Darmstädter Tagblatt 1935


25. April 1935

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Einzelnummer 10 Pfennias

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 113
Donnerstag, den 23. April 1935
197. Jahrgang

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Hompromiß zwiſchen Paris und Moskau?
Bihſchewiſtiſche Berſprechen. Im Hinkergrund die Kominkern. Berzicht Moskaus auf den aukomakiſchen
gegenſeitigen Beiſtand. Der Ausweg der Auslegung.

Die Inkerprekakion.

ſowjetruſſen und Franzoſen ſcheinen eingeſehen zu haben, daß
es züi den Gleichklang ihrer Außenpolitik doch am beſten iſt, wenn
ſie 7) während der Verhandlungen über den Bündnisvertrag zu=
tahn
er retenen Mißhelligkeiten zunächſt einmal begraben. In der
Friyzöſiſchen Preſſe herrſcht zudem im Augenblick vielfach
naſtimmer eine ſtarke Verbitterung über die
in Sütstunion. Auch die Zahl der Stimmen, die gegen den
Velzr; ſind, hat ſich nicht verringert. Aber die Diplomatie küm=
ſmentis
herzlich wenig um das, was die Preſſe an den Bolſche=
wiſſe
end ihren Methoden auszuſetzen hat.
ſeder Oſtern hat man trotz der offiziellen Unterbrechung der
Ve u/sverhandlungen doch die Fäden weitergeſponnen, und, wie
es ſchft, auch eine Einigungsformel gefunden. Dieſe Kompromiß=
fforvul
beſteht darin, daß die Bolſchewiſten den Franzoſen das
WVeuſechen geben, ihre umſtürzleriſche Propaganda in Frankreich
hundulſinen Kolonien einzuſtellen Verſprechen aus bolſchewiſtiſchem
Muſſre mber bedeuten nichts, beſonders wenn es ſich dabei um die
ſrewrultiwnäre Propaganda der Komintern handelt. Was die
WMel uer Regierung verſpricht, das braucht nicht unbedingt von
der ſturnuniſtiſchen Internationale gehalten zu werden, wie das
die igangenheit ja zur Genüge bewieſen hat.
mt ärll Tis Ruſſen haben noch ein anderes Zugeſtändnis gemacht.
nd 8ühr *
hen 4e: aben auf den automatiſchen gegenſeitigen
britteneZſund verzichtet. Urſprünglich leiſteten ſie gerade in die=

a=Georyemmeun kte aus wohlverſtandenem Grunde erbitterten Widerſtand,
ter Leituab eit i ſagten ſchon einmal, daß man ſchon einen Ausweg finden
wer Dieſer Ausweg zeigt ſich jetzt in Form einer ſogenannten
AAlegung des franzöſiſch=ruſſiſchen Vertra=
geſdäe
an das Abkommen angehängt werden
ouſh eleber dieſe Interpretation ſcheint man am Quai d’Orſay
mit n, ruſſiſchen Botſchafter Potemkin verhältnismäßig ſchnell
einiſtlewworden zu ſein, denn die Pariſer Informationspreſſe kün=
digt
a) daß vielleicht ſchon in den nächſten 24 bis 48
Stſden der Vertrag in allen Einzelheiten fer=
tiofſörliegen
werde.
Es intereſſanteſte Stück der Abmachungen zwiſchen Paris
osbau bildet nun nicht mehr der Vertrag ſelbſt, ſondern
ind luslegung, und damit müſſen wir doch annehmen, daß die
Fyüzoſen in der Sache Nachgiebigkeit gezeigt
ha n nachdem die Ruſſen der Pariſer Regie=
rumin
der Form entgegenkamen. Alle Einzelheiten
der Fte rpretation wird die Oeffentlichkeit natürlich nicht erfah=
renx
er ſchon die Tatſache, daß der Vertrag durch eine beſondere
ſchrfſtiche Auslegung untermauert wird, beweiſt doch, wie notwen=
diggs
ſt, den Abmachungen zwiſchen Paris und Moskau das
ſtärich Intereſſe entgegenzuſetzen. Beſonders dann, wenn etwa von
beidi Hauptſtädten noch behauptet werden ſollte, daß dieſer Ver=
traoß
berhaupt kein Bündnisabkommen ſei. Auf derartige Ver=
ſchüeerungsmanöver
müſſen wir uns gefaßt machen.
Allellmngs erfüllen ſie ihren Zweck nicht mehr, nachdem Franzoſen
dic üc undu solſ chewiſten zu offen eine Zuſammenfaſſung ihrer militäri=
ſchen
?räifte zum Gegenſtand von Beſprechungen nicht nur in
Pauxſendern auch in Genf gemacht haben.

Die franzöſiſch=rufſiſchen Berhandlungen.

DNB. Paris, 24. April.
Entliche Pariſer Blätter verzeichnen eine von der Agentur
Raduſoyn: Dienstag verbreitete Meldung, daß die Paraphierung
des Ihm öſiſch=ſowjetruſſiſchen Abkommens in einigen Tagen zu
erwaxu ſei, da die während der Oſtertage fortgeführten Ver=
han
ngen einen günſtigen Verlauf genommen hätten.
ho. de Paris erklärt, daß die Verhandlungen
nichfor Regierung zu Regierung, ſondern gleichſam unter
dere and wieder aufgenommen worden ſeien, und
daß .ſh angeblich Außenminiſter Laval daran beteiligt habe.
Wieil 8s Jour glaubt, hätten die Sowjets ihren
Wiflrſtand gegen die Forderungen Frank=
reiſc
, daß der gegenſeitige Beiſtand nicht
Mlautmatiſch in Kraft treten dürfe und die kom=
mürſtäſche
Propaganda in Frankreich und
Teifn Kolonien aufhören müſſe jetzt fallen
10gelllſen, ſo daß tatſächlich mit der Paraphierung des Ver=
Utrag)8 z rechnen ſei. Matin kündigt dieſe Paraphierung
9Afür bo der Woche an.
GEibrigen geht in der Preſſe der Kampf der Mei=
(nutſen umdas Für und Wider eines Zuſammen=
, gehus mit den Sowjets weiter. Bemerkenswert iſt, daß
eini/xkllätter einen Ausweg in der Formel ſuchen, daß der
AAbſeſhekz eines Abkommens mit den Sowjets durchaus nicht
eineiAler ſtändigung mit Deutſchland ausſchließe. Nicht ohne
Belelln ſcheint auch die vom Petit Journal in die Debatte
gewuchne Frage der ruſſiſchen Vorkriegsſchulden
zu ſſ8 drie nach Anſicht des Blattes eine angemeſſene Regelung
erfalm müſſe, wenn Frankreich und Sowjetrußland einen
engerd BBund ſchlöſſen, um ſo mehr als Lordſiegelbewahrer
Edenhlei, ſeinem Beſuch in Moskau von der Sowjetregierung
einigx Zetgeſtändniſſe für England in dieſer Richtung erzielt
zu en ſcheine. Frankreich dürfe in dieſem Falle nicht
ſchleichr lbehandelt werden.

*
Die nebelhafte Donau=Konferenz.
Ser Konferenz von Streſa hatten die drei Großmächte
beſchMen, daß ſie für den Monat Mai nach Rom eine
Dowukonferenz einberufen wollten, die ſich mit dem nach=
Berai ſagenhaft gewordenen Nichteinmiſchungspakt beſchäftigen
Andet enchzeitig das Problem der Aufrüſtung Oeſterreichs,
Ung9s und Bulgariens behandeln ſollte. Darüber hinaus

wurde als beſtimmter Termin bereits der 20. Mai genannt.
Italien wurde mit der weiteren Vorbereitung beauftragt.
Es hat ſich aber ſehr raſch herausgeſtellt, daß eine ſolche
Konferenz an ſich diplomatiſch ein hübſcher Gedanke iſt, daß es
aber recht ſchwierig iſt, eine Tagesordnung zu=
ſammenzuſtellen
, die einigermaßen Ausſicht auf Erfolg
hat. Deshalb iſt vom Mai ſchon gar keine Rede mehr.
Vermutlich wird es Juni werden bis die Ein=
ladungen
ergehen können, die Muſſolini begreiflicher=
weiſe
erſt ausſchicken will, wenn wenigſtens halbwegs ein ſach=
licher
Erfolg geſichert iſt.
Damit ſieht es indeſſen vorderhand noch ziemlich troſtlos
aus. Die Rüſtungswünſche Bulgariens und Ungarns haben auf
den Balkan wie ein rotes Tuch gewirkt, ſo daß Laval zur
Beruhigung ſeiner Freunde von der Kleinen Entente ſchon eine
authentiſche Interpretation geben mußte. Gleichzeitig hat die
Türkei für den Fall der Wiedereinführung der Wehrpflicht in
den genannten Ländern die Dardanellenfrage angeſchnitten. Da=
mit
iſt nun wieder England gar nicht einverſtanden. Ergebnis:
die militäriſche Gleichberechtigung unſerer
früheren Bundesgenoſſen wird vermutlich auf
der Donaukonferenz noch nicht beſprochen. Die
Diplomatie greift zu dem Verlegenheitsbehelf, daß ſie die ganze
Frage einfach von der Tagesordnung abſetzt, obwohl ſie eigent=
lich
auch wiſſen muß, daß das keine Löſung iſt.
Bleibt alſo das urſprüngliche Programm des
Nichteinmiſchungspaktes. Aber auch dafür iſt bisher
ledigkich nur das Wort gefunden. Welchen Inhalt die Nichtein=
miſchung
haben ſoll, darüber gehen die Meinungen noch recht weit
auseinander. Die deutſche Regierung hat ſchon vor längerer Zeit
Rückfragen nach Rom gerichtet, wie ſich die Mächte einen ſolchen
Pakt eigentlich vorſtellen. Wir wiſſen, was ſich Italien darunter
vorſtellt. Wir wiſſen auch, wie Frankreich und England darüber
denken. Aber eine gemeinſame Auffaſſung aller drei Staaten hat
ſich noch nicht herauskriſtalliſiert, eben weil jeder von ihnen
andere Ziele verfolgt. Man braucht ja, um nur eines
von den vielen Beiſpielen herauszugreifen, an die Reſtaurierung
der Habsburger zu denken, die für die Kleine Entente wieder der
Kernpunkt iſt. Vorläufig ſcheint es jedenfalls noch nicht
gelungen zu ſein die Formel für eine Nichtein=
miſchung
zu entdecken, mit der alle Anliegerſtaaten einver=
ſtanden
wären. Und je mehr Einzelheiten erörtert werden, deſto
größer können die Gegenſätze der praktiſchen Politik ſich geſtalten.
Deutſchland kann die weitere Entwicklung ruhig abwarten.
Wir haben kein Intereſſe davan, uns in die Vorbereitungen ein=
zumiſchen
, ſind aber auch vorderhand noch gar nicht eingeladen.
Auch darüber ſind ſich wohl alle Beteiligten klar, daß für uns
eine Konferenz keinen Wert hat, wenn uns da=
bei
nur zugemutet werden ſoll, unter die Ab=
machungen
, die andere miteinander getroffen,
unſere Unterſchrift zu ſetzen.
Die große Frage.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 24. April.
Die franzöſiſche Außenpolitik hat auch bis zu einem gewiſſen
Grade ihre Oſterruhe gehabt und das bewirkt, daß Paris mehr
im Zeichen des Rätſelratens und der Kombination als der Tat=
ſachen
ſteht. Und das Feld dazu iſt weit genug.
Nach Genf iſt die Frage offen wie und wo der
Kontakt mit Deutſchland wieder aufgenommen
werden kann. Es gibt eigentlich niemand in Paris, der es
bezweifeln würde, daß man in Genf ein rein negatives
Werk vollbrachte. Die äußerſte Rechte verweiſt darauf, daß aus
den Genfer Beſchlüſſen nichts Poſitives folgt. Und über allem an=
deren
ſieht man nur, daß die europäiſche Atmoſphäre
durch Genf verdunkelt wurde.
Mit England bleibt man hier weiter unzufrieden. Und die
Unterbrechung der franzöſiſch=ruſſiſchen Verhandlungen Außen=
miniſter
Laval gönnt ſich ein paar Tage Ferien und Litwinow iſt
nach Moskau zurückgefahren gibt der franzöſiſchen Oeffentlich=
keit
Anlaß dazu, die Frage des ruſſiſchen Bündniſſes noch einmal
zu erwägen.
Die Gerüchte erzählen von ziemlich ſchweren Meinungsver=
ſchiedenheiten
zwiſchen Moskau und Paris. Angeblich will Moskau
das Bündnis mit Frankreich enger geſtalten als der Quai d’Orſay
und vom Völkerbund praktiſch unabhängig machen. Franzöſiſcher=
ſeits
will man am Völkerbund feſthalten und Garantien gegen die
kommuniſtiſche Propaganda erhalten. Es iſt aber ſchwer, über die
Bedeutung dieſer tatſächlichen oder angeblichen Meinungsverſchie=
denheiten
zu urteilen. An ſich wäre es für die Diplomatie nicht
ſehr ſchwer, eine Formel zu finden, welche die franzöſiſch= ſowjet=
ruſſiſchen
Differenzen überwinden würde. In dieſem Punkte zeigt
man ſich hier auch nicht unruhig. Der werbende Teil iſt Rußland;
es benötigt das Bündnis auch als innenpolitiſchen Erfolg. Hier
bleibt dagegen die Oppoſition gegen jedes Zuſammengehen mit
den Sowjets ſehr ſtark. Es iſt allerdings fraglich, wie weit ſie den
Kurs der Außenpolitik beeinfluſſen kann.
Man behauptet hier, daß die franzöſiſch=ruſſiſche Zuſammen=
arbeit
keine prinzipielle Frage mehr darſtelle. Sie ſei eben eine
Frage der Doſierung. Wenn das zutrifft, ſo gibt das Laval
reichlich Gelegenheit zum Lavieren und es iſt bekannt, daß der
franzöſiſche Außenminiſter darin Meiſter iſt.
Die Lage kompliziert ſich dadurch, daß der Einfluß Moskaus
auf die Kleine Entente in der letzten Zeit ſehr ſtark zunahm, er
ſoll beinahe ſo ſtark ſein als der franzöſiſche.

Die Kleine Enkenke und der Donaupakt
Aus Belgrad wird uns geſchrieben:
Auf der Konferenz in Rom, die nach den Beſchlüſſen von
Streſa Ende Mai oder Anfang Juni zuſammentreten ſoll, um
über die Möglichkeiten eines allgemeinen Donaupaktes zu be=
raten
, wird der Kleinen Entente eine wichtige Rolle zufallen.
Man hat ihr von vorneherein eine Art Vorzugsſtellung ein=
geräumt
, weil ihre Vertragspartner nach der ausdrücklichen
Erklärung Lavals als die am unmittelbarſten intereſſierten
Staaten in erſter Linie berufen ſeien, über eine Aufhebung
der militäriſchen Beſtimmungen der Friedensverträge von Saint
Germain, Trianon und Neuilly zu entſcheiden, aber die Kleine
Entente wird auch ſonſt alles daranſetzen, dieſen Donaupakt
nach ihren Wünſchen zu formen. Daß es ſich dabei nicht mehr
um einen bloßen Nichteinmiſchungspakt handeln kann, wie er
urſprünglich in Ausſicht genommen war, iſt bereits eine feſt=
ſtehende
Tatſache, mit der man ſich auch in Rom und Paris
abgefunden hat. Das Ziel iſt jetzt viel weiter geſteckt, aber da=
mit
haben ſich auch die Bedingungen konkretiſiert, die die
Kleine Entente als Vorausſetzung für ihre Teilnahme an einer
vertraglichen Sicherung des Friedens im Donauraum ſtellt.
Viel wichtiger als die Frage einer ſogenannten Nichteinmiſchung
in die politiſchen Verhältniſſe eines anderen Staates erſcheint
den Regierungen von Belgrad, Prag und Bukareſt heute das
Problem der Unantaſtbarkeit der gegenwärtigen Staatsgrenzen
und im Zuſammenhang damit die volle Verpflichtung aller
vertragsſchließenden Teile zu einer gegenſeitigen Hilfeleiſtung
für den Fall eines Angriffes. Im Vordergrund der Beratungen
auf der Konferenz von Rom wird alſo danach zunächſt ein
allgemeines Sicherheitsabkommen ſtehen müſſen, aus dem her=
aus
ſich dann erſt auch ein Nichteinmiſchungspakt vereinbaren
ließe.
Die Forderungen nach einer Wiederaufrüſtung, die Oeſter=
reich
, Ungarn und Bulgarien geſtellt haben, gehen ſehr weit.
Der öſterreichiſche Außenminiſter hat bei ſeiner letzten Anweſen=
heit
in Genf offiziell verlangt, daß Oeſterreich bei gleichzeitiger
Einführung der allgemeinen Dienſtpflicht eine Vermehrung
ſeines Präſenzſtandes auf mindeſtens hunderttauſend Mann be=
willigt
werde, alſo auf weit mehr als das Dreifache der im
Friedensvertrag feſtgeſetzten Ziffer, und in einem ungefähr
gleichen Ausmaße bewegen ſich auch die Wünſche Ungarns und
Bulgariens. Die Vertreter der Kleinen Entente und des
Balkanbundes haben ſchon während der außerordentlichen
Tagung des Völkerbundes Gelegenheit gehabt, über dieſe For=
derungen
zu beraten und ſie haben auch grundſätzlich die Richt=
linien
feſtgelegt, die für ſie bei den weiteren diplomatiſchen
Verhandlungen maßgebend ſein werden. Sie verneinen im
Prinzip nicht das Recht auf eine Lockerung der Militärklauſeln
der Friedensverträge, ſie lehnen jedoch die volle Aufrüſtung
in dem verlangten Umfang mit aller Entſchiedenheit ab. Aber
auch einer teilweiſen Aufhebung der bisherigen Rüſtungs=
beſchränkungen
wird die Kleine Entente nur dann ihre Zu=
ſtimmung
geben, wenn die drei Staaten ausdrücklich und in
aller Form erklären, daß ſie dieſe Konzeſſion nicht als den An=
fang
einer allgemeinen Reviſion der Friedensverträge werten
und wenn ſie jenem oben ſkizzierten Donaupakt beitreten, der
ſie bei gegenſeitiger Hilfeleiſtung für den Fall eines Angriffs
zur bedingungsloſen Anerkennung der heutigen Staatsgrenzen
verpflichtet. Darüber hinaus verlangt die Kleine Entente auch
noch weitere Zuſicherungen, die die Aufrechterhaltung des
Status quo in Mitteleuropa und damit die Erhaltung des
Friedens gewährleiſten ſollen. Sie wird keiner wie immer ge=
arteten
Vereinbarung im Donauraum beitreten, wenn Oeſter=
reich
nicht durch einen feierlichen Staatsakt auf eine Wieder=
einſetzung
der habsburgiſchen Dynaſtie für alle Zukunft ver=
zichtet
, wenn nicht Frankreich und Italien die vertragliche Ver=
pflichtung
übernehmen, der Kleinen Entente mit allen ihren
militäriſchen Machtmitteln beizuſtehen, falls Ungarn einen be=
waffneten
Angriff gegen einen Mitgliedsſtaat der Kleinen Entente
verſuchen ſollte, und wenn ſchließlich nicht Italien die Ver=
ſicherung
abgibt, daß es unter keinem Vorwand in Albauien
Truppen landen werde. Die letzte Bedingung bedeutet faktiſch
genommen eine formelle Aenderung des Vertrages von Tirana,
der Italien heute das Recht einer Einmiſchung in die inneren
Verhältniſſe Albaniens für den Fall einer Gefährdung des
gegenwärtigen Regimes einräumt. Der Vertrag von Tirana
bedeutet mit ſeinen gegenwärtigen Beſtimmungen eine ſtändige
Bedrohung Jugoſlawiens, denn es bleibt ausſchließlich dem
Ermeſſen Italiens überlaſſen, wann und aus welchem Grund
es eine Gefährdung der albaniſchen Unabhängigkeit für gegeben
erachtet.
Aber es ſind auch ſonſt noch eine Menge Vorfrägen zu
löſen, wenn die Bemühungen um einen Donaupakt Erfolg
haben ſollen. Man kann in Rom nicht gut auch über eine Auf=
rüſtung
Bulgariens reden, wenn Bulgarien ſelbſt zu der Kon=
ferenz
nicht eingeladen wird. Eine Teilnahme dieſes Staates
bedingt jedoch wieder die Einladung an Griechenland und an
die Türkei, da die Regierungen dieſer beiden Länder ſchon als
Vertragspartner in der mit der Kleinen Entente verbundenen
Balkan=Entente nicht gut ausgeſchloſſen werden können. So iſt
es kaum wahrſcheinlich, daß die Diskuſſion in der italieniſchen
Hauptſtadt ſofort ein abſchließendes Ergebnis zeitigen wird und
man dürfte allem Anſchein nach über die erſten diplomatiſchen
Verhandlungen nicht hinauskommen. Noch weſentlicher aber iſt,
daß die Kleine Entente vorerſt den Abſchluß des geplanten
franzöſiſch=ruſſiſchen Defenſivabkommens verlangt. Auch hier
wird man die Ausſicht im gegenwärtigen Augenblick nicht be=
ſonders
günſtig beurteilen können. Der ſehr überraſchend ge=
kommene
Wunſch Moskaus nach einer von Genf und Locarno
unabhängigen Vertragsform im Gegenſatz zu den Beſtrebungen
der Pariſer Regierung, ſich dabei auf die Völkerbundsſatzungen
und die Abmachungen von Locarno zu ſtützen, hat zu einem
Gegenſatz geführt, der nicht ſo leicht zu überbrücken ſein wird
und der nach außen hin in der Verſchiebung der Reiſe Lavals
in die ruſſiſche Hauptſtadt ſeinen deutlich ſichtbaren Ausdruck
findet. Ueberſchaut man den ganzen Fragenkomplex, der mit
dem geplanten Donaupakt zuſammenhängt, ſo wird man ſich
von jedem übereilten Optimismus zurückhalten müſſen,

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Seite 2 Nr. 113

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 25. April 1935

Arkikel 17.

Die ausländiſchen Nachrichten über den Schritt der Memel=
mächte
in Kowno ließen den Eindruck aufkommen, als ob Ar=
tikel
17 des Memelſtatuts zum Ausgangspunkt des Verfahrens vor
dem Völkerbundsrat gemacht werden ſolle. Der Artikel 17
des Statuts legt zwar der litauiſchen Regierung
bindende Verpflichtungen über die Zuſammen=
ſetzung
des Memeldirektoriums auf, das das Ver=
trauen
des Landtags beſitzen muß aber dieſer Artikel
bildet nicht die Grundlage eines etwaigen Ver=
fahrens
, obwohl Litauen gerade gegen die Vorſchriften dieſes
Teiles des Memelſtatuts aufs gröblichſte verſtoßen hat.
Juriſtiſch läßt ſich eine Klage vor dem Völkerbund unter Hin=
weis
auf Artikel 17 in Gang bringen, denn dieſer Abſchnitt
der Konvention, nicht des Statuts, regelt das
Verfahren, das einzuſchlagen iſt, wenn ſich un=
überwindliche
Meinungsverſchiedenheiten er=
geben
ſollten. Die vertragsſchließenden Teile, alſo die Groß=
mächte
England, Frankreich und Italien, und der litauiſche Part=
ner
erklären, daß jedes Ratsmitglied berechtigt ſein
ſoll, die Aufmerkſamkeit des Rates auf etwaige
Verletzungen der Beſtimmungen des gegenwär=
tigen
Abkommens zu lenken. Damit iſt für die
Garantiemächte eine Handhabe gegeben, den Rar
mobil zu machen und von ihm zu verlangen, daß im Memelland
das Abkommen reſtlos wiederhergeſtellt wird.
Es wird dann weiter unter Hinweis auf Artikel 14 der Völ=
kerbundsſatzung
(Errichtung eines ſtändigen internationalen Ge=
richtshofes
) feſtgelegt, daß bei Meinungsverſchieden=
heiten
rechtlicher oder tatſächlicher Art ſoweit
ſie von internationaler Bedeutung ſind, die
Entſcheidung des internationalen Schiedsge=
richtshofes
angerufen werden kann, und daß ſich
Litauen mit der Anrufung einverſtanden erklärt.
Der Artikel 17 der Konvention läßt alſo zwei Möglich=
keiten
: Die Anrufung des Rates und die des
Schiedsgerichtes. Für Vertvagspartner der weſteuropäiſchen
Großmächte ſollte es aber weder die eine oder die andere Möglich=
keit
geben, da die Memelkonvention zunächſt ein Vertrag zwiſchen
dieſen drei Mächten und Litauen iſt.
Alle Welt iſt ſich darüber einig, daß Litauen den Vertrag ge=
brochen
hat und infolgedeſſen gibt es für die drei Großmächte
Mittel und Wege genug, Litauen zur Wiederherſtellung des Rechts=
zuſtandes
zu zwingen. Darauf verzichten aber die Memelgaranten.
Sie ziehen es vor, den Rat oder das internationale Schiedsgericht
in Bewegung zu ſetzen und infolgedeſſen müſſen wir uns auf neue
Zeitverluſte einrichten und auf eine weitere Verſchärfung der Ver=
hältniſſe
im Memelgebiet.

Polens neue Verfaſſung.

In einem feierlichen Staatsakt iſt die neue polniſche Ver=
faſſung
, die ſchon ſeit einem Jahre im Mittelpunkt der pol=
niſchen
Innenpolitik geſtanden hat, jetzt in Kraft geſetzt worden.
Damit iſt der offizielle Strich unter die Vergangenheit des
demokratiſchen Regierungsſyſtems gezogen worden. Der polniſche
Staat iſt jetzt ſo gebaut, wie Pilſudſki ihn den Bedürfniſſen
des Volkes für angemeſſen hält. Entſcheidend für die Neu=
ordnung
iſt dabei einmal der Geſichtspunkt, daß die Siellung
des Staatspräſidenten weſentlich geſtärkt wird. Auf der anderen
Seite bleibt das Zweikammerſyſtem. Die Rechte der Parlamente
werden aber erheblich eingeſchränkt. Der Grundſatz der
Miniſterverantwortlichkeit bleibt beſtehen. Einen Einfluß auf
die Regierungsbildung kann die Volksvertretung aber nicht
mehr ausüben. Sie iſt in der Hauptſache auf die Beratung
und die Kontrolle des Haushalts beſchränkt.
Auch die Zuſammenſetzung des Senats wie die des Seims wird
vollkommen geändert. Für den Seim bleibt es beim allgemeinen,
gleichen, direkten und geheimen Wahlrecht. Die praktiſche Durch=
führung
dieſes Grundſatzes iſt dann allerdings einer beſonderen
Verordnung vorbehalten, die im nächſten Monat noch vom alten
Parlament verabſchiedet werden ſoll. Eine Regierungsvorlage dar=
über
beſteht noch nicht. Es iſt aber bekannt, daß beabſichtigt iſt,
den Parteien das Recht zur Aufſtellung der Kandidaten zu neh=
men
und zu dieſem Zweck beſondere Ausſchüſſe zu bilden, bei deren
Zuſammenſetzung die Regierung mittelbar Einfluß ausübt. Das
bedeutet naturgemäß für alles, was nicht zur Pilſudſkipartei ge=
hört
, vor allem auch für die Minderheiten, eine erhebliche Erſchwe=
rung
. Wieweit ſie überhaupt die Möglichkeit haben, im Seim noch
zum Wort zu kommen, wird von den Einzelheiten der Wahlord=
nung
und von dem Wohlwollen der Regierung abhängig ſein. Für
den Senat gilt ein weſentlich ſtrengeres Wahlrecht. Der Kreis der
Wahlberechtigten wird nur etwas reichlich den zehnten Teil der
Wähler umfaſſen. Es wird davon geſprochen, daß Bildung und be=
ſondere
Verdienſte um den Staat die ausſchlaggebenden Merkmale
des aktiven Wahlrechts zum Senat ſein ſollen. Dazu wird ein
Drittel der Senatoren vom Staatspräſidenten berufen. Gleichzei=

Vom Tage.

Der Führer und Reichskanzler hat dem Kaiſer von Japan an=
läßlich
der Erdbebenkataſtrophe auf der Inſel Formoſa telegra=
phiſch
ſeine und des deutſchen Volkes aufrichtige Anteilnahme
übermittelt.
Auf die Geburtstagswünſche des Verbandes der Vereinigten
Baltikum= und Freikorpskämpfer hat der Führer und Reichskanz=
ler
dem Verbandsführer, Major Biſchoff, ſeinen Dank und dabei
den Kämpfern der letzten Front und den erſten Soldaten des Drit=
ten
Reiches, unter denen auch Albert Leo Schlageter gefochten hat.
ſeine Grüße übermittelt.
Die Hauptverwaltung der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft teilt
mit, daß der zur Ausſchmückung der öffentlichen Gebäude am 1.
Mai 1935 von den Forſten gelieferte Grünſchmuck von der Reichs=
bahn
frachtfrei befördert wird. Bahnhöfe und Lokomotiven werden
am 1. Mai geſchmückt werden.
Die reichsdeutſchen Finanzbehörden haben ſich an die öſter=
reichiſche
Finanzverwaltung gewendet, um auf Grund des Rechts=
hilfevertrages
eine Hereinbringung der Steuerſchulden des frühe=
ren
Theaterdirektors Max Reinhardt in Oeſterreich zu erreichen.
Nach den Angaben der deutſchen Behörden ſchuldet Reinhardt ins=
geſamt
200 000 Mark rückſtändige Reichsſteuern. Das Verfahren
der deutſchen Behörden hat auch die öſterreichiſchen Stellen veran=
laßt
, eine Ueberprüfung der Steuerverhältniſſe Reinhardts anzu=
ordnen
. Dabei wurde feſtgeſtellt daß Reinhardt auch in Oeſterreich
größere Steuerrückſtände hat.
Im Warſchauer Königsſchloß fand die feierliche Unterzeich=
nung
der neuen polniſchen Verfaſſung durch den Staatspräſidenten
Moſzicki ſtatt.
Die Entſcheidung über das Schickſal Zankoffs und Georgieffs
iſt noch nicht gefallen. Allem Anſchein nach werden die beiden frü=
heren
bulgariſchen Miniſterpräſidenten noch längere Zeit auf der
Inſel Heilige Anaſtaſia bei Burgas interniert bleiben. Beſonders
die militäriſchen Mitglieder der neuen Regierung ſind dagegen,
daß die beiden Internierten ſofort in Freiheit geſetzt werden.
Die griechiſchen Generale Papulas und Kommiſis, die wegen
führender Beteiligung an dem Venizelos=Aufſtand vom Kriegsge=
richt
in Athen zum Tode verurteilt worden waren, ſind Mittwoch
morgen um 6 Uhr durch Erſchießen hingerichtet worden.
Nach einer Meldung aus Aſuncion ſind auf der ganzen über
200 Kilometer langen Chaco=Front allenthalben heftige Kämpfe
entbrannt. Die paraguayiſchen Truppen haben, dem feindlichen
Druck nachgebend, die Stadt Charagua wieder geräumt.

tig erfolgt innerhalb der beiden Parlamente eine Verlagerung
des Schwergewichtes zugunſten des Senats.
Pilſudſki und ſeine Ratgeber haben alſo eine Form der Ver=
faſſung
gewählt, die dem Volke eine Mitwirkung ſichert, aber
gleichzeitig dafür ſorgt, daß die gerade für einen jungen Staat
gefährlichen Auswüchſe des Parlamentarismus nicht in die Er=
ſcheinung
treten können. Es wird zwar auch künftig in Polen eine
Oppoſition geben, aber ſie wird niemals ſo ſtark ſein, daß ſie der
Regierung gefährlich zu werden vermag.

