Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſit. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 137
Sonntag, den 19. Mai 1935
197. Jahrgang
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Die Schmach von Kowno.
Der likauiſche Staakspräſidenk „begnadigk” die vier zum Tode verurkeilken Memelländer.
Umwandlung der Todesſtrafen in lebenslängliche Zuchkhausſtrafen.
Lebenslänglich!
DNB. Kowno, 18. Mai.
!0 zuverläſſig verlautet, hat der litauiſche Staatspräſident
ſon ſſü aus, ohne irgendwelche Gnadengeſuche abzuwarten, die
egem ie vier Memelländer ausgeſprochenen Todesurteile in
ebemslngliche Zuchthausſtrafen umgewandelt.
MLitauiſche Telegraphenagentur meldet: Der Staatspräſi=
—ut ſh durch einen Akt vom 18. Mai 1935 aus eigener
Initia=
we 1ü Todesſtrafen des Kriegsgerichts gegen Walter Prieß,
der An
waltd Soll, Emil Lepa und Heinrich Wannagat in
lebensläng=
elt=Pralin
rſch Geſchnu besk 3chthaus umgewandelt mit den Folgen der 88 28, 29,1 und
„ deſs ſtrafgeſetzes, wobei für die erſten drei die Beſchlagnahme
Effel=Schnit
s 2Femögens zugunſten des Staates beſtehen bleibt. Die
be=
ſchiein
hnelMiſchu effefun Paragraphen beziehen ſich auf die Aberkennung der
ſeichnet i 9iceirgenelhen Ehrenrechte.
25 3,
* lir wiſſen nicht, ob der litauiſche Staatspräſident ein
öſthohe” „mihlungsrecht beſitzt, das es ihm geſtattet hätte, über die
Bd. 20 renzer inauszugehen, die mit ſeinem Begnadigungsakt vom
Auf Auß: Dha gezogen worden ſind. Aber wir wiſſen, daß eine
Voll=
humgdes Todesurteils die politiſche Atmoſphäre in Europa
ch ynträglicher geſtaltet hätte, als ſie ohnehin ſchon iſt. Denn
o ſich in Litauen abſpielt, ſoweit das Deutſchtum dabei
FelSu Frie kommt, gleichgültig, ob es ſich dabei um das Schickſal
izelye Männer wie jetzt, oder um das Schickſal der
Memel=
derm allgemeinen handelt, gehört nicht in den
ausſchließ=
g und ſthen 43ſtändigkeitsbereich der litauiſchen Regierung. Neben den
ie beliehe gnentymächten der Memelkonvention ſind alle anderen
taufn ebenfalls daran intereſſiert, daß alles
nkeirlleibt was zu neuen Spannungen und zu
dalluil Pneſt noch weitergehenden Verſchärfung der
ſegilätze führen könnte. Hätte der Scharfrichter ſein
AMhugt;Handwerk ausgeführt, ohne daß ſich Europa gerührt
ſte, dnn wären damit ganz gewiß keine günſtigen
Voraus=
zunſta für die Bemühungen zur Schaffung von Verſtän=
TEIPhun/ 4und Friedenspakten gegeben worden. Aber der litauiſche
Aaupthahuſtaat rhiſident war klug genug, von ſich aus ſein
Begna=
zunnächt anzuwenden. Wenn er lediglich die Todesſtrafe in
bensgſigliches Zuchthaus verwandelte, dann wollen wir ihm
Sweiy perſönlich keine Vorwürfe machen, weil wir die
inner=
litiſit Gegebenheiten kennen.
Allan dem Tatbeſtand läßt ſich nichtsdrehen
Adſbateln, daß von nun ab vier Memelländer
Inner im Zuchthaus verſchwinden ſollen,
ſiſ iſo bei lebendigem Leibe begraben werden.
dnſchn ihnen ſind noch zahlreiche andere
Memel=
indſe die aufviele viele Jahre das Sonnenlicht
eſchttvehr wiederſehen und als Sträflinge litauiſche
eſchn zyſe bevölkern ſollen.
Ailhe das Wie und Warum brauchen wir keine Worte mehr
benſſen, nachdem wir geſehen haben, daß der Kownoer
MiA icht und Gerechkigkeit nicht das geringſte
zu kun
ſite 4Umehr von Anfang an darauf abgeſtellt war, einen
kenſzal oſen Deutſchenhaß zu befriedigen und vor
em IA Garantiemächten zu zeigen, wie Litauen den „Herr=
EHaMkandpunkt” auffaßt. Das litauiſche Syſtem ſteht
Rbeſlangert vor allen Völkern, auch wenn die
ſaueers nicht wahrhaben wollen. Dieſes Syſtem wird am
Men Euurch charakteriſiert, daß an die Stelle der Todesſtrafe
E leblnlängliche Einkerkerung treten ſoll, und daß vor allem,
S Ems und für die Memelländer von ausſchlaggebender
Mebeugt; iſt, allen im Kownoer Prozeß verurteilten Memel=
Moer aas nicht zuteil geworden iſt, worauf ſie mit gutem
Swiſſe Anſpruch erheben durften: Der Freiſpruch von der
tgeil ler Verſchwörung gegen den Staat, oder, wenn das
Werich E hzu nicht fähig war, durch eine Korrektur die Auf=
FLulndieſesürteils und die Wiederherſtellung
rAM1 der Angeklagten.
Vellthär jetzt als Begründung vor uns haben, das kann
2 nn My geringſten zufrieden ſtellen. Denn nach wie vor wird
* wnältliche und durch nichts begründete Behauptung auf=
Snern gtſt- daß ſich mehr als 100 Memelländer illohal gezeigt
N2 BA Den litauiſchen Staat verſchworen hätten und daß
Fr StAin berechtigter Notwehr gehandelt habe, wenn er die
MsSfe des Geſetzes zur Anwendung brachte. Aber
uhr iſt eben konſtruiert worden, um eine ganz große
StnwhE) iche Aktion in die Wege leiten zu können, die natur=
Feng55 4 utrobäiſche politiſche Atmoſphäre vergiften und einen
Fläktsſtoff ſchaffen mußte, Aber an dieſem Konflikt ſind
urmächte etwas ſtärker intereſſiert, weil ſich in der
eu mit den Memelländern umſpringt und wie man
ſchlimmſten Verbrechen nachſagt, nur um ſie in die
De werfen zu können, ohne auch die leiſeſten Anhalts=
Eas Vorhandenſein von Verſchwörungen zu beſitzen,
le Großmächte in Kowno nicht das
ge=
uſehen beſitzen. Auf dieſes Anſehen und die
I Iye aber die Regierungen in London und Paris an=
Eeinbeil damit die Memelkonvention auf das engſte
ver=
die gänzlich verſchwindet, wenn ſich die
Garantie=
derartigen Verhältniſſen ſtilſchweigend abfinden.
ESin D Hhan, ſie ſich in noch biel höherem Maße ſchuldig als die
etdhine. Rriegsrtichter, die gleich Folterlnechten eine Juſti=
Sanonerzumfihrten umn dann um ſo blutzeriger über die
Me
er herfallen zu können.
News” mahnen zur Borſichk.
DNB. London, 18. Mai.
„Evening News” bezeichnen die Kownoer Bluturteile und
weiter die ganze Memelfrage überhaupt als ein Schulbeiſpiel
für die vielen europäiſchen Gefahrenquellen, gegen die es
zur=
zeit keine internationale Schutzformel gebe. Das Blatt folgert,
daß England ſich nur für diejenigen europäiſchen Probleme
einſetzen dürfe, die unmittelbar die engliſchen Intereſſen
berühr=
ten. Die engliſchen Diplomaten und Staatsmänner ſeien nicht
in der Lage, den Lauf der politiſchen Unterſtrömungen in
Mittel= und Oſteuropa vorauszuſehen oder ſich auch nur über
den jeweiligen Stand der Dinge in angemeſſener Weiſe zu
unter=
richten. Sie ſollten daher ſehr behutſam ſein, bevor ſie ſich mit
Sicherheitspakten einverſtanden erklären, die nur dann harmlos
ſeien, wenn ſie bedeutungslos ſeien.
Edens Genfer Miſſion.
EP. London, 18. Mai.
Zu der geſtrigen Kabinettsſitzung über den italieniſch=
abeſſi=
niſchen Konflikt meldet heute „News Chronicle”, daß
Großſiegel=
bewahrer Eden, der England aufder am Montag
be=
ginnenden Völkerbundsratsſitzung vertreten
wird, völlig freie Hand erhalten habe. Seine
In=
ſtruktionen gingendahin, den Austritt Italiens
aus dem Völkerbund auf jeden Fall zu
vermei=
den, gleichzeitig aber auch Italien dazu zu
be=
wegen, ſeine Kriegsvorbereitungen
einzuſtel=
len. — Wie Eden dieſe Aufgabe erfüllen ſoll, wird nicht
ange=
deutet. Dagegen betont das Blatt in einem Leitartikel, daß Eden
vor der ſchwerſten Aufgabe ſeiner ganzen Laufbahn ſtünde und
ein falſcher Schritt ihn ſeine politiſche Karriere koſten könne und
zugleich auch den Völkerbund weiter diskreditieren müßte.
Im übrigen beobachten die Blätter gegenüber der geſtrigen
Kabinettsſitzung eine bemerkenswerte Zurückhaltung. Außer dem
„News Chronicle” veröffentlicht nur noch ein einziges Blatt, die
„Morningpoſt”, eine Meldung über den Verlauf der Sitzung, in
der ebenfalls angedeutet wird, daß Eden völlig freie Hand für
ſeine Verhandlungen mit Frankreich und Italien erhalten habe.
Das Blatt fügt hinzu, daß nur eine Verſtändigung zwiſchen den
drei Mächten noch den Verfall des Völkerbundes aufhalten könne,
und daß Eden nichts unverſucht laſſen werde, um dieſe
Verſtän=
digung zuſtande zu bringen, ehe die Frage Mitte nächſter Woche
vor den Rat komme. Nichtsdeſtoweniger, fährt das Blatt fort,
dürfe man ſich nicht verhehlen, daß die Lage
außerordent=
lich kritiſch ſei. Italien ſei entſchloſſen, ſich in
Abeſſinien durchzuſetzen und mache keinen
Ver=
ſuch, ſeine Abſichten auch nur zu verſchleiern. Die
Bemühungen der Mächte um eine Vermittlung hätten Italien
nur in ſeinem Beſchluß beſtärkt, denn die italieniſche Regierung
vertrete den Standpunkt, daß, wenn Abeſſinien nicht in Genf „und
anderswo” Unterſtützung erhalten hätte, es ſich ſchon längſt den
Wünſchen Roms gefügt haben würde.
Der Korreſpondent ſtellte dann die offenbar aus italieniſcher
Quelle ſtammende und längſt widerlegte Behauptung von einer
moraliſchen und materiellen Unterſtützung der Abeſſinier durch
Deutſchland auf und leitet aus dieſer haltloſen Behauptung eine
Berechtigung der italieniſchen „Vorſichtsmaßnahmen” ab. Wenn
Italien, fährt der Korreſpondent fort, jetzt ſeine militäriſche
Ueberlegenheit in Abeſſinien durchſetze, dann werde es im Falle
einer europäiſchen Kriſe keine Störung von dieſer Seite zu
er=
warten haben. Das erſte Ziel der italieniſchen
Streitkräfte ſei es, ein ſtarkes
Verteidigungs=
ſyſtem längs der von Italien beanſpruchten
Grenzlinie zu errichten und dann die beiden
italie=
niſchen Kolonien Eritrea und Italieniſch=
So=
maliland zu verbinden. Dies würde den Bau einer
Eiſenbahnlinie erforderlich machen, zu welchem Zweck
Ita=
lien einen Gebietsſtreifen auf der abeſſiniſchen Seite der Grenzen
von Britiſch= und Franzöſiſch=Somaliland beſetzen müßte.
Vor ſeiner Abreiſe nach Genf wurde Lordſiegelbewahrer Eden
am Samstagmorgen vom engliſchen König empfangen.
Ankerredung Görings mit Laval
in Krakau.
DNB. Warſchau, 18. Mai.
Im Verlaufe des Frühſtücks, das ſämtliche Delegationen nach
der Trauerfeier gemeinſam einnahmen, wurde zwiſchen
Miniſter=
präſident Göring und dem franzöſiſchen Außenminiſter Laval eine
private Unterredung verabredet, in der beide mit großer
Offen=
heit alle zwiſchen den beiden Völkern zur Debatte ſtehenden
Fra=
gen erörterten, ohne daß dabei auf Einzelheiten eingegangen
wurde. Die Unterredung, die im Hotel des France ſtattfand,
dauerte 2¾ Stunden. Im unmittelbaren Anſchluß an die
Unter=
redung, um 21,10 Uhr, verließ General Göring mit ſeinem
Adju=
tanten im Sonderzug Krakau, um ſich nach Warſchau zu begeben.
In der Budapeſter reichsdeutſchen Schule fand am Samstag
zu Ehren des Generalfeldmarſchalls von Mackenſen eine würdige
Feier ſtatt.
Die Feſtſitzung der Budapeſter Univerſität zu Ehren des
Gene=
ralfeldmarſchalls von Mackenſen geſtaltete ſich zu einer
eindrucks=
vollen Kundgebung für den deutſchen Feldherrn. Die Feſtſitzung
fand in Erinnerung an das bereits 1917 dem Generalfeldmarſchall
von Mackenſen verliehene Ehrendoktorat der Staatswiſſenſchaft
ſtatt.
*Oie Woche.
In Moskau iſt unter den Klängen der Marſeillaiſe ein
neues franzöſiſch=ruſſiſches Militärbündnis abgeſchloſſen worden.
Am gleichen Tage wurde zwiſchen den Sowjets und der
Tſchecho=
ſlowakei ein Militär=Hilfeleiſtungspakt unterzeichnet, und
wäh=
rend in Litauen ruſſiſche Militärs Gelände für neue
Flugplatz=
anlagen erkunden, ſpricht der Lordſiegelbewahrer Eden, eines
der prominenteſten Mitglieder des engliſchen Kabinetts, in einer
offiziellen Rede davon, daß „aus Gründen der Aufbauarbeit in
der Räteunion und auch aus geographiſchen Gründen die
Mög=
lichkeit eines ſowjetruſſiſchen Angriffs auf Deutſchland ein
geographiſcher Anachronismus” geworden ſei. Wir haben Herrn
Eden ſtets für eine ſtaatsmänniſche Begabung von Format
ge=
halten, und wir möchten ihm daher nicht das Unrecht antun,
daß wir annehmen, daß er ſelbſt an das glaubt, was er in
Fulham geſagt hat. Um ſo weniger wird ſich Miſter Eden
darüber wundern dürfen, daß in Deutſchland ſeine ſonderbaren
Feſtſtellungen nur einem Kopfſchütteln begegnen, und daß man
ſich ernſthaft fragt, welche Ziele die engliſche Regierung mit ihrer
gegenwärtigen Politik verfolgt.
Niemand in der Welt wird ſich Illuſionen über die
euro=
päiſche Lage hingeben, die ſich unſtreitig während der letzten
Monate ſtändig zugeſpitzt hat. Die leiſen Hoffnungen, die um
die Jahreswende hie und da gehegt wurden, ſind verflogen.
Daß objektiv geſehen das Vorgehen Deutſchlands an dieſer
Zu=
ſpitzung der Lage nicht die Schuld trägt, braucht wohl kaum
noch erörtert zu werden. In allen Ländern, insbeſondere in
England, iſt ja oft genug von vernünftigen Leuten mit aller
nur wünſchenswerten Deutlichkeit darauf hingewieſen worden,
daß niemand es dem Deutſchen Reich verdenken könne, wenn
es auch ſeinerſeits auf ſeine militäriſche Sicherheit bedacht iſt,
und daß die deutſche Wehrfreiheit durchaus im Zuge einer
ſelbſt=
verſtändlichen Entwicklung liegt. Auch Muſſolini, d. h. der
Muſſolini vor der Verſtändigung mit Frankreich, hat ſich ja über
die Berechtigung der auf eine Reviſion des Verſailler Diktates
abzielenden deutſchen Wünſche mehr wie einmal recht rückhaltlos
ausgeſprochen. Um ſo ſonderbarer iſt es, wenn man jetzt erſtaunt
und entrüſtet tut, wenn man die Welt glauben machen möchte,
daß ausgerechnet Deutſchland die ſonſt ſo überaus friedliche
Ent=
wicklung Europas ſtöre. Das Gedächtnis der Welt iſt ja unter
Umſtänden leider ſehr kurz, aber ſo kurz dürfte es doch wohl
kaum ſein, daß man die ganze Abrüſtungstvagikomödie, mit der
man die Welt über zwei Jahre in Atem gehalten hat, ſchon
ganz vergeſſen hätte. Wenn Mr. Eden bei ſeinem Moskauer
Beſuch auch kaum Gelegenheit gehabt haben dürfte, ſich über
die „Aufbauarbeit” der Sowjets ein perſönliches Urteil aus
eigener Anſchauung zu bilden, ſo dürfte er doch als Mitglied
des engkiſchen Kabinetts außerordentlich gut darüber
unter=
richtet ſein, wie es in dem roten Paradies Rußland in
Wirklich=
keit ausſieht. Zudem pflegen engliſche Staatsmänner die neuere
Geſchichte ſtets recht gut zu kennen, und ſo iſt es vielleicht dem
Lordſiegelbewahrer nicht ganz unbekannt, daß ruſſiſche
Macht=
haber ſchon mehr wie einmal verſucht haben, innere
Schwierig=
keiten durch die berühmte Diverſion nach außen zu überwinden.
Es ſteht feſt, daß man ſich noch vor gar nicht allzulanger Zeit
in London ſehr ernſthaft Gedanken über dieſe Fragen gemacht
hat, und daß der Beſuch Edens in Moskau mit in erſter Linie
auf den engliſchen Wunſch zurückzuführen war, die als höchſt
peinlich empfundene ruſſiſche Aktivität von Zentralaſien
abzu=
lenken. Als Ergebnis des „erſchöpfend aufrichtigen
Meinungs=
austauſches” wurde damals feſtgeſtellt, „daß gegenwärtig
keiner=
lei Widerſprüche bezüglich der Intereſſen beider Regierungen
in keiner einzigen Hauptfrage der internationalen Politik
be=
ſtehen und daß dieſe Tatſache ein feſtes Fundament für die
Entwicklung fruchtbringender Zuſammenarbeit zwiſchen ihnen
für die Sache des Friedens ſchaffe”. Ueber den Oſtpakt, der bis
dahin ſo lebhaft erörtert worden war, hat man nach dem
Moskauer Beſuch Edens in London ſehr viel weniger geredet.
Und es hat faſt den Anſchein, als ob Herr Eden damals in
Moskau ſein eigentliches Ziel erreicht hätte.
Wenn man davon ausgeht, daß es der engliſchen Politik
darauf ankam, die ruſſiſche Aktivität, die in Zentralaſien für
die britiſchen Intereſſen anfing bedenklich zu werden, in eine
andere Richtung umzubiegen, ſo iſt die Haltung der Downing=
Street den franzöſiſch=ruſſiſchen Verhandlungen gegenüber nur
folgerichtig. Man kennt in London die hyſteriſchen Komplexe der
Franzoſen, ſobald es ſich um das Deutſche Reich handelt und
gießt von Zeit zu Zeit Oel ins Feuer. Der Pakt, den Herr
Laval ausgerechnet mit den Sowjets trotz ſehr ſchwerwiegender
Bedenken jetzt abgeſchloſſen hat, war ja überhaupt nur möglich
als Folge dieſer von England ſtändig geſchürten franzöſiſchen
Hyſterie. Der franzöſiſch=ruſſiſche Pakt aber wird, ſoweit es
Ruß=
land anbelangt, aller Vorausſicht nach das von England
ge=
wünſchte Ergebnis zeitigen. Mit franzöſiſchen Geldern wird wie
ſchon einmal in der Geſchichte, die militäriſche Rüſtung
Ruß=
lands verſtärkt, wird das ruſſiſche Eiſenbahnnetz nach der
Weſt=
grenze hin ausgebaut werden, und die Sowjets werden
wirtſchaftlich und militäriſch an der Weſtgrenze
ſo feſtgelegt, daß die indiſche Grenze dadurch
fühlbar entlaſtet wird.
Es iſt ein gefährliches Spiel, das die Engländer ſpielen.
Gefährlich in ſeinen letzten Auswirkungen auch für die
Eng=
länder ſelbſt. Wie gefährlich es iſt, wiſſen wir aus eigener
Er=
fahrung. Aber über die Politik Großbritanniens entſcheidet die
Downing=Street, und man muß ſie ſo ſehen, wie ſie in
Wirk=
lichkeit iſt, und mit ihr rechnen.
Es ſieht nicht erfreulich in der Welt aus, und wie verworren
die Lage iſt, bewies von neuem die letzte Entwicklung der Dinge
in Abeſſinien. Wenn man weiß, wie bedeutſam dieſes Land aus
mehr wie einem Grunde für Aegypten und damit die Engländer
iſt mußte man von vornherein damit rechnen, daß die
italie=
niſchen Unternehmungen die übrige Welt nicht gleichgültig laſſen
würden. Merkwürdig bleibt es aber doch, wie ſchnell die
Freund=
ſchaftsverſicherungen von Streſa verhallt ſind, ſobald es ſich um
konkrete politiſche Fragen ernſthafter Natur handelte. Das
gleiche gilt von den diplomatiſchen Verhandlungen, die die
Vor=
bereitungen der geplanten Donaukonferenz zum Gegenſtand
haben. Es ſind außerordentlich ernſte Entſcheidungen, vor die
ſich die Völker geſtellt ſehen, oder in abſehbarer Zeit geſtellt
ſehen werden. Der Weg, der aus den gegenwärtigen
Schwierig=
keiten herausführt, der Weg friedlicher Verſtändigung, die
Seite 2 — Nr. 137
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
deutſche Regierung hat immer wieder auf ihn hingewieſen. Die
Zukunft Europas hängt davon ab, inwieweit die anderen
bereit ſind, dieſen Weg entſchloſſen zu beſchreiten.
M.
*
* Das älhiopiſche Abenkeuer.
Der erſte Erfolg Abeſſiniens.
Von unſerem +=Korreſpondenten.
Italien iſt es ſelbſt, das nunmehr offen über die
Waffen=
lieferungen an Abeſſinien berichtet. Danach gehen die Wege
dieſer Sendungen europäiſcher Kriegslieferanten durch
fran=
zöſiſch Somaliland und durch engliſch Somaliland und die
erſten Transporte haben bereits die äthiopiſche Hauptſtadt Addis
Abeba erreicht. Nun darf man wohl auch als Deutſcher in
Italien über dieſe Dinge ſprechen, ohne der Spionage
ver=
dächtigt und umgehend „abgeſchoben” zu werden. Als man uns
in Rom bereits als Hauptlieferanten für Waffen nach Addis
Abeba bezeichnete, als grauslige Agenten Kruppſche Suppentöpfe
in Abeſſinien heimlich zu Minenwerfern und Gulaſchkanonen
umarbeiteten, war es bereits bekannt — uns natürlich ebenſo
gut oder noch beſſer den Italienern — daß in Addis Abeba
ſechs Männer tätig waren, keine Deutſchen, aber Agenten von
ſehr bekannten Waffenfabrikanten mit Kreditfähigkeiten, die den
Negus Negeſti mit Waffen und Munition zu verſorgen bereit
waren. Dieſe Herren waren Beauftragte von Skoda, dem
tſchechiſchen Waffenwerk, Spezialiſten für Gebirgsgeſchütze, denen
der Weg über die franzöſiſche Bahn Djibouti—Addis Abeba
zu=
gänglich war, und eine ſehr potente Waffenfabrik in Belgien,
deren Munitionstüchtigkeit anerkannt iſt. Daß die Kronprinzeſſin
aus Belgien kommt, machte die Sache noch reizvoller, aber es iſt
auch verſtändlich, daß derartige Lieferungen den Umweg über
engliſch Somaliland nahmen. Die große Karawanenſtraße vom
Hafen Berbera im engliſchen Somaliland nach Harar und auch
der Küſtenweg nach Djibouti, bzw. direkt nach Dire Daua, der
bedeutenden Bahnſtation nach Addis Abeba, die bereits auf
abeſſiniſchem Gebiet liegt, hatten einen außerordentlichen=
Ver=
kehr von Kamelkarawanen ohne Unterbrechung ſeit Wochen, alle
beladen mit Munitionskiſten und Maſchinengewehrteilen aus
Belgien. Das war bekannt, aber davon berichten, bedeutete ein
Freibillet zur Grenze.
Nun kommt eine neue Nachricht aus engliſcher Quelle, der
„Daily Telegraph” läßt ſeinen Korreſpondenten in Addis Abeba
melden, daß der Kaiſer nach Harar abgereiſt ſei und von dort
aus die allgemeine Mobiliſation in Abeſſinien anordnen werde,
wenn Italien noch weiter rüſte.
Harar, angeblich befeſtigt, liegt halbwegs auf dem Wege
nach Djibouti, oberhalb ein wenig ſüdlich der Bahnlinie, in der
Höhe von rund 2000 Meter. Harar beherrſcht die Straße nach
dem engliſchen Hafen Berbera, genau ſüdlich von Aden am
gegenüberliegenden Ufer des gleichnamigen Golfes. Vor allem
aber zeigt die Ueberſiedlung nach Harar mitten in der
einſetzen=
den Tropenregenzeit, daß die Abeſſinier ganz genau über die
eventuellen Angriffspläne der Italiener unterrichtet ſind und
bereits vor jeder Angriffsmöglichkeit, alſo vor Ende der
Regen=
zeit, den ſtrategiſchen Punkt beſetzt haben, der allein den
Italienern einen Zugang zu Addis Abeba und zum Ziel aller
Wünſche ermöglicht hätte, zu den berühmten Minen von Gondar.
Wenn die Italiener von Süden her angreifen wollen — von
Norden her, von Eritrea, der italieniſchen Kolonie, liegt übelſtes
Gebirge und das alte Feld der Niederlage von Adua im Wege —
ſo iſt dieſer Plan der Italiener, an dem kaum zu zweifeln iſt,
ſchon ſchwer durchkreuzt. Hier erſtreckt ſich zwiſchen der
Grenz=
ziehung von engliſch Somaliland und dem engliſchen Kenia jenes
italieniſche Somaliland, deſſen Grenze gegen Abeſſinien auf
keiner italieniſchen Karte gezogen iſt. Der Weg nach Abeſſinien
ſchien nirgends durch frühere Abmachungen, kartographiſch
wenigſtens, gehemmt. Vor dieſe offene Tür hat ſich der Kaiſer
nun ſelbſt in dem dominierenden Harar geſetzt und mit
ſträtegiſch ſicherem Inſtinkt von beherrſchendem Poſten aus den
Weg in ſein Reich blockiert. Von der Somaliküſte des Golfes
von Aden aus, mit ſeinen kleinen, einfamen Küſtenhäfen iſt
ohne Kontrolle durch ungezählte Wachtſchiffe jeder
Waffen=
ſchmuggel im direkteſten Wege auf dem Rücken der Kamele
unmittelbar nach Harar jederzeit möglich, mag die Munition von
Belgien oder aus dem Fernen Oſten kommen. Den erſten
Schach=
zug hat Italien bereits verloren.
Nach Mitteilung des italieniſchen Geſandten in Addis=Abeba
hat Abeſſinien nunmehr ſeine beiden Vertreter für den
Schlich=
tungsausſchuß zur Beilegung des italieniſch=abeſſiniſchen
Streitfal=
les ernannt. Es handelt ſich um den franzöſiſchen Juriſten Albert
de la Pradelle und um den Juriſten Pittman Benjamin Pattek,
wahrſcheinlich amerikaniſcher Nationalität. Der italieniſche
Ge=
ſandte hat die Mitteilung mit allen Vorbehalten
entgegengenom=
men, da bekanntlich die italieniſche Regierung die Anſicht
ver=
tritt, die Schlichter für Abeſſinien ſollten abeſſiniſcher
Nationali=
tät ſein.
Das „eiſerne Pferd” eroberk Deutſchland
Schickſale und Abenteuer aus der hundertjährigen Geſchichte der
deutſchen Eiſenbahn.
Von O. G. Foerſter.
(Schluß.)
Nicht immer fuhr die erſte Eiſenbahn mit Dampfkraft. Im
Anfang herrſchte auch auf dieſer Strecke noch der Pferdebetrieb
vor, auf je 3 Lokomotivfahrten kamen immer 8 Pferdefahrten.
Doch das Unternehmen entwickelte ſich über alle Hoffnungen
hinaus ſehr günſtig. Schon nach einem Jahr konnte Scharrer
mitteilen, daß 450 000 Perſonen mit der Bahn befördert und
103 000 Mark eingenommen worden waren. Der „Adler” hatte
während des ganzen Jahres mit Ausnahme eines Tages
ununterbrochen ſeinen Dienſt getan.
So begann das eiſerne Pferd ſeinen Siegeszug durch
Deutſchland.
2 Faß Bier eröffnen den Güterverkehr.
Niemand hatte beim. Bau der erſten Eiſenbahn daran
ge=
dacht, daß ſie nicht nur dem Perſonenverkehr, ſondern auch der
Güterbeförderung dienen könne. Erſt 1836 rollte das erſte
Frachtgut mit der Bahn von Nürnberg nach Fürth. Im
Reſtau=
rant „Zum Krokodil” hängt eine nachgedruckte Urkunde, die uns
die denkwürdige Geſchichte dieſes Experimentes erzählt:
Am 11. Juli 1836 erhielt die Brauerei Lederer in
Nürn=
berg von der „Ludwigsbahn” die Genehmigung, zwei Fäßchen
Bier an das Fürther Gaſthaus „Zur Eiſenbahn” zu ſenden. Die
Vergütung betrug 6 Kreuzer und es wurde zur Bedingung
ge=
ſtellt, daß der Wirt die Fäſſer gleich bei Ankunft des Zuges in
Fürth abholen müſſe. Weiter heißt es in der Verfügung, daß
der Nürnberger Kommiſſär Löhner Sorge dafür tragen ſolle,
„daß dieſer kleine Anfang der Güterbeförderung in gehöriger
Ordnung vor ſich gehe, um ſolchen vielleicht ſpäter ins Große
ausdehnen zu können.” Immerhin ſchien man ſich von ſolchen
Plänen wenig zu verſprechen, denn ein Bild, das dieſen erſten
Frachttransport veranſchaulicht, zeigt einen winzigen Wagen
hinter der Lokomotive, auf dem gerade die beiden Bierfäſſer Platz
finden".
Friedrich Liſt und die ſächſiſche Eiſenbahn.
Der bedeutendſte und weitſchauendſte Wortführer erſtand der
Eiſenbahn in Friedrich Liſt. In Amerika hatte er ſelbſt
Eiſen=
bahnlinien erbaut und ihren ungeheuren wirtſchaftlichen Nutzen
erlebt. Nach ſeiner Heimkehr entfaltete er eine rege und
opfer=
bereite Werbetätigkeit in Deutſchland. Ein neues, einiges
Vom Tage.
Der Leiter der Zweigſtelle der deutſchen Geſandtſchaft in
Nan=
king, Geſandtſchaftsrat Lautenſchläger, beſuchte am Samstag das
chineſiſche Auswärtige Amt und übermittelte dort den Beſchluß der
ſeutſchen Regierung, ihre Geſandtſchaft in China zur Botſchaft zu
erheben. Die chineſiſche Regierung hat bereits die Bereitwilligkeit
zur Erhebung ihrer Berliner Geſandtſchaft in eine Botſchaft zum
Ausdruck gebracht.
Der „Bürgerverein für Harveſtehude und Rotherbaum” iſt von
der Hamburger Polizei mit ſofortiger Wirkung aufgelöſt und
ver=
boten worden, weil ſein Beſtehen und ſeine Tätigkeit den
ſtaat=
lichen Intereſſen zuwiderläuft. Den Mitgliedern des Vereins iſt
es verboten, ſich unter anderem Namen zuſammenzuſchließen.
Zwiſchen Belgien und Luxemburg ſind verſchiedene Abkommen
paraphiert worden, die ſich auf die praktiſche Abwicklung des
bel=
giſch=luxemburgiſchen Warenaustauſches, im Anſchluß an die
Ab=
vertung des belgiſchen Franken um 28 Prozent und des
luxembur=
giſchen Franken um 10 Prozent beziehen.
Dem Beiſpiel Deutſchlands, Japans und Englands folgend,
haben nun auch die Vereinigten Staaten von Amerika ihre
Ge=
ſandtſchaft in China in den Rang einer Botſchaft erhoben.
Präſident Rooſevelt erklärte, ihm ſei von einem Plan, eine
engliſch=amerikaniſche Konferenz einzuberufen, die die
Möglich=
keiten einer internationalen Währungsſtabiliſierung prüfen ſoll,
nichts bekannt.
Donald Richberg, der Leiter der amerikaniſchen Nira und einer
der Hauptberater Rooſevelts, gab bekannt, daß er aus
Geſund=
heitsgründen zurückzutreten beabſichtige, und zwar möglichſt noch
vor dem 1. Juli. Er habe eine Ausſpannung dringend nötig.
Die ſogenannte Patman=Bonus=Bill, die die Ausgabe von
Banknoten im Wert von 2,2 Milliarden Dollar vorſieht, mit denen
die den ehemaligen Kriegsteilnehmern zuſtehenden
Entſchädigun=
gen bezahlt werden ſollen, iſt dem Präſidenten Rooſevelt
zugegan=
gen. Der Präſident hat bereits offiziös ſeine Abſicht bekundet,
gegen dieſes Geſetz ſein Veto einzulegen.
Japan hat in Verhandlungen mit China die Gewährung von
militäriſcher und wirtſchaftlicher Hilfe von dem Austritt Chinas
aus dem Völkerbund abhängig gemacht. Wenn China dieſe und
andere Bedingungen, darunter die Unterdrückung aller anti=
java=
niſchen Boykottbeſtrebungen erfüllt, wird Japan bereit ſein. mit
China ein Bündnis abzuſchließen und ſich zur Hilfeleiſtung gegen
jede dritte Macht verpflichten.
Verfahrene Diplomatie ...
... und andere franzöſiſche Sorgen.
Von unſerem T=Korreſpondenten.
Paris, 18. Mai.
Die franzöſiſchen Marxiſten, Sozialiſten und Kommuniſten
ind durch die Verurteilung ihrer antimilitariſtiſchen Propaganda
durch Stalin in eine heikle Lage geraten. Sie müſſen die
Sar=
asmen, die ſie von rechts bekommen, einſtecken. Die Rechtspreſſe
triumphiert, und manche behaupten ſogar, daß durch die
Des=
avouierung aus Moskau der franzöſiſche Marxismus den
Gnaden=
ſtoß erhalten hat. Glauben tut es allerdings keiner.
Die Art, wie die Sowjets unverhüllt zugeben, daß ſie in die
franzöſiſche Innenpolitik hineinreden können, wird hier übrigens
vielfach als peinlich empfunden. Aber die Sowjetdiplomatie hat
ich nicht überempfindlich gezeigt und das ſowjetruſſiſche
Commu=
niqué wurde letzten Endes von Frankreich durchgeſetzt.
Die Außenpolitik ſteht jetzt in Erwartung der Führerrede
und das Rätſelraten nimmt kein Ende. Man behauptet, daß durch
das Ableben Pilſudſkis und durch die zweite Reiſe Lavals nach
Warſchau in der europäiſchen Politik eine neue Lage entſtehen
kann. Dieſe Lage wird ſich, ſo ſagt man hier, nach der Sitzung
des deutſchen Reichstages klären. Das iſt ein bevedtes Zeugnis
dafür, wie verfahren im Grunde genommen die Situation der
franzöſiſchen Diplomatie iſt.
Die Erklärungen Neville Chamberlains, des engliſchen
Finanz=
miniſters, über die Stabiliſierung haben hier nach der
amerika=
niſchen Stellungnahme Enttäuſchung verurſacht. Wieder einmal
hat England die amerikaniſche Aufforderung, die Währung zu
ſta=
biliſieren, zurückgewieſen. Es iſt intereſſant, daß die Hoffnungen
in Frankreich auf eine baldige Stabiliſierung der angloſächſiſchen
Währungen dennoch nicht aufgehört haben; die Spekulation nährt
ſich von dieſer Hoffnung . .
Die innenpolitiſche Lage ſteht jetzt ganz im Zeichen der
wirt=
ſchaftlichen und finanziellen Schwierigkeiten, rein ſtimmungsmäßig
var die Wirkung des Streiks in Le Havre, der das Preſtige der
franzöſiſchen Schiffahrt gefährdet, niederſchmetternd.
Solange die Wirtſchaftslage in Frankreich ſich nicht zum
beſſeren wendet, iſt es eitel, von irgendeiner ſowjetruſſiſchen
Zu=
ſicherung das Aufhören der allgemeinen Unzufriedenheit zu
er=
warten. Und wie die Dinge ſtehen, kann man eher von einer
dauernden Verſchärfung der Wirtſchaftskriſe ſprechen. Die
Staats=
finanzen bekommen das zu fühlen und die Politik der
kurz=
riſtigen Anleihen wird ſo bald nicht aufhören.
Deutſchland wollte er aus innerer Zerriſſenheit und
Klein=
ſtaaterei emporwachſen laſſen. Der Zollverein und die Eiſenbahn
bildeten die wirtſchaftlichen Grundlagen des neuen Reiches. Liſt
ber hatte das größte Verdienſt um ihre Schaffung.
„Unſer deutſches Vaterland wird, wenn es erſt von
Schie=
nenſträngen durchzogen iſt, emporblühen, Handel und Gewerbe
werden endlich den Sieg über die Ausländerei erringen, und
die Schätze der deutſchen Erde werden allen Deutſchen zuteil
werden.” So ſchrieb Liſt damals. „Der Mittelpunkt des deutſchen
Netzes aber muß Leipzig ſein! Sie iſt die Herzkammer des
deut=
ſchen Binnenverkehrs, des Buchhandels und der Fabrikinduſtrie.”
