſch”, zum
ſiege zu verhelfen. Handwerksarbeit iſt Qualitätsarbeit,
jeder Volksgenoſſe beim Kauf von Weihnachtsgeſchenken
Reichsluftſchukbund, Gemeindegruppe Griesheim.
den Großkundgebung. Die Veranſtaltung ſteht unter dem
Leitwort unſeres Luftfahrtminiſters Hermann Göring: „Der
Kämpfer für den Luftſchutz hat ſoviel Verantwortung und ſoviel
Ehre, wie ein jeder Frontſoldat!‟ Die Partei und ihre
Gliede=
rungen, ſämtliche Verbände und Vereine Griesheims werden ſich
mit ihren Fahnen an der machtvollen Kundgebung des RLB.
be=
teiligen und wollen dadurch ihre Verbundenheit mit dem
Reichs=
luftſchutzbund und ihre Bereitſchaft zur Mitarbeit an den
Beſtre=
bungen des RLB. beweiſen. Seine Arbeit entſpringt ja ganz
nationalſozialiſtiſchem Wollen, ſteht ganz im Dienſte für Volk und
Heimat.
So iſt es ſehr dankenswert, daß ſich die SA.=
Standarten=
kapelle 221, die Griesheimer Sängerſchaft, die Turnerinnen der
Griesheimer Turnerſchaft und unſer Pg. Peter Nothnagel unſerer
Gemeindegruppe zur Verfügung geſtellt und die Aufſtellung einer
abwechſlungsreichen Vortragsfolge ermöglicht haben.
Im erſten Teile der Kundgebung ſpricht nach dem Einmarſch
der Fahnen, bei dem zum erſten Male in Griesheim die Fahne
der Ortsgruppe Darmſtadt des RLB. gezeigt werden wird, der
Ortsgruppenführer Dr. Seidel über die Bedeutung des
Luft=
ſchutzes und alle damit zuſammenhängenden Fragen. Der zweite
Teil der Kundgebung bringt in bunter Folge die Darbietungen
der genannten Mitwirkenden.
Die Führung der Gemeindegruppen hat alſo dafür geſorgt,
daß der Griesheimer Bevölkerung ein Einblick in die
Beſtrebun=
gen des RLB. gewährt wird und bietet eine Gelegenheit, ſich mit
allen Fragen des Luftſchutzes vertraut zu machen. Daneben wurde
eine gute Unterhaltung nicht vergeſſen. Wir erwarten deshalb
eine rege Beteiligung an der Veranſtaltung unſerer
Gemeinde=
gruppe. Pünktlich um 8.15 Uhr beginnt der Einmarſch der
Fahnen!
Noh• aat
P
gegen Sprode Haut
Le. Groß=Umſtadt, 4. Dez. NS.=Gemeinſchaft „Kraft
durch Freude. Der Abend wurde durch ein Muſikſtück des
Vereins für Volksmuſik eröffnet, worauf der Ortswalter, Lehrer
Seiler, herzliche Worte der Begrüßung an die Anweſenden
richtete; dem Männergeſangverein und dem Verein für
Volks=
muſik dankte derſelbe ebenſo herzlich für die Mitwirkung und
ſprach über die Bedeutung, Aufgaben und Ziele der NSG. Kraft
durch Freude”, wobei er Ausſprüche des Führers und des
Reichs=
leiters Dr. Ley anführte. Aus dem vom Ortswalter erſtatteten
Geſchäftsbericht geht hervor, daß rührige Tätigkeit und rege
Teil=
nahme alle Veranſtaltungen auszeichneten Hierauf ſchilderte
Schuhmachermeiſter Auguſt Kurz ſeine Eindrücke und Erlebniſſe
Gepräge. Der ſtellvertretende Ortsgruppenleiter, Pg. Weiß,
ver=
breitete ſich über das große Werk des Nationalſozialismus und
brachte ein dreifaches Sieg=Heil auf Führer und Kanzler aus.
r. Babenhauſen, 3. Dez. Die Deutſche Arbeitsfront
hielt vergangenen Samstag im Gaſthaus zum Adler einen
treff=
lich gelungenen Kameradſchaftsabend ab, der unter dem
Motto: Wir pflegen den Gemeinſchaftsgeiſt!” ſtand. Neben einem
Rechenſchaftsbericht über die zweijährigen Leiſtungen der NSG.
Kraft durch Freude", ſchneidig geſpielten Qauſikvorträgen,
ver=
ſchönerten den Abend nur einheimiſche bewährte Kräfte mit ihren
muſikaliſchen, geſanglichen und deklamatoriſchen Vorträgen. Ein
vorzüglicher Anſager, der jede Konkurrenz mit einer auswärtigen
„Kanone” aufnehmen kann, war Emil Fuchs von hier. Alle
Vortragenden wurden mit reichem Beifall ausgezeichnet. Es war
ein ſchöner Abend mit vorbildlich gepflegter Kameradſchaft.
Cg. Reinheim, 3. Dez. Der ſeitherige Ortsgruppenleiter Joſt
hatte noch einmal eine Mitgliederverſammlung einberufen laſſen,
um Abſchied von der Reinheimer Ortsgruppe zu nehmen. In kurzer
Anſprache betonte er die Gründe, die ihm eine Verbeſſerung in
ſeinem Berufe brachten, aber damit auch gleichzeitig zwangen,
nach Heilbronn überzuſiedeln und man möge dem neuen OGL.
Mürdter dasſelbe Vertrauen entgegenbringen wie ihm. Wie
un=
gern ſieht man doch Pg. Joſt ſcheiden, der es verſtand, mit der
Bevölkerung und ſeinen Amtswaltern ſo trefflich
zuſammen=
zuarbeiten und ſich während ſeiner Amtsführung viele Freunde
zu erwerben. Stellv. OGL. Mürdter betonte in kurzen Worten, daß
er die Frage OGL als nicht endgültig gelöſt betrachte und nur
einmal vertretungsweiſe als ſolcher ſeine Tätigkeit ausübe. Pg.
Stud.=Aſſeſſor Liſt hielt dann einen ſehr gut durchdachten Vortrag
über die außenpolitiſche Lage, beſonders auch über den Streitfall
Italien=Abeſſinien und wurde ihm reicher Beifall zuteil. In
zwangloſer Geſelligkeit ſaß man dann noch etwas zuſammen, um
den Abſchiedstrunk zu halten.
Fd. Ober=Klingen, 3. Dez. Die Holzhauerarbeiten
im hieſigen Gemeindewald haben nunmehr ihren Anfang
genom=
men. Es werden etwa 1200 Feſtmeter Holz gefällt. Damit haben
unſere Arbeitsloſe auf lange Zeit Beſchäftigung gefunden.
Fd. Nieder=Klingen, 3. Dez. Kameradſchaftsabend
der SA. Im Gaſthaus „Zur Krone” verſammelte ſich die Schar
Nieder=Klingen des Sturmes 4/R115 zu einem
Kameradſchafts=
abend. Außer Obertruppführer Mütze, Habitzheim, war auch
Stan=
dartenführer Bonſack, Darmſtadt anweſend. In treffenden Worten
ſprach er über Aufgaben und Ziele der SA und nahm Stellung
zu den inneren Feinden unſeres Voldes. Der übrige Teil des
Abends war von deutſchen Liedern umrahmt und von echtem
Kameradſchaftsgeiſt getragen.
Dp. Alsbach, 3. Dez. Auf dem hieſigen Rathaus und
dem=
jenigen zu Hähnlein liegen bis 5. d. M. die Meliorationspläne
nebſt Erläuterungsberichten bezüglich der
Feldbereinigungsarbei=
ten des 1. Abſchnittes in den Gemarkungen Hähnlein und
Als=
bach offen. Als Tagfahrt zur Entgegennahme von Einwendungen
iſt der kommende Freitag auserſehen, und zwar vorm. von 8—9
Uhr auf dem Rathaus zu Hähnlein und von 9.30 Uhr bis 10.30
Uhr auf dem Rathaus zu Alsbach.
— Hirſchhorn, 2. Dez. Waſſerſtand des Neckars am
1. Dezember 1,52 Meter, am 2. Dezember 1,58 Meter.
Nr. 334 — Seite 7
Bürgermeiſterverſammlung
der Kreisabkeilung Erbach des deutſchen
Gemeindetags.
As. Erbach, 4. Dez. An der gut beſuchten Verſammlung der
Bürgermeiſter des Kreiſes im Schützenhof zu Erbach nahmen als
Vertreter des Kreisamtes die Herren Kreisdirektor Dr. Braun
und Regierungsrat Eibach teil. Ferner war der ſtellvertretende
Kreisleiter und Leiter des Amtes für Kommunalpolitik. Herr
Hering=Erbach, anweſend. Der Obmann der Kreisabteilung,
Bürgermeiſter Klinger=Kirch=Brombach, gab nach einem
herz=
lichen Willkommengruß die Hauptpunkte über die
Gemeinde=
ſatzungen bekannt, die in einer Beſprechung der Kreisobleute in
Gießen behandelt wurden. Hierzu gab Kreisdirektor Dr. Braun
noch einige Erläuterungen.
Ueber die Erfaſſung der Jahrgänge 1913 und 1916 ſprach
ein=
gehend Regierungsrat Eibach. Er wies die Bürgermeiſter
beſon=
ders auf die wichtigſten Beſtimmungen über die techniſche
Durch=
führung des Erfaſſungsweſens hin. Anſchließend ſprach derſelbe
Redner über die Zuteilung der Fettverbilligungsſcheine, über
das Verfahren bei der Antragſtellung und über die Richtlinien
bei Inanſpruchnahme der Fettverbilligungsſcheine. Er wies auf
die genaue Befolgung der Richtlinien hin und gab bekannt, daß
nunmehr in allen Gemeinden Kontrollen über die
ordnungs=
mäßige Zuteilung und Verwendung dieſer Scheine ſtattfinden
werden. Die Ausgabe von Fettverbilligungsſcheinen an
Nichtbe=
dürftige oder ſonſtiger Mißbrauch werde als Betrug beſtraft.
Ge=
ſchäfte, die die Scheine für andere Waren einlöſen, werden vom
Fettverkauf ausgeſchloſſen. An dieſe Ausführungen ſchloß ſich eine
Nach der Bekanntgabe des Ausſchreibens des
Reichsnährſtan=
des über die Zugehörigkeit der Bauern und Landwirte zur
Fuhr=
werksberufsgenoſſenſchaft gab Herr Eibach den Standesbeamten
allerlei Hinweiſe. Bei der Geburt eines unehelichen Kindes muß
dem Jugendamt durch Einſendung eines Auszuges aus dem
Ge=
burtsregiſter Mitteilung gemacht werden, damit die
Vormund=
ſchaft eingeleitet werden kann. Weiter wurden noch Richtlinien
für Laienſpiele (Theateraufführungen von Vereinen uſw.) und
über Luftſchutz bekannt gegeben. Mit einem Sieg=Heil auf den
Führer wurde die arbeitsreiche Tagung geſchloſſen.
Dp. Zwingenberg, 3. Dez. Die Feier des Jahrestages des
Beſtehens der NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude", welche
im Saale des Hotels „Zum Löwen” ſtattfand, geſtaltete ſich zu
einem vollen Erfolg. Turneriſche Darbietungen, gymnaſtiſche
Uebungen, Liedervorträge, Tanzdarbietungen des BDM. und
humoriſtiſche Vorträge wechſelten, in bunter Reihe ab.
Bb. Bensheim, 4. Dez. Zwei Autounfälle. In der Nacht
zum Dienstag kam ein in der Richtung Schönberg—Bensheim
fah=
rendes Automobil in der Kurve an der Brauerei Guntrum ins
Schleudern, ſtreifte einen Baum und fiel um. Alle 4 Inſaſſen
wurden verletzt, zwei davon — es waren Heppenheimer — ſchwer,
ſo daß ſie in das hieſige Hoſpital verbracht werden mußten. SS=
Männer vom SS=Trupp Bensheim leiſteten die erſte Hilfe und
SS=Rottenführer Klenk=Reichenbach brachte die Verletzten mit
ſeinem Wagen in das Hoſpital bzw. in ihre Wohnung. — Am 3.
Dezember gegen 19 Uhr gab es an der Kreuzung Adolf=Hitler=
Straße und Kirchbergſtraße einen Zuſammenſtoß zwiſchen einem
Radfahrer und einem Perſonenkraftwagen, wodurch erſterer im
Geſicht erhebliche Verletzungen davontrug.
Em. Heppenheim a. d. B., 3. Dez. „De Herr
Bojemoaſch=
der” von Hans Holzamer. Nachdem in der vergangenen
Woche im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters in
Darm=
ſtadt Hans Holzamers fünfaktige Dorfkomödie „De Herr
Boje=
moaſchder” (in Darmſtadt „Der Herr Borjemaaſter”, genannt)
darſtellt, nunmehr hier in der Heimatſtadt des Dichters ſeine
Erſtaufführung. Der Saalbau Kärchner wies zu dem für uns
Heppenheimer feſtlichen Ereignis eine Ueberfülle von Beſuchern
auf. Der Verfaſſer, der die Regie mit Meiſterſchaft führte ſpielte
in ſeiner Vielſeitigkeit die Titelrolle ſelbſt und ſtellte
überzeu=
gend den genarrten, verſtiegenen Bürgermeiſterkandidaten dar.
Die übrigen Rollen waren mit den bekannten Kräften der
Frei=
lichtſpiele beſetzt. Eva Schneider als Bäuerin ſpielte ihre Rolle
mit vollendeter Natürlichkeit. Die Tochter „Helga hatte in Anni
Mai die berufene Darſtellerin gefunden. Der unſympathiſche
„Dibbches Nickla” wurde mit großer Gewandtheit von Joſef
Haf=
ner geſpielt. Martin Kohl bewährte ſich als braver
Bauern=
burſche Karl Trautmann. Einen köſtlichen „Quetſchehannes” gab
Eduard Deppert ab, und auch die übrigen Rollen lagen in guten
Händen. Es war eine ſehr lebensvolle Aufführung zuſtande
ge=
kommen, die in ihrem in unverfälſchtem Dialekt vorgebrachten
urwüchſigen Humor beſtens gefiel und die zahlreichen Beſucher
in die glänzendſte Stimmung verſetzte. Herr Bürgermeiſter
Schiffers dankte nach Schluß der Aufführung im Namen des
Feſtſpielvereins für den guten Beſuch und unſerem Heimatdichter,
unter Ueberreichung eines Blumenſtraußes, für ſein vortreffliches
Werk. Er ſprach die Hoffnung aus, daß Hans Holzamer noch
manches ſchöne Stück ſeiner Heimat ſchenken möge. Der
Rein=
erlös des Abends floß der NSV. und dem Feſtſpielfonds zu.
Aus Rheinheſſen.
LPD. Bingen, 3. Dez. Die „Mittelrheiniſche Volkszeitung” in
Bingen hat mit dem 1. Dezember ihr Erſcheinen
einge=
ſtellt.
