Einzelnummer 10 Pfennige
Tarmſtädtt
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iluſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 146
Dienstag, den 28. Mai 1935
197. Jahrgang
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fertigin
in, Manik
Betten
U-Zelit
vor einerWeltwährungskonferenz?
Amerikaniſche Fühlungnahme mit der engliſchen Regierung. — Londons Ankwork ſteht noch aus.
Rau
unenit
Amerikaniſche Bemühungen
ie Einberufung einer inkernakionalen
Währungs=
konferenz.
EP. London, 27. Mai.
rach Meldungen aus Waſhington hat die amerika=
Regierung die Initiative für die
Ein=
ung einer internationalen Konferenz zur
ſöiliſerung der Währungen und zur
Beſei=
ſtugder internationalen Handelshemmniſſe
tiffen. Verſchiedene Regierungen ſollen bereits in
zuſtim=
ſem Sinne geantwortet haben. Es wird angenommen, daß
ſie engliſche Regierung den Plan unterſtützen wird, voraus=
Haß ſich die Vereinigten Staaten bereiterklären, die Frage
ſchuldenverpflichtungen an Amerika zu regeln. England hat
hellos an einem Verfall der Währungen und beſonders an
orohenden Zuſammenbruch des Franken kein Intereſſe
würde aus dieſem Grunde eine Stabiliſierungs=Konferenz
ützen.
*
Währung und Wirkſchaft.
gederholt ſchon ſind Andeutungen gekommen, daß die ameri=
Regierung ernſthafte Anſtrengungen zur Feſtlegung der
ſungen unternehmen will. Sie tauchen jetzt in der Form
aß eine ſolche Weltwährungskonferenz ſogar
eſter Friſt angeſtrebt wird und daß die amerikaniſche
Re=
bereit ſei, die Führung zu übernehmen. Ihr
Ausgangs=
ſind die „New York Times”, die oft genug als
Sprach=
ſei Regierung benutzt wird und ſie wird in London von
aily Mail” beſtätigt, die zu berichten weiß, daß
Rooſe=
ſtnter der Hand Fühlung mit der engliſchen
ſerung genommen hat, um die Vorausſetzungen
ſolchen Konferenz zu erörtern.
ſeichzeitig kommt allerdings aus Waſhington ein Dementi,
freilich darauf beſchränkt, daß Staatsſekretär Hull
hwelche Verhandlungen darüber bisher nicht eingeleitet
mit iſt aber nicht geſagt, daß er nicht unverbindlich in
und anderen Städten angetaſtet haben könnte, wie die
gen der anderen Kabinette ſind. Tatſächlich wird ja in
ereinigten Staaten das bisherige Ergebnis der
Abwer=
blitik mindeſtens ſehr verſchieden beurteilt und gerade
huarizkreiſe haben keinen Hehl darüber gelaſſen, daß ſie der
uig des bisherigen Weges widerraten, weil bei einer
bung wohl der Anfang aber nie das Ende zu ſehen iſt.
ſich ja immer deutlicher, daß der Goldblock im
Ab=
iſt. Denn trotz allem Willen, an ihren Währungen
FANllen, werden die Länder des Goldblocks früher oder
er amerikaniſchen Beiſpiel folgen müſſen, wenn ſie nicht
ſen Währungen in der Luft hängen bleiben wollen.
Fol=
ober, dann geht der Vorteil, den ſie durch die
entwer=
ſährungen vorübergehend gehabt, verloren und am Ende
Kampf aller gegen alle und ſchließlich das
wirtſchaft=
uos. Daß dieſe Politik auf die Dauer nicht
ſundung führt, haben mit Ausnahme von Eng=
Staaten am eigenen Leibe erkennen können. Sie führt
ſeiner immer ſtärkeren Abſchnürung, zu einer geſteigerten
der Zollſchranken. Sie iſt alſo nicht nur vom Stand=
Weltwirtſchaft, ſondern auch vom Geſichtspunkt der
Wirtſchaften kurzſichtig. Eine Aenderung ſetzt aber
ſaß die Regierungen umlernen, daß ſie ſich vor allem
enntnis durchringen, daß nur aus einer
Geſun=
der Weltwirtſchaft auch ihre wirtſchaft=
Borteile ſich ziehen laſſen.
die große Frage, ob wir bereits ſo weit ſind. Denn
kaner haben ganz richtig eingeſehen, daß eine
Stabi=
der Währung allein nichts nützt, ſolange nicht die
ranken eingeriſſen werden. Eine reine
Wäh=
lonferenz ohne gleichzeitige
Wirtſchafts=
nz wäre alſo nur eine nutzloſe Neuauflage
doner Konferenz, die trotz aller ſchönen Worte
ſchweren Mißerfolge endete. Ein ſolches Experiment
al zu wiederholen, hat keinen Sinn. Daher iſt für
ſrung die Vorausſetzung, daß auch die pſychologiſchen
ungen vorhanden ſind, an denen es bisher regelmäßig
iliſiern
Kungsſtabran- Lung, Kriegsſchuldenfrage
und Johnſon=Geſeß.
EP. Paris, 27. Mai.
eiuer New Yorker Kabelmeldung der „Agence Econo=
Iinanciere” herrſcht in Wallſtreet der Eindruck, daß die
e Regierung bereit ſei, im Zuſammenhang mit einer
Währungsſtabiliſierung und einer Neuregelung der
denfrage auch das Johnſon=Geſetz aufzuheben, das
be=
len Regierungen, die ihren Zahlungsverpflichtungen
Dell Vereinigten Staaten nicht nachgekommen ſind, den
chen Anleihemarkt verſchließt.
Arder Redaktion der „Agence Eeconomique et
Finan=
eIkt zu den aus Amerika kommenden Meldungen,
wo=
nerikaniſche Regierung jetzt einer
Währungsſtabiliſie=
der gegenüberſtehe, die franzöſiſche Regierung ver=
Eue Politik der Vereinigten Staaten mit größter Auf=
Ind ſei gegebenenfalls auch bereit, ernſthafte und
Na 9ungen um eine allgemeine Währungsſtabiliſierung
Kräften zu unterſtützen.
Panamerikaniſche Wirkſchaftskonfetenz.
EP. Buenos=Aires, 27. Mai.
Die erſte Panamerikaniſche Wirtſchaftskonferenz, auf der 21
Staaten durch über hundert Delegierte vertreten ſind, wurde am
Sonntag in Anweſenheit der Präſidenten von Argentinien und
Braſilien eröffnet. Allgemein wird die Hoffnung ausgeſprochen,
daß die erſte Wirtſchaftskonferenz der panamerikaniſchen Staaten
zur Vertiefung der Handelsbeziehungen zwiſchen ihnen beitragen
möge. Da jedoch die Währungs= und Zollfragen nicht offiziell
auf der Tagesordnung der Konferenz ſtehen, dürften ſich einer
wirklichen Beſſerung der Wirtſchaftsverhältniſſe durch die
Ar=
beit der Konferenz noch erhebliche Schwierigkeiten entgegenſtellen.
über den iktalieniſch= abeſſiniſchen Konflikk.
EP. London, 27. Mai.
Im Unterhaus kam es am Montag zu einer längeren
Aus=
ſprache über den italieniſch=abeſſiniſchen Konflikt, die von Sir
John Simon mit der Feſtſtellung eingeleitet wurde, daß alle
von der italieniſchen Preſſe verbreiteten
Mel=
dungen über engliſche Eriegeriſche
Vorberei=
tungen an der abeſſiniſchen Grenze ins Reich
der Phantaſie gehörten, was, wie von dem
Außenmini=
ſter unter Beifallsrufen feſtgeſtellt wurde, auch von der
abeſſini=
ſchen Regierung beſtätigt worden ſei. Im Anſchluß hieran gab
Lordſiegelbewahrer Eden eine ausführliche Darſtellung der
Gen=
fer Verhandlungen, wobei er ſagte, daß das
Hauptergeb=
nis der angenommenen Entſchließung das ſei, daß der
Völ=
kerbundsrat mit der Entwicklung in enger
Be=
rührung bleiben werde und ſich, falls ſich das als
notwendig erweiſen ſollte, im Auguſt erneut mit dem
Streitfall befaſſen werde. — Fortfahrend führte Eden
aus, daß die Schieds=Kommiſſion ſich vielleicht nicht mit allen
Seiten des Streitfalles befaſſen könnte, daß aber die
endgül=
tige Feſtſetzung der italieniſch=abeſſiniſchen
Grenze nicht zu ihrem Aufgabenbereich gehöre.
Dieſe ſchwierige und zweifellos langwierige Aufgabe müſſe einer
italieniſch=abeſſiniſchen Grenzkommiſſion vorbehalten bleiben und
könne, wie aus den von den beiden Parteien abgegebenen
Er=
klärungen hervorgehe, erſt dann durchgeführt werden, wenn
ein=
mal die gegenwärtigen Meinungsverſchiedenheiten auf dem
ſchiedsgerichtlichen Weg beigelegt worden ſeien.
Im Verlauf ſeiner Rede unterſtrich Eden auch die Verdienſte
von Laval und Aloiſi um das Zuſtandekommen des
Kompromiſ=
ſes und erklärte abſchließend, man dürfe ſich darüber nicht
täu=
ſchen, daß mit der Genfer Entſchließung noch nicht die durch die
Zwiſchenfälle von Ualual und andere zwiſchen den beiden
Län=
dern entſtandene Spannungen endgültig beſeitigt worden ſeien.
Er ſei jedoch davon überzeugt, daß dadurch ein großer Fortſchritt
in der Richtung einer friedlichen Regelung erzielt worden ſei.
Inzwiſchen macht ſich in der engliſchen Oeffentlichkeit eine
zu=
nehmende Ernüchterung gegenüber den als großen Erfolg Edens
geprieſenen Genfer Entſchließungen geltend. So ſchreibt der
„Evening Standard”, dieſe angebliche Verſtändigung
ſei überhaupt keine Verſtändigung. „Sie hat eine
ſchiedsgerichtliche Löſung der Spannungen nicht nähergebracht,
Die Gefahr eines Krieges zwiſchen Italien und
Abeſſi=
nien iſt heute noch genau ſo groß, wie vor der Reiſe
Edens nach Genf. Alle gegenteiligen Behauptungen ſind
barer Unſinn!“
Ikalien und die ägypliſchen Pläne
für eine Ailregulierung in Abefſinien.
Die italieniſche Preſſe hat die Meldungen über die Pläne
der ägyptiſchen Regierung für die Errichtung eines Staudamms
am Tanaſee in Abeſſinien, der eine erhebliche Waſſer=Reſerve für
den Lauf des Nils darſtellt, aufmerkſam regiſtriert. Dieſen
Mel=
dungen zufolge iſt bereits ein erſter Kredit von 100 000 ägyptiſchen
Pfund für dieſe Arbeiten bewilligt, während die weiteren
Bau=
koſten auf die folgenden Budgets verteilt werden ſollen. Es wird
in den Kommentaren hierzu hervorgehoben, daß die
Inangriff=
nahme dieſer Pläne auf Drängen Englands erfolge und daß es
ſich bei dem Tanaſee um Waſſer=Reſerven handle, ohne die die
Fruchtbarmachung der jetzt brachliegenden Gebiete Abeſſiniens
nicht möglich ſei. England wolle dieſe Reſerven jedoch für die
Kultivierung des Sudans nutzbar machen. — Außerdem gibt die
italieniſche Preſſe Aeußerungen arabiſcher Zeitungen wieder, die
ſich gegen dieſes Projekt wenden.
Die Führer=Rede als engliſches Weißbuch?
EP. London, 27. Mai.
Wie der „Daily Telegraph” meldet, erwägt die engliſche
Re=
gierung zur Zeit den Plan, die Reichstagsrede des Führers in
Form eines Weißbuches herauszugeben. Die Berechtigung hierfür
leite man aus der Tatſache her, daß die Rede in unmittelbarem
Anſchluß an die Reichstagsſitzung wörtlich der engliſchen
Bot=
ſchaft überreicht wurde, ſich alſo lediglich der Form nach von einer
Mitteilung an die engliſche Regierung unterſcheide.
Weiter meldet der diplomatiſche Berichterſtatter des
ge=
nannten Blattes, daß die engliſche Regierung nach wie vor ſehr
eingehend die Möglichkeit der Wiederaufnahme der
internatiö=
nalen Beſprechungen prüfe und bemüht ſei, Frankreich für den
Gedanken der ſofortigen Einleitung von Verhandlungen über den
Luft=Pakt zu gewinnen. Dabei gehe ſie von dem Gedanken aus,
daß mit dem Abſchluß der franzöſiſch=ſowjetruſſiſchen und
tſchecho=
ſlowakiſch=ruſſiſchen Pakte die Einwendungen gegen eine Abtren
nung des Luft=Paktes von dem Londoner Protokoll fortgeſallen
ſeien. Italien habe dem Gedanken bereits zugeſtimmt.
*
Hikler und Baldwin.
Von unſerem (D=Korreſpondenten.
G. P. London, 23. Mai.
Stanley Baldwin, der Führer der engliſchen Konſervativen
und vorausſichtlich britiſcher Premierminiſter, ergriff die erſte
ſich ihm bietende Gelegenheit, um die Tags vorher gehaltene
große außenpolitiſche Rede des deutſchen Reichskanzlers Adolf
Hitler im Unterhauſe, während der Rüſtungsdebatte, herzlich
willkommen zu heißen. Er drückte hiermit die Anſicht der
ge=
ſamten öffentlichen Meinung ſeines Landes aus. Denn wenn
die Aeußerungen der verſchiedenen engliſchen Blätter auch —
je nach ihrer politiſchen Einſtellung — variieren, ſo ſtimmen ſie
doch alle darin überein, die Rede Hitlers als „einen in
her=
vorragendem Maße konſtruktiven Beitrag zu den
Be=
mühungen um Schaffung eines wirklichen
euro=
päiſchen Friedens” anzuerkennen. Das Schwergewicht der
engliſchen Anerkennung liegt auf dem Wort „konſtruktiv”. Und
die „Times” geben die vorherrſchende engliſche Anſicht gewiß
am prägnanteſten wieder, indem ſie erklären, daß der Wert der
Rede Hitlers vor allem darin beſtehe, daß er die Grenzen der
deutſchen Forderungen zu Lande, zur See und in der Luft,
ebenſo wie die Ziele und Abſichten der deutſchen Politik, mit
großer Klarheit und Offenheit, definiert habe; er habe als
Grenze der deutſchen Luftrüſtungen die Stärke der Luftflotte
einer weſtlichen Großmacht bezeichnet: er habe die Beſtimmungen
des Verſailler Vertrages, mit Ausnahme derjenigen, die
Dis=
kriminierungen Deutſchlands enthalten, angenommen; und er
habe die Verſicherung abgegeben, daß er keine Aenderungen der
territorialen Beſtimmungen des Vertrages, außer mit friedlichen
Mitteln, anzuſtreben beabſichtige.
Von all den Erklärungen des deutſchen Reichskanzlers
be=
rührte die Engländer jedoch am angenehmſten die Verſicherung,
daß Deutſchland ſich nicht mit der Abſicht trage,
mit England in ein Wettrüſten zur Seezutreten
und daß es ſich mit einer Stärke von bloß 35 Prozent der
bri=
tiſchen Flotte zufrieden geben werde. Dieſe Erklärung Hitlers
wird vor allem von den Blättern der Konſervativen (die ja nicht
nur heute der entſcheidende Faktor der engliſchen Politik ſind,
ſondern es vorausſichtlich noch für eine Reihe von Jahren
blei=
ben werden) freudig willkommen geheißen. Dieſe Freude zeigt,
daß die Frage der Stärke zur See, trotz aller Anerkennung der
Tatſache, daß in einem kommenden Kriege der Luftwaffe eine
entſcheidende Bedeutung beikommen wird, immer noch Englands
empfindſamſter Nervenpunkt iſt. Und die weitgehende
Berückſich=
tigung, die Hitler dieſem Umſtand zuteil werden ließ, war, was
die Behandlung und Gewinnung Englands anbelangt, ſicher der
geſchickteſte Zug ſeiner geſamten Ausführungen.
Der hiermit nur ſcheinbar im Gegenſatz ſtehende Umſtand,
daß Stanley Baldwin in ſeiner Unterhausrede den
Seerüſtun=
gen nur eine relativ geringe, der Frage der
Luftrüſtun=
gen dagegen eine ſehr weitgehende Beachtung
ſchenkte, erklärt ſich durch die Tatſache, daß letztere die
Mög=
lichkeit eines ſofortigen Handelns und einer ſofortigen
inter=
nationalen Verſtändigung bietet, während in bezug auf die
Flottenfrage die Dinge bekanntlich weſentlich komplizierter
lie=
gen. Kriegsſchiffe laſſen ſich nicht gar ſo raſch wie Luftſchiffe
bauen. Auch iſt Englands Bewegungsfreiheit in Flottenfragen
durch die Abkommen mit Japan und den Vereinigten Staaten
vorläufig noch eng begrenzt. In der Frage der Luftwaffe iſt
dieſes nicht der Fall. Endlich hat die Luftwaffe für England
ein Element des Unkalkulierbaren in ſich, ſie droht England
ſeiner geſicherten Inſelpoſition zu berauben und macht England
in zunehmendem Maße nervös. Daher iſt England bereits ſeit
langem am Zuſtandekommen eines Luftabkommens äußerſt
ge=
legen. Nicht umſonſt war — auf ausdrücklichen Wunſch
Eng=
lands — im Londoner Communiqué vom 3. Februar der Plan
eines weſteuropäiſchen Luftabkommens in den Vordergrund aller
Vorſchläge gerückt worden. Trotz dieſes ſtarken engliſchen
Inter=
eſſes, ließ man aber dann während der Wochen, die der
eng=
liſch=franzöſiſchen Zuſammenkunft folgten, den Plan des
Luft=
abkommens faſt völlig in Vergeſſenheit geraten — „aus gänzlich
unerklärlichen Gründen”, wie die engliſchen Blätter heute
er=
klären. Die Gründe waren aber keineswegs ſo „gänzlich
un=
erklärlich‟. Die Verfaſſer des Londoner Communiqués hatten
es allem Anſchein nach in der Eile der Redigierung einfach
überſehen, daß eine Teilnahme Deutſchlands an einem
Luftab=
kommen notwendigerweiſe eine Aufrüſtung Deutſchlands
invol=
vieren würde. Derartige Kalkulationsfehler kommen in der Haſt
und Aufregung internationaler Konferenzen öfter vor, als
ge=
wöhnlich angenommen wird. In dieſem Falle entdeckte man die
„gaffe” erſt, als Deutſchland den Vorſchlag des Luftabkommens
ohne weiteres annahm. Erſt jetzt erkante man die
ſelbſt=
geſchaffene „peinliche Situation”, und wußte keinen anderen
Modus, ſich aus dieſer herauszuziehen, als den mit ſo lautem
Poſaunengeblaſe angekündigten Plan eines Luftabkommens nun
um ſo nachdrücklicher wieder totzuſchweigen.
Bis dann Deutſchland ſich die Rüſtungsgleichheit ſelbſt
nahm. Die Erregung, die dieſe Tat auslöſte, war nicht gering.
Aber nun hat ſie ſich gelegt. Deutſchlands Aufrüſtung,
auch inder Luft iſtnuneine Tatſache, an der nichts
mehr zu ändern iſt, ja die England im Grunde genommen —
trotz aller offizieller Mißbilligung — nicht reſtlos unangenehm
iſt: hat ſie doch die erforderliche Vorausſetzung ſelbſt geſchaffen
und ſo den Weg für das von England ſo ſehnlichſt gewünſchte
Luftabkommen geebnet. Nun kann man alſo wieder dorthin
zurückkehren, wo man am 3. Februar ſtehen geblieben war.
Da=
her Englands Genugtuung auch über den Teil der Hitler=Rede,
die der Frage der Luftrüſtungen gewidmet war. Deutſchland,
erklärt Hitler, erſtrebt nur Parität mit der ſtärkſten
weſteuro=
päiſchen Luftmacht. Dieſe iſt Frankreich, das zur Zeit 1500
Groß=
kampfflugzeuge beſitzt. Wenn aber Frankreich und Deutſchland
je 1500 Großkampfflugzeuge beſitzen, ſo iſt es nur recht und
billig, daß auch England die gleiche Zahl beſitzen muß. Die
Klarheit, die Hitler in dieſer Frage geſchaffen hat, iſt alſo
Eng=
land überaus willkommen. Sie gibt England Gelegenheit, ſeine
Aufrüſtung zur Luft, die es ohnedies ſeit Jahr und Tag plant
und die es für ſeine Sicherheit als unerläßlich betrachtet, nun
öffentlich zu erklären und durchzuführen. Endlich hat Hitler die
von England ſeit jeher vertretenen Anſichten über die
Wünſch=
barkeit einer Begrenzung der Anwendung der Luftwaffe auf
die engere Kriegszone geteilt und ſich zu der von England gleich=
Seite 2 — Nr. 146
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 28. Mai 193
falls ausgeſprochenen Ueberzeugung bekannt, daß eine
Limitie=
rung der Luftſtreitkräfte leichter zu erreichen ſein werde, wenn
uniter den vier europäiſchen Großmächten auf dieſem Gebiete
völlige Gleichheit beſtehen ſollte. In all dieſen Fragen beſteht
alſo jetzt zwiſchen England und Deutſchland vollſte
Ueber=
einſtimmung.
Wenn auch von engliſcher Seite, wie geſagt, den Erklärungen
Hitlers in bezug auf den Verzicht Deutſchlands auf ein
Flotten=
wettrüſten mit England und die Bereitwilligkeit Deutſchlands
ſeine Luftrüſtungen ſtrikt zu limitieren die bei weitem größte
Beachtung geſchenkt wird, ſo finden doch gleichzeitig auch alle
übrigen Erklärungen des Reichskanzlers, ſo vor allem ſein
Feſthalten an Locarno ſeine Reſpektierung
der entmilitariſierten Zone (trotz dieſer, wie Hitler
ſagte, „für einen ſouveränen Staat unerhört ſchweren
Beeinträch=
tigung”) und ſeine Bereitwilligkeit, ſich an einem Syſtem
kollek=
tiver Zuſammenarbeit zur Sicherung des europäiſchen Friedens
zu beteiligen, die ihnen zukommende Würdigung. Das gleiche
gilt von den auf Oeſterreich, Memel und die übrigen europäiſchen
Probleme bezüglichen Ausführungen des Führers, über die er
ſämtlich mit einer Aufrichtigkeit geſprochen hat, die in England
ebenſo überraſcht, wie angenehm berührt hat. Die vielleicht
einzige Ausnahme ſtellt der von Hitler ſo eingehend behandelte,
„niemals zu überbrückende‟ Gegenſatz zwiſchen dem
national=
ſozialiſtiſchen Deutſchland und dem bolſchewiſtiſchen Rußland
dar. Hier mangelt es den Engländern offenſichtlich am nötigen
Verſtändnis — teils weil, wie Hitler das ſelbſt ganz richtig
geſagt hat, „die weſteuropäiſchen Beurteiler in der Frage des
Bolſchewismus nicht die gleichen praktiſchen Erfahrungen, wie
die Deutſchen, beſitzen”, teils aber auch wegen gewiſſer, zu
Anfang der Hitler=Herrſchaft leider beſtandenen Konſtellationen,
die es den Sowjetruſſen geſtattet haben, im Laufe der letzten
zwei Jahre gegen das neue Deutſchland eine großangelegte
diplo=
matiſche Offenſive zu führen, Deutſchland als „kriegslüſtern” zu
brandmarken, ſich ſelbſt dagegen als „Verteidiger des Friedens
und der Ziviliſation” hinzuſtellen und den Vorteil der ſo
er=
rungenen Poſition in Genf und in allen Hauptſtädten Europas
nach Kräften auszunutzen. Ja, dieſe Offenſive hat gewiß noch
lange nicht ihr Ende erreicht. Von dieſer Seite geſchickt
aus=
geſtreute Behauptungen, daß Hitlers Rede lediglich darauf
be=
rechnet ſei „vor den Augen der Welt Deutſchlands wahre
Ab=
ſichten in Oſteuropa zu verbergen”, daß „Deutſchland durch
ſei=
nen Verzicht auf eine mächtige Kriegsflotte bloß einen Keil
zwiſchen England und Frankreich treiben wolle” und dergleichen
haben hie und da ihren Weg auch in die engliſche Preſſe
ge=
funden. Aber ſie haben heute, nach der großen Hitler=Rede, nicht
mehr den dankbaren Boden wie früher.
Gerede und Manöver von dieſer Art hatten die „Times”
wohl im Sinne, als ſie ſchrieben, man ſolle ſich nun nach dieſem
letzten und konſtruktiven Friedensangebot Hitlers davor hüten,
„intereſſierter Propaganda, die da verſichert, daß jeder Oelzweig
Hitlers ſtets vergiftet ſei und daß ſeine Abruſtungsvorſchläge
lediglich bedeuten, daß er noch nicht zum Kriege genug gerüſtet
ſei, Glauben zu ſchenken‟ Die Antwort die Stanley
Baldwin in ſeiner Unterhausrede Hitler
er=
teilt hat, zeigt jedenfalls, daß glücklicherweiſe das
maß=
gebendſte Mitglied der britiſchen Regierung von ſolchen
Ver=
mutungen und Deutungen völlig frei iſt. Baldwin iſt Englands
kommender Mann, Englands nächſter Premierminiſter. Er und
Adolf Hitler gehören zu den drei bis vier Männern, von denen
die Zukunft Europas abhängt. Ihre ſoeben gehaltenen Reden
haben bereits das dankenswerte Ergebnis gezeitigt, daß das
noch kürzlich ſo lebhaft geweſene Gerede von der „
Unvermeid=
lichkeit eines baldigen europäiſchen Krieges” nun völlig
ver=
ſtummt iſt. Sie haben hierdurch das für den Frieden Europas
ſo wichtige internationale Vertrauen in ſehr weitgehendem
Maße wiederhergeſtellt. Und die Welt iſt durchaus berechtigt, zu
hoffen, daß die von den beiden verantwortlichen Staatsmännern
Englands und Deutſchlands ſo erfolgreich begonnenen
Friedens=
bemühungen nun von den anderen, in Frage kommenden
Mäch=
ten aufgenommen und mit möglichſter Beſchleunigung zu einem
befriedigenden Abſchluß geführt werden.
Der Führer und Reichskanzler hat dem ſtellvertretenden
Präſi=
denten des Deutſchen Roten Kreuzes, Obergruppenführer Dr.
Hoch=
eiſen, zu ſeinem 65. Geburtstage ein Glückwunſchtelegramm
über=
ſandt.
Der Führer und Reichskanzler hat dem Staatsſekretär in der
Reichskanzlei Dr. Lammers zu ſeinem 56. Geburtstage perſönlich
ſeine Glückwünſche ausgeſprochen.
Am Montag nachmittag ſprach Reichsfinanzminiſter Graf
Schwerin von Kroſigk vor einem ſehr zahlreich geladenen Kreis in
Hannover über das Thema „Fragen der Finanz= und
Wirtſchafts=
politik”, das er unlängſt ſchon in Berlin behandelte.
In der Heimatgemeinde Albert Leo Schlageters, Schönau im
Wieſental, fand eine Gemächtnisfeier für den deutſchen
Freiheits=
helden ſtatt, deſſen Todestag ſich am 26. Mai 1935 zum 12. Male
jährte. Wie ſehr der Geiſt Schlageters gerade unter den alten
nationalſozialiſtiſchen Kämpfern ſowie der Jugend lebt, zeigte die
Teilnahme ſämtlicher NS.=Formationen von Lörrach und
Frei=
burg bis zur Bodenſee=Gegend ſowie der NSKK.=Standarten
Frei=
burg und Konſtanz und der Motorformationen der SS.
Vom Tage.
Die politiſche Polizei in Danzig iſt in den letzten Tagen einer
ſtaatsgefährdenden Organiſation auf die Spur gekommen, die zum
größten Teil aus Kommuniſten beſtand und ſich mit der
Herſtel=
lung und dem Vertrieb kommuniſtiſcher und anderer illegaler
Druckſchriften befaßte.
Der ſchweizeriſche Geſandte in Berlin, Miniſter Dinichert,
hat im Bundesrat über den bisherigen Gang der Beſprechungen
über das Schiedsverfahren im Falle Jacob Bericht erſtattet.
An=
ſchließend daran fand am Montag nachmittag im Politiſchen
Departement unter dem Vorſitz von Bundesrat Motta eine
Kon=
ferenz zur Beſprechung beſtimmter Detailfragen des
Schiedsver=
fahrens ſtatt.
In Groß=Kanizſa wurde am Sonntag eine ungariſch=
jugo=
lawiſche Zuſammenkunft der Vertreter der beiden
Verwaltungs=
behörden der Drau=Bezirke abgehalten, bei der eine Einigung
über alle Fragen des kleinen Grenzverkehrs erzielt wurde. Im
Sinne der Vereinbarung ſoll von nun an der Grenzdienſt auf
beiden Seiten im Geiſte gegenſeitigen Entgegenkommens
gehand=
habt werden.
LPD. Dr. Rudolf de le Roi, Syndikus der Induſtrie= und
Handelskammer für das Rhein=Mainiſche Wirtſchaftsgebiet, und
Paul Wenzel, Gauunterabteilungsleiter und Gauredner der
NSDAP. Frankfurt a. M., veröffentlichen in der „Rhein=
Mai=
niſchen Wirtſchaftszeitung” einen Aufſatz über die Durchführung
der Siedlungsaktion im Rhein=Main=Gebiet. Es heißt darin u. a.:
In das Arbeitsbeſchaffungsprogramm des Rhein=Main=Gebietes,
das der Herr Reichsſtatthalter und Gauleiter, für den Winter
1934/35 aufgeſtellt hatte und das vom Rhein=Mainiſchen
Indu=
ſtrie und Handelstag in Zuſammenarbeit mit dem Herrn
Landes=
handwerksmeiſter bzw. dem Heimſtättenamt der NSDAP. und
der DAF. durchgeführt wurde, war die Errichtung von
Arbeiter=
vohnſtätten und kleineren Eigenheimbauten aufgenommen
wor=
den. Die beteiligten Stellen waren ſich von vornherein klar, daß
es ſich hierbei um Maßnahmen auf lange Sicht handelte,
die nur im Winter 1934/35 eingeleitet wurden.
Die Durchführung der Siedlungsaktion iſt in vollem Gange.
