Dniwöt Mt. 7maligem Erſcheinen monatlich Mk. 2.20
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 141
Donnerstag, den 23. Mai 1935
197. Jahrgang
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DD.=Bani und Darmſtädter und Nallonalbant.
ferung der Jahrgänge 1914 und 1915.
* Der Sieg des Sudekendeukſchkums.
Von einem Mitarbeiter.
„Nuftanng im Juni, Aushebung im Herbfk. — Jahrgang 1915 ſteht nach der Muſterung zur Verfügung
die Arbeitsdienſkes. — Einſtellung von Freiwilligen der Jahrgänge 1910 bis 1913 zur Ableiſtung
der akfiven Dienſtpflichk. — Freiwilligen=Meldungen nur bis 1. Juli d. J. möglich.
10 foldakiſche Erziehungsſchule.
or m W Deſr V edereinführung der allgemeinen Wehrpflicht am 16.
nken n
irz iſſt ſrinen kurzem nunmehr auch das entſprechende
Wehr=
tz gA9E. Damit iſt über dem vor zwei Monaten gelegten
1älähre hat uns dieſe Erziehung gefehlt. Was ſie für unſer
Ik eimledeutete, daran haben wir uns in dieſen 16 Jahren
der ſoder mit Wehmut erinnert.
Erſik olf Hitler mußte kommen, um einen grundlegenden
undels t eizuführen. Mit ſeiner Losſagung von den
militäri=
a Kürg lSeſtimmungen des Verſailler Diktats gab er dem deut=
7 Vlyl Das Stichwort, auf das es all die Jahre, mehr aber
ü A.5 vomen Augenblick an wartete, da der Führer ſein
verant=
elikat/ckmn tung sbll es ſchweres Amt antrat. Dank, ewiger Dank des
zen Ates, das von jeher voller Stolz ſeine Waffen führte
In, Eaſhe dasn ) plaubte, ſterben zu müſſen, als es durch die anderen
ker Uib osen wurde, und nun für immer ſchutz= und wehrlos
ehemrſlie, iſt ihm gewiß. Denn mit der Schaffungder
„hrüriheit gab der Führer unſerem Volke auch
Rhelt zurück, ſeine nationale Sicherheit ſo
„geſſgien, daß es keinem anderen Volke mehr
faluly wird — wie wiederholt in der Nachkriegszeit —,
geſtſafb über unſere Grenzen herzufallen und
Deuſtche Gaue einzudringen.
Wenznpr heute das Wehrgeſetz in der Hand halten und Satz
Satzr) Eens aufnehmen, dann wird uns ſo recht die ganze
ße deGrundgedankens bewußt, der dieſes Geſetz trägt und
als zſlgkiſche Erziehungsſchule umriſſen iſt. Nicht mehr ſind
in iſſt hinter uns liegenden Jahren ſeit 1918 nur wenige
„end lſnner künftig die Verteidiger unſeres Vaterlandes,
ſon=
jelce Mann iſt mit dem Rechtausgeſtattet
wor=
ſeüſan Wehrdienſt, der Ehrendienſt am Volke
Ezuiſatichten. Es gibt keinen Unterſchied mehr zwiſchen
fentwent und Ziviliſten, zwiſchen Bevorrechtigten, die das
vert zſüren durften, und wehrmäßig Rechtloſen, denen nichts
feres ülben ſollte, als in der Stunde höchſter Not mit der
ge=
wagzu” ſten Iiſaſt in der Taſche am Wegrand zu ſtehen. Die Scheide=
6üd 4:d, wrie im Verſailler Vertrag aufgerichtet wurde, um das
owtſche 1/9k für alle Zeiten in Ohnmacht zu halten und zum
ſelbally nmder Intereſſen zu machen, iſt mit wuchtigem Schlag
—ch deit führer zertrümmert worden. Ueber ſie hinweg ſind
zᛋhrmtt und Volk zu einem einheitlichen
Gan=
zuſohnmnengeſchmolzen. Ueber ſie hinweg haben ſich
EEll Vollsmoſſen heute die Hand in dem eiſernen Willen gereicht,
(Vatetga) zu verteidigen, wenn die Stunde der Verteidigung
HeenAllrieegsmarine und Luftwaffe ſind die großen Säle der
kehunughu le, durch die von nun ab wieder jeder deutſche junge
nn hſmurchgehen wird, um zu einem harten, entſchloſſenen
einſattlreiten Vaterlandsverteidiger zu werden, für den erſt
ir devs ſakionalſozialiſtiſche Grundſatz „Gemeinnutz geht vor
ennutzy iilt. Denn jeder Einzelne iſt künftig wieder
auser=
mn, ſich ſüsend vor die Allgemeinheit zu ſtellen, da allein nur
Geſampli, fähig iſt, ſich zu ſchützen und ihren Beſtand zu wah=
Abeiy ißſe Geſamtheit wird in der ſoldatiſchen Erziehungs=
Ne alsſbiksgemeinſchaft im beſten Sinne ſtehen. Was der
Gpfer = Wehrgeſetzes von 1814, Kriegsminiſter General von
ben, mſſklarem Blick erkannte, feiert jetzt ſeine Wiederauf=
Phunglſ)trüber hinaus iſt aber auch das
Führerprin=
zum TArch=bruch gekommen ſo verſtanden, daß jeder wehrfähige
Aſtſche, ihe Rückſicht auf ſeine Vorbildung, in der Wehrmacht eine
MFende /Elluung einnehmen kann, wenn er alle Eignungen mit
dringnl ſie, einen echten und wahren Führer auszeichnen.
Wenrin Herbſt der erſte Jahrgang unter die Fahnen
dannſteben Jünglinge den Garniſonen und Uebungsplätzen
die daßohe und heilige Gefühl in der Bruſt tragen, Männer
ſein, a.ldis das Vaterland, ja auf die die ganze Welt ſchaut.
yn ſieſſſd berufen, auch an die ruhmreiche
Tra=
lion /i alten deutſchen Armee anzuknüpfen
zu Wgen, daß das neue Deutſchland in nichts
mterihi Vergangenheit zurückſteht. Und kehren
zurück)ſcm treten in die Reihen der Volksgemeinſchaft
Män=
eim hollen ein Vorbild ihres Lebens führen werden und
Einen ariſchen Geiſt ausſtrahlen, den Adolf Hitler zu neuem
den eromt hat und der von nun ab wieder unſere geſamte
ion biſſen und entflammen wird.
Beneral von Reichenau
I8 neue Wehrgeſetz und die Auswirkung
Der 9emeinen Wehrpflicht im Jahre 1935.
Berlin, 22. Mai.
Der Ice, des Wehrmachtsamtes im Reichkriegsminiſterium,
Sveral / Reichenau, gab heute der deutſchen Preſſe in
eAhDlegsttin Ausführungen den Inhalt des neuen Wehrgeſetzes
Berthnt kſüchrte nach einem Dank an den Führer u. a. aus:
Dls e Wehrgeſetz wurzelt tief in dem Grunde beſten und
Hriſten Utzichen Geiſtes, der vor mehr als hundert Jahren einem
Stuewhena Volk die Freiheit wiedergegeben hat. Es iſt aber auch
Trnchdt rvon der Kraft des Nationalſozialis=
2 Deiliskheutige Deutſchland geſchaffen hat. Es iſt national=
Sogiſtiſchlie ieinem Geiſt und in ſeinen Forderungen, in ſeinen
uechten A0 m ſeinen Pflichten; denn es ſtellt die Pflicht, dem
Senisvo m u: dienen und in ihm aufzugehen, vor das Recht, als
Einzelperſon in unſerem Volk anerkannt und geſchätzt zu werden.
Es ſtellt aber auch das Recht jedes wehrwürdigen und
wehrfähi=
gen Mannes feſt, ſeinem Volke, mit der Waffe zu dienen, und
macht die Stärke der Wehrmacht nicht abhängig
von Parlament und Mehrheitsbeſchlüſſen. Es
kennt keine Standesvorrechte und keine
Bildungs=
privilegien, nur Charakter und Leiſtung
wer=
denden Wegdes Soldaten beſtimmen. Ehe ich auf das
Geſetz im Einzelnen eingehe, darf ich noch ganz kurz Ihre
Auf=
merkſamkeit auf das Wehrgeſetz vom 23. März 1923 lenken, das
unter dem Druck des Verſailler Vertrages die geſetzliche
Grund=
lage für die Reichswehr geſchaffen hat.
Begriffe und Bezeichnungen aus dieſem Geſetz, die mit der
Berufswehrmacht eng verbunden waren, ſind in das neue
Geſetz nicht übernommen worden, um dieſe Periode
un=
ſerer Wehrpolitik, auch äußerlich endgültig
abzu=
ſchließen. Ich möchte aber betonen, daß wir Soldaten der
Reichswehr keine Veranlaſſung haben, uns jener Zeit zu ſchämen.
Trotz Verſailler Vertrag, trotz innenpolitiſcher Hemmungen iſt es
der Zielklarheit, dem Idealismus und der Beharrlichkeit der
ver=
antwortlichen Führer gelungen, das ſoldatiſche Erbe unſerer
gro=
ßen Vergangenheit zu bewahren. Sie haben, um ein Wort des
Generaloberſten von Seeckt zu zitieren, mit heißem Herzen, aber
kühlem Verſtand geholfen, den 16. März 1935 vorzubereiten.
Nach einem kurzen Hinweis auf die Gliederungen des neuen
Wehrgeſetzes griff General von Reichenau die Hauptpunkte
her=
aus, die ein beſonderes Intereſſe für die Allgemeinheit und
da=
mit für die Preſſe haben.
Die Dauer der Wehrpflicht
iſt vom 18. bis zum 45. Lebensjahr feſtgeſetzt. Der
Reichskriegs=
miniſter kann dieſe Dauer im Kriege und bei beſonderen
Notſtän=
den erweitern. Dieſe Feſtlegungen ſtellen keineswegs eine
Ueber=
ſpannung der Wehrpflicht dar. In allen europäiſchen Staaten mit
allgemeiner Wehrpflicht ſind etwa die gleichen Altersgrenzen
feſt=
gelegt, häufig ſogar noch darüber hinausgehend, wie in Frankreich
und in Rußland.
Die Wehrpflicht wird durch den Wehrdienſt erfüllt der
aktiv in der Wehrmacht oder im Beurlaubtenſtande geleiſtet
wird. Die Unterteilung des Beurlaubtenſtandes iſt derjenigen
der Vorkriegszeit angeglichen, wie überhaupt auf bewährten
Einrichtungen und Erfahrungen aufgebaut worden iſt.
Der Mann tritt nach Erfüllung der aktiven Dienſtpflicht zur
Reſerve über, der er bis zum 35. Lebensjahr angehört. Zwiſchen
dem 35. und 45. Lebensjahr gehört er der Landwehr an; die
Jahrgänge über 45 Jahre, die im Kriege oder bei beſonderen
Notſtänden einberufen werden können, bilden den Landſturm.
Zur Erſatzreſerve gehören die Wehrpflichtigen, die nicht zur
Erfüllung der aktiven Dienſtpflicht einberufen werden. Auch die
Erſatzreſerviſten treten mit Vollendung des 35. Lebensjahres
zur Landwehr über.
Die Dauer der aktiven Dienſtpflicht wird durch
den Führer und Reichskanzler feſtgeſetzt. Es iſt bereits verfügt,
daß ſie — für alle Wehrmachtsteile gleich — ein Jahr
be=
trägt. Neben den langdienenden Unteroffizieren können
Frei=
willige im Heer auf ein weiteres Jahr, in Kriegsmarine und
Luftwaffe auf insgeſamt vier Jahre verpflichtet werden. Das
Flottenperſonal der Kriegsmarine und die Fliegertruppe
wer=
den ſich ausſchließlich aus längerdienenden Freiwilligen ergänzen.
Die Erfüllung der Arbeitsdienſtpflicht iſt
eine Vorausſetzung für den aktiven Wehrdienſt.
Für das Jahr 1935 kann dieſe Vorausſetzung allerdings noch
nicht gefordert werden, da die Arbeitsdienſtpflicht noch nicht
ge=
ſetzlich feſtgelegt iſt. Gewiſſe Ausnahmen werden für die
Ueber=
gangszeit und auch auf weitere Sicht notwendig bleiben.
Die Wehrpflichligen werden durch die
Erſah=
dienſtſtellen der Wehrmacht erfaßt.
Die näheren Ausführungsbeſtimmungen hierüber, auch über
Wehrtauglichkeit, Zurückſtellung und Wehrüberwachung, wird
die Deutſche Wehrordnung enthalten, deren erſter Teil als
„Vorläufige Muſterungsanweiſung für 1935‟
noch in dieſer Woche veröffentlicht werden ſoll.
Die Erſatzorganiſation der Wehrmacht gliedert ſich in
Wehr=
erſatzinſpektionen und Wehrbezirkskommandos, die in die zehn
Wehrkreiſe eingeordnet ſind. Es ſind insgeſamt 24
Wehrerſatz=
inſpektionen und 223 Wehrbezirkskommandos. In der
entmili=
tariſierten Zone ſind Erfatzdienſtſtellen der Wehrmacht nicht
ein=
geſetzt, dort werden die Wehrpflichtigen durch die Zivilbehörden
erfaßt.
Die Erſatzdienſtſtellen der Wehrmacht werden eng mit dem
Reichsminiſterium des Innern und den Behörden der
All=
gemeinen und Inneren Verwaltung zuſammenarbeiten.
Zur Erfüllung der Wehrpflicht wird nicht herangezogen,
wer wehrunwürdig oder wer nach dem Gutachten eines
Sanitätsoffiziers oder eines von der Wehrmacht beauftragten
Arztes für den Wehrdienſt untauglich iſt. Wehrunwürdig iſt
derjenige der mit ſchweren Ehrenſtrafen gerichtlich beſtraft iſt.
Die in 8 15 enthaltenen
Vorſchrifften über die Skellung der Nichkarier
ſind nach Grundſätzen entſtanden, die der Führer und
Reichs=
kanzler aufgeſtellt hat. Ariſche Abſtammung iſt
grund=
ſätzlich eine Vorausſetzung für den Wehrdienſt,
doch können Ausnahmen zugelaſſen werden, die durch
Prüfungs=
ausſchüſſe entſchieden werden. Dieſe Prüfungsausſchüſſe ſollen
(Fortſetzung auf Seite 2, erſte Spalte.)
— Preßburg, 20. Mai.
Die Prager Maiwahlen werden nicht nur den Bewohnern
der Tſchechoſlowakei, ſondern auch dem geſamten deutſchen Volke
lange im Gedächtnis bleiben. Hat doch das erſte ſanfte
Mai=
lüfterl, das endlich auch in der Tſchechoflowakei wehte und auf
dem Prager Wenzelsplatz unendlich höchſt überflüſſige Maſſen
von in Papier verwandelter Wahldemagogie aufwirbelte, auch
mit einem Spuk ein Ende gemacht, der ſeit 1926 auf den
deut=
ſchen Minderheiten in Europa laſtete. Seit damals nämlich
konnte der tſchechoſlowakiſche Außenminiſter regelmäßig alle
halben Jahre der Welt verkünden, daß nirgends die
Verhält=
niſſe geordneter ſeien als in der Tſchechoſlowakei und daß
ins=
beſondere die nationalen Minderheiten dortſelbſt mit ihrer
Lage äußerſt zufrieden ſeien. Denn die Deutſchen hätten ja in
Prag zwei Miniſter, die den überwiegenden Teil der deutſchen
Bevölkerung verträten. Daß dieſe beiden Miniſter und ihre
Parteien weder imſtande waren noch daran dachten, den
wirk=
lichen Empfindungen der Deutſchen in der Tſchechoſlowakei
Aus=
druck zu verleihen, brauchte ja nicht hinzugefügt zu werden.
Nun aber iſt es offen zutage getreten, daß die beiden
Herren ſchon jahrelang nicht mehr das Recht in Anſpruch
nehmen durften, ſich als Vertreter der Deutſchen in der
Tſchecho=
ſlowakei zu betrachten! Ihre Parteien, die Marxiſten ſowohl
als auch der ſtändiſche Bund der Landwirte, erwieſen ſich als
Koloſſe mit tönernen Füßen, die beim erſten Angriff zerbrachen.
Sie ſtanden dem Gemeinſchaftswillen zur Einigung, der auch
in der Tſchechoſlowakei ſeit langem wach iſt — die 1933
auf=
gelöſte nationalſozialiſtiſche Partei kämpfte dafür ſeit der
Ent=
ſtehung des Staates — im Wege und mußten daher
ver=
ſchwinden. Das iſt der Zug der Zeit, und an die Stelle des
morſchen Alten trat die Sudetendeutſche Partei, und zwar gleich
mit einer ſolchen Wucht, daß ſie auf den erſten Anhieb nicht
nur zwei Drittel aller deutſchen Wähler an ſich zog, ſondern
auch noch für eine „Minderheitspartei” noch nie dageweſen, zur
zahlenmäßig ſtärkſten Partei des Dachſtaates wurde. Das war
für die Wahltechniker der Prager Regierung keine kleine
Ueber=
raſchung, und es iſt eigentlich kaum verwunderlich, daß die
Rechenmaſchinen in den Miniſterien ſolange arbeiten mußten,
bis das Ergebnis unter der Loſung veröffentlicht werden konnte:
„Wie ſage ich es meinem Kinde?‟ Es gelang denn auch richtig,
irgendwo Wahlkreiſe zu finden, wo angeblich die deutſchen
Reſt=
parteien — das iſt für ſie noch ein ehrender Ausdruck — einige
hundert Stimmen über die zur Erlangung eines Mandates
überhaupt notwendigen 20 000 Stimmen aufbrachten. Die
Statiſtik iſt bekanntlich eine freundliche Dame, die ſich gerne
friſieren läßt, insbeſondere von ihrem Herrn und Meiſter.
Damit aber, daß wenigſtens vorläufig zwei Miniſterpoſten
für alte Herren gerettet ſind, iſt noch nichts getan. Die
Schwie=
rigkeit beginnt erſt, denn die tſchechiſche nationale Oppoſition
läßt ſich natürlich die günſtige Gelegenheit nicht entgehen, mit
aller Sentimentalität, der die ſlawiſche Seele fähig iſt, das
Schickſal des unglückſeligen Volkes zu beklagen, das von einer
miſerablen, Regierung ſo ſchlecht geführt wird, daß es im
17. Jahre nach ſeiner politiſchen Befreiung „vom germaniſchen
Joch” eine deutſche Partei als die ſtärkſte Partei „ſeines”,
Staates vor ſich ſieht! Mit beweglichen Tönen klagen die
Schriftleiter aller tſchechiſch=nationalen Blätter, wie ſie von allen
Seiten wegen dieſes entſetzlichen Ereigniſſes beſtürmt werden;
und einer ſchildert gar, wie eine langjährige Bezieherin des
betreffenden Blattes am anderen Ende des Drahtes
herz=
ergreifend zu ſchluchzen begann, als ſie auf ihre fernmündliche
Anfrage die Hiobsbotſchaft empfing. „Henlein ante Portas!”
Ganz Prag ſpricht davon, daß am Ende gar der Staatspräſident
ihn als Vertreter der ſtärkſten Staatspartei mit der
Miniſter=
präſidentenſchaft betrauen müßte.
Geht man nächtlicherweile durch die Straßen Prags, ſo kann
man ſich nach den großen Kundgebungen der Wahltage mit
gegenſeitigen Prügeleien der tſchechiſchen Parteien untereinander
des Eindrucks nicht erwehren, daß ſich irgend etwas vorbereitet.
Ueberall ſtehen die Menſchen zuhauf und murmeln. Die
Ge=
ſchichte erinnert einen lebhaft an die Bürgerſzene im „Egmont”!
Auf die Regierung wird geſchimpft, was das Zeug hält. Leute,
die ihren Parteien die Stimme gegeben haben, greifen ſich
nach=
träglich an den Kopf und fragen ſich wie ſie nur ſo unvorſichtig
ſein konnten. Kein Zweifel: es beſteht die Gefahr, daß dieſe
Volksſtimmung ſich eines Tages, wie ſo oft ſchon, gewaltſam
Luft machen könnte in Form der leidigen Prager
Straßen=
krawallen gegen die Deutſchen.
Geſchickte Drahtzieher haben hier leichtes Spiel. Wer die
deutſch=tſchechiſche Verſtändigung verhindern will, der braucht
dieſe Feuerchen nur anzublaſen. Dabei iſt die Gelegenheit
ge=
rade jetzt für die Prager Regierung außerordentlich günſtig,
endlich durch eine großzügige Geſte ihren Willen zur friedlichen
Bereinigung der inneren Fragen der Tſchechoſlowakei zu
be=
weiſen. Die Sudetendeutſche Partei und ihr Führer Konrad
Henlein haben ſeit Beginn ihrer Wirkſamkeit den Wunſch
ver=
kündet, auf dem Boden des Staates, ſeiner Verfaſſung und
ſeiner Geſetze ſtehend, eine wirkliche Verſtändigung zwiſchen den
beiden Hauptvölkern des Staates herbeizuführen. Das ſoll
offenbar verhindert werden. Man weiß, daß damit dem Frieden
in Europa nicht gedient iſt, wenn die ausgeſtreckte Hand
aber=
mals ausgeſchlagen wird. Die Gefahr beſteht, daß die
Regie=
rung, die natürlich über die Stimmung der Gaſſe genau
unter=
richtet iſt, ihrem Druck nachgibt und neuerlich das Verkehrte tut.
Da iſt es nun tatſächlich eine ſtaatsmänniſche Handlung des
Führers der Sudetendeutſchen Partei geweſen am Tage nach
ſeinem überwältigenden Siege dem greiſen Staatspräſidenten
telegraphiſch ſeine Ehrerbietung und ſeinen Willen kundzutun,
der hiſtoriſchen Verantwortung gerecht zu werden, die ihm als
wahrhafter Führer der Sudetendeutſchen vom Schickſal auferlegt
wurde. Henlein drückte dabei die Hoffnung aus, daß dieſe
Wahlentſcheidung auch von den Tſchechen als Vorausſetzung für
die Sicherung eines harmoniſchen Zuſammenlebens der Völker
in der Tſchechoſlowakei betrachtet und praktiſch ausgewertet
würde. Damit wird auch gleichzeitig von der ernſteſten Seite,
die heute unter den Sudetendeutſchen in Betracht kommt, ein für
allemal der lächerlichen Behauptung gewiſſer Hetzer ein Riegel
vorgeſchoben, als ob die Sudetendeutſche Partei irgendwelche
andere als die feſtgeſtellten innerſtaatlichen und lohalen Auf=
Seite 2 — Nr. 141
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 23. Mai 1.6
gaben durchzuführen gedenke. Maßgeblich und verantwortlich
für das Erwachen und den Zuſammenſchluß der
Sudeten=
deutſchen war die Not der Seele und des Körpers, die über die
Deutſchen in der Tſchechoſlowakei in einer Form hereingebrochen
iſt, die längſt die Ausmaße des Erträglichen überſchreitet. Jene
Prager Regierung, die das erkennt und den guten Willen der
Deutſchen in der Tſchechoſlowakei begreift, ſelbſt mit Hand
an=
zulegen, um durch Beſſerung der eigenen Lage gleichzeitig auch
dem Staat und ganz Mitteleuropa zu dienen, und die deshalb
der Sudetendeutſchen Partei Henleins mit offenem Vertrauen
entgegenkommt, könnte in der Geſchichte der Völker ein Denkmal
für unvergeßliche Verdienſte um den Frieden beanſpruchen.
über das neue
der allgemein
und die Auswirkung
ſcht im Jahre 1935.
(Fortſetzung von Seite 1, zweite Spalte.)
bei den Wehrerſatzinſpektionen durch den Reichsminiſter des
Iunern im Einvernehmen mit dem Reichskriegsminiſter
ein=
gerichtet werden, ebenſo werden die Richtlinien für die
Prüfungs=
ausſchüſſe von den beiden genannten Miniſtern ausgearbeitet.
Die Richtlinien werden dahin gehen, daß ſolche Nichtarier und
Perſonen, die mit Frauen nichtariſcher Abkunft verheiratet
ſind, bei freiwilliger Meldung zum aktiven Wehrdienſt
zu=
gelaſſen werden, die nach Art ihrer bisherigen Betätigung, nach
dem perfönlichen Geſamteindruck und nach Prüfung der
poli=
tiſchen Zuverläſſigkeit für geeignet befunden werden.
Rein=
raſſige Juden werden zum aktiven Wehrdienſt
nicht herangezogen. Alle Nichtarier
unter=
liegen der militäriſchen Meldepflicht und der
Wehrüberwachung. Die zum aktiven Wehrdienſt
zu=
gelaſſenen Nichtarier gelangen nicht in Vorgeſetztenſtellungen.
Für den Kriegsfall wird eine beſondere Regelung dieſer
ſchwie=
rigen Frage eintreten müſſen, die der Führer und
Reichs=
kanzler ſich noch vorbehalten hat.
Die Wehrpflichtigen, die dauernd im Auslande leben oder
für längere Zeit nach dem Auslande gehen wollen, müſſen
grundſätzlich ihre Wehrpflicht in Deutſchland erfüllen. Es iſt
jedoch zeitliche Zurückſtellung, in Ausnahmefällen ſogar Urlaub
bis zur Beendigung der Wehrpflicht möglich. Im Jahre 1935
ſollen im Ausland lebende Wehrpflichtige zum aktiven
Wehr=
dienſt nicht herangezogen werden, da weder die Muſterung und
Aushebung rechtzeitig durchgeführt noch die Geſuche ſich
frei=
willig Meldender bearbeitet werden können. Die für die im
Ausland lebenden Wehrpflichtigen zuſtändige Erſatzdienſtſtelle iſt
das Wehrbezirkskommando VI, Berlin W 35, Genthiner Str. 11,
Fernſprecher B 2 2187. Die deutſche Reichsangehörigkeit iſt eine
Vorausſetzung für den Dienſt in der deutſchen Wehrmacht, jedoch
kann der Führer und Reichskanzler Ausnahmen zulaſſen.
Aus Abſchnitt III, der
die Pflichten und Rechte der Angehörigen
der Wehrmacht
behandelt, will ich nur die hauptſächlichſten herausgreifen.
Die Verſchwiegenheit über dienſtliche Angelegenheiten muß
für jeden Soldaten eine ſelbſtverſtändliche Pflicht ſein.
Soldaten dürfen ſich nach § 26 nicht politiſch
betätigen. Dieſer Grundſatz iſt alt und bewährt. Es iſt
klar, daß während der kurzen Dienſtzeit der Soldat ſeine ganze
körperliche und geiſtige Kraft auf die Ausbildung mit der Waffe
lenken muß, daß er nur einer Befehlsgewalt, der der Wehrmacht,
unterſtehen kann. Infolgedeſſen ruht auch für alle
Soldaten die Zugehörigkeit zur NSDAP., einer
ihrer Gliederungen oder einem der ihr
ange=
ſchloſſenen Verbände für die Dauer des aktiven
Wehrdienſtes. Desgleichen ruht das Recht zum
Wählen oder zur Teilnahme an Abſtimmungen.
Der Reichskriegsminiſter iſt ermächtigt,
Wehrmachts=
beamte und im Bereich der Wehrmacht angeſtellte
Zivilperſonen auch dieſen Vorſchriften zu
un=
terwerfen, wenn die militäriſchen Notwendigkeiten dies
fordern.
die Gebührniſſe der Holdaken
werden durch das Reichsbeſoldungsgeſetz geregelt. Beſonders
dringlich iſt eine Sicherungsvorſchrift gehalten, die
verhindern ſoll, daß dem einzelnen
Wehrpflich=
tigen nach Ableiſtung ſeines aktiven
Wehrdien=
ſtes Nachteile in ſeinem Beruf entſtehen. Ebenſo
iſt für freiwillig länger dienende Soldaten
eine Verſorgung vorgeſehen, die eingehend in einem
beſonderen Geſetz, dem Wehrmachtsverſorgungsgeſetz, behandelt
werden wird.
Nach ehrenvollem Dienſt von zwölf Jahren können Angehö=
II.
Entwicklung, Erfolge, Erkenntniſſe und Ziele.
Von Dr. Hans Hartmann.
Man kann es den Menſchen gar nicht eindringlich genug ſagen:
die Feinde der Menſchheit. Inſekten, aber auch andere (wie Vögel)
haben in ihrem Vernichtungskampf gegen die Ernten der Erde
ſo großen Erfolg, daß der jährliche Schaden nicht nach Millionen,
ſondern nach Milliarden Goldmark gezählt werden muß. Was die
Inſekten, Hamſter, Wühlmäuſe auf dem Felde, in den Obſtgärten
und Weinbergen übrig laſſen, das vernichten dann Mäuſe und
andere Tiere in den Speichern und Lagern. Darum muß jeder, der
von der landwirtſchaftlichen oder mehr von der politiſchen Seite
den Ernährungskampf unſeres Volkes mit innerſter Beteiligung
verfolgt, das größte Intereſſe für die Arbeit der Biologiſchen
Reichsanſtalt haben. Manchmal kommt es dem aufmerkſamen
Be=
trachter vor, als ob er in ein unentrinnbares Netz von
animali=
ſcher Feindſchaft verſtrickt iſt; es gibt Käfer, deren Larven die
Wurzeln der Obſtbäume zerſtören, dann kommen ſie als Käfer
an die Oberfläche und zerfreſſen die Blätter, ſo daß ſich die Früchte
kaum entwickeln können; und das wenige, was ſich entwickelt,
fällt ihnen dann auch noch zum Opfer. Wer einmal einen
Raupen=
fraß miterlebt hat, der wundert ſich über den Widerſinn der
Na=
tur, daß ſie Lebensweſen erſchafft, die unermüdlich und ohne
Unterbrechung nur freſſen, freſſen und freſſen.
Die Biologiſche Reichsanſtalt hat in den dreißig Jahren
ſelb=
ſtändigen Beſtehens drei Phaſen ihrer Entwicklung durchgemacht:
zuerſt mußte die Wiſſenſchaft einmal die Probleme der Praktiker,
alſo der Landwirte und Forſtfachleute erfaſſen. Dazu war früher
in der Univerſitätswiſſenſchaft zu wenig Gelegenheit gegeben. Es
ging alles ſo ſeinen Gang, bis ſchließlich das große Erwachen kam
als ein Teil der Lebensangſt des modernen übertechniſierten
Men=
ſchen. Er erkannte die Gefahr, die ihm die Schädlinge brachten,
und er rüſtete ſich zum Kampfe. Das dauerte etwa zehn Jahre.
Dann ging man an die ernſte und ſyſtematiſche Arbeit, wiederum
vergingen faſt zehn Jahre. Dann aber, gleich nach dem Kriege,
verſuchte man die praktiſche Bekämpfung. In engſter
Zuſammen=
arbeit mit den Landwirtſchaftskammern, mit einer gut
durch=
gearbeiteten Organiſation ſuchte man den Feind da auf, wo er
wütete. Die Biologiſche Reichsanſtalt errichtete Zweigſtellen in
deutſchen Gauen, wo ſie dem Feinde näher war und jeweils ſeine
Lebensbedingungen leichter ſtudieren konnte als in Berlin. Eine
in Naumburg an der Saale, die ſich vorwiegend mit der
Erfor=
ſchung und Bekämpfung der Reblaus befaßt, eine in Aſchersleben
Vom Tage.
Aus Anlaß der Verkündung des Wehrgeſetzes hat der
Reichs=
kriegsminiſter Generaloberſt v. Blomberg am 22. Mai an den
Gräbern der Generale Scharnhorſt und Boyen auf dem
Invaliden=
friedhof einen Lorbeerkranz der Wehrmacht niedergelegt, um das
Andenken der beiden Männer zu ehren, die vor 120 Jahren die
allgemeine Wehrpflicht ſchufen und erhielten.
Der Reichskriegsminiſter, Generaloberſt v. Blomberg,
unter=
nimmt vom 22. Mai ab eine dreitägige Reiſe nach Süddeutſchland.
Bei dieſer Gelegenheit wird er eine Reihe württembergiſcher und
badiſcher Städte aufſuchen. Wie wir dazu erfahren, nimmt auch
Reichserziehungsminiſter Ruſt an der Reiſe teil.
Mit der Führung des 10. Armeekorps iſt Generalleutnant
Knochenhauer, bisher Inſpekteur der Kavallerie, betraut worden.
