Darmstädter Tagblatt 1935


08. November 1935

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Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 308
Freitag, den 8. November 1935
197. Jahrgang

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Deutfciand dielel neultat.
Nakte Genfer Senſakion. Kein deutſcher Schrikk beim Völkerbund in der Sankkionspolitik gegen
Jkalien. Die neukrale Halkung Deutſchlands im abefſiniſchen Konflikk unverändert.

utſchland miſchk ſich nichk ein.
(nf hat man wieder einmal eine große Senſation aus=
ie
franzöſiſchen und engliſchen Korreſpondenten berich=
ſuzer
Aufmachung, daß die deutſche Regierung dem Völ=
ne
Mitteilung habe zugehen laſſen, worin ſie ihre Be=
min
den Sanktionen gegen Italien in Ausſicht ſtelle.
ihher Zweck dieſer Meldungen iſt ziemlich durchſichtig. Es
ve, denen die Zurückhaltung Deutſchlands höchſt unbe=
efon

hnd die deshalb mit allen Mitteln verſuchen, uns in den
Eeit um Abeſſinien hineinzuziehen, um dadurch zu ihrer
Fintlaſtung andere Angriffsflächen zu ſchaffen. Die
egierung hat in einem klaren Dementi die Behauptun=
begt
.
ſden, der ſehen will, liegt ja auch die Widerſinnigkeit
ſatzten Genfer Senſationsmeldungen auf der Hand. Wir
MMitglied des Völkerbundes. Was in Genf beſchloſſen
uns deshalb nichts an, und wir haben auch nicht das
Pitereſſe daran, uns nachträglich in das Netzwerk dieſer
rwickeln zu laſſen. Wir haben von Anfang an eine
1 Neutralität verfolgt und werden auch daran feſthal=
huns
nach irgendeiner Seite zu binden. Wir haben die
bfuhr nach beiden Staaten hin verboten, um dadurch
reben, daß wir uns außerhalb des Konfliktes halten
Eoermeiden wollen, was zu einer Verſchärfung beitragen
ibenſo ſelbſtverſtändlich iſt es, daß wir Wert darauf
ſien, unſere wirtſchaftlichen Beziehungen überallhin auf=
ilten
, weil wir nur auf dieſem Wege unſere Verſorgung
hir uns lebensnotwendigen Rohſtoffen ſicherſtellen können.
uns allerdings unter Umſtänden dazu zwingen, zum
üeres eigenen Bedarfes Vorſorge zu treffen. Wir ſehen
Pum uns herum, wie das Heer der Kriegsgewinnler wie=
m
Boden wächſt und in der Hoffnung auf ſpäteren Be=
bnöglichen
Waren aufkauft, wahrſcheinlich in der Abſicht,
Für Sanktionen mit gutem Gewinn an Italien weiter zu
Das ſind Dinge, die uns nichts angehen, ſondern aus=
die
Länder, die ſich zur Durchführung der Sanktionen
ſt haben. Uns würde dies nur dann berühren, wenn
WVerſuch gemacht werden ſollte, derartige Bedarfsartikel
Uns aufzukaufen und ſie dann außer Landes zu verhökern.
vermutlich die Reichsregierung aus politiſchen und
bichen Gründen einen Riegel vorſchieben, ſchon um eine
ſung im eigenen Lande zu verhindern und uns auch von
ſen und unmittelbaren Rückwirkungen des Genfer Ver=
cherzuſtellen
. Aber auch das wäre dann nur die not=
folge
einer Neutralitätspolitik, die Deutſchland aus
Unſkikt außerhalb unſerer Intereſſenſphäre heraushalten
ein deutſcher Schritt in Genſ.
DNB. Berlin, 7. November.
indiſche Zeitungen haben Nachrichten über eine Demarche
rngchſilchen Konſuls in Genf bei einem hohen Völkerbunds=
gebracht
. Dieſe Nachrichten ſind unzutreffend. Eine
marche hat nicht ſtattgefunden. Der deutſche Stand=
besug
auf Deutſchlands Neutralität und Nichtbeteiligung
Eanktionen iſt bekannt und hat ſich in keiner Weiſe

e ſich eine die eigenen inneren deutſchen Wirtſchafts=
bedrohende
außergewöhnliche Ausfuhrſteigerung be=
Rohſtoffe oder Lebensmittel bemerkbar machen, wird
Fregierung dies durch geeignete Maßnahmen verhindern.
gegenteiligen Behauptungen der ausländiſchen Preſſe
an effend.
übrigen hat die Reichsregierung ſofort nach Beginn
kyrſch=abeſſiniſchen Konflikts alſo längſt vor den be=
Maßnahmen des Völkerbundes die Ausfuhr
riegsgerät und Munition nach beiden
verboten.
aing des Arbeiksausſchuſſes der Hankkions=

DNB. Genf, 7. November.
4rbeitsausſchuß der Sanktionskonferenz hat Mittwoch
eReſtaufgaben erledigt, die ihm die Konferenz in ihrer
btuuing übertragen hatte. Außer den bereits migeteilten
ngen über die Ergänzung der Rohſtoffliſte und über
ihr nach Italien hat der Ausſchuß auch die Angelegen=
Alearingabkommen und der laufenden Verträge geregelt.
Arbeitsausſchuß hat außerdem in einer Entſchließung
iatt italieniſcher Erzeugniſſe dahin ausgelegt, daß das
ebot nicht auf Bücher, Zeitungen, Zeitſchriften, Karten
0 raphiſche Werke ſowie auf gedruckte oder gravierte No=
Ttwerden ſoll. Der Arbeitsausſchuß hat ſchließlich über
M menſetzung des Unterausſchuſſes für die Durchführung
10 onen, der vom 18. November ab ſtändig tagen ſoll, Be=
Faßt. Ihm gehören demzufolge an: die Sowjetunion,
Polen, Jugoſlawien, Rumänien, Griechenland, Schwe=
ürkei
und die Schweiz.
enäver der engliſchen Mikkelmeerflokke.
EP. Paris, 7. November.
aus Kairo gemeldet wird, ſind am Mittwoch 45 eng=
egsſchiffe
aus Alexandrien ausgelaufen, um Manöver
See durchzuführen. An dieſen Manövern nehmen auch
fiürreitkräfte teil.

Zwei Schlachkkreuzer für eine Diviſion
Truppen.
* London, 6. November. (United Preß.)
Als Reſultat der ſeit einigen Tagen geführten intenſiven eng=
liſch
=franzöſiſch=italieniſchen Verhandlungen ſtehe nunmehr, wie
aus zuverläſſiger Quelle verlautet, der Abſchluß eines engliſch=
italieniſchen
Abkommens in Ausſicht, auf Grund deſſen England
zwei Schlachtkreuzer und eine Zerſtörer=Flottille zurückziehen
werde, während Italien eine weitere Diviſion Truppen aus Libyen
abberuft. Während man hierüber bereits prinzipiell zu einer Eini=
gung
gekommen zu ſein ſcheint, macht die engliſche Forderung nach
Einſtellung der in Italien betriebenen englandfeindlichen Propa=
ganda
offenbar noch immer große Schwierigkeiten.
Abbruch der Sporkbeziehungen
zwiſchen Italien und den Sankkionsländern.
DNB. Rom, 7. November.
Die ſportlichen Beziehungen Italiens mit den Sanktions=
ländern
dürfen bereits als abgebrochen betrachtet werden. Auf
Anordnung des Parteiſekretärs Starace findet am Donnerstag
in Rom eine Sitzung des Vorſtandes der C.O.N.J. ſtatt, in der
alle Turn= und Sportorganiſationen Italiens zuſammengefaßt
ſind, um den entſprechenden Beſchluß zu faſſen.
Inzwiſchen hat Staatsſekretär Starace die Teilnahme
Italiens an den Ende dieſer Woche in Paris auszutragenden
Europameiſterſchaften im Gewichtheben unterſagt.
Auch im Rennſport zeigen ſich bereits die erſten Auswir=
kungen
der Sühnemaßnahmen gegen Italien. Auf der Rennbahn
in Rom werden ſeit Mittwoch die amtlichen Programme ohne
Verwendung irgendwelcher engliſcher Sportbezeichnungen heraus=
gegeben
, die durch italieniſche Worte erſetzt werden. In Mailand
iſt das alljährlich ſtattfindende Rennen um den Preis für das
beſte eingeführte Rennpferd abgeſagt worden.
Gewalktige Mehrausgaben für die franzöſiſche
Seerüſtung.
DNB. Paris, 6. November.
Der Haushalt 1936 für die franzöſiſche Kriegsmarine findet
den Beifall des ſchwerinduſtriellen Journal des Débats‟. Das
iſt nicht verwunderlich, da nach den Angaben des Blattes die
Kredite für Kriegsſchiffneubauten von 1418 Millionen Francs
im Jahre 1935 auf 2047 Millionen Francs im Haushalt 1936
geſtiegen ſind. Das iſt ein Mehr von 629 Millionen Francs.
Der Haushalt iſt unterteilt in den ordentlichen Haushalt und
in einen Rüſtungsfonds. Der ordentliche Haushalt beträgt 1560
Millionen und weiſt damit eine Verminderung um 179 Millio=
nen
Franes gegenüber dem Vorjahr auf. Aber dieſe Verminde=
rung
iſt lediglich auf die Gehalts=, Sold= und Lohnkürzungen auf
Grund der Notverordnungen zurückzuführen. Aus dem Haushalts=
entwurf
geht weiter hervor, daß der Perſonalbeſtand um 4650
Mann erhöht werden ſoll.
Es iſt bemerkenswert, daß trotz der weſentlichen Erhöhung
der Ausgaben für Neubauten dieſe mit Ausnahme von zwei
Unterſeebooten zweiter Klaſſe und vier Aviſos lediglich für die
bereits in Angriff genommenen oder beſchloſſenen Neubauten be=
ſtimmt
iſt. Das bedeutet alſo eine weſentliche Beſchleunigung der
Flottenerneuerung. Für den Bau der Dünkirchen ſind weitere
140 Millionen Francs angeſetzt worden, und für das erſte 35 000=
Tonnen=Linienſchiff, das auf den ſtaatlichen Werften gebaut wird,
229 Millionen Francs. Für das zweite 35 000=Tonnen= Linien=
ſchiff
, das auf einer privaten Werft gebaut werden ſoll, iſt die
erſte Baurate von 41 Millionen Francs bereitgeſtellt worden.
Es wird vorausſichtlich im Mai 1936 feſt in Auftrag gegeben
werden.
Für die eigentlichen Flottenneubauten betragen die Kredite
insgeſamt 1075 Millionen Francs, darunter 400 Millionen für
Linienſchiffe. Im Vergleich mit dieſer Summe wird die für die
Marinefliegerei eingeſetzte Summe von 216 Millionen Francs
vom Journal des Debats als verhältnismäßig hoch bezeichnet,
aber die Kriegsmarine ſei der Anſicht, daß jeder Neubau von
Kriegsſchiffen die Indienſtſtellung weiterer Jagd= und Aufklä=
rungsflugzeuge
erforderlich mache.
Engliſche Erklärung
zur Währungsumſtellung in China.
EP. Tokio, 7. November.
Im Zuſammenhang mit den Gerüchten, wonach England hin=
ter
den jüngſten chineſiſchen Währungsmaßnahmen ſtehe, hatte der
engliſche Botſchafter in Tokio, Sir Robert Clive, eine längere
Unterredung mit dem japaniſchen ſtellvertretenden Außenminiſter
Schigemitſu. In dieſer 1½ſtündigen Unterredung betonte der Bot=
ſchafter
, daß der gegenwärtig in China weilende engliſche Finanz=
ſachverſtändige
Sir Frederic Leith=Roß von der Entwicklung der
chineſiſchen Währungsfrage ebenſo überraſcht worden ſei, wie alle
anderen Kreiſe. Auch die Verhandlungen über eine engliſche An=
leihe
an China hätten keinerlei Fortſchritte gemacht. Gleichzeitig
erklärte der Botſchafter aber auch, daß die engliſchen Bankkreiſe
in Schanghai und Honkong in den Währungsmaßnahmen der
chineſiſchen Regierung einen Fortſchritt ſähen und bereit ſeien,
die chineſiſche Regierung bei ihren Maßnahmen zu unterſtützen.

Münlls neut Beiotgung.

Von unſerem Berichterſtatter.
N. Moskau, 2. November.
Der Name Stachanow tauchte zuerſt Ende Auguſt in der
Sowjetpreſſe auf. Meteorhaft ſtieg ſein Träger empor aus der
grauen Maſſe der ſchuftenden und darbenden Sowjetproletarier,
bis dahin unbekannt und ſein kärgliches Daſein mühſam friſtend.
Einer wie Millionen anderer Und heute, zwei Monate
ſpäter, iſt das Bild dieſes Mannes den Arbeitern und An=
geſtellten
in der Sowjetunion ebenſo bekannt und vertraut wie
das Bild Molotows oder gar Stalins ſelbſt. Heute blickt den
Leſern der Sowjetpreſſe der Kopf Stachanows mit der niedrigen
Stirn, den dicken Lippen und dem breiten ordinären Lachen
jeden Tag aus jedem Blatt entgegen. Heute iſt Stachanow.
bereits ein Begriff geworden.
In den beiden Monaten, die ſeit der Entdeckung dieſes
Mannes vergangen ſind, iſt ein unvorſtellbares Trommelfeuer
von Agitation und Reklamemacherei auf das Land nieder=
gegangen
. Acht Wochen lang füllten nicht mehr nur Spalten,
ſondern ganze Seiten der Blätter aller Formate die Sieges=
berichte
der Stachanow und ſeiner Nachfolger. Eine Bewegung
wurde geſchaffen, die mit den zweifelhafteſten Reklametricks ar=
beitet
. Volkskommiſſare und Induſtrieführer treten auf den
Plan, Briefe und Ergebenheitsadreſſen decken das Land zu,
Zuſammenkünfte kleinen und größten Stils finden jeden Tag
ſtatt, von einem Induſtriezweig ſpringt die Arbeitsmethode‟
Stachanows auf den anderen über kurz: das ganze rieſige
Land iſt in einen förmlichen Stachanow=Taumel, in einen Rauſch
geraten, und mit jedem Tag ſchwillt die Flut immer mehr an.
Stachanow verbeſſerte ſeine Arbeitsleiſtung, und ſein Rekord
fiel in eine Zeit, als die Induſtrieführer des bolſchewiſtiſchen
Staates vergeblich nach einer Möglichkeit ſuchten, die Produktion
rentabel zu geſtalten, als der Arbeiter über die Verteuerung
des Lebens immer mehr und vernehmlicher murrte, als es
offenbar wurde, daß die Aufhebung der Lebensmittelkarten nicht
zu der erhofften Beſſerung auf dem Ernährungsmarkt führte, als
das Grauen vor dem bevorſtehenden Winter ſich wieder des
Sowjetruſſen zu bemächtigen begann. Da wurden Volks=
kommiſſare
und Induſtrieführer, Preſſe und Rundfunk, In=
genieure
und Arbeiterverbände, Stadt und Land mobil gemacht.
Der Name Stachanow flog in die Redaktionsſtuben, die be=
hördlichen
Büros, die Parteiorganiſationen, in die Arbeiter=
verſammlungen
, in die Fabrikräume und in die Werkſtätten.
Acht Wochen lang wurde er zum Held proklamiert, als Ideal=
geſtalt
gezeichnet und die Bewegung war da.
Wer iſt Stachanow und worin beſteht ſeine Arbeitmethode‟
die für neu und wichtig genug erbannt wurde, um als Beiſpiel
für ein 165 Millionenvolk hingeſtellt zu werden? Es iſt
ſeltſam: man ſuchte wochenlang vergeblich nach einem Anhalts=
punkt
in den Sowjetblättern, die Stachanow über den grünen
Klee lobten, wodurch er ſeine Arbeitserfolge errungen und was
daran eigentlich beiſpielhaft wirken ſoll. Als Steiger in einer
der Donez=Kohlengruben tätig, war Stachanow Brigadier d.h.
Anführer einer Arbeitsgruppe von 810 Hauern. Als ſolcher
förderte er eines Tages 102 Tonnen Kohle und überflügelte
damit die feſtgelegte Norm um ein Beträchtliches. In der
nächſten Zeit übertraf er ſich ſelbſt und förderte 160 Tonnen in
einer Arbeitsſchicht. Dieſer Erfolg ließ ſeine Kameraden nicht
ſchlafen. Der Steiger Jſotow brachte es auf 240, ein anderer
ſogar auf 310 Tonnen. Das Beiſpiel Stachanows wurde durch
den Schmied Buſſygien in der Maſchineninduſtrie nachgeahmt,
bei den Eiſenbahnen war es der Lokomotivführer Kriwonows,
der die angeordnete Kilometerzahl weit übertraf, in der Textil=
induſtrie
hat dann die Weberin Wenogradowa auf mechaniſchen
Webſtühlen 100, ja 150 Spindeln allein bedient und einen Welt=
rekord
aufgeſtellt. Und ſo weiter . Denn ſeitdem geht die
Stachanow=Methode von Induſtriezweig zu Induſtriezweig,
von Werk zu Werk, ja von Behörde zu Behörde, von Büro zu
Büro. Und ſelbſt in der Schule wollen die Lehrer jetzt nur nach
Stachanowitſch arbeiten, die wiſſenſchaftliche Akademie trachtet
danach, ſich einzuſchalten und es den Kohlentrimmern gleich=
zutun
, in der Fliegerei, beim Stiefelbeſohlen und beim Kuh=
melken
überall iſt nur noch von Stachanow und ſeinem
Syſtem die Rede.
Aber dieſes Syſtem? Was hat es damit auf ſich? Wir
zitieren das Blatt des Induſtriekommiſſars Sa Induſtriali=
ſaziju
: Stachanowiſch zu arbeiten heißt, ſeine Arbeit ſo zu
organiſieren, um aus der Technik alles herauszupreſſen, was ſie
nur hergeben kann; das iſt eine Spezialiſierung der Arbeit,
eine Arbeitsteilung, die den Arbeiter entlaſtet; eine Hebung der
Ergiebigkeit der Arbeit und der Maſchinen. Das iſt die Schaf=
fung
von Arbeitsbedingungen, unter denen es an der Maſchine
keine überflüſſigen und alſo im Werk keine überſchüſſigen
Arbeitskräfte gibt, unter denen die Maſchinenzeit und das
Fordſche Minut=Koſt genaueſtens berechnet ſind . . . Wir
müſſen die Ergiebigkeit der menſchlichen und der Maſchinen=
arbeit
genau berechnen und dürfen in unſeren Berechnungen
vor allem die Rolle des ſubjektiven Faktors, die Rolle des
Menſchen, nicht unterſchätzen . . Wir ſind ein Land der unwahr=
ſcheinlichſten
Möglichkeiten..
Mit aller nur wünſchenswerten Deutlichkeit geht aus dieſen
Bekenntniſſen hervor, was in Wirklichkeit die Stachanowſche
Arbeitsmethode iſt: Es iſt das amerikaniſche Taylor=Syſtem, die
wiſſenſchaftliche Berechnung des maſchinellen und menſchlichen
Maximums an Arbeitsleiſtung! Auf Sowjetverhältniſſe überſetzt
aber iſt es ein ſchweißtreibendes Arbeitsſyſtem, ein Ausbeuter=
tum
, wie es die vielgeſchmähte Arbeitspolitik der ſogenannten
kapitaliſtiſchen Staaten auch nicht im entfernteſten kennt! Denn
was das amerikaniſche Syſtem bezweckt, durch wiſſenſchaftlich
exakte Meſſungen die Arbeitsleiſtungen der Maſchine und des
Arbeiters dazu unter weitgehender Anpaſſung an die phyſiſche
und pſychiſche Leiſtungsfähigkeit der Arbeiter zu berechnen,
das iſt gerade in Sowjetrußland nicht möglich, weil (um im
Sinne des obigen Blätterzitats zu ſprechen) der objektive
Faktor, nämlich die Maſchine, überhaupt keine feſte Größe dar=
ſtellt
, weil das Land techniſch zurückgeblieben iſt, weil man
mit der Maſchine nicht umzugehen verſteht. Man geht deshalb
unter der Maske der Stachanow=Bewegung dazu über, auf
den ſubjektiven Faktor, den Menſchen, den Arbeiter, zu drücken

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Seite 2 Nr. 308

und aus ihm alles herauszupreſſen, was er nur zu geben im=
ſtande
iſt.
Niemand anders als Marx ſelbſt hat einſt die Akkordarbeit
als Mordarbeit bezeichnet. Heute iſt man in Sowjetrußland,
dem einzigen proletariſchen Arbeiterſtaat der Welt, noch einen
Schritt weitergegangen. Es war vorauszuſehen, daß auch der
bolſchewiſtiſche Staatskapitalismus letzten Endes um eine
Regelung der Frage der Rentabilität nicht herumkommen werde.
Er will es jetzt auf dem Wege über eine noch größere Aus=
ſaugung
des Arbeiters erreichen. Stalin wirft hier vielleicht den
letzten und unveräußerlichten Teil ſeines Pakets der kommu=
niſtiſchen
Dogmen, eine wenigſtens nach außen hin ſozial wir=
kende
Arbeiterpolitik, über Bord. Wäre er’s nicht, ſo wäre ein
anderer der Held, der der Bewegung ſeinen Namen gegeben
hätte. Der Sowjetarbeiter wird in Zukunft nur noch Maſchine
ſein, die ihre Fronarbeit für den Proletarier=Staat leiſten
muß. Abbau und Entlaſſungen ſind bereits jetzt überall im
Gange. Und eine Verordnung, die einer progreſſiven Erhöhung
etwa auch des Lohnes der neuen Stachanowzy vorbeugen
ſoll, iſt längſt erſchienen.
Wird der Sowjetarbeiter ſich mit dem Neuen abfinden?
Unzählige Prozeſſe ſind ſchon jetzt gegen die Saboteure im
Gange, zahlreiche Gegner der neuen Methode ſind ſchon ver=
trieben
, eingekerkert, verbannt. Wer nicht an den Zwangs=
charakter
der Bewegung glauben will, muß mit ſeiner Exiſtenz
dafür bezahlen. Ein neuer ſozialer Umſchwung bereitet ſich mit
der Schilderhebung Stachanows und ſeiner Methode vor. Die
Arbeitsloſigkeit ſteigt, die Verelendung des Arbeiters wächſt, die
Spannung zwiſchen dem ſtaatskapitaliſtiſchen Ausbeuter und
ſeinen Objekten in der Fabrik wird zuſehends größer und
das alles im Zeichen des mit überſchwenglichen Lobesliedern
bedachten Wunders der Stachanow=Bewegung. Wobei erſt der
Zukunft die Löſung der Fragen überlaſſen bleiben muß, ob der
ſtaatliche Arbeitgeber auch bei der erhöhten Produktion das Roh=
ſtoffproblem
zu regeln imſtande ſein wird, ob die neue Rekord=
ſucht
nicht die Qualität der Sowjeterzeugniſſe weiter kataſtrophal
herabmindert und ob er ſich’s leiſten kann, der ganzen Sowjet=
arbeiterſchaft
dieſe Kriegserklärung ins Geſicht zu ſchleudern.

Flaggen heraus am 9. November!
DNB. Berlin, 7. November.
Der Reichsminiſter des Innern gibt folgendes bekannt: Aus
Anlaß der Ueberführung der Helden des 9. November 1923 in die
Feldherrnhalle und Ehrentempel in München flaggen die ſtaat=
lichen
und kommunalen Verwaltungen, Anſtalten und Betriebe,
die ſonſtigen Körperſchaften, Anſtalten und Stiftungen des öffent=
lichen
Rechts und die öffentlichen Schulen im ganzen Reich am
9. November, in München außerdem um 8. November, Vollmaſt.
Die Bevölkerung wird gebeten, in gleicher Weiſe zu flaggen.

Vom Tage.
Mit dem Eintreffen der Leibſtandarte Adolf Hitler ſtellte ſich
München in ſeinem Straßenbild bereits auf die Ereigniſſe des 8.
und 9. November um. In der Stadt wird eifrig an der Aus=
ſchmückung
der Straßen zwiſchen dem Bürgerbräukeller, dem Sie=
gestor
und dem Königsplatz gearbeitet.
Die Reichsſendeleitung gibt bekannt, daß die Reichsſendung
des Deutſchen Rundfunks zum 9. November bereits am Freitag,
23 Uhr, mit der großen Mitternachtsſendung von der Aufbahrung
der Gefallenen beginnen.
Eine gemeinſame Kundgebung der Marxiſten und Kommuni=
ſten
in der Nähe von Limoges artete in einen wahren Aufruhr
aus, deſſen Leidtragende die Geſchäftsleute der Stadt waren.
Nachdem die Teilnehmer an der Kundgebung die aufwiegleriſchen
Worte des Redners angehört hatten, zogen ſie durch die Straßen
und zertrümmerten durch Steinwürfe die Schaufenſterſcheiben.
Der franzöſiſche Kriegsminiſter Pistri, der in den letzten Ta=
gen
die franzöſiſchen Beſitzungen in Nordafrika beſuchte, hat bei die=
ſer
Gelegenheit mit den zuſtändigen Behörden eingehende Be=
ſprechungen
geführt, die den Ausbau eines franzöſiſchen Flotten=
ſtützpunktes
bei Oran zum Gegenſtand hatten.
Die ägyptiſche Regierung veröffentlicht eine amtliche Mittei=
lung
, wonach der Hafen von Alexandrien nicht zu einem engliſchen
Flottenſtützpunkt hergerichtet werden ſolle, und die engliſche Flotte
den Hafen verlaſſen werde, ſobald der Krieg in Abeſſinien zu
Ende ſei. Dieſe Mitteilung ſei im Einverſtändnis mit der eng=
liſchen
Regierung erfolgt und diene zur Beruhigung der ägyp=
tiſchen
Bevölkerung.
Die türkiſche Nationalverſammlung hat ein Geſetz angenom=
men
, wonach die Regierung zur Durchführung von wirtſchaft=
lichen
Sanktionen ermächtigt wird. Gleichzeitig gibt das
Kriegsminiſterium die Ernennung des erſten Militärattachés der
türkiſchen Geſandtſchaft in Addis Abeba bekannt.
Das auſtraliſche Repräſentantenhaus in Canberra hat am
Donnerstag nach heftiger Ausſprache die Ermächtigungsvorlage
für die Sanktionen angenommen. Die Oppoſition ſtimmte ge=
ſchloſſen
gegen die Vorlage. Der Geſundheitsminiſter und der
ſtellvertretende Miniſterpräſident Hughes, der ſich ebenfalls gegen
die Sanktionen erklärt hatte, hat nunmehr das ihm nahegelegte
Rücktrittsgeſuch eingereicht, das ſofort angenommen wurde.

Adug, 1. März 1896.
Auch eine Erinnerung.
Von Prof. Dr. Chr. Waas, Mainz=Gonſenheim.
Dieſer Tage brachte mir ein Freund einen Band von jenen
innig ſchönen, naturſeligen und ſo echten italieniſchen Wander=
Novellen von Heinrich Federer: jede eine Wundergeſchichte
zugleich, ähnlich dem letzten Stündlein des Papſtes und Sisto
Sesto, den Meiſterſtücken des Schweizer Erzählers. Darum heißt
das Buch mit Recht: Wander= und Wundergeſchichten.
Ich hatte das Buch wohl bald nach dem erſten Erſcheinen
(1924) geleſen. Als ich es nun nach zehn Jahren wieder in die
Hand bekam, war es mir, wie wenn einem ein lange nicht geſehe=
ner
werter Freund wieder ins Haus kommt. Mit herzlichem Be=
hagen
las ich mich auch gleich wieder in dieſe köſtlichen Wander=
geſchichten
hinein, in die erbauliche Liebeslegende vom Räuber
Alonzo Brigone, in die holdſelige Weihnacht in den ſibyllini=
ſchen
Bergen, in das Wunder von Bolſena und wie ſie alle
heißen. Und dann kam wieder Der Krüppel vonOrvieto
Richtig, das war eine Erinnerung an Adua 1896!
Beim Erſcheinen des Buches vor zehn Jahren, wer dachte damals
bei uns, die wir inzwiſchen noch ganz anderes erlebt hatten, noch
an Adua, wo die ſchwarzen Teufel der abeſſiniſchen Berge über
die Diviſionen Baratieris hereingebrochen waren wie das jüngſte
Gericht über die verdammten Sünder. Man erinnerte ſich, daß
1896 die Zeitungen voll geweſen waren von dieſer abeſſiniſchen
Kataſtrophe Italiens, und daß die Trauer dort noch einmal furcht=
bar
ausgebrochen war, als nach dreiviertel Jahren die Gefangenen
endlich zurückkamen, zum Teil verkrüppelt, zum Teil entmannt.
Wer ſich von uns Aelteren noch erinnert, wie Italien unter
dieſem furchtbaren Schlag geächzt hat, der macht ſich auch heute
wieder ſeine Gedanken und lieſt ſo mancherlei zwiſchen den Zeilen,
wenn die Reden des Duce und die Siegesnachrichten der italie=
niſchen
Telegraphen=Agentur gedruckt werden. Dann begreift man
auch, daß es den Italienern, nach der endlich geglückten Einnahme
der Stadt mit dem furchtbaren Namen, eiligſt darum zu tun war,
das ſchon fix und fertig mitgebrachte Sieges= und Sühne=Denkmal
auf der Unglücksſtätte aufzurichten.
Auf dem Schlachtfelde von Adua hatte auch Nazio Maſſi, Fe=
derers
Krüppel von Orvieto, ſein linkes Bein und ſeinen rechten
Arm liegen gelaſſen. Adua, Signore, Adua in Abeſſinia! So
erklärt der Bettler vor der Domtüre dem Fremdling.
Und er lächelte über ſeine zerſchoſſenen Glieder herunter und
über jene ferne lehmgelbe afrikaniſche Walſtatt hinaus mit ihren
zweitauſend toten jungblütigen Italienern und ihren ſchwarzen

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 8. Novemrſe

Solvmeneld anf die nene keichsitiegsnin

der Fluggemtag.

Es liegt ein tiefer Sinn darin, daß an dem gleichen Tage,
an dem der erſte Rekrutenjahrgang des wiedererſtandenen deut=
ſchen
Volksheeres der Jahrgang 1914 vereidigt wurde, zum
erſten Male die neue deutſche Kriegsflagge gezeigt und geſetzt
wurde. Ueberall, wo deutſcher Boden iſt, zu Lande und zu Waſſer,
ſtieg um 8 Uhr die Reichskriegsflagge an den Maſten empor, und
wenige Stunden ſpäter legten die jungen Soldaten den Schwur
zu Führer und Volk auf das Symbol ab, das nach altem militäri=
ſchen
Brauch das Unterpfand des Gehorſams und der Treue bis
in den Tod hinein iſt.
Auf dem Nürnberger Parteitag iſt die Hakenkreuzfahne zur
Reichsflagge erklärt worden. Sie iſt heute auch während
gleichzeitig das bisherige Reichsſymbol, der Reichsadler, durch das
Hoheitszeichen der Bewegung erſetzt wurde die Reichskriegs=
flagge
geworden, durch das Eiſerne Kreuz verbunden und ver=
mählt
mit einer ſtolzen Vergangenheit. Und wenn der Reichs=
kriegsminiſter
und Oberbefehlshaber der Wehrmacht, General=
oberſt
von Blomberg, der Vereidigung in Potsdam perſönlich
beiwohnte, ſo wird auch damit zum Ausdruck gebracht, daß die
Reichswehr die große Tradition des Volksheeres, die von Roß=
bach
über Leipzig und Waterloo nach Paris, über Königgrätz
und Sedan nach Tannenberg und in die unzähligen ſiegreichen
Schlachten des Weltkrieges führt, ſich zu eigen machen will. Die
Tradition eines Volkes und eines Heeres, das den Krieg nie ge=
wollt
hat, das aber, wenn ihm die Entſcheidung der Waffen auf=
gezwungen
wurde, furchtlos und tapfer ſeinen Weg ging. Wir
wollen auch heute keinen Krieg. Auch die neue Reichskriegsflagge,
die wir in Ehren führen werden, iſt keine Angriffsflagge. Sie
iſt das Zeichen der wiedererſtandenen deutſchen Wehrhaftigkeit,
ein Zeichen des Friedens, aber auch ein ſichtbarer Erweis, daß
die Zeiten der Schmach vorüber ſind und das neue Deutſche Reich
ſich ſeiner Stärke und Kraft bewußt iſt. Ein ſtarkes Deutſchland,
das ſeine Lebensaufgabe in der Entwicklung ſeines nationalen
Eigenlebens und in wirtſchaftlichem Wettbewerb mit den anderen
Völkern ſieht, iſt die beſte Sicherheit für die Erhaltung und Feſti=
gung
des Friedens, eines Friedens der Gerechtigkeit, der Licht
und Schatten über alle gleich verteilt und nicht auf die Ver=
ewigung
eines Unrechts aufgebaut iſt. Wir Deutſche wiſſen uns
frei von jedem kriegeriſchen Ehrgeiz. Wir haben keine Sehnſucht,
blutige Lorbeeren für unſere neue Kriegsflagge zu gewinnen. In
der Stunde in der das Hakenkreuz im weißen Feld auf rotem
Grund im Zeichen des Eiſernen Kreuzes zum erſten Male im
Winde flattert, haben ſich die Herzen aller Deutſchen mit der
Reichswehr in dem Wunſche vereint, daß dieſe Fahne in Ehren
über einem freien, ſtarken und glücklichen Deutſchland wehen
möge.
Erlaß des Führers und Oberſten
Beichtsgavers dei Behrmact
zur Einführung der neuen Reichskriegsflagge.
DNB. Berlin, 7. November.
Der Führer und oberſte Befehlshaber der Wehrmacht hat an
die Soldaten der Wehrmacht zur Einführung der neuen Reichs=
kriegsflagge
folgenden Erlaß gerichtet:
Soldaten der Wehrmacht!
Mit dem heutigen Tage gebe ich der wiedererſtandenen
Wehrmacht der allgemeinen Dienſtpflicht die neue Reichskriegs=
flagge
.
Das Hakenkreuz ſei Euch Symbol der Einheit und Reinheit
der Nation, Sinnbild der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung,
Unterpfand der Freiheit und Stärke des Reiches.
Das Eiſerne Kreuz ſoll Euch mahnen an die einzigartige
Tradition der alten Wehrmacht, an die Tugenden, die ſie be=
ſeelten
, an das Vorbild, das ſie Euch gab.
Den Reichsfarben ſchwarz=weiß=rot ſeid Ihr verpflichtet zu
treuem Dienſt im Leben und im Sterben.
Der Flagge zu folgen, ſei Euer Stolz.
Die bisherige Reichskriegsflagge wird in Ehren eingezogen.
Ich behalte mir vor, ſie an beſonderen Gedenktagen ſetzen
zu laſſen.
Der Führer und oberſte Befehlshaber der Wehrmacht.
Adolf Hitler.
Das Hoheikszeichen des Reiches.
DNB. Berlin, 7. November.
Das Reichsgeſetzblatt Teil I Nr. 122 veröffentlicht folgende
Verordnung über das Hoheitszeichen des Reiches:

Um der Einheit von Partei und Staat auch in iE
bildern Ausdruck zu verleihen, beſtimme ich:
Artikel 1.

