Einzelnummer 10. Pfennige
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Alufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 169
Samstag, den 22. Juni 1935
197. Jahrgang
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Edens Pariſer Unterhandlungen.
isſiegelbewahrer Eden unkerrichtek Frankreich über die engliſche Polikik zu den akluellen Problemen:
Flokkenabkommen, Lufkpakk und europäiſche Sicherheit. — Laval hälk an „Bedenken” feſt.
Die Pariſer Beſprechungen.
Paris iſt verſtimmk.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
ſicklärung Lavals über die Unkerredung mit Eden.
DNB. Paris, 21. Juni.
Mach Beendigung der franzöſiſch=engliſchen Unterredung gab
rüiſterpräſident Laval den Preſſevertretern gegenüber folgende
tSrung ab:
„Wir haben uns in voller Offenheit über das kürzlich
tirhen England und Deutſchland abgeſchloſſene
Flotten=
tarnmen ausgeſprochen. Eden hat mir die Gründe dargelegt,
ſeine Regierung zu dieſem Beſchluß veranlaßt haben. Ich
”, nicht verfehlt, die Vorbehalte, die meine Regierung zu
tyrulieren veranlaßt war, zu wiederholen. Meine perſönlichen
zuehungen zu Eden genügen, um den freundſchaftlichen
arakter unſerer Unterredung zu beſtätigen. Wir haben im
ir ggen die Geſamtheit der Fragen geprüft, die die
gegen=
unrige europäiſche Lage für unſere beiden Regierungen mit
b Gringt und die Notwendigkeit einer engen Zuſammenarbeit
ticchen unſeren beiden Ländern anerkannt. Wir werden
ſigre Unterredung morgen fortſetzen.”
Die Haltung Frankreichs.
EP. Paris, 21. Juni.
Der offiziöſe „Temps” definiert die Haltung Frankreichs
genüber der engliſchen Politik folgendermaßen: England ziele
itſſeinen neuen Methoden auf eine ſeparate Behandlung der
ſiesens= und Rüſtungsprobleme hin. Nach der zweiſeitigen
Re=
lung der Flottenfrage wolle man nun in gleicher Weiſe eine
tſtkonvention abſchließen, die jedoch alle Signatarmächte des
karnoabkommens intereſſierten. Daß man darüber berate, das
tus man zur Not noch zugeben. Wenn man aber vorhabe, einer
ſhen Konvention Ausführungskraft zu geben, dann könne man
m nicht mehr beiſtimmen, denn man laufe Gefahr, daß man
am Ende vor dem einzigen Problem der Landrüſtungen
be=
fda, für das wegen der gegenwärtigen Forderungen
Deutſch=
ds eine Löſung unmöglich ſei. Man verſtehe wohl, daß die
Btlcen= und Luftregelung der engliſchen Regierung beſonders
Serzen liege, aber die engliſchen Freunde müßten auch
ver=
her:, daß die Regelung der deutſchen Landrüſtungen, für die
int öſiſche Sicherheit und für die aller anderen kontinentalen
Aioote die größte Bedeutung habe. Eden ſei zu aufgeklärt über
europäiſche Lage, um ſich nicht Rechenſchaft darüber
abzu=
ler=, daß die gegenwärtigen diplomatiſchen Methoden Englands,
ehr ſchwer mit der Politik der Zuſammenarbeit von Streſa
bſGenf zu vereinbaren ſeien, in der Lage ſeien, Frankreich zu
ü ten, große Vorſicht und noch größere Wachſamkeit an den
zgi zu legen.
Skellungswechſel der franzöſiſchen Preſſe.
EP. Paris, 21. Juni.
Die franzöſiſche Preſſe hat heute morgen einen plötzlichen
tellungswechſel vorgenommen. In den offiziöſen Blättern
hnngſtens wird die Bedeutung dieſer Unterredung nicht nur
wie Konſolidierung des Friedens, ſondern auch für die
Zu=
hſ, der franzöſiſch=engliſchen Beziehungen ſehr ſtark betont.
te Radio=Agentur ſchreibt z. B., man könne jetzt bereits
ver=
tenn, daß nach einer freimütigen und herzlichen Ausſprache
Franzöſiſch=engliſche Solidarität aus dieſen Beſprechungen
vorgehen werde.
Die Unterredungen werden ſich wie die Blätter betonen,
ſyi nur auf die deutſch=engliſche Flottenfrage beziehen. Die
ganwart des engliſchen Spezialiſten für oſteuropäiſche Fragen
ᛋt darauf ſchließen, daß der etwaige Abſchluß des oſt= und
ti leuropäiſchen Paktes ebenfalls erörtert werden wird. — Der
ſactin” ſtellt feſt, daß der franzöſiſche Miniſterpräſident
ſicher=
ſem engliſchen Vertreter den Geiſteszuſtand der franzöſiſchen
ſentlichen Meinung klarlegen werde. Ohne Zweifel werde auch
gute Wille Englands die Wiederaufrichtung der franzöſiſch=
Altſchen Solidarität ermöglichen. — Das „Journal” beſchäftigt
rnit der Frage, wie das franzöſiſch=engliſche „
Mißverſtänd=
zerſtreut werden könne, und kommt zu folgender Löſung:
ye Zweifel ſei in die Front von Streſa eine Breſche
ge=
lsen worden. Um nun dieſe Front wieder
zuſammen=
kiſten, müſſe die franzöſiſche Auffaſſung der allgemeinen und
licn zeitigen Regelung aller Rüſtungs= und Sicherheitsprobleme
nasdringen. Wenn man an die Wirkſamkeit der kollektiven
ſtigen wirklich glaube, müſſe man dieſe allgemeine Regelung
üchen London, Rom und Paris vorbereiten, ehe man mit
u ſchland verhandele.
Die „Ere Nouvelle” die bekanntlich Herriot naheſteht, fragt
was England mit ſeinem Sonderabkommen mit Deutſch=
1 beabſichtigt habe. Sei das Ziel Englands vielleicht,
zu=
huien mit Deutſchland die Oberherrſchaft über den europäiſchen
yrinent zu teilen?
Das „Ordre” hält dagegen an dem alten ſcharfen Ton, den
Firanzöſiſchen Blätter vorgeſtern und geſtern faſt einmütig
oſtſchlagen haben, feſt. Das Blatt ſchreibt, die Reiſe Edens
unnütz, denn man könne das, was nicht zu rechtfertigen ſei,
ch nicht zu rechtfertigen verſuchen.
Der franzöſiſche Botſchafter in Berlin, Francois=Poncet der
ſieiner Rückkehr nach Berlin eine letzte Unterredung mit
Mini=
r räſident Laval hatte, iſt in den geſtrigen Abendſtunden nach
el in abgereiſt, um nach mehrwöchiger Abweſenheit wieder auf
inen Poſten zurückzukehren.
Infolge der jugoſlawiſchen Regierungskriſe iſt die für den
uund 23, Juni anberaumt geweſene Konferenz der Außenmini=
Eides Kleinen Verbandes auf unbeſtimmte Zeit vertagt worden.
* Paris, 21. Juni.
Die deutſch=engliſchen Flottenbeſprechungen werden in Paris
mit unverhülltem Mißvergnügen kommentiert. Man ſieht in der
Haltung Englands gegenüber Deutſchland eine Niederlage der
franzöſiſchen Diplomatie. Die zahlreichen Klagen gegen
Eng=
land, die ſchon früher aus verſchiedenen Gründen verlauteten,
erhalten jetzt auch offiziös Ausdruck.
Wenn man in Paris die Lage in Europa objektiv und
vor=
urteilslos betrachten würde, brauchte man ſich über die
deutſch=
engliſchen Beſprechungen wahrlich nicht aufzuregen. Sie ſind
ja der Ausdruck des realen Willens zur Verſtändigung zu einer
Verſtändigung, deren Nutznießer letzten Endes auch Frankreich
ſein wird, ebenſo wie ganz Europa. Inzwiſchen unternimmt
man aber in Paris alles, um dieſe Verſtändigung zu erſchweren:
Die Gründe dafür ſind eher pſychologiſch als reell.
Seit Streſa und Genf ſeit dem Ausbau des franzöſiſchen
Bündnisſyſtems herrſcht hier eine Stimmung des Mißtrauens
der ganzen Welt gegenüber, jede diplomatiſche Beſprechung in
Europa, die nicht irgendwie im Rahmen des franzöſiſchen
Bünd=
nisſyſtems ſteht, erſcheint in Paris ſofort als. Verrat an
Frank=
reich”, Frankreich ſelbſt bleibt paſſiv, es überläßt England jede
Initiative, aber man ſcheint von England keine Initiative zu
wünſchen. Aehnlich verhält man ſich auch den Verbündeten
gegenüber, man grollt der Kleinen Entente ganz beſonders. Als
ob die Welt, nur weil in Streſa und in Genf „ein Bock
ge=
ſchoſſen” wurde, der allgemeinen Erſtarrung erliegen könnte.
Die Ereigniſſe an den fernſten Punkten der Erde liefern
tagtäglich neue Beweiſe dafür, daß das ſtarre und allgemeine
Sicherheitsſyſtem welches die franzöſiſche Außenpolitik der Welt
aufnötigen möchte, zu den unentwirrbarſten Komplikationen
und Kriegen führen muß. Was in Nordchina oder in Abeſſinien
geſchieht, hätte ſchon einen neuen Weltkrieg provozieren können,
wenn man die internationalen Verträge ihrem Sinne nach
durchführen wollte. Man zieht hier daraus aber keine Lehren.
Das Bündnis mit dem kommuniſtiſchen Rußland erweiſt ſich
dabei als ein Hemmſchuh für die franzöſiſche Außenpolitik. Es
verhindert die direkten Beſprechungen, die einzig und allein zu
realen Ergebniſſen führen könnten und Frankreich tauſcht
da=
für nichts ein, nur Mißtrauen und Verdächtigungen überall,
wo die kommuniſtiſche Gefahr gefürchtet wird. Man wundert
ſich, daß die Situation in Europa ſich ſo ſchnell ändern konnte,
die Urſache dafür iſt nur das Bündnis mit Moskau.
Aenderung des außenpolikiſchen Kurſes
Engliſcher Diplomakenſchub.
EP. London, 21. Juni.
Im Zuſammenhang mit der Uebernahme der Leitung des
Foreign Office durch Sir Samuel Hoare wird dem „Star”
zu=
folge in den nächſten Monaten ein umfaſſender Diplomatenſchub
vorgenommen werden. Der neue Außenminiſter wolle im
Ein=
vernehmen mit dem Premierminiſter Baldwin und den übrigen
Kabinettsmitgliedern die engliſche Politik und ihre Methoden
in weitgehendem Maße ändern, und zwar mit dem Ziel einer
engliſch=deutſchen Verſtändigung, einer engliſch=amerikaniſchen
Zuſammenarbeit und einer weniger großen Nachſicht gegenüber
Japans Vordringen in China. Der Außenminiſter glaube
ferner, daß es zweckmäßig ſei, jeweils nur über eine beſtimmte
Frage mit möglichſt wenig Parteien zu verhandeln, um ſchnelle
und praktiſche Ergebniſſe zu erzielen. — Der gegenwärtige
Unterſtaatsſekretär Sir Robert Vanſittart ſei ſchon häufig als
Anwärter auf den Waſhingtoner Botſchafterpoſten genannt
worden, könne aber auch vielleicht als Nachfolger des
Bot=
ſchafters Clerk nach Paris gehen, wogegen letzterer den Poſten
von Vanſittart als Unterſtaatsſekretär im Foreign Office
über=
nehmen würde.
Baldwin für ſpätere Ausſprache über das
Flotken=
abkommen im Unkerhaus.
DNB. London, 21. Juni.
Im Anſchluß an die Erklärung des Erſten Lord der
Admiralität über das Flottenabkommen fand im Unterhaus
eine kurze Ausſprache ſtatt, in deren Verlauf ein Abgeordneter
fragte, ob die Regierung die Einberufung einer Konferenz der
Unterzeichner des Waſhingtoner und Londoner Flottenabkommens
beabſichtige und ob das Abkommen mit Deutſchland nach
Meinung der Regierung eine Uebertretung des Verſailler
Ver=
trages darſtelle.
Hinſichtlich des erſten Teiles der Frage wies der Erſte
Lord der Admiralität auf die bereits erfolgte Fühlungnahme
Englands mit den anderen Flottenmächten hin. Es laſſe ſich
noch nicht ſagen, wann eine Vollkonferenz ſtattfinden könne. Die
zweite Frage ſchneide eine juriſtiſche Angelegenheit an, und er
glaube nicht, daß ſie an das richtige Miniſterium gerichtet
worden ſei.
Auf die Frage eines Abgeordneten, ob das Unterhaus eine
baldige Gelegenheit zu einer Ausſprache über das
deutſch=
engliſche Abkommen und über die ſich hieraus ergebenden
Fol=
gerungen erhalten werde erwiderte der Miniſterpräſident
Baldwin: „Wie bei allen bisher mit anderen Ländern geführten
zweiſeitigen Unterhaltungen, die, wie der Frageſteller weiß, ſeit
einiger Zeit im Gange ſind, iſt der weſentliche Inhalt dieſer
(Fortſetzung auf Seite 2. erſte Spalte.)
Volkskum, Kunſt und Brok.
Von
Dr. Paul Harms.
Anläßlich der zweiten Reichstheaterwoche in Hamburg hat
Reichsminiſter Dr. Goebbels ein ebenſo ſchönes wie tiefes Wort
geprägt. Kunſt — ſo ſagte er gleich zu Beginn ſeiner großen
Rede — iſt nichts anderes als der plaſtiſche Ausdruck eines
Volkstums. In der Umwelt harter Tatſachen, die wir als „die
Wirklichkeit” bezeichnen, ſtellt ein Volk ſich ſelbſt dar in ſeinem
Staat. Jedes Volk lebt aber nicht nur in dieſer Welt der harten
Tatſachen. Es lebt auch in einer Welt der Wunſchträume und
der Sehnſucht, die man, im Gegenſatz zu jener anderen Welt,
als unwirklich bezeichnen könnte, die man aber zutreffender als
eine Wirklichkeit von anderer Seite bezeichnen wird. Denn für
den künſtleriſchen Menſchen iſt ja dieſe andere Welt gerade die
eigentliche Wirklichkeit, während ihm für die Welt der harten
Tatſachen nur zu oft das Verſtändnis fehlt.
Jedenfalls vermag kein Volk, wenn es eine gewiſſe
Kultur=
ſtufe erreicht hat, dieſe Welt der anderen Wirklichkeit die Welt
der Wunſchträume und Sehnſüchte zu entbehren. Es baut ſich
über dieſer Welt der harten Tatſachen, in der es ſich im
Völker=
kampf ums Daſein durchzuſetzen hat, die Welt der anderen
Wirklichkeit auf, in der es Menſchen, Dinge und Geſchehniſſe
ge=
ſtaltet, nicht wie ſie ſind, ſondern wie es möchte daß ſie wären.
Und weil das Volk in dieſer Darſtellung offenbart, worauf das
tiefinnerſte Sehnen ſeiner Seele gerichtet iſt, ſo kann man mit
Recht ſagen, daß es in der Kunſt ſein eigenſtes Weſen ſein
Volkstum plaſtiſch darſtellt. Rückſichten, die in der Welt der
harten Tatſachen maßgeblich ſind, die zu Anpaſſungen,
Aus=
biegungen und Verſchleierungen zwingen, fallen in der Welt
der Kunſt fort. Hier gibt es keine Anpaſſung an beſondere,
ein=
malige oder dauernde Umſtände, keinen Opportunismus, wozu
die Staatskunſt ſich nur zu oft gezwungen ſieht. Die Kunſt iſt
wahr, oder ſie iſt nicht die wahre Kunſt.
Schon daraus folgert, daß die wahre Kunſt nicht
inter=
national ſein kann. Sie kann nur der plaſtiſche Ausdruck eines
einzigen Volktums ſein, nimmermehr aber der Ausdruck zweier,
einander weſensfremder Volkstümer zugleich. Verſucht ein Volk,
mit den Mitteln eines ihm weſensfremden Volkstums ſich ſelbſt
darzuſtellen, ſo iſt das Ergebnis ein Zwitterding, das der erſten
Vorausſetzung eines echten Kunſtwerks entbehrt: der inneren
Wahrheit. Das war der Zuſtand deutſcher Kunſt im
Zwiſchen=
reich, die es mit der Anpaſſung an alle möglichen Kulturen
verſuchte und der das Weſentliche fehlte; Eigenart,
Boden=
ſtändigkeit Volkstümlichkeit, wodurch allein eine Kunſt auch auf
andere Völker überzeugend wirkt. Haben wir das nicht erlebt
am größten deutſchen Künſtler des 19. Jahrhunderts, an Richard
Wagner? So lang er verſuchte, von der damaligen Hauptſtadt
des Kunſtbetriebes, von Paris aus die Welt zu erobern und
ſich zu dem Zwecke, ſoweit ihm das überhaupt möglich war, dem
Pariſer Geſchmack anzupaſſen, iſt er geſcheitert. Erſt nachdem er
ſeiner Kunſt das deutſche Volk erobert hatte, hat ſich dieſe ſeine
Kunſt auch die Welt erobert! Und die ihr einſt am ſchärfſten
widerſtrebt hatten, ſind ihr heute am gründlichſten verfallen.
Kunſt iſt ſchöpferiſche Tätigkeit. Aus dem vollen
Verſtänd=
nis für dieſes ihr Weſen heraus hat Dr. Goebbels das andere
Wort geprägt: Die Kunſt gehorcht keinem Kommando. Schöpferiſche
Tätigkeit muß frei ſein, ſie darf nicht gehemmt werden durch
Druck von außen, der ihrem Weſen widerſtrebt.
Iſt es aber erſt dazu gekommen, dann hört die Kunſt auf,
„leidenſchaftliche und ernſte Herzensangelegenheit” zu ſein. Sie
wird ſehr bald reine Geſchäftsſache, Sache eines politiſchen
Zweckgeſchäfts. „Die Kaſſen werden voll, und die Herzen werden
leer”, ſo hat Dr. Goebbels dieſe Unerquicklichkeit treffend
ge=
kennzeichnet. Ein Ideal=Zuſtand iſt das wahrlich nicht, ſchon
weil er nur zu flüchtig=vorübergehender Natur iſt. Aber, ſo
wird man hinzufügen müſſen, ein Idealzuſtand iſt auch der
umgekehrte Fall nicht, wenn die Herzen voll — und die Kaſſen
leer ſind. So wie ſich die Dinge nun einmal entwickelt haben,
hat alles Kunſtſchaffen auch eine geſchäftliche Seite. Die Zeiten
eines Mäzenatentums, das ſeinen Ehrgeiz darin ſuchte,
hoch=
ſtrebende Künſtler vor der Not des grauen Alltags zu bewahren,
ſind vorbei.
Im Altertum, im Mittelalter, in der Zeit der Renaiſſance,
des Barock und des Rokoko war ein freudiges Kunſtſchaffen
gar nicht denkbar ohne dieſes Mäzenatentum. Und vergeſſen
wir nicht: niemand vermag zu ſagen, was aus Richard Wagners
Kunſtſchaffen geworden wäre, wenn nicht im Augenblick
ab=
gründigſter Verzweiflung König Ludwig II. dem Künſtler die
rettende Hand geboten hätte. Dergleichen klingt heute, im
Zeichen der Weltwirtſchaftskriſe wie ein Märchen aus uralten
Tagen. Wo iſt heute die Einzelperſönlichkeit, die ſich ein
groß=
zügiges Mäzenatentum noch leiſten kann? Dazu iſt nur noch
die Staatsperſönlichkeit imſtande, und wir alle wiſſen, wie ernſt
der totale Staat die Pflichten nimmt, die ihm hieraus
er=
wachſen. Aber auch ihm ſind Grenzen geſetzt durch die hart=
Notwendigkeit, zunächſt einmal das nackte Leben ſicherzuſtellen
und dann erſt darauf zu denken, wie dieſes Leben immer
lebens=
werter zu geſtalten ſei.
Wir kommen alſo nicht darum: wir müſſen die
lebens=
fähige Syntheſe von Kunſt und Geſchäft herſtellen. Die Kunſt,
die nach Brot geht muß in den Stand geſetzt werden, auch ih:
Brot zu finden. Das iſt kaum einer Kunſt ſo ſchwer gemacht
wie der Bühnenkunſt, denn gerade ſie hat neuerdings einer
mächtigen Konkurrenten bekommen im Film. Filmkunſt un=
Bühnenkunſt — das iſt ein ganz großes Kapitel für ſich. Aber
ſo wenig das Auto die Eiſenbahn und ſo wenig das Flugzeug
das Auto überflüſſig gemacht hat, ſo wenig wird der Filn;
das Theater überflüſſig machen. Darum bleibt die
Ertragsfähig=
keit des Theaters ein Problem, das gelöſt werden muß. Un
man braucht an ſeiner Lösbarkeit durchaus noch nicht zu ver
zweifeln, weil die Mißwirtſchaft vieler Jahre nicht von eine
Spielzeit zur anderen reſtlos überwunden werden kann. W.
eine ſo klare Einſicht in den Zuſammenhang der Dinge und ei
ſo feſter Willen zur Bewältigung der lebenswichtigen Problem
vorhanden iſt, wie beides aus der Rede des Miniſters
Goebbel=
ſpricht, da bleibt der Erfolg nicht aus! Man muß ihn nur nich
herbeizaubern, man muß ihn, wie jeden echten und dauerhafter
Erfolg, erarbeiten wollen. Und Arbeit braucht nicht nur
Ein=
ſicht und Willen” jede Arbeit braucht auch die ihrer beſonderei.
Natur angemeſſene Zeit.
Heit 4, Nt. 60
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichtev
Samstag, 22. Juni 1937
(Fortſetzung von Seite 1, zweite Spalte.)
Unterhaltungen ſehr vertraulicher Natur. Wie jedermann
be=
kannt, iſt es höchſt ſchwierig, zu einem internationalen
Ab=
kommen zu gelangen, ſelbſt wenn die Vertraulichkeit gewahrt
bleibt. Wenn alle Einzelheiten irgendwelcher Beſprechungen
zwiſchen zwei Mächten öffentlich erörtert würden, wäre die
Er=
zielung jedes internationalen Abkommens ganz hoffnungslos.”
Der Führer der arbeiterparteilichen Oppoſition, Lansbury,
widerſprach dieſer Feſtſtellung des Miniſterpräſidenten und
er=
klärte, daß es ſich um Fragen von öffentlicher und
inter=
nationaler Bedeutung handele. Die Arbeiterpartei wolle der
Regierung keinerlei Schwierigkeiten bei der Fortführung
weiterer Verhandlungen verurſachen. Aber ſie lege auf eine
Ausſprache Wert.
Baldwin bat Lansbury hierauf, die Angelegenheit mit den
Einpeitſchern des Unterhauſes zu beſprechen. Die Regierung
erhebe gegen eine Ausſprache grundſätzlich keine Einwände. Sie
müſſe ſich aber notfalls ihre Rechte hinſichtlich gewiſſer
Einzel=
heiten vorbehalten.
Moskau im Spiel um Oeſkerreich?
Durch den tſchechiſch=ruſſiſchen Vertrag, der im
unmittel=
baren Anſchluß an den franzöſiſch=ſowjetruſſiſchen Militärvertrag
folgte, iſt die Sowjetunion bis ins Herz Europas vorgedrungen.
Die Tſchechei iſt politiſch geſehen ein Vorpoſten der Sowjets,
bildet aber auch militäriſch=politiſch geſehen einen wertvollen
Stützpunkt für die ruſſiſchen Bombenflugzeuge. Durch die
Her=
einnahme der Sowjetunion in den Völkerbund iſt den
Bolſche=
wiſten ohnehin ſchon die Möglichkeit gegeben, ſich in ganz
anderem Maße als bisher am europäiſchen Spiel zu beteiligen.
Da aber die Bolſchewiſten auf dem Umweg über Prag in den
Donauraum eingedrungen ſind, iſt es verſtändlich, wenn man
ſich zu beiden Seiten der Donau mit der Frage beſchäftigt,
wie=
weit künftig der Kreml Einfluß auf Oeſterreich ſuchen wird.
Dieſe Frage iſt berechtigt, denn die Tſchechei iſt der
unmittel=
bare Nachbar Oeſterreichs und Herr Beneſch war eben erſt in
Moskau, während von dort aus mancherlei in die Welt geſetzt
wird, was in Oeſterreich Mißtrauen auslöſen muß.
Die Wiener „Reichspoſt” veröffentlicht einen beachtlichen
Artikel, der nicht übergangen werden darf, weil in ihm erſtens
zum Ausdruck kommt, daß die propagandiſtiſchen Ziele der
Sowjetunion auch durch die Hereinnahme der Bolſchewiſten in
den Kreis der europäiſchen Völker die gleichen wie früher
ge=
blieben ſind, und daß zweitens der deutſche Sender Moskaus
ſehr viel zu Oeſterreich und über Oeſterreich ſpricht. In dem
Artikel der „Reichspoſt” die bekanntlich das Sprachrohr der
Wiener Regierung iſt, wird geſagt: „Keinesfalls wird
Oeſter=
reich unter den Machtfaktoren, die über ſeine künftige politiſche
Lage im Herzen Europas mitzureden wünſchen, jene Kräfte
an=
erkennen wollen, deren würgende Hand es kaum erſt von ſeiner
Kehle abgewehrt hat und deren neue Geſte Vertrauen zu
ſchenken, niemals in Frage kommen kann‟. Der Artikel iſt zwar
von Ernſt v. Streeruwetz abgefaßt, aber die Tatſache, daß ihn
das Blatt abdruckt, beweiſt doch, daß alle Anzeichen für
be=
ſtimmte Abſichten und Schritte der Kremldiplomatie vorliegen
müſſen.
Streeruwetz” Feſtſtellung, daß Oeſterreich ein deutſcher
chriſt=
licher Staat ſei, iſt von der Zenſur nicht geſtrichen worden.
Bisher war jedenfalls eines der Schlagworte der Wiener
Pro=
paganda, daß Oeſterreich öſterreichiſch ſei. Das iſt allerdings
nichts anderes als eine Phraſe, denn die Oeſterreicher fühlen
ſich als deutſcher Stamm und ſind durch und durch deutſch,
was eben gewiſſe Kreiſe in Wien nicht wahr haben wollen. Aber
dieſe Kreiſe müſſen ſich jetzt ſagen laſſen, daß man ſich in
Moskau anſchickt, die begangenen Fehler des Wiener Syſtems
im Sinne der bolſchewiſtiſchen Ziele auszubeuten.
DNB. Tokio, 21. Juni.
