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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 103
Samstag, den 13. April 1935.
197. Jahrgang
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DO=Bank und Darmſtädter und Natlonalbank.
Wolken über Iſola Bella.
Das Echo der Skreſaer Berakungen. — Paris hälf an den Verſailler Methoden und Zielen feſſ.
Ikaliens Inkereſſe an Oeſterreich. — Zurückhalkende Taktik der Engländer.
dründliche Meinungsverſchiedenheiken. Das Ergebnis des 2.Berhandlungskages
* Gehen Konferenzen in die Breite, dann brauchen nicht immer
genſätzliche Auffaſſungen die Urſache hierfür zu ſein. Ebenſo
„u kann auch die Gründlichkeit der Konferenzarbeit die
Be=
tungen ausdehnen und das anzuſtrebende Schlußergebnis etwas
Die Ferne rücken. Von Streſa läßt ſich nun aber nicht be=
„Exlepänsl uwten, daß die Gründlichkeit, mit der man die aktuellen
euro=
wieder, ſit wai/ Eüſchen Probleme angepackt hat, ein hervorragendes Merkmal
handhaben.
refeſſoren, Verzt
ſene Gite B
. RN. 3—
ſcwver mchme
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Eslepäng 6.n. 14
Fiseuf
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15.50
12.15
r Miniſterbeſprechungen iſt.
Gründlich ſind eigentlich nur die Franzoſen, ſoweit es
15 um die Durchbringung ihrer Sanktionswünſche han=
I:— Sie wollen eine Formel erreichen, die alles das enthält,
YIn nach franzöſiſcher Auffaſſung nötig iſt, um den Angreifer zu
ſt—mmen. Im übrigen hat ſich Streſa jedoch bisher als Kampf
r Meinungen und Auffaſſungen herausgeſtellt, ohne daß wir
hrupten wollen, daß dieſe Auffaſſungen unüberbrückbar ſind.
Macdonalds und Sir John Simons Gleichmut in
freſa iſt angeſichts der Attacken der Franzoſen in der Tat
be=
urderungswürdig. Sie haben bisher einen Platzregen von
Fra=
mi und Argumenten auf ſich niedergehen laſſen; ſie haben jedoch
In unerſchütterliche Geduld an den Tag gelegt, um keinerlei
bannungen aufkommen zu laſſen, die vielleicht ſpätere
diploma=
iche Bemühungen erſchweren könnten. Soviel hat ſich aber
bis=
iri herausgeſtellt, daß das Ergebnis von Streſa, wenn wirklich
was erzielt wird, was man als Ergebnis anſprechen kann, noch
nar ſehr großen und ſorgfältigen Verfeinerungsarbeit bedarf,
aDder Kritik der Völker ſtandhalten zu können.
„Vorerſt haben ſich die Franzoſen ſo ſehr in ihre Sanktions=
USik verbiſſen, daß man heute mit gutem Gewiſſen von einem
trruch ſprechen kann, den Verſailler Vertrag mit allen ſeinen
hettenſeiten zu retten, wenn nicht gar in den Punkten
aus=
bauen, die der franzöſiſchen Vorherrſchaft in Europa nützlich
di dienlich ſind.
lm dieſe Vorherrſchaft dreht ſich letzten Endes alles, was
ni den Franzoſen in den Vorverhandlungen für Streſa und in
„iſa ſelbſt vorgebracht worden iſt. Sie wollen, daß
Deutſch=
ud auf der Genfer Konferenz gebrandmarkt
we. Sie wollen uns weitere Feſſeln und Ketten
ilegen und damit jede Gleichberechtigung
illu=
räſch machen. Sie wollen das Syſtem ihrer
Bündnisver=
ige retten und in Genf verankern. Sie wollen aber auch
ta ts zugeſtehen, was einer
Rüſtungsbeſchrän=
ug oder Abrüſtung den Weg ebnen und dem gütlichen
iſammenleben der Völker günſtig ſein würde.
England jedoch ſtrebt nach wie vor ein kollektives
ſäerheitsſyſtem an, wobei es zunächſt gleichgültig iſt,
te es taktiſch manövriert, um ſchließlich doch noch die
aus=
tarnderklaffenden Meinungen aus der Welt zu räumen und die
leöende Formel zu finden, mit deren Hilfe dann zu einem
ſpä=
ſter- Zeitpunkt alle Nationen auf einen gemeinſamen Nenner
tgrlegt werden ſollen. Aber dieſe Formel bereitet eben das
aßre Kopfzerbrechen, ſolange Frankreich in dem Verſailler
Eis beharrt und in dem deutſchen Anſpruch auf praktiſche
Gleich=
geStigung in allen Dingen eine gegen Verſailles gerichtete
Prälution ſieht.
Italien ſcheint in dieſem Kampf der Meinungen und der
Eſan ſo etwas wie das Zünglein an der Waage zu ſpielen,
vor=
gsſetzt, daß es dazu noch in der Lage iſt. Denn in dem
Römi=
en Vertrag ſcheinen die Italiener doch ſehr feſt an Frankreich
betret worden zu ſein, ſo feſt, daß als neues überraſchendes
Ement das angebliche AngebotItaliens an
Frank=
tiH, mit den Franzoſen und mit den Nachbarn
Eſterreichs einen „Schutzvertrag zugunſten
Eſterreichs” abzuſchließen, zu verbuchen iſt. Bezeich=
*d. iſt eine franzöſiſche Preſſeſtimme, Muſſolini habe am erſten
De als großer Schweiger dabei geſeſſen und ſei nur lebhaft
ge=
uden, als es ſich um Oeſterreich und Mitteleuropa handelte.
2aber die Franzoſen niemals Geſchenke verteilt haben, trifft
mrwohl ins Schwarze wenn man feſtſtellt, daß ein derartiges
Ihrtzabkommen zugunſten Oeſterreichs” ſich von dem
franzöſiſch=
iſchen Militärbündnis herzlich wenig unterſcheiden würde.
In Streſa denkt man ſchon ans Kofferpacken und richtet den
Eick bereits nach Genf, das nach dem Willen der Eng=
Edar künftig wieder die Zentrale des europäiſchen politiſchen
Eizebes ſein ſoll, eine Zentrale jedoch, die Kraft ausſtrahlt und
un Völkern ihren Willen aufzwingt. Was läge alſo näher als
diforderung, ſchon jetzt das verſchwundene Anſehen und die
zer=
hhene Autorität des Völkerbundes wieder herzuſtellen. Allzu
be— ſollte, das nicht ſein. Wir haben jedenfalls wiederholt
hacklegt, welche Maßnahmen Vertrauen ſchaffen und welche
Tei laſſungen das gegenſeitige Mißtrauen nur noch vertiefen.
Zor man alſo in Streſa auseinandergeht, wäre es nur nützlich,
ndeſtens ein Problem, das Deutſchland brennend intereſſiert
mit dem auch die Ehre beſtimmter Mitgliedſtaaten des Völ=
Hundes verbunden iſt, in einer Form zu löſen, die ausſchließ=
Ider Gerechtigkeit entſpricht.
jechs=Mächte=Konferenz in London?
EP. London, 12. April.
Nach den letzten hier vorliegenden Meldungen aus Streſa
iihort der engliſche Standpunkt, daß weder in Streſa, noch in
(Ef irgendetwas getan oder beſchloſſen werden dürfte, was
15 Rückkehr Deutſchlands unmöglich machen könnte, durchge=
1angen, ſo daß man in hieſigen politiſchen Kreiſen nunmehr
19emein mit einer Sechs=Mächte=Konferenz in London rechnet.
Eine Informakion des Reichsaußenminiſters
nach Streſa.
DNB. Streſa, 12. April.
Ueber den Verlauf des heutigen zweiten Verhandlungstages
von Streſa wurde von italieniſcher Seite folgendes
Communigué ausgegeben:
„Unter dem Vorſitz des italieniſchen Regierungschefs haben ſich
heute morgen 9,30 Uhr die Vertreter Frankreichs, Englands und
Italiens verſammelt. Die Beſprechungen, die bis 13 Uhr dauerten,
waren der Fortſetzung der Ausſprache über den Schritt
Frank=
reichs beim Völkerbund gewidmet. Die Delegationen
ver=
ſammelten ſich erneut um 13.30 Uhr und ſchloſſen die Beſprechungen
über den franzöſiſchen Schritt an den Völkerbund ab.
Die Verhandlungen befaßten ſich ſodann mit der Lage in
Oeſterreich. Hierüber machte der italieniſche Regierungschef
längere Ausführungen.
Anſchließend behandelte man die Frage des Oſtpaktes.
Schließlich wurden die Verhandlungen über den Luftpakt
eingeleitet. Um 19 Uhr wurden die Verhandlungen unterbrochen
und auf morgen früh 9,30 Uhr vertagt.
Im Laufe des Nachmittags hat Sir John Simon
ergän=
zende Einzelheiten ſeines geſtrigen Berichtes über die Haltung
Deutſchlands, ſowie er ſie bei ſeinem Beſuch kennen gelernt,
gegeben. Er hat hinzugefügt, daß ihm heute neue Informationen
zugegangen ſeien:
Freiherr von Neurath habe den engliſchen Botſchafter in
Berlin unterrichtet, daß Deutſchland bereit ſei, einem
Nichtan=
griffspakt des Oſtens beizutreten, ſelbſt wenn einige andere
Unterzeichner dieſes Paktes unter ſich Sonderabmachungen über
ein Abkommen zur gegenſeitigen Beiſtandsleiſtung treffen
ſollten.”
Dieſer offiziellen Verlautbarung wurde von italieniſcher Seite
hinzugefügt, daß man, ohne Wunder vorausſagen und Hoffnungen
erwecken zu wollen, die Lage mit größerem Optimismus betrachten
könne.
Eine Havas=Darſkellung der Freikagsverhandlungen.
DNB. Paris, 12. April.
Der Sonderberichterſtatter der Agentur Havas in Streſa
will ankündigen können, daß die Konferenz von Streſa ihr Ziel
bereits ſo gut wie erreicht habe und offiziell am Samstag zum
Abſchluß kommen werde.
Der ſeit Donnerstag vormittag zwiſchen den engliſchen,
fran=
zöſiſchen und italieniſchen Vertretern gepflogenen
Meinungsaus=
tauſch habe eine gründliche Prüfung des franzöſiſchen Antrages
an den Völkerbundsrat bezüglich der deutſchen Aufrüſtung
er=
möglicht.
Die drei Regierungen ſeien übereingekommen,
gemein=
ſam dieſen Antrag vor dem Völkerbundsrat zu
ver=
treten, doch werde es Sache des Völkerbundsrates ſein, von
ſich aus den Wortlaut der Entſchließung feſtzulegen, in der die
Verletzung der internationalen Verpflichtungen durch Deutſchland
verurteilt werden ſolle. Ferner ſind die Vertreter der drei
Mächte übereinſtimmend der Anſicht daß, um den Folgen der
deutſchen Aufrüſtung vorzubeugen, die Organiſation der
Sicher=
heit in Europa verſtärkt werden müſſe. Die weiteren
Ausfüh=
rungen des Havas=Vertreters laſſen nicht recht etkennen, wo die
Berichterſtattung über die Konferenz aufhört und die
Werbe=
arbeit für ſpezifiſche franzöſiſche Gedanken beginnt. Er fährt fort:
Frankreich habe bereits praktiſche Schritte zur Stärkung der
Sicherheit unternommen, die es auf jeden Fall in kürzeſter Friſt
zu einem günſtigen Abſchluß führen wolle. Italien ſei bereit, den
gleichen Weg einzuſchlagen.
England allerdings lege eine größere Zurückhaltung an den
Tag. Es glaube, daß ſubſtanzielle Fortſchritte in der praktiſchen
Organiſation der Sicherheit ſchwer zu erzielen ſeien, ſolange eine
neue Befragung Deutſchlands nicht endgültig die Reichsregierung
vor ihre Verantwortlichkeit geſtellt habe. Eine ſolche Befragung
begreife nicht unbedingt die Einberufung einer Konferenz ein, zu
der Deutſchland eingeladen werden würde. Die engliſche
Regie=
rung könnte dieſe Befragung übernehmen. Das würde übrigens
die anderen Mächte nicht daran hindern, das ergänzende
Sicher=
heitsſyſtem, über das man jetzt verhandele, weiter auszubauen,
ſo daß ihre Poſition durch den neuen Aufſchub nicht geſchwächt
werden würde. Unter dieſen Umſtänden werde ſich an dem
diplo=
matiſchen Programm der kommenden Woche nichts ändern.
Nach=
dem der Völkerbundsrat ſich alſo über Frankreichs Verwahrung
gegen die deutſche Aufrüſtung ausgeſprochen haben werde, werde
Laval nach Warſchau und anſchließend nach Moskau fahren. (
An=
merkung: Bisher lautete die Reiſeroute Moskau—Warſchau.)
Die franzöſiſche Preſſe
zum erſten Verhandlungskag in Skreſa.
In den franzöſiſchen Berichten aus Streſa wird der
Ein=
druck erweckt, als ob die franzöſiſche Politik mit dem erſten
Verhandlungstage recht zufrieden ſein könnte. Man hebt die
angebliche franzöſiſch=italieniſche
Ueberein=
ſtimmung und die etwas entferntere Zuſtimmung
Großbritanniens hervor und verſpricht für das Ende
der Konferenz, die bis Samstag oder gar Sonntag dauern
könnte, ſchon jetzt eine Einigung.
(Fortſetzung auf Seite 2 erſte Spalte.)
RGtaut une Kiice.
Von
Dr. Paul Harms.
Das Verhältnis von Staat und Kirche wird gegenwärtig
auf beiden Seiten nicht als befriedigend empfunden. Wer ſich
darüber Gedanken machen will, angeregt etwa durch die Kölner
Rede, worin Staatsminiſter Ruſt kürzlich die politiſche gegen
die religiöſe Glaubensgemeinſchaft abgegrenzt hat, der wird
aus=
gehen müſſen von der Frage: aus welchen beſonderen
Voraus=
ſetzungen hat ſich das Verhältnis von Staat und Kirche gerade
in Deutſchland entwickelt?
Denn der Staat war ja nicht immer ſo wie er heute iſt,
und die Kirche war es auch nicht! In dieſem Anders=
geweſen=
ſein liegen die Bedingungen für den unbefriedigenden Zuſtand
von heute, und dieſe Bedingungen muß ohne Vorurteil zu
erkennen fähig ſein, wer gegen beide, gegen Staat und Kirche,
ehrlich handeln will. Da wäre vor allen Dingen feſtzuſtellen:
die Kirche iſt nicht das Urſprüngliche, das Urſprüngliche iſt das
Chriſtentum. Es gab Chriſtentum, ehe es eine chriſtliche Kirche
gab. Dieſes Urchriſtentum entſtand als „Gemeinſchaft der
Gläubigen” auf dem Boden eines beſtimmten Staates, des
Staates der Mittelmeervölker, des ſpäteren Römereiches. Und
es entſtand da nicht als ein Organ dieſes Staates wie andere
religiöſe Gemeinſchaften, ſondern es entſtand in bewußter
Ab=
kehr von dieſem Staate. Der römiſche Staat war auff
Herren=
moral gegründet, das heißt auf die Anſchauung, es gebe zwei
Arten von Menſchen, bevorrechtigte Herren und rechtloſe Sklaven.
Ueber allen andern Völkern ſtand das römiſche Volk, über dem
römiſchen Volke der Cäſar, der göttliche Ehren genoß. Dem
ſetzte das Chriſtentum die Moral der Nächſtenliebe entgegen:
ein Menſch iſt von Geburt ſo viel wert wie der andere; das
Leben, das er hier auf Erden zu führen beſtimmt iſt, hat
Be=
deutung nur als Vorbereitung auf das Leben nach dem Tode,
und wie er da beſtehen wird, das hängt nicht davon ab, ob
er als Herr oder Sklave geboren ward, ſondern einzig und
allein davon, wie er ſein Leben hier auf Erden geführt hat.
Gegen den Staat, ſo wie ſie ihn vorfanden, lehnten ſich die
Chriſten nicht auf, ſie lehnten ihn nur innerlich ab, indem ſie
ihn, gemeſſen an der Ewigkeit, für Nebenſache erklärten.
Dieſe Lehre eroberte die hoffnungslos dahinlebenden
Maſſen im Römerreiche bald in ſolchem Umfange, daß die lockere
„Gemeinſchaft der Gläubigen”, um ſich zu behaupten, in eine
feſtergefügte Lebensform eingehen mußte: die Kirche. Der Staat
verſuchte, die Kirche, die er als feindliche Macht empfand,
ge=
waltſam zu unterdrücken. Der Verſuch ſchlug fehl, planmäßige
Verfolgungen ſtärkten die chriſtliche Kirche nur. Da glaubte der
Staat, ſich mit dieſer Macht, die über die Maſſen verfügte,
ver=
ſtändigen zu müſſen. Unter Kaiſer Konſtantin wurde das
Chriſtentum Anfang des 4. Jahrhunderts, Staatsreligion des
römiſchen Reiches. Als das Römerreich dann in Morgenland
und Abendland zerfiel, iſt die Kirche im Morgenland im
byzan=
tiniſchen Reiche, Staatskirche geblieben bis dieſer Staat, nach
einem Jahrtauſend wechſelvollen Beſtehens, unterging. Die
morgenländiſche Kirche iſt dann, im Laufe weiterer
Jahrhun=
derte, als Staatskirche in das ruſſiſche Reich hinein gewachſen.
Die Kirche des Abendlandes dagegen blieb, als das
weſt=
römiſche Reich von der Germanen in Trümmer geſchlagen
wurde, auf ſich ſelbſt geſtellt. Die Germanen, denen von Haus
aus die Anſchauung natürlich war, daß der Tüchtigſte Herr
ſein ſollte, übernahmen den Machtanſpruch des römiſchen Volkes,
über das Abendland zu herrſchen. Ueber den Stamm der
Fran=
ken kam dann dieſer Machtanſpruch zu den Deutſchen, alſo zu
den germaniſchen Stämmen, die zwiſchen Rhein und Elbe, Alpen
und Nordſee ſeßhaft geworden waren. Sie vereinigten mit der
Staatlichkeit ihres Königstums die Ueberlieferung des
weſt=
römiſchen Kaiſertums. Die gleiche Ueberlieferung aber
ſchlum=
merte in der Kirche des Abendlandes, die ihren Mittelpunkt in
Rom hatte. Die Kirche hatte nach und nach auch die
germa=
niſchen Stämme die römiſcher Herrſchaft nie unterſtanden hatten,
mit ihrer Fortſetzung der römiſchen Kultur erſt oberflächlich,
dann tiefer überfremdet; denn ſie ſelbſt war ein Teil dieſer
ſpätrömiſchen Kultur, So war die Kirche auch im Volke der
Deutſchen eine Macht geworden, die ſchließlich den gleichen
Herr=
ſchaftsanſpruch erhob, wie das deutſche Königtum. Durch ganze
Jahrhunderte des Mittelalters ſtanden ſich der erſte Staat der
Chriſtenheit und die chriſtliche Kirche des Abendländes in
er=
bitterter Feindſchaft gegenüber.
In dieſen Kämpfen verfiel mehr und mehr die Macht, die
hinter dem Anſpruch ſtand, das weſtrömiſche Reich, ſei es mit
weltlichen, ſei es mit geiſtlichen Mitteln ſortzuſetzen. Dafür
er=
hoben ſich in zunehmender Selbſtändigkeit die europäiſchen
Nationalſtaaten, in erſter Linie Frankreich, Spanien, England.
Hier war die Staatsmacht darauf bedacht, die Kirche des Landes,
unbeſchadet ihrer Zugehörigkeit zur allgemeinen Kirche von Rom,
feſt in die Hand zu bekommen. Die gallikaniſche, die ſpaniſche,
die anglikaniſche Kirche wurden dem Weſen nach Staatskirchen,
ohne an eine Trennung von Rom zu denken. Die deutſche
Kirche dagegen, die an der zerſplitternden Staatlichkeit keinen
Rückhalt mehr hatte, nahm die Dinge ſchwerer. Sie ging auf
die Wurzel des Chriſtentums zurück und ſorderte, am
wirk=
ſamſten durch den Mund Martin Luthers, Reform der
abend=
ländiſchen Kirch an Haupt und Gliedern. Als die Leitung der,
Kirche verſuchte, dieſe Forderung kurzerhand als Ketzerei
ab=
zutun, ſagte ſich die deutſche Kirche unter Luthers Führung von
Rom los, und eine zeitlang konnte es ſo ſcheinen, als ſollte
die Einheit der Lebensform, die dem Staate der Deutſchen
ver=
loren gegangen war, durch die Kirche zurückgewonnen werden.
Aber dieſer Schein trog. Die einigende Kraft der religiöſen
Bewegung, die wir die Reformation nennen, erwies ſich als zu
ſchwach gegenüber dem Beharrungsvermögen des
landesfürſt=
lichen Partikularismus. Um die Häuſer Habsburg und
Wittels=
bach ſcharten ſich die deutſchen Kleinſtaaten, die es mit der
alten Kirche hielten. Auf der Gegenſeite verblieb die geſtaltloſe
Maſſe der Kleinſtaaten, die dem neuen Glauben anhingen.
Für wenige Jahre erſtand dieſer geſtaltloſen Maſſe ein Führer
in dem Schwedenkönig Guſtav Adolf, nach ſeinem allzufrühen
Tod aber verlor das kriegeriſche Ringen um die
Glaubens=
einheit jeden Sinn. Es endete in allgemeiner Erſchöpfung bei
der Erkenntnis, daß man die Dinge nehmen müſſe, wie ſie ſeien.
g wie die Zerſplitterung der
Sowohl die Gla
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Seite 2 — Nr. 103
deutſchen Staatlichkeit wurden im weſtfäliſchen Frieden ſozuſagen
unter den Schutz des Völkerrechtes geſtellt.
Nicht die Kirche hatte alſo über die ſtaatliche Zerſplitterung,
die ſtaatliche Zerſplitterung hatte über die Kirche geſiegt. Zu
einem Drittel etwa bekannte ſich das deutſche Volk noch zur
katholiſchen Kirche. Der Reſt war aufgeſpalten in beinahe ſoviel
Landeskirchen, wie es Länder gab. Von der religiöſen Bewegung
war für die Vereinheitlichung der zerſplitterten deutſchen
Lebens=
form nichts mehr zu erhoffen. Darum konnte für den Staat,
der auf dem Wege zu einer neuen Einheit die Führung
über=
nehmen mußte, die Loſung nur lauten: „In meinem Lande
muß jeder nach ſeiner Facon ſelig werden.”
Staat und Kirche haben ſich im Laufe der Entwicklung, die
aus dem Mittelalter in die Neuzeit hinüber führte,
auseinander=
gelebt, wenn auch nicht ſo, daß ſie die gemeinſame Grundlage
verloren hätten. Staatlichkeit und Kirchentum, ſie ſind beide
erwachſen auf der Grundlage der abendländiſch=chriſtlichen
Kul=
tur des Mittelalters, Während aber die kirchliche Entwicklung
das Volk in Aufſpaltung erhalten hat, hat die ſtaatliche
Ent=
wicklung das Volk ſtetig feſter zur Einheit zuſammengeſchloſſen.
Daraus ergibt ſich das allein mögliche Verhältnis: der
Staat ſchützt die Kirche — und die Kirche achtet den Staat.
Für ihre innere Entwicklung läßt der Staat den Kirchen volle
Freiheit, aber die Grenzen dieſer Freiheit zieht der Staat. Es
geht nicht an, daß die Kirchen dem Staat vorſchreiben, wieweit
ſie ihre Freiheit auszudehnen wünſchen. Denn nicht bei der
Kirche liegt die letzte Entſcheidung darüber, was für eine
Nation ein Staatsvolk, gut oder bös iſt, ſondern beim Staat,
Sie kann nur beim Staat liegen, weil der Staat auf dem Wege
iſt, die Einheit der Lebensform zu verwirklichen, ſoweit er ſie
nicht ſchon verwirklicht hat — während das Kirchentum von
die=
ſer Verwirklichung weiter entfernt iſt denn je. Die ſtaatliche
Einheit aber noch einmat dadurch zu gefährden, daß auch die
religiöſe Einigung auf ihr Programm geſetzt wird, das —
Reichsminiſter Ruſt hat es mit erfreulicher Eindeutigkeit erklärt
— lehnt der Führer ab. Wenn die Kirchen auf den Schutz des
Staates auch in Zukunft Wert legen, werden ſie ſich dazu
durchringen müſſen, dieſen Standpunkt zu achten.
(Fortſetzung von Seite 1 zweite Spalte.)
Nach dem „Matin” habe der franzöſiſche Außenminiſter in
Streſa den Standpunkt vertreten, in Zukunft müſſe der, der
einen Vertrag verletze, dem Angreifer gleichgeſetzt und
ent=
ſprechend behandelt werden. (!) Jede neue Verletzung eines
be=
ſtehenden Vertrages müſſe ſofort automatiſch wirtſchaftliche und
finanzielle Maßnahmen gegen den der Verletzung Ueberführten
nach ſich ziehen. Außerdem müſſe in Streſa die Stellung
Oeſter=
reichs befeſtigt werden. Frankreich, Italien und die Kleine
Entente ſchienen bereit, ſich materiell und moraliſch zu
verſtän=
digen, um den Zuſammenbruch Oeſterreichs zu
ver=
hindern, ſelbſt wenn ſich England darauf beſchränken würde,
dieſer Abmachung nur ſeinen Segen zu geben, ohne ſelbſt ihr
beizutreten. Des weiteren habe Frankreich die Abſicht,
dem geplanten Luftpakt einen nicht allzu
all=
gemeinen Charakter zu geben, ſondern die
Mög=
lichkeit vorzubehalten indas Gefüge des
Luft=
paktes beſondere zweiſeitige Pakte
gegenſei=
tiger Verpflichtungen und im voraus feſtgelegte
Abmachungen, die jederzeit in Tätigkeit treten
könnten, einzupaſſen.
Die nach Genf entſandte außenpolitiſche Mitarbeiterin des
„Oeuvre” erklärt, der Entwurf der franzöſiſchen
Erklärung, die die Aufrüſtung Deutſchlands
tadelt und in Genf vorgelegt werden ſollte, ſei
be=
reits beiſeite geſchoben worden, wahrſcheinlich weil man
ihn für zu ſcharf gehalten habe. In Streſa ſei man mehr für
einen Text, der zwar auf Deutſchland hindeute, aber Deutſchland
nicht ausdrücklich nenne. Wahrſcheinlich werde man in Streſa
beſchließen, daß der Wortlaut der Erklärung erſt in Genf
auf=
geſetzt werde, vermutlich von einem Neutralen als
Bericht=
erſtatter.
Alsdann macht die Berichterſtatterin des „Oeupre” folgende
intereſſante.
Enkhüllungen über Milikärbündnispläne:
Vor einigen Tagen habe der Duce der Pariſer Regierung
ein franzöſiſch=italieniſches Militärbündnis zur Verteidigung
Oeſterreichs vorgeſchlagen. Dieſes Bündnis habe mehr oder
weniger beſtimmte Verſprechungen enthalten, wonach Rom mit
der Kleinen Entente und mit der Balkan=Entente, alſo mit den
Nachbarſtaaten Oeſterreichs, Militärabkommen abſchließen ſollte.
Die ganze Frage ſei im franzöſiſchen Miniſterrat eingehend
er=
örtert worden, und der Miniſterrat habe Flandin und Laval
in dieſer Hinſicht volle Handlungsfreiheit gelaſſen.
Vom Tage.
Auf Antrag des Reichsminiſters für Volksaufklärung und
Pro=
paganda iſt eine im Selbſtverlag des Verfaſſers erſchiene
naiv=
dilettantiſche Schrift „Das ABC des deutſchen Heiden” eines
ge=
wiſſen Buſſo Loewe von der Geheimen Staatspolizei
beſchlag=
nahmt und eingezogen worden, um ſchädliche Auswirkungen und
mißverſtändliche Auswirkungen zu verhindern.
Am Freitag vormittag begann im Rathaus=Saal in München
eine Gauleitertagung der NSDAP., an der auch die meiſten
Reichsleiter der NSDAP. teilnahmen. Am Nachmittag fand im
Braunen Haus eine Reichsleitertagung ſtatt.
Das engliſche Kabinett iſt unter dem Vorſitz des
ſtellvertreten=
den Miniſterpräſidenten Baldwin zu einer Sonderſitzung
zuſam=
mengetreten. Das Kabinett beſchäftigte ſich mit der Konferenz von
Streſa und mit engliſchen Budgetfragen.
Einer Meldung der Pariſer Radio=Agentur aus Riga zufolge
ſoll auf Veranlaſſung der Sowjetunion eine vorzeitige Einberufung
der Konferenz der baltiſchen Staaten beſchloſſen worden ſein.
Ruß=
land wolle die endgültige Stellungnahme der baltiſchen Staaten
zu dem Oſtvakt kennen lernen. Falls eine günſtige Antwort der
baltiſchen Staaten eintreffe, würden Sowjetrußland und Frankreich
gemeinſam die Unabhängigkeit dieſer Staaten gewährleiſten.
Die Truppenbewegungen im Zuſammenhang mit der
Verſtär=
kung des franzöſiſchen Grenzſchutzes gegen Deutſchland ſind noch
nicht abgeſchloſſen. Zwei Bataillone des 8. marokkaniſchen Schützen=
Regimentes, die gegenwärtig in Auch und in Agen liegen, werden
nach Belfort verlegt werden. Die dortige Garniſon wird dadurch
um rund 1500 Mann verſtärkt werden.
Das Grazer Schwurgericht verurteilte einen Arbeiter wegen
Verleitung zu einem Sprengſtoffanſchlag zu zehn Jahren ſchweren
Kerkers. Bemerkenswert an dem Urteil iſt, daß dieſer
Sprengſtoff=
anſchlag niemals ausgeführt wurde.
Im Inſelhafen Boko, weſtlich von Formoſa, wurde ein
hollän=
diſcher Dampfer von der japaniſchen Marinebehörde wegen
Befah=
rens der Feſtungszone angehalten. Der Kapitän des Schiffes wurde
wegen Verdachtes der Spionage verhaftet. Das Schiff war von
einer engliſchen Geſellſchaft gechartert worden.
Der erſte Tag „ermukigend verlaufen”.
DNB. London, 12. April.
Der Sonderkorreſpondent der „Times” in Streſa meldet
u. a., der erſte Tag der Konferenz ſei im großen und ganzen
be=
friedigend und ermutigend verlaufen. Es ſei aber ſicher, daß die
Beſprechungen vor Samstag mittag nicht zu Ende ſein werden.