Ah. Gau=Algesheim (Rhh.) 2. Dez. 3000 Jahre alte
Funde. Beim Setzen eines Bäumchens ſtieß ein hieſiger
Land=
wirt in ſeinem Acker im „Küchenfeld” auf Urnenreſte. Er
benach=
richtigte das Landesmuſeum in Mainz, das weitere
Ausgrabun=
gen vornehmen ließ. Wie bis jetzt feſtſteht, ſoll es ſich um eine
Wohngrube aus der Hallſtatt=Periode handeln, die vor etwa 3000
Jahren angelegt worden, ſein dürfte. Außer den Urnenreſten
wurden auch Tierknochen gefunden.
Aus Oberheſſen.
LPD. Gießen, 3. Dez. Der reingefallene Kuhdieb.
In dem Kreisort Langgöns wurde in der Nacht zum Sonntag
der Witwe Henrich eine trächtige Kuh aus dem Stall geſtohlen
und unbemerkt fortgeſchafft. Geſtern morgen meldete ſich nun ein
Metzger in Wetzlar nach Langgöns, daß die fragliche Kuh bei
ihm im Stall ſtehe, nachdem ſie ihm von einem Mann zum Kauf
angeboten worden ſei. Der Metzger hatte vorſichtigerweiſe die
Kuh noch nicht bezahlt, ſondern den Verkäufer zum
Wiederkom=
men beſtellt. Bis jetzt hat ſich der Dieb allerdings noch nicht
gemeldet.
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Seite 8 — Nr. 334
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 5. Dezembe.,
Wenn man im Nachtdienft
Langeweile haf.
Dr. Goeboeis mit Zulnine in der Beimnautsäusftenang.
Reich und Ausland.
Chronik des Tages.
In der Nacht zum Mittwoch hat im ganzen
Alpenvorland neuerlich ſtarker Schneefall
einge=
ſetzt. Dabei wurden zum Teil ſchon beträchtliche
Schneehöhen erreicht. So meldet Kempten eine
Schneedecke von 30 Zentimetern, Weiler im
All=
gäu von 25 bis 30 Zentimetern. Auf den Bergen
war der Schneefall noch ergiebiger. Auf den
Höhen um Immenſtadt wurden beiſpielsweiſe 60
bis 70 Zentimeter gemeſſen.
Am 4. Dezember iſt in Schneidemühl der am
7. Februar 1910 geborene Willy Abendroth
hin=
gerichtet worden, der vom Schwurgericht in
Schneidemühl wegen Mordes zum Tode
verur=
teilt worden iſt. Der wegen
Sittlichkeitsver=
brechen bereits vorbeſtrafte Verurteilte hat am
2. Juni 1934 die ſechsjährige Chriſtel Korth in
einen Kellerflügel gelockt und erwürgt.
Zwei Lübecker Jäger ſind am Sonntag auf der
Waſſerjagd in der Lübecker Bucht tödlich
verun=
glückt. Auf der Höhe von Brodten bei
Trave=
münde wurde ihr Boot von einer Bö
umgeſchla=
gen, und beide Inſaſſen fanden den Tod in den
Wellen.
Das engliſche Marineminiſterium hat das
ge=
genwärtig bei Kapſtadt befindliche engliſche
Expe=
ditionsſchiff „Discovery II” angewieſen, an der
Suche nach den vermißten amerikaniſchen
Flie=
gern Lincoln Ellsworth und Hollock=Kenyon
teil=
zunehmen.
Das Wappen des Prinzen von Wales.
Das Wappen des jeweiligen engliſchen
Thron=
folgers, des Prinzen von Wales, enthält
merk=
würdigerweiſe den in deutſcher Sprache
abgefaß=
ten, in gotiſchen Lettern geſchriebenen Wahlſpruch
„Ich dien‟ Dieſe deutſche Wappendeviſe geht
auf die Ereigniſſe in der Schlacht bei Crécy
zu=
rück, die am 26. Auguſt 1346 zwiſchen den
Englän=
dern und Franzoſen geſchlagen wurde. Auf der
Seite der Franzoſen kämpfte der Luxemburger
Johann mit ſeinen Mannen, der König von
Böh=
men war. Die böhmiſchen und luxemburgiſchen
Ritter und König Johann konnten trotz ihres
Lö=
wenmutes den Kampf nicht zugunſten der
Franzo=
ſen wenden. Ihr König Johann und ſein Sohn
fielen auf dem Schlachtfeld. Ihre Tapferkeit
achtete der engliſche König Eduard III. ſo hoch,
daß er von der ganzen Beute nur den Helmbuſch
des Königs Johann behielt, der aus drei
Strauß=
federn beſtand. Er verlieh ſie ſeinem Sohn, dem
„Schwarzen Prinzen”, weil ſeine Bogenſchützen den
Kampf zugunſten der Engländer entſchieden
hat=
ten und geſtattete ihm auch, den Wahlſpruch des
gefallenen Böhmenkönigs „Ich dien”” in ſein
Wap=
pen aufzunehmen. Er verblieb im Wappen des
Prinzen von Wales bis zum heutigen Tag.
Todesduell mit Gedanken.
Kaliforniſcher Indianerhäuptling
plaudert aus der Medizinmänner=Schule.
Waſhington. Der Indianerforſcher Dr.
Harrington hat den kaliforniſchen
Indianer=
häuptling Wiliſhi bewegen können, zum erſtenmal
Mitteilungen über jene unheimlichen Duelle zu
machen, die ſeit Jahrhunderten zwiſchen den
Me=
dizinmännern verſchiedener Indianerſtämme
üb=
lich waren und in einigen Indianerreſervaten
auch heute noch betrieben werden. Danach ſind
dieſe Medizinmänner mit ſo ſtarken ſuggeſtiven
und hypnotiſchen Kräften ausgeſtattet, daß ſie
ihrem Gegner, alſo einem konkurrierenden
Medi=
zinmann, dem ſie ſich zum Kampfe ohne Waffen
und ohne körperliche Berührung ſtellen, das größte
Unheil und ſchließlich ſogar körperlichen und
ſee=
liſchen Zuſammenbruch „anzuzaubern” vermögen.
Bei einem ſolchen Zweikampf ſtehen die
Medi=
zinmänner einander in zwei Meter Abſtand
ge=
genüber und kämpfen mit Geſten und ohne ein
Wort zu ſprechen, ſo lange gegeneinander, bis
einer von ihnen erſchöpft zuſammenbricht und
dem Sieger das Feld räumen muß. Die
pſycholo=
giſchen Hintergründe dieſer Kämpfe werden
frei=
lich noch Gegenſtand eingehender Unterſuchungen
ſein müſſen. Der Beweis aber iſt erbracht, daß
die Indianer über einen mindeſtens ebenſo großen
Myſtizismus verfügen, wie die Inder und Aſiaten.
Die Siegerplakeite der
Branden=
burgiſchen Geländefahrk 1935.
Ein hübſcher Schnappſchuß von dem Beſuch des Reichsminiſters Dr. Goebbels mit ſeiner Familie in
der Weihnachtsausſtellung am Kaiſerdamm in Berlin. Freudeſtrahlend beſtaunen die Kleinen die
(Weltbild=M.)
ausgeſtellten wunderbaren Dinge.
Die Büſte Ludendorffs
im Reichskriegsminiſterium.
Im Lichthof des Reichskriegsminiſteriums in
Ber=
lin wurde jetzt dieſe Büſte des Generals
Luden=
dorff aufgeſtellt und durch den
Reichskriegsmini=
ſter dem Oberbefehlshaber des Heeres, General
der Artillerie Freiherrn v. Fritſch, in Obhut
ge=
geben. An der Feier nahmen der Chef des
Generalſtabes und ſämtliche Abteilungsleiter des
Generalſtabes teil. (Scherl=Bilderdienſt=M.)
Hurrikan=Häuſer
mit allen Bequemlichkeiten.
In Amerika iſt man es nun wirklich leid
ge=
worden, immer aus Florida und Kuba die ewi
gen Klagelieder von den eingeſtürzten Häuſern zu
vernehmen. So hat man denn jetzt regelrechte
Hurrikan=Häuſer entworfen, die in einem
Zeit=
raum von zwei Wochen aufgebaut werden können
gleich mit Radio und Luftregulierung, Heizung
ind Verpflegung für zwei Tage ausgerüſtet
wer=
den. Dabei wird behauptet, daß dieſe Häuſer mit
Leichtigkeit einem Sturm von 170
Stundenkilo=
metern Widerſtand zu leiſten vermögen. Glaubt
aber jemand, daß er in dieſer oder jener Gegend
doch zu ſehr vom Hurrikan gefährdet ſei, dann ſteht
es ihm frei, gelegentlich mit ſeinem ganzen Haus
umzuziehen. Denn genau ſo ſchnell, wie es
aufzu=
bauen iſt, kann man es auch wieder abbauen. Das
dürfte zweifellos peinlich für jene ſein, die mit
den Ratenzahlungen im Rückſtand bleiben. Man
könnte ihnen Rate für Rate die Bude über dem
Kopf abbrechen.
Als Abſchluß des Kraftfahr=Sportjah es 1935
ver=
anſtaltete die NSKK=Motor=Brigade Berlin in
den erſten Novembertagen die Nationale
Bran=
denburgiſche Geländefahrt, an der 712 Fahrer aus
dem Reich teilnahmen. 172 errangen dieſe
Pla=
kette in Gold, 207 in Silber und 51 in Eiſen
Am 12. Dezember findet im Rahmen eines
Kame=
radſchaftsabends eine Siegerehrung im Berliner
(Weltbild=M.)
Zoo ſtatt.
Der Mann mit den 100 Uhren.
Als Mr. C. J. Connell kürzlich infolge eines
unglücklichen Schrittes eine Treppe hinunterſtürzte
und mitleidige Menſchen ihn auf der unterſten
Stufe auflaſen, glaubte die Polizei ſchon, einem
großen Uebeltäter auf der Spur zu ſein. Denn
man fand in den Taſchen des Verunglückten nicht
weniger als 50 Uhren. Wo man hingriff, überall
par eine Uhr. Bald eine Damenuhr, bald eine
Herrenuhr, dann eine aus Gold, in der nächſten
Taſche eine aus Silber. Als man den
Verunglück=
ten, nachdem er aus ſeiner Ohnmacht erwacht war,
ernſthaft befragte, wo er die Uhren geſtohlen habe,
brach Mr. Connell in ein lautes Lachen aus. Denn
er hatte die Uhren wirklich nicht geſtohlen. Er
war nur im Nebenberuf Uhrmacher und ſah ſich
infolge ſeines Berufes als Reiſender gezwungen,
alle reparierten oder zu reparierenden Uhren zum
Zwecke der notwendigen Prüfung mitzunehmen.
In jeder freien Minute ſah er nach, ob ſeine Uhren
nun zu ſchnell oder zu langſam gingen. Die
Wahrheit ſeiner Worte belegte er mit den
ent=
ſprechenden Auftragsſcheinen.
Zur Skrafverbüßung Schlangenſtehen.
Topeka (Kanſas). In Kanſas ſind bislang
die Leute zahm und friedlich geweſen. Deshalb
erfreuten ſich die Gefängniſſe in dieſem Staat auch
nur eines mäßigen Umfanges. In jüngſter Zeit
aber ſcheint ſich da etwas verändert zu haben.
Man hat nämlich in der Nähe Topeka in einem
Landſtädtchen wegen verſchiedener Vergehen in
den letzten zwei Wochen 14 Perſonen zu
Gefäng=
nisſtrafen verurteilen müſſen. Das Gefängnis
faßt aber nur 25 Perſonen. Da noch 18 Perſonen
im Gefängnis ſaßen, konnten die neuen
Sträf=
linge gar nicht mehr untergebracht werden. Sie
wurden auf Ehrenwort und Wartezeit wieder
freigelaſſen und müſſen alſo gewiſſermaßen
Schlange ſtehen, um ihre Strafe abbrummen zu
können.
Sträflinge brechen aus.
In zwei amerikaniſchen Gefängniſſen
ereigne=
ten ſich Ueberfälle von Gefängnisinſaſſen auf
Wärter. In dem Gefängnis von Muskogee, im
Staate Oklahoma, verſchaffte ſich ein
Schwerver=
brecher auf bisher noch unbekannte Weiſe einen
Revolver. Er zwang den Wärter, die Tür ſeiner
Zelle und diejenigen der Zellen von fünf
Mitge=
fangenen zu öffnen. Zwiſchen den zu Hilfe
her=
beigeeilten Wärtern und den Ausbrechern
ent=
ſpann ſich ein Feuergefecht, in deſſen Verlauf ein
Wärter getötet und ein Gefangener
lebensgefähr=
lich verletzt wurden. Vier der Gefangenen
ent=
kamen. Ein Wärter wurde unter dem Verdacht,
die Flucht begünſtigt zu haben, verhaftet. In
Boſton trug ſich ein ähnlicher Fall zu.
London. Die engliſche Eiſenbab,
tung hat jetzt eine, ſehr intereſſante
A=
veranſtaltet, in der nur Gegenſtände gese
den dürfen, die während des Nachtdien
ſchaffen wurden. Man iſt ſich darüber irn
daß z. B. der Schlafwagenſchaffner nicht.
brochen durch die Gänge haſten kann, um
Wünſchen der Schlafenden zu ſehen. Qu
ſich der Weichenſteller die Zeit zwiſchen
wendigen Dienſtleiſtungen vertreiben.
man denn in dieſer Ausſtellung Wachsbi
Präſidenten der Great=Weſtern=Eiſenbakn
ſtellt von einem Maſchinenputzer. Ein
mann fabrizierte eine Violine nach de
Ein anderer ſtellte prachtvolle Bucheinbit
Ein vierter machte Einlegearbeit in Schwun
Nach und nach iſt ein wahrer Wettbew
den Leuten vom Nachtdienſt ausgebroch
ſpricht bereits von den „Künſtlern bei N.
hofft, noch manches Talent unter ihne
decken.
Londoner findet ſeinen geſtohlenen
in Afrika wieder.
Noch nie hat England ſo viele Hundeli
erlebt, wie gerade jetzt. Noch nie waren
ſo große Hundekenner als Hundediebe —
greifen nur die beſten der Schoß= und B
heraus, verſchleppen ſie in Automobilen,
ſie auf Umwegen auf Frachtdampfer un
ſie ſo nach Frankreich hinüber oder ſelbſt
Erdteile. Die Polizei iſt faſt machtlog
Fülle der Hundediebſtähle. Die Zeiturg
ſind voll mit dringenden Rundfragen, ob.
dieſen oder jenen Fiffi oder den die
irgendwo geſehen habe. Ein Hundebeſii
vor einigen Tagen der Polizei mit daß en
in London geſtohlenen Hund in Port Ecein
dergefunden habe. Man brauche ihn al 0
don nicht mehr zu ſuchen. Wie man ſieht
Hunde Wege oft wunderſam.
