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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nummer 88
Freitag, den 29. März 1935.
197. Jahrgang
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Interhaus=Erklärung Sie John Simmong.
Berliner Ergebnis werkvoll. — Warnung vor müßigen Kombinakionen.
Keine abſchließende Erklärung vor Streſa.
laſſen. Wenn das nicht möglich ſei, werde es unvermeidlich ſein,
daß ſich die Völker gegen Handſtreiche vorſähen.
imon über ſeinen Berliner Beſuch.
Der „Popolo d’Italia” ſchreibt, nachdem die Berliner
Im engliſchen Unterhaus iſt am Donnerstag Sir John Simon
Eeine Berliner Reiſe ausgefragt worden. Er hat aber, wie zu
ten war, eine ausweichende Antwort gegeben und
ſſich vauf zurückgezogen, daß es, während die Verhandlungen noch
ſa-Z, unzweckmäßig wäre, eine endgültige Erklärung abzugeben.
Iri hat er doch ſoviel geſagt, daß ein erheblicher
Mei=
sunterſchied zwiſchender deutſchen und
eng=
erRegierung ſich ergeben habe, allerdings hinzugefügt,
DErgebnis der Zuſammenkunft ſei wertvoll
n, da beide Parteien imſtande waren, ihren Standpunkt zu
aden und gegenſeitig zu verſtehen. Das ſei ein Prozeß, der
teren Fortſchritten unerläßlich iſt. Sachlich konnte der Mi=
9 vielleicht nach Lage der Dinge nicht mehr ſagen. Er hat von
rein Wert darauf gelegt, daß ſein Beſuch nur eine
Erkun=
ein ſollte und da er ſich gleichzeitig als mittelbarer Beauf=
*: Italiens und Frankreichs fühlt, ſo iſt es verſtändlich, wenn
e eigene Auffaſſung zurückſtellt.
Inmerhin atmet die Formulierung, die er
ge=
vo that, eine überraſchende Kühle, die gegen
Vortlaut des Berliner Communiqués etwas
Echt. Wir halten uns nicht für berechtigt, gleich Geheimniſſe
tern. Es wäre durchaus denkbar, daß den engliſchen
Außen=
r taktiſche Gründe zu dieſer Zurückhaltung veranlaßt haben.
wind die Dinge denn doch noch zu ſtark im Fluß. Denn gerade
n Tage, an dem ſein Kollege Eden mit Litwinow ſprach,
Sir John Simon gewiß alles vermeiden, was nach einer
ub)iven Färbung ausſehen könnte. Er will offenbar den Dingen
Lauf laſſen und die weitere Entwicklung abwarten.
an hat gerüchtweiſe davon geſprochen, daß England ſich mit
öſicht trage, eine Konferenz nach London einzube=
Daran denkt Sir John Simon jedenfalls zurzeit nicht, und
er daran denkt, will er das nicht zugeben.
hat auf eine weitere Anfrage beſtätigt, daß die
Beſpre=
in Streſo der urſprünglichen
Verein=
ng entſprechend, eine Dreier=Konferenz
Iwerde, und jede Auskunft darüber abgelehnt, was nach
kommen könnte. Das iſt eine ebenſo kluge wie vorſichtige
lung. Erſt wenn Herr Eden ſeine Oſtreiſe beendet hat und
England mit ſeinen italieniſchen und franzöſiſchen Freunden
eſa Fühlung genommen hat, würde über die Entwicklung
mteres zu ſagen ſein.
Simons Erklärungen.
EP. London, 28. März.
er engliſche Miniſterbeſuch in Berlin bildete heute den
tand einer kurzen Unterhauserklärung des Außenminiſters
ohn Simon, die jedoch in keiner Weiſe über das
hinaus=
vas bisher über die Auffaſſung der Regierung bekannt ge=
Hriſt.
r Außenminiſter, der von allen Seiten des Hauſes mit
srufen begrüßt wurde, erklärte einleitend, daß der Ber=
Beſuch einer in der Reihe der Beſuche geweſen ſei, die die
)e Regierung zur Zeit durchführe, um die Stimmungen in
rſchiedenen Hauptſtädten feſtzuſtellen. Nach dem Abſchluß
Beſprechungen werde dann die Konferenz in Streſa
ſtatt=
auf der er mit Muſſolini und Laval zuſammenzutreffen
nter dieſen Umſtänden”, ſo führte der Außenminiſter
wört=
s, „iſt es ganz augenſcheinlich nicht erwünſcht, über eine
klung, die ſich noch im Fluß befindet eine abſchließende
Er=
g abzugeben. Die von einigen Seiten in Umlauf
ge=
n unautoriſierten Mutmaßungen ſol lten
akl nicht beachtet werden. Ich kann jedoch feſtſtellen,
den zweitägigen Unterredungen mit Herrn Hitler das
ge=
ſam) europäiſche Problem in ſeinem Verhältnis zu Deutſchland
Ubc üft wurde und daß dabei auch ſämtliche in dem Londoner
oll vom 3. Februar aufgezählten Fragen erörtert wurden.
da ſtellten ſich erhebliche Meinungsunterſchiede
Ehen den beiden Regierungen heraus. Aber das
bnis der Beſprechungen war zweifellos inſofern
UI, als beide Seiten in die Lage verſetzt wurden, den
Stand=
bum der anderen zu verſtehen, was für einen Fortſchritt der
idlungen von ausſchlaggebender Bedeutung iſt.”
eine Frage des Abgeordneten Maxton, ob die Beſprechun=
Berlin oder die Beſprechungen Edens in den öſtlichen
kädten einen Einfluß auf die Zuſammenſetzung der Streſaer
enz haben würde, antwortete der Außenminiſter, daß die
er Konferenz zwiſchen den drei Mächten vereinbart wor=
und ſich daran nichts ändern würde. Er fügte hinzu, daß
iemand darüber Betrachtungen anſtellen könne, was nach
Inferenz von Streſa geſchehen werde.
Was Italien von Skreſa erwarkel.
EP. Rom, 28. März.
1e italieniſche Preſſe beſchäftigt ſich bereits mit der
bevor=
en Dreimächte=Konferenz von Streſa, von der ſie entſchei=
Beſchlüſſe erwartet. Die „Stampa” ſchreibt, nach der Ber=
Konferenz müßten Erläuterungen abgewartet werden;
habe immer den Standpunkt vertreten, daß eine euro=
Zuſammenarbeit nur mit der loyalen Zuſtimmung eines
rechtigten Deutſchland wirkſam ſein könne. Nach den vie=
Egeblichen internationalen Begegnungen müßten die
be=
en Fehler endlich zu einer gründlichen Aenderung der
Een führen, weil die durch ſo viel Schuld zerſetzte Ordnung
erſailles durch eine neue Ordnung und ein neues
Gleich=
erſetzt werden müßten. Italien habe gewünſcht, daß
land ein lebendiger Teil der neuen internationalen
Ord=
berde; ein Reſt von Hoffnung habe Italien noch nicht ver=
Beſprechungen nicht über eine Klärung der
gegenſeitigen Geſichtspunkte hinausgegangen
ſeien, erwarte man die entſcheidenden Beſchlüſſe von der
Zuſam=
menkunft von Streſa. Die Entwicklung der Ereigniſſe habe viel
Aehnlichkeit mit der Kriſe, die Europa nach der unverhofften
Annektion von Bosnien und der Herzegowina durch Oeſterreich=
Ungarn erlebt habe. Zum Schluß ſtellte das Blatt feſt, daß ſich
die Völker zum Schutz gegen neue Handſtreiche und zum Zweck
der Sicherheit und Verteidigung verbünden würden. Jetzt hätten
verhängnisvolle Jahre begonnen, und man müſſe Europa auf der
ſchiefen Ebene aufhalten und zur Politik der Zuſammenarbeit
zurückzuführen.
Die ikalieniſchen Lufkrüſtungen.
Der italieniſche Unterſtaatsſekretär der Luftfahrt, General
Valle hat in der Kammer erklärt, die Erneuerung der italieniſchen
Luftflotte auf Grund einer außerordentlichen Ausgabe von 1200
Millionen Lire werde ſchon in drei Jahren anſtatt des urſprünglich
beabſichtigten Zeitraumes von ſechs Jahren durchgeführt.
Inzwiſchen hat die Erneuerung der italieniſchen
Luftflotte bereits begonnen. Seit einigen Monaten werden
in Italien Serien von Bombenmaſchinen hergeſtellt, die imſtande
ſind, mit einer Bombenladung von 1500 Kilogramm und einer
Stundengeſchwindigkeit von 330 Kilometern auf 8000 Meter Höhe
zu ſteigen. Dieſe Bombenflugzeuge haben einen Aktionsradius
von 2000 Kilometer. — In einem Jahr werden Geſchwader von
Bombenflugzeugen bereitſtehen, die eine Geſchwindigkeit von 400
Kilometer die Stunde beſitzen und mit ihrer Ladung 10 000 Meter
Höhe erreichen können. Weiter werden Jagd= und
Erkundungs=
flugzeuge gebaut mit einer Geſchwindigkeit von etwa 500 Kilometer
in der Stunde.
Eden in Moskau.
DNB. Moskau, 28. März.
Der Lordſiegelbewahrer Eden iſt heute vormittag in Moskau
eingetroffen. Auf dem Bahnhof waren zu ſeiner Begrüßung
Vertreter der Sowjetregierung, die Mitglieder der engliſchen
Botſchaft, die Vertreter der ausländiſchen und der ſowjetruſſiſchen
Preſſe erſchienen. Der ſtellvertretende Chef des Protokolls
be=
grüßte Eden im Namen der Sowjetregierung. Am Mittag fand
die erſte Ausſprache zwiſchen Litwinow und Eden ſtatt.
Die erſte Beſprechung Eden-Likwinow.
EP. Moskau, 28. März.
Die heutige erſte Beſprechung zwiſchen dem engliſchen
Lord=
ſiegelbewahrer Eden und dem ſowjetruſſiſchen Volkskommiſſar des
Aeußeren, Litwinow, dauerte zwei Stunden. Nach der im Anſchluß
der Beſprechungen herausgegebenen offiziellen Mitteilung wurden
die Verhandlungen in einer ſehr freundſchaftlichen Atmoſphäre
geführt. Miſter Eden habe Litwinow über die
Ein=
zelheiten ſeiner Berliner Beſprechungen
be=
richtet und darüber hinaus die von England
ge=
zogenen Rückſchlüſſe mitgeteilt. Die Verhandlungen
würden morgen fortgeſetzt werden, wobei die engliſch=ruſſiſchen
Be=
ziehungen im Mittelpunkt der Unterredungen ſtehen dürften.
Außerdem ſollen morgen wirtſchaftliche Fragen
er=
örtert werden. Wie weiter verlautet, ſoll in den Moskauer
Be=
ſprechungen auch der Gedanke eines Pazifiſchen
Sicherheitspaktes erörtert werden, wobei England zwar
nicht als Garant genannt wird, aber doch freundliches Wohlwollen
dieſer Sache entgegenbringe.
Polikiſche Brunnenvergiftung.
Falſchmeldungen des „Daily Telegraph”.
DNB. Berlin, 28. März.
Die Nachricht des „Daily Telegraph” vom 27. März 1935,
wonach der Führer und Reichskanzler in ſeinen Geſprächen mit
den engliſchen Staatsmännern u. a. die Forderung der
Rückge=
winnung des Korridors, der Angliederung der deutſchſprächigen
Gebiete der Tſchechoſlowakei uſw. als Programmpunkte der
deut=
ſchen Politik aufgeſtellt haben ſoll, iſt in ihrem ganzen Inhalt frei
erfunden und ſtellt ſich als eine ganz üble politiſche
Brunnenver=
giftung dar, die von deutſcher Seite auf das Schärfſte
zurückge=
wieſen wird.
Böswillige ikalieniſche Verdächkigung Deutſchlands.
DNB. Berlin, 28. März.
In der italieniſchen Preſſe wollen die Verdächtigungen nicht
verſtummen, Deutſchland verfolge in Abeſſinien beſondere
Inte=
eſſen und habe Inſtruktionsoffiziere und Kriegsmaterial in Addis
Abeba angeboten. Alle dieſe Nachrichten ſind frei erfunden und
ſind in Berlin und Rom offiziell dementiert worden. Wenn heute
ein italieniſches Blatt auf dieſe Tendenzmeldung zurückkommt, ſo
kann dies nur als böswillige Verdächtigung bezeichnet werden.
Daß fremde Inſtruktionsoffiziere in Abeſſinien tätig ſind, daß
fremde Firmen, insbeſondere franzöſiſche und tſchechiſche
Waffen=
firmen, ſich um Lieferungsaufträge bemühen, und daß Schneider=
Creuſot bereits Verträge über die Lieferung von Gebirgsgeſchützen
in Abeſſinien zum Abſchluß gebracht hat, iſt bekannt. Hierüber lieſt
man in der italieniſchen Preſſe allerdings kein Wort,
*
Ein erſter Verſuch.
Von
Dr. Max Clauß.
Sir John Simon iſt nicht ohne Grund ſtolz darauf, daß er
den Verſuch ſeiner Informationsreiſe nach Berlin trotz aller
peſſimiſtiſchen Stimmen in Weſteuropa wirklich unternommen
hat. Der Verſuch, aus den Vorurteilen und jener etwas
künſt=
lichen Panik, die um Deutſchland herum ſo gern entſteht,
heraus=
zukommen zu einem klaren Urteil, iſt in dieſen beiden Berliner
Tagen des 25. und 26. März vollauf gelungen. Die deutſch=
eng=
liſche Verlautbarung über das Ergebnis des Beſuches der
Herren Sir John Simon und Anthony Eden beim Führer und
Reichskanzler unterſtreicht, daß „die Unterhaltungen in offenſter
und freundſchaftlichſter Form ſtattfanden und zu einer
vollſtän=
digen Klarſtellung der beiderſeitigen Auffaſſungen geführt
haben.‟ Es iſt immerhin ein recht bemerkenswerter Vorgang,
wenn Adolf Hitler, in Gegenwart des Reichsaußenminiſters
von Neurath und des Sonderbeauftragten Herrn von
Ribben=
trop, im ganzen etwa zwölf Stunden mit den engliſchen Herren
jene vielfältigen Themen durchberaten hat, die in der
Lon=
döner Verlautbarung vom 3. Februar angedeutet waren. Und
wenn der engliſche Außenminiſter vom Nutzen und von der
Notwendigkeit des Berliner Beſuches ſo ſtark überzeugt iſt, dann
eben deshalb, weil eine Klärung des deutſchen Standpunktes
völlig unerläßlich iſt für eine weitergeſpannte Friedensarbeit,
genau ſo wie Deutſchland ein berechtigtes Bedürfnis hatte, die
Anſichten des „ehrlichen Maklers” England ausführlich
kennen=
zulernen. Nun iſt es aber keineswegs bei einem mechaniſchen
Nebeneinander von Theſe und Antitheſe geblieben, ſondern aus
einem ſehr lebhaften Wechſel von Frage und Antwort auf
bei=
den Seiten hat ſich der leitende Satz des Communiqués vom
26. März ergeben, „daß beide Regierungen mit ihrer Politik
das Ziel verfolgen, den Frieden Europas durch Förderung der
internationalen Zuſammenarbeit zu ſichern und zu feſtigen.”
Daß die eindeutige Feſtſtellung, wonach das Ziel des
Frie=
dens durch Zuſammenarbeit nach wie vor das Kennwort
blei=
ben muß, keineswegs überflüſſig war, beweiſt das ganze
auf=
geregte Geſchrei um die angebliche ſelbſtgewollte Iſolierung des
Reiches in Europa, das ſeit der Wiedereinführung der deutſchen
Wehrpflicht an mehr als einer Stelle erhoben wurde. Es war der
eigentliche Zweck der engliſch=deutſchen Fühlungnahme, gerade
den Engländern einmal auf allen Gebieten klar zu machen,
unter welchen ganz beſonderen Vorausſetzungen Deutſchlands
Politik im Herzen Europas ſteht. Denn gerade die Engländer,
die ſchon auf ihrer Inſel heute die großen Schwierigkeiten
einer „ſplendid iſolation” zu ſpüren beginnen, ſind
unvorein=
genommen genug, um zu begreifen, daß Deutſchland keineswegs
den Wunſch haben kann, inmitten hochgerüſteter Nachbarn und
entlang der größten Landgrenze Europas in einer krampfhaften
Abſchnürung zu leben. Allerdings zwingt eben dieſe geographiſche
Sonderlage uns Deutſche jederzeit mit allen Machtfaktoren des
Kontinents in Weſt und Oſt zu rechnen. Wenn alſo zum Beiſpiel
in Frankreich eine Ergänzung der Sicherheit aus eigener
natio=
naler Kraft mit Vorliebe in einer Addition mit anderen
kriegs=
ſtarken Nationen, das heißt in dem alten Rezept der
Bündnis=
politik geſucht wird, ſo liegt gerade in dieſem Schema die
klaſſiſche Gefahr für die deutſche Sicherheit. Zwiſchen
Deutſch=
land und England beſteht nach den Berliner Beſprechungen mehr
denn je Einverſtändnis über den Unterſchied, den Sir John
Simon kürzlich zwiſchen einem echten Kollektivſyſtem des
Frie=
dens und einſeitigen Blockbildungen für den Kriegsfall gemacht
hat. Unter dieſem Geſichtspunkt muß Deutſchland die
Pakt=
freudigkeit anderer Nationen gründlich und gewiſſenhaft darauf
prüfen, ob nicht ſtatt vermehrten Garantien neue und für das
Reich der Mitte lebensgefährliche Komplikationen dabei
heraus=
kommen könnten. Wenn es in dieſem Zuſammenhang noch
eines Beweiſes bedurft hätte, wie wenig die Verhältniſſe in
ge=
wiſſen Gegenden Oſteuropas dem weſtlichen Sicherheitsideal
ent=
ſprechen, zu dem ſich Deutſchland grundſätzlich gern bekennt dann
hat das Kownoer Bluturteil im Memelprozeß dieſen Beweis
von der Friedloſigkeit im Oſten mit erſchreckender Deutlichkeit
geliefert. Es iſt mehr als ein Zufall, wenn im gleichen
Augen=
blick, wo in Berlin die erſten Vorausſetzungen einer
internatio=
nalen Entſpannung geprüft wurden, das litauiſche
Militär=
gericht vier Memelländer zum Tode und die anderen zu
ſchwer=
ſten Zuchthausſtrafen verurteilt hat. Der Ungeiſt von Verſailles
ſpukt in dieſer brutalen Mißachtung des Rechtes und der
be=
ſtehenden internationalen Garantien, um fo mehr, weil ſelbſt
nach dem Eindruck des Times=Vertreters aus Riga die
Be=
ſchuldigung der ernſten Abſicht für einen bewaffneten Aufſtand
nicht bewieſen und die Alibis von drei zum Tode Verurteilten
nicht in befriedigender Weiſe unterſucht oder widerlegt worden
ſind.” Wenn etwas die Ruhe und den Frieden Europas zu
ſtören geeignet iſt, dann ſind es ſolche terroriſtiſche Gewaltakte
gegen Menſchen deutſchen Blutes, die mit ganzem Herzen an
der verbrieften Autonomie ihrer memelländiſchen Heimat hängen!
Die Lehren der deutſchen Wirklichkeit mußten bei dem
Ber=
liner Meinungsaustauſch mit den beiden engliſchen Herren
naturgemäß vor allem auf dem militärpolitiſchen Gebiet deutlich
werden, um das ſich ſeit dem Scheitern der Genfer
Abrüſtungs=
konferenz die ganze hohe Diplomatie ſeit Jahren dreht. Wenn
Sir John Simon trotz dem formalen Proteſt ſeiner Regierung
gegen Deutſchlands freien Entſchluß zur Wehrpflicht ſich
bereit=
gefunden hatte, in Berlin die praktiſchen Vorausſetzungen dieſes
Entſchluſſes zu ſtudieren, ſo hat er damit der allgemeinen
Be=
friedung einen ſehr viel wertvolleren Dienſt erwieſen, als wenn
er ſich etwa dem franzöſiſchen Schritt beim Völkerbund
ange=
ſchloſſen hätte. Denn Deutſchland hat an ſeiner Wehrpolitik
nichts zu beſchönigen und nichts zu verbergen, weil ihm nichts
ferner liegt als die Luſt zu einem uferloſen Wettrüſten. Die
36 deutſchen Diviſionen ſind keineswegs eine vollendete Tatſache
in jenem kraſſen Sinn, wie etwa die amtliche Kundmachung
eines Sowjetheeres von 950 000 Mann Friedensſtärke oder der
Aufmarſch von nahezu 600 000 Mann Soldaten auf italieniſcher
Seite, beides mitten im Frieden! Vielmehr muß genau
unter=
ſchieden werden zwiſchen der allgemeinen Wehrpflicht, die ſeit
dem 16. März 1935 als Grundlage unſerer nationalen Sicherheit
wieder unbedingt feſtſteht, und dem Ausbau der Effektivſtärken
und der materiellen Ausrüſtung. Auf dem letzteren Gebiet kann
Deutſchland nur mit Verhältniszahlen rechnen, und daraus
er=
gibt ſich ſchon der ſelbſtverſtändliche Schluß, daß wir eine all=
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Seite 2 — Nr. 88
gemeine Rüſtungskonvention mit gleichen Beſchränkungen jeder
Art durchaus begrüßen würden. Es iſt nicht unſere Schuld,
wenn dabei der ungeheure Wehrfaktor der halbaſiatiſchen
Sow=
jetunion ſo erdrückend mit ins Gewicht fällt. Wenn manche
Leute in Frankreich ſich nicht genug wundern können über die
angebliche völlig übertriebene Feindſchaft des
nationalſozialiſti=
ſchen Deutſchlands gegenüber dem Vaterland der kommuniſtiſchen
Weltrevolution, dann heißt das, die Frageſtellung in
unmög=
licher Weiſe verkehren. Denn die aktuelle Gefahr für Europa
liegt nicht in feindſeligen deutſchen oder polniſchen Abſichten
gegen Sowjetrußland, ſondern in der Kurzſichtigkeit und
Leicht=
fertigkeit, mit der die Franzoſen um jeden Preis die rote
Trumpfkarte gegen Mitteleuropa ausſpielen wollen.
Wir haben ſchon vor einiger Zeit den verfehlten Vergleich
zwiſchen der Simon=Reiſe und jenem „letzten Verſuch” des
Beſuches von Lord Haldane in Kiel 1912 zurückgewieſen der
in England manchmal als ein Schickſalsdatum vor dem
Welt=
krieg betrachtet wurde. Simons und Edens Berliner Beſuch iſt
vielmehr ein erſter Verſuch geweſen, den Frieden mit der
aktiven Mitwirkung eines gleichberechtigten Deutſchlands zu
ſichern. Wenn Herr Eden die Berliner Informationen durch
ſeine Eindrücke in Moskau Warſchau und Prag ergänzt hat
und Sir John Simon in Streſa mit den Herren Muſſolini
und Laval zuſammentrifft, dann wird er ihnen nicht die
Be=
dingungen einer deutſchen Kampfanſage, ſondern die
authen=
tiſchen Vorausſetzungen für die Friedensbereitſchaft Adolf
Hit=
lers und der Reichsregierung mitzuteilen haben. Es ſteht zu
hoffen, daß dann dem eben gemachten erſten Verſuch einer
lohalen Begegnung zwiſchen Deutſchland und dem Weſten, wo
gegenſeitige Achtäng und das Gefühl der gemeinſamen
Ver=
antwortung heilſame Ergebniſſe zeitigen, andere ſolche Verſuche
folgen werden, ſtatt daß Europa ſich durch ſinnloſes Wettrüſten
und höchſt fragwürdige Allianzen ins ſichere Unglück ſtürzt.
Deutſch=franzöſiſcher Briefwechſel
über die Frage der Enkmilikariſierung
des Saargebiefes.
EP. Genf, 28. März.
Das Völkerbundsſekretariat veröffentlicht auf Wunſch des
Vorſitzenden des Saarausſchuſſes, Baron Aloiſi den Wortlaut
des Briefwechſels zwiſchen der deutſchen Botſchaft in Paris und
dem franzöſiſchen Außenminiſterium über die Frage der
Ent=
militariſierung des Saargebietes. Die beiden Schreiben ſind vom
28. Februar 1935 datiert.
Im Schreiben der deutſchen Botfchaft in
Paris, welches an das franzöſiſche Miniſterium des Aeußern
gerichtet iſt, heißt es u. a. daß das Saargebiet zu der in dem
Artikel 42 und 43 des Verſailler Vertrages umſchriebenen Zone
gehört. Daraus folgt, daß die Beſtimmungen für dieſe Zone auch
für das Saargebiet nach ſeiner Rückkehr nach Deutſchland
an=
gewendet werden würde. Im einzelnen wünſcht die
deutſche Regierung folgende Punkte zu
unter=
ſtreichen:
1. Die Polizei des Saargebietes wird nach der
Rückgliede=
rung dieſes Gebietes im allgemeinen den normalen
Polizei=
effektiven entſprechen, die jetzt ſchon im Saargebiet beſtehen und
insgeſamt die Zahl 1 500 erreichen würden. Die Maximalziffer
der Polizeibeamten in der entmilitariſierten Zone des linken
Rheinufers einſchließlich der ehemaligen Brückenköpfe, welche
durch frühere Verhandlungen auf 10 000 Mann, darunter 3000
Kaſernierte feſtgelegt worden ſei, würde infolgedeſſen von der
Nückgliederung des Saargebietes an gerechnet 11500 Mann,
darunter 3 300 kaſernierte Poliziſten betragen. 2. Luftfahrt:
Zu den ſchon für die entmilitariſierte Zone vorgeſehenen
Luft=
häfen würde ein Lufthafen in Saarbrücken hinzutreten.
Außer=
dem ſei in Saarlouis ein Landungsterrain vorgeſehen.
In der Antwort des franzöſiſchen
Außen=
miniſteriums nimmt dieſes von den Ausführungen der
deutſchen Note Kenntnis und fügt ihnen ſolgende zwei
Vor=
behalte hinzu:
1. Die franzöſiſche Regierung muß hinſichtlich der
even=
tuellen Anweſenheit von SA. SS und Arbeitsdienſtformationen
in dem nunmehr entmilitariſierten Saargebiet alle Vorbehalte
hinſichtlich gewiſſer Charaktere dieſer Formationen vorbringen.
2. Die franzöſiſche Regierung legt hinſichtlich der Anwendung
des Artikels 3 des Verſailler Vertrages welcher in der
Rhein=
landzone ſchon die Aufrechterhaltung aller materiellen
Erleich=
terungen für eine Mobilmachung unterſagt, beſonders großen
Wert darauf, daß das Eiſenbahn= und Straßennetz im
Saar=
gebiet nicht anders entwickelt wird, als es durch wirtſchaftliche
Gründe gerechtfertigt werden dürfte. Infolgedeſſen behält ſich
die franzöſiſche Regierung für jede Schwierigkeit, die in dieſem
Zufammenhang entſtehen könnte, das Recht vor, ihren Stand=
Vom Tage.
Der Führer und Reichskanzler empfing geſtern mittag den
neuen Botſchafter der ſpaniſchen Republik Francisco Agramonte y
Cortijo, um ſein Beglaubigungsſchreiben und das
Abberufungs=
ſchreiben ſeines Vorgängers Don Luiz de Zulueta
entgegenzu=
nehmen.
Am Donnerstag vormittag traf Reichswehrminiſter
General=
oberſt von Blomberg von Breslau kommend in Oppeln ein, von wo
aus er nach begeiſterter Begrüßung ſeine Reiſe in das
oberſchle=
ſiſche Induſtriegebiet im Kraftwagen fortſetzte. Auch bei der
Ab=
fah=t jubelte die Bevölkerung dem Reichswehrminiſter zu.
Reichsaußenminiſter Freiherr von Neurath hat am Mittwoch
den ſowjetruſſiſchen Botſchafter in Berlin. Jakob Suritz. empfangen
und eine längere Ausſprache mit ihm über die ſowjetruſſiſch=
deut=
ſchen Beziehungen gehabt.
Der ſeit Tagen erwartete Rücktritt der polniſchen Regierung
iſt geſtern zur Tatſache geworden. Mit der Neubildung der
Re=
gierung wurde Oberſt Slawek beauftragt.
Der engliſche Staatsſek=etär des Auswärtigen Sir John Simon
wurde am Donnerstag vormittag im Buckinghäm=Palaſt vom König
empfangen. Die Unterredung dauerte 45 Minuten. Sie galt der
Berichterſtattung über die Beſprechungen in Berlin.
Der franzöſiſche Außenminiſter Laval empfing am Donnerstag
vormittag den italieniſchen Botſchafter.
Die Pariſer Preſſe behandelt die Berliner Beſprechungen
wei=
terhin in einem ſcharfen und ablehnenden Ton.
Zum erſtenmal ſeit dem Ausbau des Flottenſtützpunktes
Sin=
gapore iſt am Donnerstag ein japaniſches Flottengeſchwader in
Singapore zum Beſuch eingetroffen.
Das amerikaniſche Repräſentantenhaus nahm eine Vorlage
für die ſofortige Erhöhung des Marineoffizierkorps um 1000
Offi=
ziere an. Ferner wurde eine Vorlage zwecks Schaffung einer
Flie=
gerſchule für Marinekadetten angenommen, um angeſichts der
Ver=
doppelung der Zahl der Marineflugzeuge den gegenwärtigen
Man=
gel an Flugzeugführern auszugleichen.
Nach der Uebernahme der Oſtchinabahn durch Mandſchukuo
haben bisher 2900 ſowjetruſſiſche Staatsangehörige ihre Rückkehr
nach der Sowjetunion verweigert. Sie haben ihre Päſſe den
Konſu=
latsbehörden zurückgeſchickt und um Streichung von der Liſte der
ſowjetruſſiſchen Staatsangehörigen gebeten. Ihnen wurden
Emi=
grantenväſſe zugeſtellt.
punkt auf diplomatiſchem Wege geltend zu machen oder die in
den in Kraft befindlichen Verträgen vorgeſehenen Verfahren
einzuleiten.