Das Reich führt als Sinnbild ſeiner Hoheit da.z

zeichen der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiter.
Artikel 2.

Die Hoheitszeichen der Wehrmacht bleiben unben
Artikel 3.

Die Bekanntmachung, betreffend das Reichswappei
Reichsadler, vom 11. November 1919 (Reichsgeſetzk.

1877) wird aufgehoben.

Artikel 4.

Der Reichsminiſter des Innern erläßt im Einverr/
dem Stellvertreter des Führers die zur Ausführung
Mef
erforderlichen Vorſchriften.
deutſchen
Berlin, den 5. November 1935.
jrchtig und
Der Führer und Reichskeufſom beute 1.

jen unſet
füher, der in

Der Reichsminiſter des Fn
Schlad
Frick.
Im ſei zu danie
Der Stellvertreter des Fi.
ſpäter noch
R. Heß
heit wiede
Reichsminiſter ohne Geſchäf=/nſer die ruh
ebracht habe.
Jabild des deu
Die Vereidigung in Poksdam.
Im Potsdamer Luſtgarten, wo die langen Kerne
Wilhelms I., die ruhmgekrönten Grenadiere des größe
ſchen Königs Friedrichs II. und die Elite der ganzei ombarkeit un
Armee paradierten, ſind am Morgen des 7. November & ud Oberſten
Rekruten, die am 1. November im Standort Potsdam / über den Ka
wurden, aufmarſchiert. Vor der Mitte des Marſtalls ü.ſ, efolgte der
von Gewehr= und Trommelpyramiden, der Altartiſch
Admiral
Kerzenleuchtern in einem Hain von Lorbeerbäumen u
eichskrie
Aſtern errichtet. Hinter ihm ſtehen die Schulen, HF. Fngder neuen
und BDM., die Schüler der nationalpolitiſchen Erzieh,/ jſüriſchen Feiet
in ihren braunen Uniformen, ſteht in dichten Reih=äuden der Krie
Marſtall hin die Bevölkerung, die auch die Fenſter, Ea) eibunden.
Dächer der umliegenden Baulichkeiten beſetzt hält. Diſſtlüſcher Leiter,
ſenen Gliederungen der Bewegung und die Abordnung d Abordnu
datenverbände haben mit ihren Fahnen auf dem lirichenen an der
der Truppen Aufſtellung genommen. Zu beiden Seiten o0ſr Adimrals,
ſind die Plätze für die Ehrengäſte, die Offiziere und Bi0), nue Reichsk!
alten Wehrmacht, die im Paradeanzug erſchienen ſind, liſtnngnie pr
kriegsverletzten und Veteranen freigehalten. Die IAa Erlaß des
Platzes nimmt ein hoher weißer Fahnenmaſt ein, nebi

Ehrenpoſten wie Bildſäulen ſtehen. Eine Viertelſtum/thW.
ginn des feierlichen Aktes marſchiert die Fahnenkompag

Rampe des Stadtſchloſſes auf. Dann erſchien der RA
miniſter und Oberbefehlshaber der Wehrmacht, Genercll
Blomberg, der die Front der Truppen und der Form 1n
ſchritt. Der Kommandeur der 23. Diviſion, Generaln fierliche Vere
gab darauf den Erlaß des Führers über die Reichs:/
1914
bekannt, um mit dem von allen mit größter Spannung
rs Ge
Kommando Heißt Flagge! den Befehl zum Aufzieher
Gauleiters
Symbols der jungen deutſchen Wehrmacht zu geben. M0 de Wehrmach
Donner der Salutbatterien und dem feierlichen Geläu
ſeier
damer Kirchenglocken ſtieg unter den Klängen des
gen H
marſches langſam die Reichskriegsflagge empor, von alen die Rekruten,
hobener Rechten begrüßt.
keunant Lüdke,

Die feierliche Vereidigung wird durch einen Feldick bereidigung

eingeleitet, bei dem Wehrkreispfarrer Dr. Schütz an di
eine vom beſten ſoldatiſchen Geiſt getragene Anſprache

ermahnte die jungen Angehörigen der Wehrmacht, in Mudläentierte und

treu zu ihrem Eide zu ſtehen, ſich lieber in Stücke hauen,k uaß des Führ
als zum Feigling und ehrloſen Verräter zu werden.

Ma1. Dann ſagt

lionen Kreuze auf den Gräbern der Gefallenen ſeien I0 Imrkörpert das

n immer da, w

Mahner.
Der Kommandeur der 23. Diviſion wies auf die Leud ſ0 nicht umz
Stunde hin, in der die erſten Wehrpflichtigen des DriteM ihütterlich nu=
den
Eid auf den Oberſten Befehlshaber und Führer 2b0
ungen dan=
ablegen
. Er ermahnte ſie, ſich würdig des Vermächtif!
Väter zu zeigen und dem Führer getreu bis in den To)
Dann hoben die 4000 Rekruten die rechte Hand z.
und ſprachen Wort für Wort die Eidesformel nach, wil
der nahen Garniſonkirche im gleichen Augenblick das
Ueb immer Treu und Redlichkeit mahnte. Der V
der Fahnenkompagnie und Salutbatterie beendete de
liche Feier.

Abeſſiniern. Mit allen ſeinen großen, weißen Zähnen lachte er
wie über nichts.
Bereitwillig führt er den Reiſenden quer durch das Schiff
der Kirche hinüber in die Capella Nuova zum weltberühmten
Freskenbild Signorellis, der Verdammnis der Gottloſen, wo
in entſetzlichem Würgen das Menſchenvolk von den erbarmungs=
loſen
Teufeln niedergeſchlagen wird.
Nazio erklärt meiſterlich, wie wenn er es aus einem Buche
auswendig gelernt hätte, das ein deutſcher Profeſſor geſchrieben.
Woher habt Ihr . .. haſt du das? fragte ich gevadeswegs,
Adua! verſetzte Nazio zufrieden und ſetzte das Holzbein vor.
Adua? . . . wieſo denn? . . . wie kann . .
Nazio winkte ins Langſchiff hinaus, wo ein Kuſtode an der
Säule ſtand und unverwandt auf uns ſah. Gleich füßelte der in
ſchnellen, kleinen Schritten herzu, in jeder Hand ein Strohſeſſel=
chen
. Er verſtand ſich mit Nazio wohl ausgezeichnet.
Sitzen wir! machte Nazio behäbig. Signore, es macht vier
Soldi.
Ich zahlte und ſetzte mich neben den Bettler, dem Fresko in
ſeiner beſten vormittäglichen Beleuchtung gegenüber.
Ja, Herr, das iſt gewiß wahr, daß ich dies Bild erſt weit
unten in Afrika, bei Adua, verſtanden habe. Am erſten März,
Sechsundneunzig. Das war ein ſolcher Tag! Er zeigte an die
Wand zu den Teufeln empor.
Baratiere hatte keine Angſt. Wir ſind 36 000 Mann. Wo
hat der Negus ein ſolches Heer? Aber der Platz war nicht hübſch
zum Fechten. Faſt gar kein Halm Gras. Nur Erde, gelbe Erde,
mit Sprüngen und Riſſen von der Hitze, und faſt kein Waſſer. O,
wir hatten ſchon Durſt beim Angriff. Und der Feind wehrt ſich
gar nicht, er geht zurück, verſchwindet.
Ich bin im 32. Regiment, vorne an der Linie. Man ſieht nicht
weit. Immer kommen ſo gelbe Erdwellen wie kleine Kuppeln
und dahinter iſt der Feind wie Waſſer zerronnen. Kein Fuß keine
Spur. Baratieri ſagt: Das gibt wieder einmal keine große Ar=
beit
! das wird mehr ein Flohfang! . . . Wir lachen. Flohfang!
das iſt doch ein guter Witz, ſapriſti!
Eine Diviſion rüſtet ſich zum Lagern, eine andere darf Pro=
viant
auspacken. Die unſrige ſoll noch ein Stück weit marſchieren
und dann Vorpoſten legen. Gut, wenn wir nur noch einen Schluck
Waſſer trinken dürfen! Da kommandiert unſer Capitano: Feld=
flaſche
vor! Owie gern! wie gern! Eins, zwei, baſta! Wir tun
zwei Schlücke. Nur zwei. Keiner wagt noch einen dritten. Denn
wir müſſen ſparen. Die Sonne iſt noch groß und weiß und noch
lange nicht in der Mitte des Himmels. Sie ſticht wie ein Haufen
Blitze. Ich habe nie einen ſolchen Sonnenſchein geſehen, ſo ein
verdammtes weißes Blitzen, daß man nicht ſchwitzen, nur ausdor=
ren
kann. Alſo jetzt vorwärts in Gottes Namen.

der Vereidigt
Fe Ehrenabteilu

. . . Madonna, da kommt’s!
Nicht bei uns zuerſt, drüben im Rücken, wo unſere 9
pieren wollen. Wir hören nichts vom Feind. Aber urſ
peter ſchreien wild durcheinander, wie die Feuerwäct
Nacht, wenn es an fünf, ſechs Orten brennt. Da iſt P
wir, und machen kehrt. Aber ſchon iſt’s auch da! SoMd
ſichter, weiße Zähne, große ſteife Mohrenaugen wie h/4
Zwiſchen allen Erdwällen bricht’s hervor. Sie reden 9
brüllen nicht. Ganz ſtill ſind ſie und hart und ver Zi0
dieſe Teufel da oben. Nun Schüſſe, nun Sprünge,
Nein, nicht Hiebe, Schläge mit einer Axt. Ich will din
lauf richten. Da zwirbelt es mir vor den Augen. IhA
und ſchwarze Flecken in der Luft tanzen, da und da un
links, hinten, vorn, überall, und falle um. Mein Ko)
ſchwerer Muſik. Ueber mich geht’s weiter, das ſpür ich
ich hör’ noch weit hinten irgendwo eine Kanone ſchießen?
wird’s ganz ſtill. Wie eine große ſchwarze Katze iſt der Mel
uns gekommen. Und das war ein Packen, Herr, und ei
und ein Würgen, gerade wie da.
Meint Ihr, daß ſo ein Schwarzer über uns gelack,
nur über uns geſpottet hat? Sie mußten uns ſchlagen,
uns töten. Sie konnten nicht anders. Sie mußten wie
da. Dieſen hat es der Herrgott und den Mohren dor4
Menelik befohlen. Wir gingen ihnen ja an die Freihal
Leben. Gewiß, ſie waren keine Teufel, wenn ſie auch 9
grauſig wie Satane ausſahen. Das merkte ich an manckn
lichen in der Gefangenſchaft. Aber lieben mochten Fel
und bei Adua kamen ſie über uns, ganz wie hier. Jch
immer nicht, wie’s kam; aber als ich umfiel und
ſchwarze Abeſſinierkatze über mich weg ſchnellte, da mut
unſern Signorelli zu Hauſe denken, den ich von Bub
Tage geſehen habe. Ganz ſo iſt’s daheim, dachte ich,
pelle gemalt, ſo ein Brauſen, ſo ein Sturz, ſo ein Le
dann fiel ich ganz hin und erſoff in Dunkeln und VerM
Krieg iſt Krieg, Herr, und wenn’s einmal Jüngſte‟
heißt es auch: Gericht iſt Gericht, nimm’s, wie du’s ge
Hab’ ich nicht recht, Voſſignoria?
Ich nickte und wollte noch mehr haben. Dabei en
mich ganz gut, wie zur Zeit der italieniſchen Niede
Menelik viele aufrichtige Zeitungen ihre Leitartikel
Giudizio! überſchrieben hatten: ein Gericht!

Ob mit dem Denkmal von Adua die Erinnerung.
richt vom 1. März 1896 in der Seele des italieniſchen
wohl ausgelöſcht ſein wird??

[ ][  ][ ]

8. November 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 308 Seite 3

gtut Kriegsmarine in Kiel und Wilhelmshaven.
in die geſamte Wehrmacht im Standort Kiel, die Kriegs=
umd
Luftwaffe, fand um 8 Uhr auf dem Exerzierplatz in
ko die feierliche Hiſſung der neuen Kriegsflagge vor den
iner großen Volksmenge ſtatt. Das neue Tuch mit dem
leuchtenden Hakenkreuz wurde während der Flaggen=
ſiicht
nur auf dem Exerzierplatz, ſondern gleichzeitig auf
tiegsſchiffen im Hafen, ſowie auf den Dienſt= und Wohn=
d
der Wehrmacht gehißt.
der Flaggenparade verlas der kommandierende Admiral
geineſtation der Oſtſee, Vizeadmiral Albrecht, vor den 4100
ie angetreten waren, den Flaggenerlaß des Führers und
ſ Befehlshabers der Wehrmacht.
ſugließend ſprachen die Marineſtationspfarrer beider Kon=
Es folgte die feierliche Vereidigung der Rekruten. Dar=
unerte
Vizeadmiral Albrecht daran, daß in dieſer Woche
ſin des ehrenvollen Falles der Feſtung Tſingtau und des
ihen Unterganges der Kreuzer Emden und Karlsruhe‟
Fen. Die Beſatzungen von Tſingtau und der beiden Kreu=
in
auf verlorenem Poſten geſtanden. Trotzdem hätten ſie
eankendem Gehorſam mit höchſter Tapferkeit ihre Pflicht
Maus zum ehrenvollen Ende. Sie ſeien uns alle Vorbild. Un=
ſeneuen
deutſchen Flagge wolle die Wehrmacht aufrecht und
Inesfürchtig und wahrhaft, gehorſam und tapfer ihre Pflicht
lenn heute zum erſten Male die neue Kriegsflagge über
lve, ſo ſeien unſere Gedanken in Treue und Verehrung bei
Führer, der im Weltkrieg vier Jahre unter dem Eiſernen
vielen Schlachten und Gefechten für unſer Volk gekämpft
m ſei zu danken, daß er unter dem Hakenkreuz am 9. No=
Buund ſpäter noch oft ſein Leben eingeſetzt habe, um unſerem
) Freiheit wiederzugeben. Dem Führer ſei auch zu danken
ſüte ſaß er die ruhmvollen Farben ſchwarz=weiß=rot wieder
ſi gebracht habe. Der Führer und Oberſte Befehlshaber
GVorbild des deutſchen ritterlichen Kämpfers ohne Furcht
Härer
ſſo kommandierende Admiral ſchloß mit dem Wunſche, daß
eutſchland noch lange unſeren Führer erhalten möge.
ᛋDankbarkeit und Verehrung brauſte als Gruß an den
uund Oberſten Befehlshaber Adolf Hitler ein dreifaches
hal über den Kaſernenplatz.
den erfolgte der Vorbeimarſch der Truppen vor dem kom=
benden
Admiral.
h Reichskriegshafen Wilhelmshaven fand
hſing der neuen Reichskriegsflagge an mehreren Stellen mit
rlitäriſchen Feier ſtatt. Auf den Schiffen und auf einigen
Aſtbäuden der Kriegsmarine war, ſie mit einer Flaggen=
Fenſter,
ſetzt hiſt Avverbunden. Der Kreisleiter der NSDAP., eine Abord=
WordyPolitiſcher Leiter, der Stadtoberhäupter der beiden Jade=
Mend Abordnungen der SA., SS., NSKK., Arbeitsdienſt und
Den Aſomen an der Feier vor dem Dienſtgebäude des komman=
oen
Ee Aun Adimrals, Vizeadmiral Schultze, teil. Punkt 8 Uhr
diere W Eio neue Reichskriegsflagge am Maſt hoch, während die
Menen u Aſumpagnie präſentierte. Der Feſtungskommandant verlas
En We Hem Erlaß des Führers an die Wehrmacht und ſchloß mit
E eich VAhreifachen Sieg=Heil auf den Oberſten Befehlshaber der
Viet
Umcht Adolf Hitler. Eine begeiſterte Volksmenge war Zeuge
rwürdigen hiſtoriſchen Ereigniſſes.

cien der
jacht, Gene
d der Fo

Die Feier in Gießen.

ſt, Generu XA ſeierliche Vereidigung der Rekruten des erſten Dienſt=
die
Reiß Fünrgangs 1914 in Gießen fand in Gegenwart des Divi=
r
Spanin Pmmandeurs Generalleutnant Lüdke, des Reichsſtatt=
Um Aufieß eund Gauleiters Sprenger, vieler Vertreter der Par=
zu
gehe Iw der Wehrmacht und einer großen Menſchenmenge ſtatt.
lichen Gelt hir feierlichen Hiſſung der neuen Reichskriegsflagge hiel=
ängen
) Fxevangeliſche und der katholiſche Standortpfarrer Anſpra=
hpor
, vo ᛋhdie Rekruten. Hierauf ſprach der Diviſionskommandeur,
pleutnant Lüdke, zu ſeinen jungen Soldaten, worauf die
einen F0 9A Vereidigung erfolgte.
Schütz m /y der Vereidigung verlas der Diviſionskommandeur, wäh=
e
Anſprau kyne Ehrenabteilung des Infanterieregiments 36 das Ge=
rmacht
, i / / kräſentierte und die Rekruten ſtillgeſtanden waren, den
Stücke hu bherlaß des Führers und Oberſten Befehlshabers an die
ſen hacht. Dann ſagte der General u. a.: Der Führer hat ge=
FhEr verkörpert das Vaterland, und der deutſche Soldat war
hund immer da, wenn das Vaterland ihn rief. Der Führer
Eſch nicht umzuſehen! Die Wehrmacht folgt ausgerichtet
gen des an 4 erſchütterlich nur mit dem Ruf: Adolf Hitler Sieg=Heil!

nd Führe 98 erklangen dann das Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied.
es Vermät
s in den A.
Auch die neue Reichsdienſtflagge
chte Ha0 UbZeichen der Einheit von Partei und Staat in der linken
jiblEcke der Hakenkreuzflagge das Hoheitszeichen trägt, iſt
Pmerstag zum erſten Male feierlich geſetzt worden. Seit
vormittags weht ſie auf dem Gebäude des Reichs= und
Dſchen Miniſteriums des Inneren am Königsplatz in Berlin.
hierliche Hiſſung war mit einer Anſprache des Reichs= und
ſhen Innenminiſters Dr. Frick verbunden.

Herbſt im Bahnhof.
ic dunkler Nachmittag. Ueber die Glasdächer der verödeten
Afshallen balancieren graue Schatten, der feine Regen
Vemt ſie fort. Züge gleiten faſt lautlos wie von einer Flut

An herein, die waſſerſchwere Luft dämpft ihre pruſtende

Bleit. Der weiße Keſſeldampf, der ſonſt in luſtigen Wölk=
Andorſteigt, wird niedergeſchlagen. Die weiten Perrons
N5. Die Ausdünſtung der arbeitenden Maſchinen, der Ge=
Luchten Eiſens, von naſſem Roſt, Staub, von Kohle, Oel
A uchten Kleidern ſchwimmt durch die Hallen, ſchluckt die
hen und Dinge auf, taucht ſie unter. Die Feuchtigkeit durch=
Adas Tuch der Kleider, die Haut ſchleicht in die letzten
Rlungen der Lunge. Ein paar Menſchen irren wie ver=
die
Glieder nur ſparſam bewegend, fröſtelnd, wie von
bewegt. Allen Bewegungen iſt die harte Eckigkeit und
Aleit genommen. Wie losgelöſt von der Erde, fahrplan=
m
Wandel der Gezeiten unterworfen, wogt das Leben wie
Achlag. Die Uhren ſind ausgelöſcht. Ich ſchwimme in einem
M Baſſin, das Gehen und Kommen iſt Ebbe und Flut.
dem gegenüberliegenden Bahnſteig verläßt ein Zug die
ih hatte die Abfahrt nicht gemerkt, es fehlten die lärmen=
De und exakten Reflexe eines hellen Tages. Ein einzelner
evinkt mit den müden Bewegungen eines erſchöpften
Ayiers der herauswogenden Welle nach. Eine alte Frau.
Binübergebeugt, als verſuche ſie ihr bißchen Leben im
ir halten, vor der zurückflutenden Ebbe zu retten, ſteht
rvinkt. Als ob der Zug durch ſie hindurchgerollt wäre.
eßer Fleck tanzt in der grauen Wand des Regens, wie
ik von ihr. Müde winkt ſie, um nicht unterzugehen, das
ach innen. Dann iſt der weiße Fleck nicht mehr da. Mir
* rätte ich etwas ſehr Wichtiges, etwas ganz Inneres ver=
Wie verwaiſt ſtehen wir beide, die alte Frau und ich,
uF ſeinem Bahnſteig. Wir kennen uns nicht, aber die Ebbe
beiden etwas Weißes genommen. Einen weißen Vogel.
A ſüdwärts mit den anderen. Das iſt der Herbſt, denke
Fühle, wie ſehr wir Menſchen ein Abbild der Welt. Das
Sat alle Sonne, alle Wärme, alle Lebensfreude mit=
moen
. Ich bin ganz arm geworden. Der weiße Vogel iſt
Mehr da, der Sommer iſt vorbei. Und war doch nur ein
2 Taſchentuch
wiſchen iſt leiſe, unaufdringlich ein Zug auf meinem
Naug hereingerollt. Schweigſam empfange ich meine Gäſte.
iDee, während auch bei ihnen vor Herbſtlichkeit langſam die
Rropfen, meine Gefährtin vom anderen Geleiſe. Ganz

Was ging um Makalle vor?
Widerſprechende Meldungen über die Wiedereinnahme von Makalle durch die ikalieniſchen Truppen.
Wachſender Widerſtand der abeſſiniſchen Skreitkräfte. Ikalieniſche Verluſte werden zugegeben.

Der Widerſtand beginnk.
Während die Abeſſinier behaupten, daß Makalle noch in ihrem
Beſitz wäre, wird in römiſchen Berichten geſagt, daß eine ſtärkere
nachrückende italieniſche Abteilung die Stadt wieder zurückgewon=
nen
habe. Es liegen aber auch andere italieniſche Berichte vor,
die ſich über die Kämpfe um Makalle ſehr zurückhaltend äußern.
Was in Wirklichkeit geſchehen iſt, hat ſich anhand der vorliegen=
den
Nachrichten bis Donnerstag abend nicht feſtſtellen laſſen. Aber
Makalle iſt für die Italiener ein lockendes Ziel und es iſt infolge=
deſſen
anzunehmen, daß ſie die Stadt inzwiſchen ſchon beſetzt haben,
zumal in Rom behauptet wird, daß es einer italieniſchen Einge=
borenen
=Abteilung gelungen ſei, ſehr weit über Makalle hinaus
vorzudringen.
Und noch eins wird nicht mehr abgeſtritten: daß
die Abeſſinier anfangen, ernſthaften Widerſtand zu leiſten.
Schon im Kriegsbericht Nr. 39 hat General de Bono unterſtrichen,
daß die Vorhuten ſeiner Armee auf ſtarken Widerſtand feindlicher
Truppen geſtoßen ſind. Im Heeresbericht wird ebenſo wie in den
Schilderungen der Kriegsberichterſtatter von italieniſchen
Verluſten geſprochen. Das iſt das erſtemal ſeit längerer Zeit.
Auf italieniſcher Seite wird auch zu verſtehen gegeben, daß in der
Gegend von Makalle größere Kampfhandlungen zu erwarten ſeien,
weil man hier abeſſiniſche Truppenanſammlungen feſtgeſtellt habe.
Aus dem mehr oder weniger kampfloſen Vormarſch werden alſo
allmählich echte Kriegshandlungen. Wenn die Meldungen über
die Vorgänge um Makalle ſelbſt nicht ſo widerſpruchsvoll wären,
möchte man annehmen, daß die Italiener gerade in dieſem Ort
auf abeſſiniſche Abwehr geſtoßen wären. Aber auf Grund früherer
Erfahrungen mit der Berichterſtattung muß man doch damit rech=
nen
, daß die Heeresleitung der Italiener, durch entſprechende
Truppenbewegungen Vorſorge für eine raſche und kampfloſe Ein=
nahme
Makalles getroffen hat. Wenn es zutrifft, daß öſtlich von
Makalle
italieniſche Streitkräfte durch die Danakil=Wüſte im Anmarſch
ſind und ſchon die Flanke der Abeſſinier bedrohen, dann ſpricht
dieſer Tatbeſtand auch mehr dafür, daß ſich die Abeſſinier noch
etwas zurückziehen, um in ihren Gebirgsſtellungen den Italienern
die Stirn zu bieten.
Am Muſſa Ali ſind ſchon ſeit längerer Zeit Truppenbewegun=
gen
beobachtet worden und nun haben auch dort die Offenſivbe=
wegungen
in größerem Umfang eingeſetzt. Die Italiener behaup=
ten
, daß ſie geräumtes Gebiet vorgefunden haben, aber nach
Ueberwindung dieſer Zone ſoll die italieniſche Vorhut auf abeſſi=
niſche
Streitkräfte geſtoßen ſein, die keine Neigung zeigten, ſich
weiterhin kampflos zurückzuziehen.
Faßt man die Lage, ſo wie ſie ſich am Donnerstag abend auf
Grund der aus verſchiedenen Quellen ſtammenden Berichte zu=
ſammen
, dann bleibt als Ergebnis reichlich viel Unklarheit und
man wird wohl noch 24 oder 48 Stunden warten müſſen, bis ſich
verausſtellt, was ſich um Makalle tatſächlich ereignete, wie ſich
die Beſetzung abſpielte, ob es hier einen ernſthaften Rückſchlag
gegeben hat und welche Bedeutung die plötzlich aufflackernden
Kämpfe für die nächſten italieniſchen Operationen haben werden.

Schießereien im Rücken der Fronk.

Von dem Sonderberichterſtatter des Exchange
Telegraph.
EP. Asmara, 7. November.
Am Donnerstagmorgen hatte ſich die Wetterlage ſoweit ge=
beſſert
, daß der Vormarſch wieder an allen Teilen der Front auf=
genommen
werden konnte. Der linke Flügel erreichte den Makalle
und Dolo beherrſchenden Höhenzug. Am Nachmittag verlief die
italieniſche Front ungefähr von Deſſa, 15 Kilometer nordöſtlich
von Dolo, bis an den oberen Ghewa=Fluß, und von dort am
Ghewa=Fluß entlang bis zum Takazze=Fluß. An dieſem Zeitpunkt
ſetzten erneut Regenfälle ein, ſo daß der Vormarſch zum
Stillſtand kam. An verſchiedenen Stellen der Front mußten die
Vorpoſten wegen Transportſchwierigkeiten wie=
der
zurückgezogen werden. Somit iſt nunmehr das geſamte
nördlich des Takazze= und Ghewa=Fluſſes gelegene abeſſiniſche Ge=
biet
in italieniſchen Händen. Die italieniſchen Truppen trafen
auf keinen Widerſtand. Die Abeſſinier gehen überall zurück.

fern, ein dunkler Fleck in dem rieſigen Baſſin, trägt das Grau
ſie dem Ausgang zu, dann iſt ſie wie weggeſickert. Dunkelheit
ſenkt ſich über alles.
Bis Lampen aufleuchten. Szenenwechſel. Was innen war
iſt plötzlich außen; die Bahnhofshalle ſteht wie eine Rieſenarche
im Meer. Mit dem Licht ſind Menſchen gekommen. Als wollten
ſie ſich vor den Fluten draußen bergen. Die Traurigkeit des
Abſchiednehmens von der Sonne iſt überwunden. Lachen kommt
auf. Mäntel werden aufgeſchlagen. Waſſertropfen werden ab=
geſchüttelt
, Tränenſpuren verwiſcht. Farben leuchten, bunt
wirbeln ſie durcheinander. Die Uhren ſind wieder da. Wärme,
Leben, Farben unter grauem Behang, warmes Licht und Be=
hagen
hinter ſchützenden Wänden. Der Winter iſt eingeleitet.
Das iſt die andere Seite des Herbſtes, denke ich und eile mit
meinem Beſuch unter ein heimatlich ſchützendes Dach. Eine ge=
dämpfte
Fröhlichkeit, nicht die Fröhlichkeit des ſtrahlenden Lichts,
der weiten offenen Landſchaft, eher eine fröhliche Traurigkeit
B.W.
breitet ihre Fittiche aus.
Die Gärtnerin aus Liebe.
Heute gelangt im Kleinen Haus Die Gärtnerin aus
Liebe (La finta giardiniera) von W. A. Mozart in der
neuen Bearbeitung durch Siegfried Anheißer zur erſten Auf=
führung
. Das Werk war im Auftrage des Kurfürſten Maxi=
milian
III. von Bayern von Mozart für München geſchrieben
worden und kam unter ſeiner Leitung im dortigen Reſidenz=
theater
am 13. Januar 1775 zur Uraufführung. In Darmſtadt
wurde es zuerſt 1915 und dann 1924 gegeben, jedoch in freien
Bearbeitungen, die nicht nur die Handlung ſondern auch die
Muſik willkürlich änderten. Die Anheißerſche Bearbeitung läßt
die Muſik Mozarts völlig unangetaſtet und reſtauriert den Text
wieder nach ſeiner italieniſchen Originalfaſſung. (Lediglich die
verlorengegangenen Rezitative des 1. Aktes wurden an Hand
einer zeitgenöſſiſchen Vertonung desſelben Textes ſo ſtilecht wie
möglich ergänzt.) Somit kommt alſo die Gautnerin aus Liebe‟
nunmehr in einer Faſſung heraus, die als denkbar getreue
Wiederherſtellung und Uebertragung ihrer Urgeſtalt als opera
buffa anzuſprechen iſt. Dieſe komiſche Oper iſt ja das erſte
Bühnenwerk Mozarts, in dem hinter der ſcheinbaren Leichtigkeit
des Rokoko=Spiels die Tiefe dieſes Genies ſpürbar wird, der
aus bloßen Typen Menſchen ſchafft, der die karikierte Burleske
zur Tragikomödie werden läßt. Dieſe ſeeliſche Tiefe verleiht
der Partitur Mozarts eine Bedeutung, die ſie ſchon weit über
die zeigenöſſiſche Produktion heraushebt. Sie bedeutet auch für
uns eine lebendige Bereicherung des an bedeutenden komiſchen

Dagegen iſt es im Rücken der vormarſchierenden
Truppen wiederholt zu Gefechten mit in den
Bergen verſteckten Guerillabanden gekommen.
Man muß damit rechnen, daß noch längere Zeit vergehen wird,
ehe das bereits von den Italienern beſetzte Gebiet von allen feind=
lichen
Streitkräften geſäubert iſt.
Makalle iſt praktiſch bereits in der Hand der Italiener. Die
Abeſſinier ſind, ſelbſt wenn ſie es wollten, nicht in der Lage, in
der Ebene vor Makalle dem italieniſchen Vormarſch Widerſtand
entgegenzuſetzen. Andererſeits haben die neuen Regengüſſe dieſe
Ebene wieder in einen Schlammſee verwandelt und damit aus=
gedehnte
Operationen für den Augenblick unmöglich gemacht. Die
italieniſchen Truppen dürften kaum vor Sonntag in Makalle ein=
marſchieren
können.
An der Südfront ſind keine wichtigen Entwicklungen zu ver=
zeichnen
. An der Oſtfront geht der italieniſche Vormarſch pro=
grammgemäß
vor ſich.
Der italieniſche Heeresbericht Nr. 39.
DNB. Rom, 7. November.
Das Propagandaminiſterium gibt am Donnerstag in einer
amtlichen Mitteilung Nr. 39 das neueſte Telegramm General
de Bonos bekannt, das folgendes berichtet:
In der Morgendämmerung des 7. November iſt der Vor=
marſch
auf der ganzen Front wieder aufgenommen worden.
Das Eingeborenen=Armeekorps hat nach Erkundungsmärſchen
ſtarken Widerſtand feindlicher Truppenanſammlungen, die ſich
auf dem Berge Gundi in der Gegend von Cheralta eingeniſtet
hatten, überwunden. Die Abeſſinier haben beträchtliche Ver=
luſte
erlitten. Auf unſerer Seite ſind zwei Offiziere verwundet,
zwei Eingeborenen=Unteroffiziere gefallen und zehn Askaris
verwundet. Das 2. Armeekorps hat das bedeutende Gebiet
von Selaclaca öſtlich von Akſum erreicht. Im öſtlichen Tigre=
Gebiet ſind weitere Unterwerfungen von Eingeborenen zu ver=
zeichnen
. An der Somali=Front wurden die militäriſchen
Operationen fortgeſetzt. Die Flugwaffe hat fortgeſetzte und
wirkſame Verbindungs= und Erkundungsflüge vollführt.
An hieſiger zuſtändiger Stelle werden die Nachrichten
dementiert, nach denen zwei italieniſche Flugzeuge auf abeſ=
ſiniſchem
Gebiet zum Landen gezwungen wurden, wobei vier
Flieger den Tod gefunden haben ſollten.
Ohne Kampf genommen.
* Rom, 7. Nov. (United Preß)
Nach einer hier aus Asmara eingegangenen Meldung iſt in.
den ſpäten Abendſtunden des Mittwoch ein Regiment der
Gavinani=Diviſionen kampflos in Makalle eingezogen. Die Ein=
wohner
der Stadt ſollen zu Ehren der einziehenden italieniſchen
Soldaten Freudenfeuer angezündet haben. Trotz der ſpäten
Stunde ſollen vornehme Abeſſinier und koptiſche Geiſtliche die
Fackelträger begleitet haben, die vor die Mauern Makalles zogen,
um das einmarſchierende italieniſche Regiment zu begrüßen und
in die Stadt zu geleiten. Die einfachen Abeſſinier ſollen weiße
Fahnen in den Händen getragen haben, während der Alaca, der
oberſte koptiſche Prieſter Makalles, dem italieniſchen Komman=
danten
mit einer italieniſchen Flagge entgegengeſchritten ſein
ſoll. Der Einmarſch der Gavinani=Diviſion in Makalle ſoll nach
der gleichen italieniſchen Darſtellung bereits heute, ſpäteſtens
morgen zu erwarten ſein.
Sofort nach dem Einzug der Italiener wurden von dem
Regimentskommandeur Maueranſchläge in amhariſcher Sprache
angeſchlagen, in denen die Bevölkerung aufgefordert wird, in
den Italienern ihre Befreier und die Bringer der Ziviliſation
zu ſehen. Weiterhin wird darin aufgefordert, keinerlei Rache=
anſchläge
gegen den Verräter Ras Gugſa zu unternehmen, der
im Falle, daß er in abeſſiniſche Gefangenſchaft gerät, die furcht=
bare
Strafe des lebendig Verbranntwerdens zu erwarten hat,
Flugzeuge halken Berbindung mit den Vorpoſten.
Von dem Sonderkorreſpondenten der United
Preß, Webb Miller.
Obwohl es ſich in den letzten 24 Stunden etwas aufgeklärt
hat, iſt das Wetter im nordabeſſiniſchen Vormarſchgebiet immer
noch kalt und unangenehm. Dies kann zwar das weitere Vor=
rücken
der Italiener nicht aufhalten, hemmend dagegen ſind die
Nachwirkungen der wolkenbruchartigen Regenfälle, die in den

Werken immer noch zu armen Opernſpielplans. Gerade heute
ſind wir wieder geneigt, im Kunſtwerk, und beſonders in der
Oper, nicht plattes Abbild des realen Lebens, ſondern ins
Unwirkliche oder beſſer Ueberwirkliche geſteigerte höhere Wahr=
heit
zu erblicken. Damit haben wir auch wieder den Blick ge=
wonnen
für den tiefen ironiſchen Ernſt, mit dem der Tragiker
Mozart dieſes heitere Spiel ins Menſchliche erhebt. Erſt an=
deutend
hier, was dann ſpäter in Cosi fan tutte und der
Hochzeit des Figaro letzte Reife gewann.

