Darmstädter Tagblatt 1935


09. April 1935

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Nummer 99
Dienstag, den 9. April 1935.
DD=Banl und Darmſtädter und Nationalbanl.
197. Jahrgang

Treffen der Regierungschefs in Streſa.
Zuſammenkunft der Miniſterpräſidenken Englands, Frankreichs und Italiens. Franzöſiſche Winkelzüge.
Spiel mit dem Sankkionsparagraphen. Keine Reigung Englands zu überſkürzken Beſchlüſſen.
Signal hin, den Sprung von der Erkundung zur Entſcheidung zu
Fenderfigang des engliſchen Kadineits. wagen. Sir John Simon und Miſter Eden haben die wichtigſten
Stücke der europäiſchen Front abgetaſtet. Sie haben ſich als das

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Macdonald geht nach Streſa.
DNB. London, 8. April.
Das britiſche Kabinett trat am Montag mittag zu ſeiner
. gekündigten Sonderſitzung zuſammen. An Stelle von Anthony
Spen, dem die Aerzte bekanntlich volle vier bis ſechs Wochen
Rrhe und Schonung verordnet haben, erſtattete Sir John Simon
1 sführlich Bericht über die Beſprechungen in Berlin, Moskau,
Krarſchau und Prag.
Die Kabinettsſitzung dauerte faſt 2 Stunden. Außer Eden
enlten noch Baldwin und Thomas, die beide von London ab=
v
=ſend ſind. Als Vierter fehlte der Wohlfahrtsminiſter Sir
allton Aoung, den ſeine Erkrankung am Erſcheinen ver=
trdert
hatte.
Nach der Sitzung hatten Macdonald und Simon noch eine
ängere Unterredung miteinander und am Spätnachmittag trat
ie Regierung erneut im Unterhaus zu einer Beratung zuſam=
nen
. Ueber die Beſchlüſſe zu denen das Kabinett gelangt iſt,
anen bis zum Abend keine näheren Angaben vor, abgefehen
un der Zuſammenſetzung der britiſchen Delegation für die Kon=
erenz
von Strefa, die im Kabinettsrat feſtgelegt und ſpäter oum
Niniſterpräſidenten Macdonald im Unterhaus bekanntgegeben
parden iſt. Der Miniſterpräſident teilte mit, daß er ſelbſt ſich
In Begleitung des Außenminiſters Simon nach Streſa begeben
urd. Dabei drückte Maedonald ſein Bedauern darüßer aus.
as Lordſiegelbewahrer Eden durch ſeine Erkrankung an der
küiſe nach Streſa verhindert worden ſei.
Die Annahme, daß Macdonald perſönlich nach Streſa gehen
unde, hat ſich ſomit beſtätigt. Nach den hier vorliegenden Be=
liwten
iſt nunnehr ſicher damit zu rechnen, daß auch
er franzöſiſche Miniſterpräſident Flandin zu
tr Konferenz von Streſa fahren wird, ſo daß die
Urai beteiligten Länder England, Frankreich und Italien ſämt=
e
durch ihre Regierungschefs vertreten ſein werden.
* Die internationalen politiſchen Debatten kreiſen mehr und
uchr um die bevorſtehende Zuſammenkunft der drei Miniſterprä=
denten
Englands, Frankreichs und Italiens. Da Macdonald
urch ſeinen Außenminiſter Sir John Simon begleitet ſein wird.
dar anzunehmen, daß Herr Flandin mit ſeinem Kollegen Laval
nrückt. Zu gerne wären auch die Sowjetruſſen in die Erſchei=
unng
getreten. Nachdem ſie in den Völkerbund eingetreten und
uch einen Ratsplatz eingenommen haben, glaubten ſie bereits,
Iſie erſte Flöte in Europa ſpielen zu dürfen. Gewiſſe Hoffnungen
Auten ihnen die Franzoſen gemacht. Aber von einer 100 prozen=
igen
Salonfähigkeit der Bolſchewiſten kann man noch nicht ſpre=
i
ten. Es iſt ihnen denn auch bedeutet worden, daß die drei
Nachte England, Frankreich und Italien in Streſa zunächſt unter
N8 bleiben möchten. Die Ruſſen ſtehen alſo draußen.
s bleibt ihnen nichts anderes übrig, als ſich ihre Informationen
ber das Geſchehen innerhalb des Kreiſes der Regierungschefs
ittelbar zu beſorgen. Das paßt ihnen nicht, wie ſie überhaupt
e Empfindlichen und Beleidigten ſpielen, die ſich, obwohl Groß=
acht
, zurückgeſetzt fühlen.
Hinzukommt, daß der Barthouſche Oſtpakt zer=
Uhlagen am Boden liegt, und daß damit ein weſent=
Ges Stück der neuen franzöſiſch= bolſchewiſti=
iühen
Freundſchaft ganz erheblich in Mitleiden=
haft
, wenn nicht gar zerſtört worden iſt. Der Miß=
utz
der Bolſchewiſten äußert ſich denn auch fortgeſetzt in ihrer
neſſe und auch in ihren ſonſtigen offiziöſen Auslaſſungen.

Das engliſche Stichwork.

Streſa war nun urſprünglich als Meinungsaustauſch oder
ier noch als eine Berichterſtattung der Engländer über ihr
leiſſergebnis gedacht. Die Franzoſen wollen aber genau
lne die Italiener auf dieſer Konferenz einen abge=
ſundeten
Sicherheitsvertrag mit allen möglichen
ledenabmachungen aus der Taufe heben. Infolgedeſſen
ſben ſie die Engländer bereits beſtürmt, ſich
f die Erfüllung ganz beſtimmter Forderun=
Fer feſtzulegen. Die Engländer haben jedoch in ihrer
röſe zu verſtehen gegeben, daß ſie vorerſt keine Neigung be=
ſen
, ſich auf überſtürzte Beſchlüſſe einzulaſſen. Eden hat die Ge=
icheit mitgebracht, daß eine akute Kriegsgefahr nicht
keht. Damit hat er dem Kabinett das Stichwort gegeben,
ſh bei allen weiteren Entſcheidungen Zeit und Ruhe zu laſſen
a) ſehr ſorgſam zu überlegen, welcher Weg am gangbarſten er=
ſeimt
. Frankreich hat jedoch den lebhaften Wunſch, nach
zn Scheitern des Oſtpaktes den Sowjetruſſen möglichſt bald et=
us
neues Gleichwertiges zu ſervieren. Sie haben ihre alte
Gheſe: Zurück nach Genf wieder ausgegraben. Sie wol=
h
, daß die Völkerbundsſatzungen, ſoweit es ſich um
Artikel 10 und 16 dreht, eine ſcharfe Herausar=
tung
erfahren. Sie wollen die Straf= und Sank=
tonsbeſtimmungen
gegen den Angreifer in der
aſung des Genfer Statuts, zum Leitſatz für die Ent=
he
idungen in Streſa machen, wobei es für ſie ſelbſtver=
indlich
iſt, daß Streſa gleichzeitig die Bildung
ener antideutſchen Koalition erleben ſoll. Auch
P Italiener zeigen ſich wieder einmal von einer unfreund=
hen
Seite. Sie treiben eine merkwürdige Zickzackpolitik,
der ſie ſich offenbar, ſelbſt nicht mehr zurechtfinden, deren
Luptziel jedoch darin beſteht, möglichſt auf dem Balkan die ita=
ni
ſchen Poſitionen zu retten.
Wenn auch nicht bekannt geworden iſt, welchen Inhalt der
biſebericht Edens hat, den Sie John Simon am Montag vor=
ntag
in einer roten Mappe mit in die Kabinettsſitzung nahm.
kann es doch keinem Zweifel unterliegen, daß die Engländer
drcaus nicht bereit ſind, auf ein franzöſiſch=ruſſiſch=italieniſches

Ohr der engliſchen Regierung gefühlt. Sie haben lediglich Infor=
mationen
geſammelt und ſie jetzt dem Kabinett zur Verfügung ge=
ſtellt
. Dabei iſt ihnen und auch dem Miniſterpräſidenten Macdo=
nald
zur Gewißheit geworden, daß
Enkſcheidungen zur Slunde nicht gefroffen werden
können, mindeſtens keine Entſcheidungen der Art, wie
ſie von den Franzoſen gefordert werden. Miſter
Eden hat bereits durch ſeine Feſtſtellung von dem Nicht=
vorhandenſeineiner
akuten Kriegsgefahr gezeigt,
worin die vornehmſte Aufgabe der Konferenz von
Streſa beſteht. Sie hat in Atmoſphäre zu machen.
Eine friedlichere Stimmung und eine vertrauensvolle Zuſam=
menarbeit
iſt nun einmal die weſentlichſte Vorausſetzung eines
jeden Sicherheitspaktes, wenn er nicht von vornherein zur Erfolg=
loſigkeit
verurteilt werden ſoll. Das Schwergewicht, das die fran=
zöſiſche
Preſſe auf einen Wink des Quai dOrſay hin auf die
Sanktionsparagraphen legt und der bisher bekannt ge=
wordene
Inhalt der nach Genf gegangenen franzöſiſchen
Denkſchrift ſind jedoch nicht geeignet, die Schaffung
dieſer Atmoſphäre zu begünſtigen. Vielmehr iſt hier
das deutliche Beſtreben bemerkbar, den alten Unter=
ſchied
zwiſchen Siegern und Beſiegten aufrecht=
zuerhalten
und die franzöſiſche Vormachtſtel=
lung
von neuem untermauern zu laſſen. Das iſt
ein Beſtreben, das den engliſchen Plänen zuwi=
derläuft
, weil es den Brückenſchlag von Nation zu Nation
und den Bau eines großen und auch in ſeinen Fundamenten feſten
Sicherheitsasbäudes erſchwert, wenn nicht gar völlig unmöglich
macht.
Diensigg Simon=Erklärung in engliſchen Unkerhaus.
Nachdem das engliſche Kabinett in ſeiner Sitzung am Montag
u. a. beſchloſſen hatte, Miniſterpräſident Macdonald und Außen=
miniſter
Sir John Simon als die Hauptvertreter Großbritan=
niens
nach Streſa zu entſenden, trat am Nachmittag der Kabinetts=
ausſchuß
für auswärtige Angelegenheiten im Unterhaus zuſam=
men
, um den Entwurf der Erklärung abſchließend zu beraten, die
Außenminiſter Simon am Dienstag nachmittag im Unterhaus ab=
geben
wird. Dieſe Erklärung wird das Ergebnis der Reiſen Si=
mons
und Edens nach Berlin, Moskau, Warſchau und Prag im
einzelnen darlegen. Sie dürfte auch die Marſchroute der britiſchen
Abordnung für Streſa erkennen laſſen.
Zuſammenſchluß
der deutſchen Soldakenverbände?
DNB. Bayreuth, 8. April.
In drei Rieſenkundgebungen, die am 6. und 7. April in Hof,
Bayreuth und Bamberg ſtattfanden, kam ſpontan der einmütige
Wunſch aller Frontſoldaten zum Durchbruch, an Stelle der zahl=
loſen
Krieger= und Militärvereine am Geburtstage des Führers
einen einzigen Deutſchen Soldatenbund unter nationalſozialiſtiſcher
Führung zu erhalten. In unerſchütterlicher Treue ſtänden bereits
alle deutſchen Kriegsopfer geſchloſſen unter der Führung des Pg.
Oberlindober hinter dem unbekannten Soldaten des Weltkrieges,
dem Volkskanzler Adolf Hitler. So wie die ehemaligen, in nahe=
zu
20 Organiſationen zerſplitterten Kriegsopferorganiſationen, die
ſich gegenſeitig bekämpften, zu einem großen Verband nach dem Tag
von Potsdam im Jahre 1933 zuſammengeführt werden konnten, ſo
hoffe man auch, ein großes Einigungswerk aller Frontſoldaten=
organiſationen
zur Tatſache werden zu laſſen. Für Uneinigkeit
und Zerriſſenheit gebe es im Dritten Reich keinen Raum mehr.

*Erich Ludendorff.
Von.
Franz Schauwecker.
Heute vollendet General Erich Ludendorff
ſein 70. Lebensjahr.
Vor dem deutſchen Volk ſteht im Hintergrunde alles Ge=
ſchehens
groß und ſeltſam fern die Geſtalt Erich Ludendorffs.
Man verſpürt eine unbezwingliche Neigung, ſeinem Namen den
Titel General heute nicht mehr voranzuſetzen, weil man es
fühlt, daß Ludendorff über Rangabgrenzungen der Art hinaus=
gewachſen
iſt und ſchon in einem geſchichtlichen Raum lebt, den
man nicht mehr anrühren kann.
Die militäriſche und ſoldatiſche Leiſtung Ludendorffs vor dem
Kriege und im Kriege iſt unantaſtbar. Sie ſteht in der Geſchichte
endgültig feſt. Die Schlacht bei Tannenberg, die Auflockerung der
Front, die elaſtiſche Vertiefung der vorderen Linie, der große
Befehl von Flandern bis nach Paläſtina, vom nördlichen Eis=
meer
bis zu den Alpen all das kennt jeder Deutſche.
Aber all dies iſt nicht ſo teuer, nicht ſo perſönlich verbunden.
wie die Wirkung, die von dem Mann und Menſchen ausſtrahlt.
Wichtiger und ſtärker iſt der Grund und Boden all deſſen: der
Charakter dieſes Mannes Erich Ludendorff.
Und hier iſt für mich eine Verpflichtung gegeben, von dem
Mann und Führer Ludendorff zu ſprechen als einer der vielen
Millionen, die Jahre hindurch unter ſeinem Befehl geſtanden
haben. Dieſen Mann und ſeinen Willen haben wir alle bis zum
letzten Musketier und Kanonier zu ſpüren bekommen. Wir
haben ihn während des ganzen Krieges gefühlt, des Tags, des
Nachts, im Wachen, im Marſchieren, auf Poſten, im Gefecht, im
Lazarett und auch noch im Schlaf. Er ſaß uns jederzeit und
überall im Nacken. In jeder Patrone ſteckte ſein Kommanoo, in
jedem Blick über Kimme und Korn blitzte ſein ſachlich kaltes
Auge, auf jedem Marſch im wegloſen Dunkel ſaß uns ſeine
harte Fauſt im Rücken. Keiner von uns konnte ſich ihm eut=
ziehen
. Wenn wir vertorkelnd Schweiß in Strömen vergoſſen
und keuchend vom Vorſprung im Schützenloch lagen, liebten wir
dieſen Ludendorff und zugleich verfluchten wir ihn, japſend
nach Luft, dreckbeſpritzt von oben bis unten.
In jedem von uns war Ludendorff. Wir waren ein Teil
von ihm. Seine Perſönlichkeit erſtreckte ſich über die ganze Armee
und ergriff auch noch den letzten Soldaten. Dies war vorwiegend
ein Willensvorgang. Es war der Triumph einer unerſchütter=
lichen
Energie, die ihre Hand nach der Welt ausſtreckte.
Es handelte ſich hier um ein modernes Wikingertum jener
Kraft, welche ſich ſelbſt beſtätigt, indem ſie ſich ſelbſt betätigt.
Es war ein Vorgang jenſeits aller morgliſchen Werte und das
heißt; jenſeits aller überalterten und derkrümmten Vorurteile.
Uns ſelbſt, den Soldaten der Kampfzone, war das unbe=
wußt
, und das beſagt vielleicht viel mehr, als wenn es uns
bewußt geweſen wäre. Jedenfalls war es ſo, und heute vermögen
wir es zu erkennen. Es war ein Zwang und ein Trieb, der uns
in jene Bahn trieb, welche Ludendorff uns vorzeichnete. Wir
fragten nicht danach, ob ſie richtig oder falſch ſei wir folgten
dem magiſchen Hinweis ſeiner Stimme, ſeines Blickes, ſeiner
Hand.
Uns war mancher Bericht aus ſeinem Kriegsleben bekannt.
Ob er richtig oder falſch war, iſt im Grunde genommen gleich=
gültig
. Er hatte ſeinem eigenen Burſchen nicht einmal das
eiſerne Kreuz zweiter Klaſſe verliehen, weil er als Burſche nicht
in der vorderſten Linie gekämpft hatte. Seine Auffaſſung war
hier ſo, daß jeder Frontſoldat ſie mit einem befreiten Seufzer
begrüßte: Gott ſei Dank, endlich mal, das iſt richtig.
Wir wußten, daß Erich Ludendorff, der Allmächtige, in den
vier Jahren des Weltkrieges, in den Jahren, welche die Nerven
eines Mannes auf das äußerſte beanſpruchten, ſich ſelber kaum
zwei Wochen Urlaub zugeſtanden hatte. Beinahe jeder einfache
Musketier war in dieſer Zeit ſechs, acht, zehn Wochen zu Hauſe
geweſen der höchſte Führer der Heere, war indeſſen ununter=
brochen
im Dienſt. Das war Dienſt; das war Pflicht; das war
Preußentum.
Wir alle kannten ſein Geſicht, und wir kennen es noch. Dies
Geſicht war hart bis zur Grauſamkeit; es war von einer eiſig
abweiſenden Sachlichkeit; es war mit anderen Worten: ſoldatiſch,
gefährlich, männlich. Es peitſchte uns auf zu den letzten Lei=
ſtungen
, welche Jünglingen und Männern möglich ſind.
Dieſer Mann, der ſoviel von ſeinen Truppen verlangte,
war gegen ſich ſelbſt ſchonungslos bis zur Härte. Außerdem
war er einer der in der Lehrzeit des preußiſchen Offiziertums

Hiſtoriſches Bild
aus dem Großen
Haupkquarkier.

Dieſes hiſtoriſche Bild zeigt Gene=
ral
Ludendorff mit dem Kaiſer
und Generalfeldmarſchall v. Hin=
denburg
bei einer Beſprechung im
Großen Hauptquartier.

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Seite 2 Nr. 99

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dienstag, 9. April 1935

fleißigſten Offiziere, im Weſen ſchlicht und anſpruchslos erfüllt
von einem großen Ehrgeiz. Und überdies war er perſönlich von
einer ſehr großen Tapferkeit. Als Generalmajor geht er im
Kampf voran und ſteht im Kugelregen, dringt als Erſter allein
in die Zitadelle von Lüttich ein. Damals war er 49 Jahre
alt. Und nach Krieg und Rückkehr ins Privatleben ſtand er
mit 58 Jahren zum zweiten Mal im Feuer, aber diesmal im
Feuer der eigenen Landsleute, damals, als die Polizei vor der
Münchener Feldherrenhalle auf die Abteilungen des Kampf=
bundes
ſchoß. Feldherrenhalle dies Wort erhielt hier einen
Sinn von blutigſter Tragik.
Wenn der Erſte Generalquartiermeiſter und der große Feld=
herr
des Weltkrieges Erich Ludendorff nun ſiebzig Jahre alt
wird, ſo verbindet ſich damit für ſeine Perſon nicht die Vor=
ſtellung
des Altgewordenſeins. Wo viele in dieſem bibliſchen
Alter Greiſe ſind, iſt dieſer Mann jung.
Das Feuer eines unermüdlich tätigen Geiſtes, die unbeug=
ſame
Energie eines auf Kampf und Entſchloſſenheit, Tapferkeit
und Treue beruhenden Weſens, die Unerſchütterlichkeit eines in
ſich ſelbſt unbeirrbaren Charakters verleihen dieſem Siebzig=
jährigen
eine Jugend, die ſelbſt aus der Zurückhaltung eines im
eigenen Kreiſe tätigen Lebens ſich ſelbſt denen noch mitteilt,
welche ſeit dem Schluß des Großen Krieges nicht diel mehr
von ihm wiſſen mögen.
Es geht von der Tatſache des Daſeins dieſes Mannes eine
zugleich ſtumme und kraftvolle Wirkung aus, die ſich immer rein
und feſt in den Dienſt des Vaterlandes geſtellt hat, in einen
Dienſt, der den ganzen Menſchen mit Tat und Verzicht, raſt=
loſer
Arbeit und Folgerichtigkeit erfordert.
Nur tapfere Menſchen ſind jung. Ludendorff war immer
tapfer, mag es im Feuer oder in der Geſinnung, im Entſchluß
oder in der Durchführung dieſes Entſchluſſes geweſen ſein.
Die letzte Wirkung, die ein Menſch erreichen kann, iſt nach
Arbeit und Leben vielleicht die Erſcheinung ſelbſt, das heißt:
die Tatſache, daß dieſer Menſch, ſo wie er iſt und war, dage=
weſen
iſt, daß er gelebt und gewirkt und ſich ſo verhalten hat,
wie er es nun eben tat.
Dieſes Bewußtſein iſt um den Feldherrn und um den Mann
Erich Ludendorff. Die Soldaten des Großen Krieges und der
grauen Heere grüßen ihn.
Ludendorff wurde 1865 auf dem Gute Pruſzennia bei
Schwerſenz (Provinz Poſen) geboren. Im Kadettenkorps er=
zogen
, trat er 1882 in die preußiſche Armee, und zwar in das
Infanterieregiment 57 in Weſel, ein. Nach einigen Jahren ſchied
er aus dem Landheer aus und trat zum Seebataillon über, wo
er 3 Jahre Dienſt tat. Unter Beförderung zum Premierleutnant
wurde er dann zum Leib=Grenadierregiment 8 in Frankfurt
a. d. Oder verſetzt. Bald danach wurde er zur Kriegsakademie
kommandiert und kam 1895 in den Großen Generalſtab, dem er
bis zu ſeiner Ernennung zum Kommandeur des Füſilierregi=
ments
39 in Düſſeldorf angehörte. Im April 1914 wurde er als
Generalmajor Brigadekommandeur in Straßburg.
Bei Ausbruch des Krieges wurde Ludendorff Oberquartier=
meiſter
der 2. Armee (von Bülow). Bei dem Kampf um die
Feſtung Lüttich übernahm er, als der Kommandeur einer an=
greifenden
Brigade neben ihm fiel, deren Kommando und
ſtürmte an ihrer Spitze die Stadt und Zitadelle Lüttich. Am
22. Auguſt 1914 wurde er als Chef des Stabes an die Seite
des zum Oberbefehlshaber der Oſtarmee ernannten Generals
von Hindenburg berufen. Es gelang den beiden großen Strate=
gen
, durch die Schlacht von Tannenberg und die nachfolgenden
großen Schlachten Oſtpreußen vom Feinde zu befreien und den
Krieg weit ins Ruſſiſche Reich hinein vorzutragen.
Zu noch größeren Aufgaben wurde Ludendorff berufen, als
Generalfeldmarſchall von Hindenburg am 29. Auguſt 1916 als
Nachfolger des Generals von Falkenhayn zum Chef des Gene=
ralſtabes
des Feldheeres ernannt wurde. Unter Beförderung
zum General der Infanterie wurde Ludendorff ſein Erſter Gene=
ralquartiermeiſter
. In dieſer Stellung wurde er der Organiſator
des deutſchen Verteidigungskampfes gegen eine Welt von Fein=
den
. In den Jahren 1916 und 1917 gelang es ihm, den
Abwehrkampf erfolgreich durchzuführen. Nach dem völligen Zu=
ſammenbruch
Rußlands verſuchte er, durch einen großen Offenſiv=
ſtoß
im Weſten das ſiegreiche Ende des Weltkrieges herbeizu=
führen
. Er erzielte dabei zwar im März bei Amiens im April
in Franzöſiſch=Flandern und im Mai 1918 am Chemin des
Dames große taktiſche Erfolge; jedoch reichten die Kräfte der ſeit
4 Jahren kämpfenden deutſchen Truppen nicht mehr aus, um
gegen die ſeit dem Eintritt Amerikas in den Krieg übermäch=
tigen
Feinde den Enderfolg zu erreichen.
Unter dem Druck der politiſchen Parteien und der Reichs=
regierung
wurde Ludendorff am 24. Oktober 1918 vom Kaiſer
ſeines Poſtens enthoben
Der Reichskriegsopferführer Oberlindober hat an General
Ludendorff folgendes Glückwunſchtelegramm geſandt:
Die in der Nationalſozialiſtiſcheu Kriegsopferverſorgung
vereinigten Frontkämpfer und Kriegsopfer entbieten Ew Exzel=
lenz
zum 70. Geburtstag ihre aufrichtigen Glückwünſche. Dieſe
gelten dem Bezwinger von Lüttich ebenſo, wie ſie den Dank für
den Feldherrn in ſich ſchließen ſollen.

Miroriag Measoa.
Mittwoch, den 10. April, nimmt Friedrich Rehbock im Kon=
zert
des Mozart=Vereins von dieſem Chor Abſchied, den er ſeit
1904 mit größtem Erfolg geleitet hat, und dem ein guter Teil
ſeiner künſtleriſchen Lebensarbeit gewidmet war. Die allſeitige
Verehrung, deren ſich Meiſter Rehbock erfreut, entſpringt nicht
nur der Hochachtung vor dem Künſtler, Lehrer und überaus
gediegenen und gewiſſenhaften Muſikerzieher, ſondern auch der
Erkenntnis, daß es ſelten Muſikperſönlichkeiten von ſolcher Offen=
heit
, Geradheit und Zuverläſſigkeit gibt wie ihn. Friedrich Reh=
bock
hat ſich über ſeinen 70. Geburtstag hinaus eine bewun=
dernswerte
Friſche und Elaſtizität erhalten, und er zieht ſich von
der Chorleitung zurück, um ſich nun ganz ſeinem Lehrberuf zu
widmen.
Ein Leben voll reichſter und intereſſanteſter Tätigkeit liegt
hinter dem Meiſter, der am 8. Januar 1861 in Hannover als
Sohn eines Oberförſters zur Welt kam. Trotz aller Vorliebe für
die Muſik wurde das Gymnaſium vollſtändig abſolviert, und
nach dem Abiturientenexamen in Kaſſel begann dann das Fach=
ſtudium
, das Rehbock zum ausgezeichneten Konzertpianiſten,
zum Dirigenten und Komponiſten heranbildete. Seine wichtigſten
Lehrer waren Richard Metzdorf und Franz Liſzt, des letzteren
genialen Unterricht genoß Rehbock in Weimar 18821884. Dieſe
Arbeitszeit erlebte Unterbrechungen, da Liſzt nicht das ganze
Jahr in Weimar weilte, und es beginnt nun für Rehbock die
Zeit reicher Konzerttätigkeit im In= und Ausland. Sowohl als
Solopianiſt zeichnete er ſich vielerorts vor der Oeffentlichkeit
aus, als auch als Begleiter des damals berühmten Kammer=
ſängers
und ehemaligen Arztes Dr. Gunz.
18841894 war Rehbock Kapellmeiſter am Deutſchen Landes=
theater
in Prag, wo er zeitweiſe neben Anton Seidl, Guſtav
Mahler und Dr. Karl Muck wirkte, mit dem ihn bis auf den
heutigen Tag enge Freundſchaft verbindet. Auf die Deutſche
Oper in Prag richteten ſich damals die Augen der ganzen Welt,
ſeit Angelo Neumann ihre Direktion übernommen hatte, der
wie kaum ein anderer die Werke Richard Wagners in ganz
Europa durchſetzen half indem er ein wanderndes Wagner=
theater
ins Leben rief, deſſen vorzügliche Darbietungen größtes
Anſehen genoſſen. Mit Angelo Neumann war Rehbock auf deſſen
berühmter Nibelungentournee in Rußland. 1894 folgte dann Reh=
bock
dem Ruf an das Großherzögliche Hoftheater in Darmſtadt,
dem er ebenfalls 10 Jahre angehörte. Ich erinnere mich noch
gut einer Anzahl Opern, die ich als Pennäler unter Rehbocks
Leitung gehört habe. In dieſen Jahren begann Friedrich Rehbock
ſeine umfangreiche pädagogiſche Tätigkeit und wurde bald ein
außerordentlich begehrter Klavierlehrer, von dem weit über

Vom Tage.
Der Führer und Reichskanzler hat dem Lordſiegelbewahrer
Eden ſeine aufrichtigſte Teilnahme an deſſen Erkrankung ausge=
ſprochen
und ſeine beſten Wünſche für baldige Wiederherſtellung
übermittelt.
Der Führer und Reichskanzler hat auf Grund des Geſetzes
über die Regelung des Landbedarfs der öffentlichen Hand vom
29. März 1935 dem Reichsminiſter Hanns Kerrl zum Leiter der
Reichsſtelle zur Regelung des Landbedarfs der öffentlichen Hand
ernannt.
Der Führer und Reichskanzler hat die Schirmherrſchaft über
die Deutſche Geſellſchaft zur Rettung Schiffbrüchiger übernommen
und gleichzeitig der Geſellſchaft ſeine Anerkennung für ihre bis=
herige
Arbeit und ſeine beſten Wünſche für weitere Erfolge in
ihrem Rettungswerk ausgeſprochen.
Der Staatskommiſſar der Hauptſtadt Berlin Dr. Lippert hat
am Montagvormittag anläßlich des 100. Todestages Wilhelm
von Humboldts am Grabe des Gelehrten im Schloßgarten von
Tegel einen Kranz niedergelegt.
Der frühere Danziger Senatspräſident Dr. Rauſchning, der
wegen ſchwerer Vertrauensbrüche aus der NSDAP. ausgeſchloſſen
wurde, hat nach einer Meldung des Danziger Vorpoſten in der
Nacht zum Sonntag Danzig verlaſſen und ſich ins Ausland be=
geben
.
Die Stockholmer Polizei hat den deutſchen Kommuniſten Fritz
Leſch verhaftet, der von Kopenhagen nach Stockholm gekommen
war, um mit den ſchwediſchen Arbeiterverbänden über Sabotage=
akte
gegen die Olympiſchen Spiele in Deutſchland 1936 zu ver=
handeln
.
In der Verwaltungsratsſitzung der B. J.3. am Montag wurde
mitgeteilt, daß der beigeordnete Generaldirektor Hülſe nach der
diesjährigen Generalverſammlung von ſeinem Amt, das er fünf
Jahre lang bekleidet hat, zurücktreten wird, um in das Reichs=
bankdirektorium
einzutreten. Der Verwaltungsrat beſchloß dar=
aufhin
, den Poſten des beigeordneten Generaldirektors dem Reichs=
bankdirektor
Paul Hechler zu übertragen, der am 1. Mai d. Js.
nach Baſel überſiedeln wird

der Verfrauenstar mür oas Berkrähen
der Belegſchaft beſihen.
LPD. Frankfurt a. M., 8. April.
Im Verfolg der Verſammlungsſchlacht der Deutſchen Ar=
beitsfront
anläßlich der bevorſtehenden Vertrauensratswahlen
ſprach heute Gauleiter und Reichsſtatthalter
Sprenger vor der Belegſchaft der Heddernheimer Kupferwerke
über den Sinn und den Zweck der Vertrauensratswahlen.
Zu Beginn ſeiner Ausführungen ſtellte er einen Vergleich
an zwiſchen den Betriebsratswahlen von einſt und den Ver=
trauensratswahlen
von heute. Der Betriebsrat habe nur die In=
tereſſen
der Arbeitnehmer im Auge gehabt und dadurch den
Widerſtand der Arbeitgeber herausgefordert, alſo den Klaſſen=
kampf
geſchaffen. Mit dieſen Dingen habe der Vertrauens=
rat
nichts zu ſchaffen, denn ſeine Aufgabe ſei es, zwiſchen
Arbeitnehmer und Arbeitgeber eine Gemein=
ſchaft
zu ſchaffen, zum Segen der einen wie der
anderen. Da, wo dieſe Gemeinſchaft herrſche, werde erſprieß=
liche
Arbeit geleiſtet, Qualitätsarbeit, die den deutſchen Namen
in der ganzen Welt wieder zu hohem Anſehen bringen werde.
Wenn uns auch durch den Verſailler Vertrag alles genommen
worden ſei, eines hätten die Feinde uns nicht nehmen können:
den deutſchen Menſchen und ſeinen Geiſt. Die Arbeitskraft des
deutſchen Menſchen ſei erhalten geblieben und müſſe erhalten
bleiben. Der nationalſozialiſtiſche Arbeitnehmer müſſe aber wiſ=
ſen
, wie es Adolf Hitler in ſeinem Buche Mein Kampf fordere,
daß die Blüte der nationalen Wirtſchaft ſein eigenes materielles
Glück bedeute. Der nationalſozialiſtiſche Arbeitgeber dagegen
müſſe von der Ueberzeugung durchdrungen ſein, daß das Glück
und die Zufriedenheit ſeiner Belegſchaft die Vorausſetzung für
die Exiſtenz und die Entwicklung ſeiner wirtſchaftlichen Größe
iſt. Beide aber ſeien Beauftragte und Sachwalter der geſamten
deutſchen Volksgemeinſchaft.
Der Gauleiter kam dann auf die Wiedereinführung der
Wehrpflicht zu ſprechen und betonte in dieſem Zuſammenhang
das Recht des freien Menſchen, das, was er geſchaffen hat, auch
zu verteidigen. Die Friedensliebe des deutſchen Volkes wird auch
in der Zukunft nicht in Frage geſtellt werden. Aber ein Volk,
wie das deutſche das ſo von hochgerüſteten Staaten umgeben iſt,
daß dieſe innerhalb 24 Stunden unſere Arbeit in Schutt und
Trümmer legen können, muß gerüſtet ſein, um ſeinen Boden und
ſeine Arbeit zu ſchützen. Zum Schluſſe ſeiner Ausführungen rich=
tete
Gauleiter Sprenger noch einmal an die Belegſchaft die drin=
gende
Mahnung, dafür zu ſorgen, daß die Wahl zum Vertrauens=
rat
ſo ausfalle, daß die ganze Welt wieder ein Beiſpiel von der
Einigkeit des deutſchen Volkes erhalte.
Mit einem dreifachen Sieg=Heil auf den Führer Adolf Hitler
und dem Horſt=Weſſel=Lied ſchloß der Betriebsappell.