Der britiſche Premierminiſter habe erklärt, kein Land dürfe
im Intereſſe der eigenen Politik glauben, daß Frankreich, Italien
und Großbritannien bei der Verfolgung ihrer Politik zur
Siche=
rung des Friedens Europas getrennt werden könnten.
Großbri=
tanniens Standpunkt ſei, daß der Völkerbund die eine
Organiſa=
tion ſei, durch die Verhandlungen über internationale
Vereinba=
rungen zur Sicherung des europäiſchen Friedens geführt und
durch=
geführt werden ſollten. Großbritannien ſei bereit, ſeinen Beitrag
für die kollektive Sicherheit in jeder möglichen Weiſe zu leiſten.
Es werde ſich weiterhin um Rüſtungsbegrenzung und
internatio=
nale Kontrolle bemühen. Der Premierminiſter habe Nachdruck auf
dieſen Wunſch Großbritanniens gelegt, Deutſchland wieder im
Völkerbund zu ſehen, habe aber auch deutlich gemacht, daß die
Türen nicht in einer Weiſe geöffnet werden dürften, die das
euro=
päiſche Vertrauen erſchüttern könnten. Die franzöſiſchen und
italie=
niſchen Vertreter ſeien über die Ausführungen beruhigt und
be=
friedigt geweſen,
Zu den Erklärungen Simons meldet der Korreſpondent,
Simon habe auf Befragen erklärt, Hitler habe ſich in Berlin zu
dem Gedanken eines Ueberbaues von Pakten gegenſeitigen
Bei=
ſtandes, die ſich auf ein umfangreiches Syſtem von
Nichtangriffs=
pakten gründen würden, ablehnend geäußert.
Ueber die Haltung der franzöſiſchen Regierung, die auf der
Nachmittagsſitzung zum Ausdruck kam, bemerkt der
Korreſpon=
dent, es verlaute, daß die Denkſchrift, die dem Völkerbundsrat
vorgelegt werden ſoll, noch nicht völlig ihre endgültige Faſſung
erhalten habe. Daraus folgere, daß die Franzoſen, denen der
bri=
tiſche Wunſch bekannt ſei, daß Deutſchland jede Möglichkeit zur
Rückkehr in die europäiſchen Beratungen offengehalten werden
ſoll, bereit ſeien, den endgültigen Wortlaut ihrer Denkſchrift bis
zu einem gewiſſen Grade von dem Maße der Unterſtützung
ab=
hängig zu machen, das Großbritannien in Streſa der
Völkerbunds=
ſatzung, dem Locarnovertrag und der Heiligkeit von
Vertrags=
pflichten zuteil werden laſſe.
Franzöſiſche Auszeichnung für Muſſolini.
DNB. Paris, 12, April.
Wie „Jour” erfährt, ſoll Marſchall Pétain nächſte Woche
gelegentlich des Beſuches von 1700 ehemaligen franzöſiſchen
Frontkämpfern in Rom Muſſolini mit der franzöſiſchen
Militär=
medaille auszeichnen. Muſſolini habe als man ihm dieſen
Vorſchlag unterbreitete, in Paris wiſſen laſſen, daß er dieſe
franzöſiſche Ehrung mit lebhafteſter Genugtuung annehme.
Fernſehen im Reichspoftmuſeum.
Wie war’s damals mit dem Rundfunk? — Der erſte öffentliche
Fernſehſaal. — Wann wird er hiſtoriſch ſein?
Von Paul Grabiſch.
Man wird ſich noch erinnern, wie das vor etwa mehr als
zehn Jahren war, als das erſte große Rundfunkfieber in
Deutſch=
land einſetzte. Daß einmal faſt jede deutſche Familie einen
Empfänger haben werde, daß man nur auf einen Knopf zu drücken
und an einigen Spulen zu drehen brauche, um die halbe Welt zu
empfangen, das lag damals faſt noch außerhalb jeder
Vorſtellungs=
möglichkeit.
Damals taten ſich zu Propagandazwecken die „Radio=
Empfangszimmer” auf, es gab ihrer ein paar hundert in
Deutſch=
land. In einem Zimmer oder einem kleinen Saal waren an
einem langen Tiſch ein Dutzend Kopfhörerpaare montiert, die ſich
jeder um die Ohren ſchnallen und damit die geheimnisvollen Töne
aus dem Aether vernehmen konnte. Es war ein rührender und
in ſeiner Art hiſtoriſcher Anblick, Menſchen zu ſehen, die da
hin=
gebungsvoll und ſchweigend ſaßen und ein Wunder der Technik
auf ſich wirken ließen, deſſen Entwicklungsfähigkeit ſie noch gar
nicht ahnten. Es gibt ſicher noch Aufnahmen davon, man ſollte
ſie als Zeitdokumente aufheben.
Aehnlich wie beim Anblick dieſer erſten Rundfunkhörer war
einem vor kurzer Zeit, in dem Reichspoſtmuſeum zu Mute, als
dort die erſte öffentliche Fernſehempfangsanlage eröffnet wurde,
Man weiß, daß es noch eine kleine Weile auf ſich haben wird,
bis das Fernſehen ſo ſelbſtverſtändlich geworden ſein wird wie der
Sprechrundfunk. Das liegt an vielen, allerorts erörterten Gründen,
am Mangel eines billigen Empfängers und an manchen anderen
Dingen, die hoffentlich bald überwunden ſein werden. Es gibt
zwar ſchon ein drahtloſes Fernſehprogramm, aber nur wenige
ſind in der Lage, es abzunehmen, weil nur wenige die richtigen
Apparate haben. Um einem breiteren Publikum einmal
Gelegen=
heit zu geben, ſich perſönlich von der verhältnismäßigen Güte der
übertragenen Bilder und Szenen zu überzeugen, hat die
Reichs=
poſt dieſe öffentliche Empfangsräume geſchaffen. Was man hier
zu ſehen bekommt, hat allerdings noch einiges vor dem bisherigen
Fernſehen voraus: es wird nämlich nicht mehr über den Umweg
eines zwiſchendurch aufgenommenen Filmes geſendet, ſondern
un=
mittelbar. Die Menſchen, die man ſprechen, gehen und handeln
ſieht und hört, werden direkt „abgetaſtet”, wie das Fachwort ſo
ſchön heißt, durch die Photozelle geleitet — aber dieſer Vorgang
Mar Pohl †.
Der berühmte Schauſpieler Dr. Max Pohl, der viele
Jahre hindurch Präſident der Deutſchen
Bühnengenoſſen=
ſchaft war, iſt in Berlin im 80. Lebensjahr geſtorben.
iſt allzu bekannt, um hier noch einmal geſchildert und erklärt zu
werden.
Es iſt nun ſo, daß das Fernſehen immer mehr packt und
feſ=
ſelt, auch wenn man es ſchon öfter genoſſen hat. Denn es iſt vor
allem die wahrhaft erregende und zauberiſche Gewißheit, daß ein
uralter Traum der Menſchheit wahrgemacht worden iſt, daß ſich
die Technik hier faſt im Mantel der Magie bietet.
Und die Menſchen, die jetzt an mehreren Tagen der Woche
ſich in dieſem Fernſehſaal drängen, ſollten es ſich ſchon ein wenig
klar machen, daß ſie eigentlich Zeugen ſehr denkwürdiger
Ereig=
niſſe ſind. Wahrſcheinlich wird in ein paar Jahren das
Fernſeh=
gerät zu Hauſe genau ſo ſelbſtverſtändlich ſein, wie heute das
Fernhörgerät. Die empfangenen Bilder werden ſicherlich noch
Samstag, 13. April 1935
Italien ſtimmk einem Schiedsverfahren zu.
EP. Genf, 12. April.
In einer am Donnerstag im Völkerbunds=Sekretariat
eins=
troffenen Note weiſt die italieniſche Regierung die Darſtellu y
Abeſſiniens über den Verhandlungsſtand im italieniſch=abeſſiniſchn
Konflikt als ungenau und tendenziös zurück. Die italieniſche R/
gierung gehe nicht mit der abeſſiniſchen Auffaſſung einig, daß die
direkten Verhandlungen als abgeſchloſſen zu betrachten ſeien.
Ja=
lien habe ſich bereiterklärt, den Streitfall dem Schiedsverfahrn
nach Artikel 5 des italieniſch=abeſſiniſchen Vertrages vom Jak/
1928 zu unterſtellen. Einem Briefwechſel zwiſchen den beiden Rek
gierungen vom Jahre 1928 zufolge ſei die Ernennung von zwe
Schiedsrichtern für jedes Land vorgeſehen, die, falls eine Einigu /
ſich als unmöglich erweiſe, einen fünften Schiedsrichter hinsu
ziehen können. Italien erkläre ſich bereit, zur Durchführung die ſe
Beſtimmungen gemeinſam mit der abeſſiniſchen Regierung die nu
wendigen Maßnahmen zu ergreifen. Damit, ſo heißt es weitn
komme die italieniſche Regierung den eingegangenen Verpfliy
tungen nach und erklärt ſich mit der Anwendung des Schiedsve)
fahrens einverſtanden, dem der Konflikt durch die Entſchließuv
des Völkerbundsrats vom Januar unterſtellt wurde.
Zu dem Verlangen der abeſſiniſchen Regierung nach Befaſſur:
des Völkerbundsrats auf ſeiner außerordentlichen Tagung von
15. April nimmt die italieniſche Regierung nicht Stellung. To
ſie ſich jedoch in der Note mit der von Abeſſinien verlangten Eiſe
ſetzung der Schiedsrichter einverſtanden erklärt, geht daraus deu
Wunſch hervor, die Behandlung in Genf vorderhand zu vermeider
Es muß daher als unwahrſcheinlich angeſehen werden, daß dei
Völkerbundsrat in ſeiner am Montag beginnenden Tagung ſich muit
der Frage befaſſen wird.
Abeſſiniſches demenki.
DNB. London, 12. April.
„Daily Telegraph” meldet aus Addis Abeba, Gerüchte vrn
Eintreffen großer Mengen Kriegsmaterials über den franzöf
ſchen Hafen Djibuti werden von den abeſſiniſchen
Behördae=
für unwahr erklärt. Es wird gemeldet, daß das eingetrofferfft igeit. Das Dethlt,
Kriegsmaterial lediglich aus 10000 Gewehren 4 600 000 Paty/
nen, 160 automatiſchen Gewehren und 22 Maſchinengewehru
beſtehe. Die Regierung erklärt, daß nichts von dieſem
Krieg=
material nach der Grenze geſchickt worden ſei und daß die en
zige in letzter Zeit vorgenommene Truppenbeivegung die En
ſendung einer Abteilung Soldaten an die franzöſiſche Greu
geweſen ſei, um Streitigkeiten zwiſchen Eingeborenenſtämnzy
zu verhindern.
Die Polikik der baltiſchen Staaken.
Ablehnung der ruſſiſchen Pakkangebote?
anderen
dah Franite
gertrag. 2
egen 3 für Ja
Staaten —
Derhandlunge
end bisher die fit.
den Bau von Unterſ
Eit
beiſcloſenen Sch
T aus zwei Schlaf
von je 26 000 Tont
3 Schlachtſchiffen
10 Großkampfſchiffen
1 Echiffe von je 18000
würden. Die franz
dent des „Daily
Wallgemein annehme
deutſche Forderung
EP. London, 12. Aprik.
Nach einer Meldung der „Times” aus Riga, dürften M
Regierungen der drei baltiſchen Staaten auf der am 6. Mai
Kowno zuſammentretenden baltiſchen Konferenz die neueſun
ruſſiſchen Paktangebote wahrſcheinlich ablehnen. Dieſes Angebu
ſo meldet das Blatt, ſei den baltiſchen Staaten durchaus an
willkommen und gelte den Staaten im jetzigen Augenblick 24
unklug.
Die drei Staaten hätten ſich gemeinſam auf das Londont
Protokoll feſtgelegt und hätten ſich davon überzeugt, daß
im höchſten Grade unklug ſei, im gegenwärtigen Augenblick ich
neues Element in die Verhandlungen hineinzutragen, das
ignet erſcheine, den Gedanken einer europäiſchen Einigung
präjudizieren. Man dürfe demnach annehmen, ſo meldet .
„Times” abſchließend, daß die drei baltiſchen Staat 0
auf jeden Fall einmal das Ergebnis der gegenwärt
ſchwebenden Verhandlungen abwarten würd
und daß ſie ſich bei der Feſtlegung ihrer
küm=
tigen Politik mehr von der Haltung Englan /
als von irgendwelchen anderen Erwägung
beſtimmen laſſen würden; dies ſei ganz beſonders 10
der Veröffentlichung des neuen franzöſiſch=ruſſiſchen Abkommel/
der Fall.
Abwerkung der Peſeia?
EP. Paris, 12. April
Die „Information” meldet aus Barcelona, daß die ſpani!
Regierung eine neue Abwertung der Peſeta beſchloſſen hal
und zwar ſolle dieſe Abwertung ſchrittweiſe vor ſ.
gehen. Man erhoffe dadurch günſtige Rückwirkungen auf 1
ſpaniſchen Außenhandel. Die ſpaniſche Regierung wolle in a!
Kürze in Wirtſchaftsverhandlungen mit einer Reihe von Li
dern eintreten.
Flugzeugmutter
Kreuzer
Zerſtörer
Unterſeeboote
und
In einer Rede
wandte ſich der engl
gegen die Theſ
lung der Ted
deutete an.
den Verträge
ſchiffe auf
von der amerik
die Erfahrungen
ten, daß das Gro
ment wide
lebt ſei. Der
davon, daß das
gleich großen A
weiterhin das
we=
ſehr viel ſchöner, größer und klarer werden, aber was wird. W
alles ſein gegen die Erinnerung derjenigen, die den Pioniery)
ſuchen beiwohnten.
Es iſt vielleicht kein Zufall, daß dieſer erſte öffentliche Fenl
ſehempfangsraum in einem Muſeum geſchaffen worden iſt. Werg
Jahre, und er wird ſelber eine ſehenswerte Abteilung die
Muſeums geworden ſein. Und in 20 Jahren wird man dil
Stätte mit derſelben Rührung betreten, mit der man heute 01
Detektorapparate mit den ſchrecklichen Kopfhörern betrachtet.
Bruckner=Abend in der Mainzer Liederkafel.
gab ihr einen beſonderen Rahmen und ein ungewöhnliches Niol
und geſtattete, abweichend vom früheren Brauche, ein Werk)
wählen, in dem das Orcheſtrale über die Rolle der Begleit!
herausragt. Der Abend ſtand unter dem einheitlichen Zeic
Anton Bruckners und enthielt ſeine 9. unvollendete Symphon
als deren letzter Satz wie meiſt das „Tedeum für Chor
Soloquartett gebracht wurde. Das hat ſich ſeit geraumer Zer
eingeführt, ohne daß dadurch etwa die innere Geſchloſſenheit
reicht werden könnte, wie wir ſie an Beethovens Neunter
leben. Nachdem in einem der ſtädtiſchen Symphoniekond
Bruckners Achte erklungen war, mußte die Liedertafelveran)
tung als ſchöne Ergänzung begrüßt werden. Elmendorff kor”
das Städtiſche Orcheſter, dem er ja kein Fremder iſt. zu ei
rachtvollen Geſamtleiſtung führen und ſteigerte von Satz zu *
in der bei ihm gewohnten ſtarken Konzentrierung. Und 9
der ausgezeichnet ſingende Chor der Liedertafel und der Knar
chor des Domes folgten ihm ebenſo rückhaltlos, ſo daß eine
tene Zuſammenwirkung erreicht wurde. Die ſtürmiſche Kraft
hemmungsloſen Glaubens und Vertrauens ſteht in dieſen be!
Werken ſo ſehr im Vordergrund, daß die lyriſchen Gedankengal
anderer Symphonien hier kaum Platz haben. Auch das Sch
hat die gleiche Wucht und Schwere, und der langſame Satz iſt
brauſender Dithyrambus einer reſtloſen inneren Hingabe an
Gottheit. Dieſe große Linie kam in allen Teilen vollkom /
zur Wiedergabe. Im Tedeum hat die von Hans Kuhner
treute Orgel ein hochſt gewichtiges Wort mitzureden. Das S
quartett wies faſt ganz neue Namen auf: Suſanne Ho
Stoll (Darmſtadt), Elſe Sihler (Stuttgart). And:
Kreuchauff (München) und Prof. Walter Sommerme
Rio de Janeiro). Soliſtiſch tritt nur der Tenor hervor,
Kreuchauff erwies ſich als Sänger von höchſt beachtlicher
gabung, ſeine Stimme tragt bis in die höchſten Lagen und
bei allem weichem Glanz doch männliche Kraft. Die vier Sin
men klangen ganz ausgezeichnet zuſammen und das Quar”
fügte ſich reſtlos dem Ganzen ein. Mit dieſem monumente‟
Abſchluß des Konzertwinters darf die Liedertafel durchaus
Dr.
frieden ſein.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sroprampfſchiffe vas knagraf der Hionen
10 heiſßt
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3. London,
s Abeba, Gerüchte
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22 Maſchinenge
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n ſei und daß die
ſeivegung die
franzöſiſche Gi
Mehr Groß=Schlachtſchiffe für Frankreich
Der Waſhingkoner Verkrag für Paris
nicht mehr bindend!
EP. London, 12. April.
Die bedeutſamen Aenderungen in der franzöſiſchen
Flotten=
olätik werden durch Mitteilungen des Flottenkorreſpondenten
s „Daily Telegraph” näher beleuchtet. Der Korreſpondent will
fnhren haben, daß der franzöſiſche Oberſte Marinerat den
Be=
ſuuß gefaßt habe, in Zukunft die großen Schlachtſchiffe zum
Rück=
jatt der franzöſiſchen Flotte zu machen. Infolgedeſſen ſei
em anderen Mächteninoffiziell mitgeteilt
wor=
u. daß Frankreich die ihm durch den
Waſhingto=
em Vertrag zuerkannte Schlachtſchiffquote —
fi, gegen 3 für Japan und 5 für Großbritannien und die
Ver=
ngten Staaten — weiterhin nicht mehr annehmen
mie. Höchſtwahrſcheinlich werde Frankreich alſo bei künftigen
eſhhandlungen eine höhere Schlachtſchifftonnage verlangen,
wäh=
no bisher die franzöſiſche Marineleitung das Hauptgewicht auf
n. Bau von Unterſeebooten und leichten Fahrzeugen gelegt habe.
Einſchließlich der bereits in der Ausführung begriffenen oder
ſtoloſſenen Schiffsbauten werde die franzöſiſche Schlachtflotte ſich
s zwei Schlachtſchiffen von je 35 000 Tonnen, 2 Schlachtkreuzern
n je 26 000 Tonnen, 3 Schlachtſchiffen von je 23 000 Tonnen und
Schlachtſchiffen von je 22500 Tonnen, insgeſamt alſo aus
Sroßkampfſchiffen zuſammenſetzen. Außerdem ſeien noch 3 ältere
hfffe von je 18 000 Tonnen vorhanden, die als Reſerve behalten
ürden. Die franzöſiſche Flotte, ſo ſchreibt der
Flottenkorreſpon=
i= des „Daily Telegraph” weiter, ſei weit ſtärker, als man
IIsmein annehme, und dieſe Tatſache ſei im Hinblick auf die
uſ ſche Forderung nach Flottengleichheit mit Frankreich von
Wich=
zleit. Das Verhältnis der Flottenſtärke ſei folgendes:
Schlachtſchiffe
Flugzeugmutterſchiffe
Kreuzer
Berſtörer
Unterſeeboote
Frankreich:
316 500 Tonnen
32 146
232 329
44 446
78 000
Deutſchland:
102 000 Tonnen
36 000
12900
2. London, 12. Ar
aus Riga, durſter
auf der am 6 7.
Konferenz die ne
Sieſe 94
altiſchen Stau
sder gegenwil
abwarten wü
egung ihrer !i
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ren Erwäg!
eſeia!
P. Paris, 12,A.
elong, daß die
Leſeta beſchloſſen 4
rittweiſe vol
insgeſamt: 703 421 Tonnen 150 000 Tonnen
.. und die engliſche Ankwork.
EP. London, 12. April.
eIn einer Rede vor dem Verein der Marine=Konſtrukteure
nrödte ſich der engliſche Marineminiſter Sir Bolton Eyres=Monſell
gm die Theſe, daß das Großkampfſchiff angeſichts der
Entwick=
mni der Technik und der Luftwaffe überlebt ſei. Der Miniſter
uiete an, daß die Regierung, ſobald die beſtehen=
Verträge das geſtatten würden, neue
Kriegs=
ü ffe auf Stapel legen werde. Dabei betonte er, daß
nüder amerikaniſchen Admiralität angeſtellte Verſuche ſowie auch
EErfahrungen der griechiſchen Revolte eindeutig bewieſen
hät=
a.ſdaß das Großkampfſchiff einem
Luftbombarde=
emt widerſtehen würde und keineswegs
über=
lbtt ſei. Der Marineminiſter erklärte ſich ſchließlich überzeugt
ban, daß das Großkampfſchiff, wenn es vielleicht auch nicht die
eis großen Ausmaße haben werde wie ſie heute üblich ſind, auch
iterhin das Kernſtück der engliſchen Flotte bilden
ud en.
Die Flolten der Welt.
DDie britiſche Admiralität veröffentlicht alljährlich eine
Sta=
über die Flotten der Welt. Sie kommt ſtets im erſten
entteljahr heraus. Die jetzt vorliegende Ueberſicht iſt mit dem
m ebruar 1935 abgeſchloſſen. Nach ihr ſchwimmen auf den
Umeeren eintauſendſiebenhundertzweiundſiebzig Kriegsſchiffe.
gy nüber dem Vorjahr hat ſich die Zahl um ſechzehn
ver=
ihut, gegenüber 1932 um neununddreißig Kriegsſchiffe.
Für die Engländer iſt natürlich die Stärke der franzöſiſchen
bure am intereſſanteſten, weil ſie unmittelbar vor den
briti=
en. Inſeln ſteht, weil die franzöſiſchen U=Boote jederzeit die
ſeln von der Außenwelt abſchneiden und die ſchnellen Kreuzer
untkreichs die übrigen Überſeeverbindungen des engliſchen
Mutter=
di=s ſperren können. England glaubt nun, mit der
Ueberwaſſer=
fü, Frankreichs im Ernſtfall fertig werden zu können. Voller
Sorge blickt es jedoch auf die ſtattliche franzöſiſche U=Bootsmacht.
Nach dem letzten Ausweis beſitzt Frankreich 111
Unter=
ſeeboote, von denen ſich einige noch im Bau befinden. Zur
engliſchen Flotte gehören jedoch nur 60
Unter=
ſeeboote. Frankreich beſitzt alſo ein Plus von 51 U=Booten,
Seine Unterſeebootsflottille iſt damit beinahe doppelt ſo groß
wie die der Briten. Ein richtiges Bild von der Bedeutung der
U=Bootsflotte Frankreichs gewinnt man aber erſt, wenn man ſich
vor Augen hält, daß die großen franzöſiſchen U=Boote
Unterſee=
kreuzer ſind, daß ſie mit ſchweren Geſchützen ausgerüſtet
wor=
den und Flugzeuge an Bord führen und daß ſie gewaltige
Strecken ohne Brennſtoffergänzung zurücklegen können,
gleich=
zeitig aber auch zahlloſe Torpedos an Bord haben, ſo daß ſie
dem engliſchen Ueberſeehandel außerordentlich gefährlich werden
können. Mit dieſer Tatſache beſchäftigt ſich die engliſche
Fach=
preſſe unausgeſetzt, ſie malt immer wieder das Schreckgeſpenſt
einer Hungerblockade durch die franzöſiſche U=Bootwaffe an die
Wand.
Unkerirdiſche Munikionslager
in der Ebene von Salisbury.
DNB. London, 12. April.
„Daily Herald” meldet, daß in der als Truppenübungsplatz
benutzten Ebene von Salisbury gegenwärtig ein Netzwerk von
unterirdiſchen, bombenſicheren Unterſtänden gebaut werde, die als
Munitionslager verwandt werden ſollen. Kaſernen würden
er=
richtet und vorhandene Gebäude erneuert und verſtärkt. Die
Militärbehörde hätten es ſo eilig, daß die Bauunternehmer
er=
ſucht worden ſeien, auch Samstag nachmittag und Sonntag
arbeiten zu laſſen.
Neue Verbannungsurkeile in Südkirol.
DNB. Bozen, 12. April.
Vom Konfinierungsausſchuß in Bozen ſind jetzt wieder
mehrere Verbannungsurteile ausgeſprochen worden. Diesmal
handelt es ſich um ſieben Hochſchüler aus verſchiedenen
Orten des Puſtertales und aus Brixen; ſie wurden zu einem
bis zu drei Jahren Verbannung verurteilt. Zwei
Hochſchüler aus dem Puſtertal wurden verwarnt.
Prälat Leffers-Roſtock verurkeilt.
DNB. Roſtock, 12. April.
Das in Roſtock tagende Schweriner Sondergericht verurteilte
am Freitag gegen 21 Uhr nach viertägiger Verhandlung den
Pfarrer der Roſtocker katholiſchen Kirche, Prälat Leffers, wegen
eines Vergehens nach § 1 des Geſetzes betr. den Schutz gegen
heimtückiſche Angriffe auf Staat und Partei und zum Schutz der
Parteiuniform entſprechend dem Antrag des
Generalſtaats=
anwaltes zu 1½ Jahren Gefängnis und zur Tragung der Koſten
des Verfahrens. Prälat Leffers hatte gegenüber drei Studenten,
die ihn aufgeſucht und in eine Unterhaltung über Roſenbergs
Buch „Mythos des 20. Jahrhunderts” verwickelt hatten, in der
Annahme, ihnen ſeelſorgeriſche Beratung leiſten zu müſſen,
Aeuße=
rungen getan, die unter das erwähnte Geſetz fallen.
Dr. Trendelenburg
Leiter der Reichsgruppe
Induſtrie.
Der Reichswirtſchaftsminiſter hat
Staatsſekretär z. D. Dr.
Trende=
lenburg zum Leiter der
Reichs=
gruppe Induſtrie beſtellt.
Scherl-Bildmaterndienst.
Nr. 103 — Sei
Arbeitsmarktlage im
Landesarbeits=
amksbezirk Heſſen.
Im März rund 29 000 Arbeitsloſe weniger.
Die Preſſeſtelle des Landesarbeitsamtes Heſſen teilt mit: Der
März brachte über Erwarten ſtarken Rückgang der Arbeitsloſigkeit;
zu Monatsende wurden 28 636 Arbeitsloſe weniger gezählt als
Ende Februar d. Js. Von der Geſamtabnahme entfallen 26 434
auf die männlichen, der Reſt von 2202 auf die weiblichen
Ar=
beitsloſen. Ende März wurden noch 141 906 Arbeitsloſe gezählt,
davon waren 17 331 oder 13,9 v.H. Frauen. Der Rückgang der
Arbeitsloſigkeit im März war ſo ſtark, daß ſelbſt der Tiefſtand
der Arbeitsloſigkeit vom Sommer 1934 (Ende Juni vor. Jahres:
143 241) um über 1300 unterſchritten wurde. Der Stand von
141 900 iſt ſeit Oktober 1929 nicht mehr erreicht worden. Die
Entlaſtung kam in der Hauptſache den
Unterſtützungseinrichtun=
gen zugute; im Monat März ging die Zahl der
Hauptunterſtüt=
zungsempfänger in der Arbeitsloſenverſicherung und
Kriſenfür=
ſorge um über 17 000, die der anerkannten
Wohlfahrtserwerbs=
loſen um über 5000 zurück. Die Beſſerung der Beſchäftigungslage
erklärt ſich in der Hauptſache aus einer ſtarken Arbeitsaufnahme
in den Außenberufen und dem gleichzeitig verſtärkten Einſatz von
Notſtandsarbeitern, deren Zahl Ende März rund 31 000 betrug.
Die Abnahme im Baugewerbe beträgt allein über 10 000.
Zu=
gleich hat aber auch in allen konjunkturell beeinflußten
Be=
rufsgruppen eine ſtarke Abnahme der Arbeitsloſigkeit eingeſetzt.
In der Berufsgruppe Eiſen= und Metallerzeugung und =
verarbei=
tung wurde ein Rückgang von rd. 2000 Arbeitsloſen erzielt; in
der Gruppe Ledererzeugung und =verarbeitung beträgt der
Rück=
gang rund 900, im Holz= und Schnitzſtoffgewerbe 1300 und im
Bekleidungsgewerbe 800 Arbeitsloſe. Die Zahl der arbeitsloſen
Angeſtellten nahm um über 1200 ab.
* Neuer deutſcher B33-Berkreter.
Aus dem Verwaltungsrat der Bank für den internationalen
Zahlungsausgleich ſcheidet demnächſt der Generaldirektor Hülſe
aus, der während ſeiner fünfjährigen Tätigkeit in der
Haupt=
ſache die praktiſchen Fragen der Bank= und Deviſenpolitik zu
bearbeiten hatte. Hülſe kehrt in die Reichsbank zurück. An ſeine
Stelle tritt Reichsbankdirektor Hechler, der am 1. Mai nach
Baſel überſiedelt.
Eine Mitkeilung der Bundesführung
des Kyffhäuſerbundes.
DNB. Berlin, 12. April.
Zu der in öffentlichen Aeußerungen behandelten Frage eines
einzigen deutſchen Soldatenbundes teilt der Bundesführer des
Kyffhäuſerbundes mit, daß keinerlei Veranlaſſung zu
irgend=
welchen Befürchtungen um ihren Beſtand ſür die
Kameradſchaf=
ten des Kyffhäuſerbundes vorliege. Die Intereſſenvertretung
aller Kameradſchaften des Kyffhäuſerbundes liege bei dieſen
Einigungsbeſtrebungen allein bei der Bundesführung.
* Parkei und Staak.