Ein Waghalſiger ſucht einen Partye
London. Englands Kanu=Champio,
Zweifel Collin Sullivan. Er hat jetzt ei
teuerlichen Entſchluß gefaßt, zu deſſen
Au=
er noch — einen Partner braucht, den er
in Southampton ſucht.
Die Königliche Geographiſche Geſell
mit Intereſſe von jenem Projekt Kenntn.
men und unterſtützt es finanziell und
und Tat. Sullivan will von England na
lien im Kanu fahren. Die Reiſe ſoll din
aufwärts, die Donau abwärts, durch
des Mittelmeeres und den Perſiſchen
Indien und Holländiſch=Indien und da .
nach Auſtralien führen.
He
36 000 Meilen ſind zurückzulegen. Cal
livan ſucht einen jungen Engländer, de:
ſagt, Tod und Teufel nicht fürchtet, ſich
Kanufahren verſteht und 2½ Jahre
Unternehmen opfern will, das nun in
ginnen ſoll.
Schon vor Jahren wurde ein ähnliche
unternommen, ſcheiterte aber an den büe
tern, die der damalige Kanufahrer im
Golf zu überſtehen hatte. Bedingung
Kanufahrt nach Auſtralien iſt übrigens
Kanu mit Ausnahme einiger techniſchen
keiten keinerlei Hilfsmittel an Bord ho)
Einmal Poſt im Jahr!
bin
Menſch
Kit
In ſah
Rr.
An Sie
Das Weihnachtsſchiff für Triſtan da Cunha.— 200 Feſigeſchenke des Königs von CFA,der
Die einſame Inſel des Atlantik. — Unter dem Zepter einer Frau
che
London, Anfang Dezember.
Die Weihnachtspoſt für eine der einſamſten
Inſeln der Welt hat dieſer Tage England
ver=
laſſen. Sie iſt für Triſtan da Cunha, den
ent=
legenſten Beſitz des Britiſchen Reiches, beſtimmt
der im ſüdlichen Atlantik, zwiſchen dem Kap der
uten Hoffnung und Südamerika liegt. Das
win=
zige Eiland befindet ſich hart an der ſüdlichen
Treibeisgrenze, fern jeglichen Verkehrs und
ab=
ſeits der menſchlichen Ziviliſation. Hier leben in
völliger Abgeſchiedenheit 160 Inſulaner, die von
den Vorgängen in der großen Welt nur recht
ſpär=
lich unterrichtet werden.
Der König hat ſie nicht vergeſſen.. ..
Im Daſein dieſer Menſchen gibt es nur ein
Ereignis, das etwas Abwechſlung in die
Monoto=
nie hineinbringt und ſie gleichſam aus ihrem
dau=
ernden Winterſchlaf aufrüttelt: das Anlegen
eines Schiffes, was durchſchnittlich einmal im
Jahre vorkommt. Manchmal paſſierte es ſchon,
daß das ganze Jahr hindurch überhaupt kein
Dampfer die weltvergeſſene Einöde im
Atlanti=
ſchen Ozean anlief, was jedesmal eine bittere
Enttäuſchung für die 160 Eremiten bedeutete.
Dieſes Jahr aber hat das engliſche
Königs=
paar aus Anlaß des 25. Regierungsjubiläums den
treuen Untertanen im fernen Triſtan da Cunha
eine beſondere Ueberraſchung vorbehalten: an
Bord des auslaufenden Schiffes ſind 200
Geſchenk=
pakete für die Bevölkerung der Inſel verladen
worden, die am Heiligabend zur Verteilung
ge=
langen ſollen. Auch die Freunde des auf dem
Eilande beamteten Geiſtlichen. Reverend Harold
Wilde, haben, aus Mitgefühl für dieſen und deſſen
Pfarrkinder, beſondere Liebesgabenpäckchen
ge=
ſandt. Auch der kleinen Kapelle auf Triſtan da
Cunha haben die engliſchen Freunde gedacht und
einen neuen Altar geſtiftet, der anläßlich der
Weihnachtsfeier eingeweiht werden ſoll.
Die „große Politik” einer kleinen Inſel.
Um die Inſelbewohner in etwas engeren
Kon=
takt mit der Außenwelt zu bringen, hatte ſchon
vor Jahren ein Menſchenfreund eine vollſtändige
Radioanlage aus eigenen Mitteln geſchenkt. Im
Vorjahre aber, als alles geſpannt der
Weihnachts=
botſchaft des Königs lauſchte, verſagte plötzlich die
Anlage. Da auf der Inſel niemand techniſch
vor=
gebildet genug war, um die Störung zu beheben.
ſo kamen die Einwohner um den erhofften Genuß.
gei
Triſtan da Cunha ſtellt auch verwal uh Gerſons Au
niſch ein Kurioſum unter den Inſeln /4Um Sir d.
dar, weil es keinerlei geordnete ObrigEis” gemacht
Die Inſulaner merkten gar bald, daß eWſeieuen. Nun
etwas wie eine Behörde doch geben rilloſ
traten ſie zuſammen und wählten in d aße,
der reſoluten Mrs. Frances Repetto ihr
frau”, die ſich wiederum ihren Sohn
„Hauptmann” erkor. Dieſer Peter Rep (Pm
gleichſam die Rolle eines Prinzgemahls rs hie
in Wirklichkeit außer ſeinem Titel
Funktionen. Frau Repetto ſtattete ſich
diktatoriſchen Vollmachten aus und be
Anzahl Ratsfrauen in das Inſelparlamn
wohl auch Peter Repetto dem Beiſpiel Fll
inige Ratsherren unter der männlichem 0/
nerſchaft auswählte, hatten dieſe doch nu ſ
tiven Charakter. Die „große Politik”.
liegt in den Händen der Hauptfrau. Wr.
richte lauten, ſcheinen die Männer von —
Cunha mit dem weiblichen Regime ſom‟
zufrieden zu ſein.
Ein Dampfer in Sicht!
Schon heute befindet ſich Triſtan da El
Stadium der fieberhaften Erwartung O‟
ſchen Poſtdampfers. Die Vorfreude de
ner kennt keine Grenzen, man zählt die
zum vorausſichtlichen Eintreffen des Sche
Höhepunkt erreicht die Begeiſterung, wen
am Horizont die Rauchfahne des Dam
zeichnet. Dann geraten die Einwohner
aus dem Häuschen. Mit Kind und Ka
Großvater bis zum Säugling, ſtrömen
Menſchen dem Anlegeplatz zu, um Zeu
feierlichen Ereigniſſes zu ſein, das ſich
(Freudentag für die ganze Inſel entwichke.
Wohl nirgends in den über alle 9
verſtreuten Stützpunkten des Empire ſm.
Weihnachts=Heiligabend eine ſo hehre M
gerade auf dieſem abgeſchiedenen Eilane
der Teilnahme der ganzen
Einwohnerſche-
in der bis auf den letzten Platz gefülltel.
Kapelle die Chriſtfeier ſtatt. Geſchenle
verteilt und Briefe aus aller Welt koſl.
daß die A=
Verle
ung. Alles freut ſich,
die Oaſe in der Waſſerwüſte des Atlcl
vergeſſen hat. Sobald ſich der Freüoe.
gelegt hat, tritt der graue Alltag wied‟"
Rechte. Dann heißt es wieder wariel.
einem Jahre der nächſte Dampfer ie
friedlichen Eiland Anker wirft.. .
AATASTIAUI.
Schickſale beſſiſcher
raſilianiſchen Urwald
(Vierte Fortſetzung.)
Ein Junge! Ein Junge!
s Wunder geſchieht, man glaubt ihm. Einige Tage ſpäter
Hööhler, wie einer der Siedler Fett zum Schmieren ſeiner
Zuin einem dieſer goldenen Gefäße aufbewahrt. Er weint
nu Glück. Er weiß, wie raſoo das Gold dieſe hart
arbeiten=
ſenſchen demoraliſieren könnte. — Ein halbes Jahr ver=
Mre erſten neuen Bürger des Fort Heſſen werden erwartet.
öanierin und die Tiſchlerswitwe liegen in Wehen. Man
men einen eigenen Raum eingeräumt. Köhler verſieht die
m einer Hebamme. Da taucht plötzlich ein Indianer auf,
ſeiner Begleitung ein altes Weib. Man führt ihn zu
he „Dieſe alte Frau”, ſagt der Indo, „hat viele hundert
hſen in den erſten Augenblicken ihres Lebens auf den Armen
Yon. Sie verſteht, alle Schmerzen zu heilen. Ich habe ſie dir
eracht, damit ſie euren Frauen hilft.” — „Woher wußtet
Ftagt Köhler, „daß die Frauen ihrer Niederkunft
entgegen=
ſam „Wir wiſſen alles von euch, denn wir ſehen euch mit den
huder Liebe und Freundſchaft, weil ihr unſere Geſetze achtet
Giuere Grenzen. Die Götter gaben euch das Herz der Sonne,
werwehre, den Sonnenwein und den Stahl. Uns haben ſie
hfngegeben, die alles ſehen, damit wir uns im Dunkeln
rüginden können."
2 alte Indianerin hat Kräuter mitgebracht und eine Un=
MPulver, das gibt ſie den Wöchnerinnen ein. Die Frauen
zmkeine Schmerzen, aber die Wehen wollen nicht enden. Es
ſiot. Vor der Hütte, in der die Frauen liegen, ſtehen die
ſbiten, hilflos und voll Erwartung. Jeder fühlt ſich an
die=
ſSickſal teilhaben, jeder iſt beſorgt.
ᛋ! der Mond untergeht, bringt die Indianerin das erſte
ubuf ihren Armen ins Freie. Es iſt ein Knabe. Sie hebt
ihewor und zeigt ihn den Männern. Man lacht, trinkt, ſchwätzt
artet weiter. Schon lärmen die Vögel im Buſch, die Affen
ie und zanken, da iſt auch die zweite Geburt beendet. Die
„Ih rfaßt ein Freudentaumel. Die Spannung war zu groß,
Wus übergroßer Liebe und Freude machen dieſe erwachſenen
ſſb ihren Rieſenſpektakel. Die ſchießen ihre Flinten ab, ſingen
Mülen. Sie beginnen eine Kanone zu laden und wollen
ſet chießen.
Kyler und die glücklichen Väter beruhigen die Männer. Ein
kanntwein wird angeſchlagen, ein Schwein wird
geſchlach=
heuge laufen in den Wald und holen Blumen, andere
brin=
öſchenke, die man heimlich angefertigt hat: ein rieſiges
ſtilpferd, eine hölzerne Puppe, ein kleines Aeffchen, bunte
ſe ein kleines, aus Holz geſchnitztes Gewehr.
D Wöchnerinnen ſchlafen tief und feſt, die Kinder neben
homas Köhler nimmt zu Mittag die Nottaufe vor. Später
in Prieſter aus Para kommen und den feierlichen Akt
terolen. Auch die Indios bringen Geſchenke: Amulette gegen
B der Schlangen, groteske Puppen aus Leder und Ketten,
Räuenhaar angefertigt. Die Kinder kommen kaum zur
Ruhe, jeder will ſie auf den Arm nehmen und herzen. Die
bei=
den Babys, das Knäblein der Spanierin und das Mädchen der
Amerikanerin, haben jedes 120 Onkel. Und die goldenen
Ge=
fäße hat man vergeſſen. Vorderhand. Für das kommende Jahr
hat man Großes vor. Neue Ställe ſollen gebaut und der
Vieh=
beſtand vergrößert werden. Man will regelmäßigen
Handelsper=
kehr nach Para beginnen, will große Kanus bauen, geeignet für
den Transport von Laſten, will mit Edelhölzern, Früchten und
Fellen Handel treiben. Uralte, meterdicke Baumſtämme werden
ausgehöhlt. Indianer lehren die Weißen die Kunſt des
Boot=
bauens, ſie zeigen ihnen, wie man ohne Inſtrumente und nur
mit Hilfe eines kleinen, gut bewachten Feuers die ſtärkſten
Stämme ganz gleichmäßig aushöhlen kann, und ſie lehren die
weißen Männer die Kunſt, Ruder zu ſchnitzen.
Taufe im Arwald.
Inzwiſchen wurden noch zwei Knaben geboren — von den
beiden Engländerinnen; alles iſt glücklich, und zwiſchen den 120
immer fleißigen Männer ſitzen die Frauen mit ihren Kindern,
dieſen erſten einer neuen Generation, die es ſchon beſſer und
leichter haben wird. Auch das Eſſen iſt jetzt ſchmackhafter,
ſeit=
dem die Frauen kochen; man hat Mehl und Zucker aus Para,
man mahlt den Mais in einer kleinen Mühle, man hat ſich
zweck=
mäßige Kleider angeſchafft. Auch das Klima quält nicht mehr ſo,
Sonne und Regenſchauer iſt man gewöhnt. Neue Hütten ſind
erbaut worden, und man erwartet die Ankunft des Prieſters aus
Para, der den Akt der Taufe wiederholen und einen
Dankgottes=
dienſt abhalten wird.
Dieſe einfache Feier blieb allen auch ſpäter in
unauslöſch=
licher Erinnerung, ebenſo wie die Rede Thomas Köhlers, die der
Prieſter, welcher die Taufe vornahm, in ſeiner Taſchenbibel
auf=
zeichnete und die ſo wie durch ein Wunder der Nachwelt erhalten
blieb. Einzelne Stellen dieſer Rede ſind hinreißend in ihrer
Ein=
dringlichkeit und Schlichtheit:
„Alles, was ihr beſitzt, meine Freunde, euren beſcheidenen
Wohlſtand, die ſorgloſe Zukunft, die euch lacht, und das gute
Leben, welches ihr hier führt, habt ihr eurem Fleiß und eurer
Ausdauer zu verdanken. Vergeßt niemals, daß es die Natur war,
die euch ſo reich beſchenkt und eure Mühen ſo großmütig lohnte.
Erwidert dieſe Großmut und Liebe, vergeßt in keinem
Augen=
blick, daß ihr nicht zu Räubern werden dürft an dieſer
Ueppig=
keit. Schlagt nie mehr Holz, als ihr braucht, tötet nie mehr
Tiere, als nötig iſt, um euren Hunger zu ſtillen, und bedenkt, daß
auch die Wilden, die eure Nachbarn ſind, von Gott geſchaffen
wurden, daß ihr von ihnen nichts Schlimmes erfahren habt,
ſon=
dern vielmehr nur Freundſchaft und Liebe, jene Taten
ausgenom=
men, die ſie aus Unwiſſenheit und Angſt vor dem Eindringling
begingen. Ihr werdet dieſes Land erobern, aber nicht durch
Flin=
ten und Gewalt, ſondern durch das Beiſpiel, welches ihr gebt. und
nur dann, wenn alle, die heute mit und um uns leben, werden
ſagen können: Wahrlich, ſeit dieſe Fremden hierherkamen, iſt eine
beſſere Zeit angebrochen, eine glückliche Zeit voll Frieden und
guter Taten. Achtet die Eigenart der anderen, vergeßt nicht, daß
ſie in vielem unſere Lehrmeiſter waren und daß, wenn ſie auch
Heiden ſind, ſie in vielen Dingen großmütig und edel an uns
ge=
handelt haben. Wir ſind nicht Soldaten, die für irgendeinen
Handelsherrn Reichtümer ſammeln oder plündern, um ſich ſelbſt
zu bereichern. Die Völker dieſes Urwaldes müſſen von euch ſagen
können: Die Männer, die aus dem weißen Land jenſeits des
Mee=
res kamen, wo die Sonne aufgeht, ſind gut und friedlich, ſo wie
ihr Gott gut und friedlich iſt, und ſie bemühen ſich, den Geboten
dieſes Gottes gerecht zu werden durch ihre Taten. Was ihr von
eurem Wiſſen und eurem Können an dieſe Naturkinder
weg=
ſchenkt, das wird ſich tauſendfach vermehren, und ihr werdet
die=
ſes Land beſitzen, wie noch nie ein König ein Land beſaß, denn
ihr werdet nicht den Boden dieſes Landes durch eure Waffen,
ſon=
dern die Herzen ſeiner Einwohner durch Liebe und Edelmut
er=
obert haben, welche Tugenden ihr täglich an ihnen üben ſollt.