Darmſtadt hinaus bekannt war, daß er ſeine Schüler mit größter
Gewiſſenhaftigkeit förderte, daß der Unterricht bei ihm wirklich
eine hohe Schule der Klaviertechnik war, und daß die künſtleriſchen
Anforderungen ſo hoch waren, daß manche Mittelmäßigkeit durch
ihn vom Muſikſtudium zurückgeſchreckt wurde, wofür man dem
Meiſter ganz beſonders Dank ſagen muß. Aber ſein Unterricht
beſchränkte ſich nicht nur auf das Pianiſtiſche, ſondern er zog bei
ſeinen begabten Schülern ſtets Muſiktheorie und Kompoſitions=
lehre
hinzu und vermittelte Anregungen nach jeder Richtung.

Ich habe ſelten einen Lehrer kennen gelernt, bei dem der ganze
Unterrichtsgang derart genau durchdacht und folgerichtig durch=
geführt
war. Seine Schüler zollten ihm darum auch eine außer=
gewöhnliche
Achtung, und wenn es von einem hieß er hat bei
Rehbock Stunde, dann erwartete man von dem auch eiwas
ganz Beſonderes. Ich ſelbſt habe das ſo recht erlebt, als ich
nach einigen Jahren wiſſenſchaftlichen Studiums durch führer=
loſes
Spiel ziemlich verloddert zu ihm kam, und er in drei=
viertel
Jahren eine techniſche Kur mit mir vornahm. Ich übte
mit der größten Gewiſſenhaftigkeit ich habe früher und ſpäter
bei keinem Lehrer ſo genau und regelmäßig gearbeitet, und doch
war die Nacht von Donnerstag auf Freitag Freitags haite

Beflaggung aller Skaatsgebäude
am 9. April.

Eine Anordnung des Führers zu Ehren Ludendorfſs
DNB. Berlin, 8. April.
Der Führer und Reichskanzler hat folgenden Befehl er=
laſſen
:
Morgen am 9. April feiert General Ludendorff ſeinen
70. Geburtstag. Mit den Gefühlen tiefer Dankbarkeit erinnert
ſich das deutſche Volk aus dieſem Anlaß der unvergänglichen
Leiſtungen ſeines größten Feldherrn im Weltkriege. Unter dem
Eindruck dieſer Empfindung nationaler Dankesſchuld beſehle"
ich daher für den 9. April die Beflaggung aller Staatsgebäude.
(gez.) Adolf Hitler
Die Geburtskagsehrung für General Ludendorfſ.
Aus Anlaß des 70. Geburtstages des Generals der In=
fanterie
Ludendorff werden der Reichswehrminiſter Geueral=
Ludendorff in Tutzing aufziehen. Um 11 Uhr nimmt eine Ehren=
der
Artillerie Freiherr v. Fritſch dem Feldherrn am 9. April
perſönlich die Glückwünſche der Wehrmacht überbringen.
Am Tage der Feier werden um 8 Uhr vormittags die
Doppelpoſten des Reichesheeres vor dem Hauſe des Generals
Ludendorff in Tutzing aufziehen. Um 11 Uhr nimtm eine Ehren=
kompagnie
mit den Fahnen des ehemaligen Füſilierregiments
General Ludendorff (Niederrheiniſches) Nr. 39 in Anweſenheit
des Befehlshabers im Wehrkreis III ſowie der übrigen Vor=
geſetzten
der Truppen Aufſtellung. Eine Abordnung des ehe=
maligen
Füſilierregimentes 39 iſt an der Ehrung beteiligt. Der
Reichswehrminiſter und der Chef der Heeresleitung werden ge=
meinſam
mit General Ludendorff die Front der Ehrenkompagnie
abſchreiten. Danach findet ein Vorbeimarſch der Truppe ſtatt.
Der Reichswehrminiſter hat außerdem für den 9. April bei
allen Truppenteilen Appelle angeordnet, bei denen die militä=
riſchen
Leiſtungen des Feldherrn Ludendorff gewürdigt werden.
Der Bundesführer des Kyffhäuſerbundes;
Oberſt a. D. Reinhard, richtete an General Ludendorff fol=
gendes
Glückwunſchtelegramm:
Eurer Exzellenz, dem großen Feldherrn des Weltkrieges,
namens der im Deutſchen Reichskriegerbund Kyffhäuſer vereinig=
ten
drei Millionen Soldaten ehrerbietigſte und treukameradſchaft=
liche
Glückwünſche zum 70. Geburtstag auszuſprechen, gereicht mir
zur ganz beſonderen Ehre und Freude. Die Taten der deutſchen I
Armee im Weltkriege bleiben für alle Zeiten mit dem Namen
Eurer Exzellenz untrennbar verbunden. Mit Stolz erfüllt es uns
alte Soldaten, in einer Armee gedient und gekämpft zu haben, die
einen ſolchen Feldherrn den ihren nannte.
In Verehrung und Dankbarkeit
gez. Reinhard, Oberſt a. D.,
Führer des Deutſchen Reichskriegerbundes Kyffhäuſer.
Der Reichsverband deutſcher Offiziere gedenkt in
ſeiner Verbandszeitſchrift mit folgenden Worten des 70. Geburts=
tages
des Generals Ludendorff:
An ſeinem 70. Geburtstage gedenken wir dankbar des großen
Soldaten Ludendorffs, inſonderheit ſeiner treibenden Kraft bei der
letzten Heeresvorlage vor dem Weltkriege, des tapferen Frontſol=
daten
und energiſchen taktiſchen Führers bei Lüttich, des Organi=
ſators
und Strategen von höchſter Initiative und faſt übermenſch=
licher
Arbeits= und Willenskraft im ganzen Kriege. Sein Name
kann in Deutſchland nur mit dem Andenken an den Weltkrieg
überhaupt vergeſſen werden.
Graf von der Goltz.
Ein Vierjahresplan
zur Verſtärkung der japagiſchen Lufkverkeidigung.
DNB. Tokio, 8. April.
Die japaniſch Heeeresverwaltung hat die Abſicht, ſofort
einen Vierjahresplan zur Verſtärkung der Luftverteidigung auf=
zuſtellen
. Der Plan ſieht die Errichtung zahlreicher Flieger=
ſchulen
ſowie die Aufſtellung neuer Luftfahrtregimenter und
Luftverteidigungskorps vor. Ganz Japan ſoll in drei Lufiver=
teidigungsabſchnitte
eingeteilt werden, die ihre Befehlsmittel=
unkte
in Tokio, Oſaka und auf der japaniſchen Südinſel Kiu=
ſchiu
haben werden. Zu dem letztgenannten Abſchnitt werden
auch die Hafenſtädte Modſchi und Schimonoſeki gehören, die ſich
an ſtrategiſch äußerſt wichtiger Stelle, nämlich an der Meerenge,
die die Hauptinſel von der Inſel Kiuſchin trennt, gegenüber=
liegen
. Mit der Aufſtellung von fünf neuen Flugabwehrabtei=
ungen
ſoll ſofort begonnen werden.

NSDAP.
Sozialden
Kommuniſt
Zentrum
Liſte Weil
Liſte Pietſch
Polen".
Wahlberechtigt

Gültige Stimm
Ungültige Sti
Insgeſamt .
Die Berechnung
Sauft ſolgende Dertel
i geringfüigigen Ver
NSDAP.
Sozialdemo
Kommuni
Zentrum".
Liſte Weiſt
(früher
Polen.
Es ergibt ſich dara
Tuhlbeteiligung al!
erlitten haben.
v onnen, und die P

In den Landkre
ſſenden am Sonnta
Aeeuwahlen zum Kr
Nach dem Ergebnis
b-reits im November v
keeiſen der Fall war

ich Stunde für mich, den 23=Jährigen, immer die unruhigſte
der ganzen Woche, und auf dem Weg zur Stiftsſtraße und auf
den Treppen und im Zimmer, wo ich warten mußte, ſpürte ich
genau dasſelbe Herzklopfen, wie es ſpäter vor dem Auftreten
in den erſten Konzerten und Vorträgen war. Als ich ihn ſpäter
einmal im Sommer bei ſchönem Wetter beſuchte, wurde ich in
den Platanenhain geſchickt, da ſaß er und verbeſſerte die Theorie=
aufgaben
ſeiner Schüler. Dieſe Aufgabe als Muſikerzieher nahm
mehr und mehr den Hauptteil ſeiner Arbeitskraft in Anſpruch,
ſie ſteigerte ſich noch, als er Lehrer an der Städtiſchen Akademie
für Tonkunſt wurde, und dort vor allem auch die Unterweiſung
in Methodik des Klavierſpiels übernahm, wo er ſeinen Schülern
den ganzen Reichtum ſeiner Erfahrungen zu übermitteln ver=
mochte
. Kein Wunder, daß ihn die Reichsmuſikkammer in ihrer
Organiſation zum Pflegſchafter für Muſikerziehung in der
Landesleitung Heſſen=Naſſau machte.
Mit dem Scheiden vom Theater übernahm Friedrich Reh=
bock
den Mozart=Verein, der damals ſtark im Aufſtreben war,
aber durch ſeinen neuen Leiter nun völlig auf die Bahn ge=
bracht
wurde, die er fortan als führender Männerchor Darm=
ſtadts
innehatte. War früher auch der Mozart=Verein ein
Männerchor geweſen, der ſich in erſter Linie mit dem unbegleite=
ten
Chorgeſang beſchäftigte, ſo wurden nun immer öfter größere
Chorwerke auch abendfüllender Art zur Aufführung gebracht.
das Oratorium für Männerchor und die große Chorkantate mit
Orcheſterbegleitung fand nun regelmäßige Pflege, wobei Rehbock
durch ſeine langjährige Theaterpraxis der gegebene Dirigent für
ſolche Aufgaben war. Damit wurden Werke mit Regelmäßigkeit
im Darmſtädter Konzertleben geboten, die früher nur aus=
nahmsweiſe
erklangen, und ganz beſondere Ereigniſſe waren es
immer, wenn der Mozart=Verein Bruchs Frithjof. De Haans
Grab im Buſento oder Mendelsſohns Pandora zur Aufführung
brachte. Gerade mit den beiden letztgenannten für das Darm=
ſtädter
Kunſtleben ſo wichtigen Künſtlern derband Rehbock eine
herzliche, auf gegenſeitige Achtung begründete Freundſchaft, und
vor allem zog ihn immer wieder Arnold Mendelsſohns kraft=
volle
und charakteriſtiſche Tonſprache an. Die Freundſchaft war
ſo eng, daß Rehbock mehrfach Arnold Mendelsſohn dadurch
unterſtützte, daß er Klavierauszüge zu deſſen Werken ſchuf.
In dem Konzertleben der Vorkriegszeit ſpielte Rehbock eine
bedeutende Rolle als meiſterhafter Klavierbegleiter für Sänger
und Sängerinnen hervorragender Qualität, und in den zahl=
reichen
Konzerten des damals in ſo hoher Blüte ſtehenden
Richard=Wagner=Vereins trat Friedrich Rehbock oft in dieſer
Eigenſchaft auf. So verbinden den muſikliebenden Darmſtädter
und die jüngere Generation der jetzt tätigen Muſiker in Darm=
ſtadt
zahlreiche wertvolle Erinnerungen mit dem Reiſter, und
wir freuen uns darüber, daß es gerade ein Konzert mit Orcheſter

[ ][  ][ ]

Dienstag, 9. April 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 99 Seite 3

benerals der
Miniſter Geu=
Nuemmt eine Ehrt
errn am 2.
berbringen.
vormittags
auſe des Generdle
uimtm eins Ehre
Füſilierregimeni
9 in Anweſenk
der übrigen Vo=
bordnung
des el
ung beteiligt.
leitung werden /
rEhrenkompa
der Truppe ſtatt
ir den 9. April !
denen die milik
gewürdigt werder
häuſerbundeß
eral Ludendorff
des Weltkrieg=
Kyffhäuſer vereinie
d treukameradſcht
brechen, gereicht ni
Taten der deutſe
mi

iziere gedent
in des 70. Gebung
dankbar des großt
benden Kraft bei M
tapieren Frontick

Danziger Wahlen.

Das vorläufige amtliche Ergebnis.
DNB. Danzig, 8. April.
Das Wahlamt hat am Montag nachmittag gegen 14 Uhr das
uchſtehende vorläufige amtliche Ergebnis der Wahlen zum Dan=
iger
Volkstag bekannt gegeben. Danach erhielten Stimmen (in
Ar mmern die Ergebniſſe der Wahlen vom 28. 5. 1933):

NSDAP. . 139 043 (109 029) Sozialdemokraten 38 015 ( 37 882) Kommuniſten 7 990 ( 14 566) Zentrum 31 525 ( 31 336) Liſte Weiſe 9691 ( 13.596) Liſte Pietſch 382 Polen ..." 8 310 ( 6 743) Wahlberechtigt waren .. 237 016, Abgegebene Wahlſcheine . * 13 482.
* Gültige Stimmen * * .. 234 956. Ungültige Stimmen 1777. Insgeſamt 236 733.

12 (13)
(5)
9 (10)
(4)
2 (2)

Die Berechnung der Mandate nach dem Proportionalſyſtem
egibt folgende Verteilung der Sitze im Volkstag, die allerdings
vch geringfügigen Verſchiebungen unterworfen ſein kann:
NSDAP. . . . . .
44 (38)
Sozialdemokraten
Kommuniſten
Zentrum
Liſte Weiſe
(früher Deutſchnationale)
Polen
Es ergibt ſich daraus, daß unter Berückſichtigung der höheren.
Duhlbeteiligung alle Oppoſitionsparteien Verluſte
filitten haben. Nur die NSDAPhat 6 Mandate ge=
tonnen
, und die Polen haben ihre beiden Sitze behauptet.
Nakionalſozialiſtiſche Mehrheit
auch in den Danziger Kommunalverkrelungen.
In den Landkreiſen Danziger Höhe ſowie der Stadt Zoppot
inden am Sonntag gleichzeitig mit den Volkstagswahlen auch
buwahlen zum Kreistag und zu den Gemeindevertretungen ſtatt.
mS dem Ergebnis dieſer Wahlen hat die NSDAP. ebenſo wie es
breits im November v. J. in den beiden anderen Danziger Land=
beiſen
der Fall war, nunmehr auch im Kreiſe Danziger Höhe

ſowie in der Stadt Zoppot überall die abſolute Mehrheit, im Kreis=
tag
Danziger Höhe ſogar eine überwältigende Mehrheit erzielt.
Der Kreistag Danziger Höhe ſetzt ſich nunmehr aus 15 Natio=
nalſozialiſten
, 2 Sozialdemokraten, 3 Zentrumsvertretern und
1 Polen zuſammen.
Im neuen Zoppoter Stadtparlament verteilen ſich die Sitze
wie folgt? NSDAP. 15 (bisher keinen), Sozialdemokraten 3 (3),
Zentrum 7 (6), Gruppe Weiſe (früher Deutſchnationale) 2 (9),
Polen 1 (1). Die Kommuniſten, die bisher 1 Sitz innehatten, ſind
in dem neuen Zoppoter Stadtparlament nicht mehr vertreten.
Aufruf des Danziger Senalspräſidenken
an die Bevölkerung.
Der Präſident der Freien Stadt Danzig, Arthur Greiſer, hat
am Montag mittag nachſtehenden Aufruf an die Bevölkerung der
Freien Stadt Danzig erlaſſen:
An die Bevölkerung der Freien Stadt Danzig!
Der vom Senat der Freien Stadt Danzig gewünſchte und
von der nationalſozialiſtiſchen Bewegung parlamentariſch herbei=
geführte
Appell an die Danziger Bevölkerung hat mit dem geſt=
rigen
Tage den Beweis erbracht, daß noch mehr als bisher die
übergroße Mehrheit der Danziger Bevölkerung
hinter der Nationalſozialiſtiſchen Partei und
Regierung ſteht.
Damit hat die Danziger Bevölkerung eindeutig
zum Ausdruck gebracht, daß ſie mit dem Treiben
und Wühlen der Oppoſition nicht einverſtanden
iſt. Die Oppoſitionsparteien haben dadurch ein für allemal das
Recht verwirkt, im Namen der Danziger Bevölkerung Schriften
und Beſchwerden an irgendeine Stelle zu richten.
Formal mögen ſie im Recht ſein, moraliſch ſind ſie gerichtet.
Durch den eindeutigen Vertrauensbeweis der
Danziger Bevölkerung, der durch die Abgabe von 30000
Stimmen mehr als in den Volkstagswahlen im Mai 1933 zum
Ausdruck gekommen iſt, wird die Regierung nach der Neubildung
ihre ſchwere und verantwortungsvolle Aufbauarbeit nunmehr mit
geſtärkter Kraft fortſetzen und, vom Vertrauen des Volkes ge=
tragen
, vollenden.
Der Senat dankt der Danziger Bevölkerung durch erhöhte
Pflichterfüllung.
Das Volk hat geſprochen. Die Arbeit geht weiter!
Für ein deutſches Danzig im nationalſozialiſtiſchen Geiſt!
Heil Hitler!
gez. Arthur Greiſer
Präſident des Senats der Freien Stadt Danzig.

Die neue Geſchäftsverkeilung
der Heſſiſchen Landesregierung.
Durch Verwaltungsverordnung des Herrn Reichsſtatthalters
in Heſſen Landesregierung vom 25. März 1935 wird u a. be=
ſtimmt
:
S 1.: Mit Wirkung vom 1. März 1935 führt die Heſſiſche
Regierung die Bezeichnung Der Reichsſtatthalter in Heſſen
Landesregierung . Die bisherigen Bezeichnungen: Der Heſſi=
ſche
Staatsminiſter. Das Perſonalamt des Heſſiſchen Staats=
miniſters
und die Miniſterialabteilungen IaTe, II, III und IV.
fallen weg.
§ 2.: Die Landesregierung gliedert ſich im Wege innerer Ge=
ſchäftseinteilung
in folgende Verwaltungsabteilungen:
Abteilung P.A. Perſonal=, Perſonaletats= und Beſoldungs=
Angelegenheiten mit Unterſtellung der Hauptregiſtratur
und Hauptkanzlei, Hauptpoſtſtelle, Staatliches Turn= und
Sportamt.
Abteilung Ia Polizei.
Abteilung Ib Innere Verwaltung.
Abteilung Id Finanzverwaltung einſchließl. Forſt=
und Bauverwaltung.
Abteilung le Landwirtſchaft.
Abteilung II Bildungsweſen, Kultus, Kunſt und
Volkstum.
Abteilung III Arbeit und Wirtſchaft.
Abteilung IV Vertretung Heſſens beim Reich.
§ 3.: Die Geſchäfte der in § 2 bezeichneten Abteilungen wer=
den
von Abteilungsleitern geführt. Als Abteilungsleiter
gelten die Geſchäftsleiter der ſeitherigen entſprechenden Miniſte=
rialabteilungen
ſowie der Leiter des ſeitherigen Perſonalamtes
des Staatsminiſters. Sie ſind gemäß der überlieferten Uebung
in demſelben Umfang zeichnungsberechtigt wie ſeither, es ſei denn,
daß ich allgemein oder im Einzelfall Gegenteiliges anordne.
§ 4.: Politiſchwichtige Verfügungen ſowie ſolche
von ſonſt grundſätzlicher Bedeutung werden von mir
unterzeichnet. Dasſelbe gilt grundſätzlich für den geſamten Schrift=
wechſel
mit der Reichsregierung und deren Mitgliedern ſowie
mit Landesregierungen und deren Mitgliedern. Näheres hierüber
beſtimmen die Ausführungsvorſchriften.
§ 5.: Die entgegenſtehenden Beſtimmungen über die Neu=
organiſation
der Heſſiſchen Oberſten Landesverwaltung vom 22.
Juni 1933 werden aufgehoben.
Darmſtadt, den 25. März 1935.
Der Reichsſtatthalter in Heſſen Landesregierung
(gez.): Sprenger.
*
Der vor einigen Tagen eingeſtellte Poſtauftrag= und Nach=
nahmeverkehr
nach Belgien iſt wieder aufgenommen worden.

Propagandawagen der NSDAP. durch fahren die Straßen des deutſchen Danzig.

Das Bild beweiſt, daß ſämtliche Parteien in ihrer Propaganda völlig unbehindert waren.

mt miit dem Rehbock von ſeinem Mozart=Verein Abſchied nimmt,
han dadurch wird gerade das unterſtrichen, was Rehbock und
ſeen Verein zu einem ſo wichtigen Faktor im Darmſtädter
Kytleben gemacht hat. Wir wünſchen dem Meiſter, daß er
uh lange in der gewohnten Friſche unter uns wirkt und uns
huch ſein ſcharfes, aber ſtets unvoreingenommenes und gerechtes
Uterl, durch Geſpräch und Unterweiſung noch viel Anregungen
9t. Ein Geheimnis ſeiner Kraft und Friſche war, daß er
m in ſeiner Tätigkeit und an ſeinem Wohnſitz verſauerte,
ſedern daß es ihn immer wieder zu wichtigen Kunſtſtätten
ſizog, um ſich aufzufriſchen und im Verkehr mit bedeutenden
Kyſtlern, vor allem mit Dr. Karl Muck neue Kräfte zu ſammeln.
Friedrich Noack
Heſſiſches Landestheaker.
Großes Haus. Montag, den 8. April.
Lbenkes Sinfoniekonzerk. Richard=Skrauß=Abend.
Zwei ſinfoniſche Dichtungen und das Violinkonzert bot Gene=
hyiſikdirektor
Kacl Friderich ſeinen Hörern, und errang ſich
n dieſen, ihm ganz beſonders liegenden Werken, die er mit
wiſter Hingabe und ſtärkſter Konzentration wiedergab, einen
reutenden Erfolg. Von den ſinfoniſchen Dichtungen iſt Tod
m Verklärung, die das Konzert abſchloß, unbedingt die volks=
iſnlichſte
. Dies liegt an dem ſehr klaren, unmißverſtändlich auf=
gauten
Programm, das nichts Außermuſikaliſches verlangt, das
lißt an der großen Linie und den elementaren Gegenſätzen des
whältnismäßig kurzen Werkes und an dem ſchlichten und darum
craus groß wirkenden Ausklang. Friderich hielt meiſterhaft
zück in der Expoſition, ließ dann den Sturm und Drang der
Atte mächtig aufſchäumen, und baute dadurch klanglich ganz
Egezeichnet auf. Wenn wir uns an mehrere Aufführungen
er Richard Strauß ſelbſt zurückerinnern, ſo glauben wir, daß
bohl der Höhepunkt des erſten Kampfes wie auch der letzten
Aßen Steigerung vor der Verklärung, die beiden Stellen, an
Een das ſieghafte Thema vorausklingt, mit größerer Breite ge=
ſinten
wurden und dadurch noch monumentaler wirkten.
Am Anfang des Abends ſtand Alſo ſprach Zarathuſtra, die=
iüge
der ſinfoniſchen Dichtungen, die am meiſten ſchon die grö=
hen
Formen der Sinfonia domestica vorbereiten hilft. Der muſi=
ſiſche
Reichtum des Werkes iſt prachtvoll, die Plaſtik ſeiner
Amen bewundernswürdig. Trotz der Anlehnung des Inhalts an
ſſtedrich Nietzſche iſt das Werk keine philoſophiſche Muſik, ſondern
einimmt nur Bilder, Geſtaltungsformen und die poetiſche Ein=
ſedung der philoſophiſchen Gedanken dem Dichterphiloſophen und

Sprachkünſtler Nietzſche. Dies geſchieht mit einer ſo edlen und ge=
wählten
Tonſprache, daß man in der monumentalen Einleitung,
dem wundervollen Streicherſatz, den leidenſchaftlichen Durchführun=
gen
, bei den beiden großen Fugati immer die Entſprechung zwiſchen
der Tonſprache und Dichtung ſpürt. Nur bei dem Tanzlied ſchien
es mir ſchon immer, als ob hier Richard Strauß etwas zu dies=
ſeitig
, zu walzerhaft, zu realiſtiſch wirkt, und darum von der wun=
dervoll
vornehmen und doch tänzeriſchen Sprache der in die Dich=
tung
verwobenen Tanzlieder abſticht. Hiervon abgeſehen, iſt die
Tondichtung herrlich, von elementarer Schönheit und Kraft, und
wir können es gut verſtehen, daß vor drei Jahrzehnten ſich unſer
de Haan ganz beſonders gern in dies Werk vertiefte und es ver=
hältnismäßig
am häufigſten von den Straußſchen ſinfoniſchen Dich=
tungen
aufführte. Die Wiedergabe durch Friderich war hervor=
ragend
. In ſchärfſter Zeichnung traten die thematiſchen Entwick=
lungen
hervor, die klangliche Abtönung war überaus reich und
ſorgfältig, und wir ſpürten auch im Spiel jedes einzelnen Künſt=
lers
des Landestheaterorcheſters ſo ſtarkes Mitempfinden und ſo
vorbildliches Eingehen auf die Intentionen des Dirigenten, daß
das heutige Konzert zu den hervorragendſten des Spieljahres
gehört.
Zwiſchen beiden Werken erklang erſtmalig das Violinkonzert
von Strauß, ein Jugendwerk, das den Werdegang des Meiſters
ſehr gut kennzeichnet. Bei fabelhaftem formalem Geſchick und
meiſterhafter Inſtrumentierung iſt die Schulung an klaſſiſchen
Vorbildern klar zu erkennen, viel Beethoven, einigen Mozart
ſpürt man heraus, dann erſcheint ſchon oft eine deutliche
Schwärmerei für Schumanns Tonſprache und die Annäherung
an Richard Wagner etwa in ſeiner Tannhäuſerperiode ob=
wohl
Meiſter Richard Straußens Vater einer der heftigſten
Antiwagnerianer war. Der erſte Satz iſt der kühnſte, zum Teil

außerordentlich ſchwer für das Soloinſtrument. Und gerade der
erſte Einſatz des Soliſten iſt ſo ſchwierig, ja faſt halsbrecheriſch
für den Soliſten, daß hier und in einer höchſt unangenehmen
Doppelgriffſtelle mit kühner Modulation wohl der Hauptgrund
liegt, daß ſich Violinkünſtler ſelten bereit ſinden, das im zweiten,
ſehr geſangreichen langſamen Satz und in dem überaus flotten,
faſt ſcherzohaft beginnenden Finale mit der Springbogentechnik
ſehr dankbare Konzert zu ſpielen. Otto Drumm ſpielte den
Solopart mit außerordentlichem Können und beſtem Gelingen.
Daß die beiden genannten Stellen nicht ganz ſchlackenfrei
klangen, liegt in ihrer Natur, ſie verlangen faſt Unmögliches.
Ueberall ſonſt bewunderten wir den Geſtalter Drumm, der ſich
mit kämpferiſcher Leidenſchaftlichkeit in die Problematik des erſten
Satzes einwühlte, der die Lyrik zu prachtvoll blühendem Klang
brachte, und im letzten Satz ein wahres Feuerwerk virtuoſer
Bogentechnik entzündete. In dem Bedürfnis nach ſtarker Ausprä=

gung des Inhalts in agogiſcher und rhythmiſcher Beziehung iſt
Drumm ein ſtarker Gegenſatz zu Friderich, der die gleich=
mäßigere
Geſtaltung liebt, und wir bewunderten den Letzteren,
wie ausgezeichnet er ſich anpaßte und dem Soliſten vollſte Be=
wegungsfreiheit
ermöglichte. So war auch das Konzert in ſeiner
Ausführung durch den Soliſten, den Leiter und das Landes=
theaterorcheſter
ein ſtarker Eindruck, wenn auch wie Friedrich
Brückmann ſchon bemerkte , wenig nach Richard Strauß, wie
wir ihn kennen, klingt. Alle Darbietungen des Abends fanden
reichen Dank durch die Zuhörer, die die Unmittelbarkeit der künſt=
leriſchen
Leiſtungen und die ſorgfältige Vorbereitung freudig und
F. N.
begeiſtert anerkannten.
* Hermanns Wille und Weg. Von Ernſt Eimer. (Enßlin u. Laib=
lins
Verlagsbuchhandlung, Reutlingen.)
Unſer Maler=Dichter, der der deutſchen Jugend ſchon verſchie=
dene
anmutige Bücher gewidmet hat, tritt mit einem neuen Werke
vor ſeine junge Leſerwelt. Wie immer iſt der Gegenſtand ſeiner
Erzähler= und ſeiner Zeichenkunſt das Bauernleben. Diesmal iſt
es ein kleiner Maler, der aus ihm hervorwächſt und nach vielen
Mühen und Ringen, nach Kampf und Widerſtand ein richtiger
großer Maler wird! Hermann heißt der Held, der ſeinen Willen
durchſetzt und ſeinen Weg vollendet, ſo daß ſchließlich ſelbſt die
Bauern an ihn und ſeine Kunſt glauben, freilich nur deswegen,
weil ſie ſehen, daß ſie bezahlt wird. Was dem Buche ſeinen be=
ſonderen
Reiz gibt, iſt, daß es eine Art von getarnter Selbſtbio=
graphie
iſt, und daß daher alle Erlebniſſe und alle Geſtalten den
Reiz nicht zu bezweifelnder Urſprünglichkeit haben. Weiter aber
fällt an ihm ein gewiſſer ſprächlicher Reichtum auf, der aus den
Schatzkammern des Dialekts geſchöpft, manche bisher unbekannte
Wendung aus dem Volksmund ſchillern läßt. Die Bilderbeilagen.
3 bunte und 6 ſchwarz=weiße von des Verfaſſers Hand, ergänzen
den Text erheiternd und verdeutlichend. Wie alle Jugendbücher
Eimers kann auch Hermanns Wille und Weg als ſauberes, ge=
ſundes
, aus dem Bodenſtändigen ſchöpfendes Buch allen Eltern
und Kinderfreunden empfohlen werden. Trotz der geradezu üppi=
gen
Ausſtattung iſt der Preis der Kinderſtubenwelt durchaus an=
gepaßt
und überſteigt billige Kinderwünſche keineswegs IIdbg.
Chriſtine Holſtein: Die Paſſion des Johann Sebaſtian Bach,
(Leipzig, Koehler und Amelang.)
Die Paſſion des Johann Sebaſtian Bach, das iſt einmal die
Matthäus=Paſſion, ſein unſterbliches Werk, mit dem dieſe kleine
Erzählung mächtig ausklingt. Die Paſſion iſt zugleich die Grund=
ſtimmung
, die des Meiſters Werke durchzieht, ſeit dem Tage an
dem er, von einer Reiſe heimkehrend, erfuhr, daß Maria Barbara.
ſeine geliebte Frau, nicht mehr unter den Lebenden weile. Wohl
hat ihn Anna Magdalenas liebevolle Fürſorge weiter glücklich
durchs Leben geleitet, nie aber wich von ihm die Todesſehnſucht,
nie iſt die Sprache ſeiner Töne ſo ergreifend, wie in den Kanta=
ten
, in denen er die Eclöſung vom Irdiſchen predigt. Ein feines
Buch für Liebhaber Bachſcher Muſik

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 99

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

EnndE

Das Feſt der Silbernen Hochzeit begehen
heute die Eheleute Nikolaus Trumpfeller
und Frau Margarete, geb. Morweiſer.
Eſchollbrückerſtr. 44
(3427)
Darmſiadt

Das Feſt der Silbernen Hochzeit feiern am
9. April 1935 das Ehepaar Georg Kiefer
(3435
und Frau.
Darmſtadt. Aliceſtraße 35

Geſtorbene.
Darmſtadt: Bangert. Anna Auguſte Wilhel=
mine
, geb. Graßmück, Ehefrau d. Verſorgungs=
anwärters
, 27 Jahre.
Seibert, Georg Heinrich, Rechnungsrat,
verh., 45 Jahre.
Lenhardt, Adelheid, geb. Zimmermann,
Ehefrau des Studienrats i. R., 74 Jahre.
Fleiſchhacker, Eva, geb. Göckel, Witwe d.
Schneiders, 86 Jahre
Rink, Karl Michael Friedrich, Oberpoſtrat
i. R., 67 Jahre, verh.
Vetter, Chriſtina, geb. Hofmann, Witwe d.
Oberpoſtſchaffners, 84 Jahre.
Crumſtadt: Ihrig, Johann, Krankenpfleger,
33 Jahre, verh.
Ober=Ramſtadt: Kahn, Lina, geb. Bendorf, Ehe=
frau
des Metzgers, 51 Jahre.
Eberſtadt: Reinhard, Franz, Schloſſer, ledig,
46 Jahre.

Für die erwieſene wohltuende Teilnahme
beim Heimgang meiner guten, unvergeß=
lichen
Tante

ſage ich auf dieſem Wege meinen herzlichſten

Dank.

Margarete Göttmann.

Darmſtadt, den 8. April 1935.
Wenckſtr. 33

(3428

Uindige Druuftemrochter

26 Jahre alt, evgl., geſund, hübſche
Erſcheinung, gut bürgerlich erzogen,
muſikaliſch (Klavier), nettes Weſen,
Vermögen vorhanden, wünſcht au
dieſem Wege jungen, hütſchen Aka=
demiker
oder mittleren Beamt’n,
oder der ſich in höherer Beamten=
lau
bahn befindet, auch bei Reichs=
wehr
oder Polizei, zwecks ſpäterer
Heiral kennen zu ernen. Offerten
init Bild unt. N 189 Geſchſt. (3408

Elegante
Dauerwellen
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Hitzebelästigung durch
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Koch & Glenz.
Rheinſtraße 47,
Telekon 1784. (2

Todes=Anzeige.