Im Reichsgeſetzblatt iſt auf Grund des Geſetzes zur Sicherung
der Einheit von Partei und Staat eine Verordnung des Führers
erſchienen, die für die Partei von beſonderem Intereſſe iſt. In
die=
ſer Verordnung wird beſtimmt, daß der
Nationalſoziali=
ſtiſche Deutſche Arbeiterverein E. V. und der
Ver=
ein Hitlerjugendbewegung E. V. im
Vereins=
regiſter zu löſchen ſind, und daß das Vermögen dieſer
Vereinigungen ohne Liquidation der Nationalſozialiſtiſchen
Deut=
ſchen Arbeiterpartei als Körperſchaft des Oeffentlichen Rechtes
ge=
hört. Bis zum Erlaß der Satzung der NSDAP. findet die
bis=
herige Satzung des Arbeitervereins Anwendung. Es wird dann
weiter beſtimmt, welche Einrichtungen als Gliederungen und als
angeſchloſſene Verbände zu betrachten ſind. Zu den Gliederungen
gehören: die SA., SS., das NS.=Kraftfahrkorps, die Hitlerjugend,
der NS.=Studentenbund, und die NS.=Frauenſchaft, während der
NS. Deutſche Aerztebund, der Bund natſoz. Deutſcher Juriſten,
der NS. Lehrerbund, die NS. Volkswohlfahrt, die NS.
Kriegs=
opferverſorgung, der Reichsbund Deutſcher Beamten, der NS.
Bund Deutſcher Techniker und die Deutſche Arbeitsfront
einſchließ=
lich „Kraft durch Freude”, angeſchloſſene Verbände ſind.
eie Wiecice.
Auo re
jtn
reu bich M
Zur Aufführung
von Bachs Makkhäuspafſion
Durch den Muſikverein am Karfreitag 1935
in der Skadtkirche.
Der Muſikverein führt am Karfreitag nach dreijähriger Pauſe
adar die Matthäuspaſſion auf — diesmal im beſonderen
Ge=
kem an die Wiederkehr des 250. Geburtstages Joh. Seb. Bachs.
2= unvergleichliche Meiſterwerk, das die Leidensgeſchichte Chriſti
ugu ößter Schlichtheit und Verſtändlichkeit, dabei mit höchſter
Hii wiedergibt, hat ſich ſeit 70 Jahren an dieſem hohen
Feier=
allgemein eingebürgert. Zu Bachs Lebzeiten fand die Mat=
Auswaſſion wenig Beachtung. Die Originalpartitur gelangte aus
4 Machlaß von Bachs Sohn Philipp Emanuel an die Berliner
Egirkademie, wo ſie Zelter, der Freund Goethes, fand, ihren
un=
teil lichen Wert erkannte und durch eine langjährige Bachpflege
MMorbereitung zu jener Aufführung vom 12. März 1829 unter
Indelsſohn=Bartholdys Leitung ſchuf. Dieſe Wiedererweckung iſt
henach zu Unrecht in erſter Linie Mendelsſohn, ſtatt Zelter als
ſirrſches Verdienſt zugeſchrieben worden. — Die diesjährige
Tführung wird um zwei, ſonſt geſtrichene Arien erweitert: die
Zurie: „Gib mir meinen Jeſum wieder” Sie ſingt der Menſch
Ar=uiger Judas: „Seht, das Geld, den Mörderlohn, wirft euch
½ verlorene Sohn zu den Füßen nieder‟. Dieſe Arie iſt ein
benſſchaftlich bewegtes, auch tonmaleriſch reizvolles Stück. Fer=
Awird die auf das Rezitativ „Ach Golgatha” folgende Altarie:
„. Jeſu hat die Hand, uns zu faſſen ausgeſpannt”, geſungen.
G horeinwürfe: „Wo, wohin” gehen auf den Eingangschor zu=
Das wunderſame, durch zwei Oboen figurierte Stück mit den
Fuaturen der Altſtimme iſt von myſtiſchem Zauber. — Einige
Zaſttspunkte über den Aufbau des Werkes mögen folgen: Die
Lſwolle Klage des Eingangschors: „Kommt Ihr Töchter, helft
Pilagen”, mit dem „Cantus firmus” führt in ihrer wundervollen
Duchonie mit unerhörter Kraft in die Paſſionsgeſchichte ein, die
9 der Evangeliſt fortlaufend erzählt. Höhepunkte des erſten
Ses ſind die Arien: „Buß und Reu” (Alt) und „Blute nur”
Eumn). Ferner die Tenorſoli: „O Schmerz” mit der zarten
Hermalung durch den Choral: „Was iſt die Urſach aller ſolcher
3ze‟. Dann: „Ich will bei meinem Jeſu wachen” mit dem
9Aruf der Oboe und dem Choral: „So ſchlafen meine Sünden
EF1 Das Duett von Sopran und Alt: „So iſt mein Jeſu nun
ge=
f ten.” iſt von den Angſtrufen der Gläubigen: „Laßt ihn, haltet,
bhet nicht” unterbrochen und leitet zu dem dramatiſchen Vivace:
„nd. Blitze und Donner in Wolken verſchwunden” über. Eines
AAhrrrlichſten Stücke iſt der Choral: „O Menſch, bewein dein
Eide groß”, der urſprünglich der Johannespaſſion zugehörte.
Ste Figuration iſt ein wahrer Tränenregen. — Der zweite Teil
E Gyrt mit laſtenden Rhythmen zu der Klage: „Ach, wo iſt mein
Jeſu hin‟. Die ſich ſteigernde Verſpottung Chriſti iſt in draſtiſchen
Choreinwürfen geſchildert. Wie im erſten Teil bilden alte Choräle
in wunderſamer Harmoniſierung die Ruhepunkte. Auf die
Ver=
leugnung durch Petrus folgt die berühmte Arie: „Ach erbarme
dich” mit dem Violinſolo. Es folgt der ekſtatiſche Barabamruf und
das dramatiſch geſteigerte: „Laßt ihn (Jeſum) kreuzigen”. Als
inniger Gegenſatz ſteht hier die Arie des gläubigen Kindes: „Aus
Lieb will mein Heiland ſterben”, mit dem Solo der Flöte. Es
folgt die Wiederholung der „Kreuzige‟=Rufe im gleichen Thema.
Der Chor „Andern hat er geholfen” mündet in ein machtvolles
Uniſono: „Denn er hat geſagt, ich bin Gottes Sohn”. Beim Tode
Chriſti erklingt der Choral: „Wenn ich einmal ſoll ſcheiden” in
Bachs ergreifenden Harmonien. Der dramatiſchen Schilderung der
Zerreißung des Vorhangs und des Erdbebens folgt das
wunder=
volle: „Wahrlich, dieſer iſt Gottes Sohn geweſen”. Eine ganze
Welt liegt in den wenigen Worten und Tönen. Die auf das
be=
rühmte Rezitativ „Am Abend, da es kühle war”, folgende Arie
„Mache dich mein Herze rein” entfällt diesmal leider. Sie findet
in der anfangs erwähnten, ſonſt geſtrichenen „Gib mir meinen
Jeſum wieder” einen gewiſſen Erſatz, weil ſie muſikaliſch an jene
anklingt. Eines der ſchönſten Stücke mit Chor: „Nun iſt der Herr
zur Ruh gebracht” leitet hin zu dem bekannten Schlußchor: „Wir
ſetzen uns in Tränen nieder”.
Möge die diesjährige Aufführung unter Karl Friderich, der
als Dirigent von Monumentalwerken wiederholt die beſondere
Anerkennung der Kritik fand, viele Freunde in das Gotteshaus
ziehen, zumal die einzelnen Kirchengemeinden am Karfreitag von
eigenen Konzerten Abſtand nehmen. Die Lebendigerhaltung der
Bachſchen Paſſtonen iſt höchſte Pflicht der Oratorienvereine, wie
es die des Publikums iſt durch den Beſuch der Konzerte ſeinerſeits
dazu beizutragen. Die Weihe des Raumes und die unmittelbare
Wirkung kann auch durch keine Radioaufführung erſetzt werden.
Die Matthäuspaſſion iſt nicht nur eines der größten kirchlichen
Kunſtwerke, ſie iſt auch ein muſikaliſcher Wunderbau,
unerſchöpf=
lich, wie die Muſik Bachs überhaupt.
W. Kleinſchmidt.
*
Uraufführung in Leipzig.
Hans Rehberg: Friedrich I., König in Preußen.
Von Hans Rehberg dem Verfaſſer des erfolgreichen
Hohenzollerdramas „Der Große Kurfürſt” erlebte ein weiteres
Drama: „Friedrich I., König in Preußen” am Leipziger
Stadt=
theater ſeine Uraufführung. — Der Dichter hat nun den Sohn des
Großen Kurfürſten behandelt und das geſchichtliche Moment, wie
eben jener brandenburgiſche Kurfürſt ſich die Krone eines Königs
in Preußen in Königsberg aufſetzt, damit ſeiner maßloſen
Eitel=
keit in einem verkrüppelten Körper Genüge geben will. — Dieſes
Moment erſcheint nicht tragiſch genug, um zu erſchüttern, der
Autor nennt vielleicht deshalb ſein Stuck bewußt eine Komödie,
an=
dererſeits aber nicht genügend genug, um das Stück notwendig
zu machen. Es bleibt aber die eine dichteriſche Tat, daß hier eine
Kraft aufgezeigt wird, welche inſtinktiv das Richtige zu Preußens
Aufſtieg tat dem eigenen Ich ſcheinbar folgend, doch dem
ge=
ſchichtlichen Entſtehungswillen eines Staates zufolge handelte. —
Dieſe Aufgabe hat der Dichter gelöſt, demzufolge auch die
be=
ſtimmt poſitive Einſtellung des Publikums. Die Inſzenieruag
Detlev Sierks gab der Aufführung einen plaſtiſchen,
farben=
prächtigen ſtilentſprechenden Rahmen. — Der Beifall, zu welchem
der anweſende Autor am Schluß oft erſchien, war ſehr ſtark.
H. A. R.
Heim und Handwerk. In der Aprilfolge von Weſtermanns
Monatsheften erhält der Architekt Friedrich Pütz das Wort, um,
unterſtützt von zwölf aufſchlußreichen Innenaufnahmen, ſich
ein=
zuſetzen für eine von „künſtleriſch ſchöpferiſchem Handwerk”
ge=
tragene Heimgeſtaltung. Den Ausführungen, denen wir — zumal
in unſerer bauluſtigen Zeit — ſtärkſten Widerhall wünſchen
möch=
ten, entnehmen wir folgendes: „Die aus dem Intellektualismus
ſtammende Fehlwertung, zeichneriſches Können über das
hand=
werkliche zu ſtellen und jenes ſchöpferiſcher Befähigung
gleich=
zuſetzen, führte notgedrungen zur Herabſetzung des Handwerkers,
des Nur=Handwerkers. Die immer größere Aufſaugung in die
Fabriken entſeelte das Handwerk vollends, und ſo ſah es
ſchließ=
lich ſeine Werke verdorben. Die Werke haben dann unſere
Be=
griffe verdorben. Heute geht es endlich um die Bekämpfung und
Behebung jahrzehntelang gemachter Fehler. Wohnkultur entſteht
nur, wenn die Dinge nicht etwas ſcheinen, ſondern wenn ſie etwas
ſind: in Form und Arbeit ausdrucksvolle Gebilde eines
meiſter=
lichen Könnens. Nur dieſe Werke gehen kraft ihres ſeeliſchen
Mehrwertes auf echte Weiſe zu Herzen, ſind allein wahrhaft
be=
glückender Beſitz. Wenn kommende Geſchlechter wieder in
hand=
werklicher Zucht und Liebe heranwachſen, werden neue ſchöpferiſche
Kräfte beſtimmt auch einen eigenen Formwillen entwickeln, dem
das hohe Wort, „Stil” wieder mit Recht zukommen mag. All
unſere heutigen Mühen und Verſuche ſind Wegbereitung dahin.”
Koſtbarkeiten der weltberühmten graphiſchen Sammlung
Albertina in Wien bringen in originalgetreuer ſarbiger
Wieder=
gabe Velhagen & Klaſings Monatshefte. Das Aprilheft
ver=
öffentlicht im Rahmen eines kundigen Aufſatzes von Reg.=Rat
Dr. Anton Reichel herrliche und bisher der Oeffentlichkeit
un=
bekannt gebliebene Blätter von Rubens, Fra Angelico. Dürer,
Altdorfer, Cranach, Chardin und anderen Meiſtern. Andere
illuſtrierte Beiträge des auch mit Kunſ beilagen reich bedachten
Heftes gelten dem Ruderſport, der Rohrweihe, dem Kunſtgewerbe.
Durch den Park von Wörlitz führt uns mit Wort und Bild
Wil=
helm von Scholz. Einen wertvollen Fund aus der Zeit vor
3300 Jahren vermittelt uns Erich Vogeler: des hettitiſchen
Stallmeiſters Kikkuli Lehrbuch des Pferdetrainings. Der
Ber=
liner Kunſthiſtoriker Prof. Dr. Otto Hoetzſch widmet dem 100.
Geburtstag Adolf Wagners, des großen Nationalökonomen, ein
Gedenkblatt. Niederdeutſchen Humor ſchildert der Hamburger
Profeſſor Dr. Lauffer. In eindringlicher Schlichtheit
berich=
tet Hanna Krüger, was ſie in zehn Jahren als Siedlersfrau
im Moor erlebt hat. Neben heiteren und ernſten Novellen von
Paul Gurk, Alfred Otto Stolze. Arnold Ulitz ſteht der
Schluß des mit viel Beifall aufgenommenen ſonnigen Romans
„Dorothee im Pulverſchnee” von Roland Betſch
Seite 4 — Nr. 103
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 13. April 1933
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 13. April 1935
Perſonalnachrichten.
Ernannt wurden unter Berufung in das
Beamtenverhält=
nis: Mit Wirkung vom 1. Februar 1935 der
Gendarmeriehaupt=
wachtmeiſter auf Probe Arthur Babiſt in Groß=Gerau zum
Gendarmeriehauptwachtmeiſter, und mit Wirkung vom 1. März
1935 der Hauptwachtmeiſter der Schutzpolizei auf Probe.
Wil=
helm Krämer in Offenbach a. M. zum Hauptwachtmeiſter der
Schutzpolizei.
Verſetzt wurde auf Grund des § 5 des Geſetzes zur
Wieder=
herſtellung des Berufsbeamtentums vom 7. 4. 1933 der Meiſter
der Schutzpolizei Paul Heinzel in Neu=Iſenburg mit
ſofor=
tiger Wirkung in die Stelle eines Hauptwachtmeiſters der
Schutz=
polizei bei der Polizeidirektion Darmſtadt.
In den dauernden Ruheſtand verſetzt wurden mit Wirkung
vom 1. April 1935 auf ihren Antrag unter Anerkennung ihrer
dem Staate geleiſteten treuen Dienſte die Kriminalſekretäre
Heinrich Jäger und Peter Seng in Darmſtadt und der
Poli=
zeiverwaltungsoberaſſiſtent Joſeph Hopfner in Worms.
Der Reichsſtatthalter in Heſſen — Landesregierung erläßt
eine Verordnung zum Schutze des Waldes, in der
beſtimmt wird: Im Walde oder in gefährlicher Nähe von
Wäl=
dern dürfen Zelte oder ſonſtige Lagerſtätten nur mit beſonderer
iſt im Wale” in ” jährliche Nähe n 2 Väherne. 1.
boten, im Freien offenes Feuer oder Licht
anzu=
zünden, unverwahrtes Feuer oder Licht mit ſich zu führen
oder zu rauchen. Dieſes Verbot erſtreckt ſich auch auf die
öffentlichen Wege und die zur Errichtung von Zelten und
ſon=
ſtigen Lagerſtätten freigegebenen Flächen. — Zuwiderhandlungen
werden mit Geldſtrafe bis zu 150 RM. oder mit Haft beſtraft.
Die Kohlenproduktion in Heſſen. Die monatliche Statiſtik der
Kohlenproduktion des Volksſtaates Heſſen weiſt für den Monat
März 1935 folgende Zahlen nach: An Rohbrgunkohlen wurden
gefördert 86 777 Tonnen, davon wurden 79 765 Tonnen zu
Schwe=
lereiprodukten weiter verarbeitet. Aus den verſchwelten Kohlen
wurden gewonnen: 4656,150 Tonnen Rohteer, 670 660 Tonnen
Leichtöl aus Schwelgaſen 13 523 Tonnen Koks, ohne die
Schwel=
rückſtände des Meſſeler Kohlenſchiefers.
Stadtmuſeum im Pädagog. Die Tuchfabrik von Ph. Ludwig
Arzt in Michelſtadt i. O. hat dem neuen Stadtmuſeum im Päda=
HAsF Ar aind voen 19b8 TUr geäſie Suntae Kamfäan
und Montags ſind die Sammlungen geſchloſſen. Der Eintritt
iſt frei.
Volkstag der Inneren Miſſion 1935. „Es iſt niemand ſo
arm, daß er nicht etwas haben, finden oder erwerben könne,
wo=
mit er anderen dienen kann.” (Löhe.)
— Theodor Heydorn, von ſeiner Tätigkeit am Landestheater
hier wohlbekannt, wurde für die Spielzeit 1935/36 von
General=
intendant Hanns Schulz=Dornburg als 1. Baſſiſt an die
Vereinig=
ten Städtiſchen Theater in Kiel verpflichtet.
Heſſiſches Landestheaker Darmſtadk.
GROSSES HAUS
13. April Anfang 19.30 Uhr. Ende gegen 22.30 Uhr. Deutſche
Bühne A, 11. Vorſtellung. Agnes Bernauer. Ein
deutſches Trauerſpiel von Friedrich Hebbel. Sonntag.
14. April Anfang 1930 Uhr. Ende gegen 22.15 Uhr. Außer
Miete, Kinderreiche Mütter Nr. 301—410. Vor=
ſtellung zu kleinen Preiſen: Der Graf von Luxem=
burg. Operette von Franz Lehar. 16. April Dienstag. Anfang 19.30, Ende nach 22 Uhr ( Winterhilfs=
werk): „Der Troubadour”, Oper von Giuſeppe
Verdi. (Geſchloſſene Vorſtellung.) Donnerstag, den 18. Aprik, und Freitag, den 19. April, keine
Vorſtellung. Samstag
20. April Anfang 19.00, Ende 23.15 Uhr (Miete E 22): Zum
Geburtstag des Führers: „Lohengrin”,
Große romantiſche Oper von Richard Wagner. Sonntag
21. April Anfang 19.30. Ende nach 22.15 Uhr (außer Miete)
Vorſtellung zu kleinen Preiſen: „Der
Zigeunerbaron”, Operette von Johann Strauß. Montag.
22. April Anfang 19.30, Ende 22 Uhr (D 20): „Der Trou=
badour”, Oper von Giuſeppe Verdi. Dienstag.
23. April Anfang 19.30. Ende gegen 23 Uhr (E 23), Feſt=
woche aus Anlaß der 125. Spielzeit vom 23. bis
28. April (Uraufführung): „Der tolle Chri=
ſtian”, Schauſpiel von Theodor Haerten. KLEINES HAUS Samstag
13. April Anfang 20,00 Uhr. Ende 22.15 Uhr. Außer Miete.
Sehr peinlich. Lokalpoſſe von Emil Thomas. Dar=
geſtellt durch die Heſſiſche Spielgemeinſchaft. Sonntag,
14. April Anfang 19.30 Uhr. Ende gegen 22.30 Uhr. Zuſatz=
miete I, 12. Vorſtellung. Ein Kerl, der ſpekuliert. Dienstag,
16. April Anfang 20, Ende gegen 22.15 Uhr ( Kraft durch
Freude‟): „Ein Kerl, der ſpekuliert”, Komödie
von Dietrich Eckart. (Geſchloſſene Vorſtellung.) Mittwoch,
17. April Anfang 20. Ende gegen 22.15 Uhr („Kraft durch
Freude‟): „Ein Kerl, der ſpekuliert”, Komödie
von Dietrich Eckart. (Geſchloſſene Vorſtellung.) Donnerstag, den 18. April, und Freitag, den 19. April, keine
Vorſtellung. Samstag.
20. April Anfang 20. Ende gegen 22.15 Uhr („Kraft durch
Freude‟): „Ein Kerl, der ſpekuliert”, Komödie
von Dietrich Eckart. (Geſchloſſene Vorſtellung.) Sonntag.
21. April Anfang 19.30. Ende nach 21.45 Uhr (außer Miete)
Letzte öffentliche Vorſtellung zu ganz
kleinen Preiſen: „Die drei Eisbären”, länd=
liches Luſtſpiel von Maximilian Vitus. Montag.
22. April
In Vorber
Mozart;
Sigmund Anfang 19.30. Ende gegen 21.45 Uhr (Zuſatzm. II
12. Vorſtellung): „Ein Kerl, der ſpekuliert”, Ko=
mödie von Dietrich Eckart.
eitung: „Figaros Hochzeit”, Komiſche Oper von
„Hier ſind die Gemſen zu ſehen”. Volkskomödie von
Graff.
— Heſſiſches Landestheater. Das Heſſiſche Landestheater bringt
heute im Großen Haus „Agnes Bernauer” von Friedrich Hebbel
in der neuen Inſzenierung von Jochen Poelzig und Max Fritzſche
zur Aufführung. Die Hauptrollen ſpielen Hildegard Wahry, Hans
Baumeiſter, Emil Lohkamp. Hannes Stelzer. Heinz Stieda und
Kurt Weſtermann. — Im Kleinen Haus findet eine Vorſtellung
der Lokalpoſſe „Sehr peinlich”, durch die Heſſiſche
Spielgemein=
ſchaft ſtatt.
Am nächſten Mittwoch veranſtaltet das Heſſiſche Landestheater
einen Vortrag von Univerſitätsprofeſſor Dr. Karl Nießen.
dem bekannten deutſchen Theaterwiſſenſchaftler und Leiter des
theaterwiſſenſchaftlichen Inſtituts an der Univerſität Köln, der
— wie wir bereits gemeldet haben — anläßlich der Feſtwoche des
Landestheaters eine große Ausſtellung „Deutſches Theater
hin=
term Stacheldraht”, in Darmſtadt aufbauen wird. Prof Dr.
Nießen wird anläßlich ſeines Aufenthalts in Darmſtadt am
Mitt=
woch, den 17. April. abends 20 Uhr, im Hörſagl 348 der
Tech=
niſchen Hochſchule über „Thingplätze als Spielſtätten
der Nation” ſprechen. Der Vortrag, der mit der Vorführung
zahlreicher Lichtbilder verbunden iſt, iſt öffentlich und dürfte das
Intereſſe weiter Kreiſe finden.
Schwerer Aukounfall am Adolf=Hikler=
Plutz. — Dier Bontzeidrumte veiſehr.
Der Polizeibericht meldet:
Am 12. April um 14.30 Uhr wurde das Notrufkommando
der Polizeidirektion Darmſtadt wegen eines ſchweren
Verkehrs=
unfalles auf der Straßenkreuzung Frankfurter= und Kahlertſtraße
alarmiert. Mitten auf der Straßenkreuzung Rhein= und Peter=
Gemeinderſtraße wurde der nach der Unfallſtelle entſandte
polizei=
liche Notrufwagen von dem Rettungswagen der Freiwilligen
Sanitätskolonne, der ebenfalls zur Unfallſtelle gerufen war, am
linken Hinterrad angefahren. Dadurch geriet der Notrufwagen
ins Schleudern und überſchlug ſich. Die vier Inſaſſen des
Notruf=
wagens wurden ſo verletzt, daß ſie ins Krankenhaus übergeführt
werden mußten.
Der Unfall, der zur Alarmierung des Notrufkommandos
An=
laß gab, hat ſich wie folgt zugetragen: Ecke Frankfurter= und
Kah=
lertſtraße war kurz zuvor ein unbekannter alter Mann von einem
Perſonenkraftwagen, der von dem Kaufmann H. H. aus
Stutt=
gart geſteuert wurde, angefahren worden. Der ſchwerverletzte
Unbekannte wurde durch die Freiwillige Sanitätskolonne vom
Roten Kreuz in das Stadtkrankenhaus eingeliefert, woſelbſt er
alsbald verſtorben iſt.
Der Führer des Stuttgarter Wagens fuhr in Richtung
Ar=
heilgen durch die Frankfurter Straße. Kurz vor der
Kahlert=
ſtraße trat ein älterer Mann von dem weſtlichen Fußſteig auf die
Fahrbahn, um dieſe nach der anderen Seite zu überqueren. Der
alte Mann, der, wie feſtgeſtellt, auf beiden Augen an grauem
Star litt, geriet vor den Wagen und wurde angefahren.
Wie die Polizei mitteilt, wurden die Perſonalien des an der
Frankfurter Straße verunglückten Fußgängers als die des
Eiſen=
bahninſpektors i. R. Phil. Albach, Viktoriaplatz 10, feſtgeſtellt.
— Freitod auf dem Waldfriedhof. Am 12. April hat ſich in
den Mittagsſtunden ein etwa 40 Jahre alter Mann aus
Darm=
ſtadt auf der Toilette im Waldfriedhof erſchoſſen. Das Motiv iſt
bis jetzt nicht feſtgeſtellt.
— Vogelsberger Höhen=Club, Zweigverein Darmſtadt. Trotz
des anhaltenden Regens hatten ſich 92 wetterfeſte VHC.er zu der
4. planmäßigen Wanderung eingefunden. Es ſollte nach dem
Wan=
derplan eigentlich eine Blütenwanderung” ſein, aber von der
Baumblüte war noch nichts zu ſehen. Es war dafür eine „
Regen=
wanderung”, wie wir ſie in den langen Wanderjahren bis jetzt
nur ſehr ſelten erlebten. Aber ſchön war es doch, denn die frohe
Wanderſtimmung kann uns das ſchlechte Wetter niemals
verder=
ben. Unſer Weg führte zunächſt über die uns bekannte
Marien=
höhe, Wilbrandshöhe und Prinzenberg zum Schweizerhaus nach
Eberſtadt. Nach der Mittagsraſt marſchierten wir durch das
Mühltal bis zur Trinker=Heilſtätte, dann auf ſteilen Wegen über
den Kohlberg, herab zur Papierfabrik. den Papiermüller=Weg
entlang bis zum Endziel nach Nieder=Ramſtadt. Immer treu und
nur ein Stück Weg gekürzt wurde. Während der Raſt in
Eber=
ſtehung der Namen des Prinzenbergs, der Marienhöhe uſw. Den
Dank an die beiden Führer Decker und Schneider ſprach VHC.=
Bruder Burk aus. — Bei dem letzten Familienabend am 3. April
ds. Js. erfreute uns Herr Studienrat Lic von der Au mit
einem ſehr lehrreichen Vortrag über „Altgermaniſche
Volks=
gebräuche in der Jetztzeit‟. Seine Ausführungen bewieſen, daß
bei unſeren kirchlichen und weltlichen Feſten noch ſo mancher
Brauch üblich iſt, der bereits bei unſeren germaniſchen Vorfahren
geherrſcht hat. Durch ſeine langjährige Tätigkeit als Seelſorger, geſellt ſich wohl das griechiſche Rheuma (Fluß, dazu
Rheumatis=
bräuche unſerer engeren Heimat. Beſonders unterhaltend waren
ſeine Ausführungen über die verſchiedenen Zeremonien bei den
Kirchweih= und Familienfeſten. Wir hörten weiter noch vieles
über das Faſtnachtsfeuer, die Oſterbräuche, über das Schlagen von Beiſpielen, daß die Zeit ihm nicht erlaubte, um auch daro
mit der zopfartigen Rute und über die Sage vom Rodenſteiner, tun was die Germanen und beſonders die Deutſchen Eignes en=
Der ſtellvertretende Vorſitzende, VHC.=Bruder Burk, dankte
dem Redner herzlichſt für ſeinen intereſſanten Vortrag und alle
VHC.er ſpendeten reichen Beifall. — Bei dieſer Gelegenheit
ſei nochmals auf die Wanderung am kommenden Sonntag, dem
14. April. zur Baumblüte in die Bergſtraße hingewieſen.
„Es ist
zu wenig Soße dal‟
Gratis
So heißt es oft, wehn Leber,
Nie-
ren, Schnitzel, Bratenreste,
Kar-
toffelklöße, Makkaroni-,
Nudel-
oder Reisauflauf auf den Tisch
kommen. Hier hilft Ihnen der
Kuorr Bratensoßwürfel
zu 10 Pfennig, der im Nu ¼ Liter
pikante Soße ergibt. Probieren
Sie bitte diese Spezialität von
die Soßen-Broschüre von
C. H. Knorr A. G., Heilbronn a. N.
— Kriegerverein Haſſia. Kameradſchaftsabend. Nach
Erledigung einiger geſchäftlicher Mitteilungen durch den Leiter
des Vereins, Herrn Landeskirchenrat Dr. Berck ergriff der
Red=
ner des Abends, Herr Kapitän von Senden, das Wort zu
einem außerordentlich intereſſanten Vortrag über ſeine Erlebniſſe
während ſeiner jahrzehntelangen Seefahrten über alle Meere.
Seine feſſelnden Ausführungen übermittelten einen Einblick in
das ſchwere und doch ſo reiche Leben unſerer Seeleute. In dem
an=
ſchließenden Lichtbildervortrag führte Herr von Senden die
Zu=
hörer um die ganze Erde mit den reizvollen Bildern fremder
Völker. In manchen mag der Wunſch wach geworden ſein, auch
ein=
mal eine derartige Reiſe zu machen, zumal wenn für Sicherheit
und Bequemlichkeit der Pgſſagiere in ſo einzigartiger Weiſe Sorge
getragen iſt, wie auf den Schiffen des Norddeutſchen Lloyd, in
deſ=
ſen Dienſten Herr von Senden ſtand. Der Kriegsausbruch
über=
raſchte ihn im Indiſchen Ozean, wo er zu dem Kreuzer „
Königs=
berg”, ſtieß und gezwungen war, einen neutralen Hafen
aufzu=
ſuchen. Der unglückliche Kriegsausgang und ſeine für die deutſche
Handelsmarine verheerenden Folgen zwangen auch den Redner,
ſich von ſeinem ihm liebgewordenen Beruf zu trennen. Deutſchem
Seemannsgeiſt gelang es, aus dem Nichts wieder zur Geltung zu
kommen. Mit Worten des Dankes an den Redner ſchloß der
Ver=
einsleiter den Abend.
— Das 3. Niederſchleſ. Iuf.=Rgt. 50, früher Rawitſch und Liſſa
(ehem. Provinz Poſen) begeht am 4., 5. und 6. Mai 1935 in der
Kriegsgarniſon Herrnſtadt (Kr. Guhrau i. Schleſien) ſeine 75
jäh=
uige Gründungsfeier mit einem großen Wiederſehen der alten
treuen Waffengefährten. — Anmeldung, Quartierwünſche uſw.
(Rückporto erbeten) an Kamerad Max Foeſt. Breslau 13,
Auguſta=
ſtraße 89.
