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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 310
Sonntag, den 10. November 1935 197. Jahrgang
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Zer U.und 1.uodeinder MManchen.
Nächkliche Weiheſtunde an der Feldherrnhalle. — der hiſtoriſche Marſch des 9. November.
Die Tokenehrung der erſten Gefallenen der Bewegung.
Der nächkliche Zug.
DNB. München, 9. November.
ſe Dunkelheit — nur durchbrochen durch die lodernden
hder ſpalierbildenden SA. — lag über den Straßen, als
großen Trauerzüge mit den gefallenen Helden des 9.
No=
r923 ſich in der Ludwigſtraße zu gemeinſamem Zugdurch
Sjegestor in die
Feld=
inhalle vereinigten. Beim
oenken in die Leopoldſtraße
u die Lafetten mit den
inen von den Abordnungen
., SS. und NSKK., des
en Bür/s ienſtes und der politiſchen
ſurdnungen, die die Standar=
Stück MtyBewegung aus dem ganzen
dteile vor d hnrch München gebracht hat=
Man fari/ku z vor dem Siegestor
nah=
lologiſt Xſacht der Lafetten auf der
nebenſächlre ber und öſtlichen Seite der
Sprache e)d=Straße Aufſtellung. Dann
hier geur ſ9 langſam und feierlich die
aus ihre kprade in Bewegung, um
Die haMl) erſten Blutopfer
4ampfes für das
en Ken oA Reich durch das
Sie=
fremde 34z geleiten. Die
Blut=
e weſenl 44 gefolgt von ſämtlichen
von 1923 die Namen Horſt Weſſel und Herbert Norbus tragen.
Am Mahnmal hält SS. die Ehrenwache, in Geſicht
und Haltung lebendige Verkörperung des Willens zum Siege, des
Wiſſens um den Endſieg. Im Hintergrund der Feldherrnhalle
erblickt man 16 Pylonen, auf denen ſich von rotem Grund in Gold
die Zeichen der Bewegung abheben. Hier wird aufgebahrt
wer=
den, was ſterblich an den Kämpfern von 1923 war. Die Tribünen,
die den Platz rings umgeben, füllen ſich mehr und mehr mit den
(mpfangen. Zu ihnen
geſell=
h die Rieſen=Kolonnen der
muſt 10 Fahnenträger und
ſem er adgrſen, flatterte dem
nzer
ichen Zuge voran.
Trommelwirbel hat die
des Zuges das Siegestor
Es liegt eine tiefe
Sym=
arin, daß die Männer, die
lailregen der Reaktion vor
hnn zuſammenbrachen, nun
Sieger durch das
Sieges=
ie Stadt München einziehen,
n wie nie Fürſten in dieſe
enzogen. Und nun wird
bit wahr, das der Führer
Mahnmal in der
Feld=
e ſetzte: „Und ihr habt
ſiegt!"
Anpf dröhnen die Trommeln unter den Bogen des Tores,
ſy tritt aus den Bogen heraus die Spitze des Zuges, voran
Mfährer Helfer. Hinter ihm, breit und tief geſtaffelt, dun=
Die Aufbahrung der 16 Gefallenen auf dem Münchener Friedhof.
Bildtelegramm aus München. SA=Männer halten die Ehrenwache. (Scherl=Bilderdienſt=M.)
uchtend im Fackelſchein, der die ganze breite Ludwigſtraße
ſtuf zur Feldherrnhalle erfüllt, die Standarten, die
Stan=
er Bewegung, die ſo manchen Namen eines Toten tragen.
en Standarten die Blutfahne, und nun kommen, von je
ſeiden gezogen, je acht auf einer Straßenſeite, die Lafetten
Met Hakenkreuzfahnen verhangen, ſtehen auf ihnen die Särge
der 16 erſten Blukzeugen der
nakional=
ſozialiſtiſchen Bewegung.
erſtirbt auch das letzte Raunen in den dicht gedrängten
raſſen hinter den Spalieren. Ergriffen ſind die Geſichter
Arme heben ſich zum ſtummen Gruß. Langſam und
feier=
der Zug die Straße weiter, hinauf zur Feldherrnhalle.
Mer den Lafetten quillt ein breiter, faſt unüberſehbarer
rom durch das Siegestor: die Fahnen der Bewegung, die
P1 Teilen Deutſchlands hier zuſammenfluteten, um den
w die für die erſte Fahne fielen, das Geleit zu geben.
Uh hier wieder eine tiefe Symbolik: Aus der einen
ränkten Fahne wurde dieſer unendliche
trom!
ſter den Fahnen ſchreitet das Führerkorps der Bewegung,
ſuner aus allen Formationen.
Mitternacht iſt herangekommen. Die Spitze des Zuges
e ldherrnhalle erreicht.
uägend harren hinter den Mauern der SA. und SS., die
Yurrdienſt verſehen. Zehntauſende und aber Zehntauſende
ſen blicks, da der Zug der toten Kämpfer vorüberſchreiten
es in den Geſichtern ſteht, iſt nicht müßige Neugier, die
Hypiel erwartet, es iſt der Ausdruck des gleichen kämpfe=
Wllens, der die Helden des 9. November 1923 beſeelte. Es
Aäſſen um die Pflicht unauslöſchlichen Dankes, den ein
Opfer der Gefallenen in letzter Minute vom Abgrund
ienen Volk dieſe Selbſtaufopferung um Deutſchlands
chaldet.
euſt und würdig wie die Menſchen in dieſer Weihenacht
erung der nächtlichen
Nenehrung an der Stätte des Blukopſers
harren, iſt auch der Schmuck der Opferſtätte.
Deonplatz ſpiegelt ſich das gleißende Licht der
Bogenlam=
in dem düſterroten Stoffgrund, der die Sockel der Ge=
SSum meterhoch verkleidet. Es miſcht ſich mit dem Wi=
Der Opferflammen, die aus den hochragenden, rot um=
Pylonen zum nächtlichen Himmel lodern. Die Stätte
ers von 1923 krönt ſieghaft das Symbol
ſwegung, das ſilberne Hakenkreuz, das ſich
won dem dunklen Grunde des Runentuches über den ſil=
DAnen des Sieges abhebt. Opferflammen krönen auch die
lonen, die am Ende des Marſchweges jenes Opferzuges
Angehörigen der Gefallenen, mit den Gäſten des Führers, unter
ihnen auch die diplomatiſchen Vertreter des Auslandes in der
Reichshauptſtadt, verſammeln ſich die Vertreter der Partei und
der Gliederungen der Bewegung, ſoweit ſie nicht in der
Trauer=
parade marſchieren.
Vor der Halle zieht der Ehrenſturm der Leibſtandarte Adolf
Hitler mit einem Spielmannszug und mit ſeinem Muſikzug auf.
Um 23.30 Uhr erſcheint der Stellvertreter des Führers mit
dem Stabschef der SA., dem Reichsführer SS., dem Korpsführer
des NSKK., dem Reichsjugendführer und dem
Reichsarbeits=
führer, um an den Stufen der Halle die Trauerparade zu
ermar=
ten. Und nun hebt eine Totenehrung an, wie ſie kein
Volk in der Geſchichte jemals ſeinen Gefallenen
bereitet hat, eine Totenehrung, die in dem Bekenntnis zu
dem Opfer dieſer Gefallenen die Bewegung ſelbſt und in ihr das
deutſche Volk, deſſen Träger und Führer die Bewegung iſt, ehrt.
Die mitkernächtliche Weiheſtunde.
In der Halle flammen die Opferfeuer auf, die zu Häupten
jedes der Gefallenen in der Stunde ſeines Einzuges lodern
wer=
den, die Bogenlampen verlöſchen und über dem weiten Platz ſpielt
nur von dem plötzlich aufkommenden Nachtwind zu lodernder Glut
entfacht, der Widerſchein der Opferfeuer. Und faſt in der gleichen
Sekunde flammen die Fackeln auf, deren Träger die Straße der
Trauerparade zu beiden Seiten ſäumen, durch die nun der Zug
der Toten ſeinen Weg zur Stätte ihres Opfers nimmt.
Landsknechtstrommeln künden mit dumpfen Wirbeln das
Herannahen des Zuges. Dann klingt Trauermuſik auf, während
die Menſchen in ehrfürchtigem Schweigen verharren. Und
gleich=
ſam den Toten zum letzten Gruße entgegenwehen
die Fahnen, wie von Geiſterhänden bewegt, in dieſer
Mitter=
nachtsſtunde im Winde. Das ganze Geſchehen dieſer Stunde iſt
wie eine Symphonie heldiſchen Einzugs in Walhall.
Die Trauermuſik ſchweigt. Wieder beherrſcht der dumpfe
Klang der Trommeln die Stunde, kein Laut unterbricht mehr
die weihevolle Stille. Trommeln und immer wieder
Trommeln, bis die Spitze des Zuges den rotſamtenen Teppich
erreicht hat, über dem die toten Helden ihren Einzug an der durch
die Opfer geweihte Stätte halten werden.
Letzter Wirbel der Trommeln, dann erklingt der
Präſentier=
marſch, während ſechs Mitkämpfer jeden der Särge von der
La=
fette nehmen und in die Feldherrnhalle tragen. Der Zug der
alten Kämpfer nimmt Aufſtellung vor der Halle, dann erſcheinen
die zehntauſend Fahnen der Bewegung, während das Horſt=Weſſel=
Lied getragen über den Platz ſchwebt.
Kurze Kommandos. Die Fahnen gehen hoch, ihre Träger
neh=
men Front zur Straßenmitte, und nun erlebt dieſe Weiheſtunde
ihren Höhepunkt:
(Fortſetzung auf Seite 2.)
*Die Woche.
Die nationalſozialiſtiſche Bewegung, die heute Trägerin der
Regierung des Deutſchen Reiches iſt, gedachte in dieſen Tagen
in feierlichen Kundgebungen jenes hiſtoriſchen 9. November 1923,
an dem die junge Partei den erſten Verſuch unternahm, das
Deutſche Reich für ihre Gedanken zu erobern. Die Zeit hat die
Dinge geklärt. Heute ſehen wir in jenem hiſtoriſchen Marſch
über die Ludwigsbrücke einen erſten Verſuch, die Kräfte der
Zerſetzung auszuſchalten, die für den Zuſammenbruch des
Novembers 1918 verantwortlich waren, einen flammenden Proteſt
gegen die Sklavenketten, in die man zu Verſailles das deutſche
Volk geſchlagen. Zwölf Jahre ſind ſeitdem vergangen. Zwölf
Jahre ſchweren außen= und innerpolitiſchen Ringens. Die Welt
hat ihr Geſicht geändert ſeit jenen Tagen, aber der Wandel der
Dinge kann nicht darüber hinwegtäuſchen, daß der gewaltige
Umſchichtungsprozeß, der bereits unmittelbar nach dem Kriege
einſetzte, auch heute noch keineswegs beendigt iſt, und daß ein
Ende noch nicht abzuſehen iſt.
In Oſtaſien greift Japan mit immer feſterem Griff nach
dem aſiatiſchen Kontinent, an dem die Völker der weißen Raſſe
politiſch und wirtſchaftlich aufs Stärkſte intereſſiert ſind. In
Oſtafrika verſucht Italien ein neues Kolonialreich zu erobern,
im Mittelmeer liegt Englands Flotte mit ſchußbereiten Geſchützen
und in den diplomatiſchen Kanzleien wird verhandelt.
Vier=
einhalb Jahre lang haben die großen Völker der Erde
mit=
einander gerungen, und als in den düſteren Novembertagen des
Jahres 1918 das deutſche Volk ſeeliſch zuſammenbrach, feierte
man in den Hauptſtädten der „alliierten und aſſoziierten Mächte‟,
den größten Sieg der Weltgeſchichte. Niemals waren
Jubel=
feiern ſo unangebracht wie dieſe. Keiner der damals führenden
Staatsmänner verſtand den Sinn des gewaltigen Geſchehens,
keiner überſah die ungeheuren Gefahren, die aus der völligen
Erſchöpfung der Kräfte den europäiſchen Völkern in ihrer
Ge=
ſamtheit erwachſen mußten. Man fühlte ſich als Sieger und
glaubte durch ein ungeheuerliches „Friedens”diktat die Früchte
dieſes vermeintlichen Sieges ſich für alle Zeiten ſichern zu
können. Den großen Krieg aber hatten nicht die Mittelmächte
verloren, verloren haben ihn die Völker der weißen Raſſe, und
daß man das nicht erkannte, nicht erkennen wollte, iſt das
Ver=
hängnis der trüben letzten anderthalb Jahrzehnte. Niemals in
der Weltgeſchichte hat ein Friedensſchluß den tatſächlichen
Ver=
hältniſſen ſo wenig Rechnung getragen wie der, den man den
Mittelmächten zu Verſailles, Trianon und St. Germain
auf=
zwang. Niemals hat ein Friedensſchluß ſo viel Keime
drohen=
der Verwicklungen in ſich getragen als er. Man ſah in Paris
nur Europa, dem man eine widernatürliche politiſche Ordnung
mit dem Bajonett glaubte aufzwingen zu können. Man glaubte
die Welt unter ſich aufteilen zu können, und ſah nicht die Kräfte,
die nicht nur gegen dieſe Neuordnung, ſondern auch gegen die
Völker der weißen Raſſe überhaupt drohend heraufzogen. Lloyd
George hat in den letzten Jahren mehr wie einmal über die
Unvernunft europäiſcher Staatsmänner gewettert, aber er, der
Träger jener berüchtigten knock=out=Politik während des Krieges,
der erſte Vertreter Großbritanniens bei den Pariſer
Friedens=
verhandlungen, iſt der letzte, der zu einer ſolchen Kritik ein
Recht hätte. Die Engländer haben dafür ein feines Verſtändnis.
Die politiſche Rolle des Walliſers iſt ausgeſpielt trotz einer
ge=
wiſſen Popularität, die er auch heute noch beſitzt. Sie iſt
aus=
geſpielt, ſeitdem man in England allmählich erkennt, daß die
immer wachſenden Schwierigkeiten, denen ſich das engliſche
Welt=
reich gegenüberſieht, letzten Endes zurückzuführen ſind auf jenen
Kardinalfehler, den die engliſche Politik damals im Jahre 1917
beging, als ſie den Krieg ohne zwingenden Grund bis zum
Weißbluten fortſetzte.
Das Ringen des deutſchen Volkes um ſeine äußere und
innere Freiheit, um die Weltgeltung, die einem der größten
Kulturvölker der Erde zukommt, iſt nur ein Ausſchnitt aus der
Geſchichte, ein Ausſchnitt, der für uns Deutſche
ſelbſtverſtänd=
lich ſtets im Vordergrund ſteht, aber doch nur ein Ausſchnitt.
„Europa iſt nicht mehr die erſte Bühne”. Mit Recht hat es einſt
General Smuts erklärt. Die Völker der weißen Raſſe leben
wirtſchaftlich von dem politiſchen Einfluß, den ſie auf das
Ge=
ſchehen der Welt auszuüben vermögen. Wie bedroht dieſer
Einfluß iſt, zeigt jeder Tag von neuem und jeder Tag beweiſt
auch, daß den Gefahren wirkſam nicht entgegenzutreten iſt,
ſo=
lange die Völker der weißen Raſſe nicht untereinander einen
modus vivendi finden. Der ruſſiſche Bolſchewismus iſt eine
Weltgefahr aſiatiſcher Prägung. Noch im Jahre 1935 aber hat
Frankreich mit der Sowjetunion ein Militärbündnis
ab=
geſchloſſen, deſſen Spitze ſich einzig und allein gegen den
deut=
ſchen Nachbarn richtete. Die außerordentliche Zuſpitzung der
engliſch=italieniſchen Beziehungen, die den Franzoſen jetzt ſo
überaus peinlich iſt, wäre ohne die intranſigente Haltung des
Quai d’Orſay in der Vergangenheit niemals möglich geweſen.
Es gibt keine für alle Zeiten gültigen politiſchen Rezepte, und
das Feſthalten an einer überholten Gedankenwelt muß mit
Notwendigkeit zur Kataſtrophe führen.
Zu den politiſchen Schwierigkeiten und Gefahren, vor die
ſich die Völker der weißen Raſſe geſtellt ſehen, kommen die
ſozialen Nöte. Sie ſind nicht eigentlich eine Folge der politiſchen
Entwicklung. Eine Politik der Verblendung hat eine
Wirtſchafts=
kriſis heraufbeſchworen von bis dahin unvorſtellbaren
Aus=
maßen, und dieſe Wirtſchaftskriſis hat in faſt allen Ländern die
ſoziale Not verſchärft. Das Problem ſelbſt aber, um deſſen
Löſung man ſich überall müht, iſt viel älter. Es iſt entſtanden
als Folge der Induſtrialiſierung der Welt, und es liegt eine
beſondere Tragik darin, daß das ſoziale Problem immer
brennen=
der wurde zu einer Zeit, in der die politiſche Entwicklung ſeine
Löſung immer ſchwieriger geſtaltete. Es war ein Verhängnis,
daß man Jahrzehnte lang an die durch die wirtſchaftliche
Ent=
wicklung der Welt aufgeworfenen ſozialen, Fragen nur von
der materiellen Seite aus heranging. Das war zunächſt
ver=
ſtändlich. Die materielle Not breiter Volksſchichten erforderte
ein Eingreifen des Staates, und es iſt ein Ruhmesblatt unſerer
Geſchichte, daß das Deutſche Reich ſchon zu Bismarcks Zeiten
auf dieſem Wege entſchloſſen voranging. Um einen gerechten
materiellen Ausgleich iſt man auch in der Folgezeit bis zum
heutigen Tage in allen Ländern der abendländiſchen Ziviliſation
ehrlich bemüht geweſen. Daß aber die ſozialen Fragen unlösbar
bleiben, wenn man nicht auch von der geiſtigen Seite an ſie
Seite 2 — Nr. 310
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 10. Novembei
herangeht, hat man außerhalb des Deutſchen Reichs offenbar
noch kaum erkannt. Man ſpricht überall von Sozialismus und
verſteht darunter die merkwürdigſten Dinge. Sozialismus aber
iſt keine Wirtſchaftsordnung, ſondern eine geiſtige Haltung. Es
war die größte Tat der nationalſozialiſtiſchen deutſchen
Regie=
rung, daß ſie der törichten Theorie des internationalen
Klaſſen=
kampfes die Forderung der Volksgemeinſchaft entgegen=
ſtellte. An ihrer Verwirklichung mitzuarbeiten iſt die Aufgabe
jedes Einzelnen von uns.
Die abendländiſche Welt durchlebt eine Zeit des Umbruchs.
Neue Geſtaltung zeichnet ſich in ihren Umriſſen ab. Die Völker
aber, welche die Zeichen der Zeit nicht verſtehen, werden
zu=
grunde gehen, denn die Weltgeſchichte iſt noch immer das
Welt=
gericht.
M.
Der Führer kommt.
Im gleißenden Licht der Scheinwerfer fährt der Führer durch
das Siegestor und dann durch die Front der Kolonnen, durch die
Fahnengaſſe zum Odeonplatz. Ueber dem roten Teppich, über den
man ſoeben die toten Kameraden trug, ſchreitet er zur
Feldherrn=
halle hinüber. Vor jedem Sarg verweilt der Führer einen
Augen=
blick mit dem deutſchen Gruß. So hält er letzte Zwieſprache mit
denen, die ihr Leben für die Idee und damit für Deutſchland
gaben, letzte Zwieſprache mit ſeinem Fahnenträger von damals,
der ſterbend noch die Fahne der SA. umklammerte, ehe ſie ſeinen
Händen entfiel letzte Zwieſprache mit denen, die in der gläubigen
Inbrunſt begeiſterter Jugend, oder im gläubigen Bekennermut
des Mannesalters die erſten Blutzeugen der deutſchen Freiheit
wurden. Das Lied vom guten Kameraden erklingt.
Kein Laut unterbricht die weihevolle Stille. Kein Laut, als
der Führer die Halle verläßt. Noch einmal ein Augenblick von
unerhörter Eindruckskraft, als die Front der Halle im gleißenden
Licht gewaltiger Scheinwerfer aufleuchtet und in dieſem
gleißen=
den Schein die Ehrenwache der Hitlerjugend an den Särgen
auf=
zieht. An der Stätte des Opfers, aus dem die Saat der deutſchen
Freiheit entſproß, ruhen die toten Helden noch einmal aus auf
ihrem letzten Wege, der ſie als ewige Wache für
Deutſch=
land in feierlichem Siegeszug am Jahrestag ihrer Hingabe
ein=
holen wird zur höchſten Ehrung, die das neue Reich ſeinen erſten
Blutzeugen zu geben hat. Noch einmal ziehen, nachdem der Führer
und ſein Stellvertreter mit der Führergruppe den Platz verlaſſen
haben, die Mitkämpfer von damals, die Fahnen der Bewegung,
die geſamte Führerſchaft der Partei und ihrer Gliederungen und
die politiſchen Leiter in feierlichem Zuge an der Halle vorüber,
noch einmal zu grüßen, was ſterblich an den Helden war. Dann
wird das deutſche Volk ſeine Toten grüßen, die ſtarben, damit
Deutſchland lebe.
Das Volk grüßt ſeine Token.
Als in der dritten Morgenſtunde des Samstags nach
Been=
digung der Aufbahrungsfeierlichkeiten an der Feldherrnhalle der
Vorbeimarſch der Fahnenträger und der Formationen ſeinen
Ab=
ſchluß gefunden hatte, ſtrömten Tauſende und aber Tauſende von
Menſchen aus allen Zugangsſtraßen auf den weiten Platz.
In Ehrfurcht zog das Volk an den 16 Särgen vorbei, die die
ſterblichen Ueberreſte der Gefallenen des 9. November 1923 bargen.
Bis um 10 Uhr vormittags, um welche Stunde der Platz für
den öffentlichen Zugang wieder geſperrt wurde, ergoß ſich der
Strom des Volkes unabläſſig von der Briennerſtraße her an der
Aufbahrungsſtätte vorbei in Richtung zur Reſidenzſtraße.
Der hiſtoriſche Marſch des 9. November.
Ein grauer Novemberhimmel ſpannt ſich über München, grau
wie damals, als der Führer und ſeine Getreuen vom
Bürger=
bräukeller aus den Opfergang zur Feldherrnhalle antraten. In
der 10. Stunde ſammelten ſich die alten Kämpfer, alle im
ſchlich=
ten Braunhemd, ohne Rangabzeichen, nur auf der rechten
Bruſt=
ſeite als einzigen Schmuck den Blutorden, das Symbol höchſter
Ehre für die Teilnehmer des hiſtoriſchen Marſches.
Kurz nach 12 Uhr mittags verläßt der Führer ſeine Wohnung
und begibt ſich zum Bürgerbräukeller, um ſich in die Spitze des
Zuges einzureihen. Zum erſtenmal hat der Führer auch ſelbſt zu
Ehren der Gefallenen den Blutorden angelegt. Bei ihm befinden
ſich wieder drei Männer, die zu den Treueſten gehören: Julius
Schreck, der Gründer und erſte Führer der SS., Julius Schaub,
der langjährige Begleiter des Führers, der auch die Feſtungshaft
mit ihm teilte, und Ullrich Graf, der am 9. November 1923 den
Führer mit ſeinem Leibe deckte. Der Stellvertreter des Führers,
Rudolf Heß, hat den Führer abgeholt und geleitet ihn zum
Bür=
gerbräu, und im gleichen Augenblick, in dem der
Führer in die zweite Reihe der Männer vom
9. November getreten iſt, ſetzt ſich feierlich der
Zug in Bewegung.
Um den Führer ſcharen ſich der Stellvertreter des Führers,
der Stabschef der SA., der Reichsführer SS., der Korpsführer
des NSKK., der Reichsjugendführer, der Reichsarbeitsführer,
Träger bekannter Namen marſchieren dann in der Führergruppe:
Kriebel, Dr. Weber, Amann, Roſenberg, Frick, Fiehler, Göring,
Berchtold und andere.
Mitten unter den mehr als 50 Achterreihen der
Blutordens=
träger ſchreitet Schweſter Pia, die einzige Frau,
deren Bruſt für nimmermüde Hilfe in der
Kampf=
zeit der Blutorden ſchmückt.
Reichsleiter folgen — Dr. Goebbels unter ihnen —, dann
die Gauleiter, die Obergruppenführer und Gebietsführer der SA.,
SS. und des NSKK., die Obergebietsführer und Gebietsführer
der HJ., die Hauptdienſtleiter der Reichsleitung, die
Gauarbeits=
führer. Während der gewaltige Zug an den Pylonen vorbeizieht,
ertönen dumpf, in die Herzen hämmernd, immer aufs neue die
Namen all der Blutopfer der Bewegung, die ihr Leben für die
große Idee hingegeben haben. Ein Stürm der SS. bildete den
Schluß dieſes Zuges, der ein Symbol iſt des Opferganges der
nationalſozialiſtiſchen Bewegung, und den keiner je vergeſſen
wird, der ihn erlebt.
Das Gedenken am Mahnmal.
Eine Viertelſtunde vor 12 Uhr kommt in feierlichem Zuge
vom Hofgarten her ein Teil alter Kämpfer. Unterdeſſen iſt ein
Teil der Lafetten auf der Theatiner= und Reſidenzſtraße
an=
gefahren. Die Ehrenkompagnie präſentiert das Gewehr; jetzt
werden die Särge, von je ſechs alten Kämpfern getragen, auf
die Lafetten gehoben.
Während ſie auf den Befehl zum Abmarſch warten, wird
auf dem Platz der Marſch des hiſtoriſchen Zuges vom
Bürger=
bräukeller übertragen. Auch hier an der geweihten Stätte des
9. November 1923 erklingen die Namen all der Kämpfer, die
durch ihren Opfertod eingegangen ſind in die Geſchichte der
Nationalſozialiſtiſchen Partei, in das Ehrenbuch der deutſchen
Nation.
Dumpfer Trommelwirbel des herannahenden Zuges ertönt.
16 Schüfſe künden den Lebenden den Opfertod
der Gefallenen des 9. November 1923. Alles ehrt
in tiefem Schweigen die Toten.
Dann tritt der Führer an das Mahnmal, das in ehernen
Lettern die Namen der Gefallenen trägt und legt einen Kranz
nieder.
Die Lafetten mit den Särgen ſetzen ſich in Bewegung. Die
letzte Fahrt der 16 Helden nimmt ihren Anfang. Den Lafetten
folgen die zwei Stürme der Leibſtandarte und ihnen ſchließen
ſich die Teilnehmer des Marſches des 9. November an.
Siegeszug der Bewegung.
Langſam und feierlich naht nun der Zug mit den 16 Särgen
vom Mahnmal her dem königlichen Platz. Durch das Spalier
der 3000 Führer der Partei aus dem ganzen Reich, vorbei an
den Führern und Fahnen der Jugend, nimmt die letzte Fahrt
der 16 Helden ihren Weg. Nun wandelt ſich der Opfergang in
den Siegeszug der Bewegung.: Sieghaft rauſchen über den
königlichen Platz wie die Töne einer ungeheuren Orgel in einem
gewaltigen Dom die Klänge des Liedes der Deutſchen auf, erſt
getragen und verhalten, dann anſchwellend und in einem
leben=
digeren Rhythmus Symbol des erkämpften Sieges. Der Zug
der Toten rückt zur letzten Feier an. Zu beiden Seiten der
Ehrentempel ſchwenken die Lafetten ein. Wieder erheben ſich die
Arme zum deutſchen Gruß. Durch die Maſſe der Fahnen und
Standarten hält der Führer mit der Blutfahne und den alten
Kämpfern ſeinen Einzug. In zwei Marſchſäulen ſchwenkt der
Zug rechts und links an dem Block der Fahnen und Standarten
vorüber, wieder mit Front zu den Ehrentempeln ein.
Unter weihevollen Fanfarenklängen ſchreitet der Führer,
ge=
folgt von Julius Streicher, der Blutfahne und ihrem
Ehren=
geleit der alten Kämpfer hinüber zu den Ehrentempeln. Die
Fahnen und Standarten, die Front zu den Tempeln genommen
haben, ſenken ſich. Der Trauermarſch von Hanfſtaengl klingt
auf, als der Führer zu den Toten des 9. November
ſpricht.
Wenige Sekunden atemloſe Stille. Dann klingt der Ruf des
Sprechers der Partei, des Gauleiters des Tvaditionsgaues
München=Oberbayern, Adolf Wagner, über den Platz.
Zum letzken Appell!
Während Adolf Wagner die Namen eines jeden Gefallenen
aufruft, antwortet ihm tauſendfach das Echo der Hitlerjugend und
der Männer der Partei und ihrer Gliederungen mit einem lauten
„Hier!” Immer wieder brauſt tauſendfach das „Hier!” über die
weite Fläche, während ſechs Kameraden von damals die Särge
der Gefallenen aufnehmen und unter den Klängen der
Vergatte=
rung in die Ehrentempel tragen. Der Ehrenſalut rollt über die
weite Fläche. Noch einmal Fanfaren: Dann betritt der Führer,
gefolgt von ſeinem Stellvertreter und ſeinen nächſten
Mitkämp=
fern, die Tempel. Er ſchreitet allein zu den Sarkophagen, grüßt
ſeine Getreuen von damals noch einmal und legt an jedem Sarge
einen prachtvollen Kranz nieder.
Als der Führer die Tempel wieder verlaſſen hat, m
mit klingendem Spiel ein Sturm der Standarte Deutſchſ
den Ehrentempeln auf. Unter den begeiſternden Rhythm
Badenweiler Marſches ziehen die erſten Doppe 1)
der SS. an den Sarkophagen auf.
Und wieder ſpricht der Sprecher der Partei, Adolf
„Deutſchland iſt auferſtanden des Führers=
Kämpfer beziehen ewige Wache für Deutſchlau
Der letzte Appell iſt beendet. Die Nationalſozialiſten.
mord und Reaktion am 9. November 1923, heute vor zwölſo
erſchoſſen haben, ſind im dritten Jahre des Dritten Reits
Jahre der Freiheit 1935, auferſtanden. Sie haben „Am körl/4
Platz” in München „Ewige Wache” bezogen!
Achtung, die Fahnen hoch!"
Und auf das Kommando ſteigen die Fahnen des Re
den Flaggenmaſten empor, während als gewaltiges Bein
der Gemeinſchaft die Hymne der Bewegung zum Himmel auf
Die heldiſche Ehrung der erſten Gefallenen der Bewec
ihr Ende erreicht. Aber gleichſam auch Symbol dafür,
Geiſt der Toten des 9. November der Jugend der Beweg
hehres Vermächtnis und innere Verpflechtung weiterlebt,/
die Auferſtehungsfeier aus in der
Vereidigung der Jugend.
Der Reichsjugendführer Baldur von Schirach med
Führer 1200 Hitlerjungen und 600 Hitlermädels als Rn
tanten der Jugend, die heute in die Partei aufgenomm=
und die im ganzen Reich zur Vereidigung an den Laun
angetreten iſt.
Dann nimmt der Stellvertreter des Führers, Ru)d
das Wort zur Vereidigungsrede. Die Jungen ſprechen
nach:
„Ich ſchwöre Adolf Hitler unerſchütterliche Treue.
Ich ſchwöre ihm und den Führern, die er mir beſtint,
bedingten Gehorſam.”
Begeiſtert nehmen die jungen Volksgenoſſen, die Mäte,
Bewegung und alle, die Zeuge dieſes denkwürdigen Ak
das Sieg=Heil auf den Führer auf.
Der Badenweiler Marſch erklingt und dann beſchlf
Lied der Deutſchen als machtvolles Bekenntnis
wieder auferſtandenen Deutſchland der
keit, des Rechts und der Freiheit die Siegesſe
den opferreichen Kampf der Bewegung krönte.
Nun bricht ſich die lang verhaltene Begeiſterung de
Bahn. Als der Führer die Stätte der Feier verläßt, rauſm
Stürme der Begeiſterung entgegen, mit denen ein wieded
ſtandenes Volk ſeinem Retter, ſeinem Führer in eine beſn
kunft huldigt.
Die Toten der Feldherrnhalle ſind auferſtanden!
Der Führer an ſeine alte Gard
„Der 9. November für alle Zukunft ein Feierkag für die deutſche Nakion!”
als ihre Arbeit von keinerlei Gloriole des Ruhmes umgeh. /40
Während jeder, der 1914 ins Feld zog und das feldgraueßt
Zum zwölfken Male.
kleid trug, auf allgemeines Anſehen rechnen durfte, konr
DNB. München, 9. November.
Der Führer hielt zum 9. November im Bügerbräukeller am
Vorabend an ſeine alte Garde folgende Anſprache:
„Parteigenoſſen! Nationalſozialiſten!
Zum zwölften Male verſammeln wir uns, und wie wir wiſſen
mit uns das deutſche Volk in einer Feierſtunde zur Erinnerung
an den Tag, an dem wir zum erſten Male verſuchten, das deutſche
Schickſal zu wenden. 16 Tote waren das Ergebnis dieſes
Ver=
ſuches. Mehr als 100 wurden ſchwerer oder leichter verletzt, und
ein weiteres Ergebnis war die ſcheinbare Vernichtung unſerer
Bewegung.
Wenn wir dieſen Tag Jahr für Jahr gefeiert haben — in der
Zeit der Verfolgung nicht immer in der gleichen Form —, und
wenn wir entſchloſſen ſind, ihn für alle Zukunft zu einem
Feiertag für die deutſche Nation zu erheben, ſo
ge=
ſchieht dies nicht deshalb, weil damals 16 Männer geſtorben ſind.
Es ſterben täglich Tauſende, und Kriege verbrauchen in Stunden
viel mehr. Es geſchieht deshalb, weil dieſe 16 Männer mit einem
wahrhaft gläubigen Herzen einen Tod erlitten, der mithalf, das
deutſche Volk wiederaufzurichten.
Dieſe 16 Männer hatten auch vorher ſchon ihren Mann
ge=
ſtanden, ſie waren im Großen Krieg geweſen, viele von ihnen ſind
in ihm ein=, zwei= und mehrmals verwundet worden. Sie hatten
dem Tode ſchon oftmals ins Auge geſehen. Im Kriege war es
aber nicht dasſelbe! Damals ſtand das ganze deutſche Volk in
Waffen ſeinen Feinden gegenüber, während ſich am 9. November
1923 nur ein kleiner Haufen gegen die Vernichter des Vaterlandes
und Zerſtörer der Nation erhob, gegen jene, die unſer Volk
ver=
kauft und verraten hatten. (Langanhaltender, ſtürmiſcher Beifall.)
Es war viel ſchwerer, den Entſchluß dazu zu finden, als einſt
hinauszugehen an die Front. Dies war für uns alle
ſelbſtverſtänd=
lich geweſen, jeder ſtellte dabei ſeinen Mann, und alle achteten die,
die hinauszogen zur Verteidigung des Vaterlandes. 1914 war das
nicht ſchwer. Im Gegenteil, es bedeutete der Entſchluß
hinauszu=
ziehen für Millionen ein unerhörtes Glück. Der innere Entſchluß
aber, den Kampf gegen die Verderber Deutſchlands aufzunehmen,
war viel ſchwerer. Im Kriege wußte jeder, in welcher Abteilung
er zu marſchieren hatte. Dieſe großen Maße des Krieges haben
uns im Innern gefehlt. Dafür aber hatte jeder einen die
Nach=
welt vielleicht fanatiſch anmutenden Glauben. (Erneuter Beifall.)
Das eine weiß ich:
Alle Entſchlüſſe ſind mir leichker gefallen als der,
den ich zum 8. November faßke.
Zum erſten Male hatte man die Ueberzeugung, daß es
über=
haupt nicht um das eigene Schickſal ging ſondern um das des
gan=
zen deutſchen Volkes.
Unſer Volk war in den Jahren des Krieges mehr als
heldenmütig geweſen; wir wiſſen das, jeder kennt die Tapferkeit
ſeiner Kameraden. Jeder von uns, der damals an der Front
ſtand, weiß, was der deutſche Soldat leiſtete und leiſten mußte.
Es iſt verſtändlich: Im Großen Kriege fand ſich jeder leichter
hin=
ein in ſeine Aufgabe, und deshalb gewinnt man für jeden Krieg
leichter tauſend Freiwillige, als im Frieden nur zehn Mann, die
bereit ſein ſollen zum Sterben.
Es gibt nur die zwei Extreme: Entweder Krieg, dann weiß
man, daß das Leben nicht viel Wert beſitzt, oder Frieden. Und
dann will jeder den Frieden in ſeinem Sinne genießen. Das iſt
das Wunderbare, daß ſich aber aus dem deutſchen Volk nach ſeinem
Verfall ſofort Männer erhoben, die nicht willens waren, zu
kapi=
tulieren, ſondern bereit, ſich den Verderbern Deutſchlands
ent=
gegenzuſtellen, nicht nur mit geiſtigen Mitteln, nein, auch mit der
Bruſt. (Stürmiſcher Beifall.)
So kam damals die Zeit, wo
jeder einzelne für ſich den Enkſchluß faſſen mußte,
um in die Bewegung einzurücken.
Wenn wir zum Ziele kommen wollten, konnte es nicht durch
theoretiſche Erörterungen und wiſſenſchaftliche Abhandlungen bei
geſchloſſenen Türen geſchehen, ſondern nur dadurch, daß man ſich
dem Gegner auf der Straße, in der Fabrik und bei jeder anderen
Gelegenheit entgegenſtellte. Jeder, der zu uns wollte, wußte, was
ihm bevorſtand, und doch hat ſchon damals eine Anzahl deutſcher
Männer für ſich dieſen Entſchluß gefaßt. Er war um ſo ſchwerer,
Lswar eit
der die Binde des Nationalſozialiſten angelegt hatte, ſic: M
von allen verlacht und verſpottet zu werden. Es war
dam=
kein Ehrenabzeichen, es mußte vielmehr erſt eines werden d.
Träger dieſer Binde. (Lebhafte Zuſtimmung.)
So war der Entſchluß doppelt ſchwer, weil er 741/uhaben
bunden war mit äußerer Anerkennung, ſondern nur mit Sutt
Hohn. Die Bürgerlichen lachten über uns und ſahen /
herab. Sie waren überzeugt, daß es ſich um eine Art Toli
handele, und waren beſonders überzeugt, daß man Deuchl
vorerſt überhaupt nicht helfen könnte; vielleicht würden ese
der einmal machen. Wir ſelber hätten aber keine andere 20/ m
als uns mit Würde in den Verfall zu fügen und den Zuſn
bruch hinzunehmen.
Es war fürwahr ein ſchwerer Entſchluß für jeden Nid
ſozialiſten, in den Jahren 1920 und 1921 in eine Bewes
zutreten, die ſich ſo abhob vor allem anderen, was es in at
land gab. Damals ſchrieb die Bewegung auf ihre Fahne: „
land muß leben, auch wenn wir ſterben”. Bei den anderenil
umgekehrt: „Wir werden leben, auch wenn Deutſchland zud
geht.”
Wir ſchienen den anderen Verblendete zu ſein, die nichn
wie man Politik macht, Leute ohne Namen, ohne Vermöy
Herkunft. (Beifall.) Wir wiſſen, wie damals das kleinſt
lein von dieſer Stadt aus gewachſen iſt. Wenn wir heu
für Jahr in der Erinnerung vorüberſtreichen laſſen, ſo ſto
auf etwas Wunderbares: Wir haben den Kampf miſ
Verbrechern aufgenommen, einen Kampf
eine mächtige Mehrheit um unſere Welta
ung, um eine Weltanſchauung, die uns damals vielle
mehr als Ahnung erſchien, als eine in der letzten Aus
ausgedachte Klarheit.
1920 haben wir erſtmals unſer Programm ve
und unſere erſte größere Verſammlung abgehalten.
kam mir der Saal zehnmal ſo groß vor wie heute. Wud
ſchon glücklich, wenn er dünn beſetzt war und wenigt
Hälfte keine gähnende Leere aufwies. Noch 1920 konM
volle Säle erzielten und erſtmals außerhalb Münch
Ortsgruppe gründen. Es kam das Jahr 1921. Da way
uns ſchon mehr auf die Straße. Als die Bürgerlichen deA
habe ich den mir ſelbſt verwegen erſcheinenden Entf90
faßt, eine Proteſtaktion gegen das Pariſer Diktat einzu
und dazu den Zirkus Krone zu mieten. Hinterdrein 1e/1
es einigermaßen mit der Angſt zu tun und ſorgte,
Zirkus nicht voll werden würde. (Heiterkeit und Beify
mietete ich einen Laſtwagen, ſetzte die erſten 20 Parte
darauf, gab ihnen eine Fahne in die Hand und lief
Plakaten durch die Straßen fahren. Vom geſchichtlichen St.
war das leichtſinnig gehandelt. (Heiterkeit und Beifall.)
nämlich außerdem 20 000 Flugblätter drucken und bei Oi
dieſes „nationalbolſchewiſtiſchen” Wagens durch München
Die Bürgerlichen ſahen auf uns mit geteilten Gefühee
dachten an ein Wiederaufleben von Spartakus, da ſie 1
begreifen =vermochten, daß zwiſchen Rot und Rot erl
Unterſchiede ſein konnten. Die Roten, die etwas klarer
den, waren empört über ſolche Eingriffe in ihre
Allein, als der Abend kam, war der Zirkus voll. T
unſere erſte große Verſammlung. Und wie ſind wir ſ0
mals dahergekommen. (Heiterkeit.) Trotzdem aber
Maſſen in den Zirkus, und ich hatte nicht mehr al=
Ordnungsmänner, mit denen ich den Rieſenraum in 2
halten mußte. Es iſt uns gelungen, und um die Stimmul
erkalten zu laſſen, ſetzte ich kurz darauf noch eine Verſell
im Zirkus an. So ſind wir damals gewachſen, und al
konnten wir zwei bis drei Verſammlungen in der W
halten. Wir lernten es, die großen Säle Münchens
herrſchen. Dann kam 1922. Dazwiſchen lag die erſte
Saalſchlacht. Heute lachen wir darüber. Damals hiri
Sein und Nichtſein der Partei. Die anderen hatten gerk
würden uns zertreten. Vielleicht waren ſie mit Blin?,
ſchlagen.
