Darmstädter Tagblatt 1935


13. April 1935

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Dm. 2 Uhr

Einzelnummer 10 Pfennige


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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 103
Samstag, den 13. April 1935.
197. Jahrgang

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Wolken über Iſola Bella.
Das Echo der Skreſaer Berakungen. Paris hälf an den Verſailler Methoden und Zielen feſſ.
Ikaliens Inkereſſe an Oeſterreich. Zurückhalkende Taktik der Engländer.
dründliche Meinungsverſchiedenheiken. Das Ergebnis des 2.Berhandlungskages

* Gehen Konferenzen in die Breite, dann brauchen nicht immer
genſätzliche Auffaſſungen die Urſache hierfür zu ſein. Ebenſo
u kann auch die Gründlichkeit der Konferenzarbeit die Be=
tungen
ausdehnen und das anzuſtrebende Schlußergebnis etwas
Die Ferne rücken. Von Streſa läßt ſich nun aber nicht be=
Exlepänsl uwten, daß die Gründlichkeit, mit der man die aktuellen euro=
wieder
, ſit wai/ Eüſchen Probleme angepackt hat, ein hervorragendes Merkmal

handhaben.
refeſſoren, Verzt
ſene Gite B
. RN. 3
ſcwver mchme
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Eslepäng 6.n. 14

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15.50

12.15

r Miniſterbeſprechungen iſt.
Gründlich ſind eigentlich nur die Franzoſen, ſoweit es
15 um die Durchbringung ihrer Sanktionswünſche han=
I: Sie wollen eine Formel erreichen, die alles das enthält,
YIn nach franzöſiſcher Auffaſſung nötig iſt, um den Angreifer zu
ſtmmen. Im übrigen hat ſich Streſa jedoch bisher als Kampf
r Meinungen und Auffaſſungen herausgeſtellt, ohne daß wir
hrupten wollen, daß dieſe Auffaſſungen unüberbrückbar ſind.
Macdonalds und Sir John Simons Gleichmut in
freſa iſt angeſichts der Attacken der Franzoſen in der Tat be=
urderungswürdig
. Sie haben bisher einen Platzregen von Fra=
mi
und Argumenten auf ſich niedergehen laſſen; ſie haben jedoch
In unerſchütterliche Geduld an den Tag gelegt, um keinerlei
bannungen aufkommen zu laſſen, die vielleicht ſpätere diploma=
iche
Bemühungen erſchweren könnten. Soviel hat ſich aber bis=
iri
herausgeſtellt, daß das Ergebnis von Streſa, wenn wirklich
was erzielt wird, was man als Ergebnis anſprechen kann, noch
nar ſehr großen und ſorgfältigen Verfeinerungsarbeit bedarf,
aDder Kritik der Völker ſtandhalten zu können.
Vorerſt haben ſich die Franzoſen ſo ſehr in ihre Sanktions=
USik verbiſſen, daß man heute mit gutem Gewiſſen von einem
trruch ſprechen kann, den Verſailler Vertrag mit allen ſeinen
hettenſeiten zu retten, wenn nicht gar in den Punkten aus=
bauen
, die der franzöſiſchen Vorherrſchaft in Europa nützlich
di dienlich ſind.
lm dieſe Vorherrſchaft dreht ſich letzten Endes alles, was
ni den Franzoſen in den Vorverhandlungen für Streſa und in
iſa ſelbſt vorgebracht worden iſt. Sie wollen, daß Deutſch=
ud
auf der Genfer Konferenz gebrandmarkt
we. Sie wollen uns weitere Feſſeln und Ketten
ilegen und damit jede Gleichberechtigung illu=
räſch
machen. Sie wollen das Syſtem ihrer Bündnisver=
ige
retten und in Genf verankern. Sie wollen aber auch
ta ts zugeſtehen, was einer Rüſtungsbeſchrän=
ug
oder Abrüſtung den Weg ebnen und dem gütlichen
iſammenleben der Völker günſtig ſein würde.
England jedoch ſtrebt nach wie vor ein kollektives
ſäerheitsſyſtem an, wobei es zunächſt gleichgültig iſt,
te es taktiſch manövriert, um ſchließlich doch noch die aus=
tarnderklaffenden
Meinungen aus der Welt zu räumen und die
leöende Formel zu finden, mit deren Hilfe dann zu einem ſpä=
ſter
- Zeitpunkt alle Nationen auf einen gemeinſamen Nenner
tgrlegt werden ſollen. Aber dieſe Formel bereitet eben das
aßre Kopfzerbrechen, ſolange Frankreich in dem Verſailler
Eis beharrt und in dem deutſchen Anſpruch auf praktiſche Gleich=
geStigung
in allen Dingen eine gegen Verſailles gerichtete
Prälution ſieht.
Italien ſcheint in dieſem Kampf der Meinungen und der
Eſan ſo etwas wie das Zünglein an der Waage zu ſpielen, vor=
gsſetzt
, daß es dazu noch in der Lage iſt. Denn in dem Römi=
en
Vertrag ſcheinen die Italiener doch ſehr feſt an Frankreich
betret worden zu ſein, ſo feſt, daß als neues überraſchendes
Ement das angebliche AngebotItaliens an Frank=
tiH
, mit den Franzoſen und mit den Nachbarn
Eſterreichs einen Schutzvertrag zugunſten
Eſterreichs abzuſchließen, zu verbuchen iſt. Bezeich=
*d. iſt eine franzöſiſche Preſſeſtimme, Muſſolini habe am erſten
De als großer Schweiger dabei geſeſſen und ſei nur lebhaft ge=
uden
, als es ſich um Oeſterreich und Mitteleuropa handelte.
2aber die Franzoſen niemals Geſchenke verteilt haben, trifft
mrwohl ins Schwarze wenn man feſtſtellt, daß ein derartiges
Ihrtzabkommen zugunſten Oeſterreichs ſich von dem franzöſiſch=
iſchen
Militärbündnis herzlich wenig unterſcheiden würde.
In Streſa denkt man ſchon ans Kofferpacken und richtet den
Eick bereits nach Genf, das nach dem Willen der Eng=
Edar künftig wieder die Zentrale des europäiſchen politiſchen
Eizebes ſein ſoll, eine Zentrale jedoch, die Kraft ausſtrahlt und
un Völkern ihren Willen aufzwingt. Was läge alſo näher als
diforderung, ſchon jetzt das verſchwundene Anſehen und die zer=
hhene
Autorität des Völkerbundes wieder herzuſtellen. Allzu
be ſollte, das nicht ſein. Wir haben jedenfalls wiederholt
hacklegt, welche Maßnahmen Vertrauen ſchaffen und welche
Tei laſſungen das gegenſeitige Mißtrauen nur noch vertiefen.
Zor man alſo in Streſa auseinandergeht, wäre es nur nützlich,
ndeſtens ein Problem, das Deutſchland brennend intereſſiert
mit dem auch die Ehre beſtimmter Mitgliedſtaaten des Völ=
Hundes verbunden iſt, in einer Form zu löſen, die ausſchließ=
Ider Gerechtigkeit entſpricht.
jechs=Mächte=Konferenz in London?
EP. London, 12. April.
Nach den letzten hier vorliegenden Meldungen aus Streſa
iihort der engliſche Standpunkt, daß weder in Streſa, noch in
(Ef irgendetwas getan oder beſchloſſen werden dürfte, was
15 Rückkehr Deutſchlands unmöglich machen könnte, durchge=
1angen, ſo daß man in hieſigen politiſchen Kreiſen nunmehr
19emein mit einer Sechs=Mächte=Konferenz in London rechnet.

Eine Informakion des Reichsaußenminiſters
nach Streſa.
DNB. Streſa, 12. April.
Ueber den Verlauf des heutigen zweiten Verhandlungstages
von Streſa wurde von italieniſcher Seite folgendes
Communigué ausgegeben:
Unter dem Vorſitz des italieniſchen Regierungschefs haben ſich
heute morgen 9,30 Uhr die Vertreter Frankreichs, Englands und
Italiens verſammelt. Die Beſprechungen, die bis 13 Uhr dauerten,
waren der Fortſetzung der Ausſprache über den Schritt Frank=
reichs
beim Völkerbund gewidmet. Die Delegationen ver=
ſammelten
ſich erneut um 13.30 Uhr und ſchloſſen die Beſprechungen
über den franzöſiſchen Schritt an den Völkerbund ab.
Die Verhandlungen befaßten ſich ſodann mit der Lage in
Oeſterreich. Hierüber machte der italieniſche Regierungschef
längere Ausführungen.
Anſchließend behandelte man die Frage des Oſtpaktes.
Schließlich wurden die Verhandlungen über den Luftpakt
eingeleitet. Um 19 Uhr wurden die Verhandlungen unterbrochen
und auf morgen früh 9,30 Uhr vertagt.
Im Laufe des Nachmittags hat Sir John Simon ergän=
zende
Einzelheiten ſeines geſtrigen Berichtes über die Haltung
Deutſchlands, ſowie er ſie bei ſeinem Beſuch kennen gelernt,
gegeben. Er hat hinzugefügt, daß ihm heute neue Informationen
zugegangen ſeien:
Freiherr von Neurath habe den engliſchen Botſchafter in
Berlin unterrichtet, daß Deutſchland bereit ſei, einem Nichtan=
griffspakt
des Oſtens beizutreten, ſelbſt wenn einige andere
Unterzeichner dieſes Paktes unter ſich Sonderabmachungen über
ein Abkommen zur gegenſeitigen Beiſtandsleiſtung treffen
ſollten.
Dieſer offiziellen Verlautbarung wurde von italieniſcher Seite
hinzugefügt, daß man, ohne Wunder vorausſagen und Hoffnungen
erwecken zu wollen, die Lage mit größerem Optimismus betrachten
könne.
Eine Havas=Darſkellung der Freikagsverhandlungen.
DNB. Paris, 12. April.
Der Sonderberichterſtatter der Agentur Havas in Streſa
will ankündigen können, daß die Konferenz von Streſa ihr Ziel
bereits ſo gut wie erreicht habe und offiziell am Samstag zum
Abſchluß kommen werde.
Der ſeit Donnerstag vormittag zwiſchen den engliſchen, fran=
zöſiſchen
und italieniſchen Vertretern gepflogenen Meinungsaus=
tauſch
habe eine gründliche Prüfung des franzöſiſchen Antrages
an den Völkerbundsrat bezüglich der deutſchen Aufrüſtung er=
möglicht
.
Die drei Regierungen ſeien übereingekommen, gemein=
ſam
dieſen Antrag vor dem Völkerbundsrat zu ver=
treten
, doch werde es Sache des Völkerbundsrates ſein, von
ſich aus den Wortlaut der Entſchließung feſtzulegen, in der die
Verletzung der internationalen Verpflichtungen durch Deutſchland
verurteilt werden ſolle. Ferner ſind die Vertreter der drei
Mächte übereinſtimmend der Anſicht daß, um den Folgen der
deutſchen Aufrüſtung vorzubeugen, die Organiſation der Sicher=
heit
in Europa verſtärkt werden müſſe. Die weiteren Ausfüh=
rungen
des Havas=Vertreters laſſen nicht recht etkennen, wo die
Berichterſtattung über die Konferenz aufhört und die Werbe=
arbeit
für ſpezifiſche franzöſiſche Gedanken beginnt. Er fährt fort:
Frankreich habe bereits praktiſche Schritte zur Stärkung der
Sicherheit unternommen, die es auf jeden Fall in kürzeſter Friſt
zu einem günſtigen Abſchluß führen wolle. Italien ſei bereit, den
gleichen Weg einzuſchlagen.
England allerdings lege eine größere Zurückhaltung an den
Tag. Es glaube, daß ſubſtanzielle Fortſchritte in der praktiſchen
Organiſation der Sicherheit ſchwer zu erzielen ſeien, ſolange eine
neue Befragung Deutſchlands nicht endgültig die Reichsregierung
vor ihre Verantwortlichkeit geſtellt habe. Eine ſolche Befragung
begreife nicht unbedingt die Einberufung einer Konferenz ein, zu
der Deutſchland eingeladen werden würde. Die engliſche Regie=
rung
könnte dieſe Befragung übernehmen. Das würde übrigens
die anderen Mächte nicht daran hindern, das ergänzende Sicher=
heitsſyſtem
, über das man jetzt verhandele, weiter auszubauen,
ſo daß ihre Poſition durch den neuen Aufſchub nicht geſchwächt
werden würde. Unter dieſen Umſtänden werde ſich an dem diplo=
matiſchen
Programm der kommenden Woche nichts ändern. Nach=
dem
der Völkerbundsrat ſich alſo über Frankreichs Verwahrung
gegen die deutſche Aufrüſtung ausgeſprochen haben werde, werde
Laval nach Warſchau und anſchließend nach Moskau fahren. ( An=
merkung
: Bisher lautete die Reiſeroute MoskauWarſchau.)
Die franzöſiſche Preſſe
zum erſten Verhandlungskag in Skreſa.
In den franzöſiſchen Berichten aus Streſa wird der Ein=
druck
erweckt, als ob die franzöſiſche Politik mit dem erſten
Verhandlungstage recht zufrieden ſein könnte. Man hebt die
angebliche franzöſiſch=italieniſche Ueberein=
ſtimmung
und die etwas entferntere Zuſtimmung
Großbritanniens hervor und verſpricht für das Ende
der Konferenz, die bis Samstag oder gar Sonntag dauern
könnte, ſchon jetzt eine Einigung.
(Fortſetzung auf Seite 2 erſte Spalte.)

RGtaut une Kiice.
Von
Dr. Paul Harms.
Das Verhältnis von Staat und Kirche wird gegenwärtig
auf beiden Seiten nicht als befriedigend empfunden. Wer ſich
darüber Gedanken machen will, angeregt etwa durch die Kölner
Rede, worin Staatsminiſter Ruſt kürzlich die politiſche gegen
die religiöſe Glaubensgemeinſchaft abgegrenzt hat, der wird aus=
gehen
müſſen von der Frage: aus welchen beſonderen Voraus=
ſetzungen
hat ſich das Verhältnis von Staat und Kirche gerade
in Deutſchland entwickelt?
Denn der Staat war ja nicht immer ſo wie er heute iſt,
und die Kirche war es auch nicht! In dieſem Anders= geweſen=
ſein
liegen die Bedingungen für den unbefriedigenden Zuſtand
von heute, und dieſe Bedingungen muß ohne Vorurteil zu
erkennen fähig ſein, wer gegen beide, gegen Staat und Kirche,
ehrlich handeln will. Da wäre vor allen Dingen feſtzuſtellen:
die Kirche iſt nicht das Urſprüngliche, das Urſprüngliche iſt das
Chriſtentum. Es gab Chriſtentum, ehe es eine chriſtliche Kirche
gab. Dieſes Urchriſtentum entſtand als Gemeinſchaft der
Gläubigen auf dem Boden eines beſtimmten Staates, des
Staates der Mittelmeervölker, des ſpäteren Römereiches. Und
es entſtand da nicht als ein Organ dieſes Staates wie andere
religiöſe Gemeinſchaften, ſondern es entſtand in bewußter Ab=
kehr
von dieſem Staate. Der römiſche Staat war auff Herren=
moral
gegründet, das heißt auf die Anſchauung, es gebe zwei
Arten von Menſchen, bevorrechtigte Herren und rechtloſe Sklaven.
Ueber allen andern Völkern ſtand das römiſche Volk, über dem
römiſchen Volke der Cäſar, der göttliche Ehren genoß. Dem
ſetzte das Chriſtentum die Moral der Nächſtenliebe entgegen:
ein Menſch iſt von Geburt ſo viel wert wie der andere; das
Leben, das er hier auf Erden zu führen beſtimmt iſt, hat Be=
deutung
nur als Vorbereitung auf das Leben nach dem Tode,
und wie er da beſtehen wird, das hängt nicht davon ab, ob
er als Herr oder Sklave geboren ward, ſondern einzig und
allein davon, wie er ſein Leben hier auf Erden geführt hat.
Gegen den Staat, ſo wie ſie ihn vorfanden, lehnten ſich die
Chriſten nicht auf, ſie lehnten ihn nur innerlich ab, indem ſie
ihn, gemeſſen an der Ewigkeit, für Nebenſache erklärten.
Dieſe Lehre eroberte die hoffnungslos dahinlebenden
Maſſen im Römerreiche bald in ſolchem Umfange, daß die lockere
Gemeinſchaft der Gläubigen, um ſich zu behaupten, in eine
feſtergefügte Lebensform eingehen mußte: die Kirche. Der Staat
verſuchte, die Kirche, die er als feindliche Macht empfand, ge=
waltſam
zu unterdrücken. Der Verſuch ſchlug fehl, planmäßige
Verfolgungen ſtärkten die chriſtliche Kirche nur. Da glaubte der
Staat, ſich mit dieſer Macht, die über die Maſſen verfügte, ver=
ſtändigen
zu müſſen. Unter Kaiſer Konſtantin wurde das
Chriſtentum Anfang des 4. Jahrhunderts, Staatsreligion des
römiſchen Reiches. Als das Römerreich dann in Morgenland
und Abendland zerfiel, iſt die Kirche im Morgenland im byzan=
tiniſchen
Reiche, Staatskirche geblieben bis dieſer Staat, nach
einem Jahrtauſend wechſelvollen Beſtehens, unterging. Die
morgenländiſche Kirche iſt dann, im Laufe weiterer Jahrhun=
derte
, als Staatskirche in das ruſſiſche Reich hinein gewachſen.
Die Kirche des Abendlandes dagegen blieb, als das weſt=
römiſche
Reich von der Germanen in Trümmer geſchlagen
wurde, auf ſich ſelbſt geſtellt. Die Germanen, denen von Haus
aus die Anſchauung natürlich war, daß der Tüchtigſte Herr
ſein ſollte, übernahmen den Machtanſpruch des römiſchen Volkes,
über das Abendland zu herrſchen. Ueber den Stamm der Fran=
ken
kam dann dieſer Machtanſpruch zu den Deutſchen, alſo zu
den germaniſchen Stämmen, die zwiſchen Rhein und Elbe, Alpen
und Nordſee ſeßhaft geworden waren. Sie vereinigten mit der
Staatlichkeit ihres Königstums die Ueberlieferung des weſt=
römiſchen
Kaiſertums. Die gleiche Ueberlieferung aber ſchlum=
merte
in der Kirche des Abendlandes, die ihren Mittelpunkt in
Rom hatte. Die Kirche hatte nach und nach auch die germa=
niſchen
Stämme die römiſcher Herrſchaft nie unterſtanden hatten,
mit ihrer Fortſetzung der römiſchen Kultur erſt oberflächlich,
dann tiefer überfremdet; denn ſie ſelbſt war ein Teil dieſer
ſpätrömiſchen Kultur, So war die Kirche auch im Volke der
Deutſchen eine Macht geworden, die ſchließlich den gleichen Herr=
ſchaftsanſpruch
erhob, wie das deutſche Königtum. Durch ganze
Jahrhunderte des Mittelalters ſtanden ſich der erſte Staat der
Chriſtenheit und die chriſtliche Kirche des Abendländes in er=
bitterter
Feindſchaft gegenüber.
In dieſen Kämpfen verfiel mehr und mehr die Macht, die
hinter dem Anſpruch ſtand, das weſtrömiſche Reich, ſei es mit
weltlichen, ſei es mit geiſtlichen Mitteln ſortzuſetzen. Dafür er=
hoben
ſich in zunehmender Selbſtändigkeit die europäiſchen
Nationalſtaaten, in erſter Linie Frankreich, Spanien, England.
Hier war die Staatsmacht darauf bedacht, die Kirche des Landes,
unbeſchadet ihrer Zugehörigkeit zur allgemeinen Kirche von Rom,
feſt in die Hand zu bekommen. Die gallikaniſche, die ſpaniſche,
die anglikaniſche Kirche wurden dem Weſen nach Staatskirchen,
ohne an eine Trennung von Rom zu denken. Die deutſche
Kirche dagegen, die an der zerſplitternden Staatlichkeit keinen
Rückhalt mehr hatte, nahm die Dinge ſchwerer. Sie ging auf
die Wurzel des Chriſtentums zurück und ſorderte, am wirk=
ſamſten
durch den Mund Martin Luthers, Reform der abend=
ländiſchen
Kirch an Haupt und Gliedern. Als die Leitung der,
Kirche verſuchte, dieſe Forderung kurzerhand als Ketzerei ab=
zutun
, ſagte ſich die deutſche Kirche unter Luthers Führung von
Rom los, und eine zeitlang konnte es ſo ſcheinen, als ſollte
die Einheit der Lebensform, die dem Staate der Deutſchen ver=
loren
gegangen war, durch die Kirche zurückgewonnen werden.
Aber dieſer Schein trog. Die einigende Kraft der religiöſen
Bewegung, die wir die Reformation nennen, erwies ſich als zu
ſchwach gegenüber dem Beharrungsvermögen des landesfürſt=
lichen
Partikularismus. Um die Häuſer Habsburg und Wittels=
bach
ſcharten ſich die deutſchen Kleinſtaaten, die es mit der
alten Kirche hielten. Auf der Gegenſeite verblieb die geſtaltloſe
Maſſe der Kleinſtaaten, die dem neuen Glauben anhingen.
Für wenige Jahre erſtand dieſer geſtaltloſen Maſſe ein Führer
in dem Schwedenkönig Guſtav Adolf, nach ſeinem allzufrühen
Tod aber verlor das kriegeriſche Ringen um die Glaubens=
einheit
jeden Sinn. Es endete in allgemeiner Erſchöpfung bei
der Erkenntnis, daß man die Dinge nehmen müſſe, wie ſie ſeien.
g wie die Zerſplitterung der
Sowohl die Gla

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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Seite 2 Nr. 103

deutſchen Staatlichkeit wurden im weſtfäliſchen Frieden ſozuſagen
unter den Schutz des Völkerrechtes geſtellt.
Nicht die Kirche hatte alſo über die ſtaatliche Zerſplitterung,
die ſtaatliche Zerſplitterung hatte über die Kirche geſiegt. Zu
einem Drittel etwa bekannte ſich das deutſche Volk noch zur
katholiſchen Kirche. Der Reſt war aufgeſpalten in beinahe ſoviel
Landeskirchen, wie es Länder gab. Von der religiöſen Bewegung
war für die Vereinheitlichung der zerſplitterten deutſchen Lebens=
form
nichts mehr zu erhoffen. Darum konnte für den Staat,
der auf dem Wege zu einer neuen Einheit die Führung über=
nehmen
mußte, die Loſung nur lauten: In meinem Lande
muß jeder nach ſeiner Facon ſelig werden.
Staat und Kirche haben ſich im Laufe der Entwicklung, die
aus dem Mittelalter in die Neuzeit hinüber führte, auseinander=
gelebt
, wenn auch nicht ſo, daß ſie die gemeinſame Grundlage
verloren hätten. Staatlichkeit und Kirchentum, ſie ſind beide
erwachſen auf der Grundlage der abendländiſch=chriſtlichen Kul=
tur
des Mittelalters, Während aber die kirchliche Entwicklung
das Volk in Aufſpaltung erhalten hat, hat die ſtaatliche Ent=
wicklung
das Volk ſtetig feſter zur Einheit zuſammengeſchloſſen.
Daraus ergibt ſich das allein mögliche Verhältnis: der
Staat ſchützt die Kirche und die Kirche achtet den Staat.
Für ihre innere Entwicklung läßt der Staat den Kirchen volle
Freiheit, aber die Grenzen dieſer Freiheit zieht der Staat. Es
geht nicht an, daß die Kirchen dem Staat vorſchreiben, wieweit
ſie ihre Freiheit auszudehnen wünſchen. Denn nicht bei der
Kirche liegt die letzte Entſcheidung darüber, was für eine
Nation ein Staatsvolk, gut oder bös iſt, ſondern beim Staat,
Sie kann nur beim Staat liegen, weil der Staat auf dem Wege
iſt, die Einheit der Lebensform zu verwirklichen, ſoweit er ſie
nicht ſchon verwirklicht hat während das Kirchentum von die=
ſer
Verwirklichung weiter entfernt iſt denn je. Die ſtaatliche
Einheit aber noch einmat dadurch zu gefährden, daß auch die
religiöſe Einigung auf ihr Programm geſetzt wird, das
Reichsminiſter Ruſt hat es mit erfreulicher Eindeutigkeit erklärt
lehnt der Führer ab. Wenn die Kirchen auf den Schutz des
Staates auch in Zukunft Wert legen, werden ſie ſich dazu
durchringen müſſen, dieſen Standpunkt zu achten.
(Fortſetzung von Seite 1 zweite Spalte.)
Nach dem Matin habe der franzöſiſche Außenminiſter in
Streſa den Standpunkt vertreten, in Zukunft müſſe der, der
einen Vertrag verletze, dem Angreifer gleichgeſetzt und ent=
ſprechend
behandelt werden. (!) Jede neue Verletzung eines be=
ſtehenden
Vertrages müſſe ſofort automatiſch wirtſchaftliche und
finanzielle Maßnahmen gegen den der Verletzung Ueberführten
nach ſich ziehen. Außerdem müſſe in Streſa die Stellung Oeſter=
reichs
befeſtigt werden. Frankreich, Italien und die Kleine
Entente ſchienen bereit, ſich materiell und moraliſch zu verſtän=
digen
, um den Zuſammenbruch Oeſterreichs zu ver=
hindern
, ſelbſt wenn ſich England darauf beſchränken würde,
dieſer Abmachung nur ſeinen Segen zu geben, ohne ſelbſt ihr
beizutreten. Des weiteren habe Frankreich die Abſicht,
dem geplanten Luftpakt einen nicht allzu all=
gemeinen
Charakter zu geben, ſondern die Mög=
lichkeit
vorzubehalten indas Gefüge des Luft=
paktes
beſondere zweiſeitige Pakte gegenſei=
tiger
Verpflichtungen und im voraus feſtgelegte
Abmachungen, die jederzeit in Tätigkeit treten
könnten, einzupaſſen.
Die nach Genf entſandte außenpolitiſche Mitarbeiterin des
Oeuvre erklärt, der Entwurf der franzöſiſchen
Erklärung, die die Aufrüſtung Deutſchlands
tadelt und in Genf vorgelegt werden ſollte, ſei be=
reits
beiſeite geſchoben worden, wahrſcheinlich weil man
ihn für zu ſcharf gehalten habe. In Streſa ſei man mehr für
einen Text, der zwar auf Deutſchland hindeute, aber Deutſchland
nicht ausdrücklich nenne. Wahrſcheinlich werde man in Streſa
beſchließen, daß der Wortlaut der Erklärung erſt in Genf auf=
geſetzt
werde, vermutlich von einem Neutralen als Bericht=
erſtatter
.
Alsdann macht die Berichterſtatterin des Oeupre folgende
intereſſante.
Enkhüllungen über Milikärbündnispläne:
Vor einigen Tagen habe der Duce der Pariſer Regierung
ein franzöſiſch=italieniſches Militärbündnis zur Verteidigung
Oeſterreichs vorgeſchlagen. Dieſes Bündnis habe mehr oder
weniger beſtimmte Verſprechungen enthalten, wonach Rom mit
der Kleinen Entente und mit der Balkan=Entente, alſo mit den
Nachbarſtaaten Oeſterreichs, Militärabkommen abſchließen ſollte.
Die ganze Frage ſei im franzöſiſchen Miniſterrat eingehend er=
örtert
worden, und der Miniſterrat habe Flandin und Laval
in dieſer Hinſicht volle Handlungsfreiheit gelaſſen.

Vom Tage.

Auf Antrag des Reichsminiſters für Volksaufklärung und Pro=
paganda
iſt eine im Selbſtverlag des Verfaſſers erſchiene naiv=
dilettantiſche
Schrift Das ABC des deutſchen Heiden eines ge=
wiſſen
Buſſo Loewe von der Geheimen Staatspolizei beſchlag=
nahmt
und eingezogen worden, um ſchädliche Auswirkungen und
mißverſtändliche Auswirkungen zu verhindern.
Am Freitag vormittag begann im Rathaus=Saal in München
eine Gauleitertagung der NSDAP., an der auch die meiſten
Reichsleiter der NSDAP. teilnahmen. Am Nachmittag fand im
Braunen Haus eine Reichsleitertagung ſtatt.

Das engliſche Kabinett iſt unter dem Vorſitz des ſtellvertreten=
den
Miniſterpräſidenten Baldwin zu einer Sonderſitzung zuſam=
mengetreten
. Das Kabinett beſchäftigte ſich mit der Konferenz von
Streſa und mit engliſchen Budgetfragen.
Einer Meldung der Pariſer Radio=Agentur aus Riga zufolge
ſoll auf Veranlaſſung der Sowjetunion eine vorzeitige Einberufung
der Konferenz der baltiſchen Staaten beſchloſſen worden ſein. Ruß=
land
wolle die endgültige Stellungnahme der baltiſchen Staaten
zu dem Oſtvakt kennen lernen. Falls eine günſtige Antwort der
baltiſchen Staaten eintreffe, würden Sowjetrußland und Frankreich
gemeinſam die Unabhängigkeit dieſer Staaten gewährleiſten.
Die Truppenbewegungen im Zuſammenhang mit der Verſtär=
kung
des franzöſiſchen Grenzſchutzes gegen Deutſchland ſind noch
nicht abgeſchloſſen. Zwei Bataillone des 8. marokkaniſchen Schützen=
Regimentes, die gegenwärtig in Auch und in Agen liegen, werden
nach Belfort verlegt werden. Die dortige Garniſon wird dadurch
um rund 1500 Mann verſtärkt werden.
Das Grazer Schwurgericht verurteilte einen Arbeiter wegen
Verleitung zu einem Sprengſtoffanſchlag zu zehn Jahren ſchweren
Kerkers. Bemerkenswert an dem Urteil iſt, daß dieſer Sprengſtoff=
anſchlag
niemals ausgeführt wurde.
Im Inſelhafen Boko, weſtlich von Formoſa, wurde ein hollän=
diſcher
Dampfer von der japaniſchen Marinebehörde wegen Befah=
rens
der Feſtungszone angehalten. Der Kapitän des Schiffes wurde
wegen Verdachtes der Spionage verhaftet. Das Schiff war von
einer engliſchen Geſellſchaft gechartert worden.