Der kommandierende General iſt bereits in Hamburg eingetroffen.
Zum Chef des Stabes des Korpskommandos 10 Hamburg iſt Oberſt
v. Mackenſen, ein Sohn des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen,
ernannt worden.
In Graz wurden in den letzten Tagen etwa 100 öſterreichiſche
Nationalſozialiſten verhaftet. Auch in Fürſtenfeld in Steiermark
wurden zahlreiche nationale Perſönlichkeiten in Haft genommen.
Nach Berichten der polniſchen Preſſe ſoll gegen Korfanty, der
ſich zurzeit in der Tſchechoſlowakei zum Kuraufenthalt befindet,
Haftbefehl erlaſſen worden ſein.
Die franzöſiſche Regierung Flandin wird vom Parlament
Mitte Juni Vollmachten zur Sanierung der Budgetlage fordern,
die zu großen Beſorgniſſen Anlaß gibt. Man ſpricht davon, daß
der Miniſterpräſident ungefähr die gleichen, ſehr weitgehenden
Vollmachten verlangen wird, wie ſie Poincaré nach dem
Zuſam=
menbruch des Franken im Jahre 1926 erhielt. Die Ausſprache
dar=
über wird Mitte Juni beginnen.
Für die Deckung der laufenden Bedürfniſſe des italieniſchen
Staatshaushalts iſt der Finanzminiſter zur Ausgabe von 4proz.
Schatzſcheinen mit 12 Monaten Laufzeit im Betrage von einer
Milliarde Lire ermächtigt worden. Die Zinſen werden im
Vor=
aus bei der Zeichnung entrichtet. Dieſe kurzfriſtige Schatzanleihe
iſt ſchon faſt ganz von den Banken und Verſicherungsinſtituten
über=
nommen worden.
rige der Wehrmacht mit dem Recht zum Tragen der Uniform
eines Wehrmachtsteiles verabſchiedet werden.
Bei Bewährung und Eignung können Unteroffiziere und
Mannſchaften, die nach ehrenvollem Dienſt aus dem aktiven
Wehrdienſt ausſcheiden, zu Offizieren des Beurlaubtenſtandes
ausgebildet werden, Offiziere und Wehrmachtsbeamte zu
Offi=
zieren und Beamten des Beurlaubtenſtandes überführt werden.
Ich darf mir noch einige kurze Ausführungen zu der Frage
erlauben,
wie ſich die allgemeine Wehrpflicht im Jahre 1935
zunächft auswirken wird.
Im Jahre 1935 werden die Geburtsjahrgänge
1914 und 1915 gemuſtert und der Jahrgang 1914
zur Erfüllung der aktiven Dienſtpflicht
aus=
gehoben. Der Jahrgang 1915 ſteht nach der
Mu=
ſterung zunächſt zur Ableiſtung des
Arbeits=
dienſtes zur Verfügung. Die Dienſtpflichtigen dieſer
beiden Jahrgänge ſind bereits durch die Behörden der
Allgemei=
nen und Inneren Verwaltung in Perſonalblättern erfaßt. Die
Muſterung beginnt im Juni, die Aushebung
fin=
det im Herbſt 1935 ſtatt. Die Ausgehobenen
werden beim Heer und der Luftwaffe zum 1.
No=
vember 1935 eingezogen. Die Kriegsmarine hat
verſchiedene Einſtellungstermine, die ſich je nach
der Verwendung im Flotten= oder Küſtendienſt über das ganze
Jahr verteilen. Für Oſtpreußen wird außerdem noch der
Ge=
burtsjahrgang 1910 zur Erfüllung der aktiven Dienſtpflicht
ge=
muſtert und ausgehoben. Die vorläufige Anweiſung für die
Muſterung und Aushebung 1935 wird, wie ſchon erwähnt, in
Kürze im Reichsgeſetzblatt veröffentlicht werden. Die
Wehr=
pflichtigen aus den Jahrgängen 1913 bis 1910
können auf Grund freiwilliger Meldung zur
Ableiſtung der aktiven Dienſtpflicht eingeſtellt
werden. Eine Muſterung und Aushebung dieſer
Jahrgänge und der noch älteren kann vorläufig noch
nicht erfolgen, da die Unterlagen hierzu erſt geſchaffen werden
müſſen. Sie werden nicht mehr für die Ableiſtung
der aktiven Dienſtpflicht, ſondern nur zu einer
kurzen Reſerveausbildung herangezogen
wer=
den.
Geſuche um freiwilligen Einkrikt in die Wehrmacht
können nur bis zum 1. Juli ds. Js. angenommen werden, da mit
Beginn der Muſterung die Freiwilligeneinſtellung beendet ſein
muß. Es wird gebeten, alle Anfragen an das zuſtändige
Wehr=
bezirkskommando zu richten. Wer nicht weiß, welches
Wehr=
bezirkskommando für ſeinen Wohnort zuſtändig iſt, erhält
Aus=
kunft auf der Ortspolizeibehörde.
für die Bekämpfung der Krankheiten und Schädlinge des
Ge=
müſes, eine in Stade, nicht weit von der Nordſee, wo die
Obſtſchäd=
linge ſtudiert werden, eine in Berncaſtel=Cues für den Weinbau,
und eine in Kiel, die ſich vor allem mit den Schädlingen der
Ge=
treide= und Futterpflanzen befaßt. Eine weitere Zweigſtelle in
Braunſchweig=Gliesmarode erforſcht die Roſtkrankheiten des
Ge=
treides und prüft die Pflanzenſorten auf
Froſtwiderſtands=
fähigkeit.
So zieht ſich das Netz um den Feind immer enger zuſammen,
und die Erfolge wachſen von Jahr zu Jahr. Ein Netz von
Zeit=
ſchriften hilft mit am Kampfe. Gelehrte und Praktiker geben ſich
ihr Stelldichein in ihnen. Je mehr man ſich in das ganze Gebiet
einarbeitet, deſto begreiflicher werden wir den Ruf finden, den
die Biologiſche Reichsanſtalt erhebt, den Ruf nach dem
Pflanzen=
arzt. Er iſt ſo nötig wie der Menſchen= und Tierarzt. Es fehlen
heute noch die formalen Vorausſetzungen, Studiengang, Examen,
Approbation für den „Pflanzenarzt”, und viele kenntnisreiche und
praktiſch erfahrene Männer füllen einſtweilen ſeine Stelle aus.
Aber es muß erreicht werden, daß gründlich vorgeſchulte Leute,
die in Wiſſenſchaft, Wirtſchaftspolitik und praktiſcher
Landwirt=
ſchaft gleichermaßen Beſcheid wiſſen, unſer geſamtes
Pflanzen=
weſen beaufſichtigen können. „Ja” — müſſen wir dem fragenden
Leſer ſagen — „auch in Wirtſchaftspolitik.” Es ergeben ſich
näm=
lich ſchwierige, in das Gebiet der Handelspolitik eingreifende
Fra=
gen durch Einfuhr= und Ausfuhrſperren, zur Verhütung von
Schädlingseinſchleppung. Und da iſt ebenſo ſehr Takt, Kennntis
und Fingerſpitzengefühl im Abwägen der für und wider
ſprechen=
den Momente vonnöten; denn wir dürfen nicht vergeſſen; die
Biologiſche Reichsanſtalt will und muß Entſcheidungen treffen
oder doch wenigſtens die wiſſenſchaftliche Verantwortung für die
Entſcheidungen, zu denen ſie den Staatsbehörden rät, auf ſich
nehmen.
Werfen wir nun noch einige Streiflichter auf die genannten
ſechs Arbeits= und Forſchungsgebiete. Bei der Kartoffel ſind es
die Krebs= und Schorfkrankheiten, die beſonders gefährlich ſind.
Man weiß heute, daß man den Krebs beſiegen wird, indem man
nur noch krebsfeſte Arten anpflanzen läßt. Der urſprünglich in
Ausſicht genommene Termin (von 1938) dürfte vielleicht noch
etwas überſchritten werden; aber dann iſt dieſe Gefahr
überwun=
den. Bis dahin müſſen die verſeuchten Felder ſcharf im Auge
be=
halten werden, um auch Teilſchäden möglichſt zu verhüten. Beim
Schorf iſt es ähnlich: man muß ſchorfwiderſtandsfähige Kartoffel
anpflanzen, und wo man noch nicht ſo weit iſt, durch richtige
Dün=
gung und ähnliche Mittel den Schaden auf ein Mindeſtmaß
zurück=
führen. Es iſt das Werk der Biologiſchen Reichsanſtalt, daß ſie
für die mühſelige Arbeit der Züchtung dieſer widerſtandsfähigen
Sorten die wiſſenſchaftlichen Grundlagen ſchuf, den Prozeß ſtändig
DNB. Berlin, 22. M0
In einem amtlichen Merkblatt werden im einzelnen
Richtlinien aufgeführt, die für die Ernennung
Offizier des Beurlaubtenſtandes maßgebend
Einleitend wird betont, daß der Weg zum Offxzr
d. B. jedem Wehrfähigen offen ſteht, der =
Soldat im Heer gedient hat. Der erfolgreiche Abaß
einer höheren Bildungsanſtalt iſt nicht erforderlich, die Anrver
müſſen jedoch nach Auffaſſung, Perſönlichkeit und Lebenswgel
den an Führerperſönlichkeiten zu ſtellenden Anforderungen /.
ſprechen, geordnete wirtſchaftliche Verhältniſſe nachweiſen u ür
ſich ſowie gegebenenfalls für ihre Ehefrau den Nachweis ciſe;
Abſtammung erbringen.
In Frage kommen aus dem Heer entlaſſene
Verſorgungw=
wärter, die zwei Abſchlußprüfungen mit Erfolg beſtanden ſen
und ſolche, die an Stelle des Zivildienſtſcheines eine
Kapitalaſn=
dung erhalten haben, ehemalige aktive und Reſerveoffizierſeir
alten und neuen Wehrmacht, ſoweit ſie die Grundausbildu yölr
ihren Beruf bereits abgeſchloſſen haben.
Vorausſetzung für die Ernennung iſt die Erfüllu ner
aktiven Dienſtzeit von mindeſtens einem Jahr und die Du
ſüh=
rung von drei Reſerveübungen oder für Männer im Alt erſon
25 bis 35 Jahren, die bisher keine militäriſche Ausbildung enl
ten haben, die Ableiſtung von zwei Ausbildungsübungen, d ie
zwei Monate dauern. Nach deren Ableiſtung gelten dann diel
ben Vorſchriften wie für die aktiv Gedienten.
Außerdem kommen zur Ernennung zum Offizier d. B. weir
beſtimmten Vorausſetzungen ehemalige aktive und Reſerveo ſſierſe
des alten Heeres, ausgeſchiedene aktive Offiziere des Reichshre’s
ſowie Unteroffiziere, die nach dem 1. April 1935 nach 12jälgerr
Dienſtzeit ausgeſchieden und voll geeignet ſind, bzw. Unterofiien g.
die nach 12jähriger Dienſtzeit vor dem 1. April 1935 entlaſſcnnlo,
jedoch nicht älter als 45 Jahre ſein dürfen.
Die zur Uebernahme in das Reſerveoffizierskorps Vor gilt
a=
genen müſſen ſich zur Ableiſtung von zwei Reſerveübungenach
Ernennung zum Reſerveoffizier verpflichten.
DNB. Berlin, 22. M.
Deviſenverbrechen katholiſcher Orda
Vor dem Berliner Schnell=Schöffengericht begann an
kitlt=
woche der zweite Prozeß aus dem Geſamtkomplex der
Devſwven=
brechen katholiſcher Orden. Unter der Anklage des frſte
geſetzten Deviſenverbrechens in fünf Filen
haben ſich diesmal 2 Angehörige des Ordens der Auguſtinmmen
— die 56jährige Generaloberin Maria Mencke, genannt
Ewge=
ſter Neophyſtia, und die 57jähr. Generalſchaffnerin Gertrud Dhmm.
genannt Schweſter Englaia — zu verantworten. Die
furot=
angeklagte Menche iſt ſeit dem Jahre 1931 das
alleiniseVeur=
ſtandsmitglied der „Genoſſenſchaft der Cellitinnen nach de eehel u
des Hl. Auguſtinus in Köln E. V.”, während die Mitan /agſte
Dohm ſeit 1929 für dieſe Genoſſenſchaft unterſchriftsberechn ihſt.
Es wurden insgeſamt Obligationen im Nen vrutelſtſtächten
von 210 000 holländiſchen Gulden und ein Poſten
Aveer=
ſumbankaktien im Nennwert von 5000 holländiſchen Gulde für
etwa 200 000 RM. erworben. Dieſe Summe wurde in
Gzel=
beträgen von 5000—10 000 RM. von verſchiedenen Schweſte, koie
dabei unter dem Schutz ihrer Ordenskleidung auftraten, Etripf=
MBe=
umſchlägen heimlich über die belgiſche Grenze geſchafft.
Die Angeklagte Mencke hat im Verlauf der
Vaiter=
ſuchung ein volles Geſtändnis abgelegt und 4ᛋ ger=
klärt, daß ſie ſich der Tragweite ihrer Handlungen bewrzwar
Auch die Mitangeklagte Dohm hat ihre Beteiligung zu veblei
will aber nicht in der Lage geweſen ſein, die Folgen zu übeehien.
Die beiden angeklagten Schweſtern wurden in der Trachhyres
Ordens aus der Unterſuchungshaft in den Verhandlutſenal
geführt.
Das Urkeil.
Das Berliner Schnellſchöffengericht verurteilte Generwerrin= / einmicht;
Maria Menke, genannt Schweſter Neophytia, wegen for ptzeten
ig ſtets i.
Deviſenverbrechens zu 5 Jahren Zuchthaus, 5 Jahren Eſprkuſe üſomkeit des
und 121 000 Mk. Geldſtrafe. An Stelle der Geldſtrafe ſoll inkiſchte, ſc mit dem
beitreibungsfalle eine Zuchthausſtrafe von weiteren 12 Mſaſten
und 2 Tagen treten.
Die Angeklagte Dohm, genannt Schweſter Englatic unde
wegen Beihilfe zum fortgeſetzten Deviſenverbrechen zu 1MNc” Me Verwirkle
naten Gefängnis und 1000 Mk. Geldſtrafe verurteilt. Bitieſſer” en den daran
Angeklagten ſind 2 Monate, der Unterſuchungshaft an ſch mec i Ziele, und
worden. Ferner wurde die Einziehung von 190 000 Mk. techtr.
net. Für dieſen Betrag haftet die „Genoſſenſchaft der Ce Lnpne
nach der Regel des hl. Auguſtinus in Köln e. V.‟ Die Ardad
Dohm ſoll von der weiteren Haft verſchont werden, wwen
Kaution von 5000 Mk. beigebracht wird.
kontrollierte und nun mit Stolz ſagen darf, daß es auch 1
ſerem wichtigſten Maſſennahrungsmittel ſo vorwärtsgeg!t
Beim Getreide ſtellte ſich der Erfolg noch früher ein
die Brandkrankheiten der Hauptfeind; es iſt ein pilzlice
gang, der unheimlich in den Ernten wütete. Heute iſt Diewag
praktiſch gelöſt. So wie man das Wundfieber nicht mehr Ulerſmiſt.
hafte Krankheit zu fürchten braucht, ſo auch die Brandkr. wſiien
des Getreides nicht mehr. Mit und durch die Arbeit delFit
anſtalt konnte unſere Getreideproduktion ſo geſteigert wed. wſ
wir kaum noch Getreide einführen, ja Mehl bereits EuMile
können. Das Hauptmittel iſt die Saatgutbeize, und zwar N. ſc
geſamte Saatgut mit Hilfe einer Beizmaſchine mit desc./Eme
den Flüſſigkeiten oder trockenen pulverförmigen Miue Koſ
allen den Körnern anhaftenden Krankheitskeimen befre ).
Unter den vielen Aufgaben, die das Gemüſe an di Fſchs
anſtalt ſtellt, greifen wir, in der erſten Vorahnung der Sie
zeit, ein Beiſpiel heraus: die Spargelſchädlinge. Es
Spargelroſt, eine Pilzkrankheit, dann der Spargelkäfer u
Lntſ=
lich die Spargelfliege, die uns um den Genuß der Spa-
zoyalſ=
gen wollen. Bis ins Kleinſte hat man ihre Lebensgemlk.ſ.
tudiert und die Mittel zur Bekämpfung ausfindig gem”
Hier ſei auch geſagt, daß man nicht nur die Nahru gülttel
des Menſchen ſchützen will, ſondern auch das, was ſein ſLo
heitsſinn erfreut. Freilich ſprechen dabei auch wirtſchar
ſichtspunkte mit. So werden Gartenpflanzen, Zierb 41 a
Sträucher auch in den Arbeitsbereich einbezogen. Die Tichlie.
Roſenkrankheiten ſind erkannt und ſtudiert, ſo daß me
lämpfen kann! Roſenmeltau, Schwarzfleckigkeit des RT. ndſhen
Roſenroſt, Roſen=Peronoſpera (falſcher. Roſenmeltau)—
fleckenkrankheit.
In gleicher Weiſe wird der Feldzug gegen die Obſste
geführt. Auch die Hauptfeinde des Weines: Reblaus 2
und falſcher Meltau, werden zurückgedrängt. Die
bekämpfung ſteht unter genauer und ſtrenger ſtaatlicher
Ein verſeuchter Boden darf nach Ausrottung und De
ſechs Jahre nicht bebaut werden: welch ungeheurer Se"
die Wirtſchaft; wie groß das Verdienſt derer, die ihn zu
helfen! Heute baut man bereits widerſtandsfähige Lmſicht
aber die edlen und feinen Unterſchiede der deutſchen 2—
etwa abklingen laſſen.
Die ungeheuren Schäden an unſeren Wäldern ein”
unſerer „gröbſten” Waldart, dem Kiefernwald, können
zurückgedrängt, aber noch nicht ganz überwunden wee,
halb ruft die Leitung der Biologiſchen Reichsanſtalt /üoln=
„Miſchwald”, alſo einer Miſchung von Nadel=Laubwa‟—
mheh=
terholz. Hier ſind nämlich die Bedingungen für Maſſ!
rung von Schidlingen am ungünſtigſten.
Mai
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 141 — Seite 3
Buvwmg Mnwort uuf die Gahrer sieve.
eifbrer Erklärungen äußerſt bedeulungsvoll. — Die deutſchen Luftvorſchläge enkſprechen durchaus den
engliſchen Anſichken. — Unvoreingenommene Prüfung der deutſchen Anregungen.
EP. London, 22. Mai.
Die mit großer Spannung erwartete Rede, mit der der
ſtell=
ſmxetende Miniſterpräſident Baldwin heute die
Unterhaus=
ſhrtte über die engliſchen Luftrüſtungen eröffnete, brachte in
zu g auf das eigentliche Thema keinerlei Ueberraſchungen. Bald=
„ beſtätigte lediglich, was bereits ſeit einigen Tagen bekannt
ſai daß nämlich die Regierung beabſichtige, die
ſtigen Luftſtreitkräfte auf rund 1500
Flug=
ge der erſten Linie zu erhöhen. Dabei betonte er,
emegierung ſei bei der Feſtſetzung dieſer Zahl von der Tatſache
hſeisegangen, daß Deutſchland ſich die Erreichung der Gleichheit
yſ ger Luft mit Frankreich zum Ziel geſetzt habe.
M SSehr viel größeres Intereſſe als dieſe nüchternen Angaben
ilisen die Ausführungen des Redners über die Hitler=Rede,
am das bis auf den letzten Platz beſetzte Haus ſowie die
über=
en Tribünen mit atemloſer Spannung folgten. Einleitend
ſzier 9, Amllrrte Baldwin, daß bei der Feſtſetzung der heutigen Ausſprache
Reſewaſfiulin= ünglich die Hoffnung beſtanden habe, daß die damals
erwar=
des Nitzch le RRede des Führers ſchon in allen Einzelheiten vom Kabinett
nach 1u00yYüvert worden wäre. Infolge des allgemein betrauerten Todes
w. Untenzznb MMarſchalls Pilſudſki und der dadurch bedingten Vertagung
35 eniſgſn z„ Rede Hitlers bis Dienstag abend ſei dies jedoch nicht
mög=
geweſen. „Nichtsdeſtoweniger”, fuhr der ſtellvertretende
ſyiſterpräſident fort, „muß ich die erſte Gelegenheit benutzen,
kiorps 9u
mich zu dieſer höchſt eindrucksvollen Erklärung zu äußern.
erneibunget
erlin, 22
Die Rede des Reichskanzlers iſt ſehr vielſeikig
d wird von der engliſchen Regierung von
Wüeſt n Seiten und ohne jede
Voreingenommen=
ſi geprüft werden. Das Haus wird ſich daran
erin=
u. daß der Miniſterpräſident und der Außenminiſter am 2.
z hier Deutſchland aufforderten, Vorſchläge für die
ſſeitigung der Schwierigkeiten und Gefahren
nuchen, die heute die Welt überſchatten und nur durch kollek=
Vereinbarungen beſeitigt werden können. Es iſt ganz augen=
ſitSich, daß die geſtern abend gehaltene Rede des
Reichskanz=
nuch auf dieſe Aufforderung eingegangen iſt. Wir
betrach=
ſs als eine Antwort, und wir geben zu, daß Herr Hitler in
äußerſt wichtiger Beziehung die Haltung
Deutſch=
ihn s genauer umriſſen hat und in anderer Hinſicht
nach)) kſucſchlands Bereitwilligkeit in vielen
Din=
nffeſtgeſtellt hat.
in Neauet Wik betrachten dieſe Erklärungen als äußerſt
in Poſten UIe
bedeukungsvoll.
terdienen eine ſofortige und ernſte Prüfung durch uns alle.
ft in den Bemühungen um die Verſtändigung eine wichtige
Kerzugefallen. Wir werden in jeder Beziehung unſer
Aeußer=
tan, um dieſe Verſtändigung zuſtande zu bringen.”
ſortfahrend führte Baldwin aus, daß die Rede des
Reichs=
ls in einer Hinſicht zu dem Thema der heutigen Ausſprache
ivekter Beziehung geſtanden habe. Der Kanzler habe
aus=
r, daß Deutſchland gewillt ſei, ſeine Luftſtreitkräfte auf
tveit mit den übrigen einzelnen Weſtmächten zu beſchränken.
i eine Beſtätigung der Grundlage für das engliſche
Luft=
kitungsprogramm. Weiter habe der Reichskanzler
aus=
he, daß mit der Feſtſetzung des Grundſatzes der
rtät ſtatt der Feſtſetzung von Höchſtgrenzen
Yöglichkeit einer Herabſetzung der Luftſtreitkräfte gegeben
das ſei ein wichtiger Geſichtspunkt, den auch die
ſiſtve Regierung ſtets im Auge gehabt habe. „Weiter muß ich
MA. fmerkſamkeit des Hauſes auf die Sätze des Reichskanzlers
die ſich mit dem
Lufk=Locarno
igen. Die Verwirklichung dieſes Planes durch Verhand=
Men zwiſchen den daran intereſſierten Mächten iſt eines unſe=
Muchtigſten Ziele, und was der Kanzler hierüber geſagt hat,
aker um ſo wertvoller, als darin die Hoffnung zum Ausdruck kam,
Wuöltieſer Luftpakt durch eine vertragsmäßige Beſchränkung der
Aiteitkräfte ergänzt würde. Auch was Hitler über die
Ver=
lug dieſes Luftpaktes mit Maßnahmen zum Schutz der Zivil=
Airrung gegen Luftangriffe ſagte, entſprach durchaus den
eng=
nAnſichten.”
Hefſiſches Landestheater.
Neunkes Hinfonie=Konzerk.
Großes Haus. — Mittwoch, den 22. Mai 1935.
MAäſtin und Vortragsfolge hatten eine beſonders große
An=
heskraft ausgeübt, ſo daß das letzte der Sinfoniekonzerte einen
ereulichen Beſuch aufwies. Und dies mit vollſtem Recht,
S2 war, als ob zwiſchen der herrlichen heroiſchen Reichstags=
Me* Führers und Reichskanzlers, die ſo ganz an Bismarcki=
BGriſt anſchloß, und den beiden großen Werken zweier füh=
Me Geiſter deutſcher Muſik ein enger innerer Zuſammenhang
. Und es iſt wohl keine Täuſchung, wenn wir empfanden,
ör Generalmuſikdirektor Karl Friderich das hingebend
A Landestheaterorcheſter und die Hörer beſonders auf die
Sannung und ungeheure Weite beider Meiſterwerke
ein=
waren.
* C. Kraus ſpielte das große Klavierkonzert in
A von Johannes Brahms. Der Zufall wollte es, daß in
E Wartitur die Vortragsfolge eines Sinfoniekonzerts unter
e.=Balling am 16. März 1925 lag, bei dem die gleiche
Künſt=
usſelbe Konzert erſtmalig in Darmſtadt geſpielt hatte, und
Sahl Notizen, die ich mir dämals während der Aufführung
Ermöglichte mir „mancherlei Vergleiche. War Elſe C.
won damals eine ganz hervorragende Pianiſtin, deren
Aagskraft wir bewunderten, ſo war die heutige Leiſtung
entlich viel wärmer und mehr durchblutet. Die
Künſt=
are ſich damals beſonders leidenſchaftlich, erfolgreich und in
der Einfühlung für modernſte Kunſt ein, und vielleicht
eS Intereſſe ſie der romantiſchen Muſik objektiver gegen=
FI. Heute war es wirklich groß, wie ehern und kraftvoll
uckutigen pathetiſchen Stellen des erſten Satzes
da=
ü wie tief empfunden, vornehm zurückhaltend —
Dr Freiheit rhythmiſchen und agogiſchen Geſtal=
Ner kühn — die wundervolle Lyrik der
Gegen=
ns erſten Satzes, die andächtige Würde des
lang=
boatbes geboten wurden. Und dann der Schlußſatz, ganz
urs Zurückehrende Energie, gepaart mit Freude und Gra=
Siwervol der Anſchlag, blendend die klare Technik, äußerſt
Dee unbegleiteten Soloſtellen und Kadenzen. Elſe C. Kraus
Qünſtlerin von außergewöhnlicher Bedeutung geworden,
Len Denigen ganz bedeutenden deutſchen Pigniſtinnen und
Sinpnen gszählt werden muß. Ihr Spiel iſt ſo verſönlich und
Red geworden, daß ſie auch über Deutſchlands Grenzen
Im weiteren Verlauf ſeiner Rede ging Baldwin dann auf
die Frage von Englands Luftrüſtungen ein, wobei er
einleitend betonte, daß dieſe Aufrüſtung allen denen, die den
Frieden liebten, erhebliche Beſorgniſſe einflößen müſſe, daß aber
kein Anlaß zu einer Panikſtimmung vorliege. Die
Regierung ſtütze ihr Luft=Aufrüſtungsprogramm auf Deutſchlands
Anſpruch auf Parität mit Frankreich und habe daher für ihre
eigene Parität die Zahl der Flugzeuge der erſten Linie auf
un=
gefähr 1500 feſtgeſetzt. Alle für dieſe Erhöhung notwendigen
Maßnahmen befänden ſich augenblicklich in Vorbereitung und
würden ſo bald wie möglich durchgeführt werden.
Weiter kündigte Baldwin einen Zuſatzetat für das engliſche
Luftfahrtminiſterium an. Die Frage einer Vereinheitlichung der
drei Wehrminiſterien unter einem Miniſter müſſe der Zukunft
vorbehalten bleiben. Sie ſei eine der vielen Fragen, die
gegen=
wärtig zur Erörterung ſtünden, und er könne dem Unterhaus
verſichern, daß ſie unter allen Geſichtspunkten geprüft werde. —
Abſchließend begründete der ſtellvertretende Miniſterpräſident
die engliſchen Luftrüſtungen.
* Die erſte amtliche Stellungnahme zur Führerrede iſt am
Mittwoch im engliſchen Unterhaus erfolgt, wo Baldwin das neue
engliſche Rüſtungsprogramm begründete. Es war bekannt, daß er
dabei auch die Hitlerrede ſchon berückſichtigen wollte. Allerdings
beſtand dieſe Abſicht, als mit einem früheren Termin des
Reichs=
tages gerechnet war. Es iſt verſtändlich, wenn deshalb Baldwin
nicht auf alle Einzelheiten der Rede eingeht, die ja tatſächlich ein
vollſtändiges Programm auf lange Sicht darſtellt, ſondern ſich auf
eine allgemeine Würdigung beſchränkte und einzelne mit der
Luft=
rüſtung insbeſondere im Zuſammenhang ſtehende Punkte
heraus=
griff. Aber ſchon die Tatſache, daß Baldwin offen erklärte, er hätte
einen anderen Schluß ſeiner Rede vorbereitet und dieſen Schluß
unter dem Eindruck der Hitlerrede zerriſſen, zeigt deutlich, in
wel=
chem Umfange die Auflockerung erfolgt iſt. Und auch die Art, wie
in der Form und in der Sache Baldwin, zu verſchiedenen
An=
regungen des Führers Stellung nahm, läßt erkennen, daß die
ſtarre Konzeption der engliſchen Politik, wie ſie noch vor wenigen
Wochen beſtand, nicht mehr vorhanden iſt. Dieſer Eindruck wird
auch nicht verwiſcht, durch mancherlei Zwiſchenbemerkungen, die
immerhin noch gewiſſe Einſeitigkeiten und Schiefheiten der
Auf=
faſſung in ſich ſchließen.
Die zwingende Logik der Beweisführung des Führers hat
offenbar erreicht, daß in England das Verſtändnis nicht nur für
die deutſche Politik ſchlechthin, ſondern auch für ihre Ziele
wie=
der im Wachſen begriffen iſt. Baldwin hat von einer
außer=
ordentlichen Erklärung geſprochen. Er hat die ernſteſte und
fairſte Erwägung der deutſchen Gedankengänge in einem Geiſte
der Sympathie und Aufrichtigkeit in Ausſicht geſtellt und vor
allem die Anregungen über die Verſuche zu einer Einigung über
Luftrüſtungen und den Schutz der Zivilbevölkerung dankbar
auf=
gegriffen.
Es wäre vorſchnell, daran weitgehende Folgerungen knüpfen
zu wollen. Wir wiſſen ja, daß die Meinungen im engliſchen
Ka=
binett nicht ganz einheitlich waren. Wir wiſſen, daß die
Gegen=
wirkungen einſetzen werden. Aber der Grundton von dieſer Rede
Baldwins geht doch dahin, daß zum mindeſten Baldwin
entſchloſ=
ſen iſt, die engliſche Politik mehr in die Rolle eines Vermittlers
zurückzurücken. Wir nehmen gerne davon Kenntnis, wenn
Bald=
win die begründete Hoffnung ausſpricht, daß jetzt die
gemein=
ſamen Bemühungen der Länder zu einem Ergebnis kommen
können, ſelbſt wenn dieſer Weg auch noch weit ſein mag und viele
Hinderniſſe zu überwinden ſein werden.
Günſtiger Eindruck in England.
EP. London, 22. Mai.
Die Rede des Führers an Deutſchland Europa und die
Welt überſchattet heute in der engliſchen Preſſe alle anderen
Ereigniſſe. Sämtliche Blätter veröffentlichen lange Auszüge aus
der Rede und widmen ihr nicht weniger lange Leitartikel, die
mit einer Ausnahme die überragende Bedeutung
dieſer Rede für die weitere politiſche
Entwick=
lung hervorheben. Dieſe eine Ausnahme iſt die „Morning
Poſt”, die in der Führer=Rede keine konſtruktiven Elemente
ſehen kann und ſich gegen alle weiteren Verhandlungen mit
Deutſchland wendet. Von links bis rechts, vom „Daily Herald”,
hinaus als typiſche Vertreterin deutſcher Kunſt reiche Anerkennung
finden mußte. Dem begeiſterten Beifall haftete wirklich kein
Bei=
geſchmack von Lokalpatriotismus bei, und die Künſtlerin dankte
durch Zugabe einiger Brahms=Walzer. Die Orcheſterbegleitung
war ausgezeichnet, Streicher wie Bläſer ſpielten außergewöhnlich
tonſchön, Friderich geſtaltete den Orcheſterpart durchaus ſinfoniſch
und doch ſo, daß er das Pianiſtiſche mehr in den Vordergrund
tre=
ten ließ, als man es ſonſt gerade bei dieſem Konzert gewohnt iſt.
