Darmstädter Tagblatt 1935


28. April 1935

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten

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Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 116
Sonntag, den 28. April 1935
197. Jahrgang

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Noch immer der Ruſſen=Pakt.
akemkin bei Laval. Ausſprache über die ruſſiſchen Gegenvorſchläge. Schwierigkeilen bei der
Feſtſehung des Worklaukes.
NN

1en
ver

Neue Anregungen Lavals.

EP. Paris, 27. April.
: Freitag hat eine Unterredung des ruſſiſchen Botſchafters
Potunin mit dem franzöſiſchen Außenminiſter Laval ſtattgefun=
dennir
die aus Moskau eingetroffenen neuen Inſtruktionen der
Sowſregierung für die Weiterführung der Paktverhandlungen
zug ſiude lagen. Sie dauerte etwa 1½ Stunden. Bei der Be=
ſprenhnn
waren keine Juriſten oder Sachverſtändigen zugegen,
wornu hervorgeht, daß es ſich zunächſt um eine allgemeine
Auusprache über die ruſſiſchen Gegenvorſchläge
geho velt hat. Laval wollte am Samstag vormittag den Bot=
ſchafnt
Potemkin erneut empfangen, und zwar diesmal in Gegen=
Awaryon Sachverſtändigen. Die für Samstag vormittag 11 Uhr
Sorgtzhene Zuſammenkunft mußte aber auf nachmittags 3 Uhr
ſwerfſhoem werden, da die Arbeiten der Sachverſtändigen, die mit
der IAsarbeitung des Paktentwurfs beſchäftigt waren, noch nicht
Zwefü emig fortgeſchritten waren.
Dſe Verſchiebung deutet darauf hin, daß die noch beſtehenden
redaſſchnellen Schwierigkeiten nicht ganz ſo leicht überwunden
weriſie /Eönnen, wie dies die Morgenpreſſe annahm Immerhin
hofffihdie Nachmittagsblätter, daß der Paktentwurf bis ſpäteſtens
eW Dieuct, fertiggeſtellt werden wird, damit der an dieſem Tag zu=
ſamudtt
etende Miniſterrat endgültig darüber Beſchluß faſſen und
danuſoausſichtlich am 1. Mai die Paraphierung durch Laval und
Wotuhi,, vorgenommen werden kann. In dieſem Falle würde für
die cſe des franzöſiſchen Außenminiſters Laval nach Moskau das
urbyühigi ich vorgeſehene Datum des 6. Mai beibehalten werden.
Iniis Soir und Intranſigeant beſtätigen, der Gedanke an
eine itmatiſche Auslöſung der Hilfeleiſtung ſei in der gegen=
wäruüerner
Prüfung unterliegenden Kompromißfaſſung des Ver=
trag
/Bnucht mehr enthalten. Jede der Unterzeichnermächte werde
im/5üe der Gefahr ſelbſt darüber zu entſcheiden haben, ob ſie
unvcißgl ich handeln, oder das Ergebnis des Verfahrens vor dem
9 Völkl=undsrat abwarten ſolle.
A= am Samstag abend in ſpäter Abendſtunde verlautet,
werde die franzöſiſch=ruſſiſchen Paktverhandlungen nicht vor An=
fangtichſter
Woche abgeſchloſſen werden. Die heutige Beſprechung
zwiſiß dem Außenminiſter Laral und dem Sowjetbotſchafter Po=
temkundauerte
2½ Stunden. Potemkin erklärte der Preſſe beim
Verlryſn des Quai d Orſay, die Verhandlungen würden fortgeſetzt,
und Ian ſtehe kein Grund zur Beunruhigung. Er werde die freund=
Klſchafflien Anregungen von Laval ſeiner Regierung übermitteln
und ſoan am Montag oder Dienstag erneut mit dem franzöſiſchen
ſe heſnoi Außäminiſter zuſammentreffen.
Stall. Xllg Franzöſiſcher Seite wird offiziös mitgeteilt, daß die Ver=
handüſngen
über die franzöſiſchen Vorſchläge und die dazu von der
ruſſiſſihr Regierung gemachten Gegenvorſchläge bereits ſehr weit
gediulll ſſeien. Mit der Paraphierung des Abkommens ſei in Kürze
zu rachen.

ni

Zrund ſiſche Stimmen zu den Paklverhandlungen.
EP. Paris, 27. April.
Adem gegenwärtigen Stand der franzöſiſch=ruſſiſchen Pakt=
verhänlungen
ſchreibt die außenpolitiſche Mitarbeiterin des
gOelkw, Frau Tabouis, Außenminiſter Laval, der zweifellos die
unallſtöare Tragweite eines Abbruches der Verhandlungen er=
kenni
, abe den unverkennbaren Willen gezeigt, zu einer Verſtän=
diguucmit
den Ruſſen zu kommen. Selbſtverſtändlich beruhe das
IIntexſe des franzöſiſch=ruſſiſchen Paktes weniger auf dem Wort=
laut
,;6 vielmehr auf dem Geiſt, in dem er von den beiden Län=
dern
hzeſchloſſen werde. Denn die Texte müßten zwangs=
länſfi
in einer Weiſe abgeſchloſſen werden, daß
Deuichland keinen Vorwand zur Aufkündigung
desihrarno=Abkommens erhalte. An ſich hätte eine
ſolcher Letätigung zwar eine fragwürdige Bedeutung, aber Eng=
länd
oc Italien würden Frankreich dann beſchuldigen, durch eine
unvon hige Politik das ganze außerordentlich empfindliche Netz
der/X die gefährdet zu haben, vor allem den einzigen Pakt,
der ſit dem Verſailler Vertrag Deutſchland
nochlgegenüber ſeinen ehemaligen Gegnern
binſa
12% dem gleichen Blatt ſoll die polniſche Regierung
in le Zeit beim franzöſiſchen Botſchafter in Warſchau zahlreiche
Henergiſſe Schritte unternommen haben, um Frankreich für den
Fall, es einen geſchmeidigeren Pakt mit Rußland abſchließe,
die Ahde raufnahme der politiſchen Zuſammenarbeit, eine Beſſe=
rungedr
politiſchen Beziehungen zu der Tſchechoſlowakei, u. U.
durcht Gbſchluß eines Paktes uſw., in Ausſicht zu ſtellen. Man

könnerlmmiehmen, daß dieſer polniſche Schritt von
Itauſir gebilligt worden ſei. Bei der Haltung, die Polen
gegen/e: Deutſchland einzunehmen gezwungen ſei, erſcheine es
jedochskinglicher, ſo ſchnell wie möglich den gegenſeitien Hilfe=
leiſtuuſſtyakt
zwiſchen Frankreich und Rußland abzuſchließen.
Sm Echo de Paris unterſucht Pertinax eingehend die
Schwaflgreiten, die zu der einwöchigen Stockung in den franzö=
ſiſchev
=üſſenen Verhandlungen geführt haben. Er kommt zu dem
Schluydrß weder die Sorge um die Verpflichtungen aus dem
LocamAbkommen, noch die Frage, ob die Hilfeleiſtung gleich=
ZeitigAit, der Anrufung des Völkerbundsrates oder erſt nach
einen Ueſ=tiven oder negativen Beſchluß des Rates in Kraft treten
müſſellie Urſachen der Stockungen ſeien. Das Zögern von Laval
rühra zy ganz anderen Erwägungen her: Der Vertrag laſſe kaum
Platziſ girekte Abkommen mit Berlin, die Deutſchland die Hände
in OMſtrowa und im Donauraum freigeben.
29 Qlußenpolitiker des Journal, Saint=Brice, prüft die
Grüriy däe Sowjetrußland veranlaßt hatten, die Verhandlungen,
mit ſntreich wieder aufzunehmen. Ein neuer Verſuch der Son4 P
jetrelmung, Polen zu iſolieren, ſei geſcheitert. Rußland ſei ſoweit
gegau;; den baltiſchen Staaten einen Hilfeleiſtungspakt ohne

Gegenſeitigkeit, alſo ein wahres Protektorat, anzubieten. Die bal=
tiſchen
Staaten hätten dieſes Angebot nicht annehmen können, denn
es ſei ihnen ebenſo unmöglich, gegen Polen Stellung zu nehmen,
wie es den Polen unmöglich ſei, ſich die Feindſchaft Deutſchlands
zuzuziehen. Polen ſei nicht nur nicht iſoliert worden, ſondern es
ſeien ihm ſogar beſtimmte Verſprechungen von Italien gemacht
worden.
Kommuniſtiſche Begleikmuſik.
Frankreich und Rußland haben ſich alſo jetzt wirklich gefun=
den
. Die letzten Schwierigkeiten, die der Unterzeichnung des Ver=
trages
bisher noch im Wege ſtanden, werden beſeitigt, hauptſächlich
wohl durch die Nachgiebigkeit der Ruſſen. Aber mit vollem
Herzen iſt Frankreich bei dieſem Bündnis vor=
derhand
nicht. Es gibt noch vernünftige Leute genug im
Lande, die mit einigermaßen Sorge überlegen, was aus dieſer
ungleichen Ehe herauskommen ſoll, und die franzöſiſchen Kommu=
niſten
tragen das ihrige dazu bei, um dieſe Bedenken noch zu
vermehren. Frankreichhat die Einſtellungder kom=
muniſtiſchen
Propagandatätigkeit in der Zivil=
bevölkerung
und vor allem unter den Soldaten
verlangt, ohne ſich darüber belehren zu laſſen,
was von derartigen Zuſagen, ſelbſt wenn ſie gegeben
werden, zu halten iſt. Und es iſt ein Treppenwitz der Welt=
geſchichte
, daß gerade diejenigen, die bei den gan=
zen
Verhandlungen im Vordergrunde ſtehen,
zuerſt Gelegenheit hatten, die innere Vertrags=
treue
der Bolſchewiſten kennen zu lernen.
Die Gemeindewahlen, die für die franzöſiſche Regierung ſehr
wichtig ſind, ſtehen unmittelbar bevor. Der Wahlkampf aber hat
bereits einige kommuniſtiſche Ausſchreitungen ge=
zeigt
, die ſehr nachdenklich ſtimmen müſſen. Da iſt Herr Her=
riot
, der ſeit Jahren als Wanderapoſtel für das ruſſiſch= fran=
zöſiſche
Bündnis aufgetreten iſt. Er wurde in einer Wahlver=
ſammlung
von den Kommuniſten ausgepfiffen, ſo
daß die Verſammlung, in der er ſprechen wollte, in die Luft
flog. Auch Laval hat die Kehrſeite der Medaille kennengelernt.
Er iſt im Nebenamt Bürgermeiſter des Pariſer Vororts Auber=
villiers
, und ſeine kommuniſtiſchen Mitbürger haben ihn aufge=
fordert
, ſich ihnen in einer Wahlverſammlung zu ſtellen. Er hat
dies in einem öffentlichen Anſchlag abgelehnt mit der nachdrück=
lichen
Begründung, daß er, um ſeine Angreifer abzufertigen,
diplomatiſche Vorgänge aufdecken müſſe, die geeignet wären, die
Verhandlungen zwiſchen Moskau und Paris zu gefährden. Das
klingt etwas geheimnisvoll kann aber doch nur ſo verſtanden wer=
den
, daß Laval Waffen in der Hand hat, vor allem über die
Agitation der Kommuniſten in der franzöſi=
ſchen
Armee; daß er aber im Augenblick ſich ſelbſt ein Schloß
vor den Mund legt, weil er eine gegenſeitige Verärgevung ver=
meiden
möchte.
Zwiſchen den Zeilen dieſes Plakates läßt ſich aber heraus=
leſen
, daß Laval bei dieſem Bündnis nur mit hal=
bem
Herzen dabei iſt. Er hat dann aber auch ſehr deutlich
ausgeſprochen, daß der neue Vertrag, wenn er nach den Wünſchen
der franzöſiſchen Kommuniſten ausfiele, die Gefahr eines Krieges
mit ſich brächte und daß er ihn dann nicht unterzeichnen würde.
Bei dieſer Antwort haben natürlich auch taktiſche Ueberlegungen
mitgeſprochen. Aber ſie bleiben doch, ebenſo wie das Pfeifkonzert
für oder gegen Herrn Herriot, ein charakteriſtiſches Beweisſtück
für die Tonart, in der ſich die Kommuniſten die innerpolitiſche
Begleitmuſik zum Abſchluß des neuen Bündniſſes vorſtellen.
Eine Warnung der La Preſſe‟.
In der Abendzeitung La Preſſe prangert Suarez gewiſſe
Vertreter der franzöſiſchen Preſſe an, die ſich unter dem Einfluß
des ruſſiſchen Geldes dazu hergäben, für das franzöſiſch=ruſſiſche
Bündnis zu werben und zu dieſem Zweck die öffentliche Mei=
nung
durch ſtändigen Hinweis auf die Aufrüſtung Deutſchlands
zu beeinfluſſen. Mit einem Hinweis darauf, daß dieſes Spiel
nicht neu und daß die franzöſiſche Preſſe ſchon von den
zariſtiſchen Außenminiſtern bearbeitet worden ſei Oswolki
bemerkt Suarez, das ruſſiſche Geld habe die deutſch=franzöſiſchen
Zwiſchenfälle immer vergrößert; mit dem ruſſiſchen Gold
fabriziere man käuflich Kriegsdrohungen.
Franzöſiſcher Blotkenbeſuch in Neapel.
EP. Paris, 27. April.
Das franzöſiſche Mittelmeergeſchwader, das aus ſechs Kreu=
zern
beſteht, wird vom 8. bis 14. Mai, dem Hafen von Neapel
einen Beſuch abſtatten. Der Geſchwaderchef, Admiral Meuget,
und die Kommandanten der Kreuzer werden vom König und von
Muſſolini empfangen werden. Die italieniſche Flotte wird
während des Beſuches in Neapel durch einen Kreuzer und ſechs
Torpedojäger vertreten ſein.
Vormilikäriſche Ausbildung der Jugend
in Oeſterreich.
EP. Wien, 27. April.
Die vormilitäriſche Jugendausbildung wird nunmehr auch
in Oeſterreich durchgeführt werden. Der Staatsſekretär für
Unterricht, Dr. Pernter, hat geſtern mitgeteilt, daß das Unter=
richtsminiſterium
ſich bereits mit der Ausarbeitung von Plänen
beſchäftige, die den Zweck verfolgen, die Schuljugend haupt=
ſächlich
aber die Mittelſchul=Jugend für eine ſpätere mili=
täriſche
Verwendung vorzubereiten. Dieſe Pläne beſchränkten
ſich auf die vormilitäriſche Ausbildung und Erziehung inner=
halb
des Rahmens der ſchulmäßigen Erziehung.

*Die Woche.
Wir haben uns in all den Jahren ſeit der formalen Be=
endigung
des Weltkrieges an ſtändige Unruhe in der Welt ja
allmählich gewöhnen können, trotzdem aber ſcheint heute doch
die Lage verworrener denn je, ſo einfach ſie im Grunde ge=
nommen
iſt. Der Zwinger, den man zu Verſailles errichtete,
iſt zerbrochen, aber man kann offenbar den Entſchluß nicht
finden, an ſeiner Statt einen Friedenstempel zu bauen. Auf.
Streſa folgte Genf, und ſchon wird über die Vorbereitung der
kommenden Donaukonferenz in Rom bzw. Florenz hin und her
verhandelt. Was wollen die einzelnen Staaten, was will Eng=
land
, was Frankreich, welche Ziele verfolgt die italieniſche
Politik und insbeſondere auch die der Sowjets? Die Antwort
auf dieſe Frage iſt wahrlich nicht leicht zu geben.
Bei alledem liegt eine gewiſſe Tragik darin, daß England,
das unzweifelhaft die Macht gehabt hätte, neue Wege einzu=
ſchlagen
, neuerdings eine Politik verfolgt, die ſich ganz gewiß,
nicht in der Richtung eines geſunden Wiederaufbaus Europas
bewegt. Die Politik der engliſchen Regierung hat in England
ſelbſt ſehr ernſte Kritik gefunden. Die ſchwankende Haltung
Englands vornehmlich, ſo ſchrieb jüngſt Lord Parmoor in der
Times, ſei für die Zuſpitzung der europäiſchen Gegenſätze
verantwortlich, die Lage könne ſich erſt dann klären, wenn die
engliſche Regierung endgültig zu einer eindeutigen Politik ſich
durchgerungen habe. In News Chronicle unterzog der
diplomatiſche Mitarbeiter des Blattes, Vernon Bartlett, die
engliſche Haltung in Streſa einer recht herben Kritik. Streſa,
ſo meinte er, werde unvermeidlich zu einer Erhöhung der briti=
ſchen
Rüſtungen führen müſſen, da die Anerkennung der deut=
ſchen
Aufrüſtung leider nicht die Anerkennung des deutſchen
Rechtes auf gleiche Rüſtung einſchließe. Während der
nächſten zwei oder drei Jahre werde es, wenn ungefähr die=
ſelben
Regierungen in London, Paris, Berlin und Rom im
Amte blieben, ſtatt einer Rüſtungsbegrenzung ein Wettrüſten
geben. Das Ausmaß, in dem Deutſchland im Stillen aufgerüſtet
habe, und der Umfang ſeiner Forderungen für die Zukunft
hätten ſeinen Nachbarn einen ſolchen Schreck eingejagt, daß
keiner von ihnen ſich daran erinnern laſſen wolle, wie oft
Hitler ſich mit jeder Rüſtungsbegrenzung und
Rüſtungskontrolle einverſtanden erklärt habe.
Dieſe Furcht vor Deutſchland ſei vielleicht in Whitehall noch
ſtärker als am Quai dOrſay. Dieſe Furcht gehe mit der von
britiſchen Iſolierungspolitikern Hand in Hand. Das Ergebnis
ſei, daß Großbritannien jetzt in der ſchlimmſten Weiſe in die
europäiſchen Angelegenheiten verwickelt worden ſei. Groß=
britannien
habe leider nicht als große Nation eingegriffen, die
ſich ohne Bindung nach irgendeiner Seite gegen jede Kriegs=
politik
ſtellte. Es habe ſich vielmehr in eine geradezu bedroh=
liche
Nähe eines Bündnisſyſtems begeben, das einem anderen
entgegengeſetzt ſei. Die Hauptaufgabe, ſchreibt Bartlett, die
Streſa übrig gelaſſen habe, liege nicht darin, nach irgend einer
Seite hin Tadel auszuteilen, ſondern darin, für künftige Mög=
lichkeiten
rechtzeitige Vorbereitungen zu treffen. Zwei große
Geſichtspunkte müßten hierbei berückſichtigt werden. Einmal
müſſe Deutſchland davon überzeugt werden, daß es durch Ge=
waltgebrauch
nichts zu gewinnen, aber alles zu verlieren habe.
Das andere Mal müſſe Deutſchland die ehrliche Bemühung
ſehen, daß ſeine ungerechten Demütigungen und Einſchränkungen
in Zukunft der Vergangenheit angehörten. Gerade hierbei ver=
urſache
die erneute Bekräftigung von Locarno für England
Schaden, da ſie die Verpflichtung der Engländer auf Schutz
der entmilitariſierten Zone hervorhebe, eine Sache übrigens,
die für Deutſchland einſeitig und deshalb ungerecht ſei. Zu
dieſen Ausführungen wäre zunächſt nur das eine feſtzuſtellen,
daß niemand Deutſchland mehr davon zu überzeugen braucht,
daß es durch Gewaltgebrauch nichts zu gewinnen hat. Das
wiſſen wir ſchon längſt, das hat der Führer und Reichskanzler
des deutſchen Volkes bereits im Mai 1933 in ſeiner großen
Reichstagsrede eindeutig und unmißverſtändlich ausgeſprochen
das iſt amtlich und nichtamtlich ſeitdem ſchon tauſendmal
wiederholt worden. Aber ganz abgeſehen von dieſer Seiten=
bemerkung
würde es falſch ſein, wenn wir derartige Stimmen
der Vernunft, die aus England zu uns her tönen, zu hoch be=
werten
wollten. Während Herr Bartlett ſeinen Artikel in
News Chronicle ſchrieb, veranſtaltete die engliſche Völker=
bundsliga
unter Mitwirkung Lord Robert Ceeils eine Privat=
abſtimmung
über Englands Völkerbundspolitik, eine Privat=
abſtimmung
, die zwar im Parlament als Humbug bezeichnet
wurde, an der ſich aber bis dahin doch immerhin rund 5 Mil=
lionen
Männer und Frauen beteiligt haben, mit dem Ergebnis,
daß über 90 Prozent aller Abſtimmenden ſich letzten Endes
für die letzte Reſolution des Völkerbundsrates entſchieden haben.
Selbſtverſtändlich gibt eine ſolche Privatabſtimmung, an der
ſich offenſichtlich in erſter Linie Angehörige der Linken beteiligt
haben, keine ſicheren Maßſtäbe. Um ſo bedeutſamer iſt aber
auf der anderen Seite die Tatſache, daß der engliſche Premier=
miniſter
es für zweckmäßig befunden hat, in einem mehr wie
merkwürdigen Zeitungsartikel Deutſchland gegenüber eine Hal=
tung
einzunehmen, die in keiner Weiſe mehr zu verſtehen iſt,
es ſei denn, daß man davon ausgeht, daß das Ziel der eng=
liſchen
Politik nicht eine Beruhigung Europas iſt, ſondern die
Erhaltung des Zuſtandes, der wie bisher die Völker nicht zur
Ruhe kommen läßt.
Es iſt eine merkwürdige Erſcheinung, daß ſich in Genf
ſcheinbar verhältnismäßig leicht eine Front gegen Deutſchland
herſtellen läßt, eine Front aber, die ſofort brüchig wird ſobald
es ſich um konkrete andere Dinge handelt. Die Verhandlungen
über das franzöſiſch=rufſiſche Militärbündnis, das zu Genf ſchon
faſt perfekt ſchien, ſind bis zur Stunde noch immer nicht ab=
geſchloſſen
. Daß es doch noch irgendwie zuſtandekommt, kann
kaum Zweifeln unterliegen, da andernfalls nach den pomp=
haften
Ankündigungen die Blamage wohl doch zu groß wäre.
Vielleicht aber wird das Abkommen im Endergebnis doch etwas
anders ausſehen, als es ſich Herr Litwinow urſprünglich ge=
dacht
hat, nachdem man in Paris erkannt hat, daß der von
Moskau erwünſchte Automatismus d. h. ein automatiſches
Inkrafttreten des Militärbündniſſes für Frankreich keineswegs
ſo ganz unbedenklich ſein würde, und daß man durch einen
ſolchen Abſchluß unter Umſtänden ſogar in ſehr ernſte Konflikte
mit den engliſchen Freunden geraten könnte.
ſſiſch=franzöſiſchen Ver=
Im Zuſammenhang mit

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Seite 2 Nr. 116

handlungen erſcheinen die Unterhaltungen, die Muſſolinis Ver=
trauensmann
, Suvich, während der Oſterfeiertage mit dem
polniſchen Außenminiſter Beck in Venedig gehabt hat, in einem
etwas abſonderlichen Licht. Ueber den Inhalt dieſer Unter=
haltungen
iſt amtlich bisher ſo gut wie nichts veröffentlicht
worden. Um ſo intereſſanter ſind die Ausführungen der außen=
politiſchen
Mitarbeiterin der franzöſiſchen Zeitung L’Oeuvre‟,
von der man in Genfer und Pariſer politiſchen Kreiſen ſagt,
daß ſie eine der im allgemeinen beſtunterrichtetſten Journaliſten
Europas ſei. Nach ihren Ausführungen hat es ſich in Venedig
um nicht mehr und nicht weniger gehandelt, als um einen
italieniſchen Verſuch, Polen, die baltiſchen Staaten und den
Balkan in das Donaupakt=Syſtem Muſſolinis einzubeziehen. Da
das Gelingen eines ſolchen Verſuches die Stellung Rußlands
und damit auch indirekt die franzöſiſch=ruſſiſchen Beziehungen
nicht unerheblich beeinfluſſen würde, iſt es zu verſtehen, daß
die Franzoſen einigermaßen nervös geworden ſind. Und das
um ſo mehr, als ſich bei den Vorbereitungen für die Donau=
Konferenz mehr und mehr herausſtellt, wie ſchwierig das
Donauproblem iſt und wie ſtark die Intereſſen der Nächſt=
beteiligten
hier auseinandergehen. Wie unhaltbar die Zuſtände
in Oeſterreich ſelbſt ſind, iſt ſeit Jahren allgemein bekannt. Der
Irrſinn der Friedensſchlüſſe des Jahres 1919 tritt kaum
irgendwo ſo deutlich in Erſcheinung wie in Wien. Man ſpricht
von der Selbſtändigkeit Oeſterreichs, die unbedingt erhalten
werden müſſe, aber wenn es ſich um irgendwelche praktiſchen
Fragen handelt, zeigt ſich mit erſchreckender Deutlichkeit, daß
man von dieſer Selbſtändigkeit Oeſterreichs in Prag und Belgrad
durchaus andere Vorſtellungen hat als in Wien ſelbſt, und
daß ſich die Auffaſſungen in Rom und Paris letzten Endes zu=
einander
verhalten wie Feuer und Waſſer. Das Deutſche Reich
hat gegen das Votum des Völkerbundsrates energiſch Proteſt
eingelegt. Es wird es auch ebenſo deutlich abzulehnen wiſſen,
ſich in der öſterreichiſchen Frage zum Sündenbock herzugeben,
ſich durch Taſchenſpielerkunſtſtücke die Verantwortung zuſchieben
zu laſſen für die Fehler, die einſt jene berüchtigten großen
Vier im ſogenannten Friedensſchluß von St. Germain be=
M.
gangen.
Bottadung Mtauens vot denl
Vonerbunosrat.
EP. London, 27. April.
Nach einer Meldung des Daily Herald beabſichtigen
die europäiſchen Signatarmächte des Memel=
ſtatuts
: Großbritannien, Frankreich und Italien, ihrer
letzten Note an Litauen Taten folgen zu laſſen,
ſalls die litauiſche Regierung ſich nicht vor=
behaltlos
verpflichtet, die verfaſſungsmäßige
Lage im Memelgebiet wiederherzuſtellen. Die
Taten würden in einer Vorladung Litauens vor den
Völkerbundsrat beſtehen. Falls Litauen ſich auch dann
weigern ſollte, ſeinen Verpflichtungen gegenüber dem Memel=
Statut nachzukommen, ſo heißt es in der Meldung des Daily
Herald weiter, würden die Mächte die Angelegenheit dem
Haager Schiedsgerichtshof unterbreiten.
Eine Warnung an die brikiſchen Flieger.
DNB. London, 27. April.
Das engliſche Luftfahrtminiſterium hat an alle engliſchen
Flieger folgende Warnung ergehen laſſen:
Wir ſind amtlich unterrichtet worden, daß engliſche
Flieger bei der Ueberfliegung deutſchen Ge=
bietes
kürzlich die betreffenden Beſtimmungen
verletzt haben. Die Flugzeugführer werden darauf aufmerk=
ſam
gemacht, daß im Falle weiterer Verſtöße gegen
dieſe Beſtimmungen ernſte Maßnahmen, die
Folge ſein können.
In der Verlautbarung des Luftfahrtminiſteriums werden
die Flugzeugführer bei dieſer Gelegenheit erneut daran er=
innert
, daß ſie ſich vor einem Flug ins Ausland mit den in
den jeweiligen Ländern geltenden Beſtimmungen vertraut machen
müſſen.
Marriſtiſche Gewerkſchaftsfronk in der Schweiz.
DNB. Baſel, 27. April.
Zwiſchen den Abordnungen der Sozialdemokratiſchen und der
Kommuniſtiſchen Partei ſind anläßlich der Beſprechungen über
die Durchführung einer gemeinſamen erſten Maifeier folgende
Vereinbarungen getroffen worden:
Die kommuniſtiſchen Gewerkſchaften erklären ſich grundſätzlich
zur Auflöſung ihrer Organiſationen und zur Herbeiführung der
Gewerkſchaftseinheit im Neutralen Schweizeriſchen Gewerkſchafts=
bund
bereit. Darüber hinaus unterſtützt die Kommuniſtiſche Par=
tei
das ſozialdemokratiſche Aktionsprogramm und das Kriſen=
programm
.

Skreiflichker vom Chirurgen=Kongreß.
(Schluß.)
In ſeiner Begrüßungsanſprache hatte der Reichsärzteführer
Dr. Wagner geſagt, daß im neuen Staat der Arzt im Dienſte
des Volksganzen ſtände und nicht nur die Krankheit ſondern
den kranken Menſchen behandeln ſolle. Man dürfe zwar nicht
alles kritiklos annehmen, was jetzt an biologiſchen und ſog.
iologiſchen Heilmethoden angeboten werde. Zum Aufbau einer
neuen deutſchen Heilkunde müßte aber auch das Wertvolle aus
dem Gebiet der Naturheilkunde und der Volksmedizin berück=
ſichtigt
werden. Daß dies bereits im Rahmen der wiſſenſchaft=
lichen
Medizin und auch auf dem Sondergebiet der Chirurgie
geſchieht, geht nicht nur aus den Reformvorſchlägen führender
Chirurgen ſondern auch aus dem Programm und der um=
faſſenden
Anſchauungsweiſe des Krankheitsgeſchehens auf dieſer
Tagung hervor. Daß der Chirurg nicht achtlos an alten Volks=
heilmitteln
vorübergeht, zeigt ein Vortrag von Gohrbandt=
Berlin. Er wies auf blutſtillende Mittel hin wie z. B. ge=
trocknete
Roſenblätter oder Latwerge, Enzianwurzelſaft, Kaſtanien
und Orangenſchalen, die bereits im Altertum als Heilmittel
bekannt waren. Neuerdings hat wan nun verſucht einen Stoff,
der die Blutgerinnung fördert, das Pektin, aus Apfelſchalen zu
gewinnen, und es iſt gelungen, ein Präparat herzuſtellen, das
tatſächlich die Blutgerinnung beſchleunigt. Dadurch läßt ſich die
bei manchen Menſchen krankhaft verringerte Blutgerinnungs=
zeit
auf das normale Maß herabſetzen. Einen großen Raum
nahm die Ausſprache über Blutgerinnung in Anſpruch. Im
zweiten Hauptreferat ſprach Profeſſor Stich über Blutader=
verſtopfung
, Thromboſe und Embolie nach Operationen. Blut=
gerinſel
in den Adern können ſich löſen, in den Kreislauf ge=
raten
und die Lungenſchlagadern verſtopfen und plötzlichen Tod
hervorrufen. Dieſes tragiſche Geſchehen hatte große Beun=
ruhigung
unter den Chirurgen hervorgerufen und iſt in den
letzten zehn Jahren erfolgreich erforſcht worden. Die Urſachen
ſind mannigfaltig. Teils ſind es Störungen der Blutzuſammen=
ſetzung
, teils Kreislaufſchäden (Stromverlangſamung, Blutdruck=
ſteigerung
, Krampfaderbildung). Dazu muß noch ein Schaden
der Gefäßwand treten, der die Gerinnſelbildung fördert. Der
Chirurg hat es gelernt, diejenigen Kranken zu erkennen, bei
denen Emboliegefahr droht. Man kann, wenn bei dieſen Kvan=
ken
eine Operation nicht zu umgehen iſt, ſie ſo vorbereiten, daß
die Emboliegefahr auf ein Minimum vermindert wird. Auch
ältere Leute mit krankem Gefäßſyſtem können vor Embolie ge=
ſchützt
werden, und eine ganze Reihe von Methoden wurden
angegeben, um die verſchiedenen Schädigungen, deren Zu=
ſammentreffen
zur Blutpfropfbildung führt, auszugleichen.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Vom Tage.
Der Führer hat, wie NSKK. meldet, mit Befehl vom 20. April
1935 den Gauleiter Karl Röver zum Ehrenführer im Range eines
Gruppenführers des NSKK. und den Miniſterialdirektor im Reichs=
verkehrsminiſterium
, Dr.=Ing h. c. Ernſt Brandenburg zum Ehren=
führer
im Range eines Standartenführers des NSKK. ernannt.
Zur ſtärkeren Betonung raſſiſcher Grundſätze in der Hochſchul=
ausbildung
des juriſtiſchen Nachwuchſes hat Reichsminiſter Ruſt
dem geſchäftsführenden Direktor des Reichsausſchuſſes für Volks=
geſundheitsdienſt
, Herrn Dr. Ruttke, einen Lehrauftrag für Raſſe
und Recht im Rahmen der juriſtiſchen Fakultät der Univerſität
Berlin erteilt.
Die früheren bulgariſchen Miniſterpräſidenten Zankoff und
Georgieff ſowie die übrigen Perſonen, die auf die Inſel Santa
Anaſtaſia bei Burgas verbannt worden waren, aber kürzlich von
der Regierung die Erlaubnis zur Rückkehr in ihre Heimat er=
halten
hatten, trafen Samstag früh wieder in Sofia ein.
Der frühere ungariſche Miniſterpräſident Graf Bethlen iſt auf
ſeiner Erholungsreiſe in Italien in Perugia eingetroffen.
Der italieniſche Senator General Alberto Bonzani iſt in Bo=
logna
im Alter von 63 Jahren geſtorben. General Bonzani war
Armeekorpskommandant und während des Krieges Generalſtabschef
der 6. Armee geweſen. 1925 war er Unterſtaatsſekretär für Luft=
fahrt
.
Muſſolini hat ſich geſtern mit den Spitzen des Regimes, des
Staates und der Armee nach der Gemeinde Montecelio nördlich
von Rom begeben, um die nach dem Fliegerhelden Guidoni be=
nannte
neue Fliegerſtadt Guidonia einzuweihen, deren Gründung
mit 21 Kanonenſchüſſen und Sirenengeheul begrüßt wurde Im
Mittelpunkt der Stadt ſteht das neue Zentrum für Flugwiſſen=
ſchaft
mit den umfaſſendſten techniſchen Experimentieranlagen des
Landes.
Der Leiter des italieniſchen Flugweſens, General Pellegrini,
iſt nach einer Meldung des Intranſigeant auf dem Luftwege in
Paris eingetroffen, um mit dem franzöſiſchen Luftfahrtminiſterium
und mit der Luftverkehrsgeſellſchaft Air France ein Abkommen
über den gemeinſamen Betrieb einer Fluglinie RomMarſeille
Paris abzuſchließen.

Auch winſen int Mäut.
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Miniſterialdivektor Dr. Löpelmann vom Reichserziehungs=
miniſterium
hat vor den Schülern des Grauen Kloſters in Ber=
lin
eine Anſprache gehalten, die wir auszugsweiſe wiedergeben.
Dr. Löpelmann ging nach einem Bericht der D.A.3. davon aus,
daß das Neue nicht mit Verordnungen allein gemacht werden
könne, ſondern daß die Schulreform in Fleiſch und Blut gehen
müſſe. Der Wille zur Macht ſei ein Lebensgeſetz, und dazu ge=
höre
auch der Satz, daß Wiſſen Macht ſei. Der Weg zur Macht
geht über Erkenntnis, Urteilskraft müſſe erzogen werden. Dr.
Löpelmann warnte dann von der Verachtung als auch der Ueber=
ſchätzung
verſtandesmäßiger und geiſtiger Tätigkeit. Es ſei not=
wendig
, daß der Menſch einen feſten geiſtigen Standort zur Be=
urteilung
von Wert und Unwert habe, und ihn müſſe die Er=
ziehung
geben.
Eine Anordnung des Reichsinnenminiſters.
DNB. Berlin, 27. April.
Die Hiſſung der Reichsfahnen durch jüdiſche Geſchäfte und
Privathäuſer hat wiederholt zu Störungen der öffentlichen Ruhe
und Ordnung geführt. Um derartige Zwiſchenfälle für die Zu=
kunft
zu vermeiden, hat der Reichsminiſter des Innern beſtimmt;
Die Hiſſung der Reichsfahnen, insbeſondere der Hakenkreuzflagge,
durch Juden hat zu unterbleiben. Im Zweifelsfalle trifft die
örtliche Polizei die erforderlichen Anordnungen.
Eine Erklärung des griechiſchen Kriegsmintſters.
EP. Athen, 27. April.
Kriegsminiſter General Kondhlis erklärte zu den in Frank=
reich
und England umlaufenden Gerüchten, wonach der griechi=
ſchen
Regierung die Abſicht zugeſchrieben wird, den ehemaligen
König Georg zur Rückkehr nach Athen aufzufordern, es ſei keine
Rede davon, einen derartigen Schritt bei dem ehemaligen
König zu unternehmen. Griechenland bedürfte vor allem der
Ruhe. Wenn allerdings ſpäter das griechiſche Volk den Wunſch
dazu äußere, könnte eine Volksabſtimmung über die Frage:
Republik oder Monarchie? ſtattfinden. Bisher ſei eine Aende=
rund
der Staatsform überhaupt noch nicht in Ausſicht ge=
nommen
worden. Falls die Wahlpropaganda der Partei des
Generals Metaxas die Wiederherſtellung der griechiſchen Monar=
chie
fordere, werde die Regierung die Wahlpropaganda dafür
zulaſſen, jedoch unter der Bedingung, daß die Propaganda
weder den inneren Frieden, noch die öffentliche Ordnung ge=
fährde
. General Kondylis betonte, daß er dieſe Erklärung in
vollem Einvernehmen mit dem Miniſterpräſidenten Tſaldaris
abgebe.

Einige Chirurgen laſſen ihre friſch Operierten möglichſt früh
aufſtehen oder leichte gymnaſtiſche Uebungen im Bett vor=
nehmen
, um den Kreislauf anzuregen. Blutgerinnung iſt an
ſich ein lebenswichtiger, natürlicher Vorgang zur Stillung von
Blutung aus verletzten Gefäßen. Es gibt ein Erbleiden, bei
dem die normale Blutgerinnung verſagt. Profeſſor Schloeßmann=
Bochum, der ſeit Jahrzehnten Studien über die Bluterkrank=
heit
angeſtellt hat, berichtet in einem umfaſſenden Referat über
den gegenwärtigen Stand dieſer Forſchung. Es handelt ſich
um eine geſchlechtsgebundene Erbkrankheit, die anſcheinend nur
bei der weißen Raſſe vorkommt. Nur Männer erkranken,
während die geſund gebliebenen Mütter die Krankheit an etwa
die Hälfte ihrer Söhne weitergeben. Die mit der Bluter=
krankheit
, Hämophilie, behafteten Menſchen laſſen ſich in ver=
ſchiedene
Typen einteilen. Oft zeigen ſich nach leichten Ver=
letzungen
(Zahnextraktionen) ſchon ſchwere Blutungen, oder es
blutet in Gelenken oder inneren Organen. Die deutſche Medizin
hat beſonders in dem Vitamin C ein Mittel, das der augen=
blicklichen
Gefahr der Verblutung zwar vorbeugt, eine Heilung
des Leidens aber nicht ermöglicht. Dieſe wäre nur durch
Aenderung der Erbanlage zu erzielen, und das iſt unmöglich.
Eine Fülle von Einzelberichten, techniſchen Mitteilungen, viel
intereſſante Lichtbilder und Filmaufnahmen ergänzten den
wiſſenſchaftlichen Gehalt der Referate.
Dr. G. K.

Der andere Moltke.
Dieſer Mann war, als er berufen wurde, etwas für die Un=
ſterblichkeit
zu tun, bereits 65 Jahre alt! Er kam vom Schreib=
tiſch
, aus der Einſamkeit des Arbeitszimmers. Wenige kannten
ihn; niemand beachtete ihn. Noch am Morgen des 3. Juli 1866
des Tages von Königgrätz erwiderte der General v. Man=
ſtein
, als Moltke dieſem Diviſions=Kommandeur unmittelbar
einen Befehl zukommen und erläutern ließ, das iſt alles ſehr
richtig, aber wer iſt der General von Moltke? Achtundvierzig
Stunden ſpäter fragt niemand mehr! Da buchſtabierten den
wunderſamen Namen die Schulkinder in den entlegenſten Dörfern!
Seit dem Tage von Sedan war der ſchlichte, einfache Soldat
der gefeiertſte Kriegsmann Europas.
Aber nicht von dem unbeſiegbaren Feldherrn, dem großen
Strategen Moltke will ich heute erzählen, ſondern von dem an=
deren
Moltke, dem Manne des tiefen Gemüts, des zarten Emp=
findens
und der feinſten Beobachtung.
Im Daheim hat er im Jahre 1866 eine Selbſtbiographie
gegeben, aus der einige Sätze mitgeteilt ſeien: Schon im zwölf=
ten
Lebensjahr wurde ich mit einem älteren Bruder nach Kopen=

Beſchleunigke Durchführung
des engliſchen Lufkrüſtungsprogramms.