Der erſte Tag ermukigend verlaufen.
DNB. London, 12. April.
Der Sonderkorreſpondent der Times in Streſa meldet
u. a., der erſte Tag der Konferenz ſei im großen und ganzen be=
friedigend
und ermutigend verlaufen. Es ſei aber ſicher, daß die
Beſprechungen vor Samstag mittag nicht zu Ende ſein werden.
Der britiſche Premierminiſter habe erklärt, kein Land dürfe
im Intereſſe der eigenen Politik glauben, daß Frankreich, Italien
und Großbritannien bei der Verfolgung ihrer Politik zur Siche=
rung
des Friedens Europas getrennt werden könnten. Großbri=
tanniens
Standpunkt ſei, daß der Völkerbund die eine Organiſa=
tion
ſei, durch die Verhandlungen über internationale Vereinba=
rungen
zur Sicherung des europäiſchen Friedens geführt und durch=
geführt
werden ſollten. Großbritannien ſei bereit, ſeinen Beitrag
für die kollektive Sicherheit in jeder möglichen Weiſe zu leiſten.
Es werde ſich weiterhin um Rüſtungsbegrenzung und internatio=
nale
Kontrolle bemühen. Der Premierminiſter habe Nachdruck auf
dieſen Wunſch Großbritanniens gelegt, Deutſchland wieder im
Völkerbund zu ſehen, habe aber auch deutlich gemacht, daß die
Türen nicht in einer Weiſe geöffnet werden dürften, die das euro=
päiſche
Vertrauen erſchüttern könnten. Die franzöſiſchen und italie=
niſchen
Vertreter ſeien über die Ausführungen beruhigt und be=
friedigt
geweſen,
Zu den Erklärungen Simons meldet der Korreſpondent,
Simon habe auf Befragen erklärt, Hitler habe ſich in Berlin zu
dem Gedanken eines Ueberbaues von Pakten gegenſeitigen Bei=
ſtandes
, die ſich auf ein umfangreiches Syſtem von Nichtangriffs=
pakten
gründen würden, ablehnend geäußert.
Ueber die Haltung der franzöſiſchen Regierung, die auf der
Nachmittagsſitzung zum Ausdruck kam, bemerkt der Korreſpon=
dent
, es verlaute, daß die Denkſchrift, die dem Völkerbundsrat
vorgelegt werden ſoll, noch nicht völlig ihre endgültige Faſſung
erhalten habe. Daraus folgere, daß die Franzoſen, denen der bri=
tiſche
Wunſch bekannt ſei, daß Deutſchland jede Möglichkeit zur
Rückkehr in die europäiſchen Beratungen offengehalten werden
ſoll, bereit ſeien, den endgültigen Wortlaut ihrer Denkſchrift bis
zu einem gewiſſen Grade von dem Maße der Unterſtützung ab=
hängig
zu machen, das Großbritannien in Streſa der Völkerbunds=
ſatzung
, dem Locarnovertrag und der Heiligkeit von Vertrags=
pflichten
zuteil werden laſſe.
Franzöſiſche Auszeichnung für Muſſolini.
DNB. Paris, 12, April.
Wie Jour erfährt, ſoll Marſchall Pétain nächſte Woche
gelegentlich des Beſuches von 1700 ehemaligen franzöſiſchen
Frontkämpfern in Rom Muſſolini mit der franzöſiſchen Militär=
medaille
auszeichnen. Muſſolini habe als man ihm dieſen
Vorſchlag unterbreitete, in Paris wiſſen laſſen, daß er dieſe
franzöſiſche Ehrung mit lebhafteſter Genugtuung annehme.

Fernſehen im Reichspoftmuſeum.
Wie war’s damals mit dem Rundfunk? Der erſte öffentliche
Fernſehſaal. Wann wird er hiſtoriſch ſein?
Von Paul Grabiſch.
Man wird ſich noch erinnern, wie das vor etwa mehr als
zehn Jahren war, als das erſte große Rundfunkfieber in Deutſch=
land
einſetzte. Daß einmal faſt jede deutſche Familie einen
Empfänger haben werde, daß man nur auf einen Knopf zu drücken
und an einigen Spulen zu drehen brauche, um die halbe Welt zu
empfangen, das lag damals faſt noch außerhalb jeder Vorſtellungs=
möglichkeit
.
Damals taten ſich zu Propagandazwecken die Radio=
Empfangszimmer auf, es gab ihrer ein paar hundert in Deutſch=
land
. In einem Zimmer oder einem kleinen Saal waren an
einem langen Tiſch ein Dutzend Kopfhörerpaare montiert, die ſich
jeder um die Ohren ſchnallen und damit die geheimnisvollen Töne
aus dem Aether vernehmen konnte. Es war ein rührender und
in ſeiner Art hiſtoriſcher Anblick, Menſchen zu ſehen, die da hin=
gebungsvoll
und ſchweigend ſaßen und ein Wunder der Technik
auf ſich wirken ließen, deſſen Entwicklungsfähigkeit ſie noch gar
nicht ahnten. Es gibt ſicher noch Aufnahmen davon, man ſollte
ſie als Zeitdokumente aufheben.
Aehnlich wie beim Anblick dieſer erſten Rundfunkhörer war
einem vor kurzer Zeit, in dem Reichspoſtmuſeum zu Mute, als
dort die erſte öffentliche Fernſehempfangsanlage eröffnet wurde,
Man weiß, daß es noch eine kleine Weile auf ſich haben wird,
bis das Fernſehen ſo ſelbſtverſtändlich geworden ſein wird wie der
Sprechrundfunk. Das liegt an vielen, allerorts erörterten Gründen,
am Mangel eines billigen Empfängers und an manchen anderen
Dingen, die hoffentlich bald überwunden ſein werden. Es gibt
zwar ſchon ein drahtloſes Fernſehprogramm, aber nur wenige
ſind in der Lage, es abzunehmen, weil nur wenige die richtigen
Apparate haben. Um einem breiteren Publikum einmal Gelegen=
heit
zu geben, ſich perſönlich von der verhältnismäßigen Güte der
übertragenen Bilder und Szenen zu überzeugen, hat die Reichs=
poſt
dieſe öffentliche Empfangsräume geſchaffen. Was man hier
zu ſehen bekommt, hat allerdings noch einiges vor dem bisherigen
Fernſehen voraus: es wird nämlich nicht mehr über den Umweg
eines zwiſchendurch aufgenommenen Filmes geſendet, ſondern un=
mittelbar
. Die Menſchen, die man ſprechen, gehen und handeln
ſieht und hört, werden direkt abgetaſtet, wie das Fachwort ſo
ſchön heißt, durch die Photozelle geleitet aber dieſer Vorgang

Mar Pohl .

Der berühmte Schauſpieler Dr. Max Pohl, der viele
Jahre hindurch Präſident der Deutſchen Bühnengenoſſen=
ſchaft
war, iſt in Berlin im 80. Lebensjahr geſtorben.

iſt allzu bekannt, um hier noch einmal geſchildert und erklärt zu
werden.
Es iſt nun ſo, daß das Fernſehen immer mehr packt und feſ=
ſelt
, auch wenn man es ſchon öfter genoſſen hat. Denn es iſt vor
allem die wahrhaft erregende und zauberiſche Gewißheit, daß ein
uralter Traum der Menſchheit wahrgemacht worden iſt, daß ſich
die Technik hier faſt im Mantel der Magie bietet.
Und die Menſchen, die jetzt an mehreren Tagen der Woche
ſich in dieſem Fernſehſaal drängen, ſollten es ſich ſchon ein wenig
klar machen, daß ſie eigentlich Zeugen ſehr denkwürdiger Ereig=
niſſe
ſind. Wahrſcheinlich wird in ein paar Jahren das Fernſeh=
gerät
zu Hauſe genau ſo ſelbſtverſtändlich ſein, wie heute das
Fernhörgerät. Die empfangenen Bilder werden ſicherlich noch

Samstag, 13. April 1935

Italien ſtimmk einem Schiedsverfahren zu.

EP. Genf, 12. April.
In einer am Donnerstag im Völkerbunds=Sekretariat eins=
troffenen
Note weiſt die italieniſche Regierung die Darſtellu y
Abeſſiniens über den Verhandlungsſtand im italieniſch=abeſſiniſchn
Konflikt als ungenau und tendenziös zurück. Die italieniſche R/
gierung gehe nicht mit der abeſſiniſchen Auffaſſung einig, daß die
direkten Verhandlungen als abgeſchloſſen zu betrachten ſeien. Ja=
lien
habe ſich bereiterklärt, den Streitfall dem Schiedsverfahrn
nach Artikel 5 des italieniſch=abeſſiniſchen Vertrages vom Jak/
1928 zu unterſtellen. Einem Briefwechſel zwiſchen den beiden Rek
gierungen vom Jahre 1928 zufolge ſei die Ernennung von zwe
Schiedsrichtern für jedes Land vorgeſehen, die, falls eine Einigu /
ſich als unmöglich erweiſe, einen fünften Schiedsrichter hinsu
ziehen können. Italien erkläre ſich bereit, zur Durchführung die ſe
Beſtimmungen gemeinſam mit der abeſſiniſchen Regierung die nu
wendigen Maßnahmen zu ergreifen. Damit, ſo heißt es weitn
komme die italieniſche Regierung den eingegangenen Verpfliy
tungen nach und erklärt ſich mit der Anwendung des Schiedsve)
fahrens einverſtanden, dem der Konflikt durch die Entſchließuv
des Völkerbundsrats vom Januar unterſtellt wurde.
Zu dem Verlangen der abeſſiniſchen Regierung nach Befaſſur:
des Völkerbundsrats auf ſeiner außerordentlichen Tagung von
15. April nimmt die italieniſche Regierung nicht Stellung. To
ſie ſich jedoch in der Note mit der von Abeſſinien verlangten Eiſe
ſetzung der Schiedsrichter einverſtanden erklärt, geht daraus deu
Wunſch hervor, die Behandlung in Genf vorderhand zu vermeider
Es muß daher als unwahrſcheinlich angeſehen werden, daß dei
Völkerbundsrat in ſeiner am Montag beginnenden Tagung ſich muit
der Frage befaſſen wird.

Abeſſiniſches demenki.

DNB. London, 12. April.
Daily Telegraph meldet aus Addis Abeba, Gerüchte vrn
Eintreffen großer Mengen Kriegsmaterials über den franzöf
ſchen Hafen Djibuti werden von den abeſſiniſchen Behördae=
für
unwahr erklärt. Es wird gemeldet, daß das eingetrofferfft igeit. Das Dethlt,
Kriegsmaterial lediglich aus 10000 Gewehren 4 600 000 Paty/
nen, 160 automatiſchen Gewehren und 22 Maſchinengewehru
beſtehe. Die Regierung erklärt, daß nichts von dieſem Krieg=
material
nach der Grenze geſchickt worden ſei und daß die en
zige in letzter Zeit vorgenommene Truppenbeivegung die En
ſendung einer Abteilung Soldaten an die franzöſiſche Greu
geweſen ſei, um Streitigkeiten zwiſchen Eingeborenenſtämnzy
zu verhindern.

Die Polikik der baltiſchen Staaken.
Ablehnung der ruſſiſchen Pakkangebote?

anderen
dah Franite
gertrag. 2
egen 3 für Ja
Staaten

Derhandlunge
end bisher die fit.
den Bau von Unterſ
Eit
beiſcloſenen Sch

T aus zwei Schlaf
von je 26 000 Tont
3 Schlachtſchiffen
10 Großkampfſchiffen
1 Echiffe von je 18000
würden. Die franz
dent des Daily
Wallgemein annehme
deutſche Forderung

EP. London, 12. Aprik.
Nach einer Meldung der Times aus Riga, dürften M
Regierungen der drei baltiſchen Staaten auf der am 6. Mai
Kowno zuſammentretenden baltiſchen Konferenz die neueſun
ruſſiſchen Paktangebote wahrſcheinlich ablehnen. Dieſes Angebu
ſo meldet das Blatt, ſei den baltiſchen Staaten durchaus an
willkommen und gelte den Staaten im jetzigen Augenblick 24
unklug.
Die drei Staaten hätten ſich gemeinſam auf das Londont
Protokoll feſtgelegt und hätten ſich davon überzeugt, daß
im höchſten Grade unklug ſei, im gegenwärtigen Augenblick ich
neues Element in die Verhandlungen hineinzutragen, das
ignet erſcheine, den Gedanken einer europäiſchen Einigung
präjudizieren. Man dürfe demnach annehmen, ſo meldet .
Times abſchließend, daß die drei baltiſchen Staat 0
auf jeden Fall einmal das Ergebnis der gegenwärt
ſchwebenden Verhandlungen abwarten würd
und daß ſie ſich bei der Feſtlegung ihrer küm=
tigen
Politik mehr von der Haltung Englan /
als von irgendwelchen anderen Erwägung
beſtimmen laſſen würden; dies ſei ganz beſonders 10
der Veröffentlichung des neuen franzöſiſch=ruſſiſchen Abkommel/
der Fall.
Abwerkung der Peſeia?

EP. Paris, 12. April
Die Information meldet aus Barcelona, daß die ſpani!
Regierung eine neue Abwertung der Peſeta beſchloſſen hal
und zwar ſolle dieſe Abwertung ſchrittweiſe vor ſ.
gehen. Man erhoffe dadurch günſtige Rückwirkungen auf 1
ſpaniſchen Außenhandel. Die ſpaniſche Regierung wolle in a!
Kürze in Wirtſchaftsverhandlungen mit einer Reihe von Li
dern eintreten.

Flugzeugmutter
Kreuzer
Zerſtörer
Unterſeeboote

und

In einer Rede
wandte ſich der engl
gegen die Theſ
lung der Ted
deutete an.
den Verträge
ſchiffe auf
von der amerik
die Erfahrungen
ten, daß das Gro
ment wide
lebt ſei. Der
davon, daß das
gleich großen A
weiterhin das
we=

ſehr viel ſchöner, größer und klarer werden, aber was wird. W
alles ſein gegen die Erinnerung derjenigen, die den Pioniery)
ſuchen beiwohnten.
Es iſt vielleicht kein Zufall, daß dieſer erſte öffentliche Fenl
ſehempfangsraum in einem Muſeum geſchaffen worden iſt. Werg
Jahre, und er wird ſelber eine ſehenswerte Abteilung die
Muſeums geworden ſein. Und in 20 Jahren wird man dil
Stätte mit derſelben Rührung betreten, mit der man heute 01
Detektorapparate mit den ſchrecklichen Kopfhörern betrachtet.

Bruckner=Abend in der Mainzer Liederkafel.

gab ihr einen beſonderen Rahmen und ein ungewöhnliches Niol
und geſtattete, abweichend vom früheren Brauche, ein Werk)
wählen, in dem das Orcheſtrale über die Rolle der Begleit!

herausragt. Der Abend ſtand unter dem einheitlichen Zeic
Anton Bruckners und enthielt ſeine 9. unvollendete Symphon
als deren letzter Satz wie meiſt das Tedeum für Chor
Soloquartett gebracht wurde. Das hat ſich ſeit geraumer Zer
eingeführt, ohne daß dadurch etwa die innere Geſchloſſenheit
reicht werden könnte, wie wir ſie an Beethovens Neunter
leben. Nachdem in einem der ſtädtiſchen Symphoniekond
Bruckners Achte erklungen war, mußte die Liedertafelveran)
tung als ſchöne Ergänzung begrüßt werden. Elmendorff kor
das Städtiſche Orcheſter, dem er ja kein Fremder iſt. zu ei
rachtvollen Geſamtleiſtung führen und ſteigerte von Satz zu *
in der bei ihm gewohnten ſtarken Konzentrierung. Und 9
der ausgezeichnet ſingende Chor der Liedertafel und der Knar
chor des Domes folgten ihm ebenſo rückhaltlos, ſo daß eine
tene Zuſammenwirkung erreicht wurde. Die ſtürmiſche Kraft
hemmungsloſen Glaubens und Vertrauens ſteht in dieſen be!
Werken ſo ſehr im Vordergrund, daß die lyriſchen Gedankengal
anderer Symphonien hier kaum Platz haben. Auch das Sch
hat die gleiche Wucht und Schwere, und der langſame Satz iſt
brauſender Dithyrambus einer reſtloſen inneren Hingabe an
Gottheit. Dieſe große Linie kam in allen Teilen vollkom /
zur Wiedergabe. Im Tedeum hat die von Hans Kuhner
treute Orgel ein hochſt gewichtiges Wort mitzureden. Das S
quartett wies faſt ganz neue Namen auf: Suſanne Ho
Stoll (Darmſtadt), Elſe Sihler (Stuttgart). And:
Kreuchauff (München) und Prof. Walter Sommerme
Rio de Janeiro). Soliſtiſch tritt nur der Tenor hervor,
Kreuchauff erwies ſich als Sänger von höchſt beachtlicher
gabung, ſeine Stimme tragt bis in die höchſten Lagen und
bei allem weichem Glanz doch männliche Kraft. Die vier Sin
men klangen ganz ausgezeichnet zuſammen und das Quar
fügte ſich reſtlos dem Ganzen ein. Mit dieſem monumente‟
Abſchluß des Konzertwinters darf die Liedertafel durchaus
Dr.
frieden ſein.

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sroprampfſchiffe vas knagraf der Hionen

10 heiſßt
oegangene
endung des Sc
urch die Entſch
ellt wurde
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3. London,
s Abeba, Gerüchte
jals über den fran
abeſſiniſchen Behi
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vehren 4600 000 9
22 Maſchinenge
t8 von dieſem Kiu
n ſei und daß die
ſeivegung die
franzöſiſche Gi

Mehr Groß=Schlachtſchiffe für Frankreich
Der Waſhingkoner Verkrag für Paris
nicht mehr bindend!
EP. London, 12. April.
Die bedeutſamen Aenderungen in der franzöſiſchen Flotten=
olätik
werden durch Mitteilungen des Flottenkorreſpondenten
s Daily Telegraph näher beleuchtet. Der Korreſpondent will
fnhren haben, daß der franzöſiſche Oberſte Marinerat den Be=
ſuuß
gefaßt habe, in Zukunft die großen Schlachtſchiffe zum Rück=
jatt
der franzöſiſchen Flotte zu machen. Infolgedeſſen ſei
em anderen Mächteninoffiziell mitgeteilt wor=
u
. daß Frankreich die ihm durch den Waſhingto=
em
Vertrag zuerkannte Schlachtſchiffquote
fi, gegen 3 für Japan und 5 für Großbritannien und die Ver=
ngten
Staaten weiterhin nicht mehr annehmen
mie. Höchſtwahrſcheinlich werde Frankreich alſo bei künftigen
eſhhandlungen eine höhere Schlachtſchifftonnage verlangen, wäh=
no
bisher die franzöſiſche Marineleitung das Hauptgewicht auf
n. Bau von Unterſeebooten und leichten Fahrzeugen gelegt habe.
Einſchließlich der bereits in der Ausführung begriffenen oder
ſtoloſſenen Schiffsbauten werde die franzöſiſche Schlachtflotte ſich
s zwei Schlachtſchiffen von je 35 000 Tonnen, 2 Schlachtkreuzern
n je 26 000 Tonnen, 3 Schlachtſchiffen von je 23 000 Tonnen und
Schlachtſchiffen von je 22500 Tonnen, insgeſamt alſo aus
Sroßkampfſchiffen zuſammenſetzen. Außerdem ſeien noch 3 ältere
hfffe von je 18 000 Tonnen vorhanden, die als Reſerve behalten
ürden. Die franzöſiſche Flotte, ſo ſchreibt der Flottenkorreſpon=
i
= des Daily Telegraph weiter, ſei weit ſtärker, als man
IIsmein annehme, und dieſe Tatſache ſei im Hinblick auf die
uſ ſche Forderung nach Flottengleichheit mit Frankreich von Wich=
zleit
. Das Verhältnis der Flottenſtärke ſei folgendes:

Schlachtſchiffe
Flugzeugmutterſchiffe
Kreuzer
Berſtörer
Unterſeeboote

Frankreich:
316 500 Tonnen
32 146
232 329
44 446
78 000

Deutſchland:
102 000 Tonnen
36 000
12900

2. London, 12. Ar
aus Riga, durſter
auf der am 6 7.
Konferenz die ne
Sieſe 94
altiſchen Stau
sder gegenwil
abwarten
egung ihrer !i
daltung Engle
ren Erwäg!
eſeia!
P. Paris, 12,A.
elong, daß die
Leſeta beſchloſſen 4
rittweiſe vol

insgeſamt: 703 421 Tonnen 150 000 Tonnen
.. und die engliſche Ankwork.
EP. London, 12. April.
eIn einer Rede vor dem Verein der Marine=Konſtrukteure
nrödte ſich der engliſche Marineminiſter Sir Bolton Eyres=Monſell
gm die Theſe, daß das Großkampfſchiff angeſichts der Entwick=
mni
der Technik und der Luftwaffe überlebt ſei. Der Miniſter
uiete an, daß die Regierung, ſobald die beſtehen=
Verträge das geſtatten würden, neue Kriegs=
ü
ffe auf Stapel legen werde. Dabei betonte er, daß
nüder amerikaniſchen Admiralität angeſtellte Verſuche ſowie auch
EErfahrungen der griechiſchen Revolte eindeutig bewieſen hät=
a
.ſdaß das Großkampfſchiff einem Luftbombarde=
emt
widerſtehen würde und keineswegs über=
lbtt
ſei. Der Marineminiſter erklärte ſich ſchließlich überzeugt
ban, daß das Großkampfſchiff, wenn es vielleicht auch nicht die
eis großen Ausmaße haben werde wie ſie heute üblich ſind, auch
iterhin das Kernſtück der engliſchen Flotte bilden
ud en.

Die Flolten der Welt.

DDie britiſche Admiralität veröffentlicht alljährlich eine Sta=
über
die Flotten der Welt. Sie kommt ſtets im erſten
entteljahr heraus. Die jetzt vorliegende Ueberſicht iſt mit dem
m ebruar 1935 abgeſchloſſen. Nach ihr ſchwimmen auf den
Umeeren eintauſendſiebenhundertzweiundſiebzig Kriegsſchiffe.
gy nüber dem Vorjahr hat ſich die Zahl um ſechzehn ver=
ihut
, gegenüber 1932 um neununddreißig Kriegsſchiffe.
Für die Engländer iſt natürlich die Stärke der franzöſiſchen
bure am intereſſanteſten, weil ſie unmittelbar vor den briti=
en
. Inſeln ſteht, weil die franzöſiſchen U=Boote jederzeit die
ſeln von der Außenwelt abſchneiden und die ſchnellen Kreuzer
untkreichs die übrigen Überſeeverbindungen des engliſchen Mutter=
di
=s ſperren können. England glaubt nun, mit der Ueberwaſſer=
, Frankreichs im Ernſtfall fertig werden zu können. Voller

Sorge blickt es jedoch auf die ſtattliche franzöſiſche U=Bootsmacht.
Nach dem letzten Ausweis beſitzt Frankreich 111 Unter=
ſeeboote
, von denen ſich einige noch im Bau befinden. Zur
engliſchen Flotte gehören jedoch nur 60 Unter=
ſeeboote
. Frankreich beſitzt alſo ein Plus von 51 U=Booten,
Seine Unterſeebootsflottille iſt damit beinahe doppelt ſo groß
wie die der Briten. Ein richtiges Bild von der Bedeutung der
U=Bootsflotte Frankreichs gewinnt man aber erſt, wenn man ſich
vor Augen hält, daß die großen franzöſiſchen U=Boote Unterſee=
kreuzer
ſind, daß ſie mit ſchweren Geſchützen ausgerüſtet wor=
den
und Flugzeuge an Bord führen und daß ſie gewaltige
Strecken ohne Brennſtoffergänzung zurücklegen können, gleich=
zeitig
aber auch zahlloſe Torpedos an Bord haben, ſo daß ſie
dem engliſchen Ueberſeehandel außerordentlich gefährlich werden
können. Mit dieſer Tatſache beſchäftigt ſich die engliſche Fach=
preſſe
unausgeſetzt, ſie malt immer wieder das Schreckgeſpenſt
einer Hungerblockade durch die franzöſiſche U=Bootwaffe an die
Wand.
Unkerirdiſche Munikionslager
in der Ebene von Salisbury.
DNB. London, 12. April.
Daily Herald meldet, daß in der als Truppenübungsplatz
benutzten Ebene von Salisbury gegenwärtig ein Netzwerk von
unterirdiſchen, bombenſicheren Unterſtänden gebaut werde, die als
Munitionslager verwandt werden ſollen. Kaſernen würden er=
richtet
und vorhandene Gebäude erneuert und verſtärkt. Die
Militärbehörde hätten es ſo eilig, daß die Bauunternehmer er=
ſucht
worden ſeien, auch Samstag nachmittag und Sonntag
arbeiten zu laſſen.
Neue Verbannungsurkeile in Südkirol.
DNB. Bozen, 12. April.
Vom Konfinierungsausſchuß in Bozen ſind jetzt wieder
mehrere Verbannungsurteile ausgeſprochen worden. Diesmal
handelt es ſich um ſieben Hochſchüler aus verſchiedenen
Orten des Puſtertales und aus Brixen; ſie wurden zu einem
bis zu drei Jahren Verbannung verurteilt. Zwei
Hochſchüler aus dem Puſtertal wurden verwarnt.
Prälat Leffers-Roſtock verurkeilt.
DNB. Roſtock, 12. April.
Das in Roſtock tagende Schweriner Sondergericht verurteilte
am Freitag gegen 21 Uhr nach viertägiger Verhandlung den
Pfarrer der Roſtocker katholiſchen Kirche, Prälat Leffers, wegen
eines Vergehens nach § 1 des Geſetzes betr. den Schutz gegen
heimtückiſche Angriffe auf Staat und Partei und zum Schutz der
Parteiuniform entſprechend dem Antrag des Generalſtaats=
anwaltes
zu 1½ Jahren Gefängnis und zur Tragung der Koſten
des Verfahrens. Prälat Leffers hatte gegenüber drei Studenten,
die ihn aufgeſucht und in eine Unterhaltung über Roſenbergs
Buch Mythos des 20. Jahrhunderts verwickelt hatten, in der
Annahme, ihnen ſeelſorgeriſche Beratung leiſten zu müſſen, Aeuße=
rungen
getan, die unter das erwähnte Geſetz fallen.

Dr. Trendelenburg
Leiter der Reichsgruppe
Induſtrie.

Der Reichswirtſchaftsminiſter hat
Staatsſekretär z. D. Dr. Trende=
lenburg
zum Leiter der Reichs=
gruppe
Induſtrie beſtellt.

Scherl-Bildmaterndienst.

Nr. 103 Sei
Arbeitsmarktlage im Landesarbeits=
amksbezirk
Heſſen.
Im März rund 29 000 Arbeitsloſe weniger.
Die Preſſeſtelle des Landesarbeitsamtes Heſſen teilt mit: Der
März brachte über Erwarten ſtarken Rückgang der Arbeitsloſigkeit;
zu Monatsende wurden 28 636 Arbeitsloſe weniger gezählt als
Ende Februar d. Js. Von der Geſamtabnahme entfallen 26 434
auf die männlichen, der Reſt von 2202 auf die weiblichen Ar=
beitsloſen
. Ende März wurden noch 141 906 Arbeitsloſe gezählt,
davon waren 17 331 oder 13,9 v.H. Frauen. Der Rückgang der
Arbeitsloſigkeit im März war ſo ſtark, daß ſelbſt der Tiefſtand
der Arbeitsloſigkeit vom Sommer 1934 (Ende Juni vor. Jahres:
143 241) um über 1300 unterſchritten wurde. Der Stand von
141 900 iſt ſeit Oktober 1929 nicht mehr erreicht worden. Die
Entlaſtung kam in der Hauptſache den Unterſtützungseinrichtun=
gen
zugute; im Monat März ging die Zahl der Hauptunterſtüt=
zungsempfänger
in der Arbeitsloſenverſicherung und Kriſenfür=
ſorge
um über 17 000, die der anerkannten Wohlfahrtserwerbs=
loſen
um über 5000 zurück. Die Beſſerung der Beſchäftigungslage
erklärt ſich in der Hauptſache aus einer ſtarken Arbeitsaufnahme
in den Außenberufen und dem gleichzeitig verſtärkten Einſatz von
Notſtandsarbeitern, deren Zahl Ende März rund 31 000 betrug.
Die Abnahme im Baugewerbe beträgt allein über 10 000. Zu=
gleich
hat aber auch in allen konjunkturell beeinflußten Be=
rufsgruppen
eine ſtarke Abnahme der Arbeitsloſigkeit eingeſetzt.
In der Berufsgruppe Eiſen= und Metallerzeugung und = verarbei=
tung
wurde ein Rückgang von rd. 2000 Arbeitsloſen erzielt; in
der Gruppe Ledererzeugung und =verarbeitung beträgt der Rück=
gang
rund 900, im Holz= und Schnitzſtoffgewerbe 1300 und im
Bekleidungsgewerbe 800 Arbeitsloſe. Die Zahl der arbeitsloſen
Angeſtellten nahm um über 1200 ab.
* Neuer deutſcher B33-Berkreter.
Aus dem Verwaltungsrat der Bank für den internationalen
Zahlungsausgleich ſcheidet demnächſt der Generaldirektor Hülſe
aus, der während ſeiner fünfjährigen Tätigkeit in der Haupt=
ſache
die praktiſchen Fragen der Bank= und Deviſenpolitik zu
bearbeiten hatte. Hülſe kehrt in die Reichsbank zurück. An ſeine
Stelle tritt Reichsbankdirektor Hechler, der am 1. Mai nach
Baſel überſiedelt.
Eine Mitkeilung der Bundesführung
des Kyffhäuſerbundes.
DNB. Berlin, 12. April.
Zu der in öffentlichen Aeußerungen behandelten Frage eines
einzigen deutſchen Soldatenbundes teilt der Bundesführer des
Kyffhäuſerbundes mit, daß keinerlei Veranlaſſung zu irgend=
welchen
Befürchtungen um ihren Beſtand ſür die Kameradſchaf=
ten
des Kyffhäuſerbundes vorliege. Die Intereſſenvertretung
aller Kameradſchaften des Kyffhäuſerbundes liege bei dieſen
Einigungsbeſtrebungen allein bei der Bundesführung.

* Parkei und Staak.