Die japaniſche Zeitung „Tokyo Nitſchi=Nitſchi” veröffentlicht
in großer Aufmachung einen Geheimbefehl des früheren Leiters
der chineſiſchen Militärkommiſſion in Peiping und
ſtellvertreten=
den Kriegsminiſters Ho, der angeblich im Auftrage des
Mar=
ſchalls Tſchiangkaiſchek an alle antijapaniſchen und
mandſchukuo=
feindlichen Geheimorganiſationen in Nordchina gerichtet ſei und
in dem dieſe Organiſationen der Kuomintang unterſtellt werden.
Das in einer Photographie abgedruckte Dokument trägt das
Datum vom 25. Mai.
Das Blatt ſtellt feſt, daß hiermit der Beweis für die von
Nanking abgeſtrittenen Geheimorganiſationen erbracht ſei und
daß dieſes Dokument weittragende Bedeutung für die geſamte
Japanpolitik Tſchiangkaiſcheks beſitze.
Eine Anſprache Hans Friedrich Bluncks
zur 300-Jahr=Feier der Academie Francaiſe.
Bei dem Feſteſſen, das anläßlich der 300=Jahrfeier der
Academie Frangaiſe unter Vorſitz des Miniſterpräſidenten Laval
im franzöſiſchen Außenminiſterium ſtattfand, hielt der Präſident
der Reichsſchrifttumskammer Hans Friedrich Blunck im Namen
der deutſchen Vertreter folgende Anſprache:
„Ich danke Ihnen, Herr Präſident, im Namen der deutſchen
Gäſte dieſes Landes für den Empfang, der uns zuteil
ge=
worden iſt.
Wir ſind, Sie wiſſen es, auf die Einladung der Academie
Frangaiſe gekommen, weil wir bekennen wollten, wie ſehr wir
uns jenem Werk verbunden fühlen, das Frankreich im Laufe
von drei Jahrhunderten aufgerichtet hat. Wir kamen aber auch,
weil unſer Volk und unſere Dichtung ſich abgewandt haben von
den Gedanken eines untergehenden Abendlandes, weil wir an
ſeinen neuen Aufgang glauben und für dieſes Werk eine
Be=
freundung zwiſchen unſeren Völkern und mehr noch eine
Einig=
keit Europas für notwendig hielten.
Wir haben erklärt, daß wir in Ehren Ihre Nachbarn — ich
wiederhole es aus bewegtem Herzen, daß wir Freunde jenes
Frankreich ſein möchten, mit dem uns ſolange die gleiche
leiden=
ſchaftliche Liebe zu den großen Künſten verband und verbindet.
Hier und dort ringt ein gleicher Geiſt um die Krone, hüben
und drüben, ſo ſcheint mir, ſollten wir unſeren Eifer und das
ſchöne Feuer von neuem entzünden, mit dem unſere Nationen
ſo vielen Völkern den Weg gewieſen.
Wir Deutſchen haben in dieſen Ihren Feſttagen viele
Lob=
preiſungen auf Ihren großen Kardinal Richelieu gehört. Wir
haben eine eigene Meinung über den Geiſt der Geſchichte ſeit
Richelieu, aber wir bewundern, was er für das geiſtige
Frank=
reich tat. Wir meinen trotzdem, daß es für unſere beiden Völker
gut wäre, wenn ſie ihre Blicke über dieſe letzten Jahrhunderte
hinaus richteten in ältere Zeiten eines glücklichen langen
Friedens zwiſchen Deutſchland und Frankreich. Der Zeit der
Minneſänger, der großen Zeit Ihrer Troubadoure gedenke ich,
da unſere Völker um das köſtlichſte Lied ſtritten, um die größte
Schöpfung geiſtiger Wiſſenſchaft und um die innere Freiheit,
zu der wir, Sie und wir, ſo oft aufrufen durften.
Das bedeutet keine Mahnung, vergangene Zeiten neu zu
beleben; wohl aber wiſſen wir um den Segen ſolchen
Wett=
kampfes im Geiſte.
Wir erinnern deshalb Frankreich daran: Unſere Dichter und
Gelehrten wünſchen noch einmal zu wetteifern mit Ihnen um —
Vom Tage.
Im Hauſe der PO. in München fand eine Tagung der Leiter
der Hauptämter in der Reichsorganiſationsleitung ſtatt. Im
Mittelpunkt der Beſprechung ſtanden grundſätzliche Ausführungen
des Reichsorganiſationsleiters Dr. Ley.
Der deutſche Geſchäftsträger in Bukareſt hat wegen des neuen
rumäniſchen Außenhandelsregimes, das die deutſchen
Handes=
intereſſen in empfindlicher Weiſe berührt, Vorſtellungen bei der
rumäniſchen Regierung erhoben. Die Beſprechungen über dieſe
Frage ſind noch nicht zum Abſchluß gekommen und werden in den
nächſten Tagen fortgeſetzt.
Der Deutſchlandſender überträgt am Samstag, von 18 bis
18,45 Uhr, die Rede des Reichsminiſters Ruſt aus dem Stadion
Oberweth bei Koblenz. Reichsminiſter Ruſt ſpricht auf der
Jugend=
kundgebung im Rahmen des Gauparteitages Koblenz=Trier.
Miniſterpräſident Baldwin kündigte im Unterhauſe an, daß
dem Miniſter für Völkerbundsangelegenheiten Eden als Aſſiſtent
ein Unterſtaatsſekretär beigegeben werden ſoll. Als erſter
In=
haber dieſes Poſten iſt, der Morgenpreſſe zufolge, der frühere
par=
lamentariſche Privatſekretär Edens und konſervative Abgeordnete
Viscount Cranborne auserſehen, der Eden bekanntlich
auch auf ſeinen letzten europäiſchen Reiſen begleitet hat.
In der vergangenen Nacht iſt in Wien General Dr. Eduard
Fiſcher, der bei der Verteidigung der Bukowina im Weltkrieg
hervorgetreten iſt, nach ſchwerem Leiden im 73. Lebensjahre
ge=
ſtorben.
Wie die „Reichspoſt” mitteilt, iſt der bisherige ordentliche
Profeſſor an der Philoſophiſchen Fakultät der Wiener Univerſität,
Dr. Paul Krüger, der wegen „ſtaatsfeindlicher Aeußerungen”
vom Dienſt ſuspendiert worden war, auf Grund eines
Diſzipli=
narerkenntniſſes ſtrafweiſe und ohne Penſion aus dem Dienſt
ent=
laſſen worden.
Die Wehrpflicht der Auslands
Der Reichs= und preußiſche Miniſter des Innern gibt im
Einvernehmen mit dem Reichskriegsminiſter bekannt:
1. Auslandsreichsdeutſche, die nach dem Wehrgeſetz vom 21.
Mai 1935 wehrpflichtig ſind, werden im Jahre 1935 zur
Ab=
leiſtung ihrer aktiven Dienſtpflicht nicht herangezogen. Auch
frei=
willige Meldungen können im Jahre 1935 nicht mehr
berück=
ſichtigt werden.
2. Auslandsreichsdeutſche, die bereits gedient haben und
Beförderungsübungen abzuleiſten wünſchen, ſowie frühere aktive
oder Reſerveoffiziere, die in den Beurlaubtenſtand der
Wehr=
macht übernommen werden wollen, haben ein entſprechendes
Ge=
ſuch bei dem für ſie zuſtändigen deutſchen Konſulat einzureichen.
3. Die Konſulate leiten Geſuche gemäß 2) an das
Wehr=
bezirkskommando 6, Berlin W. 35, Genthiner Straße 11, weiter.
Enkſendung europäiſcher Wirtſchaftsſachverſtändiger
nach China. — Ein engliſcher Vorſchlag.
DNB. London, 21. Juni.
Die engliſche Regierung hat im Zuſammenhang mit der
Entſendung ihres erſten Wirtſchaftsberaters Sir Frederick Leith=
Roß anderen in China intereſſierten Regierungen vorgeſchlagen,
ebenfalls Sachverſtändige zur Prüfung der Lage nach China zu
ſchicken. In London hofft man, daß die Sachverſtändigen der
verſchiedenen Ländern in China zuſammentreffen werden. Leith=
Roß wird Anfang Auguſt nach dem Fernen Oſten abreiſen.
Der italieniſche Fehlbekrag ſteigk.
DNB. Mailand, 21. Juni.
Das italieniſche Schatzamt weiſt am 31. Mai einen ſtarken
Rückgang der flüſſigen Mittel aus. Sie ſtellten ſich auf 975
Millionen Lire gegen 1650 Millionen Lire am Ende des
Vor=
monats. Die Staatseinnahmen betrugen 1565 gegen 1578
Mil=
lionen Lire und die Ausgaben 1879 gegen 2001 Millionen Lire.
Der Fehlbetrag am Ende des Berichtsmonats blieb mit 314
Mil=
lionen Lire hinter dem des Vormonats, in dem er 423 Millionen
Lire betrug, zurück. Der Fehlbetrag im Mai des Vorjahres
betrug 212 Millionen Lire. Für die bisher abgelaufenen Monate
des Finanzjahres erhöhte ſich der Fehlbetrag auf 2509
Millionen Lire gegen 2195 Millionen Lire am
Ende des Vormonats. Hierbei iſt zu berückſichtigen, daß
für die italieniſchen Kolonien in Oſtafrika beſondere
Aufwen=
dungen erforderlich waren, ohne die der Fehlbetrag für den
Monat Mai nur 89 Millionen Lire betragen hätte. Für die
ent=
ſprechenden 11 Monate des Vorjahres wurde ein Fehlbetrag von
3743 Millionen Lire ausgewieſen. Die geſamte
öffent=
liche Schuld Italiens ſtieg auf 105 244
Millio=
nen Lire gegen 105 125 Millionen Lire Ende April ds. Js. Der
Banknotenumlauf iſt auf 12878 (12 890) Millionen Lire
zurück=
gegangen.
ich brauche ein Wort Goethes — um die Steigerung der
Menſchen. Wie einſt die Sänger Völker und Könige
zuſammen=
führten, ſo mag noch einmal der ſchönſte der Wettkämpfe der
der Geiſter, Europa aufblühen laſſen — über friedlichen Völkern,
die ihnen danken.”
Von Habibur Rahman.
Auf einem in raſender Fahrt dahinratternden Pferdewagen
ſitzt eine Muſikkapelle und ſpielt ſeltſame Weiſen auf ebenſo
ſelt=
ſamen Inſtrumenten. Beſonders der Bläſer ſchmettert von ſeinem
luftigen Sitz aus Leibeskräften ſeine Melodien heraus. Dieſer
Pferdewagen dient der eigenartigen Propaganda der indiſchen
Kinobeſitzer, welche in dieſer Aufmachung ihre wöchentlich
zwei=
mal wechſelnden Filmprogramme dem Publikum bekanntgeben.
Die Muſikkapelle dieſer Pferdewagen hat für jeden
Kino=
beſitzer eine beſondere Melodie zu ſpielen, ſo daß man an der
Ver=
ſchiedenartigkeit der Melodien heraushört, für welches Kino
Propaganda gemacht wird. Zu beiden Seiten des Wagens ſind
große Plakate aufgehängt, die über die neueſten ſenſationellen
Filme Aufſchluß geben. Am Fenſter ſitzen zwei „hohe Beamte‟,
denen die Aufgabe zuſteht, den Neugierigen die Programme in
die Hand zu drücken. Im Allgemeinen werden aber die
Pro=
gramme, die abwechſelnd von roter, grüner, oder weißer Farbe
ſind, zuſammengeballt unter die Menge geworfen,
Das Kino erobert ſich bei der indiſchen Bevölkerung einen
immer größeren Platz und verdrängt dadurch das indiſche Theater
mehr und mehr. Vor dem Weltkriege exiſtierte in Delhi, der
Hauptſtadt Indiens, nur ein einziges Kino, während das Theater
ſtark in Anſpruch genommen war. Heute hat ſich die Lage
zu=
gunſten des Kinos vollkommen geändert und das Kino ſteht an
der Spitze der indiſchen Vergnügungen.
Ringkampf um Kinoplätze.
Trotzdem das Lebensniveau in Indien ſo lächerlich niedrig
iſt, ſind die Preiſe für Kinoplätze für die dortigen Verhältniſſe
ungewöhnlich hoch. Der billigſte Platz koſtet 4 Annas, nach
deut=
ſchem Gelde 50 Pfg., der teuerſte 2 Rup. — 2 Mark. Die
Innen=
einrichtung eines indiſchen Kinos iſt ſehr beſcheiden. Es ſind
lange, harte Bänke aufgeſtellt, auf welchen die Zuſchauer ſitzen,
und jeder drängt und ſchiebt, damit er nur den beſten Platz
er=
wiſcht. Numerierte Plätze gibt es auch bei den 2=Rup.=Plätzen
nicht, die Beſcheidenheit beſteht hierin, daß es Stuhlplätze ſind.
Für die höheren Plätze iſt eine Kaſſe extra eingerichtet.
Die deutſch=polniſchen Wirkſchafts=
Das deutſch=polniſche Wirtſchaftsverhältnis hat jahrelan
die Oeffentlichkeit nicht nur diesſeits und jenſeits der Grenzun
ſondern überhaupt in ganz Europa beſchäftigt; denn immru
wieder bam es zu offenen handelspolitiſchen Feindſeligkeiten
die ausſchließlich den Warenaustauſch auf ein Minimum heroeu
drückten, weil es niemand mehr wagte, Kapital in dieſes G.
ſchäft hineinzuſtecken. Der vom Führer herbeigeführten Voſt
ſtändigung zwiſchen dem Deutſchen Reich und dem polniſchEn
Staat auf politiſchem Gebiet iſt es zu danken, daß alsbald gurt
handelspolitiſche Verabredungen folgten, die jetzt verbeſſert und
ausgebaut werden ſollen.
In der nächſten Woche treffen ſich in Berlin die beidenn
ſeitigen Unterhändler. Sie wollen verſuchen, einen Handel:
vertrag zuſtandezubringen und den Weg für einen weiteren Aru,
ſchwung des Waren= und Güteraustauſches zu ebnen. Dieſe
Verhandlungen waren eigentlich ſchon ſeit langem fällig, derm
ſehr bald nach den erſten Verabredungen ſtellte ſich heraus, doß
we
Be
hen u
der
Ve=
zu haben. D
auf beiden Seiten ein Bedürfnis für eine
ausgelöſt
Ausweitung des Handelsverkehrs vorhanden
iſt. Die neue deutſche Außenhandelspolitik iſt zwar darauf
Su=
geſtellt, möglichſt nur diejenigen Erzeugniſſe hereinzunehman
an denen wir Mangel leiden, nimmt aber doch weitgehend ſ
die Intereſſen der Verhandlungspartner Rückſicht. Infolgedeſſ ſi
haben bisher die Staaten, die bereit waren, auch zu gebe.
recht brauchbare Verträge mit uns abſchließen können.
Soweit Polen in Frage kommt, wird es natürlich verſuchge
Ueberſchüſſe ſeiner landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe bei uns unter= .ſ, die Geſamtſitua
zubringen, während es uns darauf ankommt, unſerer Expo=)F, greiſen der
induſtrie den polniſchen Markt in größerem Umfang als
bishh=
zu erſchließen. Je weiter die Grenzen der handelspolitiſchm
Abmachungen gezogen werden, deſto beſſer und günſtiger wirkä,
bergriff.
en Jeftitſ
ſie ſich natürlich für beide Teile aus. Die Berliner Verham=/ 4 Ausſohnung. Aet
tüs Verhalten der
lungen werden aber auch alle Probleme anſchneiden, die nebön
dem reinen Warenaustauſch im Handelsvertrag noch eine
A=
ſondere Rolle ſpielen. Man darf wohl der Hoffnung Ausdrru
geben, daß die Beſprechungen gut vorbereitet ſind, ſo daß
möglich ſein wird, ohne Zeitverluſt und ohne Konflikte da
geſteckte Ziel zu erreichen.
Weikerführung der Fekkverbilligungsmaßnahment
Die Maßnahmen der Reichsregierung zur Verbilligung dn
Speiſefette für die minderbemittelte Bevölkerung werden fir
die Monate Juli, Auguſt und September 1935 in dem bäſ
herigen Umfange fortgeführt.
Um den beteiligten Stellen die Durchführung der
Ma=
nahme zu erleichtern, hat der Reichs= und preußiſche
Arbeit=
miniſter die bisher erlaſſenen und jetzt noch geltenden
Beſtir=
mungen in einem Erlaß an die Landesregierungen
zuſamme=
gefaßt. Dieſer Erlaß wird in dem am 25. Juni 1935
ſcheinenden Heft des Reichsarbeitsblattes veröffentlicht werds
raid des Kabine
rophezeite, wei
unswahlen durt
iſtion, namentli
der jedoch we
ſceinung treten k.
Fut Finanzminiſter
Hedig hielt, zumal
Ueil, eine ziemlich fe
bwtten dem Parlan
zin eindeutig zum
zurnf darſtellen. Dr
Eiſtzualiſche Frage in
gunrden müſſe, und er
em Prinzregenten 4
tliß der Rücktritt des
iuen ſich König Alex=
itiet
Beröffenklichungen im Reichsgeſetzblakt.
Ein
Fommunigué teilt
mit. In dem Com
des Parlaments e
Das Reichsgeſetzblatt Teil I, Nr. 61 vom 20. Juni 19c5) /chluß Miniſterprä
veröffentlicht das zweite Geſetz zur Regelung der Auszahlu=g/ Füherbrachte, um
gekündigter Geſchäftsguthaben bei gemeinnützigen Baugenoſſe=/ menta.
ſchaften vom 15. Juni 1935. Ferner veröffentlicht die gleiat wfüfen. Der Rüf
Nummer des Reichsgeſetzblattes folgende Verordnung: Verorn
nung zur Regelung des Jagdweſens auf Helgoland, Veroxm / is zur
Neubildu=
nung über das Dienſtſtrafrecht für die Beamten des Reichsnäßl
ſtandes, Verordnung über die Abrechnungsſtellen im Wechſai ANinoyſtſch, der als
9
verlautet
und Scheckverkehr, dritte Verordnung zur Durchführung urz Awräſtentſchaft gilt
Ergänzung des Geſetzes über den Ausgleich bürgerlich=rechtlichef Aühern der Oppoſ
Anſprüche. — Das zweite Geſetz zur Regelung der Auszahluny / M Slowaliſchen A
gekündigter Geſchäftsguthaben bei gemeinnützigen Baugenoſſe:y! hosniſchen Me
chaften beſteht aus einem einzigen Paragraphen, der folgenden /huho ſcheinen er
Wortlaut hat: Die Zahlungsfriſt nach dem Geſetz zur Regelurg/ E007 Tagen Belgrad
der Auszahlung gekündigter Geſchäftsguthaben bei gemein=” Fceiſt eine gewiſſe
nützigen Baugenoſſenſchaften vom 20. Juli 1933 (Reichsgeſe) bhſerung erzielt wo
blatt I 2. 525) kann bis zum 31. Dezember 1937 gewährt werde.) 4Poſtion vorbe
Wie das Reichspoſtminiſterium mitteilt, ſollen die BaEl
poſtbeamten zur Abwehr räuberiſcher Ueberfälle fortan m
Schußwaffen ausgerüſtet werden. Außerdem werden noch 1
ſondere Verteidigungsinaßnahmen vorgeſehen. Wer etwa giſl ſthauptete u. g. de
Hreiſen an, daß
jpliſch dem neuen
11 Bemerkenswert
itlpſchtina der kre
hen Oppoſitionsfül
Beuriffen hat, die
Man denke nun aber nicht, daß die Abfertigung des
Pubo=
kums ſo geordnet vor ſich geht wie hier in Deutſchland. Hier gru
es keine Schlangenreihe, ſondern hier herrſcht das Fauſtrech.
Jeder will den beſten Platz erwiſchen und das führt zu eine n
wahren Ringkampf an der Kaſſe. Turbane fliegen, Mützen gekEu
verloren, — ſchwitzend und keuchend hat man endlich den 27
wünſchten Platz erlangt und wartet nun geſpannt auf die
Va=
gänge, welche die Leinwand den erſtaunten Zuſchauern vorzar
bert. Große Ventilatoren ſorgen dafür, daß die Temperatur
den Kinos wenigſtens einigermaßen erträglich iſt.
Frauen dürfen keine Filme beſuchen.
Das Kinopublikum beſteht meiſtens aus Handwerkern un
einfachen Leuten, wobei bemerkt werden muß, daß für die gebo
deten Inder und Europäer außerhalb des Stadtgetriebes modern!
Kinohäuſer eingerichtet ſind. Die Kinos in der City werdenl
faſt ausſchließlich von dem arbeitenden Volk beſucht. In Del)
ſind zwei europäiſch ausgeſtattete Kinotheater vorhanden. 2.
„Kapitol” und „Roxy” und es war für mich eine Freude, als
im Jahre 1932 im Kapitol einen deutſchen Film in engliſchh
Sprache „Der weiße Teufel” ſehen konnte. In den moderm”
Kinos werden meiſtens europäiſche und ſehr viel deutſche Fl..
vorgeführt.
Die Kinobeſucher ſind ausſchließlich männliche Perſonen. 90
ganz ſelten wird man eine Frau im Kino ſehen. Dann iſt ſie aln
unbedingt in Begleitung ihres Mannes oder ihres Vaters und
Burkha gekleidet (vollkommen eingehüllt), oder mit einem lang=
Schleier bedeckt. Die vornehmen indiſchen Familien hielten es M.
vor kurzem für unwürdig, ein Kino oder ein Theater zu beſuche
den Gedanken verfallen ſollte, einen der in letzter Zeit vorgekow=ſl 000 Pawelitſch und
menen Raubüberfälle auf eine Bahnpoſt zu wiederholen, hat E=N048 Königs Ale
her mit ſcharfen Abwehrmaßnahmen zu rechnen. Wie wir 2=,ach als eine
Ve=
fahren, ſind auch die in den Städten und über Land fahrenden
Poſtbegleiter von Wertverſanden ſchon ſeit Jahren mit SchLzAM Milzregenke
waffen verſehen. Dieſe Maßnahme in Verbindung mit der jal
ſchmittags
erheblich ſchwereren Beſtrafung der Verbrecher hat dazu geführ.
daß Raubüberfälle auf Wertverſande faſt völlig aufgehört haboe,) nhet, in Belgrat
Dauidg anweſenden
idienſteten mit leh
Pbereite
Für die 2
de Eeiſt,
en aode des g
Das Wanderkino geht aufs indiſche Dorf.
In den indiſchen Dörfern hat das ſtehende Kino noch keim!
Einzug gehalten. Bei dem herrſchenden Analphabetentum des I
diſchen Bauern kann ein europäiſcher Film keinen Anklang finckil
und daher war man bemüht, indiſche Filme herzuſtellen und du
Wanderkinos den Bauern für die Filme zu intereſſieren. Uml
freiem Himmel werden die Filme geſpielt und die Zuſchauer
götzen ſich für wenig Geld, 1 Annas (etwa 10 Pfg.), in den De.
lichkeiten der Filme. Die Plätze ſind Mutter Erde. Die
Geſchmac-
richtung des indiſchen Filmpublikums iſt ſo verſchieden, wie Oe.
indiſche Volk ſelbſt. In Bombay begeiſtert ſich der
Kinobeſuch-
für Geſellſchaftsfilme, während man in Pundjab mit Vorlics‟
amerikaniſche Wildweſt=Szenen zu ſehen verlangt. Für lang..
lige Liebesfilme haben ſie kein Intereſſe. Auch indiſche Gitm
werden jetzt häufig in Pundjab geſpielt.
5i—mstag, 22. Juni 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 169 — Seite 3
Regierungskriſe in Jugoſlawien.
Bemühungen um die Ausſöhnung
zwiſchen Herben und Kroaken.
Währen die Oeffentlichkeit voller Spannung und Intereſſe die
ſarnatiſchen Vorgänge in Zentral= und Weſtreuropa verfolgt,
uis in Jugoſlawien zu einer Regierungskriſe gekommen, die
be=
ſme Beachtung verdient, weil gewiſſe Anzeichen dafür
vor=
ſen, daß ſie zum Ausgangspunkt einer innerpolitiſchen
Beruhi=
ag Jugoſlawiens und vor allem eine Ausſöhnung der Serben
(n ven Kroaten werden kann. Als unmittelbarer Anlaß des
Aiitts der Belgrader Regierung muß die Rede eines
Abge=
m=ten angeſehen werden, der den Kroatenführer Matſchek
be=
ſrigte, an der Verſchwörung gegen König Alexander
teilge=
mmen zu haben. Dieſe Rede hat in kroatiſchen Kreiſen ſtärkſte
Einterung ausgelöſt, die auch auf die kroatiſchen Miniſter im
ginett übergriff, weil ſie ſich wegen der Haltung des
Mini=
wiäiſidenten Jeftitſch erregten, der es verabſäumt hatte, dieſen
Leordneten zurechtzuweiſen. So kam es plötzlich zum Bruch
in=
za lb des Kabinetts, dem man ohnehin keine lange
Lebens=
der prophezeite, weil es nur gebildet worden war, um die
Par=
gentswahlen durchzuführen. Dieſe Wahlen hatten aber der
ſcgition, namentlich den Kroaten, einen ungeheuren Erfolg
ge=
hch= der jedoch wegen des ſerbiſchen Wahlſyſtems nicht in die
ßh=inung treten konnte. Innerhalb der Regierung beurteilte
mDdie Geſamtſituation infolgedeſſen weſentlich nüchterner als
wem Kreiſen der ſerbiſchen Chauviniſten. In erſter Linie war
osee Finanzminiſter Stojadinowitſch, der eine Klärung für
not=
vd=g hielt, zumal er zu den ſerbiſchen Politikern gehört, die
ai Ausſöhnung mit den Kroaten anſtreben. Sie hat ja auch durch
e Verhalten der Kroaten, unter der Führung von Dr.
Mat=
ſſt, eine ziemlich feſte Untermauerung erhalten. Wenn auch die
garen dem Parlament ferngeblieben ſind, ſo haben ſie doch im=
Imeindeutig zum Ausdruck gebracht, daß ſie ein ſtaatstreues Ele=
Imt darſtellen. Dr. Matſchek hat kürzlich ausgeſprochen, daß die
ſat ſche Frage in den Grenzen des gemeinſamen Staates gelöſt
ſoo n müſſe, und er iſt bereits nach Belgrad gerufen, wo er mit
iſve Prinzregenten Paul verhandelte. Es iſt nicht ausgeſchloſſen,
ſaa deer Rücktritt des Wahlen=Kabinetts den Ausgleich bringt, für
ſo ſich König Alexander immer wieder eingeſetzt hat.
