Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 151
Montag, den 3. Juni 1935
197. Jahrgang
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Dr Daggterter
urrnwamſtädt
Gbleiter Reichsſtatthalter Sprenger ſpricht vor hunderttauſend Volksgenoſſen auf dem Feſthallengelände.
Der große Appell.
Gautag der NSDAP. in Darmſtadt fand geſtern ſeinen
ſiebukt und Ausklang. Bereits in den frühen Morgenſtunden
üht ich das Straßenbild, das wiederum vom braunen Ehren=
„ſed lde zu den Sonntagstagungen eilenden Teilnehmer
be=
a ſerſkzwar. Ununterbrochen liefen die Sonderzüge auf dem
a huunröhnhof ein, die Tauſende von Volksgenoſſen aus dem
gan=
ien 0iüu brachten. Die HJ. begann den
hag ſmt Turn= und Spielbewegungen
auf den Polizeiſportplatz.
Pültiklich um 8 Uhr begann in der ſtark
geſetzite Feſthalle der
zinuwalkerappell der Deutſchen
Ueſchanf.
Lanotobmann Pg. Becker begrüßte
ſgam ſeiner mit großem Beifall
auf=
nomnnen Rede den Stellvertreter des
ſichskaaniſationsleiters Pg. Dr. Ley,
g. Schneer.
Pg.) Lecker verglich die Arbeitstagung
M ſt eue großen politiſchen Heerſchau, die
des hr deshalb abgehalten werde,
da=
dits Gefühl der Zuſammengehörigkeit
asi neue ſtets verſtärke. Wenn der
ſelmſch mitgehen wolle, ſei es leicht,
Schden der Vergangenheit zu
beſei=
zeute ſei am deutſchen Arbeiter
streder gut zu machen. Hier habe
Bluebsführer ſeine ſchönſte Aufgabe
ffün, denn was gäbe es Schöneres,
füß en Menſchen ſorgen zu dürfen.
Atiter wiſſe heute, daß der
Be=
ſebs züter Führer des Betriebes ſei,
d en erſtehe auch, wenn es ſein muß,
„Rouiees und ehrliches Nein. Denn
„ürlicktet und Vertrauen ſind die
Grund=
een eher gedeihlichen Zuſammenarbeit.
ſeer Begebszellenobmann, der
Betriebs=
uuöhrerſlud der Vertrauensrat müſſen ſich
ſch ſt reinig ſein, denn wenn alle dieſe
enarde im Betrieb finden.
Veludnung des Führers vom 21. März über Wirtſchaft und
ME. ine man die Grundlage einer Zuſammenarbeit geſchaffen.
Aurch 10 Schaffung dieſes Geſetzes ſei die Leiſtungsgemeinſchaft
ebrümt und die Selbſtverwaltung des ſchaffenden Menſchen
lichtſt vorden. Eine ſpezielle nationalſozialiſtiſche Wirtſchafts=
Rwrich zbe es nicht, vielmehr habe ſich heute die Wirtſchaft den
Runienängen der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung
unter=
dei indern es erfordere eine gewiſſe Zeit, um zu reifen.
Alle polikiſchen Leiker des Gaues
vereinigten ſich vor dem Großappell in der Feſthalle mit den
Ehrengäſten des Gautages zu einer grundſätzlichen Betrachtung
der Gegenwartsaufgaben der Partei durch den Gauleiter.
Die Stärke dieſer Tagung lag nicht nur in den grundlegenden
Worten des höchſten politiſchen Leiters unſeres Gaues, ſondern
nicht minder im Schulter=an=Schulter der Aktiviſten und
Unter=
führer ſämtlicher Gliederungen, wie ſie das große Gefüge eines
Gauleiter Reichsſtatthalter Sprenger nimmt den Vorbeimarſch ab.
lenſafe ſich nur von der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung Parteigaues heute umſchließt. Jeder aus der den Rieſenraum
ſten len, dann müſſen ſie auch die Grundlage einer Zuſam= völlig füllenden großen Männerkameradſchaft ſah hier einmal
das in unmittelbarer Wirklichkeit, was er ſonſt draußen auf
ſei=
nem Poſten nur fühlen und ahnen kann: Die in innerlich gleicher
Hiezuf ſprach Pg. Schmeer: Die DAF. ſei in den letzten Richtung wirkende und das Reich bauende Kraft der großen
Ge=
oauelin ein neues Stadium der Entwicklung getreten. Durch meinſchaft aller unbekannten Amtsträger der Bewegung.
Die Großkundgebung
auf dem Feſthallengelände.
Während dieſer internen Arbeitstagung marſchierten
ſämt=
ndnt! Das Werk der Arbeitsfront ſei nicht für heute oder liche Gliederungen der NSDAP. auf dem ehemaligen
Exerzier=
munn gedacht worden, ſondern für alle Zukunft, und des= platz mit ihren Fahnen auf. Hier war an der Feſthalle eine
rie=
gen Unne es auch nicht von heute auf morgen fertiggeſtellt ſige Wand errichtet, die von den mit den Emblemen der SS.,
Flieger, KdF., DAF., Arbeitsdienſt, NSKK., SA., HJ. und
Jungvolk geſchmückten Fahnen gebildet war und von einem 15
Meter breiten Hoheitsabzeichen der NSDAP. gekrönt wurde.
Von dem hohen Rednerſtand aus wurde der Aufmarſch überſehen,
der ſich in voller Diſziplin vollzog. Lautſprecher waren zu beiden
Seiten dieſer Stirnwand auf zwei Türmen montiert, ſo daß die
Rede des Gauleiters und Reichsſtatthalters überall gut
verſtänd=
lich war. Schnell füllte ſich der weite Platz. Kopf an Kopf
ſtan=
den die einzelnen Formationen an den ihnen zugewieſenen Blocks.
Die Alte Garde mit der altehrwürdigen Sturmfahne aus den
Kampfjahren marſchierte unter Führung
des ſtellvertretenden Gauleiters Pg.
Re=
gierungsrat Reiner auf, die dreifachen
Ehrenpoſten der einzelnen Gliederungen
nahmen vor der Fahnenwand Aufſtellung,
an deren Fuß war der Arbeitsdienſt
an=
getreten. 76000 Uniformierte, darunter
30 000 Parteigenoſſen, waren zum
politi=
ſchen Großappell angetreten, als
Gruppen=
führer Luyken die Formationen
ausrich=
ten ließ und dem Gauleiter und
Reichs=
ſtatthalter Sprenger, der mit ſeinem Stab
unter den Klängen des
Präſentiermar=
ſches erſchienen war, Meldung erſtattete.
Es war ein impoſantes Bild, das ſich
jedem Beſchauer bot und den Teilnehmern
unvergeßlich bleiben wird, und das noch
belebt wurde von den Hunderten und
Hunderten Fahnen, die bei ihren
Forma=
tionen Aufſtellung genommen hatten.
Auch die Darmſtädter Bevölkerung
betei=
ligte ſich faſt reſtlos an der
Großkund=
gebung, ſo daß weit über 100 000
Volks=
genoſſen auf dem Feſthallengelände
ver=
ſammelt waren. Zahlreiche Ehrengäſte
waren zu dieſer Großkundgebung auf dem
Feſthallengelände erſchienen.
Als Vertreter der Wehrmacht
nah=
men am Gautag teil: der
Wehrkreis=
kommandeur X. Generalleutnant
Doll=
mann; Generalmajor Lüdke als
Kom=
mandeur des Standorts Gießen, ſowie
eine Anzahl Stabsoffiziere.
Von der Reichsleitung ſah man:
Reichsleiter Dr. Frauendorfer.
Lei=
ter des Reichsſchulungsamtes; Stellv.
Reichsorganiſationsleiter Rudolf Schmeer, Gebietsinſpekteur
Manderbach=Köln, Reichshandelsführer Dr. Lüer.
Präſi=
dent der Induſtrie= und Handelskammer Frankfurt a. M.
Als Vertreter der heſſiſchen Regierung u. a.
Verwaltungs=
direktor Löwer, Miniſterialrat Ringshauſen,
Miniſte=
ſterialrat v. Zengen, der Landesforſtmeiſter, der
Gaujägermei=
ſter, die Kreisdirektoren der heſſiſchen Kreiſe. Auch
Landespolizei=
general Pothen. Frankfurt a. M., Oberſt Pfeffer=
Wil=
denbruch, Frankfurt a. M., ſowie der Kommandeur der
Heſſi=
ſchen Landespolizei, Oberſt Jacobſen, nahmen am Großappell
teil.
Von der SA. waren Ehrengäſte des Gautages die
Gruppen=
führer Beckerle=Frankfurt a. M., Gruppe Heſſen;
Gruppen=
führer Luyken=Mannheim, Gruppe Kurpfalz; „Gruppenführer
Steinhoff, Koblenz, Gruppe Weſtmark; ſowie ſämtliche
Bri=
gadeführer der im Gaubereich liegenden Gruppen; von der SS.
Brigadeführer Hildebrand als Vertreter des SS.=
Oberab=
ſchnitts Rhein und SS.Oberführer Unger=Kaſſel für den SS.=
Beſuch bei der Eſſenausgabe am Hilfszug Bayern.
3 Photoss Horſt Weißgärber, Darmſtadt.
Angetreten zum großen Appell, links vorn die Alte Garde.
[ ← ][ ][ → ] Seite 2 — Nr. 151
Abſchnitt 30. Vom Arbeistdienſt waren ſämtliche Gruppenführer
des Arbeitsgaues 25 mit dem Gauarbeitsführer Faatz
anwe=
ſend, von der Fliegerlandesgruppe 11 der Landesgruppenführer
Schaedel.
Ferner waren die Hinterbliebenen der im Dienſt der
Bewegung im Gau Heſſen=Naſſau gefallenen
National=
ſozialiſten Ehrengäſte des Tages, ſie hatten vor der
Redner=
tribüne Platz geno men.
Auch das NSKK., das Luftamt, die preußiſchen
Regierungs=
behörden innerhalb des Gaues hatten Vertreter entſandt.
Gauleiter Reichsſtatthalter Sprenger
dielt dann eine Rede, in der er nach einem Rückblick auf die
ſchweren Kampfjahre beim Aufbau der Bewegung in Heſſen=Naſſau
u. a. ausführte: Im geſamten Kampf, das erwähne ich hier mit
beſonderem Stolz, haben alle Parteigenoſſen jederzeit in treuer
Kameradſchaft ohne Sonderegoismus zuſammengeſtanden. Die
Grundlage unſeres Kampfes war der Glaube an die Sendung
Adolf Hitlers, der Glaube an die Sendung der
nationalſozialiſti=
ſchen Weltanſchauung; Grundlage unſeres Kampfes war Diſziplin,
die uns freiwillig zuſammenſtehen ließ, in unverbrüchlichem
Ge=
horſam zu Adolf Hitler, dem Führer der Partei.
So ſtand denn bei der Machtübernahme am 30. Januar 1933
dem Führer eine Kämpferſchar zur Verfügung, die in der Lage
war, allen Anforderungen gerecht zu werden.
Der Führer ſagte gelegentlich auf einer Führertagung von der
Partei: „Wenn die Partei ihre Pflicht erfüllen ſoll, muß ſie
jeder=
zeit in der Lage ſein, nach dem Willen des Führers zu marſchieren
und zu ſchwenken, ſie muß ſein ein willenloſes Werkzeug in ſeiner
Hand.”
Alle Zeit habe ich es mir zur Pflicht gemacht, die
Parteige=
noſſenſchaft des Gaues ſo zu erziehen und zu formen, daß ſie dieſes
Höchſtmaß an Selbſtloſigkeit und Diſziplin, das der Führer
for=
derte, freudig auf ſich nehmen konnte. So war es denn nach den
Märzwahlen 1933, in denen der größte Teil des deutſchen Volkes
vertrauensvoll ſein Schichfal in die Hände des Führers legte,
ge=
rade in unſerem Gau möglich, raſch die Welle der
nationalſoziali=
ſtiſchen Revolution weiterzutragen oder feſtzuhalten, immer nach
dem Willen Adolf Hitlers.
Dieſe Revolution war auch in unſerem Gau
ein Triumph der Diſziplin. Nachdem uns am 6. März
1933 bereits die Polizeigewalt in Heſſen durch den
Reichsinnen=
miniſter übergeben war, nahm ich am 13. März mit jener
Sicher=
heit, aber auch mit jener Entſchloſſenheit und jenem Geiſt, mit dem
wir den Wahlkampf geführt hatten, die heſſiſche Regierung an mich
und übertrug ſie Parteigenoſſen; im preußiſchen Teil des Gaues
folgten wir Zug um Zug der Linie, die durch den
Miniſterpräſi=
denten Pg. Göring vorgezeichnet wurde.
Die Schaffung einer ſtarken Zentralgewalt des
Reiches war des Führers erſte Tat. Verordnungen und
Ge=
ſetze zur Durchführung dieſes Programmpunktes der
nationalſozia=
liſtiſchen deutſchen Arbeiterpartei folgten nun den Erforderniſſen,
die der Führer erkannte und den Männern ſeiner Regierung zur
Erledigung auftrug. Neben der Verordnung zum Schutze des
deutſchen Volkes und der zum Schutze von Volk und
Staat, ſind am markanteſten die Verordnung gegen Verrat am
deutſchen Volke und gegen hochverräteriſche Umtriebe. Das Geſetz
zur Gleichſchaltung der Länder mit dem Reich
ge=
währleiſtete eine vorläufige Sicherung der einheitlichen Führung.
Einſchneidend war das Reichsſtatthaltergeſetz, das die
abſolute einheitliche Staatsführung über alle noch beſtehenden
Länderregierungen hinweg gewährleiſtete. In Heſſen begann mit
ſeiner Auswirkung eine Vereinfachung der Staatsverwaltung in
ihrer Spitze, deren Ausſtrahlungen auch heute noch fortdauern und
noch nicht abgeſchloſſen ſind. Allen denen, die in treuer
Selbſtauf=
opferung ohne jeden Eigennutz und Eigendünkel an dieſem Werk
mitgearbeitet haben und tätig ſind, gebührt der Dank des Volkes.
Das Geſetz zur Sicherung der Einheit von Partei
undStaat vom 1. Dezember 1933 ſchuf die Grundlage zur
orga=
niſchen Weiterentwicklung des Staatsaufbaues. Der Glaube des
deutſchen Volkes an ſeine Neugeburt, der Glaube der
Partei=
genoſſen an ihre Weltanſchauung, der Glaube an den Führer
Adolf Hitler hatten geſiegt. Der unerbittliche Wille des Führers
wirkte weiter, er blieb wie ehedem der Motor der NSDAP. und
damit des Staates.
Die Staatsfeinde wurden in der Zwiſchenzeit
nieder=
gerungen. Das war die Vorausſetzung zum Aufbau. Wenn man
bedenkt, daß es damals 7,5 Millionen gezählte Erwerbsloſe gab
und 36 000 Selbſtmorde jährlich, daß der Verwaltungsapparat
vielfach angefault und korrupt war; wenn man bedenkt, daß wir
zu jener Zeit eine Jugend hatten, die niemals arbeiten gelernt
hatte, wenn man bedenkt, daß das deutſche Volk ohne Wehr war
und das ganze Volk unter dem wirtſchaftlichen und dem
Macht=
terror des Auslandes ſtand, dann wird jeder einſehen, welch
über=
menſchlichen Willens es bedurfte, dieſe Probleme erſt aufzuzeigen
und dann aufzubauen.
Wir fordern, daß ſich der Staat verpflichtet für die
Lebens=
bedürfniſſe der Staatsbürger zu ſorgen, ſo ſagt Punkt 7 des
Parteiprogramms. Getreu dieſer Forderung war die
Programmgeſtaltung der
nationalſozialiſti=
ſchen Regierung. Die Schaffung der Arbeitsmöglichkeiten
in der öffentlichen Hand zog die Arbeitsmöglichkeiten in der freien
Wirtſchaft nach ſich. Dabei war die Sorge um die Erhaltung der
äußeren Lebensbedingungen, wie der Wohnungen und dergleichen,
ebenſo wichtig wie die Sorge um die Erhaltung der Kaufkraft.
Dieſer ganze Auftrieb wurde planmäßig durch die Geſetze und
Ver=
ordnungen der Reichsregierung in die Wege geleitet und
durch=
geführt.
Auch die Fortſetzung des Lebens derer, die nicht mehr arbeiten
können, wurde getreu dem Punkt 15 des
Parteipro=
gramms, der eine großzügige Altersverſorgung
vorſieht, ſichergeſtellt, obwohl die Kaſſen aller Verſicherungen
leer und ihre Reſerven geplündert waren. Von der Verordnung
zur Milderung von Härten in der Sozialverſicherung über das
Geſetz zur Erhaltung der Leiſtungsfähigkeit der Invaliden= und
Knappſchaftsverſicherungen führt ein einheitlicher Weg zum Geſetz
über die Kleinrentnerhilfe.
Der Bauernſtand wurde geſichert. Der
landwirt=
ſchaftliche Vollſtreckungsſchutz war dabei zunächſt ein Anfang. Die
Neubildung des deutſchen Bauerntums, das Reichsnährſtandgeſetz
ſind Markſteine in der Entwicklung des deutſchen Bauern. Den
Eckſtein bildet nach wie vor das Erbhofgeſetz, deſſen weittragende
Bedeutung nicht unter dem Geſichtswinkel zeitlichen perſönlichen
Vor= und Nachteils betrachtet werden darf, deſſen Wirken
viel=
mehr erſt kommende Geſchlechter zu würdigen wiſſen werden. Der
Bauer muß mit der Scholle verbunden bleiben, wenn er der Quell
ewig jungen Volkstums bleiben will, als der er ſich in der
Ge=
ſchichte bewährt hat.
Handwerk, Gewerbe und Mittelſtand blühen
auf. Wenn es dem Volke in ſeiner Geſamtheit gut geht, geht es
jedem einzelnen, der tätig ſchaffend am Werk iſt, gut.
Die Maſſe des ſchaffenden deutſchen Volkes, das deutſche
Arbeitertum, findet ſich in der Deutſchen Arbeitsfront. Der
Kampf aller gegen alle von früher iſt verſchwunden. Alle
ſchaf=
fenden Menſchen ſtehen in einer Front, gewillt und bereit, den
Nationalſozialismus nach den Wegzeichen des Führers zu
ver=
wirklichen; in der Deutſchen Arbeitsfront.
Deutſches Recht wird neu geſchaffen.
Die deutſche Kultur, zurückgeführt auf ihre wahren Werte,
finder ihre Weiterentwicklung im Sinne der nationalſozialiſtiſchen
Weltanſchauung.
Dieſes neue Werden von Volk und Staat unterlag einer
ſtän=
digen Bedrohung. Was nutzte alles Werken, was nutzte alles
Schaffen und Tun, wenn wir jederzeit fremder Willkür
preis=
gegeben ſchienen. Darum dankt das ganze deutſche Volk dem
Führer, daß er ihm wieder eine Wehr, das Volksheer ge=
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
geben hat. Jeder junge Deutſche, dem die Natur die Kraft dazu
gegeben hat, darf wieder das Recht für ſich in Anſpruch nehmen,
für ſein Volk in Tagen der Not mit Leib und Leben einzuſtehen.
Dieſes Recht iſt in die Pflicht, die Wehrpflicht umgewandelt und
jeder junge Deutſche zieht freiwillig ein in dieſe beſte Hochſchule
für Ordnung, Zucht und Sauberkeit. Um ſo freudiger aber iſt
ieſes Geſetz insbeſondere bei uns aufgenommen worden, die wir
in den Jahren der Beſatzung die Schmach und die Knechtſchaft
be=
ſonders zu fühlen bekamen. Die beſte deutſche Wehr iſt zugleich
auch der beſte Garant des Friedens.
Die Forderung der Gleichberechtigung des deutſchen Volkes
allen anderen Nationen gegenüber iſt eine Selbſtverſtändlichkeit
geworden. Wiederum ein Triumph des Willens unſeres Führers.
28 Monate ſind vergangen, ſeit der Führer die Macht
über=
nahm. An dieſer kurzen Zeit gemeſſen ſind
die Leiſtungen geradezu unfaßbar groß.
ind doch ſtehen wir erſt am Anfang der nationalſozialiſtiſchen
Geſtaltung des Reiches. Viele, allzu viele ſehen trotz des
gigan=
tiſchen Ausmaßes des bisher Erreichten manchmal die
Wirklich=
keit nicht. Sie können nicht die Größe des neuen Baues ſchauen,
weil ſie nur den Schutt ſehen, der noch nicht weggeräumt werden
konnte.
Nun kommt es darauf an, angeſichts des ungeheuren
Ge=
ſchehens in Deutſchland dem Führer bedingungslos die Treue
zu bewahren. Ihr, Parteigenoſſen, müßt wiſſen, die Partei ſoll
das ſchärfſte Schwert des Führers bleiben, das niemals ſchartig
werden darf. Wo ſich aber die Untreue von außen her an uns
heranmacht, ſchlagen wir ſie. Gleichgültig, unter welchem
Deck=
mantel Untreue und Verrat ſich auch heranzuwagen ſuchen.
Wer gegen den Staat und gegen die Partei hetzt, verfällt
dem Geſetz.