In Leipzig ſelbſt warb Liſt nun für den Bau einer erſten
Fernbahn zwiſchen Leipzig und Dresden. Auch hier begegneten
die Zeitgenoſſen den neuen Plänen mit Mißtrauen und
Ab=
ehnung. „Wozu eine Eiſenbahn?” fragten ſie verwundert. „Was
hat der Leipziger in Dresden, der Dresdener in Leipzig zu tun?”
Dennoch zeigte ſich die ſächſiſche Regierung ſchließlich
entgegen=
ommend und billigte Liſts Pläne, begründete nach ſeinem
Vor=
ſchlag einen Arbeitsausſchuß und ſtellte Liſt mit ſeinen großen
Erfahrungsſchatz in den Mittelpunkt des Unternehmens.
So ging die Arbeit rüſtig vorwärts, und 1838 wurde die
Fernbahn Leipzig—Dresden eröffnet. Sie hatte eine Länge von
115 Km. und ſie führte durch den erſten Bahntunnel bei Oberau.
Von der erſten Fahrt mit dieſer Bahn erzählten die
Mitreiſen=
en intereſſante Abenteuer. Sie fuhren in offenen Wagen 3.
Klaſſe und geſchloſſenen Wagen 1. Klaſſe, ferner gab es auch
Wagen 2. Klaſſe, die ein Dach, aber keine Fenſter beſaßen. Als
der Zug durch den Tunnel fuhr, wurde die Dunkelheit vielen
unheimlich, und beſonders in offenen Wagen brach ein mächtiges
Schreien aus. Doch noch größer war die Ueberraſchung, als die
Tunnelfahrt beendigt war. Die Lokomotive hatte nämlich vor
der Einfahrt ihren hohen Schörnſtein nach hinten umbiegen
müſſen und ſein Rauch hatte die Geſichter der 3. Klaſſe=
Paſſa=
giere in Mohrenköpfe verwandelt.
Die Leipzig=Dresdener Bahn führte auch die erſten
ge=
ſchloſſenen Güterwagen mit ſich. Schon nach wenigen Monaten
gelang es ihr, die Laſtenbeförderung auf der Straße an ſich zu
ziehen. Der geſamte Handels= und Perſonenverkehr in
Mittel=
deutſchland wurde belebt — ganz, wie Liſt es vorausgeſagt.
Märtyrerſchickſal ..
Der Mann, der in glühender Vaterlandsliebe das neue Werk
der wirtſchaftlichen Einigung begründet hatte, erntete den
Un=
dank ſeiner Zeitgenoſſen. Zweimal hatte Friedrich Liſt ſein
Ver=
mögen für ſeine Ideen geopfert. Werbeſchriften und eigene
Bau=
verſuche verſchlangen ſeine Erſparniſſe. In ſchmählicher Weiſe
enttäuſchte man ihn in Leipzig. Er, der eigentliche Schöpfer des
Eiſenbahnunternehmens, ſah ſich bald beiſeite geſchoben. Und
Zur Reform des Rechtsſtudiums.
+* Innerhalb der umfaſſenden Studienreform, in der
uns zur Zeit befinden, wird das Rechtsſtudium mit beſond,o.
Gründlichkeit bedacht, und in der Tat iſt hier die Reform
nötigſten geweſen.
Es liegt im Charakter der Juriſprudenz als Wiſſenſch,
daß ſie weniger als andere Diſziplinen den
Durchſchnittsjüm=
der ſie oft nur als Brotberuf ergreift, geiſtig zu feſſeln verm
Nicht weil ſie an ſich ein unintereſſantes Fach wäre; im
Ges=
teil: Rechtsſtudium und Rechtspraxis ſtellen, entſprechend
hohen Amt, zu dem ſie vorbereiten und dem ſie dienen
größten Anforderungen in geiſtiger und charakterlicher Hinn
Wohl aber bringt die Menge des Stoffs, den es anzueignen
zu verarbeiten gilt, die Gefahr einer gewiſſen Scholaſtik mit;
und zweifellos hat die Art des bisherigen Lehrbetriebes
ſcholaſtiſche Seite zu ſehr hervortreten laſſen. Ein großer
der Profeſſoren — das kann man ohne Uebertreibung
tellen — beſchränkte ſich, oft notgedrungen, darauf, in
Kollegs Auszüge der Lehrbücher vorzuleſen. Dadurch ent.
bei den Studierenden leicht die grundverkehrte Auffaſſung
zu Erlernende ſei ein im Grunde fertig daliegender, aus 9
büchern, Kommentaren und Entſcheidungsſammlungen
einfan=
entnehmender Beſtand, der dann auf den jeweiligen Fall oe
wenden ſei („Kaſuiſtik”). Ganz allgemein aber entſtando
unmögliche Auffaſſung, daß die Juriſprudenz eine Beſchäftin,
für Durchſchnittsköpfe ſei, ſofern nur das Gedächtnis bei fi
gut ausgebildet.
Eine ſolche Auffaſſung iſt nicht nur troſtlos für
Studierenden, ſie iſt auch unverträglich mit der eigentlichen H
Aufgabe, die jeder, auch der kleinſte Richter oder Anwalt hat:
zu finden im Rahmen des Geſetzes und auf perſönliche.
gebundene Gewiſſenverantwortung. Von dieſer
Verantwo=
iſt er auch nicht entlaſtet durch die Möglichkeit, daß die ettty
Berufungsinſtanz anders entſcheidet. Zweifellos bedarf es:
Studiums der Entſcheidungen hoher Inſtanzen, und es iſt
tiſch unumgänglich, daß die Urteile höherer Gerichte fü) Gei
untergeordneten Inſtanzen eine gewiſſe normgebende Beder.h,
haben. Der Student, Referendar oder junge Aſſeſſor ſod
ſtudieren, um ſich zu ſchulen, nicht aber um ſich gängeln zu Aiſsuf
Die Folge darf alſo nicht eine Erſtarrung ſein, und es 400
nicht dazu führen, daß 99 Prozent der Richter ſich den Alßy,
des Geſetzgebers, wo er zweifelhaft iſt, von den höheren Adrn
legungsinſtanzen „vorſagen” läßt, ſtatt grundſätzlich — ſre
es ſeine Pflicht iſt — zu entſcheiden, als gäbe es keine Ir
über ihm.
m8
Der junge Juriſt muß alſo dazu angehalten werden, Nüren Zug die
nur exegetiſch, ſondern auch rechtsſchöpferiſch denken zu l/4 nd ſonſti
Allerdings kann das während der Ausbildungszeit nu hud Goralen
ſchränkt der Fall ſein, denn es iſt nötig, daß der Rechtsſt twyen in ihren
bevor er an die ſchwierigen und verantwortungsvollen Praulſe Weg des Tr
der Rechtsſchaffung und Rechtserneuerung geht, ſich vorhs eatat
nötige theoretiſche und praktiſche Werkzeug für ſolche Außick, rlien
aneignet und von dem Handwerksmäßigen, das damit nothnm
verbunden iſt, wird ihn keine Methode der Ausbildung be =Bſtgungen
Eine andere ſelbſtverſtändliche Grenze iſt jeder rechtsſchöpfe-Iſrw ſchließen
Tätigkeit natürlich durch das geltende Recht geſetzt, da- Kunden an de
Richter im geringſten abzuändern befugt iſt. Gerade der ;eiſunden,
ritäre Staat erfordert — wie Staatsſekretär Freisler vor SPhohen C.
Zeit in einem viel beachteten Aufſatz hervorgehoben hat. —yliche näher
Erkenntnis, daß, ſo lange ein Geſetz von den maßgel Feer Veit S
Inſtanzen nicht aufgehoben iſt, es unbedingt bindend austede m
den Richter gilt.
Damit iſt jede Willkür in der Geſetzesauslegung abgnen Mitelſe
Der Unterſchied, auf den es ankommt, iſt der, daß der ul de für d
ſchöpferiſch geſchulte Juriſt fähig ſein wird, aus dem Füln vor de
Leben zu formen, es lebendig und zugleich verantwortl /Kinslau=
Sinne des Rechtsſchöpfers auszulegen, während der nur kaſ ſiſü die Katl
Eingeſtellte ängſtlich auch dort nach dem „Willen des Geſetzen/ indeſſen erdrd
ſuchen wird, wo eine offenſichtliche Lücke im Geſetz iſt, dit ſats. Vor dem
durch Analogieſchluß nicht geſchloſſen werden kann. Fri Sapiel
Das Mittel, das die neue juriſtiſche Studienordnungſwe der hohen
die wir ſ. Zt. eingehend berichtet haben) ergreift, um in „Ferien der Kle
Sinne friſche Luft und neue Antriebe in das Rechtsſtudäüne der War
bringen, iſt die abſolute Lernfreiheit; es iſt der Weg, au /0er )es Papſte
die alte Univerſitas freie, ſelbſt urteilende Köpfe herana/ ege der g.
hat. „Belegt nur die Vorleſungen, die ihr wirklich hören ichW gebrängt die
Nicht das Teſtierbuch, ſondern die Leiſtung entſcheidet N. Auf allen
Prüfung” — ſo lautet der Satz in den Richtlinien für uchar hinter
Rechtsſtudium, durch den die Pflichtkollegs abgeſchafft uei Sräſidenten
ſind. Der Student ſoll ſeinen Weg ſelbſt ſuchen und im Ehy-” eſe treueſte
zeigen was er kann, nicht wo er es gelernt hat. — Ess F0Mund Dre
wünſchen, daß die Hoffnungen, die man an die neu eingnil”, iſt dem
Lernfreiheit und die neue rechtswiſſenſchaftliche Ausb13/mlitär
knüpft, durch die junge Juriſtengeneration gerechtfertigt und 2huten v
füllt werden.
I
LEi um
ud die
nachdem man alle ſeine Erfahrungen und Pläne ausg !
hatte, fand man ihn mit leeren Worten und einer „Ehre
von 2000 Talern ab
Als die Leipzig=Dresdener Eiſenbahn eröffnet wurch
Liſt in Leipzig ſchon völlig vergeſſen; kein Wort des
und der Anerkennung lohnte ſeine aufopfernde Tätigkef
Preußen, Bayern und Thüringen ging es Liſt nicht
ander=
nahm ſeinen Rat und ſeine Hilfe an, doch nirgends kamn
einer Anſtellung, die dem Alternden Sicherheit und Ruly
Verleumdungen und Spott verfolgen ihn und ſeine
vaganten Pläne‟. Man lachte damals über ſeinen Ee
eines deutſchen Eiſenbahnnetzes — heute iſt er längſt Wik2
geworden, und die gleichen Eiſenbahnlinien, die Liſt 19‟
zeichnete, ſind auch heute die wichtigſten Hauptſtrecken.
Verſtimmt und verzweifelt brach Liſt zuſammen, ehe
der nach Amerika zurückkehren konnte. Am 30. Nobemon”
erſchoß er ſich in Bad Kufſtein. „Armer Freund”, rief 280
Laube ihm nach, ein ganzes Land konnteſt du begluge.
dies Land konnte dir nicht einen Acker Erde, nicht ein I9=
Haus geben für die Winterzeit des Alters!”
Siegeszug des Flügelrades.
In ſchneller Folge wurden nun überall in Deutſchlang.5
bahnlinien angelegt. 1838 wurde der Schienenweg voſ
nach Potsdam fertiggeſtellt. Auch hier hatte es nicht 9e!!
mancherlei Widerſtänden und heiteren Zwiſchenfällen.
genöſſiſcher Geſchichtsſchreiber berichtet das aufſchlußkeſ.”
ſpräch zweier Geheimräte über das Eiſenbahnprojeit=
„Wo ſoll das hinaus? Das kann kein gutes Ende m.
Da graben ſie und graben ſie und wollen bei Schönebel.?
den Berg unter der Erde durch. Es iſt ſchrecklich.”
„Ja, das geht gegen alle Ordnung. Die Fuhrleuie
aufſäſſig. Die Pferdezucht wird ruiniert. Das iſt aues
nichts als Dampf!“
Und auch König Friedrich Wilhelm III. äußerte ſich ſte
„Kann mir keine große Glückſeligkeit vorſtellen, ob Mal
Stunden früher in Potsdam ankommt oder nicht. Der Ke
poſtmeiſter von Nagler aber ſpottete mit überlegenen. "
Dummes Zeug! Ich laſſe täglich diverſe ſechſitzige Bolle
Potsdam gehen, und es ſitzt niemand drinnen! Vel”
meine Herren, Ihr Geld abſolut los werden wollel,
ie es lieber gleich zum Fenſter hinaus, ehe Sie (82"
unſinnigen Unternehmungen hergeben.” Und als ſchon.
Zug nach Potsdam fuhr, hielt der Pfarrer Cosne."
digt, „in der die Schäflein inſtändigſt gewarnt wil.."
von dem hölliſchen Drachen, dem Dampfwagen um "
eit willen fernzuhalten.
Doch all dieſe Urteile hielten den Siegeszug de"
19ft
[ ← ][ ][ → ]tag, 19. Mai 1335
DNB. Krakau, 18. Mai.
ez nach 8 Uhr traf der Sonderzug mit der Leiche des
Erſtgzuſſarſchalls Polens auf dem Hauptbahnhof in Krakau ein.
Die /edt bot den Anblick eines rieſigen ſchwarzen Flaggen=
Nmeene Tahezu die geſamte Bevölkerung der Stadt hate ſich zum
gahrzu begeben, um den Sonderzug mit der Leiche Pilſudſkis
z gmuiten. Nach dem Eintreffen des Zuges formierte ſich
der „Nchenkondukt, in dem auch die deutſche Abordnung mit
dem „An ſterpräſidenten General Göring an der Spitze und dem
ügeutſichn Botſchafter von Moltke ſowie die drei Vertreter der
heutſſic Wehrmacht ſchritten.
Aüdke Spitze des Trauerzuges den Platz vor dem Bahnhof
detringt räſentierten die dort aufgeſtellten militäriſchen und
halb=
nilitzlärchen Verbände das Gewehr. Unter dem andächtigen
5chwpeſen der vieltauſendköpfigen Menge formierte ſich der
rguputg. Wieder reitet an ſeiner Spitze der General Drese
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 137 — Seite 3
Pilſudſkis letzte Fahrt.
digerauerfeierlichkeiten in Krakau. — Beiſehung des Marſchals in der Königsgruft im Wawel=Schloß.
Im Anſchluß an die Meſſe hielt der polniſche Staatspräſident
Der Trauerzug
Moſzicky die Trauerrede.
Damit war die offizielle Trauerfeier beendet. Legionäre der
durch die Straßen Krakaus.
verſchiedenſten Formationen werden nun gegen Abend den
ar hiſter dem Sarg wieder die Familie. Wilnger Bürger
tra=
eigenſten Auſtürne mit der Erde aus der geliebten Heimat des Ver=
Angu wigtien Der greiſe Staatspräſident Moſeicki führt den Zug der
peru mtlüüch Vertreter faſt aller europäiſchen Staaten und der
jeſer Vn brigte Mächte der Welt an. Diesmal marſchieren auch die
leit duß glie huhen Offiziere mit, deren Flugzeug ſich wegen des
ſchlech=
ſiellos hozen Abers verſpätet hatte, und die darum an den Warſchauer
uzen u geierriceiten nicht teilnehmen konnten. Neben dem deutſchen
rer Geiz ertrwie iſt die Freie Stadt Danzig mit ihrem
Senatspräſiden=
gebend an Gliriſer vertreten.
Dar folgen die Miniſter, die Marſchälle des Seims und
Se=
mſ uts, de Generalinſpekteur des Heeres, der Präſident der
Ober=
m ltrollkammer und des Oberſten Gerichts, weiter andere
ſhe zierungsbeamte, die Staatspräſidenten von Krakau und
„ſarſhzu, die Generalität, das diplomatiſche Korps, die
Geiſt=
z chenehr nicht katholiſchen Kirchen und Bekenntniſſe, die
Rek=
ihe es / ren de Hochſchulen, die Vertreter der polniſchen Wiſſenſchaften
r Küun und Literatur, unzählige Beamte, Vertreter der Polen
s dimAuslande und des Offizierkorps und dann in einem
un=
erſekölren Zug die Abordnungen der verſchiedenen
halbmilitä=
riſch denlen cherg nd ſonſtigen Verbände. Beſonders fallen Bauern aus
wwich nd Goralen aus der Gegend von Zakopane und aus den
duß der A tkarwahen in ihren kleidſamen Trachten auf.
DerWeg des Trauerzuges führt vom Bahnhof die Lubicz=
9 geht, ſo raßt atlang, um dann in großem Bogen auf der Straße, die
g für ſo0 f dſnalten Feſtungswällen errichtet iſt, einen Teil der
Alt=
dus dunſ dt ſur Babelſchloß entlangzuführen. Er geht an den Türmen
T Ausbilhu d Beiſtigungen der alten Königsſtadt entlang. Dem langen
ſeder rechlöſe auerziy ſchließen ſich Tauſende von Organiſationen an, die ſeit
ſt geſte Alenn Eunden an den Nebenſtraßen in kilometerlangen Kolon=
Gerot ’n büutſtanden. Die im Zuge mitſchreitende Geiſtlichkeit ſingt
Freislekuntn rochen Choräle. Als die Leiche ſich der herrlichen
hahen ariehniche nähert, die den berühmten Hochaltar des
Nürnber=
den Nir Meiers Veit Stoß enthält, klingen von einem der beiden
irmm te wehmütigen Klänge des auf einer jahrhundertealten
adi ſtio fußenden Turmſignals herab.
IhaMittelſchiff der Marienkathedrale ſteht der purpurne
der A0 ſtafſill der für den Sarg des Marſchalls beſtimmt iſt. Er ſteht
aus hmitſtelar vor der goldenen Kapelle mit dem Sarge des hei=
„ien ¼nislaus. Orgeltöne brauſen auf, als die Generale den
wirg ſih die Kathedrale tragen und auf den hohen Katafalk
llenn indeſſen erdröhnen draußen die 101 Schuß des letzten
ſren rolts. Vor dem Hauptaltar zelebrierte der Krakauer
Erz=
ſchof üirſt Sapieha in großer Aſſiſtenz die große Totenmeſſe.
ſe Gelte der hohen Geiſtlichen werden von den klagenden
nue gängen der Kleriker abgelöſt. Rechts neben dem
Hoch=
tar in der Warſchauer Nuntius Marmarggi als perſönlicher
dgeſcinter des Papſtes Platz genommen.
D)eNenge der gläubigen Trauergemeinde, die Kopf an
ppf iſü gedrängt die weiten Räume füllt, verhart atem= und
gungnsls. Auf allen Geſichtern malt ſich tiefe Ergriffenheit.
Umlnttelbar hinter den Hinterbliebenen des Verewigten und
m Sutspräſidenten ſtehen dem Sarge die Männer am
näch=
n, diſeine treueſten Kampfgefährten waren, die Generale
dz=Anzly und Dreszer, der frühere Reitergeneral der Erſten
Rigaiue Mit dem Kriegsminiſter Kaſprzycki zuſammen haben
jetzi us militäriſche Erbe des Marſchalls zu verwalten. Für
hige AAnuten verſtummen die Gebete und Geſänge. Die
Ge=
eindich tiet zum frommen Gebet nieder. Dann erfüllen wieder
Geibe und die Geſänge den Raum.
ichtnick auf. Begeiſtert jubelten die Berliner ihrer Eiſenbahn
unDit Kronprinz ſprach bei der Eröffnung das prophetiſche
ſort: Dieſen Karren, der durch die Welt rollt hält kein
ſenſckſennn mehr auf.” Freilich, das Kritikbedürfnis des
Ber=
hers Täßerte ſich auch gegenüber der Eiſenbahn, mit deren
eſchwtwigkeit man anfangs unzufrieden war, ſo fragte ein
Bshafſt Kritikaſter in der Zeitung an ob wan nicht dafür
Rgent Iyae, daß die Fahrgäſte nicht ſo durch das Betteln
Näſtich vürden. „In der letzten Zeit fällt beſonders ein
In=
lide An inem Stelzfuß auf, der neben der Bahn bis Steglitz
Fläuch no die Reiſenden anbettelt . . ."
3éMJahre nach Eröffnung der erſten deutſchen Eiſenbahn
hrenA ſon 2200 Km. Eiſenbahngeleiſe in Deutſchland
vor=
andens die Eiſenbahn eroberte Deutſchland, eine neue Zeit
Fach a0ſt deren Symbol das Eiſerne Pferd war. Aus mancherlei
verrctn Kämpfen und Schickſalen wuchs die deutſche Eiſen=
Von 1m 00 Jahren ihres Beſtehens zum unentbehrlichen Ver=
Mrsmatl unſerer Tage und zu einem wichtigen Glied des
eutſchie W irtſchaftslebens.
20 Bererbung der Krebskrankheit.
hAher Zeit, da Vererbungsfragen alle Welt bewegen, hat
ich 9 0roblem der Erblichkeit des Krebſes ſtärkſte Aufmerk=
Seilhl w eckt und bei vielen Menſchen, vor allem bei jenen,
Derd Aa milien Krebsfälle vorgekommen ſind, Angſt und Un=
De Mchigerufen. Dieſe Krebsangſt wird durch die übertriebene
SeNawſim vermehrt, daß Krebskrankheit zunehme. Darin liegt
De B N Gefahr für die Volksgeſundheit. Tatſächlich iſt keine
Dinay m londern, wie S. Peller nachweiſt, ein langſamer
Rück=
u8 Eh Frebskrankheit in den letzten 25 Jahren eingetreten.
Sint, Dcßh, babei den Altersaufbau unſerer Bevölkerung berück=
WiggEAns Durchſchnittsalter der Menſchen iſt durch die er=
Toten die ſchmale Treppe in die Königsgruft hinabtragen,
dort=
hin, wo die größten Heroen der polniſchen Geſchichte ihren ewigen
Schlaf tun. Dort wird der erſte Marſchall Polens neben dem
Fürſten Poniatowsſki, den Königen Stefan Batory und Jan
Sobiewſky und den Dichtern Mickiewiecz und Slowacki beigeſetzt.
Staatspräſidenk Moſcicki empfängt die ausländiſchen
Trauergäfte.
DNB. Krakau, 18. Mai.
Im Anſchluß an die offiziellen Trauerfeierlichkeiten empfing
der polniſche Staatspräſident Moſeicki im Ritterſaal des
Wawel=
ſchloſſes die verſchiedenen Abordnungen der auswärtigen Mächte,
deren Mitglieder er ſich einzeln vorſtellen ließ. Er unterhielt
ſich mit Miniſterpräſident Göring und den anderen Mitgliedern
der deutſchen Abordnung ſehr freundlich.
Am Nachmittag trafen ſich die Mitglieder aller Abordnungen
als Gäſte des polniſchen Staatspräſidenten gemeinſam im Hotel
Francuſki.
Krakauer Huldigung für Miniſterpräſidenk Göring.
DNB. Krakau, 18. Mai.
Am ſpäten Nachmittag war Miniſterpräſident General Göring,
der ſich vorher den berühmten Hochaltar des Nürnberger Meiſters
Veit Stoß in der Marienkirche angeſehen hatte, mit den
Vertre=
tern anderer Staaten beim Grafen Potocki zum Tee geladen.
Als der Miniſterpräſident nach dem Tee das Palais verließ,
das am Ring, alſo am Mittelpunkt des Verkehrs liegt, ſpielte ſich
eine Szene ab, die kennzeichnend iſt für die Sympathien, deren ſich
General Göring unter der polniſchen Bevölkerung erfreut. Da das
Auto des Miniſterpräſidenten nicht gleich zur Stelle war, mußte
er mit ſeinem Adjutanten einige hundert Schritt zu Fuß
zurück=
legen. Kaum hatte die vielhundertköpfige Menge den preußiſchen
Miniſterpräſidenten erkannt, als ſie ihm ſtürmiſche und begeiſterte
Huldigungen darbrachte, die erſt ein Ende nahmen, als die
deut=
ſchen Herren in ihre Autos geſtiegen und davongefahren waren.
Der Führer ehrt Polens Nakionalheros.
Feierliches Requiem in der Hedwigskathedrale.
DNB. Berlin, 18. Mai.
Zur Stunde, da die ſterbliche Hülle des nationalen Heros des
polniſchen Volkes und Erſten Marſchalls des polniſchen Staates im
Königsſchloß in Krakau, im Wawel, zur letzten Ruhe geleitet
wurde, fand in Berlin in der St. Hedwigs=Kathedrale im
Bei=
ſein des Führers und Reichskanzlers, zahlreicher Miniſter, des
Nuntius Orſenigo und des Diplomatiſchen Korps ſowie der
Ver=
treter der Wehrmacht ein feierliches Requiem ſtatt, das von dem
Dompfarrer, dem Domkapztular Mſgr. Lichtenberg, zelebriert
wurde. Nuntius Orſenigo nahm die absolutio ad tumbam vor.
Die Kathedrale hatte eine ſchlichte und würdige
Ausſchmük=
kung erhalten. Wände und Säulen waren in tiefes Schwarz
ge=
hüllt, ebenſo der biſchöfliche Thron, die Bänke des Altarraums
ſowie die Seſſel und Betſtühle des Führers und des polniſchen
Botſchafters Die Sakramentsbapelle war durch einen rieſigen
ſchwarzen Vorhang, auf dem ein weißes Kreuz leuchtete, vom
Kirchenſchiff getrennt. Am Ende des Mittelganges vor den Stufen
des Hochaltars war der Katafalk aufgebaut, von ſchlichtem
Blatt=
grün und ſechs großen Leuchtern umgeben. Die Nationalflagge
Polens, das weiß=rote Tuch mit dem ſilbernen Adler, deckte ihn.
Schon lange vor Beginn ſetzte der Andrang der polniſchen
Ko=
lonie in Berlin zur Trauerfeier in der Kathedrale ein. Eine
Ehrenabordnung der Schutzpolizei, Abteilung Feldjägerkorps mit
Stahlhelm, bildeten am Eingang und an der Außenſeite der
Bänke Spalier.
Zur Rechten des Kirchenſchiffes nahm das Diplomatiſche
Korps Platz, das faſt vollzählig unter Führung der Botſchafter
von Amerika, England, Frankreich, Italien, Japan mit den
Militärattachés erſchienen war.
Zur Linken des Kirchenſchiffes hatten die Mitglieder der
Reichsregierung ihre Plätze. Man bemerkte die Miniſter v.
Neu=
rath, v. Blomberg, Dr. Goebbels, Seldte, Darré, Elz=Rübenach
und Frank, als Vertreter des Miniſterpräſidenten General Goe=
Weihlskämpfung vieler Volksſeuchen wefentlich erhöht wor=
Sle Krebs nun vorzugsweiſe eine Erkrankung der höhe=
2nZrlter iſt, kommen heute mehr Menſchen in das krebs=
Agek iter als früher. Es erkranken aber heute ſicher nicht
eAr Mäl rige an Krebs als früher und es ſterben ſogar
Sitcen Bl er ſchwieriger iſt aber die Beurteilung der Erblich=
D iger Geſchwülſte. In einer größeren wiſſenſchaftlichen
SaI ber bekannte Krebsforſcher, Prof. Dr. Fiſcher=Waſels,
Westchus Senckenbergiſchen pathologiſchen Inſtituts der Uni=
Ssichlrszuanfurt a. M. (Schriften zur Erblehre und Naſſen=
Wech L berausgegeben von Günther Juſt Verlag Metzner,
Stiwhiales, Das über die Vererbung der Krebskrankheit
be=
is M ruſammengefaßt. Die Arbeit führt tief in die ſehr
verwickelten Vorgänge der Erblehre hinein, ſie zeigt, daß, wie
bei jedem Vererbungsvorgang nur die Anlage zur Entſtehung
der Krankheit weitergegeben wird. Wie die zahlloſen
Tierver=
ſuche und die Studien an Familienſtammbäumen ergeben,
ſpie=
len für den Krebs vermutlich mehrere Erbanlagen eine Rolle,
die recht verſchiedenartigen Erbgeſetzen unterworfen ſein können.
Mindeſtens müſſen zwei Erbfaktoren vorhanden ſein, ein
all=
gemeiner, der die Bereitſchaft zur Krebserkrankung beſtimmt
und ein anderer, der die örtliche Geſchwulſtentſtehung bewirkt.
Beides kann jedoch auch durch äußere Schädigungen oder
er=
worbene Veränderungen bedingt ſein. Der Zeitpunkt der
Er=
krankung iſt ebenfalls keineswegs immer erblich feſtgelegt.
Wahr=
ſcheinlich ſpielen noch andere Erbfaktoren eine Rolle, die unſere
Stoffwechſelvorgänge beeinfluſſen. Schon ſeit langem iſt es ja
bewieſen, daß Krebsbildungen künſtlich erzeugt werden können
und die vielen Formen der Krebskrankheit durch gewerbliche
Schädigung hat dieſe Erfahrung auch für den Menſchen beſtätigt.
Es dürfte kaum eine größere Familie geben, in der nicht ein
oder mehrere Krebsfälle vorgekommen ſind. Wenn mehrere
Krebsfälle an verſchiedenen Organen: Bruſtkrebs, Magenkrebs,
börsartige Geſchwulſt am Auge auftreten, ſo ſpricht das auch
noch nicht für eine beſonders ſtarke erbliche Belaſtung. Nur wenn.
die gleiche Krebsart ungefähr im gleichen Alter bei einer
größe=
ren Zahl von Geſchwiſtern auftritt, wie bei der Familie
Napo=
leon Bonapartes, tritt der Erbfaktor ſtärker hervor. Napoleon,
ſowie zwei ſeiner Schweſtern und ein Bruder ſtarben am
Magenkrebs, desgleichen ſeine Mutter. Solche Krebsfamilien
ſind an ſich ſelten und derartige Beiſpiele ſollten uns nicht zu
der peſſimiſtiſchen Auffaſſung verführen, die ganze Familie ſtände
unter einem unabwendbaren Schickſal, weil ein oder zwei
Vor=
fahren an der böſen Krankheit geſtorben ſeien; mündlichen
Ueber=
lieferungen über Krebsleiden darf man nie unbedingt trauen, ſie
ſind oft durch die Angſt gefärbt. Wenn wirklich berechtigte
Be=
fürchtungen in dieſer Beziehung beſtehen, iſt rechtzeitige
gründ=
liche ärztliche Unterſuchung am Platz und vertrauensvolle
Be=
folgung des ärztlichen Rates das einzig Richtige. Die
Erb=
forſchung wird auch auf dieſem Gebiet eifrig weiter arbeiten.
Ihre Ergebniſſe ſind heute ſchon ſehr bedeutungsvoll, dürfen
aber nicht zu einer Geſpenſterangſt aufgebauſcht werden.
Dr. G. K.
Von der Univerſität Gießen. Der Privatdozent an der
Univerſität Gießen Dr. Wilhelm Claß wurde zum
außerordent=
lichen Profeſſor für Strafrecht an der Univerſität Frankfurt a. M.
ernannt. — Der Privatdozent Dr. Walter Rauh iſt vom
Reichs= und Preußiſchen Miniſter für Wiſſenſchaft, Erziehung und
Volksbildung mit Wirkung ab 1. April 1935 an die Univerſität
Leipzig verſetzt worden.
ring Generalleutnant der Flieger Milch, die Gattin des
Miniſter=
präſidenten Göring in Begleitung ſeines perſönlichen Adjudanten,
Miniſterialrat Gritzbach, den Chef der Heresleitung General der
Artillerie von Fritſch, den Chef der Marineleitung Admiral
Raeder, Generalleutant von Reichenau, Staatsſekretär von Bülow,
den Chef des Protokolls Graf von Baſſewitz, Oberbürgermeiſter
Sahm ſowie zahlreiche Vertreter der einzelnen Miniſterien, der
Partei ſowie ſtaatlicher und kommunalen Behörden.
Punkt 11 Uhr wurde Nundius Orſenigo vom Domkapitel in
die Kirche geleitet. Kurz darauf erſchien der Führer und
Reichs=
kanzler mit ſeinem Adjutanten, begleitet von Staatsſekretär Dr.
Meißner.
Der polniſche Botſchafter Lipſki empfing den Führer im
In=
nern der Kirche am Portal und geleitete ihn, nachdem der Führer
dem Botſchafter nochmals perſönlich ſein Beileid ausgeſprochen
hatte, zu ſeinem Platz.
Das Lied „Verlaß’ mich nicht” von der Sängerin der
War=
ſchauer Oper Adelina Koryto=Czapſki in polniſcher Sprache
vorge=
tragen, leitete den Trauergottesdienſt ein. Dann zelebrierte der
Dompfarrer Domkapitular Mſgr. Lichtenberg unter Aſſiſtenz der
Domgeiſtlichkeit das Pontifikalrequiem. Nach der Handlung und
am Schluß der Meſſe trug die Sängerin nochmals mit einigen
Lie=
dern zur weihevollen Geſtaltung des Trauergottesdienſtes bei.
Im Anſchluß an das Requiem erteilte der Nuntius die
Ab=
ſolution am Katafalk, der die Trauergemeinde ſtehend beiwohnte.
Darauf verließ der Führer mit ſeiner Umgebung in Begleitung
des polniſchen Botſchafters Lipſki die Kathedrale, während die
übrige Trauergemeinde wartete, bis der Nuntius die Kirche
ver=
laſſen hatte.
Auf dem Wege von der Kathedrale nach der Reichskanzlei
wurden dem Führer, beſonders in der Behren=Straße, lebhafte
Ovationen dargebracht.
Vorläufige Aukobahn=Bekriebs= und
Verkehrsordnung.
DNB. Berlin, 17. Mai.
Im Reichsgeſetzblatt wird die „Vorläufige Autobahnbetriebs=
und Verkehrsordnung” veröffentlicht.
Darin wird u. a. beſtimmt, daß die Kraftfahrbahnen nur
von Kraftfahrzeugen „maſchinell angetriebenen, nicht an Gleiſe
gebundenen Landfahrzeugen” benutzt werden dürfen. Verboten
iſt die Erteilung von Fahrunterricht und die Abhaltung von
Führerprüfungen auf den Kraftfahrbahnen. Rennen
Rekord=
fahrten und ähnliche Veranſtaltungen dürfen unbeſchadet der
ſonſt erforderlichen Genehmigung nur mit Zuſtimmung der
Ge=
ſellſchaft „Reichsautobahnen” ſtattfinden.
Die Kraftfahrzeuge haben die rechte Hälfte
der in ihrer Fahrtrichtung rechts liegenden
Fahrbahn zu benutzen. Die linke Hälfte der Fahrbahn
darf nur beim Ueberholen befahren werden.
Wenden auf der Fahrbahn iſt verboten.
Die Reichsſtvaßenverordnung vom 28. Mai 1934 und ihre
Ausführungsbeſtimmungen finden auf die Kraftfahrbahnen
ſinn=
gemäß Anwendung.
Verboten iſt, die Kraftfahrbahnen einſchließlich ihrer
Nebenanlagen zu beſchädigen oder zu verunreinigen, Gegenſtände
auf die Fahrbahn zu legen oder andere Fahrthinderniſſe zu
be=
reiten, Signale nachzuahmen oder andere verkehrsſtörende oder
verkehrsgefährdende Handlungen vorzunehmen.
Die Verkehrspolizei auf den
Kraftfahrbah=
nen wird von den Verkehrspolizeibehörden und ihren Organen
wahrgenommen. Die Verkehrspolizeibehörden haben von
Straßenſperrungen, die auf den Betrieb der Kraftfahrbahnen von
Einfluß ſind, den oberſten Bauleitungen der Geſellſchaft „
Reichs=
autobahnen” rechtzeitig Mitteilung zu machen.
Den Bedienſteten der Geſellſchaft „
Reichs=
autobahnen”, zu deren Aufgabenkreis die Ueberwachung
der Kraftfahrbahnen gehört, ſtehen im Rahmen dieſes
Aufgaben=
kreiſes nach Maßgabe ihrer Dienſtanweiſung polizeiliche
Befugniſſe zu.
Wer den Beſtimmungen dieſer Verordnung zuwiderhandelt
wird mit Geldſtrafe bis zu 150 Mark oder mit Haft beſtraft,
wenn nicht nach den allgemeinen Strafbeſtimmungen eine höhere
Strafe verwirkt iſt.
Der Chef des SS.=Hauptamtes, SS.=Gruppenführer Wittje,
hat aus geſundheitlichen Gründen den Reichsführer=SS. um
Ent=
hebung von ſeinem Amt gebeten. Der Reichsführer=SS. hat
die=
ſem Wunſche Rechnung getragen und zum Nachfolger den
bisheri=
gen Führer des SS.=Oberabſchnittes Rhein, SS.=Gruppenführer
Heißmeyer ernannt.
Mit Genehmigung des Reichs= und Preußiſchen Miniſters des
Innern hat der Polizeipräſident von Berlin die im
Verwaltungs=
bezirk Horſt=Weſſel=Stadt gelegene Litauer Straße in Lasdeher
Straße umbenannt.
Der engliſche König hat formell den engliſchen Geſandten in
China zum Botſchafter ernannt.
„Hiet ſind Gemſen zu ſehen!“
Zu meinem neuen Stück.
Wie immer beſchäftigte mich auch der Stoff zu meinem
neuen Stück viele Jahre lang. Ich kam auf dieſen Stoff oder
vielmehr dieſer Stoff kam auf mich zu auf vielen ſommerlichen
Bergfahrten in Oberbayern, in der Schweiz und in Tirol. Denn
die Berge waren meine große Sehnſucht und Leidenſchaft von
Kindheit an. Ich bin oft, im Sommerſonderzug dritter Klaſſe,
eine ganze Nacht durch in die Alpen gefahren und ebenſo hart
und unbequem wieder zurück: nur weil ich auf dieſe Art zwei
Hotelübernachtungen ſparte und zwei Urlaubstage gewann. Ich
habe immer lieber auf einen neuen Sommeranzug verzichtet als
auf eine neue Sommerreiſe. Und ich bin oft mit abſolut leeren
Taſchen von dieſen Fahrten heimgekehrt, aber mit reichen
Augen und mit einem Herzen voll buntem Glück und neuer
Sehnſucht.