Im Reichsgeſetzblatt iſt auf Grund des Geſetzes zur Sicherung
der Einheit von Partei und Staat eine Verordnung des Führers
erſchienen, die für die Partei von beſonderem Intereſſe iſt. In die=
ſer
Verordnung wird beſtimmt, daß der Nationalſoziali=
ſtiſche
Deutſche Arbeiterverein E. V. und der Ver=
ein
Hitlerjugendbewegung E. V. im Vereins=
regiſter
zu löſchen ſind, und daß das Vermögen dieſer
Vereinigungen ohne Liquidation der Nationalſozialiſtiſchen Deut=
ſchen
Arbeiterpartei als Körperſchaft des Oeffentlichen Rechtes ge=
hört
. Bis zum Erlaß der Satzung der NSDAP. findet die bis=
herige
Satzung des Arbeitervereins Anwendung. Es wird dann
weiter beſtimmt, welche Einrichtungen als Gliederungen und als
angeſchloſſene Verbände zu betrachten ſind. Zu den Gliederungen
gehören: die SA., SS., das NS.=Kraftfahrkorps, die Hitlerjugend,
der NS.=Studentenbund, und die NS.=Frauenſchaft, während der
NS. Deutſche Aerztebund, der Bund natſoz. Deutſcher Juriſten,
der NS. Lehrerbund, die NS. Volkswohlfahrt, die NS. Kriegs=
opferverſorgung
, der Reichsbund Deutſcher Beamten, der NS.
Bund Deutſcher Techniker und die Deutſche Arbeitsfront einſchließ=
lich
Kraft durch Freude, angeſchloſſene Verbände ſind.

eie Wiecice.
Auo re
jtn

reu bich M

Zur Aufführung
von Bachs Makkhäuspafſion
Durch den Muſikverein am Karfreitag 1935
in der Skadtkirche.
Der Muſikverein führt am Karfreitag nach dreijähriger Pauſe
adar die Matthäuspaſſion auf diesmal im beſonderen Ge=
kem
an die Wiederkehr des 250. Geburtstages Joh. Seb. Bachs.
2= unvergleichliche Meiſterwerk, das die Leidensgeſchichte Chriſti
ugu ößter Schlichtheit und Verſtändlichkeit, dabei mit höchſter
Hii wiedergibt, hat ſich ſeit 70 Jahren an dieſem hohen Feier=
allgemein
eingebürgert. Zu Bachs Lebzeiten fand die Mat=
Auswaſſion wenig Beachtung. Die Originalpartitur gelangte aus
4 Machlaß von Bachs Sohn Philipp Emanuel an die Berliner
Egirkademie, wo ſie Zelter, der Freund Goethes, fand, ihren un=
teil
lichen Wert erkannte und durch eine langjährige Bachpflege
MMorbereitung zu jener Aufführung vom 12. März 1829 unter
Indelsſohn=Bartholdys Leitung ſchuf. Dieſe Wiedererweckung iſt
henach zu Unrecht in erſter Linie Mendelsſohn, ſtatt Zelter als
ſirrſches Verdienſt zugeſchrieben worden. Die diesjährige
Tführung wird um zwei, ſonſt geſtrichene Arien erweitert: die
Zurie: Gib mir meinen Jeſum wieder Sie ſingt der Menſch
Ar=uiger Judas: Seht, das Geld, den Mörderlohn, wirft euch
½ verlorene Sohn zu den Füßen nieder‟. Dieſe Arie iſt ein
benſſchaftlich bewegtes, auch tonmaleriſch reizvolles Stück. Fer=
Awird die auf das Rezitativ Ach Golgatha folgende Altarie:
. Jeſu hat die Hand, uns zu faſſen ausgeſpannt, geſungen.
G horeinwürfe: Wo, wohin gehen auf den Eingangschor zu=
Das wunderſame, durch zwei Oboen figurierte Stück mit den
Fuaturen der Altſtimme iſt von myſtiſchem Zauber. Einige
Zaſttspunkte über den Aufbau des Werkes mögen folgen: Die
Lſwolle Klage des Eingangschors: Kommt Ihr Töchter, helft
Pilagen, mit dem Cantus firmus führt in ihrer wundervollen
Duchonie mit unerhörter Kraft in die Paſſionsgeſchichte ein, die
9 der Evangeliſt fortlaufend erzählt. Höhepunkte des erſten
Ses ſind die Arien: Buß und Reu (Alt) und Blute nur
Eumn). Ferner die Tenorſoli: O Schmerz mit der zarten
Hermalung durch den Choral: Was iſt die Urſach aller ſolcher
3ze‟. Dann: Ich will bei meinem Jeſu wachen mit dem
9Aruf der Oboe und dem Choral: So ſchlafen meine Sünden
EF1 Das Duett von Sopran und Alt: So iſt mein Jeſu nun ge=
f
ten. iſt von den Angſtrufen der Gläubigen: Laßt ihn, haltet,
bhet nicht unterbrochen und leitet zu dem dramatiſchen Vivace:
nd. Blitze und Donner in Wolken verſchwunden über. Eines
AAhrrrlichſten Stücke iſt der Choral: O Menſch, bewein dein
Eide groß, der urſprünglich der Johannespaſſion zugehörte.
Ste Figuration iſt ein wahrer Tränenregen. Der zweite Teil
E Gyrt mit laſtenden Rhythmen zu der Klage: Ach, wo iſt mein

Jeſu hin‟. Die ſich ſteigernde Verſpottung Chriſti iſt in draſtiſchen
Choreinwürfen geſchildert. Wie im erſten Teil bilden alte Choräle
in wunderſamer Harmoniſierung die Ruhepunkte. Auf die Ver=
leugnung
durch Petrus folgt die berühmte Arie: Ach erbarme
dich mit dem Violinſolo. Es folgt der ekſtatiſche Barabamruf und
das dramatiſch geſteigerte: Laßt ihn (Jeſum) kreuzigen. Als
inniger Gegenſatz ſteht hier die Arie des gläubigen Kindes: Aus
Lieb will mein Heiland ſterben, mit dem Solo der Flöte. Es
folgt die Wiederholung der Kreuzige‟=Rufe im gleichen Thema.
Der Chor Andern hat er geholfen mündet in ein machtvolles
Uniſono: Denn er hat geſagt, ich bin Gottes Sohn. Beim Tode
Chriſti erklingt der Choral: Wenn ich einmal ſoll ſcheiden in
Bachs ergreifenden Harmonien. Der dramatiſchen Schilderung der
Zerreißung des Vorhangs und des Erdbebens folgt das wunder=
volle
: Wahrlich, dieſer iſt Gottes Sohn geweſen. Eine ganze
Welt liegt in den wenigen Worten und Tönen. Die auf das be=
rühmte
Rezitativ Am Abend, da es kühle war, folgende Arie
Mache dich mein Herze rein entfällt diesmal leider. Sie findet
in der anfangs erwähnten, ſonſt geſtrichenen Gib mir meinen
Jeſum wieder einen gewiſſen Erſatz, weil ſie muſikaliſch an jene
anklingt. Eines der ſchönſten Stücke mit Chor: Nun iſt der Herr
zur Ruh gebracht leitet hin zu dem bekannten Schlußchor: Wir
ſetzen uns in Tränen nieder.
Möge die diesjährige Aufführung unter Karl Friderich, der
als Dirigent von Monumentalwerken wiederholt die beſondere
Anerkennung der Kritik fand, viele Freunde in das Gotteshaus
ziehen, zumal die einzelnen Kirchengemeinden am Karfreitag von
eigenen Konzerten Abſtand nehmen. Die Lebendigerhaltung der
Bachſchen Paſſtonen iſt höchſte Pflicht der Oratorienvereine, wie
es die des Publikums iſt durch den Beſuch der Konzerte ſeinerſeits
dazu beizutragen. Die Weihe des Raumes und die unmittelbare
Wirkung kann auch durch keine Radioaufführung erſetzt werden.
Die Matthäuspaſſion iſt nicht nur eines der größten kirchlichen
Kunſtwerke, ſie iſt auch ein muſikaliſcher Wunderbau, unerſchöpf=
lich
, wie die Muſik Bachs überhaupt.
W. Kleinſchmidt.

*

Uraufführung in Leipzig.

Hans Rehberg: Friedrich I., König in Preußen.
Von Hans Rehberg dem Verfaſſer des erfolgreichen
Hohenzollerdramas Der Große Kurfürſt erlebte ein weiteres
Drama: Friedrich I., König in Preußen am Leipziger Stadt=
theater
ſeine Uraufführung. Der Dichter hat nun den Sohn des
Großen Kurfürſten behandelt und das geſchichtliche Moment, wie
eben jener brandenburgiſche Kurfürſt ſich die Krone eines Königs
in Preußen in Königsberg aufſetzt, damit ſeiner maßloſen Eitel=
keit
in einem verkrüppelten Körper Genüge geben will. Dieſes
Moment erſcheint nicht tragiſch genug, um zu erſchüttern, der
Autor nennt vielleicht deshalb ſein Stuck bewußt eine Komödie, an=
dererſeits
aber nicht genügend genug, um das Stück notwendig
zu machen. Es bleibt aber die eine dichteriſche Tat, daß hier eine
Kraft aufgezeigt wird, welche inſtinktiv das Richtige zu Preußens

Aufſtieg tat dem eigenen Ich ſcheinbar folgend, doch dem ge=
ſchichtlichen
Entſtehungswillen eines Staates zufolge handelte.
Dieſe Aufgabe hat der Dichter gelöſt, demzufolge auch die be=
ſtimmt
poſitive Einſtellung des Publikums. Die Inſzenieruag
Detlev Sierks gab der Aufführung einen plaſtiſchen, farben=
prächtigen
ſtilentſprechenden Rahmen. Der Beifall, zu welchem
der anweſende Autor am Schluß oft erſchien, war ſehr ſtark.
H. A. R.
Heim und Handwerk. In der Aprilfolge von Weſtermanns
Monatsheften erhält der Architekt Friedrich Pütz das Wort, um,
unterſtützt von zwölf aufſchlußreichen Innenaufnahmen, ſich ein=
zuſetzen
für eine von künſtleriſch ſchöpferiſchem Handwerk ge=
tragene
Heimgeſtaltung. Den Ausführungen, denen wir zumal
in unſerer bauluſtigen Zeit ſtärkſten Widerhall wünſchen möch=
ten
, entnehmen wir folgendes: Die aus dem Intellektualismus
ſtammende Fehlwertung, zeichneriſches Können über das hand=
werkliche
zu ſtellen und jenes ſchöpferiſcher Befähigung gleich=
zuſetzen
, führte notgedrungen zur Herabſetzung des Handwerkers,
des Nur=Handwerkers. Die immer größere Aufſaugung in die
Fabriken entſeelte das Handwerk vollends, und ſo ſah es ſchließ=
lich
ſeine Werke verdorben. Die Werke haben dann unſere Be=
griffe
verdorben. Heute geht es endlich um die Bekämpfung und
Behebung jahrzehntelang gemachter Fehler. Wohnkultur entſteht
nur, wenn die Dinge nicht etwas ſcheinen, ſondern wenn ſie etwas
ſind: in Form und Arbeit ausdrucksvolle Gebilde eines meiſter=
lichen
Könnens. Nur dieſe Werke gehen kraft ihres ſeeliſchen
Mehrwertes auf echte Weiſe zu Herzen, ſind allein wahrhaft be=
glückender
Beſitz. Wenn kommende Geſchlechter wieder in hand=
werklicher
Zucht und Liebe heranwachſen, werden neue ſchöpferiſche
Kräfte beſtimmt auch einen eigenen Formwillen entwickeln, dem
das hohe Wort, Stil wieder mit Recht zukommen mag. All
unſere heutigen Mühen und Verſuche ſind Wegbereitung dahin.
Koſtbarkeiten der weltberühmten graphiſchen Sammlung
Albertina in Wien bringen in originalgetreuer ſarbiger Wieder=
gabe
Velhagen & Klaſings Monatshefte. Das Aprilheft ver=
öffentlicht
im Rahmen eines kundigen Aufſatzes von Reg.=Rat
Dr. Anton Reichel herrliche und bisher der Oeffentlichkeit un=
bekannt
gebliebene Blätter von Rubens, Fra Angelico. Dürer,
Altdorfer, Cranach, Chardin und anderen Meiſtern. Andere
illuſtrierte Beiträge des auch mit Kunſ beilagen reich bedachten
Heftes gelten dem Ruderſport, der Rohrweihe, dem Kunſtgewerbe.
Durch den Park von Wörlitz führt uns mit Wort und Bild Wil=
helm
von Scholz. Einen wertvollen Fund aus der Zeit vor
3300 Jahren vermittelt uns Erich Vogeler: des hettitiſchen
Stallmeiſters Kikkuli Lehrbuch des Pferdetrainings. Der Ber=
liner
Kunſthiſtoriker Prof. Dr. Otto Hoetzſch widmet dem 100.
Geburtstag Adolf Wagners, des großen Nationalökonomen, ein
Gedenkblatt. Niederdeutſchen Humor ſchildert der Hamburger
Profeſſor Dr. Lauffer. In eindringlicher Schlichtheit berich=
tet
Hanna Krüger, was ſie in zehn Jahren als Siedlersfrau
im Moor erlebt hat. Neben heiteren und ernſten Novellen von
Paul Gurk, Alfred Otto Stolze. Arnold Ulitz ſteht der
Schluß des mit viel Beifall aufgenommenen ſonnigen Romans
Dorothee im Pulverſchnee von Roland Betſch

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 103

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 13. April 1933

Aus der Landeshauptſtadt

Darmſtadt, den 13. April 1935
Perſonalnachrichten.

Ernannt wurden unter Berufung in das Beamtenverhält=
nis
: Mit Wirkung vom 1. Februar 1935 der Gendarmeriehaupt=
wachtmeiſter
auf Probe Arthur Babiſt in Groß=Gerau zum
Gendarmeriehauptwachtmeiſter, und mit Wirkung vom 1. März
1935 der Hauptwachtmeiſter der Schutzpolizei auf Probe. Wil=
helm
Krämer in Offenbach a. M. zum Hauptwachtmeiſter der
Schutzpolizei.
Verſetzt wurde auf Grund des § 5 des Geſetzes zur Wieder=
herſtellung
des Berufsbeamtentums vom 7. 4. 1933 der Meiſter
der Schutzpolizei Paul Heinzel in Neu=Iſenburg mit ſofor=
tiger
Wirkung in die Stelle eines Hauptwachtmeiſters der Schutz=
polizei
bei der Polizeidirektion Darmſtadt.
In den dauernden Ruheſtand verſetzt wurden mit Wirkung
vom 1. April 1935 auf ihren Antrag unter Anerkennung ihrer
dem Staate geleiſteten treuen Dienſte die Kriminalſekretäre
Heinrich Jäger und Peter Seng in Darmſtadt und der Poli=
zeiverwaltungsoberaſſiſtent
Joſeph Hopfner in Worms.

Der Reichsſtatthalter in Heſſen Landesregierung erläßt
eine Verordnung zum Schutze des Waldes, in der
beſtimmt wird: Im Walde oder in gefährlicher Nähe von Wäl=
dern
dürfen Zelte oder ſonſtige Lagerſtätten nur mit beſonderer

iſt im Wale in jährliche Nähe n 2 Väherne. 1.
boten, im Freien offenes Feuer oder Licht anzu=
zünden
, unverwahrtes Feuer oder Licht mit ſich zu führen
oder zu rauchen. Dieſes Verbot erſtreckt ſich auch auf die
öffentlichen Wege und die zur Errichtung von Zelten und ſon=
ſtigen
Lagerſtätten freigegebenen Flächen. Zuwiderhandlungen
werden mit Geldſtrafe bis zu 150 RM. oder mit Haft beſtraft.
Die Kohlenproduktion in Heſſen. Die monatliche Statiſtik der
Kohlenproduktion des Volksſtaates Heſſen weiſt für den Monat
März 1935 folgende Zahlen nach: An Rohbrgunkohlen wurden
gefördert 86 777 Tonnen, davon wurden 79 765 Tonnen zu Schwe=
lereiprodukten
weiter verarbeitet. Aus den verſchwelten Kohlen
wurden gewonnen: 4656,150 Tonnen Rohteer, 670 660 Tonnen
Leichtöl aus Schwelgaſen 13 523 Tonnen Koks, ohne die Schwel=
rückſtände
des Meſſeler Kohlenſchiefers.
Stadtmuſeum im Pädagog. Die Tuchfabrik von Ph. Ludwig
Arzt in Michelſtadt i. O. hat dem neuen Stadtmuſeum im Päda=

HAsF Ar aind voen 19b8 TUr geäſie Suntae Kamfäan
und Montags ſind die Sammlungen geſchloſſen. Der Eintritt
iſt frei.
Volkstag der Inneren Miſſion 1935. Es iſt niemand ſo
arm, daß er nicht etwas haben, finden oder erwerben könne, wo=
mit
er anderen dienen kann. (Löhe.)
Theodor Heydorn, von ſeiner Tätigkeit am Landestheater
hier wohlbekannt, wurde für die Spielzeit 1935/36 von General=
intendant
Hanns Schulz=Dornburg als 1. Baſſiſt an die Vereinig=
ten
Städtiſchen Theater in Kiel verpflichtet.
Heſſiſches Landestheaker Darmſtadk.
GROSSES HAUS

Samstag,
13. April Anfang 19.30 Uhr. Ende gegen 22.30 Uhr. Deutſche
Bühne A, 11. Vorſtellung. Agnes Bernauer. Ein
deutſches Trauerſpiel von Friedrich Hebbel. Sonntag.
14. April Anfang 1930 Uhr. Ende gegen 22.15 Uhr. Außer
Miete, Kinderreiche Mütter Nr. 301410. Vor=
ſtellung
zu kleinen Preiſen: Der Graf von Luxem=
burg
. Operette von Franz Lehar. 16. April Dienstag. Anfang 19.30, Ende nach 22 Uhr ( Winterhilfs=
werk
): Der Troubadour, Oper von Giuſeppe
Verdi. (Geſchloſſene Vorſtellung.) Donnerstag, den 18. Aprik, und Freitag, den 19. April, keine
Vorſtellung. Samstag
20. April Anfang 19.00, Ende 23.15 Uhr (Miete E 22): Zum
Geburtstag des Führers: Lohengrin,
Große romantiſche Oper von Richard Wagner. Sonntag
21. April Anfang 19.30. Ende nach 22.15 Uhr (außer Miete)
Vorſtellung zu kleinen Preiſen: Der
Zigeunerbaron, Operette von Johann Strauß. Montag.
22. April Anfang 19.30, Ende 22 Uhr (D 20): Der Trou=
badour
, Oper von Giuſeppe Verdi. Dienstag.
23. April Anfang 19.30. Ende gegen 23 Uhr (E 23), Feſt=
woche
aus Anlaß der 125. Spielzeit vom 23. bis
28. April (Uraufführung): Der tolle Chri=
ſtian
, Schauſpiel von Theodor Haerten. KLEINES HAUS Samstag
13. April Anfang 20,00 Uhr. Ende 22.15 Uhr. Außer Miete.
Sehr peinlich. Lokalpoſſe von Emil Thomas. Dar=
geſtellt
durch die Heſſiſche Spielgemeinſchaft. Sonntag,
14. April Anfang 19.30 Uhr. Ende gegen 22.30 Uhr. Zuſatz=
miete
I, 12. Vorſtellung. Ein Kerl, der ſpekuliert. Dienstag,
16. April Anfang 20, Ende gegen 22.15 Uhr ( Kraft durch
Freude‟): Ein Kerl, der ſpekuliert, Komödie
von Dietrich Eckart. (Geſchloſſene Vorſtellung.) Mittwoch,
17. April Anfang 20. Ende gegen 22.15 Uhr (Kraft durch
Freude‟): Ein Kerl, der ſpekuliert, Komödie
von Dietrich Eckart. (Geſchloſſene Vorſtellung.) Donnerstag, den 18. April, und Freitag, den 19. April, keine
Vorſtellung. Samstag.
20. April Anfang 20. Ende gegen 22.15 Uhr (Kraft durch
Freude‟): Ein Kerl, der ſpekuliert, Komödie
von Dietrich Eckart. (Geſchloſſene Vorſtellung.) Sonntag.
21. April Anfang 19.30. Ende nach 21.45 Uhr (außer Miete)
Letzte öffentliche Vorſtellung zu ganz
kleinen Preiſen: Die drei Eisbären, länd=
liches
Luſtſpiel von Maximilian Vitus. Montag.
22. April
In Vorber
Mozart;
Sigmund Anfang 19.30. Ende gegen 21.45 Uhr (Zuſatzm. II
12. Vorſtellung): Ein Kerl, der ſpekuliert, Ko=
mödie
von Dietrich Eckart.
eitung: Figaros Hochzeit, Komiſche Oper von
Hier ſind die Gemſen zu ſehen. Volkskomödie von
Graff.

Heſſiſches Landestheater. Das Heſſiſche Landestheater bringt
heute im Großen Haus Agnes Bernauer von Friedrich Hebbel
in der neuen Inſzenierung von Jochen Poelzig und Max Fritzſche
zur Aufführung. Die Hauptrollen ſpielen Hildegard Wahry, Hans
Baumeiſter, Emil Lohkamp. Hannes Stelzer. Heinz Stieda und
Kurt Weſtermann. Im Kleinen Haus findet eine Vorſtellung
der Lokalpoſſe Sehr peinlich, durch die Heſſiſche Spielgemein=
ſchaft
ſtatt.
Am nächſten Mittwoch veranſtaltet das Heſſiſche Landestheater
einen Vortrag von Univerſitätsprofeſſor Dr. Karl Nießen.
dem bekannten deutſchen Theaterwiſſenſchaftler und Leiter des
theaterwiſſenſchaftlichen Inſtituts an der Univerſität Köln, der
wie wir bereits gemeldet haben anläßlich der Feſtwoche des
Landestheaters eine große Ausſtellung Deutſches Theater hin=
term
Stacheldraht, in Darmſtadt aufbauen wird. Prof Dr.
Nießen wird anläßlich ſeines Aufenthalts in Darmſtadt am Mitt=
woch
, den 17. April. abends 20 Uhr, im Hörſagl 348 der Tech=
niſchen
Hochſchule über Thingplätze als Spielſtätten
der Nation ſprechen. Der Vortrag, der mit der Vorführung
zahlreicher Lichtbilder verbunden iſt, iſt öffentlich und dürfte das
Intereſſe weiter Kreiſe finden.

Schwerer Aukounfall am Adolf=Hikler=
Plutz. Dier Bontzeidrumte veiſehr.
Der Polizeibericht meldet:
Am 12. April um 14.30 Uhr wurde das Notrufkommando
der Polizeidirektion Darmſtadt wegen eines ſchweren Verkehrs=
unfalles
auf der Straßenkreuzung Frankfurter= und Kahlertſtraße
alarmiert. Mitten auf der Straßenkreuzung Rhein= und Peter=
Gemeinderſtraße wurde der nach der Unfallſtelle entſandte polizei=
liche
Notrufwagen von dem Rettungswagen der Freiwilligen
Sanitätskolonne, der ebenfalls zur Unfallſtelle gerufen war, am
linken Hinterrad angefahren. Dadurch geriet der Notrufwagen
ins Schleudern und überſchlug ſich. Die vier Inſaſſen des Notruf=
wagens
wurden ſo verletzt, daß ſie ins Krankenhaus übergeführt
werden mußten.
Der Unfall, der zur Alarmierung des Notrufkommandos An=
laß
gab, hat ſich wie folgt zugetragen: Ecke Frankfurter= und Kah=
lertſtraße
war kurz zuvor ein unbekannter alter Mann von einem
Perſonenkraftwagen, der von dem Kaufmann H. H. aus Stutt=
gart
geſteuert wurde, angefahren worden. Der ſchwerverletzte
Unbekannte wurde durch die Freiwillige Sanitätskolonne vom
Roten Kreuz in das Stadtkrankenhaus eingeliefert, woſelbſt er
alsbald verſtorben iſt.
Der Führer des Stuttgarter Wagens fuhr in Richtung Ar=
heilgen
durch die Frankfurter Straße. Kurz vor der Kahlert=
ſtraße
trat ein älterer Mann von dem weſtlichen Fußſteig auf die
Fahrbahn, um dieſe nach der anderen Seite zu überqueren. Der
alte Mann, der, wie feſtgeſtellt, auf beiden Augen an grauem
Star litt, geriet vor den Wagen und wurde angefahren.
Wie die Polizei mitteilt, wurden die Perſonalien des an der
Frankfurter Straße verunglückten Fußgängers als die des Eiſen=
bahninſpektors
i. R. Phil. Albach, Viktoriaplatz 10, feſtgeſtellt.
Freitod auf dem Waldfriedhof. Am 12. April hat ſich in
den Mittagsſtunden ein etwa 40 Jahre alter Mann aus Darm=
ſtadt
auf der Toilette im Waldfriedhof erſchoſſen. Das Motiv iſt
bis jetzt nicht feſtgeſtellt.
Vogelsberger Höhen=Club, Zweigverein Darmſtadt. Trotz
des anhaltenden Regens hatten ſich 92 wetterfeſte VHC.er zu der
4. planmäßigen Wanderung eingefunden. Es ſollte nach dem Wan=
derplan
eigentlich eine Blütenwanderung ſein, aber von der
Baumblüte war noch nichts zu ſehen. Es war dafür eine Regen=
wanderung
, wie wir ſie in den langen Wanderjahren bis jetzt
nur ſehr ſelten erlebten. Aber ſchön war es doch, denn die frohe
Wanderſtimmung kann uns das ſchlechte Wetter niemals verder=
ben
. Unſer Weg führte zunächſt über die uns bekannte Marien=
höhe
, Wilbrandshöhe und Prinzenberg zum Schweizerhaus nach
Eberſtadt. Nach der Mittagsraſt marſchierten wir durch das
Mühltal bis zur Trinker=Heilſtätte, dann auf ſteilen Wegen über
den Kohlberg, herab zur Papierfabrik. den Papiermüller=Weg
entlang bis zum Endziel nach Nieder=Ramſtadt. Immer treu und
nur ein Stück Weg gekürzt wurde. Während der Raſt in Eber=
ſtehung
der Namen des Prinzenbergs, der Marienhöhe uſw. Den
Dank an die beiden Führer Decker und Schneider ſprach VHC.=
Bruder Burk aus. Bei dem letzten Familienabend am 3. April
ds. Js. erfreute uns Herr Studienrat Lic von der Au mit
einem ſehr lehrreichen Vortrag über Altgermaniſche Volks=
gebräuche
in der Jetztzeit‟. Seine Ausführungen bewieſen, daß
bei unſeren kirchlichen und weltlichen Feſten noch ſo mancher
Brauch üblich iſt, der bereits bei unſeren germaniſchen Vorfahren
geherrſcht hat. Durch ſeine langjährige Tätigkeit als Seelſorger, geſellt ſich wohl das griechiſche Rheuma (Fluß, dazu Rheumatis=
bräuche
unſerer engeren Heimat. Beſonders unterhaltend waren
ſeine Ausführungen über die verſchiedenen Zeremonien bei den
Kirchweih= und Familienfeſten. Wir hörten weiter noch vieles
über das Faſtnachtsfeuer, die Oſterbräuche, über das Schlagen von Beiſpielen, daß die Zeit ihm nicht erlaubte, um auch daro
mit der zopfartigen Rute und über die Sage vom Rodenſteiner, tun was die Germanen und beſonders die Deutſchen Eignes en=
Der ſtellvertretende Vorſitzende, VHC.=Bruder Burk, dankte
dem Redner herzlichſt für ſeinen intereſſanten Vortrag und alle
VHC.er ſpendeten reichen Beifall. Bei dieſer Gelegenheit
ſei nochmals auf die Wanderung am kommenden Sonntag, dem
14. April. zur Baumblüte in die Bergſtraße hingewieſen.

Es ist
zu wenig Soße dal‟

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Kriegerverein Haſſia. Kameradſchaftsabend. Nach
Erledigung einiger geſchäftlicher Mitteilungen durch den Leiter
des Vereins, Herrn Landeskirchenrat Dr. Berck ergriff der Red=
ner
des Abends, Herr Kapitän von Senden, das Wort zu
einem außerordentlich intereſſanten Vortrag über ſeine Erlebniſſe
während ſeiner jahrzehntelangen Seefahrten über alle Meere.
Seine feſſelnden Ausführungen übermittelten einen Einblick in
das ſchwere und doch ſo reiche Leben unſerer Seeleute. In dem an=
ſchließenden
Lichtbildervortrag führte Herr von Senden die Zu=
hörer
um die ganze Erde mit den reizvollen Bildern fremder
Völker. In manchen mag der Wunſch wach geworden ſein, auch ein=
mal
eine derartige Reiſe zu machen, zumal wenn für Sicherheit
und Bequemlichkeit der Pgſſagiere in ſo einzigartiger Weiſe Sorge
getragen iſt, wie auf den Schiffen des Norddeutſchen Lloyd, in deſ=
ſen
Dienſten Herr von Senden ſtand. Der Kriegsausbruch über=
raſchte
ihn im Indiſchen Ozean, wo er zu dem Kreuzer Königs=
berg
, ſtieß und gezwungen war, einen neutralen Hafen aufzu=
ſuchen
. Der unglückliche Kriegsausgang und ſeine für die deutſche
Handelsmarine verheerenden Folgen zwangen auch den Redner,
ſich von ſeinem ihm liebgewordenen Beruf zu trennen. Deutſchem
Seemannsgeiſt gelang es, aus dem Nichts wieder zur Geltung zu
kommen. Mit Worten des Dankes an den Redner ſchloß der Ver=
einsleiter
den Abend.
Das 3. Niederſchleſ. Iuf.=Rgt. 50, früher Rawitſch und Liſſa
(ehem. Provinz Poſen) begeht am 4., 5. und 6. Mai 1935 in der
Kriegsgarniſon Herrnſtadt (Kr. Guhrau i. Schleſien) ſeine 75 jäh=
uige
Gründungsfeier mit einem großen Wiederſehen der alten
treuen Waffengefährten. Anmeldung, Quartierwünſche uſw.
(Rückporto erbeten) an Kamerad Max Foeſt. Breslau 13, Auguſta=
ſtraße
89.
Vereins= und lokale Veranſtallungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Vereinigung früherer Leibgardiſten. Morgen,
Sonntag. Blütenwanderung nach Bensheim. Abfahrt 8 Uhr
Hauptbahnhof mit Sonntagskarte Bensheim oder Jugenheim
(Preis 1,20 RM.), nach Jugenheim. Zahlreiche Beteiligung er=
wünſcht
.

