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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche ilnſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 126
Mittwoch, den 8. Mai 1935
197. Jahrgang
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Das bolſchewiſtiſche Ausfalltor.
fühlk ſich bedrohl. — Starke Beunruhigung über den Ruſſenpakt und die Finanzierung des Ausbaues
der ſowietruſſiſchen ſtrakegiſchen Bahnen durch Frankreich.
Abkommens zur friedlichen Regelung von
Eint Bau auf dre Lundtärte.
Streitfragen, der von der eſtniſchen Regierung auf Grund
DNB. Warſchau, 7. Mai.
„Kurjer Poranny” weiſt darauf hin, daß, abgeſehen von
nthaft nicht in Betracht zu ziehenden Möglichkeit eines
ſetes und von der phantaſtiſchen Idee eines Durchmarſches
riſſiſcher Truppen durch Rumänien, keine Möglichkeit zu
hei ſei, wie Sowjetrußland den Franzoſen gegen
Deutſch=
hu Hilfe kommen ſollte. Schon aus rein geographiſchen
der habe alſo der franzöſiſch=ſowjetruſſiſche Vertrag im
ſe für Frankreich keinerlei Wert und erhöhe in jedem Teil
iſten Frankreichs, das bei einem deutſch=ſowjetruſſiſchen
gegen Deutſchland marſchieren müßte. Die franzöſiſche
tſichkeit, die dem Vertrag keineswegs begeiſtert
gegemüber=
ſhilte ihn für eine durch die Umſtände erzwungene Ehe
Liebe und wünſche, daß dieſe Ehe im Gegenſatz zu der
u franzöſiſch=ruſſiſchen Allianz ohne Kinder, d. h. ohne
hiſche Kredite für Moskau bleibe.
deſſen, ſchreibt „Kurjer Poranny”, erhält ſich trotz der
ſow=
ſchen Dementis, hartnäckig das Gerücht in Paris, daß
ſteſch an Sowjetrußland Kredite zum ſtrategiſchen
Eiſen=
hu an ſeiner weſtlichen Grenze geben werde. Wenn das
heſ. müſſe man mit Entſchiedenheit feſtſtellen, daß eine
peration nicht mit der antideutſchen Tendenz des Paktes
kſtämme, da die Weſtgrenze der Sowjetunion nicht die
eegen Deutſchland ſei.
rhebe ſich die Frage, wieſo gelegentlich eines angeblich
gin Deutſchland gerichteten Paktes die Frage einer
An=
kutauche, die ſich tatſächlich gegen jemand anders richte.
idas Recht und die Pflicht Polens, erſchöpfende und offi=
Pufklärung in dieſer unklaren Angelegenheit zu verlangen.
ſuge alſo Frankreich tatſächlich, ſeinen neuen
Bundes=
zu bewaffnen, und gegen wen, fragt das Blatt. Kein
bortlicher Mann in Frankreich, der ſich die politiſche
Land=
iſehe, könne ſich darüber täuſchen, daß die für franzöſiſches
kauften ſowjetruſſiſchen Kanonen nicht Deutſchland er=
ie Franzoſen haben zwar dementiert, daß ſie den
Bolſche=
iten Milliardenkredit einräumen wollen, aber Dementis
Enſt immer auf Unglauben. Erſt recht in dieſem Fall, da ſich
ſthat, daß die Franzoſen genau die gleiche
Po=
xe in der Vorkriegszeit treiben. Sie haben
er mit den Ruſſen zuſammengeworfen, warum ſollen ſie
Mzweiten Fehler begehen und die Milliarden ihrer Sparer
a ewiſten zum Ausbau ihrer ſtrategiſchen Bahnen in den
eifen?
Gerücht von dem Ausbau der weſtlichen Aufmarſchbahnen
Bolen beſonders beunruhigt. Tatſächlich iſt es
Aſo, daß ſich der franzöſiſch=ruſſiſche Militärvertrag in der
gegen Deutſchland richtet, daß aber die praktiſche Anwen=
Aie Spitze gegen Polen hat. Denn Polen iſt nun
ein=
veſtliche Nachbar Rußlands. Infolgedeſſen ſind auch die
ſe ineswegs entzückt von dem Gedanken,
franzöſiſcher Bundesgenoſſe womöglich
ikliarden flüſſig macht, damit die Ruſſen
ach Weſten gerichteten Ausfallstore
ver=
rm können.
an auch immer wieder davon geſprochen wird, daß der
isrnus nur eine Luftflotte einſetzen würde, ſo liegt es
der Hand, daß bei militäriſchen Konflikten niemals nur
Aaffe verwendet wird, ſondern daß alle Waffengattungen
m zum Einſatz gelangen. Wenn alſo die ruſſiſchen Bomber
Ddann müſſen ſich auch die ruſſiſchen Diviſionen in Marſch
De Polen wiſſen genau, daß man ſich in Moskau
m geringſten um den polniſchen Nachbarn
int, ſondern einfach durch ſein Gebiet
hin=
rſchieren würde. Darum fühlt ſich Polen
en franzöſiſch=ruſſiſchen Pakt und durch
werk aufsäußerſte bedroht.
er7 ruſſiſchen Ausfallstoren nach Weſten ſtehen zwiſchen
2 Schwarzem Meer zahlreiche Bombengeſchwader. Die
uen in ihren Berichten über die Maifeier mitgeteilt, daß
2 350, Kiew 300 und Charkow 170 Kampfflugzeuge zur
dr Luftwaffe nach Moskau geſchickt haben. Kiew und
22 liegen jedoch nahe der europäiſchen Grenze. Daneben
Nr noch eine ganze Reihe anderer Stützpunkte, die auch
ſaiten 300 Flugmaſchinen beherbergen. Sie bilden eine
Gefahr für alles, was weſtlich der
Sow=
rliegt. Dazu kommen die ruſſiſch=tſchechiſchen
elungen über die Anlage weiterer Flug=
Pünkte. Dieſe ſind aber nicht nur gegen Deutſchland
Se einſtmals dort niedergehenden ruſſiſchen Bomber
Dn Io gut auch dazu dienen, den Polen, die ſich gegen den
a der Roten Armee zur Wehr ſetzen würden, in den
Fallen.
Ne Außenminiſterkonferenz in Kowno.
DNB. Kowno, 7. Mai.
Den Verlauf der Konferenz der drei baltiſchen
Außen=
d von der Litauiſchen Telegraphenagentur am
machmittag ein amtlicher Bericht herausgegeben, in
bt: Ju der Vormittagsſitzung am 7. Mai erfolgte
gSaustauſch über den Entwurf eines
der geäußerten Wünſche während der erſten Konferenz der
Außenminiſter in Reval ausgearbeitet und dieſer Konferenz
überreicht wurde. Der Entwurf wurde den
Rechtsſachverſtän=
digen der drei Abordnungen zur Begutachtung übergeben. Dann
wurden auf Grund des Annäherungsabkommens vom 12. 8. 1934
einige Punkte über eine Zuſammenarbeit der diplomatiſchen
und konſulariſchen Vertretungen der drei baltiſchen Staaten
be=
raten und angenommen. Ebenſo wurden Beratungen über eine
gemeinſame Vertretung der drei baltiſchen Staaten beim
Inter=
nationalen Arbeitsbüro gepflogen. Anſchließend erfolgten noch
Beratungen über Erleichterungen im Perſonenverkehr zwiſchen
den drei baltiſchen Staaten. Zum Schluß der Sitzung fand ein
Meinungsaustauſch über verſchiedene Fragen ſtatt, die den
wirt=
ſchaftlichen Austauſch zwiſchen den baltiſchen Staaten und den
übrigen Staaten berühren.
Die Kunft des Demenkierens.
In der überhitzten politiſchen Temperatur der vergangenen
Wochen ſind die Gerüchte wie Pilze aus der Erde geſchoſſen. Die
ſtark auf Senſationen eingeſtellte ausländiſche Preſſe hat überall
in die Dinge noch mehr hineingeheimniſt, als ohnehin da war.
Die Regierungen haben nachträglich die Aufgabe, mit der großen
Dementirſpritze hintenher zu laufen, um weiteres Unheil zu
ver=
hindern. Es iſt in der Diplomatie ja nachgerade üblich
gewor=
den, alles, was nicht bewieſen werden kann, abzuleugnen.
Immer=
hin iſt die Kunſt des Dementierens eigentlich eine eigene
Wiſſen=
ſchaft geworden für den, der das Dementi ſchreibt, und für den,
der es lieſt, weil man ſchon zwiſchen den Zeilen ſuchen muß, um
der Wahrheit auf den Grund zu kommen.
Dazu nur ein Beiſpiel: In Paris iſt davon geſprochen
wor=
den, daß neben dem ruſſiſch=franzöſiſchen Pakt, ſoweit er
ver=
öffentlicht wurde, noch Geheimklauſeln militäriſcher
und finanzieller Art vorhanden ſeien. Die Ableugnung
iſt ziemlich vorſichtig. Der Quai d’Orſay glaubt feſtſtellen zu
können, daß der Wortlaut der Abkommen vollſtändig
veröffent=
licht und die Frage der Anleihe niemals angeſchnitten wurde.
Wozu zu ſagen wäre, daß die Geheimklauſeln ja nicht unbedingt
in einem zeitlichen oder inhaltlichen Zuſammenhang mit dem
Abſchluß des Vertrages zu ſtehen brauchen. Sie können auch
davon getrennt verhandelt und abgeſchloſſen werden.
Ebenſo ſtammt die Nachricht aus der Pariſer Preſſe, die ja
wohl einigermaßen informiert iſt, und der Gegenbeweis, daß
„niemand in der Umgebung Flandins verrückt genug ſei, um an
die Möglichkeit einer neuen Rußland=Anleihe zu denken”,
iſt nicht ganz ſtichhaltig, denn die franzöſiſche Preſſe hat bei der
letzten Kriſe der Verhandlungen mit Moskau nachdrücklich
be=
hauptet, einer der Gründe ſei die von Rußland verlangte 4=
Milliarden=Anleihe, und damals iſt das von keiner Seite
ab=
geſtritten worden. Ein anderes Beiſpiel: Gerüchtweiſe wird
davon geſprochen, daß Rumänien den Ruſſen freien
Durchmarſch für ihre Truppen zugeſtanden hätte.
Auch dieſe Behauptung iſt zunächſt in Paris aufgeſtellt und
da=
mals nicht dementiert worden.
So wirkt es denn mehr als eigenartig, daß das Dementi
von der Berliner Geſandtſchaft Rumäniens ausgegeben iſt.
Zu=
dem wird da nur abgeſtritten, daß der freie Durchmarſch bereits
zugeſtanden ſei. Die Tatſache, daß darüber verhandelt wird,
bleibt daneben offen, und warum erfolgt das Dementi gerade in
Berlin, warum nicht von der rumäniſchen Regierung in Bukareſt
unmittelbar oder in Paris, wo das Gerücht entſtand? Das gibt
immerhin zu denken.
Die Skärke der Roken Armee.
Ausführungen Kalinins und Molokows.
DNB. Moskau, 7. Mai.
Außer der aufſehenerregenden Rede Stalins anläßlich der
Abſchlußprüfung des neuen Jahrganges der Roten Offiziere
und Militäringenieure haben auch die Anſprachen von Kalinin,
Molotow, Woroſchilow und Ordſchonikidze ſtarken Eindruck in
Moskau hinterlaſſen, zumal die beiden erſten ebenfalls recht
bemerkenswerte Ausführungen machten.
Nachdem der Vorſitzende des Hauptvollzugsausſchuſſes der
Sowjetunion, Kalinin, die Abſolventen der Militärakademie zu
ihrem Uebergang auf die praktiſche Arbeit in der Roten Armee
beglückwünſcht hatte, deutete er u. a. darauf hin, daß die Rote
Armee mit jedem Jahr wachſe und ſich vervollkommene. Auch
die Feinde der Sowjetunion hätten allmählich begriffen, was
die Rote Armee für eine Macht darſtelle. Daher dürfe man in
dem weiteren Ausbau dieſes Machtinſtruments nicht müde
werden. Alle verfügbaren Kräfte, alle Energie und aller
Reich=
tum der wiſſenſchaftlichen Erfahrung müßten für die
Entfal=
tung der Roten Armee aufgewandt werden.
Militär=
ingenieur zu ſein, rief Kalinin den Abſolventen zu, ſei
ein Ehrentitel, Militäringenieur der Roten Armee ſein,
heiße an der Organiſierung einer Armee mitzuwirken, die die
Werktätigen in der ganzen Welt verteidige und beſchütze.
Der Vorſitzende des Rates der Volkskommiſſare der
Sowjet=
union, Molotow, der ſeine Anſprache noch vor der Rede Stalins
hielt, ſprach zunächſt von dem „neuen Erfolg der
Sowjet=
diplomatie, der mit dem Zuſtandekommen des
ſowjetiſtiſch=
franzöſiſchen Paktes errungen worden ſei‟. Der Abſchluß eines
ſolchen Paktes ſei nicht zuletzt darauf zurückzuführen, das ſich
die Rote Armee und das Anſehen Sowjetrußlands allmählich
in der Welt durchgeſetzt hätten. Sowjetrußland, ſo ſchloß
Molotow, ſtelle die gewaltigſte Macht dar, ohne die kein
Frieden in Europa geſichert werden könne!
Der Franzoſenpakl.
Von unſerem Berichterſtatter.
N. Moskau, 5. Mai.
„Rapallo iſt tot. Es lebe Paris!‟ Das iſt der Grundton,
auf den in dieſen Tagen die ſowjetruſſiſche Preſſe abgeſtimmt iſt.
Die Ungeduld und das Warten auf die Pariſer Entſcheidungen,
die Enttäuſchungen über die Haltung Lavals, der immer neue
Aus=
ſtellungen zu machen hatte, die Sitzungen des Politbüros im
Kreml, in denen Genoſſe Litwinow von Stalin, Molotow und
anderen ſehr ungeſchminkte Wahrheiten über die falſche
Ein=
ſchätzung der franzöſiſchen Bindungen an England und an den
Völkerbund zu hören bekommen hat, — das alles iſt vorbei.
Der Pakt, der „Beiſtandspakt” wie er in der offiziellen
Diplo=
matenſprache heißt, oder der Militärvertrag, wie wir ihn ruhig
und mit mehr Anſpruch auf Berechtigung nennen können, iſt
unter Dach und Fach. So eilig hatte es nach den endloſen
Ver=
zögerungen der Genoſſe Außenkommiſſar, daß er von ſeinem
urſprünglichen Plan, die Unterzeichnung gelegentlich der
An=
weſenheit Lavals in Moskau unter beſonders feierlichen
Begleit=
umſtänden vorzunehmen, wieder abgekommen iſt und
ein=
gewilligt hat, daß nicht ſein Name, ſondern der des Pariſer
räteruſſiſchen Botſchafters Potemkin, des Abkömmlings einer
hiſtoriſchen und altariſtokratiſchen Familie, des Fürſten Potemkin,
unter dem geſchichtlichen Dokument ſteht. Diplomatiſche
Klatſch=
baſen raunen ſich in Moskau zu, daß Litwinow, der Sohn des
Rabbiners Walach=Finkelſtein aus dem Ghetto einer ehemals
weſtruſſiſchen, jetzt polniſchen Stadt, auf den Träger des großen
Namens nicht gut zu ſprechen ſei, ja daß er es nicht für unter
ſeiner Würde hielt, deſſen gute kommuniſtiſche Geſinnung zu
verdächtigen. „Ach, was!”, ſoll man ihm an allerhöchſter Stelle
geantwortet haben. „Wir brauchen in erſter Linie einen guten
Diplomaten in Paris! Und darüber, ob einer ein guter
Kom=
muniſt iſt oder nicht, beſtimme ich! Ich allein!“
Es lebe Paris! Noch nie in der nahezu achtzehnjährigen
Geſchichte des bolſchewiſtiſchen Regimes iſt deutlicher und
augen=
fälliger zum Ausdruck gekommen wie ſkrupellos die
kom=
muniſtiſchen Machthaber mit den Schickſalen des Volkes Vabanque
ſpielen, wie politiſche Parolen erfunden werden, um eine ſcharfe
Wendung zu rechtfertigen, wie dem Zeitungsleſer Sand in die
Augen geſtreut wird, damit er nicht ſieht, was iſt. Noch nie hat
die bolſchewiſtiſche Staatsführung ihre Maske ſo vollkommen
abgeworfen, und dies in einem Augenblick gerade wieder
be=
ſonders hochgehender Wogen der internatjonalen Propaganda
der Komintern. Wer in Moskau lebt, fragt ſich mit Erſtaunen,
ob denn die Franzoſen nicht auch gelegentlich einmal einen Blick
in die „Prawda” werfen, ob ſie Rußland auch wirklich kennen,
deſſen Kriegspotentiell ſie ſo hoch einſchätzen; ob Frankreich und
ſeinen Freunden in Europa nichts von der Bedeutung, von dem
Geſagten und Geſchriebenen während der Moskauer Maifeiern
aufgegangen iſt; ob die Engländer ihre alten diplomatiſchen
Fähigkeiten eingebüßt haben, daß dieſer Vertrag als ein
„Friedenspakt” bezeichnet und dieſes Bündnis als eine große
Völkerbundstat angeſehen werden kann. . Während der letzten
Zeit, in der jeden Tag der Vertrag als „nahezu perfekt” und
ſeine Unterzeichnung als „unmittelbar bevorſtehend” bezeichnet
wurde, fanden im Außenkommiſſariat zwei Empfänge der
aus=
wärtigen Preſſe ſtatt. „Der Vertrag iſt gegen niemand gerichtet.”
Das war die offizielle Parole, die dort ausgegeben wurde.
In=
deſſen — nirgends iſt man ſich ſo klar darüber, daß das nur
ein billiger Scherz iſt, eine Ausrede, die keiner nüchternen
Be=
trachtung ſtandhält, wie gerade im Außenkommiſſariat. Denn
die Preſſe, der Rundfunk, die Reden und Vorträge in den
Verſammlungen — ſie lehrten jeden Tag etwas ganz anderes,
das gerade Gegenteil. Zum erſten Mal hat man verſucht, die
breiten Maſſen der Proletarier für außenpolitiſche Fragen zu
intereſſieren, in Maſſenverſammlungen und anderen
Veranſtal=
tungen den Gedanken des Franzoſenpaktes populär zu machen.
Es vergeht ſeit einer Reihe von Wochen kein Tag, an dem man
nicht das ſchwerſte Geſchütz gegen Deutſchland auffahren und den
„germaniſchen Fascismus” als den Inbegriff des
Verab=
ſcheuungswürdigen und Verdammenswerten darſtellen würde.
Politiſche Spottſchriften, Zerrbilder der Berliner Vertreter der
Moskauer Blätter, Pamphlete übelſter Art und Abhandlungen,
die ſich den Anſchein der Objektivität und der wiſſenſchaftlichen
Gründlichkeit geben, wechſeln miteinander in der Verunglimpfung
des neuen Deutſchlands ab. Denn das hatte man den Maſſen
einzuimpfen verſucht: Der Abſchluß des Franzoſenvertrages muß
begleitet ſein von einem gewaltſamen Ende des Rapallogeiſtes,
die Freundſchaft zu Frankreich iſt Urſache, Zweck und zugleich
Begleiterſcheinung einer bewußten Verſchärfung der Feindſchaft
zu dem „fasciſtiſchen Deutſchland‟. Wie man allerdings unter
dieſen Umſtänden von einem Vertrag ſprechen kann, der „ſich
gegen niemand richtet”, der ſogar „dem Frieden dienen” ſoll,
bleibt ſchleierhaft. Das unfriedliche, ja kriegeriſche Begleitgeſchrei
kennzeichnet den Vertrag als das, was er iſt: als den
Militär=
pakt zwiſchen dem „kapitaliſtiſchen” demokratiſchen Frankreich
und der „ſozialiſtiſchen” Union der Sowjetrepubliken, der gegen
uns abgeſchloſſen wurde.
Es iſt richtig, daß Litwinow einige Pflöcke von ſeinen
urſprünglichen Wünſchen hat zurückſtecken müſſen. Dafür hatte
er von vornherein die Abneigung gewiſſer franzöſiſcher Kreiſe
gegen den Pakt in Rechnung geſtellt, und ſeine Formulierungen
ließen ruhig die Möglichkeit einiger Abſtriche zu, ohne das ganze
Geſchäft zu entwerten. Die Beiſtandsklauſel iſt zwar formell
an die Zuſtimmung des Völkerbundsrates gebunden und der
vielumkämpfte Automatismus hat dadurch ſcheinbar etwas von
ſeiner Stoßkraft verloren. Hier hat ſich Frankreich am
hart=
näckigſten gezeigt. Seine Bindungen an den Völkerbund, die
ungleich ſtärker ſind als die des gleichberechtigten, aber weniger
begeiſterten Völkerbundsmitglieds Sowjetrußland, und ſeine
Rückſichtnahme auf England haben ihm den Rücken geſteift.
Laval, dem man hier keine allzu große Sowjetliebe nachſagt,
hätte deshalb in vertrauten Moskauer Zirkeln manches bittere
Wort hören können. Ein Blinder kann aber mit dem Krückſtock
fühlen, wie ſcheinbar die Entwertung der Moskauer tatſächlichen
Forderung durch die ſchließliche Pariſer Formel nur iſt. Denn
ſchon in dem gleichzeitig unterzeichneten Protokoll iſt die
Hand=
lungsfreiheit der Parteien für den Fall ausdrücklich geſichert,
daß der Völkerbundsrat nicht zu einer einhelligen Auffaſſung
im Ernſtfalle kommt. Zu Deutſch heißt das: „Iſt der
Völker=
bundsrat willens, un
ereſſen zu beſorgen — gut; denn
Seite 4 — Nr. 126
„Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 8. Mai 1
Aus der Landeshauptſtadt
Profeſſor Kröh feierte ſeinen 94. Geburtstag.
Darmſtadt, den 8. Mai 1935
Arugohtee in Burmktabe!
Aus der Geſchichte des Garde=Dragoner=Regiments (1.
Großher=
zoglich=Heſſiſchen) Nr. 23 und des Leibdragoner=Regiments (2.
Groß=
herzoglich=Heſſiſchen) Nr. 24.
Schon in der erſten Hälfte des 17. Jahrhunderts werden
heſſiſche Reiter=Regimenter erwähnt. von 1731—1768 das mit
Tei=
len in Kranichſtein in Garniſon liegende „Garde=Dragoner=
Re=
giment”, das jedoch wieder der Auflöſung verfiel.
Der Geburtstag des Garde=Dragoner=Regiments Nr. 23 iſt der
6. April 1790, der Tag des Regierungsantritts des Landgrafen
Ludwig X., nachmals Ludwig I., Großherzog von Heſſen und bei
Rhein. Unter dem Namen „Chevaulegers” wurde das Regiment
an dieſem Tage errichtet.
Seine Geſchichte erzählt uns daß es von 1793—1795 am Rhein
und in den Niederlanden. 1806 und 1807 in Preußen und Litauon,
1809 bei Aſpern und Wagram, 1812 auf den Eisfeldern Rußlands.
1813 bis 1815 in den Kriegen gegen Napoleon als 1.
Reiterregi=
ment ruhmvollen Anteil an den Kämpfen auf den Schlachtfeldern
von Metz und an der Loire hatte.
In langer, ernſter Friedensarbeit blieb das Regiment danach
ſtets bereit, zur Verteidigung des Vaterlandes das Schwert zu
ziehen. Und ſo rückte es im Auguſt 1914 in den uns
aufgezwun=
genen Kampf in vollendeter Ausbildung und mit der
Begeiſte=
rung, die das ganze deutſche Heer, das ganze deutſche Volk beſeelte
und die ihm die Kraft gab. mehr als vier Jahre einer Welt von
Feuden ſiegreich ſtandzuhalten. Mit dem Regiment zogen die von
ihm aufgeſtellten Formationen ins Feld.
Am 1. Januar 1860 wurde aus drei Schwadronen des Garde=
Chevaulegers=Regiments unter Aufſtellung einer neuen vierten
Schwadron das 2 Großherzogliche Heſſiſche Reiter=Regiment unter
dem Namen Leib=Chevauleger=Regiment errichtet. Seine
Garni=
ſonen waren Darmſtadt und Butzbach, bis im Jahre 1896 das
Regiment in Darmſtadt vereinigt wurde.
Der Feldzug 1866 gab Gelegenheit zu erfolgreicher
Patrouil=
lentätigkeit. Der Krieg 1870/71 führte das Regiment vor Metz
und an die Loire. Eine Meldung des Oberleutnants Scholl am
18. Auguſt brachte wichtigen Aufſchluß über die Ausdehnung des
franzöſiſchen rechten Flügels und war deshalb von
ausſchlaggeben=
der Bedeutung für die Entſchlüſſe der Führung. In dem
Erkun=
digungsgefecht bei Bois=Commun am 24. November warfen die
heſſiſchen Reiter ſtärkere feindliche Kavallerie.
Die nachfolgende lange Friedenszeit nützte das nunmehrige
Leib=Dragoner=Regiment zu emſiger Arbeit. In allen Zweigen
des kavalleriſtiſchen Dienſtes erreichte es eine hohe
Ausbildungs=
ſtufe. Begeiſtert und vom Jubel der Bevölkerung umbrauſt, zog
es im Auguſt 1914 in den großen Krieg, um die Heimat zu ſchützen.
Mehr als vier Jahre lang auf den verſchiedenen
Kriegsſchau=
plätzen in Frankreich, Belgien, Kurland. Litauen, Innerrußland,
Rumänien und ſchließlich in der Ukraine haben die beiden
Dra=
goner=Regimenter Schulter an Schulter unübertreffliche Leiſt
gen vollbracht. Mit dem Karabiner oder mit der Lanze in der
Hand, zu Fuß und zu Pferd, in Hitze und in Kälte, immer und
überall haben die tapferen heſſiſchen Reiter oft unter ſchweren
Ent=
behrungen, aber ſtets in treuer Kameradſchaft ihre ſoldatiſche
Pflicht ſtolz und frohgemut erfüllt.
Die Schlachtfelder von Brandeville, von Kruſiſeik, von
La=
weyole, Grelbany, Molodeczno. Oſſopowicze, Maziſchki geben
Zeug=
nis von der Tapferkeit der heſſiſchen Dragoner.
Perſonalnachrichken.
Uebertragen wurde am 26. April 1935 dem mit der
Verwal=
tung einer Studienratsſtelle an der Ludwigs=Oberrealſchule zu
Darmſtadt beauftragten Oberſtudienrat Wilhelm Koch eine
Stu=
dienratsſtelle an der Weidig=Werner=Oberralſchule, zu Butzbach,
unter Zurücknahme ſeiner Verſetzung an die Realſchule in
Lau=
terbach; am 27. April 1935 dem Studienrat an der Realſchule in
Groß=Gerau Dr. Walther Diemer eine Studienratsſtelle an der
Eleonorenſchule (Lyzeum und Frauenſchule) zu Darmſtadt; dem
Studienrat an der Eleonorenſchule (Lyzeum und Frauenſchule) in
Darmſtadt Ernſt Glock eine Studienratsſtelle an dem
Real=
gymnaſium zu Darmſtadt; dem Studienrat an der Weidig=
Wer=
ner=Oberrealſchule in Butzbach Karl Kreiling eine
Studien=
ratsſtelle an dem Realgymnaſium zu Gießen; dem Studienrat an
dem Realgymnaſium in Gießen Walter Schonebohm eine
Studienratsſtelle an dem Landgraf=Ludwigs=Gymnaſium zu
Gießen; am 29. April 1935 dem Studienrat an der Adolf=Hitler=
Oberreal= und höheren Landwirtſchaftsſchule in Groß=Umſtadt
Dr. Rudolf Neumann eine Studienratsſtelle an der Liebigs=
Oberrealſchule zu Darmſtadt: dem Studienrat an dem
Real=
gymnaſium in Gießen Adolf Schad eine Studienratsſtelle, an
dem Lyzeum zu Gießen; dem Studienrat an dem Lyzeum in
Gießen Dr. Otto Steiger eine Studienratsſtelle an dem
Real=
gymnaſium zu Gießen; am 39, April 1935: dem Reallehrer an
der Realſchule in Gernsheim Friedrich Mößinger eine
Real=
lehrerſtelle an der Liebigs=Oberrealſchule zu Darmſtadt: dem
Stu=
dienrat an der Realſchule in Lauterbach Fritz Herbert eine
Studienratsſtelle an der Realſchule zu Schotten; am 2. Mai 1935
dem Reallehrer an der Oberrealſchule in Worms Wilhelm
Fritſch eine Reallehrerſtelle an der Realſchule zu Oppenheim;
dem Studienrat an der Eleonorenſchule (Lyzeum und
Frauen=
ſchule) in Darmſtadt Dr. Hans Schmidt eine Studienratsſtelle
an der Viktoriaſchule (Studienanſtalt) zu Darmſtadt; ſämtlich
mit Wirkung vom 29. April 1935 an.
Oberlandesgerichtsbezirk Darmſtadt.