Mein Grundeinfall war wohl der das auf dieſen Reiſen
immer wieder erlebte und beobachtete Farbendurcheinander auf
einer „Alm” in einen luſtigen Handlungsrahmen zu ſpannen,
der nicht — wie die mir bekannten Stücke gleichen Milieus —
eine überall ſonſt auch mögliche Privatangelegenheit in eine
alpenländiſche Dekoration verlegte, ſondern der das „Spezifikum”
des ſommerlichen Berg= und Almbetriebes hervortreten ließ,
nämlich das köſtlich Un=Private aller Menſchen, die reizvolle
Anonymität aller Einzelperſonen, aus der — zuſammen geſehen
allerdings doch ein ſcharf profilierter, höchſt intereſſanter
„Charakter” heraustritt: der Charakter eben dieſer geballten
Anonymität. Und damit ein nicht ganz unbedeutſames Problem:
das Problem des Menſchen vor der Natur.
Denn die Natur iſt die große Stimmgabel Gottes.
Die Natur vor der wir alle nackt ſind (und trügen wir ein
ſiebenfältiges Panzerhemd), iſt eine unbeſtechliche Richterin.
In den Jahren 1929 und 1930 begann ich mich intenſiver
mit dieſem Stoff zu beſchäftigen, von dem mir klar war, daß
er zu ſeiner Geſtaltung einer irgendwie neuartigen Form
be=
durfte, die ſowohl von mir ſelbſt als auch von allen Darſtellern
und Dienern am Werk höchſte Zurückhaltung und Diſziplin
er=
forderte. Damals machte ich die erſten Aufzeichnungen zu dem
Stück, das nunmehr vorliegt. Und damals fiel mir auch ein,
daß ich ſieben Jahre zuvor, 1922. in St. Bartholomä am
Königs=
ſee eine Tafel mit der Inſchrift gefunden hatte:
Hier ſind Gemſen zu ſehen!“
Sigmund Graff.
Sonntag, 19. Mai 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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von ihrer langen, ſchmerzvollen und mit großer Geduld
ertragenen Krankheit durch einen ſanften Tod erlöſt werden.
Amalie Gerhardt, geb. Bach
Carola Gerhardt.
Darmſtadi, den 17. Mai 1935.
Kahlertſtraße 5.
Die Beerdigung findet Montag, den 20. Mai, nachmittags
um 3 Uhr, auf dem alten Friedhof ſiatt.
Für die anläßlich unſerer Silbernen Hochzeit
erwie=
ſenen Aufmerkſamkeiten ſagen wir auf dieſem Wege
herzlichen Dank.
B. Müller u. Frau, geb. Schneider
Mühlſtraße 3
Geſtorbene.
Darmſtadt: Gerhardt, Marie Louiſe, ohne
Beruf, ledig, 36 Jahre.
Simmermacher, Franz Wilh., Schüler,
6 Jahre.
Seib, Juliane Marie, geb. John. Witwe
des Schloſſers, 73 Jahre.
Hörr, Eliſabeth, geb. Littmann, Ehefrau
des Taglöhners, 60 Jahre.
Goddelau: Becker, Marie, geb. Schaffner,
Ehe=
frau des Schloſſers, 59 Jahre.
Biebesheim: Hebermehl, Jakob,
Bäckermei=
ſter, verh., 69 Jahre.
Von der Reise zurück!
Todes=Anzeige.
Meine liebe gute Frau
Schwägerin und Tante
Haut- und Harnkrankheiten
Frankfurterstr. 16½
geb. Weiß
hat mich heute nach kurzer
Krankheit für immer
ver=
laſſen.
In tiefer Trauer:
Ludwig Benz=
Darmſtadt, 17. Mai 1935,
Karlſtr. 60.
Die Beerdigung findet
Montag, 20. Mai, 2½ Uhr
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Für die wohltuenden Beweiſe liebevoller
Teilnahme ſowie Blumen= und Kranzſpenden,
die uns bei dem Hinſcheiden unſerer
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vergeßlichen Entſchlafenen zuteil wurden,
ſprechen wir hiermit unſeren innigſten Dank
aus, ganz beſonders denen, die ihr die letzte
Ehre erwieſen. Herzlich danken wir auch
Herrn Pfarrer Müller für die uns ſtärkenden
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Worte.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau L. Bender Wwe., geb. Preuſch.
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Feldſchütz und Forſtwart i. R.
ſagen wir allen denen, die duich ihre Blumen=
und Kranzſpenden ſowie durch ihr letztes
Ge=
leit ihre Anteilnahme bezeugten, aufrichtigen
Dank. Ganz beſonderen Dank dem Herrn
Pfarrer Erkmann für die troſtreichen Worte am
Grabe, den Herren Dr. Käß und Dr. Voltz für
ihre ärztliche Hilfeleiſtung und dem Forſtamt
Mörfelden für die Kranzniederlegung.
Die trauernden Hinterbliebenen:
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Die Geſchwiſter.
Wirhauſen, den 17. Mai 1935.
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an die Geſchſt.
Verrühre vor Bereitung der Waſchlauge
ſtets einige Handvoll Henko Bleich=Soda
im Waſſer und laſſe Henko eine
Viertel=
ſtunde wirken! Waſchkraff und
Schaum=
bildung werden dadurch weſentlich erhöht!
Dame
aus gut. Hauſe,
Ende 30, ſehr
häuslich.
kinder=
lieb, muſikaliſch.
gr., angenehme
Erſcheinung,
er=
ſehnt Eheglück
mit gereift, ſol.
Mann. Beamt.,
Witwer m Kd.,
bevorzugt.
Ernſt=
gem. Bildzuſchr.
erbet. unt. S 172
an die Geſchſt.
Wilh. Schmank
Erd= und Feuerbeſiattung
Schützenſtratze 16 Telefon 965
Auch zum Einweichen der Wäſche vorzüglich bewährt.
Ot
u
Ot
Der Haupkbahnhof im Feſtſchmuck.
Hinblick auf den zu erwartenden Maſſenbeſuch anläßlich
der igen Einweihung der Reichsautobahn legte der
Haupt=
hab zuf Darmſtadt bereits am geſtrigen Samstag Feſtſchmuck an.
Aumfm großen Querbahnſteig in der Bahnhofsballe ſind
Fahnen=
maſſ tugebracht, zwiſchen denen ſich Girlanden hinziehen. Auch
die ſWufront des Empfangsgebäudes trägt Grün= und
Flaggen=
ſchwu Gleichzeitig prangte bereits geſtern das Gebäude des
bieſra Bauamtes für die Reichsautobahn, Ecke Neckar= und
Mahäeriſtraße, im Feſtſchmuck.
Unſere pholographierenden Leſer
bittwnofr, uns intereſſante Aufnahmen vom Staatsakt und der
Fahurler Ehrengäſte uſw. unverbindlich zur Verfügung zu ſtellen.
Die nBzüge (hart, glänzend) oder Platten müßten bis 8.30 Uhr
aber) (Sonntag) bei unſerer Schriftleitung, Rheinſtraße 23,
ab=
gegerbe wwerden.
70 Darmſtädker Kinder reiſen zu Berwandken!
„Großue fahrpreisermäßigung durch das Amt für Volkswohlfahrt.
drch die Verwandtſchaftsverſchickung des Amtes für
Volks=
wohllfart, iſt es bis jetzt über 700 Darmſtädter Kindern aus
allem reiſen der Bevölkerung ermöglicht worden, während der
einen 4wö
ichtlüchder Betreuung der Kinder während der Hin= und
Rück=
jahrur Durch eine bis in alle Einzelheiten hinein durchdachte und
Wotelut mnniſierte Vorbereitung (Verſicherung, Begleitung,
Ver=
flegeu uſw.) iſt für das Wohl der kleinen Fahrgäſte geſorgt.
für 70i Fahrt haben die Eltern durch das große
Entgegenkom=
hülreyanen de Reichsbahn pro Kilometer an Stelle von 4 Pf. nur
inmnPfennig zu zahlen.
Ib daher ſeinem Kinde einen Ferienaufenthalt im
Som=
dren Bu
oße Sommerferi
Erholungswerk des Deutſchen Volkes.
Viederum tritt die NS.=Volkswohlfahrt an die
Oeffent=
ſchke htnd ruft Männer und Frauen aller Schichten und Stämme
nſerusVolkes zur Mitarbeit an einem Erholungswerk des
Deut=
hen folkes auf. Bereits im Hilfswerk „Mutter und Kind” iſt
jeles eſchafft worden — ſehr, ſehr viel muß noch geleiſtet
wer=
en. Anähernd 200 000 Kinder und rund 40 000 Mütter
konn=
mn bilsher in Erholungsheimen Stärkung und Geſundung finden,
nd 3922 Kinder verlebten eine herrliche Ferienzeit als
Pflege=
nden ei unſeren deutſchen Bauern und Siedlern, bei unſeren
ſolksheoſſen auf dem Lande und in der Kleinſtadt.
Landn Gin ſolche Erholungszeit in ländlicher Ruhe, fern der Haſt
nd lraſt der Großſtadt, ſoll in dieſem Jahre aber nicht nur
en Mütern und Kindern, ſondern auch allen übrigen erholungs=
87R4FEind hilbedürftigen Volksgenoſſen möglich gemacht werden.
Da=
zi wereſi Gegenſätze überbrückt — Verſtändnis zwiſchen Stadt
nd Lad, zwiſchen Nord und Süd geſchaffen werden. Der rhei=
NEN Aſche göegarbeiter ſoll die Bodenſtändigkeit des Bauern in
Pom=
ern, hauern oder einem anderen Teile unſeres Vaterlandes
innem id achten lernen.
Auls inem ſolchen Kennenlernen erhoffe ich nach den
Erfah=
ingen es vergangenen Jahres, daß ſich die Verbundenheit aller
—utſchtet Volksgenoſſen immer mehr vertiefen wird, zu einer
be=
ſiſterne Bejahung der deutſchen Zukunft. Dann werden alle
hitennKäfte in unſerem Volke wachgerufen und nutzbar gemacht
WOphuer din Viederaufſtieg unſeres Volkes. Auch der letzte Deutſche
ab-Kovzrüird ſü in dem Gemeinſchaftserlebnis wiederfinden als leben=
Bormuluge Tele im Organismus des Volkes und frei werden von allen
„oiſti an Regungen.
Duhr rufe ich alle deutſchen Volksgenoſſen auf dem Lande
dinen Kleinſtädten auf, einen Ferienplatz für ein deutſches
ind ſor einen hilfsbedürftigen Volksgenoſſen zur Verfügung
2(keilen ſterle, damit das Erholungswerk des Deutſchen Volkes zu
inemu üerragenden Erfolge geführt wird.
gez. Hilgenfeldt,
Aptamtsleiter des Hauptamtes für Volkswohlfahrt.
—bhes Alter. Heute begeht Frau Katharine Fleck.
Runde=
urmſare 7, ihren 77. Geburtstag. Sie lieſt ſchon ſeit 28 Jahren
as Danſtädter Tagblatt.
Wndienstag, 21. Mai, feiert Herr Johannes Rieſinger
ſſchuhlhcher, Mackenſenſtraße 24, in voller Rüſtigkeit ſeinen 80.
peburtsig.
—Eltene Jagdbeute. In der Gemarkung Bockenrod i. Odw.
atte /er Konrad Gräber 3. aus Bockenrod das Weidmannsheil,
inen egen einer Laufverletzung zum Abſchuß freigegebenen
AufflFmzu erlegen. Der Kopf dieſes Bockes wurde von der
Tier=
uSſtowſei Ernſt Achen präpariert und iſt zur Zeit im
Schau=
inſter dr Waffenhandlung R. Hübner, Ernſt=Ludwig=Straße 11,
usgentt. Das Muffelwild, welches erſt verſuchsweiſe im
Tau=
ſes, 10 etwa 10 Jahren auch im Odenwald eingeführt wurde,
at ſioh ut eingebürgert und vermehrt. Es genießt zur Zeit noch
„Schon zary.
Heſſiſches Landestheater Darmſtadt.
GROSSES HAUS
Anfang 19.30, Ende nach 21.45 Uhr. — Hauptmiete
C. 23. Vorſtellung. Anläßlich der 25jährigen
Zu=
gehörigkeit von Curt Weſtermann zum Heſſiſchen
Landestheater: Zum erſten Male: „Hier ſind
Gemſen zu ſehen”, Volksſtück von Sigmund Graff.
Nontoh). Anfang 20.00. Ende 23.00 Uhr. — Kraft durch
2ANai Freude (geſchloſſene Vorſtellung). „Der
Zigeuner=
baron”, Operette von Johann Strauß.
Dienst
Anfang 20 Uhr. — Hauptmiete A, 23. Vorſtellung.
Uebertragung der Rede des Führers aus dem
Reichs=
ſai tag. Anſchließend: „Hier ſind Gemſen zu ſehen”,
Volksſtück von Sigmund Graff.
KLEINES HAUS
ſiensrdl
Anfang 16.30, Ende gegen 18.30 Uhr. — Deutſche
Bühne. Jugendring II (geſchloſſene Vorſtellung).
Die Märchentante erzählt. Hierauf: „Coppelia”,
Ballett von Delibes.
Anfang 20.00, Ende 22.00 Uhr. — Deutſche Bühne
K. 17. Vorſtellung: Zuſatzmiete Xll: Kinderreiche
Mütter Nr. 251—300. „Ein Kerl, der ſpekuliert”,
Komödie von Dietrich Eckart.
Aübereitung:
onann Bach”, Oper von Paul Graener.
NZäuzerin Fanny Elßler”, Operette von Johann Strauß.
e0 ſches Landestheater. Im Großen Haus des
Landes=
wSet heute die Erſtaufführung von Sigmund
Mm Werk. Hier ſind Gemſen zu ſehen” ſtatt.
eerung dieſer Volkskomödie, wie der Dichter ſein Stück
8 luſtige Vorgänge in einer neuartigen dramatiſchen
derrt, hat Jochen Poelzig; die Bühnenbilder ſchuf Fritz
Hauptrollen ſpielen Beatrice Doering, Käthe Gothe,
Auf die Nachricht, daß das Bluturteil von Kowno
rechts=
kräftig geworden ſei und innerhalb 24 Stunden vollſtreckt werden
ſolle, verſammelte ſich die Darmſtädter Studentenſchaft, die
Do=
zentenſchaft, die Fachſchulſchaft und Teile des Deu. Jungvolks im
Hof der Techniſchen Hochſchule geſtern vormittag zu einer
machtvollen Kundgebung gegen die Memelſchmach. Von
der Kreisleitung der NSDAP. waren vertreten der ſtellv.
Kreis=
leiter Reuter und Pg. Schreiner.
Ein Student ergriff das Wort und führte aus. daß nach dem Urteil
nunmehr 4 Memelländer mit dem Tode beſtraft würden, zwei zu
lebenslänglichem Zuchthaus, zwei zu zwölf Jahren, neun zu je
zehn Jahren, fünfzehn zu je acht Jahren, ſiebzehn zu je ſechs
Jah=
ren, zwanzig zu je fünf bzw. vier Jahren Zuchthaus und ein
gro=
ßer Teil der übrigen von den 126 Angeklagten zu je 1½—2½
Jah=
ren Zuchthaus verurteilt ſei. Außerdem wurde das Vermögen der
Angeklagten eingezogen, und die Angeklagten wurden zur
Tra=
gung der Prozeßkoſten verurteilt.
Wir proteſtieren im Namen des ganzen deutſchen Volkes
gegen das Urteil, und wir erwarten, daß ſich jede andere
Nation anſchließt!
Wir haben die Kundgebung veranſtaltet, damit ſich jeder
deutſche Volksgenoſſe über das Urteil klar ſein ſoll. Es muß in das
Herz jedes Deutſchen eingebrannt ſein, was hier geſchah und wie
es zu dem Urteil kam. Die Litauer kämpften gegen die
Selbſt=
ſtändigkeit des Memellandes und darum gegen alles, was darin
deutſch heißt. Die Verantwortung tragen letzten Endes die
Sig=
natarmächte, Frankreich, England, Italien. Denn ſie haben ſelbſt
in den letzten Jahren endloſe Rechtsbrüche der Litauer immer
wie=
der feſtgeſtellt, haben es aber bei kraftloſen Proteſten bewenden
laſſen. Wir wiſſen, daß unerhörte politiſche Folgen möglich ſind.
Rußlands und Frankreichs Freundſchaft dieſer Tage iſt nicht von
ungefähr. Rußland hat Intereſſe an der Weltrevolution, und in
Litauen will es nach dem Muſter der Wetterecke des Balkans ein
Pulverfaß ſchaffen und entzünden.
Wir fordern um des Friedens Willen:
Ge=
rechtigkeit für das Memelland. Wir haben es hier mit
Kräften zu tun, die uns vernichten wollen. Darum vergeſſen wir
nie, was dort geſchieht. Unſeren Brüdern von Memel rufen wir
zu: Wir vergeſſen euch nie!
Darauf ergriff der Gauſtudentenbundsführer das Wort:
Wir wiſſen, daß das Haßurteil nur erfolgen konnte, weil es gegen
die Deutſchen geht, denen man von allen Seiten mit Gemeinheiten
nd Niedertracht begegnet. Jeder innere Hader muß bei uns
ver=
ſtummen, das ganze Volk muß ſich empören! Man will den
Deut=
ſchen die Ehre nehmen! Es iſt heute nicht mehr möglich, wie es
jetzt 14 Jahre lang möglich war, daß jede Beſchimpfung des
deut=
ſchen Volkes ungehört verhallte. Wir können nicht gleich
vergel=
ten, was geſchah, aber wir werden die Schmach von Memel nie
vergeſſen. Dieſen Schrei des deutſchen Volkes ſoll die ganze Welt
hören! Aber jetzt hört ſie nichts; ſie hörte und ſchrie nur, als alles
gegen die Machtergreifung durch Hitler ſchrie. Dieſe Tat von
Kowno muß geſühnt werden! Wir wollen zeigen, daß wir
voran=
gehen, daß wir nicht ruhen, bis es jeder deutſche Volksgenoſſe
weiß, worum es ſich handelt. Deshalb marſchieren wir jetzt durch
ie Straßen zum Proteſt, daß wir der Welt zeigen: Man darf
Deutſchland nicht ſeine Ehre rauben!
Nach einem Sieg=Heil auf den Führer ſtellten ſich die
An=
weſenden zu einem großen Proteſtzug zuſammen und marſchierten
durch den Stadtkern Darmſtadts, unter ſtändigen Sprechchören
und Proteſtrufen gegen die Memelſchmach. Ein Transparent
ver=
kündete: Wir proteſtieren gegen das Bluturteil von Kowno! Der
Proteſtzug fand bei der Bevölkerung lebhaften Widerhall.
Am Paradeplatz ſtellten ſich die Teilnehmer an der
Kund=
gebung noch einmal auf und wiederholten ihre Sprechchöre:
„Proteſt gegen das Bluturteil von Kowno!”
„Die Memelſchmach iſt die Schmach des ganzen deutſchen
Volkes!”
„Wir grüßen die deutſchen Brüder an der Memel!”
Dann ſagte ein Student als Schlußwort: Der Sinn der
Kund=
gebung war, daß ſich das Urteil in das Herz jedes
Deut=
ſchen einbrennt. Hier wird uns vor aller Welt Gewalt
an=
getan. Der Tag kommt, an dem ſo etwas zu Ende geht und es
licht mehr möglich iſt, daß jeder mit einem Deutſchen machen
kann, was er will. Wir vertrauen auf unſeren Führer Adolf
Hit=
er, der unſer Volk ſo feſtigt, daß es jeden Deutſchen in aller Welt
ſchützen kann!“ Die Kundgebung ſchloß mit einem erneuten
Treu=
ſchwur auf den Führer und dem Singen der Nationallieder. Vk.
Keinerlei Bedenken gegen die Skraßen= und
Haus=
ſammlung des Deutſchen Carikas=Berbandes.
DNB. Zurzeit führt der Deutſche Caritas=Verband eine
ge=
nehmigte Straßen= und Hausſammlung durch. Zur Vermeidung
von Unklarheiten läßt der Reichs= und Preußiſche Miniſter des
Innern mitteilen, daß dieſer Deutſche Caritas=Verband Mitglied
des Reichsverbandes der freien Wohlfahrtspflege. Deutſchlands
iſt, der unter Führung des Leiters des Amtes für Volkswohlfahrt,
Pg. Hilgenfeldt. ſteht.
Wie feſtgeſtellt iſt, hat der Caritas=Verband keinerlei
geſchäft=
liche Verbindung mit der Karitativen Vereinigung G. m. b. H.,
die in dem bekannten Deviſenprozeß gegen die
Provinzialſekretä=
rin des Vinzentinerinnenordens genannt iſt. Gegen die
Fort=
ſetzung der Sammlung beſtehen alſo keinerlei Bedenken.
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken, Bahnhofs-
buchhandlung und Geschäftsstelle, Rheinstr. 26.
* Plakkonzerk des NSKK.-Muſikzuges der Mokor=
Skandarte 33 dresden.
Am Freitag abend langte in Autobuſſen der NSKK.=
Muſik=
zug der Motor=Standarte 33 Dresden in Darmſtadt
an, um bei der Einweihung der Reichsautobahn mitzuwirken. Die
ſächſiſchen Gäſte, die mit klingendem Spiel einzogen, ſind teils
beim Arbeitsdienſt, teils in Privatquartieren untergebracht und
äußern ſich über die herzliche Aufnahme in Darmſtadt ſehr erfreut.
— Geſtern fand vor der Traube” ein Platzkonzert ſtatt; gegen
Mittag marſchierte der Muſikzug. geführt von Muſikzugführer
Eix, und der Spielmannszug, geführt von Spielmannszugführer
Löſche die Rheinſtraße hinauf zum Adolf=Hitler=Platz, wo
Brigadeführer Lein die Meldung des aufgeſtellten Muſikzuges
entgegennahm. Dann konnten die Darmſtädter, die ſich raſch in
großer Zahl eingefunden hatten, eine Stunde lang ſchneidig und
temperamentvoll geſpielte Muſik hören: Opern=Ouvertüren
wech=
ſelten mit flotten Walzern und Märſchen. Die Kapelle gab
wirk=
lich ihr Beſtes, um ſo mehr, als Muſikzug=Inſpizient Oberführer
Grimmel erſchienen war, um ſich von der Leiſtung der Kapelle
zu überzeugen.
Daß die tüchtigen Muſiker auch mit Pferden umzugehen
ver=
ſtehen und das Herz auf dem rechten Fleck haben, bewies ein
klei=
ner Zwiſchenfall beim Aufmarſch des Muſikzuges: Ein
Milch=
wagen=Pferd, das anſcheinend nicht ſo ſchmiſſige Marſchmuſik
ge=
wöhnt war, ſcheute, gerade vor dem Tagblatt=Haus, und ging
durch. Sofort warfen ſich ein paar Männer aus dem Muſikzug
dem Pferd in die Zügel, ein anderer ſprang auf den Kutſchbock
des Wagens. Nach ein paar Minuten konnte, das Pferd zum
Stehen gebracht werden, ehe etwas Ernſtes paſſiert war, was bei
dem lebhaften Verkehr leicht hätte geſchehen können.
Vorübergehende Schließung des Heſſiſcheu Landesmuſeums.
Das Heſſiſche Landesmuſeum bleibt in der Zeit vom 20. bis 25.
Mai 1935 wegen der Vorbereitungsarbeiten zur Ausſtellung „Das
deutſche Glas” geſchloſſen.
Parkverbot. Die Polizeidirektion Darmſtadt teilt mit, daß
das Parken von Fahrzeugen in der Rheinſtr. zwiſchen Grafenſtr.
und Adolf=Hitler=Platz verboten iſt. Die „Poſtecke” auf dem Adolf=
Hitler=Platz wird zum Parkplatz beſtimmt.
Darmſtädter —ſchmück Eure Skraßen!
Der Verkehrs= und Verſchönerungsverein hat mit den
Be=
rufsgärtnern aus Anlaß der am 21. Juli zu eröffnenden
Jubi=
läums=Gartenbau=Ausſtellung ein Abkommen getroffen, daß die
Gärtner verbilligte Petunien in den Farben blau und weiß
ab=
geben.
Viele Darmſtädter ſind der Aufforderung des
Verkehrsver=
eins nachgekommen und haben die für ihre Fenſter, Balkone uſw.
erforderliche Anzahl angemeldet. Um Irrtümer zu vermeiden,
tei=
len wir nunmehr mit, daß dieſe Petunien nicht angeliefert
wer=
den, ſondern jedermann bei dieſem Gärtner ſich die Petunien zu
dem verbilligten Preiſe käuflich erwerben kann. Die Anmeldung
hatte lediglich den Zweck, feſtzuſtellen, wieviel 1000 Petunien
be=
nötigt werden.
Staak und Kirche rufen dich!
— Unter dieſem Thema ſtand eine Freizeit auf Schloß
Kranichſtein, die der Ortsverein Darmſtadt der
Freun=
dinnen junger Mädchen für Mitglieder und Freunde
ſei=
ner Arbeit veranſtaltete.
Morgens um 10 Uhr begann die Tagung mit einem Grußwort
der Vorſitzenden, Frau Erbgroßherzogin Cecilia von Heſſen. Die
erſte Rednerin des Tages, die Kreisleiterin der NS. Frauenſchaft,
Frau Krauth, zeichnete klar und ſcharf umriſſen den Weg der
SN. Frauenſchaft bis zur Stunde, mahnte die deutſche Frau an
ihre Pflichten gegenüber Volk und Vaterland, an ihre
Verant=
wortung auf geiſtigem, ſeeliſchem und biologiſchem Gebiet. Die
Mütterlichkeit der deutſchen Frau iſt berufen, ihrem Volke
hin=
wegzuhelfen aus den Zeiten des Verfalls hinein in eine Zeit
raſ=
ſiſcher Kraft und Aufbaufähigkeit. — Die zweite Rednerin,
Schweſter Liſy Beſt, ſchilderte die Arbeit der Rotkreuzfrauen, die
unter dem Leitſatz: Das Vaterland braucht uns, ſich zu ſteter
Ein=
ſatzbereitſchaft in jeder Notlage bekennen. Seit der
Machtüber=
nahme ſind zu den alten Arbeitsgebieten des Roten Kreuzes in
Krankenhäuſern und Gemeindepflegeſtationen die Mitarbeit bei
der Mütterſchulung, NS. Volkswohlfahrt und dem
Winterhilfs=
werk getreten. — Für das 3. Referat war von der Landesſtelle
des deutſchen Frauenarbeitsdienſtes „Frankfurt a. M. Fräulein
Buhtz, die Schulungsleiterin des Arbeitsdienſtlagers in
Gonſen=
heim, gewonnen worden. Ihre lebendige Schilderung führte den
Zuhörern zunächſt die noch nach männlichen Grundſätzen
einge=
richteten Lager vor Augen, zeigte dann wie die Praxis zur
Ge=
ſtaltung des Lagerlebens nach weiblichen Geſichtspunkten zwang
und wie Hauswirtſchaft, Bauernhilfe und Siedlungshilfe
die=
jenigen Gebiete ſind, auf denen ſich das Ziel des
Frauenarbeits=
dienſtes: Erziehung zur Arbeitsfreudigkeit bei wirklichkeitsnaher
Arbeit, Ueberwindung der Klaſſengegenſätze und die Idee des
Führers von der Volksgemeinſchaft verwirklichen laſſen.
Nach dieſem Vortrag dankte die Leiterin der Freizeit Frau
Irle, den Referentinnen und eröffnete auf allgemeinen Wunſch
eine Ausſprache über den Frauenarbeitsdienſt. Alle Fragen, die
Frauen und Mütter bewegten, wurden von Fräulein Buhtz in
er=
quickender Friſche, verbunden mit tiefem
Verantwortungsbewußt=
ſein für die große Sache, der ſie dient, beantwortet. Reicher
Bei=
fall dankte ihr. — Nach gemeinſamem Mittageſſen und
Beſichti=
gung des Schloſſes ſprach Frau Profeſſorin Gillet=Mannheim über
den miſſionariſchen Auftrag der evangeliſchen Frau. Ein großer
Auftrag iſt der evangeliſchen Frau gegeben: Trägerin
evange=
liſchen, chriſtlichen Erbgutes zu ſein. Dieſe innerſte
Glaubens=
haltung trägt ſie in die Familie, wirkt ſie aus im Mütterdienſt,
im Gemeindeleben. Immer wieder gilt es, Mütter aller Stände
zu erfaſſen. Die Frau weiß am meiſten um die Macht des Blutes
und der Heimat, aber ſie weiß auch am erſten um die Grenzen
dieſer Mächte, und daß wir eine übernatürliche Gemeinſchaft
brauchen. „Kirchenmütter” müſſen erkennen: Das Blut iſt nicht
das letzte, über dem Blut ſteht Gott. Erſt darin liegt die
Heilf=
gung alles Lebens, die kraftvolle Erneuerung eines Volkes. Um
dieſes Zieles willen gilt es für die evangeliſche Frau Brücken zu
ſchlagen zwiſchen Kirche und Volk Herzlicher Dank wurde der
Rednerin für ihre Worte, die in die Beſinnung zur Stunde
führ=
ten. — In der anſchließenden Kaffeeſtunde dankte Frau Irle den
Anweſenden für ihre Mithilfe an der Geſtaltung des Tages durch
Mitarbeit und Miterleben und ſchloß mit dem Deutſchland= und
Horſt=Weſſel=Lied und dem Heil auf den Führer. — Den
Aus=
klang des Tages bildete eine ſchlichte Andacht in der
Schloß=
kapelle, verſchönt durch Lieder des Chors der Eliſabethenſchule
unter Leitung von Fräulein Ramsbott.
Möge der Tag der Gemeinſchaft für alle Teilnehmerinnen ein
erneuter Weckruf geweſen ſein, mitzuarbeiten an Staat und
Kirche, denn
Staat und Kirche rufen dich!
Der Tierſchutzverein Darmſtadt und Umgebung ſchreibt
uns: Am Altrhein und Neurhein iſt das Fiſchen und Angeln ohne
Berechtigung das ganze Jahr über geradezu zur Mode geworden.
Schwarzangler üben zur Zeit das tierquäleriſche
Karp=
fenſtechen aus, welches nach dem neuen Tierſchutzgeſetz und auch
nach den neuen Jagd= und Fiſchereibeſtimmungen ſtreng
ver=
boten iſt. Der Karpfen zieht ſich bei ſeinem Laichgeſchäft in
ſtille, flache Nebenarme und Altwaſſer zurück und iſt dort eine
leichte Beute der Wilddiebe, welche ihn mit einer an einem langen
Stock befeſtigten Gabel ſtechen. Bei dem hohen Waſſerſtand iſt
das ein einbringlicher Sport. Es iſt ein öffentliches Geheimnis
in Stockſtadt. Erfelden, Biebesheim und in allen umliegenden
Altrheinorten, daß es in vorgenannten Orten viele Wildangler
gibt, welche das Karpfenſtechen betreiben und damit der
Fiſch=
zucht großen Schaden zufügen. Es ſcheint uns, daß die
Ortsbehörden, Feldſchützen, Gendarmerieſtationen uſw. über dieſes
Unweſen nicht unterrichtet ſind. Was nützen alle Beſtrebungen
des Tier= und Naturſchutzes, vor allem der Anglervereine, den
Fiſchbeſtand zu heben, wenn dieſe Schwarzangler am hellichten
Tage ihrem ſchmutzigen Handwerk nachgehen können. Wir bitten
die zuſtändigen Behorden, rückſichtslos durchzugreifen. F. K
Seite 6 — Nr. 137
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aus der NSDAP.
Der Kreisleiter.
NS. Lehrerbund, Kreis Darmſtadt.
1. Betr.: Kreisverſammlung des NSLB. Mit Rückſicht auf die
Einberufung des Reichstages am Dienstag, 21. Mai, 20 Uhr, und
die angeordnete Rundfunkübertragung muß die für
Dienstag=
abend vorgeſehene Kreisverſammlung auf Mittwoch, 22. Mai,
20.30 Uhr, verlegt werden. Kommodore Madlung, Kapitän z. S.
a. D., ſpricht alſo am kommenden Mittwoch, abends 8.30 Uhr, im
Städt. Saalbau, über das Thema „Trafalgar 1914”, der
Durch=
bruch der „Goeben” und „Breslau” durch die große engliſche
Mit=
telmeerflotte.
2. Betr.: Bundesabzeichen. Die von den Schulen beſtellten
Abzeichen des NSOB. ſind bei uns eingetroffen und können täglich
um 12 Uhr auf der Kreisgeſchäftsſtelle in Empfang genommen
werden. Der Bezugspreis iſt auf Bankkonto Nr. 3411 (
Dres=
dener Bank) einzuzahlen. Nachbeſtellungen können noch abgegeben
werden.
NSV.=Oſterhaſe.
Alle diejenigen, die noch im Beſitze von Gutſcheinen aus dem
NSV.=Oſterhaſen ſind, werden hiermit aufgefordert, dieſelben bis
ſpäteſtens Samstag, den 25. Mai 1935 auf der
Kreisamtsleitung, Wilhelminenſtraße 34, einzulöſen. Gutſcheine,
die bis zu dieſem Zeitpunkt nicht zur Einlöſung gebracht wurden,
gelten als verfallen.
Kreisamtsleitung des Amtes für Volkswohlfahrt.
Wochendienſtplan vom 20.—26. Mai.
Montag, Untergruppe VIb, 20,15 Uhr: Verſammlung der
Blockwarte und deren Stellvertreter bei Rehberger.
Mittwoch Untergruppe Va, 20 Uhr: Verſammlung der
Blockwarte und deren Stellvertreter bei Preuſch, Karlſtr. 104.
Samstag, Luftſchutzſchule 2 Uhr nachmittags:
Sonder=
lehrgang für nicht geſchulte Blockwarte.
* Erſte Verſammlung der Kreisgruppe
BDurmmaot der geutſchen Jägerichan.
In dem feſtlich geſchmückten Saal der „Krone” ſammelten ſich
am Samstag nachmittag 3 Uhr über 150 Jäger zur erſten
Ver=
ſammlung der hieſigen Kreisgruppe. Altem Brauchtum
entſpre=
chend begrüßte die Waidmänner ein Hornſignal.
Kreisjägermei=
ſter Oberlandesgerichtsrat Hildebrand leitete die
Verſamm=
lung nach Begrüßung des Gaujägermeiſters Oberforſtrats Maul,
des Vertreters der Regierung Oberregierungsrat Bornſcheuer
und mehrerer Kreisjägermeiſter mit folgenden Worten ein: „Seit
reichlich zwei Jahren iſt der große Baumeiſter, den ſein ſtahlharter
Wille an die Stelle geführt hat, die ihm gehört, am Werk, der
deutſchen Volksgemeinſchaft das Haus zu bauen, in dem ſie im
künf=
tigen Zeiten wohnen ſoll. Wenn wir ihm einen Namen geben
ſollen, ſo kann es nur heißen „Das Haus der Arbeit und der Ehre‟
Noch iſt es nicht vollendet. Aber ſchon ſehen wir einzelne wuchtige
Säulen, die es zu tragen beſtimmt ſind. Ich nenne Ihnen die
„Deutſche Arbeitsfront” die „Deutſche Rechtsfront”, den „
Reichs=
nährſtand” und innerhalb des letzteren
„Die deutſche Jägerſchaft”.
Auch dis Deutſche Jägerſchaft iſt ein Teil des ſtändiſchen Aufbaus
des Dritten Reiches, und damit iſt der deutſche Jäger in ein ganz
beſtimmtes Verhältnis zum Staat und deſſen Leben gebracht.
Rein äußerlich geſehen, wird ſich unſer Jägerleben nicht anders
abſpielen wie in früheren Tagen. Wir werden wie früher mit dem
Vorſtehhund zur Hühnerjagd gehen und die winterliche Treibjagd
mitmachen. Wir werden wie ſonſt in den heißen Auguſttagen
ver=
ſuchen, den roten Bock zu betören und werden in den ſommerlichen
Wald ziehen, in der ſtillen Hoffnung, dem Feiſthirſch auf ſeinen
heimlichen Pfaden zu begegnen. Und doch iſt es anders geworden,
uralt und ewig iſt die Poeſie des deutſchen Waldes und des
deut=
ſchen Weidwerks. Aber verbinden muß ſich mit ihr der Rhythmus
des Dritten Reiches und das Ethos der nationalſozialiſtiſchen
Weltanſchauung. Und dieſer Rhythmus iſt vorwärtstreibender
Kampf und mutiges Herangehen an die geſtellten Aufgaben, und
ſein Ethos iſt: Entſcheidende Betonung der Intereſſen des
Gan=
zen und Zurückſtellen der eigenen Intereſſen. Im Vordergrund
ſteht der Wert der Perſönlichkeit für die Gemeinſchaft. Ausdrücklich
bezeichnet der Vorſpruch zum Reichsjagdgeſetz den
Reichsjäger=
meiſter als Treuhänder der deutſchen Jagd."
In ſeinen weiteren, von hoher Liebe zum deutſchen Weidwerk
durchdrungenen Ausführungen knüpfte er an das Wort
Hinden=
burgs an: „Die Treue iſt das Mark der Ehre‟ Er ermahnte die
Jäger zur Treue zur deutſchen Jägerſchaft, zur Mitarbeit an ihren
hohen Aufgaben, zur Treue zum Vaterland und zum Führer, dem
er ein dreifaches „Horrido” ausbrachte, worauf die Jäger die
Nationalhymne und das Horſt=Weſſel=Lied ſangen.
