Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 143
Samstag, den 25. Mai 1935
197. Jahrgang
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ragen in Berlin.
Wirkung der Führer=Erklärung in London. — Inkenſivere Forkſehung der diplomakiſchen Verhandlungen
mit Deutſchland. — Bor einer „europäiſchen Friedenskonferenz” im Haag?
„Die 13 Punkke Hiklers
affen eine volftändig neue Lage‟
Gaukag Heſſen=Naſſau
EP. London, 24. Mai.
Bei der geſtrigen ausgedehnten Beſprechung zwiſchen
Mitglie=
hder engliſchen Regierung und den noch in London anweſen=
Miniſterpräſidenten bzw. den hieſigen Vertretern der Glied=
„tm, die ſich um die Frage der Verteidigung des engliſchen
rreiches drehte, ſind auch die 13 Punkte des Führers eingehend
ert worden. Dabei ſoll, wie die Blätter melden, volle
bereinſtimmung darüber geherrſcht haben, daß die
uchläge des Kanzlers eine gänzlich neue Lage
affen hätten. Vor allem war man ſich darüber einig, daß
Auftpakt nunmehr in das Gebiet der praktiſchen Möglichkeiten
eien ſei und ſeine Verwirklichung die volle Durchführung des
iſchen Luftaufrüſtungsprogramms unnötig machen würde.
Pie weiter verlautet, habe Miniſterpräſident Macdonald,
dm Vorſitz führte, dieVerſicherung abgegeben, daß die engliſche
„ſiirung ſofort Schritte unternehmen werde, um die
Verhand=
ſer mit Deutſchland wieder aufzunehmen mit dem Ziel der
Uberufung einer europäiſchen Friedenskon=
Zenz. Hierfür werde in unterrichteten Kreiſen, als
Kon=
enzort der Haag vorgeſchlagen.
In dieſem Zuſammenhang meldet der diplomatiſche
Mitarbei=
s „Daily Telegraph”, daß die Regierung vorerſt eine Note
Ferlin richten dürfte, in der die Reichsregierung um
Aufklä=
ßer über verſchiedene in der Führerrede aufgeworfene Fragen
hen werden würde. Das Blatt formuliert dieſe Fragen wie
1. Was verſteht die Reichsregierung unter der gleichen Bewer=
und Gleichberechtigung aller Mitglieder als Grundlage des
Aeibundes?
. Welches ſind die moraliſch und ſachlich das deutſche Volk
1dskriminierenden Punkte und die noch auf dem Wege einer
Nichen Verſtändigung vorzunehmenden Vertragsreviſionen?
N. Welches ſind die Elementeder Friedensſicherung, deren
Ab=
ſelang nach deutſcher Auffaſſung Exploſionen herbeiführen
Wie denkt ſich Deutſchland die Iſolierung und Lokaliſierung
Kriegsherdes?
. Iſt Deutſchland im Prinzip damit einverſtanden, daß der
ſtat mit einer ſtrengen internationalen Kontrolle der
Luft=
ngen ſowie einer Kontrolle der Zivil=Luftfahrt verbunden
Wie denkt ſich die Reichsregierung die Verhinderung der
ſtuung der öffentlichen Meinung durch Preſſe und Film, durch
roder Einführung einer Kontrolle der Preſſe?
Wie verſteht Deutſchland das Wort „Unabhängigkeit” mit
auf Oeſterreich?
huch andere Blätter deuten an, daß die
Wiederauf=
ſng des Meinungsaustauſches zwiſchen Lon=
und Berlin einerſeits und zwiſchen London,
ſis und Rom andererſeits unmittelbar
be=
ehe. Dabei wird jedoch zugleich betont, daß die
innerpoli=
lage in England und die bevorſtehende Umbildung des
eits die Einberufung der geplanten Konferenz etwas ver=
Sürfte.
ichtsdeſtoweniger kann immer wieder feſtgeſtellt werden, daß
Ing nur neue Beweiſe für die tiefen Eindrücke bringt, den
e2 des Führers in England auf die Regierungskreiſe und
iemtliche Meinung macht. Charakteriſtiſch hierfür iſt heute
itartikel des „Daily Telegraph‟. Dieſes Blatt hat am
Mor=
er der Rede, noch verſucht, gegen die Ausführungen des
eis Stimmung zu machen und ſeine Aufrichtigkeit in Zweifel
een. In dem heutigen Leitartikel wird dagegen betont, daß
Sunkte des Führers viel beſtimmter und greifbarer ſind,
auf Grund der erſten Berichte den Anſchein hatte. Dieſe
ſchreibt des Blatt weiter, ſtellten wirklich einen
Hoff=
hl dar und kämen beſonders, in der Frage der
Luft=
arn und der Beſchränkung des Luftbombardements den
An=
eer übrigen Locarno=Mächte ſehr weit entgegen.
i. der Luftfahrtminiſter Lord Londonderry, der am
oy noch im Oberhaus erklärt hatte, daß gerade Deutſchlands
rngen die Aufrüſtung Englands zur Luft nötig machten,
Seranlaßt geſehen, ſeine Anſicht zu ändern. In einer am
ag abend gehaltenen Rundfunkrede führte der Miniſter
n die Luftaufrüſtung unter keinen Umſtänden als Antwort
ers „bemerkenswerte und in vieler Hinſicht hoffnungs=
Se” betrachtet werden dürfe. Hitlers Annahme des Prin=
Beſchränkung der Rüſtungen ſei höchſt begrüßenswert. Als
eminiſter ſei er beſonders über den Vorſchlag einer
Be=
der Luftrüſtungen befriedigt. „Unſer Programm darf in
Beiſe als Ablehnung des deutſchen Vorſchlags angeſehen
erklärte der Miniſter abſchließend.
Ldrüber man im Unkerhaus nicht ſprach.
m hat die engliſche Regierung die Ermächtigung zur
Ei gten Durchführung ihres Luftrüſtungsprogrammes
er=
aa beginnen auch ſchon die Werbetrommeln zu dröhnen.
Him zur Fliegerwaffe auf und man bietet geradezu
Bedingungen. Die jungen Leute erhalten
Offiziers=
e an unſerer Kaufkraft gemeſſen, Gehälter von 6000
RM.
Sieitig beginnt aber auch die engliſche Oppoſition zu
Ind ſie kommt dabei zu ganz merkwürdigen Ergebniſſen.
der Flugzeuge 1. Linie ſoll um reichlich 900 erhöht
An Flugzeugführern werden aber rund 2500
angefor=
man ſchließt daraus, daß der Rüſtungsplan der eng=
Degierung erheblich weitergeht, als im Parlament zu=
Worden iſt, daß vor allem neben der 1. Linie eine ſehr
Darmſtadt, 1. und 2. Juni 1935.
Nach den getroffenen Vorbereitungen iſt ſchon jetzt zu
über=
ſehen, daß der diesjährige Gautag eine ganz ungewöhnliche Note
tragen wird. Diesmal werden die Maſſen der NSDAP. und
ihrer Gliederungen in Darmſtadt aufmarſchieren. Die
Bevölke=
rung von Darmſtadt iſt ſich dieſer beſonderen Bevorzugung bewußt
geworden und hat die Vorarbeiten in der großzügigſten Weiſe
unterſtützt.
Der 1. Juni.
Am Samstag, dem 1. Juni, finden zwiſchen 17.30 und 19.30
Uhr etwa zwölf Sondertagungen ſtatt. Von dieſen heben ſich
zwei beſonders ſtark hervor: Die Tagung der Hoheitsträger im
hierfür vollkommen neu geſchmückten Saalbau und die Tagung
der Propagandaleiter im „Großen Haus” Mit Genehmigung des
Gauleiters wird die Propagandaleitertagung abgeſchloſſen
mit der Aufführung von „Schach dem Zaren”, einſtudiert durch
den Generalintendanten des Heſſ. Landestheaters Everth,
dargeſtellt von erſten Kräften des Theaters.
Eine genaue Aufſtellung aller Tagungen folgt im Laufe der
kommenden Woche.
Der Abend des 1. Juni.
Ein Volksfeſt, rund um das Schloß und im Schloßhof,
geſtaltet durch die NSG. „Kraft durch Freude” wird ein bis
da=
hin nicht gekanntes Leben im Zentrum der Stadt zur Entfaltung
bringen. Nach den bis jetzt vorliegenden Anfragen iſt mit einem
Maſſenanſturm zu rechnen. Der Zutritt zu dieſem Volksfeſt iſt
für alle Träger des Gautagsabzeichens frei. Ein
außergewöhn=
liches Programm wird den zum Gautag erſchienenen
Parteigenoſ=
ſen ſowie der Bevölkerung Darmſtadts ein paar Stunden höchſter
Lebensfreude vermitteln.
Feſtaufführung im Heſſ. Landestheater.
Anläßlich des Gautages wird die unſterbliche Oper von
Mozart „Figaros Hochzeit” ab 20 Uhr in Szene gehen.
der 2. Juni.
Im Mittelpunkt dieſes Sonntags wird die
Maſſenkund=
gebung um 11 Uhr mit feſt gemeldeten 100 000 Parteigenoſſen
und Mitgliedern der Deutſchen Arbeitsfront ſtehen.
Die Front der Feſthalle wird von einer Rieſenwand 15 Meter
hoher und 3,20 Meter breiter Fahnen verdeckt. Es werden die
Fahnen aller Gliederungen je einmal rechts und links aufgeſtellt.
Ueber dieſer Rieſenwand der Fahnen ragt beherrſchend ein 15
Meter breites Hoheitszeichen. Rechts und links vor der Wand
vermitteln zwei hohe Funktürme die Uebertragung.
Die geſamte Bevölkerung hat zu dieſer Rieſenkundgebung, bei
der der Reichsorganiſationsleiter Pg. Dr. Ley und Gauleiter
Reichsſtatthalter Pg. Sprenger ſprechen werden, Zutritt.
Zum Abſchluß dieſer mächtigen Kundgebung formieren ſich die
100 000, nach einer Verpflegung durch den „Hilfszug Bayern”,
zu einem
Vorbeimarſch auf der Rheinſtraße.
Der Vorbeimarſch wird abgenommen in Höhe des Hauſes der
Kreisleitung der NSDAP.
Das genaue Minutenprogramm des Gautags wird im Laufe
der kommenden Woche in der geſamten Preſſe veröffentlicht.
Das Gautag=Abzeichen.
Das im Auftrag des Gauleiters von der
Kunſtgewerbe=
ſchule Offenbach entworfene Abzeichen, ein kleines Kunſtwerk
aus Leder, wird für alle Teilnehmer ein Andenken von
bleiben=
dem Werte ſein.
Der Erlös dieſes Abzeichens wird reſtlos für
Fahrtkoſten=
zuſchüſſe, für Verpflegungszuſchüſſe ſowie zur Herrichtung von
Quartieren verwandt werden.
Alle Teilnehmer am Gautag müſſen das
Ab=
zeichen tragen.
Der Beſitz des Abzeichens berechtigt außerdem zur
verbillig=
ten Fahrt im Bereich der Stadt Darmſtadt.
Inhaber des Abzeichens haben ferner freien Zutritt zu dem
großen Volksfeſt am Samstag abend, ſowie zu der
Maſſenkund=
gebung auf dem Exerzierplatz am Sonntag um 11 Uhr.
Wer das Gautag=Abzeichen trägt, bekundet
damit ſeine tiefſte Verbundenheit mit der
NSDAP. und ihren in Darmſtadt
aufmarſchie=
renden Gliederungen.
ſtarke Reſerve bereitgeſtellt werden ſoll, alſo die
Geſamt=
vermehrung der engliſchen Flugkräfte der Zahl der neu
ein=
zuſtellenden Flugzeugführer entſprechen würde. Das bedeutet
praktiſch, daß die engliſche Luftflotte nach der Erhöhung etwa
1500 Maſchinen zählt, aber die „Reſerve” auf 2500 Apparate
ge=
bracht werden ſoll, und ſo die Geſamtluftflotte nach
Durchführung des Programms 4000 Maſchinen umfaßt.
Dieſe Zahlen ſehen aber anders aus als die, mit denen man
im Unterhaus operierte, und ſie laſſen ſich auch nicht mit der
angeblichen Parität mit Deutſchland aufrecht erhalten, denn die
Engländer wiſſen offiziell, daß die deutſche Luftflotte nicht
entfernt an ſolche Ziffern heranreicht.
Die Wirkſchaftskrikik.
Von
Dr. Carl Wellthor.
In der großen Reichstagsrede des Führers vom 21. Maf
nimmt die Wirtſchaftskritik nicht wie ſonſt oft bei großen Reden
den letzten oder doch einen ſpäten Platz, ſondern den erſten
Platz ein. Das erklärt ſich daraus, daß manche unſerer
Wider=
ſacher draußen hoffen, uns Deutſchen würden von der
Wirt=
ſchaft her unüberwindliche Schwierigkeiten kommen. Auch läßt
ſich an der Wirtſchafts=, Finanz= und Schuldenpolitik, die ſeit
16 Jahren von den Siegermächten gegen Deutſchland getrieben
wurde, beſonders eindringlich nachweiſen, wie verfehlt die
Methoden geweſen ſind. Es iſt ſeltſam, wie lange es dauert,
bis ſich eine ſo einfache Wahrheit wie dieſe: „man kann nicht
zugleich einen anderen auspowern und ihn zu großen Tributen
anhalten” in den Köpfen feſtzuſetzen und dort wirkſam zu
wer=
den beginnt. Gelegentlich wird verſucht, feſtzuſtellen, daß dies
die wirkſamſte Art geweſen ſei, den Verſailler Vertrag mit
„friedlichen Mitteln” auszubauen. Aber im Kern ſtimmt die
Sache nicht: Der Verluſt des einen iſt immer auch der Verluſt
und nicht der Vorteil des anderen! Ständen die Staatsmänner
der führenden Mächte nicht da wie jene betrübten Lohgerber,
denen die Felle fortgeſchwommen ſind, ſo hätten ſie ſich aufraffen
müſſen, durch mutige Verzichte und mannhafte Entſchlüſſe gegen
die gemeinſame Hauptquelle aller heute herrſchenden
Wirtſchafts=
not vorzugehen.
Der Führer hat auseinandergeſetzt, warum Deutſchland am
ſtärkſten unter der Fehlentwicklung leiden mußte: wichtiger
Grenzgebiete beraubt, dicht beſiedelt, ohne Kolonien und
unge=
nügend mit Rohſtoffen ausgeſtattet, hätte Deutſchland ſchon dann
eine Vorzugsſtellung im internationalen Warenaustauſch
ein=
nehmen müſſen, wenn es frei von Tributen geblieben wäre,
Aber tributpflichtig zu ſein und auf dem Weltmarkt abgehängt
zu werden, das konnte nicht gut gehen. Bis zu dem
Zeit=
punkt, als von der neuen deutſchen Regierung eine klare
weit=
ſchauende Initiative ergriffen wurde, hielt abgrundtiefer
Peſſimismus den Platz. Es gab keine Möglichkeit — wie ſie
von Auch=Fachleuten behauptet wurde — daß wir uns unter
den Verſailler Methoden langſam nach oben plätſchern könnten.
Die Konjunktur erwies ſich als Scheinkonjunktur, die Blüte
als Scheinblüte. Aber mit der beſſeren Erkenntnis und mit dem
zielklaren Willen konnten die Verheerungen von 15 Jahren des
Irrtums nicht beſeitigt werden. Es iſt die Tragik in der
neu=
erwachten deutſchen Energie, daß ſie mit Leiden zuſammenfällt,
die in früheren Jahren entſtanden ſind.
Es iſt wie eine Fronie des Schickſals, daß der Führer und
Reichskanzler den Staatsmännern draußen genau das
vor=
werfen muß, was dieſe dem deutſchen Nationalſozialismus
vor=
geworfen hatten, nämlich daß er nach Autarkie ſtrebe. Das
richtige im Autarkiegedanken iſt das, daß ſich kein Volk — und
am wenigſten ein Volk im Herzen eines dicht=beſiedelten
Erd=
teils — ſorglos darüber hinwegſetzen darf wie es im Fall
internationaler Verkehrsſtörungen unentbehrliche
Nahrungs=
mittel und Rohſtoffe hereinholen ſoll. Aber die freiwillige
Ab=
ſchließung vom internationalen Warenaustauſch, wie ſie die
Grundmelodie der Reformpläne zahlreicher Staaten iſt, muß das
Uebel verſchärfen. Eine Handels= Währungs=, Kredit= und
Schuldenpolitik, die rohſtoffbedürftigen Völkern die Verſorgung
unmöglich macht, muß für die Geſamtheit aller Völker Schaden
bringen. Der Führer und Reichskanzler hat durchblicken laſſen,
daß zurzeit noch nichts zu der Hoffnung berechtigte, dieſe
ver=
kehrte Politik werde bald aufhören. Auch Deutſchland hat ein
Stück autarker Politik durchgeführt, aber teils aus zwingenden
nationalökonomiſchen und bevölkerungspolitiſchen Rückſichten,
teils unter dem Druck der zunehmenden Abſchließung vom
Welt=
markt: die planvolle Steigerung der landwirtſchaftlichen
Pro=
duktion und als tragfähige Grundlage hierfür eine entſprechende
Marktregelung ſowie Lohn= und Preisgeſtaltung. Niemand kann
beſtreiten, daß auf dieſem Gebiet große Erfolge erzielt
worden ſind.
Adolf Hitler hat viel von Planwirtſchaft geſprochen. Er
wirft der Planwirtſchaft vor, daß ſie die Selbſtverantwortlichkeit
des einzelnen einſchläfere und damit jene Eigenſchaft mindere,
von der ein armes Volk einen Auftrieb erwarten darf. Aber
die Löſung der Aufgabe, das Rad der wirtſchaftlichen
Entwick=
lung zurückzudrehen, die durch internationale Störungen
ver=
hinderte Ertragsfähigkeit in wichtigen Wirtſchaftszweigen
wie=
derherzuſtellen und den Rohſtoffmangel zu bekämpfen, erforderte
ein unausgeſetztes, planvolles Eingreifen des Staates. Dieſe
ſtaatliche Initiative bezog ſich bei der Rohſtoffwirtſchaft auf
Erfaſſung und zweckvolle Verwendung der Vorräte und der
knappen hereingelangenden Zufuhren, auf die Erleichterung der
inländiſchen Rohſtoffbeſchaffung und auf die Schaffung und
Bereitſtellung von Erſatzrohſtoffen. Sobald die akuten
Schwie=
rigkeiten behoben ſind, werden die Beſtimmungen
planwirt=
ſchaftlicher Art gemildert und ſchließlich aufgehoben werden. Was
der Führer und Reichskanzler hierzu warnend ſagte, daß
näm=
lich die Planwirtſchaft die ſo wichtige Ausleſe der Beſten
auf=
hebe, iſt ſo ernſt, daß mit der Lockerung der Planwirtſchaft auch
nicht einen Tag länger als unbedingt erforderlich gewartet
werden darf.
Der Führer hat die Beſtrebungen der uns feindlich geſinnten
Völker, uns wirtſchaftliche Ungelegenheiten zu bereiten, nur
an=
gedeutet. In Wirklichkeit hat die gegen Deutſchland gerichtete
Boykottbewegung verſchiedene Wurzeln. Sie erſtreckte ſich
ur=
ſprünglich nur auf die deutſche Ausfuhr. Hier waren es die
binnenwirtſchaftlich=chauviniſtiſchen Intereſſen, die ſich die
Ab=
neigung ihrer Völker gegen das neue Deutſchland zunutze zu
machen ſuchten. Ihnen geſellten ſich Emigranten und
Inter=
eſſenten dritter Länder hinzu. Soweit der deutſche Export noch
unter die Weltnorm geſunken iſt, muß dies auf dieſe
Be=
ſtrebungen zurückgeführt werden. Hierzu hat ſich aber in neuerer
Zeit eine weitere Boykottbewegung hinzugeſellt. Sie datiert
nicht erſt von jenem Genfer Beſchluß vom 17. April, als für
künftige Verſtöße gegen internationale Verträge eine
Zufuhr=
ſperre angekündigt wurde; aber ſie hat dadurch zweifellos an
Wucht gewonnen. In der Praxis würde das bedeuten, daß der
deutſchen Wirtſchaft auch innerhalb der deviſenpolitiſch möglichen
Grenzen die gewünſchten Rohſtoffe verſagt werden. Ueber die
techniſchen Schwierigkeiten, die eine ſolche Art des Boykotts
be=
reitet, können keine verſchiedenen Meinungen beſtehen; es wird
Seite 2 — Nr. 143
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichken
Samstag, 25. Mai —
bei der Vielheit der Lieferanten für die Mehrzahl der
Roh=
ſtöffe immer einige geben, die außer der Reihe zu tanzen und
Die Kritik, die der Führer an den bisherigen
internatio=
nalen Konferenzen geübt hat, erſtreckt ſich natürlich auch auf
wirtſchaftliche und finanzielle Konferenzen. Auch auf ſie muß
der Satz angewandt werden, daß Deutſchland künftighin keine
Konferenzen mehr mitzumachen gewillt iſt bei deren
Vor=
bereitung deutſche Vertreter nicht mitgewirkt haben. Das ſchließt
natürlich nicht aus, daß beiſpielsweiſe in der Währungsfrage
vorbereitende engliſch=amerikaniſche Beſprechungen vorhergehen
können. Aber dann muß Deutſchland zu gleicher Zeit und in
der gleichen Weiſe wie die anderen Länder an der Vorbereitung
einer internationalen Konferenz beteiligt werden. Das iſt kein
eitles Preſtigebedürfnis, ſondern die Frucht ernſter Erkenntnis
und bitterer Erfahrungen. Aber auch auf währungspolitiſchem
Gebiet iſt die Welt noch recht weit von entſcheidenden Akten
entfernt. Der erſte Schritt wird aller Vorausſicht der ſein
müſſen, daß die Staatsmänner, die ihre Reform ausſchließlich
auf die Binnenwirtſchaft abſtellen, ſich eines Beſſeren belehren
laſſen. Die Rede des Führers hat auch auf dieſem Gebiet viel
geleiſtet, enn ſie dazu beiträgt, gewiſſen Leuten jenſeits unſerer
Grenzen die Augen zu öffnen.
Die Sorgen des Herrn Perkinax.
EP Paris, 24. Mai.
Der Außenpolitiker des „Echo de Paris”, Pertinax, weiſt in
einem Leitartikel darauf hin, daß der italieniſch=abeſſiniſche
Streit=
fall zu einer großen internationalen Frage geworden ſei. Die
italieniſche Regierung mache davon ihre künftigen Beziehungen
zum Völkerbund abhängig. Wenn der Völkerbundsvat etwa der
abeſſiniſchen Klage ſtattgeben würde, werde Italien, wie verlaute,
nicht zögern, Japan und Deutſchland in ihrem Austritt zu folgen.
Da ferner die engliſche Regierung entſchloſſen zu ſein ſcheine, den
Völkerbundspakt nicht offen und direkt verletzen zu laſſen und da
Laval, wenn er auch nichts zu tun ſuche, was Italien unangenehm
ſei, England und den Bund nicht den Rücken kehren könnte,
droh=
ten die franzöſiſch=italieniſchen Beziehungen in Mitleidenſchaft
ge=
zogen zu werden. Schließlich ſei, falls Italien ſich trotz allem im
Herbſt in eine afrikaniſche Expedition einlaſſe, zu befürchten, daß
die Streitkräfte Italiens in Europa an der Brennergrenze
ge=
ſchwächt würden und in Zukunft nicht mehr in der Lage wäre, mit
dem gleichen Eifer an der Rettung Oeſterreichs teilzunehmen.
Pertinax ſtellt einen Zuſammenhang zwiſchen dem
italieniſch=
abeſſiniſchen Konflikt und den Donau=Paktplänen her. Wenn es
nicht gelinge, den Streitfall beizulegen, wenn die italieniſchen
Truppenſendungen ſich mehrten und wenn die abeſſiniſche
Mobil=
machung fortſchreite, dann würde der Donaupakt, der Italien
end=
gültig an die Grppe der friedlichen Mächte binden ſolle,
unwider=
ruflich in Frage geſtellt werden; denn die Kleine Entente könne
kaum Militärverträge mit einem Italien abſchließen, das in ein
ſchwieriges überſeeiſches Unternehmen verſtrickt ſei. Für die Sache
Frankreichs ſei das eine wahre Niederlage. Der Kreis der zur
Verteidigung der Verträge entſchloſſenen Mächte könnte nicht
ge=
ſchloſſen werden. Schon ohne die abeſſiniſchen Komplikationen ſei
der Donaupakt ſchwer genug zu verwirklichen. Es handle ſich alles
in allem darum, zwiſchen Italien, der Kleinen Entente und dem
Balkanbund eine 15jährige, mitunter heftige Feindſchaft zu
liqut=
dieren. Die Kleine Entente verlange, nachdem die
Vor=
bedingung des Abſchluſſes eines fvanzöſiſch=ruſſiſchen Vertrages
er=
füllt worden ſei, noch Zuſicherungen gegen den
unga=
riſchen Reviſionimus, der ſo lange von Rom aus
be=
günſtigt worden ſei, eine Aufklärung über die
italie=
niſche Politik gegenüber Albanien, Garantien
gegen die Reſtauration der Habsburger, und den
Abſchluß des Mittelmeerpaktes zwiſchen
Ita=
lien, der Türkei, Griechenland, Südſlawien und
Rumänien, der geeignet wäre, die Beſorgniſſeder
tür=
kiſchen Regierung zu zerſtreuen, daß Italien ſich ſpäter
gegen die Türkei wende. Eine Vorkonferenz zwiſchen Italien und
der Kleinen Entente, ſo meint Pertinax, wäre offenſichtlich
uner=
läßlich, um die noch beſtehenden Gegenſätze auszugleichen. Aber
Rom weiche aus, da Muſſolini eine Zulaſſung Rumäniens zum
Mittelmeerpakt ablehne. Pertinax glaubt zu wiſſen, daß Beneſch
und Titulescu die Lage in Mitteleuropa für ſo bedroht hielten,
daß ſie dazu neigten, ſich auch ohne eine vorherige Klärung auf
die römiſche Donau=Konferenz zu begeben. Man könne ſich aber
nicht verhehlen, daß die Konferenz von Rom, wenn ſie ohne
gründ=
liche Vorbereitung ſtattfinde, wahrſcheinlich zu einem Fehlſchlag
verurteilt werde. Die italieniſch=öſterreichiſch=ungariſche
Kon=
ferenz, die Anfang Mai in Venedig ſtattgefunden habe, habe
ge=
zeigt, daß Rom immer noch Budapeſt ſchonen wolle, und daß
Oeſter=
reich beſtrebt ſei, mit Ungarn eine gewiſſe Gemeinſchaft
aufrecht=
zuerhalten.
ein dergeſſener Geidmärſchall.
Ein Erinnerungsblatt zur Wieder=Einführung der allgemeinen
Wehrpflicht.
Am Tage nach der hiſtoriſchen Reichstags=Rede des Führers
und der Verkündung des Wehrgeſetzes legte Reichskriegsminiſter
Generaloberſt von Blomberg an dem Grabe des Generals von
Scharnhorſt, des Schöpfers des Volksheeres, und am Grabe des
Generalfeldmarſchalls von Boyen Kränze nieder. Das Bild und
die Perſönlichkeit unſeres großen Scharnhorſt iſt uns allen
gegenwärtig.
Max von Schenkendorf hat einſt (September 1813) ihm
nach=
gerufen:
„Keiner war wohl treuer, reiner,
Näher ſtand dem König keiner —
Doch dem Volke ſchlug ſein Herz.
Ewig auf den Lippen ſchweben
Wird er, wird im Volke leben,
Beſſer als in Stein und Erz.”
Wer aber war der Generalfeldmarſchall von
Boyen?
Kaiſer Wilhelm I. hat am 16. Juni 1871 bei dem Einzuge
der ſiegreichen Truppen in Berlin nach dem Kriege gegen
Frank=
reich auf die Bedeutung Boyens mit den Worten hingewieſen:
„Wir müſſen anerkennen, daß wir nur auf den Grundlagen
weitergebaut haben, welche 1813, 1814 und 1815 gelegt worden
ſind, und damit auch das große Verdienſt der Männer jener
Zeit, insbeſondere Boyens, der leider oft und
lange verkannt worden iſt.”
Hermann von Boyen war am 23. Juli 1771 zu Kreuzburg
in Oſtpreußen geboren. Er trat dreizehnjährig als Junker in die
preußiſche Armee ein. Als junger Offizier ſaß er in der
folgen=
den Friedenszeit in Königsberg zu den Füßen von Kant und
Kraus. Auch als Poet ſtand der hochbegabte Mann mit der
neuen Literatur ſeiner Zeit in regem Verkehr.
Schmerzlich ſah der warmherzige Patriot die ſchweren
Ge=
fahren, die für ſein preußiſches Vaterland heraufzogen; er
fühlte, daß ein Krieg mit Frankreich mit mathematiſcher
Sicher=
heit zu erwarten war. In ſeinen. Denkwürdigkeiten” erzählt er
uns: „Der Gedanke an einen nahe bevorſtehenden Krieg und
deſſen Reſultate beſchäftigte mich unaufhörlich und ſo ſchrieb
ich, ganz durchdrungen von demſelben, eine „Denkſchrift über
den zu erwartenden Krieg und ſeine Behandlung”, die ich im
Anfange des September 1806 dem König einreichte.‟ Dieſe
Denkſchrift fand bei dem damaligen Generalſtab aber nicht die
gebührende Beachtung.
In d— Schlacht bei Auerſtaedt am 14. Oktober 1806 wurde
er durch einen Schuß ins Bein verwundet. Im Hauſe des
Vom Tage.
Miniſterpräſident General Göring iſt auf ſeiner Urlaubsreiſe
nach dem Südoſten Europas im Flugzeug in Budaveſt eingetroffen.
Am Freitag wurde in Bukareſt durch den Handelsminiſter
Manolescu=Strunga und durch den deutſchen Geſchäftsträger von
Pochhammer das Abkommen über den deutſch=rumäniſchen
Zah=
lungsverkehr und über den deutſch=rumäniſchen Reiſeverkehr
unter=
ſeichnet.
Der Befehlshaber der deutſchen Polizei, Generalleutnant der
Landespolizei, Daluege, wird am Montag eine fünftägige
Beſich=
tigungsfahrt durch Baden, Württembera und Teile von Bayern
antreten. Alle dort liegenden Formationen der Polizei ſollen,
ſo=
weit in der kurzen Zeit möglich, einer Beſichtigung unterzogen
werden, um den Stand der polizeilichen Arbeit zu überprüfen.
Wegen Vorbereitung zum Hochverrat verurteilte der Berliner
Volksgerichtshof den 48 Jahre alten Karl Molter aus Sulzbach bei
Saarbrücken zu drei Jahren Zuchthaus.
Im Arſenal von Tarbes ereignete ſich Freitag vormittag eine
Exploſion, die anſcheinend auf Knallqueckſilber zurückzuführen iſt.
Ueber die näheren Umſtände iſt nichts weiter bekannt. Mehrere
Arbeiter hätten leichtere Verletzungen davongekragen.
Freitag, 14 Uhr, lief der Kreuzer „Emden”, der ſich auf der
Rückkehr von ſeiner Auslandsreiſe befindet, in Liſſabon ein. Die
deutſche Kolonie, die unter Führung des Geſandten von Hoyningen=
Huene im Hafen zuſammengekommen war, bereitete ihm einen
be=
geiſterten Empfang.
Die chineſiſche Regierung hat ihren Londoner Botſchafter
an=
gewieſen, beim Völkerbund die Aufnahme Chinas als
nichtſtän=
diges Mitglied im Völkerbund zu beantragen.
gelaſtet hätte. Heute, nach 20 Jahren, fühlen wir im Inmuß
unſeres Gewiſſens, daß es keine andere Entſcheidung
konnte. Das italieniſche Volk, das heute den 20. Jahresta,
Intervention feiert, das Volk, das ſich heute zum
GedSt=
jener leuchtenden Maientage überall verſammelt, iſt dass ſ
der Schwarzhemden, aufrecht, ſtolz, mutig, entſchloſſen, alle 5.1,
fungen zu tragen und alle Proben zu überwinden. Nieman.d
ſich darüber einer Täuſchung hin, weder innerhalb noch u
halb Italiens. Wir ſind ſehr vorſichtig, bevor wir eins
ſcheidung treffen. Iſt aber der Entſchluß einmal gefodſo
jehen wir gerade und aufrecht vorwärts und wenden un z
nach rückwärts, weil wir fühlen, die Entſcheidung iſt leſ
in der Verwirklichung begriffen, ein Rückwärts gibts nicht- .
die Zeit drängt und das Rad des Schickſals muß mit eſt
feſter Hand ergriffen werden. Ein italieniſcher Infa
einer von vielen, die kämpften, litten, ſtarben für den prälmn
Sieg Italiens, hat am Piave auf eine zerfallene Mau=nn
Wort geſchrieben: Beſſer ein Tag als Löwe I
denn hundert Jahre als Feigling!‟ Das o
mehr als nur eine Loſung, es iſt unſer Evange Tim
dem wir Treue halten werden überall und gegen jederman=
* 20 Millionen Pfund für Macao?
Prokeſtſchreiben der chriſtlichen Kirchen
an den Völkerbundsrat wegen der
Chriſten=
verfolgungen in Sowjetrußland.
DNB. Genf, 24. Mai.
Die in Genf vertretenen chriſtlichen Kirchen aller
Bekennt=
niſſe haben an die Mitglieder des Völkerbundsrates ein Schreiben
gerichtet, in dem auf die ſyſtematiſche Verfolgung des
Chriſten=
tums im Gebiete der Sowjetunion hingewieſen wird, eine
Verfol=
gung, die dem überlegten Willen der Sowjetmacht entſpreche und
ſich insbeſondere auf die Erklärungen Stalins und die Beſchlüſſe
der Kommuniſtiſchen Partei über die Notwendigkeit eines
uner=
bittlichen Krieges gegen die Religion ſtütze. Dieſe Tatſache könne
den Völkerbund nicht gleichgültig laſſen. Die Kirchen könnten
nicht zugeben, daß die Regierungen von Ländern, die dem
Völker=
bund angehören, wortlos zuſehen, wie die Gläubigen verfolgt
werden. Der Völkerbund müſſe den heiligſten Intereſſen des
Glau=
bens Rechnung tragen. Der Völkerbund habe die Pflicht, allen
ſeinen Mitgliedern die unbedingte Verpflichtung aufzuerlegen,
auf ihrem Gebiet die freie Lehre des Evangeliums und die freie
Kultausübung zu geſtatten.
Muſſolini lehnk die Abeſſinien=
Einigungsformel ab.
DNB. Genf. 24. Mai.
Der Optimismus, der noch am Freitag mittag beſonders in
franzöſiſchen Kreiſen über den italieniſch=abeſſiniſchen Konflikt
vertreten wurde, wird am Nachmittag nicht mehr für berechtigt
gehalten, nachdem bekanntgeworden iſt, daß der italieniſche
Re=
gierungschef auch die letzte Einigungsformel, die praktiſch eine
Vertagung der Angelegenheit bis mindeſtens September vorſah,
abgelehnt hat.
Vor 20 Jahren -Italiens Einkreken in den Weltkrieg.
DNB. Rom, 24. Mai.