Ernannt wurden am 18. April 1935 der Kanzliſt bei der
Staatsanwaltſchaft Darmſtadt Wilhelm Eiſenbeiß zum
Kanz=
liſten beim Landgericht Darmſtadt; am 24. April 1935 der
Juſtiz=
inſpektor beim Amtsgericht Altenſtadt Helmut Langsdorf
zum Juſtizinſpektor beim Amtsgericht Oſthofen, mit Wirkung vom
1. Mai 1935.
Zur Rechtsanwaltſchaft zugelaſſen wurde am 29. April 1935
der Rechtsanwalt Dr. Erich Wilhelm in Friedberg, gleichzeitig
beim Landgericht Gießen.
Die Zentralabteilung der Heſſiſchen Landesregierung teilt
mit: Publikumsbeſuche bei dem Herrn Reichsſtatthalter können
regelmäßig Mittwochs zwiſchen 11 und 13 Uhr in ſeinem
Amts=
gebäude in Darmſtadt, Neckarſtraße 7 ſtattfinden. Die Beſuche
müſſen jedoch rechtzeitig vorher ſchriftlich angemeldet werden
unter kurzer Angabe des Sachverhaltes und des Beſuchszweckes.
Heſſiſches Landestheater Darmſtadt.
GROSSES HAUS
Mittwoch.
Anfang 19.30 Uhr. Ende nach 22.15 Uhr. Miete
8. Mai B 22. Agnes Bernauer. Trauerſpiel von Hebbel.
Donnerstag. Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.00 Uhr. Deutſche Bühne
9. Mai I, 6. Vorſtellung. Der Troubadour, Oper v. Verdi,
Freitag,
Anfang 19.30 Uhr. Ende 22.30 Uhr. Miete D 21.
10. Mai Der tolle Chriſtian. Drama von Theodor Haerten.
Eine Welle von Fliederduft ſchlug
jedem Beſucher, der geſtern, am 94.
Ge=
burtstage Profeſſor Kröhs, das Atelier
des Meiſters betrat, entgegen. Ganze
Büſche von Flieder, daneben Tulpen und
alle anderen Frühlingsblumen, ſtanden
in Vaſen auf jedem verfügbaren Plätzchen
des Raumes. „Ich wollte nun mal zu
keiner anderen Jahreszeit zur Welt
kom=
men als im Frühling, wenn die meiſten
und ſchönſten Blumen blühen!” erklärte
humorvoll der Meiſter, der mit
bewun=
dernswerter Friſche die zahlreichen
Gra=
tulationsbeſucher empfing. Ein
Rieſen=
ſtoß von Glückwunſchſchreiben aus ſeinem
großen Freundes= und Bekanntenkreiſe
wuchs im Laufe des Tages auf dem
Ge=
burtstagstiſch an. Im Namen der Stadt
Darmſtadt ſandte Oberbürgermeiſter
Wamboldt ein herzliches Schreiben,
Präſident Emmerling vom
Kunſtver=
ein gratulierte perſönlich, auch der Verein
„Alt=Darmſtadt” ſandte
Glückwün=
ſche. Und von einem im Ruheſtand
be=
findlichen Bekannten ging dem Altmeiſter
folgender poetiſche Glückwunſch zu:
Wann mer Birro=Menſch geweſe,
krickt mer eines Dags zu leſe
ein mit Dank gezuckert Schreiwe,
daß mer länger net kennt bleiwe
in ſeim Amt und uff ſeim Poſte,
weil mer affing einzuroſte
und mer auch die Altersgrenz hett,
wo mer 65 Lenz hett.
Viel kennt mer da net mehr nutze
und mer ſollt die Blatt jetzt butze.
Mer krickt ſein Verkalkungsſtembel,
nimmt ſein Birro=Rock und Krembel,
packt ſich ei den alte Kram
und bleibt kinfdig ſchee dehaam,
duht ſich ſeiner Freiheit freie
und bleibt morjens länger leije.
Odder, wann mer net zu träg is,
wo dehaam mer nor im Weg is,
wo ſe butze mit em Lumbe
und duhn eim mim Bohner ſtumbe
ſchließlich krickt mer mit em Mob
ei” von hinne uff de Kopp
do lohnt ſich’s ſpaziern zu laufe
odder es Gemies eikkaufe.
Doch mein Einkauf war ſtets zwecklos,
nor die Mackfrau war ihrn Dreck los.
Wohl dem, der der Kunſt ergewe!
dem is ausgefillt ſei! Lewe.
Wer gar, wie’s de Meiſter Kröh is,
mit 94 auf der Höhl is,
male duht wie einſt Apelles,
trinkt ſei' dunkel Bier und helles,
Wei’ net minder mit Behage,
duht debei ſei Siggah raache:
Der macht des ſo weiter fleißig
mindeſtens noch Jahrer dreißig.
Stolz, weil des em nach macht
ſinn auf ihn die annern Heiner
Aus ihrm Herz der Wunſch hervu
„Bleib noch lang den jüngern
wirke lange noch wie heute,
treu der Kunſt und uns zur Sid
(Photo: Eigene Aum
Wiederſehensfeier der 7. Kompagnie Leibgarde 115
am 11. und 12. Mar 1935 in Darmſtadt.
Liebe Kameraden!
Immer näher rückt der Tag, an den wir ſchon ſeit einigen
Monaten mit freudig bewegtem Herzen denken. Darum auf, lieber
Kamerad, noch iſt es Zeit, deine Anmeldung abzugeben. Aus allen
Gauen Deutſchlands kommen die Zuſagen. Hochbetagte Männer
wollen nicht verſäumen, noch einmal in ihre alte Garniſon
zurück=
zukehren. Ihr findet hier Kameraden, mit denen ihr zu
Friedens=
zeit während eurer Ausbildung zuſammen geweſen ſeid. Ihr findet
die treuen Kameraden, mit denen zuſammen wir unſer Vaterland
in dem großen Ringen der Nationen verteidigten. Die
gemein=
ſamen Erlebniſſe haben ein unlösbares Band um uns geſchmiedet.
Eine beſondere Note erhält unſere Wiederſehensfeier dadurch, daß
unſer Führer vor kurzem erſt dem deutſchen Volke die allgemeine
Wehrpflicht wiedergegeben hat. Die Gedanken an unſere
ruhm=
reiche Vergangenheit werden wieder wach und laſſen jedes alte,
treue Soldatenherz höher ſchlagen.
Wir rufen euch ein herzliches „Willkommen” zu!
Vortragsfolge.
Samstag 11. Mai, 20 Uhr: Begrüßungsabend in der
Turnhalle am Woogsplatz.
Sonntag 12. Mai, 8 30 Uhr: Antreten im
vor=
deren Hof der Infanteriekaſerne, Alexanderſtraße 22, am Platz der
7. Kompagnie. — Marſch zur Heldengedenkfeier an unſerem
Ehren=
mal. — Nach Beendigung der Gedenkſtunde: Marſch: Marktplatz,
Schillerplatz, Landgraf=Georgs=Straße, Mühlſtraße,
Alexander=
ſtraße, Kaſerne, daſelbſt Auflöſung. Anſchließend Beſichtigung der
beiden Muſeen. — 15.00 Uhr: Gemütliches Beiſammenſein im
Kameradenkreiſe mit Konzert. Die Muſik wird geſtellt von den
ehe=
maligen Hoboiſten des Regiments, unter Leitung ihres Dirigenten
Kam. Greilich. Die Begrüßungsanſprache am Sonntag hält unſer
letzter Kompagniechef, Oberſt v. Ditfurth.
Die gewünſchten Quartiere ſtehen zur Verfügung.
Achtung! Auswärtige! Sonntagskarte bis
Darm=
ſtadt. Wo dieſe nicht aufliegen. Sonntagskarte bis zur nächſten
größeren Bahnſtation und von da nach Darmſtadt.
Gültigkeits=
dauer der Karten von Samstag, 11. Mai, mittags 12 Uhr bis
i. A.: Schlörb.
Montag, 13. Mai, mittags 12 Uhr.
Monatsbericht
für den Aquarien= und Terrarien=Liebhalt
(Ausſchneiden!
Der begehrteſte Monat in der Aquarien=Liebhabere)
Monat Mai. In dieſer Jahreszeit laichen faſt ſämtliche —.
Zierfiſche ab. Die Kleinfutterbeſchaffunng für die Jungbrim
keine Schwierigkeiten mehr. Die Temperaturverhältniſ”
wenig zu wünſchen übrig. Jedoch iſt das Thermometer nen
obachten, da hin und wieder noch kalte Nächte auftreten,
Nachhilfe durch die künſtliche Heizung erforderlich made
Temperaturen halten wir im allgemeinen nicht zu hoch fü
jedoch aber auch nicht unter 20 Grad Celſius. Stets iſt
heimatlichen Verhältniſſe der einzelnen Tiere weitgehend!
ſicht zu nehmen. Dies gilt beſonders auch der Unterbrin.
Pfleglinge. Immer werden wir unſachgemäße Behandu1ſ.0e Arb
kämpfen. Wir geben daher jederzeit fachmänniſche Ausk !C Ingenieure
Laichzeit unſerer gebräuchlichſten Kaltwaſſerfiſche iſt ebers/) Mbeiten
Ver=
vollem Gange. Das herrliche Stichlingsmännchen hat ſein 79 )0 Treiet der
angelegt und prangt im ſchönſten Rot. Der Neſtbau 700/ ßſchäftsſtelle
Bodengrund des Waſſers oder in dem Wurzelgewirr vom /0 4n Eingana)
pflanzen iſt gut zu beobachten, die Brutpflege iſt beiſpi 4n4Lmd von
wird erforderlichenfalls mit dem Einſatz des Lebens —N
ſith nie
Großes Malenfeſt zugunſten des Hilfswerkes
„Mulker und Kind”
Die NS.=Frauenſchaft Darmſtadt veranſtaltet am Samstag,
den 11. Mai 1935. abends 8 Uhr in ſämtlichen Räumen des Städt.
Saalbaues ein großes Maienfeſt, deſſen Geſamterlös dem
Hilfs=
werk „Mutter und Kind” der NS.=Volkswohlfahrt in Darmſtadt
zufließt. Der Saalbau erhält für dieſen Abend eine ſelten ſchöne
Dekoration, die ſich der frühlingsmäßigen Natur genaueſtens
an=
paßt. Das reichhaltige Programm, das von dem Bund Deutſcher
Mädel, Darmſtadt, und der Tanzſchule Hilde Wolff beſtritten
wird, iſt umrahmt von muſikaliſchen Vorträgen des geſamten
Muſikchors der Landesvolizeigruppe Darmſtadt unter perſönlicher
Leitung von Obermuſikmeiſter Hermann Buslau
In den oberen Räumen des Städtiſchen Saalbaues ſind Kaffee=
und Bierſtuben eingerichtet. Ein kaltes Büfett für Feinſchmecker:
iſt ebenfalls vorhanden. Im Anſchluß an das Programm laſſen
zwei Orcheſter auch die Tanzluſtigen auf ihre Rechnung kommen.
Außerdem bietet eine Verloſung recht gute Gewinnchancen. Der
Eintritt koſtet einſchließlich Tanz nur 70 Pfennige. Der
Vorver=
kauf beginnt mit dem heutigen Tage bei ſämtlichen Ortsgruppen
der NS.=Frauenſchaft ſowie an dem Verkehrsbüro.
Bitterlingsmännchen glitzern in den ſchönſten Farben unnd
das Weibchen zur Malermuſchel, worin mittels langer 2
die Eiablage erfolgt. Die Laichwarzen bei Ellritzen ſind
bar. Hier werden die Laichkörner an Steine oder Pflane)
angeklebt. Die Sumpf= ud Waſſerpflanzen ſtehen, wenn
nicht in ihrer ganzen Größe, ſo doch in ſaftigem Grün.
hahnenfuß, Hornkraut, Tauſendblatt, Waſſerſchierling
giftig!) ſowie Froſchlöffel, Froſchbiß und dergleichen ſind
Orten zu finden. Es iſt nicht gut, wenn jeder vern
Naturliebhaber dieſen oder jenen Fundplatz von ſeltener
Hinſicht ihr Vorhaben recht ſchwer zu machen.
In der Seetierpflege iſt hauptſächlichſtes Augenmer
arbeitende Durchlüftung zu legen. Der Tierbeſtand bez g
Witterung kann noch ergänzt werden. Die Fütterung iſ4
ſache, ſoll aber in nicht zu großen Abſtänden vorgenonrn!
den; alle 2—3 Tage. Muſchelfleiſch, friſche Fiſche: Garm!
Regenwürmer oder dergleichen bilden die Hauptnähruns
Amphibien und Reptilien nützen unſere ſonnigen 20
auf aus. Gar oft werden wir bei unſeren Spaziergäns
ſchreckt und raſchelnd verſchwindet die Eidechſe durch de
gebliebene Herbſtlaub im nahen Buſchwerk. Kröten ur
laichten bereits im Vormonat ab, und bei der zur Zeit
den günſtigen Witterung werden ſich auch bald die Ka
durch ihr munteres Treiben und Tummeln im Waſſer
machen. Der Terraxienfreund ſorgt für gute Lüftungsrſ
in ſeinen Behältern, erforderlichenfalls ſind Schattenp.
geeignete Bepflanzung anzulegen. Auch bei dieſer Ze
wenden wir uns gegen bloßes Einſperren von Tieren i—
reitete Käſten. Unſer Beſtreben geht ſtets dahin, den —
Gefangenſchaft möglichſt wenig empfinden zu laſſen du
gemäße Einrichtung der Behältniſſe, fachgemäße Pflege,
beſonders auch geeignete, abwechſlungsreiche Fütt
zählen iſt.
(Mitgeteilt vom Verein für Aquarien= unnd Terra”
„Hottonia” e. V. Darmſtad:. — Vereisabende jeden zm
vierten Samstag im Monat. Vereinslokal „Zum 0xI0
Ecke Grafen= und Guſtav=Lorenz=Straße. Eigene Freit
am Judenteich, Pachtung von Teichen. Gäſte ſtets wi.
KLEINES HAUS
Donnerstag. Anfang 20,00 Uhr. Ende 22.,00 Uhr. Deutſche Bühne
9. Mai 0. 16. Vorſtellung. Ein Kerl, der ſpekuliert.
Anfang 16.30 Uhr, Ende gegen 18.30 Uhr. Deutſche
Freitag,
Bühne. Jugendring II (geſchloſſene Vorſtellung).
10. Mai Die Märchentante erzählt. Hierauf: Coppelia.
Ballett von Delibes.
— Heſſiſches Landestheater. Im Großen Haus kommt heute
abend das deutſche Trauerſpiel „Agnes Bernauer”, von
Friedrich Hebbel zur Aufführung, deſſen Neuinſzenierung durch
Jochen Poelzig und Max Fritzſche einen ſtarken Erfolg zu
ver=
zeichnen hat. Die letzte Aufführung, die in der Feſtwoche ſtattfand,
fand in der Kritik deutſcher Zeitungen weit über Darmſtadt
hin=
aus Beachtung und Anerkennung. Die Hauptrollen in der heutigen
Vorſtellung ſpielen Hildegard Wahry. Hans Baumeiſter, Emil
Lohkamp. Hannes Stelzer, Heinz Stieda und Curt Weſtermann.
— Die Oper des Heſſiſchen Lanndestheaters bereitet zurzeit zur
Erſtaufführung die Oper „Friedemann Bach” von Paul
Graener vor.
An die Bevölkerung Darmſtadts!
( Allen Volksgenoſſen iſt inzwiſchen bekannt geworden, daß
uns Darmſtädter am nächſten Freitag die Wehrmacht mit drei
Muſikkorps beſucht. Wir bitten nun alle Darmſtädter, ihrer
Ver=
bundenheit mit der Wehrmacht dadurch Ausdruck zu verleihen, daß
Sie unſeren Soldaten ein Freiquartier zur Verfügung ſtelle. Es
handelt ſich um Uebernachtung von Freitag auf Samstag. Es iſt
eine Selbſtverſtändlichkeit für eine Stadt alter ſoldatiſcher
Tra=
dition wie Darmſtadt, unſeren Soldaten eine gute Unterkunft zu
bieten. Anmeldungen von Freiquartieren werden
entgegengenom=
men bei der Kreisgeſchäftsſtelle der NSG. „Kraft durch Freude‟,
Bismarckſtraße 19.
Hermann Schmid=Berikoven, der beliebte lyriſche Tenor
des Heſſiſchen Landestheaters, veranſtaltet mit ſeiner Frau am
13. Mai 1935 im großen Saal des Städtiſchen Saalbaues einen
Liederabend. Es kommen Lieder von Franz Schubert und
Hugo Wolf zum Vortrag. Mitglieder der Deutſchen Bühne
er=
halten auf allen Plätzen ermäßigte Preiſe.
— Hans Scherer, unſer einheimiſcher Baſſiſt, m
Würzburger Zeitungen wieder großen Erfolß,
Braut‟: Die tragende Partie des Stückes iſt und bleitt
zal, eine der dankbarſten Rollen des ganzen Buffofache
mit wenigen Takten hat Smetana das Porträt dieſes
gen. geriſſenen Wichtigtuers entworfen. Hier war Han”
in ſeinem Element. Lang aufgeſtapelte Energien ent
in Maske, Spiel und Geſang ein Baßbuffo höchſten
Man beſuche die Oper ſchon Scherers wegen! Wie er
beherrſcht, das iſt nicht zu ſchildern, das muß man erle
man auch hier, wie bei M. Düren, Hoffnungen auf
nu=
maßen entſprechenden Erſatz haben? Aber freuen I.
uns an ſolcher Kunſt, ſo lange es uns noch vergönnt
Kezal mit ſo viel liebenswürdiger Frechheit und Arro
unvergeſſen bleiben. — „Figaros Hochzeit”: Beſonde”
gehoben zu werden verdient der Figaro Hans Scher”.
rühmenswerte Fähigkeit, auch ſpieleriſch ſeine Opern
blutvollem Leben zu erfüllen, kam ſeinem geriebenel.
Finten und Eiferſucht ſchwankenden Burſchen ſehr zu ſe.
ihm ſteckte wirklich ſüdliches Temperament, züngelns ,6
Rokokoſchnörkel glitt er durch die Szene, eine braune.
deren krauſe Linien ſein ſouveräner Humor zog. 20
ein ſonorer Baß, der ſich in den Arien Figaros vol”
konnte.
ſtttwoch, 8. Mai 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aus der NSDAP.
Der Kreisleiter.
ewrganiſationsleiter.
mrteitag 1935. — Sämtliche Stadt=Ortsgruppen.
Fs ſpäteſtens Mittwoch, 8. Mai, ſind Verzeichniſſe ſämtlicher
„Raſſenquartiere vorgeſehenen Lokale uſw. mit Angabe der
„Tringungsmöglichkeiten nach Sektoren getrennt einzureichen.
gwhlieferung der nach Sektoren getrennten Liſten der bisher
eellten Freiquartiere muß bis Freitag, 10. Mai, erfolgen.
zuunkwart.
zruppen= und Betriebsfunkwarte.
öre nächſte Funkwarteſitzung findet nicht am Mittwoch,
ſon=
imn Donnerstag, 9. Mai, 20.15 Uhr, in der
Kreisrund=
le ſtatt. Erſcheinen iſt Pflicht! Die noch ausſtehenden
„sberichte ſind zu dieſem Termin mitzubringen.
„muppe Schloßgarten. — Sitzung der Politiſchen Leiter!
m Mittwoch, 8. Mai, 20.30 Uhr, findet im Geſchäftszimmer
Sitzung ſämtlicher Politiſchen Leiter der Ortsgruppe ſtatt,
ſießlich der Amtswalter ſämtlicher Gliederungen.
srnütterdienſt im Deutſchen Frauenwerk.
r Kurſus Säuglingspflege beginnt Mitte Mai. Der Kurſus
beginnt Mitte Mai. Der Kurſus Nähen beginnt Mitte
Der Kurſus Krankenpflege beginnt Ende Mai.
urneldungen bei Fräulein Ilſe Block, Aliceſchule,
Fried=
ose 4. — Sprechſtunden: Montags 11.30—12.30 Uhr,
jurgs 10.30—11.30 Uhr.
H-Gepäckmarſch am 19. Mai.
½. Frankfurt a. M., 7. Mai. Der für den 12. Mai feſt=
Gepäckmarſch der geſamten HJ. des Gebiets Heſſen=Naſſau
nit Rückſicht auf den Muttertag, an dem für Hitlerjugend
unngvolk dienſtfrei iſt, auf den 19. Mai verlegt. Die an der
autobahn gelegenen Standorte, z. B. Frankfurt a. M. und
ſtadt haben Gelegenheit, den Gepäckmarſch ſchon am
tig austragen zu laſſen.
igene 1.
eiche Aufgaben hat die Techniſche Nokhilſe?
Um eine genaue Antwort hierauf wird mancher verlegen
Auch unter denjenigen, die die T. N. von ihrer früheren
Ein=
gkeit her kennen, werden manche nach dem heutigen Zweck
hen Aufgaben der T. N. fragen. Um auf die hie und da noch
ia mag ſütgenden Fragen eine ſummariſche Beantwortung gleich
vor=
mihmen: das Daſein der T. N. im Dritten Reich iſt an und
Beweis genug, daß ſie auch heute Aufgaben zu erfüllen hat.
ſeigleich zu den Jahren vor der Machtergreifung durch den
Malſozialismus haben die Aufgaben der T. N. eine
Aende=
eute, Verrahren. Dieſe Aenderung der Aufgaben brachte aber
zu=
z beine erhebliche Erweiterung der Arbeitsgebiete. Niemand
Wals die Führung des Dritten Reiches ſelbſt übertrug der
Adre heutigen Aufgaben und beſtimmte neu Zweck und Ziel
brbeiten. Geblieben ſind jene Aufgaben bei Kataſtrophen,
bereigniſſen uſw. Hilfe zu leiſten. Neu hinzugekommen ſind
bisgebiete im Luftſchutz. Dieſer Dienſt iſt heute der wichtigſte.
pden engeren Kreis der für den Selbſtſchutz im Hauſe
her=
hegenen und ausgebildeten Kräfte hinaus — wie
Luftſchutz=
bsarte und Werkluftſchutz — iſt für die T. N. das Aufgaben=
Tarten Oiedlaf k und Arbeitsfeld bedeutend weiter gezogen. Ihr Arbeits=
In Luftſchutz iſt das ganze Stadtgebiet. Der
Luft=
terſt der T. N. hat die Doppelaufgabe, einmal bei der
Auf=
ſthaltung lebensnotwendiger Anlagen (Gas, Waſſer,
Elektri=
tariehLiebhae Knitzuakbeiten, und zum anderen wird der Luftſchutz der
n jaſt ſamtlic AMüberall dort zur Sicherheit und Hilfeleiſtung eingeſetzt, wo
g für die Jund Fieeitigung, eine Bekämpfung oder eine Verhinderung
un=
veraturverhäln’) bar nachfolgender Sachſchäden notwendig, und die Rettung
Thermometrſeigung von Perſonen erforderlich iſt.
ſchte auftrei Ae Fülle der Aufgaben läßt ſich hier nur andeuten. Ueber die
rforderlich mlſzkeit dieſer Arbeiten dürfte kein Volksgenoſſe im unklaren
nicht zu hoh)kAn der Durchführung dieſer Aufgaben muß ſich jeder ver=
„Btungsbewußte Volksgenoſſe beteiligen, ſoweit nicht eine
kör=
lſius
eBehinderung ihm ein praktiſches Arbeiten unmöglich macht.
DeT. N. kommt daher eine Einſchränkung ihres
Mannſchafts=
ſes nicht in Frage. Im Gegenteil. Wir rufen! Dieſer Ruf
blan alle Arbeiter der Stirn und der Fauſt: Handwerker,
her, Ingenieure, Bau= und Erdarbeiter und an alle für
Ahe Arbeiten Veranlagte. Stellt euch für dieſe Arbeiten zur
ung! Tretet der T. N. bei!
e Geſchäftsſtelle der T. N., Mathildenplatz 17, Marſtall
ſicher Eingang), nimmt während der Dienſtſtunden von 10
Flühr und von 4 bis 7 Uhr nachmittags Anmeldungen entgegen.
er ſich nicht aktiv an den Arbeiten beteiligen kann, kann
s zahlendes Mitglied und durch ſonſtige Zuwendungen die
An ährem Luftſchutzdienſt, den ſie bei der Größe und dem
Um=
iſerer Stadt zu leiſten hat, unterſtützen.
Die T. N. dient dem Volk.
Volk, diene auch du der T. N.!
Sch.
Briefkaſten.
Mc frage iſt die ſetzte Bezugsgulttung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nſcht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkei:
: Der ſtrahlende Stern iſt die Venus.
F. Polizeigeneral Daluege iſt am 15. Sptember 1897 in
Reig (Oberſchleſien) geboren.
Das Schornſteinfegerweſen nach Reichsrecht.
Ausſchneiden!
Aufbewahren!
Das Schornſteinfegerweſen nach Reichsrecht iſt auf Grund der
Gewerbeordnung neu geregelt.
Alle Gebäude mit Feuerungs= und Schornſteinanlagen
unter=
liegen dem Kehrzwang. Die Kehrgebühr iſt eine öffentliche Laſt
des Grundſtücks. Der Bezirksſchornſteinfegermeiſter gehört, dem
Handwerk an, er iſt ohne Beamteneigenſchaft der Aufſicht der
Be=
horden und der Ordnungsſtrafgewalt derſelben unterſtellt. Es
werden Kehrbezirke eingerichtet und Kehr= und
Kehrgebührenord=
nung eingeführt.
Bezirksſchornſteinfegermeiſter müſſen zur Bewerbung in eine
behördliche Liſte eingetragen werden, die deutſche
Reichsangehörig=
keit beſitzen, ein Jahr im Arbeitsdienſt geweſen und zuverläſſig
ſein, die Meiſterprüfung beſtanden haben, nachweiſen, daß ſie
in=
nerhalb der letzten drei Jahre mindeſtens ein Jahr praktiſch im
Bezirk tätig geweſen ſind und Mitglied der Deutſchen Arbeitsfront
ſein. Vor der Eintragung in die Liſte, Streichung darin und
Wiedereintragung ſind Obermeiſter und Geſellenwart der
Schorn=
ſteinfegerinnung zu hören. Der verpflichtete Meiſter erhält eine
Beſtallungsurkunde. Als Meiſter darf nur beſtellt werden, wer:
1. in die Bewerberliſte eingetragen iſt; 2. durch kreisärztliches
Gutachten die Befähigung nachweiſt, die Kehrarbeiten ſelbſt
aus=
zuführen; 3. nachweiſt, daß er in der Zeit nach Eintragung in die
Liſte mindeſtens drei Jahre lang im Bezirk im Fegehandwerk
praktiſch tätig war: 4. mindeſtens 10 Jahre, einſchließlich der
Lehr=
jahre vor der Beſtellung ohne längere Unterbrechung als 1 Jahr
den Schornſteinfegerberuf praktiſch ausgeübt hat: 5. das 24.
Le=
bensjahr vollendet und das 55. Lebensjahr noch nicht
überſchrit=
ten hat.
Der Meiſter wird zunächſt 1 Jahr auf Probe beſtellt; zuvor
iſt der Innungsobermeiſter zu hören.
Jeder Meiſter hat innerhalb drei Monaten nach der
endgül=
tigen Beſtellung der Aufſichtsbehörde nachzuweiſen, daß er gegen
unverſchuldete Notfälle bei einer Penſionsverſicherung mit
Hinter=
bliebenenverſorgung in angemeſſener Höhe verſichert iſt. Ueber
das Inkraftbleiben der Veſicherungen hat die Aufſichtsbehörde die
ſtändige Kontrolle zu üben.
Der Bezirksſchornſteinfegermeiſter iſt gleichzeitig
Brand=
ſchauer=Beauftragter der Polizeibehörde. Uebernahme von
Verſiche=
rungsvertretungen und Ausübung ſonſtiger gewerblicher oder
kaufmänniſcher Tätigkeit iſt ihm verboten, dagegen Ausführung
von zum Gewerbe gehörenden Nebenarbeiten ihm erlaubt.
Er ſoll innerhalb des Kehrbezirks wohnen und muß, ſolange
es ſeine körperlichen Kräfte erlauben, der Pflicht= oder
Freiwil=
ligen Feuerwehr des Wohnſitzes angehören. Feuergefährliche
Mängel ſind dem Hausbeſitzer und erforderlichenfalls der
Orts=
polizeibehörde zu melden, die Bevölkerung iſt in heiztechniſchen
Fragen zu beraten.
Mindeſtens einen Geſellen muß der Meiſter beſchäftigen, für
den er verantwortlich iſt, dagegen darf er nur einen Lehrling
hal=
ten, der aber Kehrarbeiten nicht ſelbſtändig ausführen darf.
Kehrgebühr darf nur vom Hauseigentümer, Hausverwalter
oder von einer vom Hauseigentümer beſtimmten Perſon gegen
Empfangsbeſcheinigung eingefordert werden, bei der Vergütung
für etwaige Nebenarbeiten und die Umſatzſteuer getrennt vom
Kehrlohn aufzuführen ſind. Auf Anfordern ſind die ausgeführten
Arbeiten einzeln in Rechnung aufzuführen.