Der däniſche Schriftſteller Bruun geſtorben.
Im Alter von 71 Jahren ſtarb am Mittwoch in Kopenhagen
der däniſche Schriftſteller Bruun. Der Verſtorbene hat eine Reihe
geſchichtlicher und religiöſer Romane verfaßt. In Deutſchland
wurde er beſonders durch ſeine van Zanten=Bücher bekannt, bei
denen es ſich um Schilderungen aus dem Leben auf den Südſee=
Inſeln handelte.
Der See im Glaſe,
ſo nennt ſehr treffend die neue linie in ihrem Novem=
berheft
das Aquarium. In ungewöhnlich ſchön gelungenen far=
bigen
Aufnahmen ſchwimmen vor uns die ſchönſten einheimiſchen
und exotiſchen Fiſche, als ob ſie lebten. Dazu eine humorvolle
Feuchte Philoſophie aber auch eine exakte Aquariumskunde,
von einem der beſten Fachleute geſchrieben. Wer dem See im
Glaſe die weite See vorzieht, der findet im gleichen Heft eine ge=
naue
, nach Zeitpunkt. Preisgrenze und Reiſeweg ausgedachte
Ueberſichtstafel über den Radius der deutſchen Schiffsreiſen.
* Der große Kreis heißt eine neue Bücherreihe, die bei Max
Hueber=München erſcheint. 8 Bändchen in feſtem Pappband liegen
vor: Im erſten erzählt J. M. Wehner fromme Legenden um die
ſieben Bitten: Das Büchlein heißt: Das große Vaterunſer. Im
zweiten Band: Die Beichte erzählt Ilſe von Stach von der zarten.
unſchuldigen Königin von Böhmen, der der heidniſch=ſündige
König Wenzel gegenüberſteht. Band 3: Geſegneter Tag bringt
die Geſamtausgabe der Gedichte von Heinrich Zerkaulen. Band 4:
Die Mutter Gottes ſchreitet übers Donauland bringt Legenden
nach Kaltenbaecks Marienlegenden, ausgewählt und neubearbei=
tet
von Erwin K. Münz. Im 5. Band kommt Richard von
Schaukal zu Wort. Er erzählt in ſeinem Buch Von Kindern, Tie=
ren
und erwachſenen Leuten gleichſam die Geſchichte ſeines eigenen
Lebens. Im Band 6 bringt Erwin K. Münz unter dem Titel
Bonifazius eine Auswahl neu überſetzter Briefe um Staat und
Kirche, Band 7 bringt die Erzählung Beethoven in Amſterdam.
Von Heinrich Zerkaulen. In bewundernswerter Gedrängtheit
und Knappheit rollt der Dichter die entſcheidenden Erlebniſſe des
Knaben Beethoven bis zum Tode ſeiner Mutter vor uns auf.
Der 8. Band endlich: Die verſiegelte Kuppel bringt eine geſchloſ=
ſene
Reihe von Erzählungen und Dichtungen von Franz Johannes
**
Weinrich.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 308

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

letzten Tagen über dieſes Gebiet herabgeſtrömt ſind. Noch immer
ſind die Flußläufe von tiefen reißenden Gebirgsſtrömen erfüllt,
die nicht einmal von den Zwei=Mann=Tanks der Italiener
durchquert werden können. An verſchiedenen Stellen ſind die
plötzlich entſtandenen Bergflüſſe 23½ Meter tief. Die rieſige
Menge der zu Tal gegangenen Waſſermaſſen erklärt ſich daraus,
daß das Geſtein der Berghänge nur von einer ſehr dünnen
Erdſchicht bedeckt iſt, ſo daß das Regenwaſſer ſo gut wie gar
nicht aufgeſaugt wurde, ſondern wie über ein Zink= oder
Schieferdach einfach ablief.
Auch die nicht überſchwemmten Wege ſind unpaſſierbar ge=
worden
, da die Räder der Laſtkraftwagen den Wegſtaub nach
und nach in einen dicken rotfarbenen Schlamm verwandelt
haben, in dem kein Vorwärtskommen iſt. Infolgedeſſen können
die italieniſchen Vorpoſten nicht mehr auf dem Landwege er=
reicht
werden. Sie werden infolgedeſſen von Flugzeugen mit
Nahrungsmittel und Waſſer verſorgt. Die Truppen teilen den
Piloten ihre Bedürfniſſe mit, indem ſie weiße und rote Kleidungs=
ſtücke
in beſtimmter Zuſammenſtellung auf dem Boden aus=
breiten
.
Die italieniſchen Flieger waren im Lauf des Tages wieder
ſehr tätig. Südlich von Makalle wurden große berittene abeſſi=
niſche
Streitkräfte beobachtet. Auch nördlich der Stadt operieren
in dem gebirgigen Gelände noch bewaffnete abeſſiniſche Banden,
die aber beim Nahen der Flugzeuge ſofort in Deckung gehen, ſo daß
es unmöglich iſt, ſie mit Bomben zu belegen.
Die Italiener werden niemals
nach addis Aoeba tommen.
Ein Ueberläufer erzählt.
Von dem Sonderkorreſpondenten
der United Preß, Edward W. Beattie.
In einer Unterhaltung mit mir berichtete ein italieniſcher
Ueberläufer aus Dolo von ſeinem Kampfabſchnitt es war ein
gebürtiger Kroate aus Abbazzia namens Clemens Sergo , daß
die italieniſche Offenſive urſprünglich auf Mitte September an=
geſetzt
geweſen ſei. Der Termin des Einmarſches nach Abeſſi=
nien
ſei dann auf Weiſung aus Rom verſchoben worden. Der
Einmarſch ſollte dann ſpäter zwiſchen dem 15. und 20. Septem=
ber
beginnen. Plötzlich aber kam der Befehl aus Rom, wonach
die Offenſive erneut verſchoben werden ſollte. Wir erfuhren nie=
mals
den Grund für dieſe Veränderung der urſprünglichen Pläne.
Der Ueberläufer, der angab, daß ſein Vater in der öſterrei=
chiſchen
Armee gedient habe, weshalb auch er ſich als Oeſterrei=
cher
fühle, fügte hinzu, daß damals, als er deſertiert ſei, die
Moral der italieniſchen Truppen in Dolo, die er auf 10 000
Mann ſchätzte, gut geweſen ſei, ſo gut wenigſtens, wie es die
furchtbare Hitze im Wüſtengebiet Somalilands zulaſſe. Vor der
Offenſive glaubten wir alle innerhalb eines
Monats in Addis Abeba zu ſein. Jetzt aber nach=
dem
ich das Land zwiſchen der abeſſiniſchen Südfront und der
Hauptſtadt vom Flugzeug aus geſehen habe, glaube ich, daß
die Italiener niemals nach Addis Abeba kom=
men
werden.
Auf meine Frage, wie die Verpflegung der italieniſchen
Truppen ſei, erklärte Sergo, daß ſie zu jeder Mahlzeit immer
das gleiche Taſſo bekommen hätten und jeden Tag 1½ Liter
Waſſer, das für alle Bedürfniſſe reichen mußte.
Weiterhin erzählte Sergo, daß die Südarmee Grazianis nur
etwa 100 kleine Zwei=Mann=Tanks zur Verfügung
hätte, und dieſe, fügte er hinzu, ſind praktiſch nutzlos, da ſie nach
kurzer Fahrt unter der glühend heißen Sonne Back=
öfen
gleichen, in denen es kein Mann aushalten kann. Die
Motoren dieſer kleinen Tanks ſind nach kurzer Zeit überhitzt.
Meiner Meinung nach ſind nur die wenigen Flugzeuge
an der Ogadenfront von Nutzen. Für die Infanterie= Abtei=
lungen
ſtellt der Vormarſch durch die Wüſte eine unbeſchreibliche
Strapaze dar. Längs der ganzen Südfront gibt es

höchſtens 45 Flugzeuge, zu wenig alſo, um entſcheidend
den Vormarſch der italieniſchen Diviſionen unterſtützen zu können.
Um die Flugzeugoperationen in der Wüſte zu erleichtern, wur=
den
an allen Grenzpoſten=Stellungen Notlandeplätze angelegt und
drahtloſe Stationen eingerichtet.
Auf die Frage, wie er ſein Flucht bewerkſtelligt
habe, erzählt er folgendes: Nach meiner Einziehung in Italien
faßte ich den Entſchluß zu deſertieren. In Italien bot ſich mir je=
doch
keine Gelegenheit hierfür. Ich wurde nach Italieniſch= Somali=
land
eingeſchifft und dort einer Laſtwagen=Kolonne zugeteilt, die
Munition und Nahrungsmittel von der Küſte an die Grenze zu
befördern hatte. Eines Nachts, vor etwa einem Monat, fragte ich
meinen vorgeſetzten Offizier, der die Oberleitung über die Laſt=
wagen
=Karawane hatte, ob ich an einen Bach in der Umgebung
gehen könne, um dort zu trinken. Nachdem ich dazu die Erlaubnis
erhalten hatte, ging ich zum Fluß, durchſchwamm ihn und mar=
ſchierte
nach Abeſſinien hinein. Als ich mich einem kleinen abeſ=
ſiniſchen
Dorf näherte, wurde ich von einigen Kriegern angerufen,
die das Feuer auf mich eröffneten. Ich kehrte um. Glücklicherweiſe
gelang mir die Flucht, und ich verbarg mich bis zum Tagesanbruch
im Buſch. Am folgenden Tage ſah ich ein Lagerfeuer, an dem
acht abeſſiniſche Soldaten lagerten. Ich ging auf ſie zu und erklärte,
ich ſei Oeſterreicher. Sie nahmen mich dann wegen meiner italie=
niſchen
Uniform gefangen, behandelten mich jedoch ſehr höflich,
nachdem ich einem von ihnen, der italieniſch ſprach, erklärt hatte,
daß ich auf italieniſcher Seite gegen Abeſſinien freiwillig nicht
kämpfen wollte. Dann brachte man mich nach Addis Abeba, wo
der Negus meine Freilaſſung verfügte.
Der Flugplakz von Akſum.
* Asmara, 7. Nov. (United Preß.)
Gleichzeitig mit dem weiteren Vordringen der italieniſchen
Armeen arbeiten Eingeborene und italieniſche Pioniere in fieber=
hafter
Eile an der Fertigſtellung des Flugplatzes von Akſum.
Die Arbeiten ſollen bereits ſoweit gediehen ſein, daß man in
wenigen Tagen den Flugplatz dem Betrieb übergeben zu können
hofft.
Die Anlage eines Luftſtützpunktes gerade an dieſer Stelle
in unmittelbarer Nähe der alten Heiligen Stadt der Abeſſinier
war ſchon gleich zu Beginn der italieniſchen Offenſive ins
Auge gefaßt worden. Die italieniſchen Sachverſtändigen ſind
der Anſicht, daß ſich kein anderer Platz in ſtrategiſcher wie in
geographiſcher Hinſicht ſo gut zur Anlage eines Militärflug=
platzes
eignet wie gerade die Ebene von Akſum. Militäriſch
liegt der Vorteil dieſer vorgeſchobenen Flugzeugbaſis vor allem
darin, daß der Anflugweg für militäriſche Operationen jeder
Art bedeutend verkürzt iſt, was nicht nur eine erhebliche Brenn=
ſtofferſparnis
bedeutet, ſondern auch die Mitnahme größerer
Nutzlaſten, Bomben uſw. ermöglicht.
Als die Italiener in Akſum einmarſchierten, fanden ſie an
einer Stelle außerhalb der Heiligen Stadt einen größeren Vor=
rat
an Benzin und Oel, woraus ſie ſchloſſen, daß auch die
Abeſſinier geplant hatten, hier einen Flugplatz zu bauen. Dieſe
Abſicht ſei nur durch die raſche Einnahme der Stadt vereitelt
worden. Jetzt, ſo wird im italieniſchen Hauptquartier verſichert,
werde der Flughafen Akſum in wenigen Tagen eröffnet werden.
Die Motoren italieniſcher Flugzeuge werden über der altehr=
würdigen
Ruinenſtadt erdröhnen.
Mohammedaniſche Führer geloben dem Negus Treue
DNB. Addis Abeba, 7. November.
120 mohammedaniſche Führer haben am Donnerstag an
den Negus eine Adreſſe gerichtet und ihm darin erneut gelobt,
für die abeſſiniſche Sache mit Leben und Gut einſtehen zu
wollen. Der Negus hat der mohammedaniſchen Glaubensgemein=
ſchaft
in Abeſſinien 50 000 Quadratmeter Land im Stadtgebiet
von Addis Abeba zur Errichtung einer Moſchee und eines
Friedhofes geſchenkt.

Todes=Anzeige.
Nach langem, ſchweren, mit großer Ge=
duld
ertragenem Leiden, entſchlief heute
morgen mein geliebter Gatte und Vater,
Bruder, Schwager, Onkel und Neffe
Kalt Geipier
Monteur
im kaum vollendeten 38. Lebensjahre.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Marie Geißler
verw. Penzing, geb. Bitter
Thilde Penzing
Willi Geißler.
Darmſtadt, den 7. November 1935.
Rundeturmſtraße 7
Die Beerdigung findet am Samstag, den
9. November, nachmittags 2½ Uhr, vom
Portal des alten Friedhofes aus ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man Abſtand
zu nehmen.

Todes=Anzeige.
Am 6. November entſchlief nach längerem
Leiden meine liebe Schweſter, Schwä=
gerin
, unſere liebe Tante
Fräulein Marie Heß
im 70. Lebensjahre.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Albert Dexheimer.
Darmſtadt, den 7. November 1935
Kiesſtr. 84.
Die Beiſetzung findet im Sinne der Ver=
ſtorbenen
in aller Stille ſtatt.

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im 76. Lebensjahre nach kurzem Leiden
ſanft entſchlafen iſt.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
C. Pefry.
Darmſtadt (Pankratiusſtraße 62).
den 7. November 1935.
Die Beerdigung findet am Samstag,
9. November, vorm. 11 Uhr, auf dem
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Geſeh auer Areensvermntilt
Berufsberakung und Lehrſtellenvermikklu

DNB. Berlin, 7. Nr=
Eine nachhaltige Bekämpfung der Arbeitsloſigkei
ber
planmäßige Lenkung des Arbeitseinſatzes und damit d
liche Leitung der Arbeitsvermittlung, der Berufsber
der Lehrſtellenvermittlung voraus. Nachdem am 1.
d. J. bereits die Arbeitsvermittlungs
tungen der Deutſchen Arbeitsfront im
Vereinbarung in die Reichsanſtalt für A
vermittlung und Arbeitsloſenverſicher
gegliedert worden ſind, wird jetzt durch ein in
Nummer des Reichsgeſetzblattes veröffentlichtes Geſetz
ſamte Arbeitsvermittlung, Berufsb
und Lehrſtellenvermittlung außerhal
Reichsanſtalt unter der Aufſicht und
des Präſidenten der Reichsanſtalt ſtre
ſammengefaßt. Nicht gewerbsmäßige Au
vermittlung, Berufsberatung und Lehrſtellenv/
wird künftig nur noch auf Grund beſonderey/l.
trags und nach den Weiſungen des Präſidenten de
anſtalt betrieben werden dürfen. Die gewerbst
Arbeitsvermittlung, die im gleichen be
ten Umfange wie bisher zugelaſſen ble
wird ebenfalls der verſchärften Aufſu
den Weiſungen des Präſidenten unter
werden. Das Geſetz tritt am 1. Dezember 1935 in Hu
dahin werden auch die Durchführungsvorſchriften
denen die Regelung der Einzelheiten vorbehalten worde
Die Mitglieder der Finanzabkeilung bei der 2
Evangeliſchen Kirchenkanzlei ernannt

DNB. Berlin, 7. Nol
Der Reichs= und Preußiſche Miniſter für die kirchl
gelegenheiten, Kerrl, beſtellte folgende Beamten der all
kirchlichen Verwaltung für die Finanzabteilung der
Evangeliſchen Kirchenkanzlei, die gemäß § 4 der Erſten
nung zur Durchführung des Geſetzes zur Sicherung d
ſchen Evangeliſchen Kirche gebildet wurde: Zum Vog
den Oberkonſiſtorialrat Guſtavus bei der Deutſchen Eva)
Kirchenkanzlei in Berlin=Charlottenburg; zu Mitglieder
konſiſtorialrat Dr. Koch, Oberkirchenrat Dr. Duske, b0
Evangeliſchen Oberkirchenrat in Berlin=Charlottenbun
landeskirchenrat Kretzſchmar beim Evangeliſch=Lu=
Landeskirchenamt in Dresden; Direktor Dr. Müller bei
geliſchen Oberkirchenrat in Stuttgart; Vizepräſident 20
zolt beim Evangeliſch=Lutheriſchen Landeskirchenamt
chen und Landeskirchenrat Dr. Fiſcher
Evangeliſchen Landeskirchenkanzlei in
ſtadt.

Zu der geſtrigen Meldung über die Sitzung des neucm
memelländiſchen Landtages wird noch ergänzend mitgeill
außer Baldszus, dem neuen Präſidenten des Landtaeyl ingenieure tat
erſten Vizepräſidenten der Kaufmann Betke und zun /dher an a
Vizepräſidenten der Arbeiterführer Monien gewählt woyl, ſc umgen
In
Die Wahl der Schriftführer wurde durch Zuruf vorg0
Zu Schriftführern wurden die Abgeordneten Pfeiffer
und Dietſchmons gewählt.

Das Präſidium des memelländiſchen Land

Das Memeler Dampfboot iſt wegen ſeines Berick
die Sitzung des Memelländiſchen Landtags verboten won

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[ ][  ][ ]

. November 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, 8. November 1935
e Bevotterang Burinktadts.
November iſt dem Gedenken des Opfertodes der Vor=
Fa 1923 und allen Gefallenen für ein einiges national=
Deutſches Reich geweiht. Sie beſiegelten ihre Treue
mit dem Tode. In treuer Erinnerung an ihr Opfer
zeſamte deutſche Volk gemeinſam die weihevolle Stunde
prung.
ſem Jahr findet in München die feierliche Beiſetzung
hees 9. November in den Ehrentempeln ſtatt.
ſiſtadt ehrt die toten Kämpfer durch eine Feierſtunde
halle.
hn dieſem Gedenktag die Verbundenheit mit der natio=
bchen
Erhebung durch Setzen von Flaggen auf Halb=
eilnahme
an der Feierſtunde in der Feſthalle.
Heil Hitler!
Wamboldt, Kreisleiter.
8. November 1935.

Nr. 308 Seite 5

110. Kodemder eintopftonmtag,
der Opferkag der deutſchen Frau.
ham kommenden Sonntag jeder Volksgenoſſe wieder
ſeliebten Eintopfgerichte ißt, ſo ſoll gerade die deutſche
iſſen bewußt ſein, daß von ihr in erſter Linie der Er=
Eintopfſonntags abhängt, ob ſchließlich aus den Er=
ielen
oder wenigen geholfen werden kann. Gerade
Die Mutter, empfindet am beſten, was es heißt, zum
i das Notwendigſte zu haben, und mit knurrendem
Daſein zu verwünſchen. Das kann es aber im heu=
ſchland
nicht mehr geben, wenn die Volksgemeinſchaft,
mit ihr tief verbunden und in ihr feſt verankert, die
du und Mutter das hält und leiſtet, was der Führer
ſgen und Vertrauen in ſie geſetzt hat. Sie wird ein
und Zurückbleiben hinter den Erfolgen des vorjäh=
ßerhilfswerks
nie zulaſſen, gerade weil Mitempfinden
breudigkeit viel zu ſehr in ihrem Herzen verwurzelt
brsnot und Winterskälte werden bezwungen, wenn die
Pflichtbewußtſein und Pflichttreue wie eine geſchloſſene
dn. Hierfür ſei der kommende Sonntag der beſte und
Beweis. Deutſche Frauen und Mütter! Vergeßt es
ſintopfſonntag iſt und bleibt euer Opfertag.

hahmen zur Unkerbringung der älkeren
erwerbsloſen Ingenieure.

inregung und im Einvernehmen mit der Reichsanſtalt
zepräſident 4bsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung wird der
ienſt e. V. in Zuſammenarbeit mit den Arbeitsämtern
er ihn vorbereiten, um nach und nach alle noch erwerbsloſen
hon und arbeitswilligen Ingenieure unterzubringen.
können Schritte jedoch erſt dann unternommen werden,
ymäßig feſtſteht, wieviel Ingenieure zurzeit noch ohne
do. Leider haben ſich viele der erwerbsloſen Fachkollegen
den Arbeitsämtern zwecks Vermittlung noch bei den
den des Ingewieurdienſt e. V. im Reich gemeldet zwecks
ender Betreuung mit techniſch=wiſſenſchaftlichen Arbei=
ung
des
änzend mitgach kann heute von keiner Stelle genau angegeben wer=
des
Landg! Ingenieure tatſächlich noch erwerbslos ſind.
tke und zur ieht daher an alle erwerbsloſen Ingenieure der drin=
hell
, ſich umgehend beim Arbeitsamt bzw. bei den Be=
gewayl
wag des Ingenieurdienſt e. V. zu melden, ſoweit dies nicht
Zuruf borg Reit bereits geſchehen iſt. Die Anſchrift der Bezirksſtelle
eten Pfeiſſe ltadt lautet: Studentenwerk Darmſtadt e. V., Ingenieur=
hiiksſtelle
Darmſtadt. Darmſtadt, Alexanderſtr. 22
Inmeldung hat mit folgenden Angaben zu erfolgen:
ſeines Berillrname, Fachliche Ausbildung, Anſchrift, Alter, Fach=
verboten
voydde gemeldeten Ingenieure werden liſtenmäßig zuſam=
und den zuſtändigen Stellen namentlich benannt. Nur
1Weiſe wird es möglich ſein erfolgreiche Maßnahmen
. Es liegt daher im Intereſſe aller erwerbsloſen In=
Daß ſie ſich ohne Einſchränkung melden. Weitere Aus=
die
Reichsgeſchäftsſtelle des Ingenieurdienſt e. V.,
B 7. Hermann=Göring=Str. 27.

halnachrichten der Reichsbahndirektion Mainz. Für den
dn Reichsbahnoberrat Buſchbaum wurde Herr Reichs=
ht
Ahlf von der Reichbahndirektion Erfurt zur Reichs=
lion
Mainz verſetzt.
ſedereröffnung des Orangeriegartens. Ab Montag, den
der 1935, wird der Orangeriegarten wieder für den
ir Verkehr freigegeben.
Aſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters.
GROSSES HAUS.
Anfang 19.30. Ende nach 22.30 Uhr. Geſchloſſ. Vor=
ſtellung
. NS.=Kulturgem. Jugendring I. Prinz
von Preußen. Schauſpiel von Hans Schwarz.
Anfang 19.30, Ende nach 22.00 Uhr. NS.= Kultur=
gemeinde
M. 3. Vorſtell. Zum Gedächtnis der Ge=
o
. fallenen an der Feldherrnhalle: Fidelio Oper
von Ludwig van Beethoven.
Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. Hauptmiete B.
oo. 6. Vorſt. In neuer Einſtudierung u. Ausſtattung:
Die Räuber, Trauerſpiel von Friedrich Schiller.
KLEINES HAUS.
Anfang 20.00 Ende nach 22.15 Uhr. Zuſatz=
miete
IV 4. Vorſtell. In neuer Einſtudierung und
No. Ausſtattung: Die Gärtnerin aus Liebe. Komiſche
Oper von Wolfgang Amadeus Mozart.
Anfang 19.30,. Ende 22.30 Uhr. Volksmiete Gr. I.
ow. 2. Vorſtellung. Der Waffenſchmied
leſäſches Landestheater. Im Heſſiſchen Landestheater
baus) kommt heute abend die komiſche Oper Die
lin aus Liebe von Mozart in neuer Einſtudierung
khcktung zum erſtenmal zur Aufführung. Die Vorſtellung
als ein muſikaliſches Ereignis bezeichnet werden, denn
Eſlerin aus Liebe gehört ebenſowohl zu den am wenig=
uten
Werken Mozarts, wie ſie von Kennern muſikaliſch
Ehrlich hoch eingeſchätzt wird. Tatſächlich hat das Werk
den Zeitgenoſſen es wurde 1775 in München urauf=
Mozart eigentlich berühmt gemacht. In der folgen=
E die Originalfaſſung der Gärtnerin aus Liebe ver=
nigen
bzw. verballhornt worden, was das Werk beim
nehr und mehr in Mißkredit brachte. Erſt in der Be=
won
Dr. Siegfried Anheißer hat das Werk ſich die
*ernbühne im wahrſten Sinne wieder erobert und
nn auch im Spielplan des Heſſiſchen Landestheaters,
von Dr. Werner Bitter geleitet und von Profeſſor
Auller und Fritz Riedl inſzeniert. In den Hauptpartien
amen Blatter, von Georgi, Harre, Welz, und die Her=
a
, Schmid=Berikoven und Vogt beſchäftigt. Bereits
daI kommt auch das Schauſpiel des Landestheaters mit
en Neuinſzenierung heraus. Unter der Spielleitung
älintendant Everth erſcheint zu Schillers Geburtstag
ag ſein Trauerſpiel Die Räuber,

Zie Geuenrſeiee bes 9.Nodemder
i Bärtmrftadt.
Am 9. November gedenkt die nationalſozialiſtiſche
Bewegung und mit ihr das ganze deutſche Volk in
treuer Verbundenheit der toten Vorkämpfer für das
dritte Reich.
Am Freitag, 8. November, 20 Uhr: Aufziehen der
Ehrenwachen an der Mordſtätte in Pfungſtadt ſowie
an den Gräbern unſerer Gefallenen:
Peter Gemeinder in Darmſtadt,
Peter Frieß in Darmſtadt,
Heinrich Kottmann in Darmſtadt,
Chriſtian Crößmann in Pfungſtadt.
Anſchließend Kranzniederlegungen in Darmſtadt und
Pfungſtadt.
Am Samstag, 9. November, abends 19 Uhr: Auf=
marſch
des Fackelſpaliers vom Rheintor bis zur Feſthalle.
19.30 Uhr: Marſch der Gliederungen der Partei ( poli=
tiſche
Leiter, SS. SA, NSKK, HJ) unter Vorantritt
des Fahnenblocks und der alten Garde unter Trommel=
wirbel
durch das Fackelſpalier zur Feſthalle, in der ſich
die Partei= und Volksgenoſſen zum feierlichen Geden=
ken
zuſammengefunden haben.
Die Feſthalle wird geöffnet um 18.30 Uhr.
In der Feſthalle, 20 Uhr: Feierliches Toten=
gedenken
. Feieranſprache: Ortsgruppenleiter Pg.
Dr. Schneider.
Heil Hitler!
Wamboldl, Kreisleiter.
Darmſtadt, den 7. November 1935.

zu Ehren der Gefallenen des 9. November.
Auf beſonderen Wunſch ihres Stabschefs hat die SA. die Ge=
ſtaltung
und Durchführung der Deutſchen Feierſtunde des
Deutſchlandſenders am Sonntag, den 10. November 1935, von
9 bis 9.45 Uhr, übernommen. Die Mitwirkenden Einzelſprecher,
Sprechchor, Muſikzug werden von der SA.=Gruppe Berlin= Bran=
denburg
geſtellt. Das Manſkript für dieſe Veranſtaltung, das ſich
inhaltlich an die Feier des 9. November anlehnt, ſchrieb der be=
kannte
oſtdeutſche Dichter Herybert Menzel, von deſſen Gedichten
heute ſchon eine ganze Reihe zu Liedern der SA. geworden ſind.
Die Darmſtädter SA. veranſtaltet am kommenden Sonntag,
den 10. November 1935, einen Gemeinſchaftsempfang in Form
einer Morgenfeier, an der alle Gliederungen des Standorts Darm=
ſtadt
teilnehmen: Standarte 115, Sturmbann I/R. 115, SS= Sturm=
bann
1/33, NSKK.=Motorſtandarte 50, Politiſche Leiter, Hitler=
Jugend, Bund deutſcher Mädel und Jungvolk.
Die Morgenfeier findet von 8.50 bis 9.45 Uhr in der Feſthalle ſtatt
und iſt öffentlich.
Nach Beendigung der Feier wird von der SA. ein Propa=
gandamarſch
durchgeführt, an dem die Gliederungen der Be=
wegung
in folgender Reihenfolge teilnehmen: SZ. und MZ. der
NSKK.=Motorſtandarte 50, NSKK.=Motorſtandarte 50, Stan=
darte
115, Marineſturm 1/7 SZ. und MZ. Standarte R. 115,
Sturmbann I/R. 115, Techniſcher Lehrſturm Gruppe Kurpfalz,
Nachrichtenſturm Brigade 50, Sanitätsſturm Brigade 50, SS.=
Sturmbann I/33, Politiſche Leiter, SZ. und MZ. Hitler= Jugend=
bann
115, Hitler=Jugend.
Der Propagandamarſch beginnt an der Feſthalle und führt
durch folgende Straßen: Rheinſtraße, Hindenburgſtraße, Eliſa=
bethenſtraße
, Ludwigsplatz, Ernſt=Ludwig=Straße, Rheinſtraße,
Luiſenſtraße, Bismarckſtraße, Otto=Wolfskehl=Straße Poſtſtraße
zum Hauptbahnhof. Hier werden die Feldzeichen, Stander und
Fahnen ſowie die von München zurückkehrenden Kameraden abge=
holt
. Anſchließend Weitermarſch durch die Rheinſtraße zum Haus
der Standarte 115 und zum Motorhaus. Hier kurzer Aufenthalt
zum Einbringen der Feldzeichen, Stander und Fahnen. Alsdann
Weitermarſch durch die Rheinſtraße, Marktplatz, Schillerplatz,
Landgraf=Georgs=Straße, Schwimmbad, Riedlingerſtraße.
Wer ſeine Verbundenheit mit der Bewegung bekunden will,
der ſieht ſich am Sonntag den Aufmarſch der politiſchen Soldaten
des Führers an!

vus Dinelhiiisterr ſt vom Hahrer
geſchaffen. Seid kreu und dankbar!
Spendet auf die Konten der Kreisführung Darmſtadt
des WHW.: Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt Nr. 5000,
Deutſche Bank und Diskontogeſellſchaft Nr. 16 000, und
Darmſtädter und Nationalbank, Filiale der Dresdner
Bank, Nr. 3500.
Wegen Ueberſchreitung der Höchſtpreiſe angezeigt. Die Preſſe=
ſtelle
der Landesbauernſchaft Heſſen=Naſſau teilt mit: Gegen den
Kolonialwarenhändler M. P.. Frankfurt a. M.=Heddernheim,
wurde Anzeige wegen Verbraucher=Höchſtpreisüberſchreitung für
Eier erſtattet. Er hatte die Verbraucherhöchſtpreiſe vom 17. Ok=
tober
1935 überſchritten, die laut Anordnung des Vorſitzenden der
Hauptvereinigung der Deutſchen Eierwirtſchaft im Auftrage des
Reichsnährſtandes und mit Zuſtimmung des Reichsminiſters für
Ernährung und Landwirtſchaft erlaſſen wurden. Dieſer Fall
dürfte nochmals eine letzte Warnung für diejenigen Verkaufs=
betriebe
ſein, die ſich noch immer nicht an die vorgeſchriebenen
Verbraucherhöchſtpreiſe halten können.
Vereins- und lokale Veranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Kameradſchaft Haſſia (früher Kriegerverein Darm=
ſtadt
). Am Sonntag, dem 10. und 17. ds. Mts., von vormittags
812 Uhr, findet auf den Schießſtänden hinter dem Karlshof ein
Schießen zugunſten des Winterhilfswerks ſtatt. Alle
Kameraden unſerer Kameradſchaft haben ſich an dieſem
Schießen zu beteiligen, um unſere Volksgemeinſchaft und Verbun=
denheit
mit unſerem Führer kundzutun. Die Kameraden derjeni=
gen
Kameradſchaften und Formationen, die nicht dem Kyffhäuſer=
bund
angehören, ſind eingeladen, desgleichen die Turn= und Sport=
vereine
. Jeder Schütze erhält eine Ehrennadel, bei 30 und mehr
Ringen eine Ehrenurkunde. Nenngeld 30 Pfg.
Pioniere und Verkehrstruppen Darmſtadt
und Umgegend. Am Sonntag, dem 10. November 1935, fin=
det
ab 9.30 Uhr auf den Ständen am Karlshof das Opferſchießen
zugunſten des Winterhilfswerkes ſtatt. 3 Schuß 30 Pfg. Um Be=
teiligung
aller Kameraden wird gebeten. Wer verhindert iſt,
kann auch einen anderen Kameraden für ſich ſchießen laſſen.
Gleichzeitig wird an den Beſuch des Kameraden Heid in Gries=
heim
am 17. November 1935 erinnert.