Rückkrikt der Regierung Jeftitſch.
Blojadinowitſch ausſichtsreichſter Anwärker.
EP. Belgrad, 21. Juni.
EEin in den ſpäten Abendſtunden veröffentlichtes amtliches
Enmuniqué teilt den Geſamtrücktritt der Regierung Jeftitſch
m In dem Communiqué heißt es, daß nach Konſtituierung
W Varlaments ein Miniſterrat abgehalten wurde, nach deſſen
Auf ß Miniſterpräſident Jeftitſch den Rücktritt der Regierung
hie rachte, um der Krone die Möglichkeit zu geben, die
par=
gentariſche Lage zur Faſſung entſprechender Beſchlüſſe zu
ſmi. Der Rücktritt der Geſamtregierung iſt angenommen und
megierung Jeftitſch mit der Weiterführung der Geſchäfte
ſzr Neubildung der Regierung beauftragt worden.
Wie verlautet, hat der bisherige Finanzminiſter
Stoja=
biwitſch, der als ausſichtsreichſter Kandidat für die
Miniſter=
hüi entſchaft gilt in letzter Zeit Verhandlungen mit den
Hnern der Oppoſition gepflogen, ſo vor allem mit dem Führer
M Slowakiſchen Volkspartei, Dr. Koroſchetz, und dem Führer
Klosniſchen Mohammedaner, Spaho. Die Beſprechungen mit
Rlo ſcheinen ergebnislos geblieben zu ſein, da Spaho vor
Mi Tagen Belgrad verlaſſen hat. Mit Dr. Koroſchetz dagegen
ſrck eine gewiſſe Verſtändigung über die Bildung einer
Re=
ſiurig erzielt worden zu ſein, die eine Annäherung an die
Auiſſition vorbereiten würde. — Man nimmt in politiſchen
biſen an, daß der bisherige Kriegsminiſter General
Zivko=
pch dem neuen Kabinett angehören wird.
Wemerkenswert iſt, daß in der geſtrigen Sitzung der
Spichtina der kroatiſche Abgeordnete Banitſch äußerſt heftig
POppoſitionsführer Dr. Matſchek und alle jene Krogten
an=
milfen hat, die für Matſchek geſtimmt haben. Der Redner
aufptete u. a., daß Matſchek und Pribitſchewitſch gemeinſam
1/8awelitſch und Pertſchetz ſchon vor Jahren die Ermordung
i Rönigs. Alexander beſchloſſen hätten. Dieſe Rede wird
Iſfarh als eine Verſchärfung der Lage empfunden.
Mt Prinzregenk empfängt den Führer der Oppoſitkion
Rachmittags traf der Führer der Geſamtoppoſition, Dr.
Mtſchek, in Belgrad ein. Er wurde am Bahnhof von den
zu=
ſig anweſenden Fahrgäſten, Gepäckträgern und
Stations=
tenſteten mit lebhaften Hochrufen begrüßt. Dr. Matſchek begab
Hefſiſches Landeskheaker.
Großes Haus. — Freitag, den 21. Juni.
„Die Tänzerin Fanny Elßler”.
2perette von Hans Adler. Muſik von Johann Strauß.
Für die Bühne bearbeitet von Oskar Stalla.
Die Erſtaufführung der Operette, die über drei Jahrzehnte
u0 wem Tode des Komponiſten aus Werken ſeines Nachlaſſes
Am mengeſtellt wurde, erwies ſich als guter Erfolg. Dieſes
lau ßſche Gegenſtück zum Werdegang des „Dreimäderlhauſes”
tgrum geſund, weil die verwendete Muſik ſich für die Zwecke
lur Operette vorzüglich eignet und ihrem urſprünglichen Stil
Ableibt. Daß der Meiſter großer Enſembles, wie in Fleder=
Ins oder Zigeunerbaron, muſikaliſch hier etwas ſtiefmütter=
Abrdacht iſt, daß größere Geſangsſzenen teilweiſe durch
Tanz=
ſiag en erſetzt ſind, die teils gut, teils wenig motiviert
ein=
ſeuit ſind, läßt fühlen, daß andere mit ſeinem muſikaliſchen
rach ihrer Willkür umgegangen ſind. Dadurch tritt das
14ſ ielhafte mehr in den Vordergrund, mehr Dialog als ſonſt
. er Operette, größere Rollen, die völlig ohne Geſang
geſchrie=
ſmd. Andererſeits iſt die Handlung geſchickt geführt, ziemlich
ſähllungene Intriquen ſorgen für Spannung, ohne daß man
ſiwten könnte, daß man ſich um ihre Begründung und Löſung
Kopfzerbrechen verurſacht hätte. Es iſt ein hübſches, wir=
Rwolles Stück mit einer Reihe recht dankbarer Rollen, es
e reichlich ſpät am Ende der Spielzeit, wird aber unbedingt
5weck erfüllen, noch eine Reihe vollbeſetzter Häuſer zu
brin=
nd in der nächſten Spielzeit über den oft ſchwierigen An=
9 chinwegzuhelfen.
E ine heitere und freundliche Ausſtattung, flotte Spielleitung
die ſo oft erprobte ſichere, ſchmiſſige und überlegene Stab=
Tung durch Franz Herburger ſicherte ebenſo den Erfolg wie
mlückliche Beſetzung der Hauptrolle. Regina Harre ſpielte
ang die Titelrolle mit ſo viel Grazie, Scharm und ſo
reiz=
perſönlicher Geſtaltung, daß es eine Freude war, ſie immer
der als Mittelpunkt und belebendes Element zu ſehen. Ich
naktlos genug zu ſagen, daß ich Regina Harre
3 ihrer vorzüglichen Figur nicht für eine
Bühnen=
h eit halte und doch iſt ſie recht dazu angetan, ein
hang des Publikums zu ſein. Sie ſah heute in ihrer
ſracht und in recht geſchmackvollen Koſtümen ſehr gut aus,
bann ſprühte aus ihr ein Leben, ein feiner Humor, eine
ſich vom Bahnhof aus unmittelbar in das Schloß Dedinje, wo er
vom Prinzregenten in Audienz empfangen wurde. Seine
An=
weſenheit in Belgrad iſt ſein erſter offizieller und freiwilliger
Aufenthalt in der ſüdſlawiſchen Hauptſtadt ſeit 6 Jahren und
ſteht daher im Mittelpunkt der allgemeinen Aufmerkſamkeit. Dr.
Matſchek hat die Reiſe nach Belgrad angetreten, nachdem ihm
der Banus von Kroatien am Donnerstag eine Einladung des
Prinzregenten überreicht hatte.
Dr. Matſchek blieb rund 1½ Stunden beim Prinzregenten
Paul. Nach der Audienz begab er ſich in die Wohnung des
ehe=
maligen Miniſterpräſidenten Dawidowitſch, der ſich mit den
An=
hängern der ehemaligen Kroatiſchen Partei zuſammen mit
Matſchek in der Oppoſition befindet. In der Wohnung
Dawido=
witſchs trat eine Konferenz der Führer aller oppoſitionellen
Gruppen zuſammen.
Die geflichkeken chineſiſchen Kanonenbooke
unkerſtellen ſich der Nanking=Regierung.
Wie „Evening Poſt” meldet, hat das Marineminiſterium
in Nanking das Geſuch der beiden aus Kanton geflüchteten
Kanonenboote um Unterſtellung unter die Nankingregierung
an=
genommen. Hierdurch iſt die baldige Ueberführung der beiden
Schiffe von Hongkong nach Schanghai möglich geworden, wo
die Ausbeſſerung der bei der Beſchießung durch die Forts von
Kanton entſtandenen Beſchädigungen vorgenommen werden kann.
Herzlicher Empfang
der deutſchen Fronkkämpfer in England.
DNB. London, 21. Juni.
Eine Abordnung deutſcher Kriegsteilnehmer aus Weſtfalen,
die vom engliſchen Frontkämpferbund nach England eingeladen
worden war, traf am Donnerstag in Brighton ein und wurde
dort außerordentlich herzlich empfangen. Hunderte von
eng=
liſchen Kriegsteilnehmern und eine große Menſchenmenge
be=
grüßten die 29 deutſchen Frontkämpfer unter der Führung von
Walther Kleinkorres. Zum
Zei=
chen der Freundſchaft wurden
die Banner der Britiſh Legion
und der deutſchen Abordnung
miteinander gekreuzt. Der
Bür=
germeiſter von Brighton,
Gib=
ſon, ſagte in ſeiner
Begrüßungs=
anſprache u. a.: „Ich glaube, daß
wir in nicht geringem Maße
dazu beitragen, die Sache des
Friedens unter den Nationen
der Welt zu fördern.”
Die geſamte Morgenpreſſe
veröffentlicht ausführliche
Be=
richte von der Ankunft der
Deut=
ſchen in Brighton. „Daily
Tele=
graph” ſchreibt u. a.: „Die
deutſche Abordnung wurde von
den engliſchen Frontkämpfern
mit den Worten: „Willkommen,
Kameraden!” begrüßt. Die
deut=
ſchen und engliſchen
Kriegsteil=
nehmer ſchüttelten ſich die Hände
und umarmten ſich. Unter den
Engländern waren viele
Kriegs=
verletzte. Ein kriegsblinder
Offi=
zier ſchüttelte den Deutſchen
mit den Worten: „Willkommen,
Brüder!” die Hände. Neben ihm
war ein Soldat, der ein Bein
verloren hatte. Die Deutſchen
reichten ihm die Hände, Später
marſchierten die Frontſoldaten
durch die Straßen, und deutſche
Flaggen wehten neben den
Fah=
nen der Britiſh Legion.”
„News Chronicle” berichtet:
„Unter denen, die den Deutſchen
die Hand ſchüttelten, waren
manche Kriegerwitwen, die die
Auszeichnungen ihrer gefallenen
Männer trugen. Als die
Deut=
ſchen durch die Stadt
marſchier=
ten, brach die Menſchenmenge
immer wieder in ſtürmiſche Hoch= „Das Bild zeigt eine Gruppe von deutſchen und engliſchen Frontkämpfern mit ihren Fahnen nach
der Begrüßung durch Bürgermeiſter Gibſon in Brighton.
rufe aus.”
„Daily Mail” ſchreibt: Als die Deutſchen das letzte Mal
nach Brighton kamen, waren ſie Gefangene, die von bewaffneten
Wachen eskortiert wurden. Heute wurden ſie vom Bürgermeiſter
empfangen, und begeiſterte Menſchen und flatternde Banner
be=
grüßten ſie.
Preß Aſſociation erklärt: Die Wahrheit der Aeußerung des
Prinzen von Wales, daß es keine geeignetere Organiſation gebe,
um den Deutſchen die Hand der Freundſchaft entgegenzuſtrecken,
als den engliſchen Frontkämpferbund, wurde geſtern in Brigthon
bewieſen.
Der ungariſche Miniſterpräſidenk im Oberhaus.
EP. Budapeſt, 21. Juni.
Miniſterpräſident Gömbös hielt am Freitag, anläßlich der
Budgetdebatte, im Oberhaus eine Rede, in der er die aktuellen
außen= und innenpolitiſchen Probleme behandelte und u. a.
aus=
führte, daß Ungarn an der Forderung nach
Gleich=
berechtigung feſthalte und die Wiedereinführung der
allgemeinen Wehrpflicht mit höchſtens zweijähriger Dienſtzeit
for=
dere. Ungarn verlange beſonders dieſelben Waffen,, wie ſie der
Kleine Verband beſitze, die Luftwaffe mit inbegriffen. Die
wich=
tigſten Ziele der ungariſchen Außenpolitik ſeien die friedliche
Reviſion der Friedensverträge und die Löſung des
Problems der ungariſchen Minderheiten in den Nachbarſtaaten,
deren Lage bereits unerträglich geworden ſei. Die Donaukon=,
ferenz ſei vertagt und im Augenblick in den
Hintergrund gedrängt worden, weil jene
Staa=
ten, welche zu der Frage der Gleichberechtigung
hätten Stellung nehmen ſollen, dies
verwei=
gert hätten.
Elſaß=lothringiſche Bauern fordern die Beibehalkung
des deutſch=franzöſiſchen Warenauskauſchabkommens
EP. Paris, 21. Juni.
Eine Abordnung elſaß=lothringiſcher Landwirte ſprach beim
Handelsminiſter vor, um zu fordern, daß das gegenwärtige
deutſch=franzöſiſche Abkommen über den Warenaustauſch zwiſchen
Frankreich und dem Saargebiet beibehalten werde. Die
Land=
wirte haben ſich zwar darüber beklagt, daß der Abſatz ihrer
Produkte in das Saargebiet gegenüber der Zeit vor der
Rück=
gliederung des Saargebietes an Deutſchland zurückgegangen ſei,
ſie haben aber erklärt, daß die Erfahrungen der letzten vier
Monate die Nützlichkeit des beſtehenden Abkommens bewieſen
hätten.
England begrüßt die deutſchen Frontkämpfer.
(Weltbild=M.)
Liebenswürdigkeit, die unwillkürlich die anderen Mitwirkenden
mitreißt und inſpiriert. Man bedauerte faſt, daß ſie nicht mehr
zu ſingen hatte, denn ihre Geſangskunſt iſt immer wieder
bewun=
dernswert. Ein Lied am Ende des erſten Aktes liegt leider für
ſie, wie für jede Sopraniſtin, ſo tief und ungünſtig, daß man faſt
überlegen ſollte, ob da nicht durch Transponieren Abhilfe
ge=
ſchaffen werden könnte. Jedenfalls hatte Regina Harre an dem
ſtarken Erfolg des Werkes ſtärkſten Anteil. (Fortſetzung folgt.)
F.N.
„Die Tänzerin Fanny Elßler.”
Eine Szene aus dem zweiten Akt der Johann=Strauß=Operette
Die Tänzerin Fanny Elßler”, die geſtern abend ihre erfolgreiche
Erſtaufführung im Heſſiſchen Landestheater erlebte. Unſer Bild
zeigt von links nach rechts; Regina Harre („Fanny Elßler”
Heinz Weihmann, Ullrich Verden und Hedy Brozewſki.
Photo: Gießinger.
Ausländer in Deutſchland.
Die Zahl der Ausländer im Deutſchen Reich iſt vor dem
Krieg ſtändig gewachſen; nach der Unterbrechung in den
Kriegs=
jahren war die Zahl der Ausländer beſonders ſtark in der
In=
flationszeit geſtiegen. Bereits bei der Volkszählung 1925 wurde
jedoch ein Rückgang der Ausländer feſtgeſtellt, der ſich in der
Folgezeit fortſetzte. Zur Zeit der Volkszählung am 16. Juni 1933
wohnten rund 757 000 Ausländer im Deutſchen Reich (ohne
Saar=
gebiet), d. ſ. rund 200 000 weniger als 1925. Auf 1000 der
Be=
völkerung kommen 11,6 Ausländer gegenüber 15,3 im Jahre 1925
und 19,5 im Jahre 1910 (heutiges Reichsgebiet). Der Rückgang
der Ausländer iſt hauptſächlich auf die Erſetzung ausländiſcher
Wanderarbeiter durch heimiſche Arbeitskräfte zurückzuführen.
Eine nennenswerte Zunahme der Ausländer iſt lediglich im
In=
duſtriegebiet Oberſchleſien zu verzeichnen. Zahlenmäßig an der
Spitze der Ausländer ſtehen die Staatsangehörigen der
Tſchecho=
ſlowakei (rund 186 000) und Polens (148 000), dann folgen die
Staatsangehörigen Oeſterreichs und der Niederlande. (mit je
rund 81 000) ſowie der Schweiz (rund 40 000). Insgeſamt waren
drei Viertel aller Ausländer (570 000 Perſonen)
Staatsangehö=
rige der Nachbarländer des Reiches.
— Von der Univerſität Gießen. Der ordentliche Profeſſor in
der juriſtiſchen Fakultät Dr. Wilhelm Gallas hat einen Ruf
auf den ordentlichen Lehrſtuhl für Strafrecht, Strafverfahren und
Rechtsphiloſophie an der Univerſität Königsberg zum 1. Oktober
1935 erhalten und angenommen.
Beethovens 9. Sinfonie anläßlich der100=Jahr=Feier in Bad=
Nauheim. Bad=Nauheim wird ſein 100jähriges Beſtehen am 1.
Juli mit einem würdigen Feſtakt begehen. Am Vorabend gelangt
unter der Leitung von Generalmuſikdirektor Walter Stöver die
9. Sinfonie von Beethoven zur Aufführung. Es wirken mit das
Staatliche Kur= und Sinfonieorcheſter, die Mainzer Liedertafel,
der Damenſängervexein und die Chorgemeinſchaft des Heſſiſchen
Staatsbades. Die Feier am 1. Juli wird mit der Ouvertüre zu
„Egmont” eingeleitet und klingt nach der Feſtanſprache mit dem
Schlußchor der Meiſterſinger aus.
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Dipl.=Handelslehrer Heinz Leſo. Verlag W. Stollfuß, Bonn.
Der kleine Geſchäftsmann hat Werbung bitter nötig, wenn er
ſich gegenüber ſeiner Konkurrenz halten will. Für den oft harten
Exiſtenzkampf der kleinen Unternehmer und Handwerker, die nur
geringe Mittel für Werbezwecke aufbringen können, iſt dieſe
Werbeſchrift geſchaffen worden. Dem Verfaſſer gelang es, eine
lebendige Darſtellung der Werbearbeit und der Grundgeſetze
er=
folgreicher Werbung aufzuzeichnen und zu zeigen, wie bei
mög=
lichſt niedrigen Koſten Werbemittel zu beſchaffen ſind. Dieſes
Büchlein iſt ein zuverläſſiger Werbehelfer für den
Gewerbetrei=
benden und Handwerker.
Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Samstag, 22. Junf.
Stadtgemeinde. Abends 8 Uhr: Chriſtenlehre für die
Markusge=
meinde im Gemeindehaus. Pfarrer Kornmann.
Schloßkirche. Abends 8½ Uhr: Abendandacht. Pfarrer Wintermann.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus d. Waldkolonie). Abends 8 Uhr:
Chriſtenlehre.
Befſunger Kirche (Petrusgemeinde). Abends 7½ Uhr: Chriſtenlehre
für den Weſtbezirk. Pfarrer Weber.
Stiftskirche. Abends 8 Uhr: Wochenſchlußgottesdienſt.
1. Sonntag nach Trinitatis, 23. Juni.
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Lautenſchlä=
ger. — Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt der Markusgemeinde. Pfr.
Kornmann. Im Chor der Stadtkirche wird an allen Wochenabenden
um 20½ Uhr eine Liturgiſche Abendandacht gehalten. — Die Stadtkirche
iſt wochentags, von 9 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang
Nordſeite.
Stadtkapelle. Vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer W. Köhler.
— Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt der Kaplaneigemeinde. — Nachm.
6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Wintermann.
Schloßkirche Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Winter=
mann. — Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Wintermann.
Martinskirche. Vorm. 7 Uhr: Frühgottesdienſt. Pfarrer Widmann.
— Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfr. Beringer. — Vorm. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt der Martinsgemeinde Oſt. Pfarrer Beringer.
Kapelle des Städt. Altersheims. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Pfr.
Widmann.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfr. Weinberger.
— Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfr. Weinberger. — Die
Johan=
neskirche iſt wochentags von 7 bis 7 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Eingang Liebigſtraße.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus d. Waldkolonie. Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent North. — Vorm. 11½ Uhr:
Kinder=
gottesdienſt. Pfarraſſiſtent North.
Befſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt. Pfr. Weber. — Vorm. 11¾ Uhr: Kindergottesdienſt für beide
Bezirke. Pfr. Weber. — Die Beſſunger Kirche iſt wochentags von 7 bis 7
Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang Haupttüre.
Pauluskirche. Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre (Weſtbezirk). Pfarrer
Müller. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Miſſionsinſpektor D.
Ro=
ſenkranz. — Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Miſſionsinſpektor
D. Roſenkranz. — Die Pauluskirche iſt wochentags vom 8 bis 6 Uhr zu
ſtiller Andacht geöffnet. Eingang Haupttüre.
Stiftskirche Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt Pfarrer Waldeck.
Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Donnerstag, 27. Juni, abends
8 Uhr: Betſtunde.
Lutheriſcher Gottesdienſt (Selbſt. Luth. Kirche), Landskronſtraße 79.
1. Sonntag nach Trinitatis, 23. Juni, 10 Uhr: Gottesdienſt mit
Abend=
mahlfeier; Beichte: 9½ Uhr. Pfarrer Müller=Erbach.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Wintermann,
Alexander=
ſtraße 1, Fernſprecher 2168.
2. Veranſtaltungen.
Stadtgemeinde. Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Montag, 24. Juni:
Evangel. Jugendabend der Stadtgemeinde. — Pfarrhaus (
Hügel=
ſtraße 6). Freitag, 28. Juni: Evangel. Mädchenabend der
Kaplanei=
gemeinde.
Martinsgemeinde. Gemeindehaus (Liebfrauenſtr. 6). Sonntag,
23. Juni, abends 8 Uhr: Jungenabend Weſt. — Mittwoch, 26. Juni,
nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und Strickſchule. — Freitag, 28. Juni,
abends 8 Uhr: Mädchenabend Weſt. — Samstag, 29. Juni, nachm. 2 Uhr:
Handarbeits= und Strichſchule. — Martinsſtift (Müllerſtr. W).
Dienstag, 25. Juni, abends 8 Uhr: Kirchenchor. — Donnerstag, 27. Juni,
abends 8 Uhr: Mädchenabend Oſt. — Saal der
Kleinkinder=
ſchule (Mauerſtraße 5). Donnerstag, 27. Juni, abends 8 Uhr:
Po=
ſaunenchor. — Freitag, 28. Juni, abends 8 Uhr: Jungenabend Oſt.
Johannesgemeinde. Gemeindehaus (Kahlertſtr. 2). Montag,
24. Juni, abends 5½ Uhr: Evangel. Jungſchar. — Abends 8 Uhr:
Evangel. Jugendſtunde. — Mittwoch, 26. Juni, nachm. 2 Uhr:
Strick=
ſchule. — Donnerstag, 27. Juni, abends 8½ Uhr: Aelterenkreis. —
Frei=
tag, B. Juni, abends 8 Uhr: Evangel. Mädchenkreis. — Samstag,
29. Juni abends 8½ Uhr: Kirchenchor.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Montag,
24. Juni, abends 8½ Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch, 26. Juni, nachm.
3 Uhr: Strickſchule.
Petrusgemeinde. Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Montag,
24. Juni, abends 8½ Uhr: Mädchenkreis. — Abends 81/ Uhr:
Poſaunen=
chor. — Dienstag, 25. Juni, abends 8½ Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch,
26. Juni, nachm. 2 Uhr: Chorſchule. — Nachm. 2 bis 4 Uhr: Strickſchule
in der Mädchenſchule. — Freitag, 28. Juni, abends 8½ Uhr: Kirchenchor.
— Samstag, 29. Juni, nachm. 2 bis 4 Uhr: Strickſchule in der
Mädchen=
ſchule.
Paulusgemeinde. Gemeindeſaal unter der Kirche.
Mon=
tag, 24. Juni, abends 8 Uhr: Jungmädchenabend. — Freitag, 28. Juni,
abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Elifabethenſtift (Erbacher Straße 25). Evangel.
Sonntags=
verein: Sonntag, 23. Juni nachm. 4 Uhr: Vereinsſtunden.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde.
— Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3½ Uhr: Bibelſtunde.
— Montag, nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. — Dienstag, nachm.
4 Uhr: Frauenbibelſtunde. — Abends 8½ Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde.
Herr Weimer. — Mittwoch, abends 8½ Uhr: Gemiſchter Chor. —
Don=
nerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. Herr Bringmann. — Freitag,
abends 8½ Uhr: Bibelſtunde in der Beſſunger Mädchenſchule, Herr
Neu=
ber. — Samstag, abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, abends 8 Uhr:
Ge=
betsſtunde für junge Mädchen. — Abends 8½ Uhr: Jugendbundſtunde
für junge Mädchen und Jungmännerverſammlung. — Montag, abends
7½ Uhr: F. K. für junge Mädchen. — Dienstag, abends 8½ Uhr:
Mäd=
chenkreis. — Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Kinderſtunde für Mädchen. —
Donnerstag, nachm. 5½ Uhr: E. C.=Jungſchar für Knaben. — Freitag,
abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer. — 8½ Uhr:
Jugend=
bundſtunde für junge Männer.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen, Freundinnenheim,
Sand=
ſtraße 24. Jeden Donnerstag, abends 8½ bis 10 Uhr: Zuſammenkunft.
— Jeden zweiten und vierten Mittwoch im Monat: Nähen und
Zu=
ſchneiden.
3. Gemeindeämter.
Ev. Wohlfahrtsdienſt, Hügelſtr., 6, Fernſpr. 2205.
Jugendfür=
ſorge Allgemeine Fürſorge, Gefangenen= und Wandererfürſorge.
Sprechſtunden täglich von 10 bis 12 Uhr. —
Rechtsauskunfts=
ſtelle für alle Rechtsfragen, einſchließlich Eheberatung und Mietrecht.
Sprechſtunden täglich von 11 bis 12 Uhr ausgenommen Mittwoch und
Samstag. — Trinkerfürſorgeſtelle. Sprechſtunden von
Mon=
tag bis Freitag, nachm. 5 bis 6 Uhr.
Evang. Gemeindeamt, Kiesſtr. 17 (jetzt nur im Vorderhauſe, eine
Treppe): Einnahmeſtelle für das Kirchnotgeld täglich 8 bis 12 Uhr.
Kirchenſteuerangelegenheiten werden nur im Landeskirchenamt,
Macken=
ſenſtraße 40 (Ecke Neckarſtraße), Zimmer 7, bearbeitet.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelbeger Str. 21,
Fernſprecher 2883.
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus Kiesſtraße 17: Martinsſtift,
Müllerſtraße 28; Gemeindehaus Liebfrauenſtraße 6; Gemeindehaus,
Kahlertſtraße 26; Paul=Gerhardt=Haus. Damaſchkeplatz 1;
Gemeinde=
haus, Eichwieſenſtraße 8, neben der Pauluskirche, Ohlyſtraße.
Privatpflegeſtation des Heſſiſchen Diakonievereins: Freiligrathſtr=
Fernſprecher 245.
Auswärtige Gemeinden.
Ev. Gemeinde Griesheim. ½10 Uhr: Predigtgottesdienſt. Goldönf
Konfirmation. Danach Feier des heil. Abendmahls. Pfarrer Mang.
½11 Uhr: Kindergottesdienſt im Gemeindeheim; ½9 Uhr: Bibelſtum=
Direktor Nau. Friedenskirche; ½10 Uhr: Predigtgottesdienſt. Pfam=
Wolf=Darmſtadt; ½11 Uhr: Kindergottesdienſt.