EP. London, 27. April.
Wie die engliſchen Blätter übereinſtimmend melden, plam
die Regierung die beſchleunigte Durchführung des urſprünglich5
auf fünf Jahre berechneten Aufbauprogramms für die Luft=
ſtreitkräfte
, das die Schaffung von etwa 60 neuen=
Flugzeuggeſchwadern vorſieht. Gleichzeitig iſt beab=
ſichtigt
, in den kommenden Beſprechungen mit den anläßlich dern
Jubiläumsfeierlichkeiten in London anweſenden Miniſter=
präſidenten
der Gliedſtaaten dieſen nahezulegen, ihre eigenenn
Luftſtreitkräfte zu vergrößern und zuſätzliche Verpflichtungenn
für den Luftſchutz beſtimmter Gebiete des Weltreiches zu überen
nehmen, wodurch zahlreiche gegenwärtig in Ueberſee ſtatio
nierte engliſche Flugzeuggeſchwader für die Heimat frei würden
Die neuen engliſchen Aufrüſtungspläne wen
den vom Daily Telegraph nach der Methode des berüchtigtenn
Weißbuches ausſchließlich mit der deutſchen Luftaufrüſtung be=
gründet
, deren große Ausdehnung man in den engliſchenn
politiſchen Kreiſen jetzt erkannt habe. Die auf Donnerstag an=
geſetzte
Unterhausausſprache über die europäiſche Lage werde
durch dieſe Tatfache eine ganz beſondere Bedeutung erhalten,
und die engliſche Regierung habe durchaus die Abſicht, auf
keinen Fall hinter den Luftrüſtungen irgend eines Landes inner=
halb
Reichweite der engliſchen Küſte zurückzuſtehen. Das von n

i

engliſchen Luftrat beſchleunigte Luftaufrüſtngsprogramm ſieht.

induſtriellen Maßnahmen vor: 1. Gewiſſe Aende=
rungen
in den Herſtellungsmethoden und ſogar ein gewiſſes
Opfer an Sicherheitsfaktoren zugunſten der Beſchleunigung. Für
gewiſſe Bomberklaſſen wird möglicherweiſe ein höheres Lade
gewicht zugelaſſen. 2. Ausweitung der Induſtrie und Bereit=
haltung
einer Höchſtzahl von Induſtriefirmen für ein Not
ſtandsprogramm, 3. Wiedereinſtellung vieler Spezialarbeiter,
4. Ausweitung des Metallflugzeugbaues zur Erleichterung von
Maſſenherſtellung.
Der diplomatiſche Mitarbeiter des News Chronicle) /
Vernon Bartlett, beſtätigt die Mitteilungen des Daily Tele
graph über das engliſche Luftaufrüſtungsprogramm und deſſen 7
angeblichen Zuſammenhang mit den deutſchen Luftrüſtungen,
Die Beſchleunigung der engliſchen Luftaufrüſtung hat bereiny
begonnen. Wie das engliſche Luftfahrtminiſterium mitteilt, win
eine begrenzte Anzahl engliſcher Kriegsflieger über ihre Dienſt
zeit hinaus für eine Zeitdauer unter den Fahnen zurückbehalte
werden.
Gleichzeitig wird mitgeteilt, daß ſofort mit der Errichtm
eines neuen Kriegsflugplatzes zwecks Ausbau der engliſchn!/
Heimatverteidigung in Cranfield in der Grafſchaft Bedfordſhin
begonnen wird. Im diesjährigen Haushalt iſt eine Summe m
335 000 Pfund für den Bau eines großen Kriegsflugplatzes bereit
geſtellt worden.
* Auch die Engländer üben das Verfahren, das die fran
zöſiſchen Aufrüſtungspolitiker mit Erfolg angewandt haben. 60
beſchuldigen Deutſchland, um ſo ungeſtörter ihre eigenn I.
Rüſtungspläne zur Durchführung bringen zu können. Die w
ſamte franzöſiſche Aufrüſtungspolitik baſiert nur auf derartige
Anklagen, die von A bis Z haltlos ſind, die aber genügen, de
franzöſiſche Oeffentlichkeit in einen deutſchfeindlichen Rauſch zu
verſetzen und dahin zu bringen, Milliardenkredite ohne End
für Rüſtungszwecke zu bewilligen. In England iſt gerade
letzter Zeit ähnliches paſſiert. Wir brauchen nur an den Ma=
donald
=Artikel zu erinnern, der behauptet, daß Deutſchland de
Welt nervös gemacht habe, und daß es mit ſeiner Rüſtung M
Sicherheit der anderen bedrohe. Daß die Dinge tatſächlich ur
gekehrt liegen, ſpielt für die Engländer offenbar keine Rol
mehr. Warum, ergibt ſich aus vorſtehender Meldung, in de
unumwunden zugegeben wird, daß England in kurzer Zeit ent
neues großes Aufrüſtungsprogramm für ſeine Luftſtreitkräſte
verwirklichen will. Wir haben ſeinerzeit, als die Englände
ihren Vier=Jahresplan veröffentlichten, ſchon daraufhingewieſen
daß ſie über kurz oder lang durch die franzöſiſche Aufrüſtun
gezwungen werden würden, dieſen Plan grundlegend abie
ändern. Unſere Prophezeiung hat ſich erfüllt. Tatſächlich ſi
es die vielen tauſend franzöſiſchen Flieger, wenige Kilomeil
von der engliſchen Küſte entfernt, die das engliſche Luftfahn=
miniſterium
, bewogen haben, die engliſche Aufrüſtung zur 200
auszuweiten. Aber das gibt man mit Rückſicht auf den ſio
zöſiſchen Nachbarn nicht zu. Es iſt ja auch viel bequemel

Uhi:
1miter
Lee

24

Deutſchland als den Friedensſtörer hinzuſtellen, anſtatt 9.

Wahrheit zu ſagen, da das Ziel in jedem Fall erreicht mi.
In Warſchau iſt eine ſchwediſche Offiziersabordnung eingen
ſen, die die Arbeit der polniſchen Luftliga und die Organiſch
des Luft= und Gasſchutzes ſtudiert.

hagen in die Landkadetten=Akademie gebracht. Ohne Verwoſ
und Bekannte brachten wir dort eine recht freudloſe Kindhen,?
die Behandlung war ſtreng, ſelbſt hart, und wir gewöhnten.
früh an Entbehrungen aller Art. Dankbar erinnere ich mich!
einzigen Familie, die uns liebreich aufnahm. Der Geneval 9ee
mann=Lindencrone beſaß einen hübſchen Landſitz nahe der Sic
welcher der Tummelplatz unſerer Knabenſpiele an Sonnſche
M

wurde, mit drei Söhnen des Hauſes, welche ſich ſpäter in

däniſchen Armee hervorgetan haben. Der Verkehr mit den 8
feingebildeten Mitgliedern dieſer Familie hat wohltätig
meine ganze Entwicklung gewirkt. Als Offizier und mit 90
Zeugniſſen und Empfehlungen verſehen, kam ich 1822 nach Belſ
und trat nach beſonderer Prüfung als jüngſter Sekondeleuſ
zu Frankfurt an der Oder in das 8. Infanterie=Regſſe
ein. Damals kommandierte General von der Marwitz die .
Kavallerie=Brigade, deſſen Gemahlin eine geborene Gräfin 9
war. Ich fand in dieſem Hauſe wohlwollende Aufnahme.
alte General gab dem jungen Leutnant eines Tages eine H0
keitslehre, die er nie wieder vergeſſen hat. Aufgefordert &
legen, wollte ich den Degen ohne weiteres in die Ecke ſtellen.
ein Im Vorzimmer, wenn ich bitten darf, mich rektiſſol
Ausnahmsweiſe früh gelangte ich zum Beſuche der Kriegsſl.

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in Berlin. Das Vermögen meiner Eltern war durch die Kiſ

und eine Reihe von Unglücksfällen verlorengegangen; i9.*
hne alle Zulage und mußte mich ſehr einſchränken."
In den Jahren 1836 bis 1839 weilte Moltke in der Tün.
viel zu wenig bekannt ſind ſeine Briefe und Reiſeſchilderyſe.
aus jener Zeit. Auch ſonſt ſchriftſtellerte er fleißig. Im 2
ang 1840 der Deutſchen Vierteljahresſchrift erſchien Mol
Aufſatz Die weſtliche Grenzfrage‟. Da leſen wir: Wenn Delle
land und Frankreich je miteinander abrechnen, ſo ſtehl. L
Soll auf ſeiner, alles Haben auf unſerer Seite. Nut
haben an Frankreich zu fordern, was es uns widerrecht.,
riſſen. Frankreich dagegen hat nichts von uns zu forder)
in Dorf, nicht einen Baum. Der Rhein iſt, wie Arndt kun
gut geſagt hat, Deutſchlands Strom, nicht Deutſchlands Gie
Ueber Napoleon I. urteilt er: Napoleon war eine voile
gehende Erſcheinung, Frankreich blieb. Mit Frankreich 9.
nochl
wir es ſchon vor Jahrhunderten zu tun, mit ihm werden bi
in Jahrhunderten zu tun haben. Als er im Jahre 1890 0
Worte über den erſten Napoleon ſchrieb, konnte er nicht O.

daß er ſelbſt von der Vorſehung dazu berufen ſein würde, Ne.
Jahre ſpäter das Kaiſertum des dritten Napoleon zu verbich.
Bitter klingt uns aus dieſer Schrift vom Jahre 184
KWort entgegen, das die Summe ſeiner geſchichtlichen Erſchede le
ſeinarnil Ber

enthält: Es iſt ein hartes Los, in Deutſchland Patriol Molttel
denn man wird vergeſſen. Erſt mit 41 Jahren hat ſich

[ ][  ][ ]

Fanfarenſignal.
Eröffnung durch den Reichsjugendführer.
Sied: Tritt heran Arbeitsmann, Text von Heinrich
Serſch, Melodie von Fritz Sotke geſungen von 3000
Mann ſtarkem Chor aus HJ)., DJ., BDM.
Rede: Reichsminiſter Dr. Goebbels.
Semeinſames Lied: Aufhebt unſere Fahnen, Text von
W. Zorg, Melodie von Fritz Sotke. Dazu ſpielen die
vereinigten Muſikzüge der Berliner Hitler=Jugend.
Unſprache des Führers.
Gemeinſames Lied: Vorwärts, vorwärts.
II.
4 10,00 hr: Feſtakt der Reichskulturkammer in der Staatsoper
iier den Linden.
der. Feſtakt wird über alle Sender übertragen.
Feſtliches Präludium von Richard Strauß. Es ſpielt
die Staatskapelle Berlin unter Leitung von Prof.
Clemens Krauß.
Anſprache des Präſidenten der Reichskulturkammer
Reichsminiſter Dr. Goebbels.
HJ.=Fanfare.
Verkündung des Buch= und Filmpreiſes 1934/35.
Die Verteilung des Buch= und Filmpreiſes wird auch
1i dieſem Jahre von Dr. Goebbels perſönlich vor=
genommen
.
Feſtliche Muſik. Finale (Paſſacaglia) aus der 4.
E=Moll) Symphonie von Joh. Brahms. Es ſpielt die
1Staatskapelle Berlin unter Leitung von Prof. Heger.

Süutng, 28. April 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Das Programm für den 1. Mai,
10 makionalen Feiertag des deutſchen Volkes.

Nr. 116 Seite 3

M 8,30-E80 Uhr: Jugend=Kundgebung im Luftgarten.
ſie, Kundgebung wird über alle Sender übertragen.

R
23,00 Uhr: Schlußappell der am Fackelzug beteiligten Formationen.
Marſchmuſik.
Rede des Preußiſchen Miniſterpräſidenten Reichsminiſter
General Göring.
Großer Zapfenſtreich.
Die Kundgebung wird über alle Sender übertragen,
Die Durchführung des nakionalen Feierkages.
DNB. Berlin, 27. April.
Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda
Dr. Goebbels hielt am Samstag im Reichsminiſterium für
Volksaufklärung und Propaganda eine Konferenz mit der
Organiſationsleitung des nationalen Feiertages des deutſchen
Volkes am 1. Mai unter Führung des Oberregierungsrats
Gutterer ab. In eingehenden Einzelbeſprechungen wurden nach
Vortrag der verantwortlichen Leiter die Maßnahmen erörtert
und endgültig feſtgelegt, die eine reibungsloſe Durchführung
und würdige Geſtaltung des 1. Mai gewährleiſten.
Im Anſchluß an dieſe Konferenz fuhr Reichsminiſter Dr.
Goebbels mit der Organiſationsleitung zum Tempelhofer Feld,
um dort am Ort der kommenden großen Maikundgebung die
organiſatoriſchen und baulichen Vorbereitungen ſowie die Auf=
marſchpläne
in Gegenwart von Vertretern der deutſchen Preſſe
zu prüfen.

Die Bekeiligung Jugendlicher an den Kundgebungen
am 1. Mai.
Die Aufmarſchleitung für den 1. Mai gibt bekannt, daß
Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr ſich nur an den Jugend=
kundgebungen
beteiligen. Soweit ſie Angehörige der Hitler=
jugend
ſind, marſchieren ſie bei ihren Formationen, während die
anderen durch die Schulen erfaßt werden.
Die Enkgelkzahlung an Heimarbeiter am 1. Mai.
Der Reichs= und preußiſche Arbeitsminiſter teilt mit:
Mir iſt mitgeteilt worden, daß Unternehmer vereinzelt
meine Empfehlung am 1. Mai den Heimarbeitern ein Entgelt
in Höhe von 4 v. H. des im Monat April erzielten Verdienſtes
zu ſichern, dadurch umgehen, daß ſie die Ausgabe von Heim=
arbeit
für den Reſt des Monats entgegen den geſchäftlichen
Erforderniſſen unterlaſſen. Dieſes Verfahren widerſpricht ſo
ſehr dem Gedanken der Arbeitsverbundenheit, die in der Feier
des 1. Mai zutagetreten ſoll, daß ich vor einem derartigen
Vorgehen dringend warne. Erfolgt im Monat April eine
weſentliche Minderung der Beſchäftigung, ſo muß erwartet
werden, daß dem empfohlenen Hundertſatz von 4 v. H. die
durchſchnittliche monatliche Beſchäftigung vom 1. Februar ab
zugrundegelegt wird.

III.

2,00)hr Staatsakt auf dem Tempelhofer Feld.
4e Veranſtaltung wird über alle Sender übertragen und
Ftallen Orten des Reiches werden Parallel=Kundgebungen
fdrchgeführt. Während der Veranſtaltung wer=
aeW
Ɨſhn die am 12. und 13. April gewählten Ver=
im
migk FHquensräte auf Führer und Volk von Dr.
über io kay feierlich verpflichtet.
den wich ᛋflan rechnet mit einer Geſamtbeteiligung von einer Mil=
hin
Volksgenoſſen. Ihr Aufmarſch ſoll um 11,00 Uhr be=
ſt
der c ſeoit ſein. Zwiſchen 11 und 11½ Uhr ziehen die Fahnen
u mn ud Standarten, von 11½11,55 Uhr die Ehrenformationen
caft B0 ei. Von 11,00 Uhr bis zum Eintreffen des Führers um
eine Ein /400 Uhr werden die Vereinigten Muſiker= und Trom=
ſperkorps
der Reichswehr unter Leitung des Heeresmuſik=
lärezienten
Prof. Schmidt und Geſangschöre unter dem
Trigentenſtab des Studienrats Hanns Mießner die Feſt=
gneinde
mit muſikaliſchen Darbietungen unterhalten.
adt ) ſAferdem werden während dieſer Zeit Geſchwaderflüge
Ip: Duftmacht ausgeführt.
00 ſyr. Ankunft des Führers. Der Führer ſchreitet die auf=

ttilllten Ehrenformationen ab. Chor, geſungen von 2500
Engern des Berliner Sängerbundes Lied des Volkes
dr Erdlen.
köffnungsanſprache: Reichsminiſter Dr. Goebbels.
Vor Wir von Heinrichs.
1Rpflichtung der Vertrauensräte durch den
Nicsorganiſationsleiter Dr. Ley.
Ib e des Führers.
Erit=Weſſel=Lied.
ſoser=Zapfenſtreich.
Du ſchland=Lied.
Suußwort: Bezirkswalter der Deutſchen Arbeitsfront
41P. Engel.
Sl der Kundgebung.
TV.
417,00 hüle: Empfang der Arbeiter=Delegationen aus dem Reich
w der Sieger aus dem Reichsberufsweitkampf der
atchen Jugend in der Reichksanzlei durch den Führer
ſwv Reichskanzler.
V.

Die deutſche Skaaksbürgerſchaft das höchſte Recht und der Skaatsbürgerbrief die werkvollſte Urkunde,
die ein Deutſcher in ſeinem Leben erwerben kann.
gung auf die deutſche Volksgemeinſchaft, das
Deutſche Reich und ſeine Führer verliehen wer=
* Das Mede heich und ſeine Burgrt.
den. Sie wird Unwürdigen oder Staatsfeinden abgeſprochen.

2130 ur: Fackelzug der Reichswehr, Marine, Flieger, Landes=
ſizei
, Schutzpolizei, SA., SS., Leibſtandarte Adolf
ſöiſer, NSKK., Feldjägerkorps, Arbeitsdienſt, PO., Deut=
Ichs Rotes Kreuz, Deutſcher Luftſport=Verband Techniſche
bhilfe, Bahnſchutz, Feuerwehr und NSDFB. ( Stahl=
en
) durch folgende Straßen Berlins zum Luſtgarten:
Anarſch der Spitze von Bülowſtraße, Ecke Potsdamer
äraße über Potsdamer Straße, Potsdamer Platz, Leip=
ſter
Platz, Leipziger Straße, Friedrichſtraße, Unter den
Aden, Schloßbrücke, Luſtgarten.

Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Die Neugeſtaltung und der Umbau des Reiches haben in den
vergangenen beiden Jahren ſehr große Fortſchritte gemacht. Was
früher, als man ſich noch den Kopf über Endlöſungen, Zwiſchen=
löſungen
und proviſoriſche Endlöſungen zerbrach, als ein Ding
der Unmöglichkeit erſchien, iſt im Dritten Reiche als eine Selbſt=
verſtändlichkeit
erfolgt. Die Gleichrichtung der Ver=
waltung
im Reich und in den Ländern iſt bereits ſo
weit gediehen, daß in Preußen beiſpielsweiſe alle Miniſterien
mit Ausnahme des Finanzminiſteriums in die Reichsverwal=
tung
eingebaut ſind.
Reichsinnenminiſter Dr. Frick hat in einer Un=
terredung
mit einem Vertreter der Berliner Nachtausgabe‟
eine Reihe von wichtigen Mitteilungen, über
den derzeitigen Stand, der Reform und über
ſeine weiteren Pläne, vornehmlich über die Ge=
ſtaltung
des Staatsbürgerrechtes, gemacht. Er
hat vor allem darauf hingewieſen, daß es ein Irrtum ſei, wenn
die Neueinteilung des Reiches in Gaue als das allein Weſent=
liche
betrachtet werde, und daß auch nicht an einem einzigen Tage
eine fertige Landkarte mit der neuen Gaueinteilung gezeichnet
und damit die Reichsreform abgeſchloſſen werden könne. So ein=
fach
liegen die Dinge nicht. Die Entwicklung ſoll ſich nicht
plötzlich, ſondern organiſch vollziehen. In Kürze wird ein
einheitliches Beamtenrecht für das geſamte
Reichsgebiet einen weiteren Fortſchritt bedeuten.
Auch die Staatsangehörigkeit wird grundlegend geändert.
Der entſcheidende Schritt von der Staatsbürgerſchaft zur Reichs=
bürgerſchaft
iſt ja bereits geſchehen. Eine Vorlage über die
Neugeſtaltung des deutſchen Staatsbürger=
rechts
wird im Reichsinnenminiſterium vorbereitet. An den
künftigen deutſchen Staatsbürger wird ein ſchärferer Maßſtab ge=
legt
werden als bisher. Die deutſche Staatsbürgerſchaft wird
in Zukunft nicht mehr allein durch die Geburt, durch einen ge=
wöhnlichen
Verwaltungsakt oder gar durch Zahlung einer Geld=
ſumme
erworben werden können. Sie iſt das höchſte Recht und
der Staatsbürgerbrief wird die wertvollſte Ur=
kunde
ſein, die ein Deutſcher in ſeinem Leben er=
werben
kann. Sie ſoll eine Ehre ſein, die ſich der
Deutſchſtämmige nur durch Dienſt an Volk und
Staat und nur durch Bewährung erwerben kann.
Sie wird jedem Deutſchen den Weg zu allen öffentlichen Aem=
tern
in Partei und Staat öffnen. Nur ihr Träger wird in den
Kampfformationen der Bewegung und als Waffenträger der
Nation in den Ehrendienſt des Volkes und Reiches eintreten
dürfen. Nur er allein wird das Wahl= und Abſtimmungsrecht
ausüben dürfen. Nach der Ankündigung des Miniſters ſoll die
deutſche Staatsbürgerſchaft in einem feier=
lichen
Akt und mit einer weihevollen Vereidi=

Der Sieg der neuen Sozialordnung.

Das Schlußergebnis der Vertrauensratswahlen liegt jetzt
vor. Die Wahlbeteiligung, die im vergangenen Jahre kaum 40
Prozent betrug, iſt in dieſem Jahre im Reichsdruchſchnitt auf
83 Prozent geſtiegen. In 70 060 Betrieben waren 7 147802 Ab=
ſtimmungsberechtigte
, von denen 6 539 289 zur Wahl gingen und
von ihnen haben 5 296 108 mit Ja geſtimmt.
Der Reichswahlleiter für die Vertrauensratswahlen, Claus
Selzner, hat in einer Beſprechung vor Preſſevertre=
tern
mit Recht darauf hingewieſen, daß dieſes Ergebnis
ein Bekenntnis zum Nationalſozialismus und
einen Erfolg der Deutſchen Arbeitsfront bedeutet.
Die Arbeitsfront als Gemeinſchaftsorgan hat ſich durchgeſetzt. Sie
hat die Liſten aufgeſtellt, nicht um einen Klaſſenkampf zu führen,
ſondern um den Gemeinſchaftsgedanken zum Siege zu verhelfen.
Die deutſchen Arbeiter haben erkannt, daß durch dieſe Arbeits=
front
praktiſche Arbeit im nationalſozialiſtiſchen Geiſte geſchaffen
wurde und haben ſich zu der neuen Sozialordnung bekannt. Da=
bei
hat ſich gezeigt, daß in den Betrieben, in denen die Arbeiter
zwar viel verdienen, aber ausgepumpt werden, die Ergebniſſe
am ſchlechteſten ſind, ein Beweis dafür, daß die Sehnſucht der
Arbeiter nicht nach dem großen Verdienſt allein, ſondern auch
nach einer geregelten Arbeit geht.
Selzner macht darauf aufmerkſam, daß man im Ausland der
Wahl eine ſehr große Bedeutung beigemeſſen habe. In Prag
hatten Kommuniſten und Sozialdemokraten eine Vereinbarung
getroffen, um eine Einheitsfront für dieſe Wahl zuſtande zu brin=
gen
. Das Ergebnis iſt geweſen, daß in keinem einzigen Betrieb
auch nur der Verſuch gemacht wurde, eine andere Liſte einzu=
reichen
. Bei denen, die auch diesmal nicht zur Wahl gegangen
ſind, kann man nicht von Wahlſabotage ſprechen, ſondern nur
von einer noch nicht überwundenen Indifferenz gegenüber allen.
politiſchen Vorgängen. Die nächſte Aufgabe wird es nun ſein, in
den Betrieben, deren Wahlergebniſſe ſchlecht ſind, den Urſachen
nachzugehen und Wandel zu ſchaffen, damit ſie bei der kommen=
den
Vertrauensratswahl beſondere Ergebniſſe bringen. Es zeigt
ſich aber jetzt ſchon mit aller Deutlichkeit, daß der Teil der Ar=
beiterſchaft
, der früher zu den ſtärkſten Gegnern des National=
ſozialismus
gehörte, heute einer ſeiner feſteſten Bollwerke ge=
worden
iſt.
Wenn man ſich vergegenwärtigt, daß weder Italien noch
Sowjetrußland es bisher gewagt haben, die ſchaffenden Menſchen
in der Oeffentlichkeit in dieſer Form Stellung nehmen zu laſſen,
dann ergibt ſich aus dieſer Gegenüberſtellung allein ſchon, welche
Tiefenwirkung der geiſtige Umbruch bei uns im Verhältnis zu
den anderen Ländern gehabt hat.

Herloßther war faſt 26 Jahre älter als ſeine Braut Marie Burt.
oſe Mach nähriger Brautzeit wurde am 20. April 1842 die Hochzeit
n0 gefeiertDre Briefe Moltkes an ſeine Braut und Gattin gehören,
nen Awie d4/Bismarcks, zu den ſchönſten Beſitztümern des deutſchen
Geue Volkess in glücklichſter, leider kinderloſer Ehe blieben die beiden
nhe Watter/ 6 Jahre lang verbunden. Am Weihnachtsabend des
i Pahreg 368 ſtand Moltke am Sterbebett ſeiner geliebten Frau,
ich ſpüdie nustein Alter von 42 Jahren erreicht hat. Immer wieder
beſchäfüt ſich der Schlachtendenker mit dem allzu frühen Verluſt
oo der gezllbten Lebensgefährtin. Seine Frau und er waren mit
un dem cmrikaniſchen Geſandten Bancroft eng befreundet. Ihm
zumagte nach innigen Worten der Liebe und der Bewunderung
ſfür dies Ferſtorbene: Ich muß jetzt gerade denken, ob es nicht
i Eine Gnde. Gottes iſt, daß er ſie mir jetzt genommen hat. Sehen
Sie, maa meiner Meinung iſt ein Krieg mit Frankreich unaus=
Güſbleiblü=c was immer der Vorwand ſein wird. Geſetzt den Fall,
uſnſwir umkliegen das würde ſie nie überlebt haben. Der Gram
wim ihuelandes Schmach würde ihr Herz gebrochen haben. Nein,
ſchein, düwürde noch ſchwerer zu tragen geweſen ſein!
Aulddieſer Krieg kam! Am 18. Juli 1870 ſchreibt er: Der
geuchloſſee lbenteurer von Boulogne hetzt zwei Völker aufeinan=
ſoer
, urnſerne dynaſtiſchen Intereſſen, wenn möglich, zu retten.
Wie iſt: Krieg gerechter geführt worden, als dieſer von unſerer
Seite, .10 ſo hoffen wir auf Gottes Beiſtand. Aber ſeine Wege
ind nnc unſere Wege, und in der Weltentwicklung
uhr ſauch durch verlorene Feldzüge zum Ziel.
Malles Briefe, Schriften und Tagebücher zeigen uns den
handenmMoltke, nicht den Moltke, den Meiſter der Strategie,
ſonderrr en gefühlvollen, feinſinnigen Menſchen! Sein Takt=
gefühl
, ſin, zartſinniges Empfinden, hat am ſchönſten in ſeinem
ſ0 wen bekannten Wort Ausdruck gefunden: Die wahre Höf=
ſtichkeitt
ud der feinſte Weltton iſt die angeborene Freundlichkeit
eines ülwollenden Herzens.
Eshf eine wunderbare Fügung, daß die drei großen Pala=
dine
urmſes alten Kaiſers: Bismarck, Roon und Moltke, ſo tief
unnerlilcempfindende Männer geweſen ſind, Meiſter der Sprache
0o deßfeder, wie ſie ſelten einem Volk geſchenkt werden!
Dr. Ludwig Roth.
Fykritik mit roter Tinte, ſo heißt der Titel eines witzigen
und dogehr ernſthaften Aufſatzes aus dem Maiheft der neuen
Ainie. 2m B=ildmaterial neuer Filme zeigt die neue linie in Bei=
Apiel uuGbegenbeiſpiel, was ein guter und was ein ſchlechter Ge=
ſchichtsszſiteratur
= oder Unterhaltungsfilm iſt. Aus dem übrigen
vielfäluhin Inhalt des Heftes ſeien noch zwei größere Veröffent=
Lichung Aneſ onders hervorgehoben: Die 12 preisgekrönten Bildniſſe
aus derg rßen photographiſchen Wettbewerb. Frau und Schmuck
hund digs inende vierfarbige Tafel, auf der ſich die 4 Ecken eines
MMuſters ſitleins wie im Rundgang um den Beſchauer drehen.

Eine Szene aus Arabella

die heute abend im Großen Haus des Heſſiſchen Landestheaters
unter der Leitung ihres Komponiſten Dr. Richard Strauß zur
Aufführung kommt. Unſer Bild zeigt Maria Reining (Arabella)
(Photo: Gießinger.)
und Heinrich Blaſel (Mandryka).
Ehrenvolle Berufung eines deutſchen Gelehrten
durch die kürkiſche Regierung.
DNB. Heidelberg. Der Direktor der Hygieniſchen Uni=
verſität
Heidelberg, Profeſſor Dr. Emil Gotſchlich, erhielt vom
türkiſchen Miniſterium für Hygiene und ſoziale Fürſorge einen
Ruf als Direktor des Zentral=Hygiene=Inſtituts in Ankara. Der
Gelehrte wird die ehrenvolle Berufung der türkiſchen Regierung
annehmen.

Großes Haus. Samstag, den 27. April 1935.
Wolfgang Amadens Mozark: Figaros Hochzeit.
Neue Einſtudierung und Ausſtattung.
Figaros Hochzeit war eine wirkliche Feſtgabe für die Feſt=
woche
unſeres Landestheaters. Das wundervolle Werk, eines der
genialſten der deutſchen Opernliteratur, kam in einer mit größ=
ter
Sorgfalt und Liebe vorbereiteten Aufführung heraus. Als
wir Meiſter Richard Strauß in der Intendantenloge ſahen, war
es uns, als ob dieſe Aufführung auch eine beſondere Ehrung für
den genialen Komponiſten und Dirigenten ſei, denn Figaros Hoch=
zeit
gehörte ſtets zu ſeinen Lieblingswerken, und ich habe Ber=
liner
Aufführungen unter ſeiner Leitung erlebt, in denen man
kaum zu atmen wagte, ſo fein und ſchön war alles. Richard
Strauß wird, aber ſicher auch viel Freude an unſerer Feſt=
vorſtellung
gehabt haben, denn ſie war in der muſika=
liſchen
Ausführung und in der Spielleitung ausgezeichnet,
belebt. Das Werk wurde in einer Ueberſetzung gegeben,
die geſchickt die ältere deutſche Faſſung verbeſſert, ohne zu originell
ſein zu wollen. Das Bühnenbild war neuartig und kühn. Es ge=
hörte
ſchon recht viel Phantaſie dazu, um das Schloß der beiden
erſten Akte zu ergänzen und ſich unter dieſen pleine air=Gemächern
wirkliche Innenräume vorzuſtellen. Andererſeits waren Linienfüh=
rung
und Flächenſchwung der Dekorationen ſo fein der Muſik ange=
fühlt
, daß man ſich wirklich in den Spätbarockgeiſt verſetzt fühlte.
Ganz beſonders gefiel das letzte Bild mit dem faſt an japaniſche
Tapetenbilder erinnernden Pinienhain. Dieſem von Max Fritzſche
entworfenen Bühnenbild entſprach die flüſſige Spielleitung von
Bruno Heyn. Bei einem ſo wundervollen Meiſterwerk iſt alles
von Vorteil, was ſich der Muſik anſchmiegt und ſie unterſtreicht,
alles ſtörend, was von ihr ablenkt und Bedeutung für ſich ge=
winnen
will. Sehr ſchön wars das reiche Leben auf der
Bühne, das auch bei den meiſt jungen Künſtlern ich denke
daran, wie der große Sänger Knüpfer in Berlin zuletzt faſt
nur noch ſang, und nicht mehr ſpielte ſehr viel Gegenliebe
fand. Gerade die inhaltlich komplizierteren Szenen, die mit
dem Pagen auf dem Seſſel, das große Finale des 2. Aktes, die
Gerichtsſzene und das letzte Finale waren ausgezeichnet aus=
gearbeitet
. An einigen Stellen wurde allerdings ſo ſtark
pointiert, daß das Publikum mit lautem Gelächter quittierte,
und das ſcheint uns jedesmal ein Zeichen für eine gewiſſe
Uebertreibung zu ſein.
Ueber das Muſikaliſche
wir morgen

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 116

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 28. April 1935

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Darmſtadt: Keil. Johannette Katharine, geb
Meinhardt, Ehefrau des Hilfsarbeiters, 52 J.
Zahn, Joſeph. Elektromonteur, verheiratet,
31 Jahre.
Leeheim: Winter, Marie, geb. Schäfer, Ehefrau
des Landwirts und Wagners, 49 Jahre.
Mörfelden: Cron II., Johannes, Maurer, Wit=
wer
, 66 Jahre.

Statt Karten.
Dankſagung.
Für die unendlich vielen Beweiſe herzlicher Anteilnahme
an dem ſchmerzlichen Verluſte, den wir durch das plötz=
liche
Hinſcheiden unſeres unvergeßlichen, teueren Ent=
ſchlafenen
erlitten, danken herzlichſt in tiefer Trauer
Elſa Göttmann, geb. Heil
(4021
und Angehörige.
Reichelsheim i. Odw., 26. April 1935.

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Samstag früh 5½ Uhr entſchlief wohlver=
ſehen
mit den hl. Sterbeſakramenten mein
guter Mann, mein lieber, guter Vater,
Sohn, Bruder, Schwager und Onkel
Herr Joſef Zahn
im blühenden Alter von 31 Jahren.
Im Namen aller trauernden Hinterbliebenen:
Frau Lotte Zahn, geb. Mink
und Kind Hans.
Darmſtadt (Ahaſtr. 22), den 27. April 1935.
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ſmntag, 28. April 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

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ierarhes

nfertigun
Polſte
ſeder An

ZAuus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 28. April 1935
20 Reichsſtathalter in Heſſen / Landesregierung.
Perſonalnachrichten.
Ernannt wurden unter Berufung in das Beamtenverhältnis
deeönuptwachtmeiſter der Schutzpolizei a Pr. Georg Bauer
in uepertheim mit Wirkung vom 1. März 1935 zum Haupt=
wurreiſter
der Sck

EHedigt iſt eine Lehrerſtelle für einen katholiſchen Lehrer
auße Volksſchule in Sörgenloch, Kreis Mainz. Eine ſchöne
Dütwohnung iſt vorhanden. Bewerber müſſen ſeit mindeſtens
aat Jahren die Prüfung abgelegt und eine Anwärterdienſtzeit
vsmyendeſtens fünf Jahren zurückgelegt haben.
Inn die bildenden Künſtler des Kreisgebiekes
Darmſtadt!
r 1. Mai, der Tag des geſamten ſchaffenden deutſchen Vol=
kels
ſied ein ſpontanes Bekenntnis zum Nationalſozialismus und
zuſmbreiche Adolf Hitlers werden.
dies Erleben in künſtleriſcher Faſſung darzuſtellen und zu
gezſit n, rufen wir die Künſtler des Kreisgebietes auf.
die Werke, die ſo am 1. Mai und im Zuſammenhang damit
entſhen, ſollen in einer ſpäter ſtattfindenden Ausſtellung dem
geſaten Volke zugänglich gemacht werden.
D Arbeiten, die zu dieſer Ausſtellung gelangen ſollen, bitten
wmilis zum 25. Mai auf der Kreisdienſtſtelle der NS.=Gemein=
Kraft durch Freude. Bismarckſtraße 19, anzumelden.
Heil Hitler!
Der Kreisleiter: Wamboldt.
Keine Poſtzuſtellung am 1. Mai!
Im 1. Mai, dem Feiertag der nationalen Arbeit ( Reichs=
gack
tom 10. April 1933) findet abgeſehen von der Eilzuſtel=
lulc
keine Poſtzuſtellung ſtatt. Perſonen, Firmen und Behör=
deindie
ihre Sendungen nicht regelmäßig beim Poſtamt abholen,
abuedoch die für ſie bis 7 Uhr morgens eingegangenen Sendun=
geiſu
erhalten wunſchen, haben Gelegenheit, dieſe ausnahms=
wat
vormittags in der Zeit von 7 bis 9 Uhr beim Poſtamt 1
inr ½ Rheinſtraße, bzw. für Pakete beim Poſtamt 2 am
BFwhpf abzuholen. Es iſt jedoch, um auch dem Poſtperſonal in
muſäſſt weitem Umfang die Arbeitsruhe und die Teilnahme an
ſick zur him deun ſrranſtaltungen des 1. Mai zu ermöglichen, erwünſcht, wenn
van ſex außergewöhnlichen Abholung nur inſoweit Gebrauch ge=
man
wird, als dafür ein tatſächliches Bedürfnis beſteht. Fer=
en
mit hy neisrachtet es das Poſtamt um im Falle dieſer außergewöhn=
liolhe
Abholung längeres Warten bei der Nachfrage nach Sen=
dun
zu vermeiden für zweckmäßig und bittet, daß diejeni=
geſtdie
von der gebotenen Gelegenheit Gebrauch machen wollen,
eselim. Poſtamt bis ſpäteſtens 30. April, vormittags, ſchriftlich
miltilen.
Goldene Hochzeit. Am 2. Mai feiern langjährige Abonnen=
Oil teile: Darmſtädter Tagblatts, Herr Albert Matz und ſeine
Fu0 Luiſe, geb. Langsdorff, Wilhelm=Gläſſing=Straße 36, ihre
Gaylne Hochzeit. Frau Matz iſt eine Enkelin des Volkslieder=
Küworniſten Pfarrer Peter Müller von Staden, deſſen Denkmal
inrſſr Burg zu Friedberg ſteht. Wir wünſchen dem Jubel=
pai
alles Glück für die Zukunft!
9y/ Stadtmuſeum im Pädagog. Das Muſeum und die Aus=
ſtelilre
Heſſen=Naſſauer Handweberei und =Stickerei, die ſich
eiug iegen Zuſpruchs erfreuen, ſind am Sonntag dem 28. April,
ſout 113 Uhr, geöffnet. An dieſem Tage wird eine geprüfte
Wl=heiſterin, Fräulein Grete Koch, Spinnen und Weben prak=
tiſ
=varrführen. Auch die Töpferei wird wiederum im Betrieb
gezlit. Eintritt frei.
ie evangeliſchen Gemeinden Darmſtadts geben bekannt, daß
Sulanfängerandachten am Dienstag, 30. April,
flr Stadtkirche, Stadtkapelle, Martinskirche, Schloßkirche und
mneskirche jeweils vormittags um 8 Uhr, in der Paulus=
kif
=und Petruskirche um halb 9 Uhr im Paul=Gerhardt=Haus
uvh)Uhr ſtattfinden. Die Gottesdienſte zum Tag der
itonalen Arbeit ſind in ſämtlichen Kirchen Darm=
d
)t ſür Mittwoch. 1 Mai, vormittags 8 Uhr, angeſetzt.

Nr. 116 Seite 5

Heſſiſches Landestheater Darmſtadt.
GROSSES HAUS
Anfang 19.30 Uhr. Ende nach 2300 Uhr. Außer
Miete (Wahlmieten und Gutſcheine nicht gültig).
Unter der Leitung des Komponiſten
pril
Dr. Richard Strauß: Arabella. Gäſte: Rei=
ning
, Krauß, Strack, Herrmann

Anfang 19.30, Ende 22.45 Uhr. Hauptmiete A,
21. Vorſtellung. Der tolle Chriſtian, Drama von
heodor Haerten.
Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. Hauptmiete C,
22. Vorſtellung. Figaros Hochzeit, komiſche Oper
von W. A. Mozart.
KLEINES HAUS

Anfang 19.30 Uhr Ende gegen 21.45 Uhr. Deutſche
Sosutag,
Bühne H (11. Vorſtellung), Zuſatzmiete X. Ein
Aprit Kerl, der ſpekuliert. Komödie v. Dietrich Eckart.
Anfang 20.00, Ende 22.15 Uhr. Kraft durch
Maht4s,
Freude (geſchloſſene Vorſtellung). Die Freunde
Alpril von Salamanca, komiſche Oper von Frz. Schubert.
Anfang 20.00, Ende 22.15 Uhr. Kraft durch
Frautg
Freude (geſchloſſene Vorſtellung). Die Freunde
2 Mar von Salamanca, komiſche Oper von Frz. Schubert.
Inſſarbereitung: Friedemann Bach, Oper von Paul
cagner. Hier ſind Gemſen zu ſehen, Volkskomödie von
(arnund Graff.
eſäſches Landestheater. Die Feſtwoche des Heſſiſchen Lan=
dessſtaters
die wie ſich jetzt ſchon feſtſtellen läßt in der
en Widerhall ge=

Chldlt e Krauß. Magda Strack und Theo Herrmann gewonnen.
inn niteren Hauptpartien ſind Martha Liebel, Lea Piltti, Bernd
All Rhfff, Heinrich Blaſel, Karl Köther, Joachim Sattler und
Heimch Schlüter gewonnen. Die Spielleitung hat Dr. Bruno
Heuch Im Kleinen Haus findet eine Vorſtellung der Komödie
E./Kerl, der ſpekuliert, von Dietrich Eckart in der
Innſſtierrung von Heinz Stieda und Werner Lergen ſtatt. Die
Hatuolllen ſpielen Beatrice Doering, Käthe Gothe. Elli Hall,
Hil Mand Wahry, Anton Gaugl, Ludwig Linkmann, Fritz Luther,

11 Iſr, ſpricht im Roten Foyer des Großen Hauſes Dr. Hans
R+Yoſen=Berlin über Weſen und Aufgaben der heutigen
Thlrr ritik. Dieſer Vortrag iſt öffentlich und findet bei freiem
Eiymett ſtatt.
orgen Montag beginnt im Heſſiſchen Landestheater der
Vosſurknuf für die beiden Gaſtſpiele der kommenden Woche: das
Enhehleegaſtſpiel von Käthe Dorſch am Freitag, den 3. Mai,
unh? ie Aufführung von Lohengrin am Sonntag, 5. Mai, in
dem ianz Völker von der Staatsoper Wien die Titelpartie
ſinig Käthe Dorſch wird die Hauptrolle in der Komödie Him=
mei
! Erden von Jochen Huth ſpielen, deſſen Spielleitung
Eraſt e gal hat. In weiteren Hauptrollen ſind Harry Liedtke,
LyNute Chriſtann, Otto Schmöle, Thilde Ondra, Franz Son=
dim
und Robert Thiem beſchäftigt.

Der .Mat ii Barmſtael.

Aufmarſch=Ordnung
für die beiden Feſtzüge am 1. Mai 1935.
Die Aufmarſch=Leitung hat die SA. Aufmarſchleiter: Standar=
tenführer
Pg. Unger.
Feſtzüge: Angetreten wird in 2 Zügen, und zwar: Zug 4
ſteht um 9.30 Uhr am Marienplatz, rechter Flügel Ecke Neckar=
und Hügelſtraße. Zug B ſteht um 9.15 Uhr in der Bismarckſtraße,
die Spitze Ecke Frankfurterſtraße, angetreten. Marſchiert wird in
Zwölferreihen.
Die Unterteilung erfolgt nach Reichsbetriebsgemeinſchaften.
Innerhalb der Reichsbetriebsgemeinſchaftsgruppen marſchieren
die Betriebe in ſich geſchloſſen.
An den Aufmarſchplätzen ſind SA.=Führer und =Männer für
den Ordnungsdienſt eingeteilt. Den Anordnungen dieſer Männer
iſt unbedingt Folge zu leiſten.
Die Betriebsführer und Vertrauensräte (ohne Stellvertreter)
treten in einer eigenen Kolonne an die Spitze des Zuges B und
nehmen auf dem Exerzierplatz vor der Tribüne Aufſtellung wäh=
rend
die ſtellvertretenden Vertrauensräte mit der übrigen Gefolg=
ſchaft
marſchieren.
An der Spitze jeder Gefolgſchaft marſchiert ein vom Betriebs=
führer
für den Marſch als Ordner beſtellter ſtellvertretender Ver=
trauensmann
.
Jüdiſche Betriebsführer und Gefolgſchaftsmitglieder nehmen
am Marſch und an der Kundgebung nicht teil.
Die Mitglieder jeder Gefolgſchaft treten geſchloſſen an, alſo
auch die außerhalb Darmſtadts wohnenden Gefolgſchaftsmitglieder.
Die Anordnung des Frauenamtes der DAF. vom 9. Februar
1935 wird teilweiſe für den 1. Mai außer Kraft geſetzt. Jüngere
Frauen marſchieren am Schluß eines jeden Betriebes in ſich ge=
ſchloſſen
mit, während Frauen über 40 Jahre und Mütter von der
Teilnahme ausgenommen ſind.