Heute mittag wurde mein innigſtgeliebter Gatte, mein
treuſorgender Vater, unſer einziger Sohn, Schwieger=
ſohn
, Schwager und Onkel

Georg Seibert

Rechnungsrat
von ſeinem langen ſchweren, mit großer Geduld er=
tragenem
Leiden im 46. Lebensjahre erlöſt.

Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Maria Seibert, geb. Stein
und Sohn Werner
Famile Peier Seibert.

Darmſtadt (Wilhelm=Jägerſtr. 12), den 7. Aprik 1935.

Die Beerdigung findet am Mittwoch, 10. April mittags
2 Uhr, auf dem Beſſunger Friedhof ſtatt. Von Beileids=
(3433
beſuchen bitten wir abzuſehen.

Dankſagung.

Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Teilnahme und die vielen
Kranzſpenden beim Heimgange unſerer unvergeßlichen Ent=
ſchlafenen

Frau Gretel Kreuzer

geb. Rinneberg
ſagen wir hiermit allen Verwandten, Freunden und Bekannten
unſeren innigſten Dank, insbeſondere danken wir dem Herrn
Pfarrer Zaubitz für ſeine troſtreichen Worte und der Betriebsge=
meinſchaft
unſerer Firma Karl Kreuzer, Bensheim.
Für die tieftrauernd Hinterbliebenen:
Paul Kreuzer.
(3429
Heppenheim, den 8. April 1935.

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1. An Sonn= und Feiertagen findet keine ärztliche Sprech=
ſtunde
mehr ſtatt, ausgenommen bei dringenden Fällen.
2. Jedes Kaſſenmitglied hat für ſich und ſeine Familien=
angehörigen
bei Inanſpruchnahme von Krankenhilfe
einen Krankenſchein (Krankenausweis) zu löſen.
Dieſer Schein iſt ſofort dem behandelnden Arzt aus=
zuhändigen
.
In dringenden Fällen kann und muß dieſer Schein
nachgereicht werden.
Kommt das Kaſſenmitglied dieſer Verpflichtung nicht

nach, ſo ſind die Aerzte verpflichtet, ſo lange für Kaſſen=
koſten
keine Arzeneien uſw. zu verſchreiben, bis der
Kaſſenausweis dem behandelnden Arzt vorgelegt wird.
3. Auf Anordnung des ärztlichen Amtsleiters iſt ſeit
1. Oktober 1934 ärztlicher Sonntagsdienſt eingeführt
worden. Derſelbe reicht von Samstag nachmittag 14 Uhr
bis Montag früh 6 Uhr. Iſt in dieſer Zeit wegen plötz=
licher
Erkrankung ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets
zuerſt der Hausarzt zu rufen. Wenn dieſer nicht erreich=
bar
iſt, dann iſt der Vertreter zu beſtellen.
Bei dieſer Gelegenheit wird gebeten, die Aerzte an
Sonn= und Feiertagen auch wirklich nur in dringenden
Fällen in Anſpruch zu nehmen.
4. Auf Anordnung des ärztlichen Amtsleiters ſind die Aerzte
verpflichtet, ihre Rechnungen für die Mittelſtandskaſſen
und Privatpatienten nur durch eine ärztliche Verrech=
nungsſtelle
ihren Patienten zuſtellen zu laſſen.
5. Weiter wird gebeten, Beſtellungen für Beſuche nach Mög=
lichkeit
bis vormittags 9 Uhr in der Wohnung des
Arztes mündlich oder telephoniſch abzugeben.

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[ ][  ][ ]

Dienstag, 9. April 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 99 Seite 5

Aus der Landeshauptſtadt
Von den Ballon=Meiſterſchaften in Darmſtadt
Darmſtadt, den 9. April 1935

Beflaggung

zum 70. Geburkstag des Generals Ludendorff.
Die Zentralabteilung der Heſſ. Landesregierung teilt mit:
Auf Anordnung des Führers und Reichskanzlers flaggen
bute, am 70. Geburtstag des Generals Ludendorff, alle Staats=
ebäude
. Das deutſche Volk erinnert ſich der unvergänglichen
Liſtungen ſeines größten Feldherrn im Weltkriege mit den Ge=
f
ühlen tiefer Dankbarkeit.

end
eine Fanil
enfi

zu löſen.
delnden Arzt

15 dieſer Sch

Berpflichtung nit
lange ür Kaſſe
breiben, bis de
ſt vorgelegt wir
utsleiters iſt
Eienſt eingeit

derlich, ſo iſt ſtet
dieſer nicht erreich
T die Aerzte anf
fur in dringendend

eurs ſind die Aept
Mitteſſtandskaſſe
ärztliche Vereck
laſſen.

Wcnung de

Aufruf!

achmittag 14 U0
Zeit wegen 1lit

Der Gauleiter hat, utſchieden, daß der Gauparteitag des Gaues
beſſen=Naſſau der NSDAP. am 1. und 2. Juni 1935 in Darmſtadt
ſuitfindet.
Der Hauptparteitag wird das bedeutendſte Darmſtädter Er=
zuis
in dieſem Jahre werden. Führende Perſönlichkeiten des
beiches und der Partei werden erwartet. Es iſt mit einer Teil=
ahrnerzahl
von weit mehr als 100 000 Perſonen zu rechnen. Dabei
für etwa 30 000 auswärtige Teilnehmer Uebernachtungsmög=
greit
für eine Nacht zu beſchaffen.
Wir alle ſind verpflichtet, den Gäſten aus dem geſamten Gau=
b
et liebevolle Aufnahme zu gewähren und dadurch den guten
geen Ruf Darmſtädter Gaſtfreundſchaft erneut zu begründen.
Es muß Ehrenpflicht der geſamten Darmſtädter Bevölkerung
4y. die Verbundenheit mit unſerem Führer und ſeiner Bewegung
4ch bei dieſer Gelegenheit erneut zu bekunden.
Es ergeht daher an die geſamte Bevölkerung Darmſtadts die
din gende Aufforderung, den in den nächſten Tagen vorſprechenden
Lerbern die Anmeldungen aller nur möglichen Uebernachtungs=
Aegenheiten als Freiquartiere mitzugeben. Anmeldungen werden
Di den Ortsgruppen oder auf der Kreisleitung, Rheinſtraße 48,
Amſprechnummer 4644/45, entgegengenommen.
Es darf an dieſem Tage in ganz Darmſtadt; keinen Haushalt
gbe n, in dem nicht mindeſtens ein deutſcher Volksgenoſſe als Gaſt
hhrbergt wird.
Heil Hitler!

Darmſtadt, den 8. April 1935.
Wamboldt.
Kreisleiter und Oberbürgermeiſter

des Hert
8 Telefon74

erwellen

Perſonalnachrichten.

mieie

In den Ruheſtand verſetzt wurde auf ihren Antrag, unter An=
kennung
ihrer dem Reiche geleiſteten treuen Dienſte am 29. März
1. der Hausmeiſter Heinrich Weiß, an dem Wolfgang= Ernſt=
ſyurnaſium
zu Büdingen, mit Wirkung vom 1. April 1935; am
2April 1935 der Lehrer Philipp Aſtheimer an der Volksſchule
Dietzenbach, Kreis Offenbach a. M., mit Wirkung vom 16. April
131, ſowie die Lehrer Philipp Jacob an der Volksſchule
Reinheim, Kreis Dieburg, und Hermann Walther an der
9bsſchule zu Offenbach a. M., die techniſche Lehrerin Luiſe
Ehmeider an der Volks= und Berufsſchule zu Nieder=Ramſtadt.
ße’s Darmſtadt, und die Lehrerin Joſepha Mayr, an der Volks=
ige
zu Mainz, ſämtlich mit Wirkung vom 1. April 1935.
Slus dem heſſiſchen Staatsdienſt entlaſſen wurde mit Wirkung
ſiy. 1. Februar 1935 der Verwaltungsinſpektor Ernſt Schwab,
Ii Feinen Antrag.
Abteilung II.
Erledigt ſind eine Lehrerſtelle für einen katholiſchen Lehrer an
Volksſchule in Dalheim, Kreis Oppenheim, (ſehr ſchöne
Der ſtwohnung iſt vorhanden); eine Lehrerſtelle für einen evange=
lihen
Lehrer an der Volksſchule in Oſthofen, Kreis Worms.
Swerber müſſen ſeit mindeſtens acht Jahren die Prüfung abge=
Et und eine Anwärterdienſtzeit von mindeſtens fünf Jahren zu=
Rigelegt haben.

C. 359 zu Meit
raukfurt a. M. du

Evang. Bund. Heute, Dienstag, abends 8 Uhr, findet in
7 Aula des Gymnaſiums der letzte Beſprechungsabend ſtatt.
Straßenſperrung. Wegen Vornahme von Straßenbau=

der den wird die Heinrich=Fuhr=Straße, von der
idenreich= bis Hicklerſtraße vom 8. April 1935 bis

ſu veiteres für den Kraftfahrzeug, Fuhrwerks= und Radfahrer=
Fkihr geſperrt.

Deulſches Thealer hinkerm Stacheldrahl.

Eine einzigartige Theaterausſtellung in Darmſtadt!
In der Feſtwoche des Heſſiſchen Landestheaters wird in Darm=
ltot
eine Ausſtellung von beſonderer Bedeutung gezeigt werden.
(önralintendant Everth hat den Leiter des Zentralarchivs für
Regstheater, Univerſitätsprofeſſor Dr. Karl Nießen=Köln, dazu
womnen, zum erſtenmal ſeine reichen Beſtände zum Theater
r deutſchen Kriegsgefangenen der Oeffentlichkeit
bzeigen. In erhebender Weiſe wird dieſe Ausſtellung den kul=
Lellen Daſeinswillen des deutſchen Menſchen bezeugen, denn die
odaten und Internierten des Weltkrieges, welche das ſchwere
Gchick der Gefangenſchaft trugen, ließen allen inneren und äuße=
* Möten zum Trotz in allen Weltteilen Lagerbühnen von oft
merkenswertem künſtleriſchem Rang erſtehen.
Das Kölner Zentralarchiv, das die ſeltenen Dokumente, die
rhr den Kriegsſchluß von der Tätigkeit jener Kriegsgefangenen=
ger
=Bühnen gerettet werden konnten, heute aufbewahrt, iſt von
0Hermann Pörzgen=Frankfurt gegründet worden, der ſelbſt am
bbau der Ausſtellung in Darmſtadt teilnehmen wird. Mit ihm
Ummen wird Univerſitätsprofeſſor Dr. Karl Nießen die Aus=
ſtlung
betreuen. Nachdem von den Beſtänden bisher ſo an=
1Aich der Theaterausſtellung in Magdeburg und in einer klei=
ien
Berliner Veranſtaltung nur Ausſchnitte gezeigt worden
ſü. wird die Darmſtädter Ausſtellung mit ihrer Fülle von Ma=
tanl
das größte Intereſſe der Allgemeinheit erregen zweifel=
Ucauch weit über Darmſtadt hinaus. Ihre Bedeutung iſt auch
bgeswegs nur vom theatergeſchichtlichen, ſondern erſt vom kul=
Uüolitiſchen Geſichtspunkt aus voll zu ermeſſen. Daß der Zeit=
wükt
, an dem ſie zum erſtenmal der breiteſten Oeffentlichkeit ge=
Fät wird, mit dem Beginn der allgemeinen Wehrpflicht zuſam=
Unfällt, hat ſeinen tieren Sinn: zeigt ſie doch an den Kultur=
Tgungen der Kriegsgefangenen unſeres Weltkriegsheeres was
(zeiſtigen Kräften in der Armee eines hochentwickelten Kultur=
viles
lebte und wieder lebt.

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Anfang 20 00 Uhr, Ende 2230 Uhr. Deutſche
Bühne 0, 14. Vorſtellung. Fidelio. Oper von Lud=
wig
van Beethoven.

KLEINES HAUS

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9. April

Anfang 20,00 Uhr Ende gegen 22.30 Uhr. NS.
Frauenſchaft (geſchloſſene Vorſtellung). Zum erſten
Male: Ein Kerl. der ſpekuliert. Luſtſpiel von Diet=

rich Eckart.

Diuerstag. Anfang 20.00 Uhr, Ende gegen 22.30 Uhr. Zuſatz=
111. April miete V, 13. Vorſtellung Erſte öffentliche Vor=
ſtellung
: Ein Kerl. der ſpekuliert.
Nie für heute im Großen Haus angeſetzte Oper Der Trou=
böcſlour
fällt wegen Erkrankung im Perſonal aus.

NSP.
A

Landemeldungen.
Bisher 12 Teilnehmer glatt gelandel.
Von den 13 Ballonen, die um die Deutſche Meiſterſchaft flie=
gen
lagen bis Montag abend ſchon 11 Landemeldungen vor. Der
Ballon Stragula (1680 cbm.), Führer Becker, iſt bereits

Sonntag abend in der Gemar=
kung
Dettingen bei Aſchaffen=
burg
um 19.17 Uhr gelandet.
Ballon Stadt Velbert
1680 cbm.), Führer Großſtein=
beck
, ging um 21.15 Uhr am
Sonntag abend bei Bad Berka
in Thüringen nieder; die Flug=
ſtrecke
beträgt 230. Kilometer.
Ballon Roland (1680 cbm.).
Führer Brickwedde, kam bis
Weißwaſſer, 45 Kilometer nord=
weſtlich
von Görlitz, wo er Mon=
tag
früh 3.07 Uhr in der Dun=
kelheit
glatt landete. Bei Berns=
dorf
(Oberlauſitz) endete die
Fahrt des Ballons Hanno=
ver
(1680 cbm.), Führer
Schaeffer, um 2.45 Uhr Mon=
tag
früh.

Die bisher weiteſte Strecke hat der ſilberglänzende Chem=
nitz
8 (2200 Kubikmeter). Führer Bertram. auf ſeiner Jungfern=
fahrt
mit etwa 1040 Kilometer zurückgelegt. Er iſt geſtern nach=
mittag
um 14,30 Uhr bei Dlugoſſen, Kreis Lück in Oſtpreußen,
gelandet.
Ebenfalls über 1000 Kilometer Strecke erreichte Direktor
Deku=Darmſtadt im Ballon Wilhelm von Opel,
der glatte Landung aus Przosnyſz=Krzasnoyſz. 110 Kilometer
nordöſtlich von Warſchau telefonierte.

Was den Ballon Boch um
(1950 cbm.), Führer Dr.
Scholl betrifft, ſo war der
Sportleitung fälſchlicherweiſe ge=
meldet
worden, er ſei ſchon ſechs
Kilometer nordöſtlich von Darm=
ſtadt
niedergegangen. Tatſächlich
kam der Ballon bis 2 Kilometer
weſtlich von Wloclaweck= Neerm=
cy
in Polen: Entfernung 780
Kilometer. Von dem Ballon
Deutſchland (2200 cbm.),
Führer Götze jr., traf die Nach=
richt
ein, daß er mit einem
Flug bis Brieſen (bei Thorn),
wo er am Montag um 11.14 Uhr
landete eine Strecke von
810 Kilometern zurück=
gelegt
hat.

Die Ballone kurz vor dem Start.

Ballon Ernſt Brandenburg (2200 Kubikmeter).
Führer Dr. Burghard, landete bereits Sonntag abend, 22,20 Uhr,
bei Blankenburg im Harz. Ballon Wicküler (2200 Kubik=
meter
). Führer Kiebeler, kam nur bis Karlſtadt a. M., wo er
Sonntag abend 19,25 Uhr niederging.
Um 10 Uhr vormittags landete der Ballon Köln Führer
Gausgen, bei Warſchau, öſtlich von Wloclaweck. Nunmehr ſteht
nur noch die Meldung von der Landung des Ballons Nürn=
berg
aus.

In gleicher Richtung flog Ballon Nordmark Führer
Dr. Perlewitz , der am Montag 9 35 Uhr nach zirka 800 Kilo=
meter
bei Nyeſzama im Weichſelgebiet niederging.
Ballon=Wettbewerb.. Die Direktion der Städtiſchen Be=
triebe
erſucht berichtigend mitzuteilen, daß das Gas vom Städti=
ſchen
Gaswerk Darmſtadt, und zwar aus einer für dieſen Zweck
beſonders verlegten Anſchlußleitung an die Hochdruckleitung
Darmſtadt=Pfungſtadt geliefert wurde.

Romankik des Wanderns.

Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Frühlingsblumen
am Wieſenrain, weißer Blütenhauch über den Hecken am Wald=
rand
, der Blick von der Höhe hinab ins feuchtglänzende Waldtal
und hinaus in die leichtverhangene Ebene: Frühlingserleben,
Romantik des Wanderns! Das verſpätete Ringen des weichenden
Winters mit dem Lenze, deſſen Vorpoſten ſchon weit im Lande vor=
gedrungen
ſind, wenn am Waldrand die Salweide voll erblüht iſt
und die Anemone ihr Blütenköpfchen reckt und zugleich fußtiefer
Schnee die Hänge hinaufzieht, birgt nicht weniger Romantik des
Wanderns. Sie erlebten unſere Wanderer, die zu ihrer vierten
Wanderung in der Frühe in Weinheim aufbrachen und über den
Geiersberg Oberflockenbach erreichten. Nach einſtündiger Raſt
gings weiter zum Schriesheimer Hof. Der feine Regen, der zeit=
weiſe
niederrieſelte, der weiche Boden, der allzu ſehr dem feſten
Tritt der Wanderer nachgab, und ſo manche Tücke des Weges
er hatte es in ſich vermochten den Reiz des Erlebniſſes nicht
zu mindern. Nicht vergeſſen ſei, daß die Klubgenoſſinnen vorbild=
lich
durchhielten. Und als das Mittagsmahl eingenommen war
und die erſten Wanderweiſen erklangen, waren die kleinen Be=
ſchwerniſſe
vergeſſen. Der Humor des echten Wanderers verſagt
nicht. In flotter Fahrt brachten uns Kraftwagen der Reichspoſt
nach Heidelberg, deſſen Ortsgruppe uns erwartete. Bald trafen
auch Mitglieder des Hauptausſchuſſes des Odenwaldklubs ein,
unter ihnen unſer verehrter Reichswanderführer Miniſterpräſident
a. D. Dr. Werner. Mit herzlichen Worten begrüßte uns der
Vorſitzende der Ortsgruppe Heidelberg, Klubg. Ueberle und
ihr Wanderwart Klubg Alſtede. In gleicher Weiſe dankte
ihnen Klubg. Direktor Schäfer. Durch launige Darbietungen
verliehen die Heidelberger Wanderfreunde Ueberle. Alſtede und
ihr Dichter, Klubg. Lotz, den Stunden vor der Heimkehr ein be=
ſonders
frohes Gepräge, wofür ihnen auch an dieſer Stelle herz=
lichſt
gedankt ſei. Bei der Rückſchau auf den Wandertag, mit der
wir den Dank verbinden an die Führer des Tages, die Klubg.
Brummer und Eymann, kann es nur eine Meinung geben:
Es war doch ſchön!

Dank an den VDA.

Wenn Du einen NSB.-Oſterhaſen kaufft

kannſt Du Glück haben und etwas Wertvolles
gewinnen und ſchaffſt damit gleichzeitig
Oſterfreude bei armen Kindern!

Landesbibliothek.

Neue Erwerbungen der Landesbibliothek (Auswahl),
vom 8. April 1935 an auf 14 Tage im Leſeſaal zur Anſicht auf=
geſtellt
:
1. Joſef Biſchoff: Die letzte Front Berlin 1935. 34/2010.
2. Daniels u. Rühlmann: Am Webſtuhl der Zeit. Berlin
1928. 341/2055. 3. Hans Dölle: Lehrbuch des Reichserbhof=
rechts
. München und Berlin 1935. 34/2054 4. Andreas Dutt=
ler
: Die Tuberkuloſe. Leipzig 1934 34/2074. 5. Paul Ernſt:
Tagebuch eines Dichters. München 1934. 34/630. 6 Gorch Fock
Ein Schiff! Ein Schwert! Ein Segel! München 1934. 34/1950.
7. Hermann Gollub; Maſuren, Königsberg 1934. 34/1984
8. Hermann Griesbach: Mediziniſches Wörterbuch und Nach=
ſchlagebuch
. Gießen 1927. II. B. 2/3. 9 Hauptwerke aus
den ſtaatlichen Muſeen zu Berlin. Berlin 1926 Gr. Fol. 2/707.
10. Georg Jacob: Geſchichte des Schattentheaters im Morgen=
und Abendland. Hannover 1925. 34/2098. 11. Franz Kuypers:
Griechenland. München 1935 35/5 12. Mutter. Ein Buch
der Liebe, der Heimat für alle, Berlin 1934. 34/1383. 13. Fr.
v. Oppeln=Bronikowſki: Der große König als erſter
Diener ſeines Staates. Leipzig 1935. 34/2086. 14 Gerhard
Pfahler: Warum Erziehung trotz Vererbung? Leipzig und
Berlin 1935. 34/2097. 15 Kurt v. Priesdorff: Prinz Louis
Ferdinand von Preußen. Berlin 1935. 33/2091. Bd 4. 16. Wil=
liam
Dilworth Puleſton: High command in the World War.
London 1934. 34/2073. 17. Reichstagung in Nürnberg.
Berlin 1934. 34 4 151. 18. Rainer Maria Rilke: Späte Ge=
dichte
. Leipzig 1934. 34/1933. 19. Karl Schmaltz; Kirchen=
geſchichte
Mecklenburgs. Band 1. Schwerin 1935. 34 11953
20 Karl=Friedrich Schrieber: Das Recht der Reichskulturkam=
mer
. Berlin 1935 34/2078. 21. E. Schultz=Ewerth: Deutſch=
olonialmacht
. Berlin 1934. 34/2015 22. Joh.

1935. 35/3.
Vormerkungen werden im Leſeſaal entgegengenommen.
Verleihbar ab 22. April 1935.

Wie in allen anderen Ländern, ſo übt auch in Polen der
VDA. ſeine Fürſorgetätigkeit an notleidenden deutſchen Brüdern
aus. Mit welch dankbarem Herzen die Beweiſe der Liebe und Für=
ſorge
dort aufgenommen werden, zeigen die zahlreichen Schreiben,
die dem VDA. daraufhin zugehen. Eine ſolche Dankeskarte, die
dieſer Tage in unſere Hände gelangte, möchten wir unſeren Leſern
nicht vorenthalten. Sie lautet:
Geſtern haben wir das Paket mit Ihren Liebesgaben erhal=
ten
. Empfangen Sie hiermit unſeren tiefinnigſten Dank für Ihre
Opferfreudigkeit. Die Freude war in meiner Familie unbeſchreib=
lich
. Das Paket hat wunderſchöne Sachen enthalten, und über die
ſchönen ſchlichten Sprüche auf Ihren Karten waren wir tief er=
griffen
, denn wir ſind überzeugt, daß Ihre Sprache aus Ihrem
innerſten Herzen kommt, und das hat auch Ihre Tat bewieſen. Ich
bin nämlich der glückliche Empfänger Ihrer Mütze, die Ihre Brü=
der
im Ausland vor Kälte ſchützen ſoll, Ihrer ſchönen Bluſe und
des ſchönen Unterrockes. Alſo nochmals meinen herzlichſten Dank
für Ihre Spenden, und möge Sie der liebe Gott auf allen Ihren
Lebenswegen beſchützen und ſchirmen. Leider iſt es mir nicht ver=
gönnt
allen denen, die ſich an dieſem ſchönen Werk beteiligt haben,
meinen Dank zum Ausdruck zu bringen, denn die gütigen Spender
möchten ungenannt bleiben, ſo auch eine gewiſſe Frau Sa. beim
Koepke, Darmſtadt (gemeint iſt zweifllos Frau Sabine Koepke.
Die Schriftleitung.) Da der Name abgekürzt iſt, fürchte ich, daß
mein Dankſchreiben gar nicht an die richtige Adreſſe käme, und ich
möchte mich doch ſo gerne bei ihr bedanken. Nochmals meinen
ſchönſten Dank und leben Sie wohl.

Vorſichk bei elekkriſchen Bügeleiſen!

Wiederholt wurde in den letzten Wochen die Städtiſche Be=
rufsfeuerwehr
zu Zimmerbränden gerufen, die dadurch entſtan=
den
waren, daß vergeſſen wurde, ein elektriſches Bügeleiſen nach
ſeiner Benutzung auszuſchalten. Häufig geſchehen ſolche Fälle
abends, ſo daß das Feuer, das durch das überhitzte Bügeleiſen
entſteht, nicht rechtzeitig bemerkt wird und meiſt iſt recht emp=
findlicher
Sachſchaden an Wäſche= und Möbelſtücken die Folge.
Darüber hinaus können aber leicht derartige fahrläſſig verurſachte
Brände zur Gefahr für Eigentum und Leben der geſamten Haus=
bewohnerſchaft
werden. Jeder, der mit elektriſchen Bügeleiſen
und Heizgeräten umgeht, muß ſich einmal die Folgen einer der=
artigen
Unachtſamkeit vor Augen halten und unbedingt ſtets da=
für
Sorge tragen und ſich immer vergewiſſern, daß alle elektri=
ſchen
Geräte nach ihrer Benutzung abgeſchaltet ſind, oder daß
man ſolche Geräte benutzt, die mit automatiſchem Schalter ver=
ſehen
ſind.

Reichsverband der Baltikumkämpfer. Wie kürzlich durch Rund=
funk
und Preſſe bekanntgegeben, hat Major Biſchoff nach lang=
jährigem
Fernſein von der Heimat die Leitung des Reichsverbands
der Baltikumkämpfer wieder übernommen. Allüberall in ganz
Deutſchland ſind die Baltikumer und Freikorpskämpfer mit ihren
ſchmucken Landeswehruniformen wieder aufgelebt, nachdem ſie von
den marxiſtiſchen Regierungen der vergangenen Epoche verraten
und über ein Jahrzehnt verpönt worden waren. Ein böſer Dank
war das für die großen Opfer an Ehre, Blut und Leben, die ſie
in ſchwerſter Stunde in unbeirrter Treue dem Vaterland gebracht.
Bei dem friſchen Zuge von Selbſtachtung und Wehrwillen, der das
Dritte Reich durchweht, hat man auch in unſerer Landeshauptſtadt
nicht gezögert, das herrliche Geſchenk des Führers an ſein Volk zu
nutzen, und ſo iſt alsbald eine ſtattliche Ortsgruppe Darmſtadt in
Erſcheinung getreten. Kürzlich tagte dieſe Ortsgruppe unter Lei=
tung
des Kameraden Erhard Scherzer. Den Höhepunkt des
kameradſchaftlichen Beiſammenſeins bildete, nach Aufnahme einer
größeren Zahl neuer Mitglieder, der Vortrag eines berufenen Ken=
ners
aller Oſtfragen, den ſich die Ortsgruppe für dieſen Abend ge=
ſichert
hatte. Der Kamerad Dr. v. Scott=Piſtolekors, aus ſeiner
früheren Wirkungszeit in Darmſtadt nicht unbekannt, hatte ſich
zum Inhalt ſeiner Ausführungen das Thema gewählt Wofür
haben wir gekämpft? In lehhafter und ungewöhnlich feſſelnder
Darſtellung führte Redner ſeine Zuhörer von den Urzeiten des
Oſtſeegeſtades, über den Ordensſtaat Livland die polniſche, ſchwe=
diſche
, ruſſiſche Zeit, bis zum Weltkriege. Dann gab er Schilde=
rungen
eigener, höchſt dramatiſcher Kriegserlebniſſe, um ſchließlich
die im Baltikum wohnenden Stammesbrüder durch humorvolle
und zugleich ernſte Schilderungen zu charakteriſieren. Dieſe Bilder
waren nicht nur geeignet, die entſetzliche Schwere des Krieges mit
den ruſſiſchen und bolſchewiſtiſchen Drangſalierungen unſerer Stam=
mesbrüder
dort oben ins rechte Licht zu ſetzen; ſie zeigten auch die
großen Zuſammenhänge der Kriegsurſachen und Wirkungen in
plaſtiſchſter Weiſe auf. Die Verſammlung zollte dem Kameraden
warmen, aufrichtigen Dank für die reiche Anregung, die er gebo=
ten
, und der Ortsgruppenleiter ſprach den Wunſch und die Hoff=
R
nung aus, ihn noch recht oft hier hören zu dürfen.

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 99

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dienstag, 9. April 1935

Ans der Haoug.

Der Kreisleiter.

Ortsgruppe Darmſtadt=Beſſungen.
Sämtliche Volksgenoſſen werden hiermit gebeten, anläßlich des
am 1. und 2. Juni d. J. in Darmſtadt ſtattfindenden Gautreffens
für die Nacht vom Samstag auf Sonntag Quartiere für die
auswärtigen Teilnehmer bereitzuſtellen. Meidungen ſind erbeten
bis Dienstag, 9. April, abends 7 Uhr, auf der Geſchäftsſtelle der

Ortsgruppe Eſchollbrücker Straße 18 oder an die zuſtändigen Po=
litiſchen
Leiter. Die Politiſchen Leiter haben die Quartierbeſchaf=
fung
tatkräftig durchzuführen.

Ortsgruppe Steinberg.
Pg. Erich Böhnhardt hat mit ſofortiger Wirkung die Kaſſen=
geſchäfte
der Ortsgruppe übernommen. Die Sprechſtunden finden

Dienstags und Freitags, von 17.30 Uhr bis 19 Uhr, auf der Ge=
ſchäftsſtelle
, Heinrichsſtraße 101. ſtatt. Außerdem iſt fernmünd=
licher
Anruf unter 5001,. Nebenſtelle 332. möglich. Ferner wird
darauf hingewieſen, daß in Verſicherungsangelegenheiten Pg.
Eigenbrodt, in ſeiner Wohnung. Nieder=Ramſtädter Straße 81, die
Geſchäfte des Hilfskaſſenwartes weiter verſieht.

Amt für Volksgeſundheit, NSD. Aerztebund. Kreisamtsleitung.
Die Dienſtſtelle des Amtes für Volksgeſundheit, NSD. Aerzte=
bund
, befindet ſich jetzt Darmſtadt. Bismarckſtraße 19. Zim=
mer
21, Tel. 3330/04.
Dienſtgemeinſchaft Nationalſozialiſtiſcher Wirtſchaftsfachleute.
Am Dienstag, 9. April, abends 8.15 Uhr: Sitzung in der
Krone‟.

Amt für Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Beſſungen.
Amtswalterſitzung am Dienstag, 9. April. 20.30 Uhr.
in der Gaſtſtätte Zum Emilsgarten bei Pg. Henkel, Beſſunger
Straße 6. Entſchuldigungen nur ſchriftlich.
NS. Frauenſchaft, Darmſtadt.
Wir machen ſämtliche Frauenverbände ſowie unſere Frauen=
ſchaftsmitglieder
auf die am 9. April. im Kleinen Haus ſtattfin=
dende
Erſtaufführung Ein Mann der ſpekuliert von Dietrich
Eckart, aufmerkſam und bitten um rege Beteiligung.

Gedächtnisausſtellung für Profeſſor Johannes Lippmann.
Die nächſte Veranſtaltung, die die Kunſthalle am Rheintor bringt,
wird in Darmſtadt großen Anklang finden. Gilt ſie doch dem An=
denken
des hier bei uns ſo ſehr beliebten und geſchätzten Lichten=
berger
Odenwaldmalers Profeſſor Johannes Lippmann. Es iſt
ckeine Gedächtnisſchau im üblichen Sinne, bei der auch beſonders
hervorragende Werke aus Privatbeſitz eingefordert werden. Sonſt
wäre faſt die ganze Kunſthalle mit ihnen gefüllt worden, weil die
Zahl derer, die ihr Heim mit Lippmann=Bildern geſchmückt haben,
eine ungemein große iſt. In dieſem Falle konnte man hiervon ab=
ſehen
, weil alles, was die Ausſtellung zeigen wird, aus dem künſt=
leriſchen
Nachlaß des Meiſters entnommen wurde. Neben etwa 59
Oelgemälden, die die Wände ſeiner Lichtenberger Villa zierten,
finden wir viele Zeichnungen, auch großen Formats, die das hohe
Können Lippmanns dartun. Beſonderem Intereſſe werden aber
über 70 Oelſtudien begegnen, die vor der Natur gemalt ſind und
die die Grundlage bildeten für ſo manche ſchöne größere Arbeiten,
die dann im Atelier entſtanden. Sie waren noch nie ausgeſtellt,
weil Profeſſor Lippmann ſie auch denen, die ihn in Lichtenberg
aufſuchten, nur ſehr ſelten zeigte und niemals daran gedacht hätte,
auch nur eine derſelben käuflich abzugeben. So werden ſie ein be=
ſonders
wertvoller Beſtandteil der kommenden Gedächtnisſchau ſein
und bei ihren ſehr erſchwinglichen Preiſen viel Kaufliebhaber fin=
den
. Auch der Kunſtverein hat bereits verſchiedene derſelben für
ſeine Weihnachtsverloſung erworben, wird aber, wenn Beſucher
der Ausſtellung gerade für eine dieſer Studien Intereſſe zeigen
ſollte, gerne zurücktreten und an ihrer Stelle eine andere dieſer
Arbeiten nehmen. Die Eröffnung wird vorausſichtlich Sonntag,
den 14. April, erfolgen.

Der Polizeibericht.