Ev. Gemeinde Eberſtadt. Vormittags 9.30 Uhr: Hauptgottesdie=
Pfr. i. R. Weißgerber=Darmſtadt. Kindergottesdienſt fällt aus.
Mittwoch: Kirchenchor. — Vorankündigung: Nächſten Sonntag
Hauptgottesdienſt: Kantate von D. Buxtehude „O, heil’ ges Geiſt= r.
Waſſerbad”, für Sopran, Alt, Baß, Orcheſter, Chor und Orgel,
Ev. Gemeinde Traiſa. Sonntag, 8.45 Uhr: Chriſtenlehre; 9.30 unr
Gottesdienſt. Pfr. i. R. Paul; 10.30 Uhr: Kindergottesdienſt d. Großs
13 Uhr: Kindergottesdienſt d. Kleinen. — Dienstag, 20.30 Uhr: Juuo
mädchenabend. — Donnerstag, 20.30 Uhr: Frauenabend.
Ev. Gemeinde Nieder=Ramſtadt. Sonntag. 23. Juni. vorm. ½10 ni.
Hauptgottesdienſt. Prediger: Pfarraſſiſtent Herr; vorm. ½11 n1=
Chriſtenlehre. — Dienstag: Jungmädchenverein. — Mittwoch: Kirckky
chor.
Ev. Gemeinde Roßdorf. Vorm. 9.30 Uhr: Hauptgottesdienſt. FN
licher Kirchgang der Fünfzigjährigen. Vorbereitung und Feier des
Abendmahls. Nachm. 1.30 Uhr: Kindergottesdienſt. — Dienstagabe
Kirchenchor. — Freitag: Jungmädchenabend.
Ev. Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 23. Juni, 8.45 Uhr: Chriſtin
lehre. — 9.30 Uhr: Gottesdienſt. Kirchgang der Fünfzigjährigen. — A,
ſchließend Beichte und Heiliges Abendmahl. — Montag: Poſaunencklt
— Dienstag: Bibelſtunde. — Mittwoch: Kirchenchor. — Donnerstt
Frauenverein. — Helferinnen im Pfarrhaus. — Freitag: Poſaunenckh
übtatzkonzert v
zinndig zum Beſten
Sonſtige Gemeinſchaften.
Vereinigung evangeliſcher Freikirchen Deutſchlands.
Ev. Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Sonntag, vorm. 9.30 Uhr:
Predfl=
gottesdienſt. Prediger Veihelmann. Vorm. 10.45 Uhr: Sonntagsſchuste
Abends 8 Uhr: Evangeliſations=Verſammlung. — Montag, abends S0
Uhr: Singſtunde (Gem. Chor). — Mittwoch, abends 8.15 Uhr: Bicl=// nuneAllee, am
Au=
ſtunde (Apoſtelgeſchichte).
Chriſtl. Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtr. 40). Sonntag. B. Juu.) Volksgenoſſen, b
vorm. 9.15 Uhr: Andacht (Prediger Kruſt). Abends 8 Uhr: Evangeliunz=) nund zeigt, daß die R
verkündigung. — Dienstag, 25. Juni, abends 8.15 Uhr: Bibelſtur:e// Muſrufs des Herrn
(Prediger Kruſt).
Die Chriſtengemeinſchaft, Heidelberger Str. 14. Sonntag, B. Juu) glu nicht ab, wenn
10 Uhr: Menſchenweihehandlung mit Predigt. — Johannisfeſt: Sonntuy/ vümmlung noch eint
23. Juni, 20½ Uhr: Einleitende Anſprache. 21½ Uhr: Darſtellung 19 Um 17 Uhr, am
Märchenſpieles. Die zertanzten Schuhe‟. Johannistag, 24. Juni, Monzert des Muſ
Tagesanbruch: Feier der Menſchenweihehandlung im Freien. Vonn,
10 Uhr: Menſchenweihehandlung. — Mittwoch, 26. Juni früh 348 UI.
Menſchenweihehandlung. — Donnerstag, 27. Juni 10 Uhr:
Menſché=
weihehandlung. — Freitag, 28. Juni, früh ½6 Uhr: Menſchenwein= / Um 6 Uhr: We
handlung.
taurch folgende Str
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17, Sonv/ Wismarckſtr. Wende
tag, 23. Juni, vorm. 9.30 Uhr: Predigt; vorm. 10.30 Uhr: Sonnta 1= bfroße, Liebirauenſtr.
ſchule; abends 8.15 Uhr: Predigt, Prediger Würfel=Mannheim. Wiedlingerſtr. Nied
Mittwoch, 26. Juni, abends 8.30 Uhr: Bibel=Gebetſtunde.
Methodiſten=Gemeinde (Ev. Freikirche) Wendelſtadtſtr. 88. Sonnt,t,) Reſſungerſtr., Heidel
vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Predigtgottesdieur, Platzkonzert, O
Thema: „Gotteserkenntnis” Prediger Hirtz. — Mittwoch, abends 8 u I.) Moie Kreuz, am
41 Unter Waffengef
Bibelſtunde (anſchließend Singſtunde)
Chriſtlich=wiffenſchaftliche Vereinigung (Chriſtian Science Society,) Oberette „Banditer
in Darmſtadt, Aula der Adolf=Hitler=Bauſchule, Neckarſtr. 3. Gottt elillöcker; 4. Me
dienſte jeden Sonntag, vormittags 10 Uhr, und jeden Mittwoch, abenn Pichaelis; 5. G
8.15 Uhr. Thema am 23. Juni: „Hat ſich das Weltall, einſchließlich a/ / /0 finig und ſtark,
Menſchen, durch atomiſche Kraft entwickelt?” Goldener Tert: Offa;
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Samstag, 22. Juni 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, 22 Juni 1935
Rolkreuzkag in Darmſtadt.
Anläßlich des
diesjähri=
gen Rotkreuztages
veran=
ſtaltet das Deutſche Rote
Kreuz. Landesverband
Heſ=
ſen. heute. Samstag,
nachmittags 5 Uhr, auf dem
Paradeplatz eine
öffent=
liche Kundgebungmit
feierlicher Flaggenhiſſung
und am Sonntag,
vor=
mittags zwiſchen 11 und 12
Uhr, ein Platzkonzert
auf dem Adolf=Hitler=Platz,
wo auch ein großes
Sani=
tätszelt, der
Sanitäts=
kolonne I. Darmſtadt, auf
die Bedeutung des
Rot=
kreuztages hinweiſt. Zu
bei=
den Veranſtaltungen hat
ſich der Muſikzug der SA.=
Standarte 115, unter der
perſönlichen Leitung des
MuſikzugführersW. Schlupp.
in uneigennützigſter Weiſe
zur Verfügung geſtellt.
Außerdem wird der
Mu=
ſikzug der Firma E. Merck
am Samstag
nachmit=
tags 5 Uhr, in der Oran=
Be=Allee, am Ausgang des Beſſunger Orangeriegartens, ein
latzkonzert veranſtalten,
Volksgenoſſen, beſucht in Maſſen die beiden Veranſtaltungen
rd zeigt, daß die Rotkreuzſache auch eure Sache iſt! Gedenkt des
tirufs des Herrn Reichsſtatthalters Sprenger und ſpendet
tdig zum Beſten des Roten Kreuzes! Weiſt auch ſeine
Samm=
micht ab, wenn ſie in der kommenden Woche bei der
Haus=
mrnlung noch einmal an eure Tür klopfen!
=Um 17 Uhr, am Ausgäng des Orangeriegartens:
Platz=
ſom zert des Muſikzugs der Firma E. Merck.
Sonntag, den 23. Juni 1935.
Um 6 Uhr: Werbemarſch der Sanitäskolonnen I und II
drc folgende Straßen: Saalbauſtraße, Rheinſtr., Kaſinoſtr.,
Asmarckſtr. Wendelſtadtſtr., Kahlertſtr., Frankfurterſtr..
Emils=
ſtase, Liebfrauenſtr., Heinheimerſtr., Dieburgerſtr., Mühlſtr.,
leplingerſtr., Nieder=Ramſtädterſtr., Hoffmannſtraße, Herdweg,
Aſungerſtr., Heidelbergerſtr., Riedeſelſtr., Saalbauſtr.
WPlatzkonzert, Sonntag, 23. Juni, von 11 bis 12 Uhr für das
die Kreuz, am Adolf=Hitler=Platz. Muſikfolge:
Unter Waffengefährten, Marſch von Teike: 2. Ouvertüre zur
Perette „Banditenſtreiche”, von Suppé; 3. Traum=Walzer, von
Al öcker; 4. Die Mühle im Kloſtertal, Charakterſtück von
Ait aelis; 5. Fantaſie aus der Oper „Traviata”, von Verdi;
Minig und ſtark, Marſch von Friedemann.
Nr. 169 — Seite 5
Hreichsbekriebsgemeinſchaft Druck. — Geaukſchſeſt.
Heute Samstag, 3 Uhr, tritt das graphiſche Gewerbe auf
En. Marienplatz geſchloſſen an. Jeder Betrieb iſt vollzählig zur
ſtelle und gibt den Kornuten (Täuflingen) das Geleit zum
arktplatz. Daſelbſt findet der feierliche Gautſchakt ſtatt.
Wautſchbriefe ſind in gewohnter künſtleriſcher
Druckausfüh=
ſim: in den Schaufenſter=Auslagen unſerer Geſchäftsſtelle,
Rhein=
ſase 23, ausgeſtellt.
Pandesregierung. — Perſonalnachrichten. In den
dau=
ky den Ruheſtand verſetzt wurde der Hauswart Ludwig
Pichl zu Darmſtadt, auf ſeinen Antrag, mit Wirkung vom
FAuguſt 1935.
Stadtmuſeum im Pädagog. Das Muſeum und die
Ausſtel=
he „Heſſen=Naſſauer Handweberei und
Hand=
ſtc erei” ſind am Sonntag, den 23. Juni, von 10 bis 13 Uhr
i net. Es findet eine Führung durch Direktor Dr. Müller ſtatt.
Larnn 10 Uhr. Außerdem hat ſich Herr Kunſtdrehermeiſter
Aräg in echter Handwerkergeſinnung bereit erklärt, auf einer von
UIn geſtifteten Drehbank ſein kunſtvolles Handwerk vorzuführen.
Pr Eintritt iſt frei!
— Mozart=Verein. Sang und Tanz des Mozart=Vereins ſind
m den Launen des Wettergottes unabhängig. Deshalb findet
e Ffamilienabend, der für das deutſche Lied werben ſoll, keinen
— Lea Piltti, die 1. Koloraturſängerin des Heſſiſchen Lan=
iheaters Darmſtadt, wurde ſoeben von Generalintendant Dr.
oSbe an das Deutſche Nationaltheater in Weimar ver=
wictet. Dem Heſſiſchen Landestheater wird Frau Piltti für eine
hibe gelegentlicher Gaſtſpiele erhalten bleiben. — Bei den dies=
iagen Feſtſpielen in Ansbach ſingt ſie am 3. und 4. Auguſt
Fiordiligi in „Coſi fan tutte‟.
Heſſiſches Landestheater Darmſtadt.
GROSSES HAUS Enstag,
22. Juni Anfang 19.30, Ende nach 22.00 Uhr. — Deutſche
Bühne H. 14. Vorſtellung. „Rigoletto”, Oper von
Giuſeppe Verdi. Etag,
23. Juni Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. — Hauptmiete E.
27. Vorſtellung. „Die Tänzerin Fanny Elßler”,
Operette von Johann Strauß. ſu tag,
24. Juni Anfang 20.00 Ende gegen 22.45 Uhr. „Kraft durch
Freude‟, Geſchloſſene Vorſtellung. „Rigoletto”.
Oper von Giuſeppe Verdi. 25. Juni Eenstag. Anfang 19.30. Ende 2230 Uhr. — Miete 4 25.
„Die Tänzerin Fanny Elßler”. Operette von Joh.
Strauß. At woch,
26. Juni Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. — Miete B 26.
„Die Tänzerin Fanny Elßler”. Operette von Joh.
Strauß. Innerstag,
27. Juni Anfang 19.30. Ende gegen 22.15 Uhr. Miete E 28.
„Rigoletto”. Oper von Giuſeppe Verdi. beirag, Anfang 20,00 Ende gegen 23.00 Uhr. „Kraft durch
28. Juni Freude‟, Geſchloſſene Vorſtellung. „Figaros Hoch=
zeit”. Komiſche Oper von W. A. Mozart. emstag. Anfang 19.00 Ende gegen 23.15 Uhr. Außer Miete.
29. Juni Gaſtſpiel, Albert Seibert: „Lohengrin”. Große
romantiſche Oper von Richard Wagner. mntag, Anfang 19.30, Ende gegen 22.15 Uhr. — Deutſche
30. Juni Bühne K. 20. Vorſtellung. „Rigoletto”. Oper von
Giuſeppe Verdi. 2. Juli eistag. Anfang 20,00. Ende 22.15 Uhr. — Miete 4 26.
„Friedemann Bach”. Oper von Paul Graener. Schluß der Spielzeit am 2. Juli 1935 — Die Einzeichnung
E Platzmieten für die neue Spielzeit beginnt am 24. Juni. Der
Ne Bilderproſpekt auf die kommende Spielzeit iſt koſtenlos bei
Mietabteilung des Heſſiſchen Landestheaters zu haben. Dienſt=
inden der Mietabteilung: werktäglich von 9—13.30 Uhr.
* Heſſiſches Landestheater. Im Großen Haus wird heute
eid die neu einſtudierte Verdiſche Oper, „Rigoletto” zum
ſtenmal wiederholt, die am erſten Pfingſtfeiertag einen außer=
deritlich ſtarken Beiſall fand. Die muſikaliſche Leitung der Auf=
Muung hat Kapellmeiſter Hans Blümer; die ſzeniſche Leitung
den Vogt. Die Titelpartie ſingt Heinrich Blaſel, die übrigen
Aptpartien ſingen. Martha Liebel, Lea Piltti, Johannes Bi=
U. Heinrich Schlüter und Hermann Schmid=Berikoven.
* Die eiſien Lifenbahnen in Beifen.
1846 wurde die Landeshauptſtadt Eiſenbahnſtakion. —Parkikularismus u. menſchliche Ichſuchk als Hinderniſſe
Wie das „Dampfroß” groß wurde.
In dieſen Tagen, da man in der Oeffentlichkeit beginnt, ſich
auf ein Jubiläum beſonderer Art, nämlich das der vor
einhun=
dert Jahren erfolgten Eröffnung der erſten Eiſenbahnlinie in
Deutſchland einzuſtellen, wird viel von den Widerſtänden
geſpro=
chen, die dem neuen Unternehmen damals erwuchſen. Man
er=
zählt von ſeltſamen Käuzen und ihren uns heute noch viel
ſelt=
ſamer anmutenden Anſichten, mit denen ſie ſich gegen die
ſchreck=
lichen Gefahren wandten, die für Alle, für Mitfahrende wie für
Zuſchauer, mit dem „Dampfroß” verbunden ſein ſollten. Gewiß:
das iſt heute für uns Menſchen, die wir langſam dazu kommen,
die Eiſenbahn, gewöhnt an die Schnelligkeiten von Auto und
Flugzeug, mit ganz anderen Augen anzuſehen, intereſſant zu
leſen. Wenn wir, offengeſtanden, auch eigentlich gar keine Urſache
haben ſollten, ſo von oben herab, auf die ehrlichen Leute zu
blik=
ken, die vor einhundert Jahren glaubten, vor der Eiſenbahn
warnen zu müſſen. Ich fürchte, man wird in hundert Jahren auch
manche Anſicht, die in unſeren Tagen noch über den
Schnellig=
keitswahnſinn oder das Fahren in der Luft geäußert wurden,
aus der Kurioſitätenkiſte herausholen. Wir wiſſen heute, daß die
Einwendungen, die man vor hundert Jahren gegen die
Einfüh=
rung der Dampfbahn machte, übertrieben waren. Aber wo dieſe
Einwendungen nicht aus ſelbſtſüchtigen Gründen heraus gemacht
wurden, hatten ſie doch immerhin noch eine gewiſſe ethiſche
Be=
gründung. Viel peinlicher ſind die Erinnerungen an die vielen,
die den Siegeslauf der Eiſenbahn vorausſahen, ſich aber aus
materiellen Gründen gegen ihn ſtemmten oder aber im voraus
von Frankfurt über Darmſtadt nach Mannheim bezweckte. Dieſer
Vertrag ſah noch die Gründung einer Aktiengeſellſchaft vor, die
als „Darmſtädter Eiſenbahn=Geſellſchaft” die Sache in die Hand
nehmen ſollte. Das mißlang aber, da dieſe Geſellſchaft die
not=
wendigen Gelder nicht aufzubringen vermochte. So kam 1843 ein
neuer Vertrag zwiſchen Heſſen, Baden und Frankfurt zuſtande,
nach dem eine Eiſenbahn von Frankfurt über Darmſtadt bis
Heidelberg auf gemeinſchaftliche Koſten und unter Vorausſetzung
gemeinſamer Verwaltung gebaut werden ſollte. Der Heſſiſche
Landtag gab ſeine Zuſtimmung, und zwar, das verdient
hervor=
gehoben zu werden, die Zweite Kammer mit nur einer Stimme
Mehrheit, die Erſte Kammer aber einſtimmig! Am 6. Auguſt
1846 wurde die Bahn dem Verkehr übergeben. Heſſen hatte zu
dem Baukapital, das vorerſt 14 Millionen Gulden betrug nahezu
die Hälfte beigetragen, da in ſein Hoheitsgebiet von 88 Km.
gan=
zer Länge 49 Km. fielen.
So hatte das Großherzogtum Heſſen bis jetzt an
Eiſenbahn=
ſtrecken rund 57 Km. auf ſeinem Gebiete. Die Provinzen
Rhein=
heſſen und Starkenburg ſchienen damit für einige Zeit befriedigt.
Nun ſollte Oberheſſen Anſchluß finden. Hier aber brauchte man
Beſtehendes nur zu verlängern. Denn 1849 war bereits die
Strecke Kaſſel—Wabern dem Verkehr übergeben worden. Deren
Weiterführung erreichte bei Gießen heſſiſches Gebiet, um dann kurz
vor Frankfurt wieder in das Hoheitsgebiet der Freien Reichsſtadt
überzugehen. So entſtand die Main=Weſer=Bahn; mit dem
Mittelſtück von 65 Km. Länge führte das Großherzogtum Heſſen
den wichtigſten Teil der bedeutungsvollen Bahnſtrecke auf ſeinem
Gebiet. Main=Neckar= wie Main=Weſer=Bahn warfen bald
Ge=
winn ab. Sie eröffneten auch wichtige Wirtſchaftsgebiete.
den erwarteten Gewinn in ihre Taſche zu lenken verſuchten. Das
waren nicht nur die kleinen Fuhrleute, die bisher den Verkehr
auf der Landſtraße von Ort zu Ort aufrecht erhalten hatten
das waren vor allem auch die Männer aus den Kreiſen, für die
das Geld ein Handelsobjekt war — oder die aus
partikulariſti=
ſchen Gründen ſich dem neuen Unternehmen glaubten,
entgegen=
ſtemmen zu ſollen. Zwar hat die Geſchichte der deutſchen
Eiſen=
bahnen nicht die Fülle von Korruptionserſcheinungen aufzuweiſen
wie z. B. die von Frankreich. Aber auch bei uns, man leſe das
einmal in Treitſchkes Deutſcher Geſchichte nach, zeigten ſich
Hem=
mungen, die zum Teil erſt in langſam vorwärtsſchreitender
Fort=
entwicklung beſeitigt werden konnten. Die Gegenſätzlichkeiten
zwiſchen den wirklich oder vermeintlich vorhandenen Intereſſen
von Städten und Landſtrichen in der damaligen Zeit deutſcher
Zerriſſenheit, hat da zu Erſcheinungen geführt, die uns heute
komiſch anmuten würden, könnte man darüber vergeſſen, welchen
Schaden durch ſie in manchen Fällen der Weiterentwicklung des
neuen Verkehrsweſens zugefügt wurde.
Das hat man auch im Heſſiſchen erfahren müſſen. Als bald
nach dem Bau der Nürnberg—Fürther der Plan auftauchte, eine
Verbindung mit dem Dampfroß zwiſchen Frankfurt und
Wies=
baden zu erbauen, mußten, um auch nur in die Vorarbeiten
ein=
treten zu können, die Meinungen dreier ſouveräner Staaten, die
natürlich alle eiferſüchtig auf ihre Rechte achtgaben, befragt
wer=
den. Die Freie Stadt Frankfurt, das Großherzogtum Heſſen und
das Herzogtum Naſſau mußten ihre Zuſtimmung geben. Dabei
bekam Frankfurt, das in ſeinen Mauern die größten Vermögen
beſaß, durch Rotſchild auch den größten Einfluß. Weder
Darm=
ſtadt noch Naſſau hatten das Geld, um ſich dieſer kapitaliſtiſchen
Großmacht widerſetzen zu können. So wurde denn die „Taunus=
Eiſenbahn=Geſellſchaft” errichtet — ihre Kontrolle aber lag in
den Händen Rotſchilds und der Frankfurter Börſengrößen.
Da=
mit wurde der ganze Plan in recht üble Bahnen gelenkt. Viel
dummes Zeug wurde zunächſt zuſammengeredet, ob die Linie auf
dem linken oder dem rechten Mainufer ausgeführt werden ſolle.
Bodenſchacher und Bodenwucher machten ſich breit — überall ſtieß
man auf die Widerwärtigkeiten menſchlicher Ichſucht. So daß
einem Zeitgenoſſen, der mit offenen Augen das alles
mitange=
ſehen hatte, ſich ſchon damals der Stoßſeufzer entrang: „Man
ſollte nie eine Eiſenbahn anders als auf Staatskoſten bauen.”
Ein „Geſchäft” wurde nun freilich die Taunusbahn gar bald.
Sie war aber auch mit ihren Tarifen die teuerſte in Deutſchland
— die Leute, die ihr Geld in den Aktien angelegt hatten,
ver=
langten eben eine gute Verzinſung. Aber die Bahn, die erſte, die
durch Großherzoglich Heſſiſches Gebiet fuhr, keuchte mit Dampf
voran. Zuerſt noch nicht auf der ganzen, für die damalige Zeit
gewaltigen Strecke von 42 Kilometern, der Entfernung zwiſchen
Frankfurt und Wiesbaden, aber in Raten ſozuſagen. Die erſten
15 Kilometer zwiſchen Frankfurt und Hattersheim wurden 1839
dem Verkehr übergeben, im nächſten Jahre konnte man dann (
ein=
gleiſig zunächſt) von Frankfurt bis Wiesbaden durchfahren.
Ungeteilte Bewunderung erregte die neue Bahn auch bei
ihren Zeitgenoſſen nicht. Ein Mainzer Journaliſt ſchrieb darüber
wenige Jahre nach der Eröffnuung der ganzen Strecke: „Ich fuhr
einmal eine ganze halbe Stunde den kurzen, graden, glatten
Schienenweg zwiſchen Kaſſel und Wiesbaden; die Lokomotive
be=
wegte ſich ſo langſam dahin, daß ich die Landſchaft hätte
auf=
nehmen können, wenn ſie überhaupt von der Eiſenbahn aus etwas
Romantiſches hätte. Iſt das der Triumph des Dampfes, in die
Schranke zu treten mit einem invaliden Pegaſus aus Kaſtel.”
Nun, nach und nach verbeſſerten ſich die Verkehrsverhältniſſe,
und in wenigen Jahren war die Tanunsbahn die von Reiſenden
am meiſten befahrene in Deutſchland. In Frankfurt hatte man
das mit Fingerſpitzengefühl bald erkannt. Durch alle möglichen
Börſenmanöver gelang es, die Mainzer Aktionäre zum Verkauf
ihrer Anteilſcheine zu veranlaſſen — Rotſchild war der
eigent=
liche Herr der Bahn, ſo daß der einzige Wagen erſter Klaſſe, der
mit den Wappen der Städte Frankfurt, Mainz, Wiesbaden
ge=
ſchmückt war, vom Volksmund als der Salonwagen Rotſchilds
be=
zeichnet wurde, ſintemal außer dem Herzog von Naſſau und dem
Direktor der Bahn niemand darin fuhr. Wer erinnert ſich da
nicht an den Scherz, als nach Errichtung der preußiſch=heſſiſchen
Eiſenbahn=Gemeinſchaft im Jahre 1897 die Wagen mit dem
preu=
ßiſchen (Adler) und dem heſſiſchen (Löwe) Wappen bemalt
wur=
den. Damals nannte der Volksmund nach dieſen Wappentieren
die neue Gemeinſchaft — die Firma Adler und Löb.
Wenn auch mit der Bahn zwiſchen Frankfurt und Wiesbaden
nicht alle Wünſche erfüllt waren — Mainz hatte damit doch eine
wichtige Verbindung mit ſeinen größten Nachbarſtädten
bekom=
men. Für die heſſiſche Reſidenz Darmſtadt dauerte es ein
Weil=
chen, bis auch ſie an das ſich allmählich immer mehr erweiternde
deutſche Eiſenbahnnetz Anſchluß fand. Vielleicht war die
Ver=
zögerung deshalb nicht von Nachteil, weil man unterdeſſen aus
den Erfahrungen, die bei anderen Bahnbauten gemacht werden
konnten, gelernt hatte. So traten denn bei dem Bau der Main=
Neckar=Bahn die drei beteiligten Staaten, durch deren Gebiet der
Schienenſtrang ſich zog, Frankfurt, Heſſen und Baden, als die
Bau=
herren auf. Zwar hatten bereits im Jahre 1838 die drei
Län=
der einen Staatsvertrag abgeſchloſſen, der den Bau einer Bahn
Doch jetzt meldete Rheinheſſen wieder neue Wünſche an. Mit
der kurzen linksmainiſchen Bahnlinie ſah es ſeine Intereſſen nicht
genügend gewahrt. Hier trat nun wieder die Privatinitiative
ein — die, wie man ſie ſpäter nannte, wichtigſte Privatbahn
Deutſchlands, die „Heſſiſche Ludwigsbahn”, entſtand. Von den
großen deutſchen Privatbahnen vermochte ſie ſich am längſten zu
erhalten. Auch ihre Geſchichte iſt reich an Hemmungen, die durch
die damalige Zerriſſenheit im deutſchen Eiſenbahnweſen
verur=
ſacht wurden. Denn die Heſſiſche Ludwigsbahn, die 1853 die
Strecke Mainz—Worms 1858 die Strecke Mainz—Aſchaffenburg
und 1859 die Strecke Mainz—Bingen eröffnen konnte, hatte ſich
damit mitten hineingeſetzt, in die wichtigſten Verkehrslinien des
linken Rheinufers — unterhalb Bingen und oberhalb Worms
aber war ihre Macht zu Ende, weil hier auch die Souveränität
des Großherzogtums Heſſen endete! Wie weit der
Länderpartiku=
larismus damals ging, möge ein Beiſpiel zeigen: Die in der
Zwiſchenzeit auf preußiſchem Gebiet erbaute Bahn von Köln
rheinaufwärts endete in Bingerbrück. Die Reiſenden, die weiter
nach Mainz wollten, mußten in Bingerbrück ausſteigen, über die
Nahe ſetzen, um dann in Bingen den Zug der Heſſiſchen
Lud=
wigsbahn beſteigen zu können. Es bedurfte langwieriger auf
beiden Seiten freilich mit gutem Willen geführter
Verhandlun=
gen, bis 1859 Preußen und Heſſen einen Vertrag abſchloſſen, der
den Bau einer Eiſenbahnbrücke über die Nahe ermöglichte, ſo daß
jetzt wenigſtens die Züge von Köln bis Bingen und die von
Mainz bis Bingerbrück durchgeführt werden konnten.