Alle Schaffenden tragen am 1. Mai dieſe Plakette.
Die Züge ſtellen ſich wie folgt auf:
Zug 4:
Aufſtellung Marienplatz. Kapelle der Standarte 115. SA.=
Führung, Feldzeichen und Fahnengruppe der Standarte 115. Ehren=
block
der Standarte 115, Fahnengruppe der PO., Der Kreisleiter,
Stab der Kreisleitung. Kapelle Buslau, Ehrengruppe der Poli=
zei
, Fahnengruppe der RBG. 6. 4 und 5.
Gruppe 1: Führung: RBG.=Walter Pg. Adorf. RBG. 6
Eiſen und Metall, RBG. 4 Bau, RBG. 5 Holz, Ehrengruppe der
HJ., des Jungvolks und BDM. mit Fahnenabordnungen.
Gruppe 2: Fahnengruppe der RBG. 12 2 3, 8 und 9,
Führung: Pg. Bernius, RBG. 12 Banken und Verſicherungen,
RBG. 2 Textil, RBG. 3 Bekleidung, RBG. 8 Druck. RBG. 9
Papier.
Gruppe 3: Fahnengruppe der RBG. 17, Führung: RBG.=
Walter Pg. Schmidt. RBG. 17 Handel. Spielmannszug der
Teno und Ehrenabteilung.
Gruppe 4: Führung: Frl. Wags, RBG. 19 Hausgehil=
finnen
.
Gruppe 5: Fahnengruppe, Führung: RBG.=Walter Pg.
Leß, RBG. 18 Handwerk, Fahnengruppe des Kyffhäuſerbundes,
Kapelle der NSKK. und Ehrenabteilung der NSKK. Schluß
des Zuges A.
Die Gruppen 1 bis 5 des Zuges A verſammeln ſich wie folgt:
Gruppe 1: (RBG. 6, 5 und 4): 9 Uhr auf dem Steubenplatz vor
dem alten Bahnhof und ſtehen ſpäteſtens 9,30 Uhr in der
Saalbauſtraße. Spitze Sandſtraße.
Gruppe 2: (RBG. 12, 3. 2. 8, 9) ſammeln ſich um 9 Uhr in der
Hügelſtraße Spitze Marienplatz.
Gruppe 3: (RBG. 17 Handel), und zwar ſämtliche Fachgruppen;
Großhandel, Einzelhandel. Handelsvertreter und Geſchäfts=
reiſende
ambulantes Gewerbe, Gaſtſtättengewerbe, kaufmänni=
ſches
Hilfsgewerbe und Haus= und Grundſtücksverwaltung tre=
ten
um 9 Uhr auf dem Marktplatz an und ſtehen um 9,30 Uhr
in der Hügelſtraße Spitze Saalbauſtraße, weſtliche Richtung.
Gruppe 4: Hausgehilfinnen ſtehen um 9.15 Uhr auf dem Marien=
platz
.
Gruppe 5: (RBG. 18 Handwerk) ſammeln ſich um 8.45 Uhr auf
dem Paradeplatz und ſtehen um 930 Uhr in der Sandſtraße,
Spitze Saalbauſtraße, weſtliche Richtung.
Zua B:
(Aufſtellung Bismarckſtraße, Spitze Frankfurterſtraße.)
Kapelle des Freiw. Arbeitsdienſtes, Führung des Arbeits=
dienſtes
Ehrenabteilung des Arbeitsdienſtes, Kreiswalter der
DAF. Pg. Zachow Stab der Kreiswaltung, Fahnengruppe der
RBG 7. 1 14, 16 und 15, Betriebsführer und Vertrauensmänner
ſämtlicher Betriebe (ohne Stellvertreter).
Gruppe 1: Führung RBG.=Walter Pg. Müller, RBG. 7
Chemie. RBG. 1 Nahrung und Genuß, RBG. 14 Landwirtſchaft
und Reichsnährſtand. RBG. 16, Stein und Erde, RBG. 15 Leder.
Gruppe 2: Fahnengruppe der RBG. 10 und 13. Führung:
RBG.=Walter Pg. Jox, RBG. 10 Verkehr und öffentliche Be=
triebe
RBG. 13 freie Berufe.
Gruppe 3: Fahnengruppe der Studentenſchaft, Hochſchule
und Fachſchule, NS.=Lehrerbund. Beamte der Reichsbehörden, Be=
amte
der Landesregierung, Beamte der Kommunalbehörden ( ſo=
weit
ſie nicht in Gruppe 2 erſcheinen) Meliorationsarbeit und
Siedlungsprogramm. Ehrenabteilung der SS. Schluß des
Zuges B.
Die Gruppen 13 des Zuges B verſammeln ſich wie folgt:
Betriebsführer und Vertrauensmänner, Bismarckſtraße. Spitze
Haus der Arbeit, und zwar um 9 Uhr.
Gruppe 1: RBG. 7, Chemie: E. Merck, Wendelſtadtſtraße. Ecke
Bismarckſtraße, Röhm u. Haas. Fuchsſtraße, Spitze Bismarck=
ſtraße
(zwiſchen Lagerhaus= und Bismarckſtraße);
um 9 Uhr; alle übrigen Betriebe der RBG. 7: Fuchsſtraße,
zwiſchen Bleichſtraße und Bismarckſtraße.
RBG 1 Nahrung und Genuß, RBG. 14 Landwirtſchaft und
Reichsnährſtand, RBG. 16 Stein und Erde RBG. 15 Leder,
um 9 Uhr Kaſinoſtraße, Spitze Bismarckſtraße.
Gruppe 2: RBG. 10: Verkehr und öffentliche Betriebe verſammeln
ſich um 9 Uhr in der Weiterſtädterſtraße, Spitze Bismarckſtraße.
in folgender Reihenfolge: (ſämtliche Beamten, Ange=
ſtellten
und Arbeiter): Heag, ſämtliche ſtädt. Betriebe,
auch Hoch= und Tiefbauamt, Schutzpolizei Techniſche Hochſchule,

Landesvermeſſungsamt, Speditionen. Güter=, Nah= und Fern=
verkehr
. Poſtamt 1 und 2. Telegraphenamt. Telegraphenbau=
amt
, Wagenwerk. Bahnmeiſterei Darmſtadt=Nord, Lokwerk,
Güterabfertigung. Gepäckabfertigung, Hauptbahnhof. Oberbau=
Hauptlager, Stellwerksbahnmeiſterei. Bahnmeiſterei Darmſtadt=
Hauptbahnhof, Verkehrskontrolle 1 und 2, RBG. 13: freie Be=
rufe
, desgleichen wie RBG. 10, Landestheater. Lichtſpielthea=
ter
, Stadtkrankenhaus Eliſabethenſtift. Herz=Jeſu=Hoſpital,
Aerzteſchaft, Künſtler, Rechtsweſen. Wirtſchaftswiſſenſchaft.
Gruppe 3: um 9 Uhr Feldbergſtraße, Spitze Bismarckſtraße.
Marſchweg des Zuges 4: Neckarſtraße, Rheinſtraße, Markt=
platz
, Ludwigſtraße, Ludwigsplatz, Schulſtraße, Kapellſtraße, Nie=
der
=Ramſtädterſtraße, Roßdörferſtraße, Wienerſtraße, Heinrich=
ſtraße
. Karlſtraße, Hermannſtraße. Heidelbergerſtraße. Eſcholl=
brückerſtraße
. Holzhofallee. Exerzierplatz.
Marſchweg des Zuges B: Frankfurterſtraße, Landwehrſtraße,
Liebigſtraße, Pallaswieſenſtraße, Schuknechtſtraße Dietrich= Eckart=
platz
, Liebfrauenſtraße. Kranichſteinerſtraße. Heinheimerſtraße,
Alexanderſtraße, Paradeplatz, Rheinſtraße, zum Exerzierplatz.
Arbeits= und Kriegsinvaliden: Treffpunkt Paradeplatz um 11
Uhr Transport nach dem Exerzierplatz durch die NSKK. Sitzplätze
daſelbſt an der Tribüne vorhanden.
Kleidung: (für die Arbeitsfrontmitglieder) DAF.=Feſtanzug
oder dunkler Anzug mit DAF.=Mütze oder Berufskleidung, DAF.=
Abzeichen, Feſtabzeichen des 1. Mai. Das Mitführen von Stök=
ken
und Schirmen ſowie das Rauchen im Zuge iſt unterſagt.
Schilder: Es werden von der DAF. für die einzelnen Reichs=
betriebsgemeinſchaften
Schilder bereitgeſtellt. Das Mitführen von
ſonſtigen Schildern außer Transparenten, die auf die Bedeutung
des 1. Mai hinweiſen, iſt verboten. Ebenſo iſt es unterſagt. Be=
rufskleidung
zu tragen, an welcher irgendwelche Firmenzeichen zu
ſehen ſind. Insbeſondere iſt jegliche Reklame in den Feſtzügen un=
terſagt
.
Feſtwagen ſind bis ſpäteſtens Dienstag abend. 17 Uhr, der
Kreispropagandaleitung zu melden.
Kapellen und Spielmannszüge: Die Leiter ſämtlicher Kapel=
len
und Spielmannszüge, auch der Werkskapellen wollen ſich zu
einer Beſprechung am Montag, den 29. April 1935, abends 19 Uhr.
im kleinen Saal des Hauſes der Arbeit. Bismarckſtraße 19, ein=
finden
.
Auswärtige Ortsgruppen: Auswärtige Ortsgruppen begehen
den Tag der nationalen Arbeit in ähnlicher Weiſe wie in Darm=
ſtadt
. Insbeſondere iſt allen Ortsgruppenleitern zur Pflicht ge=
macht
, mit den geſamten Volksgenoſſen gemeinſam den Staatsakt
von Berlin durch Gemeinſchaftsempfang abzunehmen.
Der Nachmittag iſt den deutſchen Volksgenoſſen freigeſtellt und
ſollen möglichſt alle ſich bei frohem Spiel, Muſik und Tanz ver=
einen
.
Heil Hitler!
Der Kreisleiter, (gez.) Wamboldt.

Programmfolge

anläßlich des Tages der Nationalen Arbeit am 1. Mai 1935
in Darmſtadt.
Dienstag, den 30. April 1935, abends 20 Uhr, im Städt. Saalbau,
Darmſtadt:
Muſikaliſche Zeierſtunde
als Auftakt für den Tag der Nationalen Arbeit nach folgendem
Programm:
Heilige Arbeit (Gemiſchter Chor) von Bernd Zeh.
2. Anſprache des Kreiswalters der DAF., Pg. Zachow
3. Drei Männerchöre: a) Der Bauer von Karl Grim;
b) Lied der Bauleute von Karl Schüler; c) Spruch der
Erde von Karl Grim.
Pauſe.
4. Arbeiterkantate für Männer= Frauen= und Knabenſtim=
men
von Bernd Zeh mit Einzelinſtrumenten: a) Stimme
der Arbeitsloſen; b) Arbeit; 8) Arbeitervolk; 0) Vom
vielerlei Dienſt; e) Volk im Morgenrot,
Mitwirkende: Der Städtiſche Chor der Akademie für
Tonkunſt und Mitglieder der Chorgemeinſchaft Darmſtadt der
Männerchor und Gemiſchte Chor der Liedertafel, Jungvolk. Mit=
glieder
des Muſikzuges der SA.=Standarte 115.
Leitung: Bernd Zeh und Karl Grim.
Karten zum Preiſe von 0.50 RM. zu haben bei: Kraft
durch Freude, Bismarckſtr. 19; Akademie für Tonkunſt, Eliſa=
bethenſtraße
34½, ſowie bei den Amtswaltern der DAF.
Mittwoch, den 1. Mai 1935.
6.00 Uhr: Wecken in allen Straßen der Stadt durch ſämtliche zur
Verfügung ſtehenden Kapellen.
7.00 Uhr: Antreten der Jugend zur Uebertragung der Jugend=
kundgebung
unter Führung der HJ. (nach beſonderem
Programm).
7.308.30 Uhr: Programm der Hitler=Jugend:
. Pauken und Hammerrhythmus.
2. Eröffnungsſignal mit Fanfaren und Trommeln.
3. Kernſpruch.
4. Fanfarenmarſch.
5. Lied: Dröhnend fallen die Hämmer
6. Anſprache des Führers des Bann 115. Unterbannführer
Martin Freudenberg.
7. Sprechchor: O Land,
8.309.30 Uhr: Uebertragung der Jugendkundgebung aus dem
Luſtgarten in Berlin mit folgendem Programm;
Fanfarenſignal.
2. Eröffnung durch den Reichsjugendführer.
3. Lied: Tritt heran. Arbeitsmann
4. Rede: Reichsminiſter Dr. Goebbels.
5. Gemeinſames Lied: Aufhebt unſre Fahnen.
6. Anſprache des Führers
7. Gemeinſames Lied: Vorwärts, vorwärts,
8. Der Reichsjugendführer bringt auf Volk und Führer ein
dreifaches Sieg=Heil aus.
Anſchließend: Ehrung der Sieger aus dem Reichsberufswettkampf
in Darmſtadt.
9.15 bzw. 9.30 Uhr: Antreten zu den Feſtzügen nach beſ. Programm.
11.30 Uhr: Eintreffen der Feſtzüge auf dem Exerzierplatz; gegebe=
nenfalls
Chorſingen des Sängerbundes, Sprechchor des
Arbeitsdienſtes.
12.00 Uhr: Eröffnung der Kundgebung durch den Kreisleiter Pg.
Wamboldt und Beginn der Uebertragung des
Staatsaktes auf dem Tempelhofer Feld
12.10 Uhr: Eintreffen des Führers auf dem Tempelhofer Feld.
12.1012.15 Uhr: Chor: Lied des Volkes.
12.1512.20 Uhr: Eröffnungsanſprache Reichsminiſter Dr. Goebbels.
12.20 Uhr: Chor: Wir.
12.2212.30 Uhr: Verpflichtung der Vertrauensleute durch den
Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley (ſ. beſ. Text),
12.3013.50 Uhr: Rede des Führers.
13.30 Uhr: Beendigung der Uebertragung.
13.30 Uhr: Schlußwort des Kreisleiters Pg. Wamboldt.
Horſt=Weſſel=Lied.
Schluß der Kundgebung am Exerzierplatz.
*
Auflöſung der Feſtzüge auf dem Exerzierplatz. Ein geſchloſſener
Rückmarſch der einzelnen Marſchgruppen findet nicht ſtatt Lediglich
die Ehrenabteilungen ſowie die Fahnengruppen marſchieren ge=
ſchloſſen
ab und löſen ſich an beſonderen Plätzen auf.
Die einzelnen Betriebsgemeinſchaften veranſtalten in den
Sälen und Gartenlokalen der Stadt Maientanz und zwangloſe
Kameradſchaftsabende.
Heil Hitler!
Der Kreisleiter: Wamboldt.

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 116

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 28. April 1935

General=Appell der Sanitätskolonne vom Roten Kreuz.
Feierliche Uebergabe der Sanikätskolonne vom Roken Kreuz I. Darmſtadt durch den Landeskolonnenführer
Lokheißen an den nenen Kolonnenführer Weiß.
Dienſtjahr wurden an Kurſen abgehalten: Ein Kurſus für Be=
triebshelfer
in gewerblichen Betrieben, 3 Kurſe zur Ausbildung
Ein Ehrenkag des Sanikätskolonne
von Mitgliedern der SA.=Reſerve II als Hilfsſanitäter für den

dom Aoien Keuz.

Die Freiwillige Sanitätskolonne vom Roten Kreuz I Darm=
ſtadt
hielt geſtern abend im Saale der Brauerei Fay, Alexander=
ſtraße
23, ihre für 1934/35 noch ſatzungsmäßige Jahreshauptver=
ſammlung
, verbunden mit der feierlichen Uebergabe der Sani=
tätskolonne
I Darmſtadt an den neuen Kolonnenführer durch den
Landeskolonnenführer, ab. Es war zugleich ein Ehrentag für
den Landeskolonnenführer Hauptmann 41.s. Lotheißen, der
31 Jahre lang die Kolonne führte und, trotzdem er dieſe einer
neuen Führung anvertraute, der Kolonne als Landesführer maß=
gebend
nahe bleibt.
Nach dem Antreten der Kolonne in dem mit Fahnen des
Dritten Reiches und den Rote=Kreuz=Fahnen geſchmückten Saale
und nach der Meldung durch den ſtellvertretenden Kolonnen=
führer
Rolshauſen ſchritt Landeskolonnenführer, Lotheißen
und Kolonnenführer Weiß die Front ab. Dann verlas Landes=
kolonnenführer
Hauptmann a. D. Lotheißen folgenden Tages=
befehl
, in dem es u. a. heißt:
Die im Jahre 1888 ins Leben getretene Freiwillige Sani=
tätskolonne
vom Roten Kreuz I, Darmſtadt, ſieht auf eine bald
50jährige Vergangenheit zurück.
In über 25jähriger ernſter Friedenstätigkeit geſchult, war ſie
den vielfachen Anforderungen der ſchweren Kriegsjahre des Welt=
krieges
191418 in jeder Beziehung gewachſen. Darüber hin=
aus
hat ſie in den Jahren innerer Volkszerriſſenheit ſich ſelbſt
und ihren Beſtrebungen, der Ausübung werktätiger Nächſtenliebe,
getreu, ihre Friedensarbeit in erhöhtem Maße wieder aufgenom=
men
und erfolgreich bis heute weiter geführt. Stolz bekennt ſie
ſich auch zum Dritten Reich, deſſen ſozialen Ziele im Rahmen
ihrer Pflichten und Aufgaben ſchon immer die ihren geweſen ſind.
Ihre Gefolgſchaftstreue bewies ſie auch ihren Kolonnenfüh=
rern
, deren ſie in 47 Jahren, von 18881935, nur zwei zu ver=
zeichnen
gehabt hat. Sie verehrt in ihrem hochbetagten Ehren=
kolonnenführer
, Stabsquartiermeiſter Landzettel, heute noch
den letzten noch lebenden Mitbegründer und wird ſeine Verdienſte
nie vergeſſen.
Nach meinem Rücktritt als Kolonnenführer am 1. März d. J.
und nach 31jähriger Führung übergebe ich heute die Kolonne
feierlich meinem, vom Deutſchen Roten Kreuz, Heſſiſchen Landes=
männerverein
, auf meinen Vorſchlag berufenen Nachfolger, dem
Kameraden Studienrat Weiß.
In ſeine Hände lege ich vertrauensvoll mein und aller Kame=
raden
Lebenswerk als ein Vermächtnis, deſſen treueſter Hüter
und Förderer er mit allen ſeinen Kräften ſein ſoll und ſein wird.
Und wenn ich von Euch, Kolonnenkameraden, heute Abſchied
nehme, ſo tue ich es nur in meiner Eigenſchaft als Kolonnen=
führer
; im Herzen und in der Geſinnung bleibe ich Euch allen in
Kameradſchaft und Volksverbundenheit treu ergeben.
Daß auch Ihr alle von gleichen Gefühlen mir gegenüber er=
füllt
ſeid, bin ich überzeugt. Uebertraget ſie auch auf meinen
Nachfolger und ſteht in künftigen guten und ſchweren Tagen mit
derſelben Treue und Geſchloſſenheit hinter ihm. Dann kann es
der Kolonne nicht fehlen, und ſie wird in aller Zukunft bleiben
ein unentbehrlicher Bauſtein im lebendigen Gefüge des deutſchen
Volkes!
Der neu ernannte Kolonnenführer Studienrat Weiß ver=
ſprach
in ſeiner Anſprache, ſeiner hohen übernommenen Pflicht
jederzeit nachzukommen. Er begrüßte alle geladenen Gäſte,
namentlich den früheren Präſidenten des Heſſiſchen Roten Kreu=
zes
, Geh. Rat v. Hahn, ferner Polizeioberſt Schröder, den Herrn
Polizeidirektor und den Führerbeirat. Beſonders herzlich hieß er
den erſchienenen Herrn Oberbürgermeiſter Wamboldt willkommen.
Er ſtattete dann dem früheren Kolonnenführer Hauptmann a. D.
Lotheißen für ſeine Tätigkeit Dank ab. 31 Jahre hat er die Ko=
lonne
geführt und in idealer Weiſe am Werk für Volk und Vater=
land
gearbeitet. Seiner Initiative ſei es zu danken, daß die Ko=
lonne
in der tiefſten Not des Vaterlandes nicht verſagt hat. Er
hat die Kolonne in das Reich Adolf Hitlers geführt, daß ſie ge=
ehrt
und geachtet daſteht. Er gelobt, die Kolonné als teures
Vermächtnis weiterzuführen. Es handele ſich nicht um einen
Abſchied, ſondern lediglich um eine Entlaſtung des ſeitherigen
Kolonnenführers, der als Landeskolonnenführer ſtets mitarbeiten
werde und den er als Beirat zum Führerſtab der Kolonne berufe.
Ihm zu Ehren brachte er ein dreifaches Sieg=Heil aus.
Als Erinnerungsgabe wurde Herrn Hauptmann Lotheißen
von der ganzen Kolonne ein wertvolles Buch von den Taten des
Roten Kreuzes beſonders in den Kriegsjahren mit ehrender Wid=
mung
überreicht.
Polizeioberſt Schröder übermittelte die Grüße des Heſſ.
Landesmännervereins vom Roten Kreuz und wies auf die hohen
Verdienſte des ſcheidenden Kolonnenführers hin. Er gab der
Hoffnung Ausdruck, daß die Kolonne unter der neuen Führung
wie ſeither weiter gedeihen möge.
Oberbürgermeiſter Kreisleiter Wamboldt dankte für die
Einladung zu dem Ehrentage der Kolonne und des Kolonnen=
führers
Lotheißen, der 31 Jahre die Führung in der Hand hatte.
Er kenne aus eigener Ueberzeugung die ſegensreiche Tätigkeit der
Kolonne, auch ſein Vater ſei aus der Kolonne hervorgegangen,
und ſo habe er nicht nur frühzeitig Einblick in die Tätigkeit der
Kolonne erhalten, ſondern er ſei ihr beſonders verbunden. Er
ſpreche Herrn Hauptmann Lotheißen den beſonderen Dank der
Stadtverwaltung aus. Die vaterländiſche Pflichterfüllung ſtand
dem Roten Kreuz ſtets an erſter Stelle, ihr und ihrem Führer
gebühre Anerkennung und Dank.
Polizeidirektor Pabſt wies auf die unter Leitung des Haupt=
manns
Lotheißen ſtets innige Zuſammenarbeit zwiſchen Kolonne
und Polizei hin, und ſprach dem ſcheidenden Kolonnenführer den
Dank der Staatsbehörden und der Polizei aus. Den neuen Ko=
lonnenführer
Studienrat Weiß begrüßte er herzlich und gab der
Hoffnung Ausdruck, daß die Zuſammenarbeit die gleich innige
bleiben werde um ſo die Aufgaben an Staat und Volk zu er=
füllen
. Heil Hitler!

Hauptmann Lotheißen
ſprach ſeinen herzlichen Dank aus, zunächſt ſeinem Nachfolger
Kolonnenführer Weiß und der Kolonne für das wundervolle Ab=
ſchiedsgeſchenk
, das ihm eine wertvolle Erinnerung bleiben werde.
Daß es ihm nicht leicht gefallen ſei, von ſeiner Stellung als
Kolonnenführer zurückzutreten, wiſſen ſeine Kameraden, daß er
weiter mitarbeiten dürfe, erfülle ihn mit beſonderer Freude, wei=
ter
danke er Herrn Oberſt Schröder, dem Herrn Oberbürgermeiſter,
der die Arbeit der Kolonne kenne, und deſſen Vater Mitbegründer
der Kolonne war. Er danke Herrn Polizeidirektor Dr. Pabſt und
ſprach die Ueberzeugung aus, daß auch in Zukunft die Zuſammen=
arbeit
die denkbar beſte ſein möge. Er gedachte der Einrichtung
der Polizeiwache, die man mit Herrn Miniſterialdirektor Kratz
danke. Die Polizei dürfe jederzeit auf Mitwirkung der Kolonne
rechnen. Zum Schluß gab Hauptmann Lotheißen den Dank, der
ihm ausgeſprochen wurde, weiter an die Kolonne, ohne deren reſt=
loſen
Einſatz nicht die großen Leiſtungen hätten erzielt werden
können. Jedem Einzelnen würde dieſer Dank zuteil, möge die
Kolonne auch mit dem neuen Kolonnenführer ihrem Namen Ehre
machen. Heil Hitler!
Die Rechnungsablage über die Kolonnen= Unterſtützungs=,
Gräberſchmückungs= und Sterbekaſſe, die der Rechner K. Fiſcher
erſtattete, wies ebenſo wie die der Sanitätswache=Kaſſe, die durch
den Verwalter Hummel vorgetragen wurde, einen günſtigen
Stand auf.
Nach dem Bericht der Rechnungs=Prüfungs=Kommiſſion durch
den Zugführer Merlau wurde beiden Rechnern Entlaſtung
erteilt
Den Tätigkeitsbericht der Sanitätswache und Verleihanſtalt
erſtattete der Verwalter Hummel. Hierauf gab der ſeitherige
Kolonnenführer Hauptmann 3 l2 zuite Lotheißen den Tätig=
keitsbericht
der Kolonne 1934/35, dem wir folgendes ent=
nehmen
:
Die Kolonne umfaßte am 31. März 129 aktive Mitglieder,
55 inaktive und 230 fördernde Mitglieder. Von den 129 aktiven
Mitgliedern ſind 96 Krankenträger. 18 Hilfskrankenpfleger, 4
Desinfektoren, 2 Aerzte und 4 im Verwaltungsdienſt beſchäftigt.
Im Gasſchutzdienſt ſind 21 Leute ausgebildet. Im abgelaufenen

amtlichen zivilen Luftſchutz zwei Kurſe der Techniſchen Nothilfe,
je ein Kurſus für die Fachſchulſchaft der Elecnorenſchule, für die
Landesflieger, Ortsgruppe Darmſtadt, für die BDM.= Führerin=
nen
. für die Fachſchulſchaft=Führerinnen, für die Schüler höherer
Lehranſtalten und für die Kolonne Darmſtadt, drei Kurſe für
den Werkluftſchutzbund der Firmen Gebr. Röder, Schenck und
Grube Meſſel und ſchließlich 19 Lehrgänge und 3 Sonderlehr=
gänge
in dem Luftſchutz zu je 50 Teilnehmern. Ohne Einrech=
nung
der letzteren nahmen an den Kurſen insgeſamt 617 Per=
ſonen
teil. Als Lehrperſonal machten ſich die Führer der Ko=
lonne
und die Aerzte beſonders verdient. Im abgelaufenen Ge=
ſchäftsjahr
wurden bei 108 Veranſtaltungen Sanitätswachen ge=
ſtellt
; von dem dazu erforderlichen Perſonal wurden 1304 Dienſt=
leiſtungen
und 104 Transporte ausgeführt. Bei allen beſonderen
Anläſſen übernahm die Kolonne den Rettungsdienſt, u. a. am
1. Mai 1934 anläßlich der Feier des Tages der Arbeit, am 19./21.
Mai anläßlich der Saarkundgebung, am 9./11. Juni anläßlich
des Heſſiſchen Soldatentages, ſchließlich noch bei der Reichs=
ſchwimmwoche
, der 2000 Klm.=Fahrt, der Freiballon= Meiſter=
ſchaft
uſw.
Nachdem der Berichterſtattende noch Angaben über die zahl=
reichen
im Dienſtjahr erfolgten Uebungen der Kolonne gemacht
hatte, ging er auf die Bedeutung des in dieſem Jahr erfolgten
völligen Neubaues im Sanitätskolonnenweſen des Deutſchen
Roten Kreuzes näher ein. Das Weſentlichſte hierbei war die Zu=
ſammenlegung
der kleineren Formationen zu Kolonnen. Dadurch
wurden der Hauptkolonne Darmſtadt im Oktober 1934 zugeteilt
die Kolonnen Griesheim. Arheilgen, Ober= und Nieder=Ramſtadt
und Roßdorf. Bei der Neuregelung vom 1. März d. J. wurden
dieſe Kolonnen aber ſämtlich wieder abgegeben und zu eigenen
Kolonnen zuſammengefaßt. Zum Führer der Sanitätskolonne I
Darmſtadt, die Neubezeichnung der Hauptkolonne, wurde der ſeit=
herige
1. Stellvertreter, Studienrat Weiß, ernannt, nachdem
der Vortragende als Landeskolonnenführer beſtätigt worden war.
Hauptmann Lotheißen ſchloß ſeinen ausführlichen Jahres=
bericht
mit dem aufrichtigen Wunſche ferneren Gedeihens der
Kolonne.
Zu abſchließenden Ausführungen ergriff der neue Kolonnen=
führer
, Studienrat Weiß, das Wort, der u. a. ausführte: Sie
haben den Bericht über die Tätigkeit der Kolonne im abgelaufenen
Jahr und die Ein= und Ausgaben, die die Kolonne getätigt hat,

vernommen. Aus dieſen Zahlen haben Sie geſehen, in welch viel=
ſeitiger
Art und Weiſe wir zum Dienſt an Volk und Vaterland
herangegzogen worden ſind. Ich ſpreche allen Kolonnenmitgliedern
meinen herzlichſten Dank für ihre Tätigkeit aus. Gleichzeitig danke
ich allen jenen Stellen aufrichtigſt, die uns im Verlauf des Jahres
durch Spenden irgendwelcher Art unterſtützt haben. Unſer Auf=
gabenkreis
, der uns von dem Schirmherrn des Deutſchen Roten
Kreuzes, unſerem Führer Adolf Hitler, geſtellt worden iſt, erfordert
den Einſatz unſerer ganzen Perſönlichkeit. Wir wollen uns in Ein=
ſatzbereitſchaft
und Diſziplin dem Führer würdig zeigen und auch
weiterhin treu unſere Aufgabe an Volk und Vaterland erfüllen.
Wir geloben erneut unſere Einſatzbereitſchaft, indem wir rufen:
Unſerem Führer und Schirmherrn des Deutſchen Roten Kkeuzes
ein dreifaches Sieg=Heil! Der gemeinſame Geſang des Horſt=
Weſſel=Liedes ſchloß den offiziellen Teil der Verſammlung.

Sonntagsarbeit am 1. Mai. Aus Anlaß des Feſttages der
nationalen Arbeit hat die Polizeidirektion beſtimmt, daß am
1. Mai d. J. die Beſchäftigung von Arbeitnehmern bei der Her=
ſtellung
, Anbringung und dem Verkauf von Grünſchmuck im Ge=
werbebetrieb
im Sinne des 8 105b Abſatz 1 und 2 der Gewerbe=
ordnung
in der Zeit von 6 bis 8 Uhr und der Vertrieb und der
Verkauf von Zeitungen ſowohl im ſtehenden Gewerbebetrieb als
auch im Straßenhandel während des ganzen Tages geſtattet iſt.
Deutſche Dahlienſchau 1935. Der Prinz=Emil=Garten wird
ab Montag, den 29 April zwecks Vorbereitung der Deutſchen
Dahlienſchau bis auf weiteres geſchloſſen.

Bunker Abend des R9R. und des Reichsſender
Frankfurk.

Der große Saal des Städtiſchen Saalbaus war B
dem Bunten Abend, den die Kreisgruppe Darm=
ſtadt
des RDR. und der Reichsſender Frankfumg
geſtern veranſtalteten, bis auf den letzten Platz beſetzt. und gi
herrſchte erwartungsfrohe Stimmung, als nach einer kurzen Bi=
grüßung
der Muſikzug der SA.=Standarte 115. untan
Muſikzugführer Schlupp den Abend in bekannt ſchwungvolli/
Weiſe mit einem Muſikvortrag eröffnete. Und die Erwartunge,
ſollten nicht enttäuſcht werden. Von H. Jonen in humorvollee
und gewandter Weiſe angeſagt, wickelte ſich Schlag auf Schlan
ein reichhaltiges Programm ab, das manchen Genuß für das OIli/
und viel Vergnügliches bot. H. Jonen ſelbſt ſteuerte ein pase
ſehr witzige Chanſons dazu bei und wußte im übrigen die Darm
ſtädter überraſchend ſchnell aus ihrer Reſerve zu locken. .
glieder des Heſſiſchen Landestheaters wirkten bei du
Geſtaltung des Programms mit: Bea Piltti ſang mit glocke:,
klarer Stimme perlende Koloraturen; Heinrich Blaſel un
Hermann Schmid=Berikoven hatten, ebenſo wie Frauff
Piltti, viel Beifall mit ihren klangſchön und mit humorvolleeiſn
Ausdruck vorgetragenen Liedern. Liebe und Frühling bildeteiſl!
zu all dieſen Vorträgen das Thema, das ja auch eben in der Luutfitzſſt
liegt. Das ſtellte auch E. Göbel in ſeinen köſtlichen Vorträg=eircvn
im unverfälſchten Heinerdeutſch feſt, bei denen es ebenſolche Laad/Fſichte
ſalven gab wie bei den urkomiſchen Vorträgen von Käte Jöke pry=
König deren Mimik allein ſchon unbezahlbar war. In ein=uh
ganz anderen Art drollig und originell waren wieder die Schifff, uſatz
jungenlieder von Lale Anderſen=Wilke, in denen übrigemUnze
auch zum Thema Liebe Stellung genommen wurde. In H. EL.,Gul
becke lernte man einen virtuoſen und temperamentvollen M./r1n
kordeon=Spieler kennen. Alle dieſe ſoliſtiſchen Darbietungen fa=eriſt
den in Herrn Kullmann am Flügel einen ſicheren und aubru
paſſungsfähigen Begleiter.
Die Kapelle Schlupp, die zwiſchendurch unermüdlich mufſehe

ziert hatte, ſpielte dann auch zum Tanz auf im 2. Teil des Abendo, /1
in deſſen Mittelpunkt die Verloſung eines Volksempfänge nGieu
ſa1.
ſtand!
Ehiu
M

Heute abend 7 Uhr im Städſiſchen Saalbau.

Das Fachamt Radſport im hieſigen Ortsausſchuß des Deud
ſchen Reichsbundes für Leibesübungen weiſt nochmals auf daufl!
heute abend zugunſten der NSV. ſtattfindende Radf=hrer=Saa/94
ſportfeſt hin. Das ſportliche Programm enthält eine Fülle vaſt
Vorführungen, die das ſaalſportliche Können der hieſigen Rau
fahrervereine ſowie der Gäſte aus Dieburg und Eberſtadt unt=
Beweis ſtellen wird. Ueber 100 Saalfahrer ſtehen heute aben
im Städt. Saalbau im Inenſte der NSV. bzw. des WHW.
Ganz junge Radkünſtler wetteifern mit den älteſten Fahre.
um den Beifall der Beſucher. Nach den Vorführungen, die ei
Reihe ſchöner Reigen, Kunſtfahren, Radballſpiele uſw. umfaſſe
findet ein flotter Tanz ſtatt.
Da der Geſamterlös aus dieſer Veranſtaltung reſtlos d
NSV. zur Betreuung für Mutter und Kind zufließt, wünſch=
wir
allein ſchon aus dieſem Grunde der Veranſtaltung ein=
vollen
Erfolg.

aße 7.
eitung ur
n werden.

Berichtigung des Reichsluftſchutzbundes, Ortsgruppe Darm
ſtadt. Die für Montag abend vorgeſehenen Gedenkfeiern de
Untergruppen anläßlich des Gründungstages des RLB. find=n
erſt um 20,30 Uhr in den angegebenen Lokalen ſtatt. Nur doukhüd
Untergruppe UIb (Feyh) hält ihre Verſammlung um 19. 4/
Uhr ab.
Oeffentliche Impftermine werden am Montag, dem 27,r
Dienstag, dem 30. April, und Donnerstag, dem 2. Mai d. J. 110
der Rundeturmſchule, jeweils von 1517 Uhr, abgehalten. Aruk1P0
einem Hauſe, in dem anſteckende Krankheiten, wie Scharla
Maſern Diphtherie, Krupp. Keuchhuſten, Flecktyphus, roſenarti ) 4,00
Entzündungen oder die natürlichen Pocken herrſchen, dürfen Imrr MAenmäf
linge zum allgemeinen Termin nicht gebracht werden. Die Elteufi auf.
des Impflings oder deren Vertreter haben dem Impfarzt y. 0 Un
der Ausführung der Impfung frühere oder beſtehende Krankhs
ten des Kindes mitzuteilen. Auf die Bekanntmachung in dieſſt.,
Rtäülze
Zeitung wird noch hingewieſen.
50 000 Reichsmark auf das Los 269 108. Am geſtrigen zweiten .
Tag der Ziehung in der 1. Klaſſe der Preußiſch=Süddeutſches pühl
Klaſſenlotterie fiel ein Gewinn von 50 000 Mark auf die Num 14tinken,
mer 269 108. Das Los wird in der erſten Abteilung in Achtell /When,
in Berlin und in der zweiten Abteilung in Achteln im Reir, 94/ noch eine
lande geſpielt.,

Wie

Was die Lichtſpiel=Theaker bringen.

Palaſt=Lichtſpiele
warten diesmal mit einem humoriſtiſchen Programm auf. Mit
Pauken und Trompeten heißt das große Luſtſpiel, in dem Pat
und Patachon ſich mit allerhand tollen Einfällen und Strei=
chen
produzieren, und entſprechend dem Titel geht es dabei ſehr
geräuſchvoll zu, beſonders im Zuſchauerraum, den bei der erſten
Vorführung ein vorwiegend jugendliches Publikum mit ausge=
laſſenſtem
Gelächter und wahren Beifallsſtürmen erfüllte. Dem
Kritiker bleibt trotzdem die ſchmerzliche Aufgabe, feſtzuſtellen,
daß es nicht mehr unſer guter alter Patachon mit ſeinem gut=
mütig
=verſchmitzten Lachen und ſeinen fidelen Schweinsäuglein
iſt, der über die Leinwand geht. Zwar hat er einen recht ähn=
lichen
und nicht unſympathiſchen Nachfolger gefunden aber
immerhin, der alte Patachon iſt es nicht. Davon abgeſehen aber
werden die früheren Freunde des komiſchen Geſpanns auch dies=

mal auf ihre Koſten kommen, ſei es nun, daß Pat Jagd auf weißi!!
Mäuſe macht oder Patachon ein Baby im Marktkorb transpo u
tiert oder beide ſich in einer mittelgroßen Kommode zur nächs
lichen Ruhe begeben. Im Beiprogramm kann man unter an
derem glänzende artiſtiſche Leiſtungen bewundern.

Die Helia=Lichtſpiele zeigen nur noch heute und morgen da0
großen bosniſchen Volksfilm: Blutsbrüder (Bosniaken) mit Br /u
gitte Horney, Willy Eichberger Attila Hörbiger und Willy Schr
in den Hauptrollen. Regie: Hübler Kahla.
Belida zeigt heute, am 28. 4. 35, zum letzten Male Peter 5/01nfälle
burger Nächte mit Paul Hörbiger, Theo Lingen. Adele Sany /0 0 Anaben g
LuRe
rock. Eliſe Illiard. Jakob Tiedtke.
Reſi=Theater zeigt einen der erfolgreichſten Filme der Saiſo
Oberwachtmeiſter Schwenke, nach dem Roman, der Berlinp
Illuſtrirten, mit Guſtav Fröhlich. Marianne Hoppe, Sybill
Schmitz. Emmi Sonnemann.

tiſchen
und
den anſe

Union=Theaker: Heldenkum und Todeskampf unſerer Emden.

In dieſem Film wird ein wirkſamer
Bildbericht aus den erſten Monaten der
deutſchen Kriegsführung zur See der Oeffent=
lichkeit
übergeben und der Nachwelt erhal=
ten
. Der Film unterſcheidet ſich weſentlich
von ſolchen ähnlicher Art, die bisher gezeigt
wurden, weil er ſich verhältnismäßig eng
darauf beſchränkt, zu zeigen, wie der See=
krieg
, in erſter Linie der Kreuzerkrieg der
Emden ſich abgeſpielt hat. Es iſt beinahe
eine aktenmäßige Darſtellung der Taten der
Emden die durch die lebendigen Bild=
folgen
dem Auge nähergebracht werden als
das geſchriebene oder gedruckte Wort. Wir
erleben die Tage der Kriegserklärung in
Tſingtau, wo die Emden ſtationiert war;
erfahren ihre erſten Befehle, nach denen ſie
zum Kreuzergeſchwader Graf Spee zu ſtoßen
hat, und weiter, wie Admiral. Graf Spee
dem Wunſch des Kapitäns der Emden ent=
ſpricht
und dieſe detachiert. Detachiert,
das heißt, ſie wird endgültig aus dem Ver=
band
des Geſchwaders entlaſſen und führt
Krieg auf eigene Fauſt und auf eigene Ver=
antwortung
. Kapitän von Miller hatte
erkannt, daß der Kaperkrieg gegen Handels=
und Transportſchiffe der Feindmächte das
wirkſamſte, vielleicht das einzig Erfolg ver=
ſprechende
war in einer Situation, in der
unſer Kreuzergeſchwader von vielfacher
Uebermacht umgeben war, die ihm den Weg
zur Heimat verlegte. Der Kreuzerkrieg der
Emden ſelbſt iſt in aller Welt bekannt, daß
darüber hinaus kaum noch etwas zu ſagen
iſt. Wir erleben in dieſem Film nach den
Vorbereitungen zum Krieg, vom Augenblick
des Befehls Klar zum Gefecht! bis zum
heldenmütigen Untergang des völlig zerſchoſ=
ſenen
Schiffes, alle Phaſen ſeiner Kriegs=
führung
, von der Verſenkung des erſten
Dampfers bis zum Angriff auf Madras, die Beſchießung des

Müu noch
Derſt ei=
ten
, Sir
FKürs

Kreuzer Emden versenkt ein feindliches Handelsschiff.
Ein Szenenbild aus dem Kriegs-Marinefilm:

Heldentum und Todeskampf unserer Emden

Hafens von Penang mit der Vernichtung eines ruſſiſchen Kreu=
zers
, und ſchließlich die Landung einer Sonderabteilung auf den
Kokosinſeln mit der Aufgabe, die dortige Funkſtation zu zerſtören.
Bevor das Landungskorps dieſen Auftrag ausführt, wurde be=
kanntlich
die Sydney geſichtet, ein auſtraliſcher Kreuzer, der der
Emden an Größe und Beſtückung weit überlegen war, und von
dem ſie dann nach ſtundenlangem Kampf völlig zerſchoſſen wurde.
Ebenſo bekannt iſt, daß die Sydney auf das völlig manövrier=
unfähige
Wrack der Emden noch einmal das Feuer eröffnete,
als dem Befehl, die Flagge zu ſtreichen, keine Folge gegeben

wurde. Bekanntlich iſt keine deutſche Kriegsſchiff=Flagge i.
Hände des Feindes gefallen. Der König von England ehrte w

Reſt der Emden=Mannſchaft, der ſich in engliſche Gefang.
ſchaft begeben mußte, dadurch, daß er den Offizieren die Woſte.

ließ. All das zeigt dieſer ausgezeichnete Film, der beſonde‟
ſpannend in dem letzten heldenmütigen Kampf der Enden
ſtaltet iſt und in dieſem Szenen von unerhörter Wucht lebeſch.
werden läßt. Da eine Anzahl überlebender Offiziere, 10
offiziere und Mannſchaften der Emden bei der Herſtellung A.
Films mitgewirkt haben, iſt anzunehmen, daß der Film tatſahl.
1o
der Wirklichkeit ziemlich gleichkommt.

