Einzelnummer 10 Pfennige
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Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 120
Donnerstag, den 2. Mai 1935
197. Jahrgang
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ut Tagveg einſciaffer Tagdesberenttſſen
Ae Parole des Führers. — Nach vorwärts den Blick auf kommende Aufgaben!
Deutſchland will nichts anderes als Frieden mit der Welt.
ſein Schickſal und ſeine Führung. Die Wechſelwirkung zwiſchen
„Ich gelobe Adolf Hitler die Treue, ich gelobe, die Gemein=
Volk und Führung, die gegenſeitig ſich in ihrer Zuverſicht
ergän=
ſchaft zu üben und zu fördern. Ich gelobe, meinen Arbeits=
*Porwärts!
zen und erneuern, iſt das tiefſte Geheimnis allen Geſchehens. Sie
kameraden ein ehrlicher Helfer in allen ihren Sorgen zu
Zändritten Male im Neuen Reich hat das deutſche Volk im
ufmanrſe der Millionen den 1. Mai gefeiert. Wie weit liegt in
—ſereg, ſnnnerung ſchon die Zeit zurück, da dieſer Tag den Kund=
Sbunge des internationalen Proletariates vorbehalten war.
ür unzhat er längſt ſeinen Charakter gewandelt. Wir haben an
e ben Ueberlieferungen der tauſendjährigen Geſchichte der
utſchty Nation angeknüpft. Wir haben ihn gewiſſermaßen zu=
WAruhulſickerant für das Bekenntnis zum einigen geſchloſſenen
Volks=
m. Lia neue Reich hat der Arbeit die Ehre wiedergegeben, hat
s E½ der Arbeit gewandelt, indem wir aus ſeinem „
ver=
noen mßteny swang” eine gern erfüllte Pflicht im Dienſte und zum
utzenn 9s Volkes machten. So iſt es ſelbſtverſtändlich, daß aus
d. Renntng zm Bu der Arbeit der Nationale Feiertag des ganzen Volkes
urde k dieſem 1. Mai gibt der Führer und Reichskanzler die
a bayrisehe Paral aus, er zieht die Bilanz deſſen, was erreicht iſt und
irft !hBlick nach vorwärts auf kommende
Auf=
bei
Ten PeN Diea 1. Mai hat Adolf Hitler einen Tag des Entſchluſ=
Umt. 11, üdem s gslant, der uns die Kraft und den Willen
beubll. den Weg nach vorwärts zu finden. Denn
gpnigeles i getan, aber viel bleibt noch zu tun. Unſerer Zeit ſind
ufgalltey aufgebürdet, wie ſie in dieſem Umfange wenige
Gene=
elyr Fistſtiongan der Geſchichte zu erfüllen hatten. Aber gerade was in
n herin vergangenen Jahren geſchaffen wurde, gibt uns die
Hährlser Kleewißläzet daß wir auch weiterhin unſer Ziel erreichen werden.
Im ruigen Stichworten hat Adolf Hitler das Bild umriſſen,
s ſich is aus der jüngſten Vergangenheit bietet. Damals ein
olk, zehlagen und zerklüftet, ein Staat, der der Spielball
frem=
r Wülir war, eine Wirtſchaft, die am Erliegen ſchien, das
zchlimmnſ eine Stimmung, wie ſie Spengler in ſeinem viel miß=
LaMcaeg Ltauchtanschlagwort vom Untergang des Abendlandes gezeichnet
m 2ml t. Dätzgen hat der Kanzler die Fahne entrollt für
sTZederauferſtehen der Völker des
Abend=
andels Nur was alt, verbraucht und zermorſcht iſt, das ſoll
tergetn, was aber lebensfähig iſt, ſoll ſich auf ſich ſelbſt
beſin=
en und us ſich heraus die Kraft zu neuem Aufſtieg gewinnen.
lerät dieſer Auftieg will erarbeitet ſein, denn nur ein
ſuwidergeborenes Volk kann in eine neue
eitztlgehen. Die entſcheidende Stärke liegt nicht in
Divi=
ſen Un Kanonen, ſie kann nur erwachſen aus der inneren
Ge=
loſſerfgt und dem fanatiſchen Glauben des ganzen Volkes an
begründet das Vertrauen, das den Ring eiſern ſchließt, an dem
auch alle Störungsverſuche hoffnungslos abprallen. Darin liegt
zugleich das Wunder, das wir alle ſeit 1933 ſtaunend miterlebt
haben.
Der Führer hat den Gegenſatz ſcharf herausgearbeitet, daß auf
der einen Seite Länder ſtanden, die ſiegreich und mächtig ſind, die
ſich auf Kolonien und Rohſtoffe ſtützen können, auf der anderen
Seite ein Volk, das nichts hat als ſich ſelbſt, ſein Kraftbewußtſein
und ſeine Ehre, und das doch mit niemand tauſchen möchte, weil
es an ſich ſelbſt, an ſeine Zukunft glaubt. Aber eben deshalb
braucht niemand ſich vor uns zu fürchten. Die Arbeit, die
wir vor uns haben, können wir nur in Frieden,
aber nicht im Krieg leiſten. Und vor allem das Höchſte,
das wir haben wollen, das kann uns niemand geben, das können
wir nur aus uns ſelbſt heraus gewinnen.
„Die Parole bleibt immer noch der Kampf
ge=
gen die Arbeitsloſigkeit. 7½ Millionen Arbeitsloſe
waren es 1933, heute ſind es noch wenig mehr als 2 Millionen.
Am 1. Mai hat der Kampf umdie 2 Millionen begonnen,
und im nächſten Jahr ſoll das, was noch übrig bleibt in Angriff
genommen werden, bis die Forderung erfüllt iſt, daß
jeder, der ehrlich ſein Brot verdienen will, auch
ſeinen Arbeitsylatz findet.
Wer fenſeits unſerer Grenze den Ruf dieſer Hitler Rede
ge=
hört hat und verſtehen will, der weiß, daß in ein ſolches
Pro=
gramm der Gedanke an einen Krieg nicht
hinein=
paßt, der muß begreifen, daß in ganz Deutſchland der
jehrliche Wille zum Frieden herrſcht. Was wir
ver=
langen, iſt wirklich nicht viel: man ſoll uns am Sonntag feiern und
am Werktag ſchaffen laſſen, und darüber hinaus ſoll man ſich daran
gewöhnen, daß das 60=Millionen=Volk der Deutſchen
nicht mehreinobiektausländiſcher Politik iſt, daß
es ſelbſt ſein Schickſal beſtimmen und ſeinen Ehrenſchild rein
hal=
ten will.
Das iſt der Sinn der Volksfeier vom 1. Mai, das Symbol, das
über alle Grenzen hinaus leuchten ſoll, das Bild eines
ewigen Volkes, das die große Linie der Vergangenheit
wiederge=
funden hat und den Weg der friedlichen Arbeit marſchieren will,
um ſich neu zu geſtalten, ohne Angriffsgedanken oder gar
Erobe=
rungsabſichten.
MM Staatsakt auf dem Tempelhofer Feld.
TENDEIN
eierliche Vereidigung der gewählken Verkrauensräke. — Appell des Führers an ſein Volk.
Der Ruf über die Grenzen.
des Führers, Rudolf Heß, ſteuerte ſelbſt ſeinen Kraftwagen. Die
Menge harrte trotz des kaltgewordenen Wetters in beſter Stim=
* Berlin marſchierk.
mung auf das Kommen des Führers. Von der Reichskanzlei bis
Ein kahlender Maimorgen iſt über der Reichshauptſtadt
AWeeruſgega run als ſich in allen Teilen Berlins die Kolonnen zum
—durſch ſuch dem Tempelhofer Feld formieren. Die offiziellen
eierlichkten wurden mit der großen Jugendkund=
„ebumgim Luſtgarten eröffnet. Die geſamte Berliner
e/Aitlerſuxd war mit ihren Fahnen aufmarſchiert. In der
tatzo x ſand dann anſchließend der feierliche Staatsakt der
eichsltkürtammer ſtatt.
Inzellchen hatten ſich die zehn großen Marſchkolonnen von
eIn Aulzbezirken, der Stadt konzentriſch zum Tempelhofer
ſeld hi an Marſch geſetzt. Die Muſikapellen intonierten die
EEl lten frillen Militärmärſche und Marſchlieder und ſo vollzog
Rüp)’ der=lufmarſch der Millionen völlig reibungslos und
„Grungsibl. Pünktlich zur angeſetzten Stunde erreichte die
gubUge bitze 10 Tempelhofer Feld. Die verſchiedenen Beruſsſtände
aren 1 ſiweiſe mit Abordnungen in Berufstracht erſchienen.
29e lanmäß tund geordnet vollzog ſich ſodann die Auftellung
if dem ampelhofer Feld. Die techniſchen Einzelheiten waren
in anß Einzelheiten feſtgelegt, daß alles wie am Schnür=
2ben klapp. DDie geſamte Berliner Polizei war auf den Beinen,
nterſtültum Feldjägerkorps, das ja in die Polizei
eingeglie=
ert iſt. 44, der großen Tribüne hatte die Leibſtandarte
Auf=
lung 1hummmen und abgeſperrt, Um 11 Uhr marſchierten
ſter desthe il= und Hoch=Rufen die Fahnen ein und
gruppier=
m ſich Aler großen Tribüne vor den 9 Nieſeumaſten. Es war
in ung ein feſtliches Bild. Die Tribine dicht beſetzt, davor
ie Ehreſio mationen der Wehrmacht, der Polizei, der
Leib=
andartu dr SAl und SS, des Arbeitsdienſtes und all der
nzelnen Aiederungen der Partei, unüberſehbar aber
ſt dieſlenge der aufmarſchierten werktätigen
PoltsAhoſſen. Das Wetter hatte ſich zwiſchendurch
zu=
hendsierſshlechtert. Immer wieder gingen ſehr wenig mai=
Aifse Harse Mi He ein Rtch
die Son immer wieder durchkämpfen konnte.
. Vonk n beiden Muſiktribünen konzertierte abwechſelnd das
Muſikkalz der Wehrmacht und die tauſend Sänger des Berliner
SangerAldes. Mit lauten Heilrufen wurden die ankommenden
Neiniſter ue Führer der Bewegung begrüßt. Der Stellvertreter
zum Tempelhofer Feld hatten 30 000 SA.=Männer Aufſtellung
genommen, und bildeten zu beiden Seiten der Straßen ein
leben=
des Spalier. Gebannt ſchauten die Menſchen, die die
Anfahrts=
ſtraßen dicht umlagerten, in Richtung der Innenſtadt und dann
kam der Führer. Eine Welle von ſtürmiſchen Heilrufen begleitete
ihn auf dem Weg zum Tempelhofer Feld.
Der Führer verließ ſchon auf der Flughafenſtraße das Auto
und ging dann allein vor den Herren ſeiner Begleitung an den
Volksgenoſſen vorüber und unter den Klängen des
Präſentiermar=
ſches, des Deutſchlandliedes und Horſt=Weſſel=Liedes ſchritt er die
Front der Ehrenformationen ab. Er begab ſich zur Haupttribüne,
die Fahnen gingen hoch, die Hunderttauſende grüßten entblößten
Hauptes mit emporgereckten Armen den Führer bei ſeinem Einzug.
Als Reichsminiſter Dr. Goebbels die Kundgebung eröffnete ſetzte
gerade wieder ein heftiges Schneetreiben ein. Das ganze Feld
war in einer einzigen weißen Wolke verſchwunden, aber als der
Führer dann das Rednerpult betrat, brach die Sonne durch die
dunklen Wolken und unter ſtrahlendem Sonnenſchein ſprach der
Führer zu ſeinen werktätigen Volksgenoſſen. Nach knapp einer
Stunde war die Kundgebung beendet und unter begeiſterten
Heil=
rufen der Maſſen verließ der Führer das Tempelhofer Feld.
Ord=
nungsgemäß ſetzten ſich die Marſchkolonnen in Gang und rückten
auf den vorgeſchriebenen Straßen ab.
Die Verpſlichlung der Verkrauensräke.
Mitten im Schneegeſtöber eröffnet der
Reichsorganiſations=
leiter der NSDAP., Dr. Ley, die Kundgebung mit der feierlichen
Verpflichtung der Vertrauensräte. Satz für Satz ſpricht er vor,
und Satz für Satz ſprechen im Chor 50 000 Vertrauensmänner nach,
einen Eid auf den Führer und das Volk. — Dr. Ley führte bei
der Verpflichtung aus: Männer und Frauen, die ihr durch die
erhebende Wahl vom 12. und 13. April euch das Vertrauen der
ſchaffenden Deutſchen errungen habt und die ihr heute auf dieſem
Felde vor dem Führer und Reichskanzler und im ganzen Reich
in allen Städten, Orten und Dörfern angetreten ſeid, ſprecht mir
nach:
ſein. Ich gelobe, immerdar die Intereſſen der Nation vor
alle anderen zu ſetzen.”
Dr. Ley ſchloß mit den Worten: Adolf Hitler iſt Deutſchland, und
Deutſchland iſt Adolf Hitler! Es lebe der Führer!
Der Dank der Nakion.
Reichsminiſter Dr. Goebbels tritt nun an das Mikrophon, um
die Führerrede anzukündigen. Er führte aus:
Mein Führer!
Nicht nur auf dem Tempelhofer Feld, ſondern im ganzen
Reich ſteht zu dieſer Stunde Ihr Volk vor Ihnen verſammelt. Es
hat Schnee und Wetter nicht geſcheut. Es iſt gekommen, um
Ihnen am Ende eines an Mühen und Sorgen reichen
Arbeits=
jahres den Dank der Nation abzuſtatten. Denn dieſes Volk weiß,
mein Führer, daß Sie nicht nur der Erſte in der Führung,
ſon=
dern auch der Erſte in der Arbeit und der Erſte in der Sorge um
die Nation ſind. Es weiß, daß Sie im vergangenen Jahre manche
ſchweren und verantwortungsvollen Entſchlüſſe auf Ihre Schultern
nehmen mußten. Dieſes Volk iſt gekommen, mein Führer, um
Ihnen dafür zu danken. Denn wir haben dem deutſchen
Arbeiter nicht nur Arbeit, ſondern wir haben dem
deutſchen Volke auch ſeine Ehre zurückgegeben.
(Heilrufe.) Wir haben dieſes Volk befreit aus der
Schmach und der Demütigung und haben dafür geſorgt,
daß das große nationale Aufbauwerk, das wir unter
Ihrer Führung ſchufen, nun nicht mehr der Willkür der
Welt preisgegeben iſt (Heilrufe), ſondern daß dieſes
nationale Aufbauwerk nun wieder überſchattet wird vom
Schwert einer neuerſtandenen deutſchen Armee.
(Erneuter Beifall.) Daß Sie dieſe Armee nicht aufbauten,
um Kriege zu führen, ſondern um unſere Arbeit
zu beſchützen und um ein Garant zu ſein eines
beſferen Friedens als der, den der Verſailler
Vertrag uns gebracht hat (Heilrufe).
In dieſem Sinne, mein Führer, grüßt Sie die Nation. Sie
weiß, daß wie zu dieſer Stunde, wo Regen, Schnee und Wetter auf
uns herniedergehen, auch in den kommenden Wochen und
Mona=
ten die Winde uns um die Ohren pfeifen werden. Sie weiß aber
auch, daß, wenn ſie an unſerer Spitze ſtehen, die Nation jeden
Sturm und jedes Ungewitter überſtehen wird. (Erneute
Heil=
rufe.) Dieſes Volk, mein Führer, wartet nun auf Ihr Wort und
weiß, daß Ihr Wort der Nation Vertrauen und Zuverſicht geben
wird.
Der Führer ſpricht zum deutſchen Volk.
(Stürmiſche Heilrufe.) In atemloſer Stille hören die Millionen
ihren Führer:
Deutſche Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen!
Der 1. Mai — einſt der deutſche Feſttag des Frühlings —
und wieder ein 1. Mai — Tag des Streites und des Haders,
Tag der Klaſſenzerreißung unſeres Volkes.
Und wieder ein 1. Mai — Tag des Frühlings der
Nation! Tag der Solidarität eines Volkes in
der Arbeit!
Eine große Zeit iſt damit wieder für Deutſchland
ange=
brochen. Wenn wir dies ausſprechen, dann wiſſen wir, daß die
Größe der Zeit in der Größe der Aufgaben liegt, die ihr und
da=
mit uns geſtellt ſind. Große Aufgaben, wie ſie geſchichtlich nur
ganz wenigen Generationen übergeben werden.
Geſtern noch waren wir ein Volk, ohnmächtig, weil
zer=
riſſen, in innerem Hader ſich auflöſend in Streit, zerfallen in
100 Parteien und Gruppen, in Verbänden und Vereinigungen,
in Weltanſchauungen und Konfeſſionen — ein Reich, auf dieſem
zerfallenen Volk bauend, ebenſo ſchwach und ohnmächtig, ein
Spielball fremder Willkür! Kleinſtaaten verhöhnen es,
Klein=
ſtaaten entrechten und knebeln Menſchen dieſes Volkes. (
Stür=
miſche Entrüſtungsrufe). Die Wirtſchaft lag im Sterben
Ueber=
all Zerfall und Ruin. Alle Prinzipien waren umgeſtoßen. Was
früher gut ſchien wurde ſchlecht; was verächtlich war,
plötz=
lich verehrungswürdig. Was früher dem Leben einen höheren
Sinn geben ſollte und konnte, wurde nun als Belaſtung der
Menſchen ausgegeben und empfunden. Ein Schriftſteller faßte
die Eindrücke dieſer Zeit zuſammen in einem Buch, das er
betitelte: „Untergang des Abendlandes”
Soll alſo das wirklich das Ende unſerer Geſchichte und
damit unſerer Völker ſein?. Nein! Wir können daran nicht
glauben!
Nicht Unkergang des Abendlandes muß es heißen,
andern Wederalſeſehnf der Uäfer.
dieſes Abendlandes!
(ungeheurer Beifall). Nur was alt, morſch und ſchlecht war,
ſtürzt. Und es möge ſterben! Aber neues Leben wird
ent=
ſtehen. Der Wille findet den Glauben. Dieſer Wille aber
liegt in der Führung, und der Glaube liegt im
Volke!
Seite 2 — Nr. 120
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Eine Erkenntnis allerdings iſt dann notwendig für alle.
Wer dieſe große Neugeſtaltung in Angriff nehmen will, muß im
Volke ſelbſt beginnen. Erſt ein neues Volk und damit die neue
Zeit! Große Aufgaben ſind ſtets nur von ſtarken Führungen
geleiſtet worden, allein die ſtärkſte Führung muß verſagen, wenn
hinter ihr nicht ein gläubiges, in ſich gefeſtigtes wahrhaft
ſtar=
kes Volk ſteht. Es iſt das Unglück der Menſchheit, daß ihre
Führungen nur zu oft vergeſſen, daß die letzte Stärke überhaupt
nicht in Diviſionen und Regimentern, nicht in Kanonen und
Tanks begründet iſt, ſondern daß die größte Stärke für jede
Führung im Volke ſelbſt liegt, in ſeiner Einmütigkeit in
ſeiner inneren Geſchloſſenheit und in ſeinem idealiſtiſchen
Glau=
ben. Das iſt die Kraft, die am Ende Berge des Widerſtandes
verſetzen kann! Dazu iſt allerdings nötig eine Idee, die ein Volk
verſteht, eine Idee, die es begreift und die es liebt.
Als wir im Jahre 1919 zum erſten Male als Prediger der
nationalſozialiſtiſchen Idee auszogen, da war es ein ganz
klei=
nes Häuflein damals verlachter Idealiſten oder, wie man ſagte,
Phantaſten. Die Kritiker ſind heute widerlegt. Was ſeitdem
wurde, das mögen manche von ihnen vielleicht auch angeſtrebt
haben, aber ſie konnten es nicht durchführen, Geſchichtlich iſt
entſcheidend für die Richtigkeit eines Prinzips am Ende doch der
ſichtbare Erfolg. Und
das hier iſt ein Dokumenk dieſes Erfolges.
das niemand fälſchen kann: Ein Volk in einem Reich!
(Gewaltige Beifallskundgebungen.)
macht hätte. Daß es uns gelang, dem deutſchen Volke eine
neue Idee zu geben und dieſes Volk in dieſer Idee zu einer
neuen Lebensform zu führen, dies iſt die größte Tät
dieſes Jahrhunderts für unſer Volk. Die größte
Alles, was wir geſchaffen haben, wäre unmöglich geweſen,
alles, was wir taten, hätte nie gelingen können, es hätte nie
einen 30. Januar, nie einen 21., nie einen 16. März gegeben,
es wäre nie der äußere Aufſtieg erfolgt, wenn nicht das
deutſche Volk eine innere Wandlung durchge=
Leiſtung, die alles weit überdauern wird, was an Tagesarbeit
dank dieſer einzigen Leiſtung vollbracht werden kann.
Und ſo ſehen wir im 1. Mai ein Symbol
die=
ſer Leiſtung. Es iſt ein Tag, der nicht umſonſt von uns
gewählt und in dieſer Form organiſiert wurde. Es mag manchen
geben, der ſich, vielleicht auch heute noch ſeitwärts ſtehend, die
Frage vorlegt: Warum an einem ſolchen Tage, warum ſelbſt
bei einem ſo ſchlechten Wetter hinausgehen, Aufzüge machen,
warum ſich zu Millionen hier vereinen?
Um einmal ſymboliſch zum Ausdruck zu bringen, daß wir
nicht Stadt und Land ſind, nicht Arbeiter, Angeſtellte, Handwerker,
Bauern, Studenten, Bürger, nicht irgendwelche Anhänger
irgend=
welcher Weltanſchauungen, ſondern daß wir Angehörige eines
Volkes ſind! (Stürmiſche Heilrufe), daß wir vereint das ſind,
was uns alle einen muß in der gemeinſamen Pflicht, unſer
Werk zu tun auf dieſer Welt mit den Kräften, die uns der
allmächtige Gott gegeben hat, jeder an ſeinem Platze, jeder dort,
wo er ſteht und ſtehen muß. Und wir wiſſen dabei:
Donnerstag, 2. Mai1
ganz gleich, ob ſie aus der Fabrik, aus dem Kontor, vom
Kon=
ſtruktionsbüro, vom Geſchäft oder vom Acker kommen: Ein
Volk in einer einzigen großen Gemeinſchaft und
in der Erfüllung einer einzigen großen
Auf=
gabe. So ſind wir an dieſem Tage zuſammengekommen, um
einmal ſymboliſch zu dokumentieren, daß wir mehr ſind als
eine Sammlung einzelner auseinanderſtrebender Weſen, daß
keiner von uns zu ſtolz, keiner von uns zu hoch, keiner zu reich
und keiner zu arm iſt, um nicht vor dem Antlitz des Herrn und
der Welt zuſammenzuſtehen in dieſer unlöslichen verſchworenen
Gemeinſchaft. (Stürmiſche, ſich immer wiederholende Heilrufe.)
Und dieſe einige Nation,
wir brauchen ſie.
Denn wann iſt jemals einer Führung eine ſchwerere Aufgabe
geſtellt worden als unſerer deutſchen Führung? Bedenken Sie,
meine Volksgenoſſen, was unſer Deutſchland iſt und vergleichen
Sie es mit anderen Ländern. Was haben wir ſchon? 137
Men=
ſchen auf den Qugdratkilometer, keine Kolonien, keine Rohſtoffe,
keine Deviſen, kein Kapital, keine Auslandsguthaben mehr, nur
ſchwere Laſten, Opfer, Steuern und kleine Löhne. Was haben
wir, gemeſſen am Reichtum anderer Staaten, am Reichtum
anderer Länder, am Reichtum anderer Völker, an ihren
Lebens=
möglichkeiten? Was haben wir? Nur etwas allein; Unſer
Volk haben wir. Es iſt entweder alles oder es iſt nichts
Nur mit ihm allein können wir rechnen. Auf es allein können
wir bauen, Alles, was wir bisher geſchaffen haben, verdanken
wir nur ſeiner Güte, ſeinem Leiſtungsvermögen, ſeiner Treue,
ſeiner Anſtändigkeit, ſeinem Fleiß, ſeinem Ordnungsſinn. Und
wenn ich das alles abwäge, dann ſcheint es mir mehr zu ſein
als alles, was die übrige Welt uns bieten könnte, und das,
glaube ich, können wir wohl den anderen Völkern an dieſem
1. Mai hier verkünden: Ihr braucht keine Angſt zu haben, daß
wir von euch etwas wollen. Wir ſind ſtolz genug, zu bekennen,
daß das Höchſte, was ihr uns gar nicht geben könnt, wir ſelber
haben: Unſer Volk. (Brauſende Heilrufe.) Ich könnte mir als
Führer keine herrlichere und keine ſtolzere Aufgabe auf dieſer
Welt denken, als dieſem Volke zu dienen. Man könnte mir
Weltteile ſchenken und ich würde lieber ärmſter Bürger in
die=
ſem Volk ſein. (Die Maſſen jubeln dem Führer zu.) Und mit
dieſem Volke muß und wird es uns gelingen, auch die
kom=
menden Aufgaben zu erfüllen.
Es iſt etwas Großes, was in den drei Jahren geleiſtet
wurde. Bedenken Sie: 6½ Millionen Erwerbsloſe — in
Wahr=
heit ſind es über 7½ Millionen geweſen — und heute kaum
mehr 2½. Bedenken Sie die Lage anderer, viel größerer
Staa=
ten mit großen Reichtümern, mit gewaltigen Naturſchätzen mit
wenigen Menſchen auf einen Quadratkilometer. Und es iſt
Ihnen das nicht gelungen!
Nun haben wir uns die Aufgabe wieder zu ſtellen: Sie
heißt Fortſetzung deſſen, was wir begonnen haben.
In dieſem Jahre, meine Volksgenoſſen, da greiſen
wir die zweite Million der Erwerbsloſen an.
(Stürmiſche Heilrufe.) Nicht mit Redensarten, ſondern wir
wer=
den ſie faſſen und wir werden unter dieſe Million
herunter=
gehen. Ich weiß nicht, was wir erreichen, aber das eine weiß
ſch: Im nächſten Jahre werden wir den Reſt, der noch
verblie=
ben iſt, wieder angreifen — ſolange, bis wir endlich das Ziel
erreicht haben, jedem Deutſchen, der ſich ehrlich ſein Brot
ver=
dienen will, die Möglichkeit dazu zugeben. Denn wir ſind
über=
zeugt, daß die Millionen unſeres Volkes, die bis jetzt
arbeits=
los waren, unter nichts mehr gelitten haben, als unter dem
Zwang, um Almoſen zu bitten, während ſie doch nichts anderes
wollten als durch ihre Mitarbeit ſich ihr tägliches Brot zu
verdienen.
50 iſt der 1. Mai für uns zugleich der Tag
des Enkſchluſſes:
Des Entſchluſſes durch alle Sorgen, durch alle Schwierigkeiten,
durch alle Unwetter hindurch den Weg für unſer Volk zu
ſuchen, (große Begeiſterung) des Entſchluſſes der Führung —
immer mit dem Blick auf dieſes Volk — ihre Pflicht und
Schul=
digkeit zu tun, und der Entſchluß des Volkes — mit dem Blick
auf die Führung — ihr zu folgen, hinter ſie zu treten und mit
ihr den Kampf gemeinſam aufzunehmen.
Was wir wollen, liegt klar vor uns:
Richt Krieg und nicht Unfrieden.
So wie wir den Frieden im eigenen Volke hergeſtellt haben,
wollen wir nichts anderes als den Frieden mit der Welt. Denn
wir alle wiſſen, daß die große Arbeit uns nur gelingen kann in
einer Zeit des Friedens. Allein ſo wie die Führung der Nation
im Innern niemals Verzicht geleiſtet hat auf ihre Ehre dem Volke
gegenüber, ſo kann ſie auch nie Verzicht leiſten auf die
Ehre des deutſchen Volkgs gegenüber der Welt.
(Stürmiſche Zuſtimmung der Maſſen.)
Wir wiſſen, was wir der übrigen Welt ſchuldig ſind. Mag
ſie begreifen, was ſie einem ſtolzen Volke niemals verweigern
kann, und mag ſie dabei vor allem eines verſtehen: Das
Deutſch=
land von heute iſt nicht das Deutſchland von geſtern; ſo wenig als
das Deutſchland von geſtern das Deutſchland von heute war. Das
deutſche Volk von jetzt iſt nicht das deutſche Volk von vorgeſtern,
ſondern das deutſche Volk der hinter uns liegenden 2000 Jahre
deutſcher Geſchichte.
So bitte ich euch, an dieſem Tag, meine Volksgenoſſen: hier
und über das ganze Deutſche Reich hinweg das Band der
Gemeinſchaft enger zu binden. So wie Sie hier ver=
ſammelt ſind vor mir, mögen Sie alle vergeſſen, was das Leben
im einzelnen aus Ihnen gemacht hat. Mögen Sie ſich erinnern,
daß Sie über alle dieſe Trennungen hinweg Angehörige eines
Volkes ſind, nicht nach menſchlichem, ſondern nach Gottes Willen.
Er ließ uns dieſem Volke zugehören. Er gab uns unſere Sprache.
Er ſenkte in uns hinein das Weſen, das uns erfüllt, dem wir
ge=
horchen müſſen, wenn wir mehr ſein wollen auf der Welt als
wertloſe Spreu.
So bitte ich euch denn:
Erneuerk an dieſem Tage dieſer größken und
ſtol=
zeſten Demonſtrakion der Welt euer Bekennknis
zu euten 5ol. zu uferer Genelſchaf u
unſerem nalionalſozialiſtiſchen Staalt
Mein Wille — das muß unſer aller Bekenntnis ſein I.
euer Glaube!
Mein Glaube iſt mir — genau wie euch — alles auf dieſer nu
Das Höchſte aber, was mir Gott auf dieſer Welt gegebei
iſt mein Volk! In ihm ruht mein Glaube. Ihm diene 10
meinem Willen und ihm gebe ich mein Leben!
Das ſei unſer gemeinſames heiliges Bekenntnis am
Tau=
deutſchen Arbeit, der ſo recht iſt der Tag der deutſchen Natrt,
Unſer deutſches Volk der Arbeit, Sieg=Heil, Sieg=Heil.1=
Heil!
Immer und immer wieder werden ſeine Worte von
den Heilrufen, die ſich wellenartig über das gewaltige Felil
pflanzen, unterbrochen. Als er am Schluß ſeiner Ausfühwe
bekennt: „Das Höchſte aber, was mir Gott auf dieſer n0 fazul
gegeben hat, iſt mein Volk”, da ſetzt ein Jubelſturm von watch he
ungeheuren Ausmaßen ein, der ſich am Schluß der Rede hut Ku
holt bis die Muſik das Horſt=Weſſel=Lied anſtimmt, das hoo=
Millionen als
Gelöbnis unwandelbarer Treue
Heute ſollt Ihr Deutſchland allein gehören
mitgeſungen wird.
Der Führer begibt ſich dann mit ſeiner Begleitun
Reichsminiſter Dr. Goebbels zum Wagen und fährt unten ſ=
Jubel der Maſſen durch das dichte Spalier auf dem ga
Wege in die Reichskanzlei zurück.
Während der Abfahrt des Führers nimmt der Bezirlonch/6
der Deutſchen Arbeitsfront Berlin=Brandenburg, Johch
Engel, das Wort zu der Schlußanſprache, in der er dem r
den Dank aller ſchaffender deutſchen Menſchen für die Wemu
die ſich ſeit zwei Jahren vollzogen hat, ausſpricht.
Er ſchließt mit den Worten; Für uns alle iſt es Ga.
ſache, die Treueſten des Führers zu ſein und zu bleiben, züng
und frei rufen wir: Es lebe der Führer, es lebe Deutſchtuiſt 10
Sieg=Heil, Sieg=Heil, Sieg=Heil!
Die Kundgebung der Reichsregierung zum natimult
Feiertag des deutſchen Volkes für das Jahr 1935 iſt hiß
geſchloſſen. (Stürmiſche Heilrufe.)
In der gleichen muſtergültigen Diſziplin, in der fiol
Aufmarſch der 1,7 Millionen vollzogen hatte, ging auch der
marſch vor ſich. Knapp eine halbe Stunde nach Schluuf
gewaltigen Kundgebung war das rieſige Aufmarſchgeländeeſyltz hinter der
noch ſoeben der Schauplatz eines großen unvergeßlichen 00. In drei groß
niſſes war, faſt vollſtändig geleert.
Ihr ſeid ein Glied in der deuſſchen Schickſalsketke. — Ihr ſollk ein Garank ſein für die Sicherheit der Calf
und damit der Zukunft unſeres deutſchen Volkes.
Mik IM
Der Führer an die deutſche Jugend
bei der Jugend=Kundgebung im Berliner Luſtgarken.
Fanfarenſignale leiteten die traditionelle
Kund=
gebung der deutſchen Jugend im Luſtgarten ein.
In faſt unüberſehbaren Gliedern drängte ſich Kopf an Kopf die
Jugend der Reichshauptſtadt. Die Hauptterraſſe vor dem Schloß,
auf der ſich auch das Rednerpult befindet, iſt den Ehrengäſten
vorbehalten. Hier ſieht man die Arbeiterabordnungen
aus dem Reiche und die
Reichsberufswettkampf=
ſieger, die als Gäſte der Reichsregierung an
allen Feiern teilnehmen. Auch das
diploma=
tiſche Korps iſt unter Führung des Nuntius Orſenigo
zahl=
reich vertreten. Man bemerkt ferner u. a. den
Stellver=
treter des Führers, die Reichsminiſter Dr. Goebbels, Dr. Frick,
Darré Generaloberſt von Blomberg, die Miniſter Ruſt, Seldte,
Eltz=Rübenach und Kerrl, die Reichsleiter Dr. Ley, Dr. Dietrich,
Bouhler und Reichsjugendführer Baldur von Schirach.