Anläßlich der heutigen 20. Wiederkehr des Tages des
Ein=
tritts Italiens in den Krieg, der ſeit Jahren als Beginn der
Geſchichte des neuen Italiens feſtlich begangen wird, fanden im
ganzen Lande, unter Teilnahme von Partei, Behörden und
Mili=
tär große Maſſenkundgebungen ſtatt. In Rom erhielten dieſe
Kundgebungen durch ein großes Aufgebot von Truppen, Miliz,
Frontkämpfern und Kriegsinvaliden, vor allem aber durch die
Teilnahme des Königs, des Kronprinzen und des italieniſchen
Regierungschefs ein beſonders feierliches Gepräge. Zum Abſchluß
der Feier verſammelten ſich alle beteiligten Verbände auf der
Piazza Venezia, wo Muſſolini eine politiſche Anſprache hielt,
in der er ausführte: „An dieſem Tage hat Italien vor zwanzig
Jahren den größten Entſchluß gefaßt, nachdem zuvor jene über
den Haufen gerannt worden waren, die Italien auf eine
Hal=
tung feſtlegen wollten, die für Jahrhunderte auf unſerer Seele
Die engliſchen Zeitungen zeigen ſich auf einmal ſehr
darüber, daß angeblich zwiſchen Portugal und Japan Sckn
verhandlungen geführt werden, deren Ziel der
Verkeude=
portugieſiſchen Kolonie Macao an Japan um einen Pr ano
20 Millionen Pfund iſt.
Beſtätigen ſich die Gerüchte — und dem tüchtigen emu
Geheimdienſt wird da ſchon das Richtige zu Ohren odei
die Finger gekommen ſein —, dann iſt die Aufregung Bei
liſchen Oeffentlichkeit allerdings vollkommen begreiflick ern
die Feſtſetzung Japans in Macao würde eine ſtarke
Verſctiu=
des gegenwärtigen Kräfteverhältniſſes im Stillen Oze,
deuten. Macao iſt eines der Ueberbleibſel der an Erinn eng
ſo reichen portugieſiſchen Kolonialgeſchichte, ein Fleckchen
von wenigen Quadratkilometern mit einer Stadt von
Einwohnern. Berühmt, oder beſſer berüchtigt, daß ſich Licd
Strandgut des geſamten Oſtens ein Stelldichein gibt,
Spiel und in den Opiumhöhlen Vergeſſen zu finde
Portugal dürfte dieſes Stückchen Land keine allzugruß
deutung beſitzen, für Japan dagegen wäre es wegen
ſtrategiſchen Lage von allergrößter Bedeutung. Macao Te/ſ0
lich von Kanton und dicht bei Hongkong, dem wichtignZeen
trum des engliſchen Oſtaſien=Geſchäftes. Es wäre den Sinetrt
ein Leichtes, von Macao aus die größte engliſche Haferſttgz
blockieren, ihr jedenfalls im Ernſtfall jeden wirtſchaftlich mn
militäriſchen Wert zu nehmen, ja es ließe ſich ſogar ekulenn
kierende Wirkung gegen Singapore ausüben. Daß die Jum
auf dieſen Beſitz daher großen Appetit haben, iſt ver Nolzid
ebenſo begreiflich, daß die Engländer einem ſolchen Hamunftck
untätig zuſehen werden. Portugal iſt in den letzten fan
zehnten ſtark abhängig von Englands Politik und mud
daher mit engliſchen Gegenwirkungen in Liſſabon reckn
evtl. noch im letzten Augenblick den Japanern ein
Schſit=
ſchlagen können.
Vehrkreis
ein erfoig des Prandeien Aodfteanrmi
Die Pakman=Bill vom Senat abgelehnt
EP. Wafhington, 24 T0
Präſident Rooſevelt hat in dem Streit um die Fu
Bonus=Bill ſeinen Standpunkt durchgeſetzt. Der Senoheu) Vehrkrei
ſich am Donnerstag dem Veto des Präſidenten und Lce
Geſetzesvorlage, die die Ausgabe von 2,2. Milliarden
Coſt
Papiergeld zur Auszahlung der Entſchädigungen für di
Oberſchleſ.)
teilnehmer vorſah, ab. Bei der Abſtimmung wurden 54 E1
zlau,
für den Bonus und 40 Stimmen dagegen abgegeben.
Behrk
wurde die zur Annahme des Geſetzes gegen das N
Präſidenten erforderliche Zweidrittelmehrheit nicht erra‟
Präſident Rooſevelt kann das Abſtimmungsergen
einen Erfolg buchen, da das Patman=Geſetz ſeiner
Senat mit 55 gegen 33 Stimmen angenommen worden I.
der öffentlichen Meinung der Vereinigten Staaten
Haltung des Präſidenten, der mit außerordentlicher Er
Kampf gegen die Bonus=Bill und die dadurch droh
NNe
flationsgefahr geführt hat, bewundert und allgemein
„New York Herald” erklärt, der Präſident habe nich)
Politiker, ſondern als Führer der Nation geſprochen
diene rückhaltloſe Unterſtützung.
Weimariſchen Oberſtallmeiſters von Stein wurde er gepflegt und
geheilt. Nach ſeiner Geneſung gelangte er als Gärtnergehilfe
unter mancherlei Abenteuern nach Prag, von da über Krakau
nach Bartenſtein, wo er ſich zum Dienſtantritt meldete. Der
König ſtellte ihn gleich wieder als Kapitän an und
komman=
dierte ihn zum Generalſtabe eines ruſſiſchen Korps, welches
in Narew ſtand. Die Kämpfe in Oſtpreußen machte er bis zu
deren Abſchluß durch den Frieden von Tilſit (9. Juli 1807) mit.
Er erzählt: „Scharnhorſt war damals noch zu wenig bekannt,
ſonſt iſt es keinem Zweifel unterworfen, daß er alle nötigen
Kenntniſſe und geiſtigen Mittel beſaß, um dem Krieg in
Preu=
ßen eine für uns vorteilhafte Richtung zu geben.”
Mit Anfang 1808 wurde Boyen in die „Militär=
Reorgani=
ſations=Kommiſſion” berufen. Treu ſtand er ſeinem großen
Lehrmeiſter Scharnhorſt zur Seite und war einer der
ent=
ſchiedenſten Verfechter der kühnen, damals viel angefochtenen
Reformen, die auf eine allgemeine Landesbewaffnung abzielten.
Im Auftrage Scharnhorſts führte Boyen das von ihm
ſo genannte „Krümper=Syſtem” durch. Allmonatlich wurden pro
Kompanie fünf, pro Schwadron und Batterie je drei
aus=
gebildete Leute vorläufig beurlaubt und dafür neue Rekruten
eingezogen. Die wegen Auflöſung ihrer Regimenter entlaſſenen
Soldaten wurden insgeheim als Reſerve der beſtehenden
Re=
gimenter geführt, ebenſo wurden die mit Halbſold entlaſſenen
Offiziere im Geheimen organiſiert. Auf dieſe Weiſe ſtanden in
verhältnismäßig kurzer Zeit neben den 42000 Mann des von
Napoleon bewilligten ſtehenden Heeres noch weitere 150 000
aus=
gebildete Soldaten zur Verfügung. Im Jahre 1809 wurden als
Rahmen für das künftige Heer ſechs Brigade=Bezirke im ganzen
Lande unter Vorbereitung des dafür nötigen geſamten Befehls=
und Verwaltungs=Körpers geſchaffen.
Im Jahre 1810 wurde Boyen zum Direktor der 1. Abteilung
im Kriegsminiſterium ernannt mit dem Vortrag beim König;
dieſe wichtige Stellung hat er bis 1812 bekleidet, wo er infolge
des mit Napoleon geſchloſſenen Bündniſſes ſeinen Abſchied
nahm um in Oeſterreich und Rußland gegen den tödlich
gehaß=
ten Unterdrücker ſeines geliebten Vaterlandes zu agitieren.
Boyen trat in ruſſiſche Dienſte und wurde als ruſſiſcher Oberſt
bereits im November 1812 vom Zaren mit dem Angebot eines
Schutz= und Trutzbündniſſes nach Berlin abgeſandt, aber von
der öſterreichiſchen Regierung auf der Durchreiſe in Galizien
bis zum Januar 1813 aufgehalten. Endlich konnte er ſeinen
Internierungsort Radzilowo verlaſſen und mit falſchem Paß
nach Ratibor reiſen. „Da tat ſich an einem Morgen die Thüre
meines Zimmers auf und mein lieber hochverehrter Scharnhorſt
trat ebenfalls unter falſchem Namen zu mir herein, da er
der=
jenige war, der den Auftrag erhalten hatte, ſich mit mir weiter
zu beſprechen.”
Nach Abſchluß des Vertrages zwiſchen Preußen und
Ruß=
land am 28. Februar 1813 trat er wieder in preußiſche Dienſte
und wurde als Oberſt ins Hauptquartier der ruſſiſchyn
kommandiert. Im Auguſt 1813 wurde Boyen Chef des
ſtabs bei dem von dem General von Bülow befehligtern
Korps. In dieſer verantwortungsvollen Stellung h=
Gefecht bei Luckau, die Schlachten bei Großbeeren und
die Völkerſchlacht bei Leipzig, die Kämpfe in Holland=
Laon und Paris mitgemacht.
Nach dem Friedensſchluſſe wurde er, wie berei
zum Kriegsminiſter ernannt. Er iſt der Verfaſſer des
„Geſetzes vom 3. September 1814 über die allgemeine
tung zum Kriegsdienſt.” Allein Boyens große und 1*
danken waren ſofort auf hartnäckigen Widerſtand mächl*
toren geſtoßen. So ſah ſich Boyen, der inzwiſchen zur
Leutnant befördert worden war, genötigt, ſeinen Abſcth
bitten, den ihm der König nur ungern gewährte. S
nun von 1818 bis zum Jahre 1840 im Ruheſtand, Ja n
williger Muße, die er durch eine reiche literariſch=hiſt „E
dichteriſche Tätigkeit ausfüllte.
Nachdem König Friedrich Wilhelm IV. den Thra ki.
hatte, richtete er am 14. Oktober 1840 folgendes Ha l
an Boyen: „Ich wünſche, daß der, welcher unter T
ſeligen Könige der Begründer der Verfaſſ
Heeres war, an meinem Huldigungstage nicht m.
chen der Inaktivität erſcheine. Ich fordere Sie alſo.
lieber Boyen, morgen mit den Aktivitäts=Zeichen zu
Ihren Rang in der Armee werde ich ſpäter feſtſetze
Sie das Streichen der ſchwarzen Striche auf Ihren
von Freundes Hand freundlich auf.‟ Der König
Bohen zum General der Infanterie und übertrug
Kriegsminiſterium; ſechs Jahre hat er an der Spiße
miniſteriums geſtanden, dann nahm er im November
Abſchied. Der König ernannte ihn zum General=Fe.
ſchon im Jahre 1840 hatte er ihm bei der Einw
„Gneiſenau=Denkmals” den Schwarzen Adler=Ordene,
indem er durch Gneiſenaus älteſten Sohn ſein eigel.”
band ihm, „dem echten Freunde des Verewigieln
ließ. Im Jahre 1842 hatte er ihn zum Chef des 1.
Negiments ernannt, bei dem Boyen 1784 als *
getreten war.
Am 15. Februar 1848 ſtarb der hochverdiente Mam
alt. Dem Dahingeſchiedenen ſchuf König Friedrich 4e
ein bedeutungsvolles Denkmal, indem er der oſtpreln
Loetzen den Namen Boyen gab und deren ſechs Ban
Boyens Vornamen: Leopold, Hermann, Ludwig un
Loſung: „Recht, Licht und Schwert” benannte.
Nun hat die durch unſeren Führer neu erſtande
Wehrmacht dem Gedächtnis dieſes vergeſſenen Ve"
dankbare Anerkennung gezollt!
Ehre ſeinem Andenken!
Dr. Ludk=
[ ← ][ ][ → ]Samstag, 25. Mai 1935
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dehrtrelsemenang iM vas Beulſce rienih
entmilitariſierten Zone durch die Behörden der allgemeinen und
Die neun Wehrkreiſe.
inneren Verwaltung erfaßt. Dementſprechend wird das Erſatz=
DNB. Berlin, 23. Mai.
Das Reichsgeſetzblatt Nr. 52 Teil V vom 22. Mai 1935
w hält als Anlage 2 die Wehrbezirkseinteilung für das Deutſche
giich mit Ausnahme der entmilitariſierten Zone. Danach iſt
ui Einteilung der Wehrbezirke wie folgt:
„Im Wehrkreis I zerfällt die Wehrerſatzinſpektion
i nigsberg/ Pr. in die Wehrbezirke Königsberg/Pr I,
unnigsberg/Pr. II., Gumbinnen, Tilſit und Inſterburg. Die
3chrerſatzinſpektion Allenſtein umfaßt die Wehrbezirke
ülenſtein, Biſchofsburg, Lötzen, Angerburg, Raſtenburg,
Barten=
ſenn. Wehrerſatzinſpektion Elbing: Elbing, Braunsberg,
a rienburg (Weſtpr.) und Mohrungen.
Im WehrkeisII: Wehrerſatzinſpektion Stettin: Stolp,
zu lin, Neuſtettin, Deutſch Krone, Woldenberg (Neum.), Stettin,
tatin=Randow, Swinemünde, Stargard (Pom.), Labes,
lr ifswald. Schwerin: Lübeck, Schwerin, Roſtock, Parchim,
eu ſtrelitz, Perleberg. Schleswig=Holſtein in Altona:
ermünſter, Rendsburg, Schleswig, Kiel, Eutin.
Groß=
am burg: Hamburg I. Hamburg II, Hamburg III,
Ham=
tiy I. Hamburg V in Altona.
Im Wehrkreis III: Wehrerſatzinſpektion
Frank=
t/Oder: Eberswalde, Berlin XI., Frankfurt/Oder,
Lüb=
n (Spreewald), Küſtrin, Landsberg (Warthe), Croſſen (Oder),
bus. Magdeburg: Stendal, Magdeburg I, Magdeburg II,
ſa deburg III, Halberſtadt. Deſſau, Halle (Saale), Bitterfeld,
zeben, Neuruppin, Potsdam I, Potsdam II. Berlin:
uin I. Berlin II, Berlin III, Berlin IV, Berlin V. Ber=
VI (der Wehrbezirk. UI bearbeitet außerdem die
Erſatz=
hylegenheiten und Ueberwachungen der im Ausland
befind=
bei Wehrpflichtigen), Berlin VII, Berlin VIII, Berlin IX
Berlin X.
Im Wehrkreis IV: Wehrerſatzinſpektion Dresden:
u. Bautzen, Kamenz, Meißen, Dresden I, Dresden II,
iden III, Pirna, Freiberg. Chemnitz I Chemnitz II Anna=
1g Glauchau, Zwickau I, Zwickau II, Plauen. Leipzig:
zp ig I, Leipzig II, Leipzig III, Wurzen, Döbeln, Wittenberg,
Fiau, Altenburg, Naumburg (Saale). Weimar:
Sanger=
im. Weimar, Gera, Rudolſtadt, Mühlhauſen, Erfurt, Eiſenach,
1a, Meiningen.
Im Wehrkreis V: Wehrerſatzinſpektion Ulm: Ell=
Auen, Gmünd, Ulm, Tübingen, Horb, Rottweil,
Donau=
bigen, Konſtanz, Ravensburg, Biberach (Riß), Ehingen
2aß MAau). Stuttgart I: Stuttgart II. Eßlingen,
Ludwigs=
g. Leonberg, Heilbronn, Hall, Bad Mergentheim, Mosbach,
InBurg.
zm Wehrkreis VI: Wehrerſatzinſpektion Bremen:
nen I, Bremen II. Stade, Weſermünde, Oldenburg (Oldb.) I,
Netburg (Oldb.) II, Aurich, Nienburg, Lingen, Osnabrück,
ſiurd, Minden. Münſter: Münſter Paderborn Bielefeld,
ſtnold, Arnsberg, Soeſt, Dortmund I, Dortmund II, Iſerlohn,
sield.
öm Wehrkreis VII: Wehrerſatzinſpektion München:
hwen I. München II. München III, Roſenheim, Traunſtein,
drberg, Augsburg, Memmingen Kempten. Regensburg:
gei sburg, Landshut, Paſſau, Deggendorf Cham, Weiden,
deg. Nürnberg: Nürnberg I, Fürth, Nürnberg II, Bam=
Bad Kiſſingen, Ansbach, Ingolſtadt, Coburg, Bayreuth,
Rlredwitz.
im Wehrkreis VIII: Wehrerſatzinſpektion Breslau:
Breslau I. Breslau II, Breslau III Brieg. Glatz,
Dimburg (Schleſ.) Schweidnitz, Oppeln, Neiße. Neuſtadt
Lrchleſ.), Coſel Gleiwitz, Beuthen, Hindenburg (Oberſchleſ.).
urg (Oberſchleſ.) Liegnitz: Glogau, Liegnitz, Sagan,
Yit. Bunzlau, Hirſchberg, Wohlau.
Vm Wehrkreis IK: Wehrerſatzinſpektion Kaſſel:
1 I. Kaſſel II, Korbach, Marburg, Hersfeld. Fulda, Bü=
Ly. Gießen, Wetzlar, Siegen, Aſchaffenburg. Hannover:
Rwer I, Hannover II, Braunſchweig, Goslar, Hildesheim,
hn, Göttingen, Celle, Lüneburg.
die Erſahbezirkseinkeilung
für die enkmilikariſierke Zone.
is Reichsgeſetzblatt Nr. 52 Teil V vom 22. Mai 1935
t. als Anlage 3 die Erſatzbezirkseinteilung für die
entmili=
ere Zone des Deutſchen Reiches. Auf Grund des Wehr=
P: (Erſatzweſen 8 12) werden die Wehrpflichtigen in der
rmſtadkhak ſeine erſte Kunſtaukkion
n allen Großſtädten, wo es ein reges Kunſtleben gibt, ſind
urſteigerungen beliebte Veranſtaltngen und verlockende
iſe: Was Sammlerfleiß in Jahrzehnten zuſammengerafft
us ſich in alten Familien an koſtbarem oder ſeltenem Haus=
AMäufte, unzugängliche Schätze, ſozuſagen Generationen
hin=
u der „toten Hand”, werden plötzlich Ware und bieten ſich
ſendigen Hand zum Erwerb. Kein Wunder, wenn durch
Amſtand in den Hirnen der Liebhaber, aller Arten, der
Diüi ſten, die gewiſſe Erzeugniſſe der Kunſt und des Kunſtgewer=
N=matiſch=hiſtoriſch zu Sammlungen vereinen, der Aeſtheten,
ore und reizvolle Dinge harmoniſch in ihrem Heim zuſam=
Tugen lieben, der Händler, die ihre Lager mit Kunſtwerken,
=rac aus allen Zeiten füllen müſſen, um aus dem Wieder=
WVorteile zu ziehen, ein reges Leben erwacht. Kein
Wun=
ean immer wieder bei jeder neuen Verſteigerung Sammel=
F überlegene Kennerſchaft, Freude am Erwerb und Beſitz,
DN Spekulieren, kluge geſchäftliche Erwägungen über etwa
ieende Gewinne auf dem Plan erſcheinen, um ſich mit fie=
Eifer in den Kampf der Gebote zu miſchen, von dem ſie
uug alter Träume und Wünſche erhoffen und in dem ſie
on dem großen Zauber der allen Menſchen
innewohnen=
u am Spiel finden.
irſt eine intereſſante Welt, die ſich in den Kunſtverſteige=
Mau vereinen pflegt. Da gibt es Habitués, die auf keiner
fehlen, fanatiſche, denen eine Sammlung Lebenszweck iſt
Tein Opfer ſcheuen, um einen begehrten Gegenſtand zu er=
Abentuerluſtige, die da hoffen, daß ihnen ein
wunder=
kendetwas”, vom Schickſal billig in die Hand geſpielt
m gibt es Muſeumsdirektoren, die von Amts wegen er=
N um Geeignetes für ihre Kunſttempel zu erlangen, Künſt=
* Air ihre Ateliers anregende Gegenſtände oder
Kulturdoku=
benötigen, Händler, die im Auftrage ferner Kunden
Ge=
eben oder auch im Hinblick auf ihnen bekannte Liebhaber
Das günſtig zu erwerben iſt. Auch die Neugierigen feh=
— denn ſie fehlen ja nirgends, die neugierigen Herren
meugierigen Frauen, die immer etwas wiſſen wollen, von
nie genau wiſſen, was es eigentlich iſt. — Auf alle Fälle
mſt bei jeder beſſeren Kunſtverſteigerung jeder auf ſeine
der geriebene Kenner, der ahnungsloſe Laie, der im=
Leſthet oder der ſchalkhafte Pſychologe, der ſich gerne ſeine
I— macht über Wert und Unwert der Dinge und über die
iſchelhaften Beziehungen der Menſchen zu den Sachen.
Intadt hat bisher noch keine Kunſtauktion von nennens=
Rormat gehabt, ſo iſt denn der hübſche Katalog der „
Kunſt=
aus rheiniſchem Privatbeſitz”, den das Auktionsbaus Dr.
wel herausgebracht hat, wert, als ein kleines Kulturdoku=
weſen in dieſem Gebiete des Deutſchen Reiches durch zivile
Amtsſtellen verwaltet.
Mittlere Erſatzbehörden ſind das Badiſche Miniſterium des
Innern in Karlsruhe, der Regierungspräſident in Düſſeldorf
und der Regierungspräſident in Koblenz. Dieſen Mittleren
Erſatzbehörden ſind eine Anzahl von Unteren Erſatzbehörden
wie folgt untergeordnet:
Karlsruhe — Badiſches Miniſterium des
Innern: Untere Erſatzbehörden: Speyer (
Regierungspräſi=
dent), Karlsruhe (Landeskommiſſär), Freiburg/Breisgau (
Landes=
kommiſſär). Düſſeldorf — Regierungspräſident:
Aachen (Regierungspräſident), Köln (Regierungspräſident)
Düſ=
ſeldorf (Regierungspräſident) Eſſen (Regierungspräſident
Düſſel=
dorf, Ortsſtelle Eſſen) Recklinghauſen (Regierungspräſident
Münſter, Ortsſtelle Recklinghauſen), Bochum(Regierungspräſident
Arnsberg, Ortsſtelle Bochum). Koblenz —
Regierungs=
präſident: Trier (Regierungspräſident), Koblenz (
Regie=
rungspräſident), Wiesbaden (Regierungspräſident).
Darm=
ſtadt (Landesregierung).
Die neue Skammrolle.
Der im Reichsgeſetzblatt veröffentlichten Verordnung über das
Erfaſſungsweſen ſind Muſterbogen der für die Wehrpflichtigen
auszuſtellenden Perſonalblätter beigefügt. Dieſe Perſonalblätter
kann man wohl als die neue Stammrolle anſprechen. Bekanntlich
mußten auf Grund des Verſailler Vertrages alle Regiſtrierungen
der wehrfähigen männlichen Bevölkerung unterbleiben und die
bisher angelegten Stammrollen vernichtet werden, was vielfach
ſogar unter den Augen ausländiſcher Kontrolloffiziere auf den
Kaſernenhöfen zu geſchehen hatte. Dieſe Zeiten ſind überwunden,
jetzt wird wieder jeder wehrfähige Mann ſtatiſtiſch erfaßt.
Die=
jenigen Wehrpflichtigen, die in die Armee eintreten, haben eine
ganze Reihe von Fragen zu beantworten, die das für ſie
auszu=
ſtellende Perſonalblatt enthält. Neben den allgemein üblichen
Fragen werden auch eingehende Angaben über die Eltern und
Ge=
ſchwiſter der Dienſtpflichtigen verlangt, ferner auch darüber, ob
der Dienſtpflichtige der HJ., der SA., SS., dem NSKK. oder dem
DLV. angehört hat, ob er Wehrſport betrieben hat, im
Arbeits=
dienſt oder in der Landhilfe war, ob er ſich beſondere
Sportabzei=
chen erworben hat, ob er Führerſcheine für Kraftwagen oder
Flug=
zeuge beſitzt. Es wird auch von ihm Auskunft verlangt, ob er der
einzige Ernährer minderbemittelter Unterhaltungsberechtigter iſt.
Ebenſo will der Fragebogen wiſſen, ob er der einzige Inhaber
oder Erbe eines lebenswichtigen Betriebes, zum Beiſpiel einer
Fabrik oder eines Erbhofes iſt. Auch über ſeine körperlichen und
geiſtigen Fähigkeiten iſt Aufſchluß zu geben. Das Perſonalblatt
gilt als Urkunde, iſt ſicher aufzubewahren und darf fremden
Per=
ſonen nicht ausgehändigt werden.
„Zleiſch im eigenen Saft”.
Die neue agrarpolikiſche Akkion eine
volkswirk=
ſchaftliche Rokwendigkeik.
DNB. Berlin, 24. Mai.
Es iſt bekanntlich das Ziel der nationalſozialiſtiſchen
Agrarpolitik, durch die Marktordnung ſowohl der Landwirtſchaft
für ihre Erzeugniſſe wie auch dem Verbraucher für den Bezug
der Lebensmittel möglichſt gleichbleibende und gerechte Preiſe
zu ſichern. Vorausſetzung hierfür ſind gleichmäßiger Abſatz und
gleichbleibende Verſorgung, die nur dadurch erzielt werden
können, daß von Reichsſeite zur Zeit eines Ueberangebotes die
Erzeugniſſe eingelagert und auf dieſe Weiſe der Spekulation
entzogen werden. Bei den Produkten Butter, Eier, Futter,
Ge=
müſe uſw. iſt dieſe Einlagerung praktiſch ohne weiteres
durch=
führbar wie ſteht es aber nun beim Fleiſch?
Dieſe Frage zu klären war die Aufgabe eines
Ausſprache=
abends des Reichsernährungsminiſteriums im Landwehrkaſino.
Im Mittelpunkt der Erörterung ſtand die Einführung der
Rind= und Schweinefleiſchkonſerven „Fleiſch
im eigenen Saft” die zur Ergänzung des
Friſch=
fleiſchquantums im Auftrage des
Reichs=
ernährungsminiſteriums von der Reichsſtelle
für Tiere und tieriſche Erzeugniſſe hergeſtellt
worden ſind.
An dem Ausſpracheabend nahmen neben der ſehr zahlreich
erſchienenen Preſſe Vertreter faſt aller Miniſterien teil. Reichs=
ment gegrüßt und für immer aufbewahrt zu werden. Seiner
ge=
ſchmackvollen Ausſtattung und ſeinem reichen Bilderſchmuck ſieht
man es nicht an, daß es ein Erſtling in unſeren Mauern bedeutet.
Das Wertvollſte an ihm iſt freilich, daß er wirklichen
Patrizier=
beſitz, d. h. eine Fülle kunſthiſtoriſch und ſammleriſch erſtaunlich
hübſcher Dinge aus den verſchiedenſten Kulturphaſen aufführt.
Wer ſchmeichleriſchen Kliſcheedrucken und wiſſenſchaftlichen
Kata=
logangaben mißtraut, prüfe den rheiniſchen Privatbeſitz in der
Villa Flinſch auf der Wilhelminenſtraße in einer Vorbeſichtigung.
Dort in der ihm homogenen Atmoſphäre, der prunkvollen
Ge=
mächer im Stile der Raumkunſt von vorgeſtern, zeigt er ſich als das,
was er in Wirklichkeit iſt: als wirkliches Kulturgut, von einem
geſchmackvollen Geſchlechte in jahrzehntelangem Sammeleifer
zu=
ſammengetragen. Fehlen wohl auch die großen Kunſtwerke, die
Werte, die ehrfürchtig nur in vier= und fünfſtelligen Zahlen
ge=
nannt werden, ſo gibt es doch deſſen, was gewiegte Sammler, ein
geſchmackvoller Liebhaber und ſelbſt ein verwöhnter Kunſtfreund
gebrauchen kann, eine erſtaunliche Fülle. Zum Beiſpiel;
handwerk=
lich vortreffliche Möbel, vor allem ſehr gute antike Schränke, einige
gute Bilder aus verſchiedenen Perioden, Kleinkunſt aller Art, alte
Zinn= und Kupfergefäße von Qualität, Porzellane und Fayencen,
ſehr ſchöne Gläſer — und ſo weiter.
Wünſchenswert wäre es, dieſer erſten Darmſtädter
Kunſtver=
ſteigerung folgten hin und wieder andere. Kunſtauktionen ſind
wichtigere Kulturfaktoren, als manche Menſchen anzunehmen
ge=
neigt ſind. Sie verhindern, daß Kulturgüter nicht ſinnloſer und
die Eigentümer ſchädigender Troddelei zum Opfer fallen, ſie
regu=
lieren damit den Uebergang von Kunſt und Kunſthandwerklichem
von einer Hand in die andere und wirken anregend auf den ſo
wichtigen Sammeltrieb, und was wäre ein Kulturvolk ohne ſeine
Sammlungen und ſeine Sammler. Graf Hardenberg.
Typenſchau Deutſcher Flugzeuge. (Verlag Deutſche Arbeit —
Deutſches Weſen, Berlin, Bendlerſtraße 37.)
An Hand eines ausgezeichneten Bildermaterials und den dazu
gehörenden ſtatiſtiſchen und hiſtoriſchen Angaben gibt das Werk
jedem Leſer einen Einblick in den heutigen Stand unſerer
Luft=
fahrt. In knappen Abriſſen ſind Wege und Entwicklung aller
wich=
tigen deutſchen Flugzeugwerften mit den wichtigſten von ihnen
herausgebrachten Flugzeugmuſtern dargeſtellt. Dabei wird der
Leſer unſchwer erkennen, daß die Zuſammenſtellung der einzelnen
Typen eine Entwicklungsgeſchichte des deutſchen Flugzeugbaus in
den letzten Jahren in Bildern ergibt. So vermittelt das Werk
einen für jeden Deutſchen notwendigen Einblick in die Arbeit und
das Streben der deutſchen Flugzeugfabriken, in die Konſtruktion
und die Leiſtungen der deutſchen Flugzeuge. Aus dieſer Kenntnis
der deutſchen Flugzeuge wird das Verſtändnis für den deutſchen
Luftſport hervorgehen. Es dürfte kaum irgendwo eine ähnliche,
überſichtliche, auch mit feinem künſtleriſchen Verſtändnis
bearbei=
tete Flugzeugtypenſchau exiſtieren.
Nr. 143 — Seite 3
bauernführer R. Walther Darrs wies in einer kurzen
Be=
grüßungsanſprache darauf hin, daß er in dieſem offenen und
freimütigen Meinungsaustauſch die beſte Möglichkeit ſehe, die
Maßnahmen der Agrarpolitik, über die ſich das
Reichsernährungs=
miniſterium und der Reichsnährſtand vollkommen einig ſeien,
dem Volk verſtändlich zu machen.
Als erſter Redner ſprach der Leiter der Reichsſtelle für
Tiere und tieriſche Erzeugniſſe, Präſident Holzmann, über
die Herſtellung der Rind= und Schweinefleiſchkonſerven „Fleiſch
im eigenen Saft‟. Das vom Reichsnährſtand herausgebrachte
Fleiſch im eigenen Saft ſei nicht mit dem, was man im
all=
gemeinen unter Fleiſchkonſerven verſtehe und auch erhalte, zu
verwechſeln. Es handele ſich bei dem Fleiſch im
eigenen Saft nur um Fleiſch allererſter
Quali=
tät. Die Herſtellung erfolge unter ſtändiger
Kontrolle der Reichsſtelle, ſo daß einer Gefahr.
ſpäteren Verderbens mit abſoluter Sicherheit
vorgebeugt ſei.
Um Theorie mit der Praxis zu verbinden, wurden dann
den Gäſten ausgezeichnete Koſtproben des Fleiſches im eigenen
Saft in verſchiedener Zubereitung gereicht, das in jeder Form
vorzüglich mundete.
Der Vorſitzende der Hauptvereinigung für die deutſche
Holz=
wirtſchaft Dr. Pflaumbaum betonte die grundſätzliche
Be=
deutung der Aktion.
Staatsſekretär Backe wies eindringlich auf die
national=
politiſche Bedeutung der Aktion hin. Er erinnerte an die beiden
Hauptaufgaben des Dritten Reiches, die der Führer
heraus=
geſtellt habe: Brechung der Bauernnot und Bekämpfung der
Arbeitsloſigkeit. Zur Erreichung dieſer Hochziele ſei notwendig
eine Erhöhung der Erzeugerpreiſe für den Bauern, aber ebenſo
ein Feſthalten der Verbraucherpreiſe. Die Löſung dieſer
Pro=
bleme könne nie in einem freien Spiel der Kräfte erreicht
werden, ſondern nur in Form einer Marktordnung. Die
Markt=
ordnung gewährleiſte die Erzeugung und lenke ſie in
volkswirt=
ſchaftlichem Sinne. Sie gebe mit ihrem Feſtpreisſyſtem nicht
nur die Möglichkeit, die Grundlage der Ernährung des
deut=
ſchen Volkes in der bisherigen Weiſe ſicherzuſtellen, ſondern ſie
ſchaffe auch erſt die Vorausſetzungen zur Durchführung der
heutigen Erzeugungsſchlacht. Zweck der Marktordnung ſei einzig
und allein die Stabilität der Preiſe. Durch ſie würden die
Preiſe nach volkswirtſchaftlichen Grundſätzen beſtimmt. Es
komme nun darauf an, dieſes Preisniveau ſachlich zu
unter=
bauen und Angebot und Nachfrage ſo zu geſtalten, daß die
Preiſe auch wirtſchaftlich haltbar ſeien. Daher müſſe das Reich,
wenn das Angebot zu groß werde, eine Vorratsdeckung und
Lagerhaltung übernehmen, um die Ware in der Zeit der
Knapp=
heit, wo die Preiſe ſteigende Tendenz hätten, wieder
heraus=
zugeben. Das Prinzip der Feſtpreiſe ſei alſo nur möglich, wenn
man zugleich in volkswirtſchaftlichem Sinne Lagerhaltung und
Vorratswirtſchaft betreibe. So ſei die Fleiſchkonſervierung als
die einzig mögliche Art der Fleiſchvorratswirtſchaft ein
orga=
niſches Mittel, um die Lebensmittelpreiſe ſtabil zu halten und
die Lohnhöhe zu garantieren.
Mit Nachdruck betonte Staatsſekretär Backe, daß die
Friſch=
fleiſchverſorgung unter allen Umſtänden
ge=
ſichert ſei. Man müſſenur für die Zeit gewiſſer
ſaiſonmäßig bedingter Spannungen zwiſchen
Angebot und Nachfrage das Konſervenfleiſch
bereithalten. Die Aktion „Fleiſch im eigenen Saft” ſei
alſo nicht eine Hilfsmaßnahme für den Bauern, ſondern ein
unbedingtes Erfordernis der deutſchen Ernährungswirtſchaft im
Sinne des Volksganzen, damit gerechte, ſoziale Preiſe nach
beiden Seiten geſchaffen würden.
Auch Reichsbauernführer Darré hob noch einmal die
volks=
wirtſchaftliche und nationalpolitiſche Bedeutung der Aktion
hervor.
Miniſterialdirektor Moritz gab dann einige Erläuterungen
zur praktiſchen Durchführung der Aktion.
Staatsſekretär Backe ſchloß den Ausſpracheabend mit einem
Appell an das ganze deutſche Volk, ſich den
zwingenden Notwendigkeiten dieſer
lebens=
wichtigen agrarpolitiſchen Aktion nicht zu
ver=
ſchließen.
In das Zenkralbüro der DAx. berufen.
Der Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley hat mit Verfügung
vom 18. Mai 1935 den Pg. Johannes Engel zum Amtsleiter
der Deutſchen Arbeitsfront ernannt und in das Zentralbüro der
DAF. berufen. Pg. Engel, der bekannt iſt als der langjährige
Leiter der NSBO. in Berlin und als erſtes NSBO.=Mitglied
überhaupt, iſt in den Stab des Reichsorganiſationsleiters Dr. Ley
berufen worden. Er übt die Funktionen eines Inſpekteurs mit
beſonderen Vollmachten aus. Seine Aufgabe wird in
er=
ſter Linie ſein, verſchiedene Dienſtſtellen der
Deutſchen Arbeitsfront ſozureorganiſieren und
auszubauen, wie es dem Anſehen und der
Bedeu=
tung der DAF. entſpricht.
Maurice Lachin: Japan heute und morgen. 300 Seiten. (
Rot=
apfel Verlag, Leipzig.)
Ein überaus aufſchlußreiches wichtiges Buch zur wirtſchafts=
und weltpolitiſchen Lage. Maurice Lachin zeichnet Japan wie es
wohl nie einem großen Publikum enthüllt worden iſt. Die
Ent=
wicklung des Landes wird politiſch und ökonomiſch gezeigt, die Lage
des Bauerntums, die Strömungen in der Armee und der Marine,
der Kapitalismus und die beſondere Struktur, die er in Japan
an=
genommen hat. Wir erhalten Aufſchluß über die Stellung eines
großen Teils des Volkes noch heute zum Kaiſer, über die ſeltſame
Entwicklung des National=Marxismus über die treibenden Kräfte
in der Innenpolitik überhaupt. Der Entwicklung Japans zum
Ex=
portlande ſind aufſchlußreiche Kapitel gewidmet, ferner der
japani=
ſchen Koloniſierung in Korea und in der Mandſchurei. Die
Be=
ziehungen zu Amerika, China und Rußland, die Konfliktſtoffe
daraus, werden gründlich erörtert, ebenſo das Problem des
Stil=
len Ozeans.