[ ][  ][ ]

matag, 28. April 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 116 Seite 7

blettiln

Dunn 2s. Ahln 190s.
Die Enkwicklungsgeſchichte der Ortsgruppe Darmſtadt des Reichsluftſchußbundes.

ie Luftſchuhſchule Rheinſkraße 75.
7tt dem Erwerb des Hauſes Rheinſtraße 75 konnte nun die
htrappe mit einer zweckmäßigen praktiſchen Ausbildung der
Künsreilnehmer beginnen. Bereits am 1. Juli 1934 wurden
diſſ arimlichkeiten und das Gelände für einen Lehrgang, der
pomlnehmern aller Berufe und Stände der Darmſtädter Be=
vöölurig
beſucht und vom Lehrtrupp III des Praſidiums des
Rühilnftſchutzbundes veranſtaltet wurde, benutzt. Der theo=
reiye
Unterricht wurde teilweiſe bei dem ſchönen Sommerwetter
imzſexen abgehalten. Die praktiſchen Uebungen im Feuerſchutz
minherfen Brandſätzen kamen an einem im Garten errichteten
Uacssboden und auf dem Dachboden des Hauſes zur Durch=
füläng
Die Teilnehmer erbauten ferner in den für Schutz=
rayſnt
idealen Kellerräumen einen Muſterſchutzraum.
von Käte 75 Gl0itätig mit dem Lehrgang in dem Hauſe Rheinſtraße 75
r var, 7 wunt unter der Mitwirkung der geſamten Bewohner ſtädtiſcher
Häru in der Soderſtraße und der Beſſunger Straße dieſe auf
Luyſtußk eingeſtellt. Die lehrreichen Uebungen ſowie praktiſchen
Arsheni werden den Teilnehmern dieſer Häuſer unvergeßlich
Unnangs Auguſt 1934 fanden drei dreitägige Sonderkurſe für
Luuſt :Bhauswarte in Dienſtgebäuden ſtatt. Dieſe Lehrgänge
wunzn in ſtreng militäriſchem Rahmen durchgeführt. Hier ſtand
derr r.=smeiſter und der Studiendirektor nebeneinander und ar=
beölltin
. Hand in Hand bei der Herrichtung von Schutzraumbau=
tenl
l jeden dieſer drei Lehrgänge ſchloß ſich die polizeiliche
VeihuiStung durch die Polizeidirektion im Fürſtenſaal an, die
von liggierungsrat Schneider vollzogen wurde. Ein kamerad=
ſchoſuf
ces Beiſammenſein knüpfte enge Bande unter den Teil=
nelimer
=, die drei harte, aber ſchöne und von kameradſchaftlichem
Gefüf getragenen Unterrichtstage hinter ſich hatten.
dem Umzug der Ortsgruppe vom Braunen Haus in die
RhRitraße 75 am 17. September 1934 konnte nun an die Aus=
arb
.ſeu=g und Aufſtellung eines einheitlichen Lehrplanes ge=
garun
werden. Im September wurden die Gemeindegruppen=
SiLtns.
Kinder, Unfälle und Frau Stakiſtik.
Vze geht’s zu Hauſe? Frau und Kinder? Danke, alles
ſeſtm und munter. Und bei Ihnen? Danke, auch. Na,
rüß Sie vielmals von mir. Ebenfalls ebenfalls, danke.
ſhan, wenn es ſo iſt. Aber Frau Statiſtik ſagt, daß es auch
ndte ſein kann. 22 700 Menſchen, ſagt ſie, ſterben in Deutſch=
n
2. Mid 4 mub hrlich durch Unglücksfälle. Und 4400, alſo ein ganzes Fünftel
abgehaln amP and Kinder.
wie Et. Aſtber Frau Statiſtik!
us roſ Thoch, ſagt ſie, Sie wiſſen, Herrr Burrus, ich bin die reine
n dürfe ahl4nürßige Wahrheit. An mir gibt’s nichts zu deuteln. Paſſen
Sieli F./Ehe die armen Würmchen ein Jahr alt werden, ſterben
erden. 2
Impiohur/lyf fall ſchon 368 Zwei Drittel davon ſind Knaben.
ehende Ku. uo die Urſache?
ak immer die gleiche: Verbrühen, Erſticken. Ertrinken und
jächung stü IAm ſchlimmſten aber iſt es um die Kinder zwiſchen 1 und 5
Faſſhem beſtellt. Hier zähle ich ihnen 2100 Kinder auf, die durch
ſtrigeUnntſterben. Zum Beiſpiel: 377 Knaben und 178 Mädchen durch
ſchSUE ry ken: 309 Knaben und 170 Mädchen durch Ueber=
uk
auf Faht; 150 Kinder durch Sturz aus dem Fenſter und
teilung / immite nch eine große Anzahl durch Verbrühen.
R Imn was wiſſen Sie, Frau Statiſtik, über die folgenden
jahleye
15 noch Schlimmes genug, wenn auch nicht ganz ſo ſchlimm
wießliſchen 1 und 5. Nehmen wir von 5 bis 10. Die Kinder
ehlsur Schule. Was Wunder, daß das Auto jetzt eine große
Rollevielt. Unter im ganzen 1260 tödlichen Unfällen (910 Kna=
benp
b 350 Mädchen) finden ſie als überfahren 386 Knaben
und ] MMädchen; ertrunken ſind auf dieſer Altersſtufe 227
Knam und 115 Mädchen. Es zeigt ſich eben auf jeder Stufe, daß
Adcen anſcheinend verſtändiger und vorſichtiger ſind.
z. laſſen die Unfälle mit zunehmendem Alter nun merklich
wohl. Gott ſei Dank. Zwiſchen 10 und 15 Jahren zähle
in moch 754 tödliche Unglücksfälle insgeſamt. Die Ver=

hsrum fälle ſind auf 200 zurückgegangen. Aber wieder
ind ) Knaben am meiſten gefährdet; in dieſem Alter beſonders
zübntrinken.
nd die Moral;
un, zuerſt ein Wort an die Eltern: Vorſicht und Aufſicht bei
Min ſten: Strenge bei den größeren, die auf die Straße gehen;
Verkchsienterweiſung. Dann ein Wort an die Kinder: die heutige
Stramiſ, kein Spielplatz; ein Ball, der vom Auto oder der Stra=
ſenbi
üüberfahren wird, koſtet 50 Pfg., ein Unfall aber wenn
nam inſlich den Ball ſchnell noch holen will kann das Leben
oſtein ur abgekühlt ins offene Waſſer gehen und junger Menſch
ernge eineiten Schwimmen! Wenn das alles befolgt wird, läßt
ich liſtmmt vieles verhüten.

Erleichterte Beſtimmungen für Poſtſperrgut. Poſtpakete,
die Mend der Beförderung infolge ihrer Größe viel Raum
oderpſugen ihres Inhalts z. B. lebende Tiere, Bruteier uſw.
eine ſlonders ſorgſame Behandlung beanſpruchen, befördert die
PoſtA6 Sperrgut und erhebt dafür zu der gewöhnlichen Beför=
derubrigelbühr
einen Zuſchlag von 50 v. H. Wie das Amtsblatt
des imaspoſtminiſteriums bekannt gibt, werden die Sperrgut=
vorſo
tten vom 1. Mai an zugunſten der Poſtkunden vereinfacht
und /anbert. Die bisherigen Ausdehnungsgrenzen werden er=
hebliſſcherwveitert
, auf Mindeſtgewichte der Sendungen wird ver=
Zichtil Krünftig wird ein Poſtpaket als ſperrig behandelt, wenn
es in gemdeiner Ausdehnung 2 (bisher 1½) Meter überſchreitet,
wenr)s in einer Ausdehnung 1½ (bisher 1) Meter und in
einevütderen ½ (bisher ebenfalls ½) Meter überſchreitet, wenn
2s eiſtbeſonders ſorgſame Behandlung erfordert oder ſich nicht
begunnit anderen Gegenſtänden zuſammenvacken oder ſtapeln
läßt. iſ ſelben Vorſchriften für Sperrgut gelten auch für Poſt=
gutſehunggen
.
Sla chſendung von Poſtſachen. Wer in die Lage kommt, ſich
eineſ ſteachen nachſenden laſſen zu müſſen, tut gut daran, zu dem
Nach)kunigsantrag an das ſeitherige Zuſtellpoſtamt die amtlichen
ornmütter zu benutzen, die an den Poſtſchaltern und von den
Brienſgarn abgegeben werden. Die Verwendung der amtlichen
Vornhſtter gewährleiſtet die pünktliche Nachſendung

führer und Untergruppenführer der Stadt Darmſtadt für ihren
Aufgabenbereich in einem einwöchigen Lehrgang gründlich geſchult.
Im Oktober 1934 begann die praktiſche Ausbildung der in
12 Lehrgängen bereits theoretiſch geſchulten Luftſchutzhauswarte.
Hier konnten nun die Luftſchutzhauswarte eine gediegene Ausbil=
dung
in der Brandbekämpfung, im behelfsmäßigen Schutzraum=
bau
und in dem praktiſchen Gebrauch der Gasmaske erhalten.
Durch den fortſchreitenden Aufbau der Untergruppe in Darmſtadt
war es nun auch möglich geworden, die durch die Blockwarte er=
faßten
Volksgenoſſen als Luftſchutzhauswarte auszubilden. Dieſe
Kurſe liefen neben der Schulung der bereits theoretiſch ausge=
bildeten
und polizeilich verpflichteten Luftſchutzhauswarte her, ſo
daß den ganzen Winter 1934/35 über Montags Dienstags, Don=
nerstags
, Freitags, Samstags nachmittags und Sonntags vor=
mittags
geſchult werden mußte.
Wenn es nun möglich war, den Luftſchutzhauswarten eine
gute und praktiſche Ausbildung zu geben und dieſe für ihr ver=
antwortungsvolles
Amt vorzubereiten, ſo iſt dies nur der tatkräf=
tigen
und zielſicheren Schulung des Schulungsleiters, Pg. Noth=
nagel
=Griesheim, und ſeinen Mitarbeitern in der Luftſchutzſchule
zu danken. Ein paar Zahlen ſollen veranſchaulichen, wieviel
Volksgenoſſen bis zum 29. 4. 35 durch die Luftſchutzſchule der
Ortsgruppe ſeit Gründung derſelben gegangen ſind. Es wurden
geſchult in 51 Lehrgängen: 2625 Amtsträger. Blockwarte und
Luftſchutzhauswarte davon 363 Frauen, Luftſchutzhauswarte und
Blockwarte. Erwähnt ſei noch der Sonderlehrgang für Vertreter
der Freiwilligen Feuerwehr des Kreiſes Darmſtadt unter der
Leitung des Kreisfeuerwehr=Inſpektors Karpfinger und Schul=
leitung
der Ortsgruppe. Der muſtergültige Ausbau der Luft=
ſchutzſchule
bietet die Gewähr, daß bei der noch bevorſtehenden
großen Schulungsarbeit Darmſtadt bald über eine genügende An=
zahl
von ausgebildeten Luftſchutzhauswarten verfügen kann, um
für einen Ernſtfall gerüſtet zu ſein. Und dies um ſo mehr, als
mit der praktiſchen und theoretiſchen Schulung auch eine mora=
liſche
verbunden iſt. denn dieſe Volksgenoſſen, die wiſſen, was die
Bekämpfupg von Brandſätzen und Phosphor auf ſich hat, ſind
vom Luftſchutz überzeugt und ſo zu einſatzbereilen Kämpfern im
zivilen Selbſtſchutz zum Wohle unſeres Vaterlandes geworden.
Dr. 8.

An die deutſche Hausfrau!
Die Küche iſt in jeder Wohnung ſo nötig als das Schlaf=
zimmer
und Wohnzimmer, denn hier iſt die Hauptarbeitsſtätte
der Hausfrau, hier wird geſorgt für das leibliche Wohl, hier iſt
der Platz, in dem die Hausfrau faſt die Hälfte ihres Lebens zu=
bringt
. Warum ſoll nun dieſe Stätte nicht auch die ſchönſten und
hygieniſchſten Einrichtungen haben. Bei jedem Neubau ſorgt der
bauführende Architekt ſchon bei der Aufſtellung des Koſtenanſchla=
ges
, daß die Küche, wenn auch nicht ganz, doch an den Haupt=
ſtellen
mit Wand= und Fußbodenplatten ausgeſtattet wird. Denn
eine ſchöne Plattenverkleidung iſt die ſchönſte Zierde in der
Küche, ſie iſt bequem ſauber zu halten und billiger als Oelfarbe,
die immer wieder nachgeſtrichen werden muß. Auch wird in
jedem Neubau Kloſett. Bad und ſehr häufig die Hauseingänge
mit farbigen, lebensfrohen Flieſen belegt. Es bedeutet ſchon
lange keinen Luxus mehr, der nur der Bequemlichkeit und Be=
haglichkeit
begüterter Kreiſe dient, heute ſind die Begriffe Ge=
ſundheit
und Körperkultur ſowohl im hygieniſchen wie im äſthe=
tiſchen
Sinne vielfachen Wandlungen unterzogen. Eine deutſche
Hausfrau, die einmal eine neuzeitliche Wohnung, in der die
Küche. Bad und Kloſett mit Platten ausgeſtattet war, bewohnt
hat, wird ſich nicht mehr gut an einen Oelfarbanſtrich in vor=
genannten
Räumen gewöhnen können. Leider ſind in den mei=
ſten
Altbauten dieſe Erneuerungen noch nicht vorhanden, obwohl
es in jedem alten Haus mit ganz geringen Koſten einzurichten
wäre.
Welche Vorteile ein Plattenbelag hat, weiß nur der zu
ſchätzen, der ihn in ſeiner Wohnung nicht zu vermiſſen braucht.
Es ſollte eigentlich eine jede deutſche Hausfrau ſich dafür ein=
ſetzen
, daß bei der Inſtandſetzung der Wohnung oder Neuher=
richten
von Küche, Bad oder Kloſett unbedingt die Wände mit
Platten ausgeſtattet werden. In den größeren Städten in Nord=
und Süddeutſchland gibt es faſt kein Haus, in dem die Platten=
beläge
fehlen, ſelbſt in den Fabrikgebäuden und Werkſtätten ſind
die Waſchräume mit Platten ausgekleidet. Deutſche Hausfrau,
drängen Sie darauf, daß in ihrer Wohnung dieſe hygieniſche Ein=
K. K.
richtung nicht länger entbehrt werden muß.

Zum Darmſtädter Frühjahrs=Pferdemarkk
am kommenden Monkag!
Der diesjährige große Darmſtädter Frühjahrs=Pferde= und
Fohlenmarkt verſpricht wiederum großen Betrieb zu bringen und
wird ſich damit an die erfolgreichen Marktveranſtaltungen der
Vorjahre würdig anreihen. Die Marktveranſtaltung beginnt am
Montag, dem 29. d. M. vormittags 8 Uhr, in
Darmſtadt auf dem Pferdemarktplatz in der
Holzhof=Allee.
Um 8.30 Uhr liegt der Beginn der Zuchtpferdeprämiierung.
Die Pferdezüchter aus der näheren Umgebung Darmſtadts, aus
dem Ried, dem Odenwald und dem vorderen Odenwaldgebiet,
werden die beſten Tiere ihrer Zucht nach Darmſtadt bringen.
Das Schauverzeichnis enthält insgeſamt 70 Anmeldungen. Für
die Klaſſe der 2jährigen Kaltblutſtuten liegen 14 Anmeldungen
vor, bei der Klaſſe der 3= und 4jährigen ſind 13 Stuten ange=
meldet
worden. 2jährige Warmblutſtuten ſind 18 und 2jährige
Warmbluthengſte 3 gemeldet, während in der 3= und 4=Jährigen=
Klaſſe zirka 23 Tiere in Wettbewerb treten werden. Alles in
allem iſt alſo ein intereſſanter Marktverlauf zu erwarten.
Gegen 11 Uhr findet die Vorführung der prämiierten Tiere
ſtatt.
Während des Marktes wird wiederum ein Platzkonzert ab=
gehalten
.
Vereins= und lokale Beranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Hiſtoriſcher Verein. Der erſte Ausflug des Sommers
führt Samstag, den 4. Mai, nach Babenhauſen. Die alte
hanauiſche Stadt bietet ſehr viel Sehenswertes, das unter kundiger
Führung beſichtigt werden ſoll. Abfahrt 14 Uhr am Landesmuſeum;
Fahrpreis 1,55 RM. Meldung bis 30. April im Staatsarchiv.
Hausfrauenbund. Am Dienstag, den 30. April, nach=
mittags
4 Uhr, findet in der Traube die Jahreshauptverſamm=
lung
des Hausfrauenbundes Darmſtadt e. V. ſtatt. Tagesord=
nung
: Jahresbericht Kaſſenablage. Nach dem geſchäftlichen Teil
geſelliges Zuſammenhein. Wir bitten unſere Mitglieder um
zahlreiches Erſcheinen.

Aus Heſſen.
Ausbau der elekkriſchen Bahn
Uis Jugengeim.
* Schon lange beſteht der Plan der Heag, die elektriſche
Bahnlinie nach Seeheim-Jugenheim durchzuführen. Dieſer
Plan entſpricht nicht nur einem ſehnlichen Wunſche ſehr vieler
Darmſtädter, denen damit leichte Möglichkeit gegeben wäre, ihre
nächſten Luftkurorte häufiger, zu beſuchen und dort einige
Stunden Raſt zu halten, ſondern wäre auch für die Gemeinden,
die die Bahn berührt, von großem Nutzen. Die Bewohner der
verſchiedenen Gemeinden können ihrerſeits leichter der Landes=
hauptſtadt
Darmſtadt ihren Beſuch abſtatten und hier nötige
Einkäufe tätigen. Die Vorarbeiten, Abſtecken der Linie, Meſ=
ſungen
uſw. ſind bereits abgeſchloſſen. Wie wir zuverläſſig er=
fahren
dürfte der Bau der Strecke in nicht allzulanger Zeit in
Angriff genommen werden, wenn einige noch ſchwebende
Fragen ihre Klärung gefunden haben. Da die für den Bahn=
körper
notwendigen Geländeſtücke vergütet werden, werden wohl
auch die Gemeinden das Projekt, das auch zur Förderung der
Arbeitsbeſchaffung beiträgt, weitgehendſt unterſtützen.

Dg. Arheilgen, 27. April. Das Feſt der Arbeit ſieht für
unſeren Ort etwa folgende Veranſtaltungen vor: Nach vorausge=
gangenem
Gottesdienſt am Vorabend leiten Poſaunenchor ſowie
die Spielmannszüge des Jungvolks, der Hitlerjugend und des
Turnvereins den Feſttag mit einem Weckruf in den frühen Mor=
genſtunden
ein. Es folgt dann die Erſtellung eines Maibaumes
durch die Jugend, die ſich im Anſchluß mit den übrigen Volksge=
noſſen
zur Entgegennahme der Uebertragung der Berliner Kund=
gebung
und des Staatsaktes zuſammenfindet. Ein Feſtzug findet
in dieſem Jahre nicht ſtatt. Ab 4 Uhr nachmittags vergnügen ſich
alt und jung beim Volksfeſt im Garten der Turnhalle des Turn=
vereins
, wo auch die übrigen Veranſtaltungen ſtattfinden.
Bachſchau. Am kommenden Montag findet in den Morgenſtun=
den
ein Bachgang bzw. Beſichtigung der Ufer des Rutſenbaches
ſtatt, zu dem Anlieger und Intereſſenten eingeladen ſind.
Er. Wixhauſen, 27. April. Auto=Zuſammenſtoß. Am
Samstag früh, um 4.30 Uhr, ereignete ſich auf der Frankfurter
Chauſſee, unweit Wixhauſen, ein Autozuſammenſtoß zwiſchen einem
aus Fehlheim ſtammenden älteren Perſonenwagen und einem
Möbellaſtzug der Firma Oeſtreicher, Neu=Iſenburg. Der als Lie=
ferwagen
benutzte Perſonenwagen war mit Schlüſſelblumen. Mai=
kraut
uſw. auf dem Wege zum Frankfurter Markt und wurde bei
dem Zuſammenſtoß vollſtändig demoliert. Der Laſtzug, der am
Kühler beſchädigt wurde, mußte abgeſchleppt werden. Von den In=
ſaſſen
des Perſonenwagens, ein Ehepaar aus Fehlheim, mußte die
Frau mit inneren Verletzungen, der Mann mit Kopfverletzungen
ins Krankenhaus nach Darmſtadt eingeliefert werden. Die Schuld=
frage
iſt noch nicht reſtlos geklärt.
o. Erzhauſen, 27. April. Die NS. Gemeinſchaft
Kraft durch Freude veranſtaltet am 28. April im Saal
Zur Krone, die Vorführung des Luſtſpiels Friſcher Wind aus
Kanada. Das 13. Kreisfeuerwehrfeſt verbunden mit
Bannerweihe der hieſ. freiw. Feuerwehr, wird, wie bekannt, hier ab=
gehalten
. Junge Damen, welche als Feſtdamen mitwirken wol=
len
können ſich am 28. April zwiſchen 4 bis 6 Uhr, in der Krone‟
melden Die Invalidenrenten werden am 30. April,
vormittags von 9 bis 11 Uhr, bei der Poſtagentur ausgezahlt.
e Gräfenhauſen, 27. April. Schulungsabend der
NSDAP. Referent Pg. Oldigs, Darmſtadt, ſprach über
Zweck und Aufgabe der Schulung‟. Der Redner erläuterte in
kurzen Zügen die verſchiedenen Weltanſchauungen und kam auf
die nationalſozialiſtiſche Weltanſchauung zu ſprechen. Er betonte,
daß jeder Volksgenoſſe das Beſtreben haben muß, politiſcher Mit=
arbeiter
zu werden. Durch Fragen und Antworten ſollen ſich die
Schulungsabende lebhafter geſtalten. Nach kurzer Pauſe ergriff
Ortsgruppenleiter Mager das Wort und ermahnte die Anwe=
ſenden
, an den kommenden Schulungsabenden ſich noch zahlreicher
zu beteiligen, denn nur durch richtige Schulung iſt es möglich, den
Nationalſozialismus den Volksgenoſſen wahrhaftig vor Augen zu
führen.
J. Griesheim, 28. April NS.=Volkswohlfahrt. Die
hieſige Ortsgruppe der NS.=Volkswohlfahrt bereitete den von ihr
betreuten Hilfsbedürftigen durch Verabreichung von über 6000
Eiern eine Oſterfreude. Hiervon konnten allein in hieſiger Ge=
meinde
zirka 3000 Stück aufgebracht werden. Kinder unter 14 Jah=
ren
erhielten je 3 Eier, auch ältere Volksgenoſſinnen und Volks=
genoſſen
, Kranke und kinderreiche Familien wurden mit Wein und
Eiern bedacht. Mit dieſer Ausgabe fand das Winterhilfswerk 1934=
35 ſeinen Abſchluß. Odenwaldklub. Die Ortsgruppe Gries=
heim
des Odenwaldklubs veranſtaltet am heutigen Sonntag eine
Wanderung nach Auerbach, Felsberg. Beedenkirchen. Jugenheim.
Be Büttelborn, 24. April. Hohes Alter. Frau Liſette
Beck konnte ihren 85. Geburtstag feiern. Sie iſt die zweitälteſte
Einwohnerin unſerer Gemeinde. Ihren 80. Geburtstag konnte
Frau Daniel Hirſch 2. Witwe in der Schulſtraße feiern.
Griesheim, 27. April. Unfall. Eine 66jährige Frau aus
Groß=Gerau kam am Donnerstag abend gegen 9 Uhr auf der
Wolfskehler Chauſſee in der Nähe der Hitlermühle ſo unglücklich
zu Fall, daß ein Armbruch die Folge war. Die Frau wurde in das
Krankenhaus nach Groß=Gerau überführt.
Ek. Hahn. 28. April. Hohes Alter. Ihren 85. Geburtstag
begeht heute, Sonntag. Frau Marg. Merſchroth, geb. Fey, Witwe
des Gaſtwirts Ludwig Merſchroth.
Ek. Eſchollbrücken, 28. April. Geburtstag des Orts=
älteſten
. Heute, Sonntag, begeht in Rüſtigkeit der Landwirr
Georg Leichtweiß 2. ſeinen 89. Geburtstag.
Ar. Eherſtadt 27 April. Zum Feſt der Arbeit ſind die
Vorarbeiten ſoweit abgeſchloſſen. In der kombinierten Sitzung vom
Freitag abend wurde unter Leitung des Ortsgruppenſtellvertreters
Jung das Programm feſtgelegt, und zwar für Dienstag, 30. April,
abends 8 Uhr: Aufſtellung des Maibaumes auf dem Marktplatz.
Der Maibaum wird eine Viertelſtunde vorher im feſtlich geſchmück=
ten
Geſpann durch die Ortsbauernſchaft nach dem Aufſtellungsplatz
gebracht. Daſelbſt Begrüßung und Anſprache durch den Bürger=
meiſter
, gemeinſchaftlicher Chor der hieſigen Geſangvereine: Lied
der Bauleute, Bänder= und Volkstänze, dargebracht vom B.D.M.
und HJ. gemeinſchaftlich geſungene Lieder bilden den Auftakt zum
Vorabend. Am 1. Mai, vormittags 8 Uhr, Kundgebung der Hitler=
jugend
. Ab 12,10 Uebertragung des Staatsaktes von Berlin auf
dem alten Feſtplatzgelände am Griesheimerweg, woſelbſt für
Unterhaltung und Erfriſchung hinreichend geſorgt iſt. Von einem
Feſtzug wird in dieſem Jahre abgeſehen lediglich die einzelnen
Betriebe marſchieren geſchloſſen nach dem Feſtplatz. Die Hitler=
jugend
iſt dieſesmal die alleinige Kraft, die das Feſt der Arbeit
tach Möglichkeit muſikaliſch umrahmt.
Eb. Eberſtadt, 28. April. Arbeitsjubiläum. Der
Schriftſetzer Heinrich Müller 9., wohnhaft Jakobſtraße 13, kann
am 30. April bei der Papierwarenfabrik G. C. Klebe ſein 40 jäh=
viges
Arbeitsjubiläum begehen.

S.

ate

UEFERUNG NUK DURCH HANDLER

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Seite 8 Nr. 11

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Auflegung des Opferbuches im Opferkempel Eberſtadk

Ar. Eberſtadt, 27. April. Am Samstag nachmittag fand
unter Beteiligung aller Parteigliederungen und der Einwohner=
ſchaft
die Eröffnung des Opfertempels bzw. die öffentliche
Auflegung des Opferbuches in demſelben durch die NSV. ſtatt.
Es war eine einfache und dem Opferſinn entſprechende würdige
Feier, die durch den Muſikzug des Jungvolks eröffnet wurde.
Ortsgruppenleiter Marquardt wies in ſeiner Anſprache auf
den Sinn des Opferbuches und ſeinen Weg durch verſchiedene
Nachbargemeinden, ausgehend von Darmſtadt, erläuternd hin
mit dem Wunſche, auch hierorts dieſelben ſchönen Erfolge ver=
zeichnen
zu können. Bürgermeiſter Madre ging auf den Sinn
des Opferns und deſſen unerläßliche Notwendigkeit als ſchönſtem
Ausdruck wahrer Volksgemeinſchaft näher ein und wünſchte eben=
falls
Verſtändnis und rege Beteiligung zugunſten unſerer not=
leidenden
Volksgenoſſen. Horſt=Weſſellied und ein Muſikſtück be=
ſchloſſen
die kurze Feier, worauf Herr Bürgermeiſter Madre den
Reigen der Einzeichner eröffnete.

Knabenerziehungsheim Hähnlein.

Schweine- und Schafzählung am 4. Juni 1935.

Die nächſte Schweinezählung und =ermittelung von nichtbeſchau=
pflichtigen
Schweinen. Bullen, Ochſen, Kühen, Jungrindern. Käl=
bern
, Schafen und Ziegen in jedem der vorhergehenden drei Mo=
nate
im Reich iſt vom Reichs= und preußiſchen Miniſter für Er=
nährung
und Landwirtſchaft für den 4. Juni 1935 angeordnet
worden. In Verbindung damit ſoll eine Zählung der Schafe er=
folgen
.
Für die Neuordnung der deutſchen Schafzucht und für die
Maßnahmen, die im Zuſammenhang durchgeführt werden, iſt es
wichtig, in möglichſt kurz aufeinander folgenden Zeiträumen die
Auswirkung der getroffenen Maßnahmen beobachten zu können.
Dies iſt aber bei einer nur einmal im Jahre erfolgenden Zählung,
die bisher immer Anfang Dezember durchgeführt wurde, nicht
möglich. Eine Zwiſchenzählung der Schafe zunächſt einmal und
zwar im Juni, iſt aus dieſen Gründen dringend geboten.
Weiter ſollen zur Beurteilung der Abkalbtermine die bisher
in den drei vorgeſehenen Monaten geborenen Kälber und ferner
in den hierfür bedeutſamen Kreiſen Preußens und Oldenburgs
das Weidefettvieh ermittelt werden.
Für die Geheimhaltung der einzelnen ſtatiſtiſchen Angaben iſt
Sorge getragen, ſo daß ein Mißbrauch ausgeſchloſſen iſt. Die rich=
tige
und zuverläſſige Beantwortung der geſtellten Fragen liegt im
eigenſten Intereſſe der Bauern.

Nieder=Ramſtadt, 27. April. Starkenburger Hilfs=
verein
für die Baſeler Miſſion Frühjahrs=
konferenz
. Herr Pfarrer Munk Reichelsheim, wies in der
einleitenden Andacht aus Gottes Wort nach, daß ein untrennbarer
Zuſammenhang beſteht, zwiſchen der Heimatgemeinde und den Miſ=
ſionsgemeinden
draußen; daß der Kampf, den die Miſſion in der
weiten Welt zu führen hat, auch in der Heimat geführt werden
muß, daß alle Menſchen erlöſungsbedürftig und erlöſungsfähig
ſind, daß Gottes Reich aus allen Völkern gebaut wird, und daß
wir alle in Chriſtus die Hoffnung der Auferſtehung und des ewigen
Lebens haben. Herr Miſſionar Ittmann gab auf Grund
reicher Erfahrung und eindringenden Studiums in ſeinem Vortrag
über: Die Volksordnungen in Kamerun einen wertvollen und
intereſſanten Einblick in die urtümlichen Bindungen der Sippe,
Ehe, Altersklaſſe und Arbeitsgenoſſenſchaft, wie ſie das geſamte
Leben der Kameruner Neger geſtalten und beherrſchen. Manches
mutet den Europäer fremd und ſeltſam an, aber unſere heutige
Zeit, die den Wert des Volkstums und ſeiner Ordnungen wieder
neu erkannt hat, verſteht eher als frühere Generationen, daß in
all dem Schöpferordnungen vorhanden ſind Herr Studienvat
Knöpp. Darmſtadt, brachte in launiger Weiſe dem ſiebzigjäh=
rigen
Hilfsverein ſeine Glückwünſche dar, der trotz dieſes ehrwür=
digen
Alters jugendfriſch iſt wie am erſten Tage, und der alle,
denen es ernſt iſt mit ihrem Chriſtenglauben, aufruft zur Bekennt=
nistat
der Kirche vor der Welt, zur Heidenmiſſion.

G. Ober=Ramſtadt, 26. April. Hohes Alter. Am 27. 4.
vollendet Frau Johannes Fiſcher Wwe., Siebenhäuſergaſſe 4,
in ſeltener körperlicher Rüſtigkeit und geiſtiger Friſche ihr 80.
Lebensjahr. Beratungsſtunde. Die nächſte Beratungs=
ſtunde
der Mutter= und Säuglingsfürſorge findet erſt am Mon=
tag
in acht Tagen, dem 6. Mai, ſtatt. Rentenzahlung.
Da der 1. Mai geſetzlicher Feiertag, werden die Invaliden= Wit=
wen
=, Waiſen= und Unfallrenten bereits am Dienstag, 30. April,
beim Poſtamt gezahlt.

r. Babenhauſen, 26. April. Schwere Gewitter und
Hochwaſſer. Mittwoch nachmittag gingen hier ſchwere Ge=
witter
nieder, die begleitet waren mit ſtarken Regenfällen, die
die ganze Nacht und auch geſtern den Tag über andauerten. Ger=
ſprenz
und ihre Nebenbäche führen aus dieſem Grunde Hochwaſſer.
Die Wieſen ſind teilweiſe überſchwemmt, die Schloßwieſen auf
der Bleiche gleichen einem großen See. Mit dem Steigen des
Waſſers iſt noch weiter zu rechnen, da auch im Odenwald heftige
Regengüſſe niedergingen. Lehrerwechſel. Mit Beginn
des neuen Schuljahres tritt an unſerer Realſchule an die Stelle
der Studienaſſeſſorin Frl. Dr. Kleinlogel der Studienaſſeſſor
Albrecht, der ſeither an der Oberrealſchule Grünberg tätig
war. Hiſtoriſcher Fund. Im benachbarten Sicken=
hofen
machte ein Einwohner beim Umgraben eines Spargel=
feldes
einen bedeutſamen Fund, der alle Heimat= und Geſchichts=
forſcher
ſehr intereſſieren wird. Er fand eine große Urne aus
Ton, die zwei weitere kleine Urnen enthielt. Alle Urnen haben
wunderbare Verzierungen und Aufzeichnungen, die vermuten
laſſen, daß ſich hier ein altgermaniſches Gräberfeld, das etwa
2500 bis 3000 Jahre zurückliegt, befindet. Herr Profeſſor Behn
in Mainz wurde bereits benachrichtigt, da die Annahme begrün=
det
iſt, daß ſich weitere Nachgrabungen ſicher lohnen werden.

Der Vorſtand des Knabenerziehungsheims Hähnlein trat zu
Anfang dieſes Monats in Darmſtadt zu ſeiner Frühjahrsſitzung
zuſammen. Wie bekannt, befaßt ſich die im Jahre 1852 gegrundete
Stiftung Knabenerziehungsheim Hähnlein mit der Erziehuag
und Betreuung ſchulpflichtiger, in der Erziehung gefährdeter
Knaben. Nachdem in der Nachkriegszeit verſchiedene, den glei=
chen
Erziehungszweck verfolgende evangeliſche Knabenheime in
Heſſen ſtillgelegt werden mußten, iſt das Heim in Hähnlein heute
noch das einzige ſeiner Art in Heſſen. Es hat aber auch ſeit meh=
reren
Jahren den Kampf um ſeinen Beſtand zu führen. Sein
Gedeihen hängt von der Belegungsſtärke, den Einnahmen aus der
eigenen Landwirtſchaft und den Ergebniſſen milder Gaben ab.
Belegſtärke wie Einnahmen aus der eigenen Landwirtſchaft ſind
den Umſtänden der Zeit bzw. der Lage in der Landwirtſchaft ent=
ſprechend
in den letzten Jahren zurückgegangen. Nachgelaſſen
haben aber auch die milden Gaben von Gönnern infolge häufiger
Inanſpruchnahme in anderer Richtung, insbeſondere auch durch
das Winterhilfswerk. Es ſei aber ohne Namensnennung er=
wähnt
, daß das Heim im vergangenen Jahr in einem beſonderen
Falle Gelegenheit zum Danke für eine außerordentliche Opfer=
willigkeit
hatte.
Zu Beginn der Vorſtandsſitzung wurde der Landesführer der
Inneren Miſſion, der nunmehr dauernd dem Vorſtand angehört,
Herr Pfarrer Direktor Röhricht, von dem Präſidenten, Rechts=
anwalt
Dr. Dahlem, herzlich begrüßt.
Alsdann wurde in die Abnahme der Jahresrechnung einge=
treten
. Nach Bericht der Rechnungsprüfer wurde dem Rechner,
Herrn Oberrechnungsrat Eitenmüller, für die Jahresrech=
nung
1933 Entlaſtung erteilt, unter Dank für die gewiſſenhafte
Arbeit.
Hierauf wurde zur Neubildung des Vorſtandes gemäß der
Satzung geſchritten: 1. Vorſitzender Vizepräſident i. R. Rechts=
anwalt
Dr. Dahlem, 2. Vorſitzender Baumeiſter Sames,
beide zu Darmſtadt. Auch im übrigen blieb es bei der bisheri=
gen
Vorſtandsbeſetzung. In den geſchäftsführenden Ausſchuß zur
Vertretung des Vorſtandes im beſonderen Fall wurde neben den
beiden Vorſitzenden Herr Pfarrer i. R. Steinmetz berufen.
Als Prüfer der Jahresrechnung wurden beſtimmt: die Vorſtands=
mitglieder
Baumeiſter Sames und Senatspräſident i. R. Dorn=
ſeiff
. Fräulein v. Stein ſcheidet nach langjähriger Zugehörig=
keit
aus dem Frauenausſchuß unter herzlichem Dank des Vor=
ſtandes
für die geleiſtete Mitarbeit aus.
Eingehend wurde die Belegungsſtärke und die finanzielle
Lage der Stiftung behandelt und hierbei die Hoffnung ausgeſpro=
chen
, daß die ſtaatlichen Stellen die in früheren Jahren ſtets ge=
nehmigten
und zum Ausgleich des Haushalts erforderlichen Haus=
ſammlungen
gewähren würden.
Folgenden Mitgliedern des Vorſtandes wurde der beſondere
Dank für vieljährige Zugehörigkeit und treue Dienſte an den
Aufgaben der Stiftung ausgeſprochen: Herrn Senatspräſident
Dornſeiff für 30jährige und Herrn Baumeiſter Sames für 25 jäh=
rige
Mitgliedſchaft im Vorſtand der Stiftung. Den neuen Sat=
zungen
des Landesvereins für Innere Miſſion betr. Anſchluß von
Anſtalten und Vereinen wurde zugeſtimmt. Es wurden ferner
noch folgende Punkte behandelt: Auswirkung der Feldbereinigung
in Hähnlein für das Heim, Perſonalfragen des Heims, Verlauf
des letzten Jahresfeſtes, die Auswirkung neuer Steuergeſetze ſo=
wie
die Weihnachtsgaben für das Heim. Für die Führerfrage
wurde nach Ausſprache eine entſprechende Löſung gefunden. Die
Beſchaffung neuen Turngerätes und einer neuen Radioanlage
wurde zum Beſchluß erhoben.
Nächſte Vorſtandsſitzung im Mai in Hähnlein mit der Tages=
ordnung
: Voranſchlag 1935/36, Prüfung des baulichen Zuſtandes
und Beſichtigung der Landwirtſchaft.

k. Dieburg, 27. April. Vom Schulbeginn. Am Diens=
tag
, 30. April, beginnt der Unterricht an der hieſigen Volksſchule.
Um 7 Uhr verſammeln ſich die Kinder in den beiden Schulhäuſern
und nehmen dann am Schulgottesdienſt teil. Die Aufnahme der
ABC.=Schützen findet am Tage vorher ſtatt. Die Neuanmeldung
der Knaben zur Berufsſchule findet am Montag, 29. April, ſtatt.
Zum Beſuche der gewerblichen Berufsſchule ſind die fortbildungs=
ſchulpflichtigen
Knaben von Dieburg. Münſter und Altheim ver=
pflichtet
. Die Schneiderlehrlinge von Dieburg, Altheim, Groß= und
Klein=Zimmer, Münſter Eppertshauſen Ober= und Nieder=Roden,
Urberach und Grube Meſſel ſind der Schneiderklaſſe der Berufs=
ſchule
zu Dieburg zugeteilt. Am ſelben Tage findet auch die Neu=
anmeldung
der Schülerinnen ſtatt.
Dieburg, 27. April. Schachgroßmeiſter Bogoljubow
gibt am Sonntag, den 5. Mai 1935. in Dieburg. Gaſthaus
Zum weißen Roß, nachmittags 2,30 Uhr, an 4050 Brettern ein
Reihenſpiel
Dp. Bickenbach, 26. April. Die Blinklichtanlage am Bahn=
übergang
an der Zwingenberger Straße, welche vor einiger Zeit
von der Reichsbahnverwaltung genehmigt wurde, wird am Mon=
tag
, 29. April, errichtet werden. Zu dieſem Zweck muß die Straße
geſperrt werden. Die Umleitung erfolgt durch die alte Bergſtraße.
Dp. Zwingenberg, 26. April. Seit verfloſſenen Freitag wei=
len
22 K. d. F.=Urlauber in unſerem Städtchen. Die Gäſte,
welche aus Leipzig kamen, ſprechen ſich über die freundliche Auf=
nahme
hier und die Schönheiten der Bergſtraße lobend aus.
Vom hieſigen Verkehrsverein wurde auf dem Lutziberg ein Block=
häuschen
errichtet, von welchem man eine herrliche Ausſicht auf
die Rheinebene und die Bergſtraße genießt. Hiervon haben über
die Feiertage zahlreiche Beſucher Gebrauch gemacht.
Dp. Zwingenberg, 27. April. Die Großmarkthalle
der Bergſträßer Obſt= und Gemüſezentrale, e. G. m. b. H.. Sitz
Zwingenberg, wird am Sonntag ihre Pforten für dieſes Jahr
öffnen, nachdem auch in unſerer Gemarkung die erſten Spargel ge=
erntet
wurden. Hinſichtlich der Fruchtſortierung gelten für die
Folge beſondere Vorſchriften.
Bb. Auerbach, 26. April. Das diesjährige Auerbacher Blüten=
feſt
wurde nunmehr auf den 19. Mai feſtgeſetzt.

Die Arbeitskagung des deukſchen
Hunolderts.

Lpd. Frankfurt a. M., 26. Aprfl
Anſchließend an die Vereidigung der Reichsinnungsmeije
über die wir geſtern berichteten, fand eine Arbeitstagung ſrün
in der der Reichshandwerksmeiſter W. G. Schmidt grundon
liche Ausführungen über die Handwerkspolitik und ihre
machte. Die Organiſation des Handwerks wird in drei Ein
tungen durchgeführt, nämlich im Reichsnährſtand des deutſſ
Handwerks, in der Reichsgruppe Handwerk und in der Re=
betriebsgemeinſchaft
Handwerk. Dieſe drei Einrichtungen ſſ
eingeſetzt worden, um die Geſtaltung des Handwerks nach jj.
Richtung hin durchführen zu können.
In Anerkennung ihrer großen Verdienſte überreichte er ſe
engſten Mitarbeitern Dr. Schüler, Dr. Bretzler und
Spitz das Ehrenabzeichen des deutſchen Handwerks. Die Re=
innungsmeiſter
bat er, auf eine Verjüngung des Führerkorpss
dacht zu ſein, damit es jederzeit ſchlagartig für die Aufbauary
des Führers eingeſetzt werden könne. Eines müſſe er dabem
ſonders betonen: kein Handwerksmeiſter, der ein Amt überne.
könne und dürfe dabei ſeine Exiſtenz aufs Spiel ſetzen. Beij
Entſchädigung für die Amtsführung müſſe der Umſtand beei
ſichtigt werden, ob ein Handwerksmeiſter viel oder wenig bert
Im übrigen entſcheide die Größe der Aufgabe.
Zum Schluſſe gab der Reichshandwerksmeiſter in großen /
gen die Richtlinien für die Arbeit der Reichsinnungsmeiſter.
bei er ſie bat, auch für den Reichshandwerkertag immer wieder
werben.
Dann ſprach der Generalſekretär Dr. Schüler über Fren
der Arbeitsbeſchaffung, Dr. Hotz über Probleme der Orgarn
tion und der Neuordnung des Prüfungsweſens, Dr. Spitz
die Aufgaben der Reichsgruppe Handwerk, Pg. Kolbenſch
über die Regelung der Preisgeſtaltung im Handwerk, Dr. Bm
ler über die Zuſammenarbeit mit der Zentrale zur Bekämpe
des unlauteren Wettbewerbs.