Warnung vor einem Schwindler. In den letzten Tagen iſt
wiederholt ein Unbekannter aufgetaucht, der unter Vorlage einer
gefälſchten Sammelliſte Spenden für Führerſchulen des deutſchen
Jungvolks in der Hitlerjugend ſammelt. Größenteils ſpricht er
bei Aerzten vor. Die Sammelliſte iſt mit Schreibmaſchinenſchrift
hergeſtellt und trägt ovalen Stempel mit der Inſchrift: Der
Gebietsjungvolkführer. In der Mitte iſt das HJ.=Abzeichen,
ferner trägt ſie die Unterſchrift Jung Jungbannführer im
Stab. Es handelt ſich um einen Schwindler. Die Liſte iſt ge=
fälſcht
. Der Schwindler wird beſchrieben: etwa 26 Jahre alt, 1,70
Meter groß, ſchlank, bartlos, friſche Geſichtsfarbe ſpricht hoch=
deutſch
mit rheiniſchem Akzent, tragt Gummimantel. dkl. Schnitt=
hut
, dklbl. Anzug und HJ.=Abzeichen am Rockaufſchlag.
Manteldiebſtahl. Am Freitag, den 5. 4. 35, zwiſchen 7 und
12 Uhr, wurde in der Techn. Hochſchule aus einem unverſchloſſe=
nen
Garderobeſaal ein neuer Herrenmantel geſtohlen. Es han=
delt
ſich um einen beigen Sommermantel mit dem Firmenzeichen
Sofie Dähler. Worms. Vor Ankauf wird dewarnt. Wer hat
hinſichtlich des Diebſtahls oder des Täters Wahrnehmungen ge=
macht
? Sachdienliche Mitteilungen erbittet das Landeskriminal=
polizeiamt
Darmſtadt, Hügelſtraße 3133. Zimmer 27.
Den Täter ermittelt. In der Nacht zum 5. 4. 35 wurden auf
der Bauſtelle Klm. 27 der Reichsautobahn. Ortsflur Eſcholl=
brücken
, etwa 25 Meter wertvolles Kraftſtromgummikabel an
einem Förderband abgeſchnitten und entwendet. Am darauffol=
genden
Tage konnte durch die hieſige Kriminalpolizei der Täter
ermittelt und das Diebesgut wieder herbeigeſchafft werden. Als
Dieb kommt ein Landwirt aus Eſchollbrücken in Frage.
In Darmſtadt geſtohlene Fahrräder: Am 19. 3. 35 ein Da=
menfahrrad
, Marke Prima, Fabr.=Nr. 258 432, aus dem Fahr=
radſtänder
des Hauſes Rheinſtraße 2 (Ehape); am 22. 3. 35 aus
der Torhalle des Hauſes Rheinſtraße 121, ein Herrenfahrrad,
Marke Kayeſr=Univerſal, Fabr.=Nr. 540 694; am 23. 3. 35 aus
dem Hofe des Hauſes Rheinſtraße 2 (Ehape), ein Herrenfahrrad,
Marke Kayſer=Univerſal, Fabr.=Nr. 940 694; am 23. 3. 35 aus
dem Hauſe Ludwigsſtraße 10 ein Herrenfahrrad Marke Weil,
Fabr.=Nr. 220557; am 23. 3. 35 aus der Torhalle des Hauſes
Frankfurter Str. 38 ein Damenfahrrad, Marke Suhl, Fabr.=
Nr. nicht bekannt; am 29. 3. 35 vor dem Hauſe Riedeſelſtraße 35
ein Herrenfahrrad. Marke Friſch=Auf. Fabr.=Nr. nicht bekannt;
am 1. 4. 35 vor dem Hauſe Rheinſtr. 32 ein Herrenfahrrad Marke
Wanderer, Fabr.=Nr. 93 822; vom 31. 3. zum 1. 4. 35 im Hofe
des Hauſes Müllerſtr. 19 ein Herrenfahrrad, Marke Opel; am
2. 4. 35 vor der Bürgermeiſterei in der Rheinſtraße ein Herren=
fahrrad
, Marke Falter, Fabr.=Nr. 273 893.
Wer kennt den Täter? In der Nacht vom 7. zum 8. 4. 1935
wurde vor dem Gaſthof, Scheuerhof in der Luiſenſtraße ein Mo=
torrad
, Marke B.M.W. mit dem Kennzeichen VS 6062 geſtoh=
len
. Fahrgeſtell Nr. 22 223 Motor=Nr. 61 265. Fahrgeſtell und
Tank ſchwarz mit weißen Streifen abgeſetzt. Das Motorrad wurde
heute im Mühltal bei Eberſtadt herrenlos aufgefunden. Wer
kann Angaben bezüglich der Täter machen?

Briefkaſten.

Jeder Aufrage iſt die letzte Bezugsquſtiung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit.
E., hier. Es dürfte nichts im Wege ſtehen, die in Ausſicht
genommene Perſon zu gelegentlichen Arbeiten in einem
unſtändigen Arbeitsverhältnis zu beſchäftigen. Nur
müſſen Sie ſich immer vor Augen halten, daß Sie nach § 618
BGB. gehalten ſind, Räume, Vorrichtungen oder Gerätſchaften,
die Sie zu beſchaffen haben, ſo einzurichten und zu unterhalten
und die vorzunehmenden Dienſtleiſtungen ſo zu regeln haben, daß
der verpflichtete Arbeiter gegen Gefahr für Leben und Geſund=
heit
ſoweit geſchützt iſt, als die Natur der Dienſtleiſtung es ge=
ſtattet
und daß Sie bei Nichterfüllung dieſer Verpflichtung Scha=
denserſatz
leiſten müſſen.

L. R. Nr. 100. Der Verluſtgrund für die Staatsangehörig=
keit
, der im 10jährigen Aufenthalt im Auslande beſtand, iſt ſchon
mit dem Reichsgeſetze vom 10. Juli 1913 gefallen. Die Staats=
angehörigkeit
wäre nur durch Erwerb einer ausländiſchen
Staatsangehörigkeit verloren gegangen. Nun iſt aber beim Neu=
aufbau
des Reiches die Staatsangehörigkeit in den deutſchen
Ländern fortgefallen, und es gibt nur noch eine deutſche
Reichsangehörigkeit. Der Rückkehr dürfte ſomit nichts
im Wege ſtehen.

Die deutſcheArbeitsfront

duler Beginn ver 3. Arbensſcecht.
Der Arbeitseinſatz der Angeſtellken im März.

Die Frühjahrs=Belebung des Arbeitseinſatzes hat ſich auch für
die Angeſtellten=Berufe günſtig ausgewirkt. Nach den Feſtſtellun=
gen
der Stellenvermittelung des Amtes für Berufserziehung der
Deutſchen Arbeitsfront ſind gegenüber dem Vormonat zum Teil
bis zu 50 Prozent mehr Aufträge auf Beſetzung offener Poſten er=
teilt
worden. Damit verbunden war auch eine Steigerung des
Vermittlungsergebniſſes. Die Vermittlungen erfolgten in der
Regel in feſte Stellen. Die Metallinduſtrie war ſowohl für kauf=
männiſche
als auch techniſche Kräfte gut aufnahmefähig. Auch die
Berichte aus dem Saargebiet laſſen eine Beſſerung erkennen. Gut
vermittelt wurden Angeſtellte über 25 Jahre und Arbeitspaß= In=
haber
. Es werden jedoch noch in erheblichem Umfange Kräfte un=
ter
25 Jahren verlangt, die aber nicht vorgemerkt ſind. Die Ent=
wicklung
des Bewerberbeſtandes entſpricht der des Vormonates.
Die Lehrſtellenvermit lung berichtet über ein gutes
Vermittelungsergebnis. Die Nachfrage nach Lehrlingen mit höhe=
rer
Schulbildung überſteigt das Angebot. Für den Beruf des Ver=
käufers
beſteht wenig Neigung, obwohl gerade hier gute Lehr=
ſtellen
offen ſind. Nach weiblichen Lehrlingen beſteht weniger
Nachfrage.
Für Kaufmannsgehilfen war die Induſtrie und der
Kleinhandel aufnahmefähig, weniger der Großhandel und die
Banken. Die Metall=Induſtrie ſuchte Lohnbuchhalter, die nicht
immer nachgewieſen werden konnten. Im Lebensmittelhandel be=
ſtand
Nachfrage nach Verkäufern. Geſucht ſind Verkäufer und Ge=
ſchäftsführer
für den Schuhhandel. Ebenſo geprüfte Drogiſten mit
Photokenntniſſen. Die Verſicherung hat Bedarf an Inſpektoren und
Angeſtellten für den Außendienſt. Geſucht werden weiter Korre=
ſpondenten
, Kontoriſten. Reiſende, Expedienten und Stenotypiſten.
In der Stellenvermittlung für Büro= und Be=
hördenangeſtellte
lagen Aufträge von Reichs= und Ge=
meindebehörden
und Organiſationen vor. Einige Krankenkaſſen
uchen Angeſtellte für gehobene Stellen.
In der Techniker=Stellenvermittlung beſtand
lebhafte Anfrage nach guten Kräften in der Metallinduſtrie.Hier
wurden vornehmlich tüchtige Fachkräfte im Vorrichtungs= und
Apparatebau angefordert, desgleichen Spezialkräfte für die leicht=
metallverarbeitende
Induſtrie, ſowie im Motoren= und Dampf=
turbinen
= und Schiffsmaſchinenbau. Im Baugewerbe war ein ſtär=
kerer
Einſatz an Fachkräften im Hoch= und Tiefbau feſtzuſtellen.
Stärker geſucht wurden Eiſenbetonfachleute mit beſonderen ſtati=
ſchen
Kenntniſſen und Straßenbautechniker. Die Nachfrage nach
Wärme=, Gas= und Waſſerfachleuten war im allgemeinen gut, des=
gleichen
auch nach ſtaatlich geprüften Kulturbautechnikern und
teilweiſe nach Chemotechnikern.
Die Werkmeiſter=Stellenvermittlung konnte
bei erhöhtem Auftragszugang vor allen Dingen eine Belebung im
Maſchinen= und Apparatebau, ſowie Baugewerbe und teilweiſe
auch in der Textilinduſtrie feſtſtellen. Mangel beſtand teilweiſe an
Baggermeiſtern, Schachtmeiſtern, Betonpolieren, guten Fachkräften
für die Schweißerei und den Werkzeugbau, ſowie an Drehermei=
ſtern
. Geſucht wurden auch Spezialiſten für Rundſchleiferei.
Aufträge lagen auch aus dem Nahrungsmittel= und Genußmittel=
gewerbe
vor.
Für weibliche kaufmänniſche Angeſtellte war
der Arbeitseinſatz günſtig. Beſonders gut iſt das Vermittelungs=
ergebnis
für Angeſtellte in Haus=, Garten=, Landwirtſchaft. Wegen
Mangel an geeigneten Bewerberinnen konnten leider viele gemel=
deten
Stellen, beſonders auf dem Lande, nicht beſetzt werden.
Vortragsabend Chemie=Fachgruppe des Amtes für Berufserziehung
der DAF.. Darmſtadt.
Die Fachgruppe Chemie=Kaufleute und Drogiſten beendete
ihre Winterbildungsarbeit mit dem Vortrag Alkohol als Mo=
toren
=Treibſtoff, der von Herrn Dr. v. Keußler gehalten wurde.
Die Zuhörer erfuhren hier aus berufenem Munde, daß die Ver=
wendung
von Alkohol als Treibſtoff ſchon früher, beſonders wäh=
rend
des Krieges, größere Bedeutung hatte, aber die damaligen
techniſchen Mittel noch nicht ausreichten, um die Verfahven aus=
zubauen
und wirtſchaftlich zu geſtalten. In der Zwiſchenzeit ſind
verſchiedene Erfindungen auf dieſem Gebiet, beſonders ſeitens der

Firma E. Merck, Darmſtadt, gemacht, die es ermöglichen, den für
Treibſtoff allein geeigneten waſſerfreien Alkohol im großen herzu=
ſtellen
und damit unſere Rohſtoff=Baſis aus eigener Kraft zu wei=
ten
. Nach der Erörterung verſchiedener techniſcher Einzelheiten er=
wähnte
der Redner, daß die Alkohol=Gewinnung aus Kartoffeln

für Deutſchland hat, werden doch in den meiſten deutſchen Treib=

reſp. aus Sulfit=Ablaugen eine große wirtſchaftliche Bedeutung
ſtoffgemiſchen neben ſynthetiſchen Benzinen und Benzol inländi=
ſcher
Herkunft, Alkohol anteilig mit zirka 20 Prozent verwandt,
ſo daß wir zur Zeit zirka 40 Prozent unſeres Treibſtoffbedarfs aus
deutſchen Rohſtoffen decken können. Es iſt zu erwarten, daß unſere
Selbſtverſorgung auch angeſichts der ſtärkeren Motoriſierung auf
dieſem Gebiet weitere Fortſchritte machen wird, wozu die Erdöl=
vorkommen
, die in ihrer Ausbeute nicht zu unterſchätzen ſind, bei=
tragen
werden. Der Vortragende ging noch auf die Erfindung der
Holzverzuckerung ein, die bereits in Großanlagen praktiſch ver=
wirklicht
iſt und durch Vergärung ebenfalls Alkohol zu liefern
vermag.
Die intereſſanten Ausführungen des Redners fanden lebhaften
Widerhall. Nach längerer Ausſprache ſchloß die Verſammlung mit
Sieg=Heil auf Führer und Vaterland.

NSG. Kraft durch Freude‟, Kreis Darmſtadk.

Schumann=Theater!

Am Samstag. den 13. April, abends, kommt das diesjäh=
rige
Spitzenprogramm des Frankfurter Schumanntheaters in den
Saalbau. Keiner verſäume die Gelegenheit, die Höchſtleiſtungen
deutſcher Artiſtenkunſt zu erleben. Jeder verfolge die Ankündigun=
gen
an dieſer Stelle und im lokalen Teil des Blattes. Die Karten
ſind in unſerer Geſchäftsſtelle, Bismarckſtr. 19, und bei den Orts=
und Betriebswarten zu haben. Bei der äußerſt ſtarken Nach=
frage
iſt frühzeitige Beſtellung ſehr zu empfehlen!

Goſten 0. e
zäunung
79e4
werden. .*. je 30

ſo kann 1u4
ges Plalat,
Als ei, drei und
vont

un, daß
in Hiet

Achkung! Reichsparkeitagfilm Triumph des Willens
für Kraft durch Freude‟!

Die angekündigte Sondervorſtellung findet am Freitag,
den 12. d. M.. 23 Uhr, als Nachtvorſtellung ſtatt! So=
fortige
Beſtellung der Karten bei den Orts= und Betriebswarten
iſt nötig. Wir rechnen mit ſtärkſter Beteiligung bei der Nachtvor=
ſtellung
.

Er. Wixhauſen, 8. April. NS.=Gemeinſchaft Kraft
durch Freude‟ Zwecks Beſprechung wichtiger organiſatoriſcher
Fragen trafen ſich im Rathausſaale die Amtswalter der NS.= Ge=
meinſchaft
Kraft durch Freude mit den Vereinsleitern hieſiger
Vereine. Pg. Welke=Darmſtadt gab Richtlinien heraus, die es
ermöglichen, zukünftig alle Feierabendveranſtaltungen der NS.=
Gemeinſchaft Kraft durch Freude und Vereine ſo zu regeln und
finanzieren, daß ſie von allen Volksgenoſſen beſucht werden können.
Pg. Welke erſuchte die Vereinsleiter, ſich ſtets mit dem Ortsgrup=
penwart
Grein zu verſtändigen und die beabſichtigten Veranſtal=
tungen
bis 15 jeden Monats zu melden. Die NS.=Gemeinſchaft
Kraft durch Freude iſt jederzeit bereit, den Vereinen mit Rat
und Tat zur Seite zu ſtehen. Nach reger Ausſprache, an der ſich
alle Vereinsleiter beteiligten, ſchloß der Redner mit einem drei=
fachen
Sieg=Heil die in allen Teilen gut verlaufene Beſprechung.

Ci. Erbach, 8. April. Maſſenkundgebung der Deut=
ſchen
Arbeitsfront des Kreiſes Erbach. Die Mitglie=
der
der Deutſchen Arbeitsfront des Kreiſes Erbach verſammelten
ſich geſtern nachmittag auf dem mit den Fahnen des Dritten Rei=
ches
ringsum geſchmückten Adolf=Hitler=Platz zu einer machtvollen
Kundgebung, zu der die Belegſchaften der Betriebe von hier und
Michelſtadt geſchloſſen aufmarſchierten und an der weiter die hie
ſige PO., die SA. und das Jungvolk mit ihren Fahnen tielnah=
men
. Die Betriebskapelle der Firma Arzt=Michelſtadt trug den
Hauptanteil der muſikaliſchen Ausgeſtaltung der Veranſtaltung.
Fanfarenrufe des Jungvolks, die Begrüßung durch den Kreiswal=
ter
der Deutſchen Arbeitsfront und das gemeinſam geſungene Lied
Es pfeift von allen Dächern führten zu dem Kernpunkt der
Kundgebung der Anſprache des Pg. Kuhnen=Berlin. Mit
dreifachem Sieg=Heil auf den Führer und dem Horſt=Weſſel=Lied
ſchloß die eindrucksvolle Maſſenkundgebung.

De. Arheilgell.
ieien Wochen dict.
einen Auscbicdungs.
je Beteiligung we
zblreichen Mitglied
vom BOM. und de
die ſich geſtern aben
zugen. Die Ausbill
arztes Dr. Ritſert
mit Unterſtützung d
Ortsgruppe Arheilg
Perſonen die Prüfu
Zu der Prüfung er
vereins vom Roten
der Freiwilligen 7
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Abſchluß der Prüfur

einer Anſprache an
zähligem und pünkt

Freiwillige F
des Sonntags wurd
Die vorgeſehene E
Regens im Schulho
lauf, während das

Reichsluftſchutzbund, e. V., Ortsgruppe Darmſtadt, Unter=
gruppe
Ia. Die Untergruppe IIa hielt am Mittwoch, 3. April,
im Hanauer Hof einen gut beſuchten Werbeabend ab. Der
Untergruppenführer Mühlum begrüßte die anweſenden Volks=
genoſſen
, ſowie den als Redner gewonnenen Ortsgruppenführer
Dr Seidel und erteilte dem Ortsgruppenführer das Wort, der
erſt über den Aufbau der Organiſation ſprach und dann in das
Thema Die moderne Luftwaffe überging. Der Redner erklärte
den Anweſenden die Luftwaffe, ſowie deren Abwehr. insbeſon=
dere
die zivile Abwehr, ſowie das Verhalten im zivilen Luftſchutz.
Er forderte die Anweſenden auf, ſich dem zivilen Luftſchutz zur
Verfügung zu ſtellen. Anſchließend zeigte der Ortsgruppenführer
in einem zweiten Vortrag eine Reihe von Lichtbildern, um den
Anweſenden im Bilde zur Aufklärung das zu zeigen, was dringend
notwendig iſt, das Verhalten bei einem Angriff in einem Ernſt=
falle
. Der Untergruppenführer Mühlum dankte ſeinem Orts=
gruppenführer
Dr. Seidel für ſeine Vortrage, die bei den Anwe=
ſenden
großen Anklang fanden, und richtete einen Appell an die
Anweſenden, die noch fernſtehenden Volksgenoſſen zur Mitarbeit
heranzuholen.

Vor dem Rouieben

Dag schant OHne Haut-

Was die Lichtſpiel=Theater bringen.

Das Union=Theäter zeigt die gewaltige Heerſchau der Deut=
ſchen
in einem Film von ſtärkſter Eindruckskraft und packendſter
Wirklichkeitsnähe: Triumph des Willens, Reichsparteitagfilm
der NSDAP. Geſamtleitung und Regie: Leni Riefenſtahl. Ju=
gendliche
haben Zutritt.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen Greta Garbo in dem Kunſt=
ereignis
ganz beſonderer Art: Der bunte Schleier.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen den großen Lacherfolg: Böſe
Buben im Wunderland. Jugendliche haben Zutritt.
Reſi=Theater zeigt noch heute und morgen das reizende
Luſtſpiel Winternachtstraum in Erſtaufführung. Es wirken
mit Magda Schneider, Wolf Albach Retty, Hans Moſer. Richard
Romanowſky. Theo Lingen.

Vereins= und lokale Veranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Sprachverein. Prinz Karl, 8 Uhr: Dr. Michael
über Germaniſch, Ariſch, Indogermaniſch.
Waffenring der Flugabwehr. Die nächſte Monats=
verſammlung
findet am Mittwoch, den 10. April, abends 8 30
Uhr, im grünen Zimmer, Krone, Schuſtergaſſe 18, ſtatt. Gäſte
willkommen.

Holzbrand im Haushalf.

Man ſchreibt uns: Der vom Ausſchuß für Technik in der Forſt=
wirtſchaft
abgehaltene Lehrgang und Vortrag im Fürſtenſaal hat
hier großen Anklang gefunden. Am Vormittag wurde unter An=
leitung
des Herrn Ing. Holtz im Beiſein ſämtlicher Ofenſetzer=
meiſter
von Darmſtadt und Dieburg ein großer Kachelofen als
Holzdauerbrandofen nach der neueſten Technik aufgebaut. Dieſer
Dauerbrandofen brennt Tag und Nacht mit ſehr geringem Holz=
verbrauch
bei ſpielend leichter Behandlung. Während des Auf=
baues
des Ofens wurde von allen Meiſtern beſtätigt, daß hier ein
einwandfreier Dauerbrandofen gebaut wird, der alle Vorzüge in
ſich vereinigt, der der beſte, ſauberſte und billigſte Dauerbrandofen
iſt für die Zukunft.
Billig iſt der Ofen dadurch, daß ein jeder vorhandene alte
Kachelofen dazu umgebaut werden kann.
Während des Lehrganges wurde von ſeiten verſchiedener Mei=
ſter
feſtgeſtellt, daß hier in Darmſtadt noch eine große Zahl alter
Kachelöfen und eiſerne Oefen, die bekannt ſind als große Kohlen=
freſſer
, noch in den ſchönſten Wohnungen ſitzen, welches wirklich ein
großer Schaden am Volksvermögen iſt. Um dieſes Uebel zu be=
heben
, iſt es angebracht, ſich von ſeinem Ofenmeiſter beraten zu
laſſen. Um dieſes Uebel an der Wurzel zu faſſen, erklärt ſich ein
jeder Ofenſetzermeiſter bereit, zum Wohl der Allgemeinheit unver=
bindlichſt
Aufſchluß und Beratung zu erteilen.
Im Anſchluß an den Ofenbau ging die geſamte Meiſterſchaft
zu dem ſchon faſt vollbeſetzten Fürſtenſaal. Nachdem Herr Ober=
forſtrat
Schwieder mit den herzlichſten Begrüßungsworten die
Verſammlung eröffnete, führte Herr Forſtaſſeſſor Roos in einem
klaren und leichtverſtändlichen Vortrag an Hand von Zahlen die
Ueberproduktion des Holzes in den Waldungen Deutſchlands an.
Seither werden jährlich 50 Millionen Feſtmeter in Deutſchlands
Waldungen geſchlagen. Dieſes Jahr können 75 Millionen Feſt
meter geſchlagen werden, ohne mehr als das überfällige Holz u
fällen.
Herr Ing. Holtz machte in ſeinen vorzüglichen Ausführungen
klar, daß das Brennholz der ſchönſte Brand zur Beheizung der
Wohnung, ia ſogar der geſündeſte und dadurch der billigſte Brand
in einem Kachelofen iſt. Holzbrand iſt ſchön und rentabel, wenn
ein Kachelofen mit großem Wärmeſpeicher zur Verfügung ſteht.
Dieſer Ofen iſt jedem eiſernem Ofen und auch der Zentralheizung
vorzuziehen. Der Vortrag war wirklich ſehr aufklärend und lehr=
reich
. Herrn Oberforſtrat Schwieder, Herrn Roos und Herrn Holtz
ſei an dieſer Stelle nochmals herzlich gedankt. Alle Anweſenden
gingen mit großer Befriedigung nach Hauſe, auch die Herren, die
am gleichen Tage dem lehrreichen Lehrgang beiwohnten, waren
ſehr begeiſtert über die neuen Erfahrungen der Heiztechnik. K. K.

Dg. Arheilgen,
Haus der Arbeit
Mitglieder des V
tempel der NS. Vo
wandte ſich in einer
ſchluß trugen ſich die
Nachmittagsſtunden
eins Sängerl:
den in das Opferbu
Er. Wixhauſen,
tag verließ uns Her
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Jahre in unſerer C
meinderat und Amt=
J. Griesheim, 8
hieſigen Volksſchul
dauern drei Wo
dem 30. April
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86 Knaben un
Knaben und
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Ar. Eberf
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der Veranſt
geſungenen 2i
ter Leitung de=
räßer
das
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Walzerreigen u
mierung und B.
Bereins. Es
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Geräteturnen, St.
Ales in allem
tende Enwickl,
ungsfreudig
deren Akt
und Schüleri=
der
Mahn
allem Ernſt
die Kunſtfal
Leiſtungen ve
den unterhal
Ar. Eberſtad,
Dergſträß
Monte

Schwurgerichk.

Aw. Die zweite diesjährige Tagung des Schwurgerichtes be=
ginnt
wieder mit einer Meineidsſache. Auf der Anklagebank ſitzen
zwei Leute aus Wahlen, der 39jährige, ſchon verſchiedentlich vor=
beſtrafte
Georg W.. wegen Meineids angeklagt, und ſein Haus=
wirt
, der 59jährige Georg T. wegen Anſtiftung zum Meineid.
Vor Jahren zeigte W. ſeinen Hauswirt wegen unrechtmäßiger
Stromentnahme an. In der Verhandlung vor dem Amtsgericht in
Wald=Michelbach deswegen behauptete er plötzlich, er wiſſe gar
nichts über die Sache, ſo daß alles damals ergebnislos verlieſ.
Heute verſucht er auch erſt zu leugnen, er wiſſe gar nichts, gibl
aber dann zu, daß ſeine Frau ihm geſagt habe, T. habe ſich eine
Zählerbrücke gelegt und deshalb jahrelang den Strom umſonſt be=
zogen
. T. habe ihm dann aber geſagt, wenn er vor dem Amts=
gericht
nichts davon ſage, erlaſſe er ihm alle Miete, die er ihm
noch ſchuldig ſei. T. behauptet, die ganzen Ausſagen des W. ſeien
unwahr. Er habe nie widerrechtlich Strom entzogen, und habe.
auch nie W. zum Meineid verleitet. Beide wurden freigeſprochen.

mi.
Neue,

[ ][  ][ ]

immt das diesi
jie Höchſtl
ge die Ankündi
blattes. Die Ka
und bei den O
ußerſt ſtarken

Dienstag, 9. April 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 99 Seite 7

Aus Heſſen.
wichtig für die Anbringung von Reklameſchildern.
Vom 1. April ab ſind, was vielfach überſehen wurde, die=
Fenigen Reklameſchilder in Stadt und Land, die den Beſtimmun=
gen
der 9. Bekanntmachung des Werberates nicht entſprechen zu
entfernen. Von dieſem Tag ab darf innerhalb geſchloſſener Ort=
ſchaften
an fenſterloſen Wanden. Giebeln, undurchſichtigen Um=
zäunungen
jeweils nur ein einziges Reklameſchild angebracht
werden. Iſt die Anbringungsfläche mindeſtens 60 Meter lang,
ſo kann für je 30 Meter Länge ein Plakat aufgehängt werden.
2lls einziges Plakat gilt auch die zuſammenhängende Anbringung
von zwei, drei und vier gleichartigen Schildern des gleichen Wer=
Hungstreibenden. In geſchloſſenen Ortſchaften mit über 35 000
Einwohnern dürfen die Anbringungsflächen auch Fenſter haben,
es ſei denn, daß es ſich um Wohnbauten handelt. Auf dem flachen
Lande dürfen Reklameſchilder nur noch an Wegweiſern ange=
hängt
ſein. Hier fällt alſo die Wand=, Giebel= und Mauerreklame
gänzlich weg.
Dg. Arheilgen, 7. April. Vom Roten Kreuz. In den
Letzten Wochen hat der hieſige Sanitätshalbzug vom Roten Kreuz
einen Ausbildungskurſus in erſter Hilfeleiſtung durchgeführt.
Die Beteiligung war erfreulicherweiſe eine äußerſt ſtarke. Neben
zahlreichen Mitgliedern der Kolonne hatten ſich auch Teilnehmer
vom BDM. und der Hitlerjugend zur Ausbildung angemeldet,
die ſich geſtern abend im Gemeindehaus der Schlußprüfung unter=
zogen
. Die Ausbildung erfolgte unter Leitung des Kolonnen=
arztes
Dr. Ritſert von hier, der auch die Prüfung durchführte,
Urmſtadt.
mit Unterſtützung der Kolonnenführer. Mit den Helferinnen der
Ortsgruppe Arheilgen des Alice=Frauenvereins legten etwa 75
Perſonen die Prüfung ab, die ein erfolgreiches Ergebnis zeitigte.
Zu der Prüfung erſchienen waren der Vorſitzende des Zweig=
anntheaters
in ) vereins vom Roten Kreuz, Pfarrer Grein, ſowie das Kommando
der Freiwilligen Feuerwehr. Die Vorführungen des Ordnungs=
dienſtes
nahm Hauptzugführer Bernhard Schneider ab. Nach
Albſchluß der Prüfung wandte ſich Kolonnenarzt Dr. Ritſert in
einer Anſprache an die Teilnehmer und ermahnte dieſe zu voll=
jähligem
und pünktlichem Antreten bei den Uebungen uſw.
Freiwillige Feuerwehr. In den frühen Morgenſtunden
des Sonntags wurde die Feuerwehr zu einer Uebung alarmiert.
Die vorgeſehene Schulübung wurde trotz des niedergehenden
e7 Di
Regens im Schulhof durchgeführt und nahm einen flotten Ver=
auf
, während das Fußexerzieren infolge des Regens abgeſetzt
wurde.
Dg. Arheilgen, 8. April. Eiſenbahner=Verein. Im
Haus der Arbeit verſammelten ſich am Sonntag morgen die
Mitglieder des Vereines zu einem Opfergang nach dem Opfer=
tempel
der NS. Volkswohlfahrt. Vereinsleiter Pg. Hettinger
wandte ſich in einer kurzen Anſprache an die Erſchienenen. Im An=
ſchluß
trugen ſich die Mitglieder in das Opferbuch ein. In den
Nachmittagsſtunden traten die Mitglieder des Geſangver=
Kr
tins Sängerluſt ebenfalls geſchloſſen an, um ihre Spen=
ten
in das Opferbuch einzutragen.
Er. Wixhauſen, 8. April. Dienſtverſetzung. Am Frei=
Wua e
tag verließ uns Herr Lehrer Pg. Volk, um nach ſeinem neuen
mien heraus, die ᛋſp Wirbungskreis Ober=Ramſtadt überzuſiedeln. Herr Volk war zehn
ſtaltungen der N7 Sahre in unſerer Gemeinde tätig und erwarb ſich auch als Ge=
ine
ſo zu regeln W /4 meinderat und Amtswalter der NSDAP. allgemeine Sympathien.
ucht werden kömd
J. Griesheim, 8. April. Schulſchluß. Das Schuljahr der
mit dem Ortsar
dieſigen Volksſchule ſchloß mit dem 6. April. Die Oſterferien
chtigten Verani
dauern drei Wochen. Das neue Schuhjahr beginnt am Dienstag,
NS. Gemeinſct
dem 30. April. Die Schülerzahl der Volksſchule betrug im ab=
Vereinen mit
belaufenen Schuljahre rund 1040 Kinder und die der Berufsſchule
usiprache, an der & 76 Knaben und 143 Mädchen. Zur Neuaufnahme gelangen 80
ner mit einem 1 / Knaben und 77 Mädchen, gegenüber 113 Knaben und Mädchen
laufene Beſprechnt / / irn vorigen Jahre.
Ar. Eberſtadt, 8. April. Die Turngeſellſchaft turnt
ebung der De
ſrür die Winterhilfe. Turner Weizenmüller begrüßte zur
r bach. Die Mit! ) Sröffnung des Abends die Anweſenden und wies auf den Zweck
rbach verſammel
der Veranſtaltung hin. Nach dem Aufmarſch und dem gemeinſam
hen des Dritten 9
Feſungenen Lied. ,O Deutſchland, hoch in Ehren entfaltete ſich un=
u
einer machtvol
ter Leitung des Oberturnwarts Kaiſer und Turnwarts Berg=
jebe
von biet u
n räßer das ſehr inhalts= und abwechſlungsreiche Programm. Es
der weiter die 9) enthielt in der Einleitung rhythmiſche Tanzaufführungen, ſchöne
Fahnen tieln! Walzerreigen und gymnaſtiſche Tänze in farbenprächtiger Koſtü=
adt
trug
mierung und Beleuchtung, ausgeführt von den Turnerinnen des
anſtaltu
Bereins. Es folgten die Turnerabteilungen mit anerkennungs=
ſen
Kreisn) / werten Leiſtungen auf allen Uebungsgebieten, wie Körperſchule,
gene ! / Geräteturnen, Stuhlübungen. Ringturnen Gymnaſtik u. a. m.
Alles in allem gab einen überzeugenden Einblick in die fortſchrei=
tende
Entwicklungstätigkeit des Vereins, wie auch in die hinge=
hurngsfreudige
Beteiligung aller Mitwirkenden. In einem beſon=
dorſt
= Weſſel=
deren
Akt führte Turnwart Bergſträßer die ſeitherigen Schüler
und Schülerinnen in die Jugendabteilung des Vereins über, mit
der Mahnung, die Alten zum Vorbild zu nehmen und ihnen mit
allem Ernſt nachzueifern. Beſondere Erwähnung verdienen noch
dre Kunſtfahrer des Vereins, Germania, die für ihre gezeigten
Leiſtungen verdienten Beifall fanden. Die Turnerinnen beſchloſſen
den unterhaltungsreichen Abend mit einem Volkstanz mit Geſang.
Ar Eberſtadt, 8 April. BibliſchesAlter. Frau Eliſe
ergſträßer. Witwe, Weingartenſtraße 5, beging heute
Montag, ihren 92. Geburtstag. Die hochbetagte Jubilarin ver=
bringt
ihren Lebensabend in beſcheidener anſpruchsloſer Häuslich=
keit
und erfreut ſich einer für dieſes Alter noch ſeltenen Rüſtig=
kit
. Sie verrichtet noch ſelbſt ihre Hausarbeiten nach Möglichkeit
und befindet ſich noch in guter Geſundheit.
G. Ober=Ramſtadt 8. April. Am 9. April vollendet Herr
G. eorg Burger 2., Adolf=Hitler=Straße 18 in bewundernswer=
er
körperlicher, und geiſtiger Friſche ſein 80. Lebensjahr.
Dreißig Jahre lang, bis 1925, ſtand er im Gemeindedienſt und iſt
von jedermann geachtet.
G. Ober=Ramſtadt, 8. April. Schulentlaſſungsfeier.
Der Abend wurde mit dem Gedicht Das Hakenkreuz, eröffnet.
Marauf hielt Rektor Lehr eine Anſprache an die Verſammelten.
Seine ſehr beifällig aufgenommenen Ausführungen klangen aus im
Dank an den Führer und Volkskanzler und in Mahnworten an die
jetzt ins Leben hinaustretende Jugend, in Treue auch weiter am
Aufbau des geliebten Vaterlandes mitzuwirken. Dieſer Anſprache
folgte ein Sprechchor Vom Bau und ein Einzelgedicht Ich bin ein
deutſches Mädchen. Mit dem gemeinſamen Geſang des Liedes
Aus der Jugendzeit, fand der erſte Teil, der ernſteren Charakter
truig, einen wohlgelungenen Abſchluß. Der zweite Teil des Abends
ſtand unter dem Leitgedanken Volkstum und Heimat, Einge=
leitet
mit Volksliedern und Volkstänzen, folgten mehrere im
Spiel dargeſtellte örtliche Sagen und daran anſchließend ein beſon=
drs
heiteres Heimatſtückchen. Rektor Lehr ergriff noch einmal
drs Wort zur einer kurzen Schlußanſprache, die in einem drei=
fachen
Sieg=Heil auf den Führer ausklang. Den Abſchluß des
Abends, der allen Teilnehmern ſtets in angenehmer Erinnerung
bleiben wird, bildete der gemeinſame Geſang des Liedes Lobe den
Herren
G. Ober=Ramſtadt. 8. April. Flieger=Stützpunkt. Der
Hlieger=Stützpunkt Ober=Ramſtadt plant für den 4. Mai d. J., an=
läßlich
der Flugzeugtaufe einen Bunten Abend, zu dem, wie be=
ſannt
wird, namhafte Künſtler verpflichtet wurden.
k. Dieburg, 7 April. Mitteldeutſcher Bankver=
kein
i L. Eine Gläubigerverſammlung am Sonntag nachmittag
m Mainzer Hof brachte verſchiedene Klagen über die unge=
nein
gutgläubige Geſchäftsführung der Verwaltung zur Kennt=

tam Freite
ellung ſtatt!
und Betriebswa
bei der Nad

nei

ener Bank als Hauptgläubigerin werden zurzeit Verhandlun=
gen
geführt, die in Kürze zu einem Vergleich führen ſollen. Da=
nit
wäre ein großer Schritt in der Abwicklung vorwärts getan.
Auf Vorſchlag des Aufſichtsrats ſollen die Gläubiger bis zu 200
Reichsmark nach und nach mit ihrer Zuſtimmung abgefunden wer=
den
Ungefähr 1500 Sparer würden hierdurch aus den Büchern
verſchwinden und die Arbeit der Verwaltung bedeutend verein=
achen
. Für die größeren Gläubiger wird es möglich ſein, im
Laufe des Jahres 5 Prozent auszuſchütten. Mit einem drei=
achen
Sieg=Heil auf den Führer wurde die Verſammlung, die ein
ſſen.

bil41 B, Rreſl golbenen Hochdeſisfeſſe bekmendie
Eheleute Fr. Rauch 1. von Herrn Gauleiter Reichsſtatthalter
Sprenger eine Geldſpende überwieſen. Die Stadtgemeinde ſchenkte
hnen ein Bild unſeres Führers. Die 7. Wanderung des Oden=
valdklubs
führte am vergangenen Sonntag über die Speſ=
arthöhen
, den Hahnenkamm, Johannisberg und ins Steinbachtal.