Indogermaniſch -Ariſch-Deutſch.
Vom Sprachverein.
In der letzten Sitzung des Sprachvereins beleuchtet
eines ſeiner Mitglieder. Herr Dr. Michael. Das Deutſche im
Verbande des Indogermaniſchen‟. Es hat lange gedauert, bis die
Wiſſenſchaft dazu kam, für die europäiſchen Sprachen ausgenon=
men
ſind Türkiſch. Madjariſch, Finniſch und etliche andere eine
gemeinſame Abſtammung zu erkennen und weiter zu entdecken
daß auch aſiatiſche Sprachen, wie Armeniſch, Perſiſch. Indiſch, der
ſelben: Wurzel entſproſſen ſind. Indien rückte, als es engliſch ge=
worden
war, gegen Ende des 18. Jahrhunderts ins Blickfeld eng=
liſcher
Sprachforſcher; ein Deutſcher iſt es geweſen, Friedrich
Schlegel. der 1808 in ſeinem Werke Ueber die Sprache und
Weisheit der Inder zum Nachweiſe der Verwandtſchaft nicht nu
die Lautgeſtalt der Wörter heranzog, ſondern auch deren Biegung.

Dieſen Gedanken wertete der 1791 zu Mainz geborene Fran
Bopp ſchon im Jahre 1816 großartig aus und ward ſo der Be=

gründer der vergleichenden indogermaniſchen Sprachwiſſenſchaf=
Wie man eine Strecke, z. B. HamburgBaſel, dadurch bezeich
net, daß man Anfang und Ende nennt, ebenſo läßt ſich der von
Schlegel gewählte Ausdruck indogermaniſch auffaſſen. Er
gibt die beiden äußerſten Glieder der Sippe an: das Indiſche un
das Germaniſche, und meint alles dazwiſchen Liegende mit, alſo
faſt alle Sprachen, die zwiſchen Indien und Island erklingen, auch
die romaniſchen und ſlawiſchen. Als einen geeigneteren Ausdru=
ſchlug
der von 1847 bis 1900 zu Oxford wirkende Max Mülle
das Wort ariſch vor. Streng genommen gebührt dieſe Bezeich=
nung
nur den ſüdöſtlichſten dieſer Sprachen: dem Iraniſchen und
Indiſchen. Die Stämme, die aus der Urheimat, aus Eurova, nach
jenen aſiatiſchen Ländern zogen, nannten ſich zum Unterſchiede von
den dunkleren Eingeborenen, die ſie dort trafen und unterwarfer,
ſelber die Arier, d. h. die Edlen, die Namen Iran, Armenien,
Ararat gehören vermutlich hierher.
Lange hegten die Vertreter der indogermaniſchen Forſchun
die Anſicht das Land der indogermaniſchen Urſprache ſei in Aſie=
zu
ſuchen: die Germanen ſeien diejenigen, die ſich von jener Heß
mat am weiteſten entfernt hätten. Noch Jakob Grimm und
manche ſeiner Schüler hielten an dieſer Annahme feſt. Jetzt herrſch=
die
Ueberzeugung, daß die Urſprache in Mittel= und Nordeurop=
erklang
, ſo daß die nach dem Indus Gewanderten den längſten
Weg zurückgelegt haben.
Die Sprachwiſſenſchaft ſucht die Frage nach dem Urſitz durck
Sprachforſchung zu löſen, die ſelbſtverſtändlich mit Sachforſchung
Hand in Hand gehen muß. So ſpielt z. B. die Buche eine Rolle.
Während die in der Heimat gebliebenen Völker unter Buche dis
verſtehen, was wir damit meinen, haben dieienigen Zweige den
Indogermanen, die über die Buchengrenze Köln-KiewOdeſſe 11ſowie bei den
hinaus gewandert ſind, zwar das Wort beibehalten, ihm abe
einen anderen Inhalt gegeben, nämlich die Vorſtellung desjeniger
Baumes, den ſie als der Buche ähnlich im neuen Lande vorfander
Aus dem gemeinſamen Wortſchatz der indogermaniſchen Spra
chen führte der Vortragende viele Bezeichnungen an, die eine er UNS=Kriegsopferverſt
ſtaunlich reiche Entfaltung der Wurzel erkennen ließen. Erwähne
wir die Wurzel Ker oder Kers die das Oberſte am Körpe
meinte! Hieraus erwuchſen: griechiſch Keras (Horn), Kory /
(Helm), Koryphe (Gipfel, woher das Fremdwort Koryphäe); Ln
teiniſch Cornu (Horn), Cervus (Hirſch), Cerebrum (Hirn./ 1Kaneradenfrauen
Crinis (Haar); deutſch: Hirſch, was Gehörnter bedeutet, abe
auch Rind, das altdeutſch Hrind lautete.
Für das Flüſſige gab es in der Urſprache fünf oder ſechs ven
ſchiedene Wurzelwörter. Das eine haben wir im lateiniſche
bieder im Regen, ohne daß an der eigentlichen Wanderung auch Aqua, im deutſchen Aue, aber auch in den Nachgliedern von
Salzach, Wangervog u. dal. Aus einer anderen Wurze
ſtadt und in Nieder=Ramſtadt ſprach Herr Decker über die Ent= ſtammt das griechiſche Hydor (woher das Fremdwort Hydrant!
aber auch der Flußname Oder: dieſer Strom galt den Anwoh
nern als das Waſſer ſchlechthin. Eine dritte Wurzel lebt nicht nu.
in den Wörtern Brunnen und Born, ſondern auch in bre
men; die wallende Bewegung iſt das gemeinſame Merkmal. Ein!
weitere Wurzel hat das Wort Fluß emporgetrieben: voll un?
viel laſſen ſich hierher ſtellen; wir ſprechen ja heute noch von
Ueberfluß. Aus einer weiteren Wurzel kommt Strom; der
durch Makedonien fließende Struma iſt dasſelbe Wort. Hierzu
im Odenwald iſt er ein guter Kenner aller Sitten und Ge= mus) und der Name Rom, denn der Tiber hieß früher Rums
und ſo war Rom die Flußſtadt. Unzweifelhaft ſind auch die keltki
ſchen Namen Rhein und Rhone hier anzureihen.
Außer den genannten gab Dr. Michael noch eine ſolche Fill
wickelt haben. Wörter wie Welt, Heim, Himmel. Luft. Geiſtt
Seele, Hand. Finger, wofür die außergermaniſchen Sprachen kein
Verwandten bieten. Dieſe Darlegung muß einem ſpäteren Vortras
zufallen. Die zahlreich erſchienenen Mitglieder und Gäſte des Ver=
eins
hatten geſpannt zugehört und drückten dankbar ihre Anerkem
nung aus.
Nach einem lebhaften Meinungsaustauſch kündigte der OG
mann an, daß zum Gedächtnis des 1835 verſtorbenen Sprachfon
ſchers Wilhelm v. Humboldt das Vereinsmitglied Dr. Voge
einen ſprachphiloſophiſchen Vortrag in Ausſicht geſtellt habe
außerdem wies er auf die in der Landesbücherei noch vorhandem
Ausſtellung Unſere Sprachen hin, die nach Oſtern in an
dere Städte wandern ſoll.
Saarländiſche Preſſe beſuchk das Rhein=Main=Gebie
Auf Einladung des Landesverkehrsverbandes Rhein=Mai
wird die ſaarländiſche Preſſe in den nächſten Tagen dem Rheir
Main=Gebiet einen Beſuch abſtatten. Die Fahrt geht von Saa.
brücken über Heidelberg, Bergſtraße, Bensheim. Lindenfels i. 2
nach Darmſtadt. Dort werden die Gäſte am Samstag, den 1:
April, abends 7.30 Uhr. vom Reichsſtatthalter in Heſſen, Gauleite
Sprenger, begrüßt werden. Am Sonntag vormittag erfolgt ein
Rundfahrt durch Frankfurt, der ſich mittags ein Empfang du
den Präſidenten der Induſtrie= und Handelskammer Profeſſor 9
Lüer im Frankfurter Hof anſchließen wird. Für nachmittag
hat der Landesverband Rhein=Main im Reichsverband der Deu
ſchen Preſſe die Kameraden von der Saar zu einem Preſſe7. Am Abend werden ſie im Römer durch den Oberbi=
germeiſter
Staatsrat Dr. Krebs, begrüßt. Am Montag vormitta
iſt ein Beſuch der Adlerwerke und der Henkell=Kellerei in Wie=
baden
mit anſchließendem Empfang im Kurhaus vorgeſehen. Nack
mittags wird das Opelbad beſichtigt und abends iſt offizieller Emn
fang durch die Stadt Mainz. Am Dienstag vormittag erfolgt a
Frankfurt eine Fahrt durch den Taunus und deſſen Bäder. Beſuck
werden u. a. Bad Homburg und Bad=Nauheim. Die Fahrt endis
abends in Aßmannshauſen. Am Mittwoch, dem letzten Tag de
Reiſe, werden vormittags die Opelwerke in Rüſſelsheim beſichtig
Um 12 Uhr mittags werden die Gäſte durch die Stadtverwaltun
Darmſtadt empfangen und um 5 Uhr nachmittags wird al
Abſchluß der Reiſe der Stadt Worms ein Beſuch abgeſtattet.

HOtsgruppe
Gauparteitag in 2
Für den Gat
tatfindet, werden
alle Partei= und
ſich hier gaſtlich zu
ſtellen. Anm
dem 15. April
ſtraße, ein Zelle
Der Beſuch der
Am Samstag,
Eaale des Ru
Deutſchland
ſeteilig

7 Sonderfahrt
Der Frühling hält
Mainz am nächſt
ſchobene Blütenfahr
Fahrkarte noch nit
zu verſehen, denn
erreicht, und nicht
ſo ſchön wie am
6 725 216 Rundi
funkteilnehm

Aus dem Gerichksſaal.
Aw. Die Große Strafkammer verhandelte in zweite
Inſtanz gegen den 54jährigen Reinhard Kröll u==
Friedberg wegen wiſſentlich falſcher Anſchuldigung. K., eine
was merkwürdige Perſönlichkeit, nennt ſich Kaufmann ur
Rechtskonſulent, und iſt bereits 14mal vorbeſtraft, hatte eine
Offenbacher Rechtsanwalt, der einen Rechtsſtreit gegen ihn 2
vertreten hatte, in einer Eingabe an die Anwaltskammer d4
Erpreſſung beſchuldigt und behauptet, er habe in ſeinem Vo
gehen gegen ihn wider Treu und Glauben und wider alle gute
Sitten gehandelt. Das Bezirksſchöffengericht hatte den Angeklc
ten nach einer ſehr langwierigen Verhandlung, in der ſich ſähr
liche Behauptungen des Angeklagten als unwahr herausſtellte!
im Februar dieſes Jahres zu einer Gefängnisſtrafe von eine
Jahr verurteilt. Die Strafkammer ſtellt ſich heute vollkomme
auf den Standpunkt der erſten Inſtanz, verwirft die Berufur=
des
Angeklagten und verurteilt ihn auf die Berufung der Staat
anwaltſchaft hin zu einer Gefängnisſtrafe von eine
Jahr und drei Monaten, und erkennt ihm die bürge
lichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren ab.
Ebenſo ergeht es dem jungen Andreas Oppermann, der E
März vom Schöffengericht wegen Erregung öffentlichen Aerge
niſſes zu einem Jahr und ſechs Monaten Gefängnis verurtes
wurde. Oppermann war einer Frau, die mit ihren beiden kle
nen Kindern durch den Eberſtädter Wald ging, ſo wie Gott iEh
erſchaffen hat, entgegengetreten und hatte ſie beläſtigt. M
frecher Stirn ſtellte er es in Abrede, trotzdem die Frau ihn m
Beſtimmtheit wiedererkannte, und trotzdem er ſchon einmal vo
beſtraft iſt. Sein Alibi, das er heute zu erbringen verſucht, 9
lingt ſchwer daneben, und die Strafkammer erkennt heute auf er
Jahr und neun Monate Gefängnis und ebenfalls de
Jahre Ehrverluſt.

[ ][  ][ ]

Samstag, 13. April 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

*ebührt
dem
Nat, aus Europ
zum Unterſchiee
nen Jran. Ar
naniſchen Fo
Urſprache ſei in
littel= und Norder
nach dem Urſitz
lich mit Sack
gen an, die eine
n ließen. Erwäl
Oberſte am
wort Koryphäe)
n Nachgliedern
einer anderen A=
ſondern
auch in ſ.
einſame Merkmal.
ugetrieben: voll
en ja heute noch
kommt Stron
ort.
das

Aus der NSDAP.
Der Gauleiter.
Der Parteigenoſſe Paul Mees, Frankfurt a. M.. Hedderich=
inaße
126, hat ſein goldenes Parteiabzeichen mit der Nummer
694 verloren, und zwar am 9. April im Hippodrom. Abzugeben
ſe dem Gau=Referenten der Alten Garde. Pg. Gimbel, Adolf=
öſtler
=Haus. Zimmer 77.
Es iſt ein großes goldenes Abzeichen Nr. 8991 gefunden wor=
er
. Abzuholen bei dem Gau=Referenten der Alten Garde. Pg.
mnbel, Adolf=Hitler=Haus, Zimmer 77.
Der Kreisleiter.
7 eispreſſeamt.
Am Montag, dem 15. d. M., abends 19 Uhr, findet im
5Bungszimmer der Kreisleitung (Rheinſtraße 48) eine Beſpre=
hung
ſämtlicher Preſſeamtsleiter des Kreiſes Darmſtadt ſtatt.
3She auch Rundſchreiben vom 10. April zu Nr. P. 25/35.
Das große Reichsehrenzeichen Nr. 24 398 iſt verloren gegan=
em
. Der Finder wird gebeten, dasſelbe bei der Kreisleitung
darmſtadt. Rheinſtraße 48. abzugeben.
treis=Organiſationsamt
Sauparteitag 1935. Kapellen.
Alle Ortsgruppen und Stützpunkte melden bis Samstag, den
April 1935, ob und welche Muſikkapellen und Spielmanns=
ine
zur Verfügung geſtellt werden können. Fehlanzeige er=
werlich.
aien und unterm. reisſchulungsamt.
Kreisſchule,
Wünſche auf Zurückſtellung für ſpätere Lehrgänge uſw. kön=
en
- nicht mehr berückſichtigt werden. Dies geht beſonders die
v sgruppen Maintor, Gutenberg, Braunshardt, Eſchollbrücken,
E Ii Don jener A 1i sheim, Pfungſtadt, Weiterſtadt und Eberſtadt an, deren Teil=
a
99 brinn sſehmer bis jetzt keine Beſtätigung auf Grund des Einberufungs=
Sowe ſeſt Jetzt ben eiehls einſandten.
anderten den län /Uresgruppe Mitte.
GSauparteitag in Darmſtadt am 1. und 2. Juni 1935.
Für den Gauparteitag, der in dieſem Jahre in Darmſtadt
die Buche eine 9 ſſuctfindet, werden eine große Anzahl Quartiere benötigt. An
ker unter Buche' Il. Partei= und Volksgenoſſen der Ortsgruppe ergeht die Bitte,
ejenigen Zweige) Ih hier gaſtlich zu zeigen und Quartiere zur Verfügung zu
höln-KiewH ſhen. Anmeldungen: Auf der Geſchäftsſtelle am Schloßgraben,
üibehalten, ihm Aäe bei den zuſtändigen Politiſchen Leitern. Am Montag,
dorſtellung desien 7Y 15. April 1935, findet um 20.30 Uhr bei Fabian, Alexander=
euen
Lande vorſan //Be, ein Zellenabend für die Zellen 15 der Ortsgruppe ſtatt.
vermaniſchen s. 99e Beſuch der Zellenabende iſt unbedingte Pflicht.
S.=Kriegsopferverſorgung, Ortsgruppe Darmſtadt.
Am Samstag, dem 13. April 1935. abends 8 Uhr. findet im
as (Horn), Kor ſ le des Rummelbräu (Rheinſtraße) eine Filmvorführung
Drutſchland 1914 bis 1933 ſtatt. Es wird den Kameraden und
Cerebrumſh ameradenfrauen zur Pflicht gemacht, ſich reſtlos zu beteiligen.
ſermerhin bitten wir jeden deutſchen Volksgenoſſen, ſich hieran
weteiligen, da der Reinertrag der Kriegsopferſiedlung zugute
munt.
Sonderfahrt der Reichsbahndirektion Mainz ins Blaue.
Frühling hält Wort. Deshalb wird die Reichsbahndirektion
Fremdwort Hudr A/ſa nz am nächſten Sonntag, dem 14. April. beſtimmt ihre ver=
rom
galt den An /ſogene Blütenfahrt ins Blaue durchführen. Wer alſo ſeine
Wurzel leht niah / ᛋſthmkarte noch nicht gelöſt hat, tut gut daran, ſich ſofort damit
werſehen, denn die mit 900 begrenzte Teilnehmerzahl iſt bald
reächt, und nicht überall iſt am nächſten Sonntag der Frühling
ſchön wie am Ziel der erſten Fahrt ins Blaue.
6 725 216 Rundfunkteilnehmer. Der Geſamtzahl der Rund=
miteilnehmer
im Deutſchen Reich betrug am 1. April 6 725 216
gnnüber 6 599 721 am 1. März d. Js. Hiernach hat ſich die
riAl im Laufe des Monats Marz um 125 495 (1,9 Prozent) er=
h
.. Unter der Geſamtzahl befanden ſich am 1. April 474 072
imehmer, denen die Rundfunkgebühren erlaſſen ſind.

Nr. 103 Se

Die deutſche Arbeitsfront

Die Rechtsberakungsſtellen im Gau Heſſen=Naſſau.
DAF. Mit zu den wichtigſten Einrichtungen der Deutſchen
Arbeitsfront gehören die ſeit 1. Mai 1934 tätigen Rechts=
beratungsſtellen
. Ihre Aufgabe iſt, Sinn und Geiſt des
Grundgeſetzes der neuen Sozialverfaſſung, des Arbeitsordnungs=
geſetzes
, in das ſchaffende Volk hineinzutragen.
Die Gaurechtsberatungsſtelle Heſſen=Naſſau
umfaßt außer der Rechtsberatungsſtelle Frankfurt a. M., der größ=
ten
im Bezirk. noch 22 Rechtsberatungsſtellen.
Das große Vertrauen, das ſich die Rechtsberatungsſtellen in
den 11 Monaten ihrer Tätigkeit in den Kreiſen der Gefolgſchaft
und Betriebsführer erworben haben, wird aus folgenden Zahlen
über ihre Tätigkeit erſichtlich: Die Zahl der Auskünfte ſämtlicher
Rechtsberatungsſtellen im Gau ſtieg von 6508 im Juni auf 12 514
im Oktober 1934.
Iſt die beratende Tätigkeit ſchon darauf gerichtet, Rechte und
Pflichten klarzuſtellen und ſo Streitigkeiten vorzubeugen, ſo be=
ſteht
eine weitere wichtige Aufgabe der Rechtsberatungsſtellen
darin, die auch bei gemeinſamer Arbeit natürlicherweiſe ſich er=
gebenden
Verſchiedenheiten zwiſchen Unternehmer und Gefolg=
ſchaftsmitgliedern
, die im Betrieb ſelbſt nicht erledigt werden
können, im nationalſozialiſtiſchen Geiſte möglichſt auf gütlichem
Wege zu bereinigen. In welch großem Maße dies gelingt und
die Arbeitsgerichte ausgeſchaltet wurden, zeigen folgende Zahlen:
Am Mai 1934 wurden im Gau in 2702 Streitfällen
634 Vergleiche abgeſchloſſen und nur 125 Klagen beim Arbeits=
gericht
eingereicht. Die Tätigkeit im Februar 1935 ergibt bei

1719 Streitfällen folgendes Bild: Güteverhandlungen 956, Ver=
gleiche
411 Erhobene Klagen 342. Dieſe Klagen ergeben, daß
ſich die Streitfälle dank der vorbeugenden Tätigkeit der
Rechtsberatungsſtellen verminderten und daß im großen Umfang
in Güteverhandlungen Streitſachen gütlich erledigt oder Ver=
gleiche
erzielt wurden, während nur ein geringer Teil zur wei=
teren
Austragung an das Arbeitsgericht gelangte.
Dieſe Zahlen beweiſen aber auch, daß die Tätigkeit der
Rechtsberatungsſtellen ſich grundſätzlich von dem früheren Geiſte
und den früheren Methoden unterſcheidet, ſonſt hätten ſie nicht
dieſe Erfolge aufzuweiſen. Während die Vertreter der früheren
klaſſenkämpferiſchen Parteien nur einſeitig die Intereſſen ihrer
Gruppe oder Klaſſe wahrgenommen haben, wollen die Rechts=
beratungsſtellen
, die alle Mitglieder der Deutſchen
Arbeitsfront koſtenlos beraten und vertreten
in ausgleichender Form Unternehmer und Gefolgſchaft zuſammen=
führen
. Dabei werden keine faulen Kompromiſſe geſchloſſen, riel=
mehr
wird je nach Rechtslage und de. Verhältniſſen des Einzel=
falles
eine vom ſozialen Geiſt getragene, für beide Seiten billige
Löſung vorgeſchlagen oder, wenn eine Partei im Unrecht iſt, ihr
dies offen und klar geſagt.
Eine weitere wichtige Hauptaufgabe der Rechtsberatungs=
ſtellen
iſt die Schulung, insbeſondere der Vertrauensräte.
Dieſe erfolgte in den abgelaufenen Monaten in intenſiver Weiſe
in für Betriebsführer und Vertrauensmännern gemeinſamen
abendlichen Kurſen von etwa 4050 Mann. Die Schulung wird
noch nach der diesjährigen Wahl der Vertrauensmänner in ver=
ſtärktem
Maße neu einſetzen.

Reichsluftſchutbund, Orksgruppe Darmſtadk.
Wochendienſtplan.
Untergruppe I a (Demler):
Dienstag den 16 April 1935: Blockwarte=Verſammlung
einſchließlich Stellvertreter. Ort: Zur goldenen Kette‟,
Obergaſſe 44, Zeit: 20 Uhr.
Untergruppe IV (Britz):
Montag, den 15. April 1935: Luftſchutzhauswartever=
ſammlung
der Blocks Waſſum. Niebes, Döring, Dann. Schu=
bert
, Klump und Mennet. Ort: bei Kamerad Balles. Lieb=
frauenſtraße
37 Zeit: 20 Uhr
Mittwoch, den 17. April 1935: Blockwarte=Verſammlung
einſchließlich Stellvertreter. Ort; bei Kamerad Gunder,
Schloßgartenplatz. Zeit: 20 Uhr.
Untergruppe Va (Berth):
Mittwoch den 17. April 1935: Blockwarte=Verſammlung
einſchließlich Stellvertreter. Ort: Reſtaurant Preuſch, Karls=
ſtraße
104. Zeit: 20 Uhr.
Untergruppe Va (Dieter):
Mittwoch, den 17. April 1935: Blockwarte=Verſammlung
einſchließlich Stellvertreter. Ort: bei Kamerad Lautenſchlä=
ger
, Ecke Nieder=Ramſtädter= und Heinrichſtr. Zeit: 20 Uhr.
Untergruppe VIb (Knapp):
Montag, den 15. April 1935: Blochwarte=Verſammlung
einſchließlich Stellvertreter. Ort: bei Rehberger, Ecke Nieder=
Ramſtädter= und Kiesſtraße, Zeit: 20.15 Uhr.
Gemeindegruppe Eberſtadt:
Donnerstag, den 18. April 1935: Blockwarte= Verſamm=
lung
einſchließlich Stellvertreter, Ort: Vorderes Schulhaus.
Zeit: 20.30 Uhr.
Der Ortsgruppenführer
J. A. (gez.) Dr. Scriba, Organiſations= u. Propagandaleiter.

Jedem deutſchen Kind ſeinen Ferienaufenkhalt!
DDie im vergangenen Jahre getätigte Verſchickung von
über 20 000 erholungsbedürftiger Kinder innerhalb des Gauge=
bietes
Heſſen=Naſſau, von der Stadt auf das Land und umge=
kehrt
, ſpricht leiſtungsmäßig für ſich ſelbſt. Wer Kintertransporte
miterlebt und geſehen hat, was die kleine Geſellſchaft alles mit
nach Hauſe ſchleppte, dem iſt beſtimmt alles Kritikaſter= und
Muckertum vergangen. Landkinder brachten aus der Stadt tau=
ſend
Neuigkeiten über nie vorher geſehene Dinge mit. Blaſſe,
hochaufgeſchoſſene, magere, verſchüchterte Großſtadtkinder kamen
ſonnen= und ſeeverbrannt, mit leuchtenden Augen in ihre Heimat
zurück. Wochenlang gab es nur einen Geſprächsſtoff für alle: Die
Erlebniſſe von Ferien und Reiſe! Dieſe Ferienherrlichkeit ſoll
in dieſem Jahre jedem deutſchen Kinde, ohne Unterſchied des
Standes und der Herkunft, zuteil werden.
Aus dieſem Grunde hat die NSV. im Rahmen der Kinder=
Landverſchickung eine noch großzügigere Aktion ins Leben ge=
rufen
, nämlich die Verwandtſchaftsverſchickung, das
heißt nicht mehr und nicht weniger, als Eltern, denen es aus
irgend welchen Gründen, beruflicher und finanzieller Art nicht
möglich iſt, ihre Kinder perſönlich zu irgendwo in Deutſchland
wohnenden Verwandten zu bringen, können nunmehr dieſelben
durch die Verwandtſchaftsverſchickung der NSV., verbunden mit
großen finanziellen Erleichterungen (Fahrpreisermäßigung), zu
ihren Verwandten ſchicken.
Wer ſeinem Kinde einen Ferienaufenthalt während der gro=
ßen
Sommerferien bei ſeinen irgendwo in Deutſchland wohnen=
den
Verwandten verſchaffen möchte, wende ſich baldmöglichſt an

ſeine NSV.=Ortsgruppe oder an den für ſein Kind zuſtändigen
Schulleiter, dort bekommt man über alle diesbezüglichen Fragen
und Unklarheiten bereitwilligſt Auskunft erteilt.

Sanitätswache vom Roten Kreuz Darmſtadt. Im Monat
März wurde die Wache und Kolonne in 458 Fällen in Anſpruch
genommen, darunter 379 Transporte im Krankenwagen, 79 Hilfe=
leiſtungen
bei Unfällen und Veranſtaltungen.

AhuUSK
NEUERBURG

A
Die der Wein braucht auch
die Ligarette einen moglichst
luftdichten CVerschluss; denn
auch sie wird ohne diesen Schutz
schliesslich /chai. Wenn ihre Feuch-
tgkeit
verdunsten kann, gehen
gleichzeitig die wertvollen Aroma-
stoffe
für immer verloren. EMin.
verpäcken deshalb die Güldenrng
In abgedichtete Tropen-Packungen,
damit ihre Frische und alle Fein-
heiten
ihrer Macedonen-Mischung
erhalten bleiben.

49.
Sit Goldmundſtücks

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 103

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 13. April 1935

Was die Lichtſpiel=Theaker bringen.
Helia: Alle Tage iſt kein Sonntag.
Zwar ein ſchlechtes Deutſch im Titel, aber er muß mit dem
Liede übereinſtimmen, das ſeinem Inhalt zugrunde gelegt iſt. Und
der Film ſelbſt iſt viel, viel beſſer! Eine ſehr heitere Angelegen=
heit
mit ſehr ernſtem Hintergrund: Ein junger Mann. Zeichner
in einer Keramikfabrik, recht begabt. aber faul! Er liebt die
Tochter ſeines Prinzipals, kann ſie aber nicht bekommen, weil er
immer zu ſpät kommt und nur beim Feierabend vünktlich iſt. Er
gewinnt 72000 Mark! Nun kann er ausſchlafen, kann faulenzen,
ſpazierengehen, Eislaufen, ſich fein anziehen. Geſchenke machen.

Aus Heſſen.

Wolfgang Liebeneiner
Alles! Nur daß Arbeit letzten Endes des Lebens Inhalt iſt,
das vergißt er. Das lernt er erſt wieder, als Gauner ihm ſeinen
Gewinn abnehmen und er wieder vor dem Nichts ſteht. Aber er
hat gelernt aus den Tagen des Müßigganges und des Wohllebens.
So hat ihm der Gewinn doch noch zum Glück verholfen. Wenn auch
auf Umwegen.
Das alles und wie er das lernt, iſt ſehr hübſch, ſehr unter=
haltend
, umrahmt von vielen ſchönen Bildfolgen, in der Film=
handlung
feſtgehalten, in der Adele Sandrock Wolfgang Lie=
beneiner
, Carola Höhn, Erich Keſtin, Paul Henckels,
Wilhelm Krüger die Hauptrollen ſpielen und auch ſonſt ein
ausgezeichnetes Enſemble von guter Regie (Walt. Janſſen) zu=
ſammengehalten
wird. Im Programm ein ſchöner Kultur= und
* *
Landſchaftsfilm aus Finnland.
Helia=Lichtſpiele: Wege zur guten Ehe.
Der Film, den die Helia=Lichtſpiele gegenwärtig in Nacht=
vorſtellung
zeigen, wurde unter der Leitung und perſönlichen
Mitwirkung eines bekannten holländiſchen Frauenarztes gedreht
und behandelt teils in Form eines Vortrages, teils in Form
einer Spielhandlung verſchiedene Probleme des ehelichen Zuſam=
menlebens
. Das Ordinationszimmer des Arztes bildet einen
immer wiederkehrenden Schauplatz, um die Möglichkeit zu geben,
vom ärztlichen Standpunkt aus zu einigen typiſchen Eheſchickſalen
Stellung zu nehmen. Insgeſamt kann der Film, trotz der ein=
gangs
wiſſenſchaftlichen Aufmachung, ſelbſtverſtändlich nur einige
grundſätzliche Erkenntniſſe vermitteln, die wohl nur einem klei=
nen
Teil des Publikums tatſächlich etwas Neues ſagen. Wenn
ſich der Film dennoch ſehr vorteilhaft von den meiſten anderen
Filmen ſeiner Gattung unterſcheidet, ſo iſt das in erſter Linie
ein Verdienſt der filmiſchen Leiſtung. Die Regie geht ungewöhn=
lich
geſchickt zu Werke und vermeidet peinlichſt jede Geſchmack=
loſigkeit
. Für gute ſchauſpieleriſche Leiſtungen bürgen die Namen
der Mitwirkenden, u a. Olga Tſchechowa, Hilde Hildebrand, Al=
fred
Abel, Theodor Loos. Walter Janſſen.
N(
Das Union=Theater zeigt bis auf weiteres den gewaltigen
Film: Triumph des Willens, Reichsparteitagfilm der NSDAP.
Geſamtleitung: Leni Riefenſtahl. Jugendliche haben Zutritt.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen ab heute in Neuaufführung
den entzückenden volkstümlichen Ufafilm: Die Liebe und die
erſte Eiſenbahn, mit Karin Hardt, Ida Wüſt. Fritz Kampers,
Hans Schlenk. Jugendliche haben Zutritt.
Reſi=Theater zeigt heute letztmalig den humorvollen Ufa=
Großfilm Prinzeſſin Turandot mit Willy Fritſch, Käthe von
Nagy. Paul Kemp, Inge Liſt. Jugendliche haben Zutritt.
Wanderausſtellung des Deutſchen Hygiene=Muſeums
Frankfurk a. M., Feſthallengelände.
In der Zeit vom 30. März bis 22. April I. J. wird die neue
Wanderausſtellung des Deutſchen Hygiene=Muſeums in Frank=
furt
a. M., Feſthallengelände, gezeigt. Dieſe Wanderausſtellung
hat den Zweck, alle Volksgenoſſen geſundheitlich aufzuklären. Ins=
beſondere
wird auf die Gruppe Erbgeſund Erbkrank vom
Reichsausſchuß für Volksgeſundheitsdienſt, der dem Reichsmini=
ſterium
des Innern angegliedert iſt, hingewieſen, da dieſe Gruppe
über die für die nationalſozialiſtiſche, raſſenpolitiſche Erziehungs=
arbeit
ſo überaus wichtigen Fragen= der Erb= und Raſſenpflege
Aufklärung gibt.
Die Ausſtellung iſt täglich von 1019 Uhr geöffnet. Eintritts=
karten
können alle Behörden, Betriebe, Organiſationen zum Vorver=
kaufspreis
von 30 Pfennig an der Kaſſe der Ausſtellungsgeſell=
ſchaft
m. b. H., Frankfurt a. M., Haus Offenbach, Hohenzollern=
ſtraße
47, Telephon 79 591, erhalten. Dortſelbſt wird auch un=
mittelbar
weitere Auskunft erteilt
Der Beſuch der Ausſtellung wird allen Volks=
genoſſen
dringend empfohlen.
Darmſtadt, den 12. April 1935.
Amt für Volkswohlfahrt. Kreisamtsleitung Darmſtadt.