Umgeſtie=
gen mußte dann freilich dort werden.
Während in Bingen und Worms das Ende der Tätigkeit der
Heſſiſchen Ludwigsbahn auf dem linken Rheinufer lag, erweiterte
die Geſellſchaft ihren Betrieb nach anderer Richtung. Am 20.
De=
zember 1862 wurde die von ihr erbaute Eiſenbahnbrücke über den
Rhein bei Mainz eingeweiht; über ſie fahren noch heute täglich
Hunderte von Zügen. Und wenige Tage ſpäter konnte auch der
von Mainz ſehnlichſt erwartete Ausbau der linksmainiſchen
Ver=
bindung zwiſchen Frankfurt—Mainz, die bis da in Guſtavsburg
geendet hatte, feierlichſt dem Verkehr übergeben werden.
Doch damit ſind wir über die Jahre hinaus, die man als die
der Anfänge des heſſiſchen Eiſenbahnweſens bezeichnen kann. Die
zunächſt wichtigſten Strecken waren erbaut. Andere Einflüſſe,
vor allem die Sonderntereſſen einzelner Landſtriche, brachten in
ſpäteren Jahren den Ausbau des Bahnnetzes, an dem Heſſen, von
einigen Strecken abgeſehen, finanziell wenig Freude erlebte. Der
großzügige Plan Bismarcks, der ſchon Ende der 70er Jahre die
Reichseiſenbahn ſchaffen wollte, ſcheiterte an der Engſtirnigkeit
mancher der damaligen Politiker. 1897 aber tat Heſſen den großen
Schritt der zur Deutſchen Reichsbahn führen konnte: die Königi.
Preußiſche und die Großh. Heſſiſche Eiſenbahn=Gemeinſchaft wurde
Alexander Burger.
abgeſchloſſen.
Darmſtadk als TurnierStadt.
In den letzten Jahren hat die Reitspoxtbewegung auch in
Darmſtadt Fuß gefaßt. Das bevorſtehende Turnier bedeutet
wie=
der einen Schritt vorwärts.
Was dem diesjährigen Turnier ſein beſonderes Geſicht gibt,
iſt neben der Beteiligung der internationalen Größen des
deut=
ſchen Reitſports vor allem die ausgezeichnete Ueberſicht über alle
Zweige dieſes vielſeitigen Gebietes.
Im Vordergrund ſtehen die Springprüfungen, die ſehr git
beſetzt ſind und durch die Beteiligung der beſten weſtdeutſchen
Springpferde der Aachener Reitergruppe, ſowie Pferden aus
Frankfurt, Wiesbaden, Mannheim und der näheren Umgebung
ſpannende Kämpfe verſprechen.
Die Dreſſurprüfungen werden vor allem den Reitern der
näheren Umgebung Gelegenheit geben, ihre Kunſt zu zeigen. Für
den Kenner dürften die beiden Eignungsprüfungen ein
beſonde=
rer Leckerbiſſen ſein, denn hier werden eine Reihe ſehr
verſpre=
chender junger Pferde aus den großen deutſchen Zuchtgebieten
antreten.
Innerhalb dieſer Prüfungen nehmen die den SA.= und SS.=
Formationen vorbehaltenen Bewerbe eine Sonderſtellung ein
und werden ein Urteil erlauben, wie weit die eigentliche
Volks=
reiterei gediehen iſt, die in unſerem Gebiet in den Händen des
bewährten Polizeihauptmanns a. D. Rettig, Führers der SA.=
Reiterſtandarte liegt.
Wichtig ſind auch die Leiſtungen des Nachwuchſes, der in der
Jugendreiterprüfung und vor allem auch in der Kinder=Voltige
zur Schau geſtellt wird.
Die Ueberſicht wäre unvollſtändig, fehlte der Fahrſport, und
die Konkurrenz der Zweiſpänner, die wohl hauptſächlich von
ländlichen Beſitzern beſtritten wird, dürfte beweiſen, daß dieſer
Zweig des Pferdeſpoxts noch lange nicht in der Verſenkung
ver=
ſchwunden iſt. Als Schauſtück des Fahrſportes werden eine
An=
zahl von SA.=Sechſerzügen die Fertigkeit des Fahrens und die
Wendigkeit der Geſpanne zeigen.
Ein lokalpatriotiſches Ereignis erſten Ranges ſoll der
Wett=
ſtreit der ſtädtiſchen Fuhrhalter werden.
Es kommen noch eine Reihe weiterer Schaunummern hinzu.
ſo daß allen Wünſchen vollauf Rechnung getragen iſt.
Seite 6 — Nr. 169
Aus der NSDAP.
Politiſche Leiter!
Für die am Samstag, 22. Juni, abends ſtattfindende
Sonnen=
wendfeier treten die Politiſchen Leiter ſämtlicher Ortsgruppen
der Stadt Darmſtadt pünktlich 21 Uhr auf der Südſeite hinter
der Feſthalle an. Anzug: Dienſtanzug (Bluſe) Die
Ortsgruppen=
leiter ſind für vollzähliges Antreten der Pol. Leiter
verant=
wortlich.
Hitler=Jugend. Bann 115 — „Peter Frieß”.
Zu der Sonnenwendfeier treten die Gefolgſchaften des
Stand=
ortes Darmſtadt der Hitlerjugend am Samstag, 22. Juni, um
8.30 Uhr, auf dem Steubenplatz an. Die Gefolgſchaften 15 und
16 des Standortes Griesheim müſſen am 22. Juni, pünktlich um
9.15 Uhr, auf dem Kavallerie=Exerzierplatz angetreten ſein. Die
Fähnlein des Jungvolks, Gruppen des BDM. und die Jungmädel
des Standortes Darmſtadt treten um 9 Uhr auf dem
Steuben=
platz an.
Amt für Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Mitte.
Am kommenden Montag, dem 24. d. M., findet abends 8.30
Uhr im Reſtaurant „Perkeo” hier, Alexanderſtraße 12, eine
wich=
tige Sitzung für alle NSV.=Walter und =Walterinnen der
Orts=
gruppe ſtatt. Wir erwarten unter allen Umſtänden reſtloſes
Er=
ſcheinen.
K.d. F.=Wanderführerlehrgang des Kreiſes Darmſtadt.
Am Montag, den 24. Juni beginnt um 20 Uhr, im Kleinen
Saal des „Hauſes der Arbeit” der 1. K.d.F.=
Wanderführerlehr=
gang des Kreiſes Darmſtadt. Zur Teilnahme verpflichtet ſind alle
bisher eingeſetzten Orts= und Betriebswanderwarte des Kreiſes
Darmſtadt. An dieſem 1. Abend wird der Gauwanderwart Pg.
Schwab über Sinn und Zweck unſerer Wanderarbeit ſprechen. Wir
erwarten, daß die betr. Arbeitskameraden vollzählig und pünktlich
zur Stelle ſind. Weiterhin bitten wir alle Orts= und
Betriebs=
wanderwarte, das Rundſchreiben Nr. 19/35, betr.
Wanderführer=
lehrgang, genaueſtens zu beachten.
Anmeldungen für U. 3. 23 Borkum. Anmeldungen für U. 3. 24
Norwegen. Für den U.3. 23 (Borkum), vom 28. 6. bis 5. 7., und
U.3. 24 (Norwegen), vom 3. 7. bis 11. 7, können noch Einzel=
Teilnehmer zugelaſſen werden. Anmeldungen können nur
unter Einzahlung des Geſamtbetrages bei der Kreisdienſtſtelle,
Bismarckſtraße 19, bis auf weiteres getätigt werden.
Darmſtadts Sommer=Sonnenwende
um Jammiag.
Die Feierſtunde der HJ. auf dem Kavallerie=Exerzierplatz
die einzige Sonnwendfeier in Darmſtadt.
Wieder feiert die geſamte deutſche Jugend und mit ihr das
ganze deutſche Volk das Feſt der Sommerſonnwende. Ueberall
wird die HJ. das Sonnwendfeuer anzünden als erneutes,
leuch=
tendes Bekenntnis zu Führer und Volk, als Dank für die
wieder=
erlangte Ehre und Wehrhaftigkeit Deutſchlands. Am Samstag,
22. Juni, um 22 Uhr, geſtaltet die Hitler=Jugend auf dem
Ka=
vallerie=Exerzierplatz eine Feierſtunde. Die geſamte Bevölkerung
iſt zu dieſer Sonnwendfeier, der einzigen Darmſtadts, eingeladen.
gez. Freudenberg, Bannführer.
gez. Wamboldt, Kreisleiter.
Die Durchführung der Feier.
Der Gauleiter hat angeordnet, daß im geſamten Gaugebiet
Heſſen=Naſſau die Sonnwendfeiern künftig nur noch von der
Hit=
ler=Jugend zu geſtalten ſind, an den einzelnen Feiern aber die
ganze Bevölkerung teilnehmen ſoll. In dieſem Jahre wird die
Sommerſonnwende ein gewaltiges Bekenntnis ſein für den
Füh=
rer, der Deutſchland ſeine Ehre und Wehrfreiheit wiedergegeben
hat. Wie überall, ſo wird auch in Darmſtadt die Jugend die
Trägerin der Sonnwendfeier ſein, unterſtützt von der Partei,
allen Gliederungen und Verbänden; die geſamte Bevölkerung
Darmſtadts aber wird an der Feier teilnehmen.
Die Darmſtädter Sonnwende — die Feier der HJ. iſt die
ein=
zige — findet Samstag, 22. Juni, 10 Uhr abends, auf dem
ehemali=
gen Kavallerie=Exerzierplatz ſtatt, wo auch im vergangenen Jahre
die Feier war. Nachſtehend geben wir die genauen
Anmarſch=
wege und die Antreteplätze der einzelnen Verbände bekannt. Der
geſamte Aufmarſch vollzieht ſich auf vier getrennten Wegen
gleich=
zeitic ab 9.30 Uhr, ſo daß vor 10 Uhr alles zur Feier ſteht.
Marſchſäule 1: 1. PO.: 2. DAF.: 3. NS.=Studentenbund; 4.
ſonſtige Verbände; 5. Vereine. — Antreteplatz: Exerzierplatz
ſüdl. der Feſthalle (zwiſchen dem Polizeiſportplatz); Spitze PO. in
der Richtung der Bahnbrücke zwiſchen Rheinſtraße u. Holzhofallee.
Marſchſäule II: 1. SA.=Standarte 115: 2. Landespolizei; 3.
Schutzpolizei; 4. Flieger; 5. SS.; 6. NSKK.; 7. SAR I. —
An=
treteplätze: 1. Standarte 115 in der Holzhofallee, Spitze
Bahnbrücke; 2. Landespolizei in der Kaſerne: 4. Schutzpolizei in
der Kaſerne; 4. Flieger im Groß=Gerauer Weg. Spitze
Holzhof=
allee; 5. SS. anſchließend an die Flieger: 6. NSKK.
Holzhof=
allee, Spitze Einmündung Groß=Gerauer Weg; 7. SAR. I
an=
ſchließend an NSKK.
Marſchſäule III: 1. Hitler=Jugend: 2. Jungvolk: 3. BDM.;
4. Jungmädel: 5. Schulen. — Antreteplatz; Steubenplatz.
Marſchweg: Rheinſtraße dann erſte Waldſchneiſe hinter (weſtlich)
der Bahnbrücke links (ſüdlich) der Griesheimer Landſtraße.
Marſchſäule IV: 1. Arbeitsdienſt Darmſtadt: 2. Arbeitsdienſt
Griesheim: 3. Ortsgruppe Griesheim. — Antreteplatz; Für
den geſamten Arbeitsdienſt ergeht beſondere Benachrichtigung,
desgleichen für die NS.=Formationen des Standorts Griesheim.
Bei den antretenden Verbänden ſind jeweils Ordner der
Hitler=Jugend.
Die eigentliche Feierſtunde beginnt um 22 Uhr genau und
wird längſtens eine Stunde in Anſpruch nehmen, ſo daß alle
Teil=
nehmer auch die Schulkinder, zeitig zur Stadt zurück ſind. Die
Folge der Sonnwendfeier umfaßt: Fanfarenruf, Lied: „Unter
der Fahne ſchreiten wir”, Sprechchor: Kampf. Nach einer kurzen
Stille: Feuerſpruch. unter Anzünden des Holzſtoßes; Komm' du
heilige Glut”, gemeinſames Lied: „Flamme empor”, Feuerrede:
Kreisleiter Wamboldt, Bannführer Freudenberg verlieſt die
Bot=
ſchaft des Jugendführers des Deutſchen Reiches, Fanfarenmuſik,
Du.
Hitler=Jugend=Lied.
ELP. Evangeliſch=kirchliche Dienſtnachrichten. Ernannt
wurden: Der Pfarrer Rudolf Peter zu Friedberg=Fauerbach
zum Dekanſtellvertreter des Dekanats Friedberg, mit Wirkung vom
1. Juni 1935 ab; der Pfarramtskandidat Walter Weber aus
Marzell (Baden) zum Pfarrverwalter der Pfarrei der
Schloß=
kirchengemeinde zu Offenbach, Dekanat Offenbach, mit Wirkung
vom 1. Mai 1935 ab; der Pfarrer Richard Weber zu
Lampert=
heim, Dekanat Zwingenberg, zum Pfarrer der zweiten Pfarrei der
Petrusgemeinde zu Darmſtadt, Dekanat Darmſtadt, mit Wirkung
vom 1. Juni 1935 ab: der Pfarrer Hans Eichenauer zu Groß=
Karben, Dekanat Friedberg, zum Pfarrer der Pfarrei Nieder=
Flörsheim, Dekanat Worms, mit Wirkung vom 16. Juni 1935
ab; der Pfarrer i. R. Karl Krieger zu Feilbingert (Pfalz),
zum Pfarrverwalter der Pfarrei Dexheim, Dekanat Oppenheim,
mit Wirkung vom 1. Juni 1935 ab; der Pfarrer Walther
Anthes zu Rimbach, Dekanat Zwingenberg, zum Pfarrer der
erſten Pfarrei Lampertheim, Dekanat Zwingenberg, mit Wirkung
vom 1. Juni 1935 ab. — Die nachſtehenden Pfarramtskandidaten
ſind mit Wirkung vom 1. Juni 1935 ab zu
Pfarrverwal=
tern der daneben angegebenen Pfarreien ernannt worden,
nachdem ſie die Stellen bereits einige Zeit als nichtordinierte
Kandidaten verſehen haben: Klaus Biſchoff: Spachbrücken,
Dekanat Groß=Umſtadt: „Julius Cronenberg: Dreifelden,
Dekanat Selters; Ernſt Damerau Melbach, Dekanat Hungen;
Dr. Walter Eſchenröder: Stadtvikar in Frankfurt a. M.;
Adolf Failing; Uelversheim. Dekanat Oppenheim: Hans
Geißler; Flomborn, Dekanat Alzey; Dr. Richard Gieſche:
Nieder=Modau. Dekanat Darmſtadt: Wilhelm Hedderich;
Staden, Dekanat Friedberg; Hans Jüngel; Wahlen, Dekanat
Alsfeld: Karl Konrad; Pfarraſſiſtentenſtelle Michelſtadt, mit
dem Sitz in Steinbach, Dekanat Erbach; Karl Launhardt:
Holzheim, Dekanat Hungen; Kurt Maier: Ortenberg, Dekanat
Büdingen: „Johann Mathes; Groß=Steinheim, Dekanat
Offen=
bach; „Wilhelm Maurer; Erbach 2. Dekanat Erbach; Ernſt
Staiger; Hopfgarten. Dekanat Alsfeld; Wilhelm
Stüh=
linger; Bechtolsheim, Dekanat Alzey; Paul Dietz: Frankiſch=
Crumbach, Dekanat Groß=Umſtadt; Hans Herr;
Pfarraſſiſten=
tenſtelle Nieder=Ramſtadt, mit dem Sitz in Traiſa, Dekanat
Darm=
ſtadt: Kurt Kirmes: Wiesbaden, Bergkirche 1. Dekanat
Wiesbaden=Stadt: Heinrich Klemann: Fleisbach, Dekanat
Herborn; Erich Peter: Wilsbach, Dekanat Gladenbach; Ernſt
Velten: Offenthal, Dekanat Offenbach.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Zweilagesfahrt des Odenwaldklubs
in die Schwäbiſche Alb am 15. und 16. Juni.
Als im vorigen Jahr die Ortsgruppe Darmſtadt eine
Zwei=
tagesfahrt in die Schwäbiſche Alb in ihren Wanderplan
auf=
nahm, waren es 120 Klubgenoſſen, die dem Ruf des
Wanderaus=
ſchuſſes Folge leiſteten. Jedem Teilnehmer iſt dieſe Fahrt
un=
vergeßlich geblieben; ſie war ein Erlebnis eigener Art, das noch
oft beſprochen wurde. Kein Wunder daß die neu gegründete
Frauengruppe den Wunſch hegte, die Fahrt zu wiederholen. Die
beiden Führer des Vorjahres, die Klubgenoſſen Heil und
Schä=
fer, übernahmen auch in dieſem Jahr Vorbereitung und
Durch=
führung, und auch diesmal waren alle Teilnehmer (70, darunter
etwa 10 Männer) voll des Lobes über all die Schönheiten und
Erlebniſſe die unſere deutſche Heimat in ſo verſchwenderiſcher
Fülle zu bieten vermag. — Pünktlich um 6 Uhr entführten zwei
Heagwagen die Teilnehmer aus den heimatlichen Mauern, und
in raſcher Fahrt ging es bei ſchönem Wetter die Bergſtraße
ent=
lang, von wo die Berge des Odenwalds mit ihren Burgen
freund=
liche Grüße entboten, über Heidelberg und Wiesloch nach
Heil=
bronn. Nach kurzer Frühſtückspauſe und kleinem Rundgang durch
dieſes liebliche Neckarſtädtchen führte die Fahrt weiter über
Stutt=
gart nach Tübingen und Reutlingen. Hier war Mittagsraſt.
Direktor Bauer und Frau — Vorſitzender des Zollerngaues
im Schwäbiſchen Albverein — aus Hechingen und die Herren
Beuter und Enzling aus Reutlingen empfingen die
Darm=
ſtädter Wanderfreunde auf das herzlichſte. In der „Harmonie‟
wurden die Gäſte vorzüglich bewirtet, und nach einſtündiger Raſt
nahm die eigentliche Albfahrt ihren Anfang. Schon kurz hinter
Pfullingen entbot der Lichtenſtein ſeinen Gruß von ſteiler Höhe.
Oben angelangt, wurden die Teilnehmer in zwei Gruppen
ſach=
kundig geführt, und nach kurzer Kaffeepauſe der Weg zur
Nebel=
höhle fortgeſetzt. Ein Gewitterregen machte leider die ab hier
vorgeſehene Höhenwanderung unmöglich. Die Beſichtigung der
Nebelhöhle ſelbſt war aber für alle Teilnehmr ein ganz bſonderes
Erlebnis. In raſcher abwechſlungsreicher Fahrt kam man dann
nach Hechingen, wo Wanderfreunde vom Albverein die Leute aus
dem O.W.K. in Empfang nahmen und in die bereitgeſtellten
Quartiere brachten. Ein gemütliches Zuſammenſein mit der
Ortsgruppe Hechingen des Albvereins im Muſeum beſchloß den
erſten Tag. Direktor Bauer entbot dabei ſeinen
Wanderfreun=
den aus Darmſtadt herzliche Grüße, für die Klubgenoſſe Direktor
Schäfer unter Ueberreichung eines Bildes vom Adolf=
Hitler=
platz in Darmſtadt ebenſo herzlich dankte. Bei Muſik, Tanz und
Mundartdichtungen, in denen die einzelnen Berufe der Aelbler
treffend charakteriſiert wurden, aber auch bei Proben unſerer
Darmſtädter Mundart, die Klubgenoſſe Seibel humorvoll
vor=
trug, enteilen die Stunden ſchnell. Grußworte des Bürgermeiſters
der Stadt Hechingen, dem Klubgenoſſe Miniſterialrat Guntrum
den Dank der Wanderer abſtattete beſchloſſen den Abend. Der
zweite Tag ſollte zunächſt einen Beſuch auf dem Raichberg
brin=
gen. Doch die Tücke des Motors zwang, dieſen Teil der Fahrt
aufzugeben. So konnte man leider nur den Hohenzoller
beſichti=
gen, wurde aber hier ſchon durch die herrlichen Rundblicke von
den Zinnen der Burg für das Verſäumte reich entſchädigt. Nach
gemeinſamem Mittagsmahl mit den Hechinger Wanderfreunden
mußte dann, leider allzu früh, die Heimfahrt angetreten werden.
Ueber Rottenburg und Nagold, hier in dieſes herrliche
Schwarz=
waldtal gleichen Namens einbiegend, ging es über Calw,
Lieben=
zell, Mühlacker nach Maulbronn, wo das Kloſter beſichtigt wurde.
Nach kurzer Raſt im Kloſterhof erreichte man dann über Bruchſal,
Heidelberg die Heimatſtadt, wo alle in dem Bewußtſein, zwei
herrliche Tage in ſchönſter Harmonie verlebt, zu haben,
wohl=
behalten anlangten. — Den beiden Führern, Klubgenoſſen Heil
und Schäfer, gebührt herzlicher Dank aller Teilnehmer für die
treffliche Durchführung der herrlichen Albfahrt; dieſer Dank
er=
ſtreckt ſich auch auf die Wanderfreunde in Reutlingen und
Hechin=
gen, beſonders Direktor Bauer und Frau für ihr liebevolles
Eingehen auf alle Wünſche, und nicht zuletzt auf die beiden Fahrer
der Omnibuſſe.
— Noni, der herrliche Muſikklown, mit ſeinen Künſtlern wird
am 23. und 24. Juni, im Orpheum. einen Heiteren Abend
geſtalten, der noch lange als ein nicht alltägliches Ereignis
Ge=
ſprächsſtoff ſein wird. In den „Münchener Neueſten Nachrichten”
leſen wir anläßlich des letzten mehrwöchigen Gaſtſpiels des
genia=
len Künſtlers darüber einige ſehr ſchöne Worte: „Nonis Kunſt
lacht uns noch in der Seele, wenn er ſchon lange ſein letztes
Lächeln hinter dem Vorhang verſteckt hat. Und ſie wird noch lange
im Herzen lächeln, über trübe und heitere Tage hinüber. Denn
ſie iſt wirklich groß!“
G Der Appell der NS.=Volkswohlfahrt iſt nicht ungehört
ge=
blieben. Wir melden, daß nun ſämtliche Beamte und Angeſtellte
der Oberrechnungskammer, ſowie die geſamte
Gefolg=
ſchaft der Debewag (Darmſtädter Bewachungsgeſellſchaft
m. b. H.) reſtlos Mitglieder der NSV. ſind. Wer will da noch
immer abſeits ſtehen?
Reichstreffen aller deutſchen Freikorpskämpfer. Am 6. und
Juli 1935 findet auf Burg Saaleck, bei Bad=Köſen in
Thüringen, das diesjährige Reichstreffen aller ehemaligen
Bal=
tikum=, Grenzſchutz= und Freikorpskämpfer ſtatt. Zahlreiche
ehe=
malige Freikorpsführer, wie General Graf von der Golz, Major
Biſchoff u. a. m., werden an der Feier teilnehmen. Die
Haupt=
feier wird wieder auf der Burg Saaleck ſtattfinden. Alle
ehema=
ligen Freikorpsangehörigen, die Intereſſe daran haben, bei dem
Treffen am 6. und 7. Juli d. J. auf Burg Saaleck bei Bad=Köſen
ihre alten Kameraden wiederzuſehen, werden gebeten, ſich
um=
gehend bei der Landesführung Südweſt des Reichsverbandes der
Baltikum= und Freikorpskämpfer in Mannheim oder bei
Orts=
gruppenleiter Scherzer, Darmſtadt, Kittlerſtraße 17, zu melden.
— Bunter Rundfunkabend des R. D.R. Das durch
Frankfur=
ter Künſtler heute Samstag, 22. Juni, im Städtiſchen Saalbau
zur Aufführung gelangende Sendeſpiel „Die ſieben
Rück=
koppler” wurde mit großem Erfolg in Mainz anläßlich des
Bunten Abends des R.D.R. aufgeführt. — Ein Mainzer Blatt
ſchrieb darüber: Wie der Erfolg von Nummer zu Nummer
kün=
dete, hatten die Veranſtalter mit der Verpflichtung des
Frank=
furter Enſembles einen glänzenden Griff getan. Sie griffen mit
vollem Erfolg in das Schwungrad des Abends, das erſt nach elf
Uhr zu aller Bedauern zum Stehen kam. ein.
— Rundfunkſtörungen! Wir weiſen nochmals auf den heute
während der Funkſchau im Städtiſchen Saalbau um 16.30 Uhr
ſtattfindenden Vortrag des techniſchen Leiters der
Kreisrund=
funkſtelle des RDR. Pg. Scriba, über „
Rundfunkſtörun=
gen und deren Beſeitigung” mit praktiſchen
Vorführun=
gen, hin. Der Eintritt zur Funkſchau iſt frei.
Samstag, 22. Juni 19355
Sinn und Bedeukung der Wehrwiſſenſchaffen.
* Die Vortragsfolge des Sommerſemeſters des NS. Dozezl
tenbundes an der Techniſchen Hochſchule wurde beſchloſſen nu
einem ſehr intereſſanten Vortrag über das aktuelle Thema Hu
Wehrwiſſenſchaften. Der Hochſchulgruppenleiter des NS.
