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Nummer 159
Mittwoch, den 12. Juni 1935
ſt Preisliſte Nr. 3 gülig.
Poſſcheckkonto; „Frankfurt
N. 1301. Banklonto:
197. Jahrgang
DD=Bank und Darmſtädter und Natlonalbani.
Japans Pläne in Nordchina.
Ausdehnung der enkmilikariſierken Zone bis zum Hoangho? — Neuer Grenzzwiſchenfall
zwiſchen Japan und Sowjekrußland.
* Das fernöftliche Dreieck.
er neue Konflikt zwiſchen China und Japan, der
vorüber=
gemed bedrohliche Formen anzunehmen ſchien, iſt ſehr raſch
bei=
gera worden dadurch, daß China die ultimativen
For=
deſungen der Japaner reſtlos angenommen hat.
Dals igentlich Intereſſante dabei iſt aber nicht ſo ſehr der
Zwi=
ſchemll ſelbſt, ſondern die Begleitumſtände, unter denen er
ent=
ſtamdn iſt und ausgetragen wurde. Man ſprach bereits von einer
Amſacherung zwiſchen China und Japan. Auf beiden Seiten
wur=
den an den Diplomaten die Vorbereitungen für eine beſſere
Veſtüindigung getroffen, die in der Ernennung der
Geſandtſchaf=
tem z Botſchaften ihren ſichtbaren Ausdruck fand. Mitten in
dieſe Zeichen der Entſpannung funkte dann das japaniſche
Ulſtm atum hinein, das, wie ſich nachher erwieſen hat, von
demNilitärs gegen den Wunſchder auswärtigen
Polltik unter Berufung auf den
Waffenſtill=
ſtaunsvertrag herausgegeben worden war und
danm aſt wohl nach ziemlich heftigen internen
Auseinanderſetzun=
gem uch die amtliche Billigung der Regierung in Tokio erhielt.
Chitn iſt in der Zwangslage geweſen, daß es ſich fügen mußte.
Es iht ſeine Beamten abgeſetzt, ſoweit ſie den Japanern
miß=
liebeizw aren. Es hat ſeine Truppen zurückgezogen und die
japan=
feiridiche Propaganda in einer amtlichen Kundgebung verboten.
ars Ergebnis iſt zunächſt, daß nun ein neues Stück
chlrg dem Zugriff, der japaniſchen Truppen
ffe eht, angeblich als entmilitariſierte Zone. Aber ob die
ſm Jarugei, ſich damit zufrieden geben, Ob ſie Mandſchukuo weiler
nachd juwen bis über Peking hinaus ausdehnen oder ob ſie gar
die midſchuriſchen Grenzen bis zum Hoangho vorſchieben, alſo
gepmſſrmaßen China vom Norden her erobern wollen? Oder ob
ſiel ſ” mit der Abſicht tragen, ein neues Mandſchukuo zu
errich=
ten, in langſam einen Keil zwiſchen Weſtchina und
Sowjetruß=
lanz u treiben? Das ſind alles Fragen, die niemand
beant=
worn Eann.
2r Fall zeigt aber, in welchem Maße die Dinge im Fernen
Oſte zaoch im Fluß ſind, zumal gleichzeitig auch ein neuer
Grutzzwiſchenfall zwiſchen Japan und
Sowjet=
ruß ſind gemeldet wird, der bereits zu ſcharfen gegenſeitigen
Pronger geführt hat. Das japaniſche
Kriegsminiſte=
riunaber hat eine Denkſchrift ausgearbeitet und ſogar
ver=
löffemicht, worin es ſich gegen die japaniſche
Rußland=
vollik wendet und in aller Oeffentlichkeit vor einer
Annähe=
rung u Sowjetrußland warnt, weil die Ruſſen trotz ihrer
Los=
löſumg aus Mandſchukuo ihre japanfeindliche Politik am
Amur=
bogekn und in der äußeren Mongolei fortſetzen. Auch hier iſt alſo
nur gie ſehr dünne Eisſchicht, unter der ſich das tiefe Waſſer
des juen ruſſiſch=japaniſchen Gegenſatzes verbirgt. Das Drei=
(ck 1bskau=Nanking-Tokio iſt eben in ſeiner
Linluführung doch noch ſehr unbeſtimmt. Seine
endüiltige Feſtlegung wird vermutlich von der
ſeten Entwicklung in Europa maßgebend
inſſtimmt. Schließlich iſt ja aber China noch Mitglied
des i9lkerbundes und deswegen macht ſich jetzt, nachdem China
nachtpeben hat, eine Entrüſtungsſtimme bemerkbar, die ſich gegen
einen rartige Behandlung einer Völkerbundsmacht wehrt, aber,
vie ſagt, vorſichtshalber erſt, nachdem die Akten über dieſen
Fallſ ſich loſſen ſind und mehr als moraliſches Mitleid für China
ſicht Frage kommt.
Wird ganz Nordching enkmilikariſierk?
DNB. Tokio, 11. Juni.
Uie ders Leilt elce chineſiſchen i eile
Umliſf f ion in Peiping, Kriegsminiſter General Ho im Auf=
9g1 er Nankingregierung die Forderungen Japans
90 ommen habe, ſo daß eine friedliche Löfung des neuen
bauuh=chineſiſchen Streitfalles bevorſtehe. Miniſterpräſident
Oallenachte im Kabinettsrat eine entſprechende Mitteilung.
dwiſchen werden die Pläne Fapans in Nordchina
9gjapaniſchen Preſſe offen und ausführlich behandelt, und
wapeinter dem Schlagwort „Nordchina den
Nord=
inhen” Unter „Nordchina” wird dabei ein Gebiet
derſtwen, das ſich ſüdlich etwa bis zum Hoangho
rſthückt. Aus dieſem Gebiet ſollen nach den japaniſchen Wün=
Nens de führenden Perſönlichkeiten, die gegen Japan oder gegen
ardihukuo eingeſtellt ſind, entfernt, die entſprechend eingeſtell=
7„Aaniſationen unterdrückt und alle chineſiſchen Truppen
zu=
ſckcögen werden. Auf dieſe Weiſe würde Nordchina eine
eſ/ erttmilitariſierte Zone” werden, die unter der
Oberauf=
cht kaniſcher Truppen von japanfreundlichen Perſonen ver=
Mltkpürde. Das japaniſche Kriegsminiſterium iſt nach Rengo
er licht, daß dieſe entmilitariſierte „Friedenszone” ſich aus
n herigen Abmachungen von ſelbſt ergebe, daß alſo ein
Meilitäriſcher Vertrag nicht mehr nötig ſei. Man wolle in
eiVZone ohne Verletzung der chineſiſchen Gebietshoheit die
Dirh ſftliche Zuſammenarbeit mit Japan vorbereiten. Da die
Spchen politiſchen Behörden in dieſem Gebiet im Auftrage
Ikulingregierung tätig geweſen ſeien, ſo müſſe man nach
ie belen Form der Verwaltung ſuchen, an deren Spitze
be=
y Aigpaufreundliche Perſonen berufen werden müßten.
Maniſche Kriegsſchiffe in chineſiſchen Häfen.
Veranlaſſung des japaniſchen Marineminiſteriums ſind
Plinenboote aus Dairen nach Tientſin ausgelaufen
Außer=
eiden weitere japaniſche Kriegsſchiffe nach Tſchifu und
deren chineſiſchen Häfen entſandt, um dort den Schutz
hmiſchen Intereſſen zu verſtärken,
China gibt nach.
EP. Schanghai, 11. Juni.
Nach den letzten Meldungen aus Tientſin hat ſich der
Ab=
marſch der Regierungstruppen aus Nordchina bisher ohne weiteren
Zwiſchenfall vollzogen. Gleichzeitig hat die Zentralregierung in
Nanking zur Erfüllung des japaniſchen Ultimatums ein Dekret
erlaſſen, in dem die ſofortige Einſtellung des antijapaniſchen
Boykotts angeordnet wird. In dem Dekret wird betont, daß dieſe
Maßnahme zur Herſtellung freundſchaftlicher Beziehungen mit
Chinas Nachbarn notwendig ſei.
Nach einer Meldung aus Peking iſt der chineſiſche
Kriegs=
miniſter Ho Ying=tſching, der die Verhandlungen im
Zuſammen=
hang mit dem japaniſchen Ultimatum geführt hat, und im Auftrag
der Nanking=Regierung die japaniſchen Forderungen angenommen
hatte, heute zurückgetreten. Als Grund für ſeinen Rücktritt hat
der Kriegsminiſter ſeine „Demütigung” angegeben.
In japaniſchen Kreiſen werden die Meldungen, wonach
Ja=
pan die Provinz Tſchili der Mandſchurei einzuverleiben bzw. einen
Pufferſtaat zwiſchen der Mandſchurei und China einzurichten
be=
abſichtige, entſchieden dementiert. Es wird betont, daß Japan
einzig und allein an der Aufrechterhaltung einer ruhigen
Ent=
wicklung in der nunmehr ausgedehnteren neutralen Zone
dies=
ſeits der Großen Mauer intereſſiert iſt und keinerlei Veränderung
beabſichtigt.
Engliſche Beſorgniſſe.
EP. London, 11. Juni.
Ueber die Arbeitsteilung zwiſchen dem neuen Außenminiſter
Sir Samuel Hoare, der am Dienstag ſein Amt angetreten hat,
und dem Völkerbundsminiſter Eden berichtet der „Star”, daß
Eden, der nunmehr im Außenamt eine beſondere Abteilung für
ſich erhalten wird, ſich lediglich mit ſolchen Fragen beſchäftigen
würde, die vor den Völkerbund kämen. Vorher und nachher würde
Sir Samuel Hoare dieſe Fragen bearbeiten und im Einvernehmen
mit dem Premierminiſter Baldwin alle Entſcheidungen treffen.
Mit anderen Worten: Eden wird ſich ausſchließlich mit
europä=
iſchen Angelegenheiten befaſſen, während die außereuropäiſche
Politik ganz in den Händen von Sir Samuel Hoare bleibt. Die
wichtigſte Frage, der ſich der neue Außenminiſter ſofort nach
ſeinem Amtsantritt gegenüberſieht, iſt die Entwicklung im
Fernen Oſten. Das Vorgehen Japans in China
wird hier trotz allen beruhigenden Erklärungen des Tokioter
Außenamtes mit ſteigender Beſorgnis verfolgt.
Angeſichts des vor ſeinem Amtsantritt wiederholt von
Premier=
miniſter Baldwin zum Ausdruck gebrachten Wunſches nach einer
engeren Freundſchaft mit den Vereinigten Staaten wartet man in
politiſchen Kreiſen mit großem Intereſſe darauf, ob Baldwin
nun=
mehr in Waſhington gemeinſame Schritte im Fernen Oſten
an=
regen, oder ob er, falls eine ſolche Anregung von Waſhington
kommen ſollte, darauf eingehen werde.
Die Zuſpitzung der Beziehungen zwiſchen Japan und China
findet in der franzöſiſchen Preſſe ſtarke Beachtung. Die meiſten
Blätter werfen dem Völkerbund vor, ſich zu Beginn des
japaniſch=
chineſiſchen Konflikts nicht energiſch genug gezeigt zu haben."
Der „Temps” ſtellt feſt, daß man ſich in den Vereinigten
Staaten und in England nun ſtark beunruhigt zeige. Man
er=
kenne an, daß die japaniſche Militärpartei den Sieg
davongetra=
gen habe und daß die Politik „Aſien den Aſiaten” in
Wirklichkeit ganz einfach bedeute „Aſien den
Japanern”.
Moskau prokeſtiert in Tokio
DNB. Moskau, 11. Juni.
Wie die TASS meldet, hat am Pfingſtmontag der
Bot=
ſchaftsrat der ſowjetruſſiſchen Botſchaft in Tokio, Raiwid, im
japaniſchen Außenminiſterium gegen eine Verletzung der
ſowjetruſſiſchen Grenze Proteſt eingelegt. Nach der
ſowjetruſſiſchen Darſtellung hat eine bewaffnete
japaniſch=
mandſchuriſche Abteilung am 3. Juni die ſowjetruſſiſche Grenze
überſchritten und zwei berittene Rotarmiſten des Grenzſchutzes
aus dem Hinterhalt überfallen. Einem der Rotarmiſten ſei es im
Feuer der Angreifer gelungen, ſich zur Feldwache durchzuſchlagen
und Unterſtützung zu holen. Eine daraufhin abgeſandte
Abtei=
lung habe am Ort des Ueberfalls der 1700 Meter jenſeits der
Grenze liege, nur noch Patronenhülſen und eine Blutlache
vor=
gefunden. Augenſcheinlich ſei der zweite Rotarmiſt verwundet
oder getötet auf mandſchuriſches Gebiet geſchleppt worden.
Bot=
ſchaftsrat Raiwid hat, der TASS zufolge, Beſtrafung der
Schul=
digen und Maßnahmen zur Verhütung von weiteren ähnlichen
Uebergriffen gefordert.
Zu dem Zwiſchenfall an der ſowjetruſſiſch=mandſchuriſchen
Grenze liegt in Tokio eine mandſchuriſche Darſtellung vor,
der=
zufolge am 3. Juni ſowjetruſſiſche Soldaten die Grenze bei
Mifhan nördlich von Wladiwoſtok überſchritten haben. Die
ſow=
jetruſſiſchen Soldaten ſeien von Truppen der Garniſon Mifhan
zurückgedrängt worden und hätten einen Toten und
Kriegs=
material auf mandſchuriſchem Boden zurückgelaſſen.
Wie zu dem Proteſtſchritt des ſowjetruſſiſchen Botſchaftsrats
ergänzend bekannt wird, hat dieſer eine Grenzverletzung von
ſowjetruſſiſcher Seite als unwahr bezeichnet. Das japaniſche
Auswärtige Amt hat eine Unterſuchung des Zwiſchenfalles
an=
geordnet. In der japaniſchen Preſſe wird dieſer Zwiſchenfall als
kennzeichnend für die unſicheren Verhältniſſe an der Grenze
hin=
geſtellt,
* Marinevolkswoche in Kiel.
Vom 11.—16. Juni 1935.
Von
Kapitänleutnant A. Wolf, Reichskriegsminiſterium.
Im Buch des deutſchen Schickſals iſt die Geſchichte deutſcher
Seegeltung ein Kapitel, das, wie kaum ein anderes die
tragi=
ſchen Folgen der jahrhundertelangen tiefen Zerriſſenheit des
Volkes, des Haders, der Mißgunſt ſeiner Fürſten und
Macht=
haber der Kleinſtaaterei und des Mangels an politiſchem Sinn
aufzeigt.
Das Auf und Ab in der macht= und wirtſchaftspolitiſchen
Entwicklung Deutſchlands wird hier beſonders deutlich offenbar.
Hatten weitblickende Männer in kühnem Griff die Hand nach
den Reichtümern der Welt, deren Meere ihre Schiffe befuhren,
ausgeſtreckt, ſo fehlte ihren Nachkommen der Blick für die Weite;
ſie ließen in kleinlicher Schwäche und Uneinigkeit verkümmern,
was Großes geſchaffen und erkämpft war.
So zerfiel die Hanſa nach über drei Jahrhunderten der
Blüte, ſo zerbrach des Großen Kurfürſten mühſam geſchaffenes
Werk, Brandenburgs Flagge verſchwand von der See. Auch
Preußens Flotte kam über die erſten Anfänge nicht hinaus, die
Bundesflotte um die Mitte des 19. Jahrhunderts wurde nach
wenigen Jahren ihres Beſtehens wieder aufgelöſt. Es fehlte der
einheitliche Wille und die Kraft eines in ſich geſchloſſenen Volks.
Indeſſen teilten die anderen Seemächte die Welt und ſicherten
ſich Niederlaſſungsrechte und Kolonien.
Erſt die Reichsgründung ließ auch das deutſche Volk den
Blick wieder nach draußen wenden. Wieder begann der
See=
handel zu blühen, die wachſende Bevölkerung, die raſche
induſtrielle Entwicklung, die kolonialen Erwerbungen führten
das junge Reich in immer ſtärkerem Maße aufs Meer. Der
un=
geheure Aufſchwung des endlich geeinten Volkes zeigt
eindring=
lich, was Tatkraft und Wille vermögen, fügen die Kräfte ſich
erſt zuſammen. Dieſem friedlichen Handel, den Kolonien, den
weit über die Welt verſtreuten deutſchen Landsleuten galt es,
Rückhalt und Schutz zu geben gegen Mißgunſt und Uebergriffe
der Andern.
So entſtand aus kleinen, von Preußen zäh und zielbewußt
weiter entwickelten Anfängen die Kaiſerlich deutſche Marine.
Keine Schöpfung des Kriegswillens, keine Drohung an andere,
ſondern der ſelbſtverſtändliche Ausdruck des Lebenswillens eines
kraftvollen Staates, der, wie die anderen, ſein Anrecht an den
Gütern der Welt, ſeinen ihm gebührenden Platz forderte und
zu behaupten geſonnen war ..."
Heute ſteht Deutſchland wieder am Beginn einer neuen
Epoche, Weltkrieg und nationalſozialiſtiſche Revolution haben,
aufs tiefſte einſchneidend, das Geſicht des Reichs und des
deut=
ſchen Menſchen gewandelt. Adolf Hitlers Wille und Tat ſchlug
über den Abgrund, in den das deutſche Volk, wie ſo oft in
ſeiner Geſchichte, zu verſinken drohte, die feſte Brücke.
Nun ſteht im Dritten Reich die Nation.
Wieder beginnt auf vielen Gebieten des deutſchen Lebens
die Arbeit von Neuem. Auch in der Wehrmacht. Denn erſt die
Wehrhoheit, die der mannhafte Entſchluß des Führers
wieder=
herſtellte, gab ihr den Boden, der ſie tiefe Wurzeln im Volke
ſchlagen und wachſen läßt. Heute geht die ganze junge
Mann=
ſchaft durch ihre Schule, ſtolz in dem Bewußtſein, die Waffe
wieder führen zu können.
Den heutigen Soldaten in ſeinem Dienſt zuſehen, die Fülle
ſeiner Aufgaben kennenzulernen, iſt für jeden Deutſchen, zumal
nach 1½ Jahrzehnten erzwungener Wehrloſigkeit,
ſelbſtverſtänd=
liches Erfordernis. Was indeſſen beim Heer und der Luftwaffe
leichter iſt, trifft für die Kriegsmarine nicht im ſelben Umfang
zu. Fern der Küſte, in der freien See, führt ſie ihre Uebungen
durch. Nur wenigen iſt gelegentlich ein Einblick in den
Dienſt=
betrieb an Bord vergönnt. Gerade die Aufgaben der
Kriegs=
marine ſind es daher, die, ebenſo wie die des Heeres und der
Luftwaffe. Eingang finden müſſen in das Bewußtſein und das
Verſtändnis des deutſchen Volkes. Denn jene Zeit der
Ohn=
macht zur See, die durch Jahrhunderte hindurch zum Schaden
einer freien und geſunden Entwicklung ſich auswirkte, darf nicht
wiederkehren. Seegeltung aber kann nur gedeihen, wenn ſie
ge=
tragen iſt vom Willen der Nation.
So iſt der Entſchluß des Oberbefehlshabers der
Kriegs=
marine, Admiral Dr. h. c. Raeder entſtanden, durch eine
Marine=
volkswoche den Deutſchen die Aufgaben und den Zweck der
Kriegsmarine näherzubringen.
Schutz der Küſten und Seegrenzen, Sicherung der Seewege,
des geſamten Seehandels, insbeſondere der lebenswichtigen
Zu=
fuhr, ſind die Aufgaben im Kriege. Aber auch im Frieden ſtellt
die Aufrechterhaltung der Verbindung mit den
Auslandsdeut=
ſchen, die Feſtigung und Stärkung ihres Anſehens in den
Gaſt=
ländern, die Vermittlung eines wahrheitsgetreuen Bildes von
den Lebensverhältniſſen, im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland
eine beſondere wichtige Aufgabe dar. Daneben obliegt der
Kriegsmarine der Vermeſſungsdienſt in heimiſchen und
außer=
heimiſchen Gewäſſern, der Fiſchereiſchutz, die Beteiligung an der
Befeuerung und Betonnung der Seewaſſerſtraßen, an allen
Fragen des Wetterdienſtes u. a. m.
Einen Querſchnitt durch dieſes Aufgabengebiet unter ſtarker
Berückſichtigung des Dienſtes an Bord ſelbſt gibt die
Marine=
volkswoche. Die deutſche Flotte wird zu dieſem Zweck mit
weni=
gen Ausnahmen in Kiel ſein, u. a. das Flottenflaggſchiff,
Linienſchiff „Schleswig=Holſtein”, die Panzerſchiffe „Deutſchland”
und „Admiral Scheer”, die Kreuzer „Königsberg”, „Köln” und
„Leipzig”, ferner Torpedoboote, Schnellboote. Minenſuchbooie
und das Segelſchulſchiff „Gorch Fock”. Alle Schiffe ſind zur
Be=
ſichtigung freigegeben.
Die feierliche Eröffnung am Abend des 11. Juni in der
Nordoſtſeehalle in Kiel knüpft an die ruhmvolle Vergangenheit
der Marine im Weltkriege an. Auf einer großen Weltkarte ſind
alle Stellen verzeichnet, an denen deutſche Seeleute gekämpft
und für Deutſchlands Größe ihr Leben hingegeben haben.
Na=
mentlich werden die im Kampfe geſunkenen Schiffe aufgerufen
und das Aufleuchten des Schiffsnamens gibt dem Beſchauer ein
eindrucksvolles Bild von der weltumſpannenden Größe einſtiger
deutſcher Seemacht.
Die folgenden Tage bringen Schauvorführungen vom Dienſt
an Bord, u. a. Gefechtsdienſt an den Schiffsgeſchützen, Torpedo=
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 12. Juni 1935
Seite 3 — Nr. 159
ſchießen, Taucherübungen, Segelexerzieren, Flaggenſignaliſieren,
Flugabwehr der Schiffe, Fahrübungen von Minenräumbooten,
Mann=über=Bord=Manöver und Wettrudern ſämtlicher
Kriegs=
ſchiffboote. Ausſtellungen geben einen Ueberblick über das
Waffenweſen, den Schiffbau, die nautiſchen Wiſſenſchaften und
die Entwicklung der Maſchinenbautechnik auf Kriegsſchiffen.
Vor=
führungen an Land erſtrecken ſich auf moderne Infanteriegefechte
Uebungen von Kraftfahrtruppen und manches andere. Die
Marinegeſchichte findet ihren Ausdruck in wahrheitsgetreuen
Nachbildungen alter Schiffseinheiten, wie eines Wikingerſchiffs,
eines kurbrandenburgiſchen Schiffes, einer preußiſchen Fregatte
Großes Wecken in allen Stadtteilen Kiels und feierliche
Flaggenparade auf allen Schiffen am Morgen und, täglich von
Schiff zu Schiff wechſelnd, der abendliche Zapfenſtreich rahmen
die Veranſtaltungen ein.
Der 15. Juni iſt ein beſonderer Tag. Außerhalb des
Rah=
mens der auch an dieſem Tage ſtattfindenden Vorführungen
wird die Rückkehr des Kreuzers „Karlsruhe” von ſeiner
acht=
monatigen Amerikareiſe feſtlich begangen. Der 16. Juni ſteht im
Zeichen der großen Truppenparade aller in Kiel verſammelten
Schiffsbeſatzungen und Landmarineteile, die vom
Oberbefehls=
haber der Kriegsmarine, Admiral Dr. h. c. Raeder, abgenommen
wird. Feuerwerk und Scheinwerferſpiel der Schiffe beſchließen
am Abend des 16. Juni die Marinevolkswoche.
Aber auch der in der Marine in großem Umfang gepflegte
Sport kommt zur Geltung. Die 1. internationale
Marinepokal=
ſegelwettfahrt, eine auf Anregung des Oberbefehlshabers der
Kriegsmarine erſtmals in Deutſchland ſtattfindende
Veranſtal=
tung, vereinigt Offiziere der däniſchen, holländiſchen, polniſchen
und ſchwediſchen Marinen mit deutſchen Seeoffizieren zu
fried=
lichem Segelwettkampf auf der Kieler Förde. Die auf einer
deutſchen Werft erbauten Boote, die ſämtlich der
Starboots=
klaſſe angehören, werden unter die Teilnehmer verloſt, die ſich,
beginnend am 12. Juni, um den noch zu Lebzeiten des
Reichs=
präſidenten von Hindenburg geſtifteten Pokal, der nunmehr als
„Hindenburg=Erinnerungs=Pokal” ausgeſegelt wird, bewerben.
Die zweite große ſportliche Veranſtaltung ſind die
Marine=
meiſterſchaften, die alle vier Jahre ausgetragen und während
der Marinevolkswoche in beſonders feſtlichem Rahmen
durch=
geführt werden.
Schon dieſer knappe Ueberblick mag genügen, um darzulegen
wie vielſeitig das Programm iſt. Es iſt der Wunſch der
Kriegs=
marine, in dieſen Tagen den zum Beſuch kommenden
Volks=
genoſſen zu zeigen, wie ernſt ſie ihren Dienſt, den Ehrendienſt
am deutſchen Volke, nimmt und was in den Nachkriegsjahren
an ſtiller, zäher Aufbauarbeit geleiſtet worden iſt. Es iſt ihre
Hoffnung, daß die Eindrücke, die jeder Einzelne mitnimmt, das
Band zwiſchen Wehrmacht und Volk im Geiſte der
Schickſals=
verbundenheit aller Deutſchen noch feſter knüpfen zum Beſten des
Vaterlandes.
Auftakt in Kiel.
Begrüßung der ausländiſchen Marineoffiziere.
Zeierliche Kranzniederlegungen am Marine=
Ehrenmal in Laboe.
DNB. Kiel, 11. Juni=
Im Rahmen der Marine=Volkswoche finden vom 12. bis
15. Juni in Kiel die erſten internationalen Marine=Pokal=
Segel=
wettfahrten um den vom verewigten Reichspräſidenten
General=
feldmarſchall von Hindenburg am 17. 1. 1934 geſtifteten „
Hinden=
burg=Erinnerungspokal” ſtatt. Die zu dieſen Wettkämpfen in Kie
eingetroffenen polniſchen, ſchwediſchen, däniſchen und
hollän=
diſchen Marineoffiziere wurden Dienstag vormittag im
Stations=
gebäude vom Chef der Marineſtation der Oſtſee Vizeadmiral
Albrecht im Beiſein des Führers des Marine=Regattavereins
Konteradmiral Baſtian, und des Kommandanten von Kiel,
Kapitän z. S. Mewis, herzlich begrüßt. Von der Vineta=Brücke
ging es in drei Chefbooten an Bord des mitten im Kieler Hafen
liegenden Flottenflaggſchiffes „Schleswig=Holſtein” wo der
Flottenchef, Vizeadmiral Foerſter, die Offiziere der fremden
Nationen im Namen der deutſchen Flotte als Kameraden
herz=
lich willkommen hieß. Auf der Stationsjacht „Nixe” fuhren die
ausländiſchen Offiziere dann durch das weite ſchöne Regatta=
Revier. Während der Fahrt hieß Konteradmiral von Baſtian,
der vom Befehlshaber der Kriegsmarine beauftragte Leiter der
erſten internationalen Marine=Segelpokalwettfahrt, die Gäſte auf
dem Felde des Sports willkommen. Gegen 11 Uhr wurde das
Marineehrenmal in Laboe beſichtigt. In der Ehrenhalle fand
eine kurze ſchlichte Gefallenenehrung ſtatt. Anſchließend legten
die Offiziere der ausländiſchen Kriegsmarinen Kränze zu Ehren
der Helden des Weltkrieges nieder.
Konteradmiral Baſtian dankte für die ritterliche Hochachtung
und pietätvolle Kameradſchaft, die aus dieſem Akt ſpreche. Die
ausländiſchen Offiziere beſtiegen dann den 84 Meter hohen Turm
Zum 125. Todestage von J. G. Seume am 13. Juni.
Von Dr. Robert Braun.
Die „Leipziger Zeitung” vom Juli 1781 enthält eine Notiz
über das Verſchwinden eines jungen Mannes. „Er war 18 bis
19 Jahre alt”, heißt es, „mittlerer Statur trug ſein
ſchwarz=
braun Haar, welches ein wenig tief in die Stirne gewachſen
war, in einem ſteifen Zopfe, und hat ſehr ſtarke, ſchwarze
Augenbrauen. Bei ſeiner Abreiſe trug er ein braunes Kleid von
feinem Tuche mit Stahlknöpfen, eine grüne gewirkte Weſte,
ſchwarze Beinkleider und Stiefel. Seine Degenſcheide war mit
Schlangenhaut überzogen und ſeine Wäſche mit J. G. S.
be=
zeichnet.
J. G. S. — Johann Gottfried Seume. Er entſtammte einer
alten Bauern= und Brauerfamilie, hatte die üblichen Schulen der
Zeit und die Univerſität in Leipzig beſucht, da brachte ihn die
damals anbrechende Aufklärung in ſchwere Verwirrung. Da
ſein Gönner, ein Graf Hohenthal, dem orthodoxen Luthertum
angehörte, und Seume fürchten mußte, mit ihm in Konflikt zu
geraten, entſchloß er ſich, die unerträglich gewordenen
Verhält=
niſſe abzubrechen. So verließ er heimlich Leipzig, mit dem
unbeſtimmten Plan, in Frankreich in eine Militärſchule zu
kommen. Schon am dritten Abend der Flucht fiel er in die
Hände von heſſiſchen Werbern, die herumſtreichende Männer
einfingen. Dieſe wurden dann in die Feſtung Ziegenhayn
ge=
bracht, in die blauen, rot gefütterten Röcke der Uniform geſteckt
und an die Engländer als eine Art Fremdenlegionäre
ver=
kauft, um in dem Krieg mit den nordamerikaniſchen Kolonien
Verwendung zu finden.
Nach einigen Monaten ſchweren Drills ſtand auch Seume
„eingepökelt” auf dem Transportſchiff, das mit ſeiner Fracht
von Bremerhafen nach der neuen Welt fahren ſollte. Die Koſt
auf dieſem Schiff beſtand vorzüglich aus Erbſen mit Spedk
oder — umgekehrt, wobei Seume das Alter des Specks au
etwa fünf Jahre ſchätzte. Nach der Ankunft in Halifax wurde
daſelbſt ein Zeltlager bezogen. Hier bekam Seume Gelegenheit,
die „wilden Huronen” kennen zu lernen. Er litt aber unter
dem harten, einförmigen Lagerleben. Da kam ihm Rettung.
Einem Offizier, dem Freiherrn von Münchhauſen, war es auf
gefallen, daß unter den Soldaten ein ihm bisher unbekanntes
Lied geſungen wurde. Es beſang in ſchwermütiger Weiſe das
Leben der Rekruten in der Feſtung Ziegenhayn. Auf die Frage
woher dieſes Lied ſtamme, nannte man ihm den Namen des
Sergeanten Seume, und als Münchhauſen zu dem Zelt kam,
Vom Tage.
Der Danziger Volkstag iſt für Mittwoch zur Entgegennahme
einer Erklärung des Präſidenten des Danziger Senats einberufen
worden. Der Senatspräſident wird in dieſer Erklärung
grund=
legend zu dem die weitere Entwicklung Danzigs beſtimmenden
politiſchen, wirtſchaftlichen und finanziellen Fragen Stellung
neh=
men. Man kann annehmen, daß Präſident Greiſer in dieſem
Zu=
ſammenhang dem Volkstag auch das angekündigte große
Spar=
programm vorlegen wird.
Zurzeit ſchweben auf Grund des litauiſchen ſog. Geſetzes zum
Schutze von Volk und Staat noch etwa 200 Prozeſſe gegen
Memel=
länder. In dieſen Verfahren ſtützt ſich die Mehrzahl der
Beſchul=
digungen auf angeblich geäußerte illoyale Bemerkungen, Schimpf
worte und ähnliches. Die Prozeſſe ſollen nach Möglichkeit noch vor
den Gerichtsferien ihre Erledigung finden, wozu eigens Tagungen
großlitauiſcher Gerichte aus Kowno in Memel anberaumt ſind.
Der Präſident der tſchechoſlowakiſchen Republik, der ſich zurzeit
auf Schloß Lany aufhält, hat mit einem Handſchreiben an den
Miniſterpräſidenten Malypetr das Abgeordnetenhaus und den
Senat für den 18. Juni 1935 einberufen.
Der franzöſiſche Finanzminiſter hat am Dienstag vormittag
eine ausgedehnte Beſprechung mit dem Gouverneur der Bank von
Frankreich gehabt. Nach Abſchluß der Unterhaltung wurde aus
einer Verlautbarung des Finanzminiſteriums bekannt, daß die
Bank von Frankreich künftig keine Vorſchüſſe mehr auf Gold
be=
willigen wird, um die Spekulation — die im übrigen nachläßt —
weiter zu bremſen.
In Algier fand am Pfingſtmontag ein Maſſenaufmarſch von
Anhängern der Frontkämpfer=Vereinigung „Feuerkreuz” ſtatt. Aus
den Berichten der Preſſe erfährt man zum erſten Male, daß die
Feuerkreuzler auch über Fluggeſchwader verfügen. Der
Verbands=
vorſitzende, Oberſt La Roche, beſichtigte 30 Apparate, die dann
während des Vorbeimarſches von 15 000 Feuerkreuzlern in der
Luft kreuzten.
des Maxineehrenmals, deſſen obere Plattform einen
wunder=
vollen Rundblick bietet.