Wenn heute berichtet werden kann, daß der Bau von 1100
Arbei=
terwohnſtätten nicht nur geſichert, ſondern auch bereits eine
ent=
ſprechende Auswahl der Siedlungsluſtigen getroffen iſt und von
Monat zu Monat neue Siedlungsvorhaben reifen, ſo iſt dies nur
auf die unermüdliche Werbearbeit zurückzuführen, die im Rhein=
Main=Gebiet unternommen wurde. Die Führung des
Siedlungs=
werkes liegt in Händen der Partei. Wenn man von den
Auf=
gaben abſieht, die von den zuſtändigen Regierungsinſtanzen
durch=
zuführen ſind, wurde zwiſchen den übrigen beteiligten Stellen
folgende Arbeitsteilung getroffen:
Dem Rhein=Mainiſchen Induſtrie= und Handelstag liegt die
Aufgabe ob, die vorläufige Ermittlung der Siedlungswilligen in
den Betrieben vorzunehmen und die Firmendarlehen zu beſchaffen.
Dabei iſt es notwendig, Betriebsführer und
Gefolgſchaftsmitglie=
der ausführilch über Haustypen, Geſamtkoſten, Gelände uſw.
aufzu=
klären. Welche Projekte als praktiſch durchgeführt werden können,
hängt im weſentlichen von dem Ergebnis ſeiner Arbeit ab. Das
Heimſtättenamt der NSDAP. und DAF. prüft die
Siedler auf ihre Eignung und übernimmt die
Planung der Siedlung in Zuſammenarbeit mit
dem Landesplanungsverband. Die
Trägergeſellſchaf=
ten, die den Bau ausführen und die treuhänderiſche Verwaltung
der Siedlung übernehmen, ſind die provinziellen Heimſtätten (
Naſ=
ſauiſche und Heſſiſche Heimſtätte) ſowie die Gewobag. Den
Träger=
geſellſchaften bleiben die abſchließenden Verhandlungen mit den
einzelnen Siedlern vorbehalten, da nur ſie allein verantwortlich
dieſe Arbeiten vornehmen können.
Der Rhein=Mainiſche Induſtrie= und Handelstag hat an ſich
die ihm geſtellte Aufgabe der Vorbereitung der einzelnen
Sied=
lungsprojekte für den 1. Bauabſchnit bereits erfüllt. Die
Durch=
führung der Siedlungsvorhaben ſelbſt erfordert jedoch immer noch
weitere Verhandlungen mit den Werken und
Gefolgſchaftsmit=
gliedern, ſo daß die Zuſammenarbeit aller beteiligten Stellen
bis zum Abſchluß der Bauten erforderlich iſt.
Die Erſtellung der einzelnen Siedlungen ſchreitet gerade in
dieſen Wochen kräftig voran. In Rüſſelsheim, Höchſt a. M..
Münſter i. T., Arheilgen und Mainz=Amöneburg
ſind die erſten Siedlungen im Bau. Unmittelbar vor dem
Bau=
beginn ſtehen Siedlungen in Frankfurt a. M. (Seckbach,
Bona=
mes, Soſſenheim), Kelſterbach und Mainz. In Wetzlar und
Worms werden die Verhandlungen über die Geländebeſchaffung
noch einige Zeit beanſpruchen. Schon heute kann jedoch geſagt
werden, daß der erſte Bauabſchnitt der Rhein=Mainiſchen
Sied=
lungsaktion bereits ſo umfaſſend iſt, daß er eine weſentliche
För=
derung des Baumarktes herbeiführen wird und die Grundlage
für die Durchführung weiterer Siedlungsprojekte bildet.
Von Herbert Kemlein.
Im alten Kaiſerreich Kaffa, das ſeit den neunziger Jahren
des vergangenen Jahrhunderts von der herrſchenden Raſſe
Abeſſiniens unterworfen wurde und heute nur mehr eine
Pro=
vinz des großen Reiches iſt, findet man noch jetzt Sänger, die
von einem Adelshof zum andern ziehen und die alten und neuen
Heldenlieder Kaffas verbreiten. Genau wie vor Jahrhunderten
in allen germaniſchen und romaniſchen Landen Europas. Und
dieſe Lieder ſind nicht etwa erdichtet oder im Lauf der Zeit
poe=
tiſch übermalt und entſtellt, ſondern ſie ſind Geſchichte!
Das Lied vom Kaiſer Mindſcho. ..
Als Kaiſer Mato aus dem Tiefland des Nordens kam und
das Bergland Kaffa fand, wo er ſein Reich gründete, hatte er
eine Dienerin, die allein ihm das Mahl bereiten durfte.
Nametſcho, die Dienerin, wurde eines Tages, als ſie allein
Waſſer vom nahen Fluß holte, von einem Manne vergewaltigt.
Sie klagte dies dem Herrſcher, der ſofort Krieger ausſandte, den
Verbrecher zu ſtrafen. Er wehrte ſich lange und verzweifelt, und
als er keine Rettung ſah, ſprang er in den Fluß, und ſeitdem
ward nie eine Spur von ihm entdeckt.
Nametſcho gebar einen Sohn, dem ſie den Namen Mintſcho
gab. Er wurde mit den Kindern der Sklaven des Hofes
er=
zogen und erhielt, nachdem er herangewachſen war, das Amt
eines Stallmeiſters, Später wurde er ein hoher Richter, dem
ſelbſt viele Sklaven unterſtellt waren. Zu dieſer Zeit hatte er
die Gewohnheit, ſich am Tor des Palaſtes aufzuhalten, aus dem
die Leute vom Gericht des Kaiſers kamen, die oftmals mit den
Urteilsſprüchen unzufrieden waren und gern Mintſcho ihre
Sache noch einmal vortrugen. Und Mintſcho gab ihnen ſtets
Recht, wo ſie beim Kaiſer Unrecht bekommen hatten, ſo daß er
bald viele Freunde im Reich hatte.
Eines Tages nun war Mintſcho im Palaſt und hörte, wie
der Kaiſer mit dem höchſten Gott, Heko, Zwieſprache hielt. Der
Gott fagte, derjenige ſolle die Krone des Reiches erben, der an
dieſem Tage den Kopf des Koſſohuhnes eſſe. Mintſcho ging
ſofort zu ſeiner Mutter und erbat ſich den Kopf des Huhnes,
das ſie für die Tafel des Herrſchers zubereitete. Als ſie die
Speiſen auftrug, fragte der Kaiſer, wo der Kopf des Huhnes
ſei, und Nametſcho antwortete daß ihr Sohn ihn gegeſſen habe.
Der Kaiſer ließ Mintſcho vor ſich kommen und nahm ihm
den Schwur ab, daß die kaiſerliche Familie neben ihm eſſen
dürfe, alſo im Beſitz ihrer alten Rechte bleiben ſolle, ſobald ihr
die Herrſchaft genommen ſei. Dann übergab er ihm in
Gegen=
wart der Großen des Reiches die Krone Kaffas und das ganze
Land. Seit dieſem Tage herrſchte die Mindſcho=Dynaſtie in
Kaffaa, die Nachfahren Matos aber wurden Gaufürſten in
Gabera und erhielten den Titel „Kaffi=Radſcho”.
Das Lied vom Ende Kaffas".
Nach dem Entſcheidungskampfe Kaffas gegen die Amhara
im Jahre 1897 zog Kaiſer Janito einſam durch die Wälder
ſeines verlorenen Reiches. Nur wenig Getreue begleiteten ihn
und ſeine Lieblingsfrau. Sechs Monate dauerte es, bis es den
Amhara gelang, die Frau gefangen zu nehmen, der Kaiſer aber
kämpfte weiter und entkam. Er hatte kaum zu eſſen und kein
Bett. Er ſchlief in den dichten Wäldern, in denen die reißenden
Tiere heulten, und ſeine Tapferkeit ging ſo weit, daß er ſich
eines Tages in der Verkleidung eines Amharaſoldaten ins
feind=
liche Lager ſchlich, um dort zu erſpähen, welche Pläne die
Amhara gefaßt hätten. So konnte er ſich denn gut verbergen,
bis er endlich einmal umſtellt war. Das Urwaldgebüſch aber war
ſo dicht, daß man ihn nicht finden konnte, und als er ſich ſchon
gerettet glaubte, ſtand plötzlich ein feindlicher Soldat vor ihm,
der auf der Suche nach ſeinem entlaufenen Maultier war. Kaiſer
Janito warf ſeine ſilberne und goldene Lanze, traf aber nicht
und mußte ſich ergeben. So wurde Janito, der letzte Kaiſer von
Kaffa, gefangen genommen.
Ein langer Zug näherte ſich der Brücke über den
Grenz=
fluß, der das Reich der Amhara von Kaffa trennt. Voran ritt
der Ras Wolde Georgis, der Unterwerfer Kaffas ihm folgten
der gefangene Kaiſer Janito und die Kaiſerin. Dann kamen die
Broßen des Reiches, die die Verbannung ihres Herrſchers teilen
wollten. Hinterher ritten amhariſche Krieger. Als die Mitte der
Brücke erreicht war, hielt Janito ſein Pferd an und wandte ſich
langſam und voller Würde um. Sogleich hielt der Zug, und
alles blickte geſpannt auf den Kaiſer. „Das Kaiſertum Kaffitſcho
iſt beſiegt und unterworfen” begann er ſeine Rede. „Die Krone
Kaffas, heiliges Symbol des Reiches und ſeiner Unabhängigkeit
iſt geraubt und ſo wird es nie wieder einen Kaiſer von Kaffa
geben. Der Ring des Kaiſer aber ſitzt noch an ſeinem Finger,
er ſoll von nun an in den Fluten des Stromes ruhen, der das
Kaiſerreich von Amhara trennte.‟ Damit ſchleuderte er das
Kleinod in den Fluß.
Kaiſer Janito iſt in Addis Abeba in großer Armut
geſtor=
ben. Die heilige Krone Kaffas ſchenkte Menelik II. ſeinem
ſchweizeriſchen Miniſter, Ilg. der ſie mit in ſeine Heimat nahm
als er dorthin zurückkehrte. Die großen, gepflegten Kaffeewälder
Kaffas ſind verwahrloſt und gleichen dem Urwald, der ſie
um=
gibt. Aber an den Höfen der Großen des ehemaligen Kaiſer=
u Mi
60
ulten
hatte.
dit vok
Mlitfi
grucht.
Anläßlich des „Tages der deutſchen Seefahrt” in Harnd
ſprach am Sonntag der Stellvertreter des Führers Rud
Heß auf einer Rieſenkundgebung der NSDAP.
Durch den „Tag der deutſchen Seefahrt” ſoll, ſo führ r
Stellvertreter des Führers aus, gerade auch der Bin is
deutſche daran erinnert werden, welche N
ſion die Seefahrt für Deutſchland erfüllt.
ſtelle die lebendige Verbindung zwiſchen der Heimat um
Deutſchen draußen ſowie zwiſchen Deutſchland und den B
der Welt jenſeits der Meere dar. Die Deutſchen Schiffe u.de
deutſchen Seefahrer ſeien Sendboten der Heimat, und dmüe
ſehe der Fremde Deutſchland. Voller Stolz können wir Daut
feſtſtellen, daß der Seemann ein gutes Bild ſeines Vaterus/hd
hinterläßt. Das deutſche Volk ſage den Seefahrern Dank dn
und für ihre Arbeit, von der es wiſſe, wie ſchwer ſie ſei, v
perſönlichen Entſagungen ſie fordere, und welchen Wert ſie
für Volk und Nation.
Als eines der ſtärkſten Bindeglieder der deutſchen Wim
mit den Wirtſchaften anderer Völker dient die Seefahr.
Warenaustauſch, von deſſen Ordnung und Regelmäßigket
Wohlſtand der Völker und jedes einzelnen ihrer Glieder ue
lich abhängig iſt.
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Kabinett
Die Polizeidirektion München teilt mit: Unter der Fh4 1—3 Sein
einer Reihe von verbrecheriſchen Elementen, von denen die duß;t zris” zu
rädelsführer ein gewiſſer Schmidt — ein früherer Stahlhel.n
und ein gewiſſer Karpf, der im vorigen Jahre wegen Unt
gung aus der Partei ausgeſchloſſen worden iſt, ſind, hatM=ndie Ko
in München Terrorgruppen gebildet, um
wie
anmaßend ausdrückten — „die antiſemitiſche B/u
gung vorwärts zu treiben”. Sie haben es ſogarl
ſtanden, ſich aus Münchener Geſchäftskreiſen unter Vorſpie/y4 Zmiſti
falſcher Tatſachen Geld für ihre Zwecke zu beſchaffen.
Dichlie
Auf das Konto dieſer Elemente ſind die Vorkommn ;ſehim
letzten 14 Tage, insbeſondere die Störungen am Scntz
Generalra
Hint, d. h.
clich
ſten im
zur 2
ſint
den
dem 18. Mai, und Samstag, dem 25. Mai, zu ſetzen, di
Beſchmieren der Schaufenſter jüdiſcher
Geſ=
bis zum gewaltſamen Eindringen in ſolch
nachträglicher vorzeitiger Schließung fühm
Ferner ſind ſie aller Wahrſcheinlichkeit nach auch für dasl
reißen der bei der Caritas=Sammlung ve ie
benen Abzeichen und die Störung der Ru
Kath. Vereinshaus in der Schommerſtraße
zugehörigkeit der Prozeß gemacht.
Die Polizei wurde bei Ausübung ihrer Pflicht da u d
beſchimpft, ja in einem Falle tätlich angegriffen. — Die Sch
gen ſind feſtgeſtellt bzw. verhaftet. Ihnen wird wegen Lan
denbruch, Störung der öffentlichen Ruhe, Sicherheit um.
nung, Beamtenbeleidigung ohne Rückſicht auf Perſon und
zugehörigpeit der Prozeß gemacht.
reiches raunt man von dem Glanz und der Größe vergan
Zeiten und man hofft, daß der Tag kommen werde, —i
Kaffa wieder ein unabhängiger Staat iſt. Und wenn die
kommen und ihre Heldenlieder vortragen, dann
herrſcht=
ergriffene Stille, die Augen der alten Krieger blitzen die
greifen zu den Waffen, aber ſogleich fallen ſie kraftlos
denn noch iſt es nur ein Traum, der aus den Liedern deel
gangenheit aufdämmert, und über den Königsgräbern
Bergkuppe wuchert der Wald. Die Fürſten Kaffas ſind niu
Beamte Abeſſiniens, aber niemals werden ſie vergeſſen,
einſt ein größeres Reich beherrſchten als Menelik II., u.
ihre Kultur älter iſt als die der Amhara, denn ihr
ſtammte aus dem Südreich des alten Aegypten.
13.
Wei
2
Das Blaue Band des Ozeans, ein Ehrentitel, der ſ-14
das ſchnellſte Schiff übergeht, befindet ſich ſeit Jahren I.
chem Beſitz. Die Engländer haben ſehr zu ihrem
Schn=
deutſchen Schiffahrt den erſten Platz abtreten müſſen, ſi.
ſich aber dann entſchloſſen, unter gewaltigem Kraftaufwe!”
„Queen Mary” auf Stapel zu legen, die der ſchnellnte
dampfer der Welt werden ſoll. Aber erſt im nächſtem
wird ſich herausſtellen, was die Maſchinen der „
Aucßl-
zu leiſten vermögen. Inzwiſchen iſt es die „
Normanw=
das Blaue Band des Ozeans an ſich reißen wird und
ihre Jungfernfahrt über den Ozean antritt. Dieſer
iſt beſonders luxuriös eingerichtet. Neben den Staats!”
ments, die auch die verwöhnteſten Reiſenden zufries..
dürften, verfügt das Schiff über zwei Schwimmbadel
Paſſagiere der Luxusklaſſe, ein Schwimmbad für die
Ta=
klaſſe und noch ein Baſſin, das bei ſchönem Wetter imr d
benutzt werden kann. Ein Theater mit 400 Plätzen iſt.
zu finden, ferner eine richtige Garage, in die man Voe"
dungsweg aus mit dem Auto direkt hineinfahren kanſ.—b
den 770 Telephonleitungen, die einen regen Fernſple..
von Kabine zu Kabine geſtatten, gibt es noch 11 Faheſ.-
Schiff. Aber die „Normandie” iſt nach den bisherigen.
der Beſitzerin nur zwei Knoten ſchneller als die „Bkei
die „Europa” deren Maſchinen 100 000 PS entwicke..”
franzöſiſche Maſchinenanlagen bringen es jedoch auf. 4b
Aber der Aufwand ſteht in keinem vernünftigen Bekd”
den Ergebniſſen. Man braucht 60 000 PS mehr, um O.
Knoten an zuſätzlicher Schnelligkeit zu gewinnen. Auk.
die „Normandie” auch um 16 000 Tonnen größer, .
ergibt, daß vom Standpunkt des Schiffshaue:s
ſaustag, 23. Mai 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Kriſenſtimmung
in Frankreich.
feute Schwierigkeiten Flandins. — Heute Einbringung der außerordenklichen Bollmachts=Forderung
in der Kammer. — Rücktriktsgerichke.
Wie weiter bekannt wird, iſt im Kabinettsrat eine völlige
Flandins Kampf um die Mehrheik.
Einigung über die Pläne Flandins und des Finanzminiſters er=
Feankreich hat ſich bisher in ſeiner Stellungnahme zur
Hitlerrede zurückgehalten. Während England und Italien
ſoreits geäußert haben, liegt über Paris noch die
des Schweigens, offenbar weil Laval ſo lange in
ſeſtgehalten war und er die Parole vorſichtiger Verhaltung
ieben hatte. Jetzt iſt Laval nach Paris zurückgekehrt. Aber
(ür hier vor der Tatſache, daß im Augenblick die
npolitik das Recht der Erſtgeburt für ſich
nſprucht, und es iſt deshalb fraglich, ob der
Außen=
tin nicht jetzt weiter im Hintergrund bleibt, ohne deswegen
Aktivität hinter den Kuliſſen aufzugeben, bis das Schickſal
ubinetts geſichert iſt. Darüber wird wahrſcheinlich ſchon in
ächſten Tagen entſchieden.
üt welchen Abſichten der Miniſterpräſident Flandin ſich
melnen trägt, iſt nicht genau bekannt. Man iſt im
weſent=
auf die Andeutungen und Vermutungen der Pariſer
angewieſen, die zum Teil überwiegend behauptet,
Flan=
däre von ſeinem Autounfall noch nicht wiederhergeſtellt und
ſebeſſen vielleicht gar nicht imſtande, die Verantwortung
ſe Regierung länger zu tragen. Auch der Miniſter Marin
ſank, ſo daß es ziemlich ſchwierig iſt, ein Bild über die
zerteilung in der Kammer zu gewinnen. Marin und ſeine
ade ſollen bereit ſein, die Vollmachten für das Kabinett zu
digen. Auch Herriot ſoll ſich bei den Radikalſozialiſten
da=
hnſetzen. Es fragt ſich aber, wie weit ſein alter Widerſacher
wir in der Fraktion noch die Oberhand hat. Sozialiſten
ſſtommuniſten, die bei den letzten Gemeindewahlen am
ver=
gn Sonntag wieder große Erfolge erzielt und den
en Gürtel” um Paris verbreitert haben, werden in
ſarnmer den Kampf vermutlich mit aller Schärfe führen
venn der Riß dann mitten durch die Radikalſozialiſten
ſollte, dann könnte es um das Schichſal des Kabinetts
geſchehen ſein.
as Spiel der Kombinationen um den
Nach=
ſer hat bereits eingeſetzt. Aber das will bei dieſer Art
mentarismus nicht viel ſagen; denn Flandin kann darauf
hüſen, daß die finanzielle Lage ſich weiter zugeſpitzt hat.
derhalb 48 Stunden iſt eine weitere
Mil=
e Papierfranken in Gold abgefloſſen. Die
ve Erhöhung des Diskontſatzes zeigt ja auch, wie geſpannt
erhältniſſe ſind, wobei offen bleiben kann, inwieweit die
gung, eben um ihre Poſition zu ſtärken, etwas zu ſchwarz
Sedenfalls ſind einſtweilen die Ausſichten einer Mehrheit
’s Kabinett Flandin noch gut.
HaMM
Generalratswahlen am vergangenen Sonntag im
Seine=
ternent, d. h. in dem größten Teil der Pariſer Vorſtädte,
uptſächlich von Arbeitern bewohnt ſind, erbrachte den
huniſten im erſten Wahlgang bereits einen bedeutenden
nter dr
Das Seine=Departement hat ſeinem Ruf, „der rote
Gür=
denen 11
Paris” zu ſein, alle Ehre gemacht. Von den 50
General=
r Stſſe Amdie zur Wahl ſtanden, wurden im erſten Wahlgang 27
wege 1u Rhit, es ſind 23 Stichwahlen notwendig. Von den 27 Sitzen
en die Kommuniſten 13, die unabhängigen Kommuniſten 2,
die unabhängigen
tioztaliſten 2, die Neufozialiſten 2
n—
iſche YAMilen 2, die Linksrepublikaner 3, die Volksdemokraten 2, die
mnswltuingigen Sozialiſten einen Sitz. Die Einheitsfront der
ſttemiſtiſchen Parteien, wird ſich im zweiten Wahlgang
hafſen. AAusſchließlich zugunſten der Kommuniſten auswirken. Die
iſten haben bereits im erſten Wahlgang drei Sitze an die
uiſten verkoren, während die bürgerlichen Kandidaten
MSHſther behaupten konnten, allerdings im zweiten Wahlgang
kommuniſtiſch=ſozialiſtiſchen Einheitsfront in zahlreichen
gei 6e
ärken geſchlagen werden dürften.
aazöſiſcher Kabinettstak über die Währung.
DNB. Paris, 27. Mai.
r Kabinettsrat, der am Montag um 10 Uhr unter dem
des Miniſterpräſidenten Flandin zuſammengetreten war,
bis 13.15 Uhr. Der Finanzminiſter berichtete den
Mini=
flicht N Nchhand Unterſtaatsſekretären über die Lage der Währung und
M
haßamtes. — Es wurde darauf der Wortlaut eines
Pro=
feſtgelegt, das der Regierung ausgedehnte Finanz= und
altsvollmachten einräumt. Der Entwurf wird am
Diens=
umittag im Miniſterrat und am Dienstag nachmittag in
mmer eingebracht werden.
zielt worden. Die Regierung wird in der Kammer die ſofortige
Behandlung ihrer Vorlage verlangen, die alſo vorausſichtlich am
Dienstag dem Finanzausſchuß der Kammer überwieſen wird mit
dem Auftrag, unverzüglich Stellung zu nehmen und einen
Be=
richt abzufaſſen. Die Ausſprache in der Kammer über die
Finanzvorlage wird jedenfalls nicht vor Freitag,
wahr=
ſcheinlich erſt am Montag kommender Woche
ſtatt=
finden.
Heftigerwiderſtand gegen die franzöſiſchen Vorſchläge
im Sankkions=Ausſchuß.
EP. Genf 27. Mai.
Der ſogenannte Sanktionsausſchuß von 13 Mitgliedern, der
vom Völkerbundsrat am 17. April zur Ausarbeitung von
Vor=
ſchlägen zur Verhütung einſeitiger Vertragsaufkündigungen
ein=
geſetzt worden iſt, hielt am Montag vormittag und nachmittag
Sitzungen ab. Dabei kam es zu ziemlich lebhaften Zuſammenſtößen
zwiſchen der Mehrheit des Ausſchuſſes und den Vertretern
Frank=
reichs und Sowjetrußlands. — Wie man erfährt, haben eine
Reihe von Ausſchußmitgliedern, darunter der ſpaniſche, polniſche,
kanadiſche, ungariſche und holländiſche Vertreter, gewiſſe Kritiken
an den Vorſchlägen der franzöſiſchen Delegation vorgebracht, die
am Freitag der vergangenen Woche veröffentlicht wurden.
Außer=
dem ergaben ſich Meinungsverſchiedenheiten über das weitere
Ver=
fahren des Ausſchuſſes. Die Kritiken beſtanden zum größten Teil
darin, daß von den erwähnten Mitgliedern des Ausſchuſſes
feſt=
geſtellt wurde, die franzöſiſchen Vorſchläge gingen zu weit und ſeien
auch nicht klar genug formuliert, um in einzelnen Fällen ihre
ganze Tragweite erkennen zu laſſen.
Der Ausſchuß vertagte ſeine Beratungen, ohne einen praktiſchen
Beſchluß zu faſſen, auf Dienstag vormittag.
Neuer Wahlſieg der Sudekendeutſchen
bei den Landtagswahlen in der Tſchechoflowakei.
EP. Prag, 27. Mai.
Die geſtrigen Landtagswahlen haben in der Tſchechoſlowakei
gegenüber den Wahlen zum Abgeordnetenhaus keine weſentlichen
Veränderungen gebracht. Nur im deutſchen Lager iſt ein
weiteres Anſteigen der Sudetendeutſchen
Par=
tei feſtzuſtellen, die zur ſtärkſten Partei überhaupt
angewachſen iſt. Faſt überall ſind die Prozentſätze der
Hen=
lein=Partei geſtiegen, wenn auch die einzelnen Ziffern nicht
mit=
einander verglichen werden können, da die Geſamtzahl der
abge=
gebenen Stimmen geringer iſt als bei den Parlamentswahlen. Die
Steigerung der Stimmen der Sudetendeutſchen Partei geht meiſt
zu Laſten der bürgerlichen deutſchen Parteien.
So haben die deutſchen Chriſtlich=Sozialen empfindliche
Ver=
luſte aufzuweiſen, ebenſo der Bund der Landwirte. Die
Landtags=
wahlen in Prag haben eine außerordentliche Ueberraſchung
inſo=
fern gebracht, als Henkein hier ſeine Stimmenzahl noch weiter
er=
höhen konnte. Er hat von den insgeſamt abgegebenen 18 984
deut=
ſchen Stimmen 12 149, alſo 64 Prozent gegenüber etwas mehr als
58 Prozent bei den Parlamentswahlen der Vorwoche erhalten.
Bei den tſchechiſchen Parteien iſt insbeſondere der Rückgang der
Nationalen Vereinigung des Dr. Kramarſch bemerkenswert.
Mieiſkerpräſidenk Göring in Sofia.
Empfang beim König.
EP. Sofia, 27. Mai.
Miniſterpräſident General Göring iſt in Begleitung ſſeiner
Gemahlin und des Prinzen von Heſſen am Sonntag nachmittag
auf dem Flugplatz von Sofia eingetroffen. Drei bulgariſche
Flugzeuge waren dem deutſchen Flugzeug bis an die Grenze
entgegengeflogen und gaben ihm das Geleit General Göring
wurde bei ſeiner Ankunft von Eiſenbahnminiſter Todor
Koyou=
haroff, vom Bürgermeiſter der Stadt Sofia und anderen hohen
Beamten ſowie von den Mitgliedern der deutſchen Kolonie be=
en” und „Europa” eine ausgezeichnete Konſtruktion
dar=
während man bei der „Normandie” nur unter ganz ge=
Kraftanſtrengungen über beſtimmte Grenzen
hinaus=
fen iſt, ohne deswegen an Geſchwindigkeit doch ſehr viel
lieken zu können. Aber der Ehrgeiz der Franzoſen, das
Naſſagierſchiff der Welt zu beſitzen, hat eben dazu
ge=
as wegen der zwei Knoten Mehrleiſtung noch Maſchinen
M) PS eingebaut wurden, wodurch die geſamten
Bau=
berhältnismäßig in die Höhe gingen. Es iſt im übrigen
ue Swegs reſtlos ausgemacht, daß die „Normandie”, wenn
Slaue Band des Ozeans erringt, es auch immer
be=
rd. Denn die „Bremen” und „Europa” haben bei ihren
hrten verſchiedentlich Rekorde aufgeſtellt, aus denen her=
Saß Schiffsgröße, Schiffsform und Maſchinenkraft
mit=
harmonieren, und daß infolgedeſſen ausgezeichnete
ten zuſtande kommen.
ädliſche Akademie für Tonkunfk.
Montag, den 27. Mai 1935.
Vorkragsabend im Sommerſemefter.
Dohlgewählte Vortragsfolge und der Umſtand, daß bei
hragsabenden außer Lehrkräften der Anſtalt nur reife
erangezogen werden, und damit techniſch und muſikaliſch
4usführung der Werke gewährleiſtet wird, hatte wie ſchon
Hu geführt, daß der Saal durchaus die Menge der Hörer
Hermochte. In Vorräumen, Gängen, bis auf die Treppe
bich die Muſikfreunde. Es wurde zuerſt das herrliche
4avierquartett von Mozart von Schülern der Kammer=
Larl Cauer geboten, ſehr verſtändig und liebevoll ge=
Den raſchen Sätzen nicht ganz einheitlich, weil Verweilen
wen nicht immer völlig begründet wechſelte. Immerhin
Leiſtungen der klar ſpielenden und muſikaliſch ſicher ge=
Aavierſpielerin Alix Gebauer (Klaſſe Balthaſar) und
Der Heini Berg (Klaſſe Delp), Ludwig Vey und Friedrich
Echt beachtenswert und von beſtem muſikaliſchen
Ver=
etragen.
Bielte Elfriede Haaſe die große As=Dur=Klavierſonate
n Dben. Unſeres Wiſſens iſt es das erſte Mal geweſen, daß
eraus befähigte Klavierlehrerin an die Oeffentlichkeit
Ner. Welch großes Wagnis dies geſundheitlich war, kann
en, weil ich früher mehrere Jahre lang Elfriede Hagſe
theoretiſch unterrichtete und immer bewunderte, wie hier ein
ſtar=
ker Wille mit den durch Herz= und Nervenbeſchwerden verurſachten
Hemmungen kämpfte. So empfanden wir bei ihrem Vortrag, wie
große Partien techniſch und künſtleriſch ſehr wohl gelangen, und
wie dazwiſchen ſtellenweiſe ſich eine gewiſſe Nervoſität im
unein=
heitlichen Wiedergeben geltend machten, die im zweiten Satz auch
zu einem Verſagen des Gedächtniſſes führten.
Zuletzt erklang das A=Moll=Violinkonzert von Bach in einer
ſehr reizvollen Beſetzung. Ein kleines, gut in das Werk ſich
ein=
fühlendes Orcheſter von 4 Geigen, 2 Bratſchen, Kontrabaß (leider
fehlte Violoncello, was beſonders im zweiten Satz ſehr bemerkbar
war) und Klavier begleiteten den Soliſten Cyrill Kopatſchka, der
mit ſehr ſchönem Ton und ſeiner vorzüglichen Virtuoſität den
melodienreichen und reizvollen Solopart, den Bach urſprünglich
für ſich ſelbſt komponiert hat, ſpielte. Beſonders fein und
empfin=
dungsreich ſpielte Kopatſchka den langſamen Satz, in dem nur die
akkordiſchen Streicherſtellen am Anfang und bei Zwiſchenſpielen zu
derb und ſchroh klangen. Die Darbietungen des Abends fanden
reichſten Beifall und erfreuten beſonders durch das fruchtbare und
wertvolle Zuſammenarbeiten von Schülern und Lehrern. F. N.
