Einzelnummer 10 Pfennige
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 74
Freitag, den 15. März 1935.
197. Jahrgang
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iſt Prelsliſte Nr. 3 gültig.
poſiſchecktonto: Franffurt a. M. 1301. Bantlonto:
DO=Bani und Darmſtädter und Nationalbani.
Vor dem Berliner Beſuch.
Störungsverſuche. — Die Gleichberechkigung nicht eine Frage der Ekikekke oder der Rangordnung.
Wahrung der dentſchen Enkſchlußfreiheik.
dem Reichskanzler perſönlich zur Kenntnis zu bringen, daß das
Londoner Kabinett das Sicherheitsproblem im Weſten wie im
der Sinn der Gleichberechkigung.
Oſten Deutſchlands als voneinander unlösbar betrachte. Jede
fc
H
bim
NE
; ſteht nun feſt, daß der engliſche Außenminiſter Sir
Simon am 25. und 26. März ſeinen Beſuch in Berlin
ab=
um mit der deutſchen Regierung über das Londoner
umm zu verhandeln. Soweit iſt alles in Ordnung. Wir
aber in einigen Zeitungen ſchon wieder Anſätze, die
abzielen, die Verhandlungen von vornherein auf eine
nte Taktik feſtzulegen. Und es ſcheint uns notwendig,
ſol=
ſemühungen gleich einen Riegel vorzuſchieben.
e deutſche Regierung hat ſich bereit erklärt, über die
Ge=
it des Londoner Programms zu ſprechen, alſo über alle
die in dem Communiqué genannt ſind. Aber die
usſetzung dafür war und iſt, daß es ſich dabei um
Unterhaltung zwiſchen Gleichberechtigten
, wobei der Nachdruck der Gleichberechtigung nicht nur
Form, ſondern auf die Entſchlußfreiheit gelegt werden
Wenn die Engländer und die Franzoſen der Auffaſſung
iß die einzelnen Punkte des Londoner Programms etwas
mengehöriges darſtellen, daß alſo eine Verſtändigung nur
loſſen werden kann, wenn über alle einzelnen Punkte ein
inkommen erzielt iſt, ſo nehmen wir das zur Kenntnis.
inn aber natürlich nicht hindern, daß die deutſche
Re=
aus rein deutſchen Intereſſen heraus zu den einzelnen
n Stellung nimmt und ſich danach entſcheidet. Wir
chen nicht, Konferenzen zu wiederholen,
eir ſie in der Vergangenheit hinreicheno
g erlebt haben.
r nehmen nicht an, daß ſich etwa England die
Entwick=
o vorſtellt. Jedenfalls wäre unter dieſen
Vor=
n. an einen Erfolg nicht zu denken. Die
hberechtigung, wie wir ſie auffaſſen und
für uns den Angelpunkt aller weiteren
Sandlungen bildet, iſt nur ſo zu verſtehen, daß uns
ite Vorſchläge gemacht werden, daß wir dazu
Gegenvor=
machen und in freier Ausſprache der Verſuch gemacht
Bründe und Gegengründe ſo weit zu klären, daß eine
nſtimmung über einen für alle Teile tragbaren Plan
er=
ird. Jede andere Verhandlungsart würde von vornherein
heitern verurteilt ſein. Ineine Zwangsjackeläßt
eutſchland nicht hineinpreſſen und, eben weil
n Eindruck haben, daß Kräfte am Werk ſind, die eine
aktiſche für Deutſchland unerträgliche Lage ſchaffen wollen,
notwendig, rechtzeitig darauf hinzuweiſen, daß für uns
eichberechtigung nicht eine Frage der Etikette oder der
dnung iſt.
9 Mail” für Reviſion des Verſailler Vertrages
EP. London, 14. März.
Programm für den Berliner Beſuch von Sir John Simon
mehr endgültig feſtgelegt worden. Der Außenminiſter wird
am 24. d. M. verlaſſen, und zwar entgegen den urſprüng=
Plänen in Begleitung des Großſiegelbewahrers Eden, der
einlich im Anſchluß an den Berliner Beſuch nach Moskau
arſchau weiterreiſen wird; doch ſcheinen hierüber noch keine
igen Vereinbarungen getroffen zu ſein. Sir John Simon
uf jeden Fall am 27. März wieder nach London zurück. Die
Miniſter, die während ihres Berliner Aufenthaltes im
Udlon Wohnung nehmen, benützen für die Reiſe ein ihnen
r engliſchen Luftfahrtgeſellſchaft zur Verfügung geſtelltes
flugzeug.
Is die auf zwei Tage berechneten Beſprechungen zwiſchen
Ditler und den engliſchen Miniſtern betrifft, ſo meldet die
heute übereinſtimmend, daß ſich in der geſtrigen
Kabinetts=
die Auffaſſung durchgeſetzt habe, daß das Londoner
okoll ein Ganzes bilden müſſe. Der Abſchluß
Luftpaktes allein könne für England
mehr in Frage kommen. Die Beſucher werden ſomit
liffaſſung vertreten, daß der Luftpakt, der
upakt und ein öſtlicher Sicherheitspakt,
inden mit einem zehnjährigen
Rüſtungs=
änkungsabkommen, gleichzeitig
abgeſchloſ=
erden müſſen, womit, wie die „Daily Mail” betont,
erhandlungen bedeutend erſchwert werden
s gleiche Blatt widmet heute den Berliner Beſprechungen
Seitartikel, in dem einleitend ausgeführt wird, die engliſche
ang dürfe nichts unverſucht laſſen, um dieſe Beſprechungen
usgangspunkt eines ehrlichen Freundſchaftsverhältniſſes
* den beiden Ländern zu machen. Dazu aber gehöre die
llierung der unhaltbar gewordenen Ab=
Ingsbeſtimmungen des Verſailler Vertra=
)ie engliſche Regierung, ſo ſchreibt das Blatt
wei=
üſſe ſich die Frage vorlegen, ob ſie nicht die
ative zur Annullierung dieſer
Beſtim=
en einſchließlich des Abſatzes über die
Xsſchuldfrage ergreifen ſolle. Abſchließend ſagt
4ily Mail”, daß die engliſch=deutſche Freundſchaft eine
Vor=
ing für den europäiſchen Frieden ſei, und daß die engliſchen
r auf keinen Fall nach Berlin fahren dürften, um der
deut=
kegierung Gardinenpredigten über die Rüſtungsfrage zu
Alle in dieſer Richtung gehenden Illuſionen ſeien ebenſo
ich wie das Spiel mit dem Gedanken einer Freundſchaft
r Sowjet=Union.
Eine Havas=Auslaſſung
bas veröffentlicht eine Auslaſſung aus London, in der
diplomatiſchen Lage Stellung genommen wird.
heißt in dieſer Meldung, man habe guten Grund zu der
me daß Sir John Simon und Eden beauftragt würden,
Anregung, die Sicherheit in Oſteuropa unabhängig von
Frank=
reich zu organiſieren, würde daher in London als nicht den
Erforderniſſen der Lage entſprechend angeſehen. Die Sicherheit
ſei im übrigen nur gegenſeitigen Beiſtand zu erreichen.
Wenn dieſe Anſicht in Berlin gebilligt würde, würden die
engliſchen Beſucher alle Freiheit haben, um mit den deutſchen
Unterhändlern über eine Anerkennung der deutſchen Aufrüſtung
zu verhandeln, die der Genugtuung entſprechen würde, die ſie
auf dem Gebiete der Sicherheit erreichen werden. Dieſe
Aner=
kennung dürfe jedoch nicht ſoweit gehen. Deutſchland die gleichen
Streitkräfte wie Sowjetrußland zuzugeſtehen.
Im übrigen bedauere man in gutunterrichteten Londoner
Kreiſen, daß Deutſchland vor dem Beſuch der engliſchen Miniſter
in Berlin zur Militariſierung der Zivilflieger ſchreite, die eine
ſehr deutliche Verletzung des Teiles V des Verſailler Vertrages
darſtelle. In London glaube man, daß einer Verhandlung zur
Schaffung eines neuen vertraglichen Sicherheitsſyſtems nicht eine
Maßnahme hätte vorausgehen ſollen, die einer einſeitigen
Kün=
digung des früheren diplomatiſchen Werkzeuges gleichkäme. Man
wiſſe noch nicht, ob deswegen ein diplomatiſcher Proteſt erfolgen
werde, oder ob Sir John Simon die Angelegenheit ſelbſt in
Berlin behandeln werde. Jedenfalls ſei aber ſicher, daß ſie nicht
mit Stillſchweigen übergangen werde.
Die Meldung der Havas=Agentur iſt ein deutliches Zeichen
für die franzöſiſchen Verſuche, bereits jetzt die im
engliſch=
franzöſiſchen Abkommen vom 3. Februar vorgeſehenen freien
Verhandlungen zu präjudizieren oder ihnen zum mindeſten eine
beſtimmte Richtung aufzuzwingen.
Daß Deutſchland ebenſo den Frieden für den Oſten wie für
den Weſten wünſcht und dieſen für notwendig hält, bedarf nicht
erſt einer Sondierung der engliſchen Staatsmänner in Berlin.
Inwieweit hierzu aber gerade die Beiſtandspakte notwendig
ſind, wie man ſie ſich in Frankreich und auch anderswo denkt
das werden die kommenden Berliner Unterhaltungen zu
be=
weiſen haben.
Wenn Havas die Notwendigkeit einer gewiſſen Relation
zwiſchen den Streitkräften Rußlands und denen Deutſchlands
anerkennt, ſo bedeutet dies gewiß einen Fortſchritt. Es wäre
im Sinne einer allgemeinen Rüſtungsbeſchränkung nur zu
wün=
ſchen, daß auch Rußland gewiſſe Anregungen gegeben würden,
die dortigen, bisher uferloſen Rüſtungsvorbereitungen und
beſtrebungen zu mäßigen, um notwendige Reaktionen anderer
in Reichweite dieſer Rüſtungen liegender Länder zu vermeiden.
Daß gerade der von Havas bemängelte deutſche Entſchluß
hin=
ſichtlich des militäriſchen Flugweſens durch ſolche — aber auch
durch andere Zuſammenhänge zu einer unabwendbaren
Not=
wendigkeit werden mußte, iſt im Grunde von der
Weltöffentlich=
keit — ſoweit nicht andersgerichtete taktiſche Gründe maßgebend
bleiben — längſt anerkannt worden.
Pariſer Skimmen zum bevorſtehenden Miniſterbeſuch
DNB. Paris, 14. März.
Die Mitteilung des Foreign Office, daß Sir John Simon,
be=
gleitet vor Lordſiegelbewahrer Eden, am 24. März nach Berlin
abreiſen werde, gibt der franzöſiſchen Preſſe Anlaß zu einer
ge=
radezu fieberhaften Geſchäftigkeit. Die Blätter bemühen ſich, den
engliſchen Miniſtern klar zu machen, welche Marſchroute ſie bei
den Berliner Beſprechungen zu befolgen hätten. Gewiſſe
fran=
zöſiſche Lieblingsprojekte, wie vor allem der Oſtpakt,
ſtehen dabei im Vordergrund.
In dieſem Zuſammenhang tritt auch das Beſtreben zutage,
aus den deutſchen Erklärungen zur
Luftfahrt=
frage Kapital zu ſchlagen. Zu dieſem Zweck wird u. a.
die Unterredung des Miniſterpräſidenten Göring mit dem
Ver=
treter der Daily Mail plötzlich groß herausgeſtellt, die bis jetzt
von der franzöſiſchen Preſſe beinahe mit Stillſchweigen übergangen
worden war. Wie auf ein Stichwort hin bemühen ſich
die Blätter, die Angelegenheit nicht nur als
einen Verſtoß gegen den Verſailler Vertrag,
ſondern auch als unvereinbar mit der
franzö=
ſiſcheengliſchen Erklärung vom 3. Februar
hin=
zuſtellen. Dem dient auch die Information, daß von den
zu=
ſtändigen franzöſiſchen Stellen die deutſchen Mitteilungen auf ihre
rechtliche und diplomatiſche Seite hin geprüft würden. Nicht alle
Blätter gebären ſich freilich ſo aufgeregt wie der Matin der
den Wunſch nach einem gemeinſamen Schritt
Eng=
lands, Frankreichs und Italiens in Berlin
vor=
bringt, mindeſtens aber möchte, daß Sir John Simon vor ſeiner
Berliner Reiſe mit amtlichen franzöſiſchen Kreiſen Fühlung nimmt.
Ebenſo gereiztſſpricht Echo de Paris dauon, daß
Deutſchland die Mächte vor eine vollendete
Tat=
ſache geſtellt habe, ja das Blatt verſteigt ſich dazu, von
einer Erpreſſung zu reden und verlangt, daß die drei Mächte zu
einer Beratung zuſammentreten.
Etwas vernünftiger zeigt ſich Figaro. Da heißt es u. a.: es
ſei eigentlich nicht angebracht, ein großes Geſchrei anzuſtimmen,
da die Tatſachen längſt bekannt ſeien. Klar ſei es ja auch
ge=
weſen, daß eine Großmacht wie Deutſchland ſich
nicht ſtändig mit einer militäriſchen
Unterle=
genheit abgefunden haben würde. Wer ſich
ein=
bilde, daß ein ſo anormaler Zuſtand ewig
an=
dauern könnte, laſſe einen ſeltſamen Mangel an
Urteilsfähigkeit erkennen,
Die neue Türkei.
Die Große Nalionalverſammlung.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
Die im Aufbau begriffene neue Türkei, die als
erſter der vorderaſiatiſchen Staaten die
wirtſchaft=
lichen und kulturellen Feſſeln der Vergangenheit
ge=
ſprengt hat, iſt heute eine Größe, mit der im
Ge=
biete des Balkans, des öſtlichen Mittelmeeres und
des Nahen Oſtens gerechnet werden muß. — Wir
haben unſeren ſtändigen W. E. B.=Berichterſtatter in
Iſtanbul gebeten, die Entwicklung und die
Zukunfts=
aufgaben der von Kemal Atatürk geſchaffenen
tür=
kiſchen Republik in mehreren Artikeln aufzuzeigen,
die wir in zwangloſer Folge bringen werden.
Die Schriftleitung.
W. E. B. Iſtanbul, Anfang März 1935.
Seit dem Auguſt des Jahres 1923 gibt es in der Türkei nur
eine einzige politiſche Volksbewegung: die Republikaniſche
Volls=
partei. Ihr oberſter Führer iſt der Präſident der Republik,
Kemal Atatürk. Ihre Flagge, die häufig neben der
Halbmond=
flagge des Staates erſcheint — man denkt unwillkürlich an die
Gemeinſamkeit des Hakenkreuzbanners und der ſchwarz=
weiß=
roten Nationalflagge — zeigt ſechs ſtrahlenförmig
auseinander=
gehende weiße Pfeile auf rotem Grund. Jeder Pfeil
verſinn=
bildlicht einen der ſechs Programmpunkte der R. V. P., die da
lauten: Wir ſind Republikaner; wir ſind Nationaliſten; wir
ſind Volksgenoſſen; wir ſind für Staatswirtſchaft; wir ſind für
Laizismus; wir ſind für Fortentwicklung des
Revolutions=
geiſtes.
Dieſer Parole iſt das türkiſche Volk wiederum gefolgt, um
ſeine 400 Volksvertreter in die fünfte Große
Nationalverſamm=
lung zu entſenden. Mitte Dezember vorigen Jahres begann der
erſte Wahlgang, der darin beſtand, daß je 400 Wähler, Männer
und Frauen, einen Wahlmann ſtellen. Dieſer erſte Wahlakt wird
nicht gleichzeitig in allen Orten vorgenommen, ſondern auf einen
Zeitraum von drei Wochen verteilt. Der zweite Wahlgang hat
am 8. Februar ſtattgefunden, wobei, dem Geſetz gemäß, je 100
Wahlmänner einen Abgeordneten beſtimmten, ſodaß alſo auf je
40 000 Einwohner ein Parlamentsvertreter entfällt.