Die Beſtellung des Meiſters erliſcht mit dem letzten Tage des
Vierteljahres, in dem er das 70. Lebensjahr vollendet. Die
Nutzung des Kehrbezirks verbleibt der Witwe des Meiſters und,
falls keine Witwe vorhanden iſt, ſeinen minderjährigen Kindern
für die Dauer eines Jahres.
In den Ländern, in denen die Meiſter nicht einer
Penſions=
verſicherung oder Unterſtützungskaſſe angehören, haben, ſämtliche
Meiſter bis 1. Juli 1935 einen Antrag auf Verſicherung bei dem
Verſorgungsverein deutſcher Schornſteinfegermeiſter zu ſtellen, falls
ſie nicht bereits Mitglied ſind, und den erhaltenen Beſcheid der
zuſtändigen höheren Verwaltungsbehörde zu überſenden. Die nach
1. Januar 1914 geborenen, in die Bewerberliſte eingetragenen
Be=
werber haben bis ſpäteſtens 1. April 1940 den Nachweis zu
er=
bringen, daß ſie 1 Jahr im Arbeitsdienſt tätig waren.
v.
Wichlig bei Ausgrabungen.
Die Zentralabteilung der Heſſiſchen Landesregierung teilt
mit: Das heſſiſche Denkmalſchutzgeſetz vom 16. Juli 1902 ordnet
an, daß Ausgrabungen nach Bodenaltertümern nur mit
Geneh=
migung des Denkmalpflegers erfolgen können und daß
gelegent=
liche Funde durch den Eigentümer des Grundſtücks oder der ſonſt
Verfügungsberechtigten ſpäteſtens am folgenden Tage der
Bür=
germeiſterei oder dem Kreisamt gemeldet und zur
wiſſenſchaft=
lichen Bearbeitung an den zuſtändigen Denkmalpfleger
abgelie=
fert werden müſſen, wodurch das Eigentumsrecht nicht berührt
wird.
Zum Zwecke einer möglichſt vollſtändigen, rechtzeitigen und
ſachgemäßen Erfaſſung der Bodenaltertümer werden dieſe
Be=
ſtimmungen in Erinnerung gebracht und außerdem angeordnet,
daß die Meldung ſpäteſtens am folgenden Tage direkt an den
zuſtändigen Denkmalpfleger zu erfolgen hat (für Starkenburg
und Rheinheſſen an Profeſſor Dr. Behn, Mainz. Römiſch=
Ger=
maniſches Zentralmuſeum, für Oberheſſen an Dr. Richter, Gießen,
Oberheſſiſches Muſeum). Bei Funden auf fiskaliſchem oder
Ge=
meindeeigentum haben die zuſtändigen Beamten, bei Arbeiten
der Kultur= und Bauämter die aufſichtsführenden Beamten dem
Denkmalpfleger Meldung zu erſtatten, wenn ſolche nicht ſchon
durch den Finder ſelbſt erfolgt iſt. Bei allen Bodenarbeiten ſind
die Arbeiter auf die Möglichkeit ſolcher Funde, auf die Pflicht
zur ſorgſamen Behandlung und Anmeldung derſelben und auf
deren Bedeutung für die Kenntnis der nationalen Vorgeſchichte
hinzuweiſen.
Nr. 126 — Seite 5
Tagung der Nakurheilärzke.
Der „Deutſche Verband der Aerzte für phyſikal. und diät.
Behandlung (Naturheillehre), Gau Heſſen=Naſſau” hielt ſeine erſte
Gautagung im Kölner Hof in Frankfurt a. M. ab, die erfreulich
ſtark beſucht war. Der Gaubeauftragte Dr. Malech=Gießen wies in
ſeiner Begrüßung auf die Ziele des Verbandes hin, der im
weſent=
lichen dem weiteren Ausbau der Naturheillehre, der
wiſſenſchaft=
lichen Förderung ſeiner Mitglieder und der Nutzbarmachung der
Naturheillehre für die geſamte Heilwiſſenſchaft dienen wolle;
da=
zu ſei auch das Verſtändnis und die tätige Mitarbeit ſcheinbar
anders Denkender dringend erwünſcht.
Die eigentlichen wiſſenſchaftlichen Vorträge waren zunächſt
der Klarlegung der Grundlagen der Naturheillehre gewidmet.
Dr. W. Malech=Gießen ſprach über „Naturärztliches
Den=
ken und Handeln”, und ging in gründlichen Ausführungen auf das
eigentliche Weſen der Naturheillehre ein, das nicht in einzelnen
Anwendungen zu begreifen ſei, ſondern ein geſchloſſenes Handeln
darſtelle. Das naturärztliche Handeln erſchöpfe ſich nicht
in phyſikaliſch=diätetiſchen Anwendungen
ſon=
dern es ſei aufgebaut auf der Erkenntnis, daß faſt alle
Krank=
heiten entweder mit Selbſtheilungsvorgängen im Organismus
verbunden oder durch Mängel und Fehler, im inneren Betrieb
(fehlerhafte Ernährung, Mangel an Bewegung. Einatmen
ſchlech=
ter Luft uſw.) hervorgerufen ſeien. Die Leiſtung des Organismus
bei den Selbſtheilungsvorgängen hänge neben der Anlage
durch=
aus ab von der Blutbeſchaffenheit und dem Blutumlauf; da die
Blutbeſchaffenheit beſonders von Nährſtoffen und Sauerſtoffgehalt
beſtimmt werden, ergäbe ſich ohne weiteres die große Bedeutung
unſerer Nahrung und Atmung für dieſe Krankheitsvorgänge und
damit auch für die Wundheilung; der mangelhafte Blutumlauf
führe vor allem zu Stauungsvorgängen im erkrankten Gebiet, die
unbedingt beſeitigt werden müßten. Dieſelben Fragen kommen
auch für die Entſtehung der „inneren” Störungen in Betracht, die
ſich beſonders häufig als Schwäche= Erſchlaffungs= und
Stauungs=
zuſtände bzw. deren Folgen erklären laſſen. Auch das
Nerven=
ſyſtem ſpiele bei allen Krankheiten eine beträchtliche Rolle. Solche
Erfaſſung des geſamten phyſiologiſchen Vorgangs bei den
Krank=
heiten führe ohne weiteres, zu den richtigen Behandlungswegen
und ihm paſſe ſich beſonders gut die naturärztliche Behandlung
an, die damit ein wohlbegründetes wiſſenſchaftliches
Heilverfah=
ren ſei.
Dr. E. Silber=Frankfurt a. M. ſprach anſchließend
ausführ=
lich über „Naturärztliche Ernährungslehre‟ Aufbauend auf den
einwandfreien Beobachtungen und Unterſuchungen von Forſchern,
wie Hindhede, Bircher=Benner Ragnar Berg u. a. wies er auf die
Bedeutung der richtigen Ernährung hin, für die im Gegenſatz
zu der alten Lehre Liebigs gefordert werden muß, daß ſie unter
Einſchränkung des Fleiſchgenuſſes vor allem Pflanzenkoſt, in
reich=
lichem Maße auch roh, enthalte, da Pflanzenkoſt mindeſtens
eben=
ſo vollwertig, aber im Stoffwechſel günſtiger und wirtſchaft!:
billiger als Tierkoſt ſei. Richtige Ernährung könne viele
Krankheiten verhüten und trage immer ſehr weſentlich zur
Hei=
lung bei.
Dr. Douglas=Wiesbaden ſprach im Anſchluß in launiger
Weiſe über chron. Bein= und Fußleiden, insbeſondere über kalte
Füße und Fußſchmerzen und betonte beſonders die
Zuſam=
menhänge dieſer Beſchwerden mit dem Blutumlauf und mit der
Arbeit der Unterſchenkel= und Fußmuskulatur.
Dr. Väth=Heidelberg, der Verbandsleiter, wies hin auf die
weitere Arbeit des Verbandes, insbeſondere auf die in der
zwei=
ten Hälfte des Monat Mai d. J. ſtattfindende große Tagung in
Nürnberg aller der Naturheilbewegung angehörenden Verbände,
deren Schirmherrſchaft der Frankenführer Streicher
übernom=
men habe, und die hoffentlich auch den Zuſammenſchluß aller
bio=
logiſchen Aerzte zu einer Reichs=Arbeitsgemeinſchaft bringen
werde.
Die Lehrlingsrollen bei den Induſtrie=und
Handelskammern.
Um im Laufe der nächſten Jahre auch in der Ausbildung
des kaufmänniſchen Nachwuchſes eine einheitliche Linie
einzu=
führen, iſt die Vorausſetzung zur Zulaſſung zur
Kaufmannsge=
hilfenprüfung, die jeder Lehrling nach Abſchluß ſeiner
drei=
jährigen Lehrzeit ablegen muß, die Tatſache, daß ſein Lehrvertrag
in die bei der zuſtändigen Induſtrie= und Handelskammer geführte
Lehrlingsrolle eingetragen iſt.
Nach den Beſtimmungen der Deutſchen Arbeitsfront, Abteilung
des Berufserziehungsamtes, Gau Heſſen=Naſſau, Sitz beim Rhein=
Mainiſchen Induſtrie= und Handelstag, Frankfurt a. M., ſind alle
ſeit dem 1. Oktober 1934 eingegangenen Lehrverträge; erſtens im
Kaufmannsberuf, zweitens bei Rechtsanwälten und Notaren,
drittens in der metallverarbeitenden Induſtrie, auf den
einheit=
lich für jede dieſer Gruppen herausgegebenen
Lehrvertragsvor=
drucken abzuſchließen. Die Lehrvertragsmuſter ſind bei den
In=
duſtrie= und Handelskammern erhältlich.
Jeder Lehrvertrag iſt in doppelter Ausfertigung der
zuſtän=
digen Induſtrie= und Handelskammer zur Abſtempelung und
Ein=
tragung in die Lehrlingsrolle einzuſenden. Beide Ausfertigungen
werden wieder zurückgegeben.
Zum Bezirk der Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadt
gehören:
Sämtliche Gemeinden der Kreiſe Darmſtadt, Erbach und Groß=
Gerau; vom Kreis Bensheim: Sämtliche Gemeinden mit
Aus=
nahme von Biblis, Bobſtadt, Bürſtadt, Hofheim, Lampertheim
nit Hüttenfeld, Lorſch, Nordheim und Wattenheim; vom Kreis
Heppenheim: Sämtliche Gemeinden mit Ausnahme von Viernheim.
a
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 8. Mai 18
Die deutſcheArbeitsfront
Orlsgruppenwalker! Achkung!
Am Mittwoch, den 8. Mai, findet eine wichtige Ortswalter=
Sitzung ſtatt. Ort: Haus der Arbeit, Seitenbau, kleiner Saal.
Zeit: 20.15 Uhr.
Was jeder von den Sporkkurſen der NS-Gemeinſchaft
„Kraft durch Freude” wiſſen muß!
Sportkurs Schwimmen.
Geſchloſſene Kurſe: Eintritt bei Kurſusbeginn.
D. A. F.=Gebühr: 6 Sportmarken zu —.30 — 1.80 RM.
Normal=Gebühr: 6 Sportmarken zu —.40 — 2.40 RM.
Die Kurſe im Schwimmen geben endlich auch dem letzten
deut=
ſchen Volksgenoſſen die Möglichkeit, unter ſachgemäßer Anleitung
billig und gut ſchwimmen zu lernen. Nur keine falſchen
Hem=
mungen. Jeder, auch der älteſte deutſche Volksgenoſſe wird bei
Schwimmbad. — Handſtand.
uns faſt ſpielend in die Geheimniſſe der Schwimmkunſt eingeführt.
Nichts mehr von Angel und Trockenſchwimmapparat. Durch luſtige
Spiele im Waſſer und leichte Waſſergewöhnungsübungen werden
ſchnell alle Hemmungen und Bedenken überwunden ſein.
Die Jahresſportkarte verſichert dich für die Sportkurſe. Sie iſt
erſte Vorausſetzung für die Teilnahme.
Beſtellung bei der Geſchäftsſtelle der NS. Gemeinſchaft „Kraft
durch Freude‟, Bismarckſtraße 19 (Seitengebäude).
Sportkurs: Allgemeine Körperſchulung.
Offene Kurſe für Männer und Frauen. Eintritt jederzeit.
DAF.=Gebühr 20 Pfg. Normalgebühr 40 Pfg.
Die allgemeinen Körperſchulungskurſe dienen in erſter Linie
dazu, allen Volksgenoſſen, die den ganzen Tag über entweder
immer dieſelbe eintönige körperliche Bewegung in ihren Berufen
ausführen, oder die durch langes Sitzen oder langes Stehen
über=
haupt keine Bewegung haben, in der Feierabendzeit durch
fröh=
lichen Sport= und Spielbetrieb einen geſunden Ausgleich zu
ſchaffen. Es wird von keinem Teilnehmer irgendwelche
Körper=
gewandtheit, Geſchicklichkeit oder gar Leiſtung vorausgeſetzt. Im
Gegenteil, je unbeweglicher einer iſt, je ungeſchickter ſich einer
anſtellt, um ſo mehr gehört er gerade in dieſe Kurſe.
Die Jahresſportkarte verſichert Dich für die Sportkurſe. Sie
iſt erſte Vorausſetzung für die Teilnahme. Beſtellungen bei der
Geſchäftsſtelle der NS. Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟,
Bis=
marckſtraße 19 (Seitengebaude).
Die Reichswehr kommt!
Die Nachfrage nach den Karten für das Wehrmacht=
Großkon=
zert iſt derart ſtark, daß wir dringend raten, die Eintrittskarten
(Preis 50 Pfg.) ſchnellſtens in der Geſchäftsſtelle K.d.F.,
Bismarck=
ſtraße 19 oder bei den Orts= und Betriebswarten und in den
Vor=
verkaufsſtellen zu beſorgen. Niemand verſäume dieſes Ereignis!
Beachten Sie die Aufrufe und Anzeigen an anderer Stelle des
Blattes!
Zu dem Reichswehrkonzert erhalten arbeitsloſe Volksgenoſſen
bei Vorzeigen eines Ausweiſes verbilligte Karten zum Preiſe von
30 Pfg.
Achkung! Wichkig für „K.d.5.*-Urlauber!
Geſperrte Sonderzüge für Voranmeldungen.
Nach dem bisherigen Stand der Voranmeldungen ſind
fol=
gende Urlauberzüge geſperrt:
1. Urlauberzug 18a, nach dem Chiemſee, vom 6. 6.—16. 6. 35.
2. Urlauberzug 19, nach Berchtesgaden, vom 11. 6.—20. 6. 35.
3. Urlauberzug 21, nach dem Allgäu (Pfronten). vom 20. 6. bis
28. 6. 35.
4. Urlauberzug 24, nach Norwegen (mit „Monte Olivia”), vom
3. 7.—11. 7. 35.
5. Urlauberzug 28, nach Norwegen (mit „Monte Sarmiento”),
vom 13. 7.—21. 7. 35.
6. Urlauberzug 29, nach dem Allgäu vom 19. 7.—26. 7. 35.
Wir weiſen ausdrücklich darauf hin, daß Anmeldungen über
die getätigten Voranmeldungen hinaus nicht angenommen
wer=
den können. Weitere Sperrungen von Urlauberzügen ſtehen bevor.
Beſichtigung der Reichsautobahn am 11. Mai 35.
Die NSG. „Kraft durch Freude”, Kreis Darmſtadt,
veran=
ſtaltet am Samstag den 11. Mai 35, eine Fußwanderung nach
Pfungſtadt mit Beſichtigung einer Bauſtrecke der Reichsautobahn
unter ſachkundiger Führung. Rückweg durch die Tanne:
Sand=
hügelſchneiſe. Treffpunkt: 15 Uhr Rheinallee (Eingang zum
Feſthallengelände). Voranmeldung nicht erforderlich.
„KdF.‟=Sternwanderung am 19. Mai nach dem Griesheimer Haus.
Am 19. Mai, dem Gauwandertag, werden in ſämtlichen
Krei=
ſen unſeres Gaugebietes Sternwanderungen, an denen ſich jeweils
alle Ortsgruppen zu beteiligen haben, durchgeführt.
Die einzelnen Ortswandergruppen des Kreiſes Darmſtadt
wandern nach dem „Griesheimer Haus”, dem Ziel der
Sternwan=
derung, wo ſich ab 13.30 Uhr ein volkstümliches Programm mit
Spiel und Tanz bis gegen 17 Uhr abwickelt.
Dann erfolgt Rückmarſch bzw. Rückfahrt, je nach Entfernung
des Wohnſitzes der Teilnehmer.
Tagesverpflegung iſt mitzubringen. Unkoſten entſtehen nicht.
— Reiſeverkehrsabkommen. Nach Richtl. 2. 80 kann ein
Reiſen=
der, der die beſonderen Reiſezahlungsmittel auf Grund eines
Reiſeverkehrsabkommens in Anſpruch nimmt. weitere 50 RM. in
inländiſchen Scheidemünzen oder in ausländiſchen Geldſorten nach
dem Abkommensland mitnehmen. Eine Einſchränkung dahin, daß
nur die Geldſorten des Landes erworben und mitgenommen
wer=
den dürfen, deſſen Reiſeverkehrsabkommen in Anſpruch
genom=
nien wird, iſt nicht vorgeſehen. Das Reichsbankdirektorium weiſt
aber (Schreiben vom 25. 4. 1925 — 2a 14128 Pr. —) darauf hin,
daß die Reichsbank nur Deviſen nach Maßgabe der bei ihr
vor=
handenen Beſtände abgeben könne, ſie müſſe deshalb darauf
drin=
gen daß bei Inanſpruchnahme der erweiterten Reiſefreigrenze von
50 RM. nur die Währung desjenigen Landes abgegeben wird,
auf welche das Reiſeakkreditiv uſw. lautet. Die Reichsbank hat
aber keine Bedenken dagegen, daß in denjenigen Fällen, in
wel=
chen ſtichhaltige Gründe für einen Bedarf in dritter Währung
geltend gemacht werden, die Deviſenbanken auch weiterhin die
be=
nötigten dritten Währungen abgeben. Ein ſtichhaltiger Grund
wird vor allem dann vorliegen, wenn der Reiſende zur Erreichung
ſeines Reiſezieles durch ein anderes Land durchfahren muß und
für den Betrag von 50 RM. die Währung des dritten Landes
be=
nötigt
Was die Lichtſpieltheaker bringen.
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen nur noch bis einſchließlich
morgen, Donnerstag, das bedeutende Kunſtwerk. Sinfonie
der Liebe” mit Hedy Kießler, Aribert Mog und Jaromir
Ro=
goz in den Hauptrollen. Regie führt Guſtav Machaty. Die
ein=
drucksvolle Muſik ſchrieb Dr. G. Bece.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen in Neuaufführung das köſtliche
Ufa=Kleinſtadtluſtſpiel „Die törichte Jungfrau” mit
Ka=
rin Hardt und Rolf Wanka. In weiteren Hauptrollen wirken mit
Lotte Werkmeiſter, Käthe Haack und Walter Ladengaſt.
— Reſi=Theater zeigt heute letztmalig den herrlichen
Groß=
film „Das leuchtende Ziel” mit Grace Moore, der beſten
Sänge=
rin der Welt. Jugendliche haben Zutritt.
— Belida zeigt heute zum letzten Male Grace Moore in dem
Film „Das leuchtende Ziel”. Heute Nachtvorſtellung: „
Tänzerin=
nen nach Südamerika geſucht”.
Vereins= und lokale Beranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
R. D. O. Am Mittwoch, dem 8. Mai 1935, findet im Haupt=
gebäude der Techniſchen Hochſchule im Saal 348 ein Vortrag:
Die Verkehrsmittel im Kriege” von Herrn Reichsbahnoberrat
Dipl.=Ing. Richard ſtatt. Der Vortrag beginnt pünktlich 17.15
Uhr bis 18.45 Uhr. Der Beſuch des Vortrages iſt unentgeltlich
und wird empfohlen.
Vereinigung ehem. Fußa.=Regts. (Gfz.)
Bran=
denb. Nr. 3. Es wird auf die heute abend 20 Uhr im
Darm=
ſtädter Hof ſtattfindende zwangloſe Zuſammenkunft hingewieſen.
Kriegerkameradſchaft 1874. Es iſt Pflicht, daß
alle Kameraden am Freitag an dem Reichswehr=Konzert in der
Feſthalle teilnehmen. Verbilligte Karten ſind heute noch beim
Kameradſchaftsführer, Pankratiusſtraße 15 I., anzumelden.
SAL. der NSDAP., Sturm II/2. Wir machen auf
den heute 20.15 Uhr ſtattfindenden Sturmappell mit Vortrag des
Kameraden Braun im Fay=Ausſchank, Alexanderſtraße 23,
auf=
merkſam. Alle Kameraden der Regimentsvereine 117 und 118
werden hierzu höflichſt eingeladen.
Luftſchuk und Miefsrechk.
In der „Deutſchen Richterzeitung” nimmt Kammergerichtsrät
Dahmann über die Rechtsbeziehungen zwiſchen Vermieter und
Mieter im Rahmen der Fragen des Selbſtſchutzes ausführlich
Stellung:
Die vom Reichsminiſter der Luftfahrt dem
Reichsluftſchutz=
bund übertragene Durchführung der Selbſtſchutzmaßnahmen iſt
eine Lebensfrage für das deutſche Volk, an der jeder
Volks=
genoſſe nach Kräften verſtändnisvoll mitwirken muß. Die
Ent=
fernung allen feuergefährlichen Gerümpels aus den
Bodenräu=
men dient nicht nur weſentlich den Zielen des Luftſchutzes,
ſon=
dern auch zur Vermeidung von Feuersgefahr, in jedem Falle
alſo dem Gemeinwohl.
Der Mieter, der dem auf die Anordnungen des Luftſchutzes
geſtützten Verlangen des Vermieters auf Entrümpelung der
Bodenräume nicht nachkommt. macht von den Räumen einen
vertragswidrigen Gebrauch, der, wenn er trotz Anmahnung
des Vermieters fortgeſetzt wird, dieſen zu einer Klage auf
Un=
terlaſſung, gegebenenfalls ſogar zur Kündigung berechtigen
kann.
Der Umſtand, daß durch die Entrümpelung dem Mieter
einer Wohnung der Gebrauch der Bodenräume eingeſchränkt
wird, iſt kein, Mangel” der Mietſache im Sinne des Geſetzes,
gibt alſo dem Mieter kein Recht gegen den Vermieter. Denn die
Entfernung feuergefährlicher Sachen von dem Boden iſt nur
Ab=
ſtellung eines Mißbrauches der Bodenräume, die in der Regel
auch keinen ſelbſtändigen Mietwert beſitzen. Bei zum Wohnen
ausgebauten und hierzu benutzten Bodenräumen kann, wenn
durch Luftſchutzmaßnahmen das Bewohnen unmöglich wird, eine
andere Beurteilung Platz greifen und u. a. eine entſprechende
Kürzung des Mietzinſes oder — in Ausnahmefällen — eine
Kündigung des Mieters in Frage kommen.
Wird ein Kellerraum für den Einbau eines Schutzraumes
gebraucht, weil er für dieſen Zweck der geeignetſte der
Keller=
räume des Hauſes iſt, ſo erfordert das Gemeinwohl, daß der
Mieter den Raum an den Vermieter zu dieſem Zweck
heraus=
gibt und ſich regelmäßig damit begnügt, daß ihm der
Vermie=
ter einen ungefähr gleichartigen anderen Kellerraum zur
Ver=
fügung ſtellt.
Kann der Vermieter einen anderen Kellerraum nicht
ſtel=
len, ſo kommt für den Mieter eine — allerdings in der Regel
recht geringfügige — Kürzung des Mietzinſes in Frage, eine
Kündigung des Mietvertrages aber nur ausnahmsweiſe bei
be=
ſonderer Wichtigkeit des Kellers für den Mieter.
Beſteht über einen Kellerraum, der Schutzraum werden ſoll.
ein beſonderer Mietvertrag, z. B. über einen Lagerkeller, ſo
kann allerdings der Umſtand, daß die Benutzung des Kellers
für den Mieter unmöglich wird, und weder er noch der
Vermie=
ter das zu vertreten haben, dazu führen, daß der Mieter von
der Mietzinspflicht für den Keller frei wird.
DRKB. Kyffhäuſer, Landesverband Kurpfalz,
Kame=
radſchaft „Haſſia”. Am Freitag, dem 10. ds. Mts., abends 8 Uhr,
findet in der Feſthalle zu Darmſtadt ein Konzert von 6
Reichs=
wehrkapellen unter Leitung des Reichsheer=Muſikinſpizienten
Prof. Schmidt=Berlin unter dem Motto „Die Reichswehr kommt”
ſtatt. Es iſt Pflicht eines jeden Kameraden unſerer
Kamerad=
ſchaft, ſich an dieſer Veranſtaltung zu beteiligen. Karten im
Vorverkauf bei der Geſchäftsſtelle, Artillerieſtraße 6 oder durch
den Kaſſenboten Kameraden Hörr, Ahaſtraße 14. Anzug:
Kyff=
häuſer=Anzug, Mütze, Armbinde, Orden und Ehrenzeichen.
Beſtrafte Sabokage.
Während der Luftſchutzübung am 29. Januar, als ganz
Ham=
burg von 21.30 bis 22 Uhr im Dunkeln lag, bemerkte ein
Luft=
ſchutzhauswart ein nicht abgeblendetes Fenſter. Er ging in das
Haus fand in dem erleuchteten Zimmer einen Mann bei einer
Petroleumlampe ſitzen und forderte ihn pflichtgemäß auf, das
Licht zu löſchen. Der Mann weigerte ſich und benahm ſich ſo
reni=
tent, daß der Luftſchutzhauswart einen Polizeibeamten holte. Auch
jetzt löſchte der Mann die Petroleumlampe nicht aus.
Das Schnellgericht verurteilte ihn zu vier Wochen Haft.
Aus Heſſen.
Dg. Arheilgen, 7. Mai. Ausder NSDAP. Im Prerl
lokal „Zur Sonne” fand, ein gutbeſuchter Schulungskurſus
NSDAP. ſtatt. Der gemeinſame Geſang des Liedes „Vol !
Gewehr” leitete den Abend ein. Redner des Abends was
Madre, Bürgermeiſter in Eberſtadt, der zunächſt übe
Partei ſelbſt ſprach und dann in klar verſtändlicher
Weiſſ=
erſten zehn Punkte des Parteiprogramms im einzelnen E
delte. Der Redner verſtand es, die Zuhörer mit ſeinem Ty
voll und ganz zu feſſeln.
Griesheim. 6. Mai. Feuerſtättenbeſichtig
Der Hochbautechniker Philipp Kahl 3., Beſſungerſtraße 13
iſt vom Kreisamt Darmſtadt als Feuerſtättenbeſichtiger fär
Gemeinde Griesheim eidlich verpflichtet und beſtellt word
Auf der Welthundeausſtellung in Frankfurt a. M.
hielt Herr Oberingenieur Breitwieſer hier auf einen Iriſchen
ter „Falko vom Jägerhaus” in der Neulingsklaſſe unter S
werbern den Reſervepreis und die Wertnote „Sehr gun
Herbſtzeitloſe. Die Herbſtzeitloſe iſt wieder in erhebi
Umfange aufgetreten. Um eine Weiterverbreitung zu ver
hat die Bürgermeiſterei die Wieſenbeſitzer zur Entfernur
Schädlinge bis ſpäteſtens 20. Mai d. J. aufgefordert. Nach Au
dieſer Friſt findet ein Kontrollgang ſtatt und haben Säumige
ſprechendes Vorgehen gemäß Artikel 13 der Wieſenpolizeiox)
und § 37 des Feldſtrafgeſetzes zu gewärtigen.
Ek. Pfungſtadt, 7. Mai. Generalverſammlun g
Ziegenzuchtvereins. Gemäß der Neuorganiſatiom
der Verein jetzt „Ortsfachgruppe Ziegenzüchter” und gehön
Reichsnährſtand an. Der Verkauf iſt gegen das Vorjahr
lich geſtiegen. Mitglied kann in Zukunft nur der ſein, der
buchtiere beſitzt. Pfungſtadts Ziegenzucht ſteht an erſter
wie die Ergebniſſe auf der DLG. im letzten Jahre zeigten.
wird die Nachfrage nach Zuchttieren immer mehr ſteigen.
dings hat man die Nur=Raſſenwertung” verlaſſen un
trolliert auch die Milchleiſtung mit ihrem Fettgehalt. A
kungen der Erzeugungsſchlacht, die dur zu begrüßen
Hohes Alter. Mittwoch (8. Mai) begeht Frau An
Krauſe Wwe., Fabrikſtraße 7, ihren 85. Geburtstag und am
chen Tage Frau Peter Crößmann Wwe., Zieglerſtraße 13,
83. Geburtstag.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 6. Mai. Bautätigkeit. Uebe
ganzen Gemarkungsgebiet regt ſich die Bautätigkeit. Eine
Reihe Wohnungsneubauten werden errichtet, darunter aad
größeres Wohnhaus mit mehreren Zweizimmerwohnunge .
denen in Nieder=Ramſtadt eine große Nachfrage iſt. Die
nungsnot iſt hierorts immer noch nicht behoben. Es iſt dies
ſauptſache darauf zurückzuführen, daß viele Fremden vor
wärts zuziehen und ſich ſofort auf jede freiwerdende W.
