Einzelnummer 10 Pfennige
ui Imallgem Erſcheinen monatlich Mk. 2.20
Lychl. Botenlohn und Transportkoffen. Ab=
.—, poſtbezugspreis Mk. 2.40 einſchl.
Poſſ=
ziebähr und ausſchließlich Poſizuſtellgeld.
einzelner Nummern imfolge böherer
gügt den Bezieher nicht zur Kürzung des
z Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
„F obne Verbindlichkeit für uns.
Tat
Tdlt
*
N
R4
Ntt
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Bezugspreis:
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 317
Sonntag, den 17. November 1935
197. Jahrgang
Anzeigenpreis:
Die 22 mm breite Zeile im Anzeigenteil, 1 mm hoch.
7 pfennig. Die 92 mm breite Zeile im Textteil 1 mm
hoch 80 Pfennig. Platzaufſchlag nach vorheriger
Ver=
einbarung) für Unterbringung unter Text oder an
be=
ſtimmter Stelle 25% Nachlaß nach Staffel C. Kleine
An=
zeigen (nur von Privaiperſonen) die 22 mm breite
Zeile, 1 mm hoch, 5 Pfg. Familien= Anzeigen die
22 mm breite Zeile, 1 mm hoch 6 Pfg. Zur Zeit iſt
Preisliſte Nr. 5 gültig.
poſiſcheckonto: Franffurt a. M. 9694 Banklonie
Darmſtädter und Nationalbani. Fernſprecher 41.
de Bono durch Marſchall Badoglio abgelöft. — Bormarſch der italieniſchen Truppen auf Ankalo.
Verſteifung des abeſſiniſchen Widerſtandes an allen Fronken. — Bluliges Gefecht an der
Somalifronk. — Heftige Kämpfe um die Waſſerlöcher bei Saſſabaneh.
DNB. Rom, 16. November.
ßeneralgouverneur von Italieniſch=Oſtafrika, General de
ſuter Verleihung der Würde eines Marſchalls von
Ita=
er nem Poſten abberufen worden.
iner Stelle wurde der Generalſtabschef des italieniſchen
5 doglio, der bisher die Würde eines Marſchalls von
ſelleidete, zum Generalgouverneur von Erytrea und So=
ernannt. Zum Vizegouverneur wurde der bisherige
ant der römiſchen Diviſion, General Guzzoni, ernannt.
Schfer iin Manennſchen Gremkomänve.
Bond geht —Badoglio kommk.
be einigen Wochen bereiſte der italieniſche
Generalſtabs=
ſalio im Auftrage Muſſolinis die italieniſchen Fronten
uen. Es ſah damals ſo aus, als würde der
Oberſt=
herende General de Bono abberufen werden, wenn auch
Herchenklußenſtehenden ſichtbare Gründe für eine etwaige
Ab=
hnicht feſtzuſtellen waren. Immerhin mußte es auffallen,
7nſſolini durch den Generalſtabschef direkt informieren
ohl er mit de Bono in dauernder Verbindung ſtand
iede Phaſe des Feldzuges auf dem Laufenden gehalten
Badoglio kehrte im Flugzeug nach Rom zurück.
Ao blieb weiterhin der Oberſtkommandierende des ita=
Expeditionskorps. Er iſt jetzt völlig
über=
dabgelöſtworden, was nicht unbedingt ein Zei=
BNißtrauens zu ſein braucht. De Bono iſt immerhin ein
be die 70 überſchritten hat. Es iſt alſo ſehr wohl mög=
FMuſſolini ihm, der ſich als erſter General auf ſeine
ke und Rom für den Fascismus erobern half,
Gelegen=
wollte, für den Fascismus in Oſtafrika Lorbeeren zu
im dann nach den erſten Siegen einer jüngeren Kraft
yachen.
Perſonenwechſel im Oberkommando iſt jedoch ebenfalls
ſnd eine Betrachtungsweiſe zur Kriegslage in der ita=
Breſſe vorausgegangen, die zum Nachdenken. Anlaß
Nings nicht in der Richtung, ob es nicht doch beſſer ſei,
hen Befehlshaber durch einen anderen offiziell zu er=
9s den Preſſebetrachtungen ergab ſich aber, daß man
ſien jetzt mit ſehr ernſten Kämpfen rech=
Ene ganze Reihe von Behauptungen über
bliſche Erfolge wurden richtiggeſtellt oder
ündiſche Tendenzmeldungen gekennzeichnet. So verdient
oiel das Dementi der Nachricht Intereſſe, in
teilt wurde, daß der Sultagg von Auſſa zu
ilienern übergetreten ſei. In ihrer
Geſamt=
hn jedenfalls die Preſſeſtimmen darauf abgeſtellt, ſich
Wertriebenem Optimismus hinzugeben und ſich darauf
by, daß noch allerlei Schwierigkeiten zu
thnden ſein werden, bis man die
Eiſenbahn=
berwichtige Orte in Abeſſinien erreichen
ß)le Abeſſinier entſchloſſen ſind ſich den
ibeern zu ſtellen, geht aus den verſchiedenſten
Nach=
letzten Tage und auch aus den Andeutungen der
italie=
eresberichte hervor. Verſchiedentlich ſcheinen die
ita=
en Vorhuten ſogar abgeſchnitten zu ſein,
Kanernd durch Flugzeuge verproviantiert werden. Das
Wbedeuten, daß die Abeſſinier die rückwärtigen
Verbin=
r vormarſchierenden Kolonnen zerſtört haben und daß
twieder ſogenannte
Säuberungsaktio=
ſetzen müſſen, um die Zufahrtsſtraßen
ſinde frei zu machen. Wie weit es den Abeſſi=
Engen iſt, beachtliche Erfolge davon zu tragen oder gar
Aiſch=Somaliland einzudringen, was von Dolo aus
ge=
i ſoll, bleibt abzuwarten. Richtig dürfte wohl ſein, daß
ier mehr und mehr mit modernen Waffen in die
Er=
reten und daß ſie nun allmählich mit ihren Streitkräf=
Aaum auszufüllen beginnen, in den namentlich der rechte
r italieniſchen Südarmee vorſtößt, um die
Eiſenbahn=
reichen.
Weriode des faſt kampfloſen Vormarſches
Ali ener dürfte im weſentlichen beendet ſein.
ahrſcheinlich auch der Grund geweſen, der den Duce ver=
Dei General de Bono in allen Ehren abzuberufen und
Generalſtabschef Badoglio zu erſetzen. Wie weit durch
malwechſel die Operationen der italieniſchen Korps be=
Kurden, wird ſich erſt in den nächſten zwei bis drei
Eiien. Im allgemeinen wird aber auch Badoglio ver=
Ele4inken Flügel der Nordfront immer weiter nach dem
e ſchieben, um die Entfernungen zur Südarmee zu ver=
2 Möglicherweiſe wird er aber der Vormarſchbewegung
9rößeren Antrieb als bisher geben und vor allem auch
ter: Gebiete an die Kette legen, damit unliebſame
Er=
oeh im Rücken der fechtenden Truppen vermieden werden.
E Ikunmt jedenfalls ziemlich unverbraucht an die abeſſi=
.Er kommt mit gemeſſenen Aufträgen Muſſolinis.
* oa ſen politiſche Abſichten und weiß auch, welche militä=
0 nahmen nötig ſind, um von Abeſſinien her ſeinem
Die Situation außenpolitiſch zu erleichtern. Aber
eht feſt. Die Rückzugsbewegung der
er iſt im allgemeinen beendet. Jetzt be=
1S große Blutvergießen. Jetzt treten Anforde=
Das Expeditionskorps heran, die ſich mit den bisheri=
och vergleichen laſſen werden.
Feldmarſchall Badoglio.
Feldmarſchall Pietro Badoglio, Marcheſe del Sabotino (dieſen
letzteren Titel führt der Marſchall ſeit 1928), der jetzt zum
Gou=
verneur von Italieniſch=Oſtafrika und zum
Höchſtkommandieren=
den der dort befindlichen Expeditionstruppen ernannt worden iſt,
ſteht im Alter von 64 Jahren. Badoglio hat lange Jahre in den
italieniſchen Kolonien geſtanden und kennt die dort gen Verhä
t=
niſſe aus eigener Anſchauung gründlich. Militäriſch ausgebildet
wurde er von ſeinem 17. bis 19. Lebensjahr auf der
Militär=
akademie in Turin, die er als Artillerieleutnant im Jahre 1890
verließ. Unter Baldiſſera kämpfte Badoglio im Jahre 1896 in
Afrika und wurde dann Hauptmann im italieniſchen Generalſtab.
Er nahm dann ſpäter an dem Feldzug von 1911—12 gegen die
Türkei in Libyen teil und wurde zum Major befördert. Zu
Beginn des Weltkrieges zum Oberſtleutnant befördert, brachte
ſchon das Jahr 1916 ſeine Ernennung zum Generalmajor als
An=
erkennung für die Erſtürmung der Brückenköpfe Sabotina und
San Michele, die die Eroberung der Stadt Görz durch die
Ita=
liener einleitete. Es folgte darauf ſeine Beförderung zum
Gene=
ralſtabschef der 2. Armee, ſowie ſchließlich zum Kommandierenden
General des 27. Armeekorps. Nach der Niederlage von Karfrei
und dem Rückzug über die Flüſſe Tagliamento und Piave bemühte
er ſich gemeinſam mit General Diaz um die Wiederherſtellung
der Widerſtandsfähigkeit des italieniſchen Heeres. Bei der
Unter=
zeichnung des Waffenſtillſtandes mit Oeſterreich=Ungarn war
Ba=
doglio als italieniſcher Delegierter anweſend. Im November 1919
wurde Badoglio ſchließlich zum Generalſtabschef ernannt. Die
folgenden Jahre ſahen ihn in verſchiedenen beſonderen Miſſionen,
u. a. in Rumänien und in Braſilien tätig. Der Fascismus brachte
die Rückberufung Badoglios nach Rom im Jahre 1925. Er nahm
ſein Amt als Chef des Großen Generalſtabs, wieder auf und
wurden 1925 zum Feldmarſchall ernannt. Vom Dezember 1928
bis zum November 1933 war er ſodann Gouverneur von Libyen,
in welchem Amt ihm der Luftmarſchall Balbo folgte.
Wachſender Widerſtand der Abefſinier.
EP. Addis Abeba, 16. November.
Nach den aus dem Süden Abeſſiniens eintreffenden
Meldun=
gen verſteift ſich der abeſſiniſche Widerſtand
ge=
gen den italieniſchen Vormarſch an der Ogaden=
Front in dem gleichen Maße, in dem die
abeſſini=
ſchen Streitkräfte auf ihrem Rückzug höher
ge=
legenes Gelände erreichen. So ſollen ſich um den
Be=
ſitz der Waſſerlöcher bei Saſſabaneh heftige
Kämpfe abſpielen. Weiter wird gemeldet, daß der zwiſchen dem
Juba=Fluß und dem Webi Schebeli operierende Ras Deſta in
den letzten Tagen wieder erhebliche Fortſchritte
auf dem Vormarſch nach dem Süden gemacht
hat. — Die Meldungen von der Nordfront beſtätigen das
Luftbombardement der abeſſiniſchen Stellungen ſüdlich von
Ma=
kalle, fügen jedoch hinzu, daß der dadurch angerichtete Schaden
verhältnismäßig geringfügig iſt.
Blukiges Gefecht im Fafankal.
Abeſſiniſche Kraftwagen=Kolonne aufgerieben.
Ein europäiſcher Inſtrukkeur gekökel.
Wie die italieniſchen Kriegsberichterſtatter aus Gorahei
mel=
den, drang die Kolonne Maletti im oberen Fafran=Tal bis
Ha=
malei, etwa 30 Kilometer von Saſſabaneh entfernt, vor. Sie ſtieß
dabei auf eine gut ausgerüſtete abeſſiniſche Kraftwagen=Kolonne,
die ſich bei den Brunnen mit Waſſervorräten verſorgen wollte. Die
Abeſſinier waren von vier europäiſchen Inſtruktionsoffizieren
an=
geführt. Bei der abeſſiniſchen Kraftwagen=Kolonne befanden ſich
auch Panzerwagen, die mit Maſchinengewehren ausgerüſtet waren.
In dem Kampf wurden die Abeſſinier in die Flucht geſchlagen;
einer der europäiſchen Inſtrukteure fand den Tod. Die Italiener
machten reiche Beute und nahmen etwa hundert Gefangene,
Fahr=
zeuge und zwei Geſchütze mit. Fünfzig abeſſiniſche Laſtkraftwagen
wurden in Brand geſteckt.
Vormarſch der Italiener auf Ankalo.
Die italieniſchen Truppen des Danakil=Frontabſchnittes, die
unter dem Oberbefehl des Generals Marinotti ſtehen, befanden
ſich Freitag mittag auf dem Vormarſch auf Antalo. Bei
dem Ort Schelikot, der etwa 35 Kilometer nordöſtlich von Antalo
liegt, und der das nächſte Ziel der Heeresgruppe Marinotti iſt,
ſtehen abeſſiniſche Abteilungen. Es handelt ſich hier um denjenigen
Teil der abeſſiniſchen Armee, der bei Asbi den Truppen des
Ge=
nerals Marinotti einen erbitterten Kampf lieferte, und der ſich
in der Richtung auf Schelikot zurückgezogen hatte. Mit den
Trup=
pen des Generals Marinotti haben ſich die des Oberſten
Loren=
zini vereinigt. Sie decken gemeinſam den linken Flügel der
ita=
lieniſchen Nordarmee.
Der bereits gemeldete Bombenabwurf der italieniſchen
Flugzeuge im Umkreis von Antalo dauerte, wie man jetzt
erfährt, eine volle Stunde. Die Italiener warfen Sprengbomben
im Gewicht von 31 Kg. ab, außerdem auch Brandbomben.
Als die Abeſſinier die Bombenflugzeuge am Horizont
auf=
kommen ſahen, ſollen ſie durch Anzünden von Feuern die
Aufmerk=
ſamkeit der Flugzeugführer auf falſche Punkte zu lenken verſucht
haben. Unmittelbar nach dem Abwurf der Brandbomben konnten
von den Ortern zahlreiche Brandherde feſtgeſtellt werden.
*Die Woche.
Die Wahlen zum engliſchen Unterhaus, die am Donnerstag
ſtattfanden, haben der Regierung einen Sieg gebracht, der weit
über die Erwartungen hinausgeht. Während in anderen Ländern
der Parlamentarismus hoffnungslos verſagt hat, hat er in
Eng=
land in ſeiner gemäßigten und vernünftigen Form eine
Feuer=
probe beſtanden. Regierungsformen müſſen dem Volkscharakter
angepaßt, müſſen aus ihm herausgewachſen ſein, und England
iſt das klaſſiſche Land des Parlamentarismus. Das engliſche
Volk, in einem ernſten Augenblick ſeiner Geſchichte zur
Entſchei=
dung aufgerufen, hat der Regierung, deren Politik den großen
Traditionen des britiſchen Weltreiches entſpricht, ein
Vertrauens=
votum ausgeſtellt, deſſen Wirkung kaum zu überſchätzen iſt. Es
ſind bedeutſame Entſchlüſſe, welche die engliſche Regierung ſchon
in der nächſten Zukunft zu faſſen haben wird. Sie werden gefaßt
werden von einer ſtarken Regierung, die getragen iſt von dem
Vertrauen des engliſchen Volkes.
Am 18. November ſollen die Sanktionen in Kraft treten, die
der Völkerbund gegen Italien beſchloſſen hat. Daß dieſer Beſchluß
unter ſtarkem engliſchen Druck gefaßt wurde, daß ſtarke Bedenken
von verſchiedenen Ländern erhoben wurden, daß man hie und
da emſig bemüht iſt, nochmals einen Aufſchub zu erreichen, alles
das iſt ja allgemein bekannt. Trotz ſcharfen Proteſtes der
Italie=
ner aber iſt wohl anzunehmen, daß die Dinge nunmehr ihren
Lauf nehmen. Man hat eine Zeitlang viel von einer
Entſpan=
nung geſprochen; die Skeptiker aber haben Recht behalten. Die
Gewitterwolken, die ſeit geraumer Zeit am politiſchen Horizont
ſtehen, haben ſich noch gefahrdrohender zuſammengeballt. Der
Proteſt Italiens gegen die Sanktionen hat unzweifelhaft die
Lage nicht unerheblich verſchärft, und es iſt zur Stunde nicht
abzuſehen, ob der Große Fasciſtenrat, der von Muſſolini
ein=
berufen wurde, nicht Entſchlüſſe faßt, welche die Lage noch
weiter=
hin verſchärfen. Die Lage im Mittelmeer drängt zur
Entſchei=
dung. Der abeſſiniſche Krieg, der Anlaß zu allen Verwicklungen,
iſt, politiſch geſehen, faſt in den Hintergrund getreten, trotzdem
gerade jetzt auch in Aethiopien mit erſten ernſten Kämpfen und
Entſcheidungen zu rechnen iſt. Die Uebertragung des Oberbefehls
über die italieniſchen Truppen in Abeſſinien an den
General=
ſtabschef Badoglio, die ſoeben erfolgte, zeigt deutlicher wie alle
Kombinationen die Auffaſſung der italieniſchen Heeresleitung.
Währendem verſtärkt England planmäßig ſeine Stellungen
im Mittelmeer und in Aegypten. Die Unruhen, die dieſer Tage
dort ausgebrochen ſind, ſind den Engländern ſicherlich höchſt
un=
bequem. Aber man ſollte die Bedeutung dieſer Unruhen nicht
überſchätzen, um ſo weniger, als ja die Sympathien der
ägyp=
tiſchen Bevölkerung unbedingt auf abeſſiniſcher Seite ſind, und
man auch in Kairo ſehr genau weiß, wie wehrlos man unter
Umſtänden ohne engliſchen Schutz wäre.
Außerordentlich peinlich iſt nach wie bor die Lage
Frank=
reichs. Man iſt am Quai d’Orſay überzeugt, daß eine gegen
England gerichtete Außenpolitik für Frankreich zur Zeit nicht
möglich iſt, man ſieht ſich genötigt, die junge viel geprieſene
Freundſchaft mit Italien preiszugeben, man ſieht ſich genötigt,
die Wiederannäherung an England mit dem Sanktionsopfer zu
erkaufen, und man fürchtet unter Umſtänden in den Strudel
hineingezogen zu werden gegen den eigenen Willen und Wunſch.
Das Militärbündnis mit den Sowjets erweiſt ſich mehr und
mehr als ein Dangergeſchenk, und ſo ſieht man in Paris alle
außenpolitiſchen Wünſche und Hoffnungen zuſammenbrechen.
Da=
zu kommt eine innerpolitiſche Entwicklung, die zum mindeſten
recht unerfreulich iſt. Das hoffnungsloſe Verſagen des
parlamen=
tariſchen Syſtems hat im Zuſammenhang mit der wirtſchaftlichen
und finanziellen Entwicklung Spannungen geſchaffen, die ernſte
Beſorgniſſe der verantwortlichen Staatsmänner Frankreichs
durchaus berechtigt erſcheinen laſſen.
Es iſt unter dieſen Umſtänden verſtändlich, wenn man ſich in
politiſchen Kreiſen Frankreichs ernſte Gedanken über zukünftige
Möglichkeiten und insbeſondere das Verhältnis zum Deutſchen
Reiche macht. In der geſamten Pariſer Preſſe iſt dieſes Thema
in den letzten Tagen aufgegriffen worden, und wenn eine
Zei=
tung von der Bedeutung des „Temps” den franzöſiſch=deutſchen
Beziehungen einen Leitartikel widmete, ſo iſt das wohl kaum
ohne Fühlungnahme mit der Regierung geſchehen. Zunächſt
wehrt man ſich gegen Kommentare in der franzöſiſchen Preſſe,
die dem Beſuch des Berliner Botſchafters Francois Poncet in
Paris mehr wie eine private Bedeutung beilegen wollten. „Daß
ſich der franzöſiſche Botſchafter in Berlin, der ſich in Paris
befand, um einer Familienfeier beizuwohnen, bemüßigt fühlte,
den Miniſterpräſidenten und Außenminiſter aufzuſuchen, und
ihn über die tatſächliche Lage in Deutſchland zu unterrichten
und die Fragen durchzugehen, die ſich aus dem Verhältnis der
beiden Länder zueinander ergeben, iſt nicht mehr wie natürlich.”
In ſehr vorſichtigen Ausdrücken wird ſodann von den
verſchie=
denen ſchwebenden Fragen geſprochen, werden die Beſuche Herrn
v. Ribbentrops bei früheren Gelegenheiten in anderen
euro=
päiſchen Hauptſtädten erwähnt. „Und gegenwärtig ſpricht man
noch davon, daß ſein Beſuch in Paris für einen ziemlich nahen
Zeitpunkt vorgeſehen ſei. Das ſind aber Informationen, die
keinen offiziellen oder auch nur offiziöſen Charakter haben,
weder von deutſcher noch von franzöſiſcher Seite, und die man
nur mit größter Zurückhaltung aufnehmen kann‟ . . „
Frank=
reich, das weiß man, hat ſich niemals geweigert, ſich mit Berlin
zu unterhalten, aber nur auf der Baſis internationaler
Zuſam=
menarbeit, die ſeine ganze Außenpolitik verlangt, im Geiſte des
Völkerbundes und der prinzipiellen und tatſächlichen Solidarität,
die zwiſchen ihm und ſeinen Freunden und Verbündeten
be=
ſteht. Man hat ſich oft deutſcherſeits mit Bitterkeit beſchwert
über die angeblichen Anſtrengungen der franzöſiſchen Diplomatie,
Deutſchland in Europa zu iſolieren, und ſeine politiſche
Ein=
kreiſung zu vollenden. Nichts Derartiges hat jemals bei den
Ge=
dankengängen der Regierungen mitgeſpielt, die in Paris
auf=
einander gefolgt ſind ſeit dem Abſchluß des Vertrages von
Locarno. Im Gegenteil. Franzöſiſche Initiative erleichterte den
Eintritt des Reichs in den Völkerbund und ſeine Rückkehr in den
Kreis der Großmächte. Niemand hat mehr wie wir den Austritt
Deutſchlands bedauert, niemand wünſcht lebhafter ſeine Rückkehr
in den Schoß des Völkerbundes, denn man iſt ſich darüber klar,
daß die Zuſammenarbeit mit dem Reich notwendig iſt für eine
wirkliche und dauerhafte europäiſche Zuſammenarbeit.‟ Es iſt
nicht unintereſſant, wenn der Aufſatz des führenden Pariſer
Seite 2 — Nr. 317
darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 27. Noven
Blattes zum Schluß befriedigt feſtſtellen will, daß unſere Sprache
Frankreich gegenüber ſeit einiger Zeit anders geworden ſei. Wer
die politiſchen Beziehungen der beiden großen Nachbarvölker
auf=
merkſam verfolgt hat, weiß zur Genüge, daß die Dinge gerade
umgekehrt liegen. Das Deutſche Reich, insbeſondere die
natio=
nalſozialiſtiſche Regierung, hat bei mehr wie einer Gelegenheit
die Hand zur Verſöhnung ausgeſtreckt. Man hat aber die offene
Sprache der großen außenpolitiſchen Reden des deutſchen
Reichs=
kanzlers in Paris nicht verſtehen wollen, ſolange wan noch
glaubte, den eiſernen Ring um das Deutſche Reich durch ein
Bündnisſyſtem wirkſam ſchließen zu können. Die Verhältniſſe
haben ſich geändert, und vielleicht beginnt man jetzt auch in
Paris ſich Gedanken zu machen über andere
Zukunftsmöglich=
keiten. Das Deutſche Reich, das deutſche Volk, will den Frieden.
Wir wären die Letzten, die eine ehrliche deutſch=franzöſiſche
Ver=
ſtändigung ablehnen würden. Ob ſie möglich iſt, hängt alſo nicht
von uns, ſondern von den Franzoſen ab. Es ſind bittere
Er=
fahrungen, die wir während des letzten Jahrzehnts gemacht
haben, und man ſollte in Paris dafür Verſtändnis haben, wenn
wir jetzt in Ruhe etwaige Schritte der Franzoſen abwarten.
* Das Gefecht am Fafan=Fluß.
Mit den italieniſchen Truppen des Generals Graziani
nördlich Gorahai.
Von dem Sonderkorreſpondenten der United
Preß, Sandro Sandri.
Der von amtlicher italieniſcher Seite am Donnerstagabend
gemeldete blutige italieniſch=abeſſiniſche Zuſammenſtoß am oberen
Fafan=Fluß, bei dem 300 Abeſſinier getötet wurden, ſtellt ſich jetzt
als das erſte größere Gefecht heraus, in dem auch
auf abeſſiniſcher Seite motoriſierte Truppen
eingeſetzt worden ſind.
Das Gefecht bildete den Abſchluß der italieniſchen
Verfolgungsaktion nach dem Fall von Gorahai,
die in zwei Phaſen durchgeführt wurde. Das erſtere dieſer
Sta=
dien beſtand in der Säuberung der näheren Umgebung von
Go=
rahai, in deren Verlauf insgeſamt 200 Abeſſinier gefangen
ge=
nommen und zwei 3,7 Zentimeter=Geſchütze ſchweizeriſcher
Kon=
ſtruktion, viele Gewehre und größere Munitions= und
Lebens=
mittelvorräte erbeutet wurden. Noch wichtiger war aber, daß
ſich unter dem Eindruck der italieniſchen Erfolge binnen wenigen
Tagen die Häuptlinge und bewaffneten Krieger vieler
Ogaden=
ſtämme unterwarfen, während andere Stämme in ihre
Wohnſitze zurückkehrten. Die gefangenen Abeſſinier, unter denen
ſich viele Anführer und Offiziere befanden, waren in einem
be=
jammernswerten Zuſtand: erſchöpft, halb verhungert
und völlig demoraliſiert. Sie bekundeten große Beſtürzung, als
man ihnen mitteilte, daß die Italiener an der Nordfront
Ma=
kalle eingenommen hätten.
Die zweite Phaſe der italieniſchen Verfolgungsaktion beſtand
in dem raſchen Vorſtoß einer fliegenden Kolonne
unter dem Befehl von Oberſt Maletti in das
obere Fafantal, in deſſen Verlauf die vorderſten
Abtei=
lungen bis etwa 30 Kilometer an Saſa Beneh herankamen.
Ma=
lettis Kolonne ſetzte ſich zuſammen aus mehreren Abteilungen
Dubats (italieniſche Eingeborenentruppen), die auf
Laſtkraft=
wagen transportiert wurden, und aus einer Anzahl
Panzerwa=
gen. Ihre Aufgabe lautete: mit dem Feind in Berührung
blei=
ben, ihn ſchlagen, wo er angetroffen werde und dann zur
Ausgangsſtellung zurückkehren.
Dieſer Auftrag wurde in allen Einzelheiten durchgeführt. Die
Truppen Malettis rückten im Fafantal nordwärts, bis ſie am
11. November in der Gegend der Hamalei=Quelle eine ſtarke
feindliche Abteilung ſichteten, die ebenfalls auf Laſtkraftwagen
herangekommen war. Sie hatte offenbar die Aufgabe, die
ſtra=
tegiſch wichtige Gegend des Zuſammenfluſſes von Djerer= und
Fafanfluß zu verteidigen. Oberſt Maletti beſchloß unverzüglich
nach Erkundung der feindlichen Stellung, die Abeſſinier
anzu=
greifen. Der italieniſche Angriff ſtieß auf
heftigen abeſſiniſchen Widerſtand, und es entſpann
ſich ein heißer Kampf, der ſtundenlang hin und herwogte. Auf
beiden Seiten kämpften Farbige mit voller Leidenſchaft. Wilde
Rufe ausſtoßend, ſtürzten ſich die Dubats auf den Feind,
wurden zu rückgeworfen und ſtießen von neuem vor,
nach=
dem der Gegenangriff der Abeſſinier im Hagel der
von den Truppen und den Panzerwagen abgefeuerten Geſchoſſe
erſtickt worden war. Obwohl ſich bald die Ueberlegenheit der
ita=
lieniſchen Truppen herausſtellte, hielten ſich die
Abeſſi=
nier mit erſtaunlicher Tapferkeit und
Todes=
verachtung und ſtürzten ſich immer von neuem
in den hoffnungsloſen Kampf, der furchtbaren
Verluſte nicht achtend. Erſt nach Stunden, nachdem ſie
300 Tote auf dem Kampfplatz liegen hatten, zogen ſie ſich bis
etwa 2 Kilometer hinter ihre anfänglichen Stellungen zurück.
Ihre Anführer vier europäiſche Offiziere
un=
bekannter Nationalität, hatten offenbar die Unmög=
heſſiſche Dichter und Schtiſtſtenet
In verlin.
Wir ſtellen unſeren Leſern in zwangloſer Folge
eine Reihe heſſiſcher Dichter vor, die heute in Berlin
leben. Wir wollen die Verbindung zwiſchen
Schaf=
fenden und Leſenden herſtellen und erhalten, die
Leſenden auf die Dichter hinweiſen und dieſen die
Gewißheit geben, daß man ſie in ihrem
Geburts=
lande nicht vergeſſen hat. Als erſte in dieſer Reihe,
deren Anordnung eine zufällige iſt und nicht
Unter=
ſcheidung nach einem Wert der Dichter bedeutet,
rufen wir unſeren Leſern Dr. Georgi und Dr. Chelius
in Erinnerung.
Dr. Walter Georgi:
„Der Blick von der Marienhöhe iſt ein
Blick in die Welt!“
Dieſer Rheinheſſe aus Wörrſtadt iſt nun ſchon ein Fünfziger;
aber vergeblich ſucht man in ſeinem Geſicht, in ſeiner Geſtalt, in
ſeinem Weſen nach Anzeichen, die die Zahl der Jahre beſtätigen
könnten. Je länger man mit ihm ſpricht, um ſo jünger wirkt Dr.
Walter Georgi, und während wir miteinander plaudern, iſt das
Rad der Erinnerungen zurückgeſchraubt:
„Da blicke ich von der Darmſtädter Marienhöhe in die Weite,
und ich erkenne die Rheinebene. Aber der Blick wandert weiter,
immer weiter in die Welt hinaus, und eine große Sehnſucht
er=
faßt mich, alles das hinten in der Ferne kennenzulernen, der Weite
ihre Geheimniſſe zu entreißen, vielleicht ſogar die Grenzen der
Welt zu erkennen. Dieſe Sehnſucht findet darin ihre Erfüllung,
daß ich als junger Student, dem die juriſtiſche Laufbahn
vorge=
zeichnet iſt, von meinem Wechſel ſoviel einſpare, wie das nur
ge=
rade erträglich iſt. Und mit dem Erſparten geht es hinaus in die
Welt. Immer weiter wird der Kreis gezogen, von Jahr zu Jahr
lerne ich mehr von Europa kennen, aber als ich dann in der Lage
bin, auf Grund der ſelbſt geſammelten Kenntniſſe und der eifrig
betriebenen Studien über fremde Länder und Völker ein Land mit
dem anderen zu vergleichen, da gilt meine ganze Liebe den
ſkan=
dinaviſchen Ländern. Europas Norden ſcheint mir nach Landſchaft
und Volk als Ausgleich oder als Ergänzung zu meiner eigenen
Heimat.
Von ſeiner Liebe will man ſprechen. So begann ich ſchon
recht=
zeitig mit Veröffentlichungen über Skandinavien, zu gleicher Zeit
entſtanden eine Reihe von Gedichten, die zumeiſt aus dem gleichen
Stoff geſchöpft waren. Im Jahre 1913 ging ich nach Berlin und
Vom Tage.
Der Führer und Reichskanzler hat den Generalſtaatsanwalt
beim Oberlandesgericht in Hamm Freiherrn von Steinäcker mit
Wirkung vom 1. Januar 1936 zum Oberlandesgerichtspräſidenten
in Breslau ernannt.
Der langjährige Gouverneur der Société Genérale de Belgique,
Staatsminiſter Emile Francqui, der mehreren belgiſchen
Re=
gierungen als hervorragender Finanzfachmann angehörte, iſt am
Samstag geſtorben.
Der italieniſche Botſchafter in London, Grandi, iſt als
Mit=
glied des Fasciſtiſchen Großrates zur Teilnahme an der am
Sams=
taa ſtattfindenden Nachtſitzung des Großrates in Rom
eingetrof=
fen. Der Generalgouverneur von Libyen, Marſchall Balbo, iſt
ebenfalls in Rom zur Tagung des Fasciſtiſchen Großrates
einge=
troffen.
Die javaniſche Abordnung für die Londoner Flottenkonferenz
am 6. Dezember iſt von Tokio abgereiſt. Sie nimmt ihren Weg
über Sibirien.
lichkeit erkannt, in dem zwar zerriſſenen; aber überſichtlichen
Ge=
lände gegen den techniſch überlegenen Feind aufzukommen oder
ihn gar, wie ſie es verſchiedene Male verſucht hatten, unter
Aus=
nutzung ihrer größeren Truppenzahl von der Flanke her zu
um=
faſſen und aufzurollen. Unter den 300 Toten, die die Abeſſinier
auf dem Schauplatz des Gefechts zurückließen, befand ſich auch ein
europäiſcher Offizier. Den Italienern fielen 50
Laſt=
kraftwagen des Feindes in die Hände, die ſofort
verbrannt oder auf andere Weiſe zerſtört wurden.
Außer=
dem fanden die italieniſchen Eingeborenen=Soldaten drei
Maſchi=
nengewehre und über 200 Gewehre, die die Abeſſinier
wegge=
worfen hatten.
Nunmehr betrachtete Oberſt Maletti ſeine Aufgabe als
er=
füllt und kehrte mit ſeinen Truppen nach der Stellung 20
Kilo=
meter nordweſtlich von Gorahai zurück. Die Toten und
Verwun=
deten der Italiener wurden auf dem Rückmarſch mitgeführt.
Das Hauptergebnis des italieniſchen Erfolges an der
Hama=
leiquelle liegt in der weiteren Demoraliſierung des fliehenden
Feindes, der ſchon durch den Fall von Gorahai tief entmutigt
worden war.
Im übrigen iſt jedoch feſtzuſtellen, daß die von privater
Seite verbreiteten Meldungen über die angebliche Eroberung
Saſſa Benehs und Daga Burrhs durch die Italiener nicht den
Tatſachen entſprechen. Die italieniſchen Hauptſtellungen
verlau=
fen noch immer nur 20 Kilometer nördlich von Gorahai und das
obere Fafantal iſt ſeit der Rückkehr Malettis Kolonne wieder
unbeſetzt.
VDB. Berlin, 16. November.
Das Geheime Staatspolizeiamt verhaftete vor einiger Zeit
den damaligen Präſidenten des Zentralverbandes der
Kohlen=
händler Deutſchlands, Herrn Freudemann, und ſeinen Direktor,
den Diplomkaufmann Karl Borchardt, beide in Berlin. Eine
vor=
angegangene Buchprüfung und die nähere Betrachtung der
Ge=
ſchäftsgebarung und der weltanſchaulichen Grundſätze dieſer Herren
hatten ergeben, daß ſie den Grundſatz „Gemeinnutz geht vor
Eigen=
nutz” wohl ſtändig im Munde führten, ſelbſt aber in keiner Weiſe
vorlebten. Während Herr Freudemann ſich als für den Berufsſtand
der deutſchen Kohlenhändler ehrenamtlich tätig ausgab, ſich aber
in Wirklichkeit als Leiter der Organiſation hohe Bezüge zubilligte,
verſchaffte ſich Herr Borchardt unter dieſer Verbandsleitung in
ſelbſtſüchtigſter Weiſe Gewinne, die keinesfalls zu rechtfertigen
waren.
Beide Herren haben auf das Schwerſte gegen
nationalſozia=
liſtiſche Grundſätze verſtoßen und ſich dadurch gegen den Staat
ver=
gangen. Dieſer Staat hat ihnen durch einen Aufenthalt im
Kon=
zentrationslager Gelegenheit gegeben, ſich endlich über den neuen
Geiſt und die praktiſchen Notwendigkeiten beim Neuaufbau der
Nation klar zu werden und zu erkennen, daß uns mit leeren
Phra=
ſen, hinter denen ſich der Egoismus verſteckt, nicht gedient iſt. —
Das ſchnelle Eingreifen der Geheimen Staatspolizei hat den
Spitzenverband des deutſchen Kohlenhandels in letzter Stunde vor
größten finanziellen Schwierigkeiten bewahrt, doch kann das
Ver=
gehen der Verhafteten gegen Treu und Glauben des ihnen
anver=
trauten Berufsſtandes nicht hart genug gebrandmarkt werden.
Der Nationalſozialismus verlangt von den Mitgliedern der
NSDAP., daß gerade ſie ehrlich und getreu den weltanſchaulichen
Grundſätzen leben. Die beiden Schutzhäftlinge ſind aus den
Reihen der Partei ausgeſchloſſen worden.
Die inneren Verhältniſſe in der jetzigen Leitung des
Zentral=
verbandes der Kohlenhändler Deutſchlands E. V. ſind, nachdem
ioch weitere durch die genannten Vorgänge belaſteten Perſonen
entfernt wurden, nunmehr mit Hilfe der zuſtändigen Stellen
voll=
kommen bereinigt, ſo daß künftighin eine verantwortungsbewußte
Arbeit im Sinne nationalſozialiſtiſcher Zielſetzung gewährleiſtet iſt.
war dort beteiligt an der Gründung des Deutſch=Nordiſchen
Ver=
bandes. Ein Jahr ſpäter erſchien das erſte Deutſch=Nordiſche
Jahr=
buch, das ich — wenn man die Kriegsjahre ausläßt — bis 1932
herausgegeben habe. Welche Freude für mich, als ich 1914 in
Leipzig, auf der „Bugra”, der großen Ausſtellung des graphiſchen
Gewerbes, mein Jahrbuch im „Tempel der Kultur” am Ende einer
Reihe fand, die mit einem Runenſtein begann!
Raſch kam der Abſchied von dieſem Wirken und Werken; eines
Tages gehörte ich als Kriegsfreiwilliger der Armee an, die
ein=
mal begonnene Arbeit verblaßte angeſichts der Erlebniſſe, die uns
der Krieg aufzwang. Als dann ſein Ende herangekommen war,
gab ich mir ſelbſt die Aufgabe, einen Rechenſchaftsbericht
abzu=
legen. So entſtand die Sammlung lyriſcher Gedichte, die 1921 unter
dem Titel „Meilenſteine” erſchienen. Und dann knüpfte ich
wie=
der da an, wo ich mit Kriegsbeginn aufgehört hatte. Meine
Reiſe=
ſehnſucht hatte ja ſoviel Erfüllung gefunden; ſollte ich darauf nicht
eine Lebensarbeit aufbauen können? Es war mir ja zum
Be=
kenntnis geworden: Ein Kennen= und Verſtehenlernen jener
Völ=
ker, die auf germaniſcher Kulturbaſis aufwachſen, ein Anknüpfen
von Beziehungen freundſchaftlicher Art von Menſch zu Menſch und
Volk zu Volk, das war die vornehmſte Aufgabe unſeres Deutſch=
Nordiſchen Verbandes, durch die er den germaniſchen Gedanken
frei von jeder aggreſſiven Tendenz zu ſtützen gedenkt. Von Berlin
us, das mir nun ſchon zur zweiten Heimat geworden iſt, und von
Lübeck aus, dem Sitz der ſpäteren Nordiſchen Geſellſchaft,
verwirk=
lichte ich meine Abſichten. Richtig, ein kurzes Gaſtſpiel gab ich auch
in München. Aber dort gefiel es mir nicht, weil dort jeder dem
anderen beſcheinigt, daß er ein Genie ſei. Das war nicht das
Rechte für mich.
Von meinen literariſchen Arbeiten in der Nachkriegszeit ſoll
ich Ihnen erzählen? Ja, das waren einmal die ebengenannten
„Meilenſteine”, dann ein Band „Gedichte in Proſa”, auch einen
Roman „Johannes Anker” beendigte ich. Viele kleinere Arbeiten
erſchienen, an Umfang ſind ſie gering; aber es ſteckt in all den
Studien über Ibſen oder Edvard Munch, in den Aufſätzen über
ie Pſychologie des deutſch=nordiſchen Verkehrs, über die Skalden,
die Nordgermanen, über das ſkandinaviſche Studium uſw. eine
Menge Arbeit. Und eine große Liebe.
Meine Sehnſucht nach der Erforſchung der Weite, wie ſie vor
vielen Jahren auf der Marienhöhe in mir aufwuchs, müßte
eigent=
lich erfüllt ſein, ſo meinen Sie! Aber das ſtimmt doch nicht ſo.
Wie ein Kreis verläuft dieſe Sehnſucht, und nun führt ſie mich
wieder an den Ausgangspunkt zurück. Ihr Ziel heißt diesmal das
heſſiſche Land. Seine Wälder möchte ich wieder durchſtreifen, durch
die Baumreihen gehen, die einer meiner Großväter einmal
pflanzte. Dann wäre der Ring geſchloſſen, ein Leben voller
Ar=
beit erfüllt. Schade nur, der Zeitpunkt iſt noch nicht gekommen
einſtweilen heißt es noch weiter hier in Berlin ſo manche Aufgabe
erfüllen!“
Wafd=Parkei beſchließt Pro
deinn, Boiteroand
gegen die Einmiſchung Englands in die
Angelegenheiken Aegypkens.
EP. Paris, 15.
Nach Meldungen aus Kairo hat die nationaliſtiſe
Partei auf einer Sitzung am Freitag abend be
beim Völkerbund Einſpruch gegen
miſchung Großbritanniens in die innere
legenheiten Aegyptens einzulegen, die
ſpruch zu der Unabhängigkeitserklärung vom Jahre
Außerdem wurde ein weiterer Proteſt an die ägyptiſche
gerichtet, in dem gegen die rückſichtsloſe Unterdrückung
gebungen der Studenten und Nationaliſten durch die
ſchwerde geführt wird.
England gegen Wiederherſtellung der ft
ägypkiſchen Verfaſſung.
In Londoner Regierungskreiſen wird dem Beſchluſ
tiſchen Nationaliſten Wafd=Partei, einen Schritt beim
gegen die Einmiſchung Englands in die inneren
Aegyptens zu unternehmen, keine Bedeutung beigern
mehr wird betont, daß ſich an der Lage in Aegypten h
teres nichts ändern werde. Insbeſondere laſſen die und
Kreiſe keinen Zweifel daran, daß eine Wiederhe
der ägyptiſchen Verfaſſung vom Jahre
Englandunterkeinen Umſtänden in Fra/
und alle Verhandlungen über eine
neu=
ſung bis nach der Klärung der Lage im
meer zurückgeſtellt werdem müßten. Nach dieſe
der Lage in Aegypten gilt es nunmehr auch als äußerſt un
lich, daß England auch nur ein einziges Kriegsſchäff
Mittelmeer abberufen wird, womit die Ausſichten
Verminderung der engliſch=italieniſche
nung zumindeſt nicht geſtiegen ſind.
Neue Unruhen in Aegypken.
EP. Kairo, 16. D
Am Samstagvormittag kam es in Kairo und in
Zagazig am Nildelta zu neuen Studentenunruhen.
begannen die Unruhen in der Handelsſchule, deren
Lehrer mit Tintenfäſſern bewarfen und die Möbel de
zimmer zertrümmerten. Daraufhin gingen die Studen
Straße und bildeten einen Zug. Eine Polizeiabteiltu
Studenten auseinandertreiben wollte, wurde von ihnen
fen. Die Polizei gab daraufhin mehrere Schüſſe in de
Die Kundgeber flüchteten, wobei mehrere von ihner
trampelt wurden. Soweit bisher bekannt iſt, wurde 1
ſammenſtößen niemand verletzt.
In Zagazig kam es ebenfalls zu Studentenunr
Studenten bewarfen die Polizei mit Steinen, worau
zeibeamten von ihrer Schußwaffe Gebrauch machten.
bisher vorliegenden Meldungen wurden zwei Studen1
Wieder ein Likauer mit der Bildung des
direkforiums beaufkragk.
DNB. Memel, 16. NA
Der Gouverneur des Memelgebietes hat nach der
mit dem Präſidium des Landtages, die, wie bereits
kein Ergebnis zeitigte, den Gutsbeſitzer Labrenz=
Lab=
mit der Bildung eines Direktorium beauftragt. Labre
am Samstag beim Fraktionsführer der Einheitsliſte, 9
und erklärte, er ſei vom Gouverneur geſchickt worden,
der Bildung des Direktoriums Fühlung zu nehmen.
erklärte ihm entſchieden, daß er für die Bildung 2
toriums nicht in Frage käme.
Labrenz gehört ebenſo wie Borchertas zu der klezu
iſchen Minderheit, die im Landtag nur durch 5 Abgeon.
treten iſt. Seit der Abtrennung des Memelgebietes
einem unüberbrückbaren Gegenſatz zu der großen Meſt
memelländiſchen Bevölkerung geſtanden. Es iſt ſonde
der litquiſche Gouverneur unter den 24 Abgeordneten.
heitsliſte keinen Kandidaten für den Präſidenten fin
Auch dieſer Auftrag des litauiſchen Gouverneurs ſteE
ſchärfſten Widerſpruch zu den den Signatarmächten ab=
Verſprechungen der litauiſchen Regierung.
auf Gru
verle
Ein Gespräch mit Fritz Heinz Chelius:
„Mir fehlt der Odenwald!“
Unter Büchern vergraben, finden wir den nun S
Dramatiker und Schriftſteller Fritz Heinz Chelius †
Arbeitszimmer. Im Berliner Weſten liegt ſein Heim
wo die Steinwüſte der Reichshauptſtadt doch ein weme
ſchmuck trägt, wenigſtens ein paar Vorgärten beſitzt ur
hat, die nicht mehr allein nach liebloſer Zweckmäßigke.
ſind. Aber dieſem echten Darmſtädter Kind befriedigt
noch lange nicht; rundheraus erklärt er uns auf un=
Frage, wie er ſich in Berlin fühle, es gefalle ihm ..
ſteinernen Meer durchaus nicht.
„Sehen Sie, ich lebe nun ſchon eine ganze Zeit in
Aber dieſe Stadt hat für mich den Januskopf behalter
immer bei ihr geſehen habe. Das eine Geſicht: es richtet.
zu den Fundgruben der Kunſt und der Wiſſenſchaft,
ſo wie nirgends in Deutſchland in Hülle und Fülle b.4
ſind, und weil ich dieſe Stätten für meine Arbeit
brauch=
ich in Berlin. Aber das andere Geſicht: Es vermittelt
Ausblick auf die ungeheure Steinwüſte, die übervölkern
ihren natürlichen Rhythmus in das ſogenannte „
Tem-
wandelt hat, wie die Berliner ihr unruhvolles Haſten m
dieſes Geſicht gibt dem Naturfreund nichts, läßt den
ech=
liner arm in der Liebe zur Heimat bleiben und bie
Zugewanderten aus anderen deutſchen Gauen ziemlmn
ſchuldig. Naturliebe bekunden bedeutet in Berlin ſich E
gaben machen — auf dieſen ausgefallenen Gedanken ich
in unſerer rheinheſſiſchen Heimat gar nicht kommen.
Mir fehlt der Odenwald! Alle Tage ſpüre ich da.
ebenſo oft empfinde ich die Greuel dieſes unmäßig großen
baukaſtens. Da ſehen Sie unſer Darmſtadt dagegen
kommt mir immer ſo vor wie ein altes, ein bißch.
runzeltes Frauchen. Aus ſeinen Jahren kann es ſen
machen; aber es hat ſich doch ſehr gut gehalten, und
bleibt es liebenswert. Wie ſoll ich Berlin vergleichen!
wir das lieber! Denn meine Arbeit zwingt mich /0
Reichshauptſtadt zu wohnen.
Und weil wir nun ſchon von meiner Arbeit ſpreche!