Nach dem Fanfarenſignal trat der
Reichsjugendfüh=
rer Baldur von Schirach an die Schloßrampe, um die
Kundgebung zu eröffnen. Nach Worten der Begrüßung führte
er u. a. aus: Wir wollen auch an dieſem 1. Mai unſerem
Führer als Gelöbnis geben, unſeren Kampf um die Einigung
fortzuſetzen und vor nichts, aber auch gar nichts, Halt zu machen,
was ſich unſeren Plänen entgegenſtellt. Kämpft weiter,
arbeitet weiter haltet in Treue weiter zur
Fahne des Deutſchen Reiches und ſeid das, was ihr
ſeid: Die Kameraden der deutſchen Arbeiterſchaft, die Pioniere
einer ſozialiſtiſchen Zukunft. (Jubelnder Beifall.)
Nach der Rede des Reichsjugendführers ſang der 3000 Mann ſtarke
Chor der HJ des DJ und des BdM ein Lied von dem
Arbeiter=
dichter Heinrich Lerſch, komponiert von Fritz Sotke, „Tritt heran,
Arbeitsmann”, das ein eindrucksvolles Bekenntnis der deutſchen
Jugend zur Arbeit darſtellt.
Dann trat Reichsminiſter Dr. Goebbels an die
Rampe und richtete an die Jugend, die ihn ſtürmiſch begrüßte,
eine Anſprache, in der er u. a. ausführte.
Es iſt kein Zufall, daß wir dieſes große Nationalfeſt des
deutſchen Volkes im neuen Staate gerade mit der Jugend
be=
ginnen. Denn der Staat, den wir errichteten, wurde für die
Jugend gegründet. In dieſen Staat, meine deutſchen Jungens
und Mädels, müßt ihr hineinwachſen, ihr müßt dieſem Staat
die Tugenden der Zuſammengehörigkeit, der Kameradſchaft, des
Mutes und der Treue pflegen. Seine Rede klang aus in ein
dreifaches Sieg=Heil auf den Führer.
Bald kündeten die Klänge des Badenweiler Marſches das
Nahen des Führers, der langſam, in ſeinem Kraftwagen ſtehend,
durch das Meer der Jugend zur Schloßrampe fuhr, wo er von
Reichsminiſter Dr. Goebbels und Reichsjugendführer Baldur
von Schirach empfangen und zum Rednerpult geleitet wurde.
Dann trat der Führer an die Rampe, ſtürmiſch
um=
jubelt von der Jugend, die ihn lange Zeit nicht zu
Worte kommen ließ. Endlich legte ſich die Begeiſterung und der
Führer ſprach zu ſeiner Jugend.
Der Führer ſpricht.
Eine große Zeit iſt es, die ihr erlebt. Was Generationen
oft nicht beſchieden iſt, wird euch zuteil. Das Reich, das ihr
nicht mehr kennt, das uns in ſeiner Größe aber unvergleichlich
iſt, liegt weit hinter uns. Die Zeit trauriger
Zerriſſen=
heit aber, die es ablöſte, iſt zum größten Teil bei euch noch
in junger und friſcher Erinnerung. Dem großen Reiche
folgte die traurigſte Epoche deutſcher Geſchichte.
Der deutſche Fall, der Millionen Menſchen auf das Tiefſte
erſchüttert hat, gab uns allen den Befehl zum Kampf
für ein neues junges Deutſchland. Dieſer Kampf
begann im Inneren unſeres Volkes. Dort mußten die
Voraus=
ſetzungen geſchaffen werden für den Wiederaufſtieg der
deut=
ſchen Nation. Erſt mußte im Inneren das Volk ſelbſt für eine
neue Staats= und Volksführung geſtaltet werden, dann erſt,
nach dieſer großen Arbeit der Regeneration im Inneren, kann
die Wiederaufrichtung des Anſehens des Reiches nach außen
erfolgen!
Dies alles, was wir heute erleben, iſt kein Zufall, i 144 geichteten Ke
ein Geſchenk des Himmels, ſondern das Ergebnis uners
licher Anſtrengungen, dauernder Arbeit, größter Opfer.
dieſe Wiederaufrichtung unſeres Volkes d
und muß, meine deutſche Jugend, dein gräfſe
Erlebnis ſein! Generationen iſt keine ähnliche große zu
gabe geſtellt geweſen, und Generationen konnten keine gacht
Aufgabe erfüllen. Dem heutigen deutſchen Volk wurde eal
geben, eine Arbeit wohl für viele Jahrhunderte zuſamm
geballt in wenigen Jahren zu leiſten. Und ihr, meine Ritt
Jugend, ihr erlebt dieſe Arbeit an euch und unſerem Volle2
4 Gmetterndes
chng ein. Ein
„s Verk!‟ Dann
dieſe Arbeit der deutſchen Volkswerdung iſt z
eure Aufgabe für die deutſche Zukunſt.
Sie iſt eure Pflicht!
Als der große Kampf um das neue Deutſchland deahe
Eit Anſp
jan diſen Tage
Nend und viele,
Deutſchland. Von
ichts zu
iu den Väl
eien war. Ur
ſtesn
huiften
Gem
den Führer d
uird verden ei
ot ungsvoller
da habe ich mich bemüht, die deutſche Jugend den Partelen Mzaalſozialism
zunehmen und ſie Deutſchland zu geben. Heute follt Mulerten von
Deutſchland allein gehören! So wie ihr aber 9ec u ſiner Verb
land gehört, muß Deutſchland auch ſtolz ſein können auf MM und Arbeit=
und zwar nicht nur auf euch als Geſamtheit, ſondern aul Wütellt hat
als Einzelne. Deshalb habt ihr die Aufgabe, nicht nu / 2s höchſte, eine
als Geſamtheit zu geſtalten, ſondern euch auch als Einzeln,) Anicts davon
Genſo wird ſie
jene Form zu bringen, die Deutſchland mit Stolz auf 4 Iſc Vaterland
Einzelnen von euch ſehen und ſchauen läßt. Jeder deuy vrteidigen.
Junge, jedes deutſche Mädel, ſie müſſen durchdrungen ſein ylMigend ein
dem heiligen Pflichtbewußtſein, Repräſentanten unſeres Lchihd ſeit
zu werden! Sie müſſen durchdrungen ſein von der Empſimilks Khſtiel zu e
daß ſie alles das in ſich verkörpert haben, was Deuſchlidlihlte bereit,
mit Recht auf ſein Volk ſtolz ſein laſſen kann. Das iſt die A0Aenuſo
wartung, die die deutſche Gegenwart an euch als die Lnc. aut, un
der deutſchen Zukunft richtet, Und dies iſt auch die große 2
nung, die ich heute vor euch ausſpreche. Groß iſt das Geſ00
der Gegenwart. Es würde aber vergeblich ſein, wenn ihe
eine dauerhafte deutſche Zukunft garantiert. Ihr ſeid ein
in der deutſchen Schickſalskette. Sorgt dafür, daß es ſtal m
auf daß nicht an euch dieſe Kette reißt und damit daß 24/157
unſeres Volkes endet.
Wir gehen einer ſktarken Zeik entgegen.
So wie der Wind heute um uns die Fahnen flattern 100
Wolken und Gewitter aufziehen laſſen. Es ſoll un? .
furchtſam machen können auf dieſer Welt!?,
euſtgr
meine deutſche Jugend, ſollt ein Garant fein!!!
wird er vielleicht die nächſten Jahre um Deutſchland
Sicherheit der Exiſtenz und damit der 3u.
unſeres Volkes. (unbeſchreiblicher Jubel.) Wenn i0
grüße, ſo grüße ich damit Deutſchland! Das Deutſchlad
ilen
Ehre und des Fleißes, der Arbeit und der Treue, das 2e
land des Friedens, aber auch der Tapferkeit. Deutſchland ?
Heil!
Nach der Rede des Führers brandeten die Heilruſe M
lang immer wieder zur Schloßrampe empor. Das 80e
Hitlerjugend „Vorwärts Vorwärts!” und ein Heil auf 9e
rer, das Baldur von Schirach ausbrachte, beendeten die 20
kundgebung.
Vom Tage.
Die Sudetendeutſche Partei plante für den 1. Mai ”i.
feier unter freiem Himmel auf der Rühl=Wieſe in Eo”k.
ſich die Kundgeber in geſchloſſenem Zuge mit Muſit 204
Stadt begeben ſollten. Das Polizeikommiſſariat von S0”
dieſe Maifeier verboten. Die gleichzeitig angekündigten
demokratiſchen und kommuniſtiſchen Maiſeiern ſowpie ”nt 9.
ſeier der iſchechiſchen Nationalgialiſten ſind nicht Pobe .
worden.
Kardinalſtaatsſekretär Pacelli, der ſich auf der Rück.
Statzachtl.
Lourdes nach Rom befindet, hat dem franzöſiſchen
denten ein Telegramm geſandt, in dem er noch einmal ”eid
ſonderen Dank für die herzliche Aufnahme ausſricht. 2.
Frankreich gefunden habe. Gleichzeitig ſandte er ein Se 00
an den franzöſiſchen Miniſterpräſidenten, in dem er ſeie
Aug
ſchen für den Frieden und das Wohlergehen Fronti.
druck gibt.
[ ← ][ ][ → ]merstag, 2. Mai 1935
bkennknis zur Volksgemeinſchaft.
6aHlende Maienſonne ergießt ſich golden über den Feſttag
der „Ae t.
Son früh von 6 Uhr an exfüllt die Straßen Muſik und
Man=ſhritt. Alle Häuſer ſind beflaggt, viele außerdem mit
Gir=
u landt und jungem Birkengrün feſtlich geſchmückt. Alle Fahrzeuge
tragus Färlanden, Blumen, Fähnchen. Selbſt die Wagen der
Poliſ DDer äußere Rahmen des nationalen Feiertages, den der
Führwür alle ſchaffenden Deutſchen ſchuf, iſt, ſo — ernſt, würdig
und indig — geſchaffen. — Der Feſttag begann in aller Frühe
) nach 4m Wecken, an dem alle in Darmſtadt zur Verfügung
ſtehen=
uiden ſchellen teilgenommen haben, deren Klänge und
Trommel=
wirbgel, allen Straßen der Stadt widerhallte, mit dem
Antre=
ten 1mFugend zur Uebertragung der Jugendkundgebung.
der 2Mu
Frühmorgens auf dem Feſtplaß.
Die Sonne ſcheint aus einem faſt wolkenlos blauen
Himmne aber ein durchdringend kalter Wind weht über den
wei=
ten, vo faſt menſchenleeren Exerzierplatz an der Feſthalle. An
*balie
eder Tſfxont liegt die Tribüne; ein rieſiges DAF.=Emblem mit
urchmeſſer von 7
prache, in der Schäſr. (Mitglied der Reichskulturkammer). Vor der Tribüne
(n Menſchen z, ſtehern ſe beiden hohen Maibäume, ihre Kränze ſind mit den
weiß=fren Farben und einem ſchwarzen Hakenkreuz geſchmückt.
Mr ausſic Die lger Vorbereitungen auf dem Platz werden getroffen. Ein
Gur uns a0 /Zug föilerjugend iſt angetreten und ſperrt die Tribüne in einem
zu ſein und uſweitelr lechteck ab. Hin und wieder kommt das Auto der Bann=
Führer, es ſo führurm auff den Platz gefahren, um ſofort wieder davonzuflitzen.
Saninär vom Roten Kreuz ſchlagen ihre Rettungsſtation auf.
Fregierung z Die uſrecheranlage, es ſind die neuen Siemens=
Rundlautſpre=
cher; ud geprüft, man hört Bruchſtücke vom Hamburger Hafen=
As J0h Mkonzetauch die Nachricht, daß es in Berlin ſchneie, während in
Hambuug ſtrahlender Sonnenſchein herrſcht.
en Lülzplin n Gfs ſt ½8 Uhr geworden. Aus der Ferne hört man Geſang
ogen hatte gin und Aſcſhmuſik. Als erſte betreten ein Zug Mädchen und
Jun=
be Stunde nö gens i. Platz, ſie tragen zum Teil Arbeitskleidung, es ſind die
rieſige Aufmaft Siegen uus dem Reichsberufswettkampf. Es wird ihnen ein
großen unhen Ehreneyltz hinter der Abſperrung gegenüber der Tribüne,
ange=
wieſen. In drei großen Kolonnen, die wehenden Fahnen an der
Spitzey tarſchiert etwas ſpäter, gleichzeitig aus drei verſchiedenen
Richtwnen kommend, deutſche Jugend Darmſtadts quer über den
Feſtpllr zur Tribüne, der BDM., die Jungmädels, die
Schüle=
innem ämtlicher Mädchenſchulen, die Hitlerjugend das
Jung=
holk. de Schüler der höheren Lehranſtalten, der
Berufs=
ſchulemind der Volksſchulen. Die Fahnen, der Muſikzug, die
Alspielſyanszüge und der Sprechchor neymen auf der Tribüne
Aufſtetllig — die Jugend eröffnet den Nationalen Feiertag des
ſeutſchie Volkes.
eilteilft
Die Jugend=Kundgebung.
Eſuſchmetterndes Fanfaren= und Trommelſignal leitete die
Zundcelng ein. Ein Hitlerjunge ſprach einen an den deutſchen
leben, iſi lein MArbeire gerichteten Kernſpruch, der Sprechchor den Text: „Volk.
ern das Entyuf ausWerk!‟ Dann betrat der Führer des Banns 115,
Arbeit, gröft
unfere 10 4lAnkerbannführer Marlin Freudenberg.
fugend deſlu ſeime Anſprache die Tribüne: Vor noch nicht zu langer Zeit
iſt leine ähnſ ogen ja dieſem Tage die kommuniſtiſche Jugend, die
konfeſſio=
utionen loynie ſielle, iend und viele, viele Bünde getrennt und jeder für ſich
geutſchen Vol purch /Dutſchland. Von einem Sammelbegriff Deutſche Jugend
„war dimals nichts zu ſehen und zu ſpüren. Auf der einen Seite
e Jahryühhis tand, Reaktion, auf der anderen Seite diejenigen, die in dem
ten. Und ihl, rrglaluen an eine internationale Solidarität befangen waren.
euch und unſeiEs ha ch erwieſen, daß der deutſche Arbeiter, wenn er in Not
war, ro den Völkern verraten wurde und immer auf ſich ſelbſt
ſangemun war. Um die wahren Sorgen des deutſchen Arbei=
PMNSceladl ters kUmerten ſich die damaligen Arbeiterführer überhaupt nicht.
Heute züles nicht ſo, daß hier irgendwelche einzelnen Intereſſen=
DeAlae Algemeinſtaften zuſammengekommen ſind, nein, heute kommt die
deutſchl hemeinſchaft zuſammen. Die Hitlerjugend iſt ſtolz darauf,
daß ſiat dm Führer die deutſche Jugend zurückeroberte Aus die=
Pete er Jund werden einſt die Träger des deutſchen Volkes und die
,3 neue Deuſcveranturtungsvollen Männer hervorgehen, die ſich bewußt ſind.
pe Jugend d k2aß RAtnalſozialismus nicht ein Werk von Jahrzehnten, ſondern
geben, Heulfſen Häwerten von Jahren iſt. Der Reichsberufswettkampf
ver=
ſörpern ſeiner Verbindung deutſcher Gemeinſchaft, deutſchen
einI eo M / Opferſans und Arbeitsleiſtung das große Ziel, das ſich die Hitler=
5 ſtolz ſein ” ugend zſtellt hat. Die deutſche Jugend kennt nur den Adel der
Geſamtheit, ſ0 rbeiti s Höchſte, einen anderen Adel kennt ſie nicht. Sie läßt
die Aufgabe ſſeich durt nichts davon abbringen, ſtandhafte Sozialiſten der Tat
en euch auch Mm ſeirt ſbenſo wird ſie einmal, wenn es notwendig werden ſollte,
Stlereit n Vaterland und Arbeitsplatz mit der Waffe in der
ſchland mit
zeand ſüverteidigen. Unter dieſen Geſichtspunkten heraus wird
ſchauen lb. Pie Hätlriugend einſt Träger des Hammers und Schwertes in
nüſſen durchde Deutſchld ſein. Sie weiß, daß es das Allerbeſte zu leiſten gilt.
epräſentanten am de’s höchſtziel zu erreichen. Sie gehorcht dem Führer und iſt
en ſein von Mlede Aekute bereit, ihm zu gehorchen.
ert haben, W. Nſünalſozialiſtiſche deutſche Arbeiterjugend iſt der Name,
laſſen ka 28len ſie tägt, und unter dieſem Namen ſteht ſie unerſchütterlich
part an uch um Müilter und zum Reich.
Mu Nachndr Rede erfolgte die Uebertragung der
Jugend=
e8
moß z”ndſbung aus Berlin, auf welcher der Führer und
Reichssmiſter Dr. Goebbels ſprachen. In das Sieg=Heil, das der
N Reichssuendführer abſchließend auf Volk und Führer ausbrachte,
M Sſowie iwen Geſang des Hitlerjugend=Liedes ſtimmten die jungen
gt dafür, M Zuhöraruf dem Darmſtädter Exerzierplatz begeiſtert ein.
Rt und 9 Anſießend kam es zu der
Del Zeftakt der Reichskulturkammer.
LeidRiefenſtahl mit dem nalionalen Filmpreis
nd Wolfgang Eberhard Möller mit dem
1Nalionalen Buchpreis ausgezeichnet.
DieFrneuerung des deutſchen Kunſt= und Kulturlebens
70 gehörta) den bedeutungsvollſten Erſcheinungen des national=
90 ſozialif ühem Umbruchs.
Allsſichtbares Zeichen dieſer deutſchen Kulturerneuerung
ſeh und lin engen Verbundenheit des deutſchen
Geiſtillebens mit der geſamten Nation hatte
ReichsEliſter Dr. Goebbels den 1. Mai, den Tag der
natio=
uaie nalen An inſchaft, für eine Feſtſitzung der Reichskulturkammer
Leſtimnmin, der die Verteilung des nationalen Buch= und
Film=
eeilesatr, das verfloſſene Jahr vorgenommen wird.
Du/Ftaatsoper Unter den Linden, die in den letzten zwei
Dähren al lreiche eindrucksvolle Kundgebungen der nationalen
Zilem 4 unnd Lebensgemeinſchaft ſah, bildete auch in dieſem
/Jayr Rwürdigen Rahmen dieſer feſtlichen Sitzung.
N.M ſah die bekannteſten Vertreter von Kunſt, Literatur,
P Preſſe,lundfunk, Muſik und Film. Neben den ſchwarzen und
prauna Yarteiuniformen ſaßen Offiziere aller Formationen
ſ der Wtm acht und der Polizei. Beſonders bemerkt wurden
die zagichen ausländiſchen Teilnehmer des Internationalen
Filmtumref ſes. Die ausländiſchen Diplomaten waren in großer
Zahl yienen.
Dac ſührer und Reichskanzler wurde von der Verſammlung
lehenum it dem deutſchen Gruß empfangen. Der Führer nahm,
umgebs yen ſämtlichen Reichsminiſtern, den Reichsleitern und
Staatlsſterären in der erſten Reihe des Parketts ſeinen Platz
Sin=AK dem feſtlichen Präludium für großes Orcheſter von
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 120 — Seite 8
M Pmmſtätt.
Ehrung der Sieger aus dem Reichsberufswekkkampf.
7 Darmſtädter: Walter Wenſki, Erika Münk. Guſtav Adolf
Poh=
lig, Fritz Müller, Annelieſe Sachs, Friedrich Rudi und Heinz
Thierauf ſind Gauſieger geworden. Die Mannſchaft der höheren
Maſchinenbauſchule errang den Titel Kreisſieger für
Süddeutſch=
land und zweiter Reichsſieger. Weitere 150 Arbeitskameraden
und =kameradinnen wurden Kreisſieger. Ihnen wurde eine
Ur=
kunde und wertvolle Buchpreiſe — die Gauſieger erhielten. Mein
Kampf” — überreicht. Nachdem ein Hitlerjunge ausdrucksvolle
Worte. An einen Arbeiter” geſprochen und der Chor das
Jung=
arbeiterlied geſungen hatte, leitete der wundervolle Sprechchor
„Hymne an die Arbeit” zu einer kurzen, aber ſehr eindringlichen
Anſprache des Sozialamksleiters Fr. Kraß
über, in der er ungefähr ausführte:
Zum zweiten Male iſt es möglich, hier an dieſer Stelle den
Siegern aus dem Reichsberufswettkampf Preiſe zu verteilen.
Wenn wir das heute tun, ſo wiſſen wir, daß wir auf allen
Ge=
bieten der Berufsſchulung ein großes Stück weitergekommen ſind.
Das deutſche Volk braucht Facharbeiter, die etwas ſo Gutes wie
nichts auf der Welt hinſtellen. Man hat uns nach dem Krieg
Eines gelaſſen, die Kraft unſerer Hände. Der Jungarbeiter muß
den Willen zum Einſatz für die Nation und zur guten Leiſtung
in der Arbeit haben. Dieſe Faktoren werden ein Volk ſchaffen,
das des Führers würdig iſt. Die Preiſe ſeien eine Erinnerung
an den heutigen Tag und ein Mahnmal für die zukünftige
Ar=
beit. Wir wollen durch den Reichsberufswettkampf zeigen, daß
es nur dann vorwärts geht, wenn wir unſere Pflichten gegenüber
Volk und Vaterland erfüllen.
Die ſtimmungsvoll und würdig verlaufene Jugendkundgebung
ſchloß kurz nach ½10 Uhr mit einem vom Unterbannführer
Freu=
denberg ausgebrachten dreifachen Sieg=Heil auf den Führer und
dem gemeinſamen Geſang des Horſt=Weſſel=Liedes. — Die
Hitler=
jugend blieb angetreten, um bei der Ankunft des Gauleiters
Sprenger Spalier zu bilden.
N(
Schon von 7 Uhr ab ſah man marſchierende Kolonnen der
Er=
wachſenen in den Straßen, ebenfalls vielfach mit Muſikkapellen:
Die Schaffenden der Stirn und der Fauſt begaben ſich in ihre
Be=
triebe, in denen faſt überall in feierlichem Rahmen
die Bereidigung der Verkrauensleufe
innerhalb der Betriebe durch die Betriebsführer ſtattfand. Wo
ge=
meinſame Feſträume vorhanden waren, verſammelte der
Betriebs=
führer ſeine Gefolgſchaft in dieſen feſtlich geſchmückten Räumen, zu
denen ſelbſtverſtändlich die Fahnen der NSBO. zur Stelle waren,
unter deren Symbol die feierliche Vereidigung erfolgte.
In der
L. C. Wittich’ſchen Hofbuchdruckerei
fand die Feier in dem gemeinſamen Speiſeſaal ſtatt. Die
Ge=
ſangsabteilung des Betriebes eröffnete die Feier mit dem Vortrag
des Männerchors „Nun ſchweige jeder von ſeinem Leid”, Ernſt,
feierlich, erhebend und eindringlich nahm die Betriebsgemeinſchaft
dieſe Darbietung hin, die ausklingt in dem Schwur
Deutſch=
land, unſer Kinder= und Vaterland,
Deutſch=
land muß beſtehen!“ Die Hauskapelle ſpielte ein Menuett
von Beethoven, das ein feierlicher Aufklang war zu der
An=
ſprache des Betriebsführers Herrn R. L. Wittich, des
Senjorchefs der Firma:
Arbeitskameraden und Arbeitskameradinnen!
Wir begehen heute feſtlich den 1. Mai, der zum Nationalen
Feiertag des deutſchen Volkes geworden iſt. Es iſt der Tag der
Arbeit, an dem ſich das geſamte ſchaffende deutſche Volk
zuſam=
menfindet in dem Gefühl unlöslicher Verbundenheit. Das neue
Deutſchland kennt keine Gegenſätze der Klaſſen und Stände. Es
hat aufgeräumt mit der Irrlehre von dem angeblich
unüberbrück=
baren Gegenſatz zwiſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Heute
wiſſen wir es alle, Betriebsführer und Gefolgſchaft, daß auch der
einzelne Betrieb eine enge Gemeinſchaft darſtellt, eine
Gemein=
ſchaft, in der das Wohl des einen auch das Wohl des anderen
be=
deutet. Wir ſind uns bei unſerer täglichen Arbeit der Pflichten
jeder einzelnen Betriebsgemeinſchaft bewußt gegenüber der großen
Gemeinſchaft aller Volksgenoſſen. Das deutſche Volk ringt unter
der Führung Adolf Hitlers um ſeinen politiſchen und
wirtſchaft=
lichen Wiederaufſtieg. Die Wehrfreiheit, welche die friedliche
deutſche Arbeit ſchützen ſoll, war ein Schritt auf dem Wege, der uns
zu der Stellung im Kreiſe der anderen Völker führen ſoll, die uns
gebührt. Die Aufgabe der deutſchen Wirtſchaft, die Aufgabe von
Betriebsführer und Gefolgſchaft iſt es in raſtloſer Arbeit die
Werte zu ſchaffen, die dem deutſchen Volk neue
Lebensmöglichkei=
ten bieten. Nur das Bewußtſein nationaler und ſozialer
Geſchloſ=
ſenheit vermag uns die zu dieſer gewaltigen Aufgabe notwendigen
Kräfte zu verleihen. Wir ſtehen hier in einem Betrieb, der vor
kurzem auf ſein 250jähriges Beſtehen zurückblicken konnte und in
dem die Pflege der Betriebsgemeinſchaft geheiligte Tradition von
Anbeginn an geworden iſt. Wir wollen den Geiſt wahrer
Ge=
meinſchaft auch in Zukunft pflegen, um zu unſerem Teil unſere
Pflicht der Geſamtheit des Volkes gegenüber zu erfüllen.”
Die Vertrauensleute und Stellvertreter traten dann unter
die Fahne, und der Betriebsführer fuhr fort:
In dieſem Sinne verpflichte ich mich auf das feierliche
Gelöbnis, das ich jetzt verleſen werde und erſuche die
Vertrauens=
leute, denen ihre Wahl eine beſondere und hohe Aufgabe
zuge=
wieſen hat, mit den Worten „ich gelobe es” zu bekräftigen.
„Wir geloben in unſerer Amtsführung nur dem Wohle
unſeres Betriebs und der Gemeinſchaft aller Volksgenoſſen.
unter Zurückſtellung eigennütziger Intereſſen zu dienen. und
wir wollen in unſerer Lebensführung und Dienſterfüllung
allen Betriebsangehörigen Vorbild ſein.”
Nachdem die Vertrauensleute und Stellvertreter dieſes „Ich
gelobe es” nachgeſprochen, brachte der Betriebsführer ein
drei=
faches „Sieg Heil” auf den Führer und Reichskanzler Adalf
Hitler aus womit nach dem Abſingen des Horſt=Weſſel=Liedes
der feierliche Akt beendet war.
In ähnlichem Rahmen waren die Vereidigungsfeiern in faſt
allen Darmſtädter Betrieben gehalten.
Unmittelbar nach dem Feſtakt marſchierten die
Betriebsange=
hörigen geſchloſſen, unter Vorantritt der Fahne, zu den
Aufſtel=
lungsplätzen der Feſtzüge.
Die zwei Säulen des Feſtzuges.
Zug A.
Der Marienplatz mit ſeinen angrenzenden Straßen war
zum Sammelplatz des Zuges A beſtimmt. Hier kam das
farbige, feſtliche Bild, das die Gruppen des Zuges in ihren
Be=
rufskleidern und mit den Fahnen darboten, voll zur Geltung!
Trotz des lebhaften Kommens und Gehens, das ſchon vor 9 Uhr
morgens dort einſetzte, merkte man deutlich, daß hier keiner
plan=
los herumlief, ſondern daß eine aufs genauete durchdachte
Orga=
niſation, die in Händen von Standartenführer Pg. Unger lag,
es fertig gebracht hatte, jedem einen ganz beſtimmten Platz
zuzu=
weiſen, an dem er ſich einzufinden hatte. Vieles, was im vorigen
Jahre noch nicht ganz reibungslos klappte, wickelte ſich diesmal
mit einer geradezu bewundernswerten Selbſrverſtändlichkeit ab.
Energiſche Kommandorufe und feſter Marſchtritt erſchallte,
wenn wiederum eine Gruppe anrückte, um Aufſtellung zu nehmen.
Die links und rechts vom Palaisgarten anſteigenden Straßen,
Hü=
gel= und Sandſtraße, nahmen ſich, vom Marienplatz geſehen,
beſon=
ders gut aus, mit den dichten Reihen in blauen Feſtanzügen oder
Berufskleidung, dazwiſchen das leuchtende Rot der Fahnen. Bis
zum Abmarſch des Zuges herrſchte hier fröhliche Stimmung, man
grüßte von einer Gruppe zur andern oder wurde auch aus den
Reihen der Zuſchauer, die ſchon früh die Straßen dicht
umſäum=
en, mit Scherzworten begrüßt. Beſonders luſtig war das Bild
in der Sandſtraße, wo die verſchiedenen Handwerker=Innungen in
Berufskleidung angetreten waren. Da mußten die appetitlichen
Wäſchermädek die oben an der katholiſchen Kirche ſtanden, manches
Scherzwort hören. Und die Metzger mit ihren furchterregenden
Beilen und Meſſern wurden von manchen Damen mit mißtrauiſchen
Augen betrachtet, bis ſie feſtſtellen mußten, daß dieſe mörderiſchen
Werkzeuge nicht ganz ſo gefährlich waren, wie ſie ausſahen!
Wäh=
rend an der Ludwigskirche Kapelle und Ehrenſturm des NSKK.,
eine Fahnenabordnung des Stahlhelm und ein Fliegerſturm
Auf=
ſtellung genommen hatten, ſah man in dem weiten Viereck des
Marienplatzes ſelbſt das Erdbraun der Arbeitsdienſt=Uniform, das
hellere Braun der SA.= und PO.=Uniformen und das lebhafte Rot
der Fahnengruppen. Inzwiſchen hatte ſich die Neckarſtraße durch
die der Zug abmarſchieren ſollte, dicht mit Menſchen gefüllt. Aus
allen Fenſtern der anliegenden Häuſer, die reichſten Schmuck von
Fahnen und jungem Frühlingsgrün trugen, ſah man Kopf bei Kopf
hinausſchauen. Pünktlich traf der Kreisleiter, Oberbürgermeiſter
Richard Strauß eröffnete die Staatskapelle unter Leitung von
Operndirektor Clemens Krauß die Feſtſitzung.
Den Höhepunkt der erhebenden Feier bildete die Anſprache
des Präſidenten der Reichskulturkammer, Reichsminiſter Dr.
Goebbels, der ein umfaſſendes Bild von dem Umbau des
deut=
ſchen Kulturlebens zeichnete.
In ſeiner Rede führte der Miniſter u. a. aus:
Es war uns zwar überall möglich, unzulängliche Menſchen zu
entfernen, es konnte aber leider nicht überall möglich gemacht
wer=
den, ſie jedesmal und ſofort durch andere zu erſetzen, die ihrem
Aufgabenkreis vollauf gewachſen erſchienen. Was in der
Geſetz=
gebung richtig gemeint war, wurde, je tiefer man nach unten ging,
vielfach kurzſichtig und engherzig ausgelegt und durcheführt. Aber
das iſt ja die Gefahr jedes Geſetzes. Die
Generalreini=
gung des Perſonenkreiſes wird endgültig
durch=
geführt werden können, wenn aus der Jugend neue
Kräfte nachwachſen. Ueber alledem aber, was heute noch
unvollkommen bleibt, ſteht die Klarheit der Zielſetzung und die
unerbittliche Zähigkeit in der Verfechtung nationalſozialiſtiſcher
Prinzipien. Wir ſehen heute ſchon dieſen ganzen geiſtigen
Neu=
bauprozeß begleitet von einer deutſchen Preſſe, die in Wahrheit
und Wirklichkeit Sprachrohr der Nation und des Volkes iſt.
Er kann nur von neuen Menſchen mit neuen Idealen
prak=
tiſch durchgeführt werden. Er iſt die große Aufgabe der Jungen,
die hinter uns ſtehen und eines Tages mutig zur eigenen
Geſtal=
tung vorſtoßen werden. Die Wortführer des Liberalismus
kön=
nen niemals die Wortführer des neuen Reiches ſein. Wo wir ſie
gewähren ließen, da haben ſie unſere Großzügigkeit vielfach
miß=
verſtanden, und weil ſie ſie als Schwäche auslegten, wagen ſie ſich
heute wieder hier und da nach vorne, um ihr Glück aufs neue zu
verſuchen. Sie führen die Freiheit der Kunſt ins Feld und meinen
nur die durch keinerlei Verpflichtungen gebundene Willkür, mit
der ſie ſich auswirken wollen. Sie beklagen ſich darüber, daß wir
den Anſpruch erheben, allein nicht nur das politiſche, ſondern auch
das geiſtige Geſicht unſerer Zeit zu beſtimmen. Sie wiſſen nicht,
Wamboldt, und der Stab der Kreisleitung ein, und pünktlich
ſetzte ſich der Zug, unter Vorantritt der Kapelle der Standarte 115,
in Bewegung. Faſt gleichzeitig brach die Sonne durch und
be=
leuchtete den Abmarſch des Zuges. Der SA.=Kapelle folgten die
oberſte SA.=Führung, Feldzeichen und Fahnengruppe der
Stan=
darte 115, die — wie alle im Zug mitgeführten Fahnen — von der
Bevölkerung freudig und ehrfurchtsvoll begrüßt wurden. In
tadel=
loſeſter Diſziplin ſchloß ſich ein Ehrenſturm der Standarte 115 an,
dem der Kreisleiter und ſein Stab folgte. Dahinter marſchierte
eine Fahnengruppe der PO. und der Arbeitsdienſt mit
geſchulter=
tem Spaten. Und dann ſchloſſen ſich die langen Kolonnen der
Ar=
beiter der Stirn und Fauſt an. Marſchiert wurde in
Zwölfer=
reihen und in 5 Gruppen, deren erſte von RBG.=Walter Pg.