Am Nachmittag ſprach der Reichshandwerksmeiſter W
Schmidt vor 500 Kreisbetriebsgemeinſchaftswaltern. K7
handwerksmeiſtern und Obermeiſtern der Gaugebiete Heſſen= und Kurheſſen im Volksbildungsheim über die Vorberef
gen des Reichshandwerkertages. Er benutzte dieſe Gelegem
um grundſätzliche Ausführungen über die Zuſammenarbeit
Reichsbetriebsgemeinſchaft Handwerk und Reichsſtand des D
ſchen Handwerks in ihren Untergliederungen zu machen.
Reichshandwerkertag werde abgehalten, um der Oeffentlichke
zeigen, daß der aktive Lebenswille des Handwerks mehr ſei,
dies ſchlechthin angenommen werde. Mit Stolz dürfe er beken.
daß er das beſte Handwerk in der Welt führe. Er betonte,
das Handwerk nur durch Selbſterziehung ſich den Platz am
Sonne zurückerobern werde. Von dem Handwerk verlang=
Verſtändnis für alle Maßnahmen, die getroffen würden. E
habe für den anderen einzutreten und jeder müſſe wiſſen,
Aufbau Zeit brauche.
Nach ihm ſprach der ſtellvertretende Leiter der Reichsbetr:
gemeinſchaft Handwerk. Pg. Paul Walter, und der Orgau
tionsleiter des Reichshandwerkertages 1935, Pg. van Rauu
über Vorbereitung und Durchführung der großen Kundgeburn

Am Abend fand im Hippodrom eine große Kundgebungs/
Frankfurter Handwerks ſtatt, die als Auftakt zum Reichshr=
werkstag
gedacht war und zu der 7000 Handwerker angetn-
waren
. Es ſprachen der Reichshandwerksführer W. G. Schr.
der Bezirksleiter der Deutſchen Arbeitsfront, Pg. Becker, undd/
Generalſekretär des Reichsſtandes des Deutſchen Handwerks.
Schüler.

Bb. Bensheim, 26. April. Autounfall. Heute morgem
an der Ecke der Rodenſtein= und Heidelbergerſtraße der 2
wagen eines Wuppertaler (Elberfelder) Laſtzuges um. Der Lact
des Kraftwagens hatte den Richtungsanzeiger, der etwas unu
ſtig angebracht iſt, zu ſpät erbannt und wurde bei der ſchart
Kurvenehmung der Kraftwagen vom Anhänger zur Seite ged.
und umgeworfen. Der Kraftwagen wurde ſchwer beſchädigt, Chu=
feur
und Beifahrer kamen mit dem Schrecken davon, auch
wurde niemand verletzt. Die erſten Spargel werdem!
reits zum Verkauf angeboten. Preis 50 Pfg. bis 1.10 Mk. je
t. Gernsheim, 27. April. Hochwaſſergefahr am Rhe
Durch das ſtarke Regenwetter iſt der Rhein ſtark im Steigenn
griffen. Von geſtern auf heute iſt derſelbe über 1 Meter gewacit
Nur noch wenige Zentimeter und die großen Wieſen haben ſie,
einen See verwandelt. Auch die Winkelbach iſt zu einem ſchäun/
den Fluß geworden. Die Wieſen an der Biebesheimer Chan
haben ſich in einen kleinen See verwandelt. Auch die Melduri
vom Oberrhein melden immer noch Zunehmen des Rheines:
Ehrenpatenſchaft. Beim neunten Kind, einem Jurad
Adolf Walter, des Landwirtes Jakob Kiſſel hat der Führer 4
Reichskanzler die Ehrenvatenſchaft übernommen. Straßal
ſperrung. Die Straße zwiſchen Biebesheim und GernssA
wird wegen Pflaſterung des Stückes Südd. FabrikGernshof
bis auf weiteres geſperrt. Die Arbeit wird zirka 45 Wocher!
Anſpruch nehmen. 75. Jubiläum. Die Freiwillige F*1
wehr Gernsheim begeht am 22 und 23. Juni ihr 75jähriges
tungsfeſt, welches mit dem Kreisfeuerwehrtag verbunden iſt.
Gernsheim, 27. April. Waſſerſtand des Rhein=
26. April: 1,48 Meter; am 27. April: 2,67 Meter. (Mor
5.30 Uhr.)
Hirſchhorn, 27. April. Waſſerſtand des Neckareſ
26. April: 3,16 Meter, am 27. April: 4,80 Meter. (Morn)
5.30 Uhr.)

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murtag, 28. April 1935
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 116 Seite 9

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Freund, Herr Bürovorſteher
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Drummſtr. 39, ſchreibt am 3. 8. 1933: Herr Gaſtwirt
Minuth teilte mir heute folgendes mit: Ihr Tee hat
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hat weit über einen Zentner verloren, ohne irgend=
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Schaden zu haben. Er zog neulich ſeine früheren
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nötige Kleingeld. Hier muß was für den Haushalt an=
geſchafft
werden, dort benötigt das Kind etwas Neues,
und immer wieder iſt es die Frau, die ſich opfert und
u. P. 51 Geſchſt. auf die Ferien verzichtet. Und ſo kommt es dann, daß
andre Frauen, die wirklich das Glück hatten, einmal den
alltäglichen Sorgen des Haushalts den Rücken zu kehren,
beſſer ausſchauen und bei jeder Gelegenheit erzählen,
Mögl. Südlage, wie ſchön doch ſo eine Ferienausſpannung iſt.
Nun ſoll es aber anders werden. Jede Frau ſpart die
Ferienmarken des Darmſtädter Tagblattes. Iſt ein Spar=
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noch nicht vorhanden, ſo kann dies in unſrer
Hauptgeſchäftsſtelle oder bei unſern Agenturen koſtenlos
p. vünktl. Zahl, bezogen werden. Jede Woche nur für einen kleinen
Betrag Sparmarken gekauft (es gibt ſolche zu 10 Pf.,
50 Pf. und zu RM. 1. ), wie ſchnell iſt bis zum Sommer
das Reiſegeld zuſammen. Aber noch etwas: Die Ferien=
reiſe
kann auch jede Frau ſelbſt verdienen. Für jeden
Neubezieher, den Sie dem Darmſtädter Tagblatt zu=
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blattes
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[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 28. April 1:9

Wo Maschinen das metallische
Lied der Arbeit singen, wo Fräser
und Bohrer knirschen, tragen har-
te
Männer eine blaue Arbelts-
kleldung
aus eisenstarkem Mate-
rial
, nach den modernsten Ge-
sichtspunkten
entworfen und verarbeitet: Oualitätsmarke (D. Dem geübten Auge ge-
nügt
ein Blick, um festzustellen, was ein (D Anzug ist. Man erkennt ihn an . . . ja, wo-
ran
? Das soll Gegenstand unserer heutigen Preistrage sein. Der findige Leser hat die
Antwort schnell heraus. In tausenden Spezialschaufenstern der Fachgeschäfte sind un-
sere
(D Anzüge ausgestellt. Gehen Sie hin, sehen Sie nach. Sie brauchen nicht lange
zu suchen. Hunderttausende deutscher Werkmänner bekennen sich heute zur Oualitäts-
marke
(D. Jeder von ihnen weiß genau, wodurch sie sich von allen anderen unterscheidet.
Für richtige Lösung sind folg. Preise ausgesetzt:
1 Prels. . . . . . . . . . . . . RM. 1000
Preisfrage:
Preis. . . . . . . . . . . . . RM. 500
An welchem besonderen
Bußeren, beim Tragen / 5 Preise zu RM. 100 RM. 500
sichtbaren Kennzeichen / 10 Prelse zu RM. 50 RM. 500
kann man unfehlbar den 1 50 Prelse zu RM. 10 RM. 500
blauen (D Arbeitsanzug / 100 Preise zu RM. 5 RM. 500
von anderen Arbeitsanzü- 1 500 Preise zu RM. 3 RM. 1500

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Ober Ihre eigene Adresse schrelben Sie unser bekanntes Kennwort:
Wer zu prüfen versteht, wählt (D Oualität.
Uber die eingehenden Lösungen entscheidet unter notarieller Aufsicht eine Kommission,
bestehend aus 5 Herren der Firma (D. Die getroffenen Entscheidungen sind unanfecht-
bar
. Bei mehreren richtigen Lösungen entscheidet das Los. Mit diesen Bedingungen
erklärt sich leder Teilnehmer einverstanden. Betriebsangehörige des Hauses (D und
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Ireneſtr. 4 (dicht Frankfurterſtr.)
Fernſpr. 538. (2229a

Haus mit Manufakturwaren=
geſchäft
in der Nähe v. Darm=
ſtadt
geleg. Gute Exiſtenz für
ariſchen Fachmann. Erforderl.
Kapital Mk. 1015 000. Zu
verkaufen durch: Wolff, Moos
& Co., Imm., Bensheim a.d. B.

Orksſahung über die Räumungsfrileft
vei dee Dohkängsmiete.
Auf Grund des Geſetzes vom 6. Januar 1906, betreffe 7
Räumungsfriſten bei der Wohnungsmiete in Verbindung mn
Abſatz 1 der Deutſchen Gemeindeordnung vom 30. Januar 19-
§§ 3 und 4 der 1. Verordnung zur Durchführung der DeV
Gemeindeordnung vom 22. März 1935 wird nach Beratung mtſſt
Stadtratsmitgliedern am 5. Februar 1935 nachfolgende Ortsſg.
erlaſſen:
8 1.
Endigt ein auf das Ende eines Kalendermonats künz
Miewerhältnis am Schluſſe eines Kalendermonats, ſo mm
Räumung gemieteter Wohnräume durch den Mieter:
a) bei kleinen, d. h. aus höchſtens 3 Zimmern und etm.
Zubehör beſtehenden Wohnungen, am erſten Tage de
genden Monats, ſpäteſtens 12 Uhr mittags;
b) bei mittleren, d. h. aus 4 bis 5 Zimmern und emuß
Zubehör beſtehenden Wohnungen, am erſten Tage d
genden Monats, ſpäteſtens 5 Uhr nachmittags;
6) bei großen, d. h. aus mehr als 5 Zimmern und etm
Zubehör beſtehenden Wohnungen, am zweiten Tag
folgenden Monats, ſpäteſtens 5 Uhr nachmittags,
beendet ſein.
Die Gewährung der in Abſatz 1 genannten Räumungs
erfolgt nur mit der Maßgabe, daß in allen Fällen min=
3 Zimmer ſpäteſtens am 1. Tage des folgenden Monats,
mittags, vollſtändig geräumt ſind und dem Mietnachfolg
Verfügung geſtellt werden.
2.
Endigt ein auf das Ende eines Kalendervierteljahres
bares Mietverhältwis am Schluſſe eines Kalendervierteljak
muß die Räumung gemieteter Wohnungsräume durch den
a) bei kleinen, d. h höchſtens aus 3 Zimmern und etr
Zubehör beſtehenden Wohnungen, am 1. Tage des fol
Monats, ſpäteſtens 5 Uhr nachmittags;
b) bei mittleren, d. h. aus 4 bis 5 Zimmern und et)
Zubehör beſtehenden Wohnungen, am 2. Tage des
den Monats ſpäteſtens 12 Uhr mittags;
c) bei großen, d. h. aus mehr als 5 Zimmern und enn
Zubehör beſtehenden Wohnungen, am 3. Tage des
den Monats, ſpäteſtens 12 Uhr mittags.
beendet ſein.
Die Gewährung der in Abſatz 1 genannten Räumung-
erfolgt
nur mit der Maßgabe, daß
a) bei Wohnungen, welche aus 3 bis 4 Zimmern und em
Zubehör beſtehen. 1 Zimmer;
b) bei Wohnungen, welche aus mehr als 4 Zimmer
etwaigem Zubehör beſtehen, 2 Zimmer,
ſchon am erſten Tage des folgenden Monats, ſpäteſtens
mittags, vollſtändig geräumt ſind und dem Mietnachfolgk
Verfügung geſtellt werden.
8 3.
Kann der Mieter ſchon mit der Beendigung des Miem?
niſſes ſeinen Umzug in die neue Wohnung bewerkſtellige:
iſt ihm nach den Umſtänden des Einzelfalles die Räumum
mit Beendigung des Mietverhältniſſes aus anderen Gründe
lich und zumutbar, ſo finden die Vorſchriften der §8 1 und
Anwendung.
Das Gleiche gilt für den Fall, daß der Vermieter den
auf Grund eines ihm geſetzlich oder vertragsmäßig zuſt.
Rechtes das Mietverhältnis ohne Einhaltung einer Künde.

friſt gekündigt hat.
8 4.

nA.

Sehr gute Existenz
für Fachmann in Polsterei, Deko-
ration
, Kleinmöbel. Eingeführt.
Geschäft in Mannheim, erste Lage
Laden mit 2 Fenstern, Werkstatt
Lager, Büro zus. Miete Mk. 110
Warenlag nebst Einricht. Mk. 5000.. Durchschnittsumsatz
Mk. 75 000. Zuschr. u. P 124 Gschst

Fällt der Tag, an welchem nach den Vorſchriften der 82
ganz oder teilweiſe zu räumen iſt, auf einen Sonntag, doe
ſtaatlich anerkannten, allgemeinen Feiertag, ſo tritt an De
des Sonntags oder des Feiertags der nächſtfolgende Werkl.

8 5
Dieſe Ortsſatzung tritt mit ſofortiger Wirkung in Kic

rtsſtatut über die Räumungsfriſten bei der Wohnungsi.
27. November 1906 wird aufgehoben.

Darmſtadt, den 18. April 1935.
Bürgermeiſterei
Wamboldt, Oberbürgermeiſter.

Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Berantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuz
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt.
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Sport: Karl. 2"
für Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nell.
leiter: Willy Kuhle; für den Inhalt der Anzeigen verantwortlich: Pan
ſämtlich in Darmſtadt. D. A. III. 35. 20762. Druck und Verlag: LE*
Darmſtadt. Rheinſtraße 23.
Für mwerlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht üweh

Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 121 Uhr, nachmittage

Die heutige Nummer hat 20 Seiten

[ ][  ][ ]

iatag, 28. April 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 116 Seite 11

Filmſchaffenden der Welk kamen in Berl

und frühr
icht geit

Scherl-Bildmaterndienst.
ſAich geſchmückten Reichstags=Sitzungsſaal der Berliner Kroll=Oper wurde am Freitag der
nattionale Filmkongreß feierlich eröffnet. Der Präſident der Reichsfilmkammer, Dr. Scheuer=
oen
man auf dieſem Bilde während der Eröffnungsanſprache ſieht, konnte Filmſchaffende
ſan Kulturländern der Welt begrüßen. Jede Rede, die hier gehalten wurde, wurde ſofort von
ſtwherlogen aus überſetzt und den ausländiſchen Teilnehmern durch Kopfhörer zugeſprochen.

Der 59. Chirurgen=Kongreß.
Berlin. Der letzte Tag, der vierte der dies
jährigen Tagung der Deutſchen Geſellſchaft für
Chirurgie, war den Teilgebieten der Urologie,
der Lungen= und der Bauch=Chirurgie gewidmet.
Das Hauptreferat hielt Prof. Voelcker=Halle,
der über den augenblicklichen Stand der Proſtata=
Frage mit beſonderer Berückſichtigung der Opera=
tionstechnik
ſprach. Der Vortragende ging aus von
den entzündlichen Erkrankungen der Vorſteher=
drüſe
, ihren Entſtehungs= und Behandlungsfor=
men
, ſtellte dann in den Mittelpunkt ſeiner Dar=
ſtellung
die mit Harnverhaltung einhergehenden
Formen der Proſtata=Erkrankungen, die Hyper=
trophie
und Atrophie des Organs. Ueber die
operative Behandlung dieſer Veränderungen des
Organs wurde von Voelcker in kritiſcher Form
Stellung genommen. In der Ausſprache nahmen
das Wort Bönninghaus=Marburg, der ſich
lebhaft für die Elektro=Reſektion einſetzte und
Wildegang=Berlin, der ebenfalls über ſeine
Erfahrung mit dem Diathermie=Schnittverfahren
in 68 Fällen berichtet, die guten Behandlungs=
erfolg
ergeben hätten.

Die Mikglieder des Filmkongreſſes
im Berliner Rakhaus.
Berlin. Aus Anlaß des Internationalen
Filmkongreſſes hatte die Stadt Berlin die Kon=
greßmitglieder
für Samstag nachmittag zu einem
Tee=Empfang in das Rathaus geladen. Oberbür=
germeiſter
Dr. Sahm begrüßte die Erſchienenen
und erinnerte daran, daß Berlin die erſte Stadt
Europas ſei, die planmäßig eigene Archivfilme
ſelbſt herſtellt, um die wichtigſten ſtädtiſchen Ein=
richtungen
ſowie Feierlichkeiten der Nachwelt zu
erhalten.
Anſchließend ſprach der Staatskommiſſar Ber=
lins
, Dr. Lippert, der die Hoffnung ausſprach, die
Tagung möge die internationalen Beziehungen
fördern.

enich und Ausland.
Aur Hoffnung für die Verſchükkeken
u aſen Laultider Staßfurker Braunkohlengrube.
n Kawe TAylle. Der bisherige Fortgang der Ber=
unaubeiten
auf der Kohlengrube Löderburg
äßfkleine Hoffnung auf eine Rettung der ſieben
inßghwoſſenen Bergleute, die wahrſcheinlich bei
ſem ällammeinbruch ſofort erſtickt ſind. Bei dem
UIMNANASEechK arreinbruch iſt ein Streckennetz von etwa 1000
TeAmkAusdehnung zugeſchwemmt worden. Dabei
ntßſtdi über Tage ein Erdfall von etwa 35 Me=
Mieie er /’rchmeſſer. Die Rettungsarbeiten ſind an drei
tE zu gleicher Zeit angeſetzt worden. Sie
wuir he dar auch ein großer Teil der Verzimmerung
erf rücke zu Bruch gegangen iſt, nur ſehr lang=
minoiſſtatten
. Man befindet ſich zur Zeit etwa
10fſ ſeter von der Stelle entfernt, an der die ab=
geſchhrtenen
Bergleute gearbeitet haben. Wo ſich
lnner tatſächlich befinden, läßt ſich natur=
vonats
1e r vermuten. Wahrſcheinlich haben ſie im
Mieter; ck der Kataſtrophe zunächſt zu flüchten
1füt und ſind auch von den ſchnell eindringen=
Huchhammaſſen fortgetragen worden.
te Erklärung für das Unglück iſt vorerſt nicht
Hſy. Der Braunkohlenbergbau baut im Löder=
bulmner
Sand und Kies ab. Ein Einbruch wie
Hftverlebte iſt in dieſem Umfange in der Ge=
ſchült
es Staßfurter Bergbaues kaum jemals
ſoyſymmen. Der letzte Durchbruch liegt 42 Jahre
ſur)ſ/ b die Gewitterregen der letzten Tage bei
er)lſtwehung des Schlammeinbruches mitgewirkt
it nicht mit Beſtimmtheit zu ſagen. Die
imſhicksſtelle befindet ſich zwar in einem neuen
elſſſ)ess ſich in Vorrichtung befand, doch liegt
jeſſſesald unter einer abgebauten Scheide, in der
inſſſantiger Einbruch niemals vorgekommen iſt.
Jallbeiſ, zu berückſichtigen, daß mit zunehmender
Ließlidee Möglichkeit eines Schlammeinbruches
miit geringer wird.
Ain Laufe des Samstag vormittag in Ber=
in
Atgn gangenen Meldungen über den Umfang
Des/iglücks auf der Braunkohlengrube Löder=
ſurfwer
Kaliwerke Staßfurt haben den Reichs=
pracuianionsleiter
der NSDAP. und Reichsleiter
der Auſſſchen Arbeitsfront Dr. Robert Ley ver=
inlchſ
alle für Samstag nachmittag angeſetzten
Beſſtihungen in Berlin abzuſagen. Dr. Ley hat
ich Aioem Mittagsſtunden im Kraftwagen an die
Anftſuellle nach Staßfurt begeben, um an Ort und
Steßſhyaneinſam mit den örtlich zuſtändigen Par=
teideluthellen
und Behörden die notwendigen
Maßühnien zu veranlaſſen und den Angehörigen
der ffer mit Rat und Tat zur Seite zu ſtehen.
Halbmaſt in Staßfurk.
gideburg. Nachdem eingehende Unter=
6auchAchien, ergeben haben, daß eine Möglichkeit zur
Retüuider von den Schlammaſſen verſchütteten
Sergütt der Braunkohlengrube Löderburg nicht
mehielseht, hat der Regierungspräſident um
18 Die Flaggen in Staßfurt auf halbmaſt
e ſetzettrigen.
T9ch, das furchtbare Unglück werden auch die
Vornhein ungen zur Durchführung des Nationalen
Feigagess beeinflußt. Wahrſcheinlich werden die
PreſilaBBetriebe ſich nur an den Vereidigungen
beteßelen,, nicht aber an den weiteren Veranſtal=
kunwue
dies 1. Mai. Reichsſtatthalter Gauleiter
Lopgytutttete Samstag vormittag dem Unglücks=
ſchach
einen Beſuch ab.

eiſterei

eiſt

Großfeuer bei Oſterholz.
Deiholz. In der benachbarten Ortſchaft
(Fraſunburg tobte in der vergangenen Nacht ein
Groſkzlei. In kürzeſter Zeit wurden vier Gehöfte
mit un Gebäuden vollkommen eingeäſchert. Die
Richhlg: des Windes begünſtigte den Brand, der
dasm iire Dorf, das zumeiſt aus ſtrohbedeckten
Häryſ Abeſteht, in Aſche legte. Viel Groß= und
Kleisneo ſowie landwirtſchaftliche Geräte und
Getyc emorräte wurden ein Opfer der Flammen.
Diels eſchädigten konnten nur das nackte Leben
retyk YOer Schaden iſt ſehr groß.

Scherl-Bildmaterndienst
75 Handwerksgeſellen des Bäcker= Konditoren= und Fleiſcherhandwerks traten nach alter Hand=
werkertradition
in Berlin die Wanderſchaft an, die ſie durch Deutſchland führen ſoll. Hunderte
von Berufsangehörigen wohnten in ihrer Berufskleidung dem Abſchied der Handwerksgeſellen bei,
denen Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley und Reichshandwerksmeiſter Schmidt herzliche Worte mit
auf den Weg gaben. Hier legen ſich einige Geſellen noch in letzter Minute nach der Karte den
Marſchweg zurecht.

Bau eines Doppelflugzeuges
in England.
AS. Das von Major Mayo, einem Abteilungs=
chef
im engliſchen Luftfahrtminiſterium, entwor=
fene
Doppelflugzeug, das ſich in Mancheſter im
Bau befindet, ſoll, wie die Blätter melden, noch
im Laufe dieſes Jahres verſchiedene Verſuchsflüge
durchführen. Dieſes Doppelflugzeug, mit dem die
Tragfähigkeit einer für größere Entfernungen be=
ſtimmten
Maſchine praktiſch verdoppelt wird, be=
ſteht
aus einem Luftſchlepper und der eigent=
lichen
Reiſemaſchine. Die Aufgabe des Luft=
ſchleppers
iſt es, die Reiſemaſchine in die Höhe zu
tragen. Nach Erreichung einer beſtimmten Höhe
und Schnelligkeit löſt ſich dann die Reiſemaſchine
automatiſch von dem Schlepper, der wieder zu
ſeinem Stützpunkt zurückkehrt. Dieſer Luftſchlepper
ſt als Flugboot gebaut und mit ſehr ſtarken Ma=
ſchinen
ausgeſtattet. Sein Faſſungsvermögen an
Treibſtoff dagegen iſt ſehr gering. Umſo größer
iſt das Faſſungsvermögen der Reiſemaſchine, das
ihr einen ununterbrochenen Flug von 3000 Meilen
geſtattet, wobei bereits ein verhältnismäßig ſtar=
ker
Gegenwind berückſichtigt iſt. Die Reiſemaſchine
wird als Waſſerflugzeug gebaut und ebenſo wie
das Flugboot von vier Motoren angetrieben. Bei
dem Start der Doppelmaſchine werden alle acht
Motore zuſammen eingeſchaltet. Dieſe ganze Kon=
ſtruktion
hat vornehmlich eine wirtſchaftliche Be=
deutung
. Bei Bewährung der Probemaſchine iſt
geplant, damit einen regelmäßigen Luftverkehr
zwiſchen Irland und Neufundland einzurichten.
Daneben hat dieſe Doppelmaſchine aber auch eine
militäriſche Bedeutung, denn mit Hilfe dieſer Kon=
ſtruktion
könnte der Aktionsradius eines Bomben=
flugzeuges
ſehr weſentlich erweitert bzw. die Trag=
fähigkeit
ganz bedeutend erhöht werden.

Erdrutſch in Nordweſt=Italien".
Mailand. Am Freitag abend ereignete ſich
im oberen Seſia=Tal infolge des ſchlechten Wet=
ters
der letzten Tage ein großer Erdrutſch, der die
Straße auf einer Strecke von etwa 40 Meter ver=
ſchüttete
. Felstrümmer, Erde und Schnee kamen
von einem Steilhang von etwa 500 Meter Höhe

herab. Menſchen ſind nicht zu Schaden gekommen.
Der Verkehr auf der Straße wird in etwa vier=
ſehn
Tagen wieder aufgenommen werden können.

Englands neue Briefmarke zum Regie=
rungsjubiläum
des engliſchen Königs.

Scherl-Bildmaterndienst.
Das britiſche General Poſt Office gibt zum fünf=
undzwanzigjährigen
Regierungsjubiläum des eng=
liſchen
Königs dieſe neue Briefmarke heraus, die
in allen üblichen Werten erſcheint.

Die Brüſſeler Weltausſtellung eröffnel.
Brüſſel. Die Brüſſeler Weltausſtellung iſt
am Samstag von König Leopold feierlich eröffnet
worden. Der König und die Königin, die ſich in
Begleitung ihres Töchterchens und des Bruders
des Königs, des Grafen von Flandern, befanden,
begaben ſich in feierlichem Zuge, der von einer
Reiterſchwadron eröffnet wurde, vom Schloß Lae=
ken
zur Ausſtellung. Am Eingang des prächtig ge=
ſchmückten
Feſtſaales der Ausſtellung, wo 3500 ge=
ladene
Gäſte Platz genommen hatten, begrüßte
der Bürgermeiſter der Stadt Brüſſel Adolf Max
das Königspaar. Auf die Anſprachen des Bürger=
meiſters
Max und des Wirtſchaftsminiſters van
Jſacker antwortete der König mit einer zunächſt in
franzöſiſcher, dann in flämiſcher Sprache vorge=
tragenen
kurzen Rede, in der er mit ernſten Wor=
ten
die Notwendigkeit einer Rückkehr zu normalen
Wirtſchaftsbeziehungen in der Welt betonte.
Im Anſchluß an den Feſtakt erfolgte ein Rund=
gang
durch die Ausſtellung. Als der König den
Feſtſaal verließ, ſtiegen mehrere Tauſend Brief=
tauben
auf, um die Botſchaft von der Eröffnung
der Weltausſtellung ins Land zu tragen. Gleich=
zeitig
ſtartete der Ballon Belgica mit dem be=
kannten
Ballonflieger Ernſt Demeyter an Bord,
der auf ſeinem Fluge Millionen von Zetteln ab=
wirft
, die die Inſchrift tragen Die Brüſſeler Aus=
ſtellung
iſt eröffnet,

Schwere Gasexploſion in Sk. Louis.
New York. Im Geſchäftszentrum von St.
Louis ereingeten ſich im Kanaliſationsnetz zwei
ſchwere Exploſionen, die auf Gasanſammlungen
zurückzuführen ſind. Durch die Gewalt der Ex=
ploſion
wurden die Kanaliſationsdeckel meilenweit
in die Luft geſchleudert und die Fenſterſcheiben
ganzer Häuſerreihen zertrümmert. Weite Straßen=
ſtrecken
wurden aufgeriſſen. Bisher konnten 11 Ar=
beiter
teilweiſe ſchwer verbrannt geborgen und
ins Krankenhaus geſchafft werden. In dem rauch=
gefüllten
Kanaliſationsnetz iſt noch eine große
Zahl von Arbeitern eingeſchloſſen. Die Feuerwehr
arbeitet fieberhaft und unternimmt Rettungsver=
ſuche
mit Gasmasken und das Gas neutraliſieren=
den
Zerſtäubern. Für die Eingeſchloſſenen befürch=
tet
man das Schlimmſte.

Sandſtürme in Nordchina.
Temperaturſturz von 35 Grad auf null Grad.
Schanghai. In Nordchina richteten ſchwere
Sandſtürme großen Schaden an. Der Zug= und
Flugverkehr wurde völlig lahmgelegt. Die Flug=
halle
der Euraſiia=Geſellſchaft in Peking wurde
abgedeckt. Die Telephonverbindungen ſind weithin
unterbrochen, da über 1300 Telephonmaſten vom
Sturm umgelegt wurden. Auch ſind mehrere Tote
zu beklagen. Den Sandſtürmen folgte ein unge=
heurer
Temperaturſturz. Während bis zum Don=
nerstag
die Hitze anſtieg und zuletzt 35 Grad Cel=
ſius
erreicht hat, fiel das Thermometer plötzlich
am Freitag auf null Grad. An der Grenze von
Jehol iſt Schneefall eingetreten.

Johannas erſte Begegnung mit dem König von Frankreich.

Scherl-Bildmaterndienst.
Anläßlich des Internationalen Filmkongreſſes wurde in Berlin der Ufa=Großtonfilm Das Mäd=
chen
Johanna uraufgeführt, der eine beſondere Leiſtung der Filmproduktion darſtellt. Unſer Bild
zeigt die erſte Begegnung zwiſchen Johanna (Angela Salloker) und dem König von Frankreich
(Guſtaf Gründgens). Neben Johanna ſieht man kniend. Graf Maillezais (René Deltgen) und
rechts Franz Nickliſch als Johann von Metz.

[ ][  ][ ]

Seite 12 Nr. 116

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 28. April 197

Stüddlt Tattas
SK

Großes Radfahrer=Saalſporkſeit
in Darmſtadk zum Beſten der Winkerhilfe.
Am Sonntag, den 28. April, abends 7 Uhr, veranſtalten die
im Fachamt Radſport in der hieſigen Ortsgruppe des Deutſchen
Reichsbundes für Leibesübungen vereinigten Radfahrer=Vereine
im Städtiſchen Saalbau zum Beſten des Winterhilfs=
werkes
ein großes Saalſportfeſt, das hinſichtlich der Beteiligung
der Saalfahrer alle ſeitherigen ähnlichen Veranſtaltungen über=
treffen
dürfte. Nehmen doch über 100 Saalfahrer hieran teil, die
eine erhebliche Vervollkommnung des ſchönen Saalſportes dartun
werden. Selbſtverſtändlich hatte das eifrige Uebungsarbeit zur
Vorausſetzung, und daran haben es alle Mannſchaften nicht feh=
len
laſſen. Seit Wochen ſind ſie an der Arbeit, und wer einmal
Einblick in die Uebungsabende genommen hat, der konnte ſtets
den Eifer feſtſtellen, mit dem ſich die Mannſchaften unter Lei=
tung
ihrer tüchtigen Fahrwarte auf das Feſt vorbereitet haben.
Denn alle ſind ſie von dem Gedanken beſeelt, das Beſte in ihrer
Sparte zu zeigen und die Feſtbeſucher zu begeiſtern. Dieſe eifrige
Arbeit verheißt diesmal keine wertvollen Ehrenpreiſe, ſondern ſie
gilt einer ſchöneren Aufgabe, der Unterſtützung des Winterhilfs=
werkes
für unſere notleidenden Volksgenoſſen. Wenn dann die
hieſige Bevölkerung, die den Saalſportveranſtaltungen von jeher
großes Intereſſe entgegengebracht hat, auch am 28. April in
Maſſen erſcheint, dann finden darin die Saalfahrer den ſchönſten
Lohn für ihre eifrige Arbeit und das Bewußtſein, der großen
Sache des Winterhilfswerkes mit Erfolg gedient zu haben. Die
Eintrittspreiſe ſind ſehr niedrig gehalten und dürften einen An=
reiz
zu zahlreichem Beſuch geben. Karten zum Preiſe von 50 Pfg.
ſind von den hieſigen Radfahrer=Vereinen ſowie von der NS.
Volkswohlfahrt ſchon jetzt zu haben.
Den ſportlichen Vorführungen ſchließt ſich ein flotter Feſt=
ball
an, der ſeine Zugkraft beſonders auf die tanzluſtige
Jugend, nicht verfehlen wird. Der muſikaliſche Teil der Veran=
ſtaltung
wird von der Kapelle Schlupp ausgeführt.
Handball.
TSG. 1846 Braunshardt.
Heute nachmittag um 3 Uhr findet auf dem Platz an der
Rheinallee das eutſcheidendſte Treffen der Bezirksklaſſen=Endſpiele
in Starkenburg, der beiden Aufſtiegkandidaten zur Gauklaſſe ſtatt,
zu dem wir nochmals beſonders darauf hinweiſen möchten. Es wird
ein ſpannendes Spiel geben, ſo daß ein Beſuch ſich beſtimmt lohnen
dürfte. Die Reſerven beider Vereine, die an ſich ſchon Spitzenklaſſe
ihrer Klaſſe darſtellen, ſpielen um 1.45 Uhr zuvor.
Reichsbahn=TSV. Darmſtadt e. V.
Die Handballabteilung iſt am heutigen Sonntag mit drei
Mannſchaften in Tätigkeit. Das Hauptſpiel findet um 15 Uhr=
ſtatt
, und zwar gegen TSV. Lengfeld, deſſen Jugend um
14 Uhr gegen unſere Jugend antritt. Es dürfte dabei zu recht
ſpannenden Kämpfen kommen zumal Reichsbahn erſtmals mit
dem wieder ſpielberechtigten Hahndorf im Tor antreten wird.
Damit dürfte die in den Pflichtſpielen gezeigte Schwäche der
Mannſchaft im weſentlichen behoben ſein.
Die Schüler empfangen um 13 Uhr Gäſte aus Griesheim und
werden Mühe haben, ein günſtiges Ergebnis zu erzielen.
Die Mannſchaftsaufſtellungen ſind bereits bekannt. Sämt=
liche
Spiele finden auf unſerem Sportplatz am Dornheimerweg
ſtatt
Alle Aktiven des Vereins werden hiermit zu der
am Sonntag, den 28 April, vormittags 9.30 Uhr, im großen Saal
des Rummelbräu, Rheinſtraße, ſtattfindenden Beſprechung betr.
die Veranſtaltung am 4. Mai eingeladen. Erſcheinen iſt unbe=
Feigk.
dingte Pflicht eines jeden.
TV. Seeheim TV. Bensheim.
Am heutigen Sonntag treffen ſich genannte Mannſchaften.
Wie an den vergangenen Feiertagen, ſo hat ſich auch heute die
junge Seeheimer Mannſchaft viel vorgenommen; denn Bensheim
iſt als ſehr ſpielſtark bekannt. Die jungen Seeheimer werden
alles hergeben müſſen, um ehrenvoll zu beſtehen. Ein Beſuch auf
Seeheims Waldſportplatz wird ſich beſtimmt lohnen. Spielbeginn
3 Uhr; vorher Schülermannſchaften.
Hockey.
TSG. 46 Darmſtadt Reichsbahn Aſchaffenburg.
Der Beginn des Hockeyſpiels der 1. Herrenmannſchaften beider
Vereine wurde auf 9.30 Uhr vorverlegt und kommt auf der Woogs=
wieſe
zum Austrag. Es iſt mit einem intereſſanten Kampf zu
echnen.
Der Reichsſportführer in Frankfurk.
Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten, der aus Anlaß
des Internationalen Kynologiſchen Kongreſſes am Donnerstag
und Freitag in Frankfurt am Main weilte, benutzte dieſe Ge=
legenheit
, um im Saalbau zu Frankfurts Turnern und Sportlern
zu ſprechen. Er hob die große Bedeutung der Olympiſchen Spiele
1936 hervor, die der Leitſtern und das Endziel aller Arbeit dieſes
und des kommenden Jahres ſeien. Der deutſche Sport werde
ſeine internationalen Beziehungen mit beſonderer Sorgfalt pfle=
gen
. Der olympiſche Gedanke ſei heute in Deutſchland bis zum
letzten Volksgenoſſen vorgedrungen.
Wieviel Turner und Sporkler gibt es
in Darmſtadt?
Einen intereſſanten Aufſchluß über die zahlenmäßige Stärke

liche Turner und Sportler zu erfaſſen.
Nach dem Stand vom 1. April 1935 ſind zur Zeit 11 636 Per=
ſonen
als Mitglied in den Darmſtädter Turn= und Sportvereinen
eingetragen. Dieſe verteilen ſich nach Geſchlecht und Altersklaſſen
folgendermaßen:
männliche Mitglieder bis 14 Jahren
weibliche
14 Jahren
männliche
von 1518 Jahren . 592
weibliche
359
1518 Jahren".
männliche
über 18 Jahren . . 7383
weibliche
18 Jahren . .. 1 554

zuſammen 11 638
Man ſieht hieraus, daß doch ſchon eine anſehnliche Anzahl von
Volksgenoſſen durch die Turn= und Sportvereine zur Deutſchen
Leibegübung erfaßt werden. Wie auf allen anderen Gebieten
ſo macht ſich auch hier in der Altersklaſſe der Jugend (1518
Jahren) der Geburtenausfall des Weltkrieges bemerkbar, wäh=
rend
die Jugend unter 15 Jahren wieder zahlenmäßig ſtärker
vertreten iſt.
Das Handball=Länderſpiel Deutſchland Däne=
mark
wurde für den 30. Juni nach Kiel angeſetzt. Die Dänen tra=
gen
am Tage vorher als Stadtmannſchaft Kopenhagen ein Spiel
in Flensburg aus.
Vinzenz Howers Bewerbung um einen Titelkampf
für die zurzeit unbeſetzte Europa

muß bis zum 24. Junt ausgetragen werden.
In 1000 MarkStrafe genommen wurde der Bonner
Adolf Heuſer wegen des Tiefſchlages, der ihm beim Kampf gegen
Preciſo in Berlin unterlaufen war.

Zußball.
Schiedsrichker-Anforderung zu Privalſpielen.
Verſchiedene Fälle der letzten Spielſonntage geben mir Ver=
inlaſſung
, die Vereine erneut darauf hinzuweiſen, daß die Anfor=
derung
der Schiedsrichter zu Privatſpielen ſo frühzeitig als mög=
lich
erfolgen muß, da ſonſt eine ordnungsmäßige Geſtellung un=
möglich
iſt. Wenn auch nicht überſehen wird, daß mitunter Spiel=
abſchlüſſe
erſt in letzter Stunde getätigt werden, ſo ſollte es aber
nicht mehr vorkommen, daß an die Schiedsrichter=Anforderung erſt
mitunter ſogar Tage nach dem Erſcheinen der Vorſchau in
der Preſſe gedacht wird
Es iſt in dieſen Fällen kaum möglich, noch einen Schiedsrichter
zu benachrichtigen oder dem Wunſch des Vereins zu entſprechen,
einen Schiedsrichter aus der nächſten Nähe zu beſtimmen. Bei einer
evtl. Verhinderung iſt es dann überhaupt ausgeſchloſſen, einen
Vertreter zu beſtimmen. Im übrigen iſt auch zu berückſichtigen, daß
der Schiedsrichter ebenfalls perſönliche und familiäre Wünſche hat,
die man nach Möglichkeit nicht in letzter Minute vereiteln ſollte.
Hillgärtner.
Sportvereinigung 04 Arheilgen Starkenburgia Heppenheim.
Heute nachmittag um 3.30 Uhr ſteigt obiges Treffen auf dem
Arheilger Mühlchen‟. Die Gäſte mußten bereits im vorigen
Jahre in die Kreisklaſſe zurück, ſie konnten zwar nicht den Mei=
ſtertitel
erringen, um ſich für die Aufſtiegsſpiele zu qualifizieren,
aber ſie folgen dem Tabellenerſten auf den Ferſen und belegten
den 2. Platz. Die Arheilger ſind z. Zt. daran, ſich für die kom=
mende
Verbandsrunde vorzubereiten. Vor dieſem Spiel ſtehen
ſich die 2. Mannſchaften beider Vereine gegenüber. Die Hand=
baller
der Sportvereinigung (1. und 2. Mannſchaft) ſind bei der
Viktoria Griesheim zu Gaſt. Das Spiel der 1. Mannſchaften be=
ginnt
um 3.30, während die 2. Mannſchaften ſchon um 2.30 Uhr
antreten.
Georgenhauſen 1. Spachbrücken 1.
Heute nachmittag 3 Uhr treffen ſich beide Mannſchaften zu
einem Freundſchaftsſpiel. Es wird damit gerechnet, daß es für
die Anfänger kein leichtes Spiel ſein wird, man hofft, daß jeder
Spieler ſeinen Mann ſtellen wird. Vor allen Dingen wird in
maßgebenden Kreiſen auf einen guten und ſchönen Verlauf des
Spieles gehofft.
Georgenhauſen wird in folgender Aufſtellung antreten:
H. Poth
P. Schuchmann F. Korndörfer
Gg. Poth H. Löffler Fr. Etzold
A. Weyrauch F. Wagner Gg. Poth H. Weyrauch Fr. Poth.

Gaumeiſterſchafken im Tiſch=Tennis.
Als Austragungsort für die Gaumeiſterſchaften 1934/35 wurde
Saarbrücken=Fürſtenhauſen beſtimmt. Bei dem Turnier errangen
die Spieler des SV. 98 eine Reihe beachtlicher Siege. Während
dieſes Mal unſere Spitzenſpieler Konrad Schardt und Frl. Nun=
geſſer
, die ſonſt aus faſt allen Turnieren ſiegreich hervorgingen,
wenig vom Glück begünſtigt waren, konnten unſere Vertreter der
A=Klaſſe die erſten Plätze belegen. Schardt mußte infolge un=
günſtiger
Ausloſung ſchon vor Beginn der Schlußrunde gegen
den zweimaligen ſüddeutſchen Meiſter Ulrich=Frankfurt a. M. an=
treten
, der einzige Spieler Süddeutſchlands, der dem beſten Darm=
ſtädter
überlegen iſt. Nach hartem Kampf mußte Schardt dem
Frankfurter, der ſpäter Gaumeiſter wurde, den Sieg überlaſſen.
Ebenſo erging es Fr. Nungeſſer, die gleich im erſten Spiel gegen
frl. Fahlbuſch=Ludwigshafen zu ſpielen hatte. Im Doppel der
Meiſterklaſſe belegte Schardt mit Doll=Speyer zuſammen den
zweiten Platz hinter Ulrich=Jung, Frankfurt a. M.
In der 4=Klaſſe, in der 42 Nennungen vorlagen, konnten ſich
dagegen die Darmſtädter Braun und Lutz bis zum Endſpiel be=
haupten
. Unter anderem beſiegte Lutz den Stuttgarter Dr.
Fickeiſen und den Mannheimer Vogel glatt mit 3:0, während
Braun die beiden Saarbrücker Pauly und Ploog mit 3:2 bzw. 3:0
abfertigte. Im Endſpiel gewann Braun nach ausgeglichenem
Kampf knapp mit 3:2 gegen ſeinen Klubkameraden Lutz
Schließlich errangen Braun=Darmſtadt und Feltes=Mainz den
zweiten Platz im Herrendoppel der Klaſſe 4.

Fritz Opel 60 Jahre.