—Herbert Sulzbach: „Zwei lebende Mauern”, 50 Monate
Weſt=
front mit vielen Zeichnungen im Text. (Verlag Bernard &
Graefe, Berlin SW. 68.)
Ohne Tendenz und ohne jedes Brimborium großmäuliger
Eitel=
keit ſchildert hier ein guter und feiner Menſch das große
Er=
leben 1914—1918. Es ſind Original=Tagebuchnotizen, die der
Kriegsfreiwillige und ſpätere Leutnant vom erſten bis zum letzten
Tage an der Weſtfront aufgezeichnet hat. Vom Ausmarſch 1914
über all die unzähligen Abwehrſchlachten, über die deutſchen
gro=
ßen Offenſiven 1918 bis zum furchtbaren Ende. Wir ſind gefeſſelt
von der beſonderen Urſprünglichkeit, die aus jeder Beſchreibung
ſpricht, von der Friſche und Wärme, die uns mitreißt. Jede
Stim=
mung, jede Situation erleben wir ſelber mit. — Man iſt erſchüttert
von dem einzigartigen Glauben an die Gerechtigkeit unſeres
Sie=
ges, der allein es ermöglichte, daß wir einer Welt von Feinden
ſtandhielten, daß unſer Heldenheer ſchließlich eine Welt beſiegte.
Kiehnle=Kochbuch, große illuſtrierte Ausgabe für die
bürger=
liche und feine Küche mit einer ausführlichen
Haushaltungs=
kunde, 2405 erprobte und bewährte Original=Rezepte mit den
verſchiedenſten Nationalgerichten. 343 Bilder, teils mehrfarbig
naturgetreu. (Walter Hädecke Verlag, Stuttgart.)
Bereits über 100 000 Hausfrauen haben die Vorzüge des
Kiehnle=Kochbuches ſchätzen gelernt und immer von neuem hört
man, wie ſehr ſich gerade dieſes Kochbuch der allgemeinen
Wert=
ſchätzung erfreut. Wer das Kiehnle=Kochbuch benützt, weiß; jede
Rezeptangabe iſt durchaus zuverläſſig, jeder Handgriff iſt genau
erläutert und alle Angaben ſind leicht verſtändlich. Man iſt alſo
jeder Sorge um das Gelingen der Speiſen enthoben. Mit dem
Kiehnle=Kochbuch kann immer abwechſelungsreich und ſparſam
ge=
kocht werden und für feſtliche Gelegenheiten findet man eine reiche
Auswahl von Rezepten und Vorſchlägen, die dem verwöhnteſten
Geſchmack Rechnung tragen. Nun bringt die Jubiläums=Ausgabe
vor allen Dingen auch zahlreiche Rezepte für vegetariſche Speiſen,
Rohkoſt, Kranken= und Diätküche, ſowie Speiſezettel darüber. Alle
Rezepte und Angaben ſind um die neueſten Erfahrungen bereichert,
ſo daß dieſes Kochbuch auch in Zukunft für die richtige Ernährung
der Familie in geſunden und in kranken Tagen der zuverläſſige
Berater ſein wird.
Samstag, 25. Mai 19/
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Gemeindehaus, Liebfrauenſtr. 6; Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26; Paul=Gerhark.
Die Pauluskirche iſt wochentags von 8 bis 6 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang
Haupttüre
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesbienſt. Profeſſor Knbpp.
Amtshandlungen an Auswärtigen bis zum 81. Mai: Pfarrer Kornmann,
Stifts=
ſtraße 5, Fernſpr. 2060; vom 1.Juni an: Pfarrer Wintermann, Alexanderſtr. 1,
Fern=
ſprecher 2168.
2. Veranſtaltungen.
Stadtgemeinde. Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Montag, 27. Mai: Evangeliſcher
Jugendbund der Stadtgemeinde. — Mittwoch, 29. Mai: Kirchenchor der Stadtkapelle
und Schloßkirche. — Freitag, 81. Mai: Kirchenchor der Stadtkirche.
Pfarrhaus (Hügelſtr. 6). Freitag, 81. Mai: Evangeliſcher Mädchenabend der
Ka=
planeigemeinde.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtr. 6). Sonntag, 26. Mai, abends
8 Uhr: Jungenabend Weſt. — Mittwoch, 29. Mai, nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und
Strickſchule, — Freitag, 31. Mai, abends 8 Uhr: Mädchenabend Weſt. — Samstag,
1. Juni, nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und Strickſchule,
Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Dienstag, 28. Mai, abenbs 8 Uhr: Kirchenchor.
Saal der Kleinkinderſchule (Mauerſtr. 5). Freitag, 31. Mai, abends 8 Uhr:
Jungenabend Oſt.
Johannesgemeinde: Gemeindehaus (Kahlertſtr. 26). Montag, 27. Mal, abends
5,30 Uhr: Ev. Jungſchar. Abends 8 Uhr: Ev. Jugendſtunde. Abends 8,15 Uhr:
Kirchen=
chor. — Mittwoch, 29. Mai, nachm. 2 Uhr: Strickſchule, — Freitag, 81. Mai, abends
8 Uhr: Ev. Mädchenkreis.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeinbehaus ber Waldkolonie). Montag, 27. Mai, abends
8,30 Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch, 29. Mai, nachm. 3 Uhr: Strickſchule,
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Montag, 27. Mai, abends
8,15 Uhr: Poſaunenchor. Abends 8,15 Uhr: Evang. Jugendwerk, Mädchenkreis. —
Diens=
tag, 28. Mai, abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch, 29. Mai nachm. 2 Uhr:
Chorſchule. Nachm. 2—4 Uhr: Strickſchule in der Mädſchenſchule, — Freitag, 31. Mai,
abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. — Samstag, 1. Juni, nachm. 2—4 Uhr: Strickſchule in
der Mädchenſchule.
Paulusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche. Montag, 27. Mai, abends
8 Uhr: Mädchenkreis. — Freitag, 81. Mai, abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Eliſabethenſtift (Erbacher Str. 25). Ev. Sonntagsverein: Sonntag, 26. Mai,
nachm. 4 Uhr: Vereinsſtunden.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Walbgottesdienſt im Roßdörfer
Wald (Tempelchen). Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 3,30 Uhr: Bibelſtunde.
Pfarrer Köhler. Abends 8 Uhr: Frauen= und Mädchenabend. — Montag, nachm. 4 Uhr:
Miſſionsarbeitsſtunde. Abends 8,30 Uhr: Männerabend. Generalſekretär Nerlich vom
Kriegerdankbund Berlin. — Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. —Abends
8,30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde, Herr Leiſer. — Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Gemiſchter
Chor. — Donnerstag (Himmelfahrtstag), nachm. 3,30 Uhr: Bibelſtunde. Herr Neuber.
Freitag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde in der Beſſunger Mädchenſchule. Herr Reimund.
Samstag, abends 6 Uhr: Eiſenbahnervereinigung. Abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Voranzeige: Sonntag, 2. Juni: Kinderfeſt.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, abends 8 Uhr: Gebetſtunde für junge
Männer. Abends 8,30 Uhr: Jugendbundſtunde für junge Männer. — Montag, nachm.
6 Uhr: Knabenjungſchar. Abenbs 7,30 Uhr: F. K. für junge Mäbchen. — Dienstag,
abends 8,30 Uhr: Mädchenkreis. — Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Kinderſtunde für
Mädchen.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sanbſtr. 24.
Jeden Donnerstag, abends 8,15 bis 10 Uhr: Zuſammenkunft. — Jeden zweiten und
vierten Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden.
8. Gemeindeämter.
Ev. Wohlfahrtsdienſt, Hügelſtr. 6, Fernſpr. 2205. Jugenbfürſorge, Allgemeine
Fürſorge, Gefangenen= und Wandererfürſorge. Sprechſtunden täglich von 10 bis 12
Uhr. — Rechtsauskunftsſtelle für alle Rechtsfragen, einſchließlich Eheberatung und
Mietrecht. Sprechſtunden täglich von 11 bis 12 Uhr. ausgenommen Mittwoch und
Samstag. — Trinkerfürſorgeſtelle, Sprechſtunden von Montag bis Freitag, nachm.
5—6 Uhr.
Evgl. Gemeindeamt, Kiesſtr. 17 (jetzt nur im Vorderhauſe, eine Treppe):
Einnahme=
ſtelle für das Kirchnotgeld täglich 8 bis 12 Uhr. Kirchenſteuerangelegenheiten werden nur
m Landeskirchenamt, Mackenſenſtraße 40 (Ecke Neckarſtr.), Zimmer 7, bearbeitet.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Str. 21, Fernſpr. 2883.
Diakoniſſenſtationen: „Gemeindehaus, Kiesſtr. 17; Martinsſtift, „Müllerſtr. 28,
Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesbienſte.
Samstag, 25. Mai.
Stadtgemeinde. Abends 8 Uhr: Chriſtenlehre für die Markusgemeinde im
Gemeinde=
haus. Pfarrer Kornmann.
Stadtkapelle. Abends 8 Uhr: Chriſtenlehre für die Kaplaneigemeinde. Pfarrer Heß.
Hohanneskirche. Abends 8 Uhr: Chriſtenlehre des Südbezirks in der Kirche. Pfarrer
Weinberger.
Paul=Gerhardt-Kaus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Abends 8 Uhr: Chriſtenlehre.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Abenbs 7,30 Uhr: Chriſtenlehre für den
Oſt=
bezirk. Pfarrer Weiß.
Stiftskirche. Abends 8 Uhr: Wochenſchlußgottesdienſt.
Sonntag Rogate, 26. Mai.
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Kornmann. Vorm. 11,16 Uhr:
Kindergottesdienſt der Markusgemeinde. Pfarrer Kornmann.
Staotkapelle, Vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt der Kaplaneigemeinde. Pfarrer Heß. Nachm. 6 Uhr:
Abendgottes=
dienſt. Pfarrer Weinberger.
Schloßkirche. (Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte.) Vorm. 9,30
Uhr: Beichte mit Anmeldung in der Sakriſtei, Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit
Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Lautenſchläger.
Martinskirche. Vorm. 7 Uhr: Frühgottesdienſt. Pfarrer Köhler, Vorm. 8,30 Uhr:
Chriſtenlehre der Konfirmierten Martinsgemeinde Oſt I und II in der Martinskirche;
Martinsgemeinde Weſt I und II im Gemeindehaus. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarrer Köhler, Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt der MartinsgemeindeWeſt. Dr. theol.
Jacob.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Weinberger. Vorm.
1,15 Uihr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Weinberger.
Paul=Gerhardt=Haus. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent North.
Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſ. North.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). (Kollekte für den Guſtav=Adolf=Verein), Vorm.
10 Uhr: Feſtgottesdienſt mit Einführung eines neuen Gemeindepfarrers. Pfarrer Weber.
Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesvienſt für beide Bezirke. Pfarrer Weber.
Pauluskirche. Vorm. 8,30 Uhr: Chriſtenlehre. Pfarrer A. Müller, Vorm. 8,30 Uhr:
Chriſtenlehre (im Gemeindeſaal). Pfarrer Wolf, Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarrer Wolf. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Wolf.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesvienſt. Pfarrer Lenz. Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt.
Himmelfahrtstag, 30. Mai.
(In allen Gottesdienſten Kollekte für die Heidenmiſſion.)
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Goldene Konfirmation mit Feier
bes heiligen Abendmahls. Pfarrer Breunlin und Pfarrer Walbeck.
Stadtkapelle, Vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wintermann. Vorm. 11,16
Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Wintermann.
Im Chor der Stadtkirche wird an allen Wochenabenden um 20,30 Uhr eine
Litur=
giſche Abendandacht gehalten.
Die Stabtkirche iſt wochentags von 9 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang
Norbſeite.
Martinskirche. Vorm. 8 Uhr: Waldgottesdienſt am Hartigbenkmal unter Mitwirkung
des Poſaunenchors. Pfarrer Köhler, Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt in der
Martins=
kirche. Pfarrer Wibmann.
Johanneskirche, Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer H. Köhler.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7—7 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Ein=
gang Liebigſtraße,
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeinbehaus der Waldkolonie). Vorm. 7 Uhr:
Walbgottes=
dienſt am Dornheimer Weg. Pfarraſſiſtent North.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfr. Weiß.
Die Beſſunger Kirche iſt wochentags von 7 bis 7 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Eingang Haupttüre.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer A. Müller,
gottesdienſt. Prediger Veihelmann. Vorm. 19.45 Uhr: Sonntagsſchule. Aben 11
Gemeindefeier mit Hl. Abendmahl: D. Superintendent L. Maier, Karlsruhe. —
abends 8,30 Uhr: Singſtunde für Gemiſcht. Chor. — Donnerstag (Himmelfah n
9 Uhr: Himmelfahrtsgottesdienſt. Prediger Veihelmann.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtr. 40. Sonntag, 26. Mai, v
ediger Kruſt. Abends 8 Uhr: Evangeliums
Uh
Samstag vormittag 410 Uhr Bibeſtudiumi 1a1t Uhr Predigt.
Die Ehriſtengemeinſchaft, deidelberger Str. 14. Sonntag, 26. Mat, 10 QlRe
ſchenweihehandlung mit Predigt. Nachm. 3,30 Uhr: Kinderfeſt. — Montag iN
20,15 Uhr: „Verkündiger des Auferſtandenen” 4. Abend. Pfr. Heinrich Ri tee
z. Zt. Wiesbaden: Das Johannesevangelium; Jünger, Evangeliſt und Apokaluox,
Mittwoch, 29. Mai, 7,45 Uhr: Menſchenweihehandlung. — Donnerstag, iM
10 Uhr: Menſchenweihehanblung. — 20,15 Uhr: Predigtgottesdienſt. Pfarv
„Chriſtus, der Herr der Himmelskräfte auf Erden.”
Herzleiden
wie Herzklopfen,Atemnot,
Schwindel=
anfälle,Arterienverkalkg.,Waſſerſucht,
Angſtgefühl ſtellt der Arzt feſt. Schon
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Kirchliche Trauung 14½ Uhr in Traſſa.
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Kaiserstraße 15. (IIBIn. 4882
Geſtorbene.
Darmſtadt: Obenauer, Karl Ludwig,
Ober=
kriegsgerichtsrat a. D., Witwer, 73 Jahre.
Becker, Emilie Viktoria, geb. Kützer,
Ehe=
frau des Oberarztes, 30 Jahre.
Lorey, Roſa, geb. Stößel, Ehefrau des
Kaufmanns, 52 Jahre.
Griesheim: Löblein, Dorothea Berta, geb.
Jahres, Ehefrau des Konditors, 54 Jahre.
Babenhauſen: Herdel, Margarethe, geborene
Trinkaus, Ehefrau des Reichsbahnſekretärs,
55 Jahre.
Für die vielen Rufmerkſamkeiten anläßlich unſeres
95jährigen Geſchäfts JJubiläums
ſagen wir auf dieſem Wege unſeren herzlichſten Dank
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Darmſtadt (Heidelbergerſtr. 42), Mainz,
Muggenſturm, Sandweier (Baden),
den 24. Mai 1935.
Die Beerdigung findet im Sinne des
Entſchlafenen in aller Stille ſtatt.
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Zwei
Einfamilienhäuser
in gutem Zuſtand, mit gepflegten
Garten, in ſchönſter Lage Eberſtadts
preiswert zu verkaufen. In beiden
Häuſern laſſen ſich zwei Wohnungen
einrichten. Näheres bei A. Kernin
Eberſtadt a. d. B., Mühltalſtraße 41.
Sauberes, ſolid.
Tagmädchen
erfahr. i.
Haus=
halt, mit
Koch=
kenntn., geſucht.
Vorzuſtell.
Mon=
tag
Roßdörfer=
ſtraße 83, II.
Strickjacke, 1 Benzintar,
halt. 1. Damenmantel
Mütze, 1 Sattelkiſſen,
beutel mit Inhalt, 1
— Zugelaufen: 1 Baſi
weiß, 1 Rehpinſcher, 1
Zugeflogen: 1 Taube,
Vogel, 1 Wellenſittich.
3200 RM.
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Haushalt
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ſtändig, z. 1. V
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ſucht. Angel
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Preislagen
Darmstadt
Schuchardst. 8
Telefon 4141.
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Ertoeg düuck die
Meing.
Die kleine Anzeig
BauhIAIE TMdesHasMtä
[ ← ][ ][ → ]kiamstag, 25. Mai 1935
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Up
ttt
Ge
FTchert Tgoleegtag
25. — 26. Mai 1935 in Darmſtadt, verbunden mit dem
2 75jähr. Regimentsjubiläum des Leibdragoner Regts. Nr. 24
darmſtadt grüßt ſeine Dragoner
Unſere Dragoner
ueber 5000 Kameraden, der beiden ehemaligen Heſſiſchen
Ayrner=Regimenter Garde=Dragoner=Regiment
ſroßh heſſiſches) Nr. 23. und Leib=
Dragoner=
ge ment Nr. 24, und ihrer Kriegsformationen weilen in
Tagen in ihrer ehemaligen Garniſonſtadt Darmſtadt, um
reſem Wiederſehen gleichzeitig den Tag der 75. Wiederkehr
(xündungstages des Leib=Dragoner=Regiments 24 zu feiern.
4armſtadt grüßt ſeine Dragoner!
garmſtadts Bevölkerung, die ſeit Jahrhunderten enge
Ver=
ſorrheit mit dem in Heſſens Hauptſtadt garniſonierenden
Mur pflegte, grüßt die Angehörigen ſeiner ſtolzen
Kavallerie=
om 9u m mulnenter, die im ſchimmernden Kranz der alten Armee eine
hruigte Stellung einnahmen, mit beſonderer Herzlichkeit und
Aler im Frieden und im Krieg bewährter Anhänglichkeit
Lunenl
4reue
ruſende von Söhnen unſerer Stadt und unſeres
Heſſen=
haben den beiden Dragoner=Regimentern ihre Reiter ge=
Neben den Namen unſerer Bauernſöhne ſtehen in den
gentsgeſchichten Namen von beſtem Klang aus alten
Adels=
lechtern und regierenden Fürſtenhäuſern. Und alle haben
geichem Stolz, mit gleicher Freude ihre kleidſame grüne
um mit dem roten und weißen Beſatz getragen. Und alle
h, als dieſe ſchöne und prunkvolle Uniform in den Tagen
9obilmachung mit dem ſchlichten Feldgrau des deutſchen
en des Weltkrieges vertauſcht wurde in den 4 Jahren
deimc 74 Mrim Völkerringens auf den Kriegsſchauplätzen in Weſt und
i m tl y Süd und Nord, in den Gräben und Schneewüſten und
r Luft gekämpft und geblutet, gelitten und ſtolze
unver=
iche Siege mit erringen helfen. Die Kriegsgeſchichten der
h Regimenter zeugen von vielen Heldentaten Einzelner
die Formationen, die beweiſen, daß, was den Dragonern
ſidensdienſtzeit in Darmſtadt vermittelt wurde, beſte ſolda=
Schule war und Pflege echten, unvergleichlichen Reitergeiſtes.
iele, viele blieben draußen!
hEchte Kreuze auf faſt allen Schlachtfel=
’s Weltkrieges zeugen davon, wie heſſiſche
yer zu kämpfen und — zu ſterben wußten
tftllung höchſter und heiligſter
Soldaten=
der Verteidigung heiliger deutſcher
ruſtadt gedenkt ihrer in unauslöſchlicher
ſuckeit, wie allen ſeinen Söhnen, die
etkrieg blieben. Denn die Soldaten, die
M Garniſon ſtanden, wurden und
in Darmſtadts Söhne! Ganz
noher ſie kamen und wohin ſie gingen,
de ſchöne Dienſtzeit vorüber war.
imſtadt aber grüßt in Treue,
ibe und Anbänglichkeit die
Iden! Alle, die ein gütiges Geſchick die
Aſſe und das Verbluten im Weltkrieg
über=
leß, und alle, denen es wegen ihres
nicht mehr vergönnt war, im Weltkrieg
eten. Auch ihrer werden ja viele heute
oigen hier ſein. Denn immer ja hat
ANfe RLiebe der Darmſtädter Bevölkerung für
Gol daten auch auf dieſe übertragen, und
irten ihrer alten Garniſonsſtadt die
Das Dragoner=Denkmal
in Darmſtadt
Antel
und die neue Wehrmacht
Der unglückliche Ausgang des Weltkrieges, der unſer ganzes
ſtolzes unbeſiegtes Heer nach beiſpiellos großen und glänzenden
Waffentaten zerſchlug, vernichtete auch unſere beiden Dragoner=
Regimenter. Da Darmſtadt in der neutralen Zone lag, die auf
Drängen des Feindbundes ſchnellſtens geräumt werden mußte, war
es unſeren Dragonern, die auf fernſten Schlachtfeldern das Ende
des Krieges erlitten, nicht möglich, zu Pferde und geſchloſſen in
die alte Garniſon zurückzukehren. Die Gardedragoner wurden,
ebenſo wie die Leibdragoner ſchließlich zum größten Teil in Orten
Oberheſſens demobiliſiert, ſoweit ſie nicht noch in Freiwilligen=
Verbänden zuſammenblieben.
Das Gardedragoner=Regiment 23 hatte bei
Be=
endigung des Weltkrieges 129 Jahre beſtanden. Der letzte
Tagesbefehl des Regimentskommandeurs, Oberſt Frhr.
Schäffer von Bernſtein, vom 23. April 1919 in
Lauter=
bach lautete:
„Morgen treten die noch vorhandenen Eskadrons zur
Reichswehr; damit hört das Regiment als ſolches auf zu
be=
ſtehen. 129 Jahre ſind ſeit ſeiner Gründung vergangen; in
die=
ſer langen Zeit hat es faſt an allen Kriegen, in denen deutſche
Truppen kämpften, ruhmvollen Anteil genommen, und viele
Hunderte ſeiner Angehörigen haben ihr Leben fürs Vaterland
gelaſſen. Die berufenen Träger der Tradition der Heſſiſchen
Garde=Dvagoner ſind nunmehr die zur Reichswehr tretenden
Teile, ſie werden den alten Geiſt der Treue, Pflicht und
Tapfer=
keit, der ſich zuletzt im Weltkrieg wieder ſo glänzend bewährt
hat, weiter zu pflegen und den Namen des Regiments in Ehren
zu halten haben, bis dieſes, ſo Gott will, dereinſt wieder neu
erſtehen wird”
Die 5. Eskadron des neugebildeten Reiter=
Regiments 16 in Hof=Geismar nahm einzelne
Offiziere, Unteroffiziere und Mannſchaften des
Regiments auf und wurde ſo zur
Tradi=
tions=Eskadron der Heſſiſchen Garde=
Dragoner.
Das viel jüngere Leibdragoner=
Re=
giment 24, das heute ſeinen 75. Gründungs=
Jahrestag feiert, wurde aus der Ukraine nach
der Heimat transportiert und demobiliſierte in
Lauterbach, Angersbach, Maar, Friſchborn,
Sicken=
dorf uſw. Auch aus den Leibdragonern wurden
Freiwilligen=Eskadrons gebildet, die die Ruhe
im Innern wieder herſtellen halfen. Am 30. April
1919 erfolgte die endgültige Auflöſung des
Leib=
dragoner=Regiments, einzelne Eskadrons
beſtan=
den bis September 1919. Einer von ihnen war
es noch einmal vergönnt, kurze Zeit in
Darm=
ſtadt zu garniſonieren, und zwar bis zur
Be=
ſetzung Darmſtadts durch die Franzoſen. Die
3. Heſſiſche Eskadron des Reiter=
Regiments Nr. 16, Langenſalza, wurde zur
Traditions=Eskadron unſerer Leibdragoner. Sie
bürgt dafür, daß ihr Reitergeiſt hochgehalten
wird, und daß der alte Leibdragonergeiſt
fort=
leben wird.
Aus der Geſchichte
unſerer Kalaleie
y alſo heute die fünf= oder mehr
Tau=
e heſſiſcher Dragoner in Darmſtadt ihre
ungen austauſchen, wenn wieder
auf=
he alte Frontkameradſchaft, die
lend Schlachten und Nöten ſich bewährt
ente dann wird im Mittelpunkt der Erinnerungen
Wiederſehensfreude immer wieder auch Darmſtadt
Auch ſchönes „Weißt du noch, damals. . . ? wird von ſelbſt über drei Jahrhunderte hindurch war.
Ayen unſerer Stadt auf die Lippen der alten Soldaten
zum „Erinnern” verblaßt ſind.
war es immer und ſo wird es bleiben in
t! Auch wenn Darmſtadt ſchmerzlich empfinden muß,
Abholen der Standarte der Garde=Regimenter am 2. Auguſt 1914
der die Friedensdienſtjahre, in Darmſtadt den Grund= daß es nach der Wiedererrichtung einer neuen ſtarken deutſchen 1
Webrmacht durch unſeren Führer und Reichskanzler nicht das ſtadt) rühmlichſt ausgezeichnet, aber alle wurden nach längerem
9
Glück haben kann, wieder eine Garniſonſtadt zu werden, die es
lotämpfer zaubern und manch Erinnern wird haften unſerer Leſer, ſondern der ganzen Darmſtädter Bevölkerung
mich wenn die Tage der Wiederſehensfeier ſchon längft machen dürfen, wenn wir unſeren Dragonern in aller Namen
(
zurufen
Herzlich willkommen in Darmſtadt.
M. St.
Seit der Einführung der ſtehenden Heere —
alſo ſeit der erſten Hälfte des 17. Jahrhunderts
— hatten in der Landgrafſchaft Heſſen=Darmſtadt
mehrfach Kavallerie=Regimenter beſtanden und
ſich in verſchiedenen Feldzügen des
Dreißigjäh=
rigen Krieges, beſonders auch in den
ſogenann=
ten Heſſenkriegen (1645—1647, Heſſen=Kaſſel gegen Heſſen=Darm=
Beſtehen wieder aufgelöſt, bis auf die 1657 von dem Landgrafen
Georg II. errichtete Leibgarde zu Pferde.
Dieſe letztere hörte 1790 auf, beritten zu ſein, und bildete von
Wir wiſſen, daß wir uns heute zum Sprachrohr nicht nur „nun ab unter dem Namen „Gardes du Corps” die Leibwache des
Landgrafen bzw. des Großherzogs. Die Pferde der aufgelöſten
Leibgarde zu Pferde bildeten den Stamm des 1790 errichteten
Chevaulegers Regiments, die Pauken der Leibgarde zu Pferde
wurden am 12. September 1877 dem Garde=Dragoner=Regiment
Nr. 23 vom Großherzog Ludwig II., wiederum verliehen. Die
Die „weißen:
Oragoner ziehen ins Feld (2.Auguſt 1914)
Die erſten Kriegsfreiwilligen der Garde=Dragoner gehen zum Regiment
[ ← ][ ][ → ]Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Seite 6 — Nr. 143
Standarte der Leibgarde zu Pferde wurde dem 1860 errichteten
Leib=Chevaulegers=Regiment verliehen.
Zu jenen früheren Kavallerie=Regimentern gehörte auch das
Harde=Dragoner=Regiment, welches von 1731 — 1768 beſtand und
zum Teil in Kranichſtein in Garniſon lag, in deſſen Nähe — bei
der Dianaburg — noch die „Dragoner=Eichen” daran erinnern.
Daß damals ſchon die Dragoner ein fröhliches Lagerleben
kannten, daran erinnern folgende Verſe, die auf Tafeln bei
Forſt=
haus Kalkofen verewigt waren:
Zur Erinnerung an das Dragoner=Lager bei Forſthaus Kalkofen
unter Landgraf Ludwig VIII. von Heſſen=Darmſtadt.
k. Anno 1753, den 4. Juli: Als das Leibregiment Dragoner aus
dem Lager rückte, wünſcht zum Adieu und glücklichen
Wieder=
kunft Vivat!
a) Ludwig wurd hier vergnügt gemacht,
Und dieſes iſt auch hochgeacht;
Adieu, ich wünſche Glück zur Reiſ”
Dragonern verbleibt Ruhm und Preis!
b) Das Lager iſt allhier nun aus,
Ihr Freunde kommt zum Abſchiedsſchmaus;
Ihr ſollt leben, herrlich blühen,
Und auch morgen glücklich ziehen!
c) Leib=Regiment Dragoner=Korps
Dieſes behalt ich mir zuvor,
Schwenkt munter eure Glieder,
Kommt geſund und glücklich wieder!
2. Lebt Dragoner ſtets im Flor,
Ihr kommt mehr und mehr empor!
3. Seid fröhlich, ſeid luſtig, Ihr werten Dragoner,
Fürſt Ludwig, der liebt Euch, iſt Euer Belohner.
Der wird Euch, ſolang als Gott ihn läßt leben,
Von Herzen zum beſten gern öfters was geben.
Die Dragoner=Eichen.
4. Ihr jetzt von ſtiller Einſamkeit umgeben,
Ihr ſahet einſt ein frohbewegtes Leben,
Als noch der Reiter kriegeriſche Schar,
So oft den Zug an Euch vorüberlenkte,
Die durſtigen Roſſe in der Nähe tränkte,
Unfern von hier ihr Uebungslager war.
Wenn wechſelnd auch die Zeiten ſich geſtalten,
Erinnerung kann ſich doch ihr Bild erhalten!
5. Mit Dragonern will ichs halten,
Bis im Tod ich werd erkalten!
Dieſe Deviſe haben Se. Höchſtſelige Durchlaucht Ludwig VIII.
Landgraf von Heſſen=Darmſtadt, Allerhöchſt ſelbſt gemacht.
Feſtfolge
Samstag, den 25. Mai.
Ab 15 Uhr: Eintreffen der auswärtigen Teilnehmer.
Empfangsbüro: Warteſaal 1. Klaſſe Hauptbahnhof.
20 Uhr: Begrüßungsabend in der Feſthalle, verbunden mit
der Gründungsfeier des Leibdragoner=Regiments.
Die Muſik wir dausgeführt von dem Muſikkorps
der Landespolizeigruppe Darmſtadt unter Leitung
von Obermuſikmeiſter Buslau.
Muſikſtücke.
Jubiläumsrede durch Rittmeiſter Wätjen.
Lichtbilder aus der Geſchichte des Leibdragoner=
Regt. Nr. 24.
Verleihung der Ehrenurkunden (Leibdragoner=Regt.
Nr. 24).
Sonntag, den 26. Mai.
10,30 Uhr: Antreten zum Feſtzug auf dem Marienplatz, Front
nach Oſten, rechts Gardedrag.=Regt. 23, links
Leib=
drag.=Regt. 24.
Regimentsvereine dahinter, nach näherer Anweiſung
der Zugordner.
Straßenfolge: Sandſtraße, Peter=Gemeinder=
Straße, Rheinſtraße, Paradeplatz, Rheinſtraße zum
Denkmal.
Dragoner=Regt. 23 Hindenburgſtraße, Drag.=Regt.
24 Landgraf=Philipp=Anlage, die Spitzen der beiden
Züge an der Mackenſenſtraße. — Am Denkmal
Gefallenen=Ehrung.
Anſchließend Vorbeimarſch in der Hindenburgſtraße.
Zugauflöſung Riedeſelſtraße.
15 Uhr: Wiederſehensfeier in der Feſthalle.
Muſikſtücke.
Begrüßungsanſprache durch Oberſt Freiherr von
Weſterweller.
Luſtige Inſtruktionsſtunde.
Ab 21 Uhr: Manöverball.
Montag, den 27. Mai.
10,30 Uhr: Frühſchoppen im Reſtaurant „Rummelbräu”.
Rheinſtraße.
Sagoneling.
—Am Samstag und Sonntag, dem 25. und 26. Mai ds. Js.,
haben unſere ehemaligen Garde= und Leibdragoner 23 und 24
gelegentlich der 75jährigen Gründungsfeier des ehemaligen
Heſſiſchen Leib=Dragoner=Regiments Nr. 24 eine
Wiederſehens=
feier in ihrer alten Garniſon.
Es gilt, den im Frieden wie im Kriege für Deutſchlands
Ehre und Schutz eingeſetzten alten Soldaten ſich dankbar zu
er=
weiſen und die Treue der alten Soldatenſtadt Darmſtadt zu ihren
heimiſchen Regimentern erneut zu bezeugen.
Deshalb ergeht an die geſamte Bevölkerung der Stadt die
Aufforderung, an den beiden Tagen reichen Flaggenſchmuck in den
Farben des neuen Reiches anzulegen.
Heil Hitler!
Wamboldt,
Kreisleiter und Oberbürgermeiſter.
— Kameradſchaft Haſſia. Die Kameraden treten am Sonntag,
26. Mai, vorm. 10.30 Uhr, am Wilhelminenplatz (Neues
Pa=
lais) zum Feſtzug der Heſſiſchen Dragoner an. —
Nachmit=
tags 3. 30 Uhr Antreten am Marienplatz zur Teilnahme an
der Fahnenweihe der Pioniere. Erſcheinen im Intereſſe der
Kameradſchaft erforderlich.
— Verein ehem. Fußa=Regts Gfz. (Brandenburg.) Nr. 3.
Die ehemaligen Fußartilleriſten ſchließen ſich bei dem Feſtzug der
Dragoner dem Verband der Regiments= und Waffenringvereine
Darmſtadt an, deſſen Hinweiſe in den Zeitungen zu beachten ſind.
Treffpunkt Sonntag 10.45 Uhr pünktlich am Marienplatz (Nähe
Halteſtelle der Elektriſchen Bahn Eberſtadt).
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, 25. Mai 1935
Darmſtädker! Schmückt Eure Skraßen!
Die Darmſtädter Berufsgärtner haben ſich
entgegenkom=
menderweiſe auf Veranlaſſung des Verkehrsvereins bereit
er=
klärt, zur Ausſchmückung der Straßen für die Gartenbau=
Aus=
ſtellung verbilligte Petunien auszugeben. Durch die
außer=
gewöhnlich ungünſtige Witterung iſt die Anzucht der Pflanzen
jedoch ſehr ins Stocken geraten, ſo daß der urſprünglich genannte
verbilligte Preis nicht eingehalten werden kann. Die
Berufs=
gärtner ſind trotz aller entgegenſtehenden Bedenken bereit, die
Pflanzen nunmehr zu einem Stückpreis von 10 Pfg. abzugeben.
Dieſer Preis gilt aber nur für diejenigen Darmſtädter Bürger,
die ſchon rechtzeitig ihre Meldung abgegeben haben, und nicht für
diejenigen, die jetzt erſt verſuchen, auf dieſe Art billig zu
Blumen=
ſchmuck zu kommen. Die Namen der ſich früh Gemeldeten ſind
ja bekannt.
Darmſtädker Kunſtſchau 1935 „Dentſche Meiſter”
Für unſere diesjährige Sommerausſtellung auf der
Mathil=
denhöhe liegen bereits ſoviel Anmeldungen ausgezeichneter
Kunſt=
werke vor, daß eine Kunſtſchau, die ihrem Namen „Deutſche
Mei=
ſter” Ehre macht, gewährleiſtet iſt. Sie wird dem Kunſtfreund
hohen Genuß bereiten und ihm die Bekanntſchaft einer Reihe der
im heutigen deutſchen Kunſtleben wichtigſten
Künſtlerperſönlich=
keiten vermitteln.
Dabei iſt bemerkenswert, daß neben unſeren beſten
anerkann=
ten Meiſtern der künſtleriſche Nachwuchs in hervorragender Weiſe
herangezogen wird, daß auch viele hier noch unbekannte Maler
und Bildhauer erſtmalig in Darmſtadt ausſtellen werden.
Zur Wahrung des angeſtrebten hohen Durchſchnittswertes und
zur Verhütung einer Ueberfülle wird eine Sichtung der
Einſen=
dungen durch eine Jury ſtattfinden, die unter Leitung des
ſtell=
vertretenden Gaureferenten für bildende Kunſt der NS.=
Kultur=
gemeinde in Frankfurt a. M. ſteht. Dieſer wird ſeinerſeits ſieben
auswärtige Künſtler als Juroren berufen, ſo daß dieſem
Auf=
nahmeausſchuß kein Darmſtädter Künſtler angehören wird. Bei
der Auswahl der Kunſtwerke werden den Juroren die Namen der
Urheber nicht bekanntgegeben.