Wir laſſen nicht zu, daß ſich Hetze unter
irgend=
einem konfeſſionellen Gewand, zu verbergen
ucht. Das Bekenntnis des nationalſozialiſtiſchen Programms
zum poſitiven Chriſtentum ſtellt es jedem frei, nach ſeiner Faſſon
ſelig zu werden. Dieſe Grundhaltung der Partei gibt jedem
Be=
kenntnis die Freiheit, die es füglich für ſich in Anſpruch nehmen
kann. Wenn aber ein Bekenntnis um deſſentwillen gewählt wird,
den Kampf gegen den heutigen Staat, gegen die Partei und
da=
mit gegen den Führer zu tragen, dann ſpreche ich offen aus: Wer
ſich ſo betätigt, iſt ein Staatsfeind. Damit will ich
kurz Stellung nehmen zu der Behauptung, in Heſſen oder im
hau Heſſen=Naſſau würden Pfarrer um ihres Bekenntniſſes
wil=
len verfolgt. Kein einziger Pfarrer, gleichviel welcher Konfeſſion,
iſt ſeines Bekenntniſſes wegen angefaßt, keinem einzigen iſt
des=
wegen auch nur ein Haar gekrümmt worden. Es gab unter ihnen
aber einige wenige Elemente, die entweder die Kanzel
mißbrauch=
en, die gegen die Geſetze verſtießen oder aber die Anordnungen
der oberſten ſtaatlichen Macht nicht befolgten. Sie mußten im
Intereſſe von Volk und Staat aus der Gemeinſchaft
herausge=
nommen werden. Vor dem Geſetz gibt es nicht Pfarrer und
Ar=
beiter, Handwerker und Univerſitätsprofeſſoren, Bauern und
Sol=
daten. Vor dem Geſetz gibt es nur Deutſche, die ſich den Geſetzen
fügen und die ihre höchſte Pflicht darin ſehen, daß ſie ſich an
Ge=
ſetz und Ordnung halten. Vor dem Geſetz ſind alle gleich. Wer
ſich als Verbrecher betätigt, muß es ſich gefallen laſſen, als
Ver=
brecher behandelt zu werden. Dabei kann kein Unterſchied gemacht
werden zwiſchen denen, die unter blauer Fahne gegen die
Grund=
ſätze von Partei und Staat hetzen und denen, die in ſchwarzem
Gewande während, der Rede des Führers die Glocken läuten
laſſen und durch eigene Predigt das deutſche Volk daran hindern
wollen, den Führer zu hören. Gleiche Strafe für gleiches
Ver=
gehen, gleiches Recht fordert die Gerechtigkeit. Dieſem Grundſatz
treu zu bleiben bin ich als Statthalter des Führers in Heſſen
verpflichtet.
Der Führer hat uns das Programm gegeben, deſſen
Grund=
ſätze die Beſtandteile der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung
ſind. Der Führer ſpricht von Zeit zu Zeit zu uns und zeigt uns
an, wie der Stand des organiſchen Werdens des
vationalſozia=
liſtiſchen Volkstums und Staates iſt. Was der Führer ſagt, iſt
Wegweiſer und Richtſchnur unſeres Handelns. Unſer Handeln
aber ſteht alle Zeit unter der Macht der Treue. Alles, was der
Führer tut, tut er für Deutſchland, alles, was wir wollen, wollen
wir für Deutſchland. Heil Hitler!
Nach dem dreifachen begeiſtert aufgenommenen Sieg=Heil
purden die deutſchen Lieder geſungen. An die Großkundgebung
wurde der urſprünglich auf 3 Uhr feſtgeſetzte
Vorbeiwarſch vor dem Gauleiter und
Reichs=
ſtakthalter
in der Rheinſtraße, in der Höhe der Kreisleitung, abgenommen.
Der Gauleiter und die zum Gautag erſchienen oben angeführten
Ehrengäſte hatten auf einem Podium Aufſtellung genommen.
Weit über zwei Stunden marſchierten alle Gliederungen der
NSDAP. vorbei. Den eindrucksvollen Vorbeimarſch, der in
prachtvoller Ordnung und Diſziplin durchgeführt wurde, eröffnete
die alte Garde unter Führung des ſtellvertretenden Gauleiters
Reiner, an der Spitze die altehrwürdige Fahne aus der
Kampf=
zeit. Es folgten SA.=Formationen mit Standarten und Fahnen,
Männer jeden Alters mit entſchloſſenen feſten Blicken
marſchier=
ten vorüber, es folgte die 2. SS. Standarte, das NSKK. mit
ihren Standarten, der Reichsluftſchutzbund, die politiſchen
Organiſationen die DAF., das Jungvolk, HJ. und der
Arbeits=
dienſt. Den Abſchluß bildeten SA.=Formationen. Wie gewaltig
dieſer Vorbeimarſch war, erhellt allein die Tatſache, daß die
Kapelle, die beim Marſch der PO. ſpielte, den Armeemarſch
Nr. 39 ſechzehnmal durchſpielte. Dabei iſt zu bedenken, daß ſtets
in 12er Reihen angetreten war. Die einzelnen Muſikkapellen
ſchwenkten jeweils gegenüber dem Aufſtellungsplatz des
Gau=
leiters und Reichsſtatthalters ein und ſpielten, während ihre
Formationen vorbeimarſchierten. Eine nach Tauſenden zählende
Menſchenmenge wohnte dieſem eindrucksvollen Vorbeimarſch bei,
die Gliederungen ſchwenkten in die Neckarſtraße ein, wo ſie ſich
auflöſten.
Noch lange bevor der Vorbeimarſch beendet war wurde
durch den Hilfszug Bayern, dem deutſchen techniſchen Wunder,
der in der ehemaligen Dragoner=Kaſerne aufgeſtellt war, die
Maſſenverpflegung vorgenommen. 115 000 Portionen
Eſſen wurden am geſtrigen Nachmittag ausgegeben, eine
ge=
waltige Leiſtung, die aber reibungslos bewältigt wurde.
Am geſtrigen Nachmittag ſetzte vorübergehend Regenſchauer
ein, die aber die Stimmung der Teilnehmer am Gautag nicht
beeinträchtigen konnte. Ununterbrochen fand bereits am
Nach=
mittag der Abtransport der Tauſende in Sonderzügen ſtatt, aber
bis in die ſpäten Abendſtunden war das Stadtbild noch
be=
lebt von auswärtigen Gäſten, die zum großen Gautag der
NSDAP. nach Darmſtadt geeilt waren. Die Organiſation war
ſo tadellos durchgeführt, daß der Rieſenbeſuch reibungslos und
*
glatt verlief.
Die Alte Garde
des Gaues Heſſen=Naſſau hat durch bewußt organiſierte Pflege
einer lebendigen Kameradſchaft einen über die gemeinſame
Er=
innerung an ſchwere Stunden des Kampfes und der
Entbeh=
rungen hinausgehenden Zuſammenhalt gefunden. Beim Gautag
kam das nicht nur in organiſatoriſcher Form zum Ausdruck,
ſondern war bei jedem Auftreten dieſer über 600 Männer zu
ſehen. Sie hatten alle Dienſtabzeichen und Dienſtanzüge
ab=
gelegt, um einer wie der andere zu erſcheinen. Einfach im
gleichen alten Braunhemd der erſten Uniform, alle mit dem
ihnen vom Führer geſtifteten golden Ehrenzeichen und
meiſt auch mit dem Alten=Garde=Kreuz. Bei der
Zu=
ſammenkunft im älteſten Parteilokal Darmſtadts erinnerte der
Gaureferent der alten Garde, Kreisleiter z. b. V. Gimbel,
M. d. R., daran, daß nur blinde Diſziplin und be=
zunf 194
Montag, 3. Juni 19355
dingungsloſeſte Unterordnung die Ehre den
alten Kämpfer ſei. — Mit großer Begeiſterung wurde da
Gauleiter empfangen, der jedem, der ihm ſeit Jahren bekanntty
Getreuen, die Hand drückte und dabei mit den alten Kämpfesn
herzliche Worte der Kameradſchaft wechſelte. Nach dem gemef.
ſam eingenommenen ſchlichten Abendeſſen nahm der Gaulei=;
kurz das Wort. Beim Großappell und beim Vorbeimarſch
hag=
die alte Garde den Vorantritt vor ſämtlichen Formationn
des Gaues.
Ein Telegramm des Gauleiters an den Führer.
Gauleiter Sprenger hat vom Gautag in Darmſtadt folgeni=
Telegramm an den Führer geſandt:
„Mein Führer! Die aus Anlaß des Gautags Heſſen=Naſ7.
in Darmſtadt angetretenen Politiſchen Leiter und Führer alze
Gliederungen der Bewegung geloben, ſtets einſatzberri
treue Gefolgſchaft ihrem Führer. Heil! Sprenger,
Reichskriegsopferführer 9berlindober ſpricht.
Die politiſchen Leiter des Kriegsopferamtes und die 206
männer der NSKOV. des Gaues Heſſen=Naſſau traten im Hau
der Arbeit zu einer Sondertagung anläßlich des Gautages
ſammen. Der Reichskriegsopferführer, Hanns Oberlindob)
ſtellte in den Vordergrund ſeiner Ausführungen die Pflichten, ſ
der NSKOV.=Amtswalter zu erfüllen hat. Nicht der Amtswa ue
halber ſei die NSKOV. geſchaffen worden, ſondern für die Miu
ner, die im Kriege zu Schaden gekommen ſind, und der Frau=
und Kinder wegen, die ihren Ernährer verloren haben. In an
dringlichen Worten ermahnte Pg. Oberlindober ſeine Amtsmn
ter, ſo einfach und beſcheiden ihre Pflicht zu erfüllen wie
Führer ſelbſt. Man ſoll als alter Frontſoldat nicht nach urn
über vorgeſetzte Dienſtſtellen kritiſieren, ſondern den Mut 7
bringen, nach oben das zu ſagen, was not tut. Scharf abgem
net wurde mit denen, die als Frontſoldaten während des Kamzig
um die Wiedergewinnung der deutſchen Ehre abſeits geſtam
haben und denen nunmehr die Entwicklung der neuen Hee:
verſorgung zu langſam vorwärts geht. Die nationalſozialiſtr M HAR0Alt0
Regierung werde im Zuge des Wiederaufbaues, auch in ding
Beziehung ſchrittweiſe Wandel ſchaffen. Gläubiges Vertraay” deutſcheMei
zu dem Führer und zu den Maßnahmen ſeiner Regierung//
Vorſchlußrun
oberſtes Gebot für die Betreuer der Kriegsopfer.
Gauamtsleiter Pg. Ziegler ſchloß den erſten Teil Aü9: L. f. L, Benral
Tagung mit dem Gelöbnis, daß die Amtswalter der NSK2u2n (1:2),
des Gaues Heſſen=Naſſau auch weiterhin ihre Pflicht erfüllen wſeldorf: Schalte 04
in Gefolgſchaftstreue zu ihrem Führer und Frontkameraden AL/ (3:1),
Hitler ſtehen. Nach einer kurzen Pauſe ſprach der Gauamtsle
über organiſatoriſche Aufgaben des Kriegsopferamtes und / Müdeuſſche Auff
NSKOV. Die Tagung fand in einem letzten Appell mit
Gelöbnis treueſter Hingabe an Volk und Vaterland ihren Abſckäyu Südweſt; Ge=
Suhn Rot=Weiß Frankft
m Baden: Germania
Das Amk für Technik
Vernheim 3.3.
tagte in Gegenwart der Kreisamtsleiter und Kreisdienſtſtellem Württemberg: FV.
leiter des NS.=Bundes Deutſcher Technik ſowie der fachlichen Zi ſiedrichshafen 3:0,
arbeiter im Fürſtenſaal. Gquamtsleiter, Pg. Schönbein—e beidenheim 3:1,
öffnete die Tagung und erklärte die Obliegenheiten, die heutl m bayern, Süd:
den Bereich des Amtes für Technik fallen, waren urſprünglich /5hn 1:4, Nord: S
genſtand, der Abteilung für Wirtſchaftstechnik und Arbeitsbeſ ſazt 3:2,
fung, alſo kurz der „Witab‟. Damals waren Maßnahmen n Nordheſſen, Nord
Vorſchläge zur Arbeitsbeſchaffung das wichtigſte Betätigungssl-B3. 06 Kaſſel 3
Durch weſentliche Erhöhung des Beſchäftigungsgrades iſt eine/b0 1010 Neubof 1.
trächtliche Verſchiebung, und zwar in der Richtung zur Orcryy Mittelrbein. E
ſation techniſcher Arbeit eingetreten. — Referate der SachEg Brachbach 2
beiter Pgg. Dr. Moldenhauer, Kurz, Lennarts, n — Spya. O
choldt, Harſch, Feißel und Schumacher ſchloſſen ſichta
Gauſp
Behandelt wurden Fragen der Landesplanung
der Siedlung. Auf die Einfügung der Straßen in das Ayunkirchen: Ge
ſchaftsbild wurde anhand des Beiſpieles der Reichsautobahn it 1:3 (1:0).
gewieſen, wo durch die Hinzuziehung der Landſchaftsbeiräte
glückliche Löſung der Aufgabe gefunden wurde. Umfaſſend
die Erhebungen, welche den Stand der Waſſerverßiu MeieihM
gung für alle Ortſchaften des ganzen Gaues zum Ziele haur M Südweſt: P.
Bemerkenswert iſt dabei, daß von ca. 1400 Gemeinden des Gruug 22 n. Verl
ca. 1200 eine eigene Waſſerverſorgung beſitzen, und daß be ſmark Trier
200 Ortſchaften eine gemeinſame Eigenverſorgung bis heute n0h 3.2 n. Ve
Große Mängel zeigen ſich vielfach auf dem Gebiet Juſkenthal 3.
Starkſtromtechnik, Ueberlaſtung alter Leitungen infolg /ch Yaden; Karl
ſteigerter Stromabnahme. Berechtigte Klagen über zu hohe Aen 4,3. SR g
rife ſind noch der allgemeinen Verbreitung neuer Wirtſchafts=—u59 FV. Raſtat
Hausgeräte hinderlich. — Die Treibſtoffwirtſchaft i/ Mitelrbein=
Verbindung mit den Gaswerken weiter zu verfolgen. .
Frankf.
Einſatz zur Förderung der Gasfernverſorgung ſtehen hier diel Ane
ſonderen Vorteile einer Dezentraliſation entgegen. — Schliesht),
wurde darauf hingewieſen, daß Vorſchläge zur Verwend=GMrttembera, go
heimiſcher Bodenſchätze auf neuen Gebietem
(9. Kornw
Ausarbeitung ſind.
Der Obmann der techniſchen Verbände und des NS. Buu”, aT Lu Spfr.
SL. Schwenni
Deutſcher Technik, Pg. Dr. Scholz, ſprach über die Ziele, A 83.
Göwpin=
gaben und Organiſation des NSBDT. Ziel iſt die Weckung U0nherg
Um 94
Pflege der deutſchen Raſſenſeele auch in der Technik, und 2Ahyem Schwa
durch 1. Erziehung, Ausleſe und politiſche Ausrichtung der *
finder und Betriebsführer, d. h. wirtſchaftspolitiſche Erziehd), 7 Vacker Mi
und 2. ſinnvolle Betriebsgeſtaltung durch Ausleſe, Lehre und 2yxF Regensbu
tigen Einſatz aller techniſchen Mitarbeiter, gemäß ihren Anlges. Wichelan
— Bor
Dusbeſien:
Sonderkagung des Amkes für Erzieher.
Eintr. Wir
In der Beſſunger Turnhalle fand eine eindrucksvolle Sor?
SV
tagung des Amtes für Erzieher ſtatt. Etwa 1200 Erzieher:
dem ganzen Gaugebiet füllten den feſtlich geſchmückten Verſa
lungsraum. Dem Fahneneinmarſch folgten die wuchtig=heron?
Klänge des Liedes „Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre‟,
weihevolle Stimmung lag über der ganzen Verſammlung, als
ſtellvertretende Leiter des Amtes für Erzieher, Pg. Oberſchtet
Großmann, die Tagung mit herzlichen Worten der Be‟
ßung aller Erzieher, insbeſondere des altbewährten Vorkämt.”
des Nationalſozialismus in Heſſen, Gauamtsleiters Pg. 20
ſterialrat Ringshauſen, eröffnete. — Prof. Ziegler=Fried.”
hielt dann einen mit ſtarkem Intereſſe aufgenommenen Vol."
über „Wehrerziehung im neuen Geiſt”. — Von Beifall bege‟
ergriff der Gauamtsleiter Ringshauſen das Wort zu
für die Arbeit der Erzieher richtungweiſenden Rede. Der 94
nalſozialismus wolle den ganzen Menſchen, der ſein Lebe
den Dienſt der Gemeinſchaft ſtelle. Nur in der Harmonles”
geiſtigen, ſoldatiſchen und ſeeliſchen Momentes liege die Voc.
ſetzung für Heranbildung des kämpferiſchen deutſchen
Geu=
ſchaftsmenſchen. Wenn wir auch arm ſind an Deviſen, 19 Ne
wir uns erhalten die Schöpferkraft, den Glauben an die Fu-
Quellen unſerer Kraft. Der Erzieher hat eine verantwolin..
volle Aufgabe in unſerem Volke. Es muß wieder erſteg‟
hochgeachtete Meiſter der Schule. Den Parteigenoſſen L
Kerntruppe der Erzieherſchaft erwachſe die Pflicht, ſteis 4
Spitze zu marſchieren im Kampfe für das ewige Deutſcht
Hans Schemms Vorbild ſolle ſtets leuchtend vor uns ſte9‟"
einem Sieg=Heil auf Adolf Hitler und das deutſche
ſchloß Pg. Ringshauſen ſeine wiederholt durch ſtürmiſchen
unterbrochenen, überaus eindrucksvollen Ausführunge!
Die deutſche Abordnung für die Flottenbeſprechungen N.
britiſchen Regierung unter Führung des Botſchafters 9. D
trop traf in zwei Sonderflugzeugen der Lufthanſa am See
gegen 17 Uhr auf dem Flugplatz Croydon bei London.?."
Beim Internationalen Tonkünſtlerfeſt in Hampur”
Adriano Lualdi=Italien, Albert Rouſſel=Frankreich, De.”
lius=Finnland, Kurt Atterberg=Schweden, Herbert Beole.
lang, Siegmund v. Hausegger=Deutſchland, Hälse
ner=Deutſchland, v. Recznicek=Deutſchland. ."
Haas=Deutſchland die Brahms=Medaille überreich”
Deutſche Meiſterſchaft.
Vorſchlußrunde.
dorf:
:2 (3:1).
Schalke 04 — Polizei Chem=
jüddeutſche Aufſtiegsſpiele:
0ſm Südweſt: Germania Bieber"
Reionsahn /Rot=Weiß Frankfurt 0:0.
GaBaden: Germania Brötzingen —
Ami=
itian Vernheim 3:3.
GaWürttemberg: FV. Zuffenhauſen — V.
B iriedrichshafen 3:0; FC. Tailfingen —
V. f.1R Heidenheim 3:1.
* GmBayern, Süd: FC. München — Union
üt lugahrg 1:4, Nord: Sppg. Erlangen — FC.
rheBaymeuh 3:2.
Gſ Nordheſſen, Nord; Kurheſſen
Mar=
ztüäte zurgy-BV. 06 Kaſſel 3:1, FC. Groß=Almerode
ſte S0.1910 Neuhof 1:0.
Gat Mittelrhein, Gruppe 1: Hanſa Trier
ſ S0.Brachbach 2:0, Gruppe 2: FC.
Kot=
abenhel n — Spvg. Oberſtein 0:1.
ſordtmk 1:3 (1:0).
Gauſpiel:
Mankirchen: Gau Südweſt — Gau
Vereins=Pokalſpiele:
GN1Süidweſt: Polizei Darmſtadt — V. f. B.
Aühleutg 2:2 n. Verlg. Saar 05 Saarbrücken
Amark Trier 4:0, FC. Egelsbach — Kick.
ſſenwch 3:2 n. Verlg. Opel Rüſſelsheim —
V. mkenthal 3:2.
Geäu Baden: Karlsruher FV. — Germ.
Lud=
bigskEufn 4:3, SV. Waldhof — Pfalz
Ludwigs=
ſafens 72, FV. Raſtatt — FC. Birkenfeld 3:0.
Geßu Mittelrhein: Eintr. Bad Kreuznach —
f..½Herm. 94 Frankf. 3:1, Kölner SC. 99 —
Sppg,Adernach 2:1, TSV. Neuendorf — Haſſia
Hingert :1.
Gazu Pürttemberg: SC. Stuttgart — Münch.
FV. Kornweſtheim — SV. Feuer=
9.In. Verlg., Spfr. Eßlingen — SSV.
Am 2 SC. Schwenningen — Spfr. Stutt=
Prt 13 SV. Göppingen — BC. Augsburg 1:2,
. Omenberg — Ulm 94 2:6.
Gac zayern: Schwaben Augsburg — Bayern
Nünchte 1:2, Wacker München — ASV. Nürn=
1 Jahn Regensburg — Spvg. Moos=
18+NFC. Michelau — 1. FC. Nürnberg 1:6,
Scheinfurt — Boruſſia Fulda 3:1.
Gaa ſordheſſen: Heſſen Hersfeld — Boruſſia
enaſ9z:1, Eintr. Windecken — Germ.
Groß=
koßzenhrg 5:1, SV. Bottenhorn — SV.
Grges; :2. Tura Kaſſel — Sport Kaſſel 0:4,
urheeſt Kaſſel — Kaſſel 03 2:6. SV.
Klein=
einhen — Germ. Fulda 1:2, Reichsb. Dillen=
Drg —Jießen 1900 3:1.
Hileutſche Freundſchaftsſpiele:
(SAFrankfurt — SC. Erfurt 8:3, Frei=
Mger F. — CfR. Köln 6:1, Stuttgarter Kick.
Lf.Köln (Sa.) 2:1, FC. Konſtanz — 1. FC.
röhken 1:3, V.f.B. Weidenau/Kreuzthal —
Htr. 1 fankfurt 1:2; Union Niederrad —
Siadterl Frankf. (Jungl.) 7:2, Phönix
Karls=
e — kank. /FV. Beiertheim 2:1, Vikt.
Aſchaf=
burig-Guts Dresden 6:1.