Mittags wurden die ausländiſchen Offiziere im
Empfangs=
ſaal des Kieler Rathauſes durch Oberbürgermeiſter Behrens in
der Kriegsmarineſtadt Kiel herzlich willkommen geheißen.
Nach einem Frühſtück beim Stationschef werden nachmittags
die Vorbereitungen für die am Mittwoch beginnenden
Wett=
kämpfe getroffen. Am Abend werden die Offiziere der
befreun=
deten Kriegsmarine an der großen Eröffnungsfeier der Marine=
Volkswoche in der Kieler Nordoſtſeehalle teilnehmen.
Die deutſche Staatsangehörigkeit aberkannk.
DNB. Berlin, 11. Juni.
Auf Grund des § 2 des Geſetzes über den Widerruf von
Ein=
bürgerungen und die Aberkennung der deutſchen Staatsangehörig
keit vom 14. Juli 1933 (RGBl. I Seite 480) hat der Reichs= und
Preußiſche Miniſter des Innern folgende Reichsangehörige der
deutſchen Staatsangehörigkeit für verluſtig erklärt, weil ſie durch
ein Verhalten, das gegen die Pflicht zur Treue gegen Reich und
Volk verſtößt, die deutſchen Belange geſchädigt haben:
Abraham, Max, geb. 27. April 1904; Brecht, Bertold (Bect), geb.
10. Febr. 1898; Dr. Broszyner, Jſaak David, geb. 11. Febr. 1901;
Dr. Budzislawſki, Hermann, geb. 10. Febr. 1901; Buſſemeyer,
Friedrich Peter, geb. 25. Febr. 1906; Crumenerl, Sigmund, geb.
19. Jan. 1892; Fehrl. Guſtav, geb. 23. Dez. 1890; Dr. Goldmann,
Nachum, geb. 10. Juli 1894; Gruſchwitz, Max, geb. 9. Okt. 1892;
Günther, Eduard Wilhelm Guſtav, genannt Albert Günther, geb.
11. Mai 1869; Dr. Häntzſchel, Kurt Emil Richard, geb. 13. Jul
1889; Dr. Hegemann, Werner, geb. 15. Juni 1881; Dr.
Hilfer=
ding, Rudolf, geb. 10. Auguſt 1877: Dr. Hiller, Kurt, geb. 17.
Aug. 1885; Hirſch, Werner Samuel Heinrich, geb. 7. Dez. 1899;
Dr. Hodann, Max, geb. 30. Aug. 1894; Höltermann, Karl, geb.
30. März 1894; Joel, Hans, geb. 1. Nov. 1892; Kummer, Friedr.,
geb. 1. Juni 1875; Levy, Kurt, genannt Lenz, geb. 23. Juni 1901;
Liepmann, Max=Heinz, geb. 27. Aug. 1905; Mann, Erika, geb.
9. Nov. 1905: Dr. Marck, Sigfried, geb. 9. März 1889; Mehring.
Walther, geb. 29. April 1896; Mühſam, Kreszentia, geb. Elfinger,
geb. 28. Juli 1884; Ollenhauer, Erich, geb. 27. März 1901
Pfemfert, Franz Guſtav Hugo, geb. 20. Nov. 1879; Schiff, Vikt.
geb. 21. Febr. 1895; Schneider, Peter Joſef, geb. 18. März 1882;
Seehof, Artur, geb. 9. April 1892; Steinfeld, Juſtin, geb. 27. 2
1886: Weſtheim, Paul, geb. 7. Aug. 1886; Dr. Wolf, Friedrich
geb. 23. Dez. 1888; Dr. Wolff, Arthur, geb. 29. April 1888: Yas
kiel, Dave, geb. 16. Aug. 1900; Freiherr von Zedlitz=Neukirch,
Dietrich, geb. 7. Juli 1893.
Der Verluſt der deutſchen Staatsangehörigkeit wird
ausge=
dehnt auf die Ehefrauen: Sfera Chaja Pfemfert, geb. Hamm,
geb. am 31. März 1883, und Betty Schneider geb. Lueddemann
geboren am 5. Juni 1895 — Das Vermögen ſämtlicher oben
ge=
nannten Perſonen iſt beſchlagnahmt worden.
wo der Soldat wohnte, erſchien ein kleiner Menſch, mit einer
alten Pferdedecke bekleidet, der finſteren Blickes den Offizier
muſterte.
Beide wurden Freunde. Sie wanderten an der öden Küſte
hin oder ſtreiften durch die Wälder, und Seume, der ſtets einen
Klaſſiker bei ſich trug, las daraus Münchhauſen vor. Da 1783
der Friede zwiſchen England und den Kolonien geſchloſſen wurde
kam Seume nicht ins Gefecht, ſondern wurde mit der deutſcher
Mannſchaft wieder in die Heimat befördert.
Dreimal verſuchte Seume, ſeinen Ketten zu entfliehen,
ver=
geblich. Deswegen zu Arreſt verurteilt ſchrieb er mit Kreide auf
die Kerkertüre: „Tu ne cede malis, sed contra audentior ito!‟
worüber einige Offiziere in Streit gerieten, weil einer von
ihnen behauptete, es ſei kein kunſtgerechter Hexameter. Schließ
lich entſchied der Häftling, den man zu dieſem Zweck holen
ließ, daß die Zeile von Virgil ſtamme und alſo wohl
anerkann=
werden müſſe. Dadurch wurde man auf den kleinen, klaſſiſch
gebildeten Soldaten aufmerkſam und erließ ihm die weitere
Strafe. Das nächſte Mal aber ſollte es kein Pardon für ihn
mehr geben: der unverbeſſerliche Ausreißer wurde zum Tode
verurteilt. Da erſchienen die Bürger von Emden, wo die
Garniſon lag, ſelbſt Kinder kamen zum Kaſernenhof, für den
beliebten Seume um Gnade zu bitten. Der Oberſt trat vor und
verkündete, daß dem Deſerteur die Todesſtrafe wegen ſeines
guten Verhaltens in Kerkerhaft umgewandelt ſei. Und er
er=
wähnte halblaut gegen die Bürger, das Seume — nichts gegern
eine Verköſtigung von ihrer Seite einzuwenden haben werde
Nun ſandten ſie ſo reichliche Speiſen an den Häftling, daß er ſie
nicht bewältigen konnte und Braten an ſeine Umgebung abgab.
Nach dem Abſchied vom militäriſchen Dienſt wurde er
Sekretär des ruſſiſchen Generals Jgelſtröm; als ſolcher erlebte
er in Warſchau die Schrecken des polniſchen Aufſtandes, der der
zweiten Teilung Polens vorausging. Auch hier im
Volks=
aufruhr und Feuer der Kartätſchen, blieb Seume der deutſche
Stoiker: hinter den Barrikaden der Sandſäcke, jeden Augenblick
des Todes gewärtig, las er ſeinen Homer.
Seume nimmt eine eigenartige Stellung unter den
deut=
ſchen Dichtern ein: in der Zeit der Klaſſik holt er ſeinen Stof
aus dem unmittelbaren Leben. Die Schriften, die ihn berühm
machten, beſonders „Der Spaziergang nach Syrakus” leiten ſich
von Fußreiſen ab, die er allein oder in Begleitung eines Freun= unternahm. Auf dieſen Wanderungen reiſte er gleichſam
durch ſeine Epoche und nahm die kleinen Begebenheiten zum
Vorwand, um mit der Offenheit, die ſein Weſen ausmachte, die
Wahrheit zu ſagen. Auch die Gedichte enthalten, wenn ſie auck
oft der klaſſiſchen Form ermangeln, dieſen goldenen Kern=
Schiller liebte dies an ihnen und ließ ſie deshalb gerne in ſeiner
Zeitſchrift erſcheinen.
* Jenukidſes Abſekung.
Un
Hinter den Türen und Mauern des von zahlreichen GB3,
Beamten und Rotarmiſten ſcharf bewachten Kreml ſcheinen F.
unausgeſetzt heftige Kämpfe in der näheren und we= Umgebung Stalins abzuſpielen. Wenn ag
u Hit
Stalin nicht der erſte Mann im Staate iſt, ſo iſt er doch in ſeim,
Eigenſchaft als Generalſekretär der Kommuniſtiſchen Partei Kr
maßgebendſte. Nur fragt es ſich, ob er tatfächlich d./ Sücühet Aute.
Macht beſitzt, die man ihm allgemein zuſprichte
Zu überlegen gibt jedenfalls die Abhalfterum
Jenukidſes der ſeit 1918 Sekretär, des Zentralvolzug/ Zi ialiegiſchen. D
Abeſinien 14
ausſchuſſes war, ſich alſo in der unmittelbarſten Nähe Staliägus Uz Sjammes
ſtändig aufhielt. Er iſt ganz plötzlich all ſeiner Aemter enthobbnsſer
und auch von der Partei ausgeſtoßen worden. Gleichzeitig Mud aud ei. Bilt.
man ihn nach Oſtſibirien verſchickt, ohne daß ihm mitgetes uewdwge. D .
Jjalulgitens.
wurde, wann ſeine Verbannung abläuft. Jenukidſe ſteht in dan
verſprochen.
Ruf, einer von den alten Bolſchewiſten zu ſein, der nicht täglAt
wbliclich in dieſe
Blut fließen laſſen will, ſondern vielmehr eine durchaus bo=, enſchenden
Mibſtall=
nünftige Haltung einnahm und dort, wo ſich bolſchewiſtifſteien Verwaltungsbe.
ihrer verantwd.
Grundſätze nicht ohne Gewaltanwendung durchbiegen ließen. ua (nte
Kompromiſſen bereit war. Der Verbannte hat ſich wiederholt finmt. Die wahlen. 20
Perſonen eingeſetzt, die mit der GPU. in Konflikt geratm /c Provint L9le
waren. Er hat ſie gerettet, er hat auch ſonſt Hilfsbereitſchumn Luſet vergeille sh
gezeigt und ſich damit immer mehr den Haß der tauſendproze Zm Schlich L
ſabe der Käüſer. 1
tigen Bolſchewiſten zugezogen.
Nachdem vor einiger Zeit die Vereinigung alter Bolcht.) br
icten Preſſe, erklärt:
wiſten ganz plötzlich und ohne jeden Grund aufgelöſt worden wou, es hin der einzige af
mußte man annehmen, daß im Kreml die Richtung die Oberhay / Kaſer und Führer
gewonnen hat, die die Revolutionäre des Oktobers 1917 noch z muzen, einſchließlie
übertrumpfen ſucht. Aus dieſem Kreis ſtammt auch die Behaun ſer, die noch unter ſi.
tung, daß Jenukidſe viel zu weich und nachgiebig ſei und daß eyſaſt ſtehen. Die Z
im Begriff geweſen wäre, mit den Feinden des Proletariats „ifen unſere „e
paktieren. Man hat eben an ſeiner ganzen Halturmſon=
Anſtoß genommen. Jenukidſe iſt dieſem Kreis zu wenm 9i ſtalieniſchen Hichte.
revolutionär, darum mußte er politiſch zum Feinde des Staatt,/0 dieſen Zutcbe Oil
leſtige Angriffe geget
und des Syſtems geſtempelt werden. Alles, was ſonſt über iH fuiſchen Koiſer zu
verbreitet iſt, ſo z. B. ſeine grundſätzlich oppoſitionelle Einſtellu M/ „Corriera della
in entſcheidenden Dingen, iſt unrichtig. Denn Jenukidſe war einm , die Rede des Negl
der getreueſten Bolſchewiſten, und gerade deswegen fällt ſeiite bzeichnend für die in
Verbannung auf. Aus ihr könnte man ſchließen, daß Stalin, Qre Abeſſiniens. Der
ſchon manchesmal Rätſei aufgegeben hat, es lieber vorzog, ſſht vgenüber der muſe
den Wünſchen einer Mehrheit in der Führung der Partei zu beue! Zevölkerung von O
gen und einen ſeiner beſten Mitarbeiter in die Wüſte zu ſchickol. ” ſo zärtlich geweſen=
für einen Zugang
Daraus ließe ſich der Schluß ziehen, daß Stalin doch nr.s Gehiet Italien im
ein Aushängeſchild iſt und daß hinter ſeiner 2)), nugeboten hobe. Der
tatur andere Kräfte als die Stalins ſtehen..
i auch nicht ſo ſehr a.
vie des Iſlams bedach
509 Perſonen in 3 Wochen aus Leningrad verbann. 2, als er Truppen en.
um die muſelm
DNB. Moskau, 11. Juu. Alerung zu unteri
In den letzten drei Wochen hat das Bundeskommiſſariat 23 ſodlichen Gebiete z
Innern (OGPU.) über 500 Perſonen bürgerlicher Abſtammuus:n. In Wirklichke
das Aufenthaltsrecht in Leningrad entzogen und ſie in StätFye, ein ſcharfer Haf
verbannt, die mindeſtens 1500 Klm. von Moskau und Leningu?; ntertanen dieſes
entfernt liegen. Den Verbannten wurden nur 48 Stunden 2F uach Harrar habe
laſſen, um ihre privaten Angelegenheiten zu ordnen. Unter E.=
Stützpunkt gegen
Verbannten befinden ſich viele ehemalige Kaufleute und Offizie: o. wedient, ſondern aue
darunter zahlreiche deutſchſtämmige Ruſſen.
gatten Treue der U.
grwiſſern. Die Worte
miie eufopäiſ
i1. UEs ſei das erſte
DNB. Berlin, 11. Junf.
Der Reichs= und preußiſche Arbeitsminiſter teilt im Ein
vernehmen mit dem Reichs= und preußiſchen Wirtſchaftf,
miniſter mit:
Das Herannahen der großen Schulferien gibt zu folgenden.
Hinweis Veranlaſſung:
Die Zeit während der dem einzelnen Arbeiter und A 3, einem ſehr ſcharf
n
aler
N St
geſtellten der ihm zuſtehende Urlaub zu gewähren iſt, beſtim = groh” heute gegen
der Führer des Betriebes im allgemeinen nach Beſprechune
i0 uis, die, wie das
Vertrauensrat, wobei im Rahmen der betrieblichen Notwendebeürchtungen in beu
keiten nach Möglichkeit die Wünſche der einzelnen Arbeiter uu Jalien einmal der ſ=
Angeſtellten berückſichtigt werden ſollen. Dabei erſcheint e8 02Prſälle zugeſtimmt ho
eine ſelbſtverſtändliche Pflicht, den Wünſchen der Gefolgſche
angehörigen mit mehreren ſchulpflichtigen Kindern, ihnen mi 2 igendwelche öffe
Nn Wunſch zum Frie
Urlaub in den Schulferien zu gewähren, bevorzugt zu
Belegraph‟ Das
ſprechen. Die übrigen Gefolgſchaftsangehörigen werden ſich
in nationalſozialiſtiſchem Geiſt echter Arbeitskameradſchaft o0 T Seinander un
die Verlegung ihres Urlaubes auf eine andere Zeit einwilligen. Dalien allein un
ein habe, nicht
gan=
damit derartige Wünſche kinderreicher Eltern unter alen APmBertrag
v=
ſtänden befriedigt werden können.
reich und Ita
i allen abeſſi
Seume blieb unverheiratet. Als er im Mai des Jahres 188
nach Teplitz ging, um dort Bäder für ſein Leiden zu nehme
überfiel den Siebenundvierzigjährigen ein jäher Tod. Die d0
mals durch Napoleon gedemütigte Nation wußte, was der V6N
luſt dieſes aufrechten Mannes bedeutete. „Wir Deutſchen hab!
jetzt alles verloren..." heißt es in einem Brief an Seumm ?
Eia io zeril
Freundin Eliſa von der Recke. „Seume hat endlich durch ft2M* bergangener
Kab=
ſelbſt das Schickſal bezwungen. Allgemeine Achtung, Liebe 12en Nicht nur der Naus
Freundſchaft guter Menſchen in allen Klaſſen, von den Fürſtd creiſe der Küſten und
bis zum Handwerker herab, haben ihm die Leiden ſeinn i Dder merlwürdig
früheren Jahre vergolten” lautete ein Nachruf. Wieland ſchrei 2s eunden, ſeltene g=
„Seit Herders Tod hat mich nichts ſo tief und ſchmeri.”
Bunderbaren
gerührt”.
Deutſcher, ſprich deutſch!
Das deutſche kechniſche Work der Woche.
Ee eiten
Bens Eid car
Ein ir Käilt
Hundescen dur
E id Aas
Jendie eil
Zum Ausgleich der verſchieden langen Wege der and
2a lcden Gelichde
triebenen Räder eines Kraftwagens, wenn z. B. das außs
Rad in Krümmungen auf einem längeren Bogen abrollt als NeShu, Nerl etſtanden
ie Gulche
innere, dient das
andeicer de
Ausgleichsgetriebe,
Eevieles.
das auch zu vielen anderen Zwecken verwendet wird. Frückl, e Id it dobei mo
nannte man dieſes Getriebe Differentialgetriebe. Das iſt nih. ie ven Nächdedor=
nur ein überflüſſiges Fremdwort, es iſt auch noch falich "
Eensich ir
bringt manche Leute auf den irrigen Glauben, zum Bebt”
igen D.
eines Differentialgetriebes müſſe man die Differentialrechlt
Ee Sidte die
beherrſchen. In Wirklichkeit iſt aber dazu weiter nichle
forderlich als etwas geſunder Menſchenverſtand. Die Techn ß9 ahl Bichofsſitz
Le Dier Nr
verlöre viel von ihrem abſchreckenden Ruf, eine ſchwarze 7.
Eene Krl
zu ſein, wenn ſie deutſch ſpräche!
Eit,
Reichsgemeinſchaft der Techniſch=Wiſſenſchaftlichen Arbes y herder
eß, die
(RTA.)
Eind Ua ic
Eeste
E Lunslt
Leipziger Uraufführung.
e dlelite
Eine in
Vorſicht Brigitte”, ein heiteres Spiel von Fritz Gottwat.
Franz Gribitz, fand am Leipziger Schauſpielhaus ſeine durch. ""
in diche
Werther’s Inſzenierung beſonders friſch herausgeſtellte maut.
En
raufführung. Das reizend gekonnte Stück feſſelt von Ahſäustz
eauden, in.
Eine Wette, eine nach amerikaniſchem Muſter inſzenierte Clt
A iy
rung einer jungen Dame aus reichem Haus bilden die Uniert
Debeche
auf denen ſich Humor und frohliche Ausgelaſſenheit tummell‟ Die
Häusler hat zu all dem eine flüſſige Muſik beigeſtele."
An
Rdien
Publikum geriet in ſtrahlende Laune und ſpendete lebhgite.
H. A.B
(n
immer ſteigernden Beifall.
Eenen
e Woich
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 159 — Seite 3
P=hunz verſprochen und für
dii agenblicklich in dieſem
Ge=
bit errſchenden Mißſtände die
örfſten Verwaltungsbehörden
um interführer verantwortlich
gewcht. Die wahren Zuſtände
inelr Provinz Ogaden ſeien
dem Kaiſer verheimlicht
wor=
dem Zum Schluß ſeiner
An=
ſpptzt habe der Kaiſer, immer
narh den Berichten in der
ita=
lieſiüſhen Preſſe, erklärt:
„h bin der einzige
afrika=
niſrh Kaiſer und Führer aller
Sckurzen, einſchließlich
der=
jennun, die noch unter fremder
Heßthaft ſtehen. Die Weißen
belzippfen unſere und euere
Rellicon.”
9e italieniſchen Blätter
be=
nuue dieſen Anlaß, um aufs
neure eftige Angriffe gegen den
abeiſſtiſchen Kaiſer zu richten.
Der „Corriera della Sera”
ſchweit, die Rede des Negus ſei
ſehin lezeichnend für die innere
Lage Abeſſiniens. Der Negus
ſei rgenüber der
muſelmani=
ſiüt ſchem Bevölkerung von Ogaden
u nichto zärtlich geweſen, als er
dieſues Gebiet Italien im
Aus=
tauuch für einen Zugang zum
Meſekangeboten habe. Der
Kai=
ſer iſt auch nicht ſo ſehr auf die
Re t des Iſlams bedacht ge=
M weſt, als er Truppen entſandt
ſtwoch, 12. Juni 1935
Eine Warnung des Negus.
wenn dieſer Vertrag nicht beſtünde, müſſe die Bedrohung des
Der Kaiſer von Abefſinien
Heſchüher aller ſchwarzen Völker.
EP. Rom, 11. Juni.
Die italieniſchen Blätter berichten aus Djibouti, daß der
Klaüe von Abeſſinien während ſeines Beſuches in Harrar einige
myuſimaniſche Stammesführer des Bezirks von Ogaden
zuſammen=
beſwn und eine Anſprache an ſie gerichtet habe. Den italieniſchen
BZäermeldungen zufolge habe der Kaiſer eine Verbeſſerung des
Vinal tungsſyſtems in dieſer
Friedens in Abeſſinien ſowohl für England wie für Frankreich
eine ſehr ernſte Frage bleiben. Englands Intereſſe an
den Nilquellen ſei nicht eine Frage der öffentlichen
Mei=
nung, gegen die ſich Muſſolini gewandt habe, es handle ſich hier
um ausdrücklich anerkannte Verpflichtungen,
die weder England, noch Frankreich, noch Italien
einfach beiſeite ſchieben könnten. Fortfahrend betont
das Blatt, daß es keinen Zweck hätte, auf Muſſolinis Einwürfe
über die Methoden, mit denen das britiſche Weltreich aufgebaut
ei, einzugehen. Die Methoden, mit denen alle Länder in der
Vergangenheit Kolonialbeſitz erworben hätten, mögen geweſen
habls ſuam die muſelmaniſche
die üdlichen Gebiete zu
ver=
wüſſite! In Wirklichkeit habe
imnm ein ſcharfer Haß zwiſchen den koptiſchen und muſelmani=
Aſchem lntertanen dieſes Gebietes geherrſcht. Die Reiſe des Kai=
Eütſerst uc Harrar habe nicht nur der Organiſation dieſes Gebie=
Etes os Stützpunkt gegen die italieniſche Herrſchaft im
Somali=
lanne ient, ſondern auch den Zweck verfolgt, ſich von der
zwei=
felklde Treue der Untertanen muſelmaniſchen Glaubens zu
ver wiſſern. Die Worte des Negus bildeten eine Warnung
wiie europäiſchen Mächte mit Kolonialbeſitz in
Atzn
EEs ſei das erſte Mal, daß der Kaiſer von Abeſſinien ſich
pffeizls Beſchützer aller ſchwarzen Völker bezeichnet habe.
Ine engliſche Skimme gegen die ikalieniſche
Abefſinien=Polikik und Muſſolini Rede.
EP. London, 11. Juni.
einem ſehr ſcharfen Leitartikel wendet ſich der „Daily
iſt. ” Tellguph” heute gegen die über das Wochenende gehaltene Rede
*Muuſoil is, die, wie das Blatt betont, keineswegs geeignet ſei,
die Bürchtungen in bezug auf Abeſſinien zu beſchwichtigen.
Nach=
denm alien einmal der ſchiedsgerichtlichen Beilegung der
Grenz=
zwiſchiſälle zugeſtimmt habe, hätte man eigentlich erwarten
dür=
fen,bß irgendwelche öffentlichen Aeußerungen zu dieſem Thema
vonn dm Wunſch zum Frieden getragen wären, ſchreibt der
„Dc) Telegraph‟. Das Blatt ſetzt ſich eingehend mit den Reden
Mucſonis auseinander und betont dabei, daß die Behauptung,
vona Italien allein und ausſchließlich über ſeine Intereſſen zu
beſt fmnen habe, nicht ganz den Tatſachen entſpreche. Einmal gebe
es daVertrag vom Jahre 1906, in dem ſich England,
rmkreich und Italien verpflichtet hatten, nur
ge=
mei
en in allen abeſſiniſchen Fragen vorzugehen. Aber ſelbſt
Die italieniſch=abeſſiniſche Konferenz in Mailand.
Durch die jüngſte Rede des italieniſchen Miniſterpräſidenten Muſſolini iſt der italieniſch=abeſſiniſche
Konflikt in ein neues Stadium getreten, das von den Staatsmännern Europas mit großer Sorge
verfolgt wird. Dieſe Zuſpitzung iſt um ſo bemerkenswerter, als ſich noch vor kurzem in Mailand
eine Konferenz mit den Streitfragen befaßte. Unſer Bild zeigt die Konferenzteilnehmer am Tiſch
Beuxüerung zu unterjochen und ſitzend, von links nach rechts: der amerikaniſche Delegierte Pitman, Benjamin Pattek,
Graf Aldowrandi und Profeſſor Lapradelle, der franzöſiſche Delegierte.
ſein wie ſie wollen — worauf es jetzt ankomme, ſei die Tatſache,
daß heute Verträge beſtünden, in denen der Krieg als Inſtrument
der Politik abgelehnt werde. Und Italien ſelbſt habe in Genf der
Vermittlung des Völkerbundes zugeſtimmt, „Italien würde einen
ſehr großen Fehler machen, wenn es, nachdem es einmal der
Ver=
mittlung des Völkerbundes zugeſtimmt hat, ſich nunmehr
ein=
bildet, es könne die öffentliche Meinung ignorieren und ſeine
feierlich abgegebenen Verpflichtungen beiſeite ſchieben.”
Der Prinz von Wales über die Nolwendigkeit einer
deutſch=engliſchen Berſtändigung. .
Der Prinz von Wales hielt am Dienstag auf der
Jahres=
verſammlung der britiſchen Frontkämpfervereinigung „Britiſh
Legion” in der Londoner Queens=Hall eine Rede, die einen
deutlichen Hinweis auf die Notwendigkeit einer deutſch=engliſchen
Verſtändigung enthielt und daher ſtärkſte Beachtung verdient.
Der Thronfolger Englands erklärte ſich mit der Abſicht der
Britiſh Legion, eine Abordnung nach Deutſchland zu ſenden, um
engere Beziehungen zu den Frontkämpfern des ehemaligen
Geg=
ners herzuſtellen, in jeder Hinſicht einverſtanden und führte zum
Schluß ſeiner Anſprache folgendes aus:
„Als ich kürzlich mit dem Präſidenten der Britiſh Legion
ſprach, warf er die. Frage auf, die ſich auch mir aufgedrängt
hatte, daß nämlich Vertreter der britiſchen
Frontkämpferver=
einigung Deutſchland einen Beſuch abſtatten ſollten. Ich bin der
Meinung, daß es keine Körperſchaft oder Organiſation gibt,
die geeigneter wäre, den Deutſchen die Hand der Freundſchaft
entgegenzuſtrecken, als die ehemaligen Frontkämpfer, die im
Weltkrieg gegen ſie gekämpft, und die das alles jetzt vergeſſen
haben."
Ve ſchön ſind die alten Karten, wie ſie die Reiſenden und
Entſhker vergangener Jahrhunderte ihren Berichten beigefügt
habcy Nicht nur der Lauf der Flüſſe, die Richtung der Gebirge,
die Mriſſe der Küſten ſind darauf verzeichnet; auch was ſonſt
wicht) oder merkwürdig ſchien, hat auf ſolchen Karten ſeinen
Platz efunden, ſeltene Tiere, fremdartige Menſchen und was
*S n an Wunderbarem zu verzeichnen gab. An die ſchöne
aiwut und künſtleriſche Unbekümmertheit ſolcher Blätter wird
Wang einnert, wenn man die Karten ſieht, die der Shell=
Reiſe=
beueletzt von den ſchönſten deutſchen Fluß= und
Gebirgsland=
ſchaut herausgegeben hat — ein Unternehmen, das über jede
berinde Abſicht hinaus ſo unbeſtreitbar künſtleriſche und
lütuaſle Bedeutung beſitzt, daß es gerechtfertigt iſt, davon wie
ongeiem kleinen ſelbſtändigen Kunſtwerk zu reden.
As hier entſtanden iſt, iſt ein neuer Kartentyp, in dem
Na Uxgraphiſche Genauigkeit verbindet mit lebendiger
Anſchau=
ſichl==ſund künſtleriſcher Gefälligkeit. Ein deutſcher Maler, der
Lüſſilorfer Profeſſor Werner Peiner, hat die Karten
zecchet und iſt dabei mit größter Sorgfalt einer Fülle von
Siülzlingen nachgegangen, die ſich nun in reizvoller Buntheit
Donh dm pergamentenen Untergrund und dem erdigen Braun
der Aoirge abheben. Da ſind die Wahrzeichen, Wappen und
Zeiſehiler alter Städte, die Schlöſſer der Reſidenzſtädtchen, die
Ddrelder alten Biſchofsſitze, ja, Städte wie Rothenburg oder
Dim=blihl, die ihren altertümlichen Charakter bewahrt haben,
De½ ganze in der Art mittelalterlicher Stiche wiedergegeben.
Auſ dr Odenwaldkarte z. B. fällt das Michelſtädter Rathaus,
WSAAdelberger Schloß, die Abteikirche in Amorbach ſofort ins
icliber es fehlt auch nicht der Galgen bei Beerfelden, das
au vom Lichtenberger Schloß, die Türme der Neunkirchener
Wre8 der des Melibokus, die Kirche über dem alten Zwingen=
Alder das Auerbacher Schloß — um nur in unſerer nächſten
megun g zu bleiben. Und wenn zunächſt Reh und Hirſch,
Siigeſpann und Bocksbeutelflaſche, der Bauer hinterm Pflug
DR Winzer mit der Kiepe wie die Figuren eines luſtigen
2 gbuchs anmuten, ſo beweiſt ein näheres Hinſehen, wie
imeiht man auch hier bemüht war, Wiſſenswertes und Auf=
Achiches in angenehmer Beiläufigkeit mitzuteilen. Dieſe
e2 chle Vertiefung in das Leben der Landſchaft ihrer Men=
De und ihrer Vergangenheit geht ſoweit, daß ſelbſt die Trach=
Eus Erſchiedener Gegenden, ihre baulichen Eigenarten ihre
ine Aiſchen Stilformen in kleinen, aber bedeutenden Beiſpielen
ſeſte Fullen ſind.
ict minder vielſagend und anſprechend und ebenſo erſt=
malig in ihrer Form ſind die Texte, durch die die Zeichnungen
aufs beſte ergänzt werden. Kaſimir Edſchmid hat ſie
verfaßt und er hat die Aufgabe, auf wenig Seiten jeweils die
Einheit einer Landſchaft aus den Elementen ihrer politiſchen
und kulturellen Geſchichte und dem ganzen Gehalt ihres
natür=
lichen Daſeins zu geſtalten, ſo vollkommen gemeiſtert, daß jeder
Beitrag für ſich ein kleines Kunſtwerk geworden iſt. Was die
Reiſehandbücher trocken aufzählen (und mehr als das) wird hier
lebendig erzählt und ſichtbar gemacht. In den Schilderungen
von Rhein und Main, Moſel und Neckar, Elbe, Weſer und
Saale, von Odenwald und Taunus, Schwarzwald und Eifel,
von der Pfalz und vom Taubergrund ſind die Märchen und
Sagen, die geſchichtlichen Schickſale und die künſtleriſchen
Denk=
mäler mit der unveränderlichen Gegenwart der Berge. Wälder
und Flüſſe zu einem einheitlichen Erlebnis verſchmolzen, das
ohne weiteres auf den Leſer übergeht. Dieſe Karten, die jeder
mit wirklicher Freude zur Hand nehmen wird, werben für das,
aus dem ſie hervorgegangen ſind, für die Liebe zur Heimat
und zur Unvergänglichkeit deutſcher Landſchaft und Geſchichte.
Dr. N.
*
Die Phototechnik hat wieder einmal einen ſtarken Schriit
vorwärts getan. Darüber hat, wie die BBZ. mitteilt, der
Siemens=Ingenieur Dr. Jenny vor dem Verein Deutſcher
Chemiker einen aufſchlußreichen Vortrag gehalten. Das neue
Verfahren, das er erläuterte, iſt das ſogenannte SEO. (Siemens=
Elektrolyt=Oxdations)=Photoverfahren. Bei dieſem Verfahren
wird zum erſten Male ſtatt der bisher in der Photographie
üblichen organiſchen Kolloide eine anorganiſche
Aluminium=
oxydſchicht als Träger für die lichtempfindlichen Stoffe verwandt.
Als Ausgangsmaterial kommt hierbei ein möglichſt reines, nach
dem Eloxal=Verfahren unter Benutzung von Gleichſtrom
oxidier=
tes Aluminium zur Anwendung (Eloxal alſo elektrotytiſch
oxydiertes Aluminium). Zurzeit verfügen wir über fünf
Eloxal=
ſchichten, die den Anforderungen für photographiſche
Verwen=
dung entſprechen, d. h. genügend hellfarbig, dick, ausreichend
porös, korroſionsbeſtändig und je nach dem Verwendungszweck
des Bildes entweder hart und verſchleißfeſt oder geſchmeidig
und formbar ſind. Iſt der lichtempfindliche Stoff waſſerlöslich,
ſo genügt es, das oxidierte Aluminiumblech einfach mit dieſer
Löſung zu tränken und zu trocknen. Werden waſſerunlösliche
Stoffe verwandt, ſo muß das Eloxalblech mit zwei Löſungen
behandelt werden, die mit einander reagieren und ſo den
licht=
empfindlichen Stoff in den Poren der Schicht abſcheiden. Die
Belichtungszeiten ſchwanken, jedoch iſt es neuerdings gelungen, ſie
Eine Ankerredung mit Dr. Goebbels.