Kreistag des Kreiſes Darmſtadt.

** Die Mitglieder des Kreistages hatten ſich geſtern im
Sitzungsſaal des Kreisamts eingefunden, um den Bericht über
die Verwaltung und den Stand der Kreisverbandsangelegenhei=
ten
des Kreiſes Darmſtadt für das Rechnungsjahr 1933 entgegen=
zunehmen
und über den Voranſchlag des Kreiſes Darmſtadt für
das Rechnungsjahr 1935 zu beraten und abzuſtimmen. In Ver=
tretung
des Kreisdirektors leitete Oberregierungsrat Dr. Sei=
ferth
die Sitzung und begrüßte die Kreistagsmitglieder. Zu
Urkundsperſonen wurden die Mitglieder Bürgermeiſter Steinmetz
und Dr. Stroh beſtimmt. Kreistagsmitglied Kobold wurde vom
Vorſitzenden durch Handſchlag verpflichtet.
Die Einnahmen und Ausgaben des Kreiſes Darmſtadt für
das Rechnungsjahr 1933 ergaben einen Rechnungsreſt von
224 077,70 Mk., der in barem Vorrat von 181 050,50 Mk., in Vor=
lagen
von 1446.39 Mk. und in liqudierten Ausſtänden von
41 580,96 Mk. beſteht. Die Geſamteinnahme nach der Rechnung
beträgt 944 873,46 Mk., die Geſamtausgabe 720 795,76 Mk. Be=
merkt
ſei, daß, inſoweit das Rechnungsergebnis Kreditüberſchrei=
tungen
aufweiſt, dieſe in der Hauptſache durch geſetzlich gebun=
dene
Ausgaben auf dem Gebiet des Wohlfahrtsweſens begründet
ſind.
Rechtsanwalt und Notar Amend, als Rechnungsprüfer er=
klärte
, daß die Prüfung der Verwaltungsrechnungen und die Ein=
nahmen
und Ausgaben des Kreiſes Darmſtadt ordnungsgemäß
geprüft wurden, und daß nichts zu beanſtanden ſei. Vorbehaltlich
der Prüfung durch die Oberrechnungskammer wurde daraufhin
Entlaſtung erteilt Oberregierungsrat Dr. Seiferth ſprach dem
Rechner, Herrn Rechnungsrat Willmann, beſonderen Dank für
ſeine Arbeit aus und betonte, daß die Rechnungsbücher uſw. zur
Einſicht offen liegen.
Da keine Wortmeldungen vorlagen, wurde ſofort in die Be=
handlung
des Voranſchlages des Kreiſes für das Rechnungsjahr
1935 eingetreten, der im weſentlichen auf die Ergebniſſe der Rech=
nung
des Jahres 1933 aufbaut. Wie der Vorſitzende erklärte, zeigt
der Voranſchlag nicht viel Neuerungen gegenüber dem des vorigen
Jahres. Ein höherer Betrag wurde für die HJ. eingeſetzt, und
zwar im Voranſchlag 1000 RM. (gegen 200 RM. i. V.). Auch iſt
für 1935 als einmalige Ausgabe der Betrag von 1000 RM.

für die Jubiläumsgartenbauausſtellung eingeſetzt. Die Steuer=
auflageſätze
ſind genau dieſelben geblieben, obwohl die Minder=
einnahmen
des Kreiſes in Höhe von 26 000 RM. zu verzeichnen
ſind, die in der Hauptſache aus der um ein Viertel geſenkten
Sondergebäudeſteuer reſultieren. Es wurde auf die Einzel=
beratung
des Voranſchlages, der mit aller Sparſamkeit aufgeſtellt
iſt, verzichtet und der Voranſchlag en bloc zur Kenntnis genom=
men
. Es ergaben ſich keinerlei Bedenken und Wortmeldungen.
Daraufhin wurde die Summe des vom Kreisausſchuß aufgeſtellten
Voranſchlages von dem Kreistag auf 703 745 RM. (947 365 RM.
i. V.) feſtgeſetzt und beſcheinigt mit dem Anfügen, daß das Kreis=
amt
ermächtigt ſein ſoll, Krediterweiterungen zu Laſten des Ein=
nahmeüberſchuſſes
zu erteilen. Nach Ausweis der Zuſammenſtel=
lung
des Voranſchlages beträgt die Summe für den Betrieb
631 296 RM. (837 318 RM.). Hierin ſind enthalten: Die Poſten
für allgemeine Verwaltung. Polizei. Schulweſen, Kunſt und Wiſ=
ſenſchaft
, Bauweſen, allgemeine Förderung der Wirtſchaft. Wohl=
fahrtspflege
und Geſundheitsweſen einſchl. Erwerbsloſen= und
Wohnungsfürſorge, Anſtalten und Einrichtungen, Finanz= und
Steuerweſen, Grundſtückverwaltung, Kapitalvermögen und Kapi=
talſchulden
. Die Summe für das Vermögen iſt ausgewieſen mit
72 449 RM. (110 047 RM. i. V.). Beſonders hingewieſen wurde
auch darauf, daß im Rahmen der vorgeſehenen Beträge auch Aus=
gaben
für nicht beſonders genannte Fürſorgemaßnahmen beſtrit=
ten
werden können. Die Kredite ſind für den Fürſorgeaufwand im
übrigen unter ſich übertragbar und ſtehen der Bezirksfürſorgeſtelle
bzw. dem Jugendamt zur freien Verfügung, vorbehaltlich der Er=
bringung
des Nachweiſes über die Verwendung in der Rechnung.
In beſonderen Fällen wird die Genehmigung des Kreisausſchuſſes
eingeholt.
Oberregierungsrat Dr. Seiferth betonte in ſeinem Schluß=
wort
daß man auch in der Kreisverwaltung an einer geſchichtlichen
Wende ſtehe. Aus dem Voranſchlag ſei erſichtlich, daß es wirt=
ſchaftlich
aufwärts gehe. Dem Kreiſe Darmſtadt wünſche er einen
weiteren Aufſchwung. Alle Erfolge haben wir unſerem großen
Führer zu danken. Ihm wurde vor Schluß der Kreistagsſitzung ein
dreifaches Sieg=Heil ausgebracht.

Heſſiſche Kirſchen nach England.
Da die heſſiſchen Obſtzüchter in Rheinheſſen und Starkenburg
an der Kirſchenausfuhr nach England alljährlich ſtark intereſſiert
ſind, wird von zuſtändiger Stelle auf folgendes hingewieſen: Nach
Mitteilung der engliſchen Regierung gelten für die Einfuhr von
Kirſchen aus Deutſchland nach England im Jahre 1935 u. a. fol=
gende
Beſtimmungen: 1. Bis zum 27. Mai einſchließlich
iſt die Einfuhr von Kirſchen aus ganz Deutſch=
land
frei und an keine beſonderen Bedingungen
gebunden. 2. In der Zeit vom 28. Mai bis 26. Juni
einſchließlich iſt die Einfuhr nur geſtattet, wenn jede Sen=
dung
von einemUrſprungszeugnis der Gemeinde=
behörde
begleitet iſt, in dem das Land und der Ort, wo
die Kirſchen gewachſen ſind, angegeben ſind. 3. Vom 27. Juni ab
iſt die Einfuhr nur geſtattet, wenn jeder Sendung außer dem
vorbezeichneten Urſprungszeugnis noch eine Beſcheinigung des
amtlichen Pflanzenſchutzdienſtes nach vorgeſchriebenem Muſter
beigegeben iſt des Inhalts, daß die in der Sendung enthaltenen
Kirſchen nicht an einem Ort gewachſen ſind, der ſüdlich des 53.
Breitengrades oder in Oſtpreußen gelegen iſt. Da das Land
Heſſen ſüdlich des 53. Breitengrades liegt, kommt eine Aus=
fuhr
von Kirſchen aus Heſſen nach England nach
dem 26. Juni nicht mehr in Frage. Sendungen, denen
die vorgeſchriebenen Zeugniſſe nicht beigefügt ſind, werden von
der Einfuhr zurückgewieſen. Sämtliche Sendungen werden von
dem engliſchen Pflanzenſchutzdienſt auf Befall mit der Kirſchen=
fliegenmade
unterſucht. Bei Feſtſtellung von befallenen Sen=
dungen
kann die Einfuhr ſofort geſperrt werden.

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Cg. Reinheim, 8. April. Odenwaldklub. Die hieſige
Ortsgruppe des OWK. unternahm geſtern ihre Aprilwanderung
nach Ueberau-Hundertmorgen-Brensbach. Grundlos die Wege,
eine zeitlang trocken=windig, fing es jedoch ab Hundertmorgen
wieder an zu regnen, doch war die Näſſe noch erträglich. In
Brensbach erwarteten die dortigen Wanderfreunde bei Gaſtwirt
Vornoff die Reinheimer. Nach kurzem Imbiß führte die Breas=
bacher
Ortsgruppe ihre Gäſte in die ſchöne, neuhergerichtete ſpät=
gotiſche
Kirche. Anſchließend traf man ſich wieder im kleinen Ge=
ſellſchaftsſaal
von Gaſtwirt Vornoff.Hier begrüßte Gendarmerie=
meiſter
Ruhland herzlichſt die Reinheimer Gäſte. Vorſitzender
v. Willich dankte ſcherzend für die Reinheimer Gruppe, ver=
ſichernd
, dem Wunſch der Brensbacher, die Beziehungen noch enger
zu knüpfen, gern nachzukommen. In zwangloſer Folge wechſelten
gemeinſam geſungene Lieder, Klaviervorträge, Scherz und Tanz,
heitere Vorträge, Solotänze und verkürzten die Stunden.
Ci. Erbach, 8 April. Sonderappell des NS. Deut=
ſchen
Frontkämpfer=Bundes (Stahlhelm). Die
Ortsgruppen Erbach und Michelſtadt des NS. Deutſchen Front=
kämpferbundes
(Stahlhelm) hielten nach geſchloſſenem Anmarſch
der Formationen einen gemeinſamen Appell von beſonderer Be=
deutung
ab; in feierlicher Weiſe wurde durch den Kreisführer,
Erbgraf Alexander zu Erbach, der ſeit 1918 an den
Bundesfahnen angebrachte ſchwarze Trauerflor entfernt. In be=
geiſternden
Worten ſchilderte der Kreisführer die Bedeutung die=
ſer
Stunde. Die Verkündigung der Wiedereinführung der allge=
meinen
Wehrpflicht fand wohl nirgends freudigere Zuſtimmung
als bei den alten Soldaten und Frontkämpfern. Damit wurde das
Hauptziel des Stahlhelms erreicht. Denn mit ſeiner Gründung
wurde der Kampf um die Wiedererringung der deutſchen Wehr=
hoheit
übernommen. Im Kampfe für dieſes Ziel und die Spren=
gung
der Ketten von Verſailles verlor der Bund 221 tote und
über 3000 verwundete Kameraden. Ihnen und allen, die ſich im
Kampfe für dieſe Idee einſetzten, gebührt heute beſonderer Dank.
Der Führer vollendete das große Werk und gab damit dem deut=
ſchen
Volk ſeine Ehre wieder zurück. Begeiſtert erklang das auf
den Führer und das deutſche Volk ausgebrachte Sieg=Heil, dem
ſich der gemeinſame Geſang des Deutſchland= und des Horſt= Weſſel=
liedes
anſchloß. Hierauf wurden die Kameraden Albrecht Dick,
Förſter zu Sylvan, und Rudolf Michel, Förſter zu Roßbach, die
ſeit 1930 dem Stahlhelm bzw. dem Frontkämpferbund angehören,
mit dem Ehrenzeichen Alte Garde ausgezeichnet. Anſchließend
hielt Kamerad Schmidt= Michelſtadt einen ſehr lehrreichen
Vortrag über ſeine Teilnahme als Mitkämpfer bei dem Boxer=
aufſtand
in China im Jahre 1900, der reichen Beifall fand. Muſi=
kaliſche
Darbietungen und gemeinſam geſungene alte Soldaten=
lieder
ſchloſſen die Feierſtunde ab.
Hirſchhorn, 8 April. Waſſerſtand des Neckars
am 7. April: 1774 Meter, am 8. April: 1,78 Meter

Zweikes Juriſten=Schulungslager auf dem Gleiberg
bei Gießen.
Lpck. Gießen, 5. April. Heute mittag wurde auf der Burg
Gleiberg bei Gießen in Gegenwart zahlreicher Ehrengäſte ein
zweites Schulungslager des NS.=Juriſtenbundes feierlich eröffnet.
An dem Lager nehmen etwa 40 Jungjuriſten teil davon 15 aus
Frankfurt a. M. Nach der feierlichen Flaggenhiſſung auf dem
Burghof fand anſchließend im Kaiſerſaal der Burg die Eröff=
nungsfeier
ſtatt. Im Anſchluß an einen Marſch des Muſikzuges
der Standarte 116 Gießen ſprach zunächſt der Gauführer des NS.=
Juriſtenbundes Gau Frankfurt a. M., Kurt Wirth, über den Sinn
des Schulungslagers. Er betonte, das Schulungslager ſolle dazu
beitragen, daß der Begriff des Rechtswahrers, wie der National=
ſozialismus
ihn fordere, in rechter Weiſe verſtanden werde. Da=
bei
werde auf die junge Juriſtengeneration beſondere Hoffnung
geſetzt. Ferner ſolle das Schulungslager dazu beitragen, die Ge=
dankengänge
der Bewegung in den Lagerteilnehmern zu vertiefen.
Als Vertreter des Gauleiters Sprenger überbrachte deſſen Grüße
der Gauinſpekteur Heyſe, der in ſeiner Anſprache betonte, daß der
Gauleiter dieſem Lager ſein ganz beſonderes Intereſſe entgegen=
bringe
. Der Redner forderte auf, danach zu ſtreben. bewußte
Nationalſozialiſten im Geiſte der Pflichterfüllung gegenüber dem
Führer zu ſein. Insbeſondere forderte er, den Schwung der Be=
wegung
in das Leben des Alltags zu übertragen und den Idealis=
mus
der Bewegung mit dem Realismus des Alltags in Einklang
zu bringen. Hierauf überbrachte der Reichsgeſchäftsführer des
NS.=Juriſtenbundes Dr. Heuber die Grüße und Wünſche des
Reichsführers Dr. Frank und beſchäftigte ſich dann mit dem tiefen
Gehalt des Kameradſchaftserlebniſſes, das dieſes Schulungslager
allen Teilen bringen ſolle. Er bezeichnete dieſe gute Kameradſchaft
als weſentliche Vorausſetzung für die Verwirklichung der Volks=
gemeinſchaft
. Mit der Aufforderung an die Lagerteilnehmer, im
Sinne des Führers tätige Mitarbeiter bei der Löſung der vom
Führer geſtellten Aufgabe der Rechtserneuerung zu werden, ſchloß
er ſeine Anſprache, die mit einem dreimaligen Sieg=Heil auf den
Führer Adolf Hitler und mit dem gemeinſam geſungenen erſten
Vers des Horſt=Weſſel=Liedes ausklang. Im Anſchluß daran nah=
men
die Beſucher eine Beſichtigung der Schulungslagerräume vor.

Deutſches Rokes Kreuz Heſſ. Alice=Frauenverein.
* In Bad Vilbel fand eine Gründungsfeier für die neue
Ortsgruppe des Alice=Frauen=Vereins ſtatt. Der große Feſtſaal
des Kurhauſes ſah eine ſtattliche Verſammlung. Sanitatsrat Dr.
Kullmann begrüßte die Erſchienenen, beſonders die Landesvor=
ſitzende
, Großherzogin Eleonore von Heſſen. die Kreisvorſitzende,
Frau L. Nebel, und den Redner des Abends, Oberſt Schröder,
den Bürgermeiſter Seitz von Vilbel und die Vertreter der Partei.
Er ſtellte feſt, daß es der Oxtsgruppenleiterin Frau Wilma
Fritzel, gelungen ſei, über 100 Frauen und Mädchen für die Ar=
beit
des Roten Kreuzes zu gewinnen, ferner daß ein Sanitäts=
kolonnenzug
von 38 Sanitätern gebildet ſei, die dann in ſtrammem
Schritt einzogen Die Landesvorſitzende gab ihrer Freude Aus=
druck
, daß der Aufruf zur Mitarbeit ſo lebhafte Teilnahme ge=
funden
habe und forderte zu reger Betätigung auf. Das Kur=
orcheſter
ſpielte einige flotte Märſche und dann erläuterte Oberſt
Schröder in längerer Ausführung die Zwecke und Ziele des Roten
Kreuzes und ſeine Stellung im neuen Staat. Dr. Goebel ſprach
noch über die Aufgaben der Sanitätskolonne, und ſchloß den un=
regend
verlaufenen Abend mit einem Sieg=Heil auf den Führer
und Schirmherrn des Roten Kreuzes.
Am 3. April wurde in Aſſenheim eine Gründungsfeier für
eine Ortsgruppe abgehalten. Die Kreisvorſitzende begrüßte die
Verſammlung und die Ortsgruppenleiterin Gräfin Solms= Rödel=
heim
. Oberſt Schröder hielt einen längeren Vortrag über die
Aufgaben der Frauen im Dienſt des Roten Kreuzes. In Aſſen=
heim
wird in Kürze ein Samariterinnen=Kurs beginnen, abge=
halten
von Dr. Hedrig (Aſſenheim),

* Seeheim, 8. April. Jahreshauptverſammlung
des Turnvereins 1893. Den zahlreich erſchienenen Mit=
gliedern
entbot die Turnerjugend den Willkommengruß und ge=
dachte
in einer kurzen Gedenkſtunde der gefallenen und verſtor=
benen
Turnbrüder. Nach dem Liede. Ein Ruf iſt erklungen,
folgten die Jahresberichte des Vereinsführers und der Fachwarte,
die den Beweis erbrachten, daß im Jahre 1934 wirkliche Aufbau=
arbeit
geleiſtet wurde. Dieſe vortrefflichen Ausführungen des
Vereinsjugendwarts zeigten, wie die Turnerjugend ihre Aufgabe
erfüllt, mit welchem Eifer ſie in die Hitlerjugend eingezogen.
Es folgte die Ueberreichung der Vereinsehrennadel an Turnbru=
der
Aug. Herpel für 25jährige treue Mitgliedſchaft. Auch die Ak=
tiven
hielten es für ihre Pflicht, einen Turnbruder zu ehren, der
ſchon 30 Jahre aktiv in ihren Reihen ſteht. Der Vereinsturnwart
dankte dem treuen Turner und Vereinsführer Gg. Schmidt und
überreichte ihm im Namen der Aktiven eine Jahnbüſte. Turn=
bruder
Gg. Schmidt wurde einſtimmig wiedergewählt. Nach dem
Lied O, Deutſchland hoch in Ehren, folgte das Schlußwort des
Vereinsführers.
Aus Rheinheſſen.
Worms. 8. April. Beim Blumenbrett=Anſtreichen
aus dem Fenſter geſtürzt. In der Judengaſſe ſtürzte eine
57jährige Frau aus dem Fenſter ihrer im 1. Obergeſchoß liegen=
den
Wohnung. Die Frau wollte ein vor dem Fenſter angebrach=
tes
Blumenbrett mit Oelfarbe ſtreichen. Als ſie ſich hierbei mit
dem Oberkörper zu weit aus dem Fenſter lehnte und auf das
Brett ſtützte, brach dieſes ab. Die Frau verlor den Halt und fiel
kopfüber auf die 4 Meter tiefer gelegene Straße, wo ſie mit
ſchweren Verletzungen liegen blieb. Im Stadtkrankenhaus iſt die
Frau tags darauf geſtorben.
Worms. 8 April. Lebensmüde ſpringt von der
Rheinbrücke. Ein 17jähriges, zuletzt in Frankenthal bedien=
ſtetes
Mädchen, ſprang in ſelbſtmörderiſcher Abſicht von der Eiſen=
bahnbrücke
in den Rhein. Es konnte in letzter Minute von einem
zu Berg fahrenden Schiff aus von dem Tode des Ertrinkens ge=
rettet
werden. Ein Liebesverhältnis, das der Vater nicht dul=
ſete
, ſoll das Motiv zur Tat geweſen ſein.

[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 99

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dienstag, 9. April 1935

Die Dresdener Kreuzfänger ernkeken ſchöne Erfolge in USA.

Die Sirafantage i kunefan=Prozer.

Schon die erſten Konzerte, die der weltberühmte Dresdener Kreuzchor im Rahmen ſeiner Konzert=
reiſe
durch die Vereinigten Staaten gab, brachten einen ſchönen Erfolg. Die jungen deutſchen Sän=
ger
wurden auch eingeladen, vor Präſident Rooſevelt im Weißen Hauſe zu ſingen. Hier ſieht man
die Jüngſten des berühmten Knabenchores auf dem Dach des Empire=State=Building hoch über dem
Wolkenkratzerviertel von New York.

Reich und Ausland.
Das neue Reichsluftfahrt-
miniſterium
in Berlin.
3000 Arbeiter bei der Arbeit.
Im Regierungsviertel wächſt gegenwärtig ein
gewaltiger Bau empor, es handelt ſich um den
Neubau des Reichsminiſteriums für die Luft=
fahrt
. Dieſer Bau iſt nicht vur für denjenigen in=
tereſſant
, der die örtlichen Verhältniſſe kennt. In
dem Viereck zwiſchen der Wilhelmſtraße, der
Prinz=Albrecht=Straße, der Saarlandſtraße und
der Leipziger Straße entſteht das Gebäude, das
ſich an das Preußenhaus unmittelbar anſchließt.
Der Angriff veröffentlicht jetzt eine intereſ=
ſante
Abhandlung über dieſen neuen Staatsbau,
von dem ein Teil ſchon aufgeführt worden iſt,
während die größten Arbeiten erſt am 15. April,
mit dem Niederlegen einer ganzen Reihe von
Baulichkeiten in der Wilhelmſtraße, beginnen
werden. In das Gebäude des Reichsluftfahrt=
miniſteriums
wird auch das alte Kriegsmini=
ſterium
in der Leipziger Straße einbezogen, das
einer völligen Moderniſierung unterworfen wird
An der Ecke Wilhelm= und Leipziger Straße wer=
den
die Haupteingänge des Luftfahrtminiſteriums
ſein. Um den Verkehr nicht zu befindern, wird
hier durch eine zurückſpringende Front ein großer
Platz im Ausmaß von 30 Meter Tiefe und 55 Me=
ter
Breite freigehalten. Eine Säulenhalle gibt
den Eingängen eine monumentale Geſtaltung.
Dann läuft die Front in der Wilhelmſtraße wei=
ter
. Hier werden zwei weitgedehnte, rieſige In=
nenräume
ohne Dach geſchaffen, die von den ein=
zelnen
Flügeln des Neubaues umſchloſſen ſind.
Zwiſchen beiden Höfen liegt die Ehrenhalle‟,
an der im beſonderen Maße der Führer ſelbſt
mitgewirkt hat. Es iſt klar, daß Adolf Hitler an
der Geſamtplanung des neuen Miniſteriums
großes Intereſſe genommen und oft die Baufüh=
rung
perſönlich beeinflußt hat. Das gilt auch
für den Reichsminiſter der Luftfahrt Hermann
Göring. Hinter dem Ehrenhof liegt ein großer
Saalbau mit einem Hauptſaal, der durch drei
Geſchoſſe geht, und mehreren Nebenſälen. Für
die reichgegliederte Front in der Wilhelmſtraße
iſt weiter charakteriſtiſch, daß ſie im Erdgeſchoß
große Säulendurchgänge beſitzt, die einen Einblick
in die vorhin erwähnten großen Höfe gewährt.
Dieſe beiden Höfe werden nach den ruhmreichen
beiden Fliegern des Weltkrieges Immel=
mann
und Boelcke genannt. Einmal in je=
dem
Jahr, an den von General Göring geplan=
ten
Fliegertagen werden ſich die Gitter
der Säulendurchgänge öffnen, das Publikum wird
Einlaß finden und an den in den Innenhöfen
ſtattfindenden Feierlichkeiten teilnehmen.
An der Ecke Wilhelm= und Prinz=Albrecht=
Straße leitet abgeſtuft eine Uebergangsbaum=
gruppe
in die Parkanlagen, die zwiſchen dem
neuen Haus und dem Preußenhaus erhalten blei=
ben
. Hier, im Rücken des Miniſteriums, iſt die
Fahrbereitſchaft und der Parkplatz untergebracht,
in dem ungefähr 100 Kraftwagen Platz finden
können.
Die Bauarbeiten, die Anfang Januar 1935
begannen, werden jetzt in drei Schichten von je
1000 Mann durchgeführt, um ſchon zum 1. Okto=
ber
d. J. die Hälfte des geſamten Bauwerkes fer=
tigzuſtellen
. Das geſamte Bauwerk wird bis zum
1. April des nächſten Jahres, alſo nach kaum
wenig mehr als einem Jahr, vollendet ſein. Die
geſamte Front, die faſt die gleiche Ausdehnung
haben wird, wie der Gebäudekomplex von der
Reichskanzlei bis zum Hindenburgpalais, wird
in hellem Kalkſtein ausgeführt, der von der
Donau herangeſchafft wird. Es iſt derſelbe
Stein, den der Führer bei den Parteibauten in
München und Nürnberg verwendet.

Graf Zeppelin an der marokkaniſchen Küſte.
Hamburg. Das Luftſchiff Graf Zeppelin
hat nach Mitteilung der Deutſchen Seewarte
geſtern um 19 Uhr 30 Minuten den marokkaniſchen
Hafen Mehedia 120 Kilometer nordöſtlich von Ca=
ſablanca
paſſiert. Die Fahrtgeſchwindigkeit be=
trug
144 Kilometer.
Bilder vom Scherl=Bildmaterndienſt.

Die Tagung der Bundesleitung
des B9A. in Dresden.
Dresden. Im Verlauf der Tagung des VDA.
wurden die Beſtrebungen und Organiſationen an=
derer
Völker zur Unterſtützung ihrer Volksgenoſ=
ſen
im Ausland erörtert. Dabei wurde darauf
verwieſen, daß Polen eine planmäßige und in den
Methoden der volksdeutſchen Arbeit des VDA. in
mancher Beziehung ähnliche Pflege der Beziehun=
gen
zum Auslandsdeutſchtum betreibe. Grundſätz=
lich
fordern auch die polniſchen Volkstumsorgani=
ſationen
Achtung jedes Volkstums, Gleichberechti=
gung
aller Nationen und die loyale Mitarbeit im
fremden Staate. In Italien wurde 1889 die Dante=
Alighieri=Geſellſchaft, die ſich vor allem in Süd=
tirol
, daneben aber auch in Dalmatien, auf Malta
und in Griechenland betätigt, Müſſolini hat ſei=
nerzeit
der Geſellſchaft in begeiſterten Worten
ſeinen Dank für ihre geſchichtliche Leiſtung und
für ihre weitere Arbeit ausgeſprochen. In der
Tſchechoſlowakei haben die innerſtaatlichen Kampf
verbände im Gegenſatz zu den deutſchen Volks=
tumsverbänden
eine ausgeſprochen offenſiv gegen
den deutſchen Volksbeſitz gerichtete Zielſetzung.
Am Sonntag mittag fand zu Ehren der Bun=
desleitung
des VDA. in den Feſträumen des Dres=
dener
Rathauſes ein Empfang ſtatt, an dem zahl=
reiche
Ehrengäſte aus allen Kreiſen der Bevölke=
rung
teilnahmen. Bundesleiter Dr Steinacher
wies in ſeiner Anſprache auf langjährige Ver=
bundenheit
zwiſchen dem VDA. und Dresden hin.

der 10000ſte dieſel-Nukkraftwagen
der Mercedes=Benz=Werke.
Am 6. April 1935 beging die Gefolgſchaft des
Werkes Gaggenau der Daimler=Benz AG feierlich
die Fertigſtellung des 10 000ſten Dieſel= Nutzkraft=
wagens
. In einer der mächitgen Werkshallen
dieſer größten Nutzkraftwagenfabrik Europas fan=
den
ſich Arbeiter und Angeſtellte mit zahlreichen
Gäſten vor dem feſtlich bekränzten Dieſel= Täuf=
ling
zuſammen. Anſprachen hielten der Betriebs=
führer
Direktor von Jungenfeld, der Bezirkswalter
der Deutſchen Arbeitsfront Fritz Plattner und das
Vorſtandsmitglied der Daimler=Benz AG., Direk=
tor
Dr. Kiſſel.
Ueber den Rahmen dieſes lokalen Eeigniſſes
hinaus bedeutete dieſer Tag einen Markſtein deut=
ſcher
Leiſtung. Der Dieſel=Motor, wie der auf die
Erfindungen von Daimler und Benz zurückgehende
moderne Fahrzeugmotor überhaupt, iſt eine der
bedeutſamſten Beiträge deutſchen Geiſtes zur Ent=
wicklung
der Menſchheit. Seine wirtſchaftliche Be=
deutung
iſt außerordentlich, da der mit Rohöl be=
triebene
Dieſelmotor gegenüber dem Vergaſer=
motor
bei unbedingter Zuverläſſigkeit und minde=
ſtens
gleicher Einfachheit der Bedienung eine
Koſtenerſparnis von 7080 Prozent bringt! Da
Deutſchland dringendſtes Intereſſe daran hat, ſeine
Treibſtoffeinfuhr einzuſchränken, iſt die Durch=
ſetzung
des Dieſelmotors nicht nur von privatwirt=
ſchaftlicher
, ſondern auch von hoher volkswirtſchaft=
licher
Bedeutung.