Wie erwartet: Schalfe 04.
Der deutſche Fußbal=Meiſter ſiegt im Vorſchlußrundenſpiel gegen Polizei
Chemnit mit 3:2 (3:1). — 45 000 Zuſchauer im Düfſeldorfer Rhein=Skadion.
Düſſeldorf hatte an dieſem Sonntag
Hoch=
betrieb. Neben dem Vorſchlußrundenkampf um
die Deutſche Fußball=Meiſterſchaft zwiſchen
Schalke 04 und Polizei Chemnitz fand noch ein
von „Kraft durch Freude” veranſtalteter
Volks=
flugtag ſtatt. Kamen zum Fußballkampf rund
45000 ins Rhein=Stadion, ſo fanden ſich zu
den Fliegern etwa 150 000 Menſchen ein, und
da die beiden Veranſtaltungen faſt
neben=
einander abgehalten wurden, wurde das
be=
kannte Bild eines „Großkampftages” noch
ver=
ſtärkt. Der Anmarſch der Maſſen vollzog ſich
aber völlig reibungslos und auch ſonſt ließ
die Organiſation keine Wünſche offen.
Im Rhein=Stadion fanden ſich ſchon früh
am Morgen die erſten Enthuſiaſten ein und
eine Stunde vor Beginn waren bereits rund
40 000 verſammelt. Die beiden Mannſchaften
traten in folgenden Aufſtellungen an:
Schalke: Mellage; Bornemann,
Schweiß=
furth; Tibulſki, Nattkämper, Gelleſch; Kalwitzki,
Szepan, Pörtgen, Kuzorra, Urban.
Chemnitz: Weggel; Boch, Lieberwerth; Kiehl,
Reicherdt, Müller; Schneider, Helmchen,
Mun=
kelt, Mädler, Friedemann.
Der Kampf begann ſofort mit einer
Sen=
ſation. Bereits in der erſten Minute, genau
nach 40 Sekunden, hieß es 1:0 für Schalke.
Ein Strafſtoß von Urban kam zu Kalwitzki, der
mit dem Kopf eindrückte. Bei ausgeglichenem
Spiel zeigten ſich dann die Schalker techniſch
beſſer, während die Chemnitzer mit größerer
Wucht ſpielten. Inzwiſchen trafen immer mehr
Zuſchauer vom Flugtag ein, ſie kamen gerade
zurecht, um in der 16. Min. den Chemnitzer
Ausgleichstreffer zu erleben. Munkelt gab eine
Steilvorlage an Helmchen, der ſich gegen den
angreifenden Bornemann rückſichtslos
durch=
ſetzte und an Mellage vorbei einſchoß. Schalke
war aber nicht zu verblüffen, der Deutſche
Meiſter blieb immer Herr der Lage. In der
26. Min. gab Pörtgen einen Querpaß zu
Kuzorra, deſſen zielſicherer Riſtſchuß den Weg
zum 2:1 für Schalke ins Netz fand. Zehn Min.
ſpäter führte eine glänzende Kombination der
Schälke=Elf zum 3:1. Der Ball lief von der
Mitte aus im Zick=Zack durch die gegneriſchen
Reihen, gelangte ſchließlich zu Urban und
deſſen genaue Flanke ſchoß Kalwitzki aus der
Luft ein.
Nach der Pauſe ſpielte Schalke ſtark defenſiv.
Beide Halbſtürmer gingen zurück, während
Chemnitz alles auf eine Karte ſetzte und mit
fünf Stürmern unentwegt angriff. Die
Ab=
wehr Schalkes hielt aber ſtand, und nur
ein=
mal, in der 23. Min., mußte ſie ſich geſchlagen
bekennen. Der Chemnitzer Linksaußen ſchoß,
Mellage wehrte ſchlecht und Helmchen ſtand zum
Schuß bereit, doch Schweißfurth lenkte den
Ball mit der Hand über die Latte. Den
Elf=
meter verwandelte Helmchen glatt. In den
letzten 10 Min. ſpielte Schalke auf Zeit, das
Spiel flaute ab und die Zuſchauer verließen
ſchon vor Schluß des Kampfes die Ränge.
Schalkes Sieg war verdient man hatte aber
in der zweiten Hälfte das Gefühl, daß das
Er=
gebnis nicht höher ausfallen würde. Der beſte
Mann der Elf war Szepan, der als Halbrechter
aufbaute, alſo zweiter Mittelläufer ſpielte. Nach
Szepan erfüllte Kuzorra alle Erwartungen.
Die Chemnitzer Poliziſten überraſchten nach
der angenehmen Seite. Man hatte der
Mann=
ſchaft nicht zugetraut, daß ſie ſich bei 1:3 noch
einmal aufraffen würde. Auffallend war die
gute körperliche Verfaſſung aller Spieler. Das
Spiel der Mannſchaft war auf Helmchen
zu=
geſchnitten, der auch die beiden Tore erzielte.
Hans Kalb=Nürnberg leitete den Kampf mit
Ruhe und Sicherheit.
volles Spiel immer gefährlich. Beinahe hätte
es in höchſter Bedrängnis, durch Bünger ein
Selbſttor gegeben, der Führungstreffer der
Schwaben fiel aber doch bald darauf, als der
Rechtsaußen Koch zwei Minuten vor der Pauſe
ſcharf ſchoß, Torwart Klein den Ball abwehrte,
dem placierten Nachſchuß des Linksaußen
Leh=
mann aber untätig zuſehen mußte. Mit 2:1
für die Süddeutſchen wurden die Seiten
ge=
wechſelt.
Der zweite Akt . . .
Die Schwaben kamen in der zweiten Halbzeit
groß in Fahrt. Schon nach zwei Minuten ſtand
der Kampf durch eine feine Leiſtung des
Halb=
rechten Bökle 3:1. Die Niederrheiner
be=
ſchränkten ſich auf ein bei dieſem Stande
aller=
dings ſchwer verſtändliches Defenſivſpiel.
Bei einem Benrather Angriff machte ein
Stuttgarter „Hand” es gab Elfmeter, den
Raſſelnberg zum 3:2 verwandelte. Kurz
vorher hatte Stuttgarts Verteidiger Weidner
verletzt den Platz verlaſſen müſſen. Die
Schwa=
ben mußten den Reſt des Spieles mit zehn Mann
durchſtehen und ihre Ausſichten auf den Endſieg
erfuhren durch dieſes Mißgeſchick eine ſtarke
Trübung. Sie hatten einige bange Minuten zu
überſtehen, ſahen aber dem weiteren Verlauf
mit größerer Hoffnung entgegen, als in der 25.
Minute der vierte und letzte Treffer fiel.
Bün=
ger machte bei der Abwehr einen groben
Schnitzer, Bökle war zur Stelle und ſcharf
ſauſte der Ball ins Benrather Netz. Es ſtand
4:2, aber niemand glaubte, daß dies das
End=
ergebnis ſei. Zwanzig Minuten lang
vertei=
digte Stuttgart mit ſeinen 10 Leuten
hervor=
ragend, die Rheinländer fielen mehr und mehr
auseinander und nur noch einmal hatten ſie
eine große Chance, aber Stoffels II ſchoß
frei=
ſtehend daneben und ließ bald darauf die gleiche
Gelegenheit aus. Bis zum erlöſenden
Schluß=
pfiff des Kölner Schiedsrichters, deſſen
Leiſtun=
gen auf beiden Seiten nicht immer Befriedigung
auslöſten, verteidigten die elf Schwaben wacker
ihren Vorſprung, um zum erſten Male ins
End=
ſpiel um die „Deutſche” zu kommen. Beim
Abgang wurde die Mannſchaft von den
Zu=
ſchauern begeiſtert gefeiert.
Dab wue die Aroreraſcang. 2.f. D. Gräligart.
DfL. Benrakh in Leipzig vor 20 000 Zuſchauern mit 4:2 (2:1) geſchlagen.
Das in Weſtdeutſchland erhoffte und in
vie=
len Teilen Fußball=Deutſchlands erwartete
End=
ſpiel Schalke — Benrath iſt nicht zuſtande
gekom=
men. Der Schwabenmeiſter VfB. Stuttgart hat
in Leipzig vor 20 000 Zuſchauern einen dicken
Strich durch dieſe Rechnung gemacht, indem er
den Niederrheinmeiſter VfL. Benrath mit 4:2
(2:1) beſiegte und ſich für das am kommenden
Sonntag ſtattfindende Endſpiel gegen den
Titel=
verteidiger Schalke 04 qualifizierte. Hierbei muß
man allerdings den Niederrheinern zugute
hal=
ten, daß ſie ohne ihren bewährten
Nationalſpie=
ler Hohmann antreten mußten, und daß
Stof=
fels I, ein älterer Bruder des bekannten
Halb=
rechten, Hohmann natürlich nicht erſetzen konnte.
Es darf aber auch nicht vergeſſen werden, daß
die Stuttgarter von Anfang der zweiten
Halb=
zeit an ohne den verletzt ausgeſchiedenen
Vertei=
diger Weidner, alſo mit zehn Leuten, ſpielen
mußte und in dieſer Zeit ſogar noch einen
vier=
ten Treffer ſchoſſen. Die Sympathien der
Mehr=
zahl der Zwanzigtauſend waren bei den
Süd=
deutſchen, die wacker und ehrgeizig kämpften und
ſich von dem großen Namen des Gegners nicht
ſchrecken ließen.
Kritik voraus.
Der VfB. Stuttgart hat ſich in Leipzig
die Herzen der Zuſchauer geſpielt. Die friſche
nd bekümmerte Art der Süddeutſchen, die Män=
I in der Technik durch größere Taktik und gro=
Ehrgeiz ausglichen, gefiel den Beſuchern ſehr
t. Hervorragend arbeitete Mittelläufer Buck,
r ſich ſowohl als Abwehrſpieler erſten Ranges
auch hervorvagender Aufbauſpieler zeigte.
m Angriff waren Rutz und Bökle die beiden
eſten. Sie warteten nicht nur mit einem
ge=
unden und ſcharfen Schuß auf, ſondern zeigten
h auch als drängeriſche und unermüdliche
An=
eifer. Das Schlußdreieck ſpielte ohne Fehler.
orwart Kapp arbeitete entſchloſſen und ſicher,
t unterſtützt von den beiden Verteidigern.
ſeidner lieferte hier bis zu ſeinem unglücklichen
usſcheiden eine ſehr gute Partie und war
ſei=
m bekannteren Nebenmann Seybold
über=
gen. Die Mannſchaft hat den Sieg verdient
rungen.
Der VfL. Benrath hatte ſeine beſten
Leute neben Raſſelnberg in den Außen Lenzki
und Pickartz. Das Fehlen des Nationalſpielers
Hohmann machte ſich natürlich im Angriff ſtark
bemerkbar. Die Hauptlaſt des Angriffs lag auf
den Schultern von Raſſelnberg, der ſich
natür=
lich „liebevoller Bewachung” erfreute und ſelten
zu überlegten Aktionen kommen oder das
ſüd=
deutſche Tor in Gefahr bringen konnte. In der
Deckungsreihe war der rechte Läufer Hoffmann
der beſte Mann. Recht ſchlecht ſchlug ſich die
Ver=
teidigung Henkel=Bünger. Beide machten große
Schnitzer und auf ihr Konto kommen auch zwei
der vier ſüddeutſchen Treffer. Dagegen iſt
Tor=
mann Klein an der Niederlage ſeiner
Mann=
ſchaft ſchuldlos.
Die Zweiundzwanzig
ſtellten ſich dem Schiedsrichter in folgender
Auf=
ſtellung:
VfB. Stuttgart: Kapp: Seybold, Weidner:
Reb=
mann, Buck, Hahn; Koch, Rutz, Haaga, Bökle,
Lehmann.
VfL. Benrath: Klein; Henkel, Bünger;
Hoff=
mann, Tuſch, Brill; Lenzki, Stoffels II,
Stof=
fels I, Raſſelnberg, Pickartz.
Der Kampf beginnt . . .
Das große Treffen begann für die Schwaben
nicht gerade verheißungsvoll. Benraths Anſtoß
wurde abgefangen, es gab vorübergehenden
Kampf im Mittelfelde und in der 9. Minute
ſtand der Kampf 1:0 für Benrath. Bei
einem Angriff der Weſtdeutſchen kam
Rechts=
außen Lenzki in ausſichtsreiche Schußſtellung.
Seybold ließ ſich täuſchen und vergebens warf
ſich Kapp nach dem ſcharf geſchoſſenen Ball. In
der 15. Minute glich Stuttgart aus. Der
alte Internationale Rutz ſpielte ſich frei, brach
kraftvoll durch und ſchoß an dem
herauslaufen=
den Klein vorbei ſcharf und unhaltbar ins Netz.
Bald darauf erzielte Raſſelnberg ein weiteres
Tor für die Weſtdeutſchen, da aber Lenzki
vor=
her abſeits ſtand, gab Dr. Warnecke den Treffer
nicht. Das Spiel verlief meiſtens verteilt, die
Schwaben waren durch ihr wuchtiges und kraft=
burg — Chemnitzer BC. 2:1, Olymp. Leipzig —
FC. 02 Zwickau 3:2. Guts Muts Dresden —
Tura Leipzig (Geſ.=Sp.) 5:4.
Gau Mitte: SC. Erfurt — SC. Apolda 3:1,
1. FC. Lauſcha — Spvg. Hof (Geſ.=Sp.) 1:0.
Gau Nordmark: Polizei Kiel — Hermania
Hamburg 3:0.
Gau Niederſachſen: Spvg. Göttingen — Leu
Braunſchweig 4:0, ASV. Blumenthal —
Ko=
met Bremen 3:1, SC. Northeim — V.f.B. Peine
2:1, Werder Bremen — Tbd. Harburg 6:1,
Ein=
tracht Braunſchweig — Germ. Wolfenbüttel 4:1,
Gau Weſtfalen: Boruſſia Rheine — Spvg.
Herten 1:3, Weſtfalia Ahlen — Vikt.
Reckling=
hauſen 2:1. SV. Höntrop — Gelſenkirchen 1912
2:0, Union Recklinghauſen — Röhlinghauſen 2:1.
Brachte der erſte Juni=Sonntag „
ausnahms=
weiſe” auch kein Länderſpiel, ſo gab es doch
zwei überragende Ereigniſſe, die ganz Fußball=
Deutſchland in ihren Bann zogen, die in Leipzig
und Düſſeldorf ausgetragenen Spiele der
Vor=
ſchlußrunde zur Deutſchen Fußball=Meiſterſchaft.
Die in dieſen beiden Treffen entſchiedene
Paa=
rung des am kommenden Sonntag
ſtattfinden=
den Endſpieles entſpricht nicht ganz den
Erwar=
tungen, denn man hatte in der überwiegenden
Mehrzahl der deutſchen Fußballanhänger mit
einer weſtdeutſchen Paarung Schalke—Benrath
gerechnet, die beiden letzten heißen aber Schalke
und VfB. Stuttgart. Der deutſche Meiſter des
Vorjahres, Schalke 04, traf vor 45 000
Zu=
ſchauern in Düſſeldorf auf den Sachſenmeiſter
Polizei Chemnitz, der nach einem ſpannenden
und für die „Knappen” ſchweren Kampfe knapp
mit 3:2 (3:1) geſchlagen wurde. In dem am
nächſten Sonntag ſtattfindenden Endſpiel treffen
nun die „Knappen” auf den württembergiſchen
Meiſter V. f. B. Stuttgart. Die Schwaben
trafen vor 20 000 Zuſchauern in Leipzig auf den
Niederrhein=Meiſter VfL. Benrath, der ohne
Hohmann antreten mußte und von den
Süddeut=
ſchen mit 4:2 (2:1) geſchlagen wurde.
In den ſüddeutſchen Aufſtiegsſpielen klärt ſich
langſam die Lage. Als neue Gauligiſten
ſtehen endgültig die Spvg. Cannſtatt im
Gau Württemberg und der SV. Bad
Nau=
heim im Gau Nordheſſen feſt. Noch nicht ganz
„amtlich”, aber dennoch kaum zu verhinderm iſt
der Aufſtieg des zweiten Vertreters beider Gaue
mit dem FV. Zuffenhauſen und
Kur=
heſſen Marburg. Ein Gauſpiel fand vor
4000 Zuſchauern in Neunkirchen zwiſchen den
Nr. 151
Gauen Südweſt und Nordmark ſtatt und
wurde von den Norddeutſchen mit 3:1 (0:1)
ge=
wonnen.
Im Kampf um den Vereinspokal des DFB.
ſtand die zweite Hauptgruppe auf dem
Pro=
gramm. Von den beteiligten Gauligavereinen
blieben wieder einige auf der Strecke. Sofern
ſolche Niederlagen durch Vereine der gleichen
Klaſſe hingenommen werden müſſen, ſind ſie
nicht als Ueberraſchungen anzuſehen. Die
Offen=
bacher Kickers, der vorjährige Meiſter des Gaues
Südweſt, wurden aber vom Bezirksklaſſen=
Ver=
treter FC. Egelsbach nach Verlängerung 3:2
ausgeſchaltet und die Münchener „Löwen”
wur=
den in Stuttgart vom einheimiſchen SSC. 3:1
geſchlagen. VfB. Mühlburg und SV. Feuerbach
erreichten gegen Polizei Darmſtadt bzw. FV.
Kornweſtheim trotz Verlängerung keine
Ent=
ſcheidung.
Das Aufſtiegsſpiel im Gau Südweſt.
Am Sonntag kam im Gau Südweſt nur ein
Aufſtiegsſpiel zum Austrag; in Bieber nahm
das Treffen Germania — Reichsbahn Rotweiß
Frankfurt einen torloſen Ausgang. Beide
Ver=
eine blieben durch die Punkteteilung weiter in
der Spitzengruppe, doch haben ſie für den
Auf=
ſtieg in die Gauliga nicht mehr ſo große
Aus=
ſichten wie der FV. Saarbrücken und Opel
Rüſſelsheim.
Germania Bieber — Reichsbahn Rotweiß
Frankfurt 0:0.
2500 Zuſchauer ſahen ein hartes, aufgeregtes
Spiel, das Schiedsrichter Fink=Seckbach,
trotz=
dem er nicht immer gefallen konnte, feſt in der
Hand hatte. Beide Mannſchaften hatten viele
Torchancen, doch konnte nicht eine einzige davon
verwandelt werden. Der beſte Mann auf dem
Platze war der Rotweiß=Torhüter Fiſcher; ihm
ſtand aber der Bieberer Torhüter Deierling
nicht viel nach. Die Frankfurter waren die
tech=
niſch beſſere Elf, doch glichen die Platzherren
dieſen Mangel durch ihren Eifer aus. Kurz vor
Schluß kam es zu einem Zuſammenprall zweier
Spieler, wobei Kaiſer=Bieber verletzt wurde und
vom Platz getragen werden mußte.
Nordmark-Sieg
in Neunkirchen.
Gau Südweſt mit 3:1 (0:1) geſchlagen
Den Fußballern des Gaues Südweſt ſcheinen
in letzter Zeit Erfolge überhaupt nicht mehr
zu blühen. Nachdem die Hamburger
Stadt=
mannſchaft die Vertretung Frankfurts bereits
am Himmelfahrtstag hoch mit 6:2 ſchlagen
konnte, mußte nun der Gau Südweſt am erſten
Juni=Sonntag in Neunkirchen gegen die Elf
des Gaues Nordmark ebenfalls eine
Nieder=
lage, und zwar mit 1:3, einſtecken. Dieſe neue
Schlappe der Südweſt=Fußballer fiel zudem
völlig verdient aus. Die Spieler des Gaues
Nordmark erwieſen ſich eindeutig als die
beſ=
ſeren Mannſchaftsſpieler, ſie waren den
Süd=
weſtleuten bis auf einige Ausnahmen auch in
techniſchen Belangen überlegen.
Der Beſuch des Spieles in Neunkirchen
blieb mit 4000 Zuſchauern hinter den
Erwar=
tungen zurück. Allerdings mögen viele
Fuß=
ballfreunde, beſonders aus der Umgebung
Neun=
kirchens, durch den ſtarken Regen vom Beſuch
des Treffens abgehalten worden ſein. Die
beiden Mannſchaften traten in den gemeldeten
Aufſtellungen an, nur beim Gau Südweſt
ver=
ſah Winkler den Poſten des Rechtsaußen an
Stelle des vorgeſehenen Marker. Die beiden
Mannſchaften ſtanden alſo:
Südweſt: Ittel; Klett. Welſch; Hütt, Sold,
Müller; Winkler, Lutz, Fuchs, Brill, Fath.
Nordmark: Dr. Kramer; Stührck, Timm;
Glöde, Thiele, Rhode; Henneberg, Rohwedder,
Seeler, Dörffel, Pollitz.
Rohwedder mußte bereits nach 10 Min.
ver=
letzt ausſcheiden, für ihn betrat ein
Erſatz=
mann den Platz. Der Gau Südweſt hatte in
der erſten Halbzeit etwas mehr vom Spiel.
Er drückte dieſe Ueberlegenheit auch durch den
Führungstreffer aus, der aus einem Elfmeter
reſultierte. Fath war in der 23. Min. bei
einem Durchſpiel im Strafraum gelegt worden
den Elfmeter verwandelte Winkler ſicher. Nach
der Pauſe wurden die Hamburger überlegen.
Südweſt hatte eine Umſtellung vorgenommen,
die ſich aber nicht bewährte. Für den verletzten
Winkler trat Johanneſſon ein, während Fuchs
auf Rechtsaußen ging. Es ſtand alſo der
komplette Pirmaſenſer Innenſturm in der
Mannſchaft. Das Spiel wurde aber dadurch
nicht beſſer, im Gegenteil, die Nordmärker
kamen immer mehr auf. Bereits in der
6. Min. erreichten ſie den Ausgleich, allerdings
mit einem nicht ganz berechtigten Elfmeter.