3
Die deigliche Pahrungsttie.
Seit dem Rücktritt der Regierung Theunis iſt die belgiſche
Währung eine Angelegenheit der internationalen Börſen
gewor=
den. Der Belga macht Sprünge wie ein wildes
Spekulations=
papier, rutſcht an einem Tage kräftig nach unten, um am nächſten
Tage nach Stützung ſich etwas zu erholen und dann weiter
abzu=
ſinken. Dabei iſt dieſer Sturz nicht etwa begründet in der
Gold=
deckung. Belgien beſitzt auch heute noch eine mehr als 60prozentige
Golddeckung für ſeine Währung, aber die Börſen haben das
Ver=
trauen zu der Beſtändigkeit verloren. Auf der einen Seite flüchtet
das belgiſche Kapital ins Ausland, weil es eine ſtärkere
Abwer=
tung fürchtet, aus dem gleichen Grunde werden auch die Beſtände
an Belga an den Börſen abgegeben und die Baiſſeſpekulanten tun
ihr übriges, weil ſie ſich eine billige Verdienſtquelle erhoffen. Die
Bewegung hat nachgerade ſolche Formen angenommen, daß die
Brüſſeler Regierung die Börſen ſchloß. Auch in Berlin wurde der
belgiſche Kurs am Donnerstag nicht mehr notiert.”
Die neue belgiſche Regierung Zeeland wird am Freitag ihr
Programm vorlegen und es ſcheint, daß ſie ſich mit dem Gedanken
einer Abwertung trägt, nachdem bis vor wenigen Tagen noch jeder
als Landesverräter gebrandmarkt wurde, der nicht an der
Gold=
währung feſthalten wollte. Das Kabinett iſt aber in der
verhäng=
nisvollen Schwierigkeit, daß es einen ausgeglichenen Etat ſchaffen
muß und irgendwie eine Senkung der Koſten herbeiführen muß,
wenn die belgiſche Ausfuhr nicht weiter ſchrumpfen und dadurch
die inneren Schwierigkeiten weiter ſteigen ſollen. Die Nationale
Union iſt zwar gebildet, aber innerhalb der drei großen Parteien
gehen die Meinungen über die Zweckmäßigkeit eines neuen Weges
weit auseinander.
Im Grunde geſehen iſt auch Belgien ein Opfer des
Währungs=
chaos. Die abgewerteten Währungen der großen Exportſtaaten
haben zu einer Unterbietung der Preiſe geführt, die Belgien, wenn
es am Goldſtanddard feſthält, kaum mitmachen kann. Sagt es ſich
aber von dem Goldblock los, dann erhält der Goldblock einen
ſtar=
ken Stoß und es iſt ſehr wahrſcheinlich, daß dadurch andere Länder
gezwungen werden, dieſe Entwicklung mitzumachen, zumal die
Ita=
liener heute ſich anſtrengen müſſen, beizubleiben. Alles ſchreit nach
einer Wirtſchaftskonferenz und einer geſunden Regelung der
zwiſchenſtaatlichen Beziehungen. Aber die Staaten wollen noch
nicht, ſo muß Europa immer tiefer in das Durcheinander
hinein=
ſteigen bis endlich eines Tages die Vernunft ſich durchſetzt, daß
auf die Dauer keiner auf Koſten eines anderen leben kann.
Freitag, 29. Mär.
Aeiatstagangderseitfcensralls
Die Rechtslage in der DAF.
Leipzig, 28.
Die Vormittagsſitzung am dritten Tage der Reichstag
DAF. brachte Rechenſchafts= und Tätigkeitsberichte über
dene Aemter der DAF. U. a. gab der Leiter des Rech
Dr. Bähreniein Bild über die Rechtslage in der
und ihre Entwicklung. Die augenblickliche Rechtslage
gende: Alle Gewerkſchaften und ſonſtigen Verbände, einſe
T
der Arbeitgeberverbände, ſind aufgelöſt, ihre Vermögen
doch noch nicht in das Eigentum der DAF. übergegang
DAF. verwalte ſie vielmehr nur treuhänderiſch, bis d.
mögen durch Reichsgeſetz auf die DAF. übertragen werde
der Anordnung des Führers vom 24. Oktober 1934 ſo
Vermögen dieſer Verbände den Grundſtock für die Se
einrichtungen der DAF. bilden. Deshalb komme ein Ue
nur inſoweit in Frage, als er dieſem Zweck nütze. Eine
nahme von Schuldverbindlichkeiten würde dieſem Zweck
ſtändlich nicht dienlich ſein, ebenſo eine Liquidation d
mögens. Beides komme daher nicht in Frage. Mit den
des Reichsgeſetzes über die Einziehung des Vermögens
At
maligen Gewerkſchaften und ſonſtigen Verbände ſei in de
ſten Monaten zu rechnen. Alle Prozeſſe, die aus Anlaß d
löſung der Gewerkſchaften gegen die DAF., gegen Dr. Ler
die NSDAP. oder ſonſtige Stellen angeſtrengt worden
ſeien auf Anordnung des Reichsinnenminiſteriums au
Dadurch werde vermieden, daß die Gerichte vielleicht Urte f=!
len, die in Widerſpruch zu den bevorſtehenden geſetzlichen
lungen ſtehen. Zum Schluß behandelte der Redner die Fr
Rechtsnatur der DAF. Sie ſei keine Körperſchaft öffe
Rechtes, auch kein Verein mit eigener Rechtsperſönlichkei
Gerichte neigten dazu, in der DAF. einen nicht rechts
Verein zu ſehen. Das Rechtsamt vertrete den Standpurk
die DAF. eine einzigartige Neuſchöpfung ſei, die einer 1
ren geſetzlichen Regelung bedürfe. Vorſchläge in dieſer Be mi
ſeien bereits dem Stellvertreter des Führers unterbreitet 1h
Zum Schluß der Vormittagsſitzung berichtete der Lei
Rechtsberatungsſtelle Dr. Hellwig über deren T.
keit. Gemeinſame Rechtsberater der Unternehmer und
ſchaft einzuſetzen, ſei zur Zeit wegen der Art der Arbeitsg *
barkeit noch nicht möglich. Deshalb habe die DAF. Unter=
und Gefolgſchaftsmitglieder eingeſtellt.
Arbeitsdienſt Vorſchule zum Wehrdienk.
In der Nachmittagsſitzung ſprach nach Stabsamtsleiter
Reichsarbeitsführer Hierl u. a. über das Bek
zur Arbeitsdienſtpflicht. In ſeiner volkserzieheriſchen 1
den. Die vom ganzen deutſchen Volke als Wiederherſtellun
res nationalen Selbſtbeſtimmungsrechtes und damit
unſere=
nalen Ehre freudig begrüßte Wiedereinführung der allge
Wehrpflicht berührt die Aufgaben und die Notwendigk
Arbeitsdienſtes nicht. Die Wehrmacht iſt dazu berufen, de
ſchen Lebensraum nach außen zu ſchützen, der Arbeitsdie
praktiſch angewandter Nationalſozialismus iſt der Garant
daß unſer Volk im Innern nie wieder durch Klaſſengegenſi
riſſen wird. Ebenſo wenig wie die allgemeine Arbeitsdien
einen Erſatz für die Wehrpflicht hätte bieten können, eben
kann die wieder eingeführte allgemeine Wehrpflicht die 2
dienſtpflicht unnötig machen.
Schon bei dem grundlegenden Vortrag, den ich dem Füt
Jahre 1930 über den Arbeitsdienſt halten durfte, wurde feſ
daß die Idee der Arbeitsdienſtpflicht die folgerichtige Fortf
und notwendige Ergänzung der Gedanken bedeute, die zur
meinen Schulpflicht und zur allgemeinen Wehrpflicht geführt
und in Ausſicht genommen, daß deshalb dereinſt die Arbeits
pflicht neben die Schulpflicht und Wehrpflicht treten mü ſ
notwendiges Glied in der Kette der ſtaatlichen Einrichtu /
Erziehung des jungen Deutſchen.
Der Arbeitsdienſt muß daher künftig dem Wehrdienſt
gehen. Wer die Ehre hat, Soldat zu werden, muß ſich dieſe
dadurch würdig erweiſen, daß er vorher als Arbeitsmann in
gedient hat. Dies gilt insbeſondere für alle künftigen Füh
Wehrmacht, die Unteroffiziere und Offiziere. (OrkanartigerX
Wie bereits angekündigt, treten am 1. April 1935 ne
ſtimmungen über die Ermäßigung und Befreiung von
funkgebühren in Kraft. Gleichzeitig wird der Kreis der
ſonen, die Gebührenbefreiung erhalten, um 180 000 erweiter
Ablauf des Monats April verlieren alle in bezug auf
funkgebühren gewährten Vergünſtigungen ihre Gültigkeit.
Die neuen Vorſchriften ſind im Amtsblatt des Reic
miniſterium vom 27. März 1935 Nr. 29 niedergelegt. Aus
über die Neuregelung erteilen ſowohl die Poſtämter als a.
Bezirksfürſorgeſtellen.
der „dederherzige Miilter.
Zum zweihundertſten Geburtstag von Muſäus am 29. März.
Von Dr. Johannes Günther.
Am 29. März iſt der zweihundertſte Geburtstag des
Schrift=
ſtellers, Kulturkritikers und Pädagogen Johann Karl Auguſt
Muſäus — eines Mannes, der eigentlich bereits zum neunzehnten
Jahrhundert, vollends aber zu unſerer Zeit nur mittelbare
Be=
ziehungen hat, deſſen Bedeutung ſich aber erweiſt, wenn wir ihn
in ſeinem Jahrhundert ſehen, und der uns als Perſönlichkeit
recht wohl bald feſſelt, wenn wir ſein Leben auf uns wirken
laſſen.
Muſäus iſt Thüringer. Wenn J. G. Herder ihm in ſeiner
Gedenkrede vor den Weimarer Profeſſoren und Schülern „den
Namen des Guten gerne gibt”, wenn er ihn „heiter und
bieder=
herzig” nennt, ſeiner „gefälligen, friedfertigen und fröhlichen
Seele” treues Gedenken weiht und ſchließlich ausſagt: er war
„an Einfalt des Charakters und an Güte des Herzens ein Kind,
an unverdroſſenem Fleiß und an Liebe zum gemeinen Beſten
ein Mann, ein redlicher Mann”, ſo bezeichnen dieſe Weſenszüge
den thüringiſchen Menſchen, den glückhaften Charakter, den
har=
mnoniſchen Deutſchen im Herzgau des Vaterlandes. In Eiſenach
iſt er aufgewachſen, ein Beamtenſohn, von Hauſe aus gar nicht
begütert, aber in treue Hut genommen von ſeinem Altvetter,
dem Superintendenten Weißenborn. Dann Student in Jena:
Theologe aber den freien Künſten durchaus geöffnet, ein
Lebensbejaher, noch als Kandidat meint er ſich nichts damit zu
vergeben, wenn er bei einem Feſte fröhlich mit den Fröhlichen
iſt und tanzt. Aber das nehmen die Bauern übel und lehnen
ihn ab, als er als Pfarrer aufgeſtellt wird. Dieſe Ablehnung
nimmt Muſäus als Fügung. Ihm graut vor einem Amt, das
ſich dem Leben verſagen ſoll. Er wendet ſich der Literatur und
der Pädagogik zu, läßt Leſſing, den jungen Goethe, die ſchweizer
Erziehungsmethoden auf ſich wirken, ſchafft ſich das Rüſtzeug
für eine Kulturkritik
Kritik durch die Parodie — das iſt die Eigenart der
Kultur=
kritik des Muſäus. Er hat ſie noch einmal entſcheidend
ange=
wandt. Als Lavater ſeine illuſtrierten „Phyſiognomiſchen
Frag=
mente, zur Beförderung der Menſchenkenntnis und
Menſchen=
liebe” veröffentlicht hatte, ergriff die Zeitgenoſſen eine wahre
Wut zu phyſiognomieren, d. h. nach Beobachtungen) nach
Ge=
ſetzen, die man gefunden zu haben glaubte, aus der Form der
menſchlichen Erſcheinung, vor allem aus der Geſichtsbildung,
die Charaktereigenſchaften abzuleſen. Gewiß ſteckt eine tiefe
be=
trachtenswerte Wahrheit in der Phyſiognomik: das wird keiner
leugnen, und auch Muſäus leugnete ihren Wahrheitskern
natür=
lich nicht, aber ihrem dilettantiſchen Mißbrauch, ihrer tollen
Wucherung trat er entgegen. In ſeiner köſtlichen Parodie
Phyſiognomiſche Reiſen” führte er die ungezählten Amateur=
Phyſiognomiker gehörig ad abſurdum. In Eſſays, die in ihrer
manchmal freilich recht geſuchten burſchikoſen Ausdrucksart an
Matthias Claudius erinnern, ging er ſcheinbar auf die
Phyſiog=
nomiker ein, um ſie dann plötzlich, wenn er ſie weit genug aufs
Eis gelockt hatte kläglich einbrechen zu laſſen.
Mehr als fünfzehn Jahre liegen zwiſchen dieſen beiden
Buch=Erfolgen. Fünfzehn Jahre treuer Arbeit im Verborgenen!
Beſonders die letzten acht Jahre dieſer Zeitſpanne; er war
Profeſſor am Weimarſchen Gymnaſium. Er nahm ſich ſeiner
Schüler und Penſionäre mit väterlicher Sorgfalt an. Das
Ge=
halt, das er bezog, war auffallend gering. Zudem war er oft
von Krankheit geplagt. Trotzdem ließ er nie im geringſten
nach. Die Erfüllung ſeines Amtes ſtand ihm obenan. Dann
war er darauf bedacht, das Daſein ſeiner Frau und ſeiner
Kinder ſorgenfreier zu machen: mit Privatunterricht ſuchte er
mühſelig ſein Einkommen zu vergrößern. Freilich wußte er, daß
nicht Geld allein das Glück bringt. Drum ließ er im Kreiſe der
Seinen ſein fröhliches Gemüt ausſtrahlen. Wenn man die
Ge=
ſchichte des Schrifttums durchgeht, ſo ſtellt man die merkwürdig
betrübende Tatſache feſt, daß die Dichter ihre Ehefrauen im
allgemeinen nicht beſungen haben. Aber Juliane Krüger, des
Muſäus Gattin, gehört zu den wenigen beſungenen Dichter=
Ehefrauen. Erſt, wenn Muſäus den (von ihm geliebten, nicht
bloß befolgten) Pflichten des Amtes und des Lebens genügt
hatte, ſtrebte er weiteren Kreiſen nach, erſt dann — in den
Nacht=
ſtunden, rauchend und Kafſee trinkend — widmete er ſich ſeiner
Schriftſtellerei. Und dieſe Zeiteinteilung, dieſen Zeitverbrauch,
unter dem ſeine Geſundheit ſelbſtverſtändlich mehr und mehr
litt, hat er eigentlich bis zu ſeinem Lebensende beibehalten.
Der fünfundvierzigjährige Muſäus überſtand eine
lebens=
gefährliche Krankheit. Nach ſeiner eigenen Rechnung begann
nun, wo er dem Daſein wiedergeſchenkt war, der zweite Teil
ſeines Lebens. Er mochte freilich fühlen, daß dieſer zweite Teil
nur kurz ſein werde. Ja, er hatte ſich daran gewöhnt, mit dem
Tode in ſeltſam launiger Weiſe zu ſpielen. So ſchreibt er kurz
nach der Krankheitszeit an liebe Freunde in Duisburg: „Wenn
meine Seele den Körper zu verlaſſen genötigt geweſen wäre,
würde ich ohne Zweifel die Tour nach dem Himmel über
Duisburg genommen haben. Und wenn es möglich iſt, daß die
von ihrem Erdenleib gelöſte Seele in körperliche Dinge wirken
kann, ſo würde ich mich gewiß bei Ihnen gemeldet haben, nicht
als lärmender Poltergeiſt, der einen ſchweren Fall ins Haus
tut wie ein umgeſtoßener Fruchtſack, ſondern ich würde nur in
den Gardinen ihres Bettes ein wenig gerauſcht oder am Tage
auf dem Porzellantiſch promeniert und die Taſſen ganz ſanft
bewegt haben, oder eine herunterzuwerfen oder Sie ſonſt in
Schrecken zu ſetzen. Hätte ich aber zu dieſen Merkzeichen meiner
Gegenwart kein Vermögen gehabt, ſo hätte ich Sie leicht um
ſchwebt, Sie beiderſeits ungefühlt umarmt, und dann hätte die
emigrierende Pilgerſeele ihren Weg nach dem Ort ihre
ſtimmung ruhig fortſetzen mögen.‟ Den Ausdruck „Freund
den Claudius für „Tod” eingeführt hat, griff Muſäus au
ſchrieb zu Kupferſtichen J. R. Schellenbergs in Verſen 1
Proſa Erklärungen, die dann als beſinnliches Bilderbuch
dem Titel „Freund Hains Erſcheinungen” herauskamen.
das Büchlein iſt in der Haltung unklar und in der
dürftig. Man vermißt in dieſen leicht zyniſchen Idyllen,
ihrem erhabenen Sujet, dem Tode gegenüber, das Geni
Die Schranke zwiſchen Fertigkeit und Kunſt, zu
Schriftſtellerei und Dichtung wird nun auch beſonders auf
anderen Gebiete des Muſäus ſpürbar, der Märchenerza
„So bin ich nun” ſchrieb er, „auf eine neue Idee geld.
Die Feereien ſcheinen wieder recht in Schwung zu io!
Rektor Voß und Amtmann Bürger vermoderniſieren die I.
und eine Nacht um die Wette, ſelbſt die Feenmärchen
Jena dies Jahr wieder im Nürnbergiſchen Verlag von 2
gedruckt worden. Ich will mich an die Kette hängen un.
von meiner Drehſcheibe jetzt ein Machwerk dieſer Art abt
das den Titel führen wird: „Volksmärchen, ein Leſebn
große und kleine Kinder”. Ich ſammle dazu die trie
Ammenmärchen, die ich aufſtutze und noch zehnmal wunde
mache, als ſie urſprünglich ſind. Davon hofft nun meine
Frau, daß es ein ganz lukrativer Artikel werden ſoll.‟
lich, ja notgedrungen, und, wie er ſelber ſagt, aulse
ſind dieſe Märchen. Sie ſind gewiß Wegweiſer auf d0s
die Brüder Grimm ſpäter leiſteten, aber ſie haben ehen.
das, was die Grimmſchen Märchen ſo überzeitlich ſche.
läßt: die Knappheit, die Ausgewähltheit, die Echtheit, Dee
lichſt beibehaltene Urſprünglichkeit des Ausdrucks. Muſan
ſeltſamerweiſe all zu vielen Märchenerzählern und =erzähle.
ſein Ohr, dann walzte er die Märchen zu Nobellen,
Romanen aus, machte ſie modiſch zurecht — ja gerade.""
Moderniſierung hatte er durch das Paradoxe, was dill
ſtande kam, offenbar ſeinen Spaß. Und man muß ja aue
daß dadurch ein leicht=komiſcher Reiz entſteht, der Nhe
irgendwie wirkt. Muſäus” „Volksmärchen” — man müß.
ſagen: Märchen im Rokoko=Koſtüm — ſind übrigens d0s
Buch des Muſäus das heute noch in Neuausgaben."
handel erhältlich iſt.
Muſäus war ein Original: Gern machte er weie
touren durch das ſchöne Thüringerland. Da war er delſ
mit dem Regenſchirm bewaffnet, mochte es auch noch 9.I
Wetter ſein. So ſchritt er auf der Landſtraße daher:
Handwerksburſche, mit aufgeknöpfter Weſte und is
Bündel, Kleider und Wäſche enthaltend an einem Siiee
der Schulter.‟ Die Herzogin Amalie hatte ihm auf der Alkel.
Weimar ein Landheim eingerichtet. „Nach ſeinem kleinen 2l
wanderte er gern hinaus, die Holzſcheite zur Heizunt
Stübchens unterm Arm, mit Kaffeekännchen. und Tapaisk
Freitag, 29. März 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 88 — Seite 3
Litauens ſchlechtes Gewiſſen.
Troßdem.
T
Der Skandal um das Kownoer Urteil nimmt doch allmählich
rnational ſolche Formen an, daß allgemein die Notwendigkeit
es Eingreifens der Signatarmächte anerkannt wird. Davon
* eßt ſich eigentlich nur Frankreich aus, das ſich nach wie vor
eine Berichterſtattung beſchränkt. Immerhin erfahren wir
daß die Signatarmächte doch nicht ganz untätig geweſen ſind.
war bekannt, daß im Januar ſchon die Engländer eine ſehr
egiſche Demarche in Kowno unternommen hatten, allerdings
e jeden Erfolg. Wir können jetzt zur Kenntnis nehmen, daß
13. März, alſo während des Prozeſſes, die Signatarmächte
land, Italien und Frankreich in Kowno gemeinſam vorſtellig
orden ſind und die litauiſche Regierung auf die
Verpflichtun=
aufmerkſam gemacht haben, die ſich aus dem Memelſtatut
t nur für Litauen ſelbſt, ſondern auch für die Großmächte
er=
en. Sie haben nachdrücklich darauf hingewieſen, daß ſie ſich
er Verantwortlichkeit bewußt ſeien.
Das iſt in Kowno zur Kenntnis genommen, aber dann ſofort
ſen Akten gelegt worden. Jedenfalls hat die litauiſche
Regie=
g ſich nicht veranlaßt geſehen, irgendwelche Folgerungen
dar=
zu ziehen, obwohl es bei der Art des Gerichts ſicher nur eines
ikes bedurft hätte, um dem Urteil ein ganz anderes Geſicht
geben. Man darf im Gegenteil ſogar wohl annehmen, daß
Grund der Beweisaufnahme das Gericht ein ſolches Urteil
nals hätte fällen können, wenn nicht ein ausdrücklicher
Be=
der Regierung vorgelegen hätte, der aus politiſchen Grün=
Todesurteile und Zuchthausſtrafen verlangte, Freilich ſcheint
etzt, als ob den Litauern das Echo auf ihr Vorgehen ſelbſt
as unheimlich vorkommt. Sie haben ein ſchlechtes Gewiſſen
ſuchen die allgemeine Aufregung abzulenken, aber dafür
te es jetzt zu ſpät ſein.
Das ſchlechte Gewiſſen der Likauer.
„Vorſichtsmaßnahmen” im Memelland.
DNB. Königsberg, 28. März.
Die litauiſchen Behörden des Memelgebietes haben einige
An=
ungen getroffen, die mit aller Deutlichkeit erkennen laſſen, daß
bei den zuſtändigen Stellen anſcheinend ein äußerſt
echtes Gewiſſen dem Memelland gegenüber
und mit Unruhen rechnet.
So hat der Kriegskommandant in Memel alle
Verlängerun=
der Polizeiſtunde zurückgezogen. Die memelländiſche Landes=
1zei und die Grenzpolizei ſind ſeit Montag abend in
Alarm=
itſchaft. Gleichzeitig hat das litquiſche Direktorium
Bruvelai=
die memelländiſchen Polizeibeamten auf die litauiſche
Ver=
ng vereidigt.
Hierzu iſt zu bemerken, daß die litauiſche Verfaſſung nur
in=
it für das Memelgebiet Geltung hat, als ſie den
Beſtimmun=
des Statuts nicht zuwiderläuft. Die memelländiſchen
Polizei=
iten waren alſo nur auf die memelländiſche Verfaſſung, in
m Falle alſo nur auf das Memel=Statut zu vereidigen. Aus
Tatſache, daß das litauiſche Direktorium Bruvelaitis trotzdem
memelländiſchen Polizeibeamten auf die litauiſche Verfaſſung
idigt, geht hervor, wie die Litauer die autonomen Rechte des
telgebietes „wahren”.
Ausſchreikungen gegen einen Berkeidiger
im Memel=Prozeß.
DNB. Kowno, 28. März.
In der Kownoer Univerſität kam es am Mittwoch während
: Abendvorleſung zu Ausſchreitungen gegen Profeſſor
Stanke=
s, der im Memel=Prozeß Dr. Neumann und einige andere
klagte verteidigt hat. Als Profeſſor Stankevicius kurz nach
Ihr den Hörſaal betreten wollte, um ſeine ordentliche
Vor=
g zu halten, wurde ihm von einigen Studenten der Eingang
ſerrt. Man beſchimpfte ihn wegen der Verteidigung der
Mielländer und erklärte ihn für ehrlos. Profeſſor Stankevicius
rchte vergeblich, ſich mit den Studenten auseinanderzuſetzen.
Studenten beſchloſſen, nachdem er den Saal verlaſſen hatte,
* Führung der Tautininkai=Korporation ihn auch fernerhin
oykotkieren. — Es iſt zu bemerken, daß derartige
Ausſchreitun=
gegen Profeſſor Stankevicius gleich nach der Uebernahme der
eidigung verſucht wurden, doch ſetzte ſich der Senat für ihn
was jetzt nicht mehr der Fall zu ſein ſcheint.
Soforlige Gehallsſperte
für die verurkeillen memelländiſchen Beamten.
DNB. Memel, 28. März.
Das Direktorium Bruvelaitis hat beſchloſſen, den
memellän=
diſchen Beamten, die vom Kriegsgericht verurteilt worden ſind,
ſofort das Gehalt zu ſperren.
Die vier Lehrkräfte am Städtiſchen Lyzeum „Auguſta=Viktoria=
Schule” in Memel, Studienrat Pickelmeyer, Studienrat Rathke,
Oberſchullehrerin Beiwick und Oberſchullehrerin Grajetzki ſollen
innerhalb eines Monats von der Stadt entlaſſen werden.
Beachkenswerkes engliſches Gukachten
über das Kownoer Schandurkeil.
DNB. London, 28. März.
Nach einer Meldung aus Riga haben zwei engliſche
Rechts=
anwälte zu dem Urteil gegen die Memelländer in einem Gutachten
erklärt, es ſei von politiſchen Umſtänden diktiert. Die beiden
Rechtsanwälte, die den Gang des Prozeſſes im Intereſſe der
An=
geklagten beobachtet haben, ſind John Lawrence, ein Sohn des ſehr
bekannten Londoner Rechtsanwaltes Sir Alexander Lawrence und
Godfrey Norris.
Das Gutachten beſagt u. a.: Die Urteile haben wenig mit dem
Beweismaterial zu tun und ſind offenbar von pölitiſchen
Umſtän=
den diktiert. Die vier Todesurteile ſind ausgeſprochen worden
un=
geachtet der Tatſache, daß zwei der Männer einwandfreie Alibis
nachgewieſen hatten. Gegen den dritten wurde kein
Beweismate=
rial vorgebracht, während der vierte, der 17jährige Boll, ſeine
eigene Teilnahme zwar zugab, aber die anderen für unſchuldig
er=
klärte. Im äußerſten Falle war Boll höchſtens des Totſchlages
ſchul=
dig, da das Beweismaterial nicht auf vorbedachten Mord hindeutet.
In England würde er wahrſcheinlich in eine Fürſorgeanſtalt geſchickt
worden ſein. Das Beweismaterial für einen bewaffneten Aufſtand
beſteht vollkommen aus Gerüchten. Die vorgefundenen Waffen ſind
geradezu armſelig. Sie beſtehen aus 200 Revolvern und Flinten.
Zum größten Teil ſind dafür ſogar von den Behörden
Waffen=
ſcheine ausgeſtellt worden. Die Anklagebehörde ſelbſt hat ihre
An=
nahme fallen gelaſſen, daß die Angeſchuldigten mit ausreichenden
Waffen für die Durchführung eines bewaffneten Aufruhrs
ver=
ſehen geweſen ſeien. Für die in letzter Minute vom Staatsanwalt
abgegebene Erklärung, daß der Aufruhr nur ein paar Stunden
dauern ſollte, nämlich bis zum Einmarſch deutſcher Streitkräfte,
liegt nicht das geringſte Beweismaterial vor.
Erſter langfriftiger Handelsverkrag
Der erſte langfriſtige Handelsvertrag mit Rumänien iſt am
23. März mit dem Handels=Niederlaſſungs= und Schiffahrtsvertrag
unterzeichnet worden. Das ſeit November vorigen Jahres beſtehende
Proviſorium, das von Monat zu Monat, zuletzt bis Ende März
verlängert worden war, iſt durch eine endgültige langfriſtige
Lö=
ſung abgelöſt worden. Bis zum November 1934 vollzog ſich der
deutſch=rumäniſche Handelsverkehr auf der Grundlage eines
Ab=
kommens, das im Juni 1930 abgeſchloſſen und im Dezember 1931
durch ein Zuſatzabkommen ergänzt worden war.. Die Kündigung
dieſes Abkommens durch Rumänien erfolgte im Zuſammenhang
mit der Kündigung ſämtlicher rumäniſcher Handelsabkommen im
November 1934 in Verfolg der im Herbſt des gleichen Jahres
durchgeführten Neuregelung des rumäniſchen Außenhandels. Dieſe
beſtand im weſentlichen in einer Kontingentierung der Einfuhr,
dergeſtalt, daß die verfügbaren Deviſenvorräte nur mit 60 Prozent
der hereinkommenden Exportdeviſen für Zwecke der Einfuhr
Ver=
wendung finden durften, während die reſtlichen 40 Prozent für
den rumäniſchen Anleihedienſt und zur Abdeckung aufgelaufener
Warenſchulden reſerviert wurden. Der Zwang zu dieſer Maßnahme
ergab ſich aus dem ſtetigen Sinken des rumäniſchen
Ausfuhrüber=
ſchuſſes und der Verpflichtung zu einem relativ hohen Zinſendienſt.
Während Rumänien noch im Jahre 1931 einen Ausfuhrüberſchuß
von 6,4 Milliarden Lei erzielt hatte, ging dieſer in den folgenden
Jahren auf 4,711 und dann auf 2,429 Milliarden Lei und 1934
ſchließlich auf 0,9 Milliarden zurück.