Aus dieſen Kämpfen heraus kam unſer”
Skurmabkeilung.
Als dieſes Jahr 1922 nun kam, ging die Bewegung a!
über Bayern hinaus. In anderen Städten wurden Orts
st. und ganze Gebiete wurden von uns, wie die Gegner
„verſeucht‟. Dann eines Tages zogen wir nun zum
Eal eine Kundgebung der Nationalſozialiſtiſchen
Frei=
eegung auf dem heutigen Königsplatz auf. Zum erſten
harſchierten wir dort, zum erſten Male redeten wir dort,
gen Male führen wir einen Sonderzug hinaus aus
s adt — nach Koburg und haben dort den roten Terror
nchialer Gewalt niedergerungen zum Entſetzen unſerer
limen Mitwelt, die das nie verſtehen wollte und konnte.
dann begann dieſe Säuberung, Ort um Ort, und
sewegung wuchs, wurde ſtärker und ſtärker. Sie hat
urenommen an Menſchen, die die Weisheit gepachtet
ſundern zuerſt kam zu uns die breite Maſſe, das ge=
: Ik.
ſun heute eine Sturmabteilung von 1922 über die Straßen
uen würde, dann würde alles fragen: Wo ſind die
ausge=
unden. (Stürmiſche Heiterkeit.) Das war noch immer die
ſer die meiſten in die Verſammlungen gegangen ſind ohne
und es wurde auch Wert darauf gelegt, daß ſie ohne
Kra=
zrigingen. In einer ſo unparlamentariſchen Kleidung ſind
mals aufgetreten. Aber wir ſind daher auch ſehr
volkstüm=
iieben. Wir ſind ſo allmählich wirklich — wenigſtens in
ſirdt — ſo in das Volk hineingewachſen, daß man uns
ir wegleugnen konnte.
das Jahr 1923 kam, war es ſelbſtverſtändlich:
weil ern!
irdenes lier.
der W
den zu4l
We beherrſchende Beivegung ſind wir.
hißig haben uns freilich die anderen weit übertroffen.
Im ſah ſie nicht. Sie kamen nicht heraus aus ihren
Ge=
len und ihren Beratungszimmern, ſie hatten rieſige Mit=
1 was damals marſchierte, das war die rote Meute oder
tmiemand. Und wir haben zu marſchieren begonnen. Die
ie größer und größer. So ſah das Jahr 1923 den Ablauf,
Ile kennen.
commer ſchon war uns klar, daß nach der einen oder
an=
die in Deutſchland die Würfel fallen mußten. Wir hatten
die Einſicht, daß wir, die wir ziffernmäßig vielleicht die
ſtiei waren, wertmäßig weitaus an der Spitze ſtanden.
gerbſt kam und hier ſich die Ereigniſſe zuſammenballten,
rner mehr ſichtbar, daß unter dem Druck der
Ruhrbe=
gewiſſenloſe Halunken verſuchten, Deutſchland am Ende
rreißen. Da wuchs bei uns, ich darf es ſagen, bei mir
fäuß, wenn es je ſoweit kommen ſollte, dann wenigſtens
din vorher das Geſetz des Handelns an uns zu reißen
ſttu warten, bis die andere Seite vielleicht den Mut zum
und damit zur Tat faßt. Denn das war klar: Wer
Puflationszeit, in dieſer Zeit des Zuſammenbruches von
) jedem den Mut zu einem Entſchluß aufbrachte, der
sVolk hinter ſich. Wäre eine andere Fahne aufgezogen
denn hätte das Ausland ſofort erklärt: Wir werden nicht
den daß dieſe „Freiheitsentwicklung” — ſo hat man die
Zerſplitterung bezeichnet — wieder unterbunden wird
Verſuch der Wiederherſtellung der Hegemonie des einen
ſeten Bundesſtaates. Wir wußten das. Aus dieſem
zwin=
he ühl für die Stunde und aus der Not dieſer Stunde kam
bei uns der Entſchluß zum Handeln.
rauche die Einzelheiten nicht zu verraten. Ich werde es
un ich nicht mehr lebe. Wie das damals kam — man
bs feldgrmiß’s heute noch nicht zu wiſſen, aber das kann ich ruhig
durfte, lnß’s war der verwegenſte Entſchluß meines
gt hatte ſieh. Wenn ich jetzt daran zurückdenke, ſchwindelt mir da=
Es war da/ Entſchluß, an einer Stelle Deutſchlands loszuſchlagen
nes werden dhigeſamte feindliche Macht mit einem Schlag gefangen zu
— es war ein kühner Entſchluß, und zwar deshalb, weil
Mut haben mußte, mit dem Vorhandenen — und es war
nur mit S) die Macht zu übernehmen. Dieſer Entſchluß war aber
d ſahen bglich notwendig. Es gab gar kein anderes Handeln als
ine Art Dolſſendeiner mußte in dieſer Stunde dem Verrat
entgegen=
man deiſid mußte dieſen Verrätern die nationale Parole ent=
ſes tat, war am Ende gleichgültig. Wir haben es getan.
es gewagt.
Schickſal aber hat es dann gut gemeint mit uns. Es
jeden Nb Aktion nicht gelingen laſſen, die, wenn ſie gelungen
Ende an der inneren Unreife der Bewegung und ihrer
h mangelhaften organiſatoriſchen und geiſtigen
Grund=
te ſcheitern müſſen. Wir wiſſen das heute! Damals
wir nur männlich und tapfer gehandelt.
Erſehung aber hat weiſe gehandelt. Allein
Lapfere Handeln iſt nicht vergeblich geweſen.
ahm iſt dann am Ende doch die große nationale Be=
Belommen, d. h. durch dieſe Exploſion wurde mit einem
nz Deutſchland auf die Bewegung aufmerkſam. Während
er uns vernichtet zu haben glaubten, iſt in Wirklichkeit
ſtin der Bewegung mit einem Schlage über ganz Deutſch=
ſiusgeſchleudert worden.
ann der große Prozeß kam, hatten wir die Möglichkeit,
ſn Male vor einem ſo gewaltigen deutſchen und inter=
nationalen Forum für unſere Ideale einzutreten. Wir haben es
verſchmäht, wie die anderen zu ſagen: „Wir haben es nicht ſo
gemeint”. Nein, wir ſagten: „Wir wollen die Verräter
Deutſch=
lands vernichten; leider nur iſt es uns nicht gelungen.” Wir
haben damals feierlich geſagt: „Wir haben die Verantwortung
und wir tragen die Verantwortung. Wir bedauern nur eines,
daß es uns nicht gelungen iſt.”
Als wir im erſten Prozeß ſtanden und dieſen Kampf
durch=
fochten, da war es ja noch ſelbſtverſtändlich — und es waren ja
lauter Führer —, daß jeder für ſein Handeln einſtehen und alles
auf ſich nehmen würde. Aber eine Angſt hatte ich: Hinter uns
kamen noch einmal faſt 100 Parteigenoſſen: Kleine Stoßtrupp=
Nr. 310 — Seite 3
männer, Angehörige einzelner Stürme der SA. Sie wurden auch
vor den Richter geſchleppt. Ich war ſchon in der Feſtung, als
dieſe Prozeſſe abzurollen begannen. Und ich hatte nur eine Angſt,
daß unter dem Druck der Unterſuchungshaft uſw. oder der ganzen
Methoden der Prozeßführung der eine oder andere vielleicht doch
ſchwach werden und verſuchen könnte, ſich zu retten und zu
erklä=
ren: „Ich bin unſchuldig geweſen, bin gezwungen worden; ich
konnte nicht anders” Mir ging mein ganzes Herz über, als ich
den erſten Bericht über dieſe Prozeſſe, ſah und als ich in der
„Münchener Poſt” — ſie wurde uns damals zugeſtellt — las: „Die
Stoßtruppleute ſind genau ſo frech und unverſchämt wie ihr Herr
und Meiſter.‟ Da wußte ich:
Deutſchland iſt nicht verloren!
Der Geiſt, der frißt ſich durch! Den können wir nicht mehr
aus=
treten. Und aus dieſen Stoßtruppleuten und dieſen SA.=
Män=
nern, da ſind ſpäter die größten Organiſationen der deutſchen
Be=
wegung geworden: SA. und SS. Und der Geiſt iſt geblieben
und hat ſich zehntauſendfach, hunderttauſendfach immer wieder
bewährt.
Sehen Sie, das iſt es, was wir dieſen Toten zu
verdanken haben: Das Beiſpiel, das ſie in einer
ſchlimmſten Zeit in Deutſchland gegeben haben.
Denn als wir hier fortmarſchierten, wir wußten es, es war kein
Siegeszug mehr. Wir gingen in der Ueberzeugung, daß es das
Ende war — ſo oder ſo. Ich weiß einen, der mir draußen auf
der Treppe, als wir weggingen, ſagte: „Das iſt jetzt der Schluß!"
Jeder trug dieſe Ueberzeugung in ſich.
Ich muß hier in dieſem Augenblick weiter eines Mannes
gedenken, der heute nicht bei uns iſt, den ich damals gebeten
habe, nicht an der Spitze zu marſchieren, des Generals
Luden=
dorff, und der mir zur Antwort gab: „Ich werde an der Spitze
ſtehen!” und der ſich in die erſte Reihe ſtellte.
Das war es aber gerade, daß ſich trotz dieſer Ahnung dieſe
Schar entſchloſſen hat. Als dieſes Blut gefloſſen war, war der
erſte Akt des deutſchen Dramas beendet. Es war nichts mehr
zu machen. Denn nun ſtand die legale Gewalt mit der Waffe
gegenüber der nationalen Freiheitsbewegung. Und nun mußte
die Erkenntnis kommen, daß dieſer Weg in Deutſchland nicht
mehr gegangen werden konnte. Es war vorbei. Und nun kommt
das zweite unendlicheVerdienſt derGefallenen:
Neun Jahre mußte ich legal um die Machk
in Deutſchland kämpfen.
Das verſuchten vor mir auch ſchon viele andere. Aber ſie haben,
weil ſie die Legalität predigten, nur die Schwächlinge in ihre
Bewegung bekommen, nur die Feigen. Die revolutionären
Men=
ſchen, die tatkräftigen, ſtanden außerhalb ihrer Reihen. Hätte
ich nicht im November 1923 dieſe Revolution verſucht, den
Staatsſtreich gemacht, und wäre damals nicht Blut gefloſſen,
und wären nicht ſo viele dabei getötet worden, dann hätte ich
nicht neun Jahre lang ſagen können: Es wird von jetzt ab
nur mehr legal gekämpft. (Lebhafte Zuſtimmung.) Oder ich hätte
auch nur die Halben bekommen. Nur das hat mir ſpäter die
Kraft gegeben, dieſen Kurs, der nun als der einzig richtige
er=
kannt war, beharrlich durchzuhalten. Es traten mir viele
ent=
gegen — wir wiſſen es aus der Geſchichte der Partei —, die mir
vorhielten: „Wie kann man legal ſein?” Ich konnte ihnen aber
ſagen: „Meine Herren! Was wollen Sie, wollen Sie mich
lehren, wie man kämpft. Wo ſind Sie geweſen, als wir
los=
geſchlagen haben? Ich brauche von Ihnen keine Belehrung
iber Revolution oder Legalität. Ich habe alles das einſt
ge=
macht. Sie hatten nicht den Mut aufgebracht. Alſo ſchweigen
Sie jetzt!” (Stürmiſche Zuſtimmung.)
50 war es mir möglich, eine aus Männern
beſtehende Bewegung aufzubauen,
die trotzdem den einzig möglichen Weg ging, der beſchritten
werden konnte. Und dem verdanken wir unendlich viel. Denn
wir leben nicht allein in der Welt. Um uns ſind gewaltige
Staaten, die jeder deutſchen Erhebung mißgünſtig zuſehen. Wir
können nur vor ihnen beſtehen, wenn wir nicht nur
welt=
anſchaulich, ſondern auch waffenmäßig ſtark ſind. Und das war
klar: Das war nicht zu machen dadurch, daß wir die beſtehende
Waffeninſtitution zerſtörten, ſondern daß wir ſie abſolut in
ihrer ganzen Geſchloſſenheit mit dem nationalſozialiſtiſchen
Ge=
danken und der Verwirklichung dieſes Gedankens ausſöhnten
und ſo dieſen neuen Bund begründeten, der heute
Deutſch=
land wieder ſo ſtark vor aller Welt in Erſcheinung treten läßt.
Ich habe das geſehen in dem Augenblick faſt, in dem die Schüſſe
hier verhallt waren. Wenn Sie meine Schlußrede im großen
Prozeß nachleſen, werden Sie wohl ſagen können: Ich habe
prophetiſch den einzig möglichen Entwicklungs=
gang vorhergeahnt, ihn ausgeſprochen, und ich habe ihn
neun Jahre lang beharrlich verfolgt.
Ich konnte ihn nur verfolgen, weil vorher dieſe Aktion
ſtatt=
fand, und weil Männer vorher für dieſen Weg geſtorben ſind.
Wenn geſtern im Deutſchen Reich eine neue
Reichskriegs=
flagge aufgezogen worden iſt, dann iſt dies ein gewaltiges
Er=
eignis. Bedenken Sie: Seit rund 2000 Jahren können wir das
deutſche Volk in der Geſchichte verfolgen, und noch niemals hat
dieſes Volk dieſe einheitliche Geſtaltung in Form innerer
Auf=
faſſung und in der Tat gehabt wie heute. Zum erſtenmal, ſeit
es Deutſche auf der Welt gibt, iſt ein Reich bewohnt von einem
Volk, beherrſcht von einer Weltanſchauung, beſchirmt von
einer Armee, und alles das zuſammen unter einer Fahne.
(Langanhaltende, begeiſterte Jubelrufe.)
Wahrhaftig, die Bahrtücher dieſer 16
Gefal=
lenen haben eine Wiederauferſtehung gefeiert,
die weltgeſchichtlich einzigartig iſt. Sie ſind zu
Freiheitsbannern ihres Volkes geworden. Und
es iſt das Wunderbare, daß
aus dieſem Opfer heraus dieſe große Einigkeit
in Deukſchland kam.
dieſer Sieg einer Bewegung, einer Idee, und die Verpflichtung
des ganzen Volkes darauf. Und alles das, wir verdanken es mit
dieſen erſten Männern. Denn wenn ich damals niemanden
gefun=
den hätte, für dieſes Reich mit Leib und Leben einzutreten, dann
wäre dies auch ſpäter unmöglich geworden. Alle folgenden
Blut=
opfer waren inſpiriert durch das Opfer dieſer erſten Männer.
Deshalb heben wir ſie heraus aus dem Dunkel des
Ver=
geſſens und ſtellen ſie hinein in die große Aufmerkſamkeit des
deutſchen Volkes für immer. Mit dieſen 16 Toten
glaub=
ten die Gegner die nationalſozialiſtiſche
Bewe=
gung getötet zu haben. Und ſie haben damit nur
den Blutſtrom erweckt, der ſeitdem mehr und
mehr zu fließen begann. Heute, da umſchlingt
dieſes Band, dieſe Binde von damals, das ganze
deutſche Volk und weit darüber hinaus. Denn wo heute
Deutſche ſind — und das iſt wieder das Wunderbare — da
ſehen Sie kein anderes Verbindungszeichen als
das, was Sie meine Parteigenoſſen und Volksgenoſſen, ſchon damals
an Ihrem Arm getragen haben. Und es iſt wirklich ein Wunder,
dieſe Entwicklung unſerer Bewegung zu verfolgen. Der Nachwelt
wird es vorkommen wie ein Märchen. Ein Volk zerbricht, und
dann erhebt ſich ein kleines Häuflein unbekannter Menſchen und
beginnt einen wunderbaren Wanderzug, der fanatiſch ſeinen
An=
fang nimmt und fanatiſch weiterläuft. Wenige Jahre ſpäter ſchon,
da ſind aus dieſen paar Menſchen und unbekannten Namenloſen
zahlreiche Bataillone entſtanden, und wieder Jahre ſpäter ſind
aus dieſen Bataillonen ſchon Regimenter und Diviſionen
gewor=
den, aus Ortsgruppen werden Kreiſe und Gaue. Und wieder
wenige Jahre ſpäter, da ſchickt dieſe Bewegung zahlreiche
Ab=
geordnete in die Vertretungskörper. Und ſie kämpft unentwegt
ihren Kampf auf der Straße. Immer wieder fallen neue aus
den Reihen, Tauſende werden verletzt, aber der Strom wird
dennoch größer und ringt ſich durch zur Macht. Und dann ſetzt er
ſeine Standarte über einen ganzen Staat.
Ein wundervoller Zug!
(Große Begeiſterung.) Die Geſchichte wird ihn als eine der
wunderbarſten und bemerkenswerteſten Erſcheinungen in der
Welt verzeichnen.
Sie wird nach Vergleichen ſuchen und nach Beiſpielen, aber
ſie wird kaum ein Beiſpiel finden, daß aus einer ſolchen Geburt
heraus ein ſolches Volk und ſein Staat in ſo wenig Jahren
reſt=
los erobert werden konnten.
Dieſes Wunder, das iſt durch uns geſchehen. Wir ſind die
Glücklichen, die es nicht aus Büchern lernen, ſondern die vom
Schickſal auserſehen ſind, es zu erleben. Wir, meine
Kampf=
genoſſen, können ſtolz ſein, daß uns die Geſchichte zu einer ſolchen
Miſſion berufen hat. Ich habe vor vielen Jahren meinen An=
höpferiſche deutſche Tanzkunſt.
u den „Deutſchen Tanzfeſtſpielen” in Berlin.
gewiß iſt die deutſche Tanzkunſt anſpruchslos und un=
Ich; ſonſt hätte es nicht gut geſchehen können, daß wir
anſerer Grenzen zurückhaltend von einem modernen
Pchen, während die Welt längſt eine beſtimmte
Entwick=
der Geſchichte des Tanzes als „den neuen deutſchen
ei=chnete und anerkannte. Es iſt dieſe Feſtſtellung eine
Veikennung für die ſchöpferiſche Kraft, die von deutſchen
Mern ausging. Uns Deutſchen ſelbſt kam gar nicht recht
Reußtſein, wie weit unſere Künſtler und Künſtlerinnen
wes ihre Kunſt weiterentwickelt hatten. Ein Rechen=
Eeſcht wurde zwar auch im vorigen Jahre durch Tanzfeſt=
Veben. Doch ging die Zielſetzung dieſer Veranſtaltung
Meime Rückſchau über die Geſchichte dieſer Kunſtgattung
Adeuttſchen Anteil aus. In dieſem Jahre wollen die
M Tanzfeſtſpiele”, denen in Berlin die Woche vom 3.
ovember 1935 gehörte, größere Aufgaben bewältigen:
Iſter der Tanzkunſt ſollen Vorbildliches zeigen, die
Eruppen unſerer Zeit wollen durch ihre Leiſtungen
en, wie ſie zu ihrem Teile Gemeinſchaftsfeiern des
WVolkes verſchönern helfen, der Nachwuchs wird zu
er=
ſen, ob er geeignet iſt, das koſtbare künſtleriſche Gut
2 zu übernehmen und ſchöpferiſch weiterzuentwickeln.
hält ſich der Sinn der Deutſchen Tanzfeſtſpiele heraus:
eine Rückſchau bieten, eine Feier ſein, einen Nachweis
Beſtand geben und einen Appell über das Schaffen
Sieu abnehmen.
uletztgenannte Appell hat ſeine beſondere Bedeutung.
Laban, der bewährte künſtleriſche Leiter dieſer Woche
E, verrät uns einiges davon. Bei der Olympiade in
* kommenden Jahre wird ein internationaler
Tanz=
ah ausgetragen. Wen können wir dafür einſetzen? Der
Tänzer bekommt bei den Deutſchen Tanzfeſtſpielen
aü, ſich der Allgemeinheit und den berufenen Richtern
9 zuſtellen. Und ihm wird dazu eine beſſere Einfüh=
Aeniheit als im vorigen Jahre gegeben; damals die oft
rſtung in einem einzelnen Tanz — diesmal in einem
gaisgewählten Programm, das der beſonderen Bega=
Dechend aufgebaut iſt. Fraglos verſpricht dieſe Art der
jünger und noch unbekannter Tanzkünſtler einen
für den Tanz=Wettbewerb bei den Olympiſchen
DDR Bedeutung ſein kann.
In der „Volksbühne‟ Theater am Horſt=Weſſel=Platz, wurde
die Feſtwoche des Tanzes durchgeführt. Rudolf von Laban
be=
treute ſie, und die Reichskulturkammer hatte von ſich aus für die
Durchführung der Veranſtaltung überaus tatkräftige Hilfe
ge=
leiſtet. Nun ſtanden am erſten Abend der Veranſtaltungsreihe
viele, viele vor dem Theater, um teilzunehmen an einem Feſt
der Bewegungsfreude, das Gret Palucca eröffnen ſollte.
Aus=
verkauft das Haus — ſo mancher mußte wieder nach Hauſe
gehen. Paluccas Tanzkunſt iſt längſt anerkannt; jeder, der ihre
Tänze verfolgt, verſteht ſie auf ſeine Weiſe — das hängt ab
vom eigenen Maße an Phantaſie, an rhythmiſch=muſikaliſcher
Ge=
löſtheit und an Auffaſſungsfähigkeit. Aber jedem ſagt dies
tänzeriſche Können etwas — das iſt das ſeltſame Geheimnis
dieſer Künſtlerin. Jedesmal waren wir überzeugt davon, daß
Gret Palucca gerade an dieſem Abend ſo beſonders herrlich
ge=
tanzt hätte. Diesmal iſt es wieder ſo; man iſt verſucht zu
be=
haupten, ſie hätte zur Eröffnung der Deutſchen Tanzfeſtſpiele
ihr Höchſtes geboten. Mit „Drei Bagatellen” beginnt ihr
Pro=
gramm, mit Kleinigkeiten oder Nichtigkeiten, wie man will —
doch in ihnen liegt bereits ein Höchſtmaß von hinreißender
Be=
wegungsfreude, die dann doch noch — welch’ Wunder! — immer
wieder Steigerungsmöglichkeiten bietet. Wir haben in dieſer
Künſtlerin ein echtes, wahres und überaus anmutiges Talent
von beſonderen Graden, wir ſehen in ihr die große deutſche
Solotänzerin, die in der Schweiz, in Frankreich und in Polen
mit unbändigem Eifer dafür ſorgte, daß man dort den Begriff
vom eingangs erwähnten „neuen deutſchen Tanz” prägte. Was
ihre Kunſt ausmacht, das lehrt ein ſo umfangreiches und
viel=
ſeitiges Programm, wie es hier in der Volksbühne geboten
wurde. Die Tanzfolge ſchloß mit den ſechs Contretänzen nach
Beethoven, die von dem Erfindungsreichtum der Tänzerin neue
Kenntnis gaben.
Drei Palucca=Tänzerinnen leiteten den zweiten Abend ein,
der zunächſt Leiſtungen des Nachwuchſes bieten ſollte. Unter
die=
ſen Schülerinnen der Palucca iſt Eva Glaſer diejenige, die ihre
natürlichen Anlagen am weiteſten entwickelt und
vorwärtsgetrie=
ben hat. Sie bot in zwei Tänzen zu Liedern aus der
Volks=
muſik eine verinnerlichte Tanzfreude und dazu ein
liebenswür=
diges Temperament, das ſich reizend in den Sinn der Muſik
ein=
zufügen wußte. Marianne Winkelmann verriet ihr eigentliches
Können in dem Tanz „Valſe triſte” von Sibelius; damit hat ſie
wohl die Linie gefunden, auf der ſie zu künſtleriſchen Erfolgen
gelangen kann.
Lotte Wernicke brachte ihren Berliner Laientanzchor im
zweiten Teil des Abends zur Geltung. Das Tanzſpiel „Geburt
der Arbeit” iſt in der Reichshauptſtadt zwar ſchon bekannt, und
doch vermochte dieſe erneute Darbietung wieder zu feſſeln und
zu erfreuen. Denn in dieſem tänzeriſchen Spiel kommt eine
vor=
bildliche Geſchloſſenheit der Gemeinſchaftsarbeit zum Ausdruck,
die es verdient, in das feiertägliche Geſchehen der
Volksgemein=
ſchaft eingefügt zu werden. Diefer Laientanzchor ſollte hinaus
in alle deutſchen Gaue ziehen, um mit der tänzeriſchen
Dar=
ſtellung der Landarbeit, dem Tanz der Schmiede und dem
Müt=
tertanz der Tanzkunſt neue Freunde zu werben.
Harald Kreutzberg iſt der Künſtler, der die angelſächſiſche Welt
für den neuen deutſchen Tanz eroberte. Er vor allem iſt
unauf=
hörlich ſchöpferiſch tätig; daher überraſchte er uns am dritten
Abend der Tanzfeſtſpiele in Berlin mit einem guten halben
Dutzend neuer Tanzfeſtſchöpfungen, die er gefällig mit bekannten
Tänzen abwechſelt. Als „theatraliſcher Tänzer” gilt Kreutzberg,
und dieſe Bezeichnung iſt nicht zu Unrecht geprägt. Denn alle
ſeine Tanzfiguren ſind darſtelleriſcher Tanz in höchſter
Vollen=
dung, ſein neues „Landsknechtslied” wirkt nahezu wie eine
aus=
gebaute Bühnenſzene Voll tiefer Verinnerlichung ſind zwei
vor=
bildlich aufgebaute Tänze: „Die Beweinung” nach Regerſcher
Muſik und der „Geſang der Nacht” nach Muſik von Brahms.
Hier kommt echtes Gefühl zum Ausdruck — das deutſche Gemüt
iſt hier ausgedrückt, ſo möchte man es ſagen. Wir heben nur
einiges aus der Fülle der Tanzfolge heraus, wollen aber dabei
nicht vergeſſen, daß Kreutzbergs Darbietungen durchweg ihr
gro=
ßes Lob verdienen. Ein Meiſter bietet Meiſterhaftes und lehrt
dabei unauffällig den Nachwuchs, der ſtärker als bisher an den
weiteren Abenden beteiligt war, wie einfach und
ſelbſtverſtänd=
lich vollendetes Können wirkt.
Unter den jungen Tänzern des vierten Abends der
Tanzfeſt=
woche fiel Rolf Arco auf; er griff auf eine Geſtalt der
Tanz=
geſchichte zurück, auf den altdeutſchen „Moriska=Tänzer”, der
durch den jungen Künſtler zu neuem Leben erweckt wurde. Hier
erhebt ſich jedoch die Frage, ob dieſes Leben Beſtand haben
wird; Tanz iſt ja auf ſeine beſondere Art zeitgebunden. — Die
Tänze der Gruppe Dorothee Günther — ſie kam aus München
zu den Feſtſpielen — ſind Bewegungswerke von rührender
Ein=
fachheit und von ſtarker Urſprünglichkeit, und daher wirken ſie
ſinnfällig und angenehm. Wo ſie aber bewußt und ſtark an
Tanzvorbilder erinnern, die an Aſien und Afrika gemahnen,
be=
laſten ſie den guten Willen des Zuſchauers zum Mitgehen ſehr,
und daher dürfte die Leiterin der Münchener Schule für die
internationalen Tanzwettbewerbe der Olympiade einiges
abzu=
ſchleifen haben. Gerade die jungen Tänzer werden ſich für einen
deutſchen Erfolg bei dieſer Veranſtaltung einſetzen wollen. Mit
ausgeſprochen wertvollen Leiſtungen überraſchten ſie an einem
weiteren Abend. Da war es ein Gruppenwerk „Aufbruch”, das
Seite 4 — Nr. 310
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 10. Novem)
hängern geſagt: „Vielleicht fragt von Euch der eine oder andere:
„Was ſoll nun der Lohn ſein?” — „Mein Parteigenoſſen!
Ein=
mal wird der Tag kommen, da wirſt Du auf dieſe Binde
beſon=
ders ſtolz ſein, da wirſt Du auf ihr das Jahr Deiner Erleuchtung
einſchreiben und glücklich ſein, ſagen zu können: Ich bin ſeit
da=
mals dabeigeweſen.”
Das iſt es, was uns alle ſo zuſammenfügt und
zuſimmen=
ſchweißt. Die Nachwelt wird es einmal lernen. Wir aber können
ſagen, wir ſind dabei geweſen. Wir haben das gemacht: (
Stür=
miſche Zurufe.) Andere Generationen, die lernen von
Heiden=
ſagen, von Heldenzügen. Wir haben dieſe Sage gelebt und ſind
mit im Zuge marſchiert. Ob der Name des Einzelnen von uns
der Nachwelt erhalten bleibt, ſpielt keine Rolle. Wir alle ſind
zuſammengebunden in einer einzigen großen Erſchei iung. Sie
wird nimmermehr in Deutſchland vergehen, und
aus den Opfern der erſten Kämpfer heraus wird
ſteis von neuem die Kraft zu Opfern kommen.
Daher iſt unſere Dankbarkeit den erſten Opfern gegenüber
unvergänglich. Unvergänglich, weil die Bewegung
unvergäng=
lich iſt und weil ſie ſich immer erinnern muß, wem ſie das alles
verdankt. Man ſoll nicht fragen: „Wieviele ſind gefallen oder
verwundet worden?” ſondern: „Wieviele ſind denn damals
marſchiert?‟ Dann erhält man erſt die Größe dieſes Beiſpiels.
Man muß weiter fragen: „Gegen wieviele ſind ſie marſchiert?”
Denn iſt je in Deutſchland ein ſolcher Kampf gegen eine ſolche
Uebermacht aufgenommen worden? Es gehörte wahrlich Mut
dazu. Weil ſie aber damals dieſen Mut bewieſen haben, werden
wir ſie nie vergeſſen.
So wie es bei mir feſtſtand, daß, wenn mir das Schickſal
einmal die Macht übergeben wird, ich dieſe Kameraden aus
ihren Friedhöfen herausholen und ſie ehren und der Nation
zeigen werde, ſo wie mir dieſer Entſchluß immer vor dem Auge
blieb, ſo habe ich ihn nun erfüllt. Sie gehen jetzt ein in die
deutſche Unſterblichkeit. Damals, da konnten ſie das heutige
Reich noch nicht ſehen nur ahnen. Das Schickſal hat es ihnen
verwehrt, dieſes Reich zu erleben. Nachdem aber ſie dieſes
Reich nicht mehr erleben und nicht mehr ſehen durften, werden
wir dafür ſorgen, daß dieſes Reich ſie ſehen wird. (Begeiſterte
Zuſtimmung) Und deshalb habe ich ſie in keine Gruft gelegt
und in kein Gewölbe verbannt. Nein, ſo wie ſie damals mit
offener Bruſt marſchierten, ſo ſollen ſie jetzt in Wind und
Wetter, bei Sturm und Schnee unter Gottes freiem Himmel
liegen, immer als
Mahnzeichen für die deutſche Nalion.
Uind für uns ſind ſie nicht tot. Dieſe Tempel ſind keine
Grüfte, ſondern eine ewige Wache.
Hier ſtehen ſie für Deutſchland und wachen für unſer Volk.
Hier liegen ſie als treue Zeugen unſerer Bewegung.
Damit haben wir und hat unſere Generation dieſen toten
Kameraden gegenüber, die uns obliegende Pflicht erfüllt. Wir
haben ſie nicht vergeſſen, ſondern im treuen Herzen getragen und,
ſobald wir konnten, dafür geſorgt, daß ihr Opfer dem
ganzen Volk wieder zum Bewußtſeinkommt, daß
die deutſche Nation dieſes Opfer niemals
ver=
gißt.
Sie ſelber, meine alten Mitkämpfer, möchte ich jetzt begrüßen.
Vor zwölf Jahren, da waren wir in dieſem Saale und nun
wie=
der. Deutſchland aber hat ſich verwandelt. Was ich im Verfolg
der damaligen Erhebung vor zwölfJahren vorausſagen konnte, iſt
eingetroffen. Geeint ſteht heute das deutſche Volk in politiſcher
Führung und in der Geſtaltung ſeines inneren Lebens ſowie in
der Führung ſeines Schwertes. Ein ſtarker Staat ſind wir wieder
geworden, ein kraftvolles Volk, nicht mehr ohnmächtig anderen
ausgeliefert. Die Fahne iſt heute feſt eingerammt und iſt Wimpel
und Standarte für die deutſche Wiederauferſtehung, für das neue
Reich.
Und Ihnen möchte ich wieder wie ſo oft danken, daß Sie ſich
damals zu mir gefunden haben, daß Sie ſich dem unbekannten
Manne anſchloſſen, in ſeine Reihen eingetreten ſind und mit ihm
zu marſchieren begannen, daß Sie meine Verſammlungen
beſchick=
ten und ſo der geiſtigen Waffe die Gaſſe gebrochen haben. So bitte
ich Sie, daß Sie immer und immer wieder ſich dieſer Zeit
zurück=
erinnern. Denn es iſt etwas Wunderbares, ſolche Erinnerungen
in ſich tragen zu dürfen. In Tauſenden von Jahren iſt dies ſtets
nur wenigen Generationen beſchieden. Sie ſind vom Glück
aus=
geſucht worden. Sie ſind zur richtigen Fahne geſtoßen. Sie ſollen
auch bei dieſer Fahne bleiben als die Alte Garde der
national=
ſotzialiſtiſchen Revolution.
Es lebe unſer nationalſozialiſtiſches Deutſchland!
Es lebe unſer Volk!
Und es ſollen leben heute die Toten unſerer Bewegung,
Deutſchland und ſeine Männer, lebend und tot!
Siegheil! Siegheil! Siegheil!
von Giſela Sonntag dargeboten wurde. So wie hier das
Ge=
heimnis des Rhythmus im Tanze aufgedeckt wird, ließ es ſich
bisher wohl noch nie darſtellen. Ebenſo wie dieſe Künſtlerin aus
der Gruppe der Jungen iſt Ruth Boin eine Wigmann=Tänzerin.
Durch ſie lernen wir einen Walzer kennen, der ſchwer und
bei=
nahe düſter erſcheinen will, bis man entdeckt, wie ſehr er
Be=
wegung iſt. Die Tänzerin Ruth Boin hat ausgeprägtes geiſtiges
Profil in ihren Tänzen einzuſetzen — das macht ihr Können
voll=
ſtändig und erobert ihm eine Stellung voller Eigenart. Araca
Makarovas tänzeriſche Qualitäten kommen wieder in einem
parodiſtiſchen Walzer beſſer zur Geltung — es iſt, als ob der
Drang zum Spezialiſtentum bei den Jungen beſonders beliebt,
aber auch künſtleriſch begründet wäre.
Aus der ungemein vielfältigen und reichhaltigen Reihe der
Darbietungen, wie ſie in einer Woche geboten wurden, müſſen
wir noch die Tanzlegende „Die heilige Fackel” herausheben. Ihre
volksliedartige Muſik wurde von Ernſt von Dohnanys geſchaffen.
Tanz und Muſik reizen gemeinſam zur Darſtellung, die immer
künſtleriſch wirkungsvoll ſein wird. Das iſt ein Tanzwerk, an
dem ſich recht viele Gruppen junger Tänzer verſuchen ſollten;
es gibt dem Künſtler und dem Zuſchauer etwas. Das Ballett
der Städtiſchen Bühnen in Köln vermittelte eine beſonders
ſichere Aufführung der Tanzlegende, Inge Herting leitete die
Darbietung.
Mary Wigmann tanzte und ihre Gruppe, Helga Spedlund
von der Staatsoper Hamburg bot ungemein Reizvolles — es
ſind das Leiſtungen, die immer wieder aufs Neue beſtätigen,
daß der deutſchen Tanzkunſt Schöpferkraft innewohnt. Das iſt
wohl, das höchſte Lob. Eine wichtige Forderung wird dabei
ſelbſtverſtändlich: Die deutſche Tanzkunſt ſollte noch einen
brei=
teren Raum als bisher im Kunſtleben unſeres Volkes
einneh=
men. Das lohnt ſich. Ein choriſches Tanzſchauſpiel wie etwa „Die
Amazonen”, das an den Ausgang der Deutſchen Tanzfeſtſpiele
geſtellt wurde, verrät nicht nur die erfolgreiche Arbeit des
Be=
wegungschors Lola Rogge=Hamburg, ſondern verdeutlicht noch
dazu den allgemeinen Anteil der Gemeinſchaft an der Tanzkunſt.
In dieſer Erkenntnis haben uns die Darbietungen der
gegen=
wärtigen und der kommenden Tänzer ein entſcheidendes Stück
weitergebracht. Da wird die Verbreiterung ihrer Kunſt im
deut=
ſchen Volksleben hoffentlich nicht zu lange auf ſich warten
ewe.
laſſen.
Hochſchulnachrichten. Wie der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt
mitteilt, iſt Dr. W. Glungler in Darmſtadt beauftragt
wor=
den, an der Rechts= und Staatswiſſenſchaftlichen Fakultät der
de Univerſität Halle im Winterſemeſter 1935/36 das Staatsrecht in
Vorleſungen und Uebungen zu vertreten.
Die Breſchein der abeſſiniſchen Frat
Die Beſehung Gorahais.
Nach wochenlangen Kämpfen iſt nun endlich Gorahai in
ita=
lieniſchen Beſitz übergegangen. An dieſem Punkte der Südfront
ſtanden ausgeſuchte abeſſiniſche Truppen, die das Gelände
um Gorahai in eine rieſige Feſtung verwandelt
hatten. Alle Fliegerbeobachtungen trafen ſich
in der Feſtſtellung, daß das Gebiet rund
um den Ort von Schützengräben und
Stachel=
drahtverhauen durchzogen ſei. Dieſe
umfaſſen=
den Abwehrvorkehrungen dürften auch die
Ita=
liener veranlaßt haben, ihre Kampftätigkeit auf
ein Mindeſtmaß herabzuſchrauben und im
all=
gemeinen den Gegner zu beobachten und ihn .
von Zeit zu Zeit durch Bombenabwürfe und
Fernbeſchuß zu beunruhigen.
Es lag jedenfalls auf der Hand, daß jeder
Verſuch, den Ort im Sturm zu nehmen, mit
ſchweren Blutopfern verbunden ſein würde.
Statt deſſen wurden zunächſt die Operationen
rechts und links des Webbe Schebeli
beſchleu=
nigt. Das Ziel dieſer Kampfhandlungen
be=
ſtand darin, an Gorahai vorbeizukommen und
den Ort von der Rückſeite her anzupacken. Wie
weit das gelungen iſt, wird ſich erſt ſpäter
herausſtellen, ſobald eingehende Berichte über
die Einnahme Gorahais vorliegen. Es iſt aber
unzweifelhaft den Truppenbewegungen zu
bei=
den Seiten Gorahais (die nächſte Stadt
Gerlo=
gubi iſt ſchon längere Zeit in italieniſchem
Beſitz) zuzuſchreiben, daß der abeſſiniſche Platz
ſchließlich genommen werden konnte.
Damit iſt in die abeſſiniſche Front eine
Breſche gelegt worden, die die Ausſichten für
eine raſchere Vorwärtsbewegung der Italiener
im Süden beſſert. Ob aber mit der Beſetzung
Gorahais der Weg nach Harrar frei geworden
iſt, bleibt noch abzuwarten. Denn vor Harrar
ſtehen ſchon ſeit längerer Zeit größere
abeſſi=
niſche Truppenkörper, die natürlich die
ver=
gangenen Wochen dazu benutzt haben,
nament=
lich im Tal des Fafan, in dem auch Gorahai
liegt, Verteidigungsanlagen aller Art zu
er=
richten. Aber zunächſt haben die Italiener an
dieſem Teil der Ogadenfront Luft bekommen.
Sie werden auch ſchleunigſt mit neuen
Vor=
ſtößen anſetzen, um nun in den Rücken der bei
Ual=Ual ſtehenden Abeſſinier zu gelangen, denen
nichts anderes übrig bleiben wird, als eine
raſche Rückzugsbewegung vorzunehmen, wenn
ſie nicht in ihren Stellungen völlig aufgerieben Neueſtes auf dem Luftwege nach Europa gekommenes Bild aus Abeſſt
werden wollen. Die Kriegshandlungen der wurde vor kurzem gemacht, als mehrere tauſend Krieger unter dem M
nächſten Wochen werden zu zeigen haben, ob die des Ras Naſibu aus Harrar abmarſchierten, um an der Südfront gegen
Beſetzung Gorahais einen entſcheidenden Einfluß Grazianis eingeſetzt zu werden. Man ſieht hier die Abſchiedsſzene zwiſt
an der Ogadenfront ausüben wird.
*
Die Einnahme von Gorahai durch italieniſche Truppen und
die Beſetzung von Makalle werden von zuſtändiger abeſſiniſcher
Seite beſtätigt. Zu der Lage an der Südfront wird erklärt,
daß ſich die abeſſiniſchen Streitkräfte in guter
Ord=
nung auf Dagarbur zurückgezogen hätten und in Dagabur
in aller Eile neue Befeſtigungswerke errichtet würden.
Nach einer bisher noch unbeſtätigten Meldung aus Harrar
iſt der Ras Deſta, der Oberſtkommandierende an der Südfront,
zur Gegenoffenſive übergegangen und marſchiert an der Spitze
von über 100 000 Mann am Dſchuba=Fluß entlang in Richtung
auf Italieniſch=Somaliland.
Vormarſch an der Nordfronk
EP. Asmara, 9. November.
Nach der Einnahme der Stadt Makalle durch die Italiener
iſt nur ein geringer Teil der italieniſchen
Truppen in die Stadt eingezogen, während die
Hauptſtreit=
kräfte ſofort in Marſch geſetzt wurden, und zwar in ſüdlicher
Richtung auf Amba Alaſchi, wo ſtarke abeſſiniſche
Truppen=
abteilungen vermutet werden.
Der zu den Italienern übergegangene Ras Gugſa blieb mit
ſeinen Kriegern in der Stadt und empfing im Gibbi die
Ab=
ordnungen des Klerus und der Behörden von Makalle und
Um=
gebung, die ihm Treue gelobten. Die Krieger von Ras Gugſa
ſäuberten auch die Stadt von den zurückgebliebenen kleinen
abeſ=
ſiniſchen Banden. Wie die Bewohner von Makalle berichten,
haben die letzten Abteilungen des abeſſiniſchen Heeres die Stadt
Heſſiſches Landestheaker.