Vereins= und lokale Veranſtallungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Vereinigung früherer Leibgardiſten. Morgen,
Sonntag. Blütenwanderung nach Bensheim. Abfahrt 8 Uhr
Hauptbahnhof mit Sonntagskarte Bensheim oder Jugenheim
(Preis 1,20 RM.), nach Jugenheim. Zahlreiche Beteiligung
er=
wünſcht.
Indogermaniſch -Ariſch-Deutſch.
Vom Sprachverein.
In der letzten Sitzung des Sprachvereins beleuchtet
eines ſeiner Mitglieder. Herr Dr. Michael. „Das Deutſche im
Verbande des Indogermaniſchen‟. Es hat lange gedauert, bis die
Wiſſenſchaft dazu kam, für die europäiſchen Sprachen —
ausgenon=
men ſind Türkiſch. Madjariſch, Finniſch und etliche andere — eine
gemeinſame Abſtammung zu erkennen und weiter zu entdecken
daß auch aſiatiſche Sprachen, wie Armeniſch, Perſiſch. Indiſch, der
ſelben: Wurzel entſproſſen ſind. Indien rückte, als es engliſch
ge=
worden war, gegen Ende des 18. Jahrhunderts ins Blickfeld
eng=
liſcher Sprachforſcher; ein Deutſcher iſt es geweſen, Friedrich
Schlegel. der 1808 in ſeinem Werke „Ueber die Sprache und
Weisheit der Inder” zum Nachweiſe der Verwandtſchaft nicht nu
die Lautgeſtalt der Wörter heranzog, ſondern auch deren Biegung.
Dieſen Gedanken wertete der 1791 zu Mainz geborene Fran
Bopp ſchon im Jahre 1816 großartig aus und ward ſo der Be=
gründer der vergleichenden indogermaniſchen Sprachwiſſenſchaf=
Wie man eine Strecke, z. B. Hamburg—Baſel, dadurch bezeich
net, daß man Anfang und Ende nennt, ebenſo läßt ſich der von
Schlegel gewählte Ausdruck indogermaniſch auffaſſen. Er
gibt die beiden äußerſten Glieder der Sippe an: das Indiſche un
das Germaniſche, und meint alles dazwiſchen Liegende mit, alſo
faſt alle Sprachen, die zwiſchen Indien und Island erklingen, auch
die romaniſchen und ſlawiſchen. Als einen geeigneteren
Ausdru=
ſchlug der von 1847 bis 1900 zu Oxford wirkende Max Mülle
das Wort ariſch vor. Streng genommen gebührt dieſe
Bezeich=
nung nur den ſüdöſtlichſten dieſer Sprachen: dem Iraniſchen und
Indiſchen. Die Stämme, die aus der Urheimat, aus Eurova, nach
jenen aſiatiſchen Ländern zogen, nannten ſich zum Unterſchiede von
den dunkleren Eingeborenen, die ſie dort trafen und unterwarfer,
ſelber die Arier, d. h. die Edlen, die Namen Iran, Armenien,
Ararat gehören vermutlich hierher.
Lange hegten die Vertreter der indogermaniſchen Forſchun
die Anſicht das Land der indogermaniſchen Urſprache ſei in
Aſie=
zu ſuchen: die Germanen ſeien diejenigen, die ſich von jener Heß
mat am weiteſten entfernt hätten. Noch Jakob Grimm und
manche ſeiner Schüler hielten an dieſer Annahme feſt. Jetzt
herrſch=
die Ueberzeugung, daß die Urſprache in Mittel= und
Nordeurop=
erklang, ſo daß die nach dem Indus Gewanderten den längſten
Weg zurückgelegt haben.
Die Sprachwiſſenſchaft ſucht die Frage nach dem Urſitz durck
Sprachforſchung zu löſen, die ſelbſtverſtändlich mit Sachforſchung
Hand in Hand gehen muß. So ſpielt z. B. die Buche eine Rolle.
Während die in der Heimat gebliebenen Völker unter „Buche” dis
verſtehen, was wir damit meinen, haben dieienigen Zweige den
Indogermanen, die über die Buchengrenze Köln-Kiew—Odeſſe 11ſowie bei den
hinaus gewandert ſind, zwar das Wort beibehalten, ihm abe
einen anderen Inhalt gegeben, nämlich die Vorſtellung desjeniger
Baumes, den ſie als der Buche ähnlich im neuen Lande vorfander
Aus dem gemeinſamen Wortſchatz der indogermaniſchen Spra
chen führte der Vortragende viele Bezeichnungen an, die eine er UNS=Kriegsopferverſt
ſtaunlich reiche Entfaltung der Wurzel erkennen ließen. Erwähne
wir die Wurzel Ker oder Kers die das Oberſte am Körpe
meinte! Hieraus erwuchſen: griechiſch Keras (Horn), Kory /
(Helm), Koryphe (Gipfel, woher das Fremdwort Koryphäe); Ln
teiniſch Cornu (Horn), Cervus (Hirſch), Cerebrum (Hirn./ 1Kaneradenfrauen
Crinis (Haar); deutſch: Hirſch, was Gehörnter bedeutet, abe
auch Rind, das altdeutſch Hrind lautete.
Für das Flüſſige gab es in der Urſprache fünf oder ſechs ven
ſchiedene Wurzelwörter. Das eine haben wir im lateiniſche
bieder im Regen, ohne daß an der eigentlichen Wanderung auch Aqua, im deutſchen Aue, aber auch in den Nachgliedern von
Salzach, Wangervog u. dal. Aus einer anderen Wurze
ſtadt und in Nieder=Ramſtadt ſprach Herr Decker über die Ent= ſtammt das griechiſche Hydor (woher das Fremdwort Hydrant!
aber auch der Flußname Oder: dieſer Strom galt den Anwoh
nern als das Waſſer ſchlechthin. Eine dritte Wurzel lebt nicht nu.
in den Wörtern Brunnen und Born, ſondern auch in bre
men; die wallende Bewegung iſt das gemeinſame Merkmal. Ein!
weitere Wurzel hat das Wort Fluß emporgetrieben: voll un?
viel laſſen ſich hierher ſtellen; wir ſprechen ja heute noch von
Ueberfluß. Aus einer weiteren Wurzel kommt Strom; der
durch Makedonien fließende Struma iſt dasſelbe Wort. Hierzu
im Odenwald iſt er ein guter Kenner aller Sitten und Ge= mus) und der Name Rom, denn der Tiber hieß früher Rums
und ſo war Rom die Flußſtadt. Unzweifelhaft ſind auch die keltki
ſchen Namen Rhein und Rhone hier anzureihen.
Außer den genannten gab Dr. Michael noch eine ſolche Fill
wickelt haben. Wörter wie Welt, Heim, Himmel. Luft. Geiſtt
Seele, Hand. Finger, wofür die außergermaniſchen Sprachen kein
Verwandten bieten. Dieſe Darlegung muß einem ſpäteren Vortras
zufallen. Die zahlreich erſchienenen Mitglieder und Gäſte des
Ver=
eins hatten geſpannt zugehört und drückten dankbar ihre Anerkem
nung aus.
Nach einem lebhaften Meinungsaustauſch kündigte der OG
mann an, daß zum Gedächtnis des 1835 verſtorbenen Sprachfon
ſchers Wilhelm v. Humboldt das Vereinsmitglied Dr. Voge
einen ſprachphiloſophiſchen Vortrag in Ausſicht geſtellt habe
außerdem wies er auf die in der Landesbücherei noch vorhandem
Ausſtellung „Unſere Sprachen” hin, die nach Oſtern in an
dere Städte wandern ſoll.
Saarländiſche Preſſe beſuchk das Rhein=Main=Gebie
Auf Einladung des Landesverkehrsverbandes Rhein=Mai
wird die ſaarländiſche Preſſe in den nächſten Tagen dem Rheir
Main=Gebiet einen Beſuch abſtatten. Die Fahrt geht von Saa.
brücken über Heidelberg, Bergſtraße, Bensheim. Lindenfels i. 2
nach Darmſtadt. Dort werden die Gäſte am Samstag, den 1:
April, abends 7.30 Uhr. vom Reichsſtatthalter in Heſſen, Gauleite
Sprenger, begrüßt werden. Am Sonntag vormittag erfolgt ein
Rundfahrt durch Frankfurt, der ſich mittags ein Empfang du
den Präſidenten der Induſtrie= und Handelskammer Profeſſor 9
Lüer im „Frankfurter Hof” anſchließen wird. Für nachmittag
hat der Landesverband Rhein=Main im Reichsverband der Deu
ſchen Preſſe die Kameraden von der Saar zu einem Preſſe7. Am Abend werden ſie im Römer durch den
Oberbi=
germeiſter Staatsrat Dr. Krebs, begrüßt. Am Montag vormitta
iſt ein Beſuch der Adlerwerke und der Henkell=Kellerei in
Wie=
baden mit anſchließendem Empfang im Kurhaus vorgeſehen. Nack
mittags wird das Opelbad beſichtigt und abends iſt offizieller Emn
fang durch die Stadt Mainz. Am Dienstag vormittag erfolgt a
Frankfurt eine Fahrt durch den Taunus und deſſen Bäder. Beſuck
werden u. a. Bad Homburg und Bad=Nauheim. Die Fahrt endis
abends in Aßmannshauſen. Am Mittwoch, dem letzten Tag de
Reiſe, werden vormittags die Opelwerke in Rüſſelsheim beſichtig
Um 12 Uhr mittags werden die Gäſte durch die Stadtverwaltun
Darmſtadt empfangen und um 5 Uhr nachmittags wird al
Abſchluß der Reiſe der Stadt Worms ein Beſuch abgeſtattet.
HOtsgruppe
Gauparteitag in 2
Für den Gat
tatfindet, werden
alle Partei= und
ſich hier gaſtlich zu
ſtellen. Anm
dem 15. April
ſtraße, ein Zelle
Der Beſuch der
Am Samstag,
Eaale des „Ru
„Deutſchland
ſeteilig
7 Sonderfahrt
Der Frühling hält
Mainz am nächſt
ſchobene Blütenfahr
Fahrkarte noch nit
zu verſehen, denn
erreicht, und nicht
ſo ſchön wie am
6 725 216 Rundi
funkteilnehm
Aus dem Gerichksſaal.
Aw. Die Große Strafkammer verhandelte in zweite
Inſtanz gegen den 54jährigen Reinhard Kröll u==
Friedberg wegen wiſſentlich falſcher Anſchuldigung. K., eine
was merkwürdige Perſönlichkeit, nennt ſich Kaufmann ur
Rechtskonſulent, und iſt bereits 14mal vorbeſtraft, hatte eine
Offenbacher Rechtsanwalt, der einen Rechtsſtreit gegen ihn 2
vertreten hatte, in einer Eingabe an die Anwaltskammer d4
Erpreſſung beſchuldigt und behauptet, er habe in ſeinem Vo
gehen gegen ihn wider Treu und Glauben und wider alle gute
Sitten gehandelt. Das Bezirksſchöffengericht hatte den Angeklc
ten nach einer ſehr langwierigen Verhandlung, in der ſich ſähr
liche Behauptungen des Angeklagten als unwahr herausſtellte!
im Februar dieſes Jahres zu einer Gefängnisſtrafe von eine
Jahr verurteilt. Die Strafkammer ſtellt ſich heute vollkomme
auf den Standpunkt der erſten Inſtanz, verwirft die
Berufur=
des Angeklagten und verurteilt ihn auf die Berufung der Staat”
anwaltſchaft hin zu einer Gefängnisſtrafe von eine
Jahr und drei Monaten, und erkennt ihm die bürge
lichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren ab.
Ebenſo ergeht es dem jungen Andreas Oppermann, der E
März vom Schöffengericht wegen Erregung öffentlichen Aerge
niſſes zu einem Jahr und ſechs Monaten Gefängnis verurtes
wurde. Oppermann war einer Frau, die mit ihren beiden kle
nen Kindern durch den Eberſtädter Wald ging, ſo wie Gott iEh
erſchaffen hat, entgegengetreten und hatte ſie beläſtigt. M
frecher Stirn ſtellte er es in Abrede, trotzdem die Frau ihn m
Beſtimmtheit wiedererkannte, und trotzdem er ſchon einmal vo
beſtraft iſt. Sein Alibi, das er heute zu erbringen verſucht, 9
lingt ſchwer daneben, und die Strafkammer erkennt heute auf er
Jahr und neun Monate Gefängnis und ebenfalls de
Jahre Ehrverluſt.
Samstag, 13. April 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
*ebührt
dem
Nat, aus Europ
zum Unterſchiee
nen Jran. Ar
naniſchen Fo
Urſprache ſei in
littel= und Norder
nach dem Urſitz
lich mit Sack
gen an, die eine
n ließen. Erwäl
Oberſte am Kü
wort Koryphäe)
n Nachgliedern
einer anderen
A=
ſondern auch in ſ.
einſame Merkmal.
ugetrieben: voll
en ja heute noch
kommt Stron
ort.
das
Aus der NSDAP.
Der Gauleiter.
Der Parteigenoſſe Paul Mees, Frankfurt a. M..
Hedderich=
inaße 126, hat ſein goldenes Parteiabzeichen mit der Nummer
694 verloren, und zwar am 9. April im Hippodrom. Abzugeben
ſe— dem Gau=Referenten der Alten Garde. Pg. Gimbel,
Adolf=
öſtler=Haus. Zimmer 77.
Es iſt ein großes goldenes Abzeichen Nr. 8991 gefunden
wor=
er. Abzuholen bei dem Gau=Referenten der Alten Garde. Pg.
mnbel, Adolf=Hitler=Haus, Zimmer 77.
Der Kreisleiter.
7 eispreſſeamt.
Am Montag, dem 15. d. M., abends 19 Uhr, findet im
5Bungszimmer der Kreisleitung (Rheinſtraße 48) eine
Beſpre=
hung ſämtlicher Preſſeamtsleiter des Kreiſes Darmſtadt ſtatt.
3She auch Rundſchreiben vom 10. April zu Nr. P. 25/35.
Das große Reichsehrenzeichen Nr. 24 398 iſt verloren
gegan=
em. Der Finder wird gebeten, dasſelbe bei der Kreisleitung
darmſtadt. Rheinſtraße 48. abzugeben.
treis=Organiſationsamt
Sauparteitag 1935. Kapellen.
Alle Ortsgruppen und Stützpunkte melden bis Samstag, den
April 1935, ob und welche Muſikkapellen und
Spielmanns=
ine zur Verfügung geſtellt werden können. Fehlanzeige er=
„werlich.
aien und unterm. reisſchulungsamt.
Kreisſchule,
Wünſche auf Zurückſtellung für ſpätere Lehrgänge uſw.
kön=
en- nicht mehr berückſichtigt werden. Dies geht beſonders die
v sgruppen Maintor, Gutenberg, Braunshardt, Eſchollbrücken,
E Ii Don jener A 1i sheim, Pfungſtadt, Weiterſtadt und Eberſtadt an, deren
Teil=
a99 brinn sſehmer bis jetzt keine Beſtätigung auf Grund des Einberufungs=
Sowe ſeſt Jetzt ben eiehls einſandten.
anderten den län /Uresgruppe Mitte.
GSauparteitag in Darmſtadt am 1. und 2. Juni 1935.
Für den Gauparteitag, der in dieſem Jahre in Darmſtadt
die Buche eine 9 ſſuctfindet, werden eine große Anzahl Quartiere benötigt. An
ker unter „Buche' Il. Partei= und Volksgenoſſen der Ortsgruppe ergeht die Bitte,
ejenigen Zweige) Ih hier gaſtlich zu zeigen und Quartiere zur Verfügung zu
höln-Kiew—H ſhen. Anmeldungen: Auf der Geſchäftsſtelle am Schloßgraben,
üibehalten, ihm Aäe bei den zuſtändigen Politiſchen Leitern. — Am Montag,
dorſtellung desien 7Y 15. April 1935, findet um 20.30 Uhr bei Fabian,
Alexander=
euen Lande vorſan //Be, ein Zellenabend für die Zellen 1—5 der Ortsgruppe ſtatt.
vermaniſchen s. 99e” Beſuch der Zellenabende iſt unbedingte Pflicht.
S.=Kriegsopferverſorgung, Ortsgruppe Darmſtadt.
Am Samstag, dem 13. April 1935. abends 8 Uhr. findet im
as (Horn), Kor ſ le des „Rummelbräu” (Rheinſtraße) eine Filmvorführung
Drutſchland 1914 bis 1933” ſtatt. Es wird den Kameraden und
„Cerebrumſh ameradenfrauen zur Pflicht gemacht, ſich reſtlos zu beteiligen.
ſermerhin bitten wir jeden deutſchen Volksgenoſſen, ſich hieran
weteiligen, da der Reinertrag der Kriegsopferſiedlung zugute
munt.
Sonderfahrt der Reichsbahndirektion Mainz ins Blaue.
Frühling hält Wort. Deshalb wird die Reichsbahndirektion
Fremdwort Hudr A/ſa nz am nächſten Sonntag, dem 14. April. beſtimmt ihre
ver=
rom galt den An /ſogene Blütenfahrt ins Blaue durchführen. Wer alſo ſeine
Wurzel leht niah / ᛋſthmkarte noch nicht gelöſt hat, tut gut daran, ſich ſofort damit
werſehen, denn die mit 900 begrenzte Teilnehmerzahl iſt bald
reächt, und nicht überall iſt am nächſten Sonntag der Frühling
ſchön wie am Ziel der erſten Fahrt ins Blaue.
6 725 216 Rundfunkteilnehmer. Der Geſamtzahl der
Rund=
miteilnehmer im Deutſchen Reich betrug am 1. April 6 725 216
gnnüber 6 599 721 am 1. März d. Js. Hiernach hat ſich die
riAl im Laufe des Monats Marz um 125 495 (1,9 Prozent)
er=
h.. Unter der Geſamtzahl befanden ſich am 1. April 474 072
imehmer, denen die Rundfunkgebühren erlaſſen ſind.
Nr. 103 — Se
Die deutſche Arbeitsfront
Die Rechtsberakungsſtellen im Gau Heſſen=Naſſau.
DAF. Mit zu den wichtigſten Einrichtungen der Deutſchen
Arbeitsfront gehören die ſeit 1. Mai 1934 tätigen
Rechts=
beratungsſtellen. Ihre Aufgabe iſt, Sinn und Geiſt des
Grundgeſetzes der neuen Sozialverfaſſung, des
Arbeitsordnungs=
geſetzes, in das ſchaffende Volk hineinzutragen.
Die Gaurechtsberatungsſtelle Heſſen=Naſſau
umfaßt außer der Rechtsberatungsſtelle Frankfurt a. M., der
größ=
ten im Bezirk. noch 22 Rechtsberatungsſtellen.
Das große Vertrauen, das ſich die Rechtsberatungsſtellen in
den 11 Monaten ihrer Tätigkeit in den Kreiſen der Gefolgſchaft
und Betriebsführer erworben haben, wird aus folgenden Zahlen
über ihre Tätigkeit erſichtlich: Die Zahl der Auskünfte ſämtlicher
Rechtsberatungsſtellen im Gau ſtieg von 6508 im Juni auf 12 514
im Oktober 1934.
Iſt die beratende Tätigkeit ſchon darauf gerichtet, Rechte und
Pflichten klarzuſtellen und ſo Streitigkeiten vorzubeugen, ſo
be=
ſteht eine weitere wichtige Aufgabe der Rechtsberatungsſtellen
darin, die auch bei gemeinſamer Arbeit natürlicherweiſe ſich
er=
gebenden Verſchiedenheiten zwiſchen Unternehmer und
Gefolg=
ſchaftsmitgliedern, die im Betrieb ſelbſt nicht erledigt werden
können, im nationalſozialiſtiſchen Geiſte möglichſt auf gütlichem
Wege zu bereinigen. In welch großem Maße dies gelingt und
die Arbeitsgerichte ausgeſchaltet wurden, zeigen folgende Zahlen:
Am Mai 1934 wurden im Gau in 2702 Streitfällen
634 Vergleiche abgeſchloſſen und nur 125 Klagen beim
Arbeits=
gericht eingereicht. Die Tätigkeit im Februar 1935 ergibt bei
1719 Streitfällen folgendes Bild: Güteverhandlungen 956,
Ver=
gleiche 411 Erhobene Klagen 342. Dieſe Klagen ergeben, daß
ſich die Streitfälle dank der vorbeugenden Tätigkeit der
Rechtsberatungsſtellen verminderten und daß im großen Umfang
in Güteverhandlungen Streitſachen gütlich erledigt oder
Ver=
gleiche erzielt wurden, während nur ein geringer Teil zur
wei=
teren Austragung an das Arbeitsgericht gelangte.
Dieſe Zahlen beweiſen aber auch, daß die Tätigkeit der
Rechtsberatungsſtellen ſich grundſätzlich von dem früheren Geiſte
und den früheren Methoden unterſcheidet, ſonſt hätten ſie nicht
dieſe Erfolge aufzuweiſen. Während die Vertreter der früheren
klaſſenkämpferiſchen Parteien nur einſeitig die Intereſſen ihrer
Gruppe oder Klaſſe wahrgenommen haben, wollen die
Rechts=
beratungsſtellen, die alle Mitglieder der Deutſchen
Arbeitsfront koſtenlos beraten und vertreten
in ausgleichender Form Unternehmer und Gefolgſchaft
zuſammen=
führen. Dabei werden keine faulen Kompromiſſe geſchloſſen,
riel=
mehr wird je nach Rechtslage und de. Verhältniſſen des
Einzel=
falles eine vom ſozialen Geiſt getragene, für beide Seiten billige
Löſung vorgeſchlagen oder, wenn eine Partei im Unrecht iſt, ihr
dies offen und klar geſagt.
Eine weitere wichtige Hauptaufgabe der
Rechtsberatungs=
ſtellen iſt die Schulung, insbeſondere der Vertrauensräte.
Dieſe erfolgte in den abgelaufenen Monaten in intenſiver Weiſe
in für Betriebsführer und Vertrauensmännern gemeinſamen
abendlichen Kurſen von etwa 40—50 Mann. Die Schulung wird
noch nach der diesjährigen Wahl der Vertrauensmänner in
ver=
ſtärktem Maße neu einſetzen.
Reichsluftſchutbund, Orksgruppe Darmſtadk.
Wochendienſtplan.
Untergruppe I a (Demler):
Dienstag den 16 April 1935: Blockwarte=Verſammlung
einſchließlich Stellvertreter. Ort: „Zur goldenen Kette‟,
Obergaſſe 44, Zeit: 20 Uhr.
Untergruppe IV (Britz):
Montag, den 15. April 1935:
Luftſchutzhauswartever=
ſammlung der Blocks Waſſum. Niebes, Döring, Dann.
Schu=
bert, Klump und Mennet. Ort: bei Kamerad Balles.
Lieb=
frauenſtraße 37 Zeit: 20 Uhr
Mittwoch, den 17. April 1935: Blockwarte=Verſammlung
einſchließlich Stellvertreter. Ort; bei Kamerad Gunder,
Schloßgartenplatz. Zeit: 20 Uhr.
Untergruppe Va (Berth):
Mittwoch den 17. April 1935: Blockwarte=Verſammlung
einſchließlich Stellvertreter. Ort: Reſtaurant Preuſch,
Karls=
ſtraße 104. Zeit: 20 Uhr.
Untergruppe Va (Dieter):
Mittwoch, den 17. April 1935: Blockwarte=Verſammlung
einſchließlich Stellvertreter. Ort: bei Kamerad
Lautenſchlä=
ger, Ecke Nieder=Ramſtädter= und Heinrichſtr. Zeit: 20 Uhr.
Untergruppe VIb (Knapp):
Montag, den 15. April 1935: Blochwarte=Verſammlung
einſchließlich Stellvertreter. Ort: bei Rehberger, Ecke Nieder=
Ramſtädter= und Kiesſtraße, Zeit: 20.15 Uhr.
Gemeindegruppe Eberſtadt:
Donnerstag, den 18. April 1935: Blockwarte=
Verſamm=
lung einſchließlich Stellvertreter, Ort: Vorderes Schulhaus.
Zeit: 20.30 Uhr.
Der Ortsgruppenführer
J. A. (gez.) Dr. Scriba, Organiſations= u. Propagandaleiter.
Jedem deutſchen Kind ſeinen Ferienaufenkhalt!
DDie im vergangenen Jahre getätigte Verſchickung von
über 20 000 erholungsbedürftiger Kinder innerhalb des
Gauge=
bietes Heſſen=Naſſau, von der Stadt auf das Land und
umge=
kehrt, ſpricht leiſtungsmäßig für ſich ſelbſt. Wer Kintertransporte
miterlebt und geſehen hat, was die kleine Geſellſchaft alles mit
nach Hauſe ſchleppte, dem iſt beſtimmt alles Kritikaſter= und
Muckertum vergangen. Landkinder brachten aus der Stadt
tau=
ſend Neuigkeiten über nie vorher geſehene Dinge mit. Blaſſe,
hochaufgeſchoſſene, magere, verſchüchterte Großſtadtkinder kamen
ſonnen= und ſeeverbrannt, mit leuchtenden Augen in ihre Heimat
zurück. Wochenlang gab es nur einen Geſprächsſtoff für alle: Die
Erlebniſſe von Ferien und Reiſe! Dieſe Ferienherrlichkeit ſoll
in dieſem Jahre jedem deutſchen Kinde, ohne Unterſchied des
Standes und der Herkunft, zuteil werden.
Aus dieſem Grunde hat die NSV. im Rahmen der Kinder=
Landverſchickung eine noch großzügigere Aktion ins Leben
ge=
rufen, nämlich die Verwandtſchaftsverſchickung, das
heißt nicht mehr und nicht weniger, als Eltern, denen es aus
irgend welchen Gründen, beruflicher und finanzieller Art nicht
möglich iſt, ihre Kinder perſönlich zu irgendwo in Deutſchland
wohnenden Verwandten zu bringen, können nunmehr dieſelben
durch die Verwandtſchaftsverſchickung der NSV., verbunden mit
großen finanziellen Erleichterungen (Fahrpreisermäßigung), zu
ihren Verwandten ſchicken.
Wer ſeinem Kinde einen Ferienaufenthalt während der
gro=
ßen Sommerferien bei ſeinen irgendwo in Deutſchland
wohnen=
den Verwandten verſchaffen möchte, wende ſich baldmöglichſt an
ſeine NSV.=Ortsgruppe oder an den für ſein Kind zuſtändigen
Schulleiter, dort bekommt man über alle diesbezüglichen Fragen
und Unklarheiten bereitwilligſt Auskunft erteilt.
Sanitätswache vom Roten Kreuz Darmſtadt. Im Monat
März wurde die Wache und Kolonne in 458 Fällen in Anſpruch
genommen, darunter 379 Transporte im Krankenwagen, 79
Hilfe=
leiſtungen bei Unfällen und Veranſtaltungen.
AhuUSK
NEUERBURG
A
Die der Wein braucht auch
die Ligarette einen moglichst
luftdichten CVerschluss; denn
auch sie wird ohne diesen Schutz
schliesslich /chai. Wenn ihre
Feuch-
tgkeit verdunsten kann, gehen
gleichzeitig die wertvollen
Aroma-
stoffe für immer verloren. EMin.
verpäcken deshalb die Güldenrng
In abgedichtete Tropen-Packungen,
damit ihre Frische und alle
Fein-
heiten ihrer Macedonen-Mischung
erhalten bleiben.
49.
Sit Goldmundſtücks
Seite 6 — Nr. 103
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 13. April 1935
Was die Lichtſpiel=Theaker bringen.
Helia: „Alle Tage iſt kein Sonntag”.
Zwar ein ſchlechtes Deutſch im Titel, aber er muß mit dem
Liede übereinſtimmen, das ſeinem Inhalt zugrunde gelegt iſt. Und
der Film ſelbſt iſt viel, viel beſſer! Eine ſehr heitere
Angelegen=
heit mit ſehr ernſtem Hintergrund: Ein junger Mann. Zeichner
in einer Keramikfabrik, recht begabt. aber — faul! Er liebt die
Tochter ſeines Prinzipals, kann ſie aber nicht bekommen, weil er
immer zu ſpät kommt und nur beim Feierabend vünktlich iſt. Er
gewinnt 72000 Mark! Nun kann er ausſchlafen, kann faulenzen,
ſpazierengehen, Eislaufen, ſich fein anziehen. Geſchenke machen.
Aus Heſſen.
Wolfgang Liebeneiner
Alles! Nur daß Arbeit letzten Endes des Lebens Inhalt iſt,
das vergißt er. Das lernt er erſt wieder, als Gauner ihm ſeinen
Gewinn abnehmen und er wieder vor dem Nichts ſteht. Aber er
hat gelernt aus den Tagen des Müßigganges und des Wohllebens.
So hat ihm der Gewinn doch noch zum Glück verholfen. Wenn auch
auf Umwegen. —
Das alles und wie er das lernt, iſt ſehr hübſch, ſehr
unter=
haltend, umrahmt von vielen ſchönen Bildfolgen, in der
Film=
handlung feſtgehalten, in der Adele Sandrock Wolfgang
Lie=
beneiner, Carola Höhn, Erich Keſtin, Paul Henckels,
Wilhelm Krüger die Hauptrollen ſpielen und auch ſonſt ein
ausgezeichnetes Enſemble von guter Regie (Walt. Janſſen)
zu=
ſammengehalten wird. — Im Programm ein ſchöner Kultur= und
* „*
Landſchaftsfilm aus Finnland. —
Helia=Lichtſpiele: Wege zur guten Ehe.
Der Film, den die Helia=Lichtſpiele gegenwärtig in
Nacht=
vorſtellung zeigen, wurde unter der Leitung und perſönlichen
Mitwirkung eines bekannten holländiſchen Frauenarztes gedreht
und behandelt teils in Form eines Vortrages, teils in Form
einer Spielhandlung verſchiedene Probleme des ehelichen
Zuſam=
menlebens. Das Ordinationszimmer des Arztes bildet einen
immer wiederkehrenden Schauplatz, um die Möglichkeit zu geben,
vom ärztlichen Standpunkt aus zu einigen typiſchen Eheſchickſalen
Stellung zu nehmen. Insgeſamt kann der Film, trotz der
ein=
gangs wiſſenſchaftlichen Aufmachung, ſelbſtverſtändlich nur einige
grundſätzliche Erkenntniſſe vermitteln, die wohl nur einem
klei=
nen Teil des Publikums tatſächlich etwas Neues ſagen. Wenn
ſich der Film dennoch ſehr vorteilhaft von den meiſten anderen
Filmen ſeiner Gattung unterſcheidet, ſo iſt das in erſter Linie
ein Verdienſt der filmiſchen Leiſtung. Die Regie geht
ungewöhn=
lich geſchickt zu Werke und vermeidet peinlichſt jede
Geſchmack=
loſigkeit. Für gute ſchauſpieleriſche Leiſtungen bürgen die Namen
der Mitwirkenden, u a. Olga Tſchechowa, Hilde Hildebrand,
Al=
fred Abel, Theodor Loos. Walter Janſſen.