ſie hat ſich in Berlin ſehr gewandelt. Von der Dali
Heimat aus ſchien ja mein Lebensweg ſo einfach und 1.
gezeichnet. Gewiſſe verwandtſchaftliche Bande ließen aul.
daß ich einſtmals in der dramaturgiſchen Abteilung ellie
großen Berliner Theaters wirken würde, und daher beb‟
damals ſehr ſorgfältig dramatiſche Studien. In 2i
Leipzig und Zürich ſtudierte ich, fand aber ſehr zeitig ſce
Weg zur Preſſe. Dann kam der Krieg, er griff ſchichſa..
in das Leben der Völker und veränderte auch das Lebelsl”
iezeß gegen den Biſchof von Meißen
Beweisankräge der Verkeidigung.
DNB. Berlin, 16. November.
Sröffnung der Sitzung im Deviſenpropeß gegen den
ſon Meißen und ſeine Mitangeklagten vor der 4 Großen
uer des Berliner Landgerichts ſtellte der Verteidiger
urs einige Beweisanträge. Er bat, den Biſchof
ir. Dr. Konrad Graf Preyſing als Zeugen darüber zu
* es nicht zu den Pflichten eines Biſchofs gehöre, ſich
Sinzelheiten verwaltungstechniſcher Angelegenheiten,
ure auch in finanzieller Hinſicht, zu kümmern, daß er
ſnehr ſeinen Mitarbeitern überlaſſen dürfe. Weiter
ü er in der Form eines Beweisantrages ſeine bereits
hirstag geäußerte Anregung, daß ein
Bankſachverſtän=
m Verhandlungen zugezogen werden möge. Zahlreiche
dr Diözeſe Meißen hätten ſich nach dem erſten Ver=
Wage gemeldet, um zu bekunden, daß die ſeelſorgeriſche
die vorherrſchende Leidenſchaft des Biſchofs geweſen
daß er ſich für Verwaltungsgeſchäfte gar nicht
inter=
b). Aus Leipzig ſei bereits ein Pfarrer
herübergekom=
ſich als Zeuge zu dieſem Beweisthema zur Verfügung
der Vernehmung von Profeſſor Soppa wurde
eine
Lage
Nach
als äuße
Krieg
Aus
ali
nd.
eimem kurzen Meinungsaustauſch mit der Verteidigung
Borſitzende die Beratung über dieſe Beweisaufnahme
M zurück.
der beſchlagnahmte Briefwechſel
hder verſchiedene belaſtende Wendungen enthält. Dr.
heegge forderte in einem dieſer Briefe Dr. Soppa auf,
ſtſpondenz, die mit der Obligationsangelegenheit zu tun
beſten in ſeiner Privatwohnung aufzubewahren. In
diren Schreiben teilt Dr. Soppa mit, die holländiſche
die Treuhänderin für die Bistumsanleihe, ſei
unvor=
wiſen und habe klare Rechnungen geſchickt. Hoffentlich
yiemand geſehen. Die Briefe werden größtenteils als
uraulich” bezeichnet. Im Dezember 1934 ſchreibt Dr.
Dr. Legge: „Wir haben eine kleine Dummheit
be=
ie T=Bank hat die Zinsſcheine von den Obligationen
ſim Zettel erwähnt. Infolgedeſſen fragt das
Landes=
an, mit welcher Genehmigung wir die Zinsſcheine
haben. Sie wollen den Rat des uns bekannten Herrn
Kairo, 1 hwie wir am beſten antworten.‟ Die Antwort Dr.
Rairo und ᛋkel dahin aus, Dr. Soppa möge angeben, daß es ſich
tenunruhen m ßig gekaufte Stücke handele, und ſagt dann weiter:
Gule, dern tF. an, daß Sie durch die Verrechnung der Zinſen dem
Reich Geld ſparen wollten. Sie werden dann belehrt
aß das trotzdem verboten war, und Sie werden ſich
Rhrung zur Richtſchnur dienen laſſen.”
hars intereſſant iſt, daß Dr. Legge in demſelben Brief
ſoppa die Ueberſendung einer Blankovollmacht zur
Er=
ner Volksverratsanzeige verlangt. Dr. Soppa glaubte,
Iy verteidigt, daß dieſe Vollmacht nur zur Erſtattung
Bksverratsanzeige über den vorerwähnten Zinsbetrag
ſuden verwendet werden ſollte. In Wirklichkeit iſt ſie
ſiatzt worden für eine Volksverratsanzeige, die den
in=
wofAyn Dr. Hofius angekauften Obligationsbetrag von
ich machten Fſlden betraf. Dr. Soppa will davon nichts gewußt
Bezeichnend iſt übrigens, daß das Wort Obligation
ſechſel ſtets durch den Decknamen „Korreſpondenz” er=
Geſchäftsverbindung mit Dr. Hofius.
r Verleſung des Protokolls über die unter Mitwirkung
ſtalvikars Dr. Soppa abgehaltenen Domherrenſitzungen
ermerk: „Geſchäftsverbindung mit Dr. Hofius” Anlaß
ängeren Erörterung. Dieſer Vermerk findet ſich unter
finuar d. J., zu einer Zeit alſo, als Dr. Soppa bereits
Haft befindlichen Rechtsanwalt Dr. Kaltenbach=Berlin
arüber unterrichtet worden war, daß er für das
Bis=
ſien auf Grund des Volksverratsgeſetzes 95 000 Gulden
en und 30 450 Gulden in bar als im Ausland befindlich
hatte. Der Biſchof erklärte, daß Dr. Soppa ihn mit
uf ſeinen leidenden Zuſtand ſtets geſchont habe. Er ſei
nicht über die näheren Einzelheiten der
Volksverrats=
üterrichtet worden.
eranlaſſung der Staatsanwaltſchaft wurde ſodann ein
Dr. Hofius verleſen, wonach nur Dr. Theodor Legge,
Dr. Soppa Einfluß auf das Auslandskonto des
Bis=
ſüier Univerſumbank in Amſterdam genommen hat. Die
rſtändige zugezogenen Aerzte ſtellten übereinſtimmend
Biſchof an Nierenſteinen und auffallend hohen Blut=
Uten habe. Im Zuſammenhang damit hätten ſich auch
Fpreſſionen eingeſtellt.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Der Staatsanwalt lehnte anſchließend die Beweisanträge der
Verteidigung als unbegründet ab.
Der Biſchof von Berlin
ſoll am Dienskag als Zeuge vernommen werden.
Im weiteren Verlauf des Prozeſſes gab der Vorſitzende dem
Antrag auf Vernehmung des Biſchofs von Berlin ſtatt. Er ſoll
als Sachverſtändiger zu der Frage vernommen werden,
inwie=
weit ſich ein Biſchof um die verwaltungstechniſchen Dinge ſeiner
Diözöſe bemühen muß. Die Ladung ſoll für den kommenden
Dienstag erfolgen. Ferner ſtimmt das Gericht der Vernehmung
des Pfarrers Bayer aus Leipzig zu. Die übrigen Beweisanträge
wurden abgelehnt, insbeſondere auch der Antrag auf Anſtellung
von Ermittlungen in Holland.
Nach Vernehmung einiger katholiſcher Geiſtlicher als
Zeu=
gen wurde die Verhandlung auf Dienstagvormittag vertagt.
Der briliſche Geſandke für die baltiſchen Skaaken
in Kowno eingekroffen.
NDB. Kowno, 16. November.
Der in Riga reſidierende Geſandte Großbritanniens für die
baltiſchen Staaten, Monſon, iſt am Samstag in Kowno
eingetrof=
fen. Seine Reiſe ſteht in Zuſammenhang mit den Erhebungen
der britiſchen Regierung wegen des Verhaltens
der litauiſchen Regierung in der Frage der
Bil=
dung des Memeldirektoriums. In den letzten Tagen hat
in dieſer Angelegenheit bereits der britiſche Geſchäftsträger in
Kowno, Preſton, wiederholt im Außenminiſterium vorgeſprochen.
Morocind eeilder unne
Japaniſche Truppenzuſammenziehungen
DNB. Peiping, 16. November.
Der Verwaltungschef der öſtlichen Zone des entmilitariſierten
Gebietes, Yinjukeng, erklärte in einem in der vergangenen Nacht
verſandten Zirkulartelegramm die Unabhängigkeit Nordchinas von
Nanking.
Der Text der Erklärung wurde am Donnerstag abend in
Gegenwart des Generals Sungcheyuan und des japaniſchen
Son=
dergeſandten Doihara feſtgeſetzt. General Sungcheyuan iſt derzeit
die dominierende Geſtalt in Nordchina. Er iſt Befehlshaber der
29. Armee, die die Tradition der Kerntruppe ihres ehemaligen
Führers Marſchall Fergyuhſiang war; er gilt aber als die
zuver=
läſſigſte Stütze der auf eine Zuſammenarbeit mit Japan gerichteten
Politik in Nordchina.
Gleichzeitig werden die ſeit Tagen umlaufenden Gerüchte über
kriegeriſche Vorbereitungen Japans gegen Nordchina durch
Mel=
dungen über japaniſche Truppenkonzentrierungen außerhalb der
Großen Mauer bei Shanhaikuan beſtätigt. Nachdem dort am
Don=
nerstag ein Sonderzug und ein Zug mit Kavallerie eingetroffen
waren, wurden am Freitag eine Brigade verſammelt, die als ihr
proviſoriſches Hauptquartier einen Teil des Stationsgebäudes be
ſetzte. Als Grund hierfür wird die angebliche Zuſammenziehung
chineſiſcher Truppen in den Provinzen Schantung und Hopai
ange=
geben, wogegen bereits bei der Nankingregierung der energiſchſte
Proteſt eingelegt worden iſt.
Mtaſiakiſches Kriegsgewölk.
In Oſtaſien wird wieder einmal heftig mit dem Säbel
ge=
raſſelt. Diesmal ſieht es aber ſo aus, als ob ſehr ernſte
Ereig=
niſſe bevorſtehen. Die Japaner haben ihrer Unzufriedenheit über
die chineſiſche Währungspolitik offen Ausdruck gegeben. Sie
liegen ſich außerdem in Schanghai wegen der Ermordung eines
Angehörigen ihrer Marine mit den Chineſen in den Haaren,
während in den Provinzen ſüdlich der Mandſchurei eine
Unab=
hängigkeitsbewegung im Gange iſt, der man deutlich anmerkt,
welche politiſchen Triebkräfte hinter ihr ſtehen.
Wenn man allen aus dem Fernen Oſten kommenden
Mel=
dungen Glauben ſchenken wollte, dann will es ſcheinen, als ob
die Gewehre ſchon in den nächſten 24 Stunden losgehen. Soweit
iſt es aber noch nicht. Immerhin iſt es recht bezeichnend, daß der
chineſiſche Marſchall Tſchiang=Kaiſchek mit den kommuniſtiſchen
Armeen im Süden und Südweſten Chinas einen Waffenſtillſtand
für die Dauer des Konfliktes mit Japan abgeſchloſſen haben
ſoll und daß er dieſen Waffenſtillſtand bereits benutzt, um Trup=
Nr. 317 — Seite 3
Die zweite Haupkkagung des
Reichs=
bauernkages.
Goslar, 16. November.
Die 2000 Bauernführer und Ehrengäſte, die am
Samstag=
morgen wieder die Halle bis auf den letzten Platz füllten,
er=
warteten mit Spannung den Beginn der zweiten Haupttagung,
auf der neben leitenden Männern des Reichsnährſtandes mit dem
deutſchen Bauernvolk beſonders verbundene, führende
Perſönlich=
keiten des Dritten Reiches ſprachen.
Als erſter ſprach das Mitglied des Reichsbauernrates
Stab=
amtsführer Dr. Reinhle zu dem Thema „Geſittung aus dem
Blut.”
Die Reihe der Vorträge über Fragen, die mit den
wirt=
ſchaftlichen und blutmäßigen Fragen der Erzeugungsſchlacht und
des Reichsnährſtandes aufs engſte verbunden ſind, wurde dann
fortgeſetzt mit einem Vortrag des Staatsſekretärs im Reichs= und
Preußiſchen Miniſterium für Ernährung und Landwirtſchaft
Backe über „Volksgebundene Wirtſchaft im Gegenſatz zur
jüdi=
ſchen Wirtſchaftsweiſe.”
An dieſe beiden Vorträge von führenden Männern des
Reichsnährſtandes ſchloſſen ſich mit großem Beifall
aufgenom=
mene Reden von Ehrenmitgliedern des Reichsbauernrates an.
Reichsminiſter Kerrl ſprach über „Der Raum als Grundlage
des deutſchen Volkes”.
Reichsarbeitsführer Hierl betonte in ſeinem Vortrag „Der
Reichsarbeitsdienſt als Dienſt an Blut und Boden” die beſondere
Verbundenheit des Arbeitsdienſtes mit dem Bauernvolk, und
ab=
ſchließend ſprach der Reichsführer=SS. Himmler ebenfalls
Mitglied des Reichsbauernrates, über „Die Schutzſtaffeln als
antibolſchewiſtiſche Kampforganiſation.”
pen von der kommuniſtiſchen Front wegzuziehen und nach dem
Norden zu werfen. Stimmt es, daß die kommuniſtiſchen Armeen,
mit denen ſich die Nankingregierung nun ſchon jahrelang
herum=
ſchlägt, bereit ſind, dort zu bleiben, wo ſie augenblicklich ſind,
dann wird damit allerdings der japaniſchen Behauptung neue
Nahrung gegeben, daß Moskau mit Nanking zuſammenarbeitet
und daß die chineſiſche Regierung politiſchen Einflüſſen aus
Moskau ausgeſetzt ſei.
Vorerſt wird man gut daran tun, die
Waffenſtillſtands=
meldungen als einen Wunſchtraum zu betrachten. Sind doch die
Schwierigkeiten der Nankingregierung die beſte Vorausſetzung
für ein Gelingen aller kommuniſtiſchen Unternehmungen auf
chineſiſchem Boden. Nach zwei Seiten kann Tſchiang=Kaiſchek
nicht kämpfen. Will er die Japaner abwehren, die
unmißver=
ſtändliche Truppenbewegungen vornehmen, dann fordert er
da=
mit die chineſiſche Rote Armee direkt zum Vormarſch auf. Will
er die Rote Gefahr bannen, dann muß Nanking darauf
ver=
zichten, zur Rettung der nördlichen Provinzen ſeine Waffenmacht
in die Wagſchale zu werfen. Man mag die Dinge drehen, wie
man will, Nanking befindet ſich in einer höchſt ungemütlichen
Situation. Alle Vorteile liegen auf der Seite der Gegner Chinas,
die, ſoweit es ſich dabei um Japan dreht, die Gunſt der Stunde
benutzen, um ihr Ziel zu erreichen, ſolange die europäiſchen
Großmächte anderweitig beſchäftigt ſind.
ungszeugniſſe für die Einfuhr
nach England.
Ein deutſcher Schrikk in London.
DNB. Berlin, 16. November.
Die britiſche Regierung hat der Reichsregierung in dieſen
Tagen in einer Note mitgeteilt, daß infolge der von ihr
getrof=
fenen Wirtſchaftsmaßnahmen gegen Italien vom 18. November ab
bei der Wareneinfuhr aus Deutſchland nach England die
Eigen=
ſchaft der Waren als deutſche Waren durch Urſprungszeugniſſe
be=
ſonders nachgewieſen werden müſſen.
Die Reichsregierung iſt daraufhin unverzüglich an die
bri=
tiſche Regierung herangetreten, um ſie darauf aufmerkſam zu
machen, daß nach Auffaſſung der deutſchen amtlichen Stellen das
Verlangen der Beifügung von Urſprungszeugniſſen für deutſche
Waren in dieſem Falle mit den Einzelbeſtimmungen des
deutſch=
engliſchen Handelsvertrages nicht im Einklang ſtehe.
nen. Ich blieb im Dienſte der Zeitung hängen, be=
Auh aber immer wieder auch als dramatiſcher
Schrift=
ber Arbeiten aus den letzten Jahren, das Schauſpiel
Levrient” und das andere „Die Gottesſtreiter”
ver=
beutlich genug, mit welcher Liebe ich dem dramatiſchen
Anhänge. Rudolf Presber, der Frankfurter, den wir
urzem zu Grabe tragen mußten, der mich einſtmals
W bertraut gemacht hatte, ermunterte mich auch immer
Aineuen dramatiſchen Arbeiten. Aber ob ich in Zukunft
d komme? Berlin hat mir in der letzten Zeit andere
Nat zwungen. Zu Weihnachten wird einer davon
ver=
ein; dann kommt meine Arbeit der letzten Monate
* deutſche Geſchwader auf Todesfahrt” heißt ſie, und ſie
5/ Heldenlied vom Grafen Spee und ſeiner Flotte.
Ank wird auch der Inhalt der nächſten Jahre ſein. Aber
ma uß doch der Zeitpunkt kommen Verwandtſchaft=
Bölſngen führen mich ja regelmäßig nach Darmſtadt;
ein=
möchte ich für immer dorthin zurück. Damit ich
Alodenwald ſein kann!“
Heſſiſches Landestheaker.
Des Haus. — Samstag, den 16. November 1935.
In neuer Einſtudierung und Ausſtattung:
Giuſeppe Verdi: „Othello”
das vorletzte große Werk des genialen italieniſchen
uirkers, und es ſchließt ſich, wie alle Opern Verdis
in wichtigen Zügen mehr dem Stil deutſcher als ita=
Dvernkunſt an. Verſchwunden ſind gegenüber den
Früh=
leichtfertigen, faſt gitarrenartigen Begleitungen, die
rartigen, nur muſikaliſchem Reiz und höchſtens im
N amatiſcher Spannung dienenden Melodien, aufgege=
Adartige, allzudürftige Satz der Enſembles, geblieben
Nure dramatiſche Kraft, die faſt bis an Verkrampfung
eS verſtehen läßt, daß gerade Shakeſpeares Dramen
be; wieder feſſeln und anziehen. Geblieben iſt ferner
S0 Ade nkbar und wirkungsvoll, für die Singſtimmen zu
Siwe Eild bei aller Geſpanntheit des Orcheſterklanges an den
Nid N Höhepunkten ſich dann immer wieder klanglich zu=
Rd4 uund den Stimmen den Vorrang zu laſſen.
Hinzu=
wer iſt bei dem ſpäteren Vrrdi eine weit größere
Das innere Geſchehen, eine Vertiefung im pſychologi=
A— eine edlere, gewähltere Melodik, ſpröder und we=
Jamlich als die des „Troubadour”, aber viel enger
uit dem Drama. Und ebenſo wichtig iſt die weit
Der neue Präſidenk
Der Reichsdramaturg Dr. Rainer
Schlöſſer wurde an Stelle
des kürzlich verſtorbenen
Mini=
ſterialrats Otto Laubinger zum
Präſidenten der
Reichstheater=
kammer ernannt.
ſorgfältigere und gewähltere Inſtrumentierung. Bis auf kleine
Einzelrückfälle in den Stil der großen franzöſiſchen Oper iſt der
Othello darum wirklich als Muſikdrama anzuſprechen, nicht ohne
Verdienſt des Textdichters Arrigo Boito, der Shakeſpeare für die
muſikaliſche Faſſung günſtige Kürzung und Konzentration gab.
Die erfolgreiche Neuaufführung des grauſigen Dramas erhielt
unter der Leitung von Karl Friderich ſchärfte Akzente und
groß=
zügige Geſtaltung. Wie in der „Frau ohne Schatten” gab Friderich
bei ſorgfältigſter Ausführung im Einzelnen eine breite Flächigkeit
der Wirkung. Zweifellos liegt ihm der prunkvolle Klangzauber
von Richard Strauß ebenſo gut wie die zugeſpitzte Dramatik
Ver=
dis. Er hatte wieder orcheſtral wie in der Zuſammenarbeit mit
den Soliſten eine bedeutende und die Hörer faszinierende und
er=
ſchütternde Aufführung geſchaffen. Das Bühnenbild von Max
Fritzſche der halb antike, halb mittelalterliche Hafenplatz einer
Stadt auf Cypern ging wieder ähnlich wie in Macbeth,
Trouba=
dour, Figaro und anderen Inſzenierungen von dem Gedanken aus,
eine ſtarke Einheitlichkeit des Schauplatzes zu gewinnen, und löſte
die Aufgabe recht geſchickt, wenn auch die Innenräume
verhältnis=
mäßig gegenüber der Architektur des freien Platzes zu kurz kamen.
Die Spielleitung von Bruno Heyn erwies ſich als ſehr geſchickt
und belebend; in der Geſtaltung der Chorſzenen war eine ſtarke
Uebereinſtimmung mit der künſtleriſchen Anſchauung von Max
Hofmüller zu erkennen. So gut ſich Bühnenbild und Spielleitung
künſtleriſch dem Werk anpaßten, ſo muß doch Vorſicht walten, daß
nicht aus den bisher ſo glücklichen Löſungen ſchließlich eine
Scha=
blone wird.
Ueberragend war die künſtleriſche Leiſtung von Joachim
Sattler als Othello. Die Leidenſchaftlichkeit des Titelhelden
kam ſowohl ſchauſpieleriſch als auch in den rieſigen ſtimmlichen
Gegenſätzen hervorragend zum Ausdruck. Wir bewunderten, wie
nach elementaren Kraftausbrüchen das piano immer wieder gut
anſprach und heute faſt nicht in Gefahr geriet, etwas abzuſinken.
Den Jago gab Heinrich Blaſel künſtleriſch ähnlich konzentriert,
ſtimmlich im piano und den mittleren Stärkegraden vorzüglich,
an den äußerſten Höhepunkten diesmal durch etwas hauchige
Ton=
gebung hinter Sattler zurückbleibend. Die Desdemono von
Hilde=
gard Kleiber war in erſter Linie geſanglich eine ſehr
an=
ſprechende Leiſtung. Die Stimme klang ſehr ſchön und
ausdrucks=
voll, und den Höhepunkt bildete das Gebet des letzten Aktes. Alle
anderen Solopartien treten ſtark zurück, waren aber recht gut
be=
ſetzt, ſo die Emilia durch Martha Liebel, der Caſſio durch Heinz
Janſſen, der allerdings den Erfolg ſeines Herzogs in Rigoletto
noch nicht wieder erreicht hat. Georg Wieter ſang und ſpielte
ſehr gut in der kleinen Geſandtenrolle, während Rud. Buchner
als Herold allzu viel Ton zu geben verſuchte. Otto Boettcher
als Rodrigo und Kurt Ingo Rieger als Montano ſeien lobend
erwähnt. Sehr ſtraff klangen die Chöre, einſtudiert von
Sieg=
fried Wick, und wenn auch Verdis Chorſatz meiſt ſehr einfach iſt,
ſo iſt die rhythmiſche Genauigkeit gerade für deutſche Sänger
be=
ſonders ſchwer, und es muß hervorgehoben werden, daß gerade
die rhythmiſche Lebendigkeit und die Genauigkeit der kleinen
Ein=
ſätze ſtark befriedigte. Die Oper, die eine Reihe von Jahren bei
uns nicht gegeben wurde, hatte zahlreiches Publikum angelockt
und fand nach allen Aktſchlüſſen reichen Beifall, wenn ſich
jedes=
mal die Beklemmung durch die unheildrohenden und tragiſchen
Geſchehniſſe einigermaßen behoben hatte.
P. N.
Das erſte deutſche Inſtitut für Pflanzenökologie.
Der Ernſt=Moritz=Arndt=Univerſität in Greifswald wird
mit Beginn des Winterſemeſters ein Inſtitut für Pflanzenökologie
angegliedert. Zum Divektor dieſes Inſtituts wie wir hören, des
erſten ſeiner Art in Deutſchland, wurde der Direktor der
Bioloai=
ſchen Forſchungsſtation auf Hiddenſee und Ordinarius für Botanik,
Prof. Dr. Erich Leick. ernannt.
* Oeſterreichiſche Geſchichten aus dem Jahre 1933. Von Chriſtian
Kreuzhakler. Verlag Georg D. Callwey, München. 1935.
154 Seiten, kart. 2,50 RM.
Kein politiſches Buch, wenn auch natürlich die Politik im
Hintergrund ſteht. Es ſind ernſte und heitere Geſchichten, die von
dem Kampf des Nationalſozialismus in Oeſterreich erzählen und
von der oft derben und humorvollen Art, in der den Machthabern
demonſtriert wird, daß der Nationalſozialismus noch kräftig lebt,
daß der Oeſterreicher deutſchbewußt war, iſt und bleibt. Kurz. ein
herzerfriſchendes Buch, das an ſo mancherlei Erlebniſſe und
Vor=
kommniſſe aus der Kampfzeit in Deutſhland vertraut und erin=
H. W. W.
nerungsvoll anklingt.
Seite 4 — Nr. 317
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 27. Nove
Wer iſt zum Tragen von Orden und
Ehrenzeichen berechkigk?
Ausführungen zum Ordensgeſek.
DNB. Berlin, 16. November.
Der Reichsminiſter des Innern hat mit Zuſtimmung des
Führers und Reichskanzlers eine umfangreiche
Ausführungsver=
ordnung zum Ordensgeſetz erlaſſen, die in Nr. 127 des
Reichs=
geſetzblattes vom 16. November 1935 veröffentlicht worden iſt.
Sie iſt dazu beſtimmt, die auf dem Gebiete des Tragens von
Orden und Ehrenzeichen beſtehenden zahlreichen Zweifelsfragen
zu beſeitigen und den Kreis der zum Tragen zugelaſſenen Orden
und Ehrenzeichen ſowie die Vorausſetzungen der Zuläſſigkeit
ihres Tragens genau feſtzulegen. Damit dient ſie zugleich dem
Zweck, den rechtmäßigen Inhabern anerkannter Orden und
Ehrenzeichen den gebührenden rechtlichen Schutz zu gewähren,
dem unbefugten Ordenstragen aber wirkſam entgegenzutreten.
Wer den Vorſchriften der Ausführungsverordnung zuwider
in=
ländiſche oder ausländiſche Orden trägt, ſetzt ſich nach 8 6b des
Ergänzungsgeſetzes zum Geſetz über Titel, Orden und
Ehren=
zeichen vom 15. Mai 1934 der Beſtrafung aus.
Von den wichtigſten Beſtimmungen der Verordnung ſind
folgende hervorzuheben:
Orden und Ehrenzeichen dürfennur getragen
werden, wenn ſie von der dazu befugten Stelle
ordnungsgemäß verliehen worden ſind und der
Beliehene darüber ein Beſitzzeugnis oder eine
Verleihungsurkunde hat. Bei Orden und Ehrenzeichen
für Verdienſte im Weltkrieg gilt die ordnungsmäßige
Eintragung der Auszeichnung in den
Militär=
papieren als ausreichender Ausweis über die
Verleihung. Soweit Orden und Ehrenzeichen rechtmäßig,
aber ohne Ausſtellung eines Beſitzzeugniſſes oder einer Ver=
leihungsurkunde verliehen worden ſind, bedarf es zum Tragen
der Auszeichnung der Genehmigung. Die Anträge ſind an das
Reichsminiſterium des Innern zu richten. Für verlorengegangene
Beſitzzeugniſſe oder Verleihungsurkunden kann bei den in der
Verordnung näher bezeichneten Stellen Erſatz beantragt werden.
Von den bei der Aufzählung der zugelaſſenen Orden und
Ehrenzeichen an erſter Stelle ſtehenden Ehrenzeichen der
watio=
nalſozialiſtiſchen Bewegung dürfen auf Anordnung des Führers
und Reichskanzlers folgende Ehrenzeichen getragen werden:
das Koburger Abzeichen,
das Nürnberger Parteitagsabzeichen von 1929,
das Abzeichen vom SA=Treffen Braunſchweig 1931,
das Ehrenzeichen für Mitglieder unter Nr. 100000,
der Blutorden vom 9. November 1923,
die Traditions=Gauabzeichen und
das Goldene HJ=Abzeichen.
Zu den zum Tragen zugelaſſenen Auszeichnungen gehören
ferner alle während des Weltkrieges von einem Staatsoberhaupt
oder einer Regierung oder mit ihrer Genehmigung verliehenen
Orden und Ehrenzeichen. Dabei ſpielt es keine Rolle, ob dieſe
Orden und Ehrenzeichen erſt in der Nachkriegszeit verliehen
worden ſind. Nachträgliche Verleihungen finden jedoch nicht mehr
ſtatt. Auch die Berechtigung zum Tragen nicht verliehener
Aus=
zeichnungen wird nicht mehr erteilt. Anträge dieſer Art ſind
da=
her künftig zwecklos. Für das Verwundeten=Abzeichen bleibt eine
Sonderregelung vorbehalten.
Von den erſt in der Nachkriegszeit für die Teilnahme am
Weltkrieg oder an den Nachkriegskämpfen oder aus dieſem
An=
laß geſchaffenen Orden und Ehrenzeichen ſind nur das
Ehren=
kreuz des Weltkrieges, das Schleſiſche Bewährungsabzeichen
(Schleſiſcher Adler) und das Baltenkreuz zum Tragen geſtattet.
Alle übrigen Abzeichen, z. B. das Flandernkreuz, das
Langemarck=
kreuz, die Regimentserinnerungskreuze, Grenzſchutz= und
Frei=
korpsabzeichen, Feldehrenzeichen, der Schlageterſchild uſw. dürfen
nicht getragen werden.
Die von der Regierung eines ehemals verbündeten Landes
verliehenen Kriegserinnerungsmedaillen, z. B. die öſterreichiſche
Kriegserinnerungsmedaille, dürfen von den Inhabern des
Ehrenkreuzes für Frontkämpfer und Kriegsteilnehm
ſondere Genehmigung getragen werden. Für anden
iſt zum Tragen der Medaille die Genehmigung 8
und Reichskanzlers erforderlich. Sie wird nur beit
beſonderer Verdienſte des Beliehenen um das ehemal=
Land erteilt.
Die von einer Landesregierung oder mit ihrer En
ſowie die von einem ehemaligen Landesherren
Orden und Ehrenzeichen dürfen inſoweit getragen
ſie bis zum Inkrafttreten der Verordnung verliel
ſind. Damit iſt, ſoweit in der Verordnung nicht
ausdrücklich zugelaſſen ſind klargeſtellt, daß weiteren
Ehrenzeichen von dieſen Stellen nicht mehr verlieen
dürfen.
Die Verordnung enthält ferner Beſtimmunger
Ehrenzeichen des deutſchen Roten Kreuzes, das
zeichen und die Auszeichnungen für die Errettung va
aus Lebensgefahr.
Weiterhin werden in der Verordnung die Trc
Rückgabe der Orden geregelt. Erweiſt ſich ein
Belic=
ſein ſpäteres Verhalten, insbeſondere durch Begehun
ehrenden Straftat der Auszeichnung unwürdig, ſo kan
Reichsminiſter des Innern die Befugnis zum Trage.)d
und Ehrenzeichen entziehen.
Die gewerbs= oder geſchäftsmäßige Vermittlun
leihung von Orden und Ehrenzeichen wird unter
Strafandrohung wird angeordnet, daß derjenige, ders
Ehrenzeichen feilhält, dieſe ſowie die dazu gehörigen Mi
gegen Vorlegung eines ordnungsmäßigen Ausweiſesa
perſonen aushändigen darf.
Endlich ſchreibt die Verordnung vor, daß Oren
zeichen und Ordensbänder nur von ſolchen Verkaufſtell
trieben werden dürfen, die von dem Reichswirtſa
oder den von ihm bezeichneten Stellen zugelaſſen i
Beſtimmungen darüber werden vom Reichswirtſchaftm
laſſen. Dieſe Beſtimmung tritt am 1. April 1936 ingn
übrigen Vorſchriften der Verordnung treten ſofort inſt
Klavierſtimmen
HE
Telefon 2457
Klavier=Arnold,
Ecke Erbacherſtr.
Bauholz
Bretter,
Rahmen und
Bohlen.
Sperrhölzer
aller Art
lief. prompt
und billig
Gebr. Diefenbach
Sägewerk.
Griesheim b. D.
Kan.-Hähne
fleißige Sänger,
bill. zu verkauf.
Bernhardt.
Schuchardſtr. 4, I.
Deutſche
Schäferhünd.
ſehr treues Tier,
in gute Hände
zu verſchenken.
Zuſchriften unt.
I. P. 95 Geſchſ
Zertel
zu verkaufen
Stadtrandſiedlg.
Unter den
Goll=
äckern 1.
O
Nähkiſchchen
zu kaufen
ge=
ſucht. Ang. u.
R. 64 Geſchſt.
Flaſchen
kauft ſtets Saul,
Kl. Bachgaſſe 8.
Deutſch. Geſchäft.
(*sgi)
Ausführung neuzeitlicher Beleuchtungsanlagen u. Beratung
im allen einschläsigen Fragen durch den Elektvo-Fachmann
Sutovevat
Vervielfältigungsapparate
und Zubehör, Saugpoſt
Schreibmaſchinen und
Zubehör
Büro=Möbel
Karteikaſten und =Karten,
Briefordner, Mappen,
Schnellhefter
Geſchäftsbücher
keonhardLutz
Inhaber Malchus & Mandt
22 Rheinſtr. 22, Ruf 3409
Radio?
nur von Radio-Pfefffer
Mühlstr. 18, Tel. 2078
Bequeme Teilzahlungen! u080a
HE
K
und Bestecke mit 100 g Silberauflage
N- mit rosttreien Kllngen - in
ge-
schmackvollen Mustern — zu
gün-
stigen Preisen • auch Tellzahlung.
Fordern Sie kostenlos Angebot u. Ketslog.
Iff
H
Anhänger
für Personenwagen mit orig.
Teilen aller Fabrikate liefert
billig und gut
1.Donges& Wiest
Heinrichsstraße 52
Nußbaum=
Selkeſſt
zu kaufen
ge=
ſucht. Ang. u.
R 59 Geſchſt.
Elektriſche
Eiſenbahn,
Wechſelſtrom zu
kauf. geſ. Ang.
u. R 55 Geſchſt.
2 gut erhaltene
Puppenwag.
zu kauf geſucht.
Ang. R45 Gſch
Flaſchen=
Ankauf über 20
Jahre Feldmann
Karlſtraße 73.
Gut erhaltener
Mankel
f. ältere Dame,
ſtarke Figur, zu
kauf. geſ. Ang. u.
R 69 Geſchſt
Zwei Hohner
Hand=
Harmonika
geſucht. Angeb
unter R 70 a. d
Geſchäftsſt.
Tfür. eichener
Schrank
(ohne Spiegel)
zu kauf, geſucht
Angeb. u. R 61
d. Geſchäftsſt
Althändler!
Kaufe
und hole ab: *
Jedes Quantum
Knochen
zu höchſtem Preis
Hch. Baumunk,
Kraftfutterwerk.
Ober=Ramſtadt.
Aubl
Ankauf
Rheinstraße20
Laden z. vm. (a
Karlsſtraße 12.
Große, helle
Räunlich=
keiken
part., für jeden
Zweck geeign., zu
vermiet. Becker,
Eliſabethenſt. 44
Schöner (a
Lagerſchupp
Werkſtatt u.
Lagerränme
. verm. Jaeger,
Liebigſtr. 46, I. r
Heſſcht
billig zu verm.
Regal uſw. kann
geſtellt, werden
Zuſchr. u. V. P.7
Geſchäftsſt.
Garage
frei
mit und ohne
Wagenpflege.
Auko=Decherk
Ludwigshöh=
ſtr. 46. Tel. 1377
Mackenſenſtr. 30:
Eleg, geräumige
6=Zim.=Wohng.,
1. Stock. m.
Bal=
konzim. u. allem
Zubehör, ev. zu
Praxiszwecken,
per ſofort oder
ſpäter preiswer
zu vermieten.
Garage
vorhan=
den. Zu erfrag.
daſelbſt im
Koh=
len=Büro. (a
Ecke Grafen= und
Eliſabethenſtr.
5 Zimmer
1. St, Badezim
und Fremdenzim.
uſw., 2 Zimmer
können mit
Ein=
gang getrennt
werden, f. Büro,
Praxis uſw., zu
vermieten. Näh.
Ecladen.
5-Zim.-Whg.
(große Räume)
m. Zentralheiz.,
Bad u.
Mädchen=
zimmer und
Zu=
behör, ſofort od.
ſpäter zu verm.
Beſicht. Montag
9—12 und 3—6
Uhr.
Eſholl=
brücker Str. 5, I.
Schöne (a
5-Zim.-Wha.
zu verm. Näl
Viktoriaſtr. 46,II.
Taden
mit Zimmer zu verm. Näheres
Mühlſtr. 74, 1. St., am Kapellplatz.
Riedeſelſtraße 25
herrſchaftliche
5=Zim.=Wohng.
zu verm. (gdsg
S-Zimmer-
Wohnung
1. St., eingericht.
Badez.,
Warm=
waſſer=Verſorg.
Balk., Veranda,
in beſter Lage
zu vermieten.
Näh. Geſchäftsſt.
Mod., neuherg.
412-Zimm.-
Räuf
Bad. Etag.=Heiz.
p. 1. 12. o. ſpät.
zu verm.
Hein=
richſtr. 185, III.*
In freier Lage,
Nähe alt.
Bahn=
hof geräumige
4-Zimmer-
DBid MMg.
Waſſ. i. 1. Stck.
per alsbald zu
vermieten.
Gefl. Angeb. u.
R 60 Geſchſt.
U
Mohnunsen !
2-Zimmer=
Wohnung
m. Küche u.
Zu=
beh. z. vm. (Efsg
Ober=Ramſtadt,
Siedlungsweg.
3 Zimmer
mit Küche
z. vm. bis 1. Dez
Griesheim,
Karlſtraße 6.
Neubay.
Arheilgen, 3=Zi.=
Wohnung, Nähe
Merck, ab 1. 12
35 z. vm. Näher,
Arheilgen.
Wei=
terſtädt. Str. 15.
In Alsbach a. d.
Bergſtraße iſt in
neuerbaut.Hauſe
in ſehr ruhiger
Lage eine
3-Zim.-Whg.
m. Bad. Balkon
u. groß Garten
zum 1. Dezember
z. verm. Näh. b.
FerdinandKlohe
Alsbach a. d. B.,
od. Möbelhaus
Klohe, Darmſt.,
Nackenſenſtr. 34,
Telefon 3134.
3-Zim.-Whg.
ſehr geräumig,
mit Bad.
u. Zentralbeizg.,
I. Stock,
zum 1. Dezember
vermieten.
Näher,
Franken=
ſtein=Straße 39,
Hofeingang.
Schöne
2.3 Zmmer
Wohnung
m. Zentralhzg.,
Küche u. Bad i.
gt. Hauſe z. vm.
Bismarckſtr. 15
2 Zimmer
m. Küche,
Speiſe=
kam. u. Kell. zu
vm. Näh.
Karl=
ſtraße 73, part,
ab 2 Uhr.
Tinfenvierk.!
2—3 gr. Zimmer,
Wintergart., leer
o. teilw. möbl.
evtl. mit Küch.=
Benutzg. u.
Ga=
rage zu vermiet.
Zentralhz., Tel.
Bad. Ang. unt.
R 53 Geſchſt.
2 Zimmer
mit Küche,
Badez.,
Zentral=
heizg., zu verm.
Floeth,
Trautheim.
In gepfl. Hauſe
1 Zimmer
mit Wohnküche,
el. Licht, Heizg.,
z. 1. 1. 36 an ſehr
ruhig. Ehepaar
o. einz. Dame z.
vermieten. Ang.
unt. R 36 Geſchſt.
erbeten.
Philipp=Röth=
Weg 64
leeres, heizbar.
Zimmer
ſof. 3. vm.
Schönes großes
Zſmmer
leer od. möblirt,
m. Küche, Kell
uſw. zu verm.
Wienerſtr. 61, I.
Einfach möbl.
Zimmer,
bei Selbſtbedien.
billig abzugeben.
Näher Geſchſt.*
Möbl. Zimmer
zu vermieten.
Kiesſtraße 40, I.
Vermittlung
mbl. Zim., Penſ.,
leer. Zimm. u.
Wohn. Wir ſuch.
eine gr. Anzahl
gut möbl. Zim.
Hausfrauenbund
Rheinſtr. 7 II.
v. 10—12.30 Uhr,
auß. Samst. (2
Gemütl. möbl.
Zimmer
(Waſſer), für ſich
abgeſchloſſ., bill
zu verm. Grüner
Weg 19, I.
Wohn= und
Schlafzimmer,
möbl., m. Kachel=
Ofen, I. St.. p.
ſofort.
Heidel=
bergerſtr. 17½
Möbl. Zimmer
1. 12. z. verm.
uthsſtr. 20 pt.
Groß. gut mbl.
Zimmer
vm. Theodor=
Fritſch=Str. 2,pt.
Gut
mnöbl. Zinm.
mit 1—2 Betten
zu vermieten.
Georgenſtr. 1 II
(Ecke Rheinſtr.)
Mühlſtr. 37, I.,
einfaches, ſepar.
Zimm. zu vm. *
Kl. möbl.
Zim=
mer mit kl.
un=
mößl. Küche ver
Dezember an
Dame zu verm.*
Annaſtr. 54, pt.
3-Zim.-Whg.
ſofort geſucht
Angeb. unt. R 43
Geſchäftsſt. (*gi
Moderne
4Fäſer
Wohnung
in geſund., freier
Lage, m. Zentr.=
Heizung u. fließ.
Waſſ. v. jg.
Ehe=
paar z. 1. 1. 1935
zu miet. geſucht.
Angeb. m. Preis
u. R 24 Geſch.
-Zim.-Whg.
geſucht.
Preis=
angeb. u. R 12
a. d. Geſch. (*gg
3-Zim.-Whg.
für Januar
geſucht.
Ang. mit
Prei=
u. R 30 Geſchſt.
2:3-3.-Whg.
. pünktl. Zahl.
z. 1. Jan. geſucht.
Preis 25—35 ℳ.
Ang. E 48 Geſch.*
2:3-3.-Whg.
jetzt od. ſpäter
geſ. Inſtandſetz.
wird übernomm
Ang. unt. R 51
Geſchäftsſt.
2= oder kleine
3-Zim.-Whg.
auch i. Beſſung.,
geſ. Miete im
voraus. Ang. u.
R 44 Geſchſt.
Ruhig. Ehepaar
ſucht
2-3-3.-Whg.
a. Manſ. Miete
im voraus, ver
ſof. o. ſpät. Ang.
u. R 47 Geſchſt. *
Brautpaar
(Angeſtellter)
ſucht bis 1. oder
15. Dezbr. zwei
leere Zim. mit
Küche u.
Zube=
hör. Angeb. unt.
R 79 Geſchſt.
Möbl. Zim.
in nur beſtem
Hauſe
unmittel=
bare Nähe
The=
ater, Hochſchule,
Künſtler=Kolon.,
ſofort zu mieten
geſucht.
Angebote unter
R 65 Geſchſt.
2
arbe
Kful
ſuckt
1925
ſe
Anz
R
Kleines.4
zum Alleinbewohnen,
dabet, für mehrere Jal
geſucht. Einſam am 2d
ſchlichtes Landhaus,
Bauernanweſen od. Del
größerem Beſitztum, 8
leer, erwünſcht in wrl
Lage, wo man ungeſt/l
künſtl. ſchaffen kann,
zurückgezogen lebend”
Perſonen, verheir., 90
ausf. Angeb. m. Miett”
von Bgm. oder Forſtäl
Nicht zuſagende Ang!
alsbald zurückgeſandt-
V. P. 98 an die Geſch!
Ooppel=
Einzel=370
Umgebung des ON
ab 19. November F!.
Charlie-RiveicEM
Eilangebote Dir.
[ ← ][ ][ → ]ſmag, 17. November 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 317 — Seite 5
der Landeshauptſtadt
* zum Tra
r Bearbeitung ſpielt. Das Stück iſt in kurzer Zeit ein
ſaſ enſtück vieler Staats= und Stadttheater geworden. Es
Darmſtadt, 17. November 1935
Seute feierliche Brokübergabe.
M Sonntag um 11 Uhr, übergibt auf dem Meßplatz der
m führer des Jungbannes 115 das von den Pimpfen
iun Kreiſe Darmſtadt geſammelte Brot der Kreisführung
herhilfswerkes. Das Jungvolk wird die feſtlich
geſchmück=
innagen aus dem Kreiſe an den Zufahrtsſtraßen unſerer
Empfang nehmen und in feierlichem Zuge zum Meß=
A ten. Die feſtliche Brotübergabe ſelbſt wird umrahmt
a=träge von Sprechchören und Darbietungen der
Muſik=
iurarenzüge des Jungvolks. Hierbei wird der kinder=
½streuten Familie unſerer Stadt als Symbol ein
Rieſen=
jegehuchl der Bäcker=Innung überreicht.
bürdig, ſo z.äeßend ſpricht Kreisleiter Oberbürger=
Pg. Wamboldt zu den verſammelten Volks=
Vermittſukyktadts Bevölkerung, insbeſondere aber die Hilfs=
wird untenihenn der Stadt, werden zu dieſer Feier, die unſere vom
Prlenige derſzißchaffene große Volksverbundenheit öffentlich dokumen=
2 gehörigen Rill, herzlichſt eingeladen und aufgefordert, reſtlos ſich auf
MSweiſe a latz einzufinden.
ſe hier nochmals daran erinnert, daß anſchließend an die
Mung, ab 13 Uhr, auf den Geſchäftsſtellen der Ortsgruppen
MFes für Volkswohlfahrt die Ausgabe des Brotes, der
re der Kohlengutſcheine vorgenommen wird. Die
Aus=
zu ſind aus dem „Parteiamtlichen Teil” erſichtlich und
us einzuhalten.
iſkoriſcher Verein. Montag den 18. d. M., 18 Uhr,
Realgymnaſium Prof. Dr. Dr. Karl Eſſelborn,
ſer Landesbibliothek, über Ernſt Gottfried Baldinger
//4) und ſeine Bibliothek.‟ Die Bibliothek des
gelehr=
jach mancher Richtung bemerkenswerten Arztes bildet
ſſimtlichen Beſtandteil unſerer Landesbibliothek. Da über
bis jetzt noch wenig bekannt iſt, darf man einem an=
Abend entgegenſehen.
Iinſplelplan des Heſſiſchen Landeskheakers.
GROSSES HAUS.
pv.
Anfang 19.30. Ende gegen 22 Uhr. — Hauptmiete
C. 8. Vorſtellg.: Volksmiete Gruppe III. 1. Vorſtellg.
„Die Pfingſtorgel”, eine bayeriſche Moritat von
Alois Johannes Lippl.
Anfang 19.00. Ende 23.15 Uhr. — Hauptmiete A.
8. Vorſtellung. „Die Frau ohne Schatten”, Oper
von Richard Strauß.
Anfang 20.00, Ende nach 22.15 Uhr. — NS=Kultur
gemeinde O, 5. Vorſtellung. „Friedemann Bach”,
Oper von Paul Graener.
KLEINES HAUS.
Anfang 19.30. Ende gegen 22 Uhr. — Volksmiete
Gruppe II, 2. Vorſtellung. „Die Gärtnerin aus
Liebe” komiſche Oper von W. A. Mozart.
Anfang 20.00 Ende 22.45 Uhr. — Außer Miete.
1. Gaſtſpiel Curt Götz mit Enſemble: „Towäriſch”
Komödie von Jaques Deval. (Wahlmieten und
Gutſcheine nicht gültig.)
Anfang 20.00 Ende nach 22.15 Uhr. — Zuſatzmiete
II, 4. Vorſtellung. „Der Fall Wunderlich”,
Schau=
p. ſpiel von Renate Uhl.
In Vorbereitung:
eme” v. Puccini. — „Was Ihr wollt” v. Shakeſpeare.
ſi ſches Landestheater. Am Sonntag bringt das Heſſiſche
heater ſeine beiden großen heiteren Erfolgsſtücke. Das
ſus empfiehlt den Freunden froher, geſunder Volkskunſt
hſche Moritat „Die Pfingſtorgel” von Lippl in der In=
Riedy—Riedl (muſikaliſche Leitung: Heinz Hoeglauer),
ſtie Haus wendet ſich an die Verehrer zart=fröhlicher,
deutſcher Muſik mit Mozarts komiſcher Oper „Die
ſt aus Liebe”, die muſikaliſch von Werner Bitter betreut
den Einſtudierung von Max Hofmüller und Fritz Riedl
urde. Am Montag ſind beide Häuſer geſchloſſen. Diens=
Mim Großen Haus Richard Strauß’s „Frau ohne Schatten”
luch in der auswartigen Preſſe viel beachteten Inſzenierung
miller=Paſetti unter der muſikaliſchen Leitung von
Yu ikdirektor Karl Friderich gegeben. Wieder werden die
ſſtien geſungen von den Damen: Ammermann, Jacobs,
uo den Herren: Blaſel und Sattler. Das Kleine Haus
In ſelben Abend für Darmſtadt ein beſonders zu be=
Ereignis: Curt Götz ſpielt. Der Name dieſes Schau=
Fſok weit über Deutſchland hinaus einen guten Klang.