Kleines Haus. — Freitag, den 8. November 1935.
W. A. Mozart: „Die Gärknerin aus Liebe‟
(Fortſetzung.)
Die muſikaliſche Leitung der geſchmackvollen und erfolgreichen
Aufführung lag bei Werner Bitter in den beſten Händen. Er
nahm ſich der feinen und von verhältnismäßig ſehr kleinem
Orcheſter geſpielten Mozartſchen Muſik mit ausgeſprochener Liebe
und Ehrfurcht an. Von der reizenden Ouvertüre an wurde in
feiner Abtönung wirklich kammermuſikaliſch geſpielt. Wenn in
einzelnen Nummern wie in dem beginnenden Enſemble das
Orcheſter noch ein wenig zu ſtark gegenüber den Singſtimmen war,
ſo lag dies wohl in dem Beſtreben, recht viel muſikaliſchen
Aus=
druck auch aus dem feinen und ſo ſorgfältig ausgearbeiteten
Orcheſterſatz herauszuholen. Auch die Sicherheit der Soliſten war
für eine Neueinſtudierung ſchon recht groß, zwei kleine Verſtöße
waren die einzigen, die uns im Laufe des ganzen Abends
auffie=
len. Sehr ſchön und ausgeglichen ſpielte das Orcheſter. Chöre
kommen nicht vor, ſehr bezeichnend für die Oper der damaligen
Zeit, denn einmal hatte man eigentlich nur Intereſſe für ſchönen
und virtuoſen Sologeſang, und dann waren die Werke auf dieſe
Weiſe für kleinere und private Bühnen leichter aufführbar, weil
dieſe ſich einen Chor nicht leiſten konnten.
Die Beſetzung der Solopartien war ſehr glücklich. Die
weib=
liche Hauptrolle ſang Grete Welz, die hier erſtmalig vor eine
Aufgabe an unſerer Bühne geſtellt wurde, die ihrem Können und
ihrer Künſtlerſchaft völlig entſprach. Beſonders begeiſtert waren
wir von der feinen Art, wie ſie das Mozartſche Rezitativ
be=
herrſchte, ganz klar, ganz leichtes parlando und ſehr deutlich in
der Ausſprache. Aber auch die Arien waren von äußerſter
Sauber=
keit und Klangſchönheit. Dazu kam ein Spiel, das durch ſeine
Lieblichkeit und Grazie von Anfang bis Ende entzückte. Ganz
be=
ſonders nach der Arie des zweiten Aktes hätte ihr herzlicher
Sonderbeifall gebührt. Die zweite beſonders hervortretende Rolle,
die des Kammerzöfchens, ſang Regina Harre, die alle Regiſter
ihres zündenden Humors und ihrer großen Geſangskunſt zu ziehen
wußte. Hier ſteckt das Vorbild für die Despinetta aus „Coſi fan
tutte”, und ein wenig hört man auch ſchon das Blondchen und die
Zerline. Johanna Blatter ſang die Sopranpartie der Armide,
der Nichte des Podeſta, die in unſerer Aufführung ſtärker
kari=
kiert wurde, als es aus Mozarts Original erſichtlich iſt. Nicht mit
Unrecht, denn die etwas verzwickte Handlung wird dadurch ſchär=
über Nacht verlaſſen. Sie haben dabei ſämtliche in
noch vorhandenen Lebensmittelvorräte mitgenommen.
das ſie nicht mit ſich führen konnten, wurde abgeſchlad
jungen wehrfähigen Männer der Stadt Makalle wun
den Abeſſiniern gezwungen, ihnen nach dem Süden
Die Stadt iſt faſt vollkommen ausgeſtorben, da die meh
wohner in den letzten Tagen geflüchtet waren.
Abmarſch von Ras Naſibus Truppen aus Harrar.
abeſſiniſchen Soldaten und ſeiner Frau.
(Scherl=Bilderdſt
Chargieren unerwünſcht.— Studenken in NS-I
DNB. Berlin, 9. Tem
Reichserziehungsminiſter Ruſt hat in einem Erlaß/
beſtimmt:
Im Zeitpunkt der Ueberführung großer ſtudentiſchefet
in die Reihen der Bewegung ſowie der Auflöſung /
Korporationen muß das Chargieren der noch beſtehen
porationen bei feierlichen Anläſſen als unerwünſcht
werden. Die Studenten nehmen künftig in der Uran
Bewegung oder ihrer NS. Gliederungen an den afen
Feiern teil, ſoweit ſie dieſen Organiſationen angehöret
Der Landeskirchenrak.
Wie die Heſſiſche Landesregierung — Preſſeſte!/
teilt, iſt es nach zweimaligem Beſuch des Herrn Reichün
für kirchliche Angelegenheiten, Kerrl, in Darmſtadt
langwierigen Beſprechungen endlich gelungen, aus
widerſtrebenden Parteien einen gemeinſamen Landesc
beſtehend aus folgenden Perſonen zu bilden: Lcnsh
Dr. Lie. Dietrich, Präſident der Landeskirchenkauz
per, Darmſtadt; Oberkirchenrat a. D. Müller, 9
Oberkirchenrat Pfarrer Zentgraf, Bingenhein=
Dekan Schäfer, Michelſtadt i. Odw.; Pfarrer von /
Wiesbaden; Fritz Freiherr von Krane, Wiesbad/30
anwalt Dr. Bußmann, Frankfurt a. M.; Pfarx‟
Münzenberg in Oberheſſen.
fer pointiert. Die geſangliche Beherrſchung dieſer Roleal
gezeichnet, und ſehr amüſant der Augenblick, in denieh
martialiſche Dame am Schluß dem zierlichen, für ſie ſckumſ
Namiro im Arme lag, der von Erna von Georgi vi
voll verkörpert wurde. Ein guter Einfall des Neubeardel
es, dem Ramiro ſeine Buffoarie zu nehmen und ſie Le
zu übergeben, zu deſſen Charakter das Prahlen mit dieſ
baum beſſer paßt. So wurde aus dem im Original 4*
ſpältig gezeichneten Ramiro mehr der ſchwärmeriſch/
im Stil des Cherubino aus dem „Figaro”, und Erna 1
faßte ihre Rolle auch ganz in dieſer Art auf, und ſo0
ein ſympathiſches Gegenſtück zu ihrer anderen Glanzr/
Von den Herren ſei zuerſt genannt der Podeſta u.
Vogt, ausgezeichnet dargeſtellt und charakteriſiert uil
voll geſungen. Eine leichte Indispoſition ließ die Stin
Stellen etwas ſpröde erſcheinen, ſonſt aber war die
Durchführung der Partie meiſterhaft. Hermann Schmil
koven erwies ſich in der Liebhaberrolle als ausgezer)
ſcher Mozarttenor und war auch recht lebendig und SF/,
als Darſteller. Schließlich gab Karl Köther der
des Nardo recht viel Charakteriſtik, erſt etwas weiner!
tend um ſeine Serpetta, dann ſehr viel energiſcher in
Buffoarie, wenn er ſeine Liebeserklärung zur größer”
keit italieniſch, franzöſiſch und engliſch vorbringt. Gar)
waren die Finalſätze ausgearbeitet, und Muſik und Bel
in ihnen vorbildlich Hand in Hand. Zurückgreifend a‟
rigen Beginn unſerer Beſprechung ſei noch erwähnt, DI
im Original zwar in drei Akte geteilt iſt, daß der dri
nur ein kurzes Anhängſel an den zweiten darſtellt, u.n
geſchickte Verbindung beider Akte der Eindruck der fi1
„opera buffa” charakteriſtiſchen Zweiaktigkeit durchc
wurde. Mit der „Gärtnerin aus Liebe” iſt eine wertvo
rung unſeres Spielplans gewonnen worden.
Frau Förſter=Nietzſche geſtorben.
Die Schweſter des Philoſophen Friedrich Nietzſche,
beth Förſter=Nietzſche, iſt am Freitag gegen 19 Uhr ge‟
war die Hüterin des Nietzſche=Archivs in Weimar.
Verleihung des „Dietrich Eckart=Preiſes”
an Edwin Dwinger und Thomas Weſterich
Der Hamburgiſche Senat hat zum 9. November T
rigen „Dietrich Eckart=Preis der Freien und Hanſcl”
hurg” in Höhe von 5000 Mark auf Vorſchlag des au
Dr. Becker. Landesſtellenleiter Schmidt vom Reichs”
für Volksaufklärung und Propaganda und Landesſchr ;
beſtehenden Vertrauensmännerkollegiums zu gleichen
Edwin Erich Dwinger und Thomas Weſterich verliek
Nr. 310 — Seite 5
us der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, 10. November 1935
fährerworke zum Einkopf=Sonnkag.
und wenn der andere wieder ſagt: Aber wiſſen Sie, dieſer
Eintopfſonntag.
rde ja gern etwas geben, aber mein Magen macht ſowieſo
d Schwierigkeiten, ich verſtehe das nicht, ich gebe auch ſo
nnig her. Nein, mein lieber Freund! Wir haben das alles
Sſicht eingeſetzt!
Nacht nur, daß dieſer Eintopfſonntag ungefähr 30 Millionen
eingebracht hat und Du gar nicht ausrechnen kannſt, wieviel
en wir damit ein warmes Mitttageſſen geben konnten,
wie=
geillionen wir ſo erhalten konnten.
ps verſtehſt Du vielleicht nicht mein Volksgenoſſe, aber das
wir ſagen. gerade Dir, der Du das nicht verſtehſt, iſt es
h wen wir Dich auf dieſe Weiſe wenigſtens einmal
gem Volke zurückführen, zu Millionen Deiner Volksgenoſſen,
läcklich wären, wenn ſie nur den ganzen Winter über das
„Fgericht hätten, daß Du vielleicht im Monat einmal zu Dir
Wir haben das mit Abſicht getan und werden nie davon
öm Gegenteil, wir ſind der Ueberzeugung, daß dieſer Tag
ürentag der deutſchen Nation iſt, und daß der, der ſich davon
ein charakterloſer Schädling iſt an unſerem Volke.
ir glauben, daß wir durch ſo ſichtbare Demonſtrationen das
nunſeres Volkes immer wieder aufrütteln und jedem
Ein=
zum Bewußtſein bringen: Du ſollſt Dich als ein
Volks=
fühlen. und
Du ſollſt Opfer bringen!
icht, ich würde gern geben!
Du ſollſt geben!
genn es Dir abgeht; denn Du ſollſt ein Opfer bringen für
In. 1. Adventsſonntag wird, wie alljährlich ſeit 1933, in den
Räumen des Heſſiſchen Landesmuſeums die
Weih=
tsmeſſe der Darmſtädter und Starkenburgiſchen
Künſt=
aft eröffnet. Dieſe Weihnachtsſchau. die Werke der Maler
Bldhauer, der Kunſtgewerbler und Kunſthandwerker ver=
„Hat ſich in den letzten Jahren von einem erfolgreichen
Ver=
ueiner Veranſtaltung entwickelt, die Künſtler und Volk eng
hlet, die auch der künſtleriſchen Arbeit ermöglicht, Anerken=
und Lohn zu finden. Zur Durchführung der Darmſtädter
hichtsmeſſe 1935 haben ſich zu gemeinſamer Arbeit die NS., Kreisdienſtſtelle Darmſtadt, und der Landſchafts=
Tolkstum und Heimat zuſammengefunden.
Die Leitung dieſer Weihnachtsſchau der künſtleriſch
Schaf=
richtet an alle in Starkenburg wohnenden der
Reichskul=
her angehörenden Künſtler. Kunſtgewerbler und
Kunſt=
birker die Aufforderung, ihre Werke zu dieſer
Weihnachts=
ſeinzzuſenden. Anmeldungsformulare können bei der
iftsſtelle des Landſchaftsbundes Volkstum und Heimat,
ſitrdt. Neckarſtraße 3. angefordert werden. Außer dieſem
ergehen keine beſonderen Einladungen. Es wird
des=
ter d
bſonders auf den ſpäteſten Einlieferungstermin
imt
ſrüam gemacht: ſpäteſtens am Freitag, den 2 2.
Novem=
nüſſen die Werke im Heſſ. Landesmuſeum eingeliefert ſein.
sſzene /
die Weihnachtsmeſſen der letzten Jahre wird auch dieſe
Werke aus allen Bereichen künſtleriſcher Arbeit umfaſſen.
Volksgenoſſen mit beſcheidenem Einkommen wird hier die
in MAAgkeit gegeben ſein, künſtleriſche Werke zu erwerben. Eine
ſiſ in der jedes Los gewinnt, wird außerdem jedem
Be=
erlin, 9 loßl iene künſtleriſche Gabe bringen. Koſtbares und Schlichtes
ſter. Der Weihnachtsteller, im bäuerlichen Kunſthandwerk
im, ſteht auch in dieſem Jahre bereit. — An alle künſtleriſch
eiden in Starkenbura ergeht nochmals der Ruf der Darm=
Weihnachtsmeſſe 1935: ſendet Eure Werke bis ſpäteſtens
bvember ein!
Reichsſtatthalter in Heſſen. — Perſonalnachrichten. Er=
An alle Künſtler und Kunſtgewerbler!
ihnachtsmeſſe der künſtleriſch Schaffenden in Darmſtadt.
wurden: am 30. Oktober 1935 unter Berufung in das
Be=
irrhältnis zu Kanzliſten mit Wirkung vom 1. Oktober 1935:
arzleigehilfe Leonhard Weidmann und der Meß= und
ig ehilfe Johann Auguſt Grenz zu Michelſtadt.
Andesregierung. — Perſonalnachrichten. Uebertragen
n am 29. Oktober 1935: dem Lehrer Wilhelm Döhring
nertheim, Kreis Bensheim. die Leitung der Knabengruppe
volssſchule zu Lampertheim, dem Lehrer Karl Kummert
tmz die Leitung einer Schulgruppe an der Volksſchule zu
beiden unter Verleihung der Amtsbezeichnung „Rektor”
Sauer dieſer Tätigkeit (Berichtigt): am 5. November 1935
eufsſchullehrer Adam Scherer, an der Berufsſchule zu
im die Stelle eines Berufsſchullehrers an der ländlichen
ſeule im Bezirk Zwingenberg, Kreis Bensheim. mit
Wir=
on Tage des Dienſtantritts an.
genſpielplan des Heſſiſchen Landeskheakers.
GROSSES HAUS.
MMov.
Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. — Hauptmiete B.
6. Vorſt. In neuer Einſtudierung u. Ausſtattung:
„Die Räuber”, Trauerſpiel von Friedrich Schiller.
Anfang 19.30. Ende 22.30 Uhr. — Hauptmiete A,
Vorſtellung. „Die Räuber”, Trauerſpiel von
Friedrich Schiller.
Mov.
Anfang 19.30, Ende gegen 22.30 Uhr. —
Haupt=
miete B. 7. Vorſtellung. „Der fliegende Holländer”
romantiſche Oper von Richard Wagner.
KLEINES HAUS.
Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. — Volksmiete Gr. I.
Nov. 2. Vorſtellung. „Der Waffenſchmied”
Anfang 20.00, Ende nach 22.15 Uhr.
V, 4. Vorſtellung. „Die Gärtnerin
komiſche Oper von W. A. Mozart.
Zuſatzmiete
aus Liebe‟,
Nov.
Anfang 20.00 Uhr. Ende 22.30 Uhr. — NS=
Kultur=
gemeinde K, 5. Vorſtellg.: Zuſatzmiete XII. „Onkel
Theodor”, Komödie von Selma Lagerlöf.
Heſſiſches Landestheater. Im Großen Haus erſcheint heute,
ſüers Geburtstag, als erſte große Klaſſikerneuinſzenierung
Spielzeit Schillers geniales Jugendwerk „Die Räuber”
i plan, das ſeit zehn Jahren in Darmſtadt nicht mehr
uet wurde. Unter der Regie von Generalintendant Franz
BBühnenbild Max Fritzſche) ſind als. Hauptdarſteller be=
Ruth Trumpp, Anton Gaugl. Emil Lohkamp. Heinz
Marcks, Max Nemetz, Jochen Poelzig, Carl Raddatz,
Aeſtermann und Werner Xandry. — Im Kleinen Haus
ſeute abend Lortzing; „Waffenſe mied” zur Auffüh=
Die neue Woche bringt nach den „Räubern” noch zwei
eien im Landestheater: Am Donnerstag findet im Kleinen
de Erſtaufführung des Schauſpiels „Der Fall Wun=
9 von Renate Uhl ſtatt, einer jungen Dramatikerin, die
ſtadt bisher noch nicht zu Wort gekommen iſt, aber mit
ſerk in ihrer Hafenlegende auf den meiſten deutſchen
ſehr ſtarke Erfolge hatte. Am Samstag erſcheint dann
en Haus Verdis Oper „Othello” in neuer Inſzenierung.
tag gibt das Schnurrbuſch=Quartett den zweiten Abend
*Eethoven=Zyklus, von dem der erſte Abend ein faſt
aus=
es Haus erlebte. — An beſonderen künſtleriſchen
Ereig=
m Heſſiſchen Landestheater ſtehen für die nächſten Wochen
1. und 21. November: Gaſtſpiel Curt Goetz und Enſemble
Geariſch” 24. November: Gaſtſpiel Maria Reining als
9 in „Tannhäuſer”, 26. November: Neuinſzenierung
eſcheme‟. 28. November: Neuinſzenierung „Was Ihr wollt”,
mkeſpeare. 29. November: Aufführung des Chorwerks
aut einen Dom” 30. November; Uraufführung des
Oden=
es „Der Bürgermeiſter” durch die Heſſiſche Spielgemein=
Dezember: Im Großen Haus: 3. Sinfoniekonzert. Gaſt=
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Weiheſtunde in der Feſthalle.
Zurmmauts Toienehrang.
** Die nationalſozialiſtiſche Bewegung und mit ihr das ganze
deutſche Volk gedachte geſtern in treuer Verbundenheit der toten
Vorkämpfer für das Dritte Reich. Nachdem bereits am Vortag
die Ehrenwachen an den Gräbern der Gefallenen aufgezogen
waren und Kranzniederlegungen an den letzten Ruheſtätten Peter
Gemeinders, Peter Frieß‟. Heinrich Kottmanns und Chriſtian
Crößmanns ſtattgefunden hatten, trafen ſich geſtern abend, alle
Gliederungen der Partei und die Darmſtädter Volksgenoſſen zu
einer eindrucksvollen Gedenkfeier in der Feſthalle, die bald bis
zum letzten Platz beſetzt war. Die Rieſenhalle, insbeſondere die
Bühne, ware prachtvoll mit friſchem Grün, mit Girlanden und
mit weißen Aſtern geſchmückt. Schwarze Flore erinnerten an den
tiefen Ernſt dieſer Feierſtunde. Unter den Erſchienenen war u. a.
der ſtellvertretende Gauleiter Reg.=Rat Reiner und
Verwaltungs=
direktor Löwer ſowie die Vertreter der ſtaatlichen und ſtädtiſchen
Behörden.
Schon um 19.30 Uhr marſchierten die Gliederungen der
Par=
tei unter Vorantritt des Fahnenblocks und der alten Garde unter
dumpfen Trommelwirbeln durch das Fackelſpalier, das SA. vom
Rheintor bis zur Feſthalle bildete. Wiederum unter
Trommel=
wirbel der HJ. erfolgte der Einmarſch in die Feſthalle; die
Fah=
nenabordnungen nahmen auf der Bühne Aufſtellung.
Oberſturm=
führer Geiſt ſprach einen eindringlichen Fahnenſpruch:
„Ihr ſollt brennen
Nicht wie Asketen
Die in Gebeten
Sich bekennen.
Nein wie Soldaten
Die tief in Gräben
Gebete leben
Durch ihre Taten.”
Nach einer von dem MZ. des NSKK. unter Leitung des
MZ.=Führers Greilich außerordentlich klangvoll geſpielten
Feiermuſik erfolgte die ſchlicht=würdige und erhebende
Totenehrung:
Die Fahnen ſenkten ſich, als Sturmbannführer Mahla die
Namen der 16 am 9. November in München gefallenen Helden
und dann die lange Liſte der als Blutzeugen der Bewegung im
Gau Heſſen=Naſſau Gefallenen verlas. Sie marſchieren im Geiſt
in unſeren Reihen mit. Während der Namensverleſung ſpielte
die Kapelle das Lied vom guten Kameraden.
In ſeiner Feieranſprache führte dann Ortsgruppenleiter Pg.
Dr. Schneider u. a. aus:
Das höchſte Gut des Mannes iſt das Volk, von ihm hat er
alle die vergänglichen und unvergänglichen Werte, in ihm lebt
er, in ihm ſtirbt er. Jedes Opfer, das er bringt, iſt gerecht für
dieſes Höchſte. — Gut und Blut muß er ihm darbringen, wenn es
die Notwendigkeit gebeut. In jahrtauſendlanger Geſchichte
fan=
den ſich ſtets Männer, bereit, ihr Leben zu opfern für das Volk.
Und als Deutſchland am tiefſten daniederlag, da ſtanden Männer
auf ſie ſchritten vor, eroberten fußbreit den Boden für die
natio=
nalſozialiſtiſche Idee. Keine Woche, ja faſt kein Tag, der letzten
Zeit verging, ohne daß die Bewegung an offenen Gräbern ſtand.
Hunderte fielen, Hunderte vergoſſen ihr Blut. Aber jeder
Bluts=
tropfen war ein Samenkorn, das aufging, aus jedem, der fiel,
er=
ſtanden Hunderte, Tauſende, bis das hervorging, was die Toten
ſuchten: die Einheit des Volkes. Aus Tod und Tränen iſt die
Einheit, die Ehre und Freiheit des Volkes erſtanden.
Als Wächter der Ehre und Freiheit walten die Geiſter der
Heimgegangenen. Der Tag, an dem wir uns unſerer Opfer
er=
innern, wird zum Auferſtehungstag nach dem Willen des
Füh=
rers. Junge Saat wächſt heran, ſie rückt ein, übernimmt die
Aufgaben der Aelteren, die Pflichten, die heiße Liebe an
Deutſch=
land. So iſt für alle Zukunft dieſer Tag der Tag der
Auf=
erſtehung, an dem die HJ. einrückt in die Reihen der SA.
In ſchlichter Weiſe erfolgte darauf mit einer kurzen, kernigen
Anſprache des Jungbannführers Steinburg
die Ueberführung der HJ. in die SA.
Was uns bindet, iſt das Blut, was uns verpflichtet, iſt jene
Fahne, mit der jene Helden in den Kampf gezogen ſind, unter
der ſie ſtarben in dem Bewußtſein, daß einſtmals das ganze Volk
unter dieſer Fahne marſchieren wird. Eine Schickſalsgemeinſchaft
verbindet uns alle. Ihr Blut, ihr Glaube iſt unſer Sieg. Dieſer
Tag, an dem ſie ſich opferten, ſoll für uns der Tag ſein, an dem
wir uns für dieſes Deutſchland bekennen wollen. — Ihr Toten,
hinter euch marſchiert das deutſche Volk, eine junge, von
revolu=
tionärem Geiſt durchdrungene Gefolgſchaft, die euch
unverbrüch=
liche Treue ſchwört. Ihr Hitlerjungen, die ihr nun in die braune
Schar eingereiht werdet, euch bindet drüben derſelbe Geiſt, der
euch bei uns gebunden hat. — Die SA.=Führer mögen die Jungen
als revolutionäre, fanatiſche Kämpfer im Geiſte unſeres Führers
Adolf Hitler weitererziehen. Unſerem Führer galt das
begei=
ſtert aus tauſend Kehlen ausgebrachte dreifache Sieg=Heil. Mit
dem Horſt=Weſſel=Lied und dem Ausmarſch der Fahnen war die
eindrucksvolle Gedenkfeier des 9. November beendet.
* Pfungſtadk ehrt ſeine gefallenen Freiheitskämpfer.
Ek. Pfungſtadt. 9. November.
Wenn in der Geſchichte der nationalſozialiſtiſchen Bewegung
von den Blutzeugen der Kampfzeit geſprochen wird, ſo müſſen
dabei immer auch die Namen der beiden Pfungſtädter Gefallenen:
Chriſtian Crößmann und Heinrich Kottmann, genannt
werden. Es hatte daher die Propagandaleitung allen Anlaß, den
großen Tag in München — den 9. November 1935 — auch in
Pfungſtadt beſonders eindrucksvoll und dem Geiſte würdig zu
geſtalten. Bereits am Freitag abend 8 Uhr brannten am Grabe
Chriſtian Crößmanns zwei Opferſchalen. Ein Ehrenhain war an
der Mordſtelle Heinrich Kottmanns. Ecke Schulgaſſe und
Kirch=
ſtraße, errichtet worden, und auch hier brannten zwei
Opferſcha=
len. Ehrenwachen geſtellt von politiſcher Leitung, SA.,
Reichs=
arbeitsdienſt, NSKK., HJ. und Fliegern waren aufmarſchiert.
Größte Anteilnahme der Bevölkerung an der Ehrung der
Weihe=
ſtätten war Ehrenſache. Des in Pfungſtadts Mauern begrabenen
Heinrich Crößmann wurde noch beſonders gedacht durch
Kranz=
ſpenden am Freitag abend. Politiſche Leitung und die Verbände
der Bewegung marſchierten zur Nachtzeit hinaus zum Friedhof,
wo auch inzwiſchen die Abordnung der Kreisleitung eingetroffen
war. Wohl jedem iſt es ſehr nahe gegangen, als die Beauftragten
des Gauleiters, des Kreisleiters und der Ortsgruppen, ferner
Rotes Kreuz und NS. Frauenſchaft im Scheine der Opferſchalen
mit zu Herzen gehenden Worten der toten Kameraden gedachten
und die Kränze niederlegten. „Sie ſtarben, daß Deutſchland lebe.”
Am Abend marſchierten unter dumpfem Trommelwirbel
die Fahnen der Bewegung und der Verbände in die überfüllte
Befreiungshalle, deren Ausſtattung eine erhebende Feierſtunde
ahnen ließ. Trauermuſik leitete das Programm ein und gab
ihm den würdigen Rahmen. Hans Otto, Pfungſtadts älteſter
Kämpfer, verlas die Namen der Gefallenen vor der
Feldherrn=
halle, und anſchließend die Namen der Toten der Bewegung,
jeweils von einem Trommelwirbel begleitet. Zum Schluſſe nannte
er die beiden hieſigen Helden und ließ ſeine Anſprache
ausklin=
gen: „Sie marſchieren im Geiſt in unſeren Reihen mit.”
Orts=
gruppenleiter Gräff hob beſonders hervor: Die Saat der
Blut=
zeugen ging mit dem Siege der Bewegung auf, ſo daß deren
Totengedenken gleichzeitig die Auferſtehung iſt. — Nach einem
Sprechchor der Hitlerjugend meldete Gefolgſchaftsführer Kumpf
dem SA.=Standortführer Polſter 13 Kameraden, die im Sinne
des vom Führer aufgezeichneten Weges mit dem heutigen Tage
in die SA. überführt werden. „Nehmt euch die 2 000 000 Toten
des großen Krieges und die 400 Blutzeugen zum Vorbild, damit,
was auch immer das Schickſal von euch fordert es euch als ganze
Männer antrifft.” Propagandaleiter Sand ſprach dem Führer
den Treueſchwur, und mit dem Ausmarſch der Fahnen klang die
erſte große Gedenkſtunde aus, die ſich namentlich in die Herzen
der zahlreich anweſenden Pfungſtädter Jugend tief eingegraben
haben wird.
Wiedereinzug einer Arbeitsdienſt=
Adienang ie Bäriktadt.
Die Landeshauptſtadt Darmſtadt erhält am Montag
11. November, nachmittags 14.15 Uhr am Hauptbahnhof
eintref=
fend, eine neue Arbeitsdienſt=Abteilung. Die Abteilung wird
Un=
terkunft in der ehemaligen Roten=Dragoner=Kaſerne beziehen. Der
Anmarſch vom Hauptbahnhof zur Unterkunft erfolgt durch
nach=
ſtehende Straßen: Rheinſtraße, Adolf=Hitler=Platz, Peter=
Gemein=
der= und Eliſabethenſtraße, ſowie Landgraf=Philipps=Anlage.
Die Bevölkerung der obengenannten Straßen wird gebeten, aus
Anlaß des Einrückens einer neuen Arbeitsdienſtabteilung ihre
Anteilnahme durch Beflaggen kundzutun.
— Die Heſſiſche Handwerkskammer teilt uns mit: Wegen
außerordentlicher Arbeitsüberlaſtung ſieht ſich die Heſſiſche
Hand=
werkskammer genötigt, bis auf weiteres ihre Geſchäftsſtelle
nach=
mittags für den Publikumsverkehr zu ſchließen. Die
Geſchäfts=
ſtelle der Heſſiſchen Handwerkskammer in Darmſtadt, Hügelſtr. 16,
iſt für den Publikumsverkehr lediglich in der Zeit von 8—13 Uhr
geöffnet.
— Staatsprüfung für die gehobenen mittleren Stellen im
Baufach. Die Staatsprüfung für die gehobenen mittleren
Stel=
len im Baufach wurde Mitte Oktober abweichend von den
frühe=
ren Beſtimmungen im Sinne der nationalſozialiſtiſchen
Weltan=
ſchauung durchgeführt. Es nahmen daran teil: 6 Kandidaten des
Hochbau= und 5 Kandidaten des Waſſer= und Straßenbaufachs.
Im Hochbaufach konnte 2 Kandidaten die Note „ſehr gut” einem
Kandidaten die Note „gut”, den übrigen die Note „beſtanden”
zu=
erkannt werden. Im Waſſer= und Straßenbaufach konnte einem
Kandidaten die Note „ſehr gut” drei die Note „gut” und einem
Kandidaten die Note „beſtanden” zuerkannt werden.
Odenwaldklub. Die Vorträge heimatkundlicher Art die ſich
beſonderer Beliebtheit erfreuen, werden am nächſten Freitag
fort=
geſetzt. Ein Wandergebiet, das viele noch nicht kennen, zeigt in
Wort und Bild E. Wiſſenbach aus Frankfurt. Er führt durch
die eigenartige Schönheit des Weſterwalds. Eingeladen ſind
alle Mitglieder und Freunde des Klubs. Eintritt wie immer frei.
Am 30. November findet ein Familienabend in der „Krone‟
ſtatt, den die Frauengruppe veranlaßt hat, der bei zwangloſem
Zuſammenſein Darbietungen, mancherlei Art bringt. Ein erſt
volkstümliches Geſicht trägt das Wanderfeſt im Januar durch
das Gaſtſpiel der weithin bekannten Schönauer
Heimat=
bühne.
Erhaltet die Sehkraft der Augen eurer Kinder! Statiſtiſch iſt
ermittelt worden, daß die Zahl der Jugendlichen, bei denen
Seh=
fehler vorliegen, in allen Kulturſtaaten ſteigt. Nach Anſicht vieler
Fachärzte liegt der Hauptgrund hierfür in der
unzweck=
mäßigen Körperhaltung bei ungenügender
Be=
leuchtung. Den Kindern ſoll daher zu Hauſe bei ihren
Schul=
aufgaben eine Tiſchleuchte zur Verfügung ſtehen, die das Licht von
der linken Seite her auf die Bücher und Hefte wirft. Der Abſtand
des Auges von der Arbeitsfläche darf bei aller Naharbeit nicht
kleiner ſein als 35 Zentimeter. Die Eltern ſollten hierauf
unbe=
dingt achten, denn gerade die Augen der Jugendlichen ſind
ſcho=
nungsbedürftig. Im Intereſſe ihrer ſpäteren Berufsbetätigung
wie in Hinſicht auf die Wehrfähigkeit der Knaben iſt es Pflicht,
dafür zu ſorgen, daß die Lichtverhältniſſe in den Wohnungen den
Forderungen der Augenhygiene entſprechen. Nebenbei bemerkt,
die beſſere Beleuchtung käme den Müttern ebenfalls zugute, denn
die Augen=, Stirn= und Kopfſchmerzen der Frauen werden
viel=
fach durch Ueberanſtrengung der Augen hervorgerufen. Sowohl
Handarbeit, als auch Küchenarbeit bei ſchlechter Beleuchtung
ſchadet den Augen und beeinträchtigt das Allgemeinbefinden.
Sorgt für beſſere Arbeitsplatzbeleuchtung! O—.
And jeht erſt recht!
Dieſe alte nationalſozialiſtiſche Parole muß auch heute, am
zweiten Eintopf=Sonntag, den Erfolg garantieren!
Landesjagdrat für Heſſen.
Mit Zuſtimmung des Herrn Reichsjägereiſters habe ich für
das Land Heſſen einen Jagdrat berufen, der ſich aus folgenden
Mitgliedern zuſammengeſetzt:
Vorſitzender: Landesjägermeiſter Sprenger.
Mitglieder: Gaujägermeiſter Nicolaus, Gießen;
Gaujägermeiſter Maul, Darmſtadt: Oberforſtmeiſter Schlich,
Darmſtadt: Oberregierungsrat Bornſcheuer. Darmſtadt;
Miniſterialrat v. Zengen Berlin; Landesbauernführer Dr.
Wagner, Darmſtadt; Oberlandesgerichtsrat Hildebrand,
Darmſtadt; Büchſenmachermeiſter Hübner Darmſtadt; Prof,
Dr. Schmidtgen, Mainz; Geh. Med.=Rat Prof. Dr. Olt,
Wiesbaden; Generaldirektor Wilhelm Avieny Wiesbaden;
Landesobmann der NSBO. des Gaues Heſſen=Naſſau Willi
Becker, Frankfurt a. M.; Geh. Kommerzienrat Dr. e. h. Wilh.
v. Opel, Rüſſelsheim.
gez.: Sprenger.
— Mozart=Verein. Um die Weihe des Buß= und Bettages zu
erhöhen, haben ſich der Chor des Mozart=Vereins und das
Orche=
ſter des Inſtrumentalvereins zuſammengetan zu einer
kirchen=
muſikaliſchen Feier, die am 20. November. 20 Uhr,
in der Martinskirche ſtattfindet. Die Feier, die Prof. Dr.
Noack leitet, ehrt Georg Friedrich Händel und Heinrich
Schütz und endet mit dem ſelten gehörten, monumentalen
Re=
quiem für Männerchor und Orcheſter von Cherubini. Jeder
Volksgenoſſe kann, ſich einen erhebenden Genuß verſchaffen. —
Großen Anklang haben die Muſikaliſchen Feierabende
gefunden, die in jedem Monat im Mozart=Haus ſtattfinden und
Mitglieder und Freunde des Vereins nach wertvollen muſikaliſchen
Darbietungen geſellig vereinen.
— Mit dem Schlageterſchild ausgezeichnet. Herrn Heinrich
Schanz. Frankfurt a. M., Steinweg 7, wurde der
Schlageter=
ſchild mit Schwertern für ſeine Teilnahme an den Spartakus= und
Ruhrkämpfen verliehen.
Der Reichsluftſchuhbunt
iſt die große Volksbewegung, die durch Selbſtſchutz der
Zivilbevölkerung den Beſtand von Heimat und Nation
ebenſo wie die Erhaltung von Leben und Eigentum erſtrebt.
Hilf auch du mit an dieſer großen Friedensarbeit!
Melde dich noch heute bei der für deinen Wohnort
zuſtän=
digen Ortsgruppe des Reichsluftſchutzbundes! Der geringe
Beitrag ermöglicht auch dem ärmſten Volksgenoſſen die
Mitgliedſchaft in ihm. — Sei ein tätiger Helfer!
Herrn Otto Büchler Eberſtadt, Adolf=Hitler=Straße,
zu ſeinem 25jährigen Arbeitsjubiläum bei der Firma Merck.
Frau Metha Kraus, Frankfurter Straße 17, die am
Mon=
tag, 11. November, in voller Rüſtigkeit ihren 7 9. Geburtstag
feiert.
Frau Eliſabeth Schneider Witwe, Viktoriaſtr. 54, zu ihrem
7 5. Geburtstag, den ſie in voller körperlicher und geiſtiger
Rüſtigkeit am Montag feiern kann. Außerdem iſt Frau Schneider
ſchon über 25 Jahre Abonnentin des „Darmſtädter Tagblatts”.
Frau Hellwig Feldmann Witwe Margarete, geb.
Po=
ſeiner, Griesheim Pfungſtädter Straße 62 zu ihrem 84.
Ge=
burtstag, den ſie geſtern in einer ſeltenen geiſtigen und
körper=
lichen Friſche begehen konnte.
Seite 6 — Nr. 310
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 10. November
Aus der soub.
Kreisleitung Darmſtadt.
An ſämtliche Ortsgruppen der NSDAP. von Darmſtadt=Stadt.
Die Politiſchen Leiter der Stadt Darmſtadt einſchließlich Amt
für Beamte treten am Sonntag, 10. November, vormittags 8.30
Uhr pünktlich, im Dienſtanzug (Bluſe) auf dem Exerzierplatz vor
der Feſthalle zum Gemeinſchaftsempfang (Deutſche Feierſtunde)
an. Anſchließend an dieſe Kundgebung findet ein
Propaganda=
marſch gemeinſam mit der SA. und ſämtlichen Gliederungen der
Bewegung durch verſchiedene Straßen der Stadt ſtatt. Amt für
Beamte hat zu dieſer Feier die Fahnen mitzubringen.
Ortsgruppe Steinberg.
Die Pflichtverſammlung für November findet am Montag,
11. Nov., abends 8.30 Uhr, in der „Krone ſtatt. Es ſpricht Pg.
Riemenſchneider über „Die Partei, die lebendige Organiſation
des deutſchen Volkes”.
NS.=Frauenſchaft Darmſtadt.
Am Sonntag, 10. Nov., vorm. 8.45 Uhr, findet in der
Feſt=
halle eine Morgenfeier der SA. für ihre gefallenen Kameraden
ſtatt. Zu dieſer Feier iſt die Frauenſchaft eingeladen.
NS.=Frauenſchaft, Ortsgruppe Maintor.
Der Pflichtabend findet Montag, 11. Nov., abends 20 Uhr,
im „Gutenberg” ſtatt.
NS.=Frauenſchaft, Ortsgruppe Arheilgen.
Der Pflichtabend findet Mittwoch, 13. Nov., abends 20 Uhr,
im Gemeindehaus ſtatt. Es ſpricht Frau Seidel über „Die Frau
im Luftſchutz".
Reichstreubund ehem. Berufsſoldaten, Ortsgruppe Darmſtadt.
Mittwoch den 13. 11., 20.15 Uhr, in der „Krone”
Schuſter=
gaſſe 18 Pflichtkameradſchaftsabend und Pflichtappell der SAL.
Es ſpricht Kamerad Krumb über „Verſorgung und Fürſorge in
der deutſchen Wehrmacht”. Umrahmt werden die Ausführungen
durch Muſikdarbietungen von Kameraden des Muſikzuges der
Landespolizei.
Die Deutſche Arbeitsfront
Lehrgänge, Vortragsreihen und Kurſe der Deutſchen Arbeitsfront,
Kreiswaltung Darmſtadt.
Die Deutſche Arbeitsfront, Kreiswaltung Darmſtadt, hat den
vor einigen Tagen an dieſer Stelle bereits angekündigten Arbeits=
plan für die Berufserziehung des Winterhalbjahres 1935/36 mit
ausführlichen Hinweiſen auf die Lehrgänge, Kurſe uſw. für die
Arbeitskameraden in rund 50 Berufen veröffentlicht. Schon eine
flüchtige Durchſicht des Planes zeigt, daß hier von den für die
Berufserziehung verantwortlichen Kräften keine oberflächliche
Ar=
beit geleiſtet wurde. Im Gegenteil; das Vorleſungsverzeichnis der
Deutſchen Arbeitsfront iſt ſo umfaſſend und den Notwendigkeiten
der täglichen praktiſchen Berufsarbeit ſo vorzüglich angepaßt, daß
die Teilnahme an dieſen berufserzieheriſchen und fortbildenden
Unterrichtsveranſtaltungen jedem Arbeiter der Stirn und der
Fauſt wärmſtens empfohlen werden muß.
Die Betriebszellenobmänner und die Betriebswalter haben
bereits die Arbeitspläne, Anmeldeliſten uſw. bei uns abgeholt
und in den Betrieben zur Verteilung gebracht. Jeder
Betriebs=
zellenobmann und Betriebswalter wird bemüht ſein, ſämtlichen
Arbeitskameraden im Betriebe die Arbeitspläne ſofort zur
Kennt=
nis zu bringen und die Anmeldungen zu ſammeln. Die
Anmeldun=
gen werden von den Betriebszellenobmännern und
Betriebswal=
tern ſofort, ſpäteſtens aber bis zum 14. November, an uns
weiter=
gereicht. Sämtliche Arbeitskameraden in Betrieben unter 20
Ge=
folgſchaftsmitgliedern erhalten die Arbeitspläne und
Anmelde=
karten durch den jeweiligen Ortsgruppenwalter und deſſen
Amts=
walter übermittelt.
Außerdem nehmen die Abteilung für Berufserziehung, die
Kreisbetriebsgemeinſchaften und die Verwaltungsſtelle der DAF.,
Darmſtadt, Bismarckſtraße 19, Anmeldungen entgegen. Daſelbſt
liegen Anmeldekarten bereit.
Die Arbeitskameraden in den auswärtigen Ortsgruppen des
Kreiſes Darmſtadt geben ebenfalls ihre Anmeldungen auf den
vor=
geſehenen Anmeldekarten im Hauſe der Arbeit. Darmſtadt,
Bis=
marckſtraße 19, ab. Sämtliche Unterrichtsveranſtaltungen werden
in Darmſtadt durchgeführt.
Zu jeder fachlichen Beratung ſteht der Kreisberufswalter
täg=
lich von 11 bis 1 Uhr, ebenſo auch die
Kreisbetriebsgemeinſchafts=
walter zur Verfügung.
Amt für Technik.
Am kommenden Montag, 11. November, 20 Uhr, findet in der
Kreisleitung eine Sitzung des Amtes für Technik, gemeinſam mit
dem NSBDT. ſtatt, zu der ſämtliche Fachberater zu erſcheinen
haben.