Das türkiſche Volk kennt, wie geſagt, nur eine Partei. Dieſe
Partei hat die ausſchließliche Mehrheit im Parlament. Der
Füh=
rer der Partei iſt gleichzeitig der Staatspräſident, und auch die
Miniſter entſtammen der Einheitspartei. Bei einem ſolchen
Tat=
ſachenbeſtand kann weder von Parteikampf, noch von Oppoſition
die Rede ſein. Demgemäß ſpielten ſich die türkiſchen Wahlen
auch in voller Ruhe und Ordnung ab und trugen den Charakter
einer Volksfeier, mit Feſtbeflaggung, Umzügen, feierlicher
Ein=
holung der Wahlurnen, mit nächtlicher Beleuchtung der
Staats=
gebäude und ſchließlich, am Abend der Bekanntgabe der
Wahl=
ergebniſſe, mit großen Bällen, die von der Partei veranſtaltet
wurden, um die neuen Parlamentarier zu ehren.
Der amtlichen Feſtſetzung des zweiten Wahltages pflegen
Be=
ſprechungen vorauszugehen, die unter dem Vorſitz des
Staats=
präſidenten in ſeiner Eigenſchaft als oberſter Führer der Partei
des Volkes abgehalten werden. Der Große Parteirat, die
Kabi=
nettsminiſter und das Büro der Parlamentsgruppe nehmen an
dieſen Beſprechungen teil, die der Aufſtellung der Liſte der
Kandidaten gelten. Wenn dieſe Beratungen, die in dieſem Jahre
im Iſtanbuler Schloß von Dolmabagtſche ſtattfanden,
abge=
ſchloſſen ſind, wird die Liſte der Kandidaten veröffentlicht und
es entſpricht der autoritären Leitung dieſes demokratiſchen
Staatsweſens, daß die von den drei maßgebenden Körperſchaften
der Republik: Präſident, Miniſterrat und Partei benannten
Kandidaten ohne Ausnahme ins Parlament gewählt werden.
Wahlkampf, Kuhhandel um Sitze, große Wahlplakate und ſelbft
Maſſenverſammlungen kennt die neue Türkei nicht. Die
Wahl=
beteiligung im erſten Wahlgang, bei dem der Urwähler, alſo die
breite Maſſe zum Worte kommt, iſt ſtets ſehr groß — diesmal
erreichte ſie teilweiſe 90 v. H. Beide Wahlgänge gehen wie am
Schnürchen — „Wahlzwiſchenfälle” — Prügeleien,
Schmutz=
kampagne in der Preſſe überläßt die Türkei den patentierten
parlamentariſchen Partei=Staatsweſen.
Dennoch wäre es verfehlt, im Ankara=Parlament eine
Ver=
ſammlung bedingungsloſer Ja=Sager zu vermuten! Im
Gegen=
teil — die Verfaſſung der türkiſchen Republik gibt dem
Par=
lament ausgedehnte Rechte. Die Nationalverſammlung iſt nicht
nur die geſetzgebende Körperſchaft, ſie beſchließt auch über Krieg
und Frieden und über Verträge aller Art mit dem Ausland.
Es ſei daran erinnert, daß in der Geburtsſtunde der türkiſchen
Republik, während des Befreiungskampfes in Anatolien die
erſte, im April 1920 in Ankara zuſammengetretene
National=
verſammlung die geſamte Macht in ſich vereinigte: ſie verkörperte
die Staatshoheit, ſie erſetzte den Monarchen — der
Schatten=
ſultan ſaß als Gefangener der Reaktion und der Entente=
Be=
ſatzung in Iſtanbul —, und Kemal Atatürk, der damals noch den
Namen Muſtafa Kemal Paſcha führte war nur Präſident der
Nationalverſammlung, nicht aber Präſident der Republik. Ihm
zur Seite ſtand das „Exekutiv=Komitee” der
Nationalverſamm=
lung. Erſt April des Jahres 1923 wurde die Republik
ausge=
rufen. Gaſi Muſtafa Kemal wurde ihr Präſident und aus dem
Exekutiv=Komitee wurde der Miniſterrat.
Die diesmaligen Wahlen brachten eine dreifache
Ueber=
raſchung. Zunächſt wurde noch anläßlich der
Parlamentsauf=
löſung Ende 1934 bekannt, daß zur fünften
Nationalverſamm=
lung auch Frauen wählbar ſein würden! Der letzte Schritt zur
Befreiung der türkiſchen Frau aus den Ketten einer
Jahr=
hunderte alten kulturellen und ſtaatsbürgerlichen Gefangenſchaft
war damit getan. Gemäß Beſchluß der Partei erſcheinen
nun=
mehr 17 türkiſche Frauen,, Lehrerinnen, Aerztinnen,
Stadtver=
ordnete und Dorfbürgermeiſterinnen, im Parlament. Die zweite
Ueberraſchung brachte ein Aufruf des Staatspräſidenten Kemal
Atatürk an die Nation, worin bekannt gegeben wurde, daß in
16 =Wahlbezirken (Regierungsbezirken) unabhängige, nicht der
Republikaniſchen Volkspartei angehörende Kandidaten aufgeſtellt
würden, deren Wahl mit Hilfe der Stimmen der alleinigen
ſtaatlichen Partei von vornherein geſichert war. Dieſe Neuerung
iſt dem Wunſche Atatürks entſprungen, innerhalb des
Parla=
ments auch ſolchen Stimmen und Meinungen C=hdr zu dei=
Seite 2 — Nr. 74
ſchaffen, die nicht an das Programm der R. V. P. gebunden ſind.
Es wird dadurch nicht etwa eine künſtliche Oppoſition geſchaffen,
ſondern die Arbeitsfähigkeit der Volksvertretung erhöht. Mit 16
gegen 400 läßt ſich ja auch keine Oppoſition betreiben.
Entſchei=
dend iſt, unabhangigen, jedoch erprobten Patrioten Gelegenheit
zu geben, heilſame Kritik zum Ausdruck zu bringen. Daß keine
„Kritikaſter” auf dieſe Weiſe ins Paclament kommen, dafür
ſorgte die Volkspartei — denn die unabhängigen Kandidaten
mußten ja mit den Stimmen der Partei gewählt werden. Wie
ernſt es der Staatsleitung mit der Berufung unabhängiger
Perſönlichkeiten war,, geht daraus hervor, daß auch der als
überzeugter Bekämpfer der RVP. bekannte Heerführer aus dem
Freiheitskampf, General Refet (Paſcha), einer der Getreuen
Atatürks aus ſchwerer Zeit, in der ihm offiziell zugeſprochenen
Eigenſchaft eines „Oppoſitionärs” ins Parlament gewählt
wurde. Die dritte Ueberraſchung war die Aufforderung an die
nichttürkiſchen Bevölkerungsteile — vom raſſiſchen Standpunkte
aus geſehen, — Wahlkandidaten aufzuſtellen. Von dieſer
Mög=
lichkeit haben Griechen, Armenier und Juden Gebrauch gemacht,
und ihre Kandidaten wurden auch gewählt. Jeder dieſer „
Min=
derheiten=Kandidaten” hatte zuvor ein öffentliches Bekenntnis
zu den Programmpunkten der Partei abzulegen, in dem er
ſich als Republikaner und Volksgenoſſe bekannte. Der
Schwer=
punkt dieſer Neuerung liegt hauptſächlich auf außenpolitiſchem
Gebiet, ſtellt eine freundliche Geſte an Griechenland dar und
dient als Lehre für diejenigen fremden Staaten, in denen große
türkiſche Minderheiten, mehr oder weniger loyal behandelt,
leben. Fügt man nun noch hinzu, daß bei der Aufſtellung der
Wahlliſten eine erhebliche Anzahl „überalteter” Parlamentarier
ausgeſchieden wurde, daß zahlreiche Vertreter des Handwerks,
der Wiſſenſchaften und der Technik, aber auch mehrere bekannte
Offiziere ins neue Parlament gewählt wurden, ſo bekommt
man das richtige Bild von der neuen türkiſchen Volksvertretung
für die nächſten vier Jahre.
* Oppoſikion gegen Flandin.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
* Paris, 14. März.
Die Rede des frnazöſiſchen Miniſterpräſidenten Flandin in
Lyon unterſchied ſich ſtark, von den üblichen Miniſterreden in
Frankreich. Sie war wie eine Flucht in die Oeffentlichkeit,
nach=
dem die Kammer ſcheinbar aufhörte, ein Podium zu ſein, von
dem aus an das ganze Land geſprochen werden kann.
Miniſter=
präſident Doumergue benützte ſeinerzeit den Rundfunk dazu,
trotz=
dem er dies viel weniger nötig hatte als ſein Nachfolger. Denn
Doumergue hatte die geſamte Preſſe hinter ſich, während Flandin
faſt die geſamte Preſſe gegen ſich hat. Aber Flandin mußte ja, als
er die Regierung übernahm, auf die Methode der Rundfunkreden
verzichten, um die Empfindlichkeit der Kammer zu ſchonen ..
Die Rede in Lyon hatte einen ſkeptiſchen, ja bitteren
Unter=
ton. Ganz den ſachlichen Fragen gewidmet, war ſie eigentlich eine
Aufzählung der Schwierigkeiten, die von allen Seiten ſyſtematiſch
der Geſundung in den Weg gelegt werden, und der Appell an die
Zuſammenarbeit aller klang nicht begeiſtert oder fordernd, es war
nur ein redneriſcher Schluß.
In Frankreich hat die Kammer die Grenzen ihrer Macht zu
deutlich zu fühlen bekommen, als daß ſie die öffentliche Meinung
nicht ſchonen würde. Darum beklagt ſich auch Flandin nicht über
die Kammer, ſondern über die öffentliche Meinung und über die
verſchiedenen wirtſchaftlichen und politiſchen Fraktionen.
Es iſt eine Tatſache, daß in Frankreich die Regierung,
trotz=
dem ſie von der Kammer eigentlich jede gewünſchte Unterſtützung
bekommt, auf eine Oppoſition ſtößt, die ihre ganze Aktivität
hemmt. Ihre Kräfte werden in einem Kleinkrieg aufgezehrt, und
man kommt der Löſung der großen Aufgaben nicht näher. Die
ver=
ſchiedenen Faktoren des Wirtſchaftslebens, Großinduſtrie,
Groß=
banken, und gewiſſe mächtige Agrargruppen, wehren ſich mit allen
Kräften gegen die Opfer, welche das Sanierungswerk der
Regie=
rung ihnen auferlegen möchte. Alle Regierungsmaßnahmen
ver=
ſchwinden unter einer Flut der zerſetzenden Kritik. Die
verſchiede=
nen außerparlamentariſchen Verbände ſind untereinander genau
ſo uneinig wie die Fraktionen im Parlament; die
parlament=
feindliche Stimmung in Frankreich hat bisher nur die Folge
ge=
habt, daß die geſamte öffentliche Meinung nunmehr Parlament
ſpielt.
Unter ſolchen Umſtänden kann ein Regierungsprogramm, das
auf Wiederherſtellung des Vertrauens abgeſtellt iſt, nicht
beſon=
ders leicht verwirklicht werden. Und der Schrei nach politiſchen
Reformen wird immer lebendiger. Auf Flandin ſelbſt drückt ſeine
politiſche Vergangenheit, die ihm die Gegnerſchaft verſchiedener
Gruppen zuzog. Der Ausweg aus der moraliſchen und
wirtſchaft=
lichen Sackgaſſe, in die ſich die franzöſiſche Innenpolitik verirrte,
könnte nur von außen kommen, von einer europäiſchen
Ent=
ſpannung.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Vom Tage.
Der Reichsminiſter des Innern Dr. Frick iſt am Donnerstag
nachmittag zu einem Beſuch in Lübeck eingetroffen. Am Abend
hat der Miniſter in einer großen öffentlichen Kundgebung zu der
Bevölkerung geſprochen.
Dreißig ehemalige deutſche Kommuniſten, die vor einigen
Monaten in Holland verhaftet worden waren, ſind in einem
Ar=
beitslager in Fort Honſwyk bei Utrecht interniert worden.
Die engliſche Regierung hat ihren Geſandten in Athen
be=
auftragt, der griechiſchen Regierung ihre herzlichen Glückwünſche
zur Niederſchlagung des Aufſtandes zu übermitteln.
Der aus dem Stavisky= und Prince=Skandal bekannte frühere
Polizeinſpektor Bony, der ſich, wie gemeldet, ſeiner Verhaftung
durch die Flucht entziehen wollte, iſt in der vergangenen Nacht in
Paris in dem Augenblick feſtgenommen worden, als er eine
Auto=
droſchke beſtieg.
Die amerikaniſche Regierung erlitt im Senat eine ziemlich
ernſte Niederlage. Das Haus nahm mit 70 gegen 12 Stimmen
einen Antrag des demokratiſchen Senators Thomas an, durch den
die von der Regierung geplante Verwendung eines Teiles des für
öffentliche Arbeiten bewilligten Kredits von 4 Milliarden Doll.
für den Ausbau der Flotte, die Anlage neuer Befeſtigungen und
die Schaffung der größten Luftflotte der Welt unterſagt wird.
Scheikerk das Kabineft Flandin an der Frage
der Verlängerung der Milikärdienſktzeik?
EP. Paris, 14. März.
In den Pariſer politiſchen Kreiſen ſieht man mit Spannung
der morgigen Kammerdebatte entgegen, zu deren Beginn
Mini=
ſterpräſident Flandin eine Erklärung über die Abſichten der
Re=
gierung hinſichtlich der Auffüllung der Rekrutenbeſtände
wäh=
rend der kommenden „fünf mageren Jahre” abgeben wird. Die
Erklärung wird gleichzeitig im Senat durch Juſtizminiſter Pernot
verleſen. Sie gewinnt dadurch die Bedeutung einer feierlichen
Regierungserklärung, für die Miniſterpräſident Flandin das
ganze Gewicht der Autorität ſeines Kabinetts einſetzt.
Ueber die Abſichten des Miniſterpräſidenten weiß man auch
heute immer noch nichts Endgültiges. In den politiſchen
Krei=
ſen herſcht die Anſicht vor, daß Flandin das Parlament bitten
wird, ihm Vertrauen zu ſchenken. Er wird betonen, daß er alles
tun wird, um die Auffüllung der Rekrutenbeſtände zu ſichern.
Wie das jedoch getan werden ſoll, darüber ſoll das Parlament
der Regierung völlige Handlungsfreiheit laſſen. — Unter dieſen
Umſtänden iſt damit zu rechnen, daß Miniſterpräſident Flandin
gegenwärtig nicht die Abſicht hat, einen Geſetzentwurf
einzubrin=
gen, der die Abſchaffung der einjährigen Dienſtzeit und ihre
Er=
ſetzung durch die zweijährige Dienſtzeit vorſieht, ſondern daß er
verſuchen wird, mit Hilfe des Artikels 40, des
Rekrutierungs=
geſetzes die Rekruten nach der Beendigung der einjährigen
Dienſt=
zeit auf weitere ſechs, neun oder zwölf Monate unter den Fahnen
zu behalten.
Das würde bedeuten, daß Flandin ſich die Anſicht der
Ra=
dikalen Partei zu eigen macht, die erſt heute offiziell
be=
ſchloſſen hat, der Regierung Vertrauen zu
ſchen=
ken und ihr die Anwendung des Artikels 40 des
Rekrutierungsgeſetzes zu erlauben allerdings
unter der Bedingung, daß vorher alle
Maßnah=
men getroffen werden, um die Armee zu „
moder=
niſieren” und die Einſtellung von
Berufsſolda=
ten zur Beſetzung der Befeſtigungswerke zu
för=
dern. Im Verlaufe der Ausſprache der radikalen
Kammer=
gruppe ergriff auch Staatsminiſter Heriot das Wort, um einen
Vergleich zwiſchen der Militärſtärke Deutſchlands und der
Frank=
reichs zu ziehen und darauf hinzuweiſen, daß das Material
Deutſchlands neu ſei, während die geſamte Heeresorganiſation
Frankreichs nur langſam und ſchrittweiſe verbeſſert werden könne.
Falls Miniſterpräſident Flandin ſich wirklich zu dem oben
ge=
ſchilderten Verfahren der Anwendung des Artikels 40 des
Re=
krutierungsgeſetzes entſchließen ſollte, dürfte er in ernſthaften
Konflikt nicht nur mit einem Teil ſeiner Miniſter, ſondern auch
mit dem rechten Flügel ſeiner Regierungsmehrheit kommen. Die
äußerſte Rechte kritiſiert ſeit einigen Tagen die angebliche „
Un=
entſchloſſenheit” und „Schüchternheit” des Miniſterpräſidenten und
fordert energiſch die zweijährige Dienſtzeit. Die Gruppe
Tar=
dieu hat heute eine Tagesordnung angenommen, in der ſie die
gleiche Forderung ſtellt.