Dg. Arheilgen, 12. April. Jahreshauptverſamm=
lung
des Obſt= und Gartenbauvereins. Mit kurzen
Begrüßungsworten eröffnete 2. Vorſitzender Gimbel die gut=
beſuchte
Verſammlung und widmete den im letzten Jahre ver=
ſtorbenen
Mitgliedern einen warmen Nachruf. Den Jahres=
bericht
, der eine rege Tätigkeit des Vereins zur Forderung des
Obſt= und Gartenbaues erkennen ließ, erſtattete Schriftfuhrer
Löſch, der am Schluſſe ſeiner Ausführungen beſonders des kurz=
lich
verſtorbenen Vorſitzenden Becker gedachte. Der Kaſſenbericht
des Rechners Anthes ergab ein Bild zufriedenſtellender finan=
zieller
Vereinsverhältniſſe. Das Amt des 1. Vorſitzenden übernahm
der ſeitherige Schriftführer Löſch. Nach Erledigung des ge=
ſchäftlichen
Teils fand eine Gratisverloſung ſtatt, bei der wie=
derum
33 Obſtbäume in Hochſtamm= und Buſchform an die erſchie=
nenen
Mitglieder zur Verteilung gelangten.
Ar. Eberſtadt, 12. April. Elternabend des Turn=
vereins
1876. Hierbei wurden auch die aus der Schule Ent=
laſſenen
als Mitglieder aufgenommen und verpflichtet. Fahnen=
einmarſch
mit ſämtlichen Jugendabteilungen, gemeinſam geſunge=
nes
Lied derſelben und Vorſpruch einer Turnerin waren die feier=
liche
Einleitung des Abends. Turner Dieter entbot den zahlreich
Anweſenden im Namen des Vereins herzlichen Willkommengruß
und wies auf den Zweck des Abends hin, Gelegenheit und Ueber=
zeugung
zu nehmen von der Tätigkeit der Kinder wie auch des
Vereins, und aus dem Gebotenen neue Freude und neuen Geiſt
aus der deutſchen Turnſache zu ſchöpfen. Nach einem weiteren
Lied entrollte ſich planmäßig der geſamte Turnbetrieb der Jugend=
abteilungen
. Die Schüler boten Freiübungen, Sprungübungen
am Querpferd, Bodenübungen, Turnen am Barren, dazwiſchen
die Schülerinnen mit Freiübungen, Keulenſchwingen, Stabübun=
gen
, Tanzaufführungen, luſtige Reigen mit Geſang uſw. Zum
Abſchluß der turneriſchen Darbietungen erfolgte nochmals Geſamt=
aufmarſch
mit Fahnen auf der Bühne, wo der Vereinsführer
nach einem weiteren Vorſpruch und Lied in ſeiner Schlußanſprache
auf die Leiſtungen und deren Zweck beſonders hinwies und die
Neuaufgenommenen durch Handſchlag, als Mitglieder auf ihre
Aufgaben verpflichtete.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 12. April. Bautätigkeit. Sofort
mit Eintritt beſſerer Witterung hat auch die Neubautätigkeit in
hieſiger Gemeinde eingeſetzt. Erfreulicherweiſe werden dadurch
mehrere kleinere Wohnungen erſtellt, an denen gerade in hieſiger
Gemeinde ein großer Mangel iſt. Aber auch im Villenquartier
Trautheim regt ſich die Bautätigkeit von Jahr zu Jahr mehr.
Im Laufe dieſes Jahres werden daſelbſt wiederum einige Villen
neu erſtellt, und zwar von auswärts Zuziehenden. Durch die
zur Zeit im Gange befindliche Baulandumlegung in dieſem Quar=
tier
werden in Kürze eine ganze Reihe ſchön gelegener Bauplätze
zur Verfügung ſtehen, nach denen bereits jetzt Nachfrage beſteht.
Beſitzwechſel. Das ſchön gelegene ehemalige Kurhaus
Trautheim ging kürzlich im Wege der Zwangsverſteigerung auf
die Bezirksſparkaſſe Reinheim als mitbeteiligte Hypothekargläu=
bigerin
über. Wie man hört, ſind Verkaufsverhandlungen im
Gange, nach denen anzunehmen iſt, daß das Anweſen ſeiner frühe=
ren
Beſtimmung wieder zugeführt wird.
k. Dieburg, 12. April. Ordentlicher Kreistag des
Kreiſes Dieburg am Donnerstag, dem 18. April,
im Sitzungsſaale des Kreisamtsgebäudes. Die Tagesordnung
umfaßt: 1. Vorläufige Prüfung der Rechnungen für 1935: a) der
Kreiskaſſe Dieburg, 0) der Bezirksfürſorgeſtelle mit Kreisjugend=
amt
, c) der Kreisabdeckerei Dieburg, a) des Gruppenwaſſerwerks
Kreis Dieburg, e) Prüfung der Rechnung des Bürokoſtenfonds;
2. Entgegennahme der Verwaltungsberichte für 1933 und 3. Feſt=
ſtellung
der Voranſchläge der genannten Abteilungen für 1935.
Plötzlich geſtorben iſt im Alter von 76 Jahren der
hieſige iſraelitiſche Religionslehrer, Herr David Kaufmann.
Eine Uebung der Freiwilligen und Pflichtfeuerwehr findet am
Montag, dem 15. April, ſtatt.
r Babenhauſen, 12. April. Opferſinn. Für das Opfer=
buch
des WHW. wurden hier und in Harreshauſen rd. 430 Mk.
gezeichnet und gezahlt. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl der
beiden Gemeinden iſt dies ein ſehr anſehnlicher Betrag, der vom
Opferwillen unſerer Bevölkerung Zeugnis ablegt. Bei der
Eierſammlung wurden 1000 Eier geſtiftet. Die Gläubiger=
verſammlung
der Spar= und Darlehenskaſſe wird am 28.
April abgehalten werden. Infolge der warmen Witterung
ſtehen zurzeit die Aprikoſen= und Pfirſichbäume in ſchönſter Blüte.
Bb. Groß=Zimmern 12. April. Verſammlungder Fri=
Seure. Obermeiſter Katzenberger=Reinheim kritiſierte die Tat=
ſache
, daß Gr.=Zimmern der Platz im Kreiſe Dieburg iſt, welcher die
niedrigſten Bedienungspreiſe im Friſeurgewerbe hat. Es geht nicht
an, daß in einer Verſammlung Preiſe feſtgelegt werden zum Scha=
den
der Kollegen, die Perſonal beſchäftigen muſſen, Familie haben
und Miete zahlen ſollen, und daß nachher gerade von den jüngeren
Kollegen, die nicht dieſe Laſten zu beſtreiten haben, eine Preis=
ſchleuderei
betrieben wird. Durch die Verfügung des Kommiſſars
für Preisüberwachung (vom 15 März 1935) iſt dieſem Treiben ein
Ende bereitet worden. Die jetzt feſtgelegten Preiſe müſſen unter
allen Umſtänden ſtreng eingehalten werden. Es wurde beſchloſſen,
daß alle hieſigen Iriſeure den Kindern armer kinderreicher Ja=
milien
das Haar umſonſt ſchneiden, und zwar am Anfang der
Woche.
m. Beerfelden, 11. April. Volksbank= Generalver=
ſammlung
. Für den Vorſtand erläuterte Herr Rendant Hof=
mann
die Bilanz. Nach dem Umſchwung in 1933 bewirkten die
planvollen Maßnahmen der Reichsregierung eine weitere Ingang=
ſetzung
und ſtärkere Beſchäftigung aller Betriebe, eine Verminde=
rung
der Arbeitsloſigkeit. Auch in unſerem Bezirke hatten die
Unternehmungen gute Beſchäftigung, beſonders die Belebung des
Baumarktes war groß. Für dieſe Arbeitsbeſchaffung wurden die
Sparkonten in Anſpruch genommen, trotzdem führte das Ver=
trauen
, das der Volksbank allgemein entgegengebracht wird, zu
neuen Einlagen, wodurch ſich die Geſamteinlagen erhöhten auf
608 000 RM. Die ſofort flüſſigen Mittel von zirka 100 000 RM.
bilden eine namhafte Zahlungsbereitſchaft. Neue Kredite wurden
in Höhe von etwa 50 000 RM. gewährt, womit die Geſamtaus=
leihungen
auf 593 000 RM. ſtiegen. Alle Beſtandskonten ſtiegen
und erhöhten die Bilanzſumme auf 680 000 RM., der Umſatz ſtieg
von 10,9 Millionen auf 14,7 Millionen RM. Dieſe Summe illu=
ſtriert
am beſten die Bedeutung der Volksbank für die hieſige
Gegend. Mit dem Geſchäftsumfang ſtiegen aber auch die Unkoſten,
insbeſondere durch vermehrten Materialverbrauch und eine ſteuer=
liche
Mehrbelaſtung von 850 RM. gegen das Vorjahr. Der Rein=
gewinn
ging infolge der niedrigen Verzinſung zugunſten der Mit=
glieder
zurück und wurde nach 3prozentiger Verzinſung der Ein=
lagen
den Reſerven zugeſchlagen, die ſich nun auf 70 000 RM. be=
ziffern
.
Gernsheim, 12. April. Waſſerſtand des Rheins am
Pegel in Gernsheim am 11. April: 1,80 Meter; am 12. April:
2.16 Meter; jeweils 5.30 Uhr morgens.

Verſammlung der Bürgermeiſter des Kreiſes Erbach.
As. Erbach, 12. April. Die Tagung der Bürgermeiſter des
Kreiſes Erbach, die unter dem Vorſitz des Bürgermeiſters Klin=
ger
=Kirch=Brombach im Schutzenhof, zu Erbach ſtattfand. be=
ſchäftigte
ſich in den Vormittagsſtunden mit der Erledigung in=
terner
Fragen und Angelegenheiten. In ihrer Fortſetzung am
Nachmittag erſtattete zunächſt Medizinalrat Dr. Hofmann=
Erbach einen kurzen ſachlichen Bericht über die Gewährung von
Eheſtandsdarlehen.
Anſchließend hielt der Leiter des Landesſtatiſtiſchen Amtes,
Direktor Dr. Lind, ein ausführliches Referat über ſtatiſtiſche
Erhebungen in der bäuerlichen Wirtſchaft. Reichs=
bauernführer
Darré, habe ſich die große Aufgabe geſtellt, die
deutſche bäuerliche Wirtſchaft von der kapitaliſtiſchen zu löſen.
Früher habe ſich die Preisbildung für bäuerliche Erzeugniſſe am
Markte vollzogen. Dieſer Zuſtand wurde dem Bauer zum Ver=
hängnis
. An Stelle dieſes freien Spiels der Kräfte iſt nunmehr
die Marktordnung getreten. Die Regierung ſelbſt hat es über=
nommen
, ſtabile Preiſe feſtzuſetzen. Das aber iſt nur möglich,
wenn die Regierung in dem Augenblick der Preisfeſtſetzung ge=
nauen
Beſcheid weiß über die Leiſtungsfähigkeit der bäuerlichen
Wirtſchaft. In den erſten Tagen des Monats Juni kommt die
geſetzliche Regelung über dieſes Erntejahr heraus. Trotz der groß=
artigſten
Erfindungen ſind wir noch lange nicht ſoweit, um et=
waige
Ernteausſichten vorausſehen zu können. Um die notwen=
digen
Feſtſtellungen der Bodennutzungsflächen zu ermöglichen,
ſind zwei Wege gangbar. Einmal ſind es die Berichterſtatter, die
über den Saatenſtand und Ernteſchätzungen Aufſchluß geben kön=
nen
. Der andere Weg iſt die ſeit langen Jahren in jedem Früh=
jahr
durchgeführte Neubauflächen=Erhebung. Die bei
dieſer ſtatiſtiſchen Notwendigkeit ſeither gehandhabte Genauigkeit
entſpricht nicht mehr den diesjährigen Erforderniſſen. Denn wir
ſind uns bewußt, daß wir mit der bekannten Steuerfurcht
zu rechnen haben; dieſe iſt jedoch in keiner Weiſe am Platz. Die
Bürgermeiſter ſeien gebeten, dazu beizutragen, daß dieſes Ver=
trauen
nicht erſchüttert werde. Wenn doch noch Täuſchungen vor=
kommen
, ſo können unter Umſtänden falſche Maßnahmen getrof=
fen
werden. Es müſſen wenigſtens 80 Prozent der Gemarkungs=
fläche
erfaßt werden. Dabei iſt es nötig, die Selbſtverſor=
gung
mitzuerfaſſen und auch den Waldbeſitz anzugeben. Es
iſt dringend nötig, die Ortsbauernführer und andere kundige Per=
ſonen
zuzuziehen. Die glückliche Löſung der mühſamen Aufgaben
bleibt in Anbetracht der Erzeugungsſchlacht eine unbedingte Not=
wendigkeit
.
Nach einer kurzen Ausſprache ſprach Herr Lehrer Lam=
berth
=Erbach über das Thema: Was muß der Bürgei=
meiſter
vom Luftſchutz wiſſen? Nach einer kurzen
Würdigung des Wehrgeſetzes kam der Redner auf die Bedeutung
des Luftſchutzes zu ſprechen. Der Redner hob zum Schluß noch
die harmoniſche Zuſammenarbeit des hieſigen Luftſchutzes mit
der Partei und der Stadtverwaltung hervor.
Bürgermeiſter Klinger dankte den Rednern für die mar=
kanten
Ausführungen. Nach einer recht regen Ausſprache ſchloß
der Vorſitzende die recht angeregt verlaufene Verſammlung.

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2 ore
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enſcht dich.
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Mdung äueſiche. 2
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Luſt hatte) noch rislt
Aneſiſchen Piraten
ſeten.
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hung bringen könne.
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Wochen hinzogen,
Schanghai koſteten
Das Schiff Suffo
Kreuzerſchwadron ge
Garantie dafür, daß
räuberiſchen Hände
Nange dieſe an Botd
Im Jahre 1931 u
London überführt.

Zuerſt aus Papier und Mekall.
Jährlich viele Milliarden im Umlauf.
In dieſem Jahre 1935 kann die Welt, ſofern ſie in der Fülle
anderer Jubiläen dazu noch Zeit findet, einen recht intereſſanten
Gedenktag begehen. Vor 100 Jahren wurde die erſte Eiſenbahn=
fahrkarte
gedruckt und an jenen Mutigen ausgegeben, der es
wagte, die damals noch für gefährlich erachteten eiſernen Unge=
tüme
zu beſteigen.
Das engliſche Beiſpiel fand damals ſehr bald überall dort,
wo man ſich früher oder ſpäter zur Einführung der Dampfbahn
entſchloß, eifrige Nachahmung. Jedoch unterſchieden ſich die Mit=
tel
, aus denen die Fahrſcheine hergeſtellt waren, erheblich von=
einander
. Man druckte zum Beiſpiel dünne weiße Papierzettel=
chen
, die aber ihren Zweck ſo unvollkommen erfüllten, daß man
andere aus feſtem Metall herſtellte. Das war gewiß ſchon de
halb empfehlenswert, weil ſonſt die, wenn auch mutigen, ſo dic
immerhin nervöſen Fahrgäſte ihre Fahrkarte gewiß in ihren Hän=
den
bis zum Ziel der Fahrt kurz und klein zerrieben hätten. Die
Metallſcheiben wurden anfangs mit der Hand geſchrieben. Die
Papierfahrkarten trugen zum Teil nur Nummern und irgend=
einen
Schnörkel des ausgebenden Kontrolleurs. Auf kleineren
Strecken verließ man ſich auf den ſcharfen Blick des Schaffners,
der unbedingt auswendig behalten mußte, wer nun ſchon bezahlt
hatte und wer nicht.
Die ſich daraus entwickelnden unangenehmen Zwiſchenfälle,
die manches Bähnlein für ganze Stunden auf einzelnen Statio=
nen
feſthielten bis näamlich die entſtandene Schlägerei bei=
gelegt
war , führten dann dazu, im Jahre 1840 beſondere
Druckmaſchinen bauen zu laſſen und darauf recht maſſive Fahr=
karten
herzuſtellen.
Heute druckt man Fahrkarten mit einer Geſchwindigkeit von
10 000 Stück in der Stunde und verkauft von dieſen wichtigen,
oft ſo teuren kleinen Kartonſtücken viele Milliarden im Jahr
auf die ganze Erde verteilt. Die Fahrſcheinhefte, die man heute
zuſammenſtellt, erinnern übrigens noch in ſtärkſtem Maße an die
Urzeit, wo man freilich die einzelnen Papierchen reſtlos mit
der Hand malte und mancher Paſſagier es wenigſtens einmal
verſuchte, ſeine eigene Fahrkarte anzufertigen.
In England plant man aus Anlaß dieſes eigenartigen Jubi=
läums
eine kleine Gedenkfeier und vielleicht auch eine Ausſtellung.
Denn man hat ein paar Sammler aufgetan, die aus den letzten
60 oder 80 Jahren alle möglichen Fahrkarten zuſammentrugen,
Ein ſchwediſcher Graf ſoll deren 1,2 Millionen haben. Die beab=
ſichtigte
Ehrung kann man wohl verſtehen, denn ſchließlich waren
es ja die Fahrkarten, die erſt den verſchiedenen Geſellſchaften
das Geld einbrachten. Auf die Dauer hätte man ſich auf das
gute Gedächtnis der Schaffner doch nicht ſo ganz verlaſſen können.

67 Milli
warten auf die

Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die ſetzte Bezugsquittung beizufügen. Anongme Anfragen werde
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkelt.
Nach Arheilgen. Wir empfehlen Ihnen, bei dem Stadtſchul=
amt
in Darmſtadt, Stadthaus, Rheinſtraße 16/18, vorzuſprechen.
Vorſtand des Sekretariats iſt Oberinſpektor Macholdt (Telephon
3500). Amtstage nur Dienstags und Freitags von 912 Uhr=
Sprechſtunden des Stadtſchulrats A. Born Montags und Don=
nerstags
, nachmittags.

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b zum Schluß

Samstag, 13. April 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 103 Seit

Tatatent Aand Teeee leeer

Chinas Kunſtſchähe
auf einem Kriegsſchiff.
Zum Schutz gegen Piraten. Die geſparte Verſicherung.
Die Verträge ſind abgeſchloſſen. Die engliſche Admiralität
ae ihre Zuſtimmung gegeben, ein einzelnes Kriegsſchiff aus ſei=
ex
eigentlichen Berufsklaſſe herauszunehmen und für eine 10 000=
Neilen=Fahrt zum Transport=Unternehmer zu machen. In Lon=
ſon
findet im Spätherbſt in der Königlichen Akademie eine Aus=
ellung
chineſiſcher Kunſt ſtatt. Aus den engliſchen Muſeen und
us engliſchem Privatbeſitz hat, man zwar eine prachtvolle
zmmlung zuſammengeſtellt. Aber dieſe Schätze genügen bei wei=
en
nicht, um den an dieſe Ausſtellung geſtellten Anſprüchen zu
enügen.
Man wandte ſich deshalb ſchon im Januar dieſes Jahres an
ſie chineſiſche Regierung mit der Bitte, einige der unſchätzbaren
iIren chineſiſchen Kunſtwerke nach London zu ſenden und ſo einem
ſrößeren weſtlichen Kreis zugänglich zu machen.
Die chineſiſche Regierung war grundſätzlich einverſtanden.
re Bedenken beſchränkten ſich darauf, daß ſie weder die Ver=
ſcherungskoſten
für dieſe Schätze zu tragen in der Lage war (oder
lißt hatte) noch riskieren wollte, daß die keineswegs ängſtlichen
irreſiſchen Piraten ſich in den Beſitz der wertvollen Sammlungen
ſetten.
In London überlegt man hin und her, wie man das in Ord=
ſunng
bringen könne. Bis endlich ein engliſcher Offizier, der ſpä=
hei
in die Kunſtforſchung überwechſelte, die Löſung fand. Man
vnte die Schätze billig, ohne Verſicherung und ohne jede Mög=
ſſichkeit
einer Gefährdung durch Piraten nach Europa ſchaffen,
vemn es jemandem gelang, die Admiralität für den Fall zu inter=
ſſ
=eren. Es begannen Verhandlungen, die ſich über ein paar
Vochen hinzogen, ein paar Telegramme nach Peking und
6wanghai koſteten und dann war alles in Ordnung.
Das Schiff Suffolk, ein 9800=Tonnen=Kriegsſchiff, das zur 5.
Treuzerſchwadron gehört, übernimmt den Transport und die
ha. rantie dafür, daß kein chineſiſcher Bandit es wagen wird, ſeine
änberiſchen Hände nach Chinas Kunſtſchätzen auszuſtrecken, ſo=
arge
dieſe an Bord der Suffolk ſind.
Im Jahre 1931 wurden ſchon einmal perſiſche Kunſtſchätze nach
london überführt. Damals hatte man nicht die gute Idee mit

dem Kriegsſchiff und gab ſich eine unendliche Mühe, Namen und
Schiff geheimzuhalten, um Piraten oder Banditen in irgendeiner
europäiſchen Hauptſtadt einen Zugriff unmöglich zu machen. Und
endlich erinnert man ſich in Kunſtkreiſen an den Transport von
italieniſchen Kunſtſchätzen im Werte von 14 Millionen Pfund, die
mit dem Dampfer Leonardo da Vinci nach London gebracht
wurden und deren Schickſal den Verſicherungshaltern großen Kum=
mer
bereitete, als in der Bucht von Biscaya ein paar Sturmtage
den Leonardo da Vinci hin= und herſchaukelten.
Namensänderung als Ehrenretkung.
(n) Moskau. Von Zeit zu Zeit kündigen die Amtsblätter
des Kreml Namensänderungen bis dahin völlig unbekannter
Perſonen an. Solche Aenderungen ſind ſehr leicht zu erwirken:
ſie brauchen nur durch die Behörden öffentlich bekannt gemacht zu
werden. Die dann erſcheinenden Liſten ſind meiſt recht inter=
eſſant
. So beobachtet man neuerdings, daß ſich Juden in zuneh=
mender
Zahl hochchriſtliche oder ausgeſprochen ruſſiſche Namen
zulegen, was wohl auf den wachſenden Antiſemitismus der Sow=
jetbevölkerung
zurückzuführen iſt. Andererſeits legen viele
Ruſſen auch ihre kirchlich klingenden Namen ab. So heißt nach
der neueſten Liſte ein Fjodor Apoſtel künftig Fiodor Lenſki
und ein Mann mit dem Patriarchen=Vornamen Tichon nennt ſich
fortan Wladimir denn Wladimir iſt politiſch nicht ſo verpönt
wie Tichon. Ein Gabriel will Boris heißen, eine Theodora
wünſcht mit Galina angeſprochen zu werden.
Offenſichtlich weniger aus politiſchen, als aus Schönheits=
gründen
ändern ſolche Leute ihre Familiennamen, die in der Leib=
eignenzeit
mit oft ſehr draſtiſchen Spitznamen bedacht worden
waren. So gibt es ruſſiſche Bauern, deren Namen, wollte man ſie
ins Deutſche überſetzen, ſo lauten: Schiefbein, Holbpfundiger,
Flohmann, Gernverdiener oder noch anzüglicher. Meiſt geben ſich
deren Träger dann Namen, die ganz unverkennbar den Verſuch
einer Ehrenrettung darſtellen. Etwa: Schiefbein heißt fortan
Frei, ein Herr Mäuſerich nennt ſich künftig Adler.
Nur eine wahrſcheinlich noch junge Frau behält ihren Fami=
liennamen
Stupsnaſe bei. Lediglich ihren Vornamen Akulina
änderte ſie in Helene, denn ein Stupsnäschen bleibt wohl immer
guten Mutes. Warum dagegen ein waſchechter Ruſſe, deſſen
Namen an das Rauſchen einer Eiche erinnerte, dieſen Namen aus=
gerechnet
in Kirſchſchnaps änderte, iſt offenbar nur aus einem
verfeinerten Gefühlsleben zu erklären

Eine Spikenleiſtung an Geſchmackloſigkeit.
(c.s.) Budapeſt. In den Ländern, die parlamentariſch
regiert werden, haben Wahlkämpfe ſtets zu Auswüchſen wider=
wärtigſter
Art geführt. Augenblicklich tobt nun in Ungarn der
Wahlkampf in einer bisher noch kaum erlebten Heftigkeit. Im
Grunde geht es um die Neuformung des geſamten ungariſchen
Lebens unter der Führung des Miniſterpräſidenten Gömbös.
Während aber in der Wahlpropaganda lebenswichtige Fragen
der ungariſchen Nation auf der Tagesordnung ſtehen, brachte eine
Vertreterin der ungariſchen Aſphaltpreſſe die Geſchmackloſigkeit
zuwege, eine Wahl von Kinderabgeordneten zu arrangieren.
Kürzlich veranſtaltete alſo eines der verbreitetſten Abend=
blätter
im Luſtſpielhaus nach amerikaniſchem Muſter eine
ſolche Wahl, weil die Kinder größtes Intereſſe für die Sorgen
der Großen hätten. Das wird dem erſtaunten Leſer beſonders
klar, wenn er erfährt, daß Kinder vom dritten bis zum zwölften
Lebensjahr (!) auf der Bühne ſogenannte Programmreden hal=
ten
durften. Worüber dieſe Kinder, die angeblich den Wahlen
der Großen ein ſo brennendes Intereſſe entgegenbringen, ſprechen
ſollten? Als Themen, über die zu diskutieren war, wurden
u. a. folgende angegeben: Was möchte ich in der Schule lernen?"
(Partei der Streber); Was möchte ich eſſen? (Schoko=Partei);
Was würde ich tun, wenn ich groß wäre? (größte Partei un=
ſeres
kleinen Vaterlandes). In dieſem Stil ging es weiter. Jedes
Kind erhielt einen Wahlſchein und einen Umſchlag. Geſchloſſene
Stimmzellen ſtanden bereit: Kinder unter ſechs Jahren wählen
in Begleitung ihrer Mütter! Die gewählten Abgeordneten
erhielten von dem die ganze Angelegenheit veranſtaltenden Zei=
tungsverlag
eine beſondere Plakette. Während der Zuſammen=
zählung
der Stimmen wurde für die Kinder eine Theatervor=
ſtellung
veranſtaltet.
In anderen Ländern Europas atmen die Völker auf, die end=
lich
vom Druck des Parlamentarismus befreit worden ſind. Ge=
wiſſe
Kreiſe ſcheinen aber dahin wirken zu wollen, daß die Kinder o
ſchon im unreifen Alter Geſchmack an dieſer politiſchen Betäti=
gung
bekommen. Ob man durch ſolche Geſchmackloſigkeiten nicht
das Gegenteil erreicht?
Schafe, denen Gras aus dem Rücken wächſt.
(ku) Sidney. Unbedingt eine botaniſche Kurioſität: Gras,
das auf einem Tiere wächſt! Da gibt es eine Herde dicker
Schafe, denen ſämtliche zarte Graspflanzen aus dem Rücken
ſprießen. Das iſt beileibe kein Aprilſcherz.
In der Gegend, wo dieſe Schäflein hauſten, war es Monat
um Monat trocken. Und dann kam plötzlich Regen. Die Wolle,
die vom Sommer viele durch den Wind verwehte Grasſamen
feſthielt, wurde zu einem feuchten Boden, auf dem der Samen
keimte und Wurzel ſchlug. So kam es zu dieſem Phänomen.

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Falls Zahlung nicht bis zum 23. April d. J.
sol gt, wird gegen die Säumigen ohne weiteres
(s Beitreibungsverfahren eingeleitet.
Von dieſem Tag ab werden auch die geſetzlichen
Rürr eibungskoſten erhoben.
Daneben wird für Zahlungen, die erſt nach
Alauf des Fälligkeitstages geleiſtet werden, der
Kunnniszuſchlag nach dem Geſetz vom 24. De=
(3574
znver 1934 erhoben.
Darmſtadt, den 11. April 1935.
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tücht., zuverläſſ.
ſucht Dauerſtel=
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. Ang. unt.
O. 50 Geſchſt.

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ehrlich, ſolid, 19
Jahre, welches
alle Hausarbei=
ten
verrichten u.
koch. kann, ſucht
Stellung. Ang
unt. O. 47 Gſch.

Weiblich.

Werbedame
bei feſter Zah=
lung
f. Waſch
maſchinen und
Staubſauger ſo=
fort
geſucht.
Ang. O. 36 Gſch.

Mädchen,
älter, zuverläſſ.
in allen Haus=
arbeiten
bewan=
dert
, geſucht.
Ohlyſtr. 36, pt.

Zuverläſſiges,
tüchtig. Servier=
fräul
. in Café=
Reſtaur. geſucht.
Ang. O. 51 Gſch.