Vor der Neuregelung der weitgehenden Abſtimmung der
rumä=
niſchen Einfuhr auf die Ausfuhrmöglichkeiten war jedoch
Deutſch=
land weniger betroffen worden, als eine Reihe anderer Länder
mit hohen Ausfuhrüberſchüſſen an Rumänien, weil der
deutſch=
rumäniſche Handel in der beiderſeitigen Ein= und Ausfuhr eine
ſtarke Ausgeglichenheit zeigte. Im vergangenen Jahr hat
Deutſch=
land an Rumänien für etwa 51 Millionen RM. Waren, in der
Hauptſache Chemikalien, Maſchinen und Eiſenwaren geliefert,
wäh=
rend es für rund 59 Millionen RM. Waren aus Rumänien bezogen
hat. Hier ſtanden Mineralöl, Mais, Gerſte und Eier an der Spitze.
Mit dieſem Warenbezug von 59 Millionen RM. war Deutſchland
1934 Rumäniens beſter Kunde, während es in der Liſte der
rumä=
niſchen Lieferantenländer hinter Großbritannien an der zweiten
Stelle ſteht. Auf dieſe Bedeutung, die Deutſchland im rumäniſchen
Außenhandel hat, dürfte es auch zurückzuführen ſein, daß der erſte
Handelsvertrag den Rumänen nach der im vorigen Herbſt erfolgten
Kündigung ſeiner Handelsverträge abgeſchloſſen hat, dieſer erſte
Handelsvertrag mit Deutſchland iſt. Gleichzeitig kommt dieſem
in=
ſofern eine beſondere Bedeutung zu, als es der erſte langfriſtige
Handelsvertrag iſt, den Rumänien und Deutſchland ſeit dem Kriege
abgeſchloſſen haben. Nachdem in den letzten Jahren unter dem
Ein=
fluß der Weltwirtſchaftskriſe auch der deutſch=rumäniſche Handel
gelitten hatte, darf von dem neuen Abkommen immerhin erwartet
werden, daß es die Grundlage für eine Wiederbelebung der
Han=
delsbeziehungen beider Länder wird, zumal eine weitere
Voraus=
ſetzung dafür von vornherein in der weitgehenden Ergänzung des
beiderſeitigen Einfuhrbedarfs gegeben iſt.
Die Brokgekreideverſorgung
bis zut neuen Ernke geſicherl.
DNB. Berlin, 28. März.
Die letzten Erhebungen über die Getreidebeſtände haben
den im vorigen Herbſt verſchiedentlich aufgetretenen
Befürchtun=
gen zum Trotz, daß die Verſorgung Deutſchlands mit
Brot=
getreide, infolge des trockenen Sommers gefährdet ſei, erneut
klargeſtellt, daß die Brotgetreideverſorgung des deutſchen
Vol=
kes bis zur neuen Ernte vollkommen geſichert iſt. Es hat ſich
darüber hinaus ergeben, daß zum Schluß des laufenden
Ge=
treidewirtſchaftsjahres die normalen und notwendigen Beſtände
an Brotgetreide für die Deckung des Bedarfs der
Uebergangs=
zeit vorhanden ſein werden. Auf Grund dieſer Lage iſt den
Getreidewirtſchaftsverbänden die Möglichkeit
gegeben worden, ſolche Bauern und Landwirte,
die bisher in angemeſſenem Umfange ihrer
Pflicht gegenüber der Volksgemeinſchaft und
dem vorgeſchriebenen Ablieferungsſoll
ent=
ſprechend Brotgetreide abgeliefert haben, von
ihrerweiteren Ablieferungspflicht zubefreien.
In ſolchen Fällen kann ferner dem Erzeuger geſtattet werden,
inländiſchen Roggen oder inländiſchen Weizen, abweichend von
der bisherigen Regelung, für Zwecke der Verfütterung zu
ver=
kaufen oder zu veräußern. Die Befreiung von der
wei=
teren Ablieferungspflicht wird getrennt für
Noggen und Weizen ausgeſprochen, d. h. ein
Be=
trieb kann von der weiteren Ablieferungspflicht für Roggen
be=
freit werden, wenn er ſein Ablieferungsſoll beim Roggen in
angemeſſenem Umfange erfüllt hat, für Weizen, wenn er in
gleicher Weiſe ſein Ablieferungsſoll für Weizen erfüllt hat. Die
Getreidewirtſchaftsverbände ſind ferner ermächtigt worden, im
Einzelfall auch ſolches Getreide für Zwecke der Verfütterung
freizumachen, das ſich bereits in der zweiten oder weiteren Hand
befindet. Durch dieſe Maßnahme wird die Verſorgung mit
Futtergetreide erheblich gebeſſert. Die günſtige Verſorgungslage
mit Brotgetreide ermöglicht ferner neben der bisher allein
ge=
ſtatteten, Roggenmehltype 997 mit hoher Roggenausmahlung
eine weitere Roggenmehltype mit einer niedrigeren Ausmahlung
zuzulaſſen. Die näheren Beſtimmungen darüber werden
dem=
nächſt bekanntgegeben. Schließlich iſt noch beabſichtigt, den
Müh=
len bei der Getreideeinlagerungspflicht, die auf ihnen ruht,
Er=
leichterungen zu gewähren.
Feierlicher Abſchluß des Winkerhilfswerks
am 30. März.
Das diesjährige Winterhilfswerk in Berlin wird am 30. März
mit einem Großkonzert der Wehrmacht im Sportpalaſt unter dem
Protektorat des Reichswehrminiſters Generaloberſt von Blomberg
abgeſchloſſen.
Das Wehrkreiskommando III zieht dazu faſt ſämtliche in
Ber=
lin, Potsdam und Döberitz ſtehenden Muſik= und Trompeterkorps
ſowie Spielmannszüge und über 200 Soldaten als Sänger hinzu.
Heeresmuſikinſpizient Profeſſor Hermann Schmidt, der das Konzert
leitet, hat ein abwechſlungsreiches Programm vorgeſehen. Im
erſten und zweiten Teil wird Streichmuſik geboten, während der
dritte Teil die eigentliche Militärmuſik vorſiehr und durch
Sol=
datengeſang, Einmarſch der Spielleute und Fanfarenklänge ſein
beſonderes Gepräge erhalten wird.
*
Makkhias Claudius.
1
der erſte Schriftleiter der „Darmſtädter Zeitung”.
Ende März ſtellt das amtliche Organ der
Heſſi=
ſchen Landesregierung, die ſeit 159 Jahren beſtehende
„Darmſtädter Zeitung”, ihr Erſcheinen ein.
So bedeutungslos, ja ſelbſtverſtändlich im Zug der
inner=
chen Entwicklung, auch das Ende dieſes Blattes erſcheinen
ſo verdient ſeine Entſtehung doch einiges Intereſſe.
Blatt, urſprünglich „Heſſen=Darmſtädtiſche privilegierte
=Zeitung” geheißen, wurde auf Betreiben des Präſidenten
Moſer von dem heſſiſchen Landgrafen Ludwig IK. ins
n gerufen um ſowohl der Verbreitung von allgemeinen
Eserzieheriſchen und Wohlfahrtsideen der
lärungszeit zu dienen, hauptſächlich aber um die der
phyſio=
ſchen Theorie entſtammenden Reformgedanken zur
ung der Landwirtſchaft in die Sprache des kleinen
nes umzuſetzen. Der das Kind aus der Taufe hob, war
geringerer als der Dichter Matthias Claudius —
bürdiger Ahnherr in der langen Reihe der Schriftleiter des
tes durch 16 Jahrzehnte. Auf Herders Empfehlung hin
2e der „Wandsbeker Bote” als Oberlandkommiſſarius nach
nſtadt berufen. Offenbar verſprach man ſich hier von ſeiner
hten und treuherzigen Schreibweiſe viel für die
mund=
hte Darlegung der Regierungsabſichten. So finden wir
hias Claudius in den erſten Monaten des Jahres 1777 als
usgeber des kleinen, mit dem doppelſchwänzigen Löwen
ge=
en Blättchens, wie er zur Förderung der Viehzucht von
Stallfütterung und vom Klee=Anbau ſogar in Verſen ſpricht.
ig nimmt er ſich auch der gedrückten Bauern in einem Neu=
*gedicht der erſten Nummer der Landzeitung an, wo er mit
Worten:
Die Bauern gehn ja nicht auf Vieren,
Es ſind doch Menſchen auch
as Gewiſſen der Herren appelliert.
Jedoch in liebenswürdiger Schwäche jedem Zwang und
abhold, ſcheint dem Dichter „die deſperat dünne und trockene
in Darmſtadt nicht nur körperlich wenig zuträglich
ge=
n zu ſein; er ging, wie Moſer ſchrieb, „von ſelbſt zu ſeinen
rebſen wieder zurück”. So kam die Landzeitung bald unter
Feder irgendeines anderen Redakteurs. Ihm folgten durch
rthalb Jahrhundert viel namenloſe Schriftleiter, die es
—länger als unſer guter Claudius an dem Blatt aushielten,
auch nicht in die Literaturgeſchichte eingingen wie er, der
einem ſicher etwas zu harten Urteil Moſers „nichts tun
te, als Vögel ſingen hören, Klavier ſpielen und
ſpäzieren=
n.” Immerhin! — Oder wäre es uns lieber, Matthias
Claudius hätte einen gewiſſenhaften Redakteur abgegeben, ſtatt
auf einem Waldweg bei Darmſtadt das unſterbliche tröſtliche
Abendlied „Der Mond iſt aufgegangen” zu dichten?
Otto Pohl.
NS-Kulturgemeinde,
Kreis= und Ortsverband Darmſtadt.
Vierkes Meiſter=Konzerk zum Beſten der Winkerhilſe.
Sinfonie=Konzert im Großen Haus des Landestheaters.
Donnerstag, den 28. März 1935.
Hans Weisbach (Leipzig) war der Gaſtdirigent, der einem
lei=
der verhältnismäßig ſpärlichem Hörerkreis einen Kunſtgenuß
er=
leſenſter Art ſchuf. Er geſtaltete die erſte Sinfonie von Johannes
Brahms ſo unerhört, daß wir ſeit Fritz Steinbach, dem
unvergeß=
lichen Brahmsdirigenten, trotz Nikiſch, trotz Furtwängler, trotz
Bal=
ling eine derartige konzentrierte und ſpannungsgeladene
Wieder=
gabe nicht wieder gehört haben. Weisbach leitete das Werk
aus=
wendig, begann die sostennto=Einleitung ungewohnt breit und
wuchtig, äußerſt klar und abgeſetzt in der Phraſierung. Das Allegro
erſtand im normalen Tempo, aber in ſtaunenswerter
Konzentra=
tion des gedanklichen Aufbaues. Von herrlichſtem Wohlklang und
genialer Klangabwägung war der langſame Satz, überlegen
ſelbſt=
verſtändlich das Allegretto. Und dan kam als Höhepunkt das
Finale mit ſeiner einzigartigen langſamen Einleitung,
atemberau=
bend die Spannung, techniſch bewundernswert die stringendi, von
herrlichſtem Wohllaut die Horn=, Flöten= und Trompetenſoli. Den
machtvollen Allegroſatz, der überaus ſchwer zu geſtalten iſt, weil
nach der Mitte die breite, faſt beethovenſche Melodie nicht mehr
als Ganzes erſcheint, ſondern bis zum Schluß immer
leiden=
ſchaftlicher durchgeführt und verarbeitet, in kleine Teile zerlegt
wird, war für uns das größte Erlebnis, und wir bedauerten nur,
daß das Theater nicht bis zum letzten Platz ausverkauft war, was
ſowohl im Intereſſe der Winterhilfe als auch zum Erleben dieſer
herrlichen Leiſtung wünſchenswert geweſen wäre.
Wohl um das Konzert nicht allzu ſehr zu dehnen, war an
Stelle einer uns unbekannten, neuaufgefundenen Haydn=Sinfonie
Beethovens Coriolan=Ouvertüre an den Anfang geſtellt worden.
Hier war uns Hans Weisbachs Auffaſſung völlig neu, wenn ſie
auch in ihrer Art durchaus etwas Ueberzeugendes hatte. Sonſt
wird die Ouvertüre meiſt ſehr raſch, ſehr drängend, und nur beim
zweimaligen Vorkommen des lyriſchen Gegenſatzes verlangſamend
geſpielt. Heute war das Tempo gleich am Anfang ſehr breit, das
Tragiſch=Düſtere wurde dadurch ſehr unterſtrichen. Ebenſo
über=
raſchte die faſt analytiſche Art des Phraſierens, die das ſonſt ge=
wohnte Gleichmaß des Weiterfließens ſehr ſtark unterbrach. Ich
bin perſönlich größter Freund ſolch unterſtrichener
Phraſierungs=
geſtaltung, war aber doch überraſcht durch die ungewöhnliche
Konſequenz in dieſe Art der Wiedergabe. Ganz herrlich fanden
wir in der Wiederholung den C=Dur=Eintritt des lyriſchen
Themas. Wenn ich mir bei ſolch hervorragenden Leiſtungen ein
Urteil anmaßen dürfte, ſo würde ich dieſes Maß der freien
Ge=
ſtaltung bei Brahms mehr als bei Beethoven für angebracht
halten. Ganz wundervoll ſpielte in beiden Werken das
Landes=
theater=Orcheſter, und ich glaube wohl, daß Weisbach
freudig erſtaunt war, in einer kleineren Stadt wie Darmſtadt
einen Klangkörper zu finden, der ſo bereitwillig auf ſeine
künſt=
leriſchen Abſichten einging.
Auch als einſichtsvollſten und fein ſich anpaſſenden Begleiter
lernten wir den Leipziger Generalmuſikdirektor kennen. Nach der
Ouvertüre ſang Maria Maſer=Schilling etwa die Hälfte
der großen „Ariadne”=Solokantate von Joſeph Haydn. Wir
ſchätzen das herrliche Werk überaus hoch und finden, daß es
den Ehrgeiz jeder guten Altſängerin reizen müßte, dieſe
groß=
formige Kantate ganz lebensnah zu geſtalten. Wir hörten zum
erſten Male die Orcheſterbegleitung und waren überraſcht von
dem Klangreichtum dieſer Partitur. Die Sängerin fand ſich mit
ihrer großen Aufgabe recht gut ab, wir haben Frau Maſer=
Schilling noch nie ſo klangſchön und tonklar ſingen hören. Leider
reicht die Größe der Stimme für den großen Raum nicht ganz
aus und es fehlt die dramatiſche Erfahrung einer
Bühnen=
ſängerin, um die ſtark innere Handlung ganz plaſtiſch
wieder=
zugeben und nach dem Heldiſchen hin zu geſtalten, was
beſon=
ders für das Rezitativ und die Schlußarie notwendig iſt. Die
Sängerin fand recht freudigen Beifall, ebenſo Cyrill
Kopatſchka, der ſich einer der ſchwerſten Aufgaben, die es für
einen Geiger gibt, der Wiedergabe des Violinkonzerts von Brahms
mit ſtaunenswertem Gelingen widmete. Selbſtverſtändlich iſt
einſt=
weilen ein Vergleich mit Meiſtern des Geſtaltens wie Guſtav
Havemann ausgeſchloſſen. Aber Kopatſchka kann ſchon heute
tech=
niſch ſo viel und hat eine ſo ausgeſprochene geigeriſche Begabung,
daß man Mittel und Wege finden und bereiten müßte, um ihn
noch einmal einige Zeit in die Schule eines ganz hervorragenden
Meiſters zu bringen, um dann ganz hohen techniſchen und
künſt=
leriſchen Anſprüchen zu entſprechen. Einſtweilen vermag die
Bogenführung noch nicht die letzte Energie, Straffheit und Größe
des Klanges und der thematiſchen Geſtaltung zu erreichen. Oft
ſtaunt man über den ſchon erlangten Grad der Vollkommenheit
beſonders des Spiels der linken Hand, dann aber bleiben einzelne
Stellen noch ungeſpannt, unkonzentriert und unperſönlich. Wir
hoffen durch dieſe ganz offene Stellungnahme dem jungen,
ſympa=
thiſchen Künſtler zu nützen, deſſen vielverſprechendes Talent
unſe=
res Erachtens auf die Dauer nicht in Darmſtadt halb entwickelt
bleiben dürfte.
P.
Seite 4 — Nr. 88
Darmſtädter Tagblat
beſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 29. März
Eine Mitteilung des
Hauses
SLOblLR
Tauſende von Herren aller Berufe in Darmſtadt und Umgebung ſiehen dieſer Tage vor
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O
Hff
Unseren Kindern hat sich gestern
ein allerliebstes Schwesterchen
zugesellt. Dies zeigen in
dank-
berer Freude an
Dr. EmilGretschmann, Reglerungsrat
u. Frau Elli, geb. Elmshäuser
Darmstadt, 28. März 1985
Adol-Spleß-Straße 8 Il. /Allechospltel.
Statt Karten.
Am2s. März entſchliefſanft
unſereherzens=
gute Mutter, Großmutter, Urgroßmutter,
Tante und Schwiegermutter
ine Auid
im 93, Lebensjahr.
Für die trauernden Hinterblliebenen:
Ludwig Auguſt Breidenbach.
Darmſtadt, Bensheim, Eberſtadt
8023
den 28. März 1935,
Die Beerdigung findet ſtatt Samstag,
den 30. März 1935, vormittags 11 Uhr, auf
dem Friedhof Nieder=Ramſtädterſtraße,
Vereinigung ehem. Fußa.=
Regiments Gfz. (Brandenb.) Nr. 2.
WWir zelgen in Freude dle
glück-
liche Geburt unseres Uungen
Gert an
Horst Fre), Dipl-ing.
U Frau Doris, geb. Sauer
302n
Zwingenberg, den 28. März 1935
Srär die mir anläßlich meinee 80.,
U Geburtstageserwieſenen überaus
zahlreichen Ehrungen,
Blumen=
ſpenden, Geſchenke und
Glück=
wünſche ſage ich auf dieſem Wege
meinen herzlichſten Dank.
Damen=Kostüme
sind wieder modern. Schneiderei
für Damen- u. Herrenbekleidung
Anton Lagrange
Nach kurzem ſchwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden
verſchied am 27., abends 7 Uhr, meine innigſigeliebte Frau,
unſere gute Mutter
Dorothea Monnard.
geb. Buchert
im 40. Lebensjahre.
In tiefer Trauer:
Auguſt Monnard und Kinder
Frau Eliſe Buchert
Darmſiadt, den 28. März 1935.
Die Beerdigung ſindet am 30. März, nachmittags 2.30 Uhr, vom Portale
des Friedhofes Nieder=Ramſtädterſtraße aus ſtatt.
Am 24. März wurde unſer
hoch=
verehrtes Mitglied, Herr
Oberſta. D. Weiß
zur großen Armee abberufen. Wir
ver=
lieren in dem Heimgegangenen einen
gerechten und geſchätzten Vorgeſetzten
und einen treuen, ſtets hilfsbereiten
Regimentskameraden. Sein Andenken
werden wir immer hoch in Ehren halten.
Die Beiſetzung fand auf Wunſch des
Entſchlafenen, in aller Stille ſtatt.
Wich
Der Vereinsführer.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme,
für die zahlreichen Kranzeund Blumenſpenden,
fowie für den warm empfundenen Nachruf
des Herrn pfarrer Wolf beim Helmgang unſerer
lieben Mutter ſagen wir hierdurch herzl. Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Wilh. Ritſert
Darmſtadi, den 28. März 1935. (010
Ober=Boſtſchaffner=Witwe. Darmstadt, Ludwigsstr. 16, II.
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Er sagt:
Tapeken Dekorstionel
Jungmann Mf.
Darmstadt, Schulstralle?
eitag, 29. März 1935
Nr. 88 — Seite 5
zus der Landeshauptſtadt
Die Sichierin Muria Kaute
ſan
m.
VAE
Darmſtadt, den 29. März 1935
gramm an den Führer und Reichskanzler, Berlin
ſevölkerung Darmſtadts über litauiſche Schreckensurteile
ſt erregt. Große Proteſtkundgebung auf dem Paradeplatz
den Führer und Reichskanzler, alle geeignete Maßnahmen zu
fen, um der unerhörten Vergewaltigung unſeres Volkstums
gegnen. In unbedingter Gefolgſchaftstreue
Wamboldt Kreisleiter.
Der Reichsſtalkhalker in Heſſen.
Landesregieruug, Abteilung P. A. (Perſonalamt)
nannt wurden: am 25. März 1935 zu Bürgermeiſtern:
zald Georg Madre in Eberſtadt, Kr. Darmſtadt; Jakob
ſert in Ellenbach, Kr. Heppenheim; Adam Rettig in
nbach, Kr. Heppenheim; Adam Bitſch III in Mittershau=
Tr. Heppenheim; Hugo Schultheiß in Bruchenbrücken,
riedberg; Heinz Wagner in Grünberg, Kr. Gießen; Dr.
Mildner in Oſthofen, Kr.Worms; zu Beigeordne=
Wilhelm Gerber in Wiſſelsheim. Kr. Friedberg; Peter
b I. in Gau=Biſchofsheim, Kr. Mainz.
Abteilung II.
rledigt iſt: eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer
r Volksſchule in Grebenhain, Kreis Lauterbach. Bewerber
ſeit mindeſtens acht Jahren die Prüfung abgelegt und eine
rterdienſtzeit von mindeſtens fünf Jahren zurückgelegt haben.
—
Liſc
wEZ
Ta
dur
Ausſtellung im Realgymnaſium. Am Dienstag, 2. April,
et das Realgymnaſium (Kirchſtraße 22) in den beiden
nſälen eine Ausſtellung von Schülerarbeiten.
end bei der Turnſchau Ende Januar ein Durchſchnitt durch
thresarbeit in dem Fach der Leibesübungen gegeben wurde.
ſich Direktion und die Fachlehrer der Anſtalt diesmal die
be geſtellt. Eltern und Freunden der Schule einen Einblick
währen in ihre Bemühungen, das künſtleriſche Empfinden
ugend und ihre eigene künſtleriſche Betätigung zu wecken.
urde bei den zur Ausſtellung gelangenden Arbeiten keine
enge Auswahl getroffen, vielmehr alles, was nur
irgend=
rauchbar iſt, zugelaſſen. Durch die Ausſtellung ſollen ja
ie Mitſchüler zu verſtarktem Streben angeregt werden. —
der Ausſtellung der Schülerarbeiten verbunden iſt eine
llung von Arbeiten des Zeichenlehrers Robert Eckert
nter dem Titel „Deutſche Landſchaft” zahlreiche
ungen und Waſſerfarbenbilder aus der engeren Heimat
em Hochgebirge umfaſſen wird. Die Ausſtellung iſt, um
chulbetrieb nicht zu ſtören nur nachmittags geöff=
Ihr Beſuch erfolgt ſelbſtverſtändlich koſtenlos; alle
ſſenten ſind freundlichſt eingeladen.
Verein der ehemaligen Schüler und Freunde des
Real=
iſiums. Der Verein veranſtaltet für ſeine Mitglieder und
de am nächſten Dienstag, den 2. April, einen
Vortrags=
d im Feſtſaale des Realgymnaſiums (Kirchſtraße 22). Es
Prof, Dr. Köſer über das Thema: Sommerfahrt
Athen und Konſtantinopel” Ausgewählte
Licht=
werden das geſprochene Wort ergänzen. Die
Reiſeſchilde=
wird umrahmt von muſikaliſchen Darbietungen des
Schüler=
ers der Anſtalt unter der Leitung von Muſiklehrer Fr. A.
Eintritt wird nicht erhoben.
Elternabend der Ohlyſchule. Am Donnerstag, den 4. April,
kaltet die Ohlyſchule unter Mitwirkung ihres Knabenchors
z im Städtiſchen Saalbau einen Elternabend. Vaterland —
und Jäger — Humor ſind der Inhalt der Lieder Durch die
liche Unterſtützung eines Männerchors, der Chorgemein=
Darmſtadt” werden im Zuſammenhang der Knaben= und
erſtimmen auch gemiſchte Chöre zu Gehor gebracht. Als.
So=
iſt Margarete Lettermann (Violine) aus Berlin
ge=
n. Die Künſtlerin wird u. a. die Teufelstrillerſonate von
ti vortragen. An dem Flügel begleitet Nelly Birrenbach.
in an der ſtädtiſchen Akademie. Alle Eltern Freunde und
r unſerer Schule ſind herzlichſt eingeladen. Der Reinertrag
Lehrmittel beſtimmt.
Eltern=Abend des Tbd. Jahn 1875. Am Mittwoch, den
ril nachmittags veranſtaltet die Jugend des „Jahn 1875‟
Elternabend. Jugend will zeigen, was ſie in den langen
rmonaten alles gelernt hat, will zeigen, wo Mut und
Ent=
nheit bei ihren Uebungen einſetzt. So ſehen wir Buben und
s bei friſch=fröhlichen Darbietungen in der Halle bei ihrer
Gemeinſchafts=Vorführungen, Körperſchule, Volkstänze,
iturnen, kurzum eine Zuſammenſtellung all der Geräte, die
* Jugend das Ziel ihres Wollens ſind. Nicht Gipfelleiſtungen
die jugendlichen Turner und Turnerinnen. nein, Uebungen,
mm jugendlichen Körper angepaßt, die zwechdienlich ſind.
und Erzieher ſind eingeladen. Die Veranſtaltung findet in
urnhalle der Liebig=Oberrealſchule, Lagerhausſtr., ſtatt.
Der Richard=Wagner=Verband deutſcher Frauen macht
hier=
ſeine Mitglieder auf die am 2. April, im Städt. Saalbau,
adende „Volksdeutſche Feierſtunde” bei der die bekannte
rin und Vorkämpferin für deutſches Volkstum, Frau Maria
e über ihre Erlebniſſe bei den Deutſchen in Südamerika
n wird, aufmerkſam und empfiehlt den Beſuch auf das
ſte.
rebur bei der Jagd auf Wildſchweine angriff und ſchwer
te, zur Beſichtigung ausgeſtellt. Das Präparat wurde von
ierausſtopferei Ernſt Achen, Kaſinoſtraße 26, angefertigt.
Heſſiſches Landestheaker Darmſtadk.
GROSSES HAUS
). März
Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.00 Uhr. Deutſche Bühne,
Jugendring I Fidelio. Oper von Ludwig van
Beethoven. (Geſchloſſene Vorſtellung.)
tag,
). März
Anfang 19.30, Ende gegen 22.45 Uhr. Miete E 20.
Kaukaſiſche Komödie. Oper von Otto Wartiſch.
Die Joſephslegende. Ballett von Richard Strauß.
ag,
März
Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Deutſche Bühne,
Volksmiete, 5. Vorſtellung. Agnes Bernauer. Ein
deutſches Trauerſpiel von Friedrich Hebbel.
KLEINES HAUS
Anfang 20.00 Uhr. Ende nach 22.15 Uhr.
). März miete IV, 10. Vorſtellung. Opfergang.
Zuſatz
kag,
). Mär
ag,
März
Anfang 20.00 Uhr, Ende nach 22.15 Uhr. Kraft
durch Freude (geſchloſſene Vorſtellung). Opfergang.
Anfang 19.30 Uhr, Ende 21.45 Uhr. Außer Miete.
Sehr peinlich. Lokalpoſſe von Emil Thomas.
Dar=
geſtellt durch die Heſſiſche Spielgemeinſchaft.
zu ihrem Vorkrag am 2. April im Städk. Saalbau.
Vor kurzem erſt iſt die weſtfäliſche Dichterin Maria Kahle, die
als Sendbotin des Volksbundes für das Deutſchtum im Ausland
und als Künderin der volksdeutſchen Idee eine Vortragsreiſe in
die ſüdamerikaniſchen Städte und Urwaldſiedlungen Braſiliens,
Argentiniens und Paraguays unternommen hatte, wieder in ihre
deutſche Heimat zurückgekehrt. Zahlloſe Preſſeaufſätze der
deut=
ſchen Zeitungen in Südamerika, an ihrer Spitze der „Urwaldbote‟
die „Deutſche La Plata Zeitung”, das „Deutſche Volksblatt in
Blumenau” haben in langen Würdigungen die Wichtigkeit und
Schönheit dieſer Vortragsreiſe ſowie ihren umfaſſenden Erfolg
bekundet: hat ſie doch die Verbindung zwiſchen dem Heimatland
und dem Deutſchtum in Südamerika wieder enger geſtaltet und
draußen in der fernen Welt ein Bild von dem großen Geſchehen
im Reiche ſowie von der Aufgabe und Leiſtung der VDA. im
Rahmen des deutſchen Neuaufbaus gegeben. „Erlebniſſe von
tief=
ſter und nachhaltigſter Wirkung waren ihre bisherigen Vorträge
für alle, die das Glück hatten, ſie zu hören. Wir haben Landsleute
geſehen, denen jahrzehntelang der oft ſcharfe Wind fremder
Um=
welt um die Ohren ging, die hart und verſchloſſen geworden waren
im ſchweren Lebenskampf; und dieſen Männern wurden die Augen
feucht, als der Dichterin Worte den kleinen Winkel zutiefſt in
ihrem Herzen entdeckten, wo ſie ihr Deutſchtum verſchloſſen
hiel=
ten. So lautete etwa eine der Preſſeſtimmen aus Sao Paulo.
Eine andere rühmt: „Der Abend wurde eine ſpontane
Verherr=
lichung unſerer Dichterin. Von ihr waren all die herrlichen
Ge=
dichte, die vorgetragen wurden, von ihr waren auch all die Lieder,
die uns emporriſſen. Es war ihr Abend, ihr größter Triumph. Ihr
Name iſt in jedes deutſche Herz geſchrieben. Sie iſt unſer geworden.
und ihr Name wird immer erklingen, ſo lange die Deutſchen ſich
der großen Zeit entſinnen.”