Anordnungen des Reichsinnenminiſters.

DNB. Berlin, 24. April.
Für die Begehung des nationalen Feiertages des deutſchen
Volkes hat der Reichs= und preußiſche Innenminiſter Dr. Frick im
Einvernehmen mit dem Reichspropagandaminiſter Dr. Goebbels
eine Reihe von Anordnungen für die öffentliche Verwaltung er=
laſſen
. Danach flaggen am 1. Mai ſämtliche Dienſtgebäude des
Reiches, der Länder, der Gemeinden, der ſonſtigen Körperſchaften,
Anſtalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts und der öffent=
lichen
Schulen. Die Dienſtgebäude ſind mit friſchem Birkengrün
oder ſonſtigem Grün zu ſchmücken, deſſen Beſorgung die Behörden
eines Ortes zweckmäßig gemeinſam vornehmen ſollen. Die Aus=
ſchmückungsarbeiten
ſollen möglichſt durch das Gärtnereigewerbe
ausgeführt werden. Es wird als dringend erwünſcht bezeichnet, daß
die Gemeinden an geeigneten größeren Plätzen Lautſprecher auf=
ſtellen
, um der geſamten Bevölkerung die Teilnahme an den
Feiern des nationalen Feiertages zu ermöglichen. In kleineren
leiſtungsſchwachen Gemeinden wird der Gaſtwirt oder eine andere
Perſönlichkeit bereit ſein, ſeine Rundfunkanlage zur Verfügung zu
ſtellen. Die Muſik= und Trompeterkorps der Reichswehr ſind an=
gewieſen
, an den Feiern mitzuwirken, ebenſo werden ſich die
Muſikkapellen der Polizei, der Techniſchen Nothilfe und ſonſtigen
Organiſationen zur Verfügung ſtellen. Für ausreichenden polizei=
lichen
Schutz aller Veranſtaltungen zur Feier des 1. Mai iſt Sorge
zu tragen.
In einem weiteren Erlaß erſucht, der Reichsinnenminiſter die
Länderregierungen und in Preußen die Polizeibehörden, die Poli=
zeiſtunde
für Gaſt= und Schankſtätten am 1. Mai aufzuheben.

Rekordziffern.
Der amerikaniſche Marine=Haushalt.

EP. New York, 24. April
Der Haushalts=Ausſchuß des Repräſentantenhauſes im
Waſhington billigte den Haushalt der amerikaniſchen Marine fürr
das Jahr 1936, der ſich auf 465 286 261 Dollar beläuft und ſomitt
eine Rekordziffer darſtellt. Der Ausſchuß ſetzte jedoch die Zahl der
im Flottenbauprogramm vorgeſehenen Schiffsneubauten um die=
Hälfte, nämlich von 24 auf 12 Einheiten herab. Die zweite Hälfte=
des
Bauprogramms ſoll ſolange zurückgeſtellt werden, bis die Er= der nächſten Flottenkonferenz vorliegen.
Dieſer Beſchluß müſſe, ſo wurde im Ausſchuß erklärt, als Aus= des Vertrauens in den Grundſatz der Beſchränkung der Flot==

tenrüſtungen aufgefaßt werden und zum Zuſtandekommen eines=
vor
den
neuen Flottenvertrages beitragen. Ferner ſoll damit kundgetann ie" wird ge
werden, daß die Vereinigten Staaten ihren Haushalt nicht mitt A9. nattſinde
dem Gedanken eines nahe bevorſtehenden Krieges aufſtellen.
Brotar

Amerikaniſche Krikik
an den engliſchen Blolien=Lufiſtreitkräften.

Ieierterce
Beite N.
eti iſten, wurde
Rommuniſter
fot urte abzuſch

EP. London, 24. April. gerden, Vielme
Die Blätter beſchäftigen ſich ſehr eingehend mit einer vom; täglichen
Chef der amerikaniſchen Admiralität, Admiral Stanley, im Re= misel ſiegte eben
präſentantenhaus in Waſhington abgegebenen Erklärung, wonachh a=bogen beſak
die der engliſchen Flotte zugeteilten Luftſtreitkräfte den modernemn arden und erſt
Anforderungen nicht entſprächen. Admiral Stanley, der im vori=ſt waren. 2
gen Jahre als Mitglied der amerikaniſchen Delegation für diee mreifen auf
Vorverhandlungen zur Flottenkonferenz mehrere. Monate im ie Unfruchl

England geweilt hatte, erklärte im Verlauf ſeiner Ausführungemn
wörtlich: England hat praktiſch zur See keine Luftſtreitkräfte. Diee
von den engliſchen Flugzeugmutterſchiffen aus veranſtaltetenn
Uebungen ſind in jeder Beziehung ſo elementar, daß dabei Dinge=
gemacht
werden, die wir bereits vor zehn Jahren gemacht haben.!
Dieſe Erklärung hat hier großes Aufſehen hervorgerufen undd
dürfte zu Weiterungen führen. Der Daily Expreß bringt dazuu
ein Interview mit einem hohen Beamten der engliſchen Admirali=, in dem hervorgehoben wird, daß die Erklärung ſorgfältig ge=
prüft
und alle möglichen Folgerungen daraus gezogen werden,
würden.

d runch immer
U nicht die 9
dei igen.

Neugeſtalkung der auſtraliſchen Luftſtreitkräfte.
EP. Melbourne, 24. April.
Wie die Blätter melden, hat die auſtraliſche Bundesregierung
weitere 36 Jagdflugzeuge in England in Auf=
trag
gegeben. Der Auftrag ſteht im Zuſammenhang mit dem
Ausbau und der vollſtändigen Umgeſtaltung der auſtraliſchen Luſt=
flotte
, die im vergangenen Jahre in Angriff genommen wordem
iſt. Seit dieſer Zeit wurden 116 Flugzeuge, darunter mehreis
Bombengeſchwader, in Auftrag gegeben. Nach Durchführung des
Programms wird die auſtraliſche Luftflotte über mehr als zuc/
Flugzeuge verfügen und nächſt derjenigen Japans die ſtärkſte im
öſtlichen Pazifiſchen Ozean ſein.

Garniſonsverlegungen in Frankreich.

DNB. Paris, 24. April.
Nach einer Meldung des Matin aus Nancy dauern die
Truppenbewegungen an der Oſtgrenze an. Zwei Kompagnien des
91. Infanterie=Regiments aus den Garniſonen Stenay ( ſüd=
weſtlich
von Montmédy) und Wézieres ſind an die franzöſiſch-
belgiſche
Grenze verlegt worden. Ein Bataillon des 27. In=u
fanterie=Regiments aus Dijon iſt in Montmédy eingetreffen-
Im Abſchnitt Morvillars (ſüdlich von Belfort) an der Schweizer.
Grenze ſind Abteilungen des 60. Infanterie= und des 1. Pionier=
Regiments aus Dijon eingetroffen. Eine Abteilung des
35. Infanterie=Regiments aus Belfort wurde in die Gegendo
von Mülhauſen vorverlegt. In der gleichen Gegend in Rich=s
tung Kemps (ſüdöſtlich Mülhauſen an der deutſchen Greuzel
hat bereits das 3. Bataillon des 8. marokkaniſchen Schützen!
Regiments aus Auch (Südweſtfrankreich) Stellungen bezogen.
Das Gebiet der Ardennen ſoll demnächſt durch Abteilungen der y
5. Infanterie=Diviſion verſtärkt werden.

Aia
NS
Fre

Die erſten Einziehungen der franzöſiſchen
Jahresklaſſe 1934.

Am Dienstag iſt das erſte Rekrutenkontingent der Jahrel
klaſſe 1934 zu den Regimentern eingezogen worden, bei den
18 Monate Dienſt geleiſtet werden muß. Auf ſämtlichen Pariſl
Bahnhöfen herrſchte aus dieſem Anlaß reges Treiben.

Der kolle Chriſtian

Drama von Theodor Haerten.
II.
Die Uraufführung des Schauſpiels Der tolle Chri=
ſtian
über die geſtern bereits kritiſch berichtet wurde, ſtellte
der bühnenmäßigen Darſtellung eine recht ſchwierige Auf=
gabe
.
Es galt jeden der elf Auftritte ſtraff zu geſtalten und zu=
gleich
das ziemlich verwickelte Gebilde Haertens zu einem ein=
heitlichen
Zeitgemälde wirkungsvoll zuſammenzuſchließen. Der
Spielleitung des Generalintendanten Franz Everth iſt dies
ausgezeichnet gelungen, ſo daß ein erheblicher Teil des Er=
folges
zu Gunſten der geſchickten Inſzenierung zu buchen iſt.
Die Handlung erwächſt aus dem wilden, abenteuerlichen
Kriegserleben der damaligen Zeit. Dieſer Hintergrund lam in
dem zweiten Bild auf dem brennenden Eulenhof in packen=
der
Plaſtik zum Ausdruck. Der Kampf zwiſchen Soldateska
und Bauerntum und die gegenſeitig ſich ſteigernde Verrohung
traten lebendig in Erſcheinung. Unter den brennenden Flammen
verglühte der Bauernhof und im Untergang erſchien über dem
zuckenden Feuer die unheimliche, ſchwarze Geſtalt des Gnadungs=
gottes
mit der Senſe des Todes.
Schön wirkte auch die Szene in dem Marketender=
zelt
; als Mittelpunkt die ſtürmiſche Auseinanderſetzung
zwiſchen dem Verräter Knyphauſen und den Offizieren des
Herzogs, flankiert auf der einen Seite von der Gruppe der
zechenden Lagerdirnen, auf der andern Seite von einem ſtillen,
mittelalterlichen Holzſchnitt nach Dürers Art: die Wiege des
Kindes mit der ſorgenden Mutter und dem drohenden
Gnadungsgott.
Auch die in das Ueberwirkliche geſteigerten Schlacht=
bilder
gaben lebhafte Eindrücke.
Die Inſzenierung Everths wurde hierbei von den
ſtimmungsvollen Bühnenbildern Max Fritzſches und der be=
währten
Beleuchtungskunſt der Darmſtädter Bühne, die wohl
wieder Meiſter Weil zu verdanken war, wirkungsvoll unter=
ſtützt
.
Die Tanzfeſte der Königin Eliſabeth hätten eine noch
leichtere gefälligere Gliederung vertragen, wie man ſich über=
haupt
den Hof des ſchwelgeriſchen Winterkönigs in jeder Hin=
ſicht
reizvoller vorſtellen könnte.
Als der Tolle Chriſtian ſtürmte Jochen Poelzig durch
die Abenteuer des Krieges und des höfiſchen Treibens: ge=

borener Krieger, von Geiſtigkeit nicht beſchwert, der Neigung
des Augenblickes und der Leidenſchaft hingegeben, ſtets getragen
von dem Wohlklang ſeiner ſonoren Sprachkunſt.
In einer faſt unheimlichen Undurchſichtigkeit wächſt die Ge=
ſtalt
des Obriſten Dodo von Knyphauſen in dem Drama auf.
Von Emil Lohkamps Darſtellung ging dieſer Hauch der
Unheimlichkeit bezwingend aus. Noch ohne es mit dem Ver=
ſtande
zu erkennen, ſpürte man, wie dieſer Mann Verrat auf
Verrat türmte: für die Augen der heutigen Zeit ein großer
Verbrecher, für damals eine Zeiterſcheinung. So ſtrömte Loh=
kamp
dichteſte Atmoſphäre aus und gab ſtärkſte Eindrücke.
Im Gegenſatze hierzu iſt Landgraf Moritz von Kaſſel durch=
ſichtige
Klarheit. Hans Baumeiſter ſpielte den ſympathiſchen
Vertreter deutſchen Weſens in ſeiner ſchlichten, überzeugenden
Form.
Das buntbewegte Zeitgemälde bedingte die Mitwirkung
des geſamten Schauſpiels. Dem Herzog Chriſtian ſtanden als
Sekretär Ludwig Linkmann in einer feingeſtrichelten Ge=
ſtalt
, als tüchtige Offiziere Joachim Bartſch und Werner
Xandri zur Seite. Biedere Landsknechte waren Weſter=
mann
, Lehmann und Ritzhaupt.
Dem Gnadungsgott gab Anton Gaugl packende Umriſſe;
kleinere Epifoden wurden von K. Raddatz U. Verden,
H. Stelzer und W. Steegen charakteriſtiſch vertreten.
Unter den Damen war Beatrice Doering als Eliſabeth
leider fehl am Platze. Man kann die ſtolze, ehrgeizige Königin
von Böhmen, die Tochter des engliſchen Königs, nicht als kleine
Salonſchlange mit exaltierten Formen auffaſſen.
Still und fein zeichnete Elli Hall in der Marketenderin
die ſorgende Mutter ihres Bübchens. Hildegard Wahry war
eine einſichtig zuhörende Sekretärin.
So geſtaltete ſich die Uraufführung des intereſſanten Schau=
ſpieles
zu einer dankenswerten Leiſtung des Landestheaters
und zu einer erfreulichen Einleitung der Feſtwoche.

Großes Haus. Mittwoch, den 24. April 1935:

Feſtkonzerk zum 125jährigen Beſtehen
des Landestheakers.

Feſtlich war die Vortragsfolge, feſtlich die Ausführung, un=
feſtlich
nur der leere Zuſchauerraum, denn das Darmſtädter Pu=
blikum
war dem Rufe nicht gefolgt. Der Hauptgrund war neben
dem Monatsende die Menge von bedeutenden Darbietungen, die
in ſo kurzer Folge ſtarkes Intereſſe beanſpruchen. Und da muß
das Konzert den Opern gegenüber zurücktreten, zumal wenn es
bezüglich der Eintrittspreiſe ſo hohe Anſprüche ſtellt. Der erſte

Teil war als Bach=Feier gedacht, er begann mit der feſtlichen 9
Dur=Suite. Mir perſönlich iſt das Bach=Orcheſter ohne Cembald.
klang ebenſo fremd wie ein großer Bach=Chor ohne kräftigen M
gelklang, und in dieſer Beziehung fehlte uns etwas am Klaſß a
des erſten Teils. Die Suite wurde im übrigen ſehr klangvoſ,
tonſchön und charaktervoll geſpielt, in einigem war uns die Phle
ſierung in der benutzten Ausgabe fremd. Das Pathos der eſ.
leitenden Ouvertüre, ihr raſches Fugato ſind offizielle Barol.
muſik typiſcher Art. In den folgenden Sätzen kommt ſowohl d0 *
lyriſche Empfinden (Air) wie auch die vornehme Geſelligkeit zu
Wort, die flotte Gigue ſchließt ſich in ihrer Art dem raſchen S0h ?
der Ouvertüre an. So leitete man vor 200 Jahren Feſtlige
keiten ein.
Es folgte die ſpäte Kantate Nun iſt das Heil und die Kral=
für
Doppelchor. Die Ausführung war wohl vorbereitet. 50
unſere Darmſtädter Verhältniſſe ſtand ein ganz ungewohnt groß‟.
Chor auf der Bühne, es waren weit über 200 Perſonen, der L0

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destheaterchor, Mitglieder des Muſikvereins, verſchiedene Kirge)
chöre und anderer Chorvereinigungen hatten ſich zuſammengel!.

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den und waren in gemeinſamer Begeiſterung für das herrliche,
Werk Bachs zu großer Sicherheit und Einheitlichkeit des Klange

gelangt. So kam das majeſtätiſche, in bewundernswerter Aig n
tektonik von Bach geſtaltete Werk für alle die Hörer, die Ka
akuſtiſch günſtigen Plätzen ſaßen, zu ausgezeichneter Wirküſe.

Beſonders ſchön iſt die Miſchung des kraftvollen Chorklanges!
den hohen Trompeten. Generalmuſikdirektor Karl Fridel!
hatte ſich der Einſtudierung mit ſtärkſtem Intereſſe angenomlle.
ſteigerte den Chor ausgezeichnet und führte die Mitwirkenden
beſtem Gelingen.
Den zweiten Teil des Konzertes bildete die Wiederaufführnoe. De
er dritten Sinfonie von Wilhelm Peterſen in Cis=Moll Opls?
deren Uraufführung unter Friderich wir im vergangenen Voge.
ber erlebt haben. Wieder begeiſterte uns die trotz der Grobe.
Formen völlig klare Gliederung und die überaus logiſche Oeſ
tung des Werkes. Das Heroiſche des Geſamtinhalts, die Vell
dung von Hauptteil des erſten Satzes zum Ausklang des Gſſh. A

wurde in dieſer Aufführung beſonders klar. Die Wiedergabe .

wieder für das Landestheaterorcheſter und ſeinen Leiter eiſſ.
ſondere Tat. Die hohen Anforderungen an Streicher und Di

wurden ausgezeichnet erfüllt, die klanglichen Steigerungen Dit

erſchütternd. Von unbeſchreiblicher Poeſie iſt der geheimms..
imir
Ausklang des erſten Satzes, ein ähnlich wirkendes mistorne
Schlußſatz trennt dort den erſten Teil, der durchaus tanzat..

feurigen Charakter hat, von den Schlußſteigerungen, die den De

A4
zum erſten Satz ſchließen und zu den Siegesfanfaren 4"
choralartigen Ende führen. Der Beifall war begeiſtert und .
weſende Komponiſt wurde mehrfach gerufen.

[ ][  ][ ]

tmerstag, 25. April 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 113 Seite 3

Aus dent iolen

Kampf um die kägliche Brokrakion. Unbeſchreibliche Mißſtände im Eiſenbahnweſen.

Wiederauferſtehung der Brokkarte.

der Sowjetunion iſt für Mehl, Brotgetreide und
Nuſxüy, alſo für ſehr wichtige Volksnahrungsmittel, angeordnet
woniin, daß künftig wieder dieſelben Beſtimmungen gelten
wirei; vor dem 1. Januar in Kraft waren. In der Ver=
fürug
wird geſagt, daß nur zu beſtimmten Zeitpunkten ein
Veläuff, ſtattfinden darf. Man muß daraus entnehmen, daß
dim Brotkarte in der Sowjetunion in ver=
ſchilierterForm
ihreWiederauferſtehung feiert.
Dideſ Pleite, die ſchwerſte innerpolitiſche Niederlage der Bol=
ſchünſten
, wurde übrigens in dem Augenblick prophezeit, als
ſtröfen
dieſ ſornmuniſten tollkühn genug waren, die Einrichtung der
on, 2. I, Brſouite abzuſchaffen. Beſſer ſind die Zuſtände ſeitdem nicht
mit ene gehmden. Vielmehr hat es nun erſt recht einen Kampf um
Stanlen ndiſetäglichen Brotrationen gegeben. Im ſreien
lärung Haunil ſiegte eben nur der, der vor den Brotläden die ſtärkſten
ſte den mu Elllenoggen beſaß während die ſchwächeren zurückgedräugt
ey, der mw und erſt dann herankamen, wenn die Vorräte ausver=
gation
kauſwaren. Die Neuregelung vom Brotverkauf, alſo das
Zurütgreifen auf die alten Methoden, iſt ein weiterer Beweis
fürz lie Unfruchtbarkeit des Bolſchewismus, der ſich in Ruß=
laundiach
immer ungezügelt austoben darf, weil das ruſſiſche
Vouſtnicht die Kraft aufbringt, ſich dieſer Volksverderber zu
entzüligen.
Verkehrschaos.
DNB. Moskau, 24. April.
9e amtliche ſowjetruſſiſche Telegraphen=Agentur veröffent=
lichc
est den Wortlaut der grundſätzlichen richtunggebenden
Aulsfhrungen, die der Verkehrskommiſſar Kaganowitſch vor
Teinütge Zeit auf der Arbeitstagung der politiſchen und Wirt=
ſchefſtabteilungen
des Eiſenbahntransportweſens und auf der
gronze Sonderkonferenz der Eiſenbahnfunk=
eſſti
roiire in Anweſenheit von Stalin und ſämtlicher Volks=
onznſſare
gehalten hat, und in denen er die Mißwirtſchaft
* uffdn Eiſenbahnen der Sowjetunion ſcharf geißelte.
ſürgehend von der ernſten Mahnung Stalins auf dem
nd inl7 Arkeikongreß, daß das Transportweſen in der
ang mS oſf tunion einen ſchmalen Pfad bilde, auf
glüſched.e Sowjetwirtſchaft und vor allem der ge=
gune
Warenverkehr bereits zu ſtolpern be=
jonhce
chabe, ſtellte der Verkehrskommiſſar feſt, daß bedauer=
arunter
Richeze ſe die Eiſenbahner dieſe Worte nicht beherzigten und
nchführpen rh ſt der Lage bisher noch keineswegs begriffen hätten.
er mehr WVorehett ab, ſo ſagte Kaganowitſch, müſſen wir einen Strich
s die ſtamutug /s Geſchehene ziehen, und das nicht nur auf dem Papier,
onüßer in der praktiſchen Arbeit. Wir müſſen geſtehen, daß
Fellt beit auf den Sowjetbahnen, wie ſie bis
etſtyehandhabt wird, ſo unter keinen Umſtän=
ieſc
. enz=itergehen kann. Eine fühlbare Aende=
g
. 2Yuſhim Kampf gegen die andauernden Eiſen=
älſkntaſtrophen
iſt noch nicht eingetreten. Das
ſch dauer
ſchlcnrnſte Uebel beſteht darin, daß keine Kon=
vaVe
über die Durchführung der erlaſfenen
MAnydmungen borhanden iſt. Von jetzt ab wird den
Präxſlyken der Eiſenbahndirektionen zur unbedingten Pflicht

gemnc, ſich bei Eiſenbahnunfällen ſofort an die Unfallſtelle
zu pelen, um die Unterſuchung der Urfachen perſönlich zu
der 2leiteſh und ſich nicht nur mit rein bürokratiſch abgefaßten
d ds!l Zeurpberichten zu begnügen. Auch muß jeder der höheren
bteils Eiſeruhmbeamten ſelbſt imſtande ſein, einen Hilfszug an die
in di Ungls telle zu führen.
Gegenl
Eerigſte Beſtrafung kündigt ſodann der Verkehrsdiktator
denuagen an, die etwa aus Furcht vor Beſtrafung das Be=
en
2kannteröen von Eiſenbahnunfällen verheimlichen. Solche Ver=
gehe
werden als Betrug am Verkehrskommiſſariat an der
Partſ und an der geſamten Sowjetunion angeſehen werden
und4d ſchuldigen Beamten ohne Anſehen ihrer Perſon und
ihren üheren Verdienſte mit allen der Sowjetunion zur Ver=
Mfügun Fehenden Mitteln zur Rechenſchaft gezogen werden.
5 noch üblerem Zuſtande als die Haupt=
und lebenbahnen des Verkehrskommiſſariates
befifden ſich, wie Kaganowitſch hervorhob, die An=
ſchhy
) ahnen der Induſtriebezirke. Auf dieſen
en Rdemᛋ,Folkskommiſſariat für Schwerinduſtrie unterſtehenden
liche Endiuiebahnen wurde eine unbeſchreibliche Miß=
ſen
, wirichaft feſtgeſtellt und der Volkskommiſſar Urdſchonikidſe

aufgefordert, hier endlich Ordnung zu ſchaffen. (Ein erſt vor=
geſtern
an die Transportorganiſationen der Induſtrieunter=
nehmen
ergangener ſcharfer Erlaß Urdſchonikidſe ſucht dem
Verkehrschaos auf den Induſtriebahnen Einhalt zu ge=
bieten
! D. Red.)
Täglich, ſo ſagte Kaganowitſch zum Schluß ſeiner ſtunden=
langen
Ausführungen, erhalte das Verkehrskommiſſariat unjäh=
lige
Meldungen vom Ueberfahren der Halteſignale. Jedem
Lokomotivführer müſſe eine unbedingte Achtung vor den Sig=
nalen
eingeprägt werden. Unter keinen Umſtänden ſei es zu=
läſſig
, daß der Maſchiniſt zu diskutieren beginne und dann
eigenmächtig beſchließe, das Halteſignal zu überfahren, weil er
vielleicht von der von einigen Stationen geübten Unſitte Kennt=
nis
habe, das Halteſignal zu ſetzen, damit das Perſonal geruh=
ſamer
arbeiten könne.
Die herrenloſen Kinder in Moskau.
Die Moskauer Stadtverwaltung gibt bekannt, daß ſie einen
neuen Kampf gegen die unbeaufſichtigten Kinder eröffnet habe,
die zu Tauſenden und Zehntauſenden die Stadt bevölkern.
Im Verlauf verſchiedener Razzien ſeien allein in den letz=
ten
20 Tagen des März 1202 herrenloſe Kinder
angehalten worden, die zum Teil auf den Eiſenbahn= und
Straßenbahnpuffern, auf den Trittbrettern uſw. von Stadtteil
zu Stadtteil fuhren und die unter Brücken uſw. übernachteten.
In den meiſten Fällen konnten die Eltern dieſer Kinder aus=
findig
gemacht werden. Sie haben ſtrenge Verweiſe erhalten.
Insgeſamt ſind in der gleichen Zeit in Moskau in nicht
weniger als 11 315 Fällen die Eltern wegen mangelhafter Be=
aufſichtigung
der Kinder wegen verſchiedener Vergehen der
Kinder uſw. polizeilich verwarnt worden. Ein Teil der Kinder
mußte da ſie nichts von ihren Eltern wußten, den ſtaatlichen
Kinderheimen zugeführt werden.
der ſowiekruſſiſche Feſtungsgürkel.
Schon vor einiger Zeit hörte man allerlei intereſſantes
über Verteidigungsanlagen an der ruſſiſchen Weſtgrenze. Aber
die Sowjetruſſen haben bisher dafür geſorgt, daß nicht allzuviel
über dieſe Anlagen bekannt wurde. Jetzt wiſſen engliſche Zei=
tungen
mitzuteilen, daß der ſowjetruſſiſche Dichter Kirchon vor=
gibt
, ein genauer Kenner der Verteidigungsanlagen zwiſchen
der Oſtſee und dem Schwarzen Meer zu ſein. Er behauptet,
daß die Feſtungen geſchickt in die Sumpf= und
Waldgebiete eingeſtreut ſeien, daß es ſich um gewal=
tige
Anlagen handele, die monatelang auf ſich ſelbſt angewieſen
ſein könnten. Sie ſollen mit Truppen ausreichend beſetzt und
mit Kriegsmaterial und Lebensmitteln eingedeckt ſein. Kirchon
ſchildert dann Tankübungen vor den ſchweren Forts. Die
Tanks ſeien erſt im letzten Augenblick durch plötzlich auf=
tauchende
Abwehrgeſchütze beſchoſſen worden. Bei der Abwehr
habe ſich herausgeſtellt, daß die Feſtungsanlagen über Geſchütze
aller Kaliber verfügen. Er weiß dann zu berichten, wie man
Tankattrappen bis in das Gebiet zwiſchen den Forts fahren
ließ, um dann plötzlich Minen in die Luft zu jagen. Nach
ſeinen Darlegungen ſollen Petroleumtanks zur Exploſion ge=
bracht
worden ſein, die die Tgnkattrappen vollkommen vernichtet
hätten.
Wir haben keinen Anlaß, die Worte Kirchons anzu=
zweifeln
, zumal das Tempo der ruſſiſchen Aufrüſtung bekannt
iſt. Im Weſten der Sowjetunion befinden ſich drei große
Mobilmachungsbezirke, und zwar die Bezirke
Leningrad Weißrußland und Ukraine. Alle
drei Bezirke gleichen gewaltigen Heerlagern.
Vor allem ſtehen hier namhafte Flugſtreitkräfte die
auserſehen ſind, nach Weſteuropa vorzuſtoßen. Ein ſtarkes Boll=
werk
gegen die Sowjetunion bildet Polen. Schwache Teile ſind
dagegen Rumänien und die baltiſchen Staaten. Wenn Rußland
eine gleiche Mauer aus Beton und Stahl aufgeführt hat wie
Frankreich, dann wohl unzweifelhaft in der Abſicht, der Ver=
teidigung
den Rücken zu ſtärken, aber gleichzeitig auch, um
Ausfallsſtellungen nach dem Weſten zu ſchaffen.
In Schinjuku in unmittelbarer Nähe der javaniſchen kaiſer=
lichen
Gärten wurden 48 Jagdvatronen gefunden. Dieſer Fund iſt
um ſo bemerkenswerter, als geſtern in Schinjuku in Anweſenheit
des Kaiſers das übliche Kirſchblütenfeſt ſtattfand, an dem über
7000 Perſonen teilgenommen haben. Die Polizei hat ſofort die Er=
mittelungen
aufgenommen.