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Ob.=Ramſtadt,
r. Schwimmbad.

Mädchen,
fleißig, ehrlich,
geſucht. Roß=
dörferſtr
. 71. pt.

Geſundes,
ehrlich., fleißig.
in allen Haus
arbeiten, i. =
hen
und Flicken
tücht. Mädchen
geſucht. Traiſa,
Ludwigſtr. 16. p.

Tüchtiges
Alleinmädchen
mit Kochkennt=
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ehrlich, fleißig,
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ſelbſtänd. Arbei=
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DEUTSCHE BANK
unp
DISCONTO-GESELLSCHAFT
Bilanz am 31. Dezember 1934

Aktiva
Kassenbestand (deufsche und ausländische Zahlungs-
mittel
, Gold) ....................................." RM
35 719 250/ Guthaben auf Reichsbankgiro- und Postscheckkonto
Fällige Zins- und Diridendenscheine .... ........... 4 738 913
24 679 016 Schecks. . . . . . ... . . .. ............ ....... . .. 25 546 330 Wechsel ........................................... 585 432 546 Schatzwechsel und unverzinsliche Schatz-
anweisungen
des Reichs und der Länder sowie
Steuergutscheine .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .... 200 377 231/ Eigene Wertpapiere..... ..... ......................" 14952981 Konsortialbeteiligungen ... .. . ......................"
Kurzfällige Forderungen unzweifelhafter Bonität und
Liquidität gegen Kreditinstitute .. . . .. . . . .. . ... ... 54 897 633/
44 770 268/ Forderungen aus Reportgeschäften gegen börsen-
gängige
Wertpapiere.... . ..... . . . .. ... ..........." 383 312 Forderungen aus Lombardgeschäften gegen börsen-
gängige
Wertpapiere........... ... ..............." Airde Vorschusse auf verfrachtete oder eingelagerte Waren
Schuldner .. . . . . . . . . .. . .. ... .. . .... ............. 147966 4721
1490 204 713 Dauernde Beteiligungen bei anderen Banken und
Bankfirmen .. . . . .. . . .. .. ..... .................." 48 076 163/ Dauernde Beteiligungen bei sonstigen Unter-
nehmungen
.. . . . . . . ..
.................
Bankgebäude ..........."
.... 10079 629
55 539 000. Sonstiger Grundbesitz ......
....... 30 546 575! Mobilien ..................... . ............ ......... 1. Posten, die der Rechnungsabgrenzung dienen. A aſte

Passiva
Aktienkapital .. . . . . . . . . .. .. .. .. ....... .............
Reservefonds .. . . . . . . . . . . . . . . . . . ... .... ............
Siemens-Hansemann-Pensionsrücklage .... . . . . .. ..."
GlAubiger.. . . . . . . . . . .. ... .. ..... ..................
Spareinlagen. . .. . . . .. . . . . .. .......................
Akzepte .. . . . . . . . ................................
6 0o Dollar-Darlehn ............... ................."
Auf unserem Grundbesitz ruhende, zur Zeit nicht
ablösbare Hypotheken ............ ..............
Unerhobene Dividenden.... . .. . ... ... .... . .........
Wohlfahrtsfonds
Vermögensbestand. . . . . . . . . . . . . . . . . 511 999.
davon in Wertpapieren angelegt.. 250 236,94

Ubergangsposten der eigenen Stellen untereinander
Posten, die der Rechnungsabgrenzung dienen .....
Gewinn-Vortrag. . . . . . . . .

Were

RN
130000 00
25 200 00
15 000 000
2330 469 426/*
204 921 923
229 327 754
24 442 126.
291 624
73 249/4

52 762
471781/
1596 821
9 226

Gewinn-undVerlustrechnungam 31. Dez. 1934

Soll
Handlungsunkosten. .. . . . . . . . . .
Steuern und Abgaben ............................
Wohlfahrtseinrichtungen, Pensionen und Versiche-
rungsbeiträge
... . . . . . . . . .. . . .. .. . . .. . . .........
Abschreibung auf Mobillen ........................"
Betriebsgewinn .. . . . . . . . . . . . . . . . . .. .. ... ......
davon RM 20 153 238,55 zu Abschreibungen und
Rückstellungen ver-
wendet
,
RM 908 226,68 auf neue Rechnung vor-
getragen
.

W.

Vortrag aus 1933 ....
Zinsen und Wechsel
Gebühren ..........."

Haben

62 664 451,0
75 968 208 06

abzüglich vorweg zurückgestellte
Zinsen und Provisionen ......
Sorten und Zinsscheine. . . .
Dauernde Beteiligungen .....

138 632 659,15
Aſſſſ. 2

RM
87 582 798
7 732 815
15 989 055
529 690
21 061 465

I
885 026116

129 932 659
642909
1435 222

Mire

DEZED HITHLIZHDTITÄHZUTHÄTHN

Redegew.
Verkreter
(innen)
zum Beſuch von
Viehhaltern
geſuchl.
Proviſion wird
ſof. ausgezahlt.
Off: Düſſeldorf,
Poſtſchließf. 566.
(I.3532)

Für Starkenburg und Rheinheſſen 2 äußerſt
tüchtige und zuverläſſige
Bezirksinſpektoren
geſucht. Nur erſte Kräfte, die in perſ.
Werbung und in der Organiſation
Erfolge nachweiſen können, woll. ihre
8587) ausführl. Bewerbung einreichen bei
Gothaer Lebensverſicherungsbank a. G.
Rheinſtr. 12¾. Bezirksdirektion Darmſtadt,

[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 103

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 13. April 1935

Oſtpreußenfahrk, die ſchwierige Mokorſporkprüfung, begann.

Scherl-Bildmaterndienst

Am Donnerstag morgen ſtarteten in Königsberg die Fahrer zur 1200 Kilometer langen Oſtpreußen
fahrt, die in drei Tagen durchgeführt ſein muß. Da der Regen der letzten Tage die vorgeſehenen
Wege zum großen Teil aufgeweicht hat, ſtehen die Fahrer und Wagen vor einer außerordentlick
ſchweren Prüfung. Man ſieht hier in einem intereſſanten Durchblick die Abnahmeſtelle und im
Hintergrund den Hof der Kraftfahrkaſerne in Königsberg, wo die Abnahme der Fahrzeuge erfolgte

Zwiſchenfallreiche Ueberfahrt
des Dampfers Mexiaue‟.

Die neue Skandarke des Führers.

Paris. Der franzöſiſche Ueberſeedampfer
Mexique, der am Mittwoch aus Amerika in St.
Nazaire eintraf, hat eine aufgeregte Ueberfahrt
hinter ſich. Kurz nach der Abfahrt nahm ſich ein
Fahrgaſt das Leben. Nach einigen Tagen wurde
plötzlich ein Mitglied der Beſatzung wahnſinnig
und mußte in eine Zwangsjacke geſteckt werden.
Kaum waren dieſe Aufregungen vorüber, als man
an Bord vier blinde Paſſagiere entdeckte, kuba=
niſche
Studenten, die bei den letzten Unruhen in
Havanna zum Tode verurteilt worden waren.
Ihnen war es geglückt, ſich in letzter Minute an
Bord zu ſchleichen. Alle vier ſind Söhne wohl=
habender
Eltern, die ſeit einiger Zeit in Spanien
anſäſſig ſind. Die Studenten wurden vorläufig in
Haft genommen. Sie werden ſich vor einem fran=
zöſiſchen
Gericht zu verantworten haben. Nach Ver=
büßung
einer unvermeidlichen Gefängnisſtrafe
wird man ſie dann wunſchgemäß nach Spanien ab=
ſchieben
.

Blukige Schlacht mit chineſiſchen

Schanghai. Nach Meldungen aus Nanking
kam es zwiſchen dem chineſiſchen Sicherheitsdienſt
und Piraten an der nördlichen Küſte der Provinz
Kiangſu zu einer blutigen Schlacht. Mehrere See=
räuberbanden
hatten ſich vereinigt und insgeſamt
50 Dſchunken zum Kampf mit der Seepolizei ge
ſtellt. Den Beamten gelang es ſchließlich, die etwa
300 Piraten in die Flucht zu ſchlagen. Ueber 20
Seeräuber wurden getötet; 12 Dſchunken fielen in
die Hände der Polizei. Große Mengen von Waffen
konnten erbeutet werden.

Scherl-Bildmaterndiens
Berlin. Profeſſor Klein=München hat, w
der V. B. mitteilt, für den Wagen des Führen
eine neue Standarte geſchaffen, die in den Ecke
die Hoheitszeichen des nationalſozialiſtiſchen Sta
tes und der Wehrmacht zeigt. In der Mitte b,
findet ſich das von golddurchwirktem Eichenlauk
kranz umgebene goldgeränderte Hakenkreuz. D
Standarte wird auch auf dem Hauſe des Führer
der Reichskanzlei in der Wilhelmſtraße, geführt.

Mels d
m Schu
treten mit den
Der erſte Abſchn
Unpfveranſtalt
ſchiedene geben wird.
Vergleichswetkämt
geichswettkämpie zwe
hreiſe der Städte, 4
Metkämpfe: 6. Gau
kämpfe: 8. Reichsofel
Im 8 2 werden
lrung der Wett:
beſtimmt, daß die ſt
10 Meter lang ſein
wertung ſportlicher
liche Ausſchreibungen
anſtaltung zur Genel
tungen wird die Zah
ſoll die Dauer eines
den nicht überſchreiter
kunden. Plaketten ode
kulturellem Werte,
Wanderpreiſe können
Fur die Teiln

Reich und Ausland.

Nordiſches Mufikfeſt in Wiesbaden.

Wiesbaden. Das von der Städtiſchen Kur=
und Bäderverwaltung unter Förderung der Deut=
ſchen
Akademie, München, und der Nordiſchen Ge=
ſellſchaft
, Lübeck, in der Zeit vom 26. bis 30. April
d. J. unter der muſikaliſchen Leitung von Dr. Hell=
muth
Thierfelder veranſtaltete Nordiſche Muſikfeſt
bringt faſt nur Erſtaufführungen und drei Urauf=
führungen
. Es finden zwei Orcheſterkonzerte am
26. und 30. April und ein Kammermuſikabend am
29. April ſtatt. Am 27. April wird im Kurhaus
eine nordiſche Buchausſtellung eröffnet. Am glei=
chen
Ort finden am Sonntag, den 28. April, zwei
größere Veranſtaltungen ſtatt, und zwar am Vor=
mittag
eine Kundgebung der Deutſchen Akademie
mit der Feſtrede des Präſidenten der Deutſchen
Akademie, Prof. Dr. Karl Haushofer, und am
Nachmittag ein Nordiſches Dichtertreffen, bei dem
der Reichsgeſchäftsführer der Nordiſchen Geſell=
ſchaft
, Dr. Timm, die Anſprache halten wird, und
Babra Ring, Norwegen, Cunnar Cunnarſſon, Js=
land
, Hartwig Jacobſen, Dänemark. Ebbe Hame=
rik
, Dänemark u. a. aus eigenen Werken vortragen
werden. Beide Feiern werden durch muſikaliſche
Darbketungen und Lieder umrahmt werden.

Engliſcher Ozeanrieſe aufgelaufen.

Wiesbaden. Auf der Bahnſtrecke zwiſchen
Biebrich=Oſt und der Bahnüberführung Mainzer
Straße hat ſich geſtern in den frühen Morgenſtun=
den
ein Paar, deſſen Perſonalien noch nicht feſt=
ſtehen
, von einem Zug überfahren laſſen. Der
Mann iſt etwa 20 bis 25 Jahre alt, iſt kräftig
gebaut und hat langes, dunkelblondes Haar. Am
kleinen Finger der linken Hand trug er einen
Ring mit dem Monogramm E. K., der Hut war
H. O. oder O. H. gezeichnet. Bekleidet war der
Mann mit einem grauen Anzug, dunkelblauem
Sommermantel, ſchwarzen Schnürſchuhen und
braunen Gamaſchen. Das Mädchen iſt etwa neun=
zehn
Jahre alt, ſchlank und hat dunkelblonden
Bubikopf. Es trug ſchwarzes ſeidenes Kleid,
ſchwarzen Pullover und ſchwarzen Uebergangs=
mantel
, ſilberne Armbanduhr und ſchwarze Bas=
kenmütze
Außerdem hatte ſie eine ſchwarze lack
lederne Handtaſche mit Bügel.

Unverantworklicher Leichtfinn.

Ein Autobus in Flammen aufgegangen.

Scherl-Bildmaterndienst.
Das 45 000 Tonnen große engliſche Schiff Aquitania der Cunard=White=Star=Line lief kurz vor
dem engliſchen Hafen Southampton während eines heftigen Sturmes auf Grund. Die größte
Anzahl der Paſſagiere verließ den Rieſendampfer auf kleinen Schiffen und traf mit fünfſtündiger
Verſpätung in London ein. Die bisherigen Bemühungen, das Schiff wieder freizubekommen, ſind
jedoch vergeblich geweſen, ſo daß man beginnt, ernſte Beſorgniſſe um das Schiff zu hegen.

Bis jeht ſchon 400 Anmeldungen von
ausländiſchen Filmſchaffenden.

Drei Schwerverletzte.

Erfurt. Bei Weißenſee ereignete ſich am
Freitag ein ſchweres Brandunglück, das durch un=
verantwortlichen
Leichtſinn verurſacht wurde. Als
ein Omnibus neuen Brennſtoff aufnehmen wollte,
ſetzte ein Mitreiſender in unmittelbarer Nähe des
offenen Tanks ein Streichholz in Brand. Im glei=
chen
Augenblick entzündete ſich das Benzin, und
wenige Sekunden ſpäter ergriffen die Flammen
den ganzen Wagen. Der Kraftwagenführer der
ſich neben dem in Brand geratenen Tank befand,
erlitt ebenſo wie zwei andere Mitfahrende ſchwere
Brandwunden. Die übrigen Fahrgäſte, die im Wa=
gen
ſaßen, mußten die Fenſterſcheiben zerſchlagen
um ins Freie zu gelangen. Dabei zogen ſich einige
Autoinſaſſen Schnittwunden zu. Die drei Schwer
verletzten wurden nach Anlegen von Notverbänden
in das Erfurter Krankenhaus gebracht, die anderen
ſechs konnten in ihre Wohnorte gebracht werden.
Der Omnibus iſt völlig verbrannt.

Begnadigung eines zum Tode Verurteilten.
Berlin. Der Führer und Reichskanzler hat
den durch das Schwurgericht in Oels wegen Er=
mordung
der Hausangeſtellten Emma Walda zum
Tode verurteilten Paul Stiller zu 15 Jahren Zucht=
haus
begnadigt. Der Gnadenerweis iſt ergan=
gen
, weil der bisher unbeſtrafte und gut beleumun=
dete
Verurteilte den Entſchluß zur Tat in einer
durch eine Täuſchungshandlung der Ermordeten
und eine vorausgegangene Auseinanderſetzung be=
einflußten
verzweifelten Stimmung gefaßt und
alsbald zur Ausführung gebracht hat.

Berlin. Der in der Zeit vom 25. April bis
1. Mai d. J. in Berlin in Ausſicht genommene
Internationale Filmkongreß hat in Deutſchland
und im Auslande ungeheures Intereſſe gefunden.
Bisher ſind bereits 400 Anmeldungen von auslän=
diſchen
Filmſchaffenden eingelaufen, unter denen
naturgemäß zahlenmäßig die meiſten auf die
Kreiſe der Theaterbeſitzer entfallen.
Die Kongreßdelegationen beſtehen aus je einem
Regierungsvertreter der einzelnen teilnehmenden
Länder und aus einem Vertreter jeder Sparte der
Filminduſtrie; alſo der Theaterbeſitzer, Produzen=
ten
, Verleiher, Kulturfilmherſteller und der Kino=
technik
.
In einer Preſſebeſprechung wurden von der
Leitung des Internationalen Filmkongreſſes
nähere Mitteilungen über die Vorbereitungen zum
Kongreß gemacht. Der Referent im Propaganda=
miniſterium
, Weidemann, betonte, daß der Natio=
nalſozialismus
ſich hinſichtlich der künſtleriſchen
Ausgeſtaltung der Räume, in denen die Veran=
ſtaltungen
vor ſich gehen, und beſonders der Zoo=
Feſtſäle eine hohe Aufgabe geſtellt habe, damit
die ausländiſchen Beſucher von den deutſchen Ver=
anſtaltungen
die beſten Eindrücke mit nach Hauſe
nehmen.
In Verbindung mit dem Filmkongreß werden
in einer überſichtlich angeordneten Ausſtellung im
Reichstaggebäude (Krolloper) die Spitzenleiſtun=
gen
des deutſchen kinotechniſchen Schaffens gezeigt
werden.
Der Vorſitzende des Reichsverbandes deutſcher
Filmtheater ſprach über den Volksfilmtag, der in
allen Berliner Theatern am Freitag, 26. April,
in 312 großen Theatern des Reiches am Donners=
tag
, 25. April, veranſtaltet wird. Dieſer Volks=
filmtag
ſoll bezwecken, das Intereſſe für den guten
deutſchen Film unter der großen Maſſe der Bevöl=
kerung
zu wecken und dem deutſchen Film neue Be=
ſucher
zu gewinnen. Die Vorſtellungen an dieſem
Tage werden außerhalb der normalen Spielzeit
durchgeführt; es wird hierzu kein Eintrittsgeld er=
hoben
, ſondern jeder Volksgenoſſe, der die Inter=
nationale
Filmkongreß=Anſtecknadel für 10 Pfg.
in Berlin (im Reich 20 Pfg.) erwirbt, hat die
Berechtigung zum Beſuch.

14 Schulkinder von einem Schnellzug
überfahren und geköket.

New York. Aus Rockville im Staate Mary
land wird ein grauenhaftes Unglück gemeldet, dem
14 Kinder zum Opfer fielen. Ein mit Schulkindern
beſetzter Autobus wurde an einem Bahnübergang
von einem Schnellzug erfaßt und vollſtändig zer=
trümmert
. Dabei wurden 14 Kinder ſofort getötet,
zahlreiche weitere erlitten mehr oder weniger
ſchwere Verletzungen. Die Lokomotive konnte erſt
500 Meter nach dem Zuſammenſtoß zum Halten
gebracht werden.

Sven Hedin in Moskau.

Moskau. Sven Hedin iſt aus Chineſiſch=Tu.
keſtan kommend in Moskau eingetroffen. Hedin hd
ſich mehrere Jahre in Hſingkiang aufgehalten, u.
im Auftrag der chineſiſchen National=Regierun
die Möglichkeit für den Bau einer Automobil= Ve=
bindungsſtraße
zwiſchen der Provinz und dem übr/
en China zu prüfen. Der Preſſe ſchildert Sog
Hedin ſeine Gefangennahme durch die Truppel
des Generals Ma, bei dem Hedin beinahe ſtan?
rechtlich erſchoſſen worden wäre. Er kündigte a
daß er ſofort nach ſeiner Rückkehr nach Stockholn
zuſammen mit Dr. Eckener die bereits angekün
digte Luftſchiffexpedition über die unerforſchte
Gebiete am oberen Amazonas=Strom vorbereiter
werde, dieſe Expedition ſoll im nächſten Jahr m.
dem gegenwärtig in Friedrichshafen im Ba
befindlichen Zeppelin=Luftſchiff unternomme=
werden
.

Bedingungen geſtellt
ſchaft beſitzen, im 2
1:l und des Grundſche
ſein. Bezahlung
mentarunterricht, de
wird. Vorausſetzung
die von der Landes
währt werden. Be
Verein tritt ei
ein, die nicht inne
leinswechſel durch di
urſacht wird.
Der Paragraph
und Tätigkeit des
/Perſonen zuſamr
iegt oder eine
Die ſport
legt, umfaſſe
11100 und 1
F100, 200
T 3410
100.

Neue Handſtürme in den Vereinigten
Skaaken. Rieſige Ernkeſchäden.

New York. Wie aus Kanſas City berichte
wird, wurde der Süden und der Mittelweſten de
Vereinigten Staaten erneut von furchtbaren Sanw
ſtürmen heimgeſucht. Die Stürme, die von de=
Staaten Kanſas, Colorado, Wyoming, dem weſſ
lichen Oklahoma, Texas und Neu=Mexiko ihre=
Ausgang nahmen, breiteten ſich mit raſender Ge
ſchwindigkeit über Jowa und Arkanſas bis na
Ohio und Tennesſee aus. Der Schaden, den va
allem die Landwirtſchaft erlitten hat, iſt ganz un
geheuer. Er wird allein für die Weizenernte au
30 Millionen Dollar geſchätzt. Tauſende von Fa
mern verlaſſen mit ihren Tamilien die verödete=
Felder und ziehen nach Oſten, um ſich vor den
mörderiſchen Staub zu retten, der die Menſche
mit dem Erſtickungstode bedroht und vor allen
bei Kindern ſehr häufig zu ſchweren Lungenentzün
dungen führt, zumal er ſelbſt durch Fenſterritze
dringt und in einigen Staaten bis zu 15 Zent:
meter Höhe liegt. In zahlreichen Ortſchaften li=
gen
alle Geſchäfte völlig darnieder. Die Schule
ſind geſchloſſen. In einigen Gegenden hat ſich de
Staub infolge des Dazutretens von Regenwolfe=
zu
Schlamm verwandelt, der als Regen vom Him
mel kommt. Selbſt in Chicago machen ſich die Aus
wirkungen dieſer Naturkataſtrophe bemerkbar.

pieläüderung d
* 1, Spiel: Poli
Umtiſter

Oeffenkliches Konſiſtorium im Pakikan.

TSG. 6-
2s au
Emifß Degen Sl.
einen

Scherl-Bildmaterndiens-
Unter dem Vorſitz des Papſtes fand ſoeben im Vatikan zu Rom ein öffentliches Konſiſtoriuc)
ſtatt, in dem im Gegenſatz zu den geheimen Konſiſtorien neben den höchſten Würdenträgern aul
Laien teilnel men dürfen.

[ ][  ][ ]

Samstag, 13. April 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 103 Seite 9

SAs.Gts Aasgde

Schwimmſport auf neuer Grundlage.

Au 1. Jum
neue Wekkkampf=Beſtimmungen.

ingetroffer
lang aufg
n Natio
einer Automo
Provinz und der
* Preſſe

Mostal.

iſt aus Chine

Die zurzeit gültigen Allgemeinen Wettkampfbeſtimmungen
e= Deutſchen Schwimm=Verbandes, vor fünf Jahren auf dem
ſerrbandstag in Braunſchweig beſchloſſen, ſind nach dem Neuauf=
ſan
des deutſchen Sports einer gründlichen Umbildung unter=
og
en worden. Trotz erfreulicher Kürze ſind ſie in verſtändlich=
er
Form gehalten, bringen viele zeitgemäße Neuerungen und
urden zweifellos dazu angetan ſein, die weitere Entwicklung
deutſchen Schwimmſports günſtig zu beeinfluſſen. Die neuen
(WB. treten mit dem 1. Juni in Kraft.
Der erſte Abſchnitt bezeichnet die Arten der Wett=
ſampfveranſtaltungen
, deren es in Zukunft acht ver=
gedene
geben wird, und zwar: 1. Vereinsoffene Wettkämpfe;
WVergleichswettkämpfe zweier oder mehrerer Vereine; 3. Ver=
ſtächswettkämpfe
zweier oder mehrerer Gebiete, Gaue, Bezirke,
reiſe oder Städte; 4. Kreisoffene Wettkämpfe: 5. Bezirksoffene
V ttkämpfe; 6. Gauoffene Wettkämpfe; 7. Gebietsoffene Wett=
impfe
: 8. Reichsoffene Wettkämpfe.
Im § 2 werden die Beſtimmungen über die Durchfüh=
ung
der Wettkämpfe behandelt. Es wird dabei u. a.
leſ=immt, daß die ſportliche Kampfbahn 20. 25, 33½½, 50 oder
M Meter lang ſein muß. Andere Bahnen ſcheiden für die Be=

lity ben

elweſ

Der Spielwart des Fachamtes für Handball, Herr Bur=
en
ſter=Hamburg, hat in der bereits veröffentlichten Termin=
t
; eine Aenderung aus organiſatoriſchen Gründen eintreten
ſten. Dieſe Aenderung bezieht ſich auf die Gaugruppe 4, zu der
A. Darmſtadt 1898 zugeteilt iſt.
Die Spielanſetzungen des 28. 4. 35 und des 12. 5. 35 werden
iseinander ausgetauſcht.
SV. 98 muß ſomit das 1. Spiel am 28. 4. in Hamburg
ſtreiten. Am 5. 5. 35 ſpielt er in Darmſtadt gegen MSV. Hin=

estung ſportlicher Leiſtungen im Sinne der AWB. aus. Sämt=
ſctee
Ausſchreibungen ſind mindeſtens acht Wochen vor der Ver=
nTaltung
zur Genehmigung einzureichen. Bei allen Veranſtal=
un
gen wird die Zahl der Wettkämpfe auf 15 beſchränkt. Dabei
I. die Dauer eines Wettſchwimmens den Zeitraum von 3 Stun=
en
, nicht überſchreiten. Als Auszeichnungen dürfen Kränze, Ur=
unſden
. Plaketten oder Erinnerungsgaben von künſtleriſchem oder
tlurellem Werte, Kunſtblätter, Bücher uſw. gegeben werden.
Landerpreiſe können nur von Vereinen gewonnen werden.
Für die Teilnahme an Wettkämpfen werden vier
ſeleingungen geſtellt. Der Schwimmer muß die Amateureigen=
haft
beſitzen, im Beſitz des Startrechts, des Schwimmerpaſſes
n des Grundſcheines der Deutſchen Lebensrettungsgeſellſchaft
ſin. Bezahlung dürfen Amateure annehmen für Ele=
entarunterricht
, der unter der Aufſicht des Verbandes erteilt
ſiſd. Vorausſetzung iſt, daß die Bezahlung aus Mitteln erfolgt.
ſe von der Landesregierung oder einer Stadtverwaltung ge=
äört
werden. Beim Uebertritt in einen anderen
erein tritt eine Sperrfriſt von einem Jahre
In, die nicht innegehalten zu werden braucht, wenn der Ver=
nswechſel
durch die Ueberſiedlung an einen anderen Ort ver=
eſacht
wird.
Der Paragraph 4 beſchäftigt ſich mit der Zuſammenſetzung
nd. Tätigkeit des Kampfgerichtes, das ſich aus ſolchen
ſei ſonen zuſammenſetzen kann, die entweder eine Prüfung abge=
g
. oder eine entſprechende Praxis haben.
Die ſportlichen Schwimmwettkämpfe, im 8 5 feſtge=
g
.. umfaſſen folgende Strecken: 100, 200, 300 400, 500 800,
10 und 1500 Meter Kraul, 100 200 und 400 Meter Rücken,
200 400 und 500 Meter Bruſt ſowie die Staffeln 4850,
00 3X200, 4X100, 4X 200. 50 100 200, 100, 50 Meter und
200, 400, 200, 100 Meter Kraul, 3X100, 4X100 Meter

Rücken, 3X100 3X200, 4X100, 4X200 Meter Bruſt. 3X100 und
100, 200, 100 Meter Langſtaffel.

Der Paragraph 7 regelt

die Klaſſeneinteilung

Die Kinderklaſſe rechnet bis zum 14., die Jugendklaſſe vom 14.
bis zum 18., die Männer= und Frauenklaſſe vom 18. Jahre, die
Altersklaſſe vom 32. Jahre an. Darüber hinaus wird die Ju=
gend
in drei, die Männer und Frauen in ſechs die Aelteren in
zwei Leiſtungsklaſſen eingeteilt, wie dies im Paragraph 8 feſt=
gelegt
iſt. Für die

Einſtufung in die Meiſterklaſſe
werden folgende Mindeſtleiſtungen gefordert: Kraul: 100
Meter 1:02: 200 Meter 2:22; 300 Meter 3:45: 400 Meter 5:05;
500 Meter 6:30; 800 Meter 11:00: 1000 Meter 14:00; 1500 Meter
21:00. Bruſt: 100 Meter 1:17: 200 Meter 2:50: 400 Meter
6:10; 500 Meter 7:45. Rücken: 100 Meter 1:12: 200 Meter
2:43; 400 Meter 5:50. Frauen, Kraul: 100 Meter 1:13;
200 Meter 2:50; 300 Meter 4:30; 400 Meter 6:10: 500 Meter
8:00; 800 Meter 13:20: 1000 Meter 16:30; 1500 Meter 25:40.
Bruſt: 100 Meter 1:28: 200 Meter 3:10: 400 Meter 6:40; 500
Meter 8:35. Rücken: 100 Meter 1:26: 200 Meter 3:10: 400
Meter 6:40. Für Staffelwettkämpfe gibt es keine Einſtufungs=
zeiten
.
Nun auch Staffelrekorde.

Im deutſchen Schwimmſport gab es bisher amtlich noch keine
Staffelrekorde. Es wurden lediglich ſogenannte Beſtzeiten ge=
führt
. Die neuen AWB. machen mit dieſer Rückſtändigkeit
Schluß. Ab 1. Juni werden auch die deutſchen Staffelrekorde
amtlichen Charakter haben. Außer den im Paragraph 5 bezeich=
neten
Staffelſtrecken werden in Zukunft Rekorde auch für folgende
Großſtaffeln geführt werden: 10X50 Meter, 10X100 Meter,
10X200 Meter Kraul, 10X100. 10X200 Meter Bruſt, 10X50,
10X100 Meter Rücken für Männer, 5X50 6X100 Meter Kraul,
6X100 Meter Bruſt, 6X100 Meter Rücken für Frauen. Die
Rekordbahn muß mindeſtens 25 Meter lang und ſtromfrei ſein.
Bei Einzelſtrecken über 500 Meter iſt eine Bahnlänge von min=
deſtens
50 Meter vorgeſchrieben. Staffelrekorde, die im Allein=
gang
aufgeſtellt ſind, können nur Anerkennung finden, wenn ſämt=
liche
Strecken hintereinander geſchwommen und die Wechſel ſämt=
licher
Teilnehmer ordnungsgemäß erfolgt ſind. Rekorde, die Mit=
glieder
des Deutſchen Schwimm=Verbandes im Auslande ſchwim=
men
, werden in die amtlichen Rekordliſten des DSV. aufgenom=
men
, wenn die entſprechenden Geſchlechter auch über 100 220,
300, 440, 500, 880, 1000 1760 Yards Kraul, 150 Yards Rücken
und 200 Yards Bruſt auf deutſchen Bahnen geſchwommen werden.
Die Deutſchen Meiſterſchaften müſſen immer in der erſten
Auguſthälfte ausgetragen werden, wenn nicht aus beſonderen
Gründen ein anderer Termin gewählt werden muß. Für das
Meiſterſchaftsprogramm iſt die Folge des letzten Jahres als
Standard=Programm beibehalten worden. Die Gau= und Be=
zirksmeiſterſchaften
ſollen die gleichen Prüfungen enthalten. Die
Deutſchen Strommeiſterſchaften werden ebenfalls alljährlich aus=
getragen
, desgleichen die große Mannſchaftsprüfung des deutſchen
Schwimmſports um die Vereinsmeiſterſchaft, deren Austragung
in drei Leiſtungsklaſſen vorgeſehen iſt. Einzelprüfungen gelan=
gen
nicht zum Austrag.