Awurde er als der geiſtreiche Darſteller ſeiner eigenen
i Komödien, außer denen er jetzt noch Devals „Towariſch”
blicherweiſe gelungen, für die hieſige Aufführung Curt
ie nem Enſemble ſelbſt für die Wiedergabe ſeines Stückes
huen. Da, wie wir hören, der Vorverkauf weiterhin
ſdert ſtark iſt, darf man daraus ſchließen, daß auch hier
wein gern geſehener Gaſt iſt. Wir möchten unſere Leſer
imerkſam machen, daß der Kartenverkauf für das Gaſt=
Maria Reining am Sonntag, dem 24. November, be=
Montag beginnt. Die von ihrer Tätigkeit in
Darm=
nrite und beliebte Künſtlerin wird die „Eliſabeth” im
bſer” ſingen.
Preſſeamt des Heſſiſchen Landestheaters teilt uns mit:
Mächſten Wochen ſind an Premieren und beſonderen
Ver=
em, auf die wir beſonders hinweiſen möchten, vor=
Zanächſt am Dienstag und Donnerstag der kommenden
2 Gaſtſpiel Curt Götz mit Valerie von Martens und
Am Sonntag, dem 24. Nov., ſingt Maria Reining von
Eſtswper München die Eliſabeth” im „Tannhäuſer”, die
u, der letztjährigen Feſtwoche des Landestheaters mit
. Erfolg ſang. Der 28. dieſes Monats bringt dann im
Mus eine Uraufführung. Die Heſſiſche Spielgemeinſchaft,
eember ihr 10jähriges Beſtehen feiern kann, ſpielt von
lmamer das Odenwaldſtück „Der Bürgermeiſter”. Tags
in 29. Nov.) findet das erſte außerordentliche Konzert
ert) des Heſſiſchen Landestheaters ſtatt. Es iſt dies
s erſte ordentliche Konzert des Muſikvereins.
Auf=
u.d das Chorwerk von Hansheinrich Dransmann. Einer
7 Dom” nach Worten von Carl Maria Holzapfel. Die
mrſikaliſche Leitung liegt in Händen von
Generalmuſik=
arl Friderich, die Einſtudierung der Chöre bei Heinz
r uund Siegfried Wick. Die Sprechchöre der HJ. ſtudiert
delzig ein. Am 30. Nov. folgt eine Schauſpielpremiere,
Shakeſpeares Luſtſpiel „Was ihr wollt” (Inſzenierung:
IBſche). Es folgt am 1. Dezember Puccinis unſterbliche
lnter der muſikaliſchen Leitung von Dr. Werner Bitter
eiſchen Neuausſtattung von Profeſſor Max Hofmüller
Tiedl. Das 3. Sinfonie=Konzert am 2. Dezember wird
M Bruckner und Liſzt bringen. Dirigent iſt Sigmund
SeSger als Gaſt.
Snrmftnots Mieger Jageno seot.
Propagandamarſch und Kundgebung
auf dem Paradeplaßz.
Als Auftakt zum Segelflug=Modelltreffen, das heute um 10
Uhr auf dem Roßberg beginnt, fand am Samstag nachmittag
unter den Klängen eines HJ.=Spielmannszuges ein
Propaganda=
marſch der HJ.=Luftſportſchar und der Modellbau=
Arbeitsgemein=
ſchaft des Jungvolks durch die Straßen der Innenſtadt ſtatt, der
überall die Aufmerkſamkeit der Bevölkerung erregte. Die beiden
Gruppen waren nicht groß, aber ſie werden bewußt begrenzt, um
den fliegeriſchen Nachwuchs ſorgfältig ſchulen zu können.
Auf dem Paradeplatz waren inzwiſchen nahezu 100
Mo=
delle zur Beſichtigung ausgelegt, Arbeiten der Jugend, die in der
Qualität der Ausführung ſehr verſchieden waren, aber im ganzen
ein erfreuliches Bild gaben von der Arbeit, die in kurzer Zeit
geleiſtet worden iſt. Inzwiſchen waren die Jungen von dem
Werbe=
marſch zurückgekehrt und flankierten den Platz, an deſſen
Stirn=
ſeite ein Segelfliegerſturm unter dem blauen Banner des
Deut=
ſchen Luftſportverbandes Aufſtellung nahm. Die Kundgebung
eröffnete Geſchäftsführer Kabel von der DLV.=Ortsgruppe
Darmſtadt; er hieß die fliegeriſche Jugend, deren Mütter und
Väter herzlich willkommen, begrüßte beſonders den Vertreter des
ſtaatl. Turn= und Sportamtes, Dr. Rechel, den Jugendreferenten der
Fliegerlandesgruppe, Segelflughauptführer Reim, und den
In=
ſpekteur der Sonderformationen der HJ. Kameraden Bender.
Zweck der Kundgebung ſei, die Oeffentlichkeit mit den Leiſtungen
der Fliegerjugend bekannt und ſie vertraut zu machen mit der
wichtigen Aufgabe, dieſe Jugend im Geiſt eines Richthofen und
Bölcke zu erziehen.
Der Propagandaleiter der Luftſportlandesgruppe 11, Richter,
betonte, daß man mit Abſicht mitten in die Stadt gegangen ſei,
um die Bevölkerung nicht nur mit den Proben der praktiſchen
Ar=
beit, ſondern auch mit den Jungfliegerſcharen ſelbſt bekannt zu
machen, die die ſtärkſte Beachtung der Oeffentlichkeit verdienen.
Die fliegeriſche Tradition Darmſtadts, die bis
heute gewahrt ſei hätte dieſe Jugend einſt wachzuhalten und
fort=
zupflanzen. Glücklicherweiſe ſei man über die Zeit hinaus, in der
der Segelflug als eine Art gefährliche Spielerei und der
Modell=
bau mitleidig als ein Kinderſpiel angeſehen worden ſei. Bei
bei=
den handele es ſich um einen ernſten friedlichen Sport,
und die Bedeutung des Segelflugs für die wirtſchaftliche
Erforſchung der Luftſtrömungen ſei längſt erwieſen. Der
Modell=
bau erziehe die Jugend zu Gewiſſenhaftigkeit und Sorgfalt auch
im Kleinſten, von dieſen Tugenden hänge ſpäter einmal das Leben
der fliegenden Kameraden ab. Es ſtecke alſo in dieſer Arbeit ein
Stück charakterlicher Bewährung. In Zukunft könne
nur noch der zur deutſchen Luftwaffe, der den Weg durch dieſe
fliegeriſchen Jugendgruppen gegangen ſei. — Inſpekteur
Ben=
der richtete darauf noch einige Worte an die Verſammelten. Der
Sonntag bilde einen bedeutungsvollen Abſchnitt in der kurzen
Aufbauarbeit der fliegeriſchen Jungſcharen Darmſtadts. Es ſei die
erſte Leiſtungsprüfung, in der ſie die Bauarbeit der
Mo=
delle mit einander vergleichen und auf ihre Flugtüchtigkeit
er=
proben könnten. Mit der Hoffnung auf guten Erfolg verband der
Sprecher den Appell an die Jugend, weiterzuarbeiten, damit die
wiedererſtandene deutſche Fliegerei die Geltung erringe, die ſie
einſt beſaß.
In ſeinem Schlußwort dankte Geſchäftsführer Kabel den
Rednern und ſchloß mit einem Sieg=Heil auf den Führer des
Reiches und auf Luftfahrtminiſter General Göring die
eindrucks=
volle Kundgebung.
„Muſik adelt den Menſchen!”
Beſucht die Veranſtaltungen zum
Bug eer veutſchen
Sausmaft
in den Schulen und im Städt. Saalbau
während der kommenden Tage.
Muſiklehrer und Schüler muſizieren
Muſikinſtrumenten=Ausſiellung
im Städt. Saalbau
Donnerstag, den 21. November, 14 bis 22 Uhr
Samstag, den 23. November, 14 bis 22 Uhr
— Die Rivels kommen! Der Leitung des Orpheums iſt es
gelungen, die weltberühmte Artiſtenfamilie, die Rivels, die
gegenwärtig mit Senſationserfolg im Schumanntheater gaſtieren,
für ein kurzes Gaſtſpiel ab Ende November für Darmſtadt
zu gewinnen, und zwar im Rahmen ihres eigenen ſenſationellen
Weltſtadt=Varietéprogramms.
ELP 10. Jahresverſammlung des Heſſiſchen
Kindergottes=
dienſtverbandes. Am 17. November findet in Frankfurt die 10.
Jahresverſammlung des Heſſiſchen Kindergottesdienſtverbandes
ſtatt. Sie beginnt am Samstag abend im Gemeindeſaal der
Matthäuskirche mit einer Helferverſammlung, für die eine
Aus=
ſprache über brennende Fragen des Kindergottesdienſtes
vor=
geſehen iſt. Der Sonntag beginnt mit einem Feſtgottesdienſt um
10 Uhr in der Matthäuskirche, den Profeſſor D. Hupfeld=Heidelberg
halten und an den ſich ein Feſtkindergottesdienſt, geleitet von
Pfarrer Lange=Frankfurt, anſchließen wird. Nachmittags 2 Uhr
findet im Gemeindeſaal der Matthäuskirche die
Hauptverſamm=
lung ſtatt, in der Profeſſor D. Hupfeld über das Thema „Welche
beſonderen Aufgaben ſind dem Kindergottesdienſt durch die
Gegen=
wartslage geſtellt?”, und Pfarrer Lic. zur Nieden über Pfarrer
und Helfer im Ringen um die Zugkraft des Kindergottesdienſtes”
ſprechen.
Heuke um 11 Uhr auf dem Meßplaß
ſpricht Kreisleiter Oberbürgermeiſter Pg.
Wamboldk anläßlich der Brokübergabe.
— Märchentheater im Orpheum. Wer kennt nicht das alte
ſchöne Märchen vom Rotkäppchen und dem Wolf. Wenn auch die
Zeit der Dämmerſtunde mit ihren Geſchichten und Märchen
ver=
ſchwunden iſt, die Märchen und Sagen leben fort, und eine
Märchenaufführung iſt bei der begeiſterten Zuhörerſchar ſtets
ihres Erfolges ſicher, beſonders wenn der Stoff ſo geſchickt und
unterhaltend behandelt wird, wie bei Rotkäppchen, deſſen
Auf=
führung heute nachmittag bei ganz kleinen Preiſen einmalig in
Szene geht. — Dieſes Märchenſpiel kann daher den Kindern ganz
beſonders empfohlen werden.
Auszahlung der Wohlfahrtsunterſtützung am Buß= und
Bet=
tag. Mit Rückſicht auf den Buß= und Bettag erfolgt die
Auszah=
lung der Wohlfahrtsunterſtützungen für die Ortsgruppen 6 und
7 bereits am Dienstag, den 19. November, im Ladenlokal
der Stadtkaſſe, Grafenſtraße 30.
Miniſkerialrak i. R. Guſtav Becker †
Unter überaus großer Teilnahme wurde Guſtav Becker dieſer
Tage zur letzten Ruhe gebracht. Erſchüttert über den jähen
Ab=
ſchluß eines reichen Lebens nahmen ſeine Freunde von ihm
Ab=
ſchied. Und neben der Trauer lebte bei vielen der Dank; denn
Erfahrung und Menſchenkunde, vielfältige Beziehungen und nicht
zuletzt ein immer hilfsbereites Herz ſetzten ihn in den Stand. zu
raten und zu helfen, wo es nötig war.
Das Leben G. Becker’s hat ſich, mit den üblichen durch die
Ausbildungszeit bedingten Unterbrechungen ganz in Darmſtadt
abgeſpielt, wo er 1877 als Sohn des Profeſſors am
Realgym=
maſium Theophil Becker geboren war. Der Aufenthalt in Bonn
und Gießen, wo er ſich dem Studium der Rechte widmete, brachte
ihn mit dem Eintritt in den „Verein Deutſcher Studenten” in
einen Freundeskreis, deſſen Gedanken und Ziele er lebenslang
vertrat und förderte. Der Beruf führte ihn nach kurzer
richter=
licher Tätigkeit, in die Verwaltung. 1906 übernahm er die
Lei=
tung der Kanzlei der erſten Ständekammer; während des Kriegs
trat er in die Abteilung für Landwirtſchaft im Miniſterium des
Innern ein, der er bis zu ſeinem Ausſcheiden aus dem Dienſt
(1934), zuletzt als Miniſterialrat angehört hat. Die Fürſorge für
die Ernährung der Bevölkerung in der Kriegs= und
Nachkriegs=
zeit, die großzügige Förderung des heſſiſchen Weinbaues zählen
zu ſeinen beſonderen Verdienſten. Und auch im Ruheſtand konnte
der an Tätigkeit gewohnte, geiſtig und körperlich lebendige Mann
die Arbeit nicht entbehren; er fand ſie als Schatzmeiſter des
Hiſto=
riſchen Vereins für Heſſen, als freiwilliger Hilfsarbeiter des
Staatsarchivs, auch hier Sachkunde und Erfahrung bewährend.
Schmerzlich war ihm, dem gedienten Soldaten, daß ihm ſein
Ge=
ſundheitszuſtand die aktive Teilnahme am Kriege verbot. Seine
menſchlichen Eigenſchaften förderten den geſchäftlichen und
ver=
ſönlichen Verkehr auf das erfreulichſte. Er hatte im Grunde eine
fröhliche Natur: Freundlichkeit und Hilfsbereitſchaft waren ihm
angeboren. Unvorſtellbar, daß dieſer Mann einen Feind hätte
haben können. So wird er allen, denen er näher geſtanden, denen
er geraten und geholfen hat, unvergeßlich bleiben; er ruhe in
Frieden.
CI.
des Volksbundes Deutſche Kriegsgräberfürſorge.
Ueber 2 Millionen Deutſche haben im
Großen Kriege ihre Treue zu Volk und Heimat
mit ihrem Herzblut beſiegelt. Wie ein
mäch=
tiger Wall umgeben ihre Gräberſtätten unſer
Vaterland aber nur 200 000 ruhen in der
Hei=
mat, 1800 000 liegen in fremder Erde in 43
Ländern!
Dieſe Gräberſtätten ſind heiliges Land und
vor aller Welt Zeugen deutſcher Ehre und
deutſchen Opfermutes. Aufgabe des
Volks=
bundes Deutſche Kriegsgräberfürſorge iſt es.
die deutſchen Ehrenſtätten in Liebe und
Dank=
barkeit zu geſtalten und zu pflegen, ihnen die
Weihe zu geben und ſie mit deutſcher Kunſt, deutſchem
Emp=
finden entſprechend auszubauen.
Der ſeit 1919 beſtehende Volksbund umfaßt heute 47
Ver=
bände und über 1500 Ortsgruppen in ganz Deutſchland und der
Schweiz. Er iſt die einzige behördlich anerkannte Organiſation
auf dem Gebiet der Kriegsgräberfürſorge und übt ſeine Tätigkeit
im Einvernehmen mit den amtlichen Stellen des In= und
Aus=
landes aus. Er unterhält dauernde Fühlung mit den deutſchen
Auslands=Vertretungen und hat in allen Ländern, in denen
deutſche Soldaten beſtattet ſind, Vertrauensleute, die den
Zu=
ſtand der deutſchen Kriegsgräberſtätten überwachen.
Der Volksbund will, ohne den Fremdſtaaten ihre nach dem
Verſailler Vertrag übernommenen Verpflichtungen abzunehmen,
über den Rahmen der amtlichen Fürſorge hinaus den deutſchen
Kriegsgräberſtätten das geben, was ihnen nur eine von treuer
Liebe und Dankbarkeit erfüllte Volksſeele zu geben vermag. In
der jetzt kommenden Woche vor dem Totenfeſt, da die
Ge=
danken wohl einmal mehr als ſonſt zu den Gräbern da draußen
wandern, hält die Kreisgruppe Darmſtadt des VDK. eine Reihe
von Lichtbilder=Vorträgen in Darmſtadt und einigen Orten der
Umgebung ab, die von den Beſtrebungen künden, geleiſtete Arbeit
in Wort und Bild zeigen, und die Notwendigkeit weiterer Arbeit
darlegen werden.
Vereins= und lokale Beranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Muſikverein. Die nächſten Proben finden ſtatt: für die
Damen am Montag, 18. Nov., für Damen und Herren am
Frei=
tag, 22. Nov., pünktlich um 8 Uhr im Saal des Vereinshauſes.
Reſtaurant Sitte: Heute ſpielt Willy Melchior.
Städtiſcher Saalbau, heute abend, 8 Uhr: Tanz.
Leitung Willy Schlupp.
Herrn Landwirt Philipp Ritz 4. und Frau, geb.
Deckert, in Bensheim zu ihrer Goldenen Hochzeit am
Dienstag.
Den Eheleuten Ludwig Wege in Groß=Gerau, die am letzten
Freitag Goldene Hochzeit feiern konnten, gingen ſehr viele
Ehrungen und Glückwünſche zu. Auch der Führer und
Reichs=
kanzler hat dem goldenen Jubelpaare ſeine herzlichſten
Gluck=
wünſche ausgeſprochen.
Herrn Jakob Friedrich Kreher und Frau, geb.
Schneider, in Münſter bei Dieburg, zu ihrer Silberhochzeit,
heute, Sonntag.
Herrn Heinrich Walz und Frau Anna geb.
Hof=
mann in Falkengeſäß zu ihrem heutigen Feſt der Silbernen
Hochzeit. Glück auf zur Goldenen!
Seinen 80. Geburtstag beging am Samstag, 16. November,
der ſchon ſeit einigen Jahren erblindete Bahnwärter i. R. Phil.
Schaffner 2., Griesheim, Neue Darmſtädter Straße 10.
Wir gratulieren dem Geburtstagskinde, das ſein ihm auferlegtes
Schickſal mit Geduld trägt, recht herzlich und wünſchen ihm
wei=
terhin einen geſegneten Lebensabend.
Herrn Förſter i. R. Adam Hartmann, Neuſtadt i. Odw.,
zu ſeinem 80. Geburtsag, den er dieſer Tage in erfreulicher
Friſche feiern konnte. Herr Hartmann iſt langjähriger Leſer des
„Darmſtädter Tagblatt”.
Herrn Georg Löffler 3. in Heppenheim, Fürther Straße,
zu ſeinem 86. Geburtstage, den er bei gutem Befinden begehen
konnte.
Herrn Förſter Haman und Frau Eliſe geb.
Bräu=
nig, in Etzean zu ihrem heutigen Feſt der Silbernen Hochzeit.
Herr Bäckermeiſter Ludwig Walter konnte in körperlicher
und geiſtiger Friſche ſeinen 70. Geburtag begehen. Herzlichen
Glückwunſch.
Frau Margarethe Keller, geb. Ahl, die am Sonntag, den
17. November, ihren 87. Geburtstag in geiſtiger und körperlicher
Friſche feiert. Frau Keller iſt treue Leſerin unſerer Zeitung.
Der Witwe Ottilie Alter, geb. Thon in Langen zu ihrem
84. Geburtstag am heutigen Sonntag.
Dem Landwirt Konrad Hammann 1., in
Wolfskeh=
len, zu ſeinem 79. Geburtstag.
Seite 6 — Nr. 317
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 27. Novemb
Ans der HN9AP.
Kreisſchulungsamt.
Achtung! Teilnehmer des 4. Lehrganges! Die Frauenſchaft
der NSDAP. in Eberſtadt hält am Sonntag, dem 17. November,
einen Heimat= und Volksabend um 20.,30 Uhr im Gaſthaus „Zum
Schwanen” ab. Zu dieſem Abend laden wir hiermit alle
Teilneh=
mer des 4. Lehrganges und auch die Teilnehmer der Lehrgänge
1 bis 3 der Kreisſchule ein.
Schulungsbeauftragte!
Am Dienstag, 19. Nov., findet um 20 Uhr vünktlich eine
Sitzung aller Schulungsbeauftragten im Sitzungsſaal der
Kreis=
leitung ſtatt. Zu erſcheinen haben: Ortsgruppenſchulungsleiter,
Gliederungen einſchließlich Amt für Beamte und von jeder
Orts=
gruppe ein Zellenſchulungsleiter. Da dieſe Sitzung von ungeheurer
Wichtigkeit iſt, können Entſchuldigungen nicht angenommen
werden.
Betr.: 5. Lehrgang der Kreisſchule.
Alle Ortsgruppen werden nochmals auf die abzugebenden
Be=
ſtätigungen der Einberufungen hingewieſen, von denen noch ein
großer Teil ausſteht. Außerdem werden alle Ortsgruppen
ange=
wieſen, die auf ſie entfallenden Teilnehmergebühren den
einbe=
rufenen Kameraden auszuhändigen.
Ortsgruppe Gutenberg.
Am Montag. 18. d. M., abends 8.30 Uhr, findet bei Fabian,
Alexanderſtraße 23. ein Schulungsabend ſtatt. Gauredner Pg.
Weil, Eberſtadt a. d. B., ſpricht über „Punkt 24 des Programms
der NSDAP.‟ Wir erwarten, daß ſich alle Pg. hierzu einfinden.
Gäſte ſind willkommen.
Ortsgruppe Mitte.
Am Montag, 18. d. M.. abends 8,30 Uhr, findet im
Avoſtel=
hof, Alexanderſtr. (früher Perkeo), ein Schulungsabend für die
Zellen 1—5 ſtatt. Es ſpricht Kreisſchulungsleiter Pg. Madre. Der
Beſuch dieſer Veranſtaltung iſt für alle Pg. Pflicht. Gäſte können
eingeführt werden.
NS.=Frauenſchaft, Ortsgruppe Schloßgarten.
Montag abend 8.15 Uhr bei Fabian, Alexanderſtraße,
Pflicht=
abend Herſtellung verſchiedener Abendbrotgerichte mit Koſtproben
und Rezeptabgabe durch die Kreisabteilung „Volkswirtſchaft
Hauswirtſchaft”, Pg. König.
NS.=Frauenſchaft. Ortsgruppe Braunshardt.
Am Sonntag, 17. November, abends 8,30 Uhr, veranſtaltet
die NS.=Frauenſchaft, Ortsgruppe Braunshardt, einen Bunten
Abend mit Tanz zugunſten der Winterhilfe. Die Veranſtaltung
findet im Gaſthaus zum „Adler” ſtatt.
Amt für Volkswohlfahrt
Kreisamtsleitung Darmſtadt.
Betr.: Ausgabe von Brot= und Kohlengutſcheinen
am Sonntag, dem 17. November.
Ortsgruppe Steinberg, Heinrichſtr. 101: ab 13 Uhr für ſämtliche
Zellen.
Ortsgruppe Beſſungen, Eſchollbrücker Straße 18: 13—13.30 Uhr:
Zelle 1, 13.30—14 Uhr: Zelle 2, 14.30—15 Uhr: Zelle 3,
15,30—16 Uhr: Zelle 4. 16.30—17 Uhr: Zelle 5, 17.30—18
Uhr: Zelle 6.
Ortsgruppe Rheintor, Mackenſenſtr. 18: 13—14 Uhr: 1—150,
14—14 Uhr: 151—300, 15—16 Uhr: 301—450, 16—17 Uhr:
451—600, 17—18 Uhr: 601—700.
Ortsgruppe Maintor, Lagerhausſtr. 35 (Dieſterwegſchule): 13 bis
13.30 Uhr: 1—150, 13.30—14 Uhr: 151—300 14—14,30 Uhr:
301—450, 14.30—15 Uhr: 451—600, 15—15.30 Uhr: 601—700.
Ortsgruppe Schloßgarten, Schwanenſtr. (Altersheim): 13—13.30
Uhr: 1—200, 13.30—14 Uhr: 201—400, 14—15 Uhr: 401—600,
15—16 Uhr: 601—800. 16—17 Uhr: 801—1000, 17—18 Uhr:
1001—1100.
Ortsgruppe Gutenberg, Riegerplatz 3: 13—14 Uhr: 1—100, 14—15
Uhr: 101—200, 15—16 Uhr: 201—300, 16—17 Uhr: 301—400,
17—18 Uhr: 401 bis Schluß.
Ortsgruppe Gervinus, Stiftsſtr. 32: 13—15 Uhr: Zelle 1—4,
15—17 Uhr: Zelle 5 bis Schluß.
Ortsgruppe Mitte, Landgraf=Georg=Str. 64: 13—14 Uhr: Zelle 1a,
14—15 Uhr: Zelle 1b, 15—16 Uhr: Zelle 2 und 3, 16—17 Uhr:
Zelle 4 und 5, 17—18 Uhr: Zelle 6 und 7.
Die Ausgabezeiten ſind genaueſtens einzuhalten.
Winterhilfs=
ausweiſe ſind vorzuzeigen.
Es wird erwartet, daß ſämtliche Hilfsbedürftigen an der
feierlichen Brotübergabe um 11 Uhr auf dem Meßplatz erſcheinen.
Es ſpricht Kreisleiter Oberbürgermeiſter Pg. Wamboldt.
Betr.: Brotübergabe auf dem Meßplatz.
Heute, pünktlich um 10,45 Uhr, haben die NSV.=Walter und
=Helfer, die an dem Brot=Transport zum Meßplatz nicht beteiligt
ſind, an der Weſtſeite des Platzes anzutreten. Vollzähliges
Er=
ſcheinen iſt Pflicht.
Amt für Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Rheintor.
Montag, den 18. Nov., 20,30 Uhr: Sitzung ſämtlicher Zellen=
und Blockwalter im Fürſtenſaal bei Chriſt, Grafenſtr. 20 — Weißer
Saal — Anweſenheit aller NSV.=Walter iſt Pflicht.
Amt für Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Mitte.
Montag, den 18. Nov., 20,30 Uhr, findet im „Heſſiſchen Hof”,
Peter=Gemeinder=Straße 1 eine Sitzung der NSV.=Walter und
=Walterinnen ſtatt. Vollzähliges und pünktliches Erſcheinen iſt
Pflicht. Entſchuldigungen nur bei Krankheitsfällen ſchriftlich an
die Geſchäftsſtelle.
Xdie Deutſche Arbeitsfront
Schaffender Volksgenoſſe, erwirb dieſen Kalender!
Schon 200 000 „Kalender der Deutſchen Arbeit 1936” verkauft.
Einzelpreis —,50 RM.
Die Deutſche Arbeitsfront hat auch für das Jahr 1936 wieder
einen „Kalender der Deutſchen Arbeit” herausgebracht. In ſeinem
erſten Teil enthält der Kalender die Ueberſicht über die Tage,
Wochen und Monate des Jahres 1936. Für jeden Tag ſind einige
für den Verlauf der deutſchen Geſchichte bedeutſame hiſtoriſche
Er=
eigniſſe aufgezeichnet. Zugleich aber wird uns eine Ueberſicht über.
die Geſchichte der NSDAP im Verlauf ihrer fünfzehnjährigen
Kampfzeit gegeben. Jede Wochenſeite trägt den Namen einer der
Gefallenen der nationalſozialiſtiſchen Bewegung, ſo daß uns ſo
recht klar wird, daß alle jene Daten aus der deutſchen Geſchichte,
die wir hier aufgezeichnet finden, für immer ausgelöſcht wären,
hätten ſie nicht jene 255 Helden gefunden, deren Andenken nun
mit dem Beziehen der „Ewigen Wache” durch die erſten 16
Ge=
fallenen der Bewegung für alle Zeiten verankert iſt. Die
einzel=
nen Seiten des Kalenders ſind links und rechts in der oberen und
unteren Ecke mit Vignetten verziert, die dem Text angevaßt ſind.
In ſeinem zweiten Teil enthält der Kalender 26 Aufſätze von
Männern, die heute in der Führung des Dritten Reiches an
her=
vorragender Stelle mitarbeiten. Um das hohe Niveau der
ver=
öffentlichten Beiträge aufzuzeigen, nennen wir einige der
Ver=
faſſer und der Themen, die ſie ſich geſtellt haben. Der
Reichsinnen=
miniſter Dr. Frick ſchreibt über. „Das Dritte Reich — der Staat
der Arbeit‟. Dr. Goebbels über „Hitler gab uns Arbeit und Brot”.
Reichswehrminiſter v. Blomberg wendet ſich unmittelbar an den
ſchaffenden Volksgenoſſen mit ſeinem Appell „An die Männer der
Arbeit”, der Reichsluftfahrtminiſter Göring ſchreibt einen
Origi=
nalaufſatz „Deutſche Wertarbeit, die Grundlage fliegeriſcher
Lei=
ſtung”, Göring nennt die Deutſche Arbeitsfront die große
Ge=
meinde aller Schaffenden und weiſt auf die große Bedeutung des
Reichsberufswettkampfes für das deutſche Fliegerhandwerk hin.
Deutſcher Arbeitskamerad, willſt Du zu Weihnachten Deinen
Angehörigen oder Bekannten eine Freude machen, ſo erwirb
die=
ſen „Kalender der Deutſchen Arbeit für das Jahr 1936‟. Denn
damit haſt Du den Beſchenkten nicht nur einen wertvollen
Kalen=
der, ſondern ein wertvolles Buch für ſeine Bibliothek gegeben.
Brokſammlung der Pimpfe.
Geſtern und heute ſammelten die Pimpfe, um kurz und klar
mit der Tat zu beweiſen, daß ſie nicht nur die jüngſte Garde des
Führers ſein wollen, ſondern daß ſie es ſind. Und ebenſo
beweiſen alle Volksgenoſſen, an deren Tür die kleinen ſchwarzen
Kerle anklopfen, daß auch ſie nicht vom Sozialismus reden,
ſon=
dern daß ſie ihn leben. War ſchon im letzten Jahr die
Brotſamm=
lung ein großer Erfolg, ſo muß er nach echter nationalſozialiſtiſcher
Art dieſes Mal noch größer werden.
Pimpfe auf! Volksgenoſſe ſpende!
Und alle zuſammen kommen wir heute zu den feierlichen
Kundgebungen, an denen die heilige Gabe des Brotes
zuſammen=
getragen und den unverſchuldet in Not geratenen Brüdern
unſe=
res Volkes übergeben wird.
Nationalſozialiſten an die Front!
Weihnachtsſchau der ſchaffenden Hand 1935.
Der Landſchaftsbund Volkstum und Heimat, Landſchaft
Rheinfranken-Naſſau-Heſſen, veranſtaltet in Gemeinſchaft mit
der NS=Kulturgemeinde, Kreisdienſtſtelle Darmſtadt, in der Zeit
vom 1. bis 23. Dezember in der Vorhalle des Landesmuſeums
in Darmſtadt eine Verkaufsausſtellung unter dem Namen
„Weihnachtsſchau der ſchaffenden Hand in Darmſtadt”
Die Veranſtalter laden alle in der Provinz Starkenburg
anſäſſigen Künſtler, die im Beſitze des Ausweiſes der
Reichs=
kammer der bildenden Künſte ſind, zur Beſchickung der
Ausſtel=
lung ein. In Betracht kommen Werke der Malerei, der Graphik,
der Plaſtik und des Kunſtgewerbes. Die Arbeiten ſind bis
ſpä=
teſtens 22. November im Landesmuſeum Darmſtadt (Turm=
Ein=
gang) mit ausgefülltem Anmeldeformular und der üblichen
Aus=
zeichnung einzureichen.
Anmeldeformulare ſind auf der Geſchäftsſtelle des
Land=
ſchaftsbundes Volkstum und Heimat Neckarſtraße 3, erhältlich.
NS. Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟
K.d.F.=Sportprogramm des Tages.
Heute Sonntag findet ſtatt Hallen=Tennis für Männer
und Frauen in der Städtiſchen Feſthalle von 10.30—12 Uhr.
Achtung! Wir nehmen noch Anmeldung für folgende neuen
Kurſe entgegen:
Schwimmen: Anfänger und Fortgeſchrittene: Männer, Frauen
Jugendliche: Städt. Hallenbad. Montags, 20.30—21.30 Uhr,
kleine Halle.
Fechten: Männer, Frauen und Jugendliche. Fechtſchule Kaiſer,
Schloßgartenſtraße 11: Mittwoch von 20—21 Uhr. —
Aus=
kunft und Anmeldung beim Sportamtsſtützpunkt.
Bismarck=
ſtraße 19.
Lichtbildervortrag: „Mit deutſchem Schiff ins Wikingerland
(Norwegen)” Am kommenden Mittwoch, 20. November,
veran=
ſtaltet der Kreis Darmſtadt einen Lichtbildervortrag von Dr. Fr.
Schmalz: Auf deutſchem Schiff ins Wikingerland (Norwegen).
im großen Saal des „Haus der Arbeit”, Bismarckſtraße 19.
Ein=
tritt 30 Pfg. Beginn 20 Uhr. Zu dieſer Veranſtaltung ſind
ins=
beſondere alle diejenigen Volksgenoſſen eingeladen, die in dieſem
Jahre an einer K.d.F.=Urlauberfahrt nach Norwegen
teilgenom=
men haben oder noch im kommenden Jahr teilnehmen wollen.
Auftſchutzdienſt
Reichsluftſchutzbund, Ortsgruppe Darmſtadt.
Wochendienſtplan vom 17. bis 23. November.
Reviergruppe IV (Berg): Montag, den 18. Nov.: Blockwarte=
Appell einſchließlich Stellvertreter der Untergruppen 42,
4b. 4c. Ort: bei Kam. Gunder, Schloßgartenplatz 6. 20 Uhr.
Ortsgruppe Darmſtadt. Donnerstag, 21. Nov.: Appell der
Revier=, Gemeinde= und Untergruppenführer einſchließlich
Arbeitsgemeinſchaftsführer. Bekanntgabe der Richtlinien
für die Vereidigung am 23. November. Ort: Luftſchutzhaus,
Rheinſtraße 75. Zeit: 20 Uhr.
Der Ortsgruppenführer
J. A. (gez.): Dr. Scriba, Organiſations= u. Propagandaleiter.
Die großen Lufkmanöver,
die im Jahre 1934 in allen Großſtaaten der in der Luft
hochge=
rüſteten Staaten durchgeführt wurden, haben zu intereſſanten
Er=
gebniſſen geführt. Im allgemeinen war feſtzuſtellen, daß ſelbſt
die modernſten Flugabwehrgeſchütze und Jagdflugzeuge nicht in
der Lage waren, den Angriff „feindlicher” Bombengeſchwader in
jedem Falle abzuwehren. Die Zivilbevölkerung hat aus dieſen
Manövern erkennen müſſen, daß ſie trotz der hochwertigen
Ab=
wehrwaffen des Staates damit rechnen muß, daß im Falle eines
Krieges Bomben auf ihre Wohnviertel niederfallen. Die
Folge=
rung daraus iſt die Erkenntnis von der Notwendigkeit des zivilen
Luftſchutzes, der dementſprechend auch in allen hochgerüſteten
Staaten erneuten Auftrieb erhalten hat.
Darum, deutſcher Volksgenoſſe, ſchütze auch du dich im
Reichs=
luftſchutzbund.
Und noch ein neuer Schwimmkurs!
Wieder haben einige Nichtſchwimmer es verſtanden, ſich um
den am Freitag im Hallenbad begonnenen Schwimmkurs (füür
Anfänger und Fortgeſchrittene) der NSG. Kraft durch Freude‟
zu drücken. Aber wir laſſen nicht locker. Am Montag, den 18.
November, beginnt ein weiterer Schwimmkurs für Männer und
Frauen. Ort: Städtiſches Hallenbad, kleine Halle Zeit: 20.30—
21.30. — Teilnehmen kann jeder deutſche
Volks=
genoſſel. Wir hoffen, daß auch die letzten Drückeberger dieſe
günſtige Gelegenheit, doch noch ſchwimmen zu lernen, benutzen
und bald zu den begeiſtertſten Teilnehmern der billigen und
fröh=
lichen Anfänger=Schwimmlehrgänge der NSG. „Kraft durch
Freude” gehören — Anmeldungen und Auskunft:
Sport=
amtsſtützpunkt, Bismarckſtraße 19 (2683)
Verwalkungsgerichtshof.
v. Klage des früheren Rechtsanwalts Alois Kern in
Eber=
ſtadt a. d. B. wegen Unterſagung des Gewerbebetriebes als
Rechtsberater.
Die Einzelheiten des Falles ſind in den Berichten vom
25. Februar und 18. Auguſt d. J. enthalten.
Das Gutachten der pſychchiatriſchen Klinik in Gießen liegt
nun vor, mit dem Datum des 13. September d. J. Auf Grund
der vom 5. bis 11. September ſtattgefundenen Unterſuchung
er=
gaben ſich keine pſychiatriſchen Defekte, es ſind keine
Wahnbil=
dungen vorhanden, geiſtige Friſche wird feſtgeſtellt. Auch
kom=
plizierte Fälle zu erfaſſen iſt dem Kläger gegeben. Eine
prak=
tiſche Heilung liegt vor, die man als Dauerheilung bezeichnen
könnte.
Das Urteil hebt das Erkenntnis des
Provin=
zialausſchuſſes auf und weiſt den Antrag des
Kreisamts auf Unterſagung des
Gewerbebe=
triebes ab.
Zeigk eure Verbundenheit
mit den Hilfsbedürftigen unſerer Stadk!
Kommk zur ſeierſichen Brofübergabe
um 11 Uhr auf dem Meßplaß.
Die Comedian Harmoniſts ſingen!
Sechs waſchechte deutſche Jungen ſind ſie mit ein
geworden, dieſe Künſtler, die ſeit Jahren durch ihre ge
artige Geſangskunſt die Welt erobert haben. Ob’s ſtin
ich nicht. Es iſt auch unwichtig. Wenn ſie einſtmals
waren, ſich ausländiſche Künſtlernamen zuzulegen, ſo tei
teilen ſie dieſes Los mit vielen deutſchen Artiſten. Mülle
oder Lehmann? Das zieht nun einmal nicht auf dem
programm! Jetzt, da ihr Weltruf begründet iſt und man
Deutſchland anders darüber denkt, dürfen die „Comedian
niſts” ſich gut deutſch „Meiſter=Sextett” nennen
zielen doch ein volles Haus. —
Ja, der Erfolg iſt ihnen treu geblieben, dieſen eimn
Künſtlern, die ſich mit ihrem Geſang eigentlich außen
normalen Maßſtabes der Kritik ſtellen, weil ſie im Gru
irgendwie „einzuordnen” ſind. Möglich ſogar, daß ſtrer
kritik manches dagegen zu ſagen weiß, weil’s ſicherlich n
nach der Regel des Merkers iſt, was und wie dieſe Kün
gen, wie ſie bekannte Kompoſitionen auf ihre Art
nieren, auch gute, ſchöne, naive alte Volkslieder in ihr
ſangsrhythmus preſſen, bekannte Melodien ihrem Stim
paſſen und einordnen. Aber das kann ihnen keiner me
ſind in ihrer Art einzig. Viele haben’s verſucht, es ihn
zutun, manche, aber nur wenige ſind ihnen nahe gekon
reicht wurden ſie nicht. Es gehören wohl Jahre dazu,
den gelagertes Stimm=Material harmoniſch zu einen, im
der ſich ineinander zu ſingen, zu feilen und zu ändern
herauskommt, was bei dieſem Meiſter=Sextett der
Ein= und Gleichklang der Stimmen iſt. Und eine feine
tät gehört dazu, ſonſt würde manches nicht möglich ſein,
wie Vergewaltigung aufgefaßt werden. Das kommt,
Künſtler immer, wenn ſie umkomponieren, ſich in Ge
Geiſt der Textdichtung vertiefen und gefühlsmäßig ſtets
treffen. KKurz, weil ſie trotz allem wahre Künſtler ſind,
vornherein bewußt eigene Wege gingen. Sie wurden
Zeit groß und beliebt, als eine ausgefallene Kunſt=
Kunſt=Aeußerung die andere jagte und nur Weniges ſi
Dauer halten konnte. Dieſe Sechs aber eroberten ſich
Ihr Programm brachte geſtern neben vielem, was
kannt, aber immer wieder gern gehört, manches Neu
geſungenem Tanz, in dem die amerikaniſchen „Revelle
Vorgänger waren, bringen ſie vornehmlich gute und ſcho
lieder, nicht ſentimental, aber „gefühlvoll”. Nicht mi
nennen ſie ſelbſt ſich „Romantiker” Sie werben dami
deutſche Volkslied auch im Ausland, dem ſie es ſchma
vieren. — Zwar, ein paar Geſichter ſind neu. der „G
tung” konnten auch ſie ſich nicht entziehen. Aber die
ſind ſo ausgezeichnet erſetzt, daß man einen Unterſch
merkt, und wenn dann ſicher nach der Plus=Seite.
liebenswürdige, freundliche junge Männer ſind das.
beiden erſten Vorträgen ſchon haben ſie ſich die Sympa
Hörer erworben, deren Beifallsklatſchen ſich bald zu
Ovationen auswächſt. Köſtlich, wie ſie ſchmelzende, flü
zer ſingen und feurig=empfindſame Tangos. Selbſt
Ungariſchen Tanz Nr. 6 ſingen ſie (zum erſten Male!)
rende erſte Tenor iſt neu. Der einzige Nichtdeutſche.
ehedem bulgariſcher Offizier und hat im Weltkrieg in
resgruppe Mackenſen geſtanden. Klein, aber oho! Nur
haft ſichere „Leiter, am Flügel iſt noch zierlicher, ſch
Manchmal wirkt ihr Geſang wie Inſtrumentalmuſik (.„,E
So gut können ſie Inſtrumente nachahmen. Aber ihr Sing
doch das Zwingende. Und das Signum des Abends
gramms; der Humor! Köſtlich wird er ſerviert in
würdigſter Form. Auch in dem leichtſinnigen „In der
Krokodil” oder „Wenn die Sonja ruſſiſch tanzt”, ode
bleib hier!” „Perpetuum mobile” und die urkomiſch
hackerleut” Am beſten aber, wie geſagt, die „gefühlvollen
tiſchen Geſänge, wie „Drüben in der Heimat”, oder diſ
lieder (fabelhaft „In einem kühlen Grunde‟!) oder „An
nen blauen Donau” (wundervoll!) Vielſeitig und abwe
reich iſt ihr Programm. Man kann dieſen Künſtlern ſt
zuhoren!
Karneval in Sicht!
Karneval iſt in Sicht — noch ganz entfernt, aber de
ländern prickelt es ſchon im Blut. — Auch die junge
länder=Vereinigung Darmſtadt, in der ſich a
tigen” Rheinländer Darmſtadts am 13. November
geſchloſſen haben, trat geſtern nach echt rheiniſcher Sitte
takt zum nächſtjährigen Karneval mit einer „pfundigen
und Herren=Sitzung im närriſch mit bunten Bildern
bunteren Girlanden, Herzen und dergleichen Dingen ge
Saale des Reſtaurants „Zur Krone — erſtmals an di
lichkeit. Die Kapelle Mathias Weber hatte mit altbe
Schneid die muſikaliſche Untermalung des Abends und
bringen der „Tuſchs” übernommen. Frohſinn iſt des
ders Charaktereigenſchaft, und zu gegebener Zeit gibt er
und ungezwungen der Narretei hin. So herrſchte nach
zug des Elferrates geſtern abend bald fröhlichſte Stimm
Präſident des Elferrates der Rheinländer=Vereinigung
Hartart, entbot dem närriſchen Volkchen einen herzl.
riſchen Gruß; er hieß unter dem Jubel aller Rheinld
Ehrenpräſidenten des Kölner Karnevalvereins, der RTA
ſowie des Karneval=Vereins Alaaf Berlin, Albrecht Bo
eigens zu dieſem Abend aus Köln in die „Krone” nach
zu ſeinen Landsleuten geeilt war, willkommen ebenſo 9e
denten des Rheinländervereins Frankfurt, Werner, m
Elferrat. — Die bunten Kappen der verſchiedenen
boten ein buntes frohes Bild, und im Nu regierte in alt
Gott Jokus. Der Tag des Elften im Elften wurde ſo
gen Sechzehnten von den Rheinländern in Darmſtadt
ender Weiſe gefeiert.
Die beiden „Nachbarpräſidenten” aus Köln und
am Main entboten ihre lachenden Grüße und närriſchen
dann nahm das bunte Programm mit Geſangs=, Tanz= 1
riſtiſchen Vortragsdarbietungen ſeinen Verlauf. Noch
wurde die Sache, als Herr Bodde=Köln das Ehren
übernommen hatte. — Außer „einſchlagenden” Vortrags'
einſchließlich den perſönlichen Witzen der Präſidenten
glänzende Vorträge von bekannten Einzelkünſtlern gebot
den rein humoriſtiſch=närriſchen Kanonen” nennen wir
den Protokoller Bungartz, der der jungen Verein
„fulminantes” Protokoll voll Witz, Humor und Fröhlic,
legte; Frau Schwenk, die „vertrauliche Geheimniſſe
ner” verriet; den bekannten echt Darmſtädter Humoriſt”
käſe (der in Köln geboren ſein könnte!) und viele and
wir leider wegen der vorgeſchrittenen Zeit, nicht alle
konnten.
Der Elferrat auf der kunſtgerechten „Hochburg”, di
auf der weinumrankten „Bütt” und das närriſche An)
wirkten zuſammen, daß der Karnevaliſtiſche Abend zu er”
tigen rheiniſchen Faſchingsauftakt wurde.
Steuermahnung. Die im Monat November fälligen
und zwar: Landesſteuern (Grund=,
Sondergebäude=
werbeſteuer) 4. Rate, Umſatzſteuer für Monat Oktobc.
mögenſteuer 3. Rate, Kirchenſteuer 3. Rate, werden
Falls Zahlung nicht bis zum 25. November d. J. erfo
gegen die Säumigen ohne weiteres das Beitreibungsn
eingeleitet.
Was die Lichtſpieltheaker bringen.
— Das Union=Theater zeigt eine luſtige Opere
Jeanette Macdonald, Nelſon Eddy in „Tolle Marietta —
— Die Helia=Lichtſpiele bringen einen Film aus de
des berühmten italieniſchen Komponiſten Bellini mil
Eggerth „Maddalena . Jugendliche ſind zugelaſſen.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen nur noch heute und
den großen Kiepura=Film „Ich liebe alle Frauen” M
Kiepura, Lien Deyers, Inge Liſt, Theo Lingen, Adele 2
— Belida zeigt nur noch heute und morgen Na‟
Verwandlung”, den Film des NDLS., mit Guſta.
lich, Heinrich George als Gegenſpieler und Roſe Stral-
Partnerin. Ferner wirken mit Max Gülstorf, Ellen G..
Harry Hardt. — 2 Uhr: Jugendvorſtellung: Märchens Une
Maus=Filme.
Reſi=Theater zeigt in Neuaufführung Grock”, dei
muſikaliſchen Clown, in ſeinem Großfilm, mit Liane 2
Harry Hardt. Mittags Jugendvorſtellung mit gleichem Pi"
Z. November 1935
ieft des Erweikerungsbaues
BMhanzamts Barmkadt.
nau 5 Monaten wurde der große Erweiterungsbau
nates Darmſtadt=Stadt am Merckplatz im Rohbau
usſtellt, daß geſtern das Richtfeſt begangen werden
Srweiterungsbau erwies ſich als notwendig, da die
nanzamtes in einem anderen Gebäude, in der
ne, untergebracht iſt, und dieſe Zweiteilung den
weckmäßigkeit wenig entſprach. Die Kaſſe ſoll nun,
elung des Erweiterungsbaus, mit dem Finanzamt
rigt werden, ebenſo ſollen das Reichsbauamt und
Stsverwaltung im Neubau ihren Platz finden. Die
Räume in der Alexanderkaſerne werden der
Tech=
heile zur Verfügung geſtellt. Die Geſamtleitung des
Naus liegt in den Händen der
Reichsbau=
g. Darmſtadt, die örtliche Bauleitung bei
Bau=
ättag fanden ſich nun alle jene, die an dem
Neu=
ſet hatten, Bauherr, Bauleitung und
Baugefolg=
bierlichen Richtfeſt in der zukünftigen weiträumigen
ſammen. Der Raum war mit Hakenkreuzfahnen,
t einem Bild des Führers und einem großen
Es wird künftig nur einen Adel geben — Adel der
mückt. Für die Bauleitung ergriff Regierungsbau=
Worſtand des Reichsbauamtes, das Wort. Er
be=
räſidenten des Landesfinanzamts. Gieſe, die übrigen
Reichsfinanzverwaltung, den Bauherrn, vertreten
ot ſteher des Finanzamts, Oberregierungsrat
Schrö=
die Unternehmer, Handwerker und Arbeiter, deren
hu verdanken iſt, wenn der Rohbau ſo raſch
fertig=
ei konnte. Er überbrachte den Dank der Bauleitung
dem weiteren Bau einen ebenſo guten Fortgang.