Gaujägermeiſter Maul dankte für die Begrüßung und gab
einen ausgezeichneten Ueberblick über die Zerriſſenheit der
deut=
ſchen jagdlichen Verhältniſſe ſeit dem Mittelalter. Er beleuchtete
die Tat des Führers und des Reichsjägermeiſters Hermann
Göring, der durch das preußiſche Jagdgeſetz am 18. Januar 1934
und danach durch das Reichsjagdgeſetz vom 3. Juli 1934 dieſer
Buntſcheckigkeit ein Ende geſetzt und damit die Sehnſucht aller
echten Weidmänner erfüllt habe. Er wandte ſich in ſeinen
Ausfüh=
rungen ganz beſonders der Jagd auf das Rehwild zu und gab für
deſſen Abſchuß die geeigneten Richtlinien. Sein „Horrido” galt
dem Reichs= wie dem Landesjägermeiſter. Für dieſen, der durch
die Eröffnung der Autobahn am Erſcheinen verhindert war, ſprach
ſein Stabsleiter Oberforſtmeiſter Schlich, deſſen Erſcheinen von
dem Kreisjägermeiſter beſonders begrüßt wurde. Hieran ſchloß ſich
ein größeres Referat des Leiters des Preſſeamtes beim
Gaujäger=
meiſter, Amtsgerichtsdirektors Dr. Eiſe, über „Das
Reichsjagd=
geſetz und die Ausführungsverordnung‟ Er definierte die Jagd
als Recht und Pflicht der Verwaltung des Wildſtandes als
deut=
ſchen Volksgutes nach den anerbannten Grundſätzen der
Weidge=
rechtigkeit und den Bedürfniſſen der Landeskultur. Die berufenen
Verwalter dieſes Gutes ſind die Verpächter, zuſammengefaßt in
der rechtsfähigen Jagdgenoſſenſchaft” vertreten durch den
Jagd=
vorſteher, und die Jäger, zuſammengefaßt in der ebenfalls
rechts=
fähigen „Deutſchen Jägerſchaft‟. Das Jagdgeſetz iſt kein Geſetz nur
für die am Wildſtand Intereſſierten; es wendet ſich vielmehr an
das ganze deutſche Volk. Es iſt ein lebendiger Ausdruck des
natio=
nalſozialiſtiſchen Gedankens, daß rein ideelle Geſichtspunkte auf
vielen Gebieten für das deutſche Volk wichtiger ſind als die von
der vergangenen Epoche ſtets in den Vordergrund gerückten
mate=
riellen Intereſſen. Die Weidgerechtigkeit iſt das A und O des
gan=
zen Geſetzes. Sie, wenn notwendig zu erzwingen, iſt die
Ehren=
gerichtsordnung vom 27. März 1935 berufen. Ueber dieſe wie über
die grundlegenden Beſtimmungen der jagdlichen Vorſchriften
überhaupt verbreitete ſich der Vortragende eingehend. Seine
Aus=
führungen givfelten in einem Appell an die Jäger, auch ohne
Zwang die idealen Grundſätze des Geſetzes zu befolgen, damit
überall in Deutſchland das alte Jägerwort wieder zu Ehren
ge=
lange: „Hie gut deutſch Weidwerk allewege!”
Der Leiter des Schießweſens beim KJM., Herr R. Hübner,
erläuterte hierauf den Wert der von dem RJM. angeordneten
Pflichtſchießen, ſetzte deren Bedingungen auseinander und
er=
mahnte die Jäger, gerade ietzt vor Eröffnung der Bockiagd die
Büchſen einzuſchießen und eingedenk zu ſein, daß nur die Uebung
auf dem Schießſtand den rechten Jäger befähige, ſich die
beſtmög=
liche Schießausbildung zu erwerben.
Allen Rednern dankte der Kreisjägermeiſter für ihre
Aus=
führungen und machte noch einige geſchäftliche Mitteilungen.
Erz. Müller dankte dem Kreisjägermeiſter namens der
Jäger=
ſchaft des Kreiſes für die hervorragende Leitung dieſer 1.
Ver=
ſammlung und brachte ihm als dem weidgerechten Jäger ein
Weidmannsheil.
Sonntag, 19. Mai 195g
Die deutſcheArbeitsfront
Der Kreiswalter.
Stellenvermikklung der DA5.
Stellungsloſe Kameraden! Achtung!
Die Sporkkurſe der Nakionalſozial. Gemeinſchaft
„Kraft durch Freude” beginnen!
Bütth s.
Nakurſchädlinge.
Ich habe da ein Buch über Deutſchlands Vogelwelt, in dem
bei den Raubvögeln jeweils der Nutzen, den ſie bringen, und
der Schaden, den ſie anrichten, in ein zahlenmäßiges
Verhält=
nis zueinander geſetzt ſind. Von dem geradezu aufregend nütz=
lichen Waldkauz (Nutzen: Schaden — 20 2) bis zu dem
ſchäd=
lichſten unter dieſen Geſellen, dem Wanderfalken (Nutzen:Scha=
den — 7 3), ſind alle möglichen Miſchungen vertreten, und es
ſtellt ſich heraus, daß nur etwa die Hälfte aller in Deutſchland
vorkommenden ſogenannten Raubvögel als vorwiegend
ſchädlich angeſprochen werden kann.
Wir ſollten uns daran ein Beiſpiel nehmen; denn ſchließlich
ſind dieſe Viecher ja nicht aus Wolluſt „ſchädlich”, ſondern eben
nur deshalb, weil ſie von Natur aus nicht zur vegetariſchen Küche
geſchaffen ſind. Ihnen allen käme alſo ſicherlich irgendein
Para=
graph aus dem Bürgerlichen Geſetzbuch zugute, der etwa von
„Naturveranlagung” und „Zwang der Verhältniſſe” ſpricht.
Ich bezweifle, ob ich einen ſolchen Paragraphen auf alle die
menſchlichen Schädlinge anwenden würde, von denen ich jetzt nur
eine kleine Ausleſe geben will. (A propos: Vergangene Woche
haben ſie einen vor Gericht verknackt, der war ſchädlicher als 100
Wanderfalken und giftiger als 10 Klapperſchlangen, und wenns
ſo etwas gäbe, dann hätte man dem nicht nur die Ehrenrechte
auf drei Jahre, ſondern die Menſchenwürde auf Lebenszeit
ab=
ſprechen müſſen.) Aber von „Verknackten” will ich hier nicht
ſprechen, die haben ja ihr „Fett”. Ich möchte es lieber denen
geben, die trotz ihrer Schädlichkeit unverknackt zwiſchen uns
umherlaufen. — Alſo:
1. Kategorie: Die Blumenmörder und
Wald=
räuber. Kommen meiſt in Scharen vor, Männchen und
Weib=
chen gemiſcht, können keine Blume ſtehen laſſen auf den Wieſen,
ſtürzen ſich beſonders auf grüne Maiglöckchen (die
ent=
gegen weitverbreiteter Anſicht auch in Salzwaſſer nicht aufgehen!),
reißen ganze Aeſte von jungen Buchen und Birken, nehmen wegen
einer einzigen reifen Beere gleich den ganzen Erdbeerſtock
mit 4—5 unreifen Beeren mit nach Hauſe, nur weil ſie ein „
Erd=
beerſträußchen” haben wollen, bewaffnen ſich bündelweiſe mit
Orchideen (Knabenkräutern) und Anemonen, kurzum:
wüten, als gehörten ihnen Wald und Wieſen ganz allein. Nutzen:
ſehr fraglich; Schaden: 57.
2. Kategorie: Die Radaumacher und Ruhetöter.
a) Sippe der unangenehmen Radioprotzen (ſchon behandelt;
ſiehe Burrus vom 5. und 12. Mai); b) Sippe der
Teppich=
klopferinnen vor 8 und nach 13 Uhr (erwähnt 12. Mai,
der Polizei angelegentlich empfohlen): c) Sippe der
Peitſchen=
knaller. Faſt ausgeſtorben, aber die letzten Vertreter deshalb
vielleicht beſonders wütig und wütend. Ueberfallen aus heiterer
Stille plötzlich ahnungsloſe Menſchen und Pferde und nähren
ſich auf deren Koſten von angegriffenen Nerven. Schon der alte
Schopenhauer hatte ſie ſchwer aufs Korn genommen, doch ſind ſie
der Philoſophie erfahrungsgemäß wenig zugänglich. Eher vielleicht
polizeiliche Verwarnungen und Strafen. Nutzen dieſer
Kate=
gorie gleich 0, Schaden: unermeßlich.
3. Kategorie; Fahrradmarder. Motto: Meinnutz
geht vor Deinnutz! Beſonders gefährlich, weil ihr ſchädliches Tun
vornehmlich den „Kleinen Mann, was nun?” trifft (ohne ſein
Fahrrad nämlich). Nutzen Schaden? Nach ihrem eigenen Motto
außer dem Nutzen, den ſie ſich ſelbſt bringen, überhaupt nur
Scha=
den. Zur Jagd freigegeben.
Fortſetzung der Schädlings=Kategorien folgt je nach Bedarf.
Achlung! Volksgenofſen!
Waldbrandgefahr! — Schonet Wald und Wild!
Am 19. Mai wird das erſte Teilſtück der Reichsautobahn
zwiſchen Frankfurt und Darmſtadt durch feierlichen Staatsakt
eingeweiht.
Ein ungeheurer Menſchenſtrom wird ſich an dieſem Tage nach
dieſer Autobahnſtrecke bewegen, um Zeuge des Ereigniſſes zu ſein.
Die Autobahn führt weite Strecken durch Wald. Hier wird
mit einem nie zuvor geſehenen Verkehr und einer
Menſchen=
anſammlung von ungeheurem Ausmaße zu rechnen ſein. Daraus
erwachſen dem Walde große Gefahren.
Es muß jeder einzelne Beſucher von ſich aus darauf bedacht
ſein, alle Handlungen zu unterlaſſen, die eine Gefährdung des
Waldes und des Wildes zur Folge haben können. Insbeſondere
müſſen die hierauf abzielenden Beſtimmungen ſtreng eingehalten
werden:
1. Es darf im Walde oder deſſen Nähe kein Feuer
angezün=
det werden.
2. Es iſt verboten, im Walde zu rauchen.
3. Alle Wege müſſen ſtreng eingehalten werden.
4. Hegen und eingezäunte Flächen dürfen nicht betreten
werden.
5. Einzäunungen und alle ſonſtigen Anlagen im Walde ſind
zu ſchonen.
6. Pflanzen dürfen nicht ausgeriſſen, Bäume durch Abbrechen
von Aeſten uſw. nicht beſchädigt werden.
Hunde müſſen an der Leine geführt werden.
Volksgenoſſen! bewahrt während des Aufenthaltes im Walde
Diſziplin!
Beweiſt, daß Ihr Nationalſozialiſten der Tat ſeid!
Kurs 13: Sportfechten
20.00—21.00 Uhr.
(Schloßgartenſtraße
Alle ſtellenloſen Mitglieder der Deutſchen Arbeitsfront, die
den nachſtehend verzeichneten Berufen angehören, müſſen —
gleich=
gültig, bei welcher Stelle ſie als ſtellungſuchend eingetragen ſind
— Bewerber bei der Stellenvermittlung der Arbeitsfront werden.
Es handelt ſich dabei um Kaufmannsgehilfen, Techniker,
Werk=
meiſter, Büro= und Behördenangeſtellte, weibliche Angeſtellte. Die
Geſchäftsſtelle der Stellenvermittlung der DAF. befindet ſich
Rhein=
ſtraße 35, Zimmer 5, Sprechzeit täglich von 12—13 Uhr, außerdem
Donnerstags, von 16 bis 18 Uhr. Bei der demnächſt ſtattfindenden
Ueberprüfung müſſen alle ſtellenloſen Berufskameraden dort als
Bewerber eingetragen ſein.
Kurs 14: Tennis (Hochſchulſtadion) Mittwoch von 18.00 b
Uhr.
Achtung! Kurs 5 und Kurs 8 müſſen wegen des Gem
ſchaftsempfanges der Reichstagsſitzung dieſe Woche ausfallen
Der Sportkurs: Allgemeine Körperſchule, Donnerstags (6
2 unſeres Sportprogramms) findet auf dem Platz „Woogsma
der TSG. 46 ſtatt (nicht auf dem Hochſchulſtadion).
Jörg Mager.
Am kommenden Mittwoch, dem 22. 5.,, findet abck
um 20 Uhr ein erneuter Vortrag Jörg Magers über
elektroakuſtiſche Orgel und eine Vorführung dieſes
niſchen Wunderwerkes ſtatt.
Der Eintrittspreis beträgt wieder nur 20 Pf. Gerade
nachdem Dr. Richard Strauß Jörg Mager beſucht hat und
über deſſen Erfindung begeiſtert ausſprach, dürfte das Int
der Darmſtädter für Jörg Mager und ſeine umwälzende 98,
rung auf techniſchem und muſikaliſchem Gebiet noch größeru
worden ſein. Wir erwarten zahlreichen Beſuch.
Haſt Du ſchon eine Jahresſportkarte? Sie verſichert Dich für
alle Sportkurſe. Sie hat Gültigkeit bis 31. 3. 1936. Sie erlaubt
Dir den Zugang zu allen Kurſen. Haſt Du ſchon unſer
Sport=
programm? Es enthält alles, was Du wiſſen mußt.
Jahres=
ſportkarte (Preis 30 Pfg.) und Sportprogramm (koſtenlos)
er=
hältſt Du auf unſerer Geſchäftsſtelle, Bismarckſtraße 19 (
Seiten=
gebäude).
Ausſchneiden!
Ausſchneiden!
Folgende Kurſe beginnen dieſe Woche:
Kurs 1: Allgemeine Körperſchule (Hochſchulſtadion) Montag von
18.00—19.15 Uhr.
Kurs 3: Allgemeine Körperſchule („Woogswieſe‟, TSG. 1846)
Dienstag von 18.00—19.15 Uhr.
Kurs 10: Schwimmen (Städtiſches Schwimmbad) Montag von
20.00—21.00 Uhr.
Kurs 12: Schwimmen (Hochſchulſtadion) Mittwoch von 18.00 bis
19.00 Uhr.
R.W.U.=Veranſtaltungen des Kreiſes Darmſtadt.
Außer den im Juni ſtattfindenden Urlauberfahrten dess
amtes, werden ſeitens des Kreiſes folgende Fahrten durchgeff
9. Juni; Fahrt mit Autobuſſen nach dem ſüdlichen 9e
wald und Neckartal (Gaimühle, Katzenbuckel, Zwingenberg.
bach) und Rückfahrt über Heidelberg—Bergſtraße,
16. Juni; Wanderung nach der Neunkirchev Höhe a
fahrt mit Autobuſſen von Brandau).
2 3. Juni; Fahrt mit Autobuſſen in den Hochtaunus (
berg, Königſtein. Großer und Kleiner Feldberg, Rückfahrt
das Lorsbacher Tal).
30. Juni; Rheinfahrt nach Koblenz (Sonderzug
Bingen, Fahrt mit dem Dampfer nach Koblenz und zurück).
Die Fahrtkoſten (einſchließlich Verpflegung) werden in".
an dieſer Stelle und den Anſchlagstafeln der NSG. „Kraft
Freude” bekanntgegeben. Die Kreisdienſtſtelle, Amt für M0
und ſch!
Wandern, Urlaub, nimmt Anmeldungen für vorſtehende Fautw Ausſprache
jetzt ſchon entgegen.
en Sührer und Re
Srifenhauſen, 18
Der Polizeiberichk.
Ne hn. Aus Anla
Volksgenoſſen
Vaker überfällk ſeinen ſchlafenden Skiefſohrn
mit dem Handbeil.
Am 18. 5. 35, in den frühen Morgenſtunden, überfiel ein
ſiger Familienvater ſeinen im Schlafe liegenden Stiefſoh
dem Handbeil und brachte ihm eine erhebliche Kopfverletzuny
Bei dem Täter handelt es ſich um einen 100prozerr)
Kriegsbeſchädigten. Vor Jahren war er ſtark dem Trunn
geben und mußte aus dieſem Grunde auf Anregung dessi
ſorgevereins für Alkoholkranke eine Entziehungskur mitmnd
Von dieſem Leiden gebeſſert, wurde er wieder entlaſſen. )
ſein Leben nicht nach ſeinem Kopfe geſtaltete, kam es wiedrt:
zu Familienſtreitigkeiten, wo er ſtets den Anlaß gegeben 9
ſoll. Die Kinder rückten nun immer mehr von dem unnrt
lichen Vater ab und ſtanden dem älteſten Bruder bei. In /
erblickte nun der Vater ſeinen größten Gegner. Nach einen
17. 35 vorausgegangenen Streit kam der Unhold zu
Entſchluß, ſeinem 22jährigen Stiefſohn „eine auszuwiſchen
dieſem Grunde drang er am 18. 5. 35, früh gegen 6.30 Uhrt.
einem Handbeil bewaffnet, in das Schlafzimmer ſeines
ſohnes und überfiel dieſen im Schlafe. Ohne lange zu übern
verſetzte er ihm mit dem Handbeil einen Schlag auf den 19
In ſchwerverletztem Zuſtande wurde der Ueberfallene vor
Rettungswache in das Stadtkrankenhaus verbracht.
Verkehrsunfälle in Darmſtadt. Am 16. Mai 1
19.50 Uhr, ereignete ſich auf der Straßenkreuzung Grafe
Mackenſenſtraße zwiſchen dem PKW. V 8 — 13 607 und
PKW. V 8 — 1402 ein Zuſammenſtoß, der glimpflich abgirn
war nur Sachſchaden entſtanden. — Am 18. 5. 35, gegenull
Uhr, ſtießen auf der Straßenkreuzung Wilhelminen= und n
-W
ſtraße zwei Darmſtädter Motorradfahrer zuſammen. Ein DUd/A(ED
Fahrer wurde leicht verletzt in das Herz=Jeſu=Hoſpital eini
fert. — Am gleichen Tage gegen 17 Uhr, ereignete ſich nau /77Rer
Verkehrsunfall Ecke der Neckar= und Mackenſenſtraße. D0/TMM
leichter Sachſchaden entſtanden war, konnten beide Fahrzen
mked
Fahrt fortſetzen.
Was die Lichtſpieltheaker bringen.
RSreſtr.
— Das Union=Theater zeigt nur noch heute und morg 9.00a
als künſtleriſch bewerteten Film „Vorſtadtvarieté” mit 25
Ullrich, Mathias Wiemann, Oskar Sima und Anton PogFelxnld,
in den Hauptrollen.
—
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen bis auf weiteres den/h
Großfilm „Das Mädchen Johanna” mit Angela So9
Guſtaf Gründgens, Willy Birgel, Theodor Loß und Renesll
gen in den Hauptrollen. Regie führt Guſtav Uciky, der T5M)
im Vorjahr mit „Flüchtlinge” den Filmpreis errang.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen nur noch heute und rmi.
das ſpannende Filmwerk nach dem gleichnamigen Roman d0/Eug
liner Illuſtrirten „Mein Leben für Maria Iſa vſun
mit Victor de Kowa, Maria Andergaſt und Peter Voß
Hauptrollen.
Belida zeigt am Sonntag (19. Mai 1935) „Cleopann
einen Ausſtattungsfilm mit 5000 Mitwirkenden.
— Reſi=Theater zeigt nur noch heute und morgen
größter Erfolg” (Thereſe Krones), mit Martha Ei
Leo Slezak, Theo Lingen, Albrecht Schoenhals, Aribert Mogg”
Schur.
Celſi=
m8
Kleider
1stürig,
9ut erh
Vereins= und lokale Beranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Vereinigung früherer Leibgardiſten. B
nügender Teilnehmerzahl iſt beabſichtigt, zum Leibgardiſtell.
Oppenheim am 26. Mai eine Omnibusfahrt zuſammenzhl.
Bindende Zuſagen bis ſpäteſtens Mittwoch, 12 Uhr, an K0"
Hartmann, Grafenſtraße 20, oder Geſchäftsſtelle, Tel. D=S=
D. R. K. Bd. Kyffhäuſer, Landesverband
pfalz, Kameradſchaft Haſſia. Montag, 20 90l*
20.15 Uhr, findet im Handelshof, Ludwigsplatz 8, bei h0c
Biſchoff, ein Generalmitgliederappell ſtatt. Unter ande.”
Bericht über den Reichskriegertag in Kaſſel am 6. bis 2.
J. erſtattet und Anmeldungen entgegengenommen. De g
Kameraden, die im Beſitze des Haſſia=Ehrenkreuzes oder.?
Ehrenmünze ſind, wird das Goldene, bzw. Silberne 590!
Ehrenzeichen übergeben.
Verband der Regiments= und Walfe.7
vereine Darmſtadt. Der NS.=Lehrerbund Kreis
ſtadt=Stadt, hat zu einem Lichtbildervortrag des Kommoo...
dolf Madlung, Kapitän z. S. a. D. „Der Durchbruch der nee
und „Breslau” durch die engliſche Mittelmeerflotte 4 7
Mittwoch, den 22. d. M., abends, im Städtiſchen Saato‟
ſtadt eingeladen. Die angeſchloſſenen Vereine werden Elt.
zahlreich an dieſem Vortrag zu beteiligen, zumal der O.
preis ſehr niedrig gehalten iſt.
— Hausfrauenbund. Des kalten, unfreundlichen L
wegen wird die für Dienstag, den 21. Mai, geplonte, ”
„Einſiedel” auf Dienstag, den 4. Juni, verlegt.
behalten ihre Gültigkeit.
Eintritt frei.
Städt. Saalbau. Sonntag, 19. Mai: Großes 9o0e
Winzerfeſt. Es ſpielt zum Tanz W. Schlupp mit ſeine.
Reſtaurant Sitte. Heute ſpielt Willy Melg.
ginag, 19. Mai 1935
Aus Heſſen.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 137 — Seite 7
Plrheilgen, 18. Mai. Die Reichsſportwerbewoche
eilgen. In der Turnhalle fand geſtern abend eine
ver Vertreter des erweiterten Ortsausſchuſſes für Leibes=
Jhuzwu ſtatt, in der neben den ſporttreibenden Vereinen auch
„leitikamtsleiter anweſend waren. Neben einigen internen
An=
gelegh=iten ſtand im Mittelpunkt der Beratungen die
Feſt=
ſetzumſees Programms für die Durchführung der
Reichsſport=
wertſtoche, die vom 26. Mai bis 2. Juni ſtattfindet und im
Zei=
chengt. Ringe ſteht. Das Programm der Reichsſportwerbewoche
ſiehtt gende Veranſtaltungen vor: Am 25. Mai findet im
Jahn=
zimmu des Turnvereins als Auftakt ein Vortrag von Ludwig
Vendl ver das Rettungsſchwimmen ſtatt. Der Sonntag bleibt
infonſgarderer örtlicher Veranſtaltungen frei, während der
Mon=
tag raPbend einen Staffellauf (Sportvereinigung, Turnverein,
Hitlieuugend) innerhalb des Ortes bringt. Für den Dienstag
abewot ein Gerätewettkampf des Turnvereins vorgeſehen, für
den ia Gegner noch nicht feſtſteht. Der Mittwoch ſteht im Zeichen
des uhruHalls und der Schwerathletik und bringt auf dem
Sport=
platzu m. Elſee” eine Begegnung der 1. Elf Polizei Darmſtadt
mit jeſtt kombinierten Arheilger Mannſchaft. Des weiteren
tre=
gen i0 Mittwoch abend die Schwerathleten der
Sportvereini=
wungn ſwwie die Boxer der TSG. 46 Darmſtadt auf den Plan.
Der /Di erstag (Himmelfahrtstag) iſt frei, während der Freitag
dem „ſßball vorbehalten iſt. Eine kombinierte Elf von
Sport=
vereſmung 04 Arheilgen und Union Wixhauſen wird am
Ar=
beilgeillühlchen gegen den Sportverein 98 Darmſtadt antreten.
Für uenstag und Sonntag wurde mit Rückſicht auf den
Gaupar=
ſeitgyg: Darmſtadt von der Durchführung jeglicher
Veranſtal=
tungnlsſtand genommen. Für die Schützen wurde ein
Werbe=
ſchießſenfür einen ſpäteren Zeitpunkt in Auge gefaßt.
AhWixhauſen, 18. Mai. Monats=Appell. Vorgeſtern
„benä, inden ſich im Gaſthaus bei Jakob Huck die Amtswalter der
deut cr Arbeitsfront zum Monats=Appell ein. Der
Ortsgrup=
ſenwealr Pg. Schlapp eröffnete den Appell und forderte zu
Be=
ainn noi Anweſenden auf, ſich von ihren Sitzen zu erheben, um des
erſtohulnen Arbeitskameraden Philipp Koch zu gedenken. Er
ra Niä telltel un, den für dieſen Abend verpflichteten neuen
Geſchäfts=
ühreme: Kreiswaltung Pg. Scherer vor und erteilte demſelben
ſieva ſms Wort. Pg. Scherer richtete ſcharfe und eindrucksvolle
Vortyen die Anweſenden und machte dieſelben auf ihre Pfliht.
ge ab=Amtswalter auf ihnen ruht, aufmerkſam. Ferner
er=
lärteh;, daß die DAF. erſt im Aufbau iſt. Der
Ortsgruppen=
haltehe unkte am Schluß der Rede Pg. Scherer für ſeine
ausführ=
ſchen= lorte und ſchloß nach Beendigung der dann folgenden
all=
emezm Ausſprache den Appell mit einem dreifachen „Sieg=Heil”
uf dimFührer und Reichskanzler Adolf Hitler.
4½ bräfenhauſen, 18. Mai. Einweihung der
Reichs=
utcidhn. Aus Anlaß dieſes Ereigniſſes werden Zehntauſende
zutſchſer Volksgenoſſen innerhalb unſeres Gemarkungsbereiches
eintreffen. Um die notwendigen Vorbereitungen hierzu zu treffen,
hatte die Ortsgruppe Gräfenhauſen der NSDAP. ſämtliche
Mit=
glieder der einzelnen Gliederungen zu einer Beſprechung im Gaſt=
verrt. Radfahrer ſind verpflichtet, daſelbſt ihre Rader zu drücken
und abzuſtellen. Kraftfahrzeuge parken Schloßgaſſe und
Mittel=
ſtraße, außerdem Darmſtädter Straße, ſoweit notwendig. Jeglicher
Fahrzeugverkehr über die einzelnen Brücken iſt von vormittags
7 Uhr bis nachmitvags 4 Uhr verboten.
J Griesheim, 18. Mai. Kirchgang des Jahrganges
1861. Am Sonntag, den 19. Mai, feiern die Altersgenoſſen des
Jahrganges 1861 durch gemeinſamen Kirchgang die Erinnerung an
die vor 60 Jahren erfolgte Konfirmation. Am 17. Mai 1875
wur=
den hier 37 Knaben und 49 Mädchen durch Pfarrer Wagner
ein=
geſegnet. Jetzt können noch etwa 25 Altersgenoſſen, die alſo im
75. Lebensjahre ſtehen. dieſen Erinnerungstag erleben. Zuſammen”
kunft iſt um 9 Uhr im Gemeindeheim. — Gewerbeſcheine
1935. Die Gewerbepatente 1935 können bei der Untererhebſtelle
an den Zahltagen in Empfang genommen werden. —
Oefffent=
liche Impfung. Am Montag, 20 Mai d. J., vormittags 11,30
Uhr, findet in der Adolf=Hitler=Schule die öffentliche Impfung
ſtatt. Der Reviſionstermin iſt am Montag. 27. Mai, vormittags
11.30 Uhr. Zur Impfung kommen die im Jahre 1934 geborenen
Kinder und ferner ſolche Kinder, die in früheren Jahren
ge=
baren, aber noch nicht geimpft ſind.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 18. Mai. Ausdem Sängerleben.
Aus Anlaß der bevorſtehenden Wertungsſingen des Kreiſes
Darmſtadt im Heſſiſchen Sängerbund fand am Samstag abend
durch den Kreischormeiſter, Herrn Prof. Dr. Noack, Darmſtadt,
dahier eine Abhörprobe der hieſigen und benachbarten Vereine
ſtatt. Es wurden dabei die für die Kundgebungen beſtimmten
Pflichtchöre abgehört. Das Wertungsſingen ſelbſt findet am
Sonntag, den 26. Mai d. J., ſtatt. Die beiden hieſigen
Geſang=
vereine wurden ſo eingeteilt, daß der Geſangverein „Harmonie‟
am Vormittag in Eberſtadt ſingt und der Geſangverein „
Ein=
tracht=Freundſchaft” am Nachmittag in Darmſtadt. —
Kinder=
landverſchickung. Demnächſt werden durch Vermittlung der
NSV. mehrere Kinder zum Erholungsaufenthalt verſchickt, Aller
Vorausſicht nach haben dieſe Kinder das Glück während ihres
Erholungsaufenthaltes ein ſchönes Stück deutſcher Erde zu ſehen,
da der Transport außerhalb des Gaugebiets liegt. Auch für den
Aufenthalt im Erholungsheim „Fort Hartenberg” bei Mainz ſind
wiederum einige Kinder ausgeſucht. Daraus erſieht man, daß die
NSV. nicht nur zum Sammeln da iſt, ſondern daß ſie auch mit den
ihr zur Verfügung geſtellten Mitteln etwas leiſtet. Kein
Volks=
genoſſe ſollte ſich dieſem, vom Führer ins Leben gerufenen
Hilfs=
werk verſchließen.
G. Ober=Ramſtadt, 18. Mai. Mutter= und
Säuglings=
fürſorge. Am Montag, den 20. Maj, nachmittags von 2—3
Uhr, findet im neuen Rathaus die Beratungsſtunde der Mutter=
und Säuglingsfürſorge ſtatt. — Straßenverkehrsweſen.
Auf Grund der Polizeiverordnung des Kreisamts Darmſtadt vom
15. Mai d. J., gelten für den Ortsbereich der Gemeinde Ober=
Ramſtadt folgende Verkehrsbeſchränkungen: Die Bahnhofſtraße iſt
vom Bahnhof bis zur Nieder=Ramſtädter Straße in der genannten
Richtung für Laſtkraftwagen und Langholzfuhrwerke, in
umge=
kehrter Richtung für den Verkehr mit Kraftfahrzeugen über 5,5
Tonnen Geſamtgewicht und Langholzfuhrwerke geſperrt.
Le. Groß=Umſtadt, 18. Mai. Feuerwehrfeſt. In
Nach=
trag zu unſerem Bericht vom 17. Mai ſei noch erwähnt, daß
Samstag abend Feſtplatz=Tanzmuſik und als Abſchluß des Abends
großes Feuerwerk ſtattfindet.
Em. Heppenheim a. d. B., 17. Mai. Reichsverband der
Deutſchen Jugendherbergen. Die zurzeit über hundert
Mitglieder zählende Ortsgruppe hielt unter dem Vorſitz ihres
Führers, Bürgermeiſter Schiffers, im „Halben Mond” ihre
Haupt=
verſammlung ab. Die Ortsgruppe wurde als eingetragener Verein
im Vereinsregiſter gelöſcht und dem Reichsverband eingegliedert.
Als neuer Herbergspfleger wurde Studienrat Kreikemeier
be=
ſtimmt. Als Schulvertrauensmänner wurden ernannt für die
Oberrealſchule Studienrat Kreikemeier und für die Volksſchule
Lehrer Schäfer. Der Kaſſenbericht, erſtattet von Herrn Steul,
er=
gab ein günſtiges Bild. Aus dem Bericht des Herbergsvaters
Her=
mann iſt zu entnehmen, daß die hieſige Jugendherberge in der
„Eulenburg” im Jahre 1934 von zirka 3000 Perſonen beiderlei
Geſchlechts, darunter verſchiedene Ausländer, aufgeſucht wurde.
Am 15. und 16. Juni wird der Reichswerbe= und Opfertag für das
Jugendherbergswerk durchgeführt werden.
Fa. Alsbach a. d. B., 18. Mai. Unſer Dorf hatte den Beſuch
einer großen Anzahl von Mitgliedern der Frankfurter Städtiſchen
Feuerwehr, die mit ihren Familienangehörigen eine Autobusfahrt
durch den Odenwald unternommen hatten und danach hier im
Gaſthaus „Zur Sonne” noch einige gemütliche Stunden
ver=
brachten.
Lpd. Wölfersheim, 18. Mai. Diamantene Hochzeit. Die
Eheleute Konrad Otto begingen geſtern in ſeltener geiſtiger und
körperlicher Friſche das Feſt der Diamantenen Hochzeit.
Eb. Langen, 18. Mai. Diamantene Hochzeit. Die
Ehe=
leute Heinrich Sehring 11. und Frau, geb. Seipp, können am
Mon=
tag ihre Diamantene Hochzeit begehen.
Aus Rheinheſſen.
Ah. Worms a. Rh., 18. Mai. Achtjähriges Mädchen
bei lebendigem Leibe verbrannt. Hier iſt ein
achtjäh=
riges Mädchen das Opfer eines tragiſchen Unglücksfalls
gewor=
den. Das betreffende Mädchen befand ſich mit ſeinen 2 und 4 Jahre
alten Geſchwiſtern allein in der Wohnung, da die Mutter etwa
für eine Stunde erwerbstätig fort war. Das Mädchen hatte ſich
am Herdfeuer zu ſchaffen gemacht, als ſeine Kleider Feuer fingen.
Auf das Geſchrei hin eilten Mitbewohner herbei, denen ſich beim
Betreten des Zimmers ein, furchtbarer Anblick bot. Das Kind
ſtand teils mit verkohlten und teils noch brennenden Kleidern vor
den Eintretenden. Mit ſchweren Brandwunden wurde das Kind
ins Krankenhaus gebracht, wo es unter unſäglichen Schmerzen
ge=
ſtorben iſt.
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Fachgeschäft
Hobrauef Viernchel
Darmstadt
Telefon 200
Schustergasse 14
Seiet 8 — Nr. 137
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 19. Mai 1anch
Reich und Ausland. Generalfeldmarſchall v. Mackenſen ehrkdieGefallenenUngarns Großflugzeug „Marim Gorkt
abgeſtürzk. — 48 Toſe.
Für 100 000 Mark Werkpapiere
Frankfurt a. M. Der Zollfahndungsſtelle
in Frankfurt a. M. iſt wieder ein guter Fang
ge=
lungen. An einem der letzten Tage konnte der
Kaufmann Schatzmann bei dem Verkauf von
Wertpapieren feſtgenommen werden. Es handelt
ſich bei dem Beſitzer dieſer Papiere um einen aus
München ausgewieſenen Emigranten namens
Bachenheimer, der jetzt in der Schweiz anſäſſig
iſt. Dieſer hatte die Papiere an einen
Mittels=
mann nach München geſchickt, der ſie dann weiter
nach Frankfurt a. M. verſchob, wo ſie veräußert
wurden. Durch den Kursunterſchied an den
aus=
ländiſchen und inländiſchen Börſen haben, die
Schieber erhebliche Summen verdient, um die ſie
die deutſche Volkswirtſchaft betrogen haben.
Schatzmann ſieht ſeiner Beſtrafung entgegen.
Schwerer Geſchäftseinbruch in Frankfurt
Frankfurt a. M. In der Nacht zum
17. Mai iſt ein Einbrecher in ein Schuhgeſchäft
auf der Zeil eingedrungen. Er entwendete neben
Wechſelgeld aus der Ladenkaſſe zirka 40 RM.,
etwa 100 Paar Herren= und Damenſtrümpfe
ver=
ſchiedenſter Muſter und Größen. Die
Arbeits=
weiſe des Täters läßt darauf ſchließen, daß es
ſich um die gleiche Perſon handelt, die im letzten
Winter mehrere Geſchäfts= und Büroeinbrüche in
Frankfurt a. M. ausgeführt hat.
vom einburger 2om.
Seherl.Bilämaterndienst.
Generalfeldmarſchall von Mackenſen begab ſich nach ſeiner Ankunft in der ungariſchen Hauptſtadt
nach dem deutſchen Heldenfriedhof und legte dort am Ehrenmal der ungariſchen Armee einen
Linburg. Die Inſtandſetzungsarbeiten im Kranz nieder. Unſer Bild zeigt den greiſen Feldherrn auf dem Ehrenfriedhof; links ſein Sohn,
der Geſandte in Budapeſt, v. Mackenſen (in Zivil).
Innern des Limburger, Domes, deſſen 700
jäh=
riges Jubiläum am 11. Auguſt, dem Tage, an
dem vor 700 Jahren der Hauptaltar des
majeſtä=
tiſchen Felſendomes geweiht wurde, feierlich
be=
gangen wird, ſind jetzt ſoweit vorgeſchritten, daß Hegellehrgänge bei,„Kraff durch Freude‟ Ausſkand der Seeleuke von Le Havre.
alle Gerüſte entfernt werden konnten. Obwohl
Paris. Der Ausſtand der Schiffahrtsange=
die Fenſter noch nicht vollſtändig erneuert und
erſetzt ſind, ergibt ſich ſchon jetzt eine gegenüber
dem früheren Zuſtand ſtark in Erſcheinung
tre=
tende mächtigere und hellere, Raumwirkung.
Durch die Ausmalung nach dem Vorbild der
Ent=
ſtehungszeit und durch die Erneuerung mehrerer
Kirchenfenſter wird jetzt wieder die von dem
un=
bekannten Baumeiſter des altehrwürdigen
Got=
teshauſes beabſichtigte Wirkung erreicht. Trotz
einiger Entlehnungen von konſtruktiven und
ſtili=
ſtiſchen Einzelheiten zeigt ſich jetzt ganz
über=
raſchend, wie ſehr der Limburger Dom aus der
deutſchen romaniſchen Tradition hervorgegangen
iſt. Als letzte der vorgeſehenen Maßnahmen iſt
in dieſer Woche mit dem Abbau der Orgel
be=
gonnen worden, die durch ihren Schöpfer, die
Orgelbauanſtalt Klais in Bonn, umgebaut,
ver=
größert und moderniſiert wird.