Es ſei hier wiederholt, daß alle Künſtler, die Mitglieder der
Reichskammer der bildenden Künſte ſind, ſich an der Ausſtellung
„Deutſche Meiſter” beteiligen können. Anmeldungen werden noch
bis 1. Juni in der Kunſthalle am Rheintor angenommen, die
Ein=
lieferung der angemeldeten Kunſtwerke hat bis ſpäteſtens
Sams=
tag, den 8. Juni, im Ausſtellungsgebäude auf der Mathildenhöhe
zu erfolgen.
Erholung
fiü die
H. 2unkör
Melder
Hitlerfreislatz-Spenden
dar Ottschuppe do NSV.
Sonntagsrückfahrkarten aus beſonderem Anlaß nach
Viern=
heim (Reichsbahn). Der Turnverein Viernheim führt in der
Zeit vom 2. Juni bis 25. Auguſt an allen Sonntagen und
Feſt=
tagen auf ſeiner Freilichtbühne das Schauſpiel „Wilhelm Tell”,
auf. Die Bahnhöfe der Strecken Darmſtadt Hbf.—Weinheim—
Mannheim=Friedrichsfeld. Worms — Lampertheim — Weinheim,
Worms — Bensheim, Biblis—Mannheim=Waldhof—Mannheim=
Neckarſtadt geben während dieſer Zeit an allen Sonn= und
Feſt=
tagen Sonntagsrückfahrkarten (auch Blankokarten) mit
tarifmäßi=
ger Geltungsdauer nach Viernheim (Reichsbahn) aus.
Krüppelfürſorge. Um den Eltern von unbemittelten
Kin=
dern mit Wachstumsſtörungen die Möglichkeit zu geben, ihre
Kin=
der unentgeltlich beraten zu laſſen, findet am Mittwoch den
9. Mai 1935, vormittags 9 Uhr im Kreiskrankenhaus in Erbach
auf Veranlaſſung der Bezirksfürſorgeſtelle eine
Krüppelberatungs=
ſtunde ſtatt. Die Beratungsſtunde, die von jeher ſtark in Anſpruch
genommen wurde und ſich als eine ſegensreiche Einrichtung
er=
wieſen hat, ſteht unter der fachmänniſchen Leitung des Herrn Dr.
Kohlſchütter in Darmſtadt.
Verkehrsunfall. Es wird uns mitgeteilt: Am Donnerstag
abend kurz nach 6 Uhr ereignete ſich an der Kreuzung
Rhein=
ſtraße=Neckarſtraße ein bedauernswerter Verkehrsunfall. Der
Studienrat Profeſſor P., wohnhaft in der Kiesſtraße, wollte auf
ſeinem Fahrrad, von der Rheinſtraße aus Richtung Monument
kommend, nach der Neckarſtraße einbiegen. Hierbei wurde er
von dem Perſonenkraftwagen IT 13 175 der, von der
Neckar=
ſtraße kommend, in Richtung Griesheim in die Rheinſtraße
ein=
bog, angefahren. Der Unglückliche, der ohnehin ſchon ein ſteifes
Bein hat, kam ſo ungünſtig zu Fall, daß er einen Unterarmbruch
erlitt. Die Fahrerin des Perſonenkraftwagens brachte den
Ver=
letzten ſofort in das Städtiſche Krankenhaus.
Polizeibericht.
ein junger Betrüger ſein Unweſen. In Frage kommt ein
Für=
ſorgezögling, der ſich in HJ.=Uniform Zutritt verſchafft und hier=
Sommer-Ausgabe1935
Preis 70 Pfennig
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken,
Bahnhofs-
buchhandlung und Geschäftsstelle, Rheinstr. 25.
Samstag, 25. Mai 192/
Aus der NSDAP.
Grober Unfug bei Benutzung von öffentlichen
Münzfern=
ſprechern der Deutſchen Reichspoſt. Wegen groben Unfugs bei
Be=
nutzung eines öffentlichen Münzfernſprechers iſt vor kurzem ein
Sprechgaſt in Darmſtadt durch gerichtlichen Strafbefehl mit 20 RM.
beſtraft worden. Auf Antrag der Reichspoſtdirektion hat die
Staatsanwaltſchaft gegen den Schuldigen außerdem ein
Straf=
verfahren wegen Beamtenbeleidigung eingeleitet. In dieſem
Ver=
fahren iſt der Angeklagte vom Amtsgericht Darmſtadt inzwiſchen
zu einer Gefängnisſtrafe von zwei Monaten und den Koſten des
Verfahrens rechtskräftig verurteilt worden.
Bekanntenbetrüger in HJ.=Uniform. In letzter Zeit treibt
bei ſeine Betrügereien begeht. Am 2. Mai 1935 ſprach er
letzt=
malig in Oedlinburg bei der HJ. vor und gab an, Karl Heinz
Beerbaum zu heißen. Seine Eltern würden in Magdeburg woh=
nit ihm im Erziehungsheim befunden hatte, beſtellte und angab,
daß ſein Vater, der Landwirt Beerbaum, in Görlitz wohne. Am
nächfolgenden Tage verſchwand er in der erſchwindelten HJ.=
Kleidung, ohne Koſt und Logis bezahlt zu haben. Der Betrüger
führt Fahrrad und Photoapparat mit ſich. Anſcheinend ſind dieſe
geſtohlen. Beſchreibung: 1,80 Meter groß, ſchlank dunkelblonde
Haare, blaugelbe Augen, führt Ausweis der HJ., Gebiet 23,
Nr. 105, mit ſich.
Wo ſind die Fenſter? Während der letzten Wochen wurden
auf dem Platze der früheren Nacktkultur, weſtlich der
Gräfen=
häuſer Straße, aus den dort befindlichen Baracken verſchiedene
Gegenſtände, u. a. ſämtliche Fenſter, entwendet.
Diebſtahl einer Klingelanlage. In der Nacht zum 23. Mai
1935. gegen 3 Uhr, wurde hier die an dem Haustor
Hoffmann=
ſtraße 6 angebrachte Klingelanlage entwendet. Sachdienliche
An=
gaben, die vertraulich behandelt werden, erbittet das
Landes=
kriminalpolizeiamt Darmſtadt, Hügelſtraße 31/33, Zimmer 27.
Der Gauleiter.
Referent der alten Garde.
Alle Träger des goldenen Ehrenzeichens wollen ſich ſofort
den Kreis= oder Ortsgruppenleitern melden, ob ſie am Gau
teilnehmen. Friſt bis 25. d. Mts.
NS.=Bund Deutſcher Technik.
Tag der deutſchen Technik in Breslau. Vom 3. bis 8. Junä!
findet in Breslau der Tag der deutſchen Technik ſtatt, wozu
Techniker hiermit eingeladen werden. Inſonderheit wird amf
Notwendigkeit der Entſendung von Jungingenieuren zu den
Leitung des Reichsſchulungsobmanns Pg. Dr.=Ing. Stäbel t.
findenden Veranſtaltungen hingewieſen. Als obere Altersgin
für den Begriff des Jungingenieurs ſoll für dieſen Fall 35 Jge
gelten. Den Jungingenieuren kann evtl. auf Antrag eine
Fm=
zielle Unterſtützung gewährt werden.
Zwecks gemeinſamer Fahrt nach Breslau ſind die Anmeldzm
zu richten an: NS.=Studentenbund, Pg. Walcher, Frankfurt a.
Adolf=Hitler=Haus.
Der Kreisleiter.
NS.=Kriesopferverſorgung — Ortsgruppe Darmſtadt.
Am Sonntag, 26. Mai, abends 8 Uhr, veranſtaltet der
punkt 6 der NSKOV. im Saale des „Perkeo,
Alexanderſtraßun=
läßlich der Wiederkehr des Todestages von Leo Schlageter ge
Aufführung „Albert Leo Schlageter, ein deutſcher Held!“
Wir laden hiermit alle Kameraden und Kameradenfrarez
dieſer Veranſtaltung herzlichſt ein.
Am Samstag, 25. Mai, abends 8.30 Uhr, findet im „Haner
Hof”, Heinheimerſtraße 8, ein Familienabend des Stützpumſt
ſtatt.
Kameraden und Kameradenfrauen werden gebeten, za llic / zn allen
zu erſcheinen.
NS.=Frauenſchaft Ortsgruppe Eberſtadt.
Am Samstag, den 25. Mai, abends 8 Uhr, findet im „
Sca=
nenſaal” ein Frühlingsfeſt mit anſchließendem Tanz ſtatt.
Darmſtädter Groß=Staffellauf.
Das Fachamt für Leichtathletik führt in Verbindung nit
Ortsgruppe des Reichsbundes für Leibesübungen am Son
im Hochſchulſtadion den „Darmſtädter Groß=Staffellauf”
Die Vertreter der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behorden, die
treter der NSDAP. und ihrer Gliederungen, insbeſonderone Miu
Führer der HJ. und des Jungvolks, ſind zu dieſer Werbevan=/Eitrittsprei
ſtaltung für die deutſche Leibesübung herzlich eingeladen. By=nzuh
dere perſönliche Einladungen ergehen nicht.
Fachamt für Leichtathletik
im Reichsbund für Leibesübungen.
(gez.) Lindner.
Sänge
Deutſche Indufkrie
im Aamgr am die Juur.
Die Aufgaben der wirtſchafklichen Rückgliedeng.
werden
Im Rahmen der Grenzdeutſchen Vortragsreihe des Irn
ſtädter NS. Dozentenbundes hielt geſtern Dipl.=Ing. Blihe
treu Profeſſor des Maſchinenbaues an der hieſigen Techichen
Hochſchule, einen ſehr aufſchlußreichen Vortrag über Cbaktin
und Geſchichte der Saarinduſtrie und die gegenwärtigen Auſche
ihrer Rückgliederung. Eine Reihe ausgezeichneter Lichtbildeung
graphiſcher Schaubilder trugen zur Anſchaulichkeit ſeiner ſen
eſſanten Ausführungen weſentlich bei.
Das Saargebiet hat ſchon einmal unmißverſtändlich ine
deutſchen Charakter bewieſen, als es 1815 an Preußen a ſali
dert wurde. In den folgenden 100 Jahren des Friedens u d
Arbeit entwickelte ſich dann das, was wir das Saarvolk jne
ſtammesgeſchichtlich Franken mitteldeutſcher Art mit ſehr pte 7. Merariſch=Künſtl=
des Landesmu
ſten zur Au
Glasvere
im Sonntag
eu erſtmals am
ſteſichtigt werder
von 10 bis
hr Mittwoch
und Samstags
ien Sammlung
Uhr, Mittw=
Uhr, bei fre
haften Einſprengungen aus anderen deutſchen Stamme gü
ſfrankfurt=
oolitiſch in ſich gefeſtigtes Grenzvolk, das nichts von den GwpAſche Geſellſch
hen beſitzt, die man oft mit Recht einer Grenzbevölkeruvendbch u Sondſtre
ſagen kann. Das iſt um ſo bemerkenswerter, als die AgF4, Verlen
Fr=
phiſche Lage, die ſowohl nach Oſten als auch nach Weſtenr
cher Reihen
Landſchaft, einer völkiſchen Reinhaltung nicht gunſtig it YMen Karl Mal
Kohle bildet die materielle Grundlage des ganzen Gebiete Gy M0f Stolze
bodenſtändiges, traditionsbewußtes Unternehmertum un (Aymen. Zur W.
hochwertiger, einheitlicher Arbeiterſtand vereinigen ſich KAulen, bekonn
einem Wirtſchaftsvolk beſonderer Art. Der preußiſche Fib
ſeinerzeit bei der induſtriellen Erſchließung des Gebi4 Ns Rundſu
Wichtigkeit dieſer Faktoren ſofort erkannt und jede Putaiyeiulsgemeinde,
ſierung durch ländliche Siedlungspolitik ſorgfältig ve ned = Landesbi
Typiſch für das Saargebiet wurde ſo der kleine Bergarb/raſc inannt word,
in welchem ſich um das Bergwerk Gehöfte, Aecker und Wei /o4 0i0 morgen
Arbeiter lagern. Beinahe 90 Prozent der landwirtſchrfäyemne
Betriebe des Saargebietes werden nebenberuflich bewir,ſain
Nur dieſer geſunden, in ſich gefeſtigten Bevölkerung i
danken, daß die 15 Jahre der Abtrennung vom Vate 1)
ſpurlos vorübergegangen ſind.
Sechs Waffen, ſo führte Prof. Bleibtreu aus, ſtard
Franzoſen zur Verfügung, um das Saargebiet dem fra ,
Wirtſchaftskörper einzugliedern: die Regierungskommiſſt
Militärgewalt, die Tatſache, daß die Franzoſen ſowohl dic
werke als auch die Hütten in den Händen hatten, das Win
monopol und als ſchlimmſte Waffe die Zollabſperrung 9
Deutſchland. Sie vermochten aber nichts gegen die Sr
ſchaft auszurichten, die in der Zeit der Abtrennung eire
gemeinſchaft im beſten Sinne bildete. Einige Glückzufälle, v:
man nicht von vornherein rechnen konnte, ſo die Blößeni
die Regierungskommiſſion gab, die enge Zuſammenar
deutſchen Hütteningenieure diesſeits und jenſeits der will,
Zollgrenze, die Ueberſpringung dieſer Grenze durch Fiig
dungen beſonders ſüddeutſcher Unternehmen, ſtanden 2200
ſchen Saar in ihrem Kampfe bei.
Die Saar iſt heimgekehrt, und es gilt nun, die ſchwen!
gaben der wirtſchaftlichen Rückgliederung der SaarinLud
löſen. Beim Bergbau handelt es ſich vor allem um zb
bleme: Die Anlagen ſind ſtark veraltet, obwohl zugegeſſ
den muß, daß die Franzoſen bis vor einigen Jahren
Neuerungen einführten. Schwieriger iſt die Frage der
umſtellung. Die Abſatzverhältniſſe haben ſich während d
der Abtrennung dadurch vollkommen geändert, daß Fraufa
Stelle von Deutſchland Hauptabnehmer wurde; nach e
kehr hat Frankreich nur noch ein Kontingent von 2 2
Tonnen zugeſtanden, nachdem es bisher über das Do
Saarkohle bezog. Der Ausweg, der in Frage kommt, iſt 1
edelung der Kohle. Ganz ähnlich liegen die Abſatzverhäl
die ſaarländiſchen Eiſenhüttenwerke. Außerdem kommt
die Sorge um die bisherige Eiſenerzbaſis hinzu; das Ei‟
bezog vorwiegend Minette=Erze aus Lothringen. Teck!,
die Betriebe alle auf der Höhe. Für die Mittel= un
ſtatt, zu
induſtrie der Saar muß unbedingt ein Abſatzmarkt 9
werden. Der Gauleiter Bürckel hat erkannt, daß er
zügige Arbeitsbeſchaffung im Saargebiet notwendig ih
hat ſie energiſch eingeleitet. Wichtig iſt auch die Frage!
kehrs, da das Saarland von jeher nach Weſten durch 290
und auch durch Eiſenbahnen beſſer verbunden iſt als mie
Der Vortragende ſchloß, nachdem er den Bereich ON
und dankenswerten Aufgaben umriſſen hatte, mit eine!
für das Saargebiet Opfer zu bringen, ihm den alten Auſ”
wiederzugeben; es habe das verdient, und man moge
geſſen, daß es nun wieder deutſches Grenzland gem”
Ausgabe von Mietgutſcheinen (Sondergebäudeſte‟
verweiſen auf die Bekanntmachung des Städtiſchen A
und Jugendamtes in der heutigen Nummer, wonach di"
der zuſätzlichen Mietgutſcheine für die Monate April un?
der nächſten Woche im früheren Ludwigs=Bahnhof. S2‟
13. Eingang 2, ſtattfindet. Die Ausgabe erfolgt ,
rend der in der Bekanntmachung genannten Stu, müt
gen Vorlage der Arbeitsloſenkontrollkarte bzw. 9e
ſtützungsausweiſes uſw.
Wir brauchen geſunde Mükker!
Gebt daher Eure Spende der Kreisamtsl.”
Amtes für Volkswohlfahrt Konto Nr. 92
Städt. Sparkaſſe und auf das Poſtſcheck.2
Frankfurt a. M.
Samstag, 25. Mai 1935
Heſſiſcher Sängerbund.
Werkungsſingen des Kreiſes Darmſtadt.
st ngerkundgebung am Hochzeitsturm. — Sonntag, den 26. Mai.
Am Sonntag, den 26. Mai, finden die Wertungsſingen der
Funpppen 1 und 2 des Kreiſes Darmſtadt im Heſſiſchen Sängerbund
ſiat t, und zwar um 8.30 Uhr vormittags in Eberſtadt (Turn=
„Fe) und um 14.30 Uhr nachmittags in Darmſtadt (Woogs=
Bturnhalle). Beiden Wertungsſingen gehen kurze Kundgebungen
ſomaus, die in Eberſtadt um 8 Uhr vormittags, auf dem
Markt=
ſic. und in Darmſtadt um 14 Uhr, am Hochzeitsturm, ſtattfinden.
beiden Kundgebungen werden von etwa 800 Sängern drei
lauſſenchöre, unter Leitung des Kreischormeiſters Prof. Dr.
uinc ſredrich Noack, geſungen.
1. Die Wertungsſingen ſelbſt bringen Darbietungen von 18 Ge=
(ynpereinen des Kreiſes Darmſtadt in Eberſtadt. bzw. 20
Kreis=
wlu inen in Darmſtadt. Eine abwechſlungsreiche Vortragsfolge,
welcher auch gemiſchte Chöre und Knabenchöre mitwirken,
z. gt Chorwerke älterer und neuerer Prägung. Volkslieder und
Esliedbearbeitungen ſind ſtark vertreten.
Am Wertungsſingen der Gruppe 1 in Eberſtadt nehmen
Ver=
g. aus Darmſtadt. Nieder=Ramſtadt. Ober=Ramſtadt. Eberſtadt,
ſüunigſtadt, Nieder=Beerbach und Hahn teil. Die Vortragsfolge
UſrGruppe 2, Darmſtadt, wird von Vereinen aus Darmſtadt.
Ar=
ſilgen, Roßdorf, Griesheim. Nieder=Ramſtadt, Ober=Ramſtadt,
ſa und Meſſel beſtritten.
DDie Wertungſingen im Kreis Darmſtadt haben gegenüber der
tieerigen Handhabung eine Umgeſtaltung erfahren. Die Vereine
gn nicht mehr. wie früher, je einen aufgegebenen und einen
hegewählten Chor, ſondern es beſteht freie Wahl der Chöre.
ſeidurch entfällt auch das ermüdende Anhören ein= und desſelben
ſos in allen möglichen Auffaſſungen.
Um den erzieheriſchen Wert der Kreiswertungsſingen zu
er=
ſur, ſollen an der dem Wertungsſingen folgenden kritiſchen
Be=
becung nicht nur die Chorleiter und Vereinsvorſitzer, ſondern
h die beteiligten Sänger teilnehmen. Hierdurch wird der
ein=
in Sänger mehr als bisher am Wertungsſingen intereſſiert; es
wirint als inneres Erlebnis für die Beteiligten an Bedeutung.
Geſamtkritik aller drei Wertungsgruppen wird gedruckt und
Sängern zugeſtellt.
Mogen auch die Darmſtädter Einwohner ihre Verbundenheit
pen Sängern durch rege Anteilnahme an der Kundgebung wie
n Wertungsſingen ſelbſt unter Beweis ſtellen, um ſo mehr,
der Eintrittspreis es jedermann ermöglicht, ein gutes
Chor=
tar amm zu hören und hierbei die Leiſtungen der einzelnen
Ge=
wereine in Stadt und Land kennenzulernen.
Mit der Reichsbahn nach Würzburg.
Der für Sonntag, 26. Mai, vorgeſehene Sonderzug nach
rburg wird beſtimmt verkehren. Da die Wetternachrichten
ſtig lauten, auch der Wettergott gute Laune zeigt, wird es
ſerrlicher, unvergeßlicher Tag ſein, den die
Sonderzugteil=
mer am nächſten Sonntag im Frankenland erleben werden.
gramme werden koſtenlos an den Fahrkartenſchaltern und
den amtlichen Reiſebüros abgegeben. Rechtzeitiges Löſen der
(9 Prozent ermäßigten Sonderzugkarten iſt ratſam.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 143 — Seite 7
deſſiſches Landesmuſeum, Paradeplatz. Wegen der
Vorberei=
earbeiten zur Ausſtellung „Deutſches Glas — 2000
hee Glasveredelung” bleibt das Heſſiſche
Landes=
ſeim am Sonntag, 26. Mai, geſchloſſen. Die
Ausſtel=
ſann erſtmals am Mittwoch, 29. Mai, in der Zeit von 15 bis
IIix, beſichtigt werden; für ſie gelten folgende Beſuchszeiten:
iags von 10 bis 13 Uhr: Montags und Dienstags, von 11
11 Uhr: Mittwochs, von 15 bis 17 Uhr, und Donnerstags,
ſtgs und Samstags von 11 bis 13 Uhr. Der Eintritt iſt frei.
üprigen Sammlungsräume, können wie ſeither Sonntags, von
milis 13 Uhr, Mittwochs, von 15 bis 17 Uhr, und Freitags, von
i 13 Uhr, bei freiem Eintritt beſichtigt werden.
Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft. Der „Fröhliche
d Frankfurter Mundart”, den die
Literariſch=
tieriſche Geſellſchaft am nächſten Montag, dem 27. Mai,
Fetſaal Sandſtraße 10 veranſtaltet, wird eine Auswahl der
ſäſten Perlen Frankfurter Humors bringen. In
literarer=
jätlicher Reihenfolge werden die ausgezeichneten Frankfurter
otiſten Karl Malz. Friedrich Stoltze, Dr. Hofmann (Struwel=
Adolf Stoltze, Rudolf Presber, Paul Quilling u. a. zu
Eommen. Zur Mitwirkung ſind Anni Hannewald und
Luley, bekannte Künſtler des Frankfurter
Schauſpiel=
s und des Rundfunks, gewonnen.
EPetrusgemeinde. Als Nachfolger von Pfarrer Irle iſt von
herrn Landesbiſchof Pfarrer Richard Weber aus
Lam=
ein ernannt worden. Die feierliche Einführung durch Dekan
ſei wird morgen im Hauptgottesdienſt um 10 Uhr erfolgen.
FEvangeliſche Stadtmiſſion, e. V., Mühlſtraße 24. Die
Nach=
gbibelſtunde in der Stadtmiſſion hält am kommenden
Sonn=
len 26. Mai, um 3.30 Uhr Herr Pfarrer Köhler von der
Mar=
beneinde. Am Abend desſelben Tages, um 8.15 Uhr, findet im
Stadtmiſſionsſaal eine beſondere Verſammlung für Frauen
rdchen ſtatt, zu der herzlich eingeladen wird.
SWaldgottesdienſt im Roßdörfer Wald. Wie alljährlich,
ver=
tek die Evangeliſche Stadtmiſſion auch in dieſem Sommer
r eine Reihe von Waldgottesdienſten. Zum erſtenmal wird
Ucheer am kommenden Sonntag, den 26. Mai, vormittags um
. am Eingang des Roßdörfer Waldes beim ſogenannten
wellchen” abgehalten. Alle Waldſpaziergänger ſeien auf dieſe
ſaltung aufmerkſam gemacht. Mitwirkung des
Poſaunen=
emiſchten Chors der Stadtmiſſion.
Heſſiſches Landestheater Darmſtadt.
GROSSES HAUS
25. Vorſtellung. „Hier ſind Gemſen zu ſehen”,
Volksſtück von Sigmund Graff. 4 Mai Anfang 18.00, Ende 22.45 Uhr. — Hauptmiete D,
23. Vorſtellung. „Triſtan und Jſolde”, Muſikdrama
von Richard Wagner. 7. Mai Anfang 20.00, Ende 23.00 Uhr. Kraft durch Freude.
Geſchloſſene Vorſtellung.
Der Zigeunerbaron. 1 MMai Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. Deutſche Bühne O,
17. Vorſtellung. Figaros Hochzeit. FFrag.
D Mai Anfang 20.00, Ende 22.30 Uhr. Miete C 25. Zum
erſten Male: Friedemann Bach. Mai Anfang 20.00, Ende 22.15 Uhr. Miete D 24. Hier
ſind Gemſen zu ſehen. Anfang 20.00, Ende 23.00 Uhr. Deutſche Bü
uni 18. Vorſtellung. Figaros Hochzeit. Juni Miete B 24.
Anfang 19.30 Ende 22.00 Uhr.
Friedemann Bach. KLEINES HAUS „Mai Anfang 15.00 Ende 17.00 Uhr. — Deutſche Bühne,
Jugendring II (geſchl. Vorſtellung). Die Märchen=
tante erzählt. Hierauf: „Coppelia”, Ballett von
Delibes. „Mai Anfang 20.00, Ende 22.30 Uhr. Zuſatzm. V 14. Vor=
ſtellung. Letzter Termin zur Einlöſung von Tauſch=
karten im Kleinen Haus. Die Entführung aus dem
Serail.
Anfang 19.30, Ende 21.45 Uhr. Außer Miete. Ein=
Auni gige öffentliche Vorſtellung (zu ganz kleinen
Prei=
ſen). Zum erſten Male: Robinſon ſoll nicht ſterben.
Orbereitung: Rigoletto. Oper von Giuſeppe Verdi.
EeEin Fanny Elßler. Operette von Johann Strauß.
ſches Landestheater. Im Großen Haus wird heute abend
Kolkskomödie „Hier ſind Gemſen zu ſehen” von
Draff wiederholt, die bei ihrer Erſtaufführung am ver=
Sonntag, ebenſo wie an einer großen Reihe von
deut=
en, einen lebhaften Erfolg zu verzei hnen hatte. Wie
icken wurde das Werk ſoeben auch vom „Theater des
Berlin zur Aufführung angenommen.
Kuftuf!
Deutſche Volksgenoſſen!
Die Nationalſozialiſtiſche Volkswohlfahrt ſteht wiederum vor
neuen großen Aufgaben. Sie wird auch während des
Sommer=
halbjahres in wirklich umfaſſender Weiſe dort helfen, wo es
not=
wendig iſt.
Die bis ins kleinſte durchgeführte NSV.=Organiſation iſt
tat=
ſächlich in der Lage, jede notleidende Familie zu erfaſſen und ſie
nach Maßgabe der zur Verfügung ſtehenden Mittel zu betreuen.
Zur Erleichterung der großen und vielſeitigen Arbeit der
ehren=
amtlich tätigen Zellen= und Blockwalter, werden in den nächſten
Tagen in allen Häuſern der Stadt und der
Vor=
orte kleine rote Haustafeln angebracht, auf die
alle Hausbeſitzer bzw. Mieter hinſichtlich ihrer Zugehörigkeit zur
NSV. vermerkt werden.
Die Gauamtsleitung erwartet, daß alle Hausbeſitzer und
Ver=
walter, in der Erkenntnis der Notwendigkeit dieſes
organiſato=
riſchen Hilfsmittels für die NSV.=Arbeit, die Anbringung der
Haustafeln an geeigneter und gut ſichtbarer Stelle des Hausflurs
fördern.
Heil Hitler!
NSDAP., Amt für Volkswohlfahrt, Gau Heſſen=Naſſau.
Aerzklicher Sonnkagsdienſt
Der Sonntagsdienſt reicht von
Samstag=
mittag 2 Uhr bis Montag früh 6 Uhr. Der Arzt ſoll
am Wochenende nicht ohne dringenden Grund beanſprucht
wer=
den, denn er bedarf dieſer Freizeit zur Ruhe und Fortbildung,
um die Leiſtungsfähigkeit in ſeinem Beruf zu ſteigern.
Man verlange daher die Hilfe des Arztes nur in wirklichen
Notfällen — zuerſt die Hilfe des Hausarztes —, nur in ſeiner
Abweſenheit die Hilfe des Arztes vom Sonntagsdienſt,
Sonntags=
dienſt haben am Sonntag, den 26. Mai: Dr. med. Erb,
Wenckſtraße 23, Telephon 1208; Dr. med. Grode
Hoffmann=
ſtraße 7 Fernruf 1419: Dr. med. Schuchardt. Dieburger
Straße 144, Telephon 1150.
Sonntags= und Nachtdienſt in den Apotheken Darmſtadts.
Es verſehen den Sonntagsdienſt und in der daran ſich
anſchließen=
den Woche vom 27. Mai bis 1. Juni die Merckſche Apotheke,
Rheinſtraße 9, und die Beſſunger Apotheke
Wittmann=
ſtraße 1. Der Nachtdienſt wechſelt am Samstagabend, ſo daß die
Apotheke, welche den Sonntagsdienſt hat, ſchon in der
vorhergehen=
den Nacht den Nachtdienſt verſieht.
Was die Lichtſpiel=Theater bringen.
Helia: „Lärm um Weidemann”
* Filme dieſer Art wären nie entſtanden, ebenſowenig wie
tauſend Bücher, Theaterſtücke und andere Filme ähnlicher Art,
wenn wir nicht die „glorreiche” Zeit der Inflation mit allen
ihren Nebenerſcheinungen durchgemacht hätten.
Nebenerſchei=
nungen in erſter Linie auf dem Gebiete der Phantaſiegründungen,
Phantaſiebankgeſchäfte und großen Schiebungen. Aus dieſem
Milieu heraus iſt der ſehr heitere und intereſſante Film
entſtan=
den und in der Regie Hübler=Kahla mit einem
ausgezeich=
net ſpielenden Enſemble beſter Schauſpielkräfte ſehr friſch und
lebendig geſtaltet worden. „Der Lärm um Dr. Weidemann”
entſteht, als dieſer ſehr nette junge Mann eines Tages, auf der
Plattform der Elektriſchen ſtehend, eine entzückende junge Dame
am Steuer ihres Autos ſieht, mit der er vergeblich anzubändeln
verſucht. Da er aber etwas hartnäckig iſt, nimmt er die Spur
der Autofahrerin auf und endet auf dieſer Spur über allerhand
Zwiſchenſtationen endlich in der großen Gigantbank. Hier iſt als
ſchlecht bezahlter Sekretar ein ehemaliger Schulkamerad von ihm
tätig, dem gegenüber am Schreibpult ein Platz frei iſt. Dr.
Weidemann, der dem Schulfreund 5.— Rentenmark ſchuldet, die
„Lärm um Weidemann”
Viktor de Kowa und Ellen Frank ſind die
Hauptdarſteller eines neuen Luſtſpiels der
Europa „Lärm um Weidemann”, in dem
neben dieſen beiden Hauptdarſtellern eine
Schar guter deutſcher Komiker, wie Max
Gülstorff, Paul Weſtermeier, Hans
Junker=
mann. Eugen Rex, Günther Ballier und
Günther Lüders mitwirken.
er nicht bezahlen kann, verſucht dieſe 5.— Rentenmark
abzu=
arbeiten und ſtürzt ſich mit Feuereifer in die Bankgeſchäfte, von
denen er nicht das geringſte verſteht, was übrigens vielen
an=
deren der Bank genau ſo geht, und bringt es fertig, ein
ſtill=
gelegtes Werk, von dem er auch nichts verſteht, wieder
gewinn=
bringend in Gang zu ſetzen. Daß die Filmhandlung mit dem
endgültigen Sieg dieſes tüchtigen Dr. Weidemann endet, daß er
nicht nur die Tochter des Generaldirektors gewinnt, ſondern auch
Geſchäftsführer der neuen Geſellſchaft wird, wie das alles höchſt
liebenswürdig und luſtig=lebendig geſpielt wird, das mögen die
Theaterbeſucher ſelbſt erleben. Es iſt eine Stunde und mehr
aus=
gezeichnete Unterhaltung. Die Titelrolle ſpielt Victor de Kowa,
um ihn gruppieren ſich Ellen Frank und Urſula Grabley,
Günther Ballier und Max Gülstorff, Hans
Junker=
mann und Joſef Reithofer und eine ganze Anzahl anderer
Filmdarſteller.
Sehr intereſſant iſt diesmal auch das Beiprogramm, in dem
Hannes Schneider einen Skilauf=Kurſus praktiſch vorführt
und in dem weiter ein ganz ausgezeichneter Farb ntonfilm
ge=
zeigt wird, der ſich weſentlich von früheren Farbfilmen
unter=
ſcheidet und beſonders auch in den Großaufnahmen eine faſt
voll=
endete Farbengebung bringt. Daß zum Vorwurf eine
mexika=
niſche Varieté=Tanzſzene in den Mittelpunkt der Handlung
ge=
ſtellt wird, erhöht den Rauſch der glühenden Farben, die hier
wenig oder gar nicht unnatürlich wirken.
AA
Wunder des Fliegens. Das Union=Theater zeigt heute
in den Nachmittagsvorſtellungen letztmals „Punks kommt aus
Amerika” mit Attila Hörbiger, Lien Deyers und Ralph Arthur
Roberts. Abends 8.30 Uhr findet in Verbindung mit der
Flie=
gerlandesgruppe 11 im Rahmen einer großen Feſtvorſtellung die
Premiere des erſten deutſchen Fliegerfilms „Wunder des
Flie=
gens” ſtatt. Die Hauptrollen ſpielen Ernſt Udet, Käthe Haack
und Jürgen Ohlſen (der „Hitler=Junge Quex”). Regie: Heinz
Paul. Muſik: Dr. G. Becce.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen ab heute eine luſtige Palette
Im Reiche der Micky Maus”, eine frohe Stunde für jung und
alt. Nach buntem Vorprogramm beginnt ein reizend
zuſammen=
geſtelltes Micky=Maus=Programm in Bunt und Schwarz=Weiß.
8,90
Ee
Eelet
Ee
it
Deiet
He e
e
Eei
Verkaufsstelle:
D arm stad t
Ludwigsstraße 17
Seite 8 — Nr. 143
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Die deutſcheArbeitsfront
44,50 RM.,
59,00 RM.,
42,00 RM.
Achtung! KdF.-Urlauber!
Urlauberfahrten des Gauamtes.
Wie uns ſeitens des Gauamtes für Reiſen, Wandern, Urlaub
mitgeteilt wird, ſind für die Urlauberzüge
U3. 17. Bodenſee vom 1. bis 12. Juni,
U3. 18. Norwegen (m. „Oceana”) vom 3. bis 11. Juni,
U3. 182 Chiemſee vom 6. bis 16. Juni
noch einige Plätze frei. Anmeldungen für die vorgenannten
Ur=
lauberfahrten können noch bis ſpäteſtens Samstag, den 25. Mai,
unter gleichzeitiger Einzahlung der Geſamtkoſten getätigt werden.
Spätere Anmeldungen können nicht mehr berückſichtigt werden.
Die Geſamtkoſten (Fahrt, Verpflegung und Unterkunft) betragen
für den
U3. 17 (Bodenſee)
U3. 18 (Norwegen)
U3. 18a (Chiemſee)
Gleichzeitig weiſen wir nochmals darauf hin, daß die Fahrten
nach Norwegen im Juni und Juli bereits voll belegt ſind (U3.
20, 24, 28 und 34). Ferner machen wir ausdrücklich darauf
auf=
merkſam, daß irgendwelche Umſchreibungen bei bereits getätigten
Voranmeldungen unter keinen Umſtänden vorgenommen werden
können.
Urlaubsfahrt nach Borkum.
In der Zeit von 28. Juni bis 5. Juli führt das
Gau=
amt Heſſen=Naſſau eine Fahrt nach Borkum durch. Die
Teilnehmer des Zuges werden auf der ſchönen Nordſeeinſel
Bor=
kum die Annehmlichkeiten des Strandlebens kennen lernen, wo
ſie, in den Dünen liegend, das ewige Spiel der Wellen
beobach=
ten und in fröhlicher Gemeinſchaft in dieſem Spiel der Wellen ſich
tummeln werden. Ihnen wird ſich die alte Hanſeſtadt Bremen
in der Beſichtigung erſchließen, wo emſige Arbeit Zeugnis
deut=
ſchen Wollens und Strebens gibt, aufgebaut auf der alten
Tradi=
tion des Hanſegeiſtes. Nur zu ſchnell werden auch dieſe Tage
be=
endet ſein, denn am 5. Juli, vormittags, werden die Urlauber
wieder zu Hauſe ſein. Geſamtpreis (Fahrtkoſten, Verpflegung
und Unterkunft) 44.— RM. Schlußtermin für endgültige
An=
meldung 7. Juni 1935.