NS-Gemeinſchaft „Kraft durch Frende‟
Heiterer Abend in Gräfenhauſen. Am Sonntag, dem 10. 11.,
findet um 20.15 Uhr im Lokal Zum Löwen” in Gräfenhauſen
ein heiterer Abend der NSG. „Kraft durch Freude” ſtatt.
Mit=
wirkende: der Bauchredner Bachmann mit ſeinem kleinen Bruder
Auguſt, der Zauberer Humeſo=Frankfurt, Tänzerin Mady
Schil=
ling, die Darmſtädter Woogsfinken. Anſager Willi Droſt,
Kapell=
meiſter Geiger Begleitung. Der Eintrittspreis beträgt 40 Pf.
Volkskunſtabend in Erzhauſen. Die Ortsgruppe Erzhauſen
der NSG. „Kraft durch Freude” führt am Sonntag, dem 10. 11.,
im Lokal „Erzhäuſer Hof” einen Volkskunſtabend durch.
Mit=
wirkende: 2 Geſangvereine, Turn= und Sportverein, 2 Kapellen.
Eintrittspreis 20 Pf.
Arbeitsbuch für Hausangeſkellke.
Auf Grund des Geſetzes über die Einführung des
Arbeits=
buches vom 26. Febr. 1935 wird für die Hausangeſtellten
der Stadt Darmſtadt (Hausmädchen, Stützen. Köchinnen,
Stundenhilfen, Putzfrauen uſw.) im Laufe des Monats November
1935 das Arbeitsbuch eingeführt.
Die Ausſtellung des Arbeitsbuches ſetzt einen entſprechenden
Antrag voraus. Hierbei iſt ein beſtimmter Antrags=Vordruck zu
verwenden, der in allen Teilen ſorgfältig und vollſtändig
aus=
zufüllen iſt. Der Antrag iſt mit der polizeilichen
Meldebeſchei=
nigung des Einwohner=Meldeamtes. Hügelſtraße 31—33, zu
verſehen und unter Vorzeigung etwaiger Zeugniſſe und ſonſtiger
Unterlagen beim Arbeitsamt Darmſtadt, Mornewegſtraße 75, in
der Zeit von 15—17 Uhr perſönlich durch die
Hausan=
geſtellte abzugeben, und zwar Hausangeſtellte mit den
Zu=
namens=Anfangsbuchſtaben
A—B am Donnerstag, den 14. November 1935, und
Freitag, den 15. November 1935;
—E am Freitag, den 15. November 1935:
F—G am Montag, den 18. November 1935;
am Dienstag, den 19. November 1935:
J—L am Donnerstag, den 21. November, und
Freitag, den 22. November 1935;
N—Nam Montag, den 25. November 1935
O—R am Dienstag, den 26. November 1935;
Sch am Mittwoch, den 27 November 1935;
S St Tam Donnerstag, den 28. November 1935;
U—Z am Freitag, den 29. November 1935.
Der feſtgeſetzte Termin muß pünktlich eingehalten werden.
Wer den Antrag nicht rechtzeitig abgibt, läuft Gefahr, ſeine
Ar=
beitsſtelle zu verlieren.
Vordrucke für die Antragſtellung ſind beim Arbeitsamt
Darmſtadt, Mornewegſtraße 75. zu haben. Die Ausgabe erfolgt
werktäglich von 8—13 Uhr auf Zimmer 49. Sie ſind ſo
recht=
zeitig abzuholen, daß für die Einholung der polizeilichen
Meldebeſcheinigung hinreichend Zeit verbleibt.
— Aufgehobene Straßenſperrung. Die angeordnete Sperrung
der Heinrich=Fuhrſtraße von der Heidenreich= bis
Hickler=
ſtraße iſt aufgehoben.
Duftfaatslelft
Reichsluftſchutzbund, Ortsgruppe Darmſtadt.
Wochendienſtplan vom 10. 11.—16. 11. 35.
Reviergruppe I (Müller).
Dienstag, den 12. 11. 35. Blockwarte=Appell einſchl.
Stellvertreter der Untergruppen 1a (Merz) 1b (Schlörb), 1c
(Liſtmann) 1d (Füllberth). Ort: Eintrachtſaal,
Eliſabethen=
ſtraße 12. Zeit: 20.30 Uhr.
Reviergruppe III (Mahr).
Dienstag, den 12. 11. 35. Zuſammenkunft der
Unter=
gruppenführer der Reviergruppe III bei Reviergruppenführer
Mahr, Heidelberger Straße 16. Zeit: 20.15 Uhr.
Mittwoch, den 13. 11. 35. Blockwarte=Appell
einſchließ=
lich Stellvertreter der Untergruppe 3e (Eckart). Ort: bei
Kon=
rad, Ecke Heidelberger= und Eſchollbrücker Straße.
Reviergruppe V (Flach).
Dienstag, den 12. 11. 35, Blockwarte=Appell einſchließlich
Stellvertreter der Untergruppen 5b (Maurer) und 5e (
Eber=
wein). Ort; bei Hoth, Ecke Jahn= und Theodor=Fritſch=Straße.
Zeit: 20 Uhr.
Mittwoch, den 13. 11. 35, Blockwarte=Appell einſchließlich
Stellvertreter der Untergruppe 5a (Elsner). Ort: Reſtauration
Preuſch, Karlſtraße 104. Zeit: 20 Uhr.
Freitag den 15. 11. 35, Blockwarte=Appell einſchließlich
Stellvertreter der Untergruppen 5c (Schmaltz) und 5d (v. Elm).
Ort: Zur Kanone, Heidelberger Straße. Zeit: 20 Uhr.
Reviergruppe VI (Dieter).
Freitag den 15. 11. 35. Verſammlungsleiter=Appell der
Reviergruppe II. Ort: Reſtauration Rehberger, Ecke Kies= und
Nieder=Ramſtädter Straße. Zeit: 20.15 Uhr.
Gemeindegruppe Eberſtadt.
Montag den 11. 11. 35. Blockwarte=Appell einſchließlich
Stellvertreter der Untergruppe 2 und 3 (Metz, Michel). Ort:
Georgenſchule. Zeit: 20.30 Uhr.
Montag, den 11. 11. 35. Blockwarte=Appell einſchließlich
Stellvertreter der Untergrupne 4 (Meidinger). Ort:
Gutenberg=
ſchule (Zeichenſaal). Zeit: 20.30 Uhr
Dienstag, den 12. 11. 35, Blockwarte=Appell einſchließlich
Stellvertreter der Untergruppe 1 (Knöß). Ort: Gutenbergſchule
(Zeichenſaal). Zeit: 20.30 Uhr.
Donnerstag, den 14. 11. 35, Blockwarte=Appell einſchl.
Stellvertreter der Untergruppen 1—4. Ort: Gutenbergſchule (
Zei=
chenſaal). Zeit: 20.30 Uhr.
Da am 23. November die zweite Vereidigung ſtattfindet,
wer=
den die angeſetzten Appells zur beſonderen Pflicht gemacht. Es iſt
in Mütze und Armbinde anzutreten.
Ortsgruppe Darmſtadt, Luftſchutzſchule, Rheinſtr. 75.
Montag, den 11. 11. 35. Beginn des 38. Lehrgangs für
Luftſchutzhauswarte (Nachmittagslehrgang). Zeit: 16 Uhr.
Montag den 11. 11. 35. Beginn des 39. und 40. Lehr=
gangs für Luftſchutzhauswarte (Abendlehrgänge). Zeit: 20 Uhr.
Donnerstag, den 14. 11. 35, 7. Schulungsabend für Revier=,
Gemeinde= und Untergruppenführer. Zeit: 20 Uhr.
Samstag den 16. 11. 35, Beginn des 1. Lehrgangs für die
Lehrerſchaft des NSLB. Zeit: 8 Uhr vormittags.
Der Ortsgruppenführer:
J. A.: gez. Dr. Scriba, Organiſations= u. Propagandaleiter.
„Die Gärknerin aus Liebe.
Eine Szenenaufnahme aus der Neuinſzenierung von Mozarts
wenig bekannter komiſcher Oper, die vorgeſtern abend im Kleinen
Haus des Landestheaters zum erſtenmal zur Aufführung kam.
Unſer Bild zeigt Eugen Vogt als „Don Anchiſe” und Johanna
Blatter als „Armida”. (Photo: Gieſinger.)
Stadtmuſeum im Pädagog. Das Stadtmuſeum im Pädagog
iſt am Sonntag von 10—13 Uhr geöffnet. Es finden in dieſer
Zeit Vorführungen ſtatt. Beſonders aufmerkſam wird gemacht auf
eine Neuerwerbung: ein Aquarell von Auguſt Lucas, die
Berg=
ſtraße vom Donnersberg aus geſehen, aus dem Jahre 1845. Das
Bild hängt im Treppenhaus im 1. Stock in der Fenſterleibung.
— Liederabend Clara Reifenrath=Herber. Am 13. November,
abends 8 Uhr, veranſtaltet Clara Reifenrath=Herber
(Alt), im Muſikvereinsſaal, Wilh.=Gläſſing=Straße, einen eigenen
Liederabend, am Flügel begleitet von Eberhard Delp. Die
intereſſante Vortragsfolge erſtreckt, ſich auf zeitgenöſſiſche Muſik.
Eine ſorgfältige Ausleſe der ſchönſten Lieder von Wilh. Rinkens,
Phil. Schick, Joſeph Haas und Arnold Mendelsſohn gibt einen
Einblick in das wertvolle Schaffen lebender oder erſt, kürzlich
ver=
ſtorbener Komponiſten.
— Märchentheater im Orpheum. Heute Sonntag, 10.
Novem=
ber, nachmittags, geht einmalig die Aufführung des ſchönen
deut=
ſchen Märchens „Goldhärchen” in Szene. Es iſt ein
Zauber=
märchen in 6 Bildern; im Reiche Rübezahls und in der
Zauber=
küche. Es iſt diesmal die Originalbeſetzung der früheren
Auf=
führungen. Wer ſeinen Kindern eine Freude bereiten will,
be=
ſuche mit dieſen die Sonntag=Nachmittag=Vorſtellung.
Vereins= und lokale Veranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Die Kriegskameraden des ehem. 2. Marine=
Inf.=Regts. Wilhelmshaven treffen ſich am
Sonn=
tag dem 17. NNovember d. J., in Darmſtadt, Gaſtſtätte
Chriſt in der Grafenſtraße (Kaiſerſaal). Kameraden, die
man=
gels Kenntnis ihrer genauen Anſchriften eine perſönliche
Ein=
ladung nicht erhalten konnten und die an der Traditionspflege
Intereſſe haben, werden hierdurch auf dieſe Wiederſehensfeier
be=
ſonders aufmerkſam gemacht und zugleich herzlichſt eingeladen,
an dieſem erſten größeren Treffen in unſerem Gau teilzunehmen.
„Reſtaurant Sitte‟. Heute ſpielt Willy Melchior.
Städt. Saalbau. Heute abend 8 Uhr Tanz. Kapelle
Schlupp. Eintritt frei.
Was die Lichtſpieliheater bringen.
* Union=Theater: „Einer zuviel an Bord.”
Nach dem vielgeleſenen Roman von Fred Andreas
zuviel an Bord” hat Gerhard Lamprecht, einem
zeichneten Film gedreht. Wieweit der Film, an deſſen
übrigens Andreas mitarbeitete, ſich vom Roman entfern.,
wir nicht, da wir den Roman nicht geleſen haben. Je
müſſen wir feſtſtellen, daß uns dieſer Film in ſeinem
gan=
lauf ſtark gefeſſelt hat. Man war wirklich nicht nur auf
ſung und Aufklärung des Falles geſpannt (dieſe Spanny
ja für diejenigen, die den Roman kennen, weg), ſonder
tereſſierte vor allem die Art und Weiſe und die Wege, au
der Film dieſer Löſung zuſteuerte. Gerhard Lamprech
gie hat da fabelhaft exakte Arbeit geleiſtet, jede einzelr
war bis ins kleinſte ausgewogen und hatte ihre ganze ei
René Deltgen, Lida Baarova und Albrecht Schoenh.
in einer Aufnahmepauſe des Ufa=Tonfilms
„Einer zuviel an Bord!” (Photo: Uf
verwechſelbare Atmoſphäre: Schiffskoje Landhaus, eine
ergarderobe, eine drittrangige Gaſtwirtſchaft. — Auch
Führung der Darſteller hat Lamprecht eine geſchickte Su
wieſen, ſchon die Beſetzung der Rollen war ſehr glücklich, ez
ſo gar nicht die gewohnten „Typen” denen man begegnet.
aus allen waren die beſten ſchauſpieleriſchen Möglichkeie
ausgeholt, alle kamen (mit geringen Ausnahmen bei der 3
und Schoenhals) ganz frei und gelöſt in Wort, Mimik un
vor die Kamera.
Albrecht Schoenhals als Kapitän Moltmann b11
ſtelleriſch am meiſten im Hintergrund, nur für Moment
man ihm wirklich glauben, daß eine Frau ihm verfalle
aus anderen als äußerlichen Gründen. Bei Lida Bag
ſetzte ſich auch nicht immer das ſeeliſche Geſchehen eindeutig
und Mimik um — wir könnten uns denken, daß man ſich
man klarer iſt über dieſe Gerda Hegert. Sehr lebendig
faſt noch jungenhaften Unausgeglichenheit des Rohlfs va
Deltgen; eine intereſſante Studie macht Alexander
aus dem Ingenieur Sparkuhl; Willy Birgel als Staat/
Rudolf Platte als Wreſky, Grete Weiſer als Barda
— lauter ſehr plaſtiſche, ausgezeichnete Leiſtungen. Eirel
Reihe kleiner Epiſodenfiguren könnte da noch lobend genan
den. Zuletzt müſſen wir auch noch die ausgezeichnete Phot)
des Films (Robert Baberſke) erwähnen.
— Das Union=Theater zeigt einen Film mit rätſe
mitreißenden Geſchehniſſen nach dem vielgeleſenen Roma/
„Berliner Illuſtrirten‟: Einer zuviel an Bord
Albrecht Schoenhals, Lida Baarova, Rens Deltgen, Karl
mann.
auch hart und ſchonungslos iſt, wenn es darauf ankommt
besleute”, mit Renate Müller und Guſtav Fröhlich.
— Die Palaſt=Lichtſpiele bringen nur noch heute und /4 undungt
den luſtigen Ufa=Film „Amphitryon („Aus den / Nrſetzu
kommt das Glück”), mit Willy Fritſch, Käthe Gold, Pauſ
Fita Benkhoff, Adele Sandrock.
— Belida zeigt den Film „Madame Dubarr
Dolores del Rio.
— Reſi=Theater zeigt in Erſtaufführung einen Spitzen
Weltproduktion „Madame Dubarry” mit Dolores
Regie Wilhelm Dieterle. — Mittags: Jugendvorſtellung
lender Luft”; abends 10.45 Uhr: Nachtvorſtellung de=s
Films „Trader Horn”
Der Polizeibericht meldef:
Vermißte Perſonen. Seit dem 4. 11. 1935 der Friſe
Sonnenberg, geb. 16. 3. 17 zu Hamburg, zuletzt v.
geweſen in Heppenheim a. d. B. Beſchreibung: Etwa 1,66
groß, ſchlanke Geſtalt, ovales blaſſes Geſicht, dunkelblonde
geſcheiteltes Haar, braune Augen, dicke Naſe, vollſtändige
am rechten Daumen Narbe. Kleidung: Hellgrauen Hacn
dunkelbraunen Ulſter, blaues Jacket, graubraunen Pullac
Hakenkreuz auf der Bruſt, hellgraue Knickerbockerhoſe
braune Sportſtrümpfe, braune Halbſchuhe führt Herrei
bei ſich. Schutzhaft. — Seit dem 8. 11. 1935 die Schül
Wurmſer. Heinz Arnold und Hans Trinkaus au5
ſtadt. Die Jungens haben ſich unerlaubt aus dem El*
und der Schule auf Damenfahrrädern in Richtung Südde!1
entfernt. Beſchreibung des 11jährigen Wurmſer: Ety
Meter groß, ſchlanke Geſtalt, ovales, friſches, rotbackiges
dunkelblondes Haar, braune Augen, vollſtändige Zähr
dung: Braune Mütze mit Pelzrand, braune Jacke, kar. 21
graue Kniehoſe, melierte Strümpfe und ſchwarze Schuhe
ſchreibung des 14jährigen Arnold: Etwa 1,55 Meter groß=
Geſtalt, breites, braunes Geſicht, ſchwarzes Haar, dunkin.
Augen, große Ohren, vollſtändige Zähne. Kleidung: Bleu
kenmütze, braune Jacke, graumelierten Pullover graue Mch
hoſe (Kniehoſe), graumelierte Strümpfe und ſchwarze Heln
Beſchreibung des 13jährigen Trinkaus: Etwa 1.40 Meel
ſchlanke Geſtalt, ovales Geſicht, blondes Haar, blaue Aug!!
ſtändige Zähne, an der Hand eine Brandnarbe. Kleidun4:
melierter Pullover, ſchwarze kurze Samthoſe, braune
Strümpfe, braune Schnürſchuhe. geſtreiftes Hemd mit
Aermeln. Ferner führt er noch einen Karton enthalten
ungsſtücke, und einen Geldbetrag von 20 RM. bei ſich. —
gens gehören dem Jungvolk an. Sie werden in den Suun
bergen Unterkunft ſuchen. Schonend anhalten und der
Polizei übergeben, weil die Eltern Schutzhaft beantrag
Nachricht an das Landeskriminalpolizeiamt Darmſtadt,
für Vermißte.
Verkehrsunfall. Geſtern kurz nach 19 Uhr ereignete
dem Ernſt=Ludwigsplatz an der Südweſtecke vom Schloß
ſammenſtoß zwiſchen einem auswärtigen Perſonenkraftwe( Kennzeichen [R 1496 und einem Darmſtädter Radfar
Radfahrer wurde von dem Wagen erfaßt und auf den Fe
geſchleudert, wobei er im Geſicht Verletzungen davontk
Verletzte wurde in das Krankenhaus verbracht und nach 2
eines Verbandes in ſeine Wohnung übergeführt. Das
wurde demoliert. Der Kraftwagen konnte die Fahrt T
Unfall wieder fortſetzen.
1AVE
terg, 10. November 1935
Hügelte Landwirtſchaft
in Zahlen.
onderes Sorgengebiet des Reichsnährſtandes bei
ſugungsſchlacht für die deutſche Nahrungsfreiheit
Seflügelbeſtand in Deutſchland dar. Bis vor
kur=
t die Eierverſorgung zum großen Teil durch das
rfolgen. Nun iſt zwar gegenüber der
Vorkriegs=
weſentliche Vermehrung des Geflügelbeſtandes
ber. Aber noch wichtiger als die Stückzahl an
Ge=
die Legefähigkeit und die wirtſchaftliche Aus=
In dieſer Hinſicht gilt es noch viel zu leiſten.
ſch iſt dabei, daß bis auf einzelne beſondere Fälle
icht mehr die induſtriell betriebene Hühnerfarm,
olle Futtermittel zukaufen muß, ſondern der
ol im Mittelpunkt der Aufmerkſamkeit ſtehen ſoll.
en noch große Möglichkeiten, aus der auch die
der Landwirtſchaft eine wirtſchaftlich geſunde
bnahme zu erzielen vermag.
(Zeichnung Alf Luſchnat.)
Sukens .
Waldlauf.
tiß, du biſt der Anſicht, das gehöre in den Sportteil;
hennſt doch deine Zeitung und ſuchſt, wenn du ſie
auf=
es gleich an ſeiner vorbeſtimmten Stelle. „Waldlauf?
Eport” denkſt du. — Gut, fein, famos, alſo es geht um
ſterſchaft, um einen ſcharfen Wettkampf; einer iſt vorn,
hinten, wie das ſo geht, aber du merkſt dir nur den
ſon dem, der vorn iſt. So hält man das gern beim Sport.
ſunpaß auf. Trotzdem bin ich der Anſicht, daß etwas über
ſlauf ganz gut hierher paßt, jawohl, daß es ſogar ins
ſen” paſſen würde. Denn ſiehſt du nur ein bißchen
ge=
dann merkſt du bald, daß in dem Waldlauf, ſo als Ge=
6lusleben geſehen, ein ganz ſchönes Stück Weltanſchauung
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 310 — Seite 7
Hill.
Beutſchlands Geflügel-Beſtand
St.
in Auiu. Stuck
82,2 altes
ſoll ich dir das erklären? Da iſt alſo ſo ein Völkchen
ſiuen in irgendeinem Sport= oder Turnverein, die laufen,
andern ſchon faſt alle nach Haus gegangen ſind, durch
w= und Winterwald, über die leeren Aecker, durch Wieſen,
üder die kleinen und patſchen durch die großen Bäche.
ſind bergab, ſchneiden die großen Straßen und laufen auf
aſt vergeſſenen Wegen, verſchwinden im Dickicht und
uch Moraſt, eine halbe Stunde, eine Stunde, wenn’s
hillt, und kümmern ſich den Teufel drum, ob einer über
dr ob ein anderer den Kopf ſchüttelt, ob ein Dritter ſie
elusdauer und ihren Eifer beneidet. Manchmal klatſchen
ie am Weg ſtehen, in die Hände, und der
Schranken=
hu das Völkchen kennt, tritt vor die Tür und lächelt ihm
Wetter, ſiehſt du, das macht dieſem Völkchen gar nichts
Pkann noch grad ſo ein goldner Reſt von Sonne auf den
iegen, aber da kann es auch winden und regnen oder
was ein richtiger Waldläufer iſt, der nimmt’s, wie’s
ſrd hat an jedem ſeine beſondere Freude. Verſteh mich
iſt kein Wettlauf kein Jagen um den Sieg, das iſt eine
Mein kraftvolles Vergnügen, und wenn auch einer
mit=
eRekorde laufen könnte, ſo iſt er doch nicht mehr als der
Ur nur mitläuft, weil es ihm ein Genuß und eine
Er=
ind dann kommen ſie wieder in ihre Halle, wenn’s ſchon
bkel iſt, und duſchen und reiben ſich ab und machen ihre
er dies oder jenes kleine Unglück unterwegs und kleiden
mehr iſt eigentlich gar nicht zu ſagen. Sie gehen eben
haben eine ganze weite Lunge voll Ozon und ſo eine
ſeude über ſich ſelbſt in den Augen. Aber ich meine ſo
lem wäre das doch auch ein ganz ſchönes Stück Welt=
Verwalkungsgerichtshof.
Evendungen des Lehrers Karl Heß in Wölfersheim
Verſetzung in den Ruheſtand.
nem Bericht des Kreisgeſundheitsamtes Lauterbach
damals (1912) in Zahmen Kreis Lauterbach tätige
ſs ein nervös erregbarer Menſch mit pſychopathiſcher
heng bezeichnet. Im Jahre 1914 ordnete das Miniſterium
teung des Diſziplinarverfahrens an, und die
Kreisſchul=
ſ erkannte auf Entlaſſung aus dem Dienſt. Dieſes
Ur=
er Verwaltungsgerichtshof im Jahre 1919 auf.
Zahl=
kwerden wegen Mißhandlung von Schülern gingen bei
Wen ein. Die Bürgermeiſterei Wölfersheim führte
Be=
veil der Lehrer den Dienſt unpünktlich verſah. Der
wen leiter betonte in der Folge, der Lehrer könne keine
Talten. Die Kreisſchulkommiſſion hat die Verſetzung in
band aus pädagogiſchen Gründen beantragt. Auch das
ene amtsärztliche Gutachten ſpricht von pſychopathiſcher
ng. Das Miniſterium hat die Penſionierung auf 1.
in Ausſicht genmmen. Dagegen richten ſich die Ein=
Hdie eine neue Begutachtung erfordern. Der Lehrer
inr längeren Ausführungen ſeine Stellungnahme und
Anfeindungen, denen er gerade in Wölfersheim
aus=
cer ſei ein Sonderling, der nicht rauche und nicht trinke;
M ſeien anhänglich an ihn geweſen.
Anwalt des Lehrers verweiſt auf die Ruhe, die ſein
Auf=
ſun der Verhandlung bewahrt habe, allerdings habe er
BAmt Anſtände gehabt, aber hier ſcheine alles in den
een Heß zuſammengetragen worden zu ſein. Heß habe
gen Schuljahren ſeinen Mann geſtanden. Aus recht=
Mägungen müſſe ein neues Gutachten eingeholt wer=
MVerſetzung in eine geeignete Stelle ſei am Platze, nicht
enſionierung. Eine Vermehrung der Wölfersheimer
r dem Gerichtshof erſcheine notwendig, zumal dieſer
Beeboten worden ſei.
eitreter des Staatsintereſſes beruft ſich auf den vom
Atchterſtatter vorgetragenen Bericht und zieht die Aeuße=
Kreisſchulämter zum Beweiſe heran. Jahrelang habe
chen und nichts unternommen. Im dienſtlichen Inter=
Maßnahme der Penſionierung notwendig. Ein wei=
Echren ſei angeſichts des Vorliegens eines ſolchen ſeitens
henalabteilung Ib nicht mehr erforderlich. Der Antrag
die Einwendungen zurückzuweiſen.
VUrteil verwirft die Einwendungen.
98,2
Aus Heſſen.
J. Griesheim. 9. Nov. Opferſchießen. Von ſeiten des
Landesverbandsführers des „Reichskriegerbundes Kyffhäuſer” iſt
für ſämtliche Kameradſchaften des Landesverbandes Kurpfalz für
die Zeit vom 1. bis 30. November ein Opferſchießen zugunſten des
Winterhilfswerks angeordnet worden. Zu dieſem Schießen ſind
ſowohl die Parteimitglieder, als auch alle Gliederungen der
Par=
tei ſowie die Wehrſport treibenden Formationen und Verbände,
Turn= und Schützenvereine eingeladen. Dieſer Anordnung liegt
der Gedanke zugrunde, daß nur die gemeinſame Betätigung aller
Formationen dem in der ganzen Welt einzia daſtehenden
gigan=
tiſchen Werk unſeres Führers zu einem vollen Erfolg verholfen
werden kann. Es kommt weniger darauf an, eine möglichſt hohe
Ringzahl zu erzielen, als vielmehr daxauf, daß auch der letzte
Mann zum Schießen kommt, um ſein Scherflein zu opfern. Als
Erinnerung wird eine entſprechende Urkunde ausgeſtellt.
J. Griesheim, 9. Nov. Sternwanderung der DAF.
Am heutigen Sonntag findet eine Sternwanderung der NSV.
„Kraft durch Freude” nach Jagdſchloß Kranichſtein ſtatt, an der
ſich jeder Volksgenoſſe beteiligen kann. Abmarſch 7.45 Uhr am
Horſt=Weſſel=Platz.
Ar. Eberſtadt, 9. Nov. Biochemie=Werbevortrag. Eswar
wohl ein kleiner Kreis von Zuhörern, die ſich am Freitag abend
im Saale des Gaſthauſes „Zur Roſe” auf Einladung des
Bioche=
miſchen Vereins Darmſtadt eingefunden hatten, um zu hören, was
Biochemie iſt. Pg. Richter ſprach einleitend über die biochemiſche
Methode und deren Nutzen für Volk und Staat. Alsdann
ver=
breitete ſich der Fachberater des Biochemiſchen Vereins Darmſtadt.
Herr Spörr eingehend unter Zuhilfenahme von Beiſpielen über
die „Grundgeſetze der biochemiſchen Anſchauung” Anſchließend
be=
antwortete der Redner ſchriftlich und mündlich geſtellte Fragen.
G. Ober=Ramſtadt, 9. Nov. Kaninchenzuchtverein.
Die im Saale „Zur ſchönen Ausſicht” ſtattgefundene diesjährige
Lokalſchau des Kaninchenzuchtvereins Ober=Ramſtadt ließ
hin=
ſichtlich Beſchickung und Reichhaltigkeit der Raſſentiere nichts zu
wünſchen übrig. Von der größten Wirtſchaftsraſſe bis zur
klein=
ſten Sportraſſe war nur erſtklaſſiges Zuchtmaterial vertreten.
Ge=
legentlich dieſer Schau verabreichte die Ausſtellungsleitung an 15
bedürftige Kinder ein ſchmackhaftes Mittageſſen. Namens der
Gemeinde Ober=Ramſtadt hielt Beigeordneter Muhl an die
klei=
nen Gäſte eine markante Anſprache.
Roßdorf 8. Nov. Skelett gefunden. Bei den
Ver=
ſchleifungsarbeiten in der Feldbereinigung in unſerer Gemarkung
wurde im Gewann „Hintergrund” durch die Arbeitsdienſtmänner
in einer Tiefe von etwa 1,80 Meter ein menſchliches Skelett
ge=
funden. Bis jetzt wurde nur ein Bein freigelegt. Die weitere
Frei=
lgung wird unter Aufſicht eines Beamten des Landesmuſeums
Darmſtadt erfolgen. — Wildſchweine. In letzter Zeit ſind in
unſerer Gemarkung Wildſchweine geſehen worden. So wurden
heute vormittag ein Wildſchwein mit drei Friſchlingen in
un=
mittelbarer Nähe der Gärtnerei Kayſer und Seibert beobachtet,
die in Richtung Roßberg verſchwanden.
Fb. Groß=Zimmern, 9. Nov.
Mitgliederverſamm=
lung der Freiwilligen Feuerwehr. Die Freiwillige
Feuerwehr hielt bei Kamerad Bernhard Pullmann eine
Mitglie=
derverſammlung ab, die ſich in der Hauptſache mit dem
Kamerad=
ſchaftsabend, der am 16. November ſtattfinden ſoll, beſchäftigte.
Ferner wurde die große Bezirksübung am letzten Sonntag
beſpro=
chen und machte Oberbrandmeiſter Vonderſchmidt auf verſchiedene
Sachen aufmerkſam. Nach der neueſten Verordnung im
Feuer=
löſchweſen hat ſich jedes Mitglied auf die Zeit von fünf Jahren
zu verpflichten. Oberbrandmeiſter Vonderſchmidt verpflichtete dann
das neueingetretene Mitglied Pullmann.
Fb. Groß=Zimmern, 8. Nov. Ein Wildſchwein in
un=
ſerem Orte. Heute mittag gegen 12 Uhr bemerkte man in
einem Garten in der Ludwigsſtraße, mitten im Orte gelegen, ein
angeſchoſſenes Wildſchwein. Der Garten wurde vollſtändig
ver=
wühlt und die Einzäunung ſtark beſchädigt. Geſichtet wurde das
Wildſchwein mit drei Jungen zuerſt bei Roßdorf. Hier wurden
die Jungen nach dem Walde abgetrieben und das Mutterſchwein
hatte ſich nach hier verirrt. Bald fanden ſich viele Schauluſtige in
der Ludwigſtraße ein, die dem Treiben des Wildſchweines zuſahen.
Leider konnte man ſeiner nicht in dem Garten habhaft werden, da es
bis zum Erſcheinen des Jagdaufſehers das Weite geſucht hatte.
Es handelt ſich um das bei Roßdorf geſichtete Tier.
— Meſſel, 8. Nov. Beim Gang durch die Felder der
hieſi=
gen Gemarkung verraten bereits die Unkrautpflanzen, daß die
Böden teilweiſe ſtark verſauert ſind. Kalkmangelſchäden konnten
ſchon öfters feſtgeſtellt werden. Um ein genaues Bild von dem
Kalkzuſtand unſerer Böden zu erhalten, werden in dieſen Tagen
durch die Bäuerliche Werkſchule und Beratungsſtelle in Darmſtadt
planmäßig in den einzelnen Gewannen Bodenproben entnommen.
Beſondere Wünſche ſeitens der Bauern und Landwirte werden
von den Probenehmern gern berückſichtigt. Die liſtenmäßige
Zu=
ſammenſtellung der Unterſuchungsergebniſſe wird im Laufe der
Wintermonate auf der Bürgermeiſterei offengelegt. Nur derienige
wird auf die Dauer die billigſten Ernten von beſter Qualität
er=
halten, der die Kalkdüngung zur Grundlage ſeiner
Düngungs=
maßnahmen gemacht hat.
Cp. Sickenhofen, 9. Nov. Pfarrer Buttron geſtorben.
In Darmſtadt, wo er im Ruheſtand lebte, iſt unſer langjähriger
früherer Ortspfarrer Otto Buttron im 79. Lebensjahr geſtorben.
Pfarrer Buttron ſtammte aus Hungen, wo er als Sohn eines
Geo=
meters am 26. Dezember 1856 geboren wurde. Zunächſt war er
Vikar in Neckarau, in Ober=Baldingen, Schollbrunn und dann
Pfarrer in Ober=Oewisheim, alſo in Baden 1885 wurde er
Pfar=
er in Brauerſchwend in Oberheſſen. Von 1896 ab bis zu ſeiner
Ruheſtandsverſetzung am 16. Oktober 1934 ſtand er hier als
Pfarrer.
Fb. Spachbrücken, 8. Nov. Von der Scheune abgeſtürzt
iſt geſtern der Teichwächter von dem Wieſengelände Spachbrücken=
Reinheim. Mit einem ſchweren Schädelbruch und Rippenbrüchen
wurde derſelbe in das Krankenhaus nach Darmſtadt verbracht.
Fd. Werſau, 9. Nov. Mitgliederverſammlung und
Schulungsabend. In der Wirtſchaft Lohnes fand dieſer
Tage durch die Ortsgruppe der NSDAP. eine
Mitgliederverſamm=
lung, verbunden mit Schulungsabend, ſtatt. Zunächſt gab
Orts=
gruppenleiter Pg. Klinger einige Rundſchreiben und
Verfügun=
gen bekannt. Der neu ernannte Schulungsleiter, Pg. Mendel,
hielt ſodann einen Vortrag, indem er eingehend über Sinn und
Zweck der Schulungsabende Stellung nahm.
Fd. Ober=Klingen, 9. Nov. Lichtbildervortrag. Am
Mittwoch abend fand in der hieſigen Kirche ein
Lichtbildervor=
trag über „Rußland einſt und jetzt” ſtatt. Im erſten Teil wurde
das zariſtiſche Rußland geſchildert, im zweiten Teil
Sowjetruß=
land, ſein Niedergang und ſein verbrecheriſches Handeln gegen
das Chriſtentum. Der intereſſante Vortrag fand intereſſierte
Zuhörer.
Ci. Erbach. 8. Nov. Arbeitstagung der
Kreiswal=
tung Erbach der DAF. Unter dem Vorſitz des Kreiswalters
Pg. Hüß trafen ſich die Ortsgruppenwalter der DAF. zu einer
Arbeitstagung, um Richtlinien und Plan für die bevorſtehende
Winterarbeit der Deutſchen Arbeitsfront zu empfangen. Der
Kreiswalter verlangte grundliche Mitarbeit eines jeden
Amts=
walters; es gilt, den letzten deutſchen Arbeiter ſeeliſch zu
gewin=
nen: und der Tatmenſch verbürgt die Mithilfe am Aufbau. Jeder
Blockwalter muß Führer ſeines Blockes ſein und als ſolcher die
Verhältniſſe ſeiner Arbeitskameraden genau kennen. Anſchließend
ſprach der Kreisſchulungswalter Pg. Haag über die Arbeit des
Amtes für Berufserziehung in der DAF. Die Arbeitskameraden
ſind zu Höchſtleiſtungen zu erziehen. Lehrgänge, die
gemeinſchatt=
lich mit den Wirtſchaftsgruppen der Deutſchen Arbeitsfront,
Ab=
teilung für Arbeitsführung und Berufserziehung, feſtgelegt
wer=
den, werden das hierzu nötige Ruſtzeug verſchaffen; regſte
Teil=
nahme iſt ſelbſtverſtändliche Pflicht. — Kreisſängertag des
Mümling=Sängerkreiſes. Am Sonntag. den 10.
Novem=
ber, nachmittags 13.30 Uhr beginnend, findet im Gaſthaus. Zur
Krone” in Zell der Kreisſängertag des Mümling=Sängerkreiſes
ſtatt, zu dem ſämtliche Kreisvereine ihre Vertreter zu entſenden
haben.
Dp. Zwingenberg. 8 Nov. Die hieſige
Gendarmeriemeiſter=
ſtelle, welche durch das Ableben des Herrn Gendarmeriemeiſters
Herweck frei wurde, iſt Herrn Gendarmeriemeiſter Trieſch, welcher
ſeither in Birkenau ſtationiert war übertragen worden.
t. Gernsheim, 9. November. Von der Realſchule.
Ge=
mäß einer Verfügung des Reichsſtatthalters vom 30. September
ds. Js. wird die Realſchule, deren Schülerſchaft zu 100 Prozent
der nationalſozialiſtiſchen Staatsjugend angehört, in Zukunft bei
feierlichen Anläſſen neben der Nationalflagge die HJ.=Flagze
zeigen. — Obſtbau in Gernsheim. Nach dem Beiſpiel
an=
derer Obſtbaugebiete ſoll auch im Einvernehmen mit der
Obſt=
bauinſpektion Darmſtadt eine Muſteranlage für Ohſtb u
geſchaf=
fen werden. Sie ſoll ein größeres Intereſſe für den Obſthau wecken
und in jeder Hinſicht fördern. — Vom Rhein. So ſchnell wie
der Rhein geſtiegen iſt, ſo ſchnell iſt er auch wieder
zurückgegan=
gen, ſo daß er jetzt wieder in ſeinem alten Flußbett Platz
gefun=
den hat.
Lorſch, 8. Nov. Tod auf den Schienen. Auf der
Bahn=
ſtrecke Lorſch-Bürſtadt wurde die Leiche eines jungen Mannes
aus Lorſch aufgefunden, der ſich in der Nacht von einem Zuge
hatte überfahren laſſen. Die Beweggründe der Tat ſind nicht
be=
kannt geworden.
Be. Worfelden, 8. Nov. Montagabend fand im Rathaus eine
Gemeinderatsſitzung ſtatt, zu der Kreisleiter Stawinoga
(Groß=Gerau) erſchienen war. Die zwei Beigeordneten der
Ge=
meinde wurden in ihr Amt eingeführt und verpflichtet. Zum 1.
Beigeordneten wurde Landwirt Johs. Klink 7. und zum 2.
Bei=
geordneten Landwirt Heinrich Schulz ernannt.
n. Aſtheim, 9 Nov. In weiterer Ausführung des
Ar=
beitsbe ſchaffungsprogramms ſollen demnächſt
grö=
ßere Feldaushebungen und Gräbenreinigungen vorgenommen
wer=
den. — Die Gemeinde hat in den letzten Tagen ihre neue
Orts=
ſatzung erhalten. Bisher umfaßte der Rat 6 Mitglieder; in
Zu=
kunft ſollen nur noch 4 Ratsmitglieder tätig ſein.
Be. Groß=Gerau, 8. Nop. Der Wiener Abend, den die
NSG. „Kraft durch Freude” am Sonntag veranſtaltete,
brachte ein äußerſt reichhaltiges Programms ſchönſter heiterer
Wiener Muſik. Die Namen Johann Strauß (Vater und Sohn),
Joſef Strauß, Millöcker, Franz von Suppé, Ziehrer, Zeller,
Kom=
zak und Schrammel ſagen eigentlich genug. Das Landes=
Sinfonie=
orcheſter unter der ſicheren Leitung von P. Cornelius eröffnete
mit dem Radetzky=Marſch und ſpielte dann in bunter Folge die
Ouvertüren zu „Fledermaus” und „Schönen Galathee”, ſowie
Querſchnitte durch die Operetten. Der Bettelſtudent” und Der
Vogelhändler”, in denen Frau Girka und Herr Reichel=
Darmſtadt die Geſangspartien, vom Publikum mit reichem
Bei=
fall aufgenommen, ſangen, zum Vortrag. Orcheſter wie Sängern
gelang es, den ganzen Schmiß und Charme der Wiener Weiſen
zur vollen Geltung zu bringen, was auch von den Zuhörern
dank=
barſt anerkannt wurde. Die Walzer, Sphärenklänge” und „
Nacht=
ſchwärmer” ein volksliedhaftes Muſikſtück von Komzag, und der
„Fatinitza=Marſch” vervollſtändigten das Programm des Abends.
Nach den Klängen des Schlußmarſches „Wien bleibt Wien” mußte
das Orcheſter ſich noch zu einer Zugabe entſchließen.
n Rüſſelsheim. 9 Nov. Die zum Waldfriedhof führende
Chauſſee ſoll auf Beſchluß der Verwaltung jetzt mit zwei Reihen
ſchöner Bäume gepflanzt werden, damit die Friedhofsbeſucher
künftighin auf ſchattiger Allee zum Kirchhof gehen können. Der
Gemeinderat hat die erforderlichen Mittel bereits genehmigt. —
Das weitere Arbeitsbeſchaffungsprogramm der Gemeinde ſieht
u. a. die Ausgeſtaltung des Landungsſteges, den Neubau einer
Schule und den evtl. Neubau eines Hallenſchwimmbades vor.
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ERNST OLITZSCH
Markt 3 und Ernst-Ludwigsstr. 12
Seite 8 — Nr. 310
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 10. Nover
Dauerbrenner .. .-
Immerbrenner!
Radio?
nur von Radio-Pfeiffer
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Bequeme Teilzahlungen! (1080a
Obſtbäume• Beerenobſt
Wenn man heute von Dauerbrand und
Dauerbrennern ſpricht, dann meint man die
lange Brenndauer einer Füllung. Unter
Immerbrenner aber verſteht man, daß der
Ofen bei ein= bis dreimaligem Ruflegen am
Cag den ganzen Winter hindurch nicht
aus=
geht. Das er immer brennt! Mit Union=
Kriketts iſt heute faſt jeder gute Ofen ein
Immerbrenner und trägt dieſes Zeichen:
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geschäft des Oderbruches. Gegr. 1852
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Aelt. Fräul
wünſcht ält. beſſ
Herrn in guter
Poſition kennen
zu lernen zwecks
Heirat.
Zuſchrift. unter
O 172 Geſchſt.
empfiehlt ſich in allen Reparat.
u. Anfertig. v. Puppenperücken.