Brauch ſprach dann Zimmermann Löbich einen
ſſchtſpruch. Anſchließend erfolgte eine Beſichtigung
ſottſetzung fand das Richtfeſt mit einem Richt=
Fürſtenſaal”. An langen Tiſchreihen ſaßen in
ſſſelligkeit bei unermüdlich vorgetragenen Weiſen
hukapelle des Finanzamts, die Erbauer des neuen
ſiatelang, ſo ſagte Regierungsbaurat Lauer in
ſruch, habe man gemeinſam an einem Werk gewirkt,
ſict und billig, wenn man ſich nun auch einmal zu
banen Tafel zuſammenfände.
hident des Landesfinanzamts, Gieſe, ſprach im
Na=
dbsfinanzverwaltung allen den herzlichſten Dank für
des Baues aus und gab in launigen Worten der
ſruck, daß die neuen ſchönen Räume die Steuerzahl=
Darmſtädter noch erhöhen würden. Er ſei erfreut
die ſchönen alten Bräuche, hier das Richtfeſt,
wie=
u gekommen ſeien. Man könne nach ſolchen
Feſt=
doppelt freudig ans Werk gehen. Dieſer Bau ſei
ſidem er ſein Amt als Präſident des
Landesfinanz=
hmnen habe. Könne man dieſes Richtfeſt natürlich
kürzlich ſtattgefundenen großen Richtfeſten in
Ber=
ſn, ſo würden die hier Anweſenden in einem doch
eſten nachſtehen, in der Liebe zum Führer, dem ein
hieg=Heil” galt. — Bauleiter Stroh, der etwas
ſſort ergriff, wies darauf hin, daß die Prophezeiung
big des Handwerks ſich nicht erfüllt habe und ſolange
bwerde, ſolange ſich das Kulturbewußtſein im Hand=
In bewußter Abkehr von der Denkweiſe des
heits ſeien wir verpflichtet und auch auf dem Wege,
rviert
k die ihm zukommende Bedeutung wieder zu ver=
Nationalſozialismus ſei beſtrebt, wieder zum Volks=
Kultur zurückzufinden, und hier könnten ihm nur
Menſchen helfen. Führertum ſetze unbedingt
fach=
t voraus. Aber es erſchöpfe ſich nicht im Können,
ſomme noch das Unwägbare, die innere Haltung
Korderungen müßten hier erfüllt werden: Erſtens,
Lzu ſein in jeder Lebenslage, zweitens: gerecht zu
ſtets ein Helfer zu ſein und viertens; ein
Kraft=
i. Das gelte für das Führertum, ganz gleich, ob
ſier im Kleinen. Andererſeits müſſe die Gefolgſchaft
hind treu ſein, nur dann erfülle ſich die Gemeinſchaft.
Egen ſtreifte Bauleiter Stroh dann die Geſchichte des
wähnte, daß am 17. Juni d. J. der erſte Spatenſtich
hund ſtellte feſt, daß der Bau ſich ohne jeden Unfall
der ſich äbelgſchaftsführern und Mitgliedern ſprach er ſeinen
wember ub ank aus.
ſiche Richtſchmaus, der durch weitere Anſprachen, ſo
ſr Sames, und gelungene Darbietungen umrahmt
N(
erſt in den Abendſtunden ſein Ende.
„Hui Wäller?” — „Allemol!”
Weſterwald=Vortrag im Odenwaldklub.
nen der heimatkundlichen Vortragsabende des
Oden=
ſetsgruppe Darmſtadt ſprach vorgeſtern im vollbeſetz=
Krone” Herr E. Wiſſenbach=Frankfurt a. M.
ſterwald. Mit der ganzen Liebe des echten
Na=
no mit den umfaſſenden, bis ins Einzelne gehenden
eines ſeiner Heimat eng Verbundenen entwarf er
kamen Zuhörern ein lebendiges Bild von den
Eigen=
önheiten dieſer Landſchaft.
berkwürdig, ſo ſtellte er einleitend feſt, daß der Weg
hus faſt immer nach Süden und ſelten nach Norden
ſiamen die Menſchen des Rhein=Main=Gebietes nur
tuf in das Sauerland, in die Eifel und in den
Weſter=
hugekehrt für die Menſchen des Rhein=Ruhr=Gebietes
huld ein beliebtes Ausflugsziel geworden iſt. Die
zienzung des Weſterwalds iſt mit den Fluſſen Rhein,
nd Dill denkbar einfach. Ueber 650 Meter kommen
Erhebungen nicht hinaus, er iſt eine ausgeſprochene
i die der Blick ins unbegrenzte Weite charakteriſtiſch
ſuchtigſten Erzeugniſſe ſind ein ſehr begehrter Baſalt,
eite Braunkohle, deren Förderung allerdings durch
hnkation faſt ganz zum Stillſtand gekommen iſt, und
eTon die Steingutinduſtrie. Im Laufe der
Jahrhun=
der Weſterwald ſehr ſtark abgeforſtet: man behilft
Schutzhecken gegen Wetter und ewig wehenden Wind,
weite Strecken ſchneekahl fegt, um dann irgendwo
chwehen zu bilden.
bihe ausgezeichneter Lichtbilder vervollſtändigte die
des Vortragenden. Er zeigte die Städte dieſes
Ge=
urg, geographiſcher Mittelpunkt Naſſaus und
ſtelpunkt des Weſterwalds, Dillenburg,
Geburts=
ſüm von Oraniens, Weſterburg, Herborn, das
ine Univerſität, beherbergte, die Klöſter und
NDörfer, mit ihren charakteriſtiſchen, auf der
Wind=
auf den Erdboden verlängerten Dächern, die ſchönen
ei Steingutinduſtrie des Kannenbäcker Landes, die
Ate Pflanzenwelt, köſtliche Volkstypen, und von jedem
Vortragende Lehrreiches und Unterhaltſames zu
Aließend berichtete er von der Entſtehungsgeſchichte
lper Grußes, deſſen Schöpfer ein alter Bauer ge=
9 Teinem „Hui Wäller?” antwortete der ganze Saal
ſikigen „Allemol!”
Zwenführer, Profeſſor Köſer, dankte dem
Vortragen=
ſeit herzlichen Worten und mit der Verſicherung, auch
eg nach Norden zu finden. Anſchließend erfolgte die
N
Ades Wanderplans für 1936.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Balenn3
Vom „Höschen” zum Eisbein.
Es gibt Ueberſchriften, bei denen muß man gleich ſagen, was
man will, ſonſt wird man leicht falſch verſtanden. Liegt’s daran,
daß jetzt von Rechts wegen die Zeit der Metzelſuppen ſein müßte,
oder kommt es daher, daß man gern von Dingen träumt, die man
Nr. 317 — Seite 7
in der Jugendzeit einmal genoſſen hat? Plötzlich fällt mich die
Frage an: „Wie heißt das Ding bloß, das ſo roſig auf dem Teller
liegen und ſo lieblich in der Naſe duften kann, und nach deſſen
Genuß man immer ſo angenehm klebrige Lippen hatte?‟
„Höschen”, ſagte meine Frau. „Natürlich, wie ſoll’s denn
anders heißen? Denk doch nur mal nach.” — „Jaja, ich denke ja;
das muß du doch merken. Aber warum denn grad Höschen?”
„Warum? Ei, weil du überhaupt nie einen geſcheiten Gedanken
haſt. Das iſt doch das Höschen vom Schwein ſeinem Bein.”
Du meinſt Liebling, vom Bein des Schweines.” — „Schäm dich.
Du hätteſt Schulmeiſter werden ſollen!“ — „So? Warum? Meinſt
du, dann wüßte ich, wie das Ding heißt?” — „Beſſer als ſo,
jeden=
falls. Und übrigens könnteſt du deine Korrigierwut dann an
deinen Schulkindern auslaſſen!“ — Bums!
Alſo „Höschen”, gut. — „Schläacht Geſchwätz”, ſagte mein
Freund Schorſch, als ich ihm von der Unterhaltung erzählte, „des
Ding haaßt: e Heesje”. — Aber da lachte der Philipp, der dabei
ſtand und meinte: „Burrus, laß dich nor net err mache; de
Schorſch is ſchun in de Schul immer uffgefalle, weiler als ſo
ge=
heinert hott. Des Ding haaßt nadierlich uff gut Hochdeitſch: e
Häsje.”
„E Häsje”, ſagte ich zu meiner Frau. — „Wo?” fragte ſie.
„Nein, Liebling, nicht wo, ſondern das Ding da, du weißt doch,
das heißt: e Hasje.” — „Ja, fängſt du denn ſchon wieder an?‟
— „Nein, nein, Liebling, ich fange ja gar nicht an, ich meine nur,
der Philipp.
„Ach, ſei mir ruhig mit dem Philipp! Haſt
du ſchon einmal einen Darmſtädter getroffen, der ein ö richtig
ausſprechen kann?”
Klammer auf: Sie iſt aus Beſſunge!
Klammer zu. — „Da ſieh doch mal im Lexikon nach.”
Das war gar kein ſchlechter Gedanke. Ich fing alſo an, im
Lexikon nach dem Teil des Beines des Schweines zu ſuchen, das
entweder Heesje oder Häsje oder Höschen heißen ſollte. (
Gott=
ſeidank hatte ich gerade viel Zeit.) Aber beim „Schwein” war
gar nichts zu finden; nur Namen und Raſſen. „Heesje” und
„Häsje” gab’s überhaupt nicht, und bei Höschen ſtand: „bei
Bie=
nen der an den Hinterbeinen geſammelte Pollen”,
„Entſchuldige”, ſagte ich zu meiner Frau, „aber ich fürchte,
diesmal haſt du leider wirklich nicht recht. Höschen gibt’s nur
bei den Bienen.”
„Zeig mal her. Ach was, du mußt doch den Band mit E
neh=
men.” — „Wieſo E?” — Aber ſie ſaß ſchon und blätterte. „Hier”,
ſagte ſie nach einigen Minuten. Ich las „Eisbein . — „Ja,
Eis=
bein”, ſagte ich, „aber das iſt doch kein Höschen!“ — „Doch, mein
Lieber, das iſt nun leider ſchon immer ein und dasſelbe.
Ent=
ſchuldige vielmals.” — „Ja, warum haſt du denn das nicht gleich
geſagt?”
„Du haſt mich ja nicht darnach gefragt.”
Das ſtimmte, ich hatte ſie nicht nach einem Eisbein gefragt.
Aber wenn ich jetzt die Wahl hätte, ich würde mir doch „e Heesje‟
beſtellen, vielleicht auch noch „e Häsje” oder „ein Höschen”
ſchlimmſtenfalls „en Haſpel” (ſo ſoll das Ding auch heißen, wie
ich inzwiſchen gehört habe), aber beſtimmt kein „Eisbein”. Mir
ſcheint das ſo ein eiskaltes Ding für meinen Darmſtädter Magen.
(Allerdings: ich deht äwe ſchließlich aach mit mer redde loſſe.)
Geick mit
Leritkin=
ist gut für Herz und Nerven. Quſck stelgert die Kratkt und Ausdauer im
Beruf, beim Sport, auf Reisen. Quick überwindet Müdigkeit und
Ab-
spannung. Preis RM. 1.20 in Apotheken u. Droger. Probe gratis durch
„Hormes‟, Fabrik pharm. Präparate, München sw
Der Polizeibericht.
Kurz vor der Feſtnahme die Flucht ergriffen Flüchtig wegen
Verdachts der Anſtiftung zu einem Verbrechen iſt Ludwig
Herr=
mann geboren 17 April 1905 zu Darmſtadt. Beſchreibung:
Etwa 1,72 Meter groß, dunkelblondes zurückgekämmtes Haar, ſog.
Geheimratsecken; friſches volles Geſicht, rote Backen, glattraſiert,
geſetzte Statur. H. trägt graublauen Anzug mit langer Hoſe,
blaues Hemd mit gleichfarbigem Kragen. Selbſtbinder blau und
weiß gemuſtert, hellgraue Sportmütze, ſchwarze Strümpfe und
ſchwarze Schnürſchuhe. Anhaltspunkte irgendwelcher Art bezüglich
des jetzigen Aufenthaltes von Herrmann ſind unverzüglich einer
nächſten Polizeiſtelle oder auch dem Landeskriminalpolizeiamt
Darmſtadt unmittelbar mitzuteilen.
Wer kennt den Unhold? Mitarbeit des Publikums erwünſcht!
Vor etwa einer Woche trat jeweils in den Morgenſtunden in der
Landgraf=Philipp=Anlage unweit der Rheinſtraße mehrere Male
ein junger Mann auf, welcher in unſittlicher Weiſe ein Kind
be=
läſtigte. Dieſer Täter iſt etwa 30 Jahre alt, 1,70 Meter groß,
geſetzte Statur, hat rotbackiges, rundes Geſicht, trug dunkelblauen
Rock, roten Pullover, ſchwarze Mancheſterhoſe (
Zimmermanns=
hoſe) Er führt ein Fahrrad bei ſich.
Unter den gleichen Umſtänden iſt kürzlich noch ein weiterer
Unhold in den beſagten Anlagen aufgetreten. Hier handelt es
ſich um einen Mann im Alter von etwa 40 Jahren, ſchmale
Sta=
tur, mittelgroß, langes blaſſes Geſicht, bartlos. Der Täter trug
lange graue Hoſe, grünliche Jacke, weißen Stoffkragen, farbigen
Binder, ſchwarze Halbſchuhe und gräulichen Hut. Ferner führt der
Täter ein altes Fahrrad bei ſich. Sachdienliche Mitteilungen
er=
bittet das Landeskriminalpolizeiamt Darmſtadt. Hügelſtr. 31—33.
Zimmer 4.
Wer kann Angaben machen? In der Nacht zum Mittwoch,
den 13. November 1935 wurde in der Peter=Gemeinderſtraße 15,
ein Schaukaſten der Fa. Collmann in Darmſtadt erbrochen und
daraus zwei Photographien in Größe von 18:24 Zentimetern
ent=
wendet.
Am 17. September gegen 19.30 Uhr wurde auf dem Wege
von dem Schloß nach der Hochſchule eine rote
Damenſtrick=
jacke — der Rückenteil iſt rechts geſtrickt, vorn befinden ſich
Ver=
zierungen mit hellgelben Hirſchknöpfen — verloren. Wer kann
über die Perſon des Finders evtl. Auskunft geben.
Schwerer Verkehrsunfall auf der Griesheimer Chauſſee. Am
16. Nov., gegen 7 Uhr, ereignete ſich auf der Griesheimer Chauſſee
wieder ein Verkehrsunfall, bei dem ein Radfahrer ſchwer verletzt
wurde. Der Radfahrer fuhr auf der rechten Seite der Fahrbahn
in Richtung Griesheim. Ihm entgegen kam ein Autobus, der
Opelarbeiter in Rüſſelsheim geholt hatte. Als der Autobus ein
Fuhrwerk überholte, kam er vermutlich zu weit nach links und
dadurch mit dem Radfahrer in Kolliſion. Der Radfahrer wurde
durch die Sanitätskolonne in das Stadtkrankenhaus verbracht.
Fremdenverkehrsſtatiſtik für Odenwald und Bergſtraße. Von
dem Gebietsreferenten für Odenwald und Bergſtraße im
Landes=
verkehrsverband Rhein=Main, Dir. Hanns Fiſcher, werden alle
Verkehrsvereine und Bürgermeiſtereien der Provinz Starkenburg
aufgefordert: bis zum 20. November die Fremden= und
Ueber=
nachtungsziffern der Jahre 1933. 1934. 1935 dem
Gebietsreferen=
ten. Darmſtadt, Poſtſach 171. zu melden. Von dieſer Meldung iſt
nicht betroffen der geſamte Kreis Offenbach.
Aus Heſſen.
Leßfer Appell des Skahlhelm, NSD3B. Kreis Erbach.
Zu ihrem letzten Appell waren die Kameraden des NSDFB.
(Stahlhelm), Kreis Erbach, im Ritterſaal des gräflichen
Schloſſes zu Erbach, von den Odenwalddörfern und =
Städt=
chen, von Dieburg und Babenhauſen kommend.
zuſammengekom=
men. In dieſem hiſtoriſch geheiligten Raum von S=ahl und Eiſen,
dem lebendigen Künder beſten deutſchen Heidentums und
mann=
haften ſoldatiſchen Geiſtes, verlebten die alten Frontſoldaten eine
unvergeßliche Abſchiedsfeierſtunde.
Nach dem Marſch „Preußens Gloria”, geſpielt von der
Feuer=
wehrkapelle Erbach, begrüßte der Kreisführer. Kamerad Graf
Alexander von Erbach, den anweſenden Gauführer, Kamerad
Stiebler, und alle Kameraden herzlich und führte dann, kurz
zuſammengefaßt, etwa folgendes aus: Dem Befehl des Führers
folgend, iſt der Stahlhelm nunmehr aufgelöſt und gehört der
Ge=
ſchichte des Vaterlandes an. Als Soldaten ſind wir gewöhnt,
reſt=
los dem Befehl des Vorgeſetzten zu folgen. Denkt immer an die
ungeheure nationale Arbeit des Stahlhelms ſeit dem Jahre 1918,
denkt an ſeinen Kampf für die Erringung der Wehrhoheit, an
die militäriſche Ausbildungsarbeit beim Wehrſtahlhelm, an ſeine
ſtete Einſatzbereitſchaft für Deutſchlands Wiederaufſtieg in der
Zeit des Syſtems und der Schmach! Immer diente der Stahlhelm
nur einer Idee: Deutſchland! Vaterland
Denkt aber auch immer daran, daß über 300 Stahlhelmer in
den Jahren 1918 bis 1933 für Deutſchlands Freiheit gefallen und
in dieſem Kampfe rund 4000 Kameraden verwundet wurden. Laßt
uns ihrer in Treue und Ehren gedenken! — Leiſe ſpielt die
Ka=
pelle das Lied vom guten Kameraden. — Nach der feierlichen
Totenehrung dankt der Kreisführer herzlich den
Ortsgruppenfüh=
rern und allen Kameraden für ihre Treue, ihre Opferbereitſchaft
und Kameradſchaft und ſchließt mit den Worten: „Setzt euch, jeder
an ſeiner Stelle, reſtlos auch in Zukunft ein für unſern Führer
und das Vaterland, pflegt den Front= und Schützengrabengeiſt!
Bleibt Kameraden, Richtmänner, Soldaten, Frontkämpfer!
Kam. Gauführer Stiebler erklärt nach dieſem letzten
Kreisappell den Gau Starkenburg im NSDFB. für aufgelöſt und
gedenkt in kernig ſoldatiſcher Kürze des Bundes. Das Stahlhelm=
Bundeslied erklingt, und zum letztenmal reichen ſich die
Kamera=
den die Hände. Nach Dankesworten des Gauführers an den
Kreis=
führer für ſeine vorbildlich geleiſtete Arbeit ſchließt er ſeine
An=
ſprache mit einem Siegheil auf den Führer, und es folgt der
Ge=
ſang der beiden deutſchen Lieder.
Es war für alle Kameraden ein ergreifender Augenblick. als
Kam. Loerzer=Michelſtadt die Ortsgruppenfahne der
Michel=
ſtädter ſeinem Kreisführer zu treuen Händen übergibt, und dieſer
ihr einen dauernden Ehrenplatz in ſeinem Ritterſaal zuſichert.
Noch ein herzlich ſoldatiſches Dankeswort des Kam. Kerp=
Darmſtadt an den Gauführer, die Klänge des Hohenfriedberger
Marſches ſchmettern in den hohen Ritterſaal, dann erſchallt des
ehem. Adjutanten Aßmus letztes Kommando: „Stillgeſtanden!
Weggetreten!‟ Die hiſtoriſche Feierſtunde iſt zu Ende.
Im Gaſthaus. Zum Hirſchen” war noch ein letztes, echt
kameradſchaftliches Zuſammenſein, bei dem noch manches
Sol=
datenlied geſungen. Erlebniſſe und Erinnerungen aus der
Kampf=
zeit aufgefriſcht wurden, und bei dem ſich die Kameraden
beſon=
ders an dem trefflich gewürzten Soldatenhumor des Kam. E.
Fuchs ergötzten.
Griesheim 16. Nov. Gemeinderatsbericht. Das
Verzeichnis der Krediterweiterungen, ebenſo das
Uneinbringlich=
keits= und Liquidationsverzeichnis wurden vom Gemeinderat
ge=
prüft und genehmigt. — Die Prüfung der Gemeinderechnung für
das Rechnungsjahr 1934 hat keinerlei Anſtände ergeben. — Ein
hier wohnhafter und in Deutſchland geborener tſchechoſlowakiſcher
Staatsangehöriger will ſich in Deutſchland einbürgern, der
Ge=
meinderat hat hiergegen nichts einzuwenden. — Herr Alfreo
Eiche hier beabſichtigt, an der Darmſtädter=Straße in der Nähe
der Braunshardter Hausſchneiſe eine Käſerei zu errichten. Der
Gemeinderat hat gegen den proiektierten Bau außerhalb des
ge=
nehmigten Ortsbauplanes nichts einzuwenden. — Die Fiſcherei
in den hieſigen Gemeindewäſſern wurde den Jagdpächtern Hubach,
Engel und Low zum jährlichen Pachtpreis von 10 RM.
über=
tragen. — Die Beiträge der Privatwaldebſitzer zu den
Forſt=
verwaltungskoſten, die ſeit 1904 von der Gemeinde getragen
wer=
tragen. — Die Beiträge der Privatwaldbeſitzer zu den
Forſt=
men, und zwar ab 1929; der Gemeinderat vertritt jedoch eine
gegenteilige Anſicht und faßte dahin Beſchluß, daß eine Erhebung
der Beiträge nicht ſtattfinden ſoll.
Ek. Pfungſtadt, 16. Nov. Schulungsabend der NS.=
Frauenſchaft. Die Kreisleiterin Krauth=Darmſtadt
ver=
glich die heutige Stellung der Frau mit früher und führte aus,
daß wir eben auf dem Wege ſind, hier grundlegenden Wandel zu
ſchaffen. Nicht allein 75 Prozent des Geldumſatzes gehen durch die
Hände der Frau, ſondern die Opferſammlungen werden auch zum
größten Teil von den Frauen aufgebracht. Im
Einführungsvor=
trag wies Pg. Block=Darmſtadt auf jene Kurſe hin, die das
Blickfeld der Frau zum Wohle des Haushaltes erweitern.
Bei=
geordneter Martin dankte der Frauenſchaft für die Ueberweiſung
von 230 RM., die an einem Unterhaltungsabend als Reinertrag
erzielt werden konnten.
Ar. Eberſtadt, 16. Nov Ueber das Winterhilfswerk
und die Aufgaben der NS.=Volkswohlfahrt ſprach am
Freitag abend in einer öffentlichen Verſammlung in der
Turn=
halle der Gauamtswalter Pg. Bürgermeiſter Haug=Darmſtadt.
Der Redner begann mit einem Rückblick auf die nun dreijährige
Tätigkeit des Winterhilfswerkes und deſſen ſozialen Aufgaben mit
ihren volkserhaltenden Auswirkungen. Das bis jetzt Erreichte iſt
nur der durch die NSDAP. vollzogene Einigung und
Opferwillig=
keit des deutſchen Volkes zu verdanken als Ausdruck wahren
deut=
ſchen Chriſtentums und Sozialismus der Tat. Nicht um
Anerken=
nung oder Dank, ſondern um Freiheit und Rettung des deutſchen
Volkes geſchehen dieſe Aufgaben des Winterhilfswerkes und der
NSV., von der die Geſchichte einmal verzeichnen wird, daß ſie nur
gelöſt werden konnten durch den feſten Glauben an den Führer
Adolf Hitler und ſeine Idee, wie an den Glauben der eigenen
Kraft. Und dieſe Löſung wird das deutſche Volk mit einer Treue
dem Führer für alle Zukunft danken. Mit der Aufforderung, nicht
nur nationalſozialiſtiſch zu denken, ſondern auch zu handeln, ſchloß
der Redner mit dem Rufe: „Deutſchland, das Reich und der
Führer Heil.”
Dd. Traiſa, 16. Nov. Schulungsabend. Im Saale „Zur
Krone” (Scheerer) fand am Donnerstag ein öffentlicher
Schulungs=
abend ſtatt. Der Ortsgruppenleiter eröffnete den Abend und gab
bekannt, daß der vorgeſehene Redner nicht erſcheinen konnte. Für
dieſen ſprach der Schulungsleiter der HJ., Pg. Kurt Jung von
hier, der in einem längeren Vortrag über den Zweck und die
Er=
ziehung der HJ. und des Jungvolks hielt. Seine klaren
Ausfüh=
rungen haben bei allen Anweſenden Anerkennung und reichen
Beifall gefunden.
G. Ober=Ramſtadt. 16. Nov. Holzhauerei. Für die
dem=
nächſt im Gemeindewald beginnende Holzhauerei findet die
An=
nahme der Holzhauer am Monvag, den 18. d. M., im Rathaus
ſtatt. — Kriegsgräberfürſorge. Am Donnerstag, den
21. d. M., läßt die Kreisgruppe Darmſtadt des Volksbundes
Deutſche Kriegsgräberfürſorge im Saalbau Suppes durch Herrn
Dekan Scriba=Darmſtadt einen Vortrag halten. Nahezu hundert
Lichtbilder werden dabei den Teilnehmern einen Einblick
vermit=
teln helfen in die außerordentlich große Bedeutung der
vater=
ländiſchen Arbeit, die der Volksbund deutſche
Kriegsaräberfür=
ſorge in fernen Landen leiſtet, um die letzten Ruheſtätten derer,
die im großen Kriege ihr junges Leben laſſen mußten, deutſchem
Volksempfinden entſprechend herzuſtellen. Ein guter Beſuch dieſer
Veranſtaltung darf erwartet werden.
BLAUPUNKT SUPER AWSS
Ein 4-Rohr-Super mit Kreiselantrieb
für RM 265.— mit Röhren!
Das vollkommene Fernempfangsgerät: trennscharf,
weitreichend, stark und schön im Ton • Seine 2
entschei-
denden technischen Neuerungen: Der Kreiselantrieb, der
das Einstellen der Sender zur Freude macht, und der
automa-
tische Wellenschalter, der es überflüssig macht, auf die
verschie-
denen Wellenbereiche umzuschalten!
in jodem guten Fochgeschäft. Prospekte durch: Ideal Werke AG., Berlin-Hohenschönhausen
DaSAT
Seite 8 — Nr. 317
Ein Rieſenmekeor niedergegangen.
El. Lampertheim, 16. Nov. Am Donnerstag morgen um 6.45
Uhr war in weſtlicher Richtung ein Rieſen=Feuerkörper zu
beob=
achten, der ſich in bläulich=grüner Farbe prächtig vom klaren
Him=
mel abhob. Der Körper fiel in ſenkrechter Richtung im Weſten
zur Erde nieder. Es handelt ſich jedenfalls um ein glühendes
Meteor, das, von hier aus geſehen, eine Länge von etwa 2 Meter
und etwa 10 Zentimeter Durchmeſſer zu haben ſchien.
Der November iſt der Monat der Sternſchnuppen,
welche bekanntlich Auflöſungspunkte von Kometen ſind, die ſich
in ungezählten Milliarden im Weltraum befinden und in
Kegel=
ſchnitten um die Sonne bewegen. Ihre Schnelligkeit beträgt 20)
bis 80 Kilometer in der Sekunde, ſobald ſie die Erdatmoſphäre
erreichen. In einer Höhe von 100 bis 190 Kilometer entzünden
ſie ſich und verbrennen vollſtändig, wenn ſie klein ſind, oder fallen
als Meteore zur Erde. Dergleichen Meteore, ſoweit man ſie
gefunden hat, wiegen 1 bis 10 Kilogramm, oft aber auch noch
mehr. Außer den Einzelmeteoren gibt es auch noch ganze
Me=
teorſchwärme, die kometenartig ihre gevegelte Bahn ziehen.
Kreuzt die Erde auf ihrem Lauf um die Sonne eine ſolche Bahn
von Meteorwolken, ſo findet ein beſonders ſtarker
Sternſchnuppen=
fall ſtatt. Die Sternſchnuppen vom 12. bis 17. November kommen
aus dem Sternbild des Löwen, die gegen Ende November aus dem
Sternbild der Andromeda.
r Babenhauſen, 15. Nov. Vortragswoche. Faſt jeden
Abend dieſer Woche findet in unſerem Städtchen ein Vortvag oder
ſonſt eine größere Veranſtaltung ſtatt. Am Mittwoch abend war
in der ev. Stadtkirche ein Lichtbildervortrag. Der R
ſekretär Bunjakowſky ſprach vor einem zahlreich erſchienenen
Publikum über das Thema „Rußland einſt und jetzt‟ Die
Ausfüh=
rungen des Redners machten einen tiefen Eindruck auf die
Zu=
hörer. — Am Donnerstag abend hielt Oblt. a. D.
Krömmel=
bein für die Kameraden des Kyffhäuſer Bundes im Saalbau
„Deutſcher Hof” einen Filmvortrag über den Deutſchen
Reichskriegertag in Kaſſel. — Am Freitag war im VDA. ein
Vortrag über „Kampf und Not des
Sudetendeutſch=
tums”. — Am Samstag hält „Kraft durch Freude” ihre
Winterveranſtaltung ab mit auserleſenem Programm.
Pd. Habitzheim 16. Nov. Am Sonntag veranſtaltet die
Kriegerkameradſchaft Habitzheim zugunſten des Winterhilfswerks
auf ihrem Schießſtand ein Opferſchießen. Alle
Volksgenoſ=
ſen, beſonders die männliche Jugend werden aufgefordert, ſich an
dem Schießen vollzählig zu beteiligen.
Cd. Michelſtadt, 16. Nov. Die geſtrige KdF.=Veranſtaltung
konnte ſich würdig den vorausgegangenen zur Seite ſtellen. Man
hatte für einen Bunten Abend Franz Hoflers Kleinkunſtbühne
aus Frankfurt gewonnen und damit den Beſuchern einen
fröh=
lichen Abend bereitet. — Die Funktion des Anſagers hatte der
„Luſtige Frankfurter Heiner” Bertſch übernommen und ſorgte
die=
ſer durch ſeine humoriſtiſchen Einlagen ſowie als
Volkstypendar=
ſteller für die nötige fröhliche Stimmung. — Beſondere
muſika=
liſche Genüſſe ſervierten das Terzett, beſtehend aus den Herren
Franz Hofler, Karl Hofler und Karl Stark. ſowie auch die beiden
Herren Hofler als Zither=, Akkordeon=, Tubaphon= und
Xylo=
phonvirtuoſen. — Ria Kurz brachte Rheinlieder, Lönslieder uſw.,
und Julia Reimanns entzückte die Anweſenden mit ihren
Kunſt=
tänzen. — Nach Schluß des offiziellen Programms drehte man ſich
nach den Klängen der Kapelle Hofler noch im Tanze.
Hetzbach, 16. Nov. Zu Wildſchadenſchätzern wurden hier
er=
nannt und verpflichtet: die Bauern Joh. Peter Ludwig Seip und
Jakob Siefert.
Airlenbach, 16. Nov. Zwecks Gründung einer Freiwilligen
Feuerwehr war für letzten Donnerstag abend eine Verſammlung
der ganzen Gemeinde im Gaſthaus zur Linde, hier, angeſetzt,
wo=
zu auch alle Wehrpflichtigen erſchienen waren. Auch war zu dieſer
Verſammlung der Feuerwehr=Obmann Pg. Müller des Kreiſes
Sonntag, M. Nov
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Bei den Gäulchen=Schnitzern im Odenw
Heſſen=Naſſau ſteckt voller Heiminduſtrien. In allen
Gegenden unſeres Gaues ſind in engen Dorfſtuben emſige Hände
tätig, um ihren Sonderzweig der Heimarbeit zu pflegen und aus
ihm ihr täglich Brot zu gewinnen. Nun, da die
Weihnachts=
zeit naht, wird auch in den Spielzeugdörfern des Odenwaldes
tüchtig gearbeitet, damit die „Odenwälder Gäulchen” alle noch
rechtzeitig fertig werden, denn in einigen Wochen ſollen ſie in
den Dörfern und Städten unſeres Gaues auf den
Weihnachts=
märkten zum Verkauf ſtehen.
In Rohrbach ſchaffte einſtens die ganze Familie mit
Ge=
ſellen und Lehrlingen, denn rund 60 000 Gäulchen gingen aus
einem einzigen Betrieb in die Welt. Da war das ganze Haus
Erbach erſchienen und gab Aufklärung über verſchiedene Fragen.
Man war allgemein der Auffaſſung, daß ein Waſſerbehälter in
der Größe von ungefähr 100 Kubikmetern erbaut werden müſſe.
Nur dadurch könne in unſerem immerhin waſſerarmen Dorf. die
unbedingt notwendige Grundlage für die zu gründende Wehr
ge=
ſchaffen werden. Pg. Müller ſicherte die Mithilfe der
Brandver=
ſicherung zu. Es iſt ein Zuſchuß von 40 Prozent der entſtehenden
Baukoſten zu erwarten. Der Gemeinderat ſoll nun über den Bau
entſcheiden.
Dp. Zwingenberg. 16. Nov. Geſtern wurde im Saale des
Hotels „Zum Löwen” von der Gaufilmſtelle der NSDAP. in
Frankfurt der Film „Die große Chance” gezeigt. Die
Bezirks=
parkaſſe Zwingenberg ließ bei dieſer Gelegenheit ihren
Spar=
werbefilm mitlaufen. Beide Darbietungen gefielen ſehr gut.
Be=
ſonders die Tatſache, daß hieſige Einwohner als Mitwirkende im
Film Zwingenberger ſehen konnten, fand reichen Beifall. Bei der
nächſten Veranſtaltung der Gaufilmſtelle in Zwingenberg wird
der zweitgenannte Film nochmals gezeigt werden.
Gernsheim a. Rh., 16. Nov. Waſſerſtand desRheins
am 15. Nov.: 0,62 Meter, am 16. Nov.: 0,54 Meter. (Morgens
um 5,30 Uhr.)
wohl eine einzige Spielzeugfabrik. Inzwiſchen hat
doch ſein altes Gewerbe ſo gut wie ganz aufgegeben
ſpielzeugmacherdorf kann Niedernhauſen an
Schloſſes Lichtenberg gelten. Das merkt man dor
und Tritt. Nun herrſcht ſchon Weihnachtsbetrieb.
Apfelſchimmeln ſtehen, ſchwadronweiſe auf Tiſchen au
Trocknen. In zwolf Größen werden die Pferdche
dazu die nötigen Karren oder Wagen. Und ſo wie
die Pferdchen machte, ſo werden ſie noch heute hen
auch Hobelbank und Sägen elektriſch angetrieben
gediegenen Spielzeugmacher ſind die Bewahrer eine
einer handwerklichen Volkskunſt.
Em. Heppenheim a. d. B., 16. Nov. Schaffung
lerſtellen. Durch das Heimſtättenamt Heſſen=N
furt a. M., ſollen auf dem Gelände weſtlich der Eiſenly
Stadtbach und dem Viehweg, in fünf Minuten Entnzund
Bahnübergang an der Hindenburgſtraße, zwölf Sied
ſchaffen werden, von denen bereits vier im Bau ſind.
bebauungsplan ſieht über 85 Siedlungshäuſer für
Bauperioden vor. Zum Siedeln kommen nur hierf=
Bewerber in Betracht. Gartenbau und Kleintierzuck
trieben werden. — Großer Baſar zugunſten
Am Sonntag und Montag veranſtalten NS.=Frau
NSV. im Saalbau Kärchner einen großen Baſar z
WHW. — Der Herbſtmarkt oder Katharinenma
Sonntag und Montag ſtatt.
Am. Biebesheim, 16. Nov. Die Schützenabteilung
vereins veranſtaltet am Sonntag, den 17. Novemb=
Schießſtand das diesjährige Opferſchießen zugunſten Nm
hilfswerks. Gleichzeitig findet der Abſchluß des ſeim
tagen durchgeführten Preisſchießens ſtatt mit anſchlie
verteilung. Zu der Veranſtaltung ſind Intereſſenten 9"
af dem
geladen.
„Kräuterglück”
erhält viele Menſchen jung
und friſch, trotz ihrer Sorgen
und ihres Alters. Sie
kön=
nen zu dieſen Glücklichen
gehören. Nehmen Sie
gleich=
falls regelmäßig „
Kräuter=
glück‟. Es wird Ihre
Lebens=
kraft ergänzen und Ihre
Le=
bensluſt ſtärken. Sie werden
arbeitsfreudiger u.
leiſtungs=
fähig. „Kräuterglück” gibt
es in 50 Tage=Packungen zu
Mk. 2.50, die
Probe=
packung zu Mk. 1.—
in Apotheken und
Drogerien.
Dr. Zinssersco ßs Ceiprig 133
Richtung
Beiladung nach
Bensheim, Erbach, ,Beerfelden,
Mainz, Limburg nimmt an
Liebfrauenſtr. 33
Joh. Kugler,Tel. 1o1t.
Beiladung
nach Franbfurt, Offenbach,
Hanau u. zurück nimmt an
Friedrich Löchel jun.
Darmſtadt, Arheilgerſtr. 66, 1. Stock
Telefon 4130.
Regelmäßiger Verkehr nach
Frankfurt, Offenbach.
PROGRESS
Kaufen Sie kein
ihne ſich unſer
großes Lager
an=
geſehen u. unſere
günſtigen Preiſe
und
Zahlungs=
bedingungen für
unſere
Inſtru=
mente neu oder
geſpielt, gehört
zu haben.
Liefe=
rung frei Haus.
Neue
Planos
v. ℳ 500.— an.
Klavier-
Arnold
Darmſtadt.
Ecke Erbacherſtr.
Tauſche
Schreibmaſchine
geg. Herren= u.
Damen=
Mantel=
ſtoffe. Angeb. u.
K 73 Geſchſt.
Reelle Heiraten
vermittelt das
beſtempfohlene
Büro Frau
G. Schuchmann,
Darmſt
Stift=
ſtr. 46. Bei
An=
frag. Rückp.erw.
Verbindungen
nach Worms,
Mainz u. Pfalz.
Akademiker,
35 Jahre alt, in
feſter Stellung,
mit Vermögen
ſucht d.
Bekannt=
ſchaft einer jg
intellig. Dame
aus guter Fam.
zwecks ſpäterer
Heirat.
Zuſchriften unt.
Geſchſt.
Suche
ohne der. Wiſſ.
für meine
Ver=
wandte.
Voll=
waiſe, hübſche
Erſch., blond. 25
J., m. Verm. u.
Ausſtattg., da es
ihr an paſſ.
Ge=
legenheit fehlt,
ein. lieb. Mann
in gut. Poſ.
Be=
amt. bevorzugt
Zuſchr. u. R
a. d. Geſchſt.
Gereimt ungereimt
Eine lustige Serie in Vers und Prosa
Gereimt
Frau Müller hatte einen Fox,
den liebte ſie ganz paradox.
Er ſchlief auf weichen Daunenkiſſen,
bekam die beſten Leckerbiſſen.
Doch welch ein Schreck! Seit vielen Stunden
iſt unſer Fox ſpurlos verſchwunden.
Frau Müller grämt ſich darum ſehr,
läuft ab die Straßen kreuz und quer.
Der Fox iſt nicht mehr aufzuſinden.
Wie ſoll man ſolchen Schmerz verwinden?
Angereimt
iſt es, daß Frau Müller ſich ihrem
Schmerz hingibi, ſtatt das einzig Richtige
zu iun und ſofort eine „Kleine Anzeige‟
im
Darmſtädter
Tagblatt
aufzugeben mit dem
folgenden Text:
Entlaufen
funger, weißer For
„Schnuchi”.
Wie=
derbringer erhält
zelohnung.
Bahnhofſtraße 7/3
Kleine Anzeigen im Darmſtädter Tagblatt helfen immer!
Für Weihnachten
Anfertigung und Umarbeiten von
Juwelen, Gold- und Silberwaren
sowie Reparaturen i. eig. Werkstätte
Kermann Machold
Juwelier und Goldschmidt
Schulstraße 4
Sturm’s
Dauerwellen
sind haltbar u.
schön in jedem
Haar. . (8991a
Voranmeldg.
erwünscht.
Bismarckstrade 24
g.Grafenst.
Radio-Lorz
Mollerstr. 4, Telephon 3643
Sneasshtangssans
Oandlwng +. Co.
Das fachgeschäft für moderne
Beleuchtung und elektrische
Hausgeröte. Elisabethenstr.28
Herde/Oefen
Kessel-Oefen
kaufen Sie am besten bei
Schützenstr. 3
A. Zimmer Vernruf 2905
Bekanntmachung des Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 Damenuhr, 1 Kindermantel ein
Katzenfell. 1 Hakenkreuz=Armbinde, 1
Damenhand=
ſchuh. 1 Strickweſte, 1 Wollhandſchuh. 1 kleine
Or=
densſchnalle, 1 Paar Stoffhandſchuhe, 1 Säckchen
mit Kartoffeln. — Zugeflogen: 1 Kanarienvogel,
1 Wellenſittich.
Welches Frl.
od. Witwe ohne
Anh möchte
Ge=
ſchäftsm., Witw.,
Anf. 50, treue
Lebensgefährtin
werd. Etw.
Ver=
mög. erw Zuſchr.
9. 229 Geſchſt.
Wer ſich
glücklich
verheiraten
o. einheirat. will,
wende ſich
ver=
trauensvoll an
J. Edelmann,
Frankfurt a. M.
Weſt, gegr. 1907.
Große Erfolge.
Berufst. geb. Frl.
Mitte 30., kath.,
jugendl. Aeuß.,
natur= u.
ſport=
liebend, möchte
m. Herrn b. z.
42 J. in ſicher.
Stellung zwecks
Wand. u.
Thea=
terbeſ. bek. w.,
ſpät. Heir. nich
ausgeſchl. Diskr.
zugeſich. Zuſchr.
u. R 20 Gſchſt.
Ztaulein
evangel., 34 J.,
tüchtig i.
Haus=
halt, mit ſchön.
Ausſteuer und
etwas Vermög.,
wünſcht netten
Lebenskamerad.
ennen zu lern.
Zuſchriften unt.
G 216 an die
Geſchäftsſtelle.
Fräulein
40 J., aus gut.
Familie wünſcht
d. Bekanntſchaft
eines ſolid, ält.
Herrn bis 55 J.
von ehrenhaft.
Charakter zwecks
öfteren gemeinſ.
Spazierg., evtl.
ſpät. Heir. nicht
ausgeſchl. Zuſchr.
u. R 71 Geſchſt.
Alleinſtehende
Beamtenwitwe,
54 Jahre, Rente,
Haus. wünſcht
alleinſt., gebild.
Herrn bis 60 J.
zw. Ged.=Aust. k.
z. lern. Spätere
Heirat n.
ausge=
ſchloſſ. Zuſchr. u.
R 52 Geſchſt.
Selbſtinſerat!
Fräul. 29 J. a.,
gute Erſcheing.
(Schneiderin)m.
ſchön. Ausſtatt.
u. 5 Mille, m.
Herrn mit gut.
Charakt. in ſich.
Stell. zw. ſpät.
Heirat kenn.
lernen. Zuſchr.
u. R 81 an die
Geſchſt. d. Bl.
Verſorgedein
und deine Familie durch Rbſchluf
milien=Verſicherung bei der gröft
nentalen Gegenſeitigkeitsanſtalt. —1
iſt ſeit 1866 in deutſchland eingef1
verwendet alle Uberſchüſſe zu Guf
Mitglieder.
Eit
Geſand
5780
Reichstl
Schweizeriſche
Lebensverſicherungs=
Rentenanſtalt
Bezirhsdirektion Frankf
Schillerplatz 7/II,
Ruſnummer Hanſa 22416
die Fremden währungen änd zu
Cageskurſen umgerechnet.
Ltn
A
Urnru
Srrt
Kartoffeln u
Speisequa
gesund, nahrhatt und bi
Verlangen Sie beim Eink
den täglich frischi
SPEISE-OUAH
Starkenburg.
Milchliefervereinis
e. G. m. b. H.
[ ← ][ ][ → ] geache
uſen
man dor
jeb.
iſchen
Pierde
Die M.
heute he
getrneben
jahrer ein
tre Vermählung geben bekannt
GEORG BOTT
RAU MARTHA, geb. Barth
Demmstadt, Neue Miederstraße 15
3entag, 17. Novembor, 211, Uhr, St. Petusklche
Vermählte
ing. Arnulf Petzold
Archltekt
Frau Liesel, geb. Welnt=
Darmstadt
o
iſe
Dſe Einäſcherung hat auf Wunſch der Eniſchlafenen in
aller Stille ſiattgefunden.
Todes=Anzeige.
weſter, Schwägerin und Tante
tz dem Allmächtigen hat es gefallen, meine liebe Frau,
e gute, treuſorgende Mutter, Schwiegermutter,
geb. Stößel
Alter von 57 Jahren nach kurzer Krankheit zu ſich in
Ewigkeit abzurufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Ph. Barth, Weinhändler
Ph. Barth jr. und Frau
Wilhelmine Barth
Walter Barth.
mſtadt, den 16. November 1938.
Müdenplatz 18.
Beerdigung findet am Montag, nachmittags 3 Uhr,
auf dem Friedhof Nieder=Ramſtädterſtraße, ſtatt.
Dankſagung.
(Statt Karten).
Für die große Anteilnahme an dem herben
Ver=
luſi, der meine Kinder und mich durch den
Heim=
gang unſeres lieben Entſchlafenen betroffen hat,
ſage ich tiefgefühlten Dank. (Ein herzliches Vergelts
Gott den guten Menſchen, die ihm in den letzten
Augenblicken bei ſeinem plötzlichen Tod im
Gottes=
haus zur Seite waren.
Für die tieftrauernden Familien:
Marie Langer, geb. Mutterer.
Darmſiadt, Frankfurt a. M., Hilverſum (Holl.)
Heidelbergerſtr. 102.
Statt beſonderer Anzeige.
Veine liebe Frau, unſere gute Mutter, meine
Schweſier
geb. Hoffmann
Mittwoch, den 13. November, nach langem
Neſveren Leiden ſanft entſchlafen.
Geſtorbene.
Darmſtadt: Trietſch, Adam. Kaufmann,
ver=
heiratet, 65 Jahre,
Barth, Katharina Barbara, geb. Stößel,
Ehefrau des Weinhändlers, 57 Jahre.
Lengfeld: Bär, Bernhard, Korbmacher, verheir.
68 Jahre.
Groß=Zimmern: Seibert, Maria, geb. Nelius,
Ehefrau des Weißbinders, 19 Jahre.
Wilh. Schmank
Schützenstr. 16 Telefon 965
Erd- und Feuerbestattung
Günſtige Preiſe
u. Bedingungen
für
Kauf u. Miete.
ſtimmen u.
repa=
eieren im
Fach=
geſchäft
I. W. Limwermann
Grafenſtr. 21.
Tel. 2830.
Aparte
Armband-
Uhren
Uhren=
Beyer
Kiesſtr.
Im Namen der Familie:
Dr. med. E. Voltz.
Rheilgen, den 17. November 1935.