Reichsminiſter Dr. Goebbels gewährte dem diplomatiſchen
Korreſpondenten des „New Chronicle”, Vernon Bartlett, eine
Unterredung, die das engliſche Blatt heute in folgendem
Wort=
laut veröffentlicht.
Dr. Goebbels empfing mich in einem großen und freundlichen
Arbeitszimmer, von dem aus man den Wilhelmplatz überblickt.
Er ſah weniger ermüdet und ſorgenvoll aus, als das letztemal,
da ich ihn in Genf ſprach, in jenen Tagen, als Deutſchland noch
aktives Mitglied des Völkerbundes war. Ein Lichtbild auf einem
in der Nähe ſtehenden Tiſch, das den Miniſter für Propaganda
und Volksaufklärung inmitten einer Gruppe lachender Kinder
zeigte, machte es ſchwierig, ihn für einen der fanatiſchſten
Revo=
lutionäre des Nationalſozialismus zu halten.
Die Umſtände, und nicht die Nationalſozialiſten, haben ſich
geändert, wie der Miniſter erklärte. Während der erſten
Revo=
lutionstage konnten Uebergriffe und unbefugte Eingriffe von
Einzelperſonen ſtattfinden. Das treffe heute nicht mehr zu.
Zei=
tungen könnten nur auf Befehl des Propagandaminiſteriums
ger=
boten, Verhaftungen nur durch die dazu ordnungsmäßig
bevoll=
mächtigten Behörden vorgenommen werden, und die Überwachung
der Bühne und des Films ſei zentraliſiert worden.
„Wie ſteht es um die Zukunft der
internatio=
nalen Politik?”, fragte ich. Hitlers Rede habe zweifellos
den Weg zu Erörterungen eines Luftabkommens für Weſteuropa
freigemacht; es gebe in Großbritannien aber viele Leute, und
noch mehr in Frankreich, die fürchteten, daß die einzige
Auswir=
kung eines Abkommens für den Weſten ſein würde, Deutſchland
darin zu beſtärken und zu ermutigen, ſich im Oſten in Abenteuer
zu ſtürzen.
Dem widerſprach, wie ich erwartet hatte, Dr. Goebbels
ent=
ſchieden. „Die Menſchen ſollten ſich der Garantien
entſinnen, die wir Rußland gaben”, ſagte er. „Dieſe
Garantien wurden auf Grund freier Entſchließungen
abgeſchloſ=
ſen, und wir werden ſie deshalb achten, obgleich ſie unter einem
deutſchen Regierungsſyſtem zuſtande kamen, das wir inzwiſchen
geſtürzt haben. Ganz abgeſehen davon, daß wir, da wir keine
gemeinſame Grenze mit Rußland haben, es kaum angreifen
könn=
ten, ſelbſt wenn wir das wünſchen ſollten, beſteht noch ein
wich=
tigerer Grund für uns, um es nicht anzugreifen. Wir haben nicht
den Wunſch, uns in ruſſiſche Angelegenheiten zu miſchen, wir
können aber nicht zugeben, daß der durch Rußland genährte
Kom=
munismus in unſerem eigenen Lande groß wird.”
„Es gibt noch einen weiteren Weg”, fuhr der Miniſter fort.
„Wir glauben an Nichtangriffspakte, mißtrauen
aber den Pakten zur gegenſeitigen
Hilfelei=
ſtung. Wir wollen keinen Pakt, der franzöſiſche und ruſſiſche
Soldaten, ſelbſt nur unter dem Vorwand, uns gegen einen
An=
greifer helfen zu wollen, auf deutſches Gebiet bringen könnte.
Die Geſchichte beweiſt, daß die Anweſenheit ſolcher Truppen, ſelbſt
verbündeter Truppen, zu oft zum Elend führt. Wir glauben, daß
jeder Streit, ſoweit das überhaupt möglich iſt, lokaliſiert werden
ſollte; er ſollte nicht durch eine Gruppe verbündeter Nationen,
ſondern durch eine wirkliche Kollektivität der Nationen behandelt
werden.”
Das Thema „Rußland” brachte Dr. Goebbels auf die
be=
kannte Theſe, wonach der Nationalſozialismus die Welt vor dem
Bolſchewismus bewahrt und ſich damit die Dankbarkeit
Groß=
britanniens und aller anderen Kulturnationen verdient habe.
Die Briten und die Deutſchen, ſo erklärte er, könnten zuſammen
den Weltfrieden aufrecht erhalten. Ich wandte ein, daß aber keine
ſehr erhebliche Beſſerung in den engliſch=deutſchen Beziehungen
eintreten könne, ſolange keine Beſſerung in den Beziehungen
zwiſchen Deutſchland und Frankreich eingetreten ſei. Die
gefühls=
mäßigen und geographiſchen Bindungen zwiſchen London und
Paris ſeien ſehr ſtarke.
Ich war über des Miniſters Zuſtimmung überraſcht. Hitler
habe es ſicherlich klargemacht, daß er ernſtlich eine beſſere
fran=
zöſiſch=deutſche Verſtändigung wünſche.
„Wir ſind bereit” ſagte Dr. Goebbels, „aber das iſt nunmehr
eine Frage der franzöſiſchen Innenpolitik geworden. Es ſind ſtarke
Männer erforderlich, um das jahrhundertealte Mißtrauen zu
überwinden. Hitler war in der Lage, ein Abkommen mit Polen
zu erreichen, weil er und Marſchall Pilſudſki einen beiſpielloſen
Einfluß auf ihre Landsleute ausübten. Es ſollte leicht ſein, zu
einer Verſtändigung mit Frankreich zu gelangen, es muß aber
einen mutigen Franzoſen geben, der die franzöſiſche
Oeffentlich=
keit für dieſe Idee gewinnt und das franzöſiſche Volk geſchloſſen
hinter ſich bringt.” „Unter ſolchen Umſtänden”, ſagte Dr.
Goeb=
bels, „könnten wir ein Einverſtändnis mit Frankreich erzielen.
Je länger wir aber die Erörterungen hinausſchieben, um ſo
ſchwie=
riger iſt es, ſie zu einem erfolgreichen Abſchluß zu bringen.
Wie=
viel leichter würde es geweſen ſein, eine Verſtändigung zu
er=
zielen, wenn vor einem Jahre ein aufrichtiger Wunſch beſtanden
hätte, mit Deutſchland auf der Grundlage wahrer
Gleichberech=
tigung zu verhandeln. Wieviel wäre uns allen erſpart geblieben.”
Als ich auf den Wilhelmplatz in den Sonnenſchein
hinaus=
trat, flog ein neues großes Flugzeug über mir in der Luft.
Wie=
viel könnte uns erſpart geblieben ſein!
auf den Bruchteil von Sekunden herabzudrücken. Da ſo die
bisher notwendigen Negative wegfallen können; iſt mit einer
weſentlichen Verbilligung des Verfahrens zu rechnen und die
Möglichkeit des Kopierens im Reproduktionsautomaten in
greif=
bare Nähe gerückt. Dr. Jenny äußerte ſich dann über die chemiſche
Behandlung nach der Belichtung, wobei er feſtſtellte, daß die
SEO.=Photos ſich leicht färben laſſen, wenn man beſtimmte
dekorative Wirkungen, z. B. Holzmaſerung oder
Marmornach=
bildung hervorbringen wolle. Gegenüber dem auf organiſchen
Trägerſtoffen hergeſtellten Lichtbild weiſt das SEO.=Photo eine
Reihe von Vorzügen auf, unter anderem ſeine praktiſch
unbe=
grenzte Lichtbeſtändigkeit, ſeine Beſtändigkeit gegen die
gebräuch=
lichſten organiſchen Löſungsmittel, ſeine Härte bzw.
Geſchmeidig=
keit und ſeine Feuerbeſtändigkeit. Man kann z. B. das SEO.=
Photo unbedenklich über den Schmelzpunkt des Aluminiums
(658 Grad) erhitzen, das Aluminium ſchmilzt dann zwar das
Bild bleibt aber auf dem bis zu 1700 Grad beſtändigen
Aluminiumoxyd. Dieſe Eigenſchaften ſichern dem auf Aluminium
hergeſtellten Photo eine ganze Reihe von Anwendungsgebieten,
die der Photographie bisher nicht zugängig waren. So z. B.
die Herſtellung von Schildern aller Art, Skalen für
Meß=
inſtrumente, Rechenſchiebern, Ziffernblättern, Betriebsvorſchriften
u. a. m., auch für Landkarten Pläne, Dokumente,
Ausweis=
karten uſw. eignen ſich die SEO.=Photos vorzüglich. Weitere
intereſſante Anwendungsgebiete dürfte die Herſtellung
kunſt=
gewerblicher und Gebrauchsgegenſtände ergeben, wo auf dieſe
Weiſe Kupfer, Meſſing und Neuſilber eingeſpart werden kann.
Die Holz= bzw. Marmormaſerungen dürften vor allem bei der
Innenausſtattung von Schiffen, Flugzeugen und
Eiſenbahn=
wagen Verwendung finden. Die Koſten für ein Photo auf
Aluminium ſind kaum höher als die für eine gewöhnliche
Photo=
graphie auf Papier zuzüglich des Aluminiumpreiſes und der
Koſten für die Oxydation.
* Drei neue Reiſekarten im Verlag Georg Weſtermann,
Braunſchweig. Der Weſtermann=Verlag bringt ſoeben drei neue
Reiſekarten heraus, die den Teilnehmern an den Reiſen der NS.
Gemeinſchaft Kraft durch Freude beſonders willkommen ſein
wer=
den. Die eine von ihnen iſt beſonders für Nordlandfahrten
ge=
eignet: ſie umfaßt Oſt= und Nordſee und Nördliches Eismeer,
ein=
ſchließlich Großbritannien, Irland, Spitzbergen. Finnland. Eine
zweite Karte zeigt Norwegen, und auf einer Spezialkarte ſehen
wir Norwegens Lage zu den deutſchen Häfen. Sehr gut iſt die
Karte Nordſee — Kanariſche Inſeln und Weſtliches Mittelmeer.
Auf den Nebenkarten ſind die Ausflugsgebiete von Santa Cruz
de Tenerife, Las Palmas und Funchal, ſowie Liſſabon dargeſtellt.
Auch ſind überall die Eiſenbahnanſchlüſſe nach den Häfen
einge=
zeichnet. Sämtliche Karten ſind beſonders geeignet, um Reiſerouten
einzutragen.
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Statt Karten.
Die glückliche Geburt einer Tochter zeigen in
dankbarer Freude an
Prof. Dr. H. R. Roſemann
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51 Jahre.
Bernbeck, Franz, Pfarrer in Ruhe, verheir.,
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Blöcher, Katharina, 62 Jahre, ledig, ohne
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Carls, Heinrich Karl Ludwig, Feldſchütz in
Ruhe, Witwer, 76 Jahr=
Roos, Adelheid, geb. Neugaß, o. B., Witwe,
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Hönig, Giſela, 5 Jahre
May, Chriſtine Eliſabeth, ohne Beruf, ledig,
84 Jahre.
Darmſtädter, Kaſpar, Pfläſterermeiſter,
Witwer, 78 Jahre.
Hamm, Wilhelm Heinrich Ludwig Hermann,
verheir., Laborant, 46 Jahre.
Geinsheim: Wedel, Heinrich, Kraftfahrer, ledig,
6 Jahre
Alsbach: Mink, Margarethe, geb. Gembs.
Ehe=
frau des Gaſtwirts, 49 Jahre.
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen
innigſt=
geliebten Mann, unſeren treuſorgenden Vater, Bruder
und Schwiegerſohn
v.
Heiln Tenhenn Tanint
nach ſchwerem Leiden in die Ewigkeit abzurufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Luiſe Hamm, geb. Tolkemit.
Nachruf.
Darmſtadt, den 12. Juni 1935.
Arheilgerſtr. 69, 1. Stock.
Die Beerdigung findet in aller Stille ſtatt.
Am 9. ds. Mis. verſtarb nach längerem,
ſchweren Leiden unſer Mitarbeiter
Lnlyenn Aunnnt
im 41. Lebensjahre.
Der Entſchlafene hai während ſeiner
32jährigen Zugehörigkeit zum Werk in
vorbildlicher Weiſe ſeine Pflicht erfüllt. Wir
verlieren in ihm einen gewiſſenhaften
Arbeitskameraden von aufrichtigem
Cha=
rakter, dem wir ein ehrendes Gedenken
bewahren werden.
Todes=Anzeige.
Nach langer, ſchwerer Krankheit iſt unſer lieber Bruder
und Enkel
(5388
Darmſtadt, den 11. Juni 1935.
Betriebsführung und Gefolgſchaft
der Firma &. Merck.
Hans Scharmann
im Alter von 32 Jahren heute ſanft entſchlafen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Dipl.=Ing. Fritz Scharmann, Zell i. Odw.
Darmſtadt (Beckſtr. 63), den 11. Juni 1935.
Dankſagung
(Statt Karten).
Für die überaus zahlreichen, wohltuenden
Be=
weiſe aufrichtiger Teilnahme beim Heimgang
unſeres lieben Entſchlafenen
Herrn Fritz Frank
Oberreallehrer i. R.
ſagen wir auf dieſem Wege allen denen, die
ſeiner in ſo großer Verehrung und Liebe durch
Blumen=und Kranzſpenden ſowie Troſiſchreiben
gedachten und allen denen, die ihm das letzte
Geleit gaben, unſeren tiefgefühlteſten Dank.
Beſonderen Dank Herrn Pfarrer Weiß für die
troſtreichen Worte am Grabe,Herrn Dr. O. Gros
für die liebevolle Behandlung u. Diakon Tannert
für die ſelbſtloſe,aufopferndePfiege am
Kranken=
lager. Ferner danken wir für die ehrenden
Nach=
rufe und Kranzſpenden von ſeiten der Evgl.
Männervereinigung der Petrusgemeinde, dem
Landes=u. Ortsverband der Ev. M. V. Heſſens,
dem Heſſ. Evgl. Gemeindetag der Evgl. M. V.
Cangen, dem Verein der Katzenfreunde ſowie
dem Poſaunenchor der Petrusgemeinde für die
erhebenden Choräle.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Marie Frank Wwe.
Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 13. Juni,
nachm. 3 Uhr, von der Kapelle des alten Friedhofes an der
Nieder=Ramſtädterſtraße aus ſtatt. (5583
Todes=Anzeige.
Nach ſeinem unerforſchlichen Ratſchluſſe hat es dem
All=
mächtigen gefallen, nach langem ſchweren, mit großer
Geduld ertragenen Leiden, meinen lieben Mann, unſeren
lieben, treuſorgenden Vater
6.
Salod Onenls I.
Gemeinderechner, Untererheber und
Rechner der Spar= und Darlehns=Kaſſe
im Alter von 40 Jahren aus dieſer Zeitlichkeit zu ſich zu
nehmen in ſein himmliſches Reich.
und Kinder.
Statt Karten.
In tiefer Trauer:
Eliſabeth Willems, geb. Storck
Kinder
und Anverwandte.
Niederklingen, den 11. Juni 1935.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
beim Heimgange meines geliebten Sohnes
und Bruders
Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 13. Juni, um
(5382
2½ Uhr, ſtatt.
Walter Rothhardt
ſagen wir allen unſeren aufrichtigen Dank.
Insbeſondere danken wir Herrn Pfarrer
Wolf der Paulusgemeinde für die
troſt=
reichen Worte.
In tiefer Trauer:
Frau K. Rothhardt Wwe.
Wilhelm Rothhardt.
Darmſtadt, den 11. Juni 1935.
(537
Dr. Heinz Walther
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7.
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Sonnen-
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1.
Nur gute Oualitäten
FRANK
Elisabethenstraße 9
3092a
in
ehen
Wit,
ttwoch, 12. Juni 1935
zus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, 12 Juni 1935
* Kampf einer alten Unſikke.
Kaum haben die Pfingſttage uns das erſte ſchöne warme
Som=
nwetter beſchert, da glauben auch ſchon die Radiobeſitzer ihre
Nachbarſchaft an den Darbietungen des Radios teilnehmen
ſſen zu müſſen. Von der einen Seite überfällt uns Tanzmuſik, von
manderen Seite ſchmettert ein Sänger ſeine Weiſen, die an ſich
jüe ſehr ſchön ſind. Aber wenn man die Abendruhe genießen, ſich
mrhalten oder gar ein Buch leſen will, dann iſt man für der=
Genüſſe wenig empfänglich. Alſo Radiohörer, nehmt
hckſicht, ſchließt die Fenſter!
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
der Reichsſlakihalter in Heſſen.
Perſonalnachrichten.
In den dauernden Ruheſtand verſetzt wurde der
Kanzlei=
ſſtent Wilhelm Schmidt bei dem Heſſiſchen Waſſerbauamt
9lams mit Rückſicht auf ſeinen Geſundheitszuſtand mit Wirkung
vmt. Juli 1935. Dem Ausſcheidenden wurde aus dieſem Anlaß
daDank für die dem Reiche geleiſteten treuen Dienſte
ausge=
en.
Uebertragen wurde: am 4. Juni 1935 dem Lehrer Franz
ſitenburger an der Volksſchule zu Worms eine
Berufsſchul=
ſerſtelle an der Berufsſchule zu Worms mit Wirkung vom 1.
m 1935 an.
Pfingſtverkehr 1935.
Der Verkehr zu Pfingſten war ſehr ſtark.
Der Fernverkehr vor den Feiertagen ſetzte mit dem
Gül=
uitsbeginn der Feſttagrückfahrkarten am Donnerstag, den
uni, ein und erreichte ſeinen Höhepunkt in den
Nachmittags=
hien des 8. Juni. Die Schnell=, Eil= und Fernperſonenzüge
wrn recht gut beſetzt.
Der Ausflugsverkehr war am Pfingſtſonntag, den
99 uni, infolge des ſchönen Wetters lebhaft und hielt bis in die
Macnittagsſtunden an. Am Pfingſtmontag ſetzte ab 17 Uhr auf
94
Strecken ein überaus ſtarker Rückverkehr ein, ſo daß ſämtliche
mit den zugehörigen Vor= und Nachzügen gut, zum Teil
güüberbeſetzt waren. Es wurden folgende Sonderzüge ge
gihtn: am Donnerstag, den 6. Juni, 5 Sonderzüge, am Freitag,
dan 1 Juni, 5 Sonderzuge, am Samstag, den 8. Juni. 28
Sonder=
züſge am Sonntag, den 9. Juni, 12 Sonderzüge, am Montag, den
10. uni, 17 Sonderzüge, zuſammen 67 Sonderzüge.
— Das
Per=
ſoſin wurde allen Aufgaben gerecht, ſo daß ſich der Verkehr glatt
undohne jeden Unfall abwickelte.
Inf der Reichsbahn nach einem unbekannken Ziel.
Car 800 Teilnehmer wird der Sonderzug der Reichsbahndirek=
„Mainz am nächſten Sonntag, den 16. Juni, mitnehmen
kön=
ion Er fährt ins Blaue und damit iſt alles geſagt. Ziel,
be=
ſchrätke Teilnehmerzahl und beſte Vorbereitung ſichern
ungetrüb=
tem henuß. Wer alſo keine Enttäuſchung erleben will, beſorge ſich
din fahrkarte zu dieſem beſtimmt verkehrenden Zug.
Ffarrer i. R. Franz Bernbeck geſtorben. In Darmſtadt, wo
kurzem ſeinen Ruheſtand verbrachte, iſt der evangeliſche
Yarer Franz Bernbeck im 29. Lebensjahre verſchieden.
Bern=
beckſtnmmte von Lehrbach (Kreis Alsfeld) beſuchte die
Gym=
in in Schlitz und Laubach, ſtudierte in Gießen und trat 1900
ekällitz ſeine erſte Pfarrſtelle an. Danach ſtand er 17 Jahre
riüſüdesheim. Obwohl mit ſeiner oberheſſiſchen Heimat eng
verzun den, folgte er im Jahre 1920 einem Ruf nach Worms, wo
üe Pfarrſtelle in der Magnuskirche übernahm. Volle 14 Jahre
wite er hier als Seelſorger und nahm in einer ganzen Reihe
Aemtern am öffentlichen Leben der Stadt in verdienſtvoller
lee teil. Die Beiſetzung des Verſtorbenen fand geſtern
nach=
nng auf dem Friedhof an der Nieder=Ramſtädter Straße ſtatt,
5jähriges Geſchäftsjubiläum. Die Firma Emil Wünſche,
Ver=
ekütſe, Kammfabriken, Darmſtadt, Frankfurter Straße 44, kann
heyu auf ihr 25jähriges Geſchäftsjubiläum zurückblicken.
atholiſch=kirchliche Nachrichten. Ernannt wurden: mit
Wrug vom 21. Mai Kaplan Auguſt Wolf in Bensheim zum
Pfarverwalter daſelbſt; mit Wirkung vom 1. Juni Kaplan
Bern=
has) Schmidt in Mühlheim zum Pfarrverwalter in Offſtein und
Kilyrn Dürk in Bensheim zum Kaplan in Mühlheim. Kaplan
Glüett in Mainz=Weiſenau wurde krankheitshalber beurlaubt,
Petz Leo Degen wurde mit Wirkung vom 1. Juli aus dem Dienſt
den jözeſe entlaſſen.
öchließung der Stadtbücherei. Wegen Reviſionsarbeiten in
den Stadtbücherei werden vom 8. Juni bis zum 5. Auguſt
Mi5keine Bücher mehr ausgegeben. Die Rückgabe der bereits
ent=
lieihnen Bücher hat zu den vorgeſchriebenen Terminen zu erfolgen.
Primaner und SA. Der Reichserziehungsminiſter hat mit
dem Oberſten SA.=Führung und der Reichsführung der SS. ver=
Ziührt, daß die Primaner der höheren Schulen, die dieſen
Ver=
bätan angehören, im letzten Schulhalbjahr vor der Reifeprüfung
quf Intrag vom Dienſt befreit werden können.
—Der Stand der Rundfunkteilnehmer am 1. Juni. Die
Ge=
ſamahl der Rundfunkteilnehmer im Deutſchen Reich betrug am
„Int 6672 391 gegenüber 6 734 745 am 1. Mai. Im Laufe des
Monts Mai iſt eine Abnahme von 62 354 Teilnehmern (0,93 v.
H.Aungetreten, die auf die üblichen Sommerabmeldungen
zurück=
zulüren iſt. Unter der Geſamtzahl vom 1. Juni befanden ſich
4273/8 Teilnehmer, denen die Rundfunkgebühren erlaſſen ſind.
Erfolg eines Darmſtädter Komponiſten. Die
Intendan=
der ſtadttheaters Mainz, die ſich in kommender Spielzeit wieder
Fflege junger deutſcher Kunſtſchaffender beſonders angelegen
ſeisnaſſen wird, hat die Operette „Herz Ahoi” zur Uraufführung
fün Nainz angenommen. Die Muſik ſtammt von Karl Dier=
Azunt C„Waldesruhe” bei Traiſa), welcher bereits durch
verſchie=
deunKompoſitionen auf Schallplatten Erfolge zu verzeichnen hat.
Unvir erfahren, beabſichtigt ein Berliner Theater, die Operette
haſch ſer Uraufführung anſchließend für Berlin zu übernehmen.
Hefſiſches Landestheater Darmſtadi.
GROSSES HAUS
Mriſboch.
2. Jund
Anfang 20.00. Ende 22.00 Uhr. — Außer Miete.
2. Chorkonzert des Heſſ. Landestheaters, zugleich
ordentliches Konzert des Muſikvereins: „Das
Tagewerk”, ein Chorzyklus von Arthur Piechler.
Dölerstag,
3. Junf
Anfang 20.00, Ende nach 22.30 Uhr. — Kraft durch
Freude (geſchloſſene Vorſtellung). „Rigoletto”,
Oper von Giuſeppe Verdi.
Fulgig.
4. Juni
Anfang 20.00, Ende nach 22.15 Uhr — Hauptmiete
D, 25. Vorſtellung. „Friedemann Bach”, Oper von
Paul Graener.
Sckta g.
5. Juni
Anfang 19.00, Ende nach 23.15 Uhr. — Deutſche
Bühne K, 19. Vorſtellung. „Lohengrin”, große
romantiſche Oper von Richard Wagner.
SSltag.
6. Juni
Anfang 19.30, Ende gegen 21.45 Uhr. — Deutſche
Bühne O., 18. Vorſtellung. „Hier ſind Gemſen zu
ſehen”, Volkskomödie von Sigmund Graff.
ſeſſiſches Landestheater. Heute abend wird im Heſſiſchen
Zaust heater der Chorzyklus „Das Tagewerk” von Arthur
BEüe
(nach Worten von Richard Billinger) aufgeführt. Die
ilt ſche Leitung des Chorkonzerts, das zugleich 4. ordentliches
*rt des Muſikvereins iſt, hat Generalmuſikdirektor Karl
rich. Als Soliſten wirken — neben dem Orcheſter und Chor
Tandestheaters und dem Chor des Muſikvereins — Suſanne
Zur Erſtaufführung in
NAStoll und Heinrich Blaſel mit.
ommenden Woche bereitet das Heſſiſche Landestheater die
DEte „Die Tänzerin Fanny Elßler” von Johann Strauß vor.
Nr. 159 — Seite 5
Auftaf an ane
Die NS.=Volkswohlfahrt wirbt in den vergangenen und
kom=
menden Wochen um die Mitgliedſchaft aller Volksgenoſſen.
Die NS.=Volkswohlfahrt iſt die vom Führer erſtellte große
Fürſorge=Organiſation der Bewegung
und iſt dem Amt für Volkswohlfahrt bei der Oberſten Leitung
der PO. unterſtellt.
Wie bei dem großen Winterhilfswerk 1933/34 und 1934/35,
ſo iſt auch für alle weitere Fürſorge und Betreung unſerer
un=
verſchuldet in Not geratenen Brüder und Schweſtern die Hilfe
des geſamten Volkes notwendig, und nur mit der
kameradſchaft=
lichen Hilfe aller Volksgenoſſen können wir die großen Ziele
unſerer Idee verwirklichen.
Der Führer ſagt: „Wer ſein Volk liebt, beweiſt es einzig
und allein durch die Opfer, die er für dieſes zu bringen
be=
reit iſt!“
Wir appellieren deshalb an alle!
Wir appellieren aber vor allen Dingen an die Volksgenoſſen
mit gutem Herzen und helfender Hand. Wir appellieren an die
Volksgenoſſen von anſtändiger Geſinnung. Erweiſet euch alle als
Nationalſozialiſten, die gewillt ſind, dem großen Führer durch
die Tat zu folgen.
Verſchließt euch nicht dem Rufe der NS.=Volkswohlfahrt.
Werdet
Sozialiſten der Tat.
Tretet ein in die NS.=Volkswohlfahrt. Meldet euch bei eurer
NSV.=Ortsgruppe.
Es lebe der Führer, unſer geliebtes Deutſches Reich
und ſeine herrliche nationalſozialiſtiſche Freiheitsbewegung!
60 Hitlerjungen kreken in die NSB. ein!
Die 60 jungen Streiter unſeres Führers, die ſich auf dem
Landjahr in Naugard befanden, ſandten an den dortigen
Kreis=
amtsleiter folgenden Brief:
„Wir bitten Sie, uns in die NSV. aufzunehmen mit einem
monatlichen Beitrag von fünf Pfennig. Wir wollen unſerem
Führer aus Dankbarkeit für die uns von ihm geſchaffene zweite
Heimat am Aufbauwerk unſeres Volkes helfen. Wir wünſchen
nichts ſehnlicher, als daß jeder deutſche Volksgenoſſe in die NSV.
eintritt und ſomit das Werk unſeres Führers nach Möglichkeit
unterſtützt. Heil Hitler!
Volksgenoſſen! Dieſer Brief, verſehen mit 60 Unterſchriften
der Jungens, zeigt deutlich, wes Geiſtes unſere Jugend iſt. Sie
ſind vorbildliche Aktiviſten der Tat, an denen die noch
Abſeits=
ſtehenden ſich ein Vorbild nehmen ſollten.
Volksgenoſſe! Die Jugend kämpft mit, reihe dich ein in die
NSV. und melde ſofort deinen Beitritt bei deiner NSV.=
Orts=
gruppe.
Holzkankſtelle."
* Im geſamten Reich werden gegenwärtig Holztankſtellen
ein=
gerichtet, deren Aufgabe darin beſteht, die Holzgaskraftwagen mit
brauchbarem Brennſtoff zu verſorgen. Zum 1. Oktober 1935 wird
eine Beſtandsaufnahme erfolgen. Es wird feſtgeſtellt, wieviel
Holztankſtellen inzwiſchen eingerichtet worden ſind und ob die
Maßnahmen, die auf eine Förderung des Holzgasbetriebes
hin=
auslaufen, eine erkennbare Wirkung ausgelöſt haben. In einer
Verordnung des Reichsforſtmeiſters wird feſtgeſtellt, daß an
Pri=
vatperſonen, an Inhaber von Privatbetrieben oder an
gemeind=
liche Betriebe, die im Kalenderjahr 1935 ein fabrikneues
Holzgas=
kraftfahrzeug käuflich erwerben, auf deren Antrag eine
finan=
zielle Beihilfe erhalten können. Eine ſolche Beihilfe kann auch
bei Neubeſchaffung feſtſtehender Holzgasgeneratoranlagen oder
beim Einbau derartiger Anlagen in Kraftwagen, die bisher mi
flüſſigen Treibmitteln betrieben wurden, bewilligt werden. Die
Höhe der Beihilfe beträgt 600.— Mark für ein neues
Holzgas=
kraftfahrzeug oder eine neue feſtſtehende Anlage und 300.— Mark
bei Anſchaffung und Einbau eines Generators in einen
Benzin=
kraftwagen. Um den Fahrern von Holzgaskraftwagen überall die
Entnahme geeigneten trockenen Brennholzes zu ermöglichen, muß
alljährlich ein über das ganze Land verbreitetes Netz von
Ver=
kaufsſtellen errichtet werden. Sie ſind zunächſt an den
Land=
ſtraßen und an den wichtigſten Verkehrsknotenpunkten zu ſchaffen.
Zunächſt wird es darauf ankommen, ſolche Tankſtellen in
ent=
ſprechenden Abſtänden an den Landſtraßen zu errichten, die
be=
reits von Holzgaskraftwagen befahren werden.
*
4*
der vom Führer eingeſehken Hilfsakkion!
Gebt eure Spende auf das Konto der Kreisamtsleitung des
Amtes für Volkswohlfahrt Nr. 5990 bei der Städtiſchen
Spar=
kaſſe Darmſtadt und Poſtſcheckkonto Nr. 8801 Frankfurt a. M.
Der Polizeibericht.
Verkehrsunfall.
Geſtern morgen gegen 8,30 Uhr ereignete ſich vor dem Hauſe
Heidelberger Straße 44 ein Verkehrsunfall. Ein aus Frankfurt
a. M. ſtammender Kaufmann, der in nördlicher Richtung durck
die Heidelberger Straße fuhr, wollte mit ſeinem
Perſonenkraft=
wagen IT 15 741 zur Ergänzung ſeines Betriebsſtoffes nach rechts
an eine dortige Tankſtelle einbiegen. Im gleichen Augenblick
paſ=
ſierte ein in Beſſungen wohnhafter Kaufmann, der ſich auf dem
Wege zur Arbeitsſtelle befand und in gleicher Richtung auf dem
Fußſteig ging, die ſüdliche Einfahrt zur Tankſtelle. Hierbei wurde
der Fußganger von dem linken vorderen Kotflügel des
Perſonen=
kraftwagens erfaßt und zu Fall gebracht. Der verletzte
Fußgän=
ger mußte durch die Rettungswache in das Herz=Jeſu=Hoſpital
eingeliefert werden. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. Der
Kraftwagen wurde erſt vor dem Hauſe Heidelberger Straße 44
zum Halten gebracht, wobei ein dort ſtehendes Fahrrad
beſchä=
digt wurde.
Diebſtahl am frühen Morgen. Am 5. 6. 35, zwiſchen 7 bi=
8,15 Uhr, wurden hier aus einem Garten in der Hochſtraße ein
brauner ſchwerer Kamelhaarkolter mit Mäanderborde und eine
blaue Kittelſchürze entwendet. Sachdienliche Angaben, die
ver=
traulich behandelt werden, erbittet das
Landeskriminalpolizei=
amt Darmſtadt, Hügelſtraße 31—33, Zimmer 27.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Reichstreubund ehem. Berufsſoldaten,
Orts=
gruppe Darmſtadt. Der monatliche
Pflichtkameradſchafts=
abend findet heute, um 20,15 Uhr, in der „Krone”. Schuſtergaſſe
18, ſtatt. Politiſcher Schulungsvortrag durch Pg. Studienaſſeſſor
Lampas. Nichtmitglieder (ehemalige Berufsſoldaten, Reichswehr=
und Polizeiangehörige) ſind herzlichſt willkommen.
SAL. der NSDAP., Sturm II/2. Wir machen auf den
heute 20,15 Uhr ſtattfindenden Sturm=Appell mit Vortrag des
Kameraden Braun im Fay=Ausſchank, Alexanderſtr. 23,
aufmerk=
ſam. Alle Kameraden der Regts.=Vereine 117 und 118 werden
hierzu höflichſt eingeladen.