Zwei Verletzte bei einem Schadenfener.
Lohr a. M. In der Nacht zum Donnerstag
drangen aus einzelnen Räumen des Anweſens
der Frau Maria Weigand in der Turnſtraße ſo
dichte Rauchſchwaden, daß die alarmierte
Feuer=
wehr an den Brandherd nicht herankommen
konnte. Erſt nach Anlegung von Rauch= und
Gasmasken konnte die Feuerwehr an den
Brand=
herd vordringen. Dabei erlitten zwei
Feuerwehr=
männer trotz der Rauchmasken ſchwere Rauch=
Scherl-Bildmaterndienst.
vergiftungen. Sie mußten in das
Stadtkranken=
haus eingeliefert werden.
Das Reichsſportamt der NS. Gemeinſchaft „Kraft
durch Freude” führt in dieſem Sommer
Segel=
lehrgänge auf der Oſtſee und den ſkandinaviſchen
Lawrence ſeik 120 Skunden bewußklos. Gewäſſern durch. Die Lehrgänge dauern 6 bzw.
14 Tage. Unſer Bild zeigt eine der Höchſee=
London. Das Befinden des nunmehr ſeit
Segel=Jachten, auf denen die Lehrgänge ſtatt=
120 Stunden bewußtlos im Krankenhaus
liegen=
finden. — (Photo: Preſſeamt der DAF.)
ſtellten in Le Hapre dehnt ſich weiter aus. Die
700 Mann Beſatzung des Ueberſeedampfers „
Pa=
ris”, der heute morgen aus New York
eingetrof=
fen iſt, haben ſich mit den Streikenden ſolidariſch
erklärt. Praktiſch wird dieſer Streik jedoch ohne
Einfluß bleiben, da die Schiffahrtsgeſellſchaft
be=
reits vor einiger Zeit beſchloſſen hat, dieſen
Dampfer nach dem Abſchluß ſeiner diesmaligen
Fahrt während einiger Zeit ſtillzulegen. Die
Verhandlungen zwiſchen der Streikleitung und
der Regierung haben noch zu keinem Ergebnis
geführt. Handelsmarineminiſter Berrand hält an
ſeinem Standpunkt feſt, daß die Ausſtändigen
zu=
erſt die Arbeit wieder aufnehmen müſſen, ehe er
mit ihnen verhandeln könne. Verſchiedene
Blät=
ter, darunter die „Liberts”, drücken erneut die
Befürchtung aus, daß infolge der Streikbewegung
die Jungfernfahrt des neuen Rieſen=
Luxusdamp=
fers „Normandie”, die für den 29. Mai
vorge=
ſehen iſt, verſchoben werden müſſe.
den Oberſten Lawrence iſt im großen und ganzen
unverändert. Die Hoffnung, ihn am Leben zu
erhalten, ſchwindet jedoch immer mehr, zumal
auch die Gefahr von Komplikationen in Form
einer Lungenentzündung beſteht.
„Sliegende‟ Elche.
5509 Schiffbrüchige.
davon 89 im Jahre 1934 und 20 ſeit 1. Januar,
ſind von der Deutſchen Geſellſchaft zur Rettung
Schiffbrüchiger ſeit ihrer Gründung 1865 der See
entriſſen. Die nunmehr verfloſſenen ſieben
Jahr=
zehnte ſeit Gründung der Geſellſchaft geben
An=
laß zu einer feſtlichen Tagung des
Geſelſchafts=
ausſchuſſes am 1.2. Juni in Bremen, dem Sitz
des Vorſtandes der Geſellſchaft. An dieſer
Ver=
anſtaltung werden als Ehrengäſte Vertreter der
Reichsregierung, der Wehrmacht, der Partei und
der Staatsbehörden teilnehmen.
Aus Seenot gerettet
wurden durch das Motorrettungsboot „Konſul
Kleyenſtüber” der Station Pillau der Deutſchen
Geſelſchaft zur Rettung Schiffbrüchiger 13 Fiſcher
in der Danziger Bucht. Sie waren beim Fang
von ſchwerem Nordoſtſturm überraſcht worden
und nach See abgetrieben. Es gelang dem
Ret=
tungsboot auf zwei Rettungsfahrten die
Mann=
ſchaften von vier Fiſchkuttern zu bergen. Der
Schirmherr der Geſellſchaft, Führer und
Reichs=
kanzler Adolf Hitler, hat der Beſatzung des
Ret=
tungsbootes „Konſul Kleyenſtüber” in
Anerken=
nung ihrer tapferen Tat die Rettungsmedaille
am Band verliehen.
Der reſtliche Teil des geſtohlenen Genter Altar=
Bildes gefunden.
Brüſſel. Am Samstagnachmittag war in
Brüſſel das Gerücht verbreitet, daß der reſtliche
Teil des geſtohlenen Genter Altarbildes „Die
gerechten Richter” der Brüder van Eyck
eben=
falls gefunden worden ſei. Eine Beſtätigung
liegt noch nicht vor. Es trifft aber zu, daß um
die Mittagsſtunde der Staatsanwalt von Gent
in Wetteren, wo der inzwiſchen verſtorbene Dieb,
der früher als Sakriſtan in der dortigen Kirche
angeſtellt war, wohnte, eine Hausſuchung
vorge=
nommen hat. Ueber das Ergebnis iſt noch nichts
bekannt.
Gefecht mit einer Räuberbande
auf den Philippinen.
Manila. Bei der Fahndung nach vier
Mör=
dern, die den Gemeindevorſtand des Dorfes San
Antonia ermordet hatten, ſtieß die Polizei auf
eine Räuberbande. Von den Räubern, die an
300 Mann zählten wurden 20 getötet und
mehrere gefangen genommen.
Moskau. Das größte Flugzeug der So
union, „Maxim Gorki”, das über 70 Perſonens
Bord nehmen kann, iſt einer Kataſtrophe
Opfer gefallen. Das Flugzeug ſtartete mit a.
anderen Maſchine im Schlepp. Nach dem Ste
unternahm der Führer des geſchleppten Flugn,
ges, Saſchin, trotz des Verbotes der Sowjetzu
fahrtbehörden mehrere Flugkunſtſtücke und
hierbei mit dem Flugzeug „Maxim Gorke 2
ſammen. Beide Maſchinen ſtürzten ab. Elf .
ſonen der Beſatzung und 36 Fluggäſte fandem h.
Tod. Auch der Flugzeugführer Saſchin iſt
Leben gekommen. Insgeſamt haben bei deruß
taſtrophe 48 Perſonen das Leben eingebüßt.1
Das Flugzeug war mit einer Rundfunkſtarypfſt
einem photographiſchen Atelier und einer 90/
rei ausgerüſtet. Die Flügelſpannweite betrug
Meter; ferner war das Flugzeug mit acht iy0
toren von insgeſamt 5000 PS ausgerüſtet,
eine Beſatzung von 23 Mann und konnte
auzei=
dem 40 Paſſagiere mitnehmen. Es war beſocuy)
ausgerüſtet für Nachtflüge und konnte jederzal Fe Wiüchtein
hurgia Hepen
eine Rieſenbombenmaſchine umgewandelt wol) ſum Alem, Groß
Großfeuer in Tientſin.
we liederla
Tientſin. Ein Großfeuer zerſtörtel
Samstagnachmittag die in der Nähe des
ſchen Konzeſſionsgebietes gelegene Allerheint
kirche. Trotz ſofortigen Eingreifens der 7719 Durmſtade-S.
wehr griff der Brand mit Rieſenſchnelligkeis dr am Sanstag
ſich und ſprang ſogar auf das Hauptpezyſizen ſatte an
tungsgebäude der Kailan=Bergbau=Geſellnd den alea.,,
über. Die brennenden Sonnenmattendächerne De
fen, von dem ſtarken Wind fortgetragen,ſwe g.
Brandherde. Erſt in den Abendſtunden 7uk 0
das Feuer eingedämmt werden. Der Schadd
ſehr erheblich. Wahrſcheinlich iſt der 2.4
durch unachtſames Vorgehen mit der Lätzu kun dus jed
bei Reparaturarbeiten am Kirchturm entſtotz Die der 1agzy
die Gäte
M var
Fft 3,60 Mark
uen Lundin in 1anfé geugs
eur Aie
Seherl Bilämgtent inid für
Der bekannte, öſterreichiſche Segelflieger E ſegen
Kronfeld unternahm mit ſeinem Segelfl !840
das mit einem Motorradmotor von 5 P4My.
gerüſtet iſt, einen Flug von London nach Une
Für den ganzen Flug, der unter ungü 10 den
Wetter litt, verbrauchte er nur für etwa 620.
ling (3,60 RM.) Treibſtoff. Er dürſte ad 0
billigſte Luftreiſe dieſer Art durchgeführt 9
Man ſieht auf unſerem Bild Kronfeld vor
Flugzeug, an dem man deutlich den 4
Motor erkennt. Recht: Frau Kronfe4
Inkernakionale Südoſt=Ausſtellung in Breslau.
herl-Bildmaterndienst
Zwei entzückende kleine Elchkälber reiſten mit
dem Großflugzeug „Ju. 52” von Oſtpreußen nach
Berlin, von wo ſie in die Schorfheide gebracht
wurden. Hier ſieht man die zwei kleinen Elch=
Kälkewelle in England.
Schwerer Schaden in den Frühkulturen.
London. Ganz England wird zurzeit von
einer Kältewelle heimgeſucht, wie ſie im Monat
Mai ſeit hundert Jahren nicht zu verzeichnen war.
In vielen Gegenden ſank das Thermometer nachts
auf 9 Grad Kälte. In den meiſten
Gartenbau=
gebieten hat der Froſt Schäden verurſacht, die
viele tauſend Pfund Sterling betragen. Die
Obſt=
blüte iſt ſchwer geſchädigt, und die Frühkulturen
ſind zum größten Teil vernichtet. In einigen
Ge=
genden von Cornwall und Schottland kam es zu
verbreiteten Schneefällen, teilweiſe den erſten
dieſes Jahres. Viele Wege und Eiſenbahnſtrecken
kälber nach ihrer Ankunft auf dem Berliner ſind ſo tief verſchneit, daß Unregelmäßigkeiten
Flughafen.
im Zug= und Autobusverkehr, eintraten.
Scherl-Bilängie
In der Breslauer Jahrhunderthalle wurde die Internationale Südoſt=Ausſtellung erolſ.
liche Staaten Oſteuropas zeigen hier die Produkte ihres Landes. Auf unſerem Bilde.
einen Teil der großen und eindrucksvollen Ausſtellung.
sttrg, 19. Mai 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 137 — Seite 9
Spott, Spiel und Jucnen
beuke 17 Uhr auf dem Ererk:
Aufſkiegsſpiel zur Gauliga
Bolizei Darmſtadt — Germania Bieber.
Adieſem Spiel, das für die Vergebung des zweiten Platzes
in dien unde um den Aufſtieg zur Gauliga Südweſt von ſtärkſter
Bedehung iſt, treten die Mannſchaften in folgender ſtärkſter
Be=
ſetzummgin
Deierling 2.
Bielhr:
Pilite
Mifer
Lukas. Schnall
Kaiſer Maier Korf
Reitz Salzmann Tochtermann
Seib
Keck
Blank
Kaufmann Dumont
Kaſpar.
Muth Balſer
Klein
Deierling 1.
Sauer
* Freundſchaftsſpiele im Ried.
Pollüitef:
2ſozutragen für die Serie der heutigen privaten
Begegnun=
nu noch:
ſ. Weinheim — Oly. Lampertheim. FV. Biblis —
Star=
laburgia Heppenheim. Rheingold Hamm — Conc.
Gerns=
ſim. Alem. Groß=Rohrheim — VfR. Alsheim.
Heur z Knane Niederlage der 46er gegen Frankfurker
Bezirksklaſſe.
FSG.; Darmſtadt—Sportfreunde Frankfurt a. M. 3:4 (3:4).
*hr am Samstag nachmittag niedergegangene ſtark abküh=
„ende eNgen hatte anſcheinend viele Fußballanhänger abgehalten,
ſch nud dem alten Rot=Weiß”=Platz an der Rheinallee zu be=
ebenn Die 46er Fußballer werden die neue Saiſon an der
ind fatzz Pooggsneſe abſolvieren.) Die angekündigten Frankfurter Sport=
Wbendtyreunme ind Inhaber des 2. Platzes der Frankfurter Bezirksklaſſe,
terden, La nd ſſovar man auf ihre Gaſtrolle doch etwas geſpannt. Sie
lich nt ahmnneinen knappen Sieg mit nach Hauſe, der nicht unverdient
en mit ſt ardings gab es auf beiden Seiten je ein ſehr
zweifel=
aftes or, das jedoch vom SR., Melk=Wixhauſen, anerkannt
Richun ſurden Die 46er jagten dazu einen Foulelfmeter über das Tor,
ährgn die Gäſte dieſe (ungerechtfertigte) Chance verwerteten.
as Sſpl war immerhin noch im Rahmen des einer freundſchaft=
Mäfl gen „Xgegnung, wenn auch Schupp (46) Mitte der 2. Halbzeit
m lachtretens Feldverweis erhielt.
DAeGäſte wußten durch ihr flaches und ſchönes Zuſpiel, durch
märgen Einſatz ihrer energiſchen Flügelſtürmerreihe ihren
zum 1:2 verbeſſert. Ein ſehr zweifelhafter Elfmeter
ſe Gäſte 1:3 voran, und ein wuchtiger Strafſtoß ihres
fers Ditſch, des beſten Mannes auf dem Felde, ergibt
ent 9. Min. das 1:4. 2 Min. darauf ſetzt Vogelmann einen
Gäehuter zu kurz abgeſchlagenen Ball nach und befördert
zun2:4 über den kritiſchen Strich. Aehnlich ſieht in der 35.
5u Sache vor dem Gäſtetor aus, als Müller das 3:4 her=
Ute. ſinen ebenfalls angezweifelten Elfmeter für 46 verſchießt
— abſichtlich? — Nach kurzem Verſchnaufen beginnt
2. Halbzeit, die allerdings weniger abwechſelungsreich
ſtützenweiſe ſogar recht eintönig verlief. Frankfurt ließ
unch, Darmſtadt konnte etwas aufkommen und buchte in
3t 6:1 Ecken (1)). Eine, totſichere Chance” vergab
Vogel=
ud ſo endete dieſe Spielhälfte torlos.,
=häſte mit ihrem ſicheren Schlußdreieck, einer ſehr
auf=
aun Läuferreihe und einem erfolgreich kombinierenden
urm ferten die geſchloſſenere Leiſtung, die TSG. 46=Elf wies
hlreiat ſchwache Stellen in der geſamten Abwehr auf. Am
ſten plte noch der Sturm, der nur den einen Fehler machte,
,er ſets in gerader Reihe vorſtürmte und zurückgegebene
ſille, iht mehr erreichte. Für die neue Spielweiſe wird man
der If manche Poſten verbeſſern müſſen, wenn der 1. Platz
5 ywerden ſoll.
Bolikiſcher Erfolg des Länderkampfes
Spgnien gegen Deukſchland.
D)eEinſtellung der breiten Maſſen in Spanien hat ſich in
en lenm Tagen ſehr zugunſten Deutſchlands verändert. Der
ein=
zege Gmd für dieſe Tatſache iſt in dem Fußball=Länderkampf
paniun gegen Deutſchland in Köln und ſeinem Ausgang zu
„chen. 12e Haltung und das Benehmen der deutſchen Spieler ſo=
ohl, m insbeſondere die des deutſchen Publikums, dazu die
ufnayn, die den Spaniern in Deutſchland zuteil geworden iſt,
Aben ſon denkbar beſten Eindruck gemacht. Zuſammenfaſſend iſt
Mtzuſtſſeln, daß dieſes ſportliche Ereignis einen politiſchen Erfolg
eit ſiah ebracht hat, wie er ſeit langem nicht zu verzeichnen war.
Handball.
TSG. 46 — Handballabteilung.
Dilelbfahrt unſerer Mannſchaft nach Frankfurt iſt auf 1 Uhr
Anktlüſchverlegt, alſo nicht erſt um 1.30 Uhr wie geſtern gemeldet
urde.) üir bitten die Spieler und Mitfahrer hiervon Kenntnis
iu nehisga,
Fitt
e Ausländer=Ruderfahrt „Rund um
Ber=
bereits 80 Meldungen ein.
Oetsgruppe Darmstadt desRe.
An die Leiter der Turn= und Sportvereine!
Am kommenden Mittwoch, den 22. Mai d. J., abends 8,30
Uhr, findet im grünen Zimmer der Woogsturnhalle eine
Voll=
verſammlung der hieſigen Ortsgruppe des Deutſchen
Reichs=
bundes für Leibesübungen ſtatt, zu der ſämtliche
Vereins=
leiter, Abteilungsleiter, techniſche Leiter, ſowie
die örtlichen Fachamtsleiter eingeladen werden.
(gez.): Löwer.
Zur Reichs=Sporkwerbewoche.
Richtlinien, Zweck und Ziel der Veranſtalkung.
Die Verpflichtung zur Mitwirkung an der
Reichsſportwerbe=
woche vom 26. Mai bis 2. Juni findet ihre Stütze in dem Aufruf
zur olympiſchen Schulung der Reichsminiſter Dr. Frick, Dr.
Goeb=
bels und des Reichsſportführers v. Tſchammer und Oſten. Sie
ſteht unter dem Motto:
„Vom Volksſport zur Höchſtleiſtung”.
Die Woche muß den einheitlichen Willen des geſamten
deut=
ſchen Volkes zum Ausdruck bringen, in Zukunft Leibesübungen
zur Lebensgewohnheit zu machen. Sie ſoll einen weiteren Vorſtoß
bilden in unſerem Kampf, auch den letzten, körperlich befähigten
Volksgenoſſen für die Teilnahme an regelmäßigen Leibesübungen
zu gewinnen.
Die Reichs=Sportwerbewoche ſoll daher an jedem Ort der
ge=
ſamten Bevölkerung einen Ueberblick darüber verſchaffen:
welche ſportlichen Ausbildungs= und Betätigungsmöglichkeiten
für den einzelnen am Ort zur Verfügung ſtehen; in welcher
Weiſe Ausbildung, Sport und Spiel in den Vereinen des
Reichsbundes für Leibesübungen, bei der Organiſation „Kraft
durch Freude”, in den Schulen und in der Hitler=Jugend
be=
trieben werden; wie weit Leibesübungen und Sport in den
ein=
zelnen NS.=Gliederungen und Formationen bereits Eingang
gefunden haben; wieviel Volksgenoſſen für die Leibesübungen
noch gewonnen werden müſſen.
Ein einheitliches Programm, für die örtliche Durchführung
wird nicht herausgegeben. Es muß den beteiligten Stellen
über=
laſſen bleiben, in gemeinſchaftlicher Zuſammenarbeit eine
Durch=
führungsfolge aufzuſtellen, die alle ſportlichen Möglichkeiten
er=
ſchöpft.
Sämtliche Veranſtaltungen der Reichs=Sportwerbewoche
ſoll=
ten im Mittelpunkt der gemeinſchaftlichen Werbung ſtehen und
dürfen daher keinesfalls eine geſonderte Vereinspolitik
hervor=
treten laſſen.
Die Werbewoche ſoll einen Querſchnitt aus dem Spielbetrieb,
den Uebungen und dem geſamten Arbeitsbetrieb der
Leibesübun=
gen ſämtlicher Altersklaſſen in allen Leibesübungen treibenden
Vereinen, Formationen und Gliederungen, ſowie der Schulen,
zeigen.
Die Hauptveranſtaltungen werden zweckmäßig an den
Sonn=
tagen, 26. Mai und 2. Juni, ſtattfinden, doch ſollte auch in der
Woche mindeſtens ein Nachmittag oder ein Abend in den
Mittel=
punkt des öffentlichen Intereſſes geſtellt werden.
Alle terminmäßig feſtgelegten Veranſtaltungen, z. B.
Reihen=
ſpiele, Regatten uſw werden durchgeführt. Sie ſind aber, ohne daß
den Veranſtaltern finanzielle Nachteile entſtehen, in den Rahmen
der Reichs=Sportwerbewoche einzupaſſen.
Olympia=Kernmannſchaft der Ringer.
Bei den vom Fächamt für Schwerathletik durchgeführten
Lehrgängen zum Zwecke der Olympia=Vorbereitungen ſind einige
neue, veranlagte Kräfte nach vorn gekommen, die jetzt in die
Olympia=Kernmannſchaft der deutſchen Ringer aufgenommen
wurden. Die Liſte hat ſich dadurch geändert und hat nun folgendes
Ausſehen:
Bantamgewicht: „Fiſcher=Zweibrücken, Herbert=Stuttgart,
Mer=
ſcheid=Köln, W. Möchel=Köln, Monken=Bamberg, Rößler=
Hohen=
limburg.
Federgewicht: Hering=München, Lariſch=Berlin, Nettesheim=Köln,
Rothert=Görlitz, Weidner=Stuttgart, Wittwer=Dresden.
Leichtgewicht: Ehrl=München, Montigel=Tuttlingen, Schlee=
Nürn=
berg=Feucht, Schwarzkopf=Koblenz, Sperling=Dortmund, F.
Wei=
kart=Hörde.
Weltergewicht: „Gawenda=Mainz, Häßler=Tuttlingen, Lehner=
Nürnberg, O. Möchel=Köln, Plepp=Duisburg, Schäfer=
Schiffer=
ſtadt.
Mittelgewicht: Földeak=Berlin, Laudion=Wilhelmshaven,
Neu=
haus=Eſſen, Paar=Reichenhall, Scharfe=Hörde, Schweikert=
München.
Halbſchwergewicht: „Birkholz=Hamburg, Ehret=Ludwigshafen,
Engelhardt=Freiſing, Rieger=Berlin, Siebert=Darmſtadt.
Schwergewicht: Beu=Köln, Gehring=Ludwigshafen, Gudovius=
Dortmund, Hornfiſcher=Nürnberg, Lägeler=Stuttgart, Vogedes=
Dortmund.
Mit Rückſicht auf das im kommenden Jahre zum Austrag
ge=
langende Olympia=Turnier im freien Ringkampfſtil wird
dieſe Sportart bei den bevorſtehenden Meiſterſchaften eine
beſon=
ders nachhaltige Förderung erfahren. Die neue Olympia=
Kern=
mannſchaft hat den Auftrag erhalten, bei den deutſchen
Ring=
kampf=Meiſterſchaften nicht nur im griechiſch=römiſchen, ſondern
auch im freien Stil vollzählig teilzunehmen. Die Wettbewerbe
ſind zeitlich ſo gelegt, daß jeder die geſtellte Aufgabe erfüllen
kann. Die Ergebniſſe der Freiſtil=Meiſterſchaften ſind
ausſchlag=
gebend für die Aufſtellung der deutſchen Mannſchaft, die zu den
Europameiſterſchaften nach Brüſſel (5—7. September) entſandt
wird.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Sonntag, 19. Mai
6.00: Hamburg: Hafenkonzert. Die Glocken vom Großen
Michel. Choral: Wer nur den lieben Gott läßt walten.
8.05: Stuttgart: Gymnaſtik. 8.15: Zeit, Wetter,
Waſſer=
ſtand. 8.25: Sendepauſe. 8.45: Choralblaſen. 9.00:
Evangl. Morgenfeier. 9.45: Deutſches Schatzkäſtlein:
Ge=
ſänge von Fr. Schubert. 10.15: Neuſtadt (Schwarzwald):
Liederſtunde des Volkes.
11.00: Hamburg: Reichsſendung: Georg Fr. Händel.
Dettin=
ger Tedeum. 11.45: Frankfurt: Reichsſendung:
Eröff=
nung der Reichsautobahn Frankfurt-Darmſtadt. 13. 15:
Frankfurt: Reichsſendung: Mittagskonzert. Ltg.: Rosbaud.
14.00: Kinderfunk: Kaſperl der Glückspilz. 14.45: Das
Volk erzählt. 15.00: Stunde des Landes.
16.00: München: Nachmittagskonzert. 1800: Jugendfunk:
Dornröschen. Märchenſpiel. 18.30: Kaſſel: 5.
Heſſen=
tag der Gauleitung Kurheſſen.
19.00: Gute Geiſter. Eine Stunde frohgemuter Einkehn.
Von P. Schaaf. 19.50: Sportbericht 20.00: Ihre
Glanzrollen. Conſtance Nettesheim vom Deutſchen
Opern=
haus ſingt. 22.00: Zeit, Nachr. 22.15: Wetter, Nachr.,
Sport. 22.20: Sportſpiegel des Sonntags. 22.45: Vom
Deutſchlandſender: Adalbert Lutter ſpielt. 24.00:
Stutt=
gart: Nachtmuſik.
Frankfurt: Montag, 20. Mai
6.00 und 7.00: Frühkonzert. Als Einlage (6.30):
Ghm=
naſtik. 8.00: Waſſerſtand. 8.10: Stuttgart: Gymnaſtik.
8.30: Sendepauſe. 9.00: Nur Kaiſerslautern: 1. Pfälzer
Schüler konzertieren. 2. Das Zunftweſen in der
Barba=
roſſaſtadt. 3. Klavierkonzert H. Gulden. 10.00: Nachr.
10.15: Königsberg: Schulfunk: Das Tannenbergdenkmal.
10.50: Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus. 11.00:
Werbekonzert. 11.25: Meldungen. 11.30: Sozialdienſt.
11.45: Bauernfunk.
12.00: Hannover: Mittagskonzert. Ltg.: von Soſen. Dazw.:
13.00: Zeit, Nachr. 14.00: Zeit, Nachr. 14.15:
Wirt=
ſchaftsbericht. 14.30: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. 14.45:
Wetter, 14.55: Sendepauſe. 15.00: Nur Kaſſel: Nachr.
15.15: Kinderfunk: Etwas über ſäen und pflanzen!
15.30: BDM.=Sport: Ballſpiele.
16.00: Kleines Konzert. 16.30: Bücherfunk. 17.00:
Stutt=
gart: Nachmittagskonzert des Funkorch. Ltg.: Görlich.
18.30: Jugendfunk: Von Pimpfen, Zelten, Fahnen,
Trom=
meln. — 18.45: Das Leben ſpricht. 18.55: Meldungen.
19.00: Unterhaltungskonzert. 20.00: Zeit, Nachr. 20.10:
Die Landſchaft ſpricht: Alemanniſche Heimat. 20.40:
Liederſtunde: Der unbekannte Schubert. 21.30: Wir
Mädel ſingen. 22.00: Zeit, Nachr. 22.15: Wetter,
Nachr., Sport. 22.20: Kompoſitionen von Gerh. Maaß.
23.00: Breslau: Nachtkonzert des Funkorcheſters.
lun daasännnn
Sonntag, 19. Mai
Breslau: 20.10: Aus der Deutſchen Oper: Tamerlan,
Oper in 3 Akten von G. F. Händel.
Köln: 20.00: Dort, wo die Zitronen blühen. Eine bunte
Folge nationaler Volksmuſik aus Italien.
München: 18.50: Intereſſante Ecke: Hinter den
Ku=
liſſen des Funks.
Stockholm: 19.30: Nordiſche Muſik.
Beromünſter: 20.00: Orpheus in der Unterwelt, von
Offenbach.
Bukareſt: 20.00: Operettenabend.
Warſchau: 20.00: Soliſtenſtunde.
Helſingfors: 20.05: Populäre Muſik.
Kaſchau: 20.25: Militärmärſche.
Budapeſt: 21.30: Klavierkonzert von Liſzt.
Warſchau: 23.05: Tanzmuſik.
Montag, 20. Mai
Breslau: 20.10: Funks tönende Raritätenſchau. Erſte
Folge. Rückwärts gekurbelt . . . Oh, ſchöne, alte
Flim=
merkiſte.
München: 20.10: Kabale und Liebe. Ein bürgerliches
Trauerſpiel von Friedrich Schiller.
Stuttgart: 23.30: Wenn der Sandmam kommt .. .
Melodien von Schlafen und Träumen mit verbindenden
Verſen.
Riga: 19.05: Die Bajadere. Operette von Kalman.
Sottens: 20.00: Bunte Muſik.
Stockholm: 20.00: Chorkonzert.
Wien: 20.00: Vorarlberger Muſik.
Bukareſt: 20.15: Aus Verdis Werken.
Luxemburg: 22.10: Schweizer Konzert.
Kopenhagen • 22.25: Bach=Mozart=Konzert.
London: 22.30: Tanzkapelle Lipton.
Weiterbericht.
Ueber Weſtdeutſchland liegt jetzt eine Tiefdruckrinne, in
wel=
cher die kalte, von Nordweſten kommende Strömung und die
wärmeren, aus Südoſteuropa ſtammenden Luftmaſſen ſich
begeg=
nen. Nach vorübergehender Erwärmung kommt es daher jetzt
auch bei uns zu teilweiſe gewitterhaften Niederſchlägen. Von
Weſten her iſt dabei Kaltluft wieder vorgeſtoßen und bringt
vorausſichtlich wieder eine vorübergehende Aufheiterung, doch ſind
bald neue Störungen mit Niederſchlägen wahrſcheinlich. Im
gan=
zen wird die Temperatur in der nächſten Zeit langſam anſteigen.
Ausſichten für Sonntag: Zunächſt wieder aufheiternd, nachts recht
kalt, ſpäterhin anſteigende Erwärmung und neue
Verſchlech=
terung der Wetterlage. Weſtliche Winde.
Ausſichten für Montag: Etwas wärmer bei unbeſtändigem
Wetter.
Eine Mark iſt eine Mark, werden Sie ſagen, und eine Mark
iſt ſchnell ausgegeben. Aber haben Sie auch daran gedacht, wie biele
Waren nach Pfennigen gerechnet werden und was Sie alles für eine Mark
kaufen können? — Auch die Mark iſi ein kleines Kapital und in der Wirtſchaft kommt
Mark zu Mark, wird aus tauſend und aber tauſend einzelnen Markſtücken gar bald ein Vermögen.
Daran ſollten Sie ſiets denken, wenn Sie Geld ausgeben. Wie wenig wird oft eine Mark geſchätzk, aber
wie viel bedeutet ſie? Auch mit einer Mark nehmen Sie teil an der weiteren Belebung der deutſchen
Wirtſchaft, auch mit den kleinſien Beträgen nützen Sie den Volksgenoſſen, denen Sie dadurch zu Arbeit
und Brot verhelfen. Darum denfen Sie ſiets daran:
ie Natgeber bei großen und kleinen Anſchaffungen iſt ſiets der An=
Fur des Darmſtädter Tagblattes. Gerade wer mit dem Pfennig rechnet,
M7 gelmäßig die Anzeigen leſen. Sie helfen gut und preiswert kaufen.
Ade audgegelene Maik Mads Butockande Wiitscadt-selk:
[ ← ][ ][ → ]Nummer 132
Sonntag, 19. Mai
DarmſtädterCagblatte
Genoſſenſchaftstagung in Bad Kreuznach.
Die Aufgaben und das Weſen der Kreditgenoſſenſchafken. — Wichkige Tagesfragen aus dem gewerblichen
Genoſſenſchaftsweſen.
Die Lage bei der Mehrzahl der angehörigen
Baugenoſ=
ſenſchaften ſei weniger befriedigend, da hier noch auf Jahre
*5. Verbandskag des
Genoſſenſchafts=
hinaus die Rentabilitätsſorgen die Entwicklung überſchatten.
Tsſofriracteräuhraſt
Redner eingehender den Vollſtreckungsſchutz des landwirtſchof
lichen Schuldenregelungsverfahrens und damit verbunden die Am
wicklung des Entſchuldungsverfahrens von Betrieben. Er betonm
zum Schluß, daß die Betrachtung der Vollſtreckungsnovelle zeig
daß der Vollſtreckungsſchutz der Gegenwart, nachdem im Geſo
der Beſſerung der Wirtſchaftslage eine behutſamer Abbau erfoln
iſt, in gerechter Weiſe die Forderung nach Schuldner= und Gläuß),
gerſchutz zu verwirklichen ſucht. Nur wirklich ſchutzbedürſtio
verbandes Heſſen-Mikkelrhein.
Bad Kreuznach, 18. Mai. (Eig. Bericht.)
Dr. Qu. In Bad Kreuznach hatten ſich am Freitag und
Sams=
tag mehrere hundert Mitglieder des Genoſſenſchaftsverbandes
Heſſen=Mittelrhein (Schulze=Delitzſch) verſammelt, um an dem 5.
Verbandstag teilzunehmen, auf dem wertvolle Anregungen für
die Weiterarbeit gegeben wurden. Die Teilnehmer an dieſer
Tagung fanden gaſtliche Aufnahme durch die Stadt und durch die
Bad Kreuznacher Volksbank.
Bereits am Freitag nachmittag fand eine interne,
arbeits=
reiche Sitzung ſtatt, auf der Verbandsſyndikus Schneider den
Bericht über die vorgenommenen Reviſionen erſtattete und der
Anwalt des Deutſchen Genoſſenſchaftsverbandes e. V. Berlin, Dr.
Lang, ein Referat über „Das Reichsgeſetz über das
Kredit=
weſen” hielt. Direktor Letſchert=Kaſſel erläuterte die
Be=
ſtimmungen des Reichskreditgeſetzes. Ueber die Lage bei den
Einkaufsgenoſſenſchaften ſprach Dr. Weinwurm.
Reichshandwerksmeiſter Schmidt=Wiesbaden, der bei der
Tagung zugegegen war, bejahte das Genoſſenſchaftsweſen, dem
eine beſondere Aufgabe im nationalſozialiſtiſchen
Wirtſchaftsauf=
bau zukomme. Nach Erledigung einiger interner Formalien
— der nächſte Verbandstag wurde für Hersfeld feſtgeſetzt —
wurde die Tagung gegen 8 Uhr geſchloſſen. — Am Abend
verein=
ten ſich die Mitglieder zu einem Begrüßungsabend im großen
Saale des Kurhauſes bei Muſik und buntem Programm.
Der öffenkliche Teil der Tagung.
Zur öffentlichen Verſammlung des
Genoſſenſchaftsverban=
des Heſſen=Mittelrhein (Schulze=Delitzſch) e. V. hatten ſich im
gro=
ßen Saal des Kurhauſes Bad Kreuznach die Teilnehmer ſehr
zahl=
reich eingefunden. Von der Bühne grüßte das überlebensgroße
Bild des Führers und die Büſte Schulze=Delitzſchs.
Den offiziellen Teil des 5. Verbandstags eröffnete
Verbands=
direktor Dr. Frankenbach. Er begrüßte die zahlreich
Erſchie=
nenen und unter den Ehrengäſten u. a. namentlich Bürgermeiſter
Dr. Wetzler, Oberregierungsrat Fahr, die Vertreter der
Behör=
den und wirtſchaftlichen Kreiſe, unter dieſen die anweſenden
Mit=
glieder der Anwaltſchaft, Anwalt Dr. Lang, Mitglied der
Anwalt=
ſchaft Dr. Kunze, ferner den Vertreter der Rhein=Mainiſchen
In=
duſtrie= und Handelskammer, den Vertreter der Induſkrie u.
Han=
delskammer Darmſtadt, Prokuriſt Kruſe, die Vertreter der
Ver=
bände des Handwerks, unter ihnen den
Handwerkskammerpräſi=
denten Müller=Wiesbaden uſw.
Bürgermeiſter Dr. Wetzler=Bad Kreuznach hieß die
Teil=
nehmer an der Tagung im Namen der Stadt und Kurverwaltung
willkommen.
Namens des Deutſchen Genoſſenſchaftsverbandes, des
Direk=
tors der Deutſchen Centralgenoſſenſchaftskaſſe, der Dresdner Bank
und der übrigen vertretenen Genoſſenſchaftsverbände begrüßte
An=
walt Dr. Lang die Verſammlung. Es gelte zur wirklichen und
wahren Aufrichtung einer Deutſchen Volksgemeinſchaft alles daran
zu ſetzen. Die Genoſſenſchaften wollen den Staat hierbei wie
ſeit=
her ſtets nach beſten Kräften unterſtützen. Die
Genoſſenſchaf=
ten wollen auch die Selbſtändigkeit jedes deutſchen ſchaffenden
Menſchen, mit dem Ziele, die Schaffensfreude und großen
Lei=
ſtungen jedes einzelnen zu fördern. Mögen auch heute die
Ver=
handlungen dabei aufgefaßt werden, daß als Ziel die große
deutſche Volksgemeinſchaft erſtrebt wird.
Im Anſchluß an die Begrüßung wurde der
Bericht über das Geſchäftsjahr 1934
durch Verbandsdirektor Dr. Frankenbach
erſtattet. Er wies zunächſt auf die zwei Geſetzgebungsakte hin,
durch die Verbandsweſen und Geſchäftsführung der
Kreditgenoſ=
ſenſchaften in weſentlichen Teilen umgeſtaltet bzw. neu geregelt
wurden. Hierzu gehört die Neuordnung des genoſſenſchaftlichen
Prüfungsweſens durch die Novelle zum Genoſſenſchaftsgeſetz vom
30. Oktober 1934. Auf Grund des Reichsgeſetzes über das
Kredit=
weſen vom 5. Dezember 1934 wurden die Kreditgenoſſenſchaften
unter die Aufſicht des Staates geſtellt, ohne daß dadurch die
per=
ſönliche Entſchlußkraft der Bankleiter und die
Eigenverantwor=
tung der führenden Perſönlichkeit gehemmt wurde. Redner
venti=
lierte die diesbezüglichen Beſtimmungen und Richtlinien, die bei
den Kreditgenoſſenſchaften ſchon lange beobachtet wurden. Die
Kreditgenoſſenſchaften erfüllen die Forderungen eines regional
weitgehend aufgegliederten Bankſyſtems, wie es im Sinne des
Nationalſozialismus liegt. — Die Prüfungsnovelle vom 30.