A Trauerfeler fand in der Stille ſtatt. — Wir bitten
von Beileidsbezeugungen abzuſehen.
lch habe mich in Darmstadt,
Kasinostr. 2 (Ecke Rheinstr.) als
prakt, Zahnarzt
niedergelassen und bin zu allen
Kassen zugelassen.
Dr. Fr. Schmidt, Zahnarzt
rAFR
und
Köhler
Engel
Schuchardstr.
Fachmännischel
Reparaturen
unter Garantie
Peter=Gemeinder=Straße25
Ca. 25 geſpielte
und faſt neue
Krauf
w.eingeſchnitten
Frau Bechtel,
Mackenſenſtr. 20.
Seitb. 2. St.
darunt. 2
Stein=
jay, 2Steinweg,
3 Ibach u. a.
Piano=Berg,
Klav.=Fachmann
Hügelſtraße 32,
Tel. 136.
Krauk
wird eingeſchn.
Fornoff.
Kiesſtraße 40.
Mettg
e
Der preiswerte
gut verarbellete
Rebaruturen u Umänderungen
Luisenstraße 8
Am Ministerium
Tel. 1922
„ . und wenns soweit ist
Goldene Trauringe
von Goldschmiedemeister
Otko Kurtz, Rheinstraße 20.
Pfersdorff
Adolf-Hltler-Platz 4
Brillen u. Zwicker nach
ärztlicher Verordnung 2
Moderne Brillenoptik
Fünt Mäntel
die eine besondere Leistung bedeuten!
tzückende Möbel
zeigen Ihnen meine 7 Schaufenster,
sowie die weiteren 4 Stockwerke
und dabei diese niedrigen Preisel
Darmstadt•Heinrichsstraße 67
estelle von Ehestands-Darlehenscheinen
Anerkannt gut und preiswert
sind Anzugstoffe von
ERNST-LUDWIGSTR. 16 Z. STocK
Nr. 1: Sportmantel
in guter Qualtät. . . .. 19.50
Flotter Mantel
Nr. 2
mit groß, Pelsschalkeragen 29.50
Eleganter Mantel
Nr. 3
mit großem Uhl ecodtschal 3/,00
Nr. 4: Ersiklasslger Mantei
m.Bersianer-Plattenkragen 40.00
Nr. 5; Frauen-Mantel
in großen Weiten
mit Silber-Fuchs-Opsssum 49.00
Sie können diese Mäntel in unserem
Schau-
fenster sehen besser noch probieren
Sie sie unverbindlich an.
Ernst Zucker
Schaftlich geprüfter Graphologe
77Heichsverb. der wissensch. gepr. Grapholog, Berlin-Charlottenburg5
Beratende Analysen in allen Lebenstragen
(097a
Darmstadt, Bleichstraße 11
Dauptſchriftleiter: Rudolf Mauve.
Stellvertr. Hauptſchriftleiter: Max Streeſe.
Verantwortlich für Politik: Rudolf Mauve; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den lokalen Teil: i. V. Dr. C. 6.Quetſch= für Feuilleton: Dr. Herbert Nette:
für „Gegenwart”, Dr. Herbert Net e; für „Neich und Ausland‟: Dr. C. 6. Quet ſch:
für den Handel: Dr. C. 6. Qu etſch: für den Sport: Karl Böhmann:
Anzeigen=
leiter: Willy Kuhle, ämtlich in Darmſtadt. D. A. X. 35. über 19000. Pl.5. Drug und
Verlag: Darmſtädter Tagblatt, Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag u.=Druckerei;
Darmſtadt Rheinſtr. 28.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 20 Seiten.
Ooenaus
[ ← ][ ][ → ]Seite 10 — Nr. 317
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 27. Nove
Eine „Höhensonne‟ als
Weihnachts-Geschenk
..wäre das nicht eine
gute ldee Die neuen
Modellesindim Preise
2so niedrig gehalten
um es jeder Familie
zu ermöglichen, sich
D eing eigene „
Möhen-
sonne‟ für das Heim
Aanzuschafen. Konpl.
Apparate von 98.-RM bis 241.20 RM.
Verlangen Sie kostenl. Prospektk von der
OUARZLAMPEN GESELLSCHAFT
m. b. H., Hanau a. M. / Postfach 74
lief. frei Keller
Faßfabrik
Heim, (a
Arheilgerſtr. 53.
Warum Nähmaschinen
von Gütting
Weil Sie
in diesem
Darm-
städter
Fachge-
schäft eine
Aus-
wahl von meh
als 100
Näh-
maschinen
fin-
den, alles
wun=
dervolle
Mar=
kenerzeugnisse
von hoher Preiswürdigkelt bei
angenehmen
Zahlungsbe-
dingungen. Katalog kostenlos.
Ein Besuch lohnt!
Steuerfrei
Adler=Primus,
4türig.
Opel, 1.2 Ltr.
Limouſine,
4=Gang.
— 2 Opel —
1,2 Ltr.,
Kabriolimouſine
Baujahr 35,
verkauft:
Brohm,
Lautenſchlager=
Straße 14.
Anzuſ. am 18. 11.
Adter-
Trumpf
Limousine
sehr gut erhalten
preisw. abzugeb.
Müller & Ober
Rheinstr. 39
Jütting
ESchuchardstr. 10
4120 Opel=
Lieferkaſtenwag.
bill. zu verkauf.
Beck, (*sg
Karlſtraße 2
Aobo. jetzt Looen
Sus Sanner
Darmstadt, Rheinstr. 30
Volksempfänger
Ragi0 440 mon, 7.25 An=
zahl., ſowie ſämtliche neueſte
Ge=
räte auf bequeme Teilzahl. nur d.
Elektro=Geſchäft Val. Niebes
Tel. 1171. (*2a) Arheilgerſtr. 31
Wie am 1. Tage
so befriedigt Sie ein BMW.
Wa=
gen auch noch nach
jahrelan-
gem Gebrauch. Die Sorgfalt
seiner Ausführung, die Güte
seines Materials und seine
sieg-
erprobte Konstruktion sind eben
Eigenschaften, die Sie noch
wert-
schätzen, wenn der Kaufpreis
längst vergessen ist.
Unverbindliche Vorführung und
fachmännische Beratung bei
Donges & Wiesl
Heinrichsstraße 52
Telefon Nr. 4496
Opel=
Limouſine
4=Sitzer, in beſt.
Zuſtande,
ſteuer=
frei, zu verkauf.
Näh. Gſchſt. (*
Ehrliches, fleißiges, zuverläſſiges
Mädchen
Steuerfreie
BMW.
od. Dixi=Limou
zu kauf. geſucht.
Näh. Geſchäftsſt.
vom Lande ſucht Stellung in
Privathaushalt per ſofort oder
bis 15. 11. oder 1. 12. in
Darm=
ſtadt — Frankfurt od. Umgebun
um ſich im Haushalt zu
vervoll=
kommnen. Es wird auf gute
Behandlung Wert gelegt.
Werte Angeb. erbet. an H. Irmſcher,
Heidelberg, Bunſenſtraße 21.
Düuerealnenz.
Werberinnen f. feſte Bezirke ſof.
geſucht. Vorzuſtell. Montag 3—
Uhr Kaiſerſaal, Grafenſtr. 18.
Größeres Lebensmittel=Geſchäft
ſucht ſofort jüngeres, fleißiges
Fräulein
K
Männlich.
als Geſchäftshilfe. Anlernung im
Verkauf nicht ausgeſchloſſen.
Aus=
führliche Angebote unter R 75
an die Geſchäftsſtelle.
8/40 PS., 4-Sitze
gut im Stand
RM. 250.—
Tüchtiges
Servierfräulein
mit guten
Zeug=
niſſ. ſucht
Stel=
lung für ſofort
od. ſpäter. Ang
35 Gſch. (*sg
Müller & Ober
Rheinstr. 39.
Ford=
Lieferwagen, T.,
1½ t. in g.
Zu=
ſtand z. vk. Pr.
120 Mk. Ang. u
R 56 Geſchſt.
Lehrſtelle
für 16jähriges
Mädchen
als Schneiderin
geſucht. Ang. u.
R 50 Geſchſt.
Helernter
Bäcker
ſucht zur
Aus=
bildg. als Koch
eine Stelle.
Angebote unter
V. P. 97 Geſchſt.
Erfahrene
Srenotypiſtin
O
für deutſche, engliſche, franz.
Korreſpondenz von
wiſſen=
ſchaftlichem Inſtitut geſucht.
Ang. unt. R 68 a. d. Geſchäftsſt.
Koolle Bezugsguelle
Neue Gänsefedern
mit Daunen,ungerissen, doppelt gereinigt
Pfd. 2.-, allerbeste Qualität 2.50, nur kleine
Federn mit Daunen 3.50, Halbdaunen 5.. 5.50, gereinigte, gerissene Federn mit
Daunen 3.25 u. 4.25, hochpr. 5.25, allerf.
6.25, Ia Volldaunen 7.- u. 8.-. Für reelle,
staubfr. Ware Garantie. Vers. geg. Nachn.
ab 5Pfd. portofrei. Pa. Iniette mitGarantie
billigst. Nichtgefall. auf m. Kosten zurück.
Willy Manteuffel, Gänsemästerei
Neutrebbin (Oderbr.). 27d a
Altestes und größtes Bettfedern-
Versana-
geschäft des Oderbruches. Gegr. 1852.
Zu Weihnachten bestimmt
ein Stricker-Rad.
Weihnachtsprolpekt
kostenlos-
Unbe-
dingt kommen
las-
son. Vorteile für Sio-
Kinderräder preisw.
E. & P. Stricker, Fahrradlabrik
Brackwede-Bielefeld 218
Mathematik (a
d. ak. geb. Lehrer,
Statik. Dynam. X
Wittmannſt.30,I.
Unterricht (a
und Nachhilfe
in allen Sprach=
und mathemat.
Fächern d. höh.
Schulen für alle
Stufen. Vorber.
z. Reifeprüfung
d. erfahr. Lehrkr.
Näh. Moſerſtr. 3,
p. u. Beckſtr. 50,II.
Dieſer wunderbare
nur 36.— Mk.
bei Orio,
Karlſtr. 14/16.
Höhenſonne
illig, bequeme
Teilzahlung. *
Hochfrequenz= u.
Beſtrahlungs=
Apparate. Alle
Radium=Art. zu
ſehr bill. Preiſ.
R. Kauſchmann
Mackenſenſtr. 35.
Bett. Nachttiſch,
Waſchtiſch,
Puppenwagen
billig
abzuge=
ben. Prinz=
Chri=
ſtians=Weg 25.
Anzuſeh.:
Sonn=
tag von 11 Uhr,
Dienstag von 17
Uhr ab.
Grammoph.
mit 30 Platten,
18.— RM.
Arheilgen,
Fuchsſtraße 1.
Großes
Puppenhaus
4 Zimmer mit
Einrichtung zu
verkaufen.
Geb=
hardt.
Laute=
ſchlägerſtraße 13.
eitenbau.
Zillig abzugeb.:
Moder.
Herren=
zimmer,
Schlaf=
zim., groß. echte
Teppiche,
Klub=
garnitur, Lüſter,
1 weiß.
Schlaf=
zimmer, Bilder,
Kleiderſchr. und
Verſchd.
Neckar=
ſtr. 18, I.lks. *ams
Großer
Grammoph.
billig zu verkf.
Korb,
Kiesſtraße 27
Clubgarnitur.
Clubſeſſel,
Kautſch
ganz preisw. zu
verk. Hochſtr. 30.
Werkſtat
Weiblich. Männlich.
Kranken=
Oeffentliche Mahnung.
Die im Monat November fälligen Steuern und
zwar: Landesſteuern (Grund= Sondergebäude= und
Gewerbſteuer) 4. Rate, Umſatzſteuer für Monat
Oktober,
Vermögenſteuer 3. Rate,
Kirchenſteuer 3. Rate,
werden hiermit gemahnt.
Falls Zahlung nicht bis zum 25. November d. J
erfolgt, wird gegen die Säumigen ohne weiteres das
Beitreibungsverfahren eingeleitet werden. Von dieſem
Tage ab werden auch die geſetzlichen
Beitreibungs=
koſten erhoben.
Daneben wird für Steuern die nicht bis zum
Ablauf des jeweiligen Fälligkeitstermins
gezahlt waren, der Säumniszuſchlag nach dem
Geſetz vom 24. Dezember 1934 erhoben.
Darmſtadt, den 15. November 1935.
Finanzamt Darmſtadt=Stadt.
pflegerin, welche
evtl. Hausarb
übern., ſ. paſſ
Wirkungskreis
(auch nach
aus=
wärts). Ang. u.
5 Geſchſt.
Reiſedamen
Spez. f. Corſetts
verdien, wöchtl.
30—40 M. mehr
durch Mitnahme
ein. begehrt.
kos=
met. Art. Anfr
unt. G. S. Poſ.
Lünen (Weſtf.)
Wethmar 106.
Vertreter
Aeltere
Herrſchaftsköchin
ſucht Stell. evtl.
Vertrauenspoſt
Off. unt. G 804
an Anzeigenfrenz
Mainz.
Frau
od. Mädchen für
einig. St. vorn
3X wöchtl. ge
Roßdörferſt. 82.*
Bezirks=
vertreter
für
Privatver=
kauf konkurrenz
loſ. Wäſche=
Rei=
nigungs=
Auto=
maten u.
Wäſche=
preſſen (nurRM.
19.50), D.R=
Pa=
tente gleich bare,
hohe Proviſion,
evtl.
Feſtanſtel=
lung,
Bewerbun=
gen an „
Aqua=
maran”, Wanne=
Eickel.
für leichtverkäufl. Konſ.=Artikel f
Darmſtadt u. Umgebung geſucht.
Hoher Verdienſt. Erforderlich
RM. 34.— als Sicherheit für
Muſterkollektion. Ang. Poſtfach 35
Darmſtadt.
Bett, Waſchkom.,
Nachttiſch, pol.
Tiſch oval,
Spie=
gel, Schrank
billig zu verkf.
Kirchſtraße 27,
Stock lks.
Agenkur=bezw.
Bezirksverkreker
Smoking
a. Seide, Maß,
neu, f. ſchl. mittl.
Fig. umſtändeh.
ehr billig.
Rheinſtraße 19,
Hinterb.
U.-Paletok
die ſelbſtändig arbeiten und
Ver=
träge abſchließen können, bei gut.
Verdienſtmöglichkeit geſucht.
An=
gebote unt. Ri 493 an
Anzeigen=
rieſe, Köln, Breiteſtr. 92/98.
neu, Gr. 50, für
30 Mk. zu verk.
Roßkopf.
Hein=
richſtr. 76. (*go
Fleißiges ehrl.
Mädchen
ſucht Stelle zur
Führ. ein.
frau=
enloſ. Haushalt.
od. bei älterem
Ehepaar. Angb.
u. R 74 Geſch.
Aelteres
Mädchen
o. Frau bis
nach=
mitt. in 3=Perſ.=
Haushalt geſucht.
Näher. Geſchſt.
Saub. ordentl.
Anſtreicherarbeiten.
Der Neuanſtrich von Gartenmöbeln des
Ober=
waldhauſes ſoll auf Grund der
Reichsverdingungs=
ordnung vergeben werden.
Die Bedingungen liegen bei dem unterzeichneten
Ehrliches, fleiß.
Alleinmädch
in allen
Haus=
arbeiten erfahr.,
ſucht Stellung z.
12. Angeb. u.
R 80 Geſchſt.
welches auch
et=
was koch, kann,
z. 1. 12. geſucht.
FrauG. Schwarz,
Ludwigsplatz 4.
Bekannte Großfirma ſucht zum ſofortigen
Eintritt für verſch. Bezirke
Vertreter
der gewillt iſt, durch den proviſionsweiſen
Verkauf eines hochwertigen, eingef.
Spezial=
artikels glänzend zu verdienen.
Koſtenl. Ausbild. u. Verkaufsunterſtütz. dch.
uns. Ausf. Ang. u. F. W. 641 an „„Wefra‟-
Werbeges. m. b. H., Frankfurt a. M, (m
Faſt neuer
Smoking
auf Seide (
An=
ſchaffungswert
220ℳ) f. ſchlanke
Fig. 1.80 m geg.
Barzahlg. billig
zu verk. Angeb.
u. R 17 Geſch.
Amte, Grafenſtraße Nr. 30, Zimmer 9, offen.
Angebote ſind bis Dienstag, den 26. November
1935, 10 Uhr, bei der vorbezeichneten. Dienſtſtelle
einzureichen.
Darmſtadt, den 16. November 1935.
Städtiſches Hochbauamt.
Junge unabhg.
Frau
ſucht Arbeit, auch
nach auswarts.
Angebote unter
R 77 Geſchſt.
Aelteres
Mädchen
geſucht.
Vorzuſtellen: 9
bis 11 und 3 bis
5 Uhr. (*gm
Kaſinoſtr. 31, II.
Große Verſicherungsgeſellſchaft hat die Stelle eines
Auto=Mank.
mit Nappa=
Kragen z.
ver=
kaufen. Theodor=
Fritſchſtr. 55 I.*
Bezirks-Inspektors
für die Provinz Starkenburg neu zu beſetzen.
Geſucht wird eine im Verſiche ungsweſen
be=
wanderte Perſönlichkeit, die gute Erfolge
nach=
weiſen kann und befähigt iſt, die vorhandene
Organiſation zu unterſtützen und zu vergrößern.
Geboten wird neben feſtem Gehalt Proviſions=
Garantie und Reiſeſpeſen. Ausführliche
Be=
werbungen mit Lebenslauf und
Erfolgsnach=
weiſen erb. u. U 4428 an Anzeigenfrenz, Mainz. (k
Gut erhaltene
Pelzjacke,
16 ℳ, gr.
Kauf=
laden, gef., 8 ℳ.
zu verk. Ang. u.
R 67 Geſchſt.
Marengo=
Paletof
gut erhalt., für
Bedeutende Kunstauktion
Darmstadt, Annastraße Nr. 25
Dienstag, 19. Mov., freiw. w. Auflösung d. Sammlung
ab 10 Uhr und ab 15 Uhr
Balnmang Mckänder Koenl
Hofrat, Dr.-Ing. e. h.
Prunkvasen, Buddhas, Porzellane,
ErIesene 0Stasiatika: Skulpturen, Malereien.
Corinth, Erler, Geiger, Hofer,
Gemälde neuzeitlicher Meister. Kanoldt, Münzer, Bechstein,
Putz, Thoma, Wlaminck, Wätgen, Zack u. a.
Einzelmöbel, Lüster, Kachelöfen, Mappenwerke.
KansigeHerDe: Porzellane, Bronzen, moderne Maiolika.
Ibach-Stutzflügel — Chinateppiche
Donnerstag, 21. November, ab 10 Uhr
Gebrauchsmöbel — Kunstgewerbe
Besichtlgung: Montag, 18. Mov., von 10 bis 13 Uhr
llustrierter Katalog RM. 1.— und Auskünfte durch
A.
Dr. Fritz Nagel
Tel. 24139, Mannheim, P 4, 15; z. Z. Darmstadt, Tel. 536.
Voranzeige:—
Lnrmientangsmoskännenen
mittl. Figur, zu
verkauf.
Karls=
ſtraße 41, pt.
bietet bekanntes Werk. Batterie- und
Schwachstrom-Industrie. Vertreter mit
Wagen und Lager richten ausführliche
Angebote unter R 62 an die Geschst.
Für
Kleingärkner
Holz u. Material
billig zu verkauf.
Näh. bei Köhler
Gutenbgſtr. 42, III
Wollhandschuh, gel
glattes Handstück, die
schette mit kunstsei-
4denen Eftekten ..
Wollhandschun, ges
glettes Handstück, die
schette gerauht, mit —
farbiger Verzierung g
Glacé-Sepper, ganz
füttert, in modischer
fasie-Schlüpferfomm,
vielen hübschen
Mustem ....
HieTk2
arisches Unternehmer
Emaillierte
Badewanne
2 komplette
Bet=
ten, Waſchtiſch,
Nachttiſch, Sofa,
Kopierpreſſe.
Heidelb.=Str. 63,
Stock.
Wieder etwas
Günſtiges!
Wenig gebraucht.
Nähmaſchine
ſowie einige
Fahrräder
ſehr billig bei
Zur Kunstauktion im Dez. in Mannheim übernehme noch
gutes Kunstgewerbe wie Teppiche.
Betr.: Darmstadt.
30,erhenenrborrärebaraterer
von Weltruf
Sucht Fühlung mit Biergrodhandlung
oder direkt beziehende Gaststätte
(Spezlal-Ausschank)
Zuschriſten unter VP 93 an die Geschäftsstel
Gebrauchte
Fahrräder
von Benz
für Sie immer
z. Vorteil. Beiſp.
Herrenrad,
gut . . . 23.—
Herrenrad,
ſehr gut. 28.—
Damenrad,
ſehr gut. 28.-
Knabenrad,
Wanderer,volle
Garantie,
nur . . . 40.—
Herrenrad,
Wanderer,
volle Garantie.
nur . . . 60.—
Benz,
Grafenſtr. 20.
Gut erh., w. lack.
Küchenſchr.
1 Bekiſtelle
zu verkaufen.
Taunusſtr.
hut erhaltener
Gasbadeof.
zu 25 Mark
zu verkaufen.
Kirchſtr. 21, II.
Stahl-
Garagen
bei (a
Woneja
Frankfurt /M.
Taunusstr. 5.
Damen=
und Herrenrad,
faſt neu, z. verk.
Anzuſ. Montag.
Karl
Darmſtädter,
Darmſtraße 31.
Ihre Hände fürchten sich
rauher Lutt! Sorgen Sie
rum für warme, mollige R
schuhe, ehe die Hände
und rissig wei
Unsere Handse
Auswahl und
sere Preise wer
Ihnen zusage
Damen•Handschuh,
Mattkunstseide, mit e
wirktem Futter, mod
Schlüpferform mit
Plisseeverzierung.
imh
a Nach
line O
Se töteten
Aumdere, zu
ſ nehrere Hä
Ziten, ergriffen d
* Morwegen
Sehr gut erhalt.
Tafelklavier
ſpottbillig weg.
Platzmangel zu
zu verkaufen.
Liebfrauenſtraße
74, I., links. *gg
Kam
3u
Zin.
U
Grür-”
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 317 — Seite 11
ſch und Ausland.
Kräger der Blutfahne ſchwer
verunglückk.
17. November 1935
Sturmbannführer Ratsherr Jakob
Grim=
dir als Träger der Blutfahne allen be=
wurde am Münchener Juſtizpalaſt von
s Schleudern geratenen Kraftwagen an=
Er erlitt ſchwere Verletzungen, doch gibt
ſinden gegenwärtig zu Beſorgniſſen keinen
Anlaß. (Weltbild.=M.)
nds
Chronik des Tages.
adruck=Werk in Stallach bei Kochel, das
ſitts herſtellt, brach Samstag früh gegen
ein Brand aus, der eine Exploſion zur
ſtte. Das Feuer dehnte ſich ſchnell auf
ſßen Teil des Innenraumes aus und
zer=
weſtliche Wand. Samstag mittag war
o ſoweit eingedämmt, daß nur noch alle
unker in Flammen ſtehen.
Bau einer Schwebebahn in der Nähe von
in der Tatra ereignete ſich ein
Bau=
iin Arbeiterwagen, der an einem
Draht=
bzogen wurde, kippte um, und elf
Arbei=
ſießten ; Ien zwölf Meter tief ab. Einer von ihnen
bötet, die anderen zehn mehr oder weni=
Pverletzt.
Nacht zum Samstag überfielen
Ban=
leine Ortſchaft El Cedro bei Veracruz
Sie töteten ſechs Einwohner und
ver=
by andere, zumeiſt Frauen und Kinder.
ſie mehrere Häuſer vollſtändig ausge=
Fütten, ergriffen die Banditen die Flucht.
distruppen ſind zu ihrer Verfolgung
Mit
eter, ſein käglicher Beſtellgang
(Norwegen). Die Stelle des
Briefträ=
üinſe iſt keineswegs ſehr begehrt in Nor=
Feshalb hat man alle Mühe, jetzt einen
hen für den ausgeſchiedenen bisherigen
ſen zu finden. Seine tägliche Poſtſtrecke
Ialich über rund 50 Kilometer. Er hat
hyöchſten Sommer Schneefelder und
Glet=
büberwinden. Hier bedient er ſich der
ſhe bzw. eines Schlittens.
dens ging Kapitän Scott mit dieſem
cer ein paar Wochen täglich die beſchwer=
Bilometer=Strecke hin und zurück, um ſich
ker dpol=Expedition zu trainieren. Er
ver=
tm als ſchon, daß wohl kaum ein Menſch
Erde einen ſchwereren Lebensweg habe
Briefträger von Finſe.
erſchmähte Goldbergwerk.
Wohannesburg. Ein Goldbergwerk.
weislich noch im letzten Sommer
monat=
im Werte von 1100 engliſchen Pfunden
hat, ſtand zur Verſteigerung. Aber es
kein Angebot, und die Verſteigerung
ieb nislos abgebrochen werden!
ingt wie ein Scherz oder ein Märchen,
Nichtdeſtoweniger dieſer Tage Wirklichkeit
Auter dem Hammer des Auktionators be=
Adrs „Dorothy”=Goldbergwerk, das
zwi=
dſontein und Venterspoſt gelegen iſt. Es
zwar viele zu dieſer Verſteigerung ein,
aren ausnahmslos Neugierige und Lieb=
Senſationen. Der einzige Menſch, der
an zen Angelegenheit den Mund auftat,
Au ktionator, der ſich beinahe Beine und
rß, um ſein Objekt für nicht mehr als
9 Pfund loszuwerden. Vergebens: kein
Angebot erfolgte. So wird die Goldgrube
Atlich ſtillgelegt werden müſſen.
Guſugzeug mit Storchenfedern.
E0 City. Einem polniſchen Archäologen
Sobehalten, in bisher nicht unterſuchten
ihes Aztekentempels in Mexiko einige
ſänden, die deutlich beweiſen, daß man
yem — Gleitflugzeuge kannte.
Noßen und ganzen ſind dieſe
Gleitflug=
modernen Prinzipien konſtruiert. Die
aber waren aus Storchenfedern zuſam=
Anſcheinend bedienten ſich die könig=
Nel en dieſer Gleiflugzeuge, um von den
r Berge bei beſonderen Anläſſen zum
7uS Volkes herniederzufliegen.
ſche Entdeckung wird nunmehr eingehend
werden. Feſt ſteht aber heute ſchon, daß
Awieder einmal recht hatte: es iſt alles
Tweſen.
In dieſen Tagen wird der frühere Landtag durch
den Reichsluftfahrtminiſter General der Flieger
Hermann Göring zum „Haus der Flieger”
ein=
geweiht. (Scherl=Bilderdienſt=M.)
Der Verkeidiger als Glasfreſſer.
(m) Waſhington. Frau Bertie C. Conn
klagte vor dem Zivilgericht in Lynchburgh,
Vir=
ginia, gegen eine Konfitürenfirma auf
Schaden=
erſatz, weil in einigen von ihr gelieferten
kandier=
ten Nüſſen angeblich Glasſplitter geweſen ſeien,
durch die ſie ſich nach dem Genuß dieſer
Süßigkei=
ten ſchwere körperliche Schädigungen zugezogen
habe.
Die angeklagte Firma war durch einen
Rechts=
anwalt Perrow vertreten. Statt eine lange
Ver=
teidigungsrede zu halten, erbat er ſich vom
Richter=
tiſch eine kleine Glasſchale, die dort, mit Waſſer
gefüllt, zum Anfeuchten der Fingerſpitzen beim
Aktenblättern ſtand. Die zerbrach er dann in kleine
Stücke und — — aß ſie bis auf den letzten „
Hap=
pen” auf! Womit er, wie er ſagte, den triftigen
Beweis dafür erbracht habe, daß „ſo ein bißchen
Glas”, dem Menſchen überhaupt nicht ſchaden
könne.
Der Gerichtshof ließ ſich dadurch überzeugen
und wies die Klägerin mit ihrem Anſpruch ab.
Die Geſchworenen des New Yorker Gerichtes
haben am Freitag gegen Vera Stretz, die am
Dienstag in einem New Yorker Wolkenkratzer=
Hotel den 40jährigen Dr. Fritz Gebhardt
erſchoſ=
ſen hat, Anklage wegen Mordes erhoben.
Ueberſchwemmungskakaftrophe in Südfrankreich.
Deruymner Lanzer meer Kauft des Bazunning!
Nijinskys Erlöſung. — Wir wollen ihn der Welt wiederſchenken! — Eine Frau hält aus
Wie Anna Pawlowa ihn reiten wollte.
(Nachdruck, auch auszugsweiſe, verboten.)
Zürich, im November.
Einige bekannte Pſychiater ſind
über=
eingekommen, einen Verſuch zur Heilung
des einſt weltberühmten Ballettänzers
Nijinſky zu unternehmen, der im
Wahn=
ſinn befangen in einem Sanatorium nahe
bei Zürich lebt.
Wer denkt noch an ihn . . .?
Was kümmert es Nijinſky, daß heute die
Blu=
men und Briefe ausbleiben, mit denen man ihn
einſt überſchüttete? Tag für Tag ſitzt er vor
einem großen Leinwandrahmen an ſeinem
Fen=
ſter, malt und malt . . . Phantaſtiſche Spitzbogen,
ſeltſame Kreiſe, märchenhafte Blumen und rätſel
hafte Tiere entwachſen in rhythmiſchen
Pinſel=
ſtrichen ſeiner Hand, die von einem kranken Geiſt
geleitet wird. Kein Lächeln, kein Erkennen —
nicht einmal, wenn man vom Tanz ſpricht, wenn
man ihm Bilder mit Tänzern oder Tänzerinnen
zeigt. Wenn nicht jene treue Frau, die er wenige
Jahre vor dem Ausbruch ſeines Wahnſinns
hei=
ratete, an jedem freien Tag käme —: Nijinſky
wäre für die undankbare Welt, die ihn einſt
um=
jubelte, verſunken und vergeſſen.
Sein Flug in den Ruhm
war ſteil und kurz. Auch er kam, wie ſo viele
Große ſeiner Kunſt, aus der Kaiſerlichen
Ballett=
ſchule Rußlands. Seine erſten internationalen
Erfolge errang er in Paris. Bald war er der
berühmteſte, der künſtleriſchſte Ballett=Tänzer der
Welt. Im Solotanz wie auch als Partner der
Anna Pawlowa, des „Sterbenden Schwans”: nie
hat man ein Paar in gleicher, ſich ergänzender
Harmonie wiedergefunden.
Viel verdankte Nijinſky dem großen Ballett,
König Diaghileff, der ihm, dem dem praktiſchen
Leben gegenüber ſo Hilfloſen, den Weg ebnete zu
immer größeren Triumphen, zu immer
glorreiche=
ren Erfolgen. Europas Bühnen riſſen ſich um
Nijinſky, ein begeiſtertes, hingeriſſenes Publikum
in allen Ländern umjubelte ihn: Nijinſky ſtand
im Zenith des künſtleriſchen Ruhmes.
Liebe über alle Grenzen.
Ein Tanzabend in Budapeſt. Hier ſah ihn ein
ſiebzehnjähriges Mädchen, warf alle bürgerlichen
Hinderniſſe beiſeite, reiſte ihm nach. Ehe ſich
Diaghileff verſah, hatte ſein Schützling dieſes
Mädchen geheiratet. Trotz ſeiner Bedenken, denn
er fürchtete, daß dieſe Ehe Nijinſky aus dem
künſtleriſchen Gleichgewicht bringen würde.
Aber Nijinſky beharrte auf ſeinem Entſchluß,
beſtand darauf, daß ſeine Gattin bei ihm blieb.
Er verſtand zwar kein Wort Ungariſch, ſie kein
Wort Ruſſiſch. Eine Art Gebärdenſprache mußte
ihnen anfangs dienen. Aber dieſe Liebe ſchien
keine Grenzen zu kennen.
Die Nacht des Wahnſinns.
Da kam es zum Oruch mit Diaghrleff. Nijinſky
ſtand allein da, nur noch ein Spielball ſeines
Tanzlebens. Und ſchon wenige Tage nach ſeiner
Trennung von Diaghileff kam er auf phantaſtiſche
Ideen.
In einer ruſſiſchen Kirche wollte er einen
reli=
giöſen Tanz tanzen. Hoch emporrecken mußte er
ſich in dieſem Tanz, ſymboliſch opferte er ſich in
ſeinen Geſten, in ſeinen Gebärden auf. In
ſtum=
mem Staunen harrten die Zuſchauer, was nun
kommen ſollte . . . Es kam nichts mehr . . .
Ni=
jinſki ſtand, ſtand, rührte ſich nicht . . . Und als
man ihn endlich anfaßte — brach er zuſammen:
er war wahnſinnig geworden! — Seit jenem Tag
hat er nie mehr einen Schritt getanzt, ſeit jener
Stunde erkennt er keinen Menſchen mehr. Er
malt nur noch Bilder in jener wahnwitzigen
Kunſt, die ſein krankes Hirn gebiert.
Als der „Sterbende Schwan” ihn erlöſen wollte. . .
Anna Pawlowa hat den ſeeliſchen
Zuſammen=
bruch ihres Partners nie ganz überwunden. Wie
menſchlich rührend iſt jene Szene, als ſie — wenige
Jahre vor ihrem Tod — verſuchte, den armen,
irr=
ſinnigen Tänzer aus ſeiner geiſtigen Umnachtung
durch die Erinnerung an ihre gemeinſame Kunſt
zu erlöſen. Sie ließ Nijinſky auf ihre Koſten aus
der Anſtalt holen, und von guten Freunden
be=
gleitet, wurde er in die Loge eines Pariſer
Thea=
ters gebracht. Die Pawlowa ließ alle Weiſen
ſpielen, die ſie mit Nijinſky getanzt hatte,
ſtrah=
lend in ihrer Schönheit ſtand ſie auf der Bühne,
und immer wieder flog ihr Blick zu der Loge, wo
Nijinſky ſaß. Der aber rührte ſich nicht —: mit
ſtumpfen Augen ſah er auf die Bühne, kein
Er=
kennen kam in ſeine Züge. Nach der Vorſtellung
wurde er wieder in die Anſtalt gebracht — als
hoffnungslos!
Vergeblich waren auch alle bisherigen
Ver=
ſuche der Medizin. Jetzt will man es mit den
modernſten Methoden, der Analyſe, der
Schockbe=
handlung, der Beſtrahlung, der elektromagnetiſchen
Erſchütterung erneut verſuchen. Wenn man nur
das Schreckmoment kennte, das damals den
Wahn=
ſinn auslöſte, ſo hofft man, den Weg zur Heilung
gefunden zu haben.
Einer jener Pſychiater, die ſich jetzt mit
Ni=
jinſky befaſſen wollen, ſagte uns: „Es wird eine
Titanenarbeit ſein! Wir müſſen jene
Verſteine=
rungen wegräumen, die ſich in den langen Jahren
des Wahnſinns bildeten. Ob er auch nach
geglück=
ter Heilung noch einen Tanzſchritt tun kann?
Das mag zweifelhaft ſein. Und dennoch iſt höchſter
Einſatz der Mühe wert.” ...
Wenn Negerhäupklinge filmen.
(—) London. Filmregiſſeure, die in das
Innere des ſchwarzen Erdteiles drangen, um
Sit=
ten und Gebräuche der Schwarzen aufzunehmen,
können die ſeltſamſten Geſchichten über ihre
Er=
fahrungen mit dieſen primitiven Menſchen
er=
zählen. Nicht etwa, daß die Neger nicht zu
be=
wegen wären, vor der Kamera eine Szene zu
ſpielen, nachdem ſie ihre anfängliche Scheu vor
dem Zauberkaſten des weißen Mannes abgelegt
haben IIm Gegenteil: dieſe Naturkinder ſind meiſt
vortreffliche Schauſpieler, aber es koſtet oft ſchwere
Mühe, ihnen begreiflich zu machen, daß der eine
dieſe Rolle, der andere eine entgegengeſetzte
ſpie=
len ſoll. Es iſt ſchon vorgekommen, daß, wenn der
Regiſſeur unter unendlichen mimiſchen und
ſtimm=
lichen Aufwand einem ſchwarzen Darſteller klar
gemacht hatte, was von ihm verlangt wurde,
plötzlich alle anderen Dorfinſaſſen die gleiche
Rolle mit Begeiſterung und Geſchick ſpielten und
nur ſchwer zu bewegen waren, die ihnen jeweils
zugeteilte eigene Rolle zu lernen.
Ein entzückendes Erlebnis berichtete vor
kur=
zem die engliſche Preſſe. Da hatte ſich eine
eng=
liſche Filmgeſellſchaft für einen Cecil=Rhodes=
Film aus dem dunkelſten Afrika einen echten
Häuptling kommen laſſen, der, nachdem er drei
Monate wacker vor der Kamera ſtandgehalten
hatte, ſeine Entlohnung mit einem Scheck über
rund 1250 Pfund überreicht bekam. Ein fürſtlicher
Betrag für einen armen Neger! Aber der
Häupt=
ling war durchaus nicht zufrieden. Er erklärte
rundweg, daß ihm ein Stück Papier für ſeine
Ar=
beit nicht genüge. Er müſſe ſeinen
Stammesgenoſ=
ſen daheim rundes, blankes Geld zeigen, damit
ſie ihm auch glauben würden, daß er wirklich im
Lande der weißen Männer geweſen ſei. Nach
lan=
gem Hin und Her ſchickte ihn der Direktor der
Filmgeſellſchaft ſchließlich zur Bank, wo der
Häuptling darauf beſtand, den Betrag in
Silber=
ſtücken ausbezahlt zu erhalten. Er bekam auch
1250 Pfund in Silber ausbezahlt, was natürlich
einen ſchönen Stapel von Geldſäcken ausmachte.
Der Häuptling mußte ſich eine Kraftdroſchke
mie=
ten, und ſtolz kam er endlich im Hafen an, wo
das Schiff wartete. Die Bezahlung der
Autorech=
nung geſtaltete ſich zu einem umſtändlichen
Ver=
fahren, aber tragikomiſch wurde die Sache erſt, als
ſich herausſtellte, daß die Filmgeſellſchaft zwar
die Rückreiſe des Häuptlings bezahlt hatte, aber
nicht den Transport für die vielen Säcke, gefüllt
mit Silberſtücken. Es war keine Kleinigkeit, dieſe
Angelegenheit ins Reine zu bringen. Ein
Ver=
treter der Filmgeſellſchaft mußte in aller Eile
zum Hafen fahren und für die Geſellſchaft
er=
klären, daß ſie auch dieſe Transportkoſten
über=
nehme. Dann endlich konnte der Häuptling ſeinen
„Einzug” halten. Der Zahlmeiſter an Bord ſoll
Mühe gehabt haben, ſämtliche Geldſäcke in ſeinem
Geldſchrank unterzubringen.
Erdrutſch im Kloſter Charkreuſe.
Die Likörfäſſer vernichtet. — Ueber 10 Millionen
Franken Schaden.
Paris. Das berühmte ehemalige Kloſter
Chartreuſe in der Nähe von Grenoble, in dem der
weltbekannte Karthäuſer=Likör hergeſtellt wird,
iſt durch einen Erdrutſch ſchwer in Mitleidenſchaft
gezogen worden. In der Nacht zum Samstag ſetzte
ſich plötzlich der Erdboden um das Kloſter in
Be=
wegung, und es entſtand eine etwa 30 Meter tiefe
Spalte. Die Gebäude des Kloſters wurden ſchwer
beſchädigt; vor allem drei Gebäude, darunter die
Kapelle, ſind von dem Erdrutſch betroffen worden
und eingeſtürzt. Die übrigen bereits ſchwer
beſchä=
digten Gebäude des Kloſters dürften, ſo befürchtet
man, gleichfalls noch einſtürzen, denn die
Erd=
maſſen ſind noch immer in Bewegung und wälzen
ſich langſam vorwärts. Die Keller des
Kloſterge=
bäudes ſind bereits vollkommen zerſtört worden.
Die in ihnen lagernden Fäſſer, in denen ſich
tau=
ſende von Litern des köſtlichen Likörs befanden,
ſind geborſten und der Inhalt iſt ausgelaufen. Der
Sachſchaden wird ſchon jetzt auf zehn Millionen
Franken geſchätzt.
Es wird befürchtet, daß die Erdmaſſen die
nahe=
gelegene Schlucht, in deren Tiefe ein reißendes
Flüßchen verläuft, vollkommen zudecken werden.
Der dadurch entſtehende natürliche Staudamm, der
dieſes Flüßchen aufſtauen, würde, würde dann zun
Bildung eines Sees führen, in deſſen Waſſer
zahl=
reiche Häuſer und Fabrikgebäude verſinken
wür=
den. Es werden daher 200 Pioniere in Bereitſchaft
gehalten, um nötigenfalls dem angeſtauten Fluß
einen Ablauf zu ſichern.
Flugzeugzuſammenſtoß in der Lufl.
Drei Tote.
Marſeille. Bei Port=de=Bouc in der Nähe
von Marſeille ſtießen am Freitag nachmittag zwer
Flugzeuge, ein Waſſerflugzeug und ein
Jagdflug=
zeug, im Verlauf von Luftübungen zuſammen und
ſtürzten ins Meer. Dem Piloten des
Jagdflug=
zeugs gelang es, rechtzeitig mit dem Fallſchirm
abzuſpringen, wobei er leicht verletzt wurde. Er
wurde von Fiſchern aus dem Waſſer gezogen.
Da=
gegen kamen die drei Inſaſſen des Waſſerflugzeugs
ums Leben. Die mit ihren Booten zur Unfallſtelle
geeilten Fiſcher fanden in den Trümmern des
Flugbootes zwei Leichen und nicht weit davon
ent=
fernt einen auf dem Meer treibenden Fallſchirm,
an dem jedoch niemand befeſtigt war. Die Leiche
des dritten Fliegers konnte noch nicht geborgen
werden.
Infolge tagelanger Regenfälle und einer plötzlich eingetretenen Schneeſchmelze in den Bergen iſt
die Rhone in ihrem Unterlauf über die Ufer getreten. Ein großer Teil der Stadt Avignon wurde
unter Waſſer geſetzt, und der Verkehr konnte nur notdürftig aufrechterhalten werden. Franzöſiſches
Militär kam den bedrängten Einwohnern mit ihren Pontons zur Hilfe. (Preſſe=Bild=Zentrale=M.)
Das „Haus der Slieger”.
[ ← ][ ][ → ]Seite 12 — Nr. 317
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 27. Novemb
MadrrSag Tiblattote
Heute nachmitkag 14,30 auf dem
Polizei=
ſporkplaß
Handball=Pokalſpiel Gau Mitke — Gau Südweſt.
Die Mannſchaften ſtehen:
Lüdicke,
Gau Mitte:
Wohlfahrt,
Ehrecke.
Schröder,
Waſſella,
Peplinſki,
Weller, Keller, Böttcher, Klingler, Stahr,
Spalt. Embach, Leonhardt, Freund. Worms,
Daſcher.
Krämer,
Stahl,
Brohm,
Pfeiffer,
Keimig,
Gau Südweſt:
Vorher: Spiel zweier Frankfurter Handball=Frauenſchaften.
TSG. 46 Darmſtadt, Handball=Abteilung.
Wir erinnern nochmals an das letzte Verbandsſpiel der
Vor=
runde, das um 11 Uhr an der Rheinallee zum Austrag kommt.
Die Reſerven beider Vereine ſpielen um 9.45 Uhr daſelbſt
Das Schülerſpiel zwiſchen 46er=Schüler und Germania
Pfung=
ſtadt Schüler wurde auf einen anderen Tag verlegt, da die Jungen
bei der Winterhilfsſammlung mithelfen.
Winkerhilfsſpiel (Sußball im Hochſchul=
Mtudion.
Stadt-Elf — Einkracht Frankfurk.
Am Buß= und Bettag, am Mittwoch, den 20. November,
fin=
det um 14.30 Uhr auf dem Hochſchulſtadion das Spiel einer
Stadtmannſchaft gegen die Gauligamannſchaft der Eintracht
Frankfurt zugunſten der Winterhilfe ſtatt.
Die Darmſtädter Mannſchaft ſetzt ſich, wie bereits
veröffent=
licht. aus Spielern der beiden Darmſtädter Bezirksklaſſenvereine
zuſammen. Das Gerippe der Mannſchaft ſtellt der hieſige
Polizei=
ſportverein, deſſen letzte Verbandsſpiele ein klares Bild von ſeiner
derzeitigen Spielſtärke abgeben. Beſonders der
durchſchlagskräf=
tige Sturm, der in dem jungen Linksaußen des Sportvereins 98
zweifellos eine Verſtärkung erfahren dürfte, wird im
Mittwoch=
ſpiel bei guter Zuſammenarbeit mit Torerfolgen nicht auf ſich
warten laſſen. Hinter der ſpielerfahrenen Polizeiläuferreihe
ſteht die Hintermannſchaft des Sportvereins 98, die ſich in ihren
letzten Spielen wiederholt als unüberwindliches Bollwerk
er=
wieſen hat.
Der Gegner, die bekannte Eintracht Frankfurt, die in der
Gauligarunde am letzten Sonntag gegen die wiedererſtandenen
Offenbacher Kickers bisher ungeſchlagen war und ihre erſten
Punktverluſte zu verzeichnen hatte, kann leider nicht in
vollſtän=
diger Aufſtellung antreten. Sie muß an dieſem Tage auf die
Nationalſpieler Gramlich und Tieffel, die nach Berlin verpflichtet
ſind, und auf Konrad und Schmidt (früher Dieburg), die am
Gauſpiel in München teilnehmen, verzichten. Zu allem Ueberdruß
ſind infolge der Vorgänge beim Spiel in Ludwigshafen die
Spie=
ler Koch und Leiß geſperrt. Trotz allem iſt es dem auch in
Darm=
ſtadt bekannten Vereinstrainer, Herrn Oßwald, möglich, das
Darmſtädter Spiel mit einer zugkräftigen und ſpielſtarken
Mann=
ſchaft zu beſchicken. Die Spielfeinheiten, die ein Gramlich
vollkom=
men beherrſcht, ſind dank der ſicheren und zielbewußten Arbeit
Oßwalds in gleichem Maße auch den Nachwuchsſpielern eigen.
Die Frankfurter Mannſchaft wird ungünſtigenfalls in folgender
Aufſtellung auf dem Plane erſcheinen:
Schmidt
Stubb Zipp
Wendel Fürbeth. Mantel
Trumpler Weigand. Ebertshäuſer Groß Gerth
Die Aufſtellung zeigt, wie hier junges talentiertes Spieler=
material mit alten erfahrenen Spielern zu einem einheitlichen
Ganzen zuſammengeſtellt iſt. Schmidt iſt der alte bewährte
Tor=
wächter der Eintracht, der infolge einer Knieverletzung ausſetzen
mußte. Die Verteidigung mit dem vielfach Internationalen Stubb,
die Läuferreihe mit dem erfahrenen Mantel und die
Angriffs=
reihe mit dem ſchnellen rechten Flügel Trumpler=Weigand und
dem von Seckbach hinzugekommenen Groß beweiſen das eben
Geſagte.
Hoffen wir, daß das Hochſchulſtadion kommenden Mittwoch
ein volles Haus ſehen, und ein „klingender‟ Erfolg neben dem
ſportlichen beſchieden ſein wird.
Winterhilfsſpiele im Fußball am 20. November 1935.
Die Platzvereine der Winterhilfsſpiele, die für die
Abrech=
nung verantwortlich ſind, werden auf das im neueſten Heft des
Deutſchen Fußballſports (Nr. 23 vom 14. 11. 35) veröffentlichte
Abrechnungsmuſter hingewieſen.
Um im Intereſſe der guten Sache die Reineinnahmen
mög=
lichſt groß zu geſtalten, müſſen die Ausgaben auf ein Mindeſtmaß
beſchränkt bleiben. Alle Freiausweiſe ſind an dieſem Tage außer
Gültigkeit geſetzt.
Als weiteres Spiel (Nr. 35) iſt zu den bereits veröffentlichten
noch ein Spiel in Sandbach i. Odw.: Sandbach gegen Neuſtadt=
Rimhorn angeſetzt worden.
(gez.) Dr. Grünewald, Kreisführer.