Tatſächlich iſt die in Olsdorf in Weſtfalen beheimatete. 1891
zu Weſel am Niederrhein geborene Dichterin mit ihren erſten
Wer=
ken in Braſilien hervorgetreten, als ſie im Jahre 1913 dorthin
überſiedelte und der Ausbruch des Weltkrieges 1914 ihre nationale
Begeiſterung, aber auch ihre ſtark lebendige Heimatſehnſucht gelöſt
hatte. Wie bei allen Auslandsdeutſchen, ſo ſchlugen auch in
Süd=
amerika die Herzen der Deutſchen lebhafter. Begeiſterung und
Opferwillen, Heimatliebe, Treue und Glauben unter den Deutſchen
Braſiliens fanden ihren Ausdruck in den Verſen von Maria Kahle,
die beſonders durch ihre Kriegsdichtungen alle entflammte Von
ihrem Wohnſitz in Rio de Janeiro gingen die erſten Gedichte und
Kriegslieder in die Welt. 1916 erſchienen die Deutſchen Worte‟,
in gebundener und ungebundener Sprache. Bald darauf gab die
Dichterin den dem deutſchen Heldenvolke gewidmeten Band „Liebe
und Heimat” heraus. Ihm folgte ein dramatiſches Feſtſpiel „Am
Rhein”, das — wo es aufgeführt wurde — herrlichen Erfolg zu
verzeichnen hatte. Die reichen Erträge aus den Aufführungen und
den ſonſtigen von ihr veranſtalteten Sammlungen überwies Maria
Kahle dem deutſchen Oſtmarkenfonds. Noch im Sommer 1920 konnte
die Dichterin nach ihrer Rückkehr aus Braſilien dem
Generalfeld=
marſchall von Hindenburg rund 400 000 Mark zur Verfügung
ſtel=
len. Weithin bis in die entfernteſten Urwaldkolonien drang ihr
Name ſchon damals und wird auch heute noch bei allen Deutſchen
Südamerikas mit Stolz genannt. Im Laufe der folgenden Jahre
erſchienen als Hauptwerke der Dichterin zahlreiche Gedichtbände
und volkspolitiſche Schriften, von denen die wichtigſten ſind:
Ur=
waldblumen (1921) Volk. Freiheit Vaterland (1923) Ruhrland
(1924), Deutſches Volkstum in der Welt (1930), Deutſches Volk in
der Fremde (1932).
Der nationalſozialiſtiſche Neuaufbau fand in ihr eine ideale
Vertreterin ſeiner Ideen, denen Maria Kahle mit dem ganzen
Einſatz ihrer Kraft und Perſönlichkeit diente. Ihr ſtarkes
volks=
deutſches Empfinden und ihre früher geſammelten Erfahrungen
lei=
teten denn auch ihre letzte Miſſionsfahrt, in der ſie den von der
Heimat entfernten Deutſchen Südamerikas von Not und Elend, von
Schmach und Unterdrückung, von Rechtloſigkeit und ſtillem Dulden,
von Opfermut ſeeliſcher Stärke, von zähem Durchhalten. Kampf
und Sieg im Mutterlande erzählte, ſo daß vor den atemlos
lau=
ſchenden Hörern eindringliche Bilder erſtanden. Die Botſchaft des
verſtorbenen Reichspräſidenten Hindenburg an die Südamerikaner,
die Maria Kahle noch perſönlich von Hindenburg erhalten hatte,
die Grüße des deutſchen Volkes an ſeine entfernten Brüder
wur=
den treu und in ehrfurchtsvoller Dankbarkeit empfangen Erging
doch an das Auslanddeutſchtum der Appell, die Heimat in ihrem
Kampfe um die Ehre des deutſchen Namens und um Deutſchlands
Weltgeltung zu unterſtützen. Maria Kahle hat durch ihren eigenen
Namen, durch den Einſatz ihrer ganzen dichteriſchen Perſönlichkeit
vorbildlich mitgeholfen zu dem, was ſie als Botſchaft hinausbrachte
und als Gruß und Gelöbnis ins Reich zurückbrachte.
V. D. A.
— Die Ausſtellung „Unſere Sprache” in der Landesbibliothek
hat die Beſuchszeiten der Leſeſäle: Werktags von 9 bis 1 Uhr und
von 3 bis 6 Uhr. Samstags nur von 9 bis 12 Uhr. Die
Beſich=
tigung iſt koſtenfrei.
— An die Hundebeſitzer Darmſtadts „Jetzt im Frühjahr
häu=
fen ſich wieder die Klagen über das Streunen von
unbeaufſich=
tigten Hunden im Herrngarten und anderen ſtädtiſchen Anlagen.
Im Intereſſe des Vogelſchutzes bitten wir die Hundebeſitzer
Darmſtadts dringend, ihre Tiere nicht ohne Aufſicht laufen zu
laſſen. Die Vögel fangen jetzt an, zu brüten, es geht deshalb
nicht an, daß Rudel von Hunden ſich in den Anlagen
herum=
treiben. Die ſtädtiſchen Aufſeher ſind angewieſen, jede
Ueber=
tretung unnächſichtlich zur Anzeige zu bringen.
A42
8e
Mie Brauerfiöre ſanen!
Fkp. „Am Heldengedenktag 1935 iſt aus der Trauer des neuen
Reiches Morgenrot emporgeſtiegen. Darum fallen an unſeren
Fahnen die Zeichen der Trauer, die bisher getragenen ſchwarzen
Flore.”
So heißt es in dem Aufruf, den der Bundesführer des NS.
Deutſchen Frontkämpfer= Bundes (Stahlhelm),
Reichsarbeitsminiſter Franz Seldte, am Heldengedenktage
er=
ließ, an dem Tage, nachdem das Geſetz über den Aufbau der
deut=
ſchen Wehrmacht vom Reichskabinett beſchloſſen und verkündet
wurde. Die Trauerflore fallen von den alten
Stahl=
helmfahnen, die Trauerflore, die die Fahnen des Bundes ſeit
Jahren und ſeit mehr als einem Jahrzehnt getragen hatten als
eine ſtete Mahnung. Der Stahlhelm war von Anfang an ein
aus=
geſprochen ſoldatiſcher Kampfbund. Er entſprang dem Weſen
der Front. Die Front kannte keine Phraſe und kannte keine
Standesunterſchiede: an der Front galt nur der, der ſich als
Mann und als Soldat bewährte. War in den Zeiten des
Frie=
dens das Kleid des Soldaten der „bunte Rock”, ſo ſchuf die Härte
dieſes Krieges ein neues Geſicht und ein neues Kleid des
Solda=
ten. Feldgrau, ſchlicht war der Rock. feldgrau, ſchlicht, einfach
und nur bis zur äußerſten Notwendigkeit erkennbar waren die
Abzeichen. Und als unter dem Zeichen des Stahlhelms die alten
Frontſoldaten in der Zeit des Zuſammenbruchs ſich ſammelten,
da wählten ſie den gleichen grauen Rock dieſer Front zu ihrer
Tracht. Den gleichen Rock trug, ohne Abzeichen von Rang und
Grad, jeder Mann in dem Bunde, ob er einfacher Arbeiter war
oder einen hohen Rang bekleidete. Und einfach, ſchmucklos waren
auch die Fahnen, die der Bund führte. Im Zeichen des Chaos”,
in einer Zeit, wo mehr und mehr ſich abwandten von der alten
Fahne des Bismarckſchen Reiches, wo Staat und Syſtem ſich eine
neue Farbenzuſammenſtellung geſchaffen hatten, in all’ den
Jah=
ren kannte der Bund der Frontſoldaten, einzig und allein die
ſchwarz=weiß=rote Fahne: Sie mit dem Symbol des
Stahlhelms, den nur die Männer der vorderſten Front getragen
hatten, oder die Reichskriegsflagge, wie ſie von Bord der deutſchen
Kriegsſchiffe wehte, waren ſeine Feldzeichen. Keine bunten
Bänder, keine Fahnennägel und Schilder durften ſonſt noch an
Stahlhelmfahnen leuchten und glänzen. Einziger Schmuck war an
beſonderen Tagen das Grün der deutſchen Eichen. Statt des
Schmuckes aber trugen die Fahnen den Trauerflor. Der Flor
war das Zeichen des ewigen Gedenkens an die gefallenen
Kameraden. Aber nicht in dieſem Sinne war er ein Zeichen
der Trauer. Sondern er ſollte daran mahnen, daß das
Vermächtnis dieſer Gefallenen von der
Nach=
welt nicht erfüllt war. Die Trauerflore waren eine
ſtete Anklage an ein Syſtem der Selbſtvernichtung der
deut=
ſchen Wehrmacht. So lange es keine deutſche Wehrhoheit
gab, ſo lange die Lüge von der deutſchen Schuld am Krieg
die Ehre der deutſchen Armee und das Gedenken an den
ſaube=
ren Heldentod unſerer Gefallenen beſchmutzte, ſo lange
Deutſch=
land weder nach innen noch nach außen frei war, ſo lange die
Feſſeln des Verſailler Diktates uns knechteten, ſo lange ſollten
die ſchwarzen Flore an den Fahnen unſere Kameraden mahnen,
zu kämpfen für das Ziel des Bundes, für die Freiheit des
Vater=
landes.
Die größte Schmach von Verſailles iſt gefallen. Die
Regie=
rung des Frontſoldaten Adolf Hitler hat die deutſche
Wehr=
hoheit wieder errichtet und die deutſche
Gleichberechti=
gung wieder errungen; der Ehrenſchild der deutſchen Armee iſt
wieder blank, das Vermächtnis unſerer Toten iſt in Ehren
ge=
ſichert.
Darum fallen heute von den Fahnen unſeres
Bundes die Mahnmale der Trauer und der
An=
klage. Wir denken unſerer Toten heute nicht
weniger ernſt denn je, aber wir denken ihrer
heute wieder in Stolz und Treue!
Reichskreubund ehemaliger Berufsſoldaken.
Orisgruppe Darmſtadt.
— Der Reichstreubund ehemaliger Berufsſoldaten e. V.
ver=
anſtaltet am 4. und 5. Mai d. J. in Saarbrücken ſeine
diesjäh=
rige Führertagung, die mit der Weihe neuer Bundesfahnen und
gebiet für die Abhaltung der diesjährigen Bundesveranſtaltung
beſtimmt, um unſeren deutſchen Brüdern an der Saar durch die
Tat zu beweiſen, wie ſehr auch die im Reichstreubund
ehemali=
ger Berufsſoldaten zuſammengeſchloſſenen Kameraden ſich der
Bedeutung des mannhaften Eintretens der Saarbevölkerung für
das Deutſchtum und insbeſondere für die Erhaltung des
Saar=
gebiets für Deutſchland bewußt ſind, und daß ſie nicht
zurück=
ſtehen wollen, den deutſchen Brüdern an der Saar durch ihr
Er=
ſcheinen im Saargebiet ihren Dank abzuſtatten.
Das große Treffen des Bundes in Saarbrücken muß ein
voller Erfolg des Bundes werden. Zu einem ſolchen kann
die=
ſes Treffen aber nur werden, wenn ſich auch unſere Ortsgruppe
mit einer möglichſt großen Anzahl Kameraden an der Saarfahrt
beteiligt.
Für die Teilnehmer an der Fahrt wird vorausſichtlich eine
75prozentige Fahrpreisermäßigung ſeitens der Deutſchen
Reichs=
bahngeſellſchaft eingeräumt werden. Außerdem wird die
Orts=
gruppe einen namhaften Fahrtzuſchuß gewähren. Unterkunft
einſchließlich, Frühſtück wird zum Preiſe von 2,50 RM.
ſicher=
geſtellt. Die Anmeldungen, die verbindlich ſind haben umgehend,
möglichſt unter Verwendung des der Bundeszeitung vom 5. März
beigefügten Fragebogens, bei dem Ortsgruppenführer,
Kittler=
ſtraße 35, zu erfolgen. Kameraden, die an der Teilnahme
ver=
hindert ſind, werden gebeten, durch Geldſpenden die Teilnahme
anderen Kameraden zu ermöglichen.
Kameraden, laßt dieſen an jeden Einzelnen gerichteten Appell.
nicht ungehört verhallen. Beweiſt durch die Tat, was der
Reichs=
treubund ehemaliger Berufsſoldaten e. V. als feſtverankerte
Or=
ganiſation im Dritten Reich bedeutet und welcher Korpsgeiſt in
ſeinen Reihen herrſcht.
Kameradſchaftsabend
bei der Donges=Stahlbau=G.m. b. H.
In den feſtlich geſchmückten Räumen des Rummelbräu fand
ein Kameradſchaftsabend der Donges=Stahlbau=G.m.b.H. ſtatt, bei
dem ſich Betriebsführer, Gefolgſchaft und deren Angehörige
zahl=
reich eingefunden hatten. Nach einigen munteren Weiſen der
Kapelle Schlupp und einigen Liedern des Werkchores begrüßte
Betriebsführer Müller=Donges die über 300 Gäſte und als
Ehren=
gaſt den Kreisbetriebsgemeinſchaftswalter Pg. Adorf, dem ſich
ſpäter noch der Leiter des Amtes „Kraft durch Freude” Pg.
Bütt=
ner, ſowie von der Geſchäftsſtelle Pg. Welcke und der
Betriebs=
zellenobmann der Firma Merck, Pg. Bohnſack, anſchloſſen.
Außer=
dem ſprachen noch Pg. Adorf und Betriebsgemeinſchaftswalter
Keller über den Gedanken der Betriebsgemeinſchaft. Ein
reichhal=
tiges Unterhaltungsprogramm wurde zum größten Teil aus den
Reihen der Gefolgſchaftsmitglieder beſtritten. Lebhafter Beifall
belohnte die vorzüglichen Leiſtungen der Mitwirkenden. Auch Pg.
Welcke, der ſich als Anſager in liebenswürdiger Weiſe zur
Ver=
fügung geſtellt hatte, fand den vollen Beifall ſeiner Zuhörer.
Be=
ſondere Anerkennung verdient auch der Werks=Chor unter der
Lei=
tung des Dirigenten Weber.
Seite 6 — Nr. 88
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichtev
Ans der Hsoup.
Der Kreisleiter.
Ortsgruppe Schloßgarten.
Zellenabend 5 und 6.
Am Freitag, dem 29. März, abends 8.30 Uhr, findet im
Gaſt=
haus „Zur Linde” (Pg. Bauer) Schwanenſtraße 61 ein
Zellen=
abend der Zellen 5 und 6 ſtatt. Die Mitglieder ſämtlicher
Partei=
gliederungen werden hierzu eingeladen.
Ortsgruppe Darmſtadt=Gervinus.
Am Freitag, dem 29. März 1935, abends 8.30 Uhr, findet im
Lokal „Fürſtenauer Hof” (Ecke Roßdörfer= und Nieder=Ramſtädter
Straße) der Sprechabend der Zellen 7 und 8 ſtatt. Vollzähliges
Erſcheinen der Mitglieder wird dringend erwartet. Gäſte ſind
einzuführen. Die Mitglieder der Nebengliederungen (NS.
Frauen=
ſchaft, NSV., DAF. uſw.) ſind freundlichſt eingeladen.
NS. Lehrerbund Darmſtadt=Stadt.
Sachgruppe „Zeichnen und Kunſt”.
Durch den Führerbeſuch fiel die für Mittwoch, den 20. März,
angemeldete Arbeitstagung der Sachgruppe „Zeichnen und Kunſt”
aus. Die nächſte Sitzung findet am 15. Mai ſtatt.
NS. Lehrerbund, Kreis Darmſtadt.
Fachſchaft 2 (Höhere Schulen). —
Arbeitsgemein=
ſchaft für Lebenslehre.
Einladung zur Sitzung am Freitag, dem 29. März 1935, um
16 Uhr im Landesmuſeum. Führung: Prof. Dr. Th. Liſt: „Die
Auswertung der zoologiſchen Muſeumsabteilung für den
biologi=
ſchen Unterricht”. Auch die Amtsgenoſſen der Fachſchaft
Volks=
ſchule ſind willkommen.
Reichsmütterdienſt im Deutſchen Frauenwerk.
Anfang Mai beginnt ein Kurſus für Säuglingspflege.
An=
meldung bei Frl. Ilſe Block, Aliceſchule Friedrichſtr. 4.
Sprech=
ſtunden: Montags 11.30—12.30 Uhr, Dienstags 10.30—11.30 Uhr.
Amt für Volkswohlfahrt, Ortsgr. Steinberg, Heinrichſtr. 101.
Brotausgabe am Freitag, dem 29. März, in der Zeit von 9
bis 12 Uhr und 15 bis 18 Uhr.
Amt für Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Rheintor.
Brotausgabe am Freitag, dem 29 März 1935 von vormittags
9 Uhr ab, in der Geſchäftsſtelle Rheinſtraße 36 (Motorhaus).
Ver=
packungsmaterial iſt mitzubringen.
Amt für Volkswohlfahrt, Ortsgrupe Schloßgarten.
Am Freitag, dem 29. März, findet für die Hilfsbedürftigen
der Ortsgruppe Schloßgarten eine Brotausgabe ſtatt. Die
Aus=
gabezeiten ſind wie folgt feſtgelegt: Zellen 1—3 von 9—10.30 Uhr,
Zellen 4—7 von 10.30—12 Uhr.
Amt für Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Gutenberg.
Geſchäftsſtelle: Heinheimerſtraße 53.
Am Freitag, dem 29. März, findet in unſerer Ortsgruppe
eine Brotausgabe wie folgt ſtatt: Zellen 1—5 nachmittags von
14—16 Uhr, Zellen 6—10 nachmittags von 16 bis 18 Uhr. Die
Zeiten ſind genau einzuhalten.
An die Mitglieder der Reichsmuſikkammer.
Am Freitag, dem 12. April 1935, 20.30 Uhr, ſpricht in der
Feſthalle zu Frankfurt a. M. der Reichspropagandaleiter Pg. Dr.
Goebbels. Alle Mitglieder der Reichsmuſikkammer werden
zur Teilnahme an dieſer Kundgebung aufgefordert.
Der Eintrittspreis beträgt 1.— RM., außerdem ſtehen einige
reſervierte Plätze zu 4.— RM. zur Verfügung
Teilnehmer wollen ſich umgehend gegen Entrichtung des
ent=
ſprechenden Eintrittspreiſes in die bei der Ortsmuſikerſchaft
Darmſtadt offenliegende Liſte eintragen.
Reichsmuſikerſchaft in der Reichsmuſikkammer.
Ortsmuſikerſchaft Darmſtadt.
Landesſtelle Heſſen=Naſſau.
gez.: Bernd Zeh.
gez.: Fichtmüller.
Deutſche Himalaia=Erpedilion 1934.
An die Leiter der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden, ſämtlicher
Parteiorganiſationen und ſonſtige Körperſchaften!
Heute abend 8,15 Uhr veranſtaltet die Ortsgruppe
Darm=
ſtadt des Reichsbundes für Leibesübungen in der Woogsturnhalle
einen Lichtbildervortrag des Teilnehmers an der Himalaja=
Erne=
dition 1934 Hans Hironimus, Altona, über „Deutſche am Nanga
Parbat‟. Die Leiter der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden, ſowie
die Vertreter ſämtlicher Parteiorganiſationen und ſonſtigen
Kör=
perſchaften werden gebeten, dieſe Veranſtaltung durch ihr
perſön=
liches Erſcheinen zu unterſtützen. (gez.): Löwer, Leiter der
Orts=
gruppe Darmſtadt des Reichsbundes für Leibesübungen.
Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Die Große Strafkammer verurteilte am Donnerstag den
42jährigen Karl Giebenhain von Kirchbeerfurth wegen
fort=
geſetzter Unterſchlagung und Untreue
Urkunden=
fälſchung und Betrug, zu einer Zuchthausſtrafe von
einem Jahr und vier Monaten und einer Geldſtrafe
von 200 Mark. Ein Monat der Zuchthausſtrafe und die
Geld=
ſtrafe iſt durch die Unterſuchungshaft verbüßt. Giebenhain hatte
ihm anvertraute Gelder veruntreut und hatte dabei auch, um ſeine
Untreue zu verſchleiern, zwei Quittungen gefälſcht. Da der
An=
geklagte ſeine Tat außerordentlich bereut, und ſich als
Frontkämp=
fer im Kriege bewährte, ſieht das Gericht von der Aberkennung der
bürgerlichen Ehrenrechte, die der Staatsanwalt beantragte, ab.
Es erhält dann der 50jährige Karl L. von Offenbach eine
Ge=
fängnisſtrafe von einem Jahr und drei Monaten, weil er ſich an
ſeinem 12jährigen Mündel, das bei ihm lebte, verging. L. wird,
da er größtenteils geſtändig iſt, die Unterſuchungshaft mit einem
Monat angerechnet.
— Vereinigung der Freunde des Gymnaſiums. Der
Vereini=
gung iſt es gelungen, für ihre letzte Veranſtaltung in dieſem
Win=
ter den Heidelberger Altphilologen und erſten Vorſitzenden des
Gymnaſialvereins, Profeſſor Otto Regenbogen, der eben von
einer Auslandsreiſe zurückgekehrt iſt, zu einem Vortrag über
„Seneca als Denker der römiſchen Willenshaltung” zu gewinnen.
Regenhogen, der ſich 1920 in Berlin habilitierte und ſchon 1925
auf den berühmten Heidelberger Lehrſtuhl der klaſſiſchen
Philo=
logie berufen wurde, iſt uns Darmſtadtern kein Fremder. Seine
früheren Vorträge im Rahmen der Veranſtaltungen der
Verei=
nigung haben ſtets begeiſterte Aufnahme gefunden, weil
Regen=
bogen, ein Meiſter der Rede, es verſteht jeden Stoff in ſeinen
Hörern lebendig werden zu laſſen. Nichts bleibt bei ihm totes
Wiſſen, alles wird lebendige Schau. Erfüllung alter Formen mit
neuen uns allen angehenden Lebensgehalten. Der Vortrag
ver=
dient daher Beachtung weit über die Kreiſe der Fachleute hinaus.
Er findet am Freitag, 29. März, im Feſtſaal des Gymnaſiums,
Karlsſtraße 2, ſtatt.
Vereins- und lokale Beranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Heſſiſche Spielgemeinſchaft.
Hurrah — die Geil — mer därfe weiterſpiele
Die Reichstheaterkammer hots erlaabt
Un all des Lerne un aach des Probe, des viele,
War net umſunſt, wie mancher hot geklaabt.
Awwer jetzt ebei — ihr Leit — am Sunndag gibts was feines
„Sehr peinlich” haaſt des allerneieſte Stick
Vum Emil Thomas is es — unſer Riſiko war kaa kleines
Awwer eigeſchlage hots — zu unſerm größte Glick.
All unſer Freund un Gönner ſin herzlichſt eigelade —
Als eneigange — drickt eich drauße net rum
Beweiſt uns eier Lieb jetzt emol durch Tate —
Geht nei — mer garantiern — ihr lacht eich krumm!
Ehemalige Dragoner Nr. 6, Mainz. An alle
Kame=
raden in allen deutſchen Gauen ergeht die Aufforderung zur
Be=
teiligung an dem am 29. und 30. Juni und 1. Juli d. J. im letzten
Standort ſtattfindenden 75. Regiments=Jubiläum mit großer
Wie=
derſehensfeier des ehem. Dragoner=Regiments Nr. 6 in Mainz. Es
wird um alsbaldige Mitteilung der genauen Poſtanſchrift auch
derjenigen Kameraden gebeten, die der Feier vorausſichtlich nicht
beiwohnen können. Meldung der Poſtanſchrift an: Wilhelm
Pfeif=
fer. Mainz. Rochusſtr. 10/12. Die Kameraden aus Darmſtadt und
Umgegend treffen ſich am Samstag abend, den 30. 3. 35, bei
Geß=
ner. Ecke Saalbau= und Riedeſelſtraße.
Freitag, 29. März
Die deutſcheArbeitsfront
An alle Mitglieder der Prüfungsausſchüſſe
des Reichsberufswekikampfes 1935.
Nachdem in der Woche vom 18. bis 23. März ungefähr 2400
Wettkämpfer und Wettkämpferinnen im Kreis Darmſtadt ſich der
Leiſtungsprüfung des Reichsberufswettkampfes unterzogen haben,
iſt es uns ein Bedürfnis, allen Mitgliedern der
Prufungsaus=
ſchüſſe und den Aufſichtsperſonen unſeren Dank für ihre
mühe=
volle Mitarbeit zu ſagen. Sie haben durch ihre Einſatzbereitſchaft
und tatkräftige Hilfe den Erfolg ermöglicht.
Heil Hitler!
Die Wettkampfleitung des RBWK. 1935.
gez.: Koch. gez.: Kratz.
Gute Sachkräfte geſucht.
Auch für die Angeſtelltenberufe (Techniker, Werkmeiſter,
Kaufmannsgehilfen, weibliche Angeſtellte uſw.) hat die durch die
nationalſozialiſtiſche Regierung herbeigeführte Verbeſſerung der
Wirtſchaftslage eine erhebliche Beſſerung des Arbeitseinſatzes
mit ſich gebracht. Wie die Stellenvermittlung des Amtes für
Berufserziehung der Deutſchen Arbeitsfront mitteilt, macht ſich
allmählich ſogar eine gewiſſe Knappheit guter Fachkräfte
be=
merkbar. Stenotypiſten und Stenotypiſtinnen, die über den
Durchſchnitt herausragen, werden laufend geſucht. Die Eiſen=
und eiſenverarbeitende Induſtrie wie die Maſchineninduſtrie
be=
nötigen neben fachkundigen kaufmänniſchen Angeſtellten (
Buch=
halter, Kalkulatoren und Korreſpondenten) beſonders erſte
Kon=
ſtrukteure (gute Statiker) für den Eiſenhoch= und Brückenbau
und Konſtrukteure für Hartzerkleinerungsmaſchinen,
Transport=
anlagen uſw. Sehr groß iſt die Nachfrage nach Spezialkonſtruk=
teuren im Fahrzeugbau, nach Vermeſſungstechnikern und
bautechnikern bei Behörden und jüngeren Dentiſten. B
kaufmänniſchen Angeſtellten beſtehen Einſatzmöglichkeiten
beſondere für fachkundige Verkäufer im Feinkoſthandel u
gute Dekorateure und Lackſchriftſchreiber. Die Nachfrag
guten Spezialverkäufern aller Branchen, die gleichzeitie
Dekorateure und Lackſchriftſchreiber ſind, war nur ſchwer
friedigen. Gute fachkundige Verkäufer für Bürobedarf=
und eingeführte Reiſende für dieſe Branche werden eh
dauernd verlangt, ohne daß es immer möglich wäre, der
frage zu entſprechen. Bei den Werkmeiſtern werden in
Linie erſte Kräfte, die die Bearbeitungsmethoden der v
denen Werkzeugmaſchinen kennen, und Kalkulatoren mit
tiſchen Kenntniſſen, hauptſächlich aus der metallverarbei
und Maſchineninduſtrie geſucht. Zur koſtenloſen Beratur
zur koſtenloſen Vermittlung geeigneter Kräfte aller Angeſt
berufe (Techniker, Werkmeiſter, Kaufmannsgehilfen, we
Angeſtellte) ſteht die Stellenvermittlung des Amtes für 25
erziehung der DAF., Darmſtadt. Rheinſtraße 35, I., alle
triebsführern und Mitgliedern der DAF. zur Verfügung.
Amk für Berufserziehung.
Berufsgruppe der Kaufmannsgehilfen. — Bund reiſer
Kaufleute.
Der Vortrag „Die Bedeutung der diesjährigen Le
Meſſe für den deutſchen Reiſenden” findet nicht am Samsta
30. März, ſondern erſt am Samstag, dem 6. April ds.
Saal 4 (Rheinſtraße 14, 2. Stock) ſtatt.
Berufsgruppe der Werkmeiſter.
Der Vortrag „Waſſerkraft und Elektrizität”, fällt am
tag, dem 30. März ds. Js., aus Der neue
Veranſtaltu=
wird noch rechtzeitig bekanntgegeben.
* Im Mikkelmeer auf deutſchem Boden.
Vortrgg von Prof. Dr. Köſer im Odenwaldklub.
Vor den ſehr zahlreich verſammelten, geſpannt lauſchenden
Mitgliedern des Odenwaldklubs ſprach geſtern abend der
Ortsgruppenführer Prof. Dr. Köſer über ſeine Eindrücke von
einer Mittelmeerfahrt auf deutſchem Dampfer.
Nach den Begrüßungsworten des 2. Vorſitzenden. Direktor
Schaefer, ſchilderte Prof. Dr. Koſer zunächſt die Vorzüge
einer Reiſe auf deutſchen Dampfern, auf denen man ſich wie auf
deutſchem Boden zu Hauſe fühlen kann. Sind doch dieſe Schiffe
die beſten Träger der Propaganda für das neue Deutſchland!
Die eigentliche Reiſebeſchreibung begann dann mit einer
Schilde=
rung von Venedig, von wo aus man ſich einſchiffte. Erſter
Land=
ausflug der Seereiſe war Korfu, das in ſeiner eigenartigen
Schönheit lebendig geſchildert wurde. Beſonders verweilte der
Redner bei der Beſchreibung des Achilleions mit ſeinem
einzig=
artigen Park. Weiter ging die Fahrt durch die Welt der
griechi=
ſchen Inſeln und hinein in die weltgeſchichtlich berühmte Straße
der Dardanellen. Der Redner verſtand es ausgezeichnet, mit
wenigen Worten den Zuhörern die hiſtoriſchen Vorgänge, die ſich
hier abſpielten, ins Gedachtnis zurückzurufen.
Und dann der Aufenthalt in Konſtantinopel! Hier trat
be=
ſonders die Gabe des Redners in Erſcheinung, aus kleinen,
ſchein=
bar loſe aneinandergereihten, aber ungemein charakteriſtiſchen
Zügen das lebendige Bild einer Stadt, ihrer Bewohner und deren
Lebensgewohnheiten vor den Zuhörern entſtehen zu laſſen.