Obligakoriſche Wehrpflicht in Abeſſinien
Eine Rede des Kaiſers.
EP. Rom, 24. April.
Nach hier aus Addis Abeba vorliegenden Meldungen hat
der Kaiſer von Abeſſinien im Parlament ein Geſetz über
die Einführung der obligatoriſchen Wehrpflicht
in Abeſſinien angekündigt, das demnächſt in
Kraft treten ſoll.
Aus dieſem Anlaß hielt der Kaiſer eine Rede, in der er
eingehend auf die abeſſiniſch=italieniſchen Beziehungen zu
ſprechen kam. Der Zwiſchenfall von Ual=Ual, der ſich auf abeſſi=
niſchem
Gebiet abgeſpielt habe, ſei eine ernſte Bedrohung des
Friedens geweſen. Abeſſinien habe ſich bemüht, den Zwiſchen=
fall
in freundſchaftlicher Weiſe durch direkte Verhandlungen
mit der italieniſchen Regierung beizulegen. Als dies nicht
möglich geweſen ſei, habe Abeſſinien die Frage vor den Völker=
bund
gebracht und ſeinen Entſcheid angerufen. Inziviſchen
habe die italieniſche Regierung große Truppenkontingente und
umfangreiches Kriegsmaterial nach Eritrea und Somaliland
gebracht.
Da wir jedoch den Weltfrieden zu erhalten wünſchen,
werden wir nicht davon abſehen, jeden Streit mit einem an=
deren
Staat auf freundſchaftlichem Wege zu löſen, obwohl das
abeſſiniſche Volk von Natur aus tapfer iſt, iſt es nötig, daß es
in Eintracht und Geſchloſſenheit zuſammenſteht, um tapfere
Taten zu vollbringen, das Land zu ſchützen und den Feind im
Schach zu halten.
Im weiteren Verlauf der Rede betonte der Kaiſer, daß das
Volk auch weiterhin finanzielle Opfer bringen müſſe, um die
zur Verteidigung des Landes notwendigen Mittel bereit=
zuſtellen
.
In ſcharfen Worten wandte ſich der Herrſcher gegen die
Abeſſinier die im Solde fremder Staaten Militärdienſt ver=
richten
. Wer aus finanziellen Gründen Körper und Seele ver=
kaufe
und ſein Land verrate, ſei ein Mörder, der die Todes=
ſtrafe
verdiene; wer in einem freiden Heer gegen die Heimat
kämpfe, den Feind unterſtütze oder im Kriege zum Feind über=
laufe
, müſſe verbrannt werden. Weiter betonte der Kaiſer die
Vorteile der Unabhängigkeit Abeſſiniens und forderte alle Unter=
tanen
auf, Leſen und Schreiben zu lernen und ſich militäriſch
auszubilden um die Unabhängigkeit des Landes zu ſchützen.
Selbſt die Frauen müßten militäriſch ausgebildet werden. Den
Angeſtellten der Miniſterien wird aufgegeben, ſich in ihrer
Freizeit für den Kriegsdienſt vorzubereiten. Bis zur Aus=
bildung
dieſer Angeſtellten werden jedem Miniſterium aus=
gebildete
Militärperſonen zugeteilt werden.
Der Kaiſer ſchloß mit einem Hoch auf Abeſſinien und ſeine
Unabhängigkeit.
der Eindruck in Ikalien.
EP. Rom, 24. April.
Das offiziöſe Giornale d’Italia bezeichnet die Parlaments=
rede
des Kaiſers von Abeſſinien als kriegslüſtern und meint
dieſe Rede beleuchte grell die tatſächlich in Abeſſinien herrſchende
Stimmung, die in einem eigenartigen Widerſpruch zu den Er=
klärungen
ſtehe, die von den abeſſiniſchen Vertretern im Aus=
land
wiederholt abgegeben worden ſeien. Während in dieſen
Erklärungen die friedlichen Abſichten Abeſſiniens unterſtrichen
würden und Abeſſinien als das Opfer angeblicher italieniſcher
Angriffsabſichten hingeſtellt werde, enthalte die Rede des
Kaiſers Wendungen, die ohne Zweifel als gegen Italien ge=
richtete
Angriffe bezeichnet werden müßten.
Neue Zwiſchenfälle an der abeſſiniſchen Grenze?
EP. Rom, 24. April.
Die italieniſchen Zeitungen berichten in großer Aufmachung
über neue Zwiſchenfälle im abeſſiniſchen Grenzgebiet und nehmen
dies zum Anlaß, gegen die Regierung von Addis Abeba ſchwere
Vorwürfe zu richten. Den Berichten der Blätter zufolge, denen
die Verantwortung für die Richtigkeit dieſer Darſtellung über=
laſſen
bleiben muß, werden die abeſſiniſchen Grenzprovinzen
Setit und Gondar fortgeſetzt von Räuherbanden unſicher gemacht,
Dieſe Räuberbanden ſeien praktiſch die Herren in dieſen beiden
Provinzen. Faſt ſämtliche Karawanen, die ſich aus Eritrea nach
Gondar unterwegs befänden, würden von den Räuberbanden
überfallen, ihrer Waren und ihres Geldes beraubt und ausge=
plündert
. Erſt kürzlich ſei eine Karawane nach heftigem Kampf
vollſtändig ausgeraubt worden, wobei auch ein Kameltreiber ge=
tötet
und drei verletzt worden ſeien. Der mit einer Bande von
fünfzig ſtark bewaffneten Abeſſiniern zwiſchen den Flüſſen San=
gia
und Soroka hauſende Räuberhauptmann Ermaccioco ſoll er=
klärt
haben, er werde keine Karawane ohne ſeine Erlaubnis
dieſes Gebiet paſſieren laſſen.
Die italieniſchen Blätter behaupten weiter, die Regierung
in Addis Abeba ſei über dieſe Vorgänge wohl unterrichtet, unter.
nehme aber nichts, um dieſe unhaltbare Lage abzuſtellen.

Kleines Haus. Mittwoch, den 24. April 1935:
Der kolle Hund.
Luſtſpiel von E. E. Niebergall.

As wäre eine Darmſtädter Theater=Feſtwoche ohne Ernſt
hes Eligis ſiebergall!
Denbar da Wilhelm Peterſen und Niebergall, die
ſe beidgtVertreter der Darmſtädter Kunſt in der Feſtwoche, leider
geſellg auf. Fſelben Abend angeſetzt wurden, war es nur eine kleine,
em i* aber: in ſo begeiſtertere Gemeinde, die ſich zur Aufführung des
Jahrel Tollen Hundes eingefunden hatte.
Vder ging eine Welle der Heiterkeit und Behaglichkeit von
MNiedrgalls köſtlichem Humor aus. Wie verſtändig und
geſuudſind doch die Lebensverhältniſſe, die dem Luſtſpiel zu
Grun) liegen! Welch’ überlegene Weisheit ſpricht oft in ein=
Fſächſt AForm aus Niebergalls Mund! Wie lebenswahr ſind
ſſeinet Lſtalten, wie ſchlagkräftig die Prägungen ſeiner Gedanken
und ſetes Humors!
M Aufführung nahm im weſentlichen in der früheren
Beſerzg den gewohnten flotten Verlauf. Sie beſtätigte die
daueſche Lebenskraft von Niebergalls bodenſtändiger Kunſt, die
Geor Xodenhäuſer in einem ſchwungvollen Vorſpruch
feier
* Uraufführung in München.
Schloß Roſſitten von Richard Gſell.
taatliche Reſidenztheater brachte, in Anweſenheit des
Dichtyer Schloß Roſſitten, ein E. T. A. Hoffmann=Schauſpiel in
2 Aküuvon Richard Gſell, in alleiniger Uraufführung erfolgreich
Verau=5 aber der Beifall dürfte wohl mehr der Atmoſphäre des
Stückuzund der Intenſität der Aufführung gegolten haben, als
dem Yhwverk ſelbſt. Die Liebe zu Hoffmann und ſeiner Zeit
hat 8MAutor blind gemacht auch für die Geſetze der Drama=
r: hyilm nicht nur überſehen laſſen, daß wir nicht die geringſte
Arſagoheha ben, die Krankhaftigkeit jener Aera heute zu glorifi=
Nereicl ondern auch daß dieſer Studioſus Hoffmann, ein noch
Dolligm heſchriebenes Blatt, nicht der tragende Mittelpunkt eines
Stückycziein kann, dem er im Grunde nur als Zuſchauer beiwohnt.
Disherſtorbene Baron hat zwei Söhne hinterlaſſen, von denen

reiſt ab, und das Stück iſt aus. Und wer nicht mit literar=
hiſtoriſchem
Bildungsgut ins Theater kommt, der wird bekennen
müſſen, daß als Eindruck nur die Leiſtungen der Darſteller, der
Regie (Willy Meyer=Fürſt) und des Bühnenbildners (Leo Paſſetti)
Dr. Berberich.
verbleiben.

Neue Jugendſchriften.

Der Franz Schneider Verlag, Leipzig, bringt in
ſeiner bekannten Serie Nationale Bücher einige neue Jugend=
ſchriften
heraus, die von namhaften Autoren verfaßt wurden,
und denen Geſchehniſſe aus dem Weltkriege zugrunde liegen.
Korvettenkapitän a. D. Fr. O. Buſch: Die Emden jagt.
Der Verfaſſer erzählt ſpannend von den Heldenfahrten der Em=
den
von dem Kaperkrieg öſtlich und weſtlich von Colombo, von
den kühnen Angriffen auf die Oeltanks von Madras und den
Hafen von Penang, vom tragiſchen Ende durch den überlegenen
auſtraliſchen Kreuzer Sidney‟. Das Buch baut ſich auf dem
Admiralſtabsbericht auf, iſt alſo ein ſachlich einwandfreier Bericht,
und wendet ſich auch an die Erwachſenen. Sein Wert wird durch
ein ausgezeichnetes Kartenmaterial erhöht. Eine Kleinigkeit
50 Fußnoten auf den erſten 13 Seiten wird man bei der näch=
ſten
Auflage ändern können. Hauptmann von Medem:
Stürmer von Riga. Eine recht beachtliche Neuerſcheinung.
Der bekannte und verdienſtvolle Freikorpsführer ſchildert die Ent=
ſtehung
des badiſchen Freikorps, für das auch Albert Leo Schla=
geter
kämpfte, und die hiſtoriſch bedeutſame Erſtürmung des von
den Bolſchewiken beſetzten Rigas 1919. Die Schilderung wäre

ſah in ac fom berichtndiVerrär in ben Karpatben=
ländern
. Ausgezeichnet und flott geſchriebene Abenteuer toll=
kühner
Spione an der öſterreichiſchen Karpathenfront im Winter
1914/15. Ebenfalls eine, anſcheinend wahre, Spionagegeſchichte
behandelt die Erzählung von Felix Lützkendorf: Der Zep=
pelin
=Spion von York. Ein deutſcher Kriegsgefangener
im engliſchen Leuna weiſt trotz ſchwerer Verwundung den Zeppe=
linen
mittels Lichtſignalen den Weg durch die Dunkelheit. Die
Schilderung des Dienſtes einer Zeppelinmannſchaft ſowie die ab=
ſchließende
Tabelle über das Schickſal der 72 deutſchen Luftkreuzer
während des Weltkrieges dürfte für viele Leſer neu ſein.
Die Bücher ſind ſehr gut ausgeſtattet, der Bildſchmuck ſorg=
fältig
gewählt. Die Preiſe bewegen ſich zwiſchen 1,30 und 1,80. N
* Kriſchan vom Heidehof. Roman von Hertha Fricke. (Otto
Uhlmann Verlag, Berlin.)
Hertha Fricke iſt in den vielen Jahren ihres dichteriſchen
Schaffens immer die gleiche geblieben. Die deutſch empfindende,
deutſch denkende Frau mit dem lauteren Herzen und dem reinen
Blick, der der Leſer immer gerne folgt, wohin ſie ihn auch immer
in ihren Erzählungen führt. In ihrem neuen Roman Kriſchan
vom Heidehof behandelt ſie eine Oberſt Chabert=Tragödie in der

ſtillen Welt frieſiſchen Bauernlebens. Da Landſchaft und Men=
ſchen
gut gezeichnet und mit ſicheren Farben gemalt ſind, die Teil=
nahme
der Verfaſſerin an ihnen echt und blutmäßig begründet iſt,
da ſich die Handlung zwanglos in glaubhaftes Heldentum von
rührender Schlichtheit löſt, ſo mag der Kriſchan vom Heidehof als
empfehlenswerte Koſt der deutſchen Familie empfohlen ſein. Das
gleiche gilt von der dem Bande am Schluſſe eingefügten Novelle)
Orplid, mein Land, in der Menſchen aus dem Geeſtland, Ole Kay,
der Maler, und John Per, der Arzt, Liebe und Leid um Chriſtine
Riis mit den goldenen Zöpfen erfahren.
Hbg.
* Der Menſch am Berg. Ein Bildbericht von Dr. Hans Franz
mit Worten von Kurt Maix. (Verlag F. Bruckmann AG.,
München.)
Der Untertikel, den die beiden Verfaſſer dieſem Buche geben)
Von der Freude, dem Kampf und der Kameradſchaft der Berg=
ſteiger
, zeigt uns, was dieſes Buch will. Es ſoll den Alpinis=
mus
, den heldiſchen Sport, zeigen, wie er ſich in den beiden letzten
Menſchenaltern entwickelt hat. Gleichzeitig iſt es aber auch ein
Gedenkbuch für die Helden vom Nanga=Parbat. Kein anderer
Sport verlangt ſo den ganzen Menſchen wie das Bergſteigen, kei=
ner
vermag aber auch ſeinen Anhängern mehr zu geben wie er.
Kameradſchaften, die am Berg geſchloſſen wurden, ſind dauerhaf=
ter
als faſt alle anderen Sportkameradſchaften; die Gebundenheit
auf Leben und Tod einer Seilſchaft hält auch, wenn der äußere
Faden abgelegt iſt. Und nicht zuletzt: das Bergſteigen kannte nie
Klaſſen; er verband wie kein anderer Sport die Menſchen und
zeigte ihre Echtheit, ganz gleich, woder einzelne herkam. Nie fand ich
ſolch, ſelbſtverſtändliche Kameradſchaft wie auf den Hütten im
Hochgebirge. In idealer Verbindung von Text und Bildern
ſehen wir die Ausbildung des Bergſteigers zuerſt im Kletter=
garten
, dann im Ausbildungskurs auf der Hütte; wir verfolgen
einige ſchwere Touren im Fels und im Eis, bei denen es auch
ohne Beiwacht nicht ausgeht. Ungemein packend ſind die letzten
Kapitel: Es hängt einer in der Wand, SOS. im ewigen Eis,
Im Schneeſturm; die zeigen, wie aus einer fröhlichen Schön=
wetterfahrt
in wenigen Stunden ein verzweifelter Kampf auf
Leben und Tod werden kann, der nur durch die unbedingte Ver=
läßlichkeit
auf den Bergkamerad zu überſtehen iſt. Der zünftige
Bergſteiger wird an dieſem Buch ſeine helle Freude haben, den
vielen Freunden des Hochgebirges aber gibt es ein feines Bild
Dr. W.
von dem ſchönſten und männlichſten Sport.
Edith Gräfin Salburg: Der Tag des Ariers. Ein Buch der Zeit.
(Schlieffen=Verlag, Berlin.)
In dieſem Buch mit ſeinen erlebten, ſcharf charakteriſierten Ge=
ſtalten
zeigt Gräfin Salburg ſowohl dem geheimen Einfluß, wie
die Macht nach außen, die die fremde Raſſe ſo lange im deutſchen
Volke auszuüben vermochte bis durch die gewaltige Fauſt der
nationalen Revolution des Dritten Reiches dieſe dunkle Gewalt=
herrſchaft
zerſchlagen wurde. Unendliche Liebe zu Volk und Vater=
land
eigene, ſtreng erkämpfte Erkenntnis ſind es die ſolche Bücher
ſchreiben, in erſter Linie für die, die noch zweifeln, ob das, was
geſchab. notwendig geweſen iſt.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 113

Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 25. April 1935
Die NSB. ſchickk Kinder in Erholung!
Wie das Amt für Volkswohlfahrt mitteilt, ſind im Laufe
dieſer Woche 175 Kinder aus dem Kreiſe Darmſtadt zu einem
4= bzw. 6wöchigen Kuraufenthalt nach den Uebungslagern Rim=
didim
und Roßdorf, ſowie nach dem Fort Hartenberg in Mainz
verſchickt worden.
Am heutigen Tage findet ein weiterer Kindertransport aus
dem Kreiſe Darmſtadt nach dem Kreiſe Bingen ſtatt.
Mit Rückſicht darauf, daß im laufenden Jahr die Erholungs=
fürſorge
für Kinder in weit größerem Umfange als im vorigen
Jahr vorgenommen werden ſoll, wird auch bei dieſer Gelegenheit
erneut die Bitte ausgeſprochen, weitere Pflegeſtellen dem Amt
für Volkswohlfahrt mitzuteilen.

Der Reichsſtakthalter in Heſſen / Landesregierung.
Perſonalnachrichten.
Ernannt wurden: Der Hauptwachtmeiſter der Schutzpolizei
a. Pr. Heinrich Linker in Bensheim, mit Wirkung vom 1. April
1935, unter Berufung in das Beamtenverhältnis, zum Haupt=
wachtmeiſter
der Schutzpolizei; am 1. April 1935 der Amtsvor=
ſtand
des Vermeſſungsamtes Gießen=Land Oberlandmeſſer Lud=
wig
Linkmann, zu Queckborn zum Vermeſſungsrat.
Uebertragen wurden am 16. April 1935 dem Lehrer Fritz
Back an der Bonifatiusſchule zu Vielbrunn. Kreis Erbach im
Odw., eine Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Bürſtadt, Kreis
Bensheim; dem Lehrer Dr. Heinrich Bullmann zu Großen=
Linden, Kreis Gießen, eine Lehrerſtelle an der Volksſchule zu
Uſenborn, Kreis Büdingen; dem Lehrer Wilhelm Geiß zu Uſen=
born
, Kreis Büdingen, eine Lehrerſtelle an der Volksſchule zu
Hörgenau, Kreis Lauterbach; dem Lehrer Otto Vonalt zu
Weſthofen, Kreis Worms, eine Lehrerſtelle an der Volksſchule zu
Pfeddersheim Kreis Worms; dem Lehrer Angelin Nau zu
Viernheim, Kreis Heppenheim, eine Lehrerſtelle an der Volks=
ſchule
zu Ludwigshöhe, Kreis Oppenheim; dem Lehrer Karl
Obermann zu Hörgenau, Kreis Lauterbach, eine Lehrerſtelle
an der Volksſchule zu Großen=Linden, Kreis Gießen; dem Lehrer
Wilhelm Schäfer zu Erzhauſen. Kreis Darmſtadt, eine Lehrer=
ſtelle
an der Volksſchule zu Darmſtadt; dem Lehrer Adam
Winkler zu Ludwigshöhe, Kreis Oppenheim, eine Lehrerſtelle
an der Volksſchule zu Viernheim, Kreis Heppenheim; dem Lehrer
Eugen Jung zu Vilbel, Kreis Friedberg, eine Lehrerſtelle an
der Volksſchule zu Dortelweil, Kreis Friedberg; dem Rektor
Ernſt Regnitz zu Bürſtadt, Kreis Bensheim. eine Lehrerſtelle
an der Volksſchule zu Rockenberg, Kreis Friedberg, ſämtlichen
mit Wirkung vom 29. April 1935 an. Am 17. April 1935 dem
Lehrer Heinrich Krug zu Genſingen, Kreis Bingen, eine Lehrer=
ſtelle
an der Volksſchule zu Frei=Weinheim, Kreis Bingen; dem
Lehrer Ludwig Jung zu Unter=Sensbach, Kreis Erbach, eine
Lehrerſtelle, an der Volksſchule zu Trebur, Kreis Groß=Gerau;
dem Lehrer Rudolf Mayer zu Dietesheim, Kreis Offenbach,
eine Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Obertshauſen, Kreis
Offenbach, ſämtlichen mit Wirkung vom 29. April 1935 an.
In den dauernden Ruheſtand verſetzt wurde am 16. April
1935 der Brückenaufſeher Karl Adler beim Heſſiſchen Waſſer=
bauamt
Worms, mit Rückſicht auf ſeinen Geſundheitszuſtand, mit
Wirkung vom 1. Mai 1935. Dem Ausſcheidenden wurde aus die=
ſem
Anlaß der Dank für die dem Reiche geleiſteten treuen Dienſte
ausgeſprochen.
Vierzigjähriges Dienſtjubiläum. Der Leiter der Verwal=
tungsabteilung
im hieſigen Reichsbahn=Ausbeſſerungswerk ( Wa=
genwerk
), Herr Reichsbahn=Oberinſpektor Hans Schwöbel.
konnte ſein 40jähriges Dienſtjubiläum feiern. Die Glückwünſche
des Führers und Reichskanzlers, des Generaldirektors der Deut=
ſchen
Reichsbahn ſowie der Reichsbahndirektion Kaſſel überbrachte
ein Mitglied dieſer Direktion. Dieſe ſowie der Werkdirektor und
ein Beamter des Ausbeſſerungswerkes gedachten in ihren Glück=
wunſchanſprachen
der Verdienſte des Jubilars.
Heimabend der Frauengruppe des VDA. Die hieſige Frauen=
gruppe
des VDA. hält ihren nächſten Heimabend, am kommen=
den
Dienstag, den 30. 4. 35 abends im Saal des Gaſthauſes zur
Krone (Schuſtergaſſe) ab. Sie lädt dazu außer ihren Mitgliedern
diejenigen aller Frauenverbände und alle auslandsdeutſchen
Frauen Darmſtadts herzlichſt ein Es gilt, durch planvolle Hand=
arbeiten
für die grenzdeutſchen Notſtandsgebiete in den Sudeten
und in Polen praktiſche Hilfe zu leiſten. Die Arbeiten ſind mit=
zubringen
. An alle Frauen Darmſtadts, beſonders auch an die
berufstätigen, ergeht der Ruf zur Mitarbeit an dieſer vaterlän=
riſchen
Aufgabe. Die Kenntnis vom Grenz= und Auslandsdeutſch=
tum
wird ein Oſtpreußenfilm vertiefen, der während des
Abends zur Vorführung gelangt.
Heſſiſches Landestheaker Darmſtadt.
GROSSES HAUS

Donnerstag,
25. April
Anfang 19.00 Uhr. Ende nach 23,00 Uhr. Miete
4 20 (Wahlmieten und Gutſcheine Nr. 1. 2 und 3
gültig). Tannhäuſer. Eliſabeth: Maria Reining,
Landgraf: Theo Herrmann. Freitag, Anfang 19.30 Uhr. Ende gegen 22.30 Uhr. Deutſche
Bühne 0, 15. Vorſtellung. Agnes Bernauer. Ein
26. April deutſches Trauerſpiel von Friedrich Hebbel. 27. April
Anfang 19.30 Uhr, Ende nach 22.30 Uhr. Miete
Samstag, B 21 (Wahlmieten und Gutſcheine Nr. 1. 2 und 3
gültig). In neuer Einſtudierung und Ausſtattung:
Figaros Hochzeit. Komiſche Oper von Mozart. Sonntag,
28. April Anfang 19.30 Uhr, Ende nach 23.00 Uhr. Außer
Miete (Wahlmieten und Gutſcheine nicht gültig).
Unter der Leitung des Komponiſten
Dr. Richard Strauß: Arabella. Gäſte: Rei=
ning
, Krauß, Strack, Herrmann. KLEINES HAUS Donnerstag. Anfang 20.00 Uhr, Ende gegen 22.15 Uhr. Deutſche
Bühne H (11. Vorſtellung), Zuſatzmiete IX. Ein
25. April Kerl, der ſpekuliert. Komödie v. Dietrich Eckart. Samstag,
27. April Anfang 19.30 Uhr, Ende nach 21.45 Uhr. Ge=
ſchloſſene
Vorſtellung. Die drei Eisbären. Länd=
liches
Luſtſpiel von Maximilian Vitus. Sonntag,
28. April Anfang 19.30 Uhr. Ende gegen 21.45 Uhr. Deutſche
Bühne HI (11. Vorſtellung), Zuſatzmiete X. Ein
Kerl, der ſpekuliert. Komödie v. Dietrich Eckart.

Heſſiſches Landestheater. Die Feſtwoche des Heſſiſchen Lan=
destheaters
bringt heute abend im Großen Haus eine Vorſtellung
von Richard Wagners Tannhäuſer in der Inſzenierung von
Profeſſor Max Hofmüller und Leo Paſetti unter der muſikaliſchen
Leitung von Generalmuſikdirektor Karl Friderich. Die Titel=
partie
ſingt Joachim Sattler. Als Gäſte der heutigen Feſtauffüh=
rung
wurden Maria Reining vom Nationaltheater München für
die Partie der Eliſabeth und Theo Herrmann von der Staats=
oper
Hamburg für die Partie des Landgrafen gewonnen, die beide
auch Gäſte der am nächſten Sonntag unter der Leitung von
Richard Strauß aufgeführten Arabella ſein werden Im
Kleinen Haus des Landestheaters kommt heute abend die Ko=
mödie
Ein Kerl, der ſpekuliert von Dietrich Eckart
zur Aufführung, die ein ſehr ſtarker Erfolg des Schauſpiels iſt.
Im Programm der Feſtwoche folgt morgen eine Aufführung
des Trauerſpiels Agnes Bernauer von Friedrich Hebbel.
Für Samstag bereitet das Landestheater die Neuinſzenierung von
Mozarts komiſcher Oper Figaros Hochzeit vor, die von
Generalmuſikdirektor Karl Friderich muſikaliſch geleitet und von
Dr. Bruno Heyn und Max Fritzſche in Szene geſetzt wird.
Wie wir vom Heſſiſchen Landestheater erfahren, wird die
kommende Woche ein intexeſſantes Enſemblegaſtſpiel bringen.
Käthe Dorſch ſpielt am Freitag, 3. Mai, im Großen Haus die
Hauptrolle in der Komödie Himmel auf Erden von
Jochen Huth. Die Spielleitung hat Ernſt Legal. In dem Enſemble
von Käthe Dorſch wirken außerdem Harry Liedtke, Charlotte
Chriſtunn: Otto Schn le. Thilde Ondra. Franz Sondinger und
Robert Thiem mit.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Zum 29. April 1935.
Die Enkwicklungsgeſchichte der Orisgruppe Darmſtadk des Reichsluftſchukbundes.

Der Ortsgruppe Darmſtadt wurden gleich nach ihrer Grün=
dung
am 14. Juli 1933 die im Kreis Darmſtadt und noch darüber
hinaus liegenden Orte als, Stützpunkte angeſchloſſen und ver=
waltungsmäßig
ſowie organiſatoriſch unterſtellt. Zuerſt aber
mußten geeignete Volksgenoſſen gefunden werden, die die Füh=
rung
eines ſolchen Stützpunktes im Reichsluftſchutzbund über=
nehmen
wollten, und im Einvernehmen mit der Gemeindever=
waltung
, der politiſchen Leitung und der zuſtändigen SA.= Dienſt=
ſtelle
konnten die Stützpunktleiter eingeſetzt werden.
Schon im Auguſt 1933 wurden die Stützpunkte Roßdorf und
Eberſtadt gegründet. Es folgten dann die Stützpunkte Arheilgen,
Griesheim und Pfungſtadt, ſo daß mit Ablauf des Monats No=
vember
1933 24 Stützpunkte ſtanden, die ſpäter zu Gemeinde=
gruppen
der Ortsgruppe Darmſtadt umbenannt wurden. Die
Gemeindegruppen der Ortsgrupe Darmſtadt ſind: Arheilgen,
Braunshardt, Eberſtadt. Erzhauſen. Eſchollbrücken, Georgenhau=
ſen
, Gräfenhauſen, Griesheim. Gundernhauſen, Hahn bei Pfung=
ſtadt
, Malchen, Meſſel. Nieder=Beerbach, Nieder=Ramſtadt. Ober=
Ramſtadt. Pfungſtadt, Roßdorf, Schneppenhauſen, Traiſa, Waſchen=
bach
, Weiterſtadt, Wembach=Hahn, Mixhauſen und Zeilhard.
Durch Auflöſung der Ortsgruppe Reinheim wurden Ende 1934
die Gemeindegruppen Rohrbach. Nieder=Modau. Ober=Modau,
Frankenhauſen und Neutſch der Ortsgruppe Darmſtadt zugeteilt,
ſo daß heute 29 Gemeindegruppen organiſatoriſch und geſchäfts=
mäßig
zu verwalten ſind. Nach erfolgter Gründung der Gemeinde=
gruppen
mußte mit dem geſchäftsmäßigen Aufbau ſofort begon=
nen
und weitere Amtsträger wie Gemeindegruppenführer= Stell=
vertreter
. Werbe= und Kaſſenwarte eingeſetzt werden, damit die
weiterhin zu ergreifenden Maßnahmen innerhalb jeder Gemeinde=
gruppe
gewährleiſtet waren. Zugleich ſetzten aber auch die or=

ganiſatoriſchen Maßnahmen ein, die mit einer Mitgliedswerbung
in den Gemeindegruppen begann. Im Mai 1934 wurde dann dis en
Untergliederung der Gemeindegruppen in Angriff, genommemz ſuxven haben
Es entſtanden Untergruppen und Blocks, für deren Beſetzun! ſorgell.
wiederum national denkende Volksgenoſſen gefunden werdent /E.
mußten, die ſich für das verantwortungsvolle Amt eines Unterrn
gruppenführers oder Zlockwartes zur Verfügung ſtellten. Inn
zwiſchen waren einige Gemeindegruppen dazu übergegangen, an
die Erſtellung von Muſterſchutzräumen heranzugehen. Verſchies
dene Gemeindeverwaltungen brachten dem Bau eines ſolchem
Schutzraumes großes Intereſſe entgegen und förderten ſelbſt din
Gemeindegruppen in ihren Beſtrebungen, indem ſie geeignett
Kellerräume anwieſen und auch das notwendige Material, inss
beſondere Holz. koſtenlos zur Verfügung ſtellten. Leider konnten
aber viele Gemeindegruppen die begonnenen Arbeiten nicht weii
terführen, da die geſetzlich zu gewährenden Reichszuſchüſſe erſchöpif
waren. Die Gemeindegruppe Ober=Ramſtadt konnte aber unter
tatkräftiger Unterſtützung der Gemeindeverwaltung im Rathaus
inen Muſterſchutzraum errichten, der am 17. 2. 35 feierlich ein=
geweiht
und der Oeffentlichkeit übergeben wurde.
Vorbildliche Schutzräume gehen ferner in den Gemeindsam
gruppen Pfungſtadt und Griesheim ihrer Vollendung entgegennſusſche 20
Die Gemeindegruppen Arheilgen und Eberſtadt haben den Baun
von Schutzräumen begonnen. Das Weſentlichſte bei der Herrich=
tung
dieſer Schutzräume iſt aber die erhebende Tatſache, daß
Amtsträger und Mitglieder der Ortsgruppe Darmſtadt freiwillic
und uneigennützig ihre Perſon in den Dienſt dieſer nationalem
Sache ſtellen und ſelbſt bei dem Bau Hand anlegten.
tSoch gegen
Blickt man nun heute am 2. Gründungstag des Reichsluſt=ſnſtahls,
ſchutzbundes auf die allererſten Anfänge ſeit der Gründung dern ſmalt und we
Gemeindegruppen zurück, ſo kann nur mit Genugtuung feſtgeſtelltt
den
werden, daß dank der tatkräftigen Arbeit der Gemeindegruppen=
führer
und ihrer engeren Mitarbeiter eine Organiſation geſchaf=
fen
werden konnte, die die notwendige Grundlage für die weie
teren Maßnahmen im zivilen Selbſtſchutz bietet.
Dr. 8.

g. 26
Af
tsgr.