„Wie gut und friedfertig dieſes Volk iſt. Kein Krämerſinn
hatte noch ihren Charakter verdorben, Herrſchſucht und
Macht=
hunger waren dieſen Menſchen fremd. Sie lebten”, ſagt Pater
Joſe, „zu dieſer Zeit unſchuldig und glücklich wie im Paradies”.
An dieſem Punkte der Entwicklung der deutſchen Kolonie
endet eigentlich die Geſchichte eines Aufſtiegs, endet die Geſchichte
vom Werden eines neuen Volkes.: Denn es gefiel dem Schickſal,
dieſe Menſchen aus ihrem Paradies zu vertreiben und ihnen
lang=
ſam zu entreißen, was ſie ſich mühſam exworben hatten. Dieſes
Schickſal hatte mächtige Helfer, ſtärker als alle Mächte dieſer
Erde: Gold, Hunger, Gier und Unwiſſenheit.
Es ſandte ſie aus, um die Siedler zu vernichten. Der Kampf
war furchtbar und heldenhaft. Und die auf der Walſtatt blieben,
Kinder, Frauen und Männer, ihnen wäre ein beſſeres Los
be=
ſchieden geweſen, hätten ſich nicht tauſend Zufälligkeiten mit jenen
Leidenſchaften verbunden, die geeignet ſind, auch die edelſten
Na=
turen zu verderben.
„50 Taler für das Töpfchen!”
Zwei ſpaniſche Kaufleute kamen aus Para, um über
Ge=
ſchäfte mit den Koloniſten zu verhandeln. Ihre Gefolgſchaft
be=
ſtand aus 30 ſchwer bewaffneten ſpaniſchen Soldaten, außerdem
führten ſie 20 Mauleſel mit ſich, welche die Koloniſten bei ihnen
beſtellt hatten. Man verſtand ſich glänzend, wurde raſch
han=
delseinig, und das Glück Fort Heſſens wäre ungetrübt geblieben,
hätte nicht am letzten Tag die geſchwätzige Spanierin einem der
Kaufleute eines jener emaillierten Goldgefäße gezeigt, die die
Indianer den Siedlern geſchenkt hatten. Der Kaufmann hörte
ihre Erzählung ruhig an, lächelte über das Märchen von dem
wertloſen Metall, welches nur den Indianern bekannt und dem
Golde ähnlich, von den Indios zur Herſtellung von Kochtöpfen
verwendet wird. „Schön” ſagt er, „aber mir gefällt dieſes Gefäß,
und ich gebe dir 50 Taler dafür.‟ Der Handel wurde in aller
Stille abgeſchloſſen. Weder Thomas Köhler noch Rovera
erfuh=
ren davon. Leider. Der Mann der Spanierin, dem jetzt die
Augen aufgingen, hatte nichts Eiligeres zu tun, als am nächſten
Tag zu einem Jagdzug aufzubrechen. Er eilte nach Weſten,
be=
gegnete ſchon am zweiten Tag ſeiner Wanderung den Indios und
erhandelte von ihnen zwanzig Becher. Die Becher ſahen ebenſo
aus wie jene kleinen Gefäße, waren aber mit einer ſchwarzen
Emailleſchicht überzogen und edel in der Form.
Er kehrte nach Fort Heſſen zurück, und der ganze Vorfall wäre
Thomas Köhler nie zu Ohren gekommen, hätte dieſer Mann nicht
immer neue Vorwände erſonnen, um nach Para zu reiſen. Von
Köhler ernſtlich befragt, erzählte er freimütig von dem Handel
mit dem ſpaniſchen Kaufmann und von den Bechern, die er ſelbſt
von den Indios erworben.
Thomas Köhler forderte den Unglücklichen auf, mit feierlichem
Eid tiefſtes Stillſchweigen über das Geſchehene zu geloben, und
beriet ſich mit Rovera. Rovera erkannte augenblicklich die ganze
Größe der Gefahr.
(Fortſetzung folgt.)
ED MAeALA
Kriminal-Roman
von Tosef Kohlhofer
Copn. by Prometheus=Verlag Gröbenzellb. Münch.
5h bin beſtimmt nicht gerne dahergegangen; welcher
ver=
kie Menſch würde auch in dieſe Mauſefalle hineinlaufen —
r iſt deswegen. Captain, weil — weil ich Ihnen ein
Ge=
äft orſchlagen möchte!”
In ſah es Brommy an, wie froh er war, das geſagt zu
En Geſchäft — und das wäre?"
.Ta, das iſt eine kitzlige Sache. Wenn ich Ihnen nun alles
tend Sie gehen nachträglich auf den Handel nicht ein, dannn
dich in der Luft wie ſoln geräucherter Fiſch!” — Er fingerte
üan ſeinem Hut herum. „Es handelt ſich ” er ſah ſich
eit m, ehe er weiterfuhr, „. . . um den Grauen!‟ Der Zuſatz
ſun mit gedämpfter Stimme.
15 Gerſons Augen flammte es ſekundenlang auf.
.lenn Sir darüber etwas wiſſen, Brommy, dann iſt unſer
eſchzi gemacht. Lügen Sie mich aber an, ſo werden Sie Ihren
enbereuen. Nun ſprechen Sie, Mann!”
ohen brauchen Sie mir nicht, iſt ſowieſo ein harter Gang
„i nach Scotland Yard!” ſtieß der Beſucher mürriſch hervor.
Wtdes ruchbar, daß ich gepfiffen habe, dann gibt es einen
eian Polizeibericht über einen Mord, und darin ſteht, mein
ſarluin erſter Stelle!”
las hier geſprochen wird, erfährt niemand. Sie ſind nicht
lee, der in dieſem Zimmer plaudert” beruhigte ihn Gerſon.
ynn will ich’s riskieren”, ſagte Brommy entſchloſſen. „Alſo,
ſrfn, die Sache verhält ſich ſo: Vor ungefähr einer Stunde
Am Kings=Croß=Bahnhof einige Yardleute meinen Freund
ſich oichnappt. Unglücklicherweiſe fand man bei ihm eine ſchön
EäM Brieftaſche, die kurz vorher einem Fremden im Bahnhof
bhswen gekommen war. Wer Rich ſo kennt wie ich, dem iſt es
han.1ß er in Haft nicht dicht hält. Rich iſt kein Held, und
ver=
ſiRn Fenſter laſſen ihn plappern wie einen Lautſprecher. Von
wräer es ein Fehler, mit ihm zuſammenzuarbeiten. Wie es
Am 1ß ich die Brieftaſche plötzlich in der Hand hielt, weiß ich
Nce ſie lag am Boden oder ſo. Rich, ſagte ich zu meinem
nenu da iſt eine Brieftaſche wie vom Himmel gefallen; ſtecke
* Mund gehe, ohne mit einer Wimper zu zucken, aus dem
uf raus wir tragen ſie zuſammen auf das Fundamt, das
u ge nette Belohnung. Schlechte Menſchen würden denken,
ku das Ding geſtohlen. Aber ich ſoll eine Armee
Hühner=
gRuuf die Füße bekommen, wenn es wahr iſt”, beteuerte er,
Dolter theatraliſch die Hände auf die Bruſt legte. „Ich bin
leins Leb!"
Aſpektor Hull ſagte mir unlängſt das gleiche”, mengte ſich
D Ein das Geſpräch, ihm mit harmloſer Miene zunickend.
„ſpektor Hull iſt in dieſen Sachen befangen” knurrte
Brom=
ſch die Bemerkung des Sergeanten gereizt. „Wenn ich ſeinen
DD höre, muß ich an eine Menge Ungerechtigkeiten denken, die
A EAverdanke. Er iſt ein hartherziger Teufel. Ich nehme an, daß
* MFall Rich in die Hand bekommt, und wenn ich davon los=
Dmerl Captain, will ich ſprechen!“
us iſt ein gutes Geſchäft für Sie, Brommy. Sie arbeiten
Atauſend Prozent; aber ich bin einverſtanden, weil ich weiß,
Eüber kurz oder lang doch wieder gefaßt werden.”
ſenn Sie ſo ſprechen, glaube ich es auch. Es handelt ſich um
DeeMoſch gab Ihnen mal einen kleinen Tip, heute weiß ich aber
eEAind umſonſt iſt der Tod!” Er verzog ſeinen Mund zu einem
FGrinſen. „Als ich Kelley in Sallys Salon ſah, kam er eben
en runter, und ich hörte, wie er zu Grimsbay ſagte, wenn
Ney, einmal den Mund auftue, dann bekomme
Scotland=
ne feine Arbeit. Er muß bei Grimsbay in der guten Stube
ſein. Grimsbay antwortete ihm, er müſſe erſt ſehen, ob er
loch in der Lage ſei zu ſprechen. Daraufhin ging Kelley in den
Tele=
phonkaſten, konnte aber anſcheinend keinen Anſchluß bekommen. Als
er Sallys Salon verließ, war Grimsbay wieder nach oben
ge=
gangen und zankte ſich dort mit ſeinem Pächter herum. Ich folgte
Kelley, weil ich mit ihm ſprechen wollte, und da ich annahm, daß
er beobachtet werde, bat ich ihn um Feuer für meine Zigarette. Er
zog ſeine Streichholzſchachtel hervor. Während er mich bediente,
ſagte er: Brommy, du biſt ein Lump, aber ich habe keine andere
Wahl. Wenn du dem Blitz einen großen Gefallen erweiſen willſt,
dann gehe zu ihm und ſage ihm, er möge an die Telephonzelle bei
Sally denken. Ich begebe mich jetzt zu Bennett — er kennt den
Namen nicht, wird ihn aber kennenlernen, wenn mein Verſuch
miß=
glückt. Als ich antworten wollte, war er ſchon weg. Das iſt alles,
Captain.”
Gerſon ſtand langſam auf.
„Brommy, das iſt mehr, als ich dachte. Ihre Mitteilung kommt
nicht zu ſpät. Wiſſen Sie, ob ſich Kelley oben mit Grimsbay
ver=
abredet hatte?
„Ich glaube nicht, denn Grimbay ging nach oben, und dann
erſt hörte man den Streit. Ich denke, Kelley hat geſchnüffelt und
iſt erwiſcht worden!“
„Waren Gäſte im Lokal, als das Zwiegeſpräch ſtattfand?"
Müde und abgespannt?
... aut Kaffee Hag umstellen!
„Es war ziemlich voll. Ich ſtand neben der Treppe, als ſie
herunterkamen, und hörte es aus nächſter Nähe. Grimsbay ſprach
zwar halblaut, und Kelley ſchonte ſeine Stimme ebenfalls, aber ſie
gingen dicht an mir vorbei, und mein Gehör iſt ſo gut, daß ich
jedem Mikrophon Konkurrenz mache.”
Gerſon faßte ihn bei der Schulter und ſah ihm ſcharf in das
Geſicht.
„Woher wiſſen Sie, daß es ſich um den Grauen handelt?"
Brommy zuckte zuſammen.
„Sagen Sie das nicht ſo laut, Captain! — Sie brüllen wie
eine Dampferſirene. — Wozu leſe ich die Zeitung! — Kelley wurde
von Schwarzbärten erſchoſſen, und daß hinter dieſen der Graue
dirigiert, iſt doch bekannt!“
Nachdenklich ſchritt der Kommiſſar zu dem Shreibtiſch und
drückte dort auf einen Knopf.
„Sie kommen jetzt in Schutzhaft, Brommy”, informierte er
gleichgültig ſeinen Beſucher.
„Das iſt gegen die Abmachung, Captain — verdammt noch
mal, wenn ich da ja ſage!” begehrte dieſer wütend auf.
„Stopp, Mann! — Nur Ruhe! — Sie werden einige Tage
ſitzen, und es wird für Sie eine leichte Haft ſein. Sie können
rau=
chen und gutes Eſſen haben, und ich verſpreche Ihnen, daß Sie in
längſtens drei Tagen wieder frei ſind. — Einverſtanden?‟
Brommy überlegte nicht lange.
„So’n Angebot nehme ich an, aber ein guter Fraß muß her!“
Er folgte willig dem Poliziſten, der ihn abführte.
„Gibbs, wenn wir das Bewußte mit Grimsbay erledigt
haben — hoffentlich haben wir Glück — dann werde ich ihm eine
große Rechnung vorlegen. Vorläufig ſoll er ſich in Sicherheit
wie=
gen. Brommy iſt ein Schwätzer, was er uns ſagte, würde er auch
der Gegenſeite verraten, darum ließ ich ihn iſolieren. Gehen Sie
doch zu Inſpektor Hull, und ordnen Sie an, daß ſein Freund
Brom=
my anſtändig zu behandeln iſt. Es wird ihn ſicherlich freuen!"
„Das iſt ein feiner Auftrag, Chef! — Ich werde ſagen, er muß
behandelt werden wie der Lord=Mayor von London. Hull wird vor
Wut platzen."
Er ging mit boshaftem Lächeln ab. Als er zurückkam, brachte
er einen roſa getönten Brief mit, den er mit ſpitzen Fingern vor
dem Kommiſſar hinlegte.
„Ich ſagte dem Inſpektor, der Gefangene müßte täglich ein
gutes Mittag= und Abendeſſen bekommen, dazwiſchen darf er einige
Male frühſtücken und rauchen und trinken, was ſein Herz begehrt.
Dieſer Brief wurde auf der Wache für Sie abgegeben. — Sieht
aus wiein Liebesbrief und ſo!”
Gerſon las als Abſender Johanne Wellington. Er ſchob
ner=
vös ſeine Krawatte zurecht und konnte nicht verhindern, daß ſein
Geſicht etwas röter ausſah als ſonſt.
„Sie kombinieren fabelhaft, Sergeant. Ich werde Mary
Gol=
den erzählen, daß Sie für Ihre Fröſche Horniſſen fangen. Wenn
Sie einmal verheiratet ſind, ſehen Sie einen Kakerlaken für eine
Feldgrille an”, bemerkte er biſſig.