* Schallplatken=Beſprechung.
Aus dem vorübergehend gelöſten Verhältnis der
Schallplat=
teninduſtrie zum Rundfunk erwächſt zweifellos für die Beſitzer von
Apparaten ein erhöhtes Intereſſe an der Schallplatte. Was
ver=
ſtändlich iſt. Die bekannten großen Schallplattenfirmen tragen
dem Rechnung durch erhöhte und immer wieder verſorgfältigte
Produktion. Unter den Neuheiten der letzten Wochen iſt wieder
alles aus dem Bereich der Inſtrumental=Orcheſter= und
Geſangs=
kunſt vertreten, ſo daß jedem Wunſche und jeder
Geſchmacksrich=
tung Rechnung getragen werden kann. Wir regiſtrieren:
Electrola: Eine Platte ganz beſonderer Qualität iſt die
der begnadeien Sängerin Miliza Korjus von der
Staats=
oper Berlin, die auf V. HI. 914 den wundervollen Koloraturwalzer
und die ſchwierige Bolero=Partie aus
aus Gounods „Mireille‟
Verdis „Sizilianiſche Veſper” ſingt. Von gleich hervorragender
Qualität iſt E. H. 860 der gleichen Künſtlerin, die hier Strauß
Frühlingsſtimmen=Walzer und die Variationen von Proch ſingt.
Mitglieder des Orcheſters der Staatsoper und des Funkorcheſters
ſpielten die Begleitung. Platten für Feinſchmecker! Für dieſe auch
die ſchöne Platte D. B. 1902 von dem immer noch unerreichten
Benjamin Gigli beſungen: Santa Lucia und aus „
Caval=
leria ruſticana”: „Mutter, der Rote war allzu feurig”. Auch von
Tito Schipa iſt er nicht erreicht, obwohl auch deſſen Platte
D. 4. 1114 eine hervorragende Probe beſter italieniſchen
Geſangs=
kunſt bietet, mit „Ideale” von Toſti und dem entzückenden neapoli=
Nr. 146 — Seite 3
grüßt. Am Nachmittag wurde General Göring von König Boris
in einer 1½ſtündigen Audienz empfangen. Kurz nach dem
Be=
ſuch hat der König dem General Göring das Großkreuz des
Alexanderordens und dem Reichsminiſter Kerrl die Erſte Klaſſe
des gleichen Ordens verliehen. Auch die übrigen Herren der
Be=
gleitung erhielten hohe Auszeichnungen. Am Abend veranſtaltete
der deutſche Geſandt zu Ehren der deutſchen Gäſte einen
Empfang, an dem der König, der Bruder des Königs, Prinz
Cyrill ferner Miniſterpräſident Toſcheff und die meiſten übrigen
Mitglieder des Kabinetts teilnahmen. — Im Laufe des Montag
vormittags hat Göring dem bulgariſchen Miniſterpräſidenten,
dem Außenminiſter und einigen anderen Mitgliedern des
Kabi=
netts Beſuche abgeſtattet. Zu Mittag hat der König dem
Gene=
ral Göring und ſeiner Begleitung ein Frühſtück gegeben. Göring
und ſeine Begleitung werden am Dienstag morgen nach Athen
weiterreiſen.
* Neuer Alarmraf aus Memel!
Ungeheuerliche Wahlſchiebungspläne der Litauer.
Von unſerem Berichterſtatter.
—ie— Tilſit, 24. Mai.
Daß die Litauer ſich die ungeheuerlichſten Vertragsbrüche und
Schiebungen gegenüber dem Memelland geleiſtet haben und daß
ihnen zur Durchführung ihrer Litauriſierungspläne jedes Mittel
recht iſt, hat die Welt in der letzten Zeit zur Genüge erfahren
müſſen. Schon das litauiſche Schreckensurteil — das übrigens
durch die Umwandlung der Todesurteile nichts von ſeine
Un=
geheuerlichkeit verloren hat —, zeigte, daß die litauiſche
Skrupel=
loſigkeit keine Grenzen kennt. Unter dieſen Umſtänden wird man
auch die Nachrichten aus dem Memelgebiet — ſo unglaublich ſie
klingen mögen — ernſtnehmen müſſen. Danach verfolgen
die Litauer den Plan, mit Hilfe neuer
Ver=
tragsverletzungen und durch offenkundige
Fäl=
ſchungen eine litauiſche Mehrheit für den am
29. September zu wählenden memelländiſchen
Landtag zuſtande zu bringen!
Dieſe litauiſche Wahlſchiebung beruht auf folgendem:
Wäh=
rend den Litauern völlige Hetzfreiheit gegeben werden ſoll, will
man ſämtliche Wahlverſammlungen der deutſchen Memelländer
und jede Propagandatätigkeit auf Grund des Kriegszuſtandes
und des ſogenannten Staatsſchutzgeſetzes unterbinden bzw. mit
den ſchärfſten Strafen belegen. Ein Verfahren, das bisher
be=
reits jede freie Meinungsäußerung im Memelgebiet unterdrückt
hat. Der Hauptſchlag ſoll von den aus Großlitauen in Maſſen
herangeholten Hilfstruppen geführt werden. Die litauiſchen
Be=
hörden arbeiten gegenwärtig mit Hochdruck daran, bis zum 29.
September mindeſtens 15 000 Großlitauer einzubürgern und
ihnen das Wahlrecht zu verſchaffen. Dabei wird ſelbſt die
im Wahlgeſetz vorgeſehene Vorausſetzung für
die Einbürgerung, nämlich die einjährige
An=
ſäſſigkeit im Memelgebiet, außer Acht gelaſſen,
und man ſcheut ſich auch nicht, ſolchen Perſonen
das Wahlrecht zu geben, die es nicht einmal in
Litauen beſitzen! Da bereits vor der Wahl im Mai 1932
rund 10 000 ungeſetzliche Einbürgerungen vorgenommen wurden,
würde ſich ſomit die Zahl der litauiſchen Hilfswähler auf 25 000
erhöhen.
Auf der anderen Seite bieten die Litauer natürlich alles auf,
die deutſche Wahlfront zu ſchwächen. Zunächſt einmal iſt geplant,
den Mitgliedern der als angeblich ſtaatsfeindlich aufgelöſten
Par=
teien (Sozialiſtiſche Volksgemeinſchaft und Chriſtlich=ſozialiſtiſche
Arbeitsgemeinſchaft) das aktive und paſſive Wahlrecht
abzu=
erkennen! Das würde einen Verluſt von rd. 8500 Stimmen für
das Memeldeutſchtum bedeuten. Alles übrige ſoll dann der
Terror beſorgen, ſo daß man hofft, bei rd. 70 000 Wahlfähigen
eine knappe litauiſche Mehrheit herausholen zu können. Aber
ſelbſt für den Fall, daß dieſer unerhörte Plan ſcheitern ſollte,
hat das Direktorium Bruvelaitis noch eine allerletzte
Litauiſie=
rungsinſtanz geſchaffen, nämlich die nur aus Litauern
zuſammen=
geſetzte „Wahlkreiskommiſſion”, die darüber befinden ſoll, wer
von den gewählten Abgeordneten in den
Land=
tag einziehen darf und wer nicht. Vorausſetzung iſt,
wie in litauiſchen Kreiſen ſchon jetzt offen erklärt wird,
ſtaats=
loyale Einſtellung und Beherrſchung der litauiſchen Sprache,
Das heißt alſo, daß nach litauiſcher Auffaſſung
nur 100prozentige Litauer in den Landtag
hin=
eindürfen!
Es braucht nicht erſt geſagt zu werden, daß unter dieſen
Um=
ſtänden von einer wirklichen Wahl nicht mehr die Rede ſein kann.
Das Ganze läuft vielmehr auf eine bisher einzig daſtehende
litauiſche Komödie hinaus, bei der die Memelländer den Litauern
auch noch Statiſtendienſte leiſten ſollen. Schon die ſpäte
Feſt=
ſetzung des Wahltermins iſt eine ſchwere Vertragsverletzung; die
Memelgaranten werden einſehen müſſen, daß unter den
geſchil=
derten Umſtänden eine Wahl überhaupt nicht durchführbar iſt.
ſondern daß zunächſt einmal die Wahlfreiheit entſprechend dem
Memelſtatut gewährleiſtet werden muß!
taniſchen Lied „Marcchiave”, ebenfalls von Toſti. Freunden
erſt=
klaſſiger Inſtrumentalmuſik ſei beſonders 1 4. 1382 empfohlen,
beſpielt von dem ganz einzigartigen Italieniſchen Trio:
Poltronieri (Violine), v. Bonucci (Cello), Caſella (Klavier),
So=
nate 1812 von Schubert. Dann auch die Hawaiin=Meiſter,
die auf E. G. 3189 „Südſeeliebchen” und „Blaue Funken” ſpielen,
in wunderbarem Zuſammenklang techniſch reſtlos gemeiſtertem
Gui=
tarre= und Banjo=Spiel. — Und endlich die ſehr intereſſante Platte
D. A. 860, auf dem Spinett beſpielt von Wanda
Lan=
dowſka, mit Mozarts Türkiſchem Marſch und Händels
Harmo=
nious Blackſmith.
Grammophon (die Stimme ſeines Herrn) legt vor:
Charlotte Boerner ſingt mit Mitgliedern der Kapelle der
Staatsoper unter Leo Blech die Arie der Mimi aus, La Boheme‟
und die Arie der Tosca (15 078). Das große deutſche Künſtler=
Orcheſter ſpielt unter Alfredo Campoli das große Potpourri
„Unſterbliche Opernklänge”, von Axr. Stodden (15 083). Zwei
Platten in techniſcher und künſtieriſcher Hinſicht unübertrefflich.
Ebenſo ausgezeichnet die Julius Patzak=Platte 10 324,
be=
ſungen mit Joh. Strauß” „Waldmeiſter” und Millöckers „
Gaſpa=
rone”. Aus erſterem „Die ganze Nacht durchſchwärmt” und aus
letz=
terer „O, daß ich doch der Räuber war”., Beide begleitet vom
Orcheſter der Staatsoper, unter Leo Blech.
Sehr intereſſant
auch die kleine Platte 10 349 von Mimi Thoma, beſungen
mit „Frauen und Sterne” und „Sprich mir noch einmal von
jebe‟ Eindringlicher Sprechgeſang! — Aus der billigen Braun=
Etikett=Serie liegen zwei ſchöne Platten vor in 2064 mit den von
dem Bariton Carl Wolfram beſungenen Volksliedern „Eine
Hand voll Erde” und „Ohne Lieb und Weinen” und 2032 vom
großen Orcheſter mit Chorgeſang. Die Deutſche Arbeitsfront
mar=
ſchiert” und „Hymne der Arbeit” letztere noch mit Orgelmuſik
durchſetzt. Eine Platte, die ſich für Feierſtunden beſonders eignet,
Gloria ſorgt für volktümliche und Marſchmuſik in den
tech=
niſch ſehr guten und künſtleriſch vortrefflich beſpielten Platten
O. 27 507 und 13 496. Erſtere bringt den Heeresmarſch Nr. 27
„Der Koburger” und den Parademarſch der langen Kerls,
geſpielt vom Muſikkorps der Kommandantur Berlin (Wachtruppe),
und letzterer mit „Ruhm= und Ehre=Marſch” und dem ſchneidigen
geſpielt vom Muſikkorps der
„Hoch= und Deutſchmeiſter=Marſch”,
Sehr luſtig iſt die Platte
Leibſtandarte Adolf Hitler. —
G. 0. 13495, auf der die köſtlichn „Fünf luſtigen
Inn=
taler” Kirtatanz=Ländler und andere Volksweiſen ſpielen.
Odeon bringt eine höchſt intereſſante und
geſangskünſtle=
riſch wertvolle Platte in 0 25 344, auf der Herbert Ernſt
Groh Duette mit ſich ſelbſt ſingt. Und zwar. Am Brunnen—
Der Tenor
vor dem Tore” und „Ach, wie iſt’s möglich dann”.
Valentin Haller, vom Deutſchen Opernhaus Berlin, ſingt
auf 0 — 25 345 Arien und Soli aus „Troubadour” und „Poſtillon
von Lonjumeau”, und Roſalind von Schirach, von der
Städtiſchen Oper Berlin auf 0) — 11950 das Gebet der Eliſabeth
aus „Tannhäuſer” und Elſas Traum aus „Lohengrin”. Auch dieſe
*
Geſangsplatten von hervorragender Qualität.
Seite 4 — Nr. 146
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 28. Mai 1900
Aus der Landeshauptſtadt
Vertretertagung des Neuhausbeſitzer=Verbandes.
Darmſtadt, 28. Mai 1935
Darmſtadt in der Wehrbezirkseinkeilung
Wo werden die Militkärdienſtpflichtigen ausgemuſkerk?
Lokales zum Wehrgeſek vom 21. Mai 1935.
E.C. Unſer Berliner E.C.=Mitarbeiter hatte mit dem zuſtändigen
Sachbearbeiter im Reichswehrminiſterium eine Unterredung über
die künftige Wehrbezirkseinteilung. Wir erfahren von dieſer Seite
aus intereſſante Einzelheiten, die ſich auf unſer engeres Gebiet
beziehen.
Durch den Erlaß des Führers und Reichskanzlers Adolf
Hit=
ler vom 22. Mai 1935 wurden die erſten Verordnungen über das
Erfaſſungsweſen bekanntgegeben. Als Grundlagen für das
Er=
faſſungsweſen werden genau wie in früheren Zeiten namentliche
Perſonennachweiſe angelegt und laufend geführt. Die
polizei=
lichen Meldebehörden und Standesämter haben hier eine der
wichtigſten Aufgaben zu erfüllen.
Da nun bereits der erſte wehrdienſtpflichtige Jahrgang
1914/15 ſich ſtellen muß, entſteht unwillkürlich die Frage:
Wo müſſen ſich die Darmſtädter Wehrpflichtigen melden?
Die Erſatzorganiſation der Wehrmacht gliedert ſich nach dem
Wehrgeſetz vom 21. Mai 1935 in Wehrerſatzinſpektionen und
Wehrbezirkskommandos. Die Wehrbezirkseinteilung gliedert ſich
in zehn Wehrkreiſe, und zwar ſind dieſes:
Wehrkreis I: Oſtpreußen, II: Pommern Mecklenburg,
Schles=
wig=Holſtein, Groß=Hamburg; III: Berlin=Brandenburg, Provinz
Sachſen, Anhalt; I9: Land Sachſen und Teil von der Provinz
Sachſen, Thüringen: V: Württemberg und Teil von Bayern;
VII
Bremen Provinz Hannover Oldenburg. Weſtfalen;
Bayern; III: Schleſien; IX: Heſſen=Naſſau, Teil von der
Pro=
vinz Hannover, und als K. Wehrkreis die entmilitariſierte Zone
(Rheinprovinz, Baden, Heſſen).
Die zehn Wehrkreiſe ſind wiederum in insgeſamt 24
Wehr=
erſatzinſpektionen aufgeteilt und dieſe wiederum in 223
Wehr=
bezirkskommandos. Für die unteren Verwaltungsbezirke (
geo=
graphiſch=politiſche Gliederung) ſind wieder je nach der
Kreis=
einteilung ſogenannte „Wehrbezirksoffiziere” zuſtändig, die den
einzelnen Wehrbezirken angegliedert ſind.
Die Stadt Darmſtadt gehört in der Wehrbezirkseinteilung
zur entmilitariſierten Zone mit ihrer mittleren Erſatzbehörde in
Koblenz (Reg.=Präſ.). Dieſe mittlere Erſatzbehörde umfaßt vier
untere Erſatzbehörden, darunter die
untere Erſatzbehörde Darmſtadt (Landesregierung).
Dieſe untere Erſatzbehörde hat wiederum 3 Zweigſtellen,
darun=
ter die in Darmſtadt 2 (Pol.=Dir.), die folgenden
Verwaltungs=
bezirk umfaßt: Stadtkreis Darmſtadt, Kreis Darmſtadt,
Eber=
bach, Heppenheim, Bensheim.
Die Aushebung zum Militärdienſt erfolgt durch
beſondere Kommiſſionen, die am Sitz der Kreispolizeibehörde
Muſterung abhält.
Wie wir heute bereits erfahren wird Anfang Juli dieſes
Jahres durch Maueranſchlag alles Wichtige in den Gemeinden
bekanntgegeben.
Perſonalnachrichten. Ernannt wurden; unter Berufung
in das Beamtenverhältnis: zu Hauptwachtmeiſtern der
Schutzpoli=
zei: die Hauptwachtmeiſter der Schutzpolizei auf Probe Eduard
Heyland in Darmſtadt mit Wirkung vom 16. Mai 1935 und
Philipp Wenz in Darmſtadt mit Wirkung vom 1. Mai 1935; zu
Gendarmeriehauptwachtmeiſtern die
Gendarmeriehauptwachtmei=
ſter auf Probe Wilhelm Koller in Ober=Ramſtadt mit Wirkung
vom 1. April 1935, Kurt Schäfer in Lich mit Wirkung vom
16. April 1935 und Ludwig Eckſtein in Altenſtadt mit Wirkung
vom 16. Mai 1935 zu Gendarmeriehauptwachtmeiſtern. —
Ruhe=
ſtandsverſetzungen: Der Hauptwachtmeiſter der
Schutz=
polizei Ernſt Gerſt in Darmſtadt wird mit Wirkung vom 1. Juni
1935 in den dauernden Ruheſtand verſetzt. Der Hauptwachtmeiſter
der Schutzpolizei Konrad Jäger in Mainz tritt auf Grund der
Artikel 28—33 des Ruhegehaltsgeſetzes vom 18. 12. 1923 mit
Wir=
kung vom 1. Juni 1935 in den dauernden Ruheſtand.
Verlegung der Dienſträume des Stabes der Landespolizei=
Gruppe Darmſtadt. Die Dienſträume des Stabes der
Landes=
polizei=Gruppe Darmſtadt werden mit dem 29. 5. 1935 vom Alten
Palais in die ehemalige 61er Artilleriekaſerne, Beſſunger Straße
Nr. 125, verlegt. Künftige Fernſprechanſchlüſſe 4720 und 4721.
* Amtseinführung Pfarrer Webers. Der als Nachfolger des
nach Frankfurt verſetzten Pfarrers Irle an die Petrusgemeinde
berufene Pfarrer Richard Weber aus Lampertheim wurde am
vorgeſtrigen Sonntag vormittag durch Dekan Müller=
Darm=
ſtadt in feierlicher Weiſe in ſein neues Amt eingeführt. Pfarrer
Weber ſteht im 45. Lebensjahr. Er ſtammt aus Altenkirchen bei
Wetzlar, war von 1917 bis 1920 Aſſiſtent in Neuſtadt i. O., dan
neun Jahre Pfarrer in Kaichen in Oberheſſen und ſeit 1929
1. Pfarrer in Lampertheim.
* Ein 70=Jähriger. Am 28. Mai begeht Eugen
Wag=
ner, Karlſtraße 41, Tapeziermeiſter Möbel= und
Altkunſthänd=
ler, Taxator, als alter Kämpfer der NSDAP. ſeinen 70.
Geburts=
tag. Schon im September 1930 trat er in die Partei ein, zählt
alſo zur alten Garde. Wagner iſt auch Mitbegründer der
Tape=
zier=Innung. Mögen ihm im Dritten Reich noch recht viele frohe
Stunden und geſunde Jahre beſchieden ſein!
Heſſiſches Landestheater Darmſtadt.
GROSSES HAUS
28. Mai Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. Deutſche Bühne 0,
17. Vorſtellung. Figaros Hochzeit. Donnerstag,
30. Mai Anfang 20,00. Ende 22.30 Uhr. Miete C 25. Zum
erſten Male: Friedemann Bach. Freitag,
31. Mai Anfang 20,00. Ende 22.15 Uhr. Miete D 24. Hier
ſind Gemſen zu ſehen. Samstag.
1. Juni Anfang 20.00, Ende 23,00 Uhr. Deutſche Bühne K.
18. Vorſtellung. Figaros Hochzeit. Sonntag
2. Juni Anfang 19.30. Ende 22.00 Uhr.
Miete B 24.
Friedemann Bach. KLEINES HAUS Mittwoch.
29. Mai Anfang 20,00, Ende 22.30 Uhr. Zuſatzm. V, 14. Vor=
ſtellung. Letzter Termin zur Einlöſung von Tauſch=
karten im Kleinen Haus. Die Entführung aus dem
Serail. Sonntag,
2. Juni Anfang 19.30, Ende 21.45 Uhr. Außer Miete. Ein=
zige öffentliche Vorſtellung (zu ganz kleinen Prei=
ſen). Zum erſten Male: Robinſon ſoll nicht ſterben.
Am Sonntag fand in Darmſtadt im Reſtaurant Chriſt die
diesjährige ordentliche Vertreterverſammlung des
Reichsverban=
des deutſcher Neuhaus= und Eigenheimbeſitzer, Landesverband
Heſſen, ſtatt. Ueber zwei Drittel der angeſchloſſenen Ortsgruppen
hatten ihre Vertreter zu dieſer Tagung entſandt an der zum
erſten Male auch die Vertreter der Deutſchen Arbeitsfront, der
der Verband ſeit kurzem angeſchloſſen iſt, teilnahmen. Der Gau=
Fachgruppenwalter Keppler der Fachgruppe Haus= und
Grund=
ſtücksweſen in der Gaubetriebsgemeinſchaft Handel der DAF.
war perſönlich von Frankfurt mit einer ganzen Anzahl von
Kreisfachgruppenwaltern erſchienen, um nach Abwicklung der
Tagesordnung in einer kurzen Anſprache auf die Bedeutung der
Angliederung des Neuhausbeſitzerverbandes an die DAF.
hinzu=
weiſen.
Nach der Begrüßung der Gäſte und der
Ortsgruppenvertre=
ter durch den Vorſitzenden des Verbandes, Bauinſpektor Dörr=
Worms berichtete der Geſchäftsführer Schneider über die
Entwicklung des Verbandes und die Tätigkeit der Geſchäftsſtelle
n abgelaufenen Geſchäftsjahr. Der Verband hat, wie er
aus=
führte, neben der Verfolgung der grundſätzlichen Ziele zur
Ge=
ſundung des Neuhausbeſitzes ſeine Aufgabe vor allem darin
er=
blickt, die einzelnen Mitglieder, die infolge ihrer unverſchuldeten
Notlage und ſchlechten wirtſchaftlichen Verhältniſſe
Schwierigkei=
ten von ſeiten ihrer Gläubiger gemacht bekamen, zu unterſtützen
und ſie vor allem vor der Verſteigerung ihrer Häuſer zu
be=
wahren. Dieſe Tätigkeit wurde ganz weſentlich unterſtützt und
erleichtert durch das verſtändnisvolle Entgegenkommen der
Re=
gierung und der auf ihre Veranlaſſung eingerichteten Vergleichs=
und Schlichtungsſtelle bei der Abteilung 3. durch die bereits in
der kurzen Zeit ihres Beſtehens über 200 Zwangsverſteigerungen
vermieden werden konnten.
Im Anſchluß an die Verleſung des Prüfungsberichtes über
die Buchführung und das Kaſſenweſen des Verbandes, die beide
in einwandfreiem und vorbildlichem Zuſtand befunden wurden,
wurde die Entlaſtung des Vorſtandes einſtimmig genehmigt.
Der von dem Verbandsvorſitzenden Dörr gehaltene
Haupt=
vortrag der Tagung zeigte den Mitgliedern in großen Zügen
die Verhandlungen auf, die mit der Reichsregierung in Berlin
wegen der im Frühjahr 1935 verwirklichten Zinsſenkung und
wegen der vom Neuhausbeſitz geforderten Entſchuldung geführt
wurden. Die Regierung ſei durchaus entgegenkommend einges
und habe Verſtändnis für die Notlage des Neuhausbeſitzes
schwierigkeiten in der Verwirklichung der Ziele des Neu
beſitzes ſeien jedoch andererſeits ſehr groß und könnten nu:
Laufe der Zeit überwunden werden.
Sodann ging der Vortragende auf die Verhandlungen.
die bisher mit dem Zentralverband der deutſchen Haus=
Grundbeſitzer und der Arbeitsfront wegen eines Zuſamy
ſchluſſes des geſamten deutſchen Hausbeſitzes geführt wund
Während man mit dem Zentralverband bisher noch zu E
endgültigen Vereinbarung habe gelangen können, ſei
inzw=
ein Abkommen mit der DAF. getroffen worden, demzufolg,
Neuhausbeſitzerverband ſich verpflichtet habe, keine Tätigkeit
auszuüben, die den bereits in die Arbeitsfront eingegliedo
Maklerverband in der Ausübung ſeines Gewerbes
behinder=
ſei weiterhin feſtgelegt worden, daß die Reichs=, Gau= und S
fachgruppenwalter der Fachgruppe Haus= und
Grundſtück=
in der DAF. ſtellvertretende Vorſtandsmitglieder im Reie
band deutſcher Neuhausbeſitzer und ſeiner Untergliederunger
den ſollen, während umgekehrt die Verbandsleiter des Neurg
beſitzes ſtellvertretende Fachgruppenwalter in der Fachg
Haus= und Grundſtücksweſen werden ſollten. Hierdurch ſei
enge Zuſammenarbeit ſichergeſtellt und insbeſondere eine
tretung der Intereſſen des Neuhausbeſitzes durch die Arbeitsi
gewährleiſtet. Zum Schluſſe ſeiner Ausführungen gab Herr 9
dann die Berufung ſeines neuen Stellvertreters bekannt;
dies der ſtellvertretende Gaufachgruppenwalter Dr. Schack, 7
furt a. M., der für Herrn Keppler das Amt annahm.
Herr Keppler beſtätigte in ſeiner Anſprache die getro=
Abmachungen und ernannte ſeinerſeits den Verbandsleiter
Landesverbandes Heſſen zum ſtellvertretenden Gaufachgrr.
walter der Fachgruppe Haus= und Grundſtücksweſen. Er
ſeine Genugtuung über den erfolgten Anſchluß an die Ar//10 ügere 3e
front aus und gab den anweſenden Neuhausbeſitzern
das=
ſprechen, daß die Arbeitsfront in Zukunft ſich dafür
ei=
werde, daß die Belange des Neuhausbeſitzes nicht nur nach //1 Klome
rechtlichen, ſondern auch nach ſozialen Geſichtspunkten verr//4n dr 5
werden würden. Im übrigen gab er der Hoffnung Ausdru g
ſich auch in Kürze eine entſprechende Regelung mit dem Ze/Een Kun
verband finden laſſen werde und daß damit der geſamte deul
Hausbeſitz in der Arbeitsfront vereinigt ſei.
N
a0
Mu
=Michen
Feuseſtell
*
die Talig.
ichen
Lebens=
zungelegten 2
m Koblenz we
Miteilne
Lufkfahrk-Werbewoche 1935.
War ſchon die Luftfahrt=Werbewoche 1934 ein gewaltiger
Erfolg, der den gemachten Anſtrengungen entſprach, ſo wird die
diesjährige Luftfahrt=Werbewoche unter Beweis ſtellen, daß der
Deutſche Luftſport=Verband in zielbewußter Werbearbeit, ſein
höchſtes Ziel erreicht hat, als alleiniger Träger des Deutſchen
Luftſports eine vom nationalſozialiſtiſchen Denken erfüllte.
Ge=
meinſchaft zu formen. Die vielen Hunderttauſende von
Mit=
gliedern ſind aus einfachen Angehörigen eines Verbandes
heran=
gewachſen zu Trägern des Luftfahrtgedankens des deutſchen Volkes.
Gerade jetzt nach der Schaffung der Reichsluftwaffe wird
das deutſche Volk erſt recht ſeinen Willen auch äußerlich zum
Ausdruck bringen, ſeine große zivile Luftfahrtorganiſation zum
Sammelbecken der fliegenden Begeiſterung zu machen. Tauſende
und aber Tauſende von Sammlern werden den deutſchen
Volks=
genoſſen um ſein Opfer bitten, getragen von dem heiligen
Ver=
ſprechen, dieſes Opfer ſtets nur einzuſetzen für die Bedeutung
ſei=
nes Volkes zur Luft.
Sporkkurſe der NS-Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟
Heute Dienstag finden folgende Kurſe ſtatt:
Kurs 3: Allgemeine Körperſchule (Männer). Ort: Woogswieſe
der TSG. 46. Zeit: 18—19.15 Uhr.
Kurs 5: Fröhliche Gymnaſtik und Spiele (Frauen), Ort:
Woogs=
wieſe. Zeit: 20—22 Uhr.
Kurs 8: Leichtathletik=Reichsſportabzeichen (Männer u. Frauen).
Ort: Hochſchul=Stadion. Zeit: 19—20.30 Uhr.
Kurs 15: Reiten (Männer u. Frauen). Ort: Reitinſtitut Schott.
Zeit: 20—21 Uhr.
Achtung! Kurs 2: Allgemeine Körperſchule, Donnerstag, 20
bis 21.15 Uhr, wird wegen Himmelfahrt ausnahmsweiſe auf
Mittwoch vorverlegt. Er findet ſtatt auf dem Hochſchul=
Sta=
dion von 20—21,15 Uhr.
Erſt der Beſitz einer Jahresſportkarte berechtigt zur
Teilnahme an unſeren Sportkurſen. Sie iſt erhältlich in unſerer
Geſchäftsſtelle, Bismarckſtraße 19 (Seitenbau).
IIHbg52)
NIEL-CRENE. BPt.-80100
Ol: 35 Pt.-RM 1.30
Feſttags=Rückfahrkarken zu Pfingſten.
Heſſiſches Landestheater. Im Großen Haus geht heute
abend Mozarts komiſche Oper „Figaros Hochzeit” in der
neuen, erfolgreichen Inſzenierung von Bruno Heyn und Max
Fritzſche unter der muſikaliſchen Leitung von
Generalmuſikdirek=
tor Karl Friderich in Szene. Die Hauptpartien ſingen Liſelott
Ammermann, Erna von Georgi, Regina Harre, Karl Köther und
Heinrich Schlüter. — Das Heſſiſche Landestheater macht darauf
aufmerkſam, daß die Aufführung von Mozarts „Entführung
aus dem Serail” morgen Mittwoch im Kleinen Haus die
letzte Möglichkeit zur Einlöſung von Tauſchkarten für das Kleine
Haus bietet. — Wie bereits mitgeteilt, bringt das Heſſiſche
Lan=
destheater am kommenden Donnerstag die Oper „
Friede=
mann Bach” von Paul Graener zur Uraufführung. Der
Kom=
poniſt iſt dem Darmſtädter Publikum auch perſönlich bekannt,
nachdem er als Dirigent eigener Werke im 6. Sinfoniekonzert
Aaſcel Berhien Leaſen. un Aer ſch Wer die ere.