Man ſchiebt dem Miniſterpräſidenten Flandin die Abſicht zu,
er werde nach Schluß der morgigen großen Militärdebatte in der
Kammer die Abſtimmung über eine einfache Tagesordnung
ver=
langen und dazu die Vertrauensfrage ſtellen. Unter dieſen
Um=
ſtänden fragt man ſich in politiſchen Kreiſen, ob nicht morgen
zum erſtenmal ſeit Beſtehen der Regierung Flandin in einer ſolch
wichtigen Frage die Regierungsmehrheit auseinanderfallen wird.
Daß das Kabinett Flandin in Gefahr geraten könnte, daran wagt
heute noch niemand zu denken. Aber ſicherlich wird der morgige
parlamentariſche Kampf, in dem alle Führer der großen
Par=
teien zu Wort kommen werden, ſehr heiß werden.
Freitag, 15. März 1
Auneroeftaggang an de. Had.
DNB. Berlin, 14. M.
Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propa
Dr. Goebbels hat zum Heldengedenktag folgenden Erlaß
fentlicht:
„Am Sonntag, den 17. März, gedenkt das deutſche Vo
Gefallenen des Weltkrieges. In allen Orten des Reiches y
würdige Gedenkfeiern ſtattfinden. Ich fordere die Bevöll
auf, an dieſem Tage zu Ehren der toten Soldaten Trauerk
gung zu zeigen.”
3
* Der neubau der beattcher Laftfaht
Die Unterhaltung, die General Göring mit einem eng
Preſſevertreter über die Neugeſtaltung der Deutſchen Luf
hatte, wirkt ſich in Paris rein politiſch aus. Die Franzoſen t
fen damit auf, daß in allen derartigen deutſchen Abſichten ein
ſtoß gegen den Verſailler Vertrag enthalten ſei. Sie ſuchen
auch die Engländer und die Italiener darauf feſtzulegen, da
deutſche Luftrüſtung im Widerſpruch zu den römiſchen und
doner Abmachungen ſtehe. Deshalb wird auch angedeutet, d
Diplomaten ſich bereits mit der Frage beſchäftigen und der
angeblich zwiſchen Paris, London und Rom fleißig ſpielt,
Es iſt nützlich und notwendig, wenn jetzt die Diplom
Politiſche Korreſpondenz, die wohl mit Recht als
Sprachroh=
licher Auffaſſungen gilt, über die Entwicklung der deutſchen
fahrt einige ſehr nachdenkliche Einzelheiten mitteilt: Sie ſch
Die vom Reichsminiſter Göring angekündigte Maßnahme,
die ein Teil der deutſchen Luftfahrt militäriſchen Charakt
hält, iſt ein neues Glied einer organiſchen Entwicklung, d.
der Abrüſtungskonferenz ausgeht. Die Beſprechungen, die
und bei der ſpäteren direkten Fühlungnahme der Großmäck
führt worden ſind, haben ſchrittweiſe einen rechtlichen und t
lichen Zuſtand herbeigeführt, der heute weder von
Deutſ=
noch von den anderen Mächten ignoriert werden kann. W.
ſich die Entwicklung vollzogen? Schon der Macdonald=Pla=
16. März 1933 ſieht den Wegfall des Teiles V des
Verſaille=
trages vor. Das iſt bei den ſpäteren Verhandlungen wied
beſtätigt und präziſiert worden. Der deutſche Reichskanzler I
Mai 1933 im Rahmen des geforderten 300 000 Mann=Heer
entſprechende Anzahl von Verteidigungsflugzeugen unter V.
auf Bombenflugzeuge in Anſpruch genommen. Italien und
land haben dem Grundſatz einer deutſchen Verteidigungslu
ſchon vor bald eineinhalb Jahren zugeſtimmt. Daß die dam
Vorausſetzungen des deutſchen Verzichtes auf Bombenflu
heute nicht mehr beſtehen, liegt ganz an den anderen Mi
Dieſer Verzicht ſollte ja Jahre gelten mit der aus dem Macd
Plan ſtammenden Maßgabe, daß die Bombenflugzeuge inzr
allgemein abgeſchafft würden. Statt deſſen haben Englan
Frankreich und übrigens auch die Sowjetunion und die Ver
ten Staaten Programme aufgeſtellt, in denen die ſyſtem
Moderniſierung und Leiſtungsſteigerung der Bombenflu
eine maßgebende Rolle ſpielt. Das engliſche Weißbuch hat zu
letzt jede etwa noch mögliche Hoffnung auf eine Luftabr
vernichtet oder wenn man will, die endgültige Beſtätigung
erbracht, daß dieſe Hoffnungen ſchon ſeit langer Zeit U
waren. Damit ſind für Deutſchland aber auch die Vorausſetz
ſeines zeitlich begrenzten Verzichtes weggefallen und es ſ
genötigt, ſeinen für alle Fälle getroffenen
Vorbereitungsm=
men nunmehr den endgültigen Charakter zu geben, den die
ganzen Welt beſtehenden Umſtände erfordern.
Die Korreſpondenz verweiſt dann darauf, daß die Zeit
Präliminarien endgültig vorbei ſei. 1932, dachte man.
erſtes internationales Rüſtungsabkommen mit 5jähriger. La
Damals hätte Deutſchland ſich mit noch beſcheidenen Mitte
frieden geben können. Wenn heute ein Abkommen zuſtandek
wird es früheſtens 1936 zu laufen beginnen, alſo gerade
Zeit, wo ungefähr das erſte Abkommen abgelaufen wäre.
kindlich, etwa von deutſchen Kriegsabſichten reden zu u
Schließlich iſt die deutſche Abrüſtung ſeit 13 Jahren vollende
13 Jahren wartet Deutſchland darauf, daß die übrigen S.
ihren Verpflichtungen aus dem Verſailler Vertrag nachkon
Die anderen Staaten haben aber immer für ſich geltend ge
daß alle Maßnahmen nur zur Verteidigung und zur Frieden
rung getroffen wurden. Deutſchland nimmt nur das gleiche
wie die anderen für ſich in Anſpruch und iſt dazu durch den
abrüſtungswillen der Siegerſtaaten gezwungen.
Der belgiſche König hat den flämiſchen Abgeordnetei
Gent, de Schryver, als Nachfolger des Abgeordneten van Ce
laert zum Landwirtſchaftsminiſter ernannt. v. Cauwelge
Anfang dieſes Jahres aus dem Kabinett ausgeſchieden.
*
Die neugeftänang des Hädt. kaftams
In der nächſten Woche wird ſich das Städtiſche Muſeum in
ſeiner neuen Geſtalt und in ſeiner neuen Behauſung der
Oeffent=
lichkeit vorſtellen. Das Muſeum war bisher bekanntlich im
Schloßgraben untergebracht, und zwar in Räumen, die durchaus
unzureichend waren. Die Sammlungen waren dort ſo
zuſammen=
gepfercht, daß die einzelnen Gegenſtände keineswegs zur Geltung
kamen und daß eine genußreiche, ja auch nur eine wirklich
be=
lehrende Betrachtung unmöglich war. Jetzt iſt durch die
Initia=
tive von Herrn Direktor Dr. Adolf Müller, deſſen
ſachver=
ſtändiger und liebevoller Arbeit auch die Neugeſtaltung zu
ver=
danken iſt, das Muſeum in die Räume des alten Pädagogs
ver=
legt worden. Als Lateinſchule mitten im 30jährigen Kriege
er=
baut und zuſammen mit Schloß= und Stadtkirche lange Zeit eines
der repräſentativſten Bauwerke Darmſtadts, hat das alte
Päda=
gog bis vor kurzem noch Unterrichtszwecken gedient. Um die
ehe=
maligen Schulräume für ihre neue Beſtimmung geeignet zu
machen, waren weitgehende bauliche Aenderungen im Inneren
notwendig. Die großen Räume ſind durch Einziehen von
Wän=
den geteilt worden. Dadurch hat man zunächſt, durch Beſeitigung
des Gegenlichts, eine geeignete Beleuchtung gewonnen, man hat
weiterhin mehr Stellwände erzielt und nebenbei noch erreicht,
daß die unſchönen Eiſenträger verdeckt und eingekleidet wurden.
Helle und Geräumigkeit zeichnen überhaupt unſer neues
Muſeum aus, das ſich dadurch in wohltuenden Gegenſatz zu jenen
etwas muffigen „Mottenkiſten” ſtellt, als die man mancherorts
gerade Heimatmuſeen noch antrifft.
Im Eingang iſt das Bild des Sanitätsrats Dr. Friedrich
Maurer, der vor 25 Jahren, zuſammen mit ſeinem unermüdlichen
Helfer, Schuldiener Mager, den Grundſtock zu dem
Odenwald=
muſeum gelegt hat, zu ſehen. Die wertvolle Sammelarbeit, die
damals geleiſtet wurde, wäre heute gar nicht mehr möglich, da
in der Zwiſchenzeit noch viel von volkskundlichem Gut verloren
gegangen iſt. Zu ebener Erde iſt der eigentliche Beſtand des
Odenwaldmuſeums untergebracht. Zuerſt betritt man die Küche,
die außer dem Rauchfang alle gebräuchlichen Bauernküchengeräte
enthält, von da das Schlafzimmer mit Himmelbett und Wiege,
und endlich die gemütliche Bauernſtube. Um bis in die
Maß=
verhältniſſe ein genaues Abbild der Wirklichkeit zu ſchaffen, hat
man niedrige Decken eingezogen und auch die tiefen Fenſterniſchen
durch Butzenſcheiben verkleidet. Alle dieſe Räume atmen die
trauliche Behaglichkeit vergangener Zeiten und zeugen zugleich
von der Liebe und Sorgfalt, mit der alles geſammelt und
zu=
ſammengeſtellt worden iſt.
Anſchließend kommt man in zwei Zimmer, in denen das ge=
ſamte Handwerkszeug und Geräte für Wollweberei, Flachs= und
Hanfſpinnerei, Buntdruckerei und Gebildweberei zu ſehen ſind.
Und zwar in ſo vollſtändiger Reihenfolge, daß von der
Schaf=
ſchur bis zum fertigen Wollſtoff alle einzelnen Arbeitsvorgänge
veranſchaulicht werden. Derlei Zuſammenſtellungen findet der
Muſeumsbeſucher ja nun häufiger; das Beſondere, Einzigartige
liegt aber nun darin, daß hier die Webſtühle, Spinnrad,
Scher=
rahmen uſw. nicht einfach zur Schau geſtellt ſind, ſondern daß
alle dieſe Geräte jederzeit in Tätigkeit vorge,
führt werden. Damit iſt für die lebendige
Anſchau=
ung außerordentlich viel geleiſtet. Durch dieſe Neuerung wird
erreicht, daß der Beſucher, nicht wie bisher, an einer Reihe von
Gegenſtänden, deren genauer Zweck ihm doch meiſtens unklar
bleibt, vorbeigeht. Vielmehr hat er die Möglichkeit, all das in
ſeiner eigentlichen Funktion und Tätigkeit zu ſehen. Der
Mu=
ſeumsbeſuch, an dem ſonſt nur allzu häufig ein Hauch von
Lang=
weile haftet, wird ſo zu einer wirklich anregenden und
leben=
digen Angelegenheit. Zugleich wird man damit am eheſten eine
ſinnvolle Wiederbelebung und in jedem Falle ein wirkliches
Wiſſen um das alte Handwerk und die wertvolle Kulturtradition,
die darin liegt, erreichen.
Ihre Fortſetzung findet dieſe Abteilung im 1. Stock, wo uns
weitere Zweige des Odenwälder Handwerks gezeigt werden. Man
ſieht eine alte Nagelſchmiede mit dem Blaſebalg, der noch mittels
des von einem Hund in Bewegung geſetzten Schwungrades
ange=
trieben wurde. Man ſieht die Einzelheiten der
handwerksmäßi=
gen Stecknadelmacherei, der Zinngießerei, der
Spazierſtockmache=
rei, Lichtzieherei, Knopfmacherei, Streichholzherſtellung und
Klenginduſtrie. Sehr intereſſant iſt ſodann der Raum, in dem
wir den Vorgang der Töpferei in allen Stadien verfolgen
kön=
nen, denn auch hier hat man ſich nicht damit begnügt.
Dreh=
ſcheibe, Brennofen uſw. einfach aufzuſtellen, vielmehr führt uns
ein junger Töpfer die immer wieder ſtaunenswerte Fertigkeit
der Kunſttöpferei vor, und auch der Brennofen wird in Funktion
geſetzt. Zugleich ſind hier ſchöne Erzeugniſſe, beſonders der
Ur=
beracher Töpferei, ausgeſtellt.
Durch den Treppenturm, deſſen Wände mit Bildern von
Pro=
feſſor Kröh und Darmſtädter Photos von Luiſe Brockmeyer
ge=
ſchmückt ſind, und von deſſen Fenſtern man einen ſchönen
Aus=
blick auf Alt=Darmſtadt hat, begeben wir uns in den zweiten
Stock, wo der erſte Raum uns Odenwälder Trachten, ſowohl an
Hand von alten Stichen, wie durch die aufgeſtellten Puppen
vor=
führt. Leider hat man im vorigen Jahrhundert, als die
Trach=
ten noch ſtärkere Verbreitung hatten, verſäumt, dieſen Dingen
Sammleraufmerkſamkeit zu widmen. Beſonders ſchön ſind die
kunſtvoll gearbeiteten Häubchen. — Ein anderer Raum iſt der
Kartographie des Odenwaldes gewidmet. Ferner iſt hier, da
Kartenleſen nicht jedermanns Sache iſt, ein großes, im Me
1:25 000 gearbeitetes Relief des Odenwaldes ausgeſtellt, da
Anſchauung ſehr erleichtert. Wir finden hier ferner geolo
Karten mit Geſteinsproben, Karten der klimatiſchen Verhäl
von Profeſſor Ihne, auf denen z. B. die jahreszeitlichen Tei
der Pflanzenblüte in den einzelnen Gegenden (der größte G
ſatz liegt zwiſchen der milden Bergſtraße und dem rauhen Vl
berg) zu ſehen ſind. Andere Karten zeigen uns hiſtoriſche
ſtände zur Römerzeit, zur Karolingerzeit, wir ſehen die einz
Klöſter, Königspfalzen, Zwangsſiedlungen uſw. Eine Kark
dem Jahre 1806 erinnert uns an die außerordentliche ſtag
Zerſplitterung, die damals noch herrſchte. Es gibt Karten,
denen wir die Auswanderungsverhältniſſe in der Vergange
ſtudieren können, Aufſtellungen der geſamten Mühlen im 2
wald, Pläne der Stadt Darmſtadt in den verſchiedenen 3
kurz, es iſt hier in mühevoller Arbeit ein Material zuſam
gebracht, an Hand deſſen ſich wirklich arbeiten und ſtudieren.
In die Hauptepochen der Stadtentwicklung führen un.
dann die nächſten Räume. Wir kommen hier zu den Saml.
gen, deren Grundſtock Anfang des Jahrhunderts von Di
Jäger und Stadtbibliothekar Noack angelegt wurden. Da 2
ſtadt im Mittelalter keine große Bedeutung hatte, liegt Me!
Schwergewicht in der Zeit der großen Landgräfin und int
folgenden Jahrhundert. Briefe, Dokumente und Bilder
Landgräfin Karoline, Johann Heinrich Mercks, Lichtene
K. F. Moſers, Sturz, Wielands, Gleims, der Brüder Siot
führen uns in dieſe Zeit, die dann beſonders unmitteldnt
ſtimmungsvoll uns gegenwärtig wird in zwei Räumen, die ſie
muſealer Anhäufung und zu didaktiſchen Zwecken zuſamment
ſind, ſondern die Wohnräume jener Zeit ſtilecht
darſtellen=
erſte Raum mit Chinatapete, Rokokomöbeln, Strohintarſe”,
dern von Karoline Flachsland, Schleiermacher, Lavale.
vergegenwärtigt uns die Wohnkultur zur Zeit Merſ=;
zweite Raum mit „Giraffenklavier”, Bilder aus dem Mole
Darmſtadt und Biedermeier=Möbeln vergegenwärtigt uns
gefühl und Stimmung der klaſſiziſtiſchen Zeit.