„Das wäre ein Unglück!” murmelte Gibbs ſchaudernd, wobei
er nicht ſagte, ob damit die Heirat oder das andere gemeint war.
Gerſon, der den Brief gewendet hatte, ſtudierte aufmerkſam
die Anſchrift.
An
Kommiſſar Captain Will Gerſon,
Scotland=Yard,
Zimmer 17.
ſtand da zu leſen.
Er legte den Brief ſorgfältig auf den Tiſch. Dann ließ er ſich
mit der Wache verbinden und erkundigte ſich, wer das Schreiben
abgegeben hatte. Gerſon erfuhr, daß der Bringer ein Junge
ge=
weſen war, der ſich nach Erledigung ſeines Auftrages ſofort wieder
entfernt hatte.
„Können Sie eine genaue Beſchreibung geben?”
„Aermliche Kleidung, ungefähr zwölf Jahre alt, ein armer
Junge, wie ſie in London zu Hunderten zu ſehen ſind”, bekam er
zur Antwort.
„Geben Sie dieſe Beſchreibung etwas genauer an Inſpektor
Hull. Er ſoll verſuchen, den Knaben ausfindig zu machen!” befahl
der Kommiſſar, der wohl wußte, wie undankbar dieſe Aufgabe war,
andererſeits aber nichts unverſucht laſſen wollte, dieſer Spur
nach=
zugehen.
„Sie ſind ein Pechvogel, Gibbs! Was Sie als Liebesbrief
be=
zeichnen, wird ein Mordbrief ſein. Ich wette, er kommt von
Grau=
mann und iſt ein neuer Verſuch, mich zu erledigen”, wandte ſich
Gerſon ironiſch an den Serganten.”
„Woher wollen Sie das wiſſen, Captain?”
„Ganz einfach! — Angeblich hat dieſen Brief Johanne
Wel=
lington geſchrieben. Als Adreſſat iſt Kommiſſar Gerſon angegeben.
Das Mädchen hat keine Ahnung, daß ich dieſen Rang einnehme, da
ich mich für einen einfachen Sergeanten ausgab. Damit iſt
be=
wieſen”, dozierte er, „wie recht ich habe, wenn ich eine Täuſchung
vermute. Der Graue liebt Abwechſlung in ſeinem Spiel, und ich
glaube faſt, diesmal wäre es ihm geglückt, mich hereinzulegen,
wenn nicht eben die Anſchrift geweſen wäre. Es iſt manchmal
ſehr gut, beſcheiden zu ſein!“
Während er ſprach, zwängte er behutſam ein Federmeſſer in
den Schlitz des Kuverts und ritzte es ſchnell durch. Gibbs, der ſich
neugierig über den Tiſch gebeugt hatte, fühlte ſich nicht gerade zart
von der Fauſt des Kommiſſars zurückgeſtoßen.
Aus dem geöffneten Briefumſchlag quoll ein unendlich feiner,
weißlicher Staub, der ſich blitzſchnell verbreitete.
„Tür auf!” ſchrie Gerſon und ſtürzte an das Fenſter. Er riß
beide Flügel weit auf. „Kommen Sie nicht in den Zug, es iſt Ihr
Tod! — Werfen Sie ſich zu Boden!“
(Fortſetzung folgt.)
Sadb lo laatltt
Ehrenvolle Niederlage in London.
Im „Länderkampf des Jahres” unkerlag die deutſche Fußball=Elf in London gegen England mit 0:3 (0:1).
Dr. Erbach. Auch der deutſche Botſchafter von Hoeſch, der
Lan=
desgruppenleiter der NSDAP. für Großbritannien und Irland
75000 ſehen die Reichs-Elf
Bene, Dr. Diem und der öſterreichiſche Botſchafter in London
Tapfer Lämpfen.
Von unſerem Sonderberichterſtatter.
London, 4. Dezember.
Haben wir hoch, haben wir „glatt” verloren? Das 3:0 dünkt
dem nicht mehr hoch und ſchwer, der den heldiſchen Widerſtand
unſerer Nationalmannſchaft im Kampf mit einem übermächtigen
Gegner geſehen hat. Hoch verloren damals die Spanier, die von
England mit 7:1 geſchlagen wurden, und die Belgier kamen zu
einer Zeit, als ſie noch eine anſehnliche Spielſtärke beſaßen, in
London auch nur mit einem 1:6 weg. Die Oeſterreicher und
Ita=
liener haben bei ihren Beſuchen auf der Inſel kwapper verloren.
aber nur die Wiener „Wundermannſchaft” hat damals einen noch
beſſeren Eindruck hinterlaſſen als unſere Mannſchaft. Zwei Dinge
ſind es, die für die Engländer den deutſchen Gaſt ſo wertvoll
ge=
macht haben: ſein tapferer Widerſtand und ſeine Fairneß. Daß
unſere Mannſchaft in der ſchwerſten Bedrängnis den ſportlichen
Anſtand wahrte und mit Ehren in die Niederlage ging, das hat
allen Engländern gefallen. Hundertfach hörten wir am Abend
nach dem Kampf dieſes Urteil.
Der Kampf war nicht zu gewinnen. Jeder, der ſich im Sport
auch nur einigermaßen auskennt, wußte das vorher. Der
Augen=
ſchein fand die volle Beſtätigung. Englands beſte Berufsſvieler
haben zu dieſer für ſie ſo günſtigen Jahreszeit und auf heimiſchem
Boden noch nie ein Länderſpiel gegen kontinentale Mannſchaften
verloren. Wir wollen und müſſen zufrieden damit ſein, daß die
Niederlage im erträglichen Maße blieb und daß im übrigen dieſer
Kampf und ſeine angenehmen Begleiterſcheinungen dazu
beige=
tragen haben, die allgemeinen Beziehungen zwiſchen den beiden
großen Ländern zu fördern.
London im Regen.
Der in Südengland erwartete Witterungsumſchlag trat M.
woch früh ein. Schon als vor Morgengrauen die erſten
Sonder=
züge mit deutſchen Beſuchern eintrafen, fiel Regen und dann
ver=
ſchlechterte ſich das Wetter immer mehr. Die Wolken zogen
ſchließ=
lich ſo tief, daß es in der Stadt kaum hell werden wollte. Alles
war von einem ſchweren Dunſtſchleier verhangen. Die
Straßen=
laternen brannten und auch aus allen Büro= und Geſchäftshäuſern
fluteten die Lichtwellen in den düſteren Tag. Das allgemeine Bild
der Stadt wurde noch trüber durch die vielen Flaggen, die wegen
des Todes der Prinzeſſin Viktoria auf halbmaſt geſetzt waren und
nun regennaß und ſchlaff an den Häuſerfronten klebten
Ein übler Einfluß blieb jedoch vom ſchlechten Wetter; der
Boden des Platzes der Tottenham=Hotſpurs, der keineswegs das
gewohnte ideale Bild engliſcher Plätze bietet, litt noch mehr.
18 Sonderzüge mit Deutſchen.
Im Laufe des Vormittags trafen 18 Sonderzüge mit deutſchen
Beſuchern in der engliſchen Hauptſtadt ein. Man ſchätzte die
Ge=
ſamtzahl der deutſchen Schlachtenbummler auf etwa 8000. Auch
aus Paris kamen einige hundert Beſucher. Die Fahrt über den
Kanal verlief nicht gut, 60 Prozent der Fahrer wurden
ſeekrank, aber als die Tauſende in London eintrafen, hatte
ſich ihre Stimmung doch weſentlich gebeſſert. Mit Omnibuſſen und
in Einzeltrupps nahmen ſie bald die Beſichtigung der Stadt auf,
die ſich leider in ſo trübem Lichte zeigte. Beſſer hatten es die
1600 Deutſchen, die mit dem Dampfer Columbus kamen, ſie wollen
von der ſtürmiſchen See kaum etwas geſpürt haben. Im Hotel
Metrovol, dem Quartier der deutſchen Mannſchaft und Preſſe,
fand gegen Mittag eine Beſprechung mit den Führern des
Bun=
des ſtatt, man erfuhr dort, daß in der Aufſtellung der deutſchen
Mannſchaft keine Aenderungen notwendig geworden waren.
Die Stimmung für die Deutſchen freundlich.
Während man vor einigen Tagen noch befürchten mußte, es
werde auf Grund der marxiſtiſchen Hetze gegen den deutſchen
Be=
ſuch zu Störungen kommen, iſt am Tage des Spieles die Stimmung
völlig umgeſchlagen. Sowohl die deutſche Mannſchaft wie auch die
tauſende Schlachtenbummler aus dem Reich fanden allenthalben
ein freundliches Entgegenkommen. Einige wenige Störenfriede
wurden von der Polizei ſchnell mit Beſchlag belegt. Eine große
Abendzeitung ließ durch Boys große Plakate durch die Straßen
tragen, auf denen ſie ihre Schlager der kommenden Abendnummer
ankündigten. Heute war auf den Plakaten in großen Lettern zu
leſen: „Hitler ſpricht ſein Beileid zum Tod der
Prinzeſſin aus.”
Bis kurz vor Spielbeginn erhielt die deutſche Mannſch
Briefe und Telegramme aus allen Teilen Englands, in denen
verſichert wurde, daß das engliſche Volk ſeinen Gäſten nur mit
Sympathie begegne.
Bezeichnend war das Schreiben eines engliſchen Oberſten. Der
alte Kriegsmann wünſchte zunächſt den Deutſchen einen guten und
erfolgreichen Verlauf des Kampfes. Sodann bat er, man möge um
Himmelswillen nicht glauben, die unſinnigen Ausſprüche der
Marxiſten und Gewerkſchaften ſpiegelten die wahre Stimmung
des engliſchen Volkes. Das Volk denke ganz anders, es wünſche,
die Deutſchen würden das engliſche Land mit den
freundſchaftlich=
ſten Gefühlen verlaſſen.
Als die deutſche Mannſchaft am Vorabend des Kampfes das
Varieté Paladium beſuchte, erhoben ſich die Beſucher, klatſchten
in die Hände und riefen den jungen Spielern Glückwünſche zu.
Es iſt auch während und nach dem Kampf zu keinerlei
Stö=
rungen gekommen. Die Drohungen und Störungsverſuche der
Hetzer waren ein Schlag ins Waſſer. Die große engliſche
Oeffentlichkeit ließ ſich in ihrer ſportlich=fairen
Einſtellung nicht beeinfluſſen.
Die Sonne bricht durch.
In den Mittagsſtunden durchbricht unerwartet die Sonne
die ſchweren Regendunſtſchleier. So erhält das Intereſſe für den
Kampf doch wieder den wünſchenswerten Auftrieb. Die
Englän=
der kommen zwar ſpät — ſie ſind im Gegenſatz zu uns daran
ge=
wöhnt, erſt kurz vor Spielbeginn auf die Plätze zu gehen —, aber
ſie treffen dann zu Zehntauſenden ein. Die Erſten waren die
deutſchen Schlachtenbummler. Als es dann aber gegen
Spiel=
anfang zugeht, ſind über 65 000 Menſchen auf dem Platz
verſam=
melt. Das Gelände der Tottenham Hotſpurs liegt weit draußen
im Nordoſten der Stadt, es iſt eine „grüne Inſel” im weiten
Steinmeer der kleinen Mietshäuſer.
Der Union Jack und die Hakenkreuzflagge wehen auf dieſer
Hauptribüne. Sie ſtehen wegen der Trauer um die Schweſter
des Königs auf Halbmaſt.
Ein bezeichnender Vorfall.
Die Hakenkreuzflagge iſt durch den Wind noch etwas tiefer
gerutſcht, und da ſie durchnäßt iſt, hängt das lange Flaggentuch
bis zur Hälfte auf dem Tribünendach. Das mißfällt den
deut=
ſchen Beſuchern. Sie rufen im Sprechchor: „Unſere Fahne wieder
hoch, unſere Fahne wieder hoch!” Als die Engländer das hören,
wollen ſie mit einer großen Geſte beweiſen, daß dieſes kleine
Miß=
geſchick nicht in ihrer Abſicht lag. Sie laſſen die Muſikkapelle
das Horſt=Weſſel=Lied ſpielen. Sofort erheben ſich die Deutſchen,
alle ſingen das Lied mit zum Gruß emporgerecktem Arm mit. Als
das Lied dann endigt, ſpenden die 60 000 Engländer ſpontan
Beifall.
In der Ehrenloge ...
ſind die führenden Mitglieder des Deutſchen und Engliſchen
Fuß=
ball=Verbandes erſchienen, auch der Reichsſportführer mit ſeinem
Stab wohnt dem Länderſpiel bei. Man ſiegt den Präſidenten
der Engliſchen Football=Aſſociation Charles Clagg, den Sekretär
Rous, von deutſcher Seite den Leiter der deutſchen Expedition
ſind erſchienen.
Der Kampf beginnt ..."
Die Mannſchaften erſcheinen.
Um 2.15 Uhr engliſcher Zeit (3.15 Uhr MEZ.) ertönt aus
einer Ecke des Platzes Beifall, der ſich zum Orkan ſteigert. Die
deutſche Mannſchaft betritt zuſammen mit der engliſchen
Mann=
ſchaft das Spielfeld. Die deutſche Elf in ſchwarzer Hoſe und
weißem Hemd mit roten Aufſchlägen, die Engländer in blauem
Hemd und weißer Hoſe. Beide Mannſchaften laufen in die Mitte
des Platzes wo ſie ſich gegenüber aufſtellen. Die Kapelle ſtimmt
das Deutſchlandlied an, alle ſtehen entblößten Hauptes. Die
10 000 Deutſchen ſingen begeiſtert mit. Dann wird die engliſche
Hymne geſpielt, bei der die deutſchen Spieler und Zuſchauer
eben=
falls den Arm hochrecken.
Die drei Tore.
Trotz drückender Ueberlegenheit kamen die Briten in der
er=
ſten Halbzeit nur zu einem Treffer, da faſt alle deutſchen Spieler
in der Abwehr tätig waren und hier Unmenſchliches leiſteten.
Erſt zwei Minuten vor der Pauſe konnte der engliſche
Mittel=
ſtürmer Camſell aus vier Meter Entfernung einen Schuß
an=
bringen, der für Jakob unhaltbar war und zum erſten Tor führte.
Vorher lagen die Engländer meiſt im deutſchen Strafraum.
Deutſche Angriffe gab es nur ſehr ſpärlich, ſie wurden in der
Hauptſache von dem ſehr gut ſpielenden Mittelſtürmer
Hoh=
mann eingeleitet. In der deutſchen Abwehr zeigte ſich Jakob
in Hochform. „Neben ihm bewahrten nur noch Gramlich und
Haringer größte Ruhe, während alle übrigen Spieler ziemlich
nervös waren. England erzielte vor der Pauſe neun Ecken
wäh=
rend Deutſchland nur einmal, durch Lehner, einen Eckſtoß
aus=
führen konnte.
In der zweiten Halbzeit begannen die Deutſchen recht gut.