ſtärkſten Erfolge unter den Werken unſerer Generation erwieſen.
Im Mittelpunkt ihrer Handlung ſteht die tragiſche Geſtalt des
genial begabten Sohnes von Johann Sebaſtian Bach, deſſen
Schickſal auch in einem vielgeleſenen Roman von C. Brachvogel
dichteriſch behandelt worden iſt.
Wie in den Vorjahren, gibt auch in dieſem Jahre die
Reichsbahn zu Pfingſten Feſttagsrückfahrkarten aus. Die
Feſttagsrückfahrkarten gelten zur Hin= und Rückfahrt an allen
Tagen vom 6. Juni 1935 (Donnerstag vor Pfingſten), 0 Uhr,
bis zum 13. Juni 1935 (Donnerstag nach Pfingſten).
Die Rückreiſe muß am 13. Juni 1935 um 24 Uhr beendet
ſein. Die Feſttagsrückfahrkarten werden bereits vom 27. Mai
ab verkauft. Sie werden zum Preiſe der Sonntagsrückfahrkarten,
alſo mit einer Ermäßigung von 33½½ Prozent, in allen
Verbin=
dungen des Reichsbahn= und Privatbahnverkehrs ausgegeben.
In Verbindungen, in denen keine feſten
Sonntagsrückfahr=
karten aufliegen, müſſen die Karten ſpäteſtens am
zwei=
ten Tage vor Antritt der Reiſe beſtellt werden.
Es iſt alſo zweckmäßig, in jedem Fall ſich die Karten
rechtzeitig vorher zu beſorgen.
Mit Feſttagsrückfahrkarten können alle Eil=, Schnell=, FD=,
FFD= und die in den Fahrplänen mit I bezeichneten Züge
be=
nutzt werden. Hierfür ſind die tarifmäßigen Zuſchläge zu zahlen.
Dieſe Beſtimmungen gelten auch für Reiſen mit
Feſttags=
rückfahrkarten nach Oſtpreußen. Die
Oſtpreußenrückfahr=
karten, mit denen die Rückfahrt auch jederzeit innerhalb der
Geltungsdauer von 2 Monaten angetreten werden kann, bieten
jedoch mit einer Ermäßigung von mindeſtens 40 Prozent größere
Vorteile.
Frankfurkeriſch in Darmſtadk.
Als letzten Vortragsabend im Winterhalbjahr 1934/3 geſtern die Literariſch=Künſtleriſche Ge
ſchaft einen „Fröhlichen. Abend Frankfurß
Mundart”, Sie hatte ſich dazu zwei Künſtler eingeladei
von der Bühne her und durch den Rundfunk als ausgeze
Vertreter und die gegebenen Interpreten der Frankfurter S.
längſt bekannt ſind, Anni Hannewald und Karl La
doiß eüeiſen dir Sch den gerche Fraſiteſch
jener anheimelnden, gutmütigen Mundarten, die man faſt
in Städten mit ſehr alter Kultur und ausgeſprochenem
tionsbewußtſein vorfindet, und mit welchen ſich in der Reue
Vorſtellung einer ganz beſtimmten harmloſen, gemächlichenſt
friedenen und unproblematiſchen Zeit verbindet. Es war
kommen ſtilgerecht und ein guter Einfall, daß ſich die beide
tragenden in Biedermeierkoſtümen zeigten, und ebenſo wannd
Dinge, die ſie einem dankbaren und ſehr amüſierten
kum zum Beſten gaben, ganz dem äußeren Rahmen an=d
Sie hatten ſich ein kleines Programm hiſtoriſch geordneter
proben aus den Werken Frankfurter Mundartdichter zuſcm
geſtellt, die ſie mit der wirkungsvollen Sicherheit langis
Schauſpieler zum Vortrag brachten, kleine Erzählungen. Gid
Szenen aus Frankfurter Heimatſtücken, wie dem unſtem!
Alt=Frankfurt” von Adolf Stoltze oder dem „Alten Textc/ Mü ſier endgülti
Geiſow. Die „Ketzergedanken” von Rudolf Presber ſchien
Mr Lan
leider
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ähligen L
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den — wurde !
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bisher.
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in Bezirksfürſore
ie Fürſorgekoſter
iue klagende Verb
RM. und weite
af Aläger, ſei
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Tochter, d
ſei ſo hilfsb
ei der Tocht
eſetzte Hilf
nicht ganz glücklich gewählt, da ſie leicht einen falſchen E
Aheim
von dieſem Schriftſteller vermitteln können. Dafür abe.
alenente. Der ve
B. die Geſchichte Der Stoppelzieher” von Friedrich Stol
n. Landgre
turbulenten Empfang des öſterreichiſchen Reichsverweſe
tMu umt
die Bürger der Freien Stadt Frankfurt ſchildernd, ganz
Us nicht hilsh
ein wahres Kleinod des deutſchen Humors. Das Publikunnd
gibt der
den beiden ſympathiſchen Gäſten aus Frankfurt lange unu
Muendererhand g
lich für die zwei heiteren Stunden, die ihm bereitet
waren.
AI
Aus dem Gerichtsſaal.
2Nuge des Bezirks
Shnlsfürſorgeverban
Eun ds Hel St
LaM.
Aw. Montag vormittag. — Kleine Strafkamm 94 hudelt ſich um eir
erſtes hatte ein junger Rüſſelsheimer Berufung eingelegt gei
Megt wird. D.
amtsgerichtliches Urteil, das ihn zu zwei Monaten Gefängw.
Wwen i der
urteilt hatte, weil er die Gebühren der Ortskrankenkaſſe
Arbeiter ſeines kleinen Betriebes nicht bezahlt hatte. Eſ
langte ſogar Freiſprechung, weil er nicht gewußt habe diß
die Beiträge habe bezahlen müſſen. Dieſe unſinnige Entſchund
DS Stdt 9
findet allerdings bei den Richtern keinen Glauben, doch wurl
ad Deopenheir
ſeine ſehr prekäre finanzielle Lage zugute gerechnet, und dis
„w
kammer erkennt auf eine Geldſtrafe von 30 RM. hilfswein
*.
wenn er das Geld nicht aufbringen kann — 60 Tage Gefänz/ /kuuden ſei. Das
erklä
Ra
Hig in die And
Alsdann wird die Berufung des 36jährigen Chriſtian
mann aus Langen verhandelt, der vom Amtsgericht zu
Jahr und fünf Monaten Gefängnis wegen Fahrraddiebſta
urteilt wurde. Gausmann behauptet, er habe das erſte
Walde „gefunden” und habe es nachdem er es einen Vc.
benutzt, gleich wieder an den Fundplatz gebracht. Seine
jedoch bezeugt, daß G. ihr geſagt habe, das Rad ſei geſto=!
habe es im Walde gefunden und werde es nun in Frankf
raufen. Und das zweite Rad, das er tagelang bei einem
ten in Frankfurt eingeſtellt hatte, habe er ehrlich erwork.
Bekannte hatte das Rad der Polizei gemeldet, die es auch.‟
ſtohlen ermittelte. Der Mann wollte das Rad daraufhin E
geklagten nicht mehr rausgeben, doch der behauptete, er
auf der Kriminalpolizei geweſen, die das Rad freigegebark
neie die Land
Mien. Auch d
eſtentrag
Ung nich
S hande
koſt.
derr
So gelang es ihm, wieder in den Beſitz des Rades zu komn”
er ſchleunigſt verkaufte. Er lügt dem Gericht heute die 1n
lichſten Geſchichten vor, und verlangt Freiſpruch. Das Ger-!
wirft indeſſen ſeine Berufung, ſo daß es bei der Gefän
ſtrafe von einem Jahr und fünf Monaten blel
Unterſuchungshaft indeſſen, die ihm mit drei Monaten ang
war, wird ihm ſeiner unverſchämten Lügereien wegen heu
mehr angerechnet. Das Urteil iſt rechtskräftig.
Vereins- und lokale Beranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Vereinigung ehem. 116er Darmſtadt.
melfahrtstag Ausflug nach Arheilgen zu Kamerad Wolfi.
ſtraße 4. Treffpunkt 14.30 Uhr pünktlich am Orpheum,
gang durch den Park. Die Kameraden mit Familien,
Vereins ehem. 80er, ſowie der Reichsvereinigung ehem
gefangener, Ortsgruppe Darmſtadt, ſind herzlichſt eingelal
einsmütze bitte zu tragen.
Sportverein Darmſtadt 1898. Am Himm
tag findet für den Geſamtverein mit Angehörigen ein
nach Nieder=Beerbach ſtatt. Einkehr bei Gaſtwirt Lauten Tieſſe
Abwarſch 8.30 Uhr ab Böllenfalltor. Wir hoffen auf e*
Beteiligung unſerer Mitglieder. gez. A. Heß.
Die Darmſtädter Turn= und Sportgen”
846 lädt alle Mitglieder ein, ſich an der Zielwandert A
Reichsbundes für Leibesübungen zu beteiligen, die am
fahrtstag auf den Felsberg führt. Wir fahren um 7.42
Sonntagskarte nach Bickenbach. Ruckſackverpflegung.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſi die letzte B
zugsquittung beizufügen. Anongme Anfregel
nſcht beontwortet. Die Beantwortung efolgt ohne Nchlenzbvdſches
„Alter Abonnent aus E.”. 1. Ja, zwei, 2. Eliſaheige.
und Marktplatz
Näheres vermögen wir nicht an 1.
übrigens dürfte dieſe Behandlung in der Natur9*
liegen.
Sienstag, 28. Mai 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
al
vie Reichsfinanzbeamken fahren nach Koblenz.
Es war kein „Ausflug” im alten, gewöhnlichen Sinn, der
vor=
ſern eine ſtattliche Schar von Reichsfinanzbeamten, Angeſtellten
Arbeitern der Verwaltung mit Sonderzug und Sonderfahrt
wen Rhein und nach Koblenz führte, ſondern im Geiſt neuer,
ſmittelbarer und ſelbſtverſtändlicher Auffaſſung von
Kamerad=
tlichkeit wurde dieſe Fahrt unternommen, die den Zweck hatte,
„Arbeitskameraden — mit ihren Angehörigen — auch
außer=
des Dienſtes und gerade da einander einmal menſchlich und
neradſchaftlich näher zu bringen. Von allen Aemtern (den
nrnzämtern Darmſtadt=Stadt, Darmſtadt=Land, Heppenheim und
usheim) und dem Landesfinanzamt (Steuerabteilung.
Zollab=
lung und Deviſenſtelle) waren die Berufskameraden der
Auf=
derung zur Teilnahme an der Rheinfahrt in ſo erfreulich ſtar=
Anzahl gefolgt, daß wohl rund 1000 Perſonen den Sonderzug
von Bingen ab — den ſchönen Extradampfer „Elberfeld
(ten. Nur einer ſchien nicht ganz damit einverſtanden zu ſein,
Die Finanzleute auch einmal für ſich ſchönes Wetter gewünſcht
ten, der Petrus nämlich! Er ſandte Regen ohne Unterlaß.
hllte er ſich über den letzten Steuerbeſcheid geärgert haben?)
die Stimmung konnte er nicht verderben, und bei den flotten,
nnüdlichen Weiſen einer aus Steuer= und Zollbeamten
zu=
imengeſtellten Kapelle, die Kamerad Jürgen dirigierte und
intereſſanten und lebhaften Schiffsverkehr auf dem Rhein
gng die Talfahrt wie im Fluge. Als Zeichen des neu
erwach=
deutſchen Lebens= und Wirtſchaftswillens müſſen auch die
vie=
reuangelegten Weinberge gewertet werden.
In Koblenz war ein mehrſtündiger Aufenthalt vorgeſehen, den
Fahrtteilnehmer je nach Luſt und Laune verwandten. Die
elle Kundgebung am „Deutſchen Eck” in Koblenz, die gleich
der Landung vorgeſehen war, mußte wegen des noch ſchlechten
ſers leider ausfallen, aber allmählich brach die Sonne doch
längere Zeit durch die Wolken, ſo daß der Aufenthalt in
lenz in jeder Beziehung ausgenutzt werden konnte und auch
unzähligen Liebhaberphotographen auf ihre Rechnung kamen.
rke Kolonnen von „Kraft durch Freude” belebten ebenfalls die
faßen der Stadt, und eine Reihe von Berufskameraden wurde
illig — anläßlich der Reichsluftfahrtwerbewoche — Zeuge einer
ſichten Kundgebung der Flieger und HJ. bei der Weihe eines
Segelflugzeuges.
An der Rückfahrt, die pünktlich angetreten wurde, wie
über=
die geſamte Veranſtaltung, abgeſehen von der ausgefallenen
ſüdgebung, pünktlich und programmgemäß verlief, nahm zur
richtigen Freude aller Berufskameraden auch Pg.
Oberbürger=
ſter a. D. Dr. Müller Präſident des Landesfinanzamts
teil. Seine lebhaft begrüßte Anweſenheit
er trug betont
Darmſtädter Wappen als Abzeichen — iſt mit ein Beweis
das gute Verhältnis zwiſchen Vorgeſetzten und Mitarbeitern,
zwiſchen den Berufskameraden ſchlechthin bei der
Reichs=
unzverwaltung. Die Rückfahrt verlief bei ſchönem Wetter, beſter
und mannigfacher Abwechſlung ebenſo harmoniſch wie die
ahrt, die alte gute ewigjunge Lorelei — ſie ließ ſich allerdings
ehen — wurde lebhaft gefeiert, wie es ſich auch gehört!
Mögen die Berufskameraden der Reichsfinanzverwaltung auch
erhin, in und außer Dienſt, ſo kameradſchaftlich
zuſammenhal=
zwje bisher.
Provinzialausſchuß.
men
chter zul
Klage des Bezirksfürſorgeverbandes Stadt Darmſtadt
n den Bezirksfürſorgeverband Kreis Bensheim wegen
Erſtat=
von Fürſorgekoſten für den Johann Landgraf.
Der klagende Verband verlangt vom Kreis Bensheim Erſatz
3 RM. und weiter entſtehenden Koſten. Joh. Landgraf, ſe
buptet Kläger, ſei früher Totengräber in Fehlheim geweſen,
tber dieſen Dienſt wegen Krankheit nicht ausüben können, ſo
ſeine Tochter, die in Darmſtadt wohnte, dieſe Dienſte für ihn
ſei ſo hilfsbedürftig geworden und habe ſich zuerſt zum
ſech bei der Tochter in Darmſtadt aufgehalten, dort wieder
er=
t ſei er endgültig nach Darmſtadt verzogen, es liege alſo eine
geſetzte Hilfsbedürftigkeit und Abſchiebung ſeitens der
feinde Fehlheim vor. Landgraf bezieht wegen ſeines Leidens
hldenrente. Der verklagte Verband beſtreitet die
Klagebe=
dtungen. Landgraf wird ſeit 1. Mai 1934 vom Fürſorgeamt
Beklagter betont insbeſondere,
Land=
ſtadt unterſtützt. —
i als nicht hilfsbedürftig von Fehlheim weggegangen. —
rteil gibt der Klage teilweiſe ſtatt und verurteilt den
ſksfürſorgeverband Kreis Bensheim zur Zahlung von
RM.
Klage des Bezirksfürſorgeverbands Stadt Darmſtadt gegen
ABezirksfürſorgeverband Kreis Dieburg wegen Aufhebung der
heidung des Heſſ. Staatsminiſteriums Abt. 3 vom 14. Fe=
Ne 1935.
handelt ſich um eine Perſon, die ſeit 1924 dauernd in
An=
mn verpflegt wird. Durch Entſcheidung des Bundesamts für
Geimatweſen iſt der Landesfürſorgeverband hier zur Zahlung
llichtet erklärt. Das Staatsminiſterium hat die Stadt
Darm=
zur Durchführung beſtimmt, weil von Darmſtadt aus die
ſeierung in die Anſtalt erfolgt ſei. Die Klage des
Bezirksfür=
derbands Stadt Darmſtadt behauptet nun, die Einlieferung
Anſtalt Heppenheim ſei nicht von Darmſtadt aus ſondern
ier aus erfolgt, wo der Vater ſtarb und wo der Entſchluß,
ſegebedürftigen in eine Anſtalt (Heppenheim) zu bringen,
worden ſei. Das Bundesamt für das Heimatsweſen hätte
erweiſe die Landesregierung der Rheinprovinz für ſchuldig
im müſſen. Auch der Kreis Dieburg könnte aus dieſen Grün=
Koſtentragung nicht herangezogen werden. Die Koſten ſeien
), denn es handelt ſich um einen Geiſteskranken, der jähr=
00 RM. koſte und vorausſichtlich noch lange in der Heppen=
Anſtalt verbleiben müſſe. — Das Urteil weiſt die
e ab. — Es iſt endgültig.
Deutſch=evangeliſcher Frauenbund,
Ortsgruppe Darmſtadt.
Am Freitag hielt der Deutſch=evangeliſche Frauenbund ſeine
Jahresverſammlung ab. Vor den zahlreich erſchienenen
Mitgliedern und Gäſten berichtete zunächſt die Vorſitzende, Frau
A. Bernbeck, über die im vergangenen Jahre geleiſtete
Vereins=
arbeit. Sie zeigte die hohen Aufgaben und Ziele des DEF., deſſen
glaubensfrohe und tapfere Frauen ſich ſtets opferbereit für alle
Zrüder und Schweſtern einſetzen, um ſo, ihrer Glaubenslehre
ge=
treu, Kirche, Volk und Staat zu dienen.
Neben ernſter Arbeit fehlte es im vergangenen Jahre nicht
an anregenden Vorträgen und Schulung, und manche Gelegenheit
zu Feierſtunden in froher Gemeinſchaft der Bundesſchweſtern unter
ſich oder mit anderen Frauenverbänden wurde geboten. Ueber die
praktiſche Arbeit auf den Gebieten der Blinden= und
Mündelfür=
ſorge, der Trinker= und Kleinrentnerfürſorge, über die Mitarbeit
im Winterhilfswerk und über die Mütterfürſorge berichteten die
Beauftragten. Es wurden dabei anſchauliche Bilder über die
ſo=
ziale Arbeit des Bundes entwickelt, an der zahlreiche Mitglieder
beteiligt ſind. Da die Arbeit des DEF. übergemeindlich iſt. lehnt
ſie ſich meiſt an gegebene Organiſationen oder Körperſchaften an,
die ihrer bedürfen; ſo arbeitet die Mündelfürſorge mit dem
ſtädti=
ſchen Wohlfahrts= und Jugendamt, die Trinkerfürſorge z. B. mit
dem evangeliſchen Wohlfahrtsdienſt zuſammen. Wie ſehr die Pflege
und Erhaltung deutſcher Art und deutſchen Weſens durch den DEF.
gefördert wird, bewies der Lichtbildervortrag „Der deutſche
Oſten” der nach Erledigung des Kaſſenberichtes und einer
Tee=
pauſe geboten wurde. Dem Vorſitzenden des „Bundes heimattreuer
Poſener”, Herrn Otto Lehmann, der den Vortrag freundlichſt
über=
nommen hatte, war es offenbar Herzensſache, von ſeiner alten
Hei=
mat zu erzählen. Er brachte den Anweſenden die Schönheiten, aber
auch die Nöte der deutſchen Oſtmark in Wort und Bild nabe. Wir
ſahen das Grenzland als Kampfland, nicht nur in kriegeriſcher
Beziehung, ſondern vor allem in kultureller, und wirtſchaftlicher
Beziehung, ſich durch die Jahrhunderte behaupten. Einſt war der
deutſche Oſten die Wiege des Germanentums, bis er durch die
Völ=
kerwanderungen von den Slaven eingenommen wurde. Später
haben weitſichtige deutſche Fürſten die Bedeutung deutſcher
Sied=
lungen an der Oſtgrenze erkannt und die Wiedereindeutſchung
die=
ſes Gebietes in die Wege geleitet. So haben deutſcher Handel und
deutſche Kultur, durch Hanſa und Deutſchritterorden weit in das
Baltenland hineingetragen, das Land zu hoher Blüte gebracht.
Noch heute bewundern wir Dome, Burgen und andere
Baudenk=
mäler aus jener Zeit. Wiederholt iſt der deutſche Oſten der Wall
geweſen, an dem die Anſtürme fremder Völker zerſchellten: ſo z. B.
wurden die Hunnen in Schleſien, die Türken in Oeſterreich
aufge=
halten. Während unter dem großen Kurfürſten und Friedrich dem
Großen deutſches Gebiet im Oſten erworben und gepflegt wurde.
iſt im 19. Jahrhundert eine deutliche Vernachläſſigung der Oſtmark
zu bemerken. Sie galt weniger als der induſtrialiſierte Weſten,
da ſie faſt ausſchließlich Agrargebiet war. Dieſe Politik mußte
ſich rächen. Durch den Krieg und deſſen Folgen, den Vertrag von
Verſailles, die Abtretungen, Abſtimmungen, die Abwanderung
einer Million Deutſcher führten zur Verelendung der verbliebenen
Gebiete. Erſt durch die Uebernahme der Regierung durch den
Na=
tionalſozialismus wurde hier Wandel geſchaffen. Die Bedeutung
des deutſchen Oſtens für Volk und Staat wurde erkannt, für
Sied=
lungsmöglichkeiten, für Induſtrialiſierung und Hebung der Kultur
wird jetzt in weitgehendem Maße geſorgt. Tauſende deutſcher
Volksgenoſſen werden wieder gen Oſten ziehen, dort eine Heimat
finden und deutſche Art und deutſches Weſen feſt gründen
helfen.
Voll geſpannten Intereſſes folgten die Anweſenden den
feſ=
ſelnden Ausführungen des Redners und erfreuten ſich an den
lieb=
lichen Landſchaftsbildern und den gewaltigen Baudenkmälern der
Oſtmark aus alter und neuer Zeit. Sie gaben ihrem Dank an den
Redner den ſchönſten Ausdruck in dem Beſchluß, eine oſtmärkiſche
Kämpferin ins deutſche Mutterland einzuladen und ihr
Gelegen=
heit zur Erholung im ſchönen Heſſenland zu geben. Mit herzlichem
Dank an den Redner und an die erſte Vorſitzende ſchloß die zweite
Vorſitzende, Fräulein A. Francke, die Verſammlung.
Nr. 146 — Seite 5
Bei der diesjährigen Jägerprüfung hat ſich heraus
geſtellt, daß im Intereſſe der Prüflinge und der deutſchen
Jäger=
haft eine längere, grundliche Vorbereitung in allen
Prüfungs=
fächern notwendig iſt. Sie wird durch unentgeltliche
Schulungs=
kurſe erfolgen. Erfahrene Jäger des Kreiſes haben ſich in
dankens=
werter Weiſe bereits zur Verfügung geſtellt.
Ich bitte Jungjäger, die ſich ſpäter der Prüfung unterziehen
wollen, ſich ſpäteſtens bis zum 20. Juni 1935 unter Beifügung
eines Leumundszeugniſſes bei mir zu melden.
Ich unterſtreiche den in meiner Veröffentlichung vom 9. April
d. J. bereits enthaltenen Hinweis, daß eine nicht beſtandene
Jägerprüfung nur einmal, und erſt nach Ablauf eines Jahres,
wiederholt werden kann.
Die bisher abgehaltenen Uebungsſchießen haben einen
angeregten Verlauf genommen. Jedoch läßt die Beteiligung ſtark
zu wünſchen übrig. Ich weiſe wiederholt und ausdrücklich
dar=
auf hin, daß alle, der deutſchen Jägerſchaft angehörende Jäger
verpflichtet ſind, an den Pflichtſchießen teilzunehmen, ohne
Rückſicht auf Alter und Schießfertigkeit. Nächſte Schießtage:
Sams=
tag, den 25. Mai, und Dienstag, den 28. Mai 1935, 15 Uhr, auf
dem Schießhaus der Priv. Schützengeſellſchaft.
Auf dem Schießſtand ſind die nachfolgenden
Sicherheitsmaß=
nahmen zu beachten: 1. Die Gewehre ſtehen, ſolange ſie nicht zum
Schuß gebraucht werden, in den vorhandenen Gewehrſtützen.
2. Geladen wird erſt auf dem Schützenſtand. Gewehrmündung nach
dem Kugelfang. Wenn der Schütze aufhört zu ſchießen, dürfen auch
in dem Magazin keine Patronen mehr vorhanden ſein. 3. Erſcheint
am Ziel das Notzeichen (rote Rahmenflagge), ſo iſt das Schießen
ſofort einzuſtellen und das Gewehr zu entladen. Etwa ſchon
ge=
ſtochene Gewehre ſind nach Oeffnen des Verſchluſſes abzuſtechen.
4. Es iſt unbedingt verboten, ein geladenes Gewehr aus der Hand
zu geben oder in die Gewehrſtutzen zu ſtellen, außerhalb des
Schützenſtandes Anſchlag= oder Zielübungen zu machen, oder
Ge=
wehre auf Tiſche oder die Brüſtung der Halle zu legen.
Der Obmann für das Schießen, Herr Büchſenmachermeiſter
Robert Hübner, iſt mir verantwortlich für die Ordnung auf
dem Schießſtand. Er wird von den anweſenden Hegeringleitern
unterſtützt:
Mit dem Antrag auf Erteilung eines Jahresjagdſcheins
ein=
gereichte Belege werden, wenn ſie bis zum 1. Juni 1935 nicht
ab=
geholt ſind, als portopflichtige Dienſtſache zurückgeſandt.
Einer Anregung aus Jägerkreiſen folgend, ſollen bei dem
all=
wöchentlich Mittwoch abends im Reſtaurant „Sitte.
Jagdzim=
mer der Deutſchen Jägerſchaft, ſtattfindenden gemütlichen
Zuſam=
menſein kurze Referate gegeben werden über das neue Jagdrecht
mit daran ſich anſchließender Ausſprache.
Das erſte Referat erfolgt Mittwoch, den 5. Juni 1935.
Darmſtadt, den 24. Mai 1935.
Heil Hitler und Weidmannsheil!
O. Hildebrand,
k. Kreisjägermeiſter, Oberlandgerichtsrat.
Warkburg=Fahrt des Evang. Bundes Darmſtadi.
Der Evang. Bund Darmſtadt plant für Sonntag, 23. Juni,
eine Wartburg=Fahrt im Sonderzug für ſeine Freunde und
Mit=
glieder. Die Fahrt wird morgens früh angetreten, ſo daß
reich=
lich Zeit zur Wartburgbeſichtigung, einer Wanderung,
Beſich=
tigung von Eiſenach, gemeinſamem Mittageſſen und Schlußandacht
in einer Kirche bleibt. Rückkunft etwa gegen 21 Uhr. Der
Fahr=
preis wird nicht ganz 8 Mark betragen. Es wird ſo jedem
Ge=
legenheit gegeben, äußerſt günſtig die Fahrt zu der allen
Deut=
ſchen, insbeſondere allen Evangeliſchen als Wahrzeichen heiligen
Burg zu unternehmen. Anmeldungen ergehen ſchon jetzt an die
Landesgeſchäftsſtelle des Evangeliſchen Bundes, Schwanenſtr. 29.
Bei den Mitgliedern wird nochmals beſonders angefragt werden,
jedoch ſind Voranmeldungen erwünſcht.
Verlängerte Sonntagskarten. — Gültigkeit zum Treffen der
Schweren Artillerie vom 1. bis 3. Juni 1935 in Saarlouis. Aus
Anlaß der von dem Landesverband Rheinland—Weſtfalen der
Deutſchen Schweren Artillerie veranſtalteten Saar=
Rückgliede=
rungs= und Wiederſehensfeier in Saarlouis gibt die
Reichsbahn=
geſellſchaft in entgegenkommender Weiſe Sonntagskarten von allen
Bahnhöfen um Umkreis von 100 Kilometer um Saarlouis und von
den Städten Ludwigshafen, Mannheim, Karlsruhe, Mainz.
Hei=
delberg, Darmſtadt, Stuttgart, Frankfurt a. M. und Koblenz
mit folgender Geltungsdauer aus: a) zur Hinfahrt von
Frei=
tag, den 31. Mai, 9 Uhr, bis Montag, den 3. Juni, 24 Uhr;
zur Rückfahrt von Samstag, den 1. Juni, 12 Uhr, bis
Dienstag, den 4. Juni, 24 Uhr. Wir machen beſonders darauf
aufmerkſam, daß Freitags und Samstags, vor 12 Uhr, die
Sonn=
tagskarten nur gegen Vorzeigen der Feſtſchrift, die vom
Fußartil=
lerie=Verein Saarlouis mit Feſtabzeichen bezogen werden kann,
ausgegeben werden. Anläßlich dieſer Tagung der Schweren
Ar=
tillerie hat die Fußartillerie=Kameradſchaft Saarlouis auch eine
Saar=Grenzlandfahrt (an der ſich auch Intereſſenten aus der
Be=
völkerung von Stadt und Land beteiligen können) vorgeſehen.
Mukker und Kind ſind Unkerpfand für die
Unſterb=
ſichkeit eines Bolkes, ſagt Dr. Goebbels.
Spendet daher auf das Konto der Kreisamtsleitung
des Amtes für Volkswohlfahrt Nr. 5990 bei der
Städt. Sparkaſſe und auf das Poſtſcheckkonto Nr. 8801
Frankfurt a. M.
DICK • RUND
GROSSFORMAT.
[ ← ][ ][ → ]Seite 6 — Nr. 146
Aus der Hasug.
Der Kreisleiter.
Kreisſchulungsamt.
Infolge des Gautages am 1./2. Juni fallen mit ſofortiger
Wirkung alle die bis dahin noch angeſetzten Schulungsabende für
den Kreis Darmſtadt aus. Die in Betracht kommenden
Ortsgrup=
pen haben umgehend neuen Termin bekanntzugeben.
NS.=Lehrerbund Darmſtadt=Stadt.
Betr.: Fachſchaft Volksſchule (Arbeitsgemeinſchaft Geſchichte).
Die nächſte Arbeitsſitzung findet am 28. Mai, 17.15 Uhr, in der
Mornewegſchule ſtatt. Herr Eidmann ſpricht über: „Die erſte
Eiſenzeit”.