Am Samstag, 11. Mai, findet im Feſtſaal ſämtlicher
deutſchen Schulen nach der vierten Schulſtunde eine Schulfeier
zu Ehren der deutſchen Mutter und der deutſchen Familie ſtatt.
Im Mittelpunkt der Feier ſteht eine Anſprache; Gemeinſchafts=
lieder
und gut vorbereitete Darbietungen von Schülern ( Schüle=
rinnen
) der verſchiedenen Altersſtufen geben der Veranſtaltung
den Charakter einer Gemeinſchaftsfeier. Ab 11.00 Uhr fällt der
Staatsjugendtag aus.
Im Nadelarbeitsunterricht (Werkunterricht) ſämtlicher Klaſ=
ſen
werden im Verlaufe der nächſten Woche Gebrauchsgegenſtände,
unter anderem Wäſche und Kleidungsſtücke (Werbarbeiten) zu=
gunſten
armer Mütter und Kinder hergeſtellt. Der Reichsmüt=
terdienſt
bittet die Schülerinnen, vorzugsweiſe Säuglingsausſtat=
tungen
(Windeln, Erſtlingshemdchen und Hemdchen für Kinder
von 2 bis 12 Monaten) anzufertigen. Die Gaben ſollen vorzugs=
weiſe
den deutſchen Notſtandsgebieten zugeteilt werden.
Abzuliefern ſind die Arbeiten bis zum 12. Mai an die
Arbeitsgemeinſchaft für den Reichsmütterdienſt, zu Händen der
ortszuſtändigen NS. Frauenſchaft.

Frage: Ich habe durch
Wer kann mir Fatens vieles Rauchen ganz gelbe
Zähne bekommen. Meine
Frau behauptet, ich könnte das natürliche Ausſehen meiner Zähne nur
wieder erlangen, wenn ich das Rauchen ganz aufgebe. Da ich das nicht
möchte, bitte ich um einen Rat. Antwort: Vielleicht verſuchen Sie
einmal Chlorodont, um den gelben Raucherbelag zu entfernen. Jeden Abend
regelmäßige Zahnpflege mit Chlorodont verhütet gleichzeitig die Neubildung
des Belages und macht den Atem friſch und rein.
T 2088

Grace Moore eroberk die Welk.
Grace Moore, die Tochter anglo=amerikaniſcher Provinzler
in Jellico (Tenneſſee), ſang als Kind im väterlichen Kirchenchor
und wollte Miſſionarin werden. Der Beſuch einer Opern Sta=
gione
in Cincinnati wirft ihren Entſchluß um. Von nun an iſt
ihr Ziel die Oper. Chicago und New York ſieht Grace Moore
als Kellnerin, Kirchenſängerin, Chorus=Girl von Tingel=Tangels
und Chanſonette von Varietés und Clubs. Endlich ein Erfolg
als Soubrette. Kurz darauf erſtes Vorſingen bei der Metro=

politan=Opera. Eine unter Dutzenden. Was ſie bisher verdient
hatte, opferte ſie Geſangslehrerin und Opernſchulen. Grace Moore
wird zurückgewieſen, ihre Stimme für untauglich erklärt.
Aber dieſe Frau läßt ſich nicht unterkriegen. Sie ſchließt
eine Wette ab, binnen zweier Jahre trotzdem in der Metropoli=
tan
zu ſingen. Grace Moore geht nach Italien, wird von Mary
Garden ausgebildet, debutiert nach einem Jahr in italieniſchen
Opernhäuſern. Immer bekannter wird ihr Name. Immer ge=
reifter
ihre Kunſt. Toscanini holt ſie zur Mailänder Scala, wo
Gigli und Fleta ihre Partner ſind. Man bietet ihr einen glän=
zenden
Vertrag. Grace Moore ſchlägt ihn aus. Noch will ſie
ihre Wette gewinnen. Und zwei Wochen vor dem Termin funkt
ihr Direktor Gatti den Engagementsvertrag für die Metropoli=
tan
=Opera in New York.
Mit der Mimi in Boheme feiert Grace Moore ein ſtürmi=
ſches
Debut. Drei Jahre ſteht ſie neben der Galli=Curci, der
Giannini, der Hempel und der Dux auf dem Programm des be=
rühmteſten
Opernhauſes der Welt. Nach einer Welttournee kann
Grace Moore als Dubarry wiederum die Herzen der New
Yorker im Sturm erobern.
Jetzt hat Hollywood die Attraktion gewittert. Ein phanta=
ſtiſcher
Vertrag verpflichtet das einſtige Chormädel unter die
Scheinwerfer der Filmſtadt. Noch hat man keinen Stoff für
dieſe bewundernswerte große Künſtlerin. Bis Grace Moore ſich
ihren Film ſelbſt ſchreibt: ihren Lebenslauf. Und ſo entſtand
der Film Das leuchtende Ziel, der bereits die halbe Welt be=
geiſtert
hat.

Heuke Film-Volkskag im Union=Theaker.

Der erſte internationale Film=Kongreß, der morgen in Beu /
lin beginnt, iſt die Urſache des erſten deutſchen Film=Volkstags //
der heute in allen großen Theatern des Reiches begangen wirl /ſmce
Die Direktion des Union=Theaters hat ſich die Geſtaltum
dieſes Tages beſonders angelegen ſein laſſen. Das Film= Volk=
tagsprogramm
iſt: Reifende Jugend, jener außergewöhe
liche Carl=Froelich=Film, der als künſtleriſch, ausgezeichn
wurde.
Alle Volksgenoſſen, die ſich mit dem Film verbunden fühlen / Schae
haben Gelegenheit, heute nachmittag 2 Uhr durch Erwerb der
Kongreßnadel, die an der Kaſſe für 20 Pf. erhältlich iſt, koſten=
los
an der Aufführung dieſes einzigartigen Kunſtwerkes teilzu
nehmen, das wie kein zweites Zeugnis ablegt von dem hohef
kulturellen Stand des Tonfilms und ſeiner Bedentung für den
modernen Menſchen.
Union=Theater.

mken
Zeumten liefe
Ider. Al
under

Die törichte Jungfrau.
Das iſt einer der reizvollſten deutſchen Filme, die die letzt
jährige Produktion herausgebracht hat. Keine große dramatiſcht
Handlung. Kein Theater, keine Senſation! Aber in der wunden
vollen bis ins kleinſte künſtleriſch und gefühlsmäßig meiſterlich en

Brüderlein nnd Schwesterlein
Karin Hardt und Günther Brockmann in dem Tonflm 0
törichte Jungfrau (Spielleitung Richard Schneider-Edenkobel
faßten Kleinarbeit der Milieuzeichnung, der Charakteriſierhſe
von Kleinſtadttypen und Kleinſtadtleben, in der Beſetzung ""
Nollen dieſer entzückenden Handlung, die gar keine iſt, vor auf
aber in der ſchauſpieleriſch=darſtelleriſchen Arbeit ein Meiſterw.,
ganz ſtarker Filmkunſt. Ein in romanhafte Erzählung geloſe
Spitzweg=Gemälde, eine Novelle von Keller, ein ja:
vieles noch und doch ein ganz eigenes.
Die törichte Jungfrau iſt das reizendſte, entzückendſte.!
reinſte, naivſte junge Mädchen, das Kleinſtadtleben hervorbring.
kann. Karin Hardt verkörpert ſie ganz wunderbar Sie
eine ſo große Sünderin, daß die ganze kleine Stadt Kopf ſteht)
un=
ſoviel
Schlechtigkeit, weil ſie Mitleid mit einem armel
gernden Künſtler hat. Aus dieſem Mitleid allein erwächſt die 2
gik der Filmhandlung, die von jenem ſchönen empfindſchl
Humor iſt, der ein Auge lachen, das andere weinen macht. 2
aber ſchließlich doch Humor bleibt, trotz allen ſchmerzvollen Grſſ
weil auf Regen imn er wieder Sonnenſchein folgt. Und der 0!
der Handlung? Den muß man mit erleben. Es iſt ein koſte
Spiel um Roswitha, die holde Jungfrau, die dereinſt ihre Di.
meit
ſtadt vor der Peſt errettete. Wunderſame Bildfolgen um Spieß=
die
Handlung. Drehbuchdichter Auguſt Hinrichs
leitung Richard Schneider=Edenkoben verdienen ho0le
Lob.
19
Die Helia=Lichtſpiele zeigen heute letztmals das entzuchk.
on‟

Luſtſpiel aus den Vorkriegstagen Der Schlafwagen
trolleur mit Geora Alexander, Olly von Flint und L
Lingen in den Hauptrollen.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen bis auf weiteres d7. "
artigen Senſationsfilm Menſchen ohne Nerven;

Euift
Reſi=Theater zeigt heute letztmalig den ſpannenden
tionsfilm aus Alaska Malas Wettlauf mit dem Tode (Esſ.

[ ][  ][ ]

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agen unseres technischen Muster-
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neuen Methoden hergestelll
Mischung beruht darauf, daß
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humerstag, 25. April 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 113 Seite 5

Aus der NSDAP.
Kreisleitung Darmſtadt.
Der Kreisleiter.
Belhzeichen für den 1. Mai 1935.
Um Donnerstag, 25. April, gelangen die Feſtabzeichen für
dein!! Mai 1935 auf der Kreisleitung zur Ausgabe. Die Orts=
guwen
haben für pünktliche Abholung im Laufe des Donners=
taig’zu
ſorgen. Der Verkauf der Feſtabzeichen beginnt allgemein
amn freitag, 26. April.
Kfetzſchulungsamt.
Afting! Ortsgruppenleiter! Gliederungen!
Ile Ortsgruppenleiter und Vertreter der Gliederungen wer=
deuf
ngewieſen, zu veranlaſſen, daß den Teilnehmern des 1. Lehr=
gazves
der Kreisſchule der Verpflegungskoſtenanteil mitgegeben
winzur Ablieferung an das Krei=ſchulungsamt.
Bku Nationalſozialiſtiſcher Deutſcher Juriſten.
dem Bezirk Darmſtadt iſt es gelungen, für ſeine nächſte Ver=
ſamlung
, die am Freitag, 26. April, abends 8.15 Uhr. im
gryoßn Saal des Gaſthauſes Zur Krone in Darmſtadt. Schuſter=

gciſt 13, ſtattfindet, den Generaldirektor der Naſſauiſchen Landes
bcen in Wiesbaden. Pg. Avieny, für einen Vortrag Das
dmuſche Bankweſen zu verpflichten.
Das Bezirksſchöffengericht verhandelte am
ſtwoch gegen den 25jährigen Hans Löffler von hier wegen
Aoſtahls, wegen Widerſtands gegen die Staats=
genalt
und wegen Beamtenbeleidigung. In der Nacht
dem voun1. auf den 2. Januar dieſes Jahres zwiſchen 3 und 4 Uhr

Aus dem Gerichtsſaal.

morgen
Film=30

e Löffler behauptete, ein junger Mann, der kurz, ehe die
ſarten kamen, davongelaufen war, habe den Automat erbrochen.
deZeamten liefen dieſem nach, doch konnten ſie ihn nicht mehr
n. Als ſie an den Automaten zurückkamen, war Löffler ver=
hden
. Ein Mädchen hatte ihn in ein Hotel hineingehen ſehen.
iuwar er, als die Beamten kamen, indeſſen ſchon wieder zur
trtür hinausgegangen. Schließlich wurden ſie ſeiner in der
iſnſtraße habhaft. Doch Löffler widerſetzte ſich mit Gewalt den

dhmten, die ihn mit auf die Wache zu nehmen verſuchten. Auch
die
dem Zeamten des Notrufkommandos widerſetzte ſich Löffler ſehr
ennuſch, und nur mit großer Mühe gelang es, ihn ſchließlich auf
aubein diet riminalpolizei zu bringen. Unterwegs hatte L. ſchon einige
Ziſiettenſchachteln fortgeworfen, auf der Polizei nahm man ihm
noſhvelche ab. Insgeſamt hatte L., wie er denn auch bald zugab,
erbunder
6ehrchteln aus dem Automaten entwendet. L., der ſeinerzeit
urch Ere ſofſſtt zus Partei und SA. ausgeſchloſſen wurde, erhält heute eine
tlich iſt t/ Goſmtſtrafe von ſieben Monaten Gefängnis.
nſtwerke: Weſetl ich erſchwerend kam dabei in Betracht, daß er in Uniform
war 25 Tage Unterſuchungshaft werden angerechnet. Der 58jährige
von der
KarlL, von hier, der L. durch Zurufe in ſeinen Widerſtandshand=
ehlags
lumgi beſtärkte, erhält wegen Beihilfe zum Widerſtand
iſ ſeldſtrafe von 75 Mark, und der Nachtportier des
der Löffler einließ, und drei Zigarettenſchachteln von ihm
ſſeichenk erhielt, wird wegen Begünſtigung zu einer
ſrafe von 20 Mark verurteilt. Strafmildernd kommt
in Betracht, daß er ſich durch die Uniform einſchüchtern
in der m

Briefkaſten.

Anfrage iſt die leßzte Bezugsqulttung beizufügen. Anonyme Anfragen werde.
laiſcht b=antworiet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechteverbindlichkel:

St idenraupenzucht. Wir bitten, Meyers Lexikon, 7. Auf=
929 bei der Landesbibliothek im Schloß Seite 57 ff.
ims Band unter dem genannten Stichwort nachzuleſen, wo Sie
Geycſchtes und auch die über die Zucht erſchienenen Bücher und
Arften verzeichnet finden.

Die deutſche Arbeitsfront

Der Kreiswalter.
Ortsgruppenwalter!
Donnerstag, 25. April, abends 8.15 Uhr. findet im
Kleinen Saal des Hauſes der Arbeit eine Sitzung ſtatt.
Amk für Berufserziehung in der DAF., Darmſtadt.
Lehrgänge, Vortragsreihen, Beſichtigungen und fachliche Vorträge
im Sommer=Halbjahr.
Die Berufserziehung der ſchaffenden Volksgenoſſen iſt nach
dem Willen des Führers allein Aufgabe der Deutſchen Arbeits=
front
. Das Amt für Berufserziehung der DAF. hat Anfang
April ſeine Winterarbeit abgeſchloſſen. In der Zeit vom 1. 10. 34
bis Anfang April 35 wurden in 23 Lehrgängen 628 Arbeitskame=
raden
auf allen Gebieten beruflich geſchult. Für die ſtellenloſen
Arbeitskameraden ſind drei verſchiedene Tageskurſe eingerichtet
worden. Ferner beſuchten 352 Arbeitskameraden 11 Vortrags=
reihen
. An einer Wochenendforſchungstagung nahmen 120 Ar=
beitskameraden
teil. So nahmen an den 23 Lehrgängen, 11 Vor=
tragsreihen
und der Wochenendforſchungstagung rund 1100 Ar=
beitskameraden
teil. Daneben fanden 10 warenkundliche Fahrten
mit 388 Teilnehmern ſtatt. Ferner wurden 100 Vorträge durch=
geführt
, die ſich auf die verſchiedenen beruflichen Wiſſensgebiete
aufteilten und insgeſamt 8000 Teilnehmer erfaßten. Weiter war
den Arbeitskameraden Gelegenheit gegeben in den Arbeits=
gemeinſchaften
ihr Berufswiſſen durch gegenſeitige Ausſprache zu
weiten und zu vertiefen. In 16 Uebungsfirmen haben insbeſon=
dere
die jungen Arbeitskameraden unter 25 Jahren die beſte Ge=
legenheit
, ihre beruflichen Kenntniſſe über die tägliche Berufs=
arbeit
hinaus zu erweitern, ſämtliche beruflichen Lücken auszu=
füllen
und ſich Kenntniſſe auf den volkswirtſchaftlichen und
betriebswirtſchaftlichen Gebieten zu erwerben. Beſonders wird
darauf hingewieſen, daß durch dieſe Berufserziehungsarbeit nicht
etwa nur ein Beruf, ſondern die verſchiedenen Berufe, wie Kauf=
mannsgehilfen
und Kaufmannsgehilfinnen, Techniker, Chemiker,

Werkmeiſter und Büro= und Behördengehilfen, erfaßt wurden.
Auch die Arbeitskameraden der Fauſt hatten reichlich Gelegen=
heit
, ſich an den Beſichtigungen. Vorträgen uſw. zu beteiligen,
wovon auch Gebrauch gemacht wurde. Ebenſo haben Arbeiter der
Fauſt an den fachtheoretiſchen Kurſen, welche von der Berufs=
gruppe
der Werkmeiſter durchgeführt wurden, teilgenommen.
Nachdem nun die Berufserziehungsarbeit im Winterhalbjahr
beendet iſt, gilt es, Vorſorge zu treffen, daß unſere Arbeitskame=
raden
die erworbenen Kenntniſſe weiter vertiefen können. Des=
halb
hat das Amt für Berufserziehung der DAF. in dieſen Tagen
den Lehrplan für die Sommermonate Mai-Juni-Juli heraus=
gegeben
und bereits in die Betriebe mit über 20 Gefolgſchafts=
mitgliedern
verſandt. In dem Lehrplan ſind insbeſondere fort=
geſchrittene
Lehrgänge für Kaufmannsgehilfen und Kaufmanns=
gehilfinnen
, Techniker, Werkmeiſter und Büro= und Behörden=
gehilfen
vorgeſehen. Außerdem werden Vortragsreihen durch=
geführt
. Desgleichen iſt auch die fachliche Erziehung genügend
berückſichtigt worden.
Arbeiter der Stirn wie Arbeiter der Fauſt haben nun die
Möglichkeit, auch in den Monäten MaiJun:Juli ihr Berufs=
wiſſen
zu erweitern und ſtärker zu untermauern. Jeder Arbeits=
kamerad
, der gewillt iſt, durch ſeine Berufsarbeit zu ſeinem Teil
am Neuaufbau des Deutſchen Reiches mitzuhelfen, hat die Ver=
pflichtung
, ſich ſtets beruflich weiterzubilden.
Die Lehrpläne liegen täglich im Zimmer 4 und 6 des Amtes
für Berufserziehung der DAF., Darmſtadt, Rheinſtraße 35 I., zur
Einſicht offen. Anmeldungen können gleichzeitig daſelbſt durch
Ausfüllen der dort zu habenden Teilnehmerkarten vorgenommen
werden. Letzter Anmeldetag Samstag, der 4 Mai 1935.
H. Heilmann.
Kraft durch Freude.
Wichtig für die K.d. F.=Urlauber.
Vom 25. Mai bis 2. Juni: Thüringer Wald (Eiſenach), Fahrt=
koſten
30.75 RM. Schlußtermin für die endgültige An=
meldung
: 2. Mai.

Großes Radfahrer=Saalſporkfeft in Darmſtadt
zum Beſten der Winkerhilfe.
Alle Freunde des ſchönen Radfahr=Saalſportes ſeien auf die
vom Fachamt Radſport in der Ortsgruppe Darmſtadt des Deut=
ſchen
Reichsbundes für Leibesübungen angeſetzte Veranſtaltung
am Sonntag, 28. April, abends, im Städtiſchen Saalbau,
aufmerkſam gemacht. Der Reinertrag dieſer Veranſtaltung fließt
dem Winterhilfswerk zu, ſo daß ſchon aus dieſem Grunde ein voller
Erfolg zu wünſchen iſt.
Das Sportprogramm des Abends enthält eine Fülle von Vor=
führungen
, die das ſaalſportliche Können der hieſigen Radfahrer=
Vereine erneut und nachdrücklichſt unter Beweis ſtellen. Es wer=
den
folgende Reigen gezeigt: Ein 16er=Begrüßungsreigen, je
ein Sechſer= und Zwölfer=Jugendreigen, ein Achter=Damenreigen,
zwei Achter=Flaggenreigen, zwei Sechſer gemiſchte Reigen, ein
Achter=Seniorenreigen, ein Sechſer=Kunſtreigen und ein Sechſer=
Lichtreigen. Mehrere Radballſpiele werden für die nötige
Abwechſlung ſorgen und heiße ſpannende Kämpfe bringen, bei
denen auch verſchiedene tüchtige auswärtige Mannſchaften ein=
greifen
werden. Auch das Kunſtfahren wird durch ein Duett=
Jugend=Kunſtfahren gezeigt, womit Darmſtadt künftig auch auf
dieſem Gebiete des Saalſports über gute Kräfte verfügt. Einge=
leitet
werden die Vorführungen mit einem Aufmarſch ſämtlicher
beteiligten Saalſportler mit ihren Bannern, wobei über hundert

Saalfahrer eine für ein Saalfeſt enorme Zahl
werden.

antreten

Keine Poſtzuſtellung am Nationalen Feiertag des deutſchen
Volkes am 1. Mai. Am Nationalen Feiertag des deutſchen Vol=
kes
, dem 1. Mai, wird die Deutſche Reichspoſt abgeſehen von
Eilſendungen keine Poſt zuſtellen. Empfänger können jedoch
an dieſem Tage Briefſendungen und Zeitungen während 2 Stun=
den
die in den einzelnen Orten noch näher bezeichnet werden,
z. B. in Berlin von 8 bis 10 Uhr, von den Zuſtellpoſtämtern ab=
holen
. Um auch dem Poſtperſonal in möglichſt weitem Umfange
die Teilnahme an den Veranſtaltungen zu ermöglichen bittet die
Reichspoſt, von der außergewöhnlichen Abholung nur in dringen=
den
Fällen Gebrauch zu machen. Um ein längeres Warten bei
der Nachfrage nach Sendungen zu vermeiden, empfiehlt es ſich,
die Abſicht, außergewöhnlich abholen zu wollen, dem zuſtändigen
Poſtamt bis zum vorhergehenden Tage ſchriftlich mitzuteilen.
Die Reichsvereinigung ehem. Kriegsgefangener e. V.,
Ortsgruppe Darmſtadt, veranſtaltet in Gemeinſchaft mit der Orts=
gruppe
Fränkiſch=Crumbach am 28. Juli d. J. in Reichelsheim
im Odenw. ein Kameradſchaftstreffen, zu welchem bereits über
ein Dutzend andere Ortsgruppen ihre Beteiligung in Ausſicht ge=
ſtellt
haben. Für dieſes vaterländiſche Kameradſchaftstreffen iſt
ein Feldgottesdienſt mit anſchließender Gefallenenehrung in Aus=
ſicht
genommen. Am Frühnachmittag iſt gemeinſam mit anderen
Verbänden ein Feſtzug geplant. Ein Manöverball ſchließt den
Tag ab.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen, Freundinnen=
heim
. Sandſtr. 24. Jeden Donnerstag, abends 8.1510 Uhr: Zu=
ſammenkunft
. Jeden erſten und dritten Mittwoch im Monat:
Gymnaſtik. Jeden zweiten und vierten Mittwoch im Monat:
Nähen und Zuſchneiden. Donnerstag, den 25. April 1935: Andacht.

[ ][  ][ ]

Sefte 6 Nr. 113

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 25. April 1935

Aus Heſſen.

Dg. Arheilgen, 24. April. Im Parteilokal Zur Sonne fan=
den
ſich aus Anlaß des Geburtstages des Führers die Mitglieder
der Ortsgruppe Arheilgen der NSDAP. ſowie Abordnungen der
angeſchloſſenen Gliederungen zu einer ſchlichten Feier zuſammen,
die mit dem Aufmarſch der Fahnen unter den Marſchklängen des
Spielmannszugs des Jungvolks ihren Anfang nahm. Im An=
ſchluß
an die von einem kleinen Streichorcheſter dargebotene
Titus=Ouvertüre und einen Prolog ergriff Ortsgruppenleiter
Bürgermeiſter Birkenſtock das Wort zur Feſtanſprache. Nach

die eindrucksvolle Feierſtunde einen Sprechchor, muſikaliſche Dar=
bietungen
und das Spiel Trutz Teufel und Tod‟. Nach dem
Schlußwort des Ortsgruppenleiters, das in einem Schwur an das
deutſche Vaterland gipfelte, erklang das gemeinſam geſungene
Deutſchlandlied.
de Gräfenhauſen, 23. April. NS.=Gemeinſchaft Kraft
durch Freude‟. Ein Gaſtſpiel der Heſſiſchen Volksbühne brachte

Unter der muſikaliſchen Leitung der Kapellmeiſter Beppo Gei=
ger
und Willi Bauer ſtanden die Leiſtungen der einzelnen
Darſteller auf beachtlicher Höhe
Griesheim, 22. April. Ein Storchenpaar hat wieder
Quartier in unſerem Ort bezogen. Auf der Scheune des Land=
wirts
Peter Funk /.. Groß=Gerauer Straße 38, hat ſich ein
Storchenpaar niedergelaſſen und iſt jetzt mit dem Bau ſeines
Neſtes beſchäftigt. Vor etwa 20 Jahren war das letzte Storchen=
paar
in unſerem Ort anſäſſig. Es hatte damals in der gleichen
Hofreite, und zwar auf dem Schornſtein des Wohnhauſes, ſein
Neſt gehabt.
4k. Nieder=Ramſtadt, 24. April. Filialſteuer. Die vom
Gemeinderat beſchloſſene Ortsſatzung über die Erhebung einer
Filialſteuer in der Gemeinde Nieder=Ramſtadt iſt aufſichtsbehörd=
lich
genehmigt. Die filialſteuerpflichtigen Betriebe haben hier=
nach
200 v. H. der gemeindlichen Gewerbeſteuer als Filialſteuer
zu entrichten. Auch die Ausſchlagsſätze für die Gemeindeſteuern
1935 fanden in der durch den Gemeinderat beſchloſſenen Höhe die
aufſichtsbehördliche Genehmigung. Sofern ſich in den Steuer=
werten
ſelbſt eine Aenderung gegen das Vorjahr nicht ergeben
hat, wird ſich in der Höhe der Steuerſchuld kaum etwas ändern,
abgeſehen von der 25prozentigen Senkung der Sondergebäude=
ſteuer
, die automatiſch für jeden Steuerpflichtigen eintritt.
Hitlerfreiplatzſpende. Die Werbung der Freiplätze für
die Hitlerſpende iſt in dieſem Jahre der NS.=Volkswohlfahrt
übertragen worden. Mit der Freiplatzwerbung wird in den
erſten Tagen begonnen. Wer irgend kann, ſtifte einen Ferien=
freiplatz
für hilfs= und erholungsbedürftige Angehörige der Be=
wegung
.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 23. April. Die Natur hat jetzt ihr herr=
lichſtes
Kleid des ganzen Jahres angelegt, was viele Bewunderer
anzieht. Insbeſondere über die Oſterfeiertage hinweg war die
hieſige Umgegend das Ziel zahlreicher Wanderer und Ausflügler.
Die von dem Verkehrs= und Verſchönerungsverein aufgeſtellten
Ruhebänke an faſt allen belebten Wald= und Verkehrswegen
waren ſtändig beſetzt. Die Tätigkeit dieſes Vereins, der ſich zum
Ziel geſetzt hat, den Fremdenverkehr ſoviel wie möglich zu heben,
muß dankbar anerkannt werden.
G. Ober=Ramſtadt, 23. April. Geburtstagsfeier des
Führers. Aus Anlaß des Geburtstages des Führers und
Reichskanzlers fand am Abend des 20. April auf der Brücke bei
der Apotheke eine ſchlichte, aber eindrucksvolle Feierſtunde ſtatt.
An dieſer nahmen alle Gliederungen der NSDAP. mit ihren
Fahnen und zahlreiche zivile Volksgenoſſen teil. Mit flotter
Marſchmuſik eröffnete der Poſaunenchor unter Leitung des Pg.
Buß die Feierſtunde, worauf Ortsgruppenleiter Pg. Jörge=
ling
die Erſchienenen mit herzlichen Worten begrüßte und dem
Pg. Schulrat Nebeling das Wort zu einer Anſprache erteilte.
In klaren, leichtverſtändlichen Ausführungen ging Redner auf das
Entſtehen der NSDAP., ihre Gründung durch den Führer, die
jahrelangen Kämpfe um und für das deutſche Volk, die unge=
heure
Verantwortung und Laſt, die der Führer mit dem 30. Jan.
1933 ſeinem deutſchen Volke willen auf ſich nahm, ein und rief
all die Tatſachen ins Gedächtnis zurück, denen wir verdanken
daß Deutſchland ſeine innere Freiheit wieder gefunden und auf
dem beſten Wege iſt, auch die volle Freiheit nach außen wieder
zurückzugewinnen. Ein Schlußwort des Ortsgruppenleiters Bür=
germeiſter
Jörgeling, ein Treuegelöbnis dem Führer und die bei=
den
Lieder der Deutſchen bildeten den Abſchluß dieſer eindrucks=
vollen
Kundgebung.
Le. Groß=Umſtadt, 21. April. Der inrletzter Zeit ſehr rührige
Obſt= und Gartenbauverein Groß=Umſtadt hatte zu einem Licht=
bildervortrag
eingeladen, in welchem Herr Diplom= Weinbau=
inſpektor
Glaſius aus Edenkoben über das Thema Schäd=
lingsbekämpfung
im Obſt= Garten= und Weinbau ſprach. Der
ſehr lehrreiche und äußerſt intereſſante Vortrag zeigte, durch die
Lichtbilder veranſchaulicht, wie die Bekämpfung bei den Reben,
bei den Obſtbäumen Beexenſträuchern und Gemüſe durch mehr=
faches
, aber frühzeitiges Spritzen mit Kupferkalk Wacker durch=
zuführen
ſei und zum Ziele führt. Der Vortragende erklärte,
daß man nicht abwarten dürfe, bis die ſich zeigenden Schädlinge
bekämpft werden müßten, ſondern man müſſe durch frühzeiti=
ges
Spritzen vorbeugen, daß überhaupt keine Schädlinge auf=
kämen
. Eine rege Ausſprache über obiges Thema, ſowie über
die verſchiedenen Arten der Lagerung von Obſt im Herbſt trug
viel zur Aufklärung bei; ein Fachmann des hieſigen Verſuchs=
gutes
erteilte Ratſchläge über ſeine langjährigen Erfahrungen.
Namens der zahlreichen Zuhörer dankte der Vorſitzende dem Vor=
tragenden
für ſeine Ausführungen
Fe Reichelsheim, 23. April. Die Liebe höret nimmer auf,
ſo lautete heute der Text, den Herr Pfarrer Munk wählte zur
Grabrede des über ganz Heſſen hinaus weit und breit bekannten,
heimgegangenen Heilſtättenbeſitzers Philipp Göttmann von
Reichelsheim. Ein Herzſchlag machte ſeinem Leben ein jähes
Ende. Die Liebe höret nimmer auf. Dies hat ſich bei dem Heim=
gegangenen
bewahrheitet. Er war die Liebe ſelber, und für jeden
Bedrängten war er ein Helfer in der Not. So war auch das
Trauergefolge ſo groß, daß es faſt nicht zu überſehen war. Von
nah und fern waren ſeine Freunde und Verehrer herbeigeeilt,
um ihm das letzte Geleit zu geben. Unzählig waren die Kranz=
ſpenden
, und man kann wohl ſagen, daß jedem Teilnehmer die
anerkennenden Worte der Kranzniederleger zu Herzen gingen,
beſonders die des Ortsgruppenführers der NSV., Herrn Dr.
Reinshagen. In dem Trauergefolge konnte man auch den Grafen
Konrad zu Erbach mit ſeinem Jägerchor ſehen. Auch kreiſte ein
Flieger während der Predigt, über dem Friedhof. So nahm die
ganze Gemeinde Abſchied von einem Mitbürger, der wohl einer
der eifrigſten Förderer unſerer Gemeinde war und Reichelsheim
zu dem machte, was es heute iſt, zu einem Luftkurort.
Er. Mümling=Grumbach, 23. April. Die Sängervereinigung
hielt am zweiten Feiertag abends einen gut beſuchten Familien=
abend
ab. Außer verſchiedenen Muſikſtücken enthielt das Pro=
gramm
mehrere Chöre, die von dem Verein unter Leitung ſeines
Dirigenten Herbert ſehr ſchön vorgetragen wurden. Ein Schel=
menſpiel
Der kluge Bauer wurde flott geſpielt und trug ſehr
zur Erheiterung des Abends bei. Eine reichhaltige und zum Teil
mit ſehr ſchönen Gewinnen ausgeſtattete Verloſung brachte man=
chem
Beſucher noch einen Oſterhaſen. Nach Beendigung des Pro=
gramms
fand ein Tanz ſtatt.
Ci. Erbach. 24 April. Hochherzige Stiftung. Eine
ſeit vielen Jahren in Amerika anſäſſige, jetzt hochbetagte Erbache=
rin
vermachte dieſer Tage ihrer Vaterſtadt eine Stiftung von
8000 Mark zur Errichtung eines Glockenſpiels. Eingeleitete Ver=
handlungen
änderten die Stiftung ſo um, daß an Stelle eines
Glockenſpiels jetzt eine Ergänzung des Geläutes unſerer Stadt=
kirche
von drei auf fünf Glocken erfolgt; gleichzeitig wird eine
elektriſche Anlage für das Geläute geſchaffen. Altersvete=
ranen
. Am 26. d. M. vollendet Herr Bäckermeiſter Friedrich
Müller bei beſter Geſundheit ſein 80. Lebensjahr; vor einigen
Tagen feierte Herr Rektor i. R. Eſcher, ebenfalls bei geiſtiger
und körperlicher Friſche, ſeinen 85 Geburtstag,

Kartoffelbeſtellung. / B5on d. b Biemack.