Muſikverein. Wir machen nochmals darauf aufmerkſam.
daß das heutige, vom Landestheater unter Mitwirkung des
Muſik=
vereins veranſtaltete Konzert mit der Aufführung des Chorzyklus
„Das Tagewerk” von Arthur Piechler, für unſere Mitgli=der als
4. ordentliches Konzert gilt
Schuls Felſenkeller: Heute, Mittwoch, Rheiniſcher
Abend.
Gift- und Heilpflanzen unſerer Heimak.
463. Veranſtalkung des Alk=Darmſtadk-Vereins.
So lange der Deutſche ſeine Heimatnatur verſteht und innig
mit ihr verbunden iſt, ſolange iſt er reich und glücklich. Wer
Pflanzen, Tiere, die ganze Natur nicht verſteht, ſchadet ſich ſelbſt
und wird zur Gefahr für die anderen. — Aus dieſer Erkenntnis
heraus vergißt „Alt=Darmſtadt” nicht, immer wieder über unſere
Urheimat, unſere Mutter Natur, zu reden und zu ihr zu führen.
An unſerem letzten Abend ſprach Herr Gg. Röder vor einer
aufmerkſamen Gemeinde über: „Gift= und Heilpflanzen
unſerer Heimat;
und vertiefte ſeine Ausführungen durch
treffliche farbige Lichtbilder. Leben und Wirken von 100 Pflanzen
wurden uns vertraut. — Die immergrüne Miſtel gab unſeren
Vorfahren ſchon ein Rätſel auf. Drum knöpften ſie an dieſe
Pflanze die Sage von Baldur und Hödur, der mit dem Pfeil aus
Miſtelholz den Lichtgott tötete. In der Heilkunde wird die Miſtel
benutzt gegen Fallſucht, Krämpfe und hohen Blutdruck. Der fein
blühende Seidelbaſt und die Nießwurz (Chriſtroſe)
ent=
halten ebenſo ein Gift, wie der Waldmeiſter die
Mai=
blume, das Bilſenkraut, das die Hexenſalbe lieferte, der
Opiumlieferant Schlafmohn, die Tollkirſche, der
ge=
fleckte Schierling, die Herbſtzeitloſe und der
Stech=
apfel. Zum Teil ſind ſie wohl gefährlich für den Nichtkenner,
in der Hand des Arztes aber ſind ihre Säfte Helfer und Heiler
in allerlei Not.
In unſerem Volksglauben ſind viele Pflanzen feſt
ver=
wurzelt und dienen als Heilkräuter. Der Wermut: „Wer den
bei ſich trägt, kann nicht von Hexen beſchrien werden.‟ Er heilt
aber auch die Appetitloſigkeit und die Ueberſäuerung des Magens.
Das tut auch das ſchon durch ſeinen Namen ausgezeichnete
Tau=
ſendgüldenkraut, das Johanniskraut die
Me=
liſſe, Anis, Fenchel, Kümmel und das
Allerweltsheil=
mittel die edle Feldkamille. — Brunnenkreſſe,
La=
vendel, Eibiſch, Salbei und viele andere Pflanzen
wur=
den geprieſen als Heilkräuter und edle Spender fein duftender
Oele und Heilſäfte.
Der reiche Vortrag wurde mit großem Beifall aufgenommen
und gab Veranlaſſung zu einer angeregten Ausſprache über
„Unſere Pflanzen im Heimatglauben”
Am 20. im Brachet hören wir: „Neues aus dem
Darmſtädter Schrifttum. Es leſen die Herren: J. Funk
H.
Hohmann, W. Kaminſky, L. Kropp, O. Lerch, H. Schäfer und
R. Schneider.
Kriegsgefangenenkage an der Saar.
„Kriegsgefangenſchaft war Kampf um deutſches Weſen”.
Dieſe Erkenntnis ſtand über der Bundestagung der
Reichsver=
einigung ehem. Kriegsgefangener (REK.), die dieſer Tage Tau
ſende ehemaliger Kriegsgefangener nach St. Ingbert im deutſchen
Saarland gefuhrt hatte. Mit dieſer Erkenntnis — das zeigten
die eindrucksvollen Kundgebungen der Tagung — ſtehen die
ehe=
maligen Kriegsgefangenen als treue Gefolgsleute des Führers in
der kämpfenden Front von heute, die um Deutſchlands
Erneue=
rung ringt.
Schirmherr der Tagung war Reichskommiſſar Gauleiter
Bürckel, der den Kriegsgefangenen in St. Ingbert auch einen
Beſuch abſtattete.
Eine Grenzlandkundgebung auf dem Nußberg in Saarbrücken
brachte ein Bekenntnis der alten Frontſoldaten zum Frieden.
Viele Tauſende ſaarländiſche Buben und Mädel, HJ., DJV
und BDM. hörten auf einer Jugendkundgebung in St. Ingbert
vom Schickſal der kriegsgefangenen Deutſchen und deren Schwur
„Nie wieder Knechtſchaft!
In der eigentlichen Bundestagung faßte der ſtellv.
Bundes=
führer und geſchäftsführende Bundesvorſitzende Dr. Givens die
fachlichen und kulturpolitiſchen Aufgaben der REK. dahingehend
zuſammen: Das Erlebnis der Kriegsgefangenſchaft wachzuhalten
zu vertiefen und auszuwerten, letzteres auch auf dem Gebiete der
Kunſt und des Films, den Ausbau des „Archiv und Muſeum der
Kriegsgefangenſchaft” mit allen Kräften zu betreiben, auf Grund
des ſelbſt erlittenen Unrechtes an der Neugeſtaltung des deutſchen
Rechtes ſtärkſten Anteil zu nehmen, an den mit der
Kriegsgefan=
genſchaft zuſammenhängenden wehrpolitiſchen und
militärrecht=
lichen Fragen mitzuarbeiten und in der Fürſorge für die
Kriegs=
gefangenengräber nicht zu erlahmen.
Die innere Verbundenheit der Bevölkerung des Saarlandes
und der ehem. Kriegsgefangenen kam bei der großen
Heimkehr=
gedenkfeier vielfach zum Ausdruck. Oberſtudiendirektor Spanuth=
Erfurt ſprach dazu über „Heimkehr iſt nicht Ende, ſondern
An=
fang”
Die ergreifende Totengedenkrede hielt Pfarrer Werthmann=
Bamberg. Der kriegsblinde REK.=Gauführer Dr. Thelen=
Königs=
berg ſprach über „Gemeinſchaft als Grundlage deutſcher
Erneue=
rung
REK.=Bundesführer Frhr. v. Lersner=Potsdam zeigte im
Verlauf der Tagung immer wieder die in ihrem Erlebnis
wur=
zelnden Gegenwartsaufgaben der ehem. Kriegsgefangenen.
alten Armee, der SA.
Vor Tauſenden von Kameraden der
und der anderen Gliederungen der Né
AP. verpflichtete Frhr.
v. Lersner bei der Hauptkundgebung in St. Ingbert ſeine
Bun=
desmitglieder „als Kämpfer von einſt Kämpfer von heute zu ſein".
Die Tagung zeugte von der ſtarken Verbundenheit der
ehe=
maligen Schickſalsgefährten untereinander und mit ihrer Führung
Eine Ausſtellung des „Archiv und Muſeum der
Kriegsgefan=
genſchaft” unter dem Leitwort „Deutſches Volkstum in Feſſeln
wurde in St. Ingbert durch den ſtellv. Bundesführer Dr. Givens
eröffnet. Sie gibt in Dokumenten, Bildern und Handarbeiten ein
wahrheitsgetreues Bild von dem Leben und Sterben deutſcher
Soldaten hinter Stacheldraht.
Der Führer und Reichskanzler
ſandte zur Tagung folgendes Telegramm:
„Der Reichsvereinigung ehem. Kriegsgefangener danke ich
für das mir anläßlich des 17. ordentlichen Bundestages
über=
mittelte Treuegelöbnis, das ich gern entgegennehme, und für die
Grüße, die ich kameradſchaftlich erwidere. Adolf Hitler.”
Was die Lichtſpiel=Thealer bringen.
Union=Theater: Schach der Eva.
In dem Luſtſpiel Schach der Eva werden drei
einge=
fleiſchte Junggeſellen und „Weiberfeinde mit mildernden
Um=
ſtänden” von einer Tochter Evas reſtlos bekehrt. Dieſe Bekehrung
erfolgt zwar auf allerhand Umwegen, auf denen natürlich die
luſtigſten Situationen vorkommen, aber ſie wird durch die
tempe=
ramentvolle Erna Jaus durchgeführt, die die Liebe zu dem
Neffen des Profeſſors eines der drei Frauenfeinde zu waghalſigen
Attacken veranlaßt. Die Handlung ſpielt in der Hauptſache auf
einer Almhütte in 1800 Meter Höhe in prächtiger
Schneeland=
ſchaft. Hier oben hauſt als Hüttenwirt Hampel, eine originelle
Type, die von Ludwig Schmidt=Wildy dargeſtellt wird. Eine
Reihe weiterer ſehr guter Filmkünſtler, wie Hans Fitz als Maler,,
Heinz Evelt als deſſen Freund u. a. tragen zur flotten
Geſtal=
tung des Films bei. Es iſt ein „Pfundsleben” in der Almhütte,
in dem ſich ſchließlich der glückliche Abſchluß mit der Verlobung
der jungen Leute und die Bekehrung der „Eisheiligen” und dem
Segen des Vormunds und Onkels vollzieht. — Ein wertvoller
Kulturfilm und eine tolle Groteske „Der Firmling gehen außer
der reichhaltigen Wochenſchau dem Hauptfilm voraus.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen noch bis einſchließlich
Donners=
tag den Ufa=Spitzenfilm „Barcarole”, mit Guſtav Fröhlich,
Lida Baarova, Willy Birgel, Hubert v. Meyerink und Hilde
Hil=
debrandt in den Hauptrollen. Drehbuch: Gerhard Menzel. Regie:
Gerhard Lamprecht. Muſik unter Verwendung von Themen aus
der Oper „Hoffmanns Erzählungen von H. O. Borgmann.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen nur noch zwei Tage den großen
Spionagefilm „Lockſpitzel Aſew
mit Fritz Raſp, Olga
Tſchechowa, Hilde von Stolz, Wolfg. Liebeneiner u. v. a. m.
Belida zeigt heute, am 12. 6. 35, den Luis=Trenker=Film
„Polarſtürme”. Jugendliche haben Zutritt. Heute 2 Uhr
Jugend=
vorſtellung mit dem Ufa=Großfilm „Der weiße Teufel”.
— Reſi=Theater zeigt noch heute und morgen den Film der
großen Komiker „Der Herr ohne Wohnung” mit Paul Hörbiger,
Hermann Thimig, Adele Sandrock, Leo Slezak, Hanna Waag.
KHIAIIIM
An
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Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Die deutſcheArbeitsfront
NS=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟
Achtung! — Orts=, Betriebs= und Sportwerbewarte!
Heute, 20 Uhr, findet im kleinen Saal des „Hauſes der
Arbeit”, Bismarckſtraße 19, ein wichtiger Appell ſtatt, zu dem
alle Orts=, Betriebs= und Sportwerbewarte zu erſcheinen haben.
Jörg=Mager=Vortrag.
Am kommenden Freitag, den 14. Juni, findet um 20 Uhr
im Prinz=Emil=Schlößchen, Eingang nur Alte Niederſtraße,
Straßenbahnlinie 3, der nächſte Vortrag Jörg Magers über ſeine
elektro=akuſtiſche Orgel ſtatt. Er ſelbſt wird ſeine genial
erfun=
dene Orgel vorſpielen und an dieſem Abend erſtmalig eine
Ueber=
tragung ins Freie vornehmen, ſo daß die Terraſſe des Schlößchens
beſetzt werden kann. Auf dieſe Weiſe haben ca. 200 Beſucher Platz.
Soviel waren es beim letzten Vortrag. Wir hoffen, daß es am
Freitag ebenſoviel ſein werden. Eintrittspreis: 20 Pfg. Karten
in der Geſchäftsſtelle „Kraft durch Freude‟, Bismarckſtr. 19.
Achtung! Fahrkarten für Urlaubszug 20 (Norwegen).
Die Fahrkarten für den Urlauberzug 1X/20 (Norwegen)
können ab heute in der Zeit von 8—1 und 3—6 Uhr nur gegen
Abgabe des Gutſcheines in Empfang genommen werden.
16. Juni: Fahrt in den nördlichen Odenwald (Neunkirchen).
Fahrt mit der Bahn bis Ober=Ramſtadt.
Fußwande=
rung: Wembach-Rodau—Schloß Lichtenberg (Mittageſſen)—
nkircher Höhe (Kaiſerturm) — Brandau (Be=
Neunkirchen — N
ſichtigung des NSDAP.=Heimes), Rückfahrt von Brandau mit
Autobuſſen. Treffpunkt: 7.30 Uhr Oſtbahnhof, Abfahrt
des Zuges: 7,58 Uhr. Teilnehmerkoſten: RM. 3.— (Fahrt,
Mittageſſen).
Achtung! Am 23. Juni fährt „K. d. F.” an den deutſchen Rhein!
Der Kreis Darmſtadt der NSG. „K. d. F.” führt am 23. Juni
teils mit der Bahn und teils mit dem Schiff eine große
Rhein=
fahrt nach Koblenz (Deutſches Eck) durch. Abfahrt des
Sonder=
zuges in Darmſtadt (Hbf.) 6,50 Uhr, Weiterſtadt 7,02 Uhr,
An=
kunft in Bingen 8,11 Uhr. Abfahrt des Sonderſchiffes in Bingen.
Mittageſſen wird an Bord eingenommen. In Koblenz iſt
Gele=
genheit zur Stadtbeſichtigung. Muſik, Unterhaltung und Tanz an
Bord. Die Teilnehmerkoſten betragen einſchl. Fahrtkoſten für
Bahn und Schiff ſowie Mittageſſen an Bord nur RM. 4,50.
Da zu dieſer Fahrt nur eine beſchränkte Teilnehmerzahl
zu=
gelaſſen werden kann, bitten wir alle Volksgenoſſen, die ſich an
dieſer Rheinfahrt beteiligen wollen, ſich rechtzeitig durch ihre
ismarckſtr. 19, oder bei
Anmeldung bei der Kreisdienſtſtelle,
den Orts= und Betriebswarten „K. d. F.” einen Platz zu ſichern.
Die Anmeldung kann nur unter gleichzeitiger Entrichtung der
Teilnehmergebühr getätigt werden.
Aus Heſſen.
Dg. Arheilgen, 11. Juni. Furchtbarer
Verkehrsun=
fall. Wie der Polizeibericht geſtern ſchon kurz meldete, fielen
am 2. Pfingſtfeiertag zwei blühende Menſchenleben einem
Ver=
kehrsunfall zum Opfer. Der 21jährige Peter Leber und der
im ſelben Alter ſtehende Daniel Weſp, der als
Reichswehr=
ſoldat zu einem kurzen Pfingſturlaub in ſeinem Elternhaus
weilte, unternahmen am 2. Pfingſtſeiertag mit dem Motorrad
eine Spazierfahrt, bei der ſie beide tödlich verunglückten.
Goldene Konfirmation. Am 2. Pfingſtfeiertag wurde
bier das Feſt der goldenen Konfirmation gefeiert. Die Feier
wurde vormittags mit einem Feſtgottesdienſt eingeleitet.
Nach=
mittags fand im evangeliſchen Gemeindehaus eine ſchlichte Feier
ſtatt, bei der den goldenen Konfirmanden Kaffee und Kuchen
ge=
reicht wurde. Von den noch lebenden 49 beteiligten ſich 39 an der
Feier. — Schulungskurſus. Am kommenden Freitag, den
findt im Gaſthaus „Zur Sonne” ein Schulungs=
* Sa SDAP. ſtatt, bei dem Pg. Wimmer ſpricht.
abend der 9
J. Griesheim, 11. Juni. Gründung eines
Ortsaus=
ſchuſſes für Leibegübungen. Der Bezirksbeauftragte
des Reichsbundes für Leibesübungen, Pg. Topp=Frankfurt a. M.,
hat den Pg. Philipp Feldmann, Sandgaſſe, hier mit der Bildung
des Ortsausſchuſſes für Griesheim beauftragt. In einer im
Gaſt=
haus „Zur Poſt” abgehaltenen Sitzung, an der alle Vorſitzenden
der Turn= und Sportvereine teilnahmen, wurde der Ausſchuß
ge=
gründet. Zum Vorſitzenden wurde Pg. Hechler beſtimmt. Dem
Ausſchuß gehören ferner die Vorſitzenden der Turn= und
Sport=
vereine ſowie deren techniſche Abteilungsleiter an. Die Preſſe=
und Werbetätigkeit wird von den diesbezüglichen Vertretern der
einzelnen Vereine wahrgenommen. In der Sitzung wurde
weiter=
hin die Durchführung der Reichsſportwerbewoche feſtgelegt, die
am 23. Juni mit den Reichsjugendwettkämpfen beginnt und mit
dem Kreisvolksturnfeſt der deutſchen Turnerſchaft am 30. Juni
ihr Ende findet. — Hohes Alter. Unſer letzter hieſiger
Alt=
veteran, Herr Polizeidiener i. R. Heinrich Kurz 3., vollendete
am verfloſſenen Donnerstag ſein 86. Lebensjahr in ſeltener
kör=
perlicher und geiſtiger Rüſtigkeit. Der Jubilar, der
Mitbegrun=
der des Kriegervereins war, ſteht in der Gemeinde infolge ſeiner
charaktervollen Perſönlichkeit im beſten Anſehen. Wir
gratulie=
ren herzlichſt.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 11. Juni.
Gemarkungsrund=
gang. Auf Veranlaſſung der Landesbauernſchaft findet
Donners=
tag, den 13. d. M.. nachmittags 2 Uhr, ein Gemarkungsrundgang
ſtatt. Es wird Wert darauf gelegt, daß ſich neben den Bauern
und Landwirten auch die Landarbeiter als vollberechtigte
Mit=
glieder des Reichsnährſtandes an dieſem Rundgang beteiligen.
Zuſammenkunft am Rathaus. — Geſchäftseröffnung. Das
ehemalige Kurhaus „Trautheim”, das über den letzten Winter
ſtillgelegt war, wurde an Pfingſten durch den neuen Beſitzer
Ger=
hard als Gaſtſtätte „Trautheim” wieder eröffnet. Der Beſuch
war gut, ein Beweis dafür daß das ſchön und bequem gelegene
„Trautheim” fur die Ausflügler ſeine Anziehungskraft nicht
ver=
loren hat
Ober=Ramſtadt, 11. Juni. Vom Schwimmbad. An
den beiden Pfingſtfeiertagen herrſchte im hieſigen Schwimmbad
Hochbetrieb. Während am erſten Tage ſchon mehrere Hundert
Badegäſte gezählt wurden, ſtieg deren Zahl am 2. Feiertag noch
Ausflug. Die hieſige Bäckerinnung
unter=
bedeutend an.
nahm am zweiten Feiertag einen Ausflug mittels Omnibus nach
Würzburg, der die Teilnehmer ſehr befriedigte. —
Toten=
ehrung. Wie alljährlich ehrte, auch in dieſem Jahre am erſten
Pfingſtfeiertag die Freiwillige Sanitätskolonne vom Roten Kreuz
Ober=Ramſtadt ihre verſtorbenen Mitglieder, indem ſie deren
Kleeheuernte. In=
Grabſtätten mit Blumen ſchmückte.
folge des nun endlich eingetretenen ſchönen Sommerwetters hat
man hier mit dem erſten Schnitt Klee begonnen. Der Ertrag iſt
im allgemeinen gut.
Cg. Reinheim, 11. Juni. Die Pfingſtfeiertage mit ihrem
herr=
lichen Wetter brachten einen äußerſt ſtarken
Fremdenver=
kehr hier. Schon am Samstag kamen mit den Zügen Wanderer
aus allen Gauen, auch Radler, Hitlerjugend und BDM. durch, die
ihren Zielen, den ſchönen Punkten des Odenwaldes zuſtrebten
r. Babenhauſen, 11. Juni. Verkehrsunfall. Am
Vor=
abend der Feiertage ereignete ſich hier, unmittelbar vor der großen
Bahnunterführung, ein Verkehrsunfall, der leicht böſe Folgen hätte
nach ſich ziehen können. Der planmäßig von Schaafheim kommende
Poſtkraftwagen ſtieß mit einem nach Aſchaffenburg fahrenden
Lie=
ferwagen zuſammen. Während letzterer nur an der einen
Seiten=
wand Schrammen aufwies, wurde der Poſtkraftwagen an ſeiner
Vorderachſe, der Federung uſw. derart ſchwer beſchädigt, daß er
abgeſchleppt werden mußte. Perſonen ſind glücklicherweiſe nicht
zu Schaden gekommen. — Hohes Alter. Am 1. Pfingſtfeiertag
hatten wir hier zwei Geburtstagskinder, die trotz ihres hohen
Al=
ters ſich noch einer ausgezeichneten Geſundheit, körverlicher und
geiſtiger Friſche erfreuen. Frau Peter Müller, Witwe, feierte
ihren 85. und Gg. Hch. Hauff 1. ſeinen 79. Geburtstag.
Ci. Erbach, 11. Juni. Letzte Fahrt eines alten Pg.
Ein Leichenbegängnis von gewaltiger Anteilnahme wurde dem
allſeivg geachteten und beliebten Gräflichen Leibjäger und
Schar=
führer der SAR., Ludwig Angele. Sämtliche Gliederungen der
Pertei, die Kriegerkameradſchaft, die Jägerſchaft des Odenwaldes
mit dem Kreisjägermeiſter an der Spitze und ein zahlreiches
Trauergefolge aus allen Bevölkerungskreiſen nahmen an der
Bei=
ſetzung des mit 58 Jahren Verſtorbenen teil. Der Trauerpredigt
des Pfarrverwalters Maurer folgten zahlloſe
Kranzniederlegun=
gen, ſo vom Grafen Konrad, dem Ortsgruppenleiter von
Michel=
ſtadt, der gleichzeitig die letzten Grüße der Kreisleitung
übermit=
telte, dem Sturmführer der SAR. dem Kreisjägermeiſter, den
Waldarbeitern und =Arbeiterinnen, dem Verwalter des gräflichen
Waldes. Forſtmeiſter Dirſch, ſowie dem Gauamtsleiter Ziegler,
dem früheren Michelſtädter Ortsgruppenleiter.
Hirſchhorn. 11. Juni. Waſſerſtand des Neckars am
10. Juni: 1,60 Meter, am 11. Juni: 164 Meter. (Morgens um
5.30 Uhr.
Gernsheim, 11. Juni. Waſſerſtand des Rheins
(Pegel) am 10. d. M.: 2,27 Meter, am 11. d. M.: 2,13 Meter,
jeweils morgens 5.30 Uhr.
Dein Höchſtes ſei deine Mutter und dein Vaterland!
Liebe und ehre ſie, denn ſie geben dir im Kampf des Lebens
allcin die Kraft und die Stärke, deren du bedarfſt.
Haug, Bürgermeiſter,
Gauamtsleiter der NS=Volkswohlfahrt.
Kaninchenzüchker ſtellen aus.
Ex. Bürſtadt, 10. Juni. Jeder Volksgenoſſe muß heute mehr
denn je ökonomiſch wirtſchaften, d. h. er muß mit den geringſten
Mitteln ſeine Exiſtenzgrundlage zu heben ſuchen. Die
Kawinchen=
zucht bot von jeher eine willkommene Gelegenheit, den
Lebens=
ſtandard ſeiner Familie in angenehmſter Weiſe zu verbeſſern.
Gewiß übermimmt man mit der Kaninchenzucht eine freiwillige
Mehrarbeit, dieſelbe weckt jedoch das natürliche Geſetz, das in
jedem Menſchen ruht: Die Verbundenheit mit Blut und Boden.
Sie ſchafft die Liebe zur Scholle. Dieſe Arbeit muß Freude
be=
reiten, wenn man ſieht, wie ſich ſein Eigentum, wenn auch
lang=
ſam, aber doch planmäßig vergrößert. Und wenn wir uns dann
die Vorteile, die die Kaninchenzucht bietet, vor Augen halten,
ſei es der wohlfeile und ſchmackhafte Braten, das ſchöne Fell, das
bei richtiger Behandlung ein Edelfell erſetzt und zu allerlei
nütz=
lichen Gegenſtänden verarbeitet werden kann, dann liegt der
viel=
ſeitige Nutzen der Kaninchenzucht klar auf der Hand.
Unter dieſen Geſichtspunkten hielt am Samstag, Sonntag und
Montag der Kaninchenzuchtverein 191
Bürſtadt ſeine
diesjäh=
rige, traditionsmäßige Lokal=Jungtierſchau im Saale „Zur
Krone” ab, bei welcher ſich 162 Raſſetiere in höchſt vollendeter
Form dem Beſucher präſentierten. Verbunden mit derſelben war
eine Pelzſchau bei der man die Verarbeitung vom Rohfell bis
zum feinſten Seal bewundern konnte. Die hervorragende
Sauber=
keit und Aufmachung, ſowie die vielen wertvollen Preiſe ließen
erkennen, daß die Vereinsleitung weder Mühe noch Koſten
ge=
ſcheut hatte, um die Beſucher in jeder Hinſicht zufrieden zu
ſtel=
len. Herr Schmitt aus Hemsbach hatte das Amt als Preisrichter
inne und konnten 17 Ehrenpreiſe, 24 erſte, 42 zweite und 61 dritte
Preiſe vergeben werden. Eine Tombolaverloſung ſorgte für die
nötige Abwechſelung, und, da auch faſt ſämtliche zum Verkauf
ſtehenden Tiere abgeſetzt werden konnten, kann der Verein mit
Stolz auf ſeine diesjährige Jungverſchau zurückblicken.
Ex. Bürſtadt, 10. Juni. Sturz vom Dach. Am Samstag
fiel ein hieſiger Dachdeckermeiſter von einem acht Meter hohen
Neubau auf das harte Straßenpflaſter. Wie durch ein Wunder
ten Hautabſchürfung am rechten Arm
erlitt er außer einer leie
dühnerwürger. Einem hieſigen
keinerlei Verletzungen. —
Arbeiter wurden in der Freitagnacht zwei ſeiner beſten Hühner
torgebiſſen. Am nächſten Morgen gelang es demſelben, den
Wür=
ger in Geſtalt einer 37 Zentimeter langen Dachratte zu erlegen.
Unfall. Der hieſige Spediteur A. Siegler fiel am Freitag
vom Eiſenbahnwagen und brach an beiden. Beinen die Knöchel.
Er wurde nach Hauſe verbracht. —
Auf Antrag des
Kulturbau=
amtes Darmſtadt wurden hier die
Grabenregulierungs=
rbeiten teilweiſe bis auf weiteres eingeſtellt, um keinerlei
Schäden auf Aeckern und Wieſen zu verurſachen. Der Antrag
wird von der hieſigen Einwohnerſchaft ſehr begrüßt
E5. Gernsheim, 11. Juni. Jubiläumder Realſchule
Am 15. Juni kann die aus der ehemaligen Bürgerſchule (
gegrün=
der 1865) hervorgegangene Realſchule auf ein vierzigjähriges
Beſtehen zurückblicken.
Vollsgenoſſe! — Die Kinderlandverſchickung
erwartet von dir eine Pflegeſtelle. Gehe zu deiner
NSV.=Ortsgruppe und melde deine Bereitwilligkeit!
Die Gaubeſten des Gaues 13 der D7.
in Erbach i. 9dw.
75-Jahrfeier des Turnvereins 1860.
Cj. Erbach, 11. Juni. Unſer Städtchen ſteht völlig im Zeichen
der Vorbereitung des Wettkampfes zwiſchen den Gaubeſten des z
Gaues 13 der Deutſchen Turnerſchaft und der damit verbundenen:
Jubelfeier des Turnvereins 1860 anläßlich ſeines 75jährigen
Be=
ſtehens. Eine außerordentliche, von dem rührigen Vereinsvor=
ſitzenden Fritz Horn geleitete Mitgliederperſammlung legte dies
Feſtfolge für Samstag, den 15. Juni, und Sonntag, den 16. Junf.
in ihren Einzelheiten feſt. Die Wettkämpfer werden am Samstagg
nachmittag um 5 Uhr in friedlichem Zuge vom Bahnhof nach demn
Adolf=Hitler=Platz geleitet, wo in Form einer Begrüßungsfeier dies Bſl ſelten 9.
große turneriſche Veranſtaltung eröffnet wird. Unmittelbar an=u geſtuſt ſ0 begeſſt.
ſchließend ſetzen auf dem Gelände des Sport= und Erholungsparkess ſhnuerweiſe die Geſe
die Wettkämpfe am Längspferd und mit Kürfreiübungen ein. Amm een in
Abend werden dann in der Feſthalle die Kämpſe mit Kürturnenn
am Reck, am Barren, am Querpferd und an den Ringen fortgeſetzt. Nrudeh ol. D.
Ein Kameradſchaftsabend wird die Samstagveranſtaltung ab= u dem Zoſchlde. .
Vderhall den das 9e
ſchließen.
Der Sonntag vormittag ſieht zunächſt um 8 Uhr eine Vorturn=, g in den Hetzen.
Ole=
deniſte die niche Grent
ſtunde im Männerturnen für den hieſigen Kreis und dann ei
that
zaidf en den Stenäf Oai den Säüefers ſaif zinfä
im nichts anderes ge
nachmittags wird nach vorausgegangenem Feſtzuge an der Jah
eiche eine Gedenkfeier anläßlich des 75jährigen Beſtehens derg eInwes wo
Deutſchen Turnerſchaft abgehalten. Anſchließend folgen dann imm grieden zwiſchen Dei
Sportpark turneriſche Vorführungen verſchiedenſter Art,
Turn=
ſpiele und ein Handballſpiel zwiſchen der hieſigen Handballabtei=i um 30 Millionen geh
lung des Turnvereins 1860 und der des Eiſenbahnvereins Frank=l Ehre und die Freiheit,
furt a. M.=Nied ſtatt. Der Abend bringt dann mit einem Ball inn , Völter überhaupt z
der Feſthalle den Ausklang. — Die Wettkämpfe der Gaubeſten, die
mei, Polen uſw. Wir
als Ausſcheidungskämpfe für die Olympiade anzuſehen ſind,
Ar
unſeres Volkes,
den zum erſten Male in einem kleinen Landſtädtchen ausgetra
Der ganze Odenwald weiß das zu ſchätzen und ſieht deswegen mitt A Arbeit iſt es zu dan
Blutes und Ste
größter Spannung dieſem turneriſchen Ereignis entgegen.
Der VDA. wird wei
las noch verſchwindet
Volksgenoſſen ſehen,
Hanaus Ehrenmal wurde geweiht.
üirgerpflicht zu erfülle
Gauleiter Sprenger bei der Wiederſehensfeier der alten Soldaten.1 M
cht nur aus dieſer o9
Es wi
Hanau a. M., 11. Juni. Die Stadt Hanau ſtand währendt „Erleben”
die jeweils von u
Mi wes erbringen, daß
ungsprodblen
der Pfingſtſeiertage völlig im Zeichen der Wiederſehensfeier ders gen Erzieh
ehemals in Hanau ſtationiert geweſenen Angehörigen des Ulanen=) nde lagen, wie in wirt
regiments Nr. 6, des Infanterieregiments Nr. 88, der Eiſenbahn=b ner, die Gegenſtand d4
regimenter 2 und 3, des Reſerveinfanterieregiments Nr. 88, des
waren; in den F
Landſturm=Infanteriebataillons 18/7 und der Fuhrparkkolon
4/17. Ihre beſondere Bedeutung erhielt die Kundgebung durch diaf ſt. das vorhicliche A.
Anweſenheit des Reichsſtatthalters und Gauleiters Sprenger, ders licht dankbarer Ane
perſönlich die Weihe des neuen Ehrenmals für die Gefallenen dess hayung vor den Leiſtu
Stadt= und Landkreiſes Hanau vornahm und damit ſeine Verbuny ger, wie in eindrucksv
denheit mit den alten Soldaten zum Ausdruck brachte.
Nach ſeiner Anſprache, die mit einem dreifachen Sieg=Heit (Ktudenten= un
auf den Führer und dem Geſang der nationalen Lieder ſe
übergab Gauleiter Sprenger dem Oberbürgermeiſter der Stadd
Hanau die Schlüſſel zum Ehrenmal und bat ihn, dieſe Heldeny ich en teilhaben können
gedenkſtätte für alle Zeiten in Ehren zu halten. Dann legten ders 11 fen und Schaup=
Gauleiter, der Kreisleiter und die Vertreter der alten Regimeny eigene Note tragen
ter und der übrigen Formationen im Innern des Ehrenmals
erer Staaten ſind, hal
ihre Kränze nieder, während die Muſik leiſe das Lied vom gutenn g Setragen. Sie ſin
Kameraden ſpielte.
gegeneinander in
Nach dem Weiheakt erfolgte dann am Rathaus der Vorbeit u ſche Sportgrößen!
maſch der Formationen vor dem Gauleiter. Am Nachwittag fa
er alſo, in dem n
dann in einem rieſigen Feſtzelt eine große Wiederkebensfeier ſtntt Ach wieder erneut in
ind beiderlei Geſch
Bm. Hofheim (Ried), 11. Juni. Siedlung. Nach einen M1 in Veranſtaltung
auf dem Rathaus ſtattgefundenen Beſprechung zwiſchen dem Bü
germeiſter und den zehn hier in Frage kommenden Siedlern ſtehd MS ud Trachtentänz
recenbild füllen und b
nun feſt, daß auch hier in Kurze die Siedlungen mi
adtt 20 Tauſenden von W
Quadratmeter Flächeninhalt links der Straße Hofheim—
in derſelben Form wie diejenigen der Nachbargemeinde Bürſtadtt /Ceeſang, Muſik und Tr
erſtellt werden. Es ſoll nun umgehend die Ausſchreibung zrk
Vergebung der Arbeiten erfolgen. Den Siedlern wird Gelegenn Arie
Veranſtaltung=
heit gegeben, an den Arbeiten mitzuhelfen.