Urlauber=Sonderzüge des Gauamtes im Monat Juni und Juli.
Nachſtehend geben wir diejenigen Urlauberzüge bekannt, zu
denen noch Voranmeldungen getätigt werden können:
U3. 22 vom 20. 6. bis 28. 6. nach Büſum. Schlußtermin 29. Ma=
Geſamtkoſten (Fahrt, Verpflegung und Unterkunft) 33,50 RM.
U3. 23 vom 28. 6. bis 5. 7. nach Borkum. Schlußtermin 7. Juni.
Geſamtkoſten (Fahrt, Verpflegung und Unterkunft) 44.— RM.
U3. 25 vom 5. 7. bis 12. 7. nach dem Bayriſchen Wald (Zwieſel).
Schlußtermin 14. Juni. Geſamtkoſten (Fahrt, Verpflegung
und Unterkunft) 32,50 RM.
U3. 26 vom 5. 7. bis 12. 7. nach dem Erzgebirge (Neuhauſen).
Schlußtermin 14. Juni. Geſamtkoſten (Fahrt, Verpflegung
und Unterkunft) 32.— RM.
U3. 27 vom 12. 7. bis 20. 7. nach der Kieler Bucht.
Schlußter=
min 21. Juni. Geſamtkoſten (Fahrt, Verpflegung und
Unter=
kunft) 39,50 RM.
U3. 30 vom 19. 7. bis 2. 8. nach Schleſien (Glatzer Bergland).
Schlußtermin 28. Juni. Geſamtkoſten (Fahrt, Verpflegung
und Unterkunft) 57.— RM.
U3. 31 vom 20. 7. bis 27. 7. nach der Lübecker Bucht.
Schluß=
termin 28. Juni. Geſamtkoſten (Fahrt, Verpflegung und
Un=
terkunft) 38.— RM.
U3. 32 vom 27. 7. bis 2. 8. nach Waldeck. Schlußtermin 5. Juli.
Geſamtkoſten (Fahrt, Verpflegung und Unterkunft) 29.— RM.
U3. 33 vom 27. 7. bis 2. 8. nach der Schwäbiſchen Alb (
Lichten=
ſtein). Schlußtermin 5. Juli. Geſamtkoſten (Fahrt,
Verpfle=
gung und Unterkunft) 24,50 RM.
Kreiswandertreffen am 26. Mai 1935.
Am kommenden Sonntag, dem 26. Mai, wird das
Kreis=
wandertreffen, verbunden mit einer Sternwanderung der
einzel=
nen Orts= und Betriebswandergruppen, nach dem „Griesheimer
Haus” durchgeführt. Ab 13.30 Uhr wickelt ſich dort ein
volks=
tümliches Programm mit Spiel und Tanz bis gegen 17 Uhr ab.
Dann erfolgt Rückmarſch bzw. Ruckfahrt je nach Entfernung des
Wohnſitzes der Teilnehmer.
Die Darmſtädter Orts= und Betriebswandergruppen
ſam=
meln ſich am 26. Mai um 8 Uhr (nicht um 7 Uhr, wie bereits
bekannt gegeben) am Botaniſchen Garten. Von hier aus unter
Führung des Kreiswanderwartes Pg. Prager Abmarſch zum
„Griesheimer Haus".
Ruckſackverpflegung iſt mitzubringen. Ferner bitten wir die
Teilnehmer, nach Möglichkeit Muſikinſtrumente, Photoapparate
mitzubringen. Wir erwarten eine rege Beteiligung an dieſer
Sternwanderung, die als Auftakt für unſere künftige
Wander=
arbeit anzuſehen iſt.
Jeder Teilnehmer hat eine Gebühr in Höhe
von 20 Pfg. zu entrichten.
Achtung!
Die zur Eröffnung der Reichsautobahn ausgegebenen
Ord=
nungsdienſtarmbinden ſind ſchnellſtens an die
Geſchäfts=
ſtelle der NSG. „Kraft durch Freude, Bismarckſtraße 19,
zurück=
zugeben.
Spork mit „Kraft durch Freude‟
Unſere Sportkurſe laufen das ganze Jahr hindurch. Sie
ſtehen allen deutſchen Volkgenoſſen offen. DAF.=Mitglieder,
deren Ehefrauen und Kinder, alle angeſchloſſenen Verbände,
Min=
derbemittelte und Arbeitsloſe zahlen gegen Ausweis ermäßigte
Gebühr.
Erſte Vorausſetzung zur Teilnahme an unſeren Sportkurſen
iſt der Beſitz einer Jahresſportkarte. Sie gilt bis zum 31. März
1936. Sie koſtet 30 Pfg. und verſichert unſere Teilnehmer für
die Kurszeit. Alle Fragen ſind unnötig, wenn Sie das koſtenloſe
Vierteljahresprogramm beſitzen. Jahresſportkarte und
Sportpro=
gramm bei unſerer Geſchäftsſtelle, Bismarckſtraße 19 (Seitenbau).
Neu eingerichtete Sportkurſe werden in der Tagespreſſe
mehrmals veröffentlicht. Ebenſo machen wir unſere Teilnehmer
darauf aufmerkſam, daß der Ausfall oder die Verlegung von
Kurſen immer rechtzeitig unter dieſer Rubrik veroffentlicht
werden.
Im Jahre der olympiſchen Vorbereitung ſollte es keinen
Deutſchen mehr geben, der nicht ſelbſt an ſich den Wert der
Lei=
besübungen erfährt. Darum kommt zu den Sportkurſen der NS.
Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟!
Vereins= und lokale Veranſtallungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Pioniere und Verkehrstruppen von
Darm=
ſtadt und Umgegend. Alle Kameraden des Vereins, die
ſich trotz unſerer Fahnenweihe am Samstagabend, den 25. Mai,
und am Sonntagsvormittag, den 26. Mai, freimachen können,
wer=
den gebeten, ſich reſtlos an der Wiederſehenfeier der Dragoner zu
beteiligen. Sammelpunkt am Samstag, den 25. Mai, abends 19.30
Uhr, vor der Feſthalle, und am Sonntag, den 26. Mai, 10 Uhr
vor=
mittags, bei Kamerad Gander, am Marienplatz Die
Fahnenab=
ordnung iſt an beiden Tagen zur Stelle. Kamerad Kiſſinger wird
alles weitere veranlaſſen. — Unſere Fahnenweihe im Städt.
Saal=
bau beginnt pünktlich um 16 Uhr. Saalöffnung 15 Uhr.
Pionier=Tag und Fahnenweihe des Vereins
der Pioniere und Verkehrstruppen, Darmſtadt
und Umgegend, am 26. Mai 1935. Die Regiments=
Waf=
fenring= und Kriegervereine, der Marineverein, der Verein
ehe=
maliger Kolonialtruppen, die Angehörigen der NS.
Kriegsopfer=
verſorgung, der Reichstreuebund ehem. Berufsſoldaten, die
Reichs=
vereinigung ehem. Kriegsgefangener, e. V., die SA.=Pioniere und
SA.=Kameraden ſowie die Bevölkerung von Darmſtadt und
Um=
gegend werden zu dieſem Feſt in den nach Pionierart feſtlich
ge=
ſchmückten Räumen nochmals herzlichſt eingeladen. Auf den abends
ſtattfindenden Pionierball in ſämtlichen Räumen des Städtiſchen
Saalbaues wird die Jugend noch beſonders aufmerkſam gemacht.
Die Fahnenabordnungen der teilnehmenden Vereine wollen am
Sonntag, den 26. Mai, 15.45 Uhr, zum Einmarſch im Vorraum
des Saalbaues bereitſtehen.
Deutſcher Reichskriegerbund „Kyffhäuſer”
Kreisverband Darmſtadt. Heſſiſcher Dragonertag am
Samstag, den 25., und Sonntag, den 26. Mai. Samstag, 25. Mai,
20 Uhr: Begrüßungsabend in der Feſthalle. Sonntag, 26. Mai:
Antreten der Kyffhäuſerkameradſchaften mit Fahnen zur
Teil=
nahme am Feſtzug, um 10.30 Uhr, auf dem Wilhelminenplatz, am
Neuen Palais. Die Kameraden werden gebeten, ſich aufs
zahl=
reichſte zu beteiligen, insbeſondere wird zahlreiches Erſcheinen
beim Feſtzug erwartet. — Feier des Pioniervereins am Sonntag,
den 26. Mai. Die Feier des Pioniervereins findet nur am
Sonntag, den 26. Mai, im Städtiſchen Saalbau, ſtatt. Wegen der
Feier in der Feſthalle und der Pionierfeier im Städtiſchen
Saal=
bau am Sonntagmittag wird die Beteiligung den einzelnen
Ka=
meraden überlaſſen. Eidenmüller, Kreisführer.
Marine=Kameradſchaft Darmſtadt, e. V. Der
Feſtausſchuß des Heſſiſchen Dragonertages hat die Kameraden zu
ſeiner Veranſtaltung am 26. Mai herzlichſt eingeladen. Es wird
erwartet, daß die Kameraden der Marine=Kameradſchaft durch
reſtloſes Erſcheinen ihre engſte Verbundenheit mit den Heſſiſchen
Dragonern bekunden. Antreten der Kameradſchaft mit Fahnen
zur Teilnahme am Feſtzug: Sonntag, den 26. Mai, vormittags
10 Uhr, vor dem Saalbau. Blauer Anzug mit Mütze, Orden und
Ehrenzeichen. — Der Pionier=Verein hat ebenfalls zu ſeiner Feier
am Sonntag, den 26. Mai, eingeladen. Antreten der Marine=
Kameradſchaft, ebenfalls mit Fahnen, am gleichen Tage,
nachmit=
tags 4 Uhr, vor dem Saalbau. Zu beiden Veranſtaltungen wird
zahlreichſte Teilnahme erwartet.
Vereinigung früherer Leibgardiſten.
Teil=
nahme an der Wiederſehensfeier der Heſſiſchen Dragoner. Heute
abend 8 Uhr Begrüßungsabend in der Feſthalle. Sonntag
vormit=
tag 10.30 Uhr: Antreten zum Feſtzug auf dem Wilhelminenplatz
am neuen Palais. Dunkler Anzug, Mütze, Orden und
Ehren=
zeichen. Nachmittags 3 Uhr: Wiederſehensfeier in der Feſthalle.
Sonntagnachmittag 4 Uhr: Teilnahme an der Fahnenweihe des
Pioniervereins im Saalbau. — Das für Sonntag angeſetzte
Schießen fällt aus. Die Kameraden haben ſich an vorſtehenden
Veranſtaltungen zu beteiligen.
Verein ehem. Angehöriger des Großh.
Artil=
leriekorps. Wir erinnern daran, daß wir am Sonntag, den
26. Mai, 10.30 Uhr, Ecke Hügelſtraße und Neckarſtraße, weſtliche
Seite, antreten. Dunkler Anzug, Vereinsmütze.
Kriegerkameradſchaft Germania. Wir beteiligen
uns am Samstag und Sonntag bei der Feier des Pioniervereins
und am Sonntagvormittag am Dragonerfeſt. Antreten mit der
Fahne und Kyffhäuſeranzug zu den Pionieren am Samstag, um
20 Uhr, in der Woogsturnhalle, und Sonntag, um 16 Uhr, im
Saalbau. Zu dem Dragonerfeſt, mit Fahne, am
Sonntagvormit=
tag 10.30 Uhr auf dem Wilhelminenplatz, am Neuen Palais. Die
Kameraden werden um zahlreiche Beteiligung bei beiden
Ver=
anſtaltungen erſucht. Der Kameradſchaftsführer.
Krieger=Kameradſchaft 1874. Die Kameraden
be=
teiligen ſich reſtlos am Jubiläums=Feſtzug ehem. Dragoner.
An=
treten: Sonntag, 26. Mai, vormittags 10.30 Uhr, auf dem
Wil=
helminenplatz. Kyffhäuſeranzug mit Armbinde. Auch in der
Feſt=
halle und bei den Veranſtaltungen des Pioniervereins iſt
Betei=
ligung Ehrenpflicht.
Aus Heſſen.
* Das erſte Zelklager der HJ. vor der Vollendung.
Ae. Gräfenhauſen, 24. Mai. Schon vor einigen Monaten ſah
man die Führung der Hitlerjugend vom Bann 115 unſere Wälder
durchſtreifen auf der Suche nach einer geeigneten Stelle für ein
Zeltlager der Hitlerjugend. In unſerer Gemarkung, zwiſchen
Mör=
felden und Gräfenhauſen, entlang der Mörfelder Straße bis zur
Apfelbach, von hier 400 Meter öſtlich, befindet ſich dasſelbe, der
Tummelplatz unſerer Jugend, und ſteht kurz vor ſeiner
Vollen=
dung. Ringsum von herrlichen Laub= und Nadelwäldern umgeben.
fern der Großſtadt mit ihrem ohrenbetäubenden Lärm, ſtehen auf
ſaftig=grünen Wieſen die Zelte der Hitlerjugend. Kaum wäre ein
anderes Gelände geeigneter für die Erholung und Ertüchtigung
unſerer Jugend als dieſes. Iſt es doch der Wille unſeres Führers,
daß gerade das gemeinſchaftliche Leben in den Zeltlagern der
Hit=
lerjugend, den Jungen das Bewußtſein zu geben, gleichberechtigt
und gleichverpflichtet im Leben unſeres deutſchen Volkes zu ſein.
Wenn wir nun das neuerrichtete Zeltlager in unſerem
Ge=
meindewald betreten, ſo ſehen wir am Eingang desſelben an der
Weſtſeite als erſtes das Wachthaus. Auf der Nordſeite befindet
ſich der acht Meter hohe Kommandoturm, links und rechts neben
dem Turm ſteht das Verwaltungshaus und der Sanitätsraum.
Küche und Proviantkeller ſehen wir auf der gegenüberliegenden
Südſeite. Im Hintergrunde bieten die Zelte als Wohnſtätten der
Jungens einen impoſanten Anblick. Sämtliche Bauten ſind aus
jungen Fichtenſtämmchen gezimmert und ſtellen ein heimiſches und
romantiſches Bild dar, das ſo richtig geſchaffen iſt für das
Tum=
meln der Jugend.
Doch ſind die Maurer und Zimmerleute bei der Arbeit, aber
bereits am kommenden Sonntag ſoll das Zeltlager ſeiner
Beſtim=
mung übergeben werden. Bis Sonntag morgen werden die erſten
200 Hitlerjungen in ihrem neuen Heim Quartier genommen haben.
Nachmittags wird vorausſichtlich eine Beſichtigung des Zeltlagers
durch Reichsjugendführer Baldur von Schirach
ſtattfinden.
die Zeutſche Arvensſront
iſt die Grundlage zum Wiederaufbau und zur Geſundung
des deutſchen Wirtſchaftslebens. — Darum iſt jeder
ſchaf=
fende Volksgenoſſe Mitglied der Deutſchen Arbeitsfront!
G. Ober=Ramſtadt, 24 Mai. Feuerwehrübung. Am
nächſten Montag, abends 8 Uhr, findet eine Uebung der
Feuer=
wehr am neuen Rathaus ſtatt. — Himmelfahrttag. Auch
dieſes Jahr findet am Himmelfahrttagsmorgen ein
Waldgot=
tesdienſt im Forſtort „Silberberg ſtatt, bei welchem, wie
alljährlich, der Poſaunenchor mitwirkt. Bei ungünſtigem Wetter
iſt Gottesdienſt in der Kirche.
Le. Groß=Umſtadt, 24. Mai. Eröffnung des
Sommer=
zeltlagers der Hitlerju gend. Am Sonntag, 26. Mai,
nachmittags 3.30 Uhr, findet auf dem Heinrichsberg bei Groß=
Umſtadt die Eröffnung des Sommerzeltlagers der Hitlerjugend,
Bann 287, ſtatt. Sie wird als eine Feierſtunde der Hitlerjugend
veranſtaltet, woran die ganze Belegſchaft und der geſamte
Unter=
bann V/287 teilnehmen. Nach Schluß der Eröffnungsfeier findet
in der Stadt ein Vorbeimarſch am Marktplatz vor dem
Bann=
führer ſtatt. Die Bevölkerung iſt hierzu herzlich eingeladen.
Cg. Reinheim, 24. Mai. Die Evangel. Frauenhilfe
veranſtaltete am Mittwoch in einer Teilnehmerſtärke von 108
Frauen eine Autobusfahrt" führend über Darmſtadt die neue
Autobahn, Frankfurt a. M. nach Epſtein i. T. und dann nach
Wiesbaden. In Frankfurt erfolgte der erſte größere Aufenthalt
zur Beſichtigung der im Kunſtgewerbemuſeum (Neue Mainzerſtr.
Nr. 49) untergebrachten Bibelausſtellung unter ſachkundiger
Füh=
rung. Größtes Intereſſe fanden die einzigartigen, faſt
unerſetz=
lichen erſten Bibelüberſetzungen, reine Wunderwerke von Luthers
Schaffen. In Epſtein i. T. wurde ſodann kurze Raſt zum
Kaffee=
trinken gemacht, der nach dem Geſchauten prächtig mundete. Eine
kurze Beſichtigung der Stadt ſchloß ſich noch an. In Wiesbaden
teilte man ſich dann in Gruppen und konnte jedes ſich nach
Lieb=
haberei die Schönheiten auswählen und beſichtigen. Kurhaus,
Terraſſe, Promenaden uſw. waren wohl am meiſten beſucht. —
Brückenausbeſſerung. Endlich wurde nun die eingeſtürzte
Straßenbrücke der Landſtraße Reinheim-Lengfeld unterhalb von
Reinheim zur Ausbeſſerung in Angriff genommen und das
erfor=
derliche Material angefahren, womit auch die vielen Uebelſtände
der Sperrung wieder in abſehbarer Zeit verſchwinden können.
* 60jähriges Vereinsſubiläum
des Keller’ſchen Männergeſangvereins Dieburg
k. Dieburg. 24. Mai.
Nicht ſo oft laden wir Dieburger Männerſänger zu froh
Feſten. Wenn dies aber in dieſem Jahre geſchieht, dann haben mi
dafür die beſten Gründe. Denn aus freudigem Herzen und mit Je
rechtigtem Stolze verkünden wir mit Begeiſterung: 6 Jahrzehm
ſind verfloſſen, ſeit der Verein gegründet wurde. 60 Jachr
Männergeſangverein Dieburg, 2 Menſchenalter Vereinsbeſteken
und Vereinsgeſchichte ſind ganz beſtimmt Anlaß genug zu eine
großen und erhebenden Feier. Es fordert von uns die Pflicht, Lo
wir in dieſen Tagen derer gedenken, die uns dieſes Werk geſchi
fen haben. Am 3. Oktober 1875 war es, als ſich in Dieburg 7
junge Männer zuſammenfanden und den MGV. Dieburg gegr un
det haben. „Der Pflege des Männergeſangs und der Weckung
Freundſchaft und Geſelligkeit zu dienen” das waren die Mot i
aus denen und für die man ſich zuſammengeſchloſſen hatte. So
konnte es auch erreicht werden, daß die Mitgliederzahl von Su
zu Jahr wuchs und die geſanglichen Leiſtungen ſich immer mi
ſteigerten. Denn mit der Einführung der Wertungsſingen
Wettſtreite mußte, wenn Erfolge erzielt werden ſollten, auch i
tenſiv in der Geſangsſtunde gearbeitet werden. Dirigenten u
Sänger haben daher auch keine Mühen und Opfer geſcheut, wit
es galt, für den Verein im edlen Wettſtreit um die Palme
Sieges zu ringen. 20 Geſangswettſtreite und 9 Kritik= und T
tungsſingen wurden beſucht, die Leiſtungen von Jahr zu
geſteigert und ſo dem Verein Ruhm und Anſehen bis weit äb
Heſſens Grenzen hinaus verſchafft. Viele erſte, Ehren= und Di
gentenpreiſe geben Zeugnis dieſer großen Leiſtungen, von den
ein großer Teil unter Leitung des Ehrendirigenten L. Kellle
Dieburg errungen werden konnten, der 21 Jahre hindurch
Dirigentenſtab über dem Verein führte und im Jahre 1933
ſeinem Amte ausſcheiden mußte. Aus Dankbarkeit und zum ſtit
Gedenken führt der Verein jetzt den Namen „Kellerſcher M.6
Dieburg. Ihm folgte in der Leitung eine junge und gute Kan
A. Simmermacher ir., Darmſtadt Mit ſeinem unermüdlit
Fleiß, ſeiner vorbildlichen Uneigennützigkeit und Schaffensk.
nerden auch er und ſeine Sänger von Erfolg zu Erfolg eileri
In der Reihe der von dem Verein ſelbſt abgehaltenen Veid
ſtaltungen ſind außer den alljährlich ſtattfindenden Konzerten
ſonders zu erwähnen: Die feierliche Einweihung der erſten
einsfahne im Jahre 1884. Im Oktober 1890 wurde das 15jähr
Beſtehen — wie die Vereinschronik berichtet — unter großer ½
teiligung gefeiert. Ein ebenfalls wichtiges Ereignis war das
berne Jubiläum im Jahre 1900. 37 Vereine beteiligten ſich an.
Wettſtreit, dem erſten, der in Dieburgs Mauern abgehalten wu
Ihm folgte im Jahre 1925 ein zweiter, ebenfalls gut beſun
Geſangswettſtreit, der zur Feier des Goldenen Jubiläums ab
halten wurde. So ſind wir denn in der glücklichen Lage, in dien
Jahre unſer 60jähriges Vereinsbeſtehen zu feiern, das am 29.
30. Juni und 1. Juli in Dieburg abgehalten wird.
Aus dieſem Anlaß hat der Heſſiſche Sängerbund in übers
entgegenkommender Weiſe uns das 8. Wertungsſinge
des Sängerkreiſes Dieburg übertragen. Einge
werden die Feierlichkeiten durch einen feierlichen Fahneneinn
am Samstag, 18 Uhr, an dem ſich alle Vereine des Kreiſes
burg und der Stadt Dieburg mit ihren
Fahnenabordnunge=
teiligen werden. Am Abend findet die große Jubiläumsfei
der Feſthalle im ſtädtiſchen Schloßgarten ſtatt. Darbietungen
Feſtkapelle, ſowie Geſangsvorträge des aktiven Chores des
gebenden Vereins, der unter der bewährten Leitung von S
A. Simmermacher jr., Darmſtadt, Chöre mit und ohne Orchu
begleitung zum Vortrag bringen wird, werden den Aber)
einem wahren Erlebnis geſtalten. Außerdem haben pamhafte
wärtige Geſangvereine und ſämtliche Dieburger Vereine ihre
nahme und Mitwirkung zugeſagt, ſo daß das Feſt das Geu
rhalten wird, das ihm in Anbetracht dieſer denkwürdigen 7
wirklich zuſteht. Zum Wertungsſingen werden alle 28 Vereine
Kreiſes vor 2 Kritikern ihre Darbietungen zu Gehör bringe
dann aus deren Munde eine objektive und ſachliche Kritiy
gegenzunehmen und neue Anweiſungen und Anregungen zu
und größeren Taten mit nach Hauſe zu nehmen. Am Nachry
findet dann eine große Maſſenkundgebung mit Vortrag
Maſſenchören ſtatt, die ein gewaltiges Bekenntnis für unſer
ſches Vaterland und unſer deutſches Volkslied werden wird.
Dieburg, als Feſtſtadt weit und breit bekannt, wird
Beſucher Stunden angenehmen Aufenthaltes bieten, die ſtet
freudiger Erinnerung bleiben werden.
Unveränderkedurchführung derspargelmarkkordMt
Durch den bisher mengenmäßig geringen und zum Tei.u
geringwertigen Ernteanfall an Spargel, der durch die ungürg
Witterung bedingt wurde, ſind in manchen Gegenden des h=
Gerüchte aufgetaucht, die beſagen, daß eine Lockerung ders
ordnungen über die Regelung des Spargelabſatzes beabſicht g‟
Dieſe Gerüchte ſind falſch und werden ſyſtematiſch von inte ne
en Kreiſen verbreitet, um die nationalſozialiſtiſche Ma zu
nung zu untergraben. Hierbei iſt zu ſagen, daß die Sxu
narktordnung in vollem Umfange beſtehen bleibt.
— Nieder=Beerbach (Haus Burgwald), 24. Mai. Am Mo=
27. d. M., begeht Herr Heinrich Wiegmann, Werkmeiſte
in voller Rüſtigkeit und Geſundheit ſeinen 70. Geburtstag.
Pb. Groß=Zimmern, 24. Mai. Hohes Alter. Heſ
Reinmund feierte geſtern in voller körperlicher und gis
Friſche ſeinen 81. Geburtstag.
Ay. König i. Odw. (Stahlbad), 24 Mai. Die Belegſche
Elfenbeinbetriebes Schäfer unternahm durch die NSG.
durch Freude” eine Fahrt an den Rhein. Bis Binge
ein Omnibus zur Verfügung. Von dort wurde übergeſe
Aufſtieg auf den Niederwald und Gang nach Aßmannshau?
ein gemeinſames Mittageſſen die Fahrt unterbrach. Mit
Rheindampfer ging die Fahrt bis St. Goar, wo man de
lichen 1934er gerne genoß. Mit dem Dampfer bis Binge
per Omnibus wieder nach König war die Rückfahrt nich
weilig geworden.
Cf. Birkenau, 24. Mai. Urlaubswerk der
„Kraft durch Freude. Von den durch die NSG. K)
Kreis Heppenheim untergebrachten Urlaubern aus Olse/!
befinden ſich 34 in Birkenau. Den Gäſten aus dem Norden ig”
Vaterlandes gefällt es ſehr gut im Odenwald, und die
Qw=
geber tun auch alles, um ihnen den Aufenthalt recht angeren
geſtalten. Auch das Wetter iſt nun endlich umgeſchlagen
herrliches Frühlingswetter liegt über dem Weſchnitztal.
Cf. Birkenau, 24. Mai. Unter großer Beteiligung 2N4
und fern wurde der im 82. Lebensjahr verſtorbene Güterw
i. R. L. Quinkert, Vater des Herrn Dekan Quin?
Grabe getragen. Der Verſtorbene hatte ſich allgemein
Beliebtheit und Wertſchätzung erfreut.
Dp. Zwingenberg, 24 Mai. Gemeinderatsb
Zum erſten Male nach Inkrafttreten der Deutſchen Geme
nung fand vorgeſtern abend eine Gemeinderatsſitzung ſtatt
der Gemeinderat vollzählig erſchienen war. Der erſte Zu
Tagesordnung betraf die Beſtätigung unſeres ſeither kom
ſchen Bürgermeiſters Kiſſel. Der zweite Punkt die Beſu
des kommiſſ. Beigeordneten OGL. Dickler. Bei dieſen beide
ten wurden die Verhandlungen von dem Beigeordnete?
geleitet. — Der ſeitherige Feldſchütz Joh. Phil. Fiebe
wurde nunmehr endgültig als ſolcher beſtimmt und de
haltsfragen geregelt. — Das Konzeſſionsgeſuch des Ti
Becker zum Betrieb der von demſelben käuflich erworbene!,
wirtſchaft „Zur ſchönen Ausſicht” wurde genehmigt. — —
der Gemeinde verkaufter Bauplatz wird auf Antrag F.
des Käufers zurückgenommen. — Der Antrag des Turnvg
Ueberlaſſung einer Anzahl Stangen mußte, da letzteref
nicht geſchlagen werden können, abgelehnt werden. D
ſchutzbund wurde auf Antrag für das laufende Jahr einf
ger Beitrag von 10 Mk. bewilligt. — Eine nichtöffentlichs
ſchloß ſich an den öffentlichen Teil an.
Eb. Bensheim, 22. Mai. Todesfall. Der hieſi
Stadtpfarrer Friedrich Jacob iſt nach längerem Leidenſ
Lebensjahre geſtorben. Stadtpfarrer Jacob wirkte ſeit dem
nuar 1929 hier. Er ſtammte aus Bürſtadt, war in jungen
Kaplan in Mainz, Offenbach und von 1907 bis 1912 in Be
Im April des Jahres 1912 wurde er Pfarrverwalter in
Roden, bald darauf in Unter=Schönmattenwaag, wo er nc
zer Zeit zum Pfarrer beſtellt wurde. Anfang 1929 kehrte
nach hier unter Ernennung zum Stadtpfarrer zurück.
— Gernsheim, 24. Mai. Waſſerſtand des
(Pegel) am 23. d. M.: 1.16 Meter, am 24. d. M.:1,11
jeweils morgens 5.30 Uhr.
Samstag, 25. Mai 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 143 — Seite 9
Tagung der Bürgermeiſter des Kreiſes Erbach i. O.
Ay. König i. Odw., 24. Mai.
Die Kreisabteilung Erbach im Deutſchen Gemeindetag hatte
zu einer gemeinſamen Tagung ſämtlicher Bürgermeiſter des
Krei=
ſes nach König i. Odw. eingeladen, die geſtern unter ſehr
zahl=
reicher Beteiligung im Saale des Hotels Büchner ſtattfand.
Bei Eröffnung der Tagung begrüßte der Vorſitzende der
Kreis=
abteilung, Pg. Bürgermeiſter, Klinger=Kirch=Brombach, alle
Anweſenden und dankte für ihr Erſcheinen. Insbeſondere galt die
Begrüßung den Referenten der Tagesordnung, Herrn Dr. Göb=
Frankfurt a. M. Geſchäftsführer der Landesdienſtſtelle Heſſen—
Heſſen=Naſſau, Herrn Direktor Erb=Darmſtadt, Leiter der
Ver=
ſicherungsanſtalt für gemeindliche Beamten, den Herren
Kreis=
direktor Dr. Braun, Reg.=Rat Dr. Helmreich und
Verwaltungs=
inſpektor Settegaſt als Vertreter des Kreisamtes Erbach Herrn
Pg. Hering als Kreisamtsleiter für Kommunalpolitik, Herrn
Bauer als Leiter der Arbeitsamtsnebenſtelle Erbach. — Zu
Punkt 1 der Tagesordnung:
„Die Deutſche Gemeindeordnung”,
ſprach hierauf Dr. Göb=Frankfurt a. M. Der Redner ging
zu=
nächſt auf eine Zeit von über 100 Jahren, und zwar zu den
An=
fängen eines Gemeindeverfaſſungsgeſetzes über, und führte u. a.
aus: Unter Frhrn. vom Steins Entwurf zur Preußiſchen
Städte=
ordnung von 1808 erkennt man ſchon die damaligen Beſtrebungen,
den Gemeinden das Selbſtverwaltungsrecht zu übertragen. Den
C3 Gedanken der Einſetzung der Eigenverantwortlichkeit in die
Ge=
ſetze der Gemeinden hatte Freiherr vom Stein damit ſchon
auf=
gegriffen, und unſer Führer Adolf Hitler hat mit dem Erlaß der
Deutſchen Gemeindeordnung das Werk vollendet. Die ſeither
be=
ſtehenden Gemeindeverfaſſungsgeſetze litten dadurch, daß dieſelben
in den einzelnen Staaten nur Geltung hatten, während die am
1 April d. J. neu in Kraft getretene Gemeindeordnung durch die
Aufhebung der Einzelſtaaten ein im ganzen Reich gleichgeartetes
Geſetzeswerk darſtellt und praktiſch wird. Die neue
Gemeinde=
ordnung — ſo führt der Redner weiter aus — iſt mit ihren 120
Paragraphen ein für alle Staatsbürger unmißverſtändliches
Ge=
ſetz, das nach ſeinem Inhalt genau und vollkommen alle Aufgaben
der Gemeinde beſtimmt und regelt. Redner ging im einzelnen
auf die Gemeindeordnung ein und erläuterte dann die
Erweite=
rung des Selbſtverwaltungsrechts in der neuen Gemeindeordnung
und kommt auf die Gemeindeſatzungen zu ſprechen. Die
Satzun=
gen, die vor dem 1. April erlaſſen wurden, bleiben beſtehen,
ſo=
weit ſie nicht gegen den Wortlaut der neuen Gemeindeordnung
ſprechen. Für die Hauptſatzung (Gemeindeverfaſſung) ſieht die
Gemeindeordnung ein anderes Verfahren vor, und zwar: 1.
Be=
ratung, 2. Zuſtimmung der NSDAP., 3. Genehmigung der
Auf=
ſichtsbehörde.
Für die Leitung der Gemeinde iſt die Perſönlichkeit
des Bürgermeiſters ausſchlaggebend. Ueber dieſen Punkt kommt
der Redner zur Eingemeindungsfrage und erörtert das Verfahren
zu den Inſtanzen. In zuſammenfaſſenden Worten erläutert Dr.
Göb noch den wichtigen Abſchnitt des Bürgerrechts nach den
Be=
ith igriffen „Einwohner” und „Bürger‟. Ehrenämter kann nur
der=
ſch
amp
der Em. Heppenheim a. d. B., 20. Mai. Gemeinnützige
Baugenoſſenſchaft — Mitgliederverſammlung.
Aus dem nur kurzen Geſchäftsbericht ging hervor, daß die
Genoſ=
ſenſchaft im vergangenen Jahr dem Heſſen=Naſſauiſchen Verband,
Sitz Kaſſel, beigetreten iſt. Die Jahresrechnung ſchließt in
Ein=
nahme und Ausgabe mit 8 479 RM. ab. Die Bilanz vom 31.
De=
zember 1934 wies ein Vermögen von 45 316 RM. aus. 688 RM.
konnten als Reingewinn gebucht werden, aus dem eine Dividende
von 4 Prozent auf die Geſchäftsanteile Ende 1933 verteilt, und
der Reſt von 160 RM. der geſetzlichen Rücklage überwieſen wird.
Die ſatzungsmäßig ausſcheidenden Mitglieder des Aufſichtsrates:
Arnold, Hinkel und Weis wurden wiedergewählt. — Durch
Ver=
mittlung der NSG. „Kraft durch Freude” brachte, das
Frankfurter Künſtlertheater für Rhein und Main das packende
Schauſpiel von Karl Baumbauer „Treibiagd auf Yukatan” zur
Aufführung, das das Schickſal eines auf Vorpoſten der Heimat
ſtehenden kerndeutſchen Mannes miterleben läßt und warmen
Beifall fand. — Eröffnung des Schwimmbades. Das
in der ganzen Umgegend beliebte Städtiſche Schwimmbad, eines
der ſchönſten Süddeutſchlands, wurde für die diesſommerliche
Badezeit geöffnet.
Ex. Lampertheim, 24. Mai. Bürgermeiſtertagung.
Unter dem Vorſitz des Kreisdirektors. Meiſel aus Bensheim
fand hier eine Verſammlung der Bürgermeiſter des Kreiſes
Bens=
heim ſtatt. Es waren etwa 60 Herren anweſend. Im Anſchluß
fand ein Spargeleſſen im Saale des „Rheiniſchen Hofes” ſtatt,
das den höchſten Beifall der Teilnehmer fand. Darauf brachten
mehrere Privatautos die Hereren nach dem Strande des
Alt=
rheins, wo ſie mit dem Motorboot von Worms eine Fahrt nach
den Gewäſſern des Altrheins bis zum Neurhein antraten. Die
Herren des Kreisamts und der Stndt Bensheim, ſowie Herr
Bür=
germeiſter Dr. Köhler aus Lampertheim fanden im Motorboot
des Herrn Ratsdieners beſondere Fahrgelegenheit.
Be. Raunheim, 24. Mai. Ein hieſiger Landwirt hatte vor
fünf Jahren auf der Fahrt nach Haßloch eine neue wertvolle
Lederdecke verloren und dieſelbe trotz emſiger Nachforſchungen
nicht wieder bekommen. In den letzten Tagen jedoch
benachrich=
tigte ihn ein Opelarbeiter, daß derſelbe eine Decke gefunden habe.
Der Bauer nahm ſeine Decke wieder in Beſitz. Wie ſich jetzt
her=
ausſtellte, hat die Decke damals ein anderer Landwirt gefunden
und den Namen daraus entfernt, jedoch überſehen, daß noch ein
Name ſich in der Decke befand. Der unehrliche Finder hat nun
die Decke wieder verloren, und ſo kam die Decke wieder an ſeinen
eigentlichen Beſitzer. Ein Zufall aber iſt, daß der Unehrliche die
Decke gerade auf dem Weg verloren hat wie der eigentliche
Be=
ſitzer.