Ausſtellung der Arbeitsbücher.
Die Preſſeſtelle des Landesarbeitsamtes Heſſen teilt mit:
Arbeiter und Angeſtellte, für die Arbeitsbücher auszu=
ſtellen
ſind, dürfen von dem Zeitpunkt an, den der Reichsarbeits=
miniſter
beſtimmt, nur beſchäftigt werden, wenn ſie im
Beſitze eines ordnungsmäßig ausgeſtellten Arbeits=
buches
ſind. Wer entgegen dieſer Vorſchrift einen Arbeiter
oder Angeſtellten beſchäftigt oder ſich als Arbeiter oder Angeſtell=
ter
beſchäftigen läßt, wird mit Geldſtrafe bis zu 150 RM. oder
mit Haft beſtraft.
Nach der Bekanntmachung des Herrn Präſidenten der Reichs=
anſtalt
vom 18 Mai 1935 wurden Arbeitsbücher zunächſt für die
Arbeiter und Angeſtellten der folgenden 16 Betriebsgruppen aus=
geſtellt
: Induſtrie der Steine und Erden, Eiſen= und Stahlgewin=
nung
, Metallhütten= u. Metallhalbzeugwerke, Herſtellen von Eiſen=,
Stahl= und Metallwaren. Maſchinen, Apparate und Fahrzeugbau
(auch mit Gießerei) Elektrotechniſche Induſtrie, Optiſche und
feinmechaniſche Induſtrie, Chemiſche Induſtrie, Papierinduſtrie,
Leder= und Linoleuminduſtrie, Kautſchuk= und Aſbeſtinduſtrie,
Baugewerbe und Baunebengewerbe, Großhandel, Einzelhandel,
Verlagsgewerbe, Handelsvermittlung und ſonſtige Hilfsgewerbe
des Handels, Geld, Bank, Börſen= und Verſicherungsweſen. Die
Ausſtellung der Arbeitsbücher für alle Angehörigen der vorge=
nannten
Betriebsgruppen ſollte bis Ende September 1935 abge=
ſchloſſen
ſein.
Es iſt feſtgeſtellt, daß es trotzdem noch Arbeiter und An=
geſtellte
gibt, die bisher noch keinen Antrag auf Ausſtellung eines
Arbeitsbuches geſtellt haben, obwohl dies bereits hätte geſchehen
ſein müſſen. Wenn auch der Beſchäftigte ſelbſt dafür ſorgen muß,
daß er ein Arbeitsbuch bekommt, ſo iſt es doch Sache des Betriebs=
führers
, ſich darum zu bekümmern, daß dies geſchieht.
Die Feſtſetzung des Zeitpunktes, von dem an Arbeiter und
Angeſtellte in den obengenannten Betriebsgruppen nur beſchäftigt
werden dürfen, wenn ſie im Beſitze eines ordnungsmäßig aus=
geſtellten
Arbeitsbuches ſind, ſteht unmittelbar bevor. Die be=
ſchleunigte
Einreichung der noch ausſtehenden Anträge iſt deshalb
zur Vermeidung von Nachteilen notwendig. Angehörige der
genannten Betriebsgruppen, die noch keinen Antrag
auf Ausſtellung eines Arbeitsbuches geſtellt haben, werden
hiermit letztmalig aufgefordert bei ihrem zuſtändigen
Arbeitsamt einen Antrag ſofort zu ſtellen.

An die Jägerſchaft des Kreiſes Darmſtadt.
Der Kreisjägermeiſter Hildebrand erläßt folgenden
Aufruf:
Laut Anordnung des Herrn Landesjägermeiſters muß in die=
ſem
Jahr der Abſchuß an weiblichem Rot= und Rehwild reſtlos
erfüllt werden. Trotz der vorgeſchrittenen Jahreszeit geſchieht dies
immer noch am zuverläſſigſten auf der Pirſch, vielleicht auch auf
kleinen Drückjagden. Sehr bedenklich iſt der Abſchuß von weib=
lichem
Rehwild bei Jagden, auf denen noch anderes Niederwild
geſchoſſen wird. Unangenehme Irrtümer kommen zu leicht vor, in
doppelter Hinſicht. Verboten iſt der Schrotſchuß auch der irrtüm=
liche
, auf Schalenwild. Zuwiderhandlung wird beſtraft mit Geld=
ſtrafe
bis zu 150 RM. oder Haft. (§ 35 Abſ. 1 Nr. 1. § 60 Ab=
ſatz
2 Nr. 8 RJG.). Der Bock hat Schonzeit ſeit dem 16. 10. und
wirft ab. Wer den Vorſchriften über die Schonzeit zuwiderhan=
delt
, wird mit Gefängnis oder Geldſtrafe oder Haft beſtraft. Auch
fahrläſſige Zuwiderhandlung iſt ſtrafbar. (§ 60 Abſatz 1 RJG.).
Bei jeder Verurteilung nach § 60 Abſatz 1 oder § 60 Abſatz 2
Nr. 8 kann auf Einziehung des erlegten Tieres erkannt werden
(S 61 RJG.). Zudem iſt zu prüfen, ob ein Ehrengerichtliches Ver=
fahren
einzuleiten und der Jagdſchein für beſtimmte Zeit oder
dauernd zu entziehen iſt (§ 62 RJG.).
Bei jeder Drück= oder Treibjagd auf Rehwild muß ein ſehr
flüchtiger und fährtenſicherer Hund zur Verfügung ſein, der krank
geſchoſſenes Wild hetzt, niederzieht und abwürgt. Jagden ohne
einen ſolchen Hund ſind unweidmänniſch.

Gerechke Bukterverkeilung an den Berbraucher.
Die Preſſeſtelle der Landesbauernſchaft Heſſen=Naſſau teilt
mit: Durch die kürzlich veröffentlichte Anordnung der für die
Butterverſorgung zuſtändigen Stellen iſt den Molkereien und
Großverteilern vom 1. November ab aufgegeben worden, ihre Ab=
nehmer
nach Maßgabe der im Auguſt erhaltenen Buttermengen
zu beliefern. Eine Abgabe an Kunden, die im Auguſt keine Butter
erhielten, darf auch jetzt nicht erfolgen. Mit dieſer Anordnung iſt
dafür geſorgt, daß die Abgabe der Butter an den Verbraucher
künftig ebenfalls in gerechter Weiſe erfolgen kann. Der Klein=
händler
weiß jetzt, daß er Ware vom Großverteiler erhält, und er
kann daher die auf ihn entfallende Menge prozentual an ſeine
Stammkundſchaft verkaufen. Dieſe Verteilung an die Stammkun=
den
wird noch dadurch geſichert, daß der Kleinhandel die Mare
für ſeine Abnehmer jetzt vorbereiten und verpackt
aufbewahren darf, ſo daß jeder Verbraucher die Gewähr
hat, entſprechend ſeiner bisherigen Butterabnahme von ſeinem
Kleinhändler verſorgt zu werden. Damit wird die Verteilung der
zur Verfügung ſtehenden Menge an die Verbraucher in nächſter
Zeit in befriedigender Weiſe vor ſich gehen.
Kaninchenzucht=Werbeſchau.
Um den Wert der Kaninchenzucht weiten Kreiſen der Bevöl=
kerung
nahezubringen, haben ſich die drei Darmſtädter Vereine:
Zuchtklub, Allgemeiner Kleintierzuchtverein und Kaninchenzucht=
verein
Darmſtadt=Süd zuſammengeſchloſſen und veranſtalten am
10. November 1935 im Beſſunger Orangeriehaus
eine Werbeſchau. Der Eintrittspreis iſt niedrig gehalten.
Mit der Kaninchenſchau iſt auch eine Geflügelſchau verbunden, ſo
daß jeder Beſucher auf ſeine Koſten kommt. Es kommen zur Aus=
ſtellung
500 Kaninchen in den verſchiedenſten Raſſen, von dem
wertvollſten Pelztier bis zum einfachſten Schlachtkanin. Auch die ver=
ſchiedenartige
Verwertung des Kaninchenfleiſches, die Verarbeitung
der Felle, die Verarbeitung der Wolle der Angora=Kaninchen uſw.
wird gezeigt. Kurz, dieſe Werbeſchau wird weiteſtes Intereſſe
finden, und ihr Beſuch kann nur jedem empfohlen werden.
Mit dieſer Veranſtaltung iſt auch eine Kinderſpeiſung im
Rahmen des Winterhilfswerk verbunden, denn auch die Kanin=
chenzüchter
, obwohl ſie vielfach in geringen Verhältniſſen leben,
laſſen es ſich nicht nehmen, auch ihr Scherflein beizutragen und
die Kinder ihrer notleidenden Volksgenoſſen mit Kaninchenbraten
zu bewirten.
Platzkonzert des Muſikkorps der Landespolizei=Gruppe Darm=
ſtadt
am Samstag, dem 9. Nov. 1935 von 12.1513.15 Uhr, auf
dem Paradeplatz mit nachfolgendem Programm: 1. Fliegermarſch
von Oſt nach Weſt von Pirwitz; 2. Freiſchütz=Ouvertüre von
Weber; 3. Fantaſie aus G. Verdis Oper Traviata von Ad.
Schreiner: 4. Bei uns zu Haus, Walzer von Strauß; 5. Finale
aus der Oper Aida von Verdi; 6. Armeemarſch Nr. 66.
Märchentheater im Orpheum. Am Sonntag, 10. Novem=
ber
, nachmittags, geht einmalig die Aufführung des ſchönen deut=
ſchen
Märchens Goldhärchen in Szene. Es iſt ein Zauber=
märchen
in 6 Bildern; im Reiche Rübezahls und in der Zauber=
küche
. Er iſt diesmal die Originalbeſetzung der früheren Auf=
führungen
. Wer ſeinen Kindern eine Freude bereiten will, be=
ſuche
mit dieſen die Sonntag=Nachmittag=Vorſtellung.

Herrn Schreinermeiſter Georg Wentz in Zeilhard zu ſei=
nem
76. Geburtstag, den er in voller körperlicher und geiſtiger
Rüſtigkeit geſtern feiern konnte.

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 308

Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 8. Novd

Aus der 499u9.

Kreisleitung Darmſtadt.
Betr.: 9. November 1935.
Marſch der Formationen der Partei ab Rheintor zur Feſt=
halle
am 9. November 1935, 19.30 Uhr. An dieſem Marſch nehmen
lediglich die durch beſonderen Befehl aufgeforderten Formationen
teil. Alle übrigen Formationen und Verbände begeben ſich direkt
auf die Plätze in der Feſthalle. Fahnen mit je einem Begleiter
ſammeln ſich 19.30 Uhr, (Aufſtellung vor der Feſtſthalle, Portal am
weiteſten rechts, um zum Fahneneinmarſch eingegliedert zu wer=
den
). Die Rheinſtvaße iſt ab 7.15 Uhr für geſchloſſene Verbände
geſperrt. Anmarſch zur Feſthalle über Exerzierplatz.
Kreisſchulungsamt.
Betr. Kreisſchule. Wir verweiſen auch an dieſer Stelle
auf das hinausgegangene Rundſchreiben, in dem verſchiedene
Ortsgruppen aufgefordert worden ſind, Vorſchläge über Teilneh=
mer
für den 5. Lehrgang der Kreisſchule dem Kreisſchulungsamt
zu unterbreiten. Da der Lehrgang am 17. November bereits be=
ginnt
, iſt umgehende Abgabe der Vorſchläge erforderlich.
NS=Frauenſchaft, Ortsgruppe Schloßgarten.
Der Handarbeitsabend der Ortsgruppe Schloßgarten am
Freitag. 8. November, fällt aus.
NS=Frauenſchaft, Ortsgruppe Steinberg und Mitte.
Der Heimabend findet Freitag, 8. Novenber, abends 8 Uhr,
im Fürſtenſaal. Grafenſtraße, ſtatt. Es ſpricht Herr Dr. Haller
über Geſundheitspflege‟.
Bund Nationalſozialiſtiſcher Deutſcher Juriſten, Bezirk Darmſtadt.
Die vier Ortsgruppen von Darmſtadt des BNSDJ. halten ge=
meinſam
am Freitag, 8. November, abends 8,15 Uhr, im großen
Saal des Gaſthauſes Zur Krone‟, Darmſtadt Schuſtergaſſe 18,
eine Mitglieder=Pflichtverſammlung ab. Es wird Direktor Prof.
Dr. med. Hey von dem Inſtitut für gerichtliche Medizin der
Univerſität Frankfurt a. M. über Die Entmannung gefährlicher
Sittlichkeitsverbrecher ſprechen. Gäſte ſind willkommen.
Ortsgruppe Wixhauſen.
Programm zur Totengedenkfeier am 9. November: 1. Einzug
der Fahnen. 2. Spruch der Fahnenträger, 3. Muſikſtück ( Muſik=
zug
). 4. Sprechchor (HJ.). 5. Verkündung zum 9. November (SA.=
Truppführer Pg. Frey), 6. Geſang aus Zauberflöte (SA=Mann
Gg. Benz). 7. Anſprache (Pg. Rechel), 8. Badenweiler=Marſch.
Schlußanſprache: Pg. Storck. Anruf des Führers.

Achkung! Heute 18.30 Uhr Reichs=
ſender
Frankfurk einſchalken!
Der Gaubeaufkragte des WHW. 1935/36, Pg.
Bürgermeiſter Haug, ſpricht über Deutſcher
Sozialismus im Aufbau der Nakion!
Ortsgruppe Mitte. Betr.: Eintopf=Sammlung.
Der kommende Sonntag iſt der zweite Eintopf=Sammeltag
des Winterhilfswerks 1935/36. Die ſeitherigen Sammler bzw.
Sammlerinnen werden gebeten, entweder morgen Samstag in
der Zeit von 15 bis 16 Uhr oder am Sonntag um 8.30 Uhr auf
der Geſchäftsſtelle die Sammelliſten abzuholen.
Ortsgruppe Steinberg. Betr.: Eintopf=Sammlung.
Sämtliche Blockwalter, Helfer und Helferinnen können ſchon
am Samstag, dem 9. d. M., die Liſten zum Einſammeln der Ein=
topfſpende
für Sonntag, den 10. d. M., auf der Geſchäftsſtelle,
Heinrichſtraße 101, in der Zeit von 812 und 36 Uhr in
Empfang nehmen.
Ortsgruppe Rheintor.
Die Liſten für die 2. Eintopf=Sammlung am Sonntag, dem
10. Nov. 1935, können von den ſeitherigen Sammlern und Samm=
lerinnen
bei den zuſtändigen Zellenwaltern am Samstag 9 Uhr
in Empfang genommen werden.
NS. Gemeinſchaft Kraft durch Freude‟
Platzkonzert! Am Sonntag, den 10. November, ſpielt die
Werkskapelle der Firma Merck vormittags 11 Uhr auf dem Adolf=
Hitler=Platz vor dem Hotel Traube. Dieſe Konzerte ſollen eine
ſtändige Einrichtung der NS.G. Kraft durch Freude werden.
Im Dezember wird die Werkskavelle der Betriebszelle Röhm
u. Haas konzertieren.
Achtung: Wichtig für Teilnehmer an den Winterfahrten. Wir
weiſen darauf hin, daß Anmeldungen zu den ausgeſchriebenen
Winterfahrten des Gauamtes Reiſen=Wandern=Urlaub nur bei
gleichzeitiger Entrichtung der vollen Teilnehmergebühren ge=
tätigt
werden können. Die bisher üblichen Voranmeldegutſcheine
werden mit ſofortiger Wirkung nicht mehr ausgeſtellt.

Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquiſttung beizufügen. Anenyme Anfragen warde
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechtsverbindlichkelt.
K. A. 35. Der Austritt aus einer Kirche oder Religions=
gemeinſchaft
hat nur dann bürgerliche Wirkungen, wenn er in
der vorgeſchriebenen Form erfolgt iſt. Der Austritt
ohne Uebertritt geſchieht durch Anmeldung beim Amtsgericht des
Wohnortes. Derſelben muß vier Wochen vorher ein entſprechender
Antrag vorausgehen, der vom Richter dem Vorſtand der ſeitheri=
gen
Gemeinſchaft mitgeteilt wird. Iſt der Austritt hiernach in
der erſten Hälfte des Jahres erfolgt, ſo erliſcht die perſönliche
Beitragspflicht mit dem Jahresſchluſſe, andernfalls mit dem
Schluſſe des folgenden Jahres.
A. R. B., hier. Wenn Sie die Kartoffeln feſt beſtellt hatten,
können Sie nicht fernmündlich den Vertrag widerrufen. Im Preis
von 3,60 RM. wird wohl der von der Regierung feſtgeſetzte Preis
einſchließlich der Verbringung in den Keller verſtanden
worden ſein.
R. S., Eberſtadt. Wenden Sie ſich unter kurzer Darlegung
des Tatbeſtandes an den Reichsverband für Sippenforſchung und
Wappenkunde, Berlin NW. 7. Schiffbauerdamm 26, und ver=
langen
Sie einen Fragebogen.

Briefkaſſen.

Heuke lekzkmals
Gaſtſpiel der
Luſtigen Geſellen
im Orpheum!

Heute Freitag abend wird
der heitere Abend mit
den drei luſtigen Geſellen
vom Reichsſender Köln
infolge des ſenſationellen
Erfolges am vergangenen
Dienstag wiederholt. Es
iſt dies das letzte Auftre=
ten
dieſer volkstümlichen
Künſtler des deutſchen
Rundfunks. Eine weitere
Wiederholung iſt ausge=
ſchloſſen
.

* Heſſen=Darmſtädter Dour=le=mérite-Trd

Die Heſſiſche (25.) Diviſſon
(Schluß)
Von Hanns
nant a. D. Karl v. Hagen,
der ſich als Regimentskommandeur
Fahnenjunker im Leibgarde= Infan=
terie
=Regiment Nr. 115 ſeine mili=
lons
= und Regimentsadjutant be=
Großen Generalſtab, tat drei Jahre
Oberſtleutnant v. Hagen.
zum Major erfolgte. Das erſte Kriegsjahr erlebte Major / 30. Infanterie=Brigade nach dem Weſten wo er an de
v. Hagen als Korpsadjutant. Am Heiligen Abend wurde er
Generalſtabsoffizier der neuaufgeſtellten 77. Reſerve=Diviſion,
kehrte aber ſchon einen Monat ſpäter als Generalſtabsoffizier nach Kurland zurück.
der 42. Infanterie=Diviſion zum XXI. Korps zurück, bei dem
er Ende November 1915 1. Generalſtabsoffizier wurde. Mitte
Juni 1917 kam er als Chef des Generalſtabes zum XXIV.
Reſervekorps, fand aber ſchon Mitte Auguſt durch Ernennung kommen ſelbſtändig gegen die das Land terroriſierenn
zum Kommandeur des Reſerve=Infanterie=Regiments Nr. 262 wiſten, um nach dem Eintreffen des Grafen v. d.
Verwendung als Truppenführer. Es kämpfte unter ſeinem neuen
Kommandeur in der Angriffsſchlacht bei Cambrai Ende 1917.
Großartig waren ſeine Leiſtungen und Erfolge in der großen Roten ab. Seiner tatkräftigen, umſichtigen Führung
Frühjahrsoffenſive 1918 Beim Durchbruch zwiſchen Gouzeaucourt
und Vermand warf R. J. R. 262 in glänzendem Angriffsſchwung
den Feind. Major v. Hagen wurde wegen hervorragender, an
der Spitze ſeiner tapferen Truppe in dieſen heißen Kämpfen,
insbeſondere bei der Einnahme von Epéhy bewieſener Tapfer=
keit
telegraphiſch zur Verleihung des Ordens Pour le mérite
eingereicht, den er am 8. April 1918 erhielt. Der tapfere Offizier
war inzwiſchen ſchwer verwundet und zu den Offizieren von
der Armee verſetzt worden.
Nach Ausheilung ſeiner Verwundung ward Major v, Hagen
dem Stabe der Oſtſee=Diviſion in Finnland zugeteilt und hier
Mitte Oktober zum Inſpekteur des Ausbildungsweſens der
finniſchen Armee und Stabschef des Befehlshabers der finniſchen
Landtruppen ernannt. Bis zum 20. Dezember 1918 blieb er in
dieſen Stellungen. Dann kehrte er nach Deutſchland zurück, wo
er zunächſt dem Generalkommando des XXI. Armeekorps zur
Verfügung geſtellt war, dann beim Berliner Reichswehrſchutz
und im Schützen=Regiment 8 Dienſt tat, vorübergehend auch als
Bataillonskommandeur in Zerbſt.
Im April 1920 nahm Major v. Hagen den ihm mit dem
Charakter als Oberſtleutnant bewilligten Abſchied. Er ſtarb im
Oktober 1932 in Darmſtadt.
Zum Schluß ſoll eines Mannes gedacht werden, der zwar
kein Heſſe war und ſich auch nicht in den Reihen der 25. In=

und der Orden Pour=le=Mérite.
Möller, Witten.
In Darmſtadt lebte bis zu fanterie=Diviſion den Pour le merité berdiente.
ſeinem Tode der Oberſtleut= ſich um den in ſeiner mecklenburgiſchen Heimat leben
Generalmajor a. D. Otto Frhr. v. Brandenn
den Pour le mörite erwarb. Zu der von 1912 bis zum Ausbruch des Weltkrieges un
Mainz am 19. April 1872 geboren einmal im Kriege von April 1915 bis September 121
begann er mit 18 Jahren als deur des Heſſiſchen Garde=Dragoner=Regiments Nr.
Als Chef des Generalſtabes des Höheren
kommandeurs 4, Generalleutnant Frhr. v. Hollen,
leutnant Frhr. v. Brandenſtein ins Feld, um nach
täriſche Laufbahn. Er war Batail= löſung Mitte Dezember 1914 Generalſtabschef des
ſuchte die Kriegsakademie, hatte korps zu werden. Nachdem das weſtfäliſche Korps in
bei Neuve Chapelle einen ſchweren engliſchen
ein zweijähriges Kommando zum verſuch ſiegreich abgewehrt hatte, übernahm er
als Brigadeadiutant Dienſt, war Heſſiſchen Garde=Dragoner. Er führte ſie in Kurbon
vier Jahre Kompagniechef bei den bei Schaulen) und in der Wilnger Schlacht wie in
2. Grenadieren in Stettin und kam kämpfen bei Poſtawy, befehligte zwiſchendurch mond
im Herbſt 1912 als Adjutant des tretungsweiſe einmal die 16., dann die 22. Kavalln
neuerrichteten Generalkommandos Oberſt ſeit Auguſt 1915 wurde er im September
XXI. Armeekorps nach Saar= mandeur des Reſerve=Infanterie=Regiments Nr.
brücken, wo 1914 die Beförderung Karpathen und kam im Frühjahr 1917 als Komm
ſchlacht teilnahm. Als Kommandeur der 3. Garde
Brigade kehrte Oberſt Frhr. v. Brandenſtein im Dak
Eine ſchöne, begehrenswerte ſoldatiſche Auff
ſeiner. Im April 1918 mit verſchiedenen Truppenverke
Meer nach Finnland überführt, operierte er hier
unterſtellt zu werden. Er eroberte Lahti und wehrte
tägigen heftigen Kämpfen zahlreiche Durchbruchs)
Verdienſt, hervorragend zu der vernichtenden Nied
ruſſiſchen Weſt=Armee beigetragen zu haben. An end
Stelle von der deutſchen Oberſten Heeresleitung af
er die Entſcheidung vorbereitet, die nachher von de
deutſchen Truppen offenſiv herbeigeführt wurde
ſtrebte Erfolg war erreicht, zu dem die unter Oberſt 15
ſteins Führung vereinten Kräfte die Hauptſache beu
ſchreibt Graf v. d. Goltz in ſeinem Buche Meine E
Finnland und im Baltikum. Auf Vorſchlag Ludem
hielt Oberſt Frhr. v. Brandenſtein am 15 Mai 191/
Pour le merité.
In der Folgezeit erkundete er das künftige Verd
gelände gegen Rußland, wobei er wichtige Tatſackei
konnte. Seit Auguſt war er als Führer des Infanta?
Kommandos 6 wieder im Weſten, wo er am 18.
zum Generalmajor befördert wurde. Nach dem Wofull
hatte er im Grenzſchutz zunächſt an der polniſchendd
der Tſchechenfront ein Abſchnittskommando inne, wo d
willigen=Verbände aufſtellte. Doch die durch Soldatrd
vorgerufenen und genährten Diſziplinloſigkeiten,
ſoldatiſche Autorität mißachteten, veranlaßten Gene
denſtein, ſeinen Abſchied zu fordern, der ihm am
1919 gewährt ward.
General v. Brandenſtein lebt auf ſeinem Ritterg!
bei Goldberg in Mecklenburg.
Vergleiche die Nummern 186. 188, 191, 195, 200.

Das deutſche techniſche Wort der Woche.
Das Fremdwort transparent heißt auf deutſch durchſcheinend
oder durchleuchtet. Transparentpapier iſt Durchſcheinpapier oder
Pauspapier. Ein Transparent nennen wir als Deutſche Leucht=
ſ
.si:d, Leuchtbild uſw. Ein Leuchtſchild iſt ein Schild, das von
innen heraus beleuchtet iſt; ein angeleuchtetes Schild wollen wir
Anleuchtſchild nennen.
Die deutſche Sprache geſtattet es, mit kurzen ſinnfälligen
Wörtern alles auszudrücken, was man ſagen will.
Reichsgemeinſchaft der techn.=wiſſenſchaftlichen Arbeit (RTA.).

In dieſe Bratenſoße
1. Zwiebel! Was gibt das?
Eine ausgezeichnete Zwiebel=
ſoße
zu Roſtbraten, Bratwurſt,
Leber, Krautrouladen! Rezept:
1 Knorr Bratenſoßwürfel zer=
drücken
, glattrühren, in / Ltr.
Waſſer unter Umrühren 3
Minuten kochen und nun über
12 gehackte, goldgelb geſchmorte
Zwiebel gießen. Dann zum
Fleiſch geben, nochmals auf=
kochen
. Fertig! Aber immer:
Erſt Bratenſoße und ſtets

din

Rnse

1 Würfel Faott Bratenſoße/ Liter 10Pfg.
Was die Lichtſpieltheaker bringen.
Das Union=Theater zeigt heute zum letzten Male das köſt=
liche
Ufa=Luſtſpiel April April mit Carola, Höhn,
Albrecht Schoenhals, Charlotte Daudert, Hubert v. Meyerinck.
Die Helia=Lichtſpiele haben heute eine große Premiere. Sie
bringen die künſtleriſche Ueberraſchung der Spielzeit 1935/36,
den Großfilm der Europa Liebesleute mit dem wunder=
vollen
Liebespaar Renate Müller und Guſtav Fröhlich.
Die Palaſt=Lichtſpiele bringen ein heiteres Spiel von grie=
chiſchen
Göttern und göttlichen Griechen Amphitryon mit
Willy Fritſch, Käthe Gold, Kaul Kemp, Fita Benkhoff. Adele
Sandrock.
Belida zeigt einen führenden Film der Welt=Produktion,
Dolores del Rio in Madame Dubarry.
Reſi=Theater zeigt in Erſtaufführung einen Spitzenfilm der
Weltproduktion. Madame Dubarry mit Dolores del Rio unter
der Regie von Wilhelm Dieterle in deutſcher Sprache. Freitag,
Samstag, Sonntag, abends 10.45 Uhr: Nachtvorſtellung mit dem
aufregenden Afrikafilm Trader Horn.

ericht
heitar die He
d erklärt und
in ugerechn=
ueſehen
. Dieſes
näriſten der
ud, ſondern
eſamten Han
ſchaft ni
ſelbereinigun
lon kann auch
immen, daß
nKift

nach den An
urs nicht gege

Die Verſorgungslage an Schweinel M4 nfs
Wie die Preſſeſtelle der Landesbauernſchaft
mitteilt, hat die augenblickliche Verſorgungslage an G
mit ſich gebracht, daß einzelne Metzgereibetriebe i4 agegebe
Schweinefleiſch und Schmalz verfügbar haben, wie weit
Kundſchaft angefordert wird. Von den Verbrauchern rddc M einer
ſehr oft dem Metzgermeiſter vollkommen, ungerechtfe mAim dieſem
würfe gemacht mit dem Hinweis, daß er die Ware eüc ung der
würde. Es muß deshalb betont werden, daß die Verhspicl.
Schweinen und Schmalz nur vorübergehend iſt. und ihſe
Zeit mit einer Beſſerung der Verſorgungslage an Soeit
rechnen iſt. Vom kaufenden Publikum aber iſt zu vert
die notwendige Diſziplin gewahrt wird und nicht M
(Metzger) als die Schuldigen hingeſtellt werden. In
Marktordnung werden die vorhandenen Schweinebeſid
mäßig auf die einzelnen Betriebe verteilt bzw. kont!
daß eine vollkommen gerechte Verteilung nach dem
Schweinebeſtand innerhalb der einzelnen Gebiete erf)=
Was koſtet ein Film? Von der deutſchen Geſa/.,
von 868 000 Meter Film im Jahre 1934 entfielen 300
auf Lang= und 35 000 Meter auf Kurzfilme, währer)i
ohne Spielhandlung, alſo Kultur=, Lehr= und Wer?!
425 000 Meter weitaus an der Spitze marſchierten.
film hat ſich mit 92 000 Meter bereits einen beträchti
erobert. Die 129 Spielfilme des letzten Jahres koſtet.
rund 32 Millionen Mark oder je laufenden Meter d9
100 RM., während für den Kulturfilm normalerwe
von 10 RM. gezahlt wird und die Schmalfilme nuim
billiger ſind.
Aus dem Gerichlsſaal.
Aw. Die Große Strafkammer verhandelte
rufungsinſtanz gegen einen Zwingenberger
Schon lange war ihm der Feldſchütz auf den Ferſen
er ihm eines Tages wirklich nachzuweiſen vermocht
einer Schlinge einen Fuchs gefangen hatte. Das S4
hatte den Angeklagten, der in der unglaublichſten We
ſchütz der Lüge zieh und ihn ſelber des Wilderns
wegen Wilderns und Tierquälerei zu einer Gefäng
einem Jahr verurteilt. Der Angeklagte hatte dageg!
eingelegt und verfolgte ſeine Verteidigungsart auch
indem er die Zeugen beſchuldigte. Der Erfolg iſt,
richt ihn heute auf die Berufung der Staatsanwal10
einer Gefängnisſtrafe von zwei Jahre,e
und außerdem Polizeiaufſicht für zuläſſig erklcn
rufung des Angeklagten wird verworfen und das 10
kräftig, da eine dritte Inſtanz nicht mehr möglich it
Es werden dann wieder zwei Sittlichkei 19
chen verhandelt. Zunächſt gegen den 37jährigen
von hier, der in vier Fällen 913jährige Mädchen a.
ſtraße oder im Ehape beläſtigte. B. war auch noch!
regung öffentlichen Aergerniſſes angeklagt, mußte 74
ſem Falle mangels Beweiſes freigeſprochen werden,
ſich in der Aufregung das Geſicht des Betreffenden nit
hatte. Der Kriminalbeamte, der als Zeuge vernrnd
bekundet, daß nur ein Bruchteil all dieſer Verbret,
verfolgt werden kann, weil die Mädchen und Frauak
ſäumen, ſich die Männer genauer zu betrachten. E=
ſer
Gelegenheit einmal darauf hingewieſen, wie un
tig das iſt, und daß, wie der Vorſitzende ausdrücklich
Frau in einem ſolchen Fall ihren Ekel und ihre Auf
winden müßte, um ſich ſolche Männer eingehend 3.
damit man nachher gegen ſie vorgehen kann, all7
Intereſſe der heranwachſenden Jugend, für die dieſe
ſtete Gefahrenquelle bilden. Die Kinder tun das in
Fällen, ſo daß der betreffende Verbrecher einwan)
erkannt wurde. Das Gericht verurteilt den Angeke!
Zubilligung mildernder Umſtände lediglich in A.
ner bis dahin ſehr guten Führung zu einer Geſ.
ſtrafe von zwei Jahren und drei Mon "
Anrechnung von fünf Monaten Unterſuchungshaft.
Ein Bensheimer Sittlichkeitsverb
hielt eine Gefängnisſtrafe von acht Moleun
er unzüchtige Handlungen an einem ſechsjährigen 2
nahm.

[ ][  ][ ]

tirg, 8. November 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 308 Seite 7

Ne Gonolie lichtel.
Kcnen
Die Konne lst nieht !

Jetzt schon braucht Ihr Wagen
Winteroel. Nehmen Sie aber
nicht einfach ein dünneres‟
Oel, das zwar bei Kälte
startet, an warmen Uber-
gangstagen
jedoch nicht
genügend schmiert. Nehmen
Sie Arctic: es startet bei schärf-
stem
Frost und schmiert auch
bei stärkster Motor-Erhitzung.