Bei der letztel! ülrer alles zu berichte
Schweine=Zwiſchenzählung wurden hier 765 Tiere feilz Isn völiſchen, kultu
geſtellt. — Am 10. Juni feierte Frl. Philippine Müller ihr
71. und am 11. Juni Frau Marg. Zilles Wwe, ihren 80. Gei He aus.
burtstag. — Der Adlerklub „Gemütlichkeit”, veranſtaltett,
Das nolt
am erſten Pfingſtfeiertag einen in jeder Hinſicht wohlgelungenen
Theaterabend im „Schwarzen Adler”, mit der Aufführung des pundervolle Feierſtu
Schauſpiels „Die Seemannsbraut”,
D uten und Gauleiter
Dn. Sprendlingen. 11. Juni. Hohes Alter. Herr Karl N die Arbeit des s
Schäfer 2., in der Wingertsſtraße, kann am Donnerstag, d
13. Juni ſeinen 82. Geburtstag begehen. Der Jubilar war ſau 6 Veranſtaltungen
DerSe ind Monnſchaf
Menſchenalter als Maſchiniſt auf der Dampfziegelei Geheſpi
ein
der Firma Philipp Holzmann u. Cie. gehörig, beſchäftigt, legt
„Königsberg”
bei Wind und Wetter dieſen Weg zu Fuß zurück und iſt heute n
en Samstag und Sont
ſehr rüſtig. — Goldene Hochzeit. Herr Philipp Kunz
bichlte Tauende nahn
Metzgermeiſter, und ſeine Ehefrau Auguſte, geb. Bete begehe?
Anteilungen der ble
Freitag, den 14. Juni, das Feſt der Goldenen Hochzeit. Die Jubic
lare betreiben außer ihrer Metzgerei noch eine Landwirtſchaft min W gend, durch die Str
Eiße Bior dar d
Gärtnerei und erfreuen ſich guter Geſundheit und Rüſtigkeit,
der Henden eine
Wiumebdenie. Nach
en Mic erariff Bi
De Aiche das Dart
Eie Ri. M der del
Von Dr. G. Brückner, Inſtitut für Müllerei an der Verſuchsanſtalt für Getreideverarbeitung, Berlin N. 65.
Wenn auf den Feldern das Getreide reift, dann reifen auch
die Früchte und Samen all der buntblühenden Pflanzen, die das
Auge des durch die Aecker Schreitenden im Sommer erfreuten.
Nur wenige aber von denen, die dieſe Farbenpracht entzückt, ſind
ſich deſſen klar, daß dieſe Unkräuter eigentlich Schädlinge des
Ge=
treides ſind. Sie nehmen dem Getreide die Kraft des Bodens, ſie
rauben ihm Licht und Luft, ja ſie ſind mitunter noch arge
Schä=
diger des gedroſchenen Getreides, des Kornes, das der Bauer zur
Mühle bringen will, damit der Müller aus ihm das Mehl zur
Ernährung des Volkes herſtelle.
Die bunten Blumen des Ackers ſchaffen dem Bauern viel
Ar=
beit, viel Aerger und Verdruß. Es ſoll hier nicht von den
Maß=
nahmen geſprochen werden, die zur Unterdrückung des Unkrautes
auf dem Acker ergriffen werden müſſen. Jeder Bauer kennt ſie
und wendet ſie an. Weiß er doch, daß er mit der Bekämpfung des
Unkrautes Ernährung und Wachstum ſeines Getreides ſichert und
damit auch die Höhe des Ertrages.
Und dennoch nimmt der Bauer es als ein ſelbſtverſtändliches
Uebel hin, wenn nach dem Dreſchen in ſeinem Getreide noch Samen
und Früchte von Unkräutern vorhanden ſind. Dieſer Beſatz mit
Unkrautſämereien wird meiſt nur als ein Beſtandteil des
Getrei=
angeſehen, der lediglich, die verwertbare Getreidemenge im
rhältnis ſeines Anteils herabſetzt. Selten wird dabei darauf
Rückſicht genommen, daß es Unkrautſämereien gibt, die giftig ſind
oder die Beſchaffenheit der Mehle und auch der Kleie wegen ihres
Geruches oder Geſchmackes, wegen ihrer Eigenſchaft Verfärbungen
zu verurſachen, weſentlich beeinträchtigen, oder endlich die
ord=
nungsmäßige Vermahlung des Getreides behindern können.
Ein ſchlimmer Geſelle unter den Unkräutern des Ackers iſt der
Knoblauch, kleine Zwiebelchen, die dem Müller ſeine Mahlſteine
oder Mahlwalzen verſchmieren, ſo daß er ſie erſt gründlich
reini=
gen muß, um weiterarbeiten zu können. Sie verbreiten, wenn ſie
zerdrückt werden, einen äußerſt ſtarken Geruch nach Knoblauch, der
die ganze Mühle verpeſtet und von dem Mehl begierig aufgeſogen
wird, das ja, wie jede Hausfrau weiß, nur allzu leicht Gerüche
annimmt. Und wer mag Brot eſſen, wenn es ſo ſtark nach
Knob=
lauch riecht und ſchmeckt?! So wären noch manche Unkräuter zu
ennen, wie der Ackerſenf, der Feldritterſporn, das Pfennigkraut,
der Honigklee, der Wachtelweizen, alle geben dem Mehle einen
unangenehmen, meiſt bitteren Geſchmack.
Mit dem Wachtelweizen iſt gleichzeitig auch eines jener
Un=
kräuter genannt, deren Früchte oder Samen, in Teig und Brot
Farbflecke verurſachen. Mancher Bäcker ſtand ſchon vor einem
Rät=
ſel, wenn ihm ein Kunde Brot mit ſchmutzigblauen oder violetten
Flecken zurückbrachte, während er am Mehl nichts Auffälliges
fin=
den konnte. Das Teigwaſſer löſt aus den durch das Vermahlen
zerkleinerten Unkrautſamen beſtimmte Stoffe, die dieſe eigentüm=
uiid Ordt barc antradhametennerdn Bittms mio
Liſten nach Gere
tian
Res Leichen Luichau
Ein deier Stnde g
lichen Verfärbungen verurſachen. Außer dem Wachtelweizen P5” Mlspolitik iſt im m
mögen noch die Samen von Klappertopf und Hahnenkamm Melie
e aiche un
Schäden hervorzurufen.
Den giftigen Unkräutern iſt die größte Beachtung zu ſchenlens 77 Lolstums. Im
insbeſondere dann, wenn ſie in einem Getreide vorkommen, d03h P 50 des geſamten de
2
wie beiſpielsweiſe der Hafer, direkt zur Verfütterung an die
Haus=
in Site z
tiere gelangt. Hier iſt in erſter Linie der Taumellolch zu nennel
eßt ſch wie in d
eine Grasart, deren Früchte ſich nur ſchwer aus dem Getreide.eni Wer tieſten
Volkskau=
fernen laſſen. Ein Vetter des Taumellolchs übrigens, der Zei
eil
Hier a Mleren
lolch, iſt ſchon manchmal die Urſache von Vergiftungserſcheinn
Ein dntertalant
nach dem Genuß von Leinöl geweſen, in das ſeine Giftſtofe beint ſtlſchen Oins„I
Auspreſſen des Oeles übergegangen ſind. Zu den giftigen. a"
kräutern gehören weiterhin verſchiedene Wickenarten, die Lia e ämſt ” des deutſch
ſäure abgeben, Kornrade und einige andere ſeltener vorkommens. / 0hſt haben, ſowelf
Unkräuter.
Der Mickaufe
Die giftigen bzw. geſundheitsſchädlichen Unkräuter ſind gerokz, ſte Mt ud
Shnu=
in Hinſicht auf die Verhütung von Schäden an unſeren Bels Rti eniſtandene gr
beſtande beſonders zu beachten. Es handelt ſich hierbei meiſt. 1:
Sämereien, die bei dem Reinigungsprozeß des Getreides in de2 Ade ds erkrankt
Mühle abgeſondert werden, an ſich alſo ſelten in das Mehl geloll. ſuf telbertretende
gen konnen, aber meiſt mit den übrigen unſchädlichen Sämele.
Eie Bald,
Ui=
den Vermahlungsabfällen, der Kleie, zugeführt werden. Die Kfißichs, Trus und
verla=
kommt wieder zum Bauern zurück und damit wird er eindring! 2 %enten Koch in oo
darauf hingewieſen, wie wichtig die Unkrautbekämpfung auch beiin
e dichr g
Getreide iſt.
Eeid etalchl
Was iſt nun zu tun, um eine Schädigung durch die
Unkraul=
möglichſt einzubämmen? Abgeſehen von den eingangs geſtreiſte
Kulturmaßnahmen auf dem Felde hat der Bauer dafüir zu ſee it
daß er Saatgut verwende, welches frei von Unkrautſämereien
Ain
Nach dem Druſch iſt das Getreide einer ſorgfältigen Reiniguchtens 21 M
frür=
unterwerfen. Die ausgeſonderten Unkräuter ſind zu vernis de MifN Anſbrache iu
Nach.
nicht etwa auf den Dunghaufen zu werfen, von wo ſie ja wiede?
Dein
auf den Acker gelangen. Eine vollſtändige Entfernung aller
kräuter wird dem Landwirt nicht möglich ſein, da manche der Au. Mt diſch
ednt
kräuter in ihrer Geſtalt den Getreidekörnern ſtark ähneln, Uebe‟
ELanie I„
die zur Abſonderung nötigen Maſchinen verfügt aber meiſt de‟ lt
EAih
Müller in der Reinigungsanlage ſeiner Mühle. Wenn ſomit a.
Ausla
der Müller zur Ernährung des Volkes ein Mehl zu liefern Le
mag, das frei von Verunreinigungen iſt, ſo iſt von ihm aſbe
ſeits auch zu erwarten, daß er die aus dem Getreide ausgeſohde
ten Unkrautſämereien dem Viehfutter, der Kleie, dann nict.L
leitet, wenn ſich unter ihnen ſolche finden, von denen er weit.
ſie die Geſundheit des Viebes ſchädigen können. Bauer und Müle
müſſen ſich alſo in der Beſeitigung des Unkrautes ergänzen, dann
wird es gelingen, die Schäden, die durch die nun einmal vorhal”
denen und ſo harmlos erſcheinenden Begleiter des Getreides.
dingt werden, auf ein Mindeſtmaß herunterzudrücken.
ſittwoch, 12. Juni 1935
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
POA.=Pfingſten in Königsberg.
Es gehk um 30 Millionen Deutſche. — Friede zwiſchen den Staaken. — Friede von Volk zu Volk.
VdA.-Kampf ſteht im Mikkelpunkt der Bewegung, die den neuen Skagt ſchuf.
Eigener Bericht unſeres zur Tagung entſandten M. St.=Redaktionsmitgliedes.
Wenn die Olympiſchen Spiele im kommenden Jahre uns
der Höhepunkt der Tagung.
neben den fremdländiſchen Gäſten des Reiches auch mehrere
Nr. 159 — Seite 7
Vohl ſelten hat ein Miniſter eine 40 000 Menſchen zählende
Hufnſchaft ſo begeiſtert wie Reichsminiſter Ruſt, der
über=
reyſtnderweiſe die Feſtanſprache im Feſtakt hielt. Sie iſt
unſe=
remleſern inzwiſchen bekannt geworden. Was die Lektüre nicht
wrürgeben kann, das iſt die Tatſache des Erlebens, das ſich
er=
zidtrus dem Zuſammenklang des Ausgangs mit dem Echo, mit
demWiderhall, den das geſprochene Wort gerade hier in
Königs=
beiyin den Herzen löſt, die heiß und immer erneut
hinüber=
ſchiſnen über die nahe Grenze, wo Deutſche nur ihres Deutſchfühlens
weon hinter Zuchthausmauern begraben wurden und wo durch
diſſeUngeheuerlichkeit der Volkstums kampf entbrennen mußte,
dem m nichts anderes geht als um den Frieden unter den
Vhökern, was immer wieder betont werden muß, wenn ſchon
dem frieden zwiſchen den Staaten ſo ſchwer unbedroht zu
erhal=
teil
m 30 Millionen geht dieſer Kampf um den Frieden, um
ihre und die Freiheit. Das ſind ſo viele Deutſche, wie
an=
dem Völker überhaupt zählen, Frankreich, England,
Tſchecho=
lolockei, Polen uſw. Wir haben früher dieſe 30 Millionen, das
Duitel unſeres Volkes, gedankenlos Ausländer genannt. Der
V=wA=Arbeit iſt es zu danken, daß aus den „Ausländern”
deut=
ſchenBlutes und Stammes wenigſtens „Auslandsdeutſche”
wur=
dem Der VDA. wird weiter kämpfen und erziehen müſſen, bis
auuh das noch verſchwindet, bis wir in jedem einfach den
deut=
ſchanVolksgenoſſen ſehen, ganz gleich, welchem Staate gegenüber
er rArgerpflicht zu erfüllen, Bürgerrecht füglich zu fordern hat.
ſicht nur aus dieſer oder jener Miniſterede flammt hier
die=
ſes Etleben” auf. Es wiederholt ſich oft und ſpontan. In den
grußr Erziehungsproblemen, die der Lehrertagung
zu=
grune lagen, wie in wirtſchaftlichen, politiſchen und kulturellen
Frugn, die Gegenſtand der Sitzung der
Auslandsdeut=
chte waren; in den Frauentagungen, die wieder, wie
ſo of das vorbildliche Arbeiten des Landesverbandes Heſſen in
dam icht dankbarer Anerkennung ſtellten und die unbedingte
Hon
rinzg
ſtung vor den Leiſtungen der Frauen im Opferkampf
ab=
wie in eindrucksvollen Feierſtunden und Gedenk=
feiſty, die jeweils von ungezählten Tauſenden beſucht werden,
dem ökudenten= und Dozententagungen, die den
Beus erbringen, daß an Volkstumsarbeit al le Stände und
Schtiſten teilhaben können und ſollen, ja auch in den
Sport=
käämf en und Schauvorführungen, die hier erſtmalig eine ganz
neue ergene Note tragen. Deutſche Sportler, die Staatsbürger
anveet Staaten ſind, haben oft die Farben ihrer Staaten zum
Singgetragen. Sie ſind hier zum friedlichen Wettkampf
ange=
treiſe gegeneinander in der Ausleſe ihrer Beſten und gegen
desuſche Sportgrößen. Ein internationales Sport=
Tuuner alſo, in dem nur Deutſche vertreten ſind! — Und
enduly wieder erneut in dem ſo wohldiſziplinierten Auftreten der
Julgnd beiderlei Geſchlechts, die ſich zu Tauſenden
zuſammen=
baluſtin Veranſtaltungen volkstümlicher Art, in Singſtunden und
Vwüß ind Trachtentänzen, in Stunden der Jugend, und die das
St grbild füllen und buntlebendig beſtimmend beeinfluſſen mit
ihr;Jauſenden von Wimpeln, mit Standarten und Fahnen und
mi.) ſeſang, Muſik und Trommekwirbel.
Ife Veranſtaltungen überſchneiden ſich, ſo daß es unmöglich
iſt, uer alles zu berichten. VDA.=Arbeit läßt kein Gebiet des
geiſſten, völkiſchen, kulturellen, politiſchen und wirtſchaftlichen
Leße aus.
Rnnn
Das volksdeutſche Bekeinen,
einn vundervolle Feierſtunde auf dem großen, nach dem
Ober=
präfſtenten und Gauleiter benannten Erich=Koch=Platz,
leitie die Arbeit des Sonntags ein. Hier wie an vielen
andletn Veranſtaltungen ſah man unter den Gäſten auch eine
Offfurs= und Mannſchaftsabordnung der Beſatzung des
Kreu=
ze Königsberg”, der im Hafen ſeiner Patenſtadt liegt
und en Samstag und Sonntag zur Beſichtigung freigegeben war.
Unmeihlte Tauſende nahmen Gelegenheit, den Kreuzer zu
be=
ſuchhen Abteilungen der blauen friſchen Jungen maſchierten,
viel=
fach nigend, durch die Straßen.
Ais lichte Blau der VDA.=Wimpel ergab mit dem Weiß und
Brau der Hemden eine von der Sonne überſtrahlte leuchtende
Fanhaſymphonie. Nach dem gemeinſamen Geſang „Großer Gott,
wir lben dich” ergriff Biſchof Heckel als Vertreter der
evan=
gellſſen Kirche das Wort. Er führte aus, daß Gott der Herr
amnVerke ſei. In der deutſchen Neugeſtaltung, im Kampf des
deurſten Volkstums um ſeine Lebensrechte kommt ein Hungern
und ürſten nach Gerechtigkeit zum Ausdruck. Heute leben echte
Mäntrer deutſchen Volkstums, an deren Treue und
Standhaftig=
keitrar in dieſer Stunde gedenken. Eine neue ſchöpferiſche Epoche
dern Vlkspolitik iſt im Werden, im Sinne der Worte des
Füh=
rerß on der Liebe zum eigenen Volkstum und Beachtung des
freisnn Volkstums. Im Namen der deutſchen evangeliſchen
Rinc und des geſamten deutſchen Proteſtantismus der Welt
be=
kanan ſich Biſchof Heckel zum volksdeutſchen Gedanken. Noch
ein=
max ollzieht ſich, wie in der Zeit der Reformation, ein
Durch=
brugder tiefſten Volkskräfte. Als Lehensträger Gottes wollen
wink mbeirrbar zu unſerem Volkstum ſtehen. Für die katholiſche
Kiuy ſprach Konſiſtorialrat Dr. Scherer über die Beſieldung
des ſutſchen Oſtens als chriſtlich deutſche Tat. Wie einſt die
Orh/sritter für des deutſchen Volkes Ehre, Frieden und
Frei=
heis gkämpft haben, ſo wollen wir unter unſerem Führer kämpfen
und ſgen. Den volksdeutſchen Glauben faßte der im Jahre 1923
in „iſeſter Not und Schmach als Zeugnis des Geiſtes der jungen
Geicſatron entſtandene Flensburger Spruch zuſammen.
E Stelle des erkrankten Gauleiters Oberpräſidenten Koch
ſprnh der ſtellvertretende Gauleiter Großherr. Er hob die
Behſung der Tagung als machtvolles Bekenntnis im deutſchen
Oſcham heraus und verlas eine Botſchaft des Gauleiters und
Obe äſidenten Koch, in welcher beſonders der Not des Memel=
Lm.* und des deutſchen Kampfes im Memelland gedacht wurde.
DasNemelland iſt deutſch! Das iſt das Bekenntnis auch dieſer
Taung
Die Spork=Welkkämpfe.
dei Eich am frühen Nachmittag begannen, wurden eingeleitet
durd eine Anſprache des Vertreters des Reichsſportführers
Litmeyer, der nach herzlicher Begrüßung der Teilnehmer,
2a ſeund Zuſchauer betonte, daß Leibesübungen und Auslands=
Deus ſſtum als Begriffe heute nicht mehr zu trennen ſind, da
deis ſport wie kaum ein Zweig kulturellen Wirkens mit dem
Prellum im Ausland verwachſen iſt. Die deutſchen Turner
MAſportler des Reiches gilt es mit denen des Auslandes zu
VePMſamer Kulturarbeit zuſammenzubringen.
tauſend auslanddeutſche Turner und Sportler zuſammenführen —
dann bietet ſich in großem Ausmaß die Möglichkeit, das deutſche
turn= und ſportliche Friedenswerk vor der ganzen Welt zu
be=
kunden.
Die Zuſammenarbeit zwiſchen Reichsbund für
Leibes=
übungen und Volksbund für das Deutſchtum im Ausland bietet
die denkbar beſte Grundlage zur Betreuung der
ausland=
deutſchen turn= und ſportlichen Erziehungsarbeit. Möge die
Tagung, bei der dieſe Zuſammenarbeit erfreulicherweiſe ſo
ſicht=
baren Ausdruck gefunden hat, ein Auftakt und Anſporn ſein
und unſer gemeinſames Deutſchtumswerk zum Gelingen führen.
Dieſe Tagung bekommt ihr ganz beſonderes Gepräge dadurch,
daß ſich die Turner und Sportler nicht nur des ganzen Reiches,
ſondern auch des Auslandes hier auf dem heiß umſtrittenen
Boden der öſtlichen deutſchen Grenzmark treffen. Möge ein jeder,
der von hier in ſeine Heimat zurückkehrt, etwas mitnehmen von
dieſem harten Kampfgeiſt, der hier die Grenzmark kennzeichnet.
Möge des deutſchen Volkes Grenzlandſchickſal von keinem
ver=
geſſen werden. Möge jeder in ſich die Verpflichtung ſpüren,
mit=
zuarbeiten an dem geſamtdeutſchen Ziele, innerhalb und
außer=
halb des Deutſchen Reiches ein einziges, ſtarkes und
freies deutſches Volk zu werden. —
Die Frauenkagung
begann am Sonntagmittag im großen Saal der Börſe. Sie war
ſo umfangreich und vielſeitig, daß ſie am Montagvormittag
fort=
geſetzt werden mußte und faſt bis zum Beginn des großen
Feſt=
zuges dauerte. Nach Grußworten des Bundesleiters Dr.
Stei=
nacher und der Leiterin des V.D.A.=Frauendienſtes, ſprach Frau
Maria Kahle den Dank an die Saarfrauen. Wieder ſprach die
Dichterin und die Frau:
Im Rathausturm von Saarbrücken erklingt ein Glockenſpiel.
Ueber Straßen und Plätze, wo 15 Jahre lang die Fahnen eines
anderen Volkes wehten, ſchwingt ſich nun täglich die
Siegver=
kündigung des deutſchen Volkstums, das Deutſchlandlied, und der
ſchweſterliche Zuruf und Klang aus jenen Grenzlanden, die gleiche
Not und gleichen Kampf trugen: das Lied Schleswig, der
Hohen=
friedberger Marſch für Oſt= und Weſtpreußen und Oberſchleſien,
das Kärtner Lied, und mit jubelnden Schlußakkorden das Lied von
der Saar. Die deutſchen Abſtimmungsgebiete im Norden, Oſten und
Südoſten haben durch Vermittlung des V.D.A. zu ewigem
Ge=
dächtnis deutſcher Treue dies Glockenſpiel geſchenkt. Sie ſahen
im Ringen und Siegen des Saarvolkes die Wiederkehr all deſſen,
was ſie ſelbſt durchlitten und durchlebten.
Volkstumskampf ward innerſtes
Volkstums=
erlebnis! Hier geht es um das Ewige und immer
Entſchei=
dende, das uns zum deutſchen Menſchen werden ließ!
Ich ſelbſt erlebte auf meiner Reiſe in weltabgeſchiedenen
Siedlungen Braſiliens, in den Wäldern von Paraguay und in
Argentinien die innigſte Anteilnahme der Koloniſten am Schickſal
des Saarvolkes. Ueberall erklang das Saarlied — und in einer
weitab von allen Verkehrswegen liegenden Siedlung im Staate
Sao Paulo, in Colonia Pauliſta, ſprach ein alter Koloniſt in
ein=
fach=frommen Worten von Mutterſprache und Mutterland und
ſagte dann: „Erſt hier, im Ausland, haben wir erkannt, was unſer
Volkstum für uns bedeutet, und daß die Mutterſprache, das
deutſche Lied und deutſche Art ein Heimatboden ſind, wenn man
nicht im deutſchen Vaterlande leben darf. Wir wiſſen es jetzt
auch, wofür ſie an der Saar kämpfen, wir verſtehen ihre Liebe
und ihre Treue!” Und dann ſangen die Koloniſten, Frauen und
Männer, das Saarlied und ſchickten einen Gruß mit vielen
Un=
terſchriften an die Frau, die für alle Frauen an der Saar kämpfte,
an Helene von Vopelius!
Die am härteſten leiden müſſen, nahmen am innigſten Teil
am Kampf und Sieg. In der Geſchichte des Saarkampfes von
17 Jahren gebührt ein Ehrenblatt der deutſchen Frau. Was
ſie tat, wirkt ewig als Strom jener Kräfte die den Sieg
er=
rangen, in unſerem Volke. Ewig auch ſteht das Vorbild der
Mutter des Volkstums an der Saar, wegweiſend über jedem
Volkstumsringen.
Folgte dieſen Worten jubelnder Beifall, hörte man tiefſt
erſchüttert das Bekenntnis einer Abwehrkämpferin aus
Süd=
kärnten:
Und dann die Berichte auslandsdeutſcher Frauen.
Aus Eſtland und Lettland, aus Litauen und Polen (
Pom=
merellen und Wolhynien) aus Siebenbürgen und Südſlawien,
aus Beßarabien und Rumänien uſw. uſw. — Lieder und
Sprechchöre umrahmten die Frauentagung.
Fo
Dozenken= und Sludenkentandgebung.
Der Berliner Univ.=Doz. Dr. Kleo Pleyer ſprach über
im geſamtdeutſchen
„Der Hochſchullehrer
Kampf‟. Er ſagte etwa: Iſt Wiſſenſchaft ein Luxus oder eine
Lebensnotwendigkeit? Die Wiſſenſchaft des neuen Geſchlechtes
entſpringt nicht einem oberflächlichen Kulturbedürfnis, ſondern
dem elementaren Willen zur Erkenntnis Entfaltung und
Be=
hauptung des völkiſchen Lebens. Die drei großen Forderungen,
die im Weltkrieg und in der völkiſchen Erhebung erwachſen
ſind: geſamtvölkiſch, ſozialiſtiſch und ſoldatiſch zu denken und
zu handeln, ſind auch die Forderungen, die von der Deutſchen
Dozentenſchaft und dem Volkswiſſenſchaftlichen Arbeitskreis im
VDA. an den neuen Hochſchullehrer geſtellt werden. Es kommt
aber alles darauf an, wie ſie verſtanden und erfüllt werden.
Es genügt nicht, dem bisherigen kleindeutſchen Staatsdenken
einige Vorſtellungen vom Grenz= und Außendeutſchtum
hinzu=
zufügen, ſondern es iſt eine neue Geſamtſchau nötig,
die den planetariſchen Lebenskampf des deutſchen
Hundert=
millionenvolkes umfaßt. In aktivem Miterleben ſoll der
Hoch=
ſchullehrer nicht nur eine geſamtnationale, ſondern auch eine
geſamtſoziale Grundanſchauung des völkiſchen Daſeins gewinnen.
Volksdeutſches Gedenken.
Eine Feierſtunde unter dieſem Signum ſchloß die Arbeit
des Pfingſtſonntag, den muſikaliſchen Auftakt boten die
Muſik=
korps der Reichswehr von Königsberg.
Im Mittelpunkt der Feier ſtand eine Anſprache Dr.
Stein=
achers, der hier nochmals eindringlich und klar Gedanken und
Idee des volksdeutſchen Ringens herausſtellte und damit ſeinen
großen vorangegangenen Reden Kern und Schlußſtein gab, einen
Dank an alle Mitkämpfer, Helfer und Helferinnen und ein
Treuegelöbnis.
Der große Zapfenſtreich, ausgeführt von dem
Muſik=
korps des Infanterie=Regiments Königsberg und dem
Trom=
peterkorps der Nachrichtenabteilung Königsberg unter Leitung
von Obermuſikmeiſter Gareis beſchloß die Feierſtunde, der
wieder Tauſende beiwohnten. Im Anſchluß daran bewegte ſich
ein gigantiſcher Fackelzug durch die Straßen der alten
Krönungs=
ſtadt. — Bis jetzt herrliches Wetter, wenn auch mit ſtarken
Winden.
MI. St.
Fußball=Nachleſe.
Die Pfingſtfeiertag=Spiele im Ried hatten unter großer Hitze
zu leiden. Trotzdem wurden meiſt flotte und zum Teil auch
tor=
reiche Spiele ausgetragen. Die Reſultate lauten:
ppenheim
Pfiffligheim 3:5.
Pfiffligheim — Lorſch 3:2.
Lorſch —
Neckarau Reſ. 2:
Biebesheim
Viernheim Reſ. 3:5.
Biblis —
Viernheim Reſ. 3:5.
Biblis — Darmſtadt 98 komb. 5:1.
Mainz 05 — AO. Worms 3:3.
Olympia Lampertheim — AO. Worms 5:3
Turnverein Lampertheim — Olympia Lampertheim 1:5.
Groß=Rohrheim — Gernsheim 5:1.
Hanau —
Groß=Rohrheim 3:
Kleinhauſen — Horchheim 2:2.
Handball.
Sport=Verein 98 Handball=Jugend. Jugend in Bickenbach
gegen Jugend TV. Bickenbach 5:5 (5:3); Schüler gegen Schüler
Merck 10:7 (5:3).
Reichsbahn=TSV. Darmſtadt.
Handball. Heute Mittwoch 19 Uhr ſpielt auf dem
Sport=
platz am Dornheimer Weg Reichsbahn=TSV. gegen Te
G. 1846
Darmſtadt. Die junge friſch zuſammengeſetzte Mannſchaft des
Reichsbahn=TSV., die in ihren letzten Spielen ſehr anſprechende
Erfolge erzielte, muß ihr ganzes Können daranſetzen, um auch
gegen den diesjährigen Bezirksmeiſter ehrenvoll zu beſtehen. Beide
Mannſchaften werden in ſtärkſter Aufſtellung ſpielen, weshalb ſich
der Beſuch dieſes Spieles lohnen wird.
Fußball. Zwecks Aufſtellung der Mannſchaften für die
Spiele am Sonntag und für die nächſten Spielabſchlüſſe findet
um 20 Uhr im Nebenzimmer auf der Kegelbahn eine kurze
wich=
tige Beſprechung ſtatt. Alle Fußballer müſſen anweſend ſein.
Oetsgruppe Darmstadt desRe.
An die örtlichen Fachamtsleiter!
Es wird nochmals auf die heute Mittwoch, abends
8,30 Uhr, im grünen Zimmer der
Woogsturn=
halle ſtattfindende Sitzung der örtlichen
Fachamts=
leiter hingewieſen. Um pünktliches Erſcheinen wird gebeten.
Tagesordnung: Durchführung der Turn= und
Sportwerbe=
woche in Darmſtadt.
gez.: Löwer.
Die Mainzer internationale Regatta, die am
20./21. Juli ſtattfinden ſollte, iſt wegen der auf den 27./28. Juli
vorverlegten deutſchen Meiſterſchaftsregatta abgeſagt worden, da
unter dieſen Umſtänden mit einer Teilnahme der deutſchen
Spitzen=
klaſſe an der Mainzer Veranſtaltung nicht mehr zu rechnen war.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Mittwoch, 12. Juni
6.00: Choral, Morgenſpruch; Gymnaſtik. 6.15: Berlin:
Frühkonzert. In der Pauſe: 7.00: Zeit, Nachr. 8.00:
Waſſerſtand, Zeit, Wetter. 8.10: Stuttgart: Gymnaſtik.
8. 30: Bad Schwalbach: Frühkonzert, Ltg.: Muſikdir. Kurts.
9.00: Nur Kaſſel: Werbekonzert. 9.15: Nur Kaſſel:
Speck=
kuchen und alter Korn. Von guten alten Kaſſeler
Leib=
gerichten. 10.00: Sendepauſe. 10.45: Praktiſche
Rat=
ſchläge für Küche und Haus. 11.00: Werbekonzert. 11.20:
Meldungen. 11.30: Sozialdienſt. 11.45: Bauernfunk.
112.00: Breslau: Bunt iſt die Welt der Melodie. Dazw.:
13.00: Zeit, Nachr. 14.00: Zeit, Nachr. 14.15: Müller
und Bäcker. Die neuen Brotſorten, 14.30: Zeit,
Wirt=
ſchaftsmeldungen. 14.40: Wetter. 14.45: Sendepauſe.
15. 00: Nur Kaiſerslautern: Nachr. 15.15: Trier;
Bither=
muſik. 2. Kochem an der Moſel. Plauderei von Joſ.
Schmelzer.
16.00: Klaviermuſik. 16.30: Aus Zeit und Leben. Rund
um die Marburger Feſtſpiele. 17.00:
Nachmittagskon=
zert. 18.30: Cordillerenritt. 18.45: Das Leben ſpricht.
18.55: Meldungen.
19.00: Bad Dürkheim: Unterhaltungskonzert. Ltg.: Schmidt.
19.50: Bauernfunk. 20.00: Zeit, Nachr.; anſchl.:
Ta=
gesſpiegel. 20.15: Danzig: Reichsſendung: Stunde der
jungen Nation: Die Hanſa. 20.45; Lachender Funk.
22.00: Zeit, Nachr. 22.15: Wetter, Nachr., Sport. 22.20:
Kaſſel: Kammermuſik.
23.00: Köln: Operettenmuſik.
24.00: Nachtlonzert des NS. Reichsſinfonieorcheſters. Ltg.:
Franz Adam.
Mittwoch, 12. Juni
Reichsſendung: 20.15: Stunde der jungen Nation:
Die Hanſa.
München: 19.00: Abendkonzert aus Nürnberg. Werke v.