Be. Stockſtadt, 24. Mai. Zur Hebung des
Fiſchbeſtan=
des im Altrhein wurden von dem Deutſchen
Sportangler=
verband 25 000 Junghechte eingeſetzt.
jenige ausüben, der Bürger iſt. Indeſſen ſieht die
Gemeindeoro=
nung aber auch vor, daß Ehrenämter von Bürgern angenommen
werden müſſen, wenn nicht triftige Gründe dagegen ſprechen.
Einen ebenſo wichtigen Teil des Inhalts der neuen
Gemeinde=
ordnung bilden die Beſtimmungen über die Berufung und
Tätig=
keit der Bürgermeiſter Beigeordneten und der Gemeinderäte.
Hierzu erklärte der Redner, daß man bewußt das Führerprinzip
ſich hat auswirken laſſen, um das Verantwortlichkeitsgefühl zu
erwecken und zu konzentrieren auf die Perſon, die hierzu berufen
iſt. Im ganzen Geſetz der Deutſchen Gemeindeordnung offenbait
ſich — ſo führt der Redner noch aus — die Abſicht, der
Bevölke=
rung das Bewußtſein zu geben, daß ihre Rechte und Pflichten
ge=
ſchützt und genau umriſſen ſind. Das hat beſondere Bedeutung in
finanzpolitiſcher Hinſicht. Das Grundmotiv iſt der Wille, die
Bürgerſchaft, die in ihrer Geſamtheit die Gemeinde bildet, wiſſen
zu laſſen, wie die Steuern ver= und das Vermögen bewirtſchaftet
werden. In einer zuſammenfaſſenden Gegenüberſtellung zwiſchen
der alten und der neuen Gemeindeordnung kommt der Redner. u
der Ueberzeugung, daß die neue Gemeindeverfaſſung hinſichtlich
der Pflichtauffaſſung einen neuen Geiſt in ſich berge und neue
Taten das Ergebnis ſein mögen.
An der Ausſprache über Punkt 1 beteiligten ſich
Kreis=
direktor Dr. Braun, Kreisleiter Schwinn Bürgermeiſter Lenz=
Erbach. Pfaff=Steinbach und Pg. Hering als Kreisamtsleiter für
Kommunalpolitik.
Zu Punkt 2 der Tagesordnung ſprach Herr Direktor Erb=
Darmſtadt in einem Vortrag über die Verſicherungspflicht und
Berechtigung der Bürgermeiſter und Gemeindebeamten Heſſens in
der Verſicherungsanſtalt für gemeindliche Beamten, Angeſtellten=
und Invalidenverſicherung.
Der Vorſitzende dankte Herrn Direktor Erb für ſeine
Ausfüh=
rungen und ſtellte das Thema zur Ausſprache, an welcher ſich
Pfaff=Steinbach, Herina=Erbach und Beiſel=Rothenberg
beteilig=
ten. — Gemeinſames Mittageſſen unterbrach die Tagung.
Bei Wiederbeginn erteilte der Vorſitzende, Pg. Klinger,
Herrn Dr. Leutert=Darmſtadt das Wort zu einem zeitgemäßen
Referat: „Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen” und
„Verteilung der Arbeitskräfte‟. Der Sprecher gab
zunächſt einen kurzen Ueberblick über den Stand der
Arbeitsloſig=
keit und andererſeits den Stand der Arbeitsbeſchaffung im Kreis
Erbach. Er erwähnt hierbei, daß die Verhältniſſe im Kreiſe
Er=
bach recht günſtige ſeien und gab der Erwartung Ausdruck, daß
ſich das beſſernde Verhältnis fortſetzen und über den Kreis
hin=
aus ausdehnen möchte.
Herr Bauer, Leiter, der Arbeitsamtsnebenſtelle Erbach,
referierte dann über die Bekämpfung der Schwarzarbeit, die ohne
eine wirkſame Mitarbeit der Bürgermeiſter von dem
Arbeits=
amt allein nicht zum Ziele führe.
Die beiden letzten Vorträge waren als zeitgemäße Probleme
Anlaß zu einer regen Ausſprache, in deren Verlauf alle
Aus=
künfte erteilt wurden.
Der Vorſitzende der Kreisabteilung im Deutſchen
Gemeinde=
tag, Pg. Bürgermeiſter Klinger=Kirch=Brombach, ſchloß nach
einem Dank an die Anweſenden mit einem „Sieg=Heil” auf den
Führer die Tagung.
Von unſerem (D=Korreſpondenten.
P. Omaha (Nebraska), im Mai.
In den letzten Wochen des April hat weite Gebiete der
Ver=
einigten Staaten eine Reihe entſetzlicher und ganz eigenartiger
Naturkataſtrophen befallen, die in ihrer ſchauerlichen Wirkung
nur mit Eruptionen verderbenbringender Vulkane verglichen
wer=
den können. Dieſes ſind die wiederholten Sandſtürme, die im
Mittleren Weſten der Vereinigten Staaten plötzlich ausgebrochen
ſind und ein Rieſengebiet betroffen haben, das ſich von Nord=
Dakota an der kanadiſchen Grenze bis nach Süd=
Texas am Golf von Mexiko, d. h. ungefähr längs der
Bergkette der Rocky Mountains hinzieht. Die Sandwolken waren
mitunter mehrere Meilen hoch und legten, ehe ſie ſich auflöſten,
eine Diſtanz von 2500 Meilen zurück. Manche der Sandſtürme
waren von ſo großer Heftigkeit, daß ſie bis nach dem Oſten der
Vereinigten Staaten vordrangen und an einigen Tagen hüllten
ſie ſelbſt die Wolkenkratzer von New York in düſtere Wolken ein.
Der Urſprung dieſer Sandſtürme iſt nicht ganz klar. Eine
der Urſachen iſt natürlich die ihnen
voran=
gehende Dürre. Dieſe hat eine große Anſammlung von
aus=
getrocknetem Sande zur Folge gehabt, die nun beim Aufkommen
von Stürmen aufgewirbelt und durch die Lüfte getragen werden.
Zu dieſen Natururſachen kommt aber auch eine andere, durch die
Menſchenhand verurſachte hinzu: dieſe Gebiete des Mittleren
We=
ſtens waren in früheren Jahrzehnten nur als die „Short Graß
Countries”, d. h. als das „Kurzgras Land” bekannt, auf dem
Herden von Büffeln und anderen Tieren weideten und auf denen
kein Korn geſät und geerntet wurde; während des Krieges jedoch,
als überall in der Welt eine große Nachfrage nach Getreide
auf=
kam, wurden dieſe Gebiete unter landwirtſchaftliche Bearbeitung
genommen. Die „Kurzgras=Steppen” verwandelten ſich in
Wei=
zenfelder. Doch nur für eine verhältnismäßig kurze Zeit: als die
Nachfrage nach Getreide aufhörte und die große Weltkriſe auch
Amerika erfaßte, da verließen die Farmer abermals dieſes Gebiet.
Die Felder wurden nicht mehr beſtellt. Auf dem Lande, deſſen
Erde ſich niemals durch beſondere Güte ausgezeichnet hatte, wuchs
nun weder Getreide noch Kurzgras. Es verwandelte ſich in eine
rieſige Sandwüſte, die, nachdem eine Periode von monatlanger
Trockenheit einſetzte, die gegenwärtige Kataſtrophe der Sandſtürme
hervorgebracht hat. Dieſe ſind alſo im Grunde
genom=
men ein Erbe des Weltkrieges. Und der Gedanke hat
gewiß etwas Grauenvolles, daß 18 Jahre nach Ende des
Welt=
krieges noch immer Millionen und aber Millionen von Menſchen,
von Heimſuchungen befallen werden, deren verderbliche Saat
da=
mals geſät wurde.
Von der entſetzlichen Wirkung der Sandſtürme können ſich nur
diejenigen einen ungefähren Begriff machen, die ſelbſt dieſe Plage
je erlebt haben. Nichts iſt in der Lage, dieſer
Sint=
flut von Sand und Staub Halt zu gebieten. Sie
dringt überall ein, befällt jedermann und hüllt die ganze Welt
in eine grauenerregende Düſternis. Aller Verkehr muß für
Stun=
den, manchmal für Tage eingeſtellt werden. Autos bleiben mitten
auf den Landſtraßen ſtehen. Flugzeuge ſind genötigt, in aller Eile
zu landen. In den Krankenhäuſern iſt man nicht in der Lage, die
dringendſten Operationen auszuführen. Schulen, Fabriken und
Geſchäftsbüros werden geſchloſſen. Der Betrieb der
Getreidemüh=
len muß eingeſtellt werden, da der Staub ſich mit dem Mehl
ver=
miſcht uſw. Fürchterlich iſt natürlich auch die Wirkung des
San=
des auf den menſchlichen Körper. Schon viele Stunden vor
Los=
brechen des Sandſturmes, ſtellt ſich bei allen Lebeweſen eine
ſchmerzliche Reizung der Augen und der Kehlorgane ein. Eine
quälende Dürre erfüllt die Luft und trocknet Zunge und Gaumen.
Tauſende erkranken, an einer beſonderen Art von „Sandſturm=
Grippe‟. Die Menſchen befällt eine nervöſe Reizbarkeit, ja, es
packt ſie ein entſetzliches Angſtgefühl. Die Sonne verdunkelt ſich,
ſie ſieht zuerſt orangefarbig aus und erſcheint ſchließlich in einem
merkwürdig blauen, phosphoreszierenden Licht. Weiße Kleider
und Wäſche werden innerhalb weniger Minuten grau und
un=
ſauber. Trotz geſchloſſener Fenſter dringt der Staub überall ein
und bedeckt ſämtliche Möbel und Wände mit einer dichten
Sand=
ſchicht. Gleichzeitig iſt die Luft mit ſtarker Elektrizität geladen.
Leute, die Drahtzäune berühren, oder Hausfrauen, die
Metall=
geſchirre in die Hand nehmen, erhalten elektriſche Schläge.
Dieſe Plagen der einzelnen Menſchen ſind jedoch nichts im
Vergleich mit dem rieſigen Allgemeinſchaden, den die Sandſtürme
anrichten. Sie vernichten auf ihrem Laufe weite fruchtbare
Ge=
biete und bringen Millionen von Menſchen an den Bettelſtab.
Um eine Wiederholung dieſer Naturkataſtrophen in Zukunft
un=
möglich zu machen, wird die Regierung der Vereinigten Staaten
ſich genötigt ſehen, unverzüglich einen
Landbebau=
ungsplan in ganz großen Ausmaßen in Angriff
zunehmen. Sie wird ſchätzungsweiſe ein Gebiet von etwa einer
Million Morgen, d. h. etwa ein Gebiet, das ungefähr dreimal ſo
groß wie ganz England iſt, der Landwirtſchaft entziehen und
auf=
forſten. Die Verwirklichung dieſes gigantiſchen
Aufforſtungspla=
nes wird aber natürlich Jahre in Anſpruch nehmen. Und bis
da=
hin wird der Terror der Sandſtürme die Bevölkerung des
Mitt=
leren Weſtens gewiß noch weiterhin bedrohen.
Gewinnauszug
2. Klaſſe 45. Preußiſch=Süddeutſche (271. Preuß.) Klaſſen=Lotterte
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten
Muffe. — Nummer Io—Berti
gefallen, und zwar fe einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
2. Ziehungstag
23. Mai 1935
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen
2 Gewinne zu 10000 M. 216626
2 Gewinne zu 5000 M. 380262
4 Gewinne zu 3000 M. 14154 308859
2 Gewinne zu 2000 M. 128088
14 Gewinne zu 1000 M. 58366 66701 263336 283411 317596 341972
za0te!
18 Gewinne zu 800 M. 71203 88006 168916 241082 242539 273381
290986 348 124 362109
52 Gewinne zu 500 M. 2883 18131 47198 66497 91960 100938
111297 113323 130300 143683 154707 177778 295857 271506 277588
303932 307440 314 107 316172 341424 349845 360302 362283 370762
385630 398623
168 Gewinne zu 300 M 2261 4265 6394 8116 8679 10700 12105
12665 15388 17058 18096 19149 22979 23049 24846 30063 36898
40087 45585 47264 48137 58481 61482 66641 76103 91582 100958
105058 112820 113078 121344 135356 146708 151588 159888 180718
168858 171163 179298 181751 185344 190371 192985 200377 203819
209443 218740 220127 229922 241793 249673 250294 251075 251477
54227 2558 17 269717 265680 238181 281407 291980 381983 292439
399848 993407 305391 300366 327902 330020 330736 331055 342123
344017 348826 350 424 354117 358761 361584 362680 376087 378598
378919 383981 397523
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen
2 Gewinne zu 100000 M. 93830
2 Gewinne zu 25000 M. 324181
2 Gewinne zu 10000 M. 258778
4 Gewinne zu 3000 M. 268438 393348
6 Gewinne zu 2000 M. 227713 261828 308954
6 Gewinne zu 1000 M. 726468 342876 276864
18 Gewinne zu 800 M. 3217 20041 36225 56071 123872 211975
304932 341263
48 Gewinne zu 600 M. 757 13415 30656 69017 96227 97439 97680
120687 123745 131117 145004 148610. 166639 181382 1g5904 228899
232198 269825 263049 314594 360437 363321 366226 390109
188 Gewinne zu 300 M. 4572 8940 12592 29883 36022 37190 39072
44309 46303 65447 5/721 62127 63745 65768 66952 88892 78138
79362 82262 92364 97133 104393 105449 106266 109469 112768
115593 120225 130660 122758 126559 199560 130298 195948 138181
40267 144772 152682 161503 164043 167684 125008 189158 184883
186473 193434 198425 208912 214475 219351 223847 227688 228398
235517 239620 249376 249872 250048 260937 2630 10 263645 273379
277181 285183 285250 290524 290921 291093 298497 304815 307211
392162 329248 322718 393000 333183 335127 336993 338373 341323
346817 346011 351618 351830 366210 372292 372949 382798 385831
389263 390391 394428 399466 399791
Die Ziehung der 3. Klaſſe der 45. Preußiſch=Süddeutſchen
(271. Preuß.) Klaſſen=Lotterie findet am 14. u. 15. Juni 1935 ſtatt.
Dae Talde dolblte Wabelrkättett!
gen Jahre hindurch Ihre Zutriedenheit
gewinnt und so wirtschaftlich bleibt wie
während der ersten 5000 Kilometer, dann
müssen Sie wissen: Opel verdankt seine
Vorzugsstellung denjenigen
Automobil-
käutern, die ihren Wagen viele Jahre
fah-
ren wollen. Sie entscheiden sich für Opel,
weil jeder Opel die drei
Grundbedingun-
gen für jahrelange Zutriedenheit besitzt:
möglichkeiten, die zur Ermittlung de
Wenn Sie Wert darauf legen, daß IhrWa- Wahre Wirtschaftlichkeit schützt vor
wachsenden Reparaturkosten, steigendem
Verbrauch, schnellem Wertverlust.
Ausgeglichene Konstruktion sichert
gleichbleibende gute Leistung,
Zuverläs-
sigkeit, Sicherheit und Fahreigenschatten.
Ehrlicher Gegenwert bedeutet: die
un-
erreichten Einkaufs- und
Produktionsmög-
lichkeiten der Adam Opel A. G. kommen
dem Käuter restlos zugute.
Ein Besuch beim Opel-Händler verptlichtet zu nichts, bietet aber die
Vergleichs-
es für Sie geeigneten Wagens tühren.
1,2LTR. 4 2.
NA
PREISE. LIMOUSINE RM 1850.—, CABRIOLET-LIMOUSINE RM 1960.-, SPEZIAL-LIMOUSINE RM 2090.— AB WERK RUSSELSHEIKAM MAIN
Opel-Großhändler Haas & Bernhard, Darmstadt, Rheinstr. 19-21 Tel. 825 u, 4577
Reich und Ausland.
Schluß mit fingierken Raubüberfällen!
Frankfurt a. M. In letzter Zeit iſt es in
Frankfurt wiederholt vorgekommen, daß das
Ver=
lieren oder Veruntreuen von Geldern uſw. von
den Betroffenen als Raubüberfall der Polizei
angezeigt wurde. Die Kriminalpolizei macht
des=
halb darauf aufmerkſam, daß durch dieſe falſchen
Anzeigen oft ein großer Fahndungsapparat ganz
unnütz aufgezogen werden muß. Auch iſt die
Polizei in den meiſten Fällen auf die Mithilfe
des Pubilkums angewieſen, ſo daß ſie die
Einzel=
heiten ſolcher Ueberfälle in der Preſſe
veröffent=
lichen muß. Durch dieſe Preſſenotizen wird das
Publikum natürlich beunruhigt. Dieſe fingierten
Raubüberfälle müſſen auch den Eindruck erwecken,
als könne man ſich in Frankfurt a. M. nachts
kaum noch auf die Straße wagen, ohne Gefahr zu
laufen, überfallen zu werden. Aus dieſem Grund
wird in Zukunft gegen alle Perſonen, die
der=
artige fingierte Anzeigen erſtatten, mit allen zu
Gebote ſtehenden Mitteln vorgegangen werden.
Das kodbringende Oel.
* Seit langem ſchon iſt es eine bekannte
Tat=
ſache, daß durch die Oele der mit Oelfeuerung
fah=
renden Seeſchiffe Hunderte und Tauſende von
Seevögeln einen grauſigen Tod erleiden müſſen.
Das Abfallöl der Schiffsmotoren hat die
Eigen=
ſchaft, mit Wind und Strömung tagelang auf der
Oberfläche des Meeres zu ſchwimmen. Wenn nun
die Seevögel mit dieſem Oel in Berührung
kom=
men, iſt das Gefieder ſchnell von den klebrigen
Subſtanzen der Oele vollkommen verharſcht. Die
Daunen, die den Tierchen Schutz gegen Wind und
Waſſer ſind, können ſich mit dem verklebten
Ge=
fieder nicht mehr helfen. Die Vögel werden krank
und ſeeuntüchtig, und in rieſigen Mengen werden
die armen Tierchen dann halbtot an Land
getrie=
ben. In England iſt die Küſte bei den
Speeton=
klippen meilenweit mit toten Seemöwen wie
beſät.
Es ſind ſchon eine ganze Reihe von
Hilfsmaß=
nahmen vorgeſchlagen und erwogen worden, um
dieſer grauſamen Tierquälerei ein Ende zu
machen. Verlangt wird, daß die mit Oel
betrie=
benen Seeſchiffe eine Separator=Anlage in ihren
Maſchinen einbauen, die die Wirkungen der
un=
vermeidlichen Abfallöle wenigſtens
neutraliſie=
ren. Aber die Koſten für einen derartigen Umbau
ſind natürlich rieſig. Allein für die norwegiſche
Flotte iſt ein Koſtenaufwand von 10 Millionen
Kronen errechnet worden. Weit über 40 Prozent
aller Handelsſchiffe der Welt werden aber mit
Oelmotoren betrieben. Als eine erſte Maßnahme
iſt bei der „Waſhington” beſchloſſen worden, daß
die Kapitäne erſt 50 nautiſche Meilen von der
Küſte entfernt Oel ablaſſen dürfen. Jetzt wird
ſich ein Ausſchuß des Völkerbundes weiter mit
dieſer Frage beſchäftigen.
Nobeſpreiskrägerin Jane Addams F.
Am Freitag fand die von ganz Skandinavien mit Spannung erwartete Hochzeit der ſchwediſchen Prinzeſſin Ingrid mit dem Kronprinzen von Dänemark
ſtatt. Zu Ehren der hohen Feſtgäſte wurde im Stockholmer Rathaus ein Empfang veranſtaltet, bei dem der Stockholmer Sängerbund mit ſeinen
Dar=
bietungen aufwartete. Dieſes Bild zeigt einen Teil der Fürſtlichkeiten während des Konzertes. Links ſieht man das däniſche Königspaar, daneben
König Guſtaf von Schweden, dann das Brautpaar und den belgiſchen König mit ſeiner Gemahlin.
und Marineſoldaten zur Spalierbildung auf. Die däniſchen und der belgiſchen Königin. Kurz dar=
Die Hochzeitsfeierlichkeiten in Skockholm Zufahrtsſtraßen und die Plätze waren von den auf, als der Hof ſeine Plätze eingenommen hatte,
frühen Morgenſtunden an von großen Menſchen= begab ſich der prinzliche Bräutigam in Beglei=
Stockholm. Die eigentlichen Feierlichkeiten
anläßlich der Vermählung der ſchwediſchen Prin= mengen beſetzt. Eine Stunde vor Beginn der tung ſeines Vaters, des däniſchen Königs, zum
zeſſin Ingrid mit dem däniſchen Kronprinzen kirchlichen Trauerſeierlichkeit waren die umlie= Altar. Eine kurze Weile nachher betrat die
Frederik haben am Freitag mit dem feſtlichen genden Straßenzüge mit Fahrzeugen, faſt voll= Braut, Prinzeſſin Ingrid, von ihrem Vater, dem
ſchwediſchen Kronprinzen begleitet, die Kirche=
Trauakt in der Hof= und Domkirche, ſowie mit ſtändig verſtopft.
dem kurz darauf folgenden Hochzeitszug durch die In der Kirche war der Hauptaltar nur mit Die Trauungsfeierlichkeiten erfolgten nach dem zung
Marqueriten und blauen Blumen, die beſonders bei ſolchen Gelegenheiten üblichen Zeremoniell. usf
Innenſtadt ihren Abſchluß gefunden.
Das jungvermählte Paar begab ſich am Nach= aus England geſchickt worden waren, geſchmückt. Den Trauat vollog um 12 Uhr der Erbiſchof and
Die königlichen und fürſtlichen Herrſchaften nah= Eiden. Die ganzen Trauungsfeierlichkeiten wur= 4d
mittag auf die Jacht des däniſchen Königs, die men vor dem Altar Platz. Im Mittelſchiff hat= den vom ſchwediſchen Sender übertragen.
etwa um 18 Uhr ihre Anker lichtete und zur
Nückfahrt nach Kovenhagen auslief. In Kopen=lten Soldaten in hiſtoriſchen Uniformen Auftel= Als das junge Ehepaar den inneren Burchof
betrat, wurden ihm vom däniſchen Chor „
Bel=
canto” Huldigungslieder dargebracht.
hagen finden dann noch Nachfeiern ſtatt. Bereits lung genommen.
um 8.30 Uhr vormittags marſchierten Truppen= Den Zug des Hofes zum Altar eröffnete Kö= Um 13 Uhr fand ein großes Familieneſſen auf
abteilungen zu Pferde und zu Fuß, ſowie Flieger nig Guſtaf, V. von Schweden in Begleitung der dem königlichen Schloß ſtatt.
Scherl-Bildmaterndienst.
Die bekannte amerikaniſche Sozialreformerin Jane
Addams, die zahlreiche hervorragende Werke über
Sozialfragen ſchrieb und in Amerika große
Ver=
ehrung genoß, iſt im Alter von 75 Jahren
ge=
ſtorben. Jane Addams erfreute ſich auch in der
übrigen Kulturwelt hohen Anſehens und war
Inhaberin des Friedens=Nobelpreiſes.
Ein hoher Geiſtlicher
von ſeinem Kammerdiener ermordet.
Einer ruchloſen Mordtat iſt in Budapeſt der
auch außerhalb Ungarns bekannte hohe Geiſtliche
und Gelehrte Caſſian Mathyaſovſzky zum Opfer
gefallen. Mathyaſovſzky, der 56 Jahre alt war,
dem Benediktiner=Orden angehörte und Direktor
des Budapeſter Gymnaſiums des Ordens war,
wurde in ſeiner Wohnung, im Ordenshaus in der
äußeren Joſefſtadt, in einer großen Blutlache
lie=
gend tot aufgefunden. Die Unterſuchung ergab,
daß ſein 20jähriger Kammerdiener Andreas Leſti
ihn am vorhergegangenen Nachmittag getötet und
ſich darauf aus dem Gebäude entfernt hatte. Der
Kammerdiener, der erſt ſeit 1½ Jahren im Dienſt
des Ordens ſtand, wurde in letzter Zeit wegen
ſeiner Trunkſucht vom Ordenschef gerügt und mit
der Entlaſſung bedroht. Als Motiv ſeiner Tat
wird angenommen, daß Mathyaſovſzky ihn
wahr=
ſcheinlich wieder einmal wegen einer Verfehlung
zur Rede geſtellt hatte, worauf der Diener die
furchtbare Tat beging. Raubmord kommt kaum
in Frage, da der Gelehrte nur einen geringen
Geldbetrag bei ſich hatte. Die Suche nach dem
Mörder, der flüchtig iſt, iſt im ganzen Lande im
Gange.
„Graf Zeppelin” auf der Heimreiſe.
Hamburg. Wie die Deutſche Seewarte
mit=
teilt, iſt das Luftſchiff „Graf Zeppelin” von Rio
de Janeiro, heimkehrend, geſtern, um 5.10 Uhr
MEZ., wieder in Pernambuco gelandet.
Reichsbahn=Aukobuſſe mit 100 Km. Skundengeſchwindigkeik.
für inkernal. Jugendwanderer
19
Deutſchlan
Scherl-Bildmaterndienst.
Auf Grund der Vereinbarungen der Internationalen Arbeitsgemeinſchaft für Jugendherbergen wird
in jedem Staat eine Jugendherberge errichtet, die ausländiſchen Jugendwanderern als Heimſtätte
zur Verfügung ſtehen ſoll. Die deutſche Jugendherberge dieſer Art wird die Burg Altena bei Hagen
in Weſtfalen ſein, die unſer Bild zeigt. Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, wird dieſe
Jugendherberge am 25. Mai einweihen.
Scherl-Bildmaterndienst.
Zum erſten Male hat jetzt die Reichsbahn Fernautobuſſe mit einer Geſchwindigkeit von 90 bis 100
Stundenkilometer eingeſetzt. Es ſind neuartige Stromlinien=Schnellwagen, die zunächſt auf drei
neuen Kraftlinien über die ſoeben vom Führer eröffnete Reichsautobahn=Teilſtrecke Frankfurt a. M.
Darmſtadt verkehren. Unſer Bild zeigt einen ſolchen Stromlinien=Schnellautobus der Strecke
Frank=
furt a. M.—Darmſtadt—Heidelberg.
Ein Bukkerwagen enkführl.
* Ein nicht alltäglicher Diebſtahl ereignete ſich
jetzt im Norden Berlins, wo ein Butterwagen
einer bekannten Molkerei von der offenen Straße
entführt und dann ſpäter ausgeraubt wurde. Der
Kutſcher war vor einer Filiale vorgefahren, um
ſeine Aufträge auszuführen. Wie erſtaunte er
aber, als er wieder auf die Straße kam und weit
und breit von dem Wagen nichts zu ſehen war.
Der Dieb war dem Wagen offenbar ſchon ſeit
längerem gefolgt und hat ihn dann in einen
ver=
abredeten Schlupfwinkel gefahren, wo er
zuſam=
men mit ſeinen Komplizen den Wagen bis auf
das letzte Pfund Butter ausraubte. Mehrere
Stunden ſpäter wurde der Wagen dann
herren=
los aufgefunden. Nach den Tätern wird noch
ge=
fahndet.
Weißenberg wegen Sittlichkeitsverbrechens
verhaftet.
Berlin. Die Juſtizpreſſeſtelle Berlin teilt
mit: Das Amtsgericht Trebbin hat gegen den
79 Jahre alten, bekannten Begründer und Leiter
der ſogenannten Weißenberg=Sekte, Auguſt Joh.
Joſef Weißenberg, in Glau bei Trebbin,
Haft=
befehl erlaſſen, der inzwiſchen vollſtreckt worden
iſt, da das Gericht Fluchtverdacht und
Verdunke=
lungsgefahr für gegeben hält. Weißenberg iſt in
das Unterſuchungsgefängnis eingeliefert worden.
Der Verhaftete wird beſchuldigt, ſich in den
Jah=
ren 1932 und 1933 an einem etwa zwölfjährigen
Mädchen in der unſittlichſten Weiſe vergangen
zu haben. Weiter wird ihm Sittlichkeitsverbrechen
an einem 16jährigen und einem 20jährigen
Mädchen zur Laſt gelegt, die beide dem von ihm
gegründeten und geleiteten Mädchenbunde
ange=
hörten.
Gefährliches Abenkeuer
franzöſiſcher Milikärflieger.
Paris. Ein gefährliches Abenteuer hatten
zwei Militärflieger des Flugzeugſtützpunktes von
St. Raphael zu beſtehen, die in einem
Aufklä=
rungsflugzeug nach Cuers unterwegs waren. In
etwa 800 Meter Höhe geriet das Flugzeug in
einen furchtbaren Sturm, der den Apparat wie
einen Spielball hin und her ſchleuderte. Als eine
Böe das Flugzeug plötzlich herabdrückte, wurde
der Begleiter, der ſich nicht angeſchnallt, hatte,
aus ſeinem Sitz geſchleudert, während dem
Flug=
zeugführer das Steuer aus der Hand geriſſen
wurde und ihm der Leibgurt auf die Knie
rutſchte. Wie durch ein Wunder fiel der
Beglei=
ter auf das Schwanzende des Apparates, wo er
ſich an einer Verſtärkungstroſſe feſtklammern
konnte. Dem Flugzeugführer gelang es mit großer
Mühe, das Flugzeug wieder in die Gewalt zu
bekommen, und mit abgeſtelltem Motor ſetzte er
vorſichtig auf flachem Felde zur Landung auf, die
auch glücklich verlief. Der Mechaniker hat nur
unbedeutende Verletzungen erlitten.
Samstag, 25. Mai 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 143 — Seite 11
Airerg Sba ld Tltt
Der Sport des Sonntags.
weiter Fußball=Länderkampf gegen. die Tſchechoſlowakei. — Abſchluß der Gaugruppenſpiele zur Fußball=Meiſterſchaft. —
Vor=
ſchlußrunde der Männer= und Frauen=Handball=Meiſterſchaft. — Internationales Avus=Rennen. — Fußball: Deutſchland B
gegen Bulgarien in Sofia.
Ein ſelten umfangreiches und gehaltvolles Sportprogramm
der letzte Maiſonntag aufzuweiſen.
Fußball.
DDer zweite Länderkampf mit der Tſchechoſlowakei, der in
Dres=
in vor 65 000 Zuſchauern vor ſich gehen wird, iſt für den
deut=
ſer Fußballſport von der allergrößten Wichtigkeit. Wird es ſich
ſc in Dresden herausſtellen, ob wir den Anſchluß an die erſte
ſrepäiſche Klaſſe reſtlos gefunden haben oder ob wir noch einige
ſit arbeiten müſſen, um zu dieſem Ziel zu gelangen. Beide
Län=
e haben für Dresden ihre ſtärkſten Mannſchaften aufgeſtellt.
euutſchland wird mit Jakob; Janes, Tiefel; Gramlich,
Gold=
urner, Cielinſki: Lehner, Lenz, Conen, Siffling und Fath
ſpie=
ſ, während die Tſchechoſlowakei mit Planicka; Koſtalek,
ſtocky; Vodicka, Bouzek, Sbrek; Hrouska, Faszinek, Sobotka,
ſpecky und Puc antritt.— Wir halten die deutſche Elf für ſtärker
vie gegen Spanien kämpfende Mannſchaft und hoffen, daß ſie
enem, wohl knappen Sieg kommen wird. Die Gäſte ſind faſt
ſark wie die Spanier, weswegen ein Sieg nach der Kölner
ſirppe um ſo erfreulicher wäre.
Deutſchlands B=Mannſchaft unternimmt eine
Bal=
zeiſe und trifft am Sonntag in Sofia zunächſt auf die
Länder=
ſuaſchaft von Bulgarien. Auch dieſer Kampf muß von der
deut=
in Elf ſehr ernſt genommen werden, denn Bulgarien iſt für uns
1. ein Unbekannter, aber beileibe kein zu unterſchätzender Geg=
Für Deutſchland werden in Sofia ſpielen: Jüriſſen: Mun=
Schwartz; Heermann, Sold, Bender; Elbern, Reinmann,
Gr. Damminger und Günther.
En den Gaugruppen zur Deutſchen Fußball=Meiſterſchaft
ſden die letzten acht Spiele ausgetragen. Drei Gruppenſieger
noch zu ermitteln, denn nur Schalke 04 konnte ſich bislang für
Borſchlußrunde qualifizieren. Folgende Spiele ſind in den
gtruppen angeſetzt: Gaugruppe 1: York Inſterburg — Polizei
mnitz in Inſterburg; Vorwärts=Raſenſport Gleiwitz — Hertha=
C Berlin in Gleiwitz; Gaugruppe II: Stettiner SC. —
Han=
ei 96 in Stettin, Eimsbüttel — Schalke 04 in Eimsbüttel:
ggruppe III: VfB. Stuttgart — Sppgg. Fürth in Stuttgart,
F. Jena — Hanau 93 in Jena: Gaugruppe 1V: Phönir
Lud=
btafen — VfB. Köln in Ludwigshafen, VfL. Benrath — VfB.
urheim in Düſſeldorf. Aus dieſen Spielen ſollten Hertha=BSC.,
Benrath und die Sppgg. Fürth als die weiteren Teilnehmer
dir Vorſchlußrunde hervorgehen.
2er Kampf um den Aufſtieg zur Gauliga tritt ebenfalls in
entſcheidendes Stadium. Unter Umſtänden wird bei den
Spie=
ſchon der eine oder andere neue Gauligiſt ermittelt: Gau
dweſt: Opel Rüſſelsheim — Ludwigshafen 04. Gau
den: Germania Brötzingen — VfL. Konſtanz; Gau
Würt=
iderg: VfR. Schwenningen — VfL. Heidenheim, FC. Tail=
— TV. Zuffenhauſen, Gau Bayern: Union Augsburg
Valhalla Regensburg, 1. FC. Bayreuth — Viktoria Aſchaffen=
Gau Nordheſſen: Alemannia Niederbrechen — 06
Bad=
heim, SV. 1910 Neuhof — Kurheſſen Marburg. Gau
Mit=
rhein: Brachbach — Neuendorf. Beuel — Hanſa Trier,
iſein — Tura Bonn.
Nebenher laufen noch einige Spiele um den Vereins=
41. Von den am Sonntag zum Austrag gelangenden
ndſchaftsſpielen ſind zu nennen: Reichsbahn=Rot=
Frankfurt — Hamburger SV. Kickers Offenbach — SV.
dſof, Auswahlelf Siegen — 1. FC. Nürnberg, VfL Preußen
ſb — Bayern München, Olympique Marſeille — VfL. Nek=
SV. Würzburg — Eintracht Frankfurt und Hamborn 07—
ſ. Pforzheim.
n Ausland intereſſieren das Länderſpiel Norwegen —
ſtoſlowakei B in Oslo und das Gaſtſpiel von Everton bei den
ſtoppers in Zürich.
Handball
Die Vorſchlußrunde zur Männer=Meiſterſchaft brinat zwei
eſſante Paarungen: Polizei Magdeburg — SV. Waldhof in
beburg und Spfr. Leipzig — Hindenburg Minden in Leivzig.
ſreger und Teilnehmer am Meiſterſchaftsendſpiel erwarten
Palizei Magdeburg und Hindenburg Minden. In Magdeburg
lerdings eine Ueberraſchung durch den SV. Waldhof nicht
ſcloſſen.
die Frauen treten ebenfalls zu den zwei Spielen der
Vor=
ſrende an. In Mannheim trifft der SC.
Charlotten=
ß auf den vorjährigen Endſpielteilnehmer VfR.
Mann=
h. ein Spiel, deſſen Ausgang völlig offen iſt. Beim Spiel in
a zwiſchen Fortung Leipzig und dem Titelverteidiger
sbüttel iſt die Hamburger Mannſchaft unbedingter
Leichtathletik.
um erſten Male in dieſem Jahre treten die Leichtathleten
lit em größeren Programm vor die Oeffentlichkeit. Das
te Wetter hat die Anhänger des „olympiſchen Sports”
bis=
n an der Ausübung ihrer Diſziplinen gehindert, aber nun
Fe auf Einſicht des Wettergottes und damit auf eine
rei=
llafe Abwickelung der geplanten Veranſtaltungen. Aus dem
lamm des kommenden Sonntags ſind folgende Wettbewerbe
küeheben: Städtekampf Heidelberg — Karlsruhe in Heidel=
Jahnkampfſviele in Worms, Naſſauer Kampfſpiele, Natio=
Fugendſportfeſt in Stuttgart, Olympia=Werbeſportfeſt in
mit einem Vierſtädtekampf Fulda=Gotha=Hanau=Kaſſel, das
geichsbahnſportfeſt in Frankfurt a. M. und das Sportfeſt
beriſchen Oſtmark in Regensburg.