Dienſtgemeinſchaft Nationalſozialiſtiſcher Wirtſchaftsfachleute.
Am Dienstag, den 28. Mai, abends 8.15 Uhr, Sitzung in der
„Krone".
NS.=Frauenſchaft Nieder=Ramſtadt.
Am Dienstag, den 28. Mai 1935, findet bei Anthes ein
Pflicht=
abend ſtatt. Um möglichſt vollzähliges Erſcheinen wird gebeten.
Bund Nationalſozialiſtiſcher Deutſcher Juriſten. Bez. Darmſtadt.
SSK.=Standartenführer Schwarz ſpricht in der
Bezirksver=
ſammlung am Dienstag, den 28. Mai 1935, abends 8.15 Uhr, im
Gaſthaus „Zur Krone, Darmſtadt, Schuſtergaſſe 18, über das
Thema: „Das Geſetz zur Ordnung der nationalen Arbeit und die
Aufgaben des Treuhänders der Arbeit”. Beſondere Einladung an
die Mitglieder ergeht nicht mehr. Gäſte ſind willkommen.
NSLB. Darmſtadt=Land, Arbeitsgemeinſchaft Mädchenerziehung,
techniſche Fächer.
Nächſte Arbeitsgemeinſchaft Mittwoch, 29. Mai 1935,
nach=
mittags 5 Uhr in der Schule zu Eberſtadt.
Arbeitsthema: Klaſſenvorführung 3. Schuljahr, Vorübung für
Häkeln, die einfachen Maſchen. Erſcheinen iſt Pflicht.
Weit über 100 Sonderzüge
zum Reichshandwerkertag in Frankfurt a. M. vorbeſtellt.
Die Anmeldungen zum Reichshandwerkertag häufen ſich von
Tag zu Tag. Das ungeheure Intereſſe, das das deutſche Handwerk
dieſer Rieſenveranſtaltung entgegenbringt, zeigt ſich in der
ſteigen=
den Zahl der gemeldeten Sonderzüge, die jetzt ſchon weit über 100
betragen. Die Sonderzüge rollen aus allen Teilen des Reiches
nach Frankfurt a. M. und kommen dort in der Zeit zwiſchen dem
14. und 16. Juni an. In dankenswerter Weiſe hat die
Reichsbahn=
verwaltung erhebliche Preisermäßigungen zugebilligt, ſo daß es
auch den ärmeren Angehörigen des Handwerks möglich iſt, an dem
großen Erlebnis des Reichshandwerkertages teilzunehmen.
Da jeder Sonderzug 1000 Perſonen befördert, kann man ſich
ein Bild machen, welche Ausmaße die Beteiligung am
Reichshand=
werkertag annimmt.
Was die Lichtſpieltheaker bringen.
* „Wunder des Fliegens”.
Dieſer Film eines deutſchen Fliegers mit Ernſt Udet
Käthe Haack und Jürgen Ohlſen in den führenden Rollen,
von der Regie Heinz Paul, der die Handlung in einen Rahmen
wundervoller Bilder ſpannte, gut, geſchloſſen und lebendig,
ge=
ſtaltet, hat, wie wir bereits kurz mitteilten, die Deutſche Flug=
Werbewoche in Darmſtadt wirkſam eröffnet. Einige Worte noch
über den Film ſelbſt.
s iſt richtig, wie Stabsführer Zahn in ſeiner Anſprache
ausführte, daß Deutſchland bisher noch keine eigenen guten
Flie=
ger=Filme herausgebracht hat. Es war auch nicht in der Lage
dazu. Gewiß wurde die deutſche Oeffentlichkeit wiederholt von
hervorragenden Flugleiſtungen, beſonders auf dem Gebiete des
Segelfliegens, teilweiſe auch in Kriegsfilmen, durch Wochenſchau
oder Kurzfilm unterrichtet. Fliegerfilme aber, wie die amerika
niſchen und italieniſchen „Wings oder „Kameraden der Luf
konnte die deutſche Filminduſtrie nicht herſtellen, weil ihr dazu
das unbedingt Notwendige, das Maſſenaufgebot von Fliegern
Fliegerausbildungsſchulen nicht zur Verfügung ſtand. Der erſte
deutſche große Fliegerfilm iſt allerdings nun etwas ſehr anderes
geworden, als die mehr oder weniger militäriſch=kriegeriſch
auf=
gezogenen Filme des Auslandes. Ihm fehlt naturgemäß das
Er=
druckende, Impoſante der Maſſenfliegerei. Dafür aber bringt
dieſer Film, wie ſein Titel auch beſagen ſoll in Wirklichkeit
Bil=
der, die uns die Wunder des Fliegens ſelbſt erſchließen ſollen
und in weitgehendem Maße auch erſchließen. Wenn Ernſt Udet,
einer unſerer beſten Kriegs= und Kunſtflieger, ſein ganzes
Kön=
nen in dieſem Film zur Verfügung ſtellt, war die Gewähr des
Gelingens von vornherein gegeben. „Die Wunder des Fliegens”
gruppieren ſich um eine an ſich harmloſe und unbedeutende
Film=
handlung, die ja auch nicht der Zweck und die Hauptſache dieſes
Filmes iſt, die man wohl wählte, um der breiten Maſſe der
Theaterbeſucher neben dem unendlich Schönen auch etwas rein
Nenſchliches zu bieten. Die Handlung iſt in drei Sätzen
er=
ſchöpft. Ein deutſcher Junge, der Sohn eines im Kriege
gefalle=
nen Fliegers, will ebenfalls Flieger werden und ſetzt es gegen
den Willen der Mutter durch, nachdem ein Zwiſchenfall ihn mit
Ernſt Udet zuſammengebracht hat, der den friſchen Jungen, Sohn
eines ehemaligen Staffelkameraden, lieb gewinnt und ihn der
Fliegerei zuführt. Die Verbindung zwiſchen der alten
Fluggene=
ration über die Lücke der letzten einundeinhalb Jahrzehnte
hin=
weg zu der deutſchen flugbegeiſterten Jugend von heute.
Dieſe Handlung iſt, wie geſagt, durchaus nebenſächlich. Mit
großem Geſchick aber ſind an Stelle langatmiger Erzählungen
oder Schilderungen Filmausſchnitte aus Udets früheren
Flug=
leiſtungen, ja aus der Kriegsfliegerei” ſelbſt in die Handlung
ineinverwoben. Wir ſehen Filme, die Richthofen bei ſeiner
Staffel zeigen, und andere Kriegsfilmausſchnitte, wir ſehen
Streifen vom Udetflug über afrikaniſche Steppen, von ſeinem
Beſuch der Grönland=Eskimos, von ſeinen Amerikaflügen, ſeinem
ſenſationellen Flug durch die Jſarbrücke, durch Flughallen u. v. a.
Dann aber kommen die eigentlichen Wunder des Fliegens, und
das ſind die, die in Höhen, Klüfte und unendliche Schneeflächen
der Schweizer Berge führen. In dieſem wundervollen Rahmen
verweilt ſowohl Udet ſelbſt wie auch ein Segelflugzeug ſo lange
und ſo vielfältig, daß man unter dem Eindruck ſteht, ſtundenlang
dieſem wundervollen Fliegen in der Schnee= und
Gebirgseinſam=
keit beizuwohnen. Das ſind allerdings Bildfolgen von
unerhör=
ter Schönheit der Landſchaft, aber auch der präziſen, feinſt
ge=
fühlten, mit techniſcher Raffineſſe durchgeführten Flugkunſt.
Das iſt die Größe und die Stärke dieſes Films, der, ſo dünkt
uns, eine Werbung für deutſches Fliegen doch ſehr wirkſam
propa=
gieren hilft.
Selbſt in einem der Beifilme wird geflogen. Zwar nicht mit
dem Flugzeug, aber der Ausſchnitt, der hier beinahe 2 Dutzend
deutſcher und ausländiſcher Skimeiſter beim Skilaufen zeigt, die
man bisher im Film nicht zu ſehen bekam, zeigt dieſe Skiläufer
mehr durch die Luft fliegend, als auf ihren Brettern. Wenn
nicht immer wieder verſichert würde, daß es ſich hier wahrhaftig
um naturgetreue Filmaufnahmen und nicht um Tricks handeln
würde, müßte man ſchier zweifeln, daß es einem Menſchen
mög=
lich iſt, 60 Grad ſteile Hänge auf Skiern herabzuſauſen, über
Fel=
ſen und Baumgruppen zu ſpringen und tauſend andere Dinge
mehr. die dieſen Skimeiſtern Freude und Erholung bedeuten, die
auf den Zuſchauer aber wie nervenaufneitſchende Senſationen
wirken. Auch der zweite Beifilm, der Bilder aus dem Leben des
Rot= und Elchwildes und des deutſchen Schwarzwildes bringt,
iſt für jeden Natur= und Tierfreund eine erfreuliche
Angelegen=
heit.
AK
Das Union=Theater zeigt nur noch heute und morgen den
großen deutſchen Fliegerfilm „Wunder des Fliegens” mit Ernſt
Udet. Käthe Haack und Jürgen Ohlſen. Regie Heinz Paul. Muſik=
Dr. G. Becce.
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen nur noch einige Tage das
über=
aus luſtige Zeitſtück aus den turbulenten Tagen der Inflation
„Lärm um Weidemann” mit Victor de Kowa, Urſula Grabley und
Hans Junkermann in den Hauptrollen.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen bis auf weiteres ein luſtiges
Micky=Maus=Programm. Nach einem lebrreichen und
unterhalten=
den Vorprogramm, entführen ſechs der beſten Micky=Maus=Filme
alle, die ſich einmal von Herzen freuen wollen, in das „Reich der
Micky=Maus
— Reſi=Theater zeigt den überaus luſtigen Film „Jede
Frau hat ein Geheimni
mit Karin Hardt, Hans
Söhn=
ker, Ery Bos, Hans Thimig, Paul Henkels.
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dg. Arheilgen, 26. Mai.
Zur 30. Tagung des Kreisgebiets Darmſtadt der Deutſchen
Stenografenſchaft, das die politiſchen Kreiſe Darmſtadt.
Bens=
heim, Dieburg und Groß=Gerau umfaßt, hatten ſich die
Angehö=
rigen des Kreisgebiets am Samstag, den 25., und Sonntag, den
26. Mai, in Arheilgen verſammelt.
Nach vorausgegangenem Wettſchreiben der
Orts=
gruppe Arheilgen, an dem 20 Stenografen teilgenommen
hatten, wurde die Tagung am Samstag mit einer internen
vitzung des Kreisführerrates eröffnet. Dieſer ſchloß
ſich die eigentliche
Führertagung
an, wobei Kreisgebietsführer Stadtamtmann Meyer=
Darm=
ſtadt neben den ſehr zahlreich erſchienenen Vertretern der
Orts=
gruppen u. a. den Gaugebietsführer Landtagsdirektor Werner=
Darmſtadt und den Vertreter des NS. Lehrerbundes Gaureferent
M. Winkler, begrüßen konnte. Die ſehr erſchöpfende
Tagesord=
nung wurde in dem die Stenografentagungen ſtets
auszeichnen=
den friſch=frohen Geiſt erledigt. Der vorgetragene
Geſchäfts=
bericht zeigte, daß die Arbeit des Kreisgebiets auch im
abge=
laufenen Jahre von Erfolg gekrönt und eine erfreuliche
Auf=
wärtsentwicklung in den Ortsgruppen zu verzeichnen war. Der
Kaſſenbericht ergab, daß ſich die Kaſſenverhältniſſe in beſter
Ordnung befinden. Bei der Beſtimmung der Mitglie
der des Führerrates wurden die Herren Lang=Eber
ſtadt, Fleck=Arheilgen, Marweld=Darmſtadt, Krapp=
Darmſtadt und Plenk=Heppenheim wieder berufen. Nach
die=
ſen, die Geſchäftsführung des Kreisgebiets betreffenden
Be=
ratungspunkten wurde noch eine Reihe wichtiger Fragen aus den
Arbeitsgebieten der Stenografenſchaft beſprochen, wobei im
Vor=
dergrund Fragen des Unterrichtsweſens, der Propaganda,
Lehr=
buchfragen, die Teilnahme an den großen Tagungen der
Organi=
ſation, Stellenvermittlung durch die Arbeitsfront uſw. ſtanden.
Gaugebietsführer Werner ſprach dem Kreisgebiet Darmſtadt,
das in ſeinem Wirken an erſter Stelle im Gaugebiet ſtehe, ſeinen
beſonderen Dank und Anerkennung aus. — Der äußerſt anregend
verlaufenen Führertagung ſchloß ſich ein
Begrüßungsabend
im „Schwanen” an, den die Ortsgruppe Arheilgen zu Ehren
ihrer auswärtigen Gäſte veranſtaltete. Ortsgruppenführer
Emig=Arheilgen begrüßte zu Beginn der Veranſtaltung die
Erſchienenen und beſonders auch die auswärtigen Gäſte. Der
Kreisgebietsführer ſprach der feſtgebenden Ortsgruppe Arheilgen
und insbeſondere ihrem Leiter, Schriftfreund Emig, ſowie ſeinem
engeren Stab von Mitarbeitern ſowohl für die bereitwillige
Uebernahme der Tagung wie auch für die hervorragende
Vor=
bereitung ſeinen beſonderen Dank aus und ſchloß mit dem
Wunſche, daß ein weiterer ſchöner Verlauf der Tagung und eine
Hausſchwamm=Aufklärung.
Am Dienstag, 28. Mai, ſpricht Franz Kallenbach=
Darm=
tadt, der Leiter der Heſſiſchen Landesſtelle für Pilz= und
Haus=
ſchwamm=Beratung und des Mykologiſchen Inſtitutes der
Deut=
ſchen Geſellſchaft für Pilzkunde, über den „Hausſchwamm,
eine Verhütung und Bekämpfung” mit eigenen
bun=
ten Lichtbildern. Der wirtſchaftlich ſehr wichtige Vortrag findet
abends um 20.30 Uhr im Phyſikſaal der Adolf=Hitler=Schule zu
Griesheim ſtatt.
Er. Wixhauſen, 27. Mai. Der Reichsjugendführer
ommt! Am geſtrigen Sonntag, abends um 9.15 Uhr, paſſierte
der Reichsjugendführer Baldur von Schirach auf ſeiner
Beſich=
tigungsfahrt der HJ=Zeltlager auch unſeren Ort. Die Straßen,
die paſſiert wurden, prangten in reichem Flaggenſchmuck. HJ.
Jungvolk und BdM. hatten ſchon um ½7 Uhr Aufſtellung zur
Spalierbildung genommen, um ihren Jugendführer zu begrüßen.
Um 9.15 Uhr durchfuhr die Wagenkolonne unſeren Ort. Nur
langſam konnte ſich der Wagen des Reichsjugendführers ſeinen
Weg bahnen, da die Mädels und Buben dem Reichsjugendführer
einen überaus herzlichen Empfang bereiteten. Baldur v. Schirach
dankte ſtehend im Wagen für die herzliche Begrüßung. Sein Ziel
war die Beſichtigung des HJ=Zeltlagers bei Gräfenhauſen.
wie’s in dem alten Liede heißt. Wenigſtens nicht zwiſchen
Kaub und Bingen. Was da los iſt, das weiß wohl keiner
beſſer als der Lotſe Kimpel aus Kaub. Der kennt die Strecke
ganz genau, jeden Stein, jede Untiefe. Da muß man gehörig
aufpaſſen! Na, der Kimpel iſt noch immer gut
durchgekom=
men: „Wenn mir an Bord komme, trinke mir erſt amol was
Heißes,;e ordentlich Taß Kathreiner. Der wärmt eine uff, aber
der regt eine nit uff!” Gut geſagt, Käptn Kimpel! Immer kalt
Blut und „a heiß Taß Kathreiner” — ſo geht’s beſſer. Immer 2
und überall — nicht nur zwiſchen Kaub und Bingen!
J Griesheim, 27. Mai. Dieſer Tage fanden drei Schulkinder
von hier im Büttelborner Wald ein ganz junges Rehkitzchen.
Anſtatt das kaum einige Stunden alte Tierchen ruhig liegen zu
laſſen, nahmen ſie es mit nach Hauſe. Der Zweck ihrer
Handlungs=
weiſe iſt unklar, jedoch wurden die Kinder oder deren Eltern ſich
der ſtrafbaren Handlungsweiſe bewußt und Erwachſene brachten
das Tierchen am Abend ſpät noch zu dem Förſter Herrn Ahlheim.
Dieſer gab dem hungrigen Tierchen etwas warme Ziegenmilch.
Geſtern wurden die Namen der Kinder feſtgeſtellt. Das Tierchen
wurde wieder an den Platz gelegt, von dem es die Kinder
mit=
genommen hatten. Vielleicht iſt es möglich, daß die Rehmutter
ich noch in der Nähe aufhält und ihr Kind in Pflege und Obhut
nimmt. Es iſt nur zu wundern, daß das alte Reh die Schulkinder
nicht angeſchrien hat, als ſie ihm ihr Kind nahmen. Wer dies
einmal miterlebt hat, wird ſein Lebtag den Schmerzensſchrei
einer Mutter nicht vergeſſen. Es muß in dieſem Zuſammenhang
darauf hingewieſen werden, daß es verboten iſt und als ein Z.
chen ſchlechter Erziehung gilt, Eier oder junge Vögel auszuheben.
Es mag den Eltern zur Warnung dienen und ihnen eine
Mah=
nung ſein, ihre Kinder dementſprechend aufzuklären.
Dienstag, 28. Mai 19:.5
recht zahlreiche Beteiligung die Arbeit der Ortsgruppe belorl
möchte. Im Namen des Nationalſozialiſtiſchen Lehrerbun
und der Gaugebietsführung ſprach Gaufachreferent Win
er, der ebenfalls Worte des Dankes für die hers,
Begrüßung fand. — Unter der Leitung von Schriftfreund G9
Stork=Arheilgen wickelte ſich dann in bunter Folge ein
unterhaltendes Programm ab, das ausſchließlich von Mitglissſ
der gaſtgebenden Ortsgruppe beſtritten wurde und die Tei.
mer des wohlgelungenen Abends in beſter Stimmung biss
Mitternachtsſtunde zuſammenhielt.
Am Sonntag vormittag fand in der Gemeindeſchule=
Gauleiſtungsſchreiben
ſtatt, das unter der bewährten Leitung von Stadtinſw
Krapp=Darmſtadt ſtand und nicht weniger als 223
Tei=
mer vereinigte, die in friedlichem Wettſtreit ihre Kräfte n.
und Proben ihrer Leiſtungsfähigkeit gaben. Verbunden
dem Gauleiſtungsſchreiben war ein Schon= und Richtigſchre
Die Freizeit nach dem gemeinſamen Mittageſſen benntz
die Gäſte teils zur Beſichtigung des Jagdmuſeums im
Kro=
ſteiner Schloß, teils zu einem Spaziergang nach der Auto
während der Wettſchreibausſchuß die Arbeiten prüfte
ſpäten Nachmittag fand im vollbeſetzten „Schwanen” im Ran
einer Tanzunterhaltung die Preisverteilung ſtatt.
glücklichen Siegern winkten ſchöne und wertvolle Ehrenpreiſ=e
deren Beſchaffung die einzelnen Ortsgruppen entſprechende
Ubelveret
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Meyer ergriff das Wort zu einer kurzen Begrüßungsanſp
und gab ſeiner Freude Ausdruck über das rege Intereſſe, da
Tagung entgegengebracht wurde. Das Wettſchreiben weiſe S
über dem Vorjahre 100 Teilnehmer mehr auf. Redner ſchlo=
Dankesworten an Herrn Krapp für ſeine Mühewaltung ſow
die gaſtgebende Ortsgruppe und beglückwünſchte die Preist=i
ihren Erfolgen. Nach Dankesworten an ſeine Helfer un
Wertungsleiter nahm dann Herr Krapp die Preisverte
vor. Geſchrieben wurde in den Abteilungen 80 bis 300 S
auf die ſich die 223 Teilnehmer je nach Leiſtungsfähigkein
teilten. Insgeſamt wurden für das Schön= und Rich
chreiben 10 Ehrenvreiſe und für das Gam
ſtungsſchreiben 31 Ehrenpreiſe verteilt. Beſc)
anerkennenswerte Leiſtungen beim Schnellſchreiben boten i=
Abteilungen 300 Silben: Hans Fiſcher (Ortsgruppe
Darmſtadt), Helmut Kochenburger (1861 Darmſtadt);
Silben: Heinrich Grün (1861 Darmſtadt), Friedrich A
and (Babenhauſen): 200 Silben: Frl. Julie Bernh
(1861 Darmſtadt), die alle mit Ehrenpreiſen ausgeze=
Dt” Tänzchen vereinigte am Abend, noch einmal alu
überfüllten Schwanenſaale in gemütlicher Runde, womi
Kreisgebietstag ſeinen Abſchluß fand.
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beträge zur Verfügung geſtellt hatten. Kreisgebiets
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für die Woche vom 26. Mai bis 1. Juni 1935.
(Mitgeteilt vom Deutſchen Automobil=Club e. V., Gau /t die Tr=
Weſtmark, Bezirk Starkenburg und Rheinheſſen.)
Fernverkehrsſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
42 Erbach—Eberbach (zwiſchen Hetzbach und Kailbach)
Stützmauerbruches bis auf weiteres geſperrt. Umle
Beerfelden—Sensbach—Gaimühle.
Hauptſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
Affolterbach—Unter=Waldmichelbach vom 11. 2. bis auf weit
geſperrt. Umleitung: Fürth—Rimbach oder Beerfelden.
Fürth—Erlenbach vom 28. 3. bis auf weiteres geſperrt. Dfi
geſtellten Schilder ſind zu beachten.
Frankfurt a. M.—Mannheim (zwiſchen Biebesheim und C
heim) vom 2. 5. bis auf weiteres von Kilom. 19,865—
(Ortseingang Gernsheim) geſperrt. Umleitung; Crumſ= Vereinen
Bruchmühle oder Biebesheim-—Bruchmühle.
Sonſtige Straßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
Wembach—Rohrbach vom 10. 12. 1934 bis auf weiteres ge‟b
Umleitung: Hahn.
Darmſtadt—Eſchollbrücken vom 28. 11. 1933 bis auf weiters
ſperrt. Umleitung: Eberſtadt-Pfungſtadt.
Biblis—Wattenheim-Nordheim vom 28. 1. bis auf weitersß
perrt. Umleitung: Hofheim.
Hähnlein — Jägersburg vom 25. 2. bis auf weiteres gep
Umleitung: Rodau—Fehlheim—Schwanheim—Autobahm.
führung—Jägersburger Wald.
Nauheim-Königſtädten vom 7. 3. bis auf weiteres geſperrt.
leitung von der Reichsſtraße 42 Darmſtadt—Mainz nack5!
heim bzw. Königſtädten.
Hüttenfeld-Lampertheim vom 25. 5. bis auf weiteres geb
Umleitung: Lorſch-Bürſtadt.
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Ak. Nieder=Ramſtadt, 25. Mai. Kinderlandver
kung. Die für den Erholungsaufenthalt in hieſiger Gen”
beſtimmten Kinder treffen vorausſichtlich am 4. Juni I.
Es ſind zunächſt 29 an der Zahl, für die Pflegeſtellen ge—
ſind und die auch ſämtlich beſetzt werden. Es ſind aber inmn
der Gemeinde noch eine ganze Reihe von Familien, die ſon
erholungsbedürftiges Kind für kurze Zeit zu ſich aufnehmer
ten. Die Ortsgruppe der NSV. nimmt nach wie vor
Mel-
von Pflegeſtellen entgegen.
G. Ober=Ramſtadt, 27. Mai. Deutſche Stenograx
ſchaft. An dem mit der 30. Gebietstagung der Deutſchen
graphenſchaft am 26. d. M. in Arheilgen verbundenen Gc.
ſchreiben nahmen auch 11 Mitglieder der Ortsgruppe Oben?
ſtadt der Deutſchen Stenographenſchaft teil. Sämtliche
Teilnehmer wurden mit Preiſen ausgezeichnet, und zwar
nach hier ein 1., ſieben 2., ein 3. und zwei 4. Preiſe.
Rider
k. Dieburg, 25. Mai. Neuer Stromtarif des E
Elektrizitätswerkes. Der ſeit 1. April gültige Ta
bei der letzten Zählerableſung ſich erſtmalig ausgewirtk
Normaltarif ſieht einen feſten Preis von 40 Pfg. für die
wattſtunde und einen Zuſchlag als Grundgebühr, geſtaffe
die Brennſtellen vor. Der Wahltarif 1 gilt für
Lichtanlas=
welchen neben Lichtſtrom auch Haushaltungsſtrom durch
Zähler gemeinſam gemeſſen wird. Die Grundgebühr iſt au.
nach Brennſtellen geſtaffelt, der Strompreis beträgt 10 P-
Kilowatt. Für gewerbliche Anlagen aller Art mit einem Am
ert über 500 Kilowatt, einſchl. der Wohnungslichtanle
Wahltarif 2 gültig. Die Grundgebühr iſt abhängig von de
ſchlußwert und iſt geſtaffelt, der Verbrauchspreis beträgt al—
10 Pfg. für die Kilowattſtunde. Die Berechnung nach den
tarifen erfolgt ſtets auf die Dauer eines Jahres und
ein Jahr weiter, wenn nicht 2 Monate vor Ablauf des VeEN
jahres von einer Seite gekündigt wird.
Dieburg, 27. Mai. Reichs=Sportwerbewoch
einheitlichen Durchführung der Reichs=Sportwerbewoche
ſich die Vertreter der ſporttreibenden Vereine auf dem
9
verſammelt, um über die endgültige Zuſammenſtellung de
gramms zu beraten. Als Hauptfeſttag wurde der nächſte
woch beſtimmt. Die Sportvereinigung „Haſſia gab c.*
1A
Sonntag durch das Pokalſpiel gegen Germania: Bie”
beſten ſportlichen Auftakt zur Sportwerbewoche. Am 30
.
wird dann nachmittags ein Fußballwettſpiel zwiſchen der
ſchule und dem Gymnaſium auf dem Sportplatz am Schiol
ausgetragen, während am Abend ein vielſeitiges ſporttiche
gramm im Saale des „Mainzer Hof” allen Intereſſen
Können unſerer Sportvereine zeigen wird. Eine Abielt
Arbeitsdienſtes ſowie die Muſikkapelle wird bei allen Mele
anſtaltungen mitwirken. Den Schluß bildet ein Tanöchl.”
ein Radballſpiel des Radſportklubs. Zu dieſen Veranſiet
ind alle Einwohner eingeladen; die körperliche Ertüchtight.
jung und alt wird hierbei ſicherlich neue Freunde ei.
Reinheim, 27. Mai. Im Rahmen der Sportw
woche hält der Turnverein Reinheim am Mittwogh.
von 7—10 Uhr im Vereinslokal, eine öffentliche Tukhlt.
Es werden erſt die Schüler und dann die Turner ihren.
betrieb zeigen. Es ſind hierzu alle Einwohner eing‟.
wird mit einem zahlreichen Beſuch gerechnet, um Moſt.
ten Kreiſen zu zeigen, wie gut und nützlich der Sport I."
men der Volkserziehung.
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ſienstag, 28. Mai 1935
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 146 — Seite 7
Ci. Erbach, 27. Mai.
aeer geſtrige Feſtſonntag des Männergeſangvereins
Lieder=
mnläßlich ſeines 90. Stiftungsfeſtes wurde mit einem
feier=
ottesdienſte eingeleitet, der durch die feinſinnige
jint des Herrn Stadtpfarrers Hahn, die muſterhaften Chor
uwe des Jubelvereins und die mit warmer Empfindung
ge=
nnr Solovorträge des Baritonſängers Herrn Chriſtian
fimer=Darmſtadt jedem Teilnehmer zu einem tiefen inneren
zmis wurde. Anſchließend gedachte der Chor durch Kranz=
„uegung und Vortrag des Liedes vom guten Kameraden am
enmale auf dem Schöllenberg der im Kampfe für das
ſelaand gefallenen Streiter.
Dr frühe Nachmittag führte dann die unterdeſſen aus dem
Mümlingkreis gekommenen, mehr als tauſend Mann zäh=
Sängerſchar in einem ſtattlichen Zuge unter Vorantritt
Muſikkapelle und der Fahnewabteilung vom Bahnhof nach
Cdolf=Hitler=Platz, auf dem eine machtvolle Kundgebung
as deutſche Lied und unſer Vaterland mit ſeinem Führer
and. Dem Deutſchen Sängergruß folgten herzliche Be
angsworte für die Ortsgruppe der NSDAP. und die Stadt
kung durch Herrn Bürgermeiſter Lenz, der gleichzeitig
ſtgebenden Verein für ſeine der Vaterſtadt geleiſteten
dankte und ihm die innigſten Glückwünſche der Stadt ent=
EEtenſo herzlichen Willkomm ſprach Herr Friedrich Eich als
sführer und mahnte die Sänger eindringlich, im Dienſte
ſolk, Vaterland und Kirche treu auszuharren und ihre
Be=
durch die Tat zu beweiſen. Wuchtig und ergreifend
ſich der Maſſenchor „Mahnung” unter der überlegenen
Lei=
des Kreischormeiſters Herrn Rektor i. R. Göbel=
Beerfel=
ſnden Reigen der Anſprachen ein, den Herr Keller=König
ſorſitzer des Mümlingkreiſes weiterführte. Er grüßte
Sän=
nd Sangesfreunde, inſonderheit die vollzählig erſchienenen
vseteranen und beſonders herzlich den Vertreter der Stadt.