ſtürzen. Dieſer Umſtand mag auch dazu beigetragen hab
Bautätigkeit durch Erſtellung neuer Wohnhäuſer zu bele J
und Girlandenſchmuck prangenden Odenwalddorfes: /74 herzliche 0
hofen. Es waren einige genußreiche Stunden, die man I
ſchönen Ernſthofen unter den Klubgenoſſen verlebte und die
noch lange in Erinnerung bleiben werden. Der Rückmct
folgt durch das herrliche Modautal zur Bahnſtation Obeit
ſtadt.
Br. Seckmauern, 6. Mai. Generalverſammlungluſhe
Spar= und Darlehenskaſſee. G. m. b. H. Das Git
jahr 1934 war befriedigend. Der Umſatz belief ſich au
500 000 RM., die Spareinlagen betrugen 51 494,50 und al
gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung von 6 039,65. A7
thekengelder ſind 20 216 ausgeliehen. Die Aktiven betrucen
Bilanz 98 711. die Paſſiven 97 672 RM. Aus dem ſich erg
Reingewinn wurden 5 Prozent Dividende ausgeſchüttet.
geſchloſſene Warenbezug und =abſatz hatte 2751 Zentner
mittel und für 11 828,00 RM. Getreide umgeſetzt. Die 2u
Mitglieder beträgt 138. Die ausgeſchiedenen Aufſichtsrats,
der Förſter Rummel und Phil. Beck wurden durch Phil.
wald 2. und Chr. Walther erſetzt. Anſchließend an die de
verſammlung fand eine ſchlichte Feier ſtatt, wo in Vu)
und Gedichten der Werdegang der Kaſſe geſchildert wurde.
niger Weiſe kam von dem Arbeiter Phil. Friedr. SchnellE/
Gedichtform die Entwicklung des Inſtituts zum Ausdruck. I
Heldmann hielt einen Vortrag über 40 Jahre Tätis/d
Kaſſe, der gleichzeitig ein Spiegelbild örtlicher Geſchichte
gab. Ganz beſonders wurde des verſtorbenen Lehrers Vf.
dacht, der am 3. November 1895 mit 23 Männern die Ka
dete und 32 Jahre Geſchäftsführer und Rechner war. Von
Gründungsmitgliedern ſind noch zwei, Pfarrer Crämer i.
Landwirt Mich. Schäfer, am Leben. Den Mitgliedern
Schäfer und Förſter Rummel, die ſchon 25 Jahre der K
Vorſtands= bzw. Aufſichtsratsmitglieder angehören wu
treue Dienſtleiſtungen Ehrenurkunden überreicht.
Verban=
tor Eidmann, der Landesbauernkaſſe Rhein=Main=Neckar,
furt a. M., ſprach über Zweck und Ziel des Verbandes.
Landeshauptkaſſe Darmſtadt hatte ein herzlich gehaltene‟
wunſchſchreiben übermittelt, das zur Verleſung kam.
m. Beerfelden, 6. Mai. Tod durch Zufall.
nahen Güttersbach erlitt letzte Woche ein neunjähriger K—
Tod durch höchſt tragiſche Umſtände. Derſelbe hatte in de‟
eines Stückes Holz ein etwa 2 Meter langes Seil befes
beſtieg einen Baum. An einem Aſt befeſtigte er das and
des Seiles, um dann dieſe Einrichtung wohl als Schaufe.
nützen. Aus dem Tatbefund iſt zu ſchließen, daß der Un
NS.=Volkswohlfahrt. Zur Kinderlandverſchickung
ſiger Gemeinde durch die NS.=Volkswohlfahrt ſind vor d
Mädchen und 7 Knaben vorgeſehen. Die Kinder werden 7/
Kürze im Einvernehmen mit der Lehrerſchaft und dem K.
ſundheitsamt ausgeſucht.
G. Ober=Ramſtadt, 7. Mai. Hohes Alter. Am 8
vollendet Frau Michael Breitwieſer. Wwe., Darrt
Straße 3, ihr 79. Lebensjahr.
k. Dieburg, 6. Mai. In Eltville a. Rh. wurden 2il
Rock und Hut des ſeit 30. April vermißten Glaſermeiſters M
ſching gefunden und von den Angehörigen als die ſeinign
geſtellt. Es wird jetzt angenommen, daß dem 81jährigen
ein Unglück zugeſtoßen iſt. — Schachkampf Bogoliu
Der Großmeiſter ſpielte geſtern in Dieburg an 48 Brette‟
gewann 43, vier Partien endeten unentſchieden, nur eine
ging verloren. Borgto=Ueberau war der Sieger. Der Si
„Weißen Roß” war der Anziehungspunkt für alle Schach f.
Aus allen umliegenden Orten waren ſie hierbergeeilt un
weiſe mitzuſpielen oder Zeuge dieſes Ereigniſſes zu ſein.
einer herzlichen Begrüßungsanſprache durch Herrn Kar
mann begann das Spiel, das das obige Ergebnis zeitigte..
Le. Groß=Umſtadt 6. Mai. Die hieſige Ortsgruppe
de=
waldklubs beteiligte ſich recht zahlreich an der geſtrigen S
wanderung nach Ernſthofen, vom herrlichſten Ma
ter begünſtigt. Mit Geſellſchaftskarte nach Ober=Ramſtadt 00
hier die zweiſtündige Wanderung über Rohrbach nach dend
liſch inmitten des ſchönen Modautales gelegenen, in reicheneh uud 24 Enk.
Iu dem Ried,
dem mitt
ganz
abrutſchte, das Holz blieb oben hängen, das nach unten Di
Seil bildete ſo eine Schlinge und in dieſer fina ſich der
Bedauernswerten, wodurch er den Tod des Erhängens
dem Vorkommnis iſt niemanden eine Schuld zuzumeſſen.
gehörigen wendet ſich allgemeine Teilnahme zu.
m. Beerfelden, 6. Mai. Kirchliches. Zum erſten-!
gottesdienſt am Sonntag nachmittag in der Kirche hatten
60 Schulkinder jeden Alters eingefunden, was als ein
ſprechender Anfang zu bezeichnen iſt. Anweſend war we
Anzahl Damen, die bereit ſind, auf genanntem Gebiet m.
ken. An Hand eines Bibelwortes katechiſierte Herr Ob=
Clotz mit den Kindern über den Zweck des Kindergotte—
Herr Pfarrer Koller, unterſtützt durch den Organiſten.
den Kindern Geſänge ein, die für den liturgiſchen Aufheell
Teiles des Gottesdienſtes nötig ſind. Der nächſte Kinc”
dienſt iſt am 19. Mai wieder um 1 30 Uhr.
Fe. Reichelsheim, 7. Mai. Die
Nationalſozialiſtiſche=
opferverſorgung, Ortsgruppe Reichelsheim, bringt molge
d. M., abends, einen Film: Deutſchland 1914 bis 1932—
gewaltige Film der das ſchaffende, blühende Deutſchlank.
Niedergang und ſeinen Aufſtieg in packender Weiſe darſte
es verdient, von jedem Volksgenoſſen, und hauptſächtich
Frauen, geſehen zu werden.
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Die Reichsanlebahn m dei Semnarlang Prangſtaun.
en. Es iſt
ſrenden
geiwerdende
eigetragen 14
zäuſer zu Mit
dverſchiäunf
ljahrt ſind
Kinder werden
chaft und den
yrenn dereinſt unſere Enkel die Erbauung der
Reichsauto=
mit jener Selbſtverſtändlichkeit als Verkehrsmittel
betrach=
ungefähr ſo, wie wir Erwachſenen die Main=Neckar=
Eiſen=
diezie heute anſehen — dann hat die Zeit alle jene Spuren
uwht, die heute noch tief eingegraben im Mittelpunkt des
ge=
eeen Geſchehens ſtehen.
Fo bezu 8 Kilometer führt die Autoſtraße durch Pfungſtädter
lure und man kann ſich denken, daß hierbei allerlei Hinderniſſe
erwinden waren, wie Flußläufe und Straßenkreuzungen. Der
Aſx tung erwuchs die dankbare Aufgabe, die Kinder
teilneh=
u laſſen an dieſem Geſchehen, damit ſie ſpäter erzählen kön=
Samals ....
z. wie war es damals? Es iſt auch eine ganz reſpektable
z auf der die Main=Neckar=Eiſenbahn den Pfungſtädter
purchſchneidet. Ebenfalls erhebliche Erdbewegungen waren
wig. Da die Laſtenbewegung auf Schienenſtrang ja erſt im
fiü war, ſich zu entwickeln, vollzogen ſich die Erdbewegungen
Auhrwerk. Daran hatte mein Urgroßvater ziemlichen Anteil,
Hineingeſetzt in jene fauchenden Ungetüme hat er ſich nie‟
flegte mein Vater die Erzählung ſtets abzuſchließen.
arachten wir Zeitgenoſſen das gewaltige Geſchehen, ſo haben
ſiftangſtädter allen Grund, es feſtzuhalten im Gedächtnis
un=
ſiginder. Denn mit vollendeter Feldbereinigung.
Entwäſſe=
hder Wieſen, Erbauung neuer Chauſſeen und der ſauſenden
Huf der Reichsautoſtraße quer durch unſere Gemarkung,
ent=
in. Bild, das die wenigſten heute ſchon durchdacht haben.
as Herrliche, das Neue, noch liegt es im Aufbruch jung vor
Ion ferne faſt weiß hebt ſich die Sandauffüllung der neuen
err ße ſcharf ab von dem Dunkelgrün der Felder. Die
aufge=
ſitim Ueberführungen der Landſtraßen, die von Pfungſtadt
nähnlich hinüberſtreben ins weite Ried, unterſtreichen noch
id. Silbern glänzt die Straßendecke. — Aber bald wird
5e Raſen die Narben in der Landſchaft zudecken und der
hialanz wird ſich allmählich trüben.
eimen wir daher noch einmal das Bild unauslöſchlich in
markanteſter Punkt iſt für die Umſchau keiner ſo
geeig=
ie die Verbindungsbrücke der beiden Bauernhöfe vom Neu=
Johannishof nächſt des Gernsheimer Waldes. Es liegt
Autoſtraße ſchon etliche Meter höher und ſo zeigt ein
Rlick von noch höherer Warte der Ueberführung das herr=
HBild. Nirgendswo anders kann es eindrucksvoller ſein. O
byes, heiliges Land, du Heimaterde Bergſtraße blühendes
hes, ſo warm. Wuchtig als Eckpfeiler des Odenwaldes
der Malchen umſäumt von Burgen, Schlöſſern und Ruinen
rankenſtein bis hinunter zur Starkenburg. Völkerſtämme
einſt um den Beſitz. Aber heute grüßen friedliche Dörfer
ſtädtchen in der Runde. Gernsheim, Hahn und Hähnlein
teit entfernt. Aber die Beſitzerin des Bodens. Pfungſtadt,
Fiel weiter zurück.
Eine leichte Kurve beſchreibt hier die Autoſtraße. Der
Volks=
mund will als Grund dafür die Umgehung eines Baumrieſen
wiſ=
ſen. Uralter Eichenwald beherrſchte einſt die Steinmauer. Er
wurde abgeholzt, um den fruchtbaren ſchwarzen Ackerboden zu ge=
Alter.
Wwe, 9
a. Rh. wurten
winnen. Der größte Teil von Pfungſtadts Fachwerk=
Bauernhäu=
ſern wurde aus jenen Eichenſtämmen erbaut. Zum Wahrzeichen
ließ man jenen Baumrieſen ſtehen, eine Rüſter (verwandte
Ul=
menart). Der Volksmund nennt ſie die „Reſt”. Sieben Meter
Um=
fang an der Aeſtegabel mißt ſie.
Dem Pfungſtädter Abſchnitt der Autoſtraße iſt es allein
vor=
behalten, den von Norden kommenden Fahrern den erſten und
wohl auch eindrucksvollſten Blick auf die Bergſtraße zu vermitteln.
An der Ueberführung der Chauſſee nach Griesheim verläßt die
Autoſtraße die Klingsackertanne. Ah — die Bergſtraße! Während
der Wagen in voller Fahrt durch unſere Gemarkung ſauſt kommt
der erſte Höhenzug mit dem wuchtigen Malchen raſch näher. Die
Straße erhebt ſich über die Felder. Dort kommt die Kurve. Noch
ein umfaſſender Rundblick — und hinein geht es in den
Gerns=
heimer=, Jägersburger= und Lorſcher Wald, viele Kilometer die
Ausſicht hindernd.
Der Pfungſtädter Ausſchnitt iſt landſchaftlich der ſchönſte.
Ludwig Fev=Pfungſtadt.
Zwingenberg, 7. Mai. Der mit der Leitung des
Reichs=
tzöundes im Kreiſe Bensheim beauftragte Herr Wilhelm
us=Zwingenberg wurde für vorbildliche Leiſtungen auf
ſeliete der Selbſtſchutzmaßnahmen vom
Reichsluftfahrtmini=
zum Offizier des Reichsluftſchutzbundes befördert.
. Heppenheim a, d. B. 6. Mai. Im „Halben Mond” fand
iagung der Kreiſe Heppenheim und
Bens=
des Kyffhäuſerbundes ſtatt, zu der ſich über 200
hmer eingefunden hatten. Nach der Begrüßung durch den
Landesverbandsleiter Lindenſtruth, ſprach Oberleut=
D. Krömmelbein über die gewaltige Arbeit des
des in Vergangenheit. Gegenwart und Zukunft. Es folgten
ge von Führern der NS.=Kulturgemeinde, des Luftſchutzes
iſportverbandes. Verſchiedene Werbefilme wurden vor=
Biebesheim, 6. Mai. Der älteſte Einwohner unſerer Ge=
Herr Ludwig Haſenzahl. Veteran der Feldzüge 1866
70 /71 konnte am Sonntag ſeinen 91. Geburtstag feiern.
aenzahl war 25 Jahre lang Nachtwächter in unſerer Ge=
M Der Bläſerchor brachte dem Geburtstagskinde ein
Ständ=
ir und 24 Enkel und 22 Urenkel konnten ihm zu ſeinem
feſte herzliche Glückwünſche darbringen.
KAus dem Ried, 7. Mai. Maikäferplage im Ried.
s dem mittleren Ried gemeldet wird, treten dort die
u ganz beſonders ſtark auf. Beſonders am Abend
durch=
hun ſie in unzähligen Mengen die Luft. Von der Behörde
urgeordnet die Bekämpfung wirkſam zu betreiben ins=
Me haben alle Baumſtücksbeſitzer morgens ſämtliche Bäume
Kſche zu durchſchütteln und die Maikäfer zu vernichten.
D. Biblis, 7. Mai. Die Freiw Feuerwehr, die in der
letzten Woche mit ſehr gut durchgeführten Uebungen aufwartete,
machte geſtern mittag am Gehöft Laubner in der Darmſtädter
Straße eine befriedigend verlaufene Schlußübung und zeigte, daß
die Bibliſer Wehr unter dem umſichtigen und ſtraffen Kommando
Seibert als guter Schutz bei Feuersgefahr mit ihren modernen
Löſchgeräten für unſere Gemeinde anzuſehen iſt. Sehr ſchnell und
umſichtig erwies ſich auch der Bibliſer Sanitätszug, der an der
markierten Brandſtelle beſte Proben einer geſchulten Uebung
ab=
gab. — Geſtern nachmittag beſichtigten 200 Saardeutſche
die im Ried beſonders gut vorgeſchrittenen Kulturarbeiten,
wo früher ſtatt landwirtſchaftlichen Geländes Sumpf und
Schna=
kenlöcher waren. Von Bürſtadt aus, wo die Saarländer zuerſt
das große weibliche Arbeitsdienſtlager beſichtigten, ſtreiften ſie
durch das ſogenannte Bruch bis nach Biblis, wo ſie im „Weißen
Löwen” und im „Deutſchen Haus” gut bewirtet wurden. Die
Saarländer waren natürlich nicht wenig über die überall
ſicht=
bare große Arbeitsleiſtung im Ried erſtaunt.
Bm. Hofheim (Ried), 5 Mai. Vom Rathaus. Es können
nun wieder Anträge auf Mietzuſchuß bei der Bürgermeiſterei
ge=
ſtellt werden. — Die Gewerbeſcheine ſind bis 14. Mai beim
Unter=
erheber Braun abzuholen. — Durch das Heſſ. Eichamt Worms
fin=
det am 8. Mai um 9 Uhr im „Kaiſerhof” eine Nacheichung ſtatt.
— N. S. V. Die Ortsgruppe der NSV. hat ihre Bilanz vom
Win=
terhilfswerk 1934/35 veröffentlicht und muß man die Leiſtung der
Ortsgruppe mit ihren unermüdlichen Sammlern wie auch die
Opferfreudigkeit der Einwohnerſchaft hoch anerkennen.
— Gernsheim, 7. Mai. Waſſerſtand des Rheins
(Pegel) am 6. d. M.: 1.45 Meter, am 7. d. M.: 1.29 Meter —
jeweils morgens 5.30 Uhr.
Be. Groß=Gerau, 6. Mai. Gemeinſamer
Kamerad=
ſchaftsabend der alten Soldaten. Einen gemeinſamen
Kameradſchaftsabend veranſtaltete der NSDFB. (Stahl
helm). NSKOV und der Krieger= und Militärverein mit der
SAL im Adlerſaale. Zu dieſer Veranſtaltung hatte man auch
alle Soldaten eingeladen, die keinem Bunde oder Verbande
an=
gehören. Die Veranſtaltung lag in den Händen von Kamerad
Vermeſſungsrat Dieter der auch der geiſtige Vater des Abends
war. Nach einleitenden Muſikſtücken der Kreis=PO.=Kavelle hieß
Kamerad Dieter die Erſchienenen herzlich willkommen. Eine
wür=
dige Ehrung der Toten ſchloß ſich an. Sodann ſprach Kamerad
Dieter über den Zweck dieſer Zuſammenkunft, der kein anderer
ſei, als den Kameradſchaftsgeiſt zu pflegen und neu zu wecken
zwi=
ſchen all denen, die in der Dienſtzeit und im Kriege ebenfalls
Kameraden waren. Er griff zurück auf jene ſchwarzen Tage nach
dem Kriege, da man die Soldatenehre ungeſtraft in Schmutz und
Kot ziehen durfte und wo aller Kameradſchaftsgeiſt verloren
ſchien. Aber ſo führteder Redner aus. als Adolf Hitler dem
deut=
ſchen Volke ſeine Wehrmacht wieder gab, hat er uns die
Soldaten=
ehre wiedergegeben. Dann ſprach Bezirksmann der NSKOV., Pg.
Wagner=Mainz. Seinen längeren Ausführungen legte er den
Leitgedanken zu Grunde: „Wehe dem Volke, welches die
Vertei=
diger ſeiner Heimat vergißt.‟ Er deckte die wahren Hintergründe
für das gewaltige Völkerringen 1914/18 auf. Seine
Ausführun=
gen wurden von den Anweſenden mit dankbarem Beifall
aufge=
nommen. Inzwiſchen war auch Kreisleiter Stavinoga
erſchie=
nen. Kamerad Dieter dankte Kreisleiter Stavinoga für ſein
Er=
ſcheinen. Muſikſtücke der PO.=Kapelle wechſelten nun ab.
Kame=
radſchaftsführer Klink=Groß=Gerau dankte den Kameraden der
Kriegerkameradſchaft Groß=Gerau für ihr Erſcheinen, weiter dem
Referenten. Pg. Wagner, für ſeine Ausführungen und dem
Kame=
rat Dieter, als dem Kreisobmann des NSKOV., daß er die
An=
regung zu dieſem Abend gegeben habe. Er ſprach die Hoffnung
aus, daß es noch recht oft Gelegenheit geben möge, auf dieſe Art
ein Zuſammenarbeiten der drei Verbände zu pflegen. Der
Kreis=
führer des NSDFB. (Stahlhelm) Vollhard wies darauf hin,
daß dem gemeinſamen Fronterlebnis der Wille zur Kameradſchaft
entſpringe. Er betonte, daß man eine Kameradſchaft pflegen
wolle, die aufgebaut iſt auf das gegenſeitige Kennen und Achten
und auf den inneren Wert des Mannes. So wie uns der Führer
am 1. Mai zu gemeinſamer Arbeit aufgerufen hat, wollen wir
in unſerer Gemeinſchaft zuſammenſtehen. Aufbauarbeit kann nur
in der Volksgemeinſchaft geleiſtet werden und in dieſer
Volks=
gemeinſchaft wollen wir uns zuſammenfinden. Alte
Soldaten=
lieder wechſelten ab in bunter Reihenfolge mit Muſikſtücken der
PO.=Kapelle und mit Liedern und Balladen des Kameraden
Mef=
fert=Walldorf.
00 PARKST HIER
FALSCH
VERScHwiNO in Ru
WiK DRücKEN DANN
EiN AucE zu !!!
POLIZEiAeTT BAONAUHEiR
Auch die Polizei verſteht Humor.
Solche originellen Warnungszettel befeſtigt die Polizei in Bad=
Nauheim an Autos, die an verbotenen Stellen parken. Es iſt
eine höfliche und humorvolle Warnung, der jedoch die Strafe folgt,
wenn ſie unbeachtet bleibt.
wärst du nie von mie gegangen.
Roman von Erich Ebenstein
Nachdruck verboten
enke dir — ich habe heute den unheimlichen
ſitwiedergeſehen! Aber was haſt du denn, Sigrid,
iit ja ganz blaß und zitterſt . . .?"
in . . . Araber?” ſtammelt Sigrid, der es einen Ruck
ge=
at und die tatſächlich leiſe zittert. „Nicht möglich . . . du
ch getäuſcht haben . .. wie ſollte er hierher kommen?"
if, ich täuſchte mich beſtimmt nicht. Es war draußen in
8e Bananenpflanzung, die Papa uns zeigte, und wo wir
n Luncheon einnahmen. Er ſcheint dort als Kameltreiber
Roi zu ſein, denn er ſchritt mit ein paar andern Leuten
Minem Zuge beladener Kamele einher, die gerade die Plan=
Elließen. Und er ſtarrte mit ſeinen ſtechenden, böſen Augen
7 hnnt auf dich und Papa, die ihr vor mir gingt. Dadurch
nir auf. Als er aber merkte, daß ich ihn beobachtete, duckte
Malch hinter ein Kamel und war im nächſten Augenblick
nden. Was ſagſt du dazu?‟
Ih ſagt gar nichts. Sie iſt für den Augenblick wie
ge=
ſt du es deinem Vater mitgeteilt, Leila?” fragt ſie nach
Paſſe beklommen.
Eia ſchüttelte den Kopf. „Ich wollte es urſprünglich tun,
yr war heute ohnehin nicht guter Laune, da wollte ich
Digen nicht noch vermehren und unterließ es. Auch wollte
Weuche erſt mit dir beſprechen.”
iam war dein Vater nicht guter Laune? Gerade heute
unſeres Ausflugs ſchien er mir heiterer als in den letzten
1 er ſich zuſammennahm, um uns das Vergnügen nicht
Aber du haſt ganz richtig geſehen, daß er während der
are in gedrückter Stimmung war, und zwar — ſeit dem
Murd Stirbeys vor drei Tagen, der ihn im Auftrag des
* aufſuchte. Er hat mir heute auch einiges über die
Sor=
yraut, die ihn ſeitdem bedrücken, aber ich fand mich nicht
eh t darin. Vielleicht wird es dir leichter.”
M— es ein Geheimnis iſt, ſprich nicht darüber, liebe Leila,
Wnäire ein Vertrauensbruch deinem Vater gegenüber.”
een, für dich iſt es kein Geheimnis. Papa bedauerte im
De IBerade heute, daß du nicht mit dabei warſt, als er von
2e Nprach. Er gibt viel auf dein Urteil. Er ſagte: „Auch
N ich in Europa gelernt, daß es zuweilen beſſer iſt, ſich
Sn Frauen zu beraten als mit Freunden, die meiſt Partei
D 2A nur an ihren eigenen Vorteil denken. Frauen haben
4 ſicheren und richtigeren Inſtinkt als Männer — ſogar
Sn Dder Politik.”
handelt es ſich um eine politiſche Sache?
Lu weißt, daß mein Großvater ſeinerzeit durch den räu=
Einfall eines ehrgeizigen Nachbarn aus ſeinem Reich,
kauf
Rtrieben wurde. England ſah damals untätig zu, ja
L La W an, daß ihm der Thronwechſel ganz gelegen kam da
Nater nicht als Freund Englands galt, obwohl er ſeinen
imen Vater, in England erziehen ließ. Du kennſt die hie=
Sr kältniſe ſchon ſo weit, daß du weißt. England läßt den
eingeborenen Maharadſchas ziemlich viel Freiheit über Tod und
Leben ährer Untertanen und in internen Angelegenheiten. Aber
es beſteht darauf, daß ſie ſich von einem engliſchen Ratgeber in
allen politiſchen Dingen ,beraten’ laſſen, um Englands Pläne
nicht zu ſtören.”
„Ich verſtehe. Dein Großvater erwies ſich wohl als kein allzu
gefügiges Werkzeug des ihm beigegebenen engliſchen Bevaters?”
„So iſt es. Darum überließ man ihn ſeinem Schickſal und
hoffte, in ſeinem Nachfolger, Amahd Gandhara, ein willigeres zu
finden. Indeſſen man täuſchte ſich darin. Amahd Gandhara, ein
Deſpot, ging ſehr bald ſeine eigenen Wege und machte in letzter
Zeit wiederholt offen Front gegen England. Da erinnerte man
ſich plötzlich wieder an meinen Vater, von dem man wußte, daß er
ein Freund abendländiſcher Kultur und insbeſondere Englands
iſt, da er deſſen Verdienſte für Indien anerkennt und ſie über
manche Nachteile ſtellt, die man der ſogenannten Fremdherrſchaft‟
zur Laſt legt.”
„Ich weiß, dein Vater ſchätzt vor allem die Ordnung, die
mo=
derne Kultur und die techniſchen Fortſchritte, die durch die
Eng=
länder ins Land kamen. Wir ſprachen öfter darüber. Und jetzt?
Will man ihn wieder in ſeine Rechte einſetzen?” fragt Sigrid, die
geſpannt zugehört hat.
Leila nickt.
„In Talhore ſind Unruhen ausgebrochen. Auch das Volk iſt
nicht mit dem neuen Maharadſcha zufrieden und ſehnt ſich nach
einem gerechteren, weniger grauſamen Herrſcher. England wäre
unter gewiſſen Vorausſetzungen bereit, die Unruhen zugunſten
meines Vater auszunutzen und ihm wieder auf den Thron zu
ver=
helfen. Lord Stirbey ein Vertrauensmann des Vizekönigs, wurde
hierher geſandt, um die Vorbeſprechungen mit Vater einzuleiten.
Man hat nur Vaters Rückkehr aus Europa abgewartet, um damit
zu beginnen.”
„Wie mich das für deinen Vater freut!” ruft Sigrid freudig
bewegt. „Ich hatte immer den Eindruck, daß dieſer edle, weiſe,
abgeklärte Mann unendlich viel Gutes an leitender Stelle wirken
könnte. Und auch — daß er heimlich an der Sehnſucht nach ſeiner
Heimat krankt!“
„Nicht wahr? Dieſen Eindruck hatte auch ich. Aber nun
kommt das Seltſame, in dem ich mich nicht zurechtfinden kann:
Vater ſcheint viel mehr Sorge und Unruhe als Freude bei dieſer
Wendung ſeines Geſchicks zu empfinden. Ja, wenn ich ihn richtig
verſtanden habe, ſo will er lieber ablehnen als annehmen!
Verſtehſt du das?‟
„Nein! Es iſt mir ganz rätſelhaft. Aber ich bin zugleich
überzeugt, daß er gewichtige Gründe für dieſe Auffaſſung haben
muß.”
Sigrid tut kein Auge zu in dieſer Nacht. Das
Wiederauf=
tauchen des Arabers und die Mitteilungen Leilas über eine ſo
einſchneidende bevorſtehende Wendung in dem Geſchick ihres
Va=
ters haben ihre Nerven ſo ſtark erregt, daß ſie keinen Schlaf
fin=
den kann.
Warum wollte der Emir ablehnen, da er doch wie wenige
be=
fähigt und geſchaffen war für die ihm zugedachte Herrſcherrolle?
Und durfte man ihn gerade jetzt, wo ſein Kopf mit anderen
ſo wichtigen Dingen beſchäftigt war, durch Mitteilungen über den
Araber beunruhigen? Andererſeits — wenn ihre eigenen
Befürch=
tungen richtig waren — mußte er vor dem Menſchen gewarnt
werden.
Sigrid beſchließt endlich, die erſte ſich bietende Gelegenheit zu
benutzen, um dem Emir gegenüber die Rede auf den Araber zu
bringen und vor allem feſtzuſtellen, in welchen Beziehungen er
ſeinerzeit zu jenem andern Araber geſtanden, der „ein Dieb und
Mörder und ſchuld an dem Unglück ſeiner Familie” geweſen iſt
ſo hatte der Emir doch damals in Port Said geſagt, als Leila ihm
zum erſten Male von dem Araber ſprach? Und hat hinzugefügt,
daß auf jenen andern Leilas Perſonalbeſchreibung genau ſtimmen
würde, daß es aber unmöglich derſelbe ſein könne, weil jener tot
war.