Okto=
ber 1934, die von dem Redner im einzelnen behandelt wurde,
hatte nachhaltigen Einfluß auf das Genoſſenſchaftsweſen.
Hervor=
zuheben iſt aus dieſer Novelle, daß durch ſie die Prüfungsziele
weiter geſteckt wurden und namentlich der Zwang zu materiellen
Reviſionen verankert wurde. Das Hauptgewicht wird auf die
Ver=
folgung der Prüfungsergebniſſe gelegt, denn deren Auswertung
iſt ſo wichtig, wie die Prüfungen ſelbſt. Der Verband wirkt auch
heute bei jeder Aenderung im Vorſtand einer Genoſſenſchaft mit.
Den Mitgliederbeſtand bilden zur Zeit 130 Kredit=, 48 Waren=
und 16 Baugenoſſenſchaften, zu denen noch 4 weitere
Genoſſen=
ſchaften neu hinzutreten, ſo daß der Beſtand 198 Genoſſenſchaften
beträgt. Weitere Lieferungsgenoſſenſchaften harren noch der
Auf=
nahme. — 112 Kreditgenoſſenſchaften, die ein
Bilanz=
kapital von 159 Mill. RM. vertreten und Wirtſchaftsberichte
vor=
legten, berichten übereinſtimmend über günſtige Entwicklung. Das
Eigenvermögen der 112 Kreditgenoſſenſchaften, deren Bericht
vor=
liegt, beläuft ſich auf 23 Mill. RM. (Geſchäftsguthaben und
Re=
ſerven) Den Kreditgenoſſenſchaften des Verbandes ſind 92 Mill.
RM. Spareinlagen und 25 Mill. RM. kurzfriſtige Kundengelder
anvertraut. Bei den Rediskontſtellen laufen 12 Mill. RM.
Giro=
verbindlichkeiten, ſie reſultieren je zur Hälfte aus der
Diskontie=
rung von Geſchäfts= und Debitorenwechſeln. Im Kreditgeſchäft
ſind rund 75 Prozent der Geſamtbetriebsmittel inveſtiert, 20
Pro=
zent werden an flüſſigen Mitteln unterhalten, der Reſt entfällt
auf Anlagevermögen. Im ganzen iſt zu bemerken, daß ſich der
Ge=
ſchäftsſtand der Genoſſenſchaften in den letzten Jahren günſtig
entwickelte. Flüſſige Mittel haben zugenommen, die
Bankverpflich=
tungen haben ſich ſtark verringert. Die Vermehrung der liquiden
Werte beruhen neben dem Zugang an Spareinlagen auf
erheb=
licher Rückzahlung alter Kredite, die ſich für die beiden letzten
Jahre auf 14 Mill. RM. belaufen. In den letzten 1½ Jahren
wurden 11 Mill. RM. neue Kredite ausgegeben. Der Bedarf an
kurzfriſtigen Betriebskrediten an die mittelſtändige Wirtſchaft
konnte ausreichend befriedigt und ſomit die
Arbeitsbeſchaffungs=
maßnahmen der Reichsregierung gefördert werden. — Der
Be=
ſtand an langfriſtigen Einlagen iſt ſeit Ende 1932 um zirka 4
Pro=
zent geſtiegen. Bemerkenswert ſind die lebhafteren Umſätze. Das
Problem der Erhaltung bzw. Sicherſtellung einer ausreichenden
Rentabilität iſt Gegenſtand beſonders aufmerkſamer Beachtung.
Die Zinsſenkung wurde von den Genoſſenſchaften begrüßt, jedoch
muß beachtet werden, daß die Zinsſpanne nicht weiter verkürzt
werden darf, wenn den Banken die Ertragsfähigkeit erhalten
bleiben ſoll, es ſei denn, daß ihnen gleichzeitig andere
Einnahme=
quellen erſchloſſen werden.
Die Entwicklung der Warengenoſſenſchaften
ſei ähnlich günſtig verlaufen wie die der Kreditgenoſſenſchaften.
Auch bei ihnen ſind erhöhte Umſatztätigkeit feſtzuſtellen, ebenſo
beſſere Betriebsergebniſſe alsein früheren Jahren. Die
Auswir=
kung des Konjunkturumſchwungs trete dabei bereits ſtark in
Er=
ſcheinung.
Zum Schluß kam der Referent auf die Tätigkeit der
Garan=
tieverbände zu ſprechen und erklärte u. a., daß der
Hypothekar=
redit noch nicht in ausreichendem Maße befriedigt werde. Er
dankte der Anwaltſchaft ſowie den zuſtändigen Inſtituten und
allen Mitarbeitern herzlich für ihre erſprießliche Tätigkeit. Die
gewerblichen Genoſſenſchaften werden auch in Zukunft auf dem
eingeſchlagenen Wege weiterſchreiten und nach Maßgabe ihrer
Mittel und Kräfte den Wiederaufbau unſerer Wirtſchaft
unter=
ſtützen. Heil Hitler.
Direktor Letſchert, der in Vertretung den Vorſitz
über=
nommen hatte, dankte dem Verbandsdirektor Dr. Frankenbach für
ſeine Ausführungen und für ſeine raſtloſe Arbeit für das Wachſen
der Genoſſenſchaften und des Verbandes.
Ein intereſſantes Referat über
nicht geſtatten, ſein Intereſſe an der Vollſtreckung den Intereſſuur
der Allgemeinheit an der Erhaltung des ſchutzwürdigen Schulu
ners und Betriebes voranſtellen. Darüber hinaus zeigt das Voz,
ſtreckungsnotrecht der Gegenwart beachtliche Anſatzpunkte zu einien dim
wirtſchaftlichen Geſtaltung des Vollſtreckungsverfahrens. Auch 4/
normale Vollſtreckungsrecht der Zukunft wird von dieſen Grun,
ſätzen beherrſcht ſein.
Als letzter Referent ſprach Prof. Dr. Ruth=Frankfurt a.
über
Die Enkwicklung des Genoſſenſchaflsrechts
W
wichige Tagesfragen aus dem gewerblichen
Genoſſenſchaftsweſen
im nakionalſozialiſtiſchen Skagl.
Seinen Ausführungen lagen folgende Gedanken zugrun=
Die eine Zeit lang kritiſche Frage des Fortbeſtandes der Genoſſ.
ſchaften in der nationalſozialiſtiſchen Wirtſchaftsordnung 8
heute als erledigt betrachtet werden. Weſentlich iſt nur noch
Umſetzung der feſtſtehenden Programmpunkte in die Welt
hielt das Mitglied der Anwaltſchaft des deutſchen
Genoſſenſchafts=
verbandes e. V. Berlin, Dr. Kunze. Er behandelte zunächſt die
moderne Genoſſenſchaftsbewegung. Die Steigerung vom 1.
Ja=
nuar 1933 bis 1. Mai 1935 belief ſich auf über 2000
Genoſſen=
ſchaften. Die Genoſſenſchaftsbewegung hat eine wirtſchaftliche und
ideologiſche Baſis notwendig. Die deutſche Wirtſchaft ſtehe vor
einem Wendepunkt von der Staatskonjunktur zur
Privatinitia=
tive. Die Staatshilfe ebbe allmählich ab, es komme nunmehr auf
den wirtſchaftlichen Aktivismus der Privatunternehmer an, und
hier hätten die Genoſſenſchaften für leiſtungsſchwache Unternehmer
eine wichtige Hilfsſtellung zu nehmen. — Im Wohnungsbau
wur=
den aus privaten Quellen 1934 1 Milliarde RM. und aus
öffent=
lichen Mitteln zirka 230 Millionen RM. aufgebracht. Das
be=
deutet eine Steigerung der privaten Gelder gegenüber dem
Vor=
jahre von faſt 50 Prozent. Im Auſbau der Wirtſchaft ſind den
gewerblichen Genoſſenſchaften feſtumriſſene Aufgaben geſtellt. Die
Kreditgenoſſenſchaften haben die Pflege des Kurzkredites an die
mittelſtändiſche Wirtſchaft zu betreiben. Die
Warengenoſſenſchaf=
ten müſſen für die Beſchaffung der Rohſtoffe und Materialien im
Handwerk, Handel und Gewerbe ſorgen. Die
Lieferungsgenoſſen=
ſchaften haben Arbeit vor allem durch Zulegung öffentlicher
Großaufträge zu beſchaffen. Redner behandelte das Verhältnis
zwiſchen Lieferungsgenoſſenſchaft und Handwerk und nahm Bezug
auf die Ausführungen des Reichshandwerksmeiſters. Er betonte,
daß eine „Inflation von Neugründungen” von
Lieferungsgenoſ=
ſenſchaften vermieden werden muß. Die Genoſſenſchaften müſſen
beſtrebt ſein, den wirtſchaftlichen Frieden mitherbeizuführen.
Weiter wurde das Verhältnis der Genoſſenſchaften zu ihren
Ge=
noſſen ſkizziert und der genoſſenſchaftliche Betreuungsdienſt
her=
vorgehoben. Schließlich wurden noch einige praktiſche Fragen
be=
handelt, und zwar die Frage der Geſtaltung des Aktivgeſchäftes
und die der Beteiligung der Kreditgenoſſenſchaften am deutſchen
Siedlungswerk.
Es kann als Geſundung der Genoſſenſchaften angeſehen
wer=
den, daß ſie heute den Geldausgleich zum größten Teil in ſich
ſelbſt vollziehen. Die Bankenkriſe iſt für die Genoſſenſchaften, die
etwa 400 Millionen RM. aus eigener Kraft zur Sanierung
bei=
getragen haben, überwunden.
Bedeutſame ſachkundige und erſchöpfende Ausführungen über
Zwangsvollſtreckungsſchuß und
Enkſchuldungs=
verſahren
machte dann Gerichtsaſſeſſor und Dipl.=Volkswirt Dr. Spreng=
Darmſtadt. Redner gab einleitend Erläuterungen zum
Vollſtrek=
kungsnotrecht und behandelte den Unterſchied zwiſchen dem
allge=
meinen Vollſtreckungsſchutz und dem Vollſtreckungsſchutz, der nur
Mittel zum Zweck iſt. Der beſondere zweckbedingte
Vollſtreckungs=
ſchutz wird nur im Rahmen eines beſtimmten Verfahrens
wirk=
ſam. Als wichtigſten beſonderen Vollſtreckungsſchutz behandelte
Tatſachen. Dieſer Aufgabe können ſich mit Ausſicht auf Erfolg
Menſchen unterziehen, die einerſeits von nationalſozialiſtiſſie
Weltanſchauung tief durchdrungen ſind, andererſeits aber am
weitreichende genoſſenſchaftliche Erfahrung und Einblick in
Wirtſchaftsleben beſitzen.
Der Neubau vollzieht ſich mehr auf innerem Gebiet :0
im Aeußerlichen. Die äußere Ordnung, das
Genoſſenſchaftsry=
vermag auch heute noch zu genügen. Der Aenderung bedürftigüie
der Geiſt, in dem ihre Anwendung erfolgt. Auch der natioal
ſozialiſtiſche Staat hat trotz ſehr gewichtiger Aenderungen des iſt
ſetzes im Einzelnen die Grundlagen genoſſenſchaftlichen
Wes=
nicht angetaſtet. Eine ſehr einſchneidende Reform geht aber
der berufsſtändiſchen Ordnung aus, in die die Genoſſenſchaften
gegliedert ſind bzw. werden. Von größter Bedeutung iſt in dae
Beziehung namentlich das Standesgericht zur Wiſ
rung der Standesehre. Der Begriff „Standesehre” umnu
nicht bloß Verſtöße gegen die Intereſſen des Gemeinwohls, u
mitunter einſchränkend behauptet wird, ſondern auch Verletzurn
der privatwirtſchaftlichen Sphäre der Genoſſenſchaft. Beide ;.
reiche ſind von einander heute gar nicht mehr zu trennen, ,0 Auf
harmoniſch ineinander gelagerte Kreiſe. Die Genoſſenſchaften 109 Einbn
nen und dürfen, nicht engherzige Intereſſenorganiſationen
Nicht ausgeſchloſſen erſcheint es ferner, daß die Standesger:h lebens=,?
anderſeits zu einer Art Berufungs= oder Reviſionsinſtanz geud! Kinder-,
Au=
über perſonellen Entſcheidungen genoſſenſchaftlicher Mitgliſe
verſammlungen werden, wenngleich ihr Spruch nur als mora u” Studlen
Rehabilitierung, nicht als Wiedereinſetzung eines Organn
glieds in ſeine frühere Stellung gewertet werden darf.
Geiſt und Sinn der nationalſozialiſtiſchen Wirtſchaftsordam) /ialé
ſtehen nicht in irgendeinem Gegenſatz zu genoſſenſchaftlicher 2i
ſchaftsführung und zu dem geſchriebenen Recht. Freilich entſpwh.
manche Genoſſenſchaften nicht mehr dem Bild, wie es den Siygsſte und Auski
fern des Genoſſenſchaftsgeſetzes vorſchwebte und auch im nati /
ſozialiſtiſchen Staat richtunggebend ſein muß. Die Genoſſem),
ten müſſen ihre Hauptaufgabe in der Verbilligung ia/ Mdrektion Fra
Leiſtungen an die Mitglieder, nicht in der Erzielungxnöoiteſf. 30
Kapitaldividende ſehen. Der Ertrag ſoll ihren Kunde
gute kommen. Notwendig wird dadurch die wünſchens R dia
Identität von genoſſenſchaftlicher Mitgliedſchaft .
Kundeneigenſchaft erreicht. Geſchäftsverkehr Ir
Nichtmitgliedern liegt, auch ſoweit geſetzlich geſtattet, A
im Rahmen genoſſenſchaftlicher Betätigung und iſt deshalb aUce
Möglichkeit zu vermeiden. Weiter muß aber auch der Beitritt ſgieu
Genoſſenſchaft im Sinne eines ſtatutariſchen Aufnahmezwe!”
jedem geſtattet ſein, der Aufnahme begehrt und den Anfordatz
gen der Satzung an die Perſon der Mitglieder entſpricht. Geg
genannte faule Kunden vermag ſich die Genoſſenſchaft auf anduch
Wege beſſer zu wehren als durch ängſtliche Vorſicht bei der Mch
nahme. In dieſer gereinigten Form wird die Genoſſenſchaft
wertvoller Mitſtreiter des nationalſozialiſtiſchen Staates ſein.
Mit Worten des Dankes und einem dreifachen
unſerem Führer Adolf Hitler ſchloß Verbandsdirektor
kenbach den arbeitsreichen 5. Verbandstag des Genoſſenſch”
verbandes Heſſen=Mittelrhein.
Berliner Kursbericht
vom 18. Mai 1935
Keutſce Sunt und Sibrükio Geſrafcäft
Deviſenmarkt
Verl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Llohd
A. E. G.
Bahr. Motorent
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
DeutſcheCont. Gas
Deutſche Erdöl :
113.
92.75
92.75
33.—
35.25
39.75
129.75
115.—
92.—
116.625
154.25
129.75
111.50
Meie Hee
J. G. Farben
Beſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſenund
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Bhil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Jise
149.375
126.875
108.—
97.625
124.—
92.875
120.50
93.
118.50
81.50
73.—
Weeee
Polyphonwerke
Rütgerswerke.
Salzdetfurth Kali
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkalt
Agsb.=Nnrb. Maſch
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr.Draht
Wanderer=Werke
mie
13.—
114.
164.
35.
82.
120.—
89.75
15.—
126.125
57.50
128.50
116.50
140.875
Aegypten
Argentinien
Belgien.
Braſilien
Bulgarien
Canada
Dänemar
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland.
3sland
Währung
gaypt. *
Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1canad. Doll.
100 Kronen
100 Gulden
1 2. Stg.
100 eſtl. Kr. e
100 finn. Mk
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.
Geld Briei
12.525 12.555
vom 18. Mai 19057
0.658
(1.98
0.184
3.047
2.488
54.59
48.77
12.225
68.43
5.29
16.365
2.351
1e8.23
55 32
0.662
42.06
0. 168
3.053
2.492
54.69
48.87
12.255
6s.57
5.40
16.40
2.358
168 5.
55. 44
Italien
Japan
Jugoſlawien
Lettland. 1
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweben
Schweiz
Spanien
Tſchechoſtowak.
Türkei
ungarn
Uruguay
Ver. Staa en
Währung
100 Lire
Yen
106 2
100 Lats
100 Kroner
100 Schilling
100 Gsendos
100 Kronen
100 Franes
100 Peſetas
100 Tſch.= Kr
1 türk. *
109 Peng
Goldpeſo
1 Dollar
Gel. I
643
80.928
G1.4EN
42.224
1.100
63 erad
90.3
53,3se
ineis
Surmſtadter and Harionaroant Surfantäbt, Fitläle ber Atesotte Bu
Frankfurter Kursbericht vom 18. Mai 1935.
Steuergutſcheine
„ Gr.IIp. 1934
„ „ 1935
„ 1938
„ „ 1937
1938
„ GruppeI.
5% Dtſch. Reichsanl.
5½%Intern.,v. 30
2Baden .v. 27
Bahern v. 27
4½, %Heſſen.. v. 28
„ „.v. 29
% Preuß. v. 28
2 Sachſen v. 27
4½%Thüringen 27
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze ......."
5% Dt. Reichspoſt
Schätze ..
4½%..
Dtſch. Anl. Ausl.
FI. Ablöſung.
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
4½%Bad.=Baden
4½%Verlin .v. 24
% Darmſtadt .
% Dresden v. 26
% Frankfurt 26
beidelberg26
2aMainz..
1. JMannheim27
4½%Münchenv. 29
4½ %Wiesbabenss
103.5
107‟
107.75
106.5
105.5
106.1
100
96.7
102.75
97
98.5
97.5
98.25
108,5
965
95.5
4½½Heſſ. Landesb
41% „ Goldobl.
5½% Heſſ.
Landes=
hyp.=Bk.=Liquid.
100.8
100.6
00.3
115:,
110
95.5
90.25
917.
90
90.75
91.5
94,5
96.25
93.5
100.25
Wee
Komm.=Obl. .
4½% Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
%o „ Goldoblig
% Landeskom.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R. 111
%o desgl. R.1s
4½% Kaſſ.
Landes=
kreditk. Goldpfb
4½ %Naſſ.
Landes=
bank Goldpfb.
5½%0„ Lig.=Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl.
„Ausl. Ser. 1
*Ausl. Ser, II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
4½% Berl. Hyp. B.
Lig.=Pfbr.
41.%Frkf. Hhp.=B
% „Lig.=Pfbr.
Goldoblig.
20 Frkf. Pfbr.B
%0 „ Lig.=Pfr.
%Mein. Hyp. B
20 „ Lig.=Pfr.
G Pfälz. Hhp. B
Lig.=Pfb.
2 Rh.Hhp.=Bk.
%0 „ Lig.=Pfr.
Goldobl.
GSüdd. Boden=
Cred.=Bank
5½% „ Lig.=Pfbr.
4½%Würt. Hhp.
6% Daimler=Ber
20 Dt. Linol. Werkel
ſa Klöcknerwerke.!
96.75
92
96,
96.25
101
115
128.5
21.25
96
101.75
961,
100.5
931),
96‟,
101
96.2s
101.75
97.75
904
9..25
101
95½),
97.5
101
98.25
102
101.25
MMiit 7t
88Mitteld. Stahl:
5% NeckarAl. G.b. 23
6% Rh. Stahl v.25
6% Salzmann cC.
826 Ber.Stahlwerk
5% „ RM.=Anl.
4¾%
43doigte Häſn
J. G. Farben Bond
5%Bosn. L. E. B.
%o „ L.Inveſt.
5 %Bulg. Tab. v. 02
4½% Oſt. Schätze
43Oſt. Goldrente.
5%vereinh. Rumän
4½%
4%Türk. 1. Bagdad
II.Bagdad
420
4½%ungarn. 1913
4½%
1914
42.
Goldr.
42
1910
4½Budp. Stadtanl.
42Liſſabon. . ...
420Stockholm. . .
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102.5
98,25
101.75
98.5
101),
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100.9
131.5
15:),
151,
8.25
4n
9.75
9.75
8.25
8.25
98
175
53"
39=
121
129
115
134.5
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103
1181,
1391.
100.5
301
154
89
12.5
111.25
2e1
163
68
110
94
109.5
127.25
R
126
99.25
37,
200
101.5
83.5
109.75
119
67.5
105
115.75
927,
Wee
Genüſſel
Junghans ....
Kali=Chemie.
Aſchersleben
glein, Schanzlin,
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Knorr C. H.
Konſerven Braun,
Lahmeher & Co. .!"
Laurahütte ..
Lech, Augsburg...
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Mainz=Akt.=Br.
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Metallgei. Frankf.
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Tellus Bergbau".
Thür. Liefer.=Gef.11
W6e
132.5
93.75
68.5
123,
28
95.25
9:
213
80.25
88.75
113.
103.5
95
86.7-
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225.5
130.75
1111
103
104
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200
168
68
112.5
109
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170.25
99
108
Meie
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Altianze 1. Shnit
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im.b
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ſchantung ban
Mai 1935
NEkMttet Anb Hyein Muinebocſe.
of ſte Tendenz der Berliner Börſe der Vortage erhielt ſich
Wochenſchluß, da ſich die Bankenkundſchaft weiter
leb=
ſnAufträgen am Geſchäft beteiligte. B
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 137 — Seite 11
Zukuuyſter Arbeitsbeſchaffung hinterlaſſen, insbeſondere ſein
Hinm=f die zunehmende Geſundung der Gemeinden und die
Feſtſtzctin, daß an eine Wehrabgabe nicht gedacht worden ſei.
Dhie Kre, wieſen mit wenigen Ausnahmen an allen Aktienmärk=
Kten moſerm Steigerungen bis zu 1½ Prozent, vereinzelt auch
ſmdarübtz tuf. Braunkohlenaktien lagen weiter gefragt. Farben
ſetztem. Brozent unter Vortagsſchluß ein, waren aber bald
wie=
der 199 erholt. Im Vordergrund des Intereſſes ſtehen weiter
Flektwwre. Am Rentenmarkt fanden Auslandsrenten ſtärkere
ue Beachttu, während deutſche Renten wieder ſehr ruhig lagen. —
ſa im Aßarf der Börſe wurde die Entwicklung infolge der
ein=
etzendtmWochenſchlußrealiſationen etwas uneinheitlich. Farben
nachteunſen Anfangsverluſt wieder völlig wett. Im großen und
anzem ueb das Kursniveau jedoch behauptet. Der Rentenmarkt
erharuzeiter im Zuſtand faſt völliger Geſchäftsloſigkeit.
Beeieſer Grundtendenz lag die Rhein=Mainiſche Börſe zum
Nocheut ß nach den lebhaften Steigerungen der letzten Tage
zwas zwiger. Auf der erhöhten Baſis wurde ſowohl ſeitens der
uliſſeſe n) einigem Umfange auch ſeitens der Kundſchaft etwas
zaliſieſy ſo daß einige Rückgänge eintraten. Es lagen aber auch
och nvere Kaufaufträge vor, die erneute Befeſtigungen zur
ſic olge ihtin. Infolgedeſſen war die Kursentwicklung etwas un=
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Kennziffer der Großhandelspreiſe. Die Kennziffer der
Groß=
handelspreiſe ſtellt ſich für den 15. Mai wie in der Vorwoche auf
gelmuößf. Es zeigte ſich noch Intereſſe für
Energieverſor=
ungsre Von chem. Werten gingen JG. Farben auf 149¾
1419 (50¼) und Scheideanſtalt auf 221 (223) zuruck. Am
ſontaummikt hielten ſich die Abweichungen nach beiden Seiten in
rbältnmäßig engen Grenzen. Kaliaktien lagen bis 2 Prozent
edrige Um Rentenmarkt blieben deutſche Anleihen
vernach=
ſſigt, 1—Im Verlaufe verſtärkte ſich die Neigung zu
Gewinnmit=
hmen och erreichten die Abſchwächungen nur kleines Ausmaß,
sbeſclnte, wenn man die vorausgegangenen Steigerungen
rückſikhyt. Auch JG. Farben bröckelten weiter ab. Am Renten=
arkt l oen ſpäte und mittlere Schuldbuchforderungen bis ¼ Pro=
nt. Kiſcnunal=Umſchuldung ½ Prozent niedriger.
100,8 (1913 — 100). Die Kennziffern der Hauptgruppen lauten:
Agrarſtoffe 100,4 (— 0,3 v. H.). induſtrielle Rohſtoffe und
Halb=
waren 90,7 (plus 0,1 v. H.) und induſtrielle Fertigwaren 119,4
(unverändert).
Odenwälder Hartſteininduſtrie AG., Darmſtadt. Die HV.
genehmigte den Abſchluß 1934 mit 6 (5) Prozent Dividende.
Ueber das laufende Geſchäftsjahr wurde mitgeteilt, daß die
Hoff=
nungen der Steininduſtrie auf die Auswirkungen der
Arbeits=
beſchaffungsmaßnahmen der Reichsregierung und der
Reichsauto=
bahnen ſich erfullt haben. Die Odenwälder Hartſteininduſtrie ſei
für das erſte Halbjahr mit Aufträgen gut verſehen. Das
Er=
gebnis im zweiten Halbjahr würde von den finanziellen Mitteln
der Behörden und der Reichsautobahn, die für Steinaufträge
vorhanden ſind abhängen. Doch ſei anzunehmen, daß angeſichts
des heutigen Standes dieſer Mittel ſowie des Ueberganges der
Betreuung des Straßennetzes an den Generalinſpektor auch
wei=
terhin Aufträge gegeben werden. Soweit heute ein Rückblick
möglich iſt, könne man auch für 1935 wieder mit einem
zufrie=
denſtellenden Ergebnis rechnen.
Produkkenmärkke.
Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 18. Mai in Rpfg. per
Stück bzw. Pfund. Gemüſe: Spargeln, 1. Sorte, 50—58,
2. Sorte 35—45, Kohlrabi 20, Karotten 25, gelbe Rüben 12—15,
rote Rüben 8—10, Schwarzwurzeln 25—30, Spinat 20—25,
Rö=
miſchkohl 15—20. Weißkraut 18, Wirſing 20—25, Erbſen 35—40,
Ziebeln 25, Rhabarber 8—10, Tomaten 80—100, Feldſalat (
Lat=
tich) 80—100, Kopfſalat 15—25. Salatgurken 40—70, Blumenkohl
40—70, Rettich 15—30, Meerrettich 70. — Kartoffeln:
Spät=
kartoffeln 4½. — Obſt: Tafeläpfel 35—60, Wirtſchaftsäpfel 30,
Apfelſinen 25—40, Zitronen 8, Bananen 60—65. — Eßwaren:
Süßrahmbutter 152—157, Landbutter 140—142. Weichkäſe 20—25.
Handkäſe 4—12, Eier (friſche) 9—11. — Wild und Geflügel:
Hähne 110, Hühner 80—90, Tauben 60—70, Ziegenlämmer 60—65.
— Fleiſch= und Wurſtwaren: Rindfleiſch 50, Kalbfleiſch
70, Schweinefleiſch 90, Hackfleiſch 64.
Haupkverſammlung
der Eiſenbahner=Baugenoſſeuſchaft Darmſtadt.
N( Auf der geſtrigen Hauptverſammlung der Eiſenbahner=
Baugenoſſenſchaft Darmſtadt e. G. m. b. H., der u a. der
Stell=
vertreter des Landesverbandsführers, Dr. Neuſchäfer, beiwohnte,
wurde der Rechenſchaftsbericht für 1934 vorgelegt. Die
Entwick=
lung der Baugenoſſenſchaft bewegte ſich im vergangenen Jahr in
ruhigen Bahnen. Sie erzielte einen Reingewinn von 7844,52 RM.,
aus welchem 10 Prozent an die geſetzliche Reſerve überwieſen und
3½ Prozent Dividende an die Mitglieder verteilt werden; um
den Reſtbetrag von 806 RM. wird die Hilfsrücklage vermehrt.
Aus der Bilanz ſind zu erwähnen: Wohngebäude und ſonſtige
Ge=
bäude 1,393 Mill. RM., Geſchäftsguthaben der Mitglieder 0,182
Mill. RM., Hypothekenſchulden 1,163 Mill. RM., Spareinlagen
0,115 Mill. RM., aus der Gewinn= und Verluſtrechnung:
Abſchrei=
bungen rund 28 000 RM., Zinſenaufwendungen rund 47 000 RM.
Mieterträge rund 114 000 RM. Die Mitgliederzahl verringerte
ſich auf 425 (i. V. 456) zum Teil als Folge einer Bereinigung der
Mitgliederliſte hinſichtlich der rückſtändigen Geſchäftsanteile. Die
Haftſumme beträgt insgeſamt 215 000 (230 000) RM. Die
turnus=
mäßig ausſcheidenden Aufſichtsratmitglieder Schultze. Schorſe,
Reinhardt und Steinfurth wurden wiedergewählt, an Stelle des
endgültig ausgeſchiedenen Mitgliedes Kloß trat Erdmann in den
Aufſichtsrat. Vorſtand und Aufſichtsrat wurde einſtimmige
Ent=
laſtung erteilt.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: MaxStreeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch: für den Sport: Karl Böhmann;
für „Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette:
Anzeigen=
leiter: Willy Kuhle; für den Inhalt der Anzeigen verantwortlich: Paul Ziegler
ſämtlich in Darmſtadt. D. A. IV. 35. 20486. Pl. 3. Druck und Verlag: L. C. Wittich
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Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 18 Seiten.
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knopf. 1 Aktenmappe mit Inhalt, 1 Damengürtel.
Zugelaufen: 1 brauner Jagdhund, 1 Fox, 2 Katzen.
Zugeflogen
ttiche.
Seite 12 — Nr. 137
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 19. Mai
193570
Gwdrst du nie von mir gegangen.
32)
Roman von Erich Ebenstein
Nachdruck verboten
Neunzehntes Kapitel.
Anſelma als ſeeliſche Samariterin. — Manfreds Erlebniſſe
in Paläſtina.
Dornbach war erreicht, und das Auto hielt vor einer
elegan=
ten weißen Villa, deren Rampe von einem ſäulengetragenen
Vordach beſchattet war.
Manfred Donawend hatte in früheren Jahren als Knabe
und Jüngling viele fröhliche Stunden in der hübſchen Villa
Meyersbach verbracht.
Seit ſeiner Verlobung mit Sigrid aber hatte er ſie nicht
mehr betreten. Er fühlte, daß Anſelma nicht den Wunſch hatte,
ſeine Braut kennenzulernen, und ſo leid dies ihm auch tat,
begriff er es doch. Auch waren Meyersbachs damals faſt
gleich=
zeitig mit ſeiner Verlobung an die Riviera gereiſt.
Auch das hatte er begriffen . . . denn ein Mann fühlt es
immer, wenn im Herzen einer Frau Liebe für ihn keimt. So
wußte Manfred ſehr wohl, welch ſchmerzliche Enttäuſchung ſeine
Verlobung Anſelma bereiten mußte.
Im Taumel der Liebe nahm er es leicht. Sie wird
ver=
geſſen . . . es war ja nur ein Plan der Eltern ich ſelbſt
habe nie ein Wort von Liebe zu ihr geſprochen, ſah immer nur
die Jugendfreundin und gute Kameradin in ihr . . . tröſtete
er ſich.
Jetzt zum erſtenmal, da er nach ſo langer Zeit wieder in
den altvertrauten Räumen ſteht, kommt ihm plötzlich eine
Ahnung, mit welcher Seelengröße Anſelma ihre Enttäuſchung
getragen hat.
Bewunderung und ein tiefes Dankbarkeitsgefühl erfüllen
ihn.
Sie haben in der Diele abgelegt, und Anſelma ſchlägt vor,
bis zur Heimkehr ihres Vaters gleich hier zu bleiben.
„Wir wollen uns hier an den Kamin ſetzen — in den
behag=
lichen Klubfauteuils vor dem kniſternden Feuer plaudert ſich’s
am gemütlichſten”, ſagt ſie, ſich in einen der großen Lederſtühle
niederlaſſend.
Er tritt an ſie heran und zieht ihre Hand an die Lippen,
einen inbrünſtigen Kuß darauf drückend.
„Ich muß dir erſt danken, Anſelma.”
„Danken? Mir? Wofür denn?”
„Für deine unendliche Güte, die du Sigrid . . . und jetzt
auch mir erwieſen haſt! Ich hätte nie gedacht, daß eine Frau
ſo gut und großmütig ſein könnte . . . denn verdient habe
ich es wahrlich nicht um dich.”
Miide
„Wirſt du wohl gleich ſtill ſein, du überſchwenglicher
Um=
ſtandskrämer!” lacht ſie luſtig auf. „Dank — für eine ſo
ſelbſt=
verſtändliche Sache! Sind wir denn nicht immer gute Kameraden
geweſen, und wollen wir es nicht auch in Zukunft bleiben?"
Ihre ſchönen, blauen Augen blitzen ihn fröhlich und
un=
befangen an, ſo daß Manfred ordentlich erleichtert aufatmet und
ſich gleich doppelt heimiſch fühlt.
Gottlob, ſie hat verwunden und vergeſſen, was ihn bisher
doch immer noch wie eine Schuld bedrückte.
„So — nun ſetz dich endlich, zünde dir eine Zigarette an —
Zigarren ſind auch hier, falls du ſie vorziehſt — und dann
er=
zähle mir einmal, wie du eigentlich frei kamſt aus den Händen
deiner Entführer. Darüber weiß ich nämlich noch gar nichts.”
Manfred zündet ſich eine Zigarre an, nachdem er Anſelma
Feuer für ihre Zigarette geboten, und antwortet dann mit einem
grübelnden Ausdruck im Geſicht:
„Ja, das iſt eine ſeltſame Geſchichte und mir ſelbſt
eigent=
lich bis heute ganz rätſelhaft. Eines Tages waren ein paar
Araber zu Gaſt in unſer Zeltdorf gekommen, und ich merkte
gleich, daß danach eine ungewöhnliche Unruhe unter den Leuten
entſtand. Beſonders der Scheich, in deſſen Zelt ich wohnte, ſchien
ſehr aufgeregt zu ſein. Abends wurde eine Verſammlung der
Stammesälteſten einberufen, an der auch die Gäſte teilnahmen.
Es wurde viel geſchwatzt, aber ich vermochte leider kein Wort
zu verſtehen, da ich ja nicht arabiſch konnte. Am nächſten Morgen
wurde mir ein Pferd vorgeführt und bedeutet aufzuſitzen. Der
Scheich und die fremden Gäſte ſaßen bereits hoch zu Roß, und
kaum war auch ich auf meinem Gaul, nahmen ſie mich in die
Mitte und ritten mit mir fort gegen Norden zu. Wir ritten,
was die Gäule nur hergeben konnten, bis in den ſinkenden
Abend hinein. Dann wurde Raſt gemacht.
Am nächſten Tage dasſelbe. Ich merkte, daß wir den
Nord=
rand der Wüſte El Tih hinter uns ließen und uns bewohnten
Gegenden näherten. Abends wurde nur kurze Raſt gemacht und
dann in der Dunkelheit weitergeritten. Ich merkte, daß der
Scheich nunmehr ſehr vorſichtig Ortſchaften und Gebäuden
aus=
wich. Dann — es mochte gegen Mitternacht ſein — ſah ich im
Sternenſchein plötzlich Mauern auftauchen, die ſich einen Hügel
hinanzogen und mir bekannt erſchienen.
Ich fragte meine Begleiter: „Jaffa?” erhielt aber keine
Antwort. Gleich danach wurde wieder Raſt gemacht. Nur der
Scheich und zwei der fremden Araber ritten weiter.”
„Wie intereſſant und abenteuerlich muß dieſer Ritt geweſen
ſein!“
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„Na — ich dankel. Zwei Tage im Sattel — dabet
bero=
einem die Romantik. Die Araber ſind’s ja gewöhnt, aber
einen Europäer iſt es mehr als genug. Ich war einfach kohun
kann ich dir ſagen!“
„Wovon man dir heute gottlob nichts mehr anſieht
erzähle weiter.”
„Es iſt nicht mehr viel zu erzählen. Eine halbe Stunc,
ſpäter kehrte der Scheich mit ſeinen Begleitern zurück. Alle 4.
machten ſehr zufriedene Geſichter. Mir wurde bedeutet wiet
aufzuſitzen. Der Scheich ſchüttelte mir die Hand, hielt mir eu
kleine Rede, von der ich nichts verſtand, dann nahmen mich ſei,
zwei Begleiter in ihre Mitte, und wir ritten in der Richtnt,
weiter, aus der der Scheich eben gekommen war. Es ging
in die Stadt, die wirklich Jaffa war, hinein. Plötzlich
bieſe=
wir vor dem Hauſe des öſterreichiſchen Konſuls, das ich a00”
wiedererkannte. Man bedeutete mir, abzuſteigen. Die Arerin
ergriffen die Zügel meines Gauls, machten kehrt und ſprevon
ventre ä terre ohne Gruß davon. Ich war frei.
Der Konſul, der mich augenſcheinlich ſchon erwartet bch
denn er ſtand an der Tür ſeines Hauſes, begrüßte mich
herzlich und beglückwünſchte mich zur wiedererlangten Freihck
„Und wie erklärte er dir deine plötzliche Freilaſſung? E
man Löſegeld verlangt?”
„Nein, denn dann hätte die ganze Sache viel längern
dauert, auch hätte ich den Brief mit der betreffenden Fordera,
unbedingt mit meiner Unterſchrift verſehen müſſen, zum Zei/
daß ich noch am Leben ſei.”
„Aber dann . . .?"