Dozo=
tenbundes, Dr. Lieſer, Hochſchuluntergebietsleiter des M5
Dozentenbundes, hieß die in der Otto=Berndt=Halle ſehr zahlre=
Erſchienenen, beſonders den Referenten des Abends, herzlich will
kommen, wies kurz auf die Bedeutung der Vortragsreihe im Sog
merſemeſter 1935 hin und dankte für das lebhafte Intereſſe.
Dann hielt der Referent des Abends, Exz. Generalleutnc.
D. v. Cochenhauſen, der Präſident der Deutſchen Geſe=!
ſchaft für Wehrpolitik und Wehrwiſſenſchaft, ſeinen Vortrag ünl
„Sinn und Bedeutung der Wehrwiſſenſchafter
Gerade an der hieſigen Hochſchule beſtehe warmes
Intere=
für das Gebiet, das die Geſellſchaft für Wehrpolitik und Weri
wiſſenſchaft pflege. In dem rüſtungsfreien Staat wurden 74,
Kriegserfahrungen verwertet und weiterentwickelt. Redner des
nierte dann den Begriff der Wehrwiſſenſchaft. Er unterſchi
zwiſchen militäriſchen und politiſchen Strömungen Er erklä.
die militäriſchen Strömungen mit folgenden Punkten
1. Der Krieg muß mit der Geſamtheit von Volk und Stc
geführt werden. Hierbei bedarf es der engſten Mitwirkung alun
geiſtigen und materiellen Kräfte des Staates und des
Volki=
insbeſondere der Wiſſenſchaft, Technik und Wirtſchaft. Alle dii
Kräfte müſſen in engſter,Beziehung zueinander geſetzt und zu eirt
Einheit zuſammengefaßt werden. 2 Der Krieg iſt eine bloße
Fou=
ſetzung der Politik mit anderen Mitteln. Der Politik gebührt A.
her die oberſte Leitung des Krieges „Sie hat beim Widerſtr=/oymndenſchublade.
politiſcher und militäriſcher Intereſſen das entſcheidende Woo,
Sie hat dafür zu ſorgen, daß der militäriſche, geiſtige und wirr=)l mitts zuſchulden koſae.
ſchaftliche Krieg einheitlich dem gleichen Ziele zuſtreben. Dammt
der Staatsmann, der Politiker, der Beamte, der Mann der Wir,, der Techniker, der Wirtſchaftsführer uſw. die Aufgaben, Aeſ.
ihm im Dienſt der Landesverteidigung zufallen, erfüllen karn.)/ cquunt wird, rechlsit
nuß er wehrpolitiſch geſchult ſein, d. h. Verſtändnis für die
Frag=
der Landesverteidigung und Kriegsführung aus ſich ſelbſt
heran=
aufbringen. — Die oberſte Aufgabe des Staates beſteht im Schuue
des gemeinſamen Lebens und Kulturraumes, jeder andere Staat. ndelte zwei Tage
zweck verliert den Boden, wenn dieſer Schutz nicht gewährleiſtet 40um Groß=Gerau wege
Redner erklärte dann den Begriff der „Wehrwiſſenſchaſtern
zu denen außer der Belehrung die Forſchung gehorl.
Der Hochſchulgruppenleiter des NS.=Dozentenbundes, ſchllz ſeuland 3, aus Gr
den Abend mit Dankesworten für alle, die die Vortragsrein= ;, der 1. aus Me
durchführen halfen, und einem dreifachen Sieg=Heil dem Fuhrn=
und Kanzler. Spontan wurden die deutſchen Lieder geſungen— ſioſien die Hauptagit
habe
ſt durch Trägen.
verurteilt i9
egen
Unter
icdt agerchidet.
nef Einbruichsd
Gefängnis.
en angerechnet.
Was die Lichtſpieltheater bringen.
nach erhält der
erft g1 btchl=
Aitzunistrafe 9
zuft achtmal wegen.
zülunten, dem er 9.
miieldig um eine iM
uch in Anbetracht de=
Rutennal mildernde
Qutzthaus bewahrt ble,
24
der Sttaflet
ltiuie, die verſucht he
rüiſeten. Die Haupta
eiröder aus Rü
ktaten Mitglieder gen
hſſaterial verbreitet.
wite Zuchthaus.
1. Jahre Zuchtha
hruus erhielt der 24jäl
* Union: „Kreuzweg einer Liebe‟.
Der Film beginnt mit einer Gerichtsverhandlung, in der m inſ wvvohl er nicht ſo rug
ſich mit der Tat eines Mädchens befaßt, die ihr uneheliches Ki1, hr ſohe Strafe deswe
ertränkt haben ſoll. Rücklaufend werden dann die Ereigniſſe ar.= zuuiſtiſche Agitation
gerollt, die bis zu dieſem Punkt führten. Dann knüpft der Fil.,/ Müſtete. Den vier 2
wieder an das Gerichtsverfahren an, läßt die junge Angeklage rüchte auf die Dauer
freigeſprochen werden und ins Haus ihrer Verteidigerin komman uund6Monate
In dem Gatten der Verteidigerin erkennt ſie den Vater ihm= Mepper, der 3=
Kindes und geht dann ſtill ihres Weges, als ſie erkennen muß, da mue Alois Gambe
der Mann ſie nicht liebt, ſondern einzig an ſeiner Frau hängt. hungeklagte erhielten
Das iſt in ganz großen Zügen die Handlung, in deren Darſtelluy/9Jahren: der 30
Gutes und weniger Gutes oft ganz dicht nebeneinander ſteha= Luudwig Gernand
Der Regiſſeur H. Gardan arbeitet ſehr ſtark mit Kontraſtwry/Mer, der 57jährige
kungen und liebt es außerdem das was in Gedanken an den Da Muland I., ſämtlie
ſtellern vorüberzieht, auch bildlich auftauchen zu laſſen. Dadu= raußer aus
läßt er ſich, beſonders im Anfang, dazu verleiten, keine Szene wirt heißer, der 30
lich ausſchwingen zu laſſen, immer ſchneidet gleich wieder eine ar/ Albert Steube,
dere hinein. Die häufige Anwendung dieſes Verfahrens, mit dea Müüſſelsheim und d
der Regiſſeur übrigens hie und da durchaus ſtarke Wirkungen So Mdieſen ſämtlicher
reicht, nimmt ihm dann ſeinen Reiz und ſtumpft uns ab. — Vah rechte auf die Daue
den drei Perſonen der Handlung bleibt der Mann (D. Da/ kämſſichen mit
miecki) in jeder Beziehung am meiſten im Hintergrund. Seirn Die ſechs übrigen
Frau, die Rechtsanwältin (J. Eichler), hätte einer energ) die derordnun
ſcheren Führung bedurft, um nicht manchmal in leere, ſentimer, „Stal Gefängni
tale Geſten zu verfallen. Die Hauptrolle der jungen Angeklags Müücn verbotene
ten ſpielt J. Andrzejewſka mit ſehr ſparſamen und eigentᛋ Aſſuerſüchungshaft
lich wenig variierten Mitteln, mit denen ſie aber trotzdem ſtart Luuggen leugneten
überzeugend wirkt. — Für manche weniger gute Eigenſchaft der PAwerend.
Films entſchädigt uns die beſonders gute Photographie. Sie eu
faßt die Dinge ungemein intenſiv und ſchafft für einzelne
Szen=
einen ſehr feinen Stimmungshintergrund.
E
Ausgezeichnete Naturaufnahmen begegnen uns übrigens ſchuf! ! Der Leiter
im Beiprogramm, wo wir „Mit Walter Mittelholze” Mteuhänder der
über die Alpen fliegen.
g-- Hlis mehrfach
Unä5 alle in
* Helia: „In goldenen Ketten”.
Nuhis Entgeltb.
Dieſer echt amerikaniſche Film, gut geſpielt und mit v5l ſüß trotz dieſer
Aufwand gedreht, iſt recht intereſſant. Ueber die ſüßliche Sen ½= A ungenügender
mentalität der Handlung kommt man leicht hinweg, wenn meig/ 4mmahme des
die Fülle der Bilder ſprechen läßt, die aus Prunkräumen w 0 befürchten
Geſellſchaftsſchicht, die ſich nie langweilt, führt über Prunk= u Mllibhüchern
Sporträume und Schwimmbaſſins eines ganz modernen Ueberſei )don, daß die
dampfers zu einem Ranch in Argentinien mit Hunderten v. arl unne Entgeltbuch
Pferden und glänzenden Reitern. Dieſe Fülle reizvoller Bildrue Güſmerſſam daß
iſt es, wie geſagt, die über das für unſeren Geſchmack gar. 2 innen iſt,
Süßliche der Handlung hinweghilft. Irgendein ſehr reicher Am fa UAher und
rikaner hat eine Frau, die für ſein Geld ſtändig auf Reiſen F/ Achen beſchäftig
hat eine Sekretärin, die ihm die geſchäftlichen Sorgen tragvi Eüchvermerk ſpö
hilft und in die er ſich ſelbſtverſtändlich verliebt. In allen Ehre//!
ebenſo ſelbſtverſtändlich. Eines Tages kehrt aber die Gattin atz)
vorübergehend zurück. Sie iſt über die Verhältniſſe unterricht 1.
Sie will ſich aber nicht ſcheiden laſſen. Die Sekretärin u.)
Freundin wird auf 4 Wochen nach Argentinien geſchickt. Auf dee
Dampfer ſchon verliebt ſie ſich in einen viel Jüngeren, eben dic
Beſitzer der Ranch. Nach den Erholungswochen in Argentinnp
vill ſie zurück, um ihrem Freund die Liebe zu dem Jüngeren
geſtehen. Die Großmütigkeit und Güte ihres Chefs aber zwinhe
ſie wieder in ſeinen Bann, ſie heiratet ihn. Nach wenigen
Jad=
ren trifft ſie den Geliebten wieder, und ſchließlich nach wenigol
dramatiſch angehauchten Zwiſchenfällen, wird ſie frei und ench!
ihr Daſein in Argentinien an der Seite des Geliebten. In
WE=
gentiniens Sonne, eingehüllt in Liebe und Glück. — Die Haux?
rollen ſpielen Joan Crawford, die unglaublich viele
Wu=
dergebilde von Kleidern zeigt, Clark Gable, ihr Ranchpartn”
und Otto Krüger, der ſehr ſympathiſch den alternden Gatt!
verkörpert.
Im Beiprogramm laufen einige ſehr intereſſante Filme, 1. der Glashütter Uhreninduſtrie, ein derbes amerikaniſchE
Luſtſpiel uſw.
Aüe
Reſi.
„Senſation in London” iſt ein ſehr unterhaltender und kul 1
vierter Film engliſcher Herkunft, der ſchon aus dem Grunde w—:
Publikumserfolgs ſicher iſt, weil er eine Reihe glänzender Revl?‟
zenen bietet und auch im übrigen dem Schaubedürfnis mann.”
fach entgegenkommt. Dazu ſteht ein abenteuerliches Schickſal
Mittelpunkt der Handlung, das hier nur kurz angedeutet ſei,
Lio=
Jah
nen und die gleichen Triumphe zu feiern. Wenigſtens glat”
das Publikum anfangs, ſeinen ehemaligen Liebling vor ſich
haben, während es in Wirklichkeit die Tochter der Tänzerin
— Der eigentliche Wert des Films liegt weder in der ſpanneh
den Handlung, noch in dem prächtigen Aufwand mancher Szene"
ſondern in zahlreichen kleinen Einfällen, in dem diskreten Humc."
und der unmerklichen Ueberlegenheit, mit der die Regie vor??
gangen iſt. Dazu vaßt die unaufdringliche, ſtellenweiſe reizens
muſikaliſche Begleitung und der jugendliche Reiz der Hauptoe
ſtellerin Jeſſy Mtthews.
Belida zeigt heute. Baboona” mit Flugzeugen quer du 1
Afrika, der neueſte Afrika=Tonfilm, mit Martin und Oſa John)
Wie gratulieren!
In Nieder=Klingen der älteſten Einwohnerin A
Gemeinde Frau Katharina Lorz, Witwe, zu ihrem 90.
L=
burtstag, den ſie in körperlicher und geiſtiger Friſche begen
konnte.
In Pfungſtadt Herrn Jakob Bär., Landwirt, Bau
gaſſe 6, der Sonntag, den 23. Juni, den 85. Geburtstag ſeiet.
In Erbach i. O. dem ehemaligen Bezirkskommandenr Ve.
Erbach, Herrn Oberſt v. Zülow, der ſeinen 79. Geburtsl””
feierte.
Emmstag, 22. Juni 1935
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichken
Aus den Geridsſa.
Aw. Zwei junge Burſchen aus Viernheim ſtehen
Ffreitag vor dem Bezirksſchöffengericht. 18 und
smahre ſind die beiden, die damit anfingen, weil ſie kein Geld
ſten und doch auch ſo ſchrecklich gerne mit Faſtnacht feiern woll=
Räder von der Straße mitzunehmen und ſie in Weinheim zu
kl ufen. Aber das Geld war bald aufgebraucht, und da hatten
ſdre Dreiſtigkeit, eines Nachts im Hauſe des Chefs des einen
hucklagten einzuſteigen und dort, nachdem ſie das Büfett nicht
Ghrachten die Ladenkaſſe zu erbrechen und 5 RM. mitzunehmen,
ſſe vorfanden. Der ältere geſteht alles unumwunden zu. Er
drmt auch, daß er die Anregung zu den Fahrraddiebſtählen gab.
ſden einen allein ausführte. Der zweite dagegen will alles auf
Kollegen ſchieben, er habe eigentlich nicht mitmachen wollen,
ze der andere habe ihn dazu gedrängt, und er ſetzt ſich hin und
Aus Heſſen.
nucht, durch Tränen das Herz der Richter zu erweichen. Das
ſiht verurteilt ihn wegen eines einfachen Diebſtahls, wegen
blsrei und wegen eines Einbruchsdiebſtahls zu 10 Monaten
ſſängnis, Unterſuchungshaft wird ihm wegen ſeines
Leug=
us nicht angerechnet. Der andere erhält wegen zweier einfacher
eines Einbruchsdiebſtahls eine Geſamtſtrafe von einem
fürGefängnis. Ihm wird die Unterſuchungshaft mit drei
Yurten angerechnet.
Danach erhält der 31jährige Auguſt Sch. aus Groß=Umſtadt
ver Diebſtahls im ſtrafverſchärfenden Rückfall eine
Ge=
ſignisſtrafe von 1½ Jahr. Der Angeklagte, der
be=
us achtmal wegen Diebſtahls vorbeſtraft iſt, hatte einem guten
Kannten, dem er gegen Eſſen bei der Arbeit half, aus ſeiner
mmodenſchublade 12 RM. geſtohlen. Der Angeklagte bat recht
ſpleidig um eine milde Strafe, er habe ſich doch bisher „noch
uſts, zuſchulden kommen laſſen‟. Das Gericht billigte ihm denn
e En Anbetracht des geringen Betrages noch einmal, aber zum
genmal mildernde Umſtände zu, ſo daß er noch einmal vor dem
Ahichaus bewahrt bleibt. Das Urteil wird, da es beiderſeits an=
Aumt wird, rechtskräftig.
24 Kommuniſten verurteilt.
Der Strafſenat des Oberlandesgerichts ver=
Adelte zwei Tage lang gegen 24 Kommuniſten aus Mörfelden
Groß=Gerau wegen Vorbereitung zum Hochverrat. 24
Ange=
ſts, die verſucht hatten, die Kommuniſtiſche Partei zu
reorga=
meien. Die Hauptangeklagten waren der 35jährige Heinrich
Aland 3., aus Groß=Gerau, der 30jährige Peter
Schul=
auer 15. aus Mörfelden und der 37jährige Alwin
Hei=
röder aus Rüſſelsheim. Sie waren Funktionäre und
ſren die Hauptagitation in ihren Heimatorten betrieben. Sie
ſen Mitglieder geworben, Beiträge kaſſiert und verbotenes
Mtirial verbreitet. Ruland erhielt 4 Jahre und 6
Mo=
ſſte Zuchthaus, Schulmeyer und Heizenröder je
Ue hre Zuchthaus. Ebenfalls 4 Jahre und 6 Monate
Zucht=
ſus erhielt der 24jähr. Georg Ewald 4. aus Groß=Gerau,
ſosl er nicht ſo rührig war wie die drei andern. Aber er erhielt
ſſlohe Strafe deswegen, weil er zu derſelben Zeit, als er
kom=
ſniEtiſche Agitation trieb, in der SA. dem Führer den Treueid
ſſe e. Den vier Angeklagten werden die bürgerlichen
Ehren=
gt, auf die Dauer von 10 Jahren aberkannt. Je 3 Jahre
ſ0/6 Monate Zuchthaus erhielten der 23jährige Wilhelm
esper, der 32jährige Wilhelm Traiſer 3. und der 26jäh=
Allois Gambel, ſämtlich aus Groß=Gerau. Elf weitere
ſieclagte erhielten Zuchthausſtrafen von 2. bis zu
Uahren: der 30jährige Heinrich Nikolaus der 30jährige
hufig Gernandt 2., der 35jährige Philipp
Engelleit=
der 57jährige Bernhard Fuchs, der 30jährige Ludwig
imnd I., ſämtlich aus Groß=Gerau, der 34jährige Theodor
ſarußer aus Büttelborn, der 29jährige Anton
Wind=
tiser, der 33jährige Heinrich Tiemann, der 30jährige
lert Steube, der 30jährige Heinrich Schmitt, ſämtlich aus
ſelsheim und der 24jährige Jakob Emmrich aus Walldorf.
bſienr ſämtlichen Angeklagten wurden die bürgerlichen
Ehren=
ſte auf die Dauer von 5 Jahren aberkannt, und es wurde bei
Ftlrchen mit Zuchthaus beſtraften Polizeiaufſicht angeordnet.
0 Sechs übrigen Angeklagten erhielten wegen Vergehens gegen
ſi9 erordnung des Reichspräſidenten zum Schutze von Volk und
Eal Gefängnisſtrafen von 9 Monaten bis zu 2 Jahren. Sie
ſer verbotene Zeitſchriften erhalten und nicht abgeliefert. Die
ſeiſuchungshaft wurde nur da nicht angerechnet, wo die
Ange=
ſtan leugneten; teilweiſe wirkte ihr Leugnen ſogar
ſtrafer=
be end.
Enkgeltbücher in der Heimarbeit.
Wer Leiter der Wirtſchaftskammer Heſſen teilt mit: Der
lugänder der Arbeit für das Wirtſchaftsgebiet Heſſen hat
be=
es mehrfach bekanntgegeben, daß ſpäteſtens bis zum 1. Juli
G alle in der Heimarbeit beſchäftigten Perſonen im Beſitz
ſis Entgeltbuches ſein müſſen. Leider muß feſtgeſtellt werden,
trotz dieſer Hinweiſe auf die neue geſetzliche Beſtimmung nur
gingenügender Weiſe Entgeltbücher bei den Arbeitsämtern zur
Ainahme des Sichtvermerks eingereicht werden. Es ſteht daher
Ue ürchten daß durch dieſe Verzögerung der Ausgabe von
Ent=
pbüchern Nachteile für die Heimarbeiter entſtehen, abgeſehen
ſi. daß die Ausgabe von Heimarbeit nach dem 1. Juli 1935
me Entgeltbuch ſtrafbar iſt. Ich mache daher nochmals darauf
Mne rkſam, daß mit der Einreichung der Entgeltbücher ſofort zu
ſugen iſt, und daß die Ausgeber von Heimarbeit. (
Unter=
ſyer und Zwiſchenmeiſter) verpflichtet ſind, ihren in Heim=
Au beſchäftigten Perſonen die Entgeltbücher koſtenlos mit
ſitvermerk ſpäteſtens bis zum 1. Juli 1935 auszuhändigen.
Ar Eberſtadt, 21. Juni. In der am Donnerstag abend
ſtatt=
gefundenen Gemeinderats ſitzung lagen die Beſchlüſſe der
Finanzkommiſſion zur Genehmigung vor, die jedoch bis auf zwei
Punkte in die geheime Sitzung verlegt wurden. Die
Eintritts=
preiſe für die ſchwimmſporttreibenden Vereine bei Benutzung des
hieſigen Schwimmbades erfahren eine Neuregelung, wie auch die
Verſicherung der Schuljugend gegen Unfälle erledigt wird.
Ek. Pfungſtadt, 21. Juni. Freitod. Geſtern erhängte ſich
eine hieſige Frau im Alter von 27 Jahren. Sie iſt Mutter von
zwei Kindern. Der Beweggrund zur Tat iſt unbekannt. —
Sportwerbewoche. In der Woche vom 23. bis 30 Juni
führen die Gemeinden von Pfungſtadt, Hahn und Eſchollbrücken
gemeinſam die Sportwerbewoche durch. — Die hieſige
Feuer=
wehr rüſtet zum Beſuch des 50jährigen Stiftungsfeſtes der
be=
nachbarten Wehr in Eich.
Ek. Hahn, 21. Juni. Ein neuer
Feuerwehrkom=
mandant. Kreisamtlich wurde Heinrich Kraft 3. als Erſter
Brandmeiſter der hieſigen Freiwilligen Feuerwehr verpflichtet.
G. Ober=Ramſtadt, 21. Juni. Der große
Reichsparteitags=
film „Triumph des Willens” kommt vom 25. bis 27. ds. Mts. in
der hieſigen Lichtbildbühne zur Aufführung. Kein Volksgenoſſe
ſollte verſäumen, ſich dieſes gewaltige Filmwerk anzuſehen.
Hauptkörung. Die diesjährige Hauptkörung findet in Ober=
Ramſtadt am Dienstag, 25. Juni, um 4 Uhr nachmittags ſtatt.
Roßdorf, 21. Juni. Gemarkungsrundgang. Am
Sonntag den 23. Juni, vormittags, findet durch die Bäuerliche
Werkſchule und Beratungsſtelle Darmſtadt in unſerer Gemeinde
ein Gemarkungsrundgang ſtatt. Außer den Bauern, Landwirten
uſw. ſollen ſich auch die Landarbeiter als vollberechtigte Mitglieder
des Reichsnährſtandes an dem Rundgang beteiligen. Treffpunkt
um 9 Uhr vormittags am Ortsausgang nach Ober=Ramſtadt.
Le. Groß=Umſtadt, 21. Juni. Der älteſte Verein Groß=
Um=
ſtadts — der Männergeſangverein — unternahm einen Familien=
Ausflug mit drei Omnibuſſen, an dem ſich 115 Perſonen
beteilig=
ten; die Fahrt ging durch den Odenwald zunächſt nach Miltenberg
a. M., woſelbſt nach Beſichtigung der Sehenswürdigkeiten kurze
Raſt gehalten wurde. Von hier ging die Fahrt nach Amorbach, wo
die alte herrliche Kirche mit ihrer weltberühmten großen Orgel
beſichtigt wurde. Nach Vortrag einiger Orgelſtücke durch den
Orga=
niſten brachte der Männerchor. Die Himmel rühmen des ewigen
Ehre” formpollendet zu Gehör. Im Hotel Engel entſpann ſich bald
unter Vortrag einiger Lieder ein gemütliches, feuchtfröhliches
Bei=
ſammenſein. Nach einer zündenden Anſprache des Vereinsführers
Georg Reichwein wurde die Rückfahrt angetreten.
Le. Groß=Umſtadt, 21. Juni. Die Muſterung der
Wehr=
pflichtigen der Jahrgänge 1914 und 1915 findet für Groß=Umſtadt
und Umgebung am 1., 2. und 3. Auguſt in verſchiedenen Sälen der
Adolf=Hitler=Oberrealſchule ſtatt.
r. Babenhauſen, 21. Juni. Der hieſige
Geflügelzucht=
verein begeht am 7. Juli ds. Js. das Feſt ſeines 35jährigen
Beſtehens. Dem rührigen Verein gehören zurzeit noch 4 Gründer
an; Kaufmann W. Mahla, Schuhmachermeiſter W. Stork. Peter
Knöpp und Schloſſermeiſter Ph. Held. Anläßlich des 35jährigen
Jubiläums findet hier eine Kreisfachgruppentagung ſämtlicher
Geflügelzüchter des Kreiſes Dieburg ſtatt, zu der bis jetzt 21
Vereine ſchon beſtimmte Zuſagen gegeben haben. Der
vormit=
täglichen Großkundgebung, die mit einer Werbung für die
inlän=
diſche Geflügelzucht der Landbevölkerung verbunden iſt, wird ein
Hauptvertreter des Reichsnährſtandes beiwohnen.
r. Babenhauſen, 21. Juni 40jähriges Beſtehen der
Realſchule (Höh. Bürgerſchule). Im Juni d. J. ſind es
40 Jahre, daß dahier eine vom Großh. Miniſterium des Innern
und der Juſtiz. Abteilung für Schulangelegenheiten, genehmigte
Höhere Bürgerſchule eröffnet wurde. An der Anſtalt wirkten
da=
mals vorerſt zwei Lehrer, ein akademiſcher und ein ſeminariſtiſch
gebildeter. Es waren dies Dr. Karl Noll aus Gießen und Adam
Seior aus Haſſenroth, der heute als Berufsſchullehrer in
Darm=
ſtadt noch tätig iſt. Als Rektoren der Anſtalt, die ſich in den
folgen=
den Jahrzehnten gut entwickelte, waren im Amte: Dr. Noll, Dr.
Markert,. Prof. Bock, Ref. Hüthwohl. Prof. Gg. Schaffnit Stud=
Rat Ullmann, Stud.=Rat Weiß und Stud=Aſſ. Haas, der ſeit
Herbſt 1933 Leiter der Anſtalt iſt. Von Lehrkräften, die über drei
Jahrzehnte erſprießlich an der Schule wirkten, ſind zu nennen:
Oberreallehrerin Frl. Clara Boehme und Oberreallehrer Wilh.
Müller. Zurzeit ſind an der Realſchule 7 Lehrkräfte beſchäftigt.
Be. Groß=Rohrheim, 20. Juni. An der zweiten Krippe nicht
weit von der Ueberfahrt nach Hamm wurde die Leiche eines
Knaben im Alter von etwa 11 bis 12 Jahren geländet. Sie war
mit einer ſchwarzen Badehoſe bekleidet, und es ſteht wohl feſt,
daß der Knabe beim Baden den Tod gefunden hat. Die Leiche
wurde in das Leichenhaus gebracht.
Dp. Bickenbach, 20. Juni. Dieſer Tage fand die
Verpflich=
tung des neuen Beigeordneten Anders im Rathaus im Beiſein
ſämtlicher Gemeinderäte durch Bürgermeiſter Rau ſtatt.