Hu=
morvolle Bemerkungen wechſelten mit ſachkundigen Angaben
über hiſtoriſche Bauten uſw. — Die Rückfahrt brachte einen
Aufent=
halt auf der durch ihren Wein berühmten Inſel Santorin. Und
nun näherte man ſich Athen, das der Redner aus der genauen
Kenntnis ſeines ureigenſten Studiengebietes heraus ganz
beſon=
ders liebevoll ſchilderte. Das alte und das neue Athen erſtanden
in lebendigen Bildern vor den Zuhörern. Die letzten Stationen
der Fahrt waren dann die dalmatiniſchen Orte Raguſa und
Spalato
Prof. Dr. Köſer ſchloß ſeinen Vortrag mit den aus tiefſter
Ueberzeugung nachgeſprochenen Worten Walthers von der
Vogel=
weide, der zwar auch „Länder viel geſehen” hatte, dem aber auch
„deutſche Zucht vor allem” ging. — Die lautloſe Aufmerkſamkeit
der Zuhörer löſte ſich am Schluß des Vortrags, der durch gute
Lichtbilder des Deutſchen Auslandsinſtituts wertvoll bereichert
wurde, in langanhaltendem Beifall. Den mündlichen Dank der
Zuhörer ſtattete dann Direktor Schäfer dem Redner ab.
Deutſche Wander= und Volkslieder, von der Singgruppe des
Odenwaldklubs unter Leitung von Muſiklehrer Volz
vorgetra=
gen, hatten dem Abend die muſikaliſche Umrahmung gegeben. a-
Mit 3 Handgriffen
eine gute Bratensoße!
Gratis
Sie brauchen nur den Knorr
Bratensoßwürfel, der alle
er=
forderlichen Zutaten bereits
ent-
hält, zerdrücken, glattrühren, und
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liche Bratensoße, die stets gelingt!
Für Qualität bürgt der Name
das neue große Kochbuch von
C.H. Knorr A. G., Heilbronna.N.
ngte
Der Polizeibericht meldel:
Schon wieder ein Autodiebſtahl. Am 28 3. 35 haben wir an
dieſer Stelle von Autodiebſtählen berichtet. Unterdeſſen haben die
Diebe wieder in Darmſtadt einen wertvollen Wagen geſtohlen. Am
27. 3. 35, gegen 17.20 Uhr, wurde vor dem Hauſe
Wilhelminen=
platz 15 ein Perſonenkraftwagen mit dem polizeilichen Kennzeichen
IT A — 26 527, Marke „Horch). Kabriolett, ſchwarz mit beigen
Streifen, geſtohlen.
Kurz vorher war vor dem Hauſe Riedlingerſtraße 41 ein
herrenloſer Perſonenkraftwagen mit dem polizeilichen
Kenn=
zeichen IV B — 27 036 abgeſtellt worden, der, wie feſtgeſtellt, am
gleichen Tage in Mannheim geſtohlen worden war. Auch in dieſen
Fällen machten es die Fahrzeugbeſitzer den Dieben leicht, weil ſie in
den Fahrzeugen die Wagenpapiere zurückließen, mit denen ſich die
Diebe einer Behörde oder einem Beamten gegenüber jederzeit als
rechtsmäßige Beſitzer des Wagens legitimieren konnten.
Queckſilber=Diebſtahl. Am 26. März 1935 wurde von einem
12—14jährigen Jugendlichen aus dem Hofe des Phyſikaliſchen
In=
ſtituts der Techniſchen Hochſchule ein Glasbehälter mit Queckſilber
entwendet. Der Junge wird gegen Zuſicherung von Straffreiheit
er=
ſucht, das Queckſilber umgehend bei der Kriminalpolizei,
Hügel=
ſtraße 31—33, abzugeben. Es wird hiermit auf die Giftigkeit des
Stoffes hingewieſen. Queckſilberdämpfe, die ſich ſchon bei normaler
Zimmertemperatur entwickeln, können ſchwere körperliche Nachteile
für die Betroffenen hervorrufen.
Soeben wird uns gemeldet, daß der in Darmſtadt auf dem
Wilhelminenplatz geſtohlene Perſonenkraftwagen in Worms wieder
herrenlos aufgefunden worden iſt.
Was die Lichtſpieltheater bringen.
Helia: „Hermine und die ſieben Aufrechten.”
Dieſer Film iſt bei aller Harmloſigkeit und Naivität d
laufs der dramatiſchen Handlung ein Kunſtwerk geworde
Kunſtwerk, gerade weil er ſo wenig gekünſtelt, ſo untheatral
weil er einen an ſich wundervollen Ausſchnitt aus dem war
ſierenden Leben einer vergangenen Zeitepoche zeichnet, eine?
ſchilderung gibt, wie ſie ganz zu Gottfried Kellers Novell
tung paßt, deſſen „Das Fähnlein der ſieben Aufrechten” der
handlung den Inhalt gibt. Kleinſtadtmilieu, Kleinbürgertu
doch eine Anzahl Typen zeitigt, die von Spießertum we
fernt ſind. Dieſe 7 Aufrechten ſind aufrechte Männer. Nie
in ihrer Einbildung, ſondern auch im Urteil ihrer Zeitge
bei denen ſie in hohem Anſehen ſtehen. In hohem Anſeher
ſie durchdrungen waren in den Jahren ihrer jugendlichen
haftigkeit, daß es nichts Schöneres, nichts Höheres gibt.
die Freiheit zu kämpfen, für das Vaterland, für die Heime
in dieſen Kämpfen eine ſtarke innige Freundſchaft ſchloſſen,
ins Greiſenalter vorhielt, und die auch den Anſtürmen trotz
das bürgerliche Leben nun einmal im Grau des Alltags auch
bringen mußte. Um dieſe 7 Aufrechten gruppiert ſich das
fleißige, wanchmal idylliſch ſchöne, vielfach in lautem Trub
Feſtefeierns aufgehende Leben, wie es die Zeit, die uns heut
fernliegt, die aber vielen noch in Erinnerung iſt, brachte, ur
rankt ein Liebesſpiel derb und zart, auch von geſundem 2
wenn auch für den Beteiligten manchmal ein Schuß Trag
hineinſpielt.
Die Milieuzeichnung und die ausgezeichnete
Darſtellu=
dingen den künſtleriſchen Wert dieſes Films, der in die Rei
Zeitdokumente gehört, denen in gewiſſem Sinn Ewigkeitsw
geben iſt.
Heinrich George ſitzt da in der Maske Gottfried Kelle
einem ſtrotzenden Vollbart — ein Urbild männlicher Kraft.
Tochter Hermine. Karin Hardt die ſich durch ihr mei
natürliches Spiel in ihren letzten Filmen mit Recht einen I!
den Namen verſchafft hat, ſpielt dieſes Mädchen. Eine zart
ſitive Geſtalt, die wundervoll in den Rahmen des Gottfrie)"
Milieus dieſes Films paßt. Ihr Partner iſt Albert Lie
diesmal nicht feminin typiſiert, ſondern voller friſcher Leben
Auch Paul Henckels iſt noch mit von der Partie und
braucht wohl nur zu ſagen, daß er den Schneidermeiſter
ſpielt, um jedem eine genügende Vorſtellung von dieſer N
geben. Eine beſonders intereſſante Aufgabe hat Karl Sk
nek zu löſen. Der begabte Künſtler, der zurzeit auch mit *
Erfolg in Berlin am Theater tätig iſt, ſpielt die Rolle des
ſtuhl. Eine Charakterrolle alſo. Dieſer Ruckſtuhl iſt der w.
begünſtigte Bewerber Hermines. Die Reihe der wichtigſten
wird durch Carſta Löck beſchloſſen, die mit ihrer bekannten.
lutheit die Haushälterin von Frymann verkörpert. Selle
einem Regiſſeur ein derartig guter Stab von Hauptdarſte‟.
Gebote, denn zu den Genannten treten noch Lotte Spike,
Henniger, Arnim Schweizer. Dr. Max Holzboer Annemarle
ſieck, Eduard Wenck, Alfred Schlageter. Ilſe Fürſtenberg.
Haack, Friedrich Ettel in weiteren Rollen.
So ſchaffte hier eine Gemeinſchaft von Künſtlern an de
tigſtellung und an dem Gelingen eines großen künſtleriſche!
fes, alle erfüllt von dem gleichen Gedanken — das Beie
Beſten zu geben.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen heute zum letzten Mal
Albers als Bekämpfer internationaler Rauſchgift=Schlnt
dem großen Ufafilm: „Der weiße Dämon” mit Gerda. ””
Trude von Molo.
Reſi=Theater zeigt ein Rezept für gefährdete Ehe „M4
ſich gleich ſcheiden laſſen?” mit Szöke Szakall. Elſe Eiſie.,
Petrowitſch.
Wellerberichl.
Ausſichten für Freitag: Nach kalter Nacht wechſelnd Pe
Wetter mit einzelnen, meiſt ſchauerartigen Niederle
auffriſchende weſtliche bis nordweſtliche Winde.
Ausſichten für Samstag: Bei Luftzufuhr aus Oſt bis Weſt. *
haftes und überw egend unfreundliches Wetter mit."
Niederſchlägen.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 88 — Seite 7
Aus Heſſen.
hr
a
bi
IS
—
ve
we
a. Arheilgen, 28. März. Opfertempel. Vor dem
s der Arbeit errichtet die Ortsgruppe Arheilgen der NS.
wohlfahrt gegenwärtig einen Opfertempel, in dem wie in
en größeren Orten der Nachbarſchaft, das Opferbuch des
s Darmſtadt der NS. Volkswohlfahrt zur Zeichnung von
gen auf die Dauer von etwa 14 Tagen aufgelegt werden ſoll.
Fröffnung ſoll am kommenden Sonntag morgen im Rahmen
Feierſtunde vorgenommen werden.
r. Wixhauſen, 28. März. Turnverein 1882. Am
enden Sonntag, 31. März, veranſtaltet der hieſige
Turnver=
n Saale „Zur Krone” (Ph. Melk) einen Schau= und
beabend.
Griesheim, 28. März. Pg. Holzkämper=Wiesbaden
im „Rheingauer Hof” vor 600 Perſonen über das Thema
um Wehrpflicht?‟. Der Redner führte u. a. aus: Alle in der
haben ſchon einen Krieg verloren. Der Unterlegene konnte
roch niemals bis in alle Ewigkeit als der dauernd
Minder=
ſe hingeſtellt werden. Das gleiche trifft auch für uns zu.
wie im Familienleben, ſo hat auch im Leben unſeres
Vol=
r Wahlſpruch zu gelten: Glaubt der Vater an die Mutter
ie Kinder an die Eltern, ſo kann kommen was will. Durch
esdünkel und Kaſtengeiſt ging Deutſchland einmal zugrunde.
tie wieder. Wir bleiben unſerer Tradition treu. Der
Tra=
die aus dem Schützengraben ſtammt. Dort bildete ſich das
Itnis zwiſchen dem anſtändigen Grabenoffizier und ſeiner
ſchaft heraus. Das ſchöne Verhältnis, daß die Mannſchaft
I herausholte, ſo groß auch die Gefahr war. Genau ſo hat
er Führer gehalten. Er iſt als Führer und Reichskanzler
derſelbe geblieben, wie er es ſchon zu einer Zeit war, als
ſieben Mann um ſich verſammelt hatte. Alle bis jetzt
ent=
nen Hinderniſſe haben wir weggeräumt und wir bauen ruhig
Um unſer neugebautes Haus werden wir einen ſchönen,
en Zaun ziehen. Die dickſten Pfoſten dieſes Zaunes heißen
nacht. Dann werden wir einen Draht drumherumſpannen,
fein und eng iſt, daß keiner mehr mit dem Finger hindurch
Und als Grundlage zu allem werden wir jeden von
Kind=
zn zur Volksgemeinſchaft erziehen. Alle müſſen in ihrem
Le=
nmal vor die praktiſche Arbeit geſtellt werden, damit im
en Leben jeder einzelne mehr Verſtändnis für den
ſchaffen=
kenſchen aufbringen kann. In der ſo erzogenen deutſchen
Ju=
iegt unſere Stärke. Wer aber von den Aelteren bis heute
den Weg zu uns gefunden hat, auf den können wir ruhig
ten. Jeder aber, der guten Willens iſt, mitzuarbeiten, muß
fleißigen. Gutes zu tun und alles Schlechte zu laſſen, ſo
wer=
ir zu einer Macht aufwachſen, daß wir ſagen können: „Lieb‟
and magſt ruhig ſein.‟ Die Kundgebung wurde umrahmt
bo=z uſikaliſchen Darbietungen des Muſikzuges der Standarte 143,
Leitung des Muſikmeiſters Pg. Müller. Mit dem Deutſch=
und dem Horſt=Weſſel=Lied fand ſie ihr Ende.
s. Pfungſtadt, 28. März. Gemeinde= Voranſchlag
In ſeiner geſtrigen Sitzung genehmigte der Gemeinderat
echnungen 1933 mit folgenden Abſchlußzahlen: Einnahmen
0. Ausgaben 772 000 RM.; dem Ueberſchuß von 17 000 RM.
Liquidationsbeträge gegenüber. Ueberſchuß des
Elektrizi=
rkes 27 756, des Waſſerwerks 13 110 RM. Nach Verleſung
fahlenvoranſchlags ging Bürgermeiſter Steinmetz
erläu=
auf ihn ein. Zuerſt gab er ſtatiſtiſche Zahlen der Gemeinde
PS ſtadt. Wer die finanzielle Entwicklung der Gemeinde genau
gt hat, ſtellte die außerordentliche Wendung feſt, an der wir
mitgeholfen haben, die aber einzig und allein auf die
ziel=
te Geſetzgebung der Reichsregierung zurückzuführen iſt.
ſtadt war eine Notgemeinde, in der die Hälfte der Induſtrie
agen wurde, die nahe an 1000 Erwerbsloſe zu betreuen
Jetzt iſt der Haushalt von 900 000 Mk. im Jahre 1932 auf
9) Mk. in dieſem Jahre herabgedroſſelt. Einſt betrugen die
ahrtslaſten 46 Prozent der geſamten Ausgaben heute nur
2 Prozent. Der Haushalt wurde ſomit um 40 Prozent
ge=
als Hauptauswirkung des Arbeitsbeſchaffungsprogramms
eichsregierung. Die Gemeinde hat ſelbſt ein derartiges
amm im neuen Haushaltsplan verwirklicht. Die Seeheimer
ee wurde ohne Kapitalaufnahme erbaut. Jetzt ſind Mittel
geſtellt worden, um die Sandſchollenſchneiſe (Radfahrweg
darmſtadt) im erſten Abſchnitt zu chauſſieren mit einem
be=
en Pfad für Radfahrer von 2,50 Meter Breite. Für
In=
tzung und Erhaltung des Gemeindevermögens ſind 18 000
eingeſetzt worden. Am deutlichſten für die Wiederbelebung
r heimiſchen Wirtſchaft ſpricht die 22proz. Erhöhung des
beertrages. Die Kinderreichen wurden in der Bürgerſteuer
et. Die Sondergebäudeſteuer wird ab 1. April um 25
Pro=
eſenkt. Ferner hat ein Streitfall mit der evangel. Kirche
Erledigung gefunden. Dieſe verlangte für Ablöſung von
emeinde hohe Beträge (35 000 Mk.). Das Gerichtsurteil
5 000 Mk endgültig feſt. Der Voranſchlag iſt mit 535 000
ausgeglichen und die eingeſetzten Beträge ſind reichlich be=
Die Verwaltung unſerer Stadtkaſſe iſt vorbildlich und
htlich. Ihr gebührt öffentlicher Dank. — Die Arbeitsfront
nächſt der Stadtrandſiedlung am Seeheimerweg 15 bis 20
lerſtellen zu vergeben in Einzelhäuſern. Verbilligte
den zur Erbauung von Eigenheimen vergibt das Heſſiſche
zminiſterium für Arbeit und Wirtſchaft, wenn der
Bau=
über einen Prozentſatz von Eigenkaital verfügt.
Pfungſtadt. 26. März. Nachtrag zum geſtrigen
cht. Für 25jährige treue Mitgliedſchaft wurden durch
Ver=
g. der ſilbernen Ehrennadel geehrt die Turner; Chriſtian
Jakob Polſter, Wilhelm Liebig und Otto Schütze.
Roßdorf, 28. März. Mit der Anfang dieſer Woche erfol=
Ausgabe von Lebensmittel hat das Winterhilfswerk
5 ſein Hilfswerk für dieſes Jahr eingeſtellt. Allen Helfern
1r die tatkräftige Unterſtützung bei der Bewältigung der
Arbeit hiermit öffentlich gedankt. Auch der geſamten
Ein=
rſchaft gebührt Dank für die Opferfreudigkeit, die ſie bei der
ngung der Mittel für das Winterhilfswerk bewieſen hat.
eIdbereinigung. In den Fluren „Im Hintergrund”,
dem Hintergrund” und „Auf dem Finke” ſind in dieſem
Rainverſchleifungen vorgeſehen. Es empfiehlt ſich daher,
ichte in den genannten Fluren tunlichſt in dieſem Jahre
anzubauen. Bei Nichtbeachtung können
Schadenerſatzfor=
ſen nicht geſtellt werden. — Filialſteuer. Der
Ge=
rat hat beſchloſſen, daß die Filialſteuer im Rechnungsjahre
on allen Arten der filialſteuerpflichtigen Betriebe in Höhe
10 v. H. der gemeindlichen Gewerbeſteuer erhoben wird.
enverein. Der Evangeliſche Frauenverein hielt im
„Zur Sonne” ſeine Generalverſammlung ab, die bei zahl=
Beſuch einen guten Verlauf nahm. Ein Kaffeekränzchen
nem intereſſanten Vortrag von Frl. Wahrendorf über
tarbeit ſchloß ſich an. Poſaunenchöre und gemeinſame
Ge=
umrahmten die Veranſtaltung.
Groß=Zimmern, 28. März. Billardſpiel. Der
aus=
ene Billardkampf zwiſchen der Alte=Herrenmannſchaft des
uſes „Schöne Ausſicht” Dieburg und „Schwanen”
Groß=
rn endete mit einem Sieg von Groß=Zimmern mit 18:6
in. Die einzelnen Ergebniſſe waren: Zählpartie: Gr.=3.
Dieburg 5410 Bälle; 200=Partie: Gr.=3. 12 und Dieburg
e. Geſpielt wurde mit je 6 Mann.
Groß=Umſtadt, 28. März. Hohes Alter. Dem bekann=
1 d beliebten Landwirt und älteſten Ortsgerichtsmann Jakob
8 7., hier, wurden anläßlich ſeines 84. Geburtstages äußerſt
che Glückwünſche dargebracht. Der Krieger= und Militär=
Groß=Umſtadt hatte den Auftrag, ſeinem alten Kameraden
ingjährigen Ehrenmitglied ein Bildnis des Großherzogs
rterſchrift und Glückwünſchen durch den Vereinsführer Joſt
rreichen.
Provinzialtag der Provinz Starkenburg.
p. Im Sitzungsſaale des Kreis= und Provinzialausſchuſſes
wurde geſtern unter dem Vorſitze des mit den Geſchäften der
Provinz beauftragten Kreisdirektors Dr. Jann der
Provinzial=
tag abgehalten.
Aus der Tagesordnung: 1. Prüfung der Rechnung der
Pro=
vinzialkaſſe und der Kaſſe der Provinzialpflegeanſtalt Eberſtadt
für das Rechnungsjahr 1933: 2. Voranſchlag der Provinz für das
Rechnungsjahr 1935 und Feſtſetzung der Steuerausſchlagsſätze für
das Rechnungsjahr 1935 — geben wir im Nachſtehenden die
„weſentlichen Zahlen des Voranſchlags für 1935 und in Klammern
die desſelben für 1934 wieder.
In der Allgemeinen Verwaltung ſind an Einnahmen 7250 ℳ
(7250 ℳ), an Ausgaben 47 334 ℳ (47 281 ℳ) vorgeſehen;
wäh=
rend Beſoldungen und Vergütungen ein kleines Mehr gegen 1934
bedingen, iſt der Poſten Tagegelder, Reiſekoſten, Gebühren und
Aufwandsentſchädigungen bei gleichbleibender Einnahme um
bei=
nahe 600 ℳ in Ausgabe gekürzt. Für Kunſt und Wiſſenſchaft
ſind in Ausgabe 54 200 ℳ (52 200 ℳ) eingeſtellt. Hier finden
wir zunächſt den Theaterzuſchuß mit 50 000 ℳ 200 ℳ für die
Hochſchule und um 2000 ℳ erhöht die Ausgabe, für
Denkmals=
pflege und Ausgrabungen in der Provinz mit 4000 ℳ.
Poſition V Bauweſen (Provinzſtraßen) ſchließt mit ſtarkem
Mehr auf der Ausgabenſeite, immerhin gegen das Vorjahr
(2 545 588 ℳ) ſtark verringert und auf 1 962 300 ℳ herabgedruckt.
Den Einnahmen von 1 229 000 ℳ in 1934 ſtehen nur 717500 ℳ
für 1935 gegenüber. Die allgemeinen Unterhaltungskoſten für
Landſtraßen 1. und 2. Ordnung bedingen 879800 ℳ (847 195 ℳ),
Landſtraßen 1 Ordnung nur 564 000 ℳ (1 175 000 ℳ), diejenigen
2 Ordnung 334 000 ℳ (351 500 ℳ). Für das Verkehrsweſen
(Allgemeine Förderung der Wirtſchaft) ſind 1030 N (530 ℳ) in
Ausgabe geſtellt. Wohlfahrtspflege und Geſundheitsweſen (
So=
ziale Fürſorge) benötigen 8017 ℳ (3767 ℳ). Bei Finanz= und
Steuerweſen erſcheinen 431 087 ℳ (446 704 ℳ) in Ausgabe, in
Einnahme 1 796 321 ℳ (1 861 929 ℳ). Unter Steuerweſen
erſchei=
nen Reichsſteueranteile in Einnahme mit 306 490 ℳ (234 600 ℳ).
für Pronvinzſteuern ſind in Ausgabe 130000 ℳ (150 000 ℳ), in
Einnahme 1 051 946 ℳ (1 052 250 ℳ) eingeſtellt. Nach dem
Er=
läuterungsheft bleibt ein Steuerbedarf von 1052 172 ℳ. Die
Erhebung der vorläufigen Steuer erfolgt nach dem Geſetz vom
28. März 1924 betr. die Kreis= und Provinzialumlagen. Eine
weſentliche Aenderung des Steuereinganges wird ſich nicht
er=
geben, ſo daß die bisher vorgeſehenen Beträge angeſetzt werden
können. Eine Aenderung der
Steuerausſchlags=
ſätze gegenüber dem Vorjahre tritt nicht ein,
Zu Kapitel Xl Kapitalvermögen und Kapitalſchulden ſei
bemerkt: Bei Zinſen aus Wertpapieren: Aus Beteiligung an
der Heag (124 Aktien zu je 400 ℳ mit 8 Prozent) ſind 3579 ℳ0
(4464 ℳ) zu erwarten, während aus Beteiligung bei der Neckar=
A.G. in Stuttgart mit 320. N und aus Beteiligung bei der
Heſſi=
ſchen Flugbetriebsgeſellſchaft mit 1500 ℳ Zinſen nicht anfallen
dürften.
Die Beteiligung bei der Landeskommunalbank mit 10 000 ℳ
läßt wie im Vorjahre einen Geſchäftsanteil von 500 ℳ in
Aus=
ſicht nehmen.
Die Provinz iſt mit 51 000 ℳ an der Hekoga (Heſſ.
Kommu=
nale Ferngasverſorgung) beteiligt. Bis jetzt iſt der erſte Anteil
mit 17 000 ℳ einbezahlt. Eine Gewinnbeteiligung wird hier
nicht erwartet. Im Jahre 1928 wurde zwecks dieſer Beteiligung
ein Auslandsdarlehen von 12 100 Dollar aufgenommen. Zinſen
und Tilgung machen hier auf der Ausgabenſeite 2765 ℳ (2928 ℳ)
erforderlich.
Der Straßenvoranſchlag hat eine erhebliche Aenderung
er=
fahren durch die inzwiſchen erfolgte einſtweilige Neuregelung des
Straßenweſens und der Straßenverwaltung (Geſetz vom 26. März
1934 und Durchführungsvorſchriften).
Das Straßennetz der Provinz mit 1823 Km. wird eingeteilt
in Reichsſtraßen (306 Km.), Landſtraßen 1. Ordnung (724 Km.)
und ſolche 2. Ordnung (747 Km.). Für die Reichsſtraßen iſt das
Reich Träger der Straßenbaulaſt, dieſe ſcheiden aus dem
Provinz=
voranſchlag völlig aus da das Reich dieſe Koſten unmittelbar
trägt. Die Provinzialverwaltung nimmt als
Auftragsverwal=
tung Ausbau und Unterhaltung der Reichsſtraßen nach
Anwei=
ſung des Generalinſpektors für das Straßenweſen wahr.
Die Verwaltung der Landſtraßen 1. Ordnung obliegt
geſetz=
lich den preußiſchen Provinzen und den Ländern. Heſſen bedient
ſich, um eine Umorganiſation innerhalb des Landes zu
vermei=
den, der Bauverwaltungen der heſſiſchen Provinzen zur Erfüllung
ſeiner Aufgabe. Das Land iſt förmlicher Träger der
Straßenbau=
laſt und beſtimmt die vorzunehmenden Ausbauarbeiten. Als
Träger der Straßenbaulaſt für die Landſtraßen 2 Ordnung ſind
im größten Teile des Reiches zunächſt die Kreiſe (Bezirke), in
Heſſen unter Berückſichtigung der beſtehenden
Straßenorganiſa=
tion die Provinzen beſtellt worden.
Da im vorliegenden Voranſchlag ſonach nur die Koſten für
die allgemeine Straßenverwaltung und für die Landſtraßen 1.
und 2. Ordnung enthalten ſind, iſt das Straßenbaukapitel
zahlen=
mäßig ſtark zurückgegangen. Die der Provinz zukommende
Kraft=
fahrzeugſteuer iſt auf Grund der Inanſpruchnahme des Anteils
für die Reichsſtraßen durch das Reich ſelbſt und der dadurch
be=
dingten Neuverteilung der Mittel gegenüber früheren Jahren
(rd. 1,6 Mill. im Jahre 1931) auf 575 000 ℳ herabgemindert.
Der Voranſchlag iſt in der Provinzialausſchußſitzung vom 12.
Ifd. Mts. einſtimmig angenommen worden. Es wird Annahme
des Voranſchlags in der vorgelegten Form beantragt.
Der diesjährige Voranſchlag iſt ausgeglichen
und ſchließt zuſammen, in Abteilung 4 (für den Betrieb) und
Abteilung B (für das Vermögen) mit 3 021 603 ℳ in Einnahme
und Ausgabe ab; gegenüber dem Vorjahre mit rd. 650 000 ℳ
weniger. Dieſer Unterſchied iſt im weſentlichen, wie oben
dar=
gelegt, auf die Veränderung im Straßenbauweſen zurückzuführen.
Aus dem Rechnungsjahr 1933/34 wurde ein Rechnungsreſt
von 412 515 ℳ übernommen, während der im vorigen Jahre
übernommene Rechnungsreſt 324 780 ℳ betrug. Von dem
Rech=
nungsreſt ſind 154 171 ℳ zur Umſchuldung angemeldet, ſo daß
für den diesjährigen Voranſchlag noch 258 344 ℳ zur Verfügung
ſtehen. Neu eingeſetzt in den Voranſchlag unter Ausgabe
ſind 1000 N für die Gartenbauausſtellung in
Darm=
ſtadt ebenfalls 1000 ℳ für die Hiſtoriſche Kommiſſion als
Grundſtock für die Finanzierung der Herſtellung und Drucklegung
des „Südheſſiſchen Wörterbuchs‟. Der Beitrag für das „Rote
Kreuz” iſt von 250 ℳ auf 500 ℳ erhöht, und für das
Winter=
hilfswerk ſind 3000 eingeſetzt.
Für die Hitleriugend wird ein Beitrag von 2000 ℳ auf
Vorſchlag aus der Verſammlung heraus ſtatt eingeſetzter 1000 ℳ
bewilligt. Vom Kreiſe Darmſtadt ſteht für ſie ein Beitrag von
1000 ℳ in Ausſicht.
Der Voranſchlag wird vom Provinzialtag einſtimmig
ge=
nehmigt.
Dank ſtattete der Vorſitzende den Mitgliedern des
Provin=
zialausſchuſſes und des Provinzialtages für erſprießliche
Mit=
arbeit ab und ſchloß, indem er die jüngſten Berliner
Verhand=
lungen ſtreifte, mit dreifachem „Sieg=Heil” auf den Führer
und Kanzler die Tagung.
Le. Groß=Umſtadt, 28. März. In der Evangeliſchen
Männervereinigung hielt, Herr. Pfarrer Fliedner aus
Spanien einen ſehr, intereſſanten Lichtbildervortrag über das
Thema: „Die Evangeliſche Kirche in Spanien” — Die für März
vorgeſehen geweſene „Handwerker= undGewerbemeſſe‟
findet nunmehr beſtimmt in der Zeit vom 27. Juli bis 4. Auguſt
d. J. in Groß=Umſtadt ſtatt. Mit den Vorbereitungen iſt bereits
begonnen und die verſchiedenen Ausſchüſſe ſind gebildet worden und
bereits in Tätigkeit getreten. — In der letzten
Gemeinde=
ratsſitzung voriger Woche wurde der Gemeinde=Voranſchlag
für 1935 durchberaten und genehmigt. Derſelbe ſchließt in
Ein=
nahme und Ausgabe mit dem Betrage von 368 700 RM. ab: im
Vorjahre 395 000 RM. Ein gutes Zeichen von Sparſamkeit in der
Gemeindeverwaltung
— Reinheim i. Odw., 28. März. Der Eiſenbahnverein Ober=
Ramſtadt und Umgegend hat durch Beſchluß der
Hauptverſamm=
lung ſeinen Sitz nach Reinheim verlegt. Er führt für die Folge
die Bezeichnung „Eiſenbahnverein Reinheim und Umgegend‟. Bei
der diesjährigen Hauptverſammlung wurden die Mitglieder des
Eiſenbahnvereins Reinheim die auf eine 25= und 40jährige
Dienſtzeit ſowie eine 25jährige Vereinszugehörigkeit zurückblicken
können, durch Aushändigung von Ehrenurkunden beſonders
ge=
ehrt. Die Ehrung und Aushändigen der Ehrenurkunden geſchah
durch den Amtsvorſtand des Betriebsamtes 2 Darmſtadt Herrn
Reichsbahnrat Mengewein. Es wurden an 81 Mitglieder
Ehren=
urkunden verliehen. Beſchloſſen wurde, den diesjährigen
Aus=
flug nach dem Speſſart zu unternehmen.