Ehemann erſchießt ſeine Frau und ſich.
Weiden. In Weiden hat ſich am Samstag
eine furchtbare Ehetragödie abgeſpielt. Kurz nach
14 Uhr betrat der 36jährige Kürſchnermeiſter Joſ.
Bunk in leicht angetrunkenem Zuſtande den La=
den
ſeines Pelzwaerngeſchäfts. Im Verlaufe eines
heftigen Wortwechſels tötete er ſeine Ehefrau
durch zwei Piſtolenſchüſſe in den Kopf. Hierauf
ſchoß er ſich ſelbſt eine Kugel durch die Schläfe.
Der Tod trat bei beiden auf der Stelle ein. Das
Ehepaar hinterläßt vier Kinder im Alter zwiſchen
vier und elf Jahren. Zwiſchen den Ehegatten war
es ſchon mehrfach zu erregten Auseinanderſetzungen
gekommen. Die Beweggründe zu der furchtbaren
Tat ſind noch nicht geklärt.

Der Bioliniſt Vecſey F.
Rom. Der weltbekannte ungariſche Violiniſt
Vecſey iſt in einer Klinik in Rom geſtorben. Er
fatte ſich vor zehn Tagen einer Operation unter=
zogen
, die gut verlaufen war. Die Todesurſache
iſt eine Embolie.

Gefängnis- und Geldſtrafen

Berlin. In der 70. Sitzung des Rundfunk=
Prozeſſes am Montag ſtellte Oberſtaatsanwalt
Reimer folgende Strafanträge:
Gegen den früheren Reichsrundfunk=Kommiſſar
Staatsſekretär a. D. Bredow wegen fortgeſetz=
ter
Untreue, fortgeſetzter handelsrechtlicher Un=
treue
und Beihilfe zum Parteienverrat 1½ Jahre
Gefängnis und 30 000 RM. Geldſtrafe. Die er=
littene
Unterſuchungshaft von einem Jahr 3 Mo=
naten
und 12 Tagen ſoll dem Angeklagten ange=
rechnet
werden;
gegen den früheren Direktor der Reichsrund=
funk
=Geſellſchaft Dr. Magnus wegen fortgeſetz=
ter
Untreue und handelsrechtlicher Untreue
3 Jahre 5 Monate Gefängnis und 15 000 RM.
Geldſtrafe. Die Unterſuchungshaft von 1 und 5
Monaten ſoll angerechnet werden;
gegen den früheren Berliner Rundfunkinten=
danten
Dr. Fleſch wegen fortgeſetzter handels=
rechtlicher
Untreue und Beihilfe zum Parteienver=
rat
2½ Jahre Gefängnis (unter Anrechnung von
11 Monaten Unterſuchungshaft) und 6000 RM
Geldſtrafe;
gegen Dr. Jäger=Leipzig wegen fortgeſetzter
handelsrechtlicher Untreue und Anſtiftung zur Un=
treue
1 Jahr 3 Monate Gefängnis und 6000 RM.
Geldſtrafe;
gegen Dr. Kohl=Leipzig wegen fortgeſetzter
handelsrechtlicher Untreue und Beihilfe zur Un=
treue
10 Monate Gefängnis und 5000 RM. Geld=
ſtrafe
unter Anrechnung von 2 Monaten Unter=
ſuchungshaft
;
gegen Paul Korte (Fall Köln) wegen fort=
geſetzter
handelsrechtlicher Untreue, einfacher Ur=
kundenfälſchung
und Begünſtigung 8 Monate Ge=
fängnis
unter Anrechnung von 4 Wochen Unter=
ſuchungshaft
, ferner 3000 RM. Geldſtrafe;
gegen Emil Zoreck (Fall Breslau) wegen
fortgeſetzter handelsrechtlicher Untreue 8000 RM.
Geldſtrafe, wovon 4000 RM. als durch die Unter=
ſuchungshaft
getilgt erachtet werden;
gegen Dr. Hans Otto (Fall Leipzig) wegen
fortgeſetzter handelsrechtlicher Untreue und Bei=
hilfe
zur Untreue 2000 RM. Geldſtrafe an Stelle
einer an ſich verwirkten Gefängnisſtrafe von
2 Monaten.
Dieſen Strafanträgen ſchickte der Oberſtaats=
anwalt
eine eingehende ſtrafrechtliche Würdigung
der Taten der Angeklagten voraus. Von den 53
Anklagepunkten des Eröffnungsbeſchluſſes ſeien
nach dem Ergebnis der Beweisaufnahme 18 Punkte
fallen gelaſſen worden. In ſämtlichen übrigen
Punkten ſei aber der Schuldbeweis voll erbracht.
Maßgebend für die Höhe der feſtzuſetzenden Stra=
fen
müſſe die Schwere des Treubruches ſein, deſſen
ſich die einzelnen Angeklagten gegenüber ihren Ge=
ſellſchaften
ſchuldig gemacht hätten. Dabei dürfe
der keineswegs ungünſtige Eindruck nicht ins Ge=
wicht
fallen, den verſchiedene Angeklagte durch ihr

Auftreten vor Gericht in der fünfmonatigen Ver=
handlung
zu erwecken verſtanden hätten.
Wie groß auch die Verdienſte der Angeklagten
Bredow und Magnus bei Ausgeſtaltung der Or=
ganiſation
des Rundfunks geweſen ſein mögen,
eine Aufrechnung dieſer Verdienſte mit den Hand=
lungen
, die ſie auf die Anklagebank gebracht haben,
ſei im Strafverfahren unzuläſſig. Beſonders ſtraf=
verſchärfend
kommt bei dieſen beiden Angeklagten
die Tatſache in Betracht, daß ſie die Hauptverant=
wortlichen
dafür geweſen ſeien, daß die Korrup=
tion
im Rundfunk ein ſolches Ausmaß annehmen
konnte. In einem Punkt allerdings nehme Bredow
gegenüber der Mehrzahl der Angeklagten eine
Ausnahmeſtellung ein. Er ſei einer der wenigen,
bei denen die Hauptverhandlung in keinem ein=
zigen
Fall ergeben habe, daß er ſich ſelbſt auf
Koſten des Rundfunks bereichert hätte. Ob man
dieſe Tatſache aber als beſonderes Verdienſt
buchen könne, erſcheine zweifelhaft, wenn man ſich
vor Augen halte, daß Bredow ein Geſamteinkom=
men
von mindeſtens 160 000 RM. jährlich hatte.
Bei ihm ſei der Treuebruch als ſolcher der aller=
ſchwerſte
, da er als Rundfunkkommiſſar des Reichs=
poſtminiſters
und als ſein Vertrauensmann einge=
ſetzt
war.
Was Magnus anbetrifft, ſo kamen für ihn als
den verantwortlichen Leiter der Deutſchen Rund=
funkgeſellſchaft
dieſelben Strafverſchärfungen wie
bei Bredow in Betracht. Darüber hinaus ergebe
aber die Prüfung ſeiner Tätigkeit, daß er unter
Außerachtlaſſung der Intereſſen der Reichspoſt und
der Oeffentlichkeit immer und ganz bewußt die
Intereſſen der Privataktionäre einſeitig vertreten
habe. Magnus ſei auch deswegen ſtärker belaſtet
als Bredow, weil er die Methoden der Bereiche=
rung
auch für ſich ſelbſt angewandt habe, obwohl
ſein Einkommen aus den Jahren 1927 bis 1932 die
enorme Höhe von 515 060 RM. erreichte. Im Bau=
fall
liege ſein Verhalten ganz beſonders ſchlimm,
und er, der Staatsanwalt, habe lange geſchwankt,
ob er nicht die Aberkennung der bürgerlichen
Ehrenrechte für Magnus beantragen ſollte. Neben
Magnus ſei Dr. Fleſch die unerfreulichſte Erſchei=
nung
dieſes Prozeſſes. Im Falle Fleſch habe die
Menſchenkenntnis des Angeklagten Bredow voll=
ſtändig
Schiffbruch erlitten. Er hätte wiſſen müſ=
ſen
, daß er es bei Fleſch mit einer Perſönlichkeit
zu tun hatte, die die beſten Anlagen zum Hoch=
ſtapler
beſaß.
Nachdem der Oberſtaatsanwalt dann kurz die
Fälle der übrigen Angeklagten gewürdigt hatte,
wandte er ſich nachdrücklichſt gegen den Gedanken,
daß man im Strafmaß etwa die Grenze deſſen er=
reichen
könnte, was unter das Amneſtiegeſetz fällt.
Die in dieſem Rundfunk=Prozeß verhandelten
Straftaten ſeien derart, daß man unmöglich die
Amneſtie zur Anwendung bringen könnte.
Der Verteidiger von Dr. Magnus, Rechtsan=
walt
Dr. Goltz, wandte ſich gegen die Charakteri=
ſierung
der Angeklagten durch den Oberſtaatsan=
walt
und beantragte die Einholung eines Gutach=
tens
der Berliner Induſtrie= und Handelskammei

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Das Kabinett i.

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nnung zum Kriel
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zeugt iſt duß 2. D
Pflicht iſt, zu ſtütze
ſcheinlicher Lebens
anderes Ungeziefer
ab hier zu ſchüttel
Soll ein Sol
tehren, wenn er ſp
deſſen andere Hel
wvas man politiſ
Soldat bin.

nur an ſich. Las
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Mingens mit dem
Friedrich Wilhelm
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freußiſchen Königt
Im Jahre 18
widerſtrebenden 2a.
Rönig nahe, Bism
einzige Mann,
Nönig Wilhelm I
wollen, eutſchl
und Roon ha
Neuorgani
ten

Neben
worden di
land. 6
eint

Studien=
über
das kaufmänniſche Verhalten der Hauptange, T gein
klagten.
17räu

Acht Todesopfer des Aukounglücks
von Chakeau Thierry.

Paris. Das furchtbare Autounglück während
des Rennens von Chateau Thierry hat weitere
fünf Todesopfer gefordert, ſo daß ſich die Geſamt=
zahl
der Toten bis jetzt auf acht beläuft. Von den
16 im Krankenhaus liegenden Schwerverletzten
ſchweben ſechs noch in Lebensgefahr. Der Fahrer
Cattaneo ſelbſt iſt, wie bereits gemeldet, bei dem
Unglück vollkommen heil davongekommen. Die
Schuld an dem Unglück trifft weniger den Fahrer
Cattaneo und die Ordnungspolizei als vielmehr
die Rennleitung, die für das Rennen beſonders
harte und auf einer offenen Straße unmögliche
Bedingungen aufgeſtellt hatte. So wurde das
Rennen nicht nur mit ſtehendem Start angetreten,
ſondern die Wagen mußten auch auf der Ziellinie
abgeſtoppt ſein. Die Rennwagen, die mit 130 bis
150 Kilometer Geſchwindigkeit die kurze Strecke
abſauſten, mußten alſo etwa 100 Meter vor dem
Ziel ſcharf abbremſen. Der Fahrer Cattaneo
überfuhr dieſe Hundert=Meter=Marke leicht und
ſtoppte dann um ſo energiſcher ab, wodurch ſein
Wagen ins Schleudern geriet und nach mehreren
Umdrehungen in die am Straßenrand ſtehende
dicht gedrängte Menſchenmenge hineinfuhr.

Furchtbare Unwekker in den Vereinigken
Staaken. Bisher 34 Toke.

New York Die Südſtaaten ſowie der Mittel=
weſten
der Vereinigten Staaten ſind von furcht=
baren
Unwettern heimgeſucht worden, die zum
Teil in Form von Wirbelſtürmen, zum Teil in
Form von Schnee= und Regenſtürmen auftraten
und neben ſchweren Verluſten an Menſchenleben
unermeßlichen Sachſchaden verurſachten.
Von Wirbelſtürmen wurde nicht nur, wie be=
reits
gemeldet, der Staat Miſſiſſippi heimgeſucht,
ſondern auch die übrigen Südſtaaten Louiſiana,
Texas, Alabama und Florida. Die Zahl der Todes=
opfer
beträgt in dieſen Gebieten bisher 34. Ueber
100 Perſonen erlitten Verletzungen, und Tauſende
ſind obdachlos. Beſonders ſchwer beſchädigt wurde
die Ortſchaft Gloſter im Staate Miſſiſſippi, wo
insgeſamt 150 Gebäude zerſtört wurden, darunter
drei Kirchen. In Louiſiana brachte der Sturm ein
Boot zum Kentern. Zehn Menſchen fanden den
Tod in den Wellen. Zahlreiche Städte und Dörfer
ſind in Dunkelheit gehüllt, da die Stromleitungen
meilenweit zerſtört ſind. In Texas wurde auch in
einigen Oelfeldern großer Schaden angerichtet.

den Degen
Er war
er wurde
Neiner vern
Eicherheit ur
ſpäterer 9

Gedächknis-Ausft
Humboldt.

Zur Feier des 100. Todestages Wilhelm v. Humboldts, des Schöpfers der Berliner Univerſität,
wird im Märkiſchen Muſeum in Berlin eine Gedächtnis=Ausſtellung für dieſen großen Staats=
mann
und Gelehrten eröffnet. Man ſieht auf unſerem Bilde den Humboldt=Saal und links die
Marmorbüſte Wilh. v. Humboldts, die der berühmte nordiſche Bildhauer Thorwaldſen geſchaffen hat.

[ ][  ][ ]

Dienstag, 9. April 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

*Von Scharnhorſt bis Schlieffen.
wie die Wehrpflicht enkſtand. Die großen Lehrmeiſter der ſoldaliſchen Tugend
chem jugendlichen Feldherrn wetteifern. Prinz Eugen hatte nicht
Dokumenke erzählen ...
das Maß. Der effeminirte Kerl, den man ſpäter Friedrich den

Nr. 99 Seite 9

ſamen für ihr
Deutſchen R
verſchärfunge
er hinaus
teit, diß er un
der Reichspoſt
ganz bewußt
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gen ſtärker belaſt
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en 1927 bis 1932 0
erreichte. Im Ba=
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tragen ſollte. Neh=)
rfreulichſte Erſchei
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Anlagen zum Hotz
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ſen gewürdigt hatt
begen den Gedanken
ſen e

34 Toſe.

Berichtet von Peter Engelmann.
Copyright by Verlag Preſſe=Tagesdienſt, Berlin W 35,
TV. (Schluß.)
Ich habe alſo genickt!
Das Verdienſt, durch das Roon in die Geſchichte eingegangen
ſt, iſt die große preußiſche Heeresreform.
Der König wollte ſie das Parlament widerſetzte ſich. Ende
1859 wurde Roon auf beſonderen Wunſch des damaligen Prinz=
regenten
, des ſpäteren Kaiſer Wilhelms I., zum Nachfolger des
Kriegsminiſters von Bonin beſtimmt, um das Werk durch=
fuführen
, von deſſen Zuſtandekommen die Zukunft Preußens
abhing.
Das Kabinett war nicht einheitlich in ſeiner Stellungnahme
ur Heeresreform, das Parlament widerſetzte ſich mit allen
Mitteln, noch waren die Stürme des Jahres 1848 nicht ver=
geſſen
Roon ſtand faſt allein. Wenige Tage, ehe er die Er=
nennung
zum Kriegsminiſter annahm, ſchrieb er ſeinem Freund
Pertles:
Wer die hieſige Not ſo kennt wie ich, wer davon über=
eugt
iſt, daß es, will ein Haus einfallen, jedes ehrlichen Kerls
Pflicht iſt, zu ſtützen und zu halten, ſei es auch mit augen=
ſcheinlicher
Lebensgefahr, während Ratten und Mäuſe und
anderes Ungeziefer entflieht: der kann und konnte nicht zweifeln.
ab hier zu ſchütteln oder zu nicken ſei. Ich habe alſo genickt.
Soll ein Soldat ſeinem Kriegsherrn feige den Rücken
lehren, wenn er ſpricht: Kommt, ſteht mir bei bloß weil ihm
deſſen andere Helfer nicht wohlgefallen? Nimmermehr! Das,
was man politiſche Ehre nennt, faſſe ich anders auf, weil ich
Soldat bin".
Es gilt, Großes zu leiſten, nur ein Schelm denkt immer
ur an ſich. Das Reformwerk iſt eine Exiſtenzfrage für Preußen,
ss muß vollbnacht werden!
Bismarck ſoll kommen!
Es wurde vollbracht. Allerdings hat es dazu jahrelangen
Ringens mit dem Parlament bedurft; inzwiſchen ſtarb König
Friedrich Wilhelm IV., Wilhelm I. wurde König. Der Kampf
witzte ſich zu einem Ringen um den Fortbeſtand des alt=
reußiſchen
Königtums zu.
Im Jahre 1862, als keiner der Miniſter mehr mit dem
widerſtrebenden Landtag fertig zu werden ſchien legte Roon dem
Bönig nahe, Bismarck ins Kabinett zu berufen, das ſei der
einzige Mann, der die Heeresvorlage durchdrücken könne.
Sönig Wilhelm I. hat zunächſt dieſem Anraten nicht zuſtimmen
wollen, entſchloß ſich im September aber doch dazu. Bismarck
aud Roon haben gemeinſam gegen das Abgeordnetenhaus die
Reuorganiſation des preußiſchen Heeres durchgeſetzt. Roon hat
ſie durchgeführt. So entſtand die Armee, deren ſiegreiche Schlach=
ten
in den Feldzügen 1864/66 und 1870/71 den Neubau des
Reiches begründeten.
Der Vater des Großen Gegeralſtabs.
Neben Roon ragt eine zweite Geſtalt empor, unſterblich ge=
hrorden
durch ihren Dienſt an der Armee und damit am Vater=
lrnd
: Helmuth Karl Bernhard v. Moltke.
1832, mit 32 Jahren, führte er das letzte Truppenkommando,
eve er zum Generalſtab kommandiert wurde. Hier führen ihn
* tudien= und Dienſtreiſen in den Balkan, bis hinunter nach
4leinaſien, nach Italien, England Moskau und Paris. Der
53=Jährige wird zum Generalſtabschef der preußiſchen Armee
ernannt, vier Jahre ſpäter ſteht er neben ſeinem König vor
der Feſtung Sedan, während der geſchlagene Franzoſenkaiſer
den Degen übergibt und kapituliert.
Er war der letzte und größte Generalſtabschef Preußens
et wurde der erſte Chef des Deutſchen Großen Generalſtabs.
Seiner vermag, ſein ungeheures Verdienſt um Deutſchlands
Eicherheit und Armee beſſer zu würdigen als ſein Schüler und
ſtäterer Nachfolger: Graf Wilhelm Schlieffen. Er hat ſeinem
Lehrer Dank abgeſtattet in einer Rede vor der Kriegsakademie;
her umriß er mit knappen Sätzen Leben, Perſönlichkeit des
großen Moltke:
Das Genie iſt die Arbeit!
Einen unzweifelhaften und wahrhaften Feldherrn hat die
Kriegsakademie zutage gefördert. Das iſt der Leutnant v. Moltke
vem Leibregiment, der am 1. Oktober 1823 in den erſten Zötus
dieſer Anſtalt aufgenommen worden iſt. Er war erſt das Jahr
uevor aus däniſchen in preußiſche Dienſte, beiläufig geſagt mit
eimer monatlichen Gage von 50 Mark und 25 Pfennigen ohne
Zulage, übernommen worden.
Bei der erſten Beſichtigung hatte das Auge des komman=
dierenden
Generals, des Prinzen Wilhelm v. Preußen, auf einer
amgen Reihe von Heldengeſtalten mit Wohlgefallen geruht. Da
erfſcheint hinter dem letzten Zuge v. Moltke, blaß, ſchmal, dünn,
verhungert, einem Bindfaden vergleichbar. Keine gute Akqui=
ſution
! bemerkt der Prinz. Laſſen Eure königliche Hoheit
das gut ſein. Dies bißchen Bindfaden dieſe ſchlechte Akquiſition
wärd eines Tages es kann freilich noch eine Weile dauern
aler einmal kommt, es gewiß! des Königs Wilhelm I.
Majeſtät geleiten über Königgrätz vor die Tore von Wien und
über Metz und Sedan nach Verſailles in das Schloß der Könige
von Frankreich, in den weit geöffneten Saal, wo die Krone
Barbaroſſas ſich vorfinden ſoll.
In der Unſcheinbarkeit konnte der junge Moltke mit man=

Großen nannte, wollte ſich durchaus nicht zu der Größe und dem
Geſicht eines Grenadiers emporſchwingen. Die äußere Erſchei=
nung
kommt für das Feldherrntum nicht in Betracht. Dafür
wird verlangt: der Feldherr muß Genie haben.
Der Mann, der in Hitze und Kälte, hungernd und ſchlaflos,
unter der Wucht der auf ihn einſtürmenden Ereigniſſe, hin und
her gezogen von übertriebenen und widerſprechenden Nachrich=
ten
, einen raſchen Entſchluß faſſen ſoll, von dem Sein oder Nicht=
ſein
abhängt, kann ohne Genie nicht auskommen. Und in der
Tat ſollte man meinen, daß der Feldherr etwas in ſich fühlen
muß, einen göttlichen Funken, ein himmliſches Feuer, das ihn
in der Bedrängnis nach einem Leuthen zu führen vermag und
unter einem Kunersdorf nicht zuſammenbrechen läßt. Nein,
ſagt Moltke, das Genie iſt die Arbeit.
Das iſt der ſachverſtändige Ausſpruch eines Mannes, der
65 Jahre lang unausgeſetzt gearbeitet hatte und erſt in den
Abendſtunden ſeines Lebens daran ging, zwei Großmächte auf
das Haupt zu ſchlagen.
Sein großer Schüler.
Das Genie iſt die Arbeit! dieſes Wort ſeines großen
Lehrers hat auch Schlieffen ſelbſt über ſein Leben geſetzt neben
ſeinen eigenen Spruch: Viel leiſten, wenig hervortreten, mehr
ſein als ſcheinen!
Die ganze Welt kennt den Schlieffen=Plan nur wenige
Eingeweihte aber kennen die ganze Bedeutung ſeiner Tätigkeit
im Großen Generalſtab. Was Moltke ſchuf er hat es würdig
weitergebaut. Faſt völlig unbekannt aber ſind die menſchlichen
Züge dieſes großen beſcheidenen Soldaten.
Noch lebt in Potsdam eine alte Dame in aller Zurückge=
zogenheit
und Stille, und nur der Freundeskreis weiß, daß ſie
die Tochter des großen Strategen iſt und ihn lange Jahre ge=
pflegt
und umſorgt hat.
Es waren kleine perſönliche und rein mienſchliche Erlebniſſe,
die ſie uns von ihrem großen Vater auf unſere Bitte berichtete.
Aber ſie zeigen mehr als manch pathetiſche Würdigung wie
dieſer Hüter der deutſchen Armee gelebt und gewirkt.
Die Tochter des Generalſtabschefs Schlieffen berichtet:
Mein Vater Schlieffen . . ."
Stets iſt er bemüht geweſen, uns die Mutter zu erſetzen,
die er unendlich geliebt, und die nach ganz kurzer Ehe der Tod
von ſeiner Seite riß. Nach Mitternacht, wenn die Arbeit des
Tages beendet, erſchien er meiſt noch an unſeren Betten und las
uns vor: Dickens, Thakeray, Goethe, Oder Naturſchilderungen,
Reiſeberichte.
Es iſt ja bekannt, daß er einer der größten Shakeſpeare=
Kenner ſeiner Zeit war, es gab keine Stelle in den Königs=
dramen
, die er nicht gekannt hätte.
Bei Tiſch ſprach er angeregt mit uns über Zeitungen
und er las alle Blätter, von der Kreuz=Zeitung bis zum Vor=
wärts
. Es war ein enges geiſtiges Band, das Vater und Töch=
ter
verband. Es iſt bewundernswert, wie er in ſein ungeheures
Arbeitspenſum doch immer wieder Zeit ſchob, mit uns zu leſen,
zu ſprechen, ſpazieren zu gehen.
Um ½6 Uhr ſtand er meiſt auf. In der Nacht war ihm
irgend etwas eingefallen, er ging hinüber in ſein Büro, um dieſe
Dinge aufzuzeichnen. Zurück gekommen, trank er eine Taſſe Tee,
dann folgte der Morgenritt.
Danach frühſtückten wir mit ihm zuſammen. Er fah Tages=
mitteilungen
durch, ruhte wohl auch noch einmal ein wenig. Um
10½ Uhr erſchien er in ſeinem Büro. Dort blieb er bis 15 Uhr,
arbeitete für ſich, ließ ſich von den Quartiermeiſtern Vorträge
halten uſw. Wenn er nach Hauſe kam, tranken wir Tee, dann zog
er ſich ſogleich zurück in ſein Kabinett, um dort merſt bis Mitter=
nacht
zu arbeiten. Vor 3 Uhr ging er faſt niemals ſchlafen.
Der Herr Iraf mit den 3 Augen.
Die glücklichſte Zeit in ſeinem Leben waren jene ſieben
Jahre, in denen er als Regimentskommandeur bei den Garde=
Ulanen ſtand. Auch der Generalarzt Hugo Rochs, in deſſen
Buch über meinen Vater ich ſchon oft mir noch ganz unbekannte
Epiſoden aus ſeinem Leben fand, erzählt aus dieſer Zeit eine
Reihe Geſchichten.
Er hat ſich wohl um alles gekümmert. War bisher der
Pferdedünger an einen Großunternehmer verkauft worden, ſo
ſchloß mein Vater nun mit den in der Nähe wohnenden Werder=
ſchen
Obſtzüchtern Verträge. Durch dieſe Ausſchaltung des Zwi=
ſchenhandels
verdiente das Regiment jährlich ein paar Tauſeno
Mark. Dafür wurden Wieſen gepachtet, und da jede Eskadron
ihre Wieſen ſelber düngen und pflegen mußte, ſo machte ſich
dieſe Neuregelung bald am glänzenden Zuſtand der Pferde be=
merkbar
.
Ebenſo ließ er von den Kantinen überſchüſſige Schweine
ankaufen. Bald war der Schweinebeſtand des Regiments ſo groß,
daß alle 14 Tage eines geſchlachtet und dadurch die Mahlzeit für
Unteroffiziere und Mannſchaften ganz weſentlich verbeſſert wer=
den
konnte.
Charakteriſtiſch für die Regimentsführung ſind wohl die
von Rochs zitierten Aeußerungen des braven Wachtmeiſters
Scheel, der wegen ſeiner Originalität allgemein beliebt war und
jedes ſeiner Bonmots mit dem Wörtchen Ueberdem begann.
Ueberdem ſo ſagte Scheel was der Herr Graf Schlieffen
in das Regiment reingebracht hat, das bringt eener in zwanzig
Jahren nich wieder raus, und wenn er ſich auch die jrößte
Nühe jibt!

und ein andermal, als man ſich von der Kurzſichtigkeit
meines Vaters unterhielt, die ihn ſtets zwang, ein Einglas zu
tragen: Ueberdem ſieht der Herr Iraf mit den drei Augen
bis auf den Herzensgrund und weiß jleich, wo es faul ſtebt."
Wie der Schlieffen=Plan entſtand . ."
Moltke und Friedrich der Große waren ſeine Lehrmeiſter.
Wenn man den Plan der Schlacht bei Leuthen im Spiegel
lieſt, ihn alſo umdreht, ſo hat man die vereinfachte Form des
Schlieffen=Plans an der anderen Front. Dieſer Plan entſtand in
jahrelanger Vorbereitungszeit, in der er mit ſeinen Generalſtabs=
offizieren
immer wieder in die in Betracht kommenden Gebiete
reiſte und dort ein Manöver ohne Soldaten mit ihnen
Schlachten lieferte‟. Zu dieſer Arbeit an Ort und Stelle kamen
Uebungen auf Karten, kamen unzählige Operationsſkizzen und
ein gründliches Gegeneinanderabwägen der verſchiedenen For=
mationen
.
Der Plan ſelbſt jedoch iſt in wenigen Wochen diktiert
worden ..
Das Erbe.
Von Scharnhorſt bis Schlieffen es iſt eine
Linie. Aber dieſe Entwicklungszeit umfaßt nur einen Abſchnitt
ewig deutſchen Lebens; ſie ſchließt weder Anfang noch Ende ein.
Denn Scharnhorſt wurde befruchtet durch die Gedanken ſeines
erſten Kriegsherrn, des Grafen Wilhelm Schaumburg, und dieſer
wieder baute auf dem Erbe des großen Preußenkönigs; Schlieffen
aber wird wohl Markſtein, doch nicht Schlußſtein der Geſchichte
deutſchen Wehrwillens, ſeine Schüler Hindenburg und
Ludendorff haben einer ganzen Welt von Feinden Stand
gehalten.
Trotz aller Feſſeln, die das Diktat von Verſailles um ſie
legte, iſt auch die deutſche Reichswehr allezeit Verkörperung die=
ſes
deutſchen Wehrwillens geweſen. Denn Wehr bedeutet Ver=
teidigung
und nicht Angriff. Und indem ſie auf dem beſchränkten
Raum, den das Diktat ihr ließ, alle Kräfte in dem Willen kon=
zentrierte
, des Vaterlandes Ehre und Freiheit zu ſchützen, wurde
ſie zur Hüterin dieſer deutſchen ſoldatiſchen Tradition. So ver=
mag
ſie nun das Erbe Scharnhorſt in die Hände der deutſchen
Jugend zu legen, die heute von ihrem Führer aufgerufen,
abermals antritt zum allgemeinen Ehrendienſt der Nation.
Von Scharnhorſt bis Schlieffen das iſt für uns kein
Rückblick mehr auf eine Zeit, die mit Knechtung des deutſchen
Volkes ihr Ende fand heute iſt es wieder Erinnerung an
die deutſche Leiſtung, die uns für alle Zeit verpflichtet.
Denn die befreiende Tat des 16. März 1935 hätte nie voll=
bracht
werden können, wenn nicht große deutſche Männer ſtets
den Gedanken hochgehalten hätten, daß die Allgemeine Wehr=
pflicht
der Verteidigung des Vaterlandes dienen ſoll,
niemals aber einem Angriff.
Erobererheere tragen andere Weſenszüge!
Der Wille, den die Reichswehr trotz der Ketten von Ver=
ſailles
wahrte, wird nun wieder ein ganzes und freies Volk
beſeelen.
Daß dieſer Wille rein war und rein iſt, frei von allen Er=
oberungsplänen
, das hat in dieſen hiſtoriſchen Tagen noch ein=
mal
der Mann vor aller Welt bekundet der ſeit der national=
ſozialiſtiſchen
Revolution die deutſche Reichswehr führte und
nun die neue deutſche Wehrpflicht organiſieren wird, unſer
Reichswehrminiſter Generaloberſt von Blomberg.
Noch einmal umriß er alle Gründe, aus denen die Allge=
meine
Wehrpflicht Weſensgut des deutſchen Volkes iſt und ſein
muß:
Ein Volk, das im Kriege gegen eine Welt ſeine Ehre be=
hauptet
hatte, fand für die heränwachſende Generation die Tore
zum Waffendienſt verſchloſſen. Rings um die Verbotstafeln,
die das kleine Berufsheer eines uns aufgezwungenen Wehr=
ſyſtems
umgaben, wuchs der Wunſch der Ausgeſchloſſenen und
ſteigerte ſich zu politiſcher Tat.
In keinem anderen der großen Länder iſt der Gedanke
Scharnhorſts, daß alle Bewohner des Staates ſeine geborenen
Verteidiger ſind, in einer jahrhundertelangen Geſchichte ſo im
Herzen und Bewußtſein des ganzen Volkes verwurzelt wie in
Deutſchland.
Im Zeitalter der ſich immer noch ſteigernden techniſchen
Entwicklung und der zunehmenden Verfeinerung der Waffe und
ihrer Bedienung aber bedeutet die Rückkehr zum kürzer dienen=
den
Soldaten der Allgemeinen Wehrpflicht ein klares Bekennt=
nis
, das durch kein Urteil, mag es noch ſo voreingenommen
ſein, entkräftet wird: Deutſchland beweiſt damit durchaus
im Sinne der früher an uns geſtellten Forderungen nach Um=
geſtaltung
des Berufsheeres , daß es im Waffendienſt ſeiner
wehrfähigen Mannſchaft nur das Mittel ſieht zur Verteidigung
ſeiner Grenzen und ſeines Lebensraumes. Die Geſchichte lehrt,
daß Erobererheere andere Weſenszüge tragen.
Ehrendienſt!
Wenn durch die befreiende Tat unſeres Führers von heute
an wieder jeder Deutſche, der Waffen tragen kann, freudig in
der Allgemeinen Wehrpflicht zum Schutz des Vaterlandes dienen
wird, ſo wird er’s tun im Geiſt jener Worte unſeres unvergeß=
lichen
Generalfeldmarſchalls, die Generaloberſt v. Blomberg
zitierte, als er vor aller Welt verkündete:
Die kommende Generation wird ſich des Rechtes zur Waffe,
das ihr das neue Deutſchland wiedergegeben hat, im Geiſte ihrer
Väter wert erweiſen. Sie wird in der Wehrmacht eine Pflege=
ſtätte
nationalſozialiſtiſchen Geiſtes und echter Volksgemein=
ſchaft
finden.
So ſteht die deutſche Wehrmacht heute an einem entſchei=
dungsvollen
Einſchnitt ihrer Entwicklung. Der mannhafte Ent=
ſchluß
des Führers hat die Bahn freigemacht zu der wahren
Erfüllung des Wortes, das noch die Unterſchrift des verehrten
Generalfeldmarſchall=Reichspräſidenten trägt:
Der Dienſt in der Wehrmacht iſt Ehrendienſt
am deutſchen Volk!