Nochmals gehen wir über die ſchöne Wendeltreppe
Stock höher und finden hier Dokumente des alten Darla
ungemütliche Gegenſtände wie Richtſchwert und Schandfell
ner die Fahnen der Zünfte, die in Darmſtadt erſt ſpät.
chen und nie zu großer Bedeutung kamen. Ein Gemat
Pieter Rodingh aus dem Jahre 1676 läßt uns Schlob.
kirche und Lateinſchule als die das Stadtbild beherrſchen.
bäude erkennen. Neben Porträts aus dem Darmſtadl. L
Jahrhunderts überraſcht eine gotiſche Sandſteinmadonng.
kürzlich von Direktor Dr. Müller aufgefunden worden.”
7
e
2
1
eitag, 15. März 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 74 — Seite 3
Aus Arten.
DNB. Wien, 14. März.
m Rintelen=Prozeß wurde am Donnerstag um 16 Uhr 55
(rteil gefällt. Der Angeklagte Dr. Rintelen wurde zu
lebens=
ichem Kerker verurteilt.
der Verhandlungsleiter erklärte, Dr. Rintelen ſei ſchuldig,
ahre 1934 in Wien und Rom den ihm bekannten Anſchlag
ſas Bundeskanzleramt gebilligt, und dadurch gefördert zu
„ daß er ſich als Chef der neu zu bildenden revolutionären
rung zur Verfügung ſtellte. Er habe damit das Verbrechen
ntfernten Mitſchuld am Hochverrat begangen, und da der
ztshof das Unternehmen als beſonders gefährlich anſehen
werde über ihn die Strafe des lebenslänglichen Kerkers
ngt. Die Unterſuchungshaft vom 26. Juli bis heute wird
en Fall ſeiner ſpäteren Begnadigung eingerechnet.
r. Rintelen nahm das Urteil lächelnd auf. Der Vorſitzende
n ſodann die umfangreiche Begründung des Urteils.
Dr. Rintelen hat vermutlich ein ſehr viel milderes Urteil
erwartet. Denn die Tatſache, daß über dieſen Mann
wie der Stab gebrochen werden würde, ſtand von
vorn=
feſt. Es handelte ſich höchſtens darum, wie der
Staats=
t und das Gericht den Begriff der Schuld konſtruieren
n. Der Tatbeſtand iſt ja bekannt: Dr. Rintelen iſt im
iß=Putſch durch eine Rundfunknachricht als Nachfolger des
lich zurückgetretenen Bundeskanzlers Dr. Dollfuß
bezeich=
orden. Daraus iſt ihm der Vorwurf gemacht worden, daß
t den Putſchiſten zuſammengearbeitet und den Verſuch
Umſturzes mit vorbereitet habe. Der Beweis dafür freilich
ſht gelungen. Dr. Rintelen hat ein recht ſchlüſſiges Alibi
ht. Irgendwelche Beziehungen zu den Triebkräften des
ſes konnten ihm nicht nachgewieſen werden. Erſt am letzten
iſt ſein römiſcher Kammerdiener — wie er ſelbſt zugeben
auf Anſtiftung des Rintelengegners Caſtiglione — als
aufgetreten, um zu beſchwören, daß Rintelen in der römi=
Geſandtſchaft einen Herrn Williams empfangen habe, der
lich der Verbindungsoffizier der Purſchiſten geweſen ſei.
Zeſchreibung, die er von dieſem Manne gab, deckte ſich
1wegs mit dem Bild der Perſönlichkeit, die ſich hinter
die=
fſeudonym verſtecken ſollte. Bleibt als Schuldbeweis der
den ſich Dr. Rintelen nach der Verhaftung beibrachte,
ie Anklage behauptet, weil er ſeinen Plan
zuſammen=
i ſah und ſich der Verantwortung entziehen wollte, wie
oſt äußert, als Proteſt gegen die unwürdige Art, wie er
delt wurde. Seit dieſem Schuß iſt Rintelen ein kranker
A. Man merkt auch aus ſeiner Verteidigung, daß er nicht
ſitze ſeiner Kräfte iſt. Deswegen war eigentlich der
Pro=
verflüſſig. Denn er ſollte ja nur den Mann ausſcheiden,
S die ſtärkſte Perſönlichkeit der chriſtlich=ſozialen Partei
einmal hätte gefährlich werden können. Dieſe Gefahr iſt
ſeine ſchwankende Geſundheit allein gebannt.
Aasfahrangen des Kautsansartg.
DNB. Wien, 14. März.
n Rintelen=Prozeß begann am Donnerstag der Staats=
Dr. Tuppy mit ſeinem Plaidoyer. Er verwies im
weſent=
auf ſeine zu Beginn des Prozeſſes gehaltene Anklagerede
ertrat den Standpunkt, daß das damals geknüpfte Netz,
l es ſtellenweiſe „ſubtil” ſei, ſich als feſt und haltbar
er=
habe und in keiner Weiſe von der Verteidigung
durch=
ſei. Zu den damaligen Beweiſen ſeien noch die wichtigſten
dungen der Zeugen Dr. Ripoldi und Dr. Reitlinger
ge=
n aus denen hervorgeht, daß Rintelen in enger
Verbin=
nit Dr. Weidenhammer alias Williams und dadurch alſo
ait den Verſchwörern geſtanden habe, obwohl er zu
Be=
ſer Verhandlung erklärt habe, den Namen Weidenhammer
Lilliams überhaupt nicht zu kennen. Rintelens Verhalten
n kritiſchen Tag ſei außerordentlich verräteriſch. Auch der
mordverſuch ſtelle einen klaren Beweis der Schuld dar.
(bſchiedsbrief, den der Angeklagte verfaßt habe, ſei ein
rtiges Dokument, geradezu mediziniſch intereſſant. Hier
n im Angeſicht des Todes noch goldene Brücken für eine
elle Verteidigung gebaut. Es überraſche der im
Abſchieds=
fuſammengetragene ungeheure Wuſt politiſcher Ereigniſſe.
auf ſo entfernte Dinge wie auf die Emſer Depeſche aus
jahre 1870 werde eingegangen. Dieſer Abſchiedsbrief ſei
ne Flucht in die Krankheit aus einer unentrinnbaren
ion zu bezeichnen.
er Staatsanwalt ging dann zum Strafantrag über,
durch allgemeine Ueberraſchung erregte, als der Siaats=
anwalt ſehr eindringlich bat, der Gerichtshof
möge von der ihm durch das Militärgerichtshof=
Geſetz gegebenen Möglichkeit, über den
Straf=
antrag hinausgehen, und den Angeklagten als
Rädelsführer zu verurteilen (Strafſatz:
Lebensläng=
licher Kerker oder Tod) keinen Gebrauch machen. Denn
es ſei wohl zwar als erwieſen anzunehmen, daß Dr. Rintelen
mit Weidenhammer geſprochen habe, über den Inhalt dieſer
Geſpräche aber und damit über die klare Umſchreibung
der Schuld des Angeklagten ſei nichts bekannt
geworden. Urſprünglich habe er, der Staatsanwalt daran
gedacht, im Laufe der Verhandlung ſeine Anklage von Rintelens
Mitſchuld auf bloßes Mitwiſſen einzuſchränken. Durch die
Wen=
dung aber, die der Prozeß mit der Vernehmung der Zeugen
Reitlingen und Ripoldi genommen habe, habe er dieſen
Ge=
danken fallen gelaſſen und halte ſeine urſprüngliche
An=
klage auf Mitſchuld aufrecht. Sodann überließ
der Staatsanwalt die Feſtſetzung des
Straf=
maßes dem Gerichtshof.
Der Verkeidiger hat das Work.
Nach einer halbſtündigen Pauſe ergriff der Verteidiger
im Rintelen=Prozeß, Dr. Klee, das Wort zu ſeinem Plädoyer.
Er ſtellte einleitend feſt, daß der Prozeß in keiner
Rich=
tung eine Klärung über die Geheimniſſe und
Hintergründe des 25. Juli gebracht habe. Er
kri=
tiſierte ſodann das Verhalten des Staatsanwalts, weil er die
wichtigſten Beweismittel nicht ſchon in der Vorunterſuchung
auf=
gerollt habe. Dr. Rintelen ſei nie Nationalſozialiſt geweſen;
er habe nur aus ethiſchen und wirtſchaftlichen Gründen das
Verhältnis zu dem Brudervolk beſſern wollen. Der Verteidiger
ging darauf auf die einzelnen Beweiſe ein. Er erklärte, daß
die eindringlichſte Vernehmung des geſamten
Geſandtſchafts=
perſonals nichts Belaſtendes ergeben habe. Man habe dann das
keineswegs erhebende Schauſpiel erlebt, wie im letzten
Augen=
blick der Kammerdiener des Geſandten in Rom
zur Zeugenbarriere geſchleift werde. Der Verteidiger erklärte
mit erhobener Stimme, daß Ripoldi gelogen habe. Von
dem ganzen römiſchen Beweismaterial ſei nichts übrig
geblie=
ben als der üble Geſchmack, den die Erkenntnis auslöſe, daß
man den öſterreichiſchen Geſandten in Rom vom
erſten Tage ſeines Amtsantritts an beſpitzelt
und beſchnüffelt habe. Der Verteidiger beſprach ſodann
das Verhalten Dr. Rintelens am Nachmittag des 25. Juli,
zer=
gliederte die Vorwürfe des Staatsanwalts daß ſich der
An=
geklagte nicht richtig benommen habe und erklärte ſchließlich, daß
ſolche Vorwürfe ſehr unangebracht ſeien, wenn man ſich vor
Augen halte, daß man ſogar Perſonen, die für die Ruhe und
Ordnung im Staate zu ſorgen hatten, keinerlei Vorwürfe über
ihr Verhalten am 25. Juli gemacht habe.
Der Verteidiger entwickelte dann ein Bild von dem
An=
geklagten als Politiker und ſtellte feſt, daß er ein armer Mann
geblieben ſei, was man nicht von allen Politikern ſagen könne.
Er verwies auch nachdrücklichſt auf das ſchöne Zeugnis des
Fürſtbiſchofs von Seckau. Der Verteidiger erklärte ſchließlich,
daß die Anklage zuſammengebrochen ſei und verlangte den
Frei=
ſpruch des Angeklagten.
Der Staatsanwalt ergriff hierauf das Wort zu einer
Ant=
wort, in der er erneut ſeine Argumente unterſtrich.
Dr. Rinkelens Schlußwork.
Dr. Rintelen bat ſodann, ein Schlußwort halten zu dürfen
und führte aus: „Ich bin unſchuldig. Ich habe immer offen
für meine Ideale gekämpft. Ich wollte nie etwas anderes als
ein gutes Einvernehmen Oeſterreichs mit Deutſchland. Ich habe
mich dabei in einer Linie mit dem größten öſterreichiſchen
Staatsmann Dr. Seipel befunden. In dieſer Ueberzeugung ſehe
ich mit Ruhe Ihrem Urteilsſpruch entgegen.”
Der Gerichtshof erhob ſich, und der Vorſitzende gab bekannt,
daß das Urteil um 16.45 Uhr verkündet werden wird.
Das Wiener Bundeskanzleramt hat das ſeinerzeit verfügte
und zuletzt am 5. Dezember 1934 mit Wirkſamkeit bis 16. März
1935 verlängerte Verbot der Verbreitung aller im Deutſchen
Reiche erſcheinenden Tageszeitungen und gewiſſer Zeitſchriften im
gleichen Umfange für den Zeitraum von weiteren drei Monaten,
Endtag 16. Juni 1935. verlängert.
Die „Weſtfäliſche Landeszeitung” berichtet, daß ihr Vertreter
in Rom, Arnim Richard, auf Anweiſung des italieniſchen
Innen=
miniſteriums aus Italien ausgewieſen worden ſei mit der
Be=
gründung, er habe über den italieniſch=abeſſiniſchen Konflikt in
ſubjektiver und einſeitiger Weiſe berichtet. Richard ſei innerhalb
36 Stunden nach 32ſtündiger Siſtierung abgeſchoben worden.
*
Zer ungelagee nis Hichter.
Einſehung eines „Skaluk=Gerichks” für das
Memel=
gebiet durch Likauen.
Die litauiſche Regierung hat wieder eine neue Methode
erfunden wie ſie den Signatarmächten Sand in die Augen
ſtreuen kann. Das Memelſtatut beſteht ja eigentlich nur noch
auf dem Papier. In der praktiſchen Handhabung iſt es ſo
durch=
löchert, daß von irgendwelchen Sonderrechten der Memelländer
nicht mehr die Rede ſein kann. Sie werden als litauiſche
Staats=
bürger zweiter Klaſſe behandelt, und die Signatarmächte haben
ſich zu mehr als einem papierenen Proteſt gegen dieſes
eigen=
artige Verfahren nicht aufgeſchwungen. Jetzt haben aber die
Litauer ſelbſt etwas entdeckt, was ſie nach der juriſtiſchen Seite
rechtfertigen ſoll. Sie haben ein beſonderes „Statutgericht”
ein=
geſetzt, dem Regelung von Streitigkeiten aus der Anwendung
des Memelſtatuts überwieſen werden ſoll. Ein Gericht mit
rich=
tigen Richtern alſo, nur daß es damit natürlich ſeinen
beſon=
deren Haken hat. Erſtens ſind es litauiſche Richter, die ſchon
gegen den litauiſchen Staat nicht Recht ſprechen werden und zum
andern kann das Gericht nur angerufen werden von rein
litau=
iſchen Behörden. Der Angeklagte hat ſich alſo gewiſſermaßen
ſelbſt als Richter eingeſetzt. Dem memelländiſchen Landtag oder
den Parteien, die eigentlich dieſen Gerichtshof anrufen müßten,
iſt dieſes Recht ausdrücklich unterſagt. Der Zweck der ganzen
Uebung iſt alſo nur, eine Kuliſſe aufzubauen, hinter der jeder
Terror gegen die Deutſchen ſich verbergen läßt und gleichzeitig
dafür Sorge zu tragen, daß der memelländiſche Landtag, wenn
ſeine Mundtotmachung einmal nicht mehr gelingen ſollte, keine
Möglichkeit hat, mit den ihm bisher theoretiſch zuſtehenden
Rechten praktiſch etwas anzufangen.
Heikle Lage
im abeſſiniſch=ikalieniſchen Streitfall.
Der Korreſpondent des Daily Telegraph in Addis Abeba
meldet, im italieniſch=abeſſiniſchen Streit ſei eine heikle Lage
ent=
ſtanden. Die ſeit zwei Wochen geführten Verhandlungen
über die Frage einer neutralen Zone und
Ita=
liens Schadenserſatzforderungen ſeien
ergebnis=
los geblieben. Abeſſinien ſchiebe die Schuld auf Italien. Inzwiſchen
dauerten die militäriſchen Vorbereitungen der Italiener in Afrika
an. Es verlaute, die abeſſiniſche Regierung habe am Mittwoch
eine Note nach Rom geſandt, in der ſie ſich weigere, die
italie=
niſchen Forderungen weiterhin zu erörtern, wenn es nicht vorher
eine unparteiiſche Unterſuchung gebe. In der Note
werde eine eindeutige Antwort Italiens verlangt, ob es den Streit
ſchiedsrichterlicher Entſcheidung zu unterbreiten bereit ſei, wie dies
in der italieniſch=abeſſiniſchen Vereinbarung vorgeſehen ſei.
Mandſchukuos Expanſionsbedürfnis.
Mandſchuriſche Abſichten auf die innere Mongolei.
DNB. Hſingking, 14. März.
Die Regierung von Mandſchukuo veröffentlicht eine
halbamt=
liche Mitteilung über die Beziehungen zur inneren Mongolei, die
Beachtung verdient. Zeigt ſie doch, daß die der neuen
Staatsgründung innewohnende
Ausbreitungs=
tendenz noch nicht zur Ruhe gekommen iſt.