Adorf geführt wurde, die Führung der 2. Gruppe hatte Pg.
Bernius, die der 3. RBG.=Walter Pg. Schmidt Gruppe 4
wurde von Frl. Waas geführt, Gruppe 5 von RBG.=Walter Pg.
Leß. Die Aufſtellung war nach Reichsbetriebsgemeinſchaften
er=
folgt, innerhalb deren die Betriebe in ſich geſchloſſen marſchierten,
geführt, von einem Vertrauensmann. Da kam die RBG. Druck.
dann eine Frauengruppe: die Hausgehilfinnen. Für die Zuſchauer
am intereſſanteſten waren natürlich die Vertreter des Handwerks,
die hinter ihren Innungsfahnen hermarſchierten: die Fleiſcher
(unter Vorantritt eines Spielmannszuges von kleinen Buben im
paſſenden Anzug), die Bäcker mit den ſchlohweißen Mützen,
Schu=
ſter und Glaſer mit grünen Schürzen, Maurer, Weißbinder im
Ar=
beitsanzug, Schloſſer im blauen Kittel, Friſeure, Schreiner und
was ſonſt noch alles zu nennen wäre, nicht zu vergeſſen die
Wä=
ſcherinnen in ihren ſchmucken weißblauen Kleidern und Hauben.
Dazwiſchen ſah man die RBG. Papier. Der Tenokapelle folgte
dann, die große RBG. Handel mit all ihren Fachgruppen Groß=
und Einzelhandel, Vertreter und Reiſende, ambulantes Gewerbe,
Gaſtſtättengewerbe, kaufmänniſches Hilfsperſonal, Haus= und
Grundſtücksverwaltung. Faſt durchweg wurde in den kleidſamen
dunkelblauen Feſtanzügen und Mützen marſchiert, und wo die
Reihen nicht ſo ganz tadellos ausgerichtet waren, half der SA.=
Ordnungsdienſt zu einer beſſeren Diſziplin. Dieſer Ordnungsdienſt
klappte übrigens, ebenſo wie die Abſperrmaßnahmen der Polizei
und der Hilfsdienſt des Roten Kreuzes ganz tadellos.
Es folgten dann im Zuge RBG. Metall, mit Fahnen und
Muſikkapellen, die Werkgemeinſchaft Opel und die RBG. Holz und
oder wollen nicht wiſſen, daß nur der eine Zeit geſtalten kann, der
dieſe Zeit in ſich trägt. Die ganz Klugen unter ihnen haben unſere
eigene Flagge aufgezogen, um unter ihrem Schutz die Konterbande
ihrer überlebten Ideale über die Zollgrenzen unſerer
Wirkſam=
keit einzuſchmuggeln. „Es iſt nicht im Willen des Führers”, ſagen
ſie, wenn ſie die Abſicht haben, ihnen Unangenehmes zu beſeitigen,
Surrogate älteſten Datums wollen ſie uns als neue Offenbarungen
aufſchwatzen. Sie tarnen ſich als Moderne, weil ſie auch uns von
der Angſt des Spießers erfüllt glauben, als unzeitgemäß verhöhnt
zu werden. Die Modernen marſchieren heute in den Gliedern
un=
ſerer Kampforganiſationen, ſie lagern zu dieſer Stunde in den
Fähnlein der Hitler=Jugend oder in den Aufmarſchzügen des
ſchaf=
fenden Volkes irgendwo auf den Maifeldern unſerer großen
De=
monſtrationen, und ihr heißes Herz ſchlägt ſtürmiſch im Rhythmus
der Maſſen mit. Ihre ſeeliſche Kraft iſt ſo ſtark, daß ſie den
Hyper=
modernismus ebenſo ſpielend leicht überwinden wird, wie die
muf=
fige Reaktion, die ſich ungerufen und nur läſtig fallend, an unſere
Rockſchöße zu hängen verſucht.
Nur Geduld, es läuft uns nichts und niemand weg, und am
Ende werden wir doch ſiegen, da wir die Jüngeren und weil wir
die Stärkeren ſind.
Am Schluß verkündete Miniſter Dr. Goebbels unter
größ=
ter Spannung die Verteilung der beiden nationalen Preiſe für
Film und Buch. Leni Riefenſtahl erhielt den nationalen
Film=
preis 1934/35 für den Parteitagfilm „Triumph des Willens”
und der deutſche junge Dichter Eberhard Wolfgang Moeller, ein
Berliner SA=Mann, den nationalen Buchpreis 1934/35 für ſeine
beiden Gedichtsbände „Berufung der Zeit” und „Die Briefe der
Gefallenen”.
Mit dem Finale aus der 4. (E=Moll)=Symphonie von
Johan=
nes Brahms, geſpielt von der Staatskapelle unter Leitung von
Staatskapellmeiſter Prof. Heger, fand die weihevolle Feſtſitzung
der Reichskulturkammer, die neue Anregungen und neue Impulſe
für die kulturelle Entwicklung Deutſchlands gibt, einen würdigen
Abſchluß.
Seite 4 — Nr. 120
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Bau. Dahinter ſah man die Fahnen des Kyffhäuſerbundes und
eine ſchöne farbige Gruppe von Vereinsfahnen aufleuchten.
Ehren=
ſturm und Kapelle des NSKK, folgten in ſtraffſter Diſziplin,
da=
hinter die Fahnen des NSDFB. Stahlhelm. Wie eine blaugraue
Mauer ſchloß eine Gruppe von Fliegern den Zug ab.
Der zweite Zug (B)
nahm in der Bismarckſtraße Aufſtellung. Kurz nach 9 Uhr füllten
ſich die Anmarſchſtraßen und in dem Gebiet zwiſchen
Frankfurter=
ſtraße, Bismarckſtraße und Weiterſtädterſtraße nahmen die
einzel=
uen Gruppen an ihren vorgeſchriebenen Plätzen Aufſtellung. Auch
hier legte alles Zeugnis von einer muſterhaften Ordnung und
Or=
ganiſation ab. Binnen kurzem war der ganze Zug angetreten und
gegen 10 Uhr ſetzte er ſich mit klingendem Spiel in Bewegung.
Durch die fahnengeſchmückten und von Zuſchauern geſäumten
Stra=
ßen bewegten ſich die unüberſehbaren Marſchkolonnen vom
Juſtiz=
palaſt durch die Frankfurterſtraße, Landwehrſtraße, Liebigſtraße,
Pallaswieſenſtraße, Schuknechtſtraße, über den Dietrich=Eckart=
Platz zur Liebfrauenſtraße, Kranichſteinerſtraße, Heinheimerſtraße,
Alexanderſtraße, Paradeplatz und von dort durch die Rheinſtraße
zum Exerzierplatz.
Die Spitze des Zuges wurde gebildet von einer Ehrengruppe
der Polizei und der Kapelle Buslau, dem Kreiswalter der
DAF., Pg. Zachow, mit dem Stab der Kreiswaltung, einer
Fah=
nengruppe und den Betriebsführern und Vertrauensmännern
ſämtlicher Betriebe. Unter Führung von RBG.=Walter Pg.
Mül=
ler folgten die Betriebsgemeinſchaften: Chemie, Nahrung und
Genuß. Landwirtſchaft und Reichsnährſtand Stein und Erde,
Leder. Die zweite große Gruppe, von einer Fahnenabordnung
ein=
geleitet und geführt von RBG.=Walter Pg. Jox umfaßte den
Verkehr und die öffentlichen Betriebe, ſowie die freien Berufe. Der
Abteilung „Techniſche Hochſchule” ſchritten Fahnenträger der
Kor=
porationen voran — eine farbenfrohe Unterbrechung des
ſeier=
lichen Blau und Schwarz der marſchierenden Feſtkolonnen. Das
Landestheater führte einen ſchönen, von Maſchineriedirektor Rich=
ter entworfenen Feſtwagen mit: hinter einem großen Hakenkreuz
ein Säulenportikus mit den Jahreszahlen des in der letzten Woche
gefeierten Theaterjubiläums 1810—1935. Den Schluß bildeten die
am heſſiſchen Meliorations= und Siedlungsprogramm beteiligten
landwirtſchaftlichen und techniſchen Gruppen, das
Arbeitsdank=
lager Gernsheim und der Frauenarbeitsdienſt Bürſtadt, deren
Vertreterinnen in ihren bunten Kopftüchern ſehr kleidſam wirkten
und durch ihren friſchen jugendlichen Geſang beſonders auffielen.
Im Gegenſatz zum Vorjahr trafen in der repräſentativſten
Straße unſerer Stadt, der Rheinſtraße, die beiden Säulen nicht
zu einem einheitlich geſchloſſenen Zuge zuſammen. Trotzdem
ſahen die zahlreichen Zuſchauer der Rheinſtraße und Adolf=Hitler=
Platz die beiden Züge. Zug 4 marſchierte die Rheinſtraße herauf
und Zug B herunter. Erſt auf dem Exerzierplatz trafen die beiden
Züge zuſammen. Es war ein impoſanter Anblick, wie die breiten
Marſchkolonnen von den Anmarſchſtraßen zum Exerzierplatz
ein=
bogen und dann den Platz zu der gewaltigen Kundgebung füllten.
In dem Geſamtzug der Marſchkolonnen fielen naturgemäß die
Uniſormen der Wehrverbände, SA., SS., NSKK. und der
Schutz=
polizei, der Flieger, des NSDFB. beſonders auf. Daneben aber
auch die großen Betriebe, ſoweit die Betriebsangehörigen den
Feſtanzug oder einheitliche Berufskleidung trugen. Nett ſah auch
die Gruppe des weiblichen Arbeitsdienſtlager Bürſtadt aus in
grauer Windjacke mit buntem Kopftuch.
Die NSBO.= und ſonſtigen Fahnen waren
wie immer, vielfach zu einzelnen Gruppen, zuſammengezogen. Ein
buntfarbiges Bild in die Einheit der Uniformen und Feſtanzüge
brachte die Studentenſchaft der Techniſchen Hochſchule, deren
Fah=
nenabordnungen in Wichs im Zuge mitmarſchierten. Der
Geſamt=
zug war etwa eineinviertel Stunden lang. Da die Teilnehmer
ſämtlich, mit Ausnahme der Landespolizei, in 12er Reihen
mar=
ſchierten, kann man ſich leicht einen Begriff von der Größe der
Teilnehmerzahl machen.
Feſtwagen waren diesmal — die Zeit der Vorbereitung war
wohl zu kurz — nicht vertreten. Nur das Landestheater ließ ſeinen
Feſtwagen fahren.
Gewaltige Kundgebung auf dem Exerzierplatz
* Die beiden Säulen der Feſtzüge trafen pünktlich zur
vorge=
ſehenen Zeit auf dem Exerzierplatz ein, die Maſſen nahmen dank
der vorzüglichen Organiſation in großem Viereck vor der Tribüne
in voller Ordnung Aufſtellung. Die Fahnenabordnungen begaben
ſich durch ein SS.= und SA.=Spalier zur großen Tribüne und
gruppierten ſich in Stufen um das Rednerpult. Das rieſige DAF.=
Abzeichen zwiſchen den beiden mächtigen Hakenkreuzfahnen, davor
die Fahnen und Wimpeln aller Gliederungen der Partei und der
ſchaffenden Menſchen Darmſtadts bot ein impoſantes Bild. Vor
der Tribüne hatten im Halbkreis die Vertrauensleute und
Be=
triebsführer Aufſtellung genommen, neben der Tribüne ſtand die
Ehrenabordnung des Arbeitsdienſtes und deſſen Kapelle, ihnen
ſchloß ſich die HJ. an. als deren Gäſte man 50 engliſche Jungens
bemerkte, die von der Auslandsſtelle der HJ. ausgetauſcht
wur=
den und ſich zurzeit in Deutſchland aufhalten. Auch ihnen ſollte die
Möglichkeit des gewaltigen Erlebens des Feiertages des dentſchen
Volkes gegeben werden und die engliſchen Jungens waren von der
1. Maifeier, der ſie auf dem Exerzierplatz beiwohnen durften ſtark
beeindruckt. — Vor der Tribüne waren Stühle für die
Schwer=
verletzten und die Invaliden der Arbeit aufgeſtellt. Und hinter
dieſen bildeten die Tauſende, die dieſer Kundgebung beiwohnten,
ein gewaltiges Viereck — Inzwiſchen war die Sonne zeitweiſe
von Schneewolken überſchattet, ein rauher, kalter Frühjahrswind
blies, aber keiner ließ ſich dadurch abhalten, an der gemeinſamen
Kundgebung teilzunehmen.
Kurz vor 12 Uhr traf durch ein SA.= und SS.=Spalier, von
der Feſthalle her kommend. Gauleiter Reichsſtatthalter
Spren=
ger mit ſeinem Stab ein, mit ihm geichzeitig erſchien der
ſtell=
vertretende Gauleiter Regierungsrat, Reiner und Kreisleiter
Oberbürgermeiſter Wamboldt. Nach dem Chorſingen des
Sän=
gerbundes und dem machtvollen Sprechchor des Arbeitsdienſtes
eröffnete.
Kreisleiter Oberbürgermeiſter Wamboldt
die Kundgebung zum Tag der nationalen Arbeit mit einer
An=
ſprache. Er begrüßte den Herrn Gauleiter und Reichsſtatthalter
und alle die gekommen ſind, um gemeinſam den Tag der
natio=
nalen Arbeit zu begehen und damit ihrem einmütigen Willen
kund zu tun, die deutſche Arbeit und damit den deutſchen Arbeiter
der Stirn und der Fauſt zu ehren. Alle ſchaffenden Menſchen ſind
hier auf dieſem Feld angetreten, und mit ihnen das ganze deutſche
Volk. bereit und gewillt, ihre Schickſalsverbundenheit zu
bekun=
den. An dieſem Freudentage verlaſſen wir unſere Arbeitsſtätte um
uns zuſammenzufinden. Wir ſind ein friedliches Volk, ein Volk
der Arbeit. Jeder kann an dieſem Feiertag der nationalen Arbeit
das Bewußtſein haben, daß er als gleichwertiger, geachteter
Volks=
genoſſe angeſehen und anerkannt iſt. Jeder deutſche Arbeiter iſt
notwendig zur Mithilfe an der Arbeit des Aufbauwerkes; ein
Aufbau kann ohne den einheitlichen Willen der Schaffenden nicht
durchgeführt werden. Und unſer Führer Adolf Hitler hat
Arbeits=
ſtelle und unſer Aufbauwerk geſchützt durch den Willen zur
Wehr=
haftigkeit. Ihm danken wir auch heute, und heute am 1. Mai
be=
kennt das deutſche Volk wieder, daß wir ſind ein einig Volk von
Brüdern und daß wir alle einheitlich und geſchloſſen marſchieren
in der Einheitsfront Adolf Hitlers.
der Kreiswalker der DA5. Zachow
betonte, daß er am Vorabend des 1. Mai anläßlich der
muſikali=
ſchen Feierſtunde im Städtiſchen Saalbau bereits darauf
hinge=
wieſen habe, daß die kulturellen Belange Grundlage und wichtiger
Faktor zur Herſtellung der Gemeinſchaft und zum gegenſeitigen
Verſtändnis bedeute. Der heutige Tag mit ſeinem Rieſenaufmarſch
der ſchaffenden Menſchen iſt als ein Tag der Freude anzuſehen.
Wir dürfen dieſen Tag als den Tag der Freude bezeichnen, denn
Arbeit bedeutet für uns Freude. Freude bedeutet es für uns,
un=
ſere Tätigkeit zum Nutzen nicht nur unſerer Perſon, ſondern zum
Leben der Geſamtheit einzuſetzen. Die Einſatzbereitſchaft und
Ziel=
ſtrebigkeit, die Bereitſchaft, uns zu opfern für das Beſtehen unſeres
Volkes, findet ihren Höhepunkt in der Gemeinſchaft
untereinan=
der in der Verbundenheit der Betriebsführer und Gefolgſchaft.
Unter unſerem Führer Adolf Hitler haben wir ebenſo die innere
Kraft erhalten, wie die Kraft nach außen, die wir benötigen, um
das Leben unſeres Volkes zu ſchützen. Heil Hitler!
Nach einem Marſch hielt der
HJ-Gebielsführer von Heſſen=Naſſan Pokthoff
eine kurze Anſprache, in der er u a. ausführte: Zum dritten Male
begeht das deutſche Volk im Zeichen ſchlichten Birkengrünes den
nationalen Feiertag des deutſchen Volkes. Das deutſche Volk
be=
kennt ſich zur Arbeit, dieſe Arbeit hat wieder Schutz bekommen durch
die Wehrhaftmachung des deutſchen Volkes. Redner ging dann auf
die Erfolge des Reichsberufswettkampfes ein, die Sieger dürfen
ſtolz ſein auf ihre Leiſtung, ſtolz darauf, daß ſie in dieſer Stunde
vor dem Führer ſtehen. Er ſtellte dann die 16 Gaubeſten dem
Herrn Reichsſtatthalter und Gauleiter vor.
Reichsſtatthalter Gauleiter Sprenger
mahnte die Gaubeſten, weiter ihre Pflicht zu tun und ſich beruflich
weiterzubilden und zu arbeiten für die Nation und im Geiſte des
Führers. Heil Hitler! Er begrüßte jeden einzelnen, denen die
Diplome überreicht wurden.
Es folgte dann die Uebertragung des Staatsaktes auf dem
Tempelhofer Feld und die Gemeinſchaftsverpflichtung der
Vertrau=
ensleute. Die Anſprache des Reichsminiſters Dr. Goebbels und die
zurgerndiſke Bandeld Freſin i nen Schduwpoiteſn
dei=
faches „Sieg Heil” dem deutſchen Volke und ſeinem Führer Adolf
Hitler aus. Mit dem Geſang des Deutſchland= und Horſt=Weſſel=
Liedes wurde die Kundgebung geſchloſſen. Nach Abmarſch der
Fah=
nenabordnungen erfolgte der Rückmarſch der einzelnen Gruppen.
Die einzelnen Betriebsgemeinſchaften veranſtalteten in den
Sälen und Lokalen der Stadt Maientänze und zwangloſe
Kame=
radſchaftsabende.
Die Feiern auf dem Lande.
der seittag vder Moent ik Argengeil.
Dg. Arheilgen, 1. Mai.
Der Ehrentag des geſamten ſchaffenden deutſchen Volkes
nahm auch bei uns den erwartet frohen Verlauf. Daß dieſer
nationale Feiertag im ganzen Volke Wurzel gefaßt hat und ſich
mehr und mehr zu einem wahren Volksfeſt entwickelt, bezeugte
die ungeteilte Feſtesfreude, die alle Herzen beſeelte und höher
ſchlagen ließ. Schon am Vorabend begann die Einwohnerſchaft
mit dem Schmücken der Häuſer, und in den frühen Morgenſtunden
des Feſttages wurde noch letzte Hand angelegt, ſo daß von allen
Häuſern die Fahnen wehten, die mit dem friſchen Waldesgrün
den äußeren feſtlichen Rahmen ſchufen.
In der evangeliſchen Kirche fand am Vorabend ein
Gottes=
dienſt ſtatt, der auf den nationalen Feiertag abgeſtimmt war,
Der Feſttag ſelbſt wurde in den frühen Morgenſtunden mit einem
Weckruf durch den Poſaunenchor und die Spielmannszüge des
Turnvereins, des Jungvolkes und der Hitler=Jugend eingeleitet,
die mit klingendem Spiel die Straßen durchzogen. Der
Vor=
mittag war den Feiern der Jugend vorbehalten. Im
Turn=
garten des Turnvereins, wo ſich ſämtliche Veranſtaltungen
ab=
ſpielten, verſammelten ſich um 7 Uhr Hitler=Jugend, Jungvolk
und BDM. zur Flaggenbiſſung und Errichtung des
Maibaumes, wobei Maienlieder geſungen wurden. Im
An=
ſchluß begab ſich die Jugend zum Schulhof, wo ſich die
Schul=
jugend mit ihrer Lehrerſchaft zuſammengefunden hatte. Nach
der Ausgabe von Fähnchen an die Kinder ging es in
geſchloſſe=
nem Zuge nach dem Turngarten zur Entgegennahme der
Ueber=
tragung der Jugendkundgebung aus dem Berliner
Luſtgarten. Freudig erglänzten die zahlloſen Kinderaugen bei
der üblichen Brezelverteilung.
Im Hofe des Bahnbetriebswerks Kranichſtein
verſammelte ſich um 10.30 Uhr die Gefolgſchaft des
Bahnbetriebs=
werks und des Bahnhofs Kranichſtein, wo Reichsbahninſpektor
Schug nach kurzer Anſprache die Vertrauensräte durch
Hand=
ſchlag verpflichtete. Unter den Marſchklängen des
Spielmanns=
zuges des Turnvereins marſchierte die Belegſchaft dann nach dem
Turnplatze. Neben zahlreichen Einwohnern marſchierten
nach=
einander die Gefolgſchaften verſchiedener hieſiger handwerklicher
Betriebe, die bei der Firma Opel beſchäftigten hieſigen
Volks=
genoſſen, die NSDAP., SA., Hitler=Jugend, Jungvolk. BDM.
uſw. mit ihren Fahnen in ſtattlicher Zahl ein. Nach einer kurzen
Anſprache durch Reichsbahninſpektor Schug. der die Vereidigung
und die Aufgaben der Vertrauensräte ſtreifte, fand die
Ueber=
tragung der Berliner Kundgebung der
Reichs=
regierung ſtatt. Die Vertrauensräte waren in vorderer
Linie angetreten und ſprachen, die von Dr. Ley nach kurzer
Anſprache vorgetragene Eidesformel im Chor nach. Die mit
der Berliner Kundgebung verbundenen Anſprachen des Führers,
des Reichsminiſters Dr. Goebbels uſw. wurden mit großem In=
tereſſe verfolgt und in das Sieg=Heil begeiſtert eingeſtimmt.
Nach dem Geſang der beiden Nationalhymnen und einem
ſchnei=
digen Marſche des nunmehr in einer Stärke von 40 Jungen
ſpielenden Spielmannszuges des Jungvolkes erfolgte der
Ab=
marſch.
Um 4 Uhr nachmittags, fand ſich die Einwohnerſchaft im
Turngarten zu einem großen Volksfeſt zuſammen, durch das
den Poſaunenchor mit einem Marſche eröffnet wurde,
Ortsgrup=
penleiter Bürgermeiſter Birkenſtock hielt eine kurze
An=
ſprache, in der er auf den 1. Mai als deutſches Feſt einging.
In bunter Folge wechſelten muſikaliſche Darbietungen des
Poſaunenchors mit zahlreichen Volksbeluſtigungen wie
Eier=
laufen, Sackhüpfen, Wurſtſchnappen u. a mehr, die ſich reger
Beteiligung erfreuten und oft große Heiterkeit auslöſten. Die
Laienſpielſchar ſteuerte einige Maienlieder unter wirkungsvoller
muſikaliſcher Untermalung bei und brachte das recht nette und
gefällige Märchenſpiel „Die kluge Bauerntochter” von Grimm in
gewohnt flotter Weiſe und ausgezeichneter Darſtellungskunſt zur
Aufführung. — Der Abend ſah die Einwohnerſchaft in vier
Sälen und in den Lokalen verſammelt, wo der Feſttag mit
Maientanz, Liedern, Muſik und froher Unterhaltung beſchloſſen
wurde. — Die gut funktionierende Radio= und Lautſprecheranlage
hatte die Firma Adam Völger zur Verfügung geſtellt.
In Gräſenhauſen.
4e. Nach vorausgegangenem Dankgottesdienſt am Dienstag
abend, in dem Pfarrer Gombel eine eindrucksvolle Predigt zum
1. Mai hielt, leitete die Muſikkapelle am 1. Mai in der Frühe
mit flott geſpielten Märſchen und Muſikſtücken in den feſtlich
ge=
ſchmückten Ortsſtraßen den Feſttag ein. Kaum waren die Klänge
der Muſikkapelle verhallt, da ſah man ſchon unſere Jugend unter
Vorantritt des Spielmannszuges der Hitler=Jugend und das
Jungvolk mit Muſik durch die Ortsſtraßen marſchieren. Nach
Ankunft an dem Marſchziel im Schulhof hielt der Führer der
Hitler=Jugend, Schnitzſpan, eine kurze Anſprache, worauf die
Uebertragung der Jugendkundgebung aus dem Luſtgarten in
Ber=
lin in den Schulhöfen gehört wurde. Um 10.30 Uhr folgte die
Aufſtellung des Feſtzuges an der Dreſchhalle. Unter Vorantritt
des Spielmannszuges und der Muſikkapelle ging es durch ſämtliche
Ortsſtraßen. An der Spitze des Zuges marſchierte ein
Ehren=
ſturm vom Sturm 6/221 der SA. Dann folgte die Deutſche
Arbeitsfront mit einem eindrucksvollen Transparent „Die Deutſche
Arbeitsfront marſchiert für Adolf Hitler”. Von den einzelnen
Berufsgruppen ſei die Gruppe der Metzger hervorgehoben. Im
Anſchluß an den Feſtzug fand der gemeinſchaftliche Empfang der
Uebertragung des Staatsaktes vom Tempelhofer Feld im Saale
ſtatt. Mit einem fröhlichen Maitanz im „Darmſtädter Hof”, wo
alt und jung Gelegenheit hatten, das Tanzbein zu ſchwingen,
nahm der Feiertag der mationalen Arbeit in Gräfenhauſen ſein
Ende.
Donnerstag, 2. Mai 1nrc
In Wichauſen.
Er. Bei kühlem Maiwetter wurde der Feſttag des deutnt
Volkes in unſerer Gemeinde in würdiger Weiſe begangen. 90=
der am Vormittag im Hofe der Ferdinand=Werner=Schule fo0
gefundenen Jugend=Kundgebung bewegte ſich gegen Mittgao.
Feſtzug durch die reichbeflaggten und teilweiſe mit jungem E.4
geſchmückten Ortsſtraßen. Alle Volksgenoſſen, ſoweit ſie nichtäu
den Feiern ihrer Betriebsgemeinſchaften in den Städten 7
ſtadt, Frankfurt uſw. teilnahmen, beteiligten ſich an dieſer K5.5
gebung. Anſchließend fand — ebenfalls im Hofe der Ferdinſuenzue
Werner=Schule — eine kurze, aber ſinnige Feier ſtatt. Nach en=zu
Prolog der Arbeitsfront (von dem DAF=Mitglied Gg. Grein iarün
faßt), der von einem BDM=Mädel vorzüglich zu Gehör gehrn
wurde, hielt Ortsgruppenpropagandaleiter Pg. Rechel
kurze Anſprache. Die nun folgende Uebertragung der Führen,
wurde bei gutem Empfang mit großem Intereſſe aufgenom
Ein Sprechchor, von BDM=Mädels ſch.
ſowie der gemeinſame Geſang des Horſt=Weſſel=Liedes beendl,iſhe
die Feierſtunde. Bei fröhlichem Tanz in den Sälen fand der
P
tag ſein Ende. — Im Anſchluß an die Kundgebung im Schulno= jung
machte Pg. Rechel die Mitteilung von einem tragiſchen Ungliu=efü
fall, dem der Arbeitskamerad Wilhelm Lotz 3., Falltorſtitzward”
zum Opfer fiel. Der Verunglückte wurde bei Ausübung ſoh lden
Dienſtes im Frankfurter Rangierbahnhof in der Nacht zum 1. „I0flerh 0
tödlich verletzt. Der Fall iſt um ſo tragiſcher, als Herr Lotzsu
dem heutigen Tage ſeine definitive Anſtellung erhalten ſoſl,
Mit einer Minute ſtillen Gedenkens wurde des toten Arb ch0
kameraden gedacht. Die Kapelle intonierte dabei das Lied
guten Kameraden.
In Griesheim.
J. Zum dritten Ma
als Nationalfeiertag unt
herrſchte eine wirklich fe
heute der Arbeiter der Stirn und der Fauſt und jeder Yalsztiriten Fech
genoſſe in der Stadt und auf dem Lande, daß dieſe Auferſtehtzogbung der I
in der Natur ein großes und tiefes Symbol der Auferſtehltſchin ein gewal
unſeres Volkes iſt. Dieſe Wahrnehmung konnte man ſo rechttuſſt ſch 9e8
heutigen Tage auch hier in Griesheim machen. Nachdem
Feierlichkeiten am Dienstag abend durch einen Gottesdienſillin er SA. erö
der evangeliſchen Kirche eingeleitet worden waren, in der Wufaſt
rer Mangold über die Bedeutung des nationalen Feiertilyen Mär
ſprach und des uns von Gott geſandten Führers gedachte, berruſeſildenden
am Mittwoch ſchon in aller Frühe die beſte Feſtesſtimmung. A urch die Dart
Eingeleitet wurde der Tag durch einen großen Weckruf, „öies leitete Ort
geführt von der Muſikkapelle und dem Spielmannszug des uzen Yorten
ger= und Soldatenvereins. Alle Ortsſtraßen ein feſtliches / nuſialicher
präge. Von allen Häuſern flatterten die Fahnen des Dritwundus ein
Reiches. Ein beſonders impoſantes Bild bot die Neue Daaclelvort; „Und
ſtädter Straße, die überaus reich mit Fahnen und MaiengnAbeit geweſen”
geſchmückt war. Der 1. Mai zeigte ſich in ſeiner ganzen Jugoczm heworragen
friſche, und die Sonne durchbrach die Wolken. Frohgemut raüe ſelhſt wie a
ſammelte ſich um 7 Uhr die Schuljugend im Hofe der alten Schctzu iechte Licht zu
und mit Muſik wurde hinausgezogen auf den Feſtplatz zum „a uns in Adolf
meinſchaftsempfang der großen Kundgebung der deutſchen „atmf und Kla
gend im Berliner Luſtgarten. In muſtergültiger Weiſe has Lols= und Blu
es die Ortsgruppenleitung verſtanden, den Feſtplatz auszuſchmioch= m den Platz
Von den zahlreichen Fahnenmaſten grüßten die Hakenkreuzfahrie m gemeinſam
Wuchtig wirkte die mit Tannengrün und Fahnen, geſchmüus ind mit eine
Bühne mit dem mächtigen Hoheitszeichen, auf der die Fahrme Gegen 12
abordnungen der HJ., des Jungvolkes und des BDM. Aufüi=eſig noch ein
lung genommen hatten. Ortsgruppenleiter Pg. Seibeit Parrer Nü
grüßte die Jugend und mahnte ſie, im Dritten Reich einig, ugz dunite un
lich und fleißig zu ſein. Seine Begrüßung klang mit den Aegts vom
Te=
ten aus: „Seid einig und verbunden. Ehret die Arbeit und geuttleie des Führ
den Arbei
den Führer fand die Kundgebung ihren Abſchluß. Um 10M1 A uſers
fürer=
fand in Anweſenheit des Ortsgruppenwalters Pg. Ley in Züugemeiſter
Betrieben die Vereidigung der Vertrauensmänner und der „Fümitags mit
triebsführer der Betriebszellen Heſſenwerke und Otto Zentisſin gemeinſa
ſtatt. Die Belegſchaften waren hierzu vollſtändig angetretenn vorauf d
Nach der Vereidigung zogen die Gefolgſchaften mit den 2I ahmarſchie=
Feſtplatz und wohnten dort gemeinſchaftlich der Uebertragung ſſcaien zu kan
Staatsaktes auf dem Tempelhofer Felde bei. Um 12 Uhr nahm
die Betriebsführer und die Vertrauensräte ſowie eine Fohum
abordnung Aufſtellung auf der Bühne. Vor den Arbeitskanen
den erfolgte nun, wie auch an den übrigen Orten des Reick
die Verpflichtung der Vertrauensräte durch den Reichsorganiy Micher Flage
tionsleiter. Pg. Ley. Anſchließend fand ein gemeinſchaftliäl” Au alen G
Mittageſſen der Belegſchaften ſtatt, zu dem die Betriebsſihde udh der Himmel
eingeladen hatten. Nachmittags um 2.30 Uhr ſtellte ſich bei ga3 l100 froh und fr
lichem Maienwetter in der Groß=Gerauer Straße und der Bauhu Betriebe, um
hofſtraße der Feſtzug auf. Voran der Reiterſturm und die Ehuuwhen. In der
ſtürme der SA., der Fliegerhorſt, Abordnungen der Hitlerjugp!!/ Pereidigung
des Jungvolkes des BDM. Ihnen folgten die Ortsvereine,1,1 Fſtlich geſchmi
NS.=Bäuernſchaft, die Innungsfahnen und die Arbeitsfront 9 19 I00 Betriebs
ihren verſchiedenen Bexufsgruppen, dieſe teils in Arbeitskleidu //” dieſe ſchlichte,
wie Bäcker, Metzger, Schloſſer, Schreiner, Zimmerleute uſw.,P I.10, vie er heu
ſonderen Anklang fand die von der Arbeitsfront geſtellte ſe)/ leſchert wurde
gruppe, in der alle Berufe mit ihren Symbolen vertreten wRM9S nach Wunſe
Die geſamte Griesheimer Bevölkerung war auf den Beinen. 4.944 ür Volksgen
Arbeiter der Stirn und der Fauſt hatten ſich wieder einmal z0/ / m) vereidigt
eint zu einem gewaltigen Bekenntnis zum deutſchen Vateloll 19 einmal kurz
und zu ſeinem Führer. Auf dem Feſtplatz hieß Pg. Baſel?Ahr und legte
erſchienenen Volksgenoſſen im Namen der Ortsgruppe Tſser Vo
NSDAP aufs herzlichſte willkommen. In ſeiner Rede w85e Weiſe fon
darauf hin, daß gerade dieſer Tag dazu angetan ſei, der ?,Mder
die Volksverbundenheit des deutſchen Volkes zu zeigen. E.
mahnte alle Volksgenoſſen, dem Willen des Führers nachzue!!
und erinnerte an deſſen Worte des Vormittags: „Alles
Deutſchland und für ſein Volk”, die ſich jeder beherzigen vt
Hieran ſchloß ſich das Volksfeſt, bei dem Griesheimer Geſangen
eine und der Turnverein mitwirkten. Muſikſtücke wechſelten
geſanglichen und turneriſchen Vorführungen. Kinderbeluſtiglf
aller Art ſorgten für reichliche und amüſante Unterhaltund
jung und alt. Abends fand in den Sälen. Zum grünen 200chl
Rebſtock” und „Rheingauer Hof” Tanzmuſik ſtatt, die ebenſeh
ſehr viele bis zur frühen Morgenſtunde zuſammenhielt.
riſtei
In Eberſtadk.