Der ſchußgewaltige Halblinke Dörffel ſetzte das
Leder unhaltbar für Ittel ins Netz. 18 Min.
vor Schluß erhöhte Dörffel auf 2:1 und man
glaubte bereits an dieſen Schlußſtand als
Dörffel ſechs Minuten vor dem Ende noch
ein=
mal durchging und mit einem dritten Treffer
erfolgreich war. Der Internationale Fath ſchied
10 Min. vor dem Schlußpfiff freiwillig aus
und wurde durch Benzmüller erſetzt.
Das Spiel brachte keine beſonderen
Fein=
heiten. Es wurde ziemlich zuſammenhanglos
gekämpft, beide Mannſchaften machten einen
zerriſſenen Eindruck. Bei Südweſt arbeitete
Ittel etwas gewagt, Klett in der Verteidigung
vorzüglich. Bei den Läufern machte Sold den
ſolideſten Eindruck. Im Sturm war nur Fath
völlig auf dem Damm. Winkler ging an,
da=
gegen ließen Fuchs, Brill und Lutz viele
Wünſche offen. Bei der Nordmark=Mannſchaft
war wieder Stührck der beſte Mann. Dr.
Kramer im Tor und der lange Mittelläufer
Thiele, Dörffel und Pollitz im Sturm erhoben
ſich ebenfalls über den Durchſchnitt. — Der
Schiedsrichter Beſt=Höchſt leitete gut. Lediglich
die zweite Elfmeter=Entſcheidung war zu
kritiſieren.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
2 Sinnden Kormktamgf auf vem gererin
Polizei Darmſtadt-PfB.
Maylang 2.2 ih.a, m. Berl.
120 Minuken Fußball um die weitere
Teiinahme an den Pokalſpielen!
Grund genug, von den Spielern das Letzte zu
verlangen, und für das Publikum, in
Stim=
mung zu kommen und zum „Mitgehen” zu
ver=
anlaſſen. Es waren aber auch mitreißende und
von Spannung geladene 30 Minuten, die alle
Akteure auf dem Spielfeld den nicht allzu
zahl=
reich erſchienenen Zuſchauern in der
Verlänge=
rung boten. Leicht begreiflich, wenn die Wogen
in dieſen dramatiſchen Schlußminuten einmal
etwas höher ſchlugen, denn ſchließlich iſt es
Ehrenſache eines jeden Spielers, den einmal
erreichten günſtigen Spielſtand nicht ohne Kampf
preiszugeben.
Leider mußten die in dieſem Jahre in bezug
auf Spielerverletzungen wirklich vom Pech
ge=
jagten Poliziſten auch heute wieder drei
der beſten Leute erſetzen. Nicht genug,
daß der Torhüter Klein verletzt iſt, mußte
diesmal auch ſein am letzten Sonntag ſo
er=
folgreicher Vertreter Sauer wegen Verletzung
ausſetzen. Er war aber durch den Torhüter der
2. Handballelf ausgezeichnet erſetzt. Zu allem
Unglück mußte aber auch noch für Keck Erſatz
beſorgt werden, mit ihm wäre es zweifellos
nicht zu einer Spielverlängerung gekommen.
Die badiſchen Gauligiſten
zeigten nur in der zweiten Hälfte, daß ſie eine
Mannſchaft von Format ſind. Vorher
verzet=
telten ſie ſich zu ſehr in Einzelaktionen und
konnten der „grünen” Hintermannſchaft kaum
gefährlich werden, obwohl deren Verteidigung
manche Lücke klaffen ließ.
Unter der Führung des Schiedsrichters
Leonhardt=Sprendlingen ſprangen beide
Parteien mit folgenden Mannen ins Feld:
Darmſtadt: Mankel; Muth, Balſer;
Kas=
per, Dumont, Kaufmann; Blank, Göbel, Seip 1.,
Harter, Pfeiffer.
Mühlburg: Schönmeyer; Batſchauer 2.,
Dienert; Batſchauer 1., Ebert, Rink; Joram,
Walz, Müller 1. und 2., Mingels.
Gleich zu Beginn ein Prachktor.
Kurzes Geplänkel, und ſchon durfte der
„grüne” Anhang zum erſtenmal jubeln. Seip
jonglierte einen Ball zu dem auf der Linie
ſtehenden Pfeiffer. Wie ein Blitz ging er
mit dem Leder los, herrlicher Zweikampf auf
einer Strecke von 30 Metern mit einem zwei
Kopf größeren Gegner, der Kleine bleibt
Sie=
ger — eine Lücke im Tor — und ſchon war der
Ball zum 1:0 in die kurze Ecke
ge=
ſauſt. Damit nicht genug. Die Poliziſten,
die ausgezeichnet in den vorderen Reihen
har=
monieren, ſetzen zu einem neuen Schachzug an.
Eine blitzſaubere Kombination lief über Seip,
Göbel und Blank zu Harter, ein paar
Schritte und Polizei hat in der 15. Min. mit
zwei Toren Vorſprung eine
gute Rückendeckung.
Bei den Badenſern will rein gar nichts
klap=
pen, da die Stürmer mehr mit dem Ball
tän=
delten als ſpielten. Da ging aber der
gefürch=
tete Repräſentative Müller=„Spitzer” durch,
Kasper konnte das ſichere Tor nur verhüten,
indem er den Durchbrenner purzeln ließ.
Straf=
ſtoß hart an der Strafraumgrenze. Müllers
Bombe zerſchellt an der „grünen” Wand. Kurz
vor Halbzeit können die jetzt fleißigeren
Karls=
ruher den Abſtand noch verringern. Ein
Straf=
ſtoß des linken Läufers ſchien am Tor
vorbei=
zugehen, doch der Rechtsaußen Joram erwiſchte
das Leder noch und drehte es wunderſchön
her=
ein, ſo daß der Halbrechte Walz nur den Kopf
hinzuhalten brauchte.
Nach der Pauſe
laufen die Mühlburger zu einer ſchönen Form
auf. Polizei hat alle Hände voll zu tun, und
nur Dumont, der konſequent 3. Verteidiger
ſpielte, iſt es zu danken, daß es nur beim
Aus=
gleich blieb. Dieſen erzielte der Mittelſtürmer
Müller 1. etwa Mitte der Halbzeit nach
einem ſchönen Alleingang für Mankel
unhalt=
bar.
2X15 Minuken Berlängerung.
Die Spieler, die durch den vom Regen
ge=
glätteten Boden ſchwer zu kämpfen hatten,
jag=
ten jedem Ball nach. Herrliche Szenen ſpielten
ſich ab. Tore auf beiden Seiten in greifbarer
Nähe, doch immer noch ein „rettender Engel”,
der im letzten Moment dazwiſchenfuhr. So
ver=
liert einmal der Gäſtetorhüter den ſchon
gefan=
genen Ball — ein nicht zu überſehendes
Ge=
wirr von grün und blau bedreßten Beinen —,
aber kein Tor, denn mit mutigem Satz ins
Ge=
wühl hat ſich der Hüter den Ball wieder
ge=
holt, um ihn jetzt zur endgültigen Sicherung
unter ſeinem Körper zu begraben. 10
Minu=
ten vor Schluß glückliche Wendung zugunſten
der Polizei? Nein, die elf „Grünen” können die
Herausſtellung des talentierten Mühlburgers,
des Rechtsaußen Müller=Spitzer, nicht zu ihrem
Vorteil auswerten. In der Schlußminute ſteht
Blank frei vor dem Tor, zögert, mit letzter
Kraft jagen ihm zwei Gäſte nach, doch ſein
überhaſteter Schuß findet nur den Weg ans
Außennetz. Schlußpfiff — erboſte Mühlburger
Spieler und Reiſebegleiter, die glauben, den
Schiedsrichter für dieſen Spielausgang
verant=
wörtlich machen zu können. — In der Regel
werden unentſchieden verlaufene Pokalſpiele
auf des Gegners Platz wiederholt. Polizei
müßte alſo nach Karlsruhe reiſen, doch warten
wir ab, was die Behörde ſagt.
Gab es einen „Beſſeren”?
Nein! Die Mühlburger ſpielen variierter
und ideenreicher, dafür war aber Polizei
eif=
riger und hatte dadurch mehr vom Spiel.
In der Mannſchaft der Landespoliziſten
überragten heute Dumont und Kaufmann
ihre Mitſpieler durch reſtloſen Einſatz in jeder
Phaſe des Kampfes. Der Erſatzhüter
Man=
kel gab eine recht gute Figur ab. Bei den
Verteidigern muß man das unreine Abſpiel
rügen. Man ſollte doch verſuchen, den Ball von
hinten heraus zuzuſpielen, anſtatt hoch in die
Gegend zu kicken. In der Läuferreihe ſtand
Kasper den anderen beiden Läufern kaum
nach. Im Sturm gefiel Pfeiffer zunächſt
ausgezeichnet. Als er aber ein Tor geſchoſſen
hatte, ſpielte er zu eigenſinnig. Seip war
der techniſch beſte Stürmer, während Göbel
durch ſein forſches Angriffsſpiel imponierte.
Blank fiel etwas ab, ohne aber ſchwach zu
ſein.
Die Mühlburger
hatten ihre beſten Kräfte in dem Verteidiger
Dienert, dem unermüdlich und mit Bravour
arbeitenden Mittelläufer Ebert und dem
Rechts=
außen Müller.
Schiedsrichter Leonhardt war eine
um=
ſtrittene Perſon. Er vermochte das Spiel, als
es auszuarten begann, nicht wieder in normale
Bahnen zu lenken.
—re.
Ex=Gaumeiſter in Egelsbach geſchlagen!
FC. 03 Egelsbach-Kickers
Oſſend. 3.4 Hich ciefN. B.
2500 Zufchauer erleben einen
dramakiſchen Kampf.
Heute hatte Egelsbach ſeinen großen Tag.
Nicht nur, daß man allein ſchon die ganze
Ein=
wohnerſchaft in Anbetracht des ſtattfindenden
Pokalſpiels auf den Beinen fand; ſondern auch
die Gäſte erſchienen ſchon frühzeitig mit ihrem
Anhang, der wohl 1000 Perſonen umfaßte. Der
Verkehr vor dem Umkleidelokal war derart
ſtockend, daß die Polizei regelnd eingreifen
mußte. Der Platzverein hatte ſo etwas
er=
wartet und im Laufe der letzten Woche wurde
der Zuſchauerraum erheblich vergrößert, was
ſich in jeder Beziehung als vorteilhaft erwies.
Schon lange vor dem Spiel der erſten
Mann=
ſchaften war der Platz gefüllt, und die Schüler
von Egelsbach und Dietzenbach ſorgten für eine
ſehr angenehme Unterhaltung. Pünktlich auf
die Minute erſchienen
die Mannſchaften
in folgender Beſetzung:
Kickers: Wenzel; Kühnle, Berres; Würth,
Müller, Nees; Reck, Kaiſer, Lindemann, Simon,
Grebe.
Egelsbach: Schuch; Volz, B. Anthes; Schlapp,
F. Knös, Vollhardt; Ph. Knös, Hch. Anthes,
Haller, Ewald, Peter Knös.
Ferdinand=Frankfurt war als
Schieds=
richter zur Stelle.
Die Spannung ſteigerk ſich
mit dem Anſtoß der Kickers, löſt ſich aber in
dem Augenblick, wo Egelsbach ſofort das Spiel
in die Hand nimmt und der Abwehr der
Offenbacher 20 Minuten ganz gehörig einheizt.
Wenzel im Gäſtetor hat alle Hände voll zu
tun, um ſeinen Laden rein zu halten.
Zwiſchen=
durch machen auch die Kickers einige Ausflüge,
die an Gefährlichkeit nichts zu wünſchen übrig
laſſen. Auf beiden Seiten ſtehen aber faſt
undurchdringliche Mauern, ſo daß es ſo
aus=
ſieht, als habe man vor dem Wechſel keine Tore
zu erwarten. Doch in der 38. Min. ſchellt es
zum erſten Male im Kickerstor. Eben noch
wehrt Wenzel einen prächtigen Schuß von Hch.
Knös glänzend ab, als derſelbe Spieler ſchon
einige Augenblicke ſpäter einen harten Schuß
abgibt, den Wenzel im Fallen nicht mehr
ab=
wehren kann. Egelsbach verſchnauft jetzt etwas,
während die Kickers mit Macht dem Ausgleich
entgegenſteuern. Schuch und ſeine
Vorder=
männer ſpüren den Druck der Gäſte am meiſten
und manchmal mußte zu dem Können noch
Glück dabei ſein, um den knappen Vorſprung
zu halten. Kurz vor dem Wechſel ſcheint der
Ausgleich unvermeidlich, denn wie aus dem
Boden gewachſen ſteht auf einmal Beck allein
vor dem Tore, aber ſein ſcharfer Schuß aus
nächſter Nähe ſpringt von der Innenkante
wieder zurück ins Feld.
Nach der Pauſe merkt man den Kickers an,
daß ſie auf keinen Fall geſonnen ſind, das
Spiel zu verlieren. Die Offenbacher haben nun
auch unſtreitig mehr von dem Geſchehen,
während Egelsbach taktiſch ſeinen knappen
Vor=
ſprung verteidigt, ohne aber das Stürmen ganz
zu vergeſſen. Kühnle und Würth ſchaffen für
vier und immer wieder rennt die Fünferreihe
der Kickers vergebens gegen den abgedichteten
Strafraum der Egelsbacher. Das geht bis zur
80. Minute, da fallen ganz plötzlich
3 Tore in drei Minuken.
Zuerſt erfaßt Lindemann eine Vor
von Grebe und aus der Luft geht der S
unhaltbar für Schuch in das Netz, währen)
der nächſten Minute die Rollen vertauſcht
und Lindemann an Grebe weitergibt,
unter großem Jubel der zahlreichen
Offenba=
die Führung hält. Aber genau eine Mi
ſpäter hat Ewald placiert ausgeglichen.
waren Augenblicke, die man in Egelsbach
ſchnell nicht vergeſſen wird. Es war aber
ſelten ſchön, die freudeſtrahlenden Anhä
der beiden Mannſchaft ſo jäh die Fa
wechſeln zu ſehen! Bis zur regulären 7
2X15 Minuken Verlängerung.
Beide Mannſchaften machten jetzt einen
müden Eindruck, und man ſchätzte die Offe=,
bacher eigentlich für noch friſcher. Aber moin
wurde nach der 26. Min, eines beſſeren
bb=
lehrt. Mit der richtigen Taktik in ſolchen
Fällen verſtand es Egelsbach hinten abzuriegel!
aber — es wurde auch noch geſtürmt. Ho
Anthes war der Glückliche, dem es vergömt
war, den vom Jubel umtoſten Siegestreffin
zu erzielen.
Die Gäſte aus Offenbech
die das beſte an Spieler in der Aufſtellung
hatten, enttäuſchten nicht. Der beſte Mann
vit=
leicht auf dem Felde war Kühnle als Vie,y zunstag und
teidiger. Wenzel im Tor machte ſeinen ein=aſ der Hauptia,
zigen Fehler am Schluß, was allerdings rmi, m Olymnpia 2 Pru
der Niederlage bezahlt werden mußte. In HA, Heue III und III.
Verbindung war Würth ganz überragern, eder nicht mehr in
während Müller noch beſſer als Nees erſchiin, is früher immer
Der Sturm verfügt über gute Einzelkönmr”, ſr Leichtathletik
doch die Zuſammenarbeit war nicht immer K1z, ſich auch diesma
Lindemann und Kaiſer machten den beſtiy, zum erſchienen.
der Kämpfe boten
Eindruck.
Awwicklung einige
Aber auch Egelsbach
brachten
gute Er
hatte ſeine Beſten zur Stelle, und man de
e der vo
ruhig behaupten, daß es ſchon keine Uebh
=Prüfu
raſchung mehr bedeutet, wenn die Elf einmſſner
Gegner wie Kickers=Offenbach hineinlegt. Sodi von
jeder kann kämpfen und jeder kann gut ſpiellun=Darmſtadt waren ei
und das iſt doch ſchließlich auch alles, was zumneR 98.
chneide
Erfolg notwendig iſt. Für den Sieg gebüünoe hra
Leiter
der Mannſchaft ein großes Geſamtlob, G7, dor
Sonderlob einzelner Spieler iſt in dieſem F.‟ym sA
nicht am Platze.
Mörfelden — Münſter abgeſetzt.
Burakſtavter Meinterſchärticer gewann Hagg
Inn Meidtanderschedew. inü5 Sk. ud Kör
Mit den Leiſtungen des Schiedsricht1Zer
konnten beide Parteien zufrieden ſein. ankfurt
—eba— und die
jie g
Kickers Aſchaffenburg — TSG. 46 Darmſtihgen vollerfüllt.
über 1000 Meter in
3:3 (3:2).
tr (2.37,7), Becht=M
40. Löwel (2:44,5)
94 belegten den 6. u.
m Kampfe mit Joch
mu=Kaſſel. Die 100 M
Die Austragung der Darmſtädter Meifeglühen erzielte Schneid
ſchaft im Kleinkaliberſchießen wird im Rah-reWGießen, 14,28 Meter
der Reichsſportwoche am 30. Juni auf den S-in0 eonntag ſiegte
den am Karlshof ausgetragen. Es iſt dazu u —um und Schinge
den drei Schützenverbänden in Darmſtadt m ieter holte ſich Cret
7:49,6, Held 5:
Arbeitsgemeinſchaft gegründet worden.
Bedingungen: 1. Mannſchaften zu /=erwerfen kam s
Schützen: Viſier offen. Es wird geſchoß Kugelſtoßen ſi.
5 Schuß liegend freihändig; der linke Unter I/ Ds Diskusw
muß ſichtbar frei ſein. Schuß knieend —9450 Meter v
ſitzend. Der rechte Unterarm darf nicht a ind Schneid
lehnt ſein. 5 Schuß ſtehend. Der Unterngul die 4X150
kann leicht gekrümmt und die Achſelhöhle / Aind (4:15)
4:18,6), einer
ſichtbar ſein.
2. Ehrungen: Die beſte Mannſchafu eer Vorſprung und
hält den Wanderpreis vom Reichsbund für A—46 Min, vor
besübung, Ortsgruppe Darmſtadt. Derſelbe I0Men
10 Jahre; diejenige Mannſchaft, welche ihm),
der Mehrzahl im Beſitz hatte, erhält ihn
Eigentum. Die Austragung findet jedes —wwrft An0
auf einem anderen Stand ſtatt, der jeweilss!
ſtimmt wird.
3. Einſatz pro Mannſchaft 1,50 RM. iM Haſ
ſchließlich Anzeigergebühr.
leſten Leich
4. Einzelſchießen: Schußzahl und Pürdheſſen
beg=
dingungen wie unter Ifd. Nr. 1.
ter Sportfeld
5. Ehrungen: Der Schütze, der die hä4t Bei fehr gut=
Ringzahl an dem Tage erreicht, erhält Höügen Beſich z.
Meiſtertitel mit Diplom und Stern.
Dan geboen in
6. Einſatz pro Schütze 60 Rpfg, einſch. Pcherhen, Hior
lich Anzeigergebühr.
7. Munition ſtellt jeder ſelbſt oder ſtuhre ſurter „Eintre
dem Schießſtande käuflich zu erhalten. Sches(M0 der im 10
Neter 21g
werden geſtellt.
8. Die Meldungen müſſen beſtinrthe dr Nirnt
bis zum 16. Juni bei A. Netz, Darmſ=Fhlerg ſiat
Schlageterſtraße 19, namentlich in Gruppen Py” blieben
ten=Grenze.
Einzel einſchl. Startgeld abgegeben ſein.
9. Jeder Teilnehmer muß im Beſitze 2 hmer. Darmſt
Verſicherungskarte ſein, die vor St”y dden Creter
2e Durde nichts Uebe
beginn vorzuzeigen iſt. Gäſteverſicherung 7.M0 hn dr
Dach=
auf dem Stand gelöſt werden.
10. Teilnahmeberechtigt iſt Tfdn e Disluswerfen
EIſte
Sportler, der in Darmſtadt ſeinen Wohnſitz..
Es wird erwartet, daß alle ſchießſporttreibet=
Korporationen ſich an dem Schießen beteill,
und ſomit unſerem Schießſport zu einem v.‟
Erfolg verhelfen.
11. Es kann kombiniert geſchoſſen werdem.?
doch nur nach vorheriger Meldung.
12. Beginn des Schießens vormittagse
8 Uhr, Schluß nachmittags 6 Uhr.
Die Arbeitsgemeinſchaft. J. A.: A. 70=c
Schießſporkklub „Windmühle‟
Kreismeiſter im Kleinkaliberſchiebaig=
Unter Aufſicht des Bezirksleiters des 4 Schützenbundes, Hofkammerrat Engel, iue
lte ſich das Schießen um die Kreismeiſterſſ
n aller Kürze ab. Zu ſtellen waren 5 Mdr M
on denen jeder 20 Schuß liegend, knieend "
tehend freihändig auf die 12er Ringſcheiben 9
geben hatte. Sieger wurde SSK. „A4
ühle” mit dem guten Reſultat von 3161
n. Es ſchoſſen: Röder 660, Schneider
Ehrig 631, Gräf 621, Stahl 601 Ringe. Dei
uheben iſt das Reſultat des erſt 21üchn”
Röder, der es bei 60 Schuß auf den 100
ſurchſchnitt von 11 Ringen brachte.
Hockey=Ergebniſſe:
FSV. Frankfurt — Frankfurter TV. 18000
ünchen=Gladbacher THC. — Allianz Froll.
„ Frauen 4:2; Preußen Krefeld — A04
enkfurt 2:1, Frauen 0:0; Ulm — Schloß0n
lem 7:1: Mannheim — Ludwigshale”
Der norwegiſche Geher E. R. B
ſtellte bei einem Wettbewerb in Sarnée.