Am 30. April feiert Dr. ing. e. h. Fritz Opel, Mitinhaber
der Adam Opel A.=G., ſeinen 60. Geburtstag. Fritz Owel hat bis
zur Jahrhundertwende im deutſchen und euroväiſchen Radſport
eine hervorragende Rolle geſpielt. Nicht weniger als 180 Siege
konnte Fritz Opel während ſeiner erfolgreichen Laufbahn als Rad=
rennfahrer
erringen, wobei der Sieg in der Radrennfahrt Baſel
Cleve der hervorragendſte war. Er war es auch der entſcheioend
für die Wiedereinführung dieſes bedeutenden Amateur=Straßen=
Wettbewerbes im Jahre 1934 eintrat.

Gewinauszug
1. Klaſſe 45. Preußiſch=Süddeutſche (271. Preuß.) Klaſſen=Lotterie
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten

Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar ſe einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II

1. Ziebungstag
26. April 1935
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 100 M.
gezogen
2 Gewinne zu 25000 M. 188816
2 Gewinne zu 6000 M. 171986
2 Gewinne zu 8000 M. 130717
6 Gewinne zu 2000 M. 98318 137274 262610
18 Gewinne zu 1000 M. 4706 86648 90474 25 1606 253157 263087
933362 377614
14 Gewinne zu 800 M. 46879 80616 116906 199308 248333 968137
889218
58 Gewinne zu 600 M. 29610 94003 61370 94588 96507 106040
114609 118366 115588 116889 128773 154768 158888 159471 160375
170633 170781 183761 224511 226207 236982 240318 802893 931846
941408 547746 562169 369332 385688
180 Gewinne zu 200 M. 16443 16957 19814 23423 B2309
254
98544 88803 89452 47875 48318 67691 60888 65428 69541 70447
70688 71101 72306 75811 78859 83497 84743 87176 88393 98796
87822 10s028 111400 112865 118213 129744 120618 181476 132886
184608 189743 139863 162641 154742 157650 158818 164154 188223
178590 180834 201640 504220 2070 41 208443 218324 218066 217683
235483 24112
243126 253358 066349 058931 268778 279807 380198
384194 285874
38436 287765 794321 301 459 303248 306168 311608
3i8557 319322 327098 542634 344763 345593 346149 848006 361141
861943 868182 366982 377861 378468 379612 382431 889776 880638
883146
On der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 100 M.
gezogen
2 Gewinne zu 100000 M. 257408
2 Gewinne zu 10000 M. 333951
2 Gewinne zu 5000 M. 218152
Gewinne zu 8000 M. 146356
6 Gewinne zu 2000 M. 206369 270682 967834
2 Gewinne zu 1000 M. 17358 24639 10638 1 993766 298176 254 169
22 Gewinne zu 800 M. 8710 66664 67864 93632 190630 188822
278216 296394 331858 546533 363897
38 Gewinne zu 500 M. 6633 35186 48819 61766 82108 150551
167468 21216f 225406 234238 261126 283741 803612 3158 16 320303
334346 356969 883988
204 Gewinne zu 200 M. 8636 5663 12931 19218 20952 21105 30389
96967 38228 42478 47280 50111 53332 56626 69888 71886 80587
82644 85831 89499 88645 91237 93873 99896 103098 112460 116667
117463 118082 123138 128854 131849 133881 134168 136518 140888
140571 147379 148382 149807 151888 165224 1
15 i57661 158128
86211 180398 180945 188911 170558 175691 177488 180777 182684
197667 205279 213016 218787 222764 509106 258490 244764 244861
244883 25 1676 260064 262216 266207 268277 278766 279647 278653
285698 281484 294420 997564 298166 298861 298633 305377 310008
318681 521210 307176 306771 328636 336941 941074 943483 348680
860527 362628 862143 362682 363496 988574 575432 3766 10 580334
885082 388966 396702

Eigenbericht aus Kamburg!
In unſerer Montagsnummer veröffentlichen wir einen Bei
unſeres nach Hamburg entſandten 6=Redaktionsmitglieds
das Handballſpiel SV. 98 Darmſtadt gegen Polizei Hambu

Darmſtädter Schwimmklub Jung=Deutſchland.
Wir machen unſere Mitglieder noch einmal auf die am m.
tag, 29. April 1935, 20.30 Uhr, im gelben Saal des Reſtaur)
Sitte, Karlſtr. 15 ſtattfindende Hauptverſammlung aufmer
und erwarten vollzählige Beteiligung.

Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Sonntag. 23. April
6.35: Bremen: Hafenkonzert. Das große Geläute vom Brerngl
Dom. Choral: Großer Gott wir loben dich 8.15: 30
Wetter. 8.20: Bauernfunk. 8.45: Choralblaſen Leui,
Aus dem Benediktiner=Kloſter Ilbenſtadt, Katholiſche Morgenfe

9 45: Deutſches Schatzkäſtlem. Sonate für Violine und Klaruchny
Werk 27 m E=Moll von Hans Pfitzner. 10.15: Chorgeſaong.
11.05: Guſtav Freytag, em Künder des deutſchen Arbeitsethüs
Zu ſeinem 40 Todestag am 30. April. 11.30: Leipzig: Reias1e
ſendung: Bachkantate: So du mit deinem Munde bekemneſt Jeit=
12.00: Mittagskonzert. 13.00: Soldaten erzählen Ernſtes i
Heiteres aus ihrem Dienſt. 13.15: Schall und Platt ſchreis
Abſchiedsbriefe. 14.30: Kinderfunk: Kaſperle als Jäger.

Saaten zu tun? Zwiegeſpräch. 3. Ein deutſcher Tierarzt 84.
deckt die Rotlaufſeuche. 15.50: Brüſſel: Länderfußballfosn
DeutſchlandBelgien.
16 90: Vom Deutſchlandſender: Nachmittagskonzert, Kapelle Wilf.
Krüger. 18.00: Jugend=Funk: Eine HJ=Schar erzählt Emf
Zeltlager. 18.30: Ausſchnitte aus der Saartagung deutſ *
Funkhändler m Saarbrücken (Aufn ). 18.45: Ausſchmitte aus
evſten Welt=Hundeausſtellung zu Frankfurt a. M.
1900: Heut ſpielt der Frühling ſeie Weiſe. Funkdichtung von
Schnack Muſik: Emnſt Voelkel. 19.45: Sportbericht. W.M,
Gemeinſchaftsſendung HamburgFrankfurt: Aether=Zepp.
22.00: Zeit, Nachrichten. 22,15: Wetter, Nachr., Sport. 1a

22.20: Sportſpiegel des Somtags 22.45: Fortſetzung der ſch
meinſchaftsſendung Frankfurt a. M. Hamburg: Aether=38,
RtA
24.00: Stuttgart: Nachtmuſik.
Frankfurt: Montag. 29. April
6.00: Bauernfunk 6.15 und 6.30: Gymnaſtik. 6.50:
Wetter 6.55: Morgenſpruch; Choral: Wir danken dir Sd‟
Jefu Chriſt. 7 00: Frühkonzert. Ein Muſikzug des Arbes
dienſtes. Ltg.: Muſiktzugführer Blum. 8.15: Waſſerſtcnl
Wetter; anſchl.: Stuttgart: Gymnaſtik. 9.00: Nur Kaſl /c

lautern: 1. (9.00): Klavierkonzert. 2. 09.20): Pfähiſche Stä./1
bilder: Speyer am Rhein. 3. (9.40): Frühlingslieder.
10.00: Nachr. 10 15 Breslau: Schulfunk: Gemeimwille !! als das Schichal, Funkbericht von der Wiedereroberung
Wenzeslausgrube bei Neurode durch die Bergleute. 10.9
Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus. 1100: We*
konzert, 11.30: Meldungen. 1145: Sozialdienſt.
12.00: Stuttgart: Mittagskonzert des Landesorcheſters Gau W/4
temberg=Hohenzollern. Ltg.: Jul. Schröder. 13.00: Zeit, Nard;
13.15: Schallplatten: Muſik ruſſiſcher Komponiſten. 147
Zeit. Nachr. 14.30: Wirtſchaftsbericht. 14.45: Zeit. Wi/.
ſchaftsmeldungen. 14.55: Wetter. 15.00: Nur Koſſel: Nau,
15.15: Kinderfunk: Jetzt baſteln wir. 15.30: Der Zeitfin=
ſendet
Kurzgeſchichten aus dem Leben.
16.00: Lied und Volkstanz der Auslandsdeutſchen. 4. Gottſchee,
deutſche Sprachiſel im fugoſlawiſchen Karſt. 16.30: Dr.
Schilling: Deutſch=ſchwetzeriſche Begegnungen: Der Schweßer
Deutſchland. 16.50: Einmaleins für Gartenfreunde, von 44f
Nebelthan 17.00: Leiwzig: Nachmittagskonzert. Im deuſ i4
Märchenwald Ltg.: Blumer. 18.30: München: Weltvolſtii
Monatsbericht von Prof. Karl Haushofer. 18.55: Me=
19.00: Unterhaltungskonzert. Das Funkorcheſter, Ltg.: Rosbau).,4
20.00: Zeit, Nachrichten. Anſchl.: Tagesſpiegel. 9

verkändigung des Reichsberufswettkampfes. Es ſpricht Pg.
Ley und Reichsfugendführer Baldur von Schirach. 2
Modeſt Muſſorgſkr. Aus ſeinem Leben und Schaffen. Ausſchmrtif
aus ſeinen Werken. 22.00: Zeit, Nachrichten. 22.15: M-M.
Nachrichten, Sport 22.20: Lieder von Hugo Wolf. Bül=
Lerwzig: Das Emde=Orcheſter ſpielt zur Unterhaltung. 24-N
Stuttgart: Nachtkonzert des NS=Reichs=Sinfonieorcheſters. O4
Erich Kloß.
OMlidliin Unssänmen
Sonntag, 28. April
Breslau: 20.00: Opernabend des Fundorcheſters. D
Gerb. E. Riſchka.
Frankfurt: 20.00: Aether=Zepp. (Gemeinſchaftsſend
Frankfurt, Hamburg).
Königsberg: 20.10: Anſchluß geſucht! Zwei Stuml
mit Fernſprecher, Eiſenbahn und Tanzmuſik.
Stockholm: 19.30: 9. Sinfonie D=Moll von Beethor?
Helſingfors: 20.00: Populäre Muſik.
Luxemburg: 20.00: Unterhaltungsmuſik.
Wien: 20.40: Feſtkonzert.
Beromünſter: 21.10: Chor= und Orcheſterkonzerk.
Budapeſt: 22.00: Zigeunermuſik.
Warſchau: 22.15: Roſſini, Verdi und Puceini.
Kopenhagen: 23.00: Mod. Tanzmuſik
Montag, 29. April
Reichsſendung: 20.10: Saarbrücken: Kundgebung.
läßlich der Siegerverkündung des Reichsberufswettkant.2
Es ſpricht Pg. Dr. Ley und Reichsjugendführer Ball*
von Schirach.
Königsberg: 22.45: Kammermuſikaliſche Stunde,
München: 20.45: Die toten Schiffe. Eine Funkball.,
von Martin Raſchke.
Stuttgart: 20.15: Die Peitſche. Ein ergötzliches iw
Kabarett.
Stockholm: 19.55: Mozart, Beethoven, Schubert 1-
Laibach: 20.00: Operettenmelodien.
Wien: 20.05: Chorkonzert.
Kopenhagen: 20.45: Muſik aus dem 18. Jahrhundes
Warſchau: 21.00: Sinfoniekonzert.
Brüfſel=frz.: 21.15: Däniſche Muſik.
Luxemburg: 21.20: Altitalieniſche Arien.
London: 22.30: Tanzkapelle Jackſon.

Wekkerbericht.
An der Oſtſeite eines über England liegenden Hoch.
gebietes ſtrömen jetzt trockenere Luftmaſſen aus ſüdliche"
tungen über Mitteleuropa. Sie bringen zwar vorübergehen. 2
Wetterbeſſerung mit ſich, doch bleibt der beſtändige Teil Ve
im Weſten liegen. Auf trockeneres Wetter von längere.
iſt daher noch nicht zu rechnen. Die Tagestemperaturen.
zunächſt wieder etwas an.
Ausſichten für Sonntag: Wolkig bis aufheiternd nacl ve*
ſcher Nacht. Tagestemperatur über 15 Grad Celſius .
gend; vorerſt ſüdliche Winde.
Ausſicht für Montag: Wieder unbeſtändiger und Neiguns 2
zelnen ſchauerartigen Niederſchlägen.

[ ][  ][ ]

Der einfache, durch ſeine Architektur ſtimmungsvoll wirkende Crauſaal im Frankfurter Römer,

prachtvollen Eingangstür der berühmten Geſchlechterſtube im Römer zu Frankfurt
Wahlſpruch der Adelsgeſellſchaft der Alklimpurger: Sucht und Eren / Soll man
meren / und Freud nitt weren.

der verheerenden Seit des Dreißigjährigen
Krieges haben die Frankfurter Kaſtenſchreiber
ohne Unterbrechung gearbeitet. Allerdings fin=
den
wir in den Khinder= und Standesbüchern
der erſten dreißig Jahre nur die Geburten und
die Eheſchließungen aufgezeichnet; die Sterbe=
fälle
wurden erſt vom Jahre 1565 ab einge-
tragen
. Wie weit Frankfurt hier anderen
Städten des Reiches voraus iſt, ergibt die Cat=
ſache
, daß Standesbücher in Deutſchland erſt
ſeit dem Jahre 1874 geführt werden müſſen.
Deshalb werden ja heute, auch die Anfragen
und Erkundigungen zur Herſtellung der Ahnen-
tafeln
faſt alle aus den Eintragungen der Kir=

dicken ſchweinsledergebundenen Bände und be=
wahren
die lückenloſe Ahnenreihe der Frank=
furter
Geſchlechter.
Aus dem Stand, der immer wechſelt, ſoll
wieder die Sippe werden, deren Kette nie ab=
reißt
. Denn wir ſind nur geworden, weil an=
dere
vor uns waren, und die, die nach uns
kommen, kommen nur durch uns. Deshalb ſollen
aus den Standesämtern, deren Cätigkeit ſich
leiſt nur im Ausfüllen vorgedruckter For=
nulare
erſchöpfte, Sippenämter werden, die die
einzelne Samilie, die Sippe, verfolgen und durch
ihre Aufzeichnungen zuſammenhalten.
Sämtl. Aufnahmen: Deutſches Nachrichten=Büro (2n)

D
ltttr
*

O
OM

Aeutſchlands
ud ſchönſtes
ſclienforſchung und Ahnenkunde in ge=
Sinne haben die Menſchen eigentlich
* un hoftnnner getrieben. Wenn wir uns heute
jetd riehr um dieſe Dinge kümmern, ſo iſt
* Nunas/// Srunde nichts anderes als ein Surück-
rehiſ
ruf ein uraltes Brauchtum der Men=
ſein
Eiin Brauchtum, das beiſpielsweiſe bei
en /acken ſo ſtark iſt, daß es wie ein eiſerner
iriignnze Kulturen umſchließt und ſtark und
eſuztz mhält. Wir denken hier nur an die
apfſar und Chineſen. Bei den nordiſchen
öſm war es meiſtens ſo, daß der Einzelne
inne b Xammung ſogar in ſeinem Namen aus=
114. Der Anderſſon war der Sohn des
ndt. Der MacKinley iſt der Sohn des Kin=
.Abmſo deutet das O vor den iriſchen
anp earauf, daß der Betreffende zur Fa=
vlitker
. Brien oder irgendeiner anderen ge=
r
3/4 Die Ueberlieferung der Abſtommung
artſſaah faſt immer nur die mündliche. Es
bYſhſtens unter den erſten Familien des
ndßt rinige, die gewiſſenhaft eine Familien=

älteſtes
Btandesamt

alte Freie Reichs= und Kaiſerſtadt Frankfurt
a. M. Das Frankfurter Standesamt iſt aber
nicht nur das älteſte Standesamt
Deutſchlands, ſondern auch das ſchönſte und
intereſſanteſte zugleich. Die erſten Aufzeich=
nungen
, die hier gemacht wurden, ſtammen aus
dem Jahre 1535 und ſind noch heute in den ſo=
genannten
Khinderbüchern zu finden. Der

Der Römer zu Frankfurt a. M. Die geöffnete Cür rechts iſt der Aufgang zum Crauſaal.

er Acivdirektor des Fraukfurter Stadt=
chitt/Kirektor
Ruppersberg, ſucht eine Ein=

agyy m einem

viele Jahrhunderte
Band.

alten

rond führten. Standesamtliche Aufzeich=
99m heutigen Sinne gab es überhaupt
ſte Stadt in Deutſchland, die für ihre
ern Standesamt einrichtete, war die

Ein junges Brautpaar begibt ſich in den Crau=
ſaal
des Frankfurter Römer. Durch dieſe
Cür haben ſich fünf deutſche Kaiſer zur Krönnng
in den Kaiſerſaal begeben.
Cext der Eintragungen klingt ſtark an das
Mittelhochdeutſche an, und die Schreibweiſe
legt deutlich Seugnis von ihrem ehrwürdigen
Alter ab. Der Citel dieſes erſten deutſchen
Standesamtsregiſters lautet: Das Erſte Khin=
derbuch
darinnen Alle Junge Kinder, So all=
hie
zu Franckfurt und Sachſenhaußen. Auch
zu Oberrodt, Niderrodt und zu Bornheim,
ehelich und unehelich geboren und Chriſt=
licher
Ordnung nach getaufft worden, mit
ihren, Auch Ihrer Alltern und Cauff Patenn
Nahmen und Sunahmen Verzeichnet ſindt.
Erſtlich zum Jahre 1553.

Seine Entſtehung verdankt Deutſch=
lands
älteſtes Standesamt eigentlich dem Zufall.
Durch die kirchliche Enteignung, die ſogenannte
Säkulariſation, fielen zu Anfang des 16. Jahr=
hunderts
wertvolle Kirchengüter an die Stadt
Frankfurt a. M. Um dieſe zu verwalten, grün=
dete
der Nat der Stadt, das Kaſtenamt. Es
wurde auch Almoſenkaſten genannt, weil es die
Armenpflege zu überwachen hatte. Außerdem
lag ihm noch die Pfarrerbeſoldung, das Schul-
weſen
und die Betreuung der Stadtbibliothek
ob. Im Jahre 1533 beſchloſſen die Natsherren
die Anlegung von Standesbüchern. Alle dieſe
Bücher, die eine Fülle unſchätzbar wertvollen
Forſchungsmaterials in ſich bergen, ſind uns
lückenlos erhalten geblieben. Auch während

chenbücher beantwortet, da anderes amtliches
Material nicht zur Verfügung ſteht.
Es iſt ungemein lehrreich, in dieſen alten
Wälzern, die ſetzt im Stadtarchiv aufbewahrt
werden, zu blättern, zu ſuchen und zu leſen.
leber vierhundert Jahre ſind die älteſten von
ihnen alt, ſie tragen in ſich das ewige uner=
gründliche
Werden und Vergehen der Ge=
ſchlechter
, zeigen in verſchnörkelten Buchſtaben
Geburt und Cod unſerer Vorfahren gewiſſen=
haft
auf. Was den Menſchen von damals,
denen, die es geſchrieben, und denen, für die es
galt, lebendigſtes Leben war, iſt uns heute eine
Chronik, vor der wir in Ehrfurcht ſtehen und
die uns an unſer eigenes Kommen und Gehen
erinnert. Ueberall an den Wänden ſtehen dig

[ ][  ][ ]

Maria, Clemens empfand
das Glück, ſeine Einſamkeit
mit dem leiſe geſprochenen
Namen durchlöchern zu köns
nen, und er beſchloß, Marigs
Ankunft zu erwarten.

Dieniens
Uin
Fenſter

Von Erich Pfeiffer=Belli

n der linken Bruſttaſche kniſterte leiſe der
D Brief. Der Knabe ſpürte dieſes kleine Sei=
chen
, als er durch die eilig ſchwingende Dreh=
türe
des großen Hotels in die Halle trat. Er
gab ſich Mühe, mit Sicherheit an den Pagen
vorbeizugehen, die ſeine Spielgefährten hätten
ſein konnen. Aber er ſchritt doch innerlich be=
klommen
zu der langen Cheke aus rotem
Mahagoniholz, hinter welcher der Portier
tätig war.
Dann hing auch ſchon der Lift an ſeinem
fettigen ſchwarzen Seil bereit und fuhr lautlos
nach oben. Im Ausſteigen ſah Clemens auf die
Uhr, es war gleich 9.30 Uhr, alſo ſchon ſpät
am Abend. Der Boy ſchloß das Simmer auf,
entzündete das Licht und zog die Vorhänge an
den Fenſtern vor. Dann ging er. Später kam
ein alter Mann mit grüner Schürze, die ein
goldenes Kettchen auf dem Nücken zuſammen=
hielt
, und brachte den Koffer.
Clemens wanderte im Schein der Lampen
auf dem Ceppich hin und wider. Ganz fern
rauſchten die Lebensſtröme des Hotels, zitterte
eine Klingel, ſchlug eine Cür. Der Knabe ver=
hielt
den Schritt. Er ſah ſich im Spiegel des
(breiten Schrankes: das geſcheitelte Haar, das
auf der Höhe des Hinterhauptes der Bürſte
nicht gehorſam war und zierlich wippend wie
eine Seder abſtand, das ſchmale, nun müde und
bleiche Geſicht, darunter der runde Kragen. Er
kannte das alles, aber es war doch neu, denn
es war plötzlich hinausgeſtellt aus einer be=
hüteten
Welt, mit der ihn nichts verband die
fern, ſechs Stunden Sugfahrt fern, lag. Aber
da war der Brief. Aber da war der Brief.
Clemens holte ihn aus der Caſche. Im Spie=
gel
ſah er, daß das weiße Papier, von oben
beſchienen, in ſein beſchattetes Geſicht eine
winzige Helligkeit warf. Die Schweſter ſchrieb,
daß ſie am nächſten Morgen eintreffen werde,
um 5 Uhr in der Frühe etwa, und daß ihr Sim-
mer
neben dem ſeinen liege.
Es war gut, dieſe Gewißheit zu haben. Der
Knabe öffnete ſacht die Cüre zum Nebenzim=
mer
. Es war dunkel dort und ſehr warm;
Wärme und Dunkelheit ſchluckten Clemens faſt
ein, und er ſpürte ſeine Müdigkeit deutlich und
ging zurück. Die Tür blieb ein wenig offen.

Er löſchte die Lichter des Kronleuchters, ent=
zündete
die kleine gelbe Lampe neben dem Bett
und ſchloß den Koffer auf. Als er ſeine Sachen
ſah, wohlgeordnet, befiel ihn neue Aengſtlich=
keit
, er fühlte keinen Boden, auf dem er wirk=
lich
zu ſtehen vermochte, er war ſchrecklich
allein, er empfand die Feindſeligkeit der Welt,
die ihm noch nichts getan hatte, und fürchtete
ſich. Nicht vor dem geheimnisvollen Dunkel in
den Falten der Vorhänge, der ſchwarzen Ecke
neben dem Schrank, der halboffenen Cür ins
andere Simmer; er fürchtete ſich, weil er zum
erſten Male erfuhr, daß er ein Menſch ſei und
alſo ausgeliefert und noch im Geborgenen be=
droht
. So ging er eilig durch die honigfarbene
Dämmerung des hohen Simmers zum Fenſter,
deſſen Vorhänge er auseinanderſchlug, deſſen
Flügel er öffnete.
Der Ausblick aus der Höhe des dritten
Stockes war überraſchend. Er ging über den
faſt leeren Bahnhofsplatz hin, auf dem das.
Negenwaſſer in großen Pfützen ſtand, über das
niedrige Gebäude des Bahnhofs, auf die vie=
len
Schienenſtränge, die ſich in alle Fernen
verloren. Sie glänzten, weil der Mond hoch,
kalt und noch faſt rund über ihnen ſtand, aus
zerriſſenen Wolkenreſten blinkend und die
Feuchtigkeit und Einſamkeit einer Nacht genoß,
die auf einen durchregneten Cag gefolgt war.
Drüben aber, jenſeits der Gleiſe, hinter einigen
Häuſern und hohen Ulmen, begannen die Berge,
in denen das Mondlicht Silberadern aufleuchten
ließ: Waſſerfälle, die das Cal ſuchten. Und
höher als dies aus Schatten, Nebeln, flüchti=
gen
, zerrupften Wolken ſich erhebend, ſtanden
fern und eiſig, in jedem Sinne unmenſchlich, die
Schneeberge mit ihrem kaltatmenden Weiß,
ihren Sacken, die in den Himmel ragten, deren
ſich der Mond bediente, um ſich und ſeinem
Licht Stütze und Spiegel zu geben.
Es ſchlug 10 Uhr. Ein Sug pfiff lang=
anhaltend
wattige Dampfwolken ſtanden kurz
über dem Geglitzer der Bahnanlagen. Dann
Stille und ein paar Menſchen, die den Platz
unten überquerten. So würde im fahlen Mor=
gengrauen
auch Maria aus dem Bahnhof tre=
ten
, während ein kaum erſt zu ahnendes Licht
den fremden weißen Bergen drüben ein roſiges

Leuchten ſchenken würde. Maria, Clemens
empfand das Glück, ſeine Einſamkeit mit dem
leiſe geſprochenen Namen durchlöchern zu kön=
nen
, und er beſchloß, Marias Ankunft zu er=
warten
.
Wie lang iſt die Nacht des Wartenden!
Länger noch die Nacht des Knaben, der das
Bild des Mondes langſam ſich heben ſieht und
die Sterne von der einen Seite des Fenſters
zur anderen wandern läßt. Die Einſamkeit
weht mit dem Bergwind hinab und ſteigt aus
der engen Unendlichkeit des Platzes unten
hinauf zu dem Senſter, das als einziges des
großen Hauſes noch Licht entſendet. Langſam fällt
Stunde um Stunde in einen tauben Brunnen.
Es iſt ſchön, zu warten, bis daß die Einſamkeit
in uns zerfreſſen wird und zerfällt.
Der Knabe empfand auf einmal die Schwere
des Lebens, aber auch ſeine Schönheit, die im
Warten liegt. Eine Nacht aber iſt länger, als
daß ein Knabe ſie beſtehen könnte, auch frö=
ſtelte
der Wächter über dem Platz. Clemens
ging zu Bett. Er legte ſich in den Kleidern
nieder, ſchlug ſein Buch auf, aber die Müdig=
keit
überkam ihn. Noch zählten ſeine Lippen
leiſe vier Schläge einer fernen guten Uhr, da
verſank alles: Mond, Wind, Schneeberge und
ſilbernes Gleis, Einſamſein und Sehnſucht, alles
war ſtill und dunkel.
Eine kleine Geſtalt, der ein bläulicher
Schatten voranging und der ein Diener mit
Koffern folgte, überſchritt den noch immer
feuchten Platz: Maria. In ihr Simmer, das
ſie ahnungsvoll leiſe betrat, rieſelte das Licht
von Clemens kleiner Lampe. Noch im Man=
tel
trat das junge Mädchen an das Bett des
Bruders; der lag da, das Buch in der linken
glatten Knabenhand, einen Schattenreſt auf der
golden beſchienenen Stirne, ein Craurigſein in
den Winkeln des Mundes, das allmählich zu
inem Lächeln ſchmelzen wollte. Beinahe an=
dächtig
ſtand Maria vor dem Bild. Sie nahm
das Buch und löſchte das Lichf. Und als ſie
lelbſt wach und übermüde in dem kühlen Bett
nebenan lag, fragte ſie ſich, indes ſie ſpürte, wie
ihr Herz in Särtlichkeit quoll und ſchwer
burde, was ſie würde anſtellen müſſen, um dem
Bruder nachher auch die kleinſte Wunde des
Beſchämtwerdens zu erſparen. Sie löſchte auch
ihr Licht, es iſt noch vor Cag, ſagte ſie, und
zur Cüre gewandt leiſer: Gute Nacht, Cle=

mens.

Draußen aber, jenſeits der Gleiſe, goß die
Sonne ſchon dünnes rotes Blut über die eiſigen
Spitzen immer fremder Schneeberge.

Kleines Frühlingsmärchen

Von Nudolf v. Burſtin.

Es war einmal ein Engelein, das hatte den
lieben Gott noch nie geſehen. Da trat es zu
einem ſeiner Brüder hin und bat um den An=
blick
Gottes. Und der Engel ging mit ihm, und
ſie traten vor die Core ihrer Stadt. Und der
Engel wies in die Ciefe.
Da ſahen ſie einen blühenden Kirſchbaum
unter einem ſtrahlenden Himmel an einem
lachenden See, darum ſtand ein Heer von
dunklen Cannen. Und unter dem Kirſchbaum,

in einem Bett von Wieſenſchaumkraut
Schlüſſelblumen, lagen zwei blonde Knago
Dann ging ein leiſes Naunen durch die dunn) W7.4
Cannen, und durch das blaue Himmelszeltf
kleines, weißes Wölkchen, und die beiden Ku
ben warfen ihre Kleider ab und ſchwammes
den See und der Kirſchbaum ſchüttete von
nen Blüten über die beiden blonden Knaliy
köpfe und das glitzernde Waſſer, und irgenz
mitten darin tat eine Lerche ihr Herz auf
ſang.
Und der Engel ſprach: Dies war
Blick ins Angeſicht der Gottheit,
Da breitete der kleine Engel ſeine Au
aus und rief: Mir iſt, als ob die Sonneen
tauſend Flügeln ſchlüge, und führe in
Herz.

Frühlingsgarten

Helle Sonne zieht über wolkenfreien 8u
mel. Die Welt iſt in Licht und Glanz;
taucht. Ein leiſer Wind zieht daher,
irgendwo; er hat keine beſtimmte Nichtungu
kein Siel, ſondern folgt der Laune, der gu
Cage unterliegen. Lind iſt er und ſchmeiche.
Gern gehorchen die Knoſpen ſeinen Lockurn
um ſich zu entfalten zu leuchtenden Blüten.
gelben Narziſſen nicken, und auf den brriu
Beeten hat ſich bereits die Sülle der w.
Sternblumen entfaltet. Bienen ſchwebem
ſie, geſchäftig und ganz hingegeben an
Aufgabe, einzuſammeln aus den erſten Blüüg
kelchen. Auch die Schmetterlinge korn
unſicheren Flugs.
Ueber den grünen Naſen rollt ein get
Ball, und ein Kind hüpft hinter ihm her. AN
hin dringt das klingende Lachen und der
Kinderruf. Lebensfreude ſchwingt darin;
noch nichts weiß von Dunkelheiten zweifee!
Stunden.
Nebenan ein ſchlürfender Schritt. Ard
Alter humpelt über den Kiesweg, erf-
Leben, das fröſtelnd die Sonne ſucht.
Das Kind trachtet, den bunten Faltn
haſchen; aber es gelingt ihm nicht. Zu un 19
ſind noch die kurzen Aermchen. Aber das
dort drüben ſieht, den Falter ſchon gar
mehr, ſondern blinzelt in die Sonne und iſ7
frieden, wenn ihm der ſtützende Stock nicht in
gleitet.
Swei Generationen. Getrennt voneinant
daß keine Brücke von einem zum andem.
führen ſcheint. Und doch gleicherweiſe tes
des Frühlings, der Sonne. Glücklicherrrſ
Nein, das iſt es nicht. Denn was dem 2y
wie ein Wunder erſcheint, iſt dem Alter
Selbſtverſtändlichkeit, die man dankbar
weil man weiß, daß es nicht mehr viele"
derholungen gibt. Und beide doch ſchließlier!
gleiches Ende beſtimmt. Denn das hüp

Kind wird einmal müder Greis ſein undd Fi/d we

Leben abſchließen, das ſeine täuſchenden T
der und ſeine wunderlichen Enttäuſchungenu
wie der Greis einmal hüpfendes, im Frühlä
garten jubelndes Kind war. Immer das g10
aber ſtets neu, und alles dienend dem gruß
Geſetz, deſſen Siel wir nicht kennen.

Bplitter und Bpäne
Von F. Neuting.

Sieben Codſünden gibt es. Eine hat
vergeſſen: dem andern ſein Koſtbarſtes zu
len: ſeine Seit.

Ader he
us ſtarken
whalb in Er
Micht

Es nützt uns nichts, daß der oder
große Geiſt unſere Schwächen auch beſeß ſz
wird man ſie darum nicht verzeihen.

Mehr als das ganze offene Fenſtervi /
zeigt unſerm Auge das Loch in der Eisſ10
der gefrorenen Scheibe: hat doch unſer 9
es geſchaffen.

Man merkt nie deutlicher, daß man:)
Nichtigkeit geſagt hat, als wenn man ſie

Neit

derholen ſoll.

Anderswo iſt’s auch nicht beſſer!"
das ſoll ein Croſt ſein!

Die Reiſe

Erzählung von K. V. Neubert.

Jeden Monat hatte Fritz 30 Mark zurück=
gelegt
. Vier Monate lang. Nun hatte er 120
Mark zuſammen. Dieſes Sparen war ihm ſauer
genug geworden, aber jetzt hatte er ſein Siel
erreicht. Jetzt ging er in das Neiſebüro, deſſen
Plakate ihm von jeder Litfaßſäule entgegen-
leuchteten
, und wurde Ceilnehmer an der Ge=
ſellſchaftsfahrt
in die Bayeriſchen Alpen.
Nächſte Woche begann die erſte Hälfte ſeines
Winterurlaubs.
Vergnügt ſteckte er das Geld in die Caſche
und machte ſich auf den Weg zum Reiſebüro.
Er war mit den Gedanken ſchon in den Ber=
gen
. Als er am Kanal entlangging, erregte je-
doch
eine Menſchenanſammlung ſeine Aufmerk-
ſamkeit
. Männer und Frauen ſprachen durch=
einander
. Vielleicht hatte es ein Verkehrs=
unglück
gegeben. Er trat näher und ſah auf
der Bank am Kanal einen älteren Mann ſitzen,
dem die Verzweiflung im Geſicht ſtand, wäh=
rend
die anderen ſich bemühten, ihn zu be=
ſchwichtigen
.

Suchen Sie doch mal in allen Caſchen
nach! riet ihm eine Frau. Und der Mann be=
gann
kopfſchüttelnd und mit Cränen in den
Augen in den Caſchen nachzukramen, ein Be=
ginnen
, das er in der letzten Viertelſtunde wohl
ſchon öfter verſucht hatte.
Was iſt hier denn geſchehen? wandte ſich
Fritz an die Frau.
Der Mann hat Geld verloren! erklärte
ſie. Swei Fünfzig-Mark=Scheine!
Viel Geld! ſagte Fritz. Dann wollte er
ſich entfernen. Aber der Mann ſah ihn plötz=
lich
an, und es war ein Ausdruck in ſeinem
Geſicht, der ihn erſchütterte. Der Blick der
verzagten, flehenden, ratloſen Augen ließ ihn
nicht los.
Ja, was ſoll man da machen? ſeufzte
Fritz. Wie kam das denn überhaupt? Er
ſetzte ſich zu dem Manne auf die Bank. Von
den Umſtehenden, die deſſen Geſchichte wohl
ſchon gehört hatten, entfernten ſich einige.
Manche ſchienen ehrlich betrübt zu ſein, andere
zuckten die Schultern, und es gab auch welche,
die lächelten ungläubig.
Ich bin in einem Büro angeſtellt, mache
dort Portier und Botendienſte. Lange bin ich
noch nicht dort. Erſt ein halbes Jahr. Ich

war froh, daß ich dieſe Stellung bekam in mei=
nem
Alter! begann der Mann zu erzählen.
Heute ſollte ich nun 100 Mark zu einem Lie=
feranten
bringen, und wie ich dort bin, finde ich
das Geld nicht mehr.
Waren Sie vorher irgendwo anders?
forſchte Sritz.
Nur in einem Cabakladen, aber da war
ich gleich noch einmal, nachdem ich den Verluſt
des Geldes entdeckt hatte. Der Beſitzer des
Ladens kennt mich, dort habe ich das Geld
beſtimmt nicht verloren.
Die letzten Suhörer waren nun gegangen,
Fritz ſaß mit dem Mann allein auf der Bank,
nur links am Brückengeländer lehnte ein jun=
ger
Mann, der nachdenklich ins Waſſer ſtarrte.
Wenn Paſſanten vorbeikamen, blickten ſie ver=
wundert
auf die beiden Männer auf der Bank,
von denen der eine ſich immer wieder die Crä=
nen
aus den Augen wiſchte.

gebürdet, die er nun nicht ſo leicht abm
konnte.
Der Mann ſtand jetzt auf. Ich
Ihnen! ſagte er. Bemühen Sie ſich dogk!
mehr.
Wohin wollen Sie denn? fragte

Ich begleite Sie ein Stück! Er dachig
der Mann ins Büro zurückgehen wollte!
der Ecke konnte er ſich ja verabſchieden.
der Mann drehte ſich jäh zur Seite, le*
Brückengeländer und wollte ſich in den
ſtürzen.
Was machen Sie? ſchrie Fritz une

Es iſt wohl das beſte, wenn Sie ins Büro
gehen und den Verluſt melden! ſagte Fritz, der
eine Gelegenheit ſuchte, ſich wieder zu entfer=
nen
. Er fühlte ſich in der Nähe des Mannes
bedrückt und befangen, als hätte ihm jemand
plötzlich und hinterrücks eine ſchwere Laſt auf=

ihn feſt. Er führte den Mann, der an 2
Körper zu zittern begann, wieder auf die
zurück. Das iſt doch Unſinn! ſagl-
Wegen hundert Mark!
Man wird mir aber nicht glauben, Ni
das Geld verloren habe, ſtammelte der 2
und wenn man es mir glaubt, wird mchk."
entlaſſen. Ich bin alt, habe niemand.
kann ich nicht ſein. Lieber
Es war unerwartet, was jetzt Faſl.
ſelbſt Fritz hatte das Gefühl, daß ein All
in ihm handelte, ihm einen fremdel
aufzwang. En zog ſeine Brieftalce.
werde Ihnen die hundert Mark borgel

[ ][  ][ ]

uf

Entdeckungsfahrt nach

ernter

Ursent Stnoven

Wir fahren auf eine Entdeckungsfahrt nach
Eſthen Städten, die ſich ihr mittelalterliches
Pſehen noch gut erhalten haben. Nothen=
Dinkelsbühl und Nördlingen wollen wir
chamal nicht aufſuchen, denn dieſe Orte ſind
1ſüar ganzen Welt bekannt. Bleiben wir in
ue* engeren Heimat und begeben uns an
19Main, der ſich in vielen Windungen durch
6üwuchtbare Frankenland ſchlängelt. Sahl=
bſind
die größeren und kleineren Städtchen,
Yperträumt und beſcheiden warten, bis der
Inoe ſie entdeckt. Sie ſchauen erſtaunt auf
5c4ls wollten ſie ihn fragen, was führt dich
deu zu uns? Man hat ja ganz vergeſſen, aus
ub ine moderne Stadt zu machen und unſre
(Cnz, Core und die Stadtmauer zu entfer=
HM Won Lohr bis Würzburg und dar=
uſ
Sinaus bieten ſich dem Beſchauer immer
nbe neue, reizvolle und überraſchende Bil=
4P Ba, ein ganz ungeheuerlicher Sauber geht
umläeſen Plätzen aus, ob man zu Suß durch
ih Lore tritt oder ob das Auto uns dorthin
Hſrz, gleich nimmt uns der wunderbar durch=
brt
. Aufbau des Städtebildes und ſeine
Furheit gefangen. Sie alle aufzuzählen würde

WRrſſche Anſicht von Karlſiadt a. M. Oben: Nicht minder ſchöner Anblick von Sulzfeld a. M.
zuſſei führen, wir wollen deswegen einige
rei
Blſir/herausgreifen, die auf uns einen beſon=
deuk
tarken Eindruck gemacht haben und uns
desslb in Erinnerung geblieben ſind. Jedes
Stſhzen hat ſeine beſondere Note. Da iſt
ſecktelbach mit ſeinen 35 verſchiedenen
Aſriürmen und ſeiner 1444 als Befeſti=
aufyverk
erbauten Pfarrkirche. Die beiden
Eüſt ſind durch eine in beträchtlicher Höhe
beiſſlihe hölzerne Brücke miteinander ver=
dulſih
, den viereckigen Pfarrturm konnte man
nuff uuch den runden Creppenturm erreichen
el undb e Verbindungsbrücke konnte im Kriegs=
falfd
a t beſeitigt werden.
ſhſofen, zwar nicht direkt am Main
gellun, aber außerordentlich maleriſch, beſitzt
24 heumtnoch einen den ganzen Ort umſchließen=
ad
deri a uerring mit gut erhaltenen Coren. Nach
riehe denh en hältnismäßig großen Ausmaßen des
Mlaiylatzes und den ihn umgebenden alten
ſtäützthun Gebäuden und Patrizierhäuſern muß
Oplcken im Mittelalter eine große Nolle als

Haſhleftadt geſpielt haben.