„Der Konſul war ziemlich zugeknöpft auf meine Fro=
Erſt. als ich ihm lange zugeſetzt hatte, rückte er mit einem
der Wahrheit heraus: Ein indiſcher Fürſt von hohem A
habe von meiner Entführung gehört und vor mehreren Wic
aus Port Said telegraphiert und ihn beauftragt, untern
Hand in Araberkreiſen bekanntzumachen, daß für denn
November entführten Großkaufmann Donawend aus Wiemnd
Entführern bei ſofortiger Freilaſſung des Betreffendenn
hohe Summe — der Konſul nannte ein kleines Vermöge
ausbezahlt werden würde. Der Gefangene müſſe heil unns
ſund bis an das Konſulat gebracht werden, wo die
Ueberbrn=
das Geld ſofort in Empfang nehmen könnten. Auch werde i
garantiert, daß die Behörden mit der Angelegenheit nichta
tun hätten und daß man den Entführern verſpreche, ſie nioi
verfolgen und einer Beſtrafung entgegenzuführen. Die
Sum=
die der indiſche Fürſt ſchon am nächſten Tage dem Konſul in
überweiſen laſſen, war mindeſtens dreimal höher, als die
führer hätten wagen können als Löſegeld zu fordern.
auch der prompte Erfolg. Selbſtverſtändlich währte es inm
hin Wochen, bis die Bekanntmachung dieſes fürſtlicheny
gebotes, die ja nur unter der Hand erfolgen ſollte, umm
Einmiſchung der Behörden zu vermeiden, ihren Weg i:)
Wüſte El Tih fand.”
Bropeller=Crich
(Fortſetzung folgt.)
—SHder Mite iſt
Dare
TDoubaek dehtl
A Sſt
in jedem Herd!
Mit Unlon-Briketts ist jeder Herd ein erCages
E lel
Dauerbrenner.
zMiut, das
Er muß nur dicht sein und den rich- Beral im
tigen Rost haben; dann ist noch
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Dei Propeller=Crichter, in dem der Luftzug durch die zwei vierflügligen Propeller erzeugt wird. Auf dem rieſigen
Glas=
hans 1 der Mitte iſt das Verſuchsflugzeng auf ſtarken Stahlſtreben aufmontiert, ſchwebt alſo mitten im ſtärkſten Luftdruck.
Jarksar Mrenkmei!
DAS GROSSE „WINDHAUS‟ DER
AMERIKANISCHEN LUFTFLOTTE
Oüit kliegerei und den mit ihr verbundenen Fragen wird
denr eeinigten Staaten ein außerordentlich großes Ver=
Undniu tgegengebracht. Seitdem Lindbergh durch ſeine
Vekord=
ge Altberühmtheit erlangt hat, hält es jeder Amerikaner
fachd fr ſeine Pflicht, ſich um die Fliegerei und ſogar um
wierny flugtechniſche Fragen zu kümmern. Man kann ohne
ſteras ehaupten, daß Flugzeuge und Sliegen die populärſten
Urbenel lemen er Cagesgeſpräche in den Vereinigten Staaten ſind.
Eä.4 lelbſtverſtändlich, daß unter dieſen Umſtänden auch
* Sutuk, das ſich mit Flugfragen aller Art
be=
den ich äftigt überall im Lande gut bekannt iſt und daß an ſeinen
beitſrdas ganze Volk regen Anteil nimmt: das National
115 Stundemmeilen, das ſind etwa 200 Stundenkilometer,
geſtei=
gert wird.
Man kaun ſich vorſtellen, daß, wenn man dieſe Orkanſtärke
einſchaltet, in dem Windtunnel ein donnerähnliches
Getöſe herrſcht und das ganze Laboratorium in leinen Fugen
zu zittern ſcheint. Seſt aber ſteht das Verſuchsflugzeug mit ſechs
ſtromlinienförmig gebauten Stahlſtreben auf ſeinem Glashaus
verankert, und alle Verſuche können von den Ingenieuren, die
an ihren Apparaten und Schalttafeln in dieſem Glashaus litzen,
ungeſtört und vollſtändig naturgetreu vorgenommen werden.
Mit dieſen Verſuchen, die für die Praxis der Luftfahrt von
großer Wichtigkeit ſind, verbindet man außerdem die Erzeu=
gungkünſtlicher Kälte, um Vereiſungsfragen zu klären.
Iſt das Verſuchsflugzeug vorher an den Hauptſtellen mit Waſſer
begoſſen, worden, ſo kann man nach dem Experiment genau
feſt=
ſtellen, wo und wie die Vereiſung auf den Flügeln und am Numpf
vor ſich gegangen iſt, welche Stellen am ſtärkſten botroffen
wur=
den und welche ganz verſchont blieben. Die Ergebniſſe werden
geſammelt und bilden die Grundlage, von der aus man
Ver=
beſſerungen im Flugzeugbau vornimmt oder Spezialmaſchinen
konſtruiert, die dann in der Praxis allen Naturgowalten zu
trotzen imſtande ſind.
In einer kleineren Abteilung dieſes „Windhauſes” werden
außerdem aber auch noch Verſuche an Luftſchiffen vorgenommen.
Hier handelt es ſich natürlich nicht um Verſuche, die am
original=
großen Luftſchiff angeſtelt worden, ſondern dieſe Abteilung
bo=
nutzt Modelle, die in ihren Verhältniſſen genau den Schiffen
entſprechen, die ſich im Dienſt der amerikaniſchen Luftmarine
befinden. Denn trotzdem die amerikaniſche Luftſchiffahrt ſchon
außerordentlich ſchwere Niederſchläge erlitten hat, wollen es
die Amerikaner doch nicht aufgeben, auch das Luftſchiff in den
Dienſt ihrer Marine zu ſtellen. Crotz aller Kataſtrophen, die ſie
betroffen haben, werden ſie in dieſer Idee immer wieder durch
Außienſicht des Windhauſes des National Adviſory Committee of Aeronautics. Die Halle iſt 130 Meter laug und 70 Meter
breit; in ihr befindet ſich der rieſige Windtunnel.
Loilonyiarnmittee of Aeronautics in Langleyfield, kurz RACA.
der 2hen kaner, der dieſe vier Buchſtaben hört, weiß lofort,
er 20 darunter vorzuſtellen hat.
Deh7 2C 2. unterhält in Langleufield eine groß=
9eiElte Berſuchsſtation, in der die verſchieden=
Eigſtepl an oratorien ſich mit allen flügtechniſchen Fragen und
Fonden snis Neuerungen und Verbeſſerungen beſchäftigen. Die
eueſte chrichtung dieſer großen Verſuchsänlage iſt der ſo=
Meiguntz! Windtunnel”, das Haus, in dem gewaltige Orkane
eugt Atzien können. Dieſer Windtunnel mißt 130 Meter in
Fr Läutzlürd etwa 70 Meter in der Breite. Seine
Hauptein=
ungAlſeht eigentlich nur aus zwei rieſigen Crichtern
Meter Durchmeſſer und einem Glashaus in der
em das Verſuchsflugzeug aufmontiert iſt.
MAiwar früher gezwungen, die Verſuche an Flugzeugen
nMars meiſten Fällen an Modellen vorzunehmen, und es
DiElarlich, daß dieſe an Modellen gewonnenen Ergebniſſe
Protz rucht immer entſprachen. Um dieſen Nachteil aus=
Aidcyrt man den Windtunnel konſtruiert. Er erlaubt, daß
PnAu en, ſeien es Belaſtungsproben, Verſuche, wie das
Beudht 2 Luft lchneiden ſol, welche Wirbel entſtehen, wie die
Wedterischltr agiert uſw., jetzt mit hundertprozentiger Sicherheit
eme ig nalgroßen Glugzeug durchgeführt, werden können.
Soter beiden Crichter des Windtunnels iſt mit zwei
DgMt Propelern, die einen Durchmeſſer von 11 Meter
9 ſtattet. Wenn dieſe beidon Propeller durch zwei
Setrnltzur en von je 4000 P8 angetrieben werden, ſo entſteht
Lene rwelertrichter ein Luftzug, der in genau vor=
Rricer Bochn (18 Meter breit und 9 Meter hoch) durch
iue Baldktraißt, von dem gegenüberliegenden Crichter aufgefan=
Wenist, von dieſem durch einen Kanal wieder in den erſten
itet wird. Es ontſteht dadurch ein in ſeiner Bahn
2i hriebener Luftug, der bis zu einer Stärke von
Oben: Von außerordentlicher Wichtigkeit für die Luftfayrt iſt
das Problem der Vereiſung. Durch Erzeugung kalter Luftzüge
kann feſtgeſtellt werden, welche Ceile des Flugzeugs am ſchnellſten
vereiſen und weiche Maßnahmen dagegen ergriffen werden
kön=
nen. — Unten: Das Luftſchiff vor dem Windkanal. Im künſtlich
erzengken Luftſtrom werden die Propeller, auf ihre
Leiſtungs=
fähigkeit geprüft.
die ungeheuren Erfolge beſtärkt, die Deutſchland mit ſeinen
Zeppelinluftſchiffen in aller Welt erzielt. Die Verſuche an den
Luftſchiff=Modellen werden deshalb von ganz beſonders begabten
und befähigten Ingenieuren durchgeführt, die ihr beſonderes
Augenmerk auf Materialprüfungen richten.
mtliche Autnahmen (5) Deutsches
Verſuche über die Dichte der Luft. In dieſem Cank werden verſchiedene Grade der Luftdichtiakeit erzeugt und mit
außer=
ordenklich komplizierten Meßinſtrumenten regiſtriert.
Gewaltige Steindenkmäler haben die
Jahr=
tauſende überdauert. Pyramiden,
Rieſen=
mauern und Palaſtruinen ragen als
unvergäng=
liche Wahrzeichen empor. Der Spaten der
Archäologen arbeitet weiter, um die
germa-
niſche Vorzeit, die verſchollenen Hochkulturen
Amerikas, Afrikas und am Indus ans
Cages=
licht zu bringen. Großes hat hier die
Gegen=
wart geleiſtet: ganze Städte aus
jahrtauſende-
altem Schutt gehoben, Cempel dem wuchernden
Urwald entriſſen. Aber wie oft konnten wir nur
das äußere Bild lebendig machen, nicht den
inneren Sinn, die verborgene Abſicht, von der
jene Baumeiſter geleitet wurden. Sie haben ihr
Geheimnis mit ins Grab genommen.
Ob es ſich um Bauwerke, Skulpturen oder
Bilder handelt: zu allen Seiten verband der
Menſch einen anderen Sinn mit ſeinen
Schöpfun=
gen. Als Beiſpiel: Wir gehen bei der
Errich=
tung von Bauwerken vornehmlich von der
Sweckmäßigkeit und künſtleriſchen Geſtaltung
aus, in der Vorzeit jedoch ſtanden magiſche
Ge=
ſetze und religiöſe Bindungen im Vordergrund.
Lange grübelte die Forſchung nach, was die
zahlreichen Cierdarſtellungen an den Wänden
ſteinzeitlicher Höhlen bedeuten mögen. Freilich
waren es die erſten Kunſtleiſtungen der
Menſch=
heit, aber ſie dienten nicht der Kunſt, ſondern
zunächſt dem Jagdzauber. Nach magiſchem
Ge=
ſetz wird die Jagd erfolgreicher, wenn man das
Bild des Cieres beſitzt. (In unſerer Nedensart
„Man ſoll den Ceufel nicht an die Wand
malen” hat ſich dieſer uralte Glaube erhalten.)
Und ſo iſt es überall: hinter dem Werk
verbirgt ſich eine beſtimmte Abſicht, die die
Nachwelt zu ergründen ſucht — oft mit wenig
Erfolg. Auf der Oſterinſel, dem kleinen,
baum-
loſen Eiland im Stillen Ozean, erheben ſich
mehrere hundert groteske Steingeſichter.
Sahl=
loſe Expeditionen — zwei ſind wieder
unter=
wegs — ſuchten die Inſel auf, um das Rätſel
dieſer Skulpturen zu ergründen. Sind es
Ahnen=
bilder Götter oder Cotenwächter? Wer waren
ihre Baumeiſter, woher kamen ſie, und welche
Kataſtrophe hat ihre Arbeit unterbrochen? Wir
wiſſen es nicht.
Unendlich viele Bücher ſind ſchon über die
Geheimniſſo Aegyptens geſchrieben worden, über
Mein
Eitelkeit muß Not leiden.
Necht unbehaglich wird dieſes
Geſichtsſchlamm-
bad für die Patientin ſein. Aber was tut man
nicht alles für die Eitelkeit? In London gibt
es ſogar eine beſondere Schule für
Schönheits=
pflege, in der die neuzeitlichen Erfahrungen
gelehrt werden. Dieſes Bild zeigt eine
Schüle-
rin, die das Schlammbad an einer
Schulkame-
radin ausprobiert.
die geometriſche Geſtaltung der Pyramiden und
Obelisken, über die in die Ewigkeit ſtarrende
Sphinx. War die Pyramide des Cheops
wirk=
lich mehr als ein Pharaonengrab, ſollte ſie,
aus unverwüſtlichen Quadern geſchichtet,
Seug-
nis ablegen vom mathematiſchen und
aſtrono=
miſchen Wiſſen Aegyptens? Viel iſt darüber
geſtritten worden, und der Dichter=Ingenieur
Max Euth behandelte das Problem in einem
ſchönen Buch. Catſache iſt, daß die Pyramide
mit unglaublicher Genauigkeit in die
Himmels=
richtungen geſtellt iſt, daß dem ganzen
Bau=
werk Maßverhältniſſe zugrunde liegen, die mit
aſtronomiſchen übereinſtimmen, und daß die
Nichtung der Schächte auf beſtimmte Geſtirne
weiſen.
Vielleicht war es die Abſicht der Aegupter,
mit ihren Pyramiden unvergängliche Kalender,
mathematiſche, dem Geſtirnskult geweihte
Denk=
mäler zu errichten. Denn bei unendlich vielen
Bauwerken der Vorzeit, in Babylon,
Süd=
amerika und Mitteleuropa, konnten wir
der=
artige Beziehungen entdecken. Die Steinkreiſe
und Steinreihen in England und
Norddeutſch=
land entſtammen keiner wahlloſen Anordnung,
ſondern waren nach den Anweiſungen
aſtro=
nomiſch gebildeter Prieſter gebaut. So konnte
Eine Cürklinke beſteht aus wei Ceilen,
einem poſitiven und einem negativen. Sie
ſtecken ineinander, der kleine wichtige Stift
hält ſie zuſammen. Ohne ihn zerfällt die
Herr=
lichkeit.
Auch die Cürklinke an der Obertertia iſt
nach dieſem bewährten Grundſatz konſtruiert. —
Als der engliſche Lehrer um zwölf in die
Klaſſe kam und mit der ihm gewohnten
kon=
zentrierten Energie die Cür hinter ſich ſchloß,
behielt er den negatipen Ceil der Klinke in der
Hand. Der poſitive flog draußen klirrend auf
den Gang.
Mit dem negativen Ceil kann man keine
TCür öffnen. Die Cür hat nur ein viereckiges
Loch. Der negative Ceil desgleichen.
Die Klaſſe hatte den Atem angehalten und
bricht jetzt in unbändiger Freude los. Sie
weiß, was kommt. Nämlich römiſch eins: Eine
ausführliche Unterſuchung, welcher
ſchuldbela=
dene Schüler den Stift herausgezogen hat, und
römiſch zwei: techniſche Verſuche, wie man ohne
Klinke die Cür öffnen kann. Damit wird die
Stunde herumgehen.
Aber es kam nichts. Weder römiſch eins
noch römiſch zwei. Profeſſor Heimbach war
ein viel zu geriſſener Pädagoge, um ſich
aus=
gerechnet mit ſeiner Obertertia auf
krimina-
liſtiſche Unterſuchungen und techniſche
Pro=
bleme einzulaſſen. Er wußte, was man
er=
wartete, und tat das Gegenteil:
„Wir werden ſchon mal wieder
heraus=
kommen”, meinte er gleichgültig. „Mathieſen,
fang mal an. Kapitel 17 zweiter Abſatz.”
Mathieſen fing an, bekam eine drei minus.
dann ging es weiter; die Stunde verlief wie jede
andere. Die Sache mit dem Stift war
ver=
pufft.
Aber die Jungens waren doch noch ſchlauer,
Wenigſtens einer von ihnen. Auf einmal ſteht
der lange Kloſtermann auf und ſagt, er muß
raus.
„Wir gehen nachher alle.”
Er muß aber trotzdem.
„Setz dich hin!”
Der lange Kloſtermann ſteht immer noch;
er behauptet, er habe Pflaumenkuchen
ge=
geſſen uſw.
Profeſſor Heimbach ſteht vor einem
Pro=
blem. Pflaumenkuchen kann man nicht
wider=
legen. Wer will die Folgen auf ſich nehmen?
Der Profeſſor gibt nach. Er ſtochert mit
ſeinen Hausſchlüſſeln in dem viereckigen Loch
das Stonehenge bei Salisbury, als ein echter
Kalender entlarvt werden. Bei anderen
An=
lagen für kultiſche Swecke ſind die Steine ſo
angeordnet, daß bei Opferfeſten der Strahl der
aufgehenden Sonne in der Stunde des
Gottes=
dienſtes über dem Altar erſcheint. Dann gibt
es Ringwälle, künſtliche Erdhügel, wie den
Brünhildsſtuhl in der Pfalz, die Stufenberge
von Chalmäſſing in Franken, vorzeitliche
Kunſt=
ſtätten, deren tiefſter Sinn mit ihren Erbauern
verſchollen iſt.
Auch das Mittelalter hat uns genug
Ge=
heimniſſe hinterlaſſen. In alten Domen finden
wir die Bauhüttenzeichen, Abkürzungen
geo-
metriſcher Siguren, die den bautechniſchen
Schlüſſel der geſamten Anlage bildeten. Die
Maßverhältniſſe des Seustempels von Olympia
ſtimmen überraſchenderweiſe mit denen der
Criangulatur überein, einem mittelalterlichen
Proportionsgeſetz, dem auch die Cürme der
gotiſchen Dome in ihren Aufriſſen folgen. Ueber.
all regiert die Sahl, aber meiſt unſichtbar.
Faſt jeder alte Dom gibt der Nachwelt
Nätſel auf. Ein Beiſpiel beſonderer Art bildet
das aus dem 13. Jahrhundert ſtammende
Mün=
ſter in Freiburg i. Br.; viele wollen in den
dort aufgeführten Bildniſſen und Seichen eine
Verewigung der Lehren Albertus Magnus”
erblicken. Genaues wiſſen wir nicht, aber es
unterliegt keinem Sweifel, daß der Schöpfer der
Siguren etwas Bedeutſames zum Ausdruck
bringen wollte. Auch bei den Naumburger
Stifterfiguren iſt der verborgene Sinn ſchwer
zu ermitteln. Einige der Standbilder ſind dem
Gedächtnis von Perſönlichkeiten gewidmet,
gleichzeitig aber auch als religiöſe Sinnbilder
gedacht. Ein höchſt merkwürdiger Bau iſt die
Kloſterkirche Alpirsbach. In ihrem
Säulen=
ſchmuck iſt die ganze germaniſche Mythologie
enthalten. Darſtellungen von Wotan, Siu,
Donar, Swergen und Walküren.
In vielen mittelalterlichen Bauwerken
kom-
men auch die bereits erwähnten Sahlengeſetze
zum Ausdruck. So beim Kölner Dom, dem
Meiſterwerk der Gotik. An ſeinen Coren
be=
finden ſich je ſieben Niſchen, in der Vorhalle
ſind ſieben Poſtamente für Standbilder; ſieben
Kapellen umgeben den Chor, je ſieben Säulen
trennen die Kirchenſchiffe voneinander. Alle
Abmeſſungen ſind, in Suß gerechnet, durch ſieben
teilbar, und bis in die kleinſten Einzelheiten
läßt ſich das Syſtem der Sieben verfolgen.
Abſchließend ſei an ein Rätſel erinnert, das
uns Dürer in ſeinem Bild. Die Melancholie‟
hinterlaſſen hat. Die zahlloſen Sumbole und
Seichen des Bildes ſcheinen von ungeheuren
Erlebniſſen zu berichten, die der Maler hier
verewigen wollte; aber eine Erklärung hat er
uns nicht mitgegeben. So verſuchen wir den
verborgenen Sinn alter Werke zu deuten. Ob
aber unſere Deutung der Wahrheit entſpricht,
könnten uns nur die Meiſter ſelbſt ſagen.
Chriſtophe.
an der Cür herum. Aber keiner läßt ſich
hinein=
klemmen.
„Gebt mal eure Schlüſſel her.” Merkwürdig,
niemand hat einen Schlüſſel. Sie krabbeln
geſchäftig in ihren Hoſentaſchen und feixen.
Unvorſichtigerweiſe feixt auch der
Pflaumen=
kuchenmann. Profeſſor Heimbach iſt
Menſchen-
kenner. Wer Pflaumenkuchen gegeſſen hat und
ſo weiter, der feixt nicht.
„Kloſtermann, ich kann dir nicht helfen.
Setz dich ruhig hin. Die Nechnung kannſt du
dem ſchicken, der den Stift auf dem Gewiſſen
hat. — Kebben, laß das Grinſen und fahr fort.”
Alſo wieder nichts.
Langſam, viel zu langſam wird es ein Uhr.
Es ſchellt. Die Anſtalt ſchüttelt ihre Inſaſſen auf
die Straße. Die Obertertia wird nicht erlöſt. Sie
liegt im dritten Stock am toten Ende eines
angen Ganges.
Profeſſor Heimbach ſchließt den Unterricht
und bleibt auf dem Katheder. Die Jungens
packen ihre Bücher. „Wann können wir
gehen?” — „Ich weiß es nicht. Wir müſſen
eben warten."
Warten iſt nichts für Jungens. Außerdem
haben ſie Hunger. Der dicke Schrader hat noch
ein Butterbrot und kaut mit vollen Backen;
die anderen kauen betreten an ihren Bleiſtiften.
„Können wir nicht vielleicht unſere
Haus=
arbeiten machen?"
„Nein! Erſtens werden Hausarbeiten, wie
der Name ſagt, zu Hauſe gemacht. Und
zwei=
tens habt ihr fünf Stunden hinter euch und
müßt eure zarte Geſundheit ſchonen. Ruht euch
aus; meinethalben könnt ihr ſchlafen.”
Schlafen in den Bänken hat man genügend
geübt. Es iſt wundervoll. Aber es geht nur,
wenn es verboten iſt. Jetzt, wo es empfohlen
wird, macht es keinen Spaß und funktioniert
nicht.
Eine öde Langeweile kriecht durch das
Simmer. Die Jungens döſen. Der Profeſſor
hat es beſſer; er korrigiert Hefte.
Der Vertrau nsmann meldet ſich: Ob man
nicht mal probieren ſollte, vielleicht hat doch
noch einer einen Schlüſſel oder ſo was.
„Ich habe bereits nach Schlüſſeln gefragt.
Keiner hat welche. Wehe dem, der mich belogen
hat!‟ Dabei läßt Profeſſor Heimbach ſeine
gut=
mütigen Augen kullern, daß jedem die Luſt
ver=
geht, einen Schlüſſel zu haben.
Es geht auf halb zwei. Die ganze Klaſſe
iſt völlig verdöſt, und noch iſt kein Ende ab=
Der Sihfr
Eine Pennäler=Geſchichte von Heinrich Spoerl
zuſehen. In äußerſter Not machte jemand ei.
verzweifelten Vorſchlag: „Herr
Profeſſo=
tönnen wir nicht irgend etwas durchnehman
Vielleicht Grammatik oder ſo?‟
Profeſſor Heimbach lächelt. Jetzt hot
ſie da, wo er ſie haben will. „Soſo. 7.
unterrichten? Ihr bittet mich darum? S=
Grammatik? — Sch denke nicht daran. Don
habt ihr euch nicht benommen.”
Und korrigiert ſeine Hefte weiter.
Kurz nach zwei kamen die Putzfrauen
die Obertertia wurde befreit.
An den Stift traut ſich keiner mehr.
(Es gibt genug anderes.)
Mtttae
Fchaus
Don der Schmiere
Der Souffleur Sungele iſt ein leidenſch
licher Kartenſpieler, beſonders beim „
Cipra=
wobei man immer ſo ſchön auf den
klopfen kann, da bleibt er Cag und Nacht
Nach einer beſonders länglichen Sücn
hatte er abends ein Stück zu ſoufflieren.
ſchon oft gegeben worden war und welchen
Schauſpieler, bis auf den Komiker, wie’s 2
ſer auswendig konnten.
Sungele ſchlief ein.
Nun mußte jedoch der textunſichere Korn
die Szene betreten; ohne ſouffliert zu bels
der Oſtgrenzen
* Wald mit leine
leinen Moospol
4 ſeliebtes Siel
ut die Voßdörf
e Garten vorbe
Hahuſtrecke Dar
enn er dieſe Gl
ir bei Annähert
zird durch ein lar
m Urzeiten des C
geft ein in den
U, von der aus
men, konnte er nicht weiter, er ſchlich ſichickaufen. Ein We
hilfeſuchend vor den Souffleurkaſten und / Durzweg; er
mit dem Abſatz ſeines Reiterſtiefels auu behöhe, aber
Sußboden.
ng iſt unbe=
„Ich paſſe!”. .. tönt es prompt zurü d Nichkurzer
Pfeifen und Siſchen; faule Eier und 2,4 gelangt
ſind bereits auf die Bühne geflogen....ſganger an
lonſt, der Mime, welcher gerade mitten in inehwurdiges
endloſen Monologe innehält, deklamiert u giſen
Ver=
vegt weiter. Endlich ſchleudert ein Suſeſyrm. Der iſt
mit der Kraft der Verzweiflung einen 4 äuten
Stäm=
auf die Bretter, welche die Welt bedeuterritet und mit
der Schauſpieler will haſtig die Slucht erg wtſchen, die‟
Da ſchreit der Direktor aus den KSen Gerüſt=
Wracht ſind
heraus:
„Spiel weiter, bis wir auch den nM der zehn
huchführen
Stiefel kriegen!”
müber den
M. Das
Der Milchtrinker
des Curmes
Herr Klitzke trank füngſt voller Baalerſtändlich,
ein großes Glas Milch in ein paar mäaik Wer ſehr
Sügen aus, ſetzte das Gefäß dann mitlieie
Verbo=
ſchmitztem Schmunzeln hin und ſagte: Plakaten
„Das iſt ein erquickendes Labſal, Sig ſch rede
doch nichts über die erfriſchende Stärkunn auch der Sd
nahrhaften Milch. Wiſſen Sie, Herr NaLeſoſen. E
ite lan
Men 6.
U iſt
Leiede
1S un
M F
Mud de
ltett
SVor n Oſtgrenzen Darmſtadts iſt der
örfiſrWald mit ſeinen Buchen, mit ſeinen
DARMSTADT
Ja: Schönheit! In dieſes Gebiet ſollten die
Maler zeitweiſe ihre Sreilicht=Ateliers
ver=
legen! Wohin man auch ſchaut — überall ſind
die herrlichſten Motive. Schon der direkt neben
der Landſtraße, an der Bahnlinie abgehende
Weg in das Steinbruchsgebiet hat in der
Go=
ſtaltung, in der Waldesfarbigkeit und in der
ihn überſchwebenden Stimmung alles für den
Maler bereit, und in den Steinbrüchen iſt auf
Schritt und Critt maleriſches Vorbild geboten.
Vielleicht wird einmal ein Paradies der
Maler aus den alten Steinbrüchen im
Noß=
dörfer Wald. Vorläufig ſind ſie ein Paradies
der Buben. Dieſe Buben wiſſen, daß ihre
Väter, die heute um die fünfzig alt ſind, als
Buben ſchon in den von den Arbeitern
ver=
laſſenen Steinbrüchen ſpielten, und von den
Vätern wiſſen ſie, daß das Steinbruchsgebiet
früher ſehr viel größer war, daß mehrere
Bruchkeſſel zugeſchüttet wurden, daß ſeltene,
ſogar edle Mineralien im Geſtein gefunden
wurden.
Mit dieſen Buben vagabundierte der
Schrei=
ber noch lange in ihrem Paradies herum . .."
bis an das Ende beim Vermeſſungsturm, wo es
galt,; einen ſteilen Hang zu erklimmen. Oben
angelangt, ſchnaufend und puſtend und
ver=
gnugt, gab es Luſt, den verbotenen Curm
zu beſteigen. Wie die Affen kletterten die
Buben die Leitern hinauf und ſtimmten oben
ein Jubilieren an . . . aber plötzlich verſtummten
ſie, nicht aber, weil eine obrigkeitliche
Erſchei-
nung in gefährliche Nähe gekommen wäre:
zwei Nehe traten aus dichtem Gehölz und
ſtreiften friedlich und ſchön zwiſchen
Buchen=
ſtämmen dahin, nicht weit von dem Schreiber,
en, ſinen Moospolſtern
Heimlich=
ind
i eunbeliebtes Siel des Spaziergängers.
wanälet die Noßdörfer Straße hin, am
aniſat Garten vorbei, über die Brücke
Odemmldbahn, und ſtößt auf das Geleiſe
Kleimbhriſtrecke. Darmſtadt—Groß— Sim=
Wen er dieſe Gleiſe überſchritten hat
pobeia r bei Annäherung eines „Expreß‟
irnt urd durch ein langtönendes Glocken=
—l winf Urzeiten des Eiſenbahnbetriebs—
er öſitkt ein in den herrlichen Wald, an
Stail von der aus mehrere Wege in den
er, e ſ9*d veslafen. Ein Weg geht ab nach rechts:
ſteurkelg Kohdorgweg; er
i in BieHöhe, aber
Steigwn iſt
unbe-
es pran erlicht Tach kurzer
„derung gelangt
Spaxieyänger an
mukwürdiges
werkl inen
Ver=
ungstum. Der iſt
Intrinidten
Stäm-
errightt und mit
en reiehen, die
hen m
Gerüſt=
in amzeracht ſind
in achfoder zehn
pen ſoch führen
lattfiim über den
mwirziet. Das
eigennds Curmes
ſeltz verſtändlich
oten, ber ſehr
ſird ditels Verbot,
auf zue! Plakaten
g vom ich redet,
ſangein ſuch der Schreiber dieſer Seilen hat
gen ueioßen. Er turnte die Leitern hoch
verweiſte lange in der verbotenen, und ach!
undenhren Höhe.
hem Wlt iſt die köſtlichſte Freiheit in alle
tungen gegeben: Odenwald, Rheinebene,
den bils um Caunus — das alles flimmert
Mäuliahe Fernlicht, und in Anmut iſt das
borama,d der Stadt vor den Blick
ge=
i. Thirkt zu Füßen des Curmes iſt etwas
ſamesz; ſehen: ein von vielerlei Baum=
W Straucerk bewachſenes Gebiet, das, von
2 geſelsg anmutet, als ſei es einmal
vulka-
gewiſt und von der Natur wieder mit
chstunu eſchmückt.
ſinds ae Steinbrüche, die das ſonderbare
gebaen— das erkennt man an dem
jen=
den Gn nahe der Landſtraße, wo nackte
mwänihln die Ciefe abfallen. Dort iſt der
R in /Etrieb geweſene Ceil des großen
oruch ſpietes; aber auch er iſt ſchon lange
vong en Arbeitern verlaſſen. Die älteren
e Jund 4Mn bereits waldhohen Bäumen be=
S Den, ſiliocleine Wälder geworden mit
heim=
geu Wo.A und ſteilen Waldhängen. Die
eehen Eile ſind miteinander verbunden;
widert/ W ege durchſchlängeln das ganze
Ein Ocſtädter Bubenparadies — das iſt
er Stelüruch. Der Schreiber hat den Weg
Eingefutun und Buben aufgeſtört an einem
Verieuent Da er keine obrigkeitliche
Er=
enung E)/ gewann er das Vertrauen der
Heut Ahm tädter und bei ihrer Führung
beſterA ſySlick in alle Winkel und
Heinl=
eiten 7/ Bubenparadieſes. Da gibt es —
lelen / 6l — Gelegenheit für Felskletter=
Hiens 1 hibet es ſteile Sandhänge, die man
* unter2 hilfenahme der wie Schlangen aus
A. SanAewundenen Baumwurzeln erklim=
Hanrar g gibt es ſchmale Grate zwiſchen
en Wiſterr für ſeiltänzeriſch ſchwierige
Eege BoAlihiem Baum zum andern; es gibt
ſter Caeüh ſteil abfallende Hänge, ganz be=
T mit au b C annennadeln und darob ſo glatt,
ß man 4 (dem Hoſenboden eine Nutſchpartie
die Eidynachen maß; ganz ſchmale Pfade,
Hier ſammelt ſich
manche „
Räuber=
bande”, deren
Väter in ihren
Bubenjahren ſchon
hier „Räuber und
Gendarm” ſpielten
Fofos: Collmann
indianer=heimlich, führen durch dichtes,
modri=
ges Gehölz, und immer geht es auf und ab,
von einem Bruchkeſſel zum andern, und immer
iſt Heimlichkeit da und Schönheit.
der den Curm nicht wieder beſtiegen, ſondern
auf einem Moospolſter wie auf einem Bett ſich
ausgeſtreckt hatte, und der dann bald ein
ohren-
betäubendes Geſchrei vernahm. Die Buben
kletterten blitzſchnell vom Curm herab, eilten
in den Steinbruch und raſten wie wildgewordene
Indianer in Nichtung Landſtraße davon. Von
dort her kam das Signalgeläute des Suges, des
„Wildweſt=Expreß”, das die aus ihren „
Jagd=
gründen” ſtürmenden „Indianer” mit
phantaſti=
ſchem Geſchrei übertönten . . ..
Glückliche Buben in einem Paradies!
I. 8. D.
Junger Mann verſetzt ſein Herz
Beinahe ein Märchen / Von K. R. Neubert
Eine alte Frau, der ich Streichhölzer
ab=
kaufte, brachte mich auf eine Sdee. Sie ſagte
nämlich gerührt: „Sie haben noch ein
golde-
nes Herz, junger Mann!”
Dieſes goldene Herz, philoſophierte ich,
be=
reitet mir manchen Verdruß. Damen, die
vielleicht vom Fünf-Uhr=Cee kommen, biete ich
in der Straßenbahn meinen Platz an, ſie
dan=
ken flüchtig, ſetzen ſich und plaudern in einer
Wolke von Parfüm, während ich müde und
ſeekrank an meinem Ledergriff baumele.
Und wie ſchlägt mein goldenes Herz heftig
in der Bruſt, wenn Hauſierer an meiner Cür
klingeln und mir Raſierklingen, Schnürſenkel
und ſelbſtgemalte Anſichtspoſtkarten verkaufen
wollen. Ich muß immer erſt einen ſchweren
Kampf mit meinem goldenen Herzen ausfechten,
ehe ich „Nein” ſagen kann.
In dieſer Situation erleuchtete mich alſo ein
Gedanke: Menſch! Verſetz doch dein goldenes
Herz! Wenn man goldene Uhren beleiht, warum
ſollte man da nicht ein richtig gehendes goldenes
Herz beleihen?
Ich erſchrak. Meine Hand griff nach der
Bruſt, als müſſe ſie ein altes Erbſtück
bewah-
ren. „Niemals”, ſagte ich, „von dieſem
Wert=
ſtück trenne ich mich nie! Es hängen zu viele
Erinnerungen dran!”
In dieſem Stadium meines Kampfes ſchrillte
die Cürglocke, ich öffnete, und vor mir ſtand
der Vertreter für Nähmaſchinen, der mich
ſchon zweimal beſucht hatte. Er wollte mir zum
drittenmal die Vorzüge einer Marke
klar=
machen, obwohl ich ihm klarmachte, daß ich
Junggeſelle wäre. Aber er meinte, daß ich doch
einmal heiraten würde. Es wäre überhaupt das
ſchönſte Hochzeitsgeſchenk. Eine Nährnaſchine.
Er bat und bat, und mein goldenes Herz
be=
gann zu erweichen. Mit letzter Kraft konnte
ich ihn abwehren. Und jetzt verſuchte er es zum
drittenmal. Wie er mich ſchüchtern anlächelte,
ſpürte ich mein goldenes Herz wieder. „Kauf
ihm doch die Nähmaſchine ab”, flötete mein
goldenes Herz mitleidig. „Er. rennt ſich die
Hacken ab!” Es gelang mir jedoch noch einmal,
ihn wegzuſchicken. Aber beim viertenmal, das ahne
ich, werde ich Beſitzer einer Nähmaſchine ſein.
Da packte mich tiefe Verzweiflung über
dieſe Ausſichten, und ich ging hin und ſtellte
mich vor dem Schalter eines Leihamtes an.
Vor mir ſtanden Leute mit Paketen, aus denen
ſie Gebröcke, Bettbezüge,
Grammophonappa=
rate und ſilberne Löffel wickelten.
„Ich habe hier ein goldenes Herz!” ſagte ich
heiſer, als ich an der Reihe war.
„Was leihen Sie darauf?”
„Seigen Sie mal her!”
Aufgeregt überließ ich dem Beamten mein
goldenes Herz. Er prüfte es lange, drehte es
nach allen Seiten, legte es auf die Goldwaage
und ſagte ſchließlich: „25 Mark!”
„Oh!” erſchrak ich, „wieviel bitte?"
„25 Mark!”
Ich glaubte, nicht richtig gehört zu haben.
Bei vorſichtiger Schätzung hatte ich mit
hun=
dert Mark gerechnet.
„Kann ich wenigſtens 50 Mark dafür
be=
kommen?” fragte ich.
„Nein, mehr iſt es nicht werk. 25 Mark!?
meinte der Beamte kurz.
Ich nahm den Pfandſchein entgegen. Da
ſtand: „Ein Herz Nr. 2110, Gold, leicht
lädiert!”