Den zweiten Teil des Abends bildete Beethovens Eroica.
Hatten wir beſonders im Vorjahre mehrfach das Empfinden,
als ob Karl Friderich ſich perſönlich ſehr ſtark für die
Roman=
tik einſetzt und klaſſiſcher Kunſt etwas ferner ſteht, ſo war der
heutige Eindruck, ähnlich wie der der Fidelio=Wiedergabe,
weſentlich anders. Es war eine ganz ernſte und überaus
ſorg=
fältige Auseinanderſetzung mit Beethovens erſtem
Kompoſitions=
höhepunkt, frei von jeder Effekthaſcherei, die ſich bei vielen
zeit=
genöſſiſchen Dirigenten in Uebertreibung raſcher Tempi äußert.
So erhielt der erſte Satz durch das klug gemäßigte Tempo
große Linie, und er wurde weit ſtärker phraſiert, als es
Fride=
rich im Vorjahre zu tun pflegte, ohne daß die lyriſchen
Neben=
themen deshalb in ſo oft gehörter unleidlicher Weiſe in viel
lang=
ſameres Tempo gerieten. Ergreifend erklang der
Trauer=
marſch, die rhythmiſchen Schwierigkeiten einer ſchlackenloſen
Ausführung ſind ſo groß, daß eigentlich ſtets kleine Erdenreſte
bleiben — auch bei der Wiener Aufführung der Beethoven=
Jahr=
hundertfeier unter Weingartner. Hervorragend gelang das Scherzo
durch die treffliche Zurückhaltung im Tempo. So iſt es ſpielbar,
ſo bleiben die Achtel klar, ſo ſind die gefürchteten Hornſtellen
im Trio ausführbar und klingen. Die Raſerei, dieſen Satz bis
an die Grenze des Spielbaren und für die Auffaſſung Möglichen
zu treiben, iſt Unſinn und unbeethoveniſch. Sehr glücklich,
näm=
lich ſtark einheitlich und ohne Zerfallen in Einzelteile war auch
die Wiedergabe des Finales, das eigentlich der am ſchwerſten
darzuſtellende Satz iſt. Für unſer Empfinden geriet nur das
Andante vor dem Schluß etwas zu ſehr ins Adagio. Die in
Hin=
ſicht der geſtaltenden Stabführung wie der Orcheſterausführung
ſehr glückliche Wiedergabe fand begeiſterten Beifall. Damit
fan=
den die Sinfoniekonzerte dieſes Winters ihren Abſchluß. Sie
brachten uns deutſche Muſik, waren in der Auswahl der
Vor=
tragsfolgen meiſt recht glücklich, fanden nur leider zu wenig
Ge=
genliebe beim Publikum, denn ſo ſchlechten Beſuch wie in
man=
chen diesjährigen Orcheſterkonzerten haben wir in den letzten 15
Jahren noch nicht erlebt. Mögen die ausgezeichneten Pläne für
die Geſtaltung der nächſtjährigen Sinfoniekonzerte und die
Aus=
wahl ganz hervorragender Soliſten und Gaſtdirigenten mehr
F. N.
Anziehungskraft ausüben.
bis zur „Times”, wird die Rede mit der erneuten Beteuerung
des deutſchen Friedenswollens und ihrem Willen zur Verſöhnung
und ihren in den 13 Punkten niedergelegten konſtruktiven
Vor=
ſchlägen als die große Tat eines großen Staatsmannes
be=
grüßt.
Die „Times” bezeichnet die Rede als „vernünftig,
aufrichtig und gründlich” und fügt hinzu, niemand, der
ſie ohne Voreingenommenheit leſe, dürfe daran zweifeln, daß
ſie zur Grundlage einer Einigung mit Deutſchland werden
könne, „und zwar mit einem freien, gleichberechtigten und ſtarken
Deutſchland, ſtatt des ohnmächtigen Landes, dem vor 16 Jahren
ein Frieden aufgezwungen wurde‟.
Von den übrigen Blättern ſchreibt die „News=Chronicle‟
niemand könne daran zweifeln, daß, wenn die Vorſchläge des
Kanzlers in die Tat umgeſetzt würden, die Welt von morgen
ſich erheblich von der Welt von heute unterſcheiden würde.
Der „Daily Expreß” ſchreibt, keine Nation dürfe das
An=
gebot Hitlers ausſchlagen. Wenn dieſer Friedensplan
verwirk=
licht werden könnte, dann ſei der Beweis erbracht, daß der
Kanzler ein großer Mann ſei.
Die „Daily Mail” ſchreibt, die Rede bringe Erleichterung
und Hoffnung zugleich.
Selbſt der „Daily Telegraph”, der zu den von der „Times”,
verdammten Vergiftern der Atmoſphäre gehört hat, muß
zu=
geben, daß die Rede des Führers einen ſehr weſentlichen
Fort=
ſchritt bedeutet. Natürlich findet das Blatt an der Rede, die
ihm nicht konſtruktiv genug iſt, allerlei auszuſetzen. Aber im
großen und ganzen iſt auch der Leitartikel des „Daily Telegraph”
in zuſtimmendem Sinne gehalten und es wird darin
ab=
ſchließend betont, daß, wenn der Geiſt der Führerrede
Deutſch=
lands weitere Politik diktiere, dieſe Rede große Auswirkungen
haben müßte.
Pariſer Stimmen.
EP. Paris, 22. Mai.
Die Pariſer Preſſe beſchäftigt ſich eingehend mit der
Führer=
tede. Sie behaupten faſt einmütig, daß die erwarteten feſten
Vorſchläge ausgeblieben ſeien und daß der Führer lediglich die
bisherige Haltung Deutſchlands beſtätigt habe. Dieſe Beſtätigung
ſei an und für ſich intereſſant, ſchreibt der „Temps”, aber man
ſehe nicht klar, wieſo durch ſie ein entſcheidender Schritt auf dem
Wege der allgemeinen Regelung der politiſchen Probleme, wie
die Völker ſie wünſchten, gemacht werden könne. Die Aufrüſtung
ſei eine Tatſache, über die Berlin nicht mehr ſprechen wolle.
Welche Verhandlungsbaſis bleibe angeſichts dieſer grundſätzlichen
Stellungnahme Hitlers der internationalen. Diplomatie übrig,
um den Weg für eine allgemeine Regelung vorzubereiten? An
jeder der intereſſierten Regierungen ſei es, ihre Verantwortung
angeſichts dieſer Beſtätigung der deutſchen Stellungnahme zu
prüfen.
Der „Intranſigeant” behauptet, daß Deutſchland in das
europäiſche Friedensſyſtem deshalb nicht eintreten wolle, weil es
ſich angeſichts einer europäiſchen Koalition ohnmächtig fühle, aber
des Sieges gegen einen iſolierten Gegner ſicher ſei. Ganz Europa
wiſſe dies. Darum einige es ſich.
Der „Paris Soir” dagegen ſchreibt, daß die Rede
Hitlers eine Antwort verdiene. Man habe alles
In=
tereſſe, ihn in manchen Punkten beim Wort zu nehmen. Die
Mächte, die Pakte abgeſchloſſen hätten, hätten einſtimmig erklärt,
daß die TürDeutſchland offen bleibe. Die geſtrige
Rede Hitlers bedeute, daß er an dieſe Türklopfe.
Außenminiſter Laval werde ſicherlich ſeinen Aufenthalt in Genf
benutzen, um ſich mit den dem Friedenswerk angeſchloſſenen
Na=
tionen zu beraten und dem Führer die gewünſchte Antwort zu
erteilen.
Der Genfer Korreſpondent des „Intranſigeant” berichtet von
den Eindrücken in den Genfer diplomatiſchen Kreiſen. In Genf ſet
man der Anſicht, daß die Rede des Führers keinen
Rückſchritt bedeute. Man habe mit Genugtuung
aufge=
nommen, daß trotz den Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen der
deutſchen und der franzöſiſchen Anſicht Hitler zum erſten Male
von der kollektiven Sicherheit geſprochen habe. Vielleicht habe die
Krakauer Beſprechung alſo doch Früchte getragen. Gewiß ſet
Hitler gegen die Hilfeleiſtungspakte; aber in der Tatſache, daß
er ein allgemeines Sicherheitsſyſtem in Erwägung gezogen habe,
beſtehe eine Möglichkeit der Annäherung der
fran=
zöſiſchen und der deutſchen Theſe. Hinſichtlich der
Anſpielung Hitlers auf die Rüſtungsbeſchränkung ſeien „die
letz=
ten Anhänger der Abrüſtungskonferenz” der Anſicht, daß ſie ein
Verhandlungselement bilden könne.
Günſtige Aufnahme in Ikalien.
DNB. Rom, 22. Mai.
Die Reichstagsrede des Führers findet in italieniſchen
poli=
tiſchen Kreiſen im allgemeinen eine recht günſtige Aufnahme.
Die=
ſer Eindruck wird auch in Kreiſen, die der Regierung nahe ſtehen,
beſtätigt, wenngleich man hier die Anſicht hören kann, es wäre
vielleicht wünſchenswert geweſen, daß die Ausführungen über
Oeſterreich mit größerer Klarheit abgefaßt geweſen wären.
Von der Univerſität Gießen. Vom Reichsminiſter für
Wiſ=
ſenſchaft, Erziehung und Volksbildung wurden mit Wirkung vom
9. Mai 1935 ernannt: Zum Prorektor: Prof. Dr. Hummel; zum
Dekan der Theologiſchen Fakultät: Prof. Dr. E. Haenchen; zum
Dekan der Juriſtiſchen Fakultät: Prof. Dr. E. Bley; zum Dekan
der Mediziniſchen Fakultät: Prof. Dr. Albert Wilh. Fiſcher; zum
Dekan der Veterinär=mediziniſchen Fakultät: Prof. Dr. D. Küſt;
zum Dekan der Philoſophiſchen Fakultät, 1. Abteilung: Prof. Dr.
Fritz Taeger; zum Dekan der Philoſophiſchen Fakultät, 2.
Abtei=
lung: Dr. G. Baader.
Reichsautobahn vom erſten Spatenſtich — zur fertigen Fahrbahn.
(Verlag: Naturkunde und Technik, Berlin W. 35.)
Zu dem hiſtoriſchen Ereignis der Eröffnung der erſten
deut=
ſchen Autobahn am 19. Mai 1935, das gerade 100 Jahre nach der
Eröffnung der erſten Eiſenbahn ſtattfand, kommt eine Schrift
über das gewaltige Geſamtwerk der Reichsaatobahnen heraus.
Sie gibt in konzentrierter Form, verſehen mit einem
ausgezeich=
neten Bildmaterial, der Allgemeinheit erſt den richtigen Begriff
von der Bedeutung dieſes Werkes. Die Broſchüre iſt
heraus=
gegeben von einem der nächſten Mitarbeiter des Generalinſpektors
für das deutſche Straßenweſen. Die Bedeutung der
Veröffent=
lichung wird unterſtrichen durch Geleitworte von Reichspreſſechef
Dr. Otto Dietrich und Generalinſpektor Dr.=Ing. Fritz Todt.
Frei reden ohne Hemmungen; eine Rednerſchule mit praktiſchen
Beiſpielen und Reden zu verſchiedenen Gelegenheiten von
E. Martini. Süddeutſches Verlagshaus GmbH., Stuttgart.
In einem überſichtlich angelegten Uebungsplan gibt der
Ver=
faſſer praktiſche Anweiſungen zur Erreichung der Redefreiheit,
nach denen ſich jeder ſelbſt bilden kann. Ausſprache,
Stimmbil=
dung und Atemtechnik, äußere Haltung des Redners ebenſo wie
innerer Aufbau einer Rede werden behandelt. Eine Reihe von
Muſterbeiſpielen (Reden zu verſchiedenen Gelegenheiten) beſchließt
das Büchlein.
„Der Deutſche Jäger”, 57. Jahrgang (F. C. Mayer, Verlag,
München). — Die Aprilnummern des „Deutſchen Jägers”
enthal=
ten hauptſächlich Beiträge, welche ſich mit der reizvollen Jagd auf
den balzenden Auer= und Birkhahn befaſſen, daneben auch noch
recht anſprechende Unterhaltungsartikel über alle möglichen
Jagd=
arten. Insbeſondere verdienen hervorgehoben zu werden: „Vom
iberiſchen Steinwild” von R. F., Anregungen zur Winterhege in
Niederwildrevieren” von Ferdinand Frhr. v. Fürſtenberg, „Mein
100. Hahn” von Graf von der Mühle=Eckart, „Saujagden in
Hin=
terpommern” von K. Snethlage, „Um die Uhlenflucht” von P. v.
Puttkamer, „Oſterwaſſer” von W. Ahlbrecht, „Ueber
Elcheinbür=
gerung” von Dr. Lutz Heck, „Hahnfalz in den Schlierſeer Bergen”
von Franz Bergl. „Allerlei Balzbeobachtungen bei unſeren
Wald=
hühnern” von E v. Kapherr, „Vom Auerhahn in den Vogeſen in
ſonnigen Tagen” von Forſtmeiſter E. Kettner, „Der Grenzbock”
von H. E. Bruns.
Donnerstag, 23. Mai 1
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
tändnis für die deutſche Schiffahrt zu wecken und die En
nis der großen Wichtigkeit des Berufszweiges bis in di
legenſten Dörfer zu tragen. Gerade heute, wo das Reid
unermüdlichem Kampf um ſeine Weltgeltung ſteht und (cd.
der Seemann beſonders berufen iſt, Deutſchlands Will a
friedlichen Zuſammenarbeit mit allen Nationen kundzutungee
Volksgenoſſen aber die Möglichkeit gegeben wird, Neues von
der Heimat aus dem Munde unſerer Seefahrer unmittelbar zu
hören. Aus dieſem Grunde wird auch der Tag der
deut=
ſchen Seefahrt nicht nur in Hamburg feſtlich
be=
gangen, ſondern in allen Hafenſtädten der Welt,
wo ſich in dieſen Tagen deutſche Schiffe
be=
finden.
Die Auslandsortsgruppen der NSDAP. ſind bereits vor
einiger Zeit angewieſen worden, entſprechende Veranſtaltungen
mit den Beſatzungen der anweſenden deutſchen Schiffe
gemein=
ſam durchzuführen. Somit iſt dieſe Großkundgebung der
See=
ſchiffahrt eine Angelegenheit größten Stils geworden und ſtellt
zweifellos die wichtigſte Kundgebung dar, die jemals für die
deutſche Seefahrt veranſtaltet worden iſt. Insbeſondere
ſoll mit dieſem Tage bezweckt werden, allen
deutſchen Volksgenoſſen im Reiche die
Bedeu=
tung der Seefahrt eindringlich vor Augen zu
führen und ihnen zu zeigen, daß die Seefahrt
keine Einrichtung iſt die nur für die Häfen und
Küſtenplätze Intereſſe hat, ſondern eine für
das geſamte Reich lebenswichtige Inſtitution
darſtellt. Die Beteiligung von Mitgliedern der
Reichs=
regierung, hoher Dienſtſtellen der Partei und des Staates
be=
weiſt das ſtarke Intereſſe, das die Führung des neuen
Deutſch=
lands der Seefahrt in allen ihren Zweigen entgegenbringt. Vor
allen Dingen wird der Seefahrer ſelbſt feſtſtellen, daß ſeine
großen und kleinen Sorgen auch die Sorgen ſeiner Führer ſind
und daß man den ernſten Willen hat, auch ihm in ſeiner harten
und beſonders entſagungsvollen Arbeit beizuſtehen. Wurde der
einfache Seemann früher von ſeinen Volksgenoſſen an Land
verkannt, ſo ſoll und muß erreicht werden, daß
jeder Deutſche die Bedeutung und die Schwere
der Seemannsarbeit begreifen lernt. Vor allen
Dingen ſchon deshalb, weil der Seemann einen
be=
ſonders wichtigen Teil der Volksgemeinſchaft
bildet und als Repräſentant des neuen Reiches
im Auslande eine ſehr bedeutungsvolle
Auf=
gabe beſitzt.
Ich darf deshalb der Hoffnung Ausdruck geben, daß die
deutſche Preſſe ihren erheblichen Teil dazu beitvagen wird, Ver=
„Gauleiter E. W. Bohle, Leiter der Auslandsorganiſation
der NSDAP., gibt bekannt:
Der „Tag der deutſchen Seefahrt”, der am 25. und 26. Mai
in Deutſchlands größter Hafenſtadt, Hamburg, ſtattfindet, wird
von der Auslandsorganifation der NSDAP. veranſtaltet, der
nicht nur alle auslandsdeutſchen Gliederungen der Partei
unter=
ſtehen, ſondern auch alle zur See fahrenden Mitglieder der
Be=
wegung. Während die Dienſtſtelle der Leitung der
Auslands=
organiſation der NSDAP. ſich ſeit kurzer Zeit in Berlin
be=
findet, werden alle die Seefahrt ſelbſt betreffenden
Angelegen=
heiten von der Dienſtſtelle Seefahrt der Auslandsorganiſation
der NSDAP in Hamburg bearbeitet, da der unmittelbare
Kon=
takt dieſer Dienſtſtelle mit der Seeſchiffahrt eine unbedingte
Vorausſetzung für den Erfolg ihrer Arbeit iſt.
Als im Jahre 1933 die Seefahrer und die
Auslands=
deutſchen parteimäßig in einer einzigen großen Organiſation
zuſammengefügt wurden, ließ man ſich hierbei von der Erwägung
keiten, daß beide ſoviele gemeinſame Bedürfniſſe haben und ſo
ſehr aufeinander angewieſen ſind, daß die Zufammenfaſſung
unter einer einheitlichen Führung für beide Teile günſtige
Aus=
wirkungen verſprach. Die Praxis der letzten zwei Jahre hat
eindeutig bewieſen, daß die ſeinerzeitigen Erwägungen richtig
waren. Die Zuſammenarbeit hat dem Seefahrer bereits heute
das Gefühl genommen, daß er im Auslande allein ſteht, während
die Deutſchen draußen in dem von der Heimat
kommenden Seemann nicht mehr bloß den
Schiff=
fahrtsangeſtellten ſehen ſondern den
Send=
boten des alten Vaterlandes. Faſt überall werden
bei feſtlichen Veranſtaltungen der Auslandsdeutſchen in den
Hafenſtädten die Führung und die Beſatzung zufällig
anweſen=
der deutſcher Handelsſchiffe hinzugezogen. Oft wird es den
Seeleuten ſogar möglich gemacht, deutſche Veranſtaltungen im
Innern des betreffenden Landes zu beſuchen, ſo daß auf der
einen Seite dem Seemann der Auslandsaufenthalt durch
Be=
rührung mit ſeinen eigenen Volksgenoſſen erleichtert, dieſen
ſitzt das alte Wort „Seefahrt iſt not” höchſte Bedeutung.
DNB. Genf, 22.
In den Genfer internationalen Kreiſen wird anerkarmf
die Rede des Führers ein bemerkenswertes Programm älllt.
In neutralen Kreiſen wird die Meinung ausgeſprochen, di zſie
die Tür etwas weiter öffnet. Beſonderes Intereſſe finden
Diſlus=
führungen über die Reviſionsfrage.
ue Heiſiſche
In den Genfer Kreiſen, die objektiv nach einer protchen zu werdehl A.
Löſung ſuchen, wird die Reviſionsfrage auch als das Kern zuleom „1Brandenſiell
der in der Führerrede angeregten Trennung der Völkerhtus= cnt Prinz zu
ſatzung von den Friedensverträgen betrachtet. Man iſt
daſſiei=
nung, daß dieſe Trennung ſchon formal große Schwierigkeit
lde=
reiten und vielleicht die Einberufung einer neuen Friedekoon= Nal
ferenz erforderlich machen würde. Wichtiger ſei aber der matzeille
Zuſammenhang zwiſchen den Beſtimmungen der Friedens verö=ge
und der Tätigkeit des Völkerbundes, der in vielen Fälle ynit Mktoge
ihrer Durchführung oder Ueberwachung beauftragt ſei. Ohearlh mabpolitiſche Er
ſei eine innere Loslöſung des Völkerbundes von Verſail leuvw.
eben nur auf dem Wege der Reviſion der Friedensverträgen
ger=
warten.
Die außerordentliche Völkerbundsverſammlung für den
Streitfall hat ihre kurze Tagung mit der Annahme des
abgeſchloſſen, wonach die weitere Behandlung der Angeke
der Konferenz in Buenos Aires überlaſſen wird. In den
ſprache haben die Vertreter faſt aller dem Völkerbund an giruen=
den lateinamerikaniſchen Staaten zuverſichtlich ihre Zuſtmmng ſnl 1. Lihman
zu dem Verfahren ausgeſprochen.
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Donuerstag, 23. Mai 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, 23. Mai 1935
Darmſtädter — herhören!
Wir wollen nicht vergeſſen, daß am Samstag, dem 25. Mai,
ſim Sonntag, dem 26. Mai, die glorreichen Darmſtädter
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ſeirimenter — Dragoner 23 und Dragoner 24 — ihr
Wieder=
ſegenstreffen veranſtalten.
Die Anmeldungen aus nah und fern ſind beträchtlich. Selbſt
) ſemmeraden, die im weiten Auslande wohnen, haben ihr
Erſchei=
ſei= begeiſtert zugeſagt. Die Darmſtädter Bevölkerung wird die
ſsehörigen der Regimenter mit Freude empfangen und wird
ſg an den Veranſtaltungen vollkommen mit den alten Soldaten
is fühlen.
Zum Heſſiſchen Dragonertag
am kommenden
Nechenende werden, wie wir erfahren, unter anderen erwartet:
iſer eral v. Brandenſtein, General von der Schulenburg, General
wahn, Eltz Prinz zu Stolberg uſw.
„Nalionalpolikiſche Erziehung”
Sondervorkragsreihe Prof Lacroir
„Mationalpolitiſche Erziehung”, Teil 2: „Volk, Raſſe, Staat
und Kultur”,
ung für MaV
ahme 1is 9
der
ird.
Ferkdund us
Seſſiſchen Verwaltungsakademie Darmſtadt. Die
Vorleſungs=
ige von Prof. Lacroix wird heute abend 20 Uhr in der
Otto=
endt=Halle, Eingang Alexanderſtraße 22, eröffnet. Sie wird
folgenden Abenden in der Otto=Berndt=Halle fortgeſetzt:
instag, den 28. Mai; Dienstag, den 4. Juni; Dienstag, den
Juni; Dienstag, den 25. Juni; Dienstag, den 2. Juli 1935.
ihre Zumu/ Weneral v. Litzmann in Darmſtadt. General v. Litzmann, der,
ſe erinnerlich, kürzlich ſeinen 85. Geburtstag feiern konnte, iſt
ſtrn zu einem kurzen, Aufenthalt in Darmſtadt eingetroffen und
ſtäm Hotel „Traube” Wohnung genommen.
Die Zentralabteilung der Heſſiſchen Landesregierung teilt
26- 60 ſinem Ausſchreiben, einen Erlaß des Herrn Reichs= und
fe ßiſchen Miniſters des Innern vom 8. Mai 1935 mit. Danach
hu. Beamten, Behördenangeſtellten und =arbeitern, die
Mit=
ſerer des Deutſchen Kolonialkriegerbundes, der
n 14. bis 17. Juni 1935 in Freiburg i. Br. ſeine
Kolonial=
grig abhält, und des Deutſchen Reichskriegerbun=
„Kyffhäuſer”, der vom 6. bis 8. Juli 1935 in Kaſſel
mm Reichskriegertag veranſtaltet, ſind, zur Teilnahme an die=
Veranſtaltungen auf Antrag der erforderliche Urlaub unter
uahlung der Gehalts= und Lohnbezüge und ohne Anrechnung
ſen Erholungsurlaub gewährt werden, ſoweit dienſtliche
Be=
ge nicht entgegenſtehen. Eine Erſtattung von Koſten aus der
iu skaſſe kommt nicht in Frage.
— Der NS. Dozentenbund an der Techniſchen Hochſchule weiſt
ſchnals auf die zweite Veranſtaltung im Rahmen der
Grenz=
ſtichen Vortragsreihe hin. Am Freitag, 24. Mai, abends
Hlis pünktlich, ſpricht in der Otto=Berndt=Halle (Eingang
Infan=
ſitaſerne, Alexanderſtraße), Herr Dipl.=Ing. Bleibtreu,
ſtertlicher Profeſſor des Maſchinenbaues an der hieſigen
Tech=
hm Hochſchule über das Thema: „Deutſche Induſtrie
Lampf um die Saar‟. Der Vortrag iſt öffentlich.
— Darmſtädter Kunſtſchau 1935 „Deutſche Meiſter‟. Da die
ſiengreichen Vorbereitungen für die von der NS.
Kultur=
hunde in Verbindung mit dem Kunſtverein für Heſſen ge=
lus Ausſtellung noch einige Zeit beanſpruchen werden, gibt
beitung bekannt, daß Anmeldungen noch bis 1. Juni in der
hnichalle am Rheintor und die Einlieferungen der angemel=
Kunſtwerke noch bis ſpäteſtens Samstag, den 8. Juni, im
iellungsgebäude auf der Mathildenhöhe erfolgen können.
Beteiligung ſind alle Mitglieder der Reichskammer der
bil=
dom Künſte unter Angabe ihrer Mitgliedsnummer berechtigt.
D Stadtmuſeum im Pädagog. Das Muſeum wurde in
die=
lagen von dem Nadelarbeits=Lehrgang der rhein=mainiſchen
ſtie für Erziehung in Mainz beſucht. 122 Lehrerinnen aus
Teilen des Reiches beſuchten das neue Muſeum und die zur
vort befindliche Ausſtellung von Handwebereien und
Hand=
beisien des Gaugebiets. Es ſind nunmehr auch eine Dreh=
und verſchiedene Erzeugniſſe der Kunſtdreherei zu ſehen.
Drehermeiſter Börſig, Darmſtadt, hat die Gegenſtände in
idlichem Gemeinſinn dem Städtiſchen Mufeum geſchenkt. Er
an einem der nächſten Sonntage ſein Gewerbe auch vor=
Nähere Anzeige erfolgt noch.
Heſſiſches Landestheater Darmſtadt.
GROSSES HAUS
hu rstag,
3. Mai
Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. — Hauptmiete C,
24. Vorſtellung. „Der tolle Chriſtian”, ein Drama
von Theodor Haerten.
Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. — Deutſche Bühne
H. 12. Vorſtellung. „Figaros Hochzeit”, komiſche
Oper von W. A. Mozart.
ſtsmag,
. Mai
Anfang 19.30. Ende 21.45 Uhr. — Hauptmiete E,
25. Vorſtellung. „Hier ſind Gemſen zu ſehen”,
Volksſtück von Sigmund Graff.
utrg.
B. Mai
Anfang 18.00. Ende 22.45 Uhr. — Hauptmiete D.
23. Vorſtellung. „Triſtan und Iſolde”, Muſikdrama
von Richard Wagner.
KLEINES HAUS
Anfang 20.00. Ende 22,00 Uhr. — Zuſatzmiete II.
A. Mai 12. Vorſtellung; Kinderreiche Mütter Nr. 301—410.
„Ein Kerl, der ſpekuliert”, Komödie von D. Eckart.
Anfang 15.00. Ende 17.00 Uhr. — Deutſche Bühne,
Jugendring II (geſchl. Vorſtellung). Die Märchen=
75 Mai tante erzählt. Hierauf: „Cappelia”, Ballett von
Delibes.
Norbereitung:
kiedemann Bach”, Oper von Paul Graener.
uuce Tänzerin Fanny Elßler”, Operette von Johann Strauß.
Nr. 141 — Seite 5
Ernſt Udet im erſten deutſchen Flieger=Film.
Wir alle haben ihn oft geſehen und bei der tollkühnen
Aus=
führung ſeiner waghalſigen Flugkunſtſtücke bewundert — unſeren
in der ganzen Welt berühmten Meiſter Ernſt Udet, mit jenem
prickelnden Schauergefühl, das die meiſten Menſchen beim Anblick
einer lebensgefährlichen
Situa=
tion überkommt. Wenn man
zu=
rückblickt auf ein vergangenes
Jahrzehnt militäriſcher
Ohn=
macht, beſonders auf dem
Ge=
biet der Luftfahrt, auf eine
Zeit alſo, in der Deutſchland
nicht ein einziges
Kriegsflug=
zeug beſaß, kann man die
Be=
deutung ermeſſen, die der Name
eines Fliegers wie Udet für die
deutſche Luftfahrt hat.
In Kürze wird jeder ſich
ſelbſt davon überzeugen können.
Udet ſteht im Mittelpunkt des
erſten deutſchen Flieger=Films
„Wunder des Fliegens”,
den die Terra=Film=A.=G. unter
der Regie von Heinz Paul
her=
ſtellte. Dieſer Fliegerfilm zeigt
zum erſten Male die
Perſönlich=
keit, den Menſchen Ernſt Udet
und ſeine Wirkung auf die
deutſche Jugend, deren heißeſtes
Beſtreben es iſt, es dieſem in
tau=
ſend Gefahren erprobten
Kampf=
flieger nachzutun. In einer
ſtar=
ken und mit
Spannungsmomen=
ten ſozuſagen geladenen
Spiel=
handlung erleben wir die
Ver=
wirklichung des Traumes eines
deutſchen Jungen, deſſen ganze
Sehnſucht dahin geht. Flieger zu
werden. Es gibt wohl kaum
je=
manden, der noch nicht
bewun=
dernd an Flugtagen den
atembe=
raubenden Fliegerſtückchen
Mei=
ſter Udets, ſeinen verwegenen
Loopings und Rückenflügen,
bei=
gewohnt hat. Und doch ſtellt all
dies nur ein Bruchteil deſſen
dar, was der Film „Wunder
des Fliegens” dem Zuſchauer
als einzigartiges Erlebnis
ver=
mitteln wird.
Ob Udet durch die Jſarbrücke
fliegt — kaum einen halben
Meter über dem Waſſerſpiegel — oder durch eine Flugzeughalle
raſt, ob er ſich bis zu 4000 Meter Höhe in den blauen Aether
bohrt, um ſich dann jäh rücklings mit abgeſtelltem Motor bis auf
100 Meter über den Erdboden hinunterſtürzen zu laſſen, oder ob
er an den ſteilen Felswänden des Matterhorn entlangjagt, ſeinen
verunglückten Schüler Heinz Mutheſius (Jürgen Ohlſen) zu retten
— der Zuſchauer wird immer mehr erfüllt von einem
berauſchen=
den Hochgefühl, das ihn die Erdenſchwere vergeſſen läßt.
Man hat bislang oft mit Recht darüber Klage geführt, daß
die Amerikaner einen Fliegerfilm nach dem anderen
heraus=
bringen — ſogar die berühmte Richthofen=Staffel wurde von den
Amerikanern in dem Film „Hells angels” gezeigt — die deutſche
Filminduſtrie jedoch bisher an dieſem intereſſanten und filmiſch
beſonders viel Möglichkeiten hergebenden Thema vorbeigegangen
ſei. Viele werden ſich über dieſe Tatſache vielleicht wundern, da
ja Deutſchland eine große Luftfahrtpropaganda entfaltet, die beſten
Unter der Jſarbrücke durch!
Scene aus dem Terra=Film „Wunder des Fliegens” mit Ernſt Üder.
Flugzeuge und Luftſchiffe der Welt hat und ebenſo Piloten und
Flieger, die einen internationalen Namen beſitzen. Natürlich iſt
es kein Zufall, daß ſich in Deutſchland die Filminduſtrie noch nicht
grundlegend mit dieſem Thema befaßt hat. Eine ganze Reihe von
triftigen Gründen könnte angeführt werden, doch der
durchſchla=
gendſte von allen iſt wohl der, daß Fliegerfilme keine leichte, und
vor allen Dingen keine billige Angelegenheit ſind, und nur im
Rahmen einer Spezialproduktion hergeſtellt werden können.
Die Terra=Film=A.=G. hat nun den erſten deutſchen
Flieger=
film mit Ernſt Udet fertiggeſtellt, im Sinne des Wortes, das
General, der Flieger, Reichsluftfahrtminiſter Hermann Göring
vor einiger Zeit prägte: „Luftfahrt tut not!“
Heſſiſche Berwalkungsakademie Darmſtadt.