Fd. Nieder=Klingen, 27. März.
Jahreshauptver=
ſammlung der Milchabſatzgenoſſenſchaft. Ihre
Generalverſammlung hielt die Milchabſatzgenoſſenſchaft in der
Wirtſchaft von Adam Müller ab. Direktor Joh. Lutz begrüßte
alle Mitglieder und brachte den Geſchäftsbericht zu Gehör, aus
dem erfreulicherweiſe zu entnehmen war, daß ſich die
Milchabſatz=
genoſſenſchaft weiterhin gut entwickelt hat. Die Mitgliederzahl
beträgt zurzeit 68. Der Reingewinn, der ungefähr um die Hälfte
höher liegt wie im Vorjahr wird zu 50 Prozent dem
Reſerve=
fonds und der Betriebsrücklage überwieſen. Bei der
Milchſam=
melſtelle werden täglich 800—1000 Liter durchſchnittlich
abgelie=
fert. In der Beſetzung des Vorſtandes und des Aufſichtsrats iſt
keine weſentliche Aenderung eingetreten. Kontrolleur Joh. Guth
ſprach in ſeinem Vortrag über die reinliche Behandlung der
Milch. Nach dem Schlußwort brachte der Direktor auf
Reichs=
bauernführer Darré und Reichskanzler Adolf Hitler ein dreifaches
Sieg=Heil aus.
Cd. Michelſtadt, 27. März. Das von der
Schützengeſell=
ſchaft Michelſtadt auf ihren Ständen an der Stockheimer Linde
durchgeführte Opferſchießen für das Winterhilfswerk hatte
wohl etwas unter der Ungunſt der Witterung zu leiden, doch war
der ſportliche Verlauf ein muſtergültiger. Bei dem angeſchloſſenen
kleinen Preisſchießen wurde heiß um die Siegespalme gekämpſt.
Auf die prachtvolle Ehrenſcheibe hatte Förſter Weber einen prima
Plattſchuß und konnte dieſe mit nach Hauſe nehmen.
Dp. Zwingenberg, 28. März. Der von der NS.=
Gemein=
ſchaft „Kraft durch Freude” im Saale des Hotels „Zum
Löwen” veranſtaltete humoriſtiſche Abend erfreute ſich eines guten
Beſuches. Das Trio Hinz=Bacceſino=Bachmann hielt die Zuhörer
in Bann. Herr Hinz erzählte Schnurren aus allen Teilen des
Va=
terlandes, ſpielte meiſterhaft auf drei Inſtrumenten und ſang dazu
mit guter Stimme. Herr Bacceſino begeiſterte alle Zuhörer durch
ſeine Zauberkünſte. Dem Bauchredner, Herrn Bachmann, kannte
man ſtundenlang zuhören.
Lorſch, 28. März. Kind ertrunken. Das
anderthalbjäh=
rige Kind eines kaufmänniſchen Angeſtellten fiel in einem
unbe=
wachten Augenblick im Hofe der elterlichen Wohnung in einen
Waſſerbehälter und ertrank. — Schulungskurſus. In der
Luftſchutzſchule im Gaſthaus zum Morgenſtern fand am Mittwoch
abend ein weiterer Schulungskurſus der Ortsgruppe Lorſch des
Reichsluftſchutzbundes ſeinen Abſchluß. Eine ſtattliche Anzahl von
Luftſchutzhauswarten wurde verpflichtet und ihnen die Ausweiſe
ausgehändigt.
Schwerer Aukounfall.
* Bad=Vilbel, 28. März. Heute mittag ereignete ſich in
Vil=
bel ein ſchwerer Autounfall, der zwei Todesopfer forderte. Ein
Augenzeuge berichtet uns darüber wie folgt: Heute um 12 Uhr
fuhr ein Laſtwagen mit Anhänger nach Vilbel hinein, wobei die
Bremſe verſagte. Dadurch bekam der Wagen eine ſo große
Ge=
ſchwindigkeit, daß er in einer überſichtlichen Kurve zuerſt den
Laden eines Metzgergeſchäfts ſtreifte, dann die danebenliegende
Toreinfahrt mitriß und weiter in das angrenzende Warenhaus
Schwarz mit einer ſolchen Wucht hineinfuhr, daß die Seitenwand
und der geſamte Erker mit allen darin befindlichen Materialien
zertrümmert wurde. Der Laſtwagen ſelbſt iſt ebenfalls total
zertrümmert und liegt zur Hälfte in dem Warenhaus, zur Hälfte
auf dem Bürgerſteig. Der Anprall war ſo groß, daß der Motor
vollſtändig verbogen und die Vorderräder vom Wagen getrennt
wurden. Der Fahrer des Wagens wurde dabei zerquetſcht und
iſt mittags ſeinen Verletzungen erlegen. Der Beifahrer konnte ſich
durch rechtzeitiges Abſpringen zwar noch retten brach aber dabei
ein Bein. Bevor der Wagen das Metzgereigeſchäft ſtreifte, wurden
einem eben aus dem Geſchäft kommenden 12jährigen Mädchen
beide Beine abgefahren. Das Mädchen iſt ebenfalls an dieſen
Verletzungen geſtorben.
Bb. Bensheim, 26. März. „Kampf gegen Schädlinge”,
ſo lautete das Thema, das hier auf Veranlaſſung des Hauptamtes
der NSDAP. für Volkswohlfahrt und Schadenverhütung in der
Aktion „Schädlingsbekämpfung” in Geſtalt eines Filmvortrags
behandelt wurde, den der Vorſitzende des Obſt= und
Gartenbau=
vereins ſowie der Obſtverwertungsgenoſſenſchaft, Lehrer Jung,
las. Die Belehrung erſtreckte ſich auf drei Gruppen: Kampf den
Schädlingen unſerer Ernährungsmittel, Schutz dem deutſchen Wald
und ſeinen Vögeln, und Kampf der Gefahr. Bei allen drei
Grup=
pen wurden die Bekämpfungs= und Schutzmittel hervorgehoben,
die im Kampf gegen die Schädlinge Erfolg verſprechen.
voraus=
geſetzt dabei, daß richtige und rechtzeitige Anwendung erfolgt.
Polizeiſekretär Leipel dankte den Anweſenden ſowie den bei der
Veranſtaltung bereiten Mithelfern für ihre Dienſte und ſchloß mit
einem Sieg=Heil auf Führer und Vaterland den ſehr lehrreichen
Vortragsabend.
Ex. Biblis, 26. März. Aus der NSDAP. Im Gaſthaus
„Zum weißen Löwen”, fand eine Mitgliederverſammlung der
NSDAP ſtatt, die einen guten Beſuch aufwies und von
Orts=
gruppenleiter Pg. Handwerk geleitet wurde. Im Verlauf dieſer
Verſammlung ſprach Kreisleiter Bürgermeiſter Brückmann aus
Bensheim über die allgemeine Wehrpflicht, dem ſich ein Vortrag
über die Außenpolitik anſchloß. — Krieger und
Soldaten=
verein. Bei gutem Beſuch fand im Gaſthaus „Zum deutſchen
Michel” eine Verſammlung des Krieger= und Soldatenvereins
ſtatt, deren Hauptpunkt der Tagesordnung ſich hauptſächlich um
die allgemeine Wehrpflicht drehte. Am Schluſſe der Verſammlung
konnte Herr Bürgermeiſter Kärcher 18 Ehrenkreuze an die
Front=
kämpfer ausgeben. — Seinen 88. Geburtstag feierte der
Kriegs=
veteran von 1870/71, Herr Joh. Bauer. Wir gratulieren recht
herzlich.
— Gernsheim, 28. März., Waſſerſtand des Rheins am
27. März 0,93 Meter, am 28. März 0,91 Meter.
— Hirſchhorn, 28. März. Waſſerſtand des Neckars am
27. März 1,68 Meter, am 28. März 1,70 Meter.
Lpd. Nidda, 28. März. Diamantene Hochzeit. In
dem Nachbarort Michelnau können die Eheleute Adam Stürz am
31. März in großer Rüſtigkeit, ihr Diamantenes Hochzeitsfeſt
feiern. Bauer Stürz widmet ſich ungeachtet ſeiner 87 Jahre noch
mit großer Liebe ſeinen Bienen. Er iſt ein altes Soldatenblut
und einer von den letzten 19 Altveteranen im Bezirksverband
Büdingen des Kyffhäuſerbundes. Von ſeinen 9 Söhnen nahmen
7 am Weltkrieg teil und zeichneten ſich alle durch Tapferkeit aus.
Einer von ihnen ſtarb den Heldentod.
Seite 8 — Nr. 88
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Reueſte Nachrichten
Freitag, 29. März
*
Rund um eine Pariſer Reiſe.
Erlebniſſe und Eindrücke.
TV. Fahrt durchs Kriegsgebiet.
Ich habe neulich davon geſprochen, daß das franzöſiſche Volk
an ſich ſicherlich nicht deutſchfeindlich eingeſtellt ſei. Aber ſeine
Grippe=Bazillen ſind es. Sie haben in mir offenbar einen
Erb=
feind geſehen, und ſo kann ich erſt
heute mit meiner
Berichterſtat=
tung fortfahren.
Wir verließen Paris am
Mon=
tag morgen gegen 2 Uhr, um durch
das Kriegsgebiet bei Tage zu
fahren. Ueber die Fahrt von
Pa=
ris nach Reims vermag ich kaum
etwas zu berichten. Die
ereignis=
reichen Tage wirkten nach. Es
zeigte ſich, daß manche
Fahrtteil=
nehmer die Nacht vom Samstag
auf Sonntag offenbar auch nicht
allzu viel geſchlafen hatten, und
das wurde jetzt nachgeholt. Und
zwar gründlich, bis wir zur
Früh=
ſtückszeit in Reims Halt machten.
Eine unvergeßliche Erinnerung
taucht auf. Es war im
Septem=
ber 1914, als wir auf den Höhen
öſtlich von Reims ſtanden. In
der Stadt ſelbſt brannte es
hef=
tig, und von dem blutroten
Hin=
tergrund zeichnete ſich geſpenſtiſch
die Silhouette der gewaltigen
Kathedrale ab. Sie ſelbſt iſt
da=
mals verhältnismäßig wenig
be=
ſchädigt worden. Erſt im Jahre
1918 wurde ſie durch die deutſche
Juni=Offenſive wieder
unmittel=
bar in das Kriegsgebiet einbezogen. Die Schäden, die ſie damals
erlitt, ſind in der Hauptſache wieder hergeſtellt, die Häuſer in
ihrer Umgebung wieder aufgebaut. Wie, das iſt ein Kapitel für
ſich. Man muß ſich einmal überlegen, welche einzigartige
Ge=
legenheit ſich den Franzoſen nach dem Kriege bot, Dörfer und
Städte ohne Rückſicht auf die Koſten — denn der „boche paiera
tout” — nach einheitlichem Plan wieder aufzubauen. Was hätte
man alſo aus dieſem Platz um die Kathedrale von Reims herum
machen können — und was hat man gemacht, Ich ging mit
einem Darmſtädter Architekten zuſammen durch die morgenſtillen
Straßen und will ſeine Temperamentsausbrüche lieber nicht
wiedergeben. Um Fragen des Geſchmacks und auch der Organi=
ſation hat es ſich bei dieſem Wiederaufbau Frankreichs gehandelt,
Fragen, die die Franzoſen nirgends gelöſt haben, wie wir es
wohl getan hätten.
Wenn man Reims auf der großen Straße, die nach Chalons
führt, verläßt, kommt man alsbald in das eigentliche
Kriegs=
gebiet, die Gegend des großen deutſchen Vormarſches im Jahre
1914, die Gegend des letzten deutſchen Angriffs im Sommer 1918.
Zu beiden Seiten der Straße haben die Franzoſen Infanterie=
und Artillerieſtellungen liegen gelaſſen, ſo wie ſie damals ent=
Feubda Na- L b=
ſtanden ſind. Ein eigenartiges Gefühl, wenn man jetzt in einem
Schützengraben ſteht, den vor achtzehn Jahren deutſche
Infante=
riſten ausgehoben haben, ein eigenartiges Gefühl, wenn wir
un=
mittelbar an der Straße einen zuſammengeſchoſſenen deutſchen
Tank liegen ſehen. Man hat ihn dort liegen laſſen wohl als
eine Art von Dekorationsſtück, als ein Symbol, und er wirkt in
der Tat wie ein Symbol. Das Symbol einer eiſernen Zeit, ein
Menetekel für den Vorübergehenden. Die Völker erſehnen den
Frieden, den wir ſeit über zwanzig Jahren nicht mehr kennen,
einen Friedenszuſtand, von dem ſich die junge heranwachſende
und herangewachſene Generation kaum eine Vorſtellung machen
kann. Wie ein Menetekel wirkt dieſer Tank an der Lan
bei Reims.
Bald biegen wir von der großen Straße ab. Wir
durch ärmliche kleine Dörfer nach Servons. 15 600 deutſch F
daten liegen hier begraben. Fünfzehneinhalb Tauſend D
die ihr Leben hingaben für Volk und Heimat. Deutſch
allen Gauen des Vaterlandes. Auf dem einfachen ſchwarzen
kreuz ſteht Name und Truppenteil. Schier endlos ſind die
der Gräber. Ich leſe die Namen, die Regimenter, finde faſt
a=
ſiſchen Truppenteile und —
fe
zurück an die unvergeßliche
ten, in denen wir gem
auszogen in ſtürmiſcher Be
rung. Und ſo wird die
Stunde auf dem Friedhem
Servons zu einem innere
lebnis.
Es iſt ein Tag, nachde
ganze deutſche Heimat der nn
des Weltkrieges gedacht hat m
Kuhle ſpricht einige wenige
dige Worte und legt einen
nieder, den wir aus Deut g
mitgebracht haben. Es (n
deutſche Blumen ſein. Und m
fahren wir weiter.
Nicht lange dauert es, dm
Douaumont erreicht. Das
Douaumont, wenige Kil.
von Verdun entfernt, auf
Trümmern einſt die d½
Kriegsflagge gehißt wurde.
hat man bis auf einen
Monumentalbau alles ſo
Ruo B.
ſen, wie es in jenen furch
Kampfzeiten des Jahres
geworden iſt. Granattrich
Granattrichter, kein
Quad=
timeter Boden, der nicht
den fürchterlichen Eiſenhagel umgepflügt wäre. Der Wal
hier einſt ſtand, iſt verſchwunden, aber in den Trichtern
bereits wieder Geſtrüpp. Die Granattrichter haben ſich jetz
abgeflacht, und in weiteren zwanzig Jahren werden ſi
ſchwunden ſein. Was aber bleibt, iſt der große Soldatenfr
auf dem 30000 Franzoſen begraben liegen, die hier f1
Vaterland ſtarben,
Man findet ſich ſchwer zurecht im Kriegsgebiet, auch
man jetzt wieder in dieſelben Gegenden fährt, in denen mar
gekämpft hat, und trotzdem iſt eine ſolche Fahrt unerhörte
lebnis, kann auch zu ähnlich großem Erlebnis werden fü
der einſt nicht mit dabei war.
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fag, 29. März 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 88 — Seite 9
DIE NEUEN SAKKOFORMEN
Die Frühjahrs= und Sommermode 1935 hat unſerer Herrenwelt
Modelle von großer Kleidſamkeit und von gutem modiſchem Ausdruck
gebracht. Zuerſt ſei feſtgeſtellt, daß die Sakkoformen gegen früher eine
Verlängerung erfahren haben. Die Taille iſt um ein paar Zentimeter
böber gelegt. Der Grund hierfür iſt ein einfacher. Man will den
Kör=
per langgeſtreckter erſcheinen laſſen, was namentlich kleineren Figuren
zugute kommt. Die gerade Schulter iſt beibehalten worden. Die Taille
wird nach wie vor gut herausgearbeitet. Die Beinkleider haben nicht
mehr die übertriebene Weite. Man erſtrebt ein ruhigeres Bild der
deutſchen Herrenmode. Die Hauptwirkung liegt im guten Schnitt und
erſtklaſſiger Verarbeitung. Als Anzugfarbe dominiert Grau in allen
Schattierungen. Aber auch bräunliche und grünliche Töne ſind in die
modiſche Farbſkala aufgenommen. Viele Herren bevorzugen
kombi=
nierte Anzüge und mit Recht, bringen ſie doch dadurch noch mehr
Ab=
wechslung in das modiſche Bild. Einreihige und zweireihige Anzüge
halten ſich in Beliebtheit die Waage. Der einreihige Anzug bleibt
dem Beruf, der Tätigkeit im Büro vorbehalten, während der
Zwei=
reiher auch als Bummelanzug gute Dienſte tut. Als Muſterungen
ſpielen Streifen und Karo die gleiche Rolle. Kleineren Figuren kann
man indes mehr zum Streifen raten. Vollere Figuren ſind für
Karo=
muſterungen nicht geeignet. Ein Karomuſter unterſtreicht eine Anlage
zur Fülle. In unſerem heutigen Zeitalter des Sports ſtrebt aber
jeder Einzelne nach Schlankheit.
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dor 125 Jahren: Die erſte Schnellpreſſe der Welt pakenki
Am 29. März 1810 ließ der deutſche Techniker Friedrich König, der in Eisleben geboren war, in
London ſeine erſte Druck=Schnellpreſſe patentieren. Die Erfindung Königs wirkte bahnbrechend auf
dem geſamten Gebiet des Druckweſens. Zwei Jahre ſpäter erfand er die Schnellpreſſe mit
zylind=
riſchem Druck und erzielte damit einen weiteren Fortſchritt. — Unſer Bild zeigt oben links das
Porträt Friedrich Königs und ferner die erſte von ihm hergeſtellte Flachdruck= und Schnellpreſſe.
paddler krainieren für das Olympig.
Die Gau=Sportwarte des Deutſchen Kanu=Verbandes ſind im Olympia=Haus des Berliner
Vereins in Grünau zu einem Lehrgang vereint. Die Teilnehmer an dieſem Kurſus we F
Training der Olympia=Kandidaten leiten. Unſer Bild zeigt einige Kurſus=Teilnehmer be Eu
übungen auf der Regattaſtrecke.
Reich und Ausland.
Profeſſor Max Trapp
wurde von der Preußiſchen Akademie der Künſte
für ſeine Kompoſitionen der Staatliche
Beet=
hoven=Preis zuerkannt.
Staatsoberhäupker fliften Ehrenpreiſe
für die Frankfurker Hundeausſtellung.
Frankfurt. Die ausländiſchen kynologiſchen
Geſellſchaften, welche der erſten
Welthundeausſtel=
lung in Frankfurt a. M. vom 26. bis 28. April das
allergrößte Intereſſe entgegenbringen, haben ſich
an ihre Regierungen und Staatsoberhäupter
ge=
wandt, die Ausſtellung mit Ehrenpreiſen zu
unter=
ſtützen. So hat jetzt auch der Präſident der
Repu=
blick Frankreich neben dem König von Schweden
und dem König von Belgien einen wunderbaren
Ehrenpreis bewilligt, der in den
Länderausſchei=
dungskämpfen zum Austrag kommt. Ferner haben
mehrere ausländiſche Regierungen Staatspreiſe
be=
willigt.
Der Blumenaukomal iſt da!
Ein findiger Berliner Blumenhändler hat, um
den Eiligen und Vergeßlichen zu helfen, an
ſei=
nem Laden einen Automaten für Blumenſträuße
angebracht. Je nach der Jahreszeit kann man
hier auch nach Geſchäftsſchluß für wenig Gelt
einen ſchönen Blumenſtrauß ziehen.
Neue inkernakionale
Apus=Rekorde.
Seit wenigen Tagen fahren die Adlerwerke auf
der Berliner Avus mit einer Trumpf=Junior=
Ein=
ſitzer=Limouſine die höchſterreichbaren
Geſchwindig=
keiten über lange Strecken aus. Dabei gelang es
den Fahrern Rudolf Haſſe und Paul Schweder mit
dem 1000=Kubikzentimeter=Wagen vier neue
inter=
nationale Rekorde, die bislang in England
gehal=
ten wurden, nach Deutſchland zu bringen. Die
Re=
kordfahrten ſtanden unter der Kontrolle der
Ober=
ſten Nationalen Sportbehörde für die deutſche
Kraftfahrt. Stabsführer von Bayer=Ehrenberg und
die Kommiſſare Grunewald. Dienemann und
Ko=
walſki waren auf der Bahn anweſend. Schweder
fuhr als erſter den Wagen und fuhr acht Stunden
lang in einem regelmäßigen Tempo von 110
Stun=
denkilometern. Nach dieſer Zeit wurde er dann von
Haſſe abgelöſt. Und ſo fuhren die beiden Fahrer die
Runden ab, während die Avus nicht einmal
ab=
geſperrt war. Tag und Nacht ging die Fahrt,
Trockenheit wechſelte mit den heftigſten
Regen=
güſſen ab. Aber der Wagen zog wie ein Uhrwerk
ſeine Bahn. Vor den Terraſſen in der Nordſchleife
war ein Erſatzteillager aufgebaut. Alle acht
Stun=
den, beim Fahrerwechſel, wurde getankt. Am
Diens=
tag abend, nach 36 Stunden, fiel dann der erſte
Rekord über 4000 Kilometer. Dieſe Strecke wurde
mit einem Stundenmittel von 110,06 Kilometern
gefahren, der bisherige Rekord lag aber bei 104,36
Kilometern, entſprechend einer Fahrzeit von 38,18
Stunden. Die zeitliche Verbeſſerung beträgt alſo
1,59 Stunden oder 5,7 Kilometer pro Stunde. In
den darauffolgenden zwölf Stunden fielen dann
die drei anderen Rekorde. Und zwar gab es die
Weltbeſtleiſtung über 3000 Meilen mit einem
Stundendurchſchnitt von 109,99 Kilometern. Der
bisherige Weltrekord betrug hier 103,731
Stunden=
kilometer. Nach 45 Stunden geſamter Fahrzeit kam
es dann zum dritten Rekord. Es iſt die 5000=
Kilo=
meter=Beſtleiſtung, hier mit einem Stundendurch
ſchnitt von 110,02 Kilometern bei einer Verbeſſe
rung von 6,40 Kilometern in der Stunde. Und
ſchließlich wurde in der Frühe am Mittwoch der
vierte Rekord ausgefahren. Hier erreichte die
Adler=Mannſchaft die 48=Stundenbeſtleiſtung, mit
der auch zugleich die höchſte
Durchſchnittsgeſchwin=
digkeit erzielt wurde.Hier wurde ein Rekord mit
110,08 Stundenkilometern ausgefahren gegen
bis=
lang 103,58 Stundenkilometer, alſo eine
Verbeſſe=
rung von 6,1 Kilometern pro Stunde oder
zuſam=
men 311,762 Kilometern. Die in den 48 Stunden
abgefahrene Strecke würde der Entfernung Berlin
—New York in der Luftlinie entſprechen. Die
Re=
korde gelten naturgemäß vorbehaltlich der
Aner=
kennung durch die internationale Sportkommiſſion.
Wie wir erfahren, ſollen die Verſuchsfahrten mit
dem Adler=Trumpf=Junior noch fortgeſetzt werden.
Drei weitere Beſtleiſtungen
erzielte auf der Berliner Avus der Adler=Trumpf=
Junior=Kleinwagen. Er fuhr 4000 Meilen in
58:37.21 Stunden, 5000 Meilen in 73:59.34 und
legte in 72 Stunden eine Geſamtſtrecke von 7828,152
Kilometer zurück. Alle drei Leiſtungen ſind,
vorbe=
haltlich der Genehmigung der AJACR.,
inter=
nationale Klaſſenrekorde.
Des Kindes Schußengel.
Vom Güterzug überfahren und unverletzt geblieben
Winterhauſen. Als das 2½jährige Kind
der Bahnwärtersleute Meyer über die Gleiſe lief
und dabei zu Fall kam, näherte ſich gleichzeitig ein
Güterzug, unter den das Kind geriet. Die
Augen=
zeugen des Vorfalles glaubten, daß das Kind
ver=
ſtümmelt zum Vorſchein kommen würde, aber ein
wunderbares Geſchick wollte es, daß das Kind zum
unbeſchreiblichen Glück der Eltern unverletzt
wie=
der aufſtand, als der 50 Wagen lange Zug
vorbei=
gebrauſt war.
Das Bergwerksunglück in Japan.
Tokio. Die ſchwere Exploſion, die ſich in einem
Kohlenbergwerk bei Nagaſaki ereignete, hat neben
einer großen Zahl von Schwer= und
Leichtverletz=
ten bisher 23 Tote gefordert.
Landung eines deutſchen Freiballons
auf ſowietruſſiſchem Gebiet.
Moskau. Bei Senkowitſchi unweit von
Wi=
tebſk ging der deutſche Freiballon „Leipziger
Meſſe” unter Führung des Ballonfahrers Stüber
nieder. Der Ballon war durch Sturm über die
Sowjetgrenze getrieben worden. Die Inſaſſen des
Ballons benachrichtigten die Deutſche Botſchaft in
Moskau von ihrer Notlandung. Die örtlichen
Sowjetbehörden haben den Ballonfahrern alle
Hilfe zuteil werden laſſen. Die Ballonhülle wird
von Witebſk nach Deutſchland befördert. Die
Be=
ſatzung des Freiballons iſt nach Moskau
unter=
wegs, um mit Unterſtützung der Botſchaft ihre
Ausreiſepäpiere zu erhalten und die Heimreiſe
an=
zutreten.
Frühlingsarbeit im Kleingart
Das Schlußergebnis
der Barkhou=Verſteigerung.
Paris. Die Verſteigerung der Bibliothek des
ermordeten Außenminiſters Barthou ging am
Mittwoch zu Ende. Der dritte Verſteigerungstag
brachte einen Erlös von 1 243 250 Franken.
Ins=
geſamt erzielte die Verſtiegerung die Summe von
3 727 750 Franken, d. h. mehr als das Doppelte
deſſen, was ſelbſt die optimiſtiſchſten
Sachverſtän=
digen veranſchlagt hatten. Die höchſten Preiſe
wur=
den am Mittwoch für Manuſkripte von Alfred de
Vigny gezahlt. Die Handſchrift von „Servitude et
Grandeur Militaire” wurde von Liebhabern bis
auf 140 000 Franken hinaufgetrieben.
Vorausſicht=
lich wird das Manſkript jedoch an die
National=
bibliothek gehen, die auf Grund eines Geſetzes zum
Rückkauf innerhalb von acht Tagen berechtigt iſt.
Blutiges Gefecht in einem indiſchen Dorf.
New Delhi. Eine aus 24 Mitgliedern
be=
ſtehende Räuberbande überfiel mitten in der
Nacht das Dorf Meda im Fürſtentum Baroda und
eröffnete ein Feuer auf die Bevölkerung. Die
Dorf=
bewohner ſetzten ſich jedoch mit Hieb= und
Stich=
waffen zur Wehr, und es kam zu einem
einſtün=
digen Gefecht. Vier Räuber und vier
Dorfbewoh=
ner wurden dabei getötet. Die Bande ergriff
hier=
auf die Flucht. Polizeitruppen haben ihre
Ver=
folgung aufgenommen.
In den Gärten ſind jetzt die Beſitzer eifri
ihr kleines Paradies, für den Sommer
richten. Zu den vielen Arbeiten gehört
gemäße Beſchneiden der Bäume.
Belgiſcher Frachtdampfer in Seeno
Boſton. Das amerikaniſche Küſtenn
„Pont Chartrain” teilt mit, es eile dem
großen belgiſchen Frachtdampfer „Jean J
Hilfe, der mit gebrochenem Ruder 450 Me
lich von Halifax ſich in Seenot befinde.
Flugzeugabſturz in Mexiko.
Mexiko=Stadt. In der Nähe von
im Staate Veracruz ſtürzte am Montag;
bekannten Gründen ein Flugzeug ab un
brannte. Der Pilot und fünf Paſſagiere
hierbei den Feuertod, die Leichen konnte
identifiert werden.
Rein ins Waſſer —beim 9
der Ekon30
Die Kameraden der am Querfeldeinlauf der berühmteſten engliſchen Schule, des
beteiligten Schüler hatten ſich an dem intereſſanteſten Punkt der Strecke aufgebaut,
queren des Baches gut beobachten zu können.
Eton=C
un des
eitag, 29. März 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 88 — Seite 11
WotbabTolgdt
Der Sport des Sonntags.
1ddeutſche Zußballelf in Marſeille.
er kommende Sonntag ſteht ganz im Zeichen der Raſenſport=
Lſam, da auf den übrigen Gebieten der Leibesübungen die „
Ueber=
acs ſeit” nur eine geringe Anzahl von Veranſtaltungen zuläßt.