In der Landwirtſchaft kommt es, wie überhaupt im Leben,
nicht nur darauf an, was man tut, ſondern beſonders wie man
es macht und wann man es macht. Den richtigen Zeitpunkt er=
kennen
iſt die große Kunſt des geborenen Landwirts, ihn auszu=
nutzen
eine Frage der Organiſation und der Entſchlußkraft. Be=
reit
ſein iſt alles und wer das nicht begriffen hat, der wird die
Folgen zu ſpüren bekommen. Gegen Schmerzen in der Porte=
monnaiegegend
ſind die meiſten Leute empfindlich und wer ſie
vermeiden will. muß ſich beizeiten umſehen, daß alles in Ord=
nung
iſt.
So iſt es auch mit der Kartoffelbeſtellung. Wenn das Saat=
gut
fertig ausgeleſen und der Acker ordnungsmaßig vorbereitet
iſt, dann kommt es darauf an, den Zeitpunkt zum Kartoffellegen

richtig abzupaſſen; macht man es zu früh, dann erfrieren einem
nachher die Dinger und werden mindeſtens zwei Wochen zurück=
geworfen
, und macht man es zu ſpät, dann holen ſie den Verluſt
nie wieder ein. Im allgemeinen iſt es daher richtiger, ſie ſo zei=
tig
wie möglich in die Erde bringen und günſtige Tage etwa
von Mitte April ab auf keinen Fall zu verſäumen.

Ganz weſentlich trägt es

zur Beſchleunigung und Verbeſſe=
denn
moderne Geräte, zum Lochen

verwendet werden. Das Pflanzen hinter dem Spaten und die
Anwendung eines Handlochers geſtattet einmal nur geringe Ta=
gesleiſtungen
, zum anderen iſt auch die Arbeit einer guten Pflanz=
lochmaſchine
erheblich beſſer. Namentlich für jeden, der eine Kar=
toffelrodemaſchine
bei der Ernte verwenden will. iſt die Verwen=

dung einer Pflanzlochmaſchine, die eine gleichmäßige Tiefenlage=

Sicde. Sct de elanſenf ei. e h
3oft
ſchinen nicht verſtellbar; ſie beträgt rund 0 60 Meter eins
net wer!
Reihenentfernung, die ſich unter den meiſten Verhältniſſen als e0/9eie hot,
beſonders geeignet erwieſen hat. Verſtellbar iſt, dagegen der Ab== 1 innerhalb der Reihe, und zwar laſſen ſich die Arme, am ierzaf Gelegenh
braten
denen die einzelnen Schaufeln des Grabſternes befeſtigt ſind, kür= oder länger einſtellen. Es muß daher vor Beginn der Arbeitt
hange
forgfältig geprüft werden, ob ſich hier keine Schrauben gelockern
fe aus 5
haben und die Grabſternarme und damit die Lochentfernungem M
iu hatten
innerhalb der Reihe überall gleichmäßig ſind. Weiter iſt dar.= Ffu
auf zu achten, daß die Furchenzieher vor den Grabſternen den mu9garſel.
richtigen Tiefgang beſitzen, alſo nur den loſen, trockenen Boder, zrzmung hatten
zur Seite räumen, damit die Löcher, die die Grabſterne herſtellen=, zuni leiſtſtellen
nicht gleich wieder durch den loſen, nachrutſchenden Boden aus== nc beutſchlaf
gefüllt werden. Gehen die Furchenzieher zu tief, ſo koſtet dass
zeu, die einfte
unnötig Zugkraft und die Kartoffeln kommen zu tief in die Erdes zd
Für alle kleineren Höfe, für die ſich die Anſchaffung einem züſtſel, vob.
eigenen Maſchine nur für das Herſtellen, der Kartoffelpflanz== nuis hate
löcher nicht lohnt, iſt es praktiſch, ſich ein Gerät zu beſchaffen; ancht die 0ul.
wie es die Abbildung zeigt. Sie ſtellt eine Hackmaſchine dar bei avien nämlich de
der ſich der Hackrahmen gegen ein Pflanzlochgerät, auswechſeln, runzort griffe
läßt. Man hat alſo für einen verhältnismäßig geringen Mehr= n oe um ſie
preis eine Hackmaſchine und eine Pflanzlochmaſchine
feurigen
Nun noch einige gute Ratſchläge! Die Pflanzlochmaſchine W
ſchafft ſoviel, daß man häufig nicht genug Mannſchaft hat, um im Tum dielei
die von ihr hergeſtellten Löcher noch am gleichen Tag Kartoffelm elset Länder ſch
zu legen. Es iſt nicht zu empfehlen, die Maſchine auf Vorrat ar== enss Veterlnatg
beiten zu laſſen, weil erfahrungsgemäß wenigſtens auf leich= ſe korhin geht,
tem Boden die Löcher ſehr raſch wieder zuſammenrutſchen nmevorte ſtirh
Man locht alſo praktiſch nicht mehr, als man am gleichen Tags ſ1der Lolomo
bepflanzen kann oder hält ſich höchſtens für einen halben Tag /0) Vereinbart
Vorrat.
Und dann das Zudecken! In der Zeit, in der die Kartoffelm Arnck hat ſich
gelegt werden, iſt es nachts häufig noch ſo kalt, daß freiliegende
Kartoffeln erfrieren können. Beim Pflanzen hinter dem Spaten
oder hinter dem Pflug werden die Kartoffeln ſofort zugedecki,
in den Löchern der Lochmaſchine liegen ſie verhältnismäßig un=
Wüaiä
geſchützt. Es iſt alſo nötig, ſie abends irgendwie zu bedecken. Am
beſten macht man das mit einer der bekannten Kartoffelzudect=
maſchine
; wenn man keine hat und ſich auch keine kaufen will.
kann man auch eine leichte Schleppe dafür verwenden. Sie mußl
natürlich genau ſo breit ſein, daß ſie gerade zwiſchen die Radſpumz ſyuimdt: We
paßt, denn die Radſpur muß ja auf alle Fälle ſichtbar bleiben. zoüffner i. R.
damit man auch blind hacken und häufeln kann.
Grzitellmſtadt:

Gruß von der Tragfläche des Flugzenges.

Scherl-Bildmaterndienst.
Bei dem Großflugtag in Berlin=Tempelhof am Oſterſonntag
verfolgten 250 000 Perſonen in atemloſer Spannung die zahl=
reichen
Darbietungen. Beſondere Aufmerkſamkeit erregte der
Luftakrobat Oskar Dimpfel, der die waghalſigſten Kunſtſtücke auf
den Tragflächen und an einem Trapez unterhalb des Flug=
zeuges
vollführte. Hier ſieht man Oskar Dimpfel wie er auf
der Tragfläche ſtehend zu den Zuſchauern hinübergrüßt.

Cc. Seeheim, 23. April. Kraft durch Freude. Außer
den ungezählten Scharen fremder Gäſte, die die Blütenpracht der
Feiertage hierher gelockt hatte brachten am Gründonnerstag
abend mehrere Autobuſſe 35 Urlauber aus Sachſen zu uns, denen
die NSG. Kraft durch Freude ein paar ſchöne Tage hier bereiten
möchte. Am Sonntag abend fand im überfüllten Darmſtädter
Hof für ſie ein Unterhaltungsabend ſtatt, in deſſen Dienſt ſich
die hieſigen Vereine geſtellt hatten. Ortswalter Weitz und
Bürgermeiſter Uhrig fanden herzliche Worte der Begrüßung,
Letzterer zeichnete treffend den Geiſt der Volksverbundenheit im
heutigen Staate und wies darauf hin, daß im Zeitalter der Lei=

ſtungen körperliche und geiſtige Entſpannungen für Kampf und
Leben nötig ſeien. Die Muſikkapelle Harmonie ſpielte friſche
Märſche und Weiſen, die Geſangvereine ſangen innige und hei=
tere
Chöre, Turner und Turnerinnen boten ebenfalls treffliche
Darbietungen. Ein Urlauber ſprach ſchließlich aus übervollem
Herzen den Dank ſeiner ſächſiſchen Landsleute aus für die Er=
lebniſſe
dieſer Tage und vor allem für die Gaſtfreundſchaft in
Seeheim. Er gedachte des Geburtstages des Führers, der unſer
Volk zum Sozialismus der Tat erziehe und dadurch den Arbeiter
ſeinem Volke und Vaterland zurückgebe. Ihm galt das Sieg=
Heil, an das ſich die Volkshymnen anſchloſſen.
El. Bensheim. 24. April. Todesſturz auf der Treppe.
Geſtern abend wollten die Frau des Metzgermeiſters Fuchs und
ihre Tochter den üblichen Abendſpaziergang machen. Sie waren
ſchon einige hundert Meter gegangen, als wegen des trüben Wet=
ters
die Spaziergängerinnen umkehrten, um einen Schirm zu
holen. Frau Fuchs betrat ihre Wohnung und kam, als ſie mit dem
Schirm die Treppe hinuntergehen wollte, ſo unglücklich zu Fall, daß
ſie die Treppe hinunterſtürzte und ſich dabei den Rückenwirbel
brach. Der Tod trat infolge der Verletzung nach kurzer Zeit ein.

Das Programm der Welt=Hundeausſtellung in Frank=
furk
a. M. vom 26. bis 28. April 1935.
Lpd. Frankfurt a. M., 24. April. Nunmehr liegt das endgül=
tige
Programm für die Große Internationale Hundeausſtelluns
vor. Am 26. April werden vormittags bis 12 Uhr die 3325 Hunde
in den Ausſtellungshallen eingeliefert. Es ſind dies 2060 Hunda
deutſchen Raſſenurſprungs, 650 engliſche, 70 irländiſche, 70 italte=
niſche
, 20 ſchwediſche, 10 holländiſche, 15 belgiſche und 25 öſtet=
reichiſche
Die amerikaniſchen, chineſiſchen japaniſchen norwegiſchern
und verſiſchen Raſſen, ſowie weitere ſehr ſeltene Exoten zählenn
zuſammen 130 Hunde.
Um 12 Uhr wird die Ausſtellung in einem feierlichen Ak.,
durch den Herrn Reichsſportführer Hans von Tſchammer und Oſtern
im Bachſaal des Ausſtellungsgeländes eröffnet werden. Dararn
ſchließt ſich die Prämiierung der einzelnen Tiere.
Am 2. Ausſtellungstage, dem 27. April, ſteigert ſich das ſport:
liche Schauſpiel, da um 14 Uhr die Ausſcheidungskämpfe beginnem.
Sie fangen mit dem deutſchen Zuchtgruppenwettſtreit an, an dem
ſich 200 deutſche Züchter beteiligen. Die Spitzengruppen der ver
ſchiedenen Raſſenabteilungen treten dann um 15 Uhr an, um der
Kampf um den großen Preis des Schirmherrn der Ausſtellung
Reichsminiſter Dr. Frick aufzunehmen. Noch intereſſanter wird)
ſich der internationale Zuchtgruppenwettſtreit geſtalten, an demn
die Züchter der ganzen Welt beteiligt ſind. Es handelt ſich hien
um den von der Stadt Frankfurt a. M. geſtifteten Preis. Amn
Schluſſe des zweiten Ausſtellungsdages kämpfen die Züchter um dian
drei echten goldenen Münzen des Reichsverbandes für das Deutſche
Hundeweſen im Hochzuchtwettſtreit.
Der 3. Ausſtellungstag beginnt um 10 Uhr mit einem groß=
angelegten
internationalen Windhundrennen, bei dem 60 Bar=
ſois
, Greyhounds und Whippets laufen werden. Dieſes Rennenn
geht über das gewöhnliche Maß hinaus, da der Wettrennſieger=
titel
vergeben wird. Den Höhepunkt der Ausſtellung bilden die
Ländevausſcheidungskämpfe, zu denen die beſten Hunde jeder Raſſe.
die als ſolche mit einer ſilbernen Schleife um den Hals gekenn=
zeichnet ſind, zum Wettkampf um die goldene Schleife antreten.
Die mit einer ſolchen Schleife ausgezeichneten Tiere verteidigen
endlich im Endſpurt den Königspreis von Schweden. Der aus diesl
ſem Kampf hervorgehende Sieger erhält die Schleife in deutſche:
Farbe und einen Lorbeerkranz.
Sodann beginnt anſchließend die Polizeihundevorführung in
ihrem einzig daſtehenden Ausmaße. Sie bietet eine Fülle abweh=
ſelungsreicher
Bilder, wie ſie bislang noch nicht geſehen wurden.n
Eine Vorführung von Blindenführhunden beſchließt dann die
Ausſtellung.
Schwerer Motorrad=Unfall.
Urſache: Ein Radfahrer ohne Laterne
El. Schornsheim a. Rh. 23. April. Am Abend des Oſtermoſe
tag, kurz vor 10 Uhr, ereignete ſich auf der Straße Schornshein
Worrſtadt ein folgenſchwerer Motorradunfall. Der Motorrade‟
fahrer Hermann Ebling aus Schornsheim fuhr auf einen ohns
Licht fahrenden Radfahrer. Der Lenker und der Soziusfahrea
Brand, ebenfalls aus Schornsheim, wurden beim Anprall auf die
Erde geſchleudert. Ebling trug einen Schädelbruch, Braut
ſchwere Geſichtsverletzungen davon. Der Radfahrer, ein Wor=
ſtädter
, brach beide Beine. Der Arzt ordnete die ſofortige Uebei=
führung
der drei Verletzten ins Mainzer Krankenhaus an. Branch.
konnte nach Anlegung eines Verbandes wieder entlaſſen werden.!
Ebling liegt noch bewußtlos darnieder.

Am Dienst
herzensgute

D. Aus dem ſüdl. Ried, 24, April. In Bürſtadt ereigneieſl
ſich über die Feiertage zwei Unfälle, die noch verhältnismäbig!
glimpflich abgingen. Ein 10jähriger Junge hängte ſich an deſſt
Anhänger eines Laſtzuges an. Dabei kam er zu Fall und wäi
faſt noch von einem Perſonenwagen überfahren worden. 0
der gefährlichen, rechtwinkligen Kurve am Rathaus ſtieß ein 90d
torradfahrer mit einem Auto zuſammen, wobei der Motorrad
fahrer ein Bein brach. Nachdem nunmehr die Abzweigung 9"
BiblisGroß=Rohrheimer Landſtraße am Ortsausgang bis zu a.
Stellwerk I der Bahnſtrecke nach Groß=Rohrheim gepflaſtert w‟
den iſt, ſoll jetzt die Zufahrtſtraße von der Wattenheimer La/s
ſtraße zum Arbeitsdienſtlager in Arbeit genommen werden.
Vormehr und Sommer werden als Unternehmer die A
beiten erledigen.
Be. Rüſſelsheim, 24. April. Auf einer hieſigen Bauſtell.
ſtürzte ein Gerüſt ein, wobei ein 25jähriger Mann von eineſle
Balken getroffen wurde. Der Bedauernswerte erlitt ſchwere Veli=
letzungen
am Rücken und am Kopf. Herr Ernſt Reute!
konnte bei der Firma Ad. Opel ſein 25jähriges Betrtebsjubilauſe.
feiern. Seine Arbeitszeit verbrachte er ausſchließlich in der 2
triebskrankenkaſſe. Ein 19jähriger Arbeiter atmete Oel= ie
Sodadämpfe ein und wurde hierdurch bewußtlos und brach i
ſammen.

Biu adun aut
Hadt

Kraftſuppe mit Wurſtſcheiben.
Für 4 Perſonen.
2 Würfel Maggis Kraftſuppe, 1 Paar Kochwürſichen, 1 ’’s Liter Waſſer. Zwei Würfel Maggi’s Kraftſuppe mit 1 Taſſe kaltem
Waſſer glattrühren, in 1 Liter kochendes Waſſer gießen, gut durchrühren und in 20 Minuten garkochen. Die Würſichen in
heißes Waſſer tauchen, damit ſie ſich leicht enthäuten laſſen, in dünne Scheiben ſchneiden und in der Suppe heiß werden laſſen.
MAGGIS SUPP
B
Meß.
u Maufik

[ ][  ][ ]

bmnerstag, 25. April 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 113 Seite 7

Geschichten aus adler Welt

Alles Ding vergänglich iſt ..."

Softa. Es darf im allgemeinen als ein idealer Zuſtand
bſuchnet werden, wenn jeder Mann am Sonntag ſein Huhn
inn ppfe hat. Noch ſchöner und idealer iſt es indeſſen, wenn
mm Gelegenheit hat, auch wochentags ein junges Huhn am
Sſfs braten zu können. Solche Glücksritter waren etliche
Giſtil ahnangeſtellte eines ſüdoſteuropäiſchen Staates der
Nwe ſei aus Höflichkeitsgründen verſchwiegen , die die ſchöne
Fſtzon hatten, durchrollende Transporte von Lebendgeflügel
a 0knilgarien mit Futter zu verſorgen. Mit zunehmender Ver=
äfmtmg
hatten die meiſten bulgariſchen Ausfuhrfirmen nun
b/Afeſtſtellen müſſen, daß ihre Geflügelſendungen nach Italien
uim Seutſchland außerordentlich ſtarke Verluſte aufzuweiſen
heltf, die einfach unerklärlich waren. Erſt langſam kam man
diuhter, daß es mit dieſen Abgängen ſeine beſondere Be=
wuutas
hatte: Zahlreiche Eiſenbahnangeſtellte des Durchgangs=
lala/s
die auf das Wohl der Sendungen bedacht ſein ſollten,
heſiint nämlich dabet auch das eigene nicht vergeſſen: Aus jedem
9 Tanswort griffen ſie einige beſonders gute und fette Exemplare
heützus, um ſie am Spieße zu braten und zuſammen mit einem
Gild feurigen Landweines zu vertilgen.
ſtr dieſem Unweſen zu ſteuern, fahen ſich die Behörden
beiküur Länder ſchließlich gezwungen, gelegentlich des Abſchluſſes
eimne Weterinärabkommens eine eigene Klauſel aufzunehmen,
dite ſaHin geht, daß jedes Huhn oder Hühnchen, das auf dem
Tüußporte ſtirbt, dem Zugführer zu übergeben und im Heiz=
halben
keiſ der Lokomotive zu verbrennen iſt. Nach dieſer diplomati=
ſichſe
Vereinbarung über die Feuerbeſtattung der verendeten
Hiiher hat ſich tatſächlich deren Sterblichkeitsziffer auf ein

Minimum verringert .. . Zur großen Freude der bulgariſchen
Ausfuhrfirmen und tiefen Betrübnis jener Eiſenbahnangeſtell=
ten
, für die es nunmehr mit den Fleiſchtöpfen Aegyptens ein
Ende hat. Es iſt halt im Leben alles vergänglich ...
Die Brille des Königs von England.
() London. Als der Prinz von Wales kürzlich eine
Ausſtellung eröffnete und zur Verleſung ſeiner Rede eine Horn=
brille
aufſetzte, wurde dieſe Tatſache überall in der Oeffentlichkeit
beſprochen. Ja, es gab ſogar hochintereſſante und hiſtoriſche Kom=
mentare
zu dieſem Problem. Denn erſt ſein Vater Georg V.
konnte ſich als Souverän von England erlauben, eine Brille zu
benützen. Das Tragen von Gläſern zur Berichtigung der Augen=
ſtärke
war nämlich bis dahin durch die höfiſche Etikette in ſchärf=
ſter
Weiſe verdammt. Selbſt Georg V. mußte dreizehn Jahre
warten, bis er den Brillenbeſchluß durchſetzen konnte,
Da gibt es in der engliſchen Geſchichte eine intereſſante Epi=
ſode
: ein hoher Magiſtratsbeamter in Bedford wollte die Königin
im Jahre 1841 durch eine lange und wohlgeſetzte Rede begrüßen.
Er mußte aber davon Abſtand nehmen, weil ihm der Gebrauch
von Augengläſern ſtreng unterſagt wurde.

Ein neuer Gangſterkniff.

(th) New York. Die amerikaniſchen Gangſters kennen
viele Methoden, um die Geldbeutel ihrer Mitmenſchen zu erleich=
tern
. Aber dieſes Verfahren dürfte neuartig ſein: Sie ſcheinen
nämlich dazu übergegangen zu ſein, ſtatt Menſchen Hunde zu
entführen, Allerdings handelt es ſich dabei um ganze beſondere

Hunde, um die Lieblingstiere von Millionären und Milliardäk=
ren
, die nach den Erfahrungen der Gangſters wenigſtens
meiſt lieber eine ordentliche Summe bezahlen, als ihre vier=
beinigen
Freunde einem angedrohten qualvollen Tode auszu=
ſetzen
. Dieſe reichen Leute hängen gewöhnlich um ſo mehr an
den Tieren, als ſie ihnen die uneigennützigſte Freundſchaft zu
bezeigen pflegen, denn einen Hund kümmert es ja bekanntlich
nicht, wie reich ſein Herr iſt. Er liebt ihn nicht um materieller
Werte, ſondern um ſeiner ſelbſt willen. Und die Herrchen und
Frauenchen laſſen ſich dieſe uneigennützige Liebe etwas koſten!
So hatte die verſtorbene Tochter des alten Rockefeller in dem
Park ihres Schloſſes eine beſondere Villa erbaut, in der ſich ihre
Hunde aufhielten. Befondere Dienerſchaft ſorgte dafür, daß die
Hunde richtig gepflegt wurden. War einer von ihnen nur leicht
erkältet, ſo wurde telegraphiſch der beſte Tierarzt des Landes
hinbeordert.
Was Wunder, daß die Gangſters dieſe Millionärslaunen
in ihre Spekulation einbezogen. Und ſie haben ſich wahrlich nicht
verrechnet: es ſind ſchon rechr hohe Löfegelder für entführte Hunde
bezahlt worden!
Das Schlangenkonzert
(by) Johannesburg. Während die Mitglieder eines
Blasinſtrumenten=Orcheſters in Worceſter, einem kleinen Kurort
im Kaplande, eine Probe abhielten, ſchlich ſich eine gelbe Kobra
zur Tür herein, kroch langſam über die Füße der erſchrockenen
Trompetenbläſer hinweg und ſtellte ſich vor dem Dirigenten
auf, ſich im Rhythmus der Muſik hin= und herwiegend. Das
Spiel des Orcheſters erhielt dadurch eine immerhin amüſante
ſüdafrikaniſche Note. Dirigente und Muſiker zogen ſich langſam
und vorſichtig auf ihre Stühle zurück und ſpielten in ihrer
Angſt, von der Schlange gebiſſen zu werden, ſtundenlang das
ſchönſte Potpourri, das in dieſem Ort jemals gehört worden
ſein dürfte. Vor dieſem überaus großen muſikaliſchen Genuß
kapitulierte ſchließlich auch die Schlange: ſie zog ſich wieder
zurück und wurde nicht mehr gefehen.

LbeEnnSE

Geſtorbene.

Tytndt: Weißgerber, Leonhard, Oberpoſt=
Mffner i. R., Witwer.
Gyellmſtadt: Uhl, Emma, geb. Buſeck. Ehefrau
is Poſtſchaffners, 35 Jahre.
Eieiden: Hanſt, Margarethe Eliſabeth, geb. =
. Ehefrau des Bahnhofsmeiſters i. R., 59 J.

Todes=Anzeige.
Aun Dienstag, den 23. April, iſt unſer
heerzensguter Vater, Schwiegervater,
Grroßvater, Bruder, Schwager und Onkel
gerr Leonhard Weißgerber
Ober=Poſtſchaffner i. R.
uch längerem Krankſein im Alter von
3 Jahren ſanft entſchlafen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Geſchwiſter Weißgerber
und Angehörigen.
Tarmſtadt, den 24. April 1935.
Arenckſtr. 20 (Schlageterſtr. 50, 1. St. r.).
Sie Beerdigung findet am Freitag, den
6. April, nachmittags 3 Uhr, auf dem
ihen Friedhof ſtatt.

Jür die warme Anteilnahme der Verwandten und
Freunde ſowie die ſchönen Blumen= und Kranzſpenden,
darunter die der Stadt Berlin, beidem Tode meines
lieben Mannes, unſeres treuen Vaters und Bruders
Dr. phil. Heinrich Ruths
Güterdirekter der Stadt Berlin i. R.
ſprechen wir unſeren herzlichen Dank aus.
Im Namen der Familie:
Frau Elſe Ruths, geb. Lincke.
Wißberg, im April 1935.

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örute verſchied unerwartet unſer
eber herzensguter Vater

m Alter von 78 Jahren.
Die trauernden Kinder:
Geſchwiſſer Berthold.
darmſtadt, den 24. April 1935
Dienerſtraße 45).
ſie Feuerbeſtattung ſindet am Freitag um
Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt. (3936

Ainnendang dur Beiufsſcae.
Alle Knaben und Mädchen, die nach acht= bezw. neunjährigem
Schulbeſuch die Schule verlaſſen, ſind verpflichtet, noch drei bzw.
zwei Jahre lang die Berufsſchule zu beſuchen, auch ſolche von
auswärts, die hier beſchäftigt ſind.
Für alle hiernach Berufsſchulpflichtigen, die ſich noch nicht zur
Berufsſchule angemeldet haben, insbeſondere für die in den
letzten Tagen von auswärts zugezogenen Lehrlinge, werden
nachträgliche Anmeldungen zur Aufnahme am Freitag, 26. April
1935, von 812 Uhr entgegengenommen und zwar:
in der gewerblichen Berufsſchule / (Schulhaus Landgraf=
Philipps=Anlage 6) für Metallarbeiter und Bauhandwerker
jeder Art;
in der gewerblichen Berufsſchule /I (Schulhaus Nieder=
Ramſtädterſtraße 8) für Schuhmacher, Sattler, Kammacher,
Schneider, Poſamentiere, Metzger, Bäcker, Konditoren, Kellner,
Köche, Friſeure, Gärtner, Schriftſetzer, Buchdrucker, Buchbinder
Landwirte, Fabrikarbeiter, Hausburſchen, Taglöhner, Schneide=
rinnen
, Friſeuſen, Gärtnerinnen, Putzmacherinnen und Weiß=
zeugnäherinnen
;
in der kaufmänniſchen Berufsſchule (Schulhaus Hermanns=
ſtraße
21) für Kaufleute, Drogiſten, Dentiſten und Schreiber
männlichen und weiblichen Geſchlechts;
in der hauswirtſchaftlichen Berufsſchule (Schulhaus Lager=
hausſtraße
7) für alle Mädchen, die nicht gewerblich
oder kaufmänniſch tätig ſind.
Die Eltern der Berufsſchulpflichtigen oder ihre Stellvertreter, ebenſo
Arbeitgeber und Lehrmeiſter, welche Kinder auswärts wohnender
Eltern im Dienſt oder in der Lehre bei ſich haben, ſind verpflichtet,
dieſe Kinder zum Beſuch der Berufsſchule und insbeſondere zur An=
meldung
an vorgenanntem Tage anzuhalten.
Verſtöße gegen dieſe Anordnungen werden, gemäß Artikel 2. 25 des Volksſchulgeſetzes beſtraft.
Näheres wird bei der Anmeldung bekanntgegeben.
Darmſtadt, den 24. April 1935.
Der Vorſitzer des Schulvorſtandes:
J. V.: Haug, Bürgermeiſter.
st. 3945

Dankſagung.
die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
Inn Dinſcheiden meines lieben Mannes, un=
3 Waters und Großvaters
Adam Schmidt
e Für die Blumenſpenden unſeren innigſten
Ak. Beſonders danken wir den Brüdern
1Mherz=Feſu=Hoſpitals, für ihre liebevolle
Rge, Herrn Pfarrer Bergér für ſeine
wen den Worte; der Vereinigung früherer
Sgrrdiſten für die Trauermuſik und Kranz=
ReiCegung, der Chorgemeinſchaft Darmſtadt
üdem Grabgeſang und allen, welche ihm
Eezte Ehre erwieſen haben.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Katharine Schmidt Wwe.
Ludwig Schmidt u. Familie.
2 ünstadt, April 1935.