Ihre Angriffe wurden häufiger und gefährlicher. Lehner gelang
ſogar, ein Treffer nach etwa zehn Spielminuten, doch gab der
Schiedsrichter das Tor wegen vorhergegangenem Abſeits nicht.
Allerdings waren auch in dieſem Spielabſchnitt die Chancen der
Engländer größer. Jakob im deutſchen Tor hielt aber zunächſt
alles. Haringer und Münzenberg ſpielten jetzt ſehr gut, aber
auch ſie konnten in der 21. Minute nicht das zweite Tor der
Eng=
länder verhindern. Goldbrunner hatte Camſell einen
Augen=
blick unbeachtet gelaſſen, der engliſche Mittelſtürmer ſprang nach
einer hohen Flanke von Baſtin und köpfte über den
herausgelau=
fenen deutſchen Tormann hinweg zum 2:0 ein. Die Verwirrung
der deutſchen Elf nützte drei Minuten ſpäter Baſtin zum dritten
Tor für England aus. Sein Bombenſchuß in die äußerſte Torecke
war für Jakob nicht zu halten. Bei der deutſchen Elf zeigten ſich
für die Folge ſtarke Ermüdungserſcheinungen; die Engländer
hielten ſich angeſichts des ſicheren Voxſprungs zurück. Es blieb
trotz mancher Gelegenheit auf beiden Seiten beim 3:0.
Die Krikik.
Die deutſche Elf kämpfte während der erſten 50 Minuten mit
einem Löwenmut. Unzählige, kaum zu löſende Situationen gaben
die engliſchen Berufsſpieler unſerer geſamten Mannſchaft auf, die
ſich geſchlagen hat, wie keine Mannſchaft zuvor in England. Der
herzliche, langanhaltende Beifall der 75 000 Zuſchauer für das
wundervoll faire Spiel und den ſelbſt für engliſche Verhältniſſe
unbegreiflichen Kampfeswillen waren der beſte Beweis dafür, daß
die deutſche Mannſchaft ihre Miſſion in London voll und ganz
erfüllt hat.
Beſter Spieler der deutſchen Elf war Jakob im Tor.
Sei=
nem entſchloſſenen Dazwiſchenfahren haben wir es zu danken, daß
die Niederlage nicht höher ausfiel. Erfreulich war die Sicherheit,
mit der er in London auch die flachen Schüſſe meiſterte. In der
Verteidigung kam Münzenberg dem engliſchen Kampfeinſatz
und dem engliſchen Kampfwillen nahe. Haringer war mit
ſeinem entſchloſſenen Dazwiſchenfahren eine Kleinigkeit härter,
beide ergänzten ſich beſonders nach dem Wechſel zu einem wirklich
guten Verteidigerpaar. In der Läuferreihe leiſtete
Goldbrun=
ner bis zur Pauſe fabelhafte Arbeit. Er bildete eine der
erfreu=
lichſten Ueberraſchungen. Gramlich und Janes hielten ſich
in der erſten Halbzeit ausgezeichnet. Dann fiel Janes aber ab.
Zuſammen mit Fath bildete er die einzigen ſchwachen Punkte in
der deutſchen Mannſchaft. Das Mittelfeld wurde nach der Pauſe
von Szepan und Raſſelnberg beherrſcht, ſoweit es die
deutſchen Angriffe betrifft. Daß die geſamte Mannſchaft 20
Minu=
ten vor Schluß ſtark abgekämpft und erſchöpft war und nicht mehr
den Schneid der erſten Viertelſtunde nach der Pauſe aufbrachte,
iſt nur zu gut verſtändlich. Nach Jakob iſt, wenn man eine
Rang=
folge aufſtellen müßte, Hohmann, der queckſilbrige
Mittelſtür=
mer, als erfolgreichſter Spieler zu bezeichnen. Lehner
über=
raſchte ebenfalls angenehm. Im ganzen war das Spiel der
Deut=
ſchen zu langſam und die Reaktionsfähigkeit im Vergleich zu den
Aktionen des Gegners zu gering.
Die Engländer
haben es nicht leicht gehabt, dieſen 3:0=Sieg zu erringen. Bis zur
Pauſe gab es allerdings nur eine Mannſchaft, England. Jede
Spielphaſe wurde mit vollſtem körperlichen Einſatz bis zum Schluß
durchgeführt. So kam es, daß beſonders in der erſten Halbzeit
in der deutſchen Elf ausſchließlich verteidigt werden mußte.
Ueber=
ragend in der engliſchen Mannſchaft war das Verteidigerpaar
Male und Hapgood mit ſeinem entſchloſſenen und
blitz=
ſchnellen Eingreifen. Beide ergänzten ſich aufs vortrefflichſte im
Stellungsſpiel. Der Angriff operierte wie aus einem Guß.
Camſells Stärke war ſein kluges Zuſpiel. Seine
raumgrei=
fenden Vorlagen und ſeine erfolgreichen Torſchüſſe ſtempelten ihn
zum Helden ſeiner Mannſchaft. Carter und Matthews
waren vor der Pauſe. Weſtwood und Baſtin nach dem
Wech=
ſel der beſſere Flügel. Erſtaunlich erſchien das Zuſpiel der
eng=
liſchen Außenläufer zu den Stürmern.
Handball im Kreis Starkenburg.
Fallen Entſcheidungen?
Bezirksklaſſe, Staffel 5: Lorſch — Viktoria
Gries=
heim Germania Pfungſtadt — 46 Darmſtadt, Nieder=Liebersbach
— TV. Pfungſtadt, Birkenau — Bickenbach; Staffel6: Merck
— Braunshardt, 04 Arheilgen — Mörfelden, Egelsbach —
Wor=
felden: Staffel 7: Nieder=Klingen — Reinheim, Erbach —
Groß=Zimmern, Groß=Umſtadt — Momart.
Kreisklaſſe I. Nord: Urberach — Walldorf, TSV.
Langen — Tgd. Sprendlingen, Dreieichenhain — Jahn 75; Süd:
Germania Eberſtadt — Auerbach, Hahn — Bensheim, Nieder=
Ramſtadt — Heppenheim; Weſt: Tſchft. Griesheim — Vorw.
Langen, Wallerſtädten — Büttelborn, Gr.=Gerau — Königſtädten.
Kreisklaſſe II, Süd: Erfelden — Seeheim, TV.
Eber=
ſtadt — Crumſtadt, Wolfskehlen — Groß=Hauſen, Weiterſtadt —
Goddelau; Weſt: Münſter — Beſſungen, Götzenhain — Roßdorf,
Nieder=Modau — FV. Sprendlingen, Ober=Ramſtadt —
Reichs=
bahn.
In der Bezirksklaſſe heißt das Ereignis zweifellos:
Germania Pfungſtadt — 46 Darmſtadt.
Die Platzelf hat dazu eigens das fällige Fußballſpiel gegen
Pfiffligheim verlegt. Es geht hier um die Meiſterſchaft —weil
der Verlierer, und das wird vermutlich 46 Darmſtadt ſein, aus
eigener Kraft den Sieger nicht mehr einholen kann. Mit gleicher
Erbitterung wird in Lorſch und Birkenau gekämpft, des drohenden
Abſtiegs wegen. Nur der Gäſteſieg in Nieder=Liebersbach dürfte
wohl feſtſtehen. — Komplikationen hat es in der Staffel 6 dadurch
gegeben, daß Nauheim ſeine Elf zurückziehen will. Wir hörten,
Wie ſpielen ſie am Sonnkag?
Die kleine Preisfrage für Fußballer.
Heute folgt wieder die kleine Preisfrage für Fußballe
iſt nur der Sieger bzw. Unentſchieden der einzeln
gegnungen anzugeben. Die Einſendungen unſerer Fußballzue
erbitten wir — Poſtkarte genügt — bis Samstag ab
18.00 Uhr an die Schriftleitung des „Darmſtädter Tag)
Darmſtadt. Rheinſtraße 23. 1. Stock.
Die Preisträger für die beſten Einſendungen finde
in der Montagsausgabe, die angibt, wer den
1. Preis: 5.— RM. in bar.
2. Preis: zweimontiger Freibezug des „Darmſtädter Tach
3. Preis: einmonatiger Freibezug des „Darmſtädter Taoſ
errungen hat. Und nun auf zu fröhlichem Raten!
Wie ſpielen ſie am Sonnkag?
DFB.=Pokal: Schalke 04 — 1. FC. Nürnberg
Neunkirchen — Eintracht Frankfurt a. M.
FSV. Frankfurt a. M. — Opel Rüſſelsheim
Union Niederrad — FK. Pirmaſens
Olympia Lorſch — Polizei Darmſtadt
SV. 98 Darmſtadt — Olympia Lampertheim
FV. Bobenheim — VfR. Bürſtadt
SV. Münſter — Jahn Worms
SV. Groß=Gerau — Jahn 75 Darmſtadt
TV. Alsbach — TSG. 46 Darmſtadt
daß man von Amts wegen ſo ohne weiteres einen Verein wi
heim nicht einfach laufen läßt. Merck erwartet den Tabellen
Braunshardt, alſo Großkampf auf dem Merckſportplatz. Anf
heilger Mühlchen wird es nicht minder heiß hergehen gegen
felden, und Egelsbach — Worfelden ſteht unter demſelben Zie
— Im Odenwald muß der Tabellenführer Groß=Zimmern
Erbach fahren. Die Parteien haben ſich ſchon immer ſpau
Spiele geliefert, und es intereſſiert uns, ob die Gäſte und
heimfahren. Das Groß=Umſtädter Treffen muß man offen
Aber in Nieder=Klingen, werden die Reinheimer Gäſte
triumphieren.
Kreisklaſſe I: Walldorf wird ſich in Urberach nicht fe
laſſen, und Dreieichenhain auch nicht von Jahn 75, ſo daß es
Spitze der Nordſtaffel keine Veränderungen gibt. TSV.
gegen Tgd. Sprendlingen iſt als Nachbarderby zu werten.
in der Südſtaffel können die Würfel fallen, denn Germanic
ſtadt erwartet Auerbach. Was für die Platzelf auf dem
ſteht, erſieht man aus der Niederlage in Auerbach mit 1:9.
ſteht ebenfalls nicht ungünſtig, und packt es daheim die BM
mer, dann kann es noch intereſſant werden. In der We
wird es kaum Verſchiebungen geben, denn Wallerſtädten
daheim ſeine Poſition gegen Büttelborn feſtigen. Tſchft. M
heim erwartet einen alten Bekannten, den Langener VoxMo.
und hat die Scharte des Vorſpiels 7:10 auszumerzen.
Kreisklaſſe II: Hier heißt das wichtigſte Spiel Erfelder,e Ber
Seeheim. Gewinnen die Bergſträßer, dann dürfte die Lcy
klärt ſein, wie in der anderen Staffel, wo Reichsbahn unary/ ſuhüätig
ten führt. Zu erwähnen ſei noch die Platzſperre für Groß=Mierord
an dieſem und übernächſten Sonntag.
Außeſſert
Turnerbund Jahn 1875 Darmſtadt.
Mei
Nennen=
imn geirge
ndeſſel
Aus Anlaß des am kommenden Sonntag in Dreieichn
Kali
ſtattfindenden Handballſpieles unſerer 1. Mannſchat /itzte
det eine Omnibusf ahrt nach dort ſtatt. Mitgliede
lieb es
ſich einmal die Sehenswürdigkeiten dieſes alten Städtche
Rückt
ſehen wollen, haben hierdurch günſtige Fahrtgelegenheit. A
12.45 Uhr Vereinshaus. Fahrpreis 60 Pf. Da nur beſdl:” dere
Platzgelegenheit — für etwa 15 Perſonen — vorhanden iſt W Rhe
um Meldung im Turnhaus gebeten. Die Spieler fahren Aund ſpä
Mihen Al
falls mit.
Glung de
TSG. 46 — Schwimm=Abteilung.
Die Schwimm=Abteilung der TSG. 46 ruft hiermit ihreſ Bürſen
lichen Angehörigen, insbeſondere die WettkampfmannſchatMaltbeſitz i.
nächſten Mannſchafts=Verſammlung auf. Sie findet heute Auing abbröcke
nach dem Schwimmen im grünen Zimmer des Vereinshau /0s und wie
TSG., Woogsplatz, abends 20.45 Uhr, ſtatt. Es wird vollzchhe var je
und pünktliches Erſcheinen von allen erwartet.
W. Im Verle
etwankur
Reichsſender Frankfurt
A den hö
An Afti=
Mizte b.
lendb
Frankfurt: Donnerstag, 5. Dezember
6.00: Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30: Saarbrilgunmark
Frühkonzert. In der Pauſe 7.00: Nachr. 8.00: Waſclcch
ſtand. 8.15: Stuttgart: Gymnaſtik. 8.30: Sendeph
11.30: Meldg. 11.45: Sozialdienſt.
12.00: München: Mittagskonzert. Dazw. 13.00: Zeit, NA
14.00: Zeit, Nachr., Wetter. 14.10: Vom DeutſchlandgWiurter Getreid
der: Allerlei zwiſchen zwei und drei. 15.00: Wirtſch f40 algemein
bericht, Zeit, Wirtſchaftsmeldg. 15.15: Kinderfunk. Megeieide
16.00: Konzert. 17.00: Königsberg: Nachmittagskomchn riſcht
18.30: Launiger Leitfaden für Sprachfreunde. 1S4 Vober Bed
Danelt, Dor
Deutſche Geſpräche; Künſtler und Kunſtwerk. 187
Meldungen.
19.00: Wiesbaden: Unterhaltungskonzert. Die muſika
Rhapſodie. 19.50: Tagesſpiegel. 20.00: Zeit, Nachriche.
20.10: Köln: Mozart=Zyklus. Italieniſche Reiſen. 2uc
Stuttgart: Ans Ende der Welt. Hörſpiel von Olaf Ec
nach dem Roman „Die große Fahrt.” Von H. F. Bl.
22.00: Zeit, Nachr. 22.15: Nachr., Wetter, Sport. 22
Trier: Mandolinen ſpielt auf. 23.00: Berlin; Muſik
Tagesausklang. 24.00: Nachtkonzert.
OMusteen Onasanaen
Donnerstag, 5. Dezember
München: 18.00: Dichter der jungen Generation:
Egermann „Die Dreſcherballade.‟ Eine Dichtung
Sterben des Bauersmanns.
S
N
Leipzig: 19.35: Gewandhaus=Konzert. Der Thoma.”
chor. Ltg.: Prof. Hermann Abendroth.
Köln: 20.10: Mozart=Zyklus. Italieniſche Reiſen.
Wien: 20.00: Des Meeres und der Liebe Wellen, Tra
ſpiel von Grillparzer.
Beromünſter: 20.00: Djamileh. Oper von Bizet-
Stockholm: 20.00: Nordiſche Muſik.
Kopenhagen: 20.10: Werke von Sibelius u. 6—X
Brüſſel=fl.: 21.00: Buntes Konzert.
Toulouſe: 21.10: Aus Carmen, von Bizet.
Rom: 22.15: Kammermuſik.
Budapeſt: 22.30: Zigeunerweiſen.