Fußball.
em Start einer ſüddeutſchen Auswahlmannſchaft in Mar=
5 jegen Südoſtfrankreich ſieht man bei uns mit etwas
gemiſch=
efühlen entgegen, da ſich große Aufſtellungsſchwierigkeiten
n. Die ſüddeutſche Elf mit Müller=Freiburg; Konrad Tiefel
Ffurt); Heermann=Waldhof, Kiefer=Worms, Lippert=Gießen;
Kozuer, Wenzelburger, (Neckarau), Damminger=Karlsruhe,
Fr er=Feuerbach und Fath=Worms hat leider gegen die überaus
irke ſüdoſtfranzöſiſche Mannſchaft nur ſehr geringe
Sieges=
ar u ten. Der 4:0=Sieg des erſten Spieles der beiden
Mann=
ſchü: in Bordeaux wird von Süddeutſchland, kaum wiederholt
woe i können. Die „Papierform” ſpricht klar zugunſten der
Fran=
aber wir hoffen, daß uns unſere jungen Spieler bei ihrem
internationalen Auftreten angenehm überraſchen werden.
h.5 doſtfranzöſiſche Elf ſteht wie folgt: Llenſe=Sete: Franques=
Ee Chardar=Sete: Gabrillarques=Sete, Kauscar=Montpellier,
CS t=Olympique Marſeille: Rodriquez=Antibes, Beck=Sele. Rol=
Shis kontvellier, Alcazar=Olympique Marſeille, Belko=Antibes.
der Meiſterſchaft der ſüd= und ſüdweſtdeutſchen
Fuß=
ba==rue wird am Sonntag die „vorläufig letzte‟ Entſcheidung
ſam (es kommt noch darauf an, wie die Angelegenheit Weiden—
Sugsburg ausgehen wird). Dieſe Entſcheidung bleibt dem Gau
temberg vorbehalten, in dem bei den Begegnungen Ulm
ſt Union Böckingen und Spfr. Eßlingen — SV. Göppingen
ſies ſtiegsfrage geklärt wird. Das dritte Treffen in Württem=
„ube—5V. Feuerbach — SC. Stuttgart, hat für die Tabelle keine
Be3 ung mehr. Im Gau Südweſt treffen die beiden
abgeſtie=
em Saarbrücker Vereine Saar 05 und Sportfreunde aufeinander
n. 1 Bayern abſolvieren 1860 München und der 1. FC.
Nürn=
ſe. München das letzte Gauligaſpiel. Im Gau Nordheſſen
bi. 1 Sport Kaſſel — VfB. Friedberg. Im Kampf um den
Auf=
fi.1 ur Gauliga ſind folgende Begegnungen angeſetzt: Süd=
— Reichsbahn=Rotweiß Frankfurt — Germania Bieber,
Lud=
vi. fen 04 — FV. Saarbrücken Polizei Darmſtadt — Opel
ſi heim. Württemberg: FC. Tailfingen — VfB.
Fried=
ſch fen, VfR. Heidenheim — VfR. Schwenningen. Sppag Cann=
FV. Zuffenhauſen. Nordheſſen; Kurheſſen Marburg
tihof. Großalmerode — Kaſſel 06. SV. Kleinſteinheim—
ſſol: Lahn=Weſterwald, FV. Wetzlar — SV. 06 Bad Nauheim.
r Gau Mittelrhein fährt mit ſeiner Mannſchaft am
Rel ende nach Kaſſel und Dresden. In Kaſſel treffen die Rhein=
Im) auf die Auswahlmannſchaft des Gaues Nordheſſen und
sden haben ſie den Gau Sachſen zum Gegner. In
Han=
treffen die Auswahlmannſchaften der Gaue
Niederſach=
id Brandenburg aufeinander.
oß iſt die Zahl der Freundſchaftsſpiele. Die wichtigſten
da=
d: Eintracht Frankfurt — Spnag. Fürth. VfR. Mannheim
ttgarter Kickers. Hamburger SV. — Phönix Ludwigshafen,
Boys Bern — Freiburger FC. Waldhof — Hamborn 07
kag), Kickers Offenbach — Hamborn 07. FC. Pforzheim
Frankfurt, Wormatia Worms — VfL. Neckarau und Spiel=
Kaſſel — Kaſſel 03.,
r Ausland ſteigt das im Hinblick auf den nächſten
Län=
vf Deutſchland — Belgien für uns wichtige Treffen der
ſas almannſchaften von Holland und Belgien in Amſterdam.
Fſ und Wien tragen in Paris einen Städtekampf aus. Im
Handball
ſich die Gaumeiſterſchaftsſpiele ebenfalls ihrem Ende. Für
g ſind folgende Kämpfe im Gau Südweſt angeſetzt: VfR.
lautern — Tgſ. Offenbach SV. Wiesbaden — Pfalz
Lud=
fen. Die Auswahlelf der Saar, die demnächſt verſchiedene
in Süddeutſchland austrägt, wird, um ſich für dieſe Kämpfe
en, in Neunkirchen ein Probeſpiel beſtreiten.
Hockey.
utſchlands Frauen=Hockey=Nationalmannſchaft tritt in
Am=
zum Länderkampf gegen Holland an. Der Gang nach
Imd dam wird für unſere Frauen nicht leicht werden, denn die
ol derinnen können im Hockey allerhand. Trotzdem rechnen wir
Sem Sieg unſerer Vertretung.
Radſpork.
2 Radſportler rüſten gewaltig für die kommende Freiluft=
In der Halle gibt es noch einmal eine große
Veranſtal=
nd zwar beſchließt die Kölner Rheinlandhalle mit einem
Deutſchland — Ausland” ihr Winter=Radſportprogramm.
iſter Scherens, Albert Richter, Engel, Steffes, Hürtgen,
Michard. Gerardin, Falck=Hanſen. Piinenburg und Aerts
42 „prominenteſten‟ Fahrer dieſes Wettbewerbs. Bei der
7Sing der Mannheimer Radrennbahn, kommen, gut beſetzte
Uns ir=Rennen zur Durchführung. Im Ausland geht die erſte
o-4 ernfahrt dieſes Jahres Paris—Nizza mit der Etapye
Can=
ſes iza zu Ende. In Italien ſteigt die Fernfahrt Mailand—
Eu und die Schweiz veranſtaltet ihre Querfeldein=Meiſterſchaft.
Turnen.
r große Kunſtturnkampf Reichsheer gegen Deutſche Tur=
1t wird den Berliner Sportpalaſt bis auf den letzten Platz
AT. Auf beiden Seiten wurden Riegen aufgeſtellt, die — mit
in= usnahme — wirklich das Beſte darſtellen, das wir
augen=
in Deutſchland haben. Die eine Ausnahme iſt das Fehlen
ltmeiſters Ernſt Winter in der Riege der DT. Der
Frank=
leidet an einer böſen Handverletzung, die ihn
wettkampf=
macht. Die Kunſtturner des Gaues Südweſt halten in
ein Prüfungsturnen ab, nach deſſen Ergebniſſen die
Olym=
nmannſchaft endgültig aufgeſtellt wird.
Pferdeſport.
ch Mühlheim=Duisburg öffnen am Sonntag nun auch die
bahnen von Strausberg. Neuß und Hannover ihre Pforten.
en Bahnen wird man ſehr lehrreiche Aufſchlüſſe über die
es rige Form der Pferde erhalten können. In Frankreich ver=
WI2 t Auteuil.
Am den Aufſtieg zur Gauliga.
Polizei Darmſtadt — Opel Rüſſelsheim.
Landespoliziſten treffen in ihrem zweiten Aufſtiegſpiel
Rüſſelsheim. Noch iſt der Weg zur Sonne für alle Mann=
Dr. frei. Dieſes zweite Spiel wird uns eher Aufſchluß geben
* Ausſichten der einzelnen Mannſchaften. Das Spiel wird
os größtes Intereſſe finden. Hoffentlich bekommt
Darm=
neuen Spieljahre endlich eine Gaumannſchaft im Fußball.
her Reſervemannſchaften.
S Spiel der 1. Mannſchaft findet um 15,30 Uhr auf dem
ar' polizeiſtadion ſtatt.
Jugend=Abteilung.
balljugend Polizei — Wixhauſen, 9,30 Uhr,
Polizei=
portplatz.
m
2. Handballiugend: Polizei a — 98 Darmſtadt 10 Uhr.
Polizeiſtadion. Polizei b — Merck, 12,30 Uhr,
Merckſport=
platz. Schüler Germania Pfungſtadt — Schüler Poli=
13 Uhr, in Pfungſtadt. — Abfahrt mit Rädern um 11.45
Uhr. Wache 24.
Sb. 98 Darmſtadt — Germania Pfungſtadk.
Im vorletzten Verbandsſpiel empfängt der Sportverein 98 am
Sonntag, vormittags 10 45 Uhr, die Pfungſtädter Germanen. Die
Pfungſtädter haben ſchon immer in Darmſtadt zu gefallen gewußt
und gerade am Böllenfalltor den „Lilien” manches Schnippchen
ge=
ſchlagen. Die 98er müſſen unter allen Umſtänden gewinnen, wenn
ſie nicht noch ihren 4. Tabellenplatz gefährdet ſehen wollen.
Be=
reits um 9 Uhr ſpielt die 98er Reſerve gegen Pfungſtadt ihr
letz=
tes Verbandsſpiel. Wenn die Darmſtädter dieſes Spiel gewinnen,
dann iſt ihnen die Meiſterſchaft nicht mehr zu nehmen. Die 2a und
die 4. Mannſchaft gaſtieren in Lengfeld, während die 5. Mannſchaft
um 9 Uhr auf dem Stadion gegen die 3. Elf von Pfungſtadt
an=
tritt. — Die Handballjugend ſpielt um 10 Uhr auf dem „Exert”
gegen Polizei.
Kreis Starkenburg, Kreisklaſſe II.
Nachzuholende Spiele. Gruppe 3.
7. 4. 35: Hahn — Beſſungen.
SyV. Erzhauſen — Merck.
14. 4. 35: Eſchollbrücken — Gräfenhauſen.
Ueber das noch nachzuholende Spiel Hambach — Fehlheim geht
den Vereinen noch unmittelbar Nachricht zu, ebenſo den Vereinen
Merck und Egelsbach über das durch ein Mißverſtändnis
ausgefal=
lene Spiel Egelsbach 3. — Merck 2.
Ich erinnere die Vereine an das Einſenden der
Geſamtnach=
weiſung über die gehabten Einnahmen. Die ſäumigen Vereine
wer=
den unnachſichtlich in eine Geldſtrafe genommen. Mayer.
Sporkverein Merck, Darmſtadk.
Jugendabteilung. Am kommenden Sonntag ſpielen die
Fuß=
ball=Schüler am Nachmittag in Arheilgen gegen die SpVg.
04, während die Jugend vormittags um 9.30 Uhr in Pfungſtadt
gegen die Germania antritt. — Die Handball=Schüler
kämp=
fen auch in Arheilgen, aber um 1.30 Uhr gegen die Turner. Die
Handball=Jugend erwartet die B=Mannſchaft der Polizei
um 12.30 Uhr auf dem Platz an der Maulbeer=Allee.
Aufſtieg zur Handball Gauklafſe.
Durch Verfügung des Leiters für das Fachamt „Handball”,
und die Erweiterung des Gaufachamtsleiters Reitz wurde die
Aufſtiegsfrage für Südweſt im Prinzip geregelt.
Der eine aufſteigende Verein, Vertreter der Saarklaſſe, iſt
in St. Ingbert bereits ermittelt. Der zweite Verein wird
zwiſchen den Beſten der Bezirke Pfalz und Main=Heſſen
heraus=
geſpielt. Zweifellos iſt hier die Chance der Pfälzer bedeutend
größer denn ſie ermittelte aus vier Staffelſiegern ihren Beſten
während in Main=Heſſen zwölf Staffelſieger um das Prädikat
ſtreiten. Zunächſt hat man Main=Heſſen nochmals unterteilt in
Starkenburg, Groß=Frankfurt und Rheinheſſen, wo die
Aufſtiegs=
ſpiele bereits im Gange ſind. Zur Zeit iſt die Lage ſo, daß bei
uns in Starkenburg nur noch 46 Darmſtadt und
Braunshardt in Frage kommen, und hier halten wir die
46er für die ſtärkeren. In Groß=Frankfurt ſteht die Polizei
Frankfurt ungeſchlagen, dicht gefolgt vom Fußballſportverein. In
Rheinheſſen wurden am letzten Sonntag die erſten Treffen
aus=
getragen. Die ausſichtsreiche Tgde. Pfeddersheim wurde daheim
von Tura Kaſtel 4:5 ()) geſchlagen, und TV. 1846 Biebrich ſiegte
in Rüdesheim ſogar 8:1. Bis ſpäteſtens übernächſten Sonntag
wird man die drei Zwiſchenſieger wohl nennen können, die dann
ihren Beſten ausſpielen zur Entſcheidung mit dem Pfalzmeiſter,
Ein ſchwieriger Weg für die Main=Heſſiſche Bezirksklaſſe, und
wir verfolgen geſpannt den Weg der 46er, denn drei Gauligiſten
für Darmſtadt bedeutet erneute Feſtnagelung der Darmſtädter
Hochburg im Handball.
Aufſtiegsſpiel: TSG. 46 Darmſtadt — Tv. Reinheim.
Bezirksklaſſe: Tv. Pfungſtadt — Germania Pfungſtadt.
Der Odenwaldmeiſter zeigte, doch nicht das Können der
Staf=
feln 6 und 7. ſo daß ſeine Ausſichten am Sonntag gegen 46
Darm=
ſtadt nur gering ſind. — Die Pfungſtädter haben ihr Lokaltreffen
bis zu allerletzt aufgehoben und ſeit Tagen ſpricht man bereits
davon. Gewiß ſteht für die Turner mehr auf dem Spiel, denn ſie
können in der Tabelle zwei Plätze aufrücken. Aber etwas anderes.
und zwar die Hauptſache: derartige Kämpfe gehen ums Preſtige
und man ſpricht von ihnen noch gar lange Zeit. Wie die Lage iſt?
Der Turnverein hat zweifellos eine erſtklaſſige Abwehr. Dafür iſt
der Germanenſturm beſſer. Dreht es ſich um die Frage, ob der
Turnerſturm das aufholt, was die Abwehr durchlaſſen mußte.
Schiedsrichter=Pflichtverſammlung.
Samstag, den 30. März 1935. abends 6 Uhr, in Darmſtadt,
Reſtaurant Arnold, Bismarckſtraße 107. Schiedsrichter=
Pflicht=
ſitzung. Alle Schiedsrichter haben zu erſcheinen. Unentſchuldigtes
Fehlen wird unter Vereinshaftung beſtraft.
Schiedsrichter=Ausbildung. Die nächſte Lehrſtunde für die
Schiedsrichter=Neulinge findet am 6. April 1935 abends 6 Uhr in
Darmſtadt Reſtaurant Arnold, ſtatt. Das Erſcheinen aller
Anwär=
ter iſt Pflicht. Keiner darf fehlen. Wer untenſchuldigt fehlt. wird
unter Vereinshaftung beſtraft.
Neue Schiedsrichter=Ausweiſe. Alle Schiedsrichter müſſen im
Beſitz des grünen Spielerpaſſes des Fachamtes und ſomit verſichert
ſein. Wer dieſen Paß noch nicht beſitzt, muß ſich einen ſolchen
umgehend durch ſeinen Verein anfordern laſſen. Wer mir noch
kein Lichtbild zugeſandt hat, erledige dies ſofort.
Jakob Zeunert. Kreisſchiedsrichterobmann.
Doppel=Veranſtalkung an der Rheinallee!
Am Sonntag vormittag!
TSG. 46 — Starkenburgia Heppenheim
das Wort. Man iſt allgemein geſpannt, ob die 46er ihre Form,
die einen ſo überraſchenden Aufſtieg nahm, auch halten. Was
die Mannſchaft in den letzten Spielen zeigte, ſtand weit über
ihrer Klaſſe. Heppenheim erſcheint gerade recht für dieſe
Prü=
fung, denn auch die Gäſte ſind Zweiter in der Gruppe Ried, und
von den vorjährigen Verbandsſpielen der Bezirksklaſſe iſt die
Spielſtärke der Heppenheimer in Darmſtadt noch in guter
Er=
innerung. Es wird ſich ohne Zweifel ein ſchöner Kampf
ent=
wickeln, bei dem die Anhänger des Fußballs ganz auf ihre Koſten
kommen werden.
Der Eintrittspreis iſt trotz der Mehrkoſten an dieſem
Tage nicht erhöht!
Fechlen.
Gau=Lehrgang in Darmſtadt Sonntag, Turnhalle am Woogsplatz.
Unter Leitung von Gau=Fechtwart Graf=Frankfurt findet am
Sonntag, 31. 3., pünktlich von 9—12 Uhr und von 14—17 Uhr ein
Lehrgang in Florett und leichten Säbel ſtatt. Zwei Frankfurter
Fechtmeiſter werden den techniſchen Unterricht erteilen. Jede
Fecht=
riege des Kreiſes 18 vom DFB. und der DT. iſt verpflichtet,
mindeſtens zwei Vertreter mit Waffen zu dieſem Lehrgang zu
ent=
ſenden. Es wird eine namentliche Anweſenheitsliſte geführt.
Nicht=
antreten ſchließt jede Teilnahme an weiteren Veranſtaltungen aus.
Gau=Dietwart Dr. Kahle=Frankfurt wird vor Beginn des
Unter=
richts ſprechen.
Aus den Vereinen u. Verbänden
TSG. 46 Darmſtadt. Paddelabteilung.
Am nächſten Sonntag tritt die Rennmannſchaft zum Training
im Zehnerkanadier vormittags um 10 Uhr vünktlich im Bootshaus
an. In Anbetracht der frühen Regatta=Termine iſt es Pflicht eines
jeden, zur Stelle zu ſein.
TSG. 46 — Leichtathletikabteilung.
Wir machen darauf aufmerkſam, daß das Training heute
abend infolge des Himalaja=Vortrags mit Lichtbildern in der
Turnhalle ausfällt, und empfehlen jedem unſerer Mitglieder ſich
dieſen beſtimmt außerordentlich intereſſanten Vortrag anzuhören.
— Unſer Training findet mit ſofortiger Wirkung Mittwochs und
Freitags um 18.30 Uhr auf der Woogswieſe ſtatt.
Turnkreis 18 Darmſtadt 22.
Lehrarbeit im Frauenturnen.
Für Samstag, den 30. März 1935. ſieht der Kreisarbeitsplan
einen Lehrabend im Frauenturnen (ältere Frauen) vor. Die
Teil=
nehmer treffen ſich zum Beginn pünktlich 20 Uhr in der Turnhalle
der Turngemeinde Beſſungen.
Sonntag, den 31. März, vorm. 9 Uhr beginnt ein Uebungstag
für Leiter(innen) von Turnerinnen=Abteilungen, der ebenfalls in
der Turnhalle der Turngemeinde Beſſungen ſtattfindet. Hier ſteht
beſonders die erforderliche Turnarbeit für das Gaufeſt in
Saar=
brücken im Vordergrunde. Die Uebungsſtunden ſind offen für alle
dem R.f.L. angeſchloſſenen Vereine.
TSG. 46 — TV. Reinheim
um den Aufſtieg das Feld betreten. Die Gäſte verfügen über
eine junge, gutdiſziplinierte Mannſchaft, die mit aller
Ener=
gie nach oben ſtrebt. Die beiden bis jetzt ausgetragenen Spiele
konnte die Mannſchaft nicht erfolgreich abſchließen und wird
da=
her am Sonntag gegen die Darmſtädter nochmals alles aufbieten,
um die letzte Gelegenheit geltend, zu machen. Verlieren die
Reinheimer auch dieſes Spiel, dann iſt für ſie der Aufſtieg
ver=
loren. Die 46er, die am Sonntag erſtmals mit Hufnagel, dem
neuen Stürmer, auf den Plan treten, werden ſich gewaltig
an=
ſtrengen müſſen, um nicht auf eigenem Platze, die Hoffnungen
herabzuſetzen. Es bleibt zu erwarten, daß die Darmſtädter ihren
Gegner nicht auf die leichte Schulter nehmen, um ihren gewiß
zahlreichen Anhängern keine Enttäuſchung zu bereiten.
Anſchlie=
ßend um 11 Uhr haben die Fußballer
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Freitag, 29. März
6.15 und 6.30: Gymnaſtik. — 6.50: Zeit,
6.00: Bauernfu
Wetter — 6.55: Morgenſpruch — Choral: Hier liegt vor deiner
Majeſtät. — 700: Stuttgart: Frühkonzert der Kavelle. W.
Wende — 8.10: Waſſerſtand, Wetter — 8.15: Stuttgart:
Gymnaſtik. — 9.00: Nur Freiburg: Werbekonzert. — 9.15:
Nur Freiburg: Elſäſſiſche Stunde. — 10.0: Nachr. — 10.15:
Hamburg: Schulfunk: Wir fahren durch den Nordoſtſee=Kanal.
Funkbericht. — 10.50: Praktiſche Ratſchläge für Küche und
Haus. — 11.00: Werbekonzert. — 11.30: Meldungen. — 11.45:
Sozialdienſt.
12.00: Stuttgart: Sinfoniſche Tänze (Schallpl.). — 13.00:
Stutt=
gart „Zeit, Nachr — 13.15: Stuttgart: Itaſteniſche
Opern=
ſtunde, Landesorch=ſter Gau Württemberg=Hohenzollern. Ltg: Jul.
Schröder — 14.15: Zeit Nachr. — 14.30: Wirtſchaftsbericht.
14.35: Zeit Wirtſchaftsmeldungen. — 14 55: Wetter — 1500:
Nur Trier: Nachr. — 15.15: Für die Frau: 1. (15.15): Von
der Bedeutung des Buches im Leben der Frau. — 2. (15.30):
Von törichten und klugen Frauen.
16.00: Köln: Nachmittagskonzert. 1. Unterhaltungsmuſik. 2.
Tan=
muſik. — In der Pauſe: Kunſtbericht der Woche. — 17.30:
Kaiſerslautern: Kompoſitionen für Violine und Klaver von
Schubert, Glaſunow. — 18.00: Kaiſerslautern: Jugend unk: Wir
lieben die Stürme. Ein Hörbild — 18.15: Joh. Joachim Becher.
Em Lebensbild aus dem 17. Jahrhundert von A. Verleger. —
18.25: Zum Gedächtnis des 100 Geburtstages von Bernhard
Scholz, von H. Rosbaud — 18.45: Wirtſchaftsmeldungen.
Wet=
ter. — Anſchl.: Das Leben ſpricht.
19.00: Kaiſerslautern: Orcheſter der Berufsmuſiker Kaiſerslautern.
Otg.: R. Schmidt. — 20.00: Vom Deutſchlandſender: Reichsſdg.
Bach=Händel=Schütz=Kundgebung der Reichsmuſikkammer aus der
Philharmonte Berlin. Die Feſtrede hält Reichsminiſter Dr.
Goeb=
bels. — 21.30: Hamburg: Reichsſendung. Stunde der Nation=
Schiff m Not! Hörſviel von Rudolf Kinau. — 22.10: Nachrichten.
22.20: Kammermuſik. Von Oscar Goquel — 22.45: Sportſchau
der Woche — 23.00: Nachtſtücke. Funkfolge zum 300. Todestag
von Jakob Callot. Von Dr. Fraenger. — 24.,00: Stuttgart:
Nachtmuſik.
Freitag, 29. März
Reichsſendung: 20.00: Bach=Händel=Schütz=
Kundge=
bung der Reichsmuſikkammer aus der Philharmonie
Ber=
lin. Die Feſtrede hält Reichsminiſter Dr. Goebbels. —
21.30: Stunde der Nation: Schiff in Not. Hörſpiel von
Rudolf Kinau.
Berlin: 23.00: Anton Bruckner=Zyklus. Sinfonie Nr. 8
in C=Moll.
Hamburg: 18.00: Singendes, tanzendes Wien. Eine
Hörfolge von Muſik und Geſang von Franz Schubert bis
heute.
Köln: 19.30: Das Wunder der Erbmaſſe. Sprecher: W.
Groß.
Leipzig: 18.00: Wir Arbeiterjungen. 1. Alfred Krupp,
Werk und Vermächtnis. 2. Zum Reichsberufswettkampf.
Stuttgart: 18.30: Geſpräche im Alltag. Schwäbiſche
Szenen von K. Vetter.
Wien: 19.25: Entführung a. d. Serail, von Mozart,
Riga: 19.35: Elite=Konzert.
Laibach: 20 00: Lieder von Schumann u. a.
Agram: 20.00: Konzertabend.
London: 21.45: Kammermuſik.
Bräſſel=fl. : 22.00: Muſikaliſche Unterhaltung.
Toulouſe: 22.00: Roſſini=Muſik.
Wien: 22.10: Tanzmuſik v. Kapelle Eiſele.
Kopenhagen: 22.35: Mandolinen=Konzert.
Choleste-
rin- und
lecithin-
haltig 47
10 Milliarden zurückgezahll.
Der Abbau der Auslandsverſchuldung.
* Die erſten Jahre nach der Inflation haben ein ſtarkes
An=
wachſen der deutſchen Auslandsverſchuldung erlebt. Mitte 1930
wurde ſie auf rund 33 Milliarden Mark geſchätzt. Dieſe
Schul=
denlaſt hätte der deutſchen Wirtſchaft und dem deutſchen
Aus=
landskredit niemals gefährlich werden können, wenn das
Aus=
land bereit geweſen wäre, den Warenaustauſch mit Deutſchland
ſo zu fördern, daß dadurch die ordnungsmäßige Verzinſung
und Abtragung dieſer Schulden gewährleiſtet wurde. Stattdeſſen
ging man dazu über, ſich mit hohen Zollmauern zu umgeben
und ſchließlich auch noch die Kredite zu kündigen, nachdem das
bar eingezahlte Geld von Deutſchland in Form von
Repara=
tionen wieder an die Siegerſtaaten zum größten Teil abgeführt
worden war.
Trotz der ſteigenden wirtſchaftlichen
Schwie=
rigkeiten iſt Deutſchland daran gegangen, die
Auslandsſchulden zurückzuzahlen. Es ſtellten ſich
die bekannten Bankſchwierigkeiten ein, die aber auch überwunden
wurden. Heute beträgt die Auslandsſchuld noch etwa 17
Mil=
liarden Mark. Die Währungsentwertung hat die Schuldſumme
etwas zuſammenſchrumpfen laſſen. Man nimmt an, daß durch
die Entwertung der verſchiedenen Währungen bei den
Gläu=
bigern ein Abſtrich von rund 5 Milliarden Mark hervorgerufen
wurde. Mehr als 10 Milliarden Goldmark ſind
aber aus deutſcher Kraft bezahlt worden. Dieſe
Abgeltung unſerer Verpflichtungen iſt in einer verhältnismäßig
kurzen Zeit erfolgt. Die Gläubiger ſind alſo zu einem ſehr
hohen Prozentſatz ſehr bald wieder in der Lage geweſen, über
ihre Gelder zu verfügen.
Wegen der reſtlichen Summe haben ſie uns unausgeſetzt
Schwierigkeiten bereitet, obwohl es ihnen ein leichtes geweſen
wäre, durch eine Ankurbelung des Warenaustauſches und durch
eine vermehrte Hereinnahme deutſcher Erzeugniſſe
verhältnis=
mäßig leicht zu ihrem Geld zu kommen. Uns aber kann
niemand vorwerfen, daß wir vorſätzlich die
Er=
füllung der Schuldenverträge verletzt hätten.
Wir ſind vielmehrdurch das Verhalten des
Aus=
landes gezwungen worden, den
Deviſenver=
kehrſcharfen Beſtimmungen zu unterwerfen und
die Uebertragung von Geld in das Ausland
ge=
naueſtens zu kontrollieren. Immerhin ſtehen wir
mit unſerer Deviſengeſetzgebung nicht allein da. Auch andere
Staaten befinden ſich in den gleichen Schwierigkeiten. Grund
genug iſt alſo vorhanden, die Schuldenfrage von der Seite des
Warenverkehrs her endlich zu löſen. Leider haben alle
deut=
ſchen Anſtrengungen nicht den gewünſchten Erfolg erzielt. Aber
die Staaten, die ſich im Goldblock feſt zuſammengeſchloſſen
haben und teilweiſe unſere Gläubiger ſind, ſind nicht einmal
fähig, ſich gegenſeitig zu helfen, wie ſie das immer wieder in
Entſchließungen zum Ausdruck bringen.
Deutſchlands Ankeil an der induſtriellen
Welſprodukkion.
Wie dem Wochenbericht des J.f.K. zu entnehmen iſt, hat ſich
Deutſchlands Anteil an der Weltproduktion von 9,2 Prozent in
den Jahren 1932 und 1933 auf 10,3 Prozent im Jahre 1934
er=
höht.
Reges Leben auf den deutſchen Werfken.
Jahre hindurch lagen die deutſchen Werften verödet da. Zu
einer Zeit, während ſich unſere Häfen mit unbeſchäftigten
Schif=
fen füllten, konnten Neubauaufträge in nur verhältnismäßig
geringem Umfange erteilt werden. Jetzt aber hat ſich das Bild
vollkommen geändert. Ueberall auf den deutſchen Werften
herrſcht reges Leben und Treiben. Unter den Helgen wachſen
die Leiber neuer Schiffe empor; an den Ausrüſtungskais liegen
die bereits vom Stapel gelaufenen Dampfer und gehen hier ihrer
Vollendung entgegen. Allein für den Oſtaſien=Schnelldienſt des
Norddeutſchen Lloyd befinden ſich rd. 60 000 BrRT. neuen
Schiffs=
räumes im Bau und in den nächſten Monaten werden gleich drei
neue Schnelldampfer, die „Scharnhorſt” die Gneiſenau” und die
„Potsdam" ihre Jungfernreiſe nach Oſtaſien antreten.
Ende 1933 befanden ſich auf den deutſchen Werften im Bau:
17 Schiffe und 22 510 BrRTo., Ende 1934 hingegen 31 Schiffe und
139 611 BrRTo. Seit Ende 1933 hat ſich ſomit die
Beſchäftigungs=
möglichkeit auf den deutſchen Werften um das Sechsfache
ver=
beſſert. Ende 1933 wurden auf deutſchen Werften 10 223
Beſchäf=
tigte gezählt, Ende 1934 waren es dagegen ſchon 24 522.
Kundgebung des rhein-mainiſchen Großhandels.