Ar. Ein ſtattlicher Maibaum, der von der HJ. mit ihrer woch.
ren Jungvolkkapelle trotz ungünſtiger Witterung am Dieſéil”
abend feierlich eingeholt und inmitten unſeres Städtchens. 00
dem Marktplatz, aufgeſtellt wurde, verſammelte am Vorabeſd)0
1. Mai einſchließlich der Parteigliederungen die Einwohnerſond
zum Auftakt des Feiertags der Arbeit. Die Jungvolkanll”
öffnete den Abend mit einem Muſikſtück, dem ſich die Geſaſche.
eine mit dem gemeinſchaftlich geſungenen „Lied der Baule
anſchloſſen. Ortsgruppenſtellvertreter Jung und Bürgerme!
Madre ſprachen vom Sinne des 1. Mai als Feſttag der 90c
der nach den Sitten und Gebräuchen unſerer Vorfahren i Lee
bindung mit dem Feſttag der Arbeit im heutigen natiogollole
liſtiſchen Staate gefeiert wird. Im Sinne dieſer Ausſichees.
boten HJ. und BDM. Länder= und Volkstänze mit Geſand
Mc
den feſtlich geſchmückten Maienbaum, unterſtützt durch Liel
NS.=Frauenſchaft und mit Fackeln beleuchtet. Muſik und Ge0l.
bildeten die weitere Unterhaltung. Am 1. Mai, vormſche.
8 Uhr, fand auf dem alten Feſtplatzgelände eine Jugendl.
gebung ſtatt mit Uebertragung aus Berlin. In den eintel.
zleutt
Betrieben wurden vormittags die neugewählten Vertrauele
auf ihre Aemter verpflichtet. Um 12 Uhr verſammelte
DAF., ſowie Abordnungen der PO. SA., SAR., SAd, Kyſhe.
ſer=Bund und HJ. auf dem Feſtplatz zur. Entgegenncht.
zunbeis
Uebertragung vom Tempelhofer Feld. Sämtliche Kundſetavellt
wurden muſikaliſch umrahmt durch die wackere Jungyo” Anch”
der man nebſt ihrem Kapellmeiſter Lang allgemeins
kennung zollte. Die Straßen und Häuſer, wie auch der Veol.
waren ſinnreich geſchmückt, ebenſo auch die Gaſtſtätten, 0. ..
gemteind
ſich die einzelnen Betriebe am Abend in wahrer Vole feidich
ſchaft zuſammenfanden. In dankbarem Gedenken und mie „ſehs
gen Gefühlen an die trotz Witterungsungunſt gut V‟ Ernln
Maikundgebung gebt man nun mit Freuden wieder an.
der Arbeit.
hr=erstag, 2. Mai 1935
In Nieder=Ramſtadk.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 120 — Seite 5
Als Auftakt zur Feier des Tages der nationalen Arbeit
ver=
grchſttte die HJ. im Verbande mit dem Jungvolk am Vorabend
deuszukonalen Feiertages eine Kundgebung mit Abbrennen eines
Leleuft uers.
Feſttage ſelbſt verſammelten ſich in der Frühe die
Orga=
nilſunzen der Jugendverbände zu einem Umzug durch die
über=
gu=zewchlich geſchmückten Ortsſtraßen, um gemeinſchaftlich auf
dem larktplatz die Uebertragung der Jugendkundgebung aus
gewnzrrliner Luſtgarten anzuhören. Gegen 12 Uhr rückten die
Beſleckmften der einzelnen Betriebe unter Führung der
Ver=
trazussäte und der Betriebsführer auf dem Marktplatz an. Sie
manu alle reſtlos vertreten, auch die Reichs=, Staats= und
Ge=
metütsamten. Der geräumige Marktplatz war dicht beſtellt.
Voſaet; Lautſprecheranlage verſammelten ſich die Betriebsführer,
die itrauensräte nebſt Erſatzleuten zur Vornahme der
Ver=
eidſimg. Der Ortsgruppenleiter der NSDAP., Pg. Jung,
nahznGelegenheit, in einer würdigen Anſprache auf die
Bedeu=
tumg er Feier des 1 Mai hinzuweiſen, und ermahnte die
Be=
trie hiührer und Vertrauensräte, ſich der ihnen geſtellten
Auf=
gabve erzeit bewußt zu ſein, die im Beſonderen darin beſtehe,
die ammenarbeit in den Betrieben zu fördern und den
Ge=
menmſaftsgedanken zu ſtärken. Nach der Uebertragung der
Kund=
geb u auf dem Tempelhofer Feld zu Berlin mit der
Führer=
redictz ſie andachtsvoll angehört wurde, ſchloß Ortsgruppenleiter
Pg.6 ung die offizielle Feier. Er ermahnte nochmals die
Be=
tvieſb=ührer, den Nachmittag zuſammen mit den Gefolgſchaften
in umidr ger Weiſe zu feiern. Dieſe Ermahnung wurde von allen
Betrrieni beherzigt, in allen größeren Lokalen fanden
Beleg=
ſchaufteſern ſtatt. Ein Maitanz im Saalbau Fiſcher beſchloß die
um jüigen reibungslos und würdig verlaufene Feier.
In Ober=Ramſtadk.
6 Zum dritten Male feierte das deutſche Volk ſeinen Tag
der ſnionalen Arbeit in einmütiger Verbundenheit mit und für
ſeinnnFührer, der ihm dieſen Feiertag geſchenkt hat. Unſer Ort
trugy die immer an ſolchen Tagen, überreichen Flaggenſchmuck.
zalf. Dazau oien die Häuſer der Darmſtädter= und Adolf=Hitler=Straße.
timmung du die dr Feſtzug paſſierte, mit Birken und friſchem Tannengrün
Goen Volies iu geſchlmckt, ein beſonders feſtliches Gepräge. Den Feſttag leitete
Natur in ſriſche um jölhr früh der Poſaunenchor mit einem allgemeinen Weckruf
bezwungen üi ein. ſleich nach 8 Uhr folgte auf dem mit den Fahnen und
Sym=
er Fauſt und ᛋ bolele des Dritten Reiches und friſchem Grün beſonders ſchön
unde, daß dieſe h ausgeeſrtteten: Feſtplatz in der Adolf=Hitler=Straße die große
S Symbol der g Kumosbung der Jugend. Dieſe war noch nicht richtig beendet,
ung konnte mo als ſchn ein gewaltiger Menſchenſtrom dem Ortseingang zueilte,
im machen, hu woſeſih ſich gegen 9 Uhr ein nicht endenwollender Feſtzug
grup=
durch einen ſuz vierge Zwei Muſikkapellen gaben dieſem Zug, den ein
Ehren=
vorden waren, ſturm ſer SA. eroffnete und dem dann die zahlloſen Arbeiter
s nationglen der Faſt und der Stirn betriebsgemeinſchaftsweiſe folgten, mit
7 Führers gehuz flottten Märſchen das Geleit. Der Zug bewegte ſich, von den
die beſte Feſtesh waliſerildenden Volksgenoſſen und der Schuljugend lebhaft
be=
einen großen mbrüßſt, urch die Darmſtädter= und Adolf=Hitler=Straße.
öir leitete Ortsgruppenleiter Bürgermeiſter Jörgeling
Sclelmannsi mit ihrzen Worten die Feierſtunde ein, und nach
zwiſchenzeit=
lsſraben ein ſ liche uſikaliſcher Unterhaltung fand unter Mitwirkung des Ev
De Fahnen Poſaſuen chors ein Feſtgottesdienſt daſelbſt ſtatt Aufbauend auf
dich dot die ndas iBhelwort: „Und wenn es köſtliv geweſen iſt, ſo iſt es Mühe
Fahnen un lund zAbeit geweſen”, verſtand es Pg. Pfarrer Nürnberger
in ſeinet Yuik in cm hervorragender Weiſe, den Segen jeder Arbeit für den
Wollen. Gi0 Arbeäitr ſelbſt wie auch für unſer geſamtes Volk und Vaterland
„0 im hoie dru in dü rechte Licht zu rücken und unſerem Gott dafür zu danken,
auf den Geſyls daß uns in Adolf Hitler einen Führer geſchenkt, der unſer in
ogebung der R. Bruuekampf und Klaſſenhaß zerrüttet geweſenes Volk wieder zu
muſtergultige beinen ſolks= und Blutsgemeinſchaft zuſammengeſchweißt und es
den Geſtplatz alswiedtxan den Platz in der Welt geſtellt habe, der ihm gebühre.
ußten die HukunDer imn gemeinſam geſungenen Liedern umrahmte
Feſtgottes=
n und Fahnen dienſr and mit einem Gebet und dem Segensſpruch ſeinen
Ab=
ſeichen, auf der ſchlun. Gegen 12 Uhr hielt Ortsgruppenleiter Bürgermeiſter
es und des A.Jörgelig noch eine kurze Anſprache in der er dem
Ortsgeiſtli=
enleiter Pg. Siſchen, . Pfarrer Nürnberger, für die Abhaltung des
Feſtgottes=
m Dritten Rei dienſre dankte und auf die nun folgende Uebertragung des
füßung klang m Staarsktes vom Tempelhofer Feld in Berlin und insbeſondere
Ehret die Ails auf d.=kede des Führers hinwies. Es fand dann die Vereidigung
end ſprach Unſder Frtrauensleute, die vor der Bühne Aufſtellung genommen
em dreifachen Shattz ſtatt, und daran anſchließend lauſchten alle der großen
en Abſchluß, e Redeinſeres Führers und Kanzlers Adolf Hitler.
Ortsgruppen=
enwalters Palleites Lürgermeiſter Jörgeling brachte daraufhin die Feſtſtunden
rauensmänner udes Zmittags mit einem dreifachen Sieg=Heil auf den Führer
enwerke und und er gemeinſamen Geſang des Horſt=Weſſel=Liedes zum
Ab=
zu vollſtändig i ſchluſt, vorauf die Ehrenabteilungen und Fahnengruppen
ge=
ſchloſſie abmarſchierten. Der Nachmittag des Feſttages ſtand
Geialgſchue danm ilen zur freien Verfügung. In drei Sälen fand Tanz=
und unter 9
Sodateyveri vergmüen ſtatt und abends verſammelten ſich einige Betriebs=
„ſtlich der Uehm gemernhaften zu kameradſchaftlichem Zuſammenſein.
de bei. Um 1
tensräte ſowie
In Roßdorſ.
. Vor den
Auf=
übrigen Orte / 4hſeicher Flaggenſchmuck und Grün zierte alle Straßen des
je durch den h Dorfhs Auf allen Geſichtern ruhte freudige Feſttagsſtimmung.
fand ein gen” Wenn uch der Himmel ein finſteres Geſicht machte, ſo waren die
zu dem die H Herzyndoch froh und frei. Alles eilte in unſerem Ort ſchon früh
2.30 Uhr ſtellte in ſenn Betriebe, um dort der Vereidigung des Vertrauensrates
auer Strahe 10 beizugohnen. In der Betriebsgemeinſchaft Lorenz u. Co. z. B.
Reiterſturm 10 fand 4) Vereidigung durch den Betriebsführer Richard Lorenz
ſtatt.1 jeſtlich geſchmückt waren die Betriebsräume. Der
Orts=
oidnunge
folgten die Die grupihe= und Betriebspropagandawart DAF. Pg. Wittenhagen
die Auil eröffne dieſe ſchlichte, jedoch eindrucksvolle Feier und gedachte
teils in Auß des 1 Nai, wie er heute uns durch den Führer Adolf Hitler als
Zimmeille Feſtthubeſchert wurde, nicht mehr ein Zerreißen des Volkes, ſon=
Arbeſtsfront ” dern ſaes nach Wunſch des Führers das Ziel im Auge; der
ge=
mbolen Ri rade AAg zur Volksgemeinſchaft. Anſchließend ſprach der
Betriebs=
nr auf d72 führerr ind vereidigte den Vertrauensrat. Der Betriebsführer
ſch wiedei wies Euch einmal kurz auf die Gedankengänge der
Volksgemein=
ſchafti in und legte dem neuen Vertrauensrat ans Herz, Mit=
M dienels er Volksgeſundung und der Betriebsgemeinſchaft zu ſein.
In gleher Weiſe fand auch eine ſchlichte Feier im Betriebe der
Odemider Hartſtein=Induſtrie ſtatt, wo die Vereidigung des
Vertrauensrates durch den Betriebsführer Volksgenoſſen
Geup=
pert vorgenommen wurde. Unter Vorantritt einer Muſikkapelle
und des SA=Ehrenſturms fand in Roßdorf ein Zug durch die
Straßen des Ortes ſtatt, der ſo recht zeigte, daß die Arbeiter der
Stirn und der Fauſt hier in unſerem Orte ein geſchloſſenes Ganze
bilden. Betriebsgemeinſchaften von allen Berufszweigen, Handel
und Handwerk bildeten einen Zug, wie ihn Roßdorf ſelten ſah.
Der Feſtplatz ſelbſt war der Feſtesſtimmung gemäß würdig
ge=
ſchmückt und war bald von allen Zugteilnehmern, und vielen
Volksgenoſſen ſtark beſucht. Ortsgruppenleiter und Bürgermeiſter
Pg. Nicolay hielt nach dem Verklingen des Badenweiler
Mar=
ſches die Feſtanſprache, die dahin ausklang, allen noch
fernſtehen=
den Volksgenoſſen den Weg zu zeigen zum geeinten deutſchen Volk.
Alles verdanken wir unſerem Führer und Reichskanzler, der ſelbſt
alles hergibt, ſelbſt ſein Leben, zum Wohle des ſchaffenden
Vol=
kes. Nach einem „Sieg Heil!” auf den Führer lauſchte man der
Uebertragung vom Tempehofer Feld und nahm Anteil an dem
herrlichen Aufbauwerk unſeres Führers. Abends fand in den
Lokalen gemütliches Zuſammenſein mit Tanz ſtatt und gab dem
Feſttag den richtigen Abſchluß. So feierte Roßdorf einen echten
Tag der nationalen Arbeit.
In dieburg.
k. Wie im ganzen Deutſchen Reich heute alle ſchaffenden
Menſchen frohen Herzens marſchieren, um dem Führer zu danken
für die Erhebung des Arbeiters zum geachteten Staatsbürger, hat es
auch in unſerer Stadt nicht gefehlt, ſich würdig einzureihen in die
Feier des 1. Mai. Am Vorabend ſchon fand in der evangeliſchen
Kirche ein Gottesdienſt ſtatt, zu dem die amtlichen Stellen und
die Gliederungen der NSDAP. eingeladen wären. In der kath.
Kirche war am 1. Mai morgens 6.30 Uhr Hochamt mit Segen.
Früh um 6 Uhr kündeten Böllerſchüſſe den Feſttag an, die
Muſik=
kapelle des Arbeitsdienſtes zog durch die mit Fahnen und jungem
Grün geſchmückten Straßen, überall regten ſich noch fleißige Hände
zum Schmücken der Straßen und Häuſer, keiner wollte
zurück=
ſtehen. Die Jugend verſammelte ſich um 7.45 Uhr im Schulhof in
der Marienſtraße und marſchierte unter Vorantritt der Kapelle
des DAD. in geſchloſſenem Zuge mit dem Trommlerkorps der
Hitler=Jugend nach dem mit den Farben des Dritten Reiches und
einem Maibaum geſchmückten Marktplatz, wo im Viereck um die
Tribüne Aufſtellung genommen wurde. Bis zur Uebertragung
der Kundgebung im Berliner Luſtgarten ſpielte die Muſik ſchöne
Weiſen, die den Kindern die Wartezeit verkürzte. Nach dem
ge=
meinſam mit Muſikbegleitung geſungenen Lied „Nun pfeift’s von
allen Dächern” ſprach Jugendführer Wilhelm=Dieburg in
ver=
ſtändlichen Worten über die Bedeutung der Feier des 1. Mai im
Gegenſatz zu den früheren Veranſtaltungen, die gerade das
Ge=
genteil von dem erreichten, was heute unſere Feiern bezwecken.
Wir wollen die Ueberbrückung aller Gegenſätze, Beſeitigung aller
Standesunterſchiede, heute reichen wir uns die Hände als ein
einiges Volk. Dieſer 1. Mai hebt ſich auch von unſerer
vorjäh=
rigen Feier dadurch ab, daß wir dem Führer den Dank abſtatten
für die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht, die unſer Volk
in die Völker als gleichberechtigt einreiht. Auf der Jugend ruht
die Zukunft, und die Zukunft ſind wir. Heil! Nach der Ueber.
tragung der Berliner Kundgebung marſchierte die Jugend nach
dem Arbeitsdienſtlager, wo die Auflöſung erfolgte.
Zur Hauptfeier am Nachmittag ſtellte ſich in der
Aſchaffen=
burger Straße der „Feſtzug aller ſchaffenden Deutſchen” auf. Die
Reihenfolge eröffnete eine Reiterabteilung, dann folgte der
Deutſche Arbeitsdienſt mit Muſikkapelle, die Gliederungen der
NSDAP. mit ihren Fahnen, die Deutſche Arbeitsfront ſowie die
übrigen Vereine. Der impoſante Feſtzug bewegte ſich durch die
Frankfurter Straße, Minnefeld. Steinſtraße zun Marktplatz. Die
am Feſtzug nicht beteiligte Einwohnerſchaft hielt die Straßen
dicht beſetzt. Auf dem Marktplatz eröffnete Pg. Bürgermeiſter
Burkart die Kundgebung mit einer von nationalſozialiſtiſchem
Geiſte getragenen Anſprache. Mit dem Hinwegfegen der
Klein=
ſtaaten, der Parteien wurde ein Reich und ein Volk geſchaffen,
dem auch nach außen hin die Anerkennung nicht mehr verſagt
werden kann, denn die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht
hat einen Faktor geſchaffen, der die friedliche Aufbauarbeit des
deutſchen Volkes gewährleiſtet. Wenn auch im Innern es noch
Volksgenoſſen gibt, die glauben, ihre eigenen Wege gehen zu
müſſen, ſo wird der Nationalſozialismus ſie zwingen, ſich
ein=
zureihen in die große Volksgemeinſchaft Adolf Hitlers. Der
heutige Tag, der Feſttag der nationalen Arbeit, iſt ſo recht
geeig=
net, allen Volksgenoſſen Gelegenheit zu geben, dem Führer den
Dank abzuſtatten für das in den letzten Jahren Geſchaffene. —
Es folgte nun die Uebertragung des Staatsaktes von Berlin, nach
deſſen Beendigung Bürgermeiſter Burkart die Verſammelten
auf=
forderte, dem Führer weiterhin die Treue zu halten zum Wohle
aller Volksgenoſſen. Das Deutſchlandlied und das Horſt=Weſſel=
Lied mit Muſikbegleitung ertönten aus tauſend Kehlen, die
offi=
zielle Feier hatte damit ihr Ende gefunden.
Am Abend fand in den Sälen Tanz ſtatt, auch
Unterhaltungs=
muſik war in einigen Lokalen arrangiert, was Gelegenheit zu
geſelligen Zuſammenkünften als Abſchluß des nationalen
Feier=
tages gab.
In Hergershauſen.
Dg. Hergershauſen, 1. Mai. Der Feiertag des geſamten
ſchaffenden deutſchen Volkes nahm auch in unſerem Orte einen
feſtlichen Verlauf. Die Häuſer waren reich mit Fahnen und
Tannengrün geſchmückt und gaben dem Feſttag ein recht
feier=
liches Gepräge. Am Vorabend verſammelte ſich die
Einwohner=
ſchaft mit der NSDAP., der SA., der Frauenſchaft, BDM.
Jung=
volk, Hitler=Jugend auf dem Adolf=Hitler=Platz zur Aufſtellung
des Maibaumes. Die Anſprache hielt Lehrer Möſinger. Die
Feier wurde von einigen Chören des Geſangvereins „
Lieder=
kranz”, umrahmt, während Frauenſchaft, BDM. und Jungvolk
mit gefälligen Reigen und Volkstänzen aufwarteten. In den
frühen Morgenſtunden des Feſttages verſammelte ſich die Jugend
zur Jugendkundgebung, nach deren Abſchluß an die Kinder
Bre=
zeln verteilt wurden. Am Nachmittag nahmen zahlreiche
Ein=
wohner an den Veranſtaltungen in Babenhauſen teil, während
der Abend noch einmal alt und jung bei fröhlichen Maientanz
vereinigte.
In Michelſtadt.
cd. Am Vorabend des Nationalen Feiertages des deutſchen
Volkes wurde in einer ſtimmungsvollen Feier auf dem Marktplatz
der Maibaum aufgeſtellt. Unter großer Beteiligung der
Einwoh=
ner und unter Mitwirkung der beiden hieſigen Geſangvereine
wurde vor dem altehrwürdigen Rathaus dieſes Zeichen der
Mai=
feier errichtet. Der Kreiswalter der NSG. „Kraft durch Freude‟,
Pg. Schäfer, betonte dann in ſeiner packenden Anſprache, daß
dies eine uralte Sitte ſei, die im nationalſozialiſtiſchen
Deutſch=
land wieder gepflegt werde.
In der Frühe des 1. Mai bewegten ſich HJ.. BDM. und
Jungvolk nach dem Stadion zur Jugendkundgebung.
Kreisjugend=
walter Ulmer ſprach kurz zu der angetretenen Jugend und nahm
dann die Ehrung der aus dem Reichsberufswettkampf im hieſigen
Bezirk als Sieger hervorgegangenen Teilnehmer vor.
Aus der Hand des Kreisleiters Schwinn erhielten ſie die
Urkunde. Anſchließend hörte man die Jugendkundgebung aus
Ber=
lin. Inzwiſchen marſchierten die Belegſchaften der einzelnen
Be=
triebe, die Angeſtellten der verſchiedenen Behörden, ferner Handel,
Handwerk und Ehrenabordnungen der nationalſozialiſtiſchen
For=
mationen mit ihren Fahnen zu dem Aufſtellungsplatz. Ein langer
Zug bewegte ſich unter Mitwirkung der Betriebskapelle der
Tuch=
fabrik Arzt, des Poſaunenchars und des Spielmannszuges der
Freiw. Feuerwehr, durch die Straßen zum Stadion. Auf dem
wei=
ten Rund der Anlage marſchierten die Teilnehmer auf, die
Fah=
nenabordnungen nahmen vor dem Sprungturm des
Schwimm=
bades Aufſtellung. Dann ſprach Ortsaruppenleiter Fiſcher über
den Sinn und die Bedeutung des 1. Mai als nationalen Feiertag
des deutſchen Volkes. Die Vertrauensleute waren im Vordergrund
aufgeſtellt und wurden durch den Rundfunk vereidigt. Die
Laut=
ſprecheranlage vermittelte dann die Uebertragung der Berliner
Kundgebung. Mit einem dreifachen Sieg=Heil und dem Geſang des
Horſt=Weſſel=Liedes fand die Kundgebung ihr Ende. Am
Nach=
mittag und Abend hielten die Betriebe Kameradſchaftsabende ab.
In Erbach.
af. Friſches Tannengrün und reicher Flaggenſchmuck gaben
un=
ſerem Kreisſtädtchen ein feſtliches Gepräge. Beſonders
wirkungs=
voll ausgeſchmückt war der Adolf=Hitler=Platz, auf dem man einen
mächtigen Maibaum errichtet hatte. Der Feſttag wurde mit einer
erhebenden Jugendfeier eingeleitet. Nachdem Parteileitung. SA.,
HJ.. BDM.. Jungvolk und Schulen um den Maibaum Aufſtellung
genommen hatten, wurde die Morgenfeier durch helle
Fanfaren=
klänge vom Balkon des ehrwürdigen Erbacher Schloſſes aus und
mit wuchtigen Liedern der Jugend eröffnet. Die Anſprache hatte
Unterbannführer Ludwia Magſam übernommen, der in
über=
zeugender Weiſe die ernſte und zielſichere Arbeit der
Jugendfüh=
rung klar herausſtellte und zur unerſchütterlichen Treue zu Volk.
Führer und Vaterland aufforderte, Anſchließend fand die
Ueber=
tragung der Maifeier aus dem Berliner Luſtgarten ſtatt.
Mit=
tags bewegte ſich ein prächtiger Feſtzug durch die reichgeſchmückten
Straßen der Stadt nach dem Adolf=Hitler=Platz. Die Kundgebung
wurde eingeleitet durch Muſikvorträge der Freiwilligen
Feuer=
wehr und durch vaſſende Chöre des Männergeſangvereins
Lieder=
kranz Ortsgruppenleiter Heim würdigte in markanten Sätzen
die Bedeutung des nationalen Feiertages für das deutſche Volk
im Kampf für Arbeit und Brot, für Freiheit und
Gleichberech=
tigung. Nach einem weiteren Chor begann die Uebertragung der
Feierlichkeiten aus Berlin. Ortsaruppenleiter Heim brachte zum
Schluß auf den Führer ein dreifaches Kampf=Heil aus.
Unkerhaus=Ausſprache
EP. London, 1. Maf.
Im Unterhaus gab Marineminiſter Sir Bolton Eyres Monſell
in Beantwortung einer Anfrage weitere Auskünfte über den vom
Reichswehrminiſterium geplanten Bau von Unterſeebooten. Der
Marineminiſter führte aus, daß der engliſche Marine=Attaché in
Berlin am 26. April von den deutſchen Behörden davon in
Kennt=
nis geſetzt worden ſei, daß das Wehrminiſterium Ende 1934 die
Maſchineneinrichtung uſw. für 12 Unterſeeboote von je 250
Ton=
nen in Auftrag gegeben habe, und daß Mitte April dann ein
weiterer Auftrag für den Bau der U=Boote ſelbſt und die
Mon=
tage der Einzelteile erteilt worden ſei. Weiter ſei dem Marine=
Attaché mitgeteilt worden, daß infolge der ausgedehnten
Vor=
bereitungen das erſte Unterſeeboot wahrſcheinlich ſchon binnem
ſechs Monaten vom Stapel laufen könne.
Auf eine weitere Anfrage, ob ihm bekannt ſei, daß
Deutſch=
land bereits vor einem Jahre U=Boote gebaut habe und daß
einige dieſer Boote über tauſend Tonnen groß ſeien, erklärte der
Marineminiſter, daß ihm hierüber keine Informationen vorlägen.
Schließlich wurde auch Miniſterpräſident Macdonald im
Unterhaus über ſeinen Artikel in der Wochenſchrift der
Nationalen Arbeiter=Partei interpelliert. Einige
Abgeord=
neten fragten, ob dieſer Artikel die Politik der
Regie=
rung zum Ausdruck bringe. Der Miniſterpräſident
antwor=
tete hierauf wörtlich:
„Die Auffaſſung der Regierung über die Auswirkungen der
deutſchen Schritte im Zuſammenhang mit ſeinen militäriſchen
For=
derungen, und zwar ſowohl was die von Deutſchland gewählten
Methoden, als auch die Höhe ſeiner Forderungen anbetrifft, iſt
ſo=
wohl in Streſa, als auch in Genf zum Ausdruck gebracht worden.=
Sie wurde auch im Unterhaus in Reden des Außenminiſters ſowie
in meinen eigenen Ausführungen niedergelegt. Der Artikel folgt
im großen und ganzen dieſen Vorbildern und ſtellt die Auffaſſung
der Regierung dar.”
Soüt
[ ← ][ ][ → ]Seite 6 — Nr. 120
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 2. Mai 1935
Vorktagsfolge des dozenkenbundes.
Der erfolgreiche Verlauf der im vergangenen Winterſemeſter
veranſtalteten Vortragsreihe hat den NS.=Dozentenbund an der
Techniſchen Hochſchule Darmſtadt veranlaßt, auch im laufenden
Sommerſemeſter mehrere bekannte Perſönlichkeiten vor einer
breiteren Oeffentlichkeit zu Wort kommen zu laſſen. Der NS.=
Do=
zentenbund erſtrebt damit neben der weltanſchaulichen Schulung
ſeiner Mitglieder eine engere geiſtige Verbindung zwiſchen
Hoch=
ſchule und Volk. Aus berufenem Munde, von ſachverſtändiger
Stelle ſoll über allgemein intereſſierende Fragen politiſcher und
wirtſchaftlicher Natur geſprochen werden.
Der erſte Vortrag (vgl. Anzeige) findet bereits am Freitag,
den 3. Mai, wie alle Vorträge abends 8 Uhr vünktlich in der
Otto=Berndt=Halle ſtatt. Es ſpricht Profeſſor Dr. Ernſt Krieck=
Heidelberg über „Der Deutſche Menſch als Aufgabe der
Revo=
lution”
Dieſes Thema, von dieſem Redner behandelt, dürfte wohl
einen weiten Intereſſentenkreis finden, iſt doch Krieck zu den
gei=
ſtigen Vorkämpfern der nationalen Revolution zu zählen.
Reichs=
kultusminiſter, damals Preußiſcher Kultusminiſter Ruſt, berief
im Frühjahr 1933 Krieck, den das Schickſal vom unbekannten
Volksſchullehrer zum Hochſchulprofeſſor emporgetragen hat, als
Profeſſor für Pädagogik und Philoſophie an die Johann=
Wolf=
gang=Goethe=Univerſität in Frankfurt. Gleichzeitig wurde er zum
Rektor ernannt. Zum Sommerſemeſter 1934 nahm Krieck den Ruf
nach Heidelberg auf den Lehrſtuhl Rickerts an, an die gleiche
phi=
loſophiſche Fakultät, die Krieck auf Grund ſeines vielbeachteten
Buches „Philoſophie der Erziehung” 1923 zum Ehrendoktor
pro=
moviert hatte.
Weitere Veröffentlichungen des Redners ſind: „
Menſchenfor=
mung” (1925), „Die Bildungsſyſteme der Kulturvölker” (1927),
„Grundriß der Erziehungswiſſenſchaft” (1927) Der Staat des
deutſchen Menſchen” (1927), „Nationalpolitiſche Erziehung”
(1932), Nationalſozialiſtiſche Erziehung” (1932) und andere
väda=
gogiſche Arbeiten.
Auf den Einzelvortrag Prof. Kriecks folgt eine „Grenzdeutſche
Vortragsreihe”, die in fünf Abenden an den Montagen 20. und
27. Mai, und den Freitagen 24., 31. Mai und 7. Juni ſtattfinden
ſollen. Die zu behandelnden Gebiete ſind in zeitlicher Reihenfolge:
Deutſches Volk und Reich und ſeine weſt=öſtliche Grenzgeſtaltung”
(Prof, Dr. Küntzel=Frankfurt), „Deutſche Induſtrie im Kampf
um die Saar” (Prof. Dipl.=Ing. Bleibtreu=Darmſtadt)
Deutſch=
tum und deutſche Kunſt in Siebenbürgen” (Prof. Dr. Roſemann=
Darmſtadt), „Das Ordensland Preußen einſt und heute” (R==
Dr.=Ing. Gruber=Darmſtadt). Die Bedeutung des
Auslands=
deutſchtums für den Wiederaufbau einer deutſchen Weltwirtſchaft”
(Dr. Günther Webenkel=Berlin).
Die geſamte Vortragsfolge ſchließt mit einem Vortrag des
Präſidenten der Deutſchen Geſellſchaft für Wehrpolitik und
Wehr=
wiſſenſchaft, Generalleutnant a. D. v. Cochenhauſen=Berlin, der
über „Sinn und Bedeutung der Wehrwiſſenſchaften” ſpricht.
Sämtliche Vorträge ſind öffentlich.
Vom Bezirk Heſſen=Darmſtadt des Volksbundes
Deutſche Kriegsgräberfürſorge e. V., Darmſtadt,
wird uns geſchrieben: Nach der nunmehr vorliegenden
Geſamt=
abrechnung beträgt der Reinertrag der am 20. und 21. Oktober
1934 durchgeführten Haus= und Straßenſammlung im Bezirk
Heſ=
ſen=Darmſtadt 37 177,03 RM. Ein wahrlich ſchönes Ergebnis, das
wieder einmal erneut die Opferwilligkeit der Heſſen=Darmſtädter
für die Heldengräber ihrer lieben Gefallenen unter Beweis ſtellt.
Allen freudigen Gebern ſei deshalb an dieſer Stelle nochmals
recht herzlich gedankt. Ferner gebührt aber auch den freiwilligen
Helfern aus der SA., SS. dem Stahlhelm, dem Kyffhäuſerbund
und den ſonſtigen nationalen Formationen, die ſich in ſelbſtloſer
und uneigennütziger Weiſe in den Dienſt der Sammlung geſtellt
haben, beſonderer Dank.
Wenn wir auch in Zukunft ſo zuſammenhalten und die
natio=
nale Arbeit des Volksbundes Deutſche Kriegsgräberfürſorge
unter=
ſtützen, kann der Erfolg niemals ausbleiben.