Welterbericht
des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfuxt a. M—
Im Bereich der eingedrungenen Kaltluftmaſſen zeidl s
Wetter bei recht veränderlichem Luftdruck noch ein ſehr unde
diges Gepräge. Bei ſich allmählich ausgleichenden
Druces=
ſätzen läßt die Niederſchlagstätigkeit noch nicht nach.
Ausſichten für Donnerstag: Zunächſt etwas aufklarend. L
wieder verſtärkte Niederſchläge, bei lebhaften ſüdweſt.
Winden Temperaturen nur wenig über 5 Grad anſtei
Ausſichten für Freitag: Vorausſichtlich Fortdauer des mde
digen, zeitweiſe regneriſchen Wetters.
[ ← ][ ][ → ]ſtädterCag
TatbTrrlgdlsan
Donnerstag, 5. Dezember
Die deutſche Binnenſchiffahrt.
ur zweitgrößte Verkehrskräger.
hideutſche Binnenſchiffahrt iſt einer der
Hauptverkehrs=
os deutſchen Volkes und neben der Deutſchen
Reichsbahn=
ſi der zweite Großverkehrsträger der deutſchen
Wirt=
hre Verkehrsleiſtung ſtellte ſich z. B. im Jahre 1933, dem
Rahr, für das die amtliche Tonnen=Kilometer=Statiſtik
ſe auf rund 19 Milliarden Tonnen=Kilometer, wobei
ver=
iſe angeführt ſei, daß die Verkehrsleiſtung der Reichs=
„dieſem Jahre etwa 50 Milliarden Tonnen=Kilometer
be=
ie hervorragende Verkehrsbedeutung des Rheins, der
etwa die Hälfte des geſamten
Binnen=
ſtraßenverkehrs bewältigt, iſt bekannt. Weniger
iſt vielleicht, um ein praktiſches Beiſpiel anzuführen, die
daß von den 3,25 Millionen Tonnen Steinkohle, die die
ſuptſtadt in den erſten zehn Monaten des Jahres 1935
nicht weniger als 1,75 Millionen Tonnen, alſo mehr als
ſie, auf dem Binnenwaſſerweg nach Berlin befördert
ſter dieſer Verkehrsleiſtung „Binnenſchiffahrt” iſt nun
re etwa bei der Eiſenbahn, im weſentlichen ein großes
uumen, ſondern eine Vielzahl von Unternehmern und
ſumungen der verſchiedenſten Art die nunmehr in der
brkehrsgruppe Binnenſchiffahrt einheitlich zuſammengefaßt
iſt zunächſt die Binnenſchiffahrt im eigent=
Sinne zu nennen, alſo die Gruppe der Eigner der
ctzeuge. Die deutſche Binnenflotte zählte zu Beginn dieſes
1 Januar 1935) 17 726 Fahrzeuge mit 6 381 707 Tonnen
gkeit und 764 852 P8. In Eigentum und
Bewirtſchaf=
er Flotte teilen ſich nicht weniger als rund 11 000
ſelb=
hnternehmer und Unternehmungen, von denen allerdings
ſia 1700 über zwei und mehr Schiffe verfügen. Dieſen 1700
zmmern ſtehen etwa 10 000 Einzelſchiffer gegen=
90o Unternehmer, die in der Regel Schiffseigner und
munn in einer Perſon ſind. Sie ſind mit ihrem Schiff
ver=
ſſhrvie der Bauer mit der Scholle, haben das Fahrzeug in
eren Fällen vom Vater und Großvater geerbt und halten
ſſierweiſe mit einer bewundernswerten Zähigkeit an ihrer
ädigkeit feſt. Von den 6,5 Millionen Tonnen Schiffsraum
Maſchen Binnenſchiffahrt entfallen mehr als die Hälfte,
ſgrund 3,8 Millionen Tonnen, auf die Kleinſchiffer, alſo
ſafer mit ein bis drei Fahrzeugen. Der Reſt verteilt ſich
leineren, mittleren und einige große Reedereien. Etwas
Siegen die Dinge bei den Fahrzeugen mit eigener
Trieb=
rbeſondere bei den Schleppern. Hier verfügen die
Unter=
rnit vier und mehr Schiffen, alſo die Reedereien, über
er und Rhein=Main=Börſe.
hailge des Fehlens der „zweiten Hand” verharrte der
be=
läge Berliner Börſenhandel in der bisher beobachteten
Fütung. Die bis auf einige Sonderbewegungen ſehr ge=
Unſatztätigkeit hatte überwiegend Kursabbröckelungen zur
Nennenswerte Abgaben ſind indeſſen nicht zu verzeich=
1ßerordentlich große Umſätze wurden in den ſchon an den
ie gefragten mexikaniſchen Renten getätigt, die durchweg
ebeſſert waren. Am Aktienmarkt liegen Montane weiter
indeſſen gingen die Einbußen über ½ Prozent nicht
Kaliwerte verkehrten uneinheitlich. Von chemiſchen
ietzten Farben ¼ Prozent niedriger ein. Am
Renten=
lieb es ſtill. Im Verlaufe machte ſich am Aktienmarkt
z Rückkaufsneigung bemerkbar, ſo daß die niedrigſten
uſe vereinzelt überſchritten wurden. Farben 150.
Le Rhein=Mainiſche Mittagsbörſe wurde bei
Er=
zund ſpäter von einer lebhaften Aufwärtsbewegung der
ſuchen Anleihen beherrſcht. Die ſchon ſeit einigen Tagen
yutung der Auslandsbörſen löſte heute am hieſigen Markt
4 bhafte Nachfrage ſowohl der Kundſchaft und des
berufs=
eBörſenhandels aus. Der deutſche Rentenmarkt lag ſtill,
ichsaltbeſitz fanden etwas Nachfrage, während
Kommunal=
tlung abbröckelten. Der Aktienmarkt lag dagegen nahezu
k;os und wies keine einheitliche Tendenz auf. Die
Grund=
nay war jedoch freundlich und meiſt ergaben ſich kleine Er=
R. Im Verlaufe unterlagen mexikaniſche Anleihen ſtär=
Hwankungen, das zuweilen herauskommende Angebot
u den höchſten Kurſen aufgenommen; das Geſchäft blieb
Am Aktienmarkt war die Haltung ſpäter etwas feſter,
utze blieben aber gering. JG. Farben 150, Scheideanſtalt
nent.
liAbendbörſe nahm allgemein einen ſehr ruhigen Verlauf.
tenmarkt waren die Kurſe zumeiſt ½ bis ½ Prozent unter
* Schluß gefragt.
Produkkenmärkke.
ſümkfurter Getreidemarkt vom 4. Dezember. Der Getreide=
4ig allgemein ruhig. Die Angebotsverhältniſſe in
Brot=
lütergetreide haben gegen den letzten Markt keine Ver=
Ahnen erfahren, nach Futterhafer und Futtergerſte beſteht
eth großer Bedarf. Futtermittel, ſoweit es ſich um
bewirt=
ſtzehandelt, waren nicht angeboten, dagegen lag Angebot in
ſtchrund Nachmehlen ſowie in Miſchfutter vor. Der Abruf
Weinmehl blieb zufriedenſtellend. Roggenmehl hat ſehr
klei=
häft. Es notierten (Getreide je Tonne, alles übrige
ilogramm) in RM.: Weizen W. 13 205,00. W 16 208,00,
12,00, W 20 214,00: Roggen R 12 168,00 R 15 171,00,
5.00, R 19 177,00 (Großhandelspreiſe der Mühlen der ge=
Preisgebiete); Futtergerſte —, Sommergerſte für Brau=
2000—225,00: Hafer —: Weizenmehl W 13 28,05. W 16
2 19 28,30, W 20 28,65: Roggenmehl R 12 22,45, R 15
B0K 1 18 23,30, R 19 23,50 (plus 0,50 RM. Frachtausgleich);
ſintuachmehl 17.10—17,25. Weizenfuttermehl 13,50, Weizenkleie
1,65. W. 16 10,80. W 19 11.00. W 20 11.10: Roggenkleie
12415, R 15 10,15, R 18 10.40. R 19 10,50 (Mühlenfeſtpreiſe
Milenſtation); Soyaſchrot mit Monopolzuſchlag 16.20;
Palm=
hec:. M. 16.80; Erdnußkuchen m. M. 18,30‟ Treber —:
Geiynitzel 8,80 (Großhandelspreiſe ab Fabrikſtation): Heu
0, Weizen= und Roggenſtroh drahtgepreßt 3,40—3,60, dito
Bict 3,20—3,40.
Diehmärkke.
Rnkfurter Pferdemarkt vom 4. Dezember. Der letzte
dies=
hriePferdemarkt hatte einen zufriedenſtellenden Auftrieb; es
Anga rund 300 Pferde aller Gattungen zum Verkauf. Der
Nan=lnahm einen lebhaften Verlauf und es wurden im
allge=
ein ahö here Preiſe erzielt. Bei Pferden norddeutſchen
Schla=
s ihte man Preiſe zwiſchen 1300—1500 RM.; mittelſchwere,
atts edrungene Arbeitspferde in einwandfreier Beſchaffenheit
brächn 1100—1200 RM., einzelne beſonders ſchwere Tiere auch
drit Für leichtere Gebrauchspferde verlangte man 800 bis
. und für ſogenannte Laufpferde 500—650 RM. je Stück.
Schllwhſerde beſter Qualität wurden bis zu 40 RM. zweite
ugellt zwiſchen 33—34 RM. je 50 Kilogramm Schlachtgewicht
gbnt.
Haupiſchriftleiter: Rudolf Mauve.
Stellvertr. Haup’ſchriftleiter: Max Streeſe.
Drllich für Politik: Rudolf Mauve; für den Schlußdienſt: Andreas
ür den lokalen Teil: Mar Streeſe; für Feuilleton: Dr. Herbert Nette;
Mwart” Tr. Herbert Net e; für Neich und Ausland‟: Dr. C. H. Quetſch:
eInel: Dr. C. 6. Quetſch: für den Spor, ; Karl Böhmann;
Anzeigen=
il n Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt. D. A. Xl. 35.über 19000. Pl.5. Truck und
Larmſtädter Tagblatt, Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag u. =Druckerei;
Darmſtadt Nheinſtr. 23.
verlangte Beiträge wird Gewähr der Nückſendung nicht übernommen.
den der Schriftleitung= „Vormittags 12—1 Uhr. nachmittags 6—7 Uhr
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.
mehr als 70 v. H. der geſamten PS=Zahl. nämlich 525 000 PS von
insgeſamt 750 000 PS. Es muß aber hervorgehoben werden, daß
die Kleinſchiffer in zunehmendem Umfange ihren Beſitz zu
Selbſt=
fahrern erhöhen.
Zwiſchen den Reedern und Kleinſchiffern ſtehen die
Befrach=
ter, das ſind Transportunternehmer ohne eigenen Schiffsraum,
ferner die Genoſſenſchaften, alſo Zuſammenſchlüſſe von
Kleinſchif=
fern zu dem Zweck, durch Eigenwerbung Güter auf die
Waſſer=
ſtraße zu ziehen oder das Schleppgeſchäft unter den einzelnen
Dampferbeſitzern nach einheitlichen Geſichtspunkten zu regeln.
Entſprechend ihrer großen Bedeutung ſind die Häfen und
Umſchlagsbetriebe innerhalb der Reichsverkehrsgruppe
Binnenſchiffahrt in einer beſonderen Fachgruppe zuſammengefaßt.
Auch hier finden wir ein außerordentlich buntes Bild von Unter=
nehmungsgrößen und Unternehmungsformen. Alle, aber, der
größte Binnenhafen der Welt, die Duisburg=
Ruhrorter Häfen wie die kleinſte Gemeindeanlage, der
Staatsbetrieb wie die in keiner Weiſe der öffentlichen Hand
un=
terſtehenden privaten Umſchlagsanlagen, tragen ihr Stück bei zum
Gelingen der großen Verkehrsleiſtung „Binnenſchiffahrt”. Von
den 94 Millionen Tonnen, die im Jahre 1934 auf den
deutſchen Binnenwaſſerſtraßen befördert wurden, entfallen 2,6
Millionen Tonnen auf die Durchfuhr. Der Reſt, alſo über 90
Millionen Tonnen, kamen in deutſchen Binnenhäfen zum
Um=
ſchlag. Es bedarf keines weiteren Beweiſes, um darzutun, wie
eng die Schickſalsverbundenheit zwiſchen Schiffahrt und Häfen und
wie richtig ihre einheitliche Zuſammenfaſſung in einer
Reichs=
verkehrsgruppe iſt.
Neben den Fachgruppen der Reeder, Kleinſchiffer und Häfen
und Umſchlagsbetriebe finden wir in der Reichsverkehrsgruppe
Binnenſchiffahrt noch eine vierte Fachgruppe unter dem
Sammel=
begriff Sondergewerbe der Binnenſchiffahrt.
Die=
ſer Sammelbegriff iſt, wie ſchon ſein Name ſagt, ein Notbehelf.
Er darf keinesfalls über die Bedeutung hinwegtäuſchen, die den
Unternehmern und Unternehmungen, der Fachuntergruppen
zu=
kommt, die in dieſer Fachgruppe ihre Spitze haben. Hier ſind —
neben den Befrachtern, von denen ſchon die Rede war — in erſter
Linie die Fährbetriebe zu nennen, einige tauſend an der
Zahl, dann das uralte Gewerbe der Flößerei, ferner die
Hafenſchiffahrt als Mittler der Binnen= und Seeſchiffahrt
in den großen Seehäfen, die Binnenlotſen und Haupter
und ſchließlich die ſelbſtändigen Sachverſtändigen des
Ver=
kehrszweiges Binnenſchiffahrt.
Die gemeinſamen Belange aller dieſer Gruppen, die in ihrer
Geſamtheit den Verkehrszweig Binnenſchiffahrt bilden, zu
ver=
treten und die in dieſen Gruppen zuſammengeſchloſſenen
Unter=
nehmer und Unternehmungen auf ihren Fachgebieten zu beraten
und zu betreuen, iſt Aufgabe der Reichsverkehrsgruppe
Binnen=
ſchiffahrt.
Skeigerung der deutſchen Zemenkausfuhr.
Die Verhältniſſe in der deutſchen Zementinduſtrie, deren
Hauptſchwierigkeiten in der ungenügenden Kapazitätsausnutzung
beſtanden, haben ſich unter der Auswirkung der geſteigerten
Bau=
tätigkeit weſentlich gebeſſert. In der letzten Zeit iſt die
Beſchäf=
tigung allerdings wieder zurückgegangen, wie es ſaiſonmäßig
durchaus zu erwarten war. Beſonders erfreulich iſt es, daß die
Zementinduſtrie auch ihren Export ganz erheblich ſteigern konnte.
Von Januar bis September 1935 beträgt die Steigerung der
Aus=
fuhr gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres 112 v. H.
Sie verteilte ſich wie folgt auf die hauptſächlichſten Abnehmer:
1934
1935
(Jan.—Sept.). (Jan.—Sept.)