— Hirſchhorn, 21. Juni. Waſſerſtand des Neckars am
Pegel am 20. Juni 1,60 Meter, am 21. Juni 1,62 Meter, jeweils
morgens 5.30 Uhr.
— Gernsheim, 20. Juni. Waſſerſtand des Rheins
am Pegel am 19. Juni 2,19 Meter, am 20. Juni 2,23 Meter.
Be. Rüſſelsheim, 20. Juni. In der Hofreite Bambach wurde
ein alter Beſitzſtein gefunden. Das Wappen ein Keſſel mit
Dreifuß, konnte noch nicht enträtſelt werden. Der Stein wurde
durch Heimatforſcher Lohrer i, R. Sturmfels im Park aufgeſtellt.
Nr. 169 — Seite 7
Rekordflüge in Hirzenhain.
LPD. Hirzenhain, 20. Juni. Am zweiten Tage des
Hirzen=
hainer Segelfliegertreffens war das Wetter ungünſtig.
Trotz=
dem wurden nicht weniger als 14 Starts durchgeführt und dabei
einige beachtliche Leiſtungen, ſo Dauerflüge bis zu drei Stunden
und ein Streckenflug von über 8 Kilometer, ausgeführt.
Am dritten Tage mußte der Flugbetrieb wegen andauernder
heftiger Regenſchauer und dichter Nebel gänzlich ruhen.
Für dieſen Ausfall wurden die Flieger am Mittwoch
reich=
lich entſchädigt.
Die Wettbewerbsleitung hatte eine Tagesprämie, für die
erſte Umrundung des Dillenburger Wilhelmturms mit Rückkehr
zum Startplatz ausgeſchrieben. Da der Wind der Durchführung
dieſes Unternehmens günſtig war, ſetzte bald ein großes
Wett=
fliegen nach Dillenburg ein. Wie ein Mückenſchwarm erhoben ſich
in kurzer Zeit ſämtliche wettbewerbsfähigen 18 Maſchinen, und
in breiter Front wurde der Angriff auf das Wahrzeichen der
alten Oranier=Stadt unternommen. Um 13 Uhr hatten bereits
7 Maſchinen das Ziel erreicht, als erſter der Pilot Fölſche=
Frankfurt a. M. auf Rhön=Buſſard. Eugen von Löſſel”, ihm
folgten Heiderich=Dühmen und Opitz=Fulda. Die Leiſtung des
Letzteren, iſt um ſo höher zu werten, als Opitz ſein Flugzeug ohne
jegliche Hilfe in ſeiner freien Zeit ſelbſt gebaut hat.
Am Nachmittag konzentrierte ſich das Intereſſe der
Wett=
bewerbs=Teilnehmer auf die zweite Tagesprämie, die den erſten
Streckenflug über 20 Kilometer in gerader Linie zur Aufgabe
hatte. Aber auch dieſe Aufgabe wurde von den Fliegern in
glän=
zender Weiſe gelöſt. Zahlreiche Maſchinen gingen auf Strecke,
von denen nicht weniger als 9 Flüge über 20 Kilometer hinter
ſich brachten. Die größte Entfernung erreichte der Flieger
Spilger=Darmſtadt auf Rhön=Buſſard „Richthofen”, der
nach Schlüchtern flog, eine Strecke, die 94,5 Kilometer beträgt.
Verſchiedene andere Flieger landeten in Oberheſſen, ſo einer bei
Steinheim, ein anderer bei Großenbuſeck, ein dritter in
Grün=
berg. Drei Flieger gingen in der Gegend von Oberwalgern im
Kreiſe Marburg nieder, ein anderer landete in Groß=Altenſtätten
im Kreiſe Wetzlar.
Aber auch die Hirzenhainer Beſtleiſtung im Dauerflug wurde
an dieſem Rekordtag, an dem nicht weniger als 40 Starts
aus=
geführt wurden, weit überboten. Der Flieger Ruhl auf Rhön=
Buſſard „Stadt Detmold”, der um 9.47 Uhr aufgeſtiegen war.
hielt ſich während des ganzen Tages in der Luft und landete erſt
am Abend bei einbrechender Dunkelheit, nachdem er
von der Wettbewerbsleitung dazu aufgefordert worden war. Mit
einer Geſamtflugzeit von 11 Stunden und 2 Minuten
hat er den von dem Flieger Wiegmeyer gehaltenen Hirzenhainer
Dauerflugrekord bei weitem überboten. Mit dieſer überragenden
Leiſtung hat ſich die Ortsgruppe Detmold an die Spitze des
Wett=
bewerbs geſetzt. Auch die Kondor=Maſchine „Die vom
Nieder=
rhein” von der Fliegerortsgruppe Duisburg (Pilot Brixa=
Ham=
born) vollbrachte mit einer ununterbrochenen Flugzeit von 10
Stunden und 15 Minuten eine hervorragende Leiſtung.
Gleich=
zeitig ſtellt ſie mit einer Startüberhöhung von 1420 Meter einen
neuen Hirzenhainer Rekord dar. Daneben wurden noch einige
weitere beachtliche Dauerflüge ausgeführt. So gelang dem
Pilo=
ten Hübner von der Ortsgruppe Wiesbaden auf „Iduna
Ger=
mania” ein Dauerflug von 6 Stunden bei einer Startüberhöhung
von 1150 Meter, womit ſich der Flieger für das Leiſtungszeichen
qualifiziert hat.
Be. Rüſſelsheim, 17. Juni. Der Gemeinderat erledigte 22
Geſuche auf Errichtung von Siedlungsbauten im „
Rüb=
grund” außerhalb des Ortsbauplans. Mit der Zuweiſung von
gemeindeeigenen Grundſtücken zu Bauzwecken im Gebiet. Ramſee‟
war man einverſtanden. Die Gemeinde tritt ſofort der NS.
Or=
ganiſation „Arbeitsdank” bei und unterſtützt damit wirkſam die
Betreuung der aus dem Arbeitsdienſt entlaſſenen jungen Leute,
Eine Reihe von Geſuchen auf Bewilligung von Baudarlehen aus
Gemeindemitteln erledigt der Rat nach den Vorſchlägen der
Finanzkommiſſion. Die Rechnungsprüfer erſtatten Bericht über
die Prüfung der Haushaltsrechnungen, wovon Kenntnis
genom=
men wurde. Ein Wirtſchaftskonzeſſionsgeſuch gab man
befürwor=
tend an das Kreisamt weiter.
Op. Wallerſtädten, 19. Juni Todesfall. Im 68.
Lebens=
jahr iſt Oekonomierat Adolf Fendt vom Rheinfelder Hof
ge=
ſtorben. Oekonomierat Fendt bekleidete in der Bauernſchaft eine
Reihe von Ehrenämtern. Er hatte unlängſt beim Beſuche ſeines
Sohnes auf einem Gute in der Nähe von Halberſtadt einen
Schlaganfall erlitten und iſt auch dort (im Halberſtädter
Kran=
kenhaus) geſtorben. Von ſeinen Schwiegereltern hatte er im
Jahre 1893 den Hof übernommen.
LPD. Lauterbach, 20. Juni. Den Arbeitskameraden
erſchlagen. Im nahegelegenen Wald trug ſich geſtern eine
ſchwere Bluttat zu, die in ihren Einzelheiten bis jetzt noch nicht
einwandfrei geklärt werden konnte. Am Nachmittag wurde der
17 Jahre alte Waldarbeiter Otto Philipp aus Dirlammen in
einer großen Blutlache liegend aufgefunden. Er gab kaum noch
Lebenszeichen von ſich. Am Hinterkopf hatte er eine klaffende
Wunde, die ihm mit einer in der Nähe des Tatortes gefundenen
Axt beigebracht worden ſein muß. Der Verdacht der Tat fiel
gleich auf den Arbeitskameraden des Philipp, Karl Schmidt aus
Dirlammen, der in der Nähe Holz geſchält hatte. Bei einer
ſo=
fort eingeleiteten Abſuchung des Geländes konnte der Täter auch
von der Lauterbacher Gendarmerie bei Storndorf gefaßt und in
das Amtsgerichtsgefängnis Herbſtein eingeliefert werden.
Phi=
lipp iſt noch im Laufe der Nacht ſeinen ſchweren Verletzungen
erlegen. Ueber das Motiv zu der ſcheußlichen Tat herrſcht
zu=
nächſt noch vollkommene Unklarheit.
Opel erweitert das Programm seines 6
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„Großhändler Haas & Bernhard, Darmstadt, Rheinstraße 19-21 • Tel. 825 U. 4577
[ ← ][ ][ → ]Seite 8 — Nr. 169
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 22. Juni 19355
Bremen.
Der amerikaniſche Zerſtörer „Aylwin”, der eine längere Uebungsfahrt in europäiſchen Gewäſſern
ausgeführt hatte, lief am Mittwoch den Hafen von Bremen an. Zu ſeiner Begrüßung hatte das
Bremer Hafenhaus das Sternenbanner gehißt. — Unſer Bild zeigt den amerikaniſchen Zerſtörer im
(Aſſociated Preß=M.)
Hafen von Bremen.
Scfage uus Secſenapane.
Rumäniens ſagenhafter Staatsſchaß. — Der Fürſt in Sackleinwand.
Verſpäketer Heimkehrer aus der Kriegsgefangenſchaft.
Ein Fernſehzug auf 20 Wagen.
Auf der Hamburger Mitgliederverſammlung
des Verbandes deutſcher Elektrotechniker hielt
Oberpoſtrat Banneitz einen Vortrag über die
Entwicklung des Fernſehens. Er teilte mit, daß
in Hamburg zum erſtenmal eine vollſtändige
fahr=
bare Fernſehſendeanlage vorgeführt werde. Alles,
was zu dieſer Anlage gehöre, ſei in 14 ſchweren
Laſtkraftwagen eingebaut, zu denen ſich noch ſechs
weitere Wagen für Zubehör und die
Perſonenbe=
förderung geſellten. Die Fahrtiefe dieſes
ſtatt=
lichen Zuges von 20 Wagen betrage rund 1 Km.
Für die Bedienng des Wagens und des Senders
ſei ein Stab von 30 Menſchen erforderlich. Der
fahrbare Sender, der die Wirkung von
Fernſeh=
ſendern auf hohen Bergen erproben ſolle, werde
nach dieſer Tagung zum Brocken fahren und dort
für grundlegende Fernſehverſuche benutzt werden,
da die Ausbreitung der Ultrakurzwellen
Aehn=
lichkeit mit der Ausbreitng der Lichtquellen
habe, d. b. je höher die Sendeantenne angebracht
ſei, um ſo größer ſei die Reichweite des Senders.
Auf Grund der Ergebniſſe dieſer Verſuche könnten
dann die Entſchlüſſe über die Verſorgung in ganz
Deutſchland mit Fernſehrundfunk gefaßt werden.
Der Zuſammenarbeit der Reichspoſt mit
eini=
gen Kabelfirmen ſei es auch gelungen, ein
Fern=
ſehkabel zu entwickeln, das ermögliche, das
Fern=
ſehen über beliebige Entfernungen zu
übertra=
gen. Die Schaffung eines Fernſehkabelnetzes ſei
nur noch eine Frage der Zeit und des Geldes. Mit
Hilfe dieſes Netzes werde es auch möglich ſein,
den Fernſeher mit dem Fernſprecher zu
ver=
einigen.
In der vergangenen Nacht ham es in der
Straf=
anſtalt von Niſch zu blutigen Zuſammenſtößen
zwiſchen Sträflingen und Wärtern. Die letzteren
mußten von der Waffe Gebrauch machen. Zwei
Sträflinge wurden getötet und drei verletzt.
Großfeuer in Edeſſa.
In der Stadt Edeſſa in Mazedonien iſt ein
Großfeuer ausgebrochen, das ſich infolge des
ſtar=
ken Windes und des Mangels an Feuerwehrleu= noten.
ten immer weiter ausdehnt. Bisher ſind an 400
gebrannt. Die Einwohnerſchaft flieht nach
außer=
halb. Auch die Nationalbank, das Gebäude der
Staatsanwaltſchaft und das Gericht, ſowie die
Volksſchule ſind bereits ein Raub der Flammen
geworden. Das Telegpapbenamt iſt von Flammen
eingeſchloſſen.
Chronik des Tages.
In Köln=Lindenthal ereignete ſich am Freitag
vormittag ein folgenſchweres Verkehrsunglück, das
zwei Tote und einen Schwerverletzten forderte.
Ein in ſchneller Fahrt befindlicher Laſtwagen, der
an einer Straßenecke zu ſcharf abbremſte, bam ins
Schleudern, geriet auf den Bürgerſteig und ſchlug
gegen ein Eckhaus. Dabei wurden eine 55jährige
Ordensſchweſter und eine 32jährige
Hausange=
ſtellte von dem umſtürzenden ſchweren Wagen
erfaßt. Die Schweſter ſtarb wenige Minuten nach
dem Unfall. Die Hausangeſtellte wurde ſofort
dem Krankenhaus zugeführt, wo ſie nach etwa
zwei Stunden ebenfalls ſtarb. Auch der Beifahrer
des Laſtwagens wurde ſchwer verletzt.
Bei den zurzeit in der Umgebung von Los
Angeles ſtattfindenden Luftmanövern
amerika=
niſcher Luftſtreitkräfte ereignete ſich am
Donners=
tag ein folgenſchweres Unglück. Bei den
Landungs=
manövern raſte eines der Armeeflugzeuge in ein
Auto. Die Autoinſaſſen, eine dreiköpfige Familie,
wurden bei dem Zuſammenſtoß auf der Stelle
ge=
tötet. Von der Mannſchaft des Flugzeuges
wur=
den drei Armeeflieger verletzt.
Freude und Enkkäuſchung.
(1) Bukareſt. Kürzlich lief die „
Prin=
civeſa Maria” den Hafen von Conſtanza an.
Es war eine feierliche und feſtliche Einfahrt,
wie ſie der kleine weiße Paſſagierdampfer der
rumäniſchen Schiffahrtsgeſellſchaft, der
ge=
wöhnlich den Pendelverkehr zwiſchen
Con=
ſtanza und Iſtanbul zu beſorgen hat, wohl noch
nie erlebte. Die „Principeſa Maria”, kam
nämlich von beſonderer Fahrt zurück: von dem
erſten Beſuch eines rumäniſchen Dampfers in
einem ſowjetruſſiſchen Hafen.
Die „Principeſa Maria” war ſozuſagen in
offizieller Miſſion nach Odeſſa entſendet worden,
um dort den ſagenhaften Staatsſchatz Rumäniens,
der ſeinerzeit beim Heranrücken der deutſchen,
öſterreichiſch=ungariſchen und bulgariſchen Truppen
nach Moskau gerettet wurde, entgegenzunehmen
und nach Rumänien zurückzubringen. Die „
Prin=
cipeſa Maria” brachte auch tatſächlich 1445 Kiſten
mit einem Gewicht von 135 000 Klg. nach
Con=
ſtanza zurück. Außerdem noch eine beſondere, mit
Sackleinwand überzogene, 2 Meter lange Kiſte.
Eines wußte man ſchon in Odeſſa; daß in den
1445 Kiſten mit dem Gewicht von 135 000 Klg.
kein einziges Goldſtück und kein einziges Stück
Geſchmeide des ſtaatlichen und privaten
Ver=
mögens enthalten war, das ſeinerzeit nach
Ruß=
land geſchickt wurde. Wohl aber Dokumente,
Ar=
chive und Notariatsakte. In Conſtanza ſtürzte
aber eine etwas unvorſichtig behandelte Kiſte um.
Der Inhalt quoll zwiſchen den Brettern hervor,
und da ſah man, daß die Kiſten auch Banknoten
enthalten, viele hunderte und tauſende, allerdings
völlig wertloſe, aus den Emiſſionen der
Rumäni=
ſchen Nationalbank von 1914 ſtammende Bank=
Sowjetrußland kann, alſo behaupten, daß es
Häuſer und 120 Läden im Innern der Stadt ab= tatſächlich — zumindeſtens einen Teil — des
ru=
mäniſchen Staatsſchatzes zurückerſtattet hat. Der
Aarc
ſymboliſche Auftakt zur Rückgabe des
Staatsſchatzs=
hatte ſich übrigens bereits vor einigen Monattu
im Bukareſter Außenminiſterium abgeſpielt. DOr
erſte Bukareſter Sowjetgeſandte. Oſtrovski, übgt
reichte dem Unterſtaatsſekretär Savel Naduless,
in feierlicher Szene ein Muſterthermometer u n
ein Muſtergewicht. Die Uebergabe wurde
photi=
graphiert und war in ſämtlichen Blättern
ſehen.
der ei
Auf der „Principeſa Maria” haben aber, außsr
den 135 000 Klg. betragenden, papiergefüllt tn
agfen Tei de
1445 Kiſten, auch zwei Menſchen die Heimre:
iar dergtodel.
nach Rumänien angetreten: Der eine iſt ein Ze=pm
genoſſe Peters des Großen, der andere ein Zeu,/fit el.
hätte den 1n
genoſſe Lenins und Stalins. Jener heißt Demerte
Cantemir, Fürſt der Moldau, Dichter, Geſchichtt, M Deoseh Sdht.
ich ſei
ſchreiber und Philoſoph, zum Hofe Peters das/!! einen Saphi
Großen geflüchtet und in Petersburg geſtorbe=,/ 20
der zweite iſt ein Kriegsinvalide namens Thoms/9muls ſtehe. Loch
Cazacu, verſpäteter Heimkehrer aus Weltkri, ſtBmuis nicht. D.
und Kriegsgefangenſchaft. Die Gebeine Demetz. ſäſtſchütet De. Set
Cantemirs wurden von der SowjetregierungR1 / Mliches Schliendt
mänien im und als Zeichen der „neuerblühten ku1 3der Gemellie.
Freundſchaft” zugeſchickt. Sie waren in einer zwo 41 Wender. Nao
Meter langen Kiſte, in Sackleinwand ſäuberliu/ / A Mgang enigedels
eingepackt, mit Abſenderadreſſe „Rumäniſche G6
11. das
ſandtſchaft Moskau”, Anſchrift „Außenminiſteriug
in eintönigen Ta
Bukareſt” verſehen und auf der „Principeſa M9
ria” auf einem Katafalk aufgebahrt. Den totiu nuu nach Jekaterinode
Fürſt Demeter Cantemir empfingen feierlich 40= azſlungen zu der 9
Vertreter der Regierung und der Behörden; ſei=”e ginnen Frühlingstag !
endgültige Beiſetzung findet unter großer gei” üdergang über den
licher Aſſiſtenz in Anweſenheit, eines Vertrete7 auſten wir uns auf
des Königs und des Miniſterpräſidenten in Jaſ: ſu wurden angezu
ſtatt. Den Heimkehrer Thomas Cazacu empfingen Arſe wurden aufgeſch
die Reporter. Er iſt ein vom Leben reichlich dure” a vergangene Zeiten
rüttelter Mann, hat aber, wie alle Blätter mei demer. Meldungen zu
den, eine Katze, ein Radio und ein Eiſenbett mf. vmrn
gebracht. In allen Blättern ſind auch die Bildo= 7
Einträge in das Ha
der beiden Heimkehrer gleichzeitig zu ſehen, d6 Nm 91. Mai 1935 hinſ
toten und des lebenden, des Fürſten Demetü Syamer, Spezialhaus
Cantemir und des Kriegsinvaliden Thomel kunſeltion, Darmſtadt:
5ſabeth geborene A
Cazacu.
Oſteuropa=Ehrenpreis des
Reichspoſt=
miniſters.
Ser Oradtofchay in orr dar don Sellelitonwen.
der Weg zu den Schakkammern von Haiderabad. — Nur drei Prieſter kennen ihn.
Urahne des jetzigen Nizams von Haiderabad, der
Prinzen wählen ihre ThroNl- Gründer der Dynaſtie, ausgerechnet Bettelmönche,
Prediger der Armut als Hüter jener Werte aus=
tum auch heute ſchon weltberühmte Nizam von einen uralten Tempel führt, und daß man mehr
Haiderabad durch einen ſeiner Aufkäufer in
Ja=
in die Tauſende von Pfund geht. Sie ſind aber,
wie man vorſichtigerweiſe betont, auf Staatskoſten
wandern wie alle anderen Schätze auch.
artige Bewandtnis. Ueber die Einzelheiten
er=
fuhr man vor einiger Zeit Näheres, als die
bei=
den Töchter des Nizams mit den beiden Söhnen
wurden die beiden jungen Paare zur
Schatzkam=
mer von Haiderabad geführt, damit die Eheleute
ſich mit jenen Juwelen ſchmücken ſollten, die ihnen
für dieſes Erdenleben am meiſten gefielen. Das
heißt, nur die Ehemänner durften die Kammern
betreten, die Frauen warteten irgendwo „vor der
Türe”. Wenn man heute die jungen Ehemänner
fragt, wo ſich der Staatsſchatz befindet, dann
wer=
den ſie zugeben müſſen, daß ſie es nicht wiſſen. Sie
waren zwar dort, ſie haben den unſchätzbaren
Reichtum in Gold und Juwelen geſehen, aber ſie
kennen den Weg dorthin nicht. Es wird ſogar
verſichert, daß nicht einmal der Nizam ſelbſt den
Weg zum Staatsſchatz genau kenne.
Aber wer iſt denn nun über dieſe Schatzkam=
Die einzigen in ganz Haiderabad, die das
Ge=
heimnis des Staatsſchatzes kennen, ſind der oberſte
Prieſter des Tempels von Haiderabad und ſeine
beiden Hilfsprieſter. Sie haben das Gelübde der
Armut abgelegt, für ſie ſind dieſe Koſtbarkeiten
alſo gleichgültig. Das war auch wohl der Grund,
weshalb im Anfang des 17. Jahrhunderts der
rſah, die er ſeinen Feinden nach und nach
ab=
nahm.
Nur ſoviel iſt bekannt, daß der Schatz in ir=
Wie man erfährt, hat der durch ſeinen Reich= gendeinem Berg liegt. Daß der Eingang durch
als eine Meile in verwinkelten Gängen
unter=
pan mehrere Perlen erſtehen laſſen, deren Wert irdiſch vorwärtswandeln muß, ehe man zu den
eigentlichen Schatzgewölben gelangt.
Wie bei den Prinzen, ſo wurde es auch bei
erworben worden. Das bedeutet, daß dieſe Per= allen anderen männlichen Mitgliedern des
Hau=
len genau ſo in den Staatsſchatz von Haiderabad ſes des Nizams gehalten: man verband ihnen,
kurz nachdem ſie die Stadt verlaſſen hatten, die
Mit dieſem Staatsſchatz hat es eine ſehr eigen= Augen, führte ſie auf ſchnellen Wagen irgendwo
in die Einſamkeit, brachte ſie durch Tempel und
Gänge in die Tiefe und nahm ihnen dann erſt die
dunkle Binde von den Augen. Vorher hatten ſie
des Nabobs von Bahadur verheiratet wurden. übrigens alle möglichen Reinigungszeremonien
Als nämlich die Eheſchließung kurz bevorſtand, durchmachen müſſen. Obwohl der Nizam von
Haiderabad Mohammedaner iſt, hat er
ſeltſamer=
weiſe die Sitte beibehalten, zur Reinigung der
Seele das Waſſer des Ganges zu benutzen.
Die Prinzen haben ſich die üblichen Kron= und
Thronjuwelen ausgeſucht und ſind mit ihnen,
nachdem man ihnen die Augen wieder verbunden
hatte, in die „Oberwelt” zurückgekehrt. Vorher
aber teilte ihnen der oberſte Prieſter noch mit,
daß ihnen die Schätze nur auf Lebzeiten gehörten
und mit ihrem Tode dem Staatsſchatz von
Hai=
derabad wieder anheimfielen. Schließlich war es
nur auf dieſe Art und Weiſe möglich, ſo ungeheure
Werte in dieſen unterirdiſchen Gewölben
aufzu=
häufen, wie es im Laufe der letzten 200 Jahre der
Fall war.
mern unterrichtet, wer weiſt den Weg dorthin?! Ob es jemals jemanden gelungen iſt,
wider=
rechtlich in dieſe Gewölbe einzudringen, entzieht
ſich der Kenntnis der europäiſchen Forſcher.
Jeden=
falls beſagt die Legende, die in dieſem Falle einen
wirklich realen Hintergrund in Geſtalt einiger
kräftiger Wächter haben dürfte, daß jeder
unwei=
gerlich dem Tode verfallen ſei, der auch nur den
Weg zu den Schätzen betrete. Paul Richartz.
Reichspoſtminiſter Frhr. v. Eltz=Rübenach hat
die Schirmherrſchaft über die Internationale
Oſt=
europäiſche Poſtwertzeichen=Ausſtellung in
Kö=
nigsberg i. Pr. übernommen und der
Ausſtel=
lungsleitung einen wertvollen Schinkelkorb in
Weiß und Gold aus der Staatlichen Porzellan=
Manufaktur Berlin als Ehrenpreis zur
Ver=
fügung geſtellt.
(Reichspoſtminiſterium=M.)
Ein Sprung
ins franzöſiſche Abgeordnekenhaus.
Ein Mädchen demonſtriert für die Bevölkerungy
politik.
„Paul Stamer, in 2
urma iſt geändert in
auus für Kleider= un
s bugo Maute bleib
iſabeth Kruger gel
Am 6. Juni 19
jimmer & Draudt, M
Nelle, Darmſtadt:
jcimmer & Draudt
ſchtlich der Firma
ſtad iſt aus der Ge
Ein aufregender, an ſich aber harmloſer Zwu drruckerei, Darmſtad
ſchenfall ereignete ſich am Donnerstag abend h:y Keuhle iſt erloſchen.
vor Schluß der Kammerſitzung. Ein 20jährigen rnſt Philipp Vierhel
Mädchen ſprang von der Zuſchauertribüne in desr Fſkohriſten beſtellt.