Zu begrüßen wäre es, wenn ſich neben den korvorativen
Mit=
gliedern aus den Behörden und Vereinen auch noch recht viel
Einzelperſonen dem Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge
e V., Bezirk Heſſen, als Mitglied anſchlöſſen. Der Jahresbeitrag
iſt mit 2— RM. ſo niedrig gehalten, daß er auch von dem
wirt=
ſchaftlich Schwachen aufgebracht werden kann. Er iſt aber ein
Be=
weis dafür, daß das deutſche Volk die gefallenen Helden nicht
ver=
geſſen hat, die mit ihrem Herzblut ihre Treue zum Vaterland
be=
ſiegelten. Darum auf lieber Volksgenoſſe, melde Dich heute noch
beim Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge e. V. Bezirk
Heſ=
ſen. Darmſtadt, Eliſabethenſtraße 34, als Mitglied an. Der Bezirk
Heſſen wird Deine Beitrittserklärung an die für Dich zuſtändige
Gruppe weiterleiten.
Es iſt Ehrenpflicht des ganzen deutſchen Volkes den würdigen
Ausbau und die treue Pflege, der deutſchen Kriegergräber im
Frontgebiet durch ſein Scherflein zu ermöglichen, darum gehört
jeder deutſche Volksgenoſſe in den Volksbund Deutſche
Kriegs=
gräberfürſorge.
— Hohes Alter. Am 3. Mai begeht Frau Ewald,
Pankra=
tiusſtraße 53 ihren 89 Geburtstag. Dieſelbe iſt eine weit über
Darmſtadts Mauern bekannte Reſtaurationsköchin und lieſt heute
noch das „Darmſtädter Tagblatt” recht eifrig.
75. Geburtstag. Frau Schilling, Gattin des im 84.
Lebens=
jahr ſtehenden Profeſſors Julius Friedr. Schilling, Speſſartring 12,
beging am 1. Mai ihren 75. Geburtstag. Nach jahrzehntelangem
Wirken in Schottland nach Darmſtadt übergeſiedelt, hat ſich das
Ehepaar Schilling ſehr bald hier beſtens eingelebt. Möge der
Jubilarin an der Seite ihres Gatten noch ein recht ſchöner
Lebens=
abend beſchieden ſein.
— Heimabende für ortsfremde junge Mädchen.
Freundinnen=
heim. Sandſtraße 24. Jeden Donnerstag abends 8,15—10 Uhr
Zu=
ſammenkunft. Jeden erſten und dritten Mittwoch im Monat:
Gymnaſtik. Jeden zweiten und vierten Mittwoch im Monat:
Nähen und Zuſchneiden, Donnerstag, den 2. Mai, Vortrag;
Kran=
kenkoſt im Haushalt.
Verwaltungsgerichtshof, Rheinſtraße 10. Oeffentliche
Sitzung am Samstag den 4. Mai 1935. Vormittags 9.15 Uhr:
Klage des Dr. med. Schaad Erben in Lich gegen einen
Polizei=
befehl des Kreisamts Gießen.
Heſſiſches Landeskheaker Darmſtadk.
GROSSES HAUS
2. Ma= Anfang 19.30. Ende 22.30 Uhr. — Hauptmiete C.
22. Vorſtellung. „Figaros Hochzeit”, komiſche Oper
von W. A. Mozart.
Freitag,
3. Mai
Anfang 20,00 Ende 22.30 Uhr. — Außer Miete.
Einmaliges Gaſtſpiel Käthe Dorſch mit Enſemble:
„Himmel auf Erden”, Komödie von Jochen Huth.
(Wahlmieten und Gutſcheine nicht gültig.) Samstag.
4. Mai Anfang 19.30, Ende 22.45 Uhr.
Deutſche Bühne
K, 16. Vorſtellung. „Der tolle Chriſtian”, Drama
von Theodor Haerten. Sonntag.
5. Mai Anfang 19.00. Ende 23.15 Uhr — Außer Miete.
Einmaliges Gaſtſpiel Franz Völker (Lohengrin):
Lohengrin”, große romantiſche Oper von Richard
Wagner. (Wahlmieten u. Gutſcheine nicht gültig.) KLEINES HAUS Freitag, Anfang 20.00. Ende 22.15 Uhr.
Kraft durch
3. Mai Freude (geſchloſſene Vorſtellung). „Die Freunde
von Salamanca”, komiſche Oper von Frz. Schubert. Samstag,
4. Mai Anfang 20.00, Ende 22.15 Uhr. — Außer Miete.
„Sehr peinlich”, Lokalpoſſe von Emil Thomas.
Dargeſtellt durch die Heſſiſche Spielgemeinſchaft. Sonntag,
5. Mai Anfang 19.30. Ende gegen 21.45 Uhr. — Außer
Miete, Kinderreiche Mütter Nr. 1—250. „Ein Kerl,
der ſpekuliert”, Komödie von Dietrich Eckart.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 2. Mai
Die neuen Verbindungen zwiſchen Süddeukſchland (Südeuropa) und Skandinavien über die Kleine Beit 219
Brücke und den Rügendamm.
Am 14. Mai wird der erſte der drei großen, nordiſchen Ver= dungen über die künftige Storſtröm=Hochbrücke in 9 Stundr,;
kehrsbauten, die Kleine Belt=Brücke, dem Verkehr über= Stralſund. einen Hauptort am Rügendamm, in 9½ Stuuo
geben. Die Eröffnung der Hochbrücke über den Kleinen Belt
er=
folgt einen Tag vor dem Inkrafttreten der Sommerfahrpläne,
und ſo werden die Wirkungen dieſes gewaltigen Bauwerks,
durch das die Fährverbindung zweiten Grades zwiſchen dem
jüt=
ländiſchen Feſtlande und der Inſel Fünen in Zukunft fortfällt,
auch im kommenden Sommerfahrplan ſchon ſehr deutlich zu
ſpüren ſein. Wenn auch die beiden anderen Bauwerke, der
Rügendamm und die Hochbrücke über den Storſtröm fertiggeſtellt
ſein werden, wird dadurch, alſo durch alle drei Bauwerke, der
geſamte Verkehr von allen Teilen Deutſchlands und Europas
nach Skandinavien in vollſtändig neue Bahnen gelenkt werden.
Der Rügendamm ſoll, wenn nicht ganz beſonders ungünſtige
Umſtände das verhindern ſollten, am 14. Mai 1936, und die
Hochbrücke über den Storſtröm jedenfalls in dem
darauffolgen=
den Jahre eröffnet werden. In bezug auf die Neuordnung des
deutſch (europäiſch)=ſkandinaviſchen Verkehrs iſt alſo die
Inbe=
triebnahme der Hochbrücke über den Kleinen Belt
gewiſſermaßen nur der Auftakt, aber auch dieſer iſt bereits
außerordentlich vielverſprechend. Zwiſchen Kopenhagen und
Hamburg=Altona werden über die Kleine Belt=Brücke eine ganze
Anzahlneuer Schnellzüge geleitet werden, die teilweiſe
entweder über Hamburghinausnach dem Süden und
Weſten Deutſchlands und Europas weitergeleitet, oder
durchgehende Kurswagen und, wo das nicht angängig iſt gute
Anſchlüſſe, und zwar ſtets ſofortige Anſchlüſſe erhalten. Für die
wichtigſten neuen Züge, die im künftigen internationalen
Ver=
kehr eine große Rolle ſpielen, liegen heute die Fahrpläne ſchon
feſt, ſo z. B. für das neue Nachtſchnellzugpaar
Ham=
burg-Kopenhagen, an das in Hamburg eine
Verbin=
dung nach Süddeutſchland, der Schweiz und
Ita=
lien angeſchloſſen wird. Dieſer neue Nachtſchnellzug wird in
der Richtung nach Deutſchland in Hamburg=H. gegen 7½ Uhr
morgens eintreffen und von dort ſofort weitergeführt werden.
Für ganz Süddeutſchland wird er demnach zum
Tages=
ſchnellzug, was auch für die entgegengeſetzte Richtung gilt.
Bei der Durchführung des Tagesſchnellzugspaares Hamburg=
Kopenhagen über die Kleine Belt=Brücke wird für die
mei=
ſten Orte Süddeutſchlands ein Nachtanſchluß in
Frage kommen. Ob die Motorzüge nach dem Muſter des „
Flie=
genden Hamburger”, die in Dänemark in ziemlicher Anzahl
ge=
baut worden ſind, und die nach den Auslaſſungen des
General=
direktors der däniſchen Staatseiſenbahnen ebenfalls in den
inter=
nationalen Verkehr eingeſetzt werden ſollen, ſchon in Kürze über
Hamburg hinausgeführt werden ſollen, ſteht heute noch nicht mit
Beſtimmtheit feſt. Es iſt jedoch anzunehmen, da zu gleicher Zeit
auch die Deutſche Reichsbahn eine große Anzahl neuer
Motor=
züge gebaut hat und dieſe ebenfalls in Süddeutſchland verkehren
laſſen wird. Dieſe ſchnellen Verbindungen ſind für ganz
Deutſch=
land im internationalen Verkehr allein ſchon aus dem Grunde
äußerſt wichtig, als ſie nach dem Willen der däniſchen
Staats=
eiſenbahnen alle Wagenklaſſen und auch Schlafwagenplätze für
alle Wagenklaſſen erhalten werden, um den Betrieb von
vorn=
herein auch rentabel zu geſtalten. An den neuen Verbindungen
von Skandinavien über die Kleine Belt=Brücke nach
Süddeutſch=
land, der Schweiz und Italien liegt auch Darmſtadt, eine
von den Dänen ſowohl, wie überhaupt von allen Skandinaviern
außerordentlich geſchätzte Stadt, die nunmehr auch von Norden
her auf dem geradeſten und bequemſten Wege zu erreichen ſein
wird. Da man Darmſtadt in den ſkandinaviſchen Ländern „das
Tor nach Süddeutſchland” zu nennen pflegt, ſo kann auch nicht
der geringſte Zweifel darüber herrſchen, daß die neuen
Verbin=
dungen über die Kleine Belt=Brücke für Darmſtadt, wenn
zu=
nächſt auch nur erſt teilweiſe, einen bedeutenden
Ver=
ehrsauftrieb mit ſich bringen werden.
Ganz bedeutend vergrößern wird ſich dieſer
Ver=
kehr aber noch dann, wenn im kommenden Jahre erſt der
Rügendamm befahren werden kann. Seit wir uns an dieſer
Stelle das letzte Mal mit den neuen Verbindungen beſchäftigten,
hat ſich in bezug auf den Rügendammperkehr nämlich ſehr
viel neues ereignet, was gerade für Süddeutſchland,
und damit automatiſch für Darmſtadt von der allergrößten
Bedeutung iſt. Mit wenigen Worten läßt ſich das ausdrücken,
wie folgt: Vom nächſten Jahre an wird man von
Darmſtadt aus Roſtock in Mecklenburg, eine der
allergrößten Zentralen am Rügendammperkehr und den Verbin=
land und Skandinavien über den Rügendamm, bzw. die Stoh,
ſtröm=Hochbrücke werden auf eine ſehr einfache Weiſe dadu?o
erreicht, daß man eine bisher ganz unbekannte Eifen
bahnſtrecke im Norden Deutſchlands, nämlich die Strecke
Luu=
wigsluſt (Mecklenburg)—Dömitz (Elbe)—Uelzen (Hannover)
den Rügendammverkehr und den künftigen Verkehr ün
die Storſtröm=Brücke einbezogen hat. Die internationall
Schnellzüge nach Süddeutſchland, der Schweiz ume
Italien (und jedenfalls auch ein großer Teil der Züge nond
Weſtdeutſchland—Weſteuropa) werden nicht, wie bisher übſ=
Lübeck—Hamburg geleitet werden, ſondern von der bisheri
Hauptſtrecke in Bad Kleinen (Mecklenburg) abgezweigt und üE.
Schwerin-Ludwigsluſt—Dömitz—Ulelzen nach Hannover geleitlenſ
und zwar auf dem allerkürzeſten Wege. Von Hannover laufüu m
Fiere 4
ſie dann auf den bisherigen Wegen weiter nach Frankfurt a,9,10
un= und g.
und von hier aus über Darmſtadt— Heidelberg—Karlsruu
ausnutze
nach der Schweiz und Italien. Für den Reiſeweg DarnnÄe
mnſerer Kult
ſtadt—Schweden bedeutet das eine Wegverkürzun)e, ſio zwar ma
von 2 Stunden. Hierzu treten durch den Rügendamm ſeln ” herrſchende m
eine weitere Wegverkürzung von 1½ Stunden, und in Schweddu” zorſchritt in
ſelbſt durch die Elektrifizierung der Strecke Malmö—Stockholau dm Maße erzi
von 2 Stunden. Auf dem Wege Darmſtadt — Kopenſi
hagen über die Storſtröm=Brücke beträgt die Verkürzunnſteßen Urwald
insgeſamt 3½ Stunden. Man wird demnach Darmſtatgien) drohten vollſt
von den ſkandinaviſchen Ländern aus in Zukunft faſt in eith Auregungen. d
der gleichen Zeit erreichen können, die der Skandinavier zu eimnßiführung geſetz
Reiſe nach Berlin oder Hamburg gebraucht. Um die Wegeberlich ſalten ungehört.
zung auf deutſchem Gebiet erreichen zu können, mußte allerdinyſäider=Vaklame
die veraltete Elbbrücke zwiſchen Dömitz und Dannenberg gauſt u leigem ein
neu gebaut werden. Für den Bau gelten die gleichen Baufriſtf.
wie beim Rügendamm, ſo daß die Wegeverkürzunge ſüirngen der zu
demnach im Sommerfahrplan 1936 bereits in E iſe Schwanzver
ſcheinung treten werden. Man wird alſo in Darmſtadt gd in
daran tun, ſich auf eine bedeutende Zunahme des ſkandinaviſchätign Tiergälerei
Verkehrs rechtzeitig einzurichten, um ſo mehr, als ja die Skaadfener Weiſe gegu
ſend, dem
dinavier in den benachbarten Gebirgen, wie auch in Darmſta /t
ſelbſt heute ſchon nicht nur keine unbekannten Gäſte mehr, ſoch
dern ſogar recht gern geſehene Gäſte ſind.
Vaſſer z
ſten.
chtens
Beim Rügendamm wird ein Tempo vorgelegt, das keinn=
Zweifel daran läßt, daß ſeine Eröffnung zur feſtgeſetzten Ze0
erfolgen wird. Mit Ausnahme der Strecke durch die offene 6s.
liegt der Damm auf dem Feſtlande, der Inſel Dänholm, u.
er als Stützpunkt benutzt vollkommen fertig da, ebenſo auch au
Rügen ſelbſt. In der Stadt Stralſund mußten allein ſieben neid
Straßenunterführungen angelegt, und der Hauptbahnhof
Hia
Stralſund mußte mit Rückſicht auf den zu erwartenden Groctin
die
verkehr vollſtändig umgebaut und bedeutend vergrößert werdesfü delunden, daß
Zwiſchen dem Feſtland und der Inſel Dänholm verläuft d0yſas Wort Gottes
Rügendamm als Brücke in einer Geſamtlänge von 200 MeterEſlledings würden
Auch dieſe Brücke iſt ein Wunderwerk, das in ganz kurzer Ze/iſt ſollten der O.
errichtet wurde. Sie hat zwei feſte Oeffnungen von je 50 Metk)” allein Dr. M
und eine Klappöffnung von 30 Meter. Die Träger, auf dener Ei behauptet ſt
die Brücke verläuft haben die rieſige Länge von 57 Metern, urn Glaubensgenoſſet
eine bisher unerreichte Höhe von 4,8 Meter. Der Rügendamr)t ſtien, ſeien in
erhält zwei Eiſenbahngleiſe, eine Reichskraftwagenſtraße, ſowaſoei. Es müſſe
eine Straße für den übrigen Verkehr. Zwei altehrwürdige Bahitler üönne dem an
höfe, die dem Verkehr faſt 60 Jahre gedient haben, gehen volld utill ihn und den
ſtändig ein, nämlich der Bahnhof Stralſund=Hafen und der Fäh4),Schmelzofen”,
bahnhof Altefähr auf Rügen. An ihrer Stelle entſtehen zwei neun” zu je ſechs M.
ganz moderne Bahnhöfe, über die ſich der Rügendammperlekyſw hier, die Ver
in Zukunft abwickeln wird. Hier rechnet man allgemein mit gur3 enem Monat.
großen Ausmaßen des Verkehrs, weil ſich dieſer Verkehr üben wei Schriſten
der Heilsarmee
faſt ganz Deutſchland und über einen großen Teil des übrie 0 Gſängnis. Sän
Europa erſtrecken wird. Für dieſen ſkandinaviſch=deutſcheuan hatbefehle aufge
päiſchen Verkehr iſt die Kleine Belt=Brücke nur der erſte Vanu
Rleine Straf
geſchmack. Daß Darmſtadt an alle dieſen „großen europäſch 20ſenhager. B
Verbindungen”, ſoweit ſie Süddeutſchland durchlaufen, anfeihue Zahnarzt und
ſchloſſen wird, verdankt es in allererſter Linie ſeiner außerordenl 19n des Zabnärzt
lich günſtigen Lage, und ſeine Bevölkerung wird jedenfalls dielkeüigt und bei Be
geugeſchaffenen Verhältniſſe auch richtig zu nutzen verſtehes:)acht hatte den
C.8. 10 merſter Inſtar
Skromlinien-Schnellomnibuſſe der Reichsbahn
Für die Reichsautobahn Frankfurt—Darmſtadt.
Die Reichsbahndirektion Frankfurt a. M. wird — wie Die
Reichsbahn” meldet — bei der Inbetriebnahme des erſten
Bau=
abſchnittes der Reichsautobahnen auf der 28 Kilometer langen
Teilſtrecke Frankfurt a. M.— Darmſtadt den Perſonenverkehr mit
neuzeitlichen Schnellomnibuſſen aufnehmen. U. a. ſoll ein Krupp=
Stromlinien=Omnibus für 23 Fahrgäſte mit luftgekühltem 65=PS=
Vergaſermotor in den Verkehr eingeſtellt werden.
Die Eröffnung des erſten Reichsautobahn=Abſchnittes zwiſchen
Frankfurt und Darmſtadt, mit dem das Rieſenwerk der
Reichs=
autobahn begann und zu dem der Führer ſelbſt am 23. September
1933 den erſten Spatenſtich tat, iſt für die zweite Hälfte des
Mo=
nats Mai in Ausſicht genommen.
IIHIg52)
NNE4-SREhE: BRt.-R 168
Gl: 55 P1.-8M 1.20
— Kameraden des Inf.=Regts 186! Regimentstag:
Pfingſten 1935 (8.—9. Juni) in Frankfurt a. M.
Die Wiederſehensfeier der Kameraden, verbunden mit der Feier
des Gründungstages des Regiments und des Verins ehemaliger
186er, ſowie die Gedächtnisfeier für unſere Gefallenen und die
Weihe der Fahne des Vereins ehemaliger 186er, findet Pfingſten
d. J. (8.—9. Juni) in Frankfurt a. M. ſtatt. Jeder ehemalige
186er iſt zur Stelle! Alle Kameraden des ehemaligen Inf.=Regts.
186 wollen, ſofort ihre Anſchrift an Heinrich Weber, Frankfurt
a. M., Moltke=Allee 68 einſenden, damit ihnen nähere
Mittei=
lungen zugehen können.
— Umtauſch in Neubeſitzanleihe. Vom Landesverband Heſſen
des Sparerbundes e. V. wird uns geſchrieben: Die Friſt zum
Um=
tauſch von Kriegsanleihe oder anderen alten Staatsanleihen in
Anleiheneubeſitz iſt bis zum 30. September 1935
ver=
längert. Für je 1000 Mk. Kriegsanleihe werden 25 Mk.
Neubeſitz=
anleihe in Tauſch gegeben. Zu ſelbſtändigem Antrage auf Umtauſch
iſt nur berechtigt, wer mindeſtens nominal 500 Mark Kriegsanleihe
beſitzt. Beſitzer von je weniger als 500 Mark müſſen ſich zu einem
gemeinſamen Antrage zuſammenſchließen, damit der
Mindeſt=
betrag von 500 Mark zuſammen erreicht wird. Anträge ſind zu
richten an die Reichsſchuldenverwaltung,
Ber=
lin=S0., Oranienſtraße 106—109.
Landesbibliokhek.
Neue Erwerbungen der Landesbibliothek (Auswahl)
vom 29. April an auf 14 Tage im Leſeſaal zur Anſicht aufgl
10 Monaten 3u
Selerbeamte be
den Zahnarzt
* 92 Monaten
un den Wahrhe
ie nflang.
as ein Jahr
Meroſung, daß
ieet
1. Wilfrid Bade: Der Weg des Dritten Reiches Bd. 2, 10891 3 fallen habe
— Der Aufbau beginnt. Lübeck 1935. 33/1712. 2. Hans B. Brand/hken, die dem Be
Aus Richard Wagners Leben in Bayreuth München 1934, 94/0uchieh tagen, zuder
3. Doug Brinkley: Ein Amerikaner ſieht das neue Deutſchlanb.
Berlin 1935. 34/1905. 4. Emil Ermatinger: Weltdeutun.
Grimmelhauſens Simplicius Simpliciſſimus, Leipzig; und Beil
1925 34/2058. 5. Elſe Fanter: Libia. Berlin 1933. 34004
6 Flamm=Kroeber: Rezeptbuch der Pflanzenheilkund
Stuttgart und Leipzig 1934. 34/2102. 7. Gottfried Henſſen.
erzählt. Münſter i. W. 1933. 35/38. 8. Paul Kluckhohn=
Idee des Volkes im Schrifttum der deutſchen Bewegung von !
nken.
und Herder bis Grimm. Berlin 1934. 34/2067 9. Rudolf K004
WM vird
Die Kriegserlebniſſe des Grenadiers Rudolf Koch. Leipziß,
3412065. 10 Joachim Kühn: Pauline Bonaparte Potsdamſc
1935. 34/2066. 11. Wolf=Günther Künoldt: Die geograph
iue Denmersta
Grundlagen f. d. Kriegszüge ſ. Rhein u. i. d. Rheinlandſchaſten
end
Römerzeit u. v. 1792 b. z. Weltkrieg. Breslau 1935, 34/194 wegs=
Hellmuth Langenbucher: Nationalſozialiſtiſche Dichtung.
lin 1935. 34/1480. 13. Klaus Lengemann: Reichsautohal
in Staat, Wirtſchaft u Recht. Berlin 1934. 34/1402. 1.
Moog: „Das Leben d Philoſophen. Berlin 1932. So.
15. Arno Mulot: Frühdeutſches Chriſtentum. Stuttgart,
34/1920. 16. Sergio Panunzio: Allg. Theorie d. Fasciſ
Staates. Berlin und Leipzig 1934 34/1917 17. Siegfried,
ſarge: Die Erde und ihr Wirtſchaftsleben. Hamburg und
1929 35/13. 18. Michael Pupin: Vom Hirten zum E
Leipzig 1929. 35/41. 19. Kurt Schilling: Der Staat. M
1935 34/2080. 20. Rainer Schlöſſer: Das Volk und ſeine ?
Berlin 1935. 34/1957. 21. Karl Schottenloher: Bibliool
z. Deutſchen Geſchichte 1517—1585 Bd. 2. Leipzig 1933. 98
22. Manfred Schreiber; Grundzüge einer National=Organſe
Außenhandelspolitik. Jena 1935. 34 /1907. 23. Ernſt S0 B/.4
Japan als Weltinduſtriemacht. 2 Bde. Stuttgart 1930,
24. Karl Schwendemann: Verſailles nach 15 Jahren, Beol.
zu0n
1935, 35/37. 25. Heinrich Sievers: V. d. Hufenverfaſſug
Erbhofgeſetz. Weimar 1935 341922, 26. Horſt Siepert. Süöch.
Berlin 1933,. 34/2048. 27. Sydow=Buſch: Zivilprozehordnlt.
21. Aufl. Bd. 1 Berlin und Leivzig 1935, 35/9. 28 Wafl
träger der Nation Berlin (1935), 34/1986. 29 Viktor
del: Pegaſus in Tabak=Wolken Leipzig 1934. 34/1985. 30. D
und (.
zinger=Wittek=Sarre: Das iſlamiſche Milet. Berlit
Leipzig 1935. Sf. 27/3.4 — Vormerkungen werden im Leſeſagl ee
gegengenommen. Verleihbar ab 13. Mai 1935.
Erhaltet die geſunde Jugend geſund!
Schick die Jungen in die Zelklager der 994
Vonl
Moshe
sirag, 2. Mai 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 120 — Seite 7
Diel ſcſad iin Siinen Reick!
ierlelſb nd empfindet meiſt unbewußt die Liebe zum hilfloſen
ſeſchözoſe: Natur. Dies zeigt ſchon das unverdorbene Kind, das
hch deumreuen Tier als Freund ſchrankenlos nähert, das zeigt
uns echzuſ=verdorbene Volksleben. Man muß nur ſehen und
mit=
zihlenz 77. Ludwig Richter oder der unvergeſſene große
Tier=
eund 0rs, deſſen Wirken durch den Weltkrieg vorzeitig ein Ziel
ſetzt iwte.
ut in der Mitte des letzten Jahrhunderts. wo die Men=
Beziehungen untereinander in brutaler Einſeitigkeit,
n kalute (Heſchäftsgeiſt, den gefühlloſen Eigennutz, die
verwerf=
ſuhe Seſt ucht zur eigentlichen Triebfeder ihres Handelns ge=
Ne Macht 1 wen.
Zuſ dſer Zeit traten edle Menſchen zu Vereinigungen
zuſam=
der 8den diſte ich den Schutz der Tiere auf ihren Schild ſchrieben.
Diut amals gegründeten Tierſchutzvereine — der
Tierſchutz=
wie ſtrein iſt Heſſen trat 1873 in Wirkſamkeit — verfolgten ethiſche
„Zpecke,” 5 galt, durch alle zu Gebot ſtehenden und geeigneten
ittel nß oſe, leichtſinnige und grauſame Mißhandlungen und
Ritduälerneig der Tiere zu verhindern oder doch möglichſt zu min=
Mhrn uucdurch Gewährung an gute Behandlung der Lebenweſen
Fanutze Meüyſlichkeit zu fördern.
20 Frunß. Welm der Menſch, als vernunftbegabtes Weſen ſich berufen
—Heidelhen tölt, au die Tiere zu leiten und über ſie zu beſtimmen, ſo darf
den Reiſewe, doch (ngt ſinn= und gedankenlos unter ihnen wüten und ſie zu
Von N. Kratz. Darmſtadt.
S0 eu den älteſten Zeiten gab es Menſchen, die aus ange= alſo kein Aergernis an dem Vorgang genommen hatte, ſo ging
nenſaemherzigkeit fur den Schutz der Tiere eintraten, nament= der Uebeltäter ſtraflos aus, wenn der Strafrichter nach dem
Buch=
ch dau ere, die in den Dienſt der Menſchen geſtellt worden, ſtaben des Geſetzes handeln wollte und ſein Gefühl für das roh
nd. 79 infache, unverbildete Menſch hat vielfach Freude an
eine Wegpuſinen, zecken ausnutzen oder quälen. Dies kann nicht Aufgabe
ch den Rinnt d Süfſ unſerer Kultur ſein. Seit Gründung der Tierſchutz=
Stunden. keine 9 ſich zwar manches zum Beſſeren gewendet. Doch durch
ſeitüg herrſchende materialiſtiſche Weltanſchauung konnte der
ſirecke Nan zehnte ſortſchritt in der Beziehung des Menſchen zum Tier
armſtadt ſht im im Maße erzielt werden, wie erwartet wurde. Manche
trägt die Veiſierartenim Waſſer, zu Land, in der Luft im eiſigen Norden
wird demnath d im jUßen Urwald wurden aus gewinnſüchtigen Motiven ver=
* in Zulunf zu htet u drohten vollſtändig auszuſterben.
der Skandiny, Diel inregungen, die von berufener Seite den Regierungen
Eucht, um du mr die iſtüührung geſetzlicher Schutzmaßnahmen unterbreitet
wur=
imn vexllten ungehört, weil die von unzähligen Parteien
re=
lonnen, müft örten Ander=Parlamente durch ihre verwerfliche Kompromiß=
* und Läheuertſchwt zu keinem einheitlichen, für die Sache nützlichen
Ent=
en die gleichn Auß kckmen konnten. So war ein geſetzliches Verbot des betäu=
Vegeberliungslaue Schlachtens (Schächtens), des Katzenwürgens bei
1936 bereſt ndeprümgen, der zum Teil entbehrlichen Tierverſuche (
Vivi=
bird alſo in gm ion)0 1r Schwanzverſtümmelung der Pferde und Hunde u. a.
mnahme des ſyht zu treichen. Der 8 360 des RStGB. ließ nur eine
Beſtra=
wugn Tierquälerei zu. wenn das Tier öffentlich, in ärger=
2 mehr, uk ſ erreggever Weiſe gequält worden war. War bei der Straftat
wie auch i4 Me xut anweſend, dem die Tierquälerei gleichgültig war, der
elannten Gäſt 2
gequälte Tier ihn dem allgemeinen Volksempfinden entſprechend
nicht zur Beſtrafung drängte.
Nachdem als eine der zahlreichen Großtaten der
nationalſozia=
liſtiſchen Regierung unſer genialer Führer Adolf Hitler, der ſelbſt
ein großer Tierfreund iſt und dies ſchon bereits vorher durch die
Tat bewieſen hatte, innerhalb kürzeſter Friſt das deutſche
Reichsgeſetz vom 24. November 1933 (Reisgeſetzblatt 1.
Nr. 132, Seite 987) erlaſſen hat, ſind in verſtändnisvoller Weiſe
alle geſetzlichen Maßnahmen getroffen, die zum Schutze der Tiere
notwendig erſcheinen. Für deren Erlaß hatten ſich die deutſchen
Tierſchutzvereine über 50 Jahre bei den früheren Regierungen
ver=
geblich bemüht.
Voller Dankbarkeit wollen wir mit Stolz zu unſerem
erhabe=
nen Führer ob dieſer edlen Tat aufblicken und ihm geloben, daß
alle Volksgenoſſen in gleicher Weiſe mithelfen, das Los der
ge=
quälten Geſchöpfe der Natur zu verbeſſern, und daß in Zukunft
grauſame Tierquälereien nicht mehr vorkommen.
Zuweilen tritt nun die Meinung zutage, nach Erlaß der
ge=
ſetzlichen Tierſchutz=Beſtimmungen ſeien Tierſchutzvereine nicht
mehr nötig. Dem iſt nicht ſo. Bei allen Volksgenoſſen muß nun
das Intereſſe geweckt werden, die Tiere gut zu behandeln,
verpfle=
gen und unterzubringen. Alle Volksgenoſſen müſſen hierbei
mit=
arbeiten an dem Werk des Tierſchutzes, ſie müſſen, wenn
Tier=
quälereien ihnen bekannt werden, ſolche dem zuſtändigen
Tier=
ſchutzverein oder der nächſten Polizeibehörde mitteilen, damit die
Uebeltäter zur Beſtrafung gemeldet werden können. Neben
die=
ſen Aufgaben erwächſt den Tierſchutzvereinen die Pflicht durch
Ratſchläge und Belehrungen die Volksgenoſſen, beſonders die
her=
anwachſende Jugend für den Tierſchutz zu gewinnen, für Erbauung
von Tierheimen zu ſorgen, treue Tierpfleger und das
Polizeiauf=
ſichtsperſonal für beſondere Förderung des Tierſchutzes
auszuzeich=
nen und der Schuljugend die Tierſchutzkalender zu vermitteln und
anderes mehr.
Wie bereits früher mitgeteilt. iſt mit Zuſtimmung des
Reichs=
tierſchutzbundes an Stelle des Tierſchutzvereins für Heſſen ein
Tierſchutzverein für Darmſtadt und Umgebung gegründet worden.
Der Tierſchutzverein für Darmſtadt hat u. a. nun auch den Bau
eines Tierheims auf dem von ihm erworbenen Grundſtück
Löſch=
wieſenweg 1 (links von der Frankfurter Straße, in der Nähe des
Nordhahnhofs) begonnen. In dieſem Tierheim werden
herren=
loſe Tiere aufgenommen und verpflegt. Gleichzeitig dient dieſes
Heim auch zur Aufnahme und Verpflegung von Tieren, deren
Be=
ſitzer verreiſen.