In der ordentlichen Generalversammlung vom 15. April
ds. Is. ist der Geschäftsanteil und die Haftsumme (5 35 und
36 der Satzung) im Interesse erleichterter Mitgliederwer-
bung
von RM. 1000. auf RM. 500. herabgesetzt worden.
Wir benachrichtigen unsere Gläubiger hierdurch gemäß
§ 133, Absatz 1 des Genossenschaftsgesetzes. Eine Außerung
hierzu ist nicht erforderlich.
Darmstadt, den 18. April 1935.
Darmstädter Volksbank
e. G. m. b. H.
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sind leistungstähig.

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Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Scherl-Bildmaterncr

Seite 8 Nr. 113
Vom inkernakionalen Reitkurnier in Rizd.

Scherl-Bildmaterndienst.
Oberleutnant Haſſe gewann den Preis der ſchweizeriſchen Kavallerie.
Die beſten Reiter von elf Nationen beteiligten ſich an dem Internationalen Militär=Reitturnier in
Nizza. Bisher konnten die deutſchen Vertreter noch die beſten Erfolge buchen. Im Preis der
Herzogin von Aoſta beſetzten ſie den erſten, zweiten, vierten und achten Platz von insgeſamt 44
Teilnehmern. Dem Oberleutnant Kurt Haſſe gelang es, mit Olaf den Preis der ſchweizeriſchen
Kavallerie über einen äußerſt ſchwierigen Kurs zu gewinnen.

Scherl-Bildmatemd
Ein engliſches Unternehmen, die Selection Truſt Ltd., ſchloß mit dem finniſchen Staat einen
40 Jahre laufenden Vertrag, der ihr das Recht zuſichert, in dem Golddiſtrikt des Jvalo= Fl=
im
Norden Finnlands nach Gold zu graben. Von dem Ertrag ſteht dem finniſchen Staat eim
ſtimmter Prozentſatz an reinem Gold zu. Unſer Bild zeigt eine charakteriſtiſche Landſchaft
nördlichen Finnland, und zwar aus dem Gebiet längs der norwegiſch=finniſchen Grenze.

Reich und Ausland.
Eröffnung der 59. Tagung
der Deutſchen Geſellſchaft für Chirurgie
Berlin. Im Langenbeck=Virchow=Haus wurde
am Mittwoch mittag die 59. Tagung der Deut=
ſchen
Geſellſchaft für Chirurgie eröffnet. Die Ta=
gung
dauert bis 27. April.
Der Reichsärzteführer Dr. Wagner gab ſeiner
Freude darüber Ausdruck, an der Tagung perſön=
lich
teilnehmen zu können. Er wies auf die Folgen
unſeres nationalſozialiſtiſchen Umbruches für die
Stellung und die Aufgaben des Arztes in Volk
und Staat hin. Im Vordergrund ſtehe gerade für
den Arzt die Erkenntnis, daß der ihm anvertraute
Patient nicht nur ein Einzelindividium, ſondern
ein Teil des Volksganzen ſei. Der Begriff des
unpolitiſchen Menſchen gehöre der Vergangenheit
an. Deshalb werde auch an jeden Arzt die Forde=
rung
geſtellt, in poſitipem und in negativem Sinne
zu den Fragen des politiſchen Lebens Stellung zu
nehmen. Der Reichsärzteführer gab der feſten Zu=
verſicht
Ausdruck, daß jeder deutſche Arzt ſich ſeiner
Pflichten gegenüber Volk und Staat bewußt ſein
werde. Auf die aktuellen Fragen im Streit der
Meinungen zwiſchen Schulmedizin und der ſozialen
biologiſchen. Medizin eingehend, ſagte der
Reichsärzteführer, man dürfe nicht etwa alles kri=
tiklos
hinnehmen, was jetzt an biologiſchen und
ſogenannten biologiſchen Heilmethoden angeboten
werde. Es müſſe aber eine Brücke zwiſchen Schul=
medizin
und biologiſcher Richtung geſchlagen wer=
den
, zum Aufbau einer neuen deutſchen Heilkunde.
Dann werde auch der Arzt das nötige Vertrauen
im Volke wiederfinden. Gerade aus dem Kreiſe
der Chirurgen ſeien ja zuerſt wichtige Reformvor=
ſchläge
gemacht worden. Die Anſprache klang aus
in ein Sieg=Heil auf den Führer.
Der Vorſitzende, Prof. Magnus=Berlin, begrüßte
die Vertreter der Behörden, die Ehrenmitglieder,
Gäſte und Mitglieder, beſonders die Kollegen von
der Saar, die zum erſten Male wieder an dem
Kongreß teilnehmen, ohne eine fremde Grenze
überſchreiten zu müſſen. Ein beſonders herzlicher
Gruß galt den Sanitätsoffizieren des Heeres und
der Marine. Die Deutſche Geſellſchaft für Chirur=
gie
nehme mit dem ganzen Volk wärmſten Anteil
an der Wiedererſchaffung des deutſchen Heeres
durch den Führer. Der Kongreß gedachte darauf in
Trauer der vielen Toten des letzten Jahres und
ehrte ihr Andenken durch Erheben von den Sitzen.

Erſter Welkkongreß der Hundezüchker in Frankfurk a. M.

Seine Frau und Schwiegermutter erſchoſſen.
Recklinghauſen. In Scherlebeck erſchoß
am Dienstag abend der 24jährige Franz Lad=
kiwitz
ſeine von ihm getrennt und in Scheidung
lebende 20jährige Ehefrau und ſeine Schwieger=
mutter
in deren Wohnung. Nach der Tat ergriff
der Mörder auf einem Fahrrad die Flucht.

Scherl-Bildmaterndienst
Zum erſten Male wurde in Frankfurt a. M. ein Weltkongreß der Hundezüchter eröffnet, an dem
212 Vertreter aus aller Herren Länder teilnahmen. Mit dem Kongreß iſt eine erſte Hunde= Welt=
ausſtellung
verbunden. Unſer Bild zeigt die Eröffnungsſitzung, bei der der Präſident des Reichs=
verbandes
für das deutſche Hundeweſen, Glockner (Deiſenhofen bei München), präſidierte.

Schweres Grubenunglück in Südafrnſt
Johannesburg. In dem neuen Berach
Machavie bei Potchefſtroom ereignete ſich
Mittwoch früh gegen 3 Uhr ein ſchweres Um
infolge Waſſereinbruches in einen der Sta9
Soweit ſich bisher überſehen läßt, ſind drei Et
päer und 42 Eingeborene von der Außenwelu, !0 Von de
geſchnitten. Bis jetzt konnten zwei Leichnam-)4 mtereſſanteſte
borgen werden. Es muß damit gerechnet we
daß auch die anderen Bergleute umgekommen /

550 Todesopfer im Iran.
Paris. Zu dem Erdbebenunglück in der

vinz Mazanderan im Iran wird aus Teheranguſtng in

Aucälten, und wei
nen Punkt ab
FP

Wzwei an
Fnüber:
Bihhrend ma
Rmen Sieg

meldet, daß die Zahl der Toten bereits 550 19
ſchritten habe und daß unter den TrümmernF
zerſtörten Städte und Dörfer noch hunderte /
Opfern begraben ſeien. In der Provinzhaupty=
Sari ſowie in drei anderen Orten hätten die 1
ſtöße ganze Straßenzüge in ein Trümmerfeld 4
wandelt. Am Dienstag abend hätten neue Erdn)
die Bewohner von Mazanderan ſtark beunru!/
Unter Leitung des Wohlfahrtsminiſteriums wai/
eine Hilfsexpedition ausgerüſtet, die Nahrun

nden. Di
jang
fun

mittel, Kleider und Verbandsſtoffe in das
glücksgebiet bringen ſoll.

nelrer 6.
ikto
Haſſia
FC. 07

Schloß Schwarzengraben abgebrannk.
Eſſen. Das im Jahre 1756 im Rokokoſtil er=
baute
Schloß Schwarzengraben bei Lippſtadt, ge=
genwärtig
bewohnt von der Familie des Barons
Siegfried Winfried v. Kettler, wurde am Diens=
tag
von einem Großfeuer zerſtört.
Gegen 4.30 Uhr morgens bemerkten Angeſtellte
einen Feuerſchein; bald darauf ſchlugen die Flam=
men
hoch zum Himmel und brachen ſich mit raſen=
der
Geſchwindigkeit Bahn. Im Nu ſtand der ge=
ſamte
Dachſtuhl in Flammen und kurze Zeit ſpä=
ter
war das geſamte aus 80 Zimmern beſtehende
Schloß von dem Brand erfaßt. Das Mobiliar
konnte zum größten Teil gerettet werden.
Der Brand forderte auch ein Menſchenleben.
Der Revierförſter Mertens aus Eringerfeld war
mit vier Feuerwehrleuten mit der Bergung der
wertvollen Kronleuchter aus dem Kuppelſaal des
Erdgeſchoſſes beſchäftigt. Plötzlich ſtürzte ein
Schornſtein ein, Balken und Gemäuer mit ſich
reißend. Die vier Feuerwehrleute konnten ſich noch
früh genug in Sicherheit bringen, und erlitten
nur geringfügige Verletzungen, während Mertens
von einem herabſtürzenden Balken getroffen und
tödlich verletzt wurde.

Das amerikaniſche Schnellflugzeug in Alam.u
gelandet.
San Franzisko. Das neue amerikarid
German
Schnellflugzeug, das am Dienstag mittag in 9
Blau=A
nolulu geſtartet iſt, landete um 17.58 Uhr
Yorker Zeit auf dem Flugplatz in Alameda.
Flugzeug hatte unterwegs mit ſtarken GegemA
den zu kämpfen. Es wurde bei ſeiner Lanu
von 6000 Zuſchauern begeiſtert begrüßt.

rndienst.
Zum Reichsberufswettkampf
werden vom 26. April ab von der Reichspoſt zwei
neue Poſtwertzeichen im Werte von 6 und 12 Pfg.
herausgegeben. Die Marken wurden von dem
Münchener V ler Diebitſch entworfen und zeigen
die Fahne der Hitlerjugend und eine den Sieger=
kranz
emporhaltende Jungarbeiter=Fauſt.

Drei Mädchen im Rhein ertrunken.
Ruderboot des Ruderklubs Germania, Zwei Flurſchäden.
Mädchen konnten ſich an dem umgeſchlagenen 41 Stunden unter Schneemcſſen begraben.
herbeieilenden Fährboot gerettet. Drei Mädchen
ertranken. Ihre Leichen wurden noch nicht ge=
funden
. Man nimmt an, daß das Ruderboot von
der ſtarken Strömung gegen die Bühne getrieben
wurde, wo es umſchlug.
Berlin. Im Rundfunk=Prozeß nahm in der
Mandanten zu beantragen. Otto habe ſich weder
in ſubjektiver noch in objektiver Hinſicht der Un=
treue
ſchuldig gemacht. Er habe als Aufſichtsrats=
vorſitzender
der Mitteldeutſchen Rundfunk=AG. in
Leipzig, ſich bei allen ſeinen Handlungen vom
ſtrengſten Pflichtbewußtſein leiten laſſen und nie=
mals
der von ihm vertretenen Geſellſchaft Schaden
zugefügt.

Lawinenunglück bei 9berſtdorf. 2 Tote.

Zwei Tote.
in der Nähe der Spielmannsau bei Oberſtdorf Von der großen Los=Trommel, ſowie von
ein ſchweres Lawinenunglück. Auf dem Rückweg
Durſt hatten, in einen am Weg liegenden Tobel.
Beim Waſſerſchöpfen hörten ſie das Donnern einer Verwaltung, zuſammen mit zahlreichen Los-
Lawine. Alle vier wurden von den Schneemaſſen ſchnitten für das kommende Derby=Sweepſtake!
verſchüttet. Einer der Arbeiter konnte ſich ſelbſt
befreien und holte Hilfe. Nach halbſtündiger Ar= lich iſt das Feuer von Brandſtiftern ang
beit konnte noch ein Verſchütteter geborgen wer=
den
. Inzwiſchen hatten ſich auch eine Rettungs=
mannſchaft
und Sanitäter an der Unglücksſtelle
eingefunden, die die Suche aufnahmen. Aber erſt
am Abend gelang es, die beiden Verſchütteten
vier Meter tief unter den Schneemaſſen aufzufin=
den
. Der Tod war bei beiden durch Erſticken ein=
getreten
.
Bergſturz in Tirol.
Innsbruck. Die durch das Wetter der letzten
Tage hervorgerufene ſtarke Schneeſchmelze hat in
verſchiedenen Teilen Tirols zu ſchweren Mur=
brüchen
geführt. Vom Sonnwendjoch ging ein ge=
waltiger
Bergſturz nieder, durch den im Gemeinde=
gebiet
von Münſter ein Bauernhaus, ein Sägewerk
Köln. Am Dienstag gegen 20.30 Uhr kenterte und zwei Mühlen verſchüttet wurden. Da die Ge=
auf
dem Rhein, wie die Preſſeſtelle der Polizei bäude ſchon vorher geräumt worden waren, ſind
mitteilt, in der Nähe des Poller=Fiſherhauſes auf keine Menſchenopfer zu beklagen. Außerordentlich
der rechten Rheinſeite ein mit 5 Mädchen beſetztes groß ſind die durch den Bergſturz angerichteten
Fahrzeug feſtklammern. Sie wurden von einem Salzburg. Zu Oſtern wurden zwei Touriſten
aus Biſchofshofen auf dem Großvenediger von
einer Lawine erfaßt. Die beiden Skifahrer hatten
noch die Geiſtesgegenwart, ihre Skier durch die
über ihnen lagernden Scheemaſſen zu ſtoßen. Teil=
nehmer
einer militäriſchen Uebung bemerkten zwei
Die Verteidigungsreden im Rundfunk=Prozeß. Tage ſpäter die herausragenden Skiſpitzen, gruben
nach und konnten die beiden Verſchütteten be=
geſtrigen
Sitzung der Verteidiger des Angeklagten wußtlos aber noch lebend bergen. Die Verunglück=
Dr. Otto das Wort, um die Freiſprechung ſeines ten hatten 41 Stunden unter den Schneemaſſen ge=
legen
und dabei ſchwere Erfrierungen erlitten. Sie
ſind aber außer Lebensgefahr.

Das Verwaltungsgebäude der iriſchen Sweepol.
Lotterie niedergebrannt.
Dublin. Das der Verwaltung der ir
Sweepſtake=Lotterie gehörende Placa= Gebäud=
deſſen
rieſigen Hallen die Sweepſtake=Ziehu
ſtattfinden, iſt am Mittwoch vormittag durch (Uu
Oberſtdorf. Am Oſterdienstag ereignete ſich feuer bis auf die Grundmauern zerſtört woo M
Miſchmaſchinen iſt nur noch ein wirrer HaIn
vom Heuholen begaben ſich vier Arbeiter, da ſie verbogener, rauchgeſchwärzter Eiſenmaſſen 1ü
geblieben. Die geſamte Regiſtratur der Sweep
ein Raub der Flammen geworden. Augenſa
worden.

Graf Zeppelin in Pernambuco.
Hamburg. Das Luftſchiff Graf Zeppelin
iſt, wie die deutſche Seewarte mitteilt, um 18.35
Uhr MEZ. in Pernambuco angekommen.

Börnſtierne Biörnſons 25.

Am 26. April 1910, vor einem Vierteljahrhuf..
ſtarb der berühmte norwegiſche Dichter 2
ſtierne Björnſon in Paris. Björnſon, der zul 0
durch ſeine Bauerngeſchichten bekannt
wandte ſich erſt in den reiferen Jahrel.

Bühnendrama zu. Björnſon, eine vollte
Perſönlichkeit von eigener Art, erfüllte ſeine*
mit ebenſolchem inneren Schwung und *
ſtürmiſchen Pathos. Zu den Bühnenwert
ſeiner Feder, die ſich bis heute auch auf Lei
ſchen Theaterplänen gehalten haben, gehlt
behaglich humorvolle Luſtſpiel Wenn der 4 ſm 0
Wein blüht,

Donnerstag, 25. April 19:0

Ein neues Goldland in den finniſchen Arwäldern.

[ ][  ][ ]

manerstag, 25. April 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 113 Seite 3

Soct,
Stldtlu Tait

Fußball in Starkenburg.

Aufſtiegsſpiele zur Gauliga.
Vorrunde zum Aufſtieg der Bezirksmeiſter unſeres Gaues
Pr oberſten Klaſſe ſchließt mit einem vollen, äußerſt inter=
gel
. Programm ab. Wir haben bei den ſeitherigen Spielen
diiy ſiElaſſige Qualität der Saarbrückener Mannſchaft bewundert
ungneifeln jetzt keinen Augenblick mehr daran, daß dieſe Elf
alls ſper Anwärter für den Aufſtieg gilt. Danach iſt Opel Rüſ=
ſelßim
zu nennen; allerdings haben die Rüſſelsheimer eine
ſchiſe Nachrunde vor ſich. Nach dem jetzigen Stand der Dinge
iſti/! Dage zweifellos ſo, daß außer dem FV. Saarbrücken
vant tatſächlich kein zweiter ausgeſprochener Favorit für den
zmeir. Aufſtiegplatz da iſt. Polizei Darmſtadt und Ger=
m
inin Bieber ſtehen an und für ſich genau ſo gut in dem
Ri wie Reichsbahn Rot=Weiß Frankfurt, denn
ühl Tacht kann die große Wendung kommen und für den zwei=
steryſatz
ſtürzen dann alle Kalkulationen um. Es treffen ſich:
Reichsbahn Rot=Weiß Frankfurt Polizei Darmſtadt
Germania Bieber FV. Saarbrücken
(4 Ludwigshafen Opel Rüſſeksheim.
ſeirht wird man dazu neigen, den Platzvereinen die größeren
4möglichkeiten einzuräumen. Näher betrachtet, ſieht aber
diaſſtwge zweifellos ganz anders aus, denn genau wie in Bie=
belltog
Saarbrückener erfolgreich bleiben können, werden
diehl e rmſtädter Poliziſten in Frankfurt an der Feſt=
hatllo
ne Zweifel einen Punkt holen. Allerdings hat man den
Nahlfißen gerade beim letzten Spiel beſonders böſe die Suppe
beugſiem, und wenn ſie diesmal auch noch gegen die Darmſtädter
eime 4runkt abgeben würden, dann brauchen ſie ſich wohl keine
Hochifun g mehr auf einen günſtigen Platz zu machen. Im übrigen
lram ämtliche Spiele den Reiz der Ungewißheit; ſollte aller=
din
m2 pel Rüſſelsheim auch in Ludwigshafen gewinnen köunen,
aſſihrben die Rüſſelsheimer einen großen Vorſprung für die
u M Ahwakt Sälfte, die dann dramatiſch verlaufen kann. Natürlich
inüihte Darmſtädter beſonders intereſſiert, wie die Grünen in
rihrumt abſchneiden werden, nachdem ſie ſich in Saarbrücken vor
Zym und an Oſtern ſo gut geſchlagen haben.

Aufſtiegsſpiele zur Bezirksliga.
o den fünf Kreismeiſtern unſerer Starkenburg=Gruppe iſt
nieſiitereſſanteſte Mannſchaft Groß=Zimmern ſpielfrei. Bei
ens vui angeſetzten Spielen ſtehen ſich folgende Mannſchaften
egitlker:
SpV. Münſter SpV. Mörfelden
SpV. Klein=Auheim FV. Hofheim.
Bähyo man bei der erſten Begegnung nicht ohne weiteres auf
in iSjeg des Platzvereins ſchließen kann, wird bei der Begeg=
d
aus Tixzunuein, Klein=Auheim ohne Zweifel ein Heimſieg fällig
eußt. Die Riedleute ſind nämlich in ihrer Spielart zurück=
echwen
und haben nun auch noch ihren beſten Verteidiger ver=
orſßt
In Münſter dagegen tritt die zur Zeit wohl ſtärkſte
Nollnchaft dieſer Serie an, und es wäre gar nicht allzu verwun=
enzi
wenn man ſich dort in die Punkte teilen würde.
Forkſehung der Pokalſpiele.
tedem immer noch reichlichen Kranz der Uebriggeblie=
zeur
untereſſieren uns Starkenburger natürlich in erſter Linie
die Armreter der Kreis= und Bezirksklaſſe, die bis jetzt durchhal=
tenmmnten
. Diesmal hat es die Ausloſung für die Vereine
unſter TGruppe ſo gewollt, daß drei Heim= und drei Auswärts=
ſpieglltzu
, abſolvieren ſind. Die Paarungen lauten.
Viktoria Urberach VfL. Neu=Iſenburg
Haſſia Dieburg JG.=SpV. Frankfurt
FC. 07 Bensheim SpVgg. 09 Weißkirchen
Germania Okuiftel FC. 03 Egelsbach
Blau=Weiß Bürgel Olympia Lorſch
FC. Vogelsbach VfR. Bürſtadt.
Abare der Dinge wird über Sonntag wohl die Hälfte unſerer
ter ausſcheiden. Immerhin ſind hauptſächlich auf den
er Heimmannſchaften in Urberach, Dieburg und
sheim erſtklaſſige Kämpfe zu erwarten, und nicht min=
ürten
natürlich unſere Starkenburgvereine als Gäſte zu im=
Meen verſuchen. Dabei rechnen wir den Egelsbachern in
kltz uel noch die größte Chance auf den weiteren Verbleib
n 10t Pokalſerie zu.
Ueber die Oſterſeierkage
zabtt unter anderem auch ein Aufſtiegſpiel zur Bezirksklaſſe,
undt iar wurde das vor 14 Tagen ausgefallene Treffen
Groß=Zimmern SpV. Münſter 3 : 2 (2:0)
im Wiei Oſterfeiertag nachgeholt. Faſt 1000 Zuſchauer wohnten

emt ſaynenden Kampfe bei, den Groß=Zimmern durch ſeinen
roßX Sifer verdient gewinnen konnte. Uebrigens lagen die
Eintliſchen bereits nach wenigen Spielminuten ſchon klar im
Man muß dieſe, bis jetzt bei dieſer Aufſtiegsſerie noch
hurggeſchlagene Mannſchaft wirklich bewundern! Ohne Zwei=
Groß=Zimmern der Geheimtyp für den Aufſtieg zur Be=
Hofheimer als Kreismeiſter der Riedgruppe wurden in
Bürſgt am 1. Feiertag glatt hineingelegt, verloren aber auch
ntoche/t alem Pech kurz vor Spielſchluß ihren beſten Spieler,
den rzeidiger Klingler, der wegen Schiedsrichterbeleidi=
9un/onr Platze mußte.

Tonſten ſind noch einige Nachzügler=Reſultate nachzutra=
zum Teil recht ſenſationell erſcheinen. Es erzielten:
0:2
alſia Dieburg VfB. Mühlburg
prV. Erzhauſen Kickers Offenbach Reſ. . 2:2
4:1
EiV. Roßdorf FSV. Hemsbach.
2:0
C Eſchborn VfL. Michelſtadt.
vW. Roßdorf Kickers Offenbach Reſerve . 2:1
.. 1:2
iſſenheim Wolfskehlen.
Buhtzilkurſe im Kreis Starkenburg (7.10. Mai 35).
. Füuſall kurs in Darmſtadt.
A bereits veröffentlicht, wird am 9. und 10. Mai in Darm=
Ntadt4 f Dem Sportplatz des Sportvereins 1898 am Böllenfalltor
Ein ßhallkurſus unter der Leitung des Bundesfußballehrers

1Oßuhſ) =Frankfurt durchgeführt. Die Vereine Darmſtadts und
Dder Uiſteſoung werden aufgefordert, bis ſpäteſtens 1. 5. die Namen
von EAis 4 Spielern (in erſter Linie jüngere aktive Spieler, die
örpashiund geiſtig geeignet erſcheinen) an mich zu melden. Der
Kurſ hiſt, koſtenfrei; für den Platzwart und Bad iſt für die zwei
Ragertdppro Verein 1 Mark zu Beginn zu entrichten. Außer Fuß=
allſüreln
= ſind noch leichte Laufſchuhe mitzubringen; ferner hat

Uhß umnittags und enden jeweils am Spätnachmittag.
2. Füſſillkurs in Seligenſtadt.
9 eiter Kurſus findet am 7. und 8. Mai 35 in Seligen=
ſtadtgt
Main für die Vereine des Rodgaues ſtatt. Für ihn gilt
Das Angeſagte in gleicher Weiſe. Meldung auch hier bis ſpäte=
ſtensſch
n 11. Mai 35 an mich. Weitere Mitteilungen ergehen
Moch. 5
(gez.): Dr. Grünewald, Kreisführer.
SC. Hota Darmſtadt.

ogen, Freitag, den 26. 4. 35. 20.30 Uhr, findet im Saale
ſt. Krone, Schuſtergaſſe, die Generalverſammlung des
Spoyrelins 98 ſtatt.
aktiven Mitglieder der Unterabteilung Hota, die im
Beſiutſim es Mitgliedsausweiſes für das Jahr 1935 des Sp. V. 98
ſind, uden zum Beſuch eingeladen.