ſt 1:09:50 Std. einen neuen Weltretoib.
hen über 15 Klm. auf
ſorntag, 3. Juni 1935
Nr. 151
Oihmpia=Prufungen der Leichtathleten.
die Darmſkädter
Leichk=
athlefen erfolgreich
1 den Olympig=Prüfungskämpfen.
MGaue XII Nordheſſen und XIII Südweſt
in Frankfurt.
9 Samstag und Sonntag fanden in
Frank=
fumuuf der Hauptkampfbahn des Sportfeldes
düre eſten Olympia=Prüfungskämpfe 1935 für
diebaue XII und XIII ſtatt. Die Laufbahn
maſeider nicht mehr in ſo guter Verfaſſung,
wit ſes früher immer war. Daß die
Frank=
fure für Leichtathletik nichts übrig haben,
zeucht ſich auch diesmal wieder: Zuſchauer
wua kaum erſchienen. Die Art und
Eintei=
lugder Kämpfe boten für die Organiſation
beaAbwicklung einige Schwierigkeiten. Die
Aüfe ſelbſt brachten intereſſante Momente
un iſtungsmäßig gute Ergebniſſe. Dabei mußte
deirene oder andere der vom Reichsfachamt
ein=
genanen Olympia=Prüfungskämpfer die
Über=
letieneit von Nachwuchsleuten anerkennen.
MDarmſtadt waren eingeladen Haag, Blind
vom 5V. 98 und Schneider (Polizei), Darüber
hingß brachte der Leiter der
Trainingsgemein=
ſchRiDarmſtadt noch Körfer, Creter, Held,
Lö=
ves um SV. 98, Göriſch (TSG. 46) und Horſt
4A0Groß=Gerau) an den Start. Die
Darm=
ſtäder Teilnehmer haben ſich in
fyatfurt ausgezeichnet geſchla=
geſund die in ſie geſetzten
Erwar=
juſuſen voll erfüllt. Am Samstag ſiegte
Hefu iber 1000 Meter in 2:37,6 Minuten vor
Crütt (2:37,7), Becht=Marburg und Blind
(2:40). Löwel (2:44,5) und Kleinſchmidt
ſ2rü0l) belegten den 6. und 7. Platz. Ueber
z0 Neter gewann Haag in 8:562 Min, nach
ſeintet Kampfe mit Jochum=Saarbrücken und
Schäne=Kaſſel. Die 100 Meter durchliefen Gö=
M riſch n 11,5 Sek. und Körfer in 11,8 Sek. Im
Kugheſtoßen erzielte Schneider 14,24 Meter
hin=
terrüh=Gießen, 14,28 Meter.
Am Sonntag ſiegte Haag über 7500 Meter
vor chum und Schinge in 23:50,4 Min. Die
2000 Neter holte ſich Creter in 5:48,4 Min vor
Bliſtl5: 49,6, Held 5:50,2, Löwel (5.) 6:02 Min.
Innserwerfen kam Horſt auf 46,04 Meter (3.)
und in Kugelſtoßen ſiegte Schneider mit 14,40
ſeMe 4e! Das Diskuswerfen gewann Kilo=Gießen
mit/ 4,50 Meter vor Junker=Frankfurt. 42,05
Meke und Schneider mit 41,93 Meter.
Schließ=
lich lab die 4X1500 Meter=Mannſchaft des SV.
1896: Blind (4:15), Löwel (4:28), Held (4:23),
Crexel (4:18,6), einer kombinierten Mannſchaft
0 UNter Vorſprung und ſiegte ſtark überlegen
104,6 Min, vor den „Kombinierten”, 18:26
deveft und Nordheſſen
in Frankfurk.
Diebeſten Leichtathleten der Gaue Südweſt
und ſordheſſen begannen am Samstag im
Ffraucrter Sportfeld ihre Olympia=
Prüfungs=
ämpft Bei ſehr gutem Wetter, aber leider,
fur ußigem Beſuch, wurden ganz anſprechende
Leiſthſinen geboten, insbeſondere in den
Lauf=
betacherben. Hier tat ſich hauptſächlich der
ſür ſFrankfurter „Eintracht” ſtartende
Horn=
bergür zervor der im 100=Meter=Lauf 10,7 und
„ übert 40 Meter 21,8 Sek. erreichte und dabei
den Aveiten der Nürnberger Kampffpiele,
Vonna=Fulda, ſicher hinter ſich ließ. Im
g0dAN ter=Lauf blieben die drei Erſten unter
Ner Minuten=Grenze. Sieger blieb hier in
56,9 Nin. der Darmſtädter Haag vor ſeinem
Verezukameraden Creter. In den techniſchen
lebuſan wurde nichts Ueberragendes geleiſtet,
ihm un kam der Nachwuchsmann Junker=
Franrt im Diskuswerfen mit 41,62 Meter
Af m erſten Platz vor dem Darmſtädter
Poli lien Schneider, der auch hinter
Luh=
bießtzuim Kugelſtoßen den zweiten Rang be=
„Lgte; m Weitſprung waren die drei Erſten
ur ſaf Zentimeter auseinander. Witte=
Franſrt kam auf 702 Meter vor Hoffmann=
Saauchcken mit 6,99 und Haſſinger=Frankfurt
Mit / / Meter. Das Speerwerfen fiel an den
Studleenmeiſter Dr. Dinkler=Marburg, deſſen
96ü Leter als ſehr gut zu bezeichnen ſind.
Die 4 Abſchluß des erſten Tages bildende
Kllbneter=Staffel wurde eine Beute der in
der eſetzung Kerſch=Pontow=Hornberger=
Velflg laufenden 4=Mannſchaft, deren Zeit
don A Sek. unter den ſchlechten Wechſeln zu
leidenr atte.
ie Ergebniſſe (Entſcheidungen):
109 Neter: 1. Hornberger=Ffm. 10,7 Sek.;
Phw=Fulda 10,8: 3. Kerſch=Ffm.
Bruſt=
breite zrüick.
A0elNeter: Erſter Lauf: 1.
Hornberger=
ſimh. 118 Sek.; 2. Kerſch=Ffm. 22: 3. Pontow=
MdKa Sek. Zweiter Lauf: 1 Wiedenhöft=
Sariagen 28: 2. Welſcher=Ffm. 23: 3.
örlüh=Darmſtadt 23,1 Sek.
20A heter: 1. Schäfer=Ffm. 35,8 Sek. 2.
emRkdarbrücken 36,4; 3. Grübling=Ffm.
30g Meter: 1. Linke=Ffm. 1:078 Min.:
HEt Saarbrücken 1.084: 3. Rieß=Kaſſel
120 in
1deter: 1. Held=Darmſtadt 2:376
A Creter=Darmſtadt 2:37,7;
BchM arburg 2.,38,7 Min.
309Reter: 1. Haag=Darmſtadt 8:562
ſochum=Saarbrücken 8.57,5: 3. Schinge=
Min.
Meter: 1. 4=Mannſchaft (Kerſch,
Hornberger, Welſcher) 42,3. Sek.;
Aunſchaft (Henkel Wiedenhöft Unver=
Uhrr) 43 Sek. (20 Meter Vorgabe);
Aunſchaft CLotz, Leinweber, Schäfer,
43,6 Sek. (30 Meter Vorgabe).
Hochſprung: 1. Fiſchnich=Ffm. 171 Meter:
2. Lemnitz=Kaſſel 1,67; 3. Agricolg=Ffm. 1,62
Meter.
Weitſprung: 1. Witte=Ffm. 7,02 Meter;
2. Hoffmann=Saarbrücken 699; 3. Haſſinger=
Ffm. 697 Meter.
Dreiſprung: 1. Gottlieb=Landau 13,85 Meter;
2. Witte 1318; 3. Buſſe=Ffm. 1289 Meter.
Kugelſtoßen: 1. Luh=Gießen 14,28 Meter;
2. Schneider=Darmſtadt 1424; 3. Junker=
Ffm. 13,75 Meter.
Diskuswerfen: 1. Junker 41,62 Meter;
2. Schneider=Darmſtadt 41,40; 3. Kilo=
Gießen 41,28 Meter.
Speerwerfen: 1. Dr. Dinkler=Marburg 59,63
Meter; 2. Menkel=Kaſſel 56,20; 3. Emmel= Ffm.
53,45 Meter.
Zweiter Tag im Frankfurker Sporkfeld.
Auch am zweiten Tag der Olympia=
Prüfungen der Leichtathleten aus den Gauen
Südweſt und Nordheſſen konnte der Beſuch
nicht befriedigen allerdings iſt zu
berück=
ſichtigen, daß bei Beginn der Veranſtaltung ein
Gewitter=Regen niederging. Darunter litten
naturgemäß auch die Leiſtungen, die in den
Laufkonkurrenzen nicht das Niveau des
Vor=
tages erreichten. Weiter machten ſich bei den
Aktiven infolge zu ſtarker Inanſpruchnahme
Ermüdungserſcheinungen bemerkbar. In den
techniſchen Uebungen wurden teilweiſe beſſere
Ergebniſſe erzielt. So erreichte Kilo=Gießen
im Diskuswerfen 4450 Meter, im Kugelſtoßen
kam der Darmſtädter Poliziſt
Schnei=
der auf 14,40 Meter. Der Hochſprung, zu
dem vom Naſen abgeſprungen werden mußte,
fiel an Lemnitz=Kaſſel mit der unter dieſen
Umſtänden anſprechenden Höhe von 1,78 Meter.
Mit gleichen Leiſtungen warteten die
Hammer=
werfer auf. Becker=Saabrücken erzielte mit
44,82 Meter die größte Weite.
Ergebniſſe:
200=Meter=Hürden: 1. Welſcher=Ffm. 26,5 Sek.;
2. Jung=Gießen 280: 3. Sobotka=Kaſſel 29,1.
300 Meter: 1. Pontow=Fulda 36 Sek.;
2. Schäfer=Ffm. 36/4; 3. Kempf=Saarbrücken
36,7 Sek.
1200 Meter: 1. Tölle=Ffm. 3:16,3 Min.;
2. Herzer=Saarbrücken 3:16,5; 3. Becht=Marburg
3:16,8 Min.
2000 Meter: 1. Creter 5:48,4 Min.;
2. Blind5:496 3. Held (alle Darmſtadt)
5:50,2 Min
7500 Meter: 1. Haag=Darmſtadt23:50/4
Min.: 2. Jochum=Saarbrücken 23,57,8; 3. Schinge=
Kaſſel 24:22,2 Min.
4K100=Meter=Staffel: 1. A=Mannſchaft
(Knappe, Pontow, Henkel, Welſcher) 44,2 Sek.;
2. B=Mannſchaft (Unverzagt, Grübling, Göriſch,
Schäfer) 447 (20 Meter Vorgabe).
4X1500=Meter=Staffel: 1. S V. 98
Darm=
ſtadt (Creter, Blind, Held, Löwel) 17:24,6
Min.; 2. Komb. Mannſchaft (Säger, Senge,
Neidl 1., Neidl 2.) 18:26 Min.
Hochſprung: 1. Lemnitz=Kaſſel 1:78 Meter;
2. Denker=Marburg 1,71: 3. Fiſchniſch=Ffm.
1,69 Meter.
Dreiſprung: 1. Gottlieb=Landau 13,66 Meter;
2. Denker=Marburg 13,43; 3. Buſſe=Ffm. 13,08
Meter
Kugelſtoßen: 1. Schneider=Darmſtadt
14,40 Meter: 2. Luh=Gießen 13,98: 3. Junker=
Ffm. 13,48 Meter.
Diskuswerfen: 1. Kilo=Gießen 44,50 Meter;
2. Junker=Ffm. 42G; 3. Schneider=
Darmſtadt 41,93 Meter.
Speerwerfen: 1. Dinkler=Marburg 52,80
Meter; 2. Menkel=Kaſſel 50,54; 3. Horſt 46,04.
Hammerwerfen (Samstag): 1. Becker=
Saar=
brücken 44,66 Meter; 2. Liſt/Neu=Iſenburg
42,93; 3. Garh=Marburg 39,75 Meter. (
Sonn=
tag): 1 Becker=Saarbrücken 4,82 Meter; 2. Liſt=
Neu=Iſenburg 43,/47; 3. Heß=Laubenheim 40.
Südweſt-Meiſterſchaften
im 30-Km.-Laufen und =Gehen.
Auf einer 5 Klm. langen Rundſtrecke mit
Start und Ziel im Frankfurter Sportfeld trug
der Gau Südweſt ſeine Meiſterſchaften in dem
Straßen=Laufen und =Gehen über 30 Klm. aus.
Die zahlreichen Sonntags=Spaziergänger
zeig=
ten großes Intereſſe an der Veranſtaltung, ſo
daß ſie ihren Werbezweck vollauf erfüllt haben
dürfte. Bei den Gehern bildete ſich eine aus
H. Wied=Frankfurt, K. Normann=SA. 6/TI/63
und O. Köppe=Frankfurt a. M. beſtehende
Spit=
zengruppe, die ſich unter wechſelnder Führung
bis zum 20. Kilometer behauptete. Dann
ſon=
derte ſich Wied ab und gewann die
Konkur=
renz überlegen.
In dem Laufwettbewerb ſetzte ſich der
erſt=
mals über dieſe lange Strecke ſtartende
Sie=
gel von Anfang an an die Spitze und lief ein
Rennen für ſich, das er in der ſehr guten Zeit
von 1:52:32 an ſich brachte. Der bis zum 15.
Klm. an zweiter Stelle liegende Dörr=
Wiesba=
den ſchied wegen einer Fußverletzung aus. Auch
W. Kahlert=Wiesbaden fiel wenig ſpäter
zu=
rück, ſo daß H. Herfel=Darmſtadt vor O.
Wied, der die letzten drei Kilometer barfuß
lau=
fen mußte, den zweiten Platz in 2:02:22 Min.
belegte.
Süddeutſchlands Frauen in Ulm.
Weltrekord im Diskuswerfen.
Trotz ſtarker Regengüſſe, die die Laufbahn
ſchwer machten, wurden die Olympia=
Prüfungs=
kämpfe der ſüddeutſchen Frauen in Ulm am
Sonntag, wie vorgeſehen, durchgeführt. Dabei
gab es einige ſehr gute Leiſtungen. An der
Spitze ſteht der neue Weltrekord im
Diskuswer=
fen, den Giſela Mauermeyer=München mit
44,34 Meter erzielte. Die Münchenerin überbot
damit ihre eigene Höchſtleiſtung um 55
Zenti=
meter. Sehr gut iſt auch die 100 Meter=Zeit
von Frl. Dollinger=Nürnberg mit 12,5, zumal
die Nürnbergerin im Vorlauf die Strecke in 12,1
Sek. zurückgelegt hatte und die Bahn ſehr weich
war. Frl. Bergmann=Stuttgart ſprang 1,55
Meter hoch; bei der glatten und weichen
An=
laufbahn ebenfalls eine beachtliche Leiſtung. —
Die Ergebniſſe. Speerwerfen: 1. Gelius=
München 38,42 Meter, 2. Supper=Stuttgart
37,89 Meter. 100 Meter: 1. Dollinger=Nürnberg
12,5 Min., 2. Spitzweck=München 12,9. 80
Me=
ter=Hürden: 1. Spitzweck=München 12,4, 2.
Gelius=München 12,8. Diskus: 1.
Mauer=
meyer=München 44,34 Meter, 2. Frick=Augsburg
34,46 Meter. Hochſprung: 1. Bergmann=
Stuttgart 1,55 Meter, 2. Siewert=Berlin 1,53
Meter. 4K100 Meter: 1. Jahn München
51,2 Sek., 2. Polizei Stuttgart 52 Sek.
Giſela Mauermeyer. (DT.=Archiv.)
Alympia=Prüfungen in Skukkgark.
In der Stuttgarter Adolf=Hitler=Kampfbahn
wurde am Samstag der erſte Teil der
Olym=
pia=Prüfungskämpfe der badiſchen und
württem=
bergiſchen Leichtathleten ausgetragen. Das
Wet=
ter war gut, der Beſuch ziemlich ſchwach. In
den einzelnen Konkurrenzen ſetzten ſich im
all=
gemeinen die bekannten Leichtathleten durch,
doch kamen auch einige Nachwuchskräfte zum
Zug. Der Stuttgarter Studenten=Weltmeiſter
Deſſecker war wegen Krankheit nicht am Start.
Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Borchmeyer=
Stuttgart 10,7 Sek., 2. Neckermann=Mannheim
109. 500 Meter; erſter Lauf: 1. Abel=
Mann=
heim 1:06,5 Min, 2. Schmidte Durlach 1:06,7
zweiter Lauf: 1. Nehb=Mannheim 1:04,4. 300
Meter: 1. Single=Eßlingen 35,8 Sek.; zweiter
Lauf: 1. Tripps=Stuttgart 35,7 Sek.; dritter
Lauf: 1. Moſterts=Pforzheim 35,4. 4X100 m=
Staffel: 1. Stuttgarter Kickers 43,2 Sek.
200 Meter: 1. Huber=Stuttgart 23,3. 1000
Me=
ter: 1. Dompert=Stuttgart 2:30,4 Min. 2. Lang=
Heilbronn 2:30,6. Hochſprung: 1. Haag=Gö. 1,84,5 Meter. Weitſprung: 1. Huber=
Stuttgart 7,07 Meter. Stabhoch: 1. Müller=
Kuchen 4 Meter. Diskus: 1. Müller=Freiburg
40,71 Meter. Speerwerfen: 1. Kullmann=
Karls=
ruhe 59,65 Meter. Hammerwerfen: 1. Nägele=
Stuttgart 47,91 Meter. 3000 Meter: 1. Blöſch=
Eppingen 8:48,8 Min.
Baden=Würkkemberg in Skukkgark.
In der Stuttgarter Adolf Hitler=Kampfbahn
wurden am Sonntag die Olympia=Prüfungen
der ſchwäbiſchen und badiſchen Leichtathleten
fortgeſetzt. Es gab trotz ungünſtigen Wetters
z. T. recht gute Leiſtungen. Hervorzuheben ſind
beſonders der 300 Meter=Lauf von Borchmeyer
in 34,8, was eine neue württembergiſche
Beſt=
leiſtung bedeutet, und der Hammerwurf von
Bühr, Karlsruhe (48,14), wobei Seeger=Oßweil
klar geſchlagen wurde.
Die Bayern in Nürnberg.
Im Nürnberger Stadion begannen am
Sams=
tag bei ſchwachem Beſuch die bayeriſchen
Leicht=
athleten mit ihrer erſten Olympia=Prüfung des
Jahres 1935. Es gab trotz ungünſtiger
Witte=
rung zum Teil recht gute Leiſtungen, wobei es
auch nicht an Ueberraſchungen fehlte. Die
haupt=
ſächlichſten Ergebniſſe ſind: 100 Meter:
1. Pflug 10,7 Sek., 2. Gottſchalk 10,8 Sek. 500
Meter: 1. Litz=München 67,7, 2. Haug=Augsburg
68,6. 500 Meter für 400 Meter Hürdenläufer:
1. Böhm=Nürnberg 71 Sek. Hochſprung: 1.
Bon=
neder=Regensburg 1,86 Met. 3000 Meter: 1. Beck=
Nürnberg 9:04,4. Diskus: 1. Würfelsdobler=
München 42 Meter. 300 Meter: 1. Märtel=
München 371. 1000 Meter: 1. Bäuerlein=
München 2:35,6, 2. Buſch=Erlangen 2:35,8.
Kugel: 1. Konrad=München 14,65 Meter.
Norddeutſchland in Hannover.
Auch in Hannover beeinträchtigte, ſchlechtes
Wetter den Beſuch der Oympia=Prüfungskämpfe
der Leichtathleten im Hindenburgſtadion.
Trotz=
dem waren die Leiſtungen recht beachtlich.
Er=
gebniſſe Hochſprung: 1. Martens 1,93
Me=
ter, 100 Meter: 1. Schein 10,8 Sek, 500 Meter:
1. König 672, 2. Lauf: 1. Scheele 670. 1000
Meter: 1. Runtzler 2:32,9 Min. 3000 Meter:
1. Holthius 8:50,6; 2. Kenecker 8:50,8: Diskus:
1. Meyer 45,10 Meter
Das Programm
für die Sporkwerbewoche in Darmſtadt
Wie bereits bekannt, iſt mit Rückſicht auf den
Gautag die Durchführung der Reichs=
Sport=
werbewoche in Darmſtadt auf die Tage vom
23.—30. Juni d. J. verſchoben worden. Es iſt,
wie wir hören, folgendes Programm vorgeſehen:
Sonntag, 23. Juni: Leichtathletik, Kegler,
Waſſerball=Meiſterſchaft, Altrhein=Regatta,
Staffel nach Erfelden.
Montag, 24. Juni: Hochſchulſport.
Dienstag, 25. Juni: SA., SS.,
Arbeits=
dienſt, HJ., Jungvolk.
Mittwoch, 26.: Fußball Darmſtadt—Worms.
Donnerstag, 27. Juni: Turnen, Radfahren,
Fechten, Schwerathletik, „Kraft d. Freude‟.
Freitag, 28. Juni: Frauenſport, Fauſtball,
Hockey.
Samstag, 29.: Handball, Boxen, Tennis.
Sonntag, 30. Juni: Schwimmen.
Die Kämpfe in Berlin.
Die Berliner Olympia=Prüfungskämpfe
zei=
tigten folgende wichtigeren Ergebniſſe: 110
Me=
ter=Hürd.: 1. Beſchetznik=Berlin 15,5: 2. Grampp=
Berlin 158. 600 Meter: 1. Hamann=Berlin
1:21,3; 2. Müller 1:26,5. 1200 Meter: 1.