Leicht lädiert? Das hatte ich gar nicht ges
wußt. Wo denn? Aber os wurden ſchon
an=
dere abgefertigt. Ich verließ den Naum. Stand
auf der Straße, mit 25 Mark in der Hand,
aber ohne Herz in der Bruſt. „Seltſam!”
dachte ich, „man kann auch ohne Herz loben!”
In der Elektriſchen behielt ich meinen Platz,
obwohl eine wohlbeleibte, keuchende Frau vor
mir ſtand und mich wütend anſah. Wenn jetzt
Leute mit Schnürſenkeln und ſelbſtgemalten
Poſtkarten an meiner Cür klingelten, zuckte ich
nur mit den Schultern. Den Vertreter für
Nähmaſchinen warf ich bei ſeinem vierten
Be=
ſuch einfach hinaus. Nachts ſchlief ich feſt und
tief, ſelbſt wenn von Lotte die erwartete Poſt
nicht eingetroffen war. Und wenn Liſa mir
Szenen machte — aus irgendeinem Grunde —
Gründe gibt es immer —, ſo wandte ich ihr
einfach den Nücken und pfiff den letzten
Con=
filmſchlager. „Du haſt ja kein Herz!” ſchrie ſie
dann hinter mir her, und ich lächelte zufrieden.
Merkworte
Klug zu reden, iſt oft ſchwer;
Klug zu ſchweigen, meiſt noch mehr.
Bodenſtedt.
Nur der das Leben kennt,
Kennt auch ein heiß” Erbarmen;
Der ſelber darbt, der gibt:
Großmütig ſind die Armen.
M. v. Ebner=Eſchenbach.
Da kam eines Cages eine Karte: „Wir
bit=
ten in Ihrem eigenen Intereſſe um Ihren
ſofor=
tigen Beſuch!” Auf der Karte ſtand die
Num=
mer 2110. Ich ging wieder zum Leihamt. „Ich
bekomme hier eine Kartel” ſagte ich zu dem
Beamten. „Ach ſo!” meinte er gleichgültig,
„ja, der Pfandſchein muß nämlich erneuert
wer=
den oder das Pfand wird verſteigert.‟ Da
be=
kam ich einen großen Schreck. Mein goldenes
Herz verſteigert? Mein Familienerbſtück mit
den vielen Erinnerungen? Swar riet mir eine
innere Stimme, „den alten Bettel” einfach
ver=
fallen zu laſſen, aber in einer ſentimentalen
Negung, deren ich noch fähig war, ließ ich den
Pfandſchein erneuern.
Damals hielt, ich es eigentlich für
über=
flüſſig, heute bin ich froh darüber. Heute
näm=
lich iſt alles anders. Heute iſt Frühling. Man
geht in hellen, leichten Kleidern. Und die
Mäd=
chen lächeln ſo ..
„Hüte dich!” kann ich mir noch ſagen, ehe
die Frühlingsluft meine letzte Vernunft betäubt.
„Hüte dich, ſonſt wirſt du wieder vor allen
Damen in der Straßenbahn emporſchnellen, und
dein Nieſenvorrat an Schnürſenkeln und
ſelbſt-
gemalten Poſtkarten wird ſich noch erhöhen,
und vielleicht kaufſt du doch noch die
Näh=
maſchine, hüte dich, und um Lotte wirſt du
ſchlafloſe Nächte haben, wenn ſie nicht ſchreibt!”
Noch kämpfe ich, aber ich fühle ſchon: ich
werde ſchwächer und ſchwächer. Ich kann ohne
Herz nicht mehr leben. Und wenn Sie mich
morgen treffen, dann bin ich vielleicht ſchon auf
dem Wege nach dem Pfandhaus, um das „Herz
Nr. 2110, Gold, leicht lädiert” auszulöſen...
Sprung nach dem Ball.
Glänzend gelunge Aufnahme vom Cennisplatz.
Die Bewegung ſtrahlt nicht nur Kraft und
Elaſtizität, ſondern auch eine erfriſchende Anmut
auus,
Ein Tag aus dem Ueben unſerer Wehrmacht
(Küchenbulle) für die kräftige und ſchmackhafte
Mittagskoſt.
Nach kurzer Mittagsruhe folgt der
Nach=
mittagsdienſt, beſtehend aus Leibesübungen,
Schießausbildung, Unterricht, Waffenreinigen
uſw. An den Dienſt ſchließt ſich der Empfang
der Abendportionen, die gemeinſam auf den
Stuben verzehrt werden, an. Ueber die nun
folgenden Stunden kann jeder frei verfügen.
Jetzt trennen ſich die Gemüter. Hier ſieht man
welche auf der Stube oder im Leſezimmer über
eine Seitung, eine Seitſchrift oder ein Buch
ge=
beugt, dort wird ein Skat gedroſchen, dort
Schach, Halma oder ein anderes Spiel geſpielt,
andere ſuchen die Kantine auf, wieder andere
gehen „ins Städtchen”, eingedenk der Worte
„Schön iſt das Soldatenleben”.
Der Sapfenſtreich (21 Uhr) vereinigt alle
wieder auf der Stube. Der Sapfenſtreich wird
durch einen Spielmann der Kaſernenwache ge=
Vergatterung der Wache
Der Wehrwille und die Wehrfreudigkeit,
die nach dem Weltkrieg dem deutſchen Volke
verloren gegangen ſchienen, ſind zu neuem Leben
erweckt worden und durch den
Nationalſozia=
lismus heute nicht nur Willensausdruck unſerer
Jugend, ſondern des ganzen deutſchen Volkes.
Wehrmacht und Volk ſind wieder eins gewor=
oberſte Grundſätze ſind, in der alſo das Ideal
des nationalſozialiſtiſchen Staates ſchon immer
eine Pflegeſtätte gefunden hat."
Doch nun hinein in die Kaſerne. Es iſt 6
Uhr morgens. Nach erfolgtem Wecken durch
den Unteroffizier vom Dienſt und Waſchen im
Waſchraum werden die Betten gebaut, die
Stube in Ordnung gebracht und der Kaffee
empfangen. Für manchen unordentlichen
Mut=
terſohn mag das eine gute Lehre ſein. Die erſte
für den Soldaten beſonders angenehme
Unter=
brechung des Dienſtes iſt der Morgenkaffee
(Frühſtück), der von allen gemeinſam auf der
Stube eingenommen wird. Dann beginnt der
eigentliche Dienſt. Suerſt eine Stunde
Unter=
richt, um die noch müden Geiſter aufzurütteln.
Gar mannigfaltig ſind die Unterrichtsthemen
und die Stoffgebiete, die durch Offiziere und
Unteroffiziere dem wackeren Grenadier
über=
mittelt werden. Daran ſchließt ſich der
prak=
tiſche Dienſt im Gelände und auf dem
Kaſer=
nenhof an. Wenn da auch mancher
Schweiß=
tropfen gelaſſen wurde und der Dienſt wieder
einmal „ſtramm” war, ſo iſt das alles vergeſſen,
wenn ſich die Kompagnie in Nichtung Kaſerne
ſammelt und den Heimmarſch antritt. Das
Kommando „Nührt Euch” wird prompt und
mit einem friſch-fröhlichen Soldatenlied
beant=
wortet. Mit frohem Mut geht’s nun zum
Eſſenempfang. Beſonderes Lob erntet der Koch
Krieden und Sicherheit beruht auf dem eigenen degen
„Dann, meine Herren, wenn Sie hier an dieſer Stelle
ſiehen, dann will ich den von Ihnen ſehen, der den
Mut haben wird, die Verantwortlichkeit für die
Ent=
waffnung des Landes in dieſem Augenblick zu
über=
nehmen und das Volk der Bürgſchaft des Friedens
zu berauben, welche in ſeiner eigenen Stärke liegt. Es
iſi in einem anderen Lande von amtlicher Stelle
ge=
ſagt worden, der Frieden Europas beruhe auf dem
Degen Frankreichs. Ich beziehe mich ausdrücklich auf
dieſe Außerung, um keine eigene auf einem Gebiete
zu tun, auf dem ich ſehr ungern ſpreche; aber daß
dieſelbe Außerung auf jeden Staat anwendbar iſi,
daß jeder Staat, dem ſeine Ehre und
Unabhängig=
keit lieb iſt, ſich bewußt ſein muß, daß ſein Frieden
und ſeine Sicherheit auf ſeinem eigenen Degen
be=
ruht — ich glaube meine Herren, darüber werden wir
uns alle einig ſein.” Bismarck vor dem Landtage.
nau nachgeprüft, erſt dann findet die
gatterung” ſtatt; es iſt die Ankündigunn
die Wache nunmehr unter den Befes)l
Wachvorgeſetzten tritt. Der Wachhau
übernimmt darauf von ſeinem Vorgänoe
Wache und läßt die Poſten der alten
ablöſen. Für jeden einfachen Poſten ſinu
Mann beſtimmt, die ſich mit zweiſtüütl
Wechſel ablöſen. Nur Perſonen mit 2.
können gegen Vorzeigen desſelben den
ungehindert paſſieren, alle anderen mütf
beim Betreten und Verlaſſen der Kaſer:n
der Wachſtube melden und werden hiern!
Kontrollbuch eingetragen.
Noch etwas über Ehrenbezeugunggr
Wachen und Poſten. Der Poſten
prä=
vor dem Führer und Neichskanzle=n
Reichswehrminiſter, ſämtlichen Offizier,!
Militärbeamten und den RNittern odd
habern der höchſten Kriegsorden; er
Ehrenbezeugungen durch Stillſtehen mit
1u.
über den vorher genannten Kreis himn
geladenem Gewehr den Wehrmachts=/
im Offiziersrang, den Wachvorgeſetzsu kalic,
ilen heute
mlich:
E beih diß
Faiete Müter
3 Jackenl”
Eſt und eine
1 eines oder
4 bertreten gew
audſien Anſpr
tileben durſte
Laufe der Zei.
tark in
nder Gulgſchkanone
blaſen oder geſchlagen, nachdem eine
Viertel=
ſtunde vorher das „Locken” vorausgegangen
iſt. Der Wache iſt ein Spielmannszug zugeteilt.
Es ſeien im folgenden noch einige Worte über
den Wachdienſt geſagt.
Nach beendeter Nekrutenausbildung wird
der junge Soldat in den Wachdienſt eingeführt,
der beſonders an Pflichttreue, Diſziplin und
ſelbſtändiges Handeln erhöhte Anforderungen
ſtellt, der alſo einen fertigen Soldaten zur
Vor=
ausſetzung hat. Die Wache, insbeſondere der
Poſten, iſt Nepräſentant der Cruppe der
Oef=
fentlichkeit gegenüber; die größte
Verantwort=
lichkeit ruht auf ihren Schultern; das zeigt ſich
am deutlichſten im Kriege, wo von ihrer
Wach=
ſamkeit das Leben vieler Kameraden abhängt.
Die Wachen, die in unſeren Bildern dargeſtellt
ſind, ſind Kaſernenwachen. Bevor die Wache
aufzieht (12 Uhr), werden Anzug und
Aus=
rüſtung durch den Offizier vom Ortsdienſt ge=
A augehirige
Brin des Kompl
zn in den allerle
Range eines Portepeeunteroffiziers, dramt muft ſich neue!
zei= und Gendarmerieoffizieren, den FinSund zu beiche
der SA. und SS. vom Standartenfünß 2 Node nün
Ech wurde und
aufwärts. Die geſchloſſene Wache ſith aufgreiſt. u
Ehrenbezeugungen mit präſentiertem Mäch daß das J
den im Dienſtanzug befindlichen Vor/enäg geſiel und
der Wache, ſoweit ſie im Offiziersram, eitm wur, es wie
den unmittelbaren Vorgeſetzten des wau Ain war der Aug
den Truppenteils vom Bataillonskont”l nchtig gewe
aufwärts, den militäriſchen Crauernd)21 begünſtigte
Fahnen und Standarten des früherennKlumde, weil das
M bie unhülle
Der Poſten vor Gewehr ruft die Wauen nſchwer
aus”, ſobald ſich ein ſolcher Borgeſer!0 jeſen Aust
Wache nähert. Vom Einbruch der DerAism Umſtan
an bis 6 Uhr treten Wachen nur auf budk ).fe heren, ſte
Befehl zur Ausführung der Ehrenbez i. ſ4 inſere Künſtlel
heraus. Während der Nachtzeit mil Züer Koſtül
Wachhabende ſeine Leute ſo ein, daß mſit-ieil und ein
beſtimmte Seit ruhen kann. Für die Aiflls Velfalt an
Urewedem Geſcht
ſind beſondere Holzpritſchen aufgeſtellig in derden konn
Poſienablöſung
den. Denen, die das heutige Soldatenleben
noch nicht oder wenig kennen, ſoll durch die
Schilderung eines Cageslaufs unſerer
Feld=
grauen gezeigt werden, wie wir in unſerer
Wehrmacht eine vorbildliche Schule haben, in
der der junge Menſch zur Diſziplin,
Pünktlich=
keit, Ordnung und Reinlichkeit erzogen wird,
in der alle Standesgegenſätze fallen, in der die
Begriffe Kameradſchaft und Volksgemeinſchaft
Beim Bettenbauen
Folos (5): Ph. Pfaif.0
Hindernislaufen
Küchenzettel vom 20.—26. Mai.
(Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.)
Montag: Spargelſuppe, Kaiſerſchmarren mit
Salat.
Dienstag: Sauerampferſuppe, Hackbraten
mit Spinat und Kartoffeln.
Mittwoch: Haferſuppe, Dampfnudeln mit
Vanilletunke.
Donnerstag: Dillſuppe Spargelpudding
mit weißer Tunke und Kartoffeln.
Freitag: Frühlingsſuppe, gebackener Fiſch,
Remouladentunke mit Kräuter u. Kartoffeln.
Samstag: Pilzſuppe, Rhabarberreis.
Sonntag: Rahmſuppe, Gefüllte Kalbsbruſt
und Spargelſalat, Kartoffeln. Saure
Milch=
ſpeiſe.
Löſerliſte (Aufgaben 828 bis 831): cand.
ger met. W. Becker in Eberſtadt (10 + 3 + 3.+3)
19 Punkte: G. Seeh in Eberſtadt (9 + 3.+3+3)
18 Punkte; H. Fiſchbach in Eberſtadt, H.
Mei=
dinger in Eberſtadt (8 + 3+3+ 3) 17 Punkte:
Oblt. a. D. L. Ehrhardt in Darmſtadt (7 + 3
+3+3) 16 Punkte; W. A. Braun, in
Darm=
ſtadt, W. Rubröder in Darmſtadt. W. Eiſele in
Sandbach i. O. H. Schmidt in Darmſtadt. Elſe
Göttmann in Eberſtadt. Ludwig Luck in
Darm=
ſtadt (4 + 3+ 3.+ 3) 13 Punkte: L. Schott in
Pfaffen=Beerfurth (3 +2+3 +3). W. Neidig
und H. Garnier in Darmſtadt (8 +3+0+0)
11 Punkte: H. Dubois de Luchet in
Zwingen=
berg (0 +3+3 +3) 9 Punkte.
Auflöſung der Rätſel ans
Magiſches Quadrat.
1. Boot, 2. Ohre, 3. Orel, 4. Tol
Schachnummer 624.
Aufgabe 834.
Dr. A. Kraemer in Berlin.
(„Deutſche Tageszeitung”, 22. 12. 1929.)
Weiß zieht und ſetzt in vier Zügen matt.
Prüfſtellung: Kcl Tg3,h3 Sg4 Be2,h2 (6); Kh1 Ld4
Bb3, e3, e4, e5 (6).
Zwei reizende Beiſpiele über das Thema:
„Die Einſperrung als Verteidigungsidee.”
Aufgabe 835.
Dr. E. Zepler und Dr. A. Kraemer.
(„Deutſche Tageszeitung”, Weihnachts=Löſungs=
Turnier 1932.)
Weiß: Kg6 Ta7 Lf1 Sf4 Sh3 (5 Steine);
Schwarz: Kh1 Lc3 Bb3 Bf3 Bh2 (5 Steine).
Matt in vier Zügen.
Löſungen der Aufgaben.
830. H. E. Lohk. 1. Lg3—c71 Sc7: 2. b8D 3. Dh2R
1.... Sb6: 2. b80 3. bbl4t.
831. A. Chéron. 1. Tc1—c41 Ka6 2.Tb4 1.. . . a6
2. Te3. Auf einen Wartezug wie etwa 1. Ld 27 genügt Ka6
zur Verteidigung.
Silbenrätſel.
Aus den Silben: a a a be ben bit bruck
der di di do e em ex fal fi ger hau
holz il in in inns kanz kel kir laß ler
li lo lu man mi mi mo ne ner ni on
plar reichs rü run ſche ſprin ſtel ſtra ter
ti tiv toll tre ze ſind 16 Wörter zu bilden,
deren erſte und dritte Buchſtaben, beide von oben
nach unten geleſen, den Schlußvers eines
Mai=
liedes ergeben.
Die Wörter bedeuten: 1 Schmetterling 2 edles
Nutzholz, 3 hoher Staatsbeamter 4
Muſikinſtru=
ment, 5 Blutentziehung. 6 Stadt in Tirol, 7
Verbalform, 8 Figur im Schachſpiel. 9
Klang=
figur in der Muſik 10 Geſchütz. 11 Menſchenraſſe.
12 Einzelſtück. Muſter, 13 Rübenart. 14
berühm=
ter amerikaniſcher Winterkurort, 15 bildliche
Dar=
ſtellung. 16 Nachtſchattengewächs
„Ich möchte nur mal wiſſen, woran !
denkſt — jetzt haſt du ſchon zum zweit 1
alten Beſen eingepflanzt!“
Mangelhafter Erfolg. Mutte:
ſuch): Doch, ich halte Briefmarkenſan
ſehr nützlich. Die Kinder lernen dabe
maßen ſpielend die Geographie. Buh!
denn zum Beiſpiel Ungarn?” Buh
Seiten hinter Fortugal im Bieſalt.
Druck, Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23.— Verantwortl. für die Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt. — Fernſpr. 1, 2389—
[ ← ][ ][ → ]Nundfunkbericht über die neue Roſtum=Mose
blah, halloh . . . Meine. Damen, meine
ganz richtig: auch meine Herren ...
demud s „ſtarke Geſchlecht” iſt es eigentlich,
dagt filen Endes den Siegeszug einer Mooe
entsädet, weil ſich doch die Frau „für den
„Maſu ichön macht”, alſo nur eine Mode die
guch it en Beifall findet, erfolgreich ſein kann.
B wollen heute über ein Thema ſprechen.
das lenthalben mit einem Schlage aktuell
fügewugr iſt, über ein Thema von Welt=
Fbedugu g, nämlich: von der Koſtümmode.
Nu weiß, daß vor ein paar Jahrzehnten,
1sdüſre Mütter noch ganz junge Mädchen
wamg bas Jackenkleid als
Selbſtverſtändlich=
tal und eine Ausſtattung, in
ayl eines oder das andere dieſer
1ü dertreten geweſen wäre, nicht
tFürgſten Anſpruch auf
Vollſtän=
erheben durfte.
7ich Aaufe der Zeit aber wurde das
ackal id ſtark in den Hintergrund
ednküut (offenbar zugunſten des
Klei=
des 17t dazugehörigem Mantel, alſo
zug mren des Komplets!).
(fn im den allerletzten Wochen
be=
anm nan ſich neuerlich mit dieſer
tluffuhz ung zu beſchäftigen, weil das
eſiart e! Mode nun einmal
zurück=
ſime Aüedusch wurde und man gerne alte
rzünge Rolſch aufgreift. Und ſiehe da: es
„ſeigrtich, daß das Jackenkleid außer=
Urdewich gefiel, und daß jede Frau
im Oftürztegeriſtet war, es wiederzuſehen.
eſetin dut. Tia tpar der Augenblick ganz
ent=
achieſe richtig gewählt, denn das
(nfrümunt begünſtigte ſeit jeher die
urkoſtzmode, weil das Kleid allein zu
reſchel, ſie Umhülle darüber aber oft.
„chom z ſchwer iſt, ſo daß das Koſtüm
ten nalrbeſten Ausweg darſtellt.
Aſenr Umſtande, meine Damen
rund zune Herren, iſt es zuzuſchreiben,
in der Ein aß ſſt unſere Künſtler mit dem
Ent=
durie höner Koſtüme ſehr eingehend
eſchufgen und eine verblüffende
ſodgie Vielfalt an den Tag legen,
„Nda tedwedem Geſchmacke Rechnung
ſetrazu werden kann.
Vw ſportlichen Stück bis zum
ormeln machmittäglichen Koſtüm, das
Hunzgnr an Stelle eines Nachmittags=
Aleiusrägt, iſt ein recht weiter Weg,
Hen anr aber im Verlaufe unſeres
Runtfalwortrages zurücklegen wollen,
Eim iglich einmal die Koſtümmode,
Die Wſer Frau etwas zu bieten vermag und
Richt uie manche Moden, die Sache einiger
Spenite ſſt, erſchöpfend zu behandeln.
Lhuns im „modiſchen Dickicht” zurecht=
Taufind”, wollen wir ſyſtematiſch arbeitende.
Swohzllerlegte Wegbahner ſein und mit dem
Micktiſter, mit dem ſportlichen
Jacken=
leids ſginnen
lie Koſtümtype ſoll natürlich keineswegs
usſä Krich dem Sport vorbehalten ſein,
Rnng / gibt zahlloſe wetterwendiſche Tage.
i Aen jede Frau froh iſt, ein ſolches Stück
hlsen, ganz abgeſehen davon, daß ſie es
77777777.0
z1nryaasI.
—rrrrrrrEn
auch für Wochenendfahrten und während der
Sommermonate für die Reiſe gut brauchen
kann.
Man ſtellt ſolche Jackenkleider mit Vorliebe
aus geſtreiftem oder kariertem Stoff her, hält
ſie mit einem Ledergürtel zuſammen und
ver=
ſieht ſie mit „Herrenaufſchlägen” und mit
auf=
geſetzten „Blaſebalgtaſchen”, die immer nett
wirken. Der Rock könnte in der Mitte geſchlitzt
und geknöpft ſein, weil ſich dieſer Schnitt
er=
fahrungsgemäß auch für Ausflüge und
Berg=
touren gut eignet und die Trägerin niemals
beengt (Bild 3, links).
Wer aber ein Koſtüm braucht, das nicht
ſo ſehr für ausgeſprochene Strapazzwecke und
für Schlechtwetter als vielmehr für die
Stadt geeignet ſein ſoll., wird ſich für die
ganz neue Form der taillierten,
doppel=
reihig=geknöpften Dreivierteljacke”,
ent=
ſcheiden, die unten abgerundet und mit „U” Aufſchlägen verſehen iſt und aus
ge=
ſtreiftem Materiale ausgezeichnete Wirkungen
holt. — Dieſe Type, meine Damen und meine
Herren (Bild 2), kann mit einem
reitkrawatten=
artig gebundenen Schal in Verbindung
ge=
bracht werden, und wir empfehlen Ihnen, an
dieſer überaus feſſelnden Aufmachung nicht
achtlos vorüberzugehen!
Nun aber wollen wir eine von den bisher
erörterten Entwürfen völlig verſchiedene Art
des Jackenkleides beſprechen und der
gebräuch=
lichen Verwendung von zweierlei aufeinander
abgeſtimmten Stoffen Rechnung tragen.
Sie werden in nächſter Zeit für
Jacken=
kleider ſehr oft Weiß=Schwarz, aber auch Blau=
Weiß oder helles mit dunklem Blau, ſchließlich
auch Grau mit Schwarz und Beige mit Braun
verwendet finden und feſtſtellen können, daß
der Geſamteindruck in jedem Falle
ausgezeich=
net iſt. (Rückanſicht eines derartigen Modells
im erſten Bilde.) Wir werden ſehr bald
ge=
wahr werden, wie ſchön ein
dunkel=
brauner Rock mit ſandfarbener
Drei=
vierteljacke ſei, über deren Rückenteil
eine Boleropartie fällt, die — oberhalb
des Gürtels endend — dieſer
Um=
hülle ein ſehr intereſſantes Gepräge
gibt. Zweifellos wird man — mit
Fortſchreiten der Jahreszeit — ſolche
Paletots auch aus grobem Leinen
arbeiten unddamit eine umhülle
gewin=
nen, die Ihrer allerBeifall finden wird.
Da, die bisher beſprochenen
Jacken=
kleider einen „bewußt=einfachen” Stil
hatten, wollen wir uns nun den für
den Nachmittag beſtimmten
Ent=
würfen zuwenden. Hier ſetzen ſich
4 allerlei Kontraſte erfolgreich durch,
indem vornehmlich weißes und
ſchwarzes Material in Verbindung
gebracht wird (Bild 4, rechts). Etwa
ſo, daß beiſpielsweiſe zu einem in
der Mitte faltigen Rocke ein
Cape=
jäckchen vorgeſchlagen wird, deſſen
ge=
knöpfte Mittelkante aus einem weißen
Gewebe hergeſtellt erſcheint.
Vielleicht haben Sie, meine Damen
und meine Herren, auch ſchon von
den neuartigen „Flügeljäckchen”
ge=
hört, die eine große Rolle ſpielen und
der Koſtümmode ganz neue
Möglich=
keiten geben ſollen. (Vorletzte Skizze.)
Man könnte die Flügel auch an der
Schulter anknöpfen. um auf dieſe
Weiſe den Geſamteindruck des
weſten=
artig geſchnittenen Jäckchens, das über
einer dunklen Bluſe zu tragen wäre,
jederzeit vollkommen zu verändern.
Wenn die warmen Tage kommen,
iſt die Zeit des Seidenkoſtüms
da, das — ſeinem weichen Materiale
entſprechend — geſchmeidig und
phan=
taſievoll ſein muß. — Am netteſten ſind die
mit Rüſchenaufſchlägen verſehenen und an den
Aermeln mit Rüſchen garnierten Modelle, die
über einer Pikee= oder Organdybluſe getragen
werden und zu denen ein mit einer Rüſche
ab=
geſchloſſener Rock gewiß ſympathiſch wirkt.
(Letztes Bild)
Damit, meine Damen und meine Herren,
beenden wir unſeren Rundfunkvortrag über ein
Thema, das augenblicklich alle Welt beſchäftigt:
über das Jackenkleid, das im
Hand=
umdrehen zu einer durchgreifenden, ſiegreichen
Mode wurde!
MAAuſchermäntel” aus Caft
geltepa 4 neueſte Modeumhülle; zwar werden
ſe boxt roch ſtaunend betrachtet und wie jede
ungei eiſe Linie mit großer Vorſicht
beur=
teilt, A dürfte man dieſe anfängliche Scheu
Dud A auwunden haben und ſich ſagen, daß
clielz) nuch das Biebermeier die „Kutſcher=
Nhurschurmnte und ſchätzte, trotdem man da=
DsEk püifellos weniger „modiſch=unterneh=
Mung kſtig” war als heute!
D22 Machart des „Kutſchermantels”
be=
lebenilrdingszwiſchen „damals und heutet
Hboih u=waltige Unterſchiede, als früher die
Deriſo eien Cape=Stufen rings um den Man=
tel füten und demzufolge die ganze Figur
berbsleiten, während man die Geſtalt jetzt
ſchlank=profiliert und aus dieſem Grunde die
ſogenannten „Kutſchercape=Stufen” eigentlich
nur durch den Schnitt der Aermel zum
Aus=
druck bringt, die denn auch ungemein reizvoll
wirken (Skize).
Sicherlich keine Aufmachung „für
jeder=
mann”, aber eine Anregung für jene, denen es
Freude bereitet, Pioniere der Mode zu ſein.
Was man im Sommer an der See
tragen wird
Der erſte Eindruck, den die diesjährigen
Bade=Moden auf die ſtark intereſſierten Frauen
bei ihrer Vorführung machten, iſt det einer
überraſchenden Vielfältig= und Reichhaltigkeit.
Nur der eigentliche Schwimm= und Badeanzug
iſt ſich in
Schnitt und Form ſo ziemlich treu
geblieben.
Der Rücken weit entblößt, um Sonne und Luft
ungehindert einwirken zu laſſen, eng und
an=
ſchmiegend, die Körperformen zur Geltung zu
bringen, aus Laſtextüll (Gummitüll) gefertigt,
wo man ſie zu korrigieren wünſcht. Das
Ge=
webe fein= und grobfädig, diagonal oder
relief=
artig gemuſtert, äußerſt reizvoll im Ausſehen,
noch verſchönt durch aufgeſteppte oder geſtickte
geometriſche Motive, Wappen, Initialen,
An=
ker aus Lackleder oder Gummi in ziemlichen
Größen oder zierliche Fiſche Geſtreiftes
Ge=
webe, ſehr apart in der Streifenanordnung.
Neuartig dagegen ſämtliche
modernen Bade=Hüllen,
angefangen von der kleinen Weſte oder kurzen
Jacke, übergehend zur langen, vielfach im
Chineſenſtil gehalten, ſehr weit und glockig mit
langen, ſehr weiten Aermeln oder Armlöchern,
oder zur Strandſchürze mit großen,
aufgeſtepp=
ten Taſchen, farbigen Vorſtößen und Knopf=
ſchluß, vorn oder im Rücken und ſchließlich zum
Cape, einfach oder doppelſeitig gearbeitet, um
nach Belieben auch einmal andersfarbig
ge=
tragen zu werden. Eine daran befindliche
Ka=
puze iſt nicht nur ſehr kleidſam, ſondern auch
ein immer vorhandener Schutz der Trägerin
bei plötzlichem Witterungswechſel. Phantaſtiſch
unter allen langen Capes
ein Beduinenmantel,
der ob ſeiner maleriſchen Wirkung ſicher viel
Beifall bei feſchen Frauen findet. Ob darunter
eines der kleinen Shorts, dieſer ſehr kurzen,
ſehr weiten, obendrein oft noch ſeitlich
geſchlitz=
ten Höschen, eine lange, weite Rockhoſe oder
die beſonders dazu paſſende.
Wickelhofe in orientaliſchem Geſchmack,
ein pliſſierter oder geſchlitzter Strickrock mit
farbiger Abſeite, oder ein linksſeitig nur halb
zugeknöpfter Schlitzrock getragen wird, alles
neue Modelle, die ſowohl gewendet, wie auch
als Cape getragen werden können, bleibt dem
Geſchmack der Trägerin überlaſſen. Iſt doch
alles und jedes erlaubt, wenn es ſie kleidet
und zudem das
vielſeitige Bade=Complet
aus Schwimm= und Badeanzug, Ueberbluſe mit
Nock oder Beinkleid, Jacke, Cape oder Mantel.
Hut, Schuhen, Schirm, Taſche und Badetuch
beſtehend, alles durchaus einheitlich in den
Farben gehalten, eine beſondere Modeneuheit
S. v. St.
dieſes Sommers.
Eine Schweinsledergarnitur
die ſich aus einer Handtaſche, aus einem Schirm
und halblangen Handſchuhen zuſammenſetzt, iſt
gewiß eine geſchmackvolle Bereicherung der
Strapazaufmachung.
Sehr oft kombiniert man noch ein dunkleres
Leder mit dem hellen Schweinsleder, um auf
dieſe Weiſe eine flotte Kontraſtwirkung zu
er=
reichen, ganz abgeſehen davon, daß man ſich
bemüht, durch Eigenart der Form neue modiſche
Möglichkeiten zu ſuchen.
So zum Beiſpiel iſt der Traggriff der in
unſerem Bilde dargeſtellten Handtaſche (deren
einzelne Flächen durch überkreuzte Lederbänder
vereinigt werden) in ganz neuartiger Weiſe
herausgearbeitet und wird vermutlich
ebenſo=
gut gefallen wie der kurze, derbe „
Allwetter=
ſchirm”, für den eine verſchnürte
Schweins=
lederhülle vorgeſehen iſt; mit dem
dunkel=
braunen Holzgriff und mit der langen
Leder=
quaſte wird der Beweis für die Eigenart der
modiſchen Kleinigkeiten erbracht, die auch bei
dem verſchnürten Schweinslederhandſchuh, deſſen
dunkelbraune geknöpfte Blende das Enger=
Verſtellen der Stulpe ermöglicht, zur Geltung
kommt.
Seite 18 — Nr. 137
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 19. Mai 1938
Zu den Reichsbahn=Sonderzügen nach
Würzburg und Oberstdork
(4699
Fahrkarten und Anmeldung.
Bom 10.—19. Auguſt 1935 die herrliche
Norwegenfahrt . . von Mk. 122.— an
Sonntag, den 19.Ma1 1235
(großer
Sadt. saalpau saall
Rheinisches Winzerfest
Tanz-Kapelle Willy Schlupp- Anfang 8 Uhr -Eintritt frei!
994a)
Amrum im Sommer 1935.
1. Reiſe vom 7. bis 22. Juni . . . . 129.— Mk.
2. Reiſe vom 5. bis 27. Juli . . . . 175.— Mk
3. Reiſe vom 2. bis 17. Auguſt. . . 136.— Mk.
LANDES-
THEATER
Großes Haus
Sonntag, 19. Mai
Anfang 19.30, Ende nach 21.45
Hauptmiete C, 23. Vorſt.
Anläßlich der 25 jährigen
Zugehörigkeit von
Curt Weſtermann
zum Heſſ. Landestheater
Zum erſten Male
Hier sind Gemsen zu sehen
Volkskomödie von Graff
In zenierung: Poelzig=Riedl
Hauptdarſteller: Doering,
Gothe, Liebel, Wahry,
Bau=
meiſter, Gehre, Linkmann,
Stelzer, Weſtermann
Preiſe 0.50 bis 4.50 Mk.
Restaurant Sitte
Karlsstraße 15 0 Heutespielt
Willy Helchior
Dienstag abend: Uebertrag.
der Führer-Rede. (311a
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Dienstag, 21. 5. „ 9.00, 11.00, 13.00, 15.00, 17.00, 19.00
Mittwoch, 22. 5. Abf. 14.15 Einkehr i. Forſth, Frankfurt
14.15 „
„
Donnerst., 23. 5.
Freitag, 24. 5. „ 14.15
Samstag, 25. 5. „ 14.15, Rückf. 20 Uhr, 16.15, 18.15
9.00, 11.00, 13.00, 15.00, 17.00, 19.00
Sonntag, 26. 5.
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der Fahrt auf der Reichsautobahn . . . 2.00
14 Uhr: Zum Nachmittag auf der
Reichsautobahn . . . . . 2.00
Mittwoch, den 22. Mai, 13.30 Uhr: Die
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liebte Fahrt zur Kuralpe (Felſenmeer). 1.10
Donnerstag, den 23. Mai, 13.15 Uhr: Auf der
Reichsautobahn nach Bad Soden-
König=
ſtein-Cronberg— Frankfurt=M.— Darmſt. 2.40
Freitag, den 24. Mai, 9 Uhr Fahrt auf der
Reichsautobahn nach Frankfurt a. M. . 2.00
14 Uhr: Wiederholung der Fahrt
auf der Reichsautobahn 2.00
Anmeldungen und Auskunft im Heaghaus,
Darm=
ſtadt, Luiſenſtraße 12—16, Telefon 3390, Zimmer 6.
Jeweilige Abfahrt am Heaghaus. Voranmeldung
unbedingt erforderlich. (V 499
UNION BANK
Sonntag 1.30 Uhr
Jugendvorstellung
Grenzjäger
Rheinstr. 24, Fernr.: 100, 1010,3000, 3001
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Montag, den 20. 5. Abfahrt 14.30 Uhr. Auf
den Frankenſtein . . . . . . . . . Mk. 1.00
Mittwoch, den 22. 5. Abfahrt 13 Uhr. Nach
Bad Homburg u. auf die Saalburg. Zurück
in herrlicher Fahrt über die Autobahn Mk. J.20
Donnerstag, den 23. 5. Abfahrt 13 Uhr. Zum
Naturſchutzgebiet Kühkopf. . . . . . Mr. 1.30
Samstag, den 25. 5. Abfahrt 14.30 Uhr. Auf
den Frankenſtein . . . . . . . . . . Mk. 1.00
Sonntag, den 26. 5. Abfahrt 8 Uhr. Durch den
Speſſart nach dem freundl. Bad Orb über
Forſthaus Engländer—SchloßBeilſteinMk. k.30
Donnerstag, den 30. Mai (Himmelfahrt).
Abfahrt 7 Uhr. Modautal — Lindenfels,
über den Krähberg, Hirſchhorn-Heidelberg
zur Schloßbeleuchtung . . .. . . . Mk. 9.40
Pfingsten 1935. 9.—10, Juni.
Meiningen—Gotha—Eiſenach.
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Oragonertag
am 25. u. 26. Mai 1935
in der Städt. Feſthalle in Darmſtadt
Feſtabzeichen zu ermäßigtem Preiſe und
Karten für Familienangehörige ſind
bei folgenden Vorverkaufsſtellen zu haben;
Verkehrsbüro; Robert Dörr, Wirtſchaft zur Eiſenbahn.
Eliſabethenſtraße; L. Welter, Friſeurgeſchäft,
Eliſabethen=
ſtraße; H. Bangert, Zigarrenhandlung, Saalbauſtraße:
Numrich, Zigarrenhandlung, Bleichſtraße; Buchdr. Künzel.
Beſſungerſtraße, Tel. 2660. Bei Kam. Schmitt,
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lung, Schwanenſtraße 15, für Dragoner 23; bei Kamerad
Laumann, Wendelſtadtſtraße 8, für Dragoner 24.
Die Bevölkerung Darmſtadts iſt hierzu herzlichſt
(4682
eingeladen.
Tanz am Sonntag, 26., ab 20 Uhr frei!
Der Feſtausſchuß.
Die auf den 18. und 19. Mai 1935 ausgeſtellten Karten ſind
für den 25. u. 26. Mai gültig. Programm ändert ſich nicht,
Fordern Sie die ausführl. Proſpekte.
Reiſebüro des Verkehrsvereins
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