Abſchlußabend der Winkerrunde
der Darmſtädter Schwimmer
morgen Freitag abend 19.45 Uhr.
Der morgige Wettkampfabend, der den Abſchluß der Winter=
ſchwimmzeit
bringt, wird im Zeichen ſpannender Kämpfe ſtehen.
Beſonders die Herrenklaſſe III. in der außer den gemeldeten
Mannſchaften noch der Turnverein Arheilgen ſtartet, wird außer=
ordentlich
hart umkämpft werden. Acht Mannſchaften werden ſich
dieſer Prüfung in der Klaſſe III unterziehen, die die folgenden
Staffeln umfaßt: Kraulſtaffel 4 mal 100 Meter, Bruſtſtaffel
4 mal 100 Meter, Rückenſtaffel 3 mal 100 Meter und Lagenſtaffel
3 mal 100 Meter. Die ſtärkſten Mannſchaften werden hier die
TSG. 1846. Sparta Frankfurt und der Tbd. Jahn 1875 ſtellen.
Von Intereſſe iſt, daß ſich dieſer Mannſchaftsprüfung auch die
Jugendmannſchaften des DSC. Jung=Deutſchland und der TSG.
1846 unterziehen, die einen Ueberblick über den derzeitigen Stand
des Jugendſchwimmſports in Darmſtadt gewähren wird. Die
gleichen Wettkämpfe für Damen werden von Jung=Deutſchland
und Sparta Frankfurt geſchwommen. Bedauerlicherweiſe muß die
Herrenmannſchaft des Darmſtädter Schwimmklubs infolge man=
gelnder
Konkurrenz in der Herrenklaſſe II im Alleingang ſtarten.
Um dieſe Rennen intereſſanter zu geſtalten, werden die Staffeln
geteilt von 2 Mannſchaften geſchwommen, ſo daß es trotzdem zu
ſpannenden Wettkämpfen unter den Herren Jung=Deutſchlands
kommen wird. Ein Beſuch der Wettkämpfe, die pünktlich um
19.45 Uhr beginnen, dürfte jedem Freund des Schwimmſports zu
empfehlen ſein.
An die ſchwimmſporttreibenden Vereine Darmſtadts!
Die Teilnehmer der einzelnen Vereine haben pünktlich um
19.15 Uhr im Bad zu ſein, um dort im Vorraum die Startkarten
durch ihre Mannſchaftsführer in Empfang zu nehmen. Ausgabe
der Startkarten 19.10 Uhr an die Mannſchaftsführer. Sämtliche
Teilnehmer haben um 19,40 Uhr auf der linken Seite des Herren=
bades
anzutreten, damit pünktlich um 19.45 Uhr begonnen wer=
den
kann. Umkleidegelegenheit iſt für die Herren des DSC. Jung=
Deutſchland, der TSG. 46. des Tbd. Jahn 1875 des SSC. Sparta
Frankfurt und des Polizeiſportvereins ſowie für die Damen in
den Brauſebädern gegenüber der Männerſchwimmhalle, für die
Herren des TV. Arheilgen, des Merck=Sportvereins und die Ju=
gend
Jung=Deutſchlands und der TSG. 46 auf der linken Seite
des Herrenbades.
Reihenfolge der Wettkämpfe:
19 45 Uhr: Kraulſtaffel 4 mal 100 Meter, Herrenklaſſe III:
20.00 Uhr: Kraulſtaffel 6 mal 100 Meter. Herrenklaſſe 11: 20.05
Uhr: Bruſtſtaffel 4 mal 200 Meter. Herrenklaſſe II: 20.15 Uhr:
Kraulſtaffel 4 mal 100 Meter, Damen; 20.25 Uhr: Bruſtſtaffel
4 mal 100 Meter, Herrenklaſſe III: 20.45 Uhr: Rückenſtaffel 4 mal
100 Meter, Herrenklaſſe II: 20.50 Uhr: Schauſpringen: 21.05 Uhr:
Bruſtſtaffel 4 mal 100 Meter. Damen; 21.15 Uhr: Rückenſtaffel
3 mal 100 Meter, Herrenklaſſe III: 21.30 Uhr: Schwellſtaffel 100
200, 200 100 Meter, Herrenklaſſe II: 21.40 Uhr: Rückenſtaffel
3 mal 100 Meter. Damen: 21.50 Uhr: Schauſpringen: 22 00 Uhr:
Lagenſtaffel 3 mal 100 Meter, Herrenklaſſe III; 22.15 Uhr: La=
genſtaffel
3 mal 100 Meter. Damen: 22.22 Uhr: Lagenſtaffel 100.
200, 100 Meter, Herrenklaſſe 11.
In der Herrenklaſſe III ſtarten jeweils im erſten Lauf: TSG.
46. Jahn 1875. Polizei und Sparta Frankfurt, im zweiten Lauf:
Merck, TV. Arheilgen und Jugend der TSG. 1846 und Jung=
Deutſchlands.
Im Intereſſe einer glatten Abwicklung des ſehr umfang=
reichen
Programms werden die Vereine und beſonders die Mann=
ſchaftsführer
auf die ſtrikte Einhaltung dieſer Anordnungen auf=
merkſam
gemacht. (gez.) Leyerzapf.
Handball.
Oſter=Reiſe der Ligareſerve des SV. 98 Darmſtadt nach Böllſtein
und Kirch=Brombach.
Böllſtein 98 Darmſtadt Reſ. 4:14 (2:7).
Das Spiel, welches einen fairen und durchaus freundlichen
Charakter hatte, wurde von der Ligareſerve mit dieſem Reſultat
verdient gewonnen. Die Böllſteiner, die dieſes Spiel als Lehrſpiel
betrachteten, waren trotz der Niederlage ein ſehr achtbarer Geg=
ner
. Die Gaſtfreundlichkeit, die ſie uns bereiteten, war trotz der
Niederlage ſehr herzlich.
Kirch=Brombach SV. 98 Darmſtadt Reſ. 7:10 (6:5).
Im Gegenſatz zu dem erſten Spiel war dieſes Treffen äußerſt
hart und überſchritt oftmals die Grenze des Erlaubten. Obwohl
die Platzelf körverlich überlegen war, ſo glichen die 98er dieſes
Plus durch Technik und beſſere Kombination aus. Es war ein
Spiel, das an die beſten Zeiten der Reſerve erinnerte. Einen in
der Mannſchaft beſonders zu loben, hieße die anderen zurückſetzen.
Die beiden Spiele wurden mit folgender Mannſchaft beſtritten:
Lindenberger; Breitbart, Müller; Rehr, Arnold, Himmler: Fied=
ler
, Mocek. Fench, Emmerich, Ihrig. Erſatz und Mannſchaftsführer
K. Heuſel.
* Handball in Starkenburg.
Schiedsrichter=Lehrgang.
Die nächſte Lehrſtunde für die Schiedsrichter=Neulinge findet
Samstag, den 27. 4 1935, abends 6 Uhr, in Darm=
ſtadt
. Reſtaurant Arnold, Bismarckſtraße 107 ſtatt. Die Vereine
haben für regelmäßigen und pünktlichen Beſuch ihrer Anwärter
Sorge zu tragen. Unentſchuldigtes Fehlen wird unter Vereins=
haftung
beſtraft.
Schiedsrichter=Ausweiſe.
Die Schiedsrichter Jung=Braunshardt, Hölzel=Reichsbahn
Darmſtadt und Raiß=Worfelden werden letztmalig aufgefordert,
mir umgehend ihre Lichtbilder zuzuſenden, andernfalls Streichung
von der Liſte erfolgt und die betreffenden Vereine in Strafe ge=
nommen
werden.
Freundſchaftsſpiele.
Ich weiſe nochmals darauf hin, daß mir alle Freundſchafts=
ſpiele
bis jeweils Dienstags vor dem betreffenden Spielſonntag
zu melden ſind. Den Schiedsrichteranforderungen iſt Porto bei=
zufügen
. (gez.) J. Zeunert, Kreisſchiedsrichterobmann.
Tennis.
Tennis= und Eisklub Frankfurter TC. 1914 12:8.
Am Oſtermontag trafen ſich die Mannſchaften des Tennis=
und Eisklub Darmſtadt und des Frankfurter Tennisklub 1914 zu
einem Freundſchaftsſpiel. Beide Mannſchaften traten nicht in
ſtärkſter Aufſtellung an, überhaupt trug dieſer Klubwettkampf im
weſentlichen den Charakter eines Trainingswettſpieles. Trotzdem
iſt der 12:8=Sieg der Darmſtädter als ein guter Auftakt zur Spiel=
ſaiſon
zu werten.
Bei den Herren zeigte ſich Kleinlogel der Routine und Sicher=
heit
des Frankfurter Meiſters Goſewiſch nicht gewachſen und un=
terlag
2:6, 0:6, während Endriß ſeinen Gegner Dr. Müller ſicher
mit 6:3. 6:2 bezwang. Das Spitzeneinzel der Damen brachte einen
ſchönen Erfolg für Frl. Scriba durch einen Dreiſatzſieg über Frl.
Herbſt. Auch das erſte Herrendoppel ſah die Darmſtädter Endriß=
Sigwart über Goſewiſch=Dr. Müller ſiegreich. Einen harten
Kampf gab es im Gemiſchten Doppel, wo ſich Frl. Scriba=Werner
erſt im dritten Satz mit 0:6. 6:4, 6:2 gegen Frl. Herbſt=Dr. Mül=
ler
durchſetzen konnten. Das erſte Damendoppel geſtaltete ſich zu
einem erfreulich leichten Sieg der Kombination Frl. Scriba=Frl.
Unkell.

Wie ſpielen ſie am Sonnkag?
Die kleine Preisfrage für Zußballer.
Wir legen unſeren Sportfreunden wieder die kleine Preis=
frage
vor. Anzugeben ſind nur Sieger ... oder Unentſchieden.
Neben der Veröffentlichung in der Montagsausgabe ſind für die
Einſender der beſten Ergebniſſe ausgeſetzt:
1. Preis: 5,00 RM. in bar;
2. Preis: Freibezug des Darmſtädter Tagblatt für zwei
Monate:
3. Preis: Freibezug des Darmſtädter Tagblatt für einen
Monat.
Die kleine Preisfrage iſt offen für alle Sportfreunde. Die
Einſendungen (Poſtkarte genügt) müſſen bis Samstag nachmittag
18 Uhr auf der Sportredaktion des Darmſtädter Tagblatt,
Rheinſtraße 23, vorliegen.
Wie enden folgende Spiele:
Länderſpiel in Brüſſel:
Belgien Deutſchland . . . .
Spiele um die Deutſche‟:
in Mannheim: VfR. Mannheim VfL. Benrath . . .
in Köln: VfR. Köln Phönix Ludwigshafen .. . ...
in Hanau: Hanau 93 Sportverein Jena ...
in Fürth: SVgg. Fürth VfB. Stuttgart . .. .
in Chemnitz: Pol. Chemnitz Hertha/BSC. Berlin ...
Aufſtiegſpiele:
Reichsbahn Rotweiß Frankfurt a. M.Pol. Darmſtadt .
Germania Bieber FV. Saarbrücken . . . . . . . . . . .."
04 Ludwigshafen Opel Rüſſelsheim . . . . . . . . . . .."
Handball:
Polizei Hamburg SV. 98 Darmſtadt . . . .
TSG. 46 Darmſtadt TSV. Braunshardt . . .

hockey.

TSG. 46 Darmſtadt Reichsbahn=T. u. Sp.V. Aſchaffenburg.
Nach der erfolgreichen Teilnahme der Hockey=Elf der TSG. 46
an dem bekannten Oſter=Hockeyturnier in Bad Kreuznach, findet
am kommenden Sonntag, vorm. 10 Uhr, auf der Woogswieſe
wieder ein Heimſpiel ſtatt. Gegner iſt die bekannte Mannſchaft
der Reichsbahn Aſchaffenburg. Reichsbahn Aſchaffenburg weilte
an Oſtern in Offenbach und nahm dort mit großem Erfolg an
dem Turnier des Offenbacher Rudervereins teil. Beſonders her=
vorzuheben
iſt das Spiel gegen TV. 57 Sachſenhauſen, das nur
mit 1:0 verloren ging. Es iſt deshalb mit einem ſpannenden
Kampf auf der Woogswieſe zu rechnen,

Sportverein Darmſtadt 1898. Morgen Freitag abend 8.30 Uhr
findet in der Krone Schuſtergaſſe die diesjährige Generalver=
ſammlung
ſtatt. Wir bitten um vollzähliges Erſcheinen.
Mit einer Ueberraſchung endete der in Warſchau
ausgetragene Tennis=Klubkampf zwiſchen Legia Warſchau und dem
All=Englandklub London. Die Polen, die am Wochenende in Ber=
lin
gegen Rotweiß antreten, konnten den Kampf mit 5:4 für ſich
entſcheiden.

Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Donnerstag, 25. April
6.00: Bauernfunk. 6.15 u. 6.30: Gymnaſtik. 6.50: Zeit,
Wetter. 6.55: Morgenſpruch; Choral: O fröhliche Stunden,
o herrliche Zeit. 7.00: München: Das Münchner Unterhaltungs=
orcheſter
. Ltg.: Richard Planer. 8.15: Waſſerſtand. Wetter;
anſchl.: Stuttgart: Gymnaſtik. 9.00: Nur Trier: Werbekon=
zert
9.15: Nur Trier: Mitglieder des Orcheſters Trierer Be=
rufsmuſiker
. Ltg.: Rudolf Bochmann 10.00: Nachr.
10.15: Stuttgart: Schulfunk: Volksliedſingen. 10.45: Prakt.
Ratſchläge für Küche und Haus. 11.00: Werbekonzert.
11.30: Meldg. 11.45: Sozialdienſt.
12.00: Mittagskonzert. Ein Muſikzug, Ltg.: Muſikreferent Herm.
von der Dovenmühle. 13.00: Zeit, Nachr 13.15: Mit=
ragskonzert
. Orcheſter Frankfurter Berufsmüſiker. Ltg.: Herm.
Lindner. 14.15: Zeit, Nachr. 14.30: Wirtſchaftsbericht.
14.45: Zeit, Wirtſchaftsmeldg. 14,55: Wetter.
15.06:
Nur Frankfurt: Nachrichten der Gauleitug. 15.15: Kinder=
funk
: Wir bringen euch heute emnen Funkbericht vom Frank=
furter
Flughafen.
16.00: Kleines Konzert mit öſterreichiſchen Liedern. 16.30: Neue
deutſche Dichtung. Wilh. Albrecht. 16.40: Kunſtbericht der
Woche 16.45: Kamerad Hund Gedanken von Tierfreunden.
Zur Welt=Hundeausſtellung. 17.00: Leipzig: Nachmittagskon=
zert
des Sinfonieorcheſters. Ltg.: Weber. 18.30: Zum 25.
Todestag des großen Humoriſten Mark Twain. Wie man den
Schnupfen kuriert. 18.45: Einmaleins für Gartenfreunde. Von
Otto Nebelthau. 18.55: Meldungen.
19.00: Berlin: Reichsſendung. Wir ſuchen die beſten Rundfunkſprecher.
19.15: Kaſſel: Unterhaltungskonzert. Anſchl.: Tagesſpiegel.
20.,00: Zeit, Nachrichten. Anſchl: Tagesſpiegel. 20.15: Smfo=
ne
=Konzert. Neuere Orcheſter=Muſik. 21.15: Gut Genü=
gend
Mangelhaft! Drei heitere Charakterbilder von P. Schaaf.
22,00: Zeit, Nachrichten. 22.15: Nachr., Wetter Sport.
22.20: Unterhaltungskonzert. Kapelle Franz Hauck. 23.00;
München: Reichsſendung Zeitgenöſſiſche Muſik. Ltg.: Winter.
24.00: Nachtmuſik (Schallplatten).

Donnerstag, 25. April
Reichsſendung: 23.00: Zeitgenöſſiſche Muſik des Or=
cheſters
des Reichsſenders München. Ltg.: H. A. Winter.
Breslau: 20.10: Elly Ney ſpielt. Konzert des Funkor=
cheſters
. Ltg.: Ernſt Prade.
Königsberg: 20.15: Bunter Tanzabend. Kl. Funkorche=
ſter
. Ltg.: Eugen Wilcken. Kapelle Erich Börſchel.
Stuttgart: 21.00: Orcheſter=Konzert. 6. Symphonie Pa=
thétique
H=Moll von Tſchaikowſky.
Bukareſt: 19.30: Orgelkonzert.
Riga: 19.45: Opernmuſik.
Beromünſter: 20.00: Macbeth, Oper von Verdi.
Wien: 20.00: Meiſter der Wiener Operette.
Luxemburg: 20.50: Deutſche Komponiſten.
Warſchau: 21.00: Orcheſter und Geſang.
Budapeſt: 21.10: Muſikaliſche Parodien.
Kopenhagen: 22.05: Werke von Grieg u. Svendſen,

Weiterberichk.

Im Bereich der über Deutſchland liegenden Tiefdruckzone tra=
fen
kalte aus Nordeuropa ſtammende Luftmaſſen mit wärmere
Mittelmeerluft zuſammen, ſo daß es vornehmlich in unſerem Ge=
biet
am Mittwoch zu recht ergiebigem Gewitterregen kam. Die
weitere Entwicklung verſpricht zwar wieder Witterungsbeſſerung
doch wird es anfangs noch zu einzelnen noch gewittrigen Schauern
kommen.
Ausſichten für Donnerstag: Wieder zeitweiſe heiter, doch noch ein=
zelne
ſchauerartige Niederſchläge, bei um Nord ſchwankende
Winde nur mäßig warm.
Ausſichten für Freitag: Häufig aufheiternd, tagsüber wieder wär=
mer
, meiſt trocken.

[ ][  ][ ]

Da die Bankenkundſchaft Aufträge nur in unbedeutendem
Maße an den Markt gelegt hatte und die Kuliſſe ſich zumeiſt nur
auf Austauſch beſchränkte, eröffnete die Berliner Börſe in
Von der Wirtſchaftsgruppe Maſchinenbau wird uns geſchrie= wieder ſehr ſtiller Haltung. Bemerkenswert iſt aber, daß ſich das
ben: Die Anfragetätigkeit der Inlandskundſchaft wies im März Kursniveau trotzdem behaupten konnte, die Kurseinbußen ſich zu=
eine
Belebung gegenüber dem vorhergehenden Monat auf; auch mindeſt in engen Grenzen hielten. Für einige Werte war ſogar
gebnis. Erfreulicherweiſe war ferner im Auslandsgeſchäft eine erſt per Kaſſe notiert werden. Am chemiſchen Markt ſetzten Far=
den
meiſten Zweigen der Maſchineninduſtrie konnten im März Metallwerte gehandelt. Am Rentenmarkt war etwas Bedarf
den. Der Beſchäftungsgrad, gemeſſen an den insgeſamt geleiſte= ſtill, die Kurſe zeigten nur geringfügige Abweichungen im Ver=
Auch für die heutige Rhein=Mainiſche Börſe fehlte
jedwede Anregung, insbeſondere lagen Orders der Kundſchaft
Bergwerksmaſchinen Walzwerksanlagen. Prüfmaſchinen, Waggen nach keiner Seite hin vor. Auch die Kuliſſe verblieb in ihrer
Apparatebau, der Druckluftinduſtrie, dem Getriebe= und Trans= geneigt. Bei der herrſchenden Geſchäftsſtille drückten ſchon kleinſte
Abgaben das Kursniveau um etwa ½ Prozent. Sonderbewegun=
Auslandsaufträge waren vor allem in Holzbearbeitungsmaſchinen, gen waren nicht zu verzeichnen. J6 Farben gingen 4. Scheide=
und in Zerkleinerungs= und Aufbereitungsmaſchinen ſowie in anſtalt 1 Prozent zurück, während Metallgeſellſchaft weiter ge=
fragt
waren und auf 99½ (98½) Prozent anzogen. Montanaktien
blieben verhältnismäßig gut behauptet. Zellſtoffwerte lagen un=
einheitlich
. Am Rentenmarkt war die Umſatztätigkeit ebenfalls
ſehr gering. Im Verlauf herrſchte auf allen Marktgebieten wei=
ter
Geſchäftsſtille, doch waren die Kurſe im Vergleich zum An=
UPD. Der Erfolg der Arbeitsſchlacht, der ſich im Einkommen fang kaum verändert. Auch an den Rentenmärkten traten ſpäter=
Gleich dem Mittagsverkehr herrſchte auch an der Abend=
Berechnung des Statiſtiſchen Reichsamtes betrug das deutſche Ar= börſe bei nur wenig veränderten Kurſen ausgeſprochene Ge=

Produkkenmärkke.

Nummer 113

Darmſtädten

Die Lage der deutſchen Maſchineninduſtrie im März.
Berliner und Rhein=Main=Börſe.
Zunahme der Inlands= und Auslands=
Aufträge.
der Eingang von Inlandsaufträgen lag über dem Februar=Er= etwas Nachfrage vorhanden. Feſt liegen Bankaktien, die aber
leichte Zunahme der Anfragen und Aufträge zu verzeichnen. In ben um ½ Prozent niedriger ein. Bis 1 Prozent feſter wurden
wieder Neueinſtellungen von Arbeitskräften vorgenommen wer= für Reichsaltbeſitz vorhanden. Im Verlauf blieb es weiter ſehr
ten Arbeiterſtunden betrug rund 69 Prozent der Normalbeſchäf= gleich zur Eröffnung. Am Rentenmarkt bewegte ſich das Geſchäft
tigung. Unter den Maſchinenbauzweigen, bei denen ſich die März= ebenfalls in allerengſten Grenzen.
belebung des Inlandsgeſchäftes bemerkbar machte, ſind zu nennen:
Landmaſchinen (Frühjahrsſaiſon). Metallbearbeitungsmaſchinen,
Holzbearbeitungsmaſchinen. Zerkleinerungs= und Aufbereitungs=
maſchinen
Baumaſchinen, Büromaſchinen; ferner Kraftmaſchinen,
und Armaturen. Weniger günſtig verlief das Märzgeſchäft im abwartenden Haltung und war eher zu weiteren Glattſtellungen
miſſionsbau und der Papierherſtellungsmaſchineninduſtrie. Höhere
Büromaſchinen und Armaturen gemeldet.
Das Arbeitseinkommen 1934.
des Jahres 1933 erſt zu einem beſcheidenen Teil auswirken konnte, hin bei anhaltender Geſchäftsſtille keine Veränderungen ein.
tritt im Arbeitseinkommen 1934 voll in Erſcheinung. Nach der
beitseinkommen im Jahre 1934 rund 29,5 Milliarden RM. Es ſchäftsſtille, zumal Anregungen jeder Art fehlten.
war alſo um 3,5 Milliarden RM. höher als im Vorjahr. Dieſe
Beſſerung iſt ſo gut wie ganz den Arbeitern und Angeſtellten
zugute gekommen. Dabei iſt das Lohneinkommen doppelt ſo ſtark
geſtiegen wie das Gehaltseinkommen der Angeſtellten. Rechnet
man das Arbeitseinkommen der letzten Jahre auf gleiche Kauf=
Geſamtſumme ungefähr die Hälfte des nach 1929 eingetretenen Brotgetreide wird ausreichend angeboten. Die Mühlen bekunden
Kriſenverluſtes wieder eingeholt hatte. Sehr intereſſant ſind die aber mit Rückſicht auf das weiter ſchleppende Mehlgeſchäft und
Angaben über die Schichtung der Lohn= und Gehaltseinkommen auf Grund ihrer noch großen Lagerbeſtände leine Aufnahme=
Reichsteilen. Letzteres wird nach einer neuen Methode auf Grund von ölhaltigen Futtermitteln abgegeben. Sonſtiges Getreidemiſch=
rung
dargeſtellt. Man erſieht daraus beiſpielsweiſe, daß der Mühlenabfällen hat ſich das Angebot in Nachmehlen etwas ver=
Provinzen. Den niedrigſten Durchſchnitt hat die Grenzmark 209, W. 13 213, W. 16 217; Roggen R.9 169, R. 13 173, R. 15
klärt ſich im weſentlichen daraus, daß in den Oſtprovinzen die 169. H. 14 171 Großhandelspreiſe ab Station. Bei Waſſer=
Landarbeiter den Ausſchlag geben, während in den Großſtädten verladung über 100 To. RM. 3 mehr. Sommergerſte für Brau=
der
Durchſchnitt durch die zahlreichen qualifizierten gewerblichen zwecke 200. Weizenmehl W. 13 27,60. W. 16 28,05. Roggenmehl
Arbeitskräfte gehoben wird.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
für Baumwollgarne und Gewebe. Der Reichsbeauftragte für die preis ab ſüddeutſche Fabrikſtation. Treber Trockenſchnitzel
Baumwollgarne und Gewebe hat eine Anordnung BG. (Neu= 965. Heu 10,50, Weizen= und Roggenſtroh drahtgepreßt oder ge=
faſſung
der Anordnungen über Einkaufsbewilligung) erlaſſen, die
Anordnung werden die früheren Anordnungen BG. 2 (Einkaufs= Waggonbezug. Tendenz: ruhig.
bewilligung) vom 9. Oktober 1934 und BG. 3 (Freigrenze, für
Einkaufsbewilligungen) vom 20. November 1934 mit einigen treideverkehr verlief das Geſchäft erneut außerordentlich ruhig,
die Ausdehnung der Verpflichtung zur Einholung einer Einkaufs= in Brotgetreide, das überwiegend aus der zweiten Hand ſtammt,
bewilligung für Lohnſpinngeſchäfte, ferner in 8 2 die Erweite= war nicht ſonderlich ſtark, auch haben ſich andererſeits die Abſatz=
rung
auf Miſchgarne, ſofern der Anteil an künſtlichen Spinnſtof= möglichkeiten nicht gebeſſert. Die Mühlen treten lediglich ver=
fen
im fertigen Geſpinſt 15 Prozent oder weniger beträgt.
zur Weiterverarbeitung einzukaufen, fährt das Kürſchnerhand= gerſten blieben ziemlich vernachläſſigt. Am Mehlmarkt ſteht Wei=
werk
alljährlich nach Oſtern nach Leipzig zur Rauchwarenmeſſe, zenmehl etwas im Vordergrunde; im Roggenmehl wartet man
Es veranſtaltet dort gleichzeitig in dieſem Jahre ſeine 54., für auf den Verkauf der Type mit niedrigerer Ausmahlung.
die Geſtaltung der Mode wichtige Neuheiten=Ausſtellung und eine
Arbeitstagung. Einen Hauptpunkt der Arbeitstagung bildet die
Frage, wie das Kürſchnerhandwerk am zweckvollſten die Fellernte
der deutſchen Pelztierfarmen aufnimmt.
Berliner Kursbericht
Schärfere Auftragserfaſſung bei den internationalen Eiſen=
vom
24. April 1935 Brulſche Bank and
verbänden. Wie wir erfahren, ſoll innerhalb der Internationalen
Rohſtahlexportgemeinſchaft zur Verhiaderung von Unregelmäßig= Verl bondels=Geſi. 110.23 Gletr. Lieferung 106.
Orenſtein c Koppel, 88.125
keiten verſucht werden, den Abſchluß von Geſchäften ſchärfer zu Deutſche Banku.
5.0. Farben 14s.25 Bolyphonwerie 10.25
überwachen, wobei von der Neuregelung zunächſt nur Stabeiſen Disconto=Geſ.
96.
Rütgerswerſe. 11250
erfaßt wird. Es iſt beabſichtigt, die Aufträge in Stabeiſen, die
Dresdner Bant 96. Geſiieletr. Untern /121.375 Salzdetfurthgalt 159.75
bei den verſchiedenen Ländergruppen eingehen, beim Zentral= Havag
34.355 HarpenerBergbau 104.50 Weſtdte, Kaufhof. 35.75
bureau in Luxemburg zu ſammeln und dann je nachdem, ob die Nordd. Lloyzd
36 boeſchEiſenund
Koln=Reueſſen. 41 94.875 Verein. Stahlweriel 78875
einzelnen Grurppen ſich in Pflicht oder Anſpruch befinden, zu A. E. G.
38.50
Weſteregeln Alkali 113.75
verteilen. Bisher ſind, die Aufträge von den Ländergruppen Bayr.Motorenw. 131,75 Vereinigte Glanzſt.
Agsb. Nnrb. Maſch. 87.25
ſelbſtändig erledigt und dem Zentralbureau gemeldet worden. C. P. Bemberg 115.75 Phil, Holzmann 92,5o Baſalt Linz
Durch die jetzt geplante Regelung iſt entgegen einer aus Brüſ= Bergmann Elektr. 93.75 gali Aſchersleben 113. Berl. Karlsr. Ind. 123.50
ſel ſtammenden Nachricht die Einrichtung einer beſonderen Bert. Maſch=Bau l114,75 glöcknerwerke 91.3ns Hohenlohe=Verte 60.875
Ueberwachungsſtelle nicht notwendig geworden, vielmehr wird Conti=Gummi 149. KolzwChem. Fabr. /111,n5 Lindes Eismaſch. 127.
die Ueberwachung durch das Zentralbureau des Stabeiſenkontors DeutſcheCont Gas 123.50 Mannesm. Nöhr. 77.375 VogelTelegr. Draht/113.
in Luxemburg wahrgenommen.
Deutſche Erdöl 1o6,n5 Maſch=Bau=untn. 72,625 Wanderer=Werke 1138.
Homburger Eiſenwerk AG., Homburg, und Röhrenverband.
Wie wir erfahren, haben der Röhrenverband und das Hombur=
ger
Eiſenwerk AG., vorm. Gebr. Stumm, Homburg, ſich dahin
verſtändigt, in ihrem zweiten Streit das Urteil eines Schieds=
mannes
, der vom RWM. eingeſetzt iſt, anzuerkennen. Das Hom= Buliſtuoter unu Karionaloant Burmſtavt, Findte bet Bresoher Onn
burger Eiſenwerk hat ſeine Kündigung im Röhrenverband zu=
rückgezogen
und wird zu Bedingungen, die der Schiedsmann feſt=
ſtellt
, bis zum Ablauf des Röhrenverbandes am 31. März 1940
Mitglied dieſes Verbandes bleiben. Somit iſt für Homburg eine Steuergutſcheine
W H
6SDaimler=Benz. 103.75
ähnliche Regelung getroffen worden, wie ſie ſeinerzeit für die
Grllp. 1934 103.25 hob.=Bk.=Liguib 100.,5 6% Dt. Linol. Werkel
Erledigung der Quotenfrage des Röhrenwerkes Bous gefunden
1985 105,25 434%
69Mainkrw. v. 26/ 100.75
wurde.
Komm.=Obl. . .
1936 1072/
82Mitteld. Stahl./108
Hannoverſche Portland=Zementfabrik AG., Misburg. Bei
1937 106-. 4½% Prß. Landes=
62SalzmannckCo. 99.5
1938 105.3
Pfb.=Anſt. G. Pf.l 96.25 6%Ver. Stahlwerkel 101.,5
der Geſellſchaft ergibt ſich im Geſchäftsjahr 1934 nach Vornahme
Gruppe l . 105.9 4½% Goldoblig.) 94.25 6%Voigt & Häffner! 9971 Abſchreibungen von insgeſamt 0,25 (0,23) ſowie nach Abzug
der übrigen Unkoſten und Aufwendungen ein Reingewinn von
5% Dtſch. Reichsanl. 100, 14½% Landeskom.=
3. 6. Farben Bonds/ 125
210 311 (148 594) RM., aus dem eine von 4 auf 6 Prozent er= 42
95=
Bk. Girozentr. f.
5½%Inter.nv. 30 /102.75 1 Heſ.Gldobl. R 111
5%Bosn. 2 E. B.
höhte Dividende auf das Stammaktienkapital und wieder 6 Pro= 4½Baden 7v.271 96. 1412% . r N18 94.25 1b% n L.Inveſt! 11
zent auf die VA. ausgeſchüttet werden ſoll. Das verfloſſene 412 %Bahern v.27 97.35 4½ %Kaſ. Landes:
5%Bulg. Tab. v. 02/ 6.75
Geſchäftsjahr hat eine erfreuliche Abſatzſteigerung gebracht. In 4½=%beſſen. v.28/ 96.75 Goldpfbr. . 96 4½% Oſt. Schätze: 28
1934 konnte um 95 Prozent mehr Zement verſandt werden als 4½
v.29 98 4½%Nfſ. Landesb./ 96.25 4%Oſt. Goldrente 26
in 1933. Damit hat die Produktion etwa 45 Prozent der Lei=
4½% Preuß. b. 28 108.5 51=% Lig.-Obl. 100 I. 15%bereinh. Rumän
"
41.%Sachſen v.27 96.8
ſtungsfähigkeit der Werksanlagen erreicht.
4½%
Dt. Komm. Sam=
4½%Thüringen 27 96.25
AI.
Deutſche Ueberſeeiſche Bank, Berlin. Die Bank hatte in 1934
mel=Ablöſ.=Anl.
42Fürk. 1.Bagdadl 8.5
6% Dt. Reichsbahn=
eine
erfreuliche Geſchäftsbelebung zu verzeichnen. Von dem Be=
*Ausl. Ser. 111152), 429
UBagdadl 8.5
Schätze ... l100.75
triebsgewinn von 5 721 276 (2 697 991) RM. (einſchließlich des
4Ausl. Ser U/129.5 4½ %üngarm. 1913
5%0 Dt. Reichspoſt=
D. Komm. Samm.=
41,%
1914
Gewinnvortrages aus 1933 von 94 553 RM.) werden 2 582 749 Schätze ..... 1100,6 Abl. Neubeſitz):/ 21.5 475
Goldr.
RM. für Rückſtellungen (2 447 924 RM. Abſchreibungen und Rück= 4½%z: 100.1
142
1910 6.5
4½BBerl. Hyp. B.
ſtellungen) verwandt. Von dem verbleibenden Gewinn werden otſch, An Ausl.
Lig.=Pfbr. 100
weitere 2 922 224 RM. zur Abſchreibung auf Währungsdifferen=
4½Budp.Stadtanl. 50.5
*2, Ablöſung: /112,75 4½ GFrf.Shn=B.) 96.251 47Liſſabon, uuurl 48.
zen benutzt. Es ergibt ſich demnach ein Ueberſchuß von 216 303
5½% Lig=Pfbr. 100.75 4%Stockholm. : .a1. 98
Deutſche Schutzge=
RM. (i. V. einſchließlich 67 708 RM. Vortrag 311 775 RM. Rein=
4½% Goldoblia. 93.75
bietsanleihe ....
gewinn. woraus 200 000 RM. dem Penſions= und Unterſtützungs=
4½% Frkf. Pfb.=B./ 96.25
Aßtien.
fonds überwieſen und 94 553 RM. vorgetragen wurden).
414%Bad.=Baden 91.25 5½%0 Lig=Pfr. =11003. INccumulat.Fabr!
4½%Berlin v. 24 95.5. 4½ %Mein. Hhb.B.) 95.75 Mg. Kunſtzide unie 5321
43%Darmſtadt . 5½%0 Lia=Pfr. 100, 1A.E. G. .
38.25
Viehmärkke.
4½RDresdenv.26 90.5 4½% Pfdlz. Gyb. B.) 97,25 AndregeNſorisZahnl 123,5
4½.%Frankfur 28 92.25 5½ % Lig=Pfb. 100.75 Aſchaffbg. Brauereil 105
4½%Heidelbergs8
4½% Rh.Hhp.=Bk.) 96:1,
Friedberger Schweinemarkt. Auf dem heutigen Schweine=
Zelſtoff. / 80
4½%Mainz.. 93
5½% Lia=Pfr. 101
markt wurden folgende Preiſe bezablt: Für ſechs Wochen alte 4½%Mannheimsi 93
4½% Goldobl. 94‟/, Bad. Maſchinenfbr. 128.5
Tiere 18 bis 20 Mark, für ſechs bis acht Wochen alte
Bemberg, F.P.
4½% München 29 94.5 4½%Südd=Boden
Tiere 2025 Mk. und für acht bis zwölf Wochen alte Tiere 25 41%Wiesbadenss 92,5 Cred=Bank . gn.5. Berl. Kraft u. Licht/ 1341,
Buderus Eiſen. . 9771,
5½% Lig.-Pfbr. 101
30 Mark. Aufgetrieben waren 443 Ferkel. Der Handel war ſehr 4½%Geſ. Landess 96.25 / 4½ %Btb. Hyp.8 98,25 Eement Heibelbergl 121
lebhaft; der Markt wurde vollkommen geräumt.
4½%r Golboblig. 94.25
Af32