Tennis.
Deutſchland ſteigt die Meden=Vorrunde, und zwar gehen
bille der vier Zonen in Saarbrücken, Hannover, Zoppot und
vor ſich. In Saarbrücken treffen am Samstag die Gaue
und Württemberg aufeinander, der Sieger aus dieſer
humg muß dann am Sonntag gegen die Mannſchaft des
Laden antreten.
Radſport.
ier den zahlreichen Straßenrennen des Sonntags ſticht die
inteure und Berufsfahrer ausgeſchriebene Fernfahrt „Rund
art und Rhön” mit Start und Ziel in Schweinfurt
her=
tere deutſche Straßenrennen ſind: Straßenpreis von Düſ=
Straßenpreis von Schleswig=Holſtein, Handels=, Indu=
M Preſſe=Preis von Hannover. Im Ausland laufen die
=Rundfahrt, die Italien=Rundfahrt, die Fernfahrt Paris—
und der Internationale Preis von Libourne.
ſrrennen werden in Frankfurt a. M., Krefeld, Breslau,
ud, Halle und Paris veranſtaltet. In Frankfurt ſtarten
hnen des Reichsbahnſportfeſtes bei Dauerrennen: Schäfer,
Zun d Damerow.
Motorſport.
Deutſche Motorſport erreicht am Sonntag mit dem inter=
Avus=Rennen ſeinen erſten diesjährigen Höhepunkt.
ſten deutſchen und ausländiſchen Fahrer gehen im Auto=
En den Start. Mercedes=Benz und Auto=Union haben ſich
emſtruktionen von Alfa Romeo und Maſerati zu erweh=
und bei den Motorradrennen haben die Fahrer von
TSll., Imperig und BMW. ebenfalls erſtklaſſige
auslän=
örer und Maſchinen zu Gegnern.
Ringen.
* Sauſtaffeln von Bayern und Württemberg treffen ſich am
eude in Fürth und Feucht zum fälligen Rückampf. Die
Fumeiſterſchaft wird mit den Begegnungen Ludwigs=
Dieburg, Mainz — Sagrbrücken und Thaleiſchweiler —
Eürdt fortgeſetzt.
ictkgetreten iſt Ernſt Hofmann=Nürnherg, der Waſſerball=
Des Deutſchen Schwimmverbandes. Als Nachfolger wurde
ämmwart Brewitz Hans Nolte, Hannover, beſtimmt.
Um den Aufſtieg zur Handball= Gauliga
46 Darmſtadt — Fußballſpv. Frankfurt.
Tgde. Pfeddersheim — Mtv. Ludwigshafen.
Während man den Pfeddersheimern ohne weiteres einen Sieg
mit mehr als einem Tore Unterſchied zutrauen kann, der ſie damit
für das Endſpiel zum Aufſtieg qualifiziert, iſt die Lage der 46er
doch ſchwerer. Denn ihre Tordifferenz betrug 5 Tore. Sie müßten
daher ſchon mindeſtens 6 Tore mehr ſchießen, um es den
Pfed=
dersheimern gleich zu halten. Ein Unterfangen, daß gelingen
könnte. Wir denken dabei an folgende Ereigniſſe: 46 Darmſtadt
verlor in Pfungſtadt beim Turnverein 2,5 und ſiegte auf ſeinem
Platze 13:4, wobei zu berückſichtigen iſt, daß in der ganzen
Ver=
bandsrunde kein Verein dem guten Turnerhüter Grünig mehr als
5 Tore hineingeblaſen hat. Alſo 46er?
Aufſtieg zur Bezirksklaſſe Mörfelden — Tgde. Egelsbach.
Auf unſere Anfrage bei amtlicher Stelle können wir
feſtſtel=
len, wie es jetzt um den Aufſtieg zur Bezirksklaſſe ausſieht. In
der zahlenmäßig ſtärkſten Staffel des Odenwaldes I hat
Gundernhauſen ſeine Mannſchaft aufgelöſt, ſo daß auch nur
zwei Gegner, nämlich Momart und Niederklingen, übrig
geblieben ſind. Dieſe Gegner ſtehen ſich am 2. Juni in Momart
gegenüber. In der Staffel II des Odenwaldes ſind die Würfel
be=
reits gefallen, Birkenau iſt Meiſter. Daheim in B. wurde
der Gegner Nieder=Liebersbach 16:4 und dort 10:3
ge=
ſchlagen.
Am meiſten intereſſiert die Darmſtädter und Vorſtädter die
Staffel III. Ihre Gegner heißen Tade Egelsbach und
Mörfelden. Während das Treffen in Egelsbach auf
Himmel=
fahrt verlegt iſt, ſteigt am Sonntag der Kampf in Mörfelden. Wir
wären erfreut, das Ergebnis um 6 Uhr unter 2389 Darmſtodt
telephoniſch zu hören.
T5G. 46 vor ſchwerer Enkſcheidung.
TSG. 46 — FSV. Frankfurt
Sonntag nachmittag 3 Uhr an der Rheinallee.
Nur eine ausgefeilte Leiſtung und ein halbes Dutzend Tore
Vorſprung retten die 46er vor der Ausſchiffung. Das Rückſpiel
der Gruppe 1 der Auftiegsſpiele der Gauliga wird ein
ſpannen=
des Rennen werden, denn wir nehmen nicht an, daß die 46er
ſchon jetzt alles verloren geben, da im Heimſpiel der Platzvorteil
doch ſchwer in die Waagſchale fällt. Wohl ſind die Frankfurter
nicht zu verkennen, ſie beſitzen aber bei weitem nicht den Sturm,
wie ihn TSG. 46 aufweiſt. Warum ſollte auch die Glücksgöttin
unſerem Darmſtädter Vertreter nicht hold ſein?. Was wollen
ſechs Tore bei Handball bedeuten; darum jetzt nochmals ein
biß=
chen Dampf auf, und es müßte mit dem Deubel zugehen, wenn
nicht jeder in der 46er Elf das zuwege bringt, was bei einem
Entſcheidungsſpiel vor allem notwendig iſt: mit Vollkraft voraus.
Die Frankfurter kommen wie im Vorſpiel mit: Meiſinger; Bode
Menges; Hatt, Benedikt, Ebert; Malich, Kipfer, Greſer, Croll,
Bader. Die Darmſtädter werden ſehr wahrſcheinlich mit einer
kleinen Umſtellung im Sturm aufwarten, der dann an
Schlag=
kraft und Schußkraft noch gewonnen haben dürfte. Es wird den
Darmſtädtern auf heimiſchem Boden an Rückhalt durch ihre
An=
hänger in ihrem ſchwerſten Spiel nicht fehlen. Wer hat die
ſtär=
keren Nerven: Darmſtadt oder Frankfurt? Das wird die Frage
des Spiels ſein.
Raſenſportverein Germania 03 Pfungſtadt.
VfR. Schwanheim bei den Pfungſtädter Handballern zu Gaſt.
Eine ſportliche Delikateſſe werden die Handballer des RSV.
Germanig Pfungſtadt am Sonntag ihren Anhängern bieten. Der
in weiteſten Kreiſen beſtens bekannte Gauligavertreter VfR.
Schwanheim wird mit ſeiner kompletten Elf hier erſcheinen. Es
iſt eine große Aufgabe, die ſich die Pfungſtädter Germanen hier
geſtellt haben, und nur mit Cinſatz allen Könnens werden ſie in
der Lage ſein, die an ſie geſtellten Anforderungen zu erfüllen.
Heute Samstag 17.30 Uhr
Jungliga — Stadtelf Darmſtadt.
Wir verweiſen nochmals auf dieſes heute abend 17.30 Uhr
auf dem 98er Stadion ſtattfindende Treffen. Die diesmal
ver=
ſtärkten Mannſchaften ſtehen:
Jungliga: Ruppel (98); Muth (Pol.) Wettengel (45);
Weicker (46), H. Landgraf (Bobſtadt) L. Schupp
(Wolfskehlen); Seifert (98), Arheilger (Wirhauſen),
O. Weinmann (Biebesheim), Schmidt (Diehura),
Hofmann (früher 75) Erſatz; Bernhardt (Merck).
Lorenz (Egelsbach), Ritter (Griesheim), Georg Fach
(Dieburg).
Stadtmannſchaft: Lemſter (75); Geyer (98), Balſer
(Pol.); Müller (98) Dumont, Kaufmann (beide
Pol.) Mahr (98), Sauer, Keck. Pfeiffer (ſämtlich
Pol.), Hebeiſen (98). Erſatz; Blank (Pol.).
Tg. 65 Beſſungen — Germania Eberſtadt.
In Fortſetzung der Privatſpiele ſteigt am kommenden
Sonn=
tag, 10.30 Uhr, auf der Rennbahn dieſes Treffen. Die Gegner
treffen ſeit längerer Zeit wieder einmal zuſammen, und dürfte
ſich das Spiel würdevoll an die früherer Jahre anreihen. Die
Gäſte haben ſeit der Verbandsrunde viel an Spielſtärke gewonnen
und werden unter allen Umſtänden verſuchen, auf der Rennbahn
zu Siegerehren zu kommen. Wenn man bedenkt, daß die früheren
Spiele immer einen ſpannenden, knappen Ausgang nahmen, ſo muß
man auch heuer wieder mit etwas Beſonderem rechnen. Die
Beſ=
ſunger Elf, mit Hans Wolf, Hans Frühwein, Gimbel, Schmidt.
Döny, Bruch, Groſſad, Difloe, Hinze, Weitzel Ruppel, wird alles
aufbieten, um ehrenvoll zu beſtehen. — 9 Uhr: 2. Mannſchaften.
TV. Spachbrücken — Eintracht Frankfurt (Sondermannſchaft).
Die Fußball=Abteilung des TV. Spachbrücken eröffnet die am
26. Mai beginnende Reichs=Sportwerbewoche mit einem
Fußball=
ſpiel gegen eine hier wenig bekannte Mannſchaft. Es iſt der
Spielleitung gelungen, die Sondermannſchaft der Sportgemeinde
Eintracht Frankfurt für den erſten Werbetag zu einem
Freund=
ſchaftsſpiel zu verpflichten. Der Turnerelf iſt zu dieſem Spiel
im voraus zu empfehlen, keine ſo leichtſinnige Spielweiſe an den
Tag zu legen, wie in den beiden letzten Spielen, in denen ſie,
wenn auch mit Erſatz gegen eine Anfängermannſchaft nur
je=
weils mit einem Tor Unterſchied gewinnen konnte. Es muß am
Sonntag für jeden einzelnen Spieler heißen, alles daranzuſetzen,
um ehrenvoll gegen die ſicher ſehr ſpielſtarke Mannſchaft eines
Frankfurter Vereins, der mehrere Spieler der
Nationalmann=
ſchaften in ſeinen Reihen hat, beſtehen zu können. Das Spiel
beginnt um 3 Uhr; vorher ſpielt die 1. Jugendmannſchaft der
Eintracht gegen die Juniorenmannſchaft des Turnvereins.
Zußball im Kreis Skarkenburg.
Betr.: Einheitsſatzungen.
Die Vereine VfR. Beerfelden, FC. Bensheim, SV.
Duden=
hofen, SV. Froſchhauſen, FC. Germania Groß=Steinheim, Olympia
Hahn, SV. Höchſt i. O. und FC. Langen haben mir die
Einheits=
ſatzungen, die von ihren Vereinsverſammlungen angenommen
wurden, zugeſandt. Es entfallen alſo die Vorausſetzungen für die
über ſie verhängten Vereinsſperren; dieſe werden hiermit
auf=
gez.: Dr. Grünewald.
gehoben.
Das Programm des Groß=Staffellaufes
im Hochſchul=Stadion.
Der Darmſtädter Groß=Staffellauf findet am Sonntag im
Hochſchulſtadion ſtatt. Um 14.30 Uhr treten alle Vereine auf dem
Uebungsfeld hinter der Schwimmbahn mit den Staffelteilnehmern,
Einzelläufern und ihren ſonſtigen aktiven Mitgliedern zum
Auf=
marſch an. Die Leitung des Aufmarſches hat Sportwart Joſt.
Auf den Aufmarſch folgt die Anſprache des Fachamtsleiters
Lind=
ner. Dann wird ſofort nach dem Abmarſch die Klaſſe 6=
Schüler, aufgerufen, deren Lauf uns wieder einmal den
präch=
tigen Kampfgeiſt der Buben zeigen wird. Inzwiſchen hat ſich die
Klaſſe 5. Jugend, ſtartbereit gemacht, und während unſere
Jugendlichen um den Sieg kämpfen, treten — wie alle anderen
Klaſſen — bereits die Frauen, Klaſſe 3, unter der Eiche
an der Südoſtkurve des Stadions an. Nach dem Lauf der Frauen
werden die Alten Herren im Lauf über 4 Runden ihre beſte
Mannſchaft ermitteln. Dann treten die Mannſchaften der
Klaſſe 2 an, und ſchließlich wird der Lauf der
Haupt=
klaſſe geſtartet, der natürlich wieder beſonderes Intereſſe
fin=
den und in dieſem Jahr auch ſicher wieder feine Kampfmomente
bringen wird. Nach dieſem Lauf beginnt das Hockeyſpiel,
und vor Ende der 1. Halbzeit wird alsdann der Start der
Einzelläufer über 5000 Meter erfolgen. Die 2.
Halb=
zeit des Hockeyſpiels beendet dieſe große Werbeveranſtaltung.
Die Vereine werden nochmals darauf aufmerkſam gemacht,
daß ſie für pünktliches Antreten zum Aufmarſch und dann auch
beim Aufruf unter der Eiche zu den Staffelläufen verantwortlich
ſind. Nur Vereinsmitglieder ſind teilnahmeberechtigt. Außerdem
wird die Altersangabe in den Klaſſen der A. H., der Jugend und
der Schüler nachgeprüft. Eine namentliche Auftellung der
ein=
zelnen Mannſchaftsteilnehmer iſt beim Aufruf an den
Aufruf=
leiter, Frauenſportwart Stephan, abzugeben. Alle Mannſchaften
treten jeweils unter der Eiche an!
TSG. 46 Darmſtadt — Wiesbadener Tennis= u. Hockey=Club.
Im Rahmen des Darmſtädter Groß=
Staffel=
laufes am kommenden Sonntag, nachmittags, auf dem
Hoch=
ſchulſtadion, kommt dieſes Hockeyſpiel zum Austrag. Mit der
Wies=
badener Hockey=Elf iſt eine Mannſchaft gewonnen, die über eine
bedeutende Spielſtärke verfügt und gerade in der letzten Spielzeit
beſonders beachtliche Erfolge erzielen konnte. Beſonders
hervor=
zuheben iſt das Internationale Oſter=Hockey=Turnier, in
Wies=
baden, wo gegen gute engliſche Mannſchaften beſonders günſtig
abgeſchnitten wurde. W.T.u. H C. ſtellt für den Kampf in
Darm=
ſtadt eine techniſch reife Mannſchaft, ſo daß die Darmſtädter ſchon
alles aufbieten müſſen, um erfolgreich zu beſtehen. Aber auch die
46er waren über Oſtern an dem bekannten Internationalen Hockey=
Turnier in Bad Kreuznach mit Erfolg beteiligt und konnten ihre
Form in drei Spielen bedeutend verbeſſern. Es iſt deshalb mit
einem intereſſanten und ſpannenden Kampf zu rechnen, der
un=
ſerem Darmſtädter Sportnublikum einen günſtigen Einblick in das
ſchöne und raſſige Hockeyſpiel geben ſoll und hoffentlich dadurch
auch dieſem Sportzweig neue Anhänger zuführt. Das Spiel
be=
ginnt aa. 16.30 Uhr. Der Eintritt zur Veranſtaltung auf dem
Hochſchulſtadion iſt frei.
T. S.G. 46 Darmſtadt ſpielt in folgender Aufſtellung:
Merkel
Schupp I
Schupp II
Goll Weihl
O. Röhm
Hercher Gärtner
Köhler Nickel Ruther.
Leichkalhletik=Klubkampf Sp. Merck — T5G. 1846.
Heute Samstag nachmittag 17 Uhr findet auf dem
Platze des SV. Merck an der Maulbeer=Allee, ein Klubkampf
obiger Mannſchaften ſtatt. Die Konkurrenzen ſind: 100 Meter,
200 Meter, 800 Meter. 4 mal 100 Meter=Staffel, Olympiſche
Staffel, Speerwerfen, Kugelſtoßen, Stabhochſprung, Weitſprung,
Hochſprung, Hammerwerfen.
Heute Samstag nachmittag beginnt mit dem Darmſtädter
Orts=Tennisturnier auf den Plätzen des Tennis= und Eisklub
eine der größten tennisſportlichen Veranſtaltungen, die
Darm=
ſtadt im Laufe der letzten Jahre erlebt hat. Wie ſehr dieſes
Turnier bei der Darmſtädter Tennisgemeinde Anklang gefunden
hat beweiſt das überwältigende Nennungsergebnis. Ueber 100
Spieler haben mit nahezu 300 Nennungen in den verſchiedenen
Konkurrenzen dem Veranſtalter, dem Tennis= und Eisklub, ihre
Teilnahme zugeſagt. Aber nicht nur zahlenmäßig iſt das
Nen=
nungsergebnis als ein erfreulicher Erfolg zu werten. Durch die
Teilnahme von Kleinlogel Endriß, Siawart, Werner ſowie der
Damen Frl. Ringer, Frl. Unkell Frau Kauter, Frau Wettlauffer
und Frl. Graetz enthält die Nennungsliſte Bewerber um die
Darmſtädter Meiſtertitel, deren Können ſportlich erſtklaſſiges
Tennis verbürgt.
Die Spiele beginnen am Samstag mit den Vorrunden, und
alle Teilnehmer ſeien darauf hingewieſen, daß
das Turnier pünktlich um 15 Uhr ſeinen Anfang
nimmt.
Aus den Vereinen u. Verbänden
TSG. 46 Darmſtadt. Paddelabteilung.
Die Rennmannſchaft fährt morgen zur Gau=
Langſtreckenwett=
fahrt auf der 18 Klm. langen Rennſtrecke Oppenheim—Mainz. Die
Abfahrt wurde auf 12 Uhr ab Marktplatz mittels Auto feſtgeſetzt.
Jeder hat pünktlichſt zu erſcheinen.
TSG. 46, Fußballabteilung.
Am kommenden Sonntag ſpielen die 46er mit der erſten und
Reſervemannſchaft in Gernsheim gegen Konkordia und
er=
ledigen damit eine alte Rückſpielverpflichtung. Abfahrt für
beide Mannſchaften ab Hauptbahnhof 12 Uhr. Die Jugend
trägt vormittags an der Rheinallee ein Freundſchaftsſpiel gegen
die Tam. Beſſungen aus, während die 2. Schüler bereits
vormit=
tags 9 Uhr an der Maulbeerallee gegen die 1. von Merck ſpielt.
Die erſten Schüler erwarten ſchon heute nachmittag 4 Uhr, an
der Rheinallee, die gleiche Mannſchaft der TSG. Seeheim
TSG. 46, Leichtathletik= und Hockey=Abteilung.
Bei dem Stadt=Staffellauf am Sonntag auf dem
Hochſchul=
ſtadion wird TSG. 46 Darmſtadt vorausſichtlich mit je einer
Mannſchaft in folgenden Klaſſen vertreten ſein; Klaſſe 1 (
Haupt=
klaſſe), Klaſſe 3 (Frauen) Klaſſe 4 (Alte Herren), Klaſſe 5
(Jugend), Klaſſe 6 (Schüler) ſowie mit einzelnen Läufern in
Klaſſe 7 (5000 Meter). Des weiteren trägt unſere Hockey=
Ab=
teilung gegen Tennis= und Hockeyclub Wiesbaden ein Hockeyſpiel
aus. Am Abend werden ſich die Hockeyſpieler und Leichtathleten
nebſt Freunden und Bekannten in dem Kneipſaal der Turnhalle
am Woogsplatz zu einigen gemütlichen Stunden treffen.
Weiterberichl.
Das ausgedehnte flache Tiefdruckgebiet über Deutſchland
wurde raſch aufgefüllt unter Auslöſung weitverbreiteter
gewittri=
ger Niederſchläge. Eine neue Störung im Mittelmeergebiet führt
jedoch weiter feuchtwarme Luftmaſſen aus Südoſten heran.
Ausſichten für Samstag: Zeitweilig aufheiternd, ziemlich warm,
ſchwül, einzelne gewittrige Störungen, vorwiegend öſtliche
Winde.
Ausſichten für Sonntag: Im ganzen freundliches und warmes
Wetter, Neigung zu gewittrigen Niederſchlägen.
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Nummer 143
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Samstag, 25. Mai
Probleme des Welthandels.
Die induſtrielle Weltprodukkion und die Urſachen der Weltmarklkriſe.
Vorkrag Prof. Dr. Wagemann.
Berliner und Rhein=M
Die Hefſ. Beamkenbank im Jahre 191
WPD. Ueber dieſes Thema ſprach kürzlich Prof. Dr.
Wage=
mann, Präſident des Inſtituts für Konjunkturforſchung, vor
dem Wiſſenſchaftlichen Klub des Inſtituts für Weltwirtſchaft und
Seeverkehr an der Univerſität Kiel.
Profeſſor Dr. Wagemann wies nach, daß entgegen einer
weitverbreiteten Vorſtellung der Welthandel in der Kriſe von
1929 bis 1932 nicht viel ſtärker zurückgegangen ſei als die
inlän=
diſchen Produktionen und die inländiſchen Umſätze. Die induſtrielle
Weltproduktion (ohne Rußland) habe in dieſer Zeit 34 Prozent,
der geſamte Welthandel nur 26 Prozent abgenommen. Dies ſei
nicht weiter verwunderlich, da im Welthandel der damals
ver=
hältnismäßig ſtabile Nahrungsmittelhandel enthalten iſt.
In=
folge der Reagrariſierungsbeſtrebungen wichtiger Zuſchußländer
ſei jedoch ſeit den letzten zwei Jahren der Nahrungsmittelhandel
ſchärfer zurückgegangen (1934 um etwa 12 Prozent ſeit 1929) als
die Nahrungsmittelproduktion der Welt (1934 nur etwa 4—5
Prozent geringer als 1929). Seit 1932 iſt freilich die
Weltpro=
duktion beträchtlich geſtiegen, während der Welthandel der Menge
nach nur 2—3 Prozent zugenommen habe.
Die Kriſe habe ſich ſowohl aus einer Ueberproduktion auf
den Gebieten der landwirtſchaftlichen Rohſtoffe und
Nahrungs=
mittel, als auch aus einer übermäßigen Inveſtitionstätigkeit in
den Induſtrieländern entwickelt. Die weltwirtſchaftlichen
Ver=
pflichtungen hätten daran ſchuld, daß den einzelnen
Volkswirt=
ſchaften die Sicht genommen wurde und die Kriſe ſo gewaltige
Dimenſionen annehmen konnte. Es hätte eine Ueberbetonung
der Auslandsbeziehungen vorgelegen. Als Reaktion darauf ſei
dieſe ihrem Gegenteil gewichen, den Autarkiebeſtrebungen. Als
dem auf Autarkie hinwirkenden Protektionismus poſitive
Maß=
nahmen zur Entwicklung der Binnenwirtſchaft an die Seite
tra=
ten, namentlich Krediterweiterung und Arbeitsbeſchaffung,
ent=
ſtand die Ausſicht auf Ueberwindung der Kriſe von innen her,
aus den inneren volkswirtſchaftlichen Kräften heraus.
Konjunkturpolitiſche Autarkie ſei aber nicht Selbſtzweck,
ſon=
dern nur Mittel zum Zweck. Der Wiederanſtieg der
Weltwirt=
ſchaft werde nach Anſicht Wagemanns von ſelbſt die
protektioniſti=
ſchen Bindungen wieder löſen, die internationale Verſtändigung
könne dieſen Geneſungsprozeß fördern. Internationale
Kredit=
verflechtung und die internationale Handelsverflechtung müßten
wieder aufeinander abgeſtimmt ſein.
Franzöſiſche Diskonkerhöhung.
Die Bank von Frankreich hat am Donnerstag ihren Diskont
von 2½ auf 3 Prozent erhöht. Gleichzeitig wurde der Zinsfuß
für Vorſchüſſe auf Goldbarren von 3½ auf 4½ Prozent und
der=
jenige für Vorſchüſſe auf 30 Tage von 25 auf 3 Prozent
herauf=
geſetzt. Der Zinsfuß für Vorſchüſſe und Wertpapiere bleibt mit
4½ Prozent unverändert. — Dieſe Maßnahmen ſind offenſichtlich
dazu beſtimmt, dem ſtarken Goldabfluß entgegenzuwirken, welcher
nach dem Bericht der Bank von Frankreich in der am 17. Mai zu
Ende gegangenen Woche ſich auf über 521 Millionen Franken
be=
lief, nachdem er bereits in der Vorwoche 343,5 Millionen Franken
betragen hatte. Der Goldbeſtand der Bank von Frankreich iſt
zum erſten Male ſeit längerer Zeit unter die 80=Milliardengrenze
geſunken und ſtellt ſich auf 79 762 Millionen Fr.
In der offiziöſen Verlautbarung zur Diskonterhöhung heißt
es, daß der Goldſtandard in Frankreich in keiner Weiſe bedroht
ſei. Die Golddeckung in Franken betrage nach wir vor mehr als
80 Prozent, alſo erheblich mehr, als es in anderen Ländern üblich
ſei. Die Spekulation habe nur dadurch Gehör finden können, daß
ſie die verſchiedenartigſten und tendenziöſeſten Gerüchte angeſichts
des bevorſtehenden Zuſammentritts der Kammer verbreitet habe.
Bom Karkoffelmarkk.
Die verhältnismäßig lebhafte Nachfrage nach gelben
Speiſe=
kartoffeln hat angehalten. Dagegen waren weiße und rote Sorten
nur ſchwer abzuſetzen. Speiſekartoffeln Induſtrie ſtanden nur
verhältnismäßig knapp zur Verfügung, doch reichen die noch
vor=
handenen Kartoffelbeſtände völlig aus, um den
Speiſekartoffel=
bedarf bis zum Ende des Wirtſchaftsjahres zu decken und darüber
hinaus dem Futtermittelmarkt weiterhin eine weſentliche
Ent=
laſtung zu bringen. Die Stimmung im Futterkartoffelgeſchäft
war teilweiſe etwas ruhiger. Fabrikkartoffeln waren vor allem
von den Brennereien gefragt. Das Saatkartoffelgeſchäft iſt faſt
völlig zum Stillſtand gekommen.
Produkkenmärkke.
Mainzer Getreidegroßmarkt vom 24. Mai. Es notierten
(Großhandelspreiſe je 100 Kilo loko Mainz) in RM.: Weizen
W. 16 21,80, Roggen R. 15 17,80, Hafer H. 14 17,50 ab Station;
Futtergerſte G. 11 17,20, plus Zuſchläge, Weizenkleie W. 16 11.13,
Mühlenpreis; „Roggenkleie R. 15 10./44. Mühlenpreis;
Soya=
ſchrot 13,00, Fabrikpreis ab ſüddeutſchen Fabriken. Tendenz:
Brotgetreide ſtimmungsmäßig etwas freundlicher. Landmühlen
zeigen Nachfrage nach Weizen und auch Roggen. Die
Großmüh=
len werden nach wie vor von Norddeutſchland verſorgt. In Gerſte
und Hafer weder Angebot noch Umſatz, ölhaltige Futtermittel
und Kleie bleiben geſucht. Treber und Malzkeime unverändert.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe vom 24. Mai. Die
Zu=
fuhren in deutſchen Eiern blieben zwar klein, reichten aber für
die Nachfrage vor dem Monatsende aus. Das Publikum
bevor=
zugt in ſteigendem Maße mittlere und ſchwere Eier, während
ge=
ringere und kleine vernachläſſigt ſind. Holländiſche Eier ſtanden
nur in kleinen Mengen zur Verfügung. Im allgemeinen nahm
das Geſchäft einen ruhigen Verlauf bei unveränderten Preiſen.
Es notierten in Pfg. pro Stück frei Frankfurt a. M. (
Großhan=
delsverkaufspreiſe an den Kleinhandel): Deutſche Markeneier Kl.
S. 9,75, a) 9,25, b) 8,75. c) 8—8,25, d) 7,75; Holländer Kl. S.
9,75, a) 925. b) 8,5 Pfg.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe vom 24. Mai. Das
Buttergeſchäft nimmt trotz des bevorſtehenden Monatsendes
wei=
terhin einen ziemlich lebhaften Verlauf; beſonders feine und
an=
dere Molkereibutter werden vom Publikum ſtark gefragt, ſo daß
hierfür ein gewiſſer Angebotsmangel beſteht, zumal ſich die
An=
lieferungen aus Süddeutſchland noch nicht nennenswert
ge=
hoben haben. Aus Norddeutſchland ſtand ausreichendes Angebot
in beſter Markenbutter zur Verfügung, die aber nur kleiner
Nachfrage begegnete. Holländiſche Butter war nur in kleinem
Umfange angeboten. Es notierten in RM. pro 50 Kilo frei
Frankfurt a. M. (Großhandelsverkaufspreiſe an den
Kleinhan=
del): Deutſche Markenbutter 143—145, feine deutſche
Molkerei=
butter 143, deutſche Molkereibutter 140—142, Landbutter 125—
130, Kochbutter 115—120, Holländiſche Butter 145—147.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
7½prozentige türkiſche Schuldverſchreibungen von 1933. Der
Verwaltungsrat der aufgeteilten öffentlichen Schuld des früheren
Ottomaniſchen Reiches, Paris, teilt mit, daß der am 25. Mai d. J.
fällige Halbjahreskupon mit 18,75 ffres für die über 500 frcs.
lautende neue Schuldverſchreibung vom Fälligkeitstage ab,
einge=
löſt wird. Gleichzeitig teilt der Verwaltungsrat mit, daß er auf
Grund ſeiner Vollmachten gemäß dem Vertrage vom 22. April
1933 beſchloſſen hat, den franzöſiſchen Franken als Währung für
die Bezahlung des am 25. November d. J. fälligen Kupons
beizu=
behalten.
Der Abſchluß des Lothringen=Konzerns. Die Bergbau AG.
Lothringen verzeichnet 1934 eine erhebliche Steigerung des
Roh=
ertrags auf 20,77 (12,28) Mill. RM. Nach 3,04 (1,88)
Abſchrei=
bungen ergibt ſich nach langer Unterbrechung ein Reingewinn
von 365 819 RM., der ſich durch den Verluſtvortrag auf 286 152
RM. vermindert. Die Gefolgſchaft betrug Ende des Jahres 6523
Mann, im geſamten Konzern 10 424.
Die Aufwärtsbewegung der Kurſe an den Aktienmärkten
machte geſtern an der Berliner Börſe weitere Fortſchritte,
wenn ſich auch das Tempo im Vergleich zum Vortag etwas
ge=
mäßigt hat. Das deutſche Publikum übt etwas größere
Zurück=
haltung und nur noch die für Rechnung von Sperrmark getätigten
Käufe beherrſchen die Märkte. Nach wie vor kauft das Ausland
die ſogenannten, ſchweren Werte. Daß bei derartigen
außer=
ordentlichen Steigerungen auch ſtarke Kursrückſchläge zu
gewärti=
gen ſind, zeigen Kaliaktien, von denen Salzdetfurth 5½ Prozent
verloren. Am Markt der chemiſchen Papiere waren Farben um
¼ Prozent feſter. Conti Linoleum und Deutſche Linoleum
ge=
wannen 1¾ bzw. 1½ Prozent. Bei den Elektrowerten hatten
heute Akkumulatoren mit plus 2¾ Prozent die Führung.
Ruhi=
ger lagen die Märkte der Textil=, Papier= und Zellſtoff= und der
ſonſtigen Induſtriepapiere, bei denen die Kursbeſſerungen über
1 Prozent nicht hinausgingen. Renten lagen weiter ſehr ſtill.
Schon gegen Schluß der erſten Börſenſtunde machte ſich an den
Aktienmärkten ein Tendenzumſchwung bemerkbar. Die anfangs
zögernd einſetzenden Glattſtellungen nahmen ein ſtärkeres
Aus=
maß an, ſo daß ein Teil der Vortagsgewinne wieder verloren
ging. Farben, gaben gegen den Anfang um 1½ Prozent nach.
Von den Kursrückgängen blieb faſt kein Aktienmarkt verſchont,
auch die an den Vortagen weniger lebhaft mitgegangenen
Pa=
piere hatten unter ihnen zu leiden. Am Rentenmarkt blieb es
weiter ſtill.
Die Grundtendenz der Rhein=Mainiſchen Börſe blieb
feſt. Für die erſten Kurſe lagen ſeitens der Kundſchaft und zum
Teil auch wieder für Sperrmarkanlagen Kaufaufträge vor, ſo
daß die Aktienmärkte ihre Aufwärtsbewegung fortſetzten, wenn
auch in etwas langſamerem Tempo, da andererſeits auf der
ziem=
lich erhöhten Baſis einige Realiſationen vorgenommen wurden.
Infolgedeſſen war die Entwicklung nicht ganz einheitlich, es
über=
wogen aber noch durchſchnittliche Befeſtigungen von ½—1 Proz.
Die Geſchäftstätigkeit iſt allerdings etwas ruhiger geworden
Stärkere Kursgewinne verzeichneten noch u. a. Metallgeſellſchaft
mit plus 2 Proz., Deutſche Erdöl mit plus 23½ Prozent. JG.
Farbeninduſtrie eröffneten ½ Prozent niedriger und gaben nach
dem erſten Kurſe weiter etwas nach. Am Montanmarkt ſtellten ſich
noch überwiegend Befeſtigungen von ½—3 Prozent ein. Nach
den erſten Kurſen ergaben ſich auf den meiſten Marktgebieten
leichte Abſchwächungen. Der Rentenmarkt lag noch ſtill und im
ganzen wenig verändert. Im Verlaufe ſetzten ſich die Abgaben
und Gewinnmitnahmen fort, ſo daß die Kurſe überwiegend etwas
ſchwächer lagen. Es gingen u. a. zurück JG. Farben auf 148¾,
Mannesmann auf 85 und Zellſtoff Aſchaffenburg auf 89. Renten
blieben ſehr ſtill bei unveränderten Kurſen.
An der Abendbörſe zeigte ſich ſtärkere Zurückhaltung
nach den zum Teil empfindlichen Abſchwächungen im
Mittags=
ſchlußverkehr, wo Kaliaktien, RWE. und Schuckert Rückſchläge bis
zu 4 Prozent erlitten hatten. Abends erfolgten meiſt noch
wei=
tere Abgaben, ſo daß die Aktienkurſe durchſchnittlich um nochmals
½—1 Prozent nachgaben, insbeſondere JG. Farben und
Montan=
aktien. Auf den übrigen Marktgebieten war die Haltung knapp
behauptet.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Nach der neuen Faſerſtoffverordnung ſind auch Roßhaare als
Faſerſtoff im Sinne des 8 14 anzuſehen. Die Preiserrechnung hat
alſo zukünftig nach den Beſtimmungen der Faſerſtoffverordnung
zu erfolgen.
In einer in Saarbrücken ſtattgefundenen Verſammlung der
dem Reichsverband Deutſcher Makler angehörenden Grundſtücks=
und Hypothekenmakler wurde u. a. mitgeteilt, daß in kurzer Zeit
für die Pfalz und das Saarland eine eigene Immobilien= und
Hypothekenbörſe errichtet werden ſoll.
Im April erreichte die öſterreichiſche Einfuhr (ohne
Edel=
metalle und Münzen) einen Wert von 95,6 Mill. Schill., d. h. 0,4
Mill. Schill. mehr als im Vormonat. Die Ausfuhr erreichte
einen Wert von 78,2 Mill. Schill. oder 3,9 Mill. Schill. weniger
als im März. Das Defizit in der Handelsbilanz betrug damit
17,4 Mill. Schill. und hat ſich gegenüber dem Vormonat um 4,3
Mill. Schill. erhöht.