ſitſchersang des Proheigerichts.
Unteil an dem in ungeteilter Erbengemeinſchaft ſtehenden
nobeſitz kann nicht Teil eines Erbhofs ſein.
Auslegungs= und Ergänzungsmöglichkeit des § 56 REG.
ſtei ihre Grenze an den jeden Zweifel ausſchließenden Be=
nrngen
des Geſetzes. Wünſchenswerte Aenderungen können
im Wege der Geſetzgebung, nicht aber der Geſetzesauslegung
ien.
Gründe.
e in zuläſſiger und friſtgerechter Weiſe angefochtene Be=
Mes AEG. B.=N. vom 22. November 1934 hat das landwirt=
ſhe
Beſitztum der Eheleute H. D. I in N.=M. zum Erbhof
und den Einſpruch gegen ſeine Eintragung in die Erbhöfe=
arückgewieſen
. Dieſer Entſcheidung kann nicht beigeſtimmt

ind wel

Grundbeſitz, der im Eigentum der Beſchwerdeführer ſteht,
welcher von ihnen bewirtſchaftet wird, ſetzt ſich ausweis=
Grundakten, wie folgt zuſammen:
ESemann D.: a) N.=M. Bl. 726: 1,7365 Hektar
b) O.=M. Bl. 1477: 0.2482 Hektar
N.=M. Bl. 746: 0.2564 Hektar
EHeleute D.:
2,2411 Hektar
9. J. M. VI Eheleute (Eltern der Frau D.):

a) Ehemann:
b) Ehefrau:
c) Eheleute:

N.=M. Bl. 397:
O.=M. Bl. 1647:
N.=M. Bl. 398:
O.=M. Bl. 1649:
N.=M. Bl. 399
O.=M. Bl. 1648:

3,2530 Hektar
0,4268 Hektar
3,8112 Hektar
1.0808 Hektar
0,5376 Hektar
0,3999 Hektar
9,5093 Hektar
2,2411 Hektar

11,7504 Hektar.
P. J. M. VI Eheleute, die Eltern der Ehefrau D., ſind
ruppent
er hier / beu und beerbt worden von ihren 3 Kindern, der Ehefrau D.,
erroriſien 4 Maubſtummen Bruder und einer taubſtummen Schweſter. Der
iſt im Jahre 1929 ebenfalls verſtorben und von ſeinen
Eu 9.)Eh Schweſtern beerbt worden. Die taubſtumme Schweſter iſt
nd lebt im Haushalt der Eheleute D. Dieſe bewirtſchaften
lirch
ſiarnten Grundbeſitz von 11,7504 Hektar. Der zum Nachlaß
Führun apeleute M. gehörende Grundbeſitz iſt nicht einmal wirtſchaft=
ſteilt
, geſchweige denn grundbuchmäßig auf die einzelnen
üHerſchrieben. Er ſteht im Grundbuch noch auf die Namen
Aleitung xyſtorbenen Eheleute M. eingetragen, und auch bei der Feld=
hher
hon g.vung der Gemarkung O.=M. iſt hieran nichts geändert wor=
Mit zu den Blättern 1647, 1648 und 1649 gehörenden Güter=
wurg
, ſaiszüge tragen noch die alten Namen.
s Anerbengericht B.=N. hat nun von dem Nachlaßgrundbeſitz
033 Hektar die Hälfte mit 4,7547 Hektar als Eigentum der
uD. erklärt und dem Grundeigentum der Eheleute D. mit
Hektar zugerechnet und die Summe mit 6,9958 Hektar als
Mai zor G ingeſehen. Dieſes Verfahren ſteht nicht nur im Widerſpruch
Vorſchriften der 88 1 Abſatz 2, 17 REG., 62 d. I. DVO.,
. DVO., ſondern widerſpricht auch dem Weſen des Eigen=
ur
geſamten Hand. Man kann das Geſamthandseigentum
ſingemeinſchaft nicht ſo teilen, wie es das AEG. getan hat.
Feldbereinigung der Gemarkung O.=M. hat nicht daran
am 18.)t. Man kann auch nicht mit Hilfe des 8 56 REG. zu dem
ch dem Afbis kommen, daß ein Erbhof vorliege. Insbeſondere recht=
dreſe
Auslegungsregel nicht etwa die Anwendung des § 2
OVO. in dem Sinne, daß man den Anteil der Ehefrau D.
ärbengemeinſchaft als ein ähnliches dem Erbhof dienendes
amſähe. Der Kommentar von Vogels ſagt in Anm. 2b zu
r II. DVO. mit Recht, daß man dieſe Ausnahme nicht zu
udehnen dürfe. Auch fehlt es im Fragefalle daran, daß der
ihm an 2ſthandsanteil dem Erbhof dient . Es ſoll vielmehr nur
ienen, einen Erbhof erſt zu bilden.
nRittenleiſls Erbhofgericht kann auch den Ausführungen des Herrn
bauernführers inſofern nicht zuſtimmen, als er das wirt=
iche
Eigentum ebenſo entſcheiden laſſen will, wie bei

ſall, daß Grundſtücke vor dem Inkrafttreten des REG. als
ſſt von Kindern aus dem Wirtſchaftsbetrieb des elterlichen
arsgeſchieden ſind. Abgeſehen davon, daß die Vorausſetzung
Auffaſſung, daß nämlich eine wirtſchaftliche Teilung der
ſiticke bereits erfolgt ſei, wie der Herr Landesbauernführer
feie, nach den Angaben des Bürgermeiſters und des Orts=
ſiihrers
nicht gegeben iſt, trifft auch der Vergleich mit dem
hder abgegebenen Gelände nicht zu. Denn hier iſt das Maß=
ſe
die Beſtimmung des § 7 REG., die regelmäßige Bewirt=
u
von einer Hofſtelle aus.
rnan dieſem Geſichtspunkt nicht ebenſo wie die Frage der
ſechnung der Geſamthandsbeteiligung und die Frage der
mmitung von Ehegatteneigentum zum Erbhof auch für die Zeit
und ENen 1. 10. bzw. 21. 12. 1933 zum Gegenſtand einer künftigen
eberiſchen Ergänzung und Aenderung der gegenwärtigen
geſetzlichen Regelung machen kann und machen will, kann
ſerellt bleiben. Im Wege der Auslegung nach § 56 REG.
Die Hereinbeziehung der Geſamthandsbeteiligung, die wie
tuch rein zivilrechtlich bedenklich wäre, jedenfalls nicht er=
EAverden. Denn § 56 REG. gibt eine allerdings weitgehende
ßurigsmöglichkeit für den Richter, aber doch nur für Fälle, in
ſch bei Anwendung des Geſetzes Zweifel ergeben. Dem
rſt nicht die Macht eingeräumt, klare Vorſchriften des Ge=
iher
den Kreis hinaus, für den ſie beſtimmt ſind, zu erwei=
der
gar ihren Sinn und ihrer Bedeutung nach zu ändern.
dürde der Beſtimmung des Art. 102 der R.=Verf. Die Rich=
) unabhängig und nur dem Geſetz unterworfen
bekimmung, die auch heute noch gilt, zuwiderlaufen. Erweiſt
ſie einzelne Geſetzesbeſtimmung in ihrer praktiſchen Auswir=
huls
den großen Grundſätzen des ganzen Geſetzes nicht ent=

uns dann iſt es Aufgabe des Geſetzgebers, die betreffende

rit zu ändern, ſie zu erweitern, einzuſchränken oder durch
Vorſchriften zu ergänzen, wie auch die Vorſchriften der
Unatz 2 und 17 REG. durch die Ausnahmebeſtimmungen der
19 I. DVO. und 5 der II. DVO. für die Uebergangszeit ab=
bei
= worden ſind. Das Erbhofgericht könnte ſich die Möglich=
biitellen
, daß eine Aenderung der 88 1 und 17 REG. auch
Die Uebergangszeit hinaus im Wege einer weiteren Durch=
nesverordnung
oder eines Abänderungsgeſetzes geſetzlich ge=
würde
. Selbſt kann es eine ſolche, den klaren Beſtimmun=
Geſetzes zuwiderlaufende Regelung nicht anordnen, auch
Neſe den Grundgedanken des Geſetzes einerſeits und den
aen Umſtänden des vorliegenden Falls entſpräche. Die Be=
de
erſcheint aus dieſen Erwägungen begründet. Der ange=
Beſchluß, deſſen Koſtenentſcheidung dem § 51 Ziffer 2 d.
L. widerſpricht, iſt aufzuheben.

Der Polizeibericht meldef:

uuſicht, Ladendiebin am Werk! Am Mittwoch, dem 30. Ok=
1235, wurde hier im Kaufhaus Woolworth einer Kundin
eer Handtaſche die Geldbörſe mit 11.76 RM. Inhalt ge=
Es handelt ſich um eine blaue Geldbörſe aus Saffian=
hMt
Ueberbügel und Druckknopf. Sachdienliche Mitteilungen
das Landeskriminalpolizeiamt Darmſtadt. Hügelſträße
3.-Zimmer 27.
er hat den Vorgang beobachtet? In der Nacht zum 20. Ok=
35, gegen 2 Uhr, wurde hier in der Rheinſtraße ( gegen=
um
Kaffee Union) ein Betrunkener, der anſcheinend beim
en aus dem Auto auf den Bürgerſteig gefallen war, an=
wurch
1 oder 2 Perſonen aufgehoben. Sachdienliche Mit=
En über dieſe beiden Perſonen erbittet das Landeskrimi=
M0eiamt Darmſtadt. Hügelſtraße 3133, Zimmer 27.
en gehören die nachſtehend aufgeführten Wäſcheſtücke? 4
Aichenhandtücher, 3 neue Damaſthandtücher (gez. G. v. L.),
e Kopfkiſſenbezüge, 2 Damenhemden, 1 Frottierhandtuch
II weiß) und 1 Frottierhandtuch (blau mit weiß). Außer=
Dilberſerviettenringe, von denen einer mit A. v. L. ge=
. Die Eigentümer werden gebeten, beim Landes=
A Ibolizeiamt Darmſtadt, Hügelſtraße 3133, Zimmer 27,
Mechen bzw. dieſe Sachen in Empfang zu nehmen.
Mupſtahl auf dem Sportplatz 1898. Am Sonntag, dem 27
1935, in der Zeit von 912 Uhr, wurde im Umkleide=
es
Sportvereins 1898 aus den Kleidern eines Sportlers
ſgune Geldbörſe mit 89 RM. Inhalt ſowie mehreren
2smarken der Deutſchen Arbeitsfront geſtohlen. Angaben
JI werden vom Landeskriminalpolizeiamt Darmſtadt,
Mraße 3133, Zimmer 36, erbeten.

Aus Heſſen.

Dg. Arheilgen, 7 Nov. Erdbeeren im November.
In einem hieſigen Garten in der Bornſtraße befindet ſich ein
Erdbeerbeet, deſſen Pflanzen vor einiger Zeit noch einmal grün
wurden, trieben und blühten. Mehrere der Pflanzen ſetzten
Früchte an, die ſich zum Teil in gleicher Größe wie im Frühjahr
entwickelten. Das eigenartigſte aber iſt, daß trotz der Unbill der
Witterung der letzten Tage einige der Früchte reif wurden und
geerntet werden konnten. Der Pflanzer half allerdings etwas
nach, indem er nachts die Früchte mit Holzwolle abdeckte. Wenn
es ſich auch nur um einige Früchte handelt, ſo dürften doch Erd=
beeren
im November eine Seltenheit ſein. Im gleichen Garten
befindet ſich auch ein Beet mit grünen Erbſen, die Anfang
Auguſt gelegt wurden und jetzt noch blühen.
J. Griesheim. 7. Nov. Zuſammenſtoß. Geſtern nachmit=
tag
, gegen 4.30 Uhr, ereignete ſich am Kaffee Sander ein Zuſam=
menſtoß
zwiſchen einem Laſtwagen, der von der Pfungſtädter
Straße kam und in die Groß=Gerauer Straße weiterfahren wollte.
und einem Motorradfahrer, der aus der Hintergaſſe in Richtung
Neue Damſtädter Straße fuhr. Da beide Fahrzeuge die gefähr=
liche
Kreuzung in mäßiger Fahrt paſſierten, ging der Unfall bei=
derſeits
ohne nennenswerten Schaden ab. Die Polizei iſt mit der
Klärung der Schuldfrage beſchäftigt. Verunglückt iſt geſtern
nachmittag beim Stammholzabladen der Sohn des Fuhrunter=
nehmers
Aſtheimer. Er wurde mit einem Oberſchenkelbruch in
das Stadtkrankenhaus in Darmſtadt eingeliefert.
Ar. Eberſtadt, 7. Nov. Die Vorarbeiten zur Fort=
führung
der elektriſchen Straßenbahn Eber=
ſtadt
-Jugenbeim haben anfangs dieſer Woche begonnen.
und zwar in Form von Nachmeſſungen. Erneuerung von Vermeſ=
ſungspfählen
und Entfernung von Hecken und Buſchwerk. Die
Grundarbeiten für die Schienenanlage uſw. beginnen anſchließend
nach Erledigung obiger Vorarbeiten. Wanderung. Oden=
waldklub
und Turnverein begeben ſich am Sonntag in Halbtags=
touren
in die herbſtlichen Schönheiten der näheren Umgebung.
Feierſtunde in der Turnhalle. Anläßlich des 9. No=
vember
, dem Geburtstag des neuen Reiches, findet am Samstag
abend eine Gedenkfeier ſtatt.
Ek. Pfungſtadt, 7. Nov. Vereidigung der Arbeits=
dienſtmänner
. Die der Gruppe 254 angeſchloſſenen Arbeits=
dienſtabteilungen
Eſchollbrücken und Alsbach marſchierten nach
Pfungſtadt und nahmen mit den dortigen Kameraden auf dem
Platze vor der Befreiungshalle Aufſtellung. Oberfeldmeiſter
Künner erſtattete dem Gruppenführer Falkenhagen Meldung, der
dann unter den Klängen des Präſentiermarſches die Front ab=
ſchritt
. Darauf hielt er eine zündende Anſprache und nahm die
Vereidigung vor. Den abmarſchierenden Kameraden gab die
Pfungſtädter Abteilung das Geleit bis zum Ortsausgang.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 7. Nov. Gefallenengedenk=
feier
am 9. November d. J. Auch in hieſiger Gemeinde findet
zum Andenken der Gefallenen des 9. November, am kommenden
Samstag eine Gedenkfeier im Parteilokal ſtatv. an der ſämtliche
Gliederungen der Partei teilnehmen. Die Feier wird durch An=
ſprachen
, Sprechchöre und gemeinſchaftliche Geſänge verſchönert.
Außerdem findet bei dieſem Anlaß die Ueberführung der Hitler=
jugend
in die SA. ſtatt.
C Ober=Ramſtadt 7. Nov. Radfahrerverein 1893.
Zum Abſchluß ſeiner diesjährigen Sporttätigkeit hielt der Rad=
fahrerverein
1893 ſeine traditionelle Schnitzeljagd ab, an der ſich
über 30 Fahrerinnen und Fahrer beteiligten, und die, begünſtigt
durch ſchönſtes Herbſtwetter, einen guten Verlauf nahm. Die
Füchſe wurden in Nieder=Modau geſtellt, wo dann auch Einkehr
gehalten wurde. Abends fanden ſich die Radfahrer mit ihren An=
gehörigen
und Freunden des Vereins im Löwen zum Tanz=
kränzchen
mit Preisverteilung ein. Dabei iſt erſtmals auch die
Sportabteilung des Vereins an die Oeffentlichkeit getreten, und
zwar mit 6er=Damenreigen, 6er=Jugendreigen, 12er=Maſſenreigen
und einem 6er=Einrad=Kunſtreigen, die muſtergültig gefahren
wurden und den ungeteilten Beifall der Anweſenden fanden. Dem
folgte die Preisverteilung für die an der Schnitzeliagd teilgenom=
menen
Fahrer. Den Mitgliedern Emilie Müller, Käthe Rau, Franz
Rau, Fritz Müller. Ernſt Nieſen und Fritz Göriſch, die ſich den Prü=
fungen
für das Radſportabzeichen unterzogen hatten, konnte der
Vereinsleiter, Herr Mühlenbeſitzer Jakob Müller, das Deutſche
Radſportabzeichen für hervorragende Leiſtung im Radſport über=
reichen
. Der Vereinsleiter ſtellte dabei mit Genugtuung feſt, daß
im Kreiſe Darmſtadt der Radfahrerverein 1893 Ober=Ramſtadt
nach dem Darmſtädter Radfahrerverein an zweiter Stelle ſteht.
f. Roßdorf, 7. Nov. Pfundſammlung. Die zweite
Pfundſammlung findet am Freitag, den 8. November, ſtatt.
Mütterberatung. Die nächſte Mütterberatungsſtunde wird
am Freitag, den 8 November, nachm., von 2 bis 3 Uhr, durch die
Kreisfürſorgerin Schweſter Lore Habich, in der Kleinkinderſchule
abgehalten. Feldbereinigungskoſten. Die vierte
Rate der Feldbereinigungskoſten iſt bis ſpäteſtens 15. d. M. zur
Zahlung fällig. Feierſtunde. Am Samstag, den 9. No=
vember
, abends 8,30 Uhr, veranſtaltet die Ortsgruppe der N. S.
D.A. P. im Saale Zur Sonne eine Feierſtunde zu Ehren der für
die nationalſozialiſtiſche Bewegung gefallenen Kämpfer. Es ſind
hierzu außer Angehörigen der NS.=Gliederungen alle Volksgenoſ=
ſen
eingeladen. Säuberung der Obſtbäume. Zur ein=
heitlichen
Durchführung einer zweckmäßigen Bekämpfung der
Obſtbaumſchädlinge und Pflege der Bäume werden die Obſtbaum=
beſitzer
polizeilicherſeits aufgefordert, alle Obſtbäume auf ihren
Grundſtücken abzukratzen, zu bürſten und zu reinigen. Die Baum=
kronen
ſind zu lichten und von dürren Aeſten zu befreien. Dürre
Bäume ſind vollſtändig zu beſeitigen. Dieſen Vorſchriften muß ſei=
tens
der Obſtbaumbeſitzer unbedingt Folge geleiſtet werden. bei
Nichteinhaltung erfolgt die Durchführung auf Koſten der
Säumigen.
Cg. Reinheim, 7. Nov. Schwerer Unglücksfall. Auf
dem ſog. Reinheimer Teichhaus ereignete ſich ein ſchwerer Un=
fall
. Der dort wohnhafte Wieſenwärter Friedr. Stuckert von
Reinheim, der auch einige Grundſtücke um das Teichhaus bebaut,
mußte bei den Vorbereitungen zu landw. Arbeiten mit dem Pferde
auch noch einmal in die Scheune und ſtürzte aus deren oberem
Teil ſo unglücklich ab, daß er einen Schädel=, einen Naſenbein=
bruch
und drei Rippenbrüche davontrug. Er ſchleppte ſich noch ins
Haus. Seine alsbaldige Ueberführung ins Krankenhaus wurde
veranlaßt. Die NSDAP. hatte im Darmſtädter Hof eine
Mitgliederverſammlung, in welcher Stud.=Aſſ. Ga. Liſt einen kur=
zen
Vortrag hielt. Ortsgruppenleiter Joſt ſchilderte die großen
Leiſtungen der NSV und des WHW. und forderte die noch Außen=
ſtehenden
zur Mitgliedſchaft auf.
As. Erbach. 7. Nov. Kreisgruppenverſammlung
des Einzelhandels. In der Verſammlung der Kreisgruppe
Erbach ſprachen der Bezirksgruppenleiter, Pg. Köhler= Frank=
furt
a. M., über den Einzelhandel im nationalſozialiſtiſchen
Staat und der Hauptgeſchäftsführer der Bezirksgruppe. Pg. Dr.
Tripp=Frankfurt a. M., über die Neuorganiſation und ihre
vordringlichen Aufgaben. Im Anſchluß daran wurde der Beirat
der Kreisgruppe gebildet. Er ſetzt ſich wie folgt zuſammen: The=
ſing
=Erbach (Lebensmittel) Ehrhardt=Erbach (Textilien), Brun=
ner
=König (Schuhe), Ewald=Michelſtadt (Textilien), Exner=Höchſt
(Lebensmittel). Köbler=Neuſtadt (Textilien), Fritz Werner= Rei=
chelsheim
(Lebensmittel). Nach einer eingehenden Ausſprache
hielten die Fachgruppen Lebensmittel und Textilien Sonderbe=
ſprechungen
ab. In der Fachgruppenverſammlung der Lebensmit=
tel
=Einzelhändler, an welcher der Bezirksfachgruppenleiter Pg.
Treuſch=Erbach und der Bezirksgruppen=Geſchäftsführer Pg. Sta=
bel
teilnahmen, befaßte man ſich im weſentlichen mit der Fett=
verſorgung
, den neuen Preisbeſtimmungen und ſonſtigen aktuel=
len
Fragen des Nahrungs= und Genußmittel=Einzelhandels. Die
Verſammlung der Fachgruppe Tertilien, an welcher die Herren
Köhler und Tripp teilnahmen, befaßte ſich mit den Fachfragen
dieſer Gruppe, im weſentlichen mit der Auswirkung der Faſer=
ſtoffverordnung
, den Konditionen der Lieferanten und der Pump=
und Rabattwirtſchaft. Die Verſammlungen waren allenthalben
gut beſucht. Sie werden in Abſtänden wiederholt und ſollen ſich
in Zukunft, nachdem die Oraaniſation ſteht, vor allem mit den
eigentlichen Fachfragen des Einzelbandels beſchäftigen. Sie wer=
den
vielfach als Fachgemeinſchaftsabende zur Weiterbildung der
ſelbſtändigen Kaufleute abgehalten werden.
As. Erbach 7. Nov. Ausden Vereinen. Der Schießſport
hat im letzten Jahr in Erbach einen guten Aufſchwung genommen.
Der Kleinkaliberſchützenverein hat jetzt ſeinen S hießſtand neu=
zeitlich
ausgebaut und hält daſelhſt regelmäßia Uebungsſchießen
ab Zur Heranhildung von Jungſchützen iſt heabſichtiat, in dieſem
Winter einen Ausbildungskurſus durchzuführen. Dieſer beainnt
am Freitag, den 8. November, abends 8 Uhr. im neuen Schulhaus
Hirſchhorn, 7. Nov. Waſſerſtand des Neckars am
6. Nov. 1,56 Meter, am 7. Nov. 1,58 Meter, morgens 5.30 Uhr.

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 8. November

WWenn Sie jetat desAbends
nach Hause kommen, dann ist es
angenehm, wenn ein Paar warme,
mollige Hausschuhe für Sie bereit
stehen. - Denken Sie rechtzeitig
genug daran, sich ein Paar dieser
hervorragenden,Wärmespender
bei uns zu besorgen!
Laschen-Schuhe
warm u. haltbar, aus kamelhaar-
artigem
Stoffm. Vacheledersohle
Größe 36/42 1.00

Laschen-Schuhe
aus Wolle u. Baumwolle mit ge-
nähter
Ledersohle, Größe 36/42
Größe 43/47 1.90

Umschlagschuhe
mollig warm, mit genähter
Ledersohle .... Größe 36/42

Umschlagschuhe
mit Kappe und Fleck. genähter
Ledersohle ... . Größe 36/42

Kinder-Ohrenschuhe
aus Wolle u. Baumwolle
nähter Ledersohle . .Gr. 20=
Gr. 27.-30 1.15, Gr. 23 26 1.05

Seite 8 Nr. 308

Die Holzhauer ziehen wieder in den Wald.

Einmal im Jahre geht der Tod durch den Wald, da greift er
mit ſtahlharter Fauſt nach den Schwachen unter den Bäumen, da
klingt die Axt hellauf wie ein Glockenton, der das Sterben vieler
Artgenoſſen ankündet. Auch jetzt wieder, da die Nebelfrauen mit

HerbſtimRied./VergeſſeneArwaldlandſcha

Lpd. Wer die Stille und neblige Einſamkeit
einer Herbſtlandſchaft liebt und die ſeltſame Er=
regung
kennt, die einen überkommt. wenn man
verlaſſene Sumpfgebiete, wie etwa in Oſtpreu=
ßen
oder in der Lüneburger Heide durchwan=
dert
der wird auch das heſſiſche Ried lieben
müſſen.
Im Sommer die Heimat zahlloſer Paddler
und Kajakfahrer von überall her, die auf den
gewundenen Altrheinarmen eine unberührte
Natur kennen lernten, wird das Ried im Herbſt
ſtill und liegt im Nebel verſponnen wie eine
vergeſſene Urwaldlandſchaft. Der Kühkopf, eine
Inſel zwiſchen Alt= und Neu=Rhein, die ſich bis
kurz vor Oppenheim erſtreckt, wird zur Heim=
ſtätte
einſamer Gabelweihen, die träge im Winde
ſegeln; die Wildenten ſind fortgeſtrichen die
Eisvögel Nachtigallen und Pirole. Vielleicht
lärmen im Haſelgebüſch in der matten Novem=
berſonne
Sperlinge und Kohlmeiſen, aber
abends, wenn die Dämmerung das Land ein=
hüllt
, wird das Sumpfland geſpenſtiſch und
grau. In den Erlen und morſchen Weiden=
ſtümpfen
klagen Schleiereulen und Käuzchen,
eine verſpätete Krähenſchar zieht krächzend in
die Horſte, die Flügelſchläge pfeifen im Winde.
Die Teiche und kleinen Waſſerläufe ſind noch
lebendig; dumpf gluckſend ſteigen breite Blaſen
an die Oberfläche, in der Ferne bellt der Hund
eines Forſthauſes, aber fiebrig und kühl kommt
die Nacht und erſtickt alle Tierlaute. Lautlos
ſtreicht der Fuchs durch einen Graben, lauernd
und hungrig der Winter kommt.

Am Vormittag ſteigt gläſern und novemberkühl die Sonne
im Oſten hoch und zerfetzt die Frühnebel, die gleich rieſigen
Spinngeweben vergehen. Die großen Buchenwälder leuchten in
letzter kupferner Pracht, bald werden die Aeſte kahl und ſchwarz
ſich in den blaſſen, niederen Himmel bohren und im Winde zittern.
Das Ried im Herbſt. Wo vor kurzem noch die luſtigen

wehender Schleppe durch die Wälder ſchreiten, konn man das
Klingen der Axt vernehmen, ab und zu nur unterbrochen vom
Schrei eines Vogels oder vom Hämmern des Spechtes. Da ſingen
die Sägen, krachen die Aeſte, ſplittern die Späne und poltern die
Stämme zur Erde. Die Holzhauer ſind wieder bei der Arbeit.

n. Raunheim, 7. Nov. Die Verwaltung hat in den letzten
Tagen den Beſchluß gefaßt, die Frankfurterſtraße völlig ausbauen
zu laſſen. Nach gründlicher Inſtandſetzung wird die Straße eine
moderne Aſphaltdecke erhalten. Weiterhin ſoll auch der Zufahrts=
weg
zum Werk Heſſenland einer gründlichen Reparatur unter=
zogen
werden. Am Mittwoch morgen wurde in der Gemarkung
mit der Feldbereinigung begonnen, die vorausſichtlich längere
Zeit im Anſpruch nehmen dürfte. Die Baumſtücke in der Gemar=
kung
ſollen vorerſt von der Bereinigung ausgenommen ſein.

t. Gernsheim, 5. Nov. Eine Verſammlung im Bürgerſaale
befaßte ſich mit der Frage einer Zu= und Abfahrtsſtraße
zur Autobahn. Nachdem Bürgermeiſter Schnauberdie Ver=
ſammlung
eröffnet hatte, hielt der Vertreter der Induſtrie= und
Handelskammer Darmſtadt, Dr. Rößler, einen Vortrag, in dem
er darlegte, daß eine weitere Zufahrtsſtraße von Gernsheim an=
geſtrebt
werde, in verkehrspolitiſcher Hinſicht ſehr erwünſcht und
vielleicht auch noch bewilligt werde; unbedingt nötig ſei jedoch,
daß man beim Vorgehen einig ſei und keine Sonderwünſche vor=
bringe
. Es wurde der Vorſchlag gemacht, von ſeiten der Induſtrie=
und Handelskammer eine Koſtenberechnung für die in Frage kom=
mende
Zufahrtsſtraße aufſtellen zu laſſen und ſpäter, wenn die
Koſtenfrage geklärt wäre, eine weitere Verſammlung mit Be=
ſchlußfaſſung
einzuberufen.
Gernsheim, 7. Nov. Waſſerſtand des Rheins am
6. Nov. 1,86 Meter, am 7. Nov. 1,67 Meter, morgens 5.30 Uhr.

El. Bürſtadt, 7. Nov. Die Bürgermeiſterei gibt bekannt, daß
die Stoppeläcker bis ſpäteſtens zum 9. November umgepflügt ſein
müſſen, andernfalls wird es auf Koſten der Landwirte durch die
Behörde ausgeführt.
El. Stockſtadt, 7. Nov. Nach Beſeitigung der Anſteckungsgefahr
konnte der Schulunterricht, der wegen einer Kinderkrankheit einige
Zeit ausgeſetzt werden mußte, wieder aufgenommen werden.
n. Bauſchheim, 7. Nov. Der neu ernannte Bürgermeiſter
Lieſenberg nimmt am 15. d. M. ſeinen Dienſt auf. Durch urkund=
liche
Verfügung werden die Gemeinden Bauſchheim und Aſtheim
auf weitere ſechs Jahre gemeinſam verwaltet, wobei Bauſchheim
Sitz des Bürgermeiſters bleibt.
Eb. Langen, 6. Nov. In einer der letzten Nächte lief ein Wild=
ſchwein
in der Darmſtädter Landſtraße in einen Laſtkraftwagen
hinein. Es handelte ſich um einen zweijährigen Eber, der dabei
erheblich verletzt wurde, und von einem herbeigerufenen Forſt=
beamten
den Gnadenſchuß erhielt.

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brannten, während ein Rehbock ſchmälend über eine
jagte, wird bald tödliche Stille wohnen, die Stille des Au
Dieſes unberührte, eigenartige Stück heſſiſchen Landes, das
paradies, wird einen großen, ungeſtörten Schlaf halten
Frühling wieder die Finken ſchlagen und jubelnd eine Let
den uferloſen, hellblauen Himmel taucht .....

orlum

n. Rüſſelsheim, 7. Nov. In der Hügelſtraße wurde ein
übergehend abgeſtelltes Motorrad von Unbekannten ſo ſtrf
moliert, daß es fahrunfähig war und ſofort in Reparatur oeN=
werden
mußte.

die Zu
Turn

Aus Rheinheſſen.

Worms, 6. Nov. Wieder eine jüdiſche W
großhandlung polizeilich geſchloſſen. Die Tid
Polizei berichtet: In den letzten Tagen wurden bei im
Weingroßfirmen in Mainz und in Nierſtein Verfehlunger
das Weingeſetz feſtgeſtellt und die Täter feſtgenommen.
ergaben ſich auch Anhaltspunkte für eine unreelle Geſchaf
rung der Weingroßhandlung S. May Söhne in Oſthofen
4 November 1935 griffen deshalb Beamte der Mainzel
Wormſer Kriminalpolizei unter Hinzuziehung zweier ſtat
Weinkontrolleure überraſchend dort ein Nach umfang
Durchſuchungen, welche den ganzen Tag über dauerten, wil
viel belaſtendes Material gefunden, daß die ſich in Oſtho
findlichen Kellereien und Büroräume verſiegelt und die 2
der Firma, die Brüder Ludwig und Siegfried May, in
wohnhaft, in Haft genommen werden mußten.

dus

Aus Oberheſſen.

Bad=Nauheim, 7. Nov. Der 20 000. Kurgaſt in
Nauheim. In unſerer Badeſtadt kam am Dienstag der
Kurgaſt des Jahres 1935 an. dem von der Kurverwaltung=
einem
Blumenſtrauß eine Ehrenkarte und ein Bild von Bad9,
heim überreicht wurde. Der Geſamtbeſuch des Bades einſchlu
Paſſanten beträgt in dieſem Jahre bis jetzt rund 29 000 Pu
darunter rund 4000 Ausländer.