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ittag ein orkanartiger Sturm, der die
aufpeitſcht und jeden Küſtenverkehr
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rnacht. In der Nähe von Le Havre
wur=
ſgen Arbeiter, die mit der Ausbeſſerung
rmmes beſchäftigt waren, vom Sturm und
rzwellen überraſcht. Fünf von ihnen
noch im letzten Augenblick gerettet wer=
Die anderen beiden ertranken.
helm Neubauer, der vor einigen Tagen in
ie alte Frau ermordet hatte und bald
dar=
laftet werden konnte, wurde am Freitag
in Standgericht in Graz zum Tode
verur=
hod drei Stunden ſpäter durch den Strang
tet.
Hugsſord Smith wird vermißt.
ſndon. Der bekannte auſtraliſche Flieger
r) Smith, der vor zwei Tagen den eng=
Flugplatz Lympne verlaſſen hatte, um
neuen Rekord für den Flug England—
län aufzuſtellen, iſt ſeit Freitagmorgen in
Dur überfällig. Man fürchtet, daß dem
der von dem Piloten Pethybridge
be=
pird, ein Unglück zugeſtoßen iſt, was um
ſiſcher wäre, als dies der letzte große Flug
iungsford Smith ſein ſollte. Augenſcheinlich
beiden Flieger durch einen heftigen Sturm
gen worden, im Golf von Bengalen auf
niederzugehen. Sämtliche im Golf befind=
Schiffe haben funkentelegraphiſch
Anwei=
rialten, nach dem Flugzeug Ausſchau zu
Tagesanbruch begann am Samstag die
iach dem über dem Golf von Bengalen
ver=
engliſch=auſtraliſchen Flieger Kingsford
und ſeinem Begleiter. Die Suche wird
ſugbooten der engliſchen Garniſon durchge=
Ein Bombengeſchwader ſteht in
Bereit=
im ſich an der Suche zu beteiligen, falls die
higung der Bucht von Bengalen
ergebnis=
iden ſollte. In dieſem Falle müßte das
Dſchungelgebiet an der Küſte von Ma=
Abgeflogen werden. Die Militärbehörden
Anweiſung erhalten, mit ſämtlichen
ver=
n Mitteln die Suche durchzuführen.
Uhr nach 35 Jahren abgeholt.
herdeen. Es gibt noch Rekorde der Ehr=
und des Vertrauens. Vor 35 Jahren
bein Mann aus Aberdeen einem Uhrmacher
hronometer zur Reparatur. Die
Ueber=
ſterfolgte aus Kapſtadt, wo jener
Aberdee=
als weilte. Dann kam der Krieg. Der
n Kapſtadt vergaß ſeine Uhr in Aberdeen.
ſada Is er ſich nach Jahren darauf beſann, hatte
hAdreſſe des Uhrmachers verloren. Erſt als
zufällig einmal in Schottland zu Beſuch
ging er durch eine Straße und —
erin=
ſch plötzlich an Uhrmacher und Uhr. Er be=
Laden und konnte ſeinen reparierten
ſiſer in Empfang nehmen. Er hing noch
ſo da, wie vor 35 Jahren, als jene
Repa=
ſeſtellt wurde.
dis Geheimnis der Bluklache.
leine Dinge haben oftmals doch eine recht
Wirkung. So geriet in dieſen Tagen eine
Stadt aus dem Häuschen, als die
Bewoh=
den Morgenſtunden auf der Straße eine
bElutlache entdeckten, durch die eine Auto=
Undurchlief. Im Handumdrehen waren die
en Gerüchte verbreitet, und es dauerte nicht
de meldete ſich auch ſchon die erſte
Augen=
hrenzeugin, die in der Frühe einen
mark=
ſternden Schrei gehört haben wollte und
in noch beobachtet hatte, wie eine Leiche
ſam in ein großes ſchwarzes Auto ver=
und entführt wurde. Alle Polizeiſtationen
mobil gemacht — bis ſich dann
heraus=
daß einer Frau, die beim Ueberſchreiten
raße von dem Hupen des Autos erſchreckt
Rwar, ein Topf mit roter Oelfarbe aus der
Wefallen war. So geſchehen in Gablonz in
Ein bemerkenswerter Geländewagentyp wurde ſoeben in Berlin vorgeführt. Das Auto hat
Vierrad=Antrieb, vorn und hinten einen Zweitaktmotor von je 600 Kubikzentimeter Inhalt,
mit Waſſerkühlung, und iſt ſo gebaut, daß es alle Unebenheiten im Gelände mühelos überwindet.
Steilhänge werden, wie man ſieht, trotz vier Mann Beſatzung von dem Geländewagen glatt
genommen, und ſelbſt enge Trichter bilden keine Schwierigkeiten. Je nach der Beſchaffenheit des
Geländes wird das Fahrzeug mit dem vorderen oder hinteren Motor oder mit beiden Motoren
gleichzeitig angetrieben. (Scherl=Bilderdienſt=M.)
Die Vorbereitungen zur Durchführung der
Olym=
piſchen Winterſpiele ſind in Garmiſch=
Parten=
kirchen in vollem Gange. Man ſieht auf unſerem
Bild den Olympia=Turm an der Sprungſchanze,
auf dem während der Spiele das Olympiſche Feuer
brennen wird. (Weltbild=M.)
Eine ſchwere unterirdiſche Gasexploſion
er=
ſchütterte am Freitagabend das Städtchen
Old=
ham in Lancaſhire. Die Hauptſtraße wurde auf
eine Länge von 200 Metern aufgeriſſen. Schwere
Kanaldeckel und Steinplatten flogen in die Luft
und zertrümmerte im Fluge über 50 Schaufenſter.
Elf Perſonen wurden ſchwer und vierzig leicht
verletzt.
lugzeug mit 3000 Kilo Bombenlaft.
italieniſche Kampfflugzeug vermag nicht weniger als 3000 Kilo Bombenlaſt mit ſich zu
Es wird gegenwärtig auch in Abeſſinien verwendet. Unter dem Rumpf ſind zwei je
Aad wiegende Rieſenbomben ſichtbar. Im Innern des Rumpfes hängen in beſonderen
Vor=
lgen weitere 500=Kilo=Bomben ſowie ſieben 100=Kilo=Bomben. In einer Höhe von 4000 m
das Flugzeug eine Höchſtgeſchwindigkeit von 350 Stundenkilometern. Dieſe Feſtung der
Luft iſt mit ſechs Maſchinengewehren beſtückt. (Scherl=Bilderdienſt=M.)
Bandiken und Rebellen in Meriko.
Mexiko. Die Bahnſtation Sanandras, die
an der Strecke der mexikaniſchen Bahnlinie nach
Veracruz liegt, iſt Mittwochnacht von Banditen
überfallen worden. Der Stationsbeamte wurde,
als er Widerſtand leiſtete, ermordet. Nachdem die
Banditen die Stationskaſſe ausgeraubt hatten,
zündeten ſie das Stationsgebäude an und ſuchten
das Weite.
Ein weiterer Banditenüberfall ereignete ſich
bei Teocaltiſche. Männer aus Guadalajarra
brachten hier auf der Straße ein Poſtauto zum
Halten. Sie raubten die Reiſenden, die ſich in
dem Wagen befanden, aus und nahmen ebenfalls
die Poſtſäcke mit.
Im Staat Jalisco hält die Rebellenbewegung
immer noch an. Der Kommandeur der
Bundes=
truppen äußerte ſich jetzt über dieſe Tatſache einem
Vertreter der Zeitung „Prenſa” gegenüber. Der
Kommandeur erklärte, daß die Bewegung keine
nennenswerte Bedeutung habe, da den Rebellen
jedes Kriegsmaterial fehle. Die Bundestruppen
bekämpften die Rebellen energiſch, und zwar mit
Unterſtützung von Flugzeugen.
Wunder der Stakiſtik.
(ht) Harbin. Die mandſchuriſche Regierung
hat ſoeben ihren „Jahresbericht” über das
Räu=
berunweſen in Mandſchukuo veröffentlicht. Danach
gibt es in der Mandſchurei heute auf den Kopf
genau: 50 459 „berufsmäßige” und 17 378 „
poli=
tiſche” Räuber. Von dieſer „berufsmäßigen”
Räu=
bern ſind — wieder auf den Kopf genau — 6976
unter Führung von 265 Häuptlingen an der
Süd=
mandſchuriſchen Bahn „beſchäftigt”, in Jehol
ar=
beiten 8390, 2843 machen die Gegend Antung—
Mukden unſicher, während ſich 10 164 im
Tung=
pientao=Gebiet herumtreiben.
Die Statiſtik in Ehren — in dieſem
Sonder=
falle liegt jedoch eine Frage näher als nahe:
rich=
tige Räuber führen bekanntlich — ſiehe Schiller!
— „ein freies Leben voller Wonne‟. Zählen kann
man ſie infolgedeſſen nur, wenn man ſie „
er=
wiſcht” hat, was aber laut Jahresbericht noch
nicht der Fall iſt. Imerhin — man hat die
Räu=
ber wenigſtens auf dem Papier „erfaßt”, und das
iſt wenigſtens ein kleiner Anfang. Fragt ſich jetzt
nur noch: Wie” hat man ſie „erfaſſen” können..."
auf dem Wege eines Fragebogens? Mit den
Ru=
briken „Beruf” „Wohnort” uſw.? — Rätſel und
ein neuer Beitrag zum unerſchöpflichen Kapitel
„Statiſtik”..
Ein 900facher Bekrüger.
* Der Berliner Kriminalpolizei gelang es
jetzt, einen Gauner feſtzunehmen, der in nicht
weniger als 900 verſchiedenen Fällen die
Inha=
ber offener Ladengeſchäfte um Geldbeträge
ge=
prellt hat. Der Schwindler beſuchte die
Laden=
inhaber und bot ihnen eine Leuchtreklame an.
Mit einer unglaublichen Beredtſamkeit gelang es
ihm auch regelmäßig, die Betreffenden zu einer
Beſtellung zu überreden und ſofort eine „kleine
Anzahlung” von 3 bis 5 Mark einzunehmen, über
die er dann großzügig mit dem Namen „
Spar=
ſchuh” quittierte, um dann auf
Nimmerwieder=
ſehen zu verſchwinden. Immer mehr Anzeigen
liefen bei der Polizei ein, die auch öffentlich vor
dem Betrüger warnte, bis er jetzt auf friſcher Tat
durch die Aufmerkſamkeit einer Geſchäftsfrau
er=
tappt wurde und der Polizei übergeben werden
konnte. Bei ſeiner Vernehmung auf dem
Poli=
zeipräſidium gab der Gauner die Betrügereien in
900 Fällen zu.
Auch ein Gedächtnisphänomen.
Athen. In irgendeiner kleinen, belangloſen
Angelegenheit ſollte Serge Fidias vor Gericht
einen Eid ablegen. Serge zählt ſchon 91 Jahre.
Als man ihm die Eidesformel vortrug, weigerte
er ſich, dieſe Formel nachzuſprechen, weil er ſich,
wie er ſagte, genau darauf beſinne, daß dieſe
For=
mel einſt ganz anders gelautet habe. Und er
wiederholte frei aus dem Gedächtnis die uralte
Eidesformel, wie ſie vor 85 Jahren üblich
gewe=
ſen war. Man ſchlug alte Akten nach und ſtellte
feſt, daß bis aufs letzte Wort die Formel richtig
war. Als ſechsjähriger Knabe war Serge einmal
mit ins Gericht genommen worden. Das Bild
einer Vereidigung und der Schwurtext hatten ſich
derart in ſeinem Gedächtnis eingeprägt, daß er
ſie auch über den Zeitraum von 85 Jahren nicht
vergaß.
FDuiamnteetäucher verfagen vein Temter!
Letzter Tag 31. Dezember. — Unwiderruflich letzte Friſt. — Wenn die Liſten
der Süchtigen geſchloſſen ſind. — Entziehungskur, dann keine Schonung.
(Nachdruck, auch auszugsweiſe, verboten.)
Nanking, im Oktober.
In zahlreichen Aufrufen macht zur Zeit
die chineſiſche Regierung bekannt, daß die
unwiderruflich letzte Friſt zur Anmeldung
von Opiumſüchtigen mit dem 1. Januar
1936 abläuft. Nachher gilt unerbittlich und
unumſchränkt das große Geſetz im Kampf
gegen das Rauſchgift.
Ein unerbittliches Syſtem.
Was nützen alle „10 Gebote der Geſundheit”
wenn die zitternde Hand doch immer wieder nach
der Opiumpfeife greift, wenn die Sehnſucht nach
den Traumbildern, nach dem Vergeſſen ſtärker und
verlockender iſt, als alle Strafen abſchrecken
können?
Genau genommen, ſteht China ſeit 20 Jahren
im großen Kampf gegen das Opium und ſeit zehn
Jahren im Streit wider all die anderen
natür=
lichen und chemiſchen Rauſchgifte, die das böſe
Europa und das gefährliche Amerika herüber= Jahre 1940 gezogen. Denn man weiß genau, daß
ſchickten. Man hat es im Guten verſucht, man hat
Aber alle Maßnahmen ſind nur vorläufiger Natur
geweſen. Jetzt iſt alles in ein ſtraffes Syſtem
ge=
zwungen, aus dem es kein Entrinnen mehr gibt.
Auf der einen Seite liegt die zerſchlagene Opium
pfeife, wartet ein junges, geſundes China. Auf
der anderen Seite ſteht — der Henker! Und Stich= ſten Steuern heraus.
tag iſt der 31. Dezember ..
„Opiumraucher — meldet Euch!”
Bis zu jenem Tag müſſen ſich alle, die dem
gemeldet haben, Es geſchieht ihnen nichts. Sie
werden je nach ihrem Alter, je nach ihrer Art und heil des Opiums und der anderen Laſter zu be=
Pſyche in verſchiedene Gruppen eingeteilt. Man
gibt ihnen für die Jahre 1936 und 1937 Opium
aus ſtaatlichen Fabriken, aus ſtaatlichen Mitteln
zu ſtaatlichen Preiſen. Aber dieſe Opiummengen
werden von Fall zu Fall kleiner und kleiner.
Außerdem wird jeder, der ſich in die Liſte ein
getragen hat, darauf kontrolliert, ob er inzwiſchen ſchnupfen, ſoviel man will. Auch nach Amoy auf
auch wirklich eine jener Entwöhnungskuren
durch=
gemacht hat, die unentbehrlich ſind im Kampt
gegen das entnervende und alles zerſtörende der portugieſiſchen Faſſade und der verdorbenen
Laſter des Rauſchgiftes.
Dann aber — wehe!
Wenn aber jemand bis zum Jahre 1937 nicht
vom Opium geheilt iſt, dann wird er beim erſten
dann ein weiterer Rückfall ein, dann wird er bei
hohem Alter und mildernden Umſtänden zu
lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt oder
erſchoſſen oder enthauptet.
Man hat aus einzelnen Provinzen
vernom=
men, daß dieſe Maßnahmen ſchon vorher mit
größ=
ter Strenge gehandhabt worden ſind. Das waren
Verfügungen, die auf dem Verwaltungswege von
den einzelnen Provinzen wirkſam gemacht wurden.
Es läßt ſich nicht beſtreiten, daß im Laufe von
wenigen Wochen 270 Perſonen hingerichtet
wor=
den ſind — teils weil ſie opiumſüchtig waren,
teils weil ſie das Rauſchgift weiter verkaaften.
Generale tanzen aus der Reihe.
Man nahm dabei keine Rückſicht darauf, ob
nun jemand Oberſt Lion=ſin=hui hieß oder
Zivil=
gouverneur Pu=lin=ho war. Sogar ein Bankier
Wang=fu=len und ein großer Seidenfabrikant
Tien=pan ſind dieſem ſtrengen Geſetz zum Opfer
gefallen.
Es wird auch im Laufe der nächſten zwei
Schonjahre ſchwer fallen, in allen Provinzen
Chinas die Geſetze reſtlos durchzudrücken. Man
hat ſogar in Nanking zur vollkommenen
Nieder=
kämpfung des Opiumlaſters die Grenze bis zum
hier und da Generale in China umherziehen, die
gedroht, man hat geprügelt und hat erſchoſſen, in den Grenzprovinzen wild hauſen und
rückſichts=
los alles an ſich reißen, was nach Werten ausſieht.
Sie werden die erſten Gegner dieſer Opiumgeſetze
ſein, da dieſe auch den Anbau der Rauſchgifte mit
hohen Strafen belegen. Denn von den
Opium=
händlern und Opiumzüchtern holte man die höch=
Die Schiffe des Laſters.
Schon richtet man rieſige=Hoſpitäler und
Zwangslager für die Entziehungskuren ein.
Opium verfallen ſind, freiwillig der Regierung / Schon ſind Tauſende von Menſchen bereit, ſich mit
Hilfe moderner mediziniſcher Mittel von dem
Un=
freien.
Aber draußen, vor den Küſten Chinas
ſchwim=
men heute ſchon elegante Schiffe, die man in Los
Angelos und in San Francisco, bei Florida und
in England aufkaufte.Hier kann man außerhalb
jeder Hoheitszone Opium rauchen und Kokain
Macao kann man hinüberfahren und dort alles
bekommen, was das Herz begehrt. Dieſe Stadt mit
Seele ſchenkt jedem alles, was er für Genuß hält
und für den er zahlt.
Wenn die „10 Gebote der Geſundheit”, die
ſcharfen Geſetze gegen das Opium, die Sperrjahre
bis 1937 und alle Ausführungsbeſtimmungen mit
Male, wenn man ihn beim Opiumrauchen er= eiſerner Strenge durchgeführt werden, wenn die
greift, zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt, tritt Nanking=Regierung ſolange leht oder einen
wür=
digen Nachfolger findet — und wenn dann ein
Taifun die Schiffe des Laſters und der goldenen
Wonnen und ein Blitzſtrahl Macao vernichtet,
erſt dann hätte China über das Opium geſiegt.
Seite 12 — Nr. 310
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 10. Novembe
Suasbagt ltlltltt
„Wir und der olympiſche Gedanke!”
„Das kommende Jahr wird das Jahr
der olympiſchen Schulung ſein!”
v. Tſchammer und Oſten, Reichsſportführer.
Mit dieſem verheißungsvollen Schlußſatz hat der
Reichs=
ſportführer von Tſchammer und Oſten ſeinen Aufruf zur deutſchen
olympiſchen Schulung ausklingen laſſen. Es ſteckt darin ein
Pro=
gramm und eine Weltanſchauung zugleich! Die deutſche Nation
muß ſich der Ehre und hohen Aufgabe bewußt werden, die ſie mit
der Uebertragung der Olympiſchen Spiele 1936 übernommen hat.
Zwei volle Wochen werden die Augen der ganzen Welt auf
die Hauptſtadt des Reiches gerichtet ſein, zwei Wochen lang wird
Deutſchland im Brennpunkt des Intereſſes aller Völker ſtehen! An
uns wird es ſein, dafür zu ſorgen, daß dieſes einzigartige Feſt der
Völker und Nationen, das wir zum erſten Male auf deutſchen
Boden bekommen haben, allen denen, die zu Hunderttauſenden aus
Olympia 1936
einc natiov-ale Aufgab
den fernſten Erdteilen herbeiſtrömen werden, um Zeuge des
gro=
ßen olympiſchen Geſchehens zu ſein, zum unvergeßlichen Erlebnis
werden wird! „Wir wollen — ſo hat es der Reichsſportführer in
ſeinem Aufruf ausgedrückt — uns mit allen Völkern der Erde
meſſen und ihnen zeigen, welche Kräfte die Idee der deutſchen
Volksgemeinſchaft auszulöſen imſtande iſt.”
Marſchetappe Olympia!
Für den deutſchen Sport aber werden die XI. Olympiſchen
Spiele in Berlin ein Mark= und Prüfſtein ſein, bis zu welchem
Grade er die innere Zerriſſenheit und Uneinigkeit ſeiner Verbände
überwunden und damit die letzten Ueberbleibſel der traurigen
Syſtemzeit beſeitigt hat. Wir dürfen heute bereits dem deutſchen
Sport das Zeugnis ausſtellen, daß er zur wahren olympiſchen
Sportauffaſſung zurückgefunden hat und in geſchloſſener Front
hinter ſeinem Führer marſchiert. Das Endziel dieſes Marſches
aber kann und darf für alle Zeiten nur „Deutſchland” heißen! Die
erſte Etappe davon werden die Olympiſchen Spiele in Berlin
ſein. Was wir und mit uns die ganze Welt dort erleben werden,
Kannſt du ſchwimmen?
Dann komm zum Schwimmen!
Die TSG., Schwimmabteilung, ruft dich!
Seit der im vergangenen Jahre ſtattgefundenen
Reichs=
ſchwimmwerbewoche wird ein ſteter Kampf gegen das große Heer
der immer noch vorhandenen Nichtſchwimmer geführt. Seit dem
Sommer dieſes Jahres werben auch die KdF.=Kurſe eifrig für
die Erlernung des Schwimmens. Auch damit wurde ein
wei=
terer Schritt für die Verbreitung des Schwimmens getan. Wenn
nun die KdF.=Kurſe in erſter Linie alle die erfaſſen wollen,
die den Leibesübungen noch fernſtehen, ſo iſt es Aufgabe der
Turn= und Sportvereine, und hier der ſchwimmſportreibenden
Vereine, alle diejenigen Volksgenoſſen und =genoſſinnen zu
be=
treuen, die bereits den Segen und die Notwendigkeit regel= und
zweckmäßig betriebener Leibesübungen von ſich aus erkannt haben.
Beide ſollen ſich alſo ergänzen. Während hier die erſte Stufe
einer körperlichen Betätigung erklommen wird, ſind die Vereine
dazu berufen, alle dieſe Erſtlinge und Anfänger zu weiterer
ern=
ſter ſportlicher Arbeit zu ermuntern und ſie damit gleichſam auf
eine höbere Stufe körperlicher Betätigung emporzurufen. Hier
ruft nin die TSG.=Schwimmabteilung allen denen, die ſagen
können: Ja, ich kann ſchwimmen, endlich kann ich mich frei im
Waſſer bewegen, zu: Jetzt kommt auch zum
Schwim=
men! Pflegt das Schwimmen in der TSG.=Schwimmabteilung.
Dort iſt Gelegenheit, ſich nicht nur ſportlich=ſchwimmeriſch zu
be=
tätigen, ſondern auch allen Anfängern bzw. Fortgeſchrittenen iſt
die Möglichkeit gegeben, ſich in der Kunſt des Schwimmens und
ſeinen vielgeſtaltigen Bewegungsformen zu vervollkommnen. Groß
und klein, alt und jung, Männer und Frauen finden ſich bei den
Uebungsſtunden im Hallenbad ein. Die Schwimmſtunden der
TSG. finden ſtatt in der großen Halle des hieſigen
Schwimm=
bades, und zwar Montags ab 19.30 Uhr und 20.30 Uhr.
Mitt=
wochs ab 20.30 Uhr und Donnerstags ab 19.30 Uhr.
Anmeldun=
gen werden dortſelbſt entgegengenommen.
Heuke nachmiktag 15.30 Uhr:
Schwimmwettkämpfe im Städtiſchen Hallenſchwimmbad.
Wir verweiſen noch einmal auf die heute nachmittag um 15.30
Uhr beginnende ſchwimmſportliche Veranſtaltung, bei der die
beſten Schwimmer und Schwimmerinnen des Bezirks 3/AIII aus
Frankfurt. Offenbach, Mainz. Wiesbaden, Worms und
Darm=
ſtadt am Start ſein werden. Acht Staffelkämpfe und ſechs
Einzel=
rennen, dazu ein Waſſerballſpiel, bilden das Programm einer
Veranſtaltung, wie man ſie in Darmſtadt in dieſem Ausmaß ſchon
lange nicht mehr geſehen hat. Eintrittspreiſe ſind, niedrig
ge=
halten.
TSG. 46 Darmſtadt. Schwimmabteilung.
Die Wettkampfmannſchaft der TSG. nimmt an dem
heuti=
gen Bezirkshallenfeſt im Schwimmbad geſchloſſen teil. Die
ein=
geteilten Wettkämpfer und ſonſtigen Helfer ſind pünktlich um
14.30 Uhr im Hallenbad anweſend. Ausgabe der
Teilnehmer=
karten daſelbſt. Abends 19 Uhr, nach Beendigung des
Schwim=
mens, findet ſich die Schwimmabteilung der TSG. im Kneipſaal
des Vereinshauſes gemütlich zuſammen.
Schießſport.
Schießſportklub Hubertus=Kleeblatt.
Bei dem in Frankfurt a. M. ſtattgefundenen
Gaumeiſterſchafts=
ſchießen des Gaues Südheſſen=Pfalz der Gruppe 4 konnte die
Mannſchaft des Schießſportklubs Hubertus=Kleeblatt unter ſtarker
Konkurrenz mit den Schützen Grün, Berghöfer, Junk. Grimm im
offenen Viſier den Titel des Gaumeiſters und im beliebigen Viſier
den 2. Platz belegen. Die Einzelmeiſterſchaft erſchaß der Schütze
F. Grün von Hubertus=Kleeblatt, während die Schützen
Berg=
höfer, Junk noch den 6. und 7. Platz belegen konnten. Außerdem
belegte Berghöfer im Schießen mit Olympia=Bedingungen einen
5. Platz.
Sporkkalender.
10.30 Uhr,
14.30 Uhr,
14.30 Uhr,
14.30 Uhr,
Fußball.
Kranichſteiner Str.: Jahn 75 — TSG. 46 Darmſtadt.
Exerzierplatz: Polizei — Germania Pfungſtadt.
Stadion: SV. 98 — Jahn Worms.
Maulbeerallee: Merck — Viktoria Griesheim.
11.00 Uhr,
15.00 Uhr,
15.00 Uhr,
Handball.
Maulbeerallee: Merck — TV. Mörfelden.
Dornheimer Weg: Reichsbahn — TV. Nieder=Modau.
Rennbahn: Beſſungen — TV. Roßdorf.
15.30 Uhr,
17.00 Uhr,
15.15 Uhr,
Schwimmen.
Hallenbad: Bezirkswettkämpfe.
Ringen.
Soderſtraße 30: KSV. Darmſtadt — KSV. Rimbach.
Hockey.
Woogswieſe: TSG. 46, Damen — Reichsbahn
Aſchaffenburg.
wird alles andere ſein als eine. Internationale des Sports”
ſon=
dern es wird ſein eine feſtliche Feierſtunde aller Völker des
Erd=
balls, bei der die Ausleſe der Jugend aller Nationen in
ritter=
lichem Wettkampf um den olympiſchen Lorbeer und im reſtloſen
Einſatz der Perſon für Sieg und Ruhm des eigenen Landes
ſtrei=
ten wird, ſo wie es die Kämpfer des alten Hellas taten. Denn
darin liegt die heroiſche Größe und der tiefinnerſte Sinn der
olympiſchen Idee:
Bereit zu ſein, das Letzte und Höchſte zu wagen für ſein Volk
wie jener Läufer von Marathon, der zum die
Jahrhun=
derte überſtrahlenden Symbol des alten Hellenentums ſchlechtweg
und damit zum Symbol des olympiſchen Gedankens für alle Zeiten
geworden iſt. Der nationalſozialiſtiſche Staat hat dieſe heroiſche
Auffaſſung der Leibesübungen als Ehrendienſt an der Nation
wie=
der auf den Schild erhoben, weil er ſie als den tragenden
Grund=
pfeiler für ein ſtarkes Staatsgebilde erkannt hat. Solange der
olympiſche Gedanke im alten Hellas lebendig war, ſolange das
heilige Feuer auf den Altären Olympias brannte, ſolange gab
es auch einen ſtarken und blühenden helleniſchen Staat. Mit dem
Verfall der körperlichen Erziehung zerfiel auch dieſer Staat mit
ſeiner. reichen Kultur, fiel Olympia in Trümmer! Adolf Hitlers
Theſe, daß das Ideal letzten Endes die größte Realität in der
Welt darſtellt, findet hier eine Beſtätigung.
Das hat der Führer dank ſeiner genialen Gabe, die Dinge in
ihrer Totalität zu ſehen und bis zu ihrem Kern vorzudringen, als
einer der erſten klar erkannt und ſo wendet ſich ſein olympiſcher
Mahnruf:
„Möge das olympiſche Feuer nie im Herzen des deutſchen
Volkes erlöſchen!”
Vor allem an die junge Mannſchaft der Nation, der dereinſt
die Geſchicke des Reiches anvertraut ſein werden, dieſe olympiſche
Geſinnung und Haltung als koſtbares Vermächtnis zu pflegen und
über Generationen hinweg als Erbgut der Nation zu erhalten.
Für uns aber, die wir dem Gebot der Stunde Gehorſam
ſchuldig ſind, gilt es olympiſches Denken und olympiſche
Geſin=
nung in den letzten deutſchen Volksgenoſſen hineinzutragen. Das
iſt die große Aufgabe der kommenden olympiſchen Schulung!
Heute nachmiktag /23 Uhr am Böllenfallor:
SV. 98 Darmſtadt — Jahn Schwarz=Weiß Worms.
Es wird wohl niemand, der die 98er Mannſchaft in den letzten
Spielen geſehen hat, daran zweifeln, daß die Lilien=Elf wieder
zu der ſchlagkräftigen Mannſchaft früherer Jahre herangewachſen
iſt. Heute nachmittag wollen ſie einen neuen Beweis dafür
lie=
fern. Gerade das Treffen gegen die traditionsreichen Wormſer
Alemannen, die in dieſem Jahre beſonders gut im Zuge ſind, iſt
im beſonderen Maße dazu angetan, die verbeſſerte Mannſchaft
auf eine harte Probe zu ſtellen.
Die Mannſchaft ſpielt mit: Ruppel: Eßlinger Senger:
Mül=
ler Schnägelberger, Geyer; Mahr, Leichtlein. Hofmann. Hebeiſen,
Kolberg.
Handballjugend. Jugend — TV. Arheilgen. 10.30 Uhr; Schüler —
Polizei, 1 Ubr. Exert.
Die 25b.-Auswahlmannſchafften,
die am 20. November im Berliner Poſtſtadion zugunſten der
Win=
terhilfe gegeneinander ſpielen werden, ſind jetzt wie folgt
aufge=
ſtellt worden: Jakob; Haringer, Krauſe:; Janes. Bien. Appel:
Leh=
ner Szepan, Framke, Raſſelnberg Simetsreiter — Thiele:
Mün=
ſenberg Tiefel; Gramlich, Goldbrunner, Kitzinger; Paul,
Hoh=
mann. Pörtgen, Siffling. Fath.
Um den Handball=Pokal.
Aenderung der Austragungsorte.
Die vor einigen Tagen veröffentliche Meldung über die
Zwi=
ſchenrundenſpiele um den Deutſchen Handball=Pokal 1935/36
er=
fährt inſofern eine Aenderung, als zwei Spiele an anderen
Aus=
tragungsorten zur Durchführung gelangen werden. Der Kampf
Weſtfalen — Niederrhein wurde nach Bielefeld vergeben,
außer=
dem wird das vierte Zwiſchenrundenſpiel auf jeden Fall in
Han=
nover ſtattfinden, gleichviel, ob Baden oder Brandenburg der
Gegner der Niederſachſen ſein wird. Der Spielplan für die am
17. November ſtattfindende Handball=Pokal=Zwiſchenrunde
lau=
tet nun:
Darmſtadt (Pol.=Platz): Südweſt — Mitte
(Schiedsrichter Pöpplein=Würzburg).
Breslau (VfB.=Platz): Schleſien — Sachſen (
Schiedsrich=
ter Schwienietzki=Potsdam).
Bielefeld (VfB.=Platz): Weſtfalen—Niederrhein (
Schieds=
richter Jülicher=Köln.
Hannover (Arminia=Platz): Niederſachſen — Baden oder
Brandenburg (Schiedsrichter Stühmer=Hamburg).
Boxen.
TSG. 46 Darmſtadt — 1. Aſchaffenburger Boxklub.
Mit einem Kampfabend am Samstag 16. Nov, eröffnet die
Boxabteilung der TSG. 1846 ihre diesjährige Winterſaiſon. Als
Gegner wurde die kampfſtarke Acht des 1. Aſchaffenburger
Box=
klubs verpflichtet. Wir können jetzt ſchon mitteilen, daß an
die=
ſem Abend gute und ſportliche Kämpfe gezeigt werden. Die
Ein=
trittspreiſe ſind ſo niedrig gehalten, daß es jedem Volksgenoſſen
möglich iſt, ſich an dieſem Abend guten Sport anzuſehen.
Javaniſcher Meiſter wurde der durch ſeinen 10 000=
Meter=Sieg beim Berliner Fünfländerkampf bekannt gewordene
Murakoſo. Die 1500 Meter gewann er in 4:01,8 und die 10 000
Meter in 30:07,8 Min. Auch ſonſt gab es ſehr gute Leiſtungen.
Ein Fechter=Lehrgang wird vom 11. bis 16. November
in Frankfurt a. M. durchgeführt. Von vier ausländiſchen
Fecht=
lehrern werden 40 der beſten deutſchen Fechter und Fechterinnen
geſchult werden. Der Ungar Hollos wird beſonders die
Säbelfech=
ter betreuen. Duvernay=Frankreich ſteht den Degenfechtern eigens
zur Verfügung.
Einen neuen Rekord im Schießen ſtellte der
Dan=
ziger Poliziſt Widera auf. Mit der Kleinkaliberbüchſe erzielte er
bei je 10 Schüſſen in den drei Anſchlagsarten 349 von 360
mög=
lichen Ringen. Dieſe Leiſtung iſt als Kartellrekord anerkannt
worden.
Mit dem neuen Alfa Romeo=Rennwam
dem einige Aenderungen vorgenommen wurden, fanden
Montenero=Strecke bei Livorno einige Verſuchsfahrten ſt4
Rennfahrer Nuvolari, Dreyfus und Marioni, gingen
Strecke und ſprachen ſich ſehr lobend über die Fahreigenſchee
Wagens aus.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Sonntag, 29. November
600: Bremen: Hafenkonzert. Das Große Geläut
Bremer Dom. Choral: Wer nur den lieben Got
walten. 8.00: Zeit, Waſſerſtand, Wetter. 8.05:
gart: Gymnaſtik. 8.25: Sendepauſe. 8.45: Chorallu
400: Koblenz: Katholiſche Morgenfeier. 9.45:
Zukünftigen. Geharniſchte Sonette. Von W. G.
10.00: Stuttgart: Reichsſendung: Morgenfeier de
10.30: Chorgeſang. 11.10: Karl Lerbs lieſt
Anekdoten. 11.30: Leipzig: Reichsſendung: Bachkat
Ich elender Menſch, wer wird mich erlöſen.
12.00: Berlin: Mittagskonzert. 14.00:
Kinderfunk=
perl fliegt. 14.45: Das Volk erzählt. 15.00: ei
des Landes.
16.00: Köln: Nachmittagskonzert. 18.00: HJ.=Funk: Deiſc
Volk in aller Welt. 18.30: Im engſten Ringe wen
Dinge. Eine Wilhelm=Raabe=Funkfolge. Anläßlich
25. Todestages (15. November).
19.00: Muſikal. Plauderei. 19.20: Sportbericht. 19.30
ro=König. Eine Komödie mit ernſthaftem Hinterarun
viel Muſik. Von Ludwig Metzger (Urſendung).
Frankfurt: Reichsſendung: Meiſter=Konzert. Herman
cher dirigiert eigene Werke. 22.00: Hamburg: Reicſ
Nachr. 22. 20: Hamburg: Reichsſendung: Ausſchnitte
feierlichen Eröffnung des dritten Reichsbauerntages
neuerbauten Goslarhalle, 22.40: Sportſpiegel des a
tags. 23.00: München: Nachtmuſik. 24.00: Stuttrt
Nachtkonzert. Von Gluck bis Wagner.
Frankfurt: Montag, 11. November
K00: Choral: König, dem kein König gleichet. —
genſpruch; Gymnaſtik. 6.30: Frühkonzert. In derſa
7.00: Nachr. 8.00: Waſſerſtand. 8.15: Stuttgartill
naſtik. 8.45: Sendepauſe. 9.00: Saarbrücken (nurd
ſerslautern): 1. (9.00): Allerlei auf der Harmonin
2. (9.20): Nings um die Pfälzer Metzelſupp”, 3. (
16.30: Eine Viertelſtunde Kurzweil. 16.45: Sben Hedi
ſeinen Büchern. Beſuch bei dem ſchwediſchen Fohl
17.00: Stuttgart: Nachmittagskonzert des Landesorfu
Gau Württemberg=Hohenzollern. 18.30: Leipzig: HJ
Opfern und Dienen. 18.55: Meldungen.
19.00: Saarbrücken: Erwirb es, um es zu beſitzen.
und Werk im deutſchen Weſten. 19.50: Tagesſpiegel.
Zeit, Nachr. 20.10: Ernſtes Konzert. Werke von
Schumann. 21.30: Ludwig van Beethoven. Klavierz
in As, Werk 26. 22,00: Zeit, Nachr. 22.15: Nachr./
ter, Sport. 22.25: Das Vermächtnis. Eine Hörfolgel
Tag von Langemarck. 23.00: Breslau: Muſik zur E0
Nacht. 24.00: Nachtkonzert. 1. Der Mantel, Oper in
(G. Puccini), 2. Weber—Brahms—Schubert. (Aufran
OMistiun dandänmnn
Karel Kozeluh, dem bekannten tſchechiſchen Tennisprofi,
iſt das Trainina der tſchechiſchen Davisvokalmannſchaft
übertra=
gen worden.
Klavierkonzert Elſe Kemlein. 10.00: Nur Fraxu
Werbekonzert. 10.15: Stuttgart: Schulfunk: Fau
Frechling. Naturkundliches Märchen vom Leben undd
ben des Spatzenvolkes. 10.45: Praktiſche Ratſchläc
Küche und Haus. 11.00: Nur Frankfurt: Werbekyel
11.20: Nur Kaſſel: Nachr. 11.35: Meldungen.
Sozialdienſt.
1200. Hannover: Schloßkonzert. Dazw.: 13.00:
Nachr. 14.00: Zeit, Nachr., Wetter. 14.10:
Deutſchlandſender: Allerlei zwiſchen Zwei und
15.00: Wirtſchaftsbericht. Zeit, Wirtſchaftsmeldug
15.15: Kinderfunk: Jetzt baſteln wir. 15.30: Ai0
1. Duette für zwei Frauenſtimmen. — 2. Neuere!l
viermuſik.
Sonntag, 10. November
Reichsſendung: 21.00: Meiſterkonzert. Hermann ?
dirigiert eigene Werke. 22.05: Nachr. 22.20: G4
Ausſchnitte aus der feierlichen Eröffnung des 3. 994
bauerntages in der neuerbauten Goslarhalle.
Königsberg: 18.00: Eine unbekannte Tat Lutherz,/
turgeſchichtliche Szene von Erik Brädt.
Hamburg: 18.30: Aus Roſtock: Hanſiſche Militär=Sld
Marſchmuſik aus drei Jahrhunderten.
Stuttgart: 20.00: Beim Schwobewirt iſch! Hochzei!
Eine bunte ſchwäbiſche Stunde.
Wien: 17.45: Sang und Klang.
Riga: 20.00: Lettiſche Muſik.
Rom: 20.50: Tondichtungen von Bellini.
Warſchau: 21.00: Tanzmuſik.
London: 21.00: Verdis Leben. Muſikal. Biograpbf”
Bukareſt: 21.50: Ernſte und heitere Muſik.
Stockholm: 22.00: Quartettmuſik von Mozart un
Schubert.
Kopenhagen: 23.00: Tanzmuſik.
Montag, 11. November
Saarbrücken: 19.00: Erwirb es um es zu 5
Menſch und Werk im deutſchen Weſten.
Leipzig: 20.05: Mozart-Bruckner=Abend. Ltg.:
ralmuſikdirektor Hans Weisbach.
Berlin: 20.10: X 37 kämpft gegen Welle 12,5. Ein
um den Funk aus dem Jahre 2000.
Sottens: 20.00: Werke von J. S. Bach.
Wien: 20.00: Guſtav Mahler: 4. Sinfonie G=Dur.
Kowno: 20.10: Smetana, Liſzt, Brahms.
Prag: 20.10: Bunter Abend.
Matland: 20.50: Orcheſterkonzert.
Beromünſter: 21.30: Tänze aus Opern.
Toulouſe: 22.00: Militärkonzert.
Brüſſelefrz.: 22.10: Tanzabend.
Wekkerbericht
des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfurt a.
In Weſtdeutſchland und namentlich in unſerem Be/
es am Samstag zu einer Beſſerung des Wetters, die
Bereich der weiterhin anhaltenden ſüdweſtlichen Luftſ.
nicht, lange anhalten wird. Bereits in der Nacht zum
wird die nächſte Wetterverſchlechterung, die über Ffankr.
Regenfällen herannaht, unſer Gebiet erreicht haben. Das
des Wetters bleibt aber ſehr wechſelnd und auch der
Sonntag wird nicht durchweg trübe, aber auch nicht frei
zelnen Niederſchlägen ſein.
Vorherſage für Sonntag: Niederſchläge bereits in der Nelſe
Sonntcg, wechſelnd bewölkt, friſche Winde aus Südn
Weſt; Temperaturen bis 10 Grad Celſius anſteigend
Vorherſage für Montag: Fortdauer des unbeſtändigen, ab
durchweg trüben Wetters, vorausſichtlich fortſchreite ?
kühlung, weſtliche bis ſüdweſtliche Winde.
wereilt mag mancher
Die Jugend hat doch
ſenug; zwölf Wochen
in 52 im Jahr dürften
haung genügen! Wozu
fürlich noch eine Woche
Beim? Ihm ſei geſagt:
Eſt der Aufenthalt einer
Landheim Schule, und
ſoule in anderer
Man lernt ja nicht
Büchern, ſondern oft
s dem Leben, der
Na=
dn kameradſchaftlichen
mnſein, ganz abgeſehen
daß durch das
Schul=
auch eine
Verknüp=
ſichen Stadt und Land
Die
Schullandheim-
in erſter Linie eine
ur die Klaſſenkamerad=
Auch iſt dem Lehrer
hat gegeben, ſeine
Bu=
ſach von einer anderen
eichet. — Muren zu lernen, als dies
ücker
hrer menſchlich näher.