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der Zuverläſſige

[ ][  ][ ]

Seite 10 Nr. 99

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dienstag, 9. April 1935

Stroggage Ti lglult

Fußball.

TSG. 65 Beſſungen.
Die erſte Fußball=Elf der Beſſunger hat mit dem Spiel in
Hahn die Verbandsrunde beendet. Leider konnte ſie das letzte
Treffen nicht zu dem erhofften Siege geſtalten, und nimmt nun
den 3. Tabellenplatz ein. Immerhin iſt es für die junge Beſſunger
Elf ein Achtungserfolg. Wir danken hiermit all denen, die uns
auf dem Spielfelde als auch als Zuſchauer tatkräftig unterſtütz=
ten
, und ihren Farben die Treue hielten. Hoffen wir auf ein
glücklicheres Abſchneiden im kommenden Faßballjahr. Wenn
auch die Verbandsſpiele beendet ſind, ſo darf es doch kein Still=
ſtand
und Ausruhen geben. Die Leitung der Fußballabteilung
ſetzt alles daran, um für die Privatſpiele namhafte Gegner der
1 Kreis= und Bezirksklaſſe zu verpflichten, damit ſich die Mann=
ſchaft
das aneignet, was ihr fehlt: Zähigkeit Schußfreude und
vor allen Dingen innere Kraft, einen hereits deutlichen Vor=
ſprung
zu verteidigen. Das Spiel des Sonntags zeigte wieder
einmal, daß die Beſſunger ſpielen, kombinieren, aber, wenn es
gilt, nicht ſiegen können.

Jetzt klappt’s am Frankenſtein.
Germania Eberſtadt FV. Hemsbach 7:1 (3:4).
Trotz Regen und Sturm waren 300 Zuſchauer nach dem Ger=
mania
=Sportplatz gekommen. Sie bekamen ein ſpannendes Spiel
zu ſehen, in dem nur das allzu ſcharfe Spiel der Gäſte unange=

EWeföfe Seitangeniäidet Der Kodif feand Suoeien ir
den erſten zehn Minuten, ſtets im Zeichen der Germanen. Durch
Schimpf fiel auch bald der 1 Treffer. Schon jetzt ſchlagen die
Gäſte wiederholt über die Stränge, was ſich mit wechſelnder
Spteldauer mehr und mehr ſteigerte. Dann iſt ein Strafſtoß fäl=
lig
Weizenmüller tritt, wohlberechnet kommt der Ball zu
Schimpf deſſen fabelhafter Kopfſtoß abſolut unhaltbar iſt, Kurze
Zeit ſpäter iſt es abermals Schimpf, der einer Steilvorlage Wei=
zenmüllers
ſo nachſetzt, daß es für den Gäſtehüter nichts mehr zu
halten gibt. Im Anſchluß fällt bei einem Gedränge das Ehren=
tor
für die Gäſte. Auch nach dem Wechſel diktieren die Leute vom
Frankenſtein die Geſchehniſſe auf dem Felde. Trotz des aufge=
weichten
Bodens läuft ihre flache Zuſammenarbeit ganz ausge=
zeichnet
. Ein Bombenſchuß von Göttmann und der Kampf ſteht
4:1. Marquart ſteht nach wundervoller Kombination am gün=
ſtigſten
, prompt erhält er den Ball und man notiert Nr. 5. Durch
Weizenmüller heißt es. 6:1 und Schimpf iſt es, der mit einem
7. Treffer den Torreigen beſchließt. Reſerven 3:1 für Eber=
ſtadt
. 1. Jgd. 1. Jgd. Sp.V. Lengfeld 5:0, Verbandsſpiel.

Union Wixhauſen Sportverein Trebur 2:3.

Eine Niederlage von einem Vertreter aus der 2. Kreisklaſſe
hätten ſich die Unioniſten auf eigenem Platze nicht träumen
laſſen. SV. Trebur ſpielte ſehr eifrig und ſein Sieg war vollauf
verdient. Union zeigte eine ſehr zerfahrene Spielweiſe und ent=

täuſchte nach jeder Seite. Seit Jahren habe ich die Mannſchaft
nicht in derart ſchwacher Form geſehen. Ob es nur ein zufällig
ſchwacher Tag war? Wir wollen hoffen, daß es nur eine vor=

übergehende Erſcheinung war, und bei den nächſten Spielen gegen
Arheilgen, Langen und Egelsbach wieder eine gute Geſamtlei=
ſtung
gezeigt wird. Der größte Verſager, war zweifellos der
Sturm, der zuſammenhängende Angriffe überhaupt nicht zuwege
brachte. Auch die Umſtellung durch Ausſetzen einiger Spieler
kann nicht als Entſchuldigung angeführt werden. Bis Halbzeit
führte Trebur mit 1:3 Toren. Obwohl Union nach dem Wechſel
ſtets im Vorteil war, gelang nur durch Elfmeter ein Tor auf=
zuholen
. Schiedsrichter leitete einwandfrei. 2. Mannſchaft
Trebur 2. 5:1.

SV. 1910 Wokerſtadt Sp.V. Arheilgen 04 Reſerve 9:1.

Mit dieſem Ergebnis fertigte am Sonntag der Sportverein
Weiterſtadt die Gäſte aus Arheilgen ab. Das Spiel litt ſehr
unter dem ſtarken Regen und kam daher auch nicht recht in Fluß.
Die Einheimiſchen waren den Gäſten jederzeit überlegen, was
ſich auch in dem Torreſultat ausdrückt. Ihr Ehrentor rührt aus
einem ſchön getretenen Strafſtoß her. Die Mannſchaft war eifrig
und nahm ihre hohe Niederlage mit Anſtand auf. Die Einhei=
miſchen
hatten zu dieſem Spiel eine neue Mannſchaft geſtellt.
Eine Kritik wollen wir uns erſparen, da man das letzte Spiel
nicht als Gradmeſſer anſehen kann.
An dieſer Stelle verweiſen wir nochmals ausdrücklich auf die
am kommenden Mittwoch, abends 8.30 Uhr bei Hamm ſtattfin=
dende
außerordentliche Hauptverſammlung. Das Erſcheinen aller
Mitglieder iſt der wichtigen Tagesordnung wegen erforderlich.

Was viele nicht wiſſen.

Nur wenige wiſſen etwas über die gewaltigen Aufgaben des
Hilfsfonds für den Deutſchen Sport‟. Ein großer Teil der Be=
völkerung
iſt der Auffaſſung, daß man darunter eine jener um=
faſſenden
Sammelaktionen verſtehen müſſe, deren Aufgabe es ſei,
durch einen Appell an die breite Oeffentlichkeit Geldſpenden zur
Unterſtützung der deutſchen Sportbewegung zu beſchaffen. Dieſe
Meinung iſt grundfalſch. Der Hilfsfonds iſt eine Selbſthilfe
der deutſchen Sportbewegung, vom Reichsſportführer gegründet
im Vertrauen auf die nie verſagende Hilfsbereitſchaft des deut=
ſchen
Sportlers und getragen vom Kampfeswillen aller der Män=
ner
und Frauen, die in den Reihen der gewaltigen Einheits=
bewegung
unſerer deutſchen Leibesübung ſtehen.
Der Ruf des Reichsſportführers, den Hilfsfonds mit aufzu=
bauen
und ihn in ſeiner ſegensreichen Tätigkeit mit zu erhalten,
wendet ſich in erſter Linie an die Mitglieder der Vereine des
Reichsbundes für Leibesübungen, aber er wendet ſich auch an die
vielen Millionen Deutſcher, die täglich im Sport Kraft und Er=
holung
finden. Er appelliert an die Väter und Mütter, deren
Kinder durch geſunde Leibesertüchtigung zu leiſtungsfähigen
Menſchen herangebildet werden ſollen. Somit iſt der Hilfsfonds
für den Deutſchen Sport ein Werk, das von innen heraus ge=
wachſen
iſt und das dereinſt als leuchtendes Beiſpiel und Vorbild
nimmermüden deutſchen Opferwillens daſtehen wird. In ihm
dokumentiert ſich der Lebenswille eines großen Volkes und die
heiße Liebe zu dem Ideal des an Leib und Seele geſunden deut=
ſchen
Vollmenſchen.
Der Hilfsfonds für den Deutſchen Sport wird in erſter
Linie aus den Erträgniſſen des Sportgroſchens geſpeiſt. Dieſer
iſt eine vom Reichsſportführer angeordnete, unter Aufſicht ſtehende
zuſätzliche Abgabe, welche von allen Beſuchern von Veranſtaltun=
gen
ſportlicher oder geſelliger Art, ſoweit die Veranſtalter dem
Reichsbund für Leibesübungen unterſtehende Vereine ſind er=
hoben
werden muß. Vergehen gegen dieſe Beſtimmungen wer=
den
beſtraft. Der Sportgroſchen iſt ein wertvoller Gutſchein, für
den 40 Prozent des Wertes zurückvergütet werden. Die Volks=
gemeinſchaft
iſt verpflichtet, darauf zu achten, daß mit den bares
Geld darſtellenden Gutſcheinen kein Mißbrauch durch geſchäfts=
tüchtige
Sammler getrieben wird. Solche Sammler, die allſonn=
täglich
auf den großen Sportplätzen zu finden ſind, machen ſich
die Unwiſſenheit vieler Volksgenoſſen zunutze und bringen da=
durch
oft an einem einzigen Nachmittag Beträge bis zu 50 RM.
zuſammen. Dieſe Sammeltätigkeit iſt ein grober Mißbrauch
einer öffentlichen, der Geſundung des deutſchen Sports dienen=
den
Einrichtung, der nicht ſcharf genug bekämpft werden kann.
Die Rückvergütung von 40 Prozent bei jedem Sportgroſchen
war nicht gedacht als Mittel zur Bereicherung konjunktur=
gewandter
Elemente, ſondern als Olympia=Sparkaſſe für diejeni=
gen
Volksgenoſſen, die aus eigenen Mitteln, eine Reiſe zu den
Olympiſchen Spielen 1936 nicht aufbringen können. Jeder möge
alſo in Zukunft mithelfen, daß die Ausnutzung einer wohltätigen
Einrichtung zu ſelbſtiſchen Zwecken vermieden wird

Erfreuliche Sekunde!

Es iſt ganz gleichgültig, bei welchem Fußballſpiel es war,
genug, es geſchah am letzten Sonntag, da trat ein Läufer den
Strafſtoß ſehr gefährlich vor das Tor des Gegners; ſchon war der
Linksaußen geſtartet, und weil er es im richtigen Augenblick
getan hatte, war er um ein Kleines eher und näher am Ball, als der
Torwart.
Er ſchoß hurtig. Der Ball rollte ins Tor. Doch die Wucht
der Bewegung warf Stürmer und Wächter einander in die Arme,
ſie umklammerten ſich, um nicht zu fallen; aber aus dieſer unwill=
kürlichen
Bewegung wurde eine bewußte; die Spieler hielten ſich
eine Sekunde länger als nötig umfaßt und lachten ſich an.
Der Blick des Stürmers ſagte: Junge, Junge, was freue ich
mich über das Tor!, aber er hatte zugleich etwas Tröſtendes.
Die Augen des Torwarts ſtrahlten vor Anerkennung. Die Zu=
ſchauer
, die den kleinen Vorfall mit Augen betrachteten, die zu
ſehen verſtanden, hatten ihre helle Freude daran.
So nämlich ſoll Sport ſein: Kampf um jeden
Zentimeter, aber Vergeſſen des Kampfgedan=
kens
im Augenblick, in dem die Sache entſchieden
iſt. Der Gegner aufdem Sportfeld iſt kein Feind;
er iſt ein Kamerad.
Wir haben ſchon andere Dinge zwiſchen Torwächtern und
Stürmern beobachtet. Böſe Beinhäkeleien, ſchlimme Tritte. Hiebe
ins Geſicht ſogar, wenn der Schiedsrichter nicht in der Nähe war.
Das iſt kein Sportler=, das iſt Rowdytum und ſoll auf unſeren
Plätzen nichts zu ſuchen haben. Wo es aufkommt, muß es aus=
gerottet
werden, rückſichtslos.
Die Leute, die lachen können und die ihren
Sport ohne Verkrampfung betreiben, das ſind
die richtigen Sportler. So ſollen ſie ſein. So ſind ſie
richtig. Es war eine erfreuliche Sekunde, die wir am letzten
Sonntag erlebten. Es ſchien uns wichtig genug, um aufgezeichnet
zu werden, obwohl nichts in ihr geſchah: außer, daß ein Tor fiel,
zwei Spieler zuſammenprallten und ſich einen Augenblick anlächel=
ten
. Doch dieſer Augenblick wog ſchwer. (Aus der MSZ.)

In der Olympia=Reihe iſt jetzt dieſes neue Heft erſchienen.
Es enthält aus berufener Feder alles Wiſſenswerte und iſt trotz
reichlicher und ſchöner Bebilderung zum erſtaunlich geringen
Preis von 10 Pfg. bei allen Sportvereinen, NS.=Gliederungen
und Arbeitsſtätten erhältlich.

Ringen.

Jugend=Mannſchaftskämpfe im Ringen.

Mit den in der Sporthalle, der heſſiſchen Landespolizei Darm=
ſtadt
ſtattgefundenen obligatoriſchen Jugendmannſchaftsrückkämpfe
des Kreiſes. Darmſtadt im Gau 13 des DSAV. von 1891 rollte
eine Veranſtaltung ab, die, was ſportliche Qualität anbelangte,
für den Ringerſport nur werbend wirken kann. Der Publikums=
erfolg
war leider gering und in Anbetracht der vortefflichen Lei=
ſtungen
der Jungens hätte man der Veranſtaltung einen beſſeren
Zuſpruch wünſchen dürfen. Ohne Uebertreibung kann man behaup=
ten
, daß man manches ſah, was bei aktiven Mannſchaften ſelten
zu ſehen iſt. Als körperlich und techniſch beſte Mannſchaft entpuppte
ſich, wie bei der Vorrunde in Groß=Zimmern, die Jugend von
Vorwärts Groß=Zimmern. Die nachfolgenden. Polizei Darmſtadt
und Darmſtadt 1910, waren in erſterer Hinſicht etwas im Nachteil,
in letzterer aber durchaus ebenbürtig. Turngemeinde Dieburg, die
zur Rückrunde nur mit einer Mannſchaft antrat, war wohl in
guter körperlicher Verfaſſung; in Technik machte ſie noch einen
unfertigen Eindruck. Organiſation und Abwickelung der Begeg=
nungen
lag bei den Sportkameraden Sölch=Darmſtadt 1910 als
Obmann, Danz=Groß=Zimmern und Chriſt=Dieburg als Kampf=
leiter
in bewährten Händen.
Die Ergebniſſe der Rückrunde waren:
1. Gang: Polizei Darmſtadt Vorw. 05 Gr.=Zimmern 5:9
3:15.
Tad. Dieburg Darmſtadt 1910
2. Gang: Polizei Darmſtadt Tgd. Dieburg
15:3
Vorw. Gr.=Zimmern Darmſtadt 1910
15:3.
12:6
3. Gang: Polizei Darmſtadt Darmſtadt 1910
18:0.
Tade Dieburg Vorw. Gr.=Zimmern
Vor= und Rückrunde ergaben nachſtehende Tabelle:
Kämpfe gew. verl. Punkte

14
Vorw. 05 Gr.=Zimmern
10
Polizei Darmſtadt
Darmſtadt 1910.
Tgd. Dieburg 1. J.=Mſchft.
Tgd. Dieburg 2. J.=Mſchft. 4
Nach Beendigung der Kämpfe gab Obmann Sölch in vortreff=
lichen
Schlußworten ſeiner Genugtuung über die gezeigten Lei=
ſtungen
und der reibungsloſen Abwicklung der Veranſtaltung be=
redten
Ausdruck und überreichte dem 1. Sieger. Athletenverein
Vorwärts 05 Groß=Zimmern eine Büſte des Führers als Ehren=
gabe
ſowie die Kreismeiſterurkunde und dem 2. Sieger Polizei
Darmſtadt eine Ehrenurkunde. Mit einem dreifachen Sieg=Heil
des Kreisſportwarts P. Kaltwaſſer klang die Veranſtaltung aus!
H.8.D.

Adam=Opel=Gedächtnisfahrt.

Die im Herbſt des Vorjahres mit großem Erfolg zur Durch=
führung
gebrachte internationale Radfernfahrt BaſelCleve, nach
dem Sieger von 1894, der erſten Radfernfahrt auf dieſer Strecke,
als Dr. Fritz Opel Jubiläumsfahrt benannt, ſoll auch in dieſem
Jahre wiederholt werden. Die Wiederholung findet in dieſem
Jahre in den Tagen des 7. und 8 September ſtatt. Am 8. Sep=
tember
ſind vierzig Jahre verfloſſen ſeit dem Todestage Adam
Opels, dem Gründer der heutigen Adam Opel A.=G., Deutſchlands
größter Automobil= und Fahrradfabrik. Zum Gedächtnis dieſes um
das deutſche Wirtſchaftsleben ſo verdienten Mannes ſoll die dies=
jährige
Radfernfahrt Baſel-Cleve unter dem Titel

Adam=Opel=Gedächtnisfahrt

Nach deutſchem Vorbild.

Der Aufbau des öſterreichiſchen Sports.

Der öſterreichiſche oberſte Sportführer, Fürſt Starhemberg,
hat es unternommen, den Sportbetrieb in Oeſterreich neu aufzu=
bauen
. Dabei hat er ſich den muſtergültigen Aufbau des deut=
ſchen
Sports als Vorbild erwählt. Es ſind von ihm jetzt 15
Gruppenführer ernannt worden, die etwa den deutſchen Fach=
amtsleitern
im Reichsbund für Leibesübungen entſprechen. Die
Gruppenführer ſind: Gruppe 1: Turnen. Direktor Hans Fuchs,
Wien; Gruppe 2: Leichtathletik, Rad: Amtsrat. Hermann
Wraſchtil. Wien; Gruppe 3: Handball, Hockey. Hans Hofer.
Wien; Gruppe 4: Tennis, Tiſchtennis Golf: Chefredakteut
Rolf Kienzel; Gruppe 5: Fußball: Prof. Schmieger, Wien;
Gruppe 6: Schwimmen, Rudern Paddeln Segeln: P. O. Kloſſy,
Wien; Gruppe 7: Kraftſport Boxen: Oberſt F. Poetſch, Wien;
Gruppe 8: Fechten: Richard Brünner, Wien; Gruppe 9: Schießen:
Graf Anton Goeß, Klagenfurt; Gruppe 10: Reiten Polo: Fürſt
Ulrich Kinſky; Gruppe 11: Eislaufen, Eishockey: Reg.=Rat Hans
Pfeiffer Wien; Gruppe 12: Skilauf, Schlittenſport: noch unbe=
ſetzt
; Gruppe 13: Alpiniſtik noch unbeſetzt: Gruppe 14: Flie=
gen
: Fürſt Ulrich Kinſky. Wien; Gruppe 15: Motorſport: Graf
Pachta=Rayhofen, Wien.

Reichsſender Frankfurt

Frankfurt: Dienstag, 9. April

6.00: Bauernfunk 6.15 und 6.45: Gymnaſtik. 6.50: Zeit,
Wetter. 6.55: Morgenſpruch Choral: Aus Lieb verwundter

Jeſu mein.
00: Stuttgart: Frühronzert auf Schallpl.
8.10: Waſſerſtand, Wetter. 8.15: Stuttgart: Gymnaſtik.
9.00: Nur Freihurg: Werbekonzert. 9.15: Nur Freiburg:
1 Unv=Prof Dr. Guenther; Wieſenzauber gun dem Schwarg=
wald
. 2. Unterhaltungskonzert. Ausf.: Freiburger Unterhal=
tungsorcheſter
Ltg.: W. Döhrmam. 10.0: Nachr.
11.00: Werbekomzert. 11.30: Meldungen. 11. 8: So=
zialdienſt
.
12.00: Orcheſter Frankfurter Berufsmuſiker, Ltg.: Rich. Hoffmamn.
13.00: Zeit, Nachr 13 15: 1. Schall und Platt ſtehen unter
Kuratell 2. Schall und Platt plaudern aus der Schule.
14.15: Zeik Nachr. 14.30: Wirtſchafksbericht. 14 45:
Zeit Wirtſchaftsmeldungen. 14.55: Wetter. 15.00: Nur
Freiburg: Nachr 15.15: Für die Frau: 1. Frauenſchichale einſt
und jetzt. 2. Oſterſpiel Stadt und Land reichen ſich
die Hand.
16.00: Freiburg: Klaviermuſik von Mozart und Beethoven.
16.30: 5000 Kilometer m Auto durch Wüſte und Dornbuſch
in Mauretanien. Erlebniſſe des Nordafrikatorſchers P. Spatz.
16.45: Erfinder und Entdecker ihre Leiden und ihre Kämpfe.

Uigcer Wr. Waet ein der Daife iſieich der cick.
18.30: Dr. Braum: Gelehrter und Staatsmann. Wilhelm von
Humboldr zum 100. Todestag. 18.45: Die Große Ravens=
burger
. Deutſchlands größte Handelsgeſellſchaft im Mittelalter.
Berichr von Heinr. Schlick. 18.55: Meldungen.
19.00: Kaiſerslautern: Orcheſter der Berufsmuſiker Kaſſerslautern.
Ltg.: Rudolf Schmidt. 19.40: Berlin: Generalleutnant Beck:
Der Feldherr Ludendorff 20.00: Zeit, Nachr.; anſchl.=
20.15: Seine Glanzrollen. Es ſingt Gerhard
Tagesſpiegel.
Huüſch (Bariton) 22.00: Zeit, Nachr. 22.15: Nachr. Wet=
ter
Sport. 22.20: Wiegenlieder der Völker. Von Wilh. Zreſe=
mer
(mit Schallplatten=Beiſpielen). 23.00: Hamburg: Muſik
am Abend. Ltg.: Adolf Secker 24.00: Komponiſtenportrait
Georg Friedr. Händel (geb. 23. Febr. 1685, geſt. 14. April
1759, (Schallpl.)

Dienstag, 9. April
Reichsſendung: 19.40: Generalleutnant Beck: Der
Feldherr Ludendorff.
Berlin: 20.10: Was ſpielen wir? Großes Rätſelraten
für unſere Hörer.
Köln: 21.00: Kölle zweſchen Sibbenzig un Veezehn. Ein
bunter Bilderbogen aus dem alten Köln vom Dombaufeſt
bis zum Weltkrieg.
Stuttgart: 21.00: Die Jobſiade. Ein merkwürdiges
Heldengedicht nach Kortum von Walter Gilbricht.
Brüſſel=frz. 20 00: Franzöſiſche Muſik.
Wien: 20.05: Tanzkapellen.
Budapeſt: 20.15: Beethoven=Abend.
London: 20.30: Balalaika=Orcheſter
Brüſſel=fl.: 21.15: Lincke, Strauß, Lehar u. a.
Luxemburg: 22.00: Belgiſche Unterhaltungsmufik.
Toulvuſe : 22.00: Operetten=Arien.
Kopenhagen: 22.15: Neuere Däniſche Muſik.

Weiterberichl.

Bei Irland iſt ein neuer kräftiger Wirbel in Entwicklung, der
an ſeiner Vorderſeite ſubtropiſche Warmluft auf das Feſtland ver=
frachtet
. Unter ihrem Einfluß können wir mit weiter anſteigenden
Temperaturen, aber auch bei erneut einſetzendem Luftdruckfall zu=
nächſt
wieder mit verbreiteten Regenfällen rechnen. Der Witte
rungscharakter bleibt auch weiterhin unbeſtändig, doch nicht mehl
ſo durchwegs unfreundlich wie bisher.
Ausſichten für Dienstag: Neue ſtärkere Bewölkungszunahme und
Einſatz verbreiteter Regenfälle; bei lebhaften ſüdlichen und
ſüdweſtlichen Winden recht mild.
Ausſichten für Mittwoch: Wieder mehr wechſelhaftes und tagsübe!
recht mildes Wetter, doch noch einzelne Regenfälle.

ausgetragen werden.
Sportlich wird die Fahrt ebenfalls an Bedeutung gewinnen!
Konnten ſich die deutſchen Amateure im letzten Jahre erfolgreich
mit den Radfahrern Belgiens und der Schweiz im Einzel= und
Ländertreffen meſſen, ſo werden ſie in dieſem Jahre den Kampf
gegen die Vertreter der Schweiz, Frankreichs, Belgiens und Däne=
marks
aufnehmen müſſen.
Die Adam=Opel=Gedächtnisfahrt wird zu einem hervor=
ragenden
ſportlichen Ereignis werden, das um ſo mehr Beachtung
verdient, weil es als wichtiges Glied in der Reihe der Olympig=
Aufbauarbeit im Sport liegt.

beich
diel kein
(und vuf
ſichen 6
in 6.

Wie uns der

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HII.

[ ][  ][ ]

Nummer 99

Dienstag, 9. April

llatte

Perwaltungsratsſitzung der B. J. 3.

Alusſchükkung von 6 Prozenk Dividende.

ns un
hervt

Starhen
terreich neu auf
Aufbau de=
von
j
den deutſche

f Chefreda
P. O.
f. Poetſch
v Na Nathu
ſvort: noch unbe
Gruppe 14: 5l
Motorſport: Gral

Vom Tabakmarki.

Der Verwaltungsrat der B. J.3. ſtimmte in ſeiner geſtrigen
Ssitzung den Empfehlungen des Präſidenten über die Verteilung
dees Gewinnes von etwa 13 Millionen Schwei=er Franken, der
reieder die Ausſchüttung einer 6prozentigen Dividende und die
Ublichen Rückſtellungen geſtattet, zu und ſetzte die Tagesordnung
zir die Generalverſammlung vom 13. Mai feſt. Das 5. Geſchäfts=
zrhr
1934/35 war trotz der bewegten Wirtſchaftsperiode, die alle
Dänder durchlaufen, durch eine bemerkenswerte Stabilität ge=
jennzeichnet
. Die Bilanzziffern der zwölf vergangenen Monate
aben Fluktuationen von höchſtens 10 Millionen aufzuweiſen.
Die Finanzoperationen zur Umſtellung der Währung im
Ssaargebiet gehen reibungslos vor ſich. Insgeſamt ſind franzöſiſche
Währungsmittel im Betrage von 300 Millionen franzöſiſcher Fr.
erngewechſelt worden. Für den Rückkauf der Saargruben ſind alſo
von Deutſchland im Laufe der nächſten fünf Jahre noch 600 Mil=
onen
franzöſiſche Fr. durch Kohlenlieferungen aufzubringen, die
keereits am 1. April begonnen haben. Die franzöſiſchen Bezieher
1Feſer Saarkohlen leiſten ihre Zahlungen an die B. J.3. zu Hän=
ten
der Banque de France, und zwar ab 15. April.
Der neugewählte Präſident der B. J.3., Dr. Trip. hat dem
VBerwaltungsrat ſeinen, ſtändigen Stellvertreter in Baſel, Dr.
Beijens, vorgeſtellt. Trip wird vorläufig nur zu den Verwal=
tungsratsſitzungen
nach Baſel kommen.

unkfurt

: Zit,
Rant
Spatz.

Darmſtädter Viehmarkt vom 8. April. Aufgetrieben waren
5rr9 Schweine. Die Preiſe ſtellten ſich für Kl. a) auf 5053,
Wbe 4952. c) 4752, d) 4652 Pfg. pro Pfd. Es wurden ver=
ka
uft in Kl. a) 5, b) 81. c) 408, d) 58 Stück. Marktverlauf: leb=
huft
, geräumt.
Weinheimer Schweinemarkt vom 6. April. Zugeführt waren
3: 4 Tiere, verkauft wurden 271 Stück. Bei amtlichen Preisnotie=
rengen
wurden Milchſchweine, das Stück mit RM. 1318 und
2äufer das Stück mit RM. 1938 verkauft. Marktverlauf: mittel.
Mannheimer Großviehmarktbericht vom 8. April. Auftrieb:
Ochſen, 128 Bullen, 223 Kühe, 240 Färſen, 917 Kälber, 7 Schafe,
138 Schweine, 3 Ziegen, 45 Arbeitspferde und 35 Schlachtpferde.
Fezahlt wurde pro Zentner Lebendgewicht in RM.: Ochſen Kl.
ial 4043. b) 3639, c) 3335: Bullen a) 3841. b) 3437,
3233; Kühe a) 3538 b) 2834, c) 2327, d) 1822;
Järſen a) 3943, b) 3538, c) 3034; Kälber a) 5659, b)
255, c) 4551, d) 3444, Sonderkl. 6475; Schweine a) 49
N b) 4752, c) 4751, d) 4349. e) 4446: Ziegen und Schafe
ncht notiert. Arbeitspferde 4501100 RM. pro Stück, Schlacht=
vſerde
55140 RM. pro Stück. Marktverlauf: Großvieh mittel,
Kälber lebhaft, Schweine ruhig; Arbeitspferde mittel, Schlacht=
verde
lebhaft. Nächſter Pferdemarkt erſt am 23. April.
Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 8. April. Aufgetrieben:
(36 Rinder, darunter Ochſen 231. Bullen 122 Kühe 447, Färſen
25; Kälber 523, Schafe 40. Schweine 3870. Ueberſtand 24
Schweine. Notiert wurden pro Zentner Lebendgewicht in RM.:
AOchſen a) 42, b) 3941 c) 3638,; Bullen a) 39, b) 3638,
1 3235, d) 2631: Kühe a) 3740. b) 3036, c) 2429 d)
1723; Färſen a) 42, b) 3941. c) 3438, d) 3033: Käl=
der
a) 5760, b) 3941, c) 4250, d) 3041; Lämmer und
bammel b) 2. Weidemaſthammel 3839, c) 3437: Schweine
111 1. 5052, 2 5052, b) 4952, c) 4751, d) 4449, e)
und f) : g) 1. Sauen 4547, 2. 4044. Marktverlauf: Rin=
der
mittelmäßig, ausverkauft: Kälber lebhaft, ausverkauft;
ba mmel und Schafe mittelmäßig. ausverkauft: Schweine mittel=
ncßig
, geringer Ueberſtand (24 Stück).
Kleine Wiriſchaftsnachrichken.
Infolge der lebhaften Nachfrage nach Schatzanweiſungen
oninte geſtern, nach Ausverkauf der üblichen Emiſſionen, eine
nute Serie 4½prozentiger Schatzanweiſungen mit Fälligkeit am
Juni 1938 zu einem Kurs von 99½ Prozent zum Verkauf ge=
telt
werden.
Die deutſche Schmierölinduſtrie hat es auch im vergangenen
ſahre vermocht, die Stellung Deutſchlands als das viertgrößte
Schmieröl=Exportland der Welt zu halten. Das iſt um ſo be=
nerkenswerter
, als Deutſchland mit annähernd 0.2 Prozent Anteil
in der Reihe der Erdöl fördernden Länder erſt an 17. Stelle ſteht.
s Schmierölexportland folgt es hinter den Vereinigten Staa=
ſer
, Rußland und Niederländiſch=Weſtindien, liegt alſo vor ſo erd=
Nreichen Ländern wie Rumänien, Mexiko, Perſien und Nieder=
ändiſch
=Indien. Dieſe Stellung verdankt es ſeiner hochentwickel=
en
Veredelungsinduſtrie.

Mit Intereſſe verfolgt, man die augenblickliche Entwicklung
der 1934er Ernte in den Vergärerlagern. Die Sandblätter ſind,
nachdem ſie ihre erſte Fermentation überſtanden haben, ſehr ſchön
geworden und haben ſich auf den Tiefbänken gut geputzt. Wenn
die Witterung wärmer wird, wird für ſie der zweite Vergärungs=
prozeß
(Frühjahrsfermentation) einſetzen. Man hofft als End=
ergebnis
ein befriedigendes Material herauszubekommen. Das
Hauptgut des Schneidegutgebietes iſt auf Kühlbänken gut aus=
getrocknet
, hat ſeine helle Farben gehalten und iſt gut in Brand
und Aroma. Das Zigarrenhauptgut der badiſchen und bayeriſchen
Anbaugebiete zeigt guten Ausfall. Buhrain und Neckar kamen in
der letzten Zeit auf Kühlbänke; es iſt ausgezeichnetes Material
geworden. Allmählich kommen die Bühlertal=Tabake auf Kühl=
bänke
. Es fällt hier ein Material an, wie man es ſeit Jahren
nie gehabt hat. Die Riedtabake befinden ſich noch in der erſten
Fermentation, ein Urteil darüber abzugeben, wäre verfrüht.
Im allgemeinen darf man das Einſchreibungs= und Verwiegungs=
geſchäft
als abgeſchloſſen betrachten. In einzelnen Gemeinden ſind
ſchon die Anzuchtbeete zur Setzlingsgewinnung für Tabake des
neuen Anbaujahres vorbereitet. Der Handel der Materialien
aus der Ernte 1934 iſt zur Zeit als ruhig zu bezeichnen, die Preis=
bildung
iſt außerordentlich feſt. Hinſichtlich lagernder Poſten aus
1933er Ernte wird abſolute Verkaufsruhe gemeldet.