Donnerstag, 25. April

eſſNeueſte Nachrichten

Frankfurter Getreidegroßmarkt vom 24. April. Der Getreide=
kraft
um (Realeinkommen), ſo ergibt ſich, daß es 1934 in der großmarkt zeigte auch nach Oſtern keinerlei Geſchäftsbelebung.
ſowie über das Lohn= und Gehaltsniveau in den verſchiedenen neigung. Hafer wird nur in Verbindung mit der Gegenlieferung
der Beitragsleiſtungen zur Invaliden= und Angeſtelltenverſiche= futter wird kaum gefragt und iſt ausreichend angeboten. Von
Durchſchnitt der Wochenverdienſte in den öſtlichen Provinzen mehrt, dagegen blieben Kleie weiter knapp. Es notierten (Ge=
Preußens um 30 bis 40 v. H. niedriger iſt als in den weſtlichen treide ie To. alles übrige je 100 Kilo in RM.: Weizen W.9
PoſenWeſtpreußen mit kaum 15 RM. den höchſten haben Ber= 177 Großhandelspreiſe der Mühlen des genannten Preisgebie=
lin
und die Hanſeſtädte mit 28 bis 29 RM. Der Unterſchied er= tes. Futtergerſte G.9 171. G. 11 174, G.12 176; Hafer H. 13
R. 13 23,70. R. 15 24,10 plus 0.50 RM. Frachtausgleich. Weizen=
nachmehl
17,50. Weizenfuttermehl 13,75. Weizenkleie W. 13 10,87,
W. 16 11,08. Roggenkleie R. 13 10,14, R. 15 10,38 Mühlenfeſt=
preis
ab Mühlenſtation. Sojaſchrot mit Monopolzuſchlag 13,00,
Neufaſſung der Anordnungen über Einkaufsbewilligungen Palmkuchen m. M. 13,30, Erdnußkuchen m. M. 14,50 Fabrik=
bündelt
55 40. Kartoffeln: Induſtrie hieſiger Gegend 3.00
im R.=A. vom 20. April 1935 veröffentlicht worden iſt. In dieſer RM., gelbfleiſchige hieſiger Gegend 2,90 RM. per 50 Kilo bei
Berliner Getreidemarkt, vom 24. April. Im Berliner Ge=
Aenderungen zuſammengefaßt. Neu hinzugekommen iſt in 8. 1. zumal irgendwelche Anregungen nicht vorlagen. Das Angebot
einzelt als Käufer auf, da ſie im allgemeinen noch über größere
Beſtände verfügen. Für Hafer und Futtergerſten zeigte ſich eini=
Das Kürſchnerhandwerk tagt in Leipzig. Um veredelte Felle, / ges Intereſſe, jedoch lag kein Angebot vor, Brau= und Induſtrie=

Vom deutſchen Weinbau u. Weinhandn.
* Der Austrieb auch in den Weinbergen ſteht bevor, nachdein
ſonſt allenthalben in der Natur der Frühling ſeinen Einno=
gehalten
hat. Unter dem Einfluß des mitunter faſt ſommerwag
men Sonnenſcheins ſind die Rebaugen dick angeſchwollen und 9t4
erſten zarten Blättchen treten in einigen Tagen aus der Wo.)/
Wo man etwa noch rückſtändig war, werden jetzt ſchnell die 9./
beiten im Weinberg zur Durchführung gebracht. Die Haurt=EM
arbeit der Winzer iſt, ſoweit man Neuanlagen vornimmt, Dzutz!
Bepflanzen, für welche Arbeit der verſchiedentlich niedergegau4!4
gene Regen günſtig war. Durch die Verfügung des Reichsnä. en
ſtandes im Zuge der Marktregelung, die in den Anbau der ve
ſchiedenen Rebſorten Ordnung gebracht hat, iſt die Vorausſetzuu

für eine günſtige Entwicklung des Weinbaues gegeben. In Kyck
letzten Tagen iſt eine weitere wichtige Anordnung zur Regelun W
des Weinmarktes herausgekommen, die mit dem 15. Mai 1935 e Uu
Kraft tritt. Sie betrifft die Einführung eines Schlußſcheines ſtmm
Weinbauerzeugniſſe.
Das Weingeſchäft wird mehr oder weniger von Ou
Weinverſteigerungen beherrſcht. In den meiſten Gebieten vos=
laufen
dieſe Weinausgebote trotz ihres großen Mengenangebus
wider Erwarten günſtig. Beſonders guten Anklang finden
1934er Weine. Ein weiteres zeigt ſich bei den Verſteigerungu 04
die Tatſache nämlich, daß in erſter Linie Qualitätsweine gekant
werden, dagegen Konſumweine verhältnismäßig vernachläſſituim
ſind. Außerhalb der Weinverſteigerungen iſt das Geſchäft faſt 1s03
allen Gebieten nicht bedeutend. Freilich werden Abſchlüſſe imnmmt. 0
getätigt, doch lagern teilweiſe noch bedeutende Mengen des neuugs gtine (
Jahrganges. In Rheinheſſen brachten 1934er Konſuuf iwoch wußte
weine 440550 Mk., mittlere Sachen 600800, Rotweine 300014zuiter zwiſchen
380 Mk. die 1200 Liter. Im Rheingau fanden Bedarfsdeckrufl
en i1
gen zu bisherigen Preiſen ſtatt. Am Mittelrbein wuritze 1
Zurück
im Viertälergebiet (Bacharach, Manubach. Oberdiebach, Ste:
größere Umſätze von 1934er Rieslinggewächſen zu 500535 H21 fAln ſo betroff
für verbeſſerte und 700800 Mk. für naturreine Weine abosnüheru
ſchloſſen. In der Rheinpfalz kamen Oberhaardter bei Kleg /0uin Wunder
verkäufen auf 3643 Mk. die 100 Liter. An der Moſel Aküſühlt und
folgten bei teilweiſe guter Nachfrage Verkäufe von 1934er (vstühſithien.
und natur) zu 50080010001500 Mk. das Fuder (960 Lits führigens ma
Der zweite Abſtich iſt beendet. Die beſſeren Weine werden:
nach dem vollkommenen Ausbau auf Flaſchen gefüllt. An 1A pid die Fa
Saar wurde es nach der leichten Belebung in der zwerud WelReden gehl
Märzhälfte wieder ruhiger. Gefordert und bezahlt werden 14 beſchließt,
neue Weine 560700900 Mk. die 1000 Liter, während die grf 4 genommen u
tenteils ausverkauften 1933er durchſchnittlich 700800 Mk. bwind genommen.
gen. An der Ahr ſtellten ſich die 1000 Liter 1934er auf 5 4 fin, zuſanmenz
750 Mk., ältere Weine auf 6001000 Mk. das Fuder. In FrC) dun ein tröſtend
ken wurden 1934er zu 65100150 Mk. 1933er zu 60140 T
Flaſchenweine zu 11,40 Mk. je Flaſche umgeſetzt. In Ba9 9e Rückſahrt
bewegen ſich die Preiſe für die 100 Liter 1934er zwiſchen 3 ffſotds Herzel
Mark je nach Qualität. Die lagernden Beſtände nehmen fadkug gegenüber,
während ab.
Mit dem Einſetzen beſſerer Witterung und damit dem Bea u/ Elsſch danke J
des Fremdenverkehrs iſt eine Steigerung des Weinverbrauchs / nuſeiß gar nicht,
erwarten.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Angeſichts der großen Nachfrage nach Schatzanweiſungen konm
geſtern eine neue Serie per 1. September 1938 mit 98¾ Prom
aufgelegt werden.
Die Erdölproduktion betrug im erſten Vierteljahre 1935
Preußen insgeſamt 107 166 To. in Thüringen 216 To. und
Baden in der gleichen Zeit 266 To.
Das Schweizeriſche Volkswirtſchaftsdepartement hat u=
Verfügungen über die Handhabung der Einfuhrbeſchränkung
für Rund= und Brennholz erlaſſen. Nachdem im März wegen d4
ſtarken Anfalls von Windfallholz die Einfuhr geſperrt word
war, ſoll nun die geſamte Einfuhr auf dem Kompenſationswe d Mogeren 9a
in den Dienſt des Abſatzes geſtellt werden. Für Nadelbrennhul.
tritt dagegen eine völlige Einfuhrſperre in Kraft. Beim Papä=/
holz werden die Einfuhrkontingente nicht unweſentlich gekürzül
Wie der Aufſichtsratsvorſitzende der Cunard Reederei, 24
zurken
Perty Bates, geſtern auf der Jahresverſammlung der Aktioni
erklärte, hat die zur Vereinheitlichung des Nordatlantik=Vertek4
erte Gurke
gebildete Cunard=White Star=Line im abgelaufenen Geſchiff
jahr mit erheblichen Verluſten gearbeitet. Der Vertrag mit *
White Star=Geſellſchaft ſei für die Cunard=Geſellſchaft ungünf
theringe
geweſen. Es könne der Reederei erſt wieder gut gehen, 191
ſich das geſamte nordatlantiſche Geſchäft gebeſſert habe. B
könne nach ſeiner Anſicht erſt dann geſchehen, wenn dem int
nationalen Währungschaos ein Ende bereitet werde.

aczen verläßt, d

Deviſenmarkt
vom 24. April 1935

15.

Aegypten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemart
Danzig
England
Eſtland.
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland.
Island

Währung
1ägypt. 4
1 Pap. Peſo
100 Belag
Müreis
100 Leva
teanab Doll,
100 Kronen
100 Gulden a
1E=Stg.
100 eſtli. Kr.
100 finn.Mk.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden 1
100 is1. Kr.

Geld
12.31
o.s5o
4199
0.301
3.947
2.4721
5364
8t.10
1291
6a.43
5.305l.
16.38
2.354
en.93
54 38

Brieil
12.34
0.862
42.,08
1 0.203
3.053
2.a78
5274
81.28
12.04
8a.5
5.3151
18.42
2.350
3166.27
2 54.48

Italien
Japan
3 Jugoſlawien
Lettland.

Norwegen

Heſterreich
Vortugal
Schweder
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowar.
Türkei.

ungarn
uruguan

Ver Staaten

GeldB8
20.es ſio
an01 04
5842
80.92 2
ſea zr ſot

Frankfurter Kursbericht vom 24. April 1935.
2
Mic
A
Vir e
Chem=Werke Abertl160.25
unterfranken.
Kali=Chemie.
1i

Karlſtadtl

6.75

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3lſeBergb. Stamm
* Genüſſe

250
1a8
92.75
113.5
1106.75
J2141,
153
84
104
91:
1106.55
:1124
108
1240
82.5
6a
1136
148.25
78.5
52
121.5
105
37.5
21g
100.5
g.5
105
120.5
69
1103.5
1114.25
92.25
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70%.
123
99.75
95
206
93.5
81.5
77.5
16125
99.25

1c6.25
uo6.5
J112
218.25
1o7.75
100
1104.5
112

1165
54.5
105
1109
156
81
167.25
95

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*
9
uuEs

ss

[ ][  ][ ]

maerstag, 25. April 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 113 Seite 11

Wuarst du nie von mie gegangen.

Roman von Erich Ebenstein

Tarf ich mit Ihnen fahren, liebe gnädige Frau? Papa
fähhrmit Herrn Warnecke daher bin ich ebenſo allein wie Sie.
ID als Sigrid in ſtummer Beſtürzung in das blaſſe, ſchöne,
nrbraunem Gelock umrahmte Mädchenantlitz mit den tief=
blähu
, kühlen Augen blickt, ohne eine Antwort zu finden, fügt
ſieftig, und leiſe hinzu: Sie wiſſen doch, wer ich bin? Anſelma
Mkhr=bach iſt mein Name, und wir ſind alte Freunde von
Dcouends.
ſi rid nickt in ſtummer Verlegenheit. Arm in Arm ſchrei=
ter
se dann dem Gartentor zu und beſteigen den eben vor=
faliyrten
Wagen. Es iſt der in dem Frau Donawend mit Li=
virlllatz
nehmen wollte. Stirnrunzelnd tritt die alte Dame
zuyal veimlich empört darüber, daß ſie notgedrungen den Damen
den oxtritt laſſen muß.
zur Stunde haben Sigrid und Anſelma einander nicht
gekzhn). Als Sigrids und Manfreds Hochzeit ſtattfand, weilte
Andſeir mit ihrem Vater an der franzöſiſchen Riviera, wohin
ſie ünz zuvor abgereiſt waren, angeblich um eines Katarrhs des
Koömerzienrates wegen ein paar Wochen warme Frühlingsluft
enzu Aießen.
dieß brter, als Donawends eine große Geſellſchaft gaben, um
Siq ihrem Freundeskreiſe offiziell als Schwiegertochter vor=
n
zuſtke), entſchuldigten ſich Meyersbachs mit plötzlichem Unwohl=
ſeitaer
Kommerzienrats.
Ehelma beſuchte zwar Frau Sophie nachher ab und zu. und
Koſmerzienrat Meyersbach traf mit ſeinem alten Freund Dona=
hichliſ
wenzu weilen in Klubs und bei Sitzungen zuſammen, aber für
engen d eiwſe srſönliche Begegnung zwiſchen Anſelma und Sigrid ergab
193ter fſichä tne Gelegenheit mehr.
Rotweſ o5 wußte Sigrid von ihrem Gatten und Schwiegervater
den Bedu=von, ſter zwiſchen Manfred und Anſelma geplanten Verbindung,
rbeindie Fithalben in die Brüche gegangen war, weshalb ſie auch
berdieha Anzſtat,s Zurückhaltung ihr gegenüber ziemlich richtig deutete.
N 3u 50-R ſtt ſo betroffener iſt ſie daher über Anſelmas überraſchende
teie De Anſhie ung.
baardt
i Wunder alſo, daß ſie ſich ihr gegenüber verlegen und
untuctl ſ ühlt und keine Worte findet, um eine Unterhaltung an=
cn
zukichtfim.
Ahrigens macht auch Anſelma keinen Verſuch dazu. Schwei=
efüll
vem oirrd die Fahrt zurückgelegt. Draußen an der Gruft, wo
n dr allelgf/RReden gehalten werden und ein ergreifender Choral die
vezahlt we Feiſerb ſchließt, hat Anſelma Sigrids Arm wieder, feſt in den
wahren) ührenagmommen und dicht hinter Frau Sophie mit ihr Aufſtel=
Nunn enommen. Ab und zu, wenn Sigrid, von Schmerz über=
löter
0rau zuſammenzubrechen droht, flüſterte ſie der wild Schluch=
Fuder.
er zu z ſeny än tröſtendes, beruhigendes Wort zu.
g Rückfahrt wird wieder ſchweigend zurückgelegt. Aber
zwüchei n! Kiöds Herzen lebt eine tiefe, aufrichtige Dankbarkeit An=
nehwelurlnzugenüber
, und als man vor der Villa Donawend den
Vadge verläßt, drückt ſie ihr bewegt die Hand.
nit den/ 11ſch danke Ihnen, Fräulein Meyersbach. Sie ſind ſo gut,
ihutz z9ßsggar nicht, wodurch ich Ihre Güte verdient habe.

Nachdruck verboten
Verlieren Sie kein Wort darüber, gnädige Frau. Ich kann
mich vollkommen in Ihre Lage hineindenken, und da iſt es wohl
begreiflich, daß man einander ein wenig beizuſtehen verſucht.
Gott gebe, daß Ihr Herr Gemahl recht bald zurückkehrt! Dann
haben Sie ihn und brauchen ſonſt niemanden mehr.
Fünftes Kapitel.
Nachrichten über Manfred Donawend.
Am nächſten Tage gegen Abend läßt ſich Doktor Thomas
Rutte bei Sigrid melden. Er iſt ein Mann von etwa fünfzig
Jahren, Ingenieur und Doktor der Rechte, ein Jugendfreund Jo=
hann
Donawends, und ſeit mehr als zwanzig Jahren Prokuriſt
der Firma.
In Wahrheit iſt er aber noch viel mehr als Prokuriſt. Näm=
lich
Vertrauensperſon und Berater in allen geſchäftlichen Ange=
legenheiten
und mit Leib und Seele den Intereſſen, der Firma
ergeben.
Seine Klugheit, der offene Blick des ehrlichen, von kurzge=
ſchnittenem
Grauhaar umrahmten Geſichtes, und ſein warmes
menſchliches Fühlen haben Sigrid immer für Doktor Rutte ein=
genommen
. Nicht zuletzt auch das Gefühl, daß auch er ihr auf=
richtig
ergeben iſt.
Er entſchuldigte ſich, daß es ihm leider nicht eher möglich
geweſen iſt, Sigrid aufzuſuchen, wie es ſein Wunſch geweſen ſei,
aber dafür bringe er nun auch Kunde von Manfred. Leider keine
gute. Von Manfred Donawend ſelbſt fehle nach wie vor jede
direkte Nachricht, und es müſſe leider bezweifelt werden, daß er
die Meldung vom Tode ſeines Vaters ſowie andere an ihn abge=
ſandte
Depeſchen überhaupt erhalten habe, denn ſein Aufenthalt
ſei derzeit abſolut unbekannt.
Unbekannt? Wie iſt das möglich? ſtammelte Sigrid be=
ſtürzt
. Ich dachte doch, er ſei nach der Donawendſchen Filiale
in Jaffa abgereiſt? Iſt er denn dort noch nicht angelangt?"
Doch. Er kam ſchon am 20. November im Flugzeug von
Konſtantinopel in Jaffa an, ſuchte am nächſten Tage den dor=
tigen
öſterreichiſchen Konſul auf, iſt aber ſeitdem verſchwunden.
Woher wiſſen Sie das, Herr Doktor?
Der Konſul hat heute auf die von mir an ihn gerichtete De=
peſche
geantwortet, und zwar ziemlich ausführlich. Er iſt über=
zeugt
, daß der Leiter unſerer Filiale Said Haſchib ein in
der Türkei naturaliſierter Levantiner, ein Gauner iſt und ſtets
für ſeine Taſche arbeitete. Sein Leumund iſt der denkbar ſchlech=
teſte
, doch er iſt außerordentlich ſchlau und weiß Konflikte mit
den Behörden, bei denen er überall gute Freunde beſitzt, ſehr ge=
ſchickt
zu vermeiden. Der Konſul klärte Manfred bei deſſen Be=
ſuch
auch offen über dieſe Sachlage auf und empfahl ihm größte
Vorſicht bei ſeinen Verhandlungen mit Said Haſchib. Er riet
ihm als beſten Ausweg, die Filiale in aller Stille an einen kauf=
kräftigen
Einheimiſchen zu veräußern wenn auch mit Schaden,
denn von Said Haſchib werde er nie mehr einen Groſchen von
den bisher veruntreuten Geldern herausbekommen und zuletzt
nur am Ende alles verlieren. Aber davon wollte unſer junger

Herr begreiflicherweiſe nichts wiſſen und beſtand darauf, am
nächſten Tage nach der Fabrik hinauszufahren und Said Haſchib
zur Abrechnung zu zwingen.
Einen Augenblick, Herr Doktor, Sie waren ja ſeinerzeit in
der Filiale bei deren Gründung. Wie ſind die Verhältniſſe dort?
Iſt die Fabrik in Jaffa ſelbſt?
Nein. Man fährt im Auto etwa vier Stunden an der Küſte
entlang bis nach einer kleinen Ortſchaft, wo die Fabrik liegt.
Jaffa iſt ein aufſtrebender Hafenort am Mittelländiſchen Meer
und als Umladeplatz für den Warenverkehr von und nach Aſien
ſehr geeignet, weshalb es ſchon lange unſere Abſicht war, uns
dort feſtzuſetzen und einen Stapelplatz anzulegen.
Warum bauten Sie die Fabrik nicht in Jaffa ſelbſt, anſtatt
ſo weit entfernt?
Das lag an den Verhältniſſen. Selbſt zu bauen im fremden
Land, wäre für einen Verſuch viel zu koſtſpielig geweſen. Da bot
ſich uns durch Zufall Gelegenheit, einen ſchon beſtehenden Ge=
bäudekomplex
ſamt Grundſtücken in der erwähnten Ortſchaft zu
lächerlich billigem Preiſe zu erwerben. Es handelte ſich um eine
Schuhfabrik, die ein Grieche aus Jeruſalem aus Spekulationen
gegründet hatte, die aber nach kurzer Zeit zugrunde gegangen
war. Die Gebäude waren gut erhalten, Waſſerkraft für Strom=
lieferung
vorhanden und bereits nutzbar gemacht die Grund=
ſtücke
groß genug, um Schuppen und Vorratshäuſer für einen
Stapelplatz darauf zu errichten.
Arbeitskräfte waren an Ort und Stelle zu bekommen, man
brauchte nur Webſtühle, qualifizierte Vorarbeiter und einige
Kleinigkeiten hinzuſchaffen, und die Sache war gemacht. Billig
gemacht. Um den Behörden gegenüber als Ausländer keine
Schwierigkeiten zu haben, wurde dann noch Said Haſchib als
Leiter eingeſetzt und ſein Name als Mitinhaber ſelbſtverſtänd=
lich
nur pro forma eingetragen.
Ich verſtehe. Leider erwies ſich der Strohmann als nicht
ehrlich.
Leider! Sonſt wäre ja alles ſehr gut gegangen. Wir ließen
eigene Teppiche weben, wodurch wir den enormen Zoll erſparten
und allerlei echte Importware unter derſelben Flagge mitſegeln
laſſen konnten, was eben durch die Entfernung unſeres Stapelt
platzes von Jaffa ſehr erleichtert wurde. Sie dürfen übrigens
nicht glauben, gnädige Frau, daß dies eine unredliche Geſchäfts=
gebarung
war, denn in jenen Landſtrichen iſt ſie allgemeine Ge=
pflogenheit
. Die dortigen Zollbehörden ſind ſehr gern blind,
wenn man dieſe Blindheit durch ein angemeſſenes ,Backſchiſch von
Zeit zu Zeit unterſtützt. Wir wären Narren geweſen, es nicht
ebenſo zu machen wie andere europäiſchen Firmen. Und es wäre
auch alles glänzend gegangen, wenn dieſer Said Haſchib ſich nicht
als Gauner, erwieſen hätte, der nur für ſeine eigene Taſche
arbeitete.
(Fortſetzung folgt.)
Hn
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf M

Darmſtadt, Rheinſtraße 2.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 121 Uhr, nachmittags 67 Uhr,

Die heutige Nummer hat 12 Seiten.

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IV628

[ ][  ]

12 Nr. 113

Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donverstag, 25. April

Heute Donnerstag, nachmittags 2 Uhr

Inläßlich des Internationalen Film-Kongreßes in Berlin
Heute Film-Volkstag

Programm: Relfende Jugend‟‟ Eintritt frel bei Vorzeigen der Kon-
(V3923
greßnadel, die für 20 Pfg. an der Kasse erhältlich ist.

HEI

Bls auf weiteres

Ein Kleinstadtlustsplel, ein

2

OO442M

Heute lotzter Tag

Film der Freude schenkt:

Die törichte

Jungfrau

mit Karin Hardt
Rolk Wanka
Käthe Haack
Lotte Werkmeister
Jugendliche haben Zutritt.

Ein Lustsplel das vollauf

jeden Geschmack befriedigt

DerSchlafwagen-

Roan onedt

mit Gg. Alexander
Olly von Flint
Theo Lingen
Gust. Waidau.

Bis auf welteres

Sensatlonen des Lebens!
Sensationen des Films!

Beginn: 3.45, 6.00 u. 8.20 Uhr

Blumenkaſten
Pflanzenkübel
Graue Körbe
Abfallkörbe
Baumpfähle
Roſenſtäbe
Leitern
Baſt und
Gartengeräte.

Brückner

Holzſtraße,
am Brunnen. (a

Weißbinder=
arbeiten
gegen
Schreinerarbeit.
zu vergeb. Ang.
u. P. 15 Geſch.*

Bunter Abend

des R. D. R.
und Reichssenders Frankfurt

Anschlleßend TANZ
am Samstag, den 27. April. 20 Uhr,

Im Städtischen Saalbau

Eintrittspreise: 1 und 2 RM. Mitglieder des R. D. R.-
D.F.T. V. in der Kreisrundfunkstelle halbe Preise. Vor-
verkauf
: Radio-Bossler, H. de Waal, R. D. R., Luisenstr. 34.

Mitwirkende:
Lole Andersen-Wilke, Berlin
Käte löken-König, Berlin
Lea Piltti
Heinrich Blasel
Ed. Göbel
Hans Jonen, Köln
H. Schmid-Berikoven
F. Kullmann
B. Ebbecke sagt an! 6913

ORPHEUM

HESSISCHES
LANDESTHEATER

Feſtwo

Zuſatz=Miete 1X

(Dritter Abend)
Donnerstag, 25. April
Großes Haus, 19bls nach 23 Uhr / Kleines Haus, 20 bis gegen 22.1-
Hauptmiete A, 20. Vorſtellung Deutſche Bähne H, 11. Vorſfell.
Preiſe: 0.705.50 RM.
Tannhäuſer
Muſikaliſche Leitung: Friderich Ein Kerlder ſpekuliert
Inſzenierung: Hofmüller=Paſetti
Hauptpartien: Ammermann,
Reining, Herrmann, Köther,
Sattler
Freitag, 26. April
Deutſche Bühne O, 15. Vorſtellung
Agnes Bernauer
Samstag, 27. April
Hauptmiete B, 21. Vorſtellung. In neuer Eimſtudierung u. Ausſiattungs
Figaros Hochzeit

Preiſe 0.703.50 RM.
Komödie von Dietrich Eckart

den 3

Saalſportfeſt mit Tanz

zugunſten des Winterhilfswerks

onntag, den 28. April, abends 19 Uhr
im Städtiſchen Saalban.

Veranſtalter: Das Fachamt Radſport in
der Ortsgruppe Darmſtadt des
Deutſchen Reichsbundes für Lei=
besübungen
.

Ihre Mitwirkung haben zugeſagt:
Der Radfahrerverein Darmſtadt,
Darmſtädter Radſportklub, Rad=
ſportklub
Dieburg, Germania
Eberſtadt.

Eintritt nur 50 Pfg. Die Karten ſind zu haben
bei der Kreisamtsleitung der NSV. Wilhel=
minenſtraße
34, bei ſämtlichen Ortsgruppen
der NSV. und bei den Mitgliedern der Rad=
(3947
fahrervereine.

Anſchließend Tanz.

Hanomag

Die Jahresabrechnung für 1934 liegt in der Geſchäfts=
ſtelle
, Oswald=Boelcke=Platz Nr. 18, während der Ge=
ſchäftsſtunden
zur Einſicht offen (5 34 der Satzung).
Anträge zu Punkt 5 der Tagesordnung müſſen ſpäte=
ſtens
drei Tage vor der Generalverſammlung an den
Unterzeichneten eingereicht werden (5 29 (4) der
Satzung).
Darmſtadt, den 2. März 1935.
Der Aufſichtsratsvorſitzende:
Chriſt.

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Einladung zur
ordentlichen Generalverſammlung
am Samstag, den 18. Mai 1935, um 17 Uhr, im Saal
des Hauſes der Arbeit‟, Darmſtadt, Bismackſtr. 19
Tagesordnung:
1. Geſchäftsbericht.
2. Genehmigung der Jahresabrechnung mit Gewinn=
und Verluſtrechnung und Entlaſtung des Vorſtandes
und Aufſichtsrates.

3. Verwendung des Reingewinnes.
4. Wahl von Aufſichtsratsmitgliedern.
5. Anträge (ſofern ſolche geſtellt werden)
6. Verſchiedenes.

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im Fürſtenſaal, Grafenſtr.,
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Redner: Berater Spörr,
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Induſtrie, Rechtsanwälte uſw. muß ſtenografiereng
maſchinenſchreiben können, wenn er vorwärtskommen U. )wog über den
Alle, die es zu etwas bringen wollen, finden ſich daher
Freitag, dem 26. April, abends 8 Uhr, in der Ballonſchru
oder in der Beſſunger Knabenſchule ein, um an denr4 Gselbſt dieſe=
beginnenden
Kurſen teilzunehmen. Das geringe Kursg=
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