Po=
tratz=Karlshorſt 3:11; 2. Appen=Berlin 3:11,8.
7500 Meter: 1. Pawlack=Breslau 24:16,2: 2.
Klos= AEG. Berlin 24:23,4. Weitſprung: 1.
Grampp 707 Meter, 2. Günther=Breslau 6,55
Meter. Hochſprung: 1. Löſch=Berlin, 2. Häusler=
Breslau, 3. Heinze=Breslau, 4. Gleismann=
Ber=
lin, je 1,80 Meter. Stabhoch: 1. Hartmann=
Breslau und Schulz=Berlin je 3,90 Meter. —
Speer: 1. Böder=Berlin 59,72 Meter, 2. Ehlert=
Berlin 5907. Diskus: 1. Fritſch=Berlin 45,89
Meter, 2. Reymann=Berlin 45,64 Met. Kugel:
1. Wöllke=Berlin 15,79 Meter.
Weſtfalen, Nieder= und Mikkelrhein
in Mupelſl.
In Wuppertal=Elberfeld wurden die
leicht=
athletiſchen Olympia= Prüfungskämpfer
Sonn=
tagvormittag fortgeſetzt. Dabei gab es einige
bemerkenswerte Ergebniſſe. So überſprang im
Dreiſprung Hellerforth=Eſſen 14,35 Meter,
die beſte Jahresleiſtung. Am Nachmittag war
dann das Wetter ſehr ungünſtig, Regenſchauer
unterbrachen mehr als einmal die Wettkämpfe.
Entſprechend ſchwach waren denn auch die
Lei=
ſtungen.
Ergebniſſe: „Männer. Hammerwerfen: 1.
Lörring=Köln 48,14: 300 Meter für Sprinter:
1. Vent=Köln 35,5: 2. Ruyther=Krefeld 35,7. 110
Meter=Hürden: 1. Kumpmann=Hagen 16. 2000
Meter für 1500 Meter=Läufer: 1. Naſtanzki=Köln
5:52: 2. Raff=Oberhauſen 5:52,5. Hochſprung:
1. Weinkötz=Köln 1,90 Meter. Kugelſtoßen: 1.
Werring=Gronau 14,55 Meter. Weitſprung:
1. Maier=Meſchede 6,965 Meter. Speerwerfen:
Weiland=Trier 55,07 Meter. — Frauen: 80
Meter=Hürden: 1. Steuer=Duisburg 12,3 Sek.,
2. Eckert=Frankfurt 12,8 Sek. 100 Meter; erſter
Lauf: 1. Albus=Wuppertal 12,7; 2. Bauſchulte=
Eſſen 12,9; zweiter Lauf: 1. Müller=Wuppertal
13,4. 48100 Meter: Winkels, Freitag, Albus,
Bauſchulte liefen 51,1 Sek. Speerwerfen: 1.
Link=Siegen 39,95; 2. Schumann=Eſſen 39,82
Meter. Hochſprung: 1. Rams=Köln 1,50 Meter,
2. Manger=Frankfurt, 1,50 Meter.
Gau Brandenburg und Schleſien
in Berlſie.
Im Berliner Sportforum gab es einige
be=
merkenswerte Leiſtungen. So legte Schilgen die
3000 Meter in der glänzenden Zeit von 8:48,2
zurück. Noch weitere drei Mann blieben unter
9 Min.: Klos benötigte als Zweiter 8:53, der
Breslauer Pawlack 8:54,8 und Otto 8:55,8. —
Ueber 300 Meter war Hamann in 352 der
Schnellſte, vor Müller, SCC., in 35,8 und dem
Breslauer Geisler in 36,3. Den 600=Meter=
Lauf der Mittelſtreckler gewann überraſchend
Portratz=Karlshorſt in 1:22,5, vor Appen, SCC.,
in 1:23,2. Schwächer beſetzt waren die
techni=
ſchen Uebungen. Im Stabhochſprung kam Schulz,
BSC., über 390 Meter, der Breslauer
Hart=
mann überſprang 3,70 Meter. Im Weitſprung
war Krtſchil=Breslau mit 6,83 Meter der
weit=
aus Beſte. Breslau war auch im 200=Meter=
Hürdenlauf durch Nickliſch in 23,1 Sek. in Front.
Zweiter wurde hier Gramm=Breslau in 23,3. Im
Diskuswerfen wartete der frühere Oſtpreuße
Fritſch mit 45,98 Meter auf, Reymann kam auf
44,92 Meter. Im Hammerwerfen erzielte
Koli=
babe=Neiße (Schleſien) 42,86 Meter. Wöllke
er=
reichte im Kugelſtoßen 15,57 Meter.
Bemerkens=
wert war auch noch der Speerwurf Ehlerts=
Bres=
lau mit 63 Meter. Im Hochſprung ſiegte
Geh=
mert mit 1,83 Meter.
Die Mitkeldeutſchen in Dresden.
In Anweſenheit von Reichstrainer Waitzer
beſtritten die mitteldeutſchen Leichtathleten in
Dresden ihre, erſten Olympia=Prüfungskämpfe
der neuen Saiſon. Die Leiſtungen waren nur in
manchen Wettbewerben gut. Syring gewann die
3000 Meter in 8:45 Min, ſicher vor Schönrock
8:46) Becker (8:53) und Kelm (8:57 Min.) —
100 Meter holte ſich Fritzſchke=Dresden in 109
Sek., 200 Meter für Hürdenläufer gewann E.
Wegner=Halle in 22,8. Harbig=Dresden ſiegte
über 500 Meter in 1:05,2. Böttcher=Wittenberg
über 1000 Meter in 2:33 Min. Weitſprung:
1. Long, 713 Meter, 2. Biebach 704 Meter,
Speerwerfen; 1. Weimann 62,60 Meter.
Nr. 151
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Deutſchlands 11. Handballſſieg.
Frankfurt in der Vorentſcheidung mit 11:7 zu=
Lontand im erſten Landeripiet gunſten der Mainiſchen getrennt hatten, traten
ſich in Pfeddersheim entgegen. Auch diesmal
15:2 (8:1) geſchlagen.
Nach den in Augsburg und Hannover
aus=
getragenen Spielen gegen die Schweiz und
Schweden ſtand am Sonntag eine deutſche
Aus=
wahlmannſchaft in Den Haag der Auswahl von
Holland gegenüber, um 15:2 (8:1) zu ſiegen. Es
war das 13. Länderſpiel der deutſchen
Handball=
ſportler und ergab den elften Sieg der deutſchen
Farben; die Bilanz iſt nur mit den beiden
Nie=
derlagen gegen Oeſterreich belaſtet.
5000 Zuſchauer in Den Haag.
Zum erſten Länderkampf mit Holland, ſtand
die deutſche Mannſchaft, durchweg aus
weſtdeut=
ſchen Spielern gebildet, dem Gegner in ſeinem
Heimatland gegenüber. Der Kampf mit dem
noch unbekannten Gegner endete, wie nicht
an=
ders zu erwarten war, mit einem klaren und
eindrucksvollen Siege. Beeinträchtigt wurde
der Kampf leider etwas durch die für unſere
Verhältniſſe unbegreifliche Regelauffaſſung des
holländiſchen Schiedsrichters, der ſo mancher
ſchön angelegte Angriff zum Opfer fiel, weil der
Pfeifenmann faſt grundſätzlich ein Laufen mit
dem Ball nicht geſtattete. Dem Treffen
wohn=
ten 5000 Zuſchauer bei, die wie ein Mann
hinter ihren Landsleuten ſtanden, der deutſchen
Mannſchaft ob ihres durchdachten und klugen
Spieles die Anerkennung aber nicht verſagen
konnten. Beim Abgang vom Spielfeld erhielt
die deutſche Mannſchaft wohlverdienten Beifall.
Neun Tore bis Halbzeit.
Die Deutſchen benötigten eine längere Zeit,
um ſich mit der Regelauffaſſung des
holländi=
ſchen Schiedsrichters abzufinden. Von der
ſieben=
ten Minute ab hatte ſich aber der deutſche
An=
griff gefunden, und durch die beiden Mülheimer
Flügelſtürmer Rüter und Reinhardt
fie=
len in der 7. und 8. Minute die erſten Treffer.
In der 10. Minute landete ein Schuß des
Mit=
telläufers Brinkmann zum 3. Male in dem
Netz, und in kurzer Zeit ſtellten Rüter,
Rein=
hardt und Braſelmann das Ergebnis
auf 6:0. Bei dieſem Stande kamen die
Hollän=
der durch ihren Sturmführer Ber khout zu
dem erſten Gegentreffer; aber Braſelmann
ſtellte durch zwei ſchöne, unhaltbare Würfe den
Halbzeitſtand von 8:1 für Deutſchland her.
Der zweite Abſchnitt.
Nach der Pauſe wurden die Holländer von
den etwas enttäuſchten Zuſchauern ſtark
ange=
feuert, das prächtige Spiel der deutſchen
Mann=
ſchaft ſicherte ihr aber bald die Sympathien von
„Freund und Feind” Oberberg,
Rein=
hardt und Braſelmann ſchraubten das
Ergebnis auf 11:1; dann hielt Kreuzberg einen
Elfmeter ſehr ſicher, und ſchließlich landeten 2
Treffer von Oberberg zum 13:1 im Netz.
Ein Freiwurf von Reinhardt und ein Tor
Braſelmanns brachten die deutſche
Mann=
ſchaft 15:1 in Führung, und erſt bei dieſem
Stande fiel zwei Minuten vor Schluß durch den
holländiſchen Mittelſtürmer Berkhout der 2.
und letzte Gegentreffer.
Deutſcher Sieg klar verdient.
Die deutſche Elf war techniſch und taktiſch in
jeder Weiſe überlegen. Sie brauchte ſich nicht
völlig auszugeben; ſie konnte es allerdings auch
nicht ganz, weil der holländiſche Schiedsrichter
ein Laufen mit dem Ball überhaupt nicht
zu=
ließ. Die wenig beſchäftigte deutſche
Hinter=
mannſchaft war ihrer Aufgabe gewachſen.
Mit=
telläufer Brinkmann war in Aufbau und
Ab=
wehr gleich gut. Hatte ſich die Abwehr und die
Deckung bald auf den Gegner eingeſtellt, ſo
ge=
lang dies dem Sturm weniger gut, nicht zuletzt
eine Folge der Regelauffaſſung des
Pfeifen=
mannes. Beſter Stürmer war Braſelmann,
nach ihm iſt Reinhardt zu nennen. Rüter und
Oberberg waren ſchwächer und Ortmanns
unter=
ſchiedlich in ſeinen Leiſtungen.
Die Holland=Elf hatte in Mittelſtürmer
Berkhout und Rechtsaußen Köhlmann die beſten
Leute. Läuferreihe und Verteidigung waren
gegenüber dem Spiel der deutſchen Mannſchaft
machtlos. Die Elf brachte großen Eifer mit
auf das Feld. Zugute kam ihr die
Regelauffaſ=
ſung des holländiſchen Schiedsrichters, durch die
weitere „in der Luft liegende‟ Erfolge der
deut=
ſchen Mannſchaft verhindert wurden.
F5V. Frankfurk und Sl. Ingbert
in der Gauliga.
Im Gau Südweſt iſt am Sonntag in der Frage
des Aufſtiegs zur Handball=Gauliga die
Ent=
ſcheidung gefallen. Tv. Pfeddersheim und FSV.
Frankfurt, die ſich am Himmelfahrtstag in
blieben die Frankfurter, allerdings nur knapp
mit 5:4 (2:2), ſiegreich. Dieſer Sieg genügt aber
zum Aufſtieg in die erſte Handballklaſſe des
Gaues Südweſt. Zuſammen mit den
Frankfur=
tern ſteigt noch als beſter Vertreter der
ſaar=
ländiſchen Handballer Ingobertia Sankt
Ingbert in die Gauliga auf.
T5G. 46 haf wieder Tritt geſaßt!
TuSV. Herrnsheim — TSG. 46 Darmſtadt
2:9 (1:3).
Im Rahmen der Reichsſportwerbewoche weilte
TSG. 46 in Herrnsheim und erwiderte das vor
drei Wochen abſolvierte Freundſchaftsſpiel in
Darmſtadt. Mit nur drei Mann Erſatz traten
die Darmſtädter in Herrnsheim an und fanden
den Altmeiſter bis auf beide Embach in beſter
Aufſtellung vor. Mit einem ſeit langem nicht
gewohnten Eifer hat 46 das Spiel beſtritten
und konnte nicht nur einen ſchönen, ſondern auch
verdienten Sieg landen. Die Erſatzleute über=
boten ſich ſelbſt und ließen die Etatsmäßigen
kaum vermiſſen. Keiner in der Mannſchaft
wollte ſich von den Leiſtungen des anderen
be=
ſchämen laſſen, und ſo kam es, daß die Elf wie
in beſten Tagen ihr Spiel lieferte und au 5 in
der Höhe verdient gewann. Mit dieſer guten
Spielweiſe, in der beſonders die
Uneigennützig=
keit zu Erfolgen führte, wird die Mannſchaft
bald wieder zu neuen Taten ſich aufraffen.
Schon der Halbzeitſtand von 3:1 für
Darm=
ſtadt zeigt an, daß die Darmſtädter nicht gewillt
waren, eine hohe Packung einzuſtecken. Hier
ſchon war die Hintermannſchaft gut beim Zeug
und unterband zeitig die Wormſer Angriffe. Das
Zuſammenſpiel im Darmſtädter Sturm war
nach der Pauſe ſehr gut und ergab auch dann
die Erfolge, die aber auch ein gut Teil
Aufbau=
arbeit der Hintermannſchaft waren. Hier
be=
ſonders gut aufgelegt war Meyer im Tor, der
die ſonſt ſicheren Bälle von Worms ohne große
Mühe meiſterte. Die Veranſtaltung hatte einen
guten Beſuch aufzuweiſen und die gefällige
faire Spielweiſe der Darmſtädter gefiel
aus=
nahmslos. — Die TSG. 46 konnte durch dieſen
Sieg wiederum ihre gute Klaſſe beweiſen,
in=
dem ſie Gauſpitzenklaſſe ſo glatt überfuhr, und
es iſt ſchade, daß der Aufſtieg ſolche
Schwierig=
keiten bereitete, und man aus 16 faſt
gleichſtar=
ken Meiſtern nur eine Mannſchaft im Gau
auf=
rücken läßt?
O
Deutſchlandflug 1935 beendet.
Danzig Sieger vor Skuktgark.
Flog Darmſtadt an 17. Stelle.
Mit der Beendigung des Deutſchlandflugs
1935 hat ein Wettbewerb ſeinen Abſchluß
gefun=
den, der der Geſchichte der deutſchen Fliegerei
ein weiteres Ruhmesblatt hinzufügt. 154
Ma=
ſchinen, eine Geſamtflugſtrecke von 5500 Kilom.
und 20 000 freiwillige Boden=Helfer — das ſind
Zahlen, wie ſie in der ganzen Welt bisher
ein=
zig daſtehen. Einzigartig ſind auch die Leiſtungen
aller, ob ſie aktiv als Flieger am Gelingen des
Wettbewerbs beteiligt waren, oder ob ſie auf
den Landeplätzen und als Organiſatoren ihre
unſichtbare Arbeit verrichteten. Die Danziger
Klemm=Kette, die mit 5 Maſchinen geſtartet war
und mit vier wieder nach Berlin zurückkehrte,
wurde in dieſem Jahr Sieger und damit
Ge=
winner des Wanderpreiſes des
Reichsluftfahrt=
miniſters Hermann Göring. Auf dem 2. Platz
folgt Stuttgart und an dritter Stelle der
Vor=
jahrsſieger Hannover.
Um 9 Uhr morgens ſtarteten in Erfurt noch
138 Maſchinen nach der Reichshauptſtadt. Die
Strecke führte über Chemnitz, Leipzig zum
Flug=
hafen Halle, den bis mittags alle Verbände
er=
reicht hatten. Von dort ging es im
gemeinſchaft=
lichen Flug, unter Führung von Oberſt Lörzer,
über Magdeburg nach Tempelhof. Die
Tages=
ſtrecke betrug etwa 450 Kilometer.
Ein Großflugtag hatte in Berlin=Tempelhof
Zehntauſende angelockt, die mit Staunen und
Begeiſterung den Kunſtſtücken eines Ernſt Udet
und Willi Stör, ſowie den Geſchwaderflügen und
den Fallſchirmabſprüngen uſw. folgten. Doch
immer wieder ſchweiften die Blicke zum
Hori=
zont nach Weſten, bis endlich, kurz vor 5 Uhr,
das erſte Geſchwader der Deutſchlandflieger
auf=
tauchte. Schlag auf Schlag überflogen die
ein=
zelnen Verbände das Zielband. Ein beſonders
ſchönes Bild war es, als in tadelloſer Ordnung
die beiden Siebener=Staffeln des
Reichsluftfahrt=
miniſteriums mit der Dreier=Kette Bremens
her=
angebrauſt kam, alles ſchnittige Doppeldecker von
Heinckel, Argo, Focke=Wulff, ein faſt
unbeſchreib=
liches Bild, ſo wie es Tauſende von
Volksgenoſ=
ſen während dieſer Woche in ganz Deutſchland
erleben konnten.
Bereits wenige Stunden nach der Beendigung
des Deutſchlandfluges 1935 gab die Flugleitung
das Endergebnis
bekannt: 1. Flog. Danzig (Klemm L. 25) 2396
Punkte; 2. Flugr. Stuttgart (Klemm L. 25)
2376, 3. Flog. Hannover (Klemm L. 25) 2348;
4. Flog. Dresden (Klemm L. 25) 2330); 5. Flog.
Breslau (Klemm L. 25) 2315; 6. Flog.
Osna=
brück 2312; 7. Flog Bremen, 2285; 8. Flog.
Hamburg 2190; 9. Flugr. Eſſen 2129; 10. Flog.
München 2123; 11. Flog. Halberſtadt 2108;
12. Flog. Danzig=Langfuhr 2091; 13. Flugr.
Gleiwitz 2088; 14. Reichsgruppe Lufthanſa 2086;
15. Flog. Braunſchweig 2054; 16.
Reichsluftfahrt=
miniſterium 2052; 17. Flog. Darmſtadt
2001; 18. Flugr. Staaken 2001; 19. Flog.
Nordhauſen 1960; 20. Reichsluftfahrtminiſterium
1959; 21. Flog. Karlsruhe 1923: 22. Flugr.
Eſſen 1923; 23. Flugr. Dortmund 1891; 24.
Flugr. Berlin=Staaken 1854; 25. Flugr.
Mann=
heim 1826; 26. Reichsluftfahrtminiſterium 1780;
27. Flog. Königsberg 1749; 28. Flugr. Münſter
1747; 29. Flog. Nürnberg 1740.
Harz=Rundfahrt der
Straßen=
fahrer.
Arents und Heller=Schweinfurt ſiegen.
Zu einem großen Publikumserfolg geſtaltete
ſich Sonntag die Harz=Radrundfahrt, der ſechſte
Wettbewerb der deutſchen Berufsſtraßenfahrer,
mit denen zugleich auch wieder die
National=
mannſchaft der Amateure am Start war. In
beiden Rennen gab, es ſpannende Kämpfe,
na=
mentlich in dem ſchwierigen Gelände der
Wende=
further Berge, wo es zeitweiſe zu Sprengungen
der Felder kam. Bei den Berufsfahrern als auch
bei den Amateuren wurde das Rennen im Spurt
entſchieden. Arents=Köln und Heller=
Schwein=
furt waren die Sieger in den entſprechenden
Wettbewerben.
v. Cramm und Malhieu geſchlagen.
Der Engländer Perry gewann am Sonntag
vor einer 10 000köpfigen Zuſchauermenge den
Titel des franzöſiſchen Tennismeiſters gegen den
Deutſchen v. Cramm mit 6:3 3:6 6:1 6:3.
Leich=
ter, als man allgemein gedacht hatte. Der
Eng=
länder zeigte ſich von einer guten Seite,
wäh=
rend der Deutſche weitaus ſchlechter ſpielte als
z. B. am Samstag gegen den Engländer Auſtin.
Er beging zahlreiche Fehler und zeigte ſich bei
dem ſchwülen Wetter in Paris reichlich nervös.
So gewann Perry in vier Sätzen ein Spiel, das
auf weniger hoher Stufe ſtand als die beiden
geſtrigen Halbfinaleſpiele.
Hilde Sperling=Krawinkel (Dänemark)
ge=
wann das Damen=Einzel gegen die Franzöſin
Mathieu leicht mit 6:2 6:1 und wurde damit
zum erſten Male franzöſiſche Tennismeiſterin.
Die Endſpiele um den Meden=
Po=
kal der Gaumannſchaften wurden nach Bad
Nauheim vergeben.
Neue Fahrpreisermäßigung
für Sporkzwecke.
Die Reichsbahndirektion Mainz teilt mit:
Vor kurzem hatten wir mitgeteilt, daß mit
Be=
ginn des Sommerfahrplans am 15. Mai bei der
Reichsbahn auch die neuen, im März von der
ſtändigen Tarifkommiſſion vorgeſchlagenen
Tarif=
erleichterungen in Kraft treten.
Mit einem Nachtrag zum Deutſchen
Eiſen=
bahn=Perſonen=, Gepäck= und Expreßguttarif ſind
nunmehr die Ausführungsbeſtimmungen für die
beiden neuen Ermäßigungen, die Ermäßigung
für Sportzwecke und die Ermäßigung zum
Be=
ſuche von Kriegsgräbern, erſchienen
Nachſtehend geben wir die Beſtimmungen für
die erſtgenannte Ermäßigung bekannt, die wohl
den meiſten Anklang finden dürfte. Die
Er=
mäßigung wird Mitgliedern von Vereinen
ge=
währt, die dem Deutſchen Reichsbund für
Lei=
besübungen angehören, bei gemeinſchaftlichen
Fahrten;
a) als Wettkämpfer und Zuſchauer bei
Wettkämpfen der im eigenen Verein
aus=
geübten Sportarten;
b) als Wettkämpfer bei
Trainings=
kämpfen (kampfmäßiges Training als Vorbe=
Montag, 3. Juni 1935
reitung eines bereits beſtimmt in Ausſicht
ge=
nommenen Wettkampfes).