Fu.
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[ ][  ][ ]

November 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 308 Seite 9

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Schif in Not
ſikerbststürme rasen. Ordensritter an deutschen Küsten. Die unbekannten Helden unserer Rettungsstat onen

urverv

II.
Sonntagsausflug in den Tod.
dem Weltkrieg wurde ganz Berlin in Trauer und
erſetzt: Ein mit frohen Ausflüglern vollbeſetzter
hur mitten auf dem Wannſee untergegangen. Vierzehn
ſinden, nur wenige hundert Meter vom rettenden Ufer
n Tod in den Fluten. Ebenſo erſchütternd iſt das
ſeer 15 Männer, die am Sonntag, dem 20. September
blicher Turnergemeinſchaft hinausfuhren in die Nord=
wöunehmen
am Turnfeſt in Juiſt. Niemand unter
ſie auch nur ahnen, daß ſie 24 Stunden ſpäter eine
ſantreten würden, die ſie in die Ewigkeit hinüber=
d
unter ihnen würde um die Zeit der Abfahrt auf
Sonntag nachmittag, auch nur einen Augenblick
geifelt haben, am Tage darauf wieder den Boden der
eimatinſel unter den Füßen zu haben. Dreimal 24
arauf ſchloſſen ſich die friſchen Gräber über ihren
Hüllen. Vier Familien verloren ihre Ernährer und
amilien betrauerten Brüder und Söhne, junge Mäd=
hukünftiges
Menſchenglück entſchwinden. Nur vier von
an wurden gerettet. Die Rettungsſtationen Juiſt,
und Borkum haben das Menſchenmögliche getan, für
aus Borkum gab es keine mehr Hilfe mehr, alles
itzlich, zu überraſchend.
Die berüchtigten Haks=Gründe.
Inſel Juiſt war ein Werbeturnfeſt angeſetzt worden.
ſam war die Zuſage geleiſtet: Aus Borkum kommt
Boot voll Turner zu euch hinüber, wir machen alle
len oſtfrieſiſchen Inſeln waren Turner nach Juiſt
froh ging das Feſt ſeinem Ende entgegen. Am Mon=
ſitag
gingen alle 19 Borkumer an Bord des Motor=
hinemarie
, und der Kurs richtete ſich weſtwärts. Das
te dem Buchdruckereibeſitzer Specht. Es beſaß volle
und in der Kajüte einen Motor, war für 20 Fahr=
hiſſen
und bisher ſtets ſeetüchtig geweſen.
3 kam, daß der Steuermann Harms ſtatt durch die
durch die berüchtigten Haks=Gründe fuhr? Niemand
das Haks=Gat wird wegen ſeiner vielen Sandbänke
Schiffern gemieden. Manches Boot iſt dort gekentert.
ſichtkegel der Leuchttürme von Norderney und Borkum
bliche Wegweiſer für die Schiffer auf See. An der
er Feuer zueinander erkennt der Seemann genau, an
ſſielle des Fahrwaſſers er ſich befindet. Als der Kauf=
dend
Baalmann aus der Kajüte auf Deck ging, wun=
y
darüber, das Leuchtfeuer von Norderney genau im
das Borkumer hart voraus zu ſehen. Er hatte ge=
rgaſt
isbun den Steuermann zu fragen, warum er ausgerech=
enstag
dE) fährliche Fahrwaſſer durchkreuzen müſſe, da war es
ſihen: Eine ſchwerere, vier bis fünf Meter hohe Brech=
bon
Steuerbord über das Boot hinweg. Ein halbe
rauf ſtand das Boot halb voll Waſſer, und

jetzt ſetzte der Motor aus!
veite See donnerte über das Boot hinweg, die mit
In Glühwein gefüllten Gläſer wurden vom Tiſch ge=
Kataſtrophe ließ ſich jetzt von Menſchenhand nicht
balten. Die ſchwerer werdenden Sturzſeen warfen die
ſe auf den Plaaten=Grund. Plötzlich ging eine leichte
ung durch den Bootskörper: Es lag auf Grund, aber
P5andbank, die einen Meter weit unter der Waſſerober=
korgen
war! Die See ging erbarmungslos mit ihren
Die Männer, die vor Minuten noch beim Glühwein
jüte Erinnerungen an das Turner=Erlebnis ausge=
ſſten
, erkannten den bitteren Ernſt ihrer Lage durchaus.
An, was es heißt, Spielball der unbarmherzig gegen
Wrack gewordene Boot anſtürmenden Sturzſeen ge=
ein
!
Se gel kam in Unordnung. Das Ruder wurde weg=
Damit war das Boot auch dann manöprierunfähig,
Sandbank das Schiff wieder freigeben ſollte. Ein
Grecher nach dem anderen fuhr durch die Wanten hin=
0 dies alles geſchah im Angeſicht der Leuchtfeuer von
And Norderney. Nur ein paar hundert Meter entfernt
Fogelinſel Memmert.
öerkum warteten die Familien auf die Heimkehr der
lind kaum zehn Kilometer von der Heimatinſel ent=
ſipſten
ihre Väter, Brüder und Söhne einen Kampf
MCkemente, den nur vier von ihnen beſtanden.
Anker führte die Annemarie an Bord. Erſt riß der
iy zerbrach auch die dicke Kette des großen Ankers. Die

Männer banden ſich am Maſt und an den Wanten mit Tauen
feſt, während ſie das Waſſer aus dem Boot pumpten. Zwei
Mann ſtiegen von Bord, um feſtzuſtellen, ob es eine Möglichkeit
gebe, zu Fuß durch niedriges Waſſer nach der nahen Vogelinſel
zu gelangen. Sie mußten aber ihre Hoffnung verloren geben,
ringsum fiel die Sandbank ſteil ab. Der Verſuch durch gemein=
ſames
Zupacken das Boot flott zu machen, war ebenſo vergeblich
Längſt beſaßen alle Neunzehn keinen trockenen Faden mehr am
Körper.
So nahe ſie auch dem Lande waren, gab es keine Möglich=
keit
für die Schiffbrüchigen, S.O.S=Rufe durch Raketen oder
brennende Lappen auszuſenden. Die Tragik des Geſchehens
wollte es, daß ſämtliche Zündhölzer durchnäßt waren und die
Feuerzeuge nicht funktionierten! Eine Raketenpiſtole war nicht
an Bord.
.. und die Mannſchaft in größter Lebensgefahr!
Morgens zwiſchen 4 und 5 Uhr kam der Wind ſtärker auf.
Die Brechſeen wurden heftiger. Die Beſatzung war von den An=
ſtrengungen
der Nacht im eiskalten Waſſer geſchwächt. Der Ver=
waltungsbeamte
Eldert Teerling ſtimmte das Lied an: Großer
Gott, wir loben Dich, alle ſangen es ernſt und feierlich im
Wüten der Elemente mit. Der Rettungsſchwimmer Heinrich
Balzerer ſprang ohne Kleidung über Bord, um die Vogelinſel
Memmert zu erreichen und von hier für die Kameraden Hilfe
zu holen. Einer der vier Ueberlebenden der Kataſtrophe hat
ſpäter ausgeſagt: Was Balzerer tat, wußten wir ihm zu danken.
Wir hatten alle mit dem Leben abgeſchloſſen.
Balzerer verſuchte, den Kameraden Rettung zu verſchaffen.
Er kam glücklich an Land. Ein paar Minuten ſpäter jedoch
es war frühmorgens gegen 6 Uhr zerſchellte das Boot. Jetzt
ging es Schlag auf Schlag. Jede See riß einen von uns fort.
Am Dienstag morgen, kurz vor 7 Uhr, trieb es den Inſel=
vogt
Leege auf den Memmert hinaus an den Strand. Hier fand
er einen völlig erſchöpften und vor Kälte am ganzen Körper
bebenden, faſt unbekleideten Menſchen im Sand liegen. In ab=
geriſſenen
Worten berichtete der Schiffbrüchige von dem Unglück.
Der Inſelvogt verlor keine Minute. Er ſchleppte den Halbtoten
es war der zuſammengebrochene Balzerer in ſeine Woh=
nung
, wo ſich die Frau des Inſelvogts des Geretteten annahm.
Leege meldete ſofort der Rettungsſtation auf Juiſt, daß auf
der ſogenannten Robbenplatte, nordweſtlich von Memmert, ein
Boot geſtrandet und die Mannſchaft in größter Lebensgefahr ſei.
Vormann Arends und 11 Kameraden machten von Juiſt=Weſt
ſofort das Rettungsboot klar. Um 8 Uhr früh befand ſich das
Boot an der Unglücksſtätte. Nur ein Mann war an Bord des
zertrümmerten Vergnügungs=Motorbootes.
Drei Fiſchkutter, Ilſe Deutſchland und Wallfried die
ſrühmorgens in Juiſt zum Fiſchfang ausgefahren waren, hatten
kurz vorher das geſtrandete Boot bemerkt. Wegen der ſtarken
Brandung konnten ſie jedoch nicht ganz dicht herankommen. Sie
ſahen, wie zwei Mann von Bord geſpült wurden. Dieſe beiden
Männer, die von ihren Schwimmweſten getragen wurden, ſind
von den Fiſchkuttern Ilſe und Deutſchland gerettet worden.
Drei weitere Gäſte des Motorſeglers Annemarie, völlig kraft=
los
geworden durch die Kälte und das auf ſie einſtürmende
Waſſer, ertranken vor den Augen der nahenden Helfer auf den
Fiſchkuttern.
Bis zum Spätnachmittag des Dienstag ſuchten die Motor=
rettungsboote
von Norderney und Borkum, dann das Marine=
Stationsboot U 2 32 und ein Seeflugzeug die Unglücksſtätte ab.
Aber nur der Hinterſteven des geſtrandeten Bootes, ſein Kiel
und eine Anzahl von Kleidungsſtücken wurden aufgefiſcht. In
der Unfallſtelle ſelbſt wurde nur der Motor des verunglückten
Motorſeglers gefunden. Am Strand von Borkum ſchwemmte die
See eine Aktentaſche und einen Ledergürtel an, beides Eigentum
des ertrunkenen Buchdruckereibeſitzers Specht. An einer anderen
Stelle des Nordoſtſtrandes von Borkum trieb der Photoapparat
des bei der Ausübung ſeines Berufes ums Leben gekommenen
Strandphotographen Weſſels an. Die Platten mit den Auf=
nahmen
vom Turnfeſt gab die See niemals her. Nur einem
der Neunzehn von der Annemarie konnte ſein Eigentum
wiedergegeben werden: Heinrich Balzerer hatte ſeine Geige mit
auf die Fahrt genommen. Dieſe Geige trieb am Borkumer
Strand an. Balzerer hat ſeither auf dieſer Geige nicht mehr
geſpielt, ſie hängt zur Erinnerung an die erſchütternde Aus=
flugsreiſe
ſeiner Turner=Kameraden, die zur Reiſe in die Ewig=
keit
wurde, unbenutzt in ſeiner Stube.
III.
Sturmkegel am Signalmaſt.
Der Schiffer Sartorius aus Platen hatte es eines Tages
dahin gebracht, einen eigenen dreimaſtigen Laſthahn erwerben zu

können. Zwiſchen den Städtchen am Haff und den Orten der
nahen Oſtſeeküſte gab es Güter genug zu befördern. Güter, bei
denen es nicht ſo ſehr darauf ankommt, daß ſie ein paar Stunden
früher oder ſpäter angeliefert werden, ſondern darauf, daß die
Fracht billig iſt. Korn und Kohle, Dachziegel und Zementſäcke
haben Zeit, wenn die Koſten für die Beförderung nur niedrig
ſind.
Eigenart und Schönheit vereinen ſich an den oſtpreußiſchen
Küſten. Die Menſchen hier ſtehen dem Leben in großer Feſtigkeit
gegenüber und packen es mit Härte an. Schwer iſt die Arbeit
der Haffſchiffer. Karg und ſchlicht ihre Lebensführung. Des
Reiches treueſte Söhne waren ſie ehedem wie heute.
Der Haffſchiffer Sartorius hatte ſeinem dreimaſtigen Kahn
den ſtolzen Namen Arche gegeben. Das hatte ſeine beſondere
Bedeutung: Heimat war ihm und ſeiner Frau der Kahn. Zwei
geräumige Wohnkammern waren von ihm achtern eingerichtet
worden. Und in der kleinen Küche blinkte und blitzte es in den
eingebauten Schränken vor Sauberkeit. Die beiden Kinder er=
füllten
den Laſtkahn mit quirlendem Leben. An den Anlege=
plätzen
rings am Haff kannten ſie ſich aus wie Großſtadtbewohner
in den Straßen, die ihnen ihr Zuhauſe bedeuten.
Eine Ladung Dachziegel hatte der Schiffer an Bord. Am
4. Mai 1913 war es, Handel und Wandel blühten in Oſtpreußen.
Es wurde viel gebaut, und die Ziegel ſollten kunftig die Häuſer
und Scheunen oſtpreußiſcher Bauern decken. Die Dachziegel er=
reichten
auch ſpäter einmal ihr Ziel. Zwiſchendurch allerdings
lagen ſie ein paar Wochen auf dem Grund des Friſchen Haffs.
Zwei Kinder, zwei Frauen, ein Hund!
In den Tagebüchern der Sturmwarnungsſtellen iſt für den
4. und 5. Mai 1913 die Rede von immer ſtärker aufkommendem
Oſtſturm. In den Signalmaſten hingen die beiden Sturmkegel
übereinander, mit der Spitze nach oben. Von Windſtärke 5 ging
es allmählich auf Windſtärke 8 und 9.
Die Haffiſcher in ihren kleinen Fahrzeugen hatten früh=
morgens
ſchon ſchleunigſt die nächſterreichbaren ſchützenden Häfen
aufgeſucht. Allein in Großbruch fanden ſich 20 Fiſchkutter zu=
ſammen
. Denn auch im Haff tobte der Sturm mit großer Gewalt.
Dachziegel ſind unter Umſtänden gefährliche Ladung. Macht
eine Ladung Holz etwa einen Kahn zum unſinkbaren Fahrzeug,
ſo liegen die ſchweren Dachpfannen wie Blei im Rumpf des
Kahnes, Sartorius hatte bis zur äußerſten Grenze der Lade=
fähigkeit
gehen müſſen. Die Frachtſätze waren nicht groß, und
ein paar Zwanzigmarkſcheine mußten als Rücklage auf die Spar=
kaſſe
gebracht werden. Die Kinder brauchten, wenn der Sommer
zu Ende ſein würde, neue Kleidung.
Der Sturm wühlte das oft ſo ſtille und ſo glatt daliegende
Haff auf. Meterhoch ſchlugen die Wellen über die Bordwände.
Stärker kam der Oſtſturm auf= unruhiger wurde das Haff, der
Maimorgen verfinſterte ſich, als wäre es an einem November=
ſpätnachmittag
. Aerger brach das Waſſer in den Kahn hinein.
Der Schiffer und ſein Matroſe, die Frauen des Eigners und
ſeines Helfers legten ſich in die Pumpen, aber mehr Waſſer
flutete über die Bordwände, als hinauszubringen war. Dabei
ſchlängerte und ſtampfte der Kahn, daß die Dachziegel hart gegen=
einander
donnerten.
Das Schipperke, der ſonſt ſo dreiſte kleine Spitz, der
Hausrecht auf dem Kahn beſaß, verkroch ſich winſelnd in der
Kajüte unter dem Sofa. Die beiden kleinen Kinder begannen zu
weinen. Die Männer und die Frauen bekamen ſehr ſorgenvolle
Geſichter. Der Schiffer entſchloß ſich, die Notflagge zu ſetzen.
Nicht die vorgeſchriebenen Signalwimpel für die beiden Buch=
ſtaben
NC den viereckigen blauweiß karierten und den ſpitzen
weißen Wimpel mit dem roten Kreis inmitten der Signalflaggen
brauchen die Haffkähne nicht. Der Schiffer heißte ein viereckiges
Tuch auf und eine Viertelſtunde ſpäter noch den Notball
darunter.
Der Schiffer ſetzt die Notflagge.
Sartorius wollte nur die Frauen und Kinder von Bord
haben. Er hatte die Hoffnung, zuſammen mit ſeinem Matroſen
den Kahn doch noch halten zu können.
In Großbruch ſah man die Notſignale morgens um 6 Uhr.
Der Vormann Zimmermann, Revierförſter, war ſchon zeitig
unterwegs, überſah die Sache dahin, daß es ſeinem Rettungsboot
wegen des hohen Seeganges vielleicht nicht gelingen würde, an
den Haffkahn heranzukommen. Vorſichtshalber, telefonierte er,
nachdem eilig das Alarmſignal für die Rettungsmannſchaft ge=
geben
war, mit dem Lotſenamt in Dillau. Hier ſagte man ihm
zu, ſogleich einen Dampfer zu ſenden. Zimmermann bemannte
mit ſieben Freiwilligen, mit Fiſchern aus Großbruch das Ret=
tungsboot
. Gegen 7 Uhr kam er an den Kahn heran. Die ſtarke
Dünung verhinderte zuerſt ein Anlegen. Der Laſtkahn lag er=
ſchreckend
tief im Waſſer, ſo daß die erfahrenen Fiſcher in Sorge
waren, er werde jeden Augenblick abſacken. Als die Rettungs=
mannſchaft
dann das Boot längsſeits brachte, ſollten zuerſt die
Kinder übergenommen werden. Der Junge und das Mädel wei=
gerten
ſich aber mit lautem Jammern, von Bord zu gehen, ſo=
lange
das Schipperke nicht im Rettungsboot in Sicherheit
ſei. Inzwiſchen wurde das Boot bei dem herrſchenden Sturm
abgetrieben. Ein neues Manöver brachte es wieder in den Wind=
ſchutz
des vor einer Ankerkette liegenden Kahnes. Zuerſt reichte
der auf den Kahn übergegangene Vormann den Hund hinüber,
dann wurden die beiden Kinder geborgen und zuletzt die Frauen.
(Fortſetzung folgt.)

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7.90 5.50 3.90

DARMSTADT

HINTERM SCHLOSS

[ ][  ][ ]

Seite 10 Nr. 308

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 8. Noverl

Reich und Ausland.
Deukſchlands neue Reichsdienſtflagge.

Gleichzeitig mit der Einführung der Reichskriegs=
flagge
am 7. November hat der Führer und
Reichskanzler die Form der neuen Reichsdienſt=
flagge
beſtimmt. Die neue Flagge mit dem
Hoheitsabzeichen in der linken Ecke wird künftig
von den Reichsdienſtſtellen geführt werden.
(Scherl=Bilderdienſt=M.)

Graf Zeppelins 50. Südamerikafahrl

Friedrichshafen. Das Luftſchiff Graf
Zeppelin der Deutſchen Zeppelinreederei hat am
Donnerstag früh 6.48 Uhr, unter Führung von
Kapitän Lehmann, ſeine letzte diesjährige Aus=
reiſe
von Friedrichshafen nach Pernambuco und
Rio de Janeiro angetreten. Auch auf dieſer Reiſe,
der 50. Südamerikafahrt, ſind wieder ſämtliche
Kabinen an Bord voll beſetzt, ein Zeichen für die
ſtändig wachſende Beliebtheit der Zeppelinreiſen.
Von Pernambuco aus wird das Luftſchiff einen
Monat lang zum erſtenmal einen reinen Poſt=
dienſt
ohne Fahrgäſte und Fracht zwiſchen Bra=
ſilien
und Afrika unterhalten, um dadurch eine
Ueberholung der beiden Lufthanſa= Flugzeugmut=
terſchiffe
Weſtfalen und Schwabenland zu er=
möglichen
.

Chronik des Tages.

Der Fiſchdampfer Wurſten der Hanſeatiſchen
Hochſeefiſcherei=Akt.=Geſ., Bremerhaven, der am
10. Oktober zum Fang in die Nordſee ausgelaufen
war, iſt nicht zurückgekehrt. Es muß leider mit Be=
ſtimmtheit
angenommen werden, daß das Schiff
ein Opfer der damaligen Stürme geworden iſt.
Die dreizehnköpfige Beſatzung fand den Tod in
den Fluten.

Nach 2½ Tagen verurteilte das Trierer
Schwurgericht am Mittwochabend die 50jährige
Ehefrau Schuh wegen Mordes in drei Fällen drei=
mal
zum Tode und ihre 25jährige Tochter Anna
wegen Mordes in einem Falle zum Tode, und
wegen Kindestötung in zwei Fällen ſowie wegen
verſuchter Abtreibung zu 5 Jahren 6 Monaten
Zuchthaus. Das Gericht befürwortete im Falle
der Tochter die Umwandlung der Todesſtrafe in
eine angemeſſene Freiheitsſtrafe.
In der Innenſtadt Frankfurts wurde ein
großer Einbruch in ein Uhrmacher= und Gold=
warengeſchäft
verübt, wobei den Tätern große
Mengen goldener und ſilberner Schmuckſachen in
die Hände fielen. Der Schaden beträgt über
3000 RM.
Ein vierfacher Mörder, der Wilddieb Saſia,
iſt vom Schwurgericht in Draguignan zum Tode
verurteilt worden. Die Opfer waren vier Schä=
fer
. Vor Gericht erklärte der ärztliche Sachver=
ſtändige
, der Angeklagte ſei kein Irrer, er gleiche
aber mehr einem vorzeitlichen Höhlenbewohner,
als einem ziviliſierten Menſchen.

Eine Buchſeite kehrt heim.

Der kote Sieger.

Das Jubiläum.
M 40 Sinnden adet den Snden Srun.
afp. Ganz London lacht gegenwär

Einiges über die neueſte Paſſagier= und Poſifluglinie.

(afp) Unter Lindberghs Leitung eröffnete die
Allamerikaniſche Luftſchiffahrt (Panamerican Air=
ways
) am 1. November die neue Paſſagier= und
Poſtfluglinie über den Nordpazifik. Die beiden
Endſtationen ſind Alameda (Kalifornien) und
Kanton (Südchina). Zwiſchenlandungen finden
zur Brennſtoffergänzung und Ueberholung der
Apparate in Honolulu (Hawai), auf der Haupt=
inſel
der Midway=Gruppe, auf Wake, Guam ( Ma=
ranen
) und in Manila (Philippinen) ſtatt alles
Etappen, die zum Hoheitsbereich der Vereinigten
Staaten gehören. Die Midway=Inſeln und Wake
ſind Korallen=Atolle, die Midways ſind die weſt=
lichen
Ausläufer der Sandwich=Inſeln, deren öſt=
lichſte
die Hauptinſel Hawai iſt, das Wake=Riff
liegt genau auf dem halben Wege zwiſchen den
Midways und Guam.
Guam iſt die größte Inſel der ehemals deut=
ſchen
Marianen, der Nordgruppe, Mikroneſiens.
Durch den ſpaniſch=amerikaniſchen Krieg 1898 von
Spanien an die Vereinigten Staaten gelangt, iſt
Guam eine mit Funk und Luftabwehr ausgerüſtete
nordamerikaniſche Flotten= und Flugſtation. Sein
Kriegshafen Apra Harbour iſt eine der Hauptſta=
tionen
des USA.=Kabels zwiſchen Frisko und
Manila.

14 000 Kilometer in 70 Stunden.
Dagegen mußten die Midway=Inſel und Wake
erſt mit Landungsplätzen, drahtloſen und meteoro=
logiſchen
Stationen, Raſthäuſern und Werkſtätten
ausgeſtattet werden, bevor man ſie als Zwiſchen=
plätze
in die Fluglinie Alameda-Kanton ein=
ſchieben
konnte. Die neuen Anlagen verteuern
ſelbſtverſtändlich den Betrieb der Fluglinie, deren
Ertragfähigkeit erſt abzuwarten bleibt. Mag es
auch flugtechniſch eine gewiß beachtenswerte Lei=
ſtung
ſein, daß man in rund ſiebzig Stunden auf
einer Vierzehntauſend=Kilometerſtrecke von Kali=
fornien
nach Südchina gelangen kann, ſo iſt doch
die Verkehrsdichte auf dieſer Linie kaum ſo groß,
daß der doppelte Preis einer Dampferfahrt erſter
Klaſſe genügend Fahrgäſte zum Flug anreizen
könnte. Beſſere Ausſichten beſtehen naturgemäß
auf der erſten Teilſtrecke Alameda-Honolulu, wo
die etwa ſiebzehnſtündige Flugzeit auf einer Strecke
von faſt viertauſend Kilometern namentlich in der
Badereiſezeit für den nordamerikaniſchen Ferien=
urlauber
die verführeriſchen Lockungen des pal=
menrauſchenden
Strandes von Waikiki unterſtrei=
chen
kann.

KalifornienChina für 3000 RM.
Zur Verwendung gelangen Martin=Flugboote
von denen jedes vierundvierzig Fluggäſte mit
Schlafſtätten verſehen kann. Kenner des Verkehrs
auf dem Nordpazifik bezweifeln aber, daß ſich zu
jedem Flug mehr als ein Dutzend Reiſende mel=
den
werden, für die ſich ein Flugpreis von rund
dreitauſend Mark für die Strecke Alameda- Kan=
ton
geſchäftlich lohnt, während Touriſten da kaum

zu erwarten ſind. Andererſeits wird auch bezwei=
felt
, daß die Fluglinie ſich auf die Dauer mit die=
ſem
Flugpreis begnügen kann, weil die großen
leeren Waſſerflächen zwiſchen den Etappenplätzen
jede weitere Zwiſchenlandung verbieten und die
Flugboote zu einer ſolchen Brennſtoffbelaſtung
zwingen, daß der nutzbare Frachtraum weſentlich
geſchmälert wird.

Der ſtille Ozean iſt ungemütlich.

Aus Liſſabon wird berichtet, daß bei Alhandra,
in der Nähe der portugieſiſchen Hauptſtadt, am
Mittwoch 10 Arbeiter, die einen Graben aus=
ſchachteten
, in Berührung mit dem elektriſchen
Strom einer Hochſpannungsleitung kamen und ſo=
fort
getötet wurden.

Wien. Einem Wiener Senatsrat war es vor
vielen Jahren gelungen, auf einer Auktion ein
vergilbtes Blatt zu erwerben, das den Staats=
ſiegel
Leopolds I. trug. Es ergab ſich jedoch bei
näherer Unterſuchung, daß es ſich nicht um eine
Urkunde als ſolche handelte, ſondern um ein
Blatt, das aus einer großen Gerichtsordnung her=
ausgeſchnitten
war. Selbſtverſtändlich hatte die=
ſer
Sammler alter Schriften nicht die mindeſte
Hoffnung, eines Tages das Buch wiederzufinden,
dem dieſes Blatt entwendet worden war. Aber
der Zufall ſpielt oft merkwürdig: Einer ſeiner
Freunde ſtieß ganz zufällig in einer niederöſter=
reichiſchen
Buchhandlung auf ein Werk, das er
für billiges Geld aufkaufte, weil er glaubte, da=
mit
ſeinem Wiener Freund eine Freude bereiten
zu können. Wer aber beſchreibt das Erſtaunen,
als dieſes Buch ausgerechnet jenes war, zu dem
die herausgeſchnittene Seite gehörte, die ſchon ſeit
Jahren im Beſitz des Sammlers war.

Abeſſiniens Dörfer ohne Männer.

Ein intereſſantes Bild aus dem abeſſiniſchen Hinterland, das einen Hirtenhaushalt darſtellt. Vor
dem Hauſe ſitzt die Frau des eingezogenen Kriegers bei der Hausarbeit, während, ihre Mutter
bei der Zubereitung der Speiſen hilft. Faſt in allen Dörfern ſind die wehrfähigen Männer
verſchwunden. (Weltbild=M.)

Lindbergh hat denn auch in einem Interview
erklärt, daß für die Gründung dieſer Fluglinie
weniger die geſchäftliche Ertragsmöglichkeit als
der Pioniergedanke maßgebend war, der im Flug=
weſen
nach der Bewältigung der Ozeanſtrecken mit
der Schwerer=als=die=Luft=Maſchine drängt. In
dieſem Sinne bedeutet die neue Fluglinie über
den Nordpazifik zweifellos einen wichtigen Schritt
nach vorn. Bei den oft ſchweren Wetterſtürzen des
wirbelſturmreichen und daher ſehr zu Unrecht
ſtill genannten Ozeans ſtehen der neuen Linie
erhebliche Betriebsſchwierigkeiten bevor, zu deren
Löſung nur ganz erſtklaſſige Piloten berufen ſind.
Die Allamerikaniſche ging daher auch mit der
gründlichſten Vorbereitung an die Eröffnung der
Linie heran. Das Verſuchsflugboot Oriental
Clipper, Modell Sikorſky 42, flog zuerſt von Ala=
meda
nach Honolulu und zurück, dann dehnte es
die Strecke mit Einzelſprüngen vorwärts über die
genannten Zwiſchenetappen bis Manila aus, bis
die verhältnismäßig geringe Schlußſtrecke Manila
Kanton mit ihren elfhundert Kilometern bei=
nahe
als Vergnügungsflug erſchien. Erſt nach den
befriedigenden Ergebniſſen der auf faſt ein Halb=
jahr
ausgedehnten Verſuchsflüge und nach ſonſti=
ger
fünfjähriger Vorbereitung ging man an die
Schaffung der nordpazifiſchen Fluglinie heran,
deren künftige Betriebserfahrung jedenfalls allen
transozeaniſchen Flügen weſentlich zugute kommen
wird.

Fluglinien von Alaska bis Hongkong.
Außerdem ſchweben Verhandlungen zwiſchen
der Allamerikaniſchen, dem britiſchen Kolonial=
miniſterium
und Neuſeeland, um auf dem Nord=
pazifik
eine Linie ManilaHongkong anzugliedern
und über dem Südpazifik die erſte Fluglinie nach
Neuſeelands Haupthandelsplatz Auckland einzu=
richten
.
Mit der Errichtung des pazifiſchen Flugnetzes
wird die Allamerikaniſche zu einer Fliegermacht
erſten Ranges. Ihre Poſt= und Paſſagierflug=
linien
umſpannen nebſt den Vereinigten Staaten
bereits Weſtindien, Mittelamerika und Südame=
rika
. Im Norden reichen ſie bis zu den Alaska=
plätzen
Nonne und Fairbanks hinauf. In Oſtaſien
beſtreichen ſie die ganze Küſte Chinas und gehen
von Schanghai landein nach Tſchöngtu, das der
wichtigſte Handelsplatz im Herzen Mittelchinas iſt.
A. Turat.

gende Geſchichte:
Ein junger, unbekannter Technike,
bindungen und ohne Empfehlungen,
gefähr 14 Tagen aus der Provinz nach
ſtadt gekommen, um Intereſſenten, di
den wollte, eine von ihm gemachte E=
dem
Gebiete des Geſchoßweſens pra
führen und zur Verwertung anzubie
Er hatte es ſich in den Kopf geſe
Generaldirektor der Vickerswerke pe
fangen zu werden. Keinem Private
erſt recht keinem Chefingenieur woll
trauiſche junge Erfinder Einblick in
nis geben.
Aber der Generaldirektor der Vie
das leuchtet jedem ohne weiteres ein
vielbeſchäftigter Herr. Wo würde er
wenn er mit jedem unbekannten Erfig
Provinz, von denen jeder einzelne vo
daß er, nur er allein, das Ei des K
funden habe, perſönlich ſprechen würd
Alſo mußte unſer Techniker Tu
fleißig antichambrieren, um zum Sch10
denlangem, ermüdenden Warten aus
lichen Variationen wie der Herr Gen
bedauern ſehr, im Augenblick unabü
ſein, der Herr Generaldirektor m
eben zu einer wichtigen Konferen;
Generaldirektor ſei zum Golfſpiel
doch nur das ewige Nein herauszu
wurmte den Mechanikus nicht wenig,
belte angeſtrengt darüber nach, wie
einen Ueberraſchungscoup doch Beac
Einlaß erzwingen könne; und da er
Kopf war, kam ihm bald der erlöſende
Bevor er wieder einmal den nu
traditionellen vormittäglichen Gang u
Bürohaus antrat, kaufte er im Blunen
der Ecke einen hübſchen Nelkenſtrauz/
ſeine Beſuchskarte ein paar Zeilen v.
beides durch Boten dem hochmöge
Generaldirektor. Er ſelber folgte den
dem Fuße; nach dem Betreten des Hiſe
er mit dem gleichgültigſten Geſicht ve
im Wartezimmer Platz. Er brauchte
nicht mehr anzumelden, das Perſonalt
längſt, er war ja hier Stammgaſt.
Dem Generaldirektor war mittlen
Blumenſtrauß nebſt Karte überreicht vu
dieſer las er unter dem Namen descn
Mein Herr, da wir gerade im
Königs=Jubiläums leben, ziemt es un
Patrioten ebenfalls ein Silber=Jublu
gehen. Zur Feier meiner 25. Ablehnu /
geſtatte ich mir, Ihnen dieſen Neilt
überreichen. . . .
Diesmal brauchte der unbekannte iM
der nur ein knappes Viertelſtündcheru
dann holte ihn ein würdevoll behill
vatſekretär, um ihn feierlich ins Allen
geleiten.
Noeme

Staff Adreſſe-ihr 5i

4

Amſterdam. Der junge van Am
gut einem Jahr nach Niederländiſch= dih
gereiſt. Während der letzten Tage ſeiesihlih
haltes in Amſterdam hatte er ein Dd04
nengelernt, das er offenbar nicht me=
konnte
. Da dieſes Mädchen ihm m un
nicht aber auch die Adreſſe und den Am
laſſen hatte, wandte ſich der junge Hcän
ſich plötzlich mit Heiratsabſichten trugm.!/, und
ſterdamer Poſtbehörde, die mit Hilfé Nuc ä dieſe
tungen und der Polizei die Dame me
endlich ermittelte. Man ſtellte das ilt
lich aus und erlebte eines Tages die Friſe
Ueberraſchung, daß ſich ein junges Mielt
das nachweiſen konnte, daß es diege
Schöne vom vergangenen Jahre ſei. In
Glück ſteht nun nichts mehr im Wege

Er war ein lebendes Grammchell
London. Zurzeit iſt man in all
bei, an tüchtige Stenographen Siego
verleihen. Man begutachtet ſie nach5
Geſchwindigkeiten. Doch was können iellt
werten Schnellſchreiber gegenüber nem
Frederic Woodfal aufweiſen, der u uu

100 Jahren als Parlamentsjournal iſtäh

Dieſer Mann war imſtande, einer sczeit
mentsdebatte beizuwohnen, nachweisl
zige Silbe zu notieren und dennochm!
Tag auch die ſchwierigſten und Iiſtch
Wort für Wort wiederzugeben. Er Eie
dächtnis wie ein Grammophon. Er T./‟
nomen ſeiner Art und erreichte enäcte
man derartigen Wundermenſchen ſorünhin
ſpricht. Er war übrigens auch der esicle
naliſt, der von der Kurzſchrift nichtseſſt.
ſtück, da er es nicht brauchte. .

* Zu einem ſonderbaren Zwiſchenfall kam es
jetzt auf einer Trabrennbahn in Budapeſt. Ein
alter und bekannter Rennfahrer hatte von der
Rennleitung die Erlaubnis bekommen, zur Feier
ſeines 72. Geburtstages noch einmal an den Start
zu gehen. Der Jubilar kam auch als erſter durch
das Ziel, ſank aber, nachdem er die Ziellinie paſ=
ſiert
hatte, in ſich zuſammen. Als die Pferdebur=
ſchen
zuſprangen, erkannten ſie ſofort, daß der alte
Herr tot war. Die Beſucher der Rennbahn, die
auf dieſes Rennen geſetzt hatten, reklamierten bei
der Renleitung den Sieg, da der Fahrer am Ziel=
pfoſten
noch gelebt habe. Die Richter entſchieden
auch in dieſem Sinne. Die Frauen, die auf der
Rennbahn zu Beſuch waren, nahmen ihre Blu=
men
und legten ſie dem Toten in den Schoß und
in den Wagen. Gefolgt von einer großen Menge
wurde der Tote davongetragen. Viele der Wet=
tenden
haben ihre Tickets nicht abgelöſt, um ſie als
Glückstalismane zu behalten.

Englandfeindliche Stimmung in Italien.
Auf die Ankündigung der Sanktionen hat Itali n Gegenmaßnahmen durchgeführt. Sie richten ſich hauptſächlich gegen
auch in der Veränderung von Firmenſchildern aus. So hat der Beſitzer eines Herrenartikelgeſchäfts ſein Firmenſchild
di Galles (Prinz von Wales) in den Namen des italieniſchen Kronprinzen Principe di Piemonte umgeändert. (
Firmenſchild mit der Bezeichnung Tea Room das a und zwei o heraus. (Weltbild=M.)