Zu der am Freitag, den 3. Mai 1935. abends 20.15 Uhr. im
Saalbau ſtattfindenden Kundgebung, wobei Herr Dr. Priemel,
Dir. des Zool. Gartens in Frankfurt, über „Freund Tier” einen
Lichtbildervortrag halten wird, werden alle Volksgenoſſen
herz=
lichſt eingeladen.
mpo vorgelegt,. W
Aus dem Gerichtsſaal.
nung zur feitdin
ſtrecke durch dieß Awn das Sondergericht verhandelte am Dienstag
ge=
der Inſel gut 17ſlinſte Bibelforſcher aus Darmſtadt und
ferig da ehe/9 erſſiodt und gegen ihren früheren Leiter für
Südweſt=
mußten alen itſchlaln, einen Dr. F. M. aus Freiburg in Baden. Sie ſind
d. der buuſ zeklautweil ſie trotz des Verbotes Verſammlungen abgehalten
) Zeuthriften verkauft hätten. Alle Angeklagte ſind gut=
Een zu erwanz eumäundte Leute, die fanatiſch an ihrem Glauben hängen und
utend bergiöſſ derhöl bekunden, daß kein Geſetz der Erde ſie daran hindern
Linhalm Pne, 40 Wort Gottes zu leſen und auszulegen. Gegen das
ntlänge hon Arbot, krdings würden ſie nicht angehen, denn die Bibel ſage
das in gan auch, 1ſ ſollten der Obrigkeit gehorchen. Zwei Stunden lang
fnungen bon ſha wan allein Dr. M. vernommen, der ſich ſehr geſchickt ver=
Die Träge wigtsr behauptet ſtrikt, ziemlich im Gegenſatz zu ſeinen
änge von 57 Yeigennſaubensgenoſſen, die ganzen Bücher, die im Ausland
Meter. Der ſegeſtelst eien, ſeien in keiner Weiſe bindend für die deutſchen
hskraftwagenn belforßitr. Es müſſe ſowieſo jeder nach ſeinem Gewiſſen
han=
zwei gltehrwünzn, keam könne dem anderen Vorſchriften machen. Das
Ge=
zedient haben At veruteilt ihn und den Darmſtädter Leiter, der einige
Schrif=
lundHafen uß dem Schmelzofen”, den „Löwenrachen‟. Seine Güte” uſw.,
ergach zu je ſechs Wochen Gefängnis und drei andere An=
Stelle entſtehl
lagte gun hier, die Verſammlungen und Gottesdienſte
abhiel=
yder Ruges, zu 1 inem Monat. Der einzige Offenbacher Mitangeklagte,
et man algemell ebemas zwei Schriften weitergegeben hatte und der von dem
ſich dieſer Apitäm ſer Heilsarmee angezeigt worden war, erhielt zwei
roßen Teil Monates ſefängnis. Sämtliche anderen werden freigeſprochen
flandinabiſten.d alle ſrſtbefehle aufgehoben.
jrücke nur Die =Keine Strafkammer verhandelte zwei Tage lang
en „großen ie Oüſenbacher Beleidigungsſache, in der ein
und durchlutlenbacy Zahnarzt und ſein Hauswirt gemeinſchaftlich den
vie ſeiner uſkſitzemon des Zahnärzteverbandes in Frankfurt in der übelſten
iſe boledigt und bei Behörden verleumdet hatten. Das
Offen=
wied e her 0ſicht hatte den Hauswirt, der ſchon recht heftig
vor=
raft. in erſter Inſtanz zu einer Geſamtſtrafe von zwei Jah=
und ſs Monaten Zuchthaus verurteilt — er hatte außerdem
zwet ſteuerbeamte bei ihren vorgeſetzten Behörden verleum=
— i den Zahnarzt zu einer Geldſtrafe von 1800 Mark,
sweife echs Monaten Gefängnis. Beide verſuchten in dieſer
rhand=ſug den Wahrheitsbeweis zu erbringen, der jedoch in
er Aeß mißlang. Das Gericht ſetzt indeſſen die Strafe des
uswiützauf ein Jahr und ſechs Monate Gefängnis herab und
ube oe, der ffaſſung, daß die Strafe des Zahnarztes unter die
w ioge eneſtiſt”, fallen habe, da ſie unter ſechs Monaten liege. Die
iches Eſten nüchſſen, die dem Beleidigten entſtanden, müſſen die beiden
han kigeklaſgi tragen, zudem ſteht dem Beleidigten Publikations=
Augnisl /.
Weiterbericht.
Die i8ltluftmaſſen, die am Dienstag hinter einer nach
Süd=
eukovok pziehenden Störung hereinbrachen, beginnen ſchon
allge=
uch ein zu gamenzuſinken. Das damit verbundene Hochdruckgebiet
er Miſſtileuropa wird bereits vom Norden her wieder
ange=
iffen
rausſad für Donnerstag: Nach kalter Nacht (vielfach Froſt)
dunchö vorwiegend heiter, ſchneller Temperaturanſtieg,
nachſthtags aufkommende Bewölkung, anfangs öſtliche,
ab=
flaugre Winde
Mrausſold für Freitag: Vorausſichtlich wärmer und überwiegend
freuny ches Wetter.
4Moblloe
Was die Lichtſpiel=Theaker bringen.
Union=Theater: Zigeunerbaron.
Maurus Jokai. Ungarns bedeutendſter Epiker im 19.
Jahr=
hundert, ſchrieb 1885 eine Novelle Der Zigeunerbaron”, aus der
noch im gleichen Jahre Johann Strauß eine Operette ſchuf, die
ſich die Welt eroberte und ewig jung geblieben iſt. Jetzt hat nun
die Ufa aus demſelben Stoff einen ganz ausgezeichneten Film
gedreht. Hier hat der Kritiker einmal eine wirklich angenehme
Aufgabe. Wenn etwas an dem Film auszuſetzen iſt, ſo vielleicht
nur das eine, daß er zu lang geworden iſt und gegen das Ende zu
manchmal einen gewiſſen Leerlauf nicht vermeiden kann. Davon
abgeſehen, gehört der „Zigeunerbaron” unſtreitig zu den beſten
Filmen, die in letzter Zeit gezeigt wurden. Er vermeidet faſt
reſtlos alle jene Fehler, in die Operettenverfilmungen ſo leicht
verfallen. Er vergißt an kaum einer Stelle, daß er in erſter
Linie ein Filmwerk iſt, es alſo teilweiſe mit beſonderen
Kunſt=
geſetzen zu tun hat, und die hervorragende Regie — Karl Hartl —
iſt ſich ſtets deſſen bewußt, daß auch der Tonfilm in erſter Linie
eine viſuelle Angelegenheit iſt. Es gibt wenig gilme, in denen
ſich ſo harmoniſch und niemals ſtörend die Melodien und
geſang=
lichen Partien in die Spielhandlung einfügen, wie es hier der
Fall iſt. Eine regieliche und fotografiſche Ausnahmeleiſtung iſt
die Darſtellung des Cſardastanzes in Zſupans Schloß. Hier
hat Hartl u. E. ſo ziemlich das Letzte an filmiſchen Möglichkeiten
herausgeholt. Sehr gelungen iſt auch die Szenerie des
Zigeuner=
dorfes und des Temesvarer Viehmarktes.
Die Schauſpieler ſpielen zum Teil Rollen, die man an ihnen
nicht gewöhnt iſt: Wdolf Wohlbrück als ſchnurrbärtiger, feuriger
Magyare, Fritz Kampers als ungariſcher Schweinemagnat uſw.
Sie entledigen ſich ihrer Aufgabe mit ſolcher Bravour, daß der
Zuſchauer es nach ein paar Minuten glatt vergeſſen hat, keine
Ungarn vor ſich zu haben. Zu nennen ſind außerdem noch der
wirklich komiſche Karl Platte. Hanſi Knoteck als die Zigeunerin
Saffi, Gina Falkenberg als Zſupans Tochter. Auch die kleineren
Rollen ſind alle ſehr gut beſetzt. Man merkt auf Schritt und
Tritt bei dieſem Film, daß ſich ein Könner einmal ernſtlich
vor=
genommen hatte, zu beweiſen, daß man aus einer guten Operette
auch einen guten Film machen kann,
N0
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen heute und morgen letztmals
die außergewöhnliche Ausſtattungsoperette „Madame befiehlt”
mit Eliſa Landi und Cary Grant in den Hauptrollen.
— Die Palaſt=Lichtſviele zeigen heute und morgen letztmals
Pat und Patachon in ihrem neueſten Lachſchlager: „Mit Pauken
und Trompeten”
— Reſi=Theater zeigt heute letztmalig Guſtav Fröhlich als
„Oberwachtmeiſter Schwenke”, mit Marianne Hoppe. Sybille
Schmitz, Emmi Sonnemann. Ab morgen der Welterfolg „Das
leuchtende Ziel” in Erſtaufführung.
Vereins= und lokale Veranſtallungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Heſſiſche Spielgemeinſchaft.
En Haufe Leit wollt noch in „Sehr peinlich” enei —
So hatts gehaaſe — un mir Simbel widderhole des Stick.
Ja — Peifedeckel — nor e Kapp voll war drei —
Un die Einnahm — des bißche — die bricht uns des Gnick!
Am Samstag is „Sehr peinlich” zum letztemal
Wirds widder leer — ich mach kaan Stuß —
Dann is es mit der Spielgemeinſchaft eifach all —
Mir ſage Konkurs aa — un mache Ladeſchluß!
Jägerſchaft des Kreiſes Darmſtadt.
Die erſte Pflichtverſammlung der Jägerſchaft des Kreiſes
Darmſtadt findet ſtatt: Samstag, den 18. Mai 1935, 15 Uhr,
in Darmſtadt, im großen Saale der „Krone‟, Schuſtergaſſe 18.
Zum Erſcheinen verpflichtet ſind alle Mitglieder der Deutſchen
Jägerſchaft des Kreiſes Darmſtadt, ſomit alle Inhaber von
unent=
geltlichen und entgeltlichen Inländerjahresjagdſcheinen. Da die
Geltungsdauer aller im Jahre 1934 gelöſten Jagdſcheine bis zum
21. April 1935 verlängert worden iſt, gehören alle Inhaber ſolcher
Jahresjagdſcheine zur Deutſchen Jägerſchaft, einſchl. der Staats=
und Privatforſtbeamten. Vollzähliges und pünktliches Erſcheinen
iſt Pflicht
Nähere Angaben über das Programm folgen.
Zeitpunkt für die Prüfung auf Erlangung des erſten
Jahres=
jagdſcheines wird beſtimmt auf Dienstag, den 21. Mai 1935,
vormittags 9 Uhr.
Die Prüfung beginnt im Schießhaus der Priv.
Schützengeſell=
ſchaft an der Straße Darmſtadt—Griesheim. Jungjäger, die ſich
der Prüfung unterziehen wollen, müſſen ſich ſofort melden. Der
Meldung iſt ein kurzer Lebenslauf und ein polizeiliches
Leumund=
zeugnis der Heimatbehörde beizulegen, 14 Tage vor der Prüfung
iſt eine Prüfungsgebühr von 10 RM. auf das Poſtſcheckkonto des
Kreisjägermeiſters 74 406 Frankfurt am Main einzuzahlen. —
Anzug: Jagdanzug!
Zu meinem Vertreter habe ich den Direktor der Odenwälder
Hartſtein=Induſtrie, Pg. F. Bonte, Darmſtadt, Ringſtraße 110.
zum Obmann für das Hundeweſen Herrn Oberſtleutnant Trupp,
Darmſtadt. Gervinusſtraße 70. zum Obmann für das Schießweſen
Herrn Büchſenmachermeiſter Robert Hübner. Darmſtadt, Ernſt=
Ludwigsſtraße 11 beſtellt.
Die Mitglieder der Jägerſchaft werden darauf hingewieſen,
daß jede Woche Mittwoch abend ab 20 15 Uhr gemütliches
Zu=
ſammenſein ſtattfindet im Jagdzimmer der Deutſchen Jägerſchaft,
Reſtaurant „Sitte‟, Darmſtadt, Karlsſtraße 15. Möglichſt
zahl=
reiches Erſcheinen iſt erwünſcht. Gegenſeitiges Sichkennen und
Verſtehen erleichtert die Erfüllung der der Deutſchen Jägerſchaft
geſtellten Aufgaben.
Ausflugſonderzug nach Schwekingen und Heidelberg
CAm Sonntag, den 5. Mai d. J., wird die
Reichsbahndirek=
tion Mainz einen Ausflugsſonderzug nach Schwetzingen und
Hei=
delberg mit 60 Prozent Fahrpreisermäßigung fahren. Den
Reiſe=
teilnehmern ſteht hier zweifellos eine ſchöne und genußreiche
Früh=
lingsfahrt bevor. Das Schloß in Schwetzingen, von dem
kunſtſinni=
gen Kurfürſten Theodor erbaut, iſt mit ſeinem herrlichen Park viele
Jahre hindurch der Sammelpunkt geiſtigen und künſtleriſchen
Le=
bens geweſen. Goethe, Schiller, Mozart, Leſſing und Klopſtock
ſo=
wie bekannte Maler und Bildhauer waren Beſucher von
Schwetzingen, deſſen herrlicher Park in ſich die Vornehmheit von
Sansſouci und Weimar, die Mannigfaltigkeit der Kunſtwerke
Veitshöchheims bei Würzburg und die landſchaftliche Schönheit der
Nymphenburg bei München in ſich vereinigt. Die mächtigen
ſprin=
genden Waſſer, die uralten Baumbeſtände, die zahlloſen
Kunſt=
ſchätze und Gartenbauten (u. a. prächtige Moſchee, griechiſche
Tem=
pelbauten. über 100 Marmorſtandbilder der berühmteſten Bildhauer
uſw.) ſind in ihrer Geſamtheit ein Bild von eindringlicher Wucht
und Größe. Um 13,58 Uhr wird der Sonderzug die
Reiſeteilneh=
mer nach Heidelberg, der älteſten deutſchen Univerſität, der Stadt
der deutſchen Romantik mit ihrer weltberühmten Schloßruine
füh=
ren. Der Eintritt zur Beſichtigung des Schloßgartens in
Schwetzin=
gen iſt weſentlich ermäßigt. Auch für die Beſichtigung der
Sehens=
würdigkeiten in Heidelberg und bei Benutzung der Bergbahn nach
dem Heidelberger Schloß. Molkenkur und Königſtuhl werden den
Sonderzugteilnehmern weſentliche Ermäßigungen gewährt. Der
Sonderzug wird beſtimmt verkehren.
Dg. Arheilgen, 1. Mai. Verkehrsunfall. Auf der
Darmſtädter Straße ereignete ſich geſtern nachmittag um 5 Uhr
wiederum ein Verkehrsunfall, der glücklicherweiſe noch glimpflich
verlief. Von einem bei ſtarkem Verkehr in Richtung Darmſtadt
fahrenden Perſonenkraftwagen riß ſich auf ungeklärte Weiſe der
angehängte Zweiradanhänger los und rannte über die Straße
gegen einen auf dem Fußweg gehenden Paſſanten. Der
Fuß=
gänger wurde durch den Anprall in den Straßengraben
geſchleu=
dert, wo er bewußtlos liegen blieb. Der Fußgänger, der ſich
nach kurzer Zeit wieder erholte, trug glücklicherweiſe keinen
weiteren Schaden davon.
J. Griesheim, 30. April. Nach kurzem Krankenlager verſchied
hier der Schreinermeiſter Heinrich Maſſing 9. Am vorigen
Samstag konnte er noch bei beſtem Wohlbefinden ſeinen 77.
Ge=
burtstag feiern. Tags darauf fühlte er ſich nicht ganz wohl und
mußte ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen, die ihm aber keine
Rettung mehr bringen konnte. Er war der älteſte Sohn unſeres
früheren Bürgermeiſters Maſſing und erfreute ſich, wie ſein
Vater, bei der hieſigen Einwohnerſchaft großer Beliebtheit. —
Die beſte Arbeit im Berufswettkampf erhielt der
Weißbinder=
gehilfe. Jakob Diefenbach, Sohn, der Jakob Diefenbach 1.
Witwe. Neue Darmſtädter Straße, hier. Seine Lehrzeit und
Ausbildung erhielt er bei Herrn Weißbindermeiſter Peter
Schaff=
ner 4. hier. Angetreten waren 130 Lehrlinge. Die höchſte
Punkt=
zahl, die erreicht werden konnte, war 52. Davon brachte es Jakob
Diefenbach auf 51 und hat ſomit in Theorie und praktiſchen
Ar=
beiten das beſte Zeugnis von ſeinen Kameraden erhalten.
Kirch=Brombach, 30. April. Turaverein 1871 e. V.
Am Montag abend fand im Vereinslokal Gaſthaus „Zum
Oden=
wald” die ordentliche Generalverſammlung des Turnvereins 1871
e. V. Kirch=Brombach ſtatt. Vereinsführer Haas gedachte
zu=
erſt des verſtorbenen Ehrenmitgliedes Heinrich Villhard.
Hier=
auf hielt er einen Dietvortrag, der Sinn und Zweck der
Leibes=
übungen erklärte und die Notwendigkeit der völkiſchen Erziehung
im Jahnſchen Geiſte klar erkennen ließ. Rechner Klinger
er=
ſtattete den Rechnungsbericht, und es konnte ihm von der
gan=
zen Verſammlung Entlaſtung erteilt werden. Zur Neuwahl des
Vereinsführers machte er den Vorſchlag, den ſeitherigen
Vereins=
führer wiederzuwählen. Turner Haas wurde einſtimmig auf ein
weiteres Jahr gewählt. Sodann verlas der Vereinsführer die
neue Satzung und machte die Notwendigkeit der Einheitsſatzung
für das ganze Reich verſtändlich. Die neue Satzung wurde
ein=
ſtimmig angenommen.
UPD. Lauterbach, 30. April. Die brennende —
Land=
ſtraße. Bei dem Kreisort Landenhauſen werden zurzeit
Stra=
ßenbauarbeiten durchgeführt, wobei auch eine Teerkochmaſchine
verwendet wird. Während die Straßenbauarbeiter nun ihr
Mit=
tagsbrot verzehrten, machte ſich ein Junge aus Landenhauſen an
der Maſchine zu ſchaffen; ſie kippte um. ſo daß ſich der Teer und
die glühenden Kohlen auf die Straße ergoſſen. Der Teer fing an
zu brennen und ehe man ſichs verſah, war die ganze Straße ein
Flammenmeer. Kaum 10 Meter von der Maſchine entfernt lag ein
Benzinbehälter; wenn er von den Flammen erfaßt worden wäre.
hätte es unabſehbaren Schaden gegeben. Beherzte Dorfbewohner
und die in der Nähe weilenden Straßenarbeiter dämmten
gemein=
ſam das Feuer ein, was bei der ſtarken Rauchentwicklung ziemlich
ſchwierig war.
Hein ich GCoibe bei -obiloel AE
Nutzlose Versuche mit „billigem‟ Oel setzen vorzeitig
Leistung und Lebensdauer Ihres Mofors herab! Dovor
bewahrt Sie das Festhalten an einer bewährten Ouali-
fätsmarke: GARGOYLE MOBILOEL A-F. Dieses Sommer
oel- aus deufschem Boden gewonnen und in deutschen
Fabriken verarbeitet — ist ein Spitzenprodukt, gleich
überlegen an Schmierkraft und Wirtschaftlichkeit.
Seite 8 — Nr. 120
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 2. Maſ
Freudeſtrahlend kamen die 38 Berufskampfſieger nach Berlin
Ehrenſpalier der Ss für Deutſchlands Arbeiker.
Scherl-Bildmaterndienst.
26 Jungen und 12 Mädel, die aus der Saarbrücker Endentſcheidung des Reichsberufswettkampfes
als Sieger hervorgegangen waren, kamen am Dienstag nach Berlin, um am Nationalen Feiertag
des deutſchen Volkes vom Führer empfangen zu werden. Bald nach ihrer Ankunft verſammelten
ſich die Wettkampfſieger im Hotel Briſtol, wo ſie Reichsjugendführer Baldur v. Schirach (Mitte)
empfing.
der wi
hatte einel
dort in
lötzlich will
Scherl-Bildm
Aus allen Teilen des Reiches kamen Arbeiterabordnungen zuſammen, um an den Fe
des 1. Mai in Berlin teilzunehmen. Im Flughafen bildete SS ein Ehrenſpalier für
Reich und Ausland.
* Ein bemerkenswerkes Jubiläum.
Am 30. April 1905 machte der Dampfer „
Ame=
rika” der Hamburg—Amerika=Linie ſeine zweite
Reiſe über den Atlantik. Bei dieſer Gelegenheit
wurde die erſte Bordzeitung, das „Atlantiſche
Tageblatt” herausgegeben, das nunmehr täglich
erſchien. Die Ausgabe erſchien unter dieſem
Na=
men in deutſcher Sprache, und unter dem
Kopf=
titel „Atlantic Daily” in engliſcher Sprache. Die
Herausgabe gründete ſich auf vertraglichen
Ab=
machungen zwiſchen der Hamburg=Amerika=Linie
und der Compagnie Télsgraphie in Brüſſel, ſowie
mit der Marconiſtation in Poldhun, die täglich
funkentelegraphiſch die Nachrichten und
Mel=
dungen lieferten. In der Bordzeitung waren
dann alle wichtigen politiſchen und
wirtſchaft=
lichen, aber auch die ſportlichen und künſtleriſchen
hauptſächlichen Ereigniſſe behandelt. Sie hatte
auch einen „amtlichen” Teil und eine beſondere
Rubrik für Ankündigungen für die Paſſagiere
und umgekehrt aus ihren Kreiſen ſelbſt.
Schließ=
lich gab es auch einen Unterhaltungsteil und
An=
zeigen, die für die Reiſen oftmals wertvolle
Hin=
weiſe brachten.
Dr. Nicola Moufang amneſtiert.
Leipzig. Das Reichsgericht hat die
Revi=
ſion der Staatsanwaltſchaft gegen das Urteil des
Landgerichts Berlin vom 7. Dezember 1933, durch
das Dr. Nicola Moufang wegen Untreue zu ſechs
Monaten Gefängnis verurteilt wurde, verworfen
und auf die Reviſion des Angeklagten hin das
Urteil aufgehoben und das Verfahren auf Grund
des Strafbefreiungsgeſetzes vom 7. Auguſt 1934
eingeſtellt. Dr. Nicola Moufang hatte als
Direk=
tor der Berliner Porzellan=Manufaktur auf
Ko=
ſten dieſes Staatsbetriebs ein Prachtwerk „Alt=
Berlin in Porzellan” herausgegeben und die
Koſten aus verſchiedenen Fonds gedeckt, die für
andere Zwecke beſtimmt waren.
Vollſtreckung eines Todesurteils.
Berlin. In Güſtrow, Mecklenburg, iſt am
30. April 1935 der vom dortigen Schwurgericht
am 27. November 1934 wegen Mordes und wegen
verſuchter und vollendeter Notzucht zum Tode und
zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilte Herbert
Alt=
mann hingerichtet worden. Der Führer und
Reichskanzler hat von dem Begnadigungsrecht
keinen Gebrauch gemacht, weil Altmann ein
ge=
wohnheitsmäßiger Sittlichkeitsverbrecher iſt, der
vor keinerlei Gewalttat, auch einem Morde, nicht
zurückſchreckte.
Arbeitsdienſtfragen als Lehrfach.
1000. Fahrt des „Fliegenden Hamburgers”.
Scherl-Bildmaterndienst.
Der zwiſchen Berlin und Hamburg verkehrende Schnelltriebwagen, der „Fliegende Hamburger”, trat
am Dienstag von Berlin aus ſeine 1000, planmäßige Fahrt nach Hamburg an. Bisher legte der
Zug rund 320 000 Kilometer zurück. Unſer Bild zeigt den geſchmückten Zug vor ſeiner Abfahrt im
Lehrter Bahnhof zu Berlin.
Scherl-Bildmaterndienst.
Am Dienstag hielt Gauarbeitsführer Dr. Will
Decker, M. d. R, Inſpekteur des Erziehungs=
und Bildungsweſens im Arbeitsdienſt, ſeine
An=
trittsvorleſung in der Berliner Univerſität.
Be=
kanntlich hat Dr. Will Decker den erſten
Lehr=
auftrag für Arbeitsdienſtfragen.
* Vom Kinkopp zum Film!
Im Rahmen der Veranſtaltungen des
Inter=
nationalen Filmkongreſſes hatte auch die Leitung
des Reichsfilmarchives in Berlin=Dahlem die
Teilnehmer zu einer beſonderen Veranſtaltung
eingeladen. Und das Filmarchiv, das erſte und
einzige ſeiner Art in ganz Europa, wenn nicht
überhaupt auf der Welt — als ſtaatliche
Einrich=
tung — konnte auch wirklich etwas Beſonderes
bieten. Aus Beſtänden der reichen Sammlungen
des Archivs war im Auftrag des Präſidenten der
Reichsfilmkammer von Dr. Eckardt ein Film
zu=
ſammengeſtellt worden, der die erſten Filme der
Welt zeigt, wie ſie uns von Ediſon, Lumiere,
Skladanowſki und Meßter überliefert ſind. In
dieſen „Spitzenfilmen” aus der Zeit vor zwei und
drei Jahrzehnten erleben wir Alwin Neuß, den
erſten deutſchen Filmſchauſpieler. Sein „
hiſtori=
ſches” Auftreten erweckte bei den
Kongreßteil=
nehmern wahre Lachſtürme, als er, um ſeinen
Kummer zu bewältigen, teils ſehr viel Alkohol
trank, teils ſich die Haare raufte, um dann
wie=
der ſtumm vor ſich hinſchluchzte. Lil Dagover
ſauſte mit einem wild ausſchauenden Cowboy
durch die Prärie” des Grunewald, Henny
Por=
ten und Viktor Sjöſtröm vergoſſen viel, ſehr viel
Tränen in einer damals hoch im Kurs ſtehenden
Ballade von Ibſen, und Ernſt Reicher „erfand”
den obligaten Detektiv des Kintopps Waldemar
Pſylander erſchien als der große Caſanova, und
Gunnar Tolnaes brach als Mahardſcha
Frauen=
herzen am laufenden Band. Wunderbar auch Paul
Hartmann als „Trompeter von Säckingen”,
im=
merfort mit der tonloſen Trompete trompetend.
Den erſten Anſatz zu einem ernſthaften Film zeigte
Paul Wegener im „Student von Prag”, einem
der erſten Weltfilme mit eigenem künſtleriſchen
Geſtaltungswillen.
Abſchluß der Verteidigungsreden im Rundfunk=
Prozeß.
Berlin. In der geſtrigen Sitzung des
Rund=
funkprozeſſes wurden die Plädoyers der
Vertei=
diger zu Ende geführt. Die Anklagevertreter
wer=
den in der nächſten Sitzung das Wort zur
Erwi=
derung nehmen.
Kraftwagen fährt gegen Brückenpfeiler.
Stettin. Am Montagnachmittag ereignete
ſich an der Parnitz=Brücke ein ſchwerer
Verkehrs=
unfall. Als die Brücke bereits hochgezogen war,
fuhr ein Kraftwagen herbei. Der Fahrer, der
ſeinen Wagen nicht gegen die Schranken fahren
laſſen wollte, riß den Wagen herum, der darauf
gegen einen Brückenpfeiler ſtieß. Die beiden
In=
ſaſſen, der Sattler Erich Drews und der
Lackierer=
meiſter Purt Porrmann aus Stettin, wurden
ſchwer verletzt. Drews ſtarb kurz nach dem Unfall.
Der Wagen wurde vollkommen zertrümmert.
Das Kunſtwerk des Monats Mal.
Scherl-Bildmaterndienst.
Als Kunſtwerk des Monats Mai zeigt das
Deutſche Muſeum in Berlin dieſes Schnitzwerk
eines oberrheiniſchen Meiſters um das Jahr
1400. Es ſtellt Chriſtus im Grabe dar, von einem
Engel betrauert.
Das Booksunglück in Nord=Schleswig.
Sonderburg. Die Befürchtungen, daß das
ſeit Sonntagabend vermißte Boot des Deutſchen
Ruderklubs „Germania” bei der aufgekommenen
ſteifen Briſe gekentert iſt, hat ſich jetzt beſtätigt.
Die am Montagmorgen ausgelaufenen Fahrzeuge,
die ſich auf die Suche begaben, haben das vermißte
Boot, kieloben treibend, aufgefunden. Die Leiche
eines der Vermißten konnte von ihnen geborgen
werden. Von den übrigen vier Inſaſſen des
ver=
unglückten Boots fehlt dagegen noch jede Spur.
Der „Einbrecherkönig von Kärnten”
zum Tode verurteilt.
Wien. Ein berüchigter Verbrecher namens
Iſidor Stürzel, der von der Bevölkerung der
„Einbrecherkönig von Kärnten” genannt wird,
ſtand am Dienstag vor dem Klagenfurter
Ge=
ſchworenengericht. Er iſt angeklagt, 13 Einbrüche
begangen, einen Wachbeamten niedergeſchoſſen
und viele Perſonen mit dem Tode bedroht zu
ha=
ben. Der Verbrecher wurde zum Tode durch den
Strang verurteilt.
Im zerkrümmerten Wagen verbrang
Wuppertal. Auf der Strecke Wed
Hemmerde durchbrach in der Nähe des Bahnn
Werl ein aus Richtung Hagen kommender!
ſonenkraftwagen die geſchloſſene Eiſenbahnſchrat
Der Kraftwagen wurde von dem D=Zug 234
faßt und etwa 400 bis 500 Meter mitgeſchl4z, vor ngtürlich
wobei er in Brand geriet. Der Fahrer kam
den brennenden Trümmern ums Leben. Die
komotive des D=Zuges entgleiſte mit der 210 mit dem ſchn
derachſe. Der D=Zug 32 Berlin-Köln, der Mwir auch nur d
Wagen des D=Zugs aufnahm, erlitt infolgede
eine Verſpätung von eineinhalb Stunden. ᛋ penigen Minu
nur ein
den belommer
haben die Wa
: dieſe Hunde
ſcien plötzlich de
lief nach ſeinem
de geheimnisvol
Dampferbrand.
London. Der im Hafen von Glasgoy /uwar ſein Zort
gende neue engliſche Doppelſchraubendamfe Er warf ſich
„Marwarri”, deſſen Stapellauf am 1. Mai ſt5küng und ſagte:
finden ſollte, iſt durch ein Großfeuer beinahe MAupferer Danal
ſtört worden. Das Feuer brach aus bisher und riß ihn hoch.
kannter Urſache in der Nacht zum Dienstagg) hoſt recht, Herr!
einem Lagerraum aus, und ergriff in kurzer: akeinerlei Hofft
einen großen Teil des Schiffes. Als die Fers / mnſerern
Bere=
wehr eintraf, war der Dampfer von hohen Fe=)/ durch dieſe
fur=
ſäulen und Brandwolken eingehüllt. Die eiſer e,n, auf eine Qu
Dockplatten waren glühend rot. Infolge des 7 Tage durch die
geheuren Gewichts der in das brennende Es) würden es
leln=
eingepumpten Waſſermaſſen mußten Löcher in
Seitenwände gebohrt werden, um das Man.) ſua,
wieder abfließen zu laſſen. Erſt in den Mog=)) wir zurückmarſe
ſtunden des Dienstags gelang es, das Feuer /.AMeken ehe wir a.
den Brandherd zu beſchränken. Der angericht: ſ0er Tod ſtand je
Sachſchaden iſt ſehr groß.
Ueberfall auf einen Poſtkraftwagen
in Britiſch=Indien.
Vier Tote.
Simla. Ein Kraftwagen mit Poſtſäcken 4 0genig wie
ſich auf dem Wege von Lovalai nach Fort Dobehe,
mann, in der nordweſtlichen Grenzeprovim //heſer.
fand, wurde von einer Räuberbande, die von
ſeits der britiſch=indiſchen Grenze kam und ?I Eene bran
dem berüchtigten Räuberhauptmann Pale 0.
führt wurde, überfallen. Zwiſchen den Räuch!
und den Begleitmannſchaften des Transportz A
es zu einem heftigen Gefecht, in deſſen Beitczll
vier Mann getötet und vier weitere verwſh.
wurden.
Franzöſiſcher Fronkkämpfer ſprach
die deutſch=franzöſiſche Verſtändd
Scherl-Bildmatene
Der franzöſiſche völkiſche Vorkämpfer 1und.
ach
kämpfer Jean Boiſſel aus Paris
Berlin über das Thema „Die deutſcheſita”
Verſtändigung”. Mit ſcharfen Worten geib 9
das Verſailler Diktat als einen Haßvelt.
unſerem Bild ſieht man rechts Jean 8.
und links Miedbrodt vom NSDFS.
helm)=Bundesamt.
los, Pyrr
alle zu d7
konnte er dieſe
ſut und Verzweiſ
a0d vor Zorn
die hinter den
lichbare Lage ge
polte ſchon mit
eute
une ſagte kein 2
Mitteilung m
ſit nicht mehr
A Tag wurde
war bisn
te wie
tiere ſtol
auch hir
i.
chſten
zu fur
Der Tod
uustag, 2. Mai 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 120 — Seite 9
Ausfag. Bulft und Sinbengenſche:
Holls ſeltſame Reiſe durch Abefſinien.
Ezy Augenblick war das Lager wie ein Bienenſchwarm,
er gunſtſtöbert worden war.
grright by Hans Kurt Müller Verlag, Berlin N 54.
(Schluß.)
mdſeſer Gegend ohne Waſſer das bedeutet ein Ende
Serken . . . die hölliſchſte Qual . . . Marter und Ent=
Wute Minuten ſpäter waren alle Leute glarmiert.
„ücheſichter der Leute verzerrten ſich. Kein Waſſer!
zanh erziger Himmel! Und keine Ahnung wann wir auf
Waſſeia ußen würden.
Minerdwo in dieſer Gegend gab es Waſſer.
Nßias als Stein ... brandheißer, teufliſcher Stein.
D7uiv — und herzloſer Stein!
Wolonnten die Waſſerſchläuche geblieben ſein? Himmel,
e konſun ſich doch nicht in Luft aufgelöſt haben. Die
Maul=
lerek ſoyren ſie nicht gefreſſen haben, auch kein nächtliches
laubtie das ſich ans Lager geſchlichen haben konnte . . ."
Wen es in dieſer Gegend überhaupt Raubtiere gab.
iſe gab es überhaupt keine Lebeweſen. Nur Stein ..."
arter Fein, der wie die Hölle brannte.
Pyua hatte einen kleinen Steinhügel erklettert.
Sahvon dort in die Weite.
Sche plötzlich wild und heulend auf und warf mit
ſchreck=
chen ſüichen drohend ſeine Fäuſte in die Luft.
„Ad iſt los, Pyrrha? ...!"
Wſriefen alle zu dem kleinen Hügel . . . erkletterten ihn . . .
„Da) Dort!” ſchrie Pyrrha und zeigte in die Ferne.
Gahn fern ... winzig klein . . . bewegte ſich ein Zug
eiter.6 bewegte ſich mit raſender Schnelligkeit davon und war
„ald werhwunden.
iei DAAeK M Esltar nur ein Zufall, daß wir überhaupt noch etwas von
Auf, der s um zuu ſhen bekommen hatten.
in der Näß „Shaben die Waſſerſchläuche geſtohlen ... während wir
ung Hagen mklefe: z. dieſe Hunde . . . dieſe Hunde." ſchrie Pyrrha.