Am Freitag, 29. März, nachmittags 5 Uhr, findet im großen
Saale des Hotels „Frankfurter Hof” in Frankfurt a. M. eine
Tagung des Rhein=Mainiſchen Großhandels ſtatt, die von der
Bezirksgruppe Heſſen der Wirtſchaftsgruppe Groß=Ein= und
Aus=
fuhrhandel veranſtaltet wird. Die Tagung ſoll die durch die
An=
ordnung des Herrn Reichswirtſchaftsminiſters vom 18. Sept. 34
zuſammengeſchloſſenen Rhein=Mainiſchen Großhändler zum erſten
Male in einer großen Kundgebung vereinigen und insbeſondere
die Verbundenheit des Rhein=Main. Groß= Ein= und
Ausfuhr=
handels mit dem hieſigen Wirtſchaftsgebiet, ſowie mit Partei=
und Staatsbehörden und mit allen anderen Wirtſchaftszweigen
des hieſigen Gebietes Ausdruck geben. Der Leiter der
Wirtſchafts=
gruppe Groß=, Ein= und Ausfuhrhandel in Berlin, Pg. Rumpf,
ſowie der Hauptgeſchäftsführer Pg. Keinath=Berlin werden über
die Aufgaben der deutſchen Wirtſchaft und insbeſondere des
Groß=, Ein= und Ausfuhrhandels ſprechen. Es wird erwartet,
daß alle Großhändler des Rhein=Main=Gebietes geſchloſſen an
der Kundgebung teilnehmen.
Wirkſchafkliche Rundſchau.
Güterwagengeſtellung der Reichsbahn. In der Woche vom
10.—16 März 1935 ſind 701 029 Güterwagen geſtellt worden. Nicht
rechtzeitig geſtellt wurden 158 (366) Güterwagen.
Frankfurter Tagungen. Am Freitag, 29. März, halten
vor=
mittags 10.15 Uhr, der Reichsverband des Deutſchen Drogen= und
Chemikalien=Großhandels, Landesverband Rhein=Main E.V.,
und nachmittags 3 Uhr der Reichsverband des Deutſchen
Nah=
rungsmittel=Großhandels, Landesverband Rhein=Main EV.,
Ar=
beitstagungen in Frankfurt a. M. ab.
Bis auf weiteres keine Belga=Notierung in Berlin. Das
Reichsbank=Direktorium teilt im Einvernehmen mit dem
Reichs=
wirtſchaftsminiſter folgendes mit: Infolge der ungeklärten
Wäh=
rungsverhältniſſe in Belgien iſt die Notierung für Auszahlung
Belgien an der Berliner Börſe vom 27. März 1935 ab bis auf
weiteres geſtrichen worden. Zahlungen im deutſch=belgiſchen
Ver=
rechnungsverkehr auf Grund des Abkommens vom 5. Sept 1934
werden jedoch weiterhin auf der Baſis des Berliner Mittelkurſes
vom 26. März 1935 ausgeführt. Wegen des Ankaufes von
an=
bietungspflichtigen Belgaabſchnitten haben die
Reichsbankanſtal=
ten Anweiſungen erhälten.
Rheiniſche Stahlwerke. Eſſen — Anleihekündigung. Wie die
Geſellſchaft mitteilt, hat ſie die früher 7½proz., jetzt 6proz.
hypo=
thekariſche Obligationsanleihe des Jahres 1925 zum 1. Juli 1935
gekündigt. Von dieſem Tage an erfolgt die Einlöſung der
Obli=
gationen zum Kürſe von 102 Prozent zuzüglich der fälligen
Zin=
ſen. Die weitere Verzinſung der Anleihe hört mit dem 1. 4. auf.
HV. Deutſche Telephonwerke und Kabelinduſtrie AG., Berlin.
Die HV. genehmigte den Abſchluß mit der Wiederaufnahme der
Dividendenzahlung mit 6 Prozent auf 7:2 Mill. RM. AK. Im
neuen Jahre halte die geſchäftliche Belebung an. Der Export
konnte gegenüber dem Vorjahrszeitraum erhöht werden.
Berliner und Rhein=Main=Börſe.
Die Berliner Börſe eröffnete entgegen der im
Frühver=
kehr zum Ausdruck gekommenen Erwartung in luſtloſer Haltung
und zu überwiegend abbröckelnden Kurſen. Dieſer
Tendenzum=
ſchwung iſt vornehmlich auf die Mitteilung über eine Schließung
der belgiſchen Börſen bis einſchließlich Samstag zurückzuführen.
Anſcheinend ſollen nach dem Kursſturz des Belga nunmehr
Ab=
wertungsmaßnahmen zur Durchführung gelangen. Von einer
ſolchen Maßnahme würde insbeſondere die deutſche
Montanindu=
ſtrie in Mitleidenſchaft gezogen werden. Infolgedeſſen waren die
Aktien dieſer Unternehmungen angeboten und ſchwächer, ſo
Klöck=
ner um 1 Prozent, Hoeſch um ½ Prozent, Rheinſtahl um 1½
Prozent und Vereinigte Stahlwerke um ¼ Proz. Die
Geſchäfts=
tätigkeit der Börſe wurde ferner durch den herannahenden Ultimo,
der diesmal beſonders ſtarke Anſprüche an den Geldmarkt ſtellt
— das Inſtitut für Konjunkturforſchung errechnet den Bedarf
mit etwa 500 Millionen RM. — ſtark beeinträchtigt, ſo daß auch
die übrigen Aktienmärkte unter ſtärkſten Liquiditätsabgaben
lit=
ten. Farben blieben mit 143½ (minus ½) Prozent
verhältnis=
mäßig widerſtandsfähig. Von Elektrowerten gaben Siemens nach
den vorangegangenen Steigerungen um 3 Prozent nach.
Verkehrs=
werte, namentlich Bahnaktien, verkehrten in freundlicher oder
zumindeſt widerſtandsfähiger Haltung. Nach den erſten Kurſen
nahm die Geſchäftsſtille, ſoweit dies überhaupt möglich war, zu.
Die Kurſe bröckelten infolgedeſſen meiſt weiter leicht ab. Am
Rentenmarkt blieb der Grundton freundlich. Der
Geſchäftsver=
lauf litt unter anhaltender Stille, ſo daß nennenswerte
Kurs=
veränderungen nicht mehr eintraten. Soweit Abweichungen
vor=
handen waren, ſtellten ſie meiſt Einbußen gegen den erſten Kurs
dar. Farben gaben um ½ Prozent nach, im gleichen Ausmaß
waren auch Buderus und Harpener rückgängig. Metallgeſellſchaft
büßten ½ Prozent ein. Am Rentenmarkt blieb es bei freundlichem
Grundton auch ſtill.
Die Rhein=Mainiſche Börſe lag bei Eröffnung
über=
wiegend, ſchwächer. Im Hinblick auf den Vierteljahres=Ultimo
ſchritt die Kuliſſe zu weiteren Glattſtellungen, denen kaum
Auf=
nahmeneigung gegenüberſtand. Die Kundſchaft fehlte nahezu
vollkommen. Die Schließung der belgiſchen Börſen bis zum
Wochenende hat die Zurückhaltung verſtärkt, da man dieſe
Maß=
nahme mit der Abwertung des Belga in Zuſammenhang brachte.
Angeſichts der etwas unſicheren Haltung vermochten ſich einige
günſtige Induſtrie=Abſchlüſſe ſowie die Unterzeichnung des
deutſch=rumäniſchen Wirtſchaftsabkommens nicht auszuwirken. An
den Aktienmärkten ergaben ſich durchſchnittliche Rückgänge von ½
bis 1 Proz. Am Montanmarkt beſtand ſtärkere Abgabeneigung,
insbeſondere für Stahlverein. Die Ausführungen in der
geſtri=
gen GV. wurden nicht als Anregung empfunden. Auch die
Kür=
zung der Reichsbahn=Aufträge für die Stahlinduſtrie haben
ver=
ſtimmt. Schwächer lagen auch Elektroaktien. Am Rentenmarkt
zeigte ſich etwas Nachfrage für Altbeſitzanleihe zu 112 (111¾).
Im Verlaufe blieb das Geſchäft auf allen Marktgebieten ſehr
klein und die Kurſe zeigten gegen den Anfang nur geringfügige
Veränderungen. Etwas erholt waren Stahlverein mit 80½ nach
80½ und AEG. mit 38 nach 37½. JG. Farben gaben dagegen
auf 142¾ nach 143 nach. Auch an den Rentenmärkten blieb das
Geſchäft ruhig bei kaum veränderten Kurſen. Altbeſitz bröckelten
½ Prozent ab.
Auch an der Abendbörſe beſtand ſtarke Zurückhaltung,
doch wurden Abgaben kaum noch vorgenommen. Die Umſätze
blie=
ben allgemein auf ein Mindeſtmaß beſchränkt. AEG. bröckelten
ebenſo wie die meiſten Montanwerte leicht ab. Im übrigen lagen
die Kurſe im Vergleich zum Berliner Schluß etwa behauptet. Am
Rentenmarkt herrſchte ſtarke Geſchäftsſtille bei allerdings
unver=
änderten Kurſen.
Produkkenmärkke.
Berliner Getreidegroßmarkt vom 28. März. Das Geſchäft
ſetzte im Berliner Getreideverkehr erneut in ruhiger Haltung ein
und bewegte ſich auch im Verlaufe in verhältnismäßig engen
Grenzen. Die Angebots= und Abſatzverhältniſſe ſind nach wie vor
unterſchiedlich. Die Bekanntgabe der Freigabe von Weizen und
Roggen zum Verkauf zu Futterzwecken wurde in Marktkreiſen
lebhaft beſprochen; man erwartet mit Spannung die
Ausfüh=
rungsbeſtimmungen. Das Angebot in Brotgetreide war weiter
reichlich. Die Mühlen zeigen nur für ſchwere Qualitäten Intereſſe.
Am Rhein findet Weizen Beachtung, jedoch ſind Forderungen und
Gebote nicht in Einklang zu bringen. Für Hafer und Gerſte hat
ſich die Lage nicht verändert. Die Nachfrage überſteigt nach wie
vor das Angebot. Gute Braugerſten finden Unterkunft.
Indu=
ſtriegerſten bleiben etwas vernachläſſigt.
In ihrer G.=V. beſchloß die Dampfkeſſelfabrik vorm.
Rodberg AG., die in den beiden letzten Geſchäftsjahren mi
Verluſt von 217 000 RM. abſchloß, die Herabſetzung des
kapitals auf 50 000 RM. und deſſen Heraufſetzung auf
RM. Die neuen 450 000 RM. Aktien gehen an die Aquil
Frankfurt a. M., die dafür ihr Filialunternehmen Bah
Darmſtadt mit 720 000 RM. Aktiven und 305 000 RM.
in die neue Firma Bahnbedarf=Rodberg AG. einbringt. Ni
gebracht werden die zu Bahnbedarf gehörigen Grundſtü
bäude und der Maſchinenpark. Dieſe verbleiben im Ei
der Aquila und werden von der Bahnbedarf=Rodberg 9
pachtet. Mit der Uebernahme der Abteilung Bahnbedarf
tert ſich nach dem Geſchäftsbericht, das Fabrikationspro,
Da Rodberg dem Bahnbedarf benachbart iſt, wird durch die
nahme auch eine beſſere Ausnutzung der eigenen Werksg
möglich. Das laufende Geſchäftsjahr habe erfreulicherw
der Dampfkeſſelfabrikation eine gewiſſe Belebung gebracht,
bedarf ſei mit Aufträgen gut verſehen. Von den Aktien
mehr als 90 Prozent der Aquila, während ein Prozentſ,
weniger als 10 frei im Markt untergebracht iſt. Den bis
Rodberg=Aktionären, die durch die Herabſetzung des Gru
tals für 7 ihrer Aktien von je 100 RM. eine neue Rodber
über 100 RM. erhalten wird angeboten, auf eine zuſam
legte Aktie neun neue Aktien zu je 100 RM. zu pari zu be
In den Aufſichtsrat wurden neugewählt die Herren Rechts
Schwörer=Darmſtadt, Max Rothſchild=Frankfurt a. M. D
Bochow=Darmſtadt, Direktor Götz=Darmſtadt und Dr. Böſe.
Neue Röhr-Werke AG., 9ber=Ramſtadt.
Der vor dem Amtsgericht in Darmſtadt anberaumt
gleichstermin brachte noch keinen Weitergang des Verfahre
wohl etwa 90 Prozent der Gläubiger zu den jetzt vorg
Vergleichsvorſchlägen ihre Zuſtimmung erteilt haben. E
noch keine Abſtimmung ſtattfinden, da verſchiedene Glär
anſprüche zwar geklärt waren, aber nicht mehr rechtzeiti
Gericht zugeſtellt wurden. Der Vorſchlag, der am 16. Ap=
Abſtimmung kommen ſoll, enthält ungefähr folgende 7
Konkursvorberechtigte Gläubiger werden zunächſt befriedigt
je nach Maſſebeſtänden die übrigen. Unter dieſen ſollen
rungen bis RM. 150 in zwei Raten voll befriedigt werde
anderen Gläubiger erhalten bei jeder Ausſchüttung Teil
von 3 Prozent, Eigentumsvorbehaltlieferanten gegen Verzi
Weiterungen 4 Prozent. Sämtliche Gläubiger verzichter
Zinſen. Die Sachverwalter ſollen in Zeiträumen von einem
teljahr über den Stand der Liquidation berichten.
Viehmärkke.
Darmſtädter Viehmarkt vom 28. März. Aufgetrieben
140 Kälber. Preiſe für Klaſſe a) 52—54, b) 50—51, c) 4
d) 34—41 Pfg. Es wurden verkauft in der Klaſſe a) 14,
c) 57 d) 44 Stück. Marktverlauf: lebhaft.
Mannheimer Kleinviehmarkt vom 28. März. Auftrie
Kälber, 25 Schafe, 7 Schweine, 1 Ziege, 240 Ferkel und 431
fer. Es koſteten: Ferkel bis zu 6 Wochen 14—18 RM. übe
Wochen alte 19—25 RM., Läufer 26—32 RM. Kälber,é
Schweine und Ziegen nicht notiert.
Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 28. März. Aufgetr
Rinder 76 (gegen 22 am letzten Donnerstagsmarkt), darunt
fanden ſich 8 Ochſen, 15 Bullen, 32 Kühe und 21 Färſen,
Schlachthof direkt wurden zugeführt: 1 Ochſe, 3 Bullen, 32
und 1 Färſe. Kälber 1026 (943) Schafe 113 (61), Schwein
(386). Notiert wurden pro Zentner Lebendgewicht in
Kälber a) 51—54 (am letzten Donnerstagsmarkt 53—56),
bis 50 (44—52), c) 36—42 (36—43), d) 26—35 (27—35)
mer und Hammel. b) 2. Weidemaſt 37—38 (38—40), c)
(35—36), d) 30—33 (—): Schafe e) 34—35 (35—37), f) 3
(30—34), g) 25—29 (25—29): Schweine b) 47—52 (49—5
47—52 (48—52), d) 46—50 (46—50). Marktverlauf: K
Hammel und Schafe ruhig, ausverkauft; Schweine ruhig,
ger Ueberſtand (23 Stück).
Frankfurter Pferdemarkt. Der nächſte Frankfurter P
markt findet Dienstag, 2. April, ſtatt. Nach den eingelau
Meldungen iſt mit einer zahlreicheren Beſchickung als beim !
markt zu rechnen. Vorausſichtlich werden auch Pferde aus
Saargebiet zum Verkauf gelangen. Aeltere Pferde und Sch
tiere werden wie beim letzten Markt geſucht ſein.
Berliner Kursbericht
vom 28. März 1935
Deutſche Bunr und Oistontb Orfeafchaf
Deviſenmarkt
vom 28. März 19‟
Berl. Handels=Geſ.
deutſche Bank u.
disconto=Geſ.
resdner Bant
japag
tordd. Lloyd
I. E. G.
Zahr. Motorenw.
. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
onti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
143— 85.50 Geſ. f.elektr. Untern. 119.25 34.— Harpener Bergbau 102.625 35.—
38.25 Hoeſch Eiſenund
Köln=Neueſſen / 92.875 129.— Vereinigte Glanzſt. 126.— 115.50 Phil. Holzmann 87.50 93.— Kali Aſchersleben 107.25 114.— Klöcknerwerke 88.875 155.12: Koksw. Chem. Fabr. 104.— 125.— Mannesm. Röhr. 80.75 102 875 Maſch.=Bau=Untn. 72.875
Orenſtein & Koppel
Polyphonwerke
Rütgerswerke 107.375
SalzdetfurthK 1148.75
Weſtdte. Kaufho
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind
Hohenlohe=Werle
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr. Draht
Wanderer=Werke 1137.—
109.— Griechenland 100 Drachm. 2.354 2.358 Ungarn
Holland 100 Gulden 168.21 168.55 Uruguay Island 100 isl. Kr. 54.17 54 27 Be. Staaten
Währung
100 Lire
Yen
100 Lats
100 Kronen
100 Kronen
100 Francs
100 Peſetas
100 Tſch.-Kr.
1 türf. 4
100 Pengö
1 Goldpeit
1 Dollar
Geld
20.72
0.701
5.649
80.94
60.15
18.95
10.86
61.72
80,7.
34.02
1039
1.97
Surmſtäuter und
Giliale der Dresdner 90
Frankfurter Kursbericht vom 28. März 1935.
Steuergutſcheine
„ Gr. HIp. 193=
„ „ 1935
„ „ 1936
„ „ 1937
1938
Gruppel..
5% Dtſch. Reichsanl.
½2%Intern., b.30
9Baden .v. 27
4½½Bahern v. 2‟
4½%Heſſen. . v. 28
.. v. 29
4
26 Preuß. v. 2‟
Sachſen v. 27
4½%Thüungen2
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze ......."
%0 Dt. Reichspoſt=
Schätze .......
4½%„......."
Dtſch. Anl. Ausl
+/ Ablöſung
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ...
GBad.=Baden
1
Berlin .v. 24
Darmſtadt . .
Dresden v. 26
% Frankfurt 26
Hheidelberg 26
qMainz. . . . . .
%Mannheim 2?
½% München 29
4½%Wiesbaden 28
4½½Heſſ. Landesb 97.25
4½% „ Goldoblig. / 95-75
103.5
Age
107.3
106-
105.3
105.9
100
96.25
102
95
97.75
97
98.25
108.75
96
95.5
100.85
100.3
99.4
111.8
10.6
92.5
95.75
92.75
91.5
937.
92.25
93,
94.5
94
Dee
hyp.=Bk.=Liquid
Komm.=Obl. . .
410 Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf
4½% „Goldoblig
4½% Landeskom.=
Bk. Girozentr.
Heſſ. Gldobl. R.11
R.1*
4½
4½%Kaſſ. Landest.
Goldpfbr.. . ."
4½%Nſſ. Landesk
5½% Lig.=Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
+Ausl. Ser.
Ausl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
4½%Berl. Hyp. B.
Lig.=Pfbr.
4½% Frkf. Hyp.=B
20 „ Lig.=Pfbr.
4½% Goldoblig.
4½% Frkf. Pfb.=B
5½0 Lig.=Pfr.
4½%Mein. Hyp. B
„ Lig.=Pfr
4½% Pfälz. Hhp.B
9 Lig.=Pfb
½ % Rh. Hhp.=Bl.
Lia==Pfr.
Goldobl
4½ 2Süd. Boden
Cred.=Bank
Lig.=Pfbr
2%Wttb. Hyp. B
99:I.
Asé
97.5
95.5
93‟,
97.25
97.5
99.8
114.25
129.5
21.5
97
99.25
97.25
99.8
95.25
97.25
100,
gn
100,
97.75
100.25
7
100
Mu
97.75
100
98.75
Daimler=Benz.
% Dt. Linol. Werke
6%Mainkrw. v. 2e
6%Mitteld. Stahl:
6% Salzmann E Co.
6%Ver. Stahlwerke
6%Voigt & Häffner
J. G. Farben Bonds
5%Bosn. L. E. B.
0 „ L.Inveſt.
5%Bulg. Tab. v. 02
4½%0 Oſt. Schätze
4%Oſt. Goldrente.
5%vereinh. Rumän
4½% „
Leſo
4¾Türk. 1. Bagdad
4% „ II.Bagdad
4½%Ungarn. 1913
4½% „ 1914
Goldr.
429
1910
4½Budp. Stadtanl.
4½Liſſabon. ... .
4½ Stockholm. . . .
Aßtien.
Accumulat.=Fabrik
Alg. Kunſtzide Unie
A. E. G. ......"
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei
Bellſtoff
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, J. P.
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen...
Cement Heidelber=
Karlſtad
e
100
16
991/,
98.5
122
12
12
6.5
35
26
4.4
825
8.25
6.65
6.65
56.75
49
92
54
38
A4.
106
81
129
115.5
139.25
93.75
1181,
Mele Rie
Chem. Werke Albert
Chade (A=C) ..
Contin. Gummiw..
Contin.=Linoleum
Daimler=Benz....
Dt. Atl. Telegr.
Erdöl
Dt. Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt.
Linoleum .. ."
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoffc Widm.
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg.=Geſ
„ Licht u. Kraf
Enzinger Union
Eſchweiler ......"
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
Fahr, Gebrüder. ..
J. G. Farbeninduſtr.)
Feinmech. (Jetter)
Felt & Guilleaume
Frankfurter Hof ..
Geſ. f.elektr. Untern
Goldſchmidt,
Gritzner=Katz
Grün & Bilfinger..
Hafenmühl
Hanauer Hofbräuh.).
Hanfwerke Füſſe
Harpener Bergbau
Henninger Kemp)
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen
Holzmann. Phil.
FlſeBergb Stamm
„ Genüſſel
135
94
1541
149
93
209
150
83
105
92
110
121:
108
250
64.5
143
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78.75
87.5
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Kali=Chemie. . .
Aſchersleben
Klein, Schanzlin".
Klöcknerwerte".
Knorr C. H.
Konſerven Braun
Lahmeyer & Co. ..
Laurahütte
Lech, Augsburg
Lokomf. Kraußck
Löwenbr. Münck
Maintr.=W. Höd
Mainz=Att.=Br.,
Mannesm.=Röhrer
Mansfeld. Bergb.
Metallge). Frankf.
Miag, Mühlenbau
Moenus.
MotorenDart
Neckarwer
Odenw. Har=
Park=u. Bü
R! Braunkohlen.
Elektr. Stamm
Stahlwerke ..."
Riebeck Montan.
Noeder, Gebr
Rütgerswerft.
Salzdetfurth Kalu
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind
Schramm. Lackfhr
Schuckert Elektr..
Schwartz, Storchen!
Siemens & Halsfe./
„ Reinigerwerke
Südd. Zucker=A. G.).
Tellu: Bergban
90.5
124
90
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179.5
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95
91
94.5
80.5
80
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94‟.
Nif4
Unterfranken ..
Ber. Stahlwerke
Ver. Ultramarin.
Weſtdte. Kaufhof
Weſteregeln Kali.
Zellſtoff Waldhof. /11
83
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106.2:
94
112
209
Nange
K
107.25
164
70a.5
107.5
148
66
94
Al g. Dt. Fredigel
Badiſche Ban:
7 Bf. f. Brauinduſt
Baher. Hyp. u. P.
Berl. Handelsge). 19
„ Hhpotheibl.
Comm. u. Privatbl.
Dt. Ban u. Diec.
Dt. Eff. u. Wechſe
Dresdner Ban
Fran/= Bant..
Syp.=Ban
Mein Kyp.=Ban
Pfälz. Hyp.=Ban
Reichsbanf=Anl.
Rhein, Hyp.=Ban
Südd. Bod. Vr.9 /,0/
Wür 1: Aotenban
A.-G.f. Verfehrsw
Allg. Lokalb. Kraftt
19
790 Dt. Reichsl 2z
Hapag
Lübeck=Büchner
Nordd. Lloyd".
Südd Eiſenb.=Ge
Allianz= u. Stuttſ
Otav;i Minen
Schantnuggund”
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 88 — Seite 13
m linken Schubfach des Schreibtiſches lag noch ein Block
elformulare. Aus der Studentenzeit. Er hatte nie
ge=
i daß er ſie jemals wieder verwenden könnte. Sie lagen
da, — als Warnung als Erinnerung. Als ein Ding,
iele, die man nicht wegwirft.
jeiter unten, zwiſchen Briefen und Papieren lag ein
ben ſeines Vaters. Mit haſtigen Händen zog Rudolf es
Betrachtete lange, mit aller Konzentration die
Unter=
des Vaters.
eothar Bertoloni.”
ine eigenartige Schrift. Vor= und Familiennamen hingen
inder. Unlösbar. Das L des Vornamens wie ein eng=
Pfundzeichen. Das B breit und mächtig. Vielleicht ohne
Tuns bewußt zu werden, begann Rudolf dieſe Schrift
ahmen. Wie ſchwer das L wurde. Wie ſchwer der
Ueber=
von Lothar zu Bertoloni. Einen ganzen Bogen Papier
er nun vollgemalt. Er nahm einen zweiten. Einen dritten.
g ſcheinbar an der Feder. Er legte ſeinen Füllhalter fort,
in einer kleinen Schachtel nach einer Feder, wie ſein
ſie benutzte. Fand eine, die ſchon leicht angeroſtet war.
un ging es beſſer. Immer noch malte er, — die Arbeit
te ihn ein. Er wurde ruhiger dabei.
ndlich gelang es. Er verglich ſeine Schriftzüge mit dem
tal. Das r ſtimmte nicht. Das t nicht. Aber kannte
lewſki die Unterſchrift des Vaters? Das war nicht
an=
men.
udolf zog die Wechſelformulare näher. Füllte die Zahlen
Dann begann er mit den Unterſchriften. Die erſte mißlang
mmen. Er mußte ein weiteres Wechſelformular nehmen.
weite, die dritte, die vierte waren beſſer. Die fünfte
miß=
wieder.
as fahle, graue Morgenlicht ſtand ſchon vor dem Fenſter,
als Rudolf endlich die Feder aus der Hand legte.
Urkunden=
fälſchung? Betrug? Dieſe Begriffe durften nicht zum
Bewußt=
ſein durchdringen. Er mußte Zeit gewinnen. Dann würde er
die Papiere zurückkaufen.
Acht Tage. Zehn Tage ..
Kurz entſchloſſen kniff er die Wechſelformulare zuſammen und
ſchob ſie in ſeine Brieftaſche.
Als der Diener kam, um ihm das Bad zu richten, lag Rudolf
immer noch im Seſſel und rauchte. Aus übernächtigen, tief
um=
ſchatteten Augen ſah er den Diener erſchrocken an.
A
Um zehn Uhr klingelte das Telephon.
Es war Danielewſki.
„Ich erwarte Sie in einer Stunde”, ſagte er und hängte
ſo=
fort wieder ein.
Rudolf fröſtelte.
10. Kapitel.
Wie am Tag vorher, empfing Rudolf auch diesmal
Danie=
lewſkis Diener, um ihn zum Arbeitszimmer des Polen zu führen.
Wie geſtern, ſaß Danielewſki hinter ſeinem Schreibtiſch, als
Ru=
dolf eintrat. Er ſparte ſich heute die Mühe, ſich zur Begrüßung
des Gaſtes zu erheben. Schweigend wies er auf den Seſſel, doch
zeigte er — wie Rudolf mit Erleichterung bemerkte — ein
freund=
liches Geſicht.
„Ehe wir mit den häßlichen, geſchäftlichen Dingen beginnen”,
ſagte er, nachdem ſich Rudolf geſetzt hatte, .. hier iſt ein Brief
von meiner Nichte. Sie mußte leider geſtern abend verreiſen
und fand keine Zeit mehr, Sie hierher zu bitten. Sie hat —
glaube ich — zweimal vergeblich bei Ihnen angeläutet, ſie waren
aber beide Male nicht zu Hauſe . . .
Ein wenig ſonderbar berührt, nahm Rudolf den Brief zur
Hand. Unterdrückte die Verſuchung, ihn ſofort zu öffnen und ſchob.
ihn in die Bruſttaſche.
„Und nun, lieber Herr Dektor . .. wie haben Sie ſich
ent=
ſchloſſen?”
Danielewſki ſah ihn erwartungsvoll an.
Rudolf nahm ſich mit aller Gewalt zuſammen. Er durfte
jetzt nicht unſicher werden. Sonſt war alles verloten. Er mußte
Haltung bewahren gleichgültig erſcheinen Haltung . . .
Haltung . . . ſagte er ſich vor, während er lächelte.
„Ich habe Ihren famoſen Rat befolgt, Danilewſki”, ſagte er
dabei, „und meinem Vater von einer Beteiligung geſprochen. Es
war nicht leicht.
Dabei entnahm er ſeiner Brieftaſche die Wechſelformulare,
ſtrich ſie vorſichtig, ſo, als eile es ihm nicht, glatt, ehe er ſie
Danielewſki über den Tiſch hinüberreichte.
Der Pole wandte den Blick nicht von ihm, als er die Papiere
nahm.
„Schön, Herr Doktor”, ſagte er. „Ich habe das nicht anders
erwartet.”
Ohne die Wechſel anzuſehen, legte er ſie in das offene
Schub=
fach ſeines Schreibtiſches.
Dann lachte er.
„Dieſe . . . Fälſchungen ſind mir ſogar noch lieber als Ihre
Schuldzettel.”
Rudolf ſprang auf. Alles Blut war aus ſeinem Geſicht ges
wichen. Seine Hände flogen auf und nieder.
„Was ... wagen . . . Sie!
„Ruhe!” donnerte Danielewſki.
Rudolf ballte die Fäuſte. Sprang vor — und taumelte zurück,
In Danielewſkis Fauſt blinkte das ſchwarze Metall einer
Waffe.
„Setzen Sie ſich!” ſagte der Pole drohend.
(Fortſetzung folgt.)
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe: für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer: für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Sport: Karl Böhmann;
für „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette:
Anzeigen=
leiter: Willy Kuhle; für den Inhalt der Anzeigen verantwortlich: Paul Ziegler
ſämtlich in Darmſtadt. D. A. II. 35. 21592. Truck und Verlag: 2. C. Wittich,
Darmſtadt, Rheinſtraße 23
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung= Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
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[ ← ][ ]Seite 14 — Nr. 88
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