Sitzungsſaal, wohin noch nie eine Frau währenm üruereibeſitzer Rudo
einer öffentlichen Sitzung der Kammer einge ſwü den übrigen
drungen war. Das Mädchen interpellierte hierauu Puſt 13. Juni 1935 h
den Kammerpräſidenten. Die Abgeordneten mache Poſeph, Darmſtadt: A
ten zunächſt ziemlich erſtaunte Geſichter angeſichthe ſtiadt, u. Hugo Sander
der Gegenwart einer „Kollegin”, die mit ihrern ſtind zu Geſamtprokuri
Sprung in das Kammerplenum eine Demonſtren Aimeinſchaftlich zur
tion eigener Art verknüpfte. Das Mädchen wurt. Ahteilung B. An
aber ſehr raſch von einigen Saaldienern aus dem PT 00: Auguſt Jaco
ſtadt: Gegenſtand des
Saal geführt und zu dem Quäſtor des Abgeor” n.ſch von
Einweich=
netenhauſes gebracht, wo ſie Aufklärung über d0 gem chemiſchen Erzeu=
Motive ihrer eigenartigen Kundgebung gab. SS Mluten=
Kühlapparate=
erklärte, die Tochter einer Kriegerwitwe zu ſein ſowie der Betrieb.
die in Cannes eine Penſion führe; ſie habe m nechmungen. — Am
ihrer Kundgebung die Aufmerkſamkeit der Abgey 3 rma: Modehaus
ordneten auf die Gefahren einer — Entvölkerun/ /0 reſilter Haftung, D
für Frankreich richten wollen. Der Quäſtor we4 „Mlſchafterverſa
angeſichts einer ſolchen Beſorgnis eines junge) Geſelſchaf
un gewandelt.
Mädchens um das Schickſal Frankreichs der ju — M0 an der Geſ
gen Kundgeberin nicht böſe und entließ ſie nau Mrin nach der
einer Mahnung, nicht noch einmal den Abgeorn de Umwandlu
neten in dem geheiligten Saal des Plenums einau def iſter zu dieſer
ſolchen Beſuch abzuſtatten, zumindeſt ſolange nich. Ltten, ſoweit ſie
als in Frankreich die Frauen weder, das akti.” un. Abteilung 4.
Deſehaus Giſinger,
noch das paſſive Wahlrecht haben.
Dmmſtadt: In
M uene Becker in
Infolge des großen Schneefalles im Kordill. Güſyger daſelbſt. Af
renabſchnitt der direkten Bahnlinie Buenos Aike:s Ayſtadt. Das Verm
Santiago de Chile iſt die Bahnverbindung z 0 20ſger Geſellſchaft
ſchen beiden Ländern zurzeit völlig unterbroche? Madt, wie dies
2N eaibt, iſt unter
die offene
MAuer” gemäß Geſe
eeu, Begim der
D— betetung der G
Hoiter Wilelnine
ie betecint iu
Seueintrige An1
Ein Saliet, Sian
Duiteret, Darmf
and gebrene
Hndeseicters
Mtich in Dar
in Berbeler in.
erdtiſte
We in g beſtellt.
rmſta‟
del
Bei den Ausſcheidungskämpfen der kurmärkiſchen Studenten in Berlin beſtritten auch die 4u
ſitätsprofeſſoren einen Dreikampf — ein ſchönes Zeichen der Verbundenheit im Sport zcu.
Lehrer und Schüler. Unſer Bild zeigt die Profeſſoren nach dem 100=Meter=Lauf, den Prol. c.
(Weltbild=Au
meyer (ganz links) in der Zeit von 14,7 Sekundengewinnen konnte.
Famstag, 22. Juni 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
AAAAOOROM TAAAAIU
Das Leben des weiblichen Räuberhauptmanns Marussia Ataman
Bearbeitet von Dr. A. von Andreewſky.
Urheberrecht: „Dammert=Preſſedienſte G.m.b.H.”, Berlin W. 35, Regentenſtraße 20.
Nr. 169 — Seite 9
VIII.
Den ganzen Juwelenbeſtand ſeiner Frau, der einen ſehr
der Wert hatte, hatte er mitgenommen. Er war mit den
ußen Truppen geflohen und zitterte nun Tag und Nacht um
ſei=
u Schatz, der unter den Weißen nicht ſicherer als unter den
ſteri war. Er hatte ſich darum entſchloſſen, die Juwelen hier in
dentlegenen Kapelle zu verſtecken, um ihn ſich in beſſeren
Zei=
zu holen. Vorläufig wollte er den Weißen bis Jekaterinodar
en, um bei der erſten Gelegenheit hierher zurückzukehren.
ßern großen Teil der Juwelen hatte er ſchon in der Erde unter
d Altar vergraben. Als Preis für mein Schweigen bot er mir
eite Steine an.
Ich hätte den Unglücklichen ſowieſo nicht verraten. Da aber
vn Deviſenbeſtand höchſtwahrſcheinlich, zu nichts zerſchmolzen
m, ſchlug ich ſein Angebot nicht ab, ſondern nahm mir zwei
Sine — einen Saphir in einem Ring und ein Brillantanhängſel.
9hmals flehte mich der Unbekannte auf den Knieen an, ſein
Germnis nicht preiszugeben. Ich gelobte es ihm und verließ
ier ſchüttert die Kapelle. So dachte jeder nur an ſich und ſein
pſüntliches Schickſal, und ich war auch nicht beſſer als die
ande=
u! Jeder Gemeinſchaftsſinn war verloren gegangen. War es da
Wunder, daß das alte Rußland ſeinem unvermeidlichen
Uergang entgegenging?
11. Das Ende des weißen Führers.
In eintönigen Tagesmärſchen bewegten wir uns in der
Rich=
ug nach Jekaterinodar. Von allen Seiten eilten weiße
Truppen=
gleſllungen zu der Hauptſtadt des Kuban=Gebietes. An einem
ſchnen Frühlingstag hatten wir den Fluß Kuban erreicht. Da der
irgang über den Fluß gewiſſer Vorbereitungen bedurfte,
nßlen wir uns auf einen längeren Halt gefaßt machen.
Lager=
ſeei wurden angezündet, Pferde auf die Weide getrieben, und
zite wurden aufgeſchlagen. Es war ein maleriſcher Anblick, der
mvergangene Zeiten erinnerte. Von weitem dröhnte
Kanonen=
honer. Meldungen zufolge hatte der Sturmangriff der Weißen
auf die Stadt bereits begonnen. Schon am nächſten Tage erſchien
ein Bote mit der freudigen Nachricht, daß Jekaterinodar gefallen
ſei. Jubelrufe ertönten und die Zaren=Hymne wurde von einem
vielſtimmigen Chor geſungen.
Eine Stunde ſpäter aber ſtürzte ein anderer, ſtaubbedeckter
Bote mit einer Hiobsbotſchaft ins Lager: die wütenden Angriffe.
der Weißen ſeien von den ſtarken bolſchewiſtiſchen Kräften, die
ſich in der Stadt feſtgeſetzt hatten, abgeſchlagen worden. In
ban=
ger Erwartung vergingen zwei Tage. Ununterbrochener
Kanouen=
donner erſchütterte die Luft. Gegen Abend des dritten Tages
wurden Pontonbrücken aufgeſtellt. Die Fuhren wurden
überge=
ſetzt. Langſam wälzten ſich die Artillerie und die
Reſerveabtei=
lungen der weißen Armee, die am Flußufer konzentriert waren,
über die Brücke. Bald erreichten wir das Dorf Eliſabeth (
Eliſa=
wetinskaya), das etwa acht Kilometer von der Stadt entfernt
liegt.
Nach und nach trafen Transporte von Verwundeten von der
Schlachtfront ein. Ich nahm Quartier in einem Hauſe, in dem
früher eine Behörde untergebracht war. Alle anderen freien
Zimmer waren von Verwundeten angefüllt. Erſtickender
Medika=
mentengeruch verſchlug einem den Atem.
Der dritte Tag verging ohne poſitive Nachrichten. Der
Sturmangriff ſchien kein Ende zu nehmen. Wir horchten geſpannt
auf den Kanonendonner und verſuchten die ſtrategiſche Lage zu
erraten. Es war unmöglich. Gegen Abend wurde der
Kanonen=
donner immer ſtärker. Granaten platzten in unmittelbarer Nähe
des Dorfes. Ein verwundeter Leutnant berichtete, daß der Kampf
mit unerhörter Verbitterung von beiden Seiten geführt werde.
„Ich habe den Weltkrieg in den Karpathen mitgemacht”, erzählte
ein ſchwerverwundeter Oberſt, „einen ſolchen Kampf aber habe ich
noch nicht erlebt‟. Die weiße Armee war im Beſitz von 35 ſchweren
Geſchützen. Ein Trommelfeuer, wie man es bisher im Bürgerkrieg
noch nicht kennengelernt hatte, praſſelte auf die unglückliche Stadt
nieder.
Die Verwundeten beteten laut. Koſakenfrauen heulten, ſie=
len auf die Knie und ſchlugen nach alt ruſſiſcher Sitte mit der
Stirn auf den Boden. Gegen Mitternacht trafen weitere
Hiobs=
botſchaften ein. Manche Kompagnien der Weißen waren bis zum
letzten Mann aufgerieben. Die Roten hatten vor der Stadt
Schützengräben nach allen Regeln des Weltkrieges angelegt. Man
kämpfte um jeden Zoll der mit Blut getränkten Muttererde. Einen
Teil unſerer Verwundeten hatte man während des Kampfes in
eine Scheune getragen. Als die Roten vorrückten, konnte man ſie
nicht mehr in Sicherheit bringen. Die Roten zündeten die Scheune
an, und man hörte die furchtbaren Schreie der bei lebendigem
Leibe Verbrennenden.
Die ganze Nacht verging ohne Schlaf. Ständig liefen neue
Verwundeten=Transporte ein. Alle Häuſer waren bald überfüllt.
Man mußte die Verwundeten draußen liegen laſſen.
Ununterbro=
chen ertönt ihr Stöhnen. „Luft, Luft, ich erſticke”, ſchreit ein kaum
fünfzehnjähriger Freiwilliger, der einen ſchweren Lungenſchuß hat.
Der vierte Tag der Schlacht um Jekaterinodar bricht an. Der
Widerſtand der Roten ſcheint von einer unbeſchreiblichen
Zähig=
keit zu ſein. Die Bolſchewiſten haben ſich feſt eingegraben und
er=
widern unſer Feuer. Sie ſcheinen über einen großen Vorrat vont
Munition zu verfügen. Der Donner der weißen Artillerie wird
immer ſchwächer. Eine ſchreckliche Nachricht verbreitet ſich mit
Blitzesſchnelle: Faſt die ganze Munition der Weißen iſt
verſchoſ=
ſen. Der Befehl des Oberſtkommandierenden, General Kornilow,
lautet: Nochmaliger Infanterie= und Kavallerieangriff auf die
Stadt mit allen verfügbaren Kräften.
Nun ſoll alſo die Entſcheidung fallen. Alle Augenblicke
galop=
pieren Boten zu uns heran, ſo daß wir jeder Phaſe des Kampfes
folgen können. Der Sturm hat begonnen! Kompagnie auf
Kom=
pagnie läuft gegen die Schützengräben der Roten mit dem
Bajo=
nette an! Langſam gewinnen unſere Truppen Boden. Unſere letzte
Reſerve, die Koſakenkavallerie, wird vorgeſchickt. Schon gelingt
es uns, in die Vorſtadt einzudringen. Der Kampf tobt bereits
in den Straßen. Ein Teil der Koſaken aber erweiſt ſich als
unzu=
verläſſig. Jeden Augenblick aber rechnet man damit, daß ſie offen
zum Feinde übergehen .. . . Während all dieſe einander
überſtür=
zenden Nachrichten bei uns eingehen, drängen ſich Hunderte von
Leichtverwundeten und Frauen in unſere Dorfkirche, wo ein
grei=
ſer Prieſter ununterbrochen die Meſſe zelebriert ..."
Am fünften Tage der Schlacht erreichen unſere Verluſte ihren
Höhepunkt. Nicht nur das Dorf, die ganze Umgegend iſt voll von
Verwundeten. Der Munitionsmangel wächſt ſich zur Kataſtrophe
aus. Die Zuverſicht der Roten ſteigt. Ihr Feuer wird immer
ſtärker. Die unzuverläſſigen Koſaken gehen zum Feind über. Der
Zuſammenbruch des Angriffs erſcheint unabwendbar, obwohl die
weiße Armee die Stadt noch umzingelt hält. Gegen abend des
fünften Tages tauchen plötzlich Reſerveteile der Roten Armee im
Rücken der Weißen auf.
(Fortſetzung folgt.)
Genträge in das Handelsregiſter, Abteilung A.
Ar E1. Mai 1935 hinſichtlich der Firma: G. Paul
Himer, Spezialhaus für Kleiderſtoffe und
Damen=
ſofektion, Darmſtadt: Geſchäft ſamt Firma iſt auff
ElgSeth gebörene Wende, Witwe von Kaufmann
5Paul Stamer, in Darmſtadt übergegangen. Die
Fmea iſt geändert in: G. Paul Stamer,
Spezial=
ſs für Kleider= und Seidenſtoffe. Die Prokura
hrugo Maute bleibt beſtehen. Die Prokura der
Seth Krüger geborenen Wende iſt erloſchen.
Am 6. Juni 1935 hinſichtlich der Firma
Uyrner & Draudt, Reichszeugmeiſterei=
Vertriebs=
e Darmſtadt: Die Firma iſt geändert in:
Eyrner & Draudt. — Am 11. Juni 1935
hin=
ſtloch der Firma: L. C. Wittich’ſche
Hofbuch=
nüt rei, Darmſtadt: Die Prokura des Willy
dle iſt erloſchen. Der ſeitherige Geſamtproku=
R Philipp Vierheller iſt nunmehr zum Einzel=ſſucht tücht.
Ver=
kuriſten beſtellt. Der Geſellſchafter Buch= treter geg. gute
ſia reibeſitzer Rudolf Ludwig Wittich in Darm=
Iit iſt aus der Geſellſchaft ausgeſchieden, welche
wen übrigen Geſellſchaftern fortgeſetzt iſt.
3. Juni 1935 hinſichtlich der Firma: Ludwig Mainz. (15634
heich, Darmſtadt: Max Götz, Kaufmann in
Darm=
ſatz, u. Hugo Sander Kaufmann in Frankfurt/M.,
b zu Geſamtprokuriſten beſtellt derart, daß beide
Ke.nſchaftlich zur Vertretung berechtigt ſind.
ASteilung B. Am 14. Juni 1935 hinſichtlich der
ſune: Auguſt Jacobi, Aktiengeſellſchaft, Darm=/;
ſt. Gegenſtand des Unternehmens iſt der
Ver=
ab von Einweich= und Waſchmitteln und
ſonſti=
chemiſchen Erzeugniſſen, ferner von Seifen=
Uten=Kühlapparaten und Straßenbaumaſchinen,
it der Betrieb ſonſtiger induſtrieller
Unter=
ſenuungen. — Am 6. Juni 1935 hinſichtlich der
Fi: Modehaus Giſſinger, Geſellſchaft mit
be=
hinkter Haftung, Darmſtadt: Durch Beſchluß der
hel ſchafterverſammlung vom 29. Mai 1935 iſt
Geſellſchaft in eine offene Handelsgeſellſchaft
mervandelt. Die Firma iſt erloſchen. Den
Gläu=
her der Geſellſchaft, die ſich binnen ſechs
Mo=
gen nach der Bekanntmachung der Eintragung
v =Umwandlungsbeſchluſſes in das
Handels=
iſter zu dieſem Zwecke melden, iſt Sicherheit zu
ien, ſoweit ſie nicht Befriedigung verlangen
hnen. Abteilung A. Am 6. Juni 1935: Firma: ſucht ſeriöſe Proviſions=Bertreter
Nde haus Giſſinger offene Handelsgeſellſchaft, zum Beſuch der Privatkundſchaft.
Amſtadt: Inh.: Wilhelmine Giſſinger Witwe
ponene Becker in Eberſtadt (Bergſtraße), Lucie
üinger daſelbſt, Albert Giſſinger, Kaufmann in Herren und Damen mit guten Be=
Amſtadt. Das Vermögen der Firma Modehaus
inger Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung in Verfügung geſtellt. Gute Verdienſt=
Nemſtadt, wie dies die Bilanz per 31. Januar
95 ergibt, iſt unter Ausſchluß der Liquidation
zu die offene Handelsgeſellſchaft „Modehaus).
ſünger” gemäß Geſetz vom 5. Juli 1934
über=
hgen. Beginn der Geſellſchaft: 6. Juni 1935.
N Vertretung der Geſellſchaft ſind nur die
Ge=
chafter Wilhelmine Giſſinger Wwe und Albert
inger berechtigt, und zwar jeder für ſich
„Neueinträge. Am 15. Juni 1935: Firma:
Darm=
ſuter Tagblatt, Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag
9 =druckerei, Darmſtadt: Inh. Eliſabethl
Zie Anna geborene von Wachter. Witwe des
Ahdruckereibeſitzers Rudolf Wilhelm Ludwig
Utav Wittich in Darmſtadt Prokura: Direktor
Alipp Vierheller in Darmſtadt iſt zum
Einzel=
nkuxiſten beſtellt. Hauptſchriftleiter Rudolf
Auoe in Darmſtadt und Zeitungsfachmann Willy
4)le daſelbſt ſind zu Geſamtprokuriſten beſtellt
bnt, daß beide gemeinſchaftlich zur Zeichnung
* Firma berechtigt ſind. — Am 15. Juni 1935:
zwa; Kurt Frahnert, Graphiſche Kunſtanſtalt,
Fmſtadt. Inh.: Minna geborene Roſenbaum,
Awe von Chemigraph Kurt Frahnert in
Darm=
ſet. Kurt Frahnert Witwe Minna geborene
Zenbaum in Darmſtadt hat das bisher unter
nicht eingetragenen Firma Kurt Frahnert,
bphiſche Kunſtanſtalt, betriebene Geſchäft von
* bisherigen Inhaber Chemigraph Kurt Frah=
(FI.5661
ſt durch Erbfolge erworben.
Aarmſtadt, den 17. Juni 1935.
Amtsgericht.
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K
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vertreter,
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u. Genußmittel=
Geſch. eingeführt
iſt, zur Mitn.
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 22. Juni 19355
R
VON WOLECANG MARKEN
(18
Alles verſank vor ihr, nur eines blieb: ihre große Liebe zu
Georg von Rapp. Dieſe Liebe war über ſie gekommen, ohne daß
ſie es gewußt hatte. Erſt bei ſeinen werbenden Worten war die
Erkenntnis in ihr erwacht.
„Wie jung du biſt!” ſagte Margarete. „Du .. . du . . . ich
glaube, deine Vorfahren waren einſtmals kühne Seeräuber, die
nicht lange fragten, ſondern — zupackten."
„Ja!” lachte er übermütig. „Wie ein Seeräuber habe ich dich
mir erobert!“
Im Alſterpavillon ſtießen Georg und Margarete auf Dr.
Poeck, der von dem unerwarteten Zuſammentreffen freudig
über=
raſcht war.
Ihr Geheimnis verrieten die beiden nicht, aber Poeck fühlte,
daß dieſe beiden Menſchen jetzt mehr verband als Freundſchaft.
Er ſah in Margaretes Augen jenes beſeligende Leuchten, das
nur die Liebe zu entzünden vermag.
„Dieſer Tag war ſchön!” ſagte Georg von Rapp glücklich.
„Doktor, Sie müſſen auch mal mit aufs Waſſer kommen! Beſuchen
Sie uns morgen. Wir wollen dann ein Stück mit dem
Motor=
boot fahren."
„Mal ſehen, Herr von Rapp!”
„Und heute bleiben wir doch noch ein wenig beiſammen? Ich
bin nämlich heute in Laune, Doktor! Am liebſten würde ich
ein=
mal die Reeperbahn beſuchen. Hätten Sie Luſt, Margarete?"
„Reeperbahn? Ich war noch nie dort. Das iſt doch Hamburgs
Vergnügungsviertel?‟
„Ja, eine bunte lebhafte Welt, wo ſich Menſchen aus aller
Herren Länder treffen. Theater, Kino, Varieté, was weiß ich,
was es dort alles gibt.”
„Ich bin gern dabei”, ſtimmte Margarete fröhlich zu.
Auch Dr. Poeck erklärte ſich bereit, mitzukommen.
Als ſie das „Eldorado” betraten, überfiel Margarete plötzlich
eine unerklärliche Angſt. Sie bemühte ſich, das beunruhigende Ge=
fühl abzuſchütteln, aber es wollte ihr nicht gelingen. Mitten
unter den lachenden und ſchwatzenden Menſchen nahm die kleine
Geſellſchaft Platz.
Fremde Laute klangen an Margaretes Ohr, Menſchen
ver=
ſchiedener fremder Länder, darunter viele Seeleute, waren
an=
weſend.
Eben zeigte auf der Bühne ein Clown ſeine Künſte in einem
Muſikal=Akt.
Im bunten Wechſel folgten eine Sängerin, ein Komiker,
Tier=
dreſſuren.
Plötzlich zuckte Georg von Rapp zuſammen. Er hatte auf dem
Programm geleſen: „Joan, das Mädchen von Padang."
Dr. Poeck erſchrack, als er zufällig in Rapps Geſicht blickte.
Jeder Blutstropfen war daraus gewichen.
Auch Margarete hatte es bemerkt und ſah ihn beſtürzt an.
„Fühlen Sie ſich nicht wohl, Herr von Rapp?” fragte Dr.
Poeck beſorgt.
Deſſen Geſicht war verzerrt, als er antwortete: „Danke, es
iſt ſchon vorüber.”
„Wollen wir nicht lieber gehen?” riet Margarete ängſtlich,
aber Rapp ſchüttelte heftig den Kopf.
„Nein . . . nein . . . ich . . . ich muß die nächſte Nummer noch
ſehen!“
Das Mädchen und Dr. Poeck wußten nicht, was ſie denken
ſollten. Was hatte Rapp ſo fürchterlich erregt?
Sie ſehen, wie das helle Entſetzen auf ſeinem Geſicht ſteht,
als „Joan, das Mädchen von Padang”, auf der Bühne erſcheint.
Es iſt eine nicht mehr junge, aber immer noch ſchöne Frau
von ebenmäßigem Wuchs mit ſchwarzem Lockenhaar und dunklen
Augen.
Sie beginnt zu tanzen. Es iſt ein Tanz von mitreißender
Ur=
ſprünglichkeit und Wildheit, der Körper lebt und lockt, alle
Be=
wegungen ſcheinen erfüllt von verhaltener Leidenſchaft.
Raſender Beifall lohnt ihre Leiſtung.
Georg von Rapp aber lehnt zuſammengeſunken in ſeinan
Seſſel und iſt unfähig, ein Wort zu ſprechen.
Welch ein Geheimnis liegt hier zugrunde? denkt Dr. Pm=
und ſieht in Margaretes verſtörte Augen.
„Gehen wir, Herr Doktor!” drängte ſie.
Poeck nickte und erhob ſich ſofort, Rapp folgte ihnen terll
nahmslos hinaus. Er iſt mit einem Male ein anderer. Alle 90,
bensfreude ſcheint erloſchen.
„Sie ſind krank, lieber Freund!” ſagt Dr. Poeck ernſt.
iſt das beſte, Sie fahren ſofort heim.”
Georg von Rapp nickte mechaniſch. Er iſt willenlos, wie en
Kind, läßt ſich in eine Taxe bringen und hat kaum einen
Bri=
noch für alles, was um ihn vorgeht.
Margarete nimmt neben ihm Platz.
Ehe der Wagen anzieht, ſagt Rapp zu dem Arzt: „Und
Sie kommen morgen zu mir, Herr Doktor, nicht wahr? Kommu
Sie beſtimmt . ich bitte Sie um Ihren Beſuch!”
„Gut, ich ſpreche morgen früh bei Ihnen vor. Gute Nagſt
Herr von Rapp!”
„Gute Nacht . . . Doktor!”
„Georg?‟
Rapp zuckt zuſammen, und ſeine Hand taſtet nach des Män,
chens Rechte.
„Ja, Margarete?‟
„Was iſt geſchehen, willſt du es mir nicht ſagen?”
„Sehr Schlimmes, Margarete! Aber . . . ich bitte dich
frag” mich heute nicht mehr . . . laß mir Zeit.”
„Wie du willſt, Georg”, entgegnete ſie gütig und ſtreicht
les=
über ſein Haar. Er ſchließt die Augen bei dieſer Liebkoſung.
Sein Herz zittert!
Heute hatte er Margarete gefunden, heute winkte ihm wiedor
das Glück . .. ſollte es abermals entſchwinden?
Als ſie daheim angekommen waren, zog ſich Georg von Rany
bald in ſeine Räume zurück. Bis in die Morgenſtunden
hinei=
aber brannte dort Licht.
Die bange Sorge um ſein Glück ließ Rapp keinen Schl!.
4.
Am andern Morgen erſchien Dr. Poeck im Landhaus an do=
Elbe. Margarete empfing ihn mit traurigen Augen.
„Wie geht es Herrn von Rapp?” erkundigte ſich der Arzt.
„Schlecht, lieber Doktor! Er hat noch keinen Biſſen gegeſſenn
berichtete ſie. „Er iſt ganz verwandelt. Das Erlebnis geſtern..
ich weiß nicht, welche Bewandtnis es mit dieſer Tänzerin he,
aber .. . Und ich kann ihn doch nicht fragen, nicht wahr?“
(Fortſetzung folgt.)
O
D2
Bis auf weiteres Bis auf weiteres Das Aufsehen erregendeFilmwerk:
Kreuzwes Spannend und ergreifend:
In goldenen Ketten (Urteil des Lebens) ledermann muß diesen
Film sehen! Regle: Clarence Frown.
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Der engliſche Mi
pugi am Samstagmit
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hige Beſprechung hat
wungen Edens mit
IMitarbeiter und keine
kyi. Eden hatte noch
in London Rückſprack
wiunen erhalten. —
Hin Frühſtück im Quai
kiieder aufgenommen;
Nach Schluß der
ien Journaliſten die
tluaft Miniſter Eden (
amgliſche Flottenabkon
1üder die europäiſchen
Iveworfen werden, und
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knenarbeit unſerer be
muins notwendig erſch
Uille Fragen zu löſer
tuicht nur unſere bei
Lkuropäiſche Mächte.
here Unterhaltungen
1nus Rom mit ihm
uund ich ſind einig
tiſder Pflicht, die
zurimlich, in der
ukuropa durch die O
feiten.
Eden wird heute
Sonntag, den 23. d
Beginn des
Sommerfahrplans
Abfahrten ab Mainz:
7.45 bis Köln
8.30 bis Koblenz
9.15 bis Köln, Expreß
9.30 bis St. Goarshauſen Scl
10.15 bis Bacharach Di, Do, Sac
10.30 bis Bacharach Er.
11.00 bis Köln
13.00 bis Köln, Schnellfahrt
14.30 bis Aßmannshauſen
15.30 bis Koblenz
17.00 bis Mannheim Er
18.00 bis Mannheim 8o
18.30 bis Bingen und
zurück Mi, 8a, 8o
18.40 bis Frankfurt Di, Do, 80
Montag und Donnerstag
zweitägige
Geſellſchaftsfahrten
nach Königswinter.
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Die Mainzer Vertretung
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