Dank galt in erſter Linie dem feſtgebenden Verein, dem das
nigsſingen als beſondere Ehrung übertragen wurde, weil
jeher einer der ſtärkſten Eckpfeiler in der Odenwälder
ſbewegung war. Dem Dank an die Sänger ſchloß er die
ng an, in Treue auszuharren und das von den Vätern
mmene koſtbare Erbe treu zu hüten: ſein Mahnruf ging
an alle zuſtändigen Stellen, die berufen ſind, die große
Sängerbewegung zu ſtützen. Einer ſtattlichen Schar konnte
ſiediente Ehrung für 25=, 40= und gar 50jährige Tätigkeit im
des deutſchen Männergeſanges werden. Dem
Kreischor=
der nunmehr ein halbes Jahrhundert als muſikaliſcher
von Vereinen tätig iſt, wurde als Anerkennung für dieſe
ſeltene Tätigkeit im Namen des Mümlingkreiſes ein von
Zanſtmaler Herrn Vetter=König in bekannt meiſterlicher
geſchaffenes Bild überreicht. „Seid mir gegrüßt, ihr
wald’=
ſhn Gleichzeitig erhielt er vom Deutſchen Sängerbund den
hrehrenbrief. Dieſelbe Auszeichnung in Form des
Ehren=
erhielt Herr Lang=Beerfelden. Sichtlich ergriffen dankte
„Göbel für die ihm gewordene Ueberraſchung mit dem
eiechen, auch weiterhin ſein ganzes, ihm von Gott
geſchenk=
uſikaliſches Können in den Dienſt der Kulturarbeit des
Deutſchlands zu ſtellen. Herr Keller gelobte dem
Füh=
neut die Treue ſeiner von ihm zu betreuenden Sängerſchar,
ieſe in dem begeiſtert aufgenommenen Sieg=Heil und den
kuſikbegleitung geſungenen beiden Nationalliedern freudis
mute. „Maienſchein” von Cornelius als zweiter Maſſenchor
wdie eindrucksvolle Kundgebung recht wirkſam ab.
drei Sälen ſtellten ſich nunmehr die Vereine der
Kriti=
iren Werner, Merz und Weigand aus Frankfurt
zberufenem Munde ein Urteil über ihre Jahresarbeit zu
Mit Freuden darf feſtgeſtellt werden, daß die Odenwälder
trotz aller hemmenden Schwierigkeiten in der Pflege des
Liedes nicht erlahmten. Vor allem ließ ſich eine viel
Auswahl des vorgetragenen Liedgutes feſtſtellen. Neben
ten guten Volksliede waren doch auch recht oft Werke
neu=
nerkannter Meiſter der Tonkunſt zu hören. Eine ganze
dvon Vereinen ſang auch mit Begleitung von
Einzelinſtru=
oder gar kleinem Orcheſter. Wertloſes wurde kaum ge=
Am Abend fand dann noch ein Feſtball ſtatt, bei dem
ſe und Gegenrede noch einmal ſo recht das Verwachſenſein
reins mit der geſamten hieſigen Bevölkerung zum
Aus=
m. Beſonders herzliche Worte fand Se. Erlaucht Graf
had, der Protektor des Vereins.
90 Jahre Männergeſang in Erbach.
Erbach, 26. Mai. Der „Männergeſangverein Liederkranz”
geſtern und heute die Feier ſeines 90jährigen Beſtehens:
ſe Städtchen nimmt an dem Jubelfeſte ſeines älteſten
freudigen Anteil.. Die Veranſtaltung wurde geſtern
urch ein wohlgelungenes Konzert im dichtgefüllten
hofſaal eingeleitet. Der derzeitige muſikaliſche Leiter,
ſrmeiſter Bernd Zeh=Darmſtadt, gab einleitend eine
inführung in den Aufbau der Vortragsfolge, deren erſter
Treugelöbnis für das Vaterland darſtellte. Anſchlie
tlot der Vereinsführer, Herr Friedrich Eich 4., herzlichen
hm und würdigte in ehrenden Worten die Verdienſte, die
Verein in den langen Jahrzehnten ſeines Beſtehens als
ſender Kulturfaktor für Volk. Vaterland und Kirche
er=
hat. In einem geſchichtlichen Längsſchnitt von der
Grün=
bis zur Gegenwart lernten wir das Auf und Nieder
Sit
reinslebens kennen. Beſondere Würdigung fanden die
Chorleiter, die nach ſchweren Zeiten immer wieder oft
nlich das Vereinsſchiff erneut flott machten. Das alte
Erdübel von ehemals ſpaltete einſt den Verein und ließ
ſugendbund” und aus dem wieder den „Liederkranz” ent=
In Jahre 1919 gelang es den reſtloſen Bemühungen des
en Kreisſchulrates Dieterich wieder, eine Verſchmelzung
en Männergeſangvereins mit dem jüngeren Liederkranz
führen. Dieſe Vereinigung hat ſich beſtens bewährt, was
auf des geſtrigen Abends erneut bewies. Der Krieg ließ
gSbrüder nicht mehr in die Heimat zurückkehren; eine
enthüllte Ehrentafel wird nunmehr auch äußerlich von ihren
Taten künden. Die ſich durch Lied und Sprechchor bei brennen
den Opferſchalen anſchließende Totenehrung hinterließ einen
nachhaltigen Eindruck. Reiter= und Liebeslieder zeigten der
Sän=
ger hochſtehendes Können in der Darbietung von Volksweiſen
und Volksliedern. Herr Eich dankte dem Chorleiter, der ſid)
um den hieſigen Chorgeſang größte Verdienſte erworben hat, und
überreichte ihm als äußeres Zeichen der Verehrung und
Aner=
kennung ein kleines Kunſtwerk aus einheimiſcher
Elfenbeinwerk=
ſtätte. Unterdeſſen war der Vorſitzende des Heſſiſchen
Sänger=
bundes.
Herr Miniſterialrat Ringshauſen, eingetroffen
und mit innigem Beifall begrüßt worden. Er fand begeiſternde
Worte für das deutſche Lied und den deutſchen Chorgeſang. Der
Deutſche ſang zu allen Zeiten ſowohl, als auch bei allen
Zeit=
umſtänden. Beſonders reichlich erklangen die Lieder in
Kampf=
zeiten, weil das Singen aus tiefſtem Glauben geboren und
ge=
tragen wird. Das Lied findet ſeine Wurzel in Blut und Boden,
in Menſch und Heimat; ſein Urgrund iſt die deutſche Seele, die
in der Jetztzeit endlich wieder entdeckt wurde und nunmehr ein
kulturelles Neuleben einleiten wird, geſtaltet durch Ton, Wort,
Farbe und Bild. Erbach iſt in der glücklichen Lage, durch ſein
geſangliches Können und ſeine Elfenbeinkunſtwerke zweifache
Arbeit leiſten zu dürfen. Die Sänger haben eine heilige
Ver=
pflichtung, das geſunde Erbe ihrer Väter zu hüten und zu mehren
und es rein und unverſehrt der Nachwelt zu übergeben.
Herz=
licher, dankbarer Beifall lohnte die trefflichen Ausführungen.
Den Ausklang des Konzertes brachte eine „Arbeiter=Kantate‟
die vom Herrn Zeh komponiert und dem Verein zu ſeinem
Ju=
belfeſte gewidmet wurde. Sie ſetzt ſich aus fünf Einzelteilen
zu=
ſammen, läßt Männerchor, ein= und zweiſtimmigen gemiſchten
Chor, Knabenſtimmen, Einzelinſtrumente und ein kleines
Or=
cheſter wechſelweiſe ineinander greifen und wurde zu einem
tie=
fen muſikaliſchen Erlebnis. Herr Zeh wurde als Komponiſt
ebenſo begeiſtert gefeiert, wie als ſachkundiger und ſicherer
Chor=
leiter.
Cc. Bickenbach, 27. Mai. 75=Jahrfeier und
Kreis=
liedertag. Mit einem wirkungsvollen Liederabend leitete
der MGV. von 1859 ſeine 75=Jahrfeier am Samstag abend im
„Hirſch” ein. Der verdienſtvolle Chorleiter, Herr Paul Bäniſch
(Darmſtadt), hatte wohlgeübte Chöre, von den jugendfriſchen
Stimmen klangſchön vorgetragen, in eine Vortragsfolge
einge=
baut, die mit inſtrumentalen Vorträgen von Mitgliedern eines
Darmſtädter Orcheſters ſtimmungsvoll wechſelten. Nach einem
ausdrucksvoll vorgetragenen Vorſpruch des kleinen „Fräulein”
Hofmann entwickelte Vorſitzer Ad. Hofmann die Geſchichte des
Vereins. Grüße und Ehrengaben des DSB. übermittelte
Kreis=
walter Beltz=Seeheim, der zugleich 6 Mitglieder für 50jährige
und 8 Mitglieder für 40jährigen Dienſt am deutſchen Lied
aus=
zeichnete. In eingehender Weiſe ſprach er über das Schillerjahr
1859 und die vaterländiſchen und kulturellen Aufgaben des
deut=
ſchen Sängers. Am Sonntag vormittag fand ein Feſtgottesdienſt
ſtatt, in dem der Verein nach alter Gewohnheit mehrere Lieder
ſang. — Am Sonntag mittag fanden ſich 14 Vereine des Kreiſes
Bergſtraße zum Wertungsſingen ein, das unter dem Leitwort
ſtand: „Es muß jedem beigebracht werden, daß keiner das Recht
hat, auf andere herabzuſehen, ſich ſelbſt beſſer zu dünken, ſondern
jeder bereit ſein muß zur großen Gemeinſchaft. (Adolf Hitler.
„Unter der Linde” fand eine kurze Feierſtunde ſtatt, in der unter
der feſſelnden Leitung des Kreischormeiſters Döbert=Bensheim
drei erhebende Geſamtchöre erklangen. Anknüpfend an das „Lied
der Brautleute
(K. Schüler) entwickelte Kreiswalter Beltz den
neuen „Bauplan” des DSB., der Gemeinſchaftsſingen und
ein=
ſtimmigen Geſang mehr in den Vordergrund rücken will, obgleich
er an der Grundlage des bewährten mehrſtimmigen Satzes
unbe=
dingt feſthalten wird. Die Volkshymnen bekräftigten den Gruß
an den „Baumeiſter” und Führer.
Die Chöre des ſich
an=
hließenden Wertungsſingens waren in vier Abteilungen
geglie=
dert: 1. Im Roſengarten will ich deiner warten!; 2. Wie herrlich
leuchtet mir die Natur!; Hinterm Pflug, in Werk und
Hal=
len ...: 4. Soll uns allen Deutſchland wieder Heimat ſein! Die
Chöre waren nach einem ausführlichen Plan des Kreischormeiſters
mit geringen Ausnahmen neuzeitlichen Tondichtern gewidmet und
verrieten eine gründliche Durcharbeitung, was auch der
Geſangs=
richter, Kapellmeiſter F. Fiſcher=Darmſtadt, ausdrücklich aner
kannte. Beſonders lobend ſei erwähnt, daß die Sänger in größter
Zahl auch der Beſprechung, die Herr Fiſcher in
kameradſchaft=
lichem Geiſte führte, mit lebhafter Anteilnahme beiwohnten.
Etwas mehr Anteilnahme ſowohl am Jubelfeſte des MGV. 1859
wie an der öffentlichen Feierſtunde ſeitens der Einwohnerſchaft
hätten ſich die Sänger, die z. T. eine recht beträchtlich große Reiſe
gemacht hatten, wohl gewünſcht. — Der andere Teil des Kreiſes
wird ſich am 30. Mai zum gleichen Zwecke in Hähnlein treffen.
* Kirch=Brombach, 27. Mai. Auch unſer Ort hatte fünfzig
„Kraft durch Freude =Urlauber aus Saarlouis und
Umgebung zu Beſuch. Nachdem dieſe am Sonntag zur Eröffnung
der Reichsautoabahn in Darmſtadt waren, am Montag eine
Rheinfahrt bis Koblenz und am Donnerstag eine Autotour nach
Winterkaſten, Lindenfels uſw. unternommen haben, vereinte ein
im Gaſthaus „Zum Engel” am Donnerstag abend abgehaltener
Unterhaltungsabend die Gäſte mit den Ortsbewohnern zu einer
ungezwungenen fröhlichen Feier, Lieder und Vorträge wechſelten
ab mit alten Volkstänzen. Die Saargäſte äußerten ſich ſehr
be=
friedigt über ihren leider nur ſo kurzen Aufenthalt hier.
r. Babenhauſen, 25. Mai. Sozialismusder Tat. Bei
dem 7. Kind einer hieſigen Familie hat der BdM. die
Ehren=
patenſchaft übernommen. Eine Baby=Ausſtattung, die
größtenteils von den Mädels ſelbſt angefertigt wurde, und
Le=
bensmittel wurden der Familie als Patengeſchenk überreicht.
Außerdem greifen die Mädchen im Haushalt der Familie bei
je=
der nur ſich bietenden Gelegenheit hilfreich ein. — Zu Grabe
getragen wurde heute nachmittag unter ſehr ſtarker
Beteili=
gung der Bevölkerung von hier und der Umgebung die im 56.
Lebensjahre nach längerem ſchweren Leiden im Marienhoſpital
zu Darmſtadt verſchiedene Frau Margarete Herdel geb.
Trink=
aus. Herr Pfarrer Büchler widmete der überall beliebten
Frau, die als Mitglied der evangel. Frauenhilfe im kirchlichen
Leben unſerer Gemeinde ſtets in vorderſter Front ſtand, einen
warmen Nachruf und legte auch einen Kranz im Namen der evg.
Frauenhilfe nieder. Der lieben Freundin und langjährigen
Wanderkameradin gedachte mit herzlichen Worten der
Dankbar=
keit unter Niederlegung eines Kranzes für die Ortsgruppe des
Odenwaldklubs Herr Oberrechnungsrat Marquardt von hier.
Br. Seckmauern, 27. Mai. Die Eheleute Friedrich Mißbach
und Ehefrau Katharina, geb. Höhner, feiern am 28. d. M. das
Feſt der goldenen Hochzeit. Da Mißbach ſchon Jahre lang
Mitglied des evangeliſchen Kirchenvorſtandes iſt, ſo übermittelte
bereits am Samstag der Kirchenvorſtand herzliche Glückwünſche
nebſt einem Geſchenk. Auch das Kirchenkonſiſtorium ließ eine
Jubiläumsurkunde überreichen.
Fe. Reichelsheim, 25. Mai. Unſer Ort rüſtet für die
Feier=
tage. Da am Himmelfahrtstag und an Pfingſten immer alles
wimmelt von Fremden, die ſich bei uns eine kurze Erholung
gön=
nen, ſoll dieſen der Aufenthalt auch eine richtige Kur ſein.
Dp. Zwingenberg, 27. Mai. Heute nacht ging über unſer
Städtchen ein Gewitter nieder. Ein Blitz ſchlug in das
An=
weſen des Fleiſchbeſchauers Karl Schaubach in der Rodauer
Straße, glücklicherweiſe ohne zu zünden. Die Hausbewohner
kamen mit dem Schrecken davon, jedoch hat das Haus ſelbſt
Scha=
den erlitten. — Die erſten Freilanderdbeeren ſowie
Kir=
ſchen konnten geſtern in der hieſigen Gemarkung geerntet
wer=
den. Infolge der feuchtwarmen Witterung iſt leit einigen Tagen
die Spargelernte in vollem Gange.
o. Erzhauſen, 27. Mai. Hohes Alter. Die älteſte
Ein=
wohnerin, Kath. Berbert, geb. Lotz, begeht am 29. Mai ihren
95. Geburtstag. Obwohl das hohe Alter ihren Rücken gebeugt,
iſt ſie noch körperlich geſund und verſieht noch häusliche Arbeiten.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Dienstag, 28. Maf
6.00 u. 7.00: Köln: Frühkonzert. Vom Wecken bis zum
Zapfenſtreich. Als Einlage 6.30: Gymnaſtik. 8.00:
Waſ=
ſerſtand, Zeit, Wetter. 8.10: Stuttgart: Gymnaſtik. 8.30:
Bad Bertrich: Frühkonzert. 9.00: Nur Freiburg:
Werbe=
konzert. 9.15: Nur Freiburg: 1. Hausmuſik für zwei
Kla=
viere. 2. Heimatliche Erzähler: Wilh. Kohl, Gengenbach.
10.00: Nachr. 10.15: Vom Deutſchlandſender:
Schul=
funk: Ein Schifflein fährt um die Welt. 10.45: Prakt.
Ratſchläge für Küche und Haus. 11.00: Hamburg:
Reichs=
ſendung: Eröffnung der Ausſtellung des
Reichsnährſtan=
des. 11.50: Meldungen
12.00: Leipzig: Mittagskonzert. Ltg.: Hilmar Weber.
Da=
zwiſchen 13.00: Zeit, Nachr. 14.00: Zeit, Nachr. 14.15:
Wirtſchaftsbericht. 1. Was gibt Neues? Worüber man
heute ſpricht. 2. ABC. der Wirtſchaft. 14.30: Zeit,
Wirtſchaftsmeldungen. 14.40: Wetter. 14.45:
Sende=
pauſe. 15.00: Nur Freiburg: Nachr. 15.15: Für die
Frau: 1. Mein kleiner Garten hinter dem Hof. 2.
Mar=
geriten, Veilchen, Nelken . . Ich lerne Blumen machen.
16.00: Klaviermuſik von Fr. Chopin. 16.30: Unſer
Schul=
kind — daheim. 16.45: Erdbeben! Ein Zwiegeſpräch=
117.00: Königsberg: Bunte Nachmittags=Unterhaltung mit
Guſtav Jakoby und den drei Akriheros. 18.30: Vom
Sinn unſerer Redensarten. Eine Plauderei. 18.45:
Wa=
rum fahren wir ins Wochenend? 18.55: Meldungen.
19.00: Freiburg: Unterhaltungskonzert. Ltg.: Willy
Döhr=
mann. 20.00: Zeit, Nachr.; anſchl.: Tagesſpiegel. 20.15:
Breslau: Reichsſendung: Stunde der Nation: Von
deut=
ſcher Heiterkeit. 20.45: Orcheſterkonzert. Werke von
An=
ton Dvorak. Lrg.: Hans Rosbaud. 22.10: Zeit, Nachr.
22.15: Wetter, Nachr., Sport. 22.25: Lieder von Max
Reger und Hugo Wolf. 23.00: München: Nachtmuſik.
24.00: Sturtgart: 9. Sinfonie von L. van Beethoven mit
Schlußchor über Schillers „An die Freude”. op. 1125.
2
OMldliun dandämn
Dienstag, 28. Mai
Reichsſendung: 20.15: Stunde der Nation: Von
deut=
ſcher Heiterkeit. Eine Folge humorvoller Dichtungen,
Königsberg: 17.00: Bunte Nachmittagsunterhaltung
für NSV.
Breslau: 20.45: Neunte Sinfonie mit Schlußchor über
Schillers Ode „An die Freude‟, Werk 125 von Beethoven.
Stuttgart: 21.05: Radfahrverein Concordia macht einen
Ausflug. Ein ſchwäbiſches Funkluſtſpiel. Einlage: Des
Teufel im Kamin. Ein alter ſchwäbiſcher Schwank.
Budapeſt: 19.30: Aida, Oper von Verdi.
Laibach: 20.00: Geſangsſoli u. Orcheſter.
Bukareſt: 20.05: Sinfoniekonzert.
Straßburg: 20.30: Fauſt in verſchiedenen Verwonungen.
Riga: 21.20: Romantiſche Muſik.
Rom: 21.30: Violinkonzert.
Wien: 21.40: Opernperlen.
Kopenhagen: 22.50: Moderne Tanzmuſik.
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Reich und Ausland.
Die Flaggen der Nakionen
auf Deutſchlands Weltjugendherberge.
Erneuerung und Erweiterung der Robert=Koch=
Stiftung.
Berlin. Die Reichsregierung hat am
Sonn=
tag das Gedenken an den großen Forſcher dadurch
geehrt, daß ſie die in der Inflation verfallene
Robert=Koch=Stiftung erneut ins Leben gerufen,
ihr einen namhaften Betrag zugeführt, den
Rah=
men der Stiftung erweitert und damit die
Fort=
ſetzung ſeines Lebenswerkes geſichert hat. — Am
Sonntag mittag fand in der neuen Aula der
Friedrich=Wilhelm=Univerſität in Berlin eine
Robert=Koch=Gedenkfeier ſtatt. Von den
Hinter=
bliebenen Robert Kochs waren ſeine Witwe und
ſeine Tochter, Frau Profeſſor Pfuhl, anweſend. Als
Vertreter der Reichsregierung ſprach der Reichs=
und preußiſche Innenminiſter Dr. Frick. Er
wür=
digte die großen Verdienſte Robert Kochs und gab
den Beſchluß der Reichsregierung bekannt, die
Robert=Koch=Stiftung zu erneuern und die
Er=
trägniſſe der Stiftung außer der Erforſchung der
Tuberkuloſe auch der Förderung anderer
wiſſen=
ſchaftlicher Arbeiten zur Bekämpfung der
Infek=
tionskrankheiten nutzbar zu machen. Nach dem
Miniſter ſprach der japaniſche Botſchafter Exz.
Muſhakoji. Er gedachte in Ehrfurcht und
Dank=
barkeit des Werkes des deutſchen Gelehrten Rob.
Koch und ſprach über die Beziehungen Kochs zu
ſeinen ausländiſchen Schülern und Fachgenoſſen.
Jeder Japaner kenne ſeinen. Namen und ſpreche
kähn in Ehrfurcht aus. Die Feſtrede, die der vor
zwei Wochen verſtorbene Schüler Robert Kochs,
Geheimer Medizinalrat Prof. Dr. Kolle, verfaßt
hat, wurde von Prof. Dr. Hetſch=Frankfurt a. M.
verleſen. Oberregierungsrat Prof. Dr. Möllers,
ebenfalls ein Schüler Kochs, gab eine Schilderung
Fder letzten Lebensjahre ſeines Lehrers.
Scherl-Bildmate m
Das Deutſche Handwerks=Inſtitut ſchuf als Ehrenpreis für den Deutſchlandflug ein eiger
Werk, eine Glasplatte, an der Silberſchmiede, Metallgraveure, Drechſler und Glasgraveure mi
tem Geſchick und Können gearbeitet haben. Es iſt eine Silberplatte, in die die Grenzen des Dus
Reiches eingraviert wurden und in die die Fluglinie des Deutſchlandfluges mit einer Silb=
Legierung (Niello) eingeſchmolzen iſt. Die Silberplatte iſt auf einem gedrechſelten Holzſock!
gelaſſen und trägt das Handwerkszeichen. Drei ſilberne Arme halten eine Glasplatte dari
die ſtiliſierte Flugzeuge eingraviert ſind und ſymboliſch über dem Deutſchen Reich ſchweſ
Scherl-Bildmaterndienst.
Der Stellvertreter des Führers, Rudolf. Heß,
weihte am Samstag die Jugendherberge Burg
Altena bei Hagen, die als Weltjugendherberge
den Jugendwanderern aller Nationen offen ſteht.
Jungvolk hißte an dieſem Tage ſymboliſch die
Flaggen der verſchiedenſten Nationen.
Zweimokoriger Alfa-Romeo, die große Neuigkeik auf der Avus
Der Reichsingendführer
eröffnet 34 Zelklager der
heſſen=
naſſaniſchen Hiklerzugend.
Frankfurt a. M. Am Sonntag nachmittag
eröffnete Baldur von Schirach 34 Zeltlager der
Hitlerjugend und des Jungvolks im Gebiet 13
Heſſen=Naſſau vom Lager des Bannes 80 (
Wies=
baden) bei Bad Schwalbach aus und ſtellte ſie in
das Zeichen des Kampfes um die Einigung der
deutſchen Jugend.
Nach einer eindrucksvollen Feierſtunde im
Schwalbacher Lager fuh rder Reichsjugendführer
zu den Lagern der Jungbanne 81/186 auf der
Billtalhöhe bei Königſtein, zum Lager der
Jung=
banne im Rodgau und ſchließlich zum Zeltlager
„Peter Frieß” des Bannes 115. Ueber die dortige
Feier haben wir in unſerer geſtrigen Ausgabe
be=
richtet.
Das denkmal der Mutker.
In einem der dichtbeſiedelſten und kinderreichen
Viertel von Stuttgart iſt jetzt ein Denkmal der
Mutter errichtet worden. Die Arbeit ſtammt von
dem Stuttgarter Bildhauer Calwer und ſtellt eine
Mutter inmitten ihrer fünf Kinder dar. Das
Denkmal findet zumal an dieſem Platz aus allen
Kreiſen der Bevölkerung und von den Beſuchern
der Stadt die größte Beachtung.
Scherl-Bildmaterndienst.
Eine beſondere Aufmerkſamkeit fand auf der Berliner Avusbahn der neue Alfa=Romeo=Wagen
„Bimotore”, der zwei Motoren beſitzt. Hier Nuvolari am Steuer.
Die Rodelbahn — für den Sommer.
Scherl-Bildmaterndienst.
Das Bad Einſiedel bei Chemnitz bietet ſeinen
Gäſten etwas Originelles, nämlich eine
Berg=
rodelbahn, die auch im Sommer befahren werden
ann. Es ſind Eiſenrodelſchlitten, die mitten im
Wald auf einer Eiſenſchiene mit großer
Geſchwin=
digheit heruntergleiten.
Schwere Unwekker im Rheingan.
Lorch. Ein ſchweres Gewitter entlud ſich
Samstag abend über dem Wiſpertal bei Lorch.
Große Waſſermaſſen ſtürzten von den Bergen
her=
ab und richteten in den Weinbergen und auf den
Aeckern großen Schaden an. Ein ſchwerer
Hagel=
ſchlag vernichtete eine Unmenge treibender
Trau=
bengeſcheine. Der Bahnkörper bei Lorch war
über=
ſchwemmt.
Erbach. Nachdem im unteren Rheingau am
Samstag der Weinort Lorch durch Unwetter und
Hagelſchlag ſchwer heimgeſucht worden war, iſt
am Sonntag früh ein weiteres ſchweres Gewitter
über den oberen Rheingau niedergegangen, das
beſonders den Weinort Erbach heimſuchte. Die
Straße zwiſchen Hattenheim und Erbach wurde
teilweiſe von den aus den Weinbergen
abge=
ſchwemmten Erdmaſſen überſchüttet. Die
Waſſer=
maſſen ſtürzten in die tiefer gelegenen Gärten
und Aecker, wo ſie die Sämereien und Kartoffeln
freilegten. In Erbach ſtauten ſich auf der Haupt
ſtraße Steine und Erde meterhoch. Die Feuerwehr
wurde alarmiert, um die immer ſtärker
andrän=
genden Waſſermaſſen durch Pumpen fortzuleiten.
Auch die SA. leiſtete anſtrengende Arbeit mit der
Entfernung von Steinen und Geröll aus den
Straßen. Der Schaden, den das Unwetter
ange=
richtet hat, iſt ſehr groß, da nicht allein die
Erd=
maſſen fortgeſchwemmt, ſondern auch die be
pflanzten Gärten und Aecker ſtrichweiſe vernichtet
ſind.
Zwei Perſonen nach Genuß von giftigem
Kuchen geſtorben.
Kiel. Nach dem Genuß von ſogenanntem
Sudankuchen ſind hier zwei Perſonen geſtorben,
acht weitere Perſonen ſind erkrankt. Die Bäckerei,
die den Kuchen hergeſtellt hatte, wurde ſofort
ge=
ſchloſſen. Die Unterſuchungen, die im
Hygiene=
muſeum ſtattfanden, haben bisher noch kein
Er=
gebnis gehabt. Das Nahrungsmittelamt iſt
eben=
falls mit der Unterſuchung der Angelegenheit
be=
ſchäftigt. Die noch vorhandenen Sudan=Schnitten
wurden in der Bäckerei und den belieferten
Ge=
ſchäften beſchlagnahmt.
Bei den Toten handelt es ſich um eine Frau
aus Neumünſter, die in einer Gaſtſtätte mit ihrem
Manne zuſammen Kaffee getrunken und Kuchen
gegeſſen hatte. Der zweite Tote iſt ein Matroſe
vom Panzerſchiff „Admiral Scheer”, der am
Frei=
tag bei ſeiner Familie eingetroffen war. Er ſtarb
im Marinelazarett, in das er eingeliefert
wor=
den war.
12 Verletzte bei einem franzöſiſchen Autorennen.
Paris. Auf einem Autorennen auf den
Straßen von Orleans ereignete ſich vorgeſtern
gegen Schluß des Rennens, nachdem Regen
einge=
ſetzt hatte, ein Unfall. Der Bugattifahrer Buffy
rutſchte auf der Straße mit ſeinem ſchweren
Wa=
gen, fuhr gegen einen Baum und ſtieß dann gegen
eine Schranke, hinter der einige Zuſchauer
ſtan=
den. Zwölf Perſonen wurden verletzt, davon
muß=
ten acht ins Krankenhaus übergeführt werden. Die
Verletzungen der Zuſchauer ſollen bis auf einen
Fall (Schädelbruch) nicht ſehr ſchlimm ſein.
Sandregen über Graz.
Wien. In Graz wurde am Samsc
eigenartiges Naturſchauſpiel beobachtet. Ucſe
Umgebung, aber auch über Teile von Gra/
ging ein ſtarker Sandregen nieder. Man n
an, daß durch die ſtarke Südſtrömung, die
Nacht zum Samstag herrſchte, eine vermut Im
Afrika kommende Sandböe nach Graz gy
wurde.
DUlSSUR
KäADR4
MMelld
NRD
Eine neue Enkführungsaffäre
in den Bereinigken Skaaken
New York. Die Oeffentlichkeit wi
einer neuen aufſehenerregenden Entfüüſp4
affäre in Atem gehalten. In Tacoma im 0!
Waſhington wurde der neunjährige
Weyerhäuſer, der Erbe des von dem verſty
Holzhändler Friedrich Weyerhäuſer hinterd
Vermögens, das auf 15 Millionen Dollar
wird, unter geheimnisvollen Umſtänden a
Heimwege aus der Schule entführt. Die
forderten die Familie des Kindes teles
auf, binnen fünf Tagen ein Löſegeld von M”/ nach Schneidemi
REBURGIBI
Reiten von drei
geht der F
Sut. Neiße, Gleiwit
Merſte Uebernacht
M Ortelsburg, Ly
Dollar zu zahlen. Dann werde ihnen der
Lug, dem zweiten
ſtor
Delr
erme
wohlbehalten zurückgegeben. Die Polis Flunde Stettin H
Himmel und Hölle in Bewegung, um Oeſt: Aremerhaben
na=
führer ausfindig zu machen. Fünfzehn de /41, leber Dortmu
Beamten der Bundespolizei ſind bereits
Luftwege in Tacoma eingetroffen. Die B
erklären ſich überzeugt, daß eine der
groß=
den des Oſtens die Hand im Spiele habe.
enichläger,
Die Familie Weyerhäuſer iſt deutſch
upt,
zu
ſtammung. Friedrich Weyerhäuſer, der G-o00.0
des entführten Kindes, wanderte im Jauſſel, 5
rd.
Joh
von Niederſaulheim in Heſſen nach St. P.4
Gec
beſchäftigte ſich, dort mit Holzhandel undc
N
end
nach und nach große Waldbeſtände im M.