Es wird darin erklärt, in der letzten Zeit habe die
mandſchu=
riſche Regierung verſchiedene Petitionen von der Bevölkerung der
inneren Mongolei erhalten, in denen die mandſchuriſche
Regierung erſucht werde, ſämtliche Schritte zn
unternehmen die den Anſchluß der inneren
Mongolei an Mandſchukuo herbeiführen können.
Ferner habe eine Gruppe mongoliſcher Fürſten in Dolonner bei
den mandſchuriſchen Behörden um die Erlaubnis nachgeſucht, dem
mandſchuriſchen Kaiſer in Hſingking eine Petition zu überreichen.
die die Vereinigung der inneren Mongolei mit
Mandſchukuo verlangt. Von den mandſchuriſchen Behörden ſei
die Einreiſe der mongoliſchen Fürſten nach Hſingking geſtattet
worden.
Zwiſchen der Regierung der inneren Mongolei und der von
Mandſchukuo ſchwebt noch eine Streitſache wegen des Grenzkonflikts
im Boirner See, bei dem es auch zu militäriſchen Reibungen kam.
Großes Aufſehen erregt die Verhaftung des 23jährigen Sohnes
des bekannten japaniſchen Staatsrechtslehrers Prof. Dr. Minobe.
der über den Gegenſatz zwiſchen der ſogenannten Souveränitäts=
Theorie und der Organ=Theorie ſchrieb und den Kaiſer nicht als
über dem Staat ſtehend; ſondern als Organ des Staates
bezeich=
nete. Die Verhaftung erfolgte in Tokio unter dem Verdachte
kommuniſtiſcher Umtriebe.
.
tid
ha
inn
ſeE=
1e
t aus der Zeit um 1470 und iſt die einzige mittelalterliche
„ die in Darmſtadt gefunden wurde.
ie dritte wichtige Epoche Darmſtadts, die durch den Namen
roßherzogs Ernſt Ludwig und die Künſtlerkolonie
bezeich=
ird, ſoll hier den Abſchluß bilden. Doch iſt dieſe Abteilung
noch nicht fertig, und an ihrer Stelle ſieht man in den
n Monaten eine Ausſtellung von Handwebe= und
Hand=
i=Erzeugniſſen, die Herr Wißler zuſammengeſtellt hat. Es
t ſich hierbei um Erzeugniſſe der bäuerlichen Textilkunſt
hein=Main=Gau, wie ſie noch heute betrieben wird. Wir
hier alſo die Fortſetzung der hiſtoriſchen Sammlungen in
egenwart. Aus dem Vogelsberg und Schlitzerland, der
Imer Gegend, Alsfeld und dem Odenwald ſind charakteri=
Muſter von Decken, Schürzen, Vorhängen uſw. ausgeſtellt,
Handwebereien und Stickereien der Kunſtgewerbeſchule
ſach, der Webeſchule Lauterbach, der Webeklaſſe der
Hand=
ſchule Frankfurt a. M.
eit all dem iſt man den Anforderungen, die die heutige
in ein Heimatmuſeum ſtellt, in vorbildlicher Weiſe gerecht
den, und man kann nur wünſchen und hoffen, daß die
rei=
nregungen, die das Muſeum jedem aufgeſchloſſenen Beſucher
kelt, bei der Bevölkerung von Stadt und Land auf frucht=
Boden fallen.
* „Der Rebell von der Saar”.
Uraufführung im Mannheimer Nationaltheater.
niter geſpannteſter Anteilnahme eines vollbeſetzten Hauſes
das Mannheimer Nationaltheater das fünfbilderige Volks=
Der Rebell von der Saar” von Auguſt Ritter
Eberlein zu einem außerordentlichen Uraufführungser=
Das Stück iſt keineswegs aus dem Winkel eilfertiger
Kon=
kdramatik entſtanden; angeregt von dem Stoff, den
Eber=
ei dem pfälziſchen Dichter und Chroniſten Auguſt Becker
hät er jahrelang an ſeinem Bühnenwerk gearbeitet, mit dem
damit es auch den Weg zum Herzen finde. Mit einem
oul theatraliſcher Spannung beginnen die Geſchehniſſe aus
jähre 1793: Die Reichsgräfin v. d. Leyen im ſaarländiſchen
e Monpläſir, einer Hofhaltung nach dem Muſter des
nkonigs, muß erfahren, daß einer ihrer Untertanen, Peter
met, der Müller von Spelzheim, aufgewühlt von den
frei=
hen Ideen der fränzöſiſchen Revolution, Aufruhr unter den
Rbauern wegen des Eigentumsrechts von Kohlenflözen
an=
et hat. Der Müller wird verhaftet. Vor dem Standgericht
es zwiſchen ihm und der Gräfin zu Auseinanderſetzungen,
beide, jedes ein vollwertiger Charakter, wie Stein und
aufeinanderprallen. Der verurteilte Krummet entflieht
* Jakobinern, die über Saargemünd in das Reichsgebiet
ein=
en ſind. Im Verlauf der weiteren Bilder offenbart der
Müller ſein echtes Deutſchtum. Angeſichts des brennenden
Schlof=
ſes und der betrunkenen Legionäre hat er die falſche Flagge der
Befreiung der Völker” erkannt, und Lug und Trug der
franzöſi=
ſchen Saarpolitik entſcheiden nur ſein folgendes Handeln.
Keiner=
lei Drohungen des franzöſiſchen Bürgerkommiſſars vermögen ſeine
Unterſchrift zum Anſchluß an Frankreich zu erzwingen, noch
lie=
fert der Müller die in ſeinem Anweſen verſteckt gehaltene
Reichs=
gräfin, dem Pariſer Gericht aus. Im Augenblick, als die
joh=
lende Menge die Gräfin ergreifen will, rücken Ziethenhuſaren
heran; der Müller wird niedergeſchlagen, an den Freiheitsbaum
gebunden, ſoll als Rebell erſchoſſen werden. Doch die
Reichsgrä=
fin bittet um Gnade für ihren „Todfeind”, in dem ſie einen echten
deutſchen Mann hat kennen lernen und der ſich ihre eigene Deviſe
erwählte: „Einer Idee dient man nur, wenn man ihr treu bleibt.
Auch wenn man dabei zugrunde geht.” Sie ſelbſt entſagt
frei=
willig allen Hoheitsrechten, zieht aus ihrem Lande: „Ich wurzle
in der Vergangenheit mit allen Faſern meines Herzens, ihr ſtürmt
in die Zukunft mit der Kraft euren Glaubens.”
Mit außerordentlichem Inſtinkt für Bühnenwirkung hat
Eber=
lein den faſt tragiſchen Zwieſpalt der zwei Empfindungen in dem
Müller, der Pflicht gegenüber dem Volke und ſeinen
Freiheits=
trotz, dargeſtellt. Er hat wirklich einen Menſchen geformt, dem
wir glauben, weil er eben da iſt. Nicht minder iſt auch von dem
Verfaſſer die Gegenſpielerin, die mutige Reichsgräfin, mit einem
Atem des Lebens erfüllt, ſo daß die reine Menſchlichkeit in jeder
Szene ſichtbar wird. Der Humor in dem Bühnenwerk, der völlig
ungekünſtelt, waſchecht hineinſprudelt, macht die hiſtoriſche
Be=
arbeitung zu einem Stück, das dem Herzen des Volkes vollkommen
entſpricht. Wirkungsvoll hatte die Spielleitung Friedrich
Hölzlin die Bilder aufgebaut, und die Darſteller, von allem
Karl Marx und Eliſabeth Stieler, zeigten ſich mit
ihrer Rolle innigſt verbunden. Das Haus war begeiſtert, und
der Beifall, der ſchon nach dem erſten Akt einſetzte, nahm am
Schluß ſtürmiſche Formen an. Der anweſende Autor mußte mit
dem Spielleiter und den Hauptbeteiligten immer wieder vor die
Rampe erſcheinen.
Dr. Konrad Ott.
Handwerk im Dienſt des Heims.
Zu den Hauptanliegen der Gegenwart gehört die neue,
ver=
ſtärkte Heranziehung des guten Handwerks zur
Wohnungsgeſtal=
tung. Handwerklicher Geiſt, handwerkliche Form und
Gediegen=
heit ſind heute überall im Vordringen. Wir wollen ihre Spur
im Hausrat deutlicher ſehen als bisher, weil wir uns mit einer
neuen Liebe dem Echten und Gemütvollen zugekehrt haben.
„Neues Handwerk” heißt eine Veröffentlichung im ſoeben
er=
ſchienenen Märzheft der bekannten Kunſtzeitſchrift „Innen=
Dekoration‟ Da ſind die „Heimgeſtalter” am Werk, eine
Gruppe deutſcher Architekten und Handwerker, die bewußt in
neuer deutſcher Kunſtgeſinnung an die Raumgeſtaltung
heran=
geht. In ſchönen Abbildungen tritt da eine Landhaus=Wohnung
vor das Auge, die in Geräten und Raumbildern lauter volle, ſatte
Formen und zunftgerechte Arbeit aufweiſt; gerade die ländliche
Note dieſer Wohnung kommt dem, was die „Heimgeſtalter”
an=
ſtreben” ſehr zuſtatten. Wir finden außerdem in der „Innen=
Dekoration” einen reich bebilderten Bericht über die Sonderſchau
„Deutſches Holz im deutſchen Heim” des Berliner Möbelhauſes
Albert Gleiſer. In ſtraffen, gehaltvollen Formen und in ſchönem
Zuſammenſpiel von dunklem Birnbaumholz mit hellem Ahorn
kommt da ein verantwortungsbewußtes Streben und Können
zum Ausdruck. „Wohnräume aus Schweden” (von Joſef Frank)
ſind beſonders feſſelnd durch die Mitwirkung der hochſtehenden
ſchwediſchen Weberei in Teppichen und Vorlagen; bemerkenswert
iſt, daß auch in Schweden die einheimiſchen Hölzer (Eiche, Ahorn,
Birke) für die Möbelherſtellung beſonders bevorzugt werden. Ein
Außenbau „Wohnhaus in der Großſtadt” von F. A. Breuhaus
zeigt die dieſem Künſtler eigene Note der linienſchönen, ſtraffen
und doch heiteren Geſtaltung eines Baukörpers. Ein feiner,
ge=
ſellig=vornehmer Lebensſtil hat in den Wohnräumen von F. Groß,
dem bekannten Wiener Architekten, die Führung, während in dem
Schlafzimmer und Speiſezimmer der Züricher Werkſtätten Hanns
Brunner der ſchweizeriſche Geſchmack für füllige, gewichtige
For=
men auf anziehende Weiſe hervortritt. Eine hübſche Abbildung
von deutſchen Dekorationsſtoffen (Deutſche Kretonne der Chriſtian
Dierig A.=G.) und ein reizvoller Vorſchlag zur bildhaueriſchen
Ausſtattung eines Eingangs ſind Beigaben dieſes Heftes, das die
„Innen=Dekoration” wieder als vorkämpferiſches Organ für alles
rüſtige Vorwärts erweiſt.
„Das Schwarze Korps”. Nachdem der Führer die SS. zur
ſelbſtändigen Organiſation erklärte und ihr im Rahmen der
Be=
wegung beſondere Aufgaben zuwies, gibt die Reichsführung SS.
nunmehr ebenfalls, wie die SA., eine eigene Zeitung heraus.
Was der „SA.=Mann” für den alten Kämpfer im Braunhemd
iſt, ſoll „Das Schwarze Korps” für die SS. ſein. Die
Schriftlei=
tung dieſes jüngſten Preſſeerzeugniſſes des Zentral=Partei=
Ver=
lages liegt in Händen des SS.=Sturmbannführers Gunter
d: Alquen.
In der ſoeben erſchienenen, reichbebilderten Werbenummer
wird in einem Leitaufſatz des Hauptſchriftleiters gewiſſermaßen
die Marſchrichtung angegeben. Man kann die Tendenz
zuſammen=
faſſen in zwei Sätze: Es gibt nur einen Nationalſozialismus:
Der Wille des Führers! — Die eindeutig klare Linie des „
Schwar=
zen Korps” beweiſt u. a. auch ein Aufſatz des vom Führer mit der
Ueberwachung der weltanſchaulichen Schulung Beauftragten.
Al=
fred Roſenberg ſchrieb für die neue SS.=Zeitung: „Der
Or=
densgedanke des 20. Jahrhunderts.‟ Daß in erſter Linie in der
neuen SS.=Zeitung Männer aus der aktiven SS. zu Wort
kom=
men, verſteht ſich. Da redet jeder, wie ihm der Schnabel gewachſen
iſt. Köſtlicher Humor, aber auch eine tiefſittliche Idee der
Pflicht=
auffaſſung kennzeichnen die Frontberichte der kämpfenden
Mann=
ſchaft. So iſt „Das Schwarze Korvs” ein treues Spiegelbild der
Bewegung, inſonderheit der SS. ohne dabei einſeitig zu ſein. Denn
es bringt vieles, das alle intereſſiert.
Seite 4 — Nr. 74
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 15. März
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Der erſte Fall
Elne alte Freundin von Tante Minna hat ihren ſchönen Schopf
ein=
gebüßt — ſie muß elne Perücke haben; denn ganz mit nem haarfreien
Bubikopf mag ſie nicht in der Naturgeſchichte herumſpozieren. Und bar
Geld?—Da gehr s ihr wie mit dem Haarwuchs. Groß klagt ſie ihr Leid
Tante Minna. Was tut die ? Sie weiß, wie man zu Geld kommt! Siegibt
eine Kleine Anzeige in ihrer lieben Tageszeitung auf — und ruck=zuck:
Da
Kaum hat man ſich das Haar gerauft,
Iſt ſchon ein alter Tiſch verkauft.
Nun heißt es ſchnell, wo ſinde ich
Den rechten Schmied des Glücks für mich,
Der für dies Geld die Tolle baut,
Daß ſie nicht aus wie Wolle ſchaut?
Gar bald war ſie die Sorge los,
Denn Tante Minna brachte bloß
Ein Zeitungsblatt — anzelgenvoll —
Stuhlſitze flechten
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Stadt geſucht. ſtraße 9; Adler=Drog. AntonF
Frankfurterſtr. 12/14 u. Rheinſt:
Germania=Drog. Karl Steinh
Eilt! Mühlſtr. 78; Parfümerie 8
u. Sohn, Schulſtr.; Engros=Ni. d
Jahre n. Darm= Friedr. Schaefer, Ludwigspl. 7.
Bekanntmachung
des Polizeiamts Darmſte
Als gefunden iſt gemeld
rage in d. Nähe, goldene Armbanduhr. 1 H
Ang. m. Preis= fahrrad, 1 ſilb.
Taſchenuh=
angabe an stud. Kette, 1 Brillantring. 1
erſatzrad mit Reifen, 1
ſel, hauptpoſtla= Reſerverad, 1 Paket mit ve
ſernd Darmſtdt. denen Kleidungsſtücken, 2
(I.2555) fer, 2 Paar Handſchuhe. 1 9
(die Tanzbühne der Welt
Siedwürſte, 1. Markttaſch
Handtaſche m. Gebetbuch, 1
kurbel, 1 Doppelſchlüſſel, 2
Schlüſſel, 5 einzelne Handſ
1 Geldbörſe m. Inhalt. 1 D
hut, 1 Kriegsgedenkmünze.
Zugelaufen: 2 Schäferhur
Zugeflogen: 1 Wellenſitt
zahmer Rabe.
Skeinzeugwaren.
Die Lieferung von Steinzeugwaren für
Kanalbau im Rechnungsjahr 1935 ſoll ver
werden. Leiſtungsbeſchreibungen und Beding!
liegen bei dem ſtädtiſchen Tiefbauamt, Darm
Grafenſtraße 30, Zimmer Nr. 6, währent
Dienſtſtunden zur Einſicht offen. Auch w
dort die Angebotſcheine abgegeben.
Angebote ſind bis Dienstag, den 26. Märd
11 Uhr, bei unterzeichneter Stelle einzureich.
Darmſtadt, den 13. März 1935.
st2561)
Tiefbaua:
Da ſtand ſchon, wie man’s machen ſoll=
Friſſieren, Järben ſeder Art,
Auch Dauerwellen, fein und zart,
Geſichtsmaſſage, Maniküren,
Samt Augenbrauen=Ausraſieren,
Parfums und Cremes, Hautöle —kurz,
Was Damen wünſchen, führt
Hans Schnurz
Junges
ſaub. Mädchen
bis nach dem
Spülen geſucht.