Dreizehntes Kapitel.
Der Talisman des Maharadſcha von Talhore.
Die gewünſchte Gelegenheit bietet ſich Sigrid ſchon wenige
Tage ſpäter, als ſie nach dem Abendeſſen allein mit dem Emir
auf der Parkterraſſe ſitzt, da Leila ſich eines kleinen Unwohlſeins
wegen früher als ſonſt zur Ruhe begeben hat.
„Sagen Sie, Hoheit, was war das eigentlich für ein Menſch,
deſſen Sie erwähnten, als wir Ihnen damals in Port Said von
jenem unheimlichen Araber erzählten, der uns ſo erſchreckte?”
be=
ginnt Sigrid ſcheinbar gleichgültig. „Sie deuteten an, daß er
mit=
ſchuldig, an dem Unglück Ihres Hauſes ſei . . . kannten Sie ihn
näher?
„Eigentlich nicht. Aber das iſt eine lange Geſchichte, liebe
Frau Sigrid.”
„Wollen Sie ſie mir nicht erzählen?”
„Gern — wenn Sie Intereſſe dafür haben. Es iſt ja kein
Ge=
heimnis dabei, wenn ſie auch bis heute in gewiſſen Punkten dunkel
und unaufgeklärt geblieben iſt.”
Der Emir zündet ſich eine neue Zigarre an und ſchiebt Sigrid
ſein Zigarettenetui näher.
„Vorausſchicken muß ich,” beginnt er, ſich in ſeinen Stuhl
zu=
rücklehnend, „daß wir Aſiaten alle abergläubiſch ſind. Auch ich bin
es bis zu einem gewiſſen Grade, obwohl ich mich ſonſt zu den
auf=
geklärten Menſchen rechne. Talismane, wunderkräftige Edelſteine
und Perlen ſpielen überall in Indien eine große Rolle. So
be=
fand ſich auch im Beſitz unſerer Familie ein koſtbarer Edelſtein,
dem Wunderkraft zugeſchrieben wurde, und der ſeit Jahrhunderten
als Talisman galt, an den das Glück der Maharadſchas von
Tal=
hore gebunden ſei. Der Sage nach ſtammte jener Edelſtein aus
einem alten Schiwatempel, wo ihn ein Brahmane einem meiner
Vorfahren, dem er ſein von einem wild gewordenen weißen
Tem=
pelelefanten bedrohtes Leben verdankte, zum Geſchenk machte . .
Sie lächeln?”
„Ich lächle nur, weil ich derlei alte Sagen entzückend finde
und mich freue, daß man ihnen nicht nur in Europa, ſondern auch
in Indien und — auf der ganzen Welt begegnet! Aber bitte
fah=
ren Sie fort, Hoheit.”
„Nun — dieſer Talisman, der jahrhundertelang auf das
ſorg=
ſamſte behütet wurde, war eines Tages verſchwunden . . .
ge=
raubt worden! Es ſind nun fünfundzwanzig Jahre her .. ."
(Fortſetzung folgt.)
Seite 8 — Nr. 126
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Rachrichten
Mittwoch, 8. Mak
Reich und Ausland.
Die Sihung des Berwallungsrakes
des Leuſcen Menßs.
München. Am Montag nachmittag fand im
Ehrenſaal die 24. Ausſchußfitzung des Deutſchen
Muſeums ſtatt, zu der Vertreter des Reiches, der
Länder und der Stadt München, Träger
glanz=
voller Namen der Wiſſenſchaft, Wirtſchaft,
In=
duſtrie und Technik aus allen Teilen des Reiches
erſchienen waren. Der Vorſitzende des
Vorſtands=
rates, Kommerzienrat Dr. Röchling, Völklingen,
gedachte der im vergangenen Jahre verſtorbenen
Förderer des Muſeums. Geheimer Regierungsrat
Profeſſor Dr. Zenneck erſtattete hierauf den
Ver=
waltungsbericht. Die Einnahmen und Ausgaben
ſtellten ſich im abgelaufenen Jahr auf 1025 233
Mark. Der Voranſchlag für das neue
Haushalts=
jahr ſtellt ſich in Einnahmen und Ausgaben auf
1 102 071,09 Mark. An Stelle des ausſcheidenden
Vorſitzenden des Vorſtandsrates Röchling wurde
Generaldirektor Dr. Julius Dorpmüller von der
Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft gewählt.
2as Urkeil im Prozeß gegen die
Faengvder Poſfäler.
Berlin. Nach viertägiger Verhandlung
ver=
kündete die Strafkammer des Potsdamer
Land=
gerichts das Urteil im Prozeß gegen die drei
Nathenower Poſträuber. Der Hauptangeklagte,
der 42jährige Otto Wolff, wurde wegen
gemein=
ſchaftlichen Diebſtahls zu fünf Jahren drei
Mo=
naten Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt
ver=
urteilt. Der 47 Jahre alte Wilhelm Zepernick
er=
hielt vier Jahre Zuchthaus und fünf Jahre
Ehr=
verluſt. Der dritte Angeklagte, der 47jährige
Albert Ruhnau, wurde wegen Mangels an
Be=
weiſen freigeſprochne.
Die Täter hatten in der Nacht zum 30. Oktober
1925, alſo vor faſt zehn Jahren, Werte im
Geſamt=
betrag von 100 000 Mark aus der Packkammer
ge=
raubt, die mit dem D=Zug Berlin-Hannover
ein=
getroffen waren. Erſt kürzlich war es gelungen,
die Täter zu faſſen.
Zeuergefecht zwiſchen Pollzei und
velleen.— Eein Hüder eiſchäfen.
Gleiwitz. Das Polizeirevier Miechowitz
er=
hielt am Dienstag aus der Bevölkerung die
Mit=
teilung, daß ſich die Brüder Hermann und Paul
Wollny, die wegen kürzlich verübter
Raubüber=
fälle in Stokarzowitz und Friedrichswille geſucht
wurden, in der Wohnung ihrer Mutter in
Mie=
chowitz aufhielten. Die Schutzpolizei nahm mit
Unterſtützung der Kriminalpolizei eine umfaſſende
Abriegelung des betreffenden Straßenviertels
vor, an die ſich eine Durchſuchung der Häuſer und
Höfe anſchloß. — Die Verbrecher waren inzwiſchen
aus der Wohnung geflüchtet und hielten ſich in
den angrenzenden Gärten auf. Bei der
Annähe=
rung der Polizei hielt ſich Paul Wollny in der
Aſchengrube eines Hofes in der Felixſtraße
ver=
ſteckt. Hermann Wollny hielt ſich in der Nähe auf.
Beide feuerten mehrere Schüſſe auf ihre Verfolger
ab, die das Feuer erwiderten. Paul Wollny
er=
hielt von einem Schutzpolizeibeamten einen Schuß
ins Herz. Hermann Wollny feuerte weiter. Es
gelang aber zwei Schutzpolizeibeamten ihn
nieder=
zuſchlagen und dann zu überwältigen. Er erlitt
leichte Kopfverletzungen und konnte ſofort einer
eingehenden Vernehmung unterzogen werden, in
deren Verlauf er ein Geſtändnis ablegte. Er hat
zugegeben, mit ſeinem Bruder und dem noch
ge=
ſuchten Nowack die beiden Raubüberfälle in
Sto=
karzowitz und Friedrichswille ausgeführt zu
haben. Eine Beteiligung der Verbrecher in der
Raubmordſache Berger in Gleiwitz kommt nicht
in Frage.
Sühne für den Mord an dem Bildhauer Wrampe.
Die Täterin zum Tode verurteilt.
München. Vor dem Schwurgericht in
Mün=
chen I gelangte geſtern die Mordtat an dem
Bild=
hauer Wrampe, der bekanntlich von ſeiner
Ge=
liebten im November v. J. in ſeiner Wohnung
erſchoſſen worden war, zur Verhandlung. Die
40 Jahre alte Angeklagte Anna Burghart gab bei
ihrer Vernehmung die Tat auch zu, führte aber
zu ihrer Entlaſtung an, aus Eiferſucht zur Waffe
gegriffen zu haben. Schon im Herbſt 1933 ſei ihr
der Gedanke gekommen, ſich und den Geliebten zu
erſchießen, nachdem ſie ſich von ſeiner Untreue
habe überzeuge müſſen. Die Angeklagte ſchilderte
dann den Hergang der Tat, nach der ſie einen
Selbſtmordverſuch unternahm, der aber mißlang.
Nach längerer Beratung wurde die Angeklagte
zum Tode verurteilt. In der Begründung des
Urteils heißt es u. a., daß das Gericht zu der
Ueberzeugung gekommen ſei, daß die Mordtat
vor=
ſätzlich geſchehen ſei und daß daher auch auf
Mord erkannt werden müſſe. Die Angeklagte
nahm das Urteil gefaßt entgegen".
Von den Mittagsſtunden ab ſtauten ſich die Menſchenmengen vor dem Buckingham=Palaſt und immer wieder mußte der König auf den Balko=
Wie aus Hofkreiſen bekannt wurde, hatte ſich König Georg über keine Ehrungen ſo gefreut wie über den Geſang des fröhlichen und durchaus
lichen Studentenliedes „He ist a jolly good fellow ...‟ (Er iſt wirklich ein guter Kerl .. .), das die Menge angeſtimmt hatte. Auf dieſem B
man den König und die Königin mit den Prinzen und Prinzeſſinnen auf dem Balkon des Buckingham=Palaſtes während der Huldigungen des
Die Skaakskaroſſe des engliſchen Königspaares auf der Rückkehr von der St. Pauls=Kakhe
Der große Freudentag des engliſchen Volkes iſt zur allgemeinen Zufriedenheit verlaufen. Millionen Menſchen wurden Zeugen eines einag
prunkvollen Ereigniſſes. Unſer Bild zeigt die Rückkehr der Staatskaroſſe mit dem Königspaar von der St. Pauls=Kathedrale nach dem Buik
Scherl-Bildm
Palaſt. Unabſehbar ſäumen die Menſchenmaſſen die Durchfahrtsſtraßen.
Nach Genuß von Kuchen geſtorben.
Bad Reichenhall. Die zehnjährige
Toch=
ter des Bauern Enzinger in St. Zeno fand am
Sonntag nachmittag auf der Straße ein
gutver=
ſchnürtes Paket mit Kuchen, das ſie mitnahm und
zu Hauſe verzehrte. Nach kurzer Zeit zeigten ſich
heftige Vergiftungserſcheinungen, denen das Kind
Montag früh unter fürchterlichen Schmerzen
er=
lag. Der ältere Bruder des Mädchens und der
65jährige Großvater, die beide nur wenig von
dem Gebäck genoſſen hatten, erkrankten gleichfalls
ſchwer, ſie befinden ſich jedoch außer Lebensgefahr.
— Die Herkunft des Gebäcks — es handelt ſich um
ſogenannte Cremeſchnitten — iſt noch nicht
be=
kannt. Auch ſteht bisher nicht feſt, ob es ſich um
verdorbene oder vergiftete Ware handelte.
Die Leichenöffnung der zehnjährigen Tochter
des Bauern Enzinger in St. Zeno hat ergeben,
daß der Tod infolge ſtarken Giftes eingetreten
iſt. Die Cremeſchnitten, die das Mädchen, wie
ge=
meldet, gefunden hatte, waren alſo vergiftet. Die
Kriminalpolizei hat auch bereits eine Frau
feſt=
genommen, die als Täterin mit größter
Wahr=
ſcheinlichkeit in Frage kommt. Es handelt ſich
ver=
mutlich um einen Racheakt.
Beiſekung der Opfer des
Flugzeng=
unglücks im Sichkelgebirge.
Trauerparade für General Höring.
Stuttgart. Unter großen militäriſchen
Ehren wurden am Dienstag vormittag vier von
den ſieben Opfern des Flugzeugunglücks im
Fich=
telgebirge, der Artillerieführer III in Oppeln,
Generalmajor Höring, ſeine Gattin und das
ſiebenjährige Töchterchen, ſowie der Oberleutnant
der Fliegertruppe Walter Braun aus
Ludwigs=
burg auf dem Prag=Friedhof in Stuttgart zur
Einäſcherung geleitet. An der militäriſchen
Trauerparade beteiligten ſich Abordnungen aller
Waffengattungen des Wehrkreiskommandos. Unter
den Trauergäſten befanden ſich führende Männer
der Wehrmacht, des Staates und der Partei, an
ihrer Spitze der Chef der Heeresleitung, General
der Artillerie Freiherr von Fritſch,
Reichsſtatt=
halter Gauleiter Murr, der Befehlshaber im
Wehrkreiskommando VIII. Generalleutnant von
Kleiſt, der Befehlshaber im Wehrkreis V.
Gene=
ralleutnant Geyer, ferner als Vertreter des
Luft=
fahrtminiſters General Göring und des
Staats=
ſekretärs Milch der Befehlshaber im Luftkreis V.
Generalleutnant Eberth=München, SA.=
Obergrup=
penführer von Jagow=Berlin, SA.=Gruppenführer
Ludin und viele Generäle der alten Armee. Die
Flieger=Landesgruppe, der NS.=Deutſche
Front=
kämpferbund (Stahlhelm) und die Hitlerjugend
hatten Abordnungen geſtellt. Nach der Einſegnung
durch den Geiſtlichen wurden die Färge in das
Krematorium geleitet, während die Muſik das
Lied vom guten Kameraden ſpielte und eine
Bat=
terie drei Salutſchüſſe abfeuerte.
Amſelneſt gefährdet
Jubiläums=
freudenfeuer.
London. Am Abend des Jubliäumstages
wurden in ganz England 2000 Freudenfeuer
ent=
facht. Zu dieſem Zweck waren ſchon vor Tagen
rie=
ſige Holzſtöße errichtet worden. Beinahe hätte
aber die Natur in einem Fall einen Strich durch
die Rechnung gemacht, denn im Southminſter, wo
ſich der Feſtausſchuß ſchon ſehr früh an die Arbeit
gemacht hatte, war eines Morgens auf der Spitze
eines Holzſtoßes ein Amſelneſt entdeckt worden,
in dem das Weibchen auf fünf Eiern ſaß. Der
Feſt=
ausſchuß war in Nöten, da er es für roh und
brutal hielt, die brütende Amſel zu entfernen,
andererſeits aber auf das Abbrennen des
Freu=
denfeuers nicht verzichten wollte. Der Eigentümer
des Grundſtückes, der zugleich Vorſitzender des
dortigen Tierſchutzvereins iſt, beſtand darauf, daß
der Vogel nicht geſtört werden dürfe und drohte
mit ſeinem Rücktritt aus dem Feſtausſchuß für
den Fall, daß das Neſt geopfert werden ſollte.
In=
zuiſchen hat die Natur ſelbſt entſchieden, denn ein
Kuckuck — ſo wird wenigſtens in einem
Zeitungs=
bericht behauptet — hat über Nacht die fünf Eier
aufgefreſſen, ſo daß am Montag abend das Signal
„Alles klar!” gegeben werden konnte.
Tribüneneinſturz in Newcaſtle. — 68 Verletzte.
London. Der einzige ernſte Unfall, der ſich
am Jubliäumstage ereignet hat, wird aus
New=
caſtle on Tyne gemeldet, wo während der Parade
eine Tribüne zuſammenbrach. 68 Perſonen
muß=
ten ſich in ärztliche Behandlung begeben, 18 von
ihnen wurden ins Krankenhaus eingeliefert.
Jackie Coogan mit dem Auko verdt
* Der weltbekannte, amerikaniſche
Jackie Coogan, den wir noch aus
ſeine-
filmen zuſammen mit Charlie Chaplä;!.
iſt bei einem ſchweren Automobilunfal
verletzt worden. Jackie Coogan war m
Vater und drei Freunden der Familä
Rückfahrt von einem Autoausflug nach 9
der Coogans in der Nähe von San Dieg
fornien. Der Vater des Filmkünſtlew,
Steuer des ſchweren Wagens. In der
Schlucht verlor er aber die Gewalt
Wagen, der mit einer Geſchwindigkeit—!
100 Stundenkilometern dahinraſte. —
ſtürzte von der Böſchung etwa 20 Me=”
die Schlucht ab. Nach dem Bericht and:”
paſſanten, die den Unfall
mitangeſeh=
überſchlug ſich der Unglückswagen
vie=
vorderen Teil des Wagens ſaß der Vat
weiter das in Amerika heute ſehr berück
kind Junior Durkin und der Regiſſeur
Horne und der Inſpektor der Farm
Charles Jones. Alle drei wurden auf
getötet. Jackie Coogan, der hinten in 2
des Sportwagens ſaß, iſt der einzig Ue
dieſes ſchweren Unglücks. Er wurde
ſchweren inneren Verletzungen und Bru-7
gen in ein Krankenhaus in Los
Ang=
liefert, wo er in bedenklichem Zuſtand.
liegt.
Brandkataſtrophe in einem hiſtoriſche
Brüſſel. Das berühmte und
denkwürdige Schloß Chimay, das der
von Caraman=Chimay gehört, iſt
Feuersbrunſt vollſtändig zerſtört wo‟
Nr. 126 — Seite 9
der SpUk.
iſter wahren Begebenheit erzählt.
Von Paul Sachſenmaier.
Nikolaus lebte damals auf Gut
Dünagebiet. Das Ruſſiſche Reich
ſc durch den Zaren regiert und die
es Weltkrieges waren den Völkern
W9. Onkel Nikolaus und ſeine Familie
n als Förſtereheleute auf eigenem
ei Wald begrenzte Oglai nach allen
manche Wegſtunde war nötig, um
* Stadt zu erreichen.
ſmeuten ſich die Bewohner im Hauſe
Likolaus auf jeden Beſuch, war ein
9 ſelten und währte immer zu kurz.
ein lieber Bekannter bei ihnen ein=
2 der blieb er nur einige Stunden,
ien Morgen weiterzureiſen. Dadurch
1 Tag, man ſchrieb Anfang Mai, als
guer im Gedächtnis der Bewohner
S allein noch ein weiteres feſtigte
in der Erinnerung von Onkel
ſeen Männer ſaßen noch abends im
Dmer des Förſters auf Oglai
zu=
er der Gaſt erzählte von einem ſelt=
Sen uchnis, deſſen Schreck ihm immer
SDeE T ein qualvolles Nachfühlen brachte.
No berichtete er, „als ich noch als
: den nördlichen Waldgebieten tätig
* mich eine Streife nach Wilddieben
im den nächtlichen Wald. Rings um
Bten tauſend Stämme ſteilauf und
2 zu mächtigen Kronen. Die rauſch=
ten wie ein gewaltiges Orgelſpiel in die
ge=
ſpenſtige Nacht. Ueber mir herrſchte ein Wogen
und Neigen, ſchüchternes Rauſchen, pfeifendes
Ziehen und dann wieder Stille. Spukhaft
dünkte mir dies Geſchehen. Eine ſchmerzende
Bangigkeit, gegen die ich mich vergeblich
wehrte, niſtete ſich in mein Gemüt. Dies
Ziſchen, Fauchen und bedächtige zeitweilige
Lauſchen verwirrte mich immer mehr. Ich
glaubte, alle Geſpenſter wären ihren Verließen
entſtiegen, der Wald von ihnen behauſt und
ich ihnen hilfslos verfallen.”
Der Erzähler ſtieß haſtig eine Rauchwolke
gegen die Decke, eine innere Erregung zitterte
leiſe in ſeinem Körper nach. Er fuhr fort:
„Da ſtand ich nun vor einer ſchmalen
Lich=
tung. Ein weißes Etwas wogte vor meinem
Auge. Es tänzelte hin und wieder zurück.
Seine Mitte glänzte und war hell und loſe
und lebendig wie ein Blattſpiel. Leiſes Raunen
ging von ihm aus. Mir dünkte, es käme auf
mich zu, um mich zu ergreifen. Ich legte an.
Ich ſchoß. Und dann: ein Rauſchen und
Ziſchen, ein ziehender Ton. Das Geſpenſt
be=
wegte ſich weiter — ſo meinte ich wenigſtens.
Ich ſchoß erneut. Eine geheimnisvolle Angſt
befiel mich. Wenn ich gegen einen Menſchen
geſchoſſen hätte! Das Geſpenſt wurde dunkler,
verſchwand. Ich ſah es nimmer. Ich ergriff
die Flucht. — — Am andern Tag fand ich eine
Birke, meine Schüſſe ſaßen im Stamm.
Mond=
licht, Blattwerk und Wind hatten mich genarrt.”
Der Erzähler ſchwieg, keiner der Männer
lachte. Sie kannten zu gut Ernſt und Schreck
einer ſolchen Täuſchung. Nach einer Weile
ſag=
ten ſie einander Gutenacht; der Gaſt ging zu
Bett, Onkel Nikolaus auf die Suche nach
Wild=
dieben.
Langſam ſtreifte der Förſter auf Oglai durch
ſeinen Beſitz. Die Erzählung von vorher klang
in ihm nach. Ob auch er ſo gehandelt hätte
bei dieſem Begebnis?. Wohl kaum. Er haßte
den Abergläuben der Ruſſen und unterband
ihn, wo es nur möglich. Allein auch bei ſeinen
Stammesgenoſſen, den Deutſchen, lebte noch
ein Reſt dieſer alten Ueberlieferung, auch bei
ihnen galt die Walpurgisnacht als etwas
Be=
ſonderes. Und heute war ſie.
Bei Onkel Nikolaus zeigte ſich derlei als
überwunden. Ausſchau haltend ſtreifte er durch
ſein Reich; aber ruhelos und dunkel ſtand
Wald und Nacht. Er war wohl umſonſt
aus=
gegangen, in der Walpurgisnacht getraute ſich
wohl kaum ein Wilddieb auf verbotene Fährte.
So kehrte er bald um und ſtrebte auf einem
andern Weg als er gekommen wieder nach
Hauſe zurück. Sein Gewehr hing feſt über
der Schulter und ſeine Gedanken hatten freie
Bahn, bis er betroffen aufſieht,
Zwiſchen den Stämmen glänzt nämlich ein
Licht. Langſam irrt es am Boden dahin. Bald
hebt’s ſich höher, bald ſpringt’s wie
auf=
geſcheucht ein wenig zur Seite.
Der Förſter ſteht wie gelähmt. Ein Geiſt!
fährt es ihm durch den Sinn. Oder der Mond?
Oder eine Birke? Oder Waſſer? — Aber nein,
nicht eine einzige Birke beſitzt er ja unter
ſeinem Beſtand! Und Waſſer? — Nein! Und
der Mond ſteht gegenwärtig überhaupt nicht
im Himmel!
Doch jetzt erblickt er ein verſchwommenes
Geſicht. „Halt!” gellt es jäh durch die Nacht.
Das Gewehr im Anſchlag, ſo ſteht er da.
Das Licht ſpringt auf und wankt leicht in
der Runde. Der Förſter ſieht, wie ſich ſein
Ewoch, 8. Mai 1935
uf den Ballt.
ind durchau=
Auf dieſen ?
rneinem letzten
Samstagnachmittagsbum=
den Darmſtädter Schaufenſtern vorbei
1 feſtgeſtellt, daß in den Auslagen hie und
ſin Badeanzüge, Bademäntel und was ſonſt
un Baden gehört, auftauchten. Zu Hauſe
1 dann mein Badezeug einer tiefſinnigen
hirung unterzogen, und ich glaube, das
ha=
ch mehr Darmſtädter getan. Langſam
a auch Zeit, die Woogsſaiſon 1935 hat
en, und das iſt für uns doch ein Ereignis,
Wichtigkeit durchaus mit der Londoner
„”, von der man eben ſoviel lieſt,
konkur=
kenn.
hhaftig, der Mai hat es mit
Sonnen=
blauem Himmel und faſt ſommerlicher
e gleich ſo gut mit uns gemeint, daß wir
hi Vergnügen und Sehnſucht an unſeren
Aoog oder das Stadion denken konnten
die See oder den See ausmalten, in die
s im Sommerurlaub ſchwimmenderweiſe
ſtürzen werden. Denn daran kann und
in” heute niemand hindern. Wenn Goethe
en Freunden ſich einmal das Vergnügen
reibades geſtattete, dann gab es noch
ernen Skandal, und er ſelbſt tut in
ſpä=
ahren dies Baden im fließenden Waſſer
ſie „Jugendtorheit” ab. Ja, man ſtand
ſ Waſſer eben nicht immer auf ſo gutem,
ſhte ſagen kameradſchaftlichen Fuße wie
Ate. „Waſſer iſt ungeſund!” hieß es noch
Jahrhundert, und die damalige Mode
dringend vor allzu häufigem Waſchen,
ſerdings großmütig zu, daß man „
manch=
den könne. „Manchmal” iſt ja nun ein
dnbarer Begriff, ebenſo wie die
Forde=
nes Sauberkeitsfanatikers des 17.
Jahr=
i, der vorſchlug, man ſolle ſich wenigſtens
zu” die Füße einmal waſchen.
grlante 18. Jahrhundert liebte auch noch
1h mehr die Anwendung wohlriechender
als des Waſſers. Erinnern Sie ſich
die Waſchgelegenheiten in den
fürſt=
chlafgemächern, die Sie doch ſicher mal
chrigung eines Schloſſes aus jener Zeit
ſhrben? Entweder glänzten die
Waſch=
geiten ganz durch Abweſenheit oder es
4 lächerlich kleine Schälchen und
Krüg=
wir heute gar nicht mehr auf die Idee
was zum Waſchen zu benutzen.
ſchniend für dieſe Zeit, die das Waſſer
Form zierlicher Springbrunnen und
Arliebte, iſt die Tatſache, daß es der ein=
Adewanne in Verſailles paſſieren konnte,
ehen — eingemauert zu werden.
Zufäl=
ſchie man ſie ſpäter wieder und — machte
ngbrunnenbecken daraus.
arte dann ſo eine mutige Frau wie
Intoinette einen ſchweren Stand: ſie
ſiglich in einem auf Räder montierten
— ſoviel hatte ſie durchgeſetzt; aber
ſſtte machte ihr doch einen Strich durch
vergnügen: Da die vornehmſten Wür=
Hei der königlichen Toilette anweſend
en, mußte Marie Antoinette wohl oder
nem bis zum Hals zugeknöpften
Leinen=
ſcen. Und was bekam ſie nicht alles zu
Las Baden ſchadet dem Körper” und
Pigt die Geſundheit”! Nichtsdeſtoweniger
die Königin durch, daß ihren Kindern
be „erlauchte Perſönlichkeit die Zähne
ſurden — zweimal wöchentlich! Die
räumte dann mit dieſen „Auswüch=
Paneien régime gründlich auf, und erſt
weleons Gemahlin Joſefine wurde das
inn große Mode, wenigſtens in Paris.
dann goldene Badewannen oder Bade=
FrForm antiker Tempel, und der Sei=
Auc ſtieg ungeheuer. Man badete in
Duftwaſſern, in was weiß ich ſonſt
Alie ſe Reinlichkeitswelle verebbte wieder
Wandere Modeangelegenheit, denn wei=
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
ter war’s damals nicht. Und es iſt doch noch ein
weiter Weg von der Badewut der Pariſerinnen
zu Anfang des vorigen Jahrhunderts bis zu der
Selbſtverſtändlichkeit, mit der Sie ſich kopfüber
in den Woog ſtürzen.
Till.
Freude am baikon.
Von Ilſe Mahl.
Mit den erſten warmen Tagen erwacht die
Freude am Balkon. Wir rücken einen Stuhl
hinaus und ſetzen uns für ein halbes
Stünd=
chen in die Sonne. Es iſt ſchon eine kleine
Vorahnung des Sommers und wir überlegen,
wie wir in dieſem Jahr das kleine Fleckchen,
auf dem wir möglichſt viel von unſerer freien
Zeit verbringen wollen, recht gemütlich
ein=
richten.
Rings herum kommen natürlich Blumen.
Wenn am oberen Rand des Geländers keine
Vorrichtung für die Käſten vorhanden iſt, ſtellen
wir ſie einfach auf den Boden, laſſen die
Pflanzen hinunterhängen oder ziehen ſie an
den Stäben herauf. Richtig, die Käſten! Wir
haben natürlich im Herbſt vergeſſen, die
Pflan=
zen auszutopfen und die geſäuberten Käſten
zum Trocknen aufzuſtellen. Das wollen wir
raſch nachholen. Dann überlegen wir die
Farbe des Anſtrichs. Es ſoll einmal etwas
anderes ſein, als das ewige Dunkelgrün.
Viel=
leicht weiß, das paßt auch zu allen Blumen
und wirkt immer friſch. Oder aber eine andere
helle Farbe, roſa oder gelb, die vielleicht mit
unſeren Balkonmöbeln harmoniert. Nur müſſen
wir dann vorher ganz genau wiſſen, was wir
in die Käſten pflanzen, damit ſich die Farben
nachher nicht ſtechen.