Die Wettkämpfe und Trainingskämpfe müſſerm
von einer Organiſation des Reichsbundes fü=
Leibesübungen durchgeführt werden. Als „Orgag
niſation” gelten hierbei alle Stellen innerhally
des Reichsbundes (Reichsbund, Gau, Bezirk=
Kreis, Ortsgruppe, Verein).
Die Ermäßigung beträgt 50 Proz=
Die Teilnehmer zahlen alſo den halben Fabx
preis 2. oder 3. Klaſſe für Perſonenzüge. Bei
Benutzung von Eil= oder Schnellzügen iſt der
volle Zuſchlag zu zahlen. Zwei Kinder unter 1
Jahren zahlen zuſammen den halben Fahrprei,i, Ho
Ein einzelnes Kind zahlt die Hälfte des
e=
mäßigten Fahrpreiſes, aufgerundet auf 5 Rpff.
An jeder Fahrt müſſen mindeſtens ſechg=
Erwachſene teilnehmen. Zwei Kinder unte
10 Jahren zählen als ein Erwachſener. Die Tein.
af ſch die
nehmer haben ihren Mitgliedsausweis währer
och den Schmut
der Reiſe mitzuführen und auf Verlangen jedes
zeit vorzuzeigen. Die Beförderung mit Züges.W
bei denen nach den Fahrplänen die Gepäckbeföö,
derung ausgeſchloſſen oder beſchränkt iſt, kamm
ue Gemeinſcha
nicht verlangt werden.
16 Kulturgeme
Die Teilnehmer können verſchiedene Wages=/,,z von Liſelott Am
klaſſen — auch auf Teilſtrecken — benutzen. Bri ſſun haus des Landes
Uebergang aus der 3. in die 2. Wagenklaſſe win) m Eilrankung Aldenhof
der Unterſchied zwiſchen den ermäßigten Preiſſ. Gelöſte Karten beha!
beider Klaſſen erhoben. Uebergang in die 1. WN=
„Kahare
Ghel des Kabaretts der
Halbau! Der Eintritt
genklaſſe iſt nicht zuläſſig.
Ueber dieſe Ermäßigung hinaus werden nnf beite beginnt del
Bezahlung
für 12 bis 19 Erwachſene ein Teilnehmer,
für 20 bis 39 Erwachſene ein zweiter Teilnehmu ledte die Platgte
tn dieſer Stelle.
für 40 bis 99 Erwachſene ein dritter Teilnehn /örten in der Geſchäfts
und bei Bezahlung für je weitere 50 Erwachſe-u ſ9 und in allen V0
auch wenn dieſe Zahl nicht voll erreicht iſt, nuich”
ein weiterer Teilnehmer in der von der
Mekt=
zahl der Teilnehmer benutzten Wagenklaſſe u ℳ/Mtühle M
entgeltlich befördert.
Für die Beförderung wird ein Beförderun= ſſſ0Mell
ſchein, je nach Antrag für einfache Fahrt odtr
für Hin= und Rückfahrt, ausgeſtellt. Jeder Te/4
nehmer erhält außerdem eine Geſellſchaftskaur,
die mit dem Beförderungsſchein als Fahrtar.
weis im Sinne des Tarifs gilt. Beförderun 1/)
ſchein und Geſellſchaftskarten ſind bei Beewit
gung der Fahrt abzugeben.
Fahrtunterbrechung iſt wie bei gewöhnlick.n”
Fahrkarten zuläſſig. Die
Eiſenbahnverwaltza=
kann die Ermäßigung an einzelnen Tagen, z.
zu Oſtern, Pfingſten, Weihnachten oder zu. Luzmeiſtern mit ihren
rienanfang und =ſchluß, verſagen oder die T 6Nonaten bei ins
nehmer auf beſtimmte Züge verweiſen. Von 5
ſer Einſchränkungsmöglichkeit iſt jedoch dieelt Heſſches
Jahr für Pfingſten kein Gebrauch gemacht mar
den. Eine Fahrt iſt mit Antrag nach vorgeſch ſe
benem Muſter mindeſtens 48 Stunden vorze
anzumelden. Wenn möglich wird die Anmeldenßl. Anfang 204
duni „Hier ſind
noch bis 2 Stunden vorher berückſichtigt.
Sigmund
In dem Antrag iſt vom Vereinsführer
. Anfang
beſcheinigen:
a) daß die Fahrtteilnehmer Mitglieder W Juni Bühne,
Oper von
Vereins ſind;
b) bei Reiſen zu Wettkämpfen: Art und 1
des Wettkampfes, bei Reiſen= zu Trainim4
kämpfen: Art und Ort des Trainingskamml.
Anfang
ſowie, daß die Fahrtteilnehmer als Wettkäm2/ uni Jugendring
bei einem genau zu bezeichnenden Wettka=) ſoll nicht ſter
in Ausſicht genommen ſind;
c) welche Organiſation des Deutſchen Rei1444
bundes für Leibesübungen die ſportliche B½4bni/ Buhne,
„Nobinſon ſo
anſtaltung durchführt.
Ver Verein muß den Antrag unterſtemmc.
und unterſchreiben. Der mit der Leitung
Fahrt Beauftragte hat zu beſcheinigen,
„Rohinſon ſoll
jeder Fahrtteilnehmer ſeinen Mitgliedsausm”
mit ſich führt.
Mit dem Antrag iſt eine Beſcheinigung
Reichsſportführers oder ſeines Bezirksberd
tragten vorzulegen, wonach der Verein Mleines baus
Deutſchen Reichsbund für Leibesübungen „
gehört. Aus der Beſcheinigung muß auche? Robinſon
erſehen ſein, welche Sportarten in dem Ve.”
betrieben werden. Die Beſcheinigung iſt . Ein Stück
dus eine 7
Verlangen jederzeit vorzulegen.
eichen Ton
235 000 Reichsmark erbrachte das ihl bar es nich
„Mobinſon”
feſtnahm
Mit gleichen Waffen — oder: Der verfehlte Kopfball.
24. März in allen Gauen Deutſchlands dure BAſu
führte Opferſchießen des Deutſchen Schützensltin. Sharlh,
bandes für das Winterhilfswerk. Zugleich hu
ten auch 20 000 Mark an den Hilfsfonds für /½ Jederlichen
deutſchen Sport abgeführt werden.
Die Hochſee=Wettfahrt von Ahß ein Sohn ſein
goland nach Burnham (England) wurde vonnl 2 08 die „Robinſon”
Yacht „Senta” vom Weſer=Yacht=Club in Wſten ſch die jungen
ſchnellſten Zeit beendet. „Senta” erreichte 20 Uf ihn und 7
zweieinhalbtägiger Fahrt das Ziel. Geſtesechg ewies ſch
ol=
wurde ſie von ihrem Eigentümer Schmidt?7 Mhändi
men. Den Sieg in der Klaſſe 4 errang die Wſo;. T uue Schwier
„Hajo”, der damit der Nordſee=Preis zufiel— e
ſoll ni
Zwei Boxkämpfe von GroßforT'gry,
Arers
gab es im Ausland. In Valencia entthronten”,
Spanier Sangchilli den amerikaniſchen 92
Al. Brown im Bantam=Weltmeiſterſchaftslon”
durch einen einwandfreien Punktſieg übe:s
Runden. Marcel Thil dagegen behielt ſesei
Mittelgewichts=Weltmeiſtertitel durch eineis
Madrid vor 25 000 Zuſchauern errund 27
Punktſieg über Jgnacia Ara.
Scherl-Bildmaternd:T
onitag, 3. Juni 1935
zus der Landesnauprftaut
Darmſtadt, 3. Juni 1935
Schwediſche Studenken in Darmſtadt.
Heute beſuchen 38 ſchwediſche Studenten, Wege= und
Waſſer=
ſuk, der Techniſchen Hochſchule Stockholm Darmſtadt, unter
Furng ihres Profeſſors Pallin. Auf Einladung des
General=
yſckſors für das deutſche Straßenweſen, Dr. Todt beſichtigen
dü Studenten in 14tägiger Rundfahrt durch Deutſchland die
heutendſten Neuſchöpfungen des Wege= und Waſſerbaues, ſo
die Hengſtey= und Walchenſeewerke, das Schiffshebewerk
Gſterfinow, die Bauwerke der Reichsautobahn.
in Darmſtadt, wo ſie von Vertretern der Akademiſchen Aus=
(aſſtelle begrüßt und begleitet werden, weilen ſie zum Beſuch
wustraßenbauinſtituts von Profeſſor Knipping und der
ul. Materialprüfungsanſtalt von Profeſſor Thum.
den Abend verbringen die Gäſte mit ihren hier ſtudierenden
Oysleuten und einigen deutſchen Studenten.
ſir hoffen, daß ſich die ſchwediſchen Gäſte in Darmſtadt, das
gich noch den Schmuck des Gauparteitages trägt, recht wohl
füHa.
NS-Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟.
S. Kulturgemeinde. Der Lieder= und
Arien=
aſſnd von Liſelott Ammermann und Bernd Aldenhoff im
Kuen Haus des Landestheaters heute Montag abend muß
wum Erkrankung Aldenhoffs auf den 17. Juniverlegt
wer=
dar Gelöſte Karten behalten Gültigkeit.
„Kabarett der Komiker.”
ſeute beginnt der Kartenverkauf für das große
ſiel des Kabaretts der Komiker am 8. und 9. Juni, 20 Uhr,
ßalbau! Der Eintritt koſtet an beiden Abenden 70 Pfg.
beachte die Plakate und verfolge die weiteren
Ankündigun=
un dieſer Stelle.
arten in der Geſchäftsſtelle „Kraft durch Freude,
Bismarck=
ſtratſ 19, und in allen Vorverkaufsſtellen.
Angrößte Stiefel der Welt wird auf dem
Reichs=
jandwerkerkag in Frankfurk a. M. gezeigk.
2r große Jubiläumsſtiefel, den das ſächſiſche
Schuhmacher=
ſantwerk in Döbeln anläßlich des ſechshundertjährigen Jubiläums
untur großen Opfern und Mühen hergeſtellt hat, wird als Zeichen
des zuerſchütterlichen Leiſtungswillens im Kleinhandwerk auf dem
Renlhsandwerkertag in Frankfurt a. M. im Rahmen des großen
geſtzues des Handwerks gezeigt werden. Unwahrſcheinliche
Aus=
maſte hat dieſer Rieſenſtiefel. Zehn ganze Rinderhäute wurden
für d)s Oberleder verarbeitet, wozu noch 481 Pfund für das
Bockyeneder kommen. Die Schafthöhe des Stiefels beträgt 5 Mtr.,
in lienntergekrempeltem Zuſtand 3,70 Meter. Der oberſte Stulpen
uatneien Umfang von 5 Metern. Der Stiefel wurde von ſechs
Inrmsmeiſtern mit ihren Geſellen und Lehrlingen innerhalb
vonn6 Monaten bei insgeſamt 750 Arbeitsſtunden hergeſtellt.
Heſſiſches Landestheaker Darmſtadt.
GROSSES HAUS
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 151 — Seite 7
Dierrstg.
Juni
Anfang 20.00, Ende 22.15 Uhr. — Miete A 23.
„Hier ſind Gemſen zu ſehen”. Volkskomödie von
Sigmund Graff.
Mittoch.
Juni
Anfang 20.00, Ende gegen 22.30 Uhr. — Deutſche
Bühne, Volksmiete 6 Vorſtell. „Friedemann Bach”.
Oper von Paul Graener.
KLEINES HAUS
Juni
Anfang 16.30. Ende nach 18.30 Uhr. Deutſche Bühne
Jugendring II. (Geſchloſſene Voxſtell.). „Robinſon
ſoll nicht ſterben‟. Ein Stück von Friedr. Forſter.
Juni
Anfang 16.30, Ende nach 18.30 Uhr. — Deutſche
Bühne, Jugendring II. (Geſchloſſene Vorſtellung).
„Robinſon ſoll nicht ſterben”.
äuni
Anfang 15.00, Ende nach 17.00 Uhr. — Deutſche
Bühne, Jugendring II. (Geſchloſſene Vorſtellung).
„Robinſon ſoll nicht ſterben”
Werkveranſtalkung im Lokomokiv=Ausbeſſerungswerk
Die NSBO., Betriebszelle Lokwerk, und die NS.=
Gemein=
ſchaft „Kraft durch Freude” hatten die Werksangehörigen und
Gautag=Beſucher zu einer erſtmalig in einem Werk ſtattfindenden
Theatervorſtellung geladen. Das große „Schiff I” eine rieſige
Halle, in der mehrere Dutzend Lokomotiven gleichzeitig in Arbeit
genommen werden können, war für die Aufführung hergerichtet
worden. An der Stirnwand nach Süden war eine Bühne
er=
baut und die breite Mittelfläche, die Bahn der Schwebebühne
war der Zuſchauerraum. Mit Fahnen und friſchem Birkengrün
maifeſtlich dekoriert.
Oberbürgermeiſter und Kreisleiter Wamboldt und
Landesobmann der DAF., Pg. Becker wohnten der
Werks=
veranſtaltung bei. Der Chef der Werkſtätten, Reichsbahn=Baurat
Kerſtner entbot den Beſuchern, inſonderheit den genannten
Herren herzlichſten Willkommgruß und unterſtrich die Tatſache,
daß hier zum erſten Male eine Werkveranſtaltung dieſer Art
ſtattfinde. Das zeuge von dem neuen Geiſt der heute in den
Betrieben herrſche, und dem von Herzen zu wünſchen ſei, daß er
weiter beſtehen und blühen möge zum Heile unſeres Volkes und
unſeres Führers Adolf Hitler!
Landesobmann Pg. Becker ſtellte in einer längeren
An=
ſprache zwei Gedankengänge vor die Hörer. Den einen der dahin
geht, daß einmal eine Welt war, in der alles auseinanderfiel,
und den anderen, daß eine Welt erſtand, ſich entwickelte in
unſerem Volk, die alles, was blutmäßig zu unſerem Volk gehört,
wieder feſt zuſammenfügt. Die erſtere Tatſache war kein Zufall,
ſondern Menſchenwerk. Bewußt hat man die Einzelnen
aus=
einandergeführt, weil man das Volk in Unterjochung halten,
eine Herrſchaft über es errichten wollte. Der Geiſt der
Ver=
neinung regierte. Wenn wir heute von der Vorſehung
aus=
erwählt ſind Zeitgenoſſen zu ſein eines neuen Staates eines
Willens, ausgehend von einem Menſchen, der berufen iſt, dem
Zeitalter unſerer Welt ein neues Gepräge zu geben, ein
Ge=
präge des Aufbaues in ſo unerhörtem Ausmaß, daß die Welt
daran nicht vorbeigehen kann, ſo wollen wir uns dieſer
Aus=
zeichnung durch die Vorſehung dankbar bewußt ſein. Jeder
Einzelne, der in dieſer Zeit lebt, iſt ein Objekt dieſer
Vor=
ſehung, ganz gleich wie er zu ihr ſteht, wie er ſich verhält. Ein
Zeitalter ging zu Grabe, ein neues für Deutſchland kam heraus.
Wenn der Führer nicht immer Recht gehabt hätte mit ſeinem
Wollen und Willen, würden wir alle heute nicht hier ſtehen. Die
Menſchen von geſtern waren andere Menſchen mit anderem
Wollen. Weltgeſchichte iſt Weltgericht. Sie aber hat uns den
Stempel der Gerechtigkeit und Berechtigung aufgedrückt, damit
ward alles andere zu Grabe getragen und der Grundſtein zum
Fundament gelegt für ein neues, ſtarkes, freies
Deutſch=
land. Wenn es aber heute noch Menſchen gibt, die das,
was in 28 Monaten unſerer Arbeit geſchehen, für nicht
genügend erachten, ſo können wir für dieſe Menſchen nur ein
Lächeln des Mitleids haben. Sie vergeſſen, daß wir erſt
beſei=
tigen mußten, was die anderen geſündigt, und ſehen nur die
Schutthaufen am Wege unſeres Neubauens. Es iſt in dieſen 28
Monaten mehr geleiſtet worden, als jemals an Hoffen und
Wün=
ſchen gehegt wurde. Die Deutſche Arbeitsfront hat die
Tuchfüh=
lung hergeſtellt zwiſchen den beiden großen Gruppen, die ſich bis
dahin im Klaſſenkampf gegenüberſtanden, zwiſchen Unternehmer
und Arbeiter. Das konnte nur ein Berufener ſchaffen, der
ein=
mals ſagte, daß er keinen größeren Ehrgeiz beſitze, als den, am
Ende ſeiner Tage ſagen zu können, daß er dem deutſchen Volke den
deutſchen Arbeiter zurückgewonnen habe, Adolf Hitler! (
Leb=
hafter Beifall.)
Darnach begann die Aufführung, die an Stelle des
vorge=
ſehenen Werkſpiels „Hände her, Kameraden” die Vorſtellung
„Annelieſe von Deſſau” brachte. Darſteller waren eine
Schauſpielgruppe des Reichsſenders Frankfurt, die das ſchöne Spiel
ganz ausgezeichnet zur Aufführung brachte. Sowohl in
Einzeldar=
ſtellungen, wie im flotten routinierten Enſembleſpiel. Leider
wa=
ren keine Programme ausgegeben, ſo daß wir nicht in der Lage
ſind, Namen der Künſtler zunennen, die ein ſehr dankbares,
bei=
fallsfreudiges Publikum fanden, trotzdem nur ganz wenige
Sitz=
gelegenheiten vorhanden waren und die Zuſchauer und =hörer
ſtehen mußten. Wofür allerdings geraucht werden durfte. — M. St.
Was die Lichtſpieltheaker bringen.
— Das Union=Theater zeigt nur noch einige Tage den 100.
Harry Piel=Film „Artiſten” mit Harry Piel, Suſi Lanner und
Hilde Hildebrandt in den Hauptrollen. Jugendliche über 14
Jahre zugelaſſen.
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen heute in den
Nachmittagsvor=
ſtellungen letztmals „Sie und die Drei” mit Charlotte Suſa,
Hans Söhnker, Harald Paulſen und Curt Veſpermann. Abends
8.20 Uhr einmalige Sonderveranſtaltung im Rahmen der
Kolo=
nial=Ausſtellung Pori”. Ein atemberaubender Film aus dem
afrikaniſchen Buſch.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen den Film vom Parteitag 1935.
„Triumph des Willens”, Geſamtleitung und Regie: Leni
Riefenſtahl. Jugendliche haben Zutritt.
Belida zeigt den großen Spionage=Film mit Marlene
Diet=
rich: „X 27.‟
Beſuch ausländiſcher Flieger in Frenkfurk a. M.
Fünfzig ausländiſche Flieger und Fliegerinnen, Franzoſen,
Belgier, Engländer, Italiener und Schweizer, die auf dem
Inter=
nationalen Fliegertreffen in Düſſeldorf waren, ſind geſtern im
Laufe des Vormittags in 16 verſchiedenen Flugzeugen auf dem
Flugplatz in Frankfurt a. M. gelandet. Ihre Fuhrung hatte der
Präſident des Aeroclubs von Deutſchland, Wolfgang v. Gronau,
übernommen, der ihnen auch die Fliegerlager in Griesheim b. D.
und auf der Waſſerkuppe zeigte. Anſchließend fand eine
Beſichti=
gungsfahrt zur Reichsautobahnſtrecke bei Darmſtadt ſtatt. In
Griesheim wurden ihnen die modernen Hochluftſegelflugzeuge
vor=
geführt. Die ausländiſchen Flieger äußerten ſich lobend über die
Reichsautobahn und die ihnen vorgeführten Gleitflüge. Auf der
Rückfahrt von Darmſtadt wurden die ausländiſchen Flieger von
dem Oberbürgermeiſter der Stadt Frankfurt a. M. im Römer
be=
grüßt.
der Führer der Mokorbrigade Südweft
DNB. Stuttgart. Der Führer der Motorbrigade Südweſt des
NSKK., Oberſturmbannführer Schweyer, iſt auf der Fahrt nach
Stuttgart mit ſeinem Kraftwagen tödlich verunglückt. Hinter
Kornweſtheim kam dem Wagen Schweyers ein Kraftwagen
ent=
gegen, der nach links in eine Seitenſtraße einbiegen wollte. Beim
Ausweichen geriet der Wagen Schweyers auf den aufgelockerten
Boden einer Bauſtelle und überſchlug ſich. Oberſturmbannführer
Schweyer war auf der Stelle tot, während ſein Begleiter,
Bri=
gadeadjutant Kuber, nur leicht verletzt wurde.
f. Roßdorf, 1. Juni. Wiederum hat ein Fuchs dem
Hühner=
ſtall eines Landwirts in der Adolf=Hitler=Straße, einen
nächt=
lichen Beſuch abgeſtattet. 18 Hühner fielen dem Räuber zum
Opfer, denen er ſämtlich die Köpfe abgebiſſen hatte. Da man
auf ihn aufmerkſam wurde, ſuchte er das Weite und ließ die
Hüh=
ner liegen.