Vorzuſtellen v.
10—12 Uhr.
Näh. Geſchäftsſt
Kaum war die Freundin bei ihm da,
So wußt ſie nicht, wie ihr geſchah!
Wie der die Frauen ſchön zu machen
Verſteht, das ſind ſchon Künſilerſachen.
Und herrlich wie ein blanker Knopf
(Mit Borſten prangt der Freundin Kopf)!
2. Se bofte ſie, was ſie hoben wolſte, in beſter Form durch die Kleine Anzeige
Laedttt
[ ← ][ ][ → ]us der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 15 März 1935
Bir Nagen anferen Sant ad.
uie abend 6 Uhr auf dem Paradeplaß große
Kundgebung für das Winkerhilfswerk.
Errichkung einer Gedenkkafel.
(ach langen ſtrengen Wintermonaten hat die wärmende
ſonne über die letzten Froſttage geſiegt. Dieſer Zeitpunkt
geeignet ſein, aller derjenigen zu gedenken, mit deren
es möglich war, die bitterſte Not von den Bedürftigen un=
Volkes fernzuhalten.
ſarmſtadt tut dies heute in einer eindrucksvollen. Weihe=
Der Oberbürgermeiſter, Pg. Wamboldt, überreicht
Haubeauftragten des Winterhilfswerks. Pg. Bürgermeiſter
g, eine Moſaiktafel, die das Hoheitszeichen zeigt, unter dem
etrag eingefügt werden ſoll, den die Bevölkerung des
Krei=
armſtadt für das Winterhilfswerk geopfert hat. Dieſe feier=
Handlung wird heute abend 6 Uhr auf dem Paradeplatz
tommen, und die Partei mit ihren ſämtlichen
Untergliede=
n. die Heſſiſche Landespolizei, die Behörden, die Schulen,
irch das WHW. betreuten Volksgenoſſen, ſowie die geſamte
kerung Darmſtadts wird in einer gewaltigen Kundgebung
Zeiheſtunde beiwohnen.
s iſt moraliſche Pflicht eines jeden, hieran teilzunehmen,
es gilt, den Dank an diejenigen abzutragen, die oft unter
rößten perſönlichen Opfern ihre Spenden für das WHW.
n haben. Wir haben die Pflicht, uns öffentlich zu dem
nſchaftsgeiſt zu bekennen, durch den allein es möglich war,
ſot und Elend Herr zu werden und Rühe und Frieden
auf=
zu erhalten.
Glockengeläuk am Heldengedenktag.
uf Anweiſung des Reichsbiſchofs hat der Landesbiſchof der
eliſchen Landeskirche Naſſau=Heſſen, Lic. Dr. Dietrich, für
eldengedenktag, Sonntag, den 17. März, Glockengeläut in
eit von 13 bis 13.15 Uhr angeordnet.
Hausordnungen für den zivilen Luftſchuß.
In letzter Zeit werden „Hausordnungen für den Luftſchutz”
den Angaben vertrieben, der Verkauf ſei von amtlichen
n zugelaſſen. Dieſe Behauptung entſpricht nicht den Tat=
Eine amtliche „Hausordnung für den Luftſchutz” iſt noch
verausgegeben.
e Polizei warnt die Bevölkerung vor dem Ankauf dieſer
rdnungen.
rrufliche Schulung von Arbeitsloſen durch das Arbeitsamt.
rbeitsamt Darmſtadt veranſtaltet zurzeit einen Fachkurſus
haufenſterdekoration, der im Gewerbemuſeum (Neckarſtraße)
det. Arbeitsloſe Verkäufer und Verkäuferinnen werden in
Kurſus in allen Arten neuzeitlicher Dekoration unterrichtet.
Unterrichtsplan umfaßt im einzelnen Dekorationstechnik,
hilderſchreiben, Plakatmalen. Kleiderſtecken und Farben=
Die Einrichtung eines ſolchen Fachkurſus hat ſich als eine
„digkeit herausgeſtellt, da die mittleren und kleinen Einzel=
5geſchäfte in erſter Linie ſolche Verkaufskräfte einzuſtellen
en, die im Dekorieren geſchult ſind. Für das arbeitsloſe
Ver=
rſonal bietet der Lehrgang eine willkommene Gelegenheit
euflichen Weiterbildung, die die ſpätere Vermittlung durch
beitsamt weſentlich erleichtert.
Heſſiſches Landeskheaker Darmſtadt.
GROSSES HAUS
Anfang 19.30, Ende gegen 22.15. Hauptmiete E. 18
Kinderreiche Mütter Nr. 301—410: „Der Trou=
Maré badour”, Oper von Giuſeppe Verdi.
Anfang 19.30, Ende gegen 22.30 Uhr. Miete D 18:
In neuer Einſtudierung und Ausſtattung: „Agnes
März Bernauer”. Ein deutſches Trauerſpiel von Friedr.
Hebbel.
Anfang 18, Ende gegen 22.45 Uhr. Miete A. 18:
März „Triſtan und Jſolde”, Muſikdrama von R. Wagner.
KLEINES HAUS
Anfang 20, Ende 22.30 Uhr. Kraft durch Freude:
„Kabale und Liebe”, Bürgerliches Trauerſpiel von
März
Friedrich von Schiller. (Geſchloſſene Vorſtellung.)
Anfang 19.30, Ende 22 Uhr. Deutſche Bühne M.
10. Vorſtellung, Gruppen III und IV: „Die Ent=
März führung aus dem Serail”, Komiſche Oper von W.
A. Mozart.
Heſſiſches Landestheater. Heute abend findet im Großen
es Landestheaters eine Aufführung von Verdis Oper „Der
dour” in der erfolgreichen neuen Inſzenierung von Fritz
und Fritz Riedl ſtatt. Die muſikaliſche Leitung hat Hein=
Ureiſer Die Partie der Azucena wird Martha Liebel ſingen.
deren Hauptpartien ſind mit Thea Consbruch, Bernd
Alden=
arl Köther und Heinrich Schlüter beſetzt.
irgen abend gelangt im Großen Haus des Landestheaters
ch Hebbels deutſches Trauerſpiel „Agnes Bernauer” in neuer
ierung und Ausſtattung durch Jochen Poelzig und Max
* zum erſtenmal zur Aufführung. Damit erſcheint eines der
gſten Werke der deutſchen dramatiſchen Dichtung im
Spiel=
as mit ſeinem heroiſchen Gedankengehalt — der Idee der
— eine beſonders gegenwartsnahe Bedeutung hat. Die
ollen ſpielen Ruth Trumpp, Hans Baumeiſter. Emil
Loh=
dannes Stelzer, Heinz Stieda und Curt Weſtermann.
der morgen abend im Kleinen Haus des Landestheaters
denden Aufführung von „Entführung aus dem Serail”
Stelle von Bernd Aldenhoff, der für kurze Zeit beurlaubt
Heinrich Allmeroth vom Städtiſchen Opernhaus Düſſeldorf
ſt die Partie des Belmonte ſingen.
* das einmalige Gaſtſpiel von Lil Dagover, der berühmten,
lich durch den Film bekannt gewordenen deutſchen
Schau=
n, das am Mittwoch, den 20. März, im Kleinen Haus des
kheaters ſtattfindet, hat der Vorverkauf begonnen. Lil
Da=
dird die Hauptrolle in einer Komödie „Nelly und die
Kai=
ſon Leo Lenz und Carl Heinz Klubertanz ſpielen, das unter
kung von C. H. Klubertanz durch ein eigenes Enſemble zur
rung kommt.
Mounmacung der Jagend jar Beraf
une Zrieben.
Großkundgebung in der Feſthalle.
Gebielsführer Kramer und Pg. 5. Kern ſprechen.
Im Zwiſchenreich hatte der deutſche Menſch den Glauben an
den Wert ſeiner Arbeit verloren, verloren durch die Schuld jener
Machthaber, die in ihr etwas Entehrendes ſahen. „Arbeitsführer”
hatten der Jugend jeden weiteren Anſporn zur Leiſtung im Beruf
genommen wollten ſie zum ungelernten Sklaven der Maſchine
machen. Die deutſche Arbeiterjugend, die Hitlerjugend, hat der
deutſchen Arbeit insbeſondere bei der Jugend wieder die Geltung
zu verſchaffen gewußt, die ihr gebührt. Der
Reichsberufs=
wettkampf war der Weg dazu. Im Jahre 1934 wurde
erſt=
mals und ohne große Vorbereitung jener gewaltige Wettkampf
des Friedens ausgetragen; es war ein voller Erfolg geweſen. Weit
über eine Million deutſcher Jungarbeiter hat teilgenommen an
dieſer Demonſtration für den Beruf. Die deutſche Jugend, die
HJ., die zuſammen mit dem Jugendamt der DAF. den
Reichs=
berufswettkampf durchführt, hat damit die Augen der Geſamtheit
hingerichtet auf das große Ziel im nationalſozialiſtiſchen Reich,
die Höchſtleiſtung jedes einzelnen in ſeinem Beruf. Wir haben
unſeren Kameraden und Kameradinnen klar vor die Augen treten
laſſen, wie ſehr, das berufliche Können bei uns geachtet wird.
Fer=
ner war gerade der Reichsberufswettkampf, wie uns Pg.
Selz=
ner. der Leiter des Organiſationsamts der DAF., betonte, die
Haupturſache und die Veranlaſſung für die Verordnung des
Füh=
rers die die DAF. mit der Sorge um die Berufsſchulung betraute.
Den Reichsberufswettkampf haben wir als
Olympiade der deutſchen Arbeit bezeichnet, denn
er geht weiter als der letztjährige. Wir wollen ja nicht den beſten
Jungarbeiter ermitteln, nein, den beruflich und
charak=
terlich am beſten ſchaffenden jungen Deutſchen
gilt es herauszuſtellen. Neben der Höchſtleiſtung im Beruf ſpielt
daher die weltanſchauliche Verankerung im Nationalſozialismus
die weſentlichſte Rolle. Die Teilnehmer, die in der Partei oder
einer ihrer Gliederungen (HJ. BDM.,DAF.. SA., SS. uſw.)
ſind, werden daher bei der beſchränkten Anzahl der Teilnehmer
bevorzugt zugelaſſen werden. Nur eine Million Jungen und
Mädel wird die Anzahl der Wettkämpfer in dieſem Jahr
betra=
gen, ſo daß in dieſem Jahr ſchon allein die Teilnahme am
Reichs=
berufswettkampf ein Herausheben des einzelnen bedeuten wird.
Ferner wird beim diesjährigen Reichsberufswettkampf auch die
ſportliche Leiſtung ausſchlaggebend ſein. In den beiden letzten
Stufen des Reichsberufswettkampfes treten Aufgaben auf dem
Gebiet der Leibesübungen hinzu, die etwa denen zur Erlangung
des HJ.=Sportabzeichen entſprechen. Sieger im
Reichsberufswett=
bampf 1935 — und das wird auch für die folgenden Jahre ſo
blei=
ben — werden daher niemals weltfremde Streber ſein, die nur
ihren Beruf kennen, ſondern ganze Kerle, ſo wie ſie unſere Zeit
braucht: berufliche Tüchtigkeit, körperliche Ausgeglichenheit und
beſondere weltanſchauliche Zuverläſſigkeit ſind die maßgebenden
Geſichtspunkte für unſere Olympiade der Arbeit,
Für den Kreis Darmſtadt findet die Eröffnung des
Reichs=
berufswettkampfes 1935 am Samstag, den 16. März 1935, mit
einer Großkundgebung in der Feſthalle ſtatt. v.
vom Bann 115 „Peter Frieß” und dem Jugendamt der DAF.
Der Gebietsführer der Hitlerjugend von Heſſen=Naſſau,
Wal=
ter Kramer, und Pg. Fritz Kern werden zur werktätigen
Bevölkerung, insbeſondere zum Jungarbeiter, ſprechen. Im
Ge=
biet des Bannes 115 „Peter Frieß” werden neben Darmſtadt die
Austragungspunkte noch Groß=Gerau und Rüſſelsheim ſein.
Ueber=
all werden ſich alſo die deutſchen Jungarbeiter mit ihrem ganzen
Können einſetzen. als Soldaten der Arbeit und des Friedens. Wir
haben es ja ſchon oft betont und werden es jetzt wieder in alle
Welt hinausrufen und es ihr beweiſen: Nicht eine vormilitäriſche
Jugenderziehung, nein, berufliche und ſportliche Ertüchtigung ſind
uns, der Hitlerjugend, Inhalt und Lebensgeſetz. Der Aufruf der
Reichsregierung iſt uns daher kein Befehl, nein, es ſpricht unſer
innerſtes Wollen, wo es ſagt:
„Das Ideal des deutſchen Volkes iſt die Arbeit, ſein Wille iſt
die Leiſtung, ſeine Sehnſucht iſt der Frieden!‟ Drum auf. deutſche
Jugend. zum zweiten Reichsberufswettkampf, zur Mobilmachung
für Beruf und Frieden.”
D
— Nochmals Weltſtadt=Varieté im Orpheum mit den
Wun=
der=Chineſen! Vielſeitigen Wünſchen entſprechend gelangt am
morgigen Samstag und Sonntag abends und nachmittags, der
ausgezeichnete Varieté=Spielplan mit den 6 Lai Founs von der
Skala Berlin, mit Selbo, dem Meiſterjongleur, den beiden
Akkor=
deon=Virtuoſen, 2 Seewalds, bei volkstümlichen, beſonders
herab=
geſetzten Preiſen zur Darbietung. Viele Beſucher des Orpheums,
die über die Faſchingstage verhindert waren, werden die
Wieder=
holung des ausgezeichneten Spielplans begrüßen, einer
Veran=
ſtaltung, die man ſich zweimal anſehen kann.
Heibengevrkerag.
Von der Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsgefangener e V.,
Ortsgruppe Darmſtadt, wird uns geſchrieben:
Heldengedenken, ein Wort mit großem Inhalt und tiefem Sinn,
es trägt für das deutſche Volk die Pflicht in ſich. am 17. März, dem
Heldengedenktag, derer zu gedenken, die der große Krieg
verſchlun=
gen, die ihr Leben hingegeben haben für Volk und Vaterland.
Mit Stolz gedenken wir an die ungezählten Waffentaten und
an die Opfer, die dieſe Waffentaten von unſeren Kameraden
for=
derten. Wir ehemaligen Kriegsgefangenen aber gedenken außerdem
noch beſonders derer, die das härteſte Los traf, und zwar unſerer
Kameraden, die gleich uns unverſchuldet in Gefangenſchaft kamen,
und denen ein beſonders bitterer Tod die Heimkehr ins deutſche
Vaterland vorenthielt. Bis zum letzten Atemzug waren ſie voll
Treue, Glauben und Zuverſicht an die deutſche Heimat, welcher auch
ihr letztes Wort galt, obwohl ſie unter unfreundlichen, oft ſogar
feindlichen, oder von Haß beſeſſenen Menſchen, ihr Leben im beſten
Mannesalter aushauchen mußten. Es waren rund 165 000 deutſche
Kameraden, welche in fremder Erde ihre Ruheſtätte gefunden
haben.
Nicht vergeblich werden dieſe Opfer ſein, und die Erinnerung
an dieſe Armee hinter Stacheldraht wird nie in unſerem Volke
er=
löſchen wenn unſere Jugend etwas erfährt von dem Schickſal
un=
ſerer Toten und das Gedächtnis an jene Toten hinüberträgt in
kommende Generationen.
Alle unſere Kameraden, welche in Gefangenſchaft erfuhren, wie
das deutſche Volk trotz ungezählter Siege zuſammenbrach, und welche
durch ein unerbittliches Schickſal nicht mehr in die Heimat
zurück=
kehrten, ſtarben im feſten Glauben an die Zukunft und die
Wie=
dergeburt unſeres deutſchen Volkes.
In Dankbarkeit ſei auch aller derjenigen Kameraden gedacht.
welche im Kampf fürs Dritte Reich gefallen ſind, und das
Wieder=
erſtehen eines geeinten deutſchen Vaterlandes wohl im Geiſte
ſchauen, aber nicht mehr erleben konnten.