ſene Eiſee. Er ſien plötzlich den Verſtand zu verlieren.
von dem 2 Em ſef nach ſeinem Gewehr und raſte in der Richtung,
500 Meta; der di geheimnisvollen Feinde verſchwunden waren.
geriet. Der ſi Dag war natürlich Wahnſinn.
mmern ums 49. Niſ bnnte er dieſe Leute mehr einholen.
es entgleiſte n. Sesb mit dem ſchnellſten Pferde nicht.
g 32 Berlin-6 Esdar auch nur der momentane Ausbruch der
grenzen=
aufnahm erliü ſen Wu und Verzweiflung, die Pyrrha beherrſchte.
eineinhalb Sin. Nahwenigen Minuten ſah er es ein.
Naed vor Zorn ſchoß er ſämtliche Kugeln, die er im
uuf heite hinter den grauſamen Bluträchern her, die uns in
mpierbrand.
eſe frigtbare Lage gebracht hatten.
im Hafen vo ſ. Dann war ſein Zorn verraucht und die Verzweiflung kam
Doppelſchiwer ihl Er warf ſich zu Boden und blieb dort liegen, bis ich
apellauf am 1 ihmn ang und ſagte:
y ein Großieun! „Eimlapferer Danakil benimmt ſich nicht wie ein Feigling.”
Feuer brach ue? Dar iß ihn hoch.
der Nacht un? „Da ſaſt recht, Herr! ſagte er, aber ich ſah es ſeinen Augen
s. und ergriſi !4 daß; keinerlei Hoffnung auf Rettung hatte.
ſes Schiffes. A0. Narh unferern Berechnungen hatten wir noch mindeſtens
Dampfer i kei Tau durch dieſe furchtbare Gegend zu ziehen, ehe wir
Aus=
eingehüll ht hagte, auf eine Quelle zu ſtoßen.
drot ii Dreit Tage durch dieſe Hölle der Sonnenglut.
dis Nie. Wiü pürden es keinen Tag aushalten.
nuften 2 Undd ſurück!?
Weml wir zurückmarſchierten, hatten wir mindeſtens 4 Tage
maryheren ehe wir auf Waſſer ſtoßen würden.
Ja, )r Tod ſtand jetzt hinter uns.
Er ilte ſchon mit der Senſe aus . .. wir waren eine
here Biute.
einen Poſtraſt Evoſhie ſagte kein Wort, als ich ihr von dem Raub des
ritiſch=Jndier, laſſers Nitteilung machte, aber ich ſah es ihren Augen an,
ß auah ie nicht mehr an eine Rettung glaubte.
er Tote.
Ebubwenig wie alle unſere Leute.
twagen mit Traßem . . . die Maultiere wurden geſattelt und wir
mar=
doralai nuü hierten teiter.
tlichen Giie. Dieſ) Tag wurde noch furchtbarer als der vorhergehende.
täuberband: Die konne brannte noch mörderiſcher.
en Greik” uns var bisweilen, als marfchierten wir durch lodernde
erhauptmall lamm 7n. .
Zwicge ‟ Da=) blut rauſchte in unſeren Ohren und wir ſchrien
bis=
ten ds Weilen at vor Schmerzen und Qual auf.
bieht, Der Naultiertreiber Mrſa warf ſich heulend zu Boden
vier weichl id waill nicht weiter.
Er pllte hier ſterben. Er wollte die Qual nicht mehr
mit=
ochen 2]. ſterben müßten wir ja doch . . . wozu noch weiter
ſtarſchierkt.
So Co mir der Burſche tat, aber ich mußte ihn mit Fauſt=
Mchlägem ſeiter treiben.
Er mnmerte wie ein Kind ...
Die laultiere ſtolperten und fielen mehrfach hin. Vielleicht
Parfen iſ ſich auch hin .. . auch ſie ſchienen nicht mehr
vor=
bärts zAvollen.
Poug den nächſten beiden Tagen mag ich nicht reden.
Sſexſaren zu furchtbar, als daß ich ſie überhaupt noch
be=
chreiberslann.
Der Tod marſchiert uns zur Seite.
Marllere wurden geſchlachtet und wir tranken ihr Blut.
Es hr furchtbar . .!
Eveile und ich erbrachen es ſofort wieder und lagen Stun=
Zen mit ſrchtbaren Krämpfen danieder.
West! Weiter!
Abee varum noch weiter!!? Es iſt ja zu Ende . . . nichts
ann un 4mehr retten . . . niemals wird dieſe Durſtſtrecke ein
Ende nahen.
Liegs) hleiben und ſterben . . .! Wie ein Tier! Das iſt ſchon
as Beſsh.!
Dasy lirm kann nicht mehr denken und doch . . . und doch .
eendeienIn ſtinkt reißt einen immer wieder hoch .. .
Vierlehr hinter jenem Hügel iſt Waſſer?
Obeipenn wir jene Schlucht durchquert häben??
Odecl . . oder
Eveile kann nicht mehr weiter.
„La/ Sie mich liegen . . . es iſt doch vorbei . . .” ſtöhnt ſie,
De gleist eus dem Sattel des Maultieres.
Blaſh an Boden liegen.
Sieocht, furchtbar aus . . . Qual der Verzweiflung und des
Mahendem Co des ſind in ihrem Geſicht,
SchAhr ſie trotz aller Bitten nicht dazu zwingen, wieder
zaufzuſterk.!
Einin Augenblick zögere ich, aber als ich dann denke, daß ſie
D Mer deus mecklichen Tod des Verdurſtens ſterben ſoll, nehme ich
Eſie plötziſl auf den Arm . . .
Sieſ lrefit auf.
lich
„FüA Fort! Berühren Sie mich nicht
„ h. . . ausſätzig ..
Abesyir iſt jetzt alles gleichgültig.
Maſlze ausſätzig ſein.
. Sie wiſſen doch ..
Mag ich mich anſtecken der Tod marſchiert ja doch an
unſerer Seite . . ſie ſoll hier nicht allein ſterben .. .
Ich ſetze ſie wieder auf das Maultier,
Aber auch das Tier iſt am Ende ſeiner Kräfte. Es ſinkt
plötzlich in die Knie . . . legt ſich hin . . . ſteht nicht wieder auf
.. . es röchelt . . . iſt tot".
Das war unſer letztes Maultier.
Die Leute ſtürzen ſich darüber her. Oeffnen dem Tier die
Adern ..
Ich kann es nicht ſehen . Evelyne und ich können das Blut
nicht trinken. Lieber verdurſten. Trotzdem . . . weiter . . .
wei=
ter . . . Ich trage Evelyne, die leiſe vor ſich hinweint . .. mit
dem Weinen eines verzweifelten Kindes ..."
Ich marſchiere weiter und weiter
Waſſer . . . Vielleicht in jener Senkung . . .? Vielleicht
hin=
ter jenem Gröllhaufen . . .!?
Meine Kräfte werden ſchwächer und ſchwächer.
Es iſt wirklich zu Ende.
Evelyne ſieht mich an. In ihren Augen ſteht die Ahnung des
baldigen Todes. Ihre Gedanken ſind wirr und laufen
inein=
ander
Einmal ſagt ſie zu mir:
„Vater! Ich muß ſterben . . . küſſe mich . . . Warum küßt
du mich nicht, Vater? . ..
Ich zucke zuſammen.
Sie iſt leprakrank . . . Lepra . . . aber das iſt ja jetzt egal.
Eine Minute vor dem Tode.
„Warum küßt du mich nicht. Vater!"
Ja, ſie denkt, ich ſei ihr Vater . . . ſie hält mich in dieſer
Todesſtunde für ihren Vater.
Ich küſſe ſie.
Und ich weiß plötzlich, daß ich ſie liebe. Auch das weiß ich
jetzt, eine Minute vor dem Tode,
Weiter! Weiter! Vielleicht iſt doch noch Rettung ...
vielleicht ..."
Aber, was iſt das?
„Ich liege ja ſchon auf der Erde. Bin gefallen . . . kann nicht
mehr auf
Evelyne liegt neben mir.
Auch ſie iſt fertig . . . ausgepumpt erledigt . .
Aber ihre Gedanken ſcheinen jetzt wieder ein wenig klarer.
„Du wollteſt mich retten Lieber!” ſagt ſie plötzlich zu mir.
Und ſie küßt mich noch einmal.
Diesmal weiß ſie, daß ich nicht ihr Vater bin.
Eine Wolke deckt mich zu ... löſcht das Erinnern aus.
Das iſt der Tod".
Aber ich ſterbe nicht traurig. Irgendein Glück geht mit mir
in die Dunkelheit ein. Ein Glück, das mir nicht einmal mehr
ganz klar wird . . ."
Alys Diebeshand.
Aly, der Dieb, war der kräftigſte und ſtärkſte von uns allen.
Evelyne und ich brachen zuſammen.
Aly läuft mit den Leuten weiter.
Sie ſind durch das Blut des Maultieres ein wenig gekräftigt.
Zwei Stunden ſpäter, aber es iſt auch mit der Kraft der
an=
deren vorbei. Einer nach dem andern ſinkt zu Boden, Bleibt
liegen ..
Aber Aly iſt noch nicht bezwungen
Noch 5 Stunden ſetzt Aly ſeinen Weg fort.
Fünf Stunden hölliſcher Qual, aber er hat Glück. Inſtinkt
trieb ihn richtig.
Er kommt an ein Dorf.
Ein ſeltſames Dorf .. das „Dorf der Ketten” .., aber
in dieſem Dorf gibt es Waſſer.
Aly trinkt und trinkt . . . und nun hat er nichts als den
Wunſch, niederzufallen und zu ſchlafen.
Nichts als ſchlafen . . . ſchlafen .
Aber nun zeigt es ſich, welch ein Kerl dieſer Aly iſt. Er
ſchläft nicht. Er reißt ſich zuſammen. Eine übermenſchliche Kraft
erfüllt ihn, und mit zwei Waſſerſchläuchen beladen, marſchiert er
den Weg zurück, den er gekommen iſt.
Es geht wirklich faſt über ſeine Kraft.
Einmal bricht er zuſammen und bleibt eine halbe Stunde
auf dem Boden liegen, aber er zwingt ſich, nicht einzuſchlafen.
Nein, dann ſchläft er Stunde um Stunde und kommt zu unſerer
Rettung zu ſpät.
Er rafft ſich alſo wieder auf .. .
Weiter! Weiter!
Er ſtößt zuerſt auf Pyrrha
Auch Pyrrha iſt ein zäher, kräftiger Kerl. Ihm fehlt nichts
als Waſſer. Ja, Waſſer!
Aly läßt ihn trinken und überläßt dann Pyrrha den einen
Schlauch. Er ſoll den anderen zu trinken geben. Sie ins Leben
zurückrufen.
Aly hat keine Zeit.
Er muß uns retten . .. Wir haben ihn damals vor einer
ſchrecklichen Strafe bewahrt und er will dieſe Dankesſchuld
er=
ſtatten.
Alſo iſt es Alys Diebeshand, die uns im letzten Augenblick
aus dem Lande der ewigen Schatten zurück ins Leben reißt.
Jene Hand, die eigentlich abgeſchlagen ſein ſollte.
So ſind wir eine jämmerliche Schar geſchlagener, wankender
und geſchwächter Geſtalten, die am nächſten Tage ins „Dorf der
Ketten” einziehen.
Wir hatten in den letzten Tagen Schreckliches durchgemacht,
aber das „Dorf der Ketten” gab uns erneut einen Begriff von
der Härte dieſes ſeltſamen Landes.
Sämtliche Bewohner dieſes Dorfes trugen Ketten.
Schwere Hand= und Fußfeſſeln
Die Fußfeſſeln ſogar noch mit ſchweren Eiſenſtücken beſchwert,
ſo daß die armen Teufel ſich nur ſchwerfällig und mühſelig
fort=
bewegen konnten.
Wo wir auch hinblickten . . . in welche Hütte wir auch
kamen . . . nur ſolch arme Geſchöpfe wurden ſichtbar.
Einzelnen fehlten die Hände , anderen ein Fuß . ..
Wir ſprachen einen dieſer armen Teufel an.
Er antwortete nur in gurgelnden Lauten.
„Was bedeutet das?” fragte ich Pyrrha.
Pyrrha ſchien in dieſen ſeltſamen Bewohnern nichts
Auf=
regendes zu ſehen.
Er zeigte auf den Mann, der nicht ſprechen konnte.
„Man hat ihm die Zunge herausgeſchnitten, weil er
jeman=
den geläſtert hat. Das iſt in Abeſſinien üblich, Läſterer auf dieſe
Weiſe zu beſtrafen. Die Burſchen dort ohne Hände und Füße
ſind Diebe. Man hat ſie durch Abhauen von Arm oder Fuß
be=
ſtraft und dann hier in das „Dorf der Ketten” gebracht
Alſo, dies Dorf der Ketten war ein abeſſiniſches Gefängnis.
Die Ketten hinderten die Inſaſſen am Weglaufen, denn es
war wirklich nicht möglich, ſich mit dieſen ſchweren Ketten weit
fortzuſchleppen.
„Aber wie erhalten ſie ſich? Wovon leben ſie?” fragte ich
Pyrrha.
Mit dieſen Feſſeln wäre es doch unmöglich, Land zu
be=
bauen, Vieh zu züchten oder irgend etwas zur Erhaltung des
Lebens zu tun.
Pyrrha erklärte mir, daß die Verwandten der Sträflinge
ihnen von Zeit zu Zeit Lebensmittel brächten.
„Aber wer nun keine Verwandten hat oder wenn man ſich
nicht um die armen Burſchen kümmert . . .!"
Pyrrha zuckte gleichmütig die Achſeln.
„Dann verhungern ſie eben . . . es iſt nicht weiter ſchade um
ſie . . . ob ſolche Schurken leben oder nicht . . .!"
Ja, die Juſtiz dieſes Landes iſt hart und unerbittlich.
Unnützes Mitleid kennt man hier nicht.
Wenn wir uns die Gefangenen anſahen, ſo mußten wir
er=
kennen, daß ſie wirklich alle halb verhungert waren.
Aber wir ſelbſt? .
Ja, wir waren jetzt eigentlich ſelbſt nicht viel beſſer daran.
Die Maultiere und unſer ganzes Gepäck waren beim Teufel!
Auch uns wühlte der Hunger in den Eingeweiden.
Aber wir erfuhren von den Gefangenen, daß nicht weit von
hier die Farm eines weißen Mannes ſei.
Die Gefangenen flehten uns an, ihnen doch etwas Eßbares
zu ſchicken, wenn wir zu der Farm kämen. Wir verſprachen es . . .
Weiter marſchierten wir weiter . .!
Plötzlich hörte ich, wie Evelyne hinter mir einen Schrei
aus=
ſtieß.
„Ich wandte mich erſchrocken um, denn ich dachte, ihr ſei etwas
paſſiert.
Aber ich ſah etwas Seltſames . . .
Evelyne hatte ſich den Aermel an dem ausſätzigen Arm
hoch=
geſtreift und blickte auf den Arm.
Sie zitterte am ganzen Körper.
„Was iſt, Evelyne! ..
„Mein Ausſatz . . . mein Ausſatz . . .!” ſchrie ſie immer
wieder.
Ich blickte auf den Arm, und ich muß ſagen, auch ich war
völlig wie vom Donner gerührt.
Der Arm war blank und glatt.
Vom Ausſatz keine Spur mehr zu ſehen. Nur die Haut war
etwas ſtraff, wie eben verheilte Wunden.
Wir begriffen dieſes Myſterium nicht . .. aber es änderte
nichts an der Tatſache. Der Ausſatz war fort . . . fort . . .
Gegen Abend erreichten wir die Farm.
Es war ein ſeltſamer Zufall, daß dieſe Farm einem Dr.
Lindſay gehörte, der hier auf der Farm afrikaniſche
Medizin=
pflanzen zog. Er trieb damit einen ſehr ſchwunghaften Handel
nach europäiſchen Ländern.
Er nahm uns ſehr gaſtfrei auf und war gerne bereit, uns
weiter zu helfen, da wir eigentlich nichts mehr beſaßen als das,
was wir auf dem Leibe trugen.
Am Abend ſchütteten wir Dr. Lindſay unſer Herz aus und
erzählten ihm den Zweck unſerer Reiſe. Wir erzählten ihn von
dem Ausſatz, und daß er plötzlich verſchwunden ſei.
Dr. Lindſay unterſuchte daraufhin ſofort Evelynes Arm, als
er aufſah, lächelte er über das ganze Geſicht.
„Sie hätten dieſe tolle Reiſe nie zu unternehmen brauchen.
Es hat ſich bei Miß Smith nie um richtigen Ausſatz gehandelt,
ſondern nur um eine Art Ausſchlag, der hier häufig im Lande
auftritt und bisweilen mit der Lepra verwechſelt wird . . ."
„Aber wodurch iſt er verſchwunden . . .!?" rief ich aus.
Dr. Lindſay dachte einen Augenblick nach, dann ſagte er:
„Wahrſcheinlich hat der ungeheure Sonnenbrand, dem Sie
ausgeſetzt waren, die Bakterien abgetötet, und daraufhin iſt die
Heilung zurückzuführen . . .!"
Wie glücklich wir alle an dieſem Abend waren, iſt nicht zu
beſchreiben.
Mit Hilfe von Dr. Lindſay kehrten wir nach Addis Abeba
zurück. Wieder eine endloſe Reiſe, aber glücklicher wie die
Hin=
reiſe ..
In Addis Abeba ereilte uns allerdings eine Hiobsbotſchaft.
Mr. Smith, Evelynes Vater, hatte ſich erſchoſſen . . . Er
hatte wahrſcheinlich nicht mehr an eine Rettung ſeiner Tochter
geglaubt.
Dr. Tellier hatte den Toten noch einmal unterſucht, aber er
ſchwor darauf, daß der Ausſatz bei Mr. Smith echt geweſen ſei ...
Von den Bluträchern hörten wir nichts mehr, aber wir
ver=
ließen auch ſchnellſtens Addis Abeba und ſchifften uns von
Dſchi=
bute aus nach Europa ein.
Die tapferen Burſchen, die unſere abenteuerliche Reiſe nach
dem Süden Abeſſiniens mitgemacht hatten, waren von uns reich
beſchenkt zurückgelaſſen worden.
Der hünenhafte Alye weinte bei unſerem Abſchied.
Pyrrha lächelte, aber dafür war er auch ein Krieger. Seine
Augen jedenfalls ſahen recht traurig drein.
Evelyne habe ich geheiratet.
Aber ſehr häufig geht noch durch unſere Träume das Geſpenſt
von Ausſatz, Durſt und Sklavenpeitſche.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Donnerstag, 2. Mai
6.00: Bauernfunk. — 6.15 und 6.30: Gymnaſtik. — 6.50: Zeit,
Wetter. — 6,55: Morgenſpruch — Choral: Heut triumphieret
Gottes Sohn.
7.00: München: Das Münchener
Unterhaltungs=
orcheſter. Ltg.: A. Detzer. — 8.10: Waſ erſtand, Wetter; anſchl.
Stuttgart: Gymnaſtik. — 9.00: Nur Trier; Werbekonzert. —
9.15: Nur Trier: 1. (9.15); Kammermuſik. Lieder von Richard
Wagner. —
2. (9 30): Werke für Klavier von Brahms und
Chopm. — 3. (9.,45): Lieder für Baß. — 10.00: Nachr.
10.15: Stuttgart: Schulfunk: Volksliedſingen — 10.45:
Prak=
tiſche Ratſchläge für Küche und Haus. — 11 00: Werbekonzert.
11.30: Meldungen. — 11.45: Sozialdienſt.
12.00: Mittagskonzert. Orcheſter Frankfurter Berufsmuſiker. Ltg.*
O. Ernſt. — 13.00: Zeit. Nachr. — 13.15: O holde Frau Muſica!
(Schallpl.). — 14.15: Zeit, Nachr. — 14.30: Wirtſchaftsbericht,
14.45: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. — 14.55: Wetter. — 15.G):
Nur Frankfurt: Nachr, der Gauleitung. — 15.15: Kiderfunk:
Der Mai iſt gekommen.
16.30: Was bringen die Zeitſchriften
1600: Klemes Konzert.
des Monats? — 16.30: Der nordiſche Menſch: Weltbild und
Lebensraum: Das germaniſche Heldenlied. Von Univ.=Prof K.
Reichardt. — 17.00: Nachmnittagskonzert Funkorcheſter. Lig.:
Heß, Funktanzkapelle Franz Hauck. — 18.30: Kunſtbericht der
Woche. — 18.35: Bücherfunk: Neue deutſche Erzählerkunſt. —
18.55: Meldungen.
19.00: Freiburg: Unterhaltungskonzert. Ltg.; Franzen. — 20.00:
Zeit. Nachr.: anſchl.: Tagesſpiegel. — 20.15: Klaviermuſik von
Franz Lißzt — 21.00: Bad Salzhauſen: Schlafender Quell.
21.20: Unterhaltungskonzert. Das Funkorcheſter Ltg.: Heß.
22.00: Zeit. Nachrichten. — 22,15: Wetter, Nahr., Sport.
22.20: Waſhington: Worüber man in Amerika ſpricht. Von Kurt
G. Sell. — 22.30: Kaſſel: Volksmuſik. Bandonion=Orcheſter
Kaſſel=Bettenhauſen Ltg.: Fritz Kerſting. — 23.00:
Wies=
baden: Nordiſche Muſiktage m Wieskaden. Ausſchnitte aus einem
Orcheſterkonzert. — 24.00: Stutgart: Nachtlouzert, Ausf.: Ne=
Reichs=Sinfonie=Orcheſter. Ltg.: Adam.
MOidlien Tansänen
Donnerstag, 2. Mai
Breslau: 20.10: Wenn’s Mailüfterl weht.. Klingende
Märchenidylle von Erwin Albrecht.
München: 20.10: Norma. Oper in 2 Akten v. V. Bellini.
Stuttgart: 18.30: Im Herzen das Wort „
Deutſch=
land‟. Hörfolge von K. Broeger mit Liedern von Heinrich
Spitta.
Warſchau: 20.00: Leichte Muſik.
Sottens: 20.00: Bunte muſikaliſche Darbietungen.
Wien: 20.00: Volksmuſik u. Lieder.
Mailand: 20.45: Operette v. Nedbal.
Budapeſt: 20.50: Konzert des Opernorcheſters.
Brüſſel=fl.: 21.00: Bach=Muſik.
Steckholm: 22.00: Unterhaltungsmuſik.
London; 22.10: Funktanzkapelle.
Seite 19 — Nr. 120
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 2. Mat
1944
Md aolſgtätt
Am den Aufſtieg zur Gauliga.
Beginn der Rückrunde.
Nach der Vorrunde der Aufſtiegsſpiele zur Gauliga Südweſt
ſtehn immer noch Saarbrücken und Opel Rüſſelsheim als
Tabellen=
führer mit gleicher Punktzahl vornan, während der Vertreter
der Bezirksklaſſe Südheſſen, Polizei Darmſtadt, den letzten Platz
einnimmt. Sie hat allerdings noch Ausſichten in den
ausſtehen=
den Spielen — ſo empfängt ſie noch die Conen=Elf aus
Saar=
brücken, die Bieberer Germanen und Reichsbahn Frankfurt auf
eigenem Gelände — ihr Punktkonto zu verbeſſern. Am
kommen=
den Sonntag iſt ſie ſpielfrei, ſie hat jedoch für Samstag
nachmit=
tag 5,30 Uhr ein Privatſpiel gegen den Gauligiſten 1. FC.
Pforz=
heim abgeſchloſſen, und man darf geſpannt ſein, wie ſich die
Ein=
heimiſchen gegen die ſtarken Gäſte durchſetzen.
Das Programm der Aufſtiegsſpiele lautet:
Reichsbahn Frankfurt — Germania Ludwigshafen,
Germania Bieber — Opel Rüſſelsheim.
Reichsbahn hat aus dem Vorſpiel eine knappe Niederlage
wett=
zumachen und das ſollte ihr auch zu Hauſe gelingen. Bei allem
Können der Opel=Elf wird ſie doch in Bieber auf einen Gegner
ſtoßen, dem ein Punktegewinn durchaus zuzutrauen iſt mit der
Folge, daß Opel am Sonntagabend einmal als „Zweiter”
ran=
gieren könnte.
Bezirksmeiſter Südheſſen gegen Gauliga
Polizei Darmſtadt — 1. 5C. Pforzheim.
Dem rührigen Vorſtand des Polizei=SV. iſt es gelungen, die
in Fußballkreiſen beſtbekannte komplette Elf des 1. FC. Pforzheim
für Samstag, den 4. Mai, hierher zu verpflichten. Mit dieſem
Spielabſchluß hat der Polizei=SV. beſtimmt keinen ſchlechten Griff
getan, denn das Können dieſer Elf bietet die Garantie für ein
raſſiges Fußballſpiel. Die nachfolgenden, in den letzten Wochen
erzielten Ergebniſſe gegen beſte deutſche Spitzenklaſſe ſpiegeln wohl
am eheſten die Spielſtärke unſeres Gegners wider. Waldhof
mußte mit 4:1 FSV. Frankfurt mit 6:1, 1. FC. Nürnberg mit 3:2
kapitulieren. Ein Spiel gegen den Dresdener Sportklub endete
unentſchieden 3:3. Unſer Südheſſen=Meiſter muß ſchon eine ganz
große Energieleiſtung aufbringen, wenn er ein einigermaßen
gün=
ſtiges Reſultat erzielen will. Daß ihm das gelingt, hat er ja
ſchon in früheren großen Freundſchaftsſpielen zur Genüge
bewie=
ſen. Wenn auch dieſes Treffen nicht im Zeichen der Punktekämpfe
ſteht, ſo dürfte trotzdem dieſe Begegnung nicht ihre
Anziehungs=
kraft verfehlen. Die Darmſtädter Sportgemeinde halte ſich daher
den Samstag=Nachmittag frei, damit ſie Augenzeuge dieſes
inter=
eſſanten Spieles werden kann, das, da am Sonntag Halbzeit in
den Kämpfen für den Aufſtieg in die Gauliga herrſcht, jedem
Freunde des Raſenſports eine willkommene Abwechſlung ſein
dürfte. Spielbeginn: 17.30 Uhr, auf dem Polizeiplatz.
TSG. 1877 Ober=Ramſtadt—ReichsbahnTSV. Darmſt. 1:3 (1:0).
Es war wieder ein recht ſpannender Kampf den ſich beide
Mannſchaften am Schorsberg lieferten. Die Ober=Ramſtädter
hatten die Gäſte ſtark unterſchätzt, denn dieſelben lieferten ein
recht gutes Spiel und hinterließen mit ihrer ausgezeichneten
Spielweiſe den beſten Eindruck. Die Gaſtgeber hatten eine recht
gute erſte Halbzeit, aber die beſtgemeinten Schüſſe gingen
ent=
weder an die Latte oder verfehlten knapp ihr Ziel. Nach dem
Wechſel wurde die Spielweiſe der Einheimiſchen immer luſtloſer
und zerfahrener, es glückte überhaupt nichts mehr. Einzelne
Spieler zeigten hier bedenkliche Schwächen. Am beſten hielten
ſich noch der linke Verteidiger und die geſamte Läuferreihe. Bei
den Gäſten war die Hintermannſchaft in beſter Verfaſſung. In
der Läuferreihe zeichnete ſich der Mittelläufer beſonders aus.
Auch die Leiſtungen der Gäſteſtürmer befriedigten durchaus.
Schiedsrichter Heib=Arheilgen konnte nicht überzeugen. 2.
Mann=
ſchaft 2:1 für Ober=Ramſtadt.
S.u. SV. Meſſel — Viktoria Schaafheim 13:0 (5:0).
Auch im Rückſpiel konnte Meſſel Schaafheim eine empfindliche
Niederlage beibringen. Meſſel war während der ganzen
Spiel=
dauer ſtark überlegen, ſo daß ſich ein weiteres Eingehen auf das
Spiel erübrigt — Jgd. Meſſel — Jgd. Schaafheim 7:0. — Vorher
holte ſich die Schülermannſchaft mit einem 7:0 Sieg über Roßdorf
die Punkte und gleichzeitig die Meiſterſchaft.
Deutſchland=Elf gegen Irland.
Zum Länderkampf am 8. Mai in Dortmund.
Wie wir erfahren, hat der Deutſche Fußball=Bund im
An=
ſchluß an das Länderſpiel in Brüſſel gleich die deutſche
Mann=
ſchaft aufgeſtellt, die unſexe Farben am 8. Mai in Dortmund
gegen die Elf des iriſchen Freiſtaates vertreten ſoll.
Vorausſicht=
lich werden gegen Irland folgende Spieler antreten: Buchloh
(VfB. Speldorf); Janes (Fort Düſſeldorf), Tiefel (
Ein=
tracht Frankfurt); Zielinſki (Union Hamborn),
Goldbrun=
ner (Bayern München), Bender (Fort. Düſſeldorf); Lehner
(Schwaben Augsburg), Siffling (Waldhof), Lenz (
Dort=
mund). Damminger (Karlsruher FV.), Fath (Wormatia
Worms).
Handball im Kreis Skarkenburg.
Aufſtiegsſpiele zur Bezirksklaſſe.
Abt. Odenwald I: 5. 5. 1935: Tv. Momart — Tv.
Gundern=
hauſen; 12. 5.: Tv. Nieder=Klingen — Tv. Momart: 19 5.: Tv.
Nieder=Klingen — Tv. Gundernhauſen; 26. 5.: Tv.
Gundern=
hauſen — Tv. Momart; 2. 6.: Tv. Momart — Tv. Nieder=
Klingen.
Abt. Odenwald II: 12. 5. 1935: Tv. Birkenau — Tv. Nieder=
Liebersbach; 19 — Tv. Nieder=Liebersbach — Tv. Birkenau.
Abt. Darmſtadt: 19. 5. 1935: Tgd. Egelsbach — Tv.
Mörfel=
den; 26. 5.: Tv. Mörfelden — Tgd. Egelsbach.
Spielbeginn 15.00 Uhr. Anträge auf Spielverlegung werden
abgelehnt. Einnahmeteilung: Ein Drittel der Reineinnahme iſt
an den Gau auf Poſtſcheckkonto Frankfurt a M. 807 (Fachamt
Handball) abzuführen. Der Reſt iſt nach Abzug der
Schieds=
richter= und Reklamekoſten unter die beiden Vereine zu teilen.
Für die Abrechnung ſind die vorgeſchriebenen
Abrechnungsformu=
lare des Fachamtes zu verwenden. Die Richtigkeit der
Abrech=
nung iſt von dem Gegner und dem Schiedsrichter zu beſcheinigen.
gez.: Adolf Kolb, Kreisſpielwart.
Kegelſporiverband Darmſtadt.
Alljährlich nach Abſchluß des Ausſcheidungskegelns
veranſtal=
tet der Kegelſportverband anläßlich der Sieger=Ehrung einen
Mannſchaftskampf der 1. und 2 Kampf=Mannſchaft
gegenein=
ander. Dieſer Mannſchaftskampf und die damit verbundene
Sieger=Ehrung wurden am vergangenen Sonntag im
Kegelſport=
haus vor gut beſuchtem Hauſe abgehalten.
Die für das Jahr 1935 aufgeſtellten beiden Mannſchaften ſind
derart gut kämpferiſch durchgebildet, daß die Mannſchaften
ein=
ander faſt gleichwertig ſind. Es wird ſich deshalb kaum jemand
wundern, daß es der 2. Mannſchaft gelang, der 1. Mannſchaft
eine Niederlage beizubringen
Anſchließend an dieſen Mannſchaftskampf fand die
Sieger=
ehrung für die verſchiedenen Meiſter aus dem
Ausſcheidungs=
kegeln, ſowie aus den Klubmeiſterſchaftskämpfen ſtatt. Die Feier
ſelbſt wurde durch eine kurze Anſprache des Verbandsvorſitzenden,
Herrn Jakob Eigenbrodt eingeleitet. Hierauf wurden die
einzelnen Meiſter durch den Sportwart Paul Rößler mit
an=
erkennenden Worten für ihre Leiſtung ausgezeichnet. Dierwart
Pg. Ludwig Schmidt hielt ein kurzes Referat über die
Bedeu=
tung des Kegelſports im neuen Deutſchland, dem die Anweſenden
mit Intereſſe folgten. Für den gemütlichen Teil ſorgte Herr
Lahl durch ſeine Vorträge am Klavier.
Ruf zumGaufefkim befreikensaatbrücken
1. Gaufeſt in Saarbrücken
des Gaues Südweſt im Reichsbund für Leibesübungen.
Vom 18. bis 25. Auguſt 1935.
Die Turn= und Sportkameraden des Saarlandes rüſten
zum großen Gaufeſt des Deutſchen Reichsbundes für
Leibesübun=
gen in Saarbrücken. In einer gewaltigen Heerſchau will die
treue Grenzmark auf geſchichtlichem Boden Zeugnis geben ſür die
allumfaſſende Kraft unſerer völkiſchen Wiedergeburt.
Vaterländiſche Geſinnung, Brudertum, Reichstreue und
Hei=
matliebe ſind ſeit altersher Tugenden der ſaarländiſchen
Bevöl=
kerung, weshalb auch alle Angriffe auf den Beſtand unſeres
Vol=
kes gerade im Saarland immer wieder zerſchellen mußten. Weder
die Sendlinge Ludwigs XIV., noch die Revolutionäre und
bona=
partiſtiſchen Gewalthaber, noch endlich die Verſailler
Weltzer=
ſtörer haben das ſaardeutſche Volkstum zu bezwingen vermocht.