Nach den Balkonmöbeln wollen wir auch
gleich ſehen. Sie müſſen natürlich einen friſchen
Anſtrich bekommen. Nicht nur aus
Schönheits=
gründen, ſondern auch zum Schutz gegen
Wit=
terungseinflüſſe. Haben wir Korbmöbel, die
im Lauf der Zeit etwas grau geworden ſind,
ſo verſuchen wir es zunächſt mit ſtarkem
Seifenwaſſer und einer feſten Bürſte. Will das
nicht viel helfen, ſo verwenden wir eine Löſung
von dem allerdings giftigen Sauerkleeſalz.
Und dann iſt da der Seſſel mit der
ſchad=
haften Stelle, an der Tante Frieda letztes Jahr
ihr ſchönſtes Kleid zerriſſen hat. Man hat ihn
natürlich bis heute noch nicht repariert. Ein
Nagel ſteht heraus, das Rohr hat ſich abgelöſt
und ringelt ſich auf. Wir wickeln nun ziemlich
feſt Baſt um dieſe Stelle und nageln ihn mit
Scherl-Bildmaterndienst.
Frühlingszeit — herrliche Zeit!
kleinen Stiften feſt. Sollen Rohr= und
Korb=
möbeln ihren früheren Lackglanz wieder
er=
halten, ſo ſtreicht man ſie mit einer ganz
be=
ſtimmten Lackmiſchung aus der Drogerie.
Unſeren Kiſſen geben wir einen neuen
Be=
zug aus kleingeblümten deutſchen Kretonne.
Wenn nötig, beſorgen wir für den Steinboden
eine Kokos= Stroh= oder Baſtmatte. Haben
wir ſchon eine vom Vorjahr, ſo hängen wir
ſie eine Zeitlang unter fließendes Waſſer,
da=
mit aller Staub herausgeſpült wird.
Man kann auch ringsherum am Gitter zum
Schutz gegen Wind und neugierige Blicke
ge=
ſtreiften Markiſenſtoff ſpannen. Man zieht
heute die großen verſtellbaren Sonnenſchirme
vor.
Nun fehlt uns noch eine hübſche Tiſchlampe
für die lauen Abende. Vielleicht laſſen wir in
dieſem Jahr auch eine Steckdoſe auf dem
Balkon anbringen, damit wir die Lampe
be=
quem anſchließen können.
Bleibt nur zu wünſchen, daß wir recht viel
Zeit und viele ſchöne Tage haben, um unſer
Erholungsplätzchen richtig genießen zu können.
Wiſſenswertes Allerlei.
Die Junggeſellen in Aethiopien umgeben
ihre Hütten mit Zäunen aus zugeſpitzten Pfei=
„lern, um ſich vor den unverheirateten jungen
Mädchen zu ſchützen. Wenn es einem jungen
Mädchen gelingt, über den Zaun zu klettern und
ſich bis Sonnenaufgang in der Hütte des
Jung=
geſellen zu verſtecken, ſo iſt es ſeine Pflicht, ſie
zu heiraten. Die jungen Aethiopierinnen ſind
ungewöhnlich geſchickt im Klettern, und es ſoll
gar nichts Ungewöhnliches ſein, daß Ehen auf
dieſe Weiſe zuſtande kommen.
Menſchen, die infolge übermäßiger
Anſtren=
gung oder Arbeit einen
Nervenzuſam=
menbruch erleiden, werden neuerdings
viel=
fach dadurch geheilt, daß man ihnen irgend eine
körperliche Beſchäftigung gibt, bei der ihre
Ner=
ven ſich oft erſtaunlich ſchnell und gut erholen.
Malen, Zeichnen, Sticken, Tiſchlern ſind
Beſchäf=
tigungen, die für das Nervenſyſtem
außer=
ordentlich günſtig erſcheinen. Auch bei
neuroti=
ſchen Kindern hat man Verſuche mit dieſer
Be=
handlungsmethode gemacht. Ein ſiebenjähriges
Mädchen, das ſo ſchüchtern war, daß es in der
Gegenwart Fremder überhaupt nicht ſprach,
wurde mit Zeichnen beſchäftigt, und während es
bei dieſer Arbeit war, begann es ganz von
ſel=
ber, allmählich mit den Leuten zu ſprechen. Mit
der Zeit wurde die ganze krankhafte Scheu
über=
wunden.
Die franzöſiſchen Bauern ſtellen — ſo heißt
es — niemals einen Knecht ein, bevor ſie ihn
eſſen und Käſe ſchneiden ſahen. Sie ſagen:
Wenn ein Menſch zu ſchnell ißt, wird ſeine
Ar=
beit nachläſſig ſein. Wenn er zu langſam ißt,
iſt er auch ein langſamer Arbeiter. Wenn er
dicke Scheiben vom Käſe ſchneidet, iſt er
ver=
ſchwenderiſch. Wenn er den Käſe hauchdünn
ſchneidet, iſt er kleinlich. Am beſten nimmt man
einen Mann, der ſein Eſſen in mäßiger
Schnel=
ligkeit verzehrt und ſeinen Käſe weder
ver=
ſchwenderiſch, noch übermäßig ſparſam ſchneidet.
Bei den alten Griechen war der Adler der
heilige Vogel des Zeus. der Bote und Begleiter
des Weltkönigs. E= ſpielt in der griechiſchen
Sage eine bedeutſame Rolle. Als Heereszeichen
wurde der Adler von den Perſern benutzt, bei
denen ein goldener Adler mit ausgebreiteten
Flügeln auf einem Spieß dem Heere
vorange=
tragen wurde. Dieſe Sitte ging auch auf das
ägyptiſche Reich über. Bei den Römern war
der mit Blitz und Donnerkeil ausgerüſtete Adler
das Symbol Jupiters und wird auf Münzen,
Zeptern und Helmen abgebildet.
Bei den Adonisfeſten, die von den Griechen
im Frühling gefeiert wurden, ſpiekten die
ſo=
genannten Adonisgärten eine beſondere Rolle.
Es waren dies irdene Gefäße oder Körbe, die
mit Erde gefüllt waren, worin man in wenigen
Tagen zarte Pflanzen trieb, die man nach dem
raſchen Verwelken ins Waſſer warf.
Auf den längeren Eiſenbahnſtrecken der
Ver=
einigten Staaten kann man jetzt während der
Fahrt von einem Zahnarzt behandelt werden.
Er hat in einem der Wagen ein vollſtändig
ein=
gerichtetes Konſultationszimmer, in dem er die
Patienten empfängt.
Schein an den Baumſtämmen bricht. So
ſchwebt’s eine Weile dann ſinkt ſeine Flamme
tiefer und ſtreicht immer mehr dem Manne
entgegen.
Der kennt ſich nimmer, ſeine Finger
krampfen ſich um Kolben und Lauf. Seine
Glieder zittern, Angſt ſchnürt ſein Inneres
zu=
ſammen. Schweiß ſteht auf ſeiner Stirn und
rinnt über Rücken und Bruſt. Er iſt ein
an=
derer geworden in der letzten Minute.
Jetzt kommt es ganz nah. Ein halbes
Ge=
ſicht ſchaut um einen Stamm der Förſter wankt.
„Halt!!” krächzt ein Schrei. Ein Schuß
durchſchreckt die Stille.
„Heilige Maria!” kommt’s aus dem Licht,
das nun in Mannshöhe ſteht.
„Wer ſeid Ihr! Ein Geiſt! Gebt Antwort!”
„Ein Weib — ein Weib!”
„Ein Weib „?‟ Eine Hexe!‟. Der Mann
ringt nach Luft.
„Nein, die Marows!”
„Die Marows. .?" Onkel Nikolaus ſteht
vor ihr. Sein Atem iſt kurz, ſein Körper bebt.
„Seid Ihr getroffen?”
„Nein, Herr” ſpricht ruhig die Alte.
„Gott ſei Dank!” ächzt er. Die Seinen
würden ihn ſo wie er ſteht kaum wieder
er=
kennen.
„Ich ſuche nur Kräuter”, erklärt endlich das
Weib. „Die Kräuter nämlich, die man heute
nacht einſammelt, beſitzen eine beſondere
Heil=
kraft.‟ Die Alte ſpricht faſt ſpukhaft und ſucht
dann weiter.
Der Förſter auf Oglai aber wankte wie
zer=
ſchtegen heim=oärts. Noch heute träumt er
manchmal vom Geiſt am Walpurgis.
Seite 10 — Nr. 126
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 8. Mai
Laubtllfthe Korrerbokräufre.
„Zeit iſt Geld” iſt noch immer das
meiſtge=
brauchte Sprichwort des Amerikaners, und dieſem
Worte gemäß handelt alles, der Kaufmann
ſo=
wohl wie der Beamte und das Militär.
So ſandte während des Bürgerkrieges der
Oberſt Boyd, als ſein Regiment Mangel an
Rindfleiſch litt, folgende kurze und bündige, echt
militäriſche knappe Order an den
Proviant=
meiſter Brown:
„Brown! Rindfleiſch! Boyd!"
Dieſer ſandte das Verlangte mit der ebenſo
lakoniſchen telegraphiſchen Note ab:
„Boyd! Rindfleiſch! Brown!”
Häufig treibt dieſer lakoniſche Stil aber auch
komiſche Blüten ganz grotesker Art. So forderte
einmal der Generalpoſtmeiſter der Vereinigten
Staaten Kerdall den Poſtverwalter eines kleinen
weltentlegenen Städtchens auf, ihm mitzuteilen,
wie weit der in der Nähe des Städtchens
befind=
liche Fluß ins Gebirge hinaufliefe, und erhielt
nach einige Tagen die Antwort: „Der von Ihnen
genannte Fluß läuft nicht auf=, ſondern
ab=
wärts!“
Der Generalpoſtmeiſter jedoch verſtand keinen.
Spaß und erwiderte kurz: „Sie ſind chiermit aus
Ihrer Stellung als Poſtverwalter entlaſſen und
werden die in Ihren Händen befindlichen Gelder
Ihrem Nachfolger übergeben.”
Der Abgeſetzte erwiderte prompt: „Die
einge=
gangenen Beträge für das verfloſſene Quartal
betragen fünfundneunzig Cents; die Ausgaben
in derſelben Zeit für Licht und Bindfaden
be=
tragen einen Dollar und fünf Cents. Ich
er=
warte, daß Sie meinen Nachfolger zur
Aus=
gleichung der Differenz beauftragt haben.”
Leute, die ſich über Undank und
Vernachläſ=
ſigung zu beſchweren haben, pflegen ſich in der
Regel nicht kurz zu faſſen; aber ein alter
eng=
liſcher Soldat bildete eine glänzende Ausnahme;
er ſchrieb an den Kriegsminiſter im Jahre 1760:
„Sir! Ich diente als Leutnant unter General
Stanhope, als er im Jahre 1708 die Inſel
Minorka eroberte, wofür der General zum Lord
ernannt wurde. Ich diente als Leutnant unter
General Blakeney, als er die Inſel Minorka
1756 an die Franzoſen verlor, wofür dieſer
Ge=
neral ebenfalls zum Lord ernannt wurde. Ich
aber bin noch immer Leutnant!“
Lakoniſch und ergreifend zugleich war der
letzte Brief des engliſchen Dramatikers George
Farquahar, der gänzlich verarmt im Jahre 1707
ſtarb. Der Brief iſt an ſeinen beſten Freund
ge=
richtet und lautet:
„Lieber Robert! Ich hinterlaſſe Dir nichts
zur Erinnerung an mich als zwei Töchter. Sieh
manchmal nach ihnen und gedenke deſſen, der bis
zu ſeinem letzten Augenblicke war
Dein getreuer Fraquahar!”
Die amerikaniſchen Zeitungen bringen ſehr
häufig lakoniſche Notizen, und in dieſen pflegt
die Knappheit des Stils des öfteren mit einem
beißenden Spott verbunden zu ſein. So brachte
kürzlich eine Zeitſchrift, die gegen die Trunkſucht
ankämpft, folgende bezeichnende Notiz: „Nach
Aufhebung der Prohibition! — Am Dienstag,
den 10. Juli, wurden am Landungsſteg von
Louisville zweitauſend Fäſſer Whisky aus
Cin=
cinnati gelandet. Am Donnerstag, den 12. Juli,
konnten der „Louisviller Kurier” und „Das
Tage=
blatt” nicht erſcheinen."
Eine andere Zeitung verſucht ſogar
betrüb=
liche Vorfälle kurz und bündig und mit leichtem
Humor und Scherz zu behandeln, indem ſie
meldet: „Geſtern verſuchte ein Zirkusreiter einen
dreifachen Salto mortale auf laufendem Pferde
zu ſchlagen. Der Direktor telegraphierte gleich
darauf nach New York um einen neuen Reiter.”
„Ein Mann warnte ſeine Frau häufig davor,
Petroleum ins glimmende Feuer zu gießen. Sie
ließ es nicht. Ihre Kleider paſſen der zweiten
Frau ausgezeichnet.”
„Es gibt wohl wenige Menſchen, die verſuchen
würden, feucht gewordenes Schießpulper im
Küchenofen zu trocknen. Ein Mann in Kanada
tat es. Seine Familie würde ſehr erfreut ſein,
etwas über ſeinen jetzigen Aufenthalt zu
er=
fahren.”
Die deutſche Sommer=
Pelzmode ſtellt ſich vor.
Originalbericht über die Leiſtungsſchau
der deutſchen Kürſchner.
Auf der Ende April ſtattgefundenen
Neu=
heiten=Ausſtellung des Reichsbundes der
Deut=
ſchen Kürſchner, die ſich an die Leipziger
Rauch=
waren=Oſtermeſſe anſchloß, zeugte wieder von der
Leiſtungsfähigkeit deutſchen Gewerbefleißes auf
einem Gebiet, auf dem deutſche
Wert=
arbeit immer führend war und iſt.
Bei den Modevorführungen intereſſierten
un=
ter den Sommer=, Herbſt= und Winter=
Pelzneu=
heiten naturgemäß am meiſten die Sommer=
Pelze, für Frauen beſtimmt, ſich in Bädern
und Kurorten damit zu ſchmücken. Dem deutſchen
Kürſchnerhandwerk tut auch im Sommer Abſatz
not, um über die „ſtille Zeit” hinwegzukommen
und da unter dieſen Sommerpelzen auch ſehr viel
Imitationen beſter Qualität vertreten waren, ſo
kann deren Erwerb auch der beſcheidene
Geld=
beutel möglich machen.
rungen dieſer Nuancen, über ein zartes ſattes
Marineblau — übrigens die neueſte
Errungen=
ſchaft Leipziger Färberkunſt — bis zum tiefen
Schwarz gehen, die aber vorwiegend für die
Winterpelze in Betracht kommen, über die wir
ein andermal unſeren Leſerinnen berichten
S. v. St.
werden.
Unter den vorgeführten Modellen dominierten
hüftlange, ſportlich betonte
Jäck=
chen, Pelzweſten mit überfallender
Pelerine, nach unten glockig fallende
Slipons und gerade, ſehr weite,
dreivier=
tellange Mäntel, mit denen Capes
jeder Länge, Schulterpelerinen,
kleine Bolerojäckchen, ſowie äußerſt
wandlungsfähige Pelzboas
konkur=
rierten, die als wärmender Schutz für kühlere
Sommertage und =abende gedacht ſind.
An den ſtark taillierten Jacken
herrſchte der kleine niedere Kragen vor, der den
Hals frei läßt und zuſammen mit den durch
Spangen eingeengtem, gerade fallendem, aber
leicht bluſigen Aermeln, ſowie ſchiefeingeſetzten
Taſchen, ſehr häufig mit Lederpatten abſchließend
und dazu paſſend ledergefaßtem Pelz= oder
brei=
tem Ledergürtel den ſportlichen Charakter dieſer
ſommerlichen Hüllen noch beſonders betonte. An
den langen, ebenfalls vorwiegend taillierten
Mänteln, Capes und Complets, wetteiferte der
capeförmig rollierte Kragen, mit angearbeiteten,
glatten oder wellig gehaltenen Revers und
oft=
mals weit über die Achſel ragenden Spitzecken,
mit wellig aufliegendem Rundpaſſenkragen und
ſchmalen, ſchlichten Stehkragen, mit
angeſchnitte=
nen, nach unten zungenartig verbreiterten oder
abgeſchrägten Krawattenenden, die am Halſe
loſe verſchlungen werden. Ein Verſchluß, der ſich
auch an vielen dreiviertellangen Capes
be=
hauptete. Ein beſonders koſtbares Modell dieſer
Art, präſentierte ſich als weitfallendes, ſchwarzes
Aſtrachan=Cape mit quaſtengeſchmückter Kapuze
im Rücken, das in Taillenhöhe mit koſtbarer,
an=
tiker Silberagraffe, von einem Nürnberger
Brautgürtel, zuſammengehalten wurde. Bei der
Wahl des Verſchluſſes an all' dieſen Neuheiten:
Knöpfen aus Horn, Steinnuß, farbigem Galalith,
Leder wie auch Metallclips und =agraffen,
wer=
den die Fachleute praktiſche Gründe berückſichtigt
haben, da die bis dahin üblichen Pelzknöpfe ſich
nur zu bald abgriffen und dadurch das gute
Ausſehen erheblich ſchmälerten.
Das Material für alle dieſe Sommerpelze
bil=
dete neben Aſtrachan, Breitſchwanz. Embros,
Buenos Lamm, Fohlen, Galiak, Hermelin,
Kalb=
fohlen. Indiſch=Lamm. Perſianer, Sealkanin,
Wallaby=Ozelot, ſowie Zickel, die in ihrer
wei=
chen Verarbeitung eine ſtoffähnliche
Schmiegſam=
keit erreichen und dadurch auch den erwünſchten
„Chik” gewährleiſten.
Die Sommerpelze ſind vorwiegend in hellen
Tönen gehalten, unter denen neben dem
Natur=
weiß des koſtaren Hermelin, Grau vom hellſten
Silberton bis zum zarten Blaugrau, Braun von
Hellbeige und =ereme bis zum hellen Rotbraun
dominieren, während die dunkeleren Schattie=
Gähnen,
die beſte Erholung?
Die Rundfrage eines amerikaniſchen
Maga=
zins zeitigte ein höchſt intereſſantes Ergebnis.
Das Blatt ließ ſich von all ſeinen Leſern die
Frage beantworten, welches die Beſchäftigung
ſei, bei der ſie ſich am beſten erholten.
Ent=
ſprechend der Zahl der Einſendungen wurde
dann eine recht eigenartige Rangliſte der beſten
Erholungs= und Ausſpannungsmethoden
auf=
geſtellt. Bei weitem an erſter Stelle ſteht
die Zeitung und Zeitſchrift. Ein enormer
Pro=
zentſatz der Leſer erklärte, daß für ſie das Leſen
ihrer Zeitung die beſte Erholung von des Tages
Arbeit darſtelle. Als nächſtes folgt
Radio=
hören, dann Kinobeſuch. Erſt an vierter Stelle
kommt Geſelligkeit und Vergnügungen, in
kur=
zem Abſtand Unterhaltungslektüre und — wie
erſtaunlich für das Sportland Amerika — der
Sport, vor allem Schwimmen. Die gleiche Zahl
von Leſern erklärte ſich für Briefſchreiben.
Er=
ſtaunlich hoch iſt die Zahl der Amerikaner, die
frei und offen zugeben, daß für ſie die beſte
Er=
holung ſei, ſich langzulegen, kräftig zu gähnen,
nichts zu tun und an nichts zu denken. So ſteht
an 27. Stelle: Vor=ſich=hin=Döſen. Aus der
lan=
gen Reihe der verſchiedenen Erholungsarten iſt
noch Nr. 72 intereſſant, an welcher Stelle
die=
jenigen Amerikaner ſtehen, die für „
Verſe=
machen” als beſte Erholung plädieren. Die
amerikaniſchen Verleger werden Gott danken,
daß dieſe Rubrik nicht an erſter Stelle ſteht.
Es iſt wohl anzunehmen, daß dieſe Art von
Verſen nur für den Privatgebrauch beſtimmt
ſind.
Schroffe Worte.
Man glaubt wohl manchmal, daß das ſchroffe
Wort ein beſonders ſtarker Helfer ſei, um das
zu erreichen, was man wünſcht. Und es kann
auch ſein, daß man da und dort einen Erfolg
erzielt. Aber ſagen wir beſſer: Man erreicht,
daß man im Augenblick ſeinen Willen durchſetzt.
Ob es ein Erfolg iſt, das wird erſt die Zeit zu
beweiſen haben, und ſie beweiſt es, wenn man
nur ein wenig wartet. Es hat ſchon mancher
geglaubt, daß er einen Erfolg erzielt habe, weil
er ſeinen Willen haben durfte, weil ein anderer
nachgab, da er — der Klügere war oder im
Augenblick der Unterlegene. Und morgen ſchon
ſtand er auf verlorenem Poſten und konnte von
Glück ſagen, wenn ihm das Wetter noch
einiger=
maßen günſtig war.
Der andere aber, der es gelaſſen hinnahm.
als mit der Fauſt auf den Tiſch geſchlagen
wurde, hatte vielleicht in dieſem Augenblick die
Hilfstruppen bereit, die imſtande geweſen
wären, mit guter Münze das ſchroffe Wort
heimzuzahlen, und er hat großmütig darauf
ver=
zichtet, weil es ſich für ihn nicht mehr lohnte.
Denn man ſetzt ſeine Kraft nur dort ein, wo es
notwendig iſt. Nur der unkluge Feldherr
ver=
zettelt die Kräfte mit kleinen Scharmützeln, und
der Kluge ſchafft ſich lieber hundert wichtige
Freunde, als ohne Notwendigkeit einen
unwich=
tigen Feind.
Tas ſagt nichts gegen die Notwendigkeit, auch
einmal mit feſtem Wort das durchzuſetzen, was
nut widerwillig gewährt wird.
Schön iſt jeder Cag ...
Es iſt ein Schlager, der davon ſpricht, daß
jeder Tag ſchön ſei, wenn . . . Und die
Be=
dingung, die daran geknupft iſt, wird vielleicht
Marieluiſe erfüllen.
Aber ſo wenig Wert ſonſt das Lied hat, es
birgt doch einen Gedanken, den man
auf=
greifen kann zu eigenem Gewinn. Denn es iſt
nicht einzuſehen, warum nicht jeder Tag ſchön
ſein könnte, auch wenn die beſagte
Marie=
luiſe einmal wenig guter Laune iſt. Es kommt
ja immer darauf an, wie man ſeinen Tag
ſelbſt geſtaltet. Wer Mißmut, Groll,
Unver=
träglichkeit und ſonſt wer weiß welche
Eigen=
ſchaften in ihn hineinträgt, kann nicht gut er=
warten, daß ſich ihm ein Tag präſem
werde voller Sonne und Freude.
Wenr=
einer geneigt iſt, den Tag mit einem Au
den, frohgemuten „Guten Morgen” zu
grüßen, und ihn zu beſchließen mit eine
verſichtlichen: „Hab Dank! Morgen m.
dann muß es ſchon verteufelt ſchlimm koon
wenn ſich Wolken behaupten wollen,
Aber wenn einer gleich am Morgen
beginnt, ſich zu ſagen, daß er ſich ſeln
Laſt iſt und die Welt auch nur ein e5;
Jammertal darſtellt, und wenn er das
hält bis zum Abend, wo er dann mit
digung feſtſtellt: „Ich hab’s doch gleich
das alles ſchief geht!”, ſo iſt es ebenfalllt
zu verwundern, wenn der Weg etwas hol n
Muß der Unterrock unterm Kleid
hervorſehen?
Es iſt keine ſeltene Erſcheinung in unſerem
heutigen Straßenleben, daß der Unterrock einer
Dame unter dem Kleid hervorſieht, was ja auch
kaum zu verwundern iſt bei der
verſchiedenar=
tigen Länge der Kleider, wie ſie heute Mode iſt.
Vormittags trägt man das kurze Kleid,
nachmit=
tags ein etwas längeres, die Beſuchs= und
Ge=
ſellſchaftskleider ſind wiederum ein Stück
ver=
längert, um ſchließlich am Abend faſt zum
Schleppkleid zu werden.
Da iſt es nicht immer möglich, zu jedem Kleid
auch den in der Länge paſſenden Unterrock zu
beſitzen, und ſelbſt wenn dies der Fall iſt, ſo
er=
wiſcht man doch oft in der Eile ein falſches Stück,
und haben wir dann das Kleid an, ſind fertig
zum Ausgehen und ſchauen zufällig in den
Spie=
gel — da, o Schreck — der Unterrock ſchaut ein
Stück vor. Da bleibt dann nichts weiter übrig,
als ſo fortzugehen oder ſich nochmals umzuziehen,
was oft gleichbedeutend iſt mit Verſäumnis des
Zuges oder der Tram, mit verſpätetem Antritt
zum Dienſt, zur Verabredung uſw. Derartiges
iſt meiſt unangenehm und hat oft recht
uner=
wartete Folgen. Ueber dieſes Uebel kann uns
nun ein kleiner Trick hinweghelfen in Geſtalt
eines Gürtels, welcher aus einem ſchmalen
Gum=
miband, zirka 1 Zentimeter breit, gefertigt wird
und den Umfang unſerer Taille hat. Schaut nun
der Unterrock unter dem Kleid hervor, ſo ziehen
wir den Gürtel über den Kopf oder die Füße und
legen ihn einfach unter Hochheben des Kleides
um den Unterrock, indem wir dieſen gleichzeitig
etwas hochziehen. Oft genügt ſchon das einfache
Umlegen des Gürtels um die Taille, um den
Un=
terrock genügend einzuziehen. Der ſo gefaßte
Unterrock rutſcht beſtimmt den ganzen Tag nicht
herunter, und wir können beruhigt unſeres
We=
ges gehen. Wem das Ueberziehen des Gürtels
über Kopf oder Füße nicht genehm iſt, für den
empfiehlt ſich die Verwendung eines
Gummi=
gürtels mit Schnalle,
Was Küchentiſchen
mit Naturholzplatte ſchadet.
Sehr viele Hausfrauen ſind auf den Beſitz
desſelben ſehr ſtolz, ärgern ſich aber meiſt ſchon
nach kurzer Zeit darüber, weil er das gute
Aus=
ſehen einbüßte. Daran ſind ſie jedoch ſelbſt
ſchuld, denn ſo widerſtandsfähig die Platte auch
iſt, muß ſie trotzdem geſchont und gepflegt
wer=
den, um immer fleckenfrei zu bleiben. Bei dem
Zuputzen von Gemüſe uſw. lege man mehrere
Zeitungsbogen auf, um ihn vor Flecken zu
be=
wahren. Noch beſſer iſt eine ſtarke Pappe in
der Größe des Tiſches, die ein Durchnäſſen bei
Hantierung mit Feuchtigkeit verhütet, oder gleich
eine Schutzdecke von Linoleum, die nat
brauch an zwei Henkeln aufgehängt
kann. Um Druckſtellen beim Anſchrauk,
verſchiedenen Haushaltsmaſchinen zu
den, lege man auf die Tiſchplatte rech
Pappſtückchen, oder die dazu käuflichen,
bekleideten Metallſchoner, die ſowohl di
wie Unterſeite des Tiſchrandes ſchützen
jedem Wirtſchaftsmagazin zu haben ſind
Rhabarber gut zu kocher.
Dieſe „Kunſt” verſtehen noch nicht all
frauen, ſondern würde nicht vielfach ein
und mißfarbige Maſſe in der Schüſſel
men”. Vor allem darf der erſte, zartrsid
barber nicht geſchält werden, da ſeine
dünn wie Seidenpapier iſt. Ferner tri
das Schneiden in gleichmäßige Stücke zun
Ausſehen bei, die auch noch nach dem
ihre Form haben müſſen, alſo vom Z
des Aufkochens ab, nur noch „ziehen”
wie auch die Natronbeigabe die ar
Fruchtſäure nur ſoweit „abdämpfen” au
nicht ein fader Geſchmack entſteht. Beim
laſſe man ſich nicht verleiten, des Gute
zu tun und füge ein Körnchen Salz
ſchmacksverbeſſerung bei. Weiter darf
ber nie in ſchadhaften Emailletöpfen
werden, da er dadurch mißfarbig wir
wähle dazu Aluminium=, feuerfeſte Po
oder Hartſteinguttöpfe.
Kleine Spargel=Wiſſer
Wenn die Hausfrau Spargel kauft,
ſie bei ſtarken Stangen darauf achtem,
am Ende nicht hohl ſind, ebenſo ſollt
zu ſauberem gegenüber mißtrauiſch ſen
ſich bei ihm oftmals zwecks Friſchhalluf
„gewäſſerten” handelt.
Will ſie Spargel einige Tage auf
ſollte ſie ihn am beſten in ein mehrſ
ſammengelegtes, feuchtes Tuch einſchle
in einer verdeckten Schüſſel kühl aufEit
wenn ihr kein Eisſchrank zur Verfügn/
Beim Kochen genügt es, wenn er it/
vom Waſſer bedeckt iſt, eine Beic
½ Teelöffel Zucker, verleiht ihm en
ſonders zarten Geſchmack. Vorteilhaf
Kochen des Spargels auf dem Dam
bei dem die Geſchmacksſtoffe vollkorm
halten bleiben. Hat man keinen Epl
topf zur Verfügung, ſo ſchneide
Stangen ſo zurecht, daß ſie ohne au;
den Boden des Topfes ausfüllen, nu
zarten Köpfe beim Kochen nicht abbrd
koche ihn mit Faden umwunden in
Im Uebrigen reiche man einmal zu.