)(. In dem Mitteilungsblatt der Heſſiſchen Beamten
eGmbH., Darmſtadt, veröffentlicht dieſe geldwirtſchaftliche Se‟
hilfeeinrichtung der heſſiſchen Beamten= und Lehrerſchaft 7u
Geſchäftsbericht für das Jahr 1934. Dem allgemeinen Teil e
nehmen wir folgende Einzelheiten: Die Mitgliederzahl ve
gerte ſich im Laufe des Jahres nur gering, um 47 auf 5499
glieder. Einem Zugang von 347 ſteht ein Abgang von 394
gliedern gegenüber, worunter ſich 196 Ausſchließungen befind
Die Haftſumme betrug am Ende des Jahres 560 900 RM.
Geſamtjahresumſatz erhöhte ſich 1934 um rund 5 Millionen S.
auf das Einzelmitglied errechnet ſich durchſchnittlich ein Un
von 13 100 RM. (i. V. 12100). In das Beamtenentſchuldun
verfahren des Reichsbundes der Deutſchen Beamten wurde
die Heſſiſche Beamtenbank eingeſchaltet, und ſie hat ſich
weitg-
für die Umſchuldung zur Verfügung geſtellt. Die Beziehung.m
anderen geldwirtſchaftlichen Einrichtungen, u. a. der Deu d
Zentralgenoſſenſchaftskaſſe in Berlin, waren auch in dem abeig
fenen Geſchäftsjahre befriedigend.
Aus der Vermögensbilanz ſeien erwähnt: Die Eigenwi
der Genoſſenſchaft, beſtehend aus Geſchäftsguthaben RM. 32/1
Geſetzliche Rücklage RM. 33 159 und Sonderrücklage RM. 1.
insgeſamt RM. 374 722, verringerten ſich um rund RM. 720)
Folge der Abzweigung einer Sonderrücklage für die
früher=
amtenbank Offenbach. Der Einlagenbeſtand betrug Ende=
1.817 Mill. RM. davon 0.856 Mill. Spareinlagen und 0.761
RM. Scheckkontobetrag. Der Nettoeinzahlungsüberſchuß Ee
1934 RM. 109 000. Auf der Aktivſeite der Bilanz ſteht da s
lagevermögen mit 0,294 Millionen zu Buch, die Forderunge=
Darlehensgeſchäft als bedeutendſtem Zweig der genoſſenſchafzi
Tätigkeit, mit 1,182 Mill. RM. davon Gehaltsworſchüſſe
und Tilgungsdarlehen 0,887 Mill. RM. Der Durchſchnitts b
eines Darlehens berechnet ſich auf RM. 437. 1934 wurdem Mktlure Gefahr
1400 Darlehen mit einem Geſamtbetrag von 0,625 Mill. 47/0 deraubt. Uebrige
neu gewährt. Wertpapiere betrugen 0,141 und Bankgun/cki iher Nervenlähmu
0,619 Mill. RM.
Die Verluſt= und Gewinnrechnung ſchließt mit einem Mau ſaſen würden.
gewinn von RM. 8097,68, der folgendermaßen verteilt wt 00 keine Aufregu
ſoll: Geſetzliche Rücklage RM. 2000. Sonderrücklage RM. 4
Unterſtützungsrücklage RM. 500, Hausinſtandſetzungsrücklags /1Mum bite ich di
500. Der Reſt von RM. 3097,68 ſoll vorgetragen werden 9
Einnahmen aus Zinſen und Proviſionen betrugen 1934 r2. 5 u0 Mcte ſtumm.
157 500, die Ausgaben aus dieſen Poſten rd. RM. 43 500.
g ü0 eine Weile ſpä
und Gehälter beanſpruchten rd. RM. 76 000 und Abſchreibanfym Mutter, die regt
rd. RM. 20 000.
12n Kiſſen liegt und ſe
traf
ſagt
Min, das
Ailezmungen ſich bei ge
Philipp Holzmann AG., Frankfurk a. M.
Nach Abſchreibeerhöhung 4 (0) Prozent Dividende.
Die volle Auswirkung der Arbeitsbeſchaffungsmaßmhzuſtall an die, die do
der Regierung brachte der Ph. Holzmann 1934 etwa eine An
verdoppelung. Während aber damals 22 Prozent auf das
landsgeſchäft entfielen, betrug der Auslandsumſatz 1934 nu.,
2 Prozent des Geſamtumſatzes. In beiden Fällen iſt der
der ausländiſchen Tochtergeſellſchaften nicht einbegriffer 9M Vorwurf m
Geſellſchaft einſchließlich ihrer Auslandstöchter brachte einne
viſenbetrag von rd. 3 Millionen, hauptſächlich aus der Sut
lung bereits früher ausgeführter Arbeiten ein. Im Inlen/t
ſchäft war der Tiefbau mit 73 Prozent am Jahresumſatz beu
Hochbauten mit 24 Prozent und die Steinmetzbetriebe und 3
leien mit 3 Prozent. Der Betriebsertrag ſtieg um 16 aru
(10,84) Mill. RM. Die Abſchreibungen auf Anlagen ſrüt
über 1,2 auf 1.895 (0,574) erhöht, die anderen Abſchreibun.g
0,47 (0,42). Der Jahresreingewinn beträgt 521 519 (4030
der ſich durch den Gewinnvortrag von RM. 392 656 (0) au0 Hxietigung im 1.
914 175 erhöht, woraus die erwarteten 4 Prozent DividenM
12,81 Mill. RM. St.=A. verteilt und RM. 306 375 vorg./A6Poſter= 1
werden. Die Belegſchaft wurde auf 10 525 Mann, alſo HitM
heblich, erhöht. Für Neuanſchaffungen von Baugeräten IM
in Auswirkung der Umſatzverdoppelung RM. 2,3 Mill. eM Poſter=/Tel,
gabt. Die ſüdamerikaniſchen Tochtergeſellſchaften hatter
immer noch ungünſtigen Verhältniſſen zu leiden, die argem
Tochtergeſellſchaft verdiente Unkoſten und Abſchreibungen
gleichen die chileniſche, während die braſilianiſche die au ch
den Verwaltungskoſten trotz neuer Arbeiten nicht ganz vetKl
In Peru erlitt die dortige Beteiligung neue Verluſte daM
tende Forderungen für Regierungsarbeiten, noch nicht
kamen. In Columbien wurden in Arbeitsgemeinſchaft
Siemens=Bau=Union zwei Objekte übernommen. Die gri 1
und ſchweizeriſchen Tochtergeſellſchaften tragen jeweils eimiſt
nen Gewinn vor.
Ois Häuflein Men
Hieder überfallen ihr
Ahat er nur an ſie
1iſt angetane Unrech
int aber ſtehen Ja
ün von all den L
Mot üe er noch Kna
ween
Duemöbel=
Aünrbeiten Bent=
A Speziali=
12 derniſie= Abt:
Berliner Kursbericht
vom 24. Mai 1935
Oeviſenmar
vom 24. Mai 1
Berl. Handels. Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
DeutſcheCont. Gas
Deutſche C
Ner
94.75
94.75
33.25
35.—
38.875
133.75
115.—
94.75
118.—
155.—
133.25
111.75
Me He
J. G. Farben
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn
Hae
149.125
125.—
107.—
98.25
121.—
95.25
123.50
94.875
121.50
85.50
73.875
Weene
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali /
Agsb.=Nnrb. Maſch
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr. Draht
Wanderer=Werke
Vffe
12.25
117.875
177.50
35.875
82.875
122.50
89.875
15.—
126.50
58.625
128.25
117.—
143.
Aegypten
Argentinien
Belgien.
Braſilien
Bulgarien
Canada
Dänemar
Danzig
England
Eſtland=
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
3sland
Währung
1ägypt. *
Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
00 Leva
teangd. Doll.
100 Kronen
100 Gulden
1 2=Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mk
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isk. Kr.
D
12.56
0.658
41.98
0.149
3.047
2.491
54.75
46.76
12.26
68.43 6
5.405
16.36
2.353
167.831
55 48
12.59
0.664
42.,0
0.151
3.05
2.195
54.85
46.86
12.29
68.57
5.41-
16.40
2.35
168.17
55.60
Italien
Japan
Jugoflawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal"
Schweden .
Schweiz
Spanien
Tſchechoſtowa.
Türke!
Ungarn
uruguah
Ver. Staaten
Währung
100 Lire.
1 Yen
100 Dina:
100 Lats
100 Kronen
100 Schilling
100 Eseubos 1
100 Kronen !6
100 Franes
100 Peſetas
100 Tſch.-Kr.
1 türk. 4
100 Peng3
Goldpeſo
Dollar.
Gll
E
8e 3
Surmſtädter une Kariokarbane Sariftaut, Fiidte der Brescher 2
Frankfurter Kursbericht vom 24. Mai 1935.
Kenee
„ Gr. IIp. 1934
1935
„ .:1936
„. 1937 1
„ „ 1938
„ Gruppe l .
5% Dtſch. Reichsanl.
5½%Intern.,v.30
4½%Baden „b. 27
4½%Bayhern v. 27
4½%beſſen. . v. 28
4½% „ „.v.29
4½% Preuß. v. 28
4½% Sachſen v. 27
4½%Thüringen 27
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze ......."
5% Dt. Reichspoſt=
Schätze ......."
4½%........
Dtſch. Anl. Ausl.
X=Ablöſung..
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
4½%Bad.=Baden
4½%Berlin .v. 24
4½%Darmſtadt . .
½% Dresden v. 26
4½%Frankfurt 28
4½%Geidelberg 26
4½%Mainz......
4½%Mannheim27
4½ %Münchenv. 29
4½%Wiesbaden28
4½%beſſ. Landesb
4½.% „ Goldobl.
5½% Heſſ.
Landes=
hyp.=Bk.=Liquid
103.7
107.75
107.9
106.5
105.5
106.3
100.25
96.9
102.25
97.5
98.75
giSs
98.5
108.5
96.5
95.5
100.75
100.6
100-.
115.7
10.4
89.75
93.75
91
89.5
91.75
91.75
90.35
94.5
90.75
96.25
93.75
100.5
Pe
Komm.=Obl. ...
4½% Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
%0 „ Goldoblig.
20 Landeskom.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R.11
4½% desgl. R.18
4½%0 Kaſſ.
Landes=
kreditk. Goldpfb.
4½%Naſſ.
Landes=
bank Goldpfb..
5½%w Lig.=Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
FAusl. Ser. 1
+Ausl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
4½% Berl. Hyp.B
Lig.=Pfbr.
4½%Frkf.Hhp.=B.
% Lig.=Pfbr.
Goldoblig.
%0 Frkf. Pfbr. B.
90 „Lig.=Pfr.
%Mein. Hhp.B
% „ Lig.=Pfr.
½% Pfälz. Hhp. B.
% — Lig.=Pfb.
% Rh. Hyp.=Bk.
% Lig.=Pfr.
„ Goldobl.
4½ %Südd Boden=
Cred.=Bank ....
„ Lig.=Pfbr.
4½ %Württ. Hyp.
62Daimler=Benz
6% Dt. Linol. Werk
Klöcknerwerke
95
96.75
A.de
94,5
96.25
96.5
100.7-
116
129.25
21
96
100.5
96.25
100,6
93.75
96",
101.25
96.5
101.5
97.25
96.25
100.
9B1,
97.5
101
Wa 730
8Mitteld, Stahl.
5% NeckarA. G. v. 23
6% Rh. Stahl v. 25
82SalzmanncCo.
6%Ver. Stahlwerke
„ RM.=Anl.
43%
4½
6%Voigt & Häffner
J. 6. Farben Bondsl
5 %Bosn. L. E. B.
„ L.Inveſt.
52Bulg. Tab. v. 02
4½%0 Oſt. Schätze
4% Sſt. Goldrente.
5%overeinh. Rumän
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49
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4% „ II.Bagdad
4½%ungarn. 1913
1914
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„ Goldr.
1910
47
4½Budp. Stadtanl.
4½Liſſabon. .....
42 Stockholm. .
Aktien.
Accumulat.=Fabrit
Alg. Kunſtzide Unie
A. E. G........."
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei!
Zellſtoff
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, J. P.
Berl. Kraft u. Licht
Brauhaus Nürnbg.
151
10175
98.5
1017,
101.5
100
132:/.
157/,
1571.
9
39.75
Sel.
8.25
5.1
11
11
9.2
9.2
9.25
9.25
59
55.25
173
39
123
109
88
129
Nt He
Cement Heidelberg
Karlſtadt.
J. G. Chemie, Baſellt
Chem.Werke Albert
Chade (A=C)
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum
Daimler=Benz
Dt. Atl. Telegr.
„ Erdöl
Dt. Gold=u.
Silbe=
ſcheide=Anſtalt.
„ Linoleum
Dortm. Ritterb=
Dyckerhoffc?
Eichbaum=Wer
Elektr. Lieferg.-C
„ Licht u. Kraft
Enzinger Union
EſchweilerBergwe
Eßling. Maſchit
Export=Malzfo
Faber & Schle
Fahr Gebrüder.
F. G. Farbeninduſtr
Feinmech. (Jetter)
Felt & Guilleaume.
Frankfurter Hof ..
Geſ.f.elektr. Untern.
Goldſchmidt, Th...
Gritzner=Kahſer...
Grün &Bilfinger.
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke Füſſen
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf 11
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm./1
Hochtief Eſſen
11
olzmann. Phil.
103.25
118.5
139.5
101.5
296.25
91.5
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1121,
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GI.K
159
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106
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107.5
118
3iſe Bergb. Stamm
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Junghans ...
Kali=Chemie. .....
Aſchersleben
glein, Schanzlin.
Klöcknerwerke.
gnorr C. H. ...
Konſerven Braun
Lahmeyer & Co.
Laurahütte.
Lech, Augsbur
Lokomf.Kr
Löwenbr.
Mainkr.=W
Mainz=Akt. Br
Mannesm.=Röl
Mansfeld. Bergb.
Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau=
Moenus.
Motoren Darmſtadt
Reckarwerk Eßling.
Sdenw. Hartſtein.
Parkeu. Bürgerbr.).
Rh. Braunkohlen.
Elektr. Stamm
„ Stahlwerle ...!
Riebeck Montan. . =
Roeder, Gebr,
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali”.
Salzw. Heilbronn.
Schöfferhof=Bind.
Schramm, Lackfabr.
Schuckert, Elektr.. 117.75
Schwartz, Storchen
Siemens e Halske 168”1,
Reinigerwerke
Südd. Zucker=A. G.)=
Tellus Vergbau ..!.
Thür. Liefer.=Geſ..
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124.5
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69
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100
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931,
85
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86,
96
11.
228.5
111.25
104.5
103.7.
109
83
171.5
100
Duee
Ver. Stahlwerke
Ver. Ultramarin
Weſtdte. Kaufhoff”.
Weſteregein Kali 5.
Zelſtoſi Waldhof !,
Allg. Dt. Creditarw-
Badiſche Bank
Br. f. Brauinduſgf
Baher. Hyp. u.:
Berl. Handelsget
„ Hhpotheibl
Comm. u. Privatt
Dt. Bant u. Diso/,
Dt. Eff. u. Wechſt
Dresdner Bant=
Frankf. Banl.
Hyp.=Bo-
Mein,. Eyp.=Banr=
Pfälz. Hhp.=Bar” .
Reichsbank=Anl.
Rhein. Hyp.=Bas=
Südd. Bod. Er 9
Württ Notenbar
A..G. I. Verlehrsis
Allg. Lofalb. Kraff
72 Dt. ReichsbBs
Hapag
Lübeck=Büchner=
Nordd.-Lloht
Südd. Eſenb. G8
Altjanz= u. Stutt
Verſicherung ..
Verein. Vo,”I
Franlona Rückell. u
Mannh. Verſich
Otavi Minen
hantung Handi
SSamstag, 25. Mai 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 143 — Seite 13
Uwärst du nie von mie gegangen.
Roman von Erich Ebenstein
„Komm gleich mit mir, der Arzt iſt noch oben bei ihr .
erwegs erzähle ich dir ..."
Dann berichtet er, Frau Sophie habe ſich ſchon morgens
in Frühſtück nicht wohl gefühlt, habe über Kopfſchmerzen
ge=
ut und erklärt, daß ſie nachts nicht geſchlafen habe und darum
ure vormittag lieber zu Hauſe bleiben wolle, da ihr ſo eigen
ute ſei, gar nicht wie ſonſt.
„So fuhr ich allein nach der Stadt” fährt Livius fort.
iſer ich war kaum eine Viertelſtunde im Bureau und du eben
igefahren, als mich Frau Bauer antelephonierte, ich ſolle
ert zurückkommen und Herr Donawend auch, der gnädigen
tarr ſei plötzlich etwas zugeſtoßen. Roſa, das erſte
Stubenmäd=
iy. habe ſie ſoeben mit verzerrtem Geſicht bewußtlos in ihrem
Yſopnzimmer am Boden liegend gefunden. Man habe ſie ins
Fit gebracht und ſogleich nach dem Arzt geſchickt.
Selbſtver=
ſhwlich bin ich mit dem erſtbeſten Mietauto herausgeraſt.
ſtor Herban traf mit mir zugleich ein.”
und was ſagt er?"
-,Leider nichts Gutes ... erſchrick nicht, lieber Fred . . . aber
Fſen muß ich es dir ja doch . . . Doktor Herban ſagte, es ſei ein
„hlaganfall . . . oder eine Nervenlähmung.”
„Ein . . . Schlaganfall?” wiederholt Fred mit trockenem
unrde.
Livius ſchiebt ſeinen Arm in den des Vetters. „Du mußt
Eri ſein, Fred, und vor allem darfſt du dir nichts anmerken
ſenn vor der Kranken.”
„Muß . . . ſie . .. ſterben?” ſtammelte Fred angſtvoll, dem
Ih feindliches Verhalten gegen die Mutter plötzlich
zentner=
wer auf die Seele fällt.
-Nein, das nicht — wenigſtens ſagt Doktor Herban, daß keine
mi ttelbare Gefahr beſtehe. Aber — ſie iſt gelähmt und . . . der
Frache beraubt. Uebrigens meint der Arzt, der mehr zur
Diag=
ſne einer Nervenlähmung als eines Schlages neigt, daß dieſe
ücheinungen ſich bei geeigneter Behandlung hoffentlich wieder
Heden laſſen würden. Vorläufig müſſe man abwarten. Ruhe
Fabſolut keine Aufregungen ſeien dazu die erſten Vorbedingun=
. Darum bitte ich dich noch einmal, laſſe dir nichts anmerken,
Pſtark!”
Fred nickte ſtumm. Zu ſprechen vermag er nicht.
Und eine Weile ſpäter ſteht er aufs tiefſte, erſchüttert am
hßt der Mutter, die regungslos, mit ſeltſam verzogenen Zügen
ſiwen Kiſſen liegt und ſeinen Eintritt gar nicht bemerkt hat.
Dies Häuflein Menſchenelend — ſeine Mutter?
Wieder überfallen ihn Selbſtvorwürfe.
Da hat er nur an ſich und ſeine Liebe, nur an Sigrid und
h ühr angetane Unrecht gedacht, und nicht einen Augenblick
te Groll an die, die doch ſeine Mutter iſt.
detzt aber ſtehen Jahre der Vergangenheit mahnend auf und
iſſtern von all den Liebesweiſen, die die Mutter ihm einſt
ge=
en, als er noch Knabe und Jüngling war. Und was er ihr
cer zum Vorwurf machen konnte, iſt ausgelöſcht, als wäre es
Wgeweſen. —
Nachdruck verboten
Mit Mühe unterdrückt er ein aufſteigendes Schluchzen, kniet
nieder neben dem Bett und drückt einen heißen Kuß auf die kühle,
ſchmale, lebloſe Frauenhand.
„Mama . . . liebe Mama . . .” ſagt er leiſe und in ſo
innigem, bittendem Ton, wie er ſeit langem nicht mehr zu ihr
geſprochen.
Hat ſie ihn gehört? Fühlt ſie ſeinen Kuß? Ein ſchwaches
Zittern geht durch ihren Körper, die Augen, die bisher einen
ſtarren, leeren Ausdruck zeigten, füllen ſich mit einem Abglanz
bewußten Lebens und wenden ſich ihm zu.
Im nächſten Augenblick ſchließen ſie ſich wie in tiefer
Er=
ſchöpfung.
Der Arzt legt mahnend die Hand auf Freds Schulter.
„Kommen Sie nun, lieber Fred, man darf der Kranken jetzt
nicht viel zumuten — auch angenehme Eindrücke nicht. Vielleicht
vermag ſie nun zu ſchlafen — die allerbeſte Medizin für ſie!"
Dreiundzwanzigſtes Kapitel.
Sigrid ſehnt ſich heim . . .
Auch Sigrid verbringt unruhige Tage in Indien. Die letzte
Unterredung mit dem Emir, ehe Lord Stirbey und Prinz
Dſchu=
mala zu Beſuch eingetroffen ſind, geht ihr beſtändig im Kopf
herum.
Wie gut verſteht ſie den Standpunkt des Fürſten, der
perſön=
lich nichts zu ſchaffen haben mag mit den blutigen Ereigniſſen,
die ſich in Talhore vorbereiten.
Sie weiß, es iſt vielmehr das als die weitere Forſchung
nach dem Verbleib des Roſendiamanten, was ihm den Gedanken
eingab, vorläufig Indien zu verlaſſen und nach Wien
zurückzu=
kehren.
Dieſer Gedanke hat auf ſie gewirkt wie der Tauwind im
Frühling, der eisgebannte Bäche ſprengt.
Stürmiſch und wild quillt es in ihrer Seele empor — Liebe
— Sehnſucht — — — ein Gefühl, als verſäume ſie mit jedem
Tage, den ſie länger hier bleibe, daheim ein unbeſchreibliches
Glück.
Sie kann ja nicht wiſſen, daß ihr Gatte gerade in dieſen
Tagen ſich auf der Rückreiſe nach Konſtantinopel befindet. Aber
mit dem ſechſten Sinne des liebenden Weibes fühlt ſie
ahnungs=
voll, daß irgend etwas geſchehen iſt in weiter Ferne, das ihr
ſeine Seele näherbringt.
Treibende Unruhe iſt in ihr. Ein Sehnſuchtsſchrei: Nur ſort
von hier — — zu ihm — — zu ihm.
Aber ſo ſchnell, wie ſie möchte, entwickeln ſich die Dinge hier
nicht weiter. Nicht einmal die Möglichkeit ergibt ſich, noch
ein=
mal und eingehender mit dem Emir über ſeine Reiſepläne zu
ſprechen.
Denn nie iſt Sigrid mit ihm allein. Lord Stirbey iſt noch
hier, der Emir muß ſich beſtändig ſeinem Gaſte widmen.
Ent=
weder haben beide ſtundenlange Beſprechungen hinter
verſchloſſe=
nen Türen, oder man macht per Auto oder auf den Rücken von
des Emirs weißen Elefanten Ausflüge, an denen ſich auch Prinz
Dſchumala, Leila und Sigrid beteiligen. Auch Feſte werden
ge=
geben zu Ehren der Gäſte. Feſte voll Glanz und von
verſchwende=
riſcher Pracht, wie ſie nur von einem indiſchen Fürſten
veran=
ſtaltet werden können, deſſen ſchier unbegrenzter Reichtum ihm
die Ausführung jedes Einfalls geſtattet.
So viel Neues und Schönes Sigrid dabei auch kennen lernt
— innerlich vergeht ſie doch vor Ungeduld.
Immer und überall ſchwebt unſichtbar Freds Bild vor ihr,
ſchreit ihre Sehnſucht nach ihm . . . martert ſie die Ungewißheit.
Wird man reiſen? Oder hat der Fürſt ſeinen Plan wieder
aufgegeben?
Endlich am achten Tage hört Sigrid zu ihrer Erleichterung,
daß Lord Stirbey mit dem Prinzen nach Simla zurückzukehren
gedenkt. Am Nachmittag ſchon ſoll die Abreiſe erfolgen.
Aber — neue Enttäuſchung — der Emir wird die Gäſte nach
Simla begleiten. Der Vizekönig wünſcht eine perſönliche
Unter=
redung mit ihm."
Alſo abermals warten — abermals Ungewißheit . . .
Sigrid leidet in dieſen Tagen beſonders auch darunter, daß
ſie ſchon ſeit unendlich langer Zeit keine Nachrichten von daheim
erhalten hat. Viele Wochen ſind vergangen, ſeit ihr Vater zum
letzten Male geſchrieben hat.
Und es war damals ein ziemlich konfuſer Brief geweſen.
Viele lobende und bewundernde Worte über die Baronin
Tatz=
lingen und ſeinen freundnachbarlichen Verkehr mit ihr — Worte,
die Sigrid kalt laſſen, da ſie die Baronin kaum kennt.
Auch von Livius lag ein Brieflein bei. Daheim nichts Neues.
Von Fred noch keine Nachricht. —
Aber ſeitdem waren ja ſchon wieder viele Wochen
vergan=
gen . . . ſeitdem konnte doch manches ſich geändert haben.
Immer ungeduldiger lugt Sigrid allmorgendlich nach dem
Kamelpoſtillon aus, der die Poſt aus Delhi bringt. Nie hat er
etwas für ſie.
Nach viertägiger Abweſenheit kehrt der Emir aus Simla
zurück. Prinz Dſchumala befindet ſich in ſeiner Begleitung.
Leila, die die letzten Tage mit verträumten Blicken,
ſchweig=
ſam und in ſich gekehrt herumgegangen iſt, ſieht Sigrid mit
auf=
ſtrahlendem Blick an.
„Ich wußte es ja, daß er Wort halten würde! Er hat mir
verſprochen, wiederzukommen . . .” flüſtert ſie leiſe, und ein
ver=
klärtes Lächeln irrt über ihr ſchönes Geſicht mit den ſanften,
dunklen Gazellenaugen.
„Wie ſie ihn liebt”, denkt Sigrid gerührt. „Und wie
glück=
lich ſie iſt, ihren Liebſten wieder bei ſich zu haben ...
Am Abend — es iſt eine wundervolle Vollmondnacht voll
Glanz und Duft und geheimnisvollem Zauber — wandelt Leila
mit dem Prinzen leiſe plaudernd durch die Mangoallee am Ende
des Parkes.
(Fortſetzung folgt.)
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft; Rudolf Mauve= für Feuilleton Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußbienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. b. Quetſch” für den Sport; Karl Böhmann;
für „Die Gegenwart: Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette
Anzeigen=
leiter: Willy Kuhle; für den Inhalt der Anzeigen verantwortlich: Paul Ziegler
ſämtlich in Darmſtadt. D. A. IV. 85. 20486. Pl. 3. T ruck und Verlag: 2. C. Wittich
Darmſtadt Nheinſtraße 23
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 12—1 Uhr. nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
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Zeit, Wirtſchaftsmeldg. 14.20: Wetter. 14.30: Fröhliches
Wochenende. 15.00: Jugendfunk: 1. Eine halbe Std. bei
den Spielmanns=Pimpfen. 2. Jungmädel ſpielen Flöte
und ſingen.
16.00: Köln: Der frohe Samstagnachmittag. 18.00:
Frei=
burg: Schwarzwälder Volksmuſik. 18.20: Stegreifſendg.
18.30: Wir ſchalten ein! Das Mikrophon unterweys.
18.40: Der Weg zur Volksgemeinſchaft: Schulung im
Arbeitsdienſt.
19.00: Reichsſendung: Hamburg: Zur Eröffnung des Tages
der deutſchen Seefahrt am 25. und 26. Mai 1935=
Orcheſtermuſik. Dazw.: Funkberichte vom Kongreß der
Seefahrt und der Begrüßung der Reichsregierung und
der Auslandsorganiſationen der NSDAP. im Hamburger
Rathaus. 20.00: Reichsſendung: Hamburg: Kundgebung
in der Hanſeatenhalle, 22.00: Reichsſendung Hamburg:
Nachrichten. 22.20: Reichsſendung: Hamburg: Rahen
u. Schornſteine im Fackelſchein. Feſtliche Nachtſtunde. —
23.30: Freiburg: Am Grabe Schlageters in Schönau in
Wieſenthal. Gedenkſtunde. 24.00: Stuttgart: Nachtmuſik.
Sonnabend, 25. Mai
Reichsſendung: 19.00: Zur Eröffnung des Tages der
deutſchen Seefahrt am 25. und 26. Mai: Orcheſtermuſik.
Dazw.: Funkbericht vom Kongreß der Seefahrt und der
Begrüßung der Reichsregierung und der
Auslandsorgani=
ſationen der NSDAP. im Hamburger Rathaus. 20.00:
Kundgebung in der Hanſeatenhalle, Hamburg. 22.00:
Nachr. 22.20: Nahen und Schornſteine im Fackelſchein,
Feſtliche Nachtſtunde.
Köln: 16.00: Der frohe Samstag=Nachmittag mit NS.
Kraft durch Freude.
Frankfurt: 18.30: Der Weg zur Volksgemeinſchaft,
Schulung im Arbeitsdienſt.
München: 18.40: Lieder von F. Biebl.
Wien: 18.00: Militärmuſik der Nationen,
Kowno: 19.30: Ballettmuſik.
Riga: 19.35: Norwegiſche Muſik.
Beromünſter: 20.15: Chor= und Orcheſterkonzerk,
Stockholm: 21.00: Alte Tanzmuſik,
London: 22.00: Italieniſche Muſik.
Luxemburg: 22.00: Muſikal. Allerlei.
Warſchau: 23.05: Tanz und Unterhaltung,
Seite 10
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Seite 14 — Nr. 143
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 25. Mai 19353
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General der Flieger Hermann Göring.
Hauptdarsteller:
Ernst Udet, Käthe Haack,
Jürgen Ohlsen (bekannt als Hitlerlunge Ouex)
Musik: Dr. G. Becce.
Spielleitung: Heinz Paul.
Frohe Stunden für Jung u. Alt
Spielfolge:
1. Der Rattenkänger von Hameln
Ein herrliches, spannendes Erlebnis. Ob Ldet durch die
Isarbrücke fliegt, durch eine Flugzeughalle rast oder an
den steilen Feiswänden des Matterhorn entlangjagt, um
seinen verunglückten Flugschfiler zu retten — immer
mehr wird der Zuschauer erfüllt von einem Hochgefühl,
das ihn die Erdenschwere vergessen läßt.
2. Die Arche Noah
3. Die Nacht vor d. Weihnachtzabend
4. Die mechanische Micky Maus
5. Micky im Lande der Rlesen
6. Drel kleine Schwelnchen.
Macht euren Kindern eine Freude und
laßt sie einmal von Herzen lachen!
Lit. Künſtl.
Geſellſchaft.
Montag, 27. Mai,
18 Uhr, im Feſtſaal
Sandſtr. 10
„Fröhlicher Abend
Frankfurter
Mundart”
Sebauungsplan.
au um Durchbruch,
Eintrin 4aue nicht ungenutzt
4Im engliſchen und f.
unden allerlei
Jez nur das wenie
12 üer doch hervor
Der auf Grund Verfügung des Reichsſtatthalte z/5üt entfaltet
Heſſen — Landesregierung (Bauverwaltung)— /Im man, daß d
15. Mai 1935 feſtgeſtellte Bebauungsplan uyſ me am raſcheſter
Aenderung der Fluchtlinien der We /4*ſt werden könne
ſtädter Straße weſtlich der Kirſchen=Allegy; uen. Man deu
zur Bahn, liegt gemäß Artikel 7 der Allgemw um Konferen
Karten zu 1.— u.
2.— (Studenten
und Schüler 0.50,
Erwerbsloſe 0.30)
bei Buchhandlg.
Bergſtraeßer,
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Gemein=
der=Straße 29. ((
Bauordnung bei dem ſtädtiſchen Hochbauam: /ᛋ=uhſwverſtändlich i
Einſicht offen.
Darmſtadt, den 21. Mai 1935.
Bürgermeiſteref.
Interessantes und lehrreiches Vorprogramm.
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Anton, Mühlſtr.
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Ausgesuchtes Vorprogramm!
Jugendliche haben Zutritt. — Karten-Vorverkauf ab. 6 Uhr
an der Theaterkasse.
Ehren- und Freikarten aufgehoben!
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AaldOSTWIL Der Erholungsaufenthalt für den Städter
erein der Pioniere u. Verkehrstruppen
Darmstadt und Umgegend
Die Fahnenweihe des Vereins findet am
Sonntag, den 26. Mai, 16.00 Uhr, in sämtlichen
Räumen des STADTISCHEN SAALBAUES statt.
Von 20 Uhr ab Pionier-Ball.
Festfolge, die zum Eintritt berechtigt 0.50 RM.
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am Saaleingang.
Woog, 24. Mai:
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Hauptdarſteller: Doering,
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der Kreis-Sängerschaft Darmstadt.
Sonntag, den 26. Mal, nachm. 2 Uhr
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Nachm. 2.30 Uhr Woogsturnhalle
Wertungssingen / 20 Chöre
Eintritt 50 Pfg.
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und cafe „Zum Birngarten”
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4299) Georg Heiß, Alexanderſtraße 19
Samstag auf Sonntag nachts geöffnet.
Die Mietgutſchein=Ausgabe
für April und Mai d. J. (Zuſatz=Betrag) findet ſtatt
im früheren Ludwigsbahnhof, Steubenplatz 13 (
Ein=
gang 2), und zwar für die Bezugsberechtigten, deren
Namen beginnt mit dem Buchſtaben:
A—D Montag, 27. Mai, 8 —12 Uhr,
E—G Montag, 27. Mai, 2½— 5 Uhr,
H—J Dienstag, 28. Mai, 8 —12 Uhr,
K—V. Dienstag, 28. Mai, 2½— 5 Uhr,
M—O Mittwoch, 29. Mai, 8 —12 Uhr,
P—R Mittwoch, 29. Mai, 2½— 5 Uhr,
S Freitag, 31. Mai, 8 —12 Uhr,
T—Z Freitag. 31. Mai, 2½— 5 Uhr.
Die Ausgabe erfolgt nur während der
vor=
genannten Zeiten gegen Vorlage der
Arbeits=
loſenkontrollkarte, bzw. des Unterſtützungs=
(st. 4900
Ausweiſes uſw.
Städt. Wohlfahrts u. Jugendamt.
Zwangsverſteigerung.
Termin: Mittwoch, den 12. Juni 1935, vormittags
9 Uhr im neuen Gerichtsgebäude, Saal 118.
s ſoll daſelbſt verſteigert werden der ½⁄₈=Anteil
der Adele Mayer, geb. Trier, an den Grundſtücken:
Band 7. Blatt 381:
Grundſtücke: a) Grundbuch für Darmſtadt, Bez. 4,
Flur 4 Nr. 315, Hofreite Rhein= RM.
ſtraße Nr. 31, 492 qm Schätzung: 55 000.—
Flur 4 Nr. 316, Grabgarten mit
Gartenhäuſern daſelbſt 1122 qm,
Schätzung:
17 000.—
Flur 4, Nr. 317, Grabgarten mit
Gartenhaus Rheinſtraße, 2254 qm,
Schätzung:
35 000.—
Flur 4, Nr. 3175/ Gartenhaus
daſelbſt, 74 qm, Schätzung .
5 000.
Flur 4 Nr. 318, Hofreite Nr. 29
daſelbſt, 844 qm. Schätzung: . . 65 000.—
Grundſtücke: b) Grundbuch für
Darm=
ſtadt, Bezirk 3, Band 11. Blatt 521:
Flur 3 Nr. 771. Hofreite
Pallas=
wieſenſtraße Nr. 39, 384 qm,
Schätzung: . . .
28 000.—
zuſammen RM.: 205 000,
Einheitswert zum 1. 1. 1931:
bei Rheinſtraße 29:
64 880.—
bei Rheinſtraße 31:
95 490.— RM
bei Pallaswieſenſtraße 39: 25 760,— RM.
Eigentümer: Adele Mayer, geb. Trier, Ehefrau des
Kommerzienrats Bernhard Albert Mayer in
Mainz zu ᛋ/=
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der
Zwangs=
ollſtreckung.
(486
Darmſtadt, den 26. März 1935.
Amtsgericht.
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