„Nicht Almoſen geben, ſondern mitbauen ſollſt Du an dem
Werk und dem Bilde unſeres nationalſozialiſtiſchen Strebens”! So
mahnt der Opfertempel, der dieſer Tage im Verkehrszentrum vor
dem Schloß ſeine Wiederaufſtellung fand. — Profeſſor Albinmüller.
der ihn ſeinerzeit für das goldene Buch erſtellte, ihn dann für den
Nikolaus mit luſtigen Märchenbildern zum Knuſperhäuschen
um=
geſtaltete, hat ihm jetzt ein neues und diesmal beſonders feſtliches
Kleid gegeben. Denn jetzt ſoll im Opfertempel eine feierliche
Hand=
lung vollzogen werden: Mitbauen und mitſchaffen ſoll jeder
Volks=
genoſſe an der ſchimmernden Geſtaltung des ſtolzen Hoheitszeichens
des Reiches! Aus kleinen leuchtenden Moſaikſteinchen wird das
Wappenbild des Reichsadlers zuſammengefügt, und ein jeder wird
gerufen, die Bauſteine dazu beſchaffen zu helfen. „Dann ſieht man.
daß vereinte Kraft aus Kleinem ſicher Großes ſchafft!” Einſtmals
ſchuf man mit eiſernen Nägeln mancherlei Bildwerke, Zeichen der
Kriegszeit. — Jetzt aber ſoll es ein ſtrahlendes Symbol des
Frie=
dens mit dem Ziele der Arbeitsbeſchaffung und der Volkswohlfahrt
ſein! Darum wird dieſes Bildwerk nicht mit ſpitzen, düſteren
Eiſennägeln geformt, ſondern mit leuchtenden Steinen auf
golde=
nem Grund. Und wenn dann durch das „Mitbauen Aller” das fare
bige heraldiſche Werk fertiggeſtellt ſein wird und in einem
be=
ſonderen Ehrenraum für immer bleibende Aufſtellung gefunden
hat, dann kann ein Jeder, der ſeine Bauſteine dazu beitrug, mit
Freude und Genugtuung ſagen: „Ich habe auch dabei mitgeholfen.”
Auf darum: „Fugt Stein zu Stein, wir wollen ſein ein einig
Volk von Brüdern!”
Am 13. März 1935 flog der bekannte Segelflieger Ludwig
Hofmann von Darmſtadt aus wo er ſich hinter einem
Motorflug=
zeug hatte hochſchleppen laſſen eine Strecke von rund 140 Km.
bis nach Iſſel — dicht an die luxemburgiſche Grenze — in einer
Zeit von knapp 2 Stunden. Der Flug wurde auf dem
Segel=
flugzeugtyp „Rhönſperber” durchgeführt, eine Neukonſtruktion
von Hans Jakobs=Darmſtadt, und wurde erbaut beim
Segelflug=
zeugbau Schweyer in Mannheim=Ludwigshafen.
— Ein Glockenſachverſtändiger für die Evangeliſche
Landes=
kirche Naſſau=Heſſen. Nachdem der Pfarrer Theodor Wißmüller
zu Nieder=Beerbach bei Darmſtadt vor einiger Zeit zum
ehren=
amtlichen Orgelbauſachverſtändigen der Evangeliſchen
Landes=
kirche Naſſau=Heſſen ernannt worden iſt, hat ihn Landesbiſchof
Lic Dr. Dietrich nunmehr auch zum ehrenamtlichen
Glockenſach=
verſtändigen der Landeskirche ernannt. Bei allen
Orgelbauvor=
haben und Neubeſchaffungen von Glocken iſt Pfarrer Wißmüller
frühzeitig zu benachrichtigen und ſein Rat nachzuſuchen.
Darmſtädter Hausbeſitzer=Verein. Wir machen die
Haus=
beſitzer auf die heute Freitag abend 8 Uhr im Saale der „Krone‟
ſtattfindenden Hauptverſammlung, verbunden mit Vortrag des Pg.
Präſidenten Dr. Müller, des früheren heſſiſchen Miniſters,
beſonders aufmerkſam.
— Der Reichsbund ehem. Militärmuſiker. Ortsgruppe
Darm=
ſtadt, hatte zu ſeinem diesjährigen 13. Stiftungsfeſt einen größeren
Kreis ſeiner Freunde geladen, die ſich dieſer Tage im großen
Saal=
bauſaal zu einem gemütlichen Unterhaltungsabend
ſehr zahlreich mit Familie eingefunden hatten. Einleitend kamen
eine Anzahl Konzertſtücke durch das 40 Mann ſtarke
Vereinsorche=
ſter unter der ſicheren Leitung ſeines Meiſters Gg. Greilich
lobenswert zum Vortrag. Frau Beckmann, die Leiterin der
Frauengruppe des Vereins ſprach dann ausdrucksvoll einen
ſelbſt=
verfaßten Vorſpruch, der Erinnerungen aus der alten Militärzeit
brachte. Ein von dem Vereinsmitglied Roſe der Frauengruppe
gewidmeter Marſch in Uraufführung durch den Komponiſten ſelbſt
geleitet, wurde beifallsfreudig aufgenommen. Lebhafte Heiterkeit
erregte dann die durch das Orcheſter ausgeführte Humoreske
„Muſikerſtreik‟. Der humorvolle Anſager des Abends Mar Jaa
aus Frankfurt, der die Pauſen mit viel Witz und Satire in ganz
ausgezeichneter Weiſe ausfüllte, wurde dann abgelöſt durch das
ſehr gute, ſtimmbegabte Darmſtädter Geſangsquintett, unter
ſei=
nem Leiter Schütz. Das fidele Muſikſtück mit Geſang „Gebr.
Pelle” wurde ſehr anerkennenswert durchgeführt durch die
Ver=
einsdamen Fräulein Beckmann. Frau Koch und Frau
Se=
bold. Den Schluß und damit die Krone des ſehr
abwechſelungs=
reichen Abends bildete die von M. Jaa mit glänzender
Darſtel=
lungskunſt und vorzüglicher Rednergabe vorgetragene Parodie
auf den Völkerbund. Dankesworte und Grüße überbrachten
die Vertreter der Nachbarvereine Mannheim=Ludwigshafen und
Frankfurt, worauf der von der Jugend ſehnlichſt erwartete Tanz
bei gut beſetztem Orcheſter begann.
Zollpflichtige Briefe und Warenproben nach dem Ausland,
Fortan ſind zugelaſſen im Verkehr mit Britiſch Somaliland
ge=
wöhnliche und eingeſchriebene Briefe mit zollpflichtigem Inhalt
und im Verkehr mit Ascenſion gewöhnliche und eingeſchriebene
Warenproben mit Handelswert oder mit zollpflichtigem Inhalt.
Die Sendungen müſſen auf der Vorderſeite mit dem grünen
Zoll=
zettel verſehen ſein; auf ihm iſt der Inhalt der Sendung nach Art
der Ware, Reingewicht und Wert vom Abſender anzugeben.
— Der Hauptgewinn der Preußiſch=Süddeutſchen
Klaſſen=
lotterie gezogen. Der Hauptgewinn der Preußiſch=Süddeutſchen
Klaſſenlotterie fiel auf die Nummer 332 168. Das Los wird in
der erſten Abteilung in Achtelloſen in Berlin und in der zweiten
Abteilung in Viertelloſen in Württemberg geſpielt.
Heute Patzak=Konzert im Saalbau. Auf das heutige einmalige
Gaſtſpiel im Städtiſchen Saalbau ſei nochmals hingewieſen. Die
Vevanſtaltung beginnt pünktlich. Reſtkarten an der Abendkaſſe.
Haiderneſchaftsavend des Hassb.
Geſtern abend fand im Rummelbräu als Abſchluß der
grö=
ßeren Winterveranſtaltungen des NSDFB. außer den
Schulungs=
kurſen ein Kameradſchaftsabend ſämtlicher OK. ſtatt, der ſo ſtark
beſucht war, daß der feſtlich geſchmückte große Saal überfüllt war
und der Nebenraum mit herangezogen werden mußte. Auf der
Bühne hatte die Kapelle des NSDFB. unter Leitung des
Muſik=
meiſters Kümmel Platz genommen. Die Fahnen des Dritten
Reiches und des NSDFB. grüßten von der Bühne, auf der friſches
Grün aufgeſtellt war.
Unter Muſikklängen zogen die Fahnenabordnungen ein, die
vor der Bühne Aufſtellung nahmen. Kamerad Kreisführer Kerp
gab zunächſt einige interne Mitteilungen bekannt. Heute Abend
wird der NSDFB. an der feierlichen Uebergabe der
Gedächtnis=
tafel teilnehmen, auf den Vortrag des Generals v. Lettow=Vorbeck
wurde hingewieſen. Sämtliche Kameraden aller OK. haben ſich an
der Heldengedenkfeier am Sonntag zu beteiligen. Antreten 10.15
Uhr Eliſabethenſtraße, vor der Geſchäftsſtelle. Kamerad
Kreis=
führer Kerp begrüßte dann den Kamerad Kreisſchulungsleiter Pg.
Oldigs und den Pg. Becker, den Gauführer Kamerad Major
Stiebler hieß er herzlich willkommen, weiter die Kreisführer von
Erbach, Groß=Gerau und Offenbach mit ihren Stäben. Im Kreiſe
Darmſtadt befinden ſich vier Fahnen des NSDFB. In feierlicher
Weiſe erfolgte die
Uebergabe der Fahne, die ſeither dem Kreis gehörte, an die
Oberkameradſchaft durch den Kreisführer.
Möge ſie die OK. in Ehren führen, wie es der Kreis tat,
Oberkameradſchaftsführer Kamerad Habich, dem das
Ehren=
zeichen anvertraut wurde, gelobte der Fahne zu folgen, wie wir
unſerem großen Führer Adolf Hitler und dem Bundesführer
Seldte und den von ihnen eingeſetzten Führern in Not und Tod
folgen werden.
Der deutſchen Saar wurde durch Abſingen des Saarliedes
ge=
dacht Ein Sprechchor ſprach ein eindrucksvolles Treuebekenntnis
zur Saar. Nach einem mit prächtiger gut geſchulter Stimme
vor=
getragenen Geſang des Herrn Eichel nahm Kamerad Kreisführer
Kerp eine erhebende, von echtem Kameradſchaftsgeiſt getragene
Totenehrung
vor. Während er der im großen Krieg und für die nationale
Er=
hebung Gefallenen gedachte, ſenkten ſich die Fahnen, die Kapelle
intonierte leiſe das Lied vom guten Kameraden. — Anſchließend
trug Kamerad Gebhardt ein Gedicht „Totenehrung” von Heinr.
Annacker vor, das ausklang in die Worte:
Wir heben die Fahnen:
Die Toten
Sie leben!
Wir tragen ihr Wollen
Hinein in den Staat!
Herr Eichel brachte einen ernſten mit klarer voller Stimme
gebotenen Geſang zu Gehör, an den ſich ein Sprechchor „
Deutſch=
land, du ſollſt leben” wirkungsvoll anſchloß. Einem Treugelöbnis
zu unſerm großen Führer gleich kam das von Kamerad Dr.
Wam=
ſer vorgetragene Führerwort:
Ein Wille muß uns beherrſchen, eine Einheit müſſen wir
bilden eine Diſziplin muß uns zuſammenſchmieden ein
Gehorſam, eine Unterordnung muß uns alle erfüllen,
denn über uns ſteht die Nation!
Eine außerordentlich intereſſante, beachtliche Anſprache über
„Volkstumsgedanken” hielt Kamerad Wermbter, deſſen
Aus=
führungen ſich auf geſchichtliche Tatſachen ſtützten, und die trotz
ihrer Knappheit klar und überzeugend das große Gebiet
beleuch=
teten. Seine Anſprache ſchloß mit einem begeiſtert aufgenommenen
Sieg=Heil auf unſeren großen Führer Adolf Hitler und dem
Bun=
desführer Franz Seldte. Die deutſchen Lieder wurden geſungen.
Kamerad Gauführer Stiebler übermittelte die Grüße des
Landesführers und dankte dem Kamerad Kreisführer Kerp für
ſeine Tätigkeit. Er wies auf die Kameradſchaft und Diſziplin hin,
die im NSDFB. gepflegt wird und brachte auf den Gau
Starken=
burg ein dreifaches Front=Heil” aus. Unter ſchneidigen
Marſch=
klängen erfolgte der Ausmarſch der Fahnen
Bei Muſik und in angeregter Unterhaltung blieben die
Ka=
meraden nach dem offiziellen Teil noch einige Stunden
bei=
ſammen.
Der Polizeibericht meldet:
Schwerer Berkehrsunfall auf der Eiſenbahnüberfahrt
Lorſch-Bensheim.
Am 13. 3. 35, gegen 16.45 Uhr, ereignete ſich an der
Provin=
zialſtraße Bensheim-Lorſch ein ſchwerer Verkehrsunfall Ein
Laſtkraftzug aus Ludwigshafen durchfuhr die bereits geſchloſſene
Schranke der Eiſenbahnſtrecke Lorſch-Bensheim in einer
Ge=
ſchwindigkeit von etwa 40 Kilometern. Die Schranke zerbrach in
Stucke. Noch ehe der Laſtkraftzug die jenſeitige Schranke
er=
reichte, erfaßte der von Lorſch kommende Perſonenzug den
An=
hänger und zertrümmerte dieſen buchſtäblich. Die Ladung des
Anhängers — Fäſſer mit Farbe — flogen in weitem Bogen durch
die Luft. Der Geiſtesgegenwart des Beifahrers, der den Fahrer
des Laſtkraftzuges noch im letzten Augenblick vom Steuer drückte,
iſt es zu verdanken, daß Menſchenleben nicht zu beklagen ſind.
Fahrer und Beifahrer konnten ſich im letzten Augenblick durch
Abſpringen retten.
Mitarbeit des Publikums erwünſcht. In der Nacht zum
12. 3. 1935 wurden aus dem Hühnerhaus in einem Kleingarten
am Oſtbahnhof 3 Hühner entwendet. Der Dieb iſt nach
Durch=
ſchneiden des Drahtzaunes der Gartenumzäunung in den Garten
eingedrungen und hat hier durch gewaltſames Oeffnen des
Vor=
hängeſchloſſes an dem Hühnerſtall die Hühner aus dieſem
heraus=
geholt. Am folgenden Tage wurden die Hühner, die der Dieb
lebend in einen Sack geſtellt hatte, im Darmbach, einige Meter
von dem Tatort entfernt, ertrunken aufgefunden. Es iſt
anzu=
nehmen, daß der oder die Täter beim Verlaſſen des Tatortes
ge=
ſtört wurden und hierdurch das Diebesgut in den Darmbach
warfen.
Wer hat den Täter beobachtet? In der Nacht zum Samstag,
dem 9. März 1935, wurde aus dem Hausgarten Dornheimer
Weg 56 ein zum Trocknen aufgehängter Paradekiſſenüberzug
ge=
ſtohlen. Der Ueberzug iſt aus weißem Kretonneſtoff mit
vier=
ſeitiger Spitzeneinfaſſung. Miteilungen werden bei dem
Landes=
kriminalpolizeiamt, Hügelſtraße 31/33. Zimmer 12.
entgegen=
genommen.
Kampf dem Krebs. Da noch immer nicht genügend
Klar=
heit über die Bekämpfung der Krebskrankheit beſteht, und
be=
ſonders darüber, daß der Krebs eigentlich nur im
Anfangs=
ſtadium wirkſam bekämpft werden kann, hat das Amt für
Volks=
wohlfahrt in Verbindung mit dem Reichsminiſterium für
Propa=
ganda und Volksaufklärung ein intereſſantes Schauſpiel geſchaffen.
In dramatiſcher Handlung wird darin gezeigt, wie wichtig es iſt,
daß der Menſch das Anfangsſtadium der Krebskrankheit erkennt.
Am Montag abend um 8 Uhr wird im Städtiſchen Saalbau das
Schauſpiel „Zu ſpät” mit Berufsſchauſpielern zur Aufführung
kommen. Der Eintritt zu dieſer Vorſtellung iſt frei. Vor der
Aufführung ſpricht ein Arzt. Niemand ſollte verſäumen, an
die=
ſem lehrreichen Abend anweſend zu ſein. Es gilt, dem großen
Volksfeind, dem Krebs, zu Leibe zu rücken.