Miet, 3
Becken. Er beſaß zeitweiſe die 20
größte-
hau
tiolg
mühlen der Welt und erwarb ein un
Vermögen, das er bei ſeinem Tod im
Ja-
ſeinen vier Söhnen hinterließ.
Deutſcher 2:1-Sieg
gegen die Tſchechoſlowakei.
Eanmt
in9
Auf dem Oſtra=Gehege in Dresden fand vor
60 000 Zuſchauern das zweite Fußball=
Länder=
ſpiel zwiſchen Deutſchland und der
Tſchecho=
ſlowakei ſtatt. Nach einem ungeheuer
ſchnel=
len, harten Kampf konnte die deutſche
National=Mannſchaft einen verdienten 2:1=
Sieg erringen. Dieſes Bild zeigt einen
auf=
regenden Augenblick vor dem deutſchen Tor:
der deutſche Torhüter Jakob=Regensburg lenkt
den Ball über die Latte.
Scherl-Bildmaterndienst.
tanue in
Nh
An
Rn
nA,
U
deenstag, 28. Mai 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Der Deutſchlandflug
ein Grenzlandflug!
i5e Fluglinie des Deutſchlandfluges. — Die Deutſche Luftfahrk=Werbewoche und der Deutſchlandflug,
zwei fliegeriſche Ereigniſſe. — Die Vorbereikungen zu den Veranſtalkungen.
Nr. 146 — Seite 9
Die Vorbereitungen für den Deutſchlandflug 1935 ſind im
urnlichen abgeſchloſſen. Der Flug beginnt am 28. Mai morgens
gso Uhr in Berlin, er findet am 2. Juni, abends um 5 Uhr
er Reichshauptſtadt ſein Ende. Die Fluglinie iſt ſo gezogen,
der Deutſchlandflug zu einem Grenzlandflug wird, daß alſo
golksgenoſſen in den Außenbezirken des Reiches
unmittel=
zeuge dieſer grandioſen Flugveranſtaltung, an der 163 Flug=
nach Aachen vorgeſtoßen. Die Strecke biegt ſich dann zurück nach
Köln, Bonn, Koblenz, um wieder bei Trier und Saarbrücken an
die Grenze heranzugehen. Es folgt dann Mannheim, Karlsruhe,
Stuttgart, von hier aus die erſte Ueberquerung des
Schwarz=
waldes nach Offenburg, während in Freiburg zum vorletzten
Mal übernachtet wird. Der Schwarzwald muß neuerdings
über=
flogen werden, Konſtanz iſt anzuſteuern, ferner Bad Tölz, dann
m
ndes
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Stredenführung des Deutschlandfluges 1935
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3840,6172
Oiessau
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—. —. — DRITTER
—————— WERTER
— FüNFTER
..... . . . . SECHSTER
B ÜBERNAGTUNGSHAFEN
G ZMANGSLANDEPLATZ E.ALLE VERBANDE
F VERBANDE RC I
K.4
V WENDEMARKEN
hin Ketten von drei bis neun Maſchinen teilnehmen, wer=
Funächſt geht der Flug von Berlin nach Dresden, dann
Fürlitz, Neiße, Gleiwitz, Ratibor, Breslau nach Guben. Hier
die erſte Uebernachtung ſtatt. Ueber Frankfurt (Oder) geht
hiter nach Schneidemühl, Lauenburg, Danzig, Hohenſtein,
ſein, Ortelsburg, Lyck, Inſterburg, Tilſit, Roſſitten nach
sberg, dem zweiten Uebernachtungsplatz, dann nach Stolp,
ſimünde, Stettin, Hamburg, Kiel, Flensburg, Weſterland,
Bremerhaven nach Bremen. Hier wird zum dritten Mal
ſtigt. Ueber Dortmund, Duisburg, Rheydt, Erkelenz wird
kommt München, von da aus geht es nach Paſſau, Regensburg,
Wunſiedel, Meiningen und Erfurt. Erfurt iſt die letzte
Nacht=
ſtation. Hier findet gleichzeitig der Thüringiſche Gauparteitag
ſtatt. Es iſt damit zu rechnen, daß die Verbindung des
Deutſch=
landsfluges mit dem Thüringiſchen Parteitag noch beſondere
Ueberraſchungen verſpricht. Die letzte Strecke verläuft über
Chem=
nitz, Leipzig, Halle, Magdeburg und Brandenburg.
Der Deutſchlandflug wird eingerahmt von der Deutſchen
Luftfahrt=Werbewoche, die am 26. Mai beginnt und ebenfalls
am 2. Juni endet. Der Zweck dieſer Werbewoche beſteht darin,
das ohnehin ſchon große Intereſſe des deutſchen Volkes an der
Luftfahrt noch weiter zu ſteigern, einen flugſportlichen
Wett=
bewerb zu veranſtalten und auch gleichzeitig weitere Geldmittel
zugunſten der Fliegerei mobil zu machen. So iſt es leider nicht,
daß der Deutſche Luftſport=Verband über unerſchöpfliche
Geld=
quellen verfügt. Er muß immer wieder an die Allgemeinheit
appellieren. Das geſchieht denn auch am Samstag, dem 1. und am
Sonntag, dem 2. Juni. An dieſen beiden Tagen werden die
An=
gehörigen des Deutſchen Luftſportverbandes mit der
Sammel=
büchſe in der Hand auf den Straßen erſcheinen und genau wie
im vorigen Jahr jeden deutſchen Volksgenoſſen auffordern, ein
Geldſtück in die Büchſen zu werfen, alſo den Fonds aufzufüllen,
aus dem die finanziellen Kräfte zur weiteren fliegeriſchen
Er=
tüchtigung unſerer heranwachſenden Jugend geſchöpft werden.
Hand in Hand damit geht ein Großflugtag auf dem Flugfeld
Tempelhof, an dem die bekannteſten Flieger, unter ihnen Ernſt
Udet, teilnehmen werden. Bei dieſer Gelegenheit werden alle
Typen, von der ſchwächſten bis zur ſtärkſten Maſchine dem
Publikum vorgeführt werden, das im Anſchluß an dieſe
Ver=
anſtaltungen dann Zeuge der Beendigung des Deutſchlandfluges
ſein wird. Es iſt übrigens bei dieſer Gelegenheit auch die
Mög=
lichkeit gegeben, Rundfahrten mit einem Kleinluftſchiff zu machen.
Die Organiſation des Deutſchlandfluges war keine
Kleinig=
keit. Es mußten überall Wendemarken angelegt und Quartiere
für die rund zwanzigtauſend Mann geſchaffen werden, die auf
den Zwangslandeplätzen und auf den Hauptplätzen Dienſt tun.
Außerdem mußte nach einem einheitlichen Plan eine für alle
Flugplätze gültige Bodenorganiſation aufgezogen werden, ſo daß
jeder Flieger, gleichgültig wo er niedergeht, ſofort weiß, wo er
ſich zu melden hat, wo getankt werden kann und wo evtl.
Erſätz=
teile zu haben ſind. Die einzelnen Flugzeugfirmen ſchicken
übri=
gens Spezialmaſchinen mit, die man vielleicht als fliegende
Reparaturwerkſtätten anſprechen kann. Außerdem wird eine
fliegende Rundfunkſtation eingerichtet, die vom Anfang bis zum
Ende am Deutſchlandflug teilnimmt und die deutſchen
Rund=
funkhörer über die einzelnen Phaſen der Veranſtaltung
unter=
richtet, Außerdem waren zahlreiche Erkundungsaufgaben
aus=
zuarbeiten, die von den Fliegern zu löſen ſind. Die Flieger
bleiben faſt bis zum Schluß in Gruppen zuſammen, nur auf
einem Teilſtück löſen ſich die Ketten auf, es hat jeder Orter
beſondere Erkundungen vorzunehmen, dann ſchließen ſich die
Ketten wieder und ſetzen den gemeinſchaftlichen Flug fort. Die
Erkundungen ſind ſofort im Flugzeug ſchriftlich feſtzuſtellen
und an beſtimmten Punkten im Meldebeutel abzuwerfen. Es
galt dann die Reihenfolge der Abflüge feſtzuſetzen.
Vorſchrif=
ten für die Bordbücher zu erlaſſen, die Entbindung von
Zoll=
formalitäten für das Danziger Gebiet zu erreichen und die
Ueberflugſtrecken über polniſches Gebiet hinweg abzuſtecken. An
ſämtliche Teilnehmer des Deutſchlandfluges ſind Warnungen
ergangen, unter allen Umſtänden ein Ueberfliegen der
Reichs=
grenzen zu vermeiden und bei den Wendemarken in
unmittel=
barer Nähe der Grenze beſondere Vorſicht zu üben. Die
einzel=
nen Flugzeuge eines Verbandes werden ſich durch große
latei=
niſche Buchſtaben unterſcheiden.
Dem Luftſportverband ſind Preiſe und Geldmittel, die als
Preiſe ausgeſchüttet werden ſollen, im größeren Umfange
zu=
gegangen. Der Hauptpreis iſt aber der Wanderpreis des Herrn
Reichsminiſters der Luftfahrt, Hermann Göring, um den der
Kampf geht. Vorſitzender des Preisgerichtes iſt der Präſident des
Deutſchen Luftſportverbandes. Die Beſatzung eines jeden
Flug=
zeuges beſteht aus einem Führer und einem Orter. Für die
Motorenleiſtung der Maſchinen iſt vorgeſchrieben, daß ſie mehr
als ſiebzig und weniger als hundertſiebzig PS betragen muß.
Unterſagt iſt es, die Flüge ohne Erdſicht durchzuführen. Ebenſo
dürfen Brennſtoff= und Schmierſtoffbehälter nicht abgeworfen
werden. An jedem Tag iſt eine Strecke zurückzulegen, deren
Länge bis zu 1250 Km. beträgt. Die Geſamtſtrecke iſt länger als
5000 Km., infolgedeſſen iſt dieſer Rundflug der längſte, der bisher
überhaupt durchgeführt worden iſt. Aus dem Kreis der
Be=
werber iſt die Untergruppe Weimar hervorzuheben, die mit drei
Klemm=Maſchinen erſcheint. Aus Mannheim kommt eine
Unter=
gruppe von fünf Flugzeugen, die ebenfalls über Klemm=
Maſchi=
nen verfügt, das gleiche gilt für die Untergruppe 15 aus
Dort=
mund, die ſich auch aus fünf Maſchinen zuſammenſetzt. Ferner
verfügt die Ortsgruppe Frankfurt a. M. über fünf Klemm=
Flugzeuge, während die Ortsgruppe Darmſtadt mit ſechs Klemm=
Maſchinen anrückt und die Ortsgruppe Karlsruhe ſieben Klemm=
Flugzeuge vorſchickt.
Geſtorbene.
ſitadt: Delp, Hermann, 2 Jahre.
utenſchläger, Hedwig Eliſabethe, geb.
telhaupt, Ehefrau d. Poſtbetriebsarbeiters,
Jahre.
im bel, Hildegard, 3 Jahre.
ſiger, Johann Georg, Koch, verheiratet,
Jchre.
Ril, Adolf, Wendel, Schuhmachermeiſter,
eiratet, 31 Jahre.
ſckelhaupt, Nikolaus, 25 Tage.
Im Sonntag verſchied nach kurzem,
hweren Leiden mein lieber,
unvergeß=
cher Mann und herzensguter Vater,
nſer lieber Sohn, Bruder,
Schwieger=
ihr, Schwager und Onkel
Adi Keil
Schuhmachermeiſter
in Alter von 31 Jahren.
Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Lina Keil, geb. Sepp und Kind
Familie Georg Keil
Familie A. Sepp.
armſtadt, Baſel.
chardtſtraße 5
erdigung: Mittwoch, nachm. 3.30 Uhr,
auf dem alten Friedhof, (4998
Eire nacht entſchlief nach längerer
urkheit mein innigſtgeliebter Gatte
Bohann Weger.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Maria Weger
Familie Karl Weger.
Emſtadt, den 27. Mai 1935.
eſetzung: Mittwoch, 29. Mai, 3 Uhr,
Waldfriedhof.
Nach kurzer, ſchwerer Krankheit wurde unſer lieber Kamerad
und Mitarbeiter
Opl. Zng. Richard Rüttger
jäh aus unſerer Mitte geriſſen. Es iſt uns allen
unfaß=
bar, daß er nicht mehr unter uns iſt.
Die Materialprüfungsanſtalt verliert in ihm einen ihrer
tatkräftigſten und erfolgreichſten Aſſiſtenten.
Im Namen
aller Angehörigen der Staatlichen
Material=
prüfungsanſtalt der Techniſchen Hochſchule
Darmſtadt
Prof. Dr. A. Thum.
5007)
Darmſtadt, den 27. Mai 1935.
Abt4
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Seite 10 — Nr. 146
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sport, Spiel und Jurnen
Neuer Hochſchulrekord über 4X100 Meter Bruſt.
Klubkampf TSG. 46—Univerſität Heidelberg—Techn. Hochſchule
Darmſtadt/Univerſität Frankfurt.
Der geſtern abend im Hallenbad zum Austrag gelangte
Klubkampf zwiſchen TSG. 46 Darmſtadt, der Univerſität
Heidel=
berg und einer kombinierten Mannſchaft der hieſigen Techniſchen
Hochſchule und der Univerſität Frankfurt wies leider einen recht
ſchwachen Beſuch auf. Dafür wurden die Anweſenden mit um ſo
beſſerem Sport überraſcht. Gleich im erſten Rennen über 4mal
100 Meter Bruſt glückte das Vorhaben de rHeidelberger
Studen=
ten, die der bisherigen deutſchen Hochſchulbeſtleiſtung zu Leibe
rücken wollten. Schon der erſte Schwimmer Bruckhorſt=
Hei=
delberg ſchaffte einen Vorſprung von zirka 2 Metern vor TSG.
46, während der dritte Konkurrent nur um Körperlänge
zurück=
lag. Als Ehrlich abgelöſt wurde, lag Frankfurt-Darmſtadt
gut 3 Meter TSG. 46 zirka 15 Meter zurück. Heyer
ver=
größerte den Abſtand und Kohler ſchlug unter ſtürmiſchem
Bei=
fall in 5:34,4 Min. an, womit der bisherige Hochſchul=Rekord von
:42,2 verblichen war. Frankfurt-Darmſtadt belegte in 5:47,5
Minuten den zweiten Platz vor TSG .46 in 6:13,2 Min.
Auch die 4mal 100 Meter Kraulſtaffel, zu der nur
Heidel=
berg und TSG. 46 an den Start gingen, war den vier
Heidel=
bergern Badſtübler, Kaiſer, Reiferſcheidt, Heyer
nicht zu nehmen, die um eine Sekunde ſchneller in 4:45 Min.
vor TSG. 46 das Rennen beendet hatten.
Dafür revanchierten ſich die Einheimiſchen in der Rückenſtaffel
4mal 100 Meter. Marquardt, Roßkopf Schmahlbach
und Gerhardt legten in 5:41 Min. vor Heidelberg 5:55 Min.
und Frankfurt—Darmſtadt 5:58 Min. die Hand auf den Sieg.
Zu der 6mal 100 Meter Lagenſtaffel traten die Neckarleute
nicht mehr an. TSG. 46 konnte auch dieſe Staffel erkämpfen.
In 8:04 Min. verbeſſerter Gerhardt, Eiländer, Karn — der die
beſte Zwiſchenzeit ſchwamm —, Marquardt, Rech und Jakob den
Stand des Klubkampfes. Der zweite Platz für Frankfurt-
Darm=
ſtadt wurde mit 8:20,2 Min. geſtoppt.
In einigen Einlagrennen ging der Nachwuchs der
Woogs=
platzturner und =turnerinnen über 100 Meter Kraul bzw. 100
Meter Bruſt über die Bahn.
In den abſchließenden Waſſerballſpielen ſiegte Univerſität
Heidelberg gegen die zweite Garnitur von TSG. 46 3:1 (2:0),
das Ehrentor warf Boßler. Dann drehte die erſte Garnitur der
46er den Spieß um und gab den Kombinierten von Frankfurt—
Darmſtadt 6:0 (2:0) das Nachſehen. Roßkopf 5 und Gerhardt
teilten ſich in die Torerfolge.
Die Veranſtaltung, die Gauſchwimmwart Bingel mit
herz=
licher Begrüßung der Gäſte eröffnete, nahm unter der techniſchen
Leitung von Abteilungsleiter Dahmer einen flotten Verlauf
und wurde durch ein Schauſpringen wertvoll bereichert. Der
Klubkampf endete demgemäß TSG. 46 24 Punkte, Univerſität
Heidelberg 16 Punkte und Frankfurt-Darmſtadt 12 Punkte.
5—
Waſſerſpork.
Erfolge der TSG. 46 (Paddelabteilung) auf der Gau=Langſtrecke
Oppenheim-Mainz.
Bei der am Sonntag auf der 18 Kilometer langen
Renn=
ſtrecke Oppenheim—Mainz ſtattgefundenen Gau=
Langſtreckenwett=
fahrt konnte die TSG. 46 einige gute Erfolge erzielen. Im
Jugendzweier ſiegten L. Chriſtmann=H. Gerſtenſchläger ganz
überlegen vor Rheinbrüder Karlsruhe und KC. Mainz 22.
Irm=
gard Wagenführ konnte im Damen=Einer einen dritten Platz
be=
legen. Im Einer für Anfänger konnte ſich A. Frietſch unter neun
Bewerbern einen guten zweiten Platz ſichern. Ganz überlegen
war der Sieg von C. Sommer=E. Herzig im Juniorenzweier über
18 Km., die gleichzeitig mit 1 Stde. 10 Min. die beſte Zeit des
Tages (1 Min. ſchneller als die Seniorenmannſchaften) fuhren.
Man darf geſpannt ſein, wie ſich die Mannſchaft am kommenden
Sonndag in Saarlouis gegen die bekannten Saarvereine
durch=
ſetzen wird.
Die Ergebniſſe:
Zweierfaltboot für Jugend, 6 Km.: 1. TSG. 46 Darmſtadt
(Chriſtmann=Gerſtenſchläger) Zeit: 23:41. 2. Rheinbrüder
Karls=
ruhe (Schneider=Bitter) 23:55. 3. KC. Mainz 22 (Müller=
De=
wald) 24:04. Einerfaltboot f. Damen, 6 Km.: 1. KC. Biebrich=
KC. Mannheim (E. Rieger)
Wiesbaden (S. Müller) 26:42. 2.
TSG. 46 Darmſtadt (J. Wagenführ) 27:14. Einerfalt=
27:03.
boot für Anfänger, 18 Km.: 1. Kanufreunde 23 Mainz (K.
Sauernheimer) 1:18 2. TSG. 46 Darmſtadt (A. Frietſch) 1:19.
Rheinbrüder Karlsruhe (Umhauer) 1:20,2. Zweierfaltboot für
Junioren, 18 Km.: 1. TSG. 46 Darmſtadt (O. Sommer=E.
Her=
zig) 1:10 (Tagesbeſtzeit) 2. KC. Ludwigshafen (Dauner=Klein)
1:11,5. 3. Rheinbrüder Karlsruhe (Dahringer=Chriſt) 1:12.
Das nächſte Training findet Mittwoch abend und
Donners=
tag ſtatt. Anſchließend Beſprechung aller Teilnehmer der Fahrt
u —
nach Saarlouis.
Reichsſportwerbewoche in Arheilgen.
Zur Durchführung der Reichsſportwerbewoche in Arheilgen
hat die Ortsgruppe Arheilgen des DRfL. ein
abwechſelungs=
reiches, auf die verſchiedenſten Sportarten eingeſtelltes
Pro=
gramm aufgeſtellt, um der geſamten Bevölkerung Einblick zu
ver=
ſchaffen, welche ſportliche Ausbildungs= und
Betätigungsmöglich=
keiten für den Einzelnen am Ort zur Verfügung ſtehen. Bereits
am Samstag, den 25. Mai, fand in der Turnhalle des TV. 76 ein
Vortrag über Rettungsſchwimmen von Herrn Penk ſtatt, am
Montag abend ein Staffel=Lauf durch die Untere Mühlſtraße,
woran ſich der Turnverein, die Sportvereinigung ſowie die
Hit=
ler=Jugend beteiligte. Dienstag abend 8,30 Uhr findet in der
Turnhalle des Turnvereins 76 ein Schauturnen, verbunden
mit einem Gerätewettkampf ſtatt.
Am Mittwoch, den 29. Mai, wird der Deutſche
Handballmei=
ſter 1934, Polizei Darmſtadt, mit ihrer kompletten erſten
Mannſchaft um 7 Uhr auf dem Sportplatz im „Elſee” gegen eine
Kombination TV.=Sportvgg., antreten. Gerade dieſes Spiel
dürfte ſeine Anziehungskraft nicht verfehlen. Im weiteren
Ver=
lauf des Abends werden im Löwenſaal, „Haus der Arbeit”, die
Boyabteilung der TSG. 46 Darmſtadt, der Kraftſportverein 1910
Darmſtadt und die Schwerathletikabteilung der Sportvereinigung
Schau= und Wettkämpfe austragen. Am Freitag, den 31.
Mai, kommen die Fußballer zu ihrem Recht, und zwar treten
ſich um 6.30 Uhr auf dem Sportplatz am „Arheilger Mühlchen”
der SV. 98 Darmſtadt und eine Kombination SpVgg. 04
Ar=
heilgen=Union Wixhauſen gegenüber. Zu allen
Veran=
ſtaltungen laden wir die geſamte Bevölkerung hiermit nochmals
herzlich ein.
Handball beim SC. Bikkoria Griesheim.
1. Mannſch. — Polizei Darmſtadt 5:14 (2:7). Reſ. 5:9
(4:5). 1. Mannſch. — TV. Reinheim 11:7 (5:3). 2. Mannſch.
15:2 (10:0), 1. Jugend — Tſchft. 1B Griesheim 4:5 (3:4).
Am Samstag abend ſtellten ſich die beiden Mannſchaften
Polizei Griesheim dem ſehr guten Schiedsrichter Geibel=
Pfung=
ſtadt in der angekündigten Aufſtellung. Griesheim hat Anwurf
und ohne daß ein Gegner eingreifen kann, ſetzt Sauerwein den
Ball ſcharf in die linke untere Ecke. Polizei kommt vorerſt nicht
in Fahrt. Zweimal rettete Keimig im Polizeitor gerade noch zur
Ecke. Weingärtner hat Pech, als ſcharfe Würfe zweimal neben
dem Pfoſten ins Aus gehen. Schon ſind 10 Minuten geſpielt,
ohne daß Griesheims Torhüter beſonders einzugreifen brauchte.
bei etwas Glück hätte Gr. in dieſer Zeit gut mit 4 Toren führen
können. Die 12. Minute bringt eine Wendung. In prächtigem
Zuſammenſviel können die Grünen innerhalb 8 Minuten 5mal
einſenden. Leider hatte ſich Knoth ſchon bei den erſten Bällen, bei
einer Abwehr, einen Finger verletzt, ſo daß er nur noch zur
Hälfte ſeinen Mann ſtellen konnte. Gr. erzielt durch Weingärtner
das zweite Tor, dem Polizei bis zur Halbzeit noch zwei Tore
ent=
gegenſetzen kann. Nach der Pauſe dreht Polizei mächtig auf und
es gelingt ihr auch, in der Gr. Hinterreihe einige Verwirrung
anzurichten und innerhalb 3 Minuten 4mal einzuſenden. Jetzt
findet ſich Gr. wieder, der Kampf iſt wieder vollſtändig
ausge=
glichen, die techniſche Ueberlegenheit der Gäſte wird von den
Vik=
torianern mit Eifer und Ehrgeiz abgeſtoppt. Sauerwein
unter=
nimmt in der 7. Minute einen Alleingang und ſchließt mit dem
Tor ab. In der 10., 12. und 15. Minute iſt Polizei erfolgreich.
Viktoria ſetzt zum Endſpurt an, doch Eigenſinn in der Gr.
Stür=
merreihe verdirbt manchen ſchönen Angriff. Endlich gelingen
Sauerwein zweimal kurz hintereinander zwei ſchöne Torwürfe,
die der ſehr gute Polizeihüter paſſieren laſſen mußte. Die letzten
9 Minuten verlaufen, trotz größter Anſtrengungen beiderſeits,
torlos. Ein ſchnelles und ſchönes Spiel hatte ſomit ſein Ende
er=
reicht, wobei der große Gegner alle Regiſter ſeines Könnens
auf=
ziehen mußte Griesheim gab einen guten und ſtarken Gegner ao.
nur müſſen ſich einige Spieler unbedingt das eigenſinnige
Spie=
len abgewöhnen. Dem Spiel wohnten leider nur etwa 300
Zu=
ſchauer bei. Die 2. Mannſchaften boten ebenfalls recht guten
Sport, die 5 Tore für Griesheim ſchoß Wettmann allein. —
Am Sonntag im Spiel gegen Reinheim mußte Viktoria für
Knoth und Dingeldein, die beide Verletzungen aufzuweiſen
hat=
ten, Erſatz einſtellen. Görlich und Wettmann paßten ſich ganz gut
an. Görlich im Tor machet wanche Gäſtehoffnung zunichte.
Rein=
heim hatte eine ſehr gute und ſchnelle Mannſchaft zur Srelle, die
zu gefallen wußte. Hatte man für die Griesheimer Mannſchaft
Bedenken, ſo ſahen ſich die Anhänger angenehm enttäuſcht, denn
die Befürchtungen der Ermüdungserſcheinungen anläßlich des
ſchweren Spieles am Samstag, waren grundlos. Die Gäſte gehen
in Führung. Griesheim erhöht durch Sauerwein auf 2:1.
Wein=
gärtner erzielt Nr. 3. Gies nach prächtigem Alleingang Nr. 4.
Reinheim holt zwei Tore auf, doch Sauerwein erzielt kurz vor
Halbzeit noch das fünfte Tor. Nach der Pauſe wirft Wettmann,
das 6. Tor, Weingärtner Nr. 7. Dann erzielen die Gäſte ihr 4.
und 5. Tor, Gr. das 8. und 9. durch Sauerwein und Weingärtner.
Zeinheim iſt zum 6. Male erfolgreich, Nr. 10 und 11 ſchießen
Müller und Sauerwein, das Schlußwort hat dann Reinheim mit
dem 7. Tor. Schiedsrichter Nicoley leitete gut.
Gudrst du nie von mie gegangen.
Roman von Erich Ebenstein
Nachdruck verboten
41)
Prinz Dſchumala erkennt die Situation zuerſt.
Selbſtver=
ſtändlich — Bettler ſind in Indien ja immer eine Art geheiligter
Perſonen, weil die meiſten Joghis und Fakire das
Bettler=
gewand tragen ... auch fühlen die Brahmanen durch den Kampf
inmitten des Tempels dieſen entweiht.
„Bitte, gehen Sie raſch aus dem Tempel, gnädige Frau, und
alarmieren Sie die engliſche Polizei. Auch ein Arzt ſoll kommen.
Sie brauchen nichts zu befürchten. Man hält Sie für eine
Eng=
länderin, und niemand wird es wagen, Sie zu beläſtigen.”
Sigrid, die dunkel fühlt, daß hier eine neue, wenn auch ihr
unverſtändliche Gefahr heranwächſt, kommt der Aufforderung
ohne Zögern nach, obwohl ihr das Herz vor Angſt bis in den
Hals hinauf ſchlägt bei dem Gedanken, ſich allein durch die
ſichtlich erregte Menge drängen zu müſſen.
Finſtere Blicke aus tauſend braunen Hindugeſichtern
be=
gleiten ſie, aber man läßt ſie unbeläſtigt vorüber.
Dſchumala hat ganz richtig gerechnet: man hält ſie für eine
Engländerin und weiß nur zu gut, daß jede Beleidigung einer
ſolchen von den Behörden aufs ſtrengſte geahndet wird.
Er und der Emir halten den Araber noch immer am Boden
feſt. Aus deſſen rechtem Handgelenk ſtrömt unaufhaltſam Blut.
Offenbar hat er ſich bei dem Kampf um das Meſſer eine Ader
verletzt.
Finſter betrachtet ihn der Emir
„Du wollteſt mich alſo töten?” fragte er ſtreng. „Warum?
Wer biſt du?"
Der Araber ſchweigt.
„Dann werde ich es dir ſagen. Du biſt Abner
Kabuhl=
ich erkenne dich an der Aehnlichkeit mit deinem Vater!"
„Dann wiſſen Sie auch — warum ich Sie töten muß!“
antwortet der Araber zähneknirſchend, und in ſeinen ſtechenden
ſchwarzen Augen ſpiegelt ſich ein ſo abgrundtiefer Haß, daß,
wenn Blicke töten könnten, der Emir noch im ſelben Augenblicke
tot zuſammengeſunken wäre.
„Du haſt Herrn Donawend ermordet?” fährt der Emir in
ſeinem Verhör fort.
Der Araber ſchweigt.
„Warum biſt du uns nach Indien gefolgt? Töten hätteſt du
mich auch in Wien können. Warum ſchobeſt du deine Rache auf?”
Abermals Schweigen. Kabuhl ſchließt die Augen — entweder
aus Schwäche oder um anzudeuten, daß er nicht antworten will.
„Was tateſt du mit dem Roſendiamanten? Wo haſt du ihn?”
Der Araber reißt die Augen groß auf und ſtarrt den Frager
wütend an.
„Wollen Sie mich verſpotten?"
„Nein, aber du haſt doch Herrn Donawend des Diamanten
wegen getötet, alſo mußt du ihn haben!"
„Ich habe ihn nicht. Ich habe alles vergebens nach ihm
durchſucht. .. er war nicht mehr da.”
„Bah — wohin wäre er dann gekommen? Du mußt es doch
wiſſen!
Kabuhls Augen bohren ſich forſchend in des Emirs Antlitz.
„Wenn ich es wüßte — wäre ich Ihnen dann nach Indien
gefolgt?” ſagt er endlich nach einer Pauſe langſam. „Nur Sie
oder die junge Dame, die mit Ihnen reiſte, kann ihn haben.”
Mit einem tiefen Atemzuge richtet der Emir ſich auf. Das
allein hat er wiſſen wollen, daß Kabuhl den Stein nicht
beſitzt.
Alſo müſſen auch ſeine andern Schlüſſe ſich als richtig
er=
weiſen.
Volk und Prieſter ſind ihm inzwiſchen immer näher gerückt
ihre Haltung wird von Minute zu Minute drohender. Aufgeregt
ſchreiend umdrängen ſie ihn, die ſofortige Freilaſſung des
Bett=
lers, den ſie für einen heiligen Mann erklären, fordernd.