Foche iſt natürlich auch
ſode auf die menſch=
Leben ud)hen Fähigkeiten des
he Ratſchlä außerhalb ſeiner wiſſenſchaftlichen Befähigung und der 4
ſte Verhe ſtmerwände. Auf den guten Suſammenklang kommt es an.
dungen,
ine Woche um Schullandheim
In der
Stu
brricht ermöglicht.
Um=
commen die Schüler
zuliunk, F4üeheriſchen und orga- Es iſt Herbſt. Die Klaſſe döſt nach dem Mittageſſen an der ſonnigen Hauswand.
Dorndiel.
den Darmſtädter höheren Schulen, die ſchon ſeit Jahren
wei und Atllandheim im Odenwald haben, bedarf die Landheim=
Hhaftsmeldiſeiner großen organiſatoriſchen Vorbereitungen mehr.
5.30 IIs Heim ſo günſtig, wie das des Ludwig=
Georgs=
ehaſiums, nämlich in Dorndiel, auf dem nordöſtlichen
Spen zei /1 des Odenwalds, und nur eine Autoſtunde von
Darm=
ediſchen faülfernt, dann kann man mit einer Klaſſe älterer Schüler
Landesnah und Rückfahrt ſogar mit Fahrrädern machen, das
— Waſchzeug, Schlafſack, Crainingsanzug — hinten
halt. Das Heim, ein früheres Pfarrhaus, enthält
ähn=
une Jugendherberge, alles ſonſt Notwendige:
Schlaf=
erke von 94 1. Feldbetten, Eßraum, Leſezimmer, Duſchraum, Küche
Wöchin. Dieſe ſorgt mit den zwei bis drei täglich zum
Nacht. Aen ſt abkommandierten Schülern für die vier Mahlzeiten,
Hr eine reiche, kräftige und einfache Koſt geboten wird.
Nubt nicht, wieviel die Buben eſſen können, wenn ſie den
ſag über im Freien umhertoben.
rgen bis Abend.
ki wird je nach der Jahreszeit um 6oder 7 Uhr.
iſt kurzer gemeinſamer Frühſport, „A. mit
z
Vor dem
dem man
beſprochen. Bisweilen findet auch ein Nachtkriegsſpiel mit
Blinkſignalen ſtatt. Vor dem Schlafengehen wird der Schweiß
des Cages im Duſchraum abgeſpült. Von 9 oder 10 Uhr ab
herrſcht Nachtruhe.
Geſchriebene und ungeſchriebene Geſetze.
Das geſchriebene Geſetz ſind die Hausordnung und die
lebendige Autorität des Lehrers. Aber wichtiger ſind oft die
ungeſchriebenen Geſetze. Der Landheimaufenthalt beginnt mit
der Flaggenhiſſung — das iſt ein gern erfülltes geſchriebenes
Geſetz. Mit dem gleichen Eifer jedoch wird der Halter eines
alten Flaggenmaſtes von den Buben als Pranger benutzt. An
ihm müſſen angebliche Miſſetäter ſchmachten. Die Delinquenten
erwidern den ihnen angetanen „Schimpf” durch kräftiges
Her=
ausſtrecken der Sunge gegen ihre „Peiniger” — Die
Haus=
ordnung beſtimmt, daß bei gutem Wetter die Innenräume nach
Möglichkeit nicht benutzt werden ſollen; dieſes Geſetz wird
un=
aufgefordert prompt erfüllt. In der Freizeit am Nachmittag
ſoll die Dorfwirtſchaft von den Schülern nicht beſucht werden.
Man verſteht aber, daß der Lehrer hier ein Auge zudrückt,
denn die Buben trinken erfreulicherweiſe lieber ein Glas
Apfel=
moſt als Alkoholika. Ebenſo iſt es mit dem Nauchen. Die Seiten,
da Schüler ſich für beſonders männlich hielten, wenn ſie heimlich
rauchten, ſind vorüber. Da älteren Schülern außerhalb des
Dorfes das Nauchen geſtattet wird, macht kaum einer davon
a. ruiu)
Wam in brti duer Mrn 1 .9 ramurt, Ge u ir
De Hiuf mund des Tasesreun 1n Ordnung drinsen. S1e dedn,
T. di. Bsehtn in der Tüchmerbett z unterstikren.
Mar nit des 7ünch- und Fachendtennt buuttmste schdle dessm-
Frat. au riche 7i bimtm-
HAr lchleites baben d1e schder, seidm de3 hefſer Jad- vor Deschrdtgrnsen ud die Schiler vor körparttehe Sebsden
Mrtdestens 1n Jend, Hose und Schubes eu oruabatm- ue
Pe Hee m rusche-
Nereans der ofan i Tuseormm Deminnt ule Kmmemm-
D mi 1meimng des Fühmrn dar kiohmdtsast- rür au- Drfohr- mir Bautrns kmisegeben, Zeuut eind die ibert
FeZur mit, Hlrde vox vor 0km.
Meuch, Mintgens der Fonuhe wo Prarh me Fedute iee dm
Pe Hauises muß Ar salbstverstundt tab sel ten-
Dmmtter and Nder Bcbader asen d— Detmie der Ver-
M. Mur delchte Heussohuhe mrteben und 4ie solit aises
Pe IDrtettren mir Trosknen suckhungen.
Fchricht u. dd, durken atcht
erzer Wrarke wrten.
Mweurer wil in aigeseimen mr mhrend der Tchtreiten
Mie-wokte Diter verte sbendr Dimten werde-
Meri, kattrelrtkten, Gorekiesdustnnpiele sind vorgar 7
Nu uuch Deuut mins wkort m 4en füir sie derr tuetee Hurz
Buebe-
u urtickmtrtnsns Ja die Schlafmun
Miersed surtes Dr fühmr Mit lunt stnse verentvort-
4o. Lnden ini D afFetan wesde Nede Laßeb
Maate Ftrohe dsoken, des kasen muf- und gbtrasen, mchher kam es vor fühner Restettet mrde- J7 Hruns seidet det 4a-
Lauches 4 HIe Munen wienest elnse me af les Derketradin
1. Tasriltes drt Iodes Solzcde and Hm i Iuse en aster
M. e. 11e slottrisder ume L Eehm ed andf de
Deted=
berchmn, 17t dus Deimtm 4teser beidw Hu eimngrt as
A
1. der Kmasert in wr mi Nrchtratt i Miins en d
Atnter der Sabeune aufkzwzuels. Me Schllssd am din 8
Taseernin,
14. F. Mt0 wr der Firrtehs der Sehner onurest, a
Avordnungen des Fühmre mbetinst Dafelgn.
15. Für mitmiitge dder kahrilestse beschlatgur
Hehtung msenrt inde der Züwer dder m Hmse hur ten 7
sder, wan sie sicht m amittele siud, de mus Auu
16. Ner der Neusordnnng oder-dez Anordnun
Amdelt, Hrd nsch der Ruakkahr in 41- 3 FüIIe strd in der seitere aufw-
Spaß muß ſein: Ein
Miſſetäter zeigt am
Pranger ſeinen
Peini=
gern die Zunge.
Mdnung enthält die geſchriebenen Geſetze. Die ungeſchriebenen ſind für das Leben im Landheim oft wichtiger.
Grühſtück verdient. Je nach Wetter und Programm
D ein längerer Spaziergang oder Wettſpiele auf der
18 zum Waldrand, führenden Wieſe an. Bei Regon
Ei ſich die Schüler in Gruppen, entweder am Sandkaſten
F9une, oder auch am Schachbrett, an dem „Meiſter=
Aausgetragen werden. Leſeratzen finden einen kleinen
at, dem ſie ſich ungeſtört hingeben können. Beim
1en waltet der Küchendienſt ſeines Amtes. Bis zum
Skaffee iſt Freizeit zum Bummeln und Döſen. Man
T auch einen kleinen Gang durchs Dorf oder in den
Eichen. Ein zünftiges Geländeſpiel, das Erſtürmen von
ic ten und befeſtigten Steilhängen, die von einer Partei
90 choſſen verteidigt werden, Morſen und Signaliſieren,
und Photographieren, ſind Beſchäftigungen, die den
Zauchmittags ausfüllen. Unter Bergen von Wurſtbroten
9MEartoffeln mit Schmierkäs biegt ſich der Abendtiſch.
2 wird geſungen und muſiziert — der eine oder andere
Dſctrument mit —, zuſammen geleſen und das Geleſene
Gebrauch. Das Gebot der Nachtruhe iſt nach einem
ungeſchrie=
benen Geſetz einmal in der Woche bis 12 Uhr aufgehoben. Da
herrſcht Budenzauber: das Geſpenſt im langen Nachthemd
er=
ſcheint unter beſonderen Beleuchtungseffekten, unheimliche
Ge=
räuſche wiſpern durch die Näume, Betten fangen an zu ſchweben,
heftige Kopfkeilkämpfe werden im Finſtern ausgetragen, ein
vielſtimmiges Cierkonzert dröhnt durch die Heizſchächte.
Noch allerlei Erfreuliches.
Daß im Landheim kein Radio iſt, hat ſein Gutes. Die
Jungen ſollen an den Abenden keine paſſiven Suhörer ſein,
ſondern ſich ſelbſt betätigen. So werden heitere Szenen aus
dem Schulleben aufgeführt, wobei die Lehrer ſich und ihre
Kol=
logen einmal ungeſchminkt von der anderen Seite dargeſtellt
ſehen nach dem Motto: „Scherz, Oronie und tiefere Bedeutung”.
Selbſtverfaßte Scherzlieder werden geſungen, auch die
Karika=
turenzeichner kommen zur Geltung. Der Klaſſenführer entdeckt
erſtaunliche Eigenſchaften an ſeinen Schützlingen, die im Unter=
richt nicht zu ihrem Necht kommen konnten — und umgekehrt!
Erfreulich auch, daß die Buben ſich frühzeitig einpaſſen lernen
in die Notwendigkeiten einer härteren Gemeinſchaft, ſich
bewäh=
ren müſſen in Neinlichkeit, Ordnung und Pünktlichkeit, im
Stubendienſt, Küchendienſt, Ciſchdecken, Bettenbauen und im
Stiefelputzen.
Mittwochs iſt für die Eltern und beſorgten Großeltern der
füngeren Schüler Beſuchstag. Der Beſuch kommt
gemein=
ſam im Autobus von Darmſtadt, und zu ſeinem Empfang beim
Nachmittagskaffee wird alles „fein” gemacht. Wenn dann die
liebe Mutter ſchüchtern fragt, ob denn ihr etwas verwöhnter
Sprößling auch alle Speiſen eſſe; muß ſie zu ihrer Verwunderung
erfahren, daß das Süßmaul von daheim im Landheim ſechs Celler
dicke Bohnenſuppe und dreimal Pudding danach „verdrückt”
habe. Dieſer hoffnungsvolle Knabe ſtellte allerdings einen Nekord
dar; er nahm in der Landheimwoche ſieben Pfund zu.
Auf Wiederſehen im nächſten Jahr.
Ehe eine Klaſſe das Landheim verläßt, iſt großes
Reino=
machen. Da beſteht das ganze Landheim aus kehrenden und
ſchrubbenden, wiſchenden und waſchenden, klopfenden und
ſchüt=
telnden Buben. An dieſem Tage kommt der Pumpenſchwengel
Oben: Das Landheim des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums, vom
Obſt=
garten aus geſehen. — Unten: Die Schüler ſtürzen ſich auf die
Zeitung, um das Neueſte aus Abeſſinien zu erfahren.
nicht zur Nuhe; Eimer raſſeln, Sturzbäche ergießen ſich durch
die Näume; vom Hofe klatſchen die Schläge der Schlafdecken-
Klopfer. Aber danach, wenn der Lehrer zur Beſichtigung durch
die Näume geht, iſt alles pickſauber; es duftet nach Neinlichkeit.
Sum letztenmal ſitzt die Corona um den Mittagstiſch, das
Henker-
mahl, beſonders liebevoll zubereitet, tröſtet über den Abſchied
hinweg. Die Flagge wird eingezogen, die Köchin drückt zwei
Dutzend Bubenhände. Dann heißt es: Landheim adel Uebers
Jahr kommen wir wieder!
Großreinemachen im Landheim. Drei Mann beim Deckenklopfen.
Da bleibt ſicher kein Körnchen Staub drin. (Eigene Aufnahmen.)
Ais tch der
Schafhirt war
VON WALTER SCHWETER
ſeine dran und dann deine. Der Junge da unten
iſt ja wohl taubſtumm.”
„Das denkſt du!” dachte ich. „Ich werde dir
zeigen, daß ich es nicht und auch kein
Schuh-
putzer bin, und fing an, recht gut vernehmlich
das Nibelungenlied herzuſagen.
„Uns iſt in alten maeren wunders vil geſeit.”
Weiter kam ich nicht, da ſprang ein helles,
fröhliches Lachen den Wieſenhang hinab und
hinterdrein mit den ſauber gewiſchten Füßchen
das Lieblichſte des Dreibundes. Es ließ ſich
neben mich ins Gras fallen, ſah mir — immer
noch heftig lachend — ins Geſicht, das in
die-
ſem Augenblick ſchafsdämlich ausgeſehen haben
mag, und ſprach dann ernſt und feierlich und
ſehr laut weiter:
„Von heleden lobebaeren, von grozer arebeit,
von fröuden, hochgeziten, von weinen unt
von klagen,
von küener recken ſtriten muget ir nur wunder
hoeren ſagen!”
Oben auf der Landſtraße lachte es ſetzt auch.
„Nein, einem höheren Schüler darf man
das nicht zumuten, ohne ihm wenigſtens vorher
zu ſagen, daß ich mich meines Leidens wegen
nicht bücken kann, mein Herr Sohn, weil er zu
dick iſt”, ſagte der Weißhaarige und fügte
hin=
zu: „Arbeit ſchändet nicht, nicht mal einen
Nocken!”
Ohne nur ein einziges Wort an den
Schul=
buben gerichtet zu haben, lief das Mädchen den
ſteilen Hang wieder hinauf, rupfte unterwegs
eine Handvoll Gras und wollte gerade mit dem
Reinigen der anderen Schule beginnen, da ſtand
ich neben ihm, zerrte, ſo ſanft es ein Waldbub
vermag, das Grünzeug aus den feinen
Händ=
chen und tat meine Arbeit, ſo gut ich es in der
Verlegenheit und Aufregung konnte. Als ich
fertig war, und das ging ſchier wie der Blitz,
ſaß ich gleich wieder auf meinem alten Platz
zwiſchen den Schafen und zerrupfte einen
Gras=
halm in unzählige Stückchen.
Oben wurde, wie ich hörte, verhandelt und
zwiſchendurch gelacht. Dann rief der Aelteſte
von den Dreien:
„Bitte, lieber Freund, kommen Sie doch noch
einmal zu uns, damit wir danken können. Wir
ſteifen Männer können nicht ohne Hilfe den
ſteilen Hang hinunter.”
Ich ſah verlegen und bedrückt hinauf:
„Ich habe keinen Dank verdient!”
„Doch kommen Sie nur! Wir wollen Ihnen
nur die Hand geben und ein paar ſeltene
Brief=
narken. Die ſammeln Sie doch ſicher auch?"
Da ging ich.
Die Briefmarken habe ich heute noch.
Hochwaſſer am Altrhein
Aufn.: Berghaus
* Der Rhein, und damit auch unſer
Alt=
rhein, das ausgedehnte Betätigungsfeld der
Darmſtädter Paddler, führte am vergangenen
Sonntag Hochwaſſer. Viele der dadurch
her=
angelockten Paddler konnten es ſich auch nicht
verkneifen, ſchnell noch mal ihre Boote zu
Waſſer zu bringen und einige „
Entdeckungs=
fahrten” auf dem jetzt teilweiſe
überſchwemm-
ten Kühkopf zu unternehmen. Pfade und
Wie=
ſen, auf denen man vor einer Woche noch einen
Spaziergang machte, ſtehen jetzt bis zu einem
Meter unter Waſſer, und man kann die
herbſt=
liche Pracht des Naturſchutzgebietes vom Boot
aus bewundern. Ruhig gleitet man an Büſchen
und Sträuchern vorbei, manchmal auch darüber
hinweg, zwiſchen Bäumen hindurch, auf den in
der Paddlerſprache mit „Dſchungel”
bezeich-
neten Weidenbeſtand zu. Iſt er erreicht, ſo
werden die Paddel eingezogen und man dringt
in das Halbdunkel des Weidenwaldes, wo man
ſich mit Liſt und Cücke durch die ſehr dicht
ſtehenden Stämme und Stumpfe
hindurchſchlän=
gelt. Schließlich kommt man an ein nicht allzu
dichtes Schilf, ſo daß man leicht hindurchfahren
kann, und gelangt endlich in einen kleinen See,
der von undurchdringlichem Geſtrüpp, Schilf
und höher gelegenem Wald begrenzt wird.
Wunderbar iſt hier die Natur in ihrem
herr=
lichen Herbſtkleid, und in die ringsum
herr=
ſchende Stille miſcht ſich nur das Flüſtern des
Schilfs und das Naſcheln der fallenden Blätter.
Wir fahren wieder zurück und gleiten nun
den Altrhein hinab, der „Nordſpitze” zu. Die
Biegung hinter Erfelden läßt ſich etwas
ab=
kürzen durch die Fahrt hinter der Pappelreihe.
Bald taucht wieder ein Weidenwald auf,
dies-
mal nicht ſo dicht, ſo daß man gut
hindurch=
paddeln kann. Hier begegnet uns eine „Expe=
Die Geſchichte der ſelihtſt
Briefmarke der Welt
* In dieſen Cagen wird auf einerdeh
Auktion die ſeltenſte Briefmarke
verſteigert. Es handelt ſich um die
Marke von Britiſch=Guyana, von
ganzen Welt nur ein einziges Exernm
ten iſt. Die Marke ſtellt ein in
befindliches Segelſchiff dar und träg
niſcher Ueberſetzung die Inſchrift:
und wir werden fordern”.
Die Briefmarne, ſtammt aus dem
man erwartete damals in der engliſa
die erſte Sendung der neuen Poſt
aus London; aber das Schiff konnn
erſt mit großer Verſpätung verlaſſt,
beauftragte man indeſſen den einzig4
von Guuana, bis zum Eintreffen de
einige Marken auf ſeiner Handprſe
ſtollen. Nur wenige Dutzend von dier
wurden gedruckt, und nur ein Exeiü
erhalten. Dieſe ſeltenſte Briefmarkl
hat eine einzigartige Geſchichte:
Sie kam nach mancherlei Orrfahte
Hände eines franzöſiſchen Sammlers,)ei
guis Ferrari, der eine der berühmtae
kenſammlungen von Paris hatte. Da9
war viel auf Reiſen und hatte ve d
Deutſchland viele Freunde. So hief Mk4nd
Idee, ſeine wertvolle Sammlung eien
liner Muſeum zu vermachen, um dadr
Sympathien für Deutſchland Ausdrik
leihen. Aber als er im Jahre 1928ſt
ſchlagnahmte der franzöſiſche Staat &E
lung, um ſich dadurch eine Garane
Neparationszahlungen zu ſichern, u9
ganze Sammlung im Pariſer Hotel
Duſ=
ſteigern. Sie brachte die ſchöne Sunne)
Millionen Goldfranken ein, und dasvehr
Stück der Sammlung, eben jenes in
Exemplar von Guyana, wurde i1
550 000 Franken verkauft.
So kam die ſeltenſte
Briefmarkedck=
niemals in die Hände ihres deutſche99
dem der Marquis Ferrari ſie zugeln
Allerdings ſcheint ſie ihren ſpaten
tümern kein Glück gebracht zu haben
dem Einbruch der Kriſe konnte ſit
mehr den Beſitz eines ſo toten Kapul
und die Marke wechſelte mit gron
dition” von „Waldpaddlern” die, fröhlich von,
ihren „Forſchungsreiſen” zurückkommend, ſich
wieder auf dem Heimweg befinden. Wir
fah=
ren weiter, am „Aquarium” vorbei, das ſich
beträchtlich vergrößert hat, und halten Kurs
auf die Schwedenſäule. Nachdem wir uns
über=
zeugt haben, daß dieſelbe noch auf dem Crocknen
ſteht, halten wir weiter auf den Rhein zu. Die
letzte Biegung des Altrheins iſt zwar knapp
überſchwemmt, aber für ein anſpruchsloſes
Paddelboot genügt es vollauf, und ſo fahren
wir über die Stellen, auf denen im Sommer
ein Selt neben dem andern ſtand und wo das
luſtige Volk der Paddler ſeine übermütigen
Scherze trieb. Hier und da ſchaut noch ein
Sleckchen grüner Wieſe über die
Waſſerober=
fläche, die von gelben Blättern überſät iſt, und
verſucht, etwas Abwechſlung in das Bild zu
bringen.
So gelangen wir endlich an den Rhein. Das
linke Ufer desſelben ragt nur noch einen halben
Meter über den Waſſerſpiegel, und die
Strö=
mung iſt ſo ſtark, daß man nur mit
An=
ſtrengung dagegen ankommt. Das
Ufervor=
gelände, des Kühkopfes iſt teilweiſe unter Waſſer
und ſomit für Paddelboote ſchiffbar geworden.
Die Rückfahrt führt uns den Altrhein
wie=
der hinauf und dann um den kleinen Kühkopf,
auf dem ſogenannten Schlappeswörtharm,
unſe-
rem Siele zu. Es legt ſich aber noch ein
Hinder=
nis in den Weg: die kleine Brücke iſt nicht
paſſierbar. Man kann weder unter ihr
hin=
durch, noch über ſie hinwegfahren; aber ein
„zünftiger” Paddler ſteigt auch mal aus und
trägt ſein Schifflein, beſonders, wenn er dadurch
bei Hochwaſſer noch „unentdeckte Gebiete”
be=
fahren kann.
Helmut Ebrecht.
mäßigkeit ihren Herrn. Jetzt iſt ſiein
aufgetaucht, und auch dort ſoll ſie ne
ſteigert werden. Sie iſt augenblicklichſi
Pfund Sterling verſichert und wir (
Nacht von 2 bewaffneten Wächternſl
Ein Sufall will es, daß die Beſ
der ſeltenſten Briefmarke der Weltſen
der hundertſten Wiederkehr des
ſammenfällt, da man ſich zum erſten 7d
Poſtwertzeichens bediente. Im Herb
res 1835 wurde nämlich in England ſiel
marke von Sir Nowland Hill erfung
erzählt ſelbſt in ſeinen Erinnerunge,
der Gedanke zu ſeiner Erfindung geon
Im Herbſt des Jahres 1835 befad
Nowland Hill auf ſeinem Gut in derM
Eines Cages ſah er im Dorfwirtshas
er ſich gerade befand, wie der Brierd
Magd des Wirtshauſes einen Bri”
der von dieſer jedoch mit dem Beert
rückgewieſen wurde, der Brief knuhn
allzu weit her und ſie könne ihn Eruty
bezahlen. Bis dahin hatte nämlid nMt
Abſender, ſondern der Empfänger 4
bezahlen, die ſich nach der Entfernug
die der Brief zurückgelegt hatte.
träger wollte den Brief wieder zurcMl
als ſich Sir Nowland erbot, für dieMſte
Caxe zu bezahlen, was von dem Mächl
abgelehnt, aber auch ohne ſonderſie
angenommen wurde. Sie öffnete
aber dieſer enthielt nur ein paar unſch
Blätter. Die Magd erklärte, daßſei
von ihrem Bruder in Liverpool Im
die Caxe zu ſparen, hatte er mit /
redet, ihr von Seit zu Seit einen Beſſ
den als Seichen, daß es ihm gufſel
durch Seichen auf dem Briefumſchlt
ihr alles Weſentliche mit
Sir Nowland dachte lange darükend
man dieſem Mittel, den Staat um
betrügen, abhelfen könne, und er EA
Idee, die Caxe im voraus durch de‟
bezahlen zu laſſen. Als Seichen, deß
frankiert ſei, ſollte „ein kleines Diel
genug, um den Poſtſtempel tragen
auf den Umſchlag geklebt werden
Die Idee Sir Nowlands wurde
ſchen General=Poſtmeiſter verwi
erſte Briefmarke bewahrte Sir Nu
in ſeinem Archiv auf. So war er II
Erfinder der Briefmarke, ſondern
erſte Briefmarkenſammler, und a
er der Begründer einer in allen Liß
breiteten Gilde, für die das Samne
Nowland Hills Vierecken” der O.
geworden iſt. In Deutſchland zä)
Seit 30000 Briefmarkenſammler.
20 000, in Frankreich 10 000, und
einigten Staaten ſoll die Million
Brun
ſein.
Einer der großartigſten Sise
germaniſcher Lebensauffaſſung iſt
Karl Lam
Creue.
Wer nichts zu tun hat, findet nierne
Weiſt alles von ſich mit geſchäft g u
Wer ernſtlich wirkt und ſchafft, iſt
Auch andern gern mit Nat und C4
Fr. v. Bod
S)Zie erfreulich iſt es, daß jetzt auch der
4Schafzucht wieder die Bedeutung
zu=
kommt, die ihr der Wolle wegen gehört. Und
ſehe ich gar Milchſchafe, wie ſie liebe Freunde
in Rheinheſſen ſetzt haben, und dadurch Milch
und Wolle die Fülle, und denke an mein
frü=
heres Hüteamt, dann freue ich mich noch mehr.
Wir hatten zeitweiſe ſo ziemlich alles wilde
Getier unſerer Wälder auch lebendig und nicht
nur von des Vaters Büchſe erlegt beim
Forſt=
haus: junge Wildkatzen und Rehe, kleine Füchſe
und Dachſe, Haſen und Eichhörnchen, auch aus
dem Neſt gefallene Eulen und Buſſarde und
Wildtauben. Dazu das Hausgetier: Hühner und
Cauben, Katzen, Kühe und Schweine, Pferde,
Eſel und Hunde aller Art und Unart, nur keine
Schafe.
Da hieß es einmal: „Morgen werden die
Schafe gebracht, und wer von euch am
Nach=
mittag keine Schule hat, muß der Schafhirt
ein.”
Muß! — Wie unwillig waren wir ſonſt doch,
wenn geſagt wurde: „Du mußt!” Aber jetzt?
Schafe hüten? Wer wollte das wohl nicht,
draußen auf den Wieſen neben dem Hochwald
ſtehen und gehen und liegen, den Hund zur
Seite, wie der Schäfer in der Herde, die Cöne
der Schalmei ins Cal ſchicken und auf die
Kö=
nigstochter warten, die auch das Nachbarskind
ſein durfte. Daß unſere Hüteluſt hauptſächlich
davon kam, daß man als Kind etwas Neues
oder das, was man nicht kann, immer voller
Freude tut, bedachten wir nicht.
Aber es ging doch alles leidlich gut. Swar
balgten wir uns bald nicht mehr um das
Hüte=
amt und hatten meiſt etwas anderes vor, wenn
die Magd oder die Mutter oder der Vater
riefen: „Die Schafe ſtehen im Hof!”. Doch ſo
im großen und ganzen waren wir zuweilen
noch gern Schafhirt und zogen in unſere
buck-
ligen Bergwieſen.
War das Gras ſchön fett und blieben die
Schafe lange an einem Platze, und die Sonne
ſchien warm und der Wind blies nicht durch
alle Knopflöcher, dann war das Hüten immer
chön und eine beſchauliche, heitere Geſchichte.
Man legte ſich faul ins Gras, ſah in die
ziehen-
den Wolken und dem Kreiſen der Buſſarde und
dem Rütteln des Sperbers zu, oder in den
blauen Himmel, hinab ins Cal oder in den nahen
Wald und dachte an dies und das, nur meiſt
nicht an die Schafe. Und im Nu waren ſie
ent=
weder im Wald und fraßen in der Schonung
die Spitzen der jungen Bäumchen ab oder
ge=
rieten auf den Kleeacker des Nachbarn. Wir
merkten es erſt, wenn uns die Fauſt des
Va=
ters, des beſorgten Forſtmanns im Nacken ſaß,
oder der Nachbar herüber brüllte, wir ſollten
doch beſſer auf das ſchafsdumme Viehzeug
achtgeben. Er hätte nicht für unſere Hämmel
geſät und gedüngt!
Ach, und wie dickköpfig kann doch ſo ein
Hammel ſein — und wie gekränkt ein „höherer
Schüler”, wenn er für einen ganz gewöhnlichen
Schafhirten gehalten wird.
Da lag ich wieder einmal in meinem
aller=
beſten Feriengewand, das dem eines
Landſtrei=
chers aufs Haar glich, mitten in meiner Herde
und träumte mich in ein beſſeres Land, in eins,
des keine Schulen hätte.
„Du, Kleiner, komm mal rauf und putz mir
die Stiefel ab! Kriegſt auch was!” kams da
plötzlich zu mir hinab.
Ich wußte, daß ich gemeint war, denn weit
end breit war im Augenblick außer den drei
Sußgängern auf der Straße, die ich mit halbem
Auge geſehen, keiner als ich. Ich aber, im
höchſten Grade erboſt über die Anrede und das
andere, tat, als habe ich nichts gehört, duſelte
weiter und ärgerte mich immer mehr.
So etwas! Dul Dazu noch Kleiner! Schuhe
putzen und ein Crinkgeld womöglich? Mir ſo
etwas, mir, dem Sekundaner!
Ich ſchielte ſchnell auf den Weg, um zu ſehen,
ob die drei da oben nun endlich weitergehen
wollten. Nein, ſie ſtanden immer noch an der
gleichen Stelle und beſahen abwechſelnd die
ſchöne Ausſicht und die arg bedreckten Schuhe
und dann wieder den nach ihrer Meinung
fau=
len Buben und warteten auf ſein
Herauf=
kommen.
„Hörſt du nichts?” rief ſetzt der jüngere der
beiden Männer, und er ſtreckte wahrhaftig
ſchon und daz noch gebieteriſch einen Schuh vor.
O warte doch, Vater! Guck, ich habe meine
gleich rein. Dann kommen dem Großvater
Es gab eine Seit, da genoß der Film ſeine
ſ4gkeit, die er dem Cheater voraus hatte,
ſche Staat zer Sügen. Man ſah kaum einen Spielfilm,
eine Garantlpurn ein Operetten-, Sänger-,
Abenteuer-
ſichern, uſſö=ſellſchaftsfilm, in dem man nicht an die
ſer Hotel Aue Geſtade eines fernen Landes entführt
ſchöne Sunzſy wäre, indem man ſich bald an der
, und das Fi. am Bosporus, in Nordafrika, in den
ben ſenes inien oder in Portugal befand. Man hatte
wurde chl, daß der natürliche Sauber dieſer
Wel=
en Film Atmoſphäre gab, die durch die
Sriefmarkt ia teſte Atelierdekoration niemals erſetzt
tuha
Links:
Am Oberſee
a. d. Film,Der
Kloſterjäger”
Rechts:
Einbringen
des
harpu=
nierten Hai
Unten:
An der
Oel=
lampe.
Beide aus
„Die Männer
von Aran”
Foto: Uſa
Umgebung Hollywoods genug Gelegenheit dazu
bieten würde. Crenkers „Verlorener Sohn”
war mit ſeiner Wolkenkratzer=Symphonie
des-
halb auch eine beſondere Ueberraſchung. Daß
der amerikaniſche Film trotzdem reich an
Atmo=
ſphäre iſt, liegt zumeiſt an dem magiſchen Hell=
Dunkel=Stil der Photographie, der vieles
ver=
tuſcht, was die Illuſion ſtören würde.
Die Schau der Produktion, die
Außenauf=
nahmen irgendwo in einer deutſchen Landſchaft,
die vom Produktionsort gar nicht weit entfernt
zu ſein braucht, zu drehen, wird oft mit der
Unzuverläſſigkeit des Wetters in unſeren Brei=
Utſſenzauber e= Naturaufnahme?
es deutſchah kam. Deshalb wollte auch oft der
irI ſe zu9e4eleſte Unterhaltungsfilm auf dieſen Neiz
hren ſätez oirzichten.
Kinobeſucher nahm dieſe Dinge mit einer
u Selbſtverſtändlichkeit hin, ſein Blick
ſabei aber auch ſehr bald geſchult, er
naſch unterſcheiden zwiſchen einer natür=
10 koration und einer Kuliſſe. Andererſeits
ſie Produktion recht gut, daß die für
Naurfnahmen aufgewandten Koſten ſich auch
4a würden, weil ſie das Bedürfnis des
muns nach dem „echten” Milieu kannte.
Leviſenknappheit hat dieſe Freizügigkeit
g Aeingeſchränkt. Man wurde zwar in
mMunt” nach Norwegen, in „LaPaloma”
Herſtſſanien oder im „Sigeunerbaron” nach
„ddebien geführt, um nur ein paar Bei=
„nuſls der letzten Seit zu nennen; betrachtet
„Roch die jüngſte Filmentwicklung, ſo fällt
Rigehende Verzicht auf den natürlichen
giund beſonders ſtark auf. Man erbaut
ſtit ungeheuren Koſten ganze
Stadt=
ja ganze Städte im oder um das
Daß dieſe künſtlichen Bauten für das
Spiel niemals die Beweglichkeit und die
ſtigkeit erlauben, wie irgendein
Hinter=
dr außen in der Natur, fördert im Silm
große Gefahr der reinen Kopie des
ſr' und die Entfernung vom eigentlichen
ſen Silmen, d. h. von ſener immer
wie=
ſund in der letzten Seit ganz beſonders —
dnen Vorherrſchaft des optiſchen Neizes
hien des Geſamtkunſtwerks Film.
Fragenkomplex „Film und Cheater”
Amrederholt angeſchnitten. Man hat auch
ſter, daß ſich die beiden nie Konkurrenz
machen könnten, weil jedes ſeine
eigenen Geſetze habe. Und dann
wird der Film plötzlich dabei
ertappt, wie er ſeine eigenen
Geſetze überſchreitet und in
Auf=
bau, Dialog und Szenerie das
Cheater mehr und mehr kopiert.
So haben wir ja auch heute
ſchon Silme, in denen mehr
geſprochen wird als in einem
durchſchnittlichen Bühnenſtück.
Doch zurück zur Dekoration.
Wir freuen uns ja, daß unſere
Silmarchitekten ſelbſt die
ſchwie=
rigſten Aufgaben mit Geſchick
und Geſchmack löſen; aber un=
getrübt iſt die Freude nicht. Ein Stückchen Wald
oder Wieſe, oder ein Sipfel von einem See, wie
das z. B. die in ihren Mitteln viel beſchränkteren
Polen oder Cſchechen neuerdings in ihren
Fil=
men recht ſtimmngsvoll bringen, wäre uns oft
viel lieber als der ganze raffinierte und teure
Atelierzauber irgendeines Großfilms.
Man wundert ſich übrigens immer wieder,
daß der große amerikaniſche Film — von
Ex=
peditions-, Südſee- oder Cowboy=Filmen oder
Werken wie „Bengali” abgeſehen — ſo gut
wie keine Außenaufnahmen hat, obwohl die
ten und die Verteuerung der
Aufnahmen durch Verwendung
von Kunſtlcht begründet.
Und in der Cat bringt das
unſichere Wetter manche
Ver=
zögerung in der Fertigſtellung
eines Films mit ſich, aber man
verlangt ja auch nicht durchweg
ſtrahlend blauen Himmel. Gerade
die Wolkenſpiele bei
halbbedeck=
tem Himmel gehören bei uns oft zu
den ſtimmungsvollſten Eindrücken.
Auch erinnern wir uns z. B. an
die Landſchaften in dem Film
„Muſik im Blut”, an die
Nachtbilder von Dresden und der
Sächſiſchen Schweiz, die durch ihre
Wolken den Eindruck dumpfer
Schwüle vermitteln, der zu dem
Bildinhalt ausgezeichnet paßte.
Wir glauben nun einmal, daß die natürliche
Atmoſphare, die von der echten Außenaufnahme
geſchaffen wird, für das höchſte
künſt=
leriſche Niveau eines Films
un=
dingt erforderlich iſt. Unſere eigene
Landſchaft bietet dazu noch viele Möglichkeiten,
die ſich beſtimmt lohnen werden, denn, wie
be=
reits eingangs geſagt, das Publikum erkennt
den Kuliſſenzauber ſchneller, als man in
Pro=
duktionskreiſen vielleicht glaubt, und wird ſich
auf die Dauer nicht damit zufrieden geben.
Dr. J. Mahl.
Ein Erinnerungsblatt zum 125. Geburtstage
Oinate uns Feib Hreurek des großen niederdeutſchen Dichters
bicmarck iſt ein großer Verehrer Fritz
6 geweſen und ebenſo Neuter ein
be=
er Anhänger des Eiſernen Kanzlers. Im
1866 war Bismarck der beſtgehaßte
Beutſchlands; in Preußen, in Oeſter=
10 außen „im Neich”, kurzum überall
ier Haß gegen dieſen Mann empor,
Bruderkrieg” heraufbeſchworen hatte.
klieſten Freunde, der Präſident Gerlach
witze, ſagten ihm die Freundſchaft auf,
einen „Bruderkrieg” zwiſchen „Deut=
Deutſchen” entzünden wollte. Bis=
Tage war geradezu tragiſch, und ſo
7 auch einmal kurz vor dem Ausbruch
ſuges ſeinen Unterſtaatsſekretär Chile,
er ihn verlaſſen wolle, nachdem er
ur ſo vielen verlaſſen ſei. Chile aber
Eete ihm dieſe Frage mit einem feſten
er werde doch nicht, ſelbſt wenn der
glücklich verlaufen ſollte, die Nolle
le übernehmen, welche das lecke Schiff
9 malige Landrat meines Heimatkreiſes
Guſtav ron Dieſt=Daber, der ſpäter
keuißiſcher Civil=Kommiſſar” das er=
9erzogtum Naſſau verwaltete und
dem-
erſte Negierungspräſident in
Wies=
hurde, verkehrte vor Kriegsausbruch
längeren Aufenthalt in Berlin faſt
N dem ihm ſeit langen Jahren befreun=
Oismarck ſchen Hauſe. Ihm ſagte da-
Nmarck ſelbſt: „Das weiß ich wohl, daß
W Gulle eines verlorenen Krieges von den
und von den Preußen geſteinigt
König Wilhelm ſtand treu zu Bismarcks
Politik. Er ſchrieb an Bismarck: „Ich weiß
es, ſie ſind alle gegen mich, alle! Aber ich werde
ſelbſt an der Spitze meiner Armee den Degen
ziehen und lieber untergehen, als daß Preußen
diesmal nachgibt.‟ Die Erinnerung an Olmütz
ſaß wie ein Stachel in ſeinem Herzen: „Sie
mögen Manteuffel ſagen — heißt es in dem
Briefe des Königs an Bismarck —, daß, wenn
ein Preuße jetzt mir Olmütz in die Ohren raunt,
ich ſofort die Regierung niederlege‟. Am
7. Mai 1866 ſchoß Cohen=Blind Unter den
Linden auf Bismarck. Wie durch ein Wunder
blieb er erhalten; es gab kein „zurück” mehr.
„Man muß Preußen in ſeine Ceile
zerſchla=
gen” hieß es in Wien. Und der
württembergi=
ſche Miniſter Freiherr von Varnbühler rief im
Abgeordnetenhauſe: „Wehe dem Beſiegten—
vde victis‟!
Su denjenigen, welche ſich von Anfang an
auf die Seite Bismarcks ſtellten, gehörte Fritz
Neuter. Mit einem Cransport von
Liebes=
gaben für die Main=Armee eilte Neuter nach
dem von preußiſchen Cruppen beſetzten
Frank=
furt am Main. Dort traf er den ſchon
er=
wähnten Freiherrn Guſtav von Dieſt=Daber,
mit dem er ſeit 1857 befreundet war. Nach
gemeinſamem Abendeſſen im alten „Engliſchen
Hofe” am Noßmarkt bat Dieſt=Daber den
Dichter, doch einiges aus ſeinem Leben zu
er=
zählen. Dieſt=Daber berichtet über den
weite=
ren Verlauf des Abends: „Neuter ließ ſich mit
Erfolg von mir überreden, uns etwas aus
ſeinem Leben zu erzählen; er fragte aber erſt
die Anweſenden, ob ſie alle auch plattdütſch
verſtänden. Ein junger Leutnant verneinte
dieſe Frage, und da behauptete Neuter, ſo
müſſe er denn hochdeutſch ſprechen. Gott ſei
Dank fiel er aber nach wenig Sätzen von ſelbſt
wieder in das Plattdütſche zurück. Die
Er=
zählung dauerte ein paar Stunden und handelte
von dem „Unterſchied zwiſchen einem
mecklen=
burgiſchen und einem preußiſchen Leutnant”.
Sie begann mit dem Ende der Feſtungstid, als
Neuter von dem „Schandor mit dem roten
Schnuppdaug” in die mecklenburgiſche Feſtung
Dömitz eingeliefert worden war. Neuter
er=
zählte bis tief in die Nacht hinein, und er
ver=
ſtand es vortrefflich, die in ſeiner Erzählung
redenden Perſonen mit ihrer Stimme
ſo darzuſtellen, daß er jede einzelne ohne die
Namensnennung den lachenden, aufmerkſamen
Suhörern kenntlich machte. Es war ein
reizen=
der Abend mitten im Getümmel des Krieges,
ſchade nur, daß kein Stenograph zur Stelle
war, um alles ſofort zu Papier zu bringen; es
wäre dann eine ſchöne Fortſetzung der
Neuter=
ſchen „Feſtungstid” entſtanden. Der herzlichſte
Dank der ganzen Geſellſchaft lohnte den
Dich=
ter, und Herr von Oertzen brachte in Verſen
einen herrlichen Crinkſpruch auf Neuter aus.
Gerührt und erfreut rief Neuter ihm zu:
„Herr, wo haben Sie die Gedanken und die
Macht über die Sprache her?”
Nach dem ſiegreichen Krieg eröffnete König
Wilhelm am 5. Auguſt 1866 den Preußiſchen
Landtag im „Weißen Saale” des Berliner
Schloſſes. Die Stimmung war vollkommen
umgeſchlagen, begeiſterter Jubel begrüßte ihn.