England und
mit der Aufſchrf‟
Ein Hotel nahn

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 308 Sei
Aüboerdlgdla ltttt

Mks-Schwimmfeſt in Darmſtadk
Sonntag. 10. November, 15.30 Uhr.

eoßer Spannung erwartet man in Schwimmerkreiſen
B13 das erſte Bezirksſchwimmfeſt dieſes Winters am
Sonntag in Darmſtadt. Zum erſten Male treffen an
mmmfeſt, das den Auftakt zu einer Reihe Veranſtal=
ſicher
Art in der Winterſchwimmzeit 1935/36 bildet, die
ortler des Rhein=Main=Gebietes in dieſer Hallenſaiſon
mwandfreien 25=Meter=Bahn zuſammen, ſo daß man
beſpannt iſt, wie das derzeitige Stärkeverhältnis im Be=
hublicklich
iſt.
Föste Intereſſe beanſpruchen ſelbſtverſtändlich die Wett=
ſder
Männerklaſſe 1, in der der EFSC. Moenus Offen=
uden
1911 und Jung=Deutſchland in drei Staffeln und
ennen aufeinandertreffen. Die beiden Zehnerſtaffeln
ſeier und 100 Meter Kraul werden dabei am heftigſten
ſein aber nicht minder ſpannend und ungewiß iſt der
Lagenſtaffel 3 mal 100 Meter und den beiden Ein=
00 Meter Rücken und 200 Meter Bruſt, wo man aller=
mankfurter
knanp in Front erwarten darf. Da bekannt=
ie
ſämtlichen Bezirksfeſte eine Punktwertung läuft, iſt
ſompf um die Plätze immer ſehr weſentlich.
Bruſtſtaffeln und zwei Einzelkämpfe über 100 Meter
erer Kraul bilden das Darmſtädter Programm in der
ſe II. in der acht Mannſchaften aufeinandertreffen. Auch
ſLettkämpfen läßt ſich über Sieg und Plätze faſt nichts
Marche gilt von der Männerklaſſe III., die bei einer Be=
on
7 Mannſchaften in zwei Wettkämpfen am Start er=
hart
wird auch der Kampf der Frauen werden, die ihr
bramm mit zwei Staffeln und einem Bruſtſchwimmen
eröffnen. Auch bei den Frauen wird erſt der Kampf
hen, mit welchen Ausſichten die einzelnen Vereine den
den Sieg in dieſer Winterrunde aufnehmen.
eſſerballſpiel der beiden beſten Bezirksauswahlmann=
et
den Abſchluß dieſer intereſſanten Veranſtaltung,
ch nur empfohlen werden kann.
en Geſicht vu
Fußball.
Er brauchte
das Perſonn
Sp. Darmſtadt Germania Pfungſtadt
war mitt
Landespolizeiſportplatz 14.30 Uhr.
te überreict
Namen deskeiteren Verlaufe der Verbandskämpfe empfängt Poli=
In Eonntag die Fußball=Ligaelf Germania Pfung=
gerade

ſn immer trugen dieſe Begegnungen auf dem grünen
Charakter eines Lokalkampfes. Wir ſind überzeugt,
Spiel einen ſehr wechſelreichen und temperamentvollen
ſehmen wird, zumal Pfungſtadt gerade gegen die Lan=
In immer eines ſeiner beſten Spiele liefert. Ein Un=
des
Gegners von ſeiten der Landespolizei wird ſich be=
hen
. Erſt mit dem Schlußpfiff wird der Sieger feſt=
. der Pavierform nach zu urteilen, Darmſtadt heißen
ertelſtünddeikk dem Spiel der Liga treffen ſich die Erſatzmannſchaften
ürdepal ſelkei ne. Beginn 12.45 Uhr.
lich ins Aecandballer des Polizeiſportvereins fahren nach
Noen ert zu dem Tabellenführer. Die großen Erfolge der
hot die Mannſchaft ſehr ehrgeizig gemacht, und hän=
5 die Punkte dort ſehr hoch. Der Sieg kann nur dann
hſadt fallen, wenn jeder Spieler der Landespolizei ſich
ſeiein dafür einſetzt. Wir hoffen, daß ſich jeder Spieler
unge v 141 Folgen einer dortigen Niederlage bewußt iſt.
ider
Das Lokalderby am Ziegelbuſch.
ten T.
Fürnerbund Jahn 1875 TSG. 46 Darmſtadt.
hals iſt der Sportplatz am Ziegelbuſch der Schauplatz
tigen Ereigniſſes TSG. 1846 gaſtiert am kommenden

vrmittags 10.30 Uhr bei den 75ern. Seit mehr als

junge 2Ner kämpfen beide Mannſchaften in den Punkteſpielen
ſichten tulg inder und in Darmſtadt, ſind es wohl wenig Fußball=
mit
hiſe lie ſich dieſes Spiel nicht anſehen werden. Gerade dieſes
lies Spiel von beſonderer Wichtigkeit, da beide Vereine
und mit gleichem Torverhältnis in der Tabelle ſtehen.
en vergangenen Spielen wurde hart und mit dem letzten
hn die Punkte gekämpft. Wer als Sieger aus dieſem
vorgeht, iſt vollkommen offen. Den 1875ern könnte man
Plus zuſprechen, denn der Platzvorteil muß in Betracht

ſeiden. 1846 zeigte gerade in den letzten Spielen wieder

Svielweiſe und der Sturm verſteht Tore zu ſchießen. Bei
i iſt die Hintermannſchaft der beſte Mannſchaftsteil, da=
ie
der Sturm, noch in keinem Spiel überzeugen. Die
durch Ausfall von Wettengel und Darmſtädter ihre
ſt umſtellen mußten, haben aber einen ſehr guten und
ſien Erſatz. Die 1875er dagegen haben es etwas ſchwe=
Aufſtellung ihrer Mannſchaft 9 Uhr: 2. Garnituren;

et ſie u5h (n 13 Uhr auf dem Platz des SV. 1898.

uas köuter
gegeldet

Schüler Schüler SV. 98, 12.30 Uhr. Abfahrt der
M annſchaft pünktlich 11.30 Uhr ab Vereinshaus, Beſſun=
helle
.

TG. Beſſungen, Fußballabteilung.

en in We Eei ernist Des Saf er eſe
SV. 98 auf der Rennbahn. Da die Lilien zurzeit
ſabilſte Juniorenmannſchaft verfügen, aber auch die
ſonen nichts nachſtehen, iſt mit einem ſpannenden Spiel
Spielbeginn 9 Uhr. Jugend Jugend Eberſtadt,

Merck Darmſtadt Viktoria Griesheim.
1Mercker können endlich wieder auf eigenem Gelände
Dis neue Spielfeld iſt fertig. Voller Freude darüber
Flatzmannſchaft mit beſonderen Leiſtungen aufwarten,
eue Platz darf nicht mit einer Niederlage eingeweiht
und Griesheim?2 Mit 0 Punkten am Ende der Tabelle
int für eine Mannſchaft, die in der Kreisklaſſe 1 immer
Kolle geſpielt hat, eine recht unbehagliche Lage. Daher
verſuchen, gerade gegen den Klaſſenneuling erfolgreich
es iſt aber kaum anzunehmen, daß den Griesheimern
Wurf gelingt, trotzdem die Merckſtürmer in letzter Zeit
Schwächen zeigten. Vielleicht gibt der Platzvorteil
urn ein kleines Plus, das für den Sieg ausſchlaggebend
Spielbeginn 2.30 Uhr an der Maulbeerallee. Vorher
iſtzaften.
Sportvereinigung 04 Arheilgen.
Unmenden Sonntaa haben die Handballer den der=
Labellenführer und letztjährigen Bezirksmeiſter TSV.
9aDt als Gaſt am Arheilger Mühlchen. Traditionsgemäß
12 ſpielſtarken Gäſte den Sieg und Punkte mit nach
ernen. Aber könnte es auch nicht einmal anders kom=
ie
Leiſtungen der Einheimiſchen ſind nicht immer beſtän=
ſens
kommt es ja auf den Gegner an. Die flinken
u dter werden jedenfalls bemüht ſein, ihren Tabellen=
den
dicht nachdrängenden Mörfeldern zu behaupten und
e Grunde werden die Schwarz=Weißen gut tun, alles
Karte zu ſetzen, um auch weiterhin ihren guten Ruf zu
Ußballer ſtehen ebenfalls vor einer ſehr ſchweren
Denn der Tabellenführer SV. Groß=Gerau wird wohl
Molllt ſein, auf eigenem Platze die wertvollen Punkte zu
eur und ſich evtl. von der Spitze verdrängen zu laſſen. Wir
ihoch von unſeren Fußballern, die immer noch erſatzge=
ntreten
müſſen, daß ſie ein ehrenvolles Reſultat mit
uge bringen.
Sportklub= Viktoria Griesheim.
Wall: 1. Mſchft. SV. Merck Darmſtadt. dort. 2.30
Mſchſt. SV. Merck Darmſtadt, dort, 12.45 Uhr; 1. Ju=

gend Tv. Nauheim, dort, 10 Uhr; 1. Schüler Germania
Leeheim, hier, 1 Uhr.
Handball: 1. Mſchft. Tv. Birkenau dort, 3 Uhr;
2. Mſchft Tv. Birkenau, dort, 1.45 Uhr: 1. Jugend Ger=
mania
Pfungſtadt hier, 10.30 Uhr; 2. Jugend Tv. Seeheim,
hier, 2 Uhr; 1. Schüler Germania Pfungſtadt, dort, 10.30 Uhr;
2. Schüler Tſchft. Griesheim 2., dort, 2 Uhr.
Am Sonntag wartet der SC. Viktoria mit einem vollen Pro=
gramm
auf. Einen ſchweren Gang gehen die Fußballer. Immer
noch ohne Punkte, ſind auch in dieſem Spiel die Ausſichten, welche
zu erhalten, gerade nicht die beſten. Die Merck=Sportler haben
ſich in der 1. Kreisklaſſe ſehr gut eingeführt. Doch die Gries=
heimer
geben den Kampf noch nicht verloren, ſie werden ihr gan=
zes
Können dareinſetzen, um endlich einen Sieg, zumindeſt jedoch
ein Unentſchieden zu erreichen. Spielt die Mannſchaft wie am
letzten Sonntag und vergißt dabei das Schießen nicht, dann ſollte
es doch gelingen. Leider iſt Hauf infolge ſeiner am Sonntag er=
littenen
Verletzung nicht mit von der Partie. Aufgabe der übri=
gen
iſt es, durch erhöhten Eifer dieſes Manko auszugleichen.
Nicht minder ſchwer wie das Spiel der Fußballer iſt das der
Handballer. Birkenau gibt einen guten Gegner ab und darf die
Mannſchaft keineswegs unterſchätzt werden. Die Abfahrt erfolgt
mit Omnibus um 11.45 Uhr. Plätze für Mitfahrer ſtehen keine
mehr zur Verfügung.
SV. Weiterſtadt FV. Gräfenhauſen.
Kommenden Sonntag empfängt SV. Weiterſtadt zum fälli=
gen
Verbandsſpiel die Nachbarn aus Gräfenhauſen. Leider kann
Weiterſtadt nicht in der gewünſchten Auftellung wie am vergan=
genen
Sonntag antreten, da zwei Spieler infolge Verletzung nicht
mitwirken können. Erſt einmal ſtanden ſich die beiden Vereine
auf dem Spielfeld gegenüber, und zwar in einem Blitzturnier,
aus dem Weiterſtadt als Sieger hervorging. Jedoch darf man
aus dieſem kurzen Kampf keine Schlüſſe für das kommende Spiel
ziehen, und für die Weiterſtädter heißt es weiter wie am ver=
gangenen
Sonntag, mit demſelben Eifer und derſelben Spiel=
freudigkeit
kämpfen damit ein weiterer Sieg zu verbuchen iſt.
2. Mannſchaft ſpielt vormittags gegen den SV. 98 in Darm=
ſtadt
. 1. Jugend zu Hauſe Verbandsſpiel gegen Biebesheim.
SV. 29 Erzhauſen TG. Sprendlingen 5:1 (1:1).
In dieſem Treffen hatten die Gäſte aus Sprendlingen keine
Ausſichten, Punkte mit nach Hauſe zu nehmen. Beide Parteien
begannen äußerſt haſtig, was hauptſächlich für Sprendlingen im
weiteren Spielverlauf ſchädlich wirkte. Sprendlingen hatte bange
Minuten zu überſtehen, ſtanden doch alle Mannen bei der Ab=
wehr
. Die 29er ſchoſſen wieder einmal, wie man es ſchon lange
nicht geſehen hat. In der 5. Min, konnte E. durch Debling in
Führung gehen, und es blieb auch dieſem Spieler vorbehalten,
die weiteren 2 Treffer nach der Pauſe zu erzielen. Sprendlingen
konnte wohl vor der Pauſe den Ausgleich erzwingen, jedoch das
war alles, was ſie auf die Beine brachten. Die 29er ſpielten die
zweite Hälfte durchweg überlegen, jedoch die Torpfoſten und die
gute Leiſtung des Gäſtehüters hielten alles ab.
Schiedsrichter Dietz=SV. Erzhauſen leitete für den ausgeblie=
benen
Schmitt=Langen korrekt. 2. Mannſchaft 5:3 (2:2) für Erz=
hauſen
.
Handball im Kreis Skarkenburg.
Bezirksklaſſe, Staffel 5: Tv. Pfungſtadt Lorſch; Nieder=
Liebersbach. 46 Darmſtadt; Bickenbach Germ. Pfungſtadt;
Birkenau Viktoria Griesheim. Staffel 6: Tv. Arheilgen
Worfelden; Merck Mörfelden: 94 Arheilgen Braunshardt;
Nauheim Egelsbach, Staffel 7: Groß=Zimmern Reinheim;
König Momart: Nieder=Klingen Groß=Umſtadt.
Kreisklaſſe 1: Heppenheim Bensheim; Vorwärts Langen
Tſchft. Griesheim.
Kreisklaſſe II, Süd: Tv. Eberſtadt Erfelden; Crumſtadt
Seeheim; Wolfskehlen Weiterſtadt; Groß=Hauſen Goddelau.
Weſt: Beſſungen Roßdorf; Münſter Götzenhain: Ober= Ram=
ſtadt
FV. Sprendlingen; Reichsbahn Nieder=Modau.
Bezirksklaſſe.
Während der 46er=Sieg in Nieder=Liebersbach wohl von nie=
mand
angezweifelt wird dürfte Bickenbach den Pfungſtädter Ger=
manen
ſtärkeren Widerſtand leiſten. Trotzdem, wir tippen auf
Gäſteſieg. Genau ſo ſcharf wird es in Birkenau hergehen, wo
wir den Griesheimer Viktorianern ſchließlich doch das beſſere
Ende zuſprechen möchten. Damit verdichtet ſich die Spitzengruppe
auf 46 Darmſtadt, Germania Pfungſtadt und Viktoria Gries=
heim
denn letzterer Elf wurden beide Punkte aus Nieder= Lie=
bersbach
zugeſprochen. Für Tv. Pfungſtadt, der kürzlich noch an
der Spitze ſtand, wird das Treffen gegen Lorſch zu einer Begeg=
nung
allererſter Ordnung, denn Spielverluſt bedeutet den dritt=
letzten
Platz. In der anderen Staffel dreht es ſich am Sonn=
tag
einzig und allein um Arheilgen und Merck. Dort werden
Vorentſcheidungen fallen. Im Elſee ſpielt Worfelden, und gelingt
es der Platzelf nicht, zu ſiegen, dann iſt der Traum aus. Wir
glauben aber, daß für die Gäſte noch mehr auf dem Spiele ſteht.
Am Mühlchen tritt Braunshardt an, das eine gefährliche Klippe
nehmen will. Wie war es doch im Vorjahr? 04 Arheilgen unter=
lag
zweimal 2:6. Nun noch Merck=SV., der den Neuling Mör=
felden
erwartet. Wir ſagen nicht zu viel damit, daß die Gäſte
Meiſterausſichten haben. Im übrigen ſind auch wir geſpannt,
was der Draht am Sonntag abend aus der Arheilger Kante
meldet. In Nauheim Nachhutgeplänkel mit Egelsbach, und wir
ſind nicht überraſcht, wenn ein Gäſteſieg herausſpringt. Im
Odenwald Großkampf Groß=Zimmern Reinheim. Zu dieſem
Treffen iſt die Lage ſo, daß für Reinheim das Meiſte auf dem
Spiele ſteht, denn Sieg bedeutet für die Gäſte Poſition hinter
Groß=Zimmern mit einem Punkt weniger. Der Platzelf Beſtre=
ben
iſt natürlich, den Mitbewerber endgültig abzudrücken. König
erwartet Momart ſchon mit einiger Spannung, da die Gäſte das
Kunſtſtück fertig brachten, ihren erſten Punkt am Sonntag aus=
gerechnet
in Reinheim zu holen. Das Treffen in Nieder=Klingen
hat Bedeutung für den Tabellenſchwanz.
Die Kreisklaſſe I bringt zwei Hängepartien, von denen
die Bergſträßer Begegnung nur mehr lokalen Charakter trägt.
Anders in Langen, wo Griesheims Turner eine heiß umſtrittene
Spitzenſtellung verteidigen müſſen. Der Langener Vorwärts
hat im Winterhilfsſpiel gegen Arheilgen von ſich reden gemacht.
Kreisklaſſe II: Seeheim wird der Weg zur Meiſter=
ſchaft
langſam ſchwer gemacht. Wolfskehlen holte ſich an der
Bergſtraße einen Punkt, und nun heißt es nach Crumſtadt fahren!
Die Crumſtädter ließen durch ihren Sieg in Hahn ſtark aufhor=
chen
In der anderen Staffel ſteht die Spitze ſo: Reichsbahn
10 Punkte. Götzenhain und Münſter je 8. Wird ſich in der Reihen=
folge
wohl kaum etwas ändern?
Spielvorverlegung der Bezirksklaſſe=Staffeln 5, 6 und 7.
(Amtlich.) Wegen des Pokal=Zwiſchenſpiels am übernächſten
Sonntag (17. 11.) in Darmſtadt ſpielen unſere erſten Mannſchaf=
ten
der Bezirksklaſſe vormittags 11 Uhr, die Reſerven 9.45 Uhr.
Ab 12.15 Uhr herrſcht in Starkenburg Spielverbot.
Ringen.
Polizei Darmſtadt Frankfurt=Eckenheim.
Morgen, Samstag, abends 20.30 Uhr. findet in der Polizei=
ſporthalle
(Alte Trainkaſerne‟, Eſchollbrücker Str. 24) der Ver=
bandskampf
im Ringen Polizei Eckenheim ſtatt. Der 1. Kampf
in der Rückrunde bringt alſo gleich einen der ſtärkſten Gegner
nach Darmſtadt. Eckenheim verfügt über eine kampfkräftige, in
allen Klaſſen gut beſetzte Mannſchaft, die ſich hinter Mainz 88
in der Tabelle an die zweite Stelle vorgearbeitet hat. Dieſe Lei=
ſtung
ſpricht genug über das Können der Eckenheimer. Der Vor=
kampf
ging, da unſere Mannſchaft das Treffen mit reichlich Erſatz
beſtritt, verloren. Die Polizeimannſchaft wird diesmal heſtrebt
ſein, ein weſentlich beſſeres Reſultat zu erzielen, zumal Siebert
und Reuter wieder mit von der Partie ſind.
Kraftſportverein Darmſtadt 1910.
Heute Freitag, den 8. November 20.30 Uhr, findet im
Uebungslokal eine Ringerſitzung für die Mannſchaftsringer
und deren Erſatzleute ſtatt. Desgleichen zur ſelben Zeit eine
Sitzung des Veranſtaltungs=Ausſchuſſes.
Der Vereinsführer.

Wie ſpielen ſie am Sonntag?
Die kleine Preisfrage für Fußballer
in der Donnerstagsausgabe iſt auch für Cie offen. Geben Sie
möglichſt heute noch ihre Löſung ab, damit Ihre Beteiligung am
Samstag, 18 Uhr, auf der Sportredaktion, Darmſtadt, Rhein=
ſtraße
23 I, vorliegt.

Kreis=Schiedsrichter=Arbeitsgemeinſchaft,
Untergruppe Darmſtadt.
Die Pflichtſitzung im November findet ausnahmsweiſe nicht
am zweiten Montag dieſes Monats, ſondern aus beſonderen
Gründen erſt am Samstag, dem 16. November, abends 8 Uhr,
bei Löffler ſtatt, wovon alle Kameraden einſtweilen, Kenntnis
nehmen wollen. Eine nochmalige Veröffentlichung über die betr.
Sitzung erfolgt an dieſer Stelle im Laufe der kommenden
Woche. J. Lautz, Leiter der U.=Gr. Darmſtadt.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Freitag, 8. November
K00: Choral: Wenn Chriſtus ſeine Kirche ſchützt. Mor=
genſpruch
; Gymnaſtik. 6.30: Danzig: Frühkonzert. In
der Pauſe 7.00: Nachr. 8.00: Waſſerſtand, Zeit Wetter,
8.10: Stuttgart: Gymnaſtik. 8.30: Bauernfunk. 8.45:
Sendepauſe. 9.00: Nur Freiburg: Werbekonzert. 9.20:
Nur Freiburg: Bunte Unterhaltungsſtunde. 10.00: Nur
Freiburg: Nachr. 10.15: Berlin: Schulfunk: Ein Jahr
Geſetz zur Ordnung der nationalen Arbeit. 10.45: Prak=
tiſche
Ratſchläge für Küche und Haus. 11.00: Werbe=
konzert
. 11.20: Nur Trier und Koblenz: Nachrichten.
11.35: Meldungen. 11.45: Sozialdienſt.
12.00: Mittagskonzert. Dazw.: 13.00: Zeit, Nachr. 14.00:
Zeit, Nachr., Wetter. 14.10: Vom Deutſchlandſender:
Allerlei zwiſchen Zwei und Drei. 15.00: Wirtſchafts=
bericht
; Zeit; Wirtſchaftsmeldungen. 15.15: Bücherfunk:
Von deutſcher Seefahrt und ihren Helden. 15.30: Ste=
phan
Ludwig Roth, der Volksheld der Siebenbürger Sach=
ſen
. Von Dr. Folberth. 15.15: Aus Fritz Reuters Hanne
Nüte‟. Anläßl. ſeines 125. Geburtstages (7. Nov.).
16.00: Freiburg: Konzert. 17.00: Leipzig: Nachmittagskon=
zert
. 18.30: Deutſcher Sozialismus im Aufbau der Nation.
Es ſpricht Pg. Haug. 18.55: Meldungen.
19.00: Konſtanz: Unterhaltungskonzert 19.50: Tagesſpiegel.
20.00: Zeit, Nachrichten. 20.10: Eine Fauſt=Sinfonie
(nach Goethe), in drei Charakterbildern von Franz Liſzt.
21.30: Der Kaiſerſtuhl. Funkfolge, 22.00: Zeit, Nachr.
22.15: Wetter, Nachr., Sport. 22. 20: Sportſchau der Woche.
23,00: Stuttgart: Abendmuſik des Landesorcheſters Gau
Württemberg=Hobenzollern, 24 00: Stuttgart: Nachtmuſik.

Der 9. November
Reichsſendungen
Freitag, 8. November
23.30: München: Die Aufbahrung zum 9. November.
Ein Bericht der Reichsſendeleitung von den Gräbern
der Gefallenen, der Gedenkſtunde im hiſtoriſchen
Bürgerbräukeller und der mitternächtlichen Weihe in
der Feldberrnhalle zu München,
Sonnabend, 9. November
6.30: Frankfurt: Morgenſpruch. Frühmuſik. 8.00:
Funkſtille, 10.00: Vom Deutſchlandſender: Feier=
ſtunde
der Hitler=Jugend. 11.00: Funkſtille.
12.00: Köln (außer München und Deutſchlandſender):
Feſtliche Muſik. Mitw.: Das Große Orcheſter und der
Kammerchor des Reichsſenders Köln. Ltg.: Dr. Wilh.
Buſchkötter. Nur Deutſchlandſender u. München:
Aus München: Der Schickſalsmarſch von 1923. Ein
Bericht der Reichsſendeleitung vom Marſch des
Führers und ſeiner Getreuen zur Feldherrnhalle
und der Ueberführung der Gefallenen in die Ehren=
tempel
der Bewegung am Braunen Haus. 14.00:
Deutſchlandſender: Nachrichten; anſchl.: Funkſtille.
16.00: Leipzig: Symphonie Nr. 3 (Eroica) von Beet=
hoven
. 17.00: Vom Deutſchlandſender: Nuf ins
Reich. Lieder, Dichtungen u. Märſche der Bewegung.
18.00: Leipzig: Die Halle des Ruhms. Kantate
zum 9. November. Dichtung von Herbert Böhme.
Muſik von Hermann Ambroſius. 19.00: Funkſtille.
20.00: München: Der Schickſalsmarſch von 1923. Ein
Bericht der Reichsſendeleitung vom Marſch des
Führers und ſeiner Getreuen zur Feldherrnhalle
und der Ueberführung der Gefallenen in die Ehren=
tempel
der Bewegung am Braunen Haus. 22.00:
München: Nachrichten. Anſchl.: Feierlicher Ausklang,

Oussteun Onssangnn
Freitag, 8. November
Breslau: 19.30: Schleſiſche Städtebilder. Funkbericht
aus Lauban, der Stadt der Taſchentücher.
Stuttgart: 20.10: Ein buntes Konzert mit Werken
von Albert Lortzing und Szenen aus dem Leben des
Meiſters.
München: 21.30: Der Wind waht November! Eine
Funkballade vom Sturmjahr 1923, von Andreas Wein=
berger
.
Bukareſt: 19.35: Uebertragung aus der Staatsoper.
Brüſſel=frz. : 20.00: Militärmuſik.
Sottens: 20.05: Unterhaltungsabend.
Stockholm: 20.00: Chopin=Stunde.
Riga: 21.15: Operetten=Fragmente.
Prag: 2215: Ruſſiſche Muſik.
Warſchau: 22.20: Tanzmuſik.
Budapeſt: 23.10: Zigeunerkapelle Kurina.

EApie

Boßleß
am Lud wigsplatz (9347a

Welterbericht

des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfurt a. M.
Von der Biskaya her iſt ein kräftiger Teilwirbel nordoſt=
wärts
zur Nordſee vorgeſtoßen. Am Freitag werden wir uns be=
reits
an ſeiner Rückſeite befinden, ſo daß vorübergehend Beſſerung
eintritt. Die Geſamtwetterlage bleiht auch weiterhin unbeſtändig.
Ausſichten für Freitag: In der Nacht zum Freitag unter hef=
tigen
Böen zunächſt verſtärkte Niederſchläge, dann zeitweiſe
Aufheiterung mit vereinzelten Schauern, Tagestemperaturen
um 10 Grad, ſpäter neue Verſchlechterung.
Ausſichten für Samstag: Bei Luftzufuhr aus Weſt wechſelnd
bewölkt, Niederſchlagsneigung.

[ ][  ][ ]

Nummer 308

Freitag, 8. Nove

eſſNeueſte Nachrih

Höchſtzinsfätze für Privat=Hppotheken?

Anſchluß an die Zinsſenkung.
Der Wirtſchaftspolitiſche Dienſt ver=
öffentlicht
zur Frage der privaten Hypothekenzinſen
unter anderem folgende Betrachtungen:
Wenn vielfach insbeſondere im Ausland beſtritten wor=
den
iſt, daß die deutſche Zinsſenkung auf organiſcher Grundlage
erfolgt ſei, ſo haben die Tatſachen ganz eindeutig ſolche Zweifel
widerlegt. Der auf etwa 4½ Prozent ermäßigte Zins=
fuß
für langfriſtigen Kredit, der als landesüblicher
Zinsſatz zu bezeichnen iſt, hätte ſich nach der geglückten Zinskon=
verſion
der Pfandbriefe, Kommunalobligationen und der öffent=
lichen
Anleihen beſtimmt nicht auf dem neuerreichten Stand ge=
halten
, wenn die Senkung etwa nur mit mehr oder weniger gro=
bem
Zwang und ohne Berückſichtigung der tatſächlichen wirtſchaft=
lichen
Verhältniſſe erfolgt wäre. Wenn Kurſe und Renditen der
feſtverzinslichen Wertoapiere ſich faſt unverändert hielten, ſo kann
das als gültiger Beweis der Richtigkeit der Zinspolitik der
Reichsregierung gelten. Die neue Zinsbaſis für langfriſtigen
Kredit, auf der heute Sparkaſſen, Verſicherungsgeſellſchaften,
Sozialverſicherungsträger und die Boden= und Kommunalkredit=
inſtitute
ihre Ausleihungen vornehmen und zu dem auch das
Reich ſich beträchtliche Mittel für ſeine großen Aufgaben beſchaffen
lonnte, iſt damit feſt verankert worden.
Es unterliegt keinem Zweifel, daß der neue Standard= Zins=
ſatz
für Langkredit ſich ſchließlich auch auf denjenigen Gebieten
durchſetzen muß, auf denen er bis jetzt noch keine Geltung hat.
Die erſten Anfänge von Zinskonverſionen bei den Induſtrieobli=
gationen
ſind bereits gemacht, und man kann damit rechnen, daß
bei richtigem Vorgehen auch hier die Anpaſſung an das neue Zins=
niveau
relativ ſchnell ſtattfinden und damit der Induſtrie bei die=
ſer
Gruppe von Krediten eine weitere nicht unweſentliche Ent=
laſtung
zuteil wird.
Man hatte zunächſt gehofft, daß ſich auch in dem letzten
von der Zinsſenkung noch unberührten Sektor
des Realkredits, nämlich am Markt der Privathypo=
theken
, ganz von ſelbſt eine Annäherung der überhöhten Sätze
an das ermäßigte Zinsniveau des organiſierten Realkredits nach
und nach vollziehen werde. Dieſe Hoffnung hat ſich bisher aus
ganz beſtimmten Gründen noch nicht erfüllt. Der Appell, den der
dadurch am ſtärkſten berührte ſtädtiſche Hausbeſitz auf Anraten
der Hausbeſitzerorganiſationen an ſeine privaten Hypothekengläu=
biger
richtete, iſt leider faſt ohne Wirkung geblieben. Nun wäre
zweifellos die Breſche in das überhöhte Zinsniveau der Privat=
hypotheken
längſt geſchlagen worden, wenn der organiſierte Real=
kredit
, alſo vor allem Pfandbriefinſtitute, Sparkaſſen und Ver=
ſicherungen
, in der Lage geweſen wären, nennenswerte Beträge
für die Ablöſung eines Teils der zinsüberhöhten Privathypothe=
ken
zur Verfügung zu ſtellen. Dies war in größerem Umfange
deshalb unmöglich, weil die Hypothekenhergabe, der genannten
Stellen für Ablöſungszwecke einmal durch den Kreditbedarf des
Reiches weſentlich eingeſchränkt werden mußte, zum anderen des=

Beriiner und Hyein Main Borſe.
Zu Beginn der geſtrigen Berliner Börſe machte ſich an
einigen Marktgebieten etwas Rückkaufsneigung bemerkbar, be=
ſonders
beim berufsmäßigen Börſenhandel ſchien Deckungsbedürf=
nis
vorhanden zu ſein. Andererſeits kam aber noch Material von
angeblich ausländiſcher Seite für Sperrmarkrechnung an den
Markt, ſo daß die Kursgeſtaltung nicht ganz einheitlich, über=
wiegend
aber doch etwas feſter war. Von Montanen zogen u. a.
Hoeſch um ½ Prozent an, während Mansfelder um ½ Prozent
nachgaben. Feſt lagen Braunkohlenwerte. Faſt ohne Umſatz, in=
deſſen
gehalten blieben Kali= Gummi= und Lincleum= ſowie
Papier= und Zellſtoffaktien. Von chemiſchen Papieren eröffneten
Farben ½ Prozent höher. Still lagen Elektrowerte. Verkehrs=
werte
lagen ſtill und kaum verändert. Renten waren meiſt leicht
befeſtigt. Die Führung hatten wieder Umſchuldungsanleihe mit
einem Gewinn von 32½ Pfg. Am Aktienmarkt machte die Er=
holung
im Verlaufe zum Teil weitere Fortſchritte. Lebhafteres
Geſchäft entwickelte ſich in Farben, die um 8 auf 148½ Prozent
anzogen und damit auch den übrigen Märkten eine Anregung
boten. Gedrückt waren Schiffahrtsaktien und Kunſtſeidewerte.
Die Rhein=Mainiſche Börſe hatte nur ſehr kleines Ge=
ſchäft
, da die Zurückhaltung anhielt. Aufträge der Kundſchaft
lagen kaum vor. Die Haltung war im Grunde freundlich die
Kursentwicklung war indeſſen angeſichts, der ſtarken Geſchäfts=
loſigkeit
ſtark vom Zufall abhängig. Am Aktienmarkt waren
Südd. Zucker ſtärker angeboten, außerdem lag einiges Verkaufs=
material
in Scheideanſtalt vor, das den Kurs auf 213 ermäßigte.
Auf den übrigen Marktgebieten hielten ſich die Veränderungen
nach beiden Richtungen im Rahmen von 4½ Prozent. JG.
Farben ſetzten mit 147½ unverändert ein. Montanwerte lagen
zumeiſt um ½ Prozent freundlicher. Der Rentenmarkt lag ſtill,
aber freundlich. Höher vor allem wieder Kommunal= Umſchul=
dung
mit plus 0,20 Prozent. Trotz der anhaltenden Geſchäfts=
ſtille
war die Haltung im Verlaufe widerſtandsfähig, und die
teilweiſe etwas zurückgegangenen Werte konnten ſich wieder auf
den Anfangsſtand verbeſſern. JG. Farben erhöhten ſich auf 147½
Prozent.
Bei kleinem Geſchäft nahm die Abendbörſe im Anſchluß an
den Mittagsſchlußverkehr einen freundlichen Verlauf. Auf ein=
zelnen
Marktgebieten blieben die erhöhten Berliner Schlußnotie=
rungen
behauptet. Der Rentenmarkt lag ſtill.

Piehmärkke.