Lucas Böttcher.
Stuttgart: 20.45: Unterhaltungskonzert des
Funkor=
cheſters. Ltg.: G. Görlich. Einlage: Die Peitſche! Ein
ergötzliches Funkbabarett.
Breslau: 21.00: Lob der Arbeit. Heiteres Volksſtück
mit Geſang nach „Feſt der Handwerker” von Angely.
Wien: 18.25: Siegfried, Oper von Wagner.
Budapeſt: 20.10: Hans Weisbach dirigiert,
London: 20.30: Toscanini dirigiert.
Straßburg: 20.45: Militärkonzert.
Laibach: 20.45: Schrammelmuſik.
Warſchau: 21.00: Werke von Chopin.
Stockholm: 21.00: Schwediſche Muſik,
Kopenhagen: 23.00: Moderne Tanzmuſik.
Weikerbericht.
Während über Pfingſten in ganz Deutſchland heiteres Wetter
herrſchte, wobei durch die Sonneneinſtrahlung die Temperaturen
meiſt über 30 Grad Celſius anſtiegen, hat im Laufe des Dienstag
nachmittag ein kräftiges Tiefdruckgebiet über Schottland wieder
influß auf unſer Wetter genommen. Es läßt von Weſten her
kühlere Luftmaſſen auf den Kontinent ſtrömen, die nach vielfach
ſehr ergiebigen und gewittrigen Niederſchlägen allgemeine
Ab=
kühlung brachten. Zunächſt wird dieſe weſtliche kühle Luftzufuhr
weiter anhalten, ſo daß unbeſtändiges, jedoch nicht durchweg
un=
freundliches Wetter in den nächſten Tagen zu erwarten iſt
Ausſichten für Mittwoch: Nach verbreiteten gewittrigen
Nieder=
ſchlägen wechſelnde Bewölkung und noch einzelne Schauer bei
lebhaften weſtlichen Winden; nicht mehr ſo warm wie ſeither.
Ausſichten für Donnerstag: Allgemeine Beruhigung des Wetters
und vielfach aufheiternd; bei wieder zunehmenden
Tages=
temperaturen gewittrige Neigung.
Seite 8 — Nr. 159
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 12. Juni 1935
Reich und Ausland
Reiche Beſchickung der Reichsfachaus=
Für die Reichsfachausſtellung des Deutſchen
Fleiſchergewerbes vom 15. bis 23. Juni 1935 iſt
nunmehr auch der erweiterte Raum vollſtändig
belegt. Die Ausſtellung umfaßt eine Fläche von
12 000 Quadratmeter, auf welcher über 200
Aus=
ſteller einen umfaſſenden Ueberblick der heutigen
Fleiſchereitechnik geben. Für die Ausſtellung liegen
nicht nur ſehr umfangreiche Beſucheranmeldungen
aus dem Inlande vor, ſondern auch das Ausland
hat ein ſehr ſtarkes Intereſſe für die Ausſtellung
gezeigt. Die Ausſtellung iſt nicht nur anregend für
die Fleiſchermeiſter ſelbſt, ſondern gibt auch den
breiteſten Bevölkerungsſchichten, insbeſondere
un=
ſeren Hausfrauen wertvolle Anregungen, wie ſie
durch zweckmäßige Verwendung und Verarbeitung
des Fleiſches eine preiswerte und ſehr nahrhafte
Nahrung erzielen können.
Die beiden dentſchen Schulkreuzer
wieder in der Heimak.
Kiel. Die beiden deutſchen Auslandskreuzer
„Emden” und „Karlsruhe” haben am
Pfingſt=
montag abend auf der Schilling=Reede vor
Wil=
helmshaven geankert. Kreuzer „Emden” wird am
14. Juni in Wilhelmshaven und Kreuzer „
Karls=
ruhe” am 15. Juni vormittags 9 Uhr in der
Hol=
tenauer Schleuſe bei Kiel anlaufen, wo Tauſende,
die zur Marinevolkswoche in Kiel weilen,
Zeu=
gen des feierlichen Augenblicks der Heimkehr ſein
werden.
Grubenbrand fordert vier Todesopfer.
Zwickau. Vor den Pfingſtfeiertagen war
beim Brücken=Bergſchaft I der Gewerkſchaft „
Mor=
genſtern” in einem Flöz ein Brand entſtanden, der
ſofort bekämpft wurde. In der Nacht zum
Diens=
tag gewann das Feuer plötzlich ſtarke
Ausdeh=
nung und griff auf einen Blindſchacht über, der
anſcheinend plötzlich zuſammengebrochen war. Durch
dieſen Zuſammenbruch trat ein Wetterrückſchlag
ein. An der Stelle, wo die Abdämmungsarbeiten
betrieben wurden, zeigte ſich ſtarkes Brandwetter.
Die dort tätigen Beamten und Arbeiter des
Schachtes erlitten Gasvergiftungen. Ein
Schacht=
meiſter, ein Revierſteiger und zwei Häuer kamen
ums Leben, mehrere Bergleute mußten ins
Kran=
kenhaus gebracht werden.
Zu dem ſchweren Bergwerksunglück wird noch
ergänzend gemeldet: Das Unglück ereignete ſich um
12 Uhr nachts. Obwohl ſeit Freitag ſtets eine
Rettungsabteilung in der Grube war, wurden
ſo=
fort die Rettungsmannſchaften aller Morgenſtern=
Schächte alarmiert. Gegen 5 Uhr kam es beim
Ab=
dämmen des Brandes zu einer Exploſion. Dabei
wurden die vier Männer tödlich verletzt. Außer
dieſen vier Toten wurden mehrere Bergleute mit
ſchweren und leichten Kohlengasvergiftungen
ge=
borgen. Zwei von ihnen mußten dem
Kranken=
haus zugeführt werden. Die meiſten der 30 Mann
ſtarken Belegſchaft konnten nach erfolgreichen
Wie=
derbelebungsverſuchen nach Hauſe entlaſſen
wer=
den. Ein Arbeiter wird noch varmißt. Das Unglück
hat in der Stadt große Beſtürzung
hervorge=
rufen. Zum Zeichen der Trauer wurden die
Fah=
nen, die noch von dem ſoeben beendeten Stadtfeſt
her die Straßen ſchmückten, eingezogen oder auf
halbmaſt geſetzt.
Das Skaaksbegräbnis für Generaloberſt von Linſingen.
In Hannover wurde der kürzlich verſtorbene Heerführer des Weltkrieges Generaloberſt v.
Lin=
ſingen auf Anordnung des Führers mit einem Staatsbegräbnis zur letzten Ruhe geleitet. Unſer
Bild zeigt die Aufbahrung des Sarges in der Garniſonkirche in Hannover.
(Scherlbild=M.)
Neue Symbole des Reichshandwerks.
Selbſtmord eines Mädchenmörders.
Braunſchweig. Am 2. Feiertag hat ſich,
wie der Polizeibericht meldet, der wegen
Doppel=
mordes in Unterſuchungshaft befindliche Ernſt
Feuerhahn aus Söllingen in Braunſchweig im
Kreisgefängnis an einem aus der Lichtleitung
herausgeriſſenen Kabel erhängt. Feuerhahn ſay
ſeiner Verurteilung weget einer Tat entgegen,
die infolge der furchtbaren Roheit, mit der ſie
ausgeführt worden war, größtes Aufſehen und
tiefſte Empörung hervorgerufen hatte. Er hatte
am 27. Februar d. J. in der Söllinger Feldflur
zwei zehnjährige Mädchen nach eigenem
Geſtänd=
nis in den vorüberfließenden Auebach geſtoßen
und dort ertränkt.
Anläßlich des diesjährigen Reichshandwerkertages wurden neue Symbole für das deutſche Handwerk
geſchaffen. Es ſind ein ſchwerer goldener Pokal, eine Glocke und drei Leuchter. Der Kelch, in den
ein Spruch aus den „Meiſterſingern” eingraviert iſt, hat am Fuß eine Unterteilung in ſieben
Fel=
der, die die Namen der erſten ſieben Reichshandwerksmeiſter aufnehmen werden. Im erſten Feld
ſteht der Name Klempnermeiſter Wilhelm Schmidt. Dieſer Pokal iſt für den Meiſtertrunk beſtimmt,
die höchſte Ehrung, die das Handwerk zu vergeben hat. Unſer Bild zeigt die Symbole des
Hand=
werks, Werke des Berliner Goldſchmieds Profeſſor Emil Lettré.
(Scherl=M.)
3000 Goldzähne als Diebesbenke.
In Kaſſel ſtahlen ein paar Kraftwagenmarder
aus einem parkenden Auto zwei braune
Hand=
koffer, in denen ſie zu ihrer größten Ueberraſchung
rund 2000 Goldknopfzähne und 1000 goldene
Loch=
zähne fanden. Sie zapften noch ſchnell 20 Liter
Benzin aus dem Tank für ihr Motorrad ab und
ſuchten dann ſofort mit ihrer wertvollen Beute,
die weit über 1000 Reichsmark ausmacht, das
Weite.
Die Kohlenmeiler beginnen wieder zu brennen.
Es ſchien eine Zeitlang ſo, daß die Kohlenmeiler, die man zuweilen in den romantiſchſten Winkeln
entlegener Wälder antreffen konnte, zum Ausſterben verurteilt wären. Aber die Induſtrie kann
tuf die Holzkohle nicht verzichten, und nun ſieht man wieder da und dort, daß Kohlenmeiler
aufgeſchich=
tet werden und mit dünnem Rauch langſam ſchwelen. Unſer Bild zeigt einen Köhler beim Regeln
der Luftzufuhr am brennenden Meiler.
(Scherl=M.)
Schweres Autobusunglick in der Schweiz
Fünf Tote, 20 Verletzte.
Bern. Auf der Straße La Chaux=de=Fonds—
Neuenburg kamen fünf Perſonen ums Leben, als
ein Autobus mit 30 Mitgliedern eines
evangeli=
ſchen Geſangvereins, die einen Pfingſtausflug in
die franzöſiſche Schweiz unternahmen, auf der ſteil
abfallenden Straße bei Malvilliers infolge
Ver=
ſagens der Bremſen gegen einen Baum raſte.
Außerdem wurden etwa 20 Perſonen verletzt,
da=
von acht ſchwer.
„Mokoriſierte‟ Verbrechetbande.
Der Berliner Kriminalpolizei iſt jetzt
wieder=
ein ganz großer Schlag im Kampfe gen die Unter.” Mſchl
welt gelungen. Eine 13köpfige Einbrecher= undd
Hehlerbande, die ſeit etwa einem Jahr eine Un= 97h9r
zahl von ſchweren Einbruchsdiebſtählen vor allemm ” , ſätdt
im Berliner Weſten zum Schrecken der dortigem
Mit
Ladeninhaber ausführte, konnte dingfeſt gemachte Wezutet —
und hinter Schloß und Riegel geſetzt werden. Die
Diebeskolonne arbeitete mit den modernſten Mit Weſt 9.
teln und hatte ſich unter anderem auch mit eineru Aſ.w. A
aicte e
Anzahl von geſtohlenen Kraftwagen „motoriſiert
on im
Faſt in jeder Nacht mußte im vergangenen Winter
ein Geſchäft in den weſtlichen Ladenſtraßen daram
glauben, und mehr als einmal waren die Polizei.5 4905.D
zu4iefe
beamten den Verbrechern dicht auf den Ferſen:
2W Se
konnten ſich aber bislang ſtets durch ihre ſchnellern
ztichäDfer
Automobile und nicht zuletzt durch einen rückſichtss g.penförer, d
loſen Einſatz der Waffen jedesmal noch in .
Sicherheit bringen. Die Bande war allmählich zu
ſolch einer Gefahr für das Leben in Berlin ges !
bar ausſeher
worden, daß der Polizeipräſident eine Sonderr
D
kommiſſion einſetzte, die ſich ausſchließlich mit der=
Verfolgung dieſer Bande beſchäftigte. Nach den 90 9s Su
angeſtellten Ermittlungen haben die Verbrecher, 10.
ſt Hüllen ſprendt.
und mehr als 30 Autodiebſtähle auf dem Kerki biet. E.
holz. Ihre geſtohlene Beute ſetzten ſie dann regel=5 auen eröobe..
mäßig mit Hilfe dunkler Hintermänner ab, dener 0 wi Mer O
ausgenützt werd
die Polizei aber auch bereits größtenteils auf den
Spur iſt. Der Wert der geſtohlenen Sachen wird /1/90
vieder Geduld üben
auf annähernd 70 000 Reichsmark geſchätzt.
iſt die größte Kunſ
urten!
Wir können unſeren
ht üb
nen Vol
1
geben, das
Vier franzöſiſche Kolonialbeamte
in der Wüſte verdurſtet.
Paris. Vier junge franzöſiſche Kolonialbe=4 ſen nicht zuviel tad
amte aus Dakar (Senegambien) ſind nach hiers ſen ſie ihre Erfahru
eingetroffenen Meldungen in den Wüſten des Su=9 Wir Großen ſelb
dan verdurſtet. Man wartet fieberhaft auf Einzel) z uns beſſer lehren
heiten, die man von den engliſchen Kolonialbe=s oſe an das Leber
hörden zu erhalten hofft. Aus dem letzten Schrei=” z das, was der Garte.
ben eines der Beamten geht hervor, daß die Ver=k ſchten Erwartu
unglückten, die einen achtmonatigen Heimaturlaußl Uifeln. Der Blüter
erhalten hatten, mit einem Raupenwagen der ſein eine einzige F.
ſchwarzen Kontinent durchqueren und bis zum Ni! chung für ein ga
vorſtoßen wollten, um von Aegypten aus die Heim y zr Tapferkeit, wenn
reiſe zu Schiff fortzuſetzen. Nach den bisher vorliet ſherwinden.
ſtd
genden Nachrichten haben die vier jungen
Leute=
kleinen Dingen d
als ihr Kraftwagen infolge einer Motorpannou
Altag ausmachen und
ſtecken blieb, zu Fuß den Nil zu erreichen verſucht Ait ſaurer Woc
ver
ſind aber unterwegs, von Hitze und Durſt über7 ſte Frühjahr warten
wältigt, ums Leben gekommen.
Deulſchlands Davis=Pokal=Sieg
über Ikalien.
Zum dritten Male ſtanden ſich die beſten Tennis‟
ſpieler von Deutſchland und Italien im Ausſcheis Mdenheit mit dem
dungskampf um den Davis=Pokal gegenüber. Wiſe
in den früheren Jahren, gelang auch in dieſem
Jahr in Berlin der deutſchen Mannſchaft de.d
Sieg. — Rechts der italieniſche Spitzenſpieleis
, das lehrt uns der
ſuge. Sie iſt vol Po
n verſchwenderiſch B
kann aber auch har
Güter hän
9i an die
In ne
glich zieren
nitter,
nartn, der
Dix Garten lehrt u
ungeſtraft gegen d
vergehen dürfen.
* haben, ſoll er
Wad für ſich ſel
en Boden ſorgen,
1— Tut er es nicht
s Heißt ins Menſch
der Geſundheit tr
Ut- doppelt anſtrenge
euerung dieſer
infacher Lebe
zr., das iſt die ein
ter
Ns Kind an unſere
der Schöpfung auf
Alumen zu Tieren
A, die in deinem
ch. die du bei der
ſichtt
eſt, ſie ſind dei
bs Land der köſtlick
5u ſpenden verma
* Vögel im M
Sommer, wie
Sngeiefer ſäu
in den Kstskau
No der Grund in
Hiden Frdlin zu
2as 45,
erm
de Stephani, links der Deutſche Henner HeſeN ” alte Herr Burnt
kel, der gegen den Italiener unterlegen war”, 4hermometer und ein
(Schirner=M.)
Lanes gerie eitere
ie Srmnken un
Die Taunen des 4Beiter gonies. a ber Hrnt” Rot
Schwere Unwekker in Frankreich.
Paris. Während der Pfingſtfeiertage wurde
Frankreich von einer Hitzewelle heimgeſucht, die
ſtellenweiſe ſchwere Gewitter mit zum Teil
wol=
kenbruchartigen Regen auslöſte. In Dünkirchen
wurden durch den Regen viele Keller unter Waſſer
geſetz. Im Departement Seine et Oiſe gingen
nachts große Regenmaſſen mit Hagelſchauern
nie=
der, die ſchweren Schaden anrichteten. Bei Oran
in Algerien wurde eine Gruppe von
Erntearbei=
tern vom Blitzſchlag getroffen. Ein Mäher war
auf der Stelle tot, zwei andere trugen ſchwere
Brandwunden davon. Die außerordentlich große
Hitze hat in den franzöſiſchen Alpen hier und da
eine Schneeſchmelze zur Folge gehabt, die für das
Dörfchen Valoires bedrohliche Folgen hatten.
Ge=
waltige Schneemaſſen gingen zu Tal, brachten
einen kleinen durch den Ort fließenden Bach zum
überfluten, ſo daß binnen weniger Minuten die
meiſten Häuſer unter Waſſer ſtanden. Gleichzeitig
löſten ſich Erd= und Geſteinsmaſſen, die das
Ver=
nichtungswerk vollendeten. Viele Häuſer wurden
verſchüttet oder fortgeriſſen. Menſchenleben ſind,
ſoweit bekannt, nicht zu beklagen, doch befürchtet
man weitere Schnee= und Erdrutſche.
Gewikkerſtürme in England.
London. Die engliſche Hauptſtadt und weite
Teile Südenglands wurden am Pfingſtmontag
durch ſchwere Gewitterſtürme und Hagelwetter
heimgeſucht. In den Straßen der Hafenſtadt Deal
in der Grafſchaft Kent ſtand das Waſſer über
in Guts milen Je
Ee doblast I
Eendist iut Fior
einen halben Meter hoch, ſo daß der Verkehr nuu Ne Rhop is af!”
noch mit Waſſerfahrzeugen durchgeführt werde‟
konnte. In vielen Häuſern richtete das Walle
großen Schaden an. Auch in der Hafenſtadt Folls
ſtone waren viele Häuſer und Straßen
üben=
ſchwemmt. Aus Hampſhire werden ſchwere
Ernte=
ſchäden durch Hagelſchlag gemeldet.
timn
Schwere Gewikker auch in Polen.
ARner
Warſchau. In einzelnen Gebieten Oſtpolenzu 0
Eind zi iasl
insbeſondere in den Kreiſen Przemyſl, Lemberts Meit, Harald zum g
Luck und Rowno ſind Pfingſtmontag ſchwere G0” Ren wäre, daß er
witter, verbunden mit ſchweren Hagelſchligen un ichen I9it ein noch zi
vereinzelt mit Wolkenbrüchen niedergegangen, di. Luah nicht einmer
ſehr erheblichen Schaden an den Feldfrüchten C.
Ein ete il
gerichtet haben. Viele Dächer von Bauernhäuſer n h Zeiehon gern
wurden vom Hagel durchſchlagen. Iniolge ve7 Fat berunlaiſt zu
Blitzſchlägen ſind an verſchiedenen Stellen G0‟
höfte niedergebrannt. In einem Dorfe des Kreie” Aler 2 Leiende Frau
St.
Luck wurden ein Bauer und ein Kind vom BHil
Ner Sch
nach s
getötet.
it iter
Ee Wich
Schneeſtürme auf Reuſeeland.
Ee eit
Deeeeln
London. Die Sidinſel von Neuſelad wuitch Niche diefen durse
während der Pfingſtfeiertage von ſchweren Schlle.""
ſtürmen heimgeſucht. Unter dem Druck der Schne‟: en Mlde, S ihm
E Ris
maſſen wurden Telegraphenmaſten ungetnickt iud Luasie Anoeltest.
viele Kabel und Drähte zerriſſen. Sämtliche 2
Uer e
graphen= und Telephonverbindungen zwiſchen. de
Nie
Nord= und der Südinſel wurden zerſtört. N
durch den Rundfunkſender von Wellington konnt. Nc ste zu Ende
während der Feiertage eine Verbindung zwiſch.
ide Auer
*
den beiden Inſeln hergeſtellt werden.
iche
Eeit
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Desleit
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ſittwoch, 12. Juni 1935
Ein Garten
nieckt alle Cugenden
Von Thyra Wendte=Ottens.
ſin Gärtchen — kaum einen halben Morgen
glch — mit den einfachſten Mitteln liebevoll
aſuseſtattet — kann zu ſämtlichen Tugenden
eusihen, die einen Menſchen liebenswert machen.
ia iſt das kahle Land, das der Winter
ge=
rſien ließ. Ohne Fleiß kein Preis. Es
wute ſchon im Herbſt umgegraben. Eine ſchwere
Aahit, die Geduld und Sorgfalt
erfor=
daau Das Wunder des Knoſpens und Blühens
raiguns zu tiefem Nachdenken an. Auch
zu um Wunſch, der bereits das Kind beſeelt,
feilſtſchöpferiſch zu geſtalten. Man nimmt
die famenkörner, die das Vorjahr ſpendete, und
im ſbevoller Geduld legt man ſie in die Erde.
Eähn, Bohnen, Kartoffeln, ſtreut die feinen,
umſteinbar ausſehenden Samen der Gemüſe und
BFuen. Der Erwachſene ſieht im Geiſte ſchon
des Bild des Sommers, des Herbſtes vor ſich,
pnes um ihn blüht und gedeiht, ſich ſtreckt und
wnicht, Hüllen ſprengt, zum Lichte drängt, ſich
emuſltet. Er wird zu verinnerlichtem
Sihuen erzogen. Er geſtaltet ſeine Beete ſo,
daz ie bei aller Schönheit bis in den kleinſten
Rſm ausgenützt werden können. Er iſt ein
Söſtege des Gautenbaues. Und nun heißt
es dieder Geduld üben, warten können.
Dosiſt die größte Kunſt im Leben: ſeine Zeit
ablwrten!
Air können unſeren Kindern helfen, wenn
wige hnen Vollmacht über ein kleines Stückchen
Erde geben, das ihnen allein dienſtbar iſt. Wir
wolln nicht zuviel tadeln und befehlen, wir
wochn ſie ihre Erfahrungen allein machen
laſ=
ſem Wir Großen ſelbſt wiſſen es ſo gut, nichts
kamn uns beſſer lehren, als das Lehrgeld, das
wür ille an das Leben zu zahlen haben. Und
damn das, was der Garten noch lehrt: bei
ge=
täüuchten Erwartungen nicht zu
ver=
zmefeln. Der Blütenanſatz kann noch ſo
köſt=
lich ein, eine einzige Froſtnacht vernichtet die
Hoffung für ein ganzes Jahr. Es iſt nicht
immr Tapferkeit, wenn wir große Uebel
mu=
tig berwinden. Es iſt oft viel mehr Tapferkeit
in dn kleinen Dingen des Lebens nötig, die
den Ulltag ausmachen und die keiner ſieht. Die
Awet ſaurer Wochen vernichtet ſehen, auf das
näſhſe Frühjahr warten und dabei heiter
blei=
bea, das lehrt uns der Garten. Er hat ſeine
Syrche. Sie iſt voll Poeſie, ſie kann berauſchen,
wei perſchwenderiſch Blüten ausgeſtreut ſind,
ſieehyn aber auch hart und unerbittlich ſein.
„Mſick an die Güter hänge dein Herz, die das
Lese vergänglich zieren . . .‟ Der Gärtner, der
Säjnnn, der Schnitter, ſie wiſſen das wohl.
2: Garten lehrt uns ferner, daß wir uns
niahtungeſtraft gegen die Geſetze der
Na=
turvrgehen dürfen. Was der Boden verlangt,
mruße haben, ſoll er Frucht tragen. Während
der ald für ſich ſelber ſorgt, muß der Menſch
fürrben Boden ſorgen, dem er die Frucht
ver=
darn Tut er es nicht, ſo trägt er den Schaden.
Dwshrißt ins Menſchliche überſetzt: Raubbau
annter Geſundheit treiben. Wo wir unſere
Kruff= doppelt anſtrengen, müſſen wir dreifach
füm frreuerung dieſer Kräfte ſorgen. Zurück
zunſimfacher Lebensweiſe, zurück zur
Nan) das iſt die eindringliche Predigt des
Gauts.
9s Kind an unſerer Hand erlebt das
Wun=
dew er Schöpfung auf einfache, faßliche Weiſe.
Vom Zlumen zu Tieren iſt nur ein Schritt. Die
Vöß/ die in deinem Garten eine Heimſtatt
halie, die du bei der Aufzucht ihrer Jungen
beocehteſt, ſie ſind deinem Kinde Wegweiſer
in ds Land der köſtlichſten Freude, die das
Lelſe zu ſpenden vermag: der Tierliebe. Laß
es d1 Vögel im Winter füttern und zeig ihm
im Smmer, wie ſie zum Dank deinen Garten
von Ingeziefer ſäubern. So wird dein Kind
ſpielad in den Kreislauf der Natur eingereiht,
ſo urd der Grund in ſeiner Seele gelegt zu
beſſhuilichem Frohſinn, zur ſtillen Heiterkeit, zur
Veshindenheit mit dem Mächtigen über uns.
Schü.
Das Thermometer.
Mr alte Herr Burnt beſaß ein ſchönes
gro=
ßes hermometer und ein altes treues Mädchen.
Einie Tages geriet erſteres beim großen
Reine=
machn ins Schwanken und fiel herunter.
un Gottes willen, Jette,” rief der
Haus=
her das Thermometer iſt doch nicht entzwei?”
hee, Herr Burnt,” ſagte Jette glückſtrahlend
unk rleichtert, „dat is heel bleben, man blot’s
de ite Knop is af!
Mruf mit verſtellter
Stimme
Von K. R. Neubert.
Der Menſch hat irgendeine ſchlechte
Ange=
wosſſeit. Harald zum Beiſpiel, von dem ſonſt
zu, gen wäre, daß er zum erſtenmal einen Film
geſſhreben hat, ein noch nicht gedrehtes, ja,
viel=
leiſy noch nicht einmal geprüftes
Filmmanu=
ſiriem— Harald hat die ſchlechte Angewohnheit,
ſichcm Telephon gern zu verſtellen. Wenn er in
der Eadt herumläuft, kommt er plötzlich auf den
Eiuhl, ſeine reizende Frau anzurufen und mit
berſielter Stimme nach Herrn Schmidt zu
fra=
benk. derr Schmidt iſt er ſelbſt.
imer wieder fällt Hilde darauf herein. Erſt
adftſie mit, aber beim drittenmal wurde ſie
0oſe ind da ſich Harald von Zeit zu Zeit im=
NeEdieder dieſen dummen Scherz erlaubt,
be=
cöchFrau Hilde, es ihm ein für allemal abzu=
Verinen. Als Kind hatte ſie ſich mal heimlich
eineZigarette angeſteckt, der Vater war
hinzu=
belschnen, aber er hatte nicht geſcholten, nicht
ſehſzelt, er hatte ſie ganz einfach gezwungen,
Dii ſigarette zu Ende zu rauchen, freundlich
gahnd, mit liſtigen Augen. Nun, ſie hatte es
ſich Bündlich abgewöhnt, als Kind nach
Zigaret=
ſene greifen. Dieſe Methode, wollte ſie auch in
dillh Falle anwenden.
bſtern hatte er ſich was erlaubt! „Hier iſt
dile uina=Filmgeſellſchaft!” hatte er in den Ap=
Den geflötet, „iſt Herr Schmidt zu ſprechen?”
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
der Lauceantd der ecteKöerkeärer
Crebitſch=Lincoln. — Ein Vergleich mit Oberſt Lawrence
Für lich und für sein Daterland
Durch den Tod einer jungen Berlinerin, die
kürzlich in einem buddhiſtiſchen Kloſter in China
Selbſtmord beging, wurde die Oeffentlichkeit
wieder an jenen nicht beſonders rühmlich
bekann=
ten Trebitſch=Lincoln erinnert, der ſich zuletzt vor
drei Jahren in Berlin aufhielt und ſchließlich
mit einer kleinen Zahl fanatiſcher Anhänger nach
China ging, um dort buddhiſtiſchen Grundſätzen
zu leben und buddhiſtiſche Miſſion zu treiben.
Lawrence.
Trebitſch=Lincoln — man braucht hier nicht
ſein abwechſlungsvolles Leben darzulegen. Viele
Jahre lang tauchte ſein Name bei allen möglichen
Unruhen und Gärungen in Aſien und Europa
auf. Wenn er nur die Hälfte von dem erlebt hat,
was ihm eifrige, allzueifrige Legendenſpinner
angedichtet haben, reicht es für einen dicken
Kol=
portageroman aus. Er hat für und gegen
Eng=
land intrigiert, er hat einer Anzahl von
chine=
ſiſchen Marſchällen des Bürgerkrieges gedient
und ſie betrogen, niemand traute ihm zuletzt
mehr, und das war wohl mit einer der Gründe,
daß jetzt aus dem ziemlich ſkrupelloſen
Aben=
teurer ein buddhiſtiſcher Mönch wurde, dem der
Tod einer Fliege ſeeliſche Beſchwerden bereitet.
Vor wenigen Wochen ſtarb in England ein
Abenteurer allerdings anderen Schlages, Oberſt
Lawrence oder Sergeant Shaw, wie er ſich
zu=
letzt nannte, der ungekrönte König von Arabien.
Auf den erſten Blick — man verzeihe die
Gegen=
überſtellung — manche Aehnlichkeit. Hier wie
dort üppige Legendenbildung, hier wie dort
An=
weſenheitsvermutungen bei jedem größeren
Kon=
flikt in Oſtaſien, hier wie ſchließlich dort
Zurück=
gezogenheit in Betrachtung.
Aber hier wird auch eindeutig klar, was der
echte und was der falſche Abenteurer iſt. Der
eine, Lawrence, hat ſeine wunderbaren
Aben=
teuer im Dienſte ſeines Vaterlands, der
Welt=
macht England, beſtanden und zu einem
glück=
lichen Ende geführt. Was er tat, hat von
vorn=
herein einem klaren Zweck, einem feſt umriſſenen
Ziel gedient. Als es klar war, daß England ſein
Verſprechen Arabien gegenüber nicht im vollen
Umfange einlöſen konnte, trat Lawrence ſofort
zurück und verſchwand in ein Privatleben, wie es
ſorgſamer behütet, ängſtlicher zurückgezogen,
kaum je geführt wurde. Es darf heute mit
ziem=
licher Wahrſcheinlichkeit angenommen werden,
daß Lawrence ſeitdem keinen außenpolitiſchen
Auftrag mehr übernommen hat, es ſei denn rein
beratend.
Trebitſch=Lincoln, der getaufte ungariſche
Jude, hat nie einen großen Zweck, nie ein alles
heiligendes Ziel im Auge gehabt. Die
Aben=
teuer, die er beſtand, gingen immer von ſeiner
eigenen Perſon aus und dienten in ihren
Er=
folgen niemandem anders als wieder ſeiner
eige=
nen Perſon. Es war nicht einmal Abenteuerei
aus Selbſtzweck, denn zugeſtandenermaßen waren
es meiſt recht materielle Beweggründe, die ihn
dabei trieben und beeinflußten. Es ſteckt ſicherlich
ſehr viel Ehrgeiz dahinter, aber Ehrgeiz rein auf
ſich ſelbſt gerichteter Natur, kein Vaterland, keine
Nation, kein großer Gedanke.
Die Menſchheit hatte ſeit je eine Schwäche für
erfolgreiche Abenteurer. Nichts iſt beſtechender
als ein Nimbus, und dieſer Nimbus hat Tre=
Trebitſch=Lincoln.
bitſch=Lincoln jahrzehntelang umgeben. Aber das
ehemalige engliſche Unterhausmitglied, das eine
große Sprachbegabung hatte, hat nie rechte
Sym=
pathie genoſſen. Nicht nur deshalb, weil man nie
genau wußte, für wen er gerade arbeitete. Es
fehlte ihm jeder Fanatismus, jede mitreißende
Begeiſterung. Er war eine kalte, berechnende
Natur, die ſtets im rechten Augenblick verſchwand.
Lawrence hingegen erfuhr warme Achtung
auch von ehemals feindlicher Seite, denn mit der
Bewunderung vor ſeiner fanatiſchen Tapferkeit
verband, ſich auch das Verſtändnis für die
Dienſte, die dieſer Mann ſeinem Vaterlande
er=
wieſen hatte. Es war der echte Abenteurer, aus
jenem Stoff, aus dem Volkshelden gemacht ſind.
Unwahricheinlichkeiten
Der Steuerzahler:
„Hallo! Iſt das Finanzamt da! Hallo! Bitte
Kaſſenſtelle VI. Hallo! Weshalb laſſen Sie die
Steuerrückſtände denn nicht bei mir abholen! Das
Geld liegt ſei 14 Tagen bereit!“
Im Kleiderladen:
„Nein, das iſt kein Kleid für Sie, gnädige
Frau! Die Farbe paßt nicht zu Ihnen, es iſt
eigentlich auch etwas zu teuer und außerdem ſind
Sie tatſächlich zu alt, um es tragen zu können.”
Beim Friſeur:
„Wenn Sie Zeit haben, warten Sie bitte. Es
wird aber noch eine geraume Weile dauern, bis
Sie drankommen.”
Der Schuldner:
„Hallo! Wo haſt du dich die ganze Zeit über
denn verſteckt! Ich ſuche dich tatſächlich ſeit zwei
Monaten, um dir endlich die zwanzig Mark
zu=
rückzugeben, die du mir geliehen haſt!“
Bei dem Namen „Duna=Film” hatte ſie
Herz=
klopfen bekommen. Beim Luna=Film lag doch das
Manuſkript ihres Mannes. Sie ſtotterte irgend
etwas aufgeregt in den Apparat, und dann
lachte Harald wieder mit ſeiner richtigen
Stimme los.