Vorleſungsreihe Profeſſor Lacroix=Heidelberg über „
National=
politiſche Erziehung” Teil II: Volk, Staat, Raſſe und Kultur.
Die erſte Vorleſung von Profeſſor Lacroix, die nach dem
Lehrplan für das Sommerſemeſter auf Dienstag, 21. Mai abends
20 Uhr, angeſetzt war, wurde wegen der Führerrede im Reichstag
auf Donnerstag, den 23. Mai, abends 20 Uhr, feſtgeſetzt.
Es wird noch darauf hingewieſen, daß die Veranſtaltung in der
Otto=Berndt=Halle, Eingang Alexanderſtraße 22, durchgeführt wird.
Anmeldungen zu der Vorleſungsreihe können noch bei der
Ge=
ſchäftsſtelle, Pankratiusſtraße 4, abgegeben werden.
Sommer-Ausgabe1935
Preis 70 Pfennig
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken,
Bahnhofs-
buchhandlung und Geschäftsstelle, Rheinstr. 25.
V
Sonderzug Hamburg, 2. Reichsnährſtandſchau.
Wie die Kreisbauernſchaft Starkenburg=Nord in Darmſtadt,
Hügelſtraße 73, mitteilt, iſt der zweite Sonderzug, der von
Darmſtadt am 28. Mai nach Hamburg fährt, bereits voll
be=
ſetzt. Die von den Teilnehmern aus Darmſtadt bei der
Kreis=
bauernſchaft bereits beſtellten Karten liegen nunmehr zur
Abgabe bereit und müſſen bis ſpäteſtens
Samstagvor=
mittag dieſer Woche abgeholt werden. Der Zug fährt am
Dienstag, 28. Mai, abends 21.19 Uhr, ab Hauptbahnhof Darmſtadt.
und trifft am 29. Mai, morgens 8.20 Uhr, in Hamburg auf dem
Hauptbahnhof ein.
Die Rückfahrt der Teilnehmer muß mit dem gleichen Zug.
der Hamburg am 30. Mai, abends 22.05 Uhr, ab Hauptbahnhof,
verläßt, erfolgen. Der Zug trifft am 31. Mai, gegen 9 Uhr
vor=
mittags, auf dem Hauptbahnhof in Darmſtadt wieder ein.
Ueber Fahrkarten, die bis zu obigem Termin nicht abgeholt
ſind, wird anderweitig verfügt.
Ein Ehrenkag der Pioniere in Darmſiadt
muß der 26. Mai werden! An dieſem Tage weiht der hieſige
Pionierverein ſeine neue Fahne in Gegenwart zahlreicher
Ab=
ordnungen hieſiger und auswärtiger Verbände und Vereine.
Mit Recht können unſere Schwarzkragen auf eine
verſtändnis=
volle Anteiknahme der Bevölkerung rechnen. Werden doch die
Rie=
ſenleiſtungen dieſer Waffe im Weltkriege ſtets in dankbarer
Er=
innerung des deutſchen Volkes bleiben. Dieſe Leiſtungen der
Pio=
niere zu Waſſer, zu Lande und tief in der Erde Schoß gründeten
ſich auf ihr vielſeitiges techniſches Können, das in harter
Friedens=
ausbildung erarbeitet worden war. Dieſes Können erwartete man
mit Recht von ihnen. Was man aber nicht von den Pionieren
erwartet hatte, und was im Verlauf des Krieges immer mehr
Bewunderung fand, war der unerhörte Angriffsgeiſt und
Wage=
mut, mit dem die ſelbſtbewußte, kühne Truppe jeden feindlichen
Widerſtand im Stellungskriege niederrang. Die ganze Welt ſtaunte
über unſere noch nicht dageweſenen Kampfmittel, wie
Minenwer=
fer, Handgranaten Flammenwerfer und über den zähen
unterirdi=
ſchen Kampf der Mineure.
Freilich brachte ſolch kühnes Draufgängertum ſchwere Verluſte.
Die Statiſtik hat nach dem Kriege bezüglich der einzelnen
Waffen=
gattungen feſtgeſtellt, daß nächſt der Infanterie die Pioniere die
ſchwerſten Verluſte erlitten haben. Nur iſt hier ein Unterſchied zu
beachten. Die Infanterie erlitt ſchon ſchwere Maſſenverluſte im
Bewegungskriege, wo das feindliche Feuer blind wütete, und wo
es kein Entrinnen für den einzelnen gab. Dagegen bei den
Pio=
nieren entſtanden die Hauptverluſte im Stellungskriege, wo im
Einzelkampf, Mann gegen Mann, um jedes Grabenſtück gerungen
werden mußte. Da zeigten die Pioniere ſich als ganze Kerls. Ihr
tapferes und opferfreudiges Sicheinſetzen für Volk und Heimat
wird nie vergeſſen werden. Möge dies ſich auch in Darmſtadt
zeigen am 26. Mai.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsqulttung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt, obne Rechteverbindlſchkelt.
R. F. Der Film iſt neu; vor mehreren Jahren lief im
Klei=
nen Haus des Heſſiſchen Landestheaters der franzöſiſche
Stumm=
film „Die Jungfrau von Orleans”, Regie Dreyer.
A. B. 100. Rückſprache Werktags vormittags 8 Uhr bei der
Schriftleitung erwünſcht.
F. K. Rückſprache erwünſcht, werktags vormittags 8 Uhr bei
der Schriftleitung.
„Bergſtraße‟. Das Aufgebot iſt eine öffentliche
Bekannt=
machung, um jedermann Gelegenheit zu geben, ihm bekaant
ge=
wordene Ehehinderniſſe bei dem Standesbeamten
anzu=
geben. Es würde ſich deshalb für Sie empfehlen, ſich mit dem
Amtsrichter in B. dem die Aufſicht über das Standesamtsweſen
obliegt, ins Benehmen zu ſetzen.
Seite 6 — Nr. 141
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 23. Mai 1u
Aus der NSDA1
NS.=Frauenſchaft, Ortsgruppe Beſſungen II.
Der Frauenſchaftsabend der Ortsgruppe Beſſungen findet
Donnerstag, den 23. Mai, abends 8 Uhr, in der „Beſſunger
Turn=
halle” ſtatt. (Schere, Nadel und Zwirn bitte mitbringen.)
Kreisleitung Heppenheim — Ortsgruppe Fürth.
Am 24. Mai, abends 8.30 Uhr, findet in der Turnhalle unſere
Ortsgruppenverſammlung, verbunden mit Schulungsabend, ſtait.
Es wird ein Lichtbildervortrag gehalten über „Raſſenhygiene und
Bevölkerungspolitik”. Erſcheinen aller Gliederungen der Partei
iſt Pflicht.
Vorkragsabend des NS. Lehrerbundes Darmſtadi.
* Der NS. Lehrerbund hatte in den Städtiſchen Saalbau zu
einem Vortragsabend eingeladen. Dieſer Einladung war
zahl=
reich Folge geleiſtet worden, u. a. waren auch die Mitglieder des
NSDFB. (Stahlhelm), des Deutſchen Reichskriegerbundes „
Kyff=
häuſer” uſw. erſchienen.
Im Namen des NS. Lehrerbundes eröffnete Dr. Maſer die
Mai=Veranſtaltung des NS. Lehrerbundes Darmſtadt und
be=
grüßte herzlich alle Anweſenden. Wir ſtehen noch alle unter der
hiſtoriſchen Rede unſeres Führers. Er hat ſich, nicht nur als
Staatsmann gezeigt, damit, daß er auf der Grundlage der
völligen lauterſten Wahrhaftigkeit handelt und den
Fremdmäch=
ten ans Herz griff, er hat ſich nicht nur als Staatsmann gezeigt,
daß er die Intereſſen ſeines Volkes vertrat, ſondern, daß er ſo
handelte, daß er damit einem größeren Ganzen diente daß er
ganz Europa gedient hat. Redner ſprach von den Erziehern und
der harten Schule der Armee. Die Lehrer haben die Aufgabe,
die Idee des ewigen Deutſchlands als Erzieher der Jugend zu
vermitteln und die ſittlichen Vorbedingungen des Aufſtieges der
Jugend bewußt zu machen.
Kapitän z. S. und türkiſcher Kommodore Rud. Madlung,
der dann das Wort ergriff, betonte, daß ſeine Ausführungen auch
den Zweck haben, der Wachhaltung der Wehrhaftigkeit zu dienen.
Unſere Blicke werden immer wieder auf See und Ueberſee
ge=
richtet. Redner gab geſchichtliche Erinnerungen an den Wert
von Handelsflotten und ihren Schutz durch Kriegsflotten.
Er ſchilderte anſchließend in lebendigen, feſſelnden
Ausfüh=
rungen an Hand von Lichtbildern die Kriegsführung im
Mittel=
meer und im Schwarzen Meer und namentlich die Taten der
deut=
ſchen Schiffe „Goeben” und „Breslau‟. Das Schiff „Goeben” ſollte,
da es infolge von undichten Waſſerrohrkeſſeln in der
Manövrier=
fähigkeit ſtark beeinträchtigt war, im Oktober 1914 durch die
„Moltke” erſetzt werden. Es hat trotz dieſes Defektes herrliche
Ta=
ten im Krieg verrichtet. Das Schiff befand ſich mit der „Breslau”
zu Beginn des Krieges im Mittelmeer. Unter größten
Schwierig=
keiten erfolgte die Kohlenaufnahme in Pota und ſpäter in Meſſina.
Die Schiffe erhielten den Befehl, nach Konſtantinopel zu fahren.
Redner war zu Kriegsbeginn 1. Offizier auf der „Goeben”. Beide
Schiffe — die „Goeben” und die „Breslau” — fuhren bekanntlich
ſpäter unter türkiſcher Flagge, Kapitän zur See Madlung wurde
Kommandant einer türkiſchen Flottille, in der auch die beiden
deutſchen Schiffe eingereiht waren. Unter ſeiner Führung wurden
nun im Schwarzen Meer zahlreiche „Huſarenſtückchen” ausgeführt:
es ſei nur an die verwegene Fahrt im Hafen von Odeſſa erinnert,
wo mehrere ruſſiſche Schiffe verſenkt wurden, an die Angriffe auf
die ruſſiſche Flotte bei Batum und an die vielen Gefechte, die mit
der ruſſiſchen Flotte geſchlagen wurden. In ſeinen mit leichtem
Humor durchwurzten Rede klang der Stolz auf die tapfere Haltung
der Beſatzung der deutſchen und türkiſchen Schiffe im Schwarzen
Meere durch.
Zum Schluß ſeiner Ausführungen gedachte Redner in Treue
der früheren Bundesgenoſſen, der Türken, die auch nach 1918
un=
ſere Truppen nicht auslieferten und nicht verraten haben. Die
Haltung der Türkei war ſtets ehrenhaft. Ein Volk, das ſeine
Ehre hochhält, kann ſich auch trotz eines verlorenen Krieges
hoch=
halten. Dieſe Erkenntnis hat Adolf Hitler im neuen Reiche
wie=
der zum Durchbruch gebracht. Geſtern haben wir jubelnd
ver=
nommen, wie der Kanzler ſeinen Willen der ganzen Welt
ver=
kündete. Heil Hitler! Lebhafter Beifall dankte dem Referenten.
In das dreifache Sieg Heil, mit dem Dr. Maſer dieſen
Vor=
tragsabend ſchloß, wurde begeiſtert eingeſtimmt.
Biliger Sonderzug nach Würzburg.
Sicherem Vernehmen nach iſt bereits am Montag nachmittag
auf der Trans=Stratoſphärenwelle ein Funkſpruch von der
Wetter=
macherſtelle St. Petri bei der Reichsbahndirektion Mainz
einge=
troffen, worin im Auftrag der oberſten Wetterſtelle in
Transſtra=
toſphärien mitgeteilt wird, daß im Hinblick auf die vielen Wünſche
St. Petrus ſich entſchloſſen habe, in Zukunft für das ganze
Mittel=
rheingebiet den Regen und die anderen üblen Begleiterſcheinungen
des Wetters der letzten Wochen ſtark zu droſſeln und Sonnenſchein
mit guter Erwärmung am Himmel herauszuhängen. Die
Reichs=
bahndirektion Mainz hat die Ueberzeugung, daß dieſe Zuſicherung
ſich für den Verwaltungsſonderzug am nächſten Sonntag nach der
ſchönen Stadt Würzburg im Frankenland gunſtig auswirken wird.
Man wird ſich alſo unbedenklich dieſem Zuge anvertrauen können,
ohne Gefahr zu laufen, enttäuſcht zu werden. Die Stadt am Main,
ihre reichen Schätze kultureller und kulinariſcher Art, die Menge
gemütlicher Lokale, das ganze herrlich gelegene Würzburg ſind
dazu angetan, die Menſchen nach Würzburg zu locken. Wer alſo
noch keine Fahrkarte hat, hole das Verſäumte gleich nach. Und wer
nicht weiß, worum es ſich handelt, der hole ſich bei der
Fahrkarten=
ausgabe oder einem Mitteleuropäiſchen Reiſebüro ein Programm,
vertiefe ſich dann in die amtlichen Anſchläge auf den Bahnhöfen,
und er wird beſtimmt den Entſchluß faſſen, ſich die Reiſe nach
Würzburg im Mai zu gönnen. Eine frohe Geſellſchaft wird ſich
dann am nächſten Sonntag im Sonderzug treffen, um die Fahrt
durch den Speſſart ins Maintal zu machen.
Gartenbauverein Darmſtadt, e. V. Bei der Einleitung zur
letzten Mona4sverſammlung gab der Vereinsleiter, Herr
Dr. Hans Heil, bekannt, daß die Vorarbeiten zur „
Jubi=
länmsgartenſchau” trotz der „Maikühle” und der
unge=
wöhnlichen Strenge der „Eisheiligen” gehörig voranſchreiten. Die
Gehölze und Stauden ſind bereits angepflanzt und die
Sommer=
blumen in Warmhäuſern ſoweit vorkultiviert, daß mit der
Aus=
pflanzung in die großen Freilandbeete demnächſt begonnen wird.
Es iſt alſo damit zu rechnen, daß der vorgeſehene Termin zur
Eröffnung, der 21. Juli, beibehalten werden kann. Auch die
Vor=
arbeiten zur Deutſchen Dahlienſchau im Prinz=Emils=
Garten ſind in vollem Gange. Um verſchiedenen Gerüchten über
Niederlegung wertvoller Baumbeſtände zu begegnen, wurde bei
dieſer Gelegenheit feſtgeſtellt, daß bei den nötig gewordenen
Aus=
lichtungen lediglich verſchiedene, durch Samenanflug entſtandene
Ahorne und minderwertige Gebüſche entfernt werden mußten. Die
ehrwürdigen alten Bäume und die botaniſchen Seltenheiten des
Gartens ſind ſelbſtverſtändlich erhalten geblieben. — Im
Haupt=
teil des Abends hielt ein Fachmann auf dem Gebiet der
wiſſen=
ſchaftlichen Bodenkunde einen ſehr feſſelnden Lichtbildervortrag
über die Böden der Darmſtädter Gärten. Der Redner,
Herr Dr. Lautenſchläger, knüpfte an die Tatſache an, daß
an den Einſchnitten beiderſeits der Autobahn, beſonders am
ehe=
maligen „Chimboraſſo” eine famoſe Gelegenheit geboten iſt, die
freigelegten Bodenſchichten zu erkennen. Wir bemerken dort
zu=
nächſt eine dünne ſchwärzliche Schicht, die keinen Kalk, aber mehr
Humus enthält; darunter befindet ſich, eine kalkarme, roſtgelbe
Sandablagerung von 1 bis 2 Meter Tiefe; ganz unten aber zeigt
ſich eine weißlich=graue, ſehr kalkhaltige Sandſchicht. Der
kümmer=
liche Boden bot früher nur dem anſpruchsloſeſten Waldbaum, der
Kiefer, ein Daſein; neuerdings iſt der Beſtand auch mit
Laub=
gehölz untermiſcht, ein Beweis dafür, wie ſich. zum Teil unter
menſchlichem Einfluß, im Laufe der Jahre eine Bodenverbeſſerung
vollzogen hat. Wer nun über die Bodengüte ſeines Grundſtücks
oder über deſſen Verwendungsmöglichkeit zu Obſt= und
Gemüſe=
bau richtigen Aufſchluß haben will, darf ſich nicht bloß mit der
Unterſuchung der oberen Bodenſchicht begnügen, er muß vielmehr
über die tieferen Lagen beſcheid wiſſen. — Bei den
Bodenunter=
ſüchungen der einzelnen Vereinsgärten zeigte ſich z. B., daß die
Grundſtücke in der Nähe des Böllenfalltors ſchon in einer Tiefe von
ſur 40 Zentimetern merkwürdige Farbenflecke von violett bis
weiß in ihren Böden aufwieſen; dies deutet auf einen hohen
Grundwaſſerſtand und ſtauende Vernäſſung hin. In ſolchen
Bö=
den vertrocknen bei Regenmangel die Kulturen raſcher als in
Bö=
den mit fließendem Grundwaſſer, was z. B. in den Gärten am
Darmbach zutrifft. — Der mit vielem Beifall aufgenommene
Vor=
trag ließ deutlich erkennen, daß die Kenntnis unſeres
Kulturbo=
dens von höchſter Wichtigkeit iſt, beſonders in einer Zeit, wo das
deutſche Volk genötigt iſt, die höchſten Erträge aus ſeiner
heimat=
lichen Scholle herauszuwirtſchaften.
Die deutſcheArbeitsfront
Achkung!
Jetzt auch Reitkurſe der NSG. „Kraft durch Freude‟.
Zeit: Dienstag 20—21 Uhr, Mittwoch 18—19 Uhr, Freitag
20—21 Uhr. Ort: Reitinſtitut Schott. Teilnehmer und
Inter=
eſſenten werden gebeten, ſich ſofort in der in der Geſchäftsſtelle,
Bismarckſtraße 19, aufliegende Liſte mit Zeitangabe einzutragen.
NSG. „Kraft durch Freude‟ Darmſtadt
Wandern — Urlaub.
1. Kreiswandertreffen am 26. Mai 1935.
Am kommenden Sonntag, dem 26. Mai, wird das
Kreis=
wandertreffen, verbunden mit einer Sternwanderung der
einzel=
die Großlautſprecheranlage.
Wie bei faſt allen großen Veranſtaltungen ſo iſt die Firma
Telefunken auch bei dieſer Kundgebung mit der Erſtellung der
Großlautſprecheranlage betraut worden. Es handelt ſich dabei um
eine der größten Uebertragungsanlagen, die jemals in
Deutſch=
land errichtet worden ſind. Die Geſamtanlage, die auf 7 Stationen
unterteilt war, umfaßt etwa 70 Lautſprecher davon 55
Pilzlaut=
ſprecher und etwa 15 große Richtſtrahler. Die Sprechleiſtung der
Anlage beträgt etwa 1700 Watt. Die Hauptverſtärkerzentrale
be=
findet ſich an Kilometer 0,0, an welchem der Staatsakt ſtattfand.
Die Mikrofone vor der Führertribüne wurden in das Gehirn der
geſamten Anlage, in den ſogenannten Regiewagen geleitet und
von dort aus verteilt auf die einzelnen Unterverſtärkerzentralen.
So war z. B. zwiſchen Kilometer 1,8 und 2,1 die Strecke auf dem
Mittelgrünſtreifen mit 9 Lautſprechern ausgerüſtet. Bei
Kilo=
meter 7,6 (an der Zubringerſtraße Langen/Mörfelden) ſind 12
Lautſprecher teilweiſe auf dem Mittelgrünſtreifen und teilweiſe
auf den öſtlich und weſtlich hieran angrenzenden Freiflächen
er=
ſtellt worden. Zwiſchen Kilometer 9,6 und Kilometer 10 ſind
wie=
derum insgeſamt 12 Lautſprecher aufgeſtellt geweſen, während bei
Kilometer 21,2 (Zubringerſtraße Darmſtadt) ebenfalls 12
Laut=
ſprecher ſowohl im Mittelgrünſtreifen als auch an beiden
Zu=
bringerplätzen Aufſtellung fanden Der Größenumfang der Anlage
geht auch daraus hervor, daß allein an Kabelleitungen, für die
Speiſung der Lautſprecher, etwa 10 000 Meter Leitung gebraucht
wurden.
don Ulen Kämptern
MELDE DEINEN GASTDLATZ DER
Mitteftelkamfäiwe
BEl DER ORTSGRUPPE DER N.S.v.
Verurteilte Schwarzhörer. Im Vierteljahr Januar bis
März 1935 ſind wegen der Errichtung und des Betriebs
nicht=
genehmigter Funkanlagen 157 Perſonen verurteilt worden.
154 Fällen wurde auf Geldſtrafen zwiſchen 3 RM. und 200 RM.
und in 2 Fällen auf Gefängnisſtrafe (15 Tage und 2 Wochen)
er=
kannt. Ein Jugendlicher kam mit einer Verwarnung davon.
Der Kreiswalter.
An alle Hausgehilfinnen der Ortsgruppenwaltung Maintor.
Am Donnerstag, den 23. Mai 1935, um 20 Uhr, findet im
Reſtaurant „Marga, vormals Treuſch, Karlsſtraße 104, ein
Heim=
abend für die Hausgehilfinnen in der Demſchen Arbeitsfront ſtatt.
Ortsgruppe Rheintor, Frauenamt.
Die Sprechſtunden für die Hausgehilfinnen der Ortsgruppe
Rheintor finden ab Mittwoch, den 22. Mai, jeden Mittwoch in der
Zeit von 16 bis 17 Uhr, in der Geſchäftsſtelle, Eliſabethenſtr. 54,
ſtatt.
Veranſtaltungen des Amtes für Berufserziehung.
Berufsgruppe der Kaufmanns=, Büro= und Behördengehilfen.
Fachgruppe Eiſenwaren und Hausbedarf=Einzelhandel.
Freitag, den 24. Mai, 20.30 Uhr: „Behandlung von Stahl= und
Eiſenwaren und deren Lagerung”, im Saal 4, Rheinſtraße 14 II.,
Eing. Grafenſtr. Vortragender: Berufskamerad Köhl=Darmſtadt.
Fachgruppe Druckerei und Zeitungsgewerbe.
Samstag, den 25. Mai, 19.45 Uhr: Betriebskundliche Führung
durch die Druckerei der Heſſiſchen Landeszeitung. Dauer etwa zwei
Stunden. Treffen 19.45 Uhr, Ecke Mackenſen= und Saalbauſtraße.
Anmeldungen bis Donnerstag, den 23. Mai auf der Geſchäftsſtelle
Rheinſtraße 35, I., Zimmer 6, erbeten. Die Teilnahme iſt koſtenlos.
Berufsgruppe der Werkmeiſter.
Fachgruppe Holz — Vortragsreihe: Donnerstag, den 23. Mai,
20.30 Uhr: „Ueber Leimſorten”, Vortragender: Dipl.=Ing. Merz.
Vortragsort: Saal 2, Rheinſtraße 14, II. Eingang Grafenſtraße.
Die Sporkkurſe der NSG. „Kraft durch Freude‟
beginnen.
Heute Donnerstag finden folgende Kurſe ſtatt:
Kurs 2: Allgemeine Körperſchule (Männer und Frauen). Platz:
Woogswieſe der TSG. 46. Zeit: 20.00—21.15 Uhr.
Kurs 6: Fröhliche Gymnaſtik und Spiele (für Frauen). Ort:
Liebigs=Oberrealſchule, Lagerhausſtraße. Zeit: 20—21 Uhr.
Kurs 9: Leichtathletik=Reichsſportabzeichen (Männer und Frauen),
Platz: Woogswieſe der TSG. 46. Zeit: 18.00—19.30 Uhr.
Alles Nähere findeſt Du in unſerem Programm. Du erhältſt
es koſtenlos auf unſerer Geſchäftsſtelle, Bismarckſtraße 19 (Sgb.).
nen Orts= und Betriebswandergruppen nach dem „Griesbe
Haus” durchgeführt. Ab 13.30 Uhr wickelt ſich dort ein
tümliches Programm mit Spiel und Tanz bis gegen 17 Uſnß
Dann erfolgt Rückmarſch bzw. Rückfahrt je nach Entfernupgees
Wohnſitzes der Teilnehmer.
Die Darmſtädter Orts= und Betriebswandergruppen m.
meln ſich am 26. Mai um 8 Uhr (nicht um 7 Uhr, wie beit’s
bekannt gegeben) am Botaniſchen Garten. Von hier aus ten
Führung des Kreiswanderwartes Pg. Prager. Abmarſch mn
„Griesheimer Haus".
Ruckſackverpflegung iſt mitzubringen. Ferner bitten wioi
arbeit anzuſehen iſt.
2. Urlauberfahrt nach Büſum (Nordſeeküſte).
In der Zeit vom 20. bis 28. Juni führt das Gauamt
Naſſau eine Urlauberfahrt nach Büſum durch. Die vorgeſchrie
Jahreszeit ladet ein zum Bad in den ewig ſpülenden Wellede
Seeküſte. An Schleswig=Holſteins Weſtküſte werden
unſerUi=
lauber weilen und ſich im ſchönen Sonnenſchein am Strardden
Erholung hingeben. Gemiſcht unter die Badegäſte, werd fü
die Annehmlichkeiten, die Büſum ihnen bietet, kennen lernguräd
mit Bedauern den Heimweg antreten, der dieſe ſchönen
Tabp=
enden wird. Hamburg wird ſie am 17. Juni noch
einmalzuff=
nehmen, wo ihnen eine Stadtrundfahrt und Hafenrundfalrdeus
Leben und Treiben der Hanſeſtadt zeigt. Geſamtkoſtefür
dieſe Fahrt 36,50 RM. Schlußtermin für die endutitge
Anmeldung 29. Mai 1935.
3. Geſperrte Urlaubszüge.
Die Voranmeldungen, die auf Grund des Jahresprogionus
der NSG. „Kraft durch Freude‟. Amt für Reiſen,
WandenUg=
laub, vorgenommen werden, haben dazu geführt, daß bere
Urlaubsfahrten ausverkauft ſind. Nachſtehend geben wirſt
Züge im einzelnen bekannt:
Urlauberzug 18 :Norwegen (3. 6. bis 11. 6.),
Urlauberzug 18a: Chiemſee (6. 6. bis 11. 6.),
Urlauberzug 19 Berchtesgaden (11. 6. bis 20. 6.)
Urlauberzug 20 : Norwegen (15. 6. bis 23. 6.),
Urlauberzug 21.: Allgäu (20. 6. bis 28. 6.),
Urlauberzug 24. Norwegen (3. 7. bis 11.
Urlauberzug 28 Norwegen (13. 7. bis 21. 7.),
Urlauberzug 29 : Allgau (19. 7. bis 26. 7.),
Urlauberzug 34 : Norwegen (29. 7. bis 6. 8.),
Urlauberzug 41: Allgau (22. 8. bis 30. 8.).
Der Reikungsdienſt
bei der Einweihung der Reichsaukobahn.
Da nach dem derzeitigen Stand der Voranmeldung antue
weitere Züge bereits ſtark belegt ſind, iſt damit zu rechnn daß
übt.
in Kürze noch Züge geſperrt werden müſſen. Wir ewohlen
daher allen Teilnahmeberechtigten, ſoweit die Urlaubszeit / der
Betrieben bereits feſtgelegt iſt oder feſtgelegt werden mu flich)/ Aheilgen,
rechtzeitig einen Platz für die Züge zu ſichern, für die nocretie in
Plätze zur Verfügung ſtehen.
Wir machen ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß gele in
der Hauptreiſezeit mit einer weiteren Einſetzung von Züg gniccht
gerechnet werden kann. Aus dieſem Grunde iſt es unwlich,
einzelne Züge doppelt fahren zu laſſen. In vielen Fällen trüte
es den meiſten Teilnahmeberechtigten wohl möglich ſei dem
ger
denördlicher
Urlaub außerhalb der Schulferien zu nehmen.
Für den
Bualler Artg
Darmſtädter
nn der Mühlſtr
uenſtraße von
hiyſtraße iſt
feder Art
Die Ausübung des Hilfs= und Rettungsdienſtes am Tu Mel” bichen Fahrt
Einweihung der erſten Teilſtrecke der Reichsautobahn wun moll. 15 weiteren
geſperrt die B
Km. 8,1 (Nähe Langen) bis nach Darmſtadt und darüber aus, ſe
Verlä=
in Richtung Eſchollbrücken, alſo für den weitaus größtehTuil unger Straße der
durch 6 Stationen verſehen, welche von dem Deutſchem otzenle )s Kettenwiel
Kreuz, Heſſiſcher Landesmännerverein, in 7 Zelten uherln ſelchesgaſſe h.
gebracht waren. Zwiſchen den einzelnen Stationen wa winteſelbſt
Streifendienſt zu beiden Seiten der Autobahn, eingerich) Eyet Ghiſadt, 22
wiederum über die ganze Strecke hinweg von beſonderem oſtnen /ung. Anlä
begangen wurde. Außerdem waren in den nahegelegen (Drörs Mis in
fern und Bahnſtationen, letztere, ſoweit dieſe für den Zu ieuhr
in Betracht kamen, weitere Sanitätsmannſchaften eingeſe Irus
geſamt fanden Verwendung an Aerzten 10 an der Autob 1u
eine entſprechende Anzahl in den Dörfern, ferner insgeſ 5
Sanitätsmänner und 28 Helferinnen, welche alle mit dem vi.
Material ausgerüſtet trotz der Unbilden der Witterurgikm
Pflicht erfüllten im Dienſt für Volk und Führer.
Hilfe geleiſtet wurde in 172 Fällen, davon 5 ſchwere arru
(Herzſchwäche. Knieſcheibenbruch. Ausrenkung der Schulte!
die einen Abtransport notwendig machten. Die leichterfällle,
beſtanden hauptſächlich in Ohnmachten.
200 arbeitsloſe Kameraden Gäſte auf da
Kyffhäuſer.
Das erſte Hundert arbeitsloſer Kameraden, die vonſ9
häuſer=Bundesführer, Oberſt a. D. Reinhard, aus allen 2d
Gauen auf Koſten des Bundes zu einer Fahrt nach der
umwobenen Kyffhäuſer und mehrtägigem Aufenthalt daſ Ue
geladen wurden, ſind auf dem Kyffhäuſer eingetroffen, vind
für ihre Unterbringung und Verpflegung beſtens vo keiine
war. Da für nur etwa 100 Kameraden auf dem KyF.
gleichzeitig Quartier gemacht werden kann, iſt das zwei
fen von nochmals 100 Kameraden für den September in 9
genommen."
Was die Lichtſpiel=Thealer bringen.
— Das Union=Theater zeigt noch einige Tage das
Ufa=Kriminal=Luſtſpiel „Punks kommt aus Amerika” m7ſthe
Hörbiger, Lien Deyers und Ralph Arthur Roberts in dea
Wſpi=
rollen. Regie führt Karl Heinz Martin.
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen heute letztmals dass eiſt
ſamſte Ufa=Filmwerk dieſer Spielzeit „Das Mädchen Sy0
mit Angela Salloker, Guſtaf Gründgens, Heinrich Geo eil
Theodor Loos. Regie führt Guſtav Ucik:.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen nur noch einige
Neuaufführung den großen Spionagefilm „Mata Har‟
Greta Garbo, Ramon Novarro, Lionel Barrymore, Lewä
Regie George Fitzmaurice.
Reſi=Theater zeigt heute letztmalig den luſtigen Fl
Paloma” mit Charles Kullmann, Leo Slezak. Jeſſi Vihr
Kampers. Jugendliche haben Zutritt.
Vereins- und lokale Veranſtallungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Pioniere und Verkehrstruppen von
ſtadt und Umgebung. Ab 23. Mai findet der 2.
der Feſtfolge für die am Sonntag, den 26. Mai 1935, ſtar
Fahnenweihe der Pioniere im Städtiſchen Saalbau ſtatt,,
gebeten, recht ergiebigen Gebrauch davon zu mächen. —
folge gilt als Eintrittskarte und iſt zum Preiſe von 0.50
unſeren Mitgliedern: „Johann Berlieb, Gaſtwirt, Ober-
Hans Biſchoff, Handelshof, Ludwigsplatz 8, Joſef Gande”
961
Ecke Saalbau= und Sandſtraße, Theo Kümmel Reichstkoſe.
traße 5, und Adam Weiland, Karlsſtraße 74½, zu häbfe
Deutſch=Epang. Frauenbund, Ortsxi
vim
Darmſtadt. Unſere Jahresverſammlung ſic
Freitag, den 24. Mai, nachmittags 4 Uhr, in der Lo4
traße 10, ſtatt. Im zweiten Teil der Veranſtaltung w..