Darmſtädter Viehmarkt vom 7. November. Aufgetrieben
waren 130 Kälber. Die Preiſe ſtellten ſich auf: Klaſſe a) 7175,
b) 6870. c) 6067, d) 5059 Pfg. pro Pfund Lebendgewicht.
Es wurden verkauft in Klaſſe a) 18, b) 35, c) 50, d) 25 Stück.
Marktverlauf lebhaft, geräumt.
Fa. Reichelsheimer Ferkelmarkt vom 6. November. Der heu=
tige
Ferkelmarkt war wieder mit 70 Tieren beſchickt. Die auf=
getriebenen
Einlegeſchweine konnten alle abgeſetzt werden und
koſteten 86 bis 95 RM. das Paar. Für Ferkel wurden 22 bis
65 RM. bezahlt. Der Verkauf war gut, der Markt wurde faſt
geräumt. Der letzte Markt für dieſes Jahr findet am 20. Novem=
ber
ſtatt.
Mannheimer Viehmarkt vom 7. November Auftrieb: 48
Kälber, 80 Schafe, 74 Schweine, 150 Ferkel und 441 Läufer.
Marktverlauf: Ferkel und Läufer lebhaft. Preiſe pro Stück in
RM.: Ferkel bis 6 Wochen 1116, dito über 6 Wochen 1624
und Läufer 2530. Reſt nicht notiert.
Frankfurter Viehmarkt vom 7. November. Auftrieb: Rin=
der
22 (gegen 69 am letzten Donnerstagsmarkt), darunter 1
Bulle, 19 Kühe und 2 Färſen; zum Schlachthof direkt: 1 Kuh;
Kälber 655 (692), Schafe 565 (271), Schweine 300 (260). Notiert
wurden pro 1 Zentner Lebendgewicht in RM.; Kälber andere
a) 7376 (am 31. Oktober 7175), b) 6772 (6570). c) 6066
(5864) d) 5059 (5057): Lämmer und Hammel b2) 48 (47),
c) 4648 (46), d) 4345 (4445): Schafe e) 4143 (4042),
f) 3540 (3438). g) 2434 (2733): Schweine a1) 57 (57),
a2) 57 (57), b) 55 (55), c) 53 (53), d) 51 (51), e) 51 (51):
Sauen g1) 57 (57), g2) 57 (57). Marktverlauf: Kälber rege,
ausverkauft: Hammel und Schafe lebhaft, ausverkauft: Schweine
wurden zugeteilt.
Landesfachſchaft der Getreide= und Futtermittelverteiler im
Getreidewirtſchaftsverband, Heſſen=Naſſau. Die Preſſeſtelle der
Landesbauernſchaft Heſſen=Naſſau teilt mit: Zu dieſer Fachſchaft
gehören nicht nur die Getreide= und Futtermittelverteiler und
auch Agenten, ſondern auch die Verteiler von landwirtſchaftlichen
Bedarfsſtoffen. Düngemitteln, Samen und Saaten ſowie die Ver=
teiler
von Rauhfutter und Hülſenfrüchten. Alſo auch alle dieſe
Verteiler haben ſich ſofort zur Landesfachſchaft der Getreide= und
Futtermittelverteiler (Geſchäftsſtelle: Frankfurt a. M., Bocken=
heimer
Landſtraße 55. II.) anzumelden.

halb, weil ſelbſt für eine ausreichende Finanzierung des ſtark an=
ſteigenden
Wohnungsneubaues keineswegs genügend Mittel ver=
fügbar
ſind. So kommt es, daß der Abbau der überhöhten Sätze
der Privathypotheken kaum ſtattfinden konnte, ja daß ſogar bei
Neuausleihungen für Wohnungsbauzwecke infolge des dringenden
Kreditbedarfes überhöhte Zinsſätze von privater Seite teilweiſe
gefordert und durchgeſetzt wurden.
Es fragt ſich nun, ob nicht durch geſetzliche Feſtlegung von
Höchſtzinsſätzen für Privathypotheken auf dieſem Gebiet der Kno=
ten
einfach durchgehauen werden ſollte. Hat es ſich doch erwieſen,
daß die höchſten Stellen der Rechtſprechung bei den beſtehenden
allgemeinen geſetzlichen Beſtimmungen ſich nicht in der Lage
ſehen eine richterliche Begrenzung der Zinſen etwa auf Grund
der Wucherparagraphen durchzuſetzen.
Würde man in Deutſchland für das Gebiet der Privathypo=
theken
geſetzliche Höchſtzinsſätze feſtſetzen, um die mehr oder
weniger zufälligen und ungerechten Unterſchiede zwiſchen den Zin=
ſen
für Hypotheken des organiſierten Realkredits und denen für
Privathypotheken zu beſeitigen, ſo muß in erſter Linie berückſich=
tigt
werden, daß Hypothek und Hypothek, nicht dasſelbe ſind.
Wenn heute für eine innerhalb der Mündelſicherheitsgrenze lie=
gende
Hypothek Zinsſätze von 4½ oder 5 Prozent angemeſſen ſind,
ſo iſt z. B. für eine nachſtellige Hypothek ein höherer Satz in=
folge
des mit einem ſolchen Darlehen verbundenen Riſikos wirt=
ſchaftlich
berechtigt. Wieweit es überhaupt möglich iſt, in den
beiden Gruppen von Hypotheken noch weiter zu differenzieren und
einzelne Zinsgrenzen zu ziehen, bei denen ſich eine gewiſſe Will=
kür
nicht immer vermeiden läßt, ſteht dahin. Es iſt weiter erfor=
derlich
, die Zinsbegrenzung auch auf die Nebenbedingungen zu
erſtrecken, um zu verhindern, daß auf Schleichwegen Höchſtzins=
beſtimmungen
umgangen werden. Man muß ſich außerdem fragen,
ob die Höchſtzinsſätze ſich nur auf die bisher beſtehenden Darlehns=
verträge
beziehen ſollen oder ob ſie etwa auch auf alle neu zu ge=
währenden
Privathypotheken anzuwenden wären. Man erſieht
ſchon aus ſolchen Ueberlegungen, welche Schwierigkeiten mit der
Feſtſetzung von Höchſtzinsſätzen verbunden ſind.
Wenn es ſich aber ſchließlich doch als notwendig erweiſen
ſollte, trotz der angedeuteten Bedenken und Schwierigkeiten Höchſt=
zinsſätze
für Privathypotheken feſtzuſetzen, dann darf dies nur
unter dem Geſichtspunkt vorübergehender geſetzlicher
Hilfsſtellung geſchehen. Es iſt dann mit allen Mitteln
dahin zu ſtreben, auch am Privathypothekenmarkt den geſetz=
lichen
Zins zu einem echten Zins zu machen, wie er ſich zwei=
fellors
auf dem Gebiete des organiſierten Realkredits auf organi=
ſcher
Grundlage herausgebildet hat. Es kommt alſo darauf an,
in möglichſt großem Umfange Pfandbriefhypotheken, Sparkaſſen=
hypotheken
uſw bereitzuſtellen ſowohl für Neuausleihungen
als auch teilweiſe für Ablöſungen , um ein einigermaßen ge=
ſundes
Verhältnis zwiſchen Hypothekennachfrage und Hypotheken=
angebot
herzuſtellen und zu verhindern, daß etwaige Höchſtzins=
ſätze
für Privathypotheken zu einer weiteren Verknappung des
Hypothekenangebots führen und ſo zwangswirtſchaftliche Folgen
entſtehen, die der Allgemeinheit ſchaden.

Wirkſchaftliche Rundſchau.
Kennziffer der Großhandelspreiſe im Oktober. Die Kennzif=
fer
der Großhandelspreiſe ſtellt ſich für den Monatsdurchſchnitt
Oktober auf 102,8 (1913 100); ſie iſt gegenüber dem Vormonat,
(102,3) um 0,5 v. H. geſtiegen. Die Kennziffern der Haupt=
gruppen
lauten: Agrarſtoffe 104,2 (plus 0,5 v. H.), induſtrielle
Rohſtoffe und Halbwaren 92,5 (plus 0,8 v. H.), induſtrielle Fer=
tigwaren
119,2 (unverändert).
Die Bewegung der Kapital= und Perſonalgeſellſchaften im Ok=
tober
. Nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamtes wurden
im Oktober 1935 ſieben Aktiengeſellſchaf, mit zuſammen 3,7 Mill.
RM. Nominalkapital gegründet. Ferner wurden 23 Kapitaler=
höhungen
um zuſammen 11,5 Mill. RM. vorgenommen und 32
Kapitalherabſetzungen um zuſammen 29,7 Mill. RM. 61 Aktien=
geſellſchaften
mit einem Nominalkapital von 64 Mill. RM. wur=
den
aufgelöſt, darunter zwei wegen Konkurseröffnung. Der Kurs=
wert
der gegen Barzahlung im Oktober ausgegebenen Aktien be=
trug
12.2 Mill. RM. Ferner wurden 116 Geſellſchaften m. b. H.,
1387 Einzelfirmen und Perſonalgeſellſchaften und 121 Genoſſen=
ſchaften
gegründet. Aufgelöſt wurden 570 Geſellſchaften m. b. H.
(darunter 180 von Amts wegen gelöſcht), 1407 Einzelfirmen und
Perſonalgeſellſchaften (darunter 142 von Amts wegen gelöſcht)
und 137 Genoſſenſchaften.

5800 neue Bauernhöfe.
Die Ergebniſſe der Reichsſiedlung 1931

Die endgültigen Ergebniſſe der Reichsſiedlungsſtati=ſ
Jahr 1934, die vom Statiſtiſchen Reichsamt bekannt ge
den, laſſen die Zunahme der Siedlungstätigkeit und
lung ihrer Richtlinien unter der nationalſozialiſtiſch
erkennen.
Die in 1934 für Siedlungszwecke bereitgeſtellse
von 148 000 Hektar übertrifft die vorjährige Fläche un
zent. Von der 1934 bereitgeſtellten Fläche ſtammten 1
tar aus landwirtſchaftlichen Großbetrieben einſchließit
Landfläche von 23 000 Hektar, die aus Staatsdonn
Reichsbeſitz der Siedlung zugeführt wurden. Es wu
neue Bauernſtellen bezogen, die geſamte Fläche dieſer
trug 74 000 Hektar. Rechnet man die am Schluß des
tiggſtellten, aber noch nicht bezogenen Höfe hinzu, ſo b
Ergebnis des Jahres 1934 rund 5800 Neubauerm.
Durchſchnittsfläche eines Neubauernh=o
in den Jahren 19191932 10 Hektar betragen hatte,
in 1933 auf 12 Hektar und in 1934 auf 15 Hektar. De
der eigentlichen Bauernſtellen iſt weiter
betrug 89 Prozent der Geſamtzahl, ſo daß auf Nec,
ſtellen nur noch 11 Prozent entfielen. Mehr als die
angeſiedelten Neubauern waren vor der Anſiedlung
wirtſchaftliche Hilfsperſonen tätig. Ein
Neubauernſtellen wurde an bereits ſelbſtändige Landy
geben, nur 11 Prozent der Neubauern kamen aus nict
ſchaftlichen Berufen.

Der Ufa=Abſchluß 1934/35.

Keine Dividende. Erhöhte Rückſtellungen für F:
der Filmausfuhr.
Im Bericht der Univerſum=Film AG. für 1934/351
ausgeführt, daß die Produktion 1934/35 21 deutſche
14 fremdſprachliche Spielfilme, 17. deutſche Tonku y
deutſche Kulturfilme, 24 fremdſprachliche Kulturfilme,
ſchau=Ausgaben und 145 Induſtrie= und Werbefilme u
Beſucherzahl der Ufa=Theater hat ſich auf 29,26 (27,2
erhöht. Das Auslandsgeſchäft zeigte im Berichtsjal=/
lich ſeines Geſamtergebniſſes eine Verminderung gegn
Vorjahre. Der Rohertrag der Betriebe betrug 421
Mill. RM. Der Bericht hebt hervor, daß die im B
zeitweilig zu beobachtende Beſſerung der Abſatzverhälk:
werden ſoll, um durch beſondere Maßnahmen die Wiel
der Filmausfuhr zu betreiben. Hierauf iſt u. a. der
zurückzuführen, das Rückſtellungskonto auf 2,61 Mill
Vorjahre 401 562 RM.) zu erhöhen. Der Hauptverſan
28. November ſoll vorgeſchlagen werden, den Rein u
insgeſamt 246 406 RM. (einſchließlich des Vortrages 141
RM.) auf neue Rechnung vorzutragen nachdem
die Dividendenzahlung mit 2 Prozent aus 1,21 Mill. M4
gewinn wieder aufgenommen war , und zwar nach
dem geſetzlichen Reſervefonds zu überweiſenden Beträ el
bungen und Wertberichtigungen ſtellen ſich auf 22.48 CiN
RM. Die inländiſchen Betriebe haben in den letzte
des laufenden Jahres befriedigend gearbeitet.
W

In letzter Zeit ſind Angriffe gegen die Preis./u0 Fee
Zigaretten=Großhandel in der Oeffentlichkeit erhol=
Dieſe Preisbindung iſt auf einmütiges Verlangen du0
organiſationen unter Billigung und ſtändiger Kc
Reichswirtſchaftsminiſteriums zuſtande gekommen. NauM
dings Meinungsverſchiedenheiten unter den beteilg
händlern über die Höhe des zu ſchützenden Großharsl.
auftreten, hat die Zigaretteninduſtrie dem Reichswir.
ſter mitgeteilt, daß bei Zuwiderhandlungen gegen deMzſeim
ſchriften Strafen im laufenden Quartal nicht feſtgein
Hierdurch iſt den Großhändlern Gelegenheit gegeben w
über die Höhe des Großhandelspreiſes, an der die Imich
nicht intereſſiert iſt, zunächſt erneut unter ſich zu eini.
Um die ausländiſchen Eiſenprodukte über franzd
fuhrhäfen zu lenken (Dunkerque, Calais, Le Havre) u
der Ausfuhr über Antwerpen abzulenken, haben die
Eiſenbahnen den auf den ſaarländiſchen Stationen W
Eiſenprodukten einen Vorzugstarif zugeſtanden.

Berliner Kursbericht
vom 7. November 1935

Deviſenm
vom 7. Noveril

Berl. Handels=Geſ.)
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw. 11
C. P. Bemberg
Bergmann=Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl 1

Mee eee
J. G. Farben
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerte
Kolsw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.

Mre
147,6es
122.125
108.125
90.50
155.
89.
126.50
84.
113.75
80.75
6s.55

Weene
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht!1
Wanderer=Werke

Ni
112.
178
24.125
78.
121.50
90.25
8.875
112.75
50.75
123.25
124.625
135.25

Aghpten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canaba.
Dänemark
Danzig.
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
3sland

Währung
t ägypt. 2
Pap. Peſo
1od Belga
1 Milreis
100 Leva
1eanad. Doll.
00 Kronen
100 Gulden
12.Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.

Vfte
12.52
0.S73
41.89
0.Jar
3.047
2.459
54.57
48.50
12.22
67.93
5.385
18.37
2.353
188.77
54.81

Brielt
12.55
0.677
42.07
0.143
3.053
2.463
54.67
46.90
12.24
68.07
5.395
16.41
2.357
169.11
54.311

Italien
Japan
Jugoſlawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal.
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowal.
Türkei
ungarn
uruguah
Ver. Staaten

Surilſtädter anu Harioharoant Sariftadt, Flllan der Aresshel
Frankfurter Kursbericht vom 7. November 1935.

Keenee
Gr. IIp. 1934
. 1935
1936
1937
1938
Gruppe I..
5% Dtſch. Reichsanl.
5½%Intern.,b. 30
4½ %Baden. v.27
4½=%Bahern v.27
4½%Heſſen v. 28
4½20
v. 29
4½Preuß. v. 28
4½Sachſen v. 27
4½%Thüringen 27
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze .......
5% Dt. Reichspoſt=
Schätze ......
4½% .........
Dtſch. Anl. Ausl.
+r20 Ablöſung
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
.
4½%Bad.=Baden
4½%Berlin v. 24
4½%Darmſtadt ..
4½%Dresden v.26
4½%Frankfurt 26
2 Heidelbergss
GMainz=
4½ %Mannheim2?
4½ %Münchenv. 29
½. %Wiesbadenss
4½%Heſſ. Landesb
4½% Goldobl.
5½½ Heſſ. Landes-
hyp
.=Bk. Liquid.

103:.
1071,
110
108.75
108.5
107.55
100.5
97.75
101.5
96.25
97.5
96
97
107
m

99.4
100.5
112:1,
10.25
94.5
90.5
89.75
91.5
89.25
93.25
92.
93.75
96.25
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100.5

De
Komm.=Obl. ..
4½% Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½% Goldoblog.
4½%0 Landeskom.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R.11
4½.% desgl. R. 12
4½% Kaſſ Landes=
kreditk
. Goidpfb.
4½% Naſſ. Landes=
bank
Goldpfb.
5½% Lig.=Obl.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
FAusl. Ser. I
4Ausl. Ser.III
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
4½%Berl. Hyp. B.
5½ Lig.=Pfbr. .
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4½% Goldoblig.
4½% Frkft. Pfbr. B.
5½% Lig.=Pfr.
4½%Mein. Hyp. B.
5½% Lig.=Pfbr.
4½% Pfälz. Hhp. B.
5½% Lig.=Pfbr.
2o Rh. Hyp.=Bk.
%0 Lig.=Pfr.
% Goldobl.
4½ %Südd Boden=
Cred.=Bank
Lig. Pfbr.
4½% Württ. Hyp.
6% Daimler=Benz.
%Dt. Linol. Werke
% Klöcknerwerke

96.25

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A4
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100,
97.25
100
96.25
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98
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104.5
102
101.5

Maeen 73
6% Mitteld. Stahl
5%Neckar A. G.v. 23
5% Rhein=Main=
Donau v 23....
3%SalzmannckCo.
2 Ver. Stahlwerke
RM.=Anl.
43%
4½%
6%Voigt & Häffner
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5% Bosn. L. E. B.
L. Inveſt.
SBulg. Tab. v. 02
4½% Oſt. Schätze.
42 Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumä.
4½%
47
4½Türk. I. Bagdad
UI.Bagdad
4½ %üngarn. 1913
4½
1914
Goldr.
1910
4½Budp. Stadtan!
4%Liſſabon. . ....
4½ Stockholm. . . .
Aktien.
Accumulat.=Fabrik
Allg. Kunſtzide Unie
A. E. 6.
..
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Aſchaffbg. Brauereil
Zellſtoff.
Bad.Maſchinenfbr.
Bemberg, J. P...
Berl. Kraft u. Licht.
Brauhaus Nürnbg.

Mei
97.5

99.5
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12211,
11
10.5
7.3

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8.5
4.85

Zi.
9.5
58
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115

53.75
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124
110
76.25
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104
141.25
123

M
Eement Heidelberg
Karlſtadt
3. G.Chemie, Baſell=
Chem.WerkeAlbert
Chade (A=C) ..
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Contin.=Linoleum.
Daimler=Benz...
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3eas

135.5
162
280
156
135
91
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101.75
212.5
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102

180
59

147.75

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Nee
80.25
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84

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99
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Mein. 6h.4:
Pfälz. 6h.3:
Reichsbam
Rhein. 6S-
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Württ. Ne=
A.-G.f.BS
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Lübeck=BEb
Nordd. Llw 1.
Südd. Ein
Allianz= m

Schendm

[ ][  ][ ]

8. November 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 308 Seite 18

Ttadlo aeelatblooet
Roman von Henrik Heller.

nen Sie es nicht als Zeichen meiner Unzufriedenheit, wenn
hus Büro in den nächſten Tagen die Kündigung zuſtellt,
ateil, ich halte Sie für außerordentlich tüchtig und ver=
Das werde ich auch in Ihrem Zeugnis nachdrücklichſt
Darum keine Kränkung, Fräulein Kreuzberg. Sie ſind
6 haben weit mehr Ausſichten auf eine neue Stellung
ſie alten Pflegerinnen. Er dachte eine Weile nach, ob,
Gründe einfallen würden, aber ſein abgearbeiteter Kopf.
ßis mehr her. So ſagte er alſo unvermittelt: Na, guten
räulein Kreuzberg.
vy, ja, danke, guten Abend, Herr Medizinalvat, ſagte die
ſie und ging mit ſehr geradem Rücken zur Tür hinaus.
ſgeſchieht es noch, das mit dem Engagement in das Haus
Scheibenreiter glaubte in Wirklichkeit nicht daran und
nicht. Sie ſah ziemlich klar. Nie mehr hatte Richard
ſprochen ſeit jenem Abend damals im Rauchzimmer, er
Vierhaupt niemals vom Morgen, von der nächſten Woche,
iſten Jahr er ſtand mit beiden Füßen ſo feſt im Heute,
eigenen Entſchlüſſe regierten den Tag.
einer Nacht, die das verſteifte Rückgrat ihres Abgangs
ſibenreiters Zimmer Lügen ſtrafte, kam Eva zum Por=
verlangte
Zeitungen, die Annoncenteile deutſcher und
Blätter wollte ſie. Nicht ein einziger Blick fing ſich an
beſteckten Poſtfächern im Hintergrund. Und als ihr das
ſe befliſſen ausgehändigt wurde, ging ſie damit fort und
e zwei Abende mit der Durchſicht des Materials, mit
klapper und Abfaſſung verſchiedener Geſuche. Sie war
dem Nächſtliegenden beſchäftigt, ſehr vernünftig. Die
ebamen ſchon etwas herbſtlich Abweiſendes, frühzeitig
aus den Schluchten und rochen ſtreng nach kalter Erde
wden kleinen Kartoffelfeuern rings um den Meierhof.
haft pfeilten die Fledermäuſe durch die froſtige Luft, die
hwiegen. Eine Erzieherin für zwei kleine Mädchen ge=
utſch
und engliſche Sprache, Klavier, etwas Gymnaſtik. ."
ſimel über den Bergen wußte noch nichts vom Herbſt, im
iner ſamttiefen Wölbung war noch leuchtender Sommer
zkeit. Eine geprüfte Pflegerin für das ſtädtiſche Jugend=
Trautenau. Bedingung: Jahreszeugniſſe von öffentlichen
hnſtalten, Pflegeaſylen, Kindergärten uſw. Er blendete,
endete, dieſer glitzernde Himmel voll zitternder Sterne,
zu atmen, die Lichter auf ſeiner Bruſt krallten ſich mit
higern ins Dunkel, wurden abgeſchüttelt, fielen. In raſen=
bit
gingen ſie nieder, mit Funkelſchwänzen, ziſchend
hie ihren Ozean, bevor ſie erloſchen.
s ſoll ich mir wünſchen? fragte ſich Eva und ſah das
mament gezeichnet von Feuerwegen fallender Sterne.

Sie dachte lange nach, und dann betete ſie um tiefen, traumloſen
Schlaf.
Eliſabeth ihre abendliche Grießſuppe, als draußen hinter=
einander
zwei Türen zugeknallt wurden. Eva füllte den leerge=
geſſenen
Teller gerade nach, als der Lärm losging. Sie hörte das
Türenſchlagen und haſtige Schritte, einen verblüfften Ausruf
Miß Robinſons aus dem Nebenzimmer und wieder gehetztes Ren=
nen
. Diesmal mußten verſchiedene Türen offengeblieben ſein,
denn man vernahm Männerſtimmen im Korridor, das vorſichtige
Tappen eines beladenen Trägers, irgend etwas Gewichtiges
wurde draußen niedergeſtellt, und dann erſchien die Gottlieb aus
Babys Schlafzimmer und verkündete mit beſtürztem Geſicht, daß
Freu Baitſky angekommen ſei.
Jetzt? Eva runzelte die Stirn. Wieſo kam die Gräfin zu
dieſer Stunde nach Grütliberg? Es ging auf acht der Eilzug
war längſt vorbei, ſie mußte mit dem Wagen heraufgekommen
ſein. Und angemeldet hatte ſie ſich auch nicht? Eva fragte die
Sie wollten doch etwas
für Ihre Gesundheit tun?
... aut Kaftee Hag umstellen!
Gottlieb. Nein, die Gräfin kam ganz überraſchend erſchreckend
geradezu. Weder ein Anruf, noch ein Telegvamm ſei ihr voraus=
gegangen
, das wäre ſonſt gar nicht ihre Art.
Eine Minute lang ſtand Eva ſtockſteif neben dem Tiſch und
horchte auf die mannigfachen Geräuſche hinter der Tür. Ein
ſchneller Schauer über den Rücken hin zog ihr die Poren zuſam=
men
, es war wie das drängende Taſten einer warnenden Hand.
Geh riet ein angſtvoller Inſtinkt, mach dich jetzt davon, dieſe
plötzliche Ankunft bedeutet nichts Gutes.
Bitte, bleiben Sie bei Eliſabeth bat Eva und verſuchte ihre
Uhr als Mittlerin dieſer Lüge heranzuziehen, ich muß noch zum
Chefarzt.
Es war verlorene Mühe, ſie ſpürte es ſelbſt, ſie ſah es an dem
ſpöttiſch verzogenen Fiſchmaul, mit dem die Kinderfrau Verſtänd=
nis
lächelte, und an den verwundert aufgeriſſenen Augen des
ruhig tafelnden Kindes. Vielleicht hätte Eva um ſolcher gering=
fügigen
Hemmungen willen ihre Flucht nicht verzögern ſollen, ſie
verbrauchte zuviel Zeit mit krampfhaft erzwungener Gelaſſenheit.
Als ſie die Schwelle des Kinderzimmers überſchritt, ſtand ſie
der Gräfin gegenüber und wußte ſofort, daß jetzt die Bombe
explodieren mußte. Clairemaries blaue Porzellanaugen glitzerten

nervös, die Haltung ihres hochgewachſenen Körpers in dem en=
gen
, roſtroten Kleid gemahnten an ein aufgebäumtes, ſchönes
Tier.
Sie ſind noch da? ſagte ſie, den langen Hals hin und her
drehend, Fräulein Kreuzberg iſt noch immer da? Die empörte
Frage galt einem Vierteldutzend zerquetſcht wirkender Dienſt=
boten
, die ſich um ſie herum bewegten. Im Hintergrund war
Clemens Keilwerths anmaßendes Bubengeſicht.
Ich verſteh’ Sie nicht, gnädige Frau."
Nein? Ich werde Ihnen das gleich erklären. Sie haben eine
bemerkenswerte Stirne, das muß man Ihnen laſſen. Wie können
Sie ſich angeſichts dieſes Skandals unterſtehen, ſich weiterhin an
Eliſabeth heranzudrängen?"
Unter dem Lichtkegel einer Glühlampe ſtehend, ſah Eva ihre
Naſe als weißen Strich. Ich weiß nichts von einem Skandal,
brachte ſie mühſam heraus, ich tue meinen Dienſt bei Eliſabeth,
wie man mirs aufgetragen hat. Sie haben abſolut kein Recht..."
Machen Sie ſich nicht lächerlich, ſchnitt ihr die andere ver=
ächtlich
das Wort ab, ihre hochgezogenen Schultern waren in
Evas Augenhöhe, langweilen Sie mich nicht mit ſolchen dummen
Redensarten aus dem Vorſtadttheater.
Vermutlich war es Miß Robinſon, die eine Tür öffnete und
Eva über die Schwelle ſchob. Mit angelſächſiſcher Diſziplin be=
wahrte
ſie kühlen Kopf auch im Chaos, ſie verſuchte, den lauten
Streit zu lokaliſieren, wie man einen Brandherd lokaliſiert. Es
war nicht notwendig, daß die ganze Etage das Schauſpiel mit=
genoß
. Eva wurde willenlos an Baron Keilwerth vorbeigezerrt,
der mit geſpreizten Beinen daſtand und keinen Fußbreit zur
Seite wich.
Im kleinen Salon ſtand Eva dann nochmals Baitſkys Frau
gegenüber, wie an die Wand geſpießt ſtand ſie da, und an ihren
Ohren brauſten alle erbarmungsloſen Feſtſtellungen vorüber, wie
ein einziges, vernichtendes Gewitter. Es war ſo furchtbar, daß
ihr die andere das alles ſagen durfte, daß ſie ein Recht beſaß, ſo
zu tun, als habe man ſie tückiſch eines Beſitzes beraubt. Was denn
was denn? Woher dieſe maßloſe Erregung, die keine Schonung
kannte, über alle Dämme ſchlug? Die Gräfin hatte doch gewußt,
barmherziger Gott, ſie hatte es doch von allem Anfang an ge=
wußt
und keine Notiz davon genommen. Clairemarie ſchrie
man mußte es durch Wände hören ihr ſonſt ſo gelaſſener Alt
ſtieg in kreiſchende Höhe.
(Fortſetzung folgt.)
Hauptſchriftleiter: Rudolf Mauve.
Stellvertr. Hauptſchriftleiter: Max Streeſe.
Verantwortlich für Politik: Rudolf Mauve; für den Schlußdienſt: Anbreas
Bauer; für den lokalen Teil: i. V. Dr. C. 6. Quetſch für Feuilleron: Dr. Herbert Nette;
für Gegenwart‟: Dr. Herbert Netie; für Reich und Ausland‟: Dr. C. 6. Quetſch;
für den Handel: Dr. C. b. Quetſch: für den Sport: Karl Böhmann; Unzeigen=
leiter
: Willy Kuhle, ämtlich in Darmſtadt. D. A. X. 35. über 19000. Pl. 5. Druck und
Verlag: Darmſtädter Tagblatt, Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag u. =Druckereiz
Darmſtadt, Rheinſtr. 28.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht Übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 121 Uhr, nachmittags 67 Uhr.
Die heutige Nummer hat 14 Geiten.

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Freitag, 8. Novemieg

Ein Rausch von Bildern u. Tönen
ein optisches Feuerwerk
voller Ueberraschungen, ein
heiteres Spiel übermütiger
Laune

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Adele Sandroek.

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Beginn: 3.45, 6.00, 8.20 Uhr.

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Regle: ERICH WASCHNECK. Musik: PROF. CLEMENS SCHMALSTICH.
Ein Film, erfült von dramatischer Spannung und Leldenschaft. Erich Waschneck
hat als Regisseur einen Rahmen gestellt, der alles Geschehen wundervoll mensch-
lich
faßt und herrlich einfach erfühlen läßt. Bild an Bild, jedes für sich ein Gemälde.

Im Beiprogramm: Kulturfilm: Dle Erde bricht auf Deulig-Tonwoche.
Beginn: 3.45 6.00 820 Uhr. EHREN- UND FREIKARTEN VORERST AUFGEHOBEN.

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Heute Freitag 20½ Uhr
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Heiterer Abend
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Waal. Noch eingeschob. Plätzel
zu 1.50 an der Abendkasse. (*

Mahnung!

unſel.
ſict in den
ſei.
eins vorher b

Die Arbeitgeber werden hiermit aueſt
die Beiträge zur Kranken= und Arbeiloſte
ſicherung für den Monat Oktober 1933ei
dung der Koſtenberechnung bis zum 10.00
einzuzahlen.
Die freiwilligen und unſtändigen
werden ebenfalls aufgefordert, die Beiä
Monat Oktober bis zum 10. Novembe
richten.
Bei Ueberweiſungen iſt Angabe de 9
Utran
nummer erforderlich.

Allgemeine Ortskrankena
Darmſtadt=Stadt.

Bauplan=Offenlage

Der vom Stadtrat am 30. Auguſt 90
geheißene Bebauungsplan über das Chckel
ſchen Dieburger Straße, Aeußere Ringſthe
tersweg und Roſenhöhweg, ſowie die u
rat am 6. Dezember 1934 als Nachtraczul

Regle: Wilhelm Dieterle
Die Liebesabenteuer der Madame
Dubarry, die vom Pariser Pflaster zur
Geliebten Ludwig XV. aufgestiegen ist
und jahrelang Frankreich beherrscht hat.
Ein rauschender Welterfolg
In deutscher Sprache.
Beginn: 300 5.30 8.15 Uhr

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Dienstag, den 12. November 1935, vorm. 9 Uhr,
wird in Darmſtadt, Wirtſchaft Heilige=
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im Bezirk des unterzeichneten Amtes verſteigert.
Auskunft durch die Herren Förſter.
Darmſtadt, den 7. November 1935.
Forſtamt Kranichſtein.

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Nachtvorstellung
Beginn 10.45 Uhr. Vorverkaufan d. Kasse
Der aufregende Afrikafilm
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Eine Amerikanerin als Weiße Göttin
eines Negerstammes - Flucht vor den
Kannibalen. Mit Knüppeln gegen4Löwen

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stellerin
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Im Nu die Herzen des Publlkums-

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der Ortsbauſatzung gutgeheißenen Richtuc
die Bebauung dieſes Gebietes ſind inſ
vom 11. bis 27. November 1935 einſchliliſch
dem ſtädtiſchen Hochbauamt, Grafenſtrof ?
Einſicht der Beteiligten offengelegt.
Einwendungen gegen den Plan oder
linien ſind bei Meidung des Ausſchluſſevſt
dieſer Friſt dort vorzubringen.
Darmſtadt, den 5. November 196
Der Oberbürgermeiſtei

Wecker
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und Schlaraffia=
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11. (=

Bekanntmachung des Polizeiamts Druſt
Als gefunden ſind gemeldet: 1 golder
ring. 1 Fünfmarkſtück. 1 Zwanzigmarkſche.
ren=Fahrrad. 1 Damenhandtaſche mit uh
Geldbörſen 1 Hornbrille, Geldbetrag ro!
5 Bund Schlüſſel, 1 Doublé=Krawatten
Stadtköfferchen, Marktnetz, Kindertäſchche‟
kurbel, 1 Bild 1914 Krieger=Chronik 19
der=Portemonnaie mit Schlüſſelinhalt.
Herrenring. 1 woll. Kinderhandſchuh,
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ner Kindermantel, 1 Ohrring mit Auf
Nappa=Damenhandſchuh, 1 Paar Damenk
(Nappa), 4 Paßbilder, 1 Schloß, 1 Schruer
1 Karton Jagdpatronen. 1 Baſthandtaſt
Friedmanns Kampf 1. Aktentaſche 77
1 Brille mit Futteral. Zugeflogen:
ſittich. Zugelaufen: 1 Huhn.

A P1 Dolores del Rio in

Ehren- und Frelkarten aufgehoben


A.2

einem Prunkfllm, der dle Welt bei
gelstert.
Heute Premiére!
Besuchen Sle dle Nachmittags!
vorstellungen.
Madame Dubarry
Anfang: 3.30 6.00 8.20 Ury