Ein paar Tage ſpäter ſtand ſie in einer
öf=
fentlichen Telephonzelle. Zu Hauſe ſaß Harald
bei einer neuen Arbeit. Und jetzt telephoniert
ie mit verſtellter Stimme — oh, ſie hatte lange
geübt —, „.. hier iſt die Luna=Filmgeſellſchaft
und Herr Schmidt möchte ſofort hinkommen, es
handele ſich wegen des Vertrages Sie
konnte ſich Harald ſo richtig vorſtellen. „Sofort!”“
ſagte er. „Sofort!” ſtammelte er. Da lachte ſie
los, das war ihre Rache, ſie lachte ſchallend,
ſchadenfroh und vergnügt über die gelungene
Er=
ziehungsaktion, aber drüben blieb es ſtill,
Ha=
rald hatte ſchon angehängt, um Gottes willen,
er rannte ſchon los, immer drei Stufen auf
ein=
mal die Treppe hinunter, ein kleines Vermögen
winkte .. ..
Nein, nein, das hatte Frau Hilde nicht
ge=
wollt, warum hatte er ſo raſch angehängt,
war=
um fiel er ſo dumm auf ihren Scherz herein, ſie
war nun voll Angſt und Sorge. Sie wagte gar
nicht, nach Hauſe zu gehen.
Inzwiſchen lief Harald zur Luna=
Filmgeſell=
ſchaft. Sechstauſend Mark, dachte er. An der Ecke:
Für viertauſend Mark meinetwegen! Weil es
mein erſter Film iſt!
„Harald Schmidt, mein Name!” ſtürzte er auf
eine Angeſtellte los. „Harald Schmidt! Sie vie=
Die Frau und der Hut:
„Du haſt Recht, lieber Mann. Der Hut, den
ich mir gekauft habe, iſt teuer und ſcheußlich.
Wärſt du doch lieber gegangen und hätteſt für
dich einen Hut gekauft.
In der Drogerie:
„Meiers Huſtenſaft iſt leider nicht mehr da.
Aber nehmen Sie doch Schmidts Huſtenmittel.
Es iſt aber entfernt nicht ſo gut, wie das von
Meier.”
Der Gaſtgeber:
„Sie haben ganz recht. Gehen Sie getroſt nach
Hauſe. Sie waren lang genug bei uns und
außer=
dem ſind wir auch herzlich müde und wollen
ſchlafen gehen.”
Der Gaſt:
„Sie denken, daß ich überraſcht bin, von allem,
was Sie geboten haben. Ich darf wohl auch im
Namen der andern Gäſte ſagen, daß wir das alles
zum mindeſten erwartet hatten."
Nach dem Autozuſammenſtoß:
„Ich bin ganz Ihrer Meinung. Die Schuld an
dem Unfall habe einzig und allein ich.”
fen mich eben an. Es handelt ſich um den
Ver=
trag.”
„Ach, Herr Schmidt!” ſagte die Sekretärin der
Luna=Filmgeſellſchaft und ſah ihn freudig=
er=
ſtaunt an, „ſeit einer halben Stunde verſuche ich.
Sie telephoniſch zu erreichen, es meldet ſich bei
Ihnen niemand. Hier Direktor Brand erwartet
Sie nämlich.”
Nanu? dachte Harald wohl, aber da er hier
noch einmal hören konnte, daß er erwartet
wurde, ſchien ihm doch alles in Ordnung zu ſein.
Und es war ja auch alles in Ordnung: der
Direktor, der Dramaturg und noch ein Herr
empfingen Herrn Harald Schmidt mit
liebens=
würdigem Geſicht, ſprachen von ſeiner
Film=
arbeit und nannten einen Preis. Einen
anſtän=
digen Preis! Am liebſten wäre Herr Schmidt
dem dicken Direktor um den Hals, oder beſſer,
um den Bauch gefallen. Mit zitternden Fingern
ſteckte er den Vertrag in die Taſche. Die
Be=
ſprechung dauerte noch eine halbe Stunde, dann
konnte Herr Schmidt wieder die Treppen
hin=
unterlaufen, drei Stufen auf einmal, nach
Hauſe.
Ob Hilde ſchon da iſt? dachte er. Er ſtürmte
in die nächſte Telephonzelle. Ja, Hilde meldete
ſich, ſie war eben angekommen, wie zaghaft ihre
Stimme klang. „Hallo, Hallo!” rief er in
ſtrah=
lendſter Laune in den Apparat, „hier iſt das
Pelzgeſchäft Lindner und Co. Gnädige Frau
möchten ſich einen Pelz ausſuchen. Den
ſchön=
ſten. Ihr Gatte erwartet ſie.”
Er ſprach mit verſtellter Stimme, wenn auch
ungewohnt luſtig. Sie erkannte ihn ſofort und
dachte, daß er jetzt ſeine Rache haben wollte.
Nr. 159 — Seite 9
Die Frau von Fünfeig
Von E. von Hollander=Loſſow.
Die Alterseinteilung der Frau hat ſich ſtark
verändert. Die Frauen haben ſich eine längere
„Jugend”, oder ſagen wir ſtatt Jugend:
Lebens=
friſche, Beweglichkeit, Leiſtungsfähigkeit erobert.
Das iſt ein Gewinn, den ſie ſich unter allen
Um=
ſtänden erhalten müſſen. Vor noch gar nicht
vie=
len Jahrzehnten war die Frau von dreißig
Jah=
ren alt und erledigt, dann rückte die Grenze auf
die vierziger Jahre vor, und heute machen die
Frauen von Fünfzig noch mit Recht Anſpruch
darauf, nicht unter die Alten eingereiht zu
wer=
den. Stehen ſie im Beruf, ſo finden ſich gerade
unter den Fünfzigerjahren die ausdauerndſten,
verantwortungsbewußteſten und pflichttreueſten
Arbeiterinnen. Die Frau von Fünfzig iſt nicht
älter als der Mann von Fünfzig, den wir als
auf der Höhe ſeines beruflichen Lebens ſtehend
anſehen.
Iſt die Frau verheiratet, ſo werden in den
meiſten Fällen ihre Kinder erwachſen ſein, wenn
ſie die Fünfzig erreicht hat. Gerade dann kommt
für ſie ein kritiſcher Zeitpunkt, denn es iſt ganz
natürlich, daß ſie ſich ausgeſchaltet,
beiſeitegeſcho=
ben, überflüſſig, „alt” empfindet, wenn die
Kin=
der ihren eigenen Weg zu gehen beginnen und
ſich auf eigene Füße ſtellen. Dann bedarf die
Frau einer ſtarken geiſtigen Energie, um ſich von
dieſem Gefühl des Abgeſchaltetſeins nicht völlig
überrumpeln und überrennen zu laſſen. Dann
iſt der Augenblick gekommen, an dem ſie zeigen
muß, daß ſie elaſtiſch genug iſt, ſich zu behaupten,
nicht, indem ſie ſich an die Kinder klammert und
deren Selbſtändigkeit allerlei Steine in den Weg
legt, ſondern indem ſie ihrem Leben, das
jahr=
zehntelang durch die Sorge und das Intereſſe
für die Kinder ausgefüllt war, noch einen neuen
Inhalt gibt. Für Frauen mit künſtleriſcher
Ver=
anlagung wird es leicht ſein, ſich der Pflege
die=
ſer Gebiete zuzuwenden. Wo dieſe Intereſſen
aber fehlen, ſollte die Frau, die in ihrem
eige=
nen Haushalt nicht mehr genügend zu tun
fin=
det, ſich den ſozialen Aufgaben zuwenden. Hier
werden viele Hände und Herzen gebraucht. Und
die Wärme, die aus ſolcher Betätigung in die
Frau zurückſtrömt, wird dazu beitragen, ſie
jugendlich zu erhalten und in ihr niemals das
Empfinden aufkommen laſſen: eigentlich bin ich
ſchon alt! Keine Frau ſollte ſich ihre Jahre als
Schreckensgeſpenſt an die Wand malen!
Wie ſoll die Frau von Fünfzig ſich äußerlich
verhalten?
Niemals darf ſie irgend etwas Auffallendes,
tun und ſich auch nicht auffallend kleiden. Sie
ſoll ihren Körper ſorgfältig pflegen, aber nicht
durch Puder und Schminke eine Jugendlichkeit
vorzutäuſchen ſuchen, die doch jeder als gefälſcht
erkennt. Was das Haarfärben betrifft, ſo iſt das
eine Frage perſönlichen Geſchmacks. Wer der
Meinung iſt, daß ihm die urſprüngliche
Haar=
farbe beſſer zu Geſicht ſteht als das langſam grau
werdende Haar, ſoll ſich das Haar färben laſſen;
nur muß man ſich ſagen, daß es ein recht
koſt=
ſpieliges zeitraubendes und daher läſtiges
Ver=
fahren iſt. Wer ſich ohne dieſes behelfen kann,
iſt glücklicher dran. Und es gibt ſehr viele
Frauen, die auch mit grauem oder gar weißem
Haar entzückend und ſogar jung ausſehen.
Das beſte iſt, in ſeinen jüngeren Jahren
bis=
weilen daran zu denken, daß man eines Tages
fünfzig ſein wird. Wer in den Jahrzehnten, bis
es ſo weit iſt, ſeinen Körper nicht vernachläſſigt
und ſich geiſtig friſch und auf der Höhe erhält,
der hat das Alter nicht zu fürchten.
Wiſſenswertes Allerlei
Unſer Hausſchaf iſt aus Mufflonarten
gezüchtet worden. Solche Wildſchafe gibt es noch
in gebirgigen. Gegenden Sardiniens, Korſikas
und Weſtaſiens. In neuerer Zeit ſind Mufflons
in Deutſchland ausgeſetzt worden und haben ſich
ſehr gut eingelebt.
Eine echte Frühlingsblume unſerer Wieſen
iſt das Himmelſchlüſſel oder
Schlüſſel=
blume. Sie kommt bei uns in zwei Arten vor:
das duftende Himmelſchlüſſel (Primula
offiei-
nalis mit dottergelben Blüten und das hohe
Himmelſchlüſſel (Primula elatjor) mit
ſchwefel=
gelben Blüten.
Ein häufiger Farn ſchattiger Wälder iſt der
Wurmfarn (Aspidium filix mas). Aus dem
Wurzelſtock des Farns gewinnt man einen Saft,
aus dem ein ſicheres Mittel gegen den
Band=
wurm hergeſtellt wird. Daher der Name.
„Ach Harald!” ſeufzte ſie.
„Ja, ja!” lachte er, „ich habe eben den
Film=
vertrag unterſchrieben, und du nimmſt dir jetzt
ein Auto, und wir treffen uns bei Lindner
und Co.”
„Mach doch keinen Unſinn!” ſagte ſie gekränkt,
es war ja klar, er wollte ſie nun ſeinerſeits
an=
führen.
„Du glaubſt es nicht? So ein Glück, toll, nicht
wahr? Ich kanns ſelber ja kaum glauben, aber
hier in meiner Taſche kniſtert der Vertrag,
hörſt du es, hier —” er zog den Vertrag
her=
aus. Er überzeugte ſich noch einmal ſelber von
ſeinem Glück, ſo unwahrſcheinlich erſchien es
auch ihm.
„Alſo kommſt du nun?” fragte er. Sie
über=
legte kurz, dann ſagte ſie zu. Er mußte die
Ge=
nugtuung haben, auch ſie angeführt zu haben.
Dann waren ſie quitt.
Sie nahm jedoch kein Auto, ſondern fuhr mit
dem Autobus. Harald ſtand ſchon vor dem
Schau=
fenſter des Pelzgeſchäftes. Er ſah glücklich aus.
„Rache ſchmeckt ſüß!” erklärte ſie ſich das.
„Den da vielleicht?” fragte er und zeigte auf
einen Perſianer. Sie wollte ſagen, daß der
Scherz nun ein Ende haben könnte, aber zu
ihrer großen Verwunderung öffnete Harald die
Ladentür.
Sie folgte verwirrt, erſchrocken, und ſo ließ ſie
alles über ſich ergehen. Sie wählte — in
krampf=
hafter Luſtigkeit — einen Pelz, und Harald zog
die Brieftaſche und — zahlte. Zahlte! Und er
hat noch mehr Scheine in der Taſche.
So endete eine Erziehungsaktion, Harald eine
ſchlechte Angewohnheit abzugewöhnen.
Seite 10 — Nr. 159
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
twoch, 12. Juni 1935
der huh in der
Doißergeichichie
Von Ernſt Anderle.
Schon ſeit jeher wird der Kuß, abgeſehen in
welcher Form er angewendet wird, unter den
verſchiedenen Völkern der Erde geübt. Er beſitzt
daher eine uralte Chronik. Man unterſcheidet
verſchiedene Küſſe, wie den Liebeskuß, den
Ver=
lobungskuß, den Hand= oder den Fußkuß, und all
dieſe Küſſe werden entweder aus Freundſchaft
oder Liebe, oder aber auch aus Ehrerbietung
gegeben. Es wird zwar von vielen Menſchen
der Kuß als Unſitte angeſehen, jedoch wird es
wohl nie ſo weit kommen, daß nicht mehr „
ge=
küßt” wird. Der Handkuß allerdings hat heute
ſchon viel an Bedeutung verloren, wogegen er
in der Geſchichte oft eine große Rolle ſpielte. An
den europäiſchen Höfen war der Handkuß die
übliche Begrüßungsform gegen Frauen, am
üblichſten war er am ſpaniſchen Hofe. Schon bei
den Römern und Griechen wurde derſelbe Brauch
geübt, und ſeit den älteſten Zeiten war es
üb=
lich, daß die römiſchen Sklaven ihrem Herrn die
Hand küßten. Die Sonnenanbeter in Altindien,
ſowie auch die alten Griechen erſetzten Götter
opfer durch Handküſſe. Die Azteken begrüßten
ihre Vorgeſetzten, indem ſie mit der Hand zuerſt
den Boden berührten und dann die Hand küßten.
Im Orient wurde der ſogenannte Fußkuß
geübt, wobei ſich die Untergebenen vor ihrem
Herrſcher zu Boden warfen und ihm ſodann die
Füße küßten. In Spanien wird der Fußkuß nicht
ausgeübt, ſondern bloß in Briefen als ſogenannte
Höflichkeitsformel angedeutet. Bei Audienzen
des Papſtes küßte man deſſen Pantoffel, auf
denen ſich ein Kreuzzeichen befand. Eingeführt
wurde in Europa der Fußkuß durch die Römer
und ſpäter auch durch die alte chriſtliche Kirche.
Bei den Biſchöfen wurde jedoch nicht der Fuß
ſondern bloß der auf der Hand befindliche Ring
geküßt. Der ſogenannte „heilige Kuß” wurde in
der altchriſtlichen Kirche als Zeichen gänzlicher
Ausſöhnung beim Abendmahl oder auch bei
an=
deren kirchlichen Anläſſen, wie z. B. bei der
Taufe gepflegt, wobei aber ſtreng darauf geachtet
wurde, daß die Geſchlechter getrennt waren. Den
Friedenskuß nannte man denjenigen, welchen
der neugewählte Papſt bei der Adoration jedem
Kardinal auf die Wange drückte. Zur
Bekräf=
tigung irgend eines Verſprechens wurde im
Mittelalter in Deutſchland der Kuß angewendet
oder aber auch bei Uebergabe eines Lehens.
Eine originelle Sitte auf dem Gebiete des
Küſſens findet man in dem Orte Halmagen in
Rumänien. Dort wird jedes Jahr ein
ſogenann=
ter „Kußmarkt” abgehalten. Am Tage des
hei=
ligen Theodor findet der Jahrmarkt ſtatt und
auf dieſem Markte finden ſich Mädchen und
Frauen des Ortes ein, die mit Blumen geſchmückt
Weinkrüge in der Hand tragen und jedem
Marktbeſucher ein Glas Wein kredenzen und
dann einen — Kuß geben. Jedenfalls ein
ſonder=
barer Markt.
Die Trennungsecke
Es iſt wunderlich, daß man einander immer
dann erſt das Wichtigſte zu ſagen hat, wenn
man ſich trennen will.
Da gehe ich mit einem Bekannten eine ganze
Anzahl Straßen entlang, und wir ſprechen von
dem und jenem.
Dann ſtehen wir an der Ecke, wo ſich unſere
Wege trennen. Er muß rechts, ich links gehen.
Er ſtrebt ſeinem Heim zu, ich habe noch
Be=
ſorgungen vor. Und nun ergibt ſich das Wun
derliche, daß wir einander noch eine ganze
Menge Dinge zu ſagen für nötig finden. Ich
fühle, er hat das Bedürfnis, mir ſchnell nock
einiges anzuvertrauen, und auch mir ergeht es
ähnlich. Es fiele die Welt gewiß nicht ein,
wenn wir ſchwiegen und die Mitteilungen für
uns behielten. Aber es erſcheint uns im
Augen=
blick doch notwendig, unſere Anſichten
auszu=
tauſchen. Und ſo ſtehen wir noch eine ganz
er=
kleckliche Anzahl von Minuten beiſammen und
merken kaum, wie die Zeit verrinnt, bis uns
ein Blick auf die Uhr belehrt, daß ich es eilig
habe, noch zurecht zu kommen; und er erklärt
daß ſeine Frau ungeduldig auf ihn warten
werde.
So haſten wir davon, und da ich infolge
der Verzögerung zu ſpät komme, habe ich
un=
freiwillige Muße, darüber nachzudenken, wie
es kommt, daß einem immer erſt an der Ecke
an der man ſich trennen muß, das Wichtigſte
einfällt. Vielleicht geſchieht es ganz unbewußt
aus dem Gefühl heraus: Ich weiß nicht, wann
ich dich wieder treffen und ſo Gelegenheit
haben werde, mich mit dir auszuſprechen.
Des=
halb pfercht man in die letzte Minute ſo viel
hinein, deshalb weiß man mit einemmal nod
eine ganze Menge wichtiger Fragen, die einen
beſchäftigen, nachdem man noch kurz vorher
das Geſpräch ins Stocken geraten ließ.
Allerdings — die Sache hat auch noch eine
Kehrſeite. Vielleicht wird nirgends ſo viel
Un=
überlegtes geſprochen als an der Trennungsecke,
eben weil man ſchnell noch recht viel in das
Geſpräch legen möchte, Unüberlegtes, das viel
beſſer ungeſprochen bliebe und das man erſt
dann richtig erkennt, wenn es die Krallen zeigt
Geſucht!
Der berühmte Detektiv ſtand vor dem Cheſ
der Engrosfirma und erhielt nähere
An=
weiſungen
„Alſo die Sahe iſt die”, ſagte der Chef
„daß unſere Firma um viele Tauſend Mar
geſchädigt worden iſt. Ein Schwindler hat die
Provinz bereiſt und ſich als einen unſerer
Reiſenden ausgegeben. Er hat das Geld
geradezu geſcheffelt und in einer Woche hat
er mehr eingenommen als alle unſere
Reiſen=
den zuſammen in einem Monat. Dieſen Mann
müſſen Sie möglichſt’ ſchnell in die Finger
bekommen — ganz gleichgültig, was es koſtet.
„Gut” ſagte der Detektiv, „binnen heute
und acht Tagen wird dieſer Mann hinter
Schloß und Riegel ſitzen!“
„Hinter Schloß und Riegel?” ſchrie der
Chef. „Um Himmelswillen, was ſoll er denn
da? Ich will ihn ja nicht verhaften laſſen
engagieren will ich den Mann!”
Geſunde Menſchen durch geſunden Sport
Scherl-Bildmaterndienst.
der Caßelwdurm
In Bayerns ſchönem Oberland,
Bei Regen, Föhn und Sturm,
Sucht alles an der Alpen Rand
Jetzt nach dem Tatzelwurm.
Zwar hat ihn keiner noch geſehn,
Doch bringt ſein Fang Gewinn,
Und jeden Abend gegen zehn
Singt man im Wirtshaus drin:
Wir ſchleichen in den Wald hinein!
Wer mitgeht, der muß mutig ſein!
Die Nacht iſt hell, es geht kein Sturm.
Wir ſuchen heut den Tatzelwurm!
In gräulich dunkler Ungeſtalt,
Halb Drache und halb Stier,
Streift er des Nachts gern durch den Wald
In mörderiſcher Gier.
5000 Mark Belohnung kann
Der erben, der ihn kriegt.
Drum gib ihm Saures! Drauf und dran!
Wer mutig iſt, der ſiegt!
Wir ſchleichen in den Wald hinein!
Wer mitgeht, der muß mutig ſein!
Die Nacht iſt hell, es geht kein Sturm.
Wir ſuchen heut den Tatzelwurm!
Das Dorf ſchläft an dem Bergeshang
Schon lang in ſtiller Ruh.
Der Mond macht auf dem nächt’gen Gang
Jetzt beide Augen zu.
Und ſieht man ſpät noch Burſchen ſtehn
Dicht an der Liebſten Tür,
Die wollen gar nicht fenſterln gehn,
Denn ſie erzählen dir:
Wir ſchleichen in den Wald hinein!
Wer mitgeht, der muß mutig ſein!
Die Nacht iſt hell, es geht kein Sturm
Wir ſuchen heut den Tatzelwurm!
Mariechen kam ſehr ſpät nach Haus
Sie war ſonſt brav und nett.
Mama guckt ſich die Augen aus,
Dann geht ſie müd zu Bett.
So lind und lau die Sommernacht!
Schon glimmt der Morgen auf.
Da plötzlich iſt Mama erwacht:
Mariechen kommt herauf!
Wir ſchlichen in den Wald hinein
Wer mitging, der mußt mutig ſein!
Die Nacht war hell, es ging kein Sturm.
Wir ſuchten nur den Tatzelwurm!
Puck
Luſtige hiſtörchen
Das Aber.
Kurfürſt Johann Georg I. von Sachſen
wurde im Jahre 1617 von Kaiſer Matthias in
Dresden beſucht. Der hohe Gaſt beſah das
Kur=
fürſtliche Zeughaus und ſagte nach der
Beſich=
tigung:
„Das Zeughaus iſt vortrefflich, aber ."
Johann Georg deutete das „aber” richtig
deshalb führte er den Kaiſer in die Schatz
kammer, zeigte ihm die Menge der angehäuften
Silberbarren und ſagte:
„Allergnädigſter Kaiſer, hier liegt das Aber.”
Das Inkognito.
Der Großherzog Karl Auguſt von Weimar
reiſte mit ſeinem Adjutanten, dem General von
Seebach, nach Leipzig. Dieſer war einer der
Generale der damaligen weimarſchen Armee
ein langer, hagerer Herr mit einem vornehmer
Geſicht voller Falten. Er erfreute ſich
allgemei=
ner Beliebtheit ſeiner ſcherzhaften Bemerkungen
wegen, die er mit unbewegter Miene und
trockenem Tone vorbrachte, Karl Auguſt prägte
über ihn eine reizende Charade:
„Das Erſte iſt ein großes Naß,
das Zweite iſt ein kleines Naß,
doch trocken iſt das Ganze
Alſo der Großherzog und Seebach fuhren
in einem offenen Jagdwagen und trugen das
ſchlichte Gewand des Bürgers Hinten auf der
Pritſche ſaß nur ein Kammerdiener.
Als dann endlich Leipzigs Türme in Cecht
kamen, bemerkte Auguſt zu ſeinem Adjutanten:
„Was ich noch ſagen wollte — wir reiſen
ſelbſtverſtändlich inkognito.”
„Gewiß, Königliche Hoheit”, verſicherte
See=
bach trocken.
Wie üblich wurde im Leipziger Stadttor der
Wagen vom Poſten angehalten. Der
wacht=
habende Sergeant erſchien und fragte nach dem
Woher und Wohin, der Reiſenden, natürlich
auch nach Name und Stand.
„Ich bin der General v. Seebach aus
Wei=
mar”, erklärte Karl Auguſt
„Und Sie, mein Herr?”, wandte ſich der
Sergeant an den Adjutanten. Der ſagte, ohne
ſich zu beſinnen:
„Ich bin der Großherzog von Weimar.”
„Aber Seebach!‟ Der Großherzog wurde
unwillig. „Was fällt Ihnen ein
„Königliche Hoheit befahlen, daß wir
inkog=
nito reiſten, und da Königliche Hoheit geruhten
ſich meines Namens zu bedienen, ſo wählte ich
den Ihrigen — das Inkognito iſt wohl ſo am
beſten bewahrt worden.”
Ailt hat und Car
Wie behandelt man Gummiſchürzen?
Gummiſchürzen ſind in der Küche
außerordent=
lich praktiſch, da man ſie abwaſchen kann. Man
nimmt dazu warmes Seifenwaſſer und einen
Schwamm. Wenn ſie auf dieſe Weiſe geſäubert
wurden, reibt wan ſie trocken. Schließlich reibt
man ſie mit einem Flanellappen und Olivenö
nach. Dieſe Behandlung muß man den Schürzen
einmal in jeder Woche zuteil werden laſſen. Sie
halten dann doppelt ſo lange.
Fußpflege im Sommer.
Die warmen Tage machen eine beſonders
auf=
merkſame Pflege der Füße nötig. Sehr viele
Leute leiden im Sommer an aufgeſchwollenen
Füßen, ſo daß ſie gut tun, die Schuhe für den
Sommer etwas größer zu kaufen. Nichts iſt ſo
unerträglich, wie ein ſehr feſt ſitzender Schuh in
der Hitze. Ein Fußbad täglich iſt durchaus
er=
forderlich. Man verwendet am beſten lauwarmes
Seifenwaſſer, dem man Borax oder Badeſalz
zu=
ſetzt. Die Füße müſſen fünf bis zehn Minuten im
Waſſer bleiben. Hierauf ſind ſie mit einem
gro=
ben Frottiertuch gut abzutrocknen. Alle
Verhär=
tungen ſind mit Bimsſtein ſo lange zu reiben
bis die Haut weich wird. Nun werden die Füße
und Zehen gut mit irgend einem Oel
eingerie=
ben. Schließlich werden die Füße mit
Talcum=
puder beſtäubt.
Fleckenvertilgung.
Vor der Wäſche ſoll man alle Gegenſtände
ge=
nau daraufhin nachſehen, was für Flecke ſie
haben und ſoll dieſe immer entfernen, ehe man
das Wäſche= oder Kleidungsſtück zu waſchen
an=
fängt. Grasflecke in weißen Waſchkleidern ſoll
man zunächſt in warme Milch oder Zitronenſaft
legen und dann auf gewöhnliche Weiſe aus
waſchen. Wenn Teerflecke auf dem Stoff feſt
ge=
worden ſind, ſo muß man ſie mit dem Meſſer
ab=
ſchaben und dann in Terpentin einweichen. Bei
Obſtflecken ſpannt man die befleckte Stelle über
eine Schüſſel und läßt kochend heißes Waſſer ſo
lange darauf tropfen, bis der Fleck verſchwindet,
was bei friſchen Flecken ſehr ſchnell der Fall iſt.
Weinflecke ſind in kaltem Waſſer zu ſpülen, dem
man einige Tropfen Ammoniak und Weingeiſt
zugeſetzt hat. Hat man das Pech, beim Bügeln
den Stoff anzuſengen, ſo ſoll man das Stück
ſo=
fort in kaltes Waſſer legen, den Fleck mit Seife
einreiben und ihn an der Sonne trocknen laſſen.
Düngung von Pflanzen.
Topfpflanzen bedürfen beſonderer Pflege,
wenn ſie gedeihen und blühen ſollen; es genügt
nicht, daß man ſie nur mit Waſſer begießt. Aber
man kann ſich allerlei Düngemittel ſelber
be=
ſchaffen. Sehr praktiſch iſt es, Eierſchalen nicht
wegzuwerfen, ſondern in einen Topf mit Waſſer
zu tun. Das Waſſer benutzt man dann zum
Be=
gießen der Zimmer= und Balkonpflanzen und
er=
neuert es immer wieder. Nach einiger Zeit
wirft man die Schalen natürlich weg und erſetzt
ſie durch neue. Auch Kaffee= und Teereſte ſind
ausgezeichnete Düngemittel, mit denen man
einen Verſuch machen ſollte.
Kleine Winke für den Haushalt.
Hat man Fleiſch eingekauft, ſo darf man es
niemals in Papier liegen laſſen, da das Papier
Aſtronomie.
Ein ſächſiſcher Großinduſtrieller, ein älterer
würdiger Herr mit einer Rieſenglatze, war in
Audienz bei König Albert, um ſich perſönlich
für einen ihm verliehenen Orden zu bedanken,
Der König bemerkte den einſamen Stern,
der den Frack des Kommerzienrats ſchmückte,
und ſagte:
Nanu, das ſcheint ja Ihr erſter Orden
ge=
weſen zu ſein.”
Der Kommerzienrat zeigte lächelnd auf ſeine=
Glatze:
„Jawohl, Majeſtät! Bei uns vom Zivil kom= die Sterne erſt, wenn der Mond
aufge=
gangen iſt.
vo
tit
rchgefuh
zweier 2
den. Außerden
und und
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qwerks n.
alten. A.
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hiet ſind, die dringende
durch Vergebung vo
er Arbeitsl
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Vergebung.
der Arbeitsloſi,
iſtand des deu
zn Beſitzes, zu verbe
den
uaseſchite.
ung muß
gei, die durch die Ein.
Mung
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loſenen Organiſatiot
Schickſalsverb=
hingewieſen. D
„Hausbeſitz im Rahmen
eits aufträ
eilt,
49geber d.
dem A.
rch äußerſte Preisg
indlich vermieden we
ekwa an
einzeln=
ungerechtfertigten
uf des Zentralv
den Fleiſchſaft aufſaugt. Man ſoll es ſofort au
einen Porzellanteller legen. — Bewahrt ma
Räucherwaren, alſo Wurſt und Schinken, auf, ſo
ſoll man ſie immer an einen luftigen Platz
hän=
gen und ſie mit einer dicken Salzlöſung beſtrei= /. 4Agaben der öf
NZgliederverſamm!
Kteditanſtalten
Hiecher Kreditanſtalt
die
Mitgliede=
chrliche Kreditan
rTöſientlich=rechtlic
Dder Mitgliederr
en Teil folgende
ſichsfinanzminiſter
des Reiches:
chen; dadurch wird der Anſatz von Schimmel verzs Ma Alsgruppe, 3.
mieden. — Beim Kochen von Fiſch iſt es vorteil== uns werungen, 5
in der deutſch
haft, einen Teelöffel Eſſig in das Kochwaſſer zur Wirner u. Mert 90
tun; das Fleiſch wird dadurch feſter. — Beimm eitbrik) berichte
Einmachen pflegt man durch das Umgehen mitl / ein Werk II ne
dem Obſt häßliche Flecke an den Händen zu be=‟
2. iſt gleichzei
RM.
— Hat ſich ein Glasſtöpſel in einer Flaſche feſt=l Pi AG.
geſetzt, ſo taucht man ein Tuch in heißes Waſſen Lidient Divide
ſapital v
M
und umwickelt den Flaſchenhals damit. Nachd 50, der Deutſchen uo
einer Weile läßt ſich der Stöpſel entfernen, Zuu / 5V. iſt u. g. zu en.
enge Lederhandſchuhe wickelt man in ein feuchtesn” euzelnen Ländern
ſauberes, weißes Tuch. Nach einigen Stundenm ig auch in den erſ
hat ſich das Leder gedehnt. — Roſtflecke taucht
U
für 19
man in kochendes Waſſer und reibt ſie dann micn
ener=Friedrichsha
Zitronenſaft.
ws. Mitglied de
a. M
Ei bei der Geſichtspflege.
In de
wurde z
ſpies 2
Erfolg erzielt hat. Da dieſe Methode einfae
* Dürſte den
kann ſie nachgeahmt werden. Zunächſt wird das 2 Aiſ noch unbeſtimr
Geſicht mittels eines Wattebauſches und Haule”
nedte dich
9
kreme ſorgfältig geſäubert. Hierauf ſchlägt man
Ee Wars 1ua4 5
itr 1934 nick
ein Ei auf und tut das Weiße in eine Schale, Ihn
n die Dirtſche
das Gelbe in eine andere. Man trägt nun d0
Heidh ainier geil
Eiweiß auf Geſicht und Hals auf. Sobald
e=
nd von Ende
vollkommen trocken iſt, ſtreicht man eine zweitet."
ia iMier 10 Mif
Schicht Eiweiß darüber. Schließlich, wenn auch
dieſe Schicht getrocknet iſt, wird das Eigelb auls!
getragen. Hierauf ſoll man ſich ganz ruhig zehll.
M
Minuten hinlegen und die Muskeln völig ente hmädter
Biehmar=
ſpannen. Nun wird das Geſicht mit einem in
Eie Die Rtslt
heißes Waſſer getauchten, ſehr weichen Lappenl
L-5 Mia n.
abgewaſchen, worauf man noch etwas Hauttreme
da 1nNd d
Waſſer getaucht. Wenn man dieſe Behandlung
Dier lun s
wöchentlich einmal durchführt, wird man an ſeien m. Gayen 7
1.
Eid io Kichln
nem Teint Freude haben.