Otto Lehmann, ein Kenner des Oſtens einen Vortrag I.
bildern über „Den deutſchen Oſten” halten. Gäſte wiuto.
Donnerstag, 23. Mai 1935
Aus Heſſen.
* Volkskanz in Ober=Ramſtadt.
g. In Verbindung mit dem hieſigen Ortsring des
Land=
zmaftsbundes Volkstum und Heimat hatte die NS. Frauenſchaft
ſolger=Ramſtadt ihre Mitglieder ſowie Vertreter aus befreundeten
ſſarbänden zu einem Volkstanzabend eingeladen. Der
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 141 — Seite 7
ſyoße Saal im Saalbau Suppes war von den Frauen
geſchmack=
zuicl hergerichtet worden.
Die Leiterin der hieſigen Ortsgruppe der NS. Frauenſchaft
grrüßte die Erſchienenen, vor allem die Vertreterinnen der
eisleitung der NS. Frauenſchaft, und gedachte des Führers.
mn übernahm nach einigen kurzen Begrüßungsworten des
ſussringleiters des Landſchaftsbundes Volkstum und Heimat der
ſa tfachſchaftsleiter für Volkstanz, Hans v. d. Au, die Leitung
ſe Abends. Nach kurzem Bemühen klang ein friſcher, fröhlicher
ſta non auf, der von allen Tiſchen her kräftig mitgeſungen wurde.
ſamit war die Stimmung für den Abend geſchaffen, und ſie
be=
ſcise die Herzen. Der Gaufachſchaftsleiter führte in lebhafter
m. luſtiger Weiſe einiges über das Weſentliche von Volkslied
n) Volkstanz aus. Wir erſtreben heute die Einordnung aller
unsrer Betätigungen in den Rahmen des Gemeinſchaftlichen,
ſtiat nur bei der Arbeit, ſondern auch bei Lied, Spiel und Tanz,
ſur bei allen Aeußerungen unſerer Seele. Singen muß
gemein=
unges Singen ſein, muß zum Klingen gemeinſamen ſeeliſchen
Er=
ſbens werden. Klang und Sang und Seele ſuchen und finden
ſi in unſeren Volksliedern, den alt
M
daß
EEeadce elhe e ie Ge e eif ref
ſt reten, ſondern im Volkstanz muß jeder der Ordnung gerecht
ſewen, nach der er zum Tanz angetreten iſt. Tanzen und Singen
aven weder gut noch ſchlecht, aber Tanzen und Singen kann den
ſeaſchen, je nach dem, was er ſingt und wie er tanzt, beſſer oder
ſtachter machen.
DDer Ober=Ramſtädter Ortsring des Landſchaftsbundes Volks=
und Heimat hatte unter den jungen Leuten für einen
Volks=
mrreis geworben, und ſeine Aufforderung hatte
erfreulicher=
is viel Verſtändnis gefunden. Der Gaufachſchaftsleiter war
ſnäts an einigen der vorausgegangenen Abende erſchienen, um
un ins Leben gerufenen Kreis in die geplante Arbeit nach den
bichlägen und Richtlinien des Landſchaftsbundes einzuführen.
ſyſer Volkstanzkreis zeigte nun im Laufe des Abends einige
ſise aus der engeren Heimat und aus den Reihen der
Zu=
ſuer traten immer wieder Tanzfreudige in die Reihen der
ſtuzenden ein. Die Alten erinnerten ſich vergangener Zeiten,
F auch in Ober=Ramſtadt noch alte Tänze bekannt waren, und
9 Jungen fanden immer größere Freude an dem Neuen, das
nin geboten wurde. Gemeinſchaftliche Geſänge, zwei Lieder des
ſuss der Frauenſchaft und zwei kleine Lieder, geſungen von
a. Paula Jörgeling, füllten die nötigen Pauſen aus. Der
ſerd ſchloß harmoniſch und zur rechten Stunde. Angeregt
ver=
ſim die Teilnehmer die Veranſtaltung und auf dem Heim=
nm
g wurde in der warmen Mainacht noch mancher Odenwälder
hinicker” geübt.
bstei ä
werden 7u
Arheilgen, 22. Mai. Verkehrsregelung. Von
für die uSul Bürgermeiſterei wird eine neuerliche Polizeiverordnung
ſarnt gegeben, die den Durchgangsverkehr und den Fahrzeug=
„tichr in verſchiedenen Straßen unſeres Ortes regelt und
Zu=
zdishandlungen unter Geldſtrafe oder Haft ſtellt. Für den
upgangsverkehr mit Fahrzeugen aller Art geſperrt
Ddanach die Darmſtädter Straße in nord=ſüdlicher
hung von Dieburger Straße bis zur Mühlſtraße, die
Reit=
zm in ſüd=nördlicher Richtung von Etteſterſtraße bis zum
Awanen”. Für den Durchgangsverkehr mit
Kraftfahr=
uixen aller Art geſperrt ſind die Gute Gartenſtraße
Der Darmſtädter Straße bis zur Woogſtraße, die
Woog=
ase von der Mühlſtraße bis Gute Gartenſtraße, die
Mag=
nenſtraße von Wernerſtraße bis Gute Gartenſtraße.
Bachſtraße iſt für den Durchgangsverkehr, mit Fahr=
Rutgha u en jeder Art ſowie zwiſchen Lutherſtraße und Hunds=
Ve für jeglichen Fahrverkehr mit Ausnahme von Fahrrädern
ſtes m le wurrt. Des weiteren ſind für den Verkehr mit
Fahr=
ahn ucktYſdrn geſperrt die Bornſtraße von Mühlſtraße bis
Lud=
darün A szſt aße, die Verlängerung der Ritterſtraße von Beckſtraße
us griftinl 2 ieburger Straße, der Fußweg längs des Baches von der
üeke bis Kettenwieſenweg, ferner der
Kettenwieſen=
deutſt
Zelie / A19 von Felchesgaſſe bis Rathausſtraße und das
Rathaus=
jonen Mt6 en ſelbſt.
r. Eberſtadt, 22. Mai. Uebertragung der
Reichs=
eigic b ſitzung. Anläßlich der Regierungserklärung des Führers
ei F2/ Panzlers in der Reichstagsſitzung vom Dienstag ſtand auch
illes im Zeichen der Uebertragung. Auf dem Marktplatz war
Lautſprecheranlage angebracht worden, um allen denen
Ge=
ſteeit zu geben, den Führer zu hören, die noch kein Empfangs=
Mibeſitzen. Eine ungewohnte Verkehrsſtille herrſchte in den ſonſt
e haften Hauptverkehrsſtraßen, ſo daß mancher den ſtillen
hich hegte: „Ach, wenns doch nur immer ſo bliebe‟. Um ſo
un=
kiuter konnten die Anlieger dieſer Straßen die Uebertragungen
ſen. — Der Hilfsfeldſchütze Georg Sorg iſt durch
reisamt Darmſtadt auf den Feldſchutz für die hieſige
Ge=
he eidlich verpflichtet worden.
dEberſtadt, 22. Mai. Verkehrsordnung. Zur
Sicher=
es Oxts= wie auch des Durchgangsverkehrs ſind nach § 34
Teichsſtraßenverkehrsordnung nachſtehende Verordnungen er=
Das Ueberholen von Fahrzeugen im Straßenzug
Darm=
eies, Heidelberger=, Seeheimer= zwiſchen Schwanen= und Ring=
Af
beſiſt verboten. Der Fußweg am Steg von der Toreinfahrt der
birnühle bis zur Büſchlerſtraße iſt für den Verkehr mit
Kraft=
ſahrrädern geſperrt. Die Kirchſtraße von der Ober= bis zur
e und Odenwaldſtraße für den Durchgangsverkehr mit
Kraft=
geſperrt. Die Büſchlerſtraße von der Heidelberger= bis zur
Airaße und der anſchließende Feldweg von der Ringſtraße bis
Sandgrube für den Verkehr mit Laſtkraftwagen geſperrt.
Zurhnſtraße von der Gabelsberger= bis zur Pfungſtädterſtraße
Mex Verkehr mit Fahrzeugen jeder Art geſperrt. Außerdem
ſämtliche Waldwege ohne Genehmigung der Oberförſterei
9raftfahrzeugen nicht befahren werden. Spaziergängerwege
Mkußpfade ſind für den Verkehr mit Fahrzeugen aller Art ge=
Pfungſtadt, 22. Mai. Generalverſammlung
Alicefrauenvereins. Zur Entgegennahme des
eu chaftsberichtes des Vorſtandes war, eine ſtattliche Zahl
erſchienen. Nach der Begrüßung durch die Vorſitzende
Schulz erſtattete Frau Schwinn Rechnungsablage, und es
ſte ihr mit Dank Entlaſtung erteilt werden. Die neuen
ugen trug Frau Nungeſſer vor, die ihre Grundlagen im
ſteen Roten Kreuz finden. Für treue Mitgliedſchaft wurden
uruen Lautz, Vögler, Clemens Engelhardt, Hildebrand und
MGötz durch Ueberreichung des Bildes der Großherzogin
Eleo=
umd ihrer eigenhändigen Unterſchrift geehrt. Am 2. Juli
uer Verein eine Fahrt ins Blaue unternehmen. Da Frau
von ihrem Poſten als Führerin des Vereins zurücktrat,
hte Frau Nungeſſer ihre Verdienſte. Ueber die Hälfte des
mit dem Verein verbunden, 40 Jahre Mitglied und 14
e Den Poſten des Vorſitzes zu führen, ſind Tatſachen, der
wert. Der höchſte Mitgliederſtand wurde unter ihrer
erreicht. Zum Zeichen der Anerkennung der Verdienſte
Eithte Frau Nungeſſer das Bild der Burg Frankenſtein,
ge=
von dem Pfungſtädter Maler Karl Vetter. Frau Schulz
zur Ehrenvorſitzenden ernannt. Zur Nachfolgerin im
e Des Führerprinzivs wurde im Einverſtändnis der Groß=
Dn. Frau Toni Hildebrandt berufen, die den Vorſtand be=
nab. Im anſchließenden gemütlichen Teil fand ein Drei=
Uuſtwpiel rauſchenden Beifall, der die Leiſtungen der Pfung=
Dilettanten=Künſtler entſprechend würdigte, denn es darf
öffentlich geſagt werden, daß ſich ſehr gute Kräfte in
Aadts Mauern befinden. Der Abend klang vortrefflich aus.
—
Der Rechenſchaftsbericht über die Erzeugungsſchlacht.
Die Spanne vom Reichsbauerntag in Goslar im November
1934 bis zur 2. Reichsnährſtands=Ausſtellung in Hamburg ſchließt
eine Zeit ein, da das deutſche Bauerntum zu einem großen und
für das Wohl des Volkes entſcheidenden Einſatz aufgerufen wurde.
Der Reichsbauerntag in Goslar brachte den Befehl zum Beginn der
Erzeugungsſchlacht;
die 2. Reichsnährſtandsſchau in Hamburg
zeigt, wie weit das deutſche Bauerntum den Anforderungen dieſes
Kampfes um die deutſche Nahrungsfreiheit gewachſen geweſen iſt.
Der Bedeutung der Erzeugungsſchlacht entſprechend ſind auf der
Hamburger Reichsnährſtands=Ausſtellung u. a. 2
Sonder=
ſchauen aufgebaut worden, die den Einſatz und Umfaug der
bis=
herigen Maßnahmen zur Erzeugungsſchlacht zeigen.
Die eine Sonderſchau iſt im „Haus der
Erzeugungs=
ſchlacht” untergebracht worden und behandelt in erſter Linie die
praktiſch=landwirtſchaftlichen Dinge, deren Befolgung im Rahmen
der Erzeugungsſchlacht verlangt wurde.
Die 2. Sonderſchau, die in dieſem Rahmen ebenfalls
Voraus=
ſetzungen zum Gelingen der Erzeugungsſchlacht darſtellt, iſt das
„Haus der Marktordnung”. Die nationalſozialiſtiſchen
Agrargeſetze zur Marktordnung mußten dargeſtellt werden, denn
erſt durch die Preisfeſtſetzungen und Maßnahmen zur
Abſatz=
ſicherung konnte den Bauern eine Gewähr dafür gegeben werden,
daß ihr Einſatz in der Erzeugungsſchlacht einen gerechten Erfolg
tragen würde. Wären die Marktordnungsgeſetze nicht erlaſſen
worden, hätte die Erzeugungsſteigerung nur zu wirtſchaftlichen
Störungen auf dem Markt geführt; denn der Anfall größerer
Früchtemengen hätte zweifellos ein Abſinken des Preiſes nach ſich
gezogen. Um aber zu einer Erzeugungsſteigerung überhaupt zu
kommen, hätte der Bauer vorher entſprechende Aufwendungen
machen müſſen, deren Aufbringung unſinnig geweſen wäre in
Anbetracht der Tatſache, daß die Preiſe die Herſtellungskoſten nicht
einmal decken würden.
So wurden die Feſtpreiſe zu Vorausſetzungen eines Erfolges
in der Erzeugungsſchlacht.
In der Sonderſchau über die Erzeugungsſchlacht auf der
Ham=
burger Reichsnährſtands=Ausſtellung werden als wichtigſtes
20 Dioramen gezeigt, in denen die entſcheidenden Themen der
Er=
zeugungsſchlacht behandelt werden. Den Fragen der
Boden=
bearbeitung mit allen Folgearbeiten einſchließlich den
Fragen der richtigen Düngung iſt dabei ſelbſtverſtändlich ein
weiter Raum gegeben. Dem Kartoffelbau und den Notwendig=
keiten richtiger Lagerung der Kartoffeln, den Fragen des
Saat=
gutes, insbeſondere der richtigen Auswahl und Bereinigung des
Saatgutes, iſt ebenfalls beſondere Aufmerkſamkeit geſchenkt worden.
Angeſichts der Zwangslage, daß wir Futterſtoffe aus dem
Ausland noch hereinnehmen müſſen, gewinnen alle die
Maß=
nahmen beſondere Bedeutung, die geeignet ſind, die
wirtſchafts=
eigenen Futtermengen zu vermehren.
Um die den Bauern gegebenen Möglichkeiten umfaſſend und
klar darzuſtellen, wird in je einer beſonderen Abteilung der
Zwiſchenfruchtbau, die Silage und der
Eiweiß=
futterbau behandelt. Im Rahmen dieſer drei ſpeziellen
Arbeitsgebiete iſt ein außerordentlicher Mehrertrag durch den
Bauern zu erreichen, wenn er die richtigen und vom
Reichsnähr=
ſtand empfohlenen Mittel zur Anwendung bringt. Dabei ſoll
beſonders auf die Silage hingewieſen ſein; denn einmal wird
durch Silobau verhindert, daß Futterſtoffe verlorengehen, wenn
ſie nicht richtig gelagert ſind, und zum anderen gibt der Silobau
dem Bauhandwerk erhebliche Arbeits= und Verdienſtmöglichkeiten.
Wir ſehen an dieſem einen Beiſpiel, wie eng die
Arbeits=
ſchlacht und die Erzeugungsſchlacht miteinander
verbunden ſind, wie weit ſie ſich zum Teil gegenſeitig bedingen
und gegenſeitig fördern. Der Verſorgung Deutſchlands mit
lan=
deseigenen Rohſtoffen dient im weiteren der Flachs=, Hanf=
und Rapsanbau, die auf der Hamburger Ausſtellung
eben=
falls eingehend behandelt werden, ebenſo wie die Fragen der
Leiſtungsſteigerung im Bauernwald und Bauerngarten und des
vermehrten Ertrages bei der Rindvieh=, Schweine=, Schaf= und
Kleintierhaltung. Bei den letzteren Sonderſchauen ſpielen
natur=
gemäß die Fragen der Fütterung eine ganz beſondere Rolle, denen
darum auch eine beſondere Schau gewidmet iſt.
Im „Haus der Erzeugungsſchlacht” iſt des weiteren eine
Son=
derſchau untergebracht, die wohl mancher an dieſer Stelle nicht
vermutet hätte — die Werkausbildung der
Reichs=
nährſtandsberufe! Doch ſind ſich die Führer des
Reichs=
nährſtandes darüber klar, daß berufliche Tüchtigkeit mit zu den
weſentlichſten Vorausſetzungen eines Erfolges in der
Erzeugungs=
ſchlacht gehört.
So wird auf der 2. Reichsnährſtandsſchau in Hamburg ein
umfaſſendes Bild von den Notwendigkeiten und von der
Durch=
führung der Erzeugungsſchlacht gegeben, die ſchon jetzt in
weſent=
lichen Teilen Erfolge gezeigt hat. Die Ausſtellung wird dafür die
Beweiſe erbringen und ſo zugleich Anſporn und Aufruf zu
wei=
terem Einſatz des deutſchen Bauerntums ſein!
Ek. Pfungſtadt, 23. Mai. Goldene Hochzeit. Heute
Donnerstag begehen die Eheleute Peter Kühn 3. und ſeine
Ehefrau Katharine, Sandſtr. 103, das ſeltene Feſt der Goldenen
Hochzeit im Alter von 73 bzw. 74 Jahren. Der Jubilar arbeitete
mehr als 4 Jahrzehnte in der ehemaligen Zundholzfabrik J.
Gandenberger. Ferner iſt er Mitbegründer des Krieger= und
Militärvereins.
Dd. Traiſa, 22. Mai. Wanderung. Die am letzten
Sonn=
tag ausgefallene Tageswanderung der Ortsgruppe des
Odenwald=
klubs, gemeinſam mit der NSG. „Kraft durch Freude” findet am
kommenden Sonntag, den 26. Mai, ſtatt. Abmarſch 8 Uhr am
Bahn=
übergang in der Ludwigſtraße.
Dd. Traiſa, 22. Mai. Gemeinſchaftsempfang der
Reichstagsſitzung. Im Kronenſaal (K. Scherer) fand ein
Gemeinſchaftsempfang der Reichstagsſitzung mit der großen
be=
deutungsvollen Rede des Führers ſtatt, an dem ſämtliche
Gliede=
rungen der Partei teilnahmen. Geſpannt und mit lebhaftem
In=
tereſſe wurden die Ausführungen des Führers aufgenommen.
G. Ober=Ramſtadt, 22. Mai. Hohes Alter. In ſeltener
körperlicher Rüſtigkeit und geiſtiger Friſche vollendet der weit
über die Grenzen Ober=Ramſtadts bekannte Lokalpoet und
Humo=
riſt Joſeph Kleber ſein 83. Lebensjahr.
Fd. Nieder=Klingen, 20. Mai. Die Gaufilmſtelle Heſſen=
Naſſau zeigte im Gaſthaus von Valentin Saal 4 den Tonfilm
„Stoßtrupp 1917”, der Glaube an Deutſchland. Die
Veranſtal=
tung war von allen vorausgegangenen am ſtärkſten beſucht,
be=
ſonders waren viele Frontkämpfer erſchienen. Der Film, der in
unerhörter Weiſe den echten Heldengeiſt deutſchen
Frontſoldaten=
tums vor Augen führte, hinterließ bei allen Volksgenoſſen einen
tiefen Eindruck. Nach kurzen Dankesworten für alle Anweſenden
ſchloß Ortsgruppenfilmwart Pg. Heinz Hammen mit einem
drei=
fachen Sieg=Heil die ſo würdig verlaufene Veranſtaltung.
As. Erbach, 21 Mai. Saargäſte im Odenwald. Wie
an allen größeren Plätzen des Kreiſes ſo ſind nun auch in Erbach
die „Kraft durch Freude”=Urlauber eingetroffen. Dank der
um=
ſichtigen und muſtergültigen Vorarbeiten konnten in unſerem
Kreisſtädtchen über 200 Saarländer untergebracht werden. Unter
den Klängen der Feuerwehr=Kapelle marſchierten die Urlauber
geſchloſſen durch die Hermann=Göring=Straße nach dem Adolf=
Hitler=Platz. Hier wurde ihnen ein würdiger Empfang bereitet.
Der Ortswalter der NSG. „Kraft durch Freude” begrüßte aufs
herzlichſte die Urlauber und wünſchte ihnen recht gute Erholung.
Herr Bürgermeiſter Lenz überbrachte die herzlichſten
Willkom=
mengrüße im Namen der Stadtverwaltung und der Ortsgruppe
der NSDAP. Um den lieben Gäſten während ihres Urlaubs recht
angenehme Stunden zu bereiten, wurde ein umfangreiches
Pro=
gramm aufgeſtellt. Am Sonntag nahmen die Saarländer
geſchloſ=
ſen an der Einweihung der Reichsautobahn teil und heute werden
ſie eine Rheinfahrt nach Koblenz unternehmen. — Die NS=
Kriegsopferverſorgung unternimnit vom 29. bis 30.
Mai eine Sonderfahrt nach Saarbrücken zur Teilnahme an der
großen Saarkundgebung. — Hohes Alter. Heute vollendet die
Gattin des Bäckermeiſters Friedrich Müller ihr 80. Lebensjahr.
— Nächſten Donnerstag kann der Graveur Chriſtoph Gebhardt
in körperlicher und geiſtiger Friſche ſeinen 77. Geburtstag
be=
gehen. Herr Gebhardt macht trotz ſeines hohen Alters mit ſeinen
ſelbſt hergeſtellten Elfenbeinwaren noch geſchäftliche Reiſen nach
allen Teilen unſeres Vaterlandes, insbeſondere nach Oberbayern
und Tirol.
Froſtſchäden in Rheinheſſen.
Bis zu 75 Prozent in den unteren Lagen Nierſteins.
sw. Oppenheim, 21. Mai. Noch immer iſt die Froſtgefahr
nicht vorüber. Auch in der vergangenen Nacht erreichte das
Ther=
mometer einen Tiefſtand von minus 2 Grad, ſo daß die
Räucher=
abwehr in Tätigkeit treten mußte. Zum Teil entſtand im
Unter=
feld wieder ganz erheblicher Schaden. In der Dienheimer
Ge=
markung verurſachten die Fröſte der letzten Nächte, hauptſächlich
in den unteren Weinbergslagen, ebenfalls größeren Schaden. In
der Nacht auf Samstag konnte man in verſchiedenen Lagen einen
Schaden von bis zu 60 Progent feſtſtellen. Auch in Nierſtein
richteten die Fröſte der letzten Nächte teilweiſe großen Schaden an.
In den unteren Lagen, wie z. B. Roßberg, Schwabsburger Weg
und Untere Auflangen erreichte der Schaden eine Höchſtgrenze von
etwa 75 Prozent. In den höher gelegenen Lagen iſt der Schaden
natürlich geringer und beträgt dort durchſchnittlich 10 Prozent.
In Guntersblum hat der Froſt am Samstag manche
Hoff=
nung zunichte gemacht. Im Sand iſt mehr als die Hälfte erfroren.
Beſonders ſtark gelitten haben die Portugieſer und Müller=
Thur=
gauer=Reben. Im Berg iſt der Schaden gering. Tomaten und
Frühkartoffeln haben ebenfalls unter dem Froſt gelitten. Die
Spargelernte iſt infolge der kalten Nächte ſehr gering. In
Gimbsheim iſt der Schaden „im Sand” ganz enorm und die
Ernte bis zu 70 Prozent vernichtet. Zum Glück war das
Früh=
obſt vor dem Froſt durch die Blüte hindurch, ſo daß hier größerer
Schaden verhütet wurde.
Bm. Hofheim (Ried), 21. Mai. Kirchenmuſikaliſche
Weiheſtunde. Am Sonntag (Kantate) war in den
Haupt=
gottesdienſt der evang. Kirche eine weihevolle Kantatefeier
ein=
gefügt. Lehrer Röder (Orgel) und H. Allebrand (Violine) ließen
gehaltvolle Vorträge von Bach und Haydn hören, die mit tiefer
Wirkung an dieſe großen Tonmeiſter erinnerten. Auch die
Chor=
ſchule ſang unter Leitung von Lehrer Röder zwei eindrucksvolle
Lieder, davon eins von Herrn Allebrand mit viel Geſchick
be=
gleitet. — Saargäſte. Der hieſige Turnverein hatte am
Sonn=
tag die Handballmannſchaft des Brudervereins Neunkirchen=
Sin=
nertal zu Gaſt. Man bereitete den Saargäſten einen herzlichen
Empfang und ſchloß gute Freundſchaft mit ihnen. Im
Handball=
ſpiel blieben die unſerigen mit 14:2 Toren überlegener Sieger.
Nach ſchönen Stunden herzlicher Kameradſchaft verließen die Gäſte
am ſpäten Sonntagabend unſeren Ort. An Pfingſten werden die
unſerigen einen Gegenbeſuch abſtatten und dort zwei Spiele
aus=
tragen. — Hohes Alter. Am 22. Mai feiert Herr Engelbert
Leykauf ſeinen 72. Geburtstag.
Be. Biebesheim, 22. Mai. Frau Georg Rothärmel Wwe.
konnte im Beſitz ihrer vollen geiſtigen und körperlichen Kräfte
ihren 86. Geburtstag feiern.
Ah. Bingen a. Rh., 22. Mai. Todbringender Abſturz
auf Burg Stahleck. In das Binger Heilig=Geiſt=Hoſpital
wurde der 49jährige Volksgenoſſe Pilger aus Steeg bei
Bacha=
rach eingeliefert. Pilger war mit Ausſchachtungsarbeiten auf der
„Burg Stahleck” über Bacharach beſchäftigt. Um ſich den Weg
ab=
zukürzen, hatte er über eine etwa zwei Meter tiefe Grube Bretter
gelegt. Als die Bretter nachgaben, ſtürzte der Arbeiter und fiel
auf die Seite. Er zog ſich einen Milzriß zu. Den Folgen der
Verletzungen iſt der Mann einige Stunden nach ſeiner
Verbrin=
gung in das hieſige Krankenhaus erlegen.
machk Ukopetik.
da ist dicke Linsensuppe — nach Hausfrauenart — gerade das Richtige!
2 Würfel Maggi’s Linſen=Suppe, 2 Eßlöffel feine Graupen (Gerſie), geröſiete Semmelwürfel, 1/. Liter Waſſer.
Die Graupen in 1 Liter Waſſer halb weichkochen. — Inzwiſchen die Linſen=Suppenwürfel mit knapp //. Liter
kaltem Waſſer glattrühren, zu den Graupen geben und nach der einfachen Vorſchrift auf den gelbroten Würfeln
garkochen. Die fertige Suppe an heißer Stelle etwas ziehen laſſen und geröſiete Semmelwürfel darübergeben.
MAGGISUPPEN — die deu-Mten Würfel!
Seite 8 — Nr. 141
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 23. Mai
Reich und Ausland.
Neue geſchichtliche Zunde.
Dillenburg. In einer fürſtlichen
Privat=
bibliothek in Oſtpreußen fanden ſich die lang
ver=
mißten Tagebücher des Herzogs Ferdinand von
Braunſchweig, die u. a. auch des Herzogs
Erleb=
niſſe im Siebenjährigen Krieg in der Gegend von
Dillenburg ſchildern. Beſonders intereſſant iſt,
wie er in der Nacht vom 7. zum 8. Januar 1760
auf den Höhen von Oberſcheld bei ungeheurer
Kälte biwakierte und in größter Sorge war, bis
ihm nach Mitternacht ſein Adjutant die Meldung
von der Vertreibung der Franzoſen aus der
Stadt brachte. Wichtig iſt auch, daß der Herzog
noch ſechs Tage vor der erneuten Belagerung des
Schloſſes im Juni 1760 durch die Meldung
irre=
geführt wurde, „die Franzoſen hätten in
Dillen=
burg weiter nichts vor”. Wären damals die
Luckneriſchen Huſaren über Dillenburg hinaus
weiter auf den Weſterwald vorgeritten, ſo wäre
den Franzoſen die Einſchließung der Stadt, die
mit der Zerſtörung des Schloſſes endete, wohl
nicht ſo leicht möglich geweſen.
Tagung des Berbandes Deutſcher
Elektrokechniker, V. 9.G.
Der Verband Deutſcher Elektrotechniker,
V. D. E., hält ſeine diesjährige
Mitgliederver=
ſammlung vom 20. bis 23. Juni in Hamburg ab,
zu der ſich Deutſchlands Elektrotechniker unter der
Führung des Vorſitzenden des V. D. E.,
Staats=
ſekretärs im Reichspoſtminiſterium Dr.=Ing. e. h.
Ohneſorge, verſammeln werden. In der alten
Hanſeſtadt, der Ausfallspforte unſerer
Ueber=
ſeeausfuhr, werden ſie ihren feſten Willen
kund=
tun, die hervorragende Stellung der deutſchen
Elektrotechnik in der Welt zu halten und zu
ver=
beſſern. Entſprechend dem Charakter des V.D.E.
als dem Fachverein der Elektrotechnik in der
Reichsgemeinſchaft der techniſch=wiſſenſchaftlichen
Arbeit, wird der größte Teil der verfügbaren
Zeit ernſter Arbeit gewidmet ſein. Da ſich im
V. D. E. die Elektrotechniker aller Gebiete
zu=
ſammenfinden — aus den Forſchungsinſtituten
und Lehrſtätten, den Behörden, der Reichspoſt und
Reichsbahn, der Fabrikation,
Elektrizitätsverſor=
gung uſw. —, ſo ſind nicht weniger als 48
Fach=
vorträge vorgeſehen, die im Geſamt einen
Quer=
ſchnitt durch den heutigen Stand der deutſchen
Elektrotechnik geben und die Ziele der nächſten
Zeit aufzeigen werden. Der grundlegende
Haupt=
vortrag „Ueber Fernſehen” wird mit
Vorfüh=
rungen verbunden ſein und zeigen, wie weit die
praktiſche Löſung dieſes Problems gediehen iſt.
Ein gefährliches Amerika=Abenkeuer
zweier franzöſiſcher Makroſen.
Wilhelm Roſen und Pierre Guette waren
zwei brave Matroſen an Bord des franzöſiſchen
Dampfers „Champlain” Sie verrichteten ihre
Arbeit zur Zufriedenheit ihrer Vorgeſetzten, und
nichts hätte die Aufmerkſamkeit der breiten
Oef=
fentlichkeit auf ſie gelenkt, wenn nicht Roſen
eines Tages beim Großreinemachen eine Büchſe
gefunden hätte, die er kurzerhand ins Meer warf.
Das wurde ihm zum Verhängnis. Denn die Büchſe
enthielt Rauſchgift und war an Bord des
Damp=
fers geſchmuggelt worden. Sie ſollte in New York
von Gangſtern in Empfang genommen werden.
Dieſe hatten natürlich einen Komplizen an Bord
der „Champlain”, der ſeinen New Yorker
Freun=
den von dem Mißgriff Roſens erzählte. Eines
Abends, als die „Champlain” im New Yorker
Hafen lag, wurde Roſen und ſeinem Freunde
Guette mitgeteilt, daß Bekannte auf ſie warteten.
Sie gingen an Land, fanden einen Mann und
einen Kraftwagen vor und wurden, ehe ſie ſichs
verſahen, in den Kraftwagen geworfen und
ge=
feſſelt. In einem in einer finſteren Gegend
ge=
legenen Haus wurden ſie gefoltert und mit dem
Tode bedroht, denn die Verbrecher waren der
Ueberzeugung, daß Roſen das Rauſchgift verkauft
habe. Um aus ſeiner peinlichen Lage
herauszu=
kommen, gebrauchte Roſen ſchließlich eine Liſt; er
legte ein „Geſtändnis” ab. Die Banditen
wur=
den freundlicher. Roſen verſprach, ihnen 40 000
Franken auszuhändigen, und ſchrieb deswegen
einen Brief an ſeine Frau. Natürlich hatte er
das Geld nicht. Aber Roſen erlangte einige
Be=
wegungsfreiheit, und es gelang ihm ſchließlich,
die Polizei zu benachrichtigen. Dieſe nahm die
Bande feſt; leider aber entkamen die beiden
Führer der Bande. Die Verhafteten wurden
die=
ſer Tage abgeurteilt. Einer von ihnen erhielt
44 Jahre Gefängnis, 4 Jahre für die Folterung
Roſens und 40 Jahre wegen Rauſchgiftſchmuggels.