Polizei=SV. Darmſtadt.
Die Fußballmannſchaft der Landespolizei Dirmſtadt fährt zu
dem am 17. 11. 35 in Lampertheim ſtattfindenden Spiel ver
Om=
nibus. Abfahrt der Mannſchaft um 12 Uhr an der 24er Wache,
Holzhofallee 25.
TSG. 1877 Ober=Ramſtadt — TSG. Lengfeld.
Heute, Sonntag empfangen die Ober=Ramſtädter Fußballer
die TSG. Lengfeld zum Verbandsſpiele. Den Gäſten geht ein
guter ſportlicher Ruf voraus und ſie zählen zu den ſtärkſten
Mann=
ſchaften der Odenwaldgruppe, was ihr 4:1 Sieg über Babenhauſen
beweiſt. Die Einheimiſchen müſſen ſchon mit einer guten Leiſtung
aufwarten, wenn ſie beide Punkte behalten wollen. Da beide
Mannſchaften etwa gleich ſtark, iſt wieder am Schorsberg mit einem
harten, ſehr ſpannenden Kampf zu rechnen, zu dem wir
Maſſen=
beſuch erwarten. Spielanfang 2,30 Uhr. — Die 1. Jugend
emp=
fängt zum Verbandsſpiele die 1. Jugend des TSG. Lengfeld.
Spielanfang 1.15 Uhr.
Aſton Villa, der bekannte engliſche Liga=Klub, hat jetzt
von Partick Thiſtle den internationalen linken Verteidiger
Cum=
mings um 10 000 Pfund Ablöſe erworben. Aſton Villa hat
gegen=
wärtig ſchwer gegen den Abſtieg anzukämpfen.
Adler=Rekorde mit Stromlinien-Verſuchswagen.
Die Verſuchsfahrt des Adler=Trumpf=Stromlinienwagens auf
der Berliner Avus war bisher von Erfolgen begleitet. Bereits
drei internationale Rekorde der Klaſſe P (1100— 1500 ccm.)
wur=
den übertroffen. Heckel, Paul von Grilleaume, Löhr. Boeczkes und
Haſſe wechſeln ſich regelmäßig am Steuer des 1½ Liter=Wagens
ab, der eine Höchſtgeſchwindigkeit von 152 Stdkm. entwickeln konn
und einen Betriebsſtoffverbrauch von 10—11 Liter für 100 Km.
hat. Nachdem über 4000 Km. ſchon am Freitag früh mit 125,781
Stdkm. der bisherige Rekord des franzöſiſchen Peugeot=
Wagen=
von 102,496 Stdkm. um nahezu 25 Prozent verbeſſert worden war,
fielen am Nachmittag zwei weitere Beſtleiſtungen, und zwar über
3000 Meilen mit einer Fahrzeit von 38:14:00 (126443 Stdkm.)
und über 50 00 Km. mit 39:32:01,6 (126,487 Stdkm.). Die
Ge=
ſchwindigkeit des Wagens war alſo mit der Länge der Strecke
noch geſteigert worden, nachdem zuvor die bisher ſchnellſte Runde
ſchon mit 139 Stdkm. geſtoppt worden war.
Sporkkalender.
Handball.
14.30 Uhr, Polizeiplatz: Pokalſpiel Gau Südweſt — Gau Mitte,
vorher Frauen: Gaumeiſter Eintracht
Frank=
furt a. M. — Stadtelf Frankfurt a. M.
11.00 Uhr, Rheinallee: TSG. 46 — TV. Pfungſtadt.
Fußball.
11.00 Uhr, Rennbahn: TG. Beſſungen — SGd. Erzhauſen.
Leichtathletik.
9.00 Uhr, Stadion: Herbſt=Orientierungslauf.
Die deutſchen Eiskunſtläufer Maxie He0
Ernſt Baier ernteten am Donnerstag abend im Pariſe!
ſportpalaſt vor 10 000 Zuſchauern mit ihren Darbietung
Beifall. Auch die Oeſterreicher Karl Schäfer und Liſelſt
beck glänzten mit vollendeten Leiſtungen. Im Eishoch
Paris Amſterdam mit 7:5 Toren.
Oeltzſchners Streckenrekord mit dem Segſſt
den der leider tödlich verunglückte Pilot am 29. Juli 191
Rhön nach Brünn (504,2 Km.) aufgeſtellt hat. iſt jetz
F. A. J. als Weltrekord anerkannt und beſtätigt worden.
Der Oeſterreichiſche Schwimmverban
jetzt aufgelöſt, weil in ihm angeblich politiſche Tendenn
taucht ſein ſollen.
Reichsſender Frankfur
Oetsgruppe Darmstadt desRte.
Frankfurt: Sonntag, 17. November
Betr.: Gemeinſame Fahrt zur Olympiaausſtellung in Frankfurt.
Die Ortsgruppe veranſtaltet im Rahmen der olympiſchen
Sportwerbung am Samstag, den 23. November, nachmittags,
eine gemeinſame Fahrt nach Frankfurt zum Beſuch der Olympia=
Ausſtellung.
Die Mitglieder ſämtlicher der Ortsgruppe angeſchloſſenen
Vereine werden aufgefordert, im Intereſſe der olympiſchen Sache
ſich recht zahlreich an dieſer Fahrt zu beteiligen. Ich erachte es
als eine Selbſtverſtändlichkeit, daß vor allem die Vorſtände und
Fachwarte durch die Teilnahme an der Fahrt ihr Intereſſe
be=
kunden. Der Fahrpreis hin und zurück beträgt 1,50 RM., die
gleichzeitig mit der Anmeldung zu entrichten ſind.
Einzeich=
nungsliſten liegen offen im Zigarrenhaus
Hart=
mann, Grafenſtr. 20, Sporthaus Adelmann.
Par=
fümerie Müller. Rheinſtraße, und im Papiergeſchäft
Künzel. Beſſungerſtr. Meldeſchluß iſt am Donnerstag, den 21.
Nov, abends. Bei genügender Beteiligung erfolgt die Fahrt mit
Autobus. Nähere Mitteilung erfolgt noch durch die Tagespreſſe.
(gez.): Löwer.
An die örtlichen Fachamtsleiter!
Es wird nochmals auf die am kommenden Dienstag, den 19.
November d. J., abends 8,30 Uhr, im blauen Zimmer der
Woogs=
turnhalle ſtattfindende Beſprechung der örtlichen Fachamtsleiter
hingewieſen. Die Fachamtsleiter werden nochmals gebeten, in
dieſer Beſprechung ihre Wünſche und Anregungen bezüglich des
Ausbaues des Darmſtädter Turn= und Sportfeldes vorzubringen.
Wegen der Wichtigkeit der Tagesordnung darf kein
Fachamts=
leiter fehlen und ich bitte um pünktliches Erſcheinen.
(gez.): Löwer.
Sportabzeichen=Prüfung im Schwimmen.
Die nächſte Prüfung im Schwimmen für das
Reichsſportab=
zeichen findet am Montag, dem 18. November, ab 18,15 Uhr in der
Männerhalle des Städtiſchen Hallenſchwimmbades (für Männer
und Frauen) ſtatt. Die Bewerber haben ſich um dieſe Zeit bei dem
Fachamtsleiter für Schwimmen, Stud.=Aſſ. K. W. Leyerzapf,
un=
ter Vorlage ihres ordnungsgemäß beglaubigten Leiſtungsbuches
(nur ſolche Bewerber werden zugelaſſen) zu melden. Jeder
Be=
werber hat eine Eintrittskarte für das Schwimmbad zu löſen.
Der Borabend
TSG. 46 — 1. Aſchaffenburger Boxklub
hatte eine große Zuſchauerzahl, beſonders aus der Jugend,
angelockt. Gerade der Boxſport unter der Jugend erfährt ja von
oberſter Stelle größte Förderung als eine der männlichſten Sport=
arten, die zu Mut, Ausdauer und Kraftbewußtſein erziehen.
Kein Wunder, daß die Jugend, nach der Begrüßung durch
Dr. Rechel, gerade bei dem einleitenden Schaukampf zwiſchen
Bollinger=HJ. und Klenk=Jungvolk ſchon lebhaft mitging und
jeden „Patſcher” ſtürmiſch applaudierte.
Stürmiſche Schlagſerien lieferten ſich die Jugend=
Papier=
gewichtler Schäfer=Aſchb. — Roßmann=Oſtdt. Mit einem ſehr
knappen Punktſieg für Sch. endete dieſer techniſch befriedigende
Kampf.
Ein Jugend=Schaukampf zwiſchen den beiden 46ern Lenzer
und Horn wurde nicht gewertet.
Schuhmacher=Eberſtadt ſiegte bereits in der erſten Runde durch
techniſche Ueberlegenheit gegen den Aſchaffenburger Jugend=
Weltergewichtler Schneider.
Sehr harte Schlagſerien brachte der nicht gewertete
Schau=
kampf Steigerwald=A. — Brehm=D., in dem ſich St. als techniſch
beſſer, Brehm als härte rerwies. —
Im Fliegengewicht trafen der ringerfahrene 46er Kuhn und
Fath=A. aufeinander. Nach einem in den beiden erſten Runden
ſchönen Kampf ſiegte Kuhn verdient n. P.
Bei den Leichtgewichtlern Zickler=Eberſtadt und Gröbel=D.
zeigte ſich die Ueberlegenheit G. von der zweiten Runde an
deut=
licher und ſein Punktſieg ging in Ordnung.
Der Kampf Kraus=A. und Erdmann=Darmſt. wurde zugunſten
von Kr. ohne Wertung abgebrochen.
Im Weltergewicht griff Staudt=D. ſtürmiſch an. Deboy
blok=
kierte zunächſt erfolgreich, doch in der zweiten Runde mußte er
bis 4 zu Boden und gab auf.
Im Mittelgewicht, Bock=D. gegen Oeſterlein=A., kämpfte der
Darmſtädter viel zu offen. Oeſt, holte ſich einen gerechten
Punktſieg.
Im abſchließenden „Gemiſchten” gab es infolge Ausbleibens
des Aſchaffenburgers eine „Lokal=Begegnung”; Köhler=D. gegen
Leo Trumpfheller=Eberſtadt, die in der zweiten Runde durch
Auf=
gabe Tr. ihr ſchnelles. Ende fand.
Man hatte ſich etwas mehr von dieſem Abend verſprochen.
Wieder ein „Ausverkauft”.
Die Dauerkarten für die leichtathletiſchen Wettbewerbe der
Olympiſchen Spiele (Inlandsquote) ſind nun auch in der 2. und
3. Platzklaſſe vergriffen, nachdem der 1. Platz bereits wenige
Wochen nach Beginn des Vorverkaufs ausverkauft war. Die
Ein=
trittskarten für die Eröffnungsfeier ſind ebenfalls ſeit Wochen
er=
ſchöpft, jedoch ſtehen für, das große Feſtſpiel, das am Abend des
Eöffnungstages um 21 Uhr im Olympia=Stadion ſtattfindet, noch
Karten zur Verfügung.
V. Seibert der Nachfolger von F. Murrays.
Neuer Trainer am Stall Weinberg.
An den Rennſtall A. und C. v. Weinberg wurde Valentin
Seibert, der bisher in Weſtdeutſchland anſäſſig war, als Trainer
und Nachfolger von Fred Murrau verpflichtet. Seibert, der bei
R. Mätzig in Frankfurt am Main gelernt hat, ritt als
Hinder=
nisjockey mit gutem Erfolg und konnte ſpäter als Trainer,
ob=
wohl ihm ſtets nur durchſchnittliches Material zur Verfügung
ſtand, viele Rennen gewinnen. In dieſem Jahre arbeitete er mit
gutem Erfolge vor allem die Pferde des Stalles Wede.
Die erfolgreichſten Pferde
der abgelaufenen Saiſon ſind Sturmvogel mit 105 955 Mark
Ge=
winnſumme, Athanaſius mit 91 085 Mark und Nereide mit 42500
Mark. Dornroſe und Ebro folgen mit 41 185 und 31 950 Mark
vor Lampadus und Janitor, die ebenfalls noch mehr als 25000
Mark zuſammengaloppierten.
*
Die Berufsringer gehören in Deutſchland jetzt nicht
mehr dem Reichsbund für Leibesübungen an. Sie ſind der D.A.F.
eingegliedert und dort der Fachſchaft „Theater=Film=Varieté‟
unterſtellt worden.
6.00: Hamburg: Hafenkonzert. Die Glocken vom ſi
Michel. Choral: Näher, mein Gott, zu dir. 8.07
Waſſerſtand, Wetter. 8.05: Stuttgart: Gymnaſtt
Sendepauſe. 8.45: Choralblaſen. 9.00: Fulda: iu
ſche Morgenfeier. 9.45: Bekenntniſſe zur Zeit. Enl
Clauſewitz: Der kriegeriſche Genius. 10.00: Köne
Reichsſendung: Morgenfeier der HJ. 10.30: Chet
11.15: Joſefa Berens=Totenohl lieſt einen Abſchrt
ihrem neuen Roman „Frau Magdalene‟. 11.30
vor Dir. Eine Funkfolge nach Ausſprüchen deutſcr
ker und Dichter des 19. Jahrhunderts. Mit Liedn
Franz Schubert.
12.00: Hamburg: Reichsſendung aus der Goslarbald
des Reichsbauernführers und Reichsernährungsny
Walter Darré. 13.00: Berlin: Muſik am Mittag /I.
Stuttgart: Kinderſtunde: Kasperles Reiſeerlebniſſe
H. Mertens: Wie beſchafft man den Abnenpaß?
Stunde des Landes.
16.00: Köln: Nachmittagskonzert. 18.00; HJ.=Funk 9
beſucht ein Dorf an der Moſel. 18.30: Stuttgart:
Muſik zur Dämmerſtunde. 19.30: Sportbericht.
19.40: Freiburg: Unter Palmen und Akazien. Bunt
bilder aus Port Said. 19.55: Priv.=Doz. Dr. Rm
Der Nobelpreisträger Geh. Prof. Dr. Spemann.
2. Sonntagskonzert der Muſeums=Geſellſchaft. Lte
baud. 22.00: Nachr. 22.15: Wetter, Nachr., Sport!
Sportſpiegel des Sonntags. 23.00: München: 10
tungsmuſik und Tanz. 24.00: Stuttgart: 1. Teil:0
bahriſcher Abend. — 2. Teil: Karlsruhe: Blasmut
Frankfurt: Montag, 18. November
6.00: Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30: *
zert. In der Pauſe 7.00: Nachr. 8.00: Waſchl
8.10: Stuttgart: Gymnaſtik. 8.30: Bauernfunl
Sendepauſe. 9.00: Nur Kaiſerslautern: 1. (9.00
Mittebühler (Klavier) ſpilt. 2. (9.20): W. Pfeiftl
Buch der Weſtmark. 3. (9.40): Cello=Konzert 9
10.00: Nur Frankf.: Werbekonzert, 10.15: 9
Schulfunk: Dornröschen. Märchenſpiel. 10.45: Prd
ſchläge für Küche und Haus. 11.00: Nur Fml
Werbekonzert. 11.20: Nur Kaffel: Nachr. 11.371
dungen. 11.45: Sozialdienſt.
42.00: Hannover: Schloßkonzert. Niederſächſiſches El
orcheſter. Dazw.: 13.00: Zeit, Nachr. 14.00: Be.
richten, Wetter. 14.10: Vom Deutſchlandſender7M1
zwiſchen Zwei und Drei. 15.00: Wirtſchaftsberic.
Wirtſchaftsmeldungen. 15.15: Kinderfunk: Jetztul MmieWerbung
wir! 15.30: Freiburg: 1. Fulius. Weisman /1 beiſchsbüire
eigene Klavierwerke. — 2. Kantaten nach Wory !
R. M. Rilke. 16.30: Vortrag.
17.00: Stuttgart: Nachmittagskonzert des Landesnc
Gau Württemberg=Hohenzollern, 18.30: Jungmiel !
der „Bremen”! Funkbericht. (Wachswiedergabe).
Meldungen.
19.00: Ein vergnügtes Abendſtändchen. Kapelle Fr0
19.50: Tagesſpiegel. 20.00: Zeit, Nachr. 20.10d1
gart: Ein buntes Konzert. Dazw.: Die Peitſche.
götzliches Funkkabarett. 22.00: Nachr. 22.15: Nac.!
ter, Sport, 22.30; Breslau: Muſik zur GutenAl
24.00: Stuttgart: Cavalleria ruſticana. Sizud
Bauernebre. Oper von Pietro Mascagni. (Wac)
gabe).
OMidtean dnnsängen
Sonntag, 17. November
Reichsſendung: 12.00: Rede des ReichsbauerM
und Reichsernährungsminiſters Walter Darré.
Leipzig: 18.00: Der Ring des Nibelungen, U
Wagner. Erſter Tag: Die Walküre.
Köln: 20.00: Orpheus und Eurydike. Oper 1
W. Gluck (Wiener Faſſung).
München: 20.00: Carré formiert! Beim Summel
vous der Chun=Bayeriſchen Miliee anno 1682 zu
bing.
Warſchau: 20.00: Opernabend.
Beromünſter: 20.00: Eine Stunde Kurzweil.
Bukareſt: 20.05: Klaviermuſik von Bach u.
Mailand: 20.50: Oper von A. Borodin.
London: 21.20: Orcheſterkonzert.
Riga: 21.30: Tanzmuſik.
Kopenhagen: 21.55: Maskenball. Oper von 94
Stockholm: 22.00; Konzert zur Unterhaltung.
Montag, 18. November
Breslan: 20.10: Der blaue Montag. Mein
darf ich bitten?
Stuttgart: 20.10: Zur Unterhaltung. Ein burdk
zert. Dazw.: Die Peitſche. Ein ergötzliches Funrc
Deutſchlandſender: 21.15: Die Treue. Et
für den Rundfunk von Ludw. Tügel. Muſik: H. S
Prag: 19.30: Militärkonzert.
Wien: 20.00: Alte Weiſen auf alten Inſtrument
Brüfſel=fl.: 20.00: Werke von Mozart, Bach
Bukareſt: 20.15: Alte Muſik auf Cembalo.
Sottens: 20.35: Franzöſ. Komponiſten.
Luxemburg: 21.10: Der Kapellmeiſter. Spielot
Riga: 21.30: Feſtliches Konzert.
London: 22.00; Klafſiſche Muſik.
Weiterbericht
des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfurt 4
Ein neuerdings vor Spanien zur Entwicklung 9‟
Teilwirbel iſt unter kräftigem Luftdruckfall nach norde
geſtoßen. Er wird bei uns lebhafteres Wetter, aber 9
lich keine nachhaltige Witterungsverſchlechterung hervo/l
Ausſichten für Sonntag: Anfangs noch neblig und beb
ſtrichweiſe auch geringfügiger Regen. Bei auffriſch9
lichen und ſüdlichen W— en milder und zeitwer!0
ternd, ſpäter etwas Schauerneigung
Ausſichten für Montag: Wechſelnd bewölktes und tag?
des Wetter mit nur vereinzelten Niederſchlägen.
Olympia=Werbung
en Verkehrsbüro in Belarnd.
Organiſation, die deutſche Gründlichkeit hier
ſchafft. Kiſte um Kiſte, Paket um Paket mit
Werbemitteln verläßt tagtäglich die Verſandräume
der Reichsbahnzentrale, um als Olympiagut
hin=
auszugehen in alle Welt. Dann werden die Negale
wieder nachgefüllt, die Druckſachenberge wieder
aufgeſchichtet, denn der Bedarf an Werbeſchriften
iſt im Ausland unerſchöpflich. — Auch die höchſten
U7.Nobember 1935
u
w
Trlattr
HRMaandiegsetttteet
Neecfent bte ſagellbbeelbel.
Deutſchlands Werbung für die Olumpiſchen Spiele
tland ruft die Jugend der Welt z den Olym=
Bslen, die 1936 in der Neichshauptſtadt ſtattfinden
1=berall ſchallt die Stimme der Olympiſchen Glocke,
erdteilen wird ſie gehört, und die Beſten der
Msicken ſich an, ihrem Nufe zu folgen, Körper und
tpulen, um bei den größten ſportlichen Kämpfen,
zeitalter kennt, würdig zu beſtehen und das Höchſte
berfbericht.
dei
ſienderick
riſchaftsberill
funk: Jetzt
8 Weisman
nach Worztl
des Landes
keit werden deshalb all die großen und kleinen Vorbereitungen für das
große Ereignis getroffen.
Eine der wichtigſten Aufgaben, untrennbar verbunden mit allen
Vorbereitungen, iſt die Werbung für die Olympiſchen Spiele in der Welt.
Sie ſoll wiſſen, wie Deutſchland dieſes größte Sportereignis organiſiert
und wie es ſeine Gäſte empfängt. Die geſamte Auslandswerbung liegt
in den Händen der Reichsbahnzentrale für den deutſchen Neiſeverkehr.
Sie hat den Auftrag dazu vom Propaganda=Ausſchuß für die 11.
Olym-
piſchen Spiele erhalten. Durch 32 eigene Vertretungen bearbeitet ſie 38
Länder. Bis Ende des Jahres 1935 ſind durch die Vertretungen und
Reiſebüros der Welt rund 5 Millionen Plakate und Faltblätter zur
Verteilung gekommen, das entſpricht einer Menge von 80 000 Kilogramm
Papier. In den Sprachen Engliſch, Spaniſch, Franzöſiſch, Italieniſch,
Holländiſch, Schwediſch, Sinniſch, Däniſch, Portugieſiſch, Cſchechiſch
Un=
gariſch. Norwegiſch, Afrikaniſch, Polniſch Serbiſch, Japaniſch,
Numä=
niſch, Bulgariſch und Lettiſch fordern wir die Jugend der Welt zu edlem
ſportlichen Wettſtreit auf. Die Olympia=Glocke ſelbſt wandert in
Cau=
ſenden von Exemplaren in die Schaufenſter aller Neiſebüros der Welt
als deutliches Sumbol ihres Nufes. Werbefilme und Kiſten voll
Diapoſi=
tiven, Olympiſche Ninge aus Holz und die Bilder der beſten Sportler
er=
gänzen das glänzend zuſammengeſtellte Werbematerial, dem ſämtliche
Mittel zur Verfügung ſtehen, die der moderne Werbefachmann überhaupt
kennt. Dazu kommen noch wunderbar ausgearbeitete Gipsmodelle des
Olympiſchen Dorfes, der gewaltigen Stadionanlagen und der einzelnen
Unterkunftshäuſer der Sportler. Das alles gibt bis ins einzelne ein
voll=
kommenes Bild von den einzigartigen Anlagen und der beiſpielolen
Erwartungen ſollen
über-
troffen werden, und die
Jugend, die wir rufen,
ſoll ſich ein reines,
un=
verfälſchtes Bild machen
können von unſerem
Deutſchland, wie es heute
daſteht. Getreu der hohen Idee der Antike ſoll die
Olym=
piade Berlin 1836 durch ſportlichen Geiſt und
Kamerad=
ſchaft Siegerin ſein über Haß und Verleumdung.
Ein Plan mit der Anordnung der Häuſer im Olympiſchen
Dorf. Die kleinen Häuſer ſelbſt ſind aus Gips gefertigt.
Im Kreis:
Dieſes Schauſtück
ſoll die Sportler
aus dem Reiche des
Mikado nach Berlin
rufen.
Links: Aufnahmen
berühmter Sportler
aus allen Ländern
dienen zu
Werbe=
zwecken für die
Olympiade.
Rechts:
Modelle der
Häu=
ſer im Olympiſchen
Dorf, wo die
Olympiateilnehmer
wohnen, werden
verſchickt.
Darunder: Ein Blick
in das Haus Erfurt
im Olumpiſchen
Derf.
Sämtl. Aufnahmen
(7): Weltbilt (M.)
g zu vollbringen. Von Oſten
gunmcken, von Süden nach Norden
edergabel, 4 Spruch: Ich rufe die Jugend
Wo immer er ankommt, wird
i auf den Kampfbahnen der
ſe immer vollkommener werden
ſgtn, immer erſtaunlicher die
er=
tn, bis die Beſten feſtgeſtellt
ſe Ehre haben werden, ihr Land
loßen 11. Olympiade in Berlin
bei. Die Glocke ſpricht in der
lie, eine begeiſterte Jugend in
born der Erde verſteht, ſie er-
N3 alles Crennende hinweg die
nneradſchaft des Sports genau
bs in Hellas, wo der Nuf nach
rhnd ſeinen heiligen Stätten allen
Hader ruhen ließ. Die Größe
Aer Idee hat Olympia Seiten
„uen überdauern laſſen, und
wie vor Cauſenden von Jahren ſteht es heute
t runs.
hland weiß, welche Verantwortung ihm eine
m ſeinen Mauern auferlegt, es weiß, daß die
panzen Welt auf ſeine Hauptſtadt gerichtet ſind,
en viel von ihm, dem Lande beiſpielhafter
Orga=
wartet. Deutſchland iſt ſich bewußt, was es
Mrldig iſt. Mit unübertrefflicher Gewiſſenhaftig=
Hiſtoriſche Miniaturen
konnte kaum mehr ſehen und war genötigt,
inne zu halten und ſich auf einen Stuhl zu
ſtützen.
Anfoineite
und Sar”rre.
Lachend und
ſcher=
zend wandelte die
cleine Geſellſchaft
durch das ſchattende
Grün des kleinen
Luſtwäldchens, voran
..arie Antoi ette, die junge Königin.
Edel=
leute und Hofdamen bemühten ſich, die Freude
der Fürſtin an all den Schönheiten, die ſich dem
uge hier boten, durch heitere Neden, Scherze
und Witz wemöglich noch zu erhöhen.
Man war am Hofe zu Paris ſeit langem
ſtolz darauf, daß die Unbekümmertheit der durch
Glücksgüter und adlige Geburt geſegneten
Menſchen, die hier eine kleine Welt für ſich
bildeten und ſich um Sorgen und Nöte eines
ganzen Volkes nicht kümmerten, an ſo vielen
Höfen fremder Staaten als vorbildlich galt.
Frankreich war Paris, und Paris war der
Hof, und der Hof lebte und verſtand zu leben.
Die Königin ſchritt nun, gefolgt von den
anderen, in einen ſchmalen Gang, der zu
bei=
den Seiten von zierlich und ſauber geſtützten
Büſchen wie von Laubwänden begrenzt war.
Da plötzlich blieb Marie Antoinette wie von
einer Erſcheinung gebannt ſtehen. Ihr Antlitz
wurde fahl, ſie zitterte an allen Gliedern, daß
zwei ihrer Hofdamen ſie ſtützen und zu einer
Bank führen mußten, auf der ſoeben ein
ſorg=
fältig gekleideter Mann geſeſſen hatte, der ſich
beim Nahen der Geſellſchaft eilig erhoben und
zurückgezogen hatte. Sein Anblick auch mußte
es geweſen ſein, der die Königin in einen
ahnungsvollen Schrecken verſetzt hatte, für den
ſie weder ſich noch ihrem Gefolge eine
Er=
klärung zu geben vermochte.
Der Fremde war der Kommandant
San=
terre, den die Königin erſt nach Jahren bei
ihrer Verhaftung und dann auf dem Schaffott
wiederſah.
Napoleon kanzt Walzer.
Im März des Jahres 1810 war am Hofe
des Korſen alles in geſpannter Erwartung auf
die Ankunft der Cochter des Kaiſers von
Oeſterreich, der Erzherzogin Marie Louiſe, die
in Wien bereits durch einen Vertreter mit
Napoleon I. vermählt worden war.
In jenen Cagen befand ſich Napoleon
ein=
mal in Geſellſchaft ſeines Schwagers Murat,
der Königin Hortenſe und der Prinzeſſin
Stephanie, ſeiner Nichte. Wieder war die Nede
von der künftigen Kaiſerin von Frankreich und
ganz unvermittelt fragte Prinzeſſin Stephanie
plötzlich mit einem boshaften Unterton den
Onkel, ob er denn eigentlich Walzer tanzen
könne. Stwas überraſcht durch dieſe Frage,
antwortete der Korſe: „Meiner Creu, ich habe
nie über die erſte Walzerſtunde hinauskommen
können, weil ich nach zwei bis drei Couren von
Betäubung befallen werde, die mich hindert,
weiterzutanzen. Warum aber, Stephanie,
fragen Sie?‟
„Sire!”, verſetzte die Prinzeſſin, „es iſt
ſchade, daß Eure Majeſtät nicht walzen kön=
Wie Roffer
im Film gepackt werden
In jedem Film, den ich bisher geſeh’n
(Sofern man einen Koffer darin packt),
Iſt das auf gleiche Weiſe ſtets geſcheh’n,
Und zwar ſehr plötzlich und auch ſehr verzwackt:
Man reißt das Schubfach der Kommode raus,
Eins nach dem andern, ſtellt ſich an wie toll,
Und ſchüttet den geſamten Inhalt aus .. .
Auf dieſe Art wird dann der Koffer voll.
Ein andrer ſteht vom Koffer mehr entfernt,
Doch ſchmeißt er alles, was er irgend ſchnappt,
In kühnem Schwung — gelernt iſt doch gelernt—
Mit Krach hinein. Und ſieh‟: Die Sache klappt!
Swar quillt das alles übervoll ſchon auf,
Er aber knallt mit Wucht den Deckel zu,
Mit einem Ruck ſetzt er ſich oben drauf.
Man atmet auf. Die Seele kommt zur Nuh’.
Es gibt, wie man aus dieſem Beiſpiel ſieht,
Verſchied’ne Arten ſolcher Packerei.
Jedoch iſt etwas (etwas für’s Gemüt)
I.i allen Fällen ewig gleich Labei:
Ein Mädchen packt nur unter Cränenflut.
Sie weint und alle fühlen ihr das nach.
Packt er indeſſen, packt er nur aus Wut:
Er raſt vor Sorn und macht entſprechend Krach.
Oft fliegt noch eine Kukuksuhr hinein,
Ein Bilderrahmen und ein Cintenfaß,
Ein Sofakiſſen folgt noch hinterdrein
Und: Peng! Jetzt fliegt ein altes Deckelglas.
Doch glaube ich, daß Seife, Bürſte, Kamm,
Und was man ſonſt zu einer Reiſe wählt,
Wie Nachtanzug, Pantoffel oder Schwamm,
Daß alles das in ſolchen Koffern fehlt.
Puck.
nen: die Deutſchen ſind ſehr erpicht darauf und
die Kaiſerin teilt beſtimmt den Geſchmack ihrer
Landsmänninnen. Sie kann dann keinen anderen
Cänzer haben als Sie, und ſo wird ſie ſich eines
großen Vergnügens beraubt ſehen.”
„Mein Gott, Sie haben Recht, Stephanie,
ich muß durchaus walzen lernen. Aber wie
mache ich das? Würden Sie wohl ſo gütig ſein,
es mich zu lehren? Geben Sie mir täglich eine
Stunde. Fangen wir, wenn Sie wollen, gleich
an, damit Sie eine Ahnung von meiner
Ge=
ſchicklichkeit bekommen.”
Mit dieſen Worten ſtand Napoleon auf,
umſchlang die Prinzeſſin und machte einige
Walzerſchritte mit ihr, in dem er einen damals
ſehr bekannten Walzer mit ſeiner unmelodiſchen
Stimme trällerte. Kaum jedoch hatte er ſich mit
ſeiner Cänzerin einige Male linkiſch im Saal
herumgedreht, als es ihm ſchwindlig wurde; er
„Sirel”, meinte Murat, der ihm behilflich
war, „das iſt genug, um uns zu überzeugen, daß
Sie niemals etwas anderes ſein werden als ein
ſchlechter Schüler; Eure Majeſtät ſind dazu
ge=
boren, Lehren zu erteilen und nicht zu
empfangen."
„Ach Gott!”, ſeufzte der Kaiſer, ganz außer
Atem, „ich ſehe ein, daß ich meine Frau nicht
werde zum Walzer führen können. Ich will
verſuchen, etwas anderes mit ihr zu tanzen;
violleicht den Monaco, der iſt nicht ſchwer, den
kann ſie bald lernen. Sie wird ſich eben damit
begnügen müſſen.” —
Dagegen machte es Napoleon großen Spaß,
ſeine alten Haudegen tanzen zu ſehen, und er
lachte oft hell auf über die komiſchen Schritte,
mit denen die ſchlachterprobten Generäle und
Oberſten ſich auf dem Parkett bewegten.
H. Schäfer-Eck.
Paradies der Rampen — Hölle der Rampen
* Nicht immer iſt das gefeierte
Cheater=
land ein Paradies, oft genug ſcheint es nur
eines zu ſein. Denn vielen, ach ſo gierigen
Cheaterteufeln ſind die „Brüder in Apoll”
ausgeliefert.
Eine immerwährende Angſt vor dem
Ver=
ſprechen oder gar Steckenbleiben, vor dem
Nichtweiterwiſſen bringt die böſe
Berufs=
krankheit, das berüchtigte Lampenfieber —
Ueber den ſpäter berühmten Schauſpieler
Döring (der eigentlich Häring hieß) mußte
einmal der Vorhang fallen, weil er in Kotzebues
Nührſtück „Der arme Poet” ſeinen Cext gar
nicht mehr weiter wußte, wofür er auch vom
Hauptdarſteller eine ausgiebige Ohrfeige
ein-
ſtecken mußte.
Vor dem gefürchteten Lampenfieber konnte
die damals ſechzehnjährige Schröder=
Devrient in „Fidelio”, den der faſt taube
Beethoven dirigierte, in der Kerkerſzene kaum
einen rechten Con hervorbringen. Von einem
plötzlichen Krampf erfaßt, ſtieß ſie einen
un=
artikulierten Schrei aus, der in ſeiner
ſpon=
tanen Urgewalt das Publikum zu donnerndem
Applaus hinriß; von dieſem Augenblick datiert
der Anfang ihres Nuhmes.
Gegen dieſe abſolut unolumpiſchen Aengſte
und Furchtbeklemmungen, gegen all die
verſchie-
denſten Swangszuſtände und Nervenneuroſen
empfiehlt der Pariſer Schauſpieler Monnet ein
kräftiges Sauſtballen und vor ſich Hinmurmeln:
„Das Publikum merkt nichts, hört nichts, ſieht
nichts!”
Sur Beruhigung ſtrickte die Albach=Netty
und die Haizinger ſchnupfte Cabak.
Caruſo rauchte an Spieltagen
ununter=
brochen eine minderwertige Sorte
öſterreichi=
ſcher Sigaretten, die ihm ſelbſt nach Amerika
nachgeſendet werden mußte. Man weiß nicht,
ob das Gewohnheit oder Aberglaube war.
Der Genuß von Aepfeln, Nüſſen, Eiern,
Mandeln wird empfohlen. Schallſapin
trinkt den Saft von zwei Ananas, Emanuel
Liſt ſchwört auf getrocknete Pflaumen als
Vorbeugungsmittel. Slezak erzählt vor dem
Auftreten alte oder neueſte Witze, andere
wen=
den eigene Atemgymnaſtik an oder laſſen ſich
von Aerzten hypnotiſch=ſuggeſtiv behandeln.
Viele große Schauſpieler glaubten, ohne die
Nervenpeitſche des Alkohols überhaupt nicht
auftreten zu können. Die Dämonie Ludwig
Devrients wuchs aus dem Berliner Wein=
haus Lutter u. Wegener, wo er vor
den Vorſtellungen mit E. Ch. Hof
bändig zechte. Kean den Dumas
Schauſpiel verherrlicht hat, ſtarb
und Opium, durch die er ſeine etwas
Verwachſung auf der Bühne zu verg
Matkowſky holte, ſeine ſtarke
rung aus der Slaſche, die Verprügt
Garderobies brachte ihn dann erſt
Auftritt in die richtige Hochſtimm
geniale Albert Steinrück ging
im Delirium tremens zugrunde.
rühmte Malibran, ertappte ih
Lisfrance, der ihr Mandelmilch verot
bei gewohnheitsmäßigem Branni
Und bei mancher gefeierten Cragödit
ich in der Garderobe weiße Flaſche
* ntativen Aufſchrift „Milch”, di
enthielten.
Su den beruflichen Qualen des
das ſich Paradies nennt, gehört auch
morieren der Nolle. Die merkwürd)
wenden die Künſtler an, um ihrem
nachzuhelfen. Offland ließ ſich
talentloſen Bühneninſpektor die Noll
ſcher Betonung während ſeiner Wo
zum Cheater vorleſen, wodurch er
raſcher behielt. Seydelmann
Worte in ſeine heute noch erhaltene!
ſeiten ſchön ſäuberlich ab; viel ſpäteill
es Steinrück mit gleichem Hilfen
mer wieder kritzelte er die zu erlerne
nieder, zuerſt deutlich, dann aber im
tiger, beim zehntenmal kaum mehr zu
Aber trotzdem blieb er immer vom
abhängig.
Und doch, während des ihn übern
Ereigniſſes ſeines Spieles ſchwinn
Mimen, der darin Herrgott und M
Bettler zu ſcheinen vermag, ſelbſt ſel
körperliche Leiden und Schmerzen)
Anſchütz erzählt, wie er in Wien d
tag ſeines geliebten Bruders den Vert
qualvollſten Magenkrämpfen, all die
den auf der Bühne nicht mehr fühld
großartig zu Ende geſpielt hatte. Heis
ſich frei, wie weggeblaſen ſind Schnut
tome, ſelbſt durch Gicht faſt Gelähr
ſich im Nampenlicht wieder wie geſur
Iſt dies nicht ein wie weheloſer, wud
paradieſiſcher Zuſtand, in dem die
geküßten Gaukler” im Sauberbann !
ihr Gefühl zu aller Sinnesluſt der zud
Menge überſtrömen laſſen
könn=
theatrum!
Haltlung eine kl4
Drekto
(Koſtenanſchlag mit 5 Pfg. Unterſchied.)
* Manch einer mag ſich ſchon einmal die
Frage vorgelegt haben, was eigentlich ein
Eiſenbahnzug oder auch eine Lokomotive allein
koſtet. Ueber die Preiſe unſerer modernen
Verkehrsmittel, wie Auto und Flugzeug, weiß
heute faſt jeder Beſcheid; kaum einer vermag
die Frage nach dem Koſtenpunkt eines unſerer
älteſten und modernſten Verkehrsmittel, das wie
kein anderes populär iſt, zu beantworten. Die
Jahrhundertausſtellung der Eiſenbahn in Nürn.
berg gibt auch nach dieſer Nichtung hin
Aus=
kunft. Swar ſtammt das Sahlenmaterial aus
Submiſſionen vergangener Jahre, was
ver=
ſtändlich erſcheint, denn Koſtenanſchläge dieſer
Art gehören mit zu den Geſchäftsgeheimniſſen
der Lokomotiv- und Waggonfabriken, und man
trägt ſolche Geheimniſſe nicht auf den Markt
der Oeffentlichkeit.
Irgend ein unanſehnlicher Aktenband einer
ausſtellenden Firma der Lokomotiv- und
Wag=
gonbaubranche verrät: „Man unterſcheidet
Hüter- Perſonen- und Schnellzugslokomotiven.
Am billigſten ſtellt ſich eine vierachſige
Güter=
zug-Cenderlokomotive, die genau 48 592 Jark
koſtet. Man iſt überraſcht zu erfahre., wie
genau Kalkulationen bei ſolch großen Cbjekten
möglich ſind, denn bei einer Ausſchreibung
er=
gab ſich, daß die Preiſe von zwei
konkurrieren=
den Sirmen für ein und dieſelbe Lokomotive
um nur 15 Pfg. differierten! Ceurer als die
vorgenannte Lokomotive ſtellt ſich ſchon eine
Heißdampf-Güterzuglokomotive, die 67 921
Mark und 27 Pfennige koſtet. Am teuerſten
aber iſt eine fünfachſige Heißdampf=Perſonen=
Cenderlokomotive mit 21,5 Kubikmeter Cender,
deren Beſchaffungskoſten ſich auf 67 130 Mk.
und 60 Pfennige belaufen.
Viel teurer als man denkt, ſind auch die
Eiſenbahnwagen. Ein vierachſiger Speiſewagen
der Deutſchen Eiſenbahnſpeiſewagengeſellſchaft
koſtet durchſchnittlich 52000 Mark, ein
ſechs-
achſiger, wie er ſpäter allgemein von der
Reichs-
bahn verlangt wurde, 56 000 Mk. Der Wert
des Innenraumes jeden Speiſewagens aber iſt
mit 5000 Mk. angegeben. Es ſind alſo teure
„Speiſezimmer” die die Reichsbahn ihren
Gäſten zur Verfügung ſtellt. Die
Internatio=
nale Schlafwagengeſellſchaft baut z. B. Wagen
zu 72000 Mark. Salonwagen koſten um die
75000 Mark herum, repräſentieren alſo ſchon
den Wert eines nicht allzu kleinen Hotels. Ein
D-Sug mit Vorſpann beſteht aus zwei
Schnell=
zugslokomotiven, einem vierachſigen Gepäck=
wagen, einem ſechsachſigen Speiſer”
D=Sug=Perſonenwagen 1. und 2.
vier Wagen 3. Klaſſe. Ein dera
koſtet nach einem Angebot einer
unerhört anmutende Summe von 5SI
und 70 Pfennigen.
Noch einige Sahlen über Güterm
verdeckter Güterwagen mit Luftük
und Heizleiſtung (10 Co.) koſtet 416
verdeckter Güterwagen (15 Co.) ob
2962 Mk., ein offener Güterwage
ohne Bremſe 2417 Mk., ein eiſerne
wagen (15 Co.) ohne Bremſe 2214
vierachſiger Schienenwagen (35 Col
Bremſe 6449 Mk., und ſchließlich
bodiger Viehwagen 3701 Mark.
Die obigen Sahlen ſind zweifellos
eſſant, wenn auch für die heutige
mehr ganz zutreffend. Groß wird
ſchied allerdings auch nicht ſein. Ak
leicht, welch ungeheure Werte ſich A‟
rollenden Material unſerer NeichS”
körpern, Werte, die Milliardenwerk!
und die kein ſtaatliches oder privd.
nehmen in der Welt in dieſem
Un-
nur annähernd beſitzt.
eriente
er in
Mi
ade
nehr
ternbrücker Teich wird ausgefiſcht ... Wie jeden Herbſt iſt jetzt der Steinbrücker Teich ausgefiſcht worden, und bald gibt es auf dem Oberwaldhaus großes „Karpfeneſſen”. Nur die großen
bern)ſbes Zwölfpfünder werden dafür zurückgehalten. Ebenſo eine Anzahl der kleineren ſchmackhaften Schleien. Alle halbwüchſigen und kleinen Karpfen, Weißfiſche und Schleien werden wieder
ein=
damit ſie vielleicht für nächſtes oder übernächſtes Jahr für die Pfanne heranwachſen. Nur die Flußbarſche, die bei dem großen Fiſchfang ins Netz geraten, kommen nicht mehr ins Waſſer,
Der Fiſchzüchter ſieht dieſe gefräßigen Bruträuber nicht gern in ſeinem Waſſer.
(Aufn.: Adolf Ziegler.)
muſliegte Brötchen
Eine Hundegeſchichte
Den Franz Löſer
jeßen „Sepp” und „Leni”, waren ein
„Chepaar und gehörten einem ehemals
ſtannten Cheaterdirektor in Würzburg.
Ien Strolche deckt längſt der Naſen,
demn Uſypereien aber, die ſie ausgeführt haben,
Eingeweihten noch heute unvergeßlich.
e leiſteten ſich manchesmal Dinge, die
ar Menſchenverſtand herenreichten...
kuar knapp nach dem Kriege. Der
Iu hatte die Uraufführung des Erſtlings=
Jeizes unbekannten Dichters vorbereitet.
ſen des Verfaſſers und der in dem
belhäftigten Hauptdarſteller ſollte nach
Eiellung eine kleine Feier in der Woh=
½ Direktors ſtattfinden. Seiner Gattin
gelungen, dazu irgendwo
Wurſtauf=
anals noch eine große Seltenheit,
auf=
b. Sie richtete ihn vor dem Weggehen
17 Porzellanplatte an und ſtellte dieſe
kuf den Speiſezimmertiſch.
beidon Dackel konnten natürlich nicht
hier mitgenommen werden und wurden
Aohnung eingeſchloſſen. Dies geſchah
erſtemal, denn ſie mußten öfter allein
Fküten. Freilich verlief dieſe
Sweiſam=
mmer harmlos, da die beiden Strolche
u dieſer Seit auf die unglaublichſten
verfielen. Der Direkttor wollte ſich
M Weggang von ſeinen beiden Lieblingen
erricheln verabſchieden. Doch ſie waren
z finden. Er konnte rufen, ſo viel er
Sepp und Leni kamen nicht zum Vor=
Wör wurde der Direktor beſorgt, doch
Etin berukigte ihn:
I paben ſicher wieder etwas angeſtellt
Rigendwo verſteckt.”
N war die Sache vorderhand abgetan
K Ser Vorſtellung dachte niemand mehr
eſden Dackel. Erſt als der Direktor
e Creppen zu ſeiner Wohnung
empor=
ärte er:
Au ſie uns jetzt im Vorzimmer
ent=
hugen, lönnen wir beruhigt ſein. Denn
dann iſt nichts geſchehen. Aber wehe, wenn ſie
nicht da ſind.”
Die beiden Dackel kamen nicht
angeſprun=
gen. Die Grau des Lirektors leufzte
ahnungs=
voll:
„Mein Gott! Was wird da wieder
ge=
ſchehen lein?”
Und ſie begann ſofort in der Küche
Nach=
ſchau zu halten, denn dies war der Naum, in
dem die beiden Strolche gewöhnlich ihre
größ=
ten Verheerungen anrichteten. Doch abermals
kamen ſie nicht zum Vorſchein. Der Direßtor
glaubte ſchon, daß die beiden Hunde überhaupt
nicht in der Wohnung ſeien. Da rief plötzlich
auf der Schwelle zum Speiſezimmer einer der
Schaufpieler:
„Da ſind ſie ja!”
Catſächlich ſaßen Sepp und Leni gravitätiſch
jeder auf einem Seſſel und ſahen uns aus ihren
klugen Augen an, als wollten ſie ſagen:
„Was macht ihr euch ſolche Sorgen um
uns, wir ſind doch da.”
Nätſelhaft blieb nur, woher ſie ſo plötzlich
gekommen waren. Inzwiſchen hatte die Gattin
des Direktors überall nachgeſehen und ſtellte
befriedigt feſt:
„Denkt euch nur es iſt gar nichts
ge=
ſchehen. ." Da verſtummte ſie plötzlich. Ihre
Augen weiteten ſich und waren ſtarr auf die
Porzellanplatte gerichtet. „Wo iſt der
Auf=
ſchnitt?” ſtieß ſie erregt hervor. „Ich habe ihn
vor dom Weggehen auf der Platte angerichtet
und dabei ſogar die Stücke, was ſonſt nicht
meine Art iſt, gezählt. Es waren
zweiundvier=
zig Scheiben.”
Jetzt aber war die Platte leer, nicht ein
Krümchen lag darauf. kaum ein Fettfleck
ſicht=
bar. Da ſah der Direktor auf die beiden
Dackel hin und ſagte:
„Vielleicht können uns der Sepp und die
Leni Auskunft geben, wo der Aufſchnitt
ge=
blieben iſt.”
Und wie auf ein Kommando ſprangen jetzt
die beiden Strolche von ihren Sitzen herab und
verkrochen ſich darunter. Du half jetzt kein
Rufen, Drohen und Locken mehr, ſie blieben,
wo ſie waren, und wagten ſich nicht hervor.
Wir hoben aber die Seſſel hoch, und unſeren
Augen bot ſich ein überraſchender Anblick dar.
Der ganze Aufſchnitt lag in zwei Häufchen
neben den Hunden. Wie ſich die Frau Direktor
durch Nachzählen überzeugte, fehlte nicht ein
einziges Stück. Es waren alle zweiundvierzig
Scheiben, und jede unangefreſſen vorhanden.
Der Direktor erklärte nachher, daß die beiden
Dackel oft ſtahlen, aber das Geſtohlene nie
fraßen, bevor es ihnen nicht erlaubt worden
war. Dies wäre eines der Ergebniſſe ſeiner
Erziehungsarbeit geweſen.