Die Druckverteilung hat ſich weiter abgeflacht, womit die
Zufuhr kühler Luft aus Norden wieder abgeſtoppt iſt. Stattdeſſen
werden jetzt an der Vorderſeite eines weſtlich von uns hinter
Ir=
land liegenden Tiefdruckgebietes feuchtwarme Luftmaſſen vom
Meere nach dem Feſtlande verfrachtet. Sie bringen wieder
Be=
wölkung und vielfach auch Niederſchläge, die zunächſt
landregen=
artig auftreten. Es iſt aber wahrſcheinlich, daß ſich zwiſchendurch
wieder Aufheiterungen einſtellen, worauf dann die Regengebiete
teilweiſe gewittrige Natur annehmen.
Ausſichten für Dienstag: Sehr langſame Aenderung des Wetters.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Sport: Karl Böhmann;
ſür „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette:
Anzeigen=
leiter: Willy Kuhle; für den Inhalt der Anzeigen verantwortlich: Paul
Ziegle=
ſämtlich in Darmſtadt. D. A. IV. 35. 20486. Pl. 3. Druck und Verlag: L. C. Wittich
Darmſtadt. Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.
ſleines Haus. — Sonntag, den 2. Juni.
Robinſon ſoll nicht ſterben.
Ein Stück von Friedrich Forſter.
9ö das eine Freude, als Robinſon und ſeine Freunde
den iterlichen Tom gefeſſelt abführten!
ur war es nicht der wirkliche Robinſon Cruſoe, ſondern
ur dejunge Charly, der im Jahre 1750 in London mit ſeinen
efälänn „Robinſon” ſpielte, nun aber ganz ernſtlich Tom
Leſoes en liederlichen Sohn des geliebten Robinſon=Dichters
Saniſl Defoe, feſtnahm. Der Letztere war in große Not
ge=
en) keil ſein Sohn ſein Geld vergeudete und ihm jetzt ſeinen
egtens beſitz, die „Robinſon”=Handſchrift, entwendet hatte.
Des=
hacb ſüzten ſich die jungen „Robinſon”=Verehrer im „Gelben
Pabayun” auf ihn und führten ihn gefeſſelt vor den König.
der Eig erwies ſich als ein wirklich guter König und löſte
Nchſtſiunhändig alle Schwierigkeiten.
„hlbinſon ſoll nicht ſterben!“ —: die Tüchtigkeit
s Amen Abenteurers ſoll der Jugend erhalten bleiben,
W dghuhm ſeines Dichters Daniel Defoe ſoll in England
weiten lien!
ElZſt ein friſches, heiteres Jugendſtück, das Friedrich
orfug=Burggraf — auf der Darmſtädter Bühne als der
Ve ſei he Verfaſſer des „Grauen” des „Siegers”, des
Volks=
ckes= ille für Einen, Einer gegen Alle” und eines
Weihnachts=
gicheu bekannt, — der Jugend geſtiftet hat. Die Handlung
weit I0 flott ab. Die Szenen ſind knapp und wirkungsvoll
nald s Es iſt daher durchaus zu begrüßen, daß das Stück auf
PAnluh er NS.=Kulturgemeinde dem Jugendring geboten wird.
Igſtärkſten Anklang fanden bei der empfänglichen Zu=
Muen Aaft die heiteren Indianer=Szenen, ſo als Charly=Robinſon
Nur, 10 In Sioux im Schutze eines Londoner Brückenbogens
Wehtlſohn Kriegsrat hielt oder den böſen Tom im „Gelben
Npgg 4u” überfiel. Die Indianer Schudde Steegen
29—L anger und Milch ſchwangen den Tomahak mit
Deiſte Maft. Das weibliche Bleichgeſicht Edith Wien wurde
Führengt
erbe 4s ihrer Sklavin dank Geſchick und Schönheit zu ihrer
Dhreiſe Dichter Defoe wurde von L. Linkmann, der
Acn von C. Raddatz charakteriſtiſch verkörpert. Dem
lgt rotgoldenen Rock gab E. Lohkamp faſt allzu viel
Werirh Milde. Die Herren Verden und Weihmann, ſo=
„ Alörmen Hall, Doering und Liebel trugen zur
DeitershErheiterung bei.
Dieich Lehmann als Spielleiter und Fritz Riedl als
Wiehüldnier zauberten in reizvollen Bildern und bewegten
ue Aine märchenhafte Robinſon=Stimmung hervor. Die
ngeR war warm und dankbar.
Delins Erwachſenen nun auch noch
beare=Luſtſpiel zuteil wird?
ſchönes
bſchluß der Spielzeit werden!
das verſprochene
Es könnte ein
Z.
Uraufführung:
Jörg Ankel
(Not und Opfer aus dem Peſtjahr 1635.)
Heimat=Freilichtſpiel von Hans Holzamer.
Auf dem hiſtoriſchen Marktplatz in Heppenheim a. d. B.
begannen am Samstagabend die diesjährigen Bergſträßer
Feſt=
ſpiele mit der Uraufführung des dreiaktigen Volks= und
Heimat=
ſpieles „Jörg Ankel” von Hans Holzamer, einem Sohn des
früh verſtorbenen bekannten Dichters Holzamer.
Der Beſuch der Premiere hatte naturgemäß ſtark zu leiden
unter dem gleichzeitig ſtattfindenden Gautag in Darmſtadt, der
die Prominenz der Behörden und Partei und damit auch ſonſt
viele Beſucher fernhielt. Bürgermeiſter Dr. Schiffer ſtellte
dieſe Tatſache in ſeiner Begrüßungs= und Eröffnungsanſprache
feſt und verbreitete ſich über die mit den Feſtſpielen verbundene
Abſicht, die der Dichter ſelbſt wie folgt umreißt:
Die Bergſträßer Feſtſpiele in Heppenheim auf dem hiſtoriſchen
Marktplatz ſind Heimatſpiele, kein Theater weſensfremder Art.
Sie ſind vielleicht überhaupt kein Theater, ſondern hier ſpielt ſich
das Volk und die Geſchichte ſelbſt. Denn Volk und Geſchichte ſind
die weſentlichen Pfeiler, die die Heppenheimer Heimatſpiele
tragen.
Die Bergſtraße! Für die meiſten ein Begriff begeiſternder
Naturſchönheiten, für viele nur das Reich des deutſchen
Früh=
lingswunders. Das iſt richtig; aber es wäre eine grobe
Nach=
läſſigkeit, darüber die geſchichtliche Bedeutung der Bergſtraße zu
vergeſſen. Sie iſt immer ein geplagtes Kind geweſen, dieſe von
der Natur verhätſchelte Bergſtraße. Germanen, Römer, alle
Heere des Mittelalters ſind ihre Straße heraufgezogen, haben
hier die Fackel des Krieges entbrannt. Als Hauptverkehrsſtraße
von dem Norden nach dem Süden hat dieſer Landſtrich im Laufe
der Jahrhunderte gewiß mehr von den Kindern des Mars geſehen
als irgend ein anderer. Wieviel mag im Meer der Geſchichte
verſunken ſein, darüber nun der weite Mantel der Vergeſſenheit
ruht! Zu allen Zeiten iſt ſie wohl aus ihrem lieblichen Lächeln
durch die Kriegstrompeten aufgeſchreckt worden. Immer hat dabei
die Bevölkerung Not und Pein in erſchreckendem Maße erfahren
müſſen. Wer wird ſie je wieder auferſtehen laſſen können, alle
die großen und kleinen Helden, die in dieſen Kämpfen für
Hei=
mat und Volk Gut und Blut geopfert haben! Die Bergſträßer
Feſtſpiele wollen dieſem ſtillen Heldentum ein lebendiges
Denk=
mal errichten, indem ſie alljährlich in einem Heimatſpiel einen
Abſchnitt aus der reichen Bergſträßer Geſchichte auf dem
hiſtori=
ſchen Marktplatz in Heppenheim lebendig werden laſſen.
Ein=
gebaut in den wunderſchönen Marktplatz ſollen dieſe Heimatſpiele
uns mit unſerem Mutterboden ebenſo verwachſen laſſen wie das
herrliche Spiel ſeiner überreichen Natur.
Mit einem Dank an den Autor und alle Mitwirkenden, die
ausnahmlos Laienſpieler ſind, ſowie an alle, die ſonſt in
ſelbſt=
loſer Weiſe ſich der Arbeit der Vorbereitung und Durchführung
der Feſtſpiele unterziehen, ſchloß der Bürgermeiſter.
Der ſchöne Marktplatz mit ſeinem turmgekrönten Rathaus
und dem altberühmten Gaſthaus „Zum goldenen Engel”, die
beide in das Spiel und die Szenerie ſtark hineingezogen werden,
mit den alten Giebel= und Fachwerksbauten, gab dem
Heimat=
ſpiel einen in der Wirkung wundervollen Rahmen. Eine
Schwäl=
bin, die ihr Neſt unter dem Rathauserker hat, zunächſt
aufge=
ſcheucht durch Schießen und Geſchrei, fliegt unaufhörlich zu ihren
zwitſchernden Jungen im Lichtſtrahl der Scheinwerfer, bis ſie,
be=
ruhigt, aus dem kleinen Flugloch das ungewohnte Bild faſt bis
zum Schluß beobachtet. Böllerkrachen vom Berg unterhalb der
Starkenburg und Fanfarenklänge kündeten den Beginn des
Spieles.
Das Stück verſetzt zurück in die Zeit des 30jährigen Krieges,
als deutſche Lande ſchwer unter Kriegsnöten und Seuchen zu
lei=
den hatten. Inſonderheit das feſte Städtchen Heppenheim.
Fran=
zoſen und Spanier, Italiener und Kroaten und Schweden
wechſel=
ten einander ab mit Brandſchatzen und Drangſalierungen. Der
Soldateska war der Krieg zur Heimat geworden. Nicht aber dem
Bürger, der Heimat und Vaterland mit dem Letzten verteidigte.
Der Stadtſchreiber, der Vertreter der hohen Obrigkeit, hatte ſich
verräteriſcherweiſe den Bedrückern verſchrieben. In dem jungen
Jörg Ankel erſteht ihm der Gegenſpieler. Er wird zum
Ver=
treter der Bürgerſchaft, für die er ſich einſetzt, wird ihr Führer
und ſchließlich, mit ſeinem Opfertod, ihr Retter. Die Reiter haben
— was eines Tages offenbar wird — die Peſt ins Städtchen
ge=
tragen. Tod und Schrecken verbreitend. Der Hauptmann der
Spanier aber hat Jörg ins Verließ werfen laſſen, zuſammen mit
einem peſtkranken Reiter, um ihn ſo zu beſeitigen. Die Bürger
raffen ſich endlich auf gegen die Bedrücker und befreien Jörg,
er=
klären ihn an Stelle des Verrräters Stadtſchreiber zum
Stellver=
treter des Schultheißen. Die Spanier fliehen. Tags darauf aber
rücken die Schweden vor die Stadttore. Jörg, der inzwiſchen
weiß, daß die Peſt auch ihn gezeichnet, geht ihnen allein mit der
weißen Fahne entgegen und öffnet dem Feinde ſein Wams. Seine
Bruſt trägt die ſchwarzen Peſtbeulen. Wohl ziehen die Feinde
darob ab, aber in ihrer Wut und Enttäuſchung erſchlagen ſie
Jörg. Er ſtirbt den Opfertod, nachdem er die Stadt ſelbſt von
der Seuche befreit. „Die Heimat, unſer höchſtes Gut,
kann immer unſer Leben fordern, wenn ſie die
Not bedroht. Dies iſt ein ehernes Geſetz. Ich folg ihm
freudig, weil unſer Leben göttlich es beſchließt.” —
Das iſt kurz der Gang der Handlung, in die natürlich auch
Liebe und Verrat mit hineinverwoben ſind. Volkstümlich, aber
mit dichteriſcher Schönheit der Sprache geſchrieben, erleichtert die
Tatſache, daß viele Szenen und Dialoge im Bergſträßer Dialekt
geſchrieben ſind, erleichtert die Darſtellung durch Laienſpieler, die
den Dialekt natürlich vorzüglich beherrſchen. Hans Holzamer
führt ſelbſt die Regie und hat es gut verſtanden, auch die
mili=
täriſchen und zivilen Maſſenſzenen mit Aufgebot von Reitern
und Wagen uſw. wirkſam einzuſpannen. Er bewies auch eine ſehr
glückliche Hand in der Beſetzung der Hauptrollen ſowohl wie der
vielen nicht unbedeutenden Nebenrollen.
Aus der großen Zahl der Mitſpielenden ragen in ſprachlicher
und darſtelleriſcher Hinſicht der Stadtſchreiber, den Joſef
Hafner, der Jörg Ankel, den Karl Maier und die
bild=
hübſche Chriſtine Baldaufer, die Frl. M. Scheuermann
ſpie=
len, hervor. Ausgezeichnete Leiſtungen dann noch Martin
hremm, der Vater Jörgs, Valentin Antes, der
Haupt=
mann Taverna, Georg Lulay, der Tonio, Hans
Mef=
fert, der Engelwirt Baldaufer, Anni Mai, die Apollonia,
uſw. uſw. Ganz ausgezeichnet klappte das Enſembleſpiel.
Den Wiederholungen der Aufführung iſt Maſſenbeſuch ehrlich
zu wünſchen.
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Montag, 3. Junk 1935
Seite 8 — Nr. 151
Gwarst du nie von mie gegangen=
Beide Männer heben alſo das Nachtkäſtchen auf, um es zur
Hausſchuhe kollern auf den Teppich.
ſchuhe etwas Hartes heraus.
wartet aus dem Filzſchuh zutage kam.
Es mochte ſich wohl alles ſo zugetragen haben, wie der Emir anzugeben.”
vermutet hatte — Johann Donawend wollte den Stein offenbar
ſelben hineinglitt.
ſpiegelt ſich in ſeinen Zügen.
von Talhore jahrhundertelang gehangen hatte.
vor dem Talisman ſeiner Familie, den er beinahe ſchon
verloren=
gegeben hat.
Sigrid hat ihren Gatten leiſe ins Nebenzimmer gezogen. Sie
ungeſtört ſeinen bewegten Gefühlen überlaſſen.
mals auf.
lichen Erfolg unſerer Nachſuche mitzuteilen,” ſagt er. „Nun bin
machen, Herr Donawend.”
„Das — Geſchäftliche? Ich verſtehe Eure Hoheit nicht?”
Nachdruck verboten
Roman von Erich Ebenstein
„Es iſt doch klar und einfach. Der Stein bildet einen Teil
Seite zu ſtellen. Dabei ſpringt das untere Türchen, das der Emir ihres rechtmäßigen Beſitzes, den er war zuletzt Eigentum Ihres
vorhin nur wieder leicht angedrückt hat, auf und die drei Paar. Vaters und fiel als ſein Erbe an Sie.”
„Aber Hoheit! Der Stein hat doch nicht einen Augenblick auf=
Und faſt zugleich kollert aus einem der dicken, weichen Filz= gehört, Ihr Eigentum zu ſein! Hätte mein Vater geahnt, daß es
geſtohlenes Gut war, und wem es gehörte, er würde Ihnen doch
„Der Stein — da iſt er!” ſchreit Sigrid wie elektriſiert auf, den Roſendiamanten ſelbſtverſtändlich ſofort zurückgegeben haben!
und bückt ſich nach der Kapſel, die ſie ſogleich wiedererkannt hat. Außerdem habe ich nicht vergeſſen, daß ich meine Befreiung aus
Es iſt wirklich der geſuchte Roſendiamant, der hier uner= den Händen der Araber Ihnen in erſter Linie zu verdanken habe."
„Wenn auch! Ich muß Sie trotzdem bitten, mir einen Preis
„Kein Wort weiter, Hoheit, wenn Sie mich nicht aufs Tiefſte
raſch verſchwinden laſſen und ihn im Nachtkäſtchen, das ihm am kränken wollen! Ich bin ja ſo glücklich, daß ſich der Stein — der
nächſten zur Hand war, verbergen. Er ließ die Kapſel mit dem für uns nur ein Unglücksſtein war — wiederfand und in die
Stein hineingleiten und merkte wohl ſelbſt nicht, daß ſie dabei Hände ſeines rechtmäßigen Beſitzers zurückkehrt, dem er
hoffent=
ſtatt auf das Zwiſchenbrettchen, das die Schuhe trug, in einen der= lich nur Glück bringen wird.”
„Ich fürchtete beinahe, daß Ihr Edelmut Sie ſo denken laſſen
Der Emir nimmt die Kapſel, die Sigrid ihm reicht, mit be= würde, Herr Donawend, aber ich kann mich damit nicht zufrieden
bender Hand in Empfang und öffnet ſie. Eine tiefe Bewegung geben. Sie ſtehen nicht allein auf der Welt, ſondern haben eine
Frau und vermutlich ſpäter auch Kinder. Wenn Sie eine Bezah=
Ja — das war der Stein, an dem das Glück der Maharadſchas lung des Steines für ſich als kränkend ablehnen — dann geſtatten
Sie mir wenigſtens, daß ich den Stein nach eigenem Ermeſſen
Unwillkürlich legt er die Hand an die Stirn — in Indien ſchätze und dieſe Summe für die Kinder beſtimme, die Ihnen der
ein Zeichen der Ehrfurcht und des Grußes — und verbeugt ſich Himmel ſchenken möge.”
Er wendet ſich an Sigrid und überreicht ihr eine kunſtvoll
aus Roſenholz und Perlmutter verfertigte Kaſſette.
„Und Sie, liebe, gnädige Frau, bitte ich herzlich, dieſes
ahnt mit feinem Takt, was in dem Emir vorgeht, und will ihn Schmuckſtück als Erinnerung an mich und Leila anzunehmen. Es
ſtammt aus dem Schatz unſerer Familie, und ich hoffe, es wird
Am nächſten Tage ſucht der Emir Fred und Sigrid aber= Sie gut kleiden.‟ Der Emir ſchlägt den Deckel der Kaſſette zurück.
Sigrid und Fred ſtoßen gleichzeitig einen Schrei des Ent=
„Ich konnte Ihnen geſtern nicht mehr danken, für all ihre zückens aus. Auf weißen Samt gebettet, blitzten ihnen ein koſt=
Liebenswürdigkeit. Ich war zu erſchüttert auch drängte es bares Halsband, und ein dazugehöriges Diadem aus Diamanten
mich ins Hotel zurück, um Leila und Prinz Dſchumala den glück= und Rubinen entgegen.
Es ſind Schmuckſtücke, an Schönheit und Koſtbarkeit einer
ich wieder hier, um vor allem das Geſchäftliche mit Ihnen abzu= Königin würdig.
Sigrid will, nachdem ſie ſich von ihrer erſten Ueberraſchung
ein wenig erholt hat, proteſtieren.
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„Nein, Hoheit, das kann ich ja unmöglich annehmen . ..
di=
iſt ja viel zu ſchön und koſtbar für mich.”
Aber er unterbricht ſie raſch. „Bitte, verlieren Sie kein Wos
darüber. Es iſt nichts im Vergleich zu dem, was ich Ihnen
vor=
danke, und nichts im Vergleich zu den Gefühlen der Liebe urd
Wertſchätzung, die Leila und ich für Sie empfinden!“
Sigrid reicht ihm tief gerührt die Hand.
„Dann danke ich Ihnen alſo von ganzem Herzen, Hoheit, nif
nur für dies königliche Geſchenk, ſondern mehr noch für all 41
Güte, die Sie mir ſtets erwieſen haben."
„Nun noch eines, meine Herrſchaften. Ich bin auch
gekom=
men, Sie für morgen zu einer kleinen intimen Feier im Hog
„Sacher' einzuladen. Leila hat ſich geſtern abend mit Prinz Dſckh,
Ae
mala verlobt, und wir wollen dieſe Verlobung morgen mit Ihmn
feiern.”
„Wie — Leila verlobt? Wie glücklich mich das macht! Natr.
lich werden wir mit Freuden kommen!“
„Leider wird es zugleich eine Abſchiedsfeier werden, denn
habe heute Nachrichten aus Indien bekommen, die uns zwinggn
ſchon in den nächſten Tagen wieder die Rückreiſe anzutreten.”
„O weh! So bald ſchon? Hoffentlich ſind es wenigſtens guu
Nachrichten, Hoheit?”
„Sehr gute ſogar!“
„Aber Prinz Dſchumala? Soll er nun Wien gar nicht kenrng
lernen?”
„Ich denke, er wird es nachholen, wenn er mit Leila auf
Hochzeitsreiſe geht. Und ich hoffe, Frau Sigrid, Sie wer:”
dann ſo gütig ſein, dem jungen Paar Ihre Vaterſtadt ein wesi
zu zeigen. Leila freut ſich ſchon ſehr darauf.”
„Ich mich nicht minder. Fred und ich werden uns alle Mü0
geben, ihr und ihrem Gatten Wien von der ſchönſten Seite:)
Ahug jeder Mit
zeigen.”
„Es wird Sie gewiß auch intereſſieren, gnädige Frau,
hören, daß Abner Kabuhl nicht mehr unter den Lebenden weiill
Bauiſon
„Oh — er iſt tot?‟
„Ja, er ſtarb ſchon wenige Tage nach unſerer Abreiſe
Indien. Gott ſelbſt hat ſeine Beſtrafung in die Hand genomnay.
Die Wunde, die er ſich im Kampfe mit mir durch ſein eigesn
Meſſer zufügte, ging in Blutvergiftung über und raffte /
binnen wenigen Tagen dahin.”
Bouif
Sigrid blickt eine Weile ſchweigend vor ſich nieder, dann 79g
ſie: „Für Sie, Hoheit, gewährt mir dieſe Nachricht Beruhig.19 Von unſerem
Denn ſolange dieſer Menſch lebte, wäre ich mie aus der Sorge
Sie herausgekommen. Und nun grüßen Sie mir das Brautppat
Hoheit, und ſagen Sie Leila, wie ſehr ich mich über ihr Gäü de neue Regierung 7
freue! Morgen werde ich es ihr ſelbſt ſagen." — Ende.:licht zuſtande gekomm
Wnten der Kammer,
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