Roſen und Guette trafen dieſer Tage in Le
Havre ein.
Ein Lehrer im Frieden
und Heerführer im Kriege.
Auf den Spuren der ſchleſiſchen
Poſträuber.
Nachdem es den Beamten der
Sonderkom=
miſſion, die von dem Breslauer
Polizeipräſiden=
ten nach dem Ueberfall auf den Poſtwagen des
Dresden—Breslauer Eilzugs in der Nacht zum
12. Mai eingeſetzt worden war, gelungen iſt, in
der Perſon des Fritz Schüller den
wahrſchein=
lichen Haupttäter und Anführer der Banditen auf
der Flucht in Strehlen zu verhaften, iſt jetzt, in
Zuſammenarbeit mit allen örtlichen
Polizeiſtel=
len, mit der Landeskriminalpolizeiſtelle und der
Gendarmerie, eine großzügig angelegte Jagd auf
die noch flüchtigen Mittäter begonnen worden.
Auch die neu errichtete motoriſierte
Straßen=
polizei wurde dabei eingeſetzt, und Tag und Nacht
ſind die Beamten nun unterwegs, um jede auch
nur denkbare Spur zu verfolgen. Gelegentlich
der Verhaftung des Fritz Schüller ſtellte ſich, wie
wir früher meldeten, zur allgemeinen
Ueberra=
ſchung heraus, daß die anderen Banditen
nie=
mand anders waren, als ſeine drei Brüder Willy,
Erich und Hermann. Ob noch weitere Komplizen
an dem Ueberfall beteiligt waren, ſteht noch nicht
feſt. Die drei Brüder Schüller ſind noch flüchtig,
und die Polizei verfolgt jetzt mit aller Intenſität
jede irgendwie wichtige Spur, um die Banditen
aufzuſpüren. Im ganzen ſchleſiſchen Bezirk
wer=
den täglich und beinahe ſtündlich überfallartige
Razzien veranſtaltet, und die Polizeiſtellen haben
ſich an die Mitarbeit des Publikums gewandt.
Scherl-Bildmaterndienst.
Auf Anordnung des Führers wurde an der
letzten Ruheſtätte des Generaloberſten von Kluck.
auf dem Stahnsdorfer Waldfriedhof bei Berlin,
dieſer Denkſtein enthüllt.
Frankreich feierke den Gedenkkag der Jungfrau von Orleans.
mniſter u. Blomberg ehrt den Mikſchöpfal
machk.
der deutſt
gs ihr 9
re und m
Scherl-Bildmakütte
at nach
Am Tage nach der hiſtoriſchen Reichstagsrede des Führers und der Verkündung des We)eſektz/ymt in Kleingſi
legte Reichskriegsminiſter Generaloberſt v. Blomberg an dem Grabe des Generals Scharnſ4, 4 d0M frü
Schöpfers des Volksheeres, und an dem Grabe des Generalfeldmarſchalls v. Boyen, der InSchl
4. Shon in Oxfon
1814 die allgemeine Wehrpflicht in Preußen einführte, Kränze nieder. Unſer Bild zeigt derleitch
kriegsminiſter nach der Kranzniederlegung auf dem Invaliden=Friedhof vor dem Grabe Been”” iem Sind
ändien als er kat
dahinter Reichserziehungsminiſter Ruſt und Offiziere der Wehrmacht.
Hinen Herzenswu
uShek über 200
„Hochzeitsgeſchenk” von einem geplantenahllg:0 Poläſtina un
hochzeithiche Vorbereikungen meinen Streik abgeſehen. Auf dem Haufthmltanlieh der ju
der ſchwediſchen Hauptſtadt drängen ſich NiSchau in den Einge
in Stockholm.
luſtigen zu Hunderten und Tauſenden nt Aungn grabi
ſchaft miteinander verbunden, werden ſich durch
dieſe Heirat noch mehr aneinander anſchließen.
Und ſo ſtrömen aus allen Teilen Dänemarks und
Schwedens und aus allen Bevölkerungsſchichten
die Glückwünſche und Geſchenke für das junge
Paar in rieſigen Mengen. Prinzeſſin Ingrid iſt
als gute Hausfrau und ausgezeichnete Köchin
be=
kannt, und ſo kommen Kochbücher und
Haushalts=
geräte in großen Mengen im Stockholmer Schloß
an. Nicht weniger als 300 verſchiedene Taſſen ſind
eingetroffen, und die Topflappen türmen ſich zu
Tauſenden. Aber neben den vielen nützlichen
Dingen finden ſich auch prachtvolle Luxusgeſchenke.
So hat König Georg von England einen
wert=
vollen und märchenhaft ſchönen Schmuck geſchickt.
Der Brautvater, Kronprinz Guſtav von
Schwe=
den, überreichte der Braut einen wunderbaren
Hermelinpelz. Die Stadt Stockholm hat eine
herrliche Speiſezimmereinrichtung, die lange in
dem Schaufenſter des vornehmſten Möbelgeſchäfts
geſtanden hatte und von allen Stockholmern
ge=
bührend bewundert worden war, in das Schloß
geſchickt und — 700 Bände ſchwediſcher Literatur.
Das Perſonal der Stockholmer Hotels hat als
* Die Hochzeit der ſchwediſchen Prinzeſſin In= Ankunft der vielen fürſtlichen Hochzeits ie mm) ſwäck und barf
grid mit dem däniſchen Kronprinzen beherrſcht zu erleben. Das norwegiſche Kronprinz maſr / hinterland.
jetzt das Tagesgeſpräch in den ſkandinaviſchen inzwiſchen eingetroffen, weiter Markgrajatſhdune mehr als ein
Hauptſtädten und läßt alle politiſchen Ereigniſſe von Baden, die Mitglieder des engliſchen 5muign de grabiſche
in den Hintergrund treten. In den Schaufenſtern hauſes, Prinz Arthur von Connaught, A W/ 0 auch ausgeze
der prominenten Geſchäftsſtraßen Kopenhagens ticia Ramſay, Prinzeſſin Helene Vick=u / Aicn und Gebr
und Stockholms grüßen die Bilder und Photo= Schleswig=Holſtein und das belgiſche Kürwic us er nack
graphien des Brautpaares und lächeln das Das däniſche Königspaar wurde am nstM noch mehr
al=
ſchönſte „ſkandinaviſche Lächeln‟. Das däniſche von ſchwediſchen Kriegsſchiffen in ihrer ucnamt imſeit der en
und das ſchwediſche Volk, ſeither in enger Freund= weißen Segeljacht feierlich eingeholt.
Ha üer den
iche Expedition
Mit dem Theaterdolch verletzt.
Rom. Im Theater von Campobaſſo
italien, hat ſich bei der Wiedergabe
„Licia von Lammermoor” ein eigenar1/
fall ereignet. Der Tenor Oscar Baror Aſtuen
ſich in der Selbſtmordſzene des Edgar N WOMaſte Jahr des 6
ſo tief in die Bruſt, daß er erheblich eirle Orſard. Aber
wurde und in ein Krankenhaus gebraawerA usdeh
mußte.
Unter Sandmaſſen erſtickt.
Treyſa. In einer Sandgrube be im
wurde der Landwirt Friedrich Bach nn
einer herabſtürzenden ſchweren Sand 9
ſchüttet. Trotzdem er alsbald wieder age
ben werden konnte, war der Tod ben/
Erſtickung eingetreten.
Ein Eiſenbahnzug in die Luft ge
Buenos Aires. Eine heftige
zerſtörte bei Rio Negro einen Eiſenba/t
mehrere Tonnen Schießpulver beförde-
Perſonen wurden getötet und acht verl.
mehrere ſehr ſchwer.
Das Inkernakionale Mokorrad=Rennen bei der SolikPl.
Scherl-Bildmaterndienst.
In Paris und in ganz Frankreich fanden am Sonntag große Jeanne=d’Arc=Feiern ſtatt. Die
Jung=
frau von Orleans, die Befreierin Frankreichs von der engliſchen Herrſchaft, war bekanntlich am 30.
Mai 1431 in Rouen als Ketzerin verbrannt und am 16. Juni 1920 heiliggeſprochen worden. Unſer
Bild zeigt die offizielle Feier des franzöſiſchen Staates vor dem Jeanne=d’Arc=Denkmal in Paris.
Scherl-Bildrr=
Nach vierjähriger Pauſe wurde auf der neuen 11,6 Kilometer langen Rundſtrecke nahe."
bei Stuttgart wieder das berühmte Internationale Motorrad=Rennen durchgeführt.
Maſchinen und Fahrer konnten auf der durch ſeine vielen kleinen und ſpitzen Kurde‟
ſchwierigen Strecke große Siege für ſich verbuchen. — Unſer Bild zeigt die Jagd de"
Maſchinen auf der Solitudebahn.
Englands arabiſcher „Geheimagent”
der Mann, der Könige machte und ſelbſt vorzog, einfacher Soldak zu bleiben.
Lawrence of Arabig.
Von
George Popoff.
Nachdem wir ſchon dieſer Tage über den Tod
des bekannten engliſchen Oberſten Lawrence
be=
richtet hatten, dürften die nachfolgenden
Ausfüh=
rungen unſeres Londoner Korreſpondenten für
unſere Leſer von beſonderem Intereſſe ſein.
London, im Mai.
sberſt Thomas E. Lawrence, der legendäre „Lawrence of
ſerbia”, der ſoeben im Alter von bloß 47 Jahren an den Folgen
us Motorradunfalls geſtorben iſt, kann mit gutem Fug und
ſent nicht nur als einer der bedeutendſten Engländer aller
Zei=
ſondern auch als eine der merkwürdigſten
Perſön=
keiten unſeres Jahrhunderts bezeichnet werden.
war einer unter fünfzig Millionen”, ſagt von ihm General
Jan Hamilton, „in unſerem Zeitalter, da es keine Heiligen
aw gibt, ſind es Soldaten, wie Lawrence, die dadurch, daß ſie
ſäut ſelbſtlos ihr Leben und ihr Alles im Austauſch gegen
erlei greifbare und materielle Güter hingeben, die Würde des
ſchen auf ungeahnte Höhen erheben.” Gelehrter, Schriftſteller,
at, Ingenieur, Staatsmann, Philoſoph und Abenteurer in
g— Geſtalt, dazu im privaten Leben völlig bedürfnislos, aſketiſch
beſcheiden, hat Lawrence etwas von der Größe eines Helden
cklaſſiſchen Altertums an ſich gehabt. In die Geſchichte
Eng=
us wird ſein Name eines Tages ohne Zweifel neben denjenigen
DDrake, Clive und Raleigh, den großen Baumeiſtern des
Bri=
zn Reiches, genannt werden. Ja, Lawrence, der Jahrhunderte
ür als die Genannten, in unſerem Zeitalter der Technik und
Realismus lebte, wird ſtets von einem viel dichteren Schleier
Degende und des Mythos umgeben ſein, als ſie es je geweſen.
ſum über einen unſerer Zeitgenoſſen ſind ſo viel Legenden er=
t worden, wie über Lawrence of Arabia. Doch unvergleichlich
mraſtiſcher und intereſſanter als jede erfundene Legende und
e Mythos ſind die wirklich erwieſenen Tatſachen ſeines
einzig=
ien und wunderbaren Lebens.
Thomas E. Lawrence ſtammt aus einer alten halb iriſchen,
b engliſchen „Gentry”=Familie. Von mütterlicher Seite hat er
ſhſchottiſches und ſkandinaviſches Blut, alſo das
abenteuer=
te Blut nordiſcher Seefahrer in ſeinen Adern.
iis ſeiner Vorfahren begleitete Richard Löwenherz auf ſeinem
Neiszuge nach Paläſtina. Auch viele andere ſeiner Vorfahren
i Dienſt in Kleinaſien und in Indien. Vielleicht deshalb zog
ihrr ſeit früheſter Jugend mit unwiderſtehlicher Kraft nach dem
ent. Schon in Oxford, während ſeiner Studentenjahre, wid=
Mer ſich dem Studium orientaliſcher Sprachen. Nach Schluß
ſter Studien, als er kaum zwanzig Jahre alt war, erfüllten ſeine
kem ſeinen Herzenswunſch und ſchickten ihn, indem ſie ihm hier=
Dinen Scheck über 200 T zuſteckten, auf eine „
Vergnügungs=
im geplautzl e nach Paläſtina und Syrien. Doch bereits im erſten Hafen,
dem hau h8 yrut, verließ der junge Lawrence die übrige Reiſegeſellſchaft,
rängen ſich Mattah ſich in den Eingeborenenbazar, tauſchte ſeine europäiſche
Tauſendm / Mituung gegen arabiſche Tracht ein und machte ſich, ohne irgend
n Hochzeiti Mdes Gepäck und barfuß, auf eine Wandertour durch das klein=
Kronprimſt Rtiche Hinterland. Dieſes erſte Abenteuer des jungen Law=
Marim Ech; währte mehr als ein Jahr. Während dieſer Zeit erlernte er
senglich 4Mt mur die arabiſche Sprache bis zur Vollkommenheit, ſondern
nnaugll, M Rab ſich auch ausgezeichnete Kenntniſſe der örtlichen
Verhält=
ne Yatich b, Sitten und Gebräuche. Er lebte ebenſo einfach wie die
Ara=
giſche Au4 End als er nach England zurückkehrte, hatte er von ſeinem
urde an ſuHeuelde noch mehr als die Hälfte übrig. Bald erregte er die
Nnerkſamkeit der engliſchen Gelehrtenwelt durch ſeine
Veröffent=
luggen über den Nahen Orient. Er wurde auserkoren, eine
ſäulogiſche Expedition der Oxforder Univerſität nach Meſo=
(nſien zu begleiten. Als der Weltkrieg ausbrach, meldete er
hos Freiwälliger. Er wurde jedoch von der
Aushebungskom=
hon wegen „körperlicher Untauglichkeit” — Lawrence war von
halend kleiner Geſtalt und von ſchwächlicher Konſtitution —
taxewieſen.
Tas erſte Jahr des Krieges verbrachte er mit archäologiſchen
en in Oxford. Aber 1915, als die Schlachtlinien ſich bis nach
Fu=ſien ausdehnten, war ſeines Bleibens dort nicht mehr. Der
ndierende General der britiſchen Truppen in Kairo
ſam=
de um ſich eine Anzahl von Engländern, die eine intimere
ſnt ais der Sprache und der Dinge des Nahen Oſtens hatten.
i dieſer „orientaliſchen Spezialiſten” war Lawrence. Zuerſt
er einen relativ beſcheidenen Poſten. Doch bei den
regel=
liaen Beratungen, der Generale, über die Ausarbeitung des
eFatiſchen Feldzugplanes wurde auch Lawrence um ſeine Mei=
Sefragt, und ſeine Anſichten waren gewöhnlich von einer
Naigen Kompetenz, daß er ſich bald den Ruf eines erſtklaſſigen
üriſchen Sachverſtändigen in Fragen der Kriegsführung im
Uhen Oſten erwarb. Lawrence große Chance kam, als
en Ende des Jahres 1915 die unter türkiſcher
ihoheit ſtehenden arabiſchen Stämme Klein=
Saufſtändiſch wurden und offen auf das Ziel der
Ab=
ſeuung des türkiſchen Joches hinſtrebten. Das Haupt der
auf=
ichen Bewegung war der Patriarch unter den arabiſchen Für=
Auſſein Ibn Ali, der älteſte lebende Nachkomme des
Prophe=
nhomed. Huſſein hatte vier Söhne — Ali. Abdulla, Feiſal
und Zeid, die ſämtlich Banden von aufſtändiſchen Beduinen
führ=
ten. Sie hatten im geheimen Waffen und Munition geſammelt
und überfielen überraſchend die türkiſchen Truppen in Mekka,
Me=
dina, Jedda und Taif. Die erſten Ueberfälle waren erfolgreich.
Aber dann gingen den Arabern die Waffenvorräte aus und die
aufſtändiſche Bewegung geriet in Gefahr zuſammenzubrechen. In
dieſem, für die Araber kritiſchen Augenblick erſchien unter ihnen
ein 27jähriger britiſcher Leutnant namens Thomas E. Lawrence.
In ſeiner Begleitung war bloß noch ein anderer junger Mann,
Ronald Storrs, Sekretär für orientaliſche Angelegenheiten beim
britiſchen High Commiſſionar in Aegypten. Sie traten zuerſt in
Beziehung zu Huſſeins zweitälteſtem Sohne Abdulla, einer nicht
ſonderlich hervorragenden Perſönlichkeit. Doch Lawrence erfaßte
die Situation blitzartig. „Wenn ich doch bloß einen arabiſchen
Führer von der Art eines Propheten finden könnte,” ſagte er zu
Storrs, „ſo wäre es ein Leichtes, die Türken aus Arabien
hinaus=
zutreiben.” Abdulla war hierfür offenſichtlich nicht der Mann.
Lawrence begab ſich nunmehr von Jedda aus ins Innere des
Lan=
des, ins Herz der arabiſchen Wüſte. Nach einem tagelangen
an=
ſtrengenden Kamelritt langte er im Heereslager Feiſals, Huſſeins
drittem Sohne, an. Und als er dieſem hageren, hochgewachſenen
Manne mit den aſketiſchen Geſichtszügen und dem fanatiſch
flackern=
den Feuer in den Augen gegenübertrat, da ſagte er ſich ſofort:
„Dieſes iſt der Mann, den ich ſuchte!”
Feiſal hatte bereits alle Hoffnung aufgegeben. Doch nun
trat ihm Lawrence helſend zur Seite. Der 27jährige
britiſche Leutnant entwickelte vor Feiſal, dem
Nachkommen des Propheten, ſeinen
Aktions=
plan. Er zeigte hierin unverkennbares Genie. Ebenſo wie
einſt Alexander der Große, bevor er ſeinen Zug nach Indien
antrat, ſich zuerſt dadurch Rückendeckung verſchaffte, daß er in
umſichtigen Vorbereitungen ſämtliche Häfen der kleinaſiatiſchen
Küſte eroberte, ſo konzentrierte auch Lawrence ſeine
Aufmerk=
famkeit zunächſt auf die längs der Oſtküſte gelegenen Häfen des
Roten Meeres, und er und Feiſal trieben die Türken aus
dieſen hinaus. Im weiteren Verlauf der Kampagne erkannte
Lawrence mit der gleichen tödlichen Sicherheit, daß die
wirk=
ſamſte Art der Kriegsführung gegen die türkiſchen Truppen eine
ſyſtematiſche Organiſierung und Benutzung der berittenen
Be=
duinenſtämme wäre. Der junge Lawrence, ſelbſt in der Tracht
der Beduinen und ſelbſt ein Kamel reitend, war der faktiſche
Führer dieſer maleriſchen und tapferen Armee. Er wurde ganz
einer der ihren. Jedesmal, wenn die Araber — fünfmal
täg=
lich — zum Gebet niederknieten, ſprach auch Lawrence kniend
ſeine chriſtlichen Gebete. Er aß dieſelbe Nahrung, die ſie aßen,
und führte dasſelbe Leben, das ſie führten. Ja, es imponierte
den Arabern über alle Maßen, daß dieſer kleine ſchwächliche
Mann, der urſprünglich für kriegsuntauglich erklärt worden
war, nicht nur ebenſo wie ſie feſt im Sattel ſaß, ſondern in der
zähen Ausdauer ſelbſt die kräftigſten und ſtärkſten Beduinen
weit übertraf: zu wiederholten Malen hatte er im Laufe von
wenigen Tagen Ritte von 300 und mehr Meilen, ohne ſich Raſt
zu gönnen, zurückgelegt und hiermit Reiterſtücke
voll=
führt, wie ſie in Arabien ſeit den Zeiten König
Salomons faſt beiſpiellos daſtehen. Während
des Feldzuges drang Lawrence öfters — bald als ein altes
arabiſches Weib, bald als ein junger Scheich verkleidet — in
die noch in türkiſcher Hand befindlichen Städte und ſelbſt ins
Hauptquartier der Türken ein. Ja, es gelang ihm ſelbſt nach
Damaskus zu kommen und hier vom türkiſchen Gouverneur
empfangen und zum Eſſen eingeladen zu werden. Bei einer
anderen Gelegenheit dagegen wurde er von türkiſchen
Militär=
poſten angehalten und, in der Annahme, er ſei ein türkiſcher
Deſerteur, ins Gefängnis geworfen. Ja, er wurde zur Strafe
fürs Deſertieren gepeitſcht; mit der neunſchwänzigen Katze
er=
hielt er ſo viel Schläge, daß er ohnmächtig zuſammenbrach; mit
blutüberſtrömtem Körper wurde er ſchließlich auf die Straße
geworfen; hier blieb er mehrere Stunden bewußtlos liegen und
konnte ſich erſt unter dem Mantel der Dunkelheit
davon=
ſchleichen. Lawrence und ſeine Araber fielen wiederholt über
die Eiſenbahnlinie Damaskus—Medina, die hauptſächlichſte
ſtrategiſche Bahn der Türken, her und ſprengten ſie an mehreren
Stellen. Den Höhepunkt ſeiner Kampagne bildete
die Einnahme von Damaskus, in das er an der
Seite von Feiſal feierlich Einzug hielt. Huſſein
hatte ihn mit dem goldenen Krummdolch von Mekka
ausgezeich=
net, einer Schenkung, die ihn auf den Rang eines Afhrafen,
d. h. eines Nachkommens des Propheten erhob und ihm in
den Augen ſämtlicher Araber hohes Anſehen verlieh. Unter der
genialen Führung des jungen Lawrence gelang es den Arabern,
die türkiſche Armee ſo gut wie völlig aufzureiben. In Jeruſalem
vereinigte er ſein Heer mit der Armee des britiſchen
Ober=
kommandierenden, des Feldmarſchalls Lord Allenby. Zu dieſer
Zeit hatte ſein Ruhm den Höhepunkt erreicht. Man betrachtete
ihn allgemein als den „ungekrönten König von Arabien”
Sein hiſtoriſches Lebenswerk war vollbracht. Er war damals
noch nicht volle 30 Jahre alt.
Nach Beendigung des Krieges focht Lawrence während der
Friedenskonferenz für die Rechte der Araber ebenſo
leiden=
ſchaftlich, wie er es auf den Schlachtfeldern Kleinaſiens getan
hatte. Hier aber ohne Erfolg. Huſſein und zwei ſeiner Söhne
wurden wohl zu Königen der neugeſchaffenen kleinaſiatiſchen
Reiche gemacht, aber die Wünſche der Araber wurden nicht in
dem Maße erfüllt, wie Lawrence es gewollt und wie er es
ſeinem Freunde Feiſal verſprochen hatte. Teils aus dieſem
Grunde, teils aus angeborener Beſcheidenheit lehnte
Law=
rence alle ihm von der britiſchen Regierung
an=
gebotenen Würden und Auszeichnungen ab. Er
zog ſich für eine Zeit wiederum nach Oxford zurück. Dann trat
er zur allgemeinen Verwunderung als einfacher Soldat zuerſt
in ein Tankkorps und einige Jahre ſpäter, unter dem Namen
Shaw, als einfacher Soldat in eine Fliegerabteilung ein. In
dieſer Eigenſchaft iſt er bis kurz vor ſeinem Tode verblieben.
Ueber die Gründe, weshalb er die Flucht in die Obſeurität
antrat, iſt überaus viel ſpekuliert worden. Es mag ſein, daß
er, der von der Unvermeidlichkeit eines neuen Krieges
über=
zeugt war und die entſcheidende Rolle, die der Luftwaffe in
dieſem zukommen würde, erkannte, ſich, bevor er ſeine Dienſte
abermals der britiſchen Regierung zur Verfügung ſtellte,
zu=
nächſt ſelbſt gründliche und unmittelbare Kenntnis dieſer Waffe
erwerben wollte. Der engliſche Charakter im allgemeinen und
derjenige eines Lawrence im beſonderen iſt jedöch keineswegs
ſo primitiv, als daß deſſen oft ſonderbare und unbegreifliche
Handlungen durch ſo einfache Deutungen erklärt werden könnten.
Auch die Behauptung, daß Lawrence ſich unter der Maske eines
einfachen Soldaten bloß der allzu zudringlichen Aufmerkſamkeit
der Oeffentlichkeit entziehen wollte, um umſo ungeſtörter ſeine
Reiſen durch Aſien und ſeine „verſchwöriſche Tätigkeit”
fort=
ſetzen zu können, genügt durchaus nicht. Lawrenceof
Ara=
bia war kein gewöhnlicher „Geheimrat” oder
„Spion‟. Er war nicht nur Abenteurer und Soldat, ſondern
auch Philoſoph und Lebenskünſtler. General Sir Jan Hamilton
hat durchaus recht, wenn er ihn mit den Heiligen früherer
Jahr=
hunderte vergleicht. Die Heiligen der alten Zeit zogen ſich in
die Einſamkeit ſtiller Klöſter und Abteien zurück. Für Thomas
Lawrence war die Fliegerkaſerne von Bovington Camp, Dorſet,
das Kloſter, in das er Zuflucht vor der aufdringlichen Neugier
der Preſſe und der Oeffentlichkeit geſucht und gefunden hatte.
An den Unterhaltungen und Beluſtigungen ſeiner Kameraden
nahm er ſelten teil. Aber er liebte es, mit einigen ſeiner
Freunde lange philoſophiſche Geſpräche zu führen. Und ſeine
Mußeſtunden verbrachte er damit, daß er den Homer ins
Eng=
liſche überſetzte. Er war eben ein merkwürdiger Kauz: ein
ſoldatiſches Genie ein Gelehrter, ein Künſtler, dazu eine Art
Teufel, ein Schaitan — und ein typiſcher Engländer trotz
alledem. Jawohl, maleriſche phantaſiereiche, heißblütige
Men=
ſchen produziert mitunter dieſes als kalt, langweilig und
phan=
taſielos verſchriene England. Doch der märchenhafteſte aller
Briten, die je gelebt haben, war zweifellos dieſer Oxforder
Ge=
lehrte, der in aller Stille ein zweiter Mohamed wurde:
Lawrence of Arabia!
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Donnerstag, 23. Mai
6.00 und 7.00: Vom Deutſchlandſender: Fröhliche
Morgen=
muſik der Kapelle Eugen Jahn mit E. Petermann. Als
Einlage (6.40): Gymnaſtik. 8.00: Waſferſtand. 8.10:
Stuttgart: Gymnaſtik. 8.30: Bad Dürkheim: Ausſchnitte
aus deutſchen Opern. Ltg.: Rud. Schmidt. 9.00: Nur
Trier und Koblenz: Muſik am Morgen. 10.00: Nachr.
10.15: Stuttgart: Schulfunk: Volksliedſingen. 10.45:
Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus. 11.00:
Werbe=
konzert. 11.25: Meldungen. 11.30: Sozialdienſt. 11.45:
Bauernfunk.
12.00: München: Funkorcheſter. Ltg.: K. Liſt. Dazw.: 13.00:
Zeit, Nachr. 14.00: Zeit, Nachr. 14.15:
Wirtſchafts=
bericht. 14.30: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. 14.40:
Wetter. 14.45: Sendepauſe. 15.00: Nur Frankfurt:
Nach=
richten der Gauleitung. 15.15: Kinderfunk: Kinder dichten
und muſizieren!
16.00: Kleines Konzert. 16.30: Antoni Kohmann: Das
Schrifttum Polens. 16.50; Briefe für ſchöpferiſche
Men=
ſchen. Aus dem gleichnamigen Buch von Rudolf Paulſen.
17.00: Leipzig: Nachmittagskonzert. 18.30: Kunſtbericht
der Woche. 18.35: Kurd v. Schlözer: Mexikaniſche Reiſe
eines Diplomaten. 18.55: Meldungen.
19.00: Konſtanz: Unterhaltungskonzert. Ltg.: Wogritſch.
30.00: Zeit, Nachrichten. Anſchl.: Tagesſpiegel. 20.15:
Orcheſter=Konzert. Ltg.: Dr. Merten. 22.00: Zeit, Nachr.
22.15: Wetter, Nachr., Sport. 22.20: Turf: 56:10.
Funkbogen um ein Pferdeſchickſal. 23.00: Dresden:
Reichsſendung: Zeitgenöſſiſche Muſik. 24.00: Stuttgart:
Nachtmuſik.
Donuerstag, 23. Mai
Reichsſendung: 23.00: Zeitgenöfſiſche Muſik. Ltg.*
Paul van Kempen.
Königsberg: 21.20: Königsberger Domkomponiſten. Ltg.;
Kirchenmuſikdirektor W. Eſchenbach.
München: 20.10: Bunter Abend. Anſchl.: Achtung!
Groß=
aufnahme! Betrieb in Hollywood. Eine Bilderfolge.
Stuttgart: 22.30: Klaſſiſche Lieder, die in den
Volks=
mund übergegangen ſind.
Prag: 19.35: Othello, Oper von Verdi.
War ſchau: 20.00: Leichte Muſik.
Stockholm: 20.50: Uebertragung aus der Kgl. Oper.
Rom: 20.50: Oper von Mozart.
Sottens: 21.10: Moderne Muſik.
Budapeſt: 22.00: Zigeunerkapelle Veres.
Kopenhagen: 22.15: Kammermuſik.
London: 23.15: Tanzkapelle L. Preager.
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AIOTH2T
[ ← ][ ][ → ]Seite 10 — Nr. 141
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 23. Mai 185
StüsSab ddAadte
Darmſtädter Groß=Skaffellauf
am Sonntag im Hochſchul=Stadion.
Sieben Klaſſen am Ablauf.
Am kommenden Sonntag findet im Hochſchulſtadion der
dies=
jährige Groß=Staffellauf ſtatt, an dem ſich alle Vereine
pflicht=
gemäß beteiligen, die in irgendeiner Form Leibesübung pflegen.
Sieben Klaſſen ſind wieder ausgeſchrieben, ſo daß für alle die
Möglichkeit der Beteiligung beſteht. Da iſt zunächſt die
Hauptklaſſe,
in der die größten Vereine — ASC., Polizei SV. 1898 und TSG.
1846 — ſtarten müſſen. Der Kampf geht über 18 Bahnrunden
und wird in dieſem Jahre an Spannung gewinnen, denn die vier
Runden=Strecke iſt zugunſten kürzerer Strecken weggefallen.
Da=
für iſt die Zahl der Läufer auf 20 erhöht worden. 20 Mann muß
jeder lebensfähige Verein für dieſe Werbeſtaffel ſtellen können,
zumal der falſche Gedanke, nur am Lauf teilzunehmen, wenn
Aus=
ſicht auf gutes Abſchneiden beſteht, heute in keiner Weiſe mehr
gerechtfertigt iſt. Die Tat iſt alles, der Ruhm iſt nichts! Und
ſo beſteht auch die Möglichkeit, daß außer den genannten
größe=
ren Vereinen noch der eine oder andere Verein es vorzieht, im
Kampf mit den „Großen” dabei zu ſein, ſtatt in
Klaſſe II
zu ſtarten, in der alle anderen Vereine und die 2. Mannſchaften
der I=Vereine antreten, um über 10 Runden mit 15 Läufern die
beſte Mannſchaft zu ermitteln. — Die
Klaſſe III
iſt für die Frauen vorgeſehen. Von 10 Läuferinnen (herabgeſetzt)
ſind diesmal nur 2½ Runden zu durchlaufen. — In
Klaſſe IV
(4 Runden —10 Läufer) treten die „Alten Herren” über 32 Jahre
zum Kampf in alter Friſche an, und wer bisher ihre Kämpfe auf
Bahn und Raſen ſchon verfolgt hat, der weiß, wie jung gerade
die Leichtathletik, und insbeſondere der Lauf, erhält, wenn
Be=
ſtändigkeit und ſtarker Lebenswille vorhanden ſind. — Die
Klaſſe V
iſt den älteren Jugendjahrgängen (1917120) vorbehalten. 16
Jugend=
liche meſſen ſich hier im Mannſchaftskampfe über 7½ Runden,
während in der
Klaſſe vI
die Jüngſten (Jahrgang 1921 ff.) über 5 Runden mit 18 „Mann”
den ſonntägigen „Groß=Staffellauf” eröffnen.