Der Emir, der, ganz mit ſeinen eigenen Gedanken
beſchäf=
tigt, all dies erſt jetzt bemerkt, während Prinz Dſchumala ſchon
lange beſorgt das Anwachſen der feindlichen Stimmung
be=
obachtet, läßt verwundert den Blick in der Runde gehen.
„Was wollt ihr von mir?” ſagt er mit ruhiger Würde, „daß
ich dieſen Elenden laufen laſſe? Das wird nicht geſchehen, denn
er iſt ein Dieb und Mörder, der dem Geſetz verfallen iſt. Auch
iſt er kein frommer Hindu, wie ihr glaubt, ſondern ein
Moham=
medaner aus Arabien, der ſich als Bettler verkleidet in den
Tempel eingeſchlichen hat.”
„Lüge! Lüge!” ſchreit Kabuhl, ſeinen Vorteil erfehend,
gellend dazwiſchen. „Merkt ihr nicht, wer zu euch ſpricht? Einer
von den Verrätern, die euch an England verkaufen wollen!“
Das war ein ſchlimmes Wort, das, wie ſtets im Volk, zündend
wirkte.
Wildes Geheul antwortet. Drohend gegen den Emir
ge=
ballte Fäuſte. Lodernde Blicke aus fanatiſchen Augen.
Dienstag, 28. Mai Un
Eine Anordnung des Reichsſporkführt
Es finden während der Reichsſport=Werbewoch,
öffentlichen Plätzen iſt ſicherzuſtellen, daß durch geeignete
gen verbunden ſind. Hierzu erläßt der Reichsſportführer fonl
Anordnung:
*S iſt Frauen und erwachſenen Mädchen unterſagt, im
oder Sportanzug an Werbeumzügen teilzunehmen. Feſtkleich
Gleichtracht iſt ſelbſtverſtändlich zugelaſſen. Bei Vorführungg
öffentlichen Plätzen iſt ſicheuzuſtellen, daß durch geeignete
kleidemöglichkeiten in der Nähe der Plätze ein längerer An=n
im Turn= oder Sportanzug vermieden wird.
Oetsgruppe Darmstadt des R
An die Leiter der Turn= und Sportvereine!
Am kommenden Mittwoch, den 29. Mai d. J., abenw=
Uhr, findet im grünen Zimmer der Woogsturnhalle eine 9
verſammlung der hieſigen Ortsgruppe des Deutſchen Seo
bundes für Leibesübungen ſtatt, zu der ſämtliche Vereinsa,
Abteilungsleiter, techniſche Leiter ſowie die örtlichen
Fach=
leiter eingeladen werden. (gez.) Löwer.
Ausſchreibung
der Bahumeiſterſchaften des Kreiſes Starkenl
für Samstag, Sonntag, den 22./23. Juni 1935, in Darm
1. Männer: 100 Meter, 200 Meter, 400 Meter 800 Mete-
Meter, 5000 Meter, 10 000 Meter, 110 Meter Hürde.
Meter Hürden, Weitſprung, Hochſprung, Dreiſprung.
hochſprung, Kugelſtoßen, Speerwerfen. Diskusnd
Hammerwerfen, Steinſtoßen.
2. Frauen: 100 Meter, 200 Meter, 80 Meter Hürden, Weit
Hochſprung, Kugelſtoßen, Speerwerfen, Diskuswerfen
3. Alte Herren: 100 Meter, 1000 Meter, Weitſprung, Kuge
Die Meiſterſchaften werden in Darmſtadt im Hochſchugt
am Samstag, dem 22., und Sonntag, dem 23. Juni 1935, nauſ
Beſtimmungen des Fachamtes für Leichtathletik ausgetra=
Teilnahmeberechtigt ſind nur reichsangehörige Mitt!
aller dem Reichsbund für Leibesübungen angeſchloſſener M4ſu landwirtſch
eine, wenn ſie im Beſitz des neuen blauen Leichtathletikpaß /41, des engliſchen Pi
Fachamtes ſind. Ohne Paß keine Startmöglichkeit!
Die Meldungen ſind ſchriftlich unter Nennung der Vo Mu0 dr brtſchen Il
Zungmen, der Wettbewerbe und der Altersangabe zu rich
Kreisſportwart L. Joſt=Darmſtadt, Aeußere Ringſtraße 10-0
Meldeſchluß: Sonntag, der 16. Juni 1935! Nachmek!
werden nicht angenommen.
Die Meldegebühr beträgt in allen Klaſſen je Einzeithl umt ſt, der deut
050 RM.! Vereine, die mit mehr als 10 Teilnehmern arMku m eiſten Viertel
entrichten eine Pauſchale von 5. RM.! Das Meldegeld i.
U
zu entrichten, wenn die abgegebene Meldung nicht eing AF, die erſten zwei
wird!
Die Sieger erwerben den Titel „Kreismeiſter 1935 des M10 M69 Mil.
Von den erſten
im hat Deutſchlant
utung, ſowohl als
icht in der Lage ger
Jlangt). Deutſchlat
verkehr mit Litt
ſthen beiden Länder
ent. Von der Ausil
0 166 Proze
ſes Starkenburg” und erhalten den Meiſterſchaftswimpel.
Loden eine
Anfragen, auch wegen billiger Uebernachtung, ſind
Kreisſportwart zu richten.
die Reihenfolge der Wettkämpfe wird noch bekanntad
Die Staffel= und Mehrkampfmeiſterſchaften werden an eitnn
deren Termine ausgetragen.
Mokorſpork in der Hitler=Jugend.
wuien al
zhumd.
jortes dur
1te Induſtrialiſieru
—wie in Litauer
lucs und Revoluti
ſtark zurückg
end zu d
ſichen Esl
Unter der Schirmherrſchaft von Korpsführer Hüh
ü die
wird am 6. und 7. Juli die diesjährige motorſportliche
hinter
ſtaltung der Hitler=Jugend in Geſtalt, einer Geländefa
Harz durchgeführt. Standort der Veranſtaltung iſt G Sse gmſchen Ind
Das Programm weiſt u. a. Geländefahrt, techniſche Püdu Naſchinen an
Meldefahrt, Zuverläſſigkeitsfahrt und Startprüfung auf
Pflege des Motorſports innerhalb der HJ. iſt eine uneri
Forderung im Intereſſe der Fahrer=Nachwuchsfrage. W
Mien abe
er wieder
den R
offe
lenenden, den
die HJ. ſchon ihren Aufgaben auf motorſportlichem GeEdär ſetet auch
recht wurde, wird die Großveranſtaltung am 6. und 7. 2u
Goslar zeigen, an der Mannſchaften aus dem ganzen Reiſt
nehmen können. Es werden nur Mannſchaftsmeldungen A. der Düng
Elettriiz
ütet, der ſe
laſſen, die Mannſchaft zu drei Fahrern und Krafträderr
ütagen wor
die ſiegreiche Mannſchaft hat Korpsführer Hühnlein, der
Sſetzu
des deutſchen Kraftfahrſports, einen Wanderpreis geſtifte.
hen
Weiterberichl.
Während über Nordſkandinavien ſich neuerdings wiede
und Schneefälle eingeſtellt haben, iſt es über dem Feſtla
am Montag wieder zu Wärmegewittern gekommen. Sie
n Frankreich größere Ausdehnungen an, beſchränkten
Deutſchland aber im weſentlichen auf den Süden und
Die Großwetterlage befindet ſich in einer Umgeſtaltung, dch
bei uns vorerſt noch überwiegend freundlicher, wenn au.
durchwegs ſtörungsfreier Witterungscharakter erhalten bl=
Ausſichten für Dienstag: „Vielfach aufgeheitert und
warm, nur vereinzelt Auftreten von gewittrigen Stäl)
meiſt nördliche und öſtliche Winde.
Ausſichten für Mittwoch: Im ganzen freundliches,
ab=
durchaus ſtörungsfreies Wetter, vorausſichtlich wieden
friſcher
W
alüiſche
euiſchen
Aiperden
i der Lo
Fiüſe zu
en
2.
lalt
* und
Ahr ik
it E
Leila flüchtet mit einem angſtvollen Aufſchrei zu
Dſchumala, der, ohne den Araber loszulaſſen, den linker
Arm um ſie ſchlingt, bereit, ſie und ihren Vater mit
Leben zu verteidigen. Einige Leute, die den Emir und den
zen erkannt haben und zu ihren Anhängern gehören,
Meie
ſchützend an ihre Seite.
Ader
Trotzdem hätte das kleine Häuflein der Uebermacht
müſſen, und ſchon ſtrecken ſich Hände nach dem Emir
ſchon leuchtet es triumphierend in Abner Kabuhls Flan
augen auf, als plötzlich taktmäßige Schritte und
engliſch=
mandorufe ertönen.
Eine Abteilung engliſcher Polizei iſt in den Teme
gedrungen. Die Gefahr iſt beſchworen.
Blitzſchnell ſind die Brahmanen verſchwunden — wef?
Volk zurück. Mit der engliſchen Polizei wagt niemand i
flikt zu kommen.
Kabuhls Wunde erweiſt ſich wegen des ſtarken Blutbe
als nicht unbedenklich. Er wird von dem engliſchen
A-
mitgekommen iſt, verbunden und von der Polizei in Gem.
genommen. Der Emir gibt die nötigen Erklärungen zu P.
Es dauert noch faſt eine halbe Stunde, bis man den
endlich verlaſſen kann.
Draußen wartet Sigrid. Bewegt zieht der Emir ihr
an die Lippen.
Mie,
„Ihnen danke ich mein Leben, guädige Frau! Ohe‟
beherztes Eingreifen wäre ich nun tot. Wie kann ich J.
genug dafür danken?“
„Sie ſollen mir gar nicht danken, Hoheit, den es we
nur ſelbſtverſtändlich! Ich hätte gar nicht anders handelu
*
nen” antwortet ſie ſchlicht. Und dann, um vom er
Augenblicks abzulenken, fügt ſie ſcherzhaft hinzu: „Mu
Ihnen nicht das Leben retten, da dieſes auch für mich
geheuer wichtig iſt? Ich will doch heim nach Wien — mI.
ich ohne Sie, Hoheit, dorthin kommen?"
Fünfundzwanzigſtes Kapitel.
Manfred bekommt Beſuch.
Wochen ſind ſeit der Erkrankung Frau Sophies bel!
und wenn die modernen Behandlungsmethoden, die
Herban im Verein mit einem berühmten Spezialiſten. 2"
wendung bringt, der Kranken auch ſchon einige Erleiſch
gebracht haben, ſo erzielten ſie doch noch keine weiee.
Fortſchritte.
Zwar vermag die Patientin, deren Bewußtſein 19
ungetrübt iſt, ſei einigen Tagen mühſam einige Worke
men und ſich wenigſtens zur Not ihrer Umgebung wiede
ſtändlich zu machen. Aber Arme und Beine ſind noch lit
(Fortſetzung fol
beweglich.
mmmer 146
Dienstag, 28. Mai
Die Reichsbahn im Wirtſchaftsaufſchwung.
Die Ausgaben der Reichsbahn 1934 in Mill.RM
Geſamt: 3 3½7 Mill. RM
eſ Neuefte Nachrichten
derſnliche Ausgaben: 2 245 ( 67v.H. der Geſamtausgaben)
Sehäfter der Beamten:
81S.
ſſo.B. der perſsnl. Rusg: 58
Löhne der Arbeiter:
71.6
52
Ruhegehakt,
Wartegeld und
Hürterbliedenen
Be3üg: 4
45..27
19
Sonki-
ges=
3. 6
10n
Vn
Sächliche Rusgaben: 1 10+
( 35 v. H. der Geſamtausgaben )
11
Rohlen, Oberdauſtoffe, G1. Werkſtofe u. a.m!
Das Jahr 1934 ſtand auch für die Deutſche
Reichs=
bahn im Zeichen des allgemeinen Wirtſchaftsaufſchwungs,
wie aus dem ſoeben veröffentlichten Reichsbahnbericht
bis in die kleinſten Einzelheiten deutlich hervorgeht. Im
Güterverkehr ſtiegen die geförderten Mengen gegenüber
dem Vorjahr um 18,7 v.H., die Einnahmen um 17.9 v.H.
Im Perſonenverkehr war eine Steigerung um 9,6 v.H.
feſtzuſtellen, jedoch erreichten die Einnahmen nur eine
Steigerung von 8,4 v.H. Die erzielten Mehr=Einnahmen
erbrachten einen Betriebsüberſchuß von 24 Mill. RM.,
während im Jahre 1933 ein Fehlbetrag von 136 Mill.
RM. zu verbuchen war. Der Reichsbahnbetrieb iſt der
größte Arbeitgeber Deutſchlands. Die Zahl ſeiner
Be=
amten und Arbeiter beträgt 630 905 und ſoll im Laufe
dieſes Jahres auf 670 000 Köpfe geſteigert werden. Dies
Schaubild zeigt, wie hoch die Ausgaben ſind, die die
Reichsbahn für die verſchiedenſten Zwecke ausgeben muß.
Man erkennt daraus, daß die perſönlichen Ausgaben
für Gehälter, Löhne, Ruhegehälter uſw. zwei Drittel der
geſamten Ausgaben betragen.
rigen ei4
Deutſchland
nd der balkiſche Wirkſchaftsraum.
ſſeD. Von den erſten Jahren des Beſtehens der baltiſchen
man hat Deutſchland für dieſe eine entſcheidende
wirtſchaft=
edeutung, ſowohl als induſtrieller Lieferant ſowie als
Ab=
ihrer landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe. Infolge der
De=
von des engliſchen Pfundes iſt in den letzten Jahren die
ſtrenz der britiſchen Induſtrie ſtark ſpürbar geworden. Sie
nicht in der Lage geweſen (wenigſtens was Lettland und
anlangt), Deutſchland zu verdrängen, während allerdings
hdelsverkehr mit Litauen, angeſichts der politiſchen
Span=
wiſchen beiden Ländern, im Jahre 1934 ſehr ſtark
zuſam=
hhrumpft iſt. Der deutſche Anteil an der eſtländiſchen
Ein=
ſtrug im erſten Vierteljahr 1935 26,7 Prozent, der engliſche
iozent. Von der Ausfuhr nahmen England 45,1 Prozent
utſchland 16,6 Prozent ab. Nach den vorliegenden
An=
bfür die erſten zwei Monate 1935 führten nach Lettland,
and für 6,9 Mill. Lat und England für 32 Mill. ein.
o England 4,0 Mill. und Deutſchland 5,2 Mill. lettiſche
ſwaren abnahmen.
deutſche Ausfuhr nach dem Baltikum hat im Rahmen
Geſamtexportes durchaus nicht zu unterſchätzende Möglich=
Die Induſtrialiſierung der baltiſchen Staaten befindet ſich
wie in Litauen — in den Anfängen oder iſt durch
ſegs= und Revolutionszeiten — wie in Lettland und
Eſt=
ſehr ſtark zurückgeworfen worden. So kann die deutſche
entſcheidend zu dem wirtſchaftlichen Wiederaufbau und
ſtſchaftlichen Erſchließung des baltiſchen Raumes beitragen.
4 auf die Statiſtik zeigt, daß in der Einfuhr der
balti=
taaten — hinter den an erſter Stelle ſtehenden
Erzeug=
chemiſchen Induſtrie — Eiſenwaren und verſchiedene
ton Maſchinen an zweiter und dritter Stelle ſtehen, unter
ſchinen aber wieder die der Verarbeitung der wichtigſten
ſiſchen Rohſtoffe der baltiſchen Staaten — wie Flachs und
ienenden, den wichtigſten Platz behaupten. Große
Mög=
bietet auch bei dem Vorhandenſein mehrerer ſtarker
die Elektrifizierung des Landes. So iſt denn auch z. B.,
blautet, der ſeit Jahren geplante Bau des großen
Kraft=
hein der Düng oberhalb Rigas in Lettland der Firma
Sie=
vertragen worden.
Vorausſetzung für die Aufrechterhaltung und den
Aus=
deutſchen Exports nach dem Baltikum bleibt natürlich
Abnahme baltiſcher Agrarerzeugniſſe und ſonſtiger
Aus=
ſriel durch Deutſchland. Trotzdem der engliſche Markt als
ſer baltiſcher Agrarerzeugniſſe, in erſter Linie von Butter,
deutſchen ſteht, darf doch dieſe Tatſache in keiner Weiſe
ki werden. Der mengenmäßig hohen Ausfuhr nach
Eng=
den wiederum ſehr niedrige Preiſe gegenüber. Deutſchland
in der Lage, für die baltiſchen Agrarerzeugniſſe erheblich
reiſe zu bewilligen, als ſie die engliſchen Importeure bei
otigen Stand des engliſchen Pfundes zahlen können.
Da=
mi noch, daß England — trotz ſeiner verhältnismäßig
Nadt, hß grareinfuhr aus dem Baltikum — doch auf Sicht
ſyſtema=
auf hinarbeitet, ſeine Importe immer mehr auf die ein=
K)ominions im Zuge des Ausbaues ſeiner Empire=Politik
zern. Dieſe Erkenntnis und die ſtändige Furcht vor einer
Devalvation des Pfundes, die ein entſprechendes Sinken
öſe auf dem engliſchen Markt zur Folge haben müßte,
ten baltiſchen Staaten ſehr klar zum Bewußtſein, welche
N9
ende und lebenswichtige Bedeutung Deutſchland für ſie
ſehmer ihrer Butter und anderer Erzeugniſſe hat.
mit Eſtland im vorigen Jahr abgeſchloſſene
Wirtſchafts=
den, die Bewilligung zuſätzlicher Butterkontingente für
Eſt=
auch die verſtärkte Aufnahme lettiſcher Agrarerzeugniſſe
en baltiſchen Staaten gezeigt, daß Deutſchland mit ihnen
2tſchaftliche Beziehungen unterhalten will. Allerdings iſt
unter der Vorausſetzung der Gegenſeitigkeit, d. h. auch
ſung der Intereſſen des deutſchen Volkes, möglich.
Produktenmärkie.
iner Getreidemarkt vom 27. Mai. Zu Beginn der neuen
ßte das Geſchäft im Berliner Getreideverkehr nur zögernd
purde nach wie vor überwiegend nur der laufende Bedarf
Yon Brotgetreide, das ausreichend angeboten war, ſtand
rneut im Vordergrund, jedoch gingen häufig Forderun=
Gebote nicht unweſentlich auseinander. Am Platze zeig=
Mühlen für ſchwere Sorten zur ſpäteren Lieferung
ver=
mereſſe. In Hafer hat ſich das Angebot nicht verſtärkt,
ſuttergerſten ſtehen überwiegend nur Qualitäten, die
erfordern, zum Verkauf. In Mehlen ſind die Abrufe
das Locogeſchäft blieb klein. Brau= und Induſtriegerſten
enrſo wie Scheine unverändert ruhig.
Viehmärkke.
enſtädter Viehmarkt vom 27. Mai. Aufgetrieben waren
Zeime. Die Preiſe ſtellten ſich für Kl. b) auf 48—51. c) 45
16—51 Pfg. pro Pfd. Es wurden verkauft in Kl. a) 8,
398 und d) 58 Stück. Marktverlauf: ſchleppend,
gerin=
rſt and.
lpeimer Viehmarkt vom 27. Mai. Aufgetrieben waren
109 Bullen, 297 Kühe. 176 Färſen, 852 Kälber, 18
1975 Schweine. Preiſe pro 50 Kilo Lebendgewicht:
2, b) 38—40. c) 34—37: Bullen a) 41—42, b) 38—40,
Kühe a) 35—39, b) 28—34, c) 24—27, d) 19—23;
42. b) 39—41, c) 35—38; Kälber a) 57—62, b) 50—
49, d) 30—39: Schweine a) 2. 47—51, b) 47—51,
9) 44—49: Sauen g) 2. 42—45. Marktverlauf: Rin=
Amäßig, Kälber ruhig, Schweine langſam.
ſutrter Viehmarkt vom 27 Mai. Aufgetrieben waren
(gegen 988 am letzten Montagsmarkt) darunter 199
Bullen, 394 Kühe und 216 Färſen; Kälber 568 (502),
28), Schweine 3689 (3676). Notiert wurden pro 50
Tgewicht in RM.: Ochſen a) 42 (am 20. Mai 32
41—42), c) 37—40 (39—40), d) — (35—38); Bullen
4), b) 40—41 (38—40), c) 37—39 (35—37), d) 35—36
)) 34—39 (33—38), c) 27—33
3d. b K-M 42. 3. 2 Jaich GsKchr d
41): Schafe nicht notiert. Schweine a) 2. 48—51
b) 47—51 (46—50), c) 46—51 (46—50), d) 44—49
3 38—43
40—44 (35—43), g) 1. 44—48 (42—46).
Marktverlauf: Rinder rege, Kälber lebhaft, Schweine
Ne. ausverkauft. — Bekanntmachung: Der nächſte
Vieh=
det am Mittwoch, 29. Mai, ſtatt.
Berliner und Rhein-Main=Börſe.
Die Kursentwicklung an der Berliner Börſe vollzog ſich
geſtern nach der vorangegangenen Aufwärtsbewegung in
weſent=
lich ruhigeren Bahnen. Das Publikum ſcheint an ſeinem Beſitz
feſtzuhalten, wobei wohl teilweiſe mitſpricht, daß
Spekulations=
gewinne nur dann einkommenſteuerfrei ſind, wenn zwiſchen Kauf
und Verkauf mehr als ein Jahr verſtrichen iſt. Die zuverſichtliche
Beurteilung der Wirtſchaftslage iſt naturgemäß bei den
Dispo=
ſitionen des Publikums ausſchlaggebend. Montanwerte, waren
bei Veränderungen bis zu 1 Prozent behauptet. Braunkohlen=
und Kaliwerte waren kaum verändert. In chemiſchen Aktien
er=
gaben ſich durchſchnittlich Abſchwächungen bis ¼ Prozent.
Gas=
werte behaupteten ſich. Aſchaffenburger Zellſtoff verloren 1
Pro=
zent, andererſeits waren Holzmann 1½ Prozent höher. An den
übrigen Märkten gingen die Veränderungen nicht über ½ Proz.
hinaus. Am Rentenmarkt beanſpruchte die erſte halbamtliche
Notierung der Umſchuldungsanleihe mit 89½ größeres Intereſſe
Am Aktienmarkt waren Farben nach den erſten Kurſen 1 Proz.
und Siedens 2 Prozent höher. Im Verlaufe war die Tendenz
wieder freundlicher. Einige Spezialwerte zogen an. Der
Ren=
tenmarkt lag im allgemeinen ſehr ſtill und wenig verändert.
Bei ſehr kleinen Umſätzen eröffnete die Rhein=Mainiſche
Börſe zum Wochenanfang in uneinheitlicher Haltung. Die Kuliſſe
verhielt ſich mangels beſonderer Anregungen und mit Rückſicht
auf den bevorſtehenden Ultimo abwartend; auch ſeitens der
Kundſchaft beſtand keine Neigung zu neuen Käufen. Angebot
kam indes von dieſer Seite nicht heraus. Am Aktienmarkt gingen
die Abweichungen nach beiden Seiten kaum über 1 Prozent
hin=
aus. JG. Farben lagen ½ Prozent leichter, andere chemiſche
Werte behauptet. Motorenaktien lagen allgemein ſchwächer. Von
Zellſtoffaktien verloren Aſchaffenburger 1 Prozent. Auch der
Rentenmarkt lag ſehr ſtill und uneinheitlich. Im Verlauf erfuhr
das Geſchäft keine Belebung, es kamen auch nur wenig zweite
Notierungen zuſtande. Die Haltung war jedoch etwas
freund=
licher. JG. Farben erhöhten ſich auf 148 nach 147½. Am
Ren=
tenmarkt gingen Kommunal=Umſchuldung auf 893 (89½) zurück;
ſonſt ergaben ſich keine Veränderungen.
Zwar war die Kursgeſtaltung auch an der Abendbörſe
etwas ungleichmäßig, doch war die Tendenz im Anſchluß an den
Mittagsſchlußverkehr durchaus freundlich. Von der Kundſchaft
lag weitere Nachfrage vor, die Kuliſſe betätigte ſich dagegen nur
in ſehr kleinem Umfange, ſo daß die Umſatztätigkeit allgemein
kein beſonderes Ausmaß annahm. Der Rentenmarkt lag
eben=
falls ſtill, kursmäßig aber gut behauptet.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Stree
für den Schlußdienſt: Andreas
zuetſch; für den Sport: Karl Böhmann
Bauer; für den Handel: Dr. C. H.
Zild u. Wort: Dr. Herbert Nette:
Anzeigen=
für
RA Ornrnne Hanstrtge
Willy Kuhle; für den Inhalt der Anzeigen verantwortlich: Paul
Ziegle=
ſämtlich in Darmſtadt. D. A. IV. 35. 20486. Pl. 3. Dru
und Verlag: L. C. Wittich
Darmſtadt, Rheinſtraße
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.
Berliner Kursbericht
vom 27. Mai 1935
Edeka=Berbandstag in Aachen.
Die im Edeka=Verband zuſammengeſchloſſenen
Einkaufsgenoſ=
ſenſchaften des Kolonialwaren=Einzelhandels hielten in Aachen
ihren diesjährigen Verbandstag ab. Die Vertreter der
BeHör=
den der Partei und der Wirtſchaft wurden von dem Präſidenten
Löſch=Augsburg begrüßt; ſeitens der Ehrengäſte ſprach Direktor
Lindeiner, Wildau von der Deutſchlandskaſſe; die Grüße des
Aus=
landes überbrachte der Schweizer Präſident Lauri. Nach der
Anſprache des Leiters der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel. Dr.
Hayler=München, der die volkswirtſchaftliche Bedeutung des
Ein=
zelhandels hervorhob, hielt der Anwalt des Deutſchen
Genoſſen=
ſchaftsverbandes, Dr. Lang, das Hauptreferat für den erſten Tag
des Abſchnittes der Verbandstagung. 460 Genoſſenſchaften mit
30 000 Kaufleuten ſind der Edeka angeſchloſſen, bei einem Umſatz
von rd. 250 Mill. RM. beträgt die Bilanzſumme etwa 54 Mill.
RM. Lediglich dem Streben nach wirtſchaftlicher Selbſtändigkeit
würden die Einkaufsgenoſſenſchaften dieſe Entwicklung verdanken.
Die wahre Selbſtändigkeit laſſe ſich nur ſelbſt erwerben und in
der heutigen Zeit gewinne dies beſondere Bedeutung. Die
bis=
herige Hilfe und die Maßnahmen des Staates müſſen durch die
Selbſthilfe unbedingt abgelöſt werden. Staatliche Lenkung der
Wirtſchaft und nicht Staatshilfe ſei die Loſung. Bei 450
ange=
ſchloſſenen Genoſſenſchaften iſt in 350 die Barzahlung reſtlos
durch=
geführt.
Im zweiten Teil des Verbandstages, am 27. Mai, wurden
Spezialfragen behandelt. Generaldirektor Fritz Borrmann gab
einen Rückblick auf die Entwicklung der Selbſthilfeorganiſationen.
Der Vorſtandsbericht wurde von Dr. P. König erſtatte
. Daraus
ging hervor, daß der Umſatz um 20 auf 276,5 Mill. RM. anſtieg.
Ueber Aufgaben und Ziele des Werberates der deutſchen
Wirt=
ſchaft ſprach deſſen Referent. Dr. Roſenbrock. Ueber die Spar=
und Arbeitsgemeinſchaft der Jungkaufleute, machte Kaufmann
Pieper Ausführungen.
Gin=
Wickſchaftliche Rundſchau.
Feſtſetzung der Preiſe für Speiſekartoffeln. Von der
Haupt=
vereinigung der deutſchen Kartoffelwirtſchaft iſt der Preis für
Speiſekartoffeln mit Zuſtimmung der maßgebenden Stellen
feſt=
geſetzt worden. Er darf frachtfrei Empfangsſtation des
Verbrau=
chergebietes nicht mehr betragen als: tatſächlich gezahlter
Er=
zeugerpreis, zuzüglich tatſächlich bezahlter Fracht, zuzüglich eines
Höchſtzuſchlags von 20 Pfg. je Zentner. Dieſe Anordnung tritt
mit dem 28. Mai 1935 in Kraft.
Kaliwerke Aſchersleben. In
der HV. wurde der für 1934 mit
unv. 5 Prozent Dividende auf 22 Mill. RM. StA.=Kapital und
6 Prozent auf die 324 000 VA. genehmigt. Im abgelaufenen
Ge=
ſchäftsjahre ſeien im geſamten Salzdetfurth=Konzern Neubauten
im Werte von 5¾ Mill. RM. durchgeführt worden. Das
Bau=
programm für das abgelaufene und laufende Geſchäftsjahr werde
ſich auf 12½ Mill. ſtellen. Ueber die Lage der Kaliwirtſchaft im
allgemeinen wurde von der Verwaltung mitgeteilt, daß ſich der
Abſatz von Kaliſalzen im laufenden Jahre günſtig entwickelt hat.
Vom deutſchen Kaliſyndikat wurden in den erſten vier Monaten
6,64 (5.95) Mill. Doppelzentner K=0 — 11 Prozent mehr abgeſetzt.
Von dem Abſatz entfielen etwa 79 Prozent auf das Inland und
21 Prozent auf das Ausland. Im Inlande hat ſich der Abſatz um
rund 7½ Prozent, im Auslande um rund 35 Prozent gehoben.
Deviſenmarkt
vom 27. Mai 1935
Me Hu
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Llohzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau /1
Conti=Gummi
DeutſcheCont. Gas 1
Deutſche Erdöl
Kif
94.25
94.25
33.—
34.75
38.625
132.*0
114.—
96.—
116.—
153.50
132.25
1111.50
Wie He
J. G. Farben
Geſ. f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſenund
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
glöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Haf
148.—
123.75
106.375
97.75
121.—
97.25
124.—
94.—
121.50
84.875
73.75
Weeenue
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Weſtdte. Kaufho
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
Refe
11.125
117.—
177.50
Aaan
82.25
124.—
88.
14.75
118.—
59.-
127.25
117.2
139.—
Aeghpten
Arg
gentinien
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innland
rankreich
riechenland
Holland
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Burmſtädter and Kariokaldane Suriftabt, illiate drt Sresoner Bunz
Frankfurter Kursbericht vom 27. Mai 1935.
Kene
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5 % Dtſch. Reichsanl.
5½0 Intern.nb. 30
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Seite 12 — Nr. 146
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 28. Mai
UNION HELIA PALAST Nur noch heute und morgen! Die Tetzten Tage! Zwei frohe Stunden für jungund alt!
Im Reiche der
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des Fliegens
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