Gulden in Abwehr.
WPD. Die Abwertung des Belga hat die Kriſe des Goldblocks
üar herausgeſtellt. Der Sturz des Belga hat aber auch die Be=
mühungen
der holländiſchen Regierung, den Gulden ſtabil zu hal=
ten
, ſchwer geſchädigt. Die Situation iſt derart ſchwierig, daß die
er 4. April beſchloſſene Diskonterhöhung der Niederländiſchen
4iank ihr Ziel keineswegs erreicht hat. Es ſind auch die konzen=
triſchen
(und vom Ausland aus geleiteten) Baiſſe=Angriffe auf
ten holländiſchen Gulden nicht eingeſtellt worden, ſondern es war
ien Gegenteil am 5. April in Amſterdam noch keine Verſtärkung
der Guldenbaiſſe feſtzuſtellen. Man hält daher in Amſterdamer
inanzkreiſen eine weitere Heraufſetzung des Diskontſatzes für
ſehr wahrſcheinlich. Man rechnet damit, daß ſie abermals einen
tollen Prozent betragen und die Rate auf 4½ erhöhen wird.
Man weiſt hierbei namentlich darauf hin, daß der Privatdiskont
lereits bis auf 3½ Prozent anzog; der offizielle Diskont iſt aber
in der Regel um 1 Prozent höher.
Saar=Export nach USA.
Wie uns der Deutſch=Amerikaniſche Wirtſchafts=
erband
in Berlin mitteilt, hat das amerikaniſche Schatzamt
ne Verfügung erlaſſen, wonach alle ſaarländiſchen Erzeugniſſe,
dre am und nach dem 30. April 1935 in die Vereinigten Staaten
erngeführt werden, die Bezeichnung Germany oder Made in
Germany aufweiſen müſſen. Während für Erzeugniſſe, die vor
dem 30. April drüben eingehen, noch die Bezeichnung Saar Basin
zaugelaſſen iſt, wird vom 30. April ab nur noch die Bezeichnung
Trermany oder Made in Germany als geſetzliche Herkunfts=
BSzeichnung anerkannt. Es wird beſonders darauf hingewieſen,
draß auf Waren, die in den Vereinigten Staaten am und nach
dem 30. April eintreffen und nicht in vorſtehender Weiſe markiert
ſmd, ein Zuſatzoll von 10 Prozent vom Wert erhoben wird. Die
Herkunftsangabe iſt auch auf den Umſchließungen, Verpackungen,
iſten uſw. anzubringen.
* Milchviehaakkion in Darmſtadi.
Auf der von der Nutzviehbeſchaffungsgenoſſenſchaft geſtern
2Rontag in Darmſtadt abgehaltenen Milchviehauktion waren 28
Kühe und Rinder zur Verſteigerung geſtellt. Es handelte ſich da=
b
=i um hochtragende oder friſchmelkende Kühe und Rinder, teil=
wzeiſe
mit Kalb, ſowie um Fahrkühe. Von dem ſchwarz=weißen
Dieflandſchlag waren 15 Tiere aufgetrieben, darunter einige aus
Oſtpreußen (Inſterburger oder Königsberger Herdbuch) und aus
Lildenburg. Zur Fleckviehraſſe (Simmentaler) zählten 13 Tiere.
Das Kaufintereſſe war bei zahlreichem Beſuch von Züchtern aus
der Nachbarſchaft ſo groß, daß ſämtliche Kühe und Rinder abge=
ſictzt
werden konnten. Die Niederungskühe ſtellten ſich zwiſchen
3.-0 und 500 RM.. wobei die mittleren Gebote zwiſchen 350 und
4e0 RM. lagen. Die Tieflandrinder gingen zu Durchſchnittsprei=
ſim
zwiſchen 365 und 440 RM. ab. wobei das niedrigſte Verkaufs=
gebot
325 RM. und das höchſte 465 RM. betrug. Von den Fleck=
v
ehkühen wurden Durchſchnittspreiſe von 310420 RM. erzielt.
Aiedrigſtes Verkaufsgebot war 290 RM., höchſtes Verkaufsgebot
420 Mk. Simmentaler Rinder ſtellten ſich zwiſchen 305 und 350 Mk.
Diehmärkte.

Wirtſchaftliche Rundſchau.

Die Verhandlungen zwiſchen Röhrenverband und Homburger
Eiſenwerk. Die Verhandlungen zwiſchen dem Röhrenverband und
dem Homburger Eiſenwerk (Neunkirchener Eiſenwerk), das ſeine
Mitgliedſchaft beim Verband zum 20. Mai d. J. gekündigt hat,
haben bisher nicht zu einer Einigung geführt. Man iſt deshald
übereingekommen, den Zeitpunkt, ab welchem das Werk mit dem
Verkauf für Lieferungen nach dem 20. Mai frei wäre, vom 9. 4.
bis zum 17. 4. hinauszuſchieben, um Zeit für weitere Verhand=
lungen
zu gewinnen.
Grün u. Bilfinger AG., Mannheim. Der AR. beſchloß, für
1934 eine Dividende von wieder 15 Prozent vorzuſchlagen. Ein
vorläufiger Auszug aus dem Vorſtandsbericht gibt der Erwar=
tung
Ausdruck, daß die geſteigerte Beſchäftigungsmöglichkeit an=
hält
. Für rd. 2,675 Mill. RM. neue Maſchinen und Geräte wur=
den
beſchafft. Der ins neue Geſchäftsjahr übernommene Auf=
tragsbeſtand
ſichert auch für 1935 genügende Beſchäftigung.
Frankfurter Hof AG., Frankfurt a. M. Die Frankfurter Hof AG.
weiſt für 1934 nach 42 000 (39 000) RM. Anlageabſchreibungen
und 52 000 (0) RM. Sonderabſchreibungen erſtmals ſeit Jahren
wieder einen Ueberſchuß von RM. 8600 aus, wovon die 6 Proz.
Dividende auf die RM. 32 000 V.=A. für die Jahre 193134 ge=
zahlt
werden. Seit dem Jahre 1929 iſt nach dem Bericht erſtmals
eine Umſatzbelebung ſowohl in dem Reſtaurationsbetrieb als auch.
in der höheren Beſucherzahl des Hotels zu verzeichnen.
Diskuswerke, Frankfurt a. M., Maſchinenbau AG. Der GV.
am 11. Mai wird eine Dividendenerhöhung auf 10 (6) Prozent
auf 0.3 Millionen Grundkapital vorgeſchlagen.
Wegelin u. Huebner. Maſchinenfabrik und Eiſengießerei AG.,
Halle a. S. In der Aufſichtsratsſitzung wurde der Abſchluß für
1934 vorgelegt, nach welchem zu dem bisherigen Verluſt von ins=
geſamt
1 129 652 RM. noch ein weiterer tritt. Es konnte jedoch
feſtgeſtellt werden, daß Auftragseingang und Beſchäftigung eine
weſentliche Beſſerung zeigen Eine Sanierung ſoll dem Zeitpunkt
einer weiteren Konſolidierung vorbehalten bleiben. Die Haupt=
verfammlung
wird auf den 21. Mai anberaumt.
HV. Niederlauſitzer Kohlenwerke, Berlin. Die HV. geneh=
migte
den Abſchluß für 1934 (wieder 10 Prozent Dividende, wo=
von
2 Prozent der Golddiskontbank überwieſen werden.) In dem
laufenden Geſchäftsjahre habe, ſich die Produktion im 1. Viertel
1935 im Rahmen des entſprechenden Vorjahrsquartals bewegt.
HV. Bank für wertbeſtändige Anlagen AG., Berlin. Das In=
ſtitut
weiſt für das Geſchäftsjahr 1934 bei 139 208 (180 874) RM.
Aufwendungen für Zinſen auf ausgegebene Goldrentenbriefe,
19535 (35 536) RM. Beſitzſteuern und 16 992 (14 883) RM. ſon=
ſtigen
Aufwendungen (i. Vorj, erforderten außerdem noch Wäh=
rungsverluſte
44 958 RM. und Uebertrag auf Reſervekonto 290 000
RM.) einen Reingewinn von 49 844 RM. aus, der ſich um den
Gewinnvortrag auf 51 312 RM. erhöht (i. V. verminderte ſich
der Gewinnvortrag um 6475 RM. Verluſt auf 1468 RM.). Die
HV. beſchloß, hieraus die Dividendenzahlung auf die 0,5 Mill.
RM. betragenden St.=A. mit 6 Prozent wieder aufzunehmen.

Das Nachlaſſen der Anlagekäufe, das ſich gegen Ende der Vor=
woche
bemerkbar machte, trat heute noch ſtärker in Erſcheinung, ſo
daß die Berliner Börſe ſehr ruhig und eher etwas ſchwächer
einſetzte. Die Kuliſſe verhielt ſich mangels neuer Anregungen ab=
wartend
, und auch im Verlauf bröckelten die Kurſe eher noch
etwas ab. Anſcheinend hemmen die bevorſtehenden politiſchen
Konferenzen, die Unternehmungsluſt etwas. Man muß aber be=
rückſichtigen
, daß eine Reaktion auf die vorangegangenen, teilweiſe
nicht unerheblichen Befeſtigungen durchaus zu erwarten war. Die
Erholung der Goldblockvaluten, die ein Nachlaſſen der Sachwert=
pſychoſe
an den Auslandsbörſen zur Folge hatte, wirkte ſich inſo=
fern
aus, als internationale Werte ſchwächer lagen. Im Gegenſatz
zum Aktienmarkt waren Renten gut gehalten. Der Verlauf war
weiter abgeſchwächt. Farben gingen auf 146½ (148½8) zurück. An
den übrigen Märkten bildeten ſich die Abſchwächungen in Grenzen
von 4½ Prozent. Von variablen Renten waren Ver, Stahl
½ Prozent niedriger. Altbeſitz lagen unverändert. Der Kaſſa=
rentenmarkt
lag ſehr ſtill, aber eher etwas freundlicher.
Die Rhein=Mainiſche Börſe hatte einen ſehr ſtillen
Wochenanfang. Einige Glattſtellungen der Spekulation ſowie eine
gewiſſe Zurückhaltung in der Auftragserteilung der Bankenkund=
ſchaft
verurſachten zumeiſt leichte Kursrückgänge. Das Fehlen von
Abſchlußziffern bei der JG. Farbeninduſtrie enttäuſchte vielfach,
desgleichen der nur unveränderte Dividendenvorſchlag. Der Blick
auf die Außenpolitik, ſo die Vorbereitungen für Streſa, veranlaß=
ten
ebenfalls Zurückhaltung. Man erwartet an ſich vor Oſtern
kein größeres Börſengeſchäft mehr. JG. Farben zunächſt 1 Proz.
unter Samstagsſchluß, dann nochmals ½ Proz. ſchwächer. Durch=
weg
ſchwächer lagen Montanwerte, die ½1½ Prozent verloren.
Am Rentenmarkt lagen deutſche Anleihen durchweg eine Kleinig=
keit
freundlicher. Im Verlauf blieb die Börſe farblos. Teilweiſe
wurden die Anfangsverluſte leicht aufgeholt, ſo bei JG. Farben=
induſtrie
um etwa 4½ Prozent.
Die Abendbörſe war gegenüber dem ſchwachen Mittags=
ſchluß
behauptet. Umſätze blieben ſehr gering: Sonderbewegungen
lagen nicht vor.
Produktenmärkke.
Frankfurter Getreidegroßmarkt vom 8. April. Am Getreide=
markt
zeigte ſich weiter unveränderte große Nachfrage nach Futter=
mitteln
. Das Mehlgeſchäft verlief ruhig. Das Weizenangebot
Wetterauer Herkunft war klein, das Roggenangebot dagegen
größer. Es notierten (Getreide ie To., alles übrige je 100 Kilo)
in RM.: Weizen W. 9 209, W. 13 213. W. 16 217: Roggen
R.9 169, R. 13 173. R. 15 177 Großhandelspreiſe der Mühlen
des genannten Preisgebietes. Futtergerſte G.9 171, G. 11 174,
G. 12 176: Hafer H. 13 169, H. 14 171 Großhandelspreiſe ab
Station; bei Waſſerverladung über 100 To. 3 RM. mehr. Som=
mergerſte
für Brauzwecke 200. Weizenmehl W. 13 2760. W. 16
28,05 Roggenmehl R. 13 23,70, R. 15 24,10, plus 50 Pfg. Fracht=
ausgleich
. Weizennachmehl 17,50, Weizenfuttermehl 13,75, Wei=
zenkleie
W. 13 10,87. W. 16 1108: Roggenkleie R. 13 10.14,
R. 15 10,38, Mühlenfeſtpreis ab Mühlenſtation. Soyaſchrot mit
Monopolzuſchlag 13. Palmkuchen 13,30, Erdnußkuchen 14,30, Fa=
brikpreis
ab ſüddeutſcher Fabrikſtation. Treber , Trockenſchnitzel
9,65, Heu 10,50, Weizen= und Roggenſtroh drahtgepreßt 55,40,
desgl. gebündelt 55.40. Kartoffeln: Induſtrie hieſiger Gegend
3 RM., gelbfleiſchige hieſiger Gegend 2,802,90 per 50 Kilo bei
Waggonbezug. Tendenz: ruhig.
Berliner Getreidegroßmarkt vom 8. April. Der Handel am
Getreidemarkt kam am Wochenbeginn nur langſam in Gang, und
Abſchlüſſe beſchränkten ſich weiterhin auf ein Mindeſtmaß. Brot=
getreide
ſteht, gemeſſen an der Nachfrage der Mühlen, weiter
reichlich zur Verfügung, lediglich hochwertiger Weizen wird zu
Feſtpreiſen vereinzelt gefragt. Für Roggen ſind die Verwer=
tungsmöglichkeiten
allgemein gering.
e
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft; Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heiſiſche Nachrichten: Max Streeſe; ſür den Schlußdienſt: Andieas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Querſch: für den Spori: Karl Böhmann;
für Die Gegenwart Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Or. Herbert Nette Anzeigen=
leiter
: Willy Kuhle; für den Inhalt der Auzeigen verantwortlich: Paul Ziegler
ſämtlich in Darmſtadt. D. A. III. 35. 20762. Truck und Verlag: 2. C. Witrich
Darmſtadt. Rheinſtraße 23
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Nückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 191 Uhr, nachmittags 67 Uhr.
Die heutige Nummer hat 12 Geiten.

Berliner Kursbericht
vom 8. April 1935

Deviſenmarkt
vom 8. April 1935

Me H
Deutſche Bank u.

Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Clektr.
Bert. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
DeutſcheCont. Gas
Deutſche Erböl

89.50
89.50
32.50
33 625
36.25
130.
116.50
93.
117.25
50.
128.50
107.50

Meie Meeue
J. G. Farben
Geſ. f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
HoeſchEiſenund
Köln=Neueſſen .
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöchnerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.

Mf
146 875
121.50
106.375
95.50

90.375
112.75
92.25
1o8.
80.125
70.50

Orenſteinc Koppe!
Polyphonwerke
Rütgerswerte
SalzdetfurthKali 1
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlweriel
Weſteregeln Alkali
Agsb.Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr. Draht
Wanderer=Werke

Vie
11.
109.50
156.
33,875
79.25
113.
85.50
14.115
125.875
58.50
118.
110.875
148.50

Aegypten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada
Dänemark
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Hollund
Island

Währung /Geld
Tägypt. 4
1 Pap. Peſo
100 Belgg
1 Milreis
100 Leba z.047
leanad. Dol.
100 Kronen 153.41
100 Gulden 181.13
1 L=Stg.
00 eſtl. Kr.
100 finn. Mi.
100 Franken 16.30
100 Drachm. 2.354
100 Gulden
100 131. Kr.

12.26 Brieil
12.29 Italten Währung
100 Lire Geld Brief
20.58 20.62 0.658 0.662l Japan 1 Yen 0.699 C.701 41.98 42.06 Jugoflawvien 100 Dinar 5.649 T.661 0.201 1.203 Lettland 100 Lats (80.32 41.0s 7.053 Norwegen 100 Kronen 160.,12 60.24 2.488 2.4721 Oeſterreich
Portugal 100 Schillingl 48.95 42.05 53.51 100 Escudos 10.88 (.98 81.29 Schweder 100 Kronen 61.69 6i. 98 11.98 11.99 Schweiz 100 Francs 80.5. 1(.28 68.43 68.57 Spanien
100 Peſetas /33.93 :3.99 5.2g5 5l 5. 295/ Tſchechoſlowak. 100 Tſch.=Nr. 10 38 (.40 18.43 Türtei
1türk. * 1.979 *83 2.35o Ungarn 100 Peng3 167.431 187.77 Uruguag Goldpeſo 1,079 1.021 54.141 54241 Ve=, Staaten Dollar 2.42 2.486

Surmſtädter uno Katickalonne Surmktadt, Billate oir Sresoher Sund
Frankfurter Kursbericht vom 8. April 1935.

Steuergutſcheine
Grillp. 1934
1935
1936
1937
1938
Gruppel ..
5% Dtſch. Reichsan!
0 Intern., v. 30
4½9Baden v. 27
½.%Bayern v. 27
4½¾Heſſen.. v. 26
.b. 29
4½% Preuß. v. 28
4½%Sachſen v. 27
4½%Thüringen 27
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze .......
5% Dt. Reichspoſt=
..I
Schätze
4½%
Dtſch. Anl. Ausl.
* Ablöſung. 11
Leutſche Schuszge=
bietsanleihe
.. ..
4½%Bad.=Baden
4½%Berlin .b. 24
4½%Darmſtadt .
4½%Dresdenv. 26
4½%Franffur1 26
4½%Heidelberg 26
Mainz. . ..
9aMannheim 27
4122 München 29
41.%Wiesbaden28
%Geſſ Landesb
4½% Goldoblig

1031
107.25
107.3
106,
105.3
105.8
100
96.25
101.5
95.5
97.
95.5
97.25
Ziehungl
95.75
95
100.75
100,6
99.7
112
107.
91.5
94.5
92.75
90"
92.75
90.75
9211,
93
94

96
94.25

De
hyp.=Bk.=Liquid
434%0
Komm.=Obl. .
4½% Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½% Goldoblig
4½%0 Landeskom.=
Bk. Girozentr. f.
Seſſ. Gldobl. R.11
4½% R.121
4½ %Kaſſ. Landesr.
Goldpfbr.. . . .
4½%Nſſ. Landesb
5½% Lig.=Obl.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
FAusl. Ser. 1
FAusl. Ser. II
Di. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
4½%Berl. Hyp. B.
5½ Lig.-Pfbr.
4½%Frkf. Hyp.=B.
5½%0 Lig.=Pfbr
4½%Goldoblig.
4½%0 Frkf. Pfb.=B
5½%0 Lic.=Pfr.
4½%Mein. Hyp. B
53
Lig.=Pfr.
4½% Pfälz. Hhp. B
5½% Lig.=Pfb.
%0 Nh. Hhp.=B!.
Lig.=Pfr.
Goldobl.
110
Süidd.Boden=
Fret.=Bank
y Lig.=Pfbr.
4 ½ %Wttb. Hyp B

100.45
95

2425

92.25
93.

38.25

114:).
129.75
21.5
95
100.5
96
100.5
93.5
96
106.75
952),
100.5
*
100.75
96
101.25

97.25
1001,
97I.

Meu
62 Dt. Linol. Werke
68Mainkrw. v. 26/
6%Mitteld. Stahl.
62 Salzmann &Co.
6%Ver.Stahlwerke
6%Voigt & Häffner
J. G. Farben Bonds
5%Bosn. L. E. B.

Soia Känſch
4½% Oſt. Schätze:
42Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
4½%
420
4½Türk. 1. Bagdad
4% II. Bagdad
4½%Ungarn. 1913
4½2
1914
Goldr.
1910
420
4½Budp. Stadtanl.
42Liſſabon. ....
42 Stockholm. ..

Aßtien.
Nccumulat.-Fabr :t
Aig. Kunſtzibe Unie
A. E. G......
Andrege Noris Bahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff.
Bad. Maſchinenſbr.
Bemberg, J. P.
Berl. Kraft u. Lich
Buderus Eiſen...
Eement Heidelberg
Karlſtadt

Jat
Naie
101
97.5
99.75
9921,
123,
11.5
11.5
6.5
36
25.5
6.75
4.1
8.5
8.5
7.25
7.25
6.5
54.25
47.5
92

53
125
105
128
136
95
119),

N.G.Chemie, Baſel
Chem.Werke Abert/ 94.75
Chade (A.=C)
Contin. Gu
Contin.=Li
Daimier=Benz
Dt. Atl. Telegr. .
Erdöl
Dt. Gold=u. Silber=
ſcheide
=Anſtalt. /214
Linoleum.
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoffc Widm.
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg.=Ge
Licht u. Kraft
Enzinger Union ..!"
Eſchweiler ....
Eßling. Maſchinen
Faber & Schleicher.
Fahr, Gebrüder. ./138
J. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt & Guilleaume
Frankfurter Hof".
Geſ.f.elektr. Untern.
Goldſchmibt, Th..
Gritzner=Kayſer.
Grün c Bilfinger..I
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke Füſſen
Harpener Bergbau /1
enninger, Ke
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm. 103
hticf Eſſen ...
Holzukann, Phil.
ZlieBerab Stamm /1

136.,75
150,5
:/146
93.25
1a17.5
108
155.25
84
91.5
108.75
124.75
106.5
245
80.25
147.25
83.5
121:
102.75
36
210
1o0s
831
10.,5.
65.5
114.5
90.25
153.75
üſſe 128

Kungee
Kali=Chemie.....
Aſchersleben.
Klein, Schanzlin
Klöchnerwerke ....
Knorr C. H. .....
Konſerven Braun".
Lahmeher &Co
Laurahütte.
Lech, Augsburg...
Lokomf. KraußcCo.
Löwenbr. Münch.
Maintr.=W. Höchſt.
Mainz=Akt.Br.
Mannesm.=Röhrer
Mansfeld. Bergb.
Metallge). Frankf.
Miag, Mühlenbau.
Moenus ........
Motoren Darmſtadt
Neckarwer, Eßling.
Odenw. Hartſtein.
Park=u. Bürgerbr..I.
R Braunkohlen..
Elektr. Stamm
Stahlwerke .
Riebea Montan.
Noeber, Gebr
Rütgerswerft. ..!I
Zalzdetfurth Kalt".
Salzw. Heilbronn./=
Schöfferhof=Bind.
Schramm, Lackfbr
Schuckert, Elektr.
Schwartz, Storchen
Siemens & Oalske.
Meinigertverlel
Sühb. Bucker=A 6
Tellus Bergbau

113.25

1180
63½
22
99.5
95
199
80.25
80.25
84
94.25
108.25

112
208.5
106.75
100
104
109.5
190
täcss
153
82
167.25
94

Dif eiRe
nnterfrauken .....!
Ver. Stahlwerle ..
Ver. Ultramarin 131
Beſtdte. Kaufhof.
Weſteregeln Kali
Zeliſtoff Waldhof.
Al. g. 2t. Cred igei.
Badiſche Bank.
Bi. ſ. Brauinduſt
Bayer, Ohp. u. B.
Berl. Handelsge).
Hypothelbl.
Comm. u. Privatbi.
Dt. Ban /u. Dise
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdner Bank
Frankf. Bank.
Cyp. Ban!
Mein Shp.=Bank
Pfälz. Eyp.=Bank
Reichsbank=Anl. 159.75
Ahein. Hyp.=Vant. 123.75
Südd. Bod.-Cr. B1
Wür 11 Notenbank
A.. G. f. Verjehrsw
Aiig. Lokalb. Kraftwl!
72 Dt. Reichsl P30.
Hapag.
Lübedl=Büchner
Nordd Lloyd.
Südd Ciſenb. Gei 72.5
Allianz= u. Stuttg.
Berſicherung.
Verein. Vert
Ftäutlona Rückeut.Ml125
Mannh. Verſich
Stan: Minen
Schantungön del.

108
79.75
34
115.,6
15.5
122.5
111
85.25
1085
128
85.5
89.5
80.75
89.5
98.75
88.75
s1
99.5

124.25
121.75
33

208.5
264
50

[ ][  ]

Seite 12 Nr. 99

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

(Nachdruck verboten!)

Und Heda Cornelius?
(Var ſie wirklich die Komplicin des Schurken Danielewſki
geweſen? Hatte ſie wirklich ihr Spiel mit ihm getrieben? Warum
überhaupt ſtellte er dieſe Frage? Liebte er ſie etwa noch? War
ſie noch nicht aus ſeinem Gedächtnis entſchwunden?
Ador war tot.
Ador, der beſte, treuſte, der einzige.
Ein Hund?
Rudolf biß die Zähne zuſammen. Er ſchämte ſich der Tränen,
die ihm in den Augen ſtanden.
Ador war tot.

Zehn Tage vor Fälligkeit ſeines Selbſtmordes erreichte Ber=
koloni
Frankfurt am Main. Die Qual eines ganzen Jahres war
nichts gegen die Qual dieſer letzten Stunden, dieſes Wartens
auf das Ende.
Wie Rudolf es mit Danielewſki vereinbart hatte, nahm er
das gleiche Zimmer in dem großen Hotel am Bahnhof, das er
nach der Unterzeichnung des Vertrags gemietet hatte.
Und wartete.
Wartete voller Unraſt und Ungeduld, wartete voller un=
ſagbarer
Verzweiflung.
Aber noch ehe der Abend kam, verlor er die Nerven.
Er war durch die Straßen der Stadt gefahren er hatte
in einiger Entfernung von dem Verwaltungsgebäude des väter=
lichen
Konzern gehalten, gehofft, den Vater noch einmal zu
ſehen. Er war an der Degenſchen Villa vorübergefahren und
hatte Mary Degen geſehen ſie ſchritt Arm in Arm mit einem
bekannten jungen Frankfurter Maler, der ſie ſchon immer verehrt
hatte vielleicht war ſie wieder glücklich vielleicht hatte ſie
den Baron de la Roche vergeſſen?
So war ſie glücklicher als er?
Lange Zeit hielt er vor der Villa Danielewſki. Hörte von
dem Portier, daß ſie dem Medizinalrat Kayſer gehöre. Sah
Kayſer auch, wie er ſtolz und gravitätiſch durch den Garten
ſchritt.

Er ſah Heda Cornelius ſeine Frau wieder vor ſich, und
bitterer Haß war in ihm.
Seine Nerven ließen ihn im Stich.
Er konnte nicht mehr warten. Ihm fehlte die Kraft dazu.
Noch er der Abend kam, ſaß er wieder in ſeinem Wagen und
raſte davon. In unerhörter Geſchwindigkeit. Wünſchend, daß ſein
Wagen an dem nächſten Alleebaum zerſchmettern möge daß
der Tank explodiere.
Nichts dergleichen geſchah.
In den erſten Morgenſtunden erreichte er Hannover. Er war
durchgefahren, kaum, daß er ſich zum Tanken Zeit nahm. An
Eſſen und Schlafen dachte er nicht.
Er dachte nur noch an Flucht. Alle Ueberlegungen verſanken
in dem dumpfen Wunſch, zu fliehen.
Abends erreichte er Hamburg. Noch in der Nacht fuhr er
nach Lübeck durch. Am nächſten Morgen fuhr er nach Trave=
münde
weiter.
Trug ſich als Ernſt Conrad, Paris in den Meldezettel ein.
Und wartete wieder.
Es gab kein klares, ruhiges Ueberlegen mehr. Noch wenige
Tage blieben bis zum Ende. Noch hätte er weiter fliehen kön=
nen
wie nahe war Schweden, wie nahe Norwegen im
Lübecker Hafen lagen ruſſiſche Schiffe.
Er floh nicht weiter. Konnte nicht fliehen. Es war wie ein
unerklärlicher unbegreiflicher Zwang ein kindliches Hoffen
lauerte dahinter, daß Danielewſki ihn hier nicht finden würde.
Lächerlich. Der Pole hatte ihn in Paris, in London, in
Bukareſt und Sarajewo überwachen laſſen. Wie anders wäre die
Pünktlichkeit der Briefe möglich geweſen? So wußte Danielewſki
auch, daß er hier war wußte er es? Vielleicht, vielleicht ?
Rudolf Bertoloni hatte Klarheit, als ihm der Manager des
Kurhotels in Travemünde einen Brief gab.
Sie haben noch vierundzwanzig Stunden Zeit! lautete ſein
Text, den der Manager leider nicht entziffern konnte. Und im
gleichen Augenblick hatte Heda Cornelius vor ihm geſtanden.

Du .. . Sie? hatte er gefragt. Wollen Sie das Urteik

vollſtrecken?
Sie hatte traurig gelächelt.
Ich will dich retten, Rudolf. Ich bin gekommen, um dich
zu retten."
Nein, hatte er geantwortet. Es war dies Nein, das die
ausgezeichneten Ohren des Managers allein gehört hatten. Dann
war Rudolf Heda ſeiner Frau in ſein Appartement gefolgt.
Heda hatte ſich geſetzt. Rudolf blieb vor ihr ſtehen. Ein
nervöſes Zucken lief über ſein Geſicht.
Machen Sie es kurz, ſagte er barſch. Dort drüben liegt
die Piſtole. Er nickte nach dem Tiſch hin.
Sie ſah ihn nur an.
Ich habe lange auf dieſen Augenblick gewartet, ſagte er
wieder. Zwar habe ich noch Zeit bis morgen um 12 Uhr
gleichwohl. Machen Sie ein Ende."
Rudolf, flehte ſie. Warum glauben Sie mir nicht?
Er ſchwieg. Nahm mit einer raſchen Bewegung die Piſtole
vom Tiſch auf und reichte ſie ihr hin.
Hier!
Sie nahm die Waffe. Legte ſie ſeitlich hin.
Du glaubſt mir nicht, daß ich dich retten will? fragte ſie
nach langer Pauſe.
Er ſchüttelte den Kopf.
Ich will es dir beweiſen, ſagte ſie leiſe. Sie hatte ihre
Taſche geöffnet, nahm ein großes, gelbes Kuvert heraus. Es
war offen ſie zog eine Anzahl Papiere hervor.
Kennſt du dieſe Dokumente? fragte ſie.
Aus aufgeriſſenen Augen ſtarrte Rudolf auf die Papiere.
Mit einem Schritt ſtand er vor Heda, riß ihr die Papiere aus
der Hand. Er atmete ſchwer mußte ſich am Tiſch anklammern,
die Knie verſagten ihm den Dienſt: es waren die Wechſel mit
der gefälſchten Unterſchrift der Vertrag die Policen der
Verſicherungsgeſellſchaften.
Ein wildes Gefühl der Freude bäumte ſich in ihm hoch. Er
ſpürte wie die Spannung der letzten Stunden von ihm abfiel,
Heda?
Sie nickte.
Heda .." iſt es wahr?
Sie lächelte.
Er hatte ſich auf einen Stuhl fallen laſſen. Langſam ſtand
ſie auf, nahm ihm die Papiere wieder aus der Hand.
Heda? Neue Zweifel wurden wach. Betrog ſie ihn aber=
mals
?
Wollte ſie immer noch mit ihm ſpielen?
Heda?
Morgen brauche ich dieſe Papiere vielleicht noch einmal,
antwortete ſie ruhig.
(Fortſetzung folgt.)

H

Bis auf weiteres Bis auf weiteres Bis auf weiteres Das Publikum ist von diesem
gewaltigen Filmwerk rest-
los
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Der bunte Der durchschlagende Lach-
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Böse Buben Triumph des
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AUTOLISTE Nr. 156

eginn: 3.00, 5.30, 8.15

Meldungen (Ab- und Zugänge) von Kraftfahrzeugen jeder
Art in den 18 Kreisen des Volksstaats Hessen (Kennzeichen:
VS, VR, VO) für die Zeit vom 16.31. März 1935.
Diese Meldungen sind nur durch uns erhältlich.
Die Auto-Listen enthalten genaue Anschrift der Kraftfahrzeugbesitzer und
Fahrzeugbeschreibung. Sie erscheinen alle 14 Tage und sind unentbehrlich,
da sie laufend neuestes Adressenmaterlal bieten.
Bezugsprels:

1. Bei Bezug der Meldungen sämtlicher 18 Kreise für 12 Monate:
zum monatlichen Pauschalpreis von RM. 15.,
2. Bei Bezug der Meldungen nur für einzelne Kreise und Städte,
gleich ob für einen oder mehrere Monate, zu Staftelpreisen, die wir bei
uns zu erfragen bitten.

L, C. WITTICH VERLAG •DARMSTADT

Daudn Works-Verkretung
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Geſellenprüfung

im Schreinerhandwerk.
Für die im Frühjahr ausgelernten Lehrlinge in=
obigem
Handwerk haben die Anmeldungen bis
ſpäteſtens 12. April d. J. bei Herrn Schreiner=
meiſter
Karl Lang, Darmſtadt, Mühlſtr. 26,
zu erfolgen und gleichzeitig die Prüfungsgebühr
(3430
ſon RM. 6. zu entrichten.
Schreinerinnung Kreis Darmſtadt
Paul Stark, Obermeiſter.

Vergebung von Erd= und Geſtückarbeiten.

Die zum Bau der Umgehungsſtraße Altheim
erforderlichen Erd= und Geſtückarbeiten ſollen an
leiſtungsfähige Unternehmer vergeben werden.
Pläne und Unterlagen liegen in Darmſtadt,
Neckarſtraße 3, Zimmer 30 während der Dienſt=
ſtunden
offen. Leiſtungsverzeichniſſe ſind daſelbſt
(3439
erhältlich.
Angebote ſind verſchloſſen, portofrei und mit der
Aufſchrift Umgehungsſtraße Altheim bis Diens=
tag
, den 23. April 1935, vormittags 10 Uhr,
hierher einzuſenden.
Der Verdingung liegt die Verdingungsordnung
für Bauleiſtungen zugrunde. Die Vergebung ſteht
unter dem Schutz der Verordnung über Verdingungs=
kartelle
vom 9. Mai 1934.
Darmſtadt, den 8. April 1935.
Provinzialdirektion Starkenburg, Tiefbau

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