Reländerung der Deutſchen Handballmeiſterſchaft.

1. Spiel: Polizei Hamburg SV. 98 Darmſtadt!

nöurg=Minden und am 12. 5. 35 gegen Raſenſport Mülheim
errfalls in Darmſtadt.
TSG. 46 Tgde. Bockenheim Frkf. Main fällt aus.


un

Das auf Sonntag früh am Rheinalleeplatz angeſetzte Spiel
wegen SA.=Dienſtes der Frankfurter ausfallen. Bemühungen,
im anderen Gegner zu verpflichten, mußten wegen der Kürze der

ti: ſcheitern.
DDie Reſerve von 46 wird ſehr wahrſcheinlich die Reſerve vom
C. 98 auf dem Platz an der Rheinallee am Sonntag vormittag
in 11 Uhr empfangen. Näheres in der Sonntagnummer.
Aufſtiegſpiel: TV. Reinheim TSV. Braunshardt.

Am kommenden Sonntag treten ſich in Reinheim die 1. Hand=
üllrnannſchaften
des Tv. Reinheim und die gleiche Mannſchaft
6 Tv. Braunshardt gegenüber. Bei dem Vorſpiel in Brauns=
it
unterlag Reinheim, mit 5 Mann Erſatz ſpielend, trotzdem
dr knapp mit 10:5. Reinheim wird alles daranſetzen, um in
an Rückſpiel möglichſt günſtig abzuſchneiden. Mit einem äußerſt
ſtynenden Spiel iſt unbedingt zu rechnen.

Gaumeiſterſchaft der Südweſt= Ringer.

Für die Kämpfe um die Mannſchaftsmeiſterſchaft der Ringer
Cau Südweſt, an denen Siegfried Ludwigshafen, VfK. Schiffer=
bi
. Mainz 88, Tgd. Dieburg, Saarbrücken=Weſt und Thaleiſchwei=
beteiligt
ſind, wurden folgende Termine bekanntgegeben:
14. April (Rückkämpfe 2. Juni): Ludwigshafen Saarbrücken;
inkz Thaleiſchweiler: Dieburg Schifferſtadt. 5. Mai (16.
Mainz Ludwigshafen; Thaleiſchweiler. Dieburg;
ifferſtadt Saarbrücken. 12. Mai (23. Juli): Ludwigshafen
Hifferſtadt Saarbrücken 12. Mai (23. Juni): Ludwigshafen
Fg. 19. Mai (30. Juni): Thaleiſchweiler Ludwigshafen: Die=
M9 Saarbrücken; Schifferſtadt Mainz. 26. Mai (7. Juli):
Dwigshafen Dieburg; Mainz Saarbrücken; Thaleiſchwei=
Schifferſtadt.

Anpaddeln am Alkrhein.

Morgen, Sonntag. findet der Tag des Kanuſportes ſtatt.
Ueberall im ganzen Reich wird an dieſem Tag das Anpaddeln ge=
meinſchaftlich
durchgeführt. Die Darmſtädter Paddler aller Ver=
eine
treten pünktlich um 10.30 Uhr am Ufervorgelände des Kanu=
klub
=Bookshauſes an. Nach einer kurzen Feier erfolgt die Auf=
fahrt
der Zehnerkanadier, der Ruder=, Holz= und Paddelboote.

Auf die heute abend 8,30 Uhr im kleinen Saal der Woogs=
turnhalle
ſtattfindenden Filmvorführungen Wildwaſſerparadieſe
in Oeſterreich und Jugoſlawien und Zehnerkanadier in Ham=
burg
, wird nochmals beſonders hingewieſen. Die Mitglieder aller
kanuſporttreibenden Vereine, ſowie ſämtliche Freunde des Waſſer=
ſportes
ſind hierzu herzlich eingeladen.

Leichkathletik.

1. Reichsſportabzeichen=Prüfung 1935 Leichtathletik.

Das Fachamt für Leichtathletik führt am kommenden Sonn=
tag
, vormittags ab 9.30 Uhr, auf dem Platz des SV. 1898 Darm=
ſtadt
am Böllenfalltor eine Sportabzeichenprüfung in leichtath=
letiſchen
Uebungen durch, die die erſte dieſes Jahres iſt. In fol=
genden
Diſziplinen kann die Prüfung am Sonntag abgelegt wer=
den
: a) von Männern: 100 Meter. 400 Meter, 10 000 Meter
Weitſprung, Kugelſtoßen; b) von Jugendlichen: 100 Meter, 1000
Meter, 3000 Meter, Weitſprung, Kugelſtoßen. Die Teilnehmer
treten um 9.30 Uhr auf dem Platz mit Leiſtungsheft und Licht=
bild
an.
Kampfrichter für Leichtathletik. Die Kampfrichter für
Leichtathletik treten am kommenden Sonntag, 9.15 Uhr,
auf dem Platz des SV. 98 Darmſtadt am Böllenfalltor zu einem
weiteren praktiſchen Ausbildungsgang an.

Sporkliches Gehen geſtaktet!

Eine erfreulich ſchnelle Entſcheidung hat das Fachamt für
Leichtathletik in der durch den Berliner Hindenburg=Gepäckmarſch
geſchaffenen Frage Marſchieren oder ſportliches Gehen? ge=
troffen
. Der SA.=Brigade 35 die mit der Ausrichtung der
Deutſchen Gepäckmarſch=Meiſterſchaft am 28. April
in Leipzig beauftragt iſt, wurde vom Fachamt mitgeteilt, daß
ſportliches Gehen erlaubt ſei. Verboten iſt ſelbſtverſtändlich Lau=
fen
, Traben und Springen. Die unter den Gepäckmärſchlern durch
die Disqualifikation beim Hindenburg=Gepäckmarſch entſtandene
Verwirrung über das, was erlaubt und verboten iſt, iſt damit
aus der Welt geſchafft.

Oeleynohimente mach ich nicht

Sausalt.

Sporkverein 98 Darmſtadt PfK. Bürſtadt.

Am Sonntag, nachmittags 3.30 Uhr, beſtreitet der Sp.V. 98
ſein letztes Verbandsſpiel gegen den VfR. Burſtadt. Die Blauen
treten hierzu mit folgender Mannſchaft an:
Ruppel
Geyer Eßlinger 2
Müller Schnägelberger Richter
Seifert Leichtlein Eßlinger 1 Würtenberger Hebeiſen

Bereits um 1.45 Uhr ſpielen die 2a. und die 4 Mannſchaft
gegen die 1. und 2. Elf vom Turn= und Sportverein Lengfeld.

Einen Freiballon=Höhenrekord erzielte der vol=
niſche
Ballon Torun (Hptm. Burzynſki) mit 9437 Meter. Da=
mit
wurde der alte Weltrekord um 500 Meter überboten.
Das Aufſtiegsſpiel im Gau Südweſt zwiſchen FV.
Saarbrücken und Reichsb. Rot=Weiß Frankfurt wurde vom Oſter=
montag
auf Karfreitag vorverlegt.
131 Ausfälle gab es am erſten Tage der Oſtpreußen=
fahrt
. Von 454 geſtarteten Teilnehmern blieben nur 141 (79
Wagen und 62 Krafträder) ſtrafpunktfrei. 131 Fahrzeuge ſind
bereits endgültig ausgeſchieden; der Reſt iſt mehr oder weniger
ſtark mit Strafpunkten belegt. Am Freitag früh wurde die zweite
Tagesſchleife geſtartet, bei der weitere ſtarke Ausfälle ſich er=
gaben
.
Die Meiſterſchaftskämpfe der Südweſt=Ringer neh=
men
am 14. April ihren Anfang. Neben dem Titelverteidiger
Siegfried=Ludwigshafen ſind noch VfK. Schifferſtadt, Mainz 88,
Turngemeinde Dieburg, Saarbrücken=Weſt und Thaleiſch=
weiler
beteiligt.

Sportlikerakur.

Die neue Nummer von Motor und Sport befaßt ſich mit einer
Frage, die noch alle Kraftfahrer intereſſiert, nämlich: Wie kleide
ich mich geſchmackvoll und dabei zweckmäßig im Auto. Unter dem
Titel Frühling in Sicht plaudert Ilſe Lundberg über Mode
im Auto und gibt viele Tips, die beſonders die autofahrenden
Damen mit Intereſſe leſen werden. Daß der Rennfahrer Joſef
Möritz viel geleiſtet hat, iſt zwar in Sportkreiſen bekannt, aber
die Oeffentlichkeit weiß davon nicht ſehr viel. So iſt in Motor und
Sport Nr. 15 die Biographie dieſes Rennfahrers Joſef Möritz
ſchlägt ſich durch zu begrüßen. Ein ausführlicher Bericht unter=
richtet
über Verlauf und Leiſtungen des Eilenriede=Rennens. Un=
ter
dem Titel Wochenendverſicherung wird die Frage der Ver=
ſicherung
für Wochenendfahrer aufgerollt. Die Internationale
techniſche Automobiltabelle 1935 wird mit den engliſchen Wagen
fortgeſetzt, und in einem Motorradteſtbericht erlebt der Leſer eine
Nachtfahrt und bekommt Tips, wie er ſich dabei zu verhalten hat.
Weiterhin bringt Heft Nr. 15 den Schluß des abenteuerlichen
Fahrtberichtes Per Motorrad nach Indien‟ Erwähnt ſeien noch
die regelmäßigen Rubriken Rechtsauskunft, Technik in Frage
und Antwort, Reiſeberatung und Photoſport. In Buchhand=
lungen
und Kiosken iſt Motor und Sport für 50 Pfg. zu haben,
oder man abonniert direkt beim Verlag Motor und Sport in Pöß=
neck
(Thüringen).

Reichsſender Frankfurt

Frankfurt: Samstag, 13. April
6.00: Bauernfunk. 6.15 und 6.30: Gymnaſtik. 6.50: Zeit,
Wetter. 6.55: Morgenſpruch Choral: Singr dem König
Freudenpſalmen. 7.00: München: Das Münchener Unterhal=
tungsorcheſter
. Ltg.: Joſ. Horn. 8.10: Waſſerſtand, Wetter.
8.15: Sturtgart: Gymnaſtik. 9.00: Nur Frankfurt: Nachr.
9.15: Nur Frankfurt: Konzert. 10 00: Nachr. 11.00:
Werbekonzert. 11.30: Meldungen 11.45: Sozialdienſt.
12.00: Leipzig: Mittagskonzert des Funkorcheſters. Ltg.: Fritz
Schroeder. 13.00: Zeit, Nachr. 13.15: Schal= und Platt
verteilen. Nüſſe zum Knacken. Prefsrätſel. 14.15: Zeit,
Nachr. 14.30: Die beſten Schallplarten der Woche.
14.50: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. 1485: Wetter. 15.00=
Jugendfunk: Student ſein .. . Zeitbericht von der neuen Geſtalt
des jungen Arbeiters an den Hochſchulen.
16.00: Köln: Der frohe Samstagnachmittag. Die drei luſtigen
Geſellen in fernen Landen. 18.00: Eröffnung des Koblenzer
Senders. Funkbericht.
19.00: Trier: Präſentier= und Parademärſche ehemaliger deutſcher
Regimenter. 20.00: Zeit, Nachr. Anſchl.: Tagesſpiegel.
20.15: Hanau: Bunter Abend. Edler Schmuck und Höhenſonne.
22.15: Nachr., Wettter, Sport. 22.30: Unterhaltungskonzert.
Kapelle Franz Hauck. 24.00: Nachtmuſik. Schall und Platt=
im
Nachtkaffee!

Ttun Unasasnnn

Sonnabend, 13. April
Hamburg: 19.00: Fietje ſoll heiraten! Ei heiteres
Spiel von W. Perreh.
Köln: 19.00: Der Alte von Mechtshauſen. Eine nachdenk=
liche
Wilhelm Buſch=Stunde.
Königsberg: 20.15: Oſtpreußiſcher Frühling. Ein hei=
teres
Funkſpiel.
Wien: 19.25: Die verkaufte Braut, von Smetana.
Stockholm: 20.00: Chorkonzert.
Warſchau: 20.15: Beethoven=Abend.
Budapeſt: 20.30: Skandinaviſcher Abend.
Rom: 21.00: Opernübertragung.
London: 21.00: Orcheſter und Saxophon=Solo.
Helſingfors: 21.15: Tanzmuſik aus dem Grand=Hotel.
Luxemburg: 22.30: Muſikaliſches Allerlei.

Wekterbericht.

Eine Tiefdruckrinne erſtreckt ſich von der Biskaya über das
Feſtland hinweg oſtwärts. Sie verurſacht mit einer über Frankreich
liegenden Störung vielfach Schauertätigkeit, die zurzeit noch an=
hält
. Eine langſame Beſſerung iſt jedoch zu erwarten.
Vorherſage für Samstag: Zeitweiſe aufheiternd, noch vereinzelte
Schauer, bei lebhaften wechſelnden Winden ziemlich kühl.
Ausſichten für Sonntag: Ueberwiegend freundlich und etwas wär=
mer
, aber noch nicht ganz beſtändiges Wetter.

Jie min mich Mobiloel A-F!

Soll die Freude am Fahren nicht geschmälert werden,
dann muß zur richtigen Pflege der Maschine das Beste
gerade gut genug sein! GARGOYIE MOBLOEL A-F
aus deutschem Boden gewonnen und in deutschen
Fabriken verarbeitet verleiht dank seiner Schmier-
kraft
dem Mofor volle Leistung und lange Lebens-
dauer
, Zuverlässigkelt und Wirtschaftlichkelt.

orursche vacuuw oct akricncsssttscHasr

[ ][  ][ ]

Seite 10 Nr. 103

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 13. April 1935

Von deuſchen Weinmark.
Alljährlich um dieſe Zeit herrſcht im freihändigen Wein=
geſchäft
mehr oder minder Ruhe. Der geſamte Weinmarkt wird
von den Frühjahrsweinverſteigerungen beherrſcht. Ihr Verlauf
iſt überraſchend gut. Dabei iſt bemerkenswert, daß von Aus=
gebot
zu Ausgebot höhere Durchſchnittspreiſe zu verzeichnen ſind.
Größere Mengen Flaſchenweine der Jahrgänge 19311933 wur=
den
ebenfalls auf den Verſteigerungen laufend untergebracht. Im
freihändigen Weingeſchäft iſt an der Moſel, am Mittelrhein, teil=
weiſe
auch in der Rheinpfalz, immer etwas Bewegung feſtzu=
ſtellen
. Die Sektkellereien, die einen anhaltend guten Abſatz ihrer
Erzeugniſſe verzeichnen, ſind laufend Abnehmer deutſcher Weine
kleinerer und mittlerer Qualitäten. Das Auslandsgeſchäft brachte
in der letzten Zeit dem Weinmarkt keine nennenswerte Ent=
laſtung
.
Produkienmärkke.
Mainzer Getreidegroßmarkt vom 12. April. Es notierten
in RM. je 100 Kilo loko Mainz: Weizen W. 16 21,70, Roggen
R. 15 17,70. Hafer H. 14 17,40 ab Station, Braugerſte G. 11
17,10 plus Zuſchläge. Weizenkleie W. 16 11,08 (Mühlenpreis),
Roggenkleie R. 15 10,38 (Mühlenpreis), Soyaſchrot 13, Fabrik=
preis
ab ſüddeutſche Station. Tendenz: Bei genügenden Ange=
boten
Brotgetreide und Gerſte beſcheidene Umſätze, Futtermittel
ruhig.
Frankfurter Buttergr=ßhandelspreiſe. Am Frankfurter But=
termarkt
waren die Zufuhren aus dem Auslande gering, auch die
Zufuhren in deutſcher Butter waren weiterhin knapp. Die Ein=
gänge
wurden flott geräumt. Es notierten in RM. pro 50 Kilo
frei Frankfurt a. M. (Großhandelsverkaufspreiſe an den Klein=
handel
): Deutſche Markenbutter 143145, deutſche feine Molke=
reibutter
142145, deutſche Molkereibutter, keine am Markt,
Landbutter 120126. Kochbutter 115120, holländiſche Butter
145147.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe. Am Frankfurter Eier=
großhandelsmarkt
waren vom Reich die rotgeſtempelten deutſchen
Eier bereits ausverkauft. Am Markt ſind nur noch kleine Men=
gen
zu etwas billigeren Preiſen; Ausländer, außer Holländer,
ſind kaum am Markt. Der Verkauf war beſſer als bisher, aber
doch nicht oſtermäßig. Größtenteils waren deutſche Eier am
Markt. Es notierten in Pfg. pro Stück, frei Frankfurt a. M.

8,75; Bulgaren und Jugoſlawen waren keine am Markt.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
In der AR.=Sitzung der Thüringer Wollgarnſpinnerei AG.,
Leipzig, wurde beſchloſſen, der auf den 10. Mai einzuberufenden
HV. für 1934 die Ausſchüttung einer St.A.=Dividende von 12
(11) Prozent ſowie wieder die Gewährung einer Sonderzuwen=
dung
für die Gefolgſchaft in Vorſchlag zu bringen.
Ein hervorragender Wirtſchaftsführer Deutſchlands, Geheim=
rat
Max Weſſig, hatte geſtern ſeinen 60. Geburtstag. Herr W.
iſt Generaldirektor der Rheinmetallwerke und der Borſig AG. in
Tegel; ebenfalls iſt er Mitglied der Zulaſſungsſtelle der Berliner
Börſe, Präſident mehrerer deutſch=ausländiſcher Handelskammern
und gehört einer Zahl von Aufſichtsräten hervorragender deut=
ſcher
Induſtrieunternehmungen an.
Der AR. der HamburgAmerika=Linie hat in ſeiner am 11.
April abgehaltenen Sitzung das Mitglied des Vorſtandes Dr. W.
Hoffmann zum Vorſitzenden des Vorſtandes und den Abteilungs=
direktor
der HamburgAmerika=Linie Otto Laeſch zum ordent=
lichen
Vorſtandsmitglied ernannt. Herr Laeſch wird im Vorſtand
die Fragen des allgemeinen Frachtverkehrs bearbeiten.
Die lebhaften Goldbewegungen am Pariſer Börſenplatz hal=
ten
an. Auf dem Flugplatz Le Bouxget trafen am Donnerstag
abend an Bord eines holländiſchen Flugzeuges 455 Kilogramm
Gold aus Amſterdam ein. Andererſeits gingen 170 Kilogramm
nach London und 825 Kilogramm Gold nach Brüſſel.
baupſchriſtleitung. Rudoli Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch: für den Sport: Karl Böhmann;
für Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Lr. Herbert Nette; Anzeigen=
leiter
: Willy Kuhle; für den Inhalt der Anzeigen verantwortlich: Paul Ziegler
ſämtlich in Darmſtadt. D. A. III. 35. 20762. Druck und Verlag: L. C. Wittich
Darmſtadt. Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 121 Uhr, nachmittags 67 Uhr.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.

Berliner Kursbericht
vom 12. April 1935

Oeviſenmarkt
vom 12. April 1935

Verl. Handels=Geſ.)
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ. /
Dresdner Ban!
Hapag
Nordd. Llohzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
DeutſcheCont. Gas 1
Deutſche Erdöl 1

Mif
89.75
89.75
31.625
32.75
36.375
115.50
93.
147.50
128.625
107.

We e
F. G. Farben
Geſ.f.elektr. Untern
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſenund
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Kolsw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.

f
148 375
120.50
103.25
94.25

90.875
112.
91.375
107.75
78.
73.875

Weee
Polyphonwerke
Rütgerswerke
SalzdetfurthKali
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Bogel Telegr. Draht
Wanderer=Werke

Msc
10.375
110.
157.625
34.50
79.75
113.
86.75
14.75
124.875
58.50
123.25
1112.50
142.

Aeghypten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada
Dänemar!
Danzig
England
Eſtland.
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Island

Währung Geld Briei Währung Geld! 1 ägypt. 4 12.315/ 12.345 Italien
100 Lire 20.e8 20,72 1 Pap. Peſo 0.658 0.662 Japan 1 Yen 0.702 100 Belga 41.98 42,08 Jugoſlawien 100 Dinar 5.649 1 Milreis 0.201 0.203 Lettland 100 Lats 80.92 100 Leva 3.047 3.05: Norwegen 100 Kronen 60.38 1canad. Doll 2.470 2.474 Oeſterreich 100 Schillin 48.95 100 Kronen 53,65 53.75 Portugal 100 Escudos 10.39 100 Gulden 81.10 81.26 Schweder 100 Kronen 61.96 1 2.Stg. 12.015 12.045 Schweiz 100 Franes 80.72 100 eſtl. Kr. 68.43 68.57 Spanien 100 Peſetas 33,32 100 finn. Mk. 5.305 5.315 Tſchechoflowak. 100 Tſch.=Kr. 10.365 100 Franken 16.38 16.42 Türkei. 1 türk. 2 1.279 100 Drachm 2.354 2.358 ungarn 100 Pengö 100 Gulden 1 67.,89 168.2: uruguah 1 Goldpeſo 1.oi9 100 isl. Kr. 54 38 54. 481 Ver. Staaten Dollar. 2.362

0.704
E.c6l
Icg
60.50
42.65
ſC.92
62.08
70.28
*3.98
(.3a5=
1.C6B

Surmſtädter aund Kationatbant Bariftadt, Biliate der Bresoher Sunt
Frankfurter Kursbericht vom 12. April 1935.

Kee
Gr.IIp. 1934
1935

1936
v
1937
1938
Gruppel .."
5% Dtſch. Reichsanl.
2 90Intern., v. 30
%Baden . v. 27
%Bahern v. 27
%Heſſen.. v. 28
. b.29
20 Preuß. v. 28
% Sachſen v. 27
4½%Thüringen 27
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze .......
5% Dt. Reichspoſt=
Schätze
4½%
Dtſch. Anl. Ausl.
*, Ablöſung. 1
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
....
4½½Bad.=Baden
4½%Berlin .v. 24
4½Darmſtadt ..
4½%Dresdenv. 26
4½ %Frankfur t 26
4½ %Heidelberg 26
4½ %Mainz. .
4½%Mannheim27
4½.% München 29
4½%Wiesbaden 28
4½%Heſſ. Landesb
4½% Goldoblia

1031.
107.25
1071.
106,
105.3
105.9
100.
97.6
102
95.5
o
96.25
97.5
107.75
95.9
94,
100.8
100.7
100

91
94.5
90.5
92
91
91.75
93
94.5
92.5
96
84.25

MeHe
hyp.=Bk.=Liquid.
494%0
Komm.=Obl. . ..
4½% Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½% Goldoblig.
4½% Landeskom=
Bk. Girozentr. .
Heſſ. Glbobl. R. 11
4½% v R.12
4½%Kaſſ. Landest.
Goldpfbr.. .....
4½%Nſſ. Landesb.
5½%u Lig.=Obl.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.-Anl.
FAusl. Ser. 1115.25 4
FAusl. Ser. II
Di. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
4½%Berl. Hyp. B.
Lig.-Pfbr.
4½%Frrf. Hyp.=B.
5½% Lig.=Pfbr. 100
4½% Goldoblig.
4½%0 Frkf. Pfb.=B.
5½%0 Lig.=Pfr.
4½%Mein. Hyp. B.
5½22
Lig.=Pfr.
½% Pfälz. Hyp.B
Lig.=Pfb.
3 Rh. Hhp.=Bl.
7%0 Lig.=Pfr. 107
½% Goldobl.
4½% Südd. Boden=
Cred.=Bank ....!
5½% Lig.=Pfbr. 101
4½%Wttb. Hhp. B

Wed ue
100.1 6% Dt. Linol. Werke
6%Mainkrw. v. 26/101
24.75 6%Mitteld. Stahl. /102
62 Salzmann &Co./ 98
90
6% Ver. Stahlwerkel 100 ,
94.25 6%Voigt & Häffnerl 83.25
3. G. Farben Bonds/ 12371,

5 %Bosn. L. E. B.
94.25 /5% L.Inveſt.
5 %Buig. Tab. v. 02
95.75 4½%0 Oſt. Schätze
961), 14%Oſt. Goldrente.
100, 15%bereinh. Rumän
4½%0
42Türk. 1. Bagdad
II.Bagdad
129.5 14½%Ungarn. 1913
4½%0
1914
Goldr
21.5 4
42
1910/

95.75
96. 25
93.75
962.5
1005
95.55
100.75
97
100.75
96.25
94.5
97.5
98.5

4½Budp. Stadtanl.
4½Liſſabon. ....
42 Stockholm. . . ..
Aktien.
Accumulat.=Fabr11
Alg. Kunſtzide Unie
A. E. G. ........."
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauere
Zellſtoff.
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, J. P.
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen....
Eement Heidelberg
Karlſtadt

11.5
11.5
6.75
36.25
25.75

6.5
51.5
47.25
92

51.575
36.5
126
104.5
81
128
136.75
94.5
120

7.G.Chemie, Baſell
Chem.Werke Albert
Chade (A=C) ....!
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum
Daimler=Benz.
Dt. Atl. Telegr.
Erdöl ..
Dt. Gold=u. Silber=
ſcheide
=Anſtalt.
Linoleum ....
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoffc Widm. 101
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg.=Geſ.!1
Licht u. Kraft 124.5
Enzinger Union
Eſchweiler ...../245
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher.
Fahr Gebrüder.../1
J. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt E Guilleaume.
Frankfurter Hof ..
Geſ.f.elektr. Untern.
Goldſchmidt, Th.. /105.5
Gritzner=Kayſer...
Grün & Bilfinger..
Hafenmühle Frkft. 1
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerle Füſſen.
Harpener Berabau 11
Henninger, Kempf
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm. 102
Hochtief Eſſen ....!!
Holzmann, Phil. / 91
ZlſeBergb. Stamm
Genüfſel1

Ve
9571,
244),
11471,
93.5
1112
107
213
153
82
91
109.25
107
80

120.75
36
100.25

103.25
67
113.5
124,25

Kunſce
Kali=Chemie. ....
Aſchersleben.
glein, Schanzlin ..
Klöcknerwerle ....
Knorr C. H. .....
Konſerven Braun.
Lahmeyer & Co
Laurahitte .....
Lech, Augsburg. .. / 99.25
Lokomf. KraußckCo.
Löwenbr. Münch.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz=Akt.=Br. ..
Mannesm.=Röhren/ 77.75
Mansfeld. Bergb.
Metallgeſ. Franlf.
Miag, Mühlenbau
Moenus.........
MotorenDarmſtadt
Neckarwer Eßling.
Odenw. Hartſtein..
Parf=u. Bürgerbr.
R I.Braunkohlen.
Elektr. Stamm
Stahlwerke ...!.
Riebeck Montan..
Noeder, Gebr. .
Rütgerswerft.. ...!!
Salzdetfurth Kalt".
Salzw. Heilbronn. /
Schöfferhof=Bind., /164.25
Schramm, Lackfbr.
Schuckert, Elektr..
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske. 1
Reinigerwerke
Südd. Zucker A. G./169.75
Tellus Bergbau

Au
190
63.1
122.5
21.75
95
197
93.25
81
96
84.75
84
94.5
1106.5
93.25
112
211.25
107
99.25
104
109.25

190
74
105.75
150
94

Thür. Liefer.=Geſ.)
unterfranken ....."
Ver. Stahlwerke
Ver. Ultramarin.
Weſtdte. Kaufhof..
Weſteregeln Kali
Zelſtoff Waldhof.
Allg. Dt. Credutgeſ.
Badiſche Bank ..
Bk. f. Brauinduſtr.
Baher, Hyp. u. W.
Berl. Handelsgef. /107.5
Hypothekbl.
Comm. u. Privatbi.
Dt. Ban lu. Disc.
Ot. Eff. u. Wechſel.
Dresdner Bank.
Frankf. Bank. ...!
Hyp.=Ban!
Mein. Hyp.=Bank
Pfälz. Hhp.=Bank.
Reichsbank=Anl. ...
Rhein. Hyp.=Ban1./1
Südd. Bob.-Cr. Bl.
Wür 11. Notenbank.
A.-G. f. Verkehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftw
7%0 Dt. ReichsbVzg.
Hapag .........
Lübeck=Büchner..
Nordd. Llohd ...
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Allianz= u. Stuttg.
Verſicherung . . ./209
Verein. Verf. 1264,5
Frankona Rücku.m 127
Mannh. Verſich.
Otavi Minen
Schantungcndels

Ve
108
127.5
34.75
112,5
75.75
122.5
112
86.5
128
86.75
89.75
80.5
89.25
111
98.76
965
91.5
1587,
1230
60
99.5

123
122.,5
32

331/
7414
50
1E.5

U Fin.
Fu0A
FaN
M4
u
Fei=

Ftloßlirche. Wben

Die Berliner Börſe war gut behauptet, aber infolge der
geringen Beteiligung des Publikums ſehr ſtill. Auch die Kuliſſe
verhielt ſich abwartend. Immerhin erhielt die Tendenz durch
den zuverſichtlichen Konjunkturbericht ſowie die höhere Roheiſen=
gewinnung
einen guten Rückhalt. Eine ſtärkere Abſchwächung
erlitten lediglich Harpener auf unbeſtätigte Meldungen, daß vor=
ausſichtlich
wieder nicht mit einer Dividende zu rechnen ſei. Die
übrigen Montanwerte wurden aber hiervon nicht beeinflußt und
lagen etwas freundlicher. Für JG. Farben beſtand wieder etwas
Intereſſe. Elektroaktien waren Prozentbruchteile höher, nur Sie=
mens
verloren 1 Proz. Am Rentenmarkt bemerkte man Anlage=
käufe
. Im Verlaufe waren Harpener vorübergehend weiteres
1 Prozent niedriger. Der Rentenmarkt lag ruhig, aber freundlich.
Pfandbriefe und Kommunalobligationen waren wenig verändert.
Die Rhein=Mainiſche Börſe lag an ſich feſt. Von der
Zurückhaltung in den letzten Tagen ausgehend, waren Eindeckun=
gen
der Kuliſſe notwendig, zumal wieder etwas mehr Anlage=

käufe vom Publikum zu erledigen waren. Das Geſchäft betraf im
weſentlichen den deutſchen Rentenmarkt und einige Spezialgebiete
in Aktien. Der Geſchäftsbericht der JG. Farben zeigt beſonders
in Publikumsanlagen ſeine Nachwirkung. Auch die übrigen Nach=
richten
aus der Wirtſchaft regen an. JG. Farben ſetzten 1 Pro=
zent
, Scheideanſtalt 2, Metallgeſellſchaft bei größeren. Umſätzen
1 Prozent, Rütgers ½ Prozent höher ein. Auch Montanwerte zu=
meiſt
leicht befeſtigt. Lebhafter lagen Renten, Kommunal= Umn=
ſchuldung
wieder 15 Pfg., ſpäte Schuldbücher 4 Prozent feſter.
Im Verlauf ſetzten ſich verſchiedentlich leichte Kursrückgänge durch.
JG. Farben gaben ihren Anfangsgewinn von 1 Prozent wieder
her. Renten blieben behauptet.
Bei geringen Umſätzen waren an der Abendbörſe die
Mittagsſchlußkurſe behauptet. Harpener bei Dividendenerörterw=
gen
eine Kleinigkeit niedriger. Farbeninduſtrie zunächſt 1480
dann 148½, alſo etwa auf Mittagsſchluß gehalten Renten ſehi
ruhig. Altbeſitz 112½, auch ſonſt waren deutſche Anleihen kaun
verändert. Mexikaner wieder freundlich, Gold=Mexikaner 123,
Silber=Mexikaner bei 5½ Prozent geſucht. Schweizer Bundesbahn
unverändert. Bis Schluß der Börſe traten keine nennenswerten
Veränderungen mehr ein.