Die Bewegung im Lande war groß; überall
flogen der Negierung die Herzen zu.
Am 4. September 1866 ſchrieb Fritz Neuter,
der unentwegt treu für Bismarck Partei
er=
griffen hatte und in ſeiner Jugend in den
Kaſe=
matten ſeine Begeiſterung für Deutſchlands
Einheit ſo bitter hatte büßen müſſen, an
Bis=
marck: „Es treibt mich, Ew. Exzellenz, als dem
Manne, der die Cräume meiner Jugend und
die Hoffnungen des gereiften Alters zur
faß=
baren und im Sonnenſcheine glänzenden
Wahr=
heit verwirklicht hat, ich meine die Einheit
Deutſchlands, meinen tiefgefühlten Dank zu
ſagen. Nicht Autoren-Eitelkeit, ſondern nur
der Wunſch, für ſo viel ſchöne Nealität, die
Ew. Exzellenz dem Vaterland geſchenkt haben,
auch etwas Neales zu bieten, veranlaßt mich,
dieſem Dank den Inhalt des beifolgenden
Pa=
kets beizufügen. Möchte Ew. Exzellenz dieſen
meinen etwas zudringlichen Kindern ein
beſchei=
denes Plätzchen in Ihrer Bibliothek gönnen,
und möchten die dummen Jungen imſtande ſein,
mit ihren tollen Sprüngen Sie auf Augenblicke
die ſchweren Sorgen und harten Mühen Ihres
Lebens vergeſſen zu laſſen. Gott ſegne Sie für
Ihr Cunl Sie haben ſich mehr Herzen
gewon=
nen, als Sie ahnen, ſo z. B. auch das Ihres
ergebenſten Fritz Neuter, Dr.”
Am 17. September traf bei dem Dichter
folgende Antwort ein: „Ew. Hochwohlgeboren
ſage ich herzlichen Dank für die freundliche
Sendung, mit welcher Sie Ihre inhaltsvolle
Suſchrift vom 4. d. M. begleiteten. Als alte
Freunde habe ich die Schar Ihrer Kinder
begrüßt und ſie alle willkommen geheißen, die
in friſchen, mir heimatlich vertrauten Klängen
von unſeres Volkes Herzſchlag Kunde geben.
Noch iſt, was die Jugend erhoffte, nicht
Wirk=
lichkeit geworden; mit der Gegenwart aber
verſöhnt es, wenn der auserwählte
Volks=
dichter in ihr die Sukunft geſichert vorſchaut,
der er Freiheit und Leben zu opfern bereit
v. Bismarck.”
war.
Ein ſchöneres Zeugnis innerlicher
Verbun=
denheit dieſer beiden, feſt in Heimat und
Volks=
tum wurzelnden Männer kann es kaum geben.
Deſſen wollen wir froh und dankbar ge=
denken!
Dr. Ludwig Roth.
Bunter Humor
Der Mönch und der Edelmann.
Ein Edelmann ging mit einem Barfüßer
Mönch über Feld, an einem Ort kamen ſie an
einen Bach, da war der Steig, über den man
ging, weggenommen. Der Edelmann bat, der
Mönch möge ihn, da er doch barfuß ginge,
hinübertragen.
Der Mönch ließ das geſchehen. Wie ſie
aber mitten in dem Bach waren, fragte der
Mönch den Edelmann, ob er auch Geld bei ſich
hätte.
Er antwortete: „Ja”.
„O”, ſagte der Mönch, „Geld iſt mir zu
tragen verboten!” und warf den Edelmann
mitten in den Bach.
Die Unglückszahl.
Die Nede kam auch auf die verhängnisvolle
böſe Dreizehn, auf verſchüttetes Salz, auf
ſchwarze Katzen, auf kreuzweis gelegte Meſſer
und Gabeln und anderen Unſinn mehr.
„Im übrigen, gar ſo ſehr zu ſpotten braucht
man über manchen altmodiſchen oder
neumodi=
ſchen Aberglauben gar nicht” bemerkte ganz
ernſthaft ein alter Herr von würdigem
Aus=
ſehen, „ein Onkel von mir beging in ſeinem
77. Lebensjahre die Unvorſichtigkeit, ſich an
eine Cafel zu ſetzen, deren dreizehnten Gaſt er
bildete.”
„Und der Arme ſtarb an dem gleichen
Abende?"
„Nein, aber genau 15 Jahre darauf!”
Luſtige Muſiker Anekdoten.
Scherzwort.
Als ſeiner Seit die berühmte Opernſängerin
Sucher die großen Criumphe feierte, erfand
jemand ein nettes Scherzwort:
„Es iſt alles recht ſchön und gut — aber
der Menſch vergöttere die Sucher nicht.”
Rezept.
Nichard Strauß und Ferdinand Löwe waren
zuſammen in Peſt und Strauß dirigierte in dem
Konzert eine Beethovenſche Sumphonie.
Nach=
her fragte Löwe:
„Herr Doktor — warum haben Sie das
Nitardando im letzten Satz ſo auffallend
lang=
ſam genommen?”
„Ja, lieber Direktor — das muß man.
Wenn’s man nicht auffallend macht, merkt es
ja das Publikum nicht.”
Der Verkannte.
In einem Hamburger Cheater wurde ein
Weihnachtsmärchen eines bekannten
einheimi=
ſchen Dichters — nennen wir ihn Otto Ernſt —
geſpielt.
Der Beifall war, namentlich bei den
Er=
wachſenen, entſprechend lebhaft, und zum Schluß
erſchien der Autor, befrackt und beglückt, auf
der Bühne.
Auf dem Heimweg fragte Senator Peterſen
ſein Söhnchen: „Na, wie hat es dir denn
ge=
fallen?”
„O, es war alles ſehr ſchön, Vater — nur
habe ich nicht verſtanden, weshalb zuletzt der
Kellner auf die Bühne gekommen iſt.”
tblaPobſtobasSlblaafslti
Alſo dodriwwer gibts kaan Zweifel, un däß
ſteht feſtgemauert in der Erden, nemlich die
Zeide ſin ernſt, ſehr ernſt, un es ſteht mir net zu,
driwwer zu witzele. Mer kimmt aus de Sorje
gor nemmeh raus, un wie Staa lieje ſe aam vor
de Dier, ſo daß mer alle Hend voll zu dhu hott,
wann mer die Staa wäckſchaffe, un
freundnach=
barlich eme annere vor ſei Dier hieſchmeiße will.
Un dodebei hawwe mer doch ſo
audomobbille=
riſche Dreckabfuhrwage, ſo e Art „dicke Berta”,
die wo als geläjendlich dorch die Stroße ſurrn,
un wo ſozuſage „im Saus un Braus” —
wubb=
dich, hoſt=de net geſähe! — die greeßte
Dreck=
ahmer an’s Härz dricke, un ihrn Inhalt mit
Haut un Hoor verſchlinge. Weer’s do net
meech=
lich, un weer däß net zu mache, daß die mit äwe
deſällwe Wubbdizidhet, mit der ſe ſich alles
an=
nere Unverdauliche eiverleiwe, aach unſer
Sorjeſtaa mitnemme, un uff ärjend eme
Schutt=
haufe wäckſchmeiße? — — Noja —
Annererſeiz mecht ich awwer aach emol ſähe,
wie däß weer, wann mer morjends ahnungslos
uffwache dhet, un dhet zu ſeim Schrecke märke,
daß mer unverſähens ſei Sorje los weer. Ich
glaab, däß weer aam aach widder net recht, un
do dhet mer ſich in ſeine Verzweiflung Sorje
driwwer mache, weil mer kaa mehr hott. No,
gottlob, der Zuſtand is wunnerſelte, un kimmt
nor bei Leit vor, die wo vor lauder Geſtern, un
vor lauder Morje, nir vum Heit hawwe. Die
ſtehn mit=em aane Fuß im „
Blußkwamperfäck=
dumm”, was, wie mer in de Schul gelärnt
hawwe, die vergangene Vergangenheit bedeide
dhut; un mit=em annere Fuß ſtehn ſe midde
drinn im ärakte „Fudurumm”, was, wie mer
äwenfalls in de Schul gelärnt hawwe, die
iw=
wernechſte Zukumft bedeide dhut. Awwer vun
de dadſächliche Gäjewadd, do hawwe die Leit
kag Ahnung vun=ere Idee, weil ſe vor lauder
Rickwärts= und Vorwärtsgucke de Blick verlorn
hawwe for däß, was des Heit vun uns
ver=
langt. Unſerganer awwer is froh, wann er
däg=
lich ſei geſchwabbelt Maß voll Sorje hott, die
lange gam, daß mer genuch hott. Stimmts, odder
haww=ich recht?
Wer awwer edwa aus dem diefſinniche
Ge=
babbel net drauß eraus kimmt, dem will ich
druff hälfe. Alſo korz geſagt: Leit vun unſerm
Schlag, hawwe annern Sorje, als daß ſes
beſunners dragiſch nemme dhete, weil’s emol
e bische mit de Budder hawert, odder weil’s in
de letzte Däg mit=em Schweineflaaſch knabb un
knäbber is worrn. Leit vun unſerm Schlag ſin
drum aach noch immer ſatt worrn. Dohärngäje
Leit, die wo ſunſt kag annern Sorje hawwe,
un bei dene ſich alles nor um ihrn ſehr geſchätzte
Schmeer= und Friggadällebauch dreht, die ſin
nadierlich äwe in de Brädullie, un wann ich
Zeit hett, dhet ich ſe vun Härze bedauern. Die
ſtehn nadierlich mit=em gane Fuß im
Bluß=
kwamperfäckdumm, un denke der Zeide, wo mer
ihne zulieb en Pad hott dräde miſſe, nooch
Roßdorf, un der wo aach ihne zu Ehrn den
ſchmackhafte Nome „Koddläddpad”, dreegt.
Un mit=em annern Fuß ſtehn ſe wie geſagt im
ärakte Fudurumm, indem ſe ſich ſage, daß=en in
de iwwernechſte Zukumft vermudlich ihr Bauch
in de Hoſe henkt, wie en verſchrumbelter
Luft=
balloh. Un däß alles bloß, weil ſe net aan=
iw=
wern=annern Dag e Ribbche verdricke kenne, ſo
groß wie=en Schulranze, un ſie miſſe ſich emol
hie un do ausnahmsweis mit=eme Kalbskullaſch
begniege, odder mit=eme Rumſtick, odder ſo —
No, was mei Endebärzelſen is, die zehlt jo
net grad diräckt zu dene flaaſchfräſſende
Indi=
vidibumme, obgleich, wann mer ſo ſieht, was die
bei ſich packt, do freegt mer ſich bloß, wo ſe’s
hie=
bringt. Awwer däß liggt ſo in dere ihrm
Nadu=
räll, die kann mer in=en Fättdibbe ſetze, do
nimmt ſe net zu. Jedenfalls awwer geheert ſe
aach zu dene, wo nie genuch krieje kenne, un
alle=
mol Luſte nooch dem hawwe, wo grad net do
is. — Alſo, was mei Endebärzelſen is, zu däre
ſagt ich neilich, daß doch wärklich kaan Grund
weer zu jammern, bei uns weer’s immer noch
goldern, gäje dem, wie’s bei de Wilde zugingt,
bei de Kannibale, wo es Flaaſch ſo rar weer,
daß ſe Menſche affalle un fräſſe ſe...."
Ich hettden gewagte Vergleich netziehe ſolle, dann
däß Duſſeldier hott’s gleich widder mit de Angſt
zu dhu krickt, un ſeegt, do dhet ſie’s jetzt ſchun
ſchuggern, wann ſe dro denke dhet, daß es bei
uns aach emol ſo weit kumme kennt, un daß es
Flaaſch vum Vieh teirer werrn kennt, wie däß
vun de Menſche. — „Herr du meines Läwens”,
ſeeckt=ſe, „ich kann mir’s ſchun denke, wie’s do
zu=
geh wärd. Do wärd mer hauptſächlich uns vum
weibliche Geſchlächt druff aſähe, weil mir ſchee
zart un knubberich ſin, un wärd ſchaff uff uns
ſei”, ſeeckt=ſe, un bei dem Gedanke dhet=ere heit
ſchun e Genshaut de Buckel enunnerlagfe wann
ſe ſich ſo ausdenke dhet, wie ſo e ausgemärjelter,
un ausgefranzter Flaaſchfräſſer an ihr
vabei=
laafe dhet, un dhet ſe taxiern. uff ihr läwend
Gewicht, un wie dem des Waſſer im Maul
zu=
ſammelagfe dhet, wann er ſich ſe im gekochte,
odder gebrodene Zuſtand vorſtelle dhet, odder
gor als Blunz, odder Schwordemage; was ihr
aißerſt ſchennierlich weer, ſo nackich in=ere Haut,
ſeeckt ſe, indem ſie doch gach net dezu do weer,
daß ſe ſich ufffräſſe loſſe dhet — „eſſe” kennt
mer in dem Fall net mehr gut ſage.
Awer ich hab ſe gedreeſt, un hab geſagt, s
hett frieher kaaner bei=er ogebiſſe, un es mißt
ſchun aſch kumme, wann jetzt, wo ſe lengſt aus
em knubberiche Alter haus weer, noch emol
ganer Abeditt uff ſe krieie kennt.
Dodruff is ſe nadierlich widder ei geſchnabbt
un hott geſagt, ich ſollt mich net ſo hawwe, dann
mich kennt mer heechſtens im konnſerwierte
Zu=
ſtand an de Mann bringe, ſozuſage als „Flaaſch
im eigene Saft” — un ſälbſt do weer ich
un=
geniesbar.
Awwer no, die leßt mer halt redde, dann
was die ſeeckt, gilt doch nix. Awwer recht hott
ſe, wann ſe de Mannsbilder de Kimmel ſchleimt,
dann däß ſin doch grad diejeniche welche, die
wo am meiſte krakehle. Die ganze Monate her,
wo’s am Schweineflaaſch kaan Mangel, war,
wann do die Fraa Sunndags emol e Schweine=
breedche uff de Diſch gebracht hott, do is des
Gebrewel losgange; alle Dag Schweine, hott’s
gehaaße, un wie fett, kannſt=de dann
gorni=
annerſter mache, als ewich dein langweiliche
Schweinebrote, der wert mer grad zum Hals
eraus; ganz devo abgeſähe, daß mer de Dockter
däß viele Flaaſcheſſe verbotte hott; un
iwwer=
haubt, s muß mehr geſpart wärrn im Haushalt
un ſo — — —, Spart awwer ſo e Hausfraa,
un ſtellt ihrm Brummdobbſch jetzt e gebrannt
Griesmehlſubb hie, un e Dreckſchibb voll
Ge=
reeſte, un Salad odder Wärrſchinggemies, dann
geht des Gekriſch aach widder los, un er weer
doch net de Nebugaddnehzer, daß mer m nir wie
Gras hieſtelle dhet, er weer e Mann un braicht
ſei Flaaſch, un ſo —
Jetzt frog ich bloß, wie ſoll’s dann do ſo e
Hausfrag eichendlich noch mache? Bringt ſe
Flaaſch uff de Diſch, isſem net recht; is kaans
do, is=ſem aach net recht; geſpart ſoll wärrn,
un Abwerlung will er aach hawwe; awwer meh.
Haushaltungsgeld rickt er net raus, der
Knick=
ſer. — Un ſo ſin ſe all, die Mannsbilder!
Mer kennt eich, ihr Brieder, un mir macht ihr
ſchun gornix vor, un ich ſchennier mich net, un
ſags eich umſunſt, was ihr noch net wißt!
Alſo anſtatts daß die Mannsleit un
Haus=
tyranne mit gudem Beiſpiel vora” gingte, un
dehte vernimfdicherweis ſage: „So is recht,
wann ’s Schweineflaaſch ſo rar is, dann eſſe
mer emol kaans, zudem brauch mer net alle Dag
Flaaſch; wann mer Hunger hott, ſchmeckt was
annerſter aach gut, un wann mer kaan Hunger
hott, brauch mer ſowiſſo kaa Flaaſch.”
Awwer nadierlich, zu ſo=ere Eiſicht bringe’s
die Mannsleit net, dene ihr ganz Sinne un
Drachte ſin äwe weider nix wie Ribbcher un
Koddlädd un ſo —
Ganz im Verdraue geſagt, un ganz unner
uns Parrersdöchter, mecht ich aach meine
Ge=
ſchlechtsgenoſſinne noch e paar Wort ins Ohr
fliſtern. Beſunners dene Schlagſahme=
Schlecker=
mailcher. Net, daß ich=ſen net gunne dhet. O
nag, ſogut die Mannsleit ihrn Schlagſahme uff
ihrm Bierglas hawwe, ſogut ſteht=en ihne uff
ihrm Kaffee, odder ſo, aach zu. Awwer ſo
wich=
dich es däß net, als daß mer zu Gunſte vun de
Allgemeinheit net aach emol voriwwergehend
druff verzichte kennt. Wichdich is, daß jeder
was hott, bis widder alles „in Budder is”,
wie mer ſo ſeegt, un was de Nagel uff de
Daume drifft. Un wann ſich diejeniche welche
nor e klaa bische beherrſche, dann wärrd aach
an Weihnachte kaan Mangel ſei an
Budder=
gebackenes.
Wie geſagt, es renkt ſich alles ei, un ich
maan, im Große Ganze bedrachtz wer
verſeen=
lich kaa annern Sorje hott, als weils emol
mit de Budder hawert, odder mit m
Schweine=
flaaſch knabb is worrn, wer alſo ſunſt nir zu
kräre un zu klage hott, ſoll ganz zufridde ſei,
dann däß is de Sack de Bennel net wert, un
jedenfalls kaan Grund, um an de Wand enuff
zu krawwele, un ſich der Angſt= un Hamſter=
pfirſiſchoſe hiezugäwwe, ſunſt macht er ſiülhächer,
lich” genau wie die, wo vorm Johr ſaſtf
Stoffe gehamſtert hawwe, die ſin heit aſch
Dumme.
Bienche Bimmbettelll.
Poſtſchkribbdumm: Ich denk, ic
mit meine obiche Bedrachdunge heit wdiermaol
ſo manchem un ſo mancher aus em Härz eſrnoh
ſodaß=en net weider’s ſchwer fellt, heit in rei
ihrer Liewen, ihrn „Aadibbchesſunndag zu
geh. Schwer fellt’s heechſtens dene, ſion
Gebot zu halte, däß wo bekanntlich voſckrreil
daß mer aamol im Monad aus aamdr b5c
eſſe ſoll, die wo ſchun vun Klaa=uff ſo ddao 9
wehnt ſin, un ſich, außer nor bloß g oag
Sunndag, aach verſchiedentlich die Wod iww
ſoe Aa dibbcheseſſe leiſte. Wie beiſpielsnßhch ſt
No un ich denk, s wärd aam net weider hrum
genumme, wann mer bei dere liewe Gezotznkel
bleibt, ſodaß mer ſich mit ſeine Kochereinet un
zuſtelle brauch, ſundern aach an ſoviel anner
Däg im Monat, mit ruhichem Gewiſſe,ſütt de
Genuß hiegäwwe kann, den wo mer zet (hden
net annerſter gewehnt is, un zu dem nes he
nowel „Eintopfgericht” ſeeckt. Frieher ou.
däß „en korze Koch” gehaaße, un der dar 9
Leit vun unſerm Stand an de Dages=Atmuſft
Un es wärd aach weider debei bleiwe, dan es
jo viel bequemer, mer brauch net ſovielß ichü
zu ſpiele, un mer hott ſei Sach ſchee beemannf
un unnerenanner, un brauch bloß ei zuhage,
Iwwrigens, aach bei beſſere Leimr//
die Johrn her des „Eintopfgericht”, ka nund.
kannter Begriff. Ich kann als „Neehden”
Lied devo ſinge, un jed Weſchfraa wärd pi’s
ſtädiche —
Freilich heit hott der „Aadibbches=Shmdoſt
e anner Bedeidung, er ſoll gewiſſermßge
Volksgemeinſchaft ſimmbolliſiert 700
heit ſitzt, als unſichtbarer Gaſt, der „urſeban
Volksgenoſſe” bei uns am Diſch, deſſe Mt d0
die freiwillige Eiſchrenkung gemilderlm
leichtert wärd. Un drum, wann heit dil Soan
ler kumme, wärrn ſe net zu heern braugk: 9
gäwwe nis!“ — Dann:
„Mir gäwwe nix!“ — is e haddes Wit
For alle orme Leit.
Wann de Winder un de Hunger kimy,
Wann’s kälter wärd un ſchneit.
„Mir gäwwe nix!“ — heert mer ſelted
Wo ſällwer Mangel herrſcht,
Mer gibt, un fiehlt bei jeder Gab
Als Kröſus ſich un Ferſcht.
„Mir gäwwe nir!” — doch kling’s möchl;
Wo mer ſich alles gennt.
Un drum, was Not un Hunger haaßt!
Dem Nome nooch kaum kennt.
Halt’s jeder wie er mag, doch hab
Aach jeder druff Bedacht,
Daß er net einſt vorm Himmelsdor
„Mir gäwwe nir!” — krickt geſagt.
Waad
Küchenzettel vom 11. bis 17. November.
(Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.)
Montag: Reisſuppe, Grünkernküchlein”,
Kar=
toffeln und Salat.
Dienstag: Gemüſeſuppe, Pfannkuchen mit
Apfelbrei.
Mittwoch: Grünkernſuppe, Leberklöße,
Sauer=
kraut, Kümmelkartoffeln.
Donnerstag: Grießſuppe, Kochfleiſch,
Wir=
ſing und Kartoffeln.
Freitag: Fleiſchbrühe mit Einlage,
Herings=
kartoffeln.
Samstag: Gerſtenſuppe, Karthäuſerklöße mit
Weintunke.
Sonntag: Helgoländer Suppe / Roſtbraten
mit Roſenkohl und Kaſtanien, Vanillecreme.
Schachnummer 649.
Aufgabe 872.
W. May in Mannheim=Waldhof.
(urdruck)
b d
Grünkernküchlein. Zutaten: 250 Gr.
Grünkern, knapp 1 Liter Waſſer, 50 Gr. Speck,
Zwiebel, Peterſilie, 2—3 Brötchen, 1—2 Eier,
Salz, Pfeffer, Muskat, Wechmehl, Fett. —
Zube=
reitung: Der Grünkern wird in der Flüſſigkeit
zu einem dicken Brei gekocht, der in kleine
Wür=
fel geſchnittene Speck wird mit Zwiebel und
Pe=
terſilie gedämpft und mit den abgeriebenen,
ein=
geweichten und zerzupften Brötchen, den Eiern
und Gewürzen vermengt und kaltgeſtellt. Man
formt gleichmäßige Küchlein, wendet ſie in
Weck=
mehl und backt ſie goldbraun.
Bückings=Eierkuchen als Abendbrot.
Drei abgezogene und entgrätete Bückinge
lege man dicht nebeneinander in zerlaſſene
But=
ter und brate ſie leicht an. Nun gieße man
Eier=
kuchenteig darüber, backe erſt auf der einen Seite
hellbraun, laſſe ihn auf eine Topfſtürze gleiten,
gebe Butter in die Pfanne und backe ihn dann
auch auf der anderen. Oefteres Hineinſtechen
mit ſpitzem Meſſer läßt ihn raſcher durchbacken.
In Streifen geſchnitten, reiche man ihn zu
But=
terbrot und Rote=Rüben=Salat oder ſaurer Gurke
oder auch zu Kartoffelſalat mit reichlich
Schnitt=
lauch gewürzt.
Vorzüglicher Pilzextrakt.
Eine Miſchung aller möglichen Pilze, gut
ge=
putzt und ſauber gewaſchen, gebe man
grobge=
wiegt, mit genügend Salz aufs Feuer und laſſe
ſie im eigenen Saft 20 Minuten dämpfen. Dieſen
abgegoſſen, koche man unter öfterem Rühren bei
kleiner Flamme zu dickem, braunen Sirup ein,
fülle ihn in kleine Büchſen und ſteriliſiere ſie zur
Vorſicht 1 Stunde gut nach. Mit
Pergament=
pavier verbunden, verwahre man den Extrakt
kühl und trocken auf. Die Pilzreſte koche man mit
einer Mehlſchwitze zu einer kräftigen Suppe, die
man mit Peterſilie würzt.
Weiß zieht und ſetzt in zwei Zügen matt.
Brüfſtellung: Kaß Dh7 Les, h8 Sg7 Bb8, 47; Kog
Taß BbT, 84, 05, 48.
Aufgabe 873.
V. Frhr. v. Holzhauſen.
(Mähr.=Oſtrauer Morgenzeitung 1930).
Weiß: Ke8 Dd1 Id6 Bg6 /4 Steine):
Schwarz: Ke8 Db2 Ih6 Sh8 Bb5, e4, g7, h5
(8 Steine).
Matt in zwei Zügen.
Löſungen der Aufgaben.
868, B.Mah. 1. D21—e 1: (broht DhSF) 1.. He3 Get,
La8, Set, Se7) 2. Dh1 Cet:, 8aß:, abb:, 8b44
Zer=
trümmert mit 1. Td8: und 1. Haß: 4!
869. N. Rutberg 1.Td6—16! Ka8 2.Dg2Dg2: z. ris4
1... Kbs 2. Db3 Db3: 3. T194 1.. . D47: 2. 54714
s. wist.
Löſerliſte: cand. aer met. W. Becker in Eberſtadt (1224643)
131 Bunkte, Oblt. a. D. L. Ehrhardt in Darmſtadt (117 4643)
128 P. V. Rubröder in Darmſtabt, 6. Schmidt in Darmſtadt
(115 +6 r3) 124 P.,W. A. Braun in Darmſtadt 116+4 43/123 P.,
L. Luck in Darmſtadt (111 46.43)120 P., 5. Fiſchbach inEberſtadt
(9148.43r6.r3) 106 P. (in Nr. 642 ſteht irrtümlich 78 ſtatt 68),
L. Schott in Pfaffenbeerfurth (89 4 2t3) 94 P., W. Eiſele in
Sandbach i. D. (27 40.43) 30 P., H. Garnier in Darmſtadt
64319 %.
Bedeutung der einzelnen Wörter a) von
links nach rechts: 1 Inſelreich, 6 Monat,
9 Schieferfelſen. 11 Inſel im Mittelländiſchen
Meer, 12 Wild, 13 Faden, 14 Bündnis, 15
Gleich=
klang, 17 einfache Hütte. 18 Fluß im Harz,
19 arabiſcher Titel, 20 Geſchehenes. 22
Kleidungs=
ſtück, 23 Zuſammenſchluß;
h) von oben nach unten: 2 Liebhaber.
3 Schiffsſeite, 4 Geſtalt aus Shakeſpeares
Sturm” 5 Held der Nibelungenſage 7
Wander=
ſchau von Tieren, 8 Gewebe, 10 Kehrbild, 16
Län=
genmaß, 17 Schmuckſtück, 21 Teil des Baumes.
„Hart oder weich gekocht?”
Bilderrätſel aus dem vorigen Jahrhundert.
Auflöſung der Rätſel aus Nr. 45.
Was iſt denn da kaputt?
Kabel, Maſt, Rad, Sproſſe, Zeiger, Schnabel;
Barren.
Ein Sprichwort.
Dogma Irma Emma, Gitter Ritter Otter=
Stube, Salbe, Elbe. Neuland, Finnland, Irland,
Saale, Celle, Halle. Engel Segel. Igel. Naſe,
Doſe, Näſſe, Iſar, Cäſar, Huſar, Trübſal,
Irr=
ſal. Mühſal, Mehrheit. Einheit, Roheit, Deichſel,
Inſel, Eſel, Brücke, Ecke, Stücke, Taſter Elſter,
Nüſter — „Die großen Fiſche ſind nicht immer
die beſten”.
Wißbegierig.
„Frau Schmiefke, mit was füttern
Ihre Goldfiſche?”
„Mit Ameiſeneiern.”
Anekdoten aus dem Gerichtsſaſ,
Wenn Als der Zimmermeiſter 0!
eines Tages von der Arbeit heimkehrteril
der biſſige Hund des Obermüllers ein grzl
in die „Mancheſterne” und ein
kleiner=
darunter befindliche Wade. Dem weitzll
griff auf das andere Bein kam Holzbre 4
er ſpaltete mit ſeiner Axt dem Hunde M
del. Darob Klage des Obermüllers und eil
lung vor dem Amtsgericht. Nachdem derd
meiſter ſeine Ausſage gemacht, erklärt
ter: „Mir ſcheint, Sie ſind in Ihrer geil
berechtigten Notwehr doch etwas zu we
gen. Sie hätten den Hund ſtatt mit derd
mit dem Stiel der Axt abwehren können=
Herr Amtsrichter”, ſagte Meiſter Holzb4
hätt ich ook dahn, wenn mi de verdamt
miten Swanz un nich mit de Tähnen bät
Wie es richtig heißt. Gerichtsverl0
Der Juſtizwachtmeiſter lieſt das Leums
nis der Angeklagten vor. „Frau Lemke
—im 56. Lebensjahre — wohnt in der
— in einem Dachſtübchen — und nährt
merlich von ihrem Spargel.” — „Woro
Druck, Verlag u. Kliſchees: Darmſt. Tagblatt, Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag u. Druckerei, Rheinſtr. 23.— Verantwortl. f. d. Redaktion: Dr. 5. Nette, Darmſtadt. — Alle Rechte vorbehalten. Nachdr.*
der Vorſitzende. — „Von ihrem Spaic.
Präſident.” — „So kann es wohl nicht
blättern Sie mal um!” — Stimmt, H.
dent! Da iſt der Trennungsſtrich fortgel?
heißt; und nährt ſich kümmerlich vo
Spargelde.”
Etmiges über
ie ſchönen
Pelz=Mantel
die man heuer
tragen wird ..."
it geſagt, „ichtigſten Typen: der Strapaz=, der Nachmittags= und der „Fregoli”=Pelz!
gendzeit unſerer Mütter, alſo etwa
Jahrhundertwende, wurde die
Anſchaf=
iss Pelzmantels als ſträflicher Leicht=
Nrchtet, ſofern die Trägerin nicht den
n Zehntauſend” angehörte, denen allein
ten ſo koſtbaren Beſitz zuzubilligen
be=
r Für „Gewöhnliche Sterbliche” aber
ſarnals der Pelzmantel zeitlebens ein
roum bleiben.
ſalfe der Jahrzehnte aber mußte man
rnen, wie ganz ungerechtfertigt dieſer
Standpunkt ſei, und erkennen, daß ein
Pelz=
mantel keineswegs als „leichtfertige
Anſchaf=
fung”, ſondern ganz im Gegenteil: als eine
will=
kommene Möglichkeit anzuſehen ſei, viele
Win=
ter lang ein und dasſelbe Stück gut
auszuwer=
ten, alſo der Sorgen um die winterliche Umhülle
auf Jahre hinaus enthoben zu ſein.
Man begann alſo die Sache in einem ganz
anderen Lichte zu ſehen, und es bedurfte nur
noch der wirtſchaftlichen Einſicht der
verſchiede=
nen Pelzwerkſtätten, die ſich wohl oder übel
ſſick in den
die begünſtigt nicht immer die gleichen
emmal iſt es die Rockpartie, der ſie
Aufmerkſamkeit ſchenkt, ein andermal
ſte l, oftmals der Gürtel, dann wieder
Des Schluſſes”, über die ein heftiger
ſtlrennt und die der Linie ihr
beſon=
bräge zu geben hat.
aler ſcheint der Aermel die Auf=
Nü unſerer Modehäuſer voll und ganz
Such zu nehmen.
ſaſtet ſich hier denn auch eine nie
ge=
ſntaſie, eine ſolche Vielheit der Ideen
racksformen, daß die Mode ſchon aus
Mimde ungemein lebhaft und feſſelnd
mehr, als uns die Erfahrung lehrt,
Lermel die Geſamtwirkung eines
Klei=
es in hohem Maße zu beſtimmen
ßemart der Aermelmode beherrſcht
ſo=
yeuen Mäntel und Jackenkleider als
Ge
moderne Kleid.
annehmen würde, daß nur das Be=
Abendkleid für die Beſonderheit der
Fhel ausſchlaggebend ſei, iſt gewiß im
a ſich die neuen Motive ebenſo auch
er Strapazmodellen geltend zu machen
RDie vielen Neuheiten, die uns die
Abeten hat, kennen zu lernen, wollen
19lick in den „Guck=Kaſten der Mode‟
/4 werden ſicherlich von der Schönheit
ſrt der neuen Aermeltypen gebannt
* Motiv entdecken wir den wieder=
„Schinkenärmel” der neunziger
mun allmählich, aber beſtimmt
wie=
agesmode Eingang findet und —
ecen — ſogar für das Strapazkleid
yen wird.
Imtsückend ſind auch die breit aufge=
Stulpen, die eine enge, helle
chette ſehen laſſen und als ſportliche
beutung haben. (Figur 2.)
wor weiß man die Grazie des drei=
Engen Aermels zu ſchätzen, der
n der winterlichen
Geſellſchaftsklei=
wwommen wurde. Zu den eindrucks=
In nen gehören die aus ſchmalen Strei=
FMengeſetzten Schnitte, die unten zu
Aingeſchlagen werden und die male=
Kaſten der Mode: Bie Neuelt Heller.
riſche „Blütenform” bilden, die unſer drittes
Bild erkennen läßt.
Auch die weit ausladenden, bis zum
Hand=
gelenk reichenden, oft bunt gefütterten
Trom=
peten=Aermel beſitzen einen ganz
beſon=
deren Reiz. (Letzte Skizze.)
In der zweiten Reihe zeigen wir den
weich=
drapierten Oberärmel, der mit der früher
be=
ſprochenen „Keulenform” große Aehnlichkeit hat.
Die zweite Skizze derſelben Reihe beweiſt,
daß aus geſchmackvollen
Materialzuſam=
menſtellungen ſchöne Effekte geholt
wer=
den können, ſo daß beiſpielsweiſe ein dunkler
Aermel mit einer hellen Spitzen=Inkruſtation
einen ausgezeichnetenn Eindruck erreichen läßt.
Auch mittelalterliche Motive ſind
heuer nicht ſelten, ſo daß wir uns
beiſpiels=
weiſe mit den doppelt=gebauſchten Aermeln
be=
freunden werden, die ihrer jugendlichen Note
wegen allgemein gefallen. (Bild.)
Einen bauſchigen Oberärmel mit
zurück=
geſchlagenen, lanzettförmigen
Blütenblät=
tern bemerken wir in der letzten Zeichnung
der zweiten Reihe.
Unſere dritte Skizzenreihe beginnt mit einem
der ungemein beliebten Bauſchärmel, der
an der Schulter in Spinnennetz=Form gezogen iſt.
Viele moderne Sackärmel werden an der
Innenſeite eingereiht und laſſen dadurch (
näch=
ſtes Bild) eine höchſt eigenartige Wirkung
ent=
ſtehen, die beſonders für die wieder in Mode
kommenden durchſcheinenden Seiden verwertet
wird.
Die Mode der Renaiſſance=Zeit hat
unſere Künſtler bekanntlich in hohem Maße
be=
einflußt, ſo daß das Publikum Bauſchärmel in
den kräftigſten Farben und markanten
Sticke=
reien jener Tage beifallsfroh aufnahm. (
Vor=
letztes Modell.)
Im Gegenſatz dazu wird der mehrfach
ge=
ſtufte Trichterärmel keineswegs
über=
ſehen, den wir denn auch als letzte Skizze der
vorletzten Reihe vor Augen führen.
Der eigenartige Raglan=Aermel hat
heuer große Bedeutung erlangt und erhält durch
eine ſackartige Erweiterung des mitunter
ge=
ſchlitzten Unterärmels eine eigenartige
Bereiche=
rung (Bild).
Weit anſetzende, zur Hand eng
ge=
faßte und vollkommen geſchlitzte Armel,
ſagen mußten, daß es mit der Herſtellung von
Luxuspelzen, die tatſächlich nur für ſehr
Be=
güterte in Betracht kommen, nicht getan ſei und
daß vielmehr alles daran geſetzt werden müßte,
erſchwingliche, ſozuſagen „volkstümliche” Typen zu
ſchaffen, wenn weiteſte Kreiſe des Publikums für
die Idee des Pelzmantels erobert werden ſollten.
Dies konnte aber nur geſchehen, wenn
einer=
ſeits nicht zu teure und doch haltbare Pelzſorten
verwendet, andererſeits ein „zeitloſer” Schnitt
gewählt wurde, der die Gewähr dafür bot, daß
die betreffende Pelzumhülle nicht etwa von
heute auf morgen wieder unmodern werde.
Jede, Frau, die in modiſchen Dingen
Erfah=
rung beſitzt, weiß denn auch ganz genau, daß
ſie gerade bei einem ſolchen Stück jedem
modi=
ſchen Experiment ausweichen müſſe und nur
eine Form wählen dürfe, die unauffällig,
ge=
ſchmackvoll und für viele Gelegenheiten
brauch=
bar ſei, weil darin die größte Anziehungskraft
und der beſondere Wert einer guten Fellumhülle
liegt, die ebenſo gut für die Stadt und für
Ausflüge, wie als Umhang zum
Geſellſchafts=
kleid verwendbar ſein ſoll.
Aus dieſem Grunde dürfen nur jene, die ſchon
einen Strapaz=Pelzmantel beſitzen, ſich die
An=
ſchaffung einer dunklen Fellumhülle leiſten, die
bekanntlich für Nachmittag und Abend beſtimmt,
alſo in ihrer Verwendungsmöglichkeit
immer=
hin begrenzt iſt.
Der außerordentliche Erfolg, den die
Pelz=
mäntel heuer zu verzeichnen haben, dürfte
da=
mit zuſammenhängen, daß es unſere Werkſtätten
ausgezeichnet verſtehen, ſchöne Modelle in
ein=
facher, zeitgemäßer, nicht zu koſtſpieliger
Auf=
machung herzuſtellen, ohne dabei an die
Ver=
wertung minderwertiger Felle zu denken.
Dies iſt ſo zu verſtehen, daß man etwa einen
geraden, breitgegürteten Mantel, wie wir ihn
im erſten Bilde zeigen, ebenſogut aus
Breit=
ſchwanz=Fohlen mit Fuchskragen und
gleicharti=
gem Aermelbeſatz, wie (in ſchlichter
Wieder=
gabe) etwa aus braunem, raſiertem Lammfell
arbeiten und in dieſem Falle mit Nutria oder
ſogar mit einer entſprechend wohlfeileren
Pelz=
ſorte verbrämen könnte. Ein Fellmantel dieſer
Art iſt den Schwankungen der Mode kaum
un=
terworfen und wird in ein paar Jahren gewiß
genau ſo aktuell ſein wie heuer.
Viele Frauen haben allerdings den Wunſch,
die typiſch=neue Richtung wenigſtens
andeu=
tungsweiſe zu betonen, doch werden ſie dies
klugerweiſe allenfalls ſo tun, daß Aenderungen,
die ſich im kommenden Jahre vielleicht als
not=
wendig erweiſen, keinen Schwierigkeiten
begeg=
nen. In dieſem Sinne iſt der in unſerem zweiten
Bilde dargeſtellte Mantel ſicherlich
empfehlens=
wert, weil er der gegenwärtigen Mode mit
ſei=
nen leicht eingezogenen „Schinken=Aermeln” (die
aber ohne Schwierigkeit wieder in
Normal=
ärmel zu verwandeln ſind, falls die Mode eine
neue Wendung nimmt) Rechnung trägt. Sehr
eigenartig wirkt auch der hochgeſtellte Umleg=
die durch Straßknöpfe ſehr eindrucksvoll
geſtal=
tet werden, gehören zu den bevorzugten
Mo=
tiven der neuen Geſellſchaftskleidung. (
Vorletz=
ter Entwurf.)
Erweiterte, dunkle Aermel, die innen mehrere
Unterärmel aus heller abſchattiertem,
paſtell=
farbenem Material bringen, ſind eine Neuheit,
kragen, der ſich ganz öffnen läßt und dann breite
Aufſchläge bildet. Für einen ſolchen Mantel
wäre zwar grau=ſchattierter Perſianer, deſſen
vorzügliche Wirkung allgemeine Anerkennung
findet, hervorragend geeignet, doch läßt ſich der
gleiche Entwurf auch in verſchiedenen Erſatz=
Fel=
len ausführen, die uns die Mode in großer
Menge in Vorſchlag bringt.
Da in den großen Modewerkſtätten ſchon im
Vorjahre Seal=Felle zum mindeſten für
Ver=
brämungszwecke vielfach herangezogen wurden,
darf es uns nicht wundern, wenn es heuer ganze
Seal=Mäntel gibt, ſo daß ſich alſo vielfach
die Möglichkeit bieten wird, ein Stück aus altem
Familienbeſtande wieder aufzufriſchen. Lange
Jahre konnte man ſich des Eindruckes nicht
er=
wehren, daß das Seal=Fell „alt wirke”, was
aber offenbar daran lag, daß man verabſäumte,
das Fell mit einem anderen Pelzwerk in
Ver=
bindung zu bringen und auf dieſe Weiſe die
Möglichkeit außer acht ließ, einen geeigneten
Kontraſt zu ſchaffen. Wenn man alſo —
die=
ſen modiſchen Wink richtig verſtehend — den in
unſerem vorletzten Bilde dargeſtellten, ſeitlich
geknöpften Seal=Mantel (der uns durch
neu=
artige bauſchige Aermel auffällt) mit einem
Schalkragen aus langhaarigem Fell
ver=
ſieht, wird man gewiß anderer Meinung werden
und ſich davon überzeugen daß die
Geſamtwir=
kung einer derartigen, für Nachmittag und
Abend geeigneten Umhülle außerordentlich flott
und keineswegs „alt=damenhaft” ſei.