N(
Das Union=Theater zeigt bis auf weiteres den gewaltigen
Film: „Triumph des Willens, Reichsparteitagfilm der NSDAP.
Geſamtleitung: Leni Riefenſtahl. Jugendliche haben Zutritt.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen ab heute in Neuaufführung
den entzückenden volkstümlichen Ufafilm: Die Liebe und die
erſte Eiſenbahn”, mit Karin Hardt, Ida Wüſt. Fritz Kampers,
Hans Schlenk. Jugendliche haben Zutritt.
— Reſi=Theater zeigt heute letztmalig den humorvollen Ufa=
Großfilm „Prinzeſſin Turandot” mit Willy Fritſch, Käthe von
Nagy. Paul Kemp, Inge Liſt. Jugendliche haben Zutritt.
Wanderausſtellung des Deutſchen Hygiene=Muſeums
Frankfurk a. M., Feſthallengelände.
In der Zeit vom 30. März bis 22. April I. J. wird die neue
Wanderausſtellung des Deutſchen Hygiene=Muſeums in
Frank=
furt a. M., Feſthallengelände, gezeigt. Dieſe Wanderausſtellung
hat den Zweck, alle Volksgenoſſen geſundheitlich aufzuklären.
Ins=
beſondere wird auf die Gruppe „Erbgeſund — Erbkrank” vom
Reichsausſchuß für Volksgeſundheitsdienſt, der dem
Reichsmini=
ſterium des Innern angegliedert iſt, hingewieſen, da dieſe Gruppe
über die für die nationalſozialiſtiſche, raſſenpolitiſche
Erziehungs=
arbeit ſo überaus wichtigen Fragen= der Erb= und Raſſenpflege
Aufklärung gibt.
Die Ausſtellung iſt täglich von 10—19 Uhr geöffnet.
Eintritts=
karten können alle Behörden, Betriebe, Organiſationen zum
Vorver=
kaufspreis von 30 Pfennig an der Kaſſe der
Ausſtellungsgeſell=
ſchaft m. b. H., Frankfurt a. M., Haus Offenbach,
Hohenzollern=
ſtraße 47, Telephon 79 591, erhalten. Dortſelbſt wird auch
un=
mittelbar weitere Auskunft erteilt
Der Beſuch der Ausſtellung wird allen
Volks=
genoſſen dringend empfohlen.
Darmſtadt, den 12. April 1935.
Amt für Volkswohlfahrt. — Kreisamtsleitung Darmſtadt.
Dg. Arheilgen, 12. April.
Jahreshauptverſamm=
lung des Obſt= und Gartenbauvereins. Mit kurzen
Begrüßungsworten eröffnete 2. Vorſitzender Gimbel die
gut=
beſuchte Verſammlung und widmete den im letzten Jahre
ver=
ſtorbenen Mitgliedern einen warmen Nachruf. Den
Jahres=
bericht, der eine rege Tätigkeit des Vereins zur Forderung des
Obſt= und Gartenbaues erkennen ließ, erſtattete Schriftfuhrer
Löſch, der am Schluſſe ſeiner Ausführungen beſonders des
kurz=
lich verſtorbenen Vorſitzenden Becker gedachte. Der Kaſſenbericht
des Rechners Anthes ergab ein Bild zufriedenſtellender
finan=
zieller Vereinsverhältniſſe. Das Amt des 1. Vorſitzenden übernahm
der ſeitherige Schriftführer Löſch. Nach Erledigung des
ge=
ſchäftlichen Teils fand eine Gratisverloſung ſtatt, bei der
wie=
derum 33 Obſtbäume in Hochſtamm= und Buſchform an die
erſchie=
nenen Mitglieder zur Verteilung gelangten.
Ar. Eberſtadt, 12. April. Elternabend des
Turn=
vereins 1876. Hierbei wurden auch die aus der Schule
Ent=
laſſenen als Mitglieder aufgenommen und verpflichtet.
Fahnen=
einmarſch mit ſämtlichen Jugendabteilungen, gemeinſam
geſunge=
nes Lied derſelben und Vorſpruch einer Turnerin waren die
feier=
liche Einleitung des Abends. Turner Dieter entbot den zahlreich
Anweſenden im Namen des Vereins herzlichen Willkommengruß
und wies auf den Zweck des Abends hin, Gelegenheit und
Ueber=
zeugung zu nehmen von der Tätigkeit der Kinder wie auch des
Vereins, und aus dem Gebotenen neue Freude und neuen Geiſt
aus der deutſchen Turnſache zu ſchöpfen. Nach einem weiteren
Lied entrollte ſich planmäßig der geſamte Turnbetrieb der
Jugend=
abteilungen. Die Schüler boten Freiübungen, Sprungübungen
am Querpferd, Bodenübungen, Turnen am Barren, dazwiſchen
die Schülerinnen mit Freiübungen, Keulenſchwingen,
Stabübun=
gen, Tanzaufführungen, luſtige Reigen mit Geſang uſw. Zum
Abſchluß der turneriſchen Darbietungen erfolgte nochmals
Geſamt=
aufmarſch mit Fahnen auf der Bühne, wo der Vereinsführer
nach einem weiteren Vorſpruch und Lied in ſeiner Schlußanſprache
auf die Leiſtungen und deren Zweck beſonders hinwies und die
Neuaufgenommenen durch Handſchlag, als Mitglieder auf ihre
Aufgaben verpflichtete.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 12. April. Bautätigkeit. Sofort
mit Eintritt beſſerer Witterung hat auch die Neubautätigkeit in
hieſiger Gemeinde eingeſetzt. Erfreulicherweiſe werden dadurch
mehrere kleinere Wohnungen erſtellt, an denen gerade in hieſiger
Gemeinde ein großer Mangel iſt. Aber auch im Villenquartier
„Trautheim regt ſich die Bautätigkeit von Jahr zu Jahr mehr.
Im Laufe dieſes Jahres werden daſelbſt wiederum einige Villen
neu erſtellt, und zwar von auswärts Zuziehenden. Durch die
zur Zeit im Gange befindliche Baulandumlegung in dieſem
Quar=
tier werden in Kürze eine ganze Reihe ſchön gelegener Bauplätze
zur Verfügung ſtehen, nach denen bereits jetzt Nachfrage beſteht.
— Beſitzwechſel. Das ſchön gelegene ehemalige Kurhaus
„Trautheim ging kürzlich im Wege der Zwangsverſteigerung auf
die Bezirksſparkaſſe Reinheim als mitbeteiligte
Hypothekargläu=
bigerin über. Wie man hört, ſind Verkaufsverhandlungen im
Gange, nach denen anzunehmen iſt, daß das Anweſen ſeiner
frühe=
ren Beſtimmung wieder zugeführt wird.
k. Dieburg, 12. April. Ordentlicher Kreistag des
Kreiſes Dieburg am Donnerstag, dem 18. April,
im Sitzungsſaale des Kreisamtsgebäudes. Die Tagesordnung
umfaßt: 1. Vorläufige Prüfung der Rechnungen für 1935: a) der
Kreiskaſſe Dieburg, 0) der Bezirksfürſorgeſtelle mit
Kreisjugend=
amt, c) der Kreisabdeckerei Dieburg, a) des Gruppenwaſſerwerks
Kreis Dieburg, e) Prüfung der Rechnung des Bürokoſtenfonds;
2. Entgegennahme der Verwaltungsberichte für 1933 und 3.
Feſt=
ſtellung der Voranſchläge der genannten Abteilungen für 1935.
Plötzlich geſtorben iſt im Alter von 76 Jahren der
hieſige iſraelitiſche Religionslehrer, Herr David Kaufmann. —
Eine Uebung der Freiwilligen und Pflichtfeuerwehr findet am
Montag, dem 15. April, ſtatt.
r Babenhauſen, 12. April. Opferſinn. Für das
Opfer=
buch des WHW. wurden hier und in Harreshauſen rd. 430 Mk.
gezeichnet und gezahlt. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl der
beiden Gemeinden iſt dies ein ſehr anſehnlicher Betrag, der vom
Opferwillen unſerer Bevölkerung Zeugnis ablegt. — Bei der
Eierſammlung wurden 1000 Eier geſtiftet. — Die
Gläubiger=
verſammlung der Spar= und Darlehenskaſſe wird am 28.
April abgehalten werden. — Infolge der warmen Witterung
ſtehen zurzeit die Aprikoſen= und Pfirſichbäume in ſchönſter Blüte.
Bb. Groß=Zimmern 12. April. Verſammlungder Fri=
Seure. Obermeiſter Katzenberger=Reinheim kritiſierte die
Tat=
ſache, daß Gr.=Zimmern der Platz im Kreiſe Dieburg iſt, welcher die
niedrigſten Bedienungspreiſe im Friſeurgewerbe hat. Es geht nicht
an, daß in einer Verſammlung Preiſe feſtgelegt werden zum
Scha=
den der Kollegen, die Perſonal beſchäftigen muſſen, Familie haben
und Miete zahlen ſollen, und daß nachher gerade von den jüngeren
Kollegen, die nicht dieſe Laſten zu beſtreiten haben, eine
Preis=
ſchleuderei betrieben wird. Durch die Verfügung des Kommiſſars
für Preisüberwachung (vom 15 März 1935) iſt dieſem Treiben ein
Ende bereitet worden. Die jetzt feſtgelegten Preiſe müſſen unter
allen Umſtänden ſtreng eingehalten werden. Es wurde beſchloſſen,
daß alle hieſigen Iriſeure den Kindern armer kinderreicher
Ja=
milien das Haar umſonſt ſchneiden, und zwar am Anfang der
Woche.
m. Beerfelden, 11. April. Volksbank=
Generalver=
ſammlung. Für den Vorſtand erläuterte Herr Rendant
Hof=
mann die Bilanz. Nach dem Umſchwung in 1933 bewirkten die
planvollen Maßnahmen der Reichsregierung eine weitere
Ingang=
ſetzung und ſtärkere Beſchäftigung aller Betriebe, eine
Verminde=
rung der Arbeitsloſigkeit. Auch in unſerem Bezirke hatten die
Unternehmungen gute Beſchäftigung, beſonders die Belebung des
Baumarktes war groß. Für dieſe Arbeitsbeſchaffung wurden die
Sparkonten in Anſpruch genommen, trotzdem führte das
Ver=
trauen, das der Volksbank allgemein entgegengebracht wird, zu
neuen Einlagen, wodurch ſich die Geſamteinlagen erhöhten auf
608 000 RM. Die ſofort flüſſigen Mittel von zirka 100 000 RM.
bilden eine namhafte Zahlungsbereitſchaft. Neue Kredite wurden
in Höhe von etwa 50 000 RM. gewährt, womit die
Geſamtaus=
leihungen auf 593 000 RM. ſtiegen. Alle Beſtandskonten ſtiegen
und erhöhten die Bilanzſumme auf 680 000 RM., der Umſatz ſtieg
von 10,9 Millionen auf 14,7 Millionen RM. Dieſe Summe
illu=
ſtriert am beſten die Bedeutung der Volksbank für die hieſige
Gegend. Mit dem Geſchäftsumfang ſtiegen aber auch die Unkoſten,
insbeſondere durch vermehrten Materialverbrauch und eine
ſteuer=
liche Mehrbelaſtung von 850 RM. gegen das Vorjahr. Der
Rein=
gewinn ging infolge der niedrigen Verzinſung zugunſten der
Mit=
glieder zurück und wurde nach 3prozentiger Verzinſung der
Ein=
lagen den Reſerven zugeſchlagen, die ſich nun auf 70 000 RM.
be=
ziffern.
Gernsheim, 12. April. Waſſerſtand des Rheins am
Pegel in Gernsheim am 11. April: 1,80 Meter; am 12. April:
2.16 Meter; jeweils 5.30 Uhr morgens.
Verſammlung der Bürgermeiſter des Kreiſes Erbach.
As. Erbach, 12. April. Die Tagung der Bürgermeiſter des
Kreiſes Erbach, die unter dem Vorſitz des Bürgermeiſters
Klin=
ger=Kirch=Brombach im „Schutzenhof, zu Erbach ſtattfand.
be=
ſchäftigte ſich in den Vormittagsſtunden mit der Erledigung
in=
terner Fragen und Angelegenheiten. In ihrer Fortſetzung am
Nachmittag erſtattete zunächſt Medizinalrat Dr. Hofmann=
Erbach einen kurzen ſachlichen Bericht über die Gewährung von
Eheſtandsdarlehen.
Anſchließend hielt der Leiter des Landesſtatiſtiſchen Amtes,
Direktor Dr. Lind, ein ausführliches Referat über ſtatiſtiſche
Erhebungen in der bäuerlichen Wirtſchaft.
Reichs=
bauernführer Darré, habe ſich die große Aufgabe geſtellt, die
deutſche bäuerliche Wirtſchaft von der kapitaliſtiſchen zu löſen.
Früher habe ſich die Preisbildung für bäuerliche Erzeugniſſe am
Markte vollzogen. Dieſer Zuſtand wurde dem Bauer zum
Ver=
hängnis. An Stelle dieſes freien Spiels der Kräfte iſt nunmehr
die Marktordnung getreten. Die Regierung ſelbſt hat es
über=
nommen, ſtabile Preiſe feſtzuſetzen. Das aber iſt nur möglich,
wenn die Regierung in dem Augenblick der Preisfeſtſetzung
ge=
nauen Beſcheid weiß über die Leiſtungsfähigkeit der bäuerlichen
Wirtſchaft. In den erſten Tagen des Monats Juni kommt die
geſetzliche Regelung über dieſes Erntejahr heraus. Trotz der
groß=
artigſten Erfindungen ſind wir noch lange nicht ſoweit, um
et=
waige Ernteausſichten vorausſehen zu können. Um die
notwen=
digen Feſtſtellungen der Bodennutzungsflächen zu ermöglichen,
ſind zwei Wege gangbar. Einmal ſind es die Berichterſtatter, die
über den Saatenſtand und Ernteſchätzungen Aufſchluß geben
kön=
nen. Der andere Weg iſt die ſeit langen Jahren in jedem
Früh=
jahr durchgeführte Neubauflächen=Erhebung. Die bei
dieſer ſtatiſtiſchen Notwendigkeit ſeither gehandhabte Genauigkeit
entſpricht nicht mehr den diesjährigen Erforderniſſen. Denn wir
ſind uns bewußt, daß wir mit der bekannten Steuerfurcht
zu rechnen haben; dieſe iſt jedoch in keiner Weiſe am Platz. Die
Bürgermeiſter ſeien gebeten, dazu beizutragen, daß dieſes
Ver=
trauen nicht erſchüttert werde. Wenn doch noch Täuſchungen
vor=
kommen, ſo können unter Umſtänden falſche Maßnahmen
getrof=
fen werden. Es müſſen wenigſtens 80 Prozent der
Gemarkungs=
fläche erfaßt werden. Dabei iſt es nötig, die
Selbſtverſor=
gung mitzuerfaſſen und auch den Waldbeſitz anzugeben. Es
iſt dringend nötig, die Ortsbauernführer und andere kundige
Per=
ſonen zuzuziehen. Die glückliche Löſung der mühſamen Aufgaben
bleibt in Anbetracht der Erzeugungsſchlacht eine unbedingte
Not=
wendigkeit.
Nach einer kurzen Ausſprache ſprach Herr Lehrer
Lam=
berth=Erbach über das Thema: „Was muß der
Bürgei=
meiſter vom Luftſchutz wiſſen?” Nach einer kurzen
Würdigung des Wehrgeſetzes kam der Redner auf die Bedeutung
des Luftſchutzes zu ſprechen. Der Redner hob zum Schluß noch
die harmoniſche Zuſammenarbeit des hieſigen Luftſchutzes mit
der Partei und der Stadtverwaltung hervor.
Bürgermeiſter Klinger dankte den Rednern für die
mar=
kanten Ausführungen. Nach einer recht regen Ausſprache ſchloß
der Vorſitzende die recht angeregt verlaufene Verſammlung.
zu echlt ”
2 ore
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enſcht dich.
du fidet im Sonſt
Mdung äueſiche. 2
nes eindlicen Pe.
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ſicherungskoſten für d
Luſt hatte) noch rislt
Aneſiſchen Piraten
ſeten.
In London über
hung bringen könne.
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konnte die Schätze b
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eſſieren. Es began
Wochen hinzogen,
Schanghai koſteten —
Das Schiff Suffo
Kreuzerſchwadron ge
Garantie dafür, daß
räuberiſchen Hände
Nange dieſe an Botd
Im Jahre 1931 u
London überführt.
Zuerſt aus Papier und Mekall.
Jährlich viele Milliarden im Umlauf.
In dieſem Jahre 1935 kann die Welt, ſofern ſie in der Fülle
anderer Jubiläen dazu noch Zeit findet, einen recht intereſſanten
Gedenktag begehen. Vor 100 Jahren wurde die erſte
Eiſenbahn=
fahrkarte gedruckt und an jenen Mutigen ausgegeben, der es
wagte, die damals noch für gefährlich erachteten eiſernen
Unge=
tüme zu beſteigen.
Das engliſche Beiſpiel fand damals ſehr bald überall dort,
wo man ſich früher oder ſpäter zur Einführung der Dampfbahn
entſchloß, eifrige Nachahmung. Jedoch unterſchieden ſich die
Mit=
tel, aus denen die Fahrſcheine hergeſtellt waren, erheblich
von=
einander. Man druckte zum Beiſpiel dünne weiße
Papierzettel=
chen, die aber ihren Zweck ſo unvollkommen erfüllten, daß man
andere aus feſtem Metall herſtellte. Das war gewiß ſchon de
halb empfehlenswert, weil ſonſt die, wenn auch mutigen, ſo dic
immerhin nervöſen Fahrgäſte ihre Fahrkarte gewiß in ihren
Hän=
den bis zum Ziel der Fahrt kurz und klein zerrieben hätten. Die
Metallſcheiben wurden anfangs mit der Hand geſchrieben. Die
Papierfahrkarten trugen zum Teil nur Nummern und
irgend=
einen Schnörkel des ausgebenden Kontrolleurs. Auf kleineren
Strecken verließ man ſich auf den ſcharfen Blick des Schaffners,
der unbedingt auswendig behalten mußte, wer nun ſchon bezahlt
hatte und wer nicht.
Die ſich daraus entwickelnden unangenehmen Zwiſchenfälle,
die manches Bähnlein für ganze Stunden auf einzelnen
Statio=
nen feſthielten — bis näamlich die entſtandene Schlägerei
bei=
gelegt war —, führten dann dazu, im Jahre 1840 beſondere
Druckmaſchinen bauen zu laſſen und darauf recht maſſive
Fahr=
karten herzuſtellen.
Heute druckt man Fahrkarten mit einer Geſchwindigkeit von
10 000 Stück in der Stunde und verkauft von dieſen wichtigen,
oft ſo teuren kleinen Kartonſtücken viele Milliarden im Jahr —
auf die ganze Erde verteilt. Die Fahrſcheinhefte, die man heute
zuſammenſtellt, erinnern übrigens noch in ſtärkſtem Maße an die
„Urzeit”, wo man freilich die einzelnen Papierchen reſtlos mit
der Hand malte und mancher Paſſagier es wenigſtens einmal
verſuchte, ſeine eigene Fahrkarte anzufertigen.
In England plant man aus Anlaß dieſes eigenartigen
Jubi=
läums eine kleine Gedenkfeier und vielleicht auch eine Ausſtellung.
Denn man hat ein paar Sammler aufgetan, die aus den letzten
60 oder 80 Jahren alle möglichen Fahrkarten zuſammentrugen,
Ein ſchwediſcher Graf ſoll deren 1,2 Millionen haben. Die
beab=
ſichtigte Ehrung kann man wohl verſtehen, denn ſchließlich waren
es ja die Fahrkarten, die erſt den verſchiedenen Geſellſchaften
das Geld einbrachten. Auf die Dauer hätte man ſich auf das
gute Gedächtnis der Schaffner doch nicht ſo ganz verlaſſen können.
67 Milli
warten auf die
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die ſetzte Bezugsquittung beizufügen. Anongme Anfragen werde
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkelt.
Nach Arheilgen. Wir empfehlen Ihnen, bei dem
Stadtſchul=
amt in Darmſtadt, Stadthaus, Rheinſtraße 16/18, vorzuſprechen.
Vorſtand des Sekretariats iſt Oberinſpektor Macholdt (Telephon
3500). Amtstage nur Dienstags und Freitags von 9—12 Uhr=
Sprechſtunden des Stadtſchulrats A. Born Montags und
Don=
nerstags, nachmittags.
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b zum Schluß
Samstag, 13. April 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 103 — Seit
Tatatent Aand Teeee leeer
Chinas Kunſtſchähe
auf einem Kriegsſchiff.
Zum Schutz gegen Piraten. — Die geſparte Verſicherung.
Die Verträge ſind abgeſchloſſen. Die engliſche Admiralität
ae ihre Zuſtimmung gegeben, ein einzelnes Kriegsſchiff aus
ſei=
ex eigentlichen Berufsklaſſe herauszunehmen und für eine 10 000=
Neilen=Fahrt zum Transport=Unternehmer zu machen. In
Lon=
ſon findet im Spätherbſt in der Königlichen Akademie eine
Aus=
ellung chineſiſcher Kunſt ſtatt. Aus den engliſchen Muſeen und
us engliſchem Privatbeſitz hat, man zwar eine prachtvolle
zmmlung zuſammengeſtellt. Aber dieſe Schätze genügen bei
wei=
en nicht, um den an dieſe Ausſtellung geſtellten Anſprüchen zu
enügen.
Man wandte ſich deshalb ſchon im Januar dieſes Jahres an
ſie chineſiſche Regierung mit der Bitte, einige der unſchätzbaren
iIren chineſiſchen Kunſtwerke nach London zu ſenden und ſo einem
ſrößeren weſtlichen Kreis zugänglich zu machen.
Die chineſiſche Regierung war grundſätzlich einverſtanden.
re Bedenken beſchränkten ſich darauf, daß ſie weder die
Ver=
ſcherungskoſten für dieſe Schätze zu tragen in der Lage war (oder
lißt hatte) noch riskieren wollte, daß die keineswegs ängſtlichen
irreſiſchen Piraten ſich in den Beſitz der wertvollen Sammlungen
ſetten.
In London überlegt man hin und her, wie man das in
Ord=
ſunng bringen könne. Bis endlich ein engliſcher Offizier, der
ſpä=
hei in die Kunſtforſchung überwechſelte, die Löſung fand. Man
v—nte die Schätze billig, ohne Verſicherung und ohne jede
Mög=
ſſichkeit einer Gefährdung durch Piraten nach Europa ſchaffen,
vemn es jemandem gelang, die Admiralität für den Fall zu
inter=
ſſ=eren. Es begannen Verhandlungen, die ſich über ein paar
Vochen hinzogen, ein paar Telegramme nach Peking und
6wanghai koſteten — und dann war alles in Ordnung.
Das Schiff Suffolk, ein 9800=Tonnen=Kriegsſchiff, das zur 5.
Treuzerſchwadron gehört, übernimmt den Transport und die
ha. rantie dafür, daß kein chineſiſcher Bandit es wagen wird, ſeine
änberiſchen Hände nach Chinas Kunſtſchätzen auszuſtrecken,
ſo=
arge dieſe an Bord der Suffolk ſind.
Im Jahre 1931 wurden ſchon einmal perſiſche Kunſtſchätze nach
london überführt. Damals hatte man nicht die gute Idee mit
dem Kriegsſchiff und gab ſich eine unendliche Mühe, Namen und
Schiff geheimzuhalten, um Piraten oder Banditen in irgendeiner
europäiſchen Hauptſtadt einen Zugriff unmöglich zu machen. Und
endlich erinnert man ſich in Kunſtkreiſen an den Transport von
italieniſchen Kunſtſchätzen im Werte von 14 Millionen Pfund, die
mit dem Dampfer „Leonardo da Vinci” nach London gebracht
wurden und deren Schickſal den Verſicherungshaltern großen
Kum=
mer bereitete, als in der Bucht von Biscaya ein paar Sturmtage
den „Leonardo da Vinci” hin= und herſchaukelten.
Namensänderung als „Ehrenretkung”.
(n) Moskau. Von Zeit zu Zeit kündigen die Amtsblätter
des Kreml Namensänderungen bis dahin völlig unbekannter
Perſonen an. Solche Aenderungen ſind ſehr leicht zu erwirken:
ſie brauchen nur durch die Behörden öffentlich bekannt gemacht zu
werden. Die dann erſcheinenden Liſten ſind meiſt recht
inter=
eſſant. So beobachtet man neuerdings, daß ſich Juden in
zuneh=
mender Zahl hochchriſtliche oder ausgeſprochen ruſſiſche Namen
zulegen, was wohl auf den wachſenden Antiſemitismus der
Sow=
jetbevölkerung zurückzuführen iſt. Andererſeits legen viele
Ruſſen auch ihre kirchlich klingenden Namen ab. So heißt nach
der neueſten Liſte ein Fjodor Apoſtel künftig „Fiodor Lenſki”
und ein Mann mit dem Patriarchen=Vornamen Tichon nennt ſich
fortan „Wladimir” denn Wladimir iſt politiſch nicht ſo verpönt
wie Tichon. Ein Gabriel will „Boris” heißen, eine Theodora
wünſcht mit „Galina” angeſprochen zu werden.
Offenſichtlich weniger aus politiſchen, als aus
Schönheits=
gründen ändern ſolche Leute ihre Familiennamen, die in der
Leib=
eignenzeit mit oft ſehr draſtiſchen Spitznamen bedacht worden
waren. So gibt es ruſſiſche Bauern, deren Namen, wollte man ſie
ins Deutſche überſetzen, ſo lauten: Schiefbein, Holbpfundiger,
Flohmann, Gernverdiener oder noch anzüglicher. Meiſt geben ſich
deren Träger dann Namen, die ganz unverkennbar den Verſuch
einer „Ehrenrettung” darſtellen. Etwa: Schiefbein heißt fortan
„Frei”, ein Herr Mäuſerich nennt ſich künftig „Adler”.
Nur eine wahrſcheinlich noch junge Frau behält ihren
Fami=
liennamen „Stupsnaſe” bei. Lediglich ihren Vornamen Akulina
änderte ſie in „Helene”, denn ein Stupsnäschen bleibt wohl immer
guten Mutes. Warum dagegen ein waſchechter Ruſſe, deſſen
Namen an das Rauſchen einer Eiche erinnerte, dieſen Namen
aus=
gerechnet in „Kirſchſchnaps” änderte, iſt offenbar nur aus einem
verfeinerten Gefühlsleben zu erklären
Eine Spikenleiſtung an Geſchmackloſigkeit.
(c.s.) Budapeſt. In den Ländern, die parlamentariſch
regiert werden, haben Wahlkämpfe ſtets zu Auswüchſen
wider=
wärtigſter Art geführt. Augenblicklich tobt nun in Ungarn der
Wahlkampf in einer bisher noch kaum erlebten Heftigkeit. Im
Grunde geht es um die Neuformung des geſamten ungariſchen
Lebens unter der Führung des Miniſterpräſidenten Gömbös.
Während aber in der Wahlpropaganda lebenswichtige Fragen
der ungariſchen Nation auf der Tagesordnung ſtehen, brachte eine
Vertreterin der ungariſchen Aſphaltpreſſe die Geſchmackloſigkeit
zuwege, eine „Wahl von Kinderabgeordneten” zu arrangieren.
Kürzlich veranſtaltete alſo eines der verbreitetſten
Abend=
blätter im „Luſtſpielhaus” nach „amerikaniſchem Muſter” eine
ſolche Wahl, „weil die Kinder größtes Intereſſe für die Sorgen
der Großen” hätten. Das wird dem erſtaunten Leſer beſonders
klar, wenn er erfährt, daß Kinder vom dritten bis zum zwölften
Lebensjahr (!) auf der Bühne ſogenannte „Programmreden”
hal=
ten durften. Worüber dieſe Kinder, die angeblich den Wahlen
der Großen ein ſo brennendes Intereſſe entgegenbringen, ſprechen
ſollten? Als Themen, über die zu „diskutieren” war, wurden
u. a. folgende angegeben: „Was möchte ich in der Schule lernen?"
(Partei der Streber); „Was möchte ich eſſen?” (Schoko=Partei);
„Was würde ich tun, wenn ich groß wäre?” (größte Partei
un=
ſeres kleinen Vaterlandes). In dieſem Stil ging es weiter. Jedes
Kind erhielt einen Wahlſchein und einen Umſchlag. Geſchloſſene
Stimmzellen ſtanden bereit: „Kinder unter ſechs Jahren wählen
in Begleitung ihrer Mütter!‟ Die gewählten „Abgeordneten”
erhielten von dem die ganze Angelegenheit veranſtaltenden
Zei=
tungsverlag eine beſondere Plakette. Während der
Zuſammen=
zählung der Stimmen wurde für die Kinder eine
Theatervor=
ſtellung veranſtaltet.
In anderen Ländern Europas atmen die Völker auf, die
end=
lich vom Druck des Parlamentarismus befreit worden ſind.
Ge=
wiſſe Kreiſe ſcheinen aber dahin wirken zu wollen, daß die Kinder o
ſchon im unreifen Alter Geſchmack an dieſer politiſchen „
Betäti=
gung” bekommen. Ob man durch ſolche Geſchmackloſigkeiten nicht
das Gegenteil erreicht?
Schafe, denen Gras aus dem Rücken wächſt.
(ku) Sidney. Unbedingt eine botaniſche Kurioſität: Gras,
das auf einem Tiere wächſt! Da gibt es eine Herde dicker
Schafe, denen ſämtliche zarte Graspflanzen aus dem Rücken
ſprießen. Das iſt beileibe kein Aprilſcherz.
In der Gegend, wo dieſe Schäflein hauſten, war es Monat
um Monat trocken. Und dann kam plötzlich Regen. Die Wolle,
die vom Sommer viele durch den Wind verwehte Grasſamen
feſthielt, wurde zu einem feuchten Boden, auf dem der Samen
keimte und Wurzel ſchlug. So kam es zu dieſem Phänomen.
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Alauf des Fälligkeitstages geleiſtet werden, der
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K
Weiblich.
Haushälterin,
tücht., zuverläſſ.