ſhk weit von Veitshöchheim das
Aünt durch ſeinen im Nokokoſtil gehaltenen
Hocten iſt. liegt, umgeben von Weinbergen,
dasü etümlich umrahmte Karlſtadt. Wie

(i

Opltzen hat es auch eine noch beinahe voll=
ſtärhu
e haltene Stadtmauer. Von dem gegen-
UbeAslganden Mainufer hat man einen pracht-
volEN
G eſamteindruck auf das alte Städtchen
mitA inen vielen Coren und Cürmen. Inter=

er. /4woar, als wäre er ſelber erſchrocken über
Jeingliſtmnme.
ſchrrocken ſah ihn auch der Mann an, als
könäy ſu ch das Wunder, das vor ſeinen rat=
loſe/
verzweifelten Augen erſtand, im nächſten
Au/gblack als ein plumper Scherz oder ein
Orrgit ſverausſtellen. Aber Fritz hatte die bei=
den
g (lſcheine ſchon in der Hand.
ſelkönnen es mir zurückzahlen, wenn Sie
dazul ſeer Lage ſind! ſagte er. Mit zittern-
der
Aſno griff der Mann nach den Scheinen.
Daus Lunder war zu groß, als daß er es be=
greizit
honnte.
Ihre Adreſſe flüſterte der
Mgſp die muß ich doch wiſſen.
meine Adreſſe meinte Fritz und
ſeuhſt Er ſchrieb die Adreſſe auf ein Blatt
leinſiAaotizbuches und reichte es dem Mann.
Dey iſke plötzlich ſeine Hände, und Cränen
ſtam wieder in ſeinen Augen. Da wandte
ſich A it raſch mit einem Nicken des Kopfes
um.n.
gnng ſchnell meiter Er war wie benom=
merſa
. ANnach einigen Schritten hörte er eine
Stiſie hinter ſich: Einen Augenblick mal,
Hew/ Er drehte ſich um und ſtand dem jun=

eſſant iſt auch der wuchtige Bau des Nathau=
ſes
von 1445 und die etwas abſeits liegende
Hauptkirche ſpätgotiſchen Stiles (1386).
Es folgen Frickenhauſen a. L. mit Nathaus
aus dem Jahre 1480, Sommerhauſen, Eibel=
ſtadt
und das ganz beſonders ſchön gelegene,
unberührte Sulzfeld. Betritt man von dem
Maitor (15.16. Jahrhundert) das Städt=
chen
, ſo bieten ſich überaus maleriſche Bilder
in den engen und winkligen Gaſſen, in denen
ſich die alten Häuſer mit ihren ſpitzen Giebeln
und mit Heiligenbildern geſchmückten Saſſaden
überſchneiden.
Als letzten Ort dieſer Mainfahrt wollen
wir noch beſonders Ochſenfurt erwähnen
mit ſeinem am Marktplatz befindlichen Nat=
haus
im Nenaiſſanceſtil, an deſſen Ecke ſich eine
berühmte Madonna des fränkiſchen Meiſters
Niemenſchneider befindet.
Wenn dieſe Seilen den einen oder andern
Leſer dazu anregen, ſich dieſe alten deutſchen
Mainſtädtchen anzuſehen, ſo werden die Be=
ſucher
ſicherlich, abgeſehen von dem Erwähnten,
noch vieles andere finden, was ihnen einen Ein=
blick
in die Bauweiſe und das Leben der da=
G. W.
maligen Seit geben wird.
Luſtiges aus dem erſien Schuljahr
Der kleine blondhaarige Karl zog als ein=
ziger
Schulneuling in die einklaſſige Dorfſchule
ein. Der Unterricht mit dem verſchmitzten
Kerlchen geſtaltete ſich bald zu einem gutver=

gen Mann gegenüber, der vorhin am Brücken=
geländer
gewartet hatte.
Ich fürchte, Sie haben eine Dummheit
begangen! ſagte der Fremde.
Wieſo? fragte Fritz, obwohl er es ahnte.
Glauben Sie denn wirklich die Geſchichte
von den verlorenen hundert Mark? Es iſt ein
Crick! Und wie plump ſein Selbſtmordverſuch
wirkte! Wenn ich Ihnen einen guten Nat ge=
ben
darf, mein Herr, beeilen Sie ſich, noch
können Sie den Mann durch einen Polizei=
beamten
feſtſtellen laſſen!
Fritz blickte über die Straße. Dort ging der
Mann, dem er die hundert Mark gegeben
hatte. Für einen Augenblick ſtellte er ſich noch
ſein Geſicht vor, die Verzweiflung, die Angſt,
die Natloſigkeit, die inbrünſtige Hoffnung auf
ein Wunder.
Nein! ſagte da Fritz, was Sie ſagen,
glaube ich nicht. Der Mann dort iſt kein Be=
trüger
!
Sie ſind ein Optimiſt! lachte der Fremde.
Sie glauben, daß er Ihnen eines Cages das
Geld zurückgibt? Sie haben ihm zu dieſem
Sweck Ihre Adreſſe gegeben?
Allerdings!
Und haben Sie denn ſeine Adreſſe, Herr?

traulichen Verhältnis zwiſchen ihm und dem
Scholmeſter
Eines Cages ſtellte er allerdings ein An=
ſinnen
an ſeinen Lehrer, auf das dieſer bei aller
Kameradſchaft, die zwiſchen ihnen beſtand, nicht
eingehen konnte.
Es war dicht vor Schulſchluß am Mittag.
Der Lehrer erteilt den verſchiedenen Gruppen
ſeiner Klaſſe die Hausaufgaben. Während die
älteren bereits die Bücher packen, kommt die
Neihe zuletzt auch an Karl. So, Korl be=
ginnt
der Lehrer auf Plattdeutſch, du ſchaß
mi to morgen diſſe Siet ut de Sibel affſchrie=
ben
, wo dat 1 ſteiht! Karl ſtaunt ſeinen
Meiſter ob dieſes ihm ſehr umfangreich erſchei=
nenden
Auftrages aus großen Augen an und
vergewiſſert ſich, indem er mit einer kurzen,
wegwerfenden Handbewegung Gleichgültigkeit
zu ſpielen verſucht: Diſſen ganzen Schiet
hier? Lächelnd nickt der Lehrer und will zum
Schlußgebet auffordern. Da hebt Karl noch
einmal, freilich etwas zaghaft, den Seigefinger
zur Meldung, daß er noch nicht einverſtanden ſei.
Na, Korl, wat wull du denn noch?"
Och, ſtottert er verlegen, indem er die
andere Hand unter der Schulbank ſucht und
muſſelt lot mi man blot de halbe Siet
ſchrieben, denn gev ick di uck diſſen Appel!
Unter großem Gelächter der übrigen Kin=
derſchar
zieht Karl einen rotbäckigen Apfel
unter der Schulbank hervor jedoch leider
vergebens; der Scholmeſter wollte es auf eine
Beſtechung nicht ankommen laſſen.
Karl war nicht dumm. Nur manchmal etwas
langſam von Begriff. Seine ſtarke Seite war
das Nechnen. Er achtete ſcharf auf. Eines
Cages klappt es vorzüglich: 3 und 5 gleich 8..."
2 und 4 gleich 6. . . 9 weniger 2 gleich 7 uſw.
Am folgenden Cage bringt die Wieder=
holung
der Uebung neue Aufgaben: 4 und 5
gleich 9.. . 2 und 6 gleich 8.
Plötzlich verſagt Karl. Immerfort ſtarrt
er dem Lehrer ſtarr in die Augen, als ſei er
abweſend, und doch irgendwie ſcharf konzen-
triert
.
Korl, wat is, wull du nich mehr mit mi
reeken?
Ne! ſtößt er hervor . . . will ich nich
du heß logen!!
Wat?!
Jo güſtern heß du mi vertellt: dree und
fief ſünd acht! un vondog ſeggſt du nu: twee un
ſöß ſünd acht!
Einſtweilen war nichts weiter mit ihm an=
zufangen
über dieſen Sall.

Nein! ſagte Fritz verblüfft. Daran hatte
er gar nicht gedacht.
Na, Mahlzeit! verabſchiedete ſich der
Fremde und machte eine Handbewegung: Hoff=
nungsloſer
Sall!
Mit zwieſpältigen Gefühlen ſetzte Fritz ſei=
nen
Weg fort. Manchmal war er wirklich ge=
neigt
, ſich einen Dummkopf zu ſchelten. Von
einer Neklameſäule blickte ihn wieder das
Werbeplakat des RNeiſebüros an. Es ſchien ihm
in dieſem Augenblick wie Oronie. Meine ſchöne
Reiſe! dachte er. Mein ſchönes Geld! Dann
ſuchte er ſeine Handlungsweiſe wieder zu ent=
ſchuldigen
, zu begründen. Er geriet ſo in einen
immer größeren Swieſpalt. Er kging in ein
Café und las Seitungen, aber ſeine Gedanken
irrten immer wieder zu dem Ereignis des
Nachmittags ab. Schließlich fuhr er unruhig
und unzufrieden nach Hauſe.
Seine Wirtin kam ihm gleich entgegen.
Ein Herr wartet ſchon eine Stunde auf Siel
ſagte ſie geheimnisvoll. Er dachte ſofort an
Polizei. Vielleicht hat man ihn ſchon feſt=
genommen
! war ſein erſter Gedanke.
Als er in ſein Simmer trat, ſaß dort der
Mann, dem er die hundert Mark gegeben

Der Dom zu Würzburg

Marienburg bei Würzburg

Dettelbach a. M. Stadttor, genannt Falterturm
I6. Jahrhundert

Ein Stück der alten Stadtmauer in Iphofen
Photos (6): selbst.

hatte. Wie kommen Sie hierher? fragte
Fritz verlegen, da er ihn eben noch in ſo ſchwe=
rem
Verdachte gehabt hatte.
Der Mann zog freudeſtrahlend zwei Fünf4
zig=Mark=Scheine aus der Caſche.
Ich kann ſie Ihnen ſchon wiedergeben!
ſagte er. Wie ich ins Büro zurückgekommen
bin, ſtellt mich unſer Kaſſierer zur Nede, warum
ich denn das Geld liegengelaſſen hätte? Stellen
Sie ſich vor, ich hatte die hundert Mark gar
nicht eingeſteckt, und was wäre bald aus dieſer
dummen Vergeßlichkeit geworden! Na, ich
habe dann dem Kaſſierer alles erzählt, ich war
natürlich froh, daß es ſich ſo aufgeklärt hatte,
und er gab mir gleich Urlaub, damit ich Ihnen
das Geld zurückbringen konnte. Aber zuerſt
wollte er es gar nicht ſo recht glauben!
Er lachte und ſah Fritz dankbar an. Mit
einer faſt zärtlichen Sorgfalt ſteckte Fritz die
beiden Scheine in die Brieftaſche, in der ſie
ſchon früher gelegen hatten. Es war ihm, als
wären ſie nicht mehr hundert, ſondern tauſend
Mark wert. Noch viel mehr!
Und die Neiſe ... dachte er und lächelte vor
ſich hin, wird nun noch einmal ſo ſchön!

[ ][  ][ ]

U

Etwäs über den SEl
Malyes Großfchwanztein von Rudolf Nuu

Liebe, Humor, Poeterei ... Seitungs=Anzeige.
Oft geht es ſo mit guten Geſchenken: Die
Menſchheit hatte zunächſt wenig Vertrauen zu
dem friſchgebackenen Magier mit dem fremd=
artigen
Namen Annonce oder Inſerat.
Drei gute große Mächte mußten kommen, um
die Anzeige volkstümlich zu machen. Hier ſind
ihre Namen: Liebe, Humor, Poeterei.
Es erregte gewaltiges Aufſehen, als der erſte
deutſche Inſerent einer Heiratsannonce, ein
kühner Freier, anno 1792 ſeine intimſten Wün=
ſche
der Druckerſchwärze awertraute. Man
höre nur, wie ſich der junge Mann in Verlegen=
heit
windet:
Ein junger Maun von Vermögen
ſucht eine Gattin!
fo lautet die Ueberſchrift ſeiner Anzeige, und
dann geht es in epiſcher Breite weiter:
bey Erblickung dieſer Ueberſchrift werden
viele Leſer ohne Sweifel in nicht geringe
WVerwunderung geraten, da eine ſolche öffent=
liche
Bekanntmachung in Deutſchland bisher
nicht üblich geweſen iſt; obgleich ſolche öffent-
liche
Einladung zur Ehe in Engelland längſt
eingeführt ſind, wie diejenigen, die mit den
Sitten der Briten genauer bekannt ſind,
wohl wiſſen. Auch hat man Beyſpiele genug,
daß hierdurch viele glückliche Ehen dorten
entſtanden ſind.
Wenn ſich mehrere geeignete Schöne fin=
den
, ſo braucht doch keine leer auszugehen,
denn der junge Mann hat verſchiedene ſehr
würdige Freunde, die ſich um ihre Herzen und
Hände bewerben werden. Beykommende wol=
len
ſich baldigſt melden, denn nur bis vier Wo=
chen
nach Oſtern dieſes 1792. Jahres werden
Briefe in dieſer Angelegenheit, angenommen,
die an einen Herrn Lilienhof, in Hamburg zu
richten ſind.
Wieviel kecker inſeriert doch drei Jahre
ſpäter, 1795, ein friſches Mädchen aus
Frankenland:

Er muß ſchön ſein von Geſtalt
20 bis 24 Jahre alt,
eines ehrlichen Mannes Sohn
und ein Schneider von Profeſſion.
Er muß haben durch Gottes Segen
wenigſtens 400 Gulden rheiniſch im Vermö=
lgen
,
hat er aber auch etwas darüber,
nun, ſo iſt es der Braut umſo lieber.
Von Gemüt muß er ein Engel ſein,
keuſch, geduldig, nüchtern und rein.
Kurz, ein Mann, der zu leben weiß;
krieg ich den, ſo ſei dem Himmel Preis.
Die heiter poetiſche Neklame in der Seitung
ſiedelte ſich zu dauerhaftem Wohnſitz vor allem
an der Spree an.
Wie jubelte Alt=Berlin z. B. über die An=
zeigen
des Vergnügten Weinhändlers namens
Louis Drucker der fuſt vor 100 Jahren ſeine
urgemütlichen Witzraketen in Geſtalt von Ge=
ſchäftsinſeraten
regelmäßig abſchoß und ſeinen
Weinkeller in der Noßſtraße Nr. 29 ungeheuer
populär machte. Hier eine Probe ſeiner ſchnur=
rigen
Ankündigungen:
Aujourdhui Dienstag le 9. Januar 1831.
Grande Soiree musical (zwanglos) wegen Ab=
nahme
der ſchönen Winterabende. Anfang
6½ Uhr. Neue Kunſt= Produktionen:
1. Ouvertüre aus dem Kalif von Bagdad,
Wohlgeboren.
2. Variation über die betriebſamen Flöhe
vom Kapellmeiſter Hirſch.
5. Neden iſt Silber, ſchweigen iſt Gold. Leiſe
Arie von Fräulein Minna Nindfleiſch.
4. Mich fliehen alle Freuden, Bravour=Arie
von Fräulein Amalie.
Applaus nach Belieben.
Zur Beruhigung teile ich noch ergebenſt mit,
daß durch den hohen Waſſerſtand mein Wein=
keller
durchaus nicht gelitten hat.
Man darf es wohl als tragiſche Oronie be=
zeichnen
, daß dieſer fröhliche Feſtgenoſſe, der
ſpäter nach Amerika auswanderte, ausgerech-
net
ſeinem feindlichen Element, dem Waſſer,
zum Opfer fiel. Er ertrank nämlich bei einem
Bootsunglück bei New York.
Dr. C. H. Burgers.

Saad

Küchenzettel vom 29. April bis 5. Mai.
(Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.)
Montag: Sagoſuppe; Zungenragout (Reſte),
Nudeln.
Dienstag: Sauerampferſuppe; Bratwurſt,
Kartoffelgemüſe.
Mittwoch: Brotſuppe; Saure Nieren, Kar=
toffeln
.
Donnerstag: Spargelſuppe; Schmorbraten,
Kartoffelklöße.
Freitag: Gemüſeſuppe T; Geb Fiſchkotelett
mit Remouladentunke, Kartoffeln.
Samstag: Gretchenſuppe ; Ofenſchlupfer*).
Sonntag: Riebeleſuppe; Kalbsbraten mit
Spargelgemüſe, Kartoffeln; Vanilleeis.
*) Ofenſchlupfer. 350 Gramm Schwarz=
brot
oder Zwieback, 1 bis 1½ Liter Milch,
4 Eier, 80 Gramm Zucker, 50 Gramm Mandeln,
40 Gramm Roſinen, 50 Gramm friſche Butter;
das in Scheiben geſchnittene Brot oder Zwieback
gitterartig in gebutterter Auflaufform ge=
ſchichtet
. Mandeln, Weinbeeren dazwiſchenſtreuen.
Eier und Zucker mit der Milch verrühren, dar=
überſchütten
. Butterflöckchen und Zucker darauf.
30 bis 40 Minuten backen.
Frühlingskräuterſuppe. Dazu ver=
wende
man nur jungen Sauerampfer und fri=
ſchen
Kerbel, und zwar je 50 Gramm, die man
gut verleſen und gewaſchen mit 50 Gramm Fett
in heißer Pfanne durchdünſtet. Ueberſtäube ſie
mit 1 bis 2 Eßlöffeln Weizenmehl, fülle mit
1 Taſſe Fleiſchbrühe auf, um es dann, glatt ver=
rührt
, mit 34 bis 1 Liter heißer Fleiſchbrühe oder
Waſſer 20 Minuten langſam kochen zu laſſen.
Dann binde man die Suppe noch mit 1 verquirl=
ten
Ei und reiche ſie, mit Salz abgeſchmeckt, mit
geröſteten Semmelbröckchen.
Raſch bereitete falſche Schlag=
ſahne
. ½ Liter Waſſer verquirle man mit
1 gehäuften Eßlöffel Mehl. 1 Päckchen Vanille=
zucker
, Zucker nach Geſchmack, und einer gerie=
benen
bitteren Mandel, bringe es unter ſtän=
digem
Rühren zum Aufwallen, füge, ſchnell vom
Feuer genommen, 4 Blatt in kaltem Waſſer vor=
geweichte
Gelatine bei, ſtelle den Topf in kaltes
Waſſer und ſchlage den Inhalt zu ſteifem
Schaum, den man in Gläſer füllt und mit Waf=
feln
reicht.

Schachnummer 621.
Aufgabe 830.
H. E. Lohk in Tallinn (Eſtland).
(Urdruck.)
a *

Frühling die Stare ſind wieder dal
Ueberall ſitzen ſie bereits vor ihren Niſtkäſten
und zwitſchern ihr fröhliches Lied.
Der Star iſt wohl heute der gemeinſte aller
deutſchen Sugvögel. Auf allen Wieſen kann
man ihn im Frühling und Vorſommer herum=
ſpäzieren
und für ſeine von einem wahren
Heißhunger geplagte Brut Futter heran=
ſchleppen
ſehen. Die Schwärme der Jungen,
die vom Sommer bis in den Spätherbſt herum=
zigeunern
, werden mit jedem Jahr zahlreicher.
Kaum noch denkt man daran, daß unſer guter
Starmatz vor fünfzig Jahren auf dem Aus=
ſterbeetat
ſtand und nahe daran war, gänzlich
aus dem Landſchaftsbild zu verſchwinden. Er
iſt ein lebendes Beiſpiel dafür, wie eine bei=
nahe
dem Untergang geweihte Vogelart durch
die Hilfe des Menſchen nicht nur vor dem
Ausſterben gerettet, ſondern in ihrem Beſtand
faſt über die natürlichen Grenzen hinaus ver=
mehrt
werden kann."
Der Star iſt bekanntlich Höhlenbrüter, aber
ſo viele hohle Bäume, wie es heute Niſtkäſten
in Deutſchland gibt, waren früher kaum in
ganz Europa vorhanden. Man iſt, um den
Star an Obſtgärten zu feſſeln, lange vor dem
Freiherrn von Berlepſch darauf gekommen,
ihm künſtliche Niſthöhlen anzubieten; aber erſt
die fabrikmäßige Herſtellung der von Berlepſch
zuerſt ins Werk geſetzten Nachbildung natür=
licher
Niſthöhlen und die von ihm entfaltete
große Propaganda haben das Starenvolk
gleichſam neu geſchaffen und unausrottbar ge=
macht
.
Es gibt wohl kein lieblicheres Vorfrühlings-
bild
, als wenn der Star nach einem langen
Winter zum erſtenmal wieder vor ſeinem alten
Niſtkaſten ſitzt und in dem ihm eigentümlichen
gluckſenden Switſchern aller Welt und beſon=
ders
ſeinen freundlichen Wirten verkündet,
daß er wieder da iſt. Sein Federkleid ſchim-
mert
. Im Glanz der Sonne ſcheint es manch=
mal
, als huſchten ihm lauter grüne Laufkäfer
über die Federn. Dieſe ſchillernde Farben=
pracht
entſteht merkwürdigerweiſe durch eine
Abnützung des Gefieders. Die meiſten unſerer
Singvögel tragen ihr ſchönſtes Kleid gleich
nach der Herbſtmauſer, nicht ſo der Star. Er
iſt im Herbſt von einem recht unanſehnlichen
Braun, aber im Laufe des Winters ſchleißen
ſich die äußeren Kanten ſeiner Federn nach
und nach ab, und durch dieſen Vorgang tritt
allmählich die ſchillernde Schattierung hervor,
die er im Frühling zeigt.
Kein Vogel ſchließt ſich dem Menſchen ſo
leicht an wie der Star. Er iſt ſozuſagen der
Haushund unter den Vögeln und ſchließt auch
in der Gefangenſchaft gern mit einem richtigen
Haushund Freundſchaft. Es macht ihm, wenn
er frei im Simmer herumlaufen kann, geradez
diebiſchen Spaß, dem Hund das Fell zu zupfen
und dann ganz arglos wegzublicken, als wüßte
er gar nicht, warum der Hund aus ſeinem
Schlaf auffährt. Er lernt auch bald, auf dem

Silbenrätſel.
Aus den Silben: a ban bant bar be be
ber chel de dei do e e ei ei er eſt eu
er fer gerl gi gie ham her i in in
la land me med mo nar ne ner no ve
reiß ris ſchwal ſel ſtal ter ter teur tow
tra trakt tu tur u wurz zeug ſind 23 Wör=
ter
zu bilden, deren erſte und dritte Buchſtaben,
beide von oben nach unten geleſen, ein Zitat aus
Goethes Torquato Taſſo ergeben. Die Wörter
bedeuten: 1 germaniſcher Gott, 2 Land im Meere.
3 Rabenvogel, 4 Sperlingsvogel, 5 Zinnbehälter,
6 Beiname des Storches. 7 Abſonderung bei Ent=
zündungen
, 8 orientaliſche Kopfbedeckung. 9 Be=
gleiter
eines Planeten, 10 Auszug aus Pflanzen,
11 Mündungsarm vom Pregel in Oſtpreußen,
12 Techniker, 13 Muſe. 14 diſtelähnliches Kraut,
15 Teil des Auges. 16 Stufe der Tonleiter,
17 Modenarr, 18 Teil des Flußbettes. 19 Burg
in London, 20 Willenskraft, 21 Beſteck für tech=
niſches
Zeichnen, 22 Religionsſtifter, 23 Oſtſeeſtaat.
Kreuzworträtſel.

Weiß zieht und ſetzt in drei Zügen matt.
Prüfſtellung: Kf2 Lg3 Sf3 Bb6, b7, c3,h4; Kh1 Sag.
Aufgabe 831.
A. Chéron.
(Journal de Geneve 1934.)
Weiß: Ka3 Tc1 Le1 Sa5 Bc5 (5 Steine);
Schwarz: Kb5 Ba7 (2 Steine).
Matt in drei Zügen.
Löſungen der Aufgaben:
824. J. Cumpe. 1. Tf1g11 K:h5 2. Lg5! 3. Sr4F.
1.... K:h3 2. Lf41 3. Thic. 1.... Bf4 2. Lg413. Lg5+.
Sehr hübſche Zugzwangaufgabe.
825. R. Waſtl. Faſt ein Zugwechſelſtück, denn auf jeben
ſchwarzen Zug kann Weiß prompt mattſetzen, nur auf 1....
L:e6 klappt es nicht. Hiergegen gilt es etwas zu erfinden:
1. D77g8: hänt alle latenten Drohungen aufrecht und nutzt
bei L:e6 die Linienöffnung von Schwarz durch 2. Dascr aus.
1.... Ld7 (Schwarz iſt im Zugzwang), oder 1.... Lb7 (a6),
1....8f30, 1....Se4, 1.... 8f22, 2. B:d7 (Be7, Td4,
Be4, Be4)+.
Löſerliſte: Wilhelm Eiſele in Sandbach
i. O. (822824), Leo Schott in Pfaffenbeer=
furth
(822825), G. Seeh in Eberſtadt (824,
825) Willi Neidig und Hermann Garnier
in Darmſtadt (822824), Karl Handſchuch in
Leutershauſen a. d. B. (822825), Willi Ru=
bröder
in Darmſtadt (822825), Hermann
Schmidt in Darmſtadt (822, 823).

Waagerecht: 1 Baumfrucht, 6 chineſiſche
Münze, 7 Teil des Fahrzeuges, 9 ruſſiſche Stadt,
10 Schlingpflanze 12 Schwimmvögel=Familie,
15 Tierhaut, 17 Schweizer Kanton, 18 Stadt in
Frankreich, 19 Mietwagen. Senkrecht:
1 Kurort in Böhmen, 2 kohlenſaures Natrium,
3 europäiſches Gebirge, 4 Gegenteil von ſtets,
5 Rachegöttin, 8 Faultier, 11 abeſſiniſcher Königs=
titel
. 13 engliſches Flüſſigkeitsmaß, 14 Fürwort,
16 Männername.
Carl Deubel.

Auflöſung der Rätſel aus Nr. 17.
Oſterrätſel.
Nun äugt es in Knoſpen und Halmen
Und ſchimmert ſchon feſtlich erhellt.
Mit Veilchen und Oſterpalmen
Schmückt ſich die lächelnde Welt.

es iſt ja at
zu erklär!
ver zande
Zweck un

Nücken des Hundes zu reiten, wie draußen
den Schafen.
Auch beim Sprechen einen jungen So
kann man mit einiger Ausdauer leicht dad
bringen ſcheint er eine beſondere Vorläg
für einzelne Worte zu haben und andere
lich zu verabſcheuen. Er weiß zum Beif;0
bald, daß er mit dem kleinen Schnucki
meint iſt, und wiederholt dann in großer Ei.
keit und mit ſehr komiſcher Betonung
Satz: Was. macht denn der kleine Schnucki
Kein Wort iſt aber ſo für ſeine Kehle geſchu
fen wie der Nome Eliſabeth. Er ſpricht dietd
Namen bald ſehr klar und deutlich und
durchaus menſchlicher Betonung aus, und E/HF
liegt dabei in ſeiner flötenden Stimme etrnd
unendlich Fernes, beinahe Geiſterhaftes,
man könnte, wenn er das Wort mitten in
Gezwitſcher einflechtet, wirklich glauben,
('
die Märchen, in denen die Vögel ſprechen,
nicht ſo märchenhaft ſind.
Im Mittelalter war der Star der eigun Mwem jede 0
liche deutſche Haus= und Käfigvogel. Es Um kuien Jchreszeit
ſogar hiſtoriſche Stare. Ein ſehr amüſarralgik aiſtellen 101
muß jener geweſen ſein, den der Ulmer Jaminn mn neuen
trizier Ulrich Krafft beſaß. Er ſchreibt EnſGäut ſin, diß
über in der Erzählung ſeiner Irrfahrten (AMttMl i Ml.uc
ſen und Gefangenſchaft Hans Ulrich Kra/.
Ausgabe des Lit. Vereins Stuttgart, 1:80
Band LXI) unter dem Jahr 1582:
Schließlich kann zu vermelden auch EMlizden auch V
umgehen, daß Herr Procopius Aichler, Inctmng der Frau!
wohlverſuchter teutſcher Nitter, ſo in Ungy
längſt erw
die Compagnie Nothröcklein zu Noß gef-Mhglldeuten vorau
und Nömiſch Kaiſerlicher Majeſtät Hauptnuſplig Linie macht
mir zu freundlichem Abſchied hat verehrt euſchitzmnhlar und zei
wunderlich ſingenden Starnvogel, ſo durch / MMrüpfungen
alt unverdroſſen Weib bei Nacht im Ge=/ AM neuen Ko
iſt abgerichtet worden, wie folgt: Erſtlich MMMl genügt, um
polniſch: ſpinau, ſpinay, muu mille pane raMl lisher dei
Mermerk gilt
tſchge, das heißt: ſing, ſing, mein lieber Sltlänelpartien la
mathes; darauf im Geſang die Paukentrorbüſſt Wirkung ein
nachgemacht: bidi, bidi, bum bum; .. . 4weTl ſtiünhmend waren!
auf deutſch: ſing, ſing, mein liebes Herzle, /Rockparti
darauf ſo ein artiges Cänzlein nachgem Alilleiſe geſtaltet
dumpterlum dum dumpterlum, mit einen Rüdſchen Verä
lieblich abfallenden Finale, daß ichs nicht UFAN.
beſchreiben .. . Er hat ſich auch ſelbſt / A Während ma
nannt auf polniſch: mattſchge mas Cattſ geiſſten Mongte
d. h. Mathes Großſchwänzlein . . . . Dielſten belam 0
waren, daß
Vogel habe ich in einem ſchlechten Käfig eiellät als Hum
zuverläſſigen Buchbindergeſellen, welcher Feemut
Nömiſche Reich reiſen wollte, aufgegeben, Veelſehen, um
Croppau auf Linz, Negensburg und U BAewegungsfreih
154 Meilen weit zu tragen, der mir ſo Ruhnd ſich die
auch um ein dankbar Crinkgeld zu rechter ſh4min einig,
geliefert.
filren zum mit
Drei Jahre ſpäter, ſchenkte Krafft ſern Aweitert
Cheuren Starnvogel dem Fürſtabt F1ühen Grun
Kempten. Nach vier Jahren erhielt er ihmMf0 W es ſat hat
des Abts Code zurück und verehrte ihn Autzwsſit den
dem Herzog von Württemberg. Wie
dieſer Star dort noch gelebt hat, ſteht
feſt, aber man hat Beiſpiele, daß Stare
zwanzig Jahre in Gefangenſchaft gelebt haud
das heißt etwa viermal ſo lange wie in Frei9

Unbegreiflich.
Mein Mann hat 30 Pfund abgenomm
Schrecklich!
Nem=
Den Blinddarm hat man ihm wegenomn 7h
Donnerwetter, war der ſo ſchwer?!
Mie
Der Amtsſchimmel wieherk.
Prima, prima Rollmops. Eine tolls
ſchichte hat ſich einſt in Henrichenburg
falen) zugetragen. Ein Fiſchhändler kan=
oftmals
ſchon, in den Ort, um hier ſeinenw
prima Rollmops an den Mann zu brü=
Plötzlich tauchte der Hüter, der Ordnung
ländliche Polizeibeamte, auf. Er unterwan
Papiere einer Reviſion und zuckte dann mii
Achſeln, denn auf dem Gewerbeſchein ſtan:1 1y
zu leſen, daß der Mann Fiſchhändler ſeF.
ſah ſich daher veranlaßt, die mitgeführte
des Händlers zu beſchlagnahmen, da nach,
Erklärung der Rollmops kein Fiſch ſei. OI.
der Händler alles tat, um ihm klar zu Uh
daß Rollmöpſe doch Fiſche ſeien ließ ſig
Beamte nicht überzeugen. Schließlich wur
Regierung in Arnsberg, die den Gewerhas10
ausgeſtellt hatte, angerufen. Sie entſchien
der Rollmops tatſächlich ein Fiſch ſei.
Anders als man denkt. Beim Kommiſſae.
rten Bezirks muß ich mich beim Wegzug ,
den. Der Kommiſſar händigt mir zwei !.

lare aus, die ich beide ausfülle und wied

rückgebe. O mei hohn ja d0 zw0ch.
mulare ausgefüllt! Sie haben mit
zwei Formulare gegeben! Jo. wM
Eahne zwoa Formulare geb, dann bedeutet.
do net, daß S ga alle zwoa ausfuin mict mi
2392. Alle Rechte vorbehalten Nachdr V.

Druck, Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23. Verantwortl. für die Redaktion: Dr. H. Nette. Darmſtadt. Fernſpr. 1. 2389

[ ][  ][ ]

Wan wird wieder weitere Röcke tragen ...

eith
A iſti
nen
Er ſtnt dauk
Urſchin urnd
ans Urich 4
s Stutan eritk
ohr 15, atz.
ermelen got
zwnue A4 4
Eernt
ſiter,
ach
erit
em
raht
Nacht im 76411
fogt, Enf 3lt
nu mie m bich
g nein ite 19
( eu=
die
Pauken je
bum, , Fim!
n liebes Hentie
änzlein nathzken
n. mit tno91,
iche Min

znm jede Frau vor Beginn der
eürhreszeit ihre modiſche Wunſch=
uüſtellen
könnte, würde man im=
on
neuem feſtzuſtellen in der
em, daß die modiſche Verände=
Mzu den Hauptwünſchen gehört!
1s iſt ja aus der Weſensart je=
ſan
erklärlich, die den Wunſch
imer anders, immer neu zu
4. Zweck und Endziel der Mode
ſon auch Veränderung, Verſchö=
wer
Frau!
1 Fängſt erwartete und von Mode=
utem
vorausgeſagte Umwälzung
inde macht ſich immer deutlicher
ſthwchrr und zeigt ſich bei den Früh=
ywpfungen
ganz klar in einer
rreuen Konturierung an. Ein
ter=ügt, um feſtzuſtellen, daß nicht
sger dem Oberteil das Haupt=
ſuark
gilt (man weiß, daß die
Mwartien lange Zeit hindurch für
nung eines Kleidungsſtücks be=
une
waren), ſondern daß diesmal
ſoEkpartie in ſehr eigenartiger
gsſtaltet und einer radikalen
dier Veränderung unterworfen

ſg Ahrend man nämlich im Laufe der
chge mas ( tz1ttMonate, nur ſchmale Röcke zu
5alſckam (die hin und wieder ſo
ſuf al zuen, daß man ſie nicht zu Un=
ſeten
f
ſtichtils Humpelrock bezeichnete und
elen, Nect ezum gen war, ſie mit Schlitzen zu
erſſen, um die Trägerin in der
ensdurg u atzwun gsfreiheit nicht zu behindern),
zen der mnde h. die führenden Modeſchöpfer
tged z rta ſiemmig, daß die neuen Rockpar=
enſun
mindeſten nach unten hin
zre 9w ert werden müßten, was
Füreinät Gerund darin haben mag, daß
ugan1s fatt hat, ſich durch ein Klei=
unigük
beengen zu laſſen, wie dies
ei f0 Ehmalen Röcken der Fall war!
(- überdies intereſſant zu be=
wbalitz
, wie ſich unſere Künſtler zu
iele, daß Sdieſiſtemienführung ſtellen und mit welch feſ=
ſchaft ges ſehllg Einfällen ſie dieſe neue Kontur dem
lange viel Bülltursgeſchmack nahebringen.
1Aüllich wird nach wie vor zwiſchen vor=
Sntttitgen Strapazkleidungsſtücken und der
ſachſtu=glichen Aufmachung ein deutlicher Un=
erſt
ggemacht, indem in dem einen Falle
hſalfneomkungen, in dem anderen aber glockige
10/ifg wrherrſchen.
2bermarbante modiſche Veränderung ſollen
nſctz=Bälder veranſchaulichen und gleichzeitig
eigttziuie graziös und beſchwingt die unten er=

weiterten Rockpartien wirken, deren jugendliche
Note einen vollen Erfolg geſichert erſcheinen
läßt.
Beginnen wir mit der Beſprechung unſeres
zweiten Bildes, eines anſpruchsloſen All=
tagskleides
, das angeſichts ſeines Falten=
beſatzes
beim Ausſchreiten eine nach unten hin
in ungezwungenſter Art verbreiterte Kontur
entſtehen läßt.
Jede Einzelheit unterſtreicht hier bewußte
Schlichtheit: der aus Pikee hergeſtellte Rund=
kragen
und die den halblangen Aermel ab=

ſchließenden Stulpen=Manſchetten,
aber auch der mit einer Nickel=
ſchnalle
zuſammengehaltene Gürtel,
für den man gerne farbiges (etwa kirſch=
rotes
oder grünes) Sämiſchleder heranzieht.
Man iſt ſich in Modekreiſen längſt darüber
klar, daß Nüchternheit und überbetonte Sach=
lichkeit
überholte Begriffe ſeien, ſo daß phanta=
ſievolle
Modegedanken wieder gebührend geſchätzt
werden.
Es ſcheint alſo nicht dem geringſten Zweifel
zu unterliegen, daß die modernen Rüſchen=

kantungen ſchon dieſer neuen Auf=
ſaſſung
zuzuſchreiben ſeien.
Die Rüſchen, die aus waſſer=
fallartigen
Aufſchlägen hervorkommen
und mit ihnen gemeinſam eine ent=
zückende
Rahmung des Modells dar=
ſtellen
(Bild), ſind immer eindrucksvoll.
In dieſe neue Auffaſſung fügt ſich
auch der glockige Beſatz des Rockes
ausgezeichnet ein, denn nun wirkt er
keineswegs abſichtlich oder gewollt,
ſondern ſcheint uns eine Selbſtver=
ſtändlichkeit
zu ſein, als ob es nie=
mals
eine andere Linie gegeben hätte!
Es iſt ja immer von neuem erſtaun=
lich
, wie raſch man ſich mit einer mo=
diſchen
Umwälzung vertraut macht und
wie bald das anfängliche Zögern über=
wunden
iſt!
So zum Beiſpiel hat man auch zu
den ſeit Jahren nicht mehr gebräuch=
lich
geweſenen Sonnenfältchen, die
zur Zeit unſerer Mütter und Groß=
) mütter (ſoweit man dieſe nach alten
Bildern zu beurteilen vermag) große
Mode waren, zurückgefunden, und wenn
nicht alles trügt, ſind unſere Damen in
dieſe lebhafte Wirkung geradezu ver=
liebt
.
Ein Nachmittagskleid, das trotz ſei=
ner
geraden Grundform durch ſeitlich
eingearbeitete Sonnenfaltenpartien eine
ſehr lebhafte Wirkung erhält, zeigen
wir im erſten Bilde und machen gleich=
zeitig
mit einem ſpitz zulaufenden, ge=
fältelten
Berthenkragen vertraut, der
nach langer Zeit wieder einen oalen
Ausſchnitt ins Treffen führt und da=
mit
eine willkommene modiſche Ab=
wechſlung
bietet.
Die warme Jahreszeit bringt uns
hin und wieder ſogar glockig beſetzte
Mäntel, die nun mit der geraden
Grundform in einen heftigen Wettſtreit
treten.
An den neuen Umhüllen fallen auch
boleroähnliche Waſſerfalleffekte auf,
die manchen Entwürfen eine kleidſame Note
geben. (Letztes Bild.)
Die weiter gewordenen Rockpartien, die
die ſchlanke Kontur der Geſtalt nicht im min=
deſten
beeinträchtigen, ſind eine Neuheit, an der
wir nicht achtlos, vorübergehen dürfen, wenn
wir nicht eine markante Veränderung überſehen
wollen, die für die modiſche Entwicklung der
nächſten Zeit größte Wichtigkeit beſitzt!

Die Lederjacke

die früher einmal nur für ſportliche Zweck ge=
billigt
wurde, iſt jetzt auch in der Stadt oft zu
ſehen. Es handelt ſich hier faſt immer um matte
Wildleder=Weſtenjacken und nur ganz ſelten um
Modelle, die aus glattem, glänzendem Leder her=
geſtellt
ſind.
Ein ſolches Stück ſoll mit großen Knöpfen
verſchloſſen und unterhalb des Gürtels mit
Taſchen verſehen ſein.
Man trägt dazu einen karierten, vorne ge=
ſchlitzten
Rock und ein aus dem gleichen Ma=
terial
verfertigtes Dreiviertelcape‟.
Die Weſte ſoll bedeutend dunkler ſein als der
zur Verarbeitung gelangende Stoff, ſo daß man
beiſpielsweiſe zu einem Braun=in=Braun deſſi=
nierten
Karomaterial eine dunkelbraune Weſte
wählt, während zu einem grausblauen Schotten=
ſtoff
eine dunkelblaue, zu einem in Sandfarbe
und Grün ſchattierten Gewebe hingegen ein
dunkelgrünes Lederjäckchen in Frage kommt.

Der Tüten=Kragen
Die völlige Kragenloſigkeit der vorjährigen
Mode mußte darüber beſtand in eingeweihten
Kreiſen nicht der geringſte Zweifel einen ganz
gewaltigen Umſchwung herbeiführen, ſo daß ſich
für eigenartige Kragenpartien ſchon ſeit einiger
Zeit regſtes Intereſſe kundgibt.
Unter den vielen Vorſchlägen, die uns ge=
macht
werden, ſcheinen die Tüten=Kragen zu
den allerbeſten zu gehören, weil ſie einerſeits der
Linie des Mantels einen ganz neuartigen Ein=
druck
geben, andererſeits aber auch den großen
Vorteil bieten, gelegentlich offen als breite
Aufſchläge! getragen werden zu können, was
für den Erfolg einer ſommerlichen Umhülle aus=
ſchlaggebend
ſein muß.
Durch Paſpelbahnen erhalten die Kragen und
die Sattelpartien eine prägnante Wirkung, die
ſehr gefällt.

ielſt ellßigentlich, die uns die Tatſache, daß die
Nodlck er, achtziger Jahre in unſere Werkſtätten
Einge) Befunden habe, klar vor Augen führt.
die feſ en Entwürfe ſind nämlich ſo verſpielt,
/0 90 Hal:ders als alles in den letzten Jahrzehn=
awen
ugemm geweſene, daß man ſie vielleicht vor=
ſerſt
It iner gewiſſen Befangenheit betrachtet
und AFrteilt und ſich nicht recht klar darüber iſt,
vie An ſich zu dieſer Neuheit ſtellen ſolle.
A) ss aber in modiſchen Dingen keine Be=

denkanzſot und ſich jede Laune ſchließlich doch
erfollſlſich behauptet, dürfen wir mit Sicherheit
inneteten, daß die neuen Modelle, die in ihrer
Zartiätz und Kleinheit faſt wie Puppen= Schirm=
hen
Arkemn, in kürzeſter Zeit populär ſein werden.
All mterſcheiden zwei neue Schirm=Typen,
und Aur rzur Vormittagsaufmachung das kleine,
mit. Freſtfter oder anders gemuſterter Seide be=
pang/
Modell mit dem kurzen, derben Griff
und 4 4 für die Nachmittagskleidung beſtimmt
Rüſctze üder Karo=Schirmchen mit ſeinem ganz
ang m Stfiel, der entweder mit einer Krücke ab=
ſchlielſßder
an Bindebändern gehalten wird.
A Aſclls iſt dieſe kapriziöſe Ergänzung der
modchltn Aufmachung ſo wenig alltäglich, daß
ſie i gewiſſen Senſation nicht entbehrt.

Der mit einer kecken Feder garnierte Hut ſoll
die Farbe des Leders haben, vorausgeſetzt, daß
er nicht ſogar aus dem gleichen Leder hergeſtellt
ſei, (Skizze.)

Die Gartenarbeit beginnt
Der große Umſturz, der ſich in der Mode voll=
zogen
hat, iſt nicht nur an der Ausgehkleidung,
ſondern auch an den für Haus, Garten und
Strand beſtimmten Stücken zu bemerken, denn
alle dieſe Dinge haben nun jene betont weib=
liche
Note, in deren Zeichen die neue Mode ſteht.
Ganz beſonders deutlich ſehen wir dies auch
am Garten=Arbeitsanzug, den wir in
unſerer Skize feſtgehalten haben und werden uns
mit dem neuartigen Rundſattel und mit dem
eingereihten, bluſigen Oberteil vertraut zu
machen haben, der einen viel weicheren Eindruck
macht, als die Typen der letzten Jahre. Als be=
achtenswerte
Neuheit wäre die dreiviertel=
lange
Arbeitshoſe anzuführen, die ſicherlich
viel praktiſcher iſt als die langen Beinkleider,
die man allzuleicht abtritt und die während der
Gartenarbeit infolge der Erdfeuchtigkeit am un=
teren
Rande raſch unſauber wirken.
Der breitrandige Gartenhut und das bunte
Tüchlein gehören zu den von der neuen Mode in
hohem Maße begünſtigten Motiven.

Falls Manſchetten, Gürtel und Innenſeite des
Kragens in dunkler Farbe gehalten werden, ent=
ſteht
ein geſchmackvoller Kontraſt, der nicht von
der Hand zu weiſen iſt. (Bild.)

[ ][  ][ ]

Nummer 146

Sonntag, 28. April!

Hauptverſammlung der 36 Farbeninduſtrie A. G.
Berliner und Rhein=Main=Börſe.
Erläukerungen zur Bilanz.