Die Klaſſe VII
wurde bisher ſtets ſtiefmütterlich behandelt. Diesmal ſollen ſie
aber mit dabei ſein, die. „Männer von der langen Strecke” denn
diesmal wird der Einzellauf über 5000 Meter endlich wieder
einmal ausgetragen, und zwar kurz vor Ende Gow, während der
Pauſe eines.
Hockeyſpiels,
durch das gleichzeitig für dieſen intereſſanten und in Darmſtadt
leider noch nicht auf breiterer Baſis ſtehenden Stockballſport
ge=
worben werden ſoll. Es lohnt ſich alſo am Sonntag, bei freiem
Eintritt ins ſchöne Hochſchulſtadion zu kommen zu dieſer Werbe=
Veranſtaltung.
Turnkreis 18 Darmſtadt 27.
Der am kommenden Sonntag, 26. Mai, ſtattfindende
Lehr=
gang für Männerturnen wird nicht in Eberſtadt,
ſon=
dern in Griesheim durchgeführt, da die Turnhalle in
Eber=
ſtadt nicht frei iſt. Arbeitsplan: Gaufeſt in Saarbrücken. Beſuch
iſt Pflicht. Turnlokal „Darmſtädter Hof”. Endſtation der elektr.
Straßenbahn. Beginn 8.30 Uhr. Die Vereine der
Berg=
ſtraße und des Rieds ſorgen für zeitiges
Ein=
treffen ihrer Vertreter.
Sommerſpielmeiſterſchaften.
Nachdem die Spielreihe in den Sommerſpielen (Fauſtball)
bereits begonnen, findet die Fortſetzung am Sonntag, 26. Mai,
in Pfungſtadt ſtatt. Obwohl die Beteiligung eine recht gute
iſt, fehlen in der Runde noch die Vereine Mörfelden Groß=
Gerau, Reichsbahn, Polizei und SV. 1898 ſowie
nannten Vereinen, bis zum 25. Mai an Kreisſpielwart Dr. Rudi
Schmitt, Sprendlingen (Kr. Offenbach), Darmſtädter Straße,
erfolgen.
Kameradfchaftskreffen der deutſchen Eiſenbahner
und der Reſchehahnſdefer n Sralfaf r N.
Die Arbeitsgemeinſchaft der Reichsbahn=Turn= und
Sportver=
eine, die zur Zeit rund 500 Vereine mit etwa 200 000 Mitgliedern
umfaßt, wird am 26. Mai 1935 in Frankfurt a. M. ihre 2.
Reichs=
tagung abhalten, zu der etwa 1000 Vertreter erwartet werden.
Am Nachmittag findet im Stadion ein großes Werbeſportfeſt mit
einem außergewöhnlich reichhaltigen Sportprogramm ſtatt. Die
Eiſenbahner mit ihren Angehörigen werden in etwa 50
Sonder=
zügen aus allen Teilen des Reiches nach Frankfurt a. M.
beför=
dert. Die Stadt hat in gaſtfreundlichſter Weiſe Maſſen= und
Bürgerquartiere zur Verfügung geſtellt. Den Abſchluß des
Tref=
fens bildet ein Kameradſchaftsabend im „Palmengarten” der
Stadt Frankfurt.
Zu dem Werbeſportfeſt der Reichsbahnſportler in dem
Frankfurter Stadion verkehrt am Sonntag, 26. Mai, für den
Reichsbahn=Turn= und Sportverein Darmſtadt ein Sonderzug
von Darmſtadt nach Frankfurt a. M. Hinfahrt: Darmſtadt ab
12.30 Uhr, Frankfurt a. M.=Süd an 13.00 Uhr: Rückfahrt:
Frank=
furt a. M.=Süd ab 21.30 Uhr. Darmſtadt an 22.01 Uhr. Der
Fahr=
preis für Hin= und Rückfahrt beträgt: für Mitglieder des
Reichs=
bahn=Turn= und Sportvereins, ſoweit ſie Reichsbahnbedienſtete
ſind, für die Mitglieder des Eiſenbahnvereins Darmſtadt und für
die Angehörigen beider Vereine, ſoweit ſie beſtimmungsgemäß
zuglaſſen ſind, pro Perſon 40 Pfg., für verwaltungsfremde
Mit=
glieder des RTSV. pro Perſon 55 Pfg. Beſtellungen an
Fahr=
karten nehmen die Vertrauensmänner bei den Dienſtſtellen, die
Leiter der Turn= und Sportabteilungen, ſowie Mitglied Ernſt auf
dem Sportplatz bis Freitag, den 24. Mai, entgegen. Da die
Nach=
frage nach Fahrkarten ſehr ſtark iſt, iſt baldige Beſtellung geboten.
Ringer=Meiſterſchaft im Gau Südweſt.
Der Kampf um die Mannſchafts=Meiſterſchaft des Gaues
Südweſt wurde am Wochenende mit drei Begegnungen fortgeſetzt,
die faſt alle einen überraſchenden Ausgang nahmen und zu einer
neuen Veränderung der Tabelle führten. Saarbrücken=Weſt
konnte zwar den erſten Platz verteidigen, die Saarländer mußten
aber in Dieburg gegen die dortige Turngemeinde mit 10:10 einen
Punkt abgeben, wobei allerdings den Gaſtgebern infolge
Ueber=
gewicht eines Saarländers drei Punkte kampflos zufielen. Auf
den zweiten Platz hat ſich Siegfried Ludwigshafen nach ſeinem
10.38=Sieg in Thaleiſchweiler vorgeſchoben, während Mainz 88
nach der 5:13=Niederlage in Schifferſtadt auf den letzten Platz
zurückgefallen iſt. Mainz und Ludwigshafen haben allerdings
noch den Proteſtkampf auszutragen. Der Mainzer Proteſt gegen
den Kampf in Dieburg wurde verworfen. Der Stand der Kämpfe
hat zur Zeit folgendes Ausſehen:
Saarbrücken=Weſt
4 Kämpfe, 5:3 Punkte
Ra
Thaleiſchweiler
Schifferſtadt
43
Dieburg
Mainz 88
2. Vorſchlußrunde
um den 23B-Vereinspokal.
Kreisklaſſenvertreter ausgeſchieden ſind, im Südweſt Gau ſehen
folgendermaßen aus
Polizei Darmſtadt — VfB. Mühlburg; FC. 03 Egelsbach —
Kickers Offenbach; Offenbach — Bürgel, findet heute abend
ſtatt: Haſſia Dieburg — Germania Bieber; Opel
Rüſſels=
heim — FV. 02 Frankenthal; Wormatia Worms — FV.
Saar=
brücken.
Dies ſind die fünf Spiele, die uns Südheſſen im Gau Südweſt
fürs nächſte intereſſieren. Dabei iſt zu erwähnen, daß die Spiele
in Dieburg und Worms bereits am 30. Mai (
Himmelfahrts=
tag) ſtattfinden. Polizei Darmſtadt. Egelsbach und
Rüſſelsheim ſpielen dagegen erſt am 2. Juni. Nach Lage
der Dinge kann damit gerechnet werden, daß unſere fünf
Vertre=
ter auch weiterhin im Rennen” bleiben, wenn ſchon ihre großen
Gegner ſich beſtimmt nicht leicht „ausbooten” laſſen werden. Zur
gegebenen Zeit werden wir noch näher auf dieſe Spiele eingehen,
Bei den Aufſtiegsſpielen zur Gauliga
gab es wieder eine Verlegung, und zwar ſpielt Opel
Rüſſels=
beim — 04 Ludwigshafen, da in Ludwigshafen ein DFB.=
Spiel ſtattfindet.
Am 30. Mai (Himmelfahrtstag) ſpielt die
Darm=
ſtädter Polizei in Ludwigshafen.
FC. Egelsbach bringt auch am Sonntag wieder ſeinen
An=
hängrn eine ſpannende Begegung. Um 16 Uhr gaſtiert der VfL.
Neu=Iſenburg in Egelsbach. Das Vorſpiel am 5. Mai bei
den Iſenburgern endete bekanntlich 1:1, und wir nehmen an, daß
die Platzelf verſuchen wird, diesmal noch beſſer abzuſchneiden. —
Vorher, 14.15 Uhr: Reſerven.
Der beſte Torhüter der Weltmeiſterſchaftsſpiele, Planika,
wird nun vorausſichtlich doch das Tor der Tſchechen am
kommen=
den Sonntag in Dresden hüten. Schiedsrichter dieſes
Länderſpie=
les iſt übrigens wieder der Belgier Langenus, mit dem wir
auch in Köln gegen Spanien zufrieden ſein konnten.
Wormatia Worms hat wieder ſehr ſtarken Zuwachs erhalten.
Nachdem der großartige und hoffnungsvolle Mittelſtürmer von
Rheindürkheim nach Worms abgewandert iſt, hat nunmehr
der gute Verteidiger Ad. Dörr vom FV. Biblis, zu dem
Wormſer Gauligaverein übergewechſelt. Wie man hört, iſt auch
der gute Torwart Drais (früher Olympia Lorſch, und bis zu
ſeiner großen Sperre bei Al.=Oly. Worms erfolgreich tätig)
zur Wormatia gegangen.
Heute abend 6 Uhr an der Rheinallee!
TSG. 46 Darmſtadt Reſerve — Reichsbahn Darmſtadt 1. Mſch.
Zu einem Abendſpiel treffen ſich beide Mannſchaften heute
abend 6 Uhr an der Rheinallee. Es wird ſich vorausſichtlich ein
ſchönes Spiel abwickeln, zumal Reichsbahn zur Zeit wieder ſehr
ſpielſtark iſt, und die 46er ebenfalls eine Reſerve beſitzt, die ihrer
erſten Elf faſt kaum an Schlagkraft nachſteht. Um den
Spazier=
gang nach der Rheinallee noch lohnender zu geſtalten, wird
vor=
her, alſo 4.30 Uhr, die 3. Mannſchaft der 4öer ein
Freundſchafts=
ſpiel gegen die hieſige Hota austragen. Das Training der
übri=
gen aktiven Fußballer wird wegen der beiden Spiele für dieſen
Tag auf dem Uebungsfeld ſtattfinden.
Germania Eberſtadt — TSG. 1877.Ober=Ramſtadt 1:1.
Zu dieſem Samstagsabendſpiel mußten die Ober=Ramſtädter
mit zahlreichem Erſatz in Eberſtadt antreten. Wenn ſie trotzdem
gegen die in ſtärkſter Aufſtellung antretenden Gaſtgeber ein
Un=
entſchieden erzwingen konnten, beweiſt dies, daß ſich die Gäſte mit
ihrem ganzen Können für ein ehrenvolles Ergebnis einſetzten.
Daß ſich die Gaſtgeber zur Zeit in ſehr guter Verfaſſung befinden,
beweiſen ihre in letzter Zeit über namhafte Gegner erzielten
Siege. Eberſtadt, war während des ganzen Spieles leicht im
Vorteil, zeigte auch im Feldſpiel ein ſehr ſchönes Spiel; daß ſie
nur einen Erfolg erzielen konnten. beweiſt, daß die Ober=
Ram=
ſtädter eine ſehr ſtarke Hintermannſchaft zur Stelle hatten. Auch
die Gäſteläuferreihe zeigte ein ſehr gutes und zweckmäßiges Spiel.
Da die Gäſte nur mit 10 Mann erſchienen waren, mußte der
Sturm nur mit 4 Mann ſtürmen. Hierdurch kam im Sturm keine
geſchloſſene Leiſtung zuſtande; trotzdem waren die wenigen
An=
griffe immer gefährlich. Eberſtadt hatte ebenfalls in der
Hinter=
mannſchaft ſeine beſten Kräfte. Die Läuferreihe iſt gleich gut in
Abwehr und Aufbau. Auch der Sturm wartete mit einem ſchönen
Feldſpiel auf. war aber vor dem Tore nicht entſchloſſen genug, die
ſtarke Gäſteabwehr zu überwinden. — Das faire Spiel hatte in
Kaiſer=Eberſtadt einen guten und vor allem einwandfreien
Spielleiter.
Nikar Heidelberg-Jung=Deutſchland Darmftadt 5:3.
Herren: 4:1 für Nikar. Damen: 2:1 für Jung=Deutſchland.
Waſſerball: 9:4 für Jung=Deutſchland.
Am Montag abend weilte der Darmſtädter Schwimmklub
Jung=Deutſchland mit einer großen Damen= und
Herrenmann=
ſchaft in Heidelberg, um mit einem Klubwettkampf gegen den
bekannten Heidelberger Schwimmverein Nikar, die diesjährige
Hallenſchwimmzeit zu beenden. Die Darmſtädter, die ſchon lange
nicht mehr einen Klubkampf auf breiter Grundlage ausgetragen
hatten, mußten dabei eine Niederlage gegen die ausgezeichneten
Heidelberger hinnehmen. Die Mannſchaft des Nikar, deren
Hauptſtützen einige auswärtige Studenten ſind, befand, ſich in
glänzender Verfaſſung und konnte ſämtliche Herrenſtaffeln
ge=
winnen. Jung=Deutſchland, das nicht vollzählig am Start
erſchei=
nen konnte, hätte ſelbſt mit kompletter Mannſchaft die
hervor=
ragende Heidelberger Mannſchaft nicht ſchlagen können.
Aus=
gezeichnet ſchlugen ſich dagegen die Darmſtädter Damen, die die
ſtark verbeſſerten Heidelbergerinnen in zwei Staffeln ſchlagen
konnten und die dritte Staffel durch falſche Aufſtellung verloren.
ihrem Bad ſehr gefährliche Heidelberger Mannſchaft mit 9:4
Toren gewinnen konnte.
Die Ergebniſſe (Bahnlänge 24 Meter): Herxen:
Kraul=
ſtaffel (10 mal 4 Bahnen); 1. Nikar 10:40,2: 2. Jung=
Deutſch=
land 10:56. Lagenſtaffel (9 mal 4 Bahnen); 1. Nikar 11:02,3;
2. Jung=Deutſchland 11:30 2. Bruſtſtaffel (10 mal 2 Bahnen):
1. Nikar 5:59,5; 2. Jung=Deutſchland 6:09,6. Kraulſtaffel (20
mal 2 Bahnen): 1. Nikar 9:38: 2. Jung=Deutſchland 9:51. —
Waſſerball: 9:4 (4:2) für Jung=Deutſchland. — Damen:
Bruſtſtaffel (4 mal 4 Bahnen): 1. Jung=Deutſchland 6:18,4 (Luley.
Kaiſer, Schupp. Gebauer); 2. Nikar 6:25. Lagenſtaffel (6 mal 2
Bahnen); 1. Nikar 3:59,3; 2. Jung=Deutſchland 4:02.
Kraul=
ſtaffel (10 mal 2 Bahnen): 1. Jung=Deutſchland 6:11 (Iven, Heeb,
Schneider, Stepp, Höbel, Luley, Gebauer, Kaiſer, Reitzel, Imhof);
2. Nikar 6:13,4.
Um den Meden=Pokal.
Die Mannſchaften der Gaue 13, 14 und 15.
In Saarbrücken werden am kommenden Wochenende die
Medenſpiele der Zone D ausgetragen. Am Samstag treffen
zu=
nächſt die Gaumannſchaften von Südweſt und Württemberg
zu=
ſammen und der Sieger muß dann am Sonntag gegen den Gau
Baden ſpielen. Die Mannſchaften der drei Gaue lauten:
Südweſt: Goſewich, Henke, Dr. Landmann. Dohnal. Kleinlogel.
Endriß. Erſatz: Bäumer, Dr. Halberſtadt, Dr. Müller.
Baden: Dr. Buß, Ernſt, Frautz, Dr. H. Hildebrandt. A.
Hilde=
brandt, Walch und Weibe.
Württemberg: Dr. Wille, Graf Wrangel, E. Bachmann,
Barth, Dr. Rieckert, Ißler und Baumann. Erſatz: Dr. Beutter.
Frauenleichkakhlekik
des Kreiſes Starkenburg (18).
An alle Vereine (95b., 9T., 25b. 1. 4.).
Um einen genauen Ueberblick über die Frauenleichtaki:
des Kreiſes Starkenburg zu beſitzen, beantworten die
Veis=
führer entweder ſelbſt oder durch ihren zuſtändigen Mitaader
im Verein bis ſpäteſtens 6. Juni 1935 die nachſtelleen:
Fragen:
1. Pflegt der Verein Frauenleichtathletik in ſeinen Reihen:un1
ja, wie lange ſchon?
2. Wird nur an Uebungsabenden Leichtathletik getrieben eur
werden auch Wettkämpfe beſchickt?
3. Wie ſtark (Anzahl) iſt die Abteilung?
4. Ausſtellung einer namentlichen Liſte de-
teilung, unter Angabe des Alters, gepf
Uebungen und bis jetzt erreichte Beſtlerſ
gen der einzelnen Frauen und Mädchen.
5. Tag und Zeit der Uebungsſtunden.
6. Wie lautet die Anſchrift des Leiters bzw. der Leiterins
7. Hat der Verein für die Durchführung von Uebungsm
Werbeabenden beſonderes Intereſſe?
Die Antworten ſind ſchriftlich an den Kreisfrauenſpoin
Heinrich Stephan, Darmſtadt. Frankfurter Straße 2, bis
ſtens 6. Juni 1935 zu richten!. Die Vereinsführer ſind be
dung einer Ordnungsſtrafe für die unbedingte Beantwon
dieſer grundſätzlichen Fragen verantwortlich. Der Schlußſgin
iſt ſo geſetzt, daß eine Beantwortung bis dahin ohne wers
möglich iſt.
Im Intereſſe unſerer Frauenleichtathletik erwarte 5h
den Vereinen genaueſte Erledigung dieſer Veröffentlichuya
(gez.) Heinrich Stephan,
Kreisfrauenſportwart.
hatte die 46er Elf das Pech. auf ſehr ſchlechtem Boden, ergu
dieſe Art beſſer ſich abfindende Mannſchaft vorzufinden, urdezu
der Frankfurter iſt äußerſt primitiv und auf Greſſer und
ueir=
dings noch Kipfer zugeſchnitten, die allein diejenigen im zuem
ſind, die einen geſunden Torſchuß aufweiſen. Gerade Kipfe, duic
treibende Kraft im Sturm, der anſcheinend von ſeinen alt
gelyr=
meiſtern, der Polizei, einiges übernommen hat und au d0
Frankfurter Mannſchaft trainiert. Bekanntlich entſcheidnüßze
die Meiſterſchaft das beſſere Torverhältnis, wobei die Frauntu
durch den Vorſprung von ſechs Toren im Vorteil ſind. F
TSG. 46 kann es nur eines geben, ihr gewohntes Spiel, uuntllie4
aus ſich herauszugeben, was die Mannſchaft kann, und ma nuu
einzelne. Es iſt keine leichte Aufgabe für 46, es ſollte aß die
Elf das vor Augen ſchweben, daß nur der Sonntag und 19
eine Spiel zur Debatte ſteht über die weitere Beteiligrmoch
aller Kräfteeinſatz, um noch bei der Stange zu bleiben.
auch noch, die Schlappe des Vorſpiels wettzumachen dar
Beweis erbracht wird, daß das Vorſpiel und die Niederl.
einmalige Erſcheinung war, die in den
Platzſchwierigki=
ſuchen iſt. Das Spiel kommt nachmittags um 3 Uhr,
Platz an der Rheinallee, zum Austrag und wird ein
Kampf werden.
An den Vereinspokal des D5B
Erſte Ausloſungen für die 2. Haupkrunde
Für die am 2. Juni ſtattfindende zweite Hauptrunde.
Vereinspokal des DFB. wurden in der Gaugruppe
Mittelrhein, Niederrhein, Baden und Südweſt) durch Gm
ſportwart Knehe folgende Spiele ausgelsſt:
Gaue Südweſt/Baden: Saar 05 Saarbrücken
mark Trier, Gersweiler (Saar) — 1. FC. Kaiſerslautern
Darmſtadt — Vf.B. Mühlburg, FV. Homburg (Saar)
ſia Neunkirchen oder Eintracht Trier, Kickers Offenbach
Handball.
Fußballſportverein oder TSG. 46 Darmſtadt?
TSG. 46 — FSV. Frankfurt.
Zum Rückſpiel der 1. Gruppe der Gauligaaufſtiegsſpieem
fängt die Turn= und Sportgemeinde 1846 den Frankfurt rſe
treter, den Fußballſportverein. Im Vorſpiel am letzten Sataae
unverdient eine deutliche Abfuhr mit 6:1. Dieſes Reſulta füch
keineswegs von der waren Spielſtärke beider Mannſchafe och
wohl die Frankfurter in ihrem Syſtem nicht zu verkenn nind
müßte eine glatte Ueberlegenheit der Darmſtädter im Mipiſel
möglich ſein. Wir ſagen nicht zuviel, wenn wir behaupu dinß
eine Revanche der Darmſtädter möglich iſt, denn das Spüſtoim
weiß Bürgel —, FC. Egelsbach, Haſſia Dieburg —
Bieber, Opel Rüſſelsheim — FV. Frankenthal. Wormatig
V. Saarbrücken. Eintracht Kreuznach — Germania 2
furt, Freiburger FC. — SC. Freiburg, Karlsruher FV.
mania Ludwigshafen, SV. Waldhof — Pfalz Ludmich
1. FC. Pforzheim „ Sppg. Mundenheim oder SV. Darlodt
Noch im Wettbewerb befindliche, hier nicht verzeichve‟
eine treffen in ihren Gauen zuſammen und werden vor
ſtändigen Gauſportwarten ausgeloſt, die auch für Schie=B
geſtellung und Verlegungen zuſtändig ſind.
Lampert ſtößt die Kugel 15,42 Meter.
Der aus Baden ſtammende Elberfelder Wurfathlet
kam bei den Weſeler Kampfſpielen im
Kugelſ=
die beachtliche Weite von 15.42 Metern. Im Schleuderb.!”
belegte Lampert mit 62,50 Metern gleichfalls den erſten 9.
Sporklitkerakur.
— Der 26. Mai iſt ein bedeutungsvoller Tag.
Male in dieſem Jahr ſtarten die ſiegreichen deutſchen R.
auf deutſchem Boden. Das Avus=Rennen wirft ſe.)
ten voraus, und jeder, der ſich auch nur ein wenig für.
und Motorradrennſport intereſſiert, ſieht dem Tag Bs
Rennens mit höchſter Spannung entgegen. Aus dieſer
iſt das neue Heft 21 von „Motor und Sport”
Hauptinhalt auf die Avus und das Avus=Rennen abgeſthn
vier Hauptartikeln: „Unſer Sport”, „Unſere Avus”.
Rennwagen” und „Deutſche Rennmotorräder” iſt auf Nre
ſtaltungen im allgemeinen und das Apus=Rennen im E.
ausführlich eingegangen. Der Beitrag „Unſer Sport”
Fragen, über die das Publikum zum großen Teil noch n.*
Beſcheid weiß, nämlich die Fragen der Rennorganiſatio,
ternationalen, Spitzenverbände und der Teilnahmebes!
Wiſſen Sie übrigens, warum man an Tankſtellen ſo hel
zuvorkommend behandelt wird? Das leſen Sie ebenfalls
tor und Sport” Nr. 21.
Wekterbericht.
Ueber dem Mittelmeergebiet liegt ein ausgedehnten
kräftiger Sturmwirbel. Er läßt öſtlich um die Alven m1
feuchte Luftmaſſen nach Deutſchland hereinſtrömen, die
im Verein mit der Sonneneinſtrahlung wolkiges, abe ,— nelg
ſchwüles Wetter bedingen. Vorerſt wird dieſer
W=
charakter, noch fortbeſtehen, doch nimmt die Gewit
weiter zu.
Ausſichten für Donnerstag: Meiſt wolkiges und ſchw. fülten
ter mit Neigung zu gewittrigen Niederſchlägen bei= Ftes=
Winden aus öſtlicher Richtung, Temperaturen des
zeit entſprechend.
Pchest
Ausſichten für Freitag: Fortdauer der zu gewittzie.
ſchlägen neigenden warmen Witterung.
mummer 1441
latte
Donnerstag, 23. Mai
SheſſNeueſte Nachrichten
Japan am Balkan.
Wirkſchaftliche Expanſionspolitik.
mPD. Der Rohſtoffbedarf Japans, ſeine Raumnot und ſeine
Bevölkerungsziffer zwingen es, ſich in den Weltverkehr als
fs=ant großen Stils einzuſchalten. Denn auch Japan muß, wie
ſes andere Land, ſeinen Warenimport bezahlen; dazu aber iſt
ſreenn Kapitalexport nicht in Frage kommt — Ausfuhr
not=
ſürg. Japan tritt auf den Weltmarkt in erſter Linie mit
ſhätsſchweren” Waren aus der Leichtinduſtrie. Es wendet ſich
ſiwerweiſe in erſter Linie in die Gebiete mit ſchwacher Kauf=
1. Andererſeits tritt Japan im Deutſchen Reich viel mehr
gäufer denn als Verkäufer auf, ſo daß im erſten Quartal 35
Handelsverkehr Japan gegenüber mit mehr als 20 Mill.
ſ. aktiv war. Bezeichnend iſt auch, daß die deutſche Ausfuhr
Mandſchukuo, dem japaniſchen „Reſervat”, ſtetig ſteigt.
Wenn Japann in letzter Zeit am Balkan ſeine
Handels=
röſen beſonders intenſiv ausbaut, ſo dürfte dies in der
ge=
her quantitativen und qualitativen Leiſtungsfähigkeit der
kminduſtrie begründet ſein. In anbetracht des geringen
Sät=
nnsgrades der Balkanländer darf man wohl annehmen, daß
Ataſſandra=Rufe — die dort von Zeit zu Zeit ertönen —
in=
et ſind vom Intereſſe jener Mächte, die am Balkan die
Vor=
beanſprüchen. Das national=wirtſchaftliche Intereſſe der
ſtorgländer ſelbſt kommt kaum oder beſtenfalls erſt in letzter
ſe in Frage.
Tie Konkurrenzfähigkeit der japaniſchen Waren iſt begründet
ie drigen Lohn des japaniſchen Arbeiters. Die Löhne in
Ja=
nd, geldmäßig betrachtet, niedriger als in allen anderen
rieländern. Vergleicht man den Lebensſtandard in Japan
d m Lebensſtandard der Weſtländer, ſo muß vor allem auch
Irtſache Rechnung getragen werden, daß der Lebensſtandard
ſwan ein völlig anderer iſt. Welche Konkurrenz der
japa=
eExport für die Induſtrieländer der ganzen Welt bedeutet,
fn die Lieferpreiſe des japaniſchen Handels. So koſtet z. B.
Giria ſeit einiger Zeit ein Paar Damenſchuhe (japaniſcher
ſſturft) 18—32 Reichspfennige! Auch in Peru macht die japa=
EEinfuhr beträchtliche Fortſchritte. Die peruaniſche
Textil=
trie hat kürzlich ihre Regierung zur Hilfe gegen die japani=
Konkurrenz gerufen. In letzter Zeit ſcheint eine planmäßige
9ringung der Balkanländer mit japaniſchen Erzeugniſſen
ſis zu gehen. Augenfällig wird das durch die Aufmachung
Scaufenſter, da ganze Läden mit Sonderarrangements
japa=
wei Erzeugniſſe ausgeſtattet ſind. Beſonders tiefwirkend iſt
Mu aniſche Handelsorganiſation, ſoweit ſie ſich in den Apparat
endelsagenten einſchaltet. Die Handelsagentenbüros haben
em Balkan, wo der offene Geſchäftshandel noch nicht ſo
aus=
drt iſt, große Bedeutung. Sie durchdringen das ganze Land
n die fernſten und kleinſten Dörfer. Sie bewirken durch
ſtän=
terſönliche Beeinfluſſung der Verbraucher die ſichere
Ein=
uss neuer Waren, wie ſie nach den Methoden der Zeitungs=
Prortbild=Propaganda der amerikaniſchen Werbung nie
er=
werden kann.
De griechiſche Preſſe berichtet wiederholt auch von einer er=
Tätigkeit Japans in Syrien und Paläſtina. Die dortigen
Aeute werden mit japaniſchen Broſchüren (in franzöſiſcher oder
ſper Sprache) förmlich überſchwemmt. Beſonders werden
ver niedrige Preis und die günſtigen Bezugsbedingungen
ſeigleich zu den europäiſchen Waren unterſtrichen. Die
japa=
zn Handelskammern veranſtalten Ausflüge der
bodenſtändi=
rufmannſchaft nach Japan; die Koſten dafür werden von
In getragen. Die Türkei nimmt gegenüber der japaniſchen
elsexpanſion eine zuwartende Haltung ein Auf der einen
mit Rußland eng verbunden, hält die Türkei den japani=
Jitereſſen doch die Tür offen. Die großen Ländererwerbun=
1e japaniſchen Baumwollſpinnereien und der ſteigende
Wa=
hyort aus Japan laſſen jedenfalls keine ablehnende Haltung
luEiſchen Regierung annehmen. Beachtenswert ſind in dieſer
ſy. auch die Rüſtungsaufträge, welche die Türkei nach Japan
Aibm hat.
ie Beſtrebungen Japans, am Balkan feſten Fuß zu faſſen,
en nach Meldungen aus Sofia zu einer förmlichen Verein=
. Danach wird Japan in Sofia ein großes Lager ſeiner
y einrichten und von dort aus die übrigen Balkanſtaaten
em. Bulgarien ſoll als Kompenſation eine Tabaklieferung
Wet von 180 Millionen Yen übertragen bekommen haben.
au en ſoll in Zukunft auch andere Waren in die Mandſchurei
then und erhält zu dieſem Zweck einen großen Dampfer zur
arng geſtellt, der auch zur Veranſtaltung von Ausſtellungen
twerden kann. Dafür geſtattet Bulgarien die Errichtung
eynniſchen Handelsſtelle. Dieſe Stelle iſt als Stützpunkt des
Muandels in Südoſteuropa gedacht. So wie Japan ſich in
aigen feſtſetzt, macht es auch den Verſuch, von Südſerbien aus
Närkte zu erobern. In Skoplie iſt es heute (wie die
Mari=
ieitung berichtet) geradezu unmöglich, einen Laden zu fin=
An dem keine japaniſchen Waren gehandelt werden. Nach den
urgen der dortigen Handelskammer ſtammt ein Drittel der
den Waren, die nach Südſerbien eingeführt werden, aus
Halbfabrikate, die bisher aus England bezogen wurden
en für Kopftücher), kommen jetzt aus Japan. Wie ſehr ſich
turniſchen Firmen um den Balkan und um den
Levante=
temühen, beweiſt der Umſtand, daß ſich in Stambul, Kairo,
irrien und in der Freizone von Saloniki zahlreiche
japani=
ieverlagen befinden. Man muß dabei aber anerkennen, daß
n die Lage des japaniſchen Außenhandels keine günſtige iſt
u Paſſivierung neigt. Das hängt wieder mit dem Rohſtoff=
Suſammen. Im vergangenen Jahre, 1934, hatte der japa=
(xport um kaum 50 Millionen Yen, die Einfuhr aber um
onen Yen zugenommen. Indeſſen ſtieg von 1933 auf 34
an delsdefizit (um 50 v. H.) auf über 106,4 Millionen Yen.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
eie unverzinsliche Reichsſchatzanweiſungen. Nachdem die
ur Zeichnung aufgelegten Abſchnitte der unverzinslichen
ſcatzanweiſungen per 15. März 1937 ausverkauft worden
eangt heute eine neue Serie per 15. April 1937 zu einem
iuwberten Zinsſatz von 3½ Prozent zur Zeichnung.
e Rübenbau in Deutſchland und in Europa. Für den
Rü=
wird im Jahre 1935 in Deutſchland eine Fläche von
Hektar benutzt gegenüber 347 567 Hektar im Vorjahre.
etreutet eine Zunahme um 4.07 Prozent. Von den ein=
Luandesteilen iſt allein in Weſtfalen und Heſſen=Naſſau ein
— (minus 3,95 Prozent) feſtzuſtellen. — Die Umfrage in
Drropa erſtreckte ſich auf 540 Fabriken. Der Iriſche Frei=
Mit plus 22,01 Prozent ſeine Anbaufläche wieder am
von allen europäiſchen Ländern ausgeweitet, außerdem
Vergrößerung der Fläche in Rumänien hervorzuheben.
mahme zeigt ſich bei Belgien, Oeſterreich und der Türkei,
undſchadenſtatiſtik der privaten Feuerverſicherungsgeſell=
In April. Der Verband privater
Feuerverſicherungsgeſell=
neilt u. a. mit, daß der Schadenanfall bei den privaten
enſicherungsgeſellſchaften im April mit 2,86 Millionen RM.
enhältnismäßig niedrigen Stand aufweiſt. Gegenüber dem
eine Verringerung der Feuerſchäden um 31.16 Prozent
den gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres um
An bient. Die Anzahl der Schadenfälle iſt mit 15 553 um
iheß Feuerſchäden niedriger als im Vormonat.