ſucht
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lung. Ang. unt.
O. 50 Geſchſt.
Mädchen,
ehrlich, ſolid, 19
Jahre, welches
alle
Hausarbei=
ten verrichten u.
koch. kann, ſucht
Stellung. Ang
unt. O. 47 Gſch.
Weiblich.
Werbedame
bei feſter
Zah=
lung f. Waſch
maſchinen und
Staubſauger
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fort geſucht.
Ang. O. 36 Gſch.
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älter, zuverläſſ.
in allen
Haus=
arbeiten
bewan=
dert, geſucht.
Ohlyſtr. 36, pt.
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Roß=
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ſelbſtänd.
Arbei=
ten gewöhnt iſt
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AHIEIARIAIBIRIRITIEIRIRIHITIAIRIRIHIHIEIAIR
DEUTSCHE BANK
unp
DISCONTO-GESELLSCHAFT
Bilanz am 31. Dezember 1934
Kassenbestand (deufsche und ausländische Zahlungs-
mittel, Gold) ....................................." RM
35 719 250/ Guthaben auf Reichsbankgiro- und Postscheckkonto
Fällige Zins- und Diridendenscheine .... ........... 4 738 913
24 679 016 Schecks. . . . . . ... . . .. ............ ....... . .. 25 546 330 Wechsel ........................................... 585 432 546 Schatzwechsel und unverzinsliche Schatz-
anweisungen des Reichs und der Länder sowie
Steuergutscheine .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .... 200 377 231/ Eigene Wertpapiere..... ..... ......................" 14952981 Konsortialbeteiligungen ... .. . ......................"
Kurzfällige Forderungen unzweifelhafter Bonität und
Liquidität gegen Kreditinstitute .. . . .. . . . .. . ... ... 54 897 633/
44 770 268/ Forderungen aus Reportgeschäften gegen börsen-
gängige Wertpapiere.... . ..... . . . .. ... ..........." 383 312 Forderungen aus Lombardgeschäften gegen börsen-
gängige Wertpapiere........... ... ..............." Airde Vorschusse auf verfrachtete oder eingelagerte Waren
Schuldner .. . . . . . . . . .. . .. ... .. . .... ............. 147966 4721
1490 204 713 Dauernde Beteiligungen bei anderen Banken und
Bankfirmen .. . . . .. . . .. .. ..... .................." 48 076 163/ Dauernde Beteiligungen bei sonstigen Unter-
nehmungen .. . . . . . . ..
.................
Bankgebäude ..........."
.... 10079 629
55 539 000. Sonstiger Grundbesitz ......
....... 30 546 575! Mobilien ..................... . ............ ......... 1. Posten, die der Rechnungsabgrenzung dienen. A aſte
Passiva
Aktienkapital .. . . . . . . . . .. .. .. .. ....... .............
Reservefonds .. . . . . . . . . . . . . . . . . . ... .... ............
Siemens-Hansemann-Pensionsrücklage .... . . . . .. ..."
GlAubiger.. . . . . . . . . . .. ... .. ..... ..................
Spareinlagen. . .. . . . .. . . . . .. .......................
Akzepte .. . . . . . . . ................................
6 0o Dollar-Darlehn ............... ................."
Auf unserem Grundbesitz ruhende, zur Zeit nicht
ablösbare Hypotheken ............ ..............
Unerhobene Dividenden.... . .. . ... ... .... . .........
Wohlfahrtsfonds
Vermögensbestand. . . . . . . . . . . . . . . . . 511 999.—
davon in Wertpapieren angelegt.. 250 236,94
Ubergangsposten der eigenen Stellen untereinander
Posten, die der Rechnungsabgrenzung dienen .....
Gewinn-Vortrag. . . . . . . . .
Were
RN
130000 00
25 200 00
15 000 000
2330 469 426/*
204 921 923
229 327 754
24 442 126.
291 624
73 249/4
52 762
471781/
1596 821
9 226
Gewinn-undVerlustrechnungam 31. Dez. 1934
Soll
Handlungsunkosten. .. . . . . . . . . .
Steuern und Abgaben ............................
Wohlfahrtseinrichtungen, Pensionen und
Versiche-
rungsbeiträge ... . . . . . . . . .. . . .. .. . . .. . . .........
Abschreibung auf Mobillen ........................"
Betriebsgewinn .. . . . . . . . . . . . . . . . . .. .. ... ......
davon RM 20 153 238,55 zu Abschreibungen und
Rückstellungen
ver-
wendet,
RM 908 226,68 auf neue Rechnung
vor-
getragen.
W.
Vortrag aus 1933 ....
Zinsen und Wechsel
Gebühren ..........."
Haben
62 664 451,0
75 968 208 06
abzüglich vorweg zurückgestellte
Zinsen und Provisionen ......
Sorten und Zinsscheine. . . .
Dauernde Beteiligungen .....
138 632 659,15
Aſſſſ. 2
RM
87 582 798
7 732 815
15 989 055
529 690
21 061 465
I
885 026116
129 932 659
642909
1435 222
Mire
DEZED HITHLIZHDTITÄHZUTHÄTHN
Redegew.
Verkreter
(innen)
zum Beſuch von
Viehhaltern
geſuchl.
Proviſion wird
ſof. ausgezahlt.
Off: Düſſeldorf,
Poſtſchließf. 566.
(I.3532)
Für Starkenburg und Rheinheſſen 2 äußerſt
tüchtige und zuverläſſige
Bezirksinſpektoren
geſucht. Nur erſte Kräfte, die in perſ.
Werbung und in der Organiſation
Erfolge nachweiſen können, woll. ihre
8587) ausführl. Bewerbung einreichen bei
Gothaer Lebensverſicherungsbank a. G.
Rheinſtr. 12¾. Bezirksdirektion Darmſtadt,
Seite 8 — Nr. 103
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 13. April 1935
Oſtpreußenfahrk, die ſchwierige Mokorſporkprüfung, begann.
Scherl-Bildmaterndienst
Am Donnerstag morgen ſtarteten in Königsberg die Fahrer zur 1200 Kilometer langen Oſtpreußen
fahrt, die in drei Tagen durchgeführt ſein muß. Da der Regen der letzten Tage die vorgeſehenen
Wege zum großen Teil aufgeweicht hat, ſtehen die Fahrer und Wagen vor einer außerordentlick
ſchweren Prüfung. Man ſieht hier in einem intereſſanten Durchblick die Abnahmeſtelle und im
Hintergrund den Hof der Kraftfahrkaſerne in Königsberg, wo die Abnahme der Fahrzeuge erfolgte
Zwiſchenfallreiche Ueberfahrt
des Dampfers „Mexiaue‟.
Die neue Skandarke des Führers.
Paris. Der franzöſiſche Ueberſeedampfer
„Mexique”, der am Mittwoch aus Amerika in St.
Nazaire eintraf, hat eine aufgeregte Ueberfahrt
hinter ſich. Kurz nach der Abfahrt nahm ſich ein
Fahrgaſt das Leben. Nach einigen Tagen wurde
plötzlich ein Mitglied der Beſatzung wahnſinnig
und mußte in eine Zwangsjacke geſteckt werden.
Kaum waren dieſe Aufregungen vorüber, als man
an Bord vier blinde Paſſagiere entdeckte,
kuba=
niſche Studenten, die bei den letzten Unruhen in
Havanna zum Tode verurteilt worden waren.
Ihnen war es geglückt, ſich in letzter Minute an
Bord zu ſchleichen. Alle vier ſind Söhne
wohl=
habender Eltern, die ſeit einiger Zeit in Spanien
anſäſſig ſind. Die Studenten wurden vorläufig in
Haft genommen. Sie werden ſich vor einem
fran=
zöſiſchen Gericht zu verantworten haben. Nach
Ver=
büßung einer unvermeidlichen Gefängnisſtrafe
wird man ſie dann wunſchgemäß nach Spanien
ab=
ſchieben.
Blukige Schlacht mit chineſiſchen
Schanghai. Nach Meldungen aus Nanking
kam es zwiſchen dem chineſiſchen Sicherheitsdienſt
und Piraten an der nördlichen Küſte der Provinz
Kiangſu zu einer blutigen Schlacht. Mehrere
See=
räuberbanden hatten ſich vereinigt und insgeſamt
50 Dſchunken zum Kampf mit der Seepolizei ge
ſtellt. Den Beamten gelang es ſchließlich, die etwa
300 Piraten in die Flucht zu ſchlagen. Ueber 20
Seeräuber wurden getötet; 12 Dſchunken fielen in
die Hände der Polizei. Große Mengen von Waffen
konnten erbeutet werden.
Scherl-Bildmaterndiens
Berlin. Profeſſor Klein=München hat, w
der „V. B.” mitteilt, für den Wagen des Führen
eine neue Standarte geſchaffen, die in den Ecke
die Hoheitszeichen des nationalſozialiſtiſchen Sta
tes und der Wehrmacht zeigt. In der Mitte b,
findet ſich das von golddurchwirktem Eichenlauk
kranz umgebene goldgeränderte Hakenkreuz. D
Standarte wird auch auf dem Hauſe des Führer
der Reichskanzlei in der Wilhelmſtraße, geführt.
Mels d
m Schu
treten mit den
Der erſte Abſchn
Unpfveranſtalt
ſchiedene geben wird.
Vergleichswetkämt
geichswettkämpie zwe
hreiſe der Städte, 4
Metkämpfe: 6. Gau
kämpfe: 8. Reichsofel
Im 8 2 werden
lrung der Wett:
beſtimmt, daß die ſt
10 Meter lang ſein
wertung ſportlicher
liche Ausſchreibungen
anſtaltung zur Genel
tungen wird die Zah
ſoll die Dauer eines
den nicht überſchreiter
kunden. Plaketten ode
kulturellem Werte,
Wanderpreiſe können
Fur die Teiln
Reich und Ausland.
Nordiſches Mufikfeſt in Wiesbaden.
Wiesbaden. Das von der Städtiſchen Kur=
und Bäderverwaltung unter Förderung der
Deut=
ſchen Akademie, München, und der Nordiſchen
Ge=
ſellſchaft, Lübeck, in der Zeit vom 26. bis 30. April
d. J. unter der muſikaliſchen Leitung von Dr.
Hell=
muth Thierfelder veranſtaltete Nordiſche Muſikfeſt
bringt faſt nur Erſtaufführungen und drei
Urauf=
führungen. Es finden zwei Orcheſterkonzerte am
26. und 30. April und ein Kammermuſikabend am
29. April ſtatt. Am 27. April wird im Kurhaus
eine nordiſche Buchausſtellung eröffnet. Am
glei=
chen Ort finden am Sonntag, den 28. April, zwei
größere Veranſtaltungen ſtatt, und zwar am
Vor=
mittag eine Kundgebung der Deutſchen Akademie
mit der Feſtrede des Präſidenten der Deutſchen
Akademie, Prof. Dr. Karl Haushofer, und am
Nachmittag ein Nordiſches Dichtertreffen, bei dem
der Reichsgeſchäftsführer der Nordiſchen
Geſell=
ſchaft, Dr. Timm, die Anſprache halten wird, und
Babra Ring, Norwegen, Cunnar Cunnarſſon,
Js=
land, Hartwig Jacobſen, Dänemark. Ebbe
Hame=
rik, Dänemark u. a. aus eigenen Werken vortragen
werden. Beide Feiern werden durch muſikaliſche
Darbketungen und Lieder umrahmt werden.
Engliſcher Ozeanrieſe aufgelaufen.
Wiesbaden. Auf der Bahnſtrecke zwiſchen
Biebrich=Oſt und der Bahnüberführung Mainzer
Straße hat ſich geſtern in den frühen
Morgenſtun=
den ein Paar, deſſen Perſonalien noch nicht
feſt=
ſtehen, von einem Zug überfahren laſſen. Der
Mann iſt etwa 20 bis 25 Jahre alt, iſt kräftig
gebaut und hat langes, dunkelblondes Haar. Am
kleinen Finger der linken Hand trug er einen
Ring mit dem Monogramm E. K., der Hut war
H. O. oder O. H. gezeichnet. Bekleidet war der
Mann mit einem grauen Anzug, dunkelblauem
Sommermantel, ſchwarzen Schnürſchuhen und
braunen Gamaſchen. Das Mädchen iſt etwa
neun=
zehn Jahre alt, ſchlank und hat dunkelblonden
Bubikopf. Es trug ſchwarzes ſeidenes Kleid,
ſchwarzen Pullover und ſchwarzen
Uebergangs=
mantel, ſilberne Armbanduhr und ſchwarze
Bas=
kenmütze Außerdem hatte ſie eine ſchwarze lack
lederne Handtaſche mit Bügel.
Unverantworklicher Leichtfinn.
Ein Autobus in Flammen aufgegangen.
Scherl-Bildmaterndienst.
Das 45 000 Tonnen große engliſche Schiff „Aquitania” der Cunard=White=Star=Line lief kurz vor
dem engliſchen Hafen Southampton während eines heftigen Sturmes auf Grund. Die größte
Anzahl der Paſſagiere verließ den Rieſendampfer auf kleinen Schiffen und traf mit fünfſtündiger
Verſpätung in London ein. Die bisherigen Bemühungen, das Schiff wieder freizubekommen, ſind
jedoch vergeblich geweſen, ſo daß man beginnt, ernſte Beſorgniſſe um das Schiff zu hegen.
Bis jeht ſchon 400 Anmeldungen von
ausländiſchen Filmſchaffenden.
Drei Schwerverletzte.
Erfurt. Bei Weißenſee ereignete ſich am
Freitag ein ſchweres Brandunglück, das durch
un=
verantwortlichen Leichtſinn verurſacht wurde. Als
ein Omnibus neuen Brennſtoff aufnehmen wollte,
ſetzte ein Mitreiſender in unmittelbarer Nähe des
offenen Tanks ein Streichholz in Brand. Im
glei=
chen Augenblick entzündete ſich das Benzin, und
wenige Sekunden ſpäter ergriffen die Flammen
den ganzen Wagen. Der Kraftwagenführer der
ſich neben dem in Brand geratenen Tank befand,
erlitt ebenſo wie zwei andere Mitfahrende ſchwere
Brandwunden. Die übrigen Fahrgäſte, die im
Wa=
gen ſaßen, mußten die Fenſterſcheiben zerſchlagen
um ins Freie zu gelangen. Dabei zogen ſich einige
Autoinſaſſen Schnittwunden zu. Die drei Schwer
verletzten wurden nach Anlegen von Notverbänden
in das Erfurter Krankenhaus gebracht, die anderen
ſechs konnten in ihre Wohnorte gebracht werden.
Der Omnibus iſt völlig verbrannt.
Begnadigung eines zum Tode Verurteilten.
Berlin. Der Führer und Reichskanzler hat
den durch das Schwurgericht in Oels wegen
Er=
mordung der Hausangeſtellten Emma Walda zum
Tode verurteilten Paul Stiller zu 15 Jahren
Zucht=
haus begnadigt. — Der Gnadenerweis iſt
ergan=
gen, weil der bisher unbeſtrafte und gut
beleumun=
dete Verurteilte den Entſchluß zur Tat in einer
durch eine Täuſchungshandlung der Ermordeten
und eine vorausgegangene Auseinanderſetzung
be=
einflußten verzweifelten Stimmung gefaßt und
alsbald zur Ausführung gebracht hat.
Berlin. Der in der Zeit vom 25. April bis
1. Mai d. J. in Berlin in Ausſicht genommene
Internationale Filmkongreß hat in Deutſchland
und im Auslande ungeheures Intereſſe gefunden.
Bisher ſind bereits 400 Anmeldungen von
auslän=
diſchen Filmſchaffenden eingelaufen, unter denen
naturgemäß zahlenmäßig die meiſten auf die
Kreiſe der Theaterbeſitzer entfallen.
Die Kongreßdelegationen beſtehen aus je einem
Regierungsvertreter der einzelnen teilnehmenden
Länder und aus einem Vertreter jeder Sparte der
Filminduſtrie; alſo der Theaterbeſitzer,
Produzen=
ten, Verleiher, Kulturfilmherſteller und der
Kino=
technik.
In einer Preſſebeſprechung wurden von der
Leitung des Internationalen Filmkongreſſes
nähere Mitteilungen über die Vorbereitungen zum
Kongreß gemacht. Der Referent im
Propaganda=
miniſterium, Weidemann, betonte, daß der
Natio=
nalſozialismus ſich hinſichtlich der künſtleriſchen
Ausgeſtaltung der Räume, in denen die
Veran=
ſtaltungen vor ſich gehen, und beſonders der Zoo=
Feſtſäle eine hohe Aufgabe geſtellt habe, damit
die ausländiſchen Beſucher von den deutſchen
Ver=
anſtaltungen die beſten Eindrücke mit nach Hauſe
nehmen.
In Verbindung mit dem Filmkongreß werden
in einer überſichtlich angeordneten Ausſtellung im
Reichstaggebäude (Krolloper) die
Spitzenleiſtun=
gen des deutſchen kinotechniſchen Schaffens gezeigt
werden.
Der Vorſitzende des Reichsverbandes deutſcher
Filmtheater ſprach über den Volksfilmtag, der in
allen Berliner Theatern am Freitag, 26. April,
in 312 großen Theatern des Reiches am
Donners=
tag, 25. April, veranſtaltet wird. Dieſer
Volks=
filmtag ſoll bezwecken, das Intereſſe für den guten
deutſchen Film unter der großen Maſſe der
Bevöl=
kerung zu wecken und dem deutſchen Film neue
Be=
ſucher zu gewinnen. Die Vorſtellungen an dieſem
Tage werden außerhalb der normalen Spielzeit
durchgeführt; es wird hierzu kein Eintrittsgeld
er=
hoben, ſondern jeder Volksgenoſſe, der die
Inter=
nationale Filmkongreß=Anſtecknadel für 10 Pfg.
in Berlin (im Reich 20 Pfg.) erwirbt, hat die
Berechtigung zum Beſuch.
14 Schulkinder von einem Schnellzug
überfahren und geköket.
New York. Aus Rockville im Staate Mary
land wird ein grauenhaftes Unglück gemeldet, dem
14 Kinder zum Opfer fielen. Ein mit Schulkindern
beſetzter Autobus wurde an einem Bahnübergang
von einem Schnellzug erfaßt und vollſtändig
zer=
trümmert. Dabei wurden 14 Kinder ſofort getötet,
zahlreiche weitere erlitten mehr oder weniger
ſchwere Verletzungen. Die Lokomotive konnte erſt
500 Meter nach dem Zuſammenſtoß zum Halten
gebracht werden.
Sven Hedin in Moskau.
Moskau. Sven Hedin iſt aus Chineſiſch=Tu.
keſtan kommend in Moskau eingetroffen. Hedin hd
ſich mehrere Jahre in Hſingkiang aufgehalten, u.
im Auftrag der chineſiſchen National=Regierun
die Möglichkeit für den Bau einer Automobil=
Ve=
bindungsſtraße zwiſchen der Provinz und dem übr/
en China zu prüfen. Der Preſſe ſchildert Sog
Hedin ſeine Gefangennahme durch die Truppel
des Generals Ma, bei dem Hedin beinahe ſtan?
rechtlich erſchoſſen worden wäre. Er kündigte a
daß er ſofort nach ſeiner Rückkehr nach Stockholn
zuſammen mit Dr. Eckener die bereits angekün
digte Luftſchiffexpedition über die unerforſchte
Gebiete am oberen Amazonas=Strom vorbereiter
werde, dieſe Expedition ſoll im nächſten Jahr m.
dem gegenwärtig in Friedrichshafen im Ba
befindlichen Zeppelin=Luftſchiff
unternomme=
werden.
Bedingungen geſtellt
ſchaft beſitzen, im 2
1:l und des Grundſche
ſein. Bezahlung
mentarunterricht, de
wird. Vorausſetzung
die von der Landes
währt werden. Be
Verein tritt ei
ein, die nicht inne
leinswechſel durch di
urſacht wird.
Der Paragraph
und Tätigkeit des
/Perſonen zuſamr
iegt oder eine
Die ſport
legt, umfaſſe
11100 und 1
F100, 200
T 3410
100.
Neue Handſtürme in den Vereinigten
Skaaken. — Rieſige Ernkeſchäden.
New York. Wie aus Kanſas City berichte
wird, wurde der Süden und der Mittelweſten de
Vereinigten Staaten erneut von furchtbaren Sanw
ſtürmen heimgeſucht. Die Stürme, die von de=
Staaten Kanſas, Colorado, Wyoming, dem weſſ
lichen Oklahoma, Texas und Neu=Mexiko ihre=
Ausgang nahmen, breiteten ſich mit raſender Ge
ſchwindigkeit über Jowa und Arkanſas bis na
Ohio und Tennesſee aus. Der Schaden, den va
allem die Landwirtſchaft erlitten hat, iſt ganz un
geheuer. Er wird allein für die Weizenernte au
30 Millionen Dollar geſchätzt. Tauſende von Fa
mern verlaſſen mit ihren Tamilien die verödete=
Felder und ziehen nach Oſten, um ſich vor den
mörderiſchen Staub zu retten, der die Menſche
mit dem Erſtickungstode bedroht und vor allen
bei Kindern ſehr häufig zu ſchweren Lungenentzün
dungen führt, zumal er ſelbſt durch Fenſterritze
dringt und in einigen Staaten bis zu 15 Zent:
meter Höhe liegt. In zahlreichen Ortſchaften
li=
gen alle Geſchäfte völlig darnieder. Die Schule
ſind geſchloſſen. In einigen Gegenden hat ſich de
Staub infolge des Dazutretens von
Regenwolfe=
zu Schlamm verwandelt, der als Regen vom Him
mel kommt. Selbſt in Chicago machen ſich die Aus
wirkungen dieſer Naturkataſtrophe bemerkbar.
pieläüderung d
* 1, Spiel: Poli
Umtiſter
Oeffenkliches Konſiſtorium im Pakikan.
TSG. 6-
2s au
Emifß Degen Sl.
einen
Scherl-Bildmaterndiens-‟
Unter dem Vorſitz des Papſtes fand ſoeben im Vatikan zu Rom ein öffentliches Konſiſtoriuc)
ſtatt, in dem im Gegenſatz zu den geheimen Konſiſtorien neben den höchſten Würdenträgern aul
Laien teilnel men dürfen.
Samstag, 13. April 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 103 — Seite 9
SAs.Gts Aasgde
Schwimmſport auf neuer Grundlage.
Au 1. Jum
neue Wekkkampf=Beſtimmungen.
ingetroffer
lang aufg
n Natio
einer Automo
Provinz und der
* Preſſe
Mostal.
iſt aus Chine
Die zurzeit gültigen Allgemeinen Wettkampfbeſtimmungen
e= Deutſchen Schwimm=Verbandes, vor fünf Jahren auf dem
ſerrbandstag in Braunſchweig beſchloſſen, ſind nach dem
Neuauf=
ſan des deutſchen Sports einer gründlichen Umbildung
unter=
og en worden. Trotz erfreulicher Kürze ſind ſie in
verſtändlich=
er Form gehalten, bringen viele zeitgemäße Neuerungen und
urden zweifellos dazu angetan ſein, die weitere Entwicklung
deutſchen Schwimmſports günſtig zu beeinfluſſen. Die neuen
(WB. treten mit dem 1. Juni in Kraft.
Der erſte Abſchnitt bezeichnet die Arten der
Wett=
ſampfveranſtaltungen, deren es in Zukunft acht
ver=
gedene geben wird, und zwar: 1. Vereinsoffene Wettkämpfe;
WVergleichswettkämpfe zweier oder mehrerer Vereine; 3.
Ver=
ſtächswettkämpfe zweier oder mehrerer Gebiete, Gaue, Bezirke,
reiſe oder Städte; 4. Kreisoffene Wettkämpfe: 5. Bezirksoffene
V ttkämpfe; 6. Gauoffene Wettkämpfe; 7. Gebietsoffene
Wett=
impfe: 8. Reichsoffene Wettkämpfe.
Im § 2 werden die Beſtimmungen über die
Durchfüh=
ung der Wettkämpfe behandelt. Es wird dabei u. a.
leſ=immt, daß die ſportliche Kampfbahn 20. 25, 33½½, 50 oder
M Meter lang ſein muß. Andere Bahnen ſcheiden für die Be=
lity ben
elweſ
Der Spielwart des Fachamtes für Handball, Herr
Bur=
en ſter=Hamburg, hat in der bereits veröffentlichten
Termin=
t; eine Aenderung aus organiſatoriſchen Gründen eintreten
ſten. Dieſe Aenderung bezieht ſich auf die Gaugruppe 4, zu der
A. Darmſtadt 1898 zugeteilt iſt.
Die Spielanſetzungen des 28. 4. 35 und des 12. 5. 35 werden
iseinander ausgetauſcht.
SV. 98 muß ſomit das 1. Spiel am 28. 4. in Hamburg
ſtreiten. Am 5. 5. 35 ſpielt er in Darmſtadt gegen MSV. Hin=
estung ſportlicher Leiſtungen im Sinne der AWB. aus.
Sämt=
ſctee Ausſchreibungen ſind mindeſtens acht Wochen vor der
Ver=
nTaltung zur Genehmigung einzureichen. Bei allen
Veranſtal=
un gen wird die Zahl der Wettkämpfe auf 15 beſchränkt. Dabei
I. die Dauer eines Wettſchwimmens den Zeitraum von 3
Stun=
en, nicht überſchreiten. Als Auszeichnungen dürfen Kränze,
Ur=
unſden. Plaketten oder Erinnerungsgaben von künſtleriſchem oder
tlurellem Werte, Kunſtblätter, Bücher uſw. gegeben werden.
Landerpreiſe können nur von Vereinen gewonnen werden.
Für die Teilnahme an Wettkämpfen werden vier
ſeleingungen geſtellt. Der Schwimmer muß die
Amateureigen=
haft beſitzen, im Beſitz des Startrechts, des Schwimmerpaſſes
n des Grundſcheines der Deutſchen Lebensrettungsgeſellſchaft
ſin. Bezahlung dürfen Amateure annehmen für
Ele=
entarunterricht, der unter der Aufſicht des Verbandes erteilt
ſiſd. Vorausſetzung iſt, daß die Bezahlung aus Mitteln erfolgt.
ſe von der Landesregierung oder einer Stadtverwaltung
ge=
äört werden. Beim Uebertritt in einen anderen
erein tritt eine Sperrfriſt von einem Jahre
In, die nicht innegehalten zu werden braucht, wenn der
Ver=
nswechſel durch die Ueberſiedlung an einen anderen Ort
ver=
eſacht wird.
Der Paragraph 4 beſchäftigt ſich mit der Zuſammenſetzung
nd. Tätigkeit des Kampfgerichtes, das ſich aus ſolchen
ſei ſonen zuſammenſetzen kann, die entweder eine Prüfung
abge=
g. oder eine entſprechende Praxis haben.
Die ſportlichen Schwimmwettkämpfe, im 8 5
feſtge=
g.. umfaſſen folgende Strecken: 100, 200, 300 400, 500 800,
10 und 1500 Meter Kraul, 100 200 und 400 Meter Rücken,
200 400 und 500 Meter Bruſt ſowie die Staffeln 4850,
00 3X200, 4X100, 4X 200. 50 100 200, 100, 50 Meter und
200, 400, 200, 100 Meter Kraul, 3X100, 4X100 Meter
Rücken, 3X100 3X200, 4X100, 4X200 Meter Bruſt. 3X100 und
100, 200, 100 Meter Langſtaffel.
Der Paragraph 7 regelt
die Klaſſeneinteilung
Die Kinderklaſſe rechnet bis zum 14., die Jugendklaſſe vom 14.
bis zum 18., die Männer= und Frauenklaſſe vom 18. Jahre, die
Altersklaſſe vom 32. Jahre an. Darüber hinaus wird die
Ju=
gend in drei, die Männer und Frauen in ſechs die Aelteren in
zwei Leiſtungsklaſſen eingeteilt, wie dies im Paragraph 8
feſt=
gelegt iſt. Für die
Einſtufung in die Meiſterklaſſe
werden folgende Mindeſtleiſtungen gefordert: Kraul: 100
Meter 1:02: 200 Meter 2:22; 300 Meter 3:45: 400 Meter 5:05;
500 Meter 6:30; 800 Meter 11:00: 1000 Meter 14:00; 1500 Meter
21:00. Bruſt: 100 Meter 1:17: 200 Meter 2:50: 400 Meter
6:10; 500 Meter 7:45. Rücken: 100 Meter 1:12: 200 Meter
2:43; 400 Meter 5:50. Frauen, Kraul: 100 Meter 1:13;
200 Meter 2:50; 300 Meter 4:30; 400 Meter 6:10: 500 Meter
8:00; 800 Meter 13:20: 1000 Meter 16:30; 1500 Meter 25:40.
Bruſt: 100 Meter 1:28: 200 Meter 3:10: 400 Meter 6:40; 500
Meter 8:35. Rücken: 100 Meter 1:26: 200 Meter 3:10: 400
Meter 6:40. Für Staffelwettkämpfe gibt es keine
Einſtufungs=
zeiten.
Nun auch Staffelrekorde.
Im deutſchen Schwimmſport gab es bisher amtlich noch keine
Staffelrekorde. Es wurden lediglich ſogenannte Beſtzeiten
ge=
führt. Die neuen AWB. machen mit dieſer Rückſtändigkeit
Schluß. Ab 1. Juni werden auch die deutſchen Staffelrekorde
amtlichen Charakter haben. Außer den im Paragraph 5
bezeich=
neten Staffelſtrecken werden in Zukunft Rekorde auch für folgende
Großſtaffeln geführt werden: 10X50 Meter, 10X100 Meter,
10X200 Meter Kraul, 10X100. 10X200 Meter Bruſt, 10X50,
10X100 Meter Rücken für Männer, 5X50 6X100 Meter Kraul,
6X100 Meter Bruſt, 6X100 Meter Rücken für Frauen. Die
Rekordbahn muß mindeſtens 25 Meter lang und ſtromfrei ſein.
Bei Einzelſtrecken über 500 Meter iſt eine Bahnlänge von
min=
deſtens 50 Meter vorgeſchrieben. Staffelrekorde, die im
Allein=
gang aufgeſtellt ſind, können nur Anerkennung finden, wenn
ſämt=
liche Strecken hintereinander geſchwommen und die Wechſel
ſämt=
licher Teilnehmer ordnungsgemäß erfolgt ſind. Rekorde, die
Mit=
glieder des Deutſchen Schwimm=Verbandes im Auslande
ſchwim=
men, werden in die amtlichen Rekordliſten des DSV.
aufgenom=
men, wenn die entſprechenden Geſchlechter auch über 100 220,
300, 440, 500, 880, 1000 1760 Yards Kraul, 150 Yards Rücken
und 200 Yards Bruſt auf deutſchen Bahnen geſchwommen werden.