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[ ][  ][ ]

Samstag, 13. April 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

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Kirchliche Nachrichken.
Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Samstag, 13. April.
Stadtkirche. Abends 8 Uhr: Beichte für die Konfirmanden der Markusgemeinde und
e Angehörigen. Pfarrer Kornmann.
estadtkapelle. Abends 8 Uhr: Beichte für die Konfirmanden der Kaplaneigemeinde
v eren Angehörigen. Pfarrer Heß.
Erchloßkirche. Abends 8 Uhr: Abendandacht. Pfarrer Wintermann.
Martniskirche. Abends 6 Uhr; Beichte. Pfarrer Widmann.
sShanneskirche. Abends 6 Uhr: Beichtgottesdienſt. Abends 8 Uhr: Chriſtenlehre
ien Südbezirk. Austeilung der Konfirmandenſcheine. Pfarrer Weinberger.
krſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Abends 7,30 Uhr: Vorbereitungsgottesdienſt
3 Konfirmationsabendmahl des Weſtbezirks. Pfarrer Irle.
SStiftskirche. Abends 8 Uhr: Paſſionsbetſtunde.
Sonntag Palmarum, 14. April
(In allen Kirchen Kollekte für die Innere Miſſion.)
(Fkadtkirche. Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Reformationsgemeinde im Gemeinde=
* Pfarrer Lautenſchläger. Vorm. 9,30 Uhr: Konfirmation der Markusgemeinde
Seier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Kornmann. Der Kindergottesdienſt der
ic:mationsgemeinde wird in dem Gemeindehaus gehalten. Nachm. 5 Uhr: Abend=
AutSdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Dekan Müller.
Irn Chor der Stadtkirche iſt jeden Wochentag abends 6,45 Uhr Liturgiſche Abendfeier.
Drie Stadtkirche iſt wochentags von 95 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang
1ee eite.
Eradtkapelle. Vorm. 9,30 Uhr: Konfirmation der Konfirmanden der Kaplanei=
mände
mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Heß. Vorm. 11,30 Uhr:
ſitergottesdienſt der Lukasgemeinde. Dekan Müller.
Ehloßkirche. Vorm. 9,30 Uhr: Konfirmation. Pfarrer Wintermann. Vorm.
½3 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Wintermann.
Martinskirche. Vorm. 9 Uhr: Konfirmation mit Feier des heiligen Abendmahls.
ner Widmann. Vorm. 11,30 Uhr: Kindergottesdienſt der Martinsgemeinde Oſt.
Uiner Beringer. Nachm. 3,30 Uhr: Vorſtellung und Prüfung einer Konfirmanden=
Hierung der Martinsgemeinde Oſt. Pfarrer Köhler. Abends 8 Uhr: Abendgottesdienſt.
anmuſikaliſche Paſſionsfeier (Schützſche Lukaspaſſion). Mitwirkende: Martins=
t
5 richor und Einzelkräfte.
3whanneskirche. Vorm. 9,30 Uhr: Hauptgottesdienſt und Konfirmation der männ=
te
, Konfirmanden des Nordbezirks mit heiligem Abendmahl, Pfarrer H. Köhler.
iärn. 2,80 Uhr: Vorſtellung und Prüfung der weiblichen Konfirmanden des Nord=
ſites
. Pfarrer H. Köhler.
grie Johanneskirche iſt wochentags von 77 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang
b Iſtraße.
Zmul=Gerhardt=Haus. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent North.
Air r. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent North. Nachm. 3 Uhr: Vorſtellung
v Prüfung der Konfirmanden. Pfarrer i. R. Weißgerber.

Xſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 7,30 Uhr: Frühgottesdienſt. Pfarrer

1 Vorm. 9,30 Uhr: Konfirmation der Konfirmanden des Weſtbezirks mit Feier
*iligen Abendmahls. Pfarrer Irle. Abends 8 Uhr: 7. Paſſionsandacht mit Feier
seiligen Abendmahls. Pfarrverwalter Schorre.
Trie Beſſunger Kirche iſt wochentags von 84 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang
Hrtttüre.
Zmauluskirche. Vorm. 9,30 Uhr: Hauptgottesdienſt. Konfirmation (Weſtbezirk) und
ſe des heiligen Abendmahls. Pfarrer A. Müller. (Kollekte für die Pauluskirche.)
arn. 3 Uhr: Vorſtellung und Prüfung der Konfirmanden des Oſtbezirks. Pfarrer
M Nachm. 5 Uhr: Nachfeier. Pfarrer A. Müller.
Süje Pauluskirche iſt wochentags von 95 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang
urttüre.
Eriftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Lenz. Vorm. 11,15 Uhr:
ütergottesdienſt. Nachm. 3 Uhr: Paſſionsandacht. Montag, 15. April, nachm.
1h.: Paſſionsandacht. Dienstag, 16. April, nachm. 3 Uhr: Paſſionsandacht.
Mittwoch, 17. April.
erhloßkirche. Abends 8 Uhr: 7. Paſſionsandacht der Vereinigung zur Abhaltung
Miiſcher Gottesdienſte. Pfarrer Lautenſchläger.
eriftskirche. Nachm. 3 Uhr: Paſſionsandacht mit anſchließender Beichte.
Gründonnerstag, 18. April.
4radtlirche. Nachm. 5 Uhr: Abendgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls.
ſuser Lautenſchläger.
4radtkapelle. Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls.
muer Heß.

Schloßkirche. Abends 8 Uhr: Abendmahlsgottesdienſt mit Beichte. Pfarrer Winter=
mann

Martinskirche. Abends 8 Uhr: Gottesdienſt mit Abendmahlsfeier. Pfarrer Beringer.
Anmeldung in der Sakriſtei von 7,15 Uhr an.
Johanneskirche. Abends 8 Uhr: Abendmahlsgottesdienſt. Pfarrer Weinberger.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Abends 8 Uhr: Abendmahls=
gottesdienſt
. Pfarraſſiſtent North.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Abends 7,.30 Uhr: Abendmahlsgottesdienſt.
Anmeldung von 7 Uhr an in der Sakriſtei. Pfarrer Weiß.
Pauluskirche. Abends 6 Uhr: Einzelkelchabendmahl. Anmeldung von 5,30 Uhr an
in der Sakriſtei. Pfarrer Wolf.
Stiftskirche. Nachm. 3 Uhr: Paſſionsandachk mit anſchließender Beichte. Abends
8 Uhr: Hauptgottesdienſt mit heiligem Abendmahl. Pfarrer Lenz.
Karfreitag, 19. April.
Stadtkirche. (Kollekte für die Kleinkinderſchule der Lukasgemeinde.) Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Kornmann. Nachm.
5 Uhr: Abendgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Dekan Müller.
Stadtkapelle. (Kollekte für die Kleinkinderſchule im Schloß.) Vorm. 10 Uhr: Haupt=
gottesdienſt
. Pfarrer Wagner.
Schloßkirche. (Kollekte für die Kleinkinderſchule im Schloß.) Vorm. 10 Uhr: Haupt=
gottesdienſt
. Anſchließend: Beichte und Abendmahl. Pfarrer Wintermann. Nachm.
3 Uhr: 8. Paſſionsandacht der Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte.
Pfarrer Lautenſchläger. Nachm. 5 Uhr: Abendgottesdienſt. Anſchließend: Beichte und
Abendmahl. Pfarrer Wintermann.
Martinskirche. (Kollekte für die Gemeindepflegeſtationen.) Vorm. 10 Uhr: Haupt=
gottesdienſt
mit Feier des heiligen Abendmahls. Anmeldung von 9,15 Uhr an in der
Sakriſtei. Pfarrer Dr. Bergér. Nachm. 2 Uhr: Kindergottesdienſt der Martinsgemeinde
Weſt. Pfarrer Dr. Bergér. Abends 8 Uhr: Abendgottesdienſt mit Feier des heiligen
Abendmahls. Anmeldung von 7,15 Uhr an in der Sakriſtei. Pfarrer Köhler,
Kapelle des Städt. Altersheims. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt mit Feier des heiligen
Abendmahls. Pfarrer Köhler.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit heiligem Abendmahl. Pfarrer
H. Köhler. Nachm. 5 Uhr: Abendmahlsgottesdienſt. Pfarrer Weinberger.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10 Uhr: Haupt=
gottesdienſt
mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarraſſiſtent North.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). (Kollekte für den Kirchneubaufonds.) Vorm.
8 Uhr: Frühgottesdienſt. Pfarrverwalter Schorre. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt
mit Feier des heiligen Abendmahls. Anmeldung von 9,30 Uhr an in der Sakriſtei. Pfarrer
Weiß. Nachm. 2 Uhr: Kindergottesdienſt für beide Bezirke. Pfarrer Weiß.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt Pfarrer Wolf. Feier des heiligen
Abendmahls mit Vorbereitung. Anmeldung von 9,30 Uhr an in der Sakriſtei. Nachm.
5 Uhr: Liturgiſche Karfreitagsfeier.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit heiligem Abendmahl. Pfarrer
Waldeck. (Kollekte für die Zuflucht.) Nachm. 3 Uhr: Paſſionsandacht.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Dekan Müller, Kiesſtr. 60, Tel, 1438.
2. Veranſtaltungen:
Stadtgemeinde. Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Montag, 15. April: Evangeliſcher
Jugendbund der Stadtgemeinde. Dienstag, 16. April: Mütterabend der Stadt=
gemeinde
. Mittwoch, 17. April: Kirchenchor der Stadtkapelle und Schloßkirche.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtr. 6). Montag, 15. April, abends
8 Uhr: Jungenabend Weſt.
Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Dienstag, 16. April, abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Johannesgemeinde: Gemeindehaus (Kahlertſtr. 26). Montag, 15. April, abends
5,30 Uhr: Ev. Jungſchar. Abends 8 Uhr:, Kirchenchor. Dienstag 16. April, abends
8 Uhr: Mütterabend.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Montag, 15. April, abends
8,30 Uhr: Kirchenchor.
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Dienstag, 16. April, abends
8 Uhr: Mädchenchor. Abends 8,15 Uhr: Kirchenchor.
Paulusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche. Dienstag. 16. April,
abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Eliſabethenſtift (Erbacher Straße 25). Ev. Sonntagsverein: Sonntag, 14. April,
nachm. 4 Uhr: Vereinsſtunden.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. Vorm.
11 Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 3,30 Uhr: Bibelſtunde. Herr Bringmann.
Montag, nachm. 4 Uhr: Frauenarbeitsſtunde. Abends 8,30 Uhr: Männerabend. Herr
Bringmann. Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. Abends 8,30 Uhr:
Blaukreuz=Bibelſtunde, Leiſer. Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Gemiſchter Chor.
Donnerstag: Die Bibelſtunde fällt aus. Karfreitag, nachm. 3,30 Uhr: Abend=
mahlsfeier
.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, abends 8 Uhr: Gebetſtunde für junge
Mädchen. Abends 8,30 Uhr: Jugendbundſtunde für junge Mädchen und junge Männer.
Montag, nachm. 5 Uhr: Knabenjungſchar. Abends 7,30 Uhr: F. K. für junge Mädchen.
Dienstag, abends 8,30 Uhr: Mädchenkreis. Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Kinderſtunde für
Mädchen. Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetſtunde für junge Männer.

Köln

Peier Broicher
Ruth Broicher
geb. Uhlenhauf
Vermählte
Quarmſtadt 43. April 1935
Geſtorbene.
au mſtadt: Täufer. Anna Margaretha, geb.
Mock., Ehefrau des Packers. 49 Jahre.
EM üller, Richard. Eiſenbahnvorſchloſſer i. R.,
61 Jahre verh,
Schneider, Eliſabeth, Charlotte. geb. Im=
ſwof
. Ehefrau des Kaufmanns 29 Jahre.
Wöhrn, Katharina, geb. Beſt. Ehefrau des
Bimmermeiſters, 47 Jahre.
Birnſtill, Auguſte Katharine, ledig. o. B.,
ſ2 Jahre.
ſeirnheim i. O.: Henkel, Georg, Bäckermeiſter,
werh., 40 Jahre.
eieim: Schaffner, Chriſtian Konrad. Land=
wirt
, verh.
ſähmlein: Meyer, Marie, geb. Langner, Ehe=
rau
des Hilfsarbeiters, 36 Jahre.
dmheim: Wenner, Margarete, geb. Bertalott,
Shefrau des Hilfsarbeiters, 22 Jahre.
her=Kinzig: Walter, Georg, Landwirt, verh.,
(5 Jahre.

Unſere treue mütterliche Freundin
Frau Marie Leithiger
Witwe des Okonomierats. Louis Leithiger
iſt nach langem TLeiden am 9. April 1935 im 81. Lebensjahr
zur ewigen Ruhe gegangen.
Im Namen der Trauernden:
Frau Anna Ramſpeck, geb. Bücking.

Auf Wunſch der Eniſchlafenen fand die Beiſetzung in der Stille ſiatt
3574

Dankſagung.

Stati Karien.
Allen Verwandten, Freunden und Be=
kannten
die traurige Mitteilung, daß unſer
lieber Vater, Schwiegervater, Großvater
und Onkel

er

Gaſtwirt

nach einem arbeitsreichen Leben im 81. Le=
bensjahr
ſanft entſchlafen iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, Offenbach a. M., 12. April 1935.
(3590
Pallaswieſenſtr. 19
Die Beerdigung findet am Montag, den
15. April, nachmittags 3 Uhr, auf dem
alt, Friedhof (Nied Ramſtädterſtr.) ſtatt.

Für die wohltuenden Beweiſe herzlicher Teilnahme beim
Heimgang unſeres lieben, unvergeßlichen Entſchlafenen
Georg Seibert
Rechnungsrat
ſagen wir allen denen, die ſchriftlich oder mündlich, durch
Kranz= und Blumenſpenden, ſowie durch ihr letztes Geleite
ihre Anteilnahme bezeugten, aufrichtigen Dank. Insbeſondere
danken wir Herrn Pfarrer Kornmann für ſeine troſtreichen
Worte am Grabe, ferner den Herren der Heſſiſchen Brand=
verſicherungskammer
, ſowie dem Kegelſport=Verband und dem
Kegelklub Zwölfer für die ehrenden Nachrufe beim Nieder=
legen
der Kränze.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Marie Seibert Wwe. u. Sohn Werner
Peter Seibert u. Frau.
Darmſtadt, im April 1935.
(3558

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Donnerstag, abends 8,1510 Uhr: Zuſammenkunft. Jeden zweiten und vierten
Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden.
Auswärtige Gemeinden.
Schloßkapelle Kranichſtein. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Göbel.
Euang. Kirche Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 14. April (Palmſonntag). Vorm.
9,30 Uhr: Konfirmation. Anſchließend: Feier des heiligen Abendmahls. Kollekte für die
Innere Miſſion. Abends 8 Uhr: Paſſionsandacht. Dienstag: Jungmädchenverein.
Mittwoch: Kirchenchor. Karfreitag: Vorm. 9,30 Uhr: Hauptgottesdienſt. Feier des
heiligen Abendmahls. Mitwirkung des Kirchenchors. Abends 8 Uhr; Karfreitagsandacht.
Evang. Kirche Ober=Ramſtadt. Samstag, 13. April: 2,30 Uhr: Beichte. Sonntag,
14. Aprik (Palmſonntag), 9,15 Uhr: Beichte für das Konfirmationsabendmahl.
9,30 Uhr: Konfirmation. (Kollekte.) Feier des heiligen Abendmahls. 2 Uhr: Kurze
Schlußfeier mit Austeilung der Konfirmandenſcheine. Abends 8 Uhr: 5. Paſſions=
andacht
. Montag: Poſaunenchor. Dienstag: 67 Uhr Bücherausgabe. 8,30 Uhr
Bibelſtunde. Mittwoch: Kirchenchor. Donnerstag: Abends 8 Uhr: Gottesdienſt mit
Beichte und Abendmahl. Karfreitag: 9,30 Uhr: Gottesdienſt. (Kollekte.) Abend s8Uhr;
6. Paſſionsandacht.
Evang. Gemeinde Traiſa. Sonntag, 14. April, vorm. 9,30 Uhr: Kon firmation.
Beichte und Abendmahl. 13 Uhr: Kindergottesdienſt der Kleinen. Karfreitag:
9,30 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Paul. Beichte und Abendmahl. 13 Uhr: Kinder=
gottesdienſt
der Kleinen Entlaſſungsfeier.
Evang. Gemeinde Dieburg. Samstag, 13. April, abends 8 Uhr: Vorbereitungs=
gottesdienſt
für die Abendmahlsfeier am Tage der Konfirmation. Sonntag, 14. April,
Volkstag der Inneren Miſſion. Vorm. 10 Uhr: Feſtliche Konfirmation, anſchließend Feier
des heiligen Abendmahls. (Feſtkollekte für die Innere Miſſion.)
Sonſtige Gemeinſchaften.
Vereinigung evangeliſcher Freikirchen Deutſchlands.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtraße 9. Sonntag vorm. 10 Uhr: Einſegnungs=
feier
. Prediger Veihelmann. Keine Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Gemeindejugend=
feier
mit Deklamatorium und Geſängen. Montag, abends 8,30 Uhr: Singſtunde.
Mittwoch, abends 8,15 Uhr: Paſſions=Bibelſtunde. Karfreitag, vorm. 10 Uhr: Paſſions=
gottesdienſt
. Prediger Veihelmann. Abends 8 Uhr: Liturgiſche Paſſionsfeier. Prediger
Liermann, Veihelmann.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtraße 40. Sonntag, 14. April, 9,15 Uhr;
Andacht. Prediger Kruſt. Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. Dienstag,
16. April, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Kruſt. Karfreitag, 19. April, vorm,
9,15 Uhr: Karfreitagsandacht (Prediger Kruſt).
Methodiſten=Gemeinde (Evang. Freikirche). Darmſtadt, Wendelſtadtſtr. 38.
Sonntag, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Predigt=Gottesdienſt. Themaz
Feſu Einverſtändnis mit dem Vater. Mittwoch, abends 8 Uhr: Bibelſtunde.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße 17. Sonntag,
14. April, vorm. 9,30 Uhr: Predigt. 10,30 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8,15 Uhr;
Predigt. Prediger Schneider. Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Bibel=Gebetsſtunde.
Adventsgemeinde Darmſtadt, Sandſtraße 10. Sonntag, abends 8 Uhr: Vortrag,
Thema: Wahre und falſche Adventhoffnung. Freitag, abends 8 Uhr: Bibelſtunde,
Samstag, vorm. 9,30 Uhr: Bibelſtudium. 10,30 Uhr: Predigt.
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Bereinigung (Christian Science Soclety) in Darmſtadt.
Aula der Adolf=Hitleu=Bauſchule, Neckarſtraße 3. Gottesdienſte jeden Sonntag, vorm,
10 Uhr und jeden Mittwoch, abends 8,15 Uhr: Thema am 14. April: Gehören Sünde,
Krankheit und Tod der Wirklichkeit an? Goldener Text: Jeremia 17:14.
Lutheriſcher Gottesdienſt (Selbſt. luth. Kirche). Sonntag Palmarum, den 14. April,
im Feierabend, Stiftsſtraße 51, Gottesdienſt mit Abendmahlsfeier um 9,30 Uhr,
Beichte 9,15 Uhr. Pfarrer Müller, Erbach.
Heilsarmee Darmſtadt, Schulzengaſſe 3. Sonntag vorm. 10 Uhr: Heiligungsver=
ſammlung
. Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 6 Uhr: Kindergottesdienſt,
Abends 8 Uhr: Heilsverſammlung. Dienstag abend 8 Uhr: Soldatengerſamm=
lung
. Mittwoch abend 8 Uhr: Beſondere Verſammlung; Saal=Einweihung;
Lokaloffiziersbeſtallung; Soldateneinreihung. Freitag vorm. 10 Uhr: Paſſions=
gottesdienſt
; abends 8 Uhr: Paſſionsfeier mit Deklomatorium,

Die Ehriſtengemeinſchaft, Heidelberger Straße 14. Samstag, 13. April, 18 Uhr:
Leſung aus den Korintherbriefen. Sonntag, 14. April, 10 Uhr: Meuſchenweihehandlung
mit Predigt. Anſchließend Sonntagsfeier für Kinder. 20,15 Uhr: Vortrag von Pfr.
Pauli, München: Luther Schiller Steiner, Vorkämpfer der Freiheit im deutſchen
Geiſtesleben. Montag, 15. April, 9 Uhr: Menſchenweihehandlung. Dienstag,
16. April, 9 Uhr: Menſchenweihehandlung. Mittwoch, 17. April, 7,45 Uhr: Menſchen=
weihehandlung
. Gründonnerstag, 18. April, 10 Uhr: Menſchenweihehandlung.
Abendpredigt, 20 Uhr: Das Leid als Führer zu Chriſtus. Karfreitag, 19. April,
10 Uhr: Menſchenweihehandlung mit Predigt. Karſamstag, 20. April, 9 Uhr: Men=
ſchenweihehandlung
. 20 Uhr: Dichterſtimmen über Tod und Auferſtehung.

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Seite 12 Nr. 103

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 13. April 1935

(Nachdruck verboten!)

Der Tag ging raſch herum. Als Rudolf ſpät abends ins
Hotel zurückkam, war er hundemüde. Ein gutes Stück ſeines
Optimismus hatte er unterwegs verloren. Was war erreicht?
Nichts. Mit leeren Geſprächen ohne Erfolg war der Tag ver=
loren
gegangen. Und erſt jetzt empfand Rudolf die ganze Schwere
ſeiner augenblicklichen Situation. Wäre er noch allein geweſen,
ſo hätte ſich gewiß ein Ausweg gefunden. Aber er war nicht
mehr allein. Heda war ſeine Frau und konnte von ihm verlan=
gen
, daß er ihr eine angemeſſene Exiſtenz bot. Rudolf wollte ſich
die Verzweiflung nicht eingeſtehen, die ihn an dieſem Abend
packte.
Am nächſten Morgen ging er mit friſchem Mut auf die Suche.
Er ſtrich die Großfirmen in ſeinem Notizbuch durch, ſtrich die
Namen, bei denen er ſich auf Beziehungen ſeines Vaters hätte
berufen können und ging den ſchmerzlichen Weg, den Tau=
fende
, nein Millionen Deutſche in den letzten Jahren gehen muß=
ten
, von Haus zu Haus, von Unternehmen zu Unternehmen, um
hier die Ablehnung aus dem Munde des Direktors, dort aus
dem Munde des Portiers zu hören.
Mit verbiſſenem Trotz ging er weiter. Es mußte erreicht
werden. Es mußte. Und es gelang. Vielleicht war es Irr=
ſinn
, Wahnſinn, vielleicht nur lächerlich, aber Rudolf wußte, daß
er zuſagen mußte, als man ihm in einer Warenagentur, in die
ahn der Direktor eines Warenhauſes ſchickte, die Stellung eines
Auslandskorreſpondent gegen ein monatliches Gehalt von zwei=
hundert
Mark bot.
Zweihundert Mark im Monat er, der vorher zweitauſend
im Monat verlebte, Zweihundert Mark und ein Auto, das fünf=
hundert
Mark Steuer im Jahr brauchte? Zweihundert Mark im
Monat und Heda?
Rudolf biß die Zähne zuſammen. Egal das war der An=

fang. Man würde das Auto verkaufen, man würde . . . würde,
was? Man würde . . .
Rudolf ſagte zu, man verſprach ihm, den Vertrag ins Hotel
zu ſchicken. Eintritt am nächſten Monatserſten, ſechs Wochen
Probezeit mit ſofortiger Kündigung.
*
Heda fuhr wie der Teufel, raſte die Landſtraße dahin, kein
Wagen blieb vor ihr.
Zur Mittagszeit erreichte ſie Köln. Fuhr rechtsrheiniſch wei=
ter
. Bei Aßmannshauſen platzte ihr der rechte Hinterreifen. Der
Wagen kam ins Schleudern, blieb endlich quer zur Straße ſtehen.
Sie verlor die Ruhe und Geiſtesgegenwart nicht. Vorſichtig lenkte
ſie das Fahrzeug an den Straßenrand, begann ſelbſt den Erſatz=
reifen
abzumontieren. Viele Wagen fuhren vorbei, eilig, oder
langſam. Die meiſten beachteten die Dame nicht, die allein, ohne
Hilfe an dem ſchweren Wagen hantierte. Andere, die langſam
fuhren, lachten ſpöttiſch zu den heruntergekurbelten Fenſtern
heraus.
Heda fielen einige kräftige Schimpfworte ein. Aber ſie preßte
die Lippen zuſammen, arbeitete verbiſſen weiter. Zweimal ruſchte
ihr der Wagenheber ab. Dann endlich gelang es. Und noch=
mals
koſtete es Anſtrengungen, das ſchwere Rad auf die Nabe zu
heben.
Dabei quälte ſie der Hunger. Aber ſie achtete nicht darauf.
Es dämmerte ſchon, als ſie dann Frankfurt a, M. erreichte.
In demſelben Hotel, in dem Rudolf Bertoloni vor ihrer Ehe
gewohnt hatte, ſtieg ſie ab. Ehe ſie ſich ſchlafen legte, zählte ſie
ihre Barſchaft ab. Er reichte noch mit knapper Mühe, das Zim=
mer
und ein Frühſtück zu bezahlen. Das Abendeſſen hatte ſie
geſpart.
Trotzdem ſie Hunger hatte, fiel ſie ſogleich in den tiefen
Schlaf der Erſchöpfung.

Früh am Morgen war ſie wach. Sie ſtand ſogleich auf, badete=
und kleidete ſich an. Sie bezahlte, nachdem ſie gefrühſtückt und=
eine
Zigarette geraucht hatte, die Rechnung des Hotels, ging=
ihren
Wagen holen.
Als ſie auch die Garage bezahlte, blieben ihr noch zwei Mark.
und wenige Pfennige.
Glücklicherweiſe war noch Benzin im Tank. In Wiesbadem
hatte ſie zum letzten Male getankt. Punkt zehn Uhr ließ ſie ſich
Kommerzienrat Bertoloni melden.
Der Diener machte große, erſtaunte Augen, als er ihrem
Namen hörte. Führte ſie ſogleich in das Beſuchszimmer.
Kam wieder, um ihr Zeitungen und Zeitſchriften zu bringen.
Der Herr Kommerzienrat hat noch eine wichtige Beſpre=
chung
, ſagte er gleichſam entſchuldigend. Aber ich melde ſie ſo-
fort
, gnädige Frau.
Heda nickte ihm zu.
Sie nahm die Zeitungen zur Hand blätterte ſie um, ohne
zu leſen. Sie zwang ſich zur Ruhe.
Kaum drei Minuten ſpäter erſchien der Diener ſchon wieder.
Der Herr Kommerzienrat laſſen bitten, ſagte er devot.

Dann ſtand Heda Bertoloni vor dem Vater ihres Gatten.
Der Kommerzienrat hatte ſich bei ihrem Eintritt erhoben und
mit ſtummer Verbeugung auf einen Seſſel gewieſen. Heda
ſetzte ſich.
Der Kommerzienrat, der ſtark gealtert war, ging mit großen,
erregten Schritten auf und ab. Sie wartete auf eine Anrede.
Ich komme von Rudolf, begann ſie endlich, da der Kommer-
zienrat
immer noch ſchwieg. Er weiß es nicht, daß ich bei Ihnen
bin. Ich komme . . . um Ihre Hilfe zu bitten, Herr Kommer=
zienrat
, ſagte ſie. Ich ſpreche dumm, dachte ſie und fühlte,
wie ſie die Ruhe verließ.
Er iſt krank kaum am Anfang der Heilung ein Nerven=
fieber
iſt gerade eben am Tode vorbei.
Der Kommerzienrat fuhr herum.
Was ſagen Sie?
Sie nickte.
Ja ſagte ſie.
Der Kommerzienrat ſtand vor ihr.
So ſprechen Sie doch, bat er, und die Verzweiflung klang
durch ſeine Worte. Sprechen Sie doch . .. was iſt mit Ru=
dolf
. Warum iſt er nicht hier? Warum iſt er nicht mehr u
mir gekommen? Wollen Sie es mir nicht ſagen? Warum haben
Sie mir mein Kind genommen? Warum braucht er Hilfe?
Er ſchwieg erſchöpft. Hielt ſich an der Lehne ſeines Seſſels feſt,
Heda hatte ſich erhoben.
(Schluß folgt.)

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heute und
TadLSlAiA norgen TAldA

Bis auf weiteres

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Beginn: 3.45, 6.00, 8.20 Uhr.

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Bis auf weiteres

mit Ueberraschung.

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man zujubelt, weil es so lebendig
schildert:

Stebe

Heute Samstag; der beliebte
Aesersseratts-Hbena

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03

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