Es hat ſeine Zukunft am denkwürdigen 13. Januar
1935 für alle Zeiten geſichert. Die heilige Erde, in
der unter ſingenden Wipfeln die Toten von Spichern ruhen, die
nun erfüllt iſt vom raſtloſen Fleiß einer volksverbundenen,
opfer=
ſinnigen, an Haus und Scholle hängenden Arbeiterſchaft wird
unter den Fahnen des neuen Reiches doppelt geborgen ſein und
alle Schätze des Landes an der Saar doppelt erblühen laſſen.
Das Gaufeſt vom 18. bis 25. Auguſt dieſes Jahres ſoll ein
wahres Hochfeſt deutſcher Brudertreue und deutſcher Einheit
ſein!
So kommt denn, ihr Brüder und Schweſtern aus dem weiten
deutſchen Vaterland und von jenſeits der Grenzen, zu uns an die
Saar, wo wir euch mit offenen Armen und herzlicher
Kamerad=
ſchaft empfangen werden! Beſonders willkommen ſollt ihr
Brü=
der und Schweſtern aus dem Ausland und von den Grenzlanden
ſein. Ihr alle ſollt teilhaben an unſerem Feſt der Freude und
der Ehre. Erlebt in der Hauptſtadt des Saarlandes das
be=
glückende Freiheitsgefühl eines treuen deutſchen Stammes, der
eben erſt die Ketten einer unwürdigen Fremdherrſchaft von ſich
geſchüttelt hat! Erlebt die ſommerliche Pracht eines geſegneten
deutſchen Gaues, der den ſchwarzen Diamanten in ſeinem Schoß
mit landſchaftlicher Schönheit umfängt!
Wir Saarländer wollen dem einigen deutſchen Volk Ehre
machen. Darum rufen wir alle Turn= und Sportkameraden auf,
in der gleichen Liebe zum Führer und zum Reich und getreu dem
Vermächtnis Jahns ſich zum großen Gaufeſt 1935 an der Saar
bereitzuhalten!
Deutſche Brüder und Schweſtern, hört unſern Ruf:
Kommt zum Gaufeſt 1935 nach Saarbrücken!
Der Hauptfeſtausſchuß.
Heft 17: Turnen (Reck, Barren, Pferd, Ringe)
iſt erſchienen. Unterſtützt durch prächtige Photographien ſagen
Ihnen Fachleute das elementar Notwendige und ergänzend
Fach=
männiſche. Für nur 10 Pfg. erhalten Sie dieſes wertvolle Heft
bei allen Sportvereinen, Gliederungen u. Verbänden der NSDAP.
Handball im Odenwald.
3
6:1
Ergebniſſe vom 28. April:
Erbach 1.—Arbeitsdienſt Beerfelden .
Erbach 2.—Arbeitsdienſt Beerfelden.
Altheim—Richen . . . . . ..
König—Eberbach .. . . . .."
Die Gäſte vom Arbeitsdienſt Beerfelden ſtellten zwei
ſpiel=
ſtarke Mannſchaften, von denen die 2. Mannſchaft der 2.
Mann=
ſchaft Erbachs überlegen war und verdient ſiegte. Bei den
darauf=
folgenden Treffen der 1. Mannſchaften ſah es in den erſten 20
Minuten ziemlich hoffnungslos für die Gäſte aus. Erbach hatte
den beſſeren Start und findet ſich ſchneller zu ſchönem, bis dahin
mit 4:0 Toren gekröntem Spiel. Nun aber finden ſich auch die
Gäſte beſſer zurecht und haben nun bis zum Schlußpfiff mehr vom
Spiel, doch zum Ausgleich reicht es nicht ganz.
Ein wenig ſchönes Spiel lieferten ſich Altheim und Richen.
Beiden Mannſchaften fehlt es an verſtändnisvollem
Zuſammen=
ſpielt. Altheim merkte man das längere Pauſieren an.
König konnte trotz weniger ſchönem und weniger
erfolgver=
ſprechenden Einzelſpiel einzelner Spieler ſeine Gäſte leicht
ſchla=
gen. Allerdings hatte Eberbach nicht ſeine komplete 1.
Mann=
ſchaft zur Stelle.
Am kommenden Sonntag, dem 5. Mai, ſteigt das Spiel um
den Aufſtieg zur Bezirksklaſſe, Momart gegen Gundernhauſen, um
3 Uhr. Hier dürfte, da Momart mit den Tücken ſeines
Spiel=
feldes gut vertraut iſt, es Gunderhauſen ſchwer fallen, die Punkte
mit nach Hauſe zu nehmen, obwohl wir nicht daran zweifeln, daß
ſich die Partner an Spielſtärke ziemlich gleich ſind.
Reichsbahn TSV. Darmſtadt.
Die Uebungsſtunden der Schüler, Schülerinnen, Turnerinnen,
Frauen und Turner finden ſeit Montag wieder regelmäßig in den
Turnhallen der Dieſterweg= und Eleonorenſchule ſtatt. Am
Frei=
tag, den 3. Mai, findet im Nebenraum zur Kegelbahn, abends
8 Uhr, eine Sportausſchußſitzung ſtatt an der alle Abteilungsleiter
oder deren Vertreter teilnehmen müſſen. Es werden künfrig keine
Gelder mehr bezahlt, die nicht auf den nun wieder regelmäßig
ſtattfindenden Sitzungen genehmigt ſind. Der Gerätewart und der
Kaſſenwart werden gebeten, dieſen Sitzungen beizuwohnen.
An die Schwimmſpork kreibenden
Vereine Darmſtadks!
Darmſtädter Kurſus für Kunſtſpringer
durch Reichstrainer Kefer=München.
Heute Donnerstag und morgen weilt der Reichstrainen=
Kunſtſpringen im Fachamt Schwimmen des Deutſchen Reichsſ
des für Leibesübungen, Kefer=München, zu einem Kurſueu
Springer in Darmſtadt. Der Kurſus nimmt am
Donner=
abend, 20 Uhr, mit einem theoretiſchen Teil und Filmporfühl
in der Woogsturnhalle (grünes Zimmer) ſeinen Anfang und oun=Mehershach
am Freitag nachmittag um 14 Uhr mit dem praktiſchen Te
ne Uundt
Hallenſchwimmbad fortgeſetzt. Am Freitag abend, 20 Uhr
je junge 2.
in der großen Halle des Hallenſchwimmbades als Abſchlußi//ch
Wertungsſpringen der beſten Darmſtädter Springer ſtatt, das i0lze1 A0ſ0 w
zwei Staffeln und einem Waſſerballſpiel umrahmt wird. ſa ja gleſch ged
Die Schwimmſport treibenden Vereine Darmſtadts wech „ro ſorma” Ne
hiermit zu dieſem Kurſus eingeladen und erſucht, ihre Mitü
zurüchub
der nachdrücklichſt auf dieſen Kurſus hinzuweiſen. Für die
glieder der Trainingsgemeinſchaft der Darmſtädter Springey/ ronſcher 50
die Teilnahme an dem Kurſus Pflicht. gez. Leyerzan uſ ich heidenſro
isher auch
Darmſtädter Schwimm=Klub Jung=Deutſchland.
einzuwenden
Wir machen hiermit unſere Mitglieder auf den Kurſus=yiwerſtanden. b=
Syringer aufmerkſam und erwarten reſtloſe Beteiligung unnd begreiſen, duß
Wettkampfmannſchaft an den genannten Veranſtaltungen,
hrer Heirat le
abend erfolgen morgen nähere Anweiſungen.
Radfahrer=Verein Darmſtadt.
25 Jahre Sporkverein Weikerſtadk.
des Springens geben wird. Für die Veranſtaltung am Frohl4 Siud 9aut
Pommt. Aber ſe
1irit.
lebte Frau Dond
In der dieſer Tage abgehaltenen außerordentlichen Genordreu Schwiegermt
verſammlung wurden die Einheitsſatzungen des Reichsſy Amnd ſch bis zu
führers einſtimmig angenommen. In den Aelteſtenrat väu
man die Ehrenmitglieder Carl Bauer, Adam Ober, Heit plen! Iſt 908
Sames, Albert Schmitt. Hermann Ullrich (Vorſitzender), ſih,giſt wahr.”
als Kaſſenprüfer die Mitglieder H. Schmitt und W. Kanzlllinn gab man Ih
Bei dem Saalſportfeſt zum Beſten der Winterhilſeilyes ich im Int
letzten Sonntag war der Radfahrer=Verein Darmſtadt mit Uie bedauere, denn
weniger als 59 aktiv mitwirkenden Saalfahrern und Saaliolt
rinnen vertreten. Erfreulich iſt das Ergebnis dieſes Saaliell” be” ſeihet, N.
denn es konnten rund 300 RM. der Winterhilfe zuuſt begreiſte und
In des Bat
führt werden.
Me3 hr
puifel iſt man
14 ſt man”, an
Der Sportverein „1910” Weiterſtadt e. V. begeht am 8.
und 10. Juni (Pfingſten) ſein 25jähriges Vereinsjubiläun, /Miher Selb
20 Jahren gründeten einige ſportbegeiſterte junge Menſchen i0 bielt
FC. Olympia im folgenden Jahre einen zweiten Verein u 00, um mich
dem Namen Teutonia Weiterſtadt. Beide Vereine hatten /=
Beſtreben, den Fußballſport zu fördern und die damals diei/t pil ſch ja
Sport noch fernſtehende Einwohnerſchaft zu gewinnen, ſo daß/ ifl ſch begreife
rege Tätigkeit einſetzte. Von der Gründung bis zu dem
Kruſ=
ende beteiligte man ſich an den ſogenannten „Wildſpielen” Ad lſteh möchte,
rend dieſer Zeit konnten beide Vereine abwechſelnd gute Eritztl9 werfen,
erzielen. Durch die wirtſchaftlichen Verhältniſſe waren
Vereine gezwungen, im Jahre 1919 ſich zuſammenzuſchließen „Führt ſie erröt
neu erſtandene Sportverein „1910‟ Weiterſtadt ſchloß ſich damt haßz Tante Sot
ſofort dem früheren Süddeutſchen Fußball= und LeichtathlulkAitilung gewiſſe
Verband an. Schon in dem erſten Jahre konnte die Meiſtena=kwhören und un
der C=Klaſſe errungen werden. In dem Verbandsjahr 1921
wurde die Meiſterſchaft der B=Klaſſe in einem Ausſcheidungsſ, ſel ſollen und
auf neutralem Platz erzielt. Durch die eingeſetzte Sperre zwiſt Sie 2 ſagen,
beſetztem und unbeſetztem Gebiet war es dem Verein nicht m
lich, die laufenden Verbandsſpiele in der 4=Klaſſe reſtlos aua
tragen. Er mußte ſomit im folgenden Jahr ohne ſein Verſch”
den in der nächſttieferen Klaſſe ſpielen. Nach langem, harut
Ringen gelang es dem Verein, im Spieljahr 1927/28 wieder.
langerſehnten und längſt verdienten Aufſtieg zur 4=Klaſſe
kämpfen. In den erſten Jahren konnte er ſich in dieſer 90 F0s 10000 ame
immer in der Spitzengruppe halten und hatte immer Gumd Berſchte
Wörtchen bei der Vergebung der Meiſterſchaft mitzureden M
dem Umbruch und der damit bedingten Neubildung bzw. Neuu/ 0u bei Rheu
teilung wurde der Verein der 1. Kreisklaſſe, Bergſtraße, ur he Eilä
teilt. Leider kämpfte die Mannſchaft gerade in den letzten 9 Julngefaßtes
bandsſpielen unter einem ſehr ungünſtigen Stern. Die M
chaft hat jedoch auch bei dieſen Spielen bewieſen, daß. wem / Gagen Gie
Spieler reſtlos zuſammen ſind, ſie nur ſchwer zu ſchlagen iſt.K ſich überzeugen
fen wir auf ein beſſeres Jahr.
MAisdrucksweiſt
Den Auftakt zu dem Feſte bildet am Samstag dem 8.A
ein im Gaſthaus „Zum Schwanen” ſtattfindender Kommerso)/ Nachlicheu
unter Mitwirkung hieſiger Vereine. An beiden Feſtagen R0 Wie zoßle
den Fußballſpiele ausgetragen. So findet am erſten Pfint
ein Blitzturnier namhafter Vereine ſtatt. Am Vormittag ſichrülleſt eingehende
ein gemeinſchaftlicher Gottesdienſt, anſchließend die Gefallde 5annen Sonpen
hrung ſtatt. Nachmittags durchzieht ein prächtiger Feſtzug 5 OreEinſendun
dem Sportplatz die Ortsſtraßen. Am zweiten Feiertag ſt!
Nine ſen— die
ſeltener Gaſt, Sportverein Haßfurth (Bayern), mit ſeiner
Mannſchaft verpflichtet. Nebenher zeigen die Alten Herrel / 1 0d7 Preistrg
Mannſchaft, 2 Schülermannſchaften und die Jugendmanug,6 13 ſein Gewim
des feſtgebenden Vereins ihre Kunſt im Fußballſpiemi, aa /Fyrdinderfol
Spiel der Alten Herren wird beſonders anziehend ſein. 20e
immer, ſo hat auch dieſes Mal der Verein ſeine ganze 980, Außerdem
darangeſetzt, um an Pfingſten etwas Beſonderes zu bieten, 5. 0che Drucſchri
dürfte noch allen das Feſt des 20jährigen Jubiläums in eine 9 Arlich treß
ſchweren Zeit in beſter Erinnerung ſein. An Oſtern 194.4 Ar Verbrauchern
großen Saarfeierlichkeiten.
der iedem der do
In Anbetracht der großen Bedeutung, die der ſportliche ſal / ſimt Togolm in
wegung zukommt, wird erwartet, daß die nähere und weite „ſtälſchdsrſchter mat
gebung insbeſondere die Einwohnerſchaft Weiterſtadts das
Meugen ſnd end
Intereſſe dieſer Veranſtaltung entgegenbringt. — Hoffel
wünſchen wir, daß das Jubelfeſt einen würdigen und ſchönen 22/0 Mermert Togg
lauf nehmen möge. —
Togal
Mit Freude und Stolz kann heute der Verein auf
Deut: 146U
25jährige Tätigkeit zur Förderung des deutſchen Sports und
Ertüchtigung der Jugend zurückblicken und ſeinem Jubelfeſte.”
Heb
gegenſehen.
Sporklikerakur.
„Der Aktive‟. Wenn eine Zeitſchrift ſeit über 3 Jal
ehrenamtlicher Grundlage erſcheint und ſich in dieſer Zeith
eine geachtete Stellung in Deutſchland verſchafft hat, ſ0 00
hinter eine treibende Idee ſtecken. Da gibt es in Franle 9
(Rheinpfalz) eine Monatsſchrift „Der Aktive” betitelt.
machung und Umfang ſind beſcheiden, der Inhalt aber, auf
dieſen aktiven Sportsleuten in erſter Linie ankomll.
friedigt auch Verwöhnte. Sind doch weltbekannte Leichtale.
wie Dr. Peltzer, H. H. Sievert, Dr. Körnig, Adolf Metzie
viele andere ſeit Gründung regelmäßige Mitarbeiter. N0
kutiert nicht nur Probleme der Leichtathletik, die ja den Kel
Olympiſchen Spiele bildet, ſondern macht auch unermüdlich
beſſerungsvorſchläge, von denen verſchiedene bereits in die 2
geſetzt wurden. Wie kaum eine zweite Zeitſchrift bring.
Aktive” in jedem Heft Abhandlungen aus der Feder junge.
ſcher Sportdichter oder Sportgedichte nicht alltäglicher ſo0l
da nicht etwa lediglich rein praktiſchen Dingen Raun. 9
wird. So liefen z. B. beim 1. „Sportdichter=Preisausſch.
über 100 Gedichte ein, von denen infolge der angelegten ſte
Maßſtäbe nur 3 ausgezeichnet wurden. Die Zeitſchrift veſd
ſeit ihrem Beſtehen gegen Kitſch und Schund in der Spolt
Bedenken wir, daß 1936 in Berlin, auch Goldmedaillel,
Künſtler verteilt werden! Der Herausgeber, E. R. Mecle
Bruder des Deutſchen= und Europameiſters im 400=Metel.
führt die kleine Fachzeitſchrift weiter und beabſichtigt geſth.
einen anſehnlichen Bezieherſtand, den planmäßigen Ausbe 9
Erhöhung der mäßigen Bezugsbedingungen fortzuſetzen.
deutſche Poſtanſtalt nimmt die monatliche und viertelähtſie.
ſtellung (ein Heft koſtet 25 Pfg. und monatlich erſcheint ein.
entgegen.
eattag, 2. Mai 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 120 — Seite 11
Olwodrst du nie von mie gegangen=
Roman von Erich Ebenstein
Nachdruck verboten
„9Tonſtantinopel erwartet mich meine Jacht”, fügt der
„fmir u hiu, rund ich hoffe, Sie haben nichts dagegen, wenn
ieir 1w7 die Weiterreiſe bis Karatſchi in ihr zurücklegen,
räulle Quswohl. Es iſt bequemer, und man iſt unabhängiger.
luch üikanren wir auf dieſe Weiſe viel ſchneller vorwärts.”
Szeltverſtändlich hat Sigrid nicht das mindeſte dagegen
inzunnden.
ſt
Ssſirnet tief auf, als ſie aus dem Hotel wieder ins Freie
itt. üfwwartet ſchnell hat ſich ihr Schickſal für die nächſte
eit anſchieden.
Neuntes Kapitel.
Anſelma.
AunNſachmittag läutet es an Major Tuswohls Wohnung.
ſid a Sind mit der Ordnung ihres Handgepäcks beſchäftigt iſt,
Anehr 71m Major ſelbſt hinaus, um zu öffnen. Ein Fräulein
itznſelnimAE eyersbach wünſcht ſeine Tochter zu ſprechen.
Diöſtlame klingt ihm bekannt. Anſelma Meyersbach ... iſt
gei us nuch die junge Dame die Fred Donawend eigentlich
hei=
hm oten ſott ? Alſo wohl eine Abgeſandte Frau Sophies... er
unſet es4ſy ja gleich gedacht, daß Sigrids Schwiegermutter
min=
ſhiſtens pro forma” den Verſuch machen würde Sigrid wieder
ihri ſeim zurückzuholen .. ſchon der Leute wegen.
Miſt roniſcher Höflichkeit führt er Anſelma zu ſeiner
Toch=
r, innulich heidenfroh, daß ſie — — zu ſpät kommt! Denn
Jung=Deuſäſas ar bisher auch gegen Sigrids Entſchluß, ſo weit
fort=
lieder gu du ſgeheſt einzuwenden gehabt hat, nun iſt er mit einem Male
reſtloſe Betoſtunz / iwverſtanden damit. Dieſe alte hochmütige Donawend
nten Veranſtyſt U nuu ſegreifen, daß ſeine Tochter keinen Wert auf die äußeren
FFranſtaltung n ortei ſe hrer Heirat legt und gern darauf verzichtet, in einem
nden Einbliä naufe /bleiben, wo man ſie fortgeſetzt beleidigt.
Ver
tühe Auſch Sigrid glaubt zuerſt, daß Anſelma im Auftrage Frau
ophiell ommt. Aber ſchon deren erſte Worte beweiſen ihr, daß
Darmſtad, ſichh irt.
n außerorde
„Ldeſte Frau Donawend, ich bin gekommen, weil ich ſoeben
zungen des zn Jüur Schwiegermutter hörte, daß Sie ihr Haus verlaſſen
in den Aeltieſben, ub ſich bis zu Ihres Mannes Rückkehr eine Stellung
er, Wdam Lachen wllen? Iſt das wahr?”
Ulrich
„Fues iſt wahr.”
mitt
„DZm gab man. Ihnen zweifellos Grund zu dieſem Ent=
Beſten dei
Verein Damy lluß, ms ich im Intereſſe Ihres Herrn Gemahls auf das
aalfahrern u Shaftiſ bedauere, denn er wird ſehr ſchmerzlich davon berührt
Ergebnis dießin, Sü bei ſeiner Rückkehr nicht daheim vorzufinden. Aber
er Winterſüderſeſitz begreife und ehre ich Ihre Gründe, denn als alte
eungſn des Hauſes Donawend kenne ich Tante Sophies Art,
„ckſichnsls ihren Sympathien und Antipathien nachzugeben.
IA Welierſüzne „Meifel iſt man Ihnen unfreundlich begegnet.”
tadt e V be „AAu iſt man” antwortete Sigrid gemeſſen. „So — daß ich
griges Vereinzſut mit neiner Selbſtachtung nicht vereinen kann, länger im
geiſterte jung kuuſe u bleiben. Wenn Sie alſo gekommen ſind, Fräulein
einen zweiten keyeräibch, um mich in meinem Entſchluß wankend zu
Beide Vezu achenn-”
ein und die „Daul will ich ja gar nicht”, fällt Anſelma raſch ein. „Im
ait zu gewll genthül ich begreife und billige ihn vollſtändig. Alles, worum
Sielltten möchte, iſt, mich nicht in einen Topf mit Tante
Mei K
pphies) werfen, ſondern mich als Ihre aufrichtige Freundin
ch
Verhältniſſe r betzauten.” Und auf einen verlegenen, unſicheren Blick
uammenu: grids ljährt ſie errötend und haſtig fort: „Ich kann mir ja
terſtadt ſclnken,, dß Tante Sophie Sie gegen mich eingenommen hat
ball= und Arch Miteilung gewiſſer Tatſachen, die längſt der
Vergangen=
ge konnte ſtüit amgören und unſer beider Beziehungen in keiner Weiſe
erhaus einflrſſn ſollen und dürfen. Wollen Sie mir das glauben?”
„D0 ie es ſagen, Fräulein Meyersbach, nehme ich an, daß
es der Wahrheit entſpricht”, antwortete Sigrid immer noch ſehr
zurückhaltend.
„Es iſt Wahrheit! Ich freue mich heute, daß Manfred
Donawend — der, wie ich Ihnen offen geſtehe, meinem Herzen
ſehr nahe ſtand — bei Ihnen ſein wahres Glück gefunden hat,
und wünſche nichts ſehnlicher, als Ihnen meinerſeits die
auf=
richtige Sympathie und Freundſchaft, die ich für Sie hege,
be=
weiſen zu dürfen.”
Mehr als dieſe offen und lohal geſprochenen Worte greift
der warme Ton, in dem ſie geſagt wurden, Sigrid ans Herz.
Sie hat bisher in Anſelma eine beſiegte Nebenbuhlerin erblickt,
die nur eiferſüchtigen Groll gegen ſie hegen konnte, und ſie
außerdem für kalt und hochmütig gehalten.
Nun ſieht ſie ſie plötzlich in ganz anderem Licht.
„Sie ſind ſehr gütig zu mir, Fräulein Meyersbach ... ſchon
bei meines Schwiegervaters Begräbnis fühlte ich es, und an
mir ſoll es gewiß nicht liegen, Ihnen mit gleichen Gefühlen
entgegenzukommen.”
„So iſt es recht! Wir wollen alſo fortan Freundinnen ſein,
liebe Sigrib, und treu zuſammenhalten. Nun zu Ihren
Zu=
kunftsplänen. Sie wollen alſo durchaus fort von daheim?”
„Ja. Ich muß.”
„Auch ich würde an Ihrer Stelle nicht anders handeln. Und
nun hören Sie meinen Vorſchlag, den ich Ihnen unterbreiten
möchte. Mein Vater der ſeit dem Frühjahr an einer
hart=
näckigen chroniſchen Bronchitis leidet, ſoll den Winter über nach
Aegypten, und ich muß ſelbſtverſtändlich mitgehen. Da habe ich
es mir wunderſchön ausgedacht, daß Sie mit uns kommen. Als
unſer lieber Gaſt — oder wenn Ihnen das drückend erſcheint —
als meine Geſellſchafterin, da Sie ja eine Stellung ſuchen. Ja
— wollen Sie? Sie würden mich ſehr, ſehr glücklich machen!“
Gerührt blickt Sigrid in Anſelmas ſchönes Geſicht, aus dem
ihr die blauen Augen jetzt warm und erwartungsvoll
entgegen=
ſtrahlen.
„Sie überwältigen mich durch eine Güte, Anſelma, die
ich bisher noch durch nichts verdient habe! Leider aber kann
ich Ihren Vorſchlag, ſo verlockend er auch iſt, nicht annehmen,
denn ich habe heute morgen bereits eine Stellung angenommen
und reiſe morgen früh bereits an meinen Beſtimmungsort ab."
„So ſchnell? Und morgen ſchon reiſen Sie ab? So bin
ich zu ſpät gekommen?” ruft das junge Mädchen ſo ehrlich
enttäuſcht, daß Sigrid ſich abermals gerührt fühlt. „Und Sie
können das nicht mehr rückgängig machen?"
„Nein, unmöglich. Aber wir wollen trotzdem Freundinnen
bleiben, bis beſſere Zeiten uns hier in Wien wieder vereinen.”
„Gewiß! Iſt es wenigſtens eine gute Poſition?"
„Ja, ich glaube es mindeſtens. Ich gehe als Geſellſchafterin
einer jungen Fürſtentochter mit deren Vater nach Indien.”
„Himmel — ſo weit? Und wenn Manfred Donawend
inzwiſchen zurückkehrt?”
„Wird er von meinem Vater erfahren, wo eine Depeſche
mich finden kann . .. vorausgeſetzt, daß ſeine Mutter ihm
geſtattet, zu depeſchieren, und er ſelbſt es noch wollen
wird nach dem, was ſie ihm über mich erzählen dürfte”,
ant=
wortet Sigrid mit bitterem, herzzerreißendem Lächeln. Im
nächſten Augenblick wendet ſie ſich, ein trockenes Schluchzen
ge=
waltſam unterdrückend, ab. Die Erinnerung an Fred und die
Unmöglichkeit, ſich ihm gegenüber zu verteidigen, wenn Frau
Sophie ihre ſchmähliche Anklage gegen ſie vorbringen wird —
ſenkt ſich plötzlich wie eine ſchwere Laſt auf Sigrids Seele.
Trauer und Bangigkeit packen ſie. Sollte ſie nicht doch lieber
hierbleiben? Setzte ſie durch ihre Fortgehen nicht vielleicht
Freds Liebe aufs Spiel? Wie — wenn er nun der Mutter
glaubte und ihr Fortgehen als Schuldbeweis und Flucht aus=
legte? Zum erſtenmal ſteigt dieſe Befürchtung in Sigrid auf
und lähmt ſie förmlich.
Anſelma, die ihr wechſelndes Mienenſpiel aufmerkſam
beob=
achtet hat, legt die Arme um ihre Schultern und zieht ſie
tröſtend an ſich.
„Weinen Sie nicht, Sigrid . .. ich weiß ja nicht, was Sie
fürchten, das Tante Sophie Ihrem Mann über Sie ſagen
könnte, aber ich weiß, daß Fred Sie mehr liebt als alles auf
Erden und es daher keinen Eindruck auf ihn machen kann.
Aber ſelbſt wenn — bin dann nicht ich da, die Ihren
An=
walt machen wird?”
„Oh . . . Sie ſind ſo gut, Anſelma, aber Sie wiſſen ja
nicht Sie wiſſen ja nicht.” Sigrids Tränen fließen jetzt
unaufhaltſam.
„Ich brauche es auch gar nicht zu wiſſen, aber ich weiß,
daß Sie nie etwas Unrechtes getan haben oder tun konnten.
Das werde ich Fred ſagen, und er wird mir glauben.”
Sigrid hat ſich ſchon wieder in der Gewalt und trocknet
ihre Tränen. Faſt leidenſchaftlich preßt ſie Anſelmas Hände.
„Ich danke Ihnen . . . Danke Ihnen aus tiefſtem
Herzens=
grunde für alles!” ſtammelte ſie erregt.
Anſelma ſtreicht ihr über das erhitzte Geſicht.
„Wie Sie glühen! Sie gehen doch nicht ſo leichten Herzens
in die Ferne, wie Sie ſich vorhin den Anſchein geben wollten;
Ihnen iſt bange ." ich fühle es, Sigrid.”
„Nicht mehr. Es war nur einen Augenblick .. . nun iſt es
ſchon vorüber.”
„Dann laſſe ich Sie jetzt allein, denn Sie haben gewiß noch
Reiſevorbereitungen zu treffen. Leben Sie wohl. Sigrid, und
auf recht, recht frohes Wiederſehen in nicht allzu ferner Zeit!
Gott ſei mit Ihnen!"
Bewegt umarmen ſich die neuen Freundinnen. Dann iſt
Sigrid allein.
Beklommen ſtarrt ſie vor ſich hin. Nein — ganz iſt die
Bangigkeit noch nicht gewichen, die ſie ſo plötzlich und ſeltſam
überfallen hat wie eine ahnungsvolle Warnung vor unbekannten
Gefahren, denen ſie entgegengeht.
Am nächſten Morgen iſt alle Bangigkeit verflogen. Von
friſchem Mut beſeelt und feſt entſchloſſen, weder ſentimentalen
noch düſteren Gedanken in ſich mehr Raum zu geben,
verab=
ſchiedet Sigrid ſich von ihrem Vater und geht hinab an das
vom Emir geſchickte Auto, das eben vorgefahren iſt.
Im Begriff, einzuſteigen, hat ſie das unbehagliche Gefühl,
von zwei Augen fixiert zu werden.
Wirklich lehnt dort an der Hauswauer, wie ſie aufblickend
gewahrt, ein Menſch der ſie beobachtet.
Ein ſeltſames Geſicht! Scharf geſchnitten, mager,
dunkel=
braun, mit ſtechenden, ſchwarzen Augen und ebenſolchem
Kraus=
haar. Sicherlich kein Europäer, wie Sigrid ſich bei ſeinem
An=
blick ſofort ſagt.
Er raucht eine Zigarette in ſchnellen, haſtigen Zügen. Als
Sigrids Blick ihn trifft, ſchleudert er ſie fort und verſchwindet
um die nächſte Ecke. Im nächſten Augenblick fährt das Auto
ratternd davon.
Es iſt nichts Merkwürdiges oder gar Beunruhigendes bei
dem kleinen Vorgang. Höchſtens könnte es auffallen, daß der
neugierige Menſch beſtimmt kein Wiener, ſondern Angehöriger
irgendeines aſiatiſchen Volkes, vermutlich ein Araber, fein muß.
(Fortſetzung folgt.)
Daupichrinleiung. Nudol Maupe
Berantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve= für Feuilleton Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Mar Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. 6. Queiſch: für den Sport; Karl Böhmanm
für „Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herber: Nette;
Anzeigen=
leiter: Willy Kuhle; für den Inhalt der Anzeigen verantwortlich: Paul Ziegler
ſämtlich in Darmſtadt. D. A. III. 35. 20769. Truck und Verlag: 2. C. Witiich
Darmſtadt Rheinſtraße 23
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung Vormittags 12—1 Uhr. nachmittags 6— 7 Uhr,
Die heutige Nummer hat 12 Geiten.
Was iſt Togal?
Melze ils 10000 anerkennende, zum Teil ſehr umfangreiche Gut=
achttnund Berichte liegen uns vor über die vorzügliche Wirkung
des Cyal bei Rheuma, Gicht, Ischias, Nerven= u. Kopfſchmerzen,
Griäy, Erkältungs=Krankheiten u. Schlafloſigkeit.— Heute wollen
wir zinkurzgefaßtes Urteil der Togal=Verbraucher: Was iſt Togal?
Gagen Gie es uns in 30 Worten!
Einnue, überzeugende Worte ſind oft wirkſamer als eine
ge=
ſuch zelusdrucksweiſe. Es werden keine Übertreibungen gewünſcht,
ſondden ſachliche Urteile. Es kann und ſoll ſich alſo jeder beteiligen.
Wir zablen jeben Tag 30 Mark
für Tiebeſte eingehende Löſung und zwar bis zum 15. Juni 1935,
ausseommen Sonn= u. Feiertage. Dieſe 30 Mark gehören Ihnen,
wenn ihre Einſendung — es dürfen weder mehr noch weniger als
30 Wrte ſein — die beſte des Tages iſt, an dem ſie bei uns
ein=
gehtt jeder Preisträger wird binnen 8 Tagen telegraphiſch
ver=
ſtänlai, ſein Gewinn wird ihm ſofort in bar ausbezahlt und ſein
Namepird in der folgenden Woche im Völkiſchen Beobachter
ver=
öffenztlht. Außerdem erhält jeder Einſender eine intereſſante,
auf=
ſchlurziche Druckſchrift über den Schmerz und ſeine Bekämpfung.
* Virklich treffend kann der urteilen, der Togal anwendet.
er Verbraucher von Togal hat einen Vorzug
gegen=
ber jedem, der das Präparat nur dem Namen nach
Imt. Togal iſt in allen Apotheken zu Rm. 1.29 zu haben.
Die Sedsrichter werden von uns beſtellt, ſie ſind unabhängig, ihre
Entſſhzeungen ſind endgültig und unanfechtbar. Die Zuſchriften ſind
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GAB DEM WASSER DIE SCHULD...
Tuder Gegend, in der Herr Huber wohnt, ist das Wassen
Thart und kalkhaltig. Deshalb — meinte Herr Huber — raz
siere er sich auch so schwer! Er hatte dabei übersehen, daß
es Rasierseifen gibt, die dank ihrer besonderen
Zusammen=
setzung mit dem härtesten Wasser und — nebenbei gesagt —
auch mit dem härtesten Bart fertigwerden. Der Zufall brachte
ihn darauf in Gestalt eines Stückes Kaloderma-Rasierseife
Ob hartes oder weiches Wasser, ob warm oder kalt, das ist
Herrn Huberjetzt ganzegal. Sauber, leicht und mühelosgeht den
wirklich nicht sonderlich zarte Bartwuchs herunter. Und keing
Spur mehr von Brennen und Spannen! Selbst beim schärfsten
Ausrasieren hält der sahnige, glyzerinhaltige Kaloderma-
Rasierschaum die Haut wundervollkühl, glatt und geschmeidig,
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