ſpargel gekochten Schinken Räucher
bratenes Kalbshirn oder Leber, ſtat
lichen Schnitzel und Koteletts, die
wird der Hausfrau beſtimmt Dank 5
Großmütterchens
Sonnenſchein
fEtwoch, 8. Mai 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
die vielen Geſchenke und
Aufmerkſam=
tm anläßlich unſerer Goldenen Hochzeit
„en herzlichſt
Johs. Dries und Frau, Lengfeld.
Nr. 126 — Seite 11
geute mittag 2 Uhr entſchlief ſanſt nach
0werem mit großer Geduld getragenen
L—iden, unſere geliebte, ſehr verehrte Freundin
Fräulein
Dr. Ella Menſch
thaberin der Großherzogl. Heſſ. ſlbernen
Medaille für Kunſt und Wiſſenſchaft;
Sour=
ſtkiſtin u. Dozentin f. Phlloſophie u. Literatur
n 77. Lebensjahre.
In tiefer Trauer:
i. A.: Frau Hedda Graeber
Spandau, Ruhlebenerſtraße 14.
8erlin W 57, Kirchbachſtraße 12. (4312
die Beerdigung findet am Mittwoch, den
Mai 1935, nachmittags 3 Uhr, auf dem
Natthai=Friedhof, Großgörſchenſtr. ſtatt.
Statt beſonderer Anzeige.
Am 2. Mai abends erlitt im 41. Lebensjahre im Dienſt für
Führer und Vaterland den Fliegertod mein geliebter Gatte und
treuſorgender Vater, unſer lieber Sohn, Bruder, Schwager
und Onkel
Major, Oipl.=Ing. Adolf Schläger
Ritter des E. K. T und II und anderer Kriegsorden.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Geheimrat Schläger.
Darmſtadt, 6. Mai 1935.
(4330
zut zu hog
en noch nicht 4
icht vielfach
in der Schüſt
der erſte, zand
den, da
erner
ißige Stüät
noch nach /
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Seite 12 — Nr. 126
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 8. Mai
SibogSatte le Tgttatt
Das Hamburger Handball=Urteil.
SV. 98 Darmſtadt beankragk Zurückziehung ſeiner Mannſchaft von den weiteren Meiſterſchaftsſpielen.
*
Wohin rollft du, Handball?
Unter dieſer Ueberſchrift verwieſen wir in der
Montagsaus=
gabe auf das für den Darmſtädter Handballſport ſo wichtige
Er=
eignis, das durch die Nichtanerkennung des Sieges des
Südweſt=
meiſters in Hamburg über Nacht eingetreten iſt.
Der Worklauk des Urkeils
des Fachamtsleiters für Handball, Brigadeführer R. Herrmann,
mit dem Datum vom 3. Mai 1935 beſagt:
„Auf Grund des mir vorgelegten amtlichen Berichtes und der
von 6 verſchiedenen Zeitungen der deutſchen Preſſe
übereinſtim=
menden Beurteilungen der Vorgänge beim Spiel Polizei=
Sport=
verein Hamburg — Sportverein 1898 Darmſtadt um die höchſte
Auszeichnung im deutſchen Handballſport:
„Die Deutſche Handball=Meiſterſchaft”
am 28. April 1935 in Hamburg
ergeht folgendes Urteil:
1. Dem Spielwart des F.f.H. Burmeiſter Hamburg, ſpreche ich
mein Mißfallen darüber aus, daß er mir einen Schiedsrichter
namhaft machte, von dem er ſich in keiner Weiſe überzeugte,
daß dieſer in jeder Hinſicht als Führer=Schiedsrichter einem
großen Spiel um die deutſche Handball=Meiſterſchaft
gewach=
ſen war.
2. Der m. d. F beauftragte Gaufachamtsleiter Kämpfner,
Han=
nover, erhält eine Verwarnung, weil er dem Fachamt für
Handball einen völlig ungeeigneten Schiedsrichter für die
Spiele um die Deutſche Handball=Meiſterſchaft namhaft
ge=
macht hat und hier nicht die von mir verlangte Sorgfalt in
der Auswahl walten ließ.
3. Schiedsrichter Gattermann Hannover, erhält bis auf Weiteres
das Recht aberkannt, große Handballſpiele zu leiten und iſt
auf der Liſte der dem F.f.H. gemeldeten und beſonders
geeig=
neter Schiedsrichter geſtrichen.
4. Der Handball=Leitung des Sp. V. 98 Darmſtadt erteile ich
einen ſtrengen Verweis, weil ſie es nicht verſtanden hat,
meinen Ausführungen über die Deutſche Handball=
Meiſter=
ſchaft (veröffentlicht am 23. April im Handball” Nr. 16) den
nötigen Nachdruck zu verleihen und auf die Spieler erzieheriſch
einzuwirken.
5. Der Spielführer der Mannſchaft des Sp.V. 98 Darmſtadt beim
Spiel am 28. April 1935 erhält einen ſtrengen Verweis und
10.— RM. Geldſtrafe (an das Fachamt numittelbar
einzu=
ſenden), weil er auf ſeine Spielkameraden nicht genügend
ein=
wirkte, daß dieſe ſich befleißigten, um die höchſte deutſche
Handballehre ein anſtändiges Spiel vorzuführen.
6. Der Spieler Förſter, Sp V. 98 Darmſtadt, wird wegen ſeiner
ſportlich unanſtändigen Spielweiſe auf die Dauer der Spiele
um die Deutſche Handball=Meiſterſchaft geſperrt.
7. Der Spieler Bruſe, Pol.Sp. V. Hamburg wird wegen ſeines
unſportlichen Verhaltens auf dem Spielfeld auf die Dauer
von 10 Tagen bis einſchließlich 8. Mai 1935 geſperrt und
er=
hält eine Geldſtrafe in Höhe von 10.— RM.
Nur mit Rückſicht auf die bisher muſtergültige Führung
dieſes Spielers, die weit über die Grenzen der Nordmark
an=
erkannt werden muß, habe ich von einem härteren Urteil
Ab=
ſtand genommen.
8. Das Spiel vom 28. April 1935 Pol.Sp.V. Hamburg —
Sp.V. Darmſtadt wird für ungültig erklärt und an
einem von mir noch zu beſtimmenden Termin auf neutralem
Platz unter meiner Aufſicht wiederholt.
9. Schließlich ſetze ich ausdrücklich den Sp. V. 98 Darmſtadt in
Kenntnis, daß nur der Umſtand, einen ungenügenden
Schieds=
richter als Leiter des Spieles gehabt zu haben, es mir
un=
möglich macht, gemäß meiner Ausführungen im Fachorgan
„Handball” Nr. 16 ihn ſofort von der weiteren Teilnahme
auszuſchließen.
Ich verwarne jedoch die verantwortliche Vereinsleitung
und die geſamte Mannſchaft des Sp.V. 98 Darmſtadt und
werde im Wiederholungsfalle unverzüglich meinen Worten
die Tat folgen laſſen; denn das bin ich dem geſamten
deut=
ſchen Handballſport und in erſter Linie der Geſundheit meiner
Spieler ſchuldig
10. Dem m. d. F. beauftragten Gaufachamtsleiter Reitz,
Frank=
furt mache ich es zur Pflicht, ſeine Gau=Meiſterſchafts=
Mann=
ſchaft entſprechend zu belehren und anzuhalten. Handball in
der von mir verlangten Form und Kultur zu ſpielen.
Das Urteil iſt rechtskräftig. Berufung unzuläſſig.
Die Beteiligten erhalten das Urteil zugeſtellt.
Das Urteil iſt im Fachorgan „Handball” zu veröffentlichen.
Die Anlwork des 5b. 98 Darmſtadt
vom 7. ds. Mts. an den Fachamtsleiter lautet:
„Wir haben das in der Angelegenheit des Spieles
Polizei=
ſportverein Hamburg gegen Sportverein 1898 Darmſtadt
ergan=
gene Urteil erhalten. Die in dem Urteil, gegebene Begründung
und Sachdarſtellung, auf die uns ein Eingehen angeſichts der
End=
gültigkeit der Entſcheidung überhaupt nicht mehr möglich iſt,
ver=
anlaßt uns zu dem Antrag, unſere Mannſchaft mit ſofortiger
Wir=
kung aus den weiteren Meiſterſchaftsſpielen herausnehmen zu
dürfen. Wir begründen dieſen Antrag insbeſondere damit, daß
unſere Mannſchaft nach dem Inhalt des Urteils und
insbeſondere nach den zur Begründung des
Ur=
teils herangezogenen Preſſeauslaſſungen, nicht
ſo ſportlich erzogen iſt, daß ſie als berechtigte Mitſtreiterin um die
Deutſche Meiſterſchaft im Handball dort angeſehen wird. Ganz
beſonders, aber iſt durch die Tatſache des ergangenen Urteils
un=
ſere Mannſchaft, die ſich ſeit Jahren einwandfrei darauf berufen
kann, eine der fairſten Mannſchaften in ganz Süddeutſchland zu
ſein, in den Augen des Publikums und der Sportöffentlichkeit in
ſchwerſter Weiſe diskreditiert. Dies alles, ohne daß der
verant=
wortlichen Leitung des Vereins auch nur eine einzige Möglichkeit
zu einer Aeußerung gegeben worden wäre. Wir wiederholen
da=
her aus dieſen Gründen unſeren eingangs erwähnten Antrag und
betonen ganz beſonders dabei, daß dieſes Geſuch nicht einer
unan=
gebrachten Empfindlichkeit entſpricht oder einem Mangel an
Diſziplin, ſondern, daß einzig und allein die Ueberzeugung, daß
durch das gegen uns ergangene Urteil unſere Mannſchaft
nun=
mehr für die weiteren Spiele in ſchwerſter Weiſe in
be=
zug auf ihr Anſehen benachteiligt iſt, uns zu dieſem
Antrag veranlaßt.
„Audiatur et altera pars.” Wir hätten gewünſcht, daß bei der
Entſcheidung über die Vorgänge in Hamburg dieſem
Rechtsgrund=
ſatz, auch den Angeklagten zu hören, Rechnung getragen worden
wäre. Gerade das Spiel in Darmſtadt gegen M.S.V. Minden hat
erwieſen, daß die Spieler, des Sportvereins Darmſtadt 1898
be=
ſtimmt nicht zu denen zählen, die, wie eine Hamburger Zeitung,
die ebenfalls zur Begründung des Urteils herangezogen worden
iſt, ſchrieb. „auf keinen deutſchen Sportplatz gehören‟. Dies iſt
eine ungeheuerliche Beleidigung einer
Mann=
ſchaft, die, wie Sie ſelbſt am beſten wiſſen, für die Sache des
deutſchen Handballs unendlich viel Wertvolles geleiſtet hat. Wir
fragen Sie, nachdem nun der Stab über uns gebrochen iſt, was
Sie gegen ſolche unverantwortliche Zeitungsſchreibereien
unter=
nehmen, die es einer Mannſchaft mit Ehrgefühl für die Folge
un=
möglich machen, dieſe Beleidigungen auf ſich beruhen zu laſſen und
zu weiteren Spielen anzutreten.
Wir ſind überdies in der Lage. Ihnen aus eigener Erfahrung
zu dem Thema „Sportkamerad” einen ſehr aufſchlußreichen
Bei=
trag zu liefern. Die Mindener Mannſchaft die am Sonntag gegen
uns ſpielte, hat es überhaupt nicht für nötig gefunden, ſich in
ir=
gendeiner Form uns als dem Gaſtgeber vorzuſtellen und uns da=
mit Gelegenheit zu geben, ſie als Sportkameraden zu begrüßen.
Wenn ſchon die Kameradſchaft unter den Sportlern gefördert
werden ſoll, ſo wirft dieſes Beiſpiel ein helles Licht auf die
Ein=
ſtellung anderer Handballmannſchaften in dieſem Punkt. Wir
haben es in Darmſtadt zum erſten Male erlebt, daß uns eine
Gaſt=
mannſchaft in dieſer Form gegenübergetreten iſt. Dabei iſt
er=
wähnenswert, daß die Mindener Mannſchaft bereits ſeit Freitag
voriger Woche in Darmſtadt weilte. Offenbar haben die Kritiken,
denen man unſeren Verein in Hamburg unterzog, bereits ihre
Früchte getragen. Wir verweiſen, um auch einmal die auswärtige
Preſſe zu zitieren, auf die beigeſchloſſenen Berichte der
Aachener Preſſe anläßlich unſeres Oſterbeſuches.
Eine beſſere Legitimierung, für unſere
Mann=
ſchaft, als ſie in dieſen Berichten zum Ausdruck kommt, iſt
ſchlechterdings nicht denkbar.
Wir ſind ſelbſtverſtändlich bereit, wenn Entgleiſungen unſerer
Spieler vorkommen. Strafen dafür anzuerkennen und der
Sport=
verein 1898 hat in dieſer Beziehung wohl noch nie dem Verband
und den Verbandsbehörden Anlaß zu irgend welchen
Auseinan=
derſetzungen gegeben. Wie aber nunmehr gelegentlich des
Ham=
burger Spiels gegen uns vorgegangen wird, das zwingt uns
eben=
falls zu einer klaren Stellungnahme. Man kann unſerem
Stand=
punkt theoretiſch entgegenhalten, daß ja auch der
Polizeiſport=
verein Hamburg in Geſtalt ſeines Spielers Bruſe beſtraft worden
ſei. Dazu nur folgende Bemerkung: Der Spieler Bruſe iſt
wegen einer ganz groben Tätlichkeit gegenüber
unſerem Läufer Delv vom Platz gewieſen worden,
einer Unſportlichkeit die zudem mit dem Lauf des Spiels im
Augenblick in gar keinem Zuſammenhang ſtand. Dieſen Spieler
beſtraft man unter beſonderem Hinweis auf ſeine bisherige gute
Führung mit 10 Tagen Sperre. Unſer Spieler Förſter, der, wie
unſererſeits zugegeben wird, im Verlauf der Kampfhandlungen
ſich ebenfalls nach dem Bericht des Schiedsrichters zu
Regelwid=
rigkeiten (taktiſches Feſthalten) hat hinreißen laſſen, wird
beſtraft mit Syerrung bis zum Ende der Meiſterſchaftsſviele. Wir
bitten um Aufſchlaß, welche Gründe bei dem Spieler Förſter
für die ſchwerere Form der Beſtrafung
maß=
gebend waren?
Beachtlich iſt in dieſem Zuſammenhang weiter, daß auch im
Jahre 1928 gelegentlich eines Spiels um die Deutſche
Hand=
ballmeiſterſchaft gegen den Hamburger
Polizeiſport=
verein das bereits ausgetragene und von
un=
ſerer Mannſchaft gewonnene Spiel auf Proteſt
Hamburgs hin wegen angeblicher mangelnder
Platzausſtat=
tung annulliert worden war.
Zum Schluß bitten wir noch, uns über die Zurückziehung
un=
ſerer Mannſchaft aus den weiteren Meiſterſchaftsſpielen möglichſt
umgehend eine Entſcheidung zugehen zu laſſen.
Mit deutſchem Sportgruß
„Heil Hitler”
(gez.) Reuter. Vereinsleiter.
Bemerkungen am Rande.
Wir haben an dem Darmſtädter Handball ſtets ſtärkſten
An=
teil genommen, wobei uns die Vereinsfarben einerlei waren,
deshalb fügen wir hier einige Bemerkungen an:
Mit dieſem Urteil vom 3. Mai hat der Fachamtsleiter einen
neuen Abſchnitt im Handball eingeleitet, der noch nicht klar zu
überſehen iſt. Handball, wenn es ſich nicht um ein
ausgeſproche=
nes Freundſchaftsſpiel handelt, iſt durch den Zwang der
Punkte=
ſpiele und der Meiſterſchaften zu einem harten Männerkampf
ge=
worden. Alle Wünſche, der alte „ſchöne” Handball möge wieder
auferſtehen, müſſen vor dieſer rauhen Wirklichkeit ſcheitern. Die
Entwicklung im Handball iſt in den letzten Jahren ganz
folge=
richtig der Linie des Bruders Fußball gefolgt; präziſes Decken
und Sperren jedes Gegners, dazu körperliches Spiel im Rahmen
des Zuläſſigen und die Taktik „auf volle Sicherheit” abgeſtellt.
Gerade das letztſonntägliche Spiel SV. 98 — Militär=SV.
Hindenburg=Minden unterſtrich dieſe Veränderungen augenfällig.
Ich habe das Spiel in Hamburg geſehen und muß ſagen,
wenn das Spiel in Hamburg aus den im Urteil angeführten
Gründen verworfen wurde, dann muß das Spiel Darmſtadt —
Minden erſt recht verworfen werden, denn es war noch 50
Pro=
zent „härter”, „robuſter”, „kulturloſer”.
Gleiches kann, auch bei anderen Spielen der Fall geweſen
ſein. Und hier folgt.
die Grundfrage: Welche objektiven
Voraus=
ſetzungen müſſenerfüllt ſein, um eine ſolche
ſchwerwiegende Maßnahme auszulöſen?
Genügen Preſſeſtimmen, über die wir in Hamburg ſchon den
Kopf geſchüttelt haben? Die u. M. n. der SV. 98 unter keinen
Umſtänden hätte widerſpruchslos hinnehmen dürfen — auch im
Intereſſe anderer Vereine, die noch härter als Südweſt ſpielend
in Hamburg gewinnen könnten! Vielleicht würden jene
fanati=
ſchen und regelunkundigen Hauptſchreier ihre wüſten Drohungen,
die wir damals hörten, in die Tat umſetzen. Was den Grün=
Weißen in Hamburg unter Beifall zugeſtanden wurde, das war
auf der anderen Seite „Foul”.
Der Schiedsrichter in Hamburg
war den Hamburger Spielern und Zuſchauern ſolange „lieb
Kind”, als die Hamburger Führung dauerte. Dann aber
wen=
dete ſich das Blatt, und der SR. war ein, Schieber” uſw., man
verſprach ihm Prügel uſw. Ueber ſeine Leiſtung ſchrieben wir
am 29. April: „Der Schiedsrichter — es war der junge
Gatter=
mann aus Hannover — hatte ein verteufelt ſchwieriges Amt,
und er genügte erſt nach der Pauſe den berechtigten Anſprüchen
nach völliger Unparteilichkeit. Vor der Pauſe machte er den
Grün=Weißen und ihrem zahlreichen Anhang manchmal
Kon=
zeſſionen. Als er jedoch ſah, daß dies zum Verhängnis führen
mußte, zog er die Zügel auch gegen die Einheimiſchen ſtraffer
an, ſo daß man ihm dann kaum einen Vorwurf machen konnte.”
Ich bemühe mich, gerade den geplagten Pfeifenmännern
volle Gerechtigkeit widerfahren zu laſſen, auch wenn es Vereinen
oder Spielern nicht immer vaßt, und es hat ſeinen Grund, wenn
hier einige Sätze aus einem 1934er Brief des SR. des
vorjäh=
rigen Endſpieles zwiſchen Polizei Darmſtadt — SVgg. Fürth.
Hans Zeius, abgedruckt ſeien: „Sehr ſelten habe ich bis jetzt
in meiner ſchiedsrichterlichen Tätigkeit einen ſo obiektiven und
den wirklichen Tatſachen entſprechenden Bericht (über das
Fi=
nale) geleſen. Für mich ſteht feſt, daß der betreffende
Bericht=
erſtatter ein wirklicher Fachmann iſt; vielleicht ſogar ein alter
Kämpe?. Ich habe ſchon manches ſchwere Spiel geleitet, aber
des öfteren auch feſtſtellen müſſen, daß es in der Berichterſtattung
ſchwer hapert an vielen Orten und man ſich ſozuſagen von
Nicht=
könnern” bzw. von vollkommen regelunkundigen Berichterſtattern
durchziehen laſſen muß. Nochmals Hut ab für Ihren objektiven
Bericht.
Ueber die Begleitumſtände von Hamburg
heißt es im „DT.” am 29. April:
Die Begleitumſtände des Spiels waren nicht die ſchönſten.
Ein fanatiſch eingeſtellter Teil der Zuſchauer bedrohte die Gäſte
und den Schiedsrichter beim Verlaſſen des Platzes mit
Tätlich=
keiten, ſo daß uniformierte Polizeibeamte ſchützend eingreifen
mußten. Man ſcheint in Hamburg nicht überall Niederlagen
vertragen zu können. Die Nichtanhänger des unterliegenden
Vereins jedoch anerkannten durchweg den heldenhaften
Wider=
ſtand der Darmſtädter und den, wenn auch recht knappen, aber
doch verdienten Sieg.”
Wenn man in Hamburg eine „eigene Spielauffaſſung”
be=
ſitzt, dann iſt ſie noch lange keine Richtſchnur und vor allem kein
gültiges Geſetz für den deutſchen Handball. Oder doch? Das
Hamburger Spielſyſtem iſt verglichen mit dem der Min
dener Soldaten am vergangenen Sonntag ebenſo unvollkommen,
wie das des SV. 98. Die Hanſeaten mußten ja auch im
heim die Segel ſtreichen. Oder war auch da die „Spien
der Raſenſpieler an der Niederlage ſchuld?
Nur noch ein Hinweis: Beim Spiel in Mülhe 7.
Sonntag wurde nun auch der Polizeiſtüän
Elze vom Platz gewieſen. Angeblich wegen
ſpruchs, wie man im Hamburger Fremdenblatt lieſt,
deſſe=
am Montag”, dem 29. April, über die Tätlichkeit des Hamb
Spielführers Bruſe ſchrieb: „Bruſe wehrt ſich und muß das
verlaſſen”.
Wird nun auch das Mülheimer Treffen kaſſiert? O3
in Hannover, wo es auch einen Platzverweis mit ſtürn
Auftritten gegeben haben ſoll?
Handball hat bei Spielern (wegen der zunehmenden
lichkeit) und Zuſchauern viel an Anklang verloren. M.0
lieber zu einem Fußballſpiel, bei dem es im ganzen Spie.
Aktionen kommt, Handball konzentriert ſich faſt ohne Sl
auf das Gedränge vor den Toren, und dies wird bei dem
greifenden Sicherheitsſpiel” noch ſchärfer in Erſcheinung
Das Eingreifen des Fachamtsleiters iſt deswegen Bil
verſtändlich und zu begrüßen, aber es müſſen doch klare 9
gezogen werden, ſo daß keine Nebendeutungen im Publikay)
kommen können. Wenn die Spielregeln nicht geändert.
dann muß eine einheitliche Anwendung durch die
Schieb=
erfolgen, ja es könnte ſich ſogar eine eigene deutſche Süiſl
faſſung durchſetzen, die dem internationalen Verkehr keine
hinderlich iſt.
Das Hamburger Urteil, das z. B. Feick als Spielfühn
ſtraft, während er dieſe Funktion gar nicht innehatte, kam
das letzte Wort ſein, weil wir ſonſt Gefahren für den Ho
ſport ſehen.
Oetsgruppe Darmstadt desRl
An die Leiter der Darmſtädter Vereine!
Ich bitte alle Vereinsleiter, den 18./19. Mai von Tun
gez. Löy
Sportveranſtaltungen freizuhalten.
Reichsbahn=TSV. Darmſtadt.
Sämtliche Spieler der Fußballabteilung üben
Mittwoch ab 18 Uhr auf dem Sportplatz. Anſchließend f79
Nebenzimmer der Kegelbahn Spielerverſammlung ſtatt.
der Wichtigkeit der zu erledigenden Tagesordnung iſt.
weſenheit ſämtlicher Spieler unbedingt erforderlich.
Die Handballabteilung wird gebeten, einen Verug
die Verſammlung zu entſenden.
TSG. 1846 Darmſtadt.
Paddelabteilung. Heute Mittwoch abend 6 Uhr
T=
in Erfelden für Damen, Jugend und Herren. Nächſtes Tr
Samstag, Sonntag, ebenfalls in Erfelden
Leichtathletikabteilung. Hiermit weiſen wri 430
mals unſere Abteilungsmitglieder auf die heute abend un rum
auf der Woogswieſe im Anſchluß an die Uebungsſtunde iMit
dende Abteilungsverſammlung hin. Erſcheinen wird je.
Pflicht gemacht.
Erſolge Darmſtädter Mokorſporkler
bem Packenfuenenen
Wie wir erfahren, haben ſich auch Darmſtädter Moto /
erfolgreich am Wachenburgrennen am letzten Sonntag 18
Sturmhauptführer Trippel, der Konſtrukteur des bah
Land=Waſſer=Zepp, konnte, mit ſeinem Spezialfahrzeug
Klaſſe Sportwagen bis 800 Kubikzentimeter den 2. Pc
ringen. Er hat ſomit zum zweiten Male, die Verwerl
ſeiner Konſtruktion auch für ſchwierige Rennen unter A
geſtellt. Der zweite ſiegreiche Darmſtädter dieſes Tagd
Oberſcharführer Fritz Kern, der in der Klaſſe Solonn
bis 250 Kubikzentimeter den 4. Platz belegen konnte. K
ſeine Horex=Jap, mit der er im vorigen Jahre beim Aid
rennen auf dem Nürburgring 3. Sieger ſeiner Klaſſe wu!
Reichsſender Frankfu
1140 A
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Müliere Kn
uruſch
Mün-
A4- Obhäin
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Ma ur nach dem
MLimen köm
Mune Prüſte
1x berlehr mit
AbM
1um hächſt
LJſuche, die ſih
1u werde
ine nä
Frankfurt: Mittwoch, 8. Mai
6.00; Berli: Muſikzug der SA=Gruppe Bln.=Brandenburg
Standartenführer Fuhſel. — Dazw.: 6.45: Gymnaſtik.
Waſſerſtand. — 8.10: Stuttgart: Gymnaſtik. — 8.30:
pauſe. — 9.00: Nur Kaſſel: Werbefonzert. — 9.15
Kaſſel: Muſik am Morgen. Ausf: Kaſſeler Konzerto
Ltg.: H. Schröder. — 10.00: Nachr. — 10.15: Sckl
Welches Inſtrument ſoll ich ſpielen? — 10.45: Praktiſch
ſchläge für Küche und Haus. — 11.00: Werbekonzert.
Meldungen. — 11.30: Sozialdienſt: Der möblierte 5
11.45: Bauernfunk.
12.00: Breslau; Waldenburger Berakapelle. Ltg.: Muſikdia
Kaden. — Dazw.: 13.00: Zeit Nachr. — 1400: Zeit, A
14.15: Wirtſchaftsbericht: Handwerker exportieren.
Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. — 14.40: Wetter. — 14.45:
pauſe — 15.00: Nur Kaſſerslautern: Nachr. — 15.15: 24
lautern: 1. C. Schadewitz: Klavierquartett in A=Moll, A.ſ
2. Albert Weißgerber zum Gedächtnis (gefallen am 10. Mc
16.00: Klefne Klaviermuſik. — 16.30: Aus Zeit und Lehen:
Baumkincher Bloſius=Geſellſchaft. — 2. Der letzte
Wol=
in Ober=Florſtadt. — 17.00: Nochmittagskonzert. 1. Ope
2. Leichte Unterhaltungsmuſik. — 18.30: Das Leben ſpr.5
18 45: Meldungen.
18.50: Dortmund: Fußball=Länderkampf. Deutſchland-Irleik
19.90: Bauernfunk. — 20.0: Zeit, Nachr.; anſchl.: Tage A
20.15: Hamburg: Reichsſendung: Stunde der jungen
Mir Hermann Löns ins deutſche Land. — 20 45: Lail
Funk — 22.00: Zeit, Nachr. — 22.15: Wetter, Nachr
22.20: Faſſe dich kurz. Heiterer Einakter von Joſ. Se
224: Köln: Unterhaltungs= und Tonzmuſik. Ausf.: Da=
Funkovcheſter. Ltg.: Eyſoldt. — 24.00: Nachtkonzert. Ltg.-
Belſer.
Inde
Vateen Uaasäsnnn
B
Reichsſendung: 20.15: Stunde der jungen Natic=
Hermann Löns ins deutſche Land.
Königsberg: 20.45: Klavierkonzert von Chriſtia.
ding. Ltg.: Wolfgang Brückner. Soliſt: Birger H!
(Klavier).
München: 19.00: Stadt der tauſend Madonnen, ei.
matliche Hörfolge von H. Meder. (Aus Nürnberg.
Stuttgart: 20.45: 9. Symphonie von L. van Bee
mit Schlußchor über Schillers Ode „An die Freude‟
Ferdinand Droſt.
Wien: 20.05: Alles über einen Leiſten. Burleske.
Rom: 20.50: Orcheſterkonzert.
Mailand: 20.50: Operettenabend.
Luxemberg: 21.15: Schubert, Strauß, Kreisler I
Kopenhagen: 21.20: 2. u. 3. Akt aus Tannhäuſe-
Straßburg: 21.30: Franz Schubert=Stunde.