Nun wollen wir noch von einem Pelzmantel
ſprechen, den wir in unſerer letzten Figurine
darſtellen und der ſeiner Neuartigkeit wegen
Erwähnung verdient, da es ſich hier um einen
ſogenannten „Fregoli” (alſo Verwandlungs=)
Pelz handelt, der bisher ganz und gar unbekannt
war. Man verarbeitet für ſolche Stücke weiche
Klein=Felle in ſchöner Mittelfarbe, alſo
vor=
zugsweiſe Feh oder Maulwurf, der allem
Anſcheine nach wieder eine große Rolle zu
ſpie=
len beginnt. Der Grundſchnitt iſt der eines
ge=
raden, mit einem großen Schalkragen
verſehe=
nen Paletots; der „Verwandlungs=Trick” aber
beſteht darin, daß man unterhalb des Kragens
ein aus gleichem Pelzwerk hergeſtelltes Cape
anknöpft, ſo daß der Mantel mit dieſem Cape
abendlichen Charakter hat, ohne Cape aber
einen ausgeſprochenen Tagesmantel darſtellt. Im
übrigen kann man auch das Cape allein
als reizvolle Ergänzung jedes Kleidungsſtückes
verwenden und es nicht nur zum Stoffkleide und
zum einfachen Koſtüm, ſondern auch zum
Be=
ſuchs= und ſchließlich ſelbſt zum Abendkleid tragen.
Wenn heuer der „Fregoli=Gedanke” auch von
der Pelzmode aufgegriffen wird, ſo iſt dies
ge=
wiß kein Experiment, kein unnötiger Luxus,
ſondern eine modiſch=zeitgemäße Notwendigkeit,
die ſich einem geradezu aufdrängt, wenn man ſich
darüber Rechenſchaft gibt, daß für die heutige
Zeit eine ſolche „Univerſal=Umhülle” das
Ge=
gebene ſei!
die ihrer maleriſchen Wirkung wegen
außer=
ordentlich gefällt und in unſerem letzten Bilde
feſtgehalten wurde.
Wir erleben aſo einen durchſchlagenden Sieg
des phantaſievollen Aermels, deſſen vielfältige
Formen man kennen muß, um die kommende
Mode verſtändnisvoll beurteilen zu können.
Nummer 310
Sonntag, 10. Nobell/
jat
Entwicklung des Arbeitseinſatzes im Oktober.
440000 Arbeitsloſe weniger
als im Vorjahre.
Die Entwicklung des Arbeitseinſatzes im Oktober 1935 war
hauptſächlich durch die vorgeſchrittene Jahreszeit bedingt. Das
unbeſtändige und niederſchlagsreiche Wetter während des
Be=
richtsmonats hat in manchen Gebieten die Außenarbeiten
vor=
zeitig erheblich beeinträchtigt, ſo daß dort Arbeitskräfte in
größe=
rem Umfange zur Entlaſſung kamen. Die Zahl der bei den
Ar=
beitsämtern eingetragenen Arbeitsloſen ſtieg im Oktober um
114 000 auf 1 828 000. Dieſer Stand liegt um 440 000 Unter dem
Stand von Ende Oktober des Vorjahres.
Neben der Landwirtſchaft ſetzten das Baugewerbe und die
Bauſtoffinduſtrie, die im Sommer einen beſonders günſtigen
Be=
ſchäftigungsſtand erreicht hatten, nach Beendigung einer Reihe
größerer Bauvorhaben Arbeitskräfte frei. Trotzdem blieb die
Beſchäftigung im Baugewerbe noch recht gut. Die Beendigung
der Kur= und Reiſezeit brachte im Gaſt= und
Schankwirtſchafts=
gewerbe und im Verkehrsgewerbe den jahreszeitlich üblichen
Rück=
gang im Arbeitseinſatz. Unter den konjunkturabhängigen
Berufs=
gruppen erfreute ſich der Bergbau, zum Teil infolge des
geſteiger=
ten Bedarfs an Hausbrandkohle, ferner die Eiſenerzeugung und
die meiſten Zweige der Metallverarbeitung und
Maſchinenindu=
ſtrie eines anhaltend guten Beſchäftigungsgrades. Im
Spinnſtoff=
gewerbe war die Lage im allgemeinen unverändert, während datz
Bekleidungsgewerbe eine Verſchlechterung erfahren hat.
In den Arbeitseinſatz kam im Berichtsmonat durch die
plan=
mäßigen Entlaſſungen aus dem Heeres= und Arbeitsdienſt
zuſätz=
lich eine ſtarke Bewegung. Infolge der
Vorbereitungsmaßnah=
men gelang es, den überwiegenden Teil der Entlaſſenen alsbald
in Arbeit zu bringen. Dagegen war es in der kurzen Spanne
Zeit, die ſeit der Entlaſſung bis zum Ende des Monats Oktober
verſtrichen iſt und bei dem jahreszeitlich verminderten Bedarf
an Arbeitskräften noch nicht möglich die Entlaſſenen reſtlos in
Arbeit unterzubringen. Ein Teil der Geſamtzunahme in der
Zahl der Arbeitsloſen iſt daher auf dieſe Erſcheinung
zurückzu=
führen. Da die Entlaſſenen den verſchiedenſten Berufen
ange=
hören, gilt dies für faſt alle Berufsgruppen im entſprechenden
Ausmaß.
Von der Zunahme der Arbeitsloſen wurden durch die
Unter=
ſtützungseinrichtungen der Reichsanſtalt 76 000 Perſonen
aufge=
fangen. Dagegen hat ſich die Zahl der anerkannten
Wohlfahrts=
erwerbsloſen im Oktober noch um 8000 Arbeitsloſe vermindert.
In der Arbeitsloſenverſicherung und Kriſenfürſorge wurden Ende
Oktober 951 000 Unterſtützungsempfänger, in der Wohlfahrtshilfe
336 000 Arbeitsloſe gezählt.
Die Beſchäftigungsausſichten für den Winker.
Das Inſtitut für Konjunkturforſchung unterſucht in dem
ſo=
eben erſchienenen Vierteljahrsheft (Vierteljahrshefte zur
Kon=
junkturforſchung, 10. Jahrg., Heft 3, Teil B) u. a. auch die
Ent=
wicklung der Arbeitsloſigkeit und die
Beſchäf=
tigungsausſichten für den kommenden Winter.
Die Zahl der Arbeitsloſen bei den Arbeitsämtern iſt bis Ende
September auf 1,71 Millionen geſunken. Seit Ende Januar
1933 hat ſich die Arbeitsloſenzahl um 4.3 Millionen vermindert.
Gleichzeitig iſt die ſogenannte „unſichtbare” Arbeitsloſigkeit, die
neben der amtlich regiſtrierten Arbeitsloſigkeit bis zum Winter
1932/33 eine beachtliche Höhe erreicht hatte, bis auf kleine Reſte
beſeitigt.
Die „eigentliche” Arbeitsloſigkeit iſt gegenwärtig bereits
er=
heblich geringer, als die Zahlen der regiſtrierten Arbeitsloſen
erkennen laſſen. Eine große Zahl der gemeldeten Arbeitsloſen —
wahrſcheinlich mehr als eine halbe Million — ſind entweder
arbeitsunfähig oder nur beſchränkt arbeitsfähig. Sie kommen
aus perſönlichen Gründen gar nicht oder nur teilweiſe für eine
Beſchäftigung in Frage. Etwa ebenſo groß iſt die Zahl der
Ar=
beitsloſen, die den ſogenannten Mindeſtbeſtand der
Arbeitsloſig=
keit bilden, der auch im Höhepunkt der Konjunktur nicht
unter=
ſchritten wird.
Der „Mindeſtbeſtand” an Arbeitsloſen iſt bei der
gegenwär=
tigen Struktur der deutſchen Volkswirtſchaft aus folgenden
Grün=
den unvermeidlich:
1. Infolge des natürlichen Wechſels von Arbeitsplatz zu
Arbeits=
platz iſt immer ein Teil der Arbeitskräfte arbeitslos;
2. Gegenwärtig ſind die ſtrukturellen Verſchiebungen innerhalb
der Produktion beſonders groß. Bis die Beſchäftigung ſich
dieſen Veränderungen angepaßt hat, muß für eine gewiſſe
Zeit ein Teil dieſer Kräfte arbeitslos ſein.
3. Dieſe Verſchiebungen führen zu um ſo größerer
Arbeitsloſig=
keit, je weniger beweglich” die Arbeitskräfte durch Familie
oder feſten Wohnſitz ſind.
4. Auch wenn die geſamte Beſchäftigung ſehr hoch iſt. gibt es
doch immer einzelne Wirtſchaftszweige, die zeitweilig weniger
ſtark beſchäftigt und in denen daher Kräfte arbeitslos ſind.
Von Ende März bis Ende Auguſt 1935 iſt die Beſchäftigung
um 1,42 Millionen geſtiegen. In der gleichen Zeit des
vergan=
genen Jahres war ſie dagegen nur um 0,88 Millionen
ge=
wachſen. Anfang September 1935 ſtanden faſt 17 Millionen
Ar=
beiter und Angeſtellte in Arbeit. Das ſind rund 5,2 Millionen
mehr als Ende Januar 1933.
Ein Ausblick auf die Entwicklung der nächſten Zeit muß
be=
rückſichtigen, daß die Zahl der Beſchäftigten bereits einen ſehr
hohen Stand erreicht hat, und daß umgekehrt die Arbeitsloſigkeit
zum größten Teil beſeitigt iſt. In einer derartigen Lage iſt es
ganz natürlich, wenn die Zunahme der Beſchäftigung von
zeit=
weiligen Stockungen und Schwankungen unterbrochen wird.
Die Entwicklung der Beſchäftigung in den nächſten Monaten
hängt davon ab: 1., wieweit weiterhin zuſätzliche öffentliche
Mit=
tel eingeſetzt werden; 2., in welchem Umfange Privatkapital
in=
veſtiert wird; 3., wieviel ausländiſche Rohſtoffe zur Verfügung
ſtehen; 4., wie ſich die Lage auf den Verbrauchsgütermärkten
geſtaltet.
Da vor allem der Wiederaufbau der Wehrmacht noch nicht
beendet iſt, ſo kann für die nächſten Monate damit gerechnet
wer=
den, daß ſich der hohe Stand der Beſchäftigung hält.
Gegenwärtig iſt aber die ſaiſonmäßige Entwicklung
wichtiger als die konjunkturelle, da der Winter mit ſeinem
unver=
meidlichen Rückgang der Beſchäftigung vor der Tür ſteht. Der
ſaiſonmäßige Rückſchlag der Beſchäftigung hängt von der Strenge
des Winters, von der Höhe der geſamten Beſchäftigung und
be=
ſonders von der Zahl der Arbeitskräfte ab, die mit Außenarbeiten
beſchäftigt ſind. In den Jahren 1929 bis 1935 betrug die
ſaiſon=
mäßige Abnahme zwiſchen 1,17 und 1,85 Millionen.
Die rhein=mainiſche Wirkſchaft im 2it
Keine weſenklichen Veränderungen
gegenüber Sepkember.
Nach den Berichten der chemiſchen Induſtrie
mainiſchen Wirtſchaftsgebietes bewegten ſich deren
Berichtsmonat in den üblichen Grenzen; die
chemiſch=
tiſche Induſtrie ſtellt eine weitere Umſatzſteigerung ſow
wie auch im Auslandsgeſchäft gegenüber dem gleichen
monat feſt. Im Eiſenſteinbergbau hielten ſich
und Belegſchaftsſtand auf der bisherigen Höhe. Dag
mobilgeſchäft im Rhein=Main=Gebiet zeigte ken
lichen Aenderungen gegenüber dem Vormonat. Die
M=
induſtrie berichtet von etwas beſſerem Auftragsei
der elektrotechniſchen. Induſtrie hält ſich,
jetzt zu überſehen iſt, der Auftragseingang auch im Oc
der befriedigenden Vormonatshöhe. Im Bauge
nach wie vor eine befriedigende Lage zu verzeichnen.
bacher Lederinduſtrie kann im Hinblick auf das 9
geſchäft im großen und ganzen von einer zufriedenſte liu
ſchäftigung berichten. In der Schuhinduſtrie win
der Auftragseingang unzureichend. Im Maſchine
der Eingang von Exportaufträgen in Gerbereimaſchin
zufriedenſtellend. Der Inlandsabſatz ließ etwas nach.
wirtſchaftlichen Maſchinenfabriken arbeiten nach Beeid=
Weinleſe abgeſchwächt.
Der Reichsbank=Ausweis.
Ultimobeanſpruchung zur Hälfte abgedeckt. — Stärkens
von Golddiskontbank=Wechſeln.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 7. Novieyl
war die Entlaſtung des Noteninſtituts in der Berich Soch
50,9 v. H. der Ultimo=Oktober=Beanſpruchung beſſer a kun
chen Zeit des Vormonats (42,1 v.H.) und zur glei
jahrszeit (41,2 v. H.). Die Rückflüſſe waren an ſich non
Bild wurde noch durch die ſtarke Flüſſigkeit des Geldmat
beſſert. Solawechſel der Diskontbank konnten in größen
fange verkauft werden. Die geſamte Kapitalsanlage mi
ſich um 221.,2 auf 4615,2 Mill. RM., und zwar nahme
zelnen die Beſtände an Handelswechſeln und Schecks um
3911,4 Mill. RM., an Lombardforderungen um 230
Mill. RM. und an Reichsſchatzwechſeln um 50,9 auf 0.8
ab, dagegen erhöhten ſich die Beſtände an deckungsfähin
papieren um 0,1 auf 345,3 Mill. RM. Die Abnahmen
gen Aktiven um 35,1 auf 688,9 Mill. RM. erklärt ſie
daß der Betriebskredit des Reiches zum größeren Teiſut
zahlt worden iſt. Die Giroguthaben gingen um 35.0
Mill. RM. zurück. Hierbei haben die öffentlichen Gut
genommen, die privaten dagegen abgenommen. Der ge
lungsmittelumlauf ſtellte ſich am Stichtag auf 6038
gegen 6262 Mill. RM. in der Vorwoche, 6095 Mill. R)i
monat und 5520 Mill. RM. zum gleichen Vorjahrs
Deckungsbeſtände ſind geringfügig um 63 000 RM. au
RM. zurückgegangen, und zwar nahmen die Goldke=
13 000 RM. auf 87.8 Mill. RM. zu, während ſich die 9
räte um 76 000 RM. auf 5,4 Mill. RM. verringerter
Berliner und Rhein-Main=Börſe.
Zum Wochenſchluß an der Berliner Börſe drückten
wie=
der geringe Abgaben den Aktienkursſtand, indeſſen kam es nur in
einzelnen Werten zu empfindlicheren Abſchwächungen. Wegen
der bevorſtehenden Unterbrechung des Börſengeſchäfts beſtand auf
ſeiten des berufsmäßigen Börſenhandels keine Aufnahmeneigung,
zumal auch das Publikum mit Kaufaufträgen nicht am Markte
war. Farben büßten gegen den Vortagsſchluß / Prozent ein.
Still und luſtlos blieb es auch an den Märkten der
feſtverzins=
lichen Werte. Kommunal=Umſchuldungsanleihe waren um 5 Pfg.
erholt. Auslandsrenten lagen ſtill. Im Verlauf gaben die Kurſe
an den Aktienmärkten weiter leicht nach.
Die Rhein=Mainiſche Börſe verharrte auch zum
Wochenſchluß in ihrer abwartenden Haltung und verzeichnete nur
ſehr kleines Geſchäft. Die Grundſtimmung war eher noch etwas
ſchwächer, wobei das weitere Angebot in Montanaktien etwas
verſtimmte. Starke. Beachtung fanden die Ausführungen des
Reichsfinanzminiſters in Frankfurt über Nationalſozialiſtiſche
Finanzpolitik”. Am Aktienmarkt kamen zunächſt nur wenig Werte
zur Erſtnotiz, die kein einheitliches Ausſehen aufwieſen, aber
überwiegend zur Schwäche neigten. In Montanwerten hielt das
Angebot der letzten Tage an. Außerdem blieben JG. Farben im
Angebot und gingen auf 145¾ zurück. Elektroaktien lagen ſtill
und uneinheitlich. Der Rentenmarkt lag freundlich, das Geſchäft
war aber klein. Altbeſitz gewannen ½ Prozent, ſpäte
Schuld=
buchforderungen ½ Prozent. Kommunal=Umſchuldung und
Zins=
vergütungsſcheine lagen behauptet. Der Verlauf der Börſe blieb
ſehr ſtill und abwartend, die Kurſe konnten ſich zumeiſt auf dem
Anfangsſtand behaupten, vereinzelt traten geringprozentige
Er=
holungen ein. Schwächer lagen erneut Scheideanſtalt mit 208.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Die Kennziffer der Großhandelspreiſe für den 6. November.
Die Kennziffer der Großhandelspreiſe ſtellt ſich für den 6. Nov.
auf 103,0 (1913 — 100); ſie iſt gegenüber der Vorwoche (102,9)
wenig verändert. Die Kennziffern der Hauptgruppen lauten:
Agrarſtoffe 104,8 (plus 0,4 v. H.), induſtrielle Rohſtoffe und
Halb=
waren 92,6 (unverändert) und induſtrielle Fertigwaren 119,2
(unverändert).
Superphosphat=Preiſe für Frühjahr 1936 unverändert. Laut
Mitteilung der Deutſchen Superphosphat=Induſtrie GmbH gelten
die bisherigen Suverphosphatpreiſe für die Verſandzeit Frühjahr
1936, d. h. bis zum 31. Mai nächſten Jahres, unverändert weiter.
Die Preiſe für ſtickſtoffhaltige Miſchungen richten ſich wie üblich
nach den Stickſtoffpreiſen. Auch in dieſem Jahre werden für
Lie=
ferungen im November/Dezember 35 und Januar 36
Frühbezugs=
vergünſtigungen gewährt.
Die ſtädtiſchen Kreditgenoſſenſchaften Anfang September. Wie
der Deutſche Genoſſenſchaftsverband E V. Berlin, mitteilt, zeigen
die ſoeben erſchienenen Geſchäftsergebniſſe der ſtädtiſchen
Genoſ=
ſenſchaftsbanken in der großen Linie die gleiche
Entwicklungsten=
denz wie in den Vormonaten. Die Ziffern ergeben eine weitere
Zunahme der Einlagen. Die Geſamteinlagen haben ſich um 22
auf 1424 Mill. RM. erhöht. Die Zunahme bezieht ſich ſowohl auf
die Spareinlagen und Depoſiten als auch auf die Scheck= und
Kon=
tokorrentgelder.
Produklenmärkke.
Darmſtädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 9.
Novem=
ber. (Die Preiſe verſtehen ſich pro Pfund bzw. Stück in Pfg.)
Gemüſe; Kohlrabi 5—8, Erdkohlraben 8—10. Karotten 6—7,
Gelbe Rüben 6—7. Rote Rüben 8—10. Weiße Rüben 8—10,
Schwarzwurzeln 20—25. Spinat 8—10. Rotkraut 8—10.
Weiß=
kraut 5—7. Wirſing 6—8. Roſenkohl 20—25. Erbſen 40. Zwiebeln
9——15. Knoblauch 70—80. Tomaten 20—40. Kaſtanien 20—25.
Feldſalat 60. Endivienſalat 8—10. Kopfſalat 8—10. Blumenkohl
20—70, Rettich 5—7, Meerrettich 60—70. Spätkartoffeln
4. Obſt: Tafeläpfel 20—35, Wirtſchaftsäpfel 10—18. Tafelbirnen
20—30. Wirtſchaftsbirnen 10—15. Quitten 30—32, Trauben 30 bis
45. Nüſſe 40—45. Apfelſinen 15—18, Zitronen 6—7. Bananen 45.
Eßwaren: Süßrahmbutter 160, Landbutter 140. Weichkäſe 20
bis 25, Handkäſe 4—12. friſche Eier 11—13. Wild und
Ge=
flügel: Gänſe 100—120, Hahnen 90—110 Hühner 70—90, Enten
60—130, Tauben 50—60, Haſen 50—110, Ziegenfleiſch 65.
Abeſſinien und der oſtafrikaniſche Kaffeemarkl.
Der Krieg in Abeſſinien wirkt ſich auf die übrigen
oſtafrika=
niſchen Kolonien und Mandate in ſtarkem Maße aus. In allen
dieſen Gebieten iſt der Export von Nahrungs= und Futtermitteln,
lebendem Vieh. Baumaterialien und vielem anderen ſehr ſtark
geſtiegen. Vor allem hat auch der Kaffee=Export aus Kenya,
Tanganyika und Uganda infolge des gänzlichen Aufhörens der
Kaffeeausfuhr aus Abeſſinien ſtark zugenommen. Bekanntlich iſt
Abeſſinien ein wichtiges Kaffee=Exportland; ſeine jährliche Ernte
iſt etwa ebenſo groß wie die von Kenya, Uganda und Tanganyika
zuſammen. Der abeſſiniſche Kaffee, der faſt ausſchließlich in den
Hochländern angebaut wird, wurde bisher mit Mauleſeln nach
Djibuty zur Verſchiffung gebracht. Jetzt iſt dieſer Weg nicht nur
an ſich geſperrt, ſondern darüber hinaus ſind auch alle Laſttiere
für das abeſſiniſche Heer beſchlagnahmt.
Berliner Kursbericht
vom 9. November 1935
Eine der führenden Unternehmungen der Thürirg.
wareninduſtrie, die Gebrüder Schorn AG. in Jena, hrut
lungen eingeſtellt und die Eröffnung des gerichtlichen fad
verfahrens beantragt.
Der franzöſiſche Zinsſatz für Spareinlagen wird
1936 auf 29 Prozent herabgeſetzt.
Hauptſchriftleiter: Rudolf Mauve.
Stellvertr. Hauptſchriftleiter: Max Streeſe.
Veran wortlich ſür Politik= Rudolf Mauve: für den Schlußdienſ.“
Bauer; für den lokalen Teil. i. V. Dr. C. 6.Quetſ
leiter: Villy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt. D. A. T. 35über 19000.P4
Verlag: Darmſtädter Tagblatt, Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag:”4
Darmſtadt, Rheinſtr. 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übemd
Sprechſtunden der Schriftl
Vormittags 12—1 Uhr, nachmitte)‟
Die heutige Nummer hat 20 Seiter)
Deviſenrncktl
vom 9. Noven/!
Berl. Handels=Geſ.)
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Llotzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg 1
Bergmann=Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi (1
Deutſche Cont. Gasly
Deutſche Erdöl
N
82.*0
83.—
15.125
16.50
35.625
103.125
86.—
55.50
125.—
101.—
„iet eee
J. G. Farben .
Geſ.f.elektr. untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Me
146.—
121.75
107.50
85.75
87.50
125.25
83.25
112.875
78.625
67.75
Orenſtein & Koppel,
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Beſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht!
Wanderer=Werke
We
11025
24.—
7.
120.—
88.125
9.—
112.—
59.75
124.—
124.25
134.—
Aahpten
Argentinien
Belgien.
Braſilien
Bulgarien
Canada
Dänemarl
Danzig
England
Eſtland.
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Fsland
D
t ägypt. 2
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1 canad. Doll
100 Kronen
100 Gulden
1 2. Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.
R
12.54
0.673
42.03
0.1a1
3.047
2.461
54.66
46.80
2.24
87.93
5.325
16.37
2.353
188.81
54.30
Briei/
12.57
O.677
42.11
u.143
3.053
2.465
54.76
46.90
12.27
68.07
5.405
16.41
2.355
169.15
85.00
Italien
Japan
Jugoſlawien
Lettland
Norwegen.
Heſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowal.,
Türkei
ungarn
Uruguahz
Ver. Staaten
Surmſtäster and
Frankfurter Kursbericht vom 9. November 1935.
Fliale der Dresdner
Steuergutſcheine
„ Gr.II p. 1934
1938
„ „ 1936
„. 1931
„ 1938
Gruppe I..
5% Dtſch. Reichsanl.
5½%Intern.,b. 30
4½Baden, v.27
4½%Bohern v. 27
41.%beſſen v. 28
41
v. 29
4½Preuß. v. 28
4½= Sachſen v. 27
4½%Thüringen 27
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze ......
5% Dt. Reichspoſt=
Schätze ......"
4½% ........"
Ltſch. Anl. Aust.
lſ., % Ablöſung
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe
4½%Bad.=Baden
4½%Berlin v. 24
4½,½ Tarmſtadt .
%Dresden v.26
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LMainz=
4½ Mannheim2?
4½%Münchenv. 29
4½%Wiesbaden2s
4½½Heſſ. Landesb
g „ Goldobl.
5½2% Heſſ.
Landes=
hyp.=Br. Liquid.
103‟,
107,
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97,
102
96.25
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91
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89.5
92
93.75
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96.25
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100.
42. %beſ. Landhyp)
Komm.=Obl.
4½%0 Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½% „ Goldoblog.
4½%0 Landeskom.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ.Gldobl. R.11
4½% desgl. R. 12
4½% Kaſſ
Landes=
kreditr. Goidpfb.
4½% Naſſ.
Landes=
bant Goldpfb.
5½% „ Lig.=Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
-Ausl. Ser. I
4Ausl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz).
4½%Berl. Hyp. B.
5½ „ Lig.=Pfbr.
4½%Frkf. Hyp.=B
„ Lig.=Pfbr.
Goldoblig
PFrrft. Pfbr. B.
„ Lig.=Pfr.
4½ BMein. Hyp B.
„ Lig.=Pfbr.
4 1½% Pfälz. Hup. B.
5½.% „ Lig.=Pfbr.
4½%Rh. Hhp.=Bk.
„ Lig.=Pfr.
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4½=%Südd. Boden=
Cred.=Bank
. Lig. Pfbr.
12% Württ. Hyp.
62Daimler=Benz
5%Dt. Linol. Werke
Klöcknerwerke
96.25
9475
33.5
96.25
96.25
100.9
113.3
130
18.7
1017,
Mun 7
do Mitteld. Stahl
520NeckarA. G.v.23
2 Rhein=Main=
Donau v 23...
6%SalzmanncCo.
39 Ver. Stahlwerke
RM.=Anl
4½0
6%Voigt & Häffner!
3. 6. Farben Bondsl
5% Bosn. L. E. B.
2.Inveſt.
H2Bulg. Tab. v. 02
4½2% Oſt. Schätze
42 Sſt. Goldrente
5%vereinh. Rumä.
43
4% Türk. 1. Bagdad
II.Bagdad
%güngarn. 1913
1914
Goldr.
1910
4½Budp. Stadtan!
42,Liſſabon.
„Stockholm. . ..
Aktien.
Accumulat.=Fabrit
Allg. Kunſtzide Unie
A. E. 6.
AndregeNoris Bahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff.
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, J. P...
Berl. Kraft u. Licht.
Brauhaus Nürnbg.
Hit
97.5
99.5
103
93
101
122‟.
11
10.5
7.3
39.75
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8.5
4.75
68.75
54.5
115
168.75
52.7.
35,
109
76
128
163
141:
122
e
Cement Heidelberg
Karlſtadt
7. G.Chemie, Baſel
Chem.WerkeAlber
Chade (A=C)
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum
Daimler=Benz.
Dt. Atl. Telegr.
Erdöl
Dt. Gold=u. Silber
ſcheide=Anſtalt
Linoleu=
Dortm. R
bräu.
Dyckerhof
Eichbaum=Werger
Elettr. Lieſerg.=Gef
Licht u. Kraft
Enzinger Union ..
EſchweilerBergwerk
Eßling. Maſchinen
Export=Malzfabrik.
Faber & Schleicher
Fahr, Gebrüder..
J. 6. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Fetter)
Felt. KGuillegume
Frankfurter Hof.
Geſi.felektr. untern.
Goldſchmidt, Th.
Gritzner=Kaiſer ..
Grün &E Bilfinger
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbräuh
Hanfwerke Füſen.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf
HilpertArmaturfrk
Hindrichs=Auffern
Hochtief Eſſen ....
Holzmann, Phil.
7m
116.2
130
137
103
293.5
156
90.:
104
101.:
207
137
93
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89
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101
268
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59
775
ie e Heue
„ Genüſſe
Junghans
Kali=Chemie.
Aſchersleben
glein, Schanzlin
Klöcknerwerte
Knorr C. 6.
Konſerven Braun.
Lahmener & Co. ..
Laurahütte
Lech, Augsburg.:
Lofomf. KraußcCo
Löwenbr. Mü
Mainkr.=W. Höe
Mainz=Akt.=Br.
Mannesm.= Röhren
Mansfeld Vergb. .
Metallge). Fran
Miag, Mühlenk
Moenus
Motoren Dar
Reckarwerk
Sdenw. Hart
Parf= u. B.
Rh. Braunko
Elettr. S
„ Stohlwert
Riebeck Montan.
Roeder, Gebr.
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Salzdetfurth K
Salzw. Heilbrot
Schöfferhof=Bind.
Schramm, Lackfabrl
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Siemens & Halske.
„ Reinigerwerke
Südd. Zucker A. 6./263
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Thür. Liefer.=Geſ. 1122.5
Vee
125
79.5
127
126.5
83.5
161.25
36
MAlig. Dt. Fre 3t
Badiſche Bar
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Dt. Eff. u. Be
Dresdner B
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Mein. Shp.
Pfälz. Hhp.
Reichsbanf=”
Rhein. Hhp
Vereinsb.H.4
Bürtt. Aote!!
A.G.f. Verd/
Allg. Lokalb—A
7% Dt. Reick,t
.
Hapag
Lübeck=Büch”
Nordd. Llom
Südd. Eiſer:
Allianz= u.
eit
Verſichererel
„ Vereir”
Frankona R-
Mannh. Ver=
Otavi Mines=
Schantung S
maſte davon. Noch immer ſchien das Haus ausgeſtorben,
ſeinen Bewohnern verlaſſen, keine Schweſter weit und
em Stubenmädchen. Scheibenreiter befand ſich jetzt
ver=
an Speiſeſaal, aber Dr. Szigety mußte jedenfalls da ſein.
m. wie endlos lang dieſer Gang war, die Gräfin
ver=
anterdeſſen! Endlich das Dienſtzimmer des Arztes, —
uklopfen, riß Eva die Klinke herunter. Die Tür war
ſſen, der Schlüſſel hing am Haken.
„. Kein Menſch im Stockwerk, niemand auf der Treppe,
hrſtuhl lag dunkel. Alſo die Robinſon rufen. — Was
Robinſon? Einen Arzt brauchte man, nichts als einen
hu wußte nachher noch genau, daß ſie auf den Daſter des
er hons ſchlug und irgendwie abgeriſſene Erklärungen in
iHel rief, ohne ſich darüber Rechenſchaft zu geben, daß
ern Ende niemand zuhörte. Es war ein lauter, ſchriller
der ſie von dieſem ſinnloſen Beginnen abſtehen ließ.
iEſten Ton folgte eine Reihe von anderen, ſich
über=
den Schreien, man hatte die Tote gefunden.
Elle waren im Zimmer, als Eva mit wankenden Beinen
n. ſie beugten ſich über die bewegungsloſe Frau und
umd wollten ſie aufrichten. Die Jungfer heute haltlos,
enmädchen, das vorhin ſo dumm und kuhäugig geglotzt
iſt ſich die Augen zu. Nachher machte ſie dieſe dummen
H der wieder auf, ſie ſah Eva am Türſtock lehnen, und
aich ihre herabhängenden, blutigen Hände, die roten
harf dem hellen Kleid.
uſ=s, Maria und Joſeph!” kreiſchte ſie plötzlich und zeigte
zm Fingern darauf hin, als ſei ſie einer ſchrecklichen
At auf der Spur, „ſie ſei ja ganz blutig!” Eine Atempauſe
: Stille im Zimmer, und dann ſagte eine heiſere
Män=
u— „Sie hat’s getan.”
Feſtſtellung öffnete den Deckel der Hölle, alle wendeten
u, alle ſchrien auf ſie ein. „Sie haben es getan, Sie
umgebracht, wo iſt das Meſſer?” hörte Eva mit
ver=
üüßſen Ohren, und ſie betrachtete dabei ihre geſpreizten
as wären ſie fremde, grauenhafte Dinge. Baron
Keil=
ud auf einmal neben ihr, er packte brutal ihren Arm.
iſt das Meſſer?” brüllte er ſie an, „zum Teufel, Sie
pen Sie das Meſſer her.”
terſuchte ſich loszureißen. „Sie ſind ja wahnſinnig! Sie
urhnſinnig ſein! Was für ein Meſſer?”
üten Sie ſich an, Sie ſind ja voller Blut.”
war doch gar nicht hier.” Eine Pflegerin ſtürzte her=
ᛋe auf, ſtürzte wieder hinaus. Gleich darauf war Schei=
Da. Er kam zur Tür herein mit geöffnetem Mund
ſm vorgeſtreckten Bart, als ringe er nach Luft, und Eva
hm ſchutzſuchend entgegen. „Ich war nicht hier, nicht
ein Medizinalrat —, ich war in meinem Zimmer, als
Zimmer war, er hatte ſie doch nicht geſehen — niemand hatte
ſie geſehen — kein Menſch. Nur um den Streit mit Clairemarie
wußten alle. Die blutigen Streifen auf ihrem Kleid glänzten
noch feucht, und die Gräfin war tot.
Warum ſchrie Clemens ſo hyſteriſch. So benahm ſich doch
kein Mann, ſpielte er Komödie oder was ſonſt? Er weinte
wie ein Junge — die Gräfin war doch nur ſeine Tante
ge=
weſen. So faſſungslos, ſo ohne Hemmung —! Und er hatte ſich
doch gewiß nicht bei den Dienſtboten befunden, als ſie mit
Clairemarie ſtritt — er war in ſeinem Zimmer, die Tür ſtand
ja noch offen.
„Eva hat die Waffe fortgeſchafft” ſchäumte Clemens, „man
muß ſie feſthalten —, man darf ſie nicht gehen laſſen.”
Scheibenreiter ſtand vom Fußboden auf, wo er neben der
Toten gekniet hatte, ſein Geſicht war grau wie der Bart. Er
breitete einen Schal über den blonden Kopf. „Die Polizei”
ſagte er heiſer, „man ſoll die Polizei verſtändigen.”
17.
So viel vermochte Eva Krenzberg ſpäter noch ganz klar
zu faſſen, aber was nachher kam, verſchwamm in ineinander
rinnenden Kreiſen, die ſich nicht trennen ließen. Tatſächlich wußte
ſie bloß, daß das Rudel Menſchen um ſie herum ein einziges
h2‟
ywreßte ſie plötzlich die Lippen zuſammen und verſuchte
m Woher ſollte der Chefarzt wiſſen, daß ſie in ihrem
erbarmungsloſes Geſicht zu tragen ſchien. Clemens” verzogener
Mund, die hyſteriſch zuckende Larve der Jungfer, Scheibenreiters
böſe, ungläubige Pſychiateraugen, das dumme ſenſationshungrige
Schauen des Stubenmädchens, alles gehörte zuſammen. Sie
ſpürte den Schweiß auf ihrer Stirn ausbrechen und gleichzeitig
ein mähliches Erkalten des Geſichts, das abflutende Blut nahm
den wegloſen Wirrwarr des Gehirns mit ſich, ſchön langſam
wurden die gelben Lichter dunkler, das Zimmer begann zu
ſchwingen, und dann ſchaukelte Eva geſchloſſenen Auges eine
Zeitlang auf einer Nebelwolke.
Später ſchwamm ein dickes, graues Gebilde, das Frau
Kind=
lichs in Speck erſtarrte Züge trug, auf ſie zu, eine viereckige
behaarte Männerhand hielt ihr ein Glas vors Geſicht und Dr.
Szigetys Stimme ſagte halblaut: „Trinken Sie, Fräulein
Kreuzberg. Und dann ſchlafen Sie. Kopf hoch! Es wird ſich
ſchon alles herausſtellen.” Er redete mit ſtarkem ungariſchen
Akzent. Das tat er in Erregung immer.
Eine Nacht, die nur Minuten dauert, — ein lichter Schein
auf weißem Plafond, zögernd gewinnt das gemalte Band rings
um das Zimmer Farbe und Umriß, eine große blaue Fliege
ſpa=
ziert über die matte Glaskugel des Deckenlichts, wenn man den
Kopf wendet, ſieht man ein paar Bergſpitzen aus dem
rauchen=
dem Morgennebel tauchen, es wird ein ſchöner Tag.
Claire=
marie Baitſky iſt tot.
Dann kommt Frau Kindlich herein, dick, glatt, weiße Rüſchen
an Hals und Handgelenken, tadellos und unberührt. Sie bringt
ein Frühſtückstablett mit Kaffee und Eiern. — Der Kaffee iſt
ſehr heiß und ganz ſchwarz, er tut wunderbar gut, — die Eier
ballen ſich im Halſe zuſammen, man kann ſie nicht
hinunter=
ſchlucken.
„Ziehen Sie ſich raſch an, Fräulein Kreuzberg”, verlangt
Frau Kindlich. „Sie müſſen nach Bregenz fahren.”
Eva gehorcht. Sie wäſcht ſich das Geſicht, die Hände, ſie
bürſtet ihr Haar vor dem Spiegel, — kann ein lebendiger
Menſch ſo blaß ſein? Nun das Kleid. — Nicht dieſes, — ſie hat
kein Anrecht mehr auf die Amtstracht des Hauſes, ſie iſt jetzt nur
mehr die Privatpflegerin Eva Kreuzberg, eine Fremde. Alſo das
graue Koſtüm, den kleinen Filzhut, — draußen wird’s mit jeder
Minute heller. — „Schneller, ſchneller”, ſagt die Wirtſchafterin
immer wieder. Weshalb drängt ſie ſo? Ach ja, natürlich, — es
muß alles bereits vorbei, erledigt ſein, ehe die Patienten
auf=
wachen und fragen. Man darf ſie nicht mehr ſehen, die Pflegerin
Kreuzberg wird ſtill im Morgengrauen fortgeſchafft, wie man die
Toten wegbringt.
„Meine Koffer —” ſagt Eva und ſtreicht mit zwei Fingern
über die leere Stirn. Ich werde ein bißchen Wäſche brauchen —
und Geld muß ich auch mitnehmen —
Frau Kindlich beruhigte ſie. Der Koffer wird gepackt
wer=
den, alles, was ſie braucht, bekäme ſie mit. Sie ſoll nur jetzt um
Gottes willen ein bißchen ſchnell machen, — das Zimmer muß
durchſucht werden, wegen der verſchwundenen Waffe.
Im Korridor brennen alle Lampen, zwei Herren in grünen
Lodenmäntel ſitzen neben der Tür, ſie ſtehen auf, treten an Eva
heran, einer fragt förmlich, ob ſie die Pflegerin Kreuzberg ſei.
Man hört es dem Tonfall an, daß dieſe Erkundigung eine
feſt=
ſtehende Formel darſtellt, ſozufagen der erſte Kolbenſtoß der
Geſetzesmaſchine.
Die Gefragte bejaht, ſie erfährt, daß ſie verhaftet ſei, ein
grauer Papierfetzen, auf dem ſich verſchiedene Unterſchriften und
Amtsſtempel befinden, wird ihr zur Erhärtung der Mitteilung
unter die Naſe gehalten. Eva nickt ſtumm, ſie glaubt es ſchon.
Die zwei Herren ſetzen verſchwitzte Hüte mit Gamsbärten auf,
ihre Mäntel riechen muffig nach ſchlechtem Tabak. Man führt ſie
zum Fahrſtuhl, der Gang iſt ausgeſtorben, — leer, das Haus
totenſtill. Vermutlich hat man den Nachtſchweſtern verboten, das
Zimmer zu verlaſſen. Unten in der Halle lehnt ein Gendarm
und redet mit dem Portier; als der Lift herunterkommt, bricht
er das Geſpräch ſofort ab und geht mit hallenden Schritten
über den Steinboden zur Stiege. Wahrſcheinlich hat er nun das
Zimmer der Verdächtigen zu unterſuchen.
Medizinalrat Scheibenreiter kommt aus ſeinem
Sprechzim=
mer. Sehr fahl, unausgeſchlafene dicke Tränenſäcke unter den
Augen, hat er gleichwohl Haltung und Autorität wiedergefunden,
als Hausherr, als objektiver Vorgeſetzter, als verſtändnisvoller
Kenner menſchlicher Leidenſchaften gibt er Eva eine kühle, ſchlaffe
Hand. „Es tut mir leid, Fräulein Kreuzberg. Hoffentlich wird
es Ihnen gelingen, ſich von dem ſchweren Verdacht zu reinigen.”
(Fortſetzung folgt.)
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Einladung
zur außerordentl. Generalberſammlung
auf Montag, den 25. November 1935,
mittags 17.30 Uhr, Darmſtadt, Rheinſtr. 44.
Einziger Punkt der Tagesordnung:
Liquidation des Vereins.
Zur Verſammlung ſind nur die Inhaber von
Anteilſcheinen zugelaſſen.
Bauverein Daheim
Der 1. Vorſitzende:
Dr. Neuſchäffer, Rechtsanwalt
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 10. Noven/
Sehr geenbie orausfrau!
Würden Sie es in Ordnung finden, Lebensmittel
wie Fleisch und Brot von reisenden Händlern an
der Tür zu kaufen? Nein! Dagegen wehren Sie
sich. Sie gehen nach wie vor zu Ihrem
Spezial-
geschäft am Platze, zu dem Sie Vertrauen haben
und kaufen dort ein. Sie haben Ihre bestimmten
Gründe dafür.
Aber, wie halten Sie es in vielen Fällen, wenn Ihnen
von auswärtigen Händlern elektrische Geräte,
insbesondere Staubsauger angeboten werden?
Sie kaufen, ohne an das Ihnen bekannte
Spezial-
geschäft am Platze zu denken. Erst viel später,
wenn die Reparaturen anfangen, besinnen Sie
sich wieder auf das Fachgeschäft, das Ihnen helfen
soll. Dann muß Ihnen leider sehr oft gesagt
werden, dieser oder jener Staubsauger wird
nicht vom Pachgeschäft geführt, folglich fehlen
auch die erforderlichen Ersatzteile. Also sind
Schwierigkeiten und Aerger die Folgen und dabei
hätten Sie es doch so bequem haben können.
Also liebe Hausfrau! Erst in’s Fachgeschäft beim
Kaufvorhaben. Dort finden Sie Auswahl
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werden richtig beraten, und wenn einmal eine
Störung vorkommt, so ist der Fachmann stets
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