Die Deutſchen Meiſterſchaften müſſen immer in der erſten
Auguſthälfte ausgetragen werden, wenn nicht aus beſonderen
Gründen ein anderer Termin gewählt werden muß. Für das
Meiſterſchaftsprogramm iſt die Folge des letzten Jahres als
Standard=Programm beibehalten worden. Die Gau= und
Be=
zirksmeiſterſchaften ſollen die gleichen Prüfungen enthalten. Die
Deutſchen Strommeiſterſchaften werden ebenfalls alljährlich
aus=
getragen, desgleichen die große Mannſchaftsprüfung des deutſchen
Schwimmſports um die Vereinsmeiſterſchaft, deren Austragung
in drei Leiſtungsklaſſen vorgeſehen iſt. Einzelprüfungen
gelan=
gen nicht zum Austrag.
Reländerung der Deutſchen Handballmeiſterſchaft.
1. Spiel: Polizei Hamburg — SV. 98 Darmſtadt!
nöurg=Minden und am 12. 5. 35 gegen Raſenſport Mülheim
errfalls in Darmſtadt.
TSG. 46 — Tgde. Bockenheim Frkf. Main fällt aus.
un
Das auf Sonntag früh am Rheinalleeplatz angeſetzte Spiel
wegen SA.=Dienſtes der Frankfurter ausfallen. Bemühungen,
im anderen Gegner zu verpflichten, mußten wegen der Kürze der
ti: ſcheitern.
DDie Reſerve von 46 wird ſehr wahrſcheinlich die Reſerve vom
C. 98 auf dem Platz an der Rheinallee am Sonntag vormittag
in 11 Uhr empfangen. Näheres in der Sonntagnummer.
Aufſtiegſpiel: TV. Reinheim — TSV. Braunshardt.
Am kommenden Sonntag treten ſich in Reinheim die 1.
Hand=
üllrnannſchaften des Tv. Reinheim und die gleiche Mannſchaft
6 Tv. Braunshardt gegenüber. Bei dem Vorſpiel in
Brauns=
it unterlag Reinheim, mit 5 Mann Erſatz ſpielend, trotzdem
dr knapp mit 10:5. Reinheim wird alles daranſetzen, um in
an Rückſpiel möglichſt günſtig abzuſchneiden. Mit einem äußerſt
ſtynenden Spiel iſt unbedingt zu rechnen.
Gaumeiſterſchaft der Südweſt= Ringer.
Für die Kämpfe um die Mannſchaftsmeiſterſchaft der Ringer
Cau Südweſt, an denen Siegfried Ludwigshafen, VfK.
Schiffer=
bi. Mainz 88, Tgd. Dieburg, Saarbrücken=Weſt und
Thaleiſchwei=
beteiligt ſind, wurden folgende Termine bekanntgegeben:
14. April (Rückkämpfe 2. Juni): Ludwigshafen — Saarbrücken;
inkz — Thaleiſchweiler: Dieburg — Schifferſtadt. 5. Mai (16.
Mainz — Ludwigshafen; „Thaleiſchweiler. Dieburg;
ifferſtadt — Saarbrücken. 12. Mai (23. Juli): Ludwigshafen
Hifferſtadt — Saarbrücken 12. Mai (23. Juni): Ludwigshafen
Fg. 19. Mai (30. Juni): Thaleiſchweiler — Ludwigshafen: Die=
M9 — Saarbrücken; Schifferſtadt — Mainz. 26. Mai (7. Juli):
Dwigshafen — Dieburg; Mainz — Saarbrücken; Thaleiſchwei=
— Schifferſtadt.
Anpaddeln am Alkrhein.
Morgen, Sonntag. findet der „Tag des Kanuſportes” ſtatt.
Ueberall im ganzen Reich wird an dieſem Tag das Anpaddeln
ge=
meinſchaftlich durchgeführt. Die Darmſtädter Paddler aller
Ver=
eine treten pünktlich um 10.30 Uhr am Ufervorgelände des „
Kanu=
klub=Bookshauſes” an. Nach einer kurzen Feier erfolgt die
Auf=
fahrt der Zehnerkanadier, der Ruder=, Holz= und Paddelboote.
Auf die heute abend 8,30 Uhr im kleinen Saal der
Woogs=
turnhalle ſtattfindenden Filmvorführungen „Wildwaſſerparadieſe
in Oeſterreich und Jugoſlawien” und Zehnerkanadier in
Ham=
burg”, wird nochmals beſonders hingewieſen. Die Mitglieder aller
kanuſporttreibenden Vereine, ſowie ſämtliche Freunde des
Waſſer=
ſportes ſind hierzu herzlich eingeladen.
Leichkathletik.
1. Reichsſportabzeichen=Prüfung 1935 — Leichtathletik.
Das Fachamt für Leichtathletik führt am kommenden
Sonn=
tag, vormittags ab 9.30 Uhr, auf dem Platz des SV. 1898
Darm=
ſtadt am Böllenfalltor eine Sportabzeichenprüfung in
leichtath=
letiſchen Uebungen durch, die die erſte dieſes Jahres iſt. In
fol=
genden Diſziplinen kann die Prüfung am Sonntag abgelegt
wer=
den: a) von Männern: 100 Meter. 400 Meter, 10 000 Meter
Weitſprung, Kugelſtoßen; b) von Jugendlichen: 100 Meter, 1000
Meter, 3000 Meter, Weitſprung, Kugelſtoßen. Die Teilnehmer
treten um 9.30 Uhr auf dem Platz mit Leiſtungsheft und
Licht=
bild an.
Kampfrichter für Leichtathletik. Die Kampfrichter für
Leichtathletik treten am kommenden Sonntag, 9.15 Uhr,
auf dem Platz des SV. 98 Darmſtadt am Böllenfalltor zu einem
weiteren praktiſchen Ausbildungsgang an.
Sporkliches Gehen geſtaktet!
Eine erfreulich ſchnelle Entſcheidung hat das Fachamt für
Leichtathletik in der durch den Berliner Hindenburg=Gepäckmarſch
geſchaffenen Frage „Marſchieren oder ſportliches Gehen?”
ge=
troffen. Der SA.=Brigade 35 die mit der Ausrichtung der
Deutſchen Gepäckmarſch=Meiſterſchaft am 28. April
in Leipzig beauftragt iſt, wurde vom Fachamt mitgeteilt, daß
ſportliches Gehen erlaubt ſei. Verboten iſt ſelbſtverſtändlich
Lau=
fen, Traben und Springen. Die unter den Gepäckmärſchlern durch
die Disqualifikation beim Hindenburg=Gepäckmarſch entſtandene
Verwirrung über das, was erlaubt und verboten iſt, iſt damit
aus der Welt geſchafft.
Oeleynohimente mach ich nicht
Sausalt.
Sporkverein 98 Darmſtadt — PfK. Bürſtadt.
Am Sonntag, nachmittags 3.30 Uhr, beſtreitet der Sp.V. 98
ſein letztes Verbandsſpiel gegen den VfR. Burſtadt. Die „Blauen”
treten hierzu mit folgender Mannſchaft an:
Ruppel
Geyer Eßlinger 2
Müller Schnägelberger Richter
Seifert Leichtlein Eßlinger 1 Würtenberger Hebeiſen
Bereits um 1.45 Uhr ſpielen die 2a. und die 4 Mannſchaft
gegen die 1. und 2. Elf vom Turn= und Sportverein Lengfeld.
Einen Freiballon=Höhenrekord erzielte der
vol=
niſche Ballon „Torun” (Hptm. Burzynſki) mit 9437 Meter.
Da=
mit wurde der alte Weltrekord um 500 Meter überboten.
Das Aufſtiegsſpiel im Gau Südweſt zwiſchen FV.
Saarbrücken und Reichsb. Rot=Weiß Frankfurt wurde vom
Oſter=
montag auf Karfreitag vorverlegt.
131 Ausfälle gab es am erſten Tage der
Oſtpreußen=
fahrt. Von 454 geſtarteten Teilnehmern blieben nur 141 (79
Wagen und 62 Krafträder) ſtrafpunktfrei. 131 Fahrzeuge ſind
bereits endgültig ausgeſchieden; der Reſt iſt mehr oder weniger
ſtark mit Strafpunkten belegt. Am Freitag früh wurde die zweite
Tagesſchleife geſtartet, bei der weitere ſtarke Ausfälle ſich
er=
gaben.
Die Meiſterſchaftskämpfe der Südweſt=Ringer
neh=
men am 14. April ihren Anfang. Neben dem Titelverteidiger
Siegfried=Ludwigshafen ſind noch VfK. Schifferſtadt, Mainz 88,
Turngemeinde Dieburg, Saarbrücken=Weſt und
Thaleiſch=
weiler beteiligt.
Sportlikerakur.
Die neue Nummer von Motor und Sport befaßt ſich mit einer
Frage, die noch alle Kraftfahrer intereſſiert, nämlich: „Wie kleide
ich mich geſchmackvoll und dabei zweckmäßig im Auto”. Unter dem
Titel „Frühling in Sicht” plaudert Ilſe Lundberg über Mode
im Auto und gibt viele Tips, die beſonders die autofahrenden
Damen mit Intereſſe leſen werden. Daß der Rennfahrer Joſef
Möritz viel geleiſtet hat, iſt zwar in Sportkreiſen bekannt, aber
die Oeffentlichkeit weiß davon nicht ſehr viel. So iſt in Motor und
Sport Nr. 15 die Biographie dieſes Rennfahrers „Joſef Möritz
ſchlägt ſich durch” zu begrüßen. Ein ausführlicher Bericht
unter=
richtet über Verlauf und Leiſtungen des Eilenriede=Rennens.
Un=
ter dem Titel „Wochenendverſicherung” wird die Frage der
Ver=
ſicherung für Wochenendfahrer aufgerollt. Die „Internationale
techniſche Automobiltabelle 1935” wird mit den engliſchen Wagen
fortgeſetzt, und in einem Motorradteſtbericht erlebt der Leſer eine
Nachtfahrt und bekommt Tips, wie er ſich dabei zu verhalten hat.
Weiterhin bringt Heft Nr. 15 den Schluß des abenteuerlichen
Fahrtberichtes „Per Motorrad nach Indien‟ Erwähnt ſeien noch
die regelmäßigen Rubriken „Rechtsauskunft”, „Technik in Frage
und Antwort”, „Reiſeberatung” und Photoſport”. In
Buchhand=
lungen und Kiosken iſt Motor und Sport für 50 Pfg. zu haben,
oder man abonniert direkt beim Verlag Motor und Sport in
Pöß=
neck (Thüringen).
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Samstag, 13. April
6.00: Bauernfunk. — 6.15 und 6.30: Gymnaſtik. — 6.50: Zeit,
Wetter. — 6.55: Morgenſpruch — Choral: Singr dem König
Freudenpſalmen. — 7.00: München: Das Münchener
Unterhal=
tungsorcheſter. Ltg.: Joſ. Horn. — 8.10: Waſſerſtand, Wetter.
8.15: Sturtgart: Gymnaſtik. — 9.00: Nur Frankfurt: Nachr. —
9.15: Nur Frankfurt: Konzert. — 10 00: Nachr. — 11.00:
Werbekonzert. — 11.30: Meldungen — 11.45: Sozialdienſt.
12.00: Leipzig: Mittagskonzert des Funkorcheſters. Ltg.: Fritz
Schroeder. — 13.00: Zeit, Nachr. — 13.15: Schal= und Platt
verteilen. Nüſſe zum Knacken. Prefsrätſel. — 14.15: Zeit,
Nachr. — 14.30: Die beſten Schallplarten der Woche. —
14.50: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. — 1485: Wetter. — 15.00=
Jugendfunk: Student ſein .. . Zeitbericht von der neuen Geſtalt
des jungen Arbeiters an den Hochſchulen.
16.00: Köln: Der frohe Samstagnachmittag. Die drei luſtigen
Geſellen in fernen Landen. — 18.00: Eröffnung des Koblenzer
Senders. Funkbericht.
19.00: Trier: Präſentier= und Parademärſche ehemaliger deutſcher
Regimenter. — 20.00: Zeit, Nachr. — Anſchl.: Tagesſpiegel.
20.15: Hanau: Bunter Abend. Edler Schmuck und Höhenſonne.
22.15: Nachr., Wettter, Sport. — 22.30: Unterhaltungskonzert.
Kapelle Franz Hauck. — 24.00: Nachtmuſik. Schall und
Platt=
im Nachtkaffee!
Ttun Unasasnnn
Sonnabend, 13. April
Hamburg: 19.00: Fietje ſoll heiraten! Ei heiteres
Spiel von W. Perreh.
Köln: 19.00: Der Alte von Mechtshauſen. Eine
nachdenk=
liche Wilhelm Buſch=Stunde.
Königsberg: 20.15: Oſtpreußiſcher Frühling. Ein
hei=
teres Funkſpiel.
Wien: 19.25: Die verkaufte Braut, von Smetana.
Stockholm: 20.00: Chorkonzert.
Warſchau: 20.15: Beethoven=Abend.
Budapeſt: 20.30: Skandinaviſcher Abend.
Rom: 21.00: Opernübertragung.
London: 21.00: Orcheſter und Saxophon=Solo.
Helſingfors: 21.15: Tanzmuſik aus dem Grand=Hotel.
Luxemburg: 22.30: Muſikaliſches Allerlei.
Wekterbericht.
Eine Tiefdruckrinne erſtreckt ſich von der Biskaya über das
Feſtland hinweg oſtwärts. Sie verurſacht mit einer über Frankreich
liegenden Störung vielfach Schauertätigkeit, die zurzeit noch
an=
hält. Eine langſame Beſſerung iſt jedoch zu erwarten.
Vorherſage für Samstag: Zeitweiſe aufheiternd, noch vereinzelte
Schauer, bei lebhaften wechſelnden Winden ziemlich kühl.
Ausſichten für Sonntag: Ueberwiegend freundlich und etwas
wär=
mer, aber noch nicht ganz beſtändiges Wetter.
Jie min mich Mobiloel A-F!
Soll die Freude am Fahren nicht geschmälert werden,
dann muß zur richtigen Pflege der Maschine das Beste
gerade gut genug sein! GARGOYIE MOBLOEL A-F —
aus deutschem Boden gewonnen und in deutschen
Fabriken verarbeitet — verleiht dank seiner
Schmier-
kraft dem Mofor volle Leistung und lange
Lebens-
dauer, Zuverlässigkelt und Wirtschaftlichkelt.
orursche vacuuw oct akricncsssttscHasr
[ ← ][ ][ → ]Seite 10 — Nr. 103
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 13. April 1935
Von deuſchen Weinmark.
Alljährlich um dieſe Zeit herrſcht im freihändigen
Wein=
geſchäft mehr oder minder Ruhe. Der geſamte Weinmarkt wird
von den Frühjahrsweinverſteigerungen beherrſcht. Ihr Verlauf
iſt überraſchend gut. Dabei iſt bemerkenswert, daß von
Aus=
gebot zu Ausgebot höhere Durchſchnittspreiſe zu verzeichnen ſind.
Größere Mengen Flaſchenweine der Jahrgänge 1931—1933
wur=
den ebenfalls auf den Verſteigerungen laufend untergebracht. Im
freihändigen Weingeſchäft iſt an der Moſel, am Mittelrhein,
teil=
weiſe auch in der Rheinpfalz, immer etwas Bewegung
feſtzu=
ſtellen. Die Sektkellereien, die einen anhaltend guten Abſatz ihrer
Erzeugniſſe verzeichnen, ſind laufend Abnehmer deutſcher Weine
kleinerer und mittlerer Qualitäten. Das Auslandsgeſchäft brachte
in der letzten Zeit dem Weinmarkt keine nennenswerte
Ent=
laſtung.
Produkienmärkke.
Mainzer Getreidegroßmarkt vom 12. April. Es notierten
in RM. je 100 Kilo loko Mainz: Weizen W. 16 21,70, Roggen
R. 15 17,70. Hafer H. 14 17,40 ab Station, Braugerſte G. 11
17,10 plus Zuſchläge. Weizenkleie W. 16 11,08 (Mühlenpreis),
Roggenkleie R. 15 10,38 (Mühlenpreis), Soyaſchrot 13,
Fabrik=
preis ab ſüddeutſche Station. Tendenz: Bei genügenden
Ange=
boten Brotgetreide und Gerſte beſcheidene Umſätze, Futtermittel
ruhig.
Frankfurter Buttergr=ßhandelspreiſe. Am Frankfurter
But=
termarkt waren die Zufuhren aus dem Auslande gering, auch die
Zufuhren in deutſcher Butter waren weiterhin knapp. Die
Ein=
gänge wurden flott geräumt. Es notierten in RM. pro 50 Kilo
frei Frankfurt a. M. (Großhandelsverkaufspreiſe an den
Klein=
handel): Deutſche Markenbutter 143—145, deutſche feine
Molke=
reibutter 142—145, deutſche Molkereibutter, keine am Markt,
Landbutter 120—126. Kochbutter 115—120, holländiſche Butter
145—147.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe. Am Frankfurter
Eier=
großhandelsmarkt waren vom Reich die rotgeſtempelten deutſchen
Eier bereits ausverkauft. Am Markt ſind nur noch kleine
Men=
gen zu etwas billigeren Preiſen; Ausländer, außer Holländer,
ſind kaum am Markt. Der Verkauf war beſſer als bisher, aber
doch nicht oſtermäßig. Größtenteils waren deutſche Eier am
Markt. Es notierten in Pfg. pro Stück, frei Frankfurt a. M.
8,75; Bulgaren und Jugoſlawen waren keine am Markt.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
In der AR.=Sitzung der Thüringer Wollgarnſpinnerei AG.,
Leipzig, wurde beſchloſſen, der auf den 10. Mai einzuberufenden
HV. für 1934 die Ausſchüttung einer St.A.=Dividende von 12
(11) Prozent ſowie wieder die Gewährung einer
Sonderzuwen=
dung für die Gefolgſchaft in Vorſchlag zu bringen.
Ein hervorragender Wirtſchaftsführer Deutſchlands,
Geheim=
rat Max Weſſig, hatte geſtern ſeinen 60. Geburtstag. Herr W.
iſt Generaldirektor der Rheinmetallwerke und der Borſig AG. in
Tegel; ebenfalls iſt er Mitglied der Zulaſſungsſtelle der Berliner
Börſe, Präſident mehrerer deutſch=ausländiſcher Handelskammern
und gehört einer Zahl von Aufſichtsräten hervorragender
deut=
ſcher Induſtrieunternehmungen an.
Der AR. der Hamburg—Amerika=Linie hat in ſeiner am 11.
April abgehaltenen Sitzung das Mitglied des Vorſtandes Dr. W.
Hoffmann zum Vorſitzenden des Vorſtandes und den
Abteilungs=
direktor der Hamburg—Amerika=Linie Otto Laeſch zum
ordent=
lichen Vorſtandsmitglied ernannt. Herr Laeſch wird im Vorſtand
die Fragen des allgemeinen Frachtverkehrs bearbeiten.
Die lebhaften Goldbewegungen am Pariſer Börſenplatz
hal=
ten an. Auf dem Flugplatz Le Bouxget trafen am Donnerstag
abend an Bord eines holländiſchen Flugzeuges 455 Kilogramm
Gold aus Amſterdam ein. Andererſeits gingen 170 Kilogramm
nach London und 825 Kilogramm Gold nach Brüſſel.
baupſchriſtleitung. Rudoli Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch: für den Sport: Karl Böhmann;
für „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Lr. Herbert Nette;
Anzeigen=
leiter: Willy Kuhle; für den Inhalt der Anzeigen verantwortlich: Paul Ziegler
ſämtlich in Darmſtadt. D. A. III. 35. 20762. Druck und Verlag: L. C. Wittich
Darmſtadt. Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.
Berliner Kursbericht”
vom 12. April 1935
Oeviſenmarkt
vom 12. April 1935
Verl. Handels=Geſ.)
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ. /
Dresdner Ban!
Hapag
Nordd. Llohzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
DeutſcheCont. Gas 1
Deutſche Erdöl 1
Mif
89.75
89.75
31.625
32.75
36.375
115.50
93.—
147.50
128.625
107.—
We e
F. G. Farben
Geſ.f.elektr. Untern
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſenund
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Kolsw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
f
148 375
120.50
103.25
94.25
90.875
112.—
91.375
107.75
78.—
73.875
Weee
Polyphonwerke
Rütgerswerke
SalzdetfurthKali
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Bogel Telegr. Draht
Wanderer=Werke
Msc
10.375
110.—
157.625
34.50
79.75
113.—
86.75
14.75
124.875
58.50
123.25
1112.50
142.—
Aeghypten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada
Dänemar!
Danzig
England
Eſtland.
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Island
100 Lire 20.e8 20,72 1 Pap. Peſo 0.658 0.662 Japan 1 Yen 0.702 100 Belga 41.98 42,08 Jugoſlawien 100 Dinar 5.649 1 Milreis 0.201 0.203 Lettland 100 Lats 80.92 100 Leva 3.047 3.05: Norwegen 100 Kronen 60.38 1canad. Doll 2.470 2.474 Oeſterreich 100 Schillin 48.95 100 Kronen 53,65 53.75 Portugal 100 Escudos 10.39 100 Gulden 81.10 81.26 Schweder 100 Kronen 61.96 1 2.Stg. 12.015 12.045 Schweiz 100 Franes 80.72 100 eſtl. Kr. 68.43 68.57 Spanien 100 Peſetas 33,32 100 finn. Mk. 5.305 5.315 Tſchechoflowak. 100 Tſch.=Kr. 10.365 100 Franken 16.38 16.42 Türkei. 1 türk. 2 1.279 100 Drachm 2.354 2.358 ungarn 100 Pengö 100 Gulden 1 67.,89 168.2: uruguah 1 Goldpeſo 1.oi9 100 isl. Kr. 54 38 54. 481 Ver. Staaten Dollar. 2.362
0.704
E.c6l
Icg
60.50
42.65
ſC.92
62.08
70.28
*3.98
(.3a5=
1.C6B
Surmſtädter aund Kationatbant Bariftadt, Biliate der Bresoher Sunt
Frankfurter Kursbericht vom 12. April 1935.
„Kee
„ Gr.IIp. 1934
„ 1935
„ „
1936
v
„ „ „ 1937
„ „ 1938
„ Gruppel .."
5% Dtſch. Reichsanl.
2 90Intern., v. 30
%Baden . v. 27
%Bahern v. 27
%Heſſen.. v. 28
„ „. b.29
20 Preuß. v. 28
% Sachſen v. 27
4½%Thüringen 27
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze .......
5% Dt. Reichspoſt=
Schätze
4½% „
Dtſch. Anl. Ausl.
*, Ablöſung. 1
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
4½½Bad.=Baden
4½%Berlin .v. 24
4½Darmſtadt ..
4½%Dresdenv. 26
4½ %Frankfur t 26
4½ %Heidelberg 26
4½ %Mainz. .
4½%Mannheim27
4½.% München 29
4½%Wiesbaden 28
4½%Heſſ. Landesb
4½% Goldoblia
1031.
107.25
1071.
106,
105.3
105.9
100.
97.6
102
95.5
o
96.25
97.5
107.75
95.9
94‟,
100.8
100.7
100
91
94.5
90.5
92
91
91.75
93
94.5
92.5
96
84.25
MeHe
hyp.=Bk.=Liquid.
494%0 „
Komm.=Obl. . ..
4½% Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½% „ Goldoblig.
4½% Landeskom=
Bk. Girozentr. .
Heſſ. Glbobl. R. 11
4½% v „ R.12
4½%Kaſſ. Landest.
Goldpfbr.. .....
4½%Nſſ. Landesb.
5½%u Lig.=Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl.
FAusl. Ser. 1115.25 4
FAusl. Ser. II
Di. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
4½%Berl. Hyp. B.
Lig.-Pfbr.
4½%Frrf. Hyp.=B.
5½% „ Lig.=Pfbr. 100
4½% „ Goldoblig.
4½%0 Frkf. Pfb.=B.
5½%0 „ Lig.=Pfr.
4½%Mein. Hyp. B.
5½22
Lig.=Pfr.
½% Pfälz. Hyp.B
Lig.=Pfb.
3 Rh. Hhp.=Bl.
7%0 „ Lig.=Pfr. 107
½% „ Goldobl.
4½% Südd. Boden=
Cred.=Bank ....!
5½% „ Lig.=Pfbr. 101
4½%Wttb. Hhp. B
Wed ue
100.1 6% Dt. Linol. Werke
6%Mainkrw. v. 26/101
24.75 6%Mitteld. Stahl. /102
62 Salzmann &Co./ 98
90
6% Ver. Stahlwerkel 100 ,
94.25 6%Voigt & Häffnerl 83.25
3. G. Farben Bonds/ 12371,
5 %Bosn. L. E. B.
94.25 /5% „ L.Inveſt.
5 %Buig. Tab. v. 02
95.75 4½%0 Oſt. Schätze
961), 14%Oſt. Goldrente.
100, 15%bereinh. Rumän
4½%0 „
42Türk. 1. Bagdad
II.Bagdad
129.5 14½%Ungarn. 1913
4½%0
1914
Goldr
21.5 4
42
1910/
95.75
96. 25
93.75
962.5
1005
95.55
100.75
97
100.75
96.25
94.5
97.5
98.5
4½Budp. Stadtanl.
4½Liſſabon. ....
42 Stockholm. . . ..
Aktien.
Accumulat.=Fabr11
Alg. Kunſtzide Unie
A. E. G. ........."
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauere
Zellſtoff.
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, J. P.
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen....
Eement Heidelberg
Karlſtadt
11.5
11.5
6.75
36.25
25.75
6.5
51.5
47.25
92
51.575
36.5
126
104.5
81
128
136.75
94.5
120
7.G.Chemie, Baſell
Chem.Werke Albert
Chade (A=C) ....!
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum
Daimler=Benz.
Dt. Atl. Telegr.
Erdöl ..
Dt. Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt.
Linoleum ....
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoffc Widm. 101
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg.=Geſ.!1
„ Licht u. Kraft 124.5
Enzinger Union
Eſchweiler ...../245
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher.
Fahr Gebrüder.../1
J. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt E Guilleaume.
Frankfurter Hof ..
Geſ.f.elektr. Untern.
Goldſchmidt, Th.. /105.5
Gritzner=Kayſer...
Grün & Bilfinger..
Hafenmühle Frkft. 1
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerle Füſſen.
Harpener Berabau 11
Henninger, Kempf
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm. 102
Hochtief Eſſen ....!!
Holzmann, Phil. / 91
ZlſeBergb. Stamm
Genüfſel1
Ve
9571,
244),
11471,
93.5
1112
107
213
153
82
91
109.25
107
80
120.75
36
100.25
103.25
67
113.5
124,25
Kunſce
Kali=Chemie. ....
Aſchersleben.
glein, Schanzlin ..
Klöcknerwerle ....
Knorr C. H. .....
Konſerven Braun.
Lahmeyer & Co
Laurahitte .....
Lech, Augsburg. .. / 99.25
Lokomf. KraußckCo.
Löwenbr. Münch.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz=Akt.=Br. ..
Mannesm.=Röhren/ 77.75
Mansfeld. Bergb.
Metallgeſ. Franlf.
Miag, Mühlenbau
Moenus.........
MotorenDarmſtadt
Neckarwer Eßling.
Odenw. Hartſtein..
Parf=u. Bürgerbr.
R I.Braunkohlen.
Elektr. Stamm
Stahlwerke ...!.
Riebeck Montan..
Noeder, Gebr. .
Rütgerswerft.. ...!!
Salzdetfurth Kalt".
Salzw. Heilbronn. /
Schöfferhof=Bind., /164.25
Schramm, Lackfbr.
Schuckert, Elektr..
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske. 1
Reinigerwerke
Südd. Zucker A. G./169.75
Tellus Bergbau
Au
190
63.1
122.5
21.75
95
197
93.25
81
96
84.75
84
94.5
1106.5
93.25
112
211.25
107
99.25
104
109.25
—
190
74
105.75
150
94
Thür. Liefer.=Geſ.)
unterfranken ....."
Ver. Stahlwerke
Ver. Ultramarin.
Weſtdte. Kaufhof..
Weſteregeln Kali
Zelſtoff Waldhof.
Allg. Dt. Credutgeſ.
Badiſche Bank ..
Bk. f. Brauinduſtr.
Baher, Hyp. u. W.
Berl. Handelsgef. /107.5
„ Hypothekbl.
Comm. u. Privatbi.
Dt. Ban lu. Disc.
Ot. Eff. u. Wechſel.
Dresdner Bank.
Frankf. Bank. ...!
Hyp.=Ban!
Mein. Hyp.=Bank
Pfälz. Hhp.=Bank.
Reichsbank=Anl. ...
Rhein. Hyp.=Ban1./1
Südd. Bob.-Cr. Bl.
Wür 11. Notenbank.
A.-G. f. Verkehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftw
7%0 Dt. ReichsbVzg.
Hapag .........
Lübeck=Büchner..
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Schantungcndels
Ve
108
127.5
34.75
112,5
75.75
122.5
112
86.5
128
86.75
89.75
80.5
89.25
111
98.76
965
91.5
1587,
1230
60
99.5
123
122.,5
32
—
331/
7414
50
1E.5
U Fin.
Fu0A
FaN
M4
u
Fei=
Ftloßlirche. Wben
Die Berliner Börſe war gut behauptet, aber infolge der
geringen Beteiligung des Publikums ſehr ſtill. Auch die Kuliſſe
verhielt ſich abwartend. Immerhin erhielt die Tendenz durch
den zuverſichtlichen Konjunkturbericht ſowie die höhere
Roheiſen=
gewinnung einen guten Rückhalt. Eine ſtärkere Abſchwächung
erlitten lediglich Harpener auf unbeſtätigte Meldungen, daß
vor=
ausſichtlich wieder nicht mit einer Dividende zu rechnen ſei. Die
übrigen Montanwerte wurden aber hiervon nicht beeinflußt und
lagen etwas freundlicher. Für JG. Farben beſtand wieder etwas
Intereſſe. Elektroaktien waren Prozentbruchteile höher, nur
Sie=
mens verloren 1 Proz. Am Rentenmarkt bemerkte man
Anlage=
käufe. Im Verlaufe waren Harpener vorübergehend weiteres
1 Prozent niedriger. Der Rentenmarkt lag ruhig, aber freundlich.
Pfandbriefe und Kommunalobligationen waren wenig verändert.