London: 21.30: Violinkonzert.
Warſchau: 22.15: Unterhaltung und Tanz.
Weiterbericht.
Hoher Druck über Weſteuropa, tiefer Luftdruck über 2
hat kühlere Luftmaſſen bis zu uns geführt, die am Diem
reits örtliche leichte Gewitter auslöſten. Nach vorübent
Unbeſtändigkeit wird der Wettercharakter wieder
ſe=
werden.
Ausſighten für Mittwoch: Zunächſt überwiegend bewolte
zelt Regenſchauer, bei nördlichen Winden kühler.
Ausſichten für Donnerstag: Nach kälterer Nacht vielſachk
ternd, meiſt trocken.
Mittwoch, 8. Mai
Währung und Währungspolitik.
zn im 9
gene
Ein Vorkrag des Reichsbankrakes
Dr. einneder.
Ann Dienstag wurden die Fachvorträge in der
Unterrichts=
h für Reichsbankbeamte mit einem Vortrag von Reichsbank=
3 r. Einſiedel über „Währung und Währungspolitik”
ſſeleitet. Dr. Einſiedel gab zunächſt einen Ueberblick über die
fredenartigkeit der Wirtſchaftsauffaſſung des Liberalismus
des Nationalſozialismus und wies auf die Schwierigkeiten
denen der Wirtſchaftspolitiker heute begegnet. Er brauche in
mn Maße das, was man „wirtſchaftliches Fingerſpitzengefühl‟
Das ſolle aber nicht heißen, daß er das handwerksmäßige
und Können nicht brauche. Ohne ſolide Währung iſt eine
Wirtſchaft ſchlechthin undenkbar. Deshalb kann das Dritte
keine andere als eine ſtabile Währung haben. Die
Reichs=
ſſt reſtlos in die Staatsidee des Dritten Reiches eingefügt.
Mcinfluß auf den Kapitalmarkt und den Bankenapparat iſt
verſtärkt
ßetlache das Ziel, die Stabilität der Währung
aufrechtzuerhal=
hund Störungen der Wirtſchaft von der Geldſeite her ſoweit
enöglich zu verhindern. Die Reichsbanknote beherrſcht das
Et des baren Zahlungsverkehrs unbeſchränkt. Auf dem
Ge=
bes bargeldloſen Verkehrs hat die neueſte Entwickelung
alls zu einer weſentlichen Stärkung der Stellung der
Reichs=
geführt und damit einen empfindlichen Mangel der letzten
han genheit beſeitigt. An die Stelle des faſt lückenloſen
Giro=
wpols, das die Reichsbank in den Anfängen des bargeldloſen
ungsverkehrs beſaß, tritt durch das Geſetz über das
Kredit=
n die direkte Einwirkung der Reichsbank auf das ſogenannte
higeld, d. h. auf die umlaufsfähigen Guthaben der Banken.
Einſiedel ging ſodann eingehend auf die Quantitätstheorie
no wies darauf hin, daß es ſchlechthin unmöglich iſt, die
hoige Wirtſchaft in eine tote Formel einzufangen und die
uigspolitik mit einem Rechenſchieber zu betreiben. Trotz=
ehöre der Grundgedanke der Quantitätstheorie zu dem
ge=
ſeer Erfahrungsgut der Währungspolitik. Es ſei wahrſchein=
Muas eine vorſichtige Geldvermehrung die Produktion anregen
wadurch die Güterverſorgung verbeſſern könne. Im Grunde
be es weniger auf die Geldverſorgung als auf die richtige
ſendung des zuſätzlichen Geldes an. Eine Geldvermehrung
nur inſoweit ohne nachteilige und unter Umſtänden ſogar
ſliche Folgen, als ſie mit dem organiſchen
Wirtſchaftsauf=
ſöand in Hand gehe. Bleibe auf der anderen Seite die
Geld=
ſigung hinter der Wirtſchaftsentwicklung zurück, ſo ſei die
eine ebenſo ſchädliche Wirtſchaftsſchrumpfung. Die im neuen
ſpſtematiſch verfolgte Politik der Kreditausweitung durch
ſzierung der Arbeitsbeſchaffung uſw., ſtrebe nichts anderes
s die Wiederausweitung der Wirtſchaft auf ihren
norma=
and natürlichen Stand. Die Kreditausweitung dürfe ohne
ben für die Volkswirtſchaft nur ſoweit betrieben werden,
e ſpätere Konſolidierung gewährleiſtet iſt. Die
Konſolidie=
möglichkeit ſei aber direkt und ausſchließlich von der
Kapi=
ung — das Wort im Sinne von echter Spartätigkeit
ge=
thut — abhängig. Durch zuſätzlichen Kredit, ſei es möglich
thoen, die Sparbildung der Zukunft bereits in der
Gegen=
orwegzunehmen. Der Kredit könne die Kapitalbildung wohl
, nicht aber erſetzen. Man müſſe ſich darüber klar ſein,
i nur nach dem Rezept unſerer Vorfahren wieder in die
ommen könnten: Durch arbeiten und ſparen. Der Kredit
i eine Brücke zwiſchen beiden.
en Verkehr mit dem Auslande zu vermitteln, ſei wiederum
öe der Währung. Daß unſere Währung dieſe Aufgabe zur
ur in höchſt mangelhafter Weiſe zu erfüllen vermöge, ſei
Katſache, die ſich nicht beſchönigen laſſe, die aber auch nicht
tigt zu werden brauche. Man könne es ſich erſparen, auf
ünde näher einzugehen, die uns — im weſentlichen ohne
Verſchulden — in dieſe Zwangslage gebracht haben. Daß
Zeit gegebenen internationalen Währungsverhältniſſe ſo
ſtin ſcht wie nur irgend möglich ſeien, lehre allein die
Ent=
ſg des Welthandels. Die wichtigſte Vorausſetzung für einen
houng ſei die politiſche Befriedung der Welt. Erſt wenn
eiſt von Verſailles verſchwinde, wenn der Grundſatz der
erechtigung den Unterdrückungswillen, der Siegermächte
penn die Vergewaltigung der Wirtſchaft durch die Politik
be, erſt dann ſei wieder an eine Weltwirtſchaft zu denken.
Rveitere unbedingte Vorausſetzung ſei die Bereinigung der
uationalen Verſchuldung, insbeſondere des deutſchen Trans=
Aulems, das die ungeheure Verſchärfung der Weltkriſe in
k0 nie verſchuldet habe. Die deutſchen Schulden die bei
WWelthandelsſtand von 100 eingegangen ſeien ließen ſich
enr Stande von 30 oder 40 nicht zurückzahlen. Die
Zahlun=
üſten notwendig ſo lange ausgeſetzt bleiben, bis der
an=
de Welthandel ſie wieder ermögliche. Die von keinem an=
Lande erzielten Erfolge in der Bekämpfung der Arbeits=
Bt lieferten Deutſchland den einwandfreien Beweis dafür,
nicht etwa nur politiſch, ſondern auch wirtſchaftlich richtig
nn es ſich nicht mehr weiter von der Weltkriſe treiben
Freilich erfordere unſere ſelbſtändige Politik auch Opfer.
y iteren Verlauf ſeiner Rede beſchäftigte ſich Dr. Einſiedel
Erlich mit den einzelnen Maßnahmen der deutſchen
Wäh=
olitik. Er ging auf die Bedeutung des Goldes, des Wa=
Als. der Wertpapiere, der Diskontpolitik und der offenen
lo itik ein. Nach einer Darſtellung des Einfluſſes des
Kre=
es auf das Währungsweſen betonte er, daß die
Schwie=
m groß ſeien. Sie ſeien nur zu meiſtern durch rückhalt=
Eirſatz und diſziplinierte Zuſammenfaſſung aller Kräſte
Volkes. Gerade das habe uns das Dritte Reich ermög=
0 geſichert.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
gehaltenes Drahtſeilgeſchäft. Das Inlandsgeſchäft hat im
exenüber dem Februar eine 10prozentige Steigerung er=
Der Monat April dürfte ſich umſatzmäßig auf der Höhe
Emonats halten. Obwohl eine einheitliche Marktordnung
reſamte deutſche Drahtinduſtrie in Kraft iſt, wird von
ſeite feſtgeſtellt, daß der Markt durch Vorverbandsware
hist wird. Es ſei bisher nicht möglich geveſen, dieſe Stö=
U unterbinden. Im Exportgeſchäft verzeichnete der März
es dem Februar eine Ausfuhrſteigerung von zirka 11 Pro=
De Durchſchnittserlöſe bewegen ſich etwa auf der gleichen
”e im Februar. Für April wird ein Auftragseingang in
he der vorangegangenen Monate erwartet.
Buderusſche Eiſenwerke zu Wetzlar. Die HV. genehmigte
Salluß 1934 mit 4 (—) Prozent Dividende. Für den
aus=
en Bankier Hans Weinſchenk wurde Bankier Paul Eraſt
urer, ebenfalls von der Ficma Baß u. Herz, Frankfurt
in den AR gewählt. Da die nom. 300 000 RM. V.=A.
aben des Schutzes gegen Ueberfremdung erfüllt haben,
ſe jetzt eingezogen.
idungsverſammlung der Spinnfaſer A.=G., Kaſſel. Die
asverſammlung der Geſellſchaft hat geſtern im Verwal=
LeIde der Vereinigten Glanzſtoffabriken A.=G., Wupper=
eneld, ſtattgefunden. Die Geſellſchaft iſt mit einem Aktien=
Don 75 Mill. RM. ausgeſtattet, das mit 6,0 Mill. von
und mit 1,5 Mill. von der Induſtrie=Anlagen GmbH.,
bernommen wird. Zum Vorſtand der Geſellſchaft ſind
um 8 Frhr. v. Pidoll und W. Odrich beſtellt. Der erſte
Suat beſteht aus den Herren Dr.=Ing. V. Hermann, Wup=
SGerfeld (Vorſitzender) Handelskammerpräſident H. Kehrl,
Handelskammerpräſident Dr. Braun. Kaſſel, Rechtsan=
Schnekel Wuppertal=Elberfeld, und Dr.=Ing. E. Bauer,
uce bei Heinsberg.
S nigte Strohſtoff=Fabriken. Dresden. Die
Hauptver=
ar genehmigte den Abſchluß für 1934 und beſchloß die
enäahlung mit 3 Prozenr wieder aufzunehmen. Ueber
EShten des laufenden Jahres laſſe ſich noch nichts voraus=
Berliner und Rhein=Main=Börſe.
Die Aktienkäufe der letzten Zeit ſetzten ſich geſtern nicht im
bisherigen Maße fort, ſo daß die Tendenz der Berliner Börſe
allgemein etwas ſchwächer war. Im allgemeinen gingen die
Ab=
ſchwächungen aber nicht über ½—1½ Prozent hinaus. Die
Aus=
führungen über Währungsfragen im Rahmen der Referate in der
Unterrichtswoche für Reichsbankbeamte fanden an der Börſe ſtarke
Beachtung. Das Angebot hielt ſich jedoch in engen Grenzen, doch
fehlte die Aufnahmebereitſchaft der Kuliſſe, die auf die
Export=
förderungsmaßnahmen verwies. Beſonders gedrückt waren
Aus=
landswerte. Braunkohlenwerte bröckelten um ½—1 Prozent ab.
Das gleiche gilt für Kaliaktien. Von chemiſchen Werten waren
Farben ¼ Prozent niedriger. Am Elektroaktienmarkt hielten ſich
die Abſchwächungen im Rahmen von ½ Prozent: Siemens büßten
1 Prozent ein. Bankaktien lagen freundlicher. Am Rentenmarkt
waren ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen ¼ Prozent höher. Im
Verlauf bröckelten die Kurſe bei ſtillem Geſchäft weiter ab.
Ledig=
lich Farben waren ½ Prozent feſter. Autowerte waren weiter
angeboten. Am Rentenmarkt waren Altbeſitz insgeſamt / Prcz.
gedrückt.
Obwohl eine ganze Reihe günſtiger Nachrichten aus der
Wirt=
ſchaft und der Induſtrie vorlagen, eröffnete die geſtrige Rhein=
Mainiſche Börſe bei deutlichen Ermüdungserſcheinungen
in=
nerhalb der Börſe ſelbſt in überwiegend knapp behaupteter
Hal=
tung. Starke Beachtung fanden die Ausführungen des
Reichs=
bankpräſidenten und anderer Direktoren der Reichsbank
insbe=
ſondere die erneute Stellungnahme gegen jede Devalvation.
An=
dererſeits löſten die zu erwartenden Maßnahmen zur
Exportförde=
rung Zurückhaltung aus. Am Aktienmarkt ſtellten ſich meiſt leichte
Abſchwächungen ein. Die Kundſchaff war kaum am Geſchäft
be=
teiligt. Von chemiſchen Werten gingen JG. Farben um 1 Proz.
auf 142 zurück; dagegen lagen Scheideanſtalt, Goldſchmidt und
Deutſche Erdöl voll behauptet. Elektroaktien waren nahezu
ge=
ſchäftslos. Der Rentenmarkt war ſtark geſchäftslos und ebenfalls
meiſt nur knapp gehalten. In der zweiten Börſenſtunde ſtagnierte
das Geſchäft auf allen Märkten nahezu vollkommen und
infolge=
deſſen bröckelten die Kurſe vielfach weiter leicht ab, insbeſondere
am Montanmarkt. Renten blieben auch ſpäterhin ſehr ſtill,
Alt=
beſitz verloren, Pfandbriefe und Stadtanleihen wieſen kaum
Ver=
änderungen auf.
Die Abendbörſe nahm auf der ganzen Linie einen ſehr
ruhigen Verlauf und eine ausgeſprochene Tendenz fehlte. Die
Kuliſſe und auch die Kundſchaft übten Zurückhaltung. Die Kurſe
lagen bei nicht unfreundlicher Grundſtimmung im Vergleich zum
Berliner Schluß nur um Bruchteile eines Prozentes verändert,
Diehmärkle.
Darmſtädter Viehmarkt vom 7. Mai. Aufgetrieben waren
548 Schweine. Die Preiſe, ſtellten ſich für Kl. a) auf 49—52,
b) 48—52. c) 45—52, d) 43—50 Pfg. pro Pfund. Es wurden
verkauft in Kl. a) 15, b) 104, c) 324, 0) 56 Stück.
Marktver=
lauf: ſchleppend.
Mainzer Viehmarkt vom 7. Mai. Auftrieb: Ochſen 22 (zum
Viehhof direkt 4), Bullen 32 (2), Kühe 318 (6), Färſen 130 (4),
Kälber 370 (44), Schweine 742 (33). Notiert wurden pro 50 Kilo
Lebendgewicht in RM.: Ochſen a) 42, b) 39—42, c) 37—38;
Bul=
len a) 42, b) 39—41, c) 35—38 d) 32—34; Kühe a) 41—42. b) 37
bis 40, c) 32—36, d) 20—31: Färſen a) 42, b) 40—41, c) 36—39,
d) 27—35: Kälber a) 55—58, b) 47—54, c) 37—46. d) 28—36;
Schweine b) 49—51, c) 47—50, d) 45—49. Marktverlauf: Rinder
lebhaft, ausverkauft; Kälber anfangs lebhaft, ſpäter abflauend;
Schweine rege, ausverkauft.
Mannheimer Viehmarkt vom 7. Mai. Auftrieb: 157 Ochſen,
153 Bullen, 279 Kühe, 276 Färſen, 1022 Kälber, 39 Schafe und
1931 Schweine. Marktverlauf: Rinder lebhaft, Kälber
mittel=
mäßig; Ausſtellungstiere bei allen drei Gattungen über Notiz.
Preiſe pro 50 Kilo Lebendgewicht: Ochſen Kl. a) 42, b) 38—41,
Bullen a) 42, b) 38—41. c) 35—37: Kühe a) 38—42, b) 31—37,
c) 26—30, d) 19—25; Färſen: a) 42, b) 38—41; Kälber:
Doppel=
ender 75—85 andere Kälber Kl. a) 60—66, b) 53—59 c) 42—52,
0) 42—51: Schweine a) 2. 48—52, b) 47—51, c) 46—50, d) 41—
48, g) 2. 40—44; reſtliche Gattungen geſtrichen.
Berliner Kursbericht
vom 7. M i 1935
Med
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Banl
Hapag
Nordd. Lloyzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr
Ber. Maſch.,Bau
Lonti=Gumm!
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl.
ee
94.—
94.—
32.75
35 125
37.—
127.125
111.75
94.—
114.25
147.75
124.50
107.125
Meie ehe
3. G. Farben
Geſ. f.eieltr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſenund
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phi.. Holzmann
Kal: Aſchersleben
Rlöaknerwerke
Korsw.Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Me
142.25
124.125
106.50
94.—
90.50
119.
89.875
114.875
78,625
72.50
Weee
Polyphonwerte.
Rütgerswerke
Salzdetfurthgau
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerle
Beſteregeln Alka)/ .
Agsb.Nnrb. Maſch.
Boſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch
Vogel Telegr. Draht
Wanderer=Werte
Die Abſahregelung für Karkoffeln.
Die Landesbauernſchaft Heſſen=Naſſau teilt
mit: Wie bereits durch die Preſſe bekanntgegeben wurde, iſt ab
1. Mai 1935 die Hauptvereinigung der deutſchen
Kartoffelwirt=
ſchaft auf Grund der Verordnung über den Zuſammenſchluß der
Kartoffelwirtſchaft vom 18. April 1935 gegründet worden. Danach
wird in Zukunft die geſamte Abſatzregelung der Früh= und
Spät=
kartoffeln durch den bei jeder Landesbauernſchaft vorgeſehenen
Kartoffelwirtſchaftsverband durchgeführt werden. Hierfür
wer=
den in allernächſter Zeit die endgültigen Anweiſungen, die im
weſentlichen eine Weiterführung und den Ausbau der bisherigen
Maßnahmen und Einrichtungen vorſehen, erlaſſen werden.
Um jede Störung und unerwünſchte Mißverſtändniſſe in der
Uebergangszeit zu vermeiden, weiſt der Gebietsbeauftragte für
Heſſen=Naſſau zur Regelung des Abſatzes von Kartoffeln, der
den Auftrag hat, vorläufig die Geſchäfte weiterzuführen,
aus=
drücklich darauf hin, daß die bisherigen Beſtimmungen bis zur
Er=
teilung endgültiger Anweiſungen in Kraft bleiben, daß alſo nach
wie vor der Schlußſcheinzwang beim=Ankauf von Kartoffeln beim
Erzeuger beſtehen bleibt, und die Erzeuger=Mindeſtpreiſe wie
bis=
her zu beachten ſind.
Schuldenenkwicklung der Gemeinden.
WPD. Die Schuldenentwicklung bei den Gemeinden zeigt
gegen=
wärtig ein günſtiges Bild. Der Zugang an
Arbeitsbeſchaffungs=
krediten hat mit der allmählichen Abwicklung der Programme
ſtark nachgelaſſen, und auch ſonſt werden dank der ſtrengen
Kredit=
ſperre und der reichlich fließenden Steuern nur wenig neue
Schul=
den gemacht, während der Tilgungsprozeß und die
Umſchuldungs=
aktionen kräftig fortſchreiten. Der Schuldenſtand für die
Ge=
meinden mit über 10 000 Einwohner und die Gemeindeverbände
im Deutſchen Reich war am 30. September 1934 mit 9,82 Milld.
RM. nur um 100 Mill. RM. oder 1,1 v.H. höher als zu Anfang
des Rechnungsjahres.
Dieſe Erhöhung war faſt ausſchließlich die Folge der Tatſache,
daß bisher ungeregelte Zahlungsrückſtände, in
Umſchuldungsan=
leihen verwandelt worden ſind. Damit iſt der Betrag der
Rück=
ſtände, der als Kriſenreſt noch zu begleichen oder umzuwandeln
verbleibt, bereits auf 220 Millionen RM. zuſammengeſchmolzen.
Im übrigen haben ſich alſo die neu aufgenommenen Schulden
zum erſten Male mit den gleichzeitig gezahlten Tilgungen faſt
ausgeglichen. Den eigentlichen Kreditmärkten iſt von
kommuna=
ler Seite in der erſten Hälfte des Rechnungsjahres 1934 ſogar ein
weit höherer Betrag durch Rückzahlung zur Verfügung geſtellt
worden (225 Mill, RM.), als neu beanſprucht wurde (73 Mill.
Reichsmark).
Unter den Gläubigern der neu aufgenommenen Schulden
ſtehen die Finanzierungsiſtitute der Arbeitsbeſchaffung (Oeffa,
Rentenbankkreditanſtalt uſw.) mit 155 Millionen RM. an der
Spitze, während öffentlich=rechtliche Kreditanſtalten nur mit 34
Mill. RM. Verſicherungen und Privatbanken mit 21 Mill. RM.,
Induſtriefirmen und ſonſtige private Gläubiger mit 19.Mill, RM.
erſcheinen.
Produktenmärkke.
Berliner Getreidemarkt vom 7. Mai. Mangels Anregungen
von der Bedarfsſeite war der Handel am Getreidemarkt weiter
ſehr ruhig. Bei den Mühlen iſt Brotgetreide weiter ſchwer
abzu=
ſetzen, da der auftretende Bedarf zunächſt aus den Lagerbeſtänden
befriedigt wird. Für hochwertige Weizenſorten ſind Forderungen
und Gebote auch ſchwer in Einklang zu bringen. Die
Aufnahme=
neigung des Handels war gleichfalls gering, ſo daß das Angebot
noch immer reichlich in Erſcheinung tritt, zumal auch die
Verwer=
tungsmöglichkeiten zu Futterzwecken im Hinblick auf die
ermäßig=
ten Forderungen für Eoſinweizen ſich ſchwieriger geſtalten. Am
Mehlmarkt herrſcht ruhiges Bedarfsgeſchäft.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten:Mar Streeſe;ſür den Schlußdienſt: Andrea?
Bauer; für den Handel: Dr. C. 6. Que ich: für den Spori: Karl Böhmann;
für „Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Or. Herber: Nette
Anzeigen=
leiter: Willy Kuhle; für den Inhalt der Anzeigen verantwortlich: Paul Ziegler,
ſämtlich in Darmſtadt. D. A. 1V. 35. 20486. Truck und Verlag: L. C. Witiich
Darmſtadt. Nheinſtraße 28
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
Deviſenmarkt
vom T. Mai 1935
f
13.50
110.75
165.50
35.375
79.875
120.50
89.50
14.875
123.125
60.50
122.875
112.125
140.—
Aegnpten
Argentinien
Belgien.
Braſilien
Bulgarien
Canada
Dänemar!
Danzig.
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Island
Währung
1ägypt.
Pav. Peio
100 Belgo
1 Milreis
100 Leva
1canad. Doll.
00 Kronen
100 Gulben
S.Stg.
100 eſtl. Ar.
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm
100 Gulden
100 1Bl. Kr.
D
12.355
0.s58
41.98
0.301
3.047
2.461
33,83
46 89
12,055
sa.43
5.325
16.38
2.354
1S7.93
54 5e
2.385
0.662
42.08
0.20=
2953
2.u85
53.93
46.39
12.08s
88.57
5.335
16.,42
2.350
168 27
54 6s
Italtel
Japan
Jugoſlawien
Lettland
Norwegel
Oeſterreich
Bortugal
Schweder
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowak.
Türlei
ungarn
Uruguah
Ve= =Staaten
Mice
100 Lire.
1 Yen
100 Dinau
100 Lats
100 Kronen
100 Schilling
100 Eseudos
100 Kronen
100 Francs
100 Bejeta
100 Tſch.=Kr.
1 türf. 2
100 Peng3
1 Golopeſo
Dollar.
GeldBrief
ao0.53 20.55
0.7101 0.712
5.6491 E.66i
80.92 4 1.08
60.59 60.71
48.35 42.05
10.94 C.98
62.17 62.29
80 39 4(.55
33,62 33,98
10365 10.395
1.279 s93
1,o7 4.721
2.4881 2.392
Surmſtädter and Karioharbant Suriftadt, Fitlat der Brescher Bund
Frankfurter Kursbericht vom 7. Mai 1935.
Kee
„ Gr. IIp. 1984
„ 1935
„
„ „ 1938
„ „1937
„ 1938
Gruppe!
26 Dtſch. Reichsanl.
429
5½%Intern., v.30
4½%Baden „b. 27
4½%Bayern v. 27
Heſſen. v.28
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1% Dt. Reichsbahn=
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4½%Mannheim27
1%0 München 29
41.%Wſesbaden 28
4 ½%Heſſ. Landesb
4½% Goldoblig
103.3
107),
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1062),
105.3
105.9
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97.75
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108”,
96.5
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100.5
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10.3
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92‟
90
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Pe
hyp.=Bk.=Liquid.
42/ %o
Komm.Obl. . .
4½% Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½% Goldoblig,
4½%0 Landeslom.=
Bi. Girozentr. f.
Heſt. Gldobl. R.11
4½% „ R.12
4 ½% Kaſſ. Landest.
Goldpfbr., ...
4½%Nſſ. Landesb.
5½%- Lig.=Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl.
*Ausl. Ser. II
*Ausl. Ser. II
Dl. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz).
4½BBerl. Hyp. B.
Lig.-Pfbr.
4½%ffrif. Hyp.=B.
5½% -Lig.=Pfbr.
4½% Goldoblig.
½% Frif. Pfb.B
„ Lig.=Pfr.
4½5Mein.Hyp.B.
5½% „ Lig.Pfr.
4½% Pfälz. Hnp. B.
5½% — Lig.=Pfb.
4½% Rh. Hhp.,B1.
Lig.=Pfr.
Goldobl.
4½%Südd. Boden=
(red.=Bank
5½% Lig.-Pfbr
BWttb. Hyp. B
1o0.
95
96.75
94.75
93.25
96
96.25
100.9
116
128
21‟
96
161
96
100.9
93.5
96
101
96
101
97.25
161
86
101
968)
6% Daimler=Benz.
62Dt. Linol. Werte
6%Maintrw. v. 26
62Mitteld, Stahl.
62 SalzmanncCo.
6% Ver, Stahlwerke
6%Voigt & Häffner
3. 6. Farben Bonds
5 %Bosn. 2. C. B.
2.Inveſt.
689
8%Bug. Tab. v.02
4 ½%0 Oſt. Schätze
4%Oſt. Goldrente.
HSovereinh. Rumän
4½%
4%
4%6Türk. 1. Bagdad
4% „ II.,Bagdadl
½%üngarn. 1913
1914
4½%
Goldr.
1910
4½Buop. Stadtanl.
4Liſſabon. . ....
42 Stockholm.
Abtien.
Accumulat. Fabr
Alg.Kunſtzide Unie
A. E. G.........!
Andrege Noris Bahn
Aſchaffbg. Brauere
Zellſtoff.
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, J. P..
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen.
Cement Heidelherg
Karlſtadtl
Nee
103
101-
101:
98.5
101‟
127.25
13.5
13.5
7.75
28.5
4.45
6.75
1.75
52
49.
98
5"
121.
104
88.
129
111
1331
99.25
115.5
„G.Cheme. Baſell
Ehem.Werke Abert
Chade (A.=C)
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum
Daimter=Benz
Dt. Atl. Telegr
Erbbl" .
Di Gold=u. Silber=).
ſcheide=Anſtalt.
Linoleum
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoffe Widm.!4
Eichbaum=Wergei
Eleitr. Lieferg.=Ge
„ Licht u. Kraf
Enzunger Union 1
Eſchweiler.
Eßling. Maſchinen,
Faber & Schleicher,
Fahr. Gebrüder. 1
7.6. Farbeninduſtr
Feinmech. (Jetter)
Felt ck Guillegume.
Frankfurter Hof.
Geſ.f.eleftr. Untern.!
Goldſchmidt, Th.
Gritzner=Kahſer
Grün & Bilfinge:
Dafenmühle Frift.
Hanauer Hofbräuh.
Hanſwerie Füſſen.I.
Harpener Bergbau
Henninger, Lemp
HilvertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſen. .
Holzmann. Phil
ZlſeBerab Stamm
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278.5
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153.5
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106.75
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99.2.
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Kalt=Chemie.
Aſchersleben.
glein, Schanzlin ..
Niöcknerwerte ....
Anorr C. g. .....!
Konſerven Braun
Lahmeyer & Co
Laurahültte
Lech, Augsburg
Lokomi. KraußcCo.
Löwenbr. Münch. .I.
Mainir..W8. Höchſt.
Mainz=Att.Br.
Mannesm.=Röhren
Mansfeld. Bergb.
Metallge , Franlf..
Miag, Mühlenbau=
Moenus ?.
Motoren Darmſtadi
Redarwer Eßling.
Odenw Harzſtein.
Par!: Bürccih
Braunkohlen.
Elektr. Stamm
Stahlwerke.
Riebec Montan
Noeder. Bebr
Rütgerswerſt.
Salzdetfurth Kan
Salzw. Heilbronn.
Schöfferhof=Bind.
Schramm. Lackfbr
Schuckert Eleftr.
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske.:
verſe
Rein
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Tellus Bergbau
88.75
119.75
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122
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 8. Mai 19
22Heute u. morgen letztmals:
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Monat April bis zum 10. Mai zu entrichten.
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