Der Aufſchnitt war natürlich ungenießbar
geworden. Das zweite Erheiternde an der
Ge=
ſchichte war aber, daß der Sepp als Männchen
ſich eine größere Portion zugeteilt hatte,
näm=
lich dreiundzwanzig Scheiben.
Hans Renner:
Das Bild
Geburt eines Rindes
Don Hans Chpriot
rroch in purpurzartem Dämmern
WEin Herzen deiner Mutter ſchliefeſt
u Craum=Spiel über Wieſen liefeſt
Wlley Engelknaben und den Lämmern—
BAt/ dich Muſik aus jenen Sonen,
Mü Ungebornen ſelig wohnen.
ANK Dann in goldner Schickſalsſtunde
M Aher dunklen mütterlichen Hülle
WGiM ir des Lichtes wilde Fülle,
Gichur erſte Schrei aus deinem Aunde,
Aa A7 blaſſe Frau im kühlen Leinen
9M4 lächelnd und begann zu weinen.
zweiten Male hat die „Dame” einen
Mik=Preis ausgeſchrieben. Das in
die=
ße erſcheinende Heft dieſer Zeitſchrift
Rict nun die Namen der Preisträger
Freisgekrönten Gedichte. Mit
freund=
hmigung des Verlages haben, wir
Ds Gedicht, das den erſten Preis
er=
ſzbruckt.
* Jahre ich da kürzlich in der Eelektriſchen
quer durch die Stadt. Draußen dämmert der
Abend. Es iſt die Stunde, in der die
Seitungs=
leſer im Wagen und die Büromädchen mit den
Leihbüchern in ſchönbeſtickten Stoffumſchlägen
ungeduldig darauf warten, daß der Schaffner
Licht macht. Der aber richtet ſich nicht nach
der Sonne. Er macht Licht nach der Uhr. So
verlangt es die Direktion.
Eine ältere, dicke Frau kommt herein und
ergattert einen Fenſterplatz. Sie trägt eine volle
Markttaſche und ein großes Bild. Das Bild
ſtellt ſie mit der bemalten Fläche nach außen
neben ſich vors Fenſter. Im Wagen wird es
dadurch nicht heller.
Das ſtört beſonders einen Herrn, der leſend
noben der Frau ſitzt. Er erhebt auch ſofort
Einſpruch gegen dieſe Verdunkelung. Aber er
beſchränkt ſich nicht darauf, die ahnungsloſe
Frau anzugreifen. Er ſchneidet geſchickt das
Lichtproblem im allgemeinen und beſonderen an
und erreicht dadurch, daß der Schaffner
auf=
merkſam wird und herbeikommt. Die Frau
ver=
ſucht ſofort, das Bild vor ſich auf den Boden
zu ſtellen. Aber das gelingt ihr nicht wegen
der Markttaſche und der allgemeinen Enge.
Die Folge davon iſt eine polternde, aber
er=
gebnisloſe Ausſprache zu dritt. Sie wird durch
den launigen Vorſchlag eines Vierten
unter=
brochen.
„Wenn die Frau ſchon ein Bild mit
herein=
bringt, ſo ſoll ſie es ſo aufſtellen, daß wir alle
es ſehen können.”
Die Alte ſcheint glücklich über dieſen
Vor=
ſchlag zu ſein, denn ſie dreht das Bild ſogleich
um und zeigt es uns. Doch wegen des
dämmo=
rigen Himmels draußen iſt nichts darauf zu
er=
kennen. Nun erſt recht wird die Lichtfrage
wich=
tig und drängt nach einer lofortigen Lölung.
Der Schaffner, im Chor beſtürmt, gibt nach
und ſchaltet das Licht ein. Hilfreiche Hände
tun ein übriges und ziehen den Nollvorhang
hinter dem Bild herunter, ſo daß es nun in
all ſeiner Buntheit ſichtbar wird.
„Ach, das iſt ja der Hinterſee”, ſagte ſofort
der Mann, der als erſter das Bild ſehen
wollte.
„Unten in Bayern liegt er. Ich war mal
dageweſen.” Wichtig ſieht er ſich um. Und der
Berg dahinten, das iſt . . „na, der heißt .. na
„„ Donnerwetter. .!"
Er fuchtelt unbeholfen mit der Nechten
herum und knipſt mit den Fingern, ſchüttelt
fortgeſetzt den Kopf, ſieht uns beleidigt an, und
verſinkt dann in brütendes Nachdenken.
„Ja, wer da jetzt hinkönnte”, träumt laut
ein blutarm ausſehendes Fräulein. Sie müßte
Leber eſſen, viel Leber, geht es mir durch den
Sinn.
„Nicht, es iſt ſchön, das Bild”, ermuntert
uns die Alte. Sie kann unſere Zuſtimmung
kaum erwarten. Aber alle bleiben ſtumm. Nur
die, welche nahe bei ihr ſitzen, nicken
unver=
bindlich höflich mit dem Kopf. Ach, ja, man hat
doch ſo ſeine eigene Auffalſung von der Kunſt.
Und Kunſt iſt Geſchmacksſache. Warum ſoll man
ſich feſtlegen. Sollen doch die anderen zuerſt...
„Haben Sie ſich das Bild gekauft?” fragt
jemand vorſichtig.
„Aber ja doch, Herr Profeſſor Sparnagel
hat es ſelbſt für mich gemalt. Da in der Ecke
ſteht auch ſein Name.” Liebevoll ſtreicht ſie mit
dem Seigefinger darunter hin. „Und ich bin
immer dabei geweſen, wenn er daran gemalt
hat. Und auch Kaffee gekocht habe ich für ihn.”
„Hm.”
Sie hat noch etwas auf dem Herzen. Sie
druxt eine Weile. Dann kommt es
geheimnis=
voll heraus.
„Es hat aber auch zweihundert Mark
ge=
koſtet”.
„Donnerwetter, zweihundert Mark!” Alle
ſehen die Frau an. Kaum glaublich, daß ſie zu
ihrem Vergnügen ſolch eine Summe ausgeben
kann.
Das iſt ja ne ganz gewaltige Stange
Geld”, meint jemand zögernd.
„Ich habe aber auch zwanzig Jahre darauf
lt
Das blutarme Fräulein iſt ganz aufgeregt.
„Aber liebe Frau, für zweihundert Mark,
da konnten Sie ja eine große Neiſe machen!”
„Ach, Fräuleinchen, für unſereins iſt das doch
nicht das Nichtige. Ich hab auch immer
ver=
reiſen gewollt, ſchon als ich ganz jung war. Da
bekam ich einmal eine Anſichtskarte vom
Hinterſee. Und dann hat’s mich gezwungen, und
ich hab’ immer dahin gewollt. Aber das ging
ja nun nicht. Und dann hab’ ich darauf geſpart.
Jeden Pfennig habe ich umgedreht. Ja, ja..."
„.. und dann. . . ?"
„Ach, ſo mit den Jahren, da wird man doch
ſchwerfällig. Als es dann ging, daß ich hätte
verreiſen gekonnt, da hab’ ich mich nie mehr
getraut. Da hab’ ich mir immer gedacht,
wenn ich nun da ſo hinfahre, dann iſt vielleicht
oben gerade ſchlechtes Wetter und der ganze
See iſt voll Nebel. Und die Berge ſind auch
nicht zu ſehen. Und dann hätte ich ſo wieder
fort gemußt und nichts davon gehabt. Nein,
nein ..."
„Und ſo bin ich dann zu Hauſe geblieben.
Ich habe hier doch auch meine Arbeit gehabt
und nicht einfach ſo fortlaufen gekonnt. Aber
ganz krank hat’s mich gemacht, das viel
Dran=
denken. Weil ich doch immer hab” raus wollen
aus meiner Enge. Und immer gemeint hab’, ich
verſäume das Wichtigſte. Und ſo hat’s mich
halt hin= und hergezogen, und ich bin alt
ge=
worden dabei.”
„Nun, nun, es geht an”, meint jemand, und
das ſoll ein Croſt ſein. Aber es klingt verkehrt
und paßt nicht daher. Die Frau ſieht nicht aus,
als wäre ihr das Alter zur Laſt. Sie beachtet
die Worte auch nicht.
„Aber, am Hinterſee geweſen bin ich nun
doch nicht mehr.” Ganz ruhig ſagt ſie es. Man
fühlt, ſie iſt davon abgekommen.
„Und eines Cages, da lernte ich den Herrn
Profeſſor Sparnagel kennen. Wunderſchöne
Bilder malt der. Wenn man die ſo recht
an=
ſieht, dann wird man auf einmal ganz
zufrie-
den. Das kommt daher, der Herr Profeſſor —
ja, wiſſen Sie — ſo recht richtig lebt der. So
— ſo von inwendig heraus. Und das fühlt man
aus ſeinen Bildern. Und auf einmal, da hab‟
ich’s eingeſehen und gewußt, daß ich gar nicht
mehr fort will. Und bin dann auch gern
hier=
geblieben, bei meiner Arbeit. Aber den Herrn
Profeſſor, den hab ich gebeten, daß er für mich
den Hinterſee malt. Ja ...! Und geholfen hab”
ich ihm auch dabei. Er hat es ſelber gewollt,
ich ſoll immer kommen und zuſehen. Dann
mußte ich ihm erzählen, und er ſagte: „Das
male ich nun alles mit. Ja ... und das iſt nun
das Bild.”
„Schön iſt das Bild”, ſagt auf einmal das
Fräulein. Ganz laut ſagt ſie es. Und wir alle
ſtimmten ihr bei. Langſamer fährt die
Elek=
triſche. Immer tiefer wird ihr Gebrumm. Der
Mann, der als erſter das Bild ſehen wollte,
ſteht auf. Als nun die Elektriſche mit einem
Nuck hält, tritt er ſchnell an das Bild heran
und zeigt auf den Berg im Hintergrund.
„... Der Watzmann iſt das, der Watzmann!”
Sagt es und ſteigt aus.
Und wieder beginnt das Gebrumm und ſchwillt
an zu hohem Getön, Und weiter geht unſere
Jahrt, quer durch die nächtliche Stadt.
Livingſtones letzte Reiſe
Don Spen Hedin
Von Spen Hedin, dem großen
Deut=
ſchenfreund, iſt im Verlag F. A.
Brock=
haus, Leipzig, eine Neubearbeitung
ſeines berühmten dreibändigen Volks=
und Abenteuerbuches „Von Pol zu
Pol” erſchienen (312 Seiten, zahlreiche
Karten und Abbildungen, darunter
mehr=
farbige, in Leinen geb 4,50 RM.).
Wir entnehmen dem Buch folgendes
Kapitel:
Vier Monate lang blieben Stanley und
Livingſtone zuſammen. Sie mieteten zwei große
Boote und ruderten, nach den Nordende des
Langanikta=Sees. Denn wenn ſich Livingſtone
nach den letzten ſechs Jahren auch nach der
Heimat ſehnte, vor allem nach leinen Kindern,
ſo wollte er doch nicht zurückkehren, ohne
er=
gründet zu haben, ob der Lualaba zum Nil oder
zum Kongo gehöre. Nun ſtellten die beiden
Forſcher gemeinſam feſt, daß der See nördlich
keinen Abfluß habe. Damit war die Frage, die
Livingſtone ſo tief beſchäftigte, aber noch
kei=
neswegs gelöſt. Erſt zwei Jahre ſpäter gelang
es dem Engländer Cameron, den Lukuga zu
entdocken, der aus dem Canganüika=See
her=
austritt und ſich in den Luglaba ergießt. Und
da er obendrein noch fand, daß Njangwe am
Luglaba 150 Meter tiefer liegt als der Nil bei
ſeinem Ausfluß aus dem Abert=Njanla, war
bewieſen, daß der Luglaba nichts mit dem Nil
zu tun hatte und daß Livingſtones Hoffnung,
die äußerſten Quellen des Nils im Bangweolo
finden zu wollen, auf einer irrigen
Voraus=
ſetzung fußte. Der Luglaba mußte alſo dem
Atlantiſchen Ozean zuſtrömen, und tatjächlich iſt
er denn auch nichts anderes, als der Oberlauf
des Kongos.
Nur zu bald war Stanleys Seit abgelaufen.
Er mußte nach Sanſibar zurück, um der Welt
zu berichten, daß Livingſtone noch lebe. Sie
be=
gaben ſich zuſammen nach Cabora, wo
Living=
ſtone neue Vorräte erwarten wollte. Stanley
ſchenkte ihm von ſeinem Ueberfluß noch 40
Laſten Kattun, Glasperlen und Metaldraht,
ein Boot aus Segeltuch, ein waſſerdichtes Selt,
zwei Hinterlader und andere Waffen und
ver=
ſah ihn reichlich mit Schießbedarf, Werkzeug
und Kochgeſchirr — Dinge, die für Livingſtone
von unſchätzbarem Wert waren; wollte er doch
unbedingt noch ſo lange in Afrika bleiben, bis
er ſeine Aufgabe gelöſt hatte!
Stanley verſprach Livingſtone beim Abſchied
außerdem, in Sanſibar eine Schar zuverläſſiger
Cräger zu dingen und ſie nach Cabora zu
ſchicken. Die Tagebücher, Briefe und Karten
Livingſtones nahm er mit. Sie wurden für ihn
von größter Bedeutung; denn als er nach
Eng=
land zurückkam, bezweifelte man die Wahrheit
ſeiner Berichtel. Die Seitungen bemühten ſich,
ihn zu verdächtigen, wenn auch das große
Pu=
blikum ſeinen Worten glaubte. Später erhielt
er aber für dieſes Mißtrauen völlige Genug=
Küchenzettel vom 18. bis 24. November.
(Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.)
Montag: Brotſuppe, Kölner Schnitten*),
Tomatentunke, Kartoffeln.
Dienstag: Sellerieſuppe, Königsberger
Klopſe, Kartoffeln und Salat.
Mittwoch: Lauchſuppe, Grünkernauflauf
mit Kaperntunke.
Donnerstag: gebr. Mehlſuppe,
Kalbs=
koteletts, Spinat, Kartoffeln.
Freitag: Spinatſuppe (Reſt), Fiſchauflauf
mit Sauerkraut, Kartoffelbrei.
Samstag: Linſenſuppe mit Blutwurſt.
Sonntag: Reiscremeſuppe, Schmorbraten,
Roſenkohl und Kaſtanien, gebratene Aepfel.
*) Kölner Schnitten. 2 Pfd. Weißkraut oder
Wirſing oder beides gemiſcht zerteilen und
wenig kochen, dann fein hacken, 1 Zwiebel mit
Butter dünſten, dazu fein gehackte Peterſilie
und 125 Gr. geriebene Semmel noch etwas
mitdünſten. Zu dem gehackten Kraut 1 Ei und
Salz. Flache Schnitten formen, in Weckmehl
wenden und braten.
Kohlrabi=Auflauf. Zwei mittelgroße geſchälte
Kohlrabi werden auf dem Blitzeiſen fein
geſchnitten und mit knapp Waſſer
weich=
gekocht. Darauf gebe man auf den Boden
einer Auflaufform eine zweifingerdicke Lage
von dick ausgequollenen Bandnudeln, bedecke
dieſe mit Wurſtflöckchen von Mett= oder
Röſtwurſt, auf die man den abgetropften
Kohlrabi folgen läßt. Darauf wieder mit
Nudeln bedeckt, übergieße man das Ganze
mit einem in einer Taſſe Milch verquirltem
Ei und 1 Teelöffel Kartoffelmehl und Salz
und laſſe die mit Butterflöckchen belegte
Form im Ofen ½—3 Stunde ſolange backen,
bis ſich eine goldbraune Kruſte gebildet hat.
Auf gleiche Weiſe bereite man
Fiſchauflauf mit Sauerkraut. Man kann
ſo=
wohl friſchen Seefiſch (Seelachs, Kabeliau,
Schellfiſch, Goldbarſch) wie auch
geräucher=
ten Fiſch verwenden, wodurch der Auflauf
beſonders kräftigſchmeckend wird. Als untere
Lage kommen gekochte, ſcheibiggeſchnittene
Kartoffeln, darauf der entgrätete Fiſch, dann
mit Zwiebeln gedünſtetes Sauerkraut und
zuletzt Kartoffeln. Die Aufläufe werden in
der Form, mit einer Serviette umbunden,
zu Tiſch gebracht.
tuung, und keiner zweifelte mehr, daß er mit
der Auffindung Livingſtones eine glänzende Cat
volbracht hatte.
Endlich kamen die neuen Cräger, 57 Mann,
in Cabora an. Sie waren tüchtig und
zuver=
läſſig, und Ende Auguſt trat Livingſtone eine
neue Reiſe an — ſeine letztel. Nochmals ſchlug
er die Nichtung nach dem Canganika-See ein,
und Neujahr 1872 befand er ſich in der Nähe
des Bangweolo=Sees. Der Regen goß
dies=
mal wie nie zuvor; es war als ob der Himmel
alle ſeine Schleuſen geöffnet habe und die
Karawane kämpfte ſich auf den ſchlammigen
Wegen nur mühſam vorwärts. Bisweilen
mar=
ſchierte man ſtundenlang im Waſſer, und die
Spen Hedin
Flüſſe waren nur an ihren Wellen von den
Sümpfen und dem weit überſchwemmten Lande
ringsum zu unterſcheiden. Auch die
Eingebo=
renen waren unfreundlich verweigerten
Lebens=
mittel und machten falſche Angaben über die
Wege. Solch eine ſchwere Reiſe hatte
Living=
ſtone noch niemals durchgemacht!
Sein Plan war, den Bangweolo auf der
Südſeite zu umgehen und alle ihm zuſtrömenden
Glüſſe zu erforſchen, beſonders auch den
Lua=
pula, der ihn verläßt und dem Lualaba zufließt.
Dem nach Norden fließenden Waſſer wollte er
dann folgen und Richtung und Siel feſtſtellen.
Aber welchen Weg der rätſelhafte Fluß nach
irgendeinem Meere auch einſchlagen mochte: die
Reiſeſtrecke war ungeheuer groß, und
Living=
ſtones Cage waren gezählt. Nach langer
Krankheit verſchlimmerte ſich jetzt ſein Suſtand
infolge der Anſtrengungen der letzten Reiſe
mehr und mehr. Sein Körper war aufgerieben
und von beſtändigem Sieber und mangelhafter
Ernährung geſchwächt. Doch noch immer
Weißkrautauflauf. Das fertig bereitete
Weiß=
kraut wird mit in Scheiben geſchnittenen
Kartoffeln, ſowie Fleiſchmaſſe wie zu
Fleiſch=
klößchen, in eine Form geſchichtet, unten mit
Kartoffeln beginnend, darauf Fleiſch,
Weiß=
kraut und oben mit Kartoffeln abſchließend,
in der gleichen Weiſe gebacken.
Schachnummer 650.
Aufgabe 874.
R. Weinheimer.
(Wiener Schachzeitung 1935.)
a b d e
Weiß zieht und ſetzt in vier Zügen mat.
Prüfſtellung: K11Da7Td4Le5, T7Bc2. d2: K/3 Df8
T48.h7 8a5 Ba3, b4, 45, T5. n3.
Aufgabe 875.
W. Hagemann.
(1. Preis, R. Büchner=Gedenk=Turnier 1930.)
Weiß: Kh8 Da8Tb7, 18Lb1 g5 Sb2, e8Be3
(9 Steine);
Schwarz: Ke4 Tc2, d3 Lb8 Sa3, b5 Be5. e6,
g3, g4 (10 Steine).
Matt in zwei Zügen.
Auflöſung der Rätſel aus Nr. 46.
Kreuzworträtſel.
a) 1 England, 6 Maerz. 9 Lei. 11 Elba. 12
Elen, 13 Garn, 14 Liga. 15 Reim. 17 Kate,
18 Ilſe. 19 Emir, 20 Tat 22 Weſte 23 Kartell. —
b) 2 Galan. 3 Lee. 4 Ariel, 5 Siegfried.
Me=
nagerie, 8 Flanell. 10 Negativ. 16 Meter,
17 Kette, 21 Aſt.
Bilderrätſel aus dem vorigen Jahrhundert.
Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer.
glaubte er zuverſichtlich an einen Erfolg ſeiner
Reiſe und mit unermüdlicher
Gewilſenhaftig=
keit ſchrieb er ſeine Beobachtungen nieder.
Einen Monat nach dem andern ſchleppte er ſich
weiter. Aber ſeine Kräfte reichten für ſolche
Anſtrengungen nicht mehr aus. Am 21. April
1873 ſchrieb er mit zitternder Hand nur
fol=
gende Worte in ſein Cagebuch:
„Verſuchte zu reiten, mußte mich aber
nie-
derlegen, und man trug mich ganz erſchöpft ins
Dorf zurück.”
Nun wurde eine bequeme Cragbahre für
ihn angefertigt, und ſtets waren Suſi und
Cſchuma um ihn. Am nächſten Cage wurde er
zwei Stunden weit durch die moraſtige
Gras=
ebene getragen, aber während der folgenden
vier Cage war er nicht mehr imſtande, auch nur
einige Seilen in ſein Cagebuch einzutragen. Nur
auf der Karte verband er noch ein Dorf am
Südufer des Bangweolo mit dem andern. Am
27. April heißt es dann:
„Mit mir iſt es völlig aus, und ich bleibe
hier. — Muß geſund werden! — Habe
aus=
geſchickt, zwei Siegen zum Melken zu kaufen.
Wir ſind am Ufer des Mollamo.” Ait dieſen
Worten ſchließt ſein Cagebuch, das 30 Jahre
umfaßt! Siegen waren nicht aufzutreiben, doch
ſandte der Häuptling des Ortes andere
Lebens=
mittel als Geſchenke.
Swei Cage ſpäter wurde die Neiſe
fort=
geſetzt. Der Häuptling beſorgte Boote zur
Ueberfahrt über den Molilamo, einen Bach,
der ſich in den See ergießt; der Kranke wurde,
in ein Boot gehoben und über das ſtark
ange=
ſchwollene Gewäſſer gerudert. Am andern Ufer
eilte Suſit voraus zum benachbarten Dorf des
Häuptlings Cſchitambo, um eine Hütte
herzu=
richten. Die Bahre folgte langſam nach;
im=
mer wieder mußte der Kranke ſeine Leute
bit=
ten, abzuſetzen und ihn ruhen zu laſſen. Er war
wie betäubt, und ſeine Diener erſchraken. Als
er endlich im Dorf ankam, hatten ſich die
Ein=
geborenen verſammelt und ſtanden ſchweigend,
auf ihre Speere geſtützt um die Cragbahre
herum, auf der der weiße Mann ruhte, von
deſſen Caten und Nuhm ſie ſo oft ſchon gehört
hatten. Eine Hütte ſtand für ihn bereit; an
ihrer Innenwand wurde aus Gras und
Swei=
gen eine Bank hergeſtellt, auf der man das
Bett ausbreitete. Vor dem Eingang zündete
man ein Feuer an, und der Knabe Maſpara
hielt davor Wacht.
Früh am Morgen des 30. April machte der
Häuptling Cſchitambo ſeinem Gaſt einen
Be=
ſuch, aber Livingſtone war ſo ſchwach, daß er
nicht mit ihm ſprechen konnte. Am Abend, als
die Männer ſich zur Nuhe gelegt hatten, wurde
Suſi um 11 Uhr zu ſeinem Herrn gerufen. Aus
der Ferne ertönte lautes Geſchrei, und
Living=
ſtone fragte Suſi, ob leine Leute ſolchen Lärm
Silbenkreuzworträtſel.
3 W 14 15 16 Bedeutung der einzelnen Wörter:
a) vonlinksnachrechts: 1
wohlriechen=
der Strauch des Mittelmeergebiets, 3 kleiner
Flüſſigkeitsbehälter. 5 Geſtalt der griechiſchen
Sage, 7 Raſſenangehöriger, 9 Aſiat, 10 Künſtler,
11 Vogel. 12 Gefäß, 14 Gewinnung von
Boden=
ſchätzen, 16 Anſiedlung, 18 Stadt in Perſien, 19
Verzeichnis;
b)vonobennachunten: 1flaches
Küſten=
gewäſſer, 2 Ort eines Orakels im Altertum,
Zägyptiſcher Gott, 4 Held einer antiken
Liebes=
tragödie, 6 Daſein, 8 Angehöriger einer
Völker=
familie. 9 Gipfel des Thür. Waldes, 12 Name
eines Sonntags, 13 Gewicht, 15 Bautechniker, 16
Buch des Islams, 17 Körperorgan.
Ein Drudenfuß.
a a ac c d e e ehhk l o
vr.ſs w.
Obige 20 Buchſtaben ſchreibe man auf die
20 Punkte, ſo daß 5 Wörter von folgender Be=
vollführten; als er erfuhr, daß ſie
lagte er:
„Ich höre an den Nufen, daß 1
einen Büffel aus ihrem Durrhafeld verd
Nach einer Weile lagte er:
„Iſt das der Luapula?”
„Nin” antwortete Suſi, zwir
Dorf des Cſchitambo.”
„Wieviel Cagereiſen ſind es noch
Luapula?”
„C glaube drei Cage”, erwiderteinl
Nach einer Pauſe leufzte Livingſ
auf und ſagte: „O lieber, lieber Gott!
Dann verlor er die Beſinnung.
Um Mitternacht rief Maivara Sun
zu dem Kranken, der ein Pulver
wollte. Nachdem ihm Suſi dabei bebich
weſen war, entließ ihn Livingſtone
Worten: „Jetzt kannſt du gehen.”
Um 4 Uhr am Morgen des 1. A
rief Maſpara den Diener wiederum
ihn, ſogleich zu kommen. „Sch fürchte
weiß nicht, ob unſer Herr noch leſt
weckte Cſchuma und einige andere, und
nach der Hütte Livingſtones: Da had
neben ſeinem Bett, den Kof auf die 94
Hände gebeugt. So hatten ſie ihn oft i
verſunken geſehen, und in ehrerbietigeni
gen zogen ſie lſich zurück. Aber es m
gar merkwürdig dabei zu Mute, und
nichts regte, näherten ſie ſich leiſe. Lil
atmete nicht mehr!. Einer der Diener
die Wange des Knienden. Sie nd
Afrikas Apoſtel war tot!
Cief betrübt legten ſie ihn auf 14
und gingen hinaus, um ſich zu berate
begannen die Dorfhähne zu krähen; e
Cag ging über Afrika auf. Leis
wieder in Livingſtones Hütte ein, um
päck zu ordnen. Alle Begleiter, war
zugegen, um gemeinſchaftlich die Vad
tung zu übernehmen. Mit beſonderer
legten ſie die Cagebücher und Briefe 94
tors, ſeine Bibel und ſeine Gerätſch4
eiſerne Kiſten, um ſie vor Näſſe und i
zu ſchützen.
Was nun? Suſi und Cſchuma
welch ungeheure Aufgabe ihrer warttl
kannten den Abſcheu der Eingebore
einem Leichnam, kannten den Aberglaul
Wilden, daß die Geiſter der Verſtortd.
Cotenreiche an nichts anderes denkenl
Nache und Bosheit und durch Beſchru
beſänftigt werden müſſen, damit ſie 1
Lebenden mit Krieg, Mißernten oder
heiten heimſuchen. Suſi und Cſchuma,
rend der letzten ſieben Jahre die ſteten
2 „Wie” und
ter Livingſtones geweſen, waren, fü9Mjſchem Fall
Verantwortlichkeit in vollem Maße. As nd hier
handelten mit den Crägern, die StüM zuninne
Sanſibar geſchickt hatte, und es war FN31 leicht, ig
ſtolze Freude und Genugtuung, deren A inſchaſt d
zu hören: „Ihr ſeid unter Neiſen und Ae
gungen alt geworden, daher müßt ih4 ſartliche
adene Pelt=
U Betracht
Awe u=
Tnduſdrins
deutung erſcheinen: 1—2 Männernardl 1d mß m
Vierfüßler, 3—4 Nahrungsmittel, 4—5
Häuptlinge ſein, und wir verſprecher, Mru mürlich
gehorchen.”
Halbinſel, 5—1 Teil des Wagens. Dieſtun der um
buchſtaben, richtig abgeleſen, nennen ein
tes Fahrzeug.
Carl 9/
Faſſe dich kurz. Ein ſehr ungeduldid
(außerhalb des Telephonhäuschens):
Ihnen beim Suchen der Anſchlußnunmß
behilflich ſein?” — Junge Frau (her/”
ich ſuche gar keine Nummer. Ich fa
nur nach, weil ich einen recht ſchöne
für mein Baby haben möchte.”
Seine Hoffnung. Der aufſtreberd
Schriftſteller traf den berühmten Kuf
Klub. „Ich habe ein Buch von Ihnen
begrüßte ihn der mächtige Mann. „
Mei=
fragte der Jüngling geſpannt. „Das
ſtark”, lautete die Antwort.
Seine Erklärung. „Fritz, dein Au
„Meine Mutter” iſt ja ganz derſelbe
deines Bruders?” Jawohl, Herr Lelf.
wir haben doch dieſelbe Mutter.”
Die hohe Rechnung. Chef zum Rel
„Was bedeutet denn dieſe große Rechn
Ihrer Speſenrechnung?” — Das ſind /
gaben für das Hotel.” — „Seien Sie
ſo liebenswürdig und kaufen Sie künd
Hotels mehr.”
Vater macht alles!
„Dein Vater iſt wohl ſehr reich. d‟
viele Spielſachen haſt?”
„Doch nicht!”
„Was macht der denn?"
„Alles, was meine Mutter ſagt!
Druck, Verlag u. Kliſchees: Darmſt. Tagblatt. Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag u. Druckerei, Rheinſtr. 23. — Verantwortl. f. d. Redaktion: Dr. H. Nette. Darmſtadt. — Alle Rechte vorbehalten. Nachdt.7
[ ← ][ ][ → ]imos würden ſtaunen, wenn ſie
ſind vor allen Dingen die reichen
mi/seffekte, mit denen wir es heuer
en werden.
ſſten Frauen ſtehen zwar vorderhand
ſeinem Rätſel und einer durchaus
heinenden Frage, denn ſie ſagen ſich
: „Woher nehmen und nicht ſtehlen?”
ſater hat ſich die Mode jemals an
fan gekehrt?. Sie diktiert ganz
ein=
ie Frauen folgen ... wobei es der
Heit jeder einzelnen Evastochter über=
„t. vorhandenes Pelzmaterial zu
ver=
hr aber eine alte, unverwendbar
ge=
ſe=brämung oder Pelzumhülle zu einer
hung aufzuarbeiten, ſo daß oft Fell,
uch die abend=
„Fachung!
„Wie” und
ſn jedem Falle
Ps und hier
gewinnen, iſt
licht leicht, ja
lüiſſenſchaft, die
leit ſein will.
ſch die Mode heuer ihre Tracht zum
unnmt, was nicht bloß als
Redens=
ſoken, ſondern ganz eruſt gemeint iſt,
perſchiedenen Kapuzen der neuen
ſicken, wenn ſie über den Kopf
ge=
ſuerden, wahrhaftig ganz
eskimo=
ſt die vielen hohen Kragen, die eine
urahmung des Kopfes bilden, ſind
eres als eine Anlehnung an den
RStil!.
de holt ſich eben ihre Anregungen in
Länder, kommt uns heute türkiſch
u ſch, morgen ruſſiſch und nun auch
Eine wahre „Eskimo=Mode oder: Der Sieg der Derbramungen!
½ im Schrank liegen mußte, zu
ſſtbarkeit erweckt wird.
ſit iſt heuer alles. Das Kleid, der
u4 Jackenkleid, die Beſuchs= und
portliche
kymt natürlich
Poeidene
Pelz=
in Betracht,
Ps Zuviel un=
und
aufdring=
uch muß man
Fell wählen,
uter der Um=
(Beichnet,
bei=
raſiertes
os in grau
eit ausſieht, beſonders wenn es für
Lraftigen Modefarben (Grün, Braun
Sto), herangezogen wird. Die Art
Tkung muß ganz ungezwungen ſein,
ſo daß man etwa
(wie dies in
un=
ſerem erſten Bilde angedeutet wird) Kragen
und Taſchen eines durchgeknöpften Kleides aus
Fell herſtellt.— Der moderne Mantel ſchwenkt
gelegentlich doch vom Schalkragen ab und hält
ſich an die ſchönen, das Geſicht reizend
um=
rahmenden „Krauſen”, die — aus
lang=
haarigem Fell wiedergegeben —
unwiderſteh=
lich ſind!. Die ſchlanke Linie des Mantels und
die Hüftenſchlankheit der Geſtalt kommt durch
eine Betonung der unteren Kante noch deut=
licher zur Geltung, ſo daß man — wie dies
unſer zweites Bild darſtellt — auch hier gerne
eine Verbrämung vorſieht. Im übrigen iſt bei
ſolchen „Prinzeß=Mänteln” die Verwendung
eines leichten „Schinkenärmels” üblich, wie ihn
unſere Mode=Häuſer vielfach in Vorſchlag
bringen.
Die Jackenkleider ſind endlich die
er=
klärten Lieblingsſtücke der Ausſtattung
gewor=
den, weil man erkannte, wie praktiſch es ſei,
Kleid und Jacke (alſo nicht bloß Rock und
Jacke) in Verbindung zu bringen und auf dieſe
Weiſe Ausgehaufmachung und Beſuchskleidung
in einem Stücke zu vereinigen. Eine
einſeitig=
verbrämte Jacke mit ſchöner Fellgarnierung
des Aerwels ſieht man in unſerem
Mittel=
bilde.
Am neuartigſten aber erſcheint der
Pelz=
beſatz am modernen Beſuchs= und
Theater=Kleide.
Hier legt man auf Kontraſte größten
Wert und zieht daher für dunkle Modelle am
liebſten Hermelin oder ein entſprechendes
Erſatzfell heran.
Unſer vorletztes Modell führt ein ſehr ſchönes
Kleid mit einem Medici=Kragen vor Augen,
der in eine den Ausſchnitt randende und zu
einer Maſche verknüpfte Rolle übergeht, die ein
Plaſtron aus weißem Fell rahmt, das mit den
unter den Trichterärmeln hervorkommenden,
ebenfalls aus Pelzwerk hergeſtellten
Ballon=
bauſchen harmoniert. Lebhaft wie dieſer
Ober=
teil iſt auch die dreifach=geſtufte Rockpartie, die
neue modiſche Möglichkeiten andeutet.
In der Abendmode ſpielt die
Fell=
garnierung meiſt die Rolle einer kleinen
Um=
hülle, und zwar gibt es ſehr geſchmackvolle
Capes, die zur Ergänzung einer feſtlichen
Aufmachung auserſeben ſind.
Man bekundet hier Vorliebe für
phantaſie=
voll=wirkendes Pelzwerk, beiſpielsweiſe für
Affenhaar, das — zu kleinen Pelerinchen
ver=
arbeitet — nicht koſtſpielig und ſehr
eindrucks=
voll iſt. Letzte Slizze.)
„Fell auf allen Linien‟ ... „Eskimo=
Mode” neue modiſche Schlagworte, die nun
an unſer Ohr klingen und ihre Wirkung
ge=
wiß nicht verfehlen werden.
Die Verbrämungs=Mode iſt nicht, wie viele
anzunehmen ſcheinen, eine Sache, die nur
einige wenige angeht, ſondern iſt ein modiſcher
Zug der Zeit, alſo für die große Menge
be=
ſtimmt, die ſich darüber klar werden ſollte, daß
die Anſchaffung von Verbrämungen gewiß keine
überflüſſige Ausgabe darſtellt, ſondern
durch=
aus wertbeſtändig iſt, da man das Fell
jahrelang in dieſer oder jener Tragart
ge=
brauchen kann!
nicht fehlen darf) und der helle Effekt, der hier
in Form einer Pelzſchleife und eines
Fell=
abſchluſſes der reichen Aermel vorgeſehen iſt.
Schon der „Zeitloſigkeit” wegen wird jede
künſtleriſch=empfindende Frau dieſen Stil
billigen .
Der Capemantel mit der
Suchsverbrämung
hat den überaus reizvollen Stil der
Kutſcher=
mäntel von „anno dazumal”. Genau wie
da=
mals handelt es ſich nämlich um ein
doppelt=
geſtuftes Cape, das mit einem doppelten
Trich=
terärmel harmoniert.
Sehr eigenartig iſt die Verbrämung, die
nicht nur den Hals umſchließt, ſondern auch
die eine Cape=Hälfte randet, womit ein
leb=
hafter und eigenartiger Eindruck geſichert wird.
Bringt Holz wirklich
Gluck
Zum mindeſten ſcheinen unſere Damen von
dieſer Ueberzeugung durchdrungen zu ſein,
denn ſehr oft kann man feſtſtellen, daß ihnen
ein Holztalisman viel mehr Freude bereitet als
ein Anhänger aus Edelmetall. Allerdings gibt
es hier, ſeitdem ſich das Kunſtgewerbe mit
dieſen Dingen befaßt, ganz allerliebſte
An=
regungen und abgeſehen von den hölzernen, oft
winzig=kleinen Glücksanhängern auch andere
erwähnenswerte Dinge. So zum Beiſpiel die
geſchmackvollen „Namensarmbänder”, die aus
hölzernen, auf eine Kette montierten Plättchen
zuſammengeſtellt ſind, deren jedes einen
Buch=
ſtaben in Metallauflage trägt, die in ihrer
Auf=
einanderfolge den Namen der Trägerin
er=
geben. (Skizze.)
öreta=Garbo=Stil”
wEichts ſeiner ſcharf=umriſſenen, prä=
Wdie aller Welt heute geläufig iſt,
Närgerinnen.
Aber die Garbo die „Königin
uiſtellte, ſcheint das Publikum von
9ſchen Note, die einige bedeutende
” om hiſtoriſchen Koſtüm in die
beidung zu übertragen verſtanden,
Biriert zu ſein, ſo daß ſehr viele
chöpfungen den Einfluß des
Eekennen laſſen.
7 Reihe von Beiſpielen greifen
Eiem Bilde ein „Gelegenheitskleid”
hrt heraus (auch die Garbo
bevor=
die ſie herb und einfach und
an=
länen Schimmers doch ſehr
aus=
bet!), deſſen geſäumte
Raglan=
weiter Pluderärmel gewiß bei
it ungemein wirkungsvoll iſt.
nartigſte Moment dieſes Kleides
tiß ſeine Halskrauſe (ein
7 einem richtigen „Garbo=Kleide‟
„Waſſerfall=Derbrämung”
Den Fuchskopf pflegt man derart zu
ver=
wenden, daß er die Verbindung zwiſchen dem.
eigentlichen Kragen und der Caperandung
her=
ſtellt. (Bild.)
wird eine der neueſten Kragenformen genannt,
die wir — weil ſie eine beliebte Wintermode
zu werden verſpricht — im Bilde feſthalten.
Natürlich kann für einen ſolchen Schnitt nur
ſehr ſchmiegſames Pelzwerk herangezogen
wer=
den, ſo daß wir außer breitſchwanz=ähnlichen
Fellſorten auch Perſianerklauen, „raſiertes
Lammfell” und weiches Fohlen empfehlen
können.
Der ſo außerordentlich wirkungsvollen
Kragenpartie eutſprechen überaus dekorative
Manſchetten, die ſich als eigenartige, von einer
Spange unterbrochene „Halbkelche” darſtellen.
Die eingeſchnittene Taſche mit gerüſchtem
Fellabſchluß iſt eine Feinheit, die dazu angetan
iſt, die Einheitlichkeit des Entwurfes zu
unter=
ſtreichen. (Bild.)
Schwarzes Fell, nimmt ſich zu manchen
neuen Farbtönen, wie etwa zu Flaſchengrün
oder zu dunklem Hechtgrau (einer neuen
Win=
terſchattierung, die in Modekreiſen als ſehr
ausſichtsreich bezeichnet wird) vortrefflich aus.
Das richtige, kunſtgewerbliche. Schmuckſtück
für junge Mädchen ſind aber die Armbänder,
deren Platten mit den gebräuchlichſten
Glücks=
motiven und mit allerlei Sinnſprüchlein
ver=
ziert ſind. Ein Modell, in dem ſich
Fliegen=
pilz, Elefant, Liebesſpruch und das mahnende
„touch wood” (das in Holzausführung
be=
ſondere Berechtigung gewinnt) zu einem neiten
Geſamteindruck vereinigen, zeigen wir in
unſerem Bilde.
Nummer 317
Sonntag, 17.N0
A
blatte
Großwirtſchaftsraum Südamerika?
wirtſchaftliche Neuaufbau nicht ohne weiteres an der alten Stelle
des Einbruchs wieder beginnen kann.
Lakeinamerikaniſche Kriſenwandlungen.
Die in der allgemeinen Abſatzkriſe beſonders ſchmerzlich emp=
Nachdem unter den Schlägen der Weltwirtſchaftskriſe ſich die
tragenden Grundlagen und Techniken des zwiſchenſtaatlichen
Aus=
tauſches entſcheidend gewandelt haben und eine allgemeine
Hin=
wendung zu räumwirtſchaftlich bedingten Zuſammenſchlüſſen auf
der Grundlage der unmittelbaren Gegenſeitigkeit unverkennbar
iſt, nimmt es nicht weiter wunder, daß auch bisher ſo
inten=
ſiv in die Weltwirtſchaft verflochtene und
aus=
ſchließlich auf ſie abgeſtellte Länder wie die lateinamerikaniſchen
ſich ihrerſeits um Schutz vor den welthandelspolitiſchen
Nachwir=
kungen der Weltkriſe bemühen. Die gegenwärtige wirtſchaftliche
Lage iſt zwar gegenüber dem Kriſentiefpunkt erheblich gebeſſert.
Die Preiſe für Weizen, Mais, Baumwolle, Kaffee,
Kautſchuk und Ochſenhäute, die die
Hauptausfuhr=
produkte der ſüdamerikaniſchen Länder bilden, waren im
Verlauf der Kriſe durchſchnittlich bis auf ein Drittel des Standes
von 1928 geſunken, zeigen jedoch ſeit 1933 eine deutliche
Aufwärtsbewegung. Hierdurch konnte die
Weltmarkt=
lage dieſer Länder um ein beträchtliches gehoben werden, ſowohl
auf Seiten der Ausfuhr wie auch der durch ſie ermöglichten
Ein=
fuhr. Hinzu kommt die weitergetriebene Abwertung der
lateinamerikaniſchen Währungen, die im Falle
Ar=
gentiniens und Braſiliens 72 und 63 Prozent ausmachen und
da=
mit — neben der Devalvierung des japaniſchen Yen — von allen
Devalvationen bei weitem die größte Abweichung vom alten
Stande aufweiſen. Die Beſſerung der Wirtſchaftslage ging aber
nicht ohne beträchtliche Eingriffe in die bisherige
Wirtſchafts=
ordnung vor ſich; in den wichtigſten ſüdamerikaniſchen Ländern
haben ſtaatliche Stützungsmaßnahmen für Kaffee, Weizen. Mais
und Ueberwachung und Lenkung der Erzeugung die
privatwirt=
ſchaftliche Ordnung weitgehend eingeſchränkt und zum Teil ſogar
aufgehoben. Das Verhältnis von Wirtſchaft und
Staat hat ſich unter den Einwirkungen der Kriſe gewandelt, ſo
daß hier von freier Wirtſchaft ſo wenig mehr die Rede ſein kann
wie von einem freien Welthandel auf der anderen Seite — zwei
Erſcheinungen, die unmittelbar zuſammenhängen.
Waren die ſüdamerikaniſchen Länder bislang wegen der
aus=
ſchließlichen Erzeugung nur weniger Welthandelswaren von den
Schwankungen des Weltmarktes in beſonderem Maße abhängig
geweſen, ſo ſucht man heute durch Verbreiterung der
Produktionsbaſis die Gefährlichkeit ſolcher
marktzerſtören=
den Einflüſſe zu mildern. Das führt naturgemäß zu einer
wei=
teren Wandlung des Verhältniſſes der Binnen= und
Außenwirt=
ſchaft. Nimmt man noch hinzu, daß Deviſenbewirtſchaftung,
ſtaat=
liche Kompenſationsgeſchäfte und alle damit zuſammenhängenden
Fragen noch ihrerſeits die Einflußnahme des Staates verſtärkten,
ſo erkennt man, welch tiefgreifende Wirkung die allgemeine
Welt=
kriſe der letzten Jahre auf die lateinamerikaniſchen Staaten hatte,
und daß heute nach Ueberwindung des Kriſentiefpunktes der welt=
fundene weitgehende Abhängigkeit von den
Weltmarktſchwankun=
gen, die Abriegelungspolitik der induſtriellen Abnehmerländer und
die allgemeine Tendenz nach großraumwirtſchaftlichen
Zuſammen=
ſchlüſſen in der ganzen Welt, unter faktiſcher Durchbrechung der
Meiſtbegünſtigung, hat auch die lateinamerikaniſchen Länder zu
einer Revidierung ihrer handelspolitiſchen Beziehungen
veran=
laßt. Unter dem von außen ausgeübten Zwang wurden in letzter
Zeit in Südamerika auf der Grundlage der Gegenſeitigkeit
han=
delspolitiſche Abmachungen getroffen, die einen ſtärkeren
Zuſammenſchluß untereinander, mit dem Ziele einer
Zollunion, herbeiführen ſollen. So hat ſich insbeſondere
Chile unter teilweiſer Herauslöſung aus der Weltwirtſchaft
bereitgefunden, ſeine landwirtſchaftlichen Intereſſen zurückzuſtellen
und ſo eine Steigerung ſeiner Kohlenausfuhr nach Argentinien
zu erwirken. In dieſem im Oktober vorigen Jahres
abgeſchloſſe=
nen Handelsvertrag geſtehen Chile und Argentinien ſich
gegenſei=
tige Zollvergünſtigungen bis zu 50 Prozent zu, ſo daß ſich hier
eine Differenzierung zwiſchen der inneren und äußeren Zollpolitik
Südamerikas anzubahnen beginnt. In ſolcher Vorzugsbehandlung
ſcheint ſich für die nächſte Zukunft die Möglichkeit der
Herausbil=
dung eines neuen ſüdamerikaniſchen Großwirtſchaftsraumes zu
er=
ſchöpfen, denn einer Verwirklichung ſtellen, ſich beachtliche
Schwierigkeiten entgegen.
Die teilweiſe Eigenverarbeitung der Rohſtoffe im eigenen
Lande, die im Induſtrialiſierungsprogramm beſonders von
Bra=
ſilien verfolgt wird, findet ihre Grenzen in der Enge der Märkte
und ſtößt zum Teil auf die Gleichartigkeit der Intereſſen der
Partnerländer Chile und Argentinien. Handelspolitiſch iſt eine
Neuorientierung erſchwert durch die Abhängigkeit von den
Abnehmerländern, vor allem der Vereinigten Staaten,
deren Warenbezug und auch Kapitalhergabe zur Finanzierung der
Ausfuhr einſtweilen noch unentbehrlich ſind und es wohl auch
bleiben werden. Wie begrenzt demnach die Ausſichten einer
ſüd=
amerikaniſchen Wirtſchaftsunion ſind, zeigt ein Blick auf die
Außenhandelsziffern. Wegen der teilweiſen Gleichartigkeit
der Erzeugung ſind die gegenſeitigen Austanſchmöglichkeiten
in Südamerika recht gering. Entſcheidend bleib für Südamerika
nach wie vor die Rohſtoffausfuhr nach Europa und den
Vereinig=
ten Staaten, die im letzten Jahre erheblich geſteigert werden
konnte. Sie zeigt deutlich, wo auch in Zukunft der wirtſcha”tlich
Schwerpunkt des Kontinents liegen dürfte. Demgegenüber können
die großraumwirtſchaftlichen Tendenzen in Südamerika höchſtens
als Symptom gewertet werden. Wenn auch der
weltwirtſchaft=
liche Austauſch von heute unter zum Teil erheblich veränderten
Bedingungen vor ſich geht, ſo wird die Wiedergewinnung der alten
Abſatzmärkte unter ſorgfältiger Anpaſſung an gewiſſe
binnenwirt=
ſchaftliche Notwendigkeiten, die ſich zwangsläufig aus dem
Stre=
ben nach innerer Sicherung der Koniunkturerholung und nach
weitgehender Unabhängigkeit von den Weltmarktſchwankungen
er=
geben, die eigentliche wirtſchaftspolitiſche Aufgabe bleiben.