Bulen
42,b)
23
*
34
in die Haut maſſiert und zu Bett geht. Am
al=
deren Morgen wird das Geſicht in recht kaltes ſe. g* Viehmarlt vo
20—7
Apfelſinen imSchlafrock. Man ſchneide
Apfelinen in Scheiben, die man entkernt mits Kf 9 8.-5er 0I
( 46-
Einest
Zucker beſtreut. Dann bereite man von 2 Lile”
Milch, 1 Ei und Mehl, ſowie ½ Teelöffel Sau
ide Schan
einen dickflüſſigen Teig, den man leicht geſubl: ſy/ 210 K
158
Ne
hat. Tauche die Scheiben hinein und backe ſe.!
ſchwimmendem Fett lichtbraun. Noch warm, bess 4/eiſet rlauf;
ſtäube man ſie mit Puderzucker.
Römiſche Apfelſinenſulz. 3—4 9
ſchälte Apfelſinen ſchneide man in Scheiben, De
hmar
man entkernt in eine Glasſchüſſel legt und mit2 7)0 geg
Rum beſpritzt und Zucker beſtreut. Dann Ve‟‟
miſche man den ausgepreßten Saft von 2 Apfele! ” Nufert et
ſinen mit 1 Taſſe Waſſer, ſchmecke gut ſüß ab Une
verrühre ihn mit aufgelöſter Gelatine (aul 2
Liter Flüſſigkeit 6 Blatt) und gieße ihn über Die
Scheiben. Am nächſten Tage garniere man die
Speiſe kranzartig mit gezuckerten Apfelſile.
vierteln und ſerviere dazu entweder eine Vaniu”‟"
oder Weinſchaumſoße
in füber
ei,
ſummer 159
Mittwoch, 12. Juni
Arbeitsbeſchaffung durch den Hausbeſitz.
Ein Appell des Präſidenken des Zenkralverbandes Deutſcher Haus= und Grundbeſitzer.
AMion zur Förderung der Arbeitsſchlacht
Berliner und Rhein=Main=Börſe.
in der nächſten Zeit werden in allen deutſchen Gauen an den
Ahzilagſäulen Plakate kleben, die die Aufforderung des
Zentral=
zeu undes Deutſcher Haus= und Grundbeſitzervereine an die
deut=
tie Hausbeſitzer enthalten, in dieſem Sommer durch vermehrte
Vünebung von Inſtandſetzungsaufträgen, ſoweit es in ihren
wirt=
caſlichen Kräften liegt, bei der Bekämpfung der
Arbeitsloſig=
keſt nitzuhelfen. Dieſe Aktion zur Förderung der vom Führer
amgrdneten Arbeitsſchlacht iſt vom deutſchen Haus= und
Grund=
beuü gemeinſam mit dem Reichsſtand des Deutſchen Handwerks
inn ſe Wege geleitet worden, weil im bebauten Beſitz
insbeſon=
dey für das Handwerk noch große Reſerven der
Arbeitsbeſchaf=
fungvorhanden ſind. Bekanntlich ſind im Verlaufe des Winters
M34 mit Hilfe der Reichszuſchüſſe große
Inſtandſetzungsarbei=
ten urchgeführt worden, aber naturgemäß konnten die
Verſäum=
niſſiezweier Jahrzehnte nicht in dieſem einen Winter nachgeholt
wecn. Außerdem iſt es erforderlich, daß das deutſche Handwerk
dauund und in regelmäßigem Umfange mit
Inſtandſetzungsauf=
trign des Hausbeſitzers verſehen wird, da etwa drei Fünftel des
Hauwverks nur durch die Aufträge des Hausbeſitzes Lohn und
Büuerhalten. Aus dieſem Grunde richtet ſich der Appell des
Prüſenten des Zentralverbandes Deutſcher Haus= und
Grund=
beſeyrvereine, Tribius, an die deutſchen Hausbeſitzer, daß ſie ſich
ihverPflicht gegenüber der Volksgemeinſchaft bewußt werden und
duuch Vergebung von Arbeitsaufträgen dazu beitragen, das
Ge=
ſpesn der Arbeitsloſigkeit zu bannen. Ein weiteres Ziel iſt auch,
den uſtand des deutſchen Wohnraumes, wie überhaupt des
be=
bauu Beſitzes, zu verbeſſern, wodurch auch gleichzeitig der
Eigen=
tünn den Wert ſeines Eigentums erhöht. Im Intereſſe der
Arwesbeſchaffung muß auch an die Mieter, vornehmlich an
die=
jeman, die durch die Einbehaltung von 4 Prozent der
Friedens=
mintt zu der Ausführung der ſog. Schönheitsreparaturen
ver=
pfllchet ſind, die dringende Aufforderung gerichtet werden,
gleich=
falls durch Vergebung von Inſtandſetzungsarbeiten, zu der
Be=
kämpung der Arbeitsloſigkeit beizutragen. In einem
gemein=
ſame Aufruf des Zentralverbandes Deutſcher Haus= und
Grund=
befſizevereine und des Reichsſtandes des Handwerks an die
an=
geſiſhlſſenen Organiſationen und die Mitgliedskörperſchaften wird
auf de Schickſalsverbundenheit von Hausbeſitz und Handwerk
be=
ſonnes hingewieſen. Dieſe hat ſich dadurch zu bewähren, daß
der ſuusbeſitz im Rahmen des wirtſchaftlich Möglichen zuſätzliche
Arucksaufträge erteilt, und daß andererſeits das deutſche
Hand=
weeldem Auftraggeber durch ſauberſte Ausführung der Arbeiten
undd utch äußerſte Preisgeſtaltung entgegenkommt. Es muß
ſelbſt=
vemtnd lich vermieden werden, daß die durch die
Arbeitsbeſchaf=
fumy tva an einzelnen Stellen auftretende Sonderkonjunktur zu
ſackhy ungerechtfertigten Preiserhöhungen benutzt wird.
Wirkſchafliche Rundſchau.
Itxliederverſammlung der Wirtſchaftsgruppe öffentlich=
recht=
licht= 2ieditanſtalten und HV. des Verbandes deutſcher
öffentlich=
recktülher Kreditanſtalten. Am 12. und 13. Juni findet in
Wies=
badtet die Mitgliederverſammlung der Wirtſchaftsgruppe
öffent=
lichäeh liche Kreditanſtalten und die HV. des Verbandes
deut=
ſchen iſßentlich=rechtlicher Kreditanſtalten ſtatt. Die
Tagesord=
nuntgder Mitgliederverſammlung der Wirtſchaftsgruppe ſieht im
fachhi en Teil folgende Vorträge vor: 1. Miniſterialrat
Bayrhof=
fer,) eichsfinanzminiſterium: Die neuere finanzpolitiſche
Geſetz=
gebau des Reiches; 2. Präſident Dr. Kokotkiewicz: Entwicklung
und zuf gaben der öffentlich=rechtlichen Kreditanſtalten und ihrer
Wiithuftsgruppe; 3. der Leiter der Betriebsgemeinſchaft Banken
undd let ſicherungen, Herr Lencer: Nationalſozialiſtiſche
Menſchen=
füh ug in der deutſchen Wirtſchaft,
Yerner u. Mertz AG., Mainz. Die Geſellſchaft (Erdal=
Schuh=
cremerbrik) berichtete 1934 von zufriedenſtellendem Abſatz. Es
wurm ein Werk II neu errichtet. Auch die Tochtergeſellſchaften
(dietG. iſt gleichzeitig Holdingfirma von ſechs Tochterfirmen
undaſt die Vertriebsgeſellſchaft Werner u. Mertz GmbH.) haben
zufrigenſtellend gearbeitet. Einſchließlich 47 000 RM. Vortrag
ergahn ſich nach 252 000 (846 000) RM. Abſchreibungen auf
An=
lagamder AG. RM. 278 000 (303 000) Reingewinn, woraus
wie=
der 5Prozent Dividende auf das im Familienbeſitz befindliche
Akt terapital von 5 Mill. RM. verteilt werden.
der Deutſchen Ueberſeeiſchen Bank. Den Ausführungen
in Gie HV. iſt u. a. zu entnehmen, daß, allgemein geſprochen, in
den enzelnen Ländern des Arbeitsgebietes der Bank die
Ent=
wickkug auch in den erſten Monaten des laufenden Jahres
be=
riesiend war. In den AR. wurden in der Verſammlung, die den
Abſſälß für 1934 genehmigte, u. a. neu gewählt: Dr.=Ing. eh.
Hush Eckener=Friedrichshafen a. B., J. Eggert=Hamburg, Dr. R.
Haurmnn, Mitglied des Vorſtandes der Phil. Holzmann AG.,
Frakurt a. M. In der anſchließenden konſtituierenden Sitzung
M. wurde zum Vorſitzenden Guſtav Schlieper, zu ſeinem
eortreter Oswald Roesler gewählt.
Oſterreichiſche Alpine Montan=Geſellſchaft. Wien. Die
Ge=
ſellſſhat, deren o.HV. ſtatutenmäßig ſpäteſtens Ende Juni
ſtatt=
zufindn hat, dürfte den Termin diesmal nicht einhalten.
Vor=
läuff gſt noch unbeſtimmt, für welchen Zeitpunkt die Bilanzſitzung
einklei fen werden wird. Wie bereits berichtet, war das
Geſchäfts=
ergeons des Jahres 1934 beſſer als 1933, doch gelangt eine
Divi=
dendeuuch für 1934 nicht zu Verteilung. Im laufenden
Geſchäfts=
ahne at ſich die wirtſchaftliche und finanzielle Lage der
Geſell=
ſchafa ſrheblich günſtiger geſtaltet. Die Bankſchuld hat ſich gegen=
Wes m Stand von Ende 1933 durch Rückzahlungen von 16 Mill.
Schielig auf unter 10 Mill. Schill. vermindert.
Biehmärkke.
Demſtädter Viehmarkt vom 11. Juni. Aufgetrieben waren
Pfg., B 48—52,
515 Sweine. Die Preiſe ſtellten ſich auf:
C 40-2. D 46—51 Pfg. pro Pfund. Es wurden verkauft in Klaſſe
6 88, G 306 und D 41 Stück. Marktverlauf: ſchleppend,
Ueberſand.
Minzer Viehmarkt vom 11. Juni. Auftrieb: Rinder 311,
barumr 7 Ochſen (zum Schlachthof direkt 2), Bullen 9 (1), Kühe
208
Kälber 160 (44), Schweine 751 (57).
Färſen 70 (7),
Pothe wurden pro 50 Kilo Lebendgewicht in RM.: Ochſen a) 42.
7441; Bullen a) 42, b) 41, c) 38—40; Kühe 40—42, b) 35
() 26—34, d) 20—25: Färſen a) 42, b) 40—41. c) 35.
1b. 130—34: Kälber a) 62, b) 58—61. c) 50—57, d) 40—49;
Schunne b) 48—51. c) 46—50, d) 44—48. Marktverlauf: Rinder
undehlber lebhaft, ausverkauft; Schweine mittelmäßig, geringer
Uebl nand.
Mnnheimer Viehmarkt vom 11. Juni. Auftrieb: 60 Ochſen,
99 Abuen, 216 Kühe, 158 Färſen, 707 Kälber, 16 Schafe und 176‟
Schlotte. Marktverlauf: Rinder lebhaft, Kälber mittel, Schweine
mittel. Preiſe: Ochſen Kl. a) 42, b) 40—41: Bullen a) 41—42,
1; Kühe a) 38—42. b) 32—37. c) 27—31, d) 22—2
K
Harla) 42, b) 40—41 c) 38—39; Kälber a) 58—62, b) 51—57,
4250, d) 34—41; Schweine a) 2. 49—52, b) 48—51, c) 48—
51, 916—50, g)
2—46.
ſankfurter Viehmarkt vom 11. Juni. Aufgetrieben waren
Lima 576 (gegen 951), darunter 75 Ochſen, 38 Bullen, 302 Kühe,
161.
hrſen. Kälber 510 (838), Schafe — (16), Schweine 3572
4109 Notiert wurden, pro Zentner Lebendgewicht in RM.:
ZRa) 42 (am 3. Juni 42), b) 41 (41—42). c) 40 (39—4)),
39 (36—38); Bullen a) 42 (42), b) 41 (41), c) 40 (38—
(34—46); Kühe a) 41—42 (41—42), b) 35—40 (35—
Färſen a) 42 (42)
100128—34 (28—34), d) 18—27 (20—27):
41—42), c) 38—40 (37—40), d) 35—37 (31—36); Kälber
A65 (61—63) b) 54—60 (56—60), c) 44—53 (45—55), d)
N4
36—44): Schafe nicht notiert. Schweine a) 1. 48—52
48—52 (48—52), b) 47—52 (48—52), c) 46—52 (47—
22),0/ 43—50 (44—50), e) 39—45 (41—45) g) 1. 43—47 (43—
46),00
36—42 (36—42). Marktverlauf: Rinder lebhaft,
aus=
ertia
Kälber mittelmäßig, ausverkauft; „Schweine ruhig,
Velegand. Ueberſtand: 5 Kühe, 150 Schweine.
Die Berliner Börſe eröffnete nach der dreitägigen
Feier=
tagsunterbrechung in überwiegend ſchwächerer Haltung. Die
Er=
örterungen über das ungeſunde Ausmaß der Steigerungen die
die Kurſe an den Aktienmärkten in der Vorwoche zu verzeichnen
hatten, fanden ihren Niederſchlag in Poſitionslöſungen und
Glatt=
ſtellungen der Kuliſſe. Auch das Publikum war vereinzelt mit
Abgaben am Markte. Infolgedeſſen blieben die günſtigen
Mel=
dungen über eine erneute Ermäßigung der Arbeitsloſenziffer, die
erfreuliche Entwicklung der Reichsſteuereinnahmen im April und
anderes ohne Einfluß auf die Tendenz. Nach den erſten Kurſen
wurde es ſehr ſtill. Auf ermäßigter Baſis waren jedoch vereinzelt
Rückkäufe zu beobachten. Am Rentenmarkt blieb es ſtill,
Kurs=
veränderungen von Belang traten kaum ein. Altbeſitz gaben um
½ Prozent nach Reichsſchuldbuchforderungen blieben auf
Frei=
tagsſchlußbaſis behauptet. Kommunalumſchuldung wurden mit
unverändert 89¾ notiert. Im Verlauf traten nur noch in
ver=
einzelten Fällen weitere Rückgänge ein. Meiſt machte ſich auf
er=
mäßigter Baſis Rückkaufneigung bemerkbar, ſo daß das
Börſen=
bild ſpäter ein erholtes Ausſehen zeigte.
Die Rhein=Mainiſche Börſe eröffnete nach den
Feier=
tagen auf dem Aktienmarkt in ausgeſprochen ſchwacher Haltung.
Die erneuten Warnungen gegen die letzten Steigerungen an den
Aktienmärkten löſten allgemein Angebot aus, denen kaum
Auf=
nahmeneigung gegenüberſtand. Sowohl ſeitens der Kundſchaft
als auch der Kuliſſe erfolgten größere Glattſtellungen, o daß
durchſchnittliche Abſchwächungen von 1½—2 Prozent eintraten.
Kaufaufträge lagen kaum vor, auch einige günſtige
Wirtſchafts=
nachrichten boten der Kuliſſe keine Stütze. Beſonders, ſtark ge=
½) und
drückt waren am Elektromarkt Schuckert mit 118½ (12
Siemens mit 176 (179); daneben büßten AEG. 1½ Proz., Bekula
1½ Proz., Licht u. Kraft und Geſfürel je 2 Proz. ein. Von
chemi=
ſchen Werten gingen JG. Farben auf 152½—152½ (155¾) zurück.
Der Rentenmarkt lag faſt geſchäftslos und nicht ganz einheitlich.
Etwas ſchwächer lagen ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen mit 965
(96½). In der zweiten Börſenſtunde blieb das Geſchäft zwar
ſehr klein, doch erfolgten am Aktienmarkt auf der ermäßigten
Ba=
ſis einige Deckungen und Rückkäufe. — Geſtern fand keine
Abend=
börſe ſtatt.
Die Konſerveninduſtrie im Mai 1935.
Da die Freilandkulturen für Frühgemüſe infolge des kalten
Wetters gelitten haben, iſt das Angebot an inländiſchem
Früh=
gemüſe klein und teuer geworden. Ebenſo iſt die Einfuhr von
Friſchgemüſe nach Deutſchland nur noch gering. Unter dieſen
Um=
ſtänden hat der Abſatz in Gemüſekonſerven eine Belebung
erfahren. Nachdem Erbſen und gemiſchtes Gemüſe ſchon faſt
reſt=
los bei den Fabriken geräumt ſind, werden nunmehr auch die
Be=
ſtände in Bohnen gelichtet. Da der Handel für die nächſten
Wo=
chen mit einem guten Abgang von Gemüſekonſerven rechnet, iſt
zu erwarten, daß der Handel ohne große Beſtände in die neue
Verkaufszeit geht. Der Abſatz in Obſtkonſerven iſt als
be=
friedigend anzuſehen. Bis zur neuen Ernte dürften die meiſten
Früchte ausverkauft ſein mit Ausnahme von Birnen und gewiſſen
Sorten von Kirſchen. Der Abſatz in Obſtſäften hat ſich
be=
ſonders ſeit Anfang Mai, der Jahreszeit entſprechend, gut
ent=
wickelt, und es ſteht zu hoffen, daß bei Einſetzen wärmeren
Wet=
ters der Bedarf noch größer wird. Die Sauerkrautſaiſon
geht zu Ende. Der Gurkenumſatz war befriedigend
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Nudolf Mauve; für Feuilleton Reich
Streeſe; fürden Schlußdienſt: Andreas
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: M
Böhman
C. H. Quetſch: für den Sport:
Bauer; für de
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Nette:
Anzeigen=
derb
ſel in Bild u. Wor
Tagesſ.
für
He. A
verantwortlich: Paul Ziegler
der Anzeigen
Willy Kuhle; für den
019. Pl. 3. Druck und Verlag: Dar
J.
ämtlich in Darmſta‟
). A.
tr. 33.
Tagblatt, Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag u. =Druckerei, Darmſtadt. Rheinſt=
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.
Berliner Kursbericht
vom 11. Juni 1935
Der Reichbank=Ausweis
für die erſte Juni=Woche.
Der Reichsbankausweis vom 7. Juni 1935 ſtand bereits im
Zeichen des Pfingſtfeſtes. Die geſamte Kapitalanlage in Schecks
und Wechſeln, Lombards und Wertpapieren hat ſich um 125,7 auf
4416,9 Mill. RM. verringert. Die damit zu verzeichnende
Ab=
deckung der Ultimo=Mai=Beanſpruchung in Höhe von 25,4 v.H.
kann angeſichts der Anforderungen zu den Feiertagen als normal
angeſehen werden. Im einzelnen haben die Beſtände an
Handels=
wechſeln und =ſchecks um 33,9 auf 3697,6 Mill. RM., an
Lombard=
forderungen um 38,9 auf 47.1 Mill. RM., an deckungsfähigen
Wertpapieren um 0,4 auf 337,3 Millionen RM., an
Reichsſchatz=
wechſeln um 52,5 auf 10,6 Mill. RM. und an ſonſtigen
Wertpapie=
ren um 0,1 auf 324,3 Mill. RM. abgenommen. Der geſamte
Zahlungsmittelumlauf ſtellte ſich am Stichtage auf 5819 Mill.
RM. gegen 5641 Mill. RM. zum entſprechenden Zeitpunkt des
Vormonats und 5442 Mill. RM. zum gleichen Vorjahrstermin.
Die Abnahme der fremden Gelder um 35,3 auf 735,1 Mill. RM.
entfällt auf die privaten Konten. Die Beſtände an Gold und
deckungsfähigen Deviſen ſind um 0.7 auf 87,1 Mill. RM. erhöht.
Rediskonkbank in Belgien.
Wie Miniſterpräſident van Zeeland in einer Erklärung
an=
kündigte, hat die belgiſche Regierung die Schaffung einer
Redis=
kont= und Garantiebank endgültig beſchloſſen. Dieſe Bank wird
mit der Belgiſchen Nationalbank zuſammenarbeiten und kurz=,
mittel= und langfriſtige Kredite gewähren; die Kreditgewährung
ſoll nicht nur an Banken, ſondern auch an ſonſtige einwandfreie
Privatunternehmungen erfolgen. Zunächſt wird die
Rediskont=
bank für fünf Jahre errichtet; ihr Beſtehen kann nach Ablauf
dieſer Friſt durch Königliches Dekret verlängert werden. Das
Kapital der Rediskontbank wird 200 Mill. Fr. betragen.
Zur Lage in der Rheinſchiffahrt.
Ah. Die Beſchäftigungslage der Rheinſchiffahrt war
im Monat Mai nach dem Bericht der Niederrheiniſchen
Indu=
ſtrie= und Handelskammer zu Duisburg=Weſel — im ganzen
ge=
ſehen — noch als ungünſtig zu bezeichnen, wenn auch der
Verkehr namentlich infolge lebhafterer Abrufe von Kohlen und
Koks eine leichte Verbeſſerung erfahren hat. Das Inkrafttreten
der Sommerrabatte des Kohlenſyndikats am 1. Mai hat, wie
er=
wartet, eine merkliche Erhöhung der Kokszufuhr nach
Süddeutſch=
land zur Folge gehabt; auch Abrufe aus der Schweiz wieſen einen
zunehmend größeren Umfang auf. Die Verfrachtung dieſer
Auf=
träge konnte bei dem günſtigen Waſſerſtand reibungslos
vonſtat=
ten gehen. Selbſt tief abgeladene Fahrzeuge konnten ungeleichtert
bis Kehl=Straßburg durchſchleppen. Die Oberrheinſtrecke Kehl—
Straßburg—Baſel war ſogar während des ganzen Monats ohne
Unterbrechung befahrbar, ſo daß für manche Fahrzeuge die
Wei=
terfahrt über Straßburg hinaus teilweiſe ohne Leichterung
mög=
lich war. Die Erzverfrachtungen von den Straßburger
Häfen abwärts zum Ruhrgebiet ließen wohl etwas nach, waren
aber immer noch vorherrſchend. Im übrigen geſtalteten ſich an
den Umſchlagplätzen des Ober= und namentlich des Mittelrheins,
im ganzen geſehen, die Verkehrslage merklich beſſer. Die Abfuhr
von Kohlen und Koks über die Seehäfen erfuhr eine leichte
Ab=
ſchwächung; zugenommen haben lediglich die
Maſſengütertrans=
porte vom Seehafen Rotterdam nach Deutſchland, beſonders in
Papierholz. Ebenfalls, erhöhten ſich die Kohlenverfrachtungen
aus dem Limburgiſchen Kohlengebiet rheinaufwärts bis zu den
oberrheiniſchen Häfen. Wenn ſomit arch ziffernmäßig eine
Stei=
gerung des Verkehrs zu verzeichnen iſt, ſo machte ſich dieſe doch
nicht auf dem Frachtenmarkt bemerkbar, denn die erhöhte
Nachfrage konnte bei dem vorhandenen Ueberangebot an
Schiffs=
raum, das durch die dem Verkehr letzthin wieder zugeführten
La=
gerſchiffe für Getreide noch eine Steigerung erfuhr, reſtlos
befrie=
digt werden. So blieben vor allem auch die Frachtpreiſe
voll=
kommen unverändert. Der vermehrte Bedarf an Schiffsraum
führte nur vereinzelt zu einer Verkürzung der Wartefriſt für die
Partikulierſchiffer. Günſtiger geſtaltete ſich die Lage lediglich für
mittlere und kleinere Fahrzeuge, die ſehr lebhaft gefragt wurden.
Zuletzt notierten an der Duisburg=Ruhrorter Schifferbörſe die
Bergfrachten ab Rhein=Ruhr=Häfen nach Mainz=Mannheim 0,90,
Frankfurt 1,05, Hanau und Karlsruhe 1,10, Aſchaffenburg und
Lauterburg 1.15, Straßburg 1,40 RM.; ab Rhein=Herne=Kanal
Zuſchlag 20 Pfg. Die Talfrachten und Schlepplöhne ſind
unver=
ändert.
Oeviſenmarkt
vom 11. Juni 1935
Mei
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bant
Hapag
Nordd. Lloh-
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bembere
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
DeutſcheCont. Gas
Deutſche Erdöl
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134.75
112,75
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F. G. Farben
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HarpenerBergbau
Hoeſch Eiſenund
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
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153.125
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112.75
101.625
97.375
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97.—
125.25
87.625
74.—
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Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzbetfurth Ka
Weſſdt:, Kaufhof
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Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
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Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
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Wanderer=Werke (1
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Frankfurter Kursbericht vom 11. Juni 1935.
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[ ← ][ ]Seite 12 — Nr. 159
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 12. Juni 1935
ROMAN VON
WolkeANG MARKEN
(8
„Keinen Schluck Cherry?”
„Nein, den überlaſſen Sie heute mir einmal! Eine halbe
Flaſche genügt. Obwohl ich heute zu feiern aufgelegt bin.”
Rapp und Margarete ſehen ihn fragend an.
„Ich habe mich nämlich heute entlobt”, ſagte der Doktor
ruhig, und ſeine Stimme iſt beherrſcht wie immer. Aber eine
grenzenloſe Bitternis — wenn auch ſcheinbar ſchon überwunden
ſteckt doch in den Worten.
„Entlobt?” wiederholt Georg von Rapp das bedeutungsvolle
Wort. Es klingt ſehr gepreßt. Ihm iſt mit einem Male die Kehle
wie zugeſchnürt.
Er iſt glücklich, Margarete für ſein Haus gewonnen zu haben,
und jetzt packt ihn die Angſt, daß er ſie bald wieder verlieren
könnte, denn die zwei prächtigen Menſchen da paſſen nach ſeinem
Gefühl aufs beſte zuſammen.
Margarete ſagt nichts, ſie ſieht nur erſchrocken auf Dr. Poeck.
„Ich weiß, was Sie denken, Schweſter Margarete”, ſagte
dieſer ernſt. „Sie denken: Wie iſt es möglich, daß dieſer Menſch
ein derart inhaltsſchweres Wort ſo leicht ausſprechen kann, und
wie zum Hohn behauptet, zum Feiern aufgelegt zu ſein. Schweſter,
Sie wiſſen eben nicht ... wie ſchlecht meine Verlobte war! Ja, ſoll
ich da den Tag, an dem ich mich frei gemacht habe von ihr, nicht
feiern?”
Doktor, lieber Doktor, ſo iſt’s Ihnen doch nicht zumute!” meint
das Mädchen kopfſchüttelnd.
Der Arzt lacht kurz auf und nickt dann Margarete zu. „Sie
kennen mich zu gut, Schweſter Margarete, als daß ich lügen
möchte: Es war unſagbar bitter! Ich weiß ſchon ſeit langem, daß
ich betrogen worden bin. Geſtern wurde das Band endlich von
mir zerriſſen. Und nun muß alles vorbei ſein! Schluß
Hart und ſcharf klingt Poecks Stimme. Rapp und Margarete
ſchweigen. Es fehlt ihnen das rechte Wort, das Troſt ſein könnte.
Das Eſſen wird aufgetragen. Dr. Poeck ſpeiſt mit ihnen
zu=
ſammen, und allmählich weicht die gedrückte Stimmung. Als der
Arzt dann zu erzählen beginnt, merken ſeine Zuhörer nichts mehr
von Schmerz und Bitternis.
Der Mann hat ſich, ſo ſcheint es wenigſtens, reſtlos von allem
losgelöſt.
Die Unterhaltung wird an dieſem Tage vornehmlich von den
beiden Männern beſtritten. Sie ſind viel herumgekommen, ſie
ken=
nen die Welt und die Menſchen.
Dr. Poeck gibt Erlebniſſe aus ſeiner früheren Tätigkeit als
Schiffsarzt zum beſten. Er hat da allerhand Originelles und
Luſtiges erlebt.
Margarete ſtaunt. Sie kennt Dr. Poeck eigentlich als faſt
wortkarg. Nur ſelten hatte ſie ihn ſo plaudern hören wie heute.
Sie ahnt, daß er in angenehmen Erinnerungen Vergeſſen ſuchen
will.
Am Abend, als Dr. Poeck in gewohnter Weiſe ſeinen Beſuch
gemacht und den Zuſtand Georg von Rapps überprüft hat, meint
er, als er ſich eben von Margarete verabſchiedet: „Wir hätten
heute den fünfundzwanzigſten Tag, Schweſter.
„Ja? Was wollen Sie damit ſagen?”
„Sie kennen doch die Heimtücke des Colicerums. Ich arbeite
höchſt ſelten und nur gezwungenermaßen damit. Vier Wochen
nach dem Entzug ſetzt immer eine ſcharfe Reaktion ein. Hauptſache
iſt, daß der Körper bis dahin ſoviel Kräfte geſammelt hat. Bei
Herrn von Rapp kann man in dieſer Hinſicht zufrieden ſein.
Immerhin dürfen wir nicht vergeſſen, wieviel er von dem
Teufels=
zeug geſchluckt hat. Ich fürchte daher, daß die Reaktion beſonders
ſtark einſetzen wird. Jedenfalls ſtehe ich jederzeit zur Verfügung.”
„Worin beſteht eigentlich die verheerende Wirkung des
Colicerums, Herr Doktor?‟
„Colicerum wirkt blutzerſetzend, es vernichtet die roten
Blut=
körperchen. Entzieht man dem Kranken das Colicerum, dann hört
der Prozeß zwar auf, aber etwa vier Wochen hat es den Anſchein,
als ob alles Gift, das noch in dem Körper ſteckt, erneut zur Aus
wirkung käme.
Der Anfall iſt zwar manchmal nur ſchwach, aber ich habe auch
ſchon Fälle erlebt, wo der Patient dabei zugrunde ging.”
Margarete zitterte bei dem Gedanken, das Leben Rapps jetzt
noch gefährdet zu wiſſen.
„Und . . . wenn ernſthafte Gefahr beſtünde, was müßte dann
geſchehen”
„Wir müßten eine Blutübertragung vornehmen. Ich habe
mich ſchon über die Blutgruppe, der Rapp angehört, durch eine
Blutprobe unterrichtet. Es muß ausgezeichnet beſchaffen geweſen
ſein, als der Mann geſund war. Hoffen wir alſo das beſte,
Schweſter!
Nachdem der Arzt gegangen war, kehrt Margarete
nachdenk=
lich in das Zimmer zurück.
Die kleine Mönke bringt den Tee. Margarete gießt die
gold=
helle Flüſſigkeit in die hauchdünnen Taſſen aus echtem chineſiſchem
Porzellan.
„Dr. Poeck hat ſich alſo entlobt” beginnt Georg von Rapp
nachdenklich. „Ob ihm die Sache ſehr nahegeht, Schweſter?”
„Das iſt ſchwer zu ſagen, Herr von Rapp.”
„Sicher wird ſie ihm nahegehen”, überlegt Rapp. „Es war
gewiß keine X=beliebige, die er ſich erwählt hatte. Und jetzt hat
er — wie er ſagt — ihren Unwert erkannt. Und das iſt bitter, das
kann ich ihm nachfühlen.”
„Sie ſprechen ja, als hätten Sie ſelbſt einmal Aehnliches
er=
lebt!
Rapp blickte das Mädchen lange und ſinnend an.
„Ja, ſagte er dann leiſe, „ich hab’s auch einmal erfahren
müſ=
ſen, wie bitter es iſt, denn Unwert eines Menſchen zu erkennen,
dem man alle Liebe geſchenkt hat.
„Ob die Menſchen in ſolchen Fällen nicht meiſt zu ſehr an ſich
ſelbſt denken und vergeſſen, ſich in die Seele des anderen
hinein=
zuverſetzen?” wendet Margarete ein.
„Wie meinen Sie das?” Rapps Stimme zittert leicht.
„Ich nehme an, Sie haben einmal eine Frau ſehr geliebt.
Liebe iſt egoiſtiſch, vielleicht im beſonderen Maße beim Manne
und eine ſolche egoiſtiſche Liebe wird oft kleinlich. Sie ſind
ent=
täuſcht worden. Ich weiß nicht, was Sie enttäuſcht hat. Aber haben
Sie dem geliebten Menſchen jenes Verſtehen entgegengebracht, das
er billigerweiſe — weil es eben der geliebte Menſch iſt —
ver=
diente? Ober haben die Worte anderer Sie beeinflußt? Wiewel
Liebe ſcheiterte oft an einem Irrtum, an falſchem Verſtehen, und
ein ſinnloſer Trotz verſchließt dann beider Mund. Ein Wort brächte
meiſt Aufklärung, würde Erlöſung ſchenken . . . doch es wird nichſt
geſprochen. Wir Menſchen würden alle glücklicher ſein, wenn wir
in unſerer Liebe weniger eigennützig und mehr guten Willens
wären.
„Schweſter Margarete, mich dünkt, auch Sie ſind von der Liebe
enttäuſcht worden.
„Nein”, entgegnete ſie ruhig. „Aber manchmal, in
vergange=
nen Jahren, als ich noch allerlei Hoffnungen und Wünſche hegte,
habe ich ſehen müſſen, wie der oder jener, dem ich glaubte gut ſein
zu können, an mir vorbeiging. Es tat weh. Aber enttäuſcht bin
ich nicht worden. Man lernt mit der Zeit nur für den
Mitmen=
ſchen leben, lacht und weint mit ihm. Das iſt eine Menſchenpflicht,
die auch ein Leben wertvoll machen kann.”
„Und ob ſie das vermag, Schweſter Margarete! Wenige
kön=
nen ſich ſo überwinden. Wir denken ja alle zu viel an unſer
eigenes kleines Ich.
(Fortſetzung folgt.)
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