Die Rhein=Mainiſche Börſe lag an ſich feſt. Von der
Zurückhaltung in den letzten Tagen ausgehend, waren
Eindeckun=
gen der Kuliſſe notwendig, zumal wieder etwas mehr Anlage=
käufe vom Publikum zu erledigen waren. Das Geſchäft betraf im
weſentlichen den deutſchen Rentenmarkt und einige Spezialgebiete
in Aktien. Der Geſchäftsbericht der JG. Farben zeigt beſonders
in Publikumsanlagen ſeine Nachwirkung. Auch die übrigen
Nach=
richten aus der Wirtſchaft regen an. JG. Farben ſetzten 1
Pro=
zent, Scheideanſtalt 2, Metallgeſellſchaft bei größeren. Umſätzen
1 Prozent, Rütgers ½ Prozent höher ein. Auch Montanwerte
zu=
meiſt leicht befeſtigt. Lebhafter lagen Renten, Kommunal=
Umn=
ſchuldung wieder 15 Pfg., ſpäte Schuldbücher 4 Prozent feſter.
Im Verlauf ſetzten ſich verſchiedentlich leichte Kursrückgänge durch.
JG. Farben gaben ihren Anfangsgewinn von 1 Prozent wieder
her. Renten blieben behauptet.
Bei geringen Umſätzen waren an der Abendbörſe die
Mittagsſchlußkurſe behauptet. Harpener bei
Dividendenerörterw=
gen eine Kleinigkeit niedriger. Farbeninduſtrie zunächſt 1480
dann 148½, alſo etwa auf Mittagsſchluß gehalten Renten ſehi
ruhig. Altbeſitz 112½, auch ſonſt waren deutſche Anleihen kaun
verändert. Mexikaner wieder freundlich, Gold=Mexikaner 123,
Silber=Mexikaner bei 5½ Prozent geſucht. Schweizer Bundesbahn
unverändert. Bis Schluß der Börſe traten keine nennenswerten
Veränderungen mehr ein.
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Samstag, 13. April 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Rin n.8
Gypotherbl.
emim. u. Erivatbl.
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D.Bm1
p.Bank.
yp. Banl
Bob, Tr. 8l.
Kirchliche Nachrichken.
Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Samstag, 13. April.
Stadtkirche. Abends 8 Uhr: Beichte für die Konfirmanden der Markusgemeinde und
e— Angehörigen. Pfarrer Kornmann.
estadtkapelle. Abends 8 Uhr: Beichte für die Konfirmanden der Kaplaneigemeinde
v eren Angehörigen. Pfarrer Heß.
Erchloßkirche. Abends 8 Uhr: Abendandacht. Pfarrer Wintermann.
Martniskirche. Abends 6 Uhr; Beichte. Pfarrer Widmann.
sShanneskirche. Abends 6 Uhr: Beichtgottesdienſt. — Abends 8 Uhr: Chriſtenlehre
ien Südbezirk. Austeilung der Konfirmandenſcheine. Pfarrer Weinberger.
krſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Abends 7,30 Uhr: Vorbereitungsgottesdienſt
3 Konfirmationsabendmahl des Weſtbezirks. Pfarrer Irle.
SStiftskirche. Abends 8 Uhr: Paſſionsbetſtunde.
Sonntag Palmarum, 14. April
(In allen Kirchen Kollekte für die Innere Miſſion.)
(Fkadtkirche. Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Reformationsgemeinde im Gemeinde=
* Pfarrer Lautenſchläger. — Vorm. 9,30 Uhr: Konfirmation der Markusgemeinde
Seier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Kornmann. — Der Kindergottesdienſt der
ic:mationsgemeinde wird in dem Gemeindehaus gehalten. — Nachm. 5 Uhr: Abend=
AutSdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Dekan Müller.
Irn Chor der Stadtkirche iſt jeden Wochentag abends 6,45 Uhr Liturgiſche Abendfeier.
Drie Stadtkirche iſt wochentags von 9—5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang
1ee eite.
Eradtkapelle. Vorm. 9,30 Uhr: Konfirmation der Konfirmanden der
Kaplanei=
mände mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Heß. — Vorm. 11,30 Uhr:
ſitergottesdienſt der Lukasgemeinde. Dekan Müller.
Ehloßkirche. Vorm. 9,30 Uhr: Konfirmation. Pfarrer Wintermann. — Vorm.
½3 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Wintermann.
Martinskirche. Vorm. 9 Uhr: Konfirmation mit Feier des heiligen Abendmahls.
ner Widmann. — Vorm. 11,30 Uhr: Kindergottesdienſt der Martinsgemeinde Oſt.
Uiner Beringer. — Nachm. 3,30 Uhr: Vorſtellung und Prüfung einer Konfirmanden=
Hierung der Martinsgemeinde Oſt. Pfarrer Köhler. — Abends 8 Uhr: Abendgottesdienſt.
a—nmuſikaliſche Paſſionsfeier (Schützſche Lukaspaſſion). Mitwirkende:
Martins=
t5 richor und Einzelkräfte.
3whanneskirche. Vorm. 9,30 Uhr: Hauptgottesdienſt und Konfirmation der
männ=
te, Konfirmanden des Nordbezirks mit heiligem Abendmahl, Pfarrer H. Köhler. —
iärn. 2,80 Uhr: Vorſtellung und Prüfung der weiblichen Konfirmanden des
Nord=
ſites. Pfarrer H. Köhler.
grie Johanneskirche iſt wochentags von 7—7 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang
b Iſtraße.
Zmul=Gerhardt=Haus. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent North. —
Air r. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent North. — Nachm. 3 Uhr: Vorſtellung
v Prüfung der Konfirmanden. Pfarrer i. R. Weißgerber.
Xſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 7,30 Uhr: Frühgottesdienſt. Pfarrer
1— — Vorm. 9,30 Uhr: Konfirmation der Konfirmanden des Weſtbezirks mit Feier
*iligen Abendmahls. Pfarrer Irle. — Abends 8 Uhr: 7. Paſſionsandacht mit Feier
seiligen Abendmahls. Pfarrverwalter Schorre.
Trie Beſſunger Kirche iſt wochentags von 8—4 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang
Hrtttüre.
Zmauluskirche. Vorm. 9,30 Uhr: Hauptgottesdienſt. Konfirmation (Weſtbezirk) und
ſe des heiligen Abendmahls. Pfarrer A. Müller. (Kollekte für die Pauluskirche.) —
arn. 3 Uhr: Vorſtellung und Prüfung der Konfirmanden des Oſtbezirks. Pfarrer
M — Nachm. 5 Uhr: Nachfeier. Pfarrer A. Müller.
Süje Pauluskirche iſt wochentags von 9—5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang
urttüre.
Eriftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Lenz. — Vorm. 11,15 Uhr:
ütergottesdienſt. — Nachm. 3 Uhr: Paſſionsandacht. — Montag, 15. April, nachm.
1h.: Paſſionsandacht. — Dienstag, 16. April, nachm. 3 Uhr: Paſſionsandacht.
Mittwoch, 17. April.
erhloßkirche. Abends 8 Uhr: 7. Paſſionsandacht der Vereinigung zur Abhaltung
Miiſcher Gottesdienſte. Pfarrer Lautenſchläger.
eriftskirche. Nachm. 3 Uhr: Paſſionsandacht mit anſchließender Beichte.
Gründonnerstag, 18. April.
4radtlirche. Nachm. 5 Uhr: Abendgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls.
ſuser Lautenſchläger.
4radtkapelle. Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls.
muer Heß.
Schloßkirche. Abends 8 Uhr: Abendmahlsgottesdienſt mit Beichte. Pfarrer
Winter=
mann
Martinskirche. Abends 8 Uhr: Gottesdienſt mit Abendmahlsfeier. Pfarrer Beringer.
Anmeldung in der Sakriſtei von 7,15 Uhr an.
Johanneskirche. Abends 8 Uhr: Abendmahlsgottesdienſt. Pfarrer Weinberger.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Abends 8 Uhr:
Abendmahls=
gottesdienſt. Pfarraſſiſtent North.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Abends 7,.30 Uhr: Abendmahlsgottesdienſt.
Anmeldung von 7 Uhr an in der Sakriſtei. Pfarrer Weiß.
Pauluskirche. Abends 6 Uhr: Einzelkelchabendmahl. Anmeldung von 5,30 Uhr an
in der Sakriſtei. Pfarrer Wolf.
Stiftskirche. Nachm. 3 Uhr: Paſſionsandachk mit anſchließender Beichte. — Abends
8 Uhr: Hauptgottesdienſt mit heiligem Abendmahl. Pfarrer Lenz.
Karfreitag, 19. April.
Stadtkirche. (Kollekte für die Kleinkinderſchule der Lukasgemeinde.) Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Kornmann. — Nachm.
5 Uhr: Abendgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Dekan Müller.
Stadtkapelle. (Kollekte für die Kleinkinderſchule im Schloß.) Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarrer Wagner.
Schloßkirche. (Kollekte für die Kleinkinderſchule im Schloß.) Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Anſchließend: Beichte und Abendmahl. Pfarrer Wintermann. — Nachm.
3 Uhr: 8. Paſſionsandacht der Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte.
Pfarrer Lautenſchläger. — Nachm. 5 Uhr: Abendgottesdienſt. Anſchließend: Beichte und
Abendmahl. Pfarrer Wintermann.
Martinskirche. (Kollekte für die Gemeindepflegeſtationen.) Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Anmeldung von 9,15 Uhr an in der
Sakriſtei. Pfarrer Dr. Bergér. — Nachm. 2 Uhr: Kindergottesdienſt der Martinsgemeinde
Weſt. Pfarrer Dr. Bergér. — Abends 8 Uhr: Abendgottesdienſt mit Feier des heiligen
Abendmahls. Anmeldung von 7,15 Uhr an in der Sakriſtei. Pfarrer Köhler,
Kapelle des Städt. Altersheims. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt mit Feier des heiligen
Abendmahls. Pfarrer Köhler.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit heiligem Abendmahl. Pfarrer
H. Köhler. — Nachm. 5 Uhr: Abendmahlsgottesdienſt. Pfarrer Weinberger.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarraſſiſtent North.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). (Kollekte für den Kirchneubaufonds.) Vorm.
8 Uhr: Frühgottesdienſt. Pfarrverwalter Schorre. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt
mit Feier des heiligen Abendmahls. Anmeldung von 9,30 Uhr an in der Sakriſtei. Pfarrer
Weiß. — Nachm. 2 Uhr: Kindergottesdienſt für beide Bezirke. Pfarrer Weiß.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt Pfarrer Wolf. Feier des heiligen
Abendmahls mit Vorbereitung. Anmeldung von 9,30 Uhr an in der Sakriſtei. — Nachm.
5 Uhr: Liturgiſche Karfreitagsfeier.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit heiligem Abendmahl. Pfarrer
Waldeck. (Kollekte für die Zuflucht.) — Nachm. 3 Uhr: Paſſionsandacht.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Dekan Müller, Kiesſtr. 60, Tel, 1438.
2. Veranſtaltungen:
Stadtgemeinde. Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Montag, 15. April: Evangeliſcher
Jugendbund der Stadtgemeinde. — Dienstag, 16. April: Mütterabend der
Stadt=
gemeinde. — Mittwoch, 17. April: Kirchenchor der Stadtkapelle und Schloßkirche.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtr. 6). Montag, 15. April, abends
8 Uhr: Jungenabend Weſt.
Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Dienstag, 16. April, abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Johannesgemeinde: Gemeindehaus (Kahlertſtr. 26). Montag, 15. April, abends
5,30 Uhr: Ev. Jungſchar. — Abends 8 Uhr:, Kirchenchor. — Dienstag 16. April, abends
8 Uhr: Mütterabend.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Montag, 15. April, abends
8,30 Uhr: Kirchenchor.
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Dienstag, 16. April, abends
8 Uhr: Mädchenchor. — Abends 8,15 Uhr: Kirchenchor.
Paulusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche. Dienstag. 16. April,
abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Eliſabethenſtift (Erbacher Straße 25). Ev. Sonntagsverein: Sonntag, 14. April,
nachm. 4 Uhr: Vereinsſtunden.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. — Vorm.
11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3,30 Uhr: Bibelſtunde. Herr Bringmann. —
Montag, nachm. 4 Uhr: Frauenarbeitsſtunde. — Abends 8,30 Uhr: Männerabend. Herr
Bringmann. — Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. — Abends 8,30 Uhr:
Blaukreuz=Bibelſtunde, Leiſer. — Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Gemiſchter Chor. —
Donnerstag: Die Bibelſtunde fällt aus. — Karfreitag, nachm. 3,30 Uhr:
Abend=
mahlsfeier.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, abends 8 Uhr: Gebetſtunde für junge
Mädchen. — Abends 8,30 Uhr: Jugendbundſtunde für junge Mädchen und junge Männer.
Montag, nachm. 5 Uhr: Knabenjungſchar. — Abends 7,30 Uhr: F. K. für junge Mädchen.
Dienstag, abends 8,30 Uhr: Mädchenkreis. — Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Kinderſtunde für
Mädchen. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetſtunde für junge Männer.
Köln
Peier Broicher
Ruth Broicher
geb. Uhlenhauf
Vermählte
Quarmſtadt 43. April 1935
Geſtorbene.
au mſtadt: Täufer. Anna Margaretha, geb.
Mock., Ehefrau des Packers. 49 Jahre.
EM üller, Richard. Eiſenbahnvorſchloſſer i. R.,
61 Jahre verh,
Schneider, Eliſabeth, Charlotte. geb.
Im=
ſwof. Ehefrau des Kaufmanns 29 Jahre.
Wöhrn, Katharina, geb. Beſt. Ehefrau des
Bimmermeiſters, 47 Jahre.
Birnſtill, Auguſte Katharine, ledig. o. B.,
ſ2 Jahre.
ſeirnheim i. O.: Henkel, Georg, Bäckermeiſter,
werh., 40 Jahre.
eieim: Schaffner, Chriſtian Konrad.
Land=
wirt, verh.
ſähmlein: Meyer, Marie, geb. Langner,
Ehe=
rau des Hilfsarbeiters, 36 Jahre.
dmheim: Wenner, Margarete, geb. Bertalott,
Shefrau des Hilfsarbeiters, 22 Jahre.
her=Kinzig: Walter, Georg, Landwirt, verh.,
(5 Jahre.
Unſere treue mütterliche Freundin
Frau Marie Leithiger
Witwe des Okonomierats. Louis Leithiger
iſt nach langem TLeiden am 9. April 1935 im 81. Lebensjahr
zur ewigen Ruhe gegangen.
Im Namen der Trauernden:
Frau Anna Ramſpeck, geb. Bücking.
Auf Wunſch der Eniſchlafenen fand die Beiſetzung in der Stille ſiatt
3574
Dankſagung.
Stati Karien.
Allen Verwandten, Freunden und
Be=
kannten die traurige Mitteilung, daß unſer
lieber Vater, Schwiegervater, Großvater
und Onkel
er
Gaſtwirt
nach einem arbeitsreichen Leben im 81.
Le=
bensjahr ſanft entſchlafen iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, Offenbach a. M., 12. April 1935.
(3590
Pallaswieſenſtr. 19
Die Beerdigung findet am Montag, den
15. April, nachmittags 3 Uhr, auf dem
alt, Friedhof (Nied Ramſtädterſtr.) ſtatt.
Für die wohltuenden Beweiſe herzlicher Teilnahme beim
Heimgang unſeres lieben, unvergeßlichen Entſchlafenen
Georg Seibert
Rechnungsrat
ſagen wir allen denen, die ſchriftlich oder mündlich, durch
Kranz= und Blumenſpenden, ſowie durch ihr letztes Geleite
ihre Anteilnahme bezeugten, aufrichtigen Dank. Insbeſondere
danken wir Herrn Pfarrer Kornmann für ſeine troſtreichen
Worte am Grabe, ferner den Herren der Heſſiſchen
Brand=
verſicherungskammer, ſowie dem Kegelſport=Verband und dem
Kegelklub „Zwölfer” für die ehrenden Nachrufe beim
Nieder=
legen der Kränze.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Marie Seibert Wwe. u. Sohn Werner
Peter Seibert u. Frau.
Darmſtadt, im April 1935.
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Donnerstag, abends 8,15—10 Uhr: Zuſammenkunft. — Jeden zweiten und vierten
Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden.
Auswärtige Gemeinden.
Schloßkapelle Kranichſtein. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Göbel.
Euang. Kirche Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 14. April (Palmſonntag). Vorm.
9,30 Uhr: Konfirmation. Anſchließend: Feier des heiligen Abendmahls. Kollekte für die
Innere Miſſion. Abends 8 Uhr: Paſſionsandacht. — Dienstag: Jungmädchenverein. —
Mittwoch: Kirchenchor. — Karfreitag: Vorm. 9,30 Uhr: Hauptgottesdienſt. Feier des
heiligen Abendmahls. Mitwirkung des Kirchenchors. Abends 8 Uhr; Karfreitagsandacht.
Evang. Kirche Ober=Ramſtadt. Samstag, 13. April: 2,30 Uhr: Beichte. — Sonntag,
14. Aprik (Palmſonntag), 9,15 Uhr: Beichte für das Konfirmationsabendmahl. —
9,30 Uhr: Konfirmation. (Kollekte.) Feier des heiligen Abendmahls. — 2 Uhr: Kurze
Schlußfeier mit Austeilung der Konfirmandenſcheine. — Abends 8 Uhr: 5.
Paſſions=
andacht. — Montag: Poſaunenchor. — Dienstag: 6—7 Uhr Bücherausgabe. — 8,30 Uhr
Bibelſtunde. — Mittwoch: Kirchenchor. — Donnerstag: Abends 8 Uhr: Gottesdienſt mit
Beichte und Abendmahl. — Karfreitag: 9,30 Uhr: Gottesdienſt. (Kollekte.) Abend s8Uhr;
6. Paſſionsandacht.
Evang. Gemeinde Traiſa. Sonntag, 14. April, vorm. 9,30 Uhr: Kon firmation.
Beichte und Abendmahl. — 13 Uhr: Kindergottesdienſt der Kleinen. — Karfreitag:
9,30 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Paul. Beichte und Abendmahl. — 13 Uhr:
Kinder=
gottesdienſt der Kleinen Entlaſſungsfeier.
Evang. Gemeinde Dieburg. Samstag, 13. April, abends 8 Uhr:
Vorbereitungs=
gottesdienſt für die Abendmahlsfeier am Tage der Konfirmation. — Sonntag, 14. April,
Volkstag der Inneren Miſſion. Vorm. 10 Uhr: Feſtliche Konfirmation, anſchließend Feier
des heiligen Abendmahls. (Feſtkollekte für die Innere Miſſion.)
Sonſtige Gemeinſchaften.
Vereinigung evangeliſcher Freikirchen Deutſchlands.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtraße 9. Sonntag vorm. 10 Uhr:
Einſegnungs=
feier. Prediger Veihelmann. Keine Sonntagsſchule. — Abends 8 Uhr:
Gemeindejugend=
feier mit Deklamatorium und Geſängen. — Montag, abends 8,30 Uhr: Singſtunde. —
Mittwoch, abends 8,15 Uhr: Paſſions=Bibelſtunde. — Karfreitag, vorm. 10 Uhr:
Paſſions=
gottesdienſt. Prediger Veihelmann. Abends 8 Uhr: Liturgiſche Paſſionsfeier. Prediger
Liermann, Veihelmann.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtraße 40. Sonntag, 14. April, 9,15 Uhr;
Andacht. Prediger Kruſt. Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. — Dienstag,
16. April, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Kruſt. — Karfreitag, 19. April, vorm,
9,15 Uhr: Karfreitagsandacht (Prediger Kruſt).
Methodiſten=Gemeinde (Evang. Freikirche). Darmſtadt, Wendelſtadtſtr. 38.
Sonntag, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Predigt=Gottesdienſt. Themaz
„Feſu Einverſtändnis mit dem Vater.” — Mittwoch, abends 8 Uhr: Bibelſtunde.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße 17. Sonntag,
14. April, vorm. 9,30 Uhr: Predigt. — 10,30 Uhr: Sonntagsſchule. — Abends 8,15 Uhr;
Predigt. Prediger Schneider. — Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Bibel=Gebetsſtunde.
Adventsgemeinde Darmſtadt, Sandſtraße 10. Sonntag, abends 8 Uhr: Vortrag,
Thema: „Wahre und falſche Adventhoffnung.” — Freitag, abends 8 Uhr: Bibelſtunde,
Samstag, vorm. 9,30 Uhr: Bibelſtudium. 10,30 Uhr: Predigt.
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Bereinigung (Christian Science Soclety) in Darmſtadt.
Aula der Adolf=Hitleu=Bauſchule, Neckarſtraße 3. Gottesdienſte jeden Sonntag, vorm,
10 Uhr und jeden Mittwoch, abends 8,15 Uhr: Thema am 14. April: „Gehören Sünde,
Krankheit und Tod der Wirklichkeit an?” Goldener Text: Jeremia 17:14.
Lutheriſcher Gottesdienſt (Selbſt. luth. Kirche). Sonntag Palmarum, den 14. April,
im „Feierabend”, Stiftsſtraße 51, Gottesdienſt mit Abendmahlsfeier um 9,30 Uhr,
Beichte 9,15 Uhr. Pfarrer Müller, Erbach. —
Heilsarmee Darmſtadt, Schulzengaſſe 3. Sonntag vorm. 10 Uhr:
Heiligungsver=
ſammlung. Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 6 Uhr: Kindergottesdienſt,
Abends 8 Uhr: Heilsverſammlung. — Dienstag abend 8 Uhr:
Soldatengerſamm=
lung. — Mittwoch abend 8 Uhr: Beſondere Verſammlung; Saal=Einweihung;
Lokaloffiziersbeſtallung; Soldateneinreihung. — Freitag vorm. 10 Uhr:
Paſſions=
gottesdienſt; abends 8 Uhr: Paſſionsfeier mit Deklomatorium,
Die Ehriſtengemeinſchaft, Heidelberger Straße 14. Samstag, 13. April, 18 Uhr:
Leſung aus den Korintherbriefen. — Sonntag, 14. April, 10 Uhr: Meuſchenweihehandlung
mit Predigt. Anſchließend Sonntagsfeier für Kinder. — 20,15 Uhr: Vortrag von Pfr.
Pauli, München: Luther — Schiller — Steiner, Vorkämpfer der Freiheit im deutſchen
Geiſtesleben. — Montag, 15. April, 9 Uhr: Menſchenweihehandlung. — Dienstag,
16. April, 9 Uhr: Menſchenweihehandlung. — Mittwoch, 17. April, 7,45 Uhr:
Menſchen=
weihehandlung. — Gründonnerstag, 18. April, 10 Uhr: Menſchenweihehandlung. —
Abendpredigt, 20 Uhr: „Das Leid als Führer zu Chriſtus.” — Karfreitag, 19. April,
10 Uhr: Menſchenweihehandlung mit Predigt. — Karſamstag, 20. April, 9 Uhr:
Men=
ſchenweihehandlung. 20 Uhr: Dichterſtimmen über Tod und Auferſtehung.
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Seite 12 — Nr. 103
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 13. April 1935
(Nachdruck verboten!)
Der Tag ging raſch herum. Als Rudolf ſpät abends ins
Hotel zurückkam, war er hundemüde. Ein gutes Stück ſeines
Optimismus hatte er unterwegs verloren. Was war erreicht?
Nichts. Mit leeren Geſprächen ohne Erfolg war der Tag
ver=
loren gegangen. Und erſt jetzt empfand Rudolf die ganze Schwere
ſeiner augenblicklichen Situation. Wäre er noch allein geweſen,
ſo hätte ſich gewiß ein Ausweg gefunden. Aber er war nicht
mehr allein. Heda war ſeine Frau und konnte von ihm
verlan=
gen, daß er ihr eine angemeſſene Exiſtenz bot. Rudolf wollte ſich
die Verzweiflung nicht eingeſtehen, die ihn an dieſem Abend
packte.
Am nächſten Morgen ging er mit friſchem Mut auf die Suche.
Er ſtrich die Großfirmen in ſeinem Notizbuch durch, ſtrich die
Namen, bei denen er ſich auf Beziehungen ſeines Vaters hätte
berufen können — und ging den ſchmerzlichen Weg, den
Tau=
fende, nein Millionen Deutſche in den letzten Jahren gehen
muß=
ten, von Haus zu Haus, von Unternehmen zu Unternehmen, um
hier die Ablehnung aus dem Munde des Direktors, dort aus
dem Munde des Portiers zu hören.
Mit verbiſſenem Trotz ging er weiter. Es mußte erreicht
werden. Es mußte. Und es gelang. Vielleicht war es
Irr=
ſinn, Wahnſinn, vielleicht nur lächerlich, aber Rudolf wußte, daß
er zuſagen mußte, als man ihm in einer Warenagentur, in die
ahn der Direktor eines Warenhauſes ſchickte, die Stellung eines
Auslandskorreſpondent gegen ein monatliches Gehalt von
zwei=
hundert Mark bot.
Zweihundert Mark im Monat — er, der vorher zweitauſend
im Monat verlebte, Zweihundert Mark und ein Auto, das
fünf=
hundert Mark Steuer im Jahr brauchte? Zweihundert Mark im
Monat und — Heda?
Rudolf biß die Zähne zuſammen. Egal — das war der An=
fang. Man würde das Auto verkaufen, man würde . . . würde,
was? Man würde . . .
Rudolf ſagte zu, man verſprach ihm, den Vertrag ins Hotel
zu ſchicken. Eintritt am nächſten Monatserſten, ſechs Wochen
Probezeit mit ſofortiger Kündigung.
*
Heda fuhr wie der Teufel, raſte die Landſtraße dahin, kein
Wagen blieb vor ihr.
Zur Mittagszeit erreichte ſie Köln. Fuhr rechtsrheiniſch
wei=
ter. Bei Aßmannshauſen platzte ihr der rechte Hinterreifen. Der
Wagen kam ins Schleudern, blieb endlich quer zur Straße ſtehen.
Sie verlor die Ruhe und Geiſtesgegenwart nicht. Vorſichtig lenkte
ſie das Fahrzeug an den Straßenrand, begann ſelbſt den
Erſatz=
reifen abzumontieren. Viele Wagen fuhren vorbei, eilig, oder
langſam. Die meiſten beachteten die Dame nicht, die allein, ohne
Hilfe an dem ſchweren Wagen hantierte. Andere, die langſam
fuhren, lachten ſpöttiſch zu den heruntergekurbelten Fenſtern
heraus.
Heda fielen einige kräftige Schimpfworte ein. Aber ſie preßte
die Lippen zuſammen, arbeitete verbiſſen weiter. Zweimal ruſchte
ihr der Wagenheber ab. Dann endlich gelang es. Und
noch=
mals koſtete es Anſtrengungen, das ſchwere Rad auf die Nabe zu
heben.
Dabei quälte ſie der Hunger. Aber ſie achtete nicht darauf.
Es dämmerte ſchon, als ſie dann Frankfurt a, M. erreichte.
In demſelben Hotel, in dem Rudolf Bertoloni vor ihrer Ehe
gewohnt hatte, ſtieg ſie ab. Ehe ſie ſich ſchlafen legte, zählte ſie
ihre Barſchaft ab. Er reichte noch mit knapper Mühe, das
Zim=
mer und ein Frühſtück zu bezahlen. Das Abendeſſen hatte ſie
geſpart.
Trotzdem ſie Hunger hatte, fiel ſie ſogleich in den tiefen
Schlaf der Erſchöpfung.
Früh am Morgen war ſie wach. Sie ſtand ſogleich auf, badete=
und kleidete ſich an. Sie bezahlte, nachdem ſie gefrühſtückt
und=
eine Zigarette geraucht hatte, die Rechnung des Hotels,
ging=
ihren Wagen holen.
Als ſie auch die Garage bezahlte, blieben ihr noch zwei Mark.
und wenige Pfennige.
Glücklicherweiſe war noch Benzin im Tank. In Wiesbadem
hatte ſie zum letzten Male getankt. Punkt zehn Uhr ließ ſie ſich
Kommerzienrat Bertoloni melden.
Der Diener machte große, erſtaunte Augen, als er ihrem
Namen hörte. Führte ſie ſogleich in das Beſuchszimmer.
Kam wieder, um ihr Zeitungen und Zeitſchriften zu bringen.
„Der Herr Kommerzienrat hat noch eine wichtige
Beſpre=
chung”, ſagte er gleichſam entſchuldigend. „Aber ich melde ſie
ſo-
fort, gnädige Frau.”
Heda nickte ihm zu.
Sie nahm die Zeitungen zur Hand — blätterte ſie um, ohne
zu leſen. Sie zwang ſich zur Ruhe.
Kaum drei Minuten ſpäter erſchien der Diener ſchon wieder.
„Der Herr Kommerzienrat laſſen bitten”, ſagte er devot.
Dann ſtand Heda Bertoloni vor dem Vater ihres Gatten.
Der Kommerzienrat hatte ſich bei ihrem Eintritt erhoben und
mit ſtummer Verbeugung auf einen Seſſel gewieſen. Heda
ſetzte ſich.
Der Kommerzienrat, der ſtark gealtert war, ging mit großen,
erregten Schritten auf und ab. Sie wartete auf eine Anrede.
„Ich komme von Rudolf”, begann ſie endlich, da der
Kommer-
zienrat immer noch ſchwieg. „Er weiß es nicht, daß ich bei Ihnen
bin. Ich komme . . . um Ihre Hilfe zu bitten, Herr
Kommer=
zienrat”, ſagte ſie. „Ich ſpreche dumm”, dachte ſie und fühlte,
wie ſie die Ruhe verließ.
Er iſt krank — kaum am Anfang der Heilung — ein
Nerven=
fieber — iſt gerade eben am Tode vorbei.”
Der Kommerzienrat fuhr herum.
„Was ſagen Sie?‟
Sie nickte.
„Ja” ſagte ſie.
Der Kommerzienrat ſtand vor ihr.
„So ſprechen Sie doch”, bat er, und die Verzweiflung klang
durch ſeine Worte. „Sprechen Sie doch . .. was iſt mit
Ru=
dolf. Warum iſt er nicht hier? Warum iſt er nicht mehr u
mir gekommen? Wollen Sie es mir nicht ſagen? Warum haben
Sie mir mein Kind genommen? Warum braucht er Hilfe?
Er ſchwieg erſchöpft. Hielt ſich an der Lehne ſeines Seſſels feſt,
Heda hatte ſich erhoben.
(Schluß folgt.)
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