Berliner und Rhein=Main=Börſe.
„Nach den kräftigen Steigerungen, die die Aktienmärkte in den
letzten Tagen aufzuweiſen hatten, trat zum Wochenſchluß an der
Berliner Börſe eine Atempauſe ein. Der berufsmäßige
Börſenhandel hielt angeſichts der bevorſtehenden ſonntäglichen
Unterbrechung mit Neuanſchaffungen zurück und nahm vereinzelt
Glattſtellungen vor; die Bankenkundſchaft bekundete dagegen
wei=
ter etwas Kaufneigung. Infolgedeſſen war die Kursentwicklung
nicht ganz einheitlich. An dem freundlichen Grundton hat ſich
indeſſen nichts geändert. Auch am Markt der feſtverzinslichen
Werte konnte ſich eine einheitliche Richtung nicht herausbilden.
Im Verlauf erfolgten weitere kleine Abgaben des berufsmäßigen
Börſenhandels, ſo daß bei dem Fehlen weiterer Aufträge des
Publikums meiſt kleine Einbußen zu verzeichnen weren.
Die Rhein=Mainiſche Wochenſchlußböyſe brachte am
Aktienmarkt nach den geſtrigen Steigerungen eine leichte
Ab=
ſchwächung. Bei den Banken lagen zwar viele Kauforders der
Kundſchaft vor, doch kam ziemlich überraſchend Angebot heraus,
was vielfach zur Zurückhaltung Anlaß gab. Das herauskommende
Material fand nur zu ermäßigten Kurſen Aufnahme.
Abſchwä=
chungen ergaben ſich insbeſondere am Montanmarkt. Auch am
(lektromarkt traten durchweg Rückgänge von ½—1 Prozent ein.
Von chemiſchen Werten gingen JG. Farben auf 148½—147½
(448½) zurück. Scheideanſtalt lagen nochmals 1 Prozent feſter.
Höher lagen weiterhin Bankaktien. Maſchinenaktien lagen gut
behauptet. Der Rentenmarkt lag freundlich, das Geſchäft war
aber klein. Nach den erſten Notierungen bröckelten die Kurſe
ver=
ſchiedentlich weiter leicht ab, während in der zweiten Börſenſtunde
die Haltung widerſtandsfähig war.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Keunziffer der Großhandelspreiſe vom 13. November. Die
Kennziffer der Großhandelspreiſe ſtellt ſich für den 13. Nov. auf
103 1 (1913 — 100), ſie iſt gegenüber der Vorwoche (103,0) wenig
verändert. Die Kennziffern der Hauptgruppen lauten:
Agrar=
ſtoffe 104,8 (unverändert), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren
92.7 (plus 0,1 v. H.) und induſtrielle Fertigwaren 119,3 (plus
0,1 vom Hundert).
Erſchwerte Lage in der Druckmaſchineninduſtrie. Im
Gegen=
ſatz zu den meiſten Zweigen des Maſchinenbaues hat ſich bei
eini=
gen durch Inveſtitionsbeſchränkungen betroffenen Zweigen die
Lage erſchwert. Dies gilt beſonders von der
Druckmaſchinenindu=
ſtrie, deren Erzeugniſſe nicht im engeren Sinne als
Produktions=
mittel, ſondern ähnlich wie die Nähmaſchine, als Handwerkszeug
angeſehen werden. Der Auftragseingang betrug wertmäßig im
Monatsdurchſchnitt 1924—1934 RM. 1.7 Mill. RM. Im zweiten
Vierteljahr 1935 ging der Monatsdurchſchnitt des
Auftragsein=
ganges auf 1.5 Mill. RM. und im dritten Vierteljahr 1935 auf
0,82 Mill. RM. zurück. Die Druckmaſchineninduſtrie hat von
je=
her den größten Teil ihrer Fabrikation auf dem Weltmarkt
ab=
geſetzt. Man hofft, daß mit dem Ablauf des Errichtungs= und
Leiſtungs=Erweiterungsverbotes zum 31. Dezember 1935 eine
Ab=
ſatzbeſſerung infolge Neueinganges von Aufträgen für
Erſatzbe=
ſchaffungen wieder eintritt.
Hundert Millionen RM. Verſicherungsſumme ausgezahlt. Nach
einer Zuſammenſtellung des Verbandes öffentlicher
Lebensver=
ſicherungsanſtalten in Deutſchland haben die angeſchloſſenen
An=
ſtalten ſeit Abſchluß der Inflation insgeſamt 100 98 Millionen
RM. Verſicherungsſumme anläßlich von Todesfällen ausgezahli.
Außerdem ſind infolge Ablaufs von Verſicherungen bisher 2,83
Millionen RM. Verſicherungsſumme ausgezahlt worden.
* Milchviehauktion in Darmſtadt. Die von der
Nutzvieh=
beſchaffungsgenoſſenſchaft geſtern in Darmſtadt (auf dem
Pferde=
marktplatz in der Holzhofallee) abgehaltene
Milchviehverſteige=
rung war mit 15 Kühen des Mitteldeutſchen Fleckviehſchlages und
9 Rindern beſchickt. Der Leiter der Auktion Dr. Chriſtiani,
wies auf die ſchwierige Beſchaffung guten Milchviehes hin. Die
Preiſe lagen höher als bei den vorhergehenden Auktionen. Im
Durchſchnitt kamen gute hochtragende oder friſchmelkende Kühe,
teilweiſe mit Kalb, auf 440—545 RM., wobei als Spitzenpreis
für eine fünfjährige Kuh (Fahrkuh mit Kalb) 675 RM. gezahlt
wurden. Die Preiſe für Kalben, für die keine größere Nachfrage
beſtand, bewegten ſich zwiſchen 450 und 490 RM. Es blieb ein
ge=
ringer Ueberſtand. Der Auktion wohnten u. a. Direktor Seeger
vom Tierzuchtamt Darmſtadt und ein Teil der Schüler der
Bäuer=
lichen Werkſchule Darmſtadt bei.
Ferkelmarkt Groß=Gerau. Auftrieb: 453 Stück. Bezahlt
wur=
den 13—28 RM. pro Stück. Nächſter Ferkelmarkt am Mittwoch,
dem 27. November, vormittags 8.30 Uhr.
Die Kohleneirfuhr Italiens.
Die italieniſche Kohleneinfuhr iſt in dieſem Jahre beträchtlich
höher geweſen als im Jahre 1934. In den erſten acht Monaten
wurden insgeſamt 8 964 528 To. eingeführt gegenüber 7 118 667
To. in der gleichen Zeit des Vorjahres. Die Mehreinfuhr iſt wohl
in erſter Linie auf die Vorratseindeckung der italieniſchen
Wirt=
ſchaft, die infolge der ſchon vor dem Ausbruch des
italieniſch=
abeſſiniſchen Konfliktes beſtehenden Spannungen als ratſam er=
ſchien, zurückzuführen.
Deutſchland
England
Polen.
Sowjetunion.
Türkei.
Holland”.
Belgien...
Jugoſlawien
Südafrikaniſche Union
Frankreich
(in t):
Der größte Teil der eingeführten Kohle ſtammte aus
Deutſch=
land, Zwährend ſich die Einfuhr engliſcher Kohle, die im
Vor=
jahr an erſter Stelle ſtand, etwa behauptet hat. Stark geſtiegen
iſt auch der Kohlenimport aus Polen.
Staat und Wirtkſchaft.
Dr. Schacht ſpricht in Dresden.
Auf der erſten Arbeitstagung des
Wirtſchaftskammer Sachſen am Freitag
nahm auch Reichswirtſchaftsminiſter Dr.
Wort.
Er führte unter Bezugnahme auf die vorhergegt
ferate aus, daß er daraus vieles gelernt habe und d
terhaltung mit den einzelnen Vertretern der Wirtſch
durch perſönliche Ausſprache ſich darüber unterricht
wo geholfen und dieſes oder jenes gebeſſert werden)
Frage des Kredits, insbeſondere für, de
gewerbe, wies der Miniſter darauf hin, daß nan
Sicherheit nicht außeracht gelaſſen werden könne, dem
könne einen Kredit geben, der ſich zwa
oder im Laufe der Zeit in die Form en
lorengegangenen Subvention verwanel
Mit allem Nachdruck betonte der Miniſter ſoden
wendigkeit, die Spartätigkeit des deutſch
zu fördern und ſo zu einer Anhäufung von
für etwaige Notſtände und Konjunkt
kungen zu kommen. Jeder müſſe auch aus eigene
möglich an Rücklagen zu ſchaffen ſuchen. Ohne ſole
könne eine Wirtſchaft auf die Dauer ſchwerlich beſtelnl
nicht möglich ſei, dieſe Reſerven ſchon jetzt wieder zu
damit dem Wirtſchaftsleben ein gewiſſes Rückgrat zue
bei jeder Kriſe ſofort wieder der Ruf nach Subventm
len, der zwangsläufig wieder zu einem Eingreifen
in die Wirtſchaft führen müſſe. Man ſei ſich aber d/
über einig, daß das Eingreifen des Staa=
Wirtſchaft auf ein Mindeſtmaß beſchre
den müſſe, wenn nicht die Initiative und die Leiſt
zelnen wieder entſpannt werden ſolle.
In bezug auf die Regiebetriebe und die
Selbſtverſorgungsbetriebe erklärte Dr.
dieſe Betriebe auf das dringend notwendit
ſchränkt werden müſſen.
Hinſichtlich der Kartellfragen äußerte
daß er an ſich ein grundſätzlicher Gegner der Kartel
ſondere dann, wenn ſie lediglich dazu dienten, die 14
zuſetzen. Mit größtem Nachdruck betonte Dr. Schat
der erheblichen Schwierigkeiten bei der Beſchaffung
fen die Regierung entſchloſſen ſei, die A
Induſtrieerzeugniſſe im Inlande nie
zu laſſen. Der Miniſter unterſtrich zum Schluß
die Notwendigkeit einer engen Zuſammenarbeit m
ſchen Arbeitsfront. Die deutſche Wirtſchaft werd
hochkommen, wenn der alte Gegenſatz zum Arbeitn
aufklaffe. Er könne nur allen Wirtſchaftsführern
rung der ſeiner Initiative entſpringenden Leipziger
dringend ans Herz legen, einen dauernden engen Kon
Gefolgſchaft zu pflegen und insbeſondere in den in
begriffenen Arbeitsausſchüſſen von Menſch zu Menſ
Dann werde auch die Verſtändigung mit dem Arbeit.
Hinſichtlich der allgemeinen Wirtſchaftslage müſſe
nehmer davon ausgehen, daß in ganz Deutſchland heu
weniger große Schwierigkeiten vorhanden ſeien. Er
nicht ſagen: „Es geht uns ſchlecht, der Staat muß 14
müſſe vielmehr mit abſolutem Selbſtvertrauen und
Entſchloſſenheit jeder an ſeinem Platze an ſeine Arbtli Glat
Darmſtädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe on/w Aen M
(pro Pfund bzw. Stück bzw. Bündel) in Pfg.:
Erdkohlraben 8—10, Karotten 6—7. Gelberüben 6-
8—10. Weißerüben 8—10, Schwarzwurzeln 20—25,
Rotkraut 8—10 Weißkraut 5—7, Wirſing 6—8, Roſel
Zwiebeln 9—10, Knoblauch 70—80, Tomaten 20—
20—25, Feldſalat (Lattich) 60, Endivienſalat 8—
8—10, Blumenkohl 20—70. Rettich 5—10. Meerft
Speiſekartoffeln 4: Tafeläpfel 20—35, Wirtſchafts
Tafelbirnen 20—30. Wirtſchaftsbirnen 10—15. Tri
Nüſſe 40—45, Apfelſinen 15—18. Zitronen 6—
Süßrahmbutter 152—157. Landbutter 140. We
Handkäſe 4—12, friſche Eier 11—13: Gänſe 100—14
bis 110, Hühner 70—90, Reh 60—130, Tauben 50—
110, Ziegenfleiſch 65.
1a M
fu. Eon
rüiühren
nchtet. Hatte
1äM un
Im Zuſammenhang mit der außerordentlichen M
Geldmarkt wurden am Freitag neue Abſchnitte der u
Reichsſchatzanweiſungen per 16. November 1936 zu
von 3½8 Prozent zum Verkauf geſtellt.
uin In, werden
Nee Haufsehs
Berliner Kursbericht
vom 16. November 1935
Deviſenl
vom 16. NopA
Mei H
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
„ P. Bemberg
Bergmann=Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Ga
Deutſche Erdöl .
Nie
84.75
85.—
15.375
16 625
37.—
120.25
103.75
86.
156.25
126.75
102.75
ieit ece
F. G. Farben
Geſ.f.elektr. Untern
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kalt Aſchersleben
Klöcknerwerte
Koksw. Chem. Fabr
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Kcche
148.125
121.625
109.25
85.—
88.875
126.—
83.—
14.375
80.875
68.25
Kaeen
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali I.
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerk
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Drah
Wanderer=Werke
Rie
113.—
184.—
25.25
77.875
123.—
90.—
9.125
112.75
56.—
125.75
Giie
136.—
Aghpten
Argentinien
Belgien.
Braſilien
Bulgarien
Conada.
Dänemar
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Hollaud
Fsland
Mie
gaupt. *
1 Pap. Peſo
100 Belga.
1 Milreis
100 Leva
canad. Doll.
100 Kronen
100 Gulden
12.Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Ml
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.
Geld
12.525
0.878
41.98
0.139
3.047
2.456
54.60
46.80
12.225
67.98
5.39
16.37
2.353
168.73
54.34
Brieil
Surmſtädter and Martonatbane Bürinktast, Fitiate der Fresohe
Frankfurter Kursbericht vom 16. November 1935.
Ke
„ Gr. II p. 1934
„ „ 1935
„ „ 1936
„ „ 1937
„ „ 1938
Gruppe 1..
1030,
107,
109.9
108.55
108.25
107‟,
5X Dtſch. Reichsanl.
51 %Intern.,b. 30
4½%Baden. v.27
„Bayern v.27
2Heſſen v. 28
41
v. 29
4½=Preuß. v. 28
4½ Sächſen v. 27
4½% Thüringen 27
(% Dt. Reichsbahn=
Schätze
...."
52 Dt. Reichspoſt:
Schäßze ...!..
100
97.5
101.75
95.75
S7.75
96.25
Ziehung
107
96.5
95.5
99.4
4)
100.25
Ltſch. Ank. Ausl.
FIs%0 Ablöſung
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe
4½%Bud.=Baden
4½%Berlin, v. 24
4½%Darmſtadt ,
12 % Dresden v. 26
2% Frankf441 26
Heidelberg28
41Mginz.
2Mannheim2?
1 2Münchenv.29
4½ %Wiesbaden2s
4½%Heſſ. Landesb
4½%0 Goldobl.
5½% Heſi.
Landes=
hyp.=Bk. Liauid.
113
10.3
94.5
90.5
89.25
91.75
o2.
93.75
90.75
96
93.5
100.75
43 %beſ. Landhyp
Komm.=Obl. . .
4½% Prß. Landes
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½% „ Goldoblog.
20 Landeskom.=
Bk. Girozentr. f
Heſſ. Gldobl. R.11
½ %0 desgl. R. 12
1.20 Kaſſ.
Landes=
kreditr. Goidpfb.
49% Naſſ.
Landes=
banr Goldpfb.
5½%0 n Lig.-Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
Ausl. Ser.1
FAusl. Ser. I1
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
4½%Berl. Hyp. B.
„ Lig.=Pfbr. .
GFrkf. Hyp. 3
Lia.=Pfbr.
„ Goldoblig
PFrft. Pfbr. B
0 „ Lig.=Pfr.
7Mein, Hhp.*
Lia=Pfbe.
% Pfälz. Hhp. *
Lig.=Pfbr.
Rh. Hyp.=Bl.
Lig.-Pfr
Goldvbl.
Südd. Boden=
(red.=Bank .
„Lig. Pfbr.
41½8 Württ. Hhp.
6% Daimler=Benz
„Dt. Linol. Werkel
Klöcknerwerkel
98.25
34.5s
33,5
Weden ffe
6%o Mitteld. Stahll
2Neckar A. G.v. 23
5%0 Rhein=Main=
Donau v 23...
6% SalzmannckCo. 99.5
6% Ver. Stahlwerke 10271,
RM.=Anl.
96.25
96.25 16% Poigt c Häffne
J. 6. Farben Bond=
100.7515% Busn. L. E. B.
2. Inveſt
5%Bula. Tab. v. 02
1220 Oſt. Schätze
113
129.25 /42% Oſt. Goldrente
Lvereinh. Rumä.
19
101
124.25
10.75
10.25
2.25
951
101.5
96.25
100,
93
96.25
100%
96.5
101
97.2r
101
96.25
100%,
94
8.25
4 %Türk. 1.Bagdad
II.Bagdad
4½ %üngarn. 1913
4½
1914
Goldr.
1910/
9.25
9.25
98
100,6
98.25
105
102
101:
4½=Budp. Stad lan
4 2Liſſabon. ...
4% Stockholm. . .
Abtien.
Accumulat.=Fabri!
Alg. Kunſtzide Unie
A. E. G....
Andrege Noris Zahn
Aſchaffbg. Brauer
Zellſtoff.
Bad Maſchinenfbr.
Bemberg, F. P.
Berl. Kraft u. Licht.
Brauhaus Nürnbg.
68.25
54.5
114
5
36.
123.5
110
129
103
141.25
122
uee
Eement Heidelberg
Karlſtadt
J. G. Chemie, Baſel
Chem WerkeAlbert
Chade (A=C)
Contin. Gumm
Contin.=Linol
Daimler=Be
Dt. Atl. T
Erdöl
Dt. Gold=u.
ſcheide Anſtalt.
„ Linoleum
Dortm. Ritte
Dnckerhoff
i
Eichbaun
Elektr. Lie
Licht u. Kr.
Enzinger Union ..
EſchweilerBer=
Eßling. Maſchin
Export=Malz
Faber & Schleicher.
Fahr, Gebrüde
7. 6. Farbeninduſtr
Feinmech. (Jetter
Felt. & Guilleaume.
Franffurter Hof
Geſ.f.elektr. Untern
Goldſchmidt, Th.
Gritzner=Kaiſer.
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbräuh
Hanfwerke Füſſen
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf !
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm
Hochtief Eſſen ...
Holzmann. Phil
128
217
37
94
120
92
111.25
128.5
102
60
59
148
104
42
122.5
105.25
1125
109
111
51.5
111.5
108.5
88.25
f3lſe Bergb. Stammſ.
„ Genüfſe
Junghans”
Kali=Chemie..
Aſchersleben,
I=
glein, Schanzlin
Klöcknerwerle ..
Knorr C. H......"
Konſerven Braun”.
Lahmeyer & Co.
Laurahütte.
Lech, Augsburg.
Lokomf. KraußckCo
Löwenbr. Münch./
Rainkr.=W. Höchſt.
Mainz=Akt.=Br.
Mannesm.=Röhrer
Mansfeld Bergb.
Metallge). Frankf.
Miag, Mühlenbau.
Moenus .....
Motoren Darmſtad:
Reckarwert Eßling
Sdenw. Hartſtein.
Parf- u. Bürgerbr
Rh. Braunkollen../=
Eleftr. Stamm
Stihlwerfe ...).
Niebeck Montan y
Roeder, Gebr.
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kalf.
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind.
Schramm. Lackfabr
Schuckert, Elektr.
Schwartz, Storchen
Siemens & Halsfe
Reinigerwerke
Südd. Zucker-A. G./202
Zellus Bergbau /102
Thür. Liefer.=Geſ. 1
Vefe
125
79,
20.75
79.75
108
161
117.75
116.25
8o
Até
A. G.f.ge
Alig. Loia
72 Dt. He
Hapag.
Lübeck=BT.
Nordd. A.4”
Südd 6i.
Allianz=
Weiech
Maite 2
Maunh. E
OtaviM
Schantune
Gegen Einsendung
dieser anze ge
erhalten Sie unser
Spozialhett:
Ausgabe auch in
allen Abteilungen
Schlafdecke
Besonders weiche
Ouglit. i. den neuest.
Pastellfarben. . . . RM
Kunstseiden-
Damast, mit
gewaschener
Fül-
lung, alle moderne
Farben ..
...RM
17. November 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 317 — Seite 19
Ttd diagSl
Roman von Henrik Heller.
iu wichtig, verſtehen Sie?” hört ſie ihn ſcharf
akzen=
der:. „Suchen Sie ihn vielleicht im Bregenzer Hof oder
m...was weiß ich! Suchen Sie ihn, wo Sie wollen,
yruß ſo ſchnell wie möglich gefunden werden.”
Eüßt Eva die Hand, er ſieht hundemager und
über=
euus, Richard hat ihm das Leben ſauer gemacht. Armer
Verteidiger verbeugen ſich, ſie leuchten Triumph.
hat den Täter entdeckt?” fragt Eva ruhig und
Eaum Freude bei dieſer Erkenntnis.
urn hat ihn entdeckt. Das heißt, entdeckt hat man ihn
hy lich, ein irrſinniger Gewalttäter entlarvte ſich ſelbſt.
rrichungsrichter nimmt vor Eva Aufſtellung und hält
Rede. Er iſt ehrlich betroffen, bedauert aufrichtig
biHene und freut ſich menſchlich, daß dieſer ſchreckliche
ſo lückenlos aufgehellt erſcheint, Fräulein Kreuzberg
anden verantwortlich machen für die ſchweren Tage,
zreſem Haus verbracht hat.
yiSt Dr. Schöffl die Hand. Sie iſt ihm nicht böſe, ſie
lortes Welt keinem Menſchen böſe, aber ſie will den
Täters wiſſen.
dresdener Anwalt, Dr. Quaß.”
höglich!” ſagte ſie und ſchüttelt verwirrt den Kopf. „Der
ie gelähmt, und überhaupt . .. warum ſollte er . . .?"
ſich niederſetzen.
aber Quaß . . . er liegt doch im Bett, ſeine Beine
tur ja gar nicht gehen. Wie ſoll er in den Salon ge=
4!
beginnt Mark zu erzählen. Er krächzt wie ein Rabe,
iſt total verräuchert, er hat in dieſen letzten Tagen
Hgaretten gelebt. Jetzt kommt er aus Grütliberg, es
tlles drunter und drüber. Quaß iſt nicht „
nerven=
ſſe es der Herr Scheibenreiter gern einfärben möchte,
otwend
und duſty gefährlicher Irrer, der in eine geſchloſſene Anſtalt
Fätte A. ge Bewachung gehört. Dieſe Nervenlähmung der Beine
Mtkuläre Erſcheinung. Zu gewiſſen Zeiten, wenn er
äußerte wel in Erregung verſetzt werde, ſei der Patient
voll=
der Kauemtbil. Dr. Szigety hat das erfahren, denn Quaß iſt
die 794 aus dem Bett geſprungen und hat ihm eine Stich=
Dr. Schall den Schultern beigebracht. Mit demſelben Meſſer,
ghr Frau Baitſky niederſtach, iſt er über den Aſſiſtenten
ſei, die Iſ. Es ſcheint, daß er ihn haßt.
zum Schlufſveiß, daß er Dr. Szigety haßt”, ſagt Eva und preßt
enarbeit nſſtſitzen gegen die Stirn, „er haßt und fürchtet ihn.
tiſchaft werd ſeh!"
um Arbeithumr haben Sie davon kein Wort geſagt?” ruft Dr.
ſitsführern ſſerig nach der Möglichkeit eines Vorwurfs greifend,
7 Leipüiger ſieſchwertes Gewiſſſſen entlaſten könnte.
nengen K4
ſe in den in) es handelt ſich doch um Frau Baitſky”, verteidigt Eva
die kannte er doch gar nicht.”
ch zu
dem
erxen ſchauen ſich ſtumm an. Mark weicht ihrem Blick
dächelt gequält. Wie es ſcheint, hat Quaß die Gräfin
hn. Eva begriff jetzt ſchnell, daß ſie die ganze
Wahr=
zagt muß 19 ſahren würde, ihre Augen waren blicklos ins
Ver=
rtrauen und )erichtet. Hatte Quaß nicht immer und immer wieder
in ſeine Arhon Clairemarie zu ſprechen, redete er nicht mit kaum
hr Feindſeligkeit von Richard Baitſky, von Baron
delspreiſe Yun allen Männern, die ſich in ihrer Nähe bewegten?
ſch der unglückſelige Menſch, in deſſen krankem Hirn
dentlichen
chnitte der UIF llonen 2m. wurden Di=
CJar erill ein.
Eigenhaim ?
Baulustige mit Eisankapital /
oder gceicharfem Einkommen
vollen kostanlos und unvarbindlich
unsern Mospekt 56 anfordem!
Deufsche Dau-u.
Hirfscheftsge-
meinschaft aG.m.bb. KöIn
Niahietsn 21.-
ber 193
BSoo dautsche familien
ausgesaklt.
auus)
himer,
16 Dr Gar=
Zen=
in
oder
lau=
ſieten
Niete
Nunſch
im
aHlt.
reis,
etc.
Renk. Haus
i. Tintentiertel,
4ſtöck,, m. groß
Gart., Stallg., f
Großhandlg.
ge=
eign., umſtändeh.
ſehr günſtig zu
verkf. Liebh. u.
Agent. woll. ſich
melden bei
E. Pallmann,
Pr.=Chriſtians=
Weg 21. Tel. 505.
leſchſt. m. Laden,
Stadt=
mitte, zu vk. Pr.
8000 ℳ. Anz.3000
ℳ. Friedr. Weiß,
Mühlſtraße 38.*
Garten-
uge
land
bik)
uing qm 50 Pfg.
oder
Zahlungs=
uen erleichterung.
Adam Schäfer.
ucter Helfmannſtr. 56,
Fernſpr.
ich. Haus
von 3 Zim., Küche
hrere Balk. Veranda,
au, herrlicher
Gar=
beſtem Zuſtand, in
ein. Vororts Darm=
Ergentümer preisw. z.
L.032 Gſchſt. Cmge
mit Manſarde, Laden
ſowie Hausgarten
laß preiswert zu
ver=
überes durch Karl
cer. Straße 9.
Riegerplaß
3. Eta. Haus
von RM. 14 000.—
0.— Anzahlung zu
eka ufen durch
ſe Hans Heldmann,
neinder=Straße 29,
lewhon 4251.
Schöner
Ang
Bauplaß
bill. abzugeben.
K 42 Gſch.
Bauplaß
od. Einfamilien=
Häuschen
m. Garten, nahe
Darmſt., zu
kau=
fen geſ. Ang. u.
R 57 Geſchſt.
Metzgerei
ſehr bill. zu
ver=
miet, nach dem
Neueſten
einge=
richtet, m. elktr.
Maſchinenbetr.
u. kompl.
Laden=
einrichtg. Auch
Maſchin., Lad. m.
Glas=
aufſatz, Hackklotz
einz. verk ſehr
bill. Ob.=Ramſt.,
Darmſt.=Str. 48.
Nähe Wilhelmſtraße ſchönes
2½X5=Zimmerhaus
und
2½X4= Zimmerhaus
Einf., Vor= u. Rückg., u. günſt. Bdg.
zu verkaufen durch
Alb. Mittelnädt
Riedeſelſtraße 21 — Fernſpr. 2340
Einfamilienhäuſer
12—30 000 RM.
Etagenhäuſer
in jeder Größe und Preislage
Blendſteinhaus
neuzeitlich eingerichtet, Balkon
1200 — Obſtgarten, Vorort
zu verkaufen
Adam Schäfer
Helfmannſtr. 56, Fernſpr. 1338,
Geräumiges, 2½zſtöckiges
3-Zim.-Ekag.=Haus
(nahe Heinrichſtraße), Zimmer
mit Linol. ausgelegt und ſchör
eingericht. Badezim. für 16 000 ℳ
zu verkaufen.
Paul Hellmund
Ireneſtr. 4. Fernſpr. 538.
Schulstrasse
Wohn= und Geſchäftshaus
Nettomiete nach Steuerabzg. RM.
5800.— bei RM. 30 000.—
An=
zahl. äußerſt günſtig zu verkauf.
Eigenkapital bringt 10 Prozent
Rente. Intereſſenten mit Kapit.=
Nachweis erfahren Näheres dch.
Bankpretreter Hans Heldmann.
Pet.=Gemeinder=Str. 29. Tel. 4251
ſich eine leidenſchaftliche Empfindung in Zwang und Raſerei
verkehrte, nicht immer wieder in die Nähe von Clairemaries
Zimmer? Er wurde fortgewieſen, obwohl er eine Liebe zu ihr,
Eva, vorſchützte. Wie ſchlau, oh, wie grauenhaft ſchlau und
ver=
zweifelt logiſch alles war, was er tat!
Der Sekretär fängt wieder an zu ſprechen, ſie iſt ihm
dank=
bar dafür, daß er das alles nur mit allgemeinen Worten ſagt,
es war viel, viel fürchterlicher, wie ein gräßlicher Spuk mußten
Clairemaries letzte Minuten geweſen ſein. Wie es ſchien, hatte
Quaß von ihrer Rückkehr nichts gewußt und wurde dann
plötz=
lich durch den lauten Streit im Nebenzimmer aufgeſcheucht. Er
hörte rauh Baitſkys aufgeregtes lautes Sprechen und erlitt
Uebermorgen beginnt unſer
neuer Roman
Der draue!
Von Joſef Kohlhofer.
Der Roman ſchildert den heldenmütigen Kampf eines
jungen ſympathiſchen Kriminalinſpektors gegen die
ver=
brecheriſchen Anſchläge aſozialer Elemente, wie ſie heute
Amerika und England in Bann halten. Der Held des
Romans iſt Jim Grierſon, der den Kampf gegen das
Böſe aus ſportlicher Begeiſterung, aus höchſtem
Pflicht=
bewußtſein und aus Liebe zu einer bedrohten Frau
führt, der mit ſeiner Gewandtheit, ſeinem ſcharfen
Ver=
ſtande, ſeinem Humor und ſeiner Geiſtesgegenwart ſelbſt
den beängſtigendſten Lagen gewachſen iſt.
„Wer iſt der Graue?” Von Anfang bis Ende
wird dieſe Frage unſere Leſer in Atem halten.
einen Tobſuchtsanfall. Der Dämmerzuſtand, in dem er
dahin=
vegetierte, ſchlug in Blutdurſt um, er ſprang aus dem Bett,
packte ſein Schnappmeſſer und rannte hinüber. Wahrſcheinlich
drehte er nachher das Licht im Korridor ab, weil ſeinem
ver=
wirrten Hirn Dunkelheit gleichbedeutend mit Verbergen ſchien.
Ein beachtenswertes Moment, dem man von allem Anfang an
hätte mehr Bedeutung beimeſſen ſollen.
Dr. Schöffl parierte den Vorwurf ſofort, er ſagte, ſeiner
Meinung nach ſei hauptſächlich die Tatſache beachtenswert, daß
den Geiſteskranken im Sanatorium Grütliberg Schnappmeſſer
zur Verfügung ſtünden. Eine Schweinerei ſei das einfach!
Ob=
wohl der Patient Quaß angeblich gelähmt zu Bette lag, ſei es
ihm doch möglich geweſen, dieſes Meſſer, ferner mit Clairemaries
Haus mit Geſchäft
i Vorort Darmſtadts, 3 Wohn.,
Garten u. Nebengeb., neu renov.,
gut verzinsl., f. 10 000 ℳ v. Beſitz.
z. vk. Anfr. u. 0 31 Gſchſt. (Emag
E
1100 Mark
61. Hhpoth.
98% Auszahlg.
ſof. vorſchußlos
Vereinbar. Ang. bish. 11000 000
auf, laſtenfreie durch groß. Ver=
Grundſtücke von ſicherungskonz.
Selbſtgeb. geſucht ohne Verſ.=Ab=
Rückzahlg, nach ſchluß. Durch
un=
u. R 54 Geſchſt. * RM. vermittelt.
Seriöſe
Mitar=
beiter geſucht.
3000 Ml. Bank=
Komm=
an 1. Stelle auf Geſchäft. Gebr.
8X3=Zimmer= Ruſche O.=H.,
haus geſ. Ang.
u. R 41 Geſch.
Haßlinghauſen
(Weſtfal.) (g
Him. dLoboe.
bei 5% — 98% — 10 Jahre feſt.
erſtſtell. auf Darmſtädter
Etagen=
häuſer auszuleihen durch:
Bankvertreter (a
Hans Helomann
Peter=Gemeinder=Straße 29,
Telefon 4251.
1e Aypotnenen
auf Grundſtücke in ganz Heſſen
(Starkenburg, Rheinheſſen,
Ober=
heſſen) bei 5”/ Binſen und günſt.
Auszahlung ſof. auszuleihen durch
Bantbertr gekeß Geneendenſaig
ſtzug
Tel. 481.
BenötigenSieDarlehen?
für Entſchuldung, Anſchaffungen,
Hypothekenablöſung, Kauf von
Auto, Maſchinen, Ausſteuer,
Stu=
dium. Sie können es erhalten auf
Grund eines Zweckſparvertrages.
Koſtenloſe vertrauliche Beratung
dch. General=Agentur Karl Kaiſer,
Frankfurt a. M.,
Eppenheimer=
ſtraße 11 I, des Weſtdeutſchen
Mo=
biliar=Spar=Verbandes e. G.m.b. H.
Köln. Zuverläſſige Mitarbeiter
geſucht.
Tuu Inn
gegen erste Hypothek und
sonstige Sicherhelten von
Selbstgeber sofort gesucht.
Angebote unter V. P.96
an die Geschäftsst. ds. Bl.
Namen irrſinnig verkritzelte Buchſeiten und ein Dutzend aus
Sportblättern ausgeſchnittener Bilder der unglücklichen Frau
vor Perſonal und Aerzten zu verbergen. Wie ſolle die Polizei
dann Spuren finden, wenn die berufenen Hüter und Pfleger
der Kranken an ſolchen Fingerzeigen blind vorbeigehen?
„Was geſchieht jetzt mit Quaß?”
Nichts. Einen Geiſteskranken kann man nicht zur
Verant=
wortung ziehen. Er hat Grütliberg ſchon verlaſſen und iſt im
Landesirrenhaus interniert. Es geht ihm ſehr ſchlecht, die
Lähmungserſcheinungen ſind wieder akut und ſchreiten fort, er
ſinkt den Aerzten ſozuſagen unter den Händen weg in
Stumpf=
heit und Wahnvorſtellungen. Er verweigert die Nahrung, ſeine
Ohren weiſen Schwellungen auf, es wird nicht mehr lange mit
ihm dauern.
„Und Dr. Szigety?"
Eva hört, daß der Aſſiſtent mit einer erträglichen
ſchmerz=
lichen Fleiſchwunde im Bett liegt und von morgens bis abends
rechnet. Er bekommt Dr. Baitſkys Prämie. Sie iſt in
Gold=
dollar feſtgeſetzt, und Szigety rechnet ſich aus, wieviel dieſe
große Summe erſt ausmacht in Pengö, in Dinar, in Lei, in all
dieſen vertrackten Balkanwährungen, die ihm geläufig ſind wie
einem Bankkaſſierer.
„Er wird im Bakonyerwald ein Sanatorium aufmachen”,
rät Dr. Mark boshaft, und die Herren lachen laut. Eva lacht
mit ihnen, ſie freut ſich, daß der junge Arzt das Geld bekommt,
ſie hat ihm ſeine unraſierte erſchütterte Aufregung an jenem
Abſchiedsmorgen nicht vergeſſen.
Dann endlich erſcheint, erhitzt und außer Atem, der
Staats=
anwalt.
Sein Autogramm iſt das letzte Gekritzel auf dem mit
Amts=
ſtempeln und Unterſchriffen wohl verſehenen, elendsgrauen
Papierfetzen, der ebenſo ausſieht wie jener, den Eva in
Grütli=
berg zu ſehen bekam. Somit iſt alles erledigt, ſie iſt frei.
Ver=
beugungen, Lächeln hüben und drüben. Die altmodiſche
Pendel=
uhr an der Wand ſchlägt acht. Draußen iſt’s ſchon ganz finſter.
Eva greift mit einer mechaniſchen Bewegung nach Marks Arm,
ſie iſt lange tapfer und furchtlos geweſen, aber jetzt kommt der
Rückſchlag, die Knie werden weich und unzuverläſſig. Am liebſten
möchte ſie den Herren die Hand drücken und wieder in ihre
ver=
ſperrte Zelle hinaufflüchten. Das geht natürlich nicht, ſie hat
hier nichts mehr zu ſuchen. Die Anwälte verabſchieden ſich,
ſie wollen in ihr Hotel zurück. Morgen reiſen ſie mit dem erſten
Zug nach Hauſe. Auch Fräulein Kreuzberg werde jetzt ebenfalls
ein Hotel aufſuchen?
„Fühlen Sie ſich müde?” unterbricht Mark und hat die
Uhr in der Hand.
„Nein.” Es klingt nichts weniger als überzeugend, aber es
iſt immerhin eine Verneinung. „Warum?”
„Was halten Sie jetzt von einer Autofahrt? Keine lange
Fahrt, aber dafür ein ſcharfes Tempo.‟ Er zieht die Stirn in
ſchwere Falten und rechnet. „Achtundfünfzig Minuten bis
Feld=
kirch, es ging ganz gut.”
„Was ſollen wir in Feldkirch?”
„Ich habe den Auftrag, erſt morgen mit Ihnen zu reiſen,
aber ich meine ... um neun Uhr fünfunddreißig kommt der
Pariſer Expreß durch. Baitſky iſt im Zug, wir könnten ihn da
in Feldkirch erwiſchen, das heißt . . ." Mark zögert nun doch:
„Sie haben eine furchtbare Zeit durchgemacht, gnädiges Fräulein,
Sie ſollten vielleicht doch lieber ſchlafen.”
Gleich darauf muß er ein Schmunzeln verkneifen. Eva hat
ihren Handkoffer gepackt und ſteht ſchon an der Tür, wie Flucht
ſieht es aus. „Kommen Sie doch!” drängte ſie nervös, und ihr
Mund leuchtet rot im blaſſen Geſicht. „So kommen Sie doch!”
(Schluß folgt.)
FRANKFURTLIEBFRAUENSTR.1-3
Besichtigen Sie bitte unsere sehenswerte
TEPPICH- UND dARDINENSCHaU
in Darmstadt, Elisabethenstraße 6
Seite 20 — Nr. 317
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 27. Non
Bienstag
und Mittwoch (Bußtag)
3.45, 6.00, 8.20 Uhr
Bußtag 2.00, 4.00, 6.00, 8.20 Uhr
Der
wie er wirklich war!
Deutschlands Weltmachtstellung erregt
Heid und Mißgunst H Sereiewo
TOTA
Mobilmachung
Der schnelle Aufmarsch unserer Truppen
Dle Russen fallen in Ostpreußen ein
Deutsche Soldaten
Überall siegreich!
Der eiserne
Hinuckbulg
i
Oüuerweuen &. Vollraht
nur Langgaſſe 18.
STADTISCHER SAALBAU
Heute Sonntag abends 8 Uhr Eröffnung der Winter-Saison
Willy Schlupp spielt mit
seinen Solisten zum TANA
Eintritt frei
Eintritt frei
Reeperbahn-Bummell
im Alster-Pawillen Elisall
HesSlsches Lanuestnearer
GROSSES
Voranzeige!
HAuS
Anfang 19,30, Ende geg. 22 Uhr
Hauptmiete C 8. Vorſtellung
Volksmiete Gr. III. 1. Vorſt.
Die Pfingstorgel
Eine baher. Moritat von Lippl
Inſzenierung: Riedy=Riedl
Hauptdarſteller: Hall, Schultze=
Weſtrum, Bittler, Gaugl,
Göbel, Linkmann, Marcks,
Nemetz, Riedy, Weſtermann,
Preiſe: 0.50—4.50 RM.
Dienstag, den 19. November u.
Donnerstag, den 21. November
im Kleinen Haus
Gaſtſpiel
Curt Goetz
und Valerie v. Martens
mit Enſemble in
Towärisch
Der Vorverkauf hat begonnen.
Sonntag
IT.
KLEINES Nov. 1935
HAUS
Anf. 19.30, Ende geg. 22 Uhr
Volksmiete Gr. II. 2. Vorſt.
Die Gärtnerin aus Liebe
Komiſche Oper von Mozart
Muſikaliſche Leitung: Bitter
Inſzenierg: Hofmüller=Riedl
Hauptpart.: Blatter, v. Georgi,
Harre, Welz, Köther, Schmid=
Berikoven, Vogt
Preiſe 0.80—4.50 Mk.
Masurcn — Tannenberg
Die Deutschen vor Paris!
In tragischer Verkennung der Lage
wlrd der — — Rückzug befohlen!
Marneschlacht
Theater-Restaurant
Inhaber Franz Watzl • Alexanderstraße 2
Das Haus der guten Küche
Reichhaltiger Mittag-und Abendtisch
Neu eröffnet!
Neu eröffnet!
Weinstube zum „Schuan=Cck‟
Schwanenstraße 79
Inh. Heinrich Kressmann
Der
Wettlauf nach dem Deer
Die Kriegstreiwilligen
von Langemarck!
Die mörderischen Geschütze, Gaskampf
flüssiges Feuer, Flleger, Tanks, Minen
Des Volkes Heldengang!
Kärten 0.70, O.90, 1.10 bis 1.80 Mk.
Kinder nachmittags halbe Preise
Theater
Unien
Reparaturer
hilligst
Läunigrisener
jun.
Soderstraße 59 Fernruf 4102
Man lach.
im Kino noch
mehr als im Varieté
über GROCK, den größten
Spaßmacher unseres Jahr
hunderts
Beginn: 4.00, 6.00 8.10 Uhr
SONNTAG Einlaß 1.30 Uhr
Jugend-Vorstellung
SGRock
Obst-
bäume
Beerenſträucher,
Roſen
i. bekannt. Qual.
L. Kuhn
Gärtnerei,
Hoch=
ſtr. 22. Ruf 2030
Briefmarken
Gelegenheits=
käufe. (*dg
Zigarr.=Schmidt
Rheinſtraße 28.
Groma
die Maſchine
aus Stahl
Alleinvertretung
Groma u. Kappe
für Südheſſen:
A. Lächler
Alexanderſtraße 6
Telefon 2454.
GebrauchteMaſchinen
verſch. Syſteme
ſtets vorrätig.
Im Ausschank naturreine Weine
der Winzergenossenschaft Nieder-Ingelheim
Winterhilfswerk des deutſchen Volkes 1935/36
Heute um 11 Uhr dem Meßplatz:
Feierliche Uebergabe
des vom Jungvolk im Stadt= und Landkreis
Darm=
ſtadt geſammelten Brotes an das Winterhilfswerk.
Kreisleiter Oberbürgermeiſter Pg. Wamboldt
ſpricht zu den verſammelten Volksgenoſſen.
Die Hilfsbedürftigen der Stadt ſowie die geſamte
Einwohnerſchaft ſind zu der Kundgebung herzlichſt
eingeladen.
Das Brot wird in den Geſchäftsräumen der
Orts=
gruppen des Amtes für Volkswohlfahrt ab 13 Uhr
verteilt. Die Winterhilfsausweiſe ſind zur
Brotaus=
gabe vorzuzeigen. Der Ausgabeplan iſt in den
partei=
amtlichen Bekanntmachungen veröffentlicht.
Der Kreisbeauftragte des WHW. 1935/36 Kreis Darmſtadt
mit dem Reiſebüro der Heſſ. Autobus=Verkehrs=Geſellſchaft
Darmſtadt, Adolf=Hitler=Platz 1, Telefon 3673
in den geheizten blau weißen Omnibuſſen, nach
250—300 Stück
großfrücht.
Brombeerſtr.
Pflanzen
billigſt abzugeb.
Ph. Becker,
Gartenbaubetr.
Nied.=Ramſtadt.
Neſſelwang im bahr. Allgäu
Große Auswahl
Papier.
Schirme
Vom 22. 12. bis 5. 1. — 15 Tage nur RM. 92.-
Vom 26. 12. bis 5. 1. — 11 Tage nur RM. 73.-
Vom 26. 12. bis 2. 1. — 8 Tage nur RM. 59.-
Voranmeldung unbedingt erforderlich.
äuderst günstig
Bleltro-Geil
Kirchstraße 1
ORPHEUM
(Märchentheater E. Werner)
Heute Sonntag, 17. Novbr.,
nachm. 3.30 Uhr, einmalig
Rolläppchen u. d.Wolf
Karten: Verk.-Büro 10-1,
Orpheums-Kasseab 11 Uhr
ununterbrochen.
Mozart=Veren
Inſtrumental=Verel
Mittwoch, 20. November, 20 Uhr, M
Kirchenmuſikaliſche
Requiem von Cherub
Werke von Händel und Sal
Leitung: Profeſſor Dr. 9
Vorverkauf: Chr. Arnold, am Wei
O. Titze, Eliſabethenſtraße 4. Eintr
1u
t
REICHSH
Te
Heute Auftakt zum Karnag /ſa
Gem. Lieder • Ballonschlacht ikz 11
Zuutz zuv
zu
Ix und
Reisebüro Atla
e
Fußball=Länderſpiel
England=Deutſchland am 4. 12.
in London! Fahrkarte Mainz=
London=Mainz m. Viſum z. Pr.
von RM. 31.00 zu. verkaufen.
Näheres Geſchäftsſtelle.
Heitduränteite
Karlstraße 15
Heute spielt Willy Melchior
Wild und sonstige Speisen in
best.,sorgfältigsterZubereitung
Gas=Heizöfen
von 20 Mk. an
Ludwig Kling
Luiſen=Str. 2. Tel. 2822
Friefmarken
Alben in all. Preislagen,sowie sämtl.
Sammler-Bedarfsartikel:Nachträge
Kataloge,Pinzetten, Tauschhefteete
Ankauf Verkauf Tauscl
erdinand Kadel-Briefmarkenhandlang
Ballonplatz 5
lefon 4136
H
Reiſerbeſen
jefert Wiesner,
Groß=Umſtadt
(Heſſen) 38.
Nur noch heute und morgen
Ver MAndtUne
Gustav Fröhlich — Heinrich
George und Rose Stradtner.
Ank.: 3.30, 600,8.20
Heute 2 Uhr
Märchen- und
Micky-Maus-Filme
Buro für Gesellschafts-ReisenM-ihti
(Schiff — Eisenbahn — Autoi Wid
Peter-Gemeinder - StnF Mimes alle
1m Nation
1au ihre Häu
Tu die 94 Prov
P aullenen werde
Rummelprau-Fest Meliand
Rheinstraße 101
ben Frauer
L-Mſiellt, an
Heute Großer Tanz-Alduſingen,
Es spielt die Tanzkapelle A. Felsien, dem
intritt 35 ₰ einschließl. Tanz o Anicyf Mdene un
1A Der Gro
Im ſie
Rumeacfer
in Flaſchen
empfiehlt
BiergroßhandlungO
Hügelſtraße 27 • Telefon 24
Gebrauchte Fahr
Nähmaſchinen:
älteres Herrenrad".
gutes He renrad
gutes Damenrad
gutes Herrenrad,
Victoria mit ſehr
Rahmen unt. Gar.
Fahrrad- Knabenrad, faſt neu, tn
lampen desgl. Mädchenrad .
Herrenrad, Halbb., gen
m. el. Licht, u. Gar. n
desgl. Damenrad.
Herrenrad, Victoria=
Halbb., faſt neu, mit
Gepäckrad, Opel, mit ?
platte u. Gar. ſehr!
ſtarkes Adler=Geſchefl
Aeltere Nähmaſchine
Schneider= Nähm. (in
brik gründl. durchrep‟
Schrank=Nähmaſch.,3
ſchiff, wenig gebr.,
Guterhaltener Kindern
Sehr große Auswahl
Preiſe in Markenf
Opel, Anker, Adle
und Victo
Anker=Nähmaſchinen
Kinderwagen — Pw
Kinderbetten und Ki
Beſichtigen Sie bi
9 Schaufenſter ſowie
Kinderwagen=
Au=
im 1. Stoc
Orio, Karlst