Die Lebensverſicherung im Jahre 1924
WPD. Das Verſicherungsgeſchäft der privaten und öffentliog
Lebensverſicherungen hat nach den Ergebniſſen der Zweimonag

ſtatiſtik im Jahre 1934 einen neuen beträchtlichen Aufſchwung.
nommen. Neue Verſicherungsſummen im Betrage von 1915 90

Die HV., die durch 186 Aktionäre mit 423,79 Millionen RM.
Stammkapital und 40 Millionen RM. V.A. vertreten war, ge=
nehmigte
ohne Ausſprache den Abſchluß für 1934 mit wieder 7
Prozent Dividende. Den verſtorbenen AR.=Mitgliedern Rudolf
Mann, Dr. Wilhelm von Meiſter und vor allem Dr. Carl Duis=
berg
wurde ein herzlicher, würdiger Nachruf gewidmet. Geheim=
rat
Schmitz gab einige Erläuterungen zur Bilanz und berückſich=
tigte
dabei die Entwicklung innerhalb der letzten 10 Jahre, ſeit
dem die JG. Farbeninduſtrie nunmehr beſteht. In der 1934er
Bilanz haben ſich Beteiligungen um 1. Wertpapiere um 7, flüſſige
Mittel um 2 und Forderungen um 18 Millionen RM. erhöht,
während Anlagen um 6 und Vorräte um 21 Millionen RM, ab=
genommen
haben. Den Zugängen von 77 Mill. RM. bei den
Anlagen ſtehen bekanntlich 80 Millionen RM. Abſchreibungen
gegenüber, wovon 53 Mill. RM. als Normalabſchreibungen zu
betrachten ſind. Andererſeits betrage heute wie im Vorjahr das
Stammkapital 680 Millionen gegen 642 Millionen, aber am 1. 1.
1925. Für die um 15 Mill. RM. ermäßigten Teilſchuldverſchrei=
bungen
von noch 162 Mill. RM. ſind gegebenenfalls bei einem
Umtauſch von nom 81 Millionen erforderlich. Die Erhöhung der
Bankſchulden um 24 Mill. RM. erfolgte für Auslandskredite im
Intereſſe der Deviſenbeſchaffung. Im ganzen betrachtet, zeige der
Geſchäftsbericht das Beſtreben der JG., auf dem Gebiete der Ar=
beitsbeſchaffung
und des Exports das Höchſte zu leiſten und allen
damit verbundenen Riſiken möglichſt Rechnung zu tragen. Aus
dieſer Einſtellung ergebe ſich auch zwangsläufig der unveränderte
Dividendenvorſchlag von 7 Prozent, was auf das offene Bilanz=
vermögen
berechnet eine 5proz. Verzinſung bedeutet. Die Wohl=
fahrtsausgaben
ſind um 7,5 Millionen erhöht, was pro Kopf der
Belegſchaft, die bekanntlich erhöht iſt, 677 gegen 698 RM. in 1933
ausmacht. Die Belegſchaft wurde um 16 632 Mann verſtärkt.
Anſchließend wurde des 70jährigen Jubiläums der Badiſchen
Anilin= und Sodafabrik am 6. April gedacht. An Stelle des
aus dem AR. ausgeſchiedenen Dr. Schlitter=Berlin wurde Direk=
tor
Guſtav Schlieper (DD.=Bank, Berlin) und an Stelle von Dr.
Alfred Merton deſſen Bruder Dr. Richard Merton ( Metallgeſell=
ſchaft
AG.), Frankfurt a. M. gewählt. Neu in den Aufſichtsrat
wurden Dr. Carl Ludwig Duisberg=Berlin und Prof. Dr. Carl
Boſch, der bekanntlich an die Spitze des Unternehmens tritt, ge=
wählt
.

Die 2G. im erſten Vierkeljahr 1935.

Der Abſatz von Farben und Färberei=Hilfsprodukten zeigt
eine befriedigende Entwicklung. Chemikalien, Pharmazeutika
und Pflanzenſchutz, Bayer weiſen ebenſo wie Photographika
dieſe aus Saiſongründen verglichen mit dem erſten Quartal 1934
eine weitere Abſatzſteigerung auf. Die Benzinproduktion in
Leuna iſt weiter planmäßig erhöht. Viscoſe= und Acetatſeide
hielten den Vorjahresabſatz. Nur Stickſtoffdüngemittel liegen
etwas niedriger, trotzdem wird für die Düngeperiode 19341935
mit einer Zunahme von etwa 10 Prozent gegen die letztjährige ge=
rechnet
. Auf den europäiſchen Märkten und in Ueberſee konnte
die Poſition der JG. nur unter großen Schwierigkeiten behauptet
werden. Das im Berichtsjahr 1934 erzielte Ergebnis des weit=
verzweigten
Weltunternehmens beruhte neben der Zunahme der
Umſätze auf den techniſchen Erfolgen der Betriebe, der gut ein=
gearbeiteten
Weltverkaufsorganiſation und der geſunden Finanz=
lage
, die unbedingt aufrecht erhalten bleiben müſſe.
Zu dieſem Ergebnis habe jeder Werksangehörige beigetragen,
dem der Dank der Verwaltung ausgeſprochen wurde.
Ueber die Maßnahme betrieblicher Sozialpolitik in der JG.=
Farben=Angeſtelltenſchaft erklärt Geheimrat Schmitz noch zum
Schluſſe, daß der Betrag der jährlich auszuſchüttenden Prämie
von 4,9 auf 9,2 Mill. RM. erhöht wurde. Dieſe Erhöhung kommt
bekanntlich nur Gefolgſchaftsmitgliedern mit einem Jahresein=
kommen
bis zu 3600 RM. zugute. Auf den Kopf des Empfän=
gers
entfiel eine Prämi= von 119 RM. gegen 69,40 RM. in 1933.
Den Angeſtellten=Penſionskaſſen wurden in 1934 15,6 Mill. RM.
ſowie weitere 3,4 Mill. RM. als eine Sonderzuweiſung aus den
eigenen Mitteln überwieſen. Auch künftig wird die JG. erheb=
liche
zuſätzliche Leiſtungen an die Kaſſen auf ſich nehmen. Der
Siedlungsgedanke im Sinne der Richtlinien des Heimſtättenamtes
wurde wirkſam unterſtützt. Bisher wurden etwa 1000 ſogenannte
Nebenerwerbsſiedlungen mit Hilfe der Firma, zumeiſt im Wege
der kameradſchaftlichen Selbſthilfe, errichtet.

Wirkſchaftliche Rundſchau.

Die Kennziffer der Großhandelspreiſe. Die Kennziffer der
Großhandelspreiſe ſtellt ſich für den 24. April wie in der Vor=
woche
auf 100,8 (1913 gleich 100). Die Kennziffer der Haupt=
gruppe
lauten: Agrarſtoffe 100,2 (plus 0,2 v. H.), induſtrielle
Rohſtoffe und Halbwaren 90,9 (minus 0,1 v. H.), und induſtrielle
Fertigwaren 119,5 (unverändert).
Buntpapierfabrik AG., Aſchaffenburg. Verluſterhöhung.
Wie im Bericht der Geſellſchaft für das abgelaufene Geſchäfts=
jahr
1934 ausgeführt wird, machte ſich in 1934 eine gewiſſe Um=
ſatzbelebung
bemerkbar, die in einer Erhöhung der Verſandziffer
ihren Ausdruck findet. Der Export befriedigte wenig. Nach RM.
245 000 (223 000) Abſchreibungen ergibt ſich ein Verluſt von RM.
42 928, der ſich zuzüglich des Verluſtvortrags aus 1933 auf RM.
195 210 erhöht. Es wird vorgeſchlagen zu ſeiner Tilgung den
erforderlichen Betrag der geſetzlichen Rücklage zu entnehmen.
Weiterführung des Betriebes der Schnellpreſſenfabrik Fran=
kenthal
. Die Weiterführung des Betriebes der Geſellſchaft, die
bekanntlich vor einigen Monaten ihre Zahlungen einſtellen mußte,
und über die im März d. J. der Konkurs verhängt wurde, iſt
nunmehr dadurch ſichergeſtellt, daß die neu gegründete Schnell=
preſſenfabrik
, Frankenthal Albert u. Cie. GmbH Frankenthal,
die Fabrik übernimmt. Dadurch bleibt den anſäſſigen Fachkräf=
ten
ihre Arbeitsſtätte erhalten.

Grün u. Bilfinger AG., Mannheim. Die Geſellſchaft, die
für 1934 die Dividende mit 15 Prozent beibehält, wovon in die=
ſem
Jahre 7 Prozent an den Anleiheſtock abgeführt werden, er=
zielte
im abgelaufenen Geſchäftsjahr nach 2,7 (1,28) Anlage= und
Maſchinenabſchreibungen und 0,07 (0.43) anderen Abſchreibungen
einſchließlich Vortrag einen Reingewinn von 1 162 416 (1 126 808)
RM. woraus 15 Prozent, Dividende ausgeſchüttet und 300 000
(200 000) RM. an die Grün= u. Bilfinger=Wohlfahrts= und Pen=
ſionskaſſe
GmbH. überwieſen werden. RM. 200 916 (265 308)
werden auf neue Rechnung vorgetragen. Der ins Geſchäfts=
jahr
1935 übernommene Auftragsbeſtand ſichere genügend Be=
ſchäftigung
für das neue Geſchäftsjahr.

Saar=Export nach USA. Wie der Deutſch=Amerikaniſche
Wirtſchaftsverband in Berlin mitteilt, hat er vom amerikaniſchen
Schatzamt die Nachricht erhalten, daß die Inkraftſetzung der Ver=
fügung
des Schatzamtes, wonach alle ſaarländiſchen Erzeugniſſe
bei der Einfuhr in die Vereinigten Staaten die Bezeichnung
Germany oder Made in Germanv aufweiſen müſſen, um 30
Tage, d. h. alſo auf den 3 0. Mai d. Js., hinausgeſchoben wor=
den
iſt. Saarländiſche Erzeugniſſe, die am und nach dem 30. Mai
d. J. in die Vereinigten Staaten eingeführt werden und eine der
vorſtehend genannten Herkunftsbezeichnungen nicht aufweiſen,
unterliegen einem Zuſatzoll von 10 Prozent des Wertes und
werden aus dem Zollgewahrſam nur nach vorheriger Anbrin=
gung
der Urſprungsbezeichnung freigegeben. Es ſei nochmals
darauf hingewieſen, daß die Herkunftsangabe auch auf den Um=
ſchließungen
, Verpackungen, Kiſten uſw. anzubringen iſt.

Biehmärkke.

i. Weinheimer Schweinemarkt vom 27 April. (Amtliche
Preisnotierungen.) Zugeführt waren 450 Tiere; verkauft wur=
den
304 Stück. Michſchweine koſteten das Stück 1319 RM. und
Läufer das Stück 2032 RM. Marktverlauf: gut.

Die Berliner Börſe war weiter ſehr ſtill. Angeſichts des
unverändert ſtillen Geſchäfts und der Abſchwächungen der letzten
Tage beſteht in Publikumskreiſen teilweiſe das Beſtreben. En=
gagements
glattzuſtellen; während man aber im großen und
ganzen die Beobachtung machen kann, daß die Depoſitenkaſſenkund=
ſchaft
an ihrem Beſitz feſthält. Nach den erſten Kurſen nahm die
Kuliſſe auf dem ermäßigten Niveau vereinzelt Rückkäufe vor, ſo
daß die Stimmung etwas freundlicher wurde. Anſcheinend rech=
net
man mit einer ſchnellen Ueberwindung des Ultimo. Weite=
res
Intereſſe zeigte ſich für Auslandswerte. Mexikaner waren
teilweiſe höher; auch ungariſche Renten konnten gewinnen. Im
einzelnen waren Montanwerte bis ½ Prozent gedrückt. Braun=
kohlenwerte
lagen etwas freundlicher. Farben waren wieder /
Prozent gedrückt, wobei Sperrmarkbeſchaffungsverkäufe mitſpre=
chen
ſollen. Am Elektroaktienmarkt war die Tendenz bei Schwan=
kungen
bis zu ½ Prozent nicht einheitlich. Der Rentenmarkt
war gut gehalten. Altbeſitz gewannen ¼ Prozent.
Die Rhein=Mainiſche Börſe erfuhr auch zum Wochen=
ſchluß
keine Geſchäftsbelebung, doch war die Grundſtimmung nach
den letzttägigen Abſchwächungen widerſtandsfähiger. Für den
Ultimo erfolgten nur noch geringe Abgaben aus der Kundſchaft,
die Kuliſſe bekundete auf der ermäßigten Kursbaſis etwas Nach=
frage
. Bei ſehr kleinen Umſätzen war die Kursentwicklung nicht
ganz einheitlich. Am Chemiemarkt beſtand noch Angebot in JG.
Farben, die auf 145 (145½) nachgaben; aus der GV. erwartet
man keine beſonderen Mitteilungen. Scheideanſtalt verloren
1 Prozent und Metallgeſellſchaft ½ Prozent. Nach den erſten
Kurſen traten, für Montanpapiere leichte Befeſtigungen ein.
Zellſtoffaktien verloren bis ½ Prozent. Am Rentenmarkt zeigte
ſich für Altbeſitzanleihe etwas Intereſſe mit plus ½ Proz. Im
Verlaufe blieb, das Geſchäft auf allen Märkten, ſehr klein und
die Kurſe lagen gegen den Anfang nur um Bruchteile eines
Prozentes nach beiden Seiten verändert. Am Rentenmarkt gin=
gen
Kommunal=Umſchuldung zurück; im übrigen lagen die vari=
ablen
deutſchen Anleihen unverändert. In mexikaniſchen Anleihen
wurde das Geſchäft ſpäter ſehr klein.

ſtag A.

fz duuert

Vom Holzmarkk.

Man berichtet uns aus Fachkreiſen: Das Geſchäft war vor
den Feſttagen etwas ruhiger geworden. Vor allem fehlt es an
den Umſätzen in neuen Produktionen zwiſchen den Sägewerken
und dem Einzelhandel, der ſich etwas abwartend verhält. Es
werden einzelne Abſchlüſſe getätigt, doch bleiben die Mengen
hinter den im Vorjahr üblich geweſenen zurück. Die Urſache
liegt nicht etwa im Geſchäftsgang, der weiter durchaus feſt iſt,
ſondern in der Tatſache, daß 1934 Preisſteigerungen den Anreiz
zu Vorauskäufen von Schnittholz und im Möbelgewerbe von fer=
tigen
Möbeln boten. Dieſer Grund fällt zur Zeit erfreulicher=
weiſe
fort. Die Preiſe haben ſich für Stammkiefer auf Grund
der erſten Preisverordnung vom 9. Februar inzwiſchen ſtabili=
iert
; es beſteht kein Anlaß mehr zu ſpekulativen Einkäufen von
Stammkiefer. Es iſt an ſich wohl bedauerlich, daß ein gewiſſer
Kreis von Schnittholzkäufern ausgeſchieden iſt, der bisher auf
Grund von Vorfinanzierungen unter den jeweiligen Markt=
preiſen
einkaufte und dann das Material mit entſprechendem
Aufſchlag unter gleichzeitiger Sortierung für die verſchiedenartig=
ſten
Abnehmer= und Verbraucherkreiſe weiterleitete. Es kann
aber nicht zweifelhaft ſein, daß auch dieſe Unternehmungen, die
durchaus lebensberechtigt ſind, im kommenden Winter, wenn ſich
die Verordnung vollkommen eingeſpielt haben wird, wieder ein=
geſchaltet
werden können. Am Zopfholzmarkt neuer Produktion
iſt die Knappheit, die vielleicht bei einzelnen Stärken trockener
Vorräte bemerkbar iſt, keineswegs zu befürchten. Hier ſind durch=
aus
reichliche Vorräte feſtzuſtellen, ſo daß die Preiſe eher eine
geringe Neigung zur Abſchwächung als zur Steigerung zeigen.
Die Möbelinduſtrie iſt etwas weniger beſchäftigt als 1934 dem=
zufolge
iſt auch mit etwas geringerem Bedarf, in Mittel= und
Zopfholz zu rechnen. Am Bauholzmarkt iſt die Lage geſund. Gu=
ter
Nachfrage ſteht ein ausſichtsreiches Angebot bei beſtändigen
Preiſen gegenüber. Das Syſtem der freihändigen Abgabe hat
ſich bewährt, ebenſo die Einführung von Richtpreiſen. Man kann
damit rechnen, daß im Herbſt wieder ein Einſchlag von Bauholz
im Umfange von etwa 150 Prozent des regelmäßigen Abtriebs
beſchloſſen werden wird, wenn Bedarf vorliegt.

RM. ſind hinzugekommen, während im Vorjahr die Verſiſt
rungsſummen noch um 239 Mill. RM. abgenommen hatten.
Prämieneinnahmen ſind von 724 Mill. RM. im Jahre 1933
786 Mill. RM. im Jahre 1934 gewachſen.
Durch die Belebung des Verſicherungsgeſchäfts und die Sif)
gerung der Prämieneinnahmen ſind die Lebensverſicherungen mitt!
der ſtärker in die Kapitalverſorgung der deutſchen Wirtſchaft
geſchaltet worden. Gegenüber dem Vorjahr haben die geſann
Kapitalanlagen um 312 Millionen RM. zugenommen. Dagu
ſind 268 Mill. RM. am Kapitalmarkt, d. h. in Hypotheken, K.
munaldarlehen und Wertpapieren angelegt worden. Unter diie
eigentlichen Kapitalmarktanlagen hat der Ankauf von Wertpar/
ren Bedeutung behalten und damit zu der Auflockerung an 11M
Rentenmarkt beigetragen.
Rückwirkungen der Silberhauſſe auf Meriko.
Die mexikaniſche Regierung hat beſchloſſen, zur Beſchlagnal:
aller Silbermünzen und zu ihrer Erſetzung durch Banknotem
ſchreiten. Ferner hat die Regierung die Schließung der Barn=
für
den ganzen Samstag angeordnet. Der mexikaniſche Finm
miniſter erklärte, das geſamte aus dem Verkehr gezogene Si
werde zur Stärkung der Notendeckung bei der Bank von Me2MM Mzeigt
hinterlegt werden. In Waſhington wird ein Vertreter des mntl
kaniſchen Miniſteriums erwartet, der mit der Regierung der V) /, Iu8
einigten Staaten von Amerika über die durch die Steigerung /1
Silberpreiſes geſchaffene Lage beraten wird. Die mexikan:3,
Regierung befürchtet, daß die Silberhauſſe ernſte Rückwirkunnt,
auf den mexikaniſchen Silbermarkt haben werde, da damit
rechnet werden müſſe, daß Spekulanten und Hamſterer den Sil!
peſo theſaurierten, um aus der ſchnellen Steigerung der Silllu
preiſe Nutzen zu ziehen. Außerdem hegt die mexikaniſche RerWiM
rung Befürchtungen über die Rückwirkungen der Silberpreis= auf die mexikaniſch=amerikaniſchen Handelsbeziehunnikuthin
Wenn der mexikaniſche Peſo, der in den letzten Jahren mit hämn
je Dollar notierte, mittlerweile aber ſchon auf 3,30 geſtiegem /!
die
einen zu hohen Wert gegenüber dem amerikaniſchen Dollar e=
durf

chen würde, würde die mexikaniſche Ausfuhr nach den Vereä/
ten Staaten unmöglich gemacht werden. Andererſeits w.
Mexiko bei einer ſolchen Kursentwicklung einem Dumping anuki Md iſt al
kaniſcher Waren ausgeſetzt ſein.
fdr überzählt ih
Produkkenmärkke.
Darmſtädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 27. A. Rhm
(pro Pfund bzw. Stück bzw. Bündel in Pfg.): Spargeln 1. Sih
90100, 2. Sorte 6070. Kohlrabi 2530, Erdkohlraben 8, G5) 1,
Rüben 8, Rote Rüben 8, Schwarzwurzeln 2530, Spinatt
Römiſchkohl 15, Rotkraut 35, Weißkraut 15, Wirſing 20. Z4.
beln 25, Knoblauch 60, Rhabarber 1215, Tomaten 50, Feldſi. Euch
80100, Kopfſalat 35, Salatgurken 6070, Blumenkohl 30N
Rettich 510. Meerrettich 6070; Speiſekartoffeln 4; TalMk
äpfel 3545, Wirtſchaftsäpfel 1822; Apfelſinen 2540, 3i9
nen 45, Bananen 50; Süßrahmbutter 152157, Landbu
Of
140142, Weichkäſe 2025, Handkäſe 412, friſche Eier 93
Hahnen 100, Hühner 80, Tauben 50 und 60, Ziegenlämmer W MBnndlal
70; Rindfleiſch friſch 70, Kalbfleiſch 70 Schweinefleiſch 90, 29 MMdender Huſt
Ment
fleiſch 64.

Kleine Wiriſchaftsnachrichken.

Femnal

Am Montag, 29. April, findet in Frankfurt a. M. die Ue
führung der Reichsgruppe Induſtrie der Deutſchen Wirtſckhtf
Bezirk Heſſen, in die Bezirksgruppe Heſſen der Reichsgruppe M
duſtrie ſtatt.
Die Spargelernte in der Schwetzinger Hardt, die ſich ohn
in dieſem Jahr wegen des ſpäten Eintretens warmer Witteu
um einige Wochen verzögert hat, iſt durch den anhaltenden
gen gefährdet. Bei dem gegenwärtigen kühlen Wetter ſchiesd
die Spargel nicht, und die Bauern können auch kaum aufs 84
Es iſt jetzt kräftiger Sonnenſchein notwendig, dann kann
mit einer mengenmäßig befriedigenden Ernte gerechnet werder
Die Warenausfuhr der Vereinigten Staaten belief ſichte
März auf 185 Dollar gegenüber 190,8 Millionen im März 1.
Die Einfuhr betrug 177,2 Millionen Dollar gegenüber 158129
lionen Dollar im März vorigen Jahres.

RAäMd
Runeteiicht
Mi fenden
Mteniet und d1
md

Berliner Kursbericht
vom 27. April 1935

Deviſenmarkt
vom 27. April 19

Berl. Handels=Geſ. 110,625
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bant 94.*0
Hapag
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw. 130.25
C. P. Bemberg 113.50
Bergmann Elektr. 94.
Berl. Maſch.=Bau 1113.
Conti=Gumme
Deutſche Cont. Gas 123.625
Deutſche Erdöl 105.125

94.50
32.25
34.125
37.625

ie Heee
J. G. Farben
Geſ. f.elektr. Untern
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſenund
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
glöchnerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=lintn.

Me
144.50
121.25
103.
92.25

90.125

89.125
110125
77.
71.

Weenu
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurthsalt 11
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr. Draht
Wanderer=Werke

Me
10.125
110.50
159.25
35.
77.875
113.125
85.50
14.25
121.75
61.
125.50

134.75

Aegypten
Argentinien
Belgien.
Braſilien
Bulgarien
Canada
Dänemar!
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Island

Mi
1ägypt. 4
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
canad. Dol
100 Kronen
100 Gulden
1 2.Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mk
100 Franken
100 Drachm.
00 Gulden
100 1s1. Kr.

Geld Brieiſ
12.235 12.2651

0.658
41.98
0.301
3.047
2. 462
53.30
81. 10
11.235
68.43
5.275
16.38
2.354
187.88
54.02

0.662
42.08
0.203
3.053
2.466
53.40
81.26
11.965
68.57
5.2851
16.42
2.358
168.02
54.12

Itanen
Japan
Jugoſlawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweder
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowak.
Türtei.
Ungarn
Uruguan
Ve Staaten

D
100 Lire
1 Yen
100 Dinar
100 Lats
100 Kronen
100 Schilling!
100 Escudos
100 Kronen /6
100 Francs
100 Peſetas
100 Tſch.= Kr.
1 türk. *
100 Pengö
1 Goldpeſo
Dollar

Geld
20,50 4.
0.70 9
5.60a31

80.32
59.39
48.5
10.d
61.55
80.74
309
10.36
Han

agl
2.Nfinl

Surmſtädter und Karionätbant Sdrinktast, Billate ber Sretther Se
Frankfurter Kursbericht vom 27. April 1935.

Kee
Gr.IIp. 1934
. 1935
1936
1937
1938
Gruppel ..!"

103.2
107.3
107.4
1067),
105.3
105.9

5% Dtſch. Reichsanl.
5½%Intern., v.30
4½%Baden . b. 27
4½%Bayern v. 27
4½%beſſen.. v. 28
41
.. b.29
20 Preuß. b. 28
4½%Sachſen v.27
4½%Thüringen 27

100-,
951,
102,
95
97.75
96.75
98
108,
96
96.75

6% Dt. Reichsbahn=
Schätze ......"
3%0 Dt. Reichspoſt=
Schätze ......"
4½%........"

Dtſch. Anl. Ausl.
*2, Ablöſung.

Leutſche Schutzge=
bietsanleihe
....

4½%Bad.=Baden
4½%Berlin .v. 24
4½%Darmſtadt ..
4½%Dresdenv. 26
4 ½%Frankfur : 26
4½,%Hheidelberg 26
4½%Mainz....
4½%Mannheim 27
4½% München 29
4½ %Wiesbaden2s

4½½Heſſ. Landesb
4½% Goldoblig

100.7

100.7
100.3

113.3

10.75

91.25
95.25

Aee

91
927),
92,
94.5
92.5

96.25
94.25

5½% Geſ. Landes,
hyp.=Bk.=Liquid
43/ %o
Komm.=Obl. . . .
4½% Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½%0 Goldoblig.

4½% Landeskom.=
Bi. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R.11
4½% R.12
4½%Kaſſ. Landesk.
Goldpfbr. . .
4½%Nſſ. Landesb.
5½% Lig.=Obl.

Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.-Anl.
4Ausl. Ser.
*Ausl. Ser.11
Di. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).

4½%Berl. Hyp. B.
Lig.=Pfbr.
4½%Frf. Hyp.=B
5½% Lig.=Pfbr.
4½% Goldoblig.
½%0 Frrf. Pfb.=B
5½2%0 Lig.=Pfr.
4½%Mein. Hhp.B.
5½% Lig.=Pfr.
4½% Pfälz. Hyp. B.
5½% Lig.-Pfb.
4½% Rh. Hhp.=Bi.
5½% Lig.=Pfr.
4½% Goldobl.
4½ % Südd. Boden=
Cred.=Bank ....
5½%Lig.=Pfbr.
4½%Wttb. Hyp.B

100.5

95

96.25

94.25

96.25
96.25
100.5

115,
129.5

21.5

96
100.5
96.25
100.75
93.25
96.25
101.25
96
101
97.25
101
96
101-,
94I.

97.5
101

Dn
6% Dt. Linol. Werke
6%Mainkrw. v. 26
62Mitteld. Stahl.
6% Salzmann ECo.
6% Ver. Stahlwerke
6% Voigt & Häffne

J. G. Farben Bond=

5%Bosn. L. E. B
5%0 L.Inveſt.
5%Bulg. Tab. v. 02
4½% Oſt. Schätze
4%Oſt. Goldrente.
5%vereinh. Rumän
4½%
Türk. 1. Bagdad
420 II.Bagdadl
4½%ungarn. 1913
1914
4½%
Goldr
1910

4½Budp.Stadtanl.
4½Liſſabon. ....."
4% Stockholm. . . .

Aktien.
Accumulat.-Fabr :1

Alg.Kunſtzide Unie
A. E. G. .... .....
Andrege Noris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff.
Bad. Maſchinenfbr
Bemberg, J. P. ..
Berl. Kraft u. Licht
Buderns Eiſen.. ..
Eement Heidelberg
Karlſtadt

Vete
103
1768
101.75
99.75
101:,
100

124

11.5
11.5
6.75

26.5

6.25
4.1
8.5
8.5
7.3
3.3
6.75
7.25

59.5
49
93

52.75
37,
121.5
105
79.5
128.-

133
9GI.
120.

7. G.Chemie. Baſe
Chem.Werke Abert
Chade (A=C)
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum.

Daimler=Benz.
Dt. Atl. Telegr. 11
Erdöl .......!"
Dt. Gold=u. Silber=
ſcheide
=Anſtalt.
Linoleum ..."
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoffc Widm.

Eichbaum=Werger,
Elektr. Lieferg.=Ge
Licht u. Kraft
Enzinger Union
Eſchweiler
Eßling. Maſchinen,
Faber & Schleicher
Fahr. Gebrüder.
F.6. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt & Guilleaume.
Frankfurter Hof ..
Geſ. f.elektr. Untern.)
Goldſchmidt, Th..
Gritzner=Kayſer.
Grün c Bilfinger. .
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbräuh
Hanfwerke Füſſen.
Harpener Bergbau
Henninger, Kemp
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen ....
Holzmann, Phil.
SlſeBergb. Stamm
Genüſſe

ee
96.5

146
148

12
105

2r25
153
84
102
91
104.75
121
109
242

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145
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hut tag, 28. April 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 116 Seite 19

Fin
Bei

zu uffen. Und telephonieren Sie nach dem Arzt. Ich ſelbſt
mugſiech dem Kontor, wvo man mich erwartet.
iniit verläßt Frau Sophie, die inzwiſchen Mantel und
TrSütlrut genommen hat, hocherhobenen Hauptes ihr Wohn=
zimhtr
, wobei ſie nicht vergißt, im Vorübergehen vom Früh=
Mui ſtücttſt die zwei belegten ſchon vorbereiteten Brote für den
den de Vollzit g mitzunehmen .
1 Sauert lange, ehe Sigrid, von Betty und deren Kollegin
Ronſtu, Bett gebracht, unter den Bemühungen Doktor Herbans,
dec/ſu Sarztes, wieder zum Bewußtſein kommt.
Iſt leerem Blick, ohne die beſorgten Fragen des alten
Melidralrates, der ſchon viele Jahre Hausarzt bei Donawends
iſt, / / ᛋbeantworten, ſtarrte ſie ſchweigend vor ſich hin.
(ſar iſt ihr, als ſei das hinter ihr Liegende nichts als ein
W MAböfſers aum. Denn das kann doch unmöglich Wirklichkeit ge=
ur
Biz weftltl iein, daß ihre Schwiegermutter ſie beſchuldigt hat
durch Bu= Pahiviemnordet zu haben? Aus Habſucht . .. dieſen ſchreck=
eßung
ilichlki?tiamanten, auf dem beſtimmt ein Fluch lag zu ge=
Merikanig wirmt ...!!!
iergilt in dieſem Hauſe als Mörderin die man nur darum
Bon mnichtlulszeigt, weil man die Ehre der Familie reinzuhalten
Mit.
nun? Was vermag ſie dagegen zu tun? Sigrid ſagt
nichts. Denn wenn ſie auch nochmals zu Frau

Wwdrst du nie von mie gegangen.
Roman von Erich Ebenstein
Nachdruck verboten
imen Augenblick blickt die alte Dame in befriedigtem Rache= Erſparniſſe alſo wohl reichen. Inzwiſchen konnte ſie eine Stelle
gehcht muf Sigrid nieder. Dann ſchreitet ſie zur Zimmerſchelle, annehmen bis Manfred zurückkehrte. Das Weitere mochte dann
unachliigelt nach dem Stubenmädchen. Sie ſelbſt rührt keinen
er beſtimmen

m. um ſich der Ohnmächtigen anzunehmen.
ſeine Schwiegertochter iſt plötzlich unwohl geworden
ſie zu dem eintretenden Mädchen, rufen Sie Ihre Kollegin
zur Hilfe, um Frau Sigrid hinauf in ihr Schlafzimmer

ginge und ihre Unſchuld beteuerte und wenn ſie mit
Rzungen redete dieſe Frau würde ihr ja doch nicht
iſterer Rglau Alt. .
ſte hier im Hauſe kann ſie nun ſelbſtverſtändlich nicht
meritmnſt ängtllleiben
ffin flüchten? Zu Papa? Er würde ſie unbedingt bei ſich
Handelst uufutſnen, wenn ſie ihm die Wahrheit mitteilte. Aber ebenſo
icheiltvare ſein erſter Weg dann zu Frau Sophie, um Rechen=
chatſt
in die ſeiner Tochter angetane Schmach zu fordern...
nach den 2nd. durfte um Manfreds willen nicht ſein!
bei, tapfer und habe Geduld! Das Wort Papa Dona=
m
Dumpngemth iſt allmählich zu einem Leitſatz für Sigrid geworden.
E Machmittage ſteht ſie trotz Doktor Herbans Verbot auf
ndi ter zählt ihre Barſchaft. Es iſt eine weitaus größere Summe,
18 4) vermutet hat.
Kfihr doch Manfred bei ihrer Verheiratung trotz ihrer
spreiſe ven ſiediſingsloſigkeit ein ſehr bedeutendes Nadelgeld ausgeſetzt, das
Japthennawend bei jeder Gelegenheit durch Geldſpenden noch
Mrader / Allenchren trachtete.
ßurd, an Sparſamkeit gewöhnt hat faſt nichts davon ver=
rautz
ud alles zuſammengelegt. Für eine Weile würden dieſe

teiger
in der Ei

urt a.
Deutſchen
der Reics

Sie befahl Betty, ihre Koffer vom Dachboden herab=
zuſchaffen
.
Wollen gnädige Frau denn verreiſen? fragte das Mäd=
chen
erſtaunt.
Ja. Zu .. Bekannten. Ich werde die Koffer einſtweilen
packen und Sie dann, wenn der Tag meiner Abreiſe erſt feſt=
ſteht
, verſtändigen, wann ſie abgeholt werden ſollen.
Betty, die Sigrid ſehr anhänglich iſt, nickt verſtändnisvoll,
ohne ſich indes eine Bemerkung zu erlauben.
Gott man iſt doch nicht auf den Kopf gefällen! Man
weiß ja auch längſt, wie Frau Sophie ſich zu der armen jungen
Frau geſtellt hat nun die Unterredung der beiden heute
morgen Frau Sigrids Ohnmacht danach ſelbſtverſtändlich
hat es einen Krach gegeben! Und recht hat ſie, wenn ſie lieber
zu Bekannten verreiſt, als hier neben der böſen Schwiegermutter
ihres Mannes Rückkehr abzuwarten, denkt Betty, durchaus auf
ſeiten ihrer jungen Herrin ſtehend.
Siebentes Kapitel.
Bei Nacht und Nebel aus dem Hauſe.
Sigrid verläßt in der Abenddämmerung das Haus, um ſich
zu ihrem Vater zu begeben. Die Koffer ſtehen gepackt. Nur
ein wenig Nachtwäſche und das Allernötigſte an Wäſche und
Kleidern trägt ſie in einem winzigen Handkoffer mit ſich.
Draußen ſchneit es zum erſtenmal in dieſem Jahr. Wäſſeriger
Schnee mit Regen vermiſcht. Um des Majors Wohnung die im
achten Bezirk liegt von der Wieden aus, wo Donawends Pri=
vatvilla
, ein hübſches Barockhaus, im Garten ſteht, zu erreichen,
benutzt Sigrid die Straßenbahn. Am Schwarzenbergplatz muß
ſie umſteigen.
Plötzlich hört ſie ſich mit ihrem Namen angeſprochen.
Biſt du’s oder biſt du’s nicht, Sigrid? ſagte eine junge
Frauenſtimme freudig überraſcht.
Ja ich bin’s ſchon antwortet Sigrid, der Sprecherin
freundlich die Hand zum Gruß reichend. Aber du, Alma? Wie
kommſt du auf einmal nach Wien? Ich dachte, du hätteſt einen
Erzieherinnenpoſten in Ungarn? Wenigſtens ſchriebſt du mir
dies vor einem Jahre
Gehabt! Leider habe ich mich mit der Dame des Hauſes
gezankt und bin nun wieder in Wien, um mir eine neue Stelle
zu ſuchen. Aber du biſt ja nun glänzend verheiratet, wie ich
hörte, Sigrid.
Ja ich bin verheiratet, antwortet Sigrid mit trübem
Lächeln, aber mein Mann iſt gegenwärtig für unbeſtimmte Zeit
geſchäftlich in Kleinaſien feſtgehalten, ſo daß ich momentan
Strohwitwe bin .. .
Alma Liebhard und Sigrid Tuswohl waren einſt Schul=
freundinnen
geweſen und ſeitdem immer in einem, wenn auch
loſen, freundſchaftlichen Verkehr geblieben.

Na, ſei wenigſtens froh, daß du durch deine Heirat der
Sorge um das tägliche Brot enthoben biſt und nicht wie ich
auf Stellenſuche gehen mußt! antwortet Alma mit einem Unter=
ton
von Neid. Es iſt gräßlich, ſage ich dir! Ueberall kommt
man zu ſpät und wenn ſchon mal nicht, dann kann man
aus andern Gründen nicht annehmen. Acht Tage renne ich nun
ſchon vergeblich von Pontius zu Pilatus.
Und haſt noch nichts gefunden?
Das heißt eben jetzt, da ich aus dem Hotel International
komme, wo ich mich vorſtellen mußte, hätte ich ja eine pekunär
ſehr glänzende Stellung haben können als Geſellſchafterin einer
jungen Inderin aber ich bitte dich, wer wird nach Nord=
indien
gehen wollen, wo ſich die Füchſe gute Nacht ſagen und
man eines Tages ermordet in ſeinem Bett aufwachen kann? Ich
nach Indien irgendwo ſüdlich vom Himalaja . . . Delhi wäre
die nächſte größere Stadt des eigentlichen Beſtimmungsortes,
deſſen Namen man ſich überhaupt kaum merken kann.
Du haſt alſo nicht angenommen?
Gott bewahre! In ſo exotiſche Verhältniſſe würde ich mich
nie hineinwagen, obwohl ja die Bedingungen glänzend wären
und der Vater der jungen Dame dort ein Emir oder dergleichen
das heißt eine mächtig angeſehene und fabelhaft reiche Per=
ſönlichkeit
ſein ſoll.
Hm ich hätte gleich angenommen! Schon aus Intereſſe
an all dem Neuen, das man da zu ſehen bekäme!
Ja das kannſt du leicht ſagen, weil es für dich nie ernſt=
lich
in Frage kommen kann. Du biſt ja fein heraus durch deine
Heirat und brauchſt keine Stellung bei fremden Leuten anzu=
nehmen
.
Du irrſt auch ich ſuche eine ſolche, wenigſtens für die
Zeit, bis mein Mann wieder aus Jaffa zurück iſt.
Ah .."
Alma Liebhard unterbricht ſich, auf einen eben anrollenden
Straßenbahnwagen weiſend.
Mein Wagen . . . du entſchuldigſt, Sigrid ...
Ich komme mit dir, denn ich will auch nach der Joſefſtadt,
zu Papa. Er hat noch immer ſeine alte Wohnung in der
Floriangaſſe.
Wie meine Eltern die ihre in der Laudongaſſe! Fein, daß
wir zuſammen fahren können!
Sie ſteigen ein. Kaum aber hat ſich Alma Liebhard zurecht=
geſetzt
, als ſie ſich auch ſchon neugierig an die wiedergefundene
Freundin wendet.
Es iſt doch nicht dein Ernſt geweſen, Sigrid, daß du die
reiche Frau, die ein eigenes Heim beſitzt ſich eine Stellung
ſuchen will?
Doch, es war mein voller Ernſt. Ich hatte ja auch früher
eine Stellung, und nun, wo mein Mann nicht hier iſt, vertrage
ich das Nichtstun weniger denn je.
Alma ſchüttelt den Kopf, rückt dichter an Sigrid heran und
blinzelt ihr vertraulich zu. Du ſei ehrlich, da ſtimmt etwas
nicht! Du kommſt mir überhaupt ganz verändert vor, ſeit wir
uns das letztemal ſahen. Du haſt etwas Ernſtes in den Augen
und Gedrücktes im Weſen . . . als wenn du gar nicht glücklich
wäreſt? Du wirſt doch hoffentlich keine Enttäuſchung in der Ehe
erlebt haben?"
Nein. Meine Ehe iſt die denkbar glücklichſte.
(Fortſetzung folgt.)

Nronchitis
Untleb affhma, Lungenverſchlelmung,
zlese Huſſen wurden kt. ärztl. Zeug=
IIFalSDr. Boether=Tabletten ſelbſt bei
Ueie gten und Gronſchen Teiden
iſbeil, bekämpſt. Weder gute Nacht=
9ATIgemeinbeſinden beſſerte ſich
Mäf4 In wenigen Monaten Aber
fürtil. Arzte Anerkenmungen! Ein
Ender Bewels für die Wirkung.
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Kerrageoertg
des Cierſchutzvereins
für Darmſtadt u. Umgebung
am 3. Mai 1935, 20 Uhr 15 im Städtiſchen
(4027b
Saalbau Darmſtadt

Vortragsfolge:
Es ſprechen:
Miniſterialrat Ringshaufen,
Dr. Kurt Priemel, Dir. des Zool. 6artens
Frankfurt a. Main, über: Freund Cier
(Lichtbildervortrag),
Obervet. Rat Dr. Küthe, Ntellv. Vorſitzende

Cierſchutzverein für Darmſtadt u. Umgeb.
Eintritt 2s Pfennig Plätze numeriert!

Pavierſtimmen
ſofort. (a
Telefon 2457
Klavier=Arnold,
Ecke Erbacherſtr.

Anſchließend Tanz!
Eintritt nur 50 Pfg.

Frühlingsfahrten
des Heſſ. Autobus=Verkehrs Darmſtadt
Adolf=Hitler=Platz 1. Telefon 3673
(Blau=weiße Omnibuſſe).
Sonntag, den 28. April. Abfahrt 12 u. 14 Uhr.
In den blühenden Odenwald nach Lichtenberg
NiedernhauſenNonrod.
Mittwoch, den 1. Mai. Abfahrt 17 Uhr. Blü=
hende
Bergſtraße entlang nach Heidelberg zur
. . . . RM. 3.
Schloßbeleuchtung . . .
Donnerstag, den 2. Maf. Abfahrt 13 Uhr.
Kloſter Eberbach i. Rhg. . . . . . RM. 2.50
Samstag, den 4. Mai. Abfahrt 13.45 Uhr.
Frankfurt a. M. Führung im Städel d. Frl.
M. Frölich, Kunſthiſt. (Fortſetzung). Fahrpreis
einſchl. Führung und Eintritt . . . RM. 2.70
Sonntag, den 5. Maf. Abfahrt 10 Uhr. Bad
Schwalbach-WiſpertalAßmannshauſen 4.
Voranmeldungen unbedingt erforderlich.
Benutzen Sie die privaten Omnibuſſe bei Sonder
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und Vereinsfahrten.

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Gastspiel der Kapelle Abteilung der
Landespolizei Darmstadt
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Dienstag, den 30. April:
13.30 Uhr: Die beliebte Fahrt zur Kuralpe
... 1.10 RM.
(Felſenmeer)
Donnerstag, den 2. Mai:
13.30 Uhr: Durch den Meſſeler Park nach
Dreieichenhain-Langen. . . . 1.10 RM.
Samstag, den 4. Mai:
13.30 Uhr: Zur ſchönen Bergſtraße! See=
heim
Jugenheim Balkhauſen Zeller
Mühle Eberſtadt. . . . . 1.40 RM.
Sonntag, den 5. Mai:
8 Uhr: Höchſt König Vielbrunn
Ohrenbachtal Amorbach Miltenberg
Klingenberg Obernburg Dorndiel
. 3.60 RM.
Darmſtadt.
Anmeldungen und Auskunft im Heaghaus,
Darmſtadt, Luiſenſtraße 1216, Tel. 3390,
Zimmer 6.
Jeweilige Abfahrt am Heaghaus; Voranmeldung
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