Insgeſamt
178 274 Tonnen 379 474 Tonnen
Holland
108 675
115 830
18871
Braſilien
69 678
Venezuela
5 369
22 586
Frankreich
5 150
7 674
Britiſch=Weſtafrika
14 783
Die ſtärkſte Zunahme iſt alſo bei Braſilien und Venezuela zu
verzeichnen ſowie bei Britiſch=Weſtafrika, das bis dahin
über=
haupt kaum als Abnehmer deutſchen Zements in Erſcheinung
ge=
treten war. Wertmäßig fällt die geſteigerte Ausfuhr auch recht
anſehnlich ins Gewicht. Sie ſtieg von 2,6 Mill. RM. auf 5,5
Mill. RM., entſpricht alſo ungefähr der mengenmäßigen
Steige=
rung.
Heimiſche Mokorenkreibſtoffe.
In Eſſen hielt Dr. Kiemſtedt vom
Benzolver=
band Bochum einen Vortrag über „Motortreibſtoffe
von ihrer Gewinnung bis zur Verwendung”.
Die inländiſche Treibſtofferzeugung habe mit dem geſteigerten
Bedarf Schritt gehalten, insbeſondere in der Herſtellung von
Leichtkraftſtoffen. Die Benzolerzeugung iſt ſeit 1932 ſtark
geſtiegen, ſo daß in dieſem Jahre mit nahezu 400 000 Tonnen
ge=
rechnet werden könne. Auch die Erdölförderung ſei in
er=
freulichem Maße geſtiegen, doch ſollten hier die Hoffnungen nicht
allzu weit geſpannt werden. Anders ſehe es mit Dieſelöl aus.
Der Verbrauch ſchwanke zur Zeit zwiſchen 600 000 und 700 000
Tonnen, während wir im Inland nur zirka 110 000 Tonnen
er=
zeugen. Seit 1932 ſeien wir hier kaum vorwärts gekommen. Einen
erheblichen Prozentſatz davon verbrauchen die ortsfeſten Anlagen
und die Binnenſchiffahrt. Eine Umgruppierung in der
Verwen=
dung ſei daher dringend notwendig. Insbeſondere müßten
orts=
feſte Anlagen künftig auf derartige Qualitätstreibſtoffe verzichten,
damit dieſe für den anſpruchsvolleren Fahrzeug= und insbeſondere
für den Flugmotor frei werden. Im Gasbetrieb
verſchieden=
ſter Form — Flaſchengas oder Generatorgas — erblickte der
Vor=
tragende mit die weſentlichſten Erſatztreibſtoffe
ſchon für die allernächſte Zeit. Abgeſehen davon müßten wir aber
künftig auch ſelbſt mehr Dieſelöl herſtellen.
Die Grundlage der inländiſchen Kraftſtofferzeugung biete die
Braun= und Steinkohle, woraus ſich flüſſige, gasförmige,
ſtaubförmige und feſte Brennſtoffe für den Motorbetrieb
gewin=
nen laſſen. Neben den verſchiedenen Verfahren (JG.=Druck=
Hydrie=
rung und Fiſcher=Tropſch=Verfahren), mit denen in abſehbarer
Zeit etwa 600 000 bis 800 000 Tonnen Treibſtoffe anfallen
dürf=
ten, müſſe unbedingt die Steinkohlenſchwelung beſchleunigt
wer=
den, durch welche große Mengen billiger Treibſtoffe (Benzine und
Dieſelöle ſowie ein als Flaſchengas ſehr geeignetes, hochwertiges
Treibgas) anfallen. Denn gerade die Steinkohlenſchwelung
ver=
wende die reichlich vorhandenen, zum Verkoken weniger geeigneten
Kohlenarten und ſorge damit auch für Arbeitsbeſchaffung. Die
Arbeiten am Kohlenſtaubmotor müßten unbedingt
ge=
fördert werden.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die Kraftfahrzeuginduſtrie im Oktober. Im Oktober
erreich=
ten Produktion und Abſatz von Liefer= und Laſtkraftwagen It.
„Wirtſchaft und Statiſtik” wieder neue Höchſtzahlen, dagegen
wur=
den Perſonenkraftwagen infolge der Betriebspauſe eines größeren
Werkes in geringerem Maße als im Vormonat hergeſtellt und
abgeſetzt. Auch Abſatz und Produktion von Krafträdern ſind
ſai=
ſonbedingt zurückgegangen. Der Auslandsabſatz von
Perſonen=
kraftwagen und Kraftomnibuſſen war höher, der aller anderen
Kraftfahrzeuge dagegen niedriger als im Vormonat.
Ausfuhrerfolge der deutſchen Papierinduſtrie. Die deutſche
Papierinduſtrie konnte auch in dieſem Jahre gegenüber 1934 ihre
Ausfuhr recht anſehnlich ſteigern. Mengenmäßig erhöhte ſich der
Papierexport von Januar bis einſchließlich Oktober 1935
gegen=
über der gleichen Vorjahreszeit um 41 Prozent, während dem
Werte nach eine Zunahme von 22 Prozent zu verzeichnen iſt. Das
wertmäßige Ausfuhrergebnis ſtellt ſich auf 56.1 (Vorjahr 45,7).
Mill. RM. Unter den Abnehmern deutſchen Papiers ſteht
Eng=
land an erſter Stelle, das 16 Prozent der Geſamtausfuhr
auf=
nahm. Dann folgen Holland mit 12 und Chile mit 6 Prozent.
Auslandslizenzverkauf des jüngſten deutſchen Flugzeugwerks.
Die deutſche Flugzeuginduſtrie hat einen Auslandserfolg zu
ver=
zeichnen, der deswegen beſondere Beachtung verdient, weil das
jüngſte deutſche Werk in ſchärfſter internationaler Konkurrenz
er=
folgreich blieb. Nach langwierigen Erprobungen, denen
verſchie=
dene international bekannte Flugzeugtypen unterworfen waren,
hat ſich der Aeroclub der Schweiz in Zuſammenarbeit mit den
zuſtändigen Schweizer Stellen für die Einführung des deutſchen
„Bücker=Jungmann=Flugzeugs” im Lizenzbau für die Schweiz
ent=
ſchieden.
Sitzung des genoſſenſchaftlichen Beirats der Dresdner Bank.
Der genoſſenſchaftliche Beirat der Dresdner Bank hielt am 29.
November ſeine diesjährige Sitzung ab. Die Sitzung ſtand unter
dem Zeichen des 70jährigen Beſtehens des genoſſenſchaftlichen
Giroverbandes der Dresdner Bank der älteſten Giroorganiſation
der deutſchen Wirtſchaft. Der erſtatteke Bericht ſtellt eine
erfreu=
liche Steigerung des Geſchäftsumfanges der
Genoſſenſchaftsabtei=
lungen feſt. Kennzeichnend für die Aufwärtsentwicklung iſt die
Tatſache daß ſich im Geſchäftsjahr 1935 dem genoſſenſchaftlichen
Giroverband der Dresdner Bank 34 neue Mitglieder
angeſchloſ=
ſen haben, denen nur 12 Austritte gegenüberſtehen.
Berliner Kursbericht
vom 4. Oezember 1935
Deviſenmarkt
vom 4. Oezember 1935
Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordb. Llotzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann=Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gasl!
Deutſche Erdöl
Nfe
83.25
84.—
15.125
16.625
36.—
117.75
101.25
81.—
109.375
158.50
124.—
102.75
Mit eeche
J. G. Farben
Geſ.f.elektr. untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
1111.—
150.—
123.—
103.—
81.375
86.50
126.50
79.125
113.50
78.125
70.625
eeee
Rütgerswerke.
Salzdetfurth Kalt
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkalt
Agsb. Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Drah
Wanderer=Werke
Mec
112.25
190.—
25.75
75.25
88.—
10.—
113.50
60.25
125.75
125.50
Agypten
Argentinien
Belgien.
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemart
Danzig
England
Eſtland.
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland.
fsland
D
äaypt. 2
1 Pap. Peſol
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1 eanad. Doll
100 Kronen
100 Gulden
1 2.Stg.
00 eſtl. Kr. e
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 ist. Kr.
Gelt
12.56
0.681
42,05
1.139
3.047
2.a5s
54.75
46.30
12.26
67.93
2.40
16.37
2.353
188 38
54.99
D
12.59
0.6os
42.13
0-1a1
3.0531
2.462
54.,85
16.30
12.29
88.07
5.41
16.41
2.357
162.72
55.111
Italien
Japan
Jugoſlawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal.
Schweden
Schweiz
Sponien
Tſchechoflowal.
Türker
ungarn
quah
Ver. Staaten
Währung
00 Lire
Yen
100 Dinar
100 Lats
100 Kronen
100 Schilline
100 Escudos
100 Kronen
100 Franes
100 Peſetas
00 Tſch.=Kr
türk. 2
100 Pengö
1 Golbpeſo
1 Dollar
GeldBrief
20.13
0.17
0.713/ 0.715
5.6441
80. 22
8i.55
48.85
17. 12
63.2
80.39
5.es6
81.(8
(6 1.69
1e.45
1.74
63.34
0.55
8s.95 34,01
110. 265 10.268
1.377 1.261
— —
1.7a9 1. 131
2.486 2.480
Surinſtädter und Kartonaloant Burifradt, Zillate der Arescher Bunk
Frankfurter Kursbericht vom 4. Dezember 1935.
„Keee
„ Gr.II p. 1934
„ „ „ 1935
1936
„ „ 1937
„ „ 1938
„ Gruppel. ..
5% Dtſch. Reichsan!
42,
5½%Intern.,,v. 30
4½%Baden. v. 27
4½%Bahern v. 27
4½, %Heſſen, v. 28
½%0 „ v. 29
4½ Preuß. v. 28
4½Sachſen v. 27
4½%Thüringen 27
4½‟ Dt. Reichsb.,
Schätze ....b. 34
4½%Dt. Reichsp.=
Schätze ....b.34
4½% „ .... v.35
Dtſch. Anl. Ausl.
II. Ablöſung
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe
(½%Bad.=Bad. 26
½%Berlin, v. 241
½% Darmſtadt 28
4½% Dresden v. 26
4½%Frankfurt 26
4½,% Heidelberg26
4½%Mginz...
4½ %Mannheim27
41, %Münchenv. 291
4½ %Wiesbadenss
4½½beſſ. Landesb
41% Goldobl.
5½% Heſſ.
Landes=
hyp.=Bk. Liquid.
103‟,
107‟
110.1
108,9
108.25
107.75
100.25
97.5
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991,
96
87.75
107
96‟.
95.5
99.8
100
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11210,
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94.5
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96.25
96.25
100.5
Mirs
Liq u.=Kom.=Obl.
4½% Prß. Lds.=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½% Goldoblig.
4½%0 Landeskom.
Bk. Girozentr.
Heſſ. Glbobl. R.41
4½% desgl. R. 12
4½% Kaſſ.
Landes=
kreditk. Goldpfb.
4½% Naſſ.
Landes=
bank Goldpfb.
5½% „Lig.:Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
*Ausl. Ser.
+Ausl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz).
4½Berl. Hyp. B.
5½, Lig.=Pfbr.
4½% Frkft, Hyp. B.
51% „Lig.-Pfbr.
4½% „ Goldoblig
4½% Frkft. Pfb. B.)
6 „ Lig.=Pfbr.
ZMein. Hyp. B.
„ Lig.=Bfbr.
PPfälz. Gyp.B.
43
Lig.=Pfbr.
4½ %Nh. Hyp.=Bk.
5½% Lig.=Pfr
41.
Goldobl.
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Cred.=Bank.
5½%0 „ Lig. Pfbr.
4½% Württ. Hyp.,
6% Daimler=Benz
6% Dt. Linol. Werke
6%Klöcknerwerke. .
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oMitteld. Stahl.
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6% SalzmannckCo.
6% Ver. Stahlwerke
RM.=Ank.
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6% Poiat & Häffner
J. G. FarbenBonds
5%Bosn, L. E. B.
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5 %Bulg. Tab. v. 02
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II.Bagdadl
4½ %üngarn. 1913
4½% „ 1914
Goldr.
1910
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4ILiſſabon.
42 Stockholm.
Antien.
Rccumulat.=Fabrik
Allg. Kunſtzide Unie
A. E. G....
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſioff.
Bad. Maſchinenfbr.
Bayer. Motorenwi.
Bemberg, J. P...
Berl. Kraft u. Licht,
Brauhaus Nürnbg.
Nt
1031,
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53.5
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Cement Heidelberg
Karlſtadt.
J. G. Chemie, Baſel
Chem.WerkeAlbert
Chade (A=C) .....!"
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum.
Daimler=Benz
Dt. Atl. Telegr. ..
Erdöl" .
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Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt.
„ Linoleum ....!
Dortm. Ritterbräu
Duckerhoffck Widm.
Eichbaum=Werger
Eleftr. Lieferg.=Ge
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Enzinger Union ..!1
EſchweilerBergwertl=
Eßling. Maſchinen.
Export=Malzfabrik.
Faber & Schleicher.
Fahr, Gebrüder...
F. 8. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Feltc Guillegume
Frantfurter Hof.. .
Geſ.f elektr. Untern.
Goldſchmidt, Th.
Gritzner=Kahzſer.
Grin & Bilfinger.
Hafenmühle Frift.
Hanauer Hofbräuh
Hanfwerke Füſſen.
Harpener Bergbauſ”
Henninger, Kempf
HilpertArmaturen.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen ....!1
Hoeſch=Köln=Neueffl.
93.5
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129
14311,
10.
278.5
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Mi
Slſe Bergb. Stamm
Genüſſe
Junghaus .......
Aali=Chemie. . ....
Aſchersleben.
glein, Schanzlin
Klöcknerwerke.
Knorr C. H.......
Konſerven Braun.
Lahmeyer & Co.
Laurahütte".
Lech, Augsburg
Lindes Eis
Lokomf. Kraußck
Löwenbr. Münch
Mainkr.=W. Höch
Mainz=Akt.=Br.
Mannesm.=Nöhren
Mausfeld. Bergb. 11
Metallgeſ. Frauff., /1
Miag, Mühlenbau.
Moenus ..
Motoren Darmſtadt
Reckarwert Eßling.
Odenw. Hartſtein.
Park= u. Bürgerbr.
Nh. Braunlohlen:
Eletr. Stamm/129
Stahlwerke ..
Rh.=Weſtfäl.=Elektr.
Riebeck Montan. ..
Roeder, Gebr. ...
Rütgerswerte ....!.
Salzdetfurth Kali.
zw. Heilbronn :/212
erhof=Bind. 162.5
im, Lackfabr!.
huckert, Elektr. I.
chwartz, Storchen!:
Siemens & Halske 1170,
ſeinigerwerkel
TRt
125.25
77
126.25
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68
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95
96
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78,
117
111
78.75
9o
108
102
130.25
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100.75
112
74.5
118
109
1Dd. Zucker A.6.,
Tellus Bergbau ..!.
Thür. Liefer.=Geſ.. 1
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