Neugründung zur Erzeugung deutſcher Spinnfaſer. Mit
Mtaufigen Sitz in Kulmbach wurde am 17. Mai 1935 die
Süddeutſche Spinnfaſer AG.” gegründet. Das Grün=
Neital beträgt 500 000 RM. Es iſt beabſichtigt, dasſelbe
Rürze auf 4 Millionen RM. zu erhöhen. Die Grün=
Shlge durch bayeriſche, württembergiſche und badiſche
EAi lloinner mit einer Jahresleiſtung von 7000 To. Die für
Hung des Werkes erforderlichen, über das Aß. hinaus=
Mitel ſind bereits vertraglich ſichergeſtellt. Die ſüd=
Tttülnduſtrie erſährt hierdurch in abſehbarer Zeit eine
weſentliche Verbeſſerung ihrer Rohſtoffbezüge und damit
Möhte Beſchäftigungsmöglichkeit.
Berliner und Rhein=Main=Börſe.
Die Berliner Börſe ſtand geſtern natürlich ganz unter
dem Eindruck der Führerrede, die ebenſo wie die bereits dazu
vor=
liegenden Auslandsſtimmen und die Verabſchiedung des
Wehr=
geſetzes das Hauptgeſprächsthema bildeten. Das Geſchäft bewegte
ſich in ziemlich engen Grenzen. Am Aktienmarkt war zunächſt
eher etwas Abgabeneigung zu beobachten, wie ſich denn überhaupt
nach den vorgeſtrigen Ausführungen Dr. Schachts ein gewiſſer
Tendenzwechſel vom Aktien= zum Rentenmarkt durchzuſetzen ſcheint.
Man ſah bei den Montanen eher ſchwächere Kurſe,
Braunkohlen=
aktien lagen uneinheitlich. Im Gegenſatz zur Allgemeintendenz.
lagen Kaliaktien feſt. Von chemiſchen Papieren eröffneten
Far=
ben zu unverändert 147½. Am Elektromarkt blieben die Kurſe
meiſt knapp gehalten. Am Rentenmarkt wurden Altbeſitz ½
Pro=
zent, ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen ½ Prozent höher
feſtge=
ſetzt. Im weiteren Verlauf trat für die Aktien wieder lebhafte
Nachfrage auf, die an einzelnen Märkten kräftige Befeſtigungen
zur Folge hatten. Am Rentenmarkt war erſtmals wieder etwas
Kaufneigung der Bankenkundſchaft zu beobachten.
Die große Friedensrede des Führers hinterließ an der Rh.=
Mainiſchen Börſe einen guten Eindruck. Zunächſt entwickelte
ſich das Geſchäft an allen Märkten ſehr langſam, nach Feſtſtellung
der erſten Kurſe wurde es aber etwas lebhafter. Seitens der
Ku=
liſſe erfolgten anfangs noch einige Glattſtellungen, die aber ſpäter
durch eintreffende Kaufaufträge aus der Kundſchaft meiſt
aus=
geglichen wurden. Die vorgeſtrigen Ausführungen Dr. Schachts
verurſachten an den Aktienmärkten etwas Zurückhaltung und man
beobachtete teilweiſe eine gewiſſe Abkehr zu den Rentenmärkten.
Am Aktienmarkt war die Kursentwicklung zunächſt uneinheitlich,
ohne daß aber größere Abweichungen eintraten. Lediglich
Reichs=
bankanteile blieben weiter geſucht und zogen auf 166½ an. IG
Farben lagen anfangs ½ Prozent leichter, um ſpäter wieder auf
147½—147½ anzuſteigen. Metallgeſellſchaft blieben mit 105
(104¾) voll behauptet. Scheideanſtalt gewannen ½ Prozent. In
der zweiten Börſenſtunde war das Geſchäft wieder recht klein. Die
Grundtendenz blieb aber feſt und überwiegend wurden die erſten
Kurſe bis zu ¼ Prozent überſchritten. Schwächer lagen u. a.
Zellſtoffwerte, Aſchaffenburger 86½ (88½). Am Rentenmarkte
erfuhren die Kurſe keine Veränderungen.
An der Abendbörſe konnten ſich die Mehrzahl der Kurſe
weiter befeſtigen, wenngleich die Umſätze kein beſonderes
Aus=
maß annahmen, zumal ſich das Geſchäft faſt ausſchließlich auf
wei=
tere kleine Rückkäufe der Kuliſſe beſchränkte, während die
Kund=
ſchaft ſich noch abwartend verhielt. Etwas Anregung bot indes
die feſte Tendenz der deutſchen Werte an der Londoner Börſe, wie
auch das zumeiſt günſtige Auslandsecho der Führerrede einen
guten Eindruck machte. Der Rentenmarkt blieb ſehr ruhig, die
Kurſe lagen unverändert.
Produkienmärkke.
Frankfurter Getreidemarkt vom 22. Mai. Am Frankfurter
Getreidegroßmarkt blieb die Lage gegenüber dem letzten
Mon=
tagsmarkt unverändert, auch in preislicher Hinſicht ergaben ſich
keine Veränderungen. Es notierte (Getreide je To., alles übrige
je 100 Kilo) in RM.: Weizen W.9 210, W. 13 214, W. 16 218,
Roggen R. 9 170, R. 13 174 R. 15 178 — Großhandelspreiſe des
genannten Preisgebietes. Futtergerſte G. 9 172, G 11 175, G. 12
177: Hafer H. 13 170, H, 14 172 — Großhandelspreiſe ab Station.
Bei Waſſerverladung über 100 Tonnen 3.— RM. mehr.
Weizen=
mehl W. 13 27,70. W. 16 28,15:- Roggenmehl Type 997 R. 13
23,80, Type 815 R. 13 24,30, Type 997 R. 15 24,20, Type 815 R. 15
24,70 — plus 50 Pfg. Frachtausgleich. Weizennachmehl 17,25,
Weizenfuttermehl 13,50, Weizenkleie W. 13 10,92. W. 16 11,13,
Roggenkleie R. 13 10,20, R. 15 10/44 — Mühlenfeſtpreiſe ab
Müh=
lenſtation. Soyaſchrot mit Monopolzuſchlag 13,00, Palmkuchen
m. M. 13,30. Erdnußkuchen m. M. 14,50. Fabrikpreiſe ab
ſüddeut=
ſcher Fabrikſtation: Treber getrocknet 18,50, Trockenſchnitzel 9,70—
10.20, Heu 10,00, Weizen= und Roggenſtroh drahtgepreßt oder
ge=
bündelt 4,80—5,00.
Berliner Getreidemarkt vom 22. Mai. Am Getreidemarkt
wurde die Erklärung der Reichsſtelle für Getreide über den
Han=
del mit Eoſinweizen lebhaft erörtert, das Geſchäft iſt daraufhin
naturgemäß zum Stillſtand gekommen. Auf den übrigen
Markt=
gebieten waren nennenswerte Veränderungen nicht zu verzeichnen.
Geldmarktflüſſigkeit und Reichsbank.
Der deutſche Geldmarkt iſt ſeit 1934 bemerkenswert flüſſig und das
Geldangebot hat beſonders in den letzten Wochen einen
ungewöhn=
lichen Umfang angenommen. Die Nachfrage nach kurzfriſtigen
Anlagen war ſo ſtark, daß der Satz für Privatdiskonten auf drei
Prozent, auf einen in der Nachkriegszeit nicht erreichten Stand,
geſenkt werden mußte. Die ziemlich raſch einander folgende
Auf=
legung neuer Abſchnitte von Reichsſchatzanweiſungen vermochte
den Ueberſchuß an kurzfriſtig zur Verfügung ſtehenden Geldern
nicht aufzuſaugen. Die Golddiskontbank, deren Aktienkapital ſich
faſt reſtlos im Beſitz der Reichsbank befindet, hat ſich nunmehr
— wie berichtet — in den Geldmarkt eingeſchaltet und hat ihm
durch die Ausgabe von Solawechſeln, die den Privatdiskonten
gleichgeſtellt werden, ein weiteres kurzfriſtiges Anlagepapier zur
Verfügung geſtellt. Die Kreditinſtitute erhalten dadurch die
Mög=
lichkeit, ihre barflüſſigen Mittel in Papieren anzulegen, die ſie
zur gegebenen Zeit bei der Reichsbank rediskontieren können.
Die Geldmarktflüſſigkeit iſt, wie auch Dr. Schacht auf der
Hauptverſammlung der Golddiskontbank ausführte, eine Folge
der Arbeitsbeſchaffungs=Finanzierung. Die Reichsbank nahm
bekanntlich mehrere Milliarden an Arbeitsbeſchaffungswechſeln
der in Frage kommenden öffentlichen Stellen in ihr
Wechſelporte=
feuille auf und ſie hat damit einen Mehrbetrag an Kaufkraft und
Geld in die Wirtſchaft hineingepumpt. Ihren vorläufigen
Nie=
derſchlag fand dieſe Finanzierung teils in einer, allerdings nicht
bedeutenden Vermehrung der Umlaufsmittelmenge, teils in einer
Zunahme der Sparguthaben, und ſchließlich in einer Vermehrung
der flüſſigen Gelder bei den Kreditinſtituten, ſei es als kurzfriſtig
zur Verfügung ſtehende Guthaben, ſei es als Eigenmittel. Die
Banken und Sparkaſſen benutzten dieſe Verflüſſigung ihres
Sta=
tus teilweiſe dazu, alte Finanzwechſel aus der Zeit der
Kredit=
kriſe bei der Reichsbank abzutragen; der Wechſelbeſtand bei der
Reichsbank nahm infolgedeſſen keineswegs in demſelben Umfange
zu, in dem die Finanzierung der Arbeitsbeſchaffung weiterſchritt; es
erfolgte weitgehend nur eine Umſchichtung in der
Zuſammen=
ſetzung der Wechſel. Die übrigen kurzfriſtigen Gelder der
Kredit=
inſtitute gelangten auf den Geldmarkt. Die Reichsbank hätte
auch die Möglichkeit beſeſſen, zwecks Abſchöpfung der
Geldmarkt=
flüſſigkeit mit ihrem Wechſelbeſtand zu intervenieren. Sie zog es
aber vor, die Golddiskontbank zwiſchen ſich und den Geldmarkt
zu ſchalten. Wie hoch der Betrag an Solawechſeln der
Golddis=
kontbank ſein wird und welche Verwendung die dem Geldmarkt
entzogenen Mittel ſchließlich finden werden, iſt noch nicht bekannt.
Auf die Dauer kann die Flüſſigkeit des Geldmarktes nicht
ohne Einfluß auf den für die Volkswirtſchaft viel wichtigeren
Kapitalmarkt bleiben. Früher oder ſpäter werden große Teile
der jetzt nur kurzfriſtigen Gelder echte Sparguthaben werden, die
rentablere, alſo langfriſtige Anlage ſuchen. Die Konſolidierung
der Arbeitsbeſchaffungsfinanzierung wird dann raſche Fortſchritte
machen können; das iſt notwendig, da mit den
Arbeitsbeſchaf=
fungswechſeln vorzugsweiſe Werte geſchaffen wurden, die erſt auf
lange Sicht ihre volle Produktivität erweiſen, erſt im Verlaufe
einer längeren Zeit der Wirtſchaft und damit den Trägern der
Arbeitsbeſchaffung wieder zugute kommen. Die 500 Millionen
Reichsanleihe bei den Sparkaſſen im Januar d. J. und die neue
Reichsanleihe bei den Verſicherungsgeſellſchaften bilden eine erſte
Etappe auf dem Wege der Konſolidierung.
Die Golddiskontbank, die in den knapp 12 Jahren ihres
Be=
ſtandes, in der Stabiliſierungszeit, unter dem Dawesplan,
wäh=
rend der Kreditkriſe und im Neuen Reich die verſchiedenartigſten
Tätigkeiten ausgeübt hat und noch ausübt, hat mit der Regelung
des Geldmarktes eine neue wichtige Aufgabe erhalten. Um ſie
dafür genügend zu wappnen, wird ihr Aktienkapital um 200
Mil=
lionen erhöht werden. Die Tatſache, daß die Reichsbank dieſen
Betrag allein aufbringt und ihn den ſtillen Reſerven entnimmt,
indem ſie für die neuen Aktien feſtverzinsliche Wertpapiere
ein=
zahlt, beweiſt den außerordentlich kräftigen finanziellen Zuſtand
unſerer Zentralbank.
Dr. W. G.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft; Rudolf Mauve= für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten:MaxStreeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. 6. Quetſch: für den Sport: Karl Böhmann;
für „Die Gegenwart: Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette:
Anzeigen=
leiter: Willy Kuhle; für den Inhalt der Anzeigen verantwortlich: Paul Ziegler
ämtlich in Darmſtadt. D. A. IV. 35. 20486. Pl. 8. Truck und Verlag: L. C. Wittich
Darmſtadt Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.
Berliner Kursbericht
vom 22. Mai 1935
Deviſenmarkt
vom 22. Mai 1935
Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Llohd
A. E. 6.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
DeutſcheCont. Gas
Deutſche Erdöl
N
93.75
93.75
33.—
34.625
39.375
132.—
112.50
94.50
114.375
154.—
131.25
110.50
Me ee
J. G. Farben
Geſ.f.elektr. Untern.)
HarpenerBergbau
Soeſch Eiſenund
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöchnerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Nece
147.50
125.125
104.25
97.75
120.50
94.—
121.—
94.875
119.125
83.50
72.125
Orenſteinck Koppel
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kalt
Beſtdte. Kaufhof
Berein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke 1
Fme
12.25
114.,625
171.25
35.—
82.
120—
87.50
14.50
127.50
57.50
127.50
116.75
141.75
Aeghpten
Argentinien
Meie
Braſilien
Bulgarien
Canada
Dänemar
Danzig
England
Eſtland.
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland.
Island
D
1ägypt. 2
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1eanad. Doll.
100 Kronen
100 Gulden
12.Stg.
100 eſtl. gr.
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.
Geld Briein
12.495 12.525
0. s58 0.862
41.98/ 42.06
0.1541 0.158
3.047 3,053
2.4861 2.490
54. 48 154.56
46.77 48.,87
12. 1951 12.225
68. 43 168.57
5.38 5.39
16.365 16.405
2.353/ 2.357
168. 18 168.52
55. 18 55.30
Italien
Japan
Jugoſlawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowak.
Türkei.
ungarn
Uruguay
Ver. Staaten
Währung
100 Lire
1 Yen
100 Dina
100 Lats
100 Kronen
100 Schilling
100 Eseudos
100 Kronen
100 Franes
100 Peſetas
100 Tſch.=Kr.
1 türk. s
100 Pengö
1 Goldpeſo
Dollar
GeldBrief
20.53
0.716
5.64
80.92
61.29 6
48.95
11.07
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33.32
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1.269
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0.718
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11.09
63.01
80.48
33.98
i0,gs
1.973
0.999 1.001
2.4a5) 2.481
Surmſtädter uns Karionaloane Burinftaot, villate dr Aresoher Bunk
Frankfurter Kursbericht vom 22. Mai 1935.
„Hee
„ Gr. IIp. 1934
„. „ 1935
„ „ 1936
„ „ 1987
„ „1938
„ Gruppel ..
5% Dtſch. Reichsanl.
5½%Intern.,v. 30
4½%Baden .v. 27
9Bahern v. 27
%Heſſen. . v. 28
„ „ . v. 29
2 %Preuß. b.28
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4½%Thüringen 27
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze ......."
5%0 Dt. Reichspoſt=
Schätze ......"
4½%........"
Dtſch. Anl. Ausl.
4ſ. Ablöſung.,
Deutſche
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bietsanleihe ....
4½%Bad.=Baden
4½%Berlin .v. 24
4½%Darmſtadt ..
4½%Dresden v.26
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4½,heidelberg2s
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MMannheim2?
2Münchenb. 29
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4½½Heſſ. Landesb
41,% n Goldobl
5½% Heſi.
Landes=
hyb.=Bk.=Liquid.
103.7
107.75
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105.5
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96.9
102
97.5
98.575
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98.5
108,
962
95.5
100.75
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91.5
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Komm.=Obl. . . .
4½% Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
„Goldoblig.
% Landeskom.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Glbobl. R. 11
4½% desgl. R.12
4½8 Kaſſ.
Landes=
kreditk. Goldpfb
4½%Naſſ.
Landes=
bank Goldpfb...
5½% Lig.=Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl.
FAusl. Ser. 111
FAusl. Ser. II/
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
4½ %0 Berl. Hyp. B.
5½ Lig.=Pfbr.
4½%Frkf. Hhp.=B.
5½% „ Lig.=Pfbr.
4½% „ Goldoblig.
4½%0 Frkf. Pfbr. B.
% „ Lig.=Pfr.
ZMein. Hhp. B.
5½% — Lig=Pfr.
4½% Pfälz. Hhp.B.
5½%0 „ Lig.=Pfb.
%o Rh. Hyp.=Bk.
%0 „ Lig.=Pfr.
„ Goldobl.
4½%Südd,Boden=
Creb.=Bank ...
5½% „ Lig.=Pfbr. 1
4½%Württ. Hyp.
68 Daimler=Benz
Dt. Linol. Werke
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95
96.75
91.75
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115.5
129.5
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Maien 736
82Mitteld, Stahl
5% NeckarA. G. v. 23
6% Rh. Stahl v. 25
6% Salzmann ECo.
6% Ver, Stahlwerke
5% „ RM.=Anl.
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J. G. Farben Bondsl!:
5%Bosn. L. E. B.
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4½%
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47 „ II.Bagdad
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Goldr.
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4½Budp.Stadtanl.
4½Liſſabon. .....
4% Stockholm. . . .!
Aktien.
Accumulat.=Fabrik
Alg. Kunſtzide Unie
A. E. G. ........"
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff.
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, J. P.
Berl. Kraft u. Licht
Brauhaus Nürnbg.
Ng
101.75
98.25
101.75
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129.75
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39.25
2971,
4.95
16
10
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8.5
8.55
8.35
58
55.75
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Buderus Eiſen ./1034
Cement Heidelberg /117,5
Karlſtadt.
F. 6. Chemie, Baſell140.25
Chem.Werke Albertl108
Chade (A=C) .....
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum.
Daimler=Benz ....
Dt. Atl. Telegr. 1116
„ Erdöl ...... /110.25
Dt. Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt.
Linoleum ....!
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoffé Widm.
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Enzinger Union ..
EſchweilerBergwerk
Eßling. Maſchinen.
Export=Malzfabrik.
Faber & Schleicher
Fahr, Gebrüber.
G. Farbeninduſtr. 177.5
Feinmech. (Jetter)
Felt & Guilleaume.
Frankfurter Hof ..
Geſ. f.elektr. Untern.
Goldſchmidt, Th.. . 1101
Gritzner=Kahſer...
Grün &Bilfinger. /201
Hafenmühle Frkft. 1101.75
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke Füſſen
Harpener Bergbau /105
Henninger, Kempf
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.!
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295
162
91
223
161
90
110
93
107.5
126,
250
159
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toi=
125.5
38/,
135
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65
127.25
22
100
211
92.75
82.5
83.75
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1105
85.25
97
104.6
113
130
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93.75
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79.25
34.75
72.75
Seite 12 — Nr. 141
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 23. Mai nn
Uuärst du nie von mie gegangen
86)
Roman von Erich Ebenstein
Nachdruck verboten
„So willſt du Fred lieber elend und unglücklich wiſſen ſein
Leben lang? Oh, was für eine Mutter biſt du, Tante!”
„Lieber das — als ihn an der Seite dieſes heuchleriſchen
Ge=
ſchöpfes zu wiſſen!“
Anſelma ſteht auf. Sie hat begriffen, daß hier jedes Wort
vergebens wäre.
Als ſie Fred — in ſehr gemilderter Form — von ihrem
Be=
ſuch bei ſeiner Mutter und ihrem vergeblichen Verſuch, ſie zur
Ein=
ſicht zu bringen, erzählt, zuckt er die Achſeln und ſagt bitter: „Den
Verſuch hätteſt du dir ſparen können. Mama hat ein Herz, das
härter als Stein iſt, und nie wird ſie ein begangenes Unrecht
ein=
ſehen, geſchweige denn gutmachen wollen.”
Wie ſehr ſich Anſelma, von Livius Hallberger unterſtützt, auch
bemüht, Fred zu zerſtreuen, es gelingt ihr nur unvollkommen.
Und von Woche zu Woche ſchlechter.
Bald merkt ſie, daß er nur mehr gezwungen ihrem Ruf folgt,
daß weder Theater noch Muſik, noch ſonſt irgend etwas ihn
inter=
eſſiert und er meiſtens ſchweigſam und in ſich gekehrt bleibt, wenn
ſie ihn fröhlich zu ſtimmen ſucht.
In den letzten Tagen hat er ſich ſogar wiederholt mit
Geſchäf=
ten entſchuldigt und iſt der Villa in Dornbach überhaupt
fern=
geblieben.
Anſelma, die ſehr betrübt darüber iſt, wendet ſich an Livius
Hallberger.
„Verſtehen Sie, was Fred hat? Er war doch anfangs nicht
ſo ſchien ſich ganz wohl in unſerer Geſellſchaft zu fühlen. Und
nun auf einmal bildet er ſich zum Einſiedler aus, redet nur von
Arbeit, meidet die Geſelligkeit., oder hat er vielleicht andere
Ge=
ſellſchaft gefunden, die ihm beſſer zuſagt? Sagen Sie es mir ganz
offen, Herr Hallberger. Ich bin weder empfindlich noch
eingebil=
det — wenn es ſo wäre, würde ich mich nur freuen für Fred, denn
mein Beſtreben iſt es ja nur, ihm über die Zeit bis zu Sigrids
Rückkehr hinwegzuhelfen.”
„Gewiß, gnädiges Fräulein, und ich weiß auch, daß Fred dies
ſtets dankbar anerkannt und nie daran gedacht hat, ſich nach
an=
derer Geſellſchaft umzuſehen. Im Gegenteil, er weicht allen
an=
dern Menſchen faſt ängſtlich aus, ſogar im Geſchäft. In die Arbeit
allerdings vergräbt er ſich mehr und mehr, ſitzt oft bis tief in die
Nacht im Bureau.”
„Aber woher dieſe Veränderung? Anfangs — ich meine, gleich
nach ſeiner Rückkehr — war er doch nicht ſo?‟
„Ich vermute — denn auch mir gegenüber ſpricht er ſich über
ſein Innenleben nicht aus —, daß ihm die Sehnſucht nach Sigrid
ſo zu ſchaffen macht und — die Enttäuſchung über ihr Schweigen.
Fred war nämlich der feſten Ueberzeugung, daß ſie ihm nach
Er=
halt des Briefes, den Major Tuswohl ihr ahnungslos — im
Glau=
ben, er ſei von mir — übermittelt hat, ſogleich telegraphieren
würde.”
„Kann Sigrid dieſen Brief denn ſchon erhalten haben?"
„Unter ſehr günſtigen Umſtänden wohl; es treten jedoch
manch=
mal längere Verzögerungen ein, bedingt durch ungünſtige
Schiffs=
anſchlüſſe oder ſchlechte Witterungsverhältniſſe. Fred aber bildet
ſich ein, der Brief müſſe bereits an ſeinem Beſtimmungsort
an=
gelangt ſein, und zerwartert, ſich den Kopf, warum Sigrid noch
nicht telegraphiert hat."
„Armer Junge! Dann freilich —‟
„Was wollen Sie, gnädiges Fräulein — Fred liebt eben.
Und Liebe iſt Leiden und Sehnſucht.”
„Doch nicht immer ... mindeſtens muß man die Kraft
auf=
bringen, dagegen anzukämpfen.”
„Wenn man dies nur immer könnte!“
Anſelma blickt Livius unſicher an, der leiſe hinzufügt: „Ich
glaube, Liebe, die mit Erfolg gegen ſich ſelbſt ankämpft . . . wäre
gar keine echte Liebe.”
Ihr Blick gleitet von ihm ab, während heftige Röte ihr
Ant=
litz überzieht. Ein Ausdruck von Betroffenheit und Verwirrung
bleibt darauf liegen.
Dann ſagt ſie, haſtig ablenkend: „Alſo Fred will auch heute
nicht kommen?”
„Er behauptet, dringend arbeiten zu müſſen, und beauftragte
mich daher, ihn bei Ihnen, gnädiges Fräulein, zu entſchuldigen.”
„Schade. Und Sie, Hallberger? Soll die Abſage auch für Sie
gelten?"
„Das kommt allein auf Sie an, gnädiges Fräulein. Ich
möchte um keinen Preis, daß Sie mich für zudringlich halten."
Anſelma reicht ihm, einem plötzlichen Impulſe folgend, die
Hand und ſagt herzlich: „Davon kann niemals die Rede ſein, ich
freue mich immer, wenn Sie kommen . . . und erwarte Sie alſo um
7 Uhr wie gewöhnlich. Wir wollen dann muſizieren.”
*
Manfred ſitzt in ſeinem Kontor, in einen Pack Berechnungen
vertieft. Längſt ſind die Bureaus geſchloſſen. Es geht auf
Mitter=
nacht.
Neben ihm auf dem Schreibtiſch ſteht ein Teller mit kaltem
UMION
Nur noch einige Tage
Ein toller Sturm auf Ihre
Lachmuskeln:
Punks kommt
aus Amerika
mit Attila Hörbiger
Lien Devers
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LLANDES.
THEATER
Großes Haus
vonnerst., 23.Mai
Johanna
mit Angeln Salloker
Gust. Gründgens
Heinrich George
lugendl. über 14 Jahren zugel.
Beginn: 5.45, 6.00, 8.20 Uhr
Abendbrot und eine Flaſche Bier, die ihm Frau Marlberseun
ſolchen Abenden zu beſorgen pflegt. Er hat beides noch
berührt.
Aber endlich macht ſich die Ermüdung geltend. Fred. ce
die Berechnungen von ſich, lehnt ſich im Stuhl zurück und ſtüzin
Kopf in die Hand.
Das Abendeſſen? Er hat keine Luſt zu eſſen .. . aber
ſtß=
lich muß man es doch . . . um leben zu können.
Haſtig ſchlingt er ein paar Biſſen hinunter, ſtürzt eim bes
Bier hinab.
Dabei gehen die Gedanken ſchon wieder die alten, qua=hein
Wege.
Mehr als acht Wochen ſind ſeit ſeiner Heimkehr berei ten=. Und alles immer noch auf demſelben Fleck. Keinen sütrt
iſt er vorwärtsgekommen bezüglich deſſen, was ihn allein zam
abläſſig beſchäftigt — — Sigrids Verbleib.
Iſt ſie wirklich in Indien, wie man ihm geſagt? In der
Zeit hat er daran zu zweifeln begonnen. Vielleicht hat ſie An
abſichtlich über ihr Reiſeziel getäuſcht? Oder Anſelma hat bhie
logen? Vielleicht iſt Sigrid längſt tot? Hat den Tod geſurhſalch
der Schmach, die ſeine Mutter ihr angetan . . . und Anſelrne
es ihm aus Schonung nur nicht ſagen??
Denn wäre Sigrid wirklich in Indien, hätte ſie i. naig
zu ſich gerufen auf ſeinen ſehnſüchtigen, heißen Brief hin.
Längſt — ſeit Wochen ſchon mußte dieſer Brief in ihrenäu
den ſein . . . und nichts . . . nichts . . . kein Lebenszeichen.
Fred löſcht die Lichter und geht hinauf nach ſeinem
Slolf=
zimmer.
Er weiß, daß er auch heute nicht ſchlafen wird, wie all
diletz=
ten Tage . . . aber oben iſt wenigſtens Sigrids Bild.
Blumen ſtehen darunter, die er täglich ſelbſt erneuerEſin
Hauch ihres Weſens ſtrömt von dem Bilde aus, grüßt ſeinereſle
.. . ſie mit Wonne, Schmerz und Troſt zugleich erfüllend.
Lange ſteht er auch jetzt vor dem Bilde und vertieft ſich den MMe0ii
Anblick der geliebten Geſtalt.
Liebe und ſtrahlendes Glück grüßen ihn aus den feinen noen
Zügen.
Ja — Liebe — Liebe — Liebe!! Wurde das Bild doch
aſſei=
nen Wunſch in der erſten Zeit ihrer Ehe gemalt.
Auch jetzt ſtrahlt ihm Liebe aus den ſchönen, tiefen, dhel=
Auelle
grauen Augen entgegen, über denen gleichwohl geheim nvolle
Abeſſinie
Schleier liegen.
„Deine Märchenaugen!” hat er einmal zärtlich geſagt. Feh ß
du, daß mir immer iſt, als blicke ich ins Wunderland, wer zich Pen
in ſie hineinſehe? In ein verſchleiertes Wunderland,
dasnu=
gründlich iſt, und deſſen Schönheiten ich noch lange nicht i. de
faſſen kann!“
Und ſie hatte mit ihrem lieben, innigen Lächeln ewwemt/e emt
„Vielleicht haſt du nur noch nicht erfaſſen können, wie grehnlno4
ich dich liebe, mein Fred!”
(Fortſetzung folgt.)
HEAG-Haus, Darmstat
1935
19
Luisenstraße 12
ſchiet, d1
eines Land
Nachmittag-
ie zu gewinn
Vortrag:
ion in früheren
n Aufſchließung
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FMe Ital
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1a, über den
h-Gemüse
khafte Pfingstkuchen
V4
Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr
Hauptmiete C, 24. Vorſt.
Der tolle Christian
Drama von Haerten
Inſzen.: Everth=Fritzſche
Hauptrollen: Doering,
Wahry, Baumeiſter,
Link=
mann, Lohkamp, Poelzig
Preiſe 0.50 bis 4.50 Mk.
„Die Perle
vom Rhein”
Ein urkomiſcher Schwank,
der in der Kſche ſplelt.
Perſonen:
Hnna, „dſe Perle‟
Peter, „der Burſche‟
da kann man mal eine Stunde nach Herzensluſt
lachen! dabei wird auf der Bühne gekocht! Und
die Kochproben werden im Publikum verteilt!
Rlle Teilnehmer ſind begeiſtert!
Am Donnerstag, den 23. Mai 1935
„ Freitag, den 24. Mai 1935
nachmittags 4 Uhr und abends 8 Uhr
in der Woogs=Curnhalle
in Darmſtadt, Woogsplatz
(Kinder unter 16 Jahren haben keinen Zutritt)
.H. &C.
Woog, 22. Mai. Waſſerhöhe am Pegel 3,87 Met.
Luftwärme 120 Celſius, Waſſerwärme vormittags
7 Uhr 152 Celſius. Woogspolizei=Wache.
(TTMag 2951)
Heute letzter Tag
Jeder kennt das schöne
Seemannslied von
LA PALONA
der weißen Taube. Jeder
liebt es, jeder wird auch
den herrlichen lustigen Film
IA
Balénn
lieben, in dem dieses Lied
von der strahlenden Stimme
des weltberühmten Tenors
CHARLES KULLMANN
gesungen wird. Versäumen
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LA PALOMA mit
LE0 SLEZAK
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Jugendliche zugelassen
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Sonntag, 26. Mai
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ab 7.50 Uhr nach
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F. u. W. Kobell — P. P. Rubens — Rottenhammer
Tiepolo — Willroider u. a.
Porzellane: Frankenthaler Geschlrre und Flguren, Wien,
Höchst.
Fayencen: Süddeutsche Krüge und Platten, Steingut, antlke
Gläser — Pokale.
Kunstgewerbe: Kupfer — Messing — Geschlrre — Ren.
Tischuhr, Barock- und Rococo-Uhren, große
Standuhr, Wandblakker, Skulpturen, Stickerelen,
Textilien, Meißner Speise-Service, Glasservice u. d.
Möbel: 10 Ren.-u. Barockschränke, holl. Vitrine, Barock--
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