Briefkaſtenleerung. Mit Wirkung vom Beginn nächſter
Woche an wird, wie uns die Induſtrie= und
Handels=
kammer Darmſtadt mitteilt, eine weſentliche Verbeſſerung
der Briefkaſtenleerungen in der Stadt Darmſtadt vorgenommen.
Die früher einmal während kurzer Zeit vorhanden geweſene,
ſpäter wieder beſeitigte zweite Vormittagsleerung
wird wieder eingeführt; ſämtliche Briefkäſten werden während
der Zeit von 9.45 bis 11.15 Uhr derart geleert, daß die Sendungen
die wichtigen Mirtagszüge erreichen. Sendungen nach Berlin,
Hamburg. Leipzig und nach vielen anderen Städten gelangen
ſo=
mit künftig noch in die erſte Frühbeſtellung. Statt der bisherigen
Syätbriefkaſtenleerung, die nur einen kleinen Teil der 110
Brief=
käſten der Stadt erfaßte, wird an Wochentagen eine allgemeine
Spätleerung ſämtlicher Käſten in der Zeit von 22 bis
23,30 Uhr eingeführt. Dieſe Maßnahme wird zur Folge haben,
daß einzelne der bisherigen Spätbriefkäſten etwas früher geleert
Schließlich wird an Sonn= und
Feier=
werden als bish
tagen eine zuſätzliche dritte Leerung ſämtlicher Briefkäſten
ſtattfinden
r in der Zeit von 20 bis 21 Uhr. Die ſehr
weſentlichen Verbeſſerungen, welche die vorſtehend des näheren
ge=
ilderte,
ſchen Maßnahmen darſtellen, werden in weiteſten
Kreiſen der Wirtſchaft und auch der privaten Poſtbenützer
dank=
bar begrüßt werden.
Günſtige Enkwicklung bei den Angeſtellken.
Mangel an Skenolypiſtinnen.
Ndx. Der neueſte Vierteljahresbericht der Reichsanſtalt über
den Arbeitseinſatz der Angeſtellten beurteilt die weitere
Entwick=
lung durchaus zuverſichtlich. Die Bedeutung der beruflichen
Bil=
dungsmaßnahmen ſei weſentlich größer geworden und die
Arbeits=
ämter ſeien beſtrebt, die Schulungsmaßnahmen immer mehr den
praktiſchen Bedürfniſſen der vorhandenen
Vermittlungsmöglich=
keiten anzupaſſen. Im letzten Vierteljahr wurden, wie das Ndz.
meldet, 735 Berufsfortbildungskurſe neu begonnen, die ſich u. a.
auf Kurzſchrift, Maſchinenſchreiben. Buchführung, Verkaufslehre
und Warenkunde, Briefwechſel, Finanz= und Steuerrecht uſw. er=
ſtreckten. Nach den Berichten der Arbeitsämter konnten dabe
gute Ergebniſſe erzielt werden, ſo daß vielfach die Arbeitſuch
ſchon vor Beendigung des Kurſes in Arbeit überwieſen werden
ten. Der Bericht verweiſt dann auf den Mangel an Stenotypiſte
Stenotypiſtinnen. Die hier geſtellten Anforderungen
würde=
einem großen Teil der Arbeitſuchenden nicht erfüllt. Unte
Frauen ſei der Bedarf an guten Stenotypiſtinnen ſo ſtark do
Alter faſt keine Rolle mehr ſpielte und Kräfte von weit üb
Jahren vermittelt werden konnten. Zuſammenfaſſend ſagt de
richt, daß die weitere Entwicklung der Lage für die kaufmänr
Berufe durchweg günſtig beurteilt werden könne. Allerdings
es bei den hohen Anforderungen, die die Berufstätigkeit o
Angeſtellten ſtelle, weſentlich auch von der eigenen Tatkra=
Angeſtellten abhängen, wie weit ſie in die vorhandenen Ar
möglichkeiten eingeſetzt werden können.
Was die Lichtſpiel=Theater bringen.
* „Hundert Tage‟
Deutſche Uraufführung im Helia.
Darmſtadt erlebte geſtern — noch vor Berlin! — die deutſche
Uraufführung des Napoleon=Films „Hundert Tage” der
un=
ter der Regie Franz Wenzlers nach Muſſolinis
gleich=
namigem Schauſpiel gedreht wurde. In einer gedrängten Folge
von Szenen, die mit ſtarker Spannung geladen und regie= und
bildtechniſch ſehr wirkungspoll geſtaltet ſind, ziehen die Geſcheh=
Roi. W-Ret
Aus dem Mussofini- Forzano-Flm „Hundert Tage‟
Fouché (Gustaf Gründgens)
niſſe der „Hundert Tage” vorüber: angefangen von Napoleons
Flucht von Elba bis zur Niederlage von Waterloo und der
end=
gültigen Abdankung und Einſchiffung nach St. Helena.
Der Film bringt einerſeits eindrucksvolle Maſſenſzenen.
z. B. aus der Schlacht von Waterloo, dem Parlament, —
anderer=
ſeits eine Fülle von ausgezeichneten ſchauſpieleriſchen Leiſtungen.
Bis in die kleinen Nebenrollen iſt eine ſorgfältige Auswahl der
Darſteller zu ſpüren. Beſonders intereſſiert natürlich Werner
Krauß als Napoleon, Guſtaf Gründgens als Fouché.
Eine ausführliche Würdigung des Films bleibt der morgigen
Nummer unſeres Blattes vorbehalten.
„Bengali”.
Vor vier Jahren zog eine Expedition unter Leitung des
be=
kannten Forſchers und Filmmanns Erneſt Schoedſack, der ſich in
Deutſchland mit Chang” und „Rango” einen Namen gemacht
hat, nach dem nordweſtlichen Zipfel von Britiſch=Indien aus. um
dort die erſten Aufnahmen für einen Großfilm zu drehen, der
ſich mit dem Leben der bengaliſchen Lanzenreiter befaßt. Die
Bewohner der unwirtlichen Bergplateaus, die zwiſchen Rußland
und Indien liegen, ſtehen in ununterbrochener Fehde
gegenein=
ander. Täglich werfen neue Zwiſchenfälle Vereinbarungen
zwi=
ſchen Stämmen und Regierungen über den Haufen; was heute
noch gültig iſt, iſt morgen ſo vollkommen vergeſſen, als ob es
nie beſtanden hätte. Hielten nicht am Khaiber=Paß, der Tür
Jife
Garp Cooper, Kathleen Burke und Franchot Tone
in einer Szene des neuen Paramount-Großfilms „Bengali‟
zu Indien, die „Bengali” eines der engliſchen Elite=Regimenter,
unermüdlich Wache, ſo würde ununterbrochen Kriegslärm die
aſia=
tiſche Welt erfüllen
Man kann verſtehen, daß eine ſo ſchwierige Aufgabe, einen
Film von dem gefahrvollen und intereſſanten Daſein dieſer
Hand=
voll weißer Männer zu drehen, einen Mann wir Erneſt
Schoed=
ſack reizt. Achtzehn Monate verbrachte er unter großen
Strapa=
zen und Gefahren in Indien und ſchuf dort die Grundlage für
einen Rieſenfilm, der demnächſt unter dem Titel „Bengali” dem
deutſchen Publikum gezeigt wird. 1930 wurde mit den
Auf=
nahmen begonnen und im Dezember 1934 war der Film erſt
fertiggeſtellt. Alle Aufnahmen, die das Leben der Eingeborenen
und der engliſchen Lanzenreiter zeigen, ſelbſt Kampfſzenen,
wur=
den an Ort und Stelle gemacht, aber es war unmöglich, die
Hauptdarſteller der ſtarken Spielhandlung für Jahre nach Indien
zu ſchicken, um dort den Film zu beenden. Deshalb wurden
Geo=
logen und Geographen bemüht, um in Amerika einen Landſtrich
zu finden, der diefer indiſchen Szenerie ähnlich war. Nach
vie=
lem Suchen entſchied man ſich für das San Fernando=Tal und
den Gebirgszug, der von „Lone Pine” (der einſamen Tanne)
zum Mount Whitney, dem höchſten amerikaniſchen Berg, führt.
Die Gegend iſt der indiſch=afghaniſchen ſo ähnlich, daß die
Hun=
derte von Indern, die an den Endaufnahmen zu dem Film teil=
nahmen, keinen Unterſchied finden konnten. Sogar das
hat dieſelben Tücken.
Man mußte, um das zweite „Indien” zu bauen, in di
ſame Gebirgsgegend Hunderte von Leuten, 350 Pferde. 4/
mele, 20 Elefanten und eine große Anzahl anderer Tiere
portieren. Ein rieſiges Zeltlager, das eine eigene
Elektri=
anlage und Waſſerſtation erhielt, mußte errichtet werden
über eine Entfernung von 40 Meilen dehnte ſich die Opera
baſis des Aufnahmeſtabes aus. Es fehlte nicht an ernſter
heiteren Zwiſchenfällen. Die dünne Luft in dieſer Höh
ihren Einfluß auf Menſch und Tier. Unter die „zahmen
parden und Löwen, die die Filmleute mitgebracht hatten, r
ſich ein einſamer Berglöwe der aber „entdeckt” wurde, bet
Schaden anrichten konnte. Die zu den Aufnahmen herbeige.
400 Indier hatten unter Schlangen, giftigen Spinnen und
vögeln nicht ſo zu leiden, wie die weißen Darſteller
aus ihrer indiſchen Heimat an derlen Getier gewöhnt ſin/
beinahe die gleichen Vorſichtsmaßregeln wie zu Hauſe auch
amerikaniſchen Bergen trafen. Im Laufe der Aufnahmen
den auch ein paar neue Berufe „erfunden‟. Die Gefahr pl.
aufziehender Wirbelſtürme führte bei der Aufnahme vor
Sprengung eines Waffenarſenals beinahe zu einer Kataſt
während das Nichteintreffen von Wolken mitunter die Auft
um Tage hinauszögerte. Kurz entſchloſſen ernannte der
giſſeur Hathaway einen der anweſenden Kameraflieger zum
ken=Lotſen, und während vieler Wochen mußte er ſozuſage.
„Wetter=Polizei” dienen. Um die Hindus und Mohamme
unter den Darſtellern nicht zu verärgern war es notwendi
ſondere Dolmetſcher und — Köche mitzubringen, um den ſtr
Riten der einzelnen Kaſten Genüge zu tun. Die Verpfl
dieſer rieſigen Kolonie erforderte einen beſonderen Auto
der täglich fünfzehn Wagen mit Nahrungsmitteln herbeiſo
*
— Das Union=Theater zeigt ab heute den Großfilm
gali”, ein einmaliges Filmwerk, das einen Einblick in
abenteuerliche Leben an der indiſchen Grenze gibt.
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen das gewaltige Meiſte
Hundert Tage” mit Werner Krauß als Napoleon.
Gründgens, Elſa Wagner und Ed. v. Winterſtein.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen den herrlichen Hochlat
nach dem bekannten Roman von Ludwig Ganghofer „S
Hubertus” mit Hanſi Knoteck, Hans Schlenck und
Richter.
Belida zeigt am 15. März den Ufa=Tonfilm „Rivale
Luft” ein Film, der die ewige Sehnſucht des Menſchen,
zu können, behandelt. Fliegen wurde der Sport deutſcher
und Mädels. Es ſpielen mit Claus Clauſen. Wolfgang L
einer, Sybille Schmitz, Hilde Gebühr.
— Reſi=Theater zeigt heute letztmalig den Spitzenfilm
großer Irrtum” mit Harry Baur und Alice Field in
aufführung. Ab morgen „Mutterhände,
Vereins= und lokale Beranſkallungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
R. D. O. Heldengedenkfeier am 17 3. 35. 8 Uhr vorm.
geliſcher Gottesdienſt in der Stadtkirche. Antreten 7,50 UI
Rathaus (Markt). 11 Uhr vorm Feier Paradeplatz. An
10,40 Uhr am Rathaus (Markt). Anzug möglichſt Uniform
Mantel und hohe Stiefel freigeſtellt. Orden. Bei Zivil
Zylinder, ſondern dunkler Hut. Sitzplätze für Kriegshinterbl=
und Kriegsbeſchädigte ſichergeſtellt. (Umgehend Anmeldun
der Geſchäftsſtelle des R. D.O.).
Verein der Offiziere des Großh Heſſ. L
garde=Inf.=Rgts. Bei den Feiern am 17. März nehme
ſere Mitglieder bei der Vereinigung ehemaliger Leibgar
oder bei den Reſerveregimentern, denen die Herren and
haben, teil. Ort und Zeit des Antretens iſt aus den Zeitung
entnehmen. Anzug: möglichſt Uniform!
Marine=Verein Darmſtadt u. Umg.
Fahnen=
tationen treten am Samstag abend 7,50 Uhr im Saalbau
Sonntag, Heldengedenkfeier, morgens 7.30 Uhr Marktplatz, E
eingang. Um 10 Uhr Antreten auf dem Mercksplatz. Es iſt 7
eines jeden Marineſoldaten, am Sonntag teilzunehmen.
Reſ.=Inf.=Rgt. 88 tritt zur Heldengedenkfeier am
tag, 9 Uhr vormittags, bei Sitte, Karlſtraße, an.
Kameradſchaftlicher Kriegerverein 1874
Kameraden zur Kenntnis, daß ſich der Verein am Samstch
d. M.. abends 8 Uhr. an der Vaterländiſchen Kundgebung
NS. Kulturgemeinde beteiligt. Karten unentgeltlich beim
einsführer. — Sonntag, 17. d. M., dem Ehrentag unſer
fallenen Kameraden, 7.30 Uhr vormittags Antreten zum
gang auf dem Marktplatz (Schloßeingang. Um 10 Uhr vorm
Antreten auf dem Mercksplatz zum Abmarſch nach dem Parad
zur Ehrung der alten Regimentsfahnen. Es iſt Ehrenpflich
ſich jeder Kamerad beteiligt. Der Vereinsfühk
Verein der Pioniere und Verkehrstruk
Darmſtadt und Umgegend. Wir machen die Kame
auf die von der NS.=Kulturgemeinde Darmſtadt am San
den 16. d. M., abends 20,15 Uhr, im Städt. Saalbau ſtattiin.
vaterländiſche Kundgebung aufmerkſam. Es ſpricht Herr 9é
Paul von Lettow=Vorbeck über „Deutſch=Oſtafrika im Welk=.
Eintrittspreis 0.30 bis 1,00 RM. — Sonntag, den 17. 2.
vorm. 7.30 Uhr Antreten zum Gefallenen=Gedenkgottescle‟
der Nordſeite der Stadtkirche. Um 10 Uhr Antreten aul
Mercksplatz zum Anmarſch für die Feier vor dem Landesmi
Es iſt ehrenvollſte Pflicht aller Kameraden, dieſer Veranſe,
beizuwohnen.
Die Reichsvereinigung ehem. Kriegsge!
gener e. V., Ortsgruppe Darmſtadt. hält am S"
den 16. d. M., abends 9 Uhr, im Handelshof, Ludwigsplaß
Vortrag bei freiem Eintritt. Jeder Volksgenoſſe hat Zur.”
Thema: „Tſingtaus Aufſtieg — Tſingtaus Fall: ja9
Kriegsgefangenſchaft.” — Beginn 21 Uhr.
Die Darmſtädter Turn= und Sportgen”!
1846 weiſt darauf hin, daß am kommenden Sonntag. dei
M., eine Tageswanderung ſtattfindet, die am Frankenſtell.*
nach Seeheim führt. Die Marſchzeit beträgt etwa 5 Stunb."
Abmarſch iſt auf 8 Uhr am Tierbrunnen feſtgeſetzt. Alle 9
der ſind zur Teilnahme herzlichſt eingeladen. Dem Volksiln”
entſprechend werden wir an dem Ehrenmal auf dem .
der Toten des Weltkrieges gedenken.
2
Arheilgen, 13. März. Aus dem Gemeinderat.
ſoranſchlag der Gemeinde für das Rechnungsjahr 1935, der
atsmitgliedern zugeſtellt worden war, ſtand als wichtigſter
zur Tagesordnung. Er ſchließt in Einnahmen und
Aus=
mit 383 374,26 RM. ab. Die Einnahmen ſind gegenüber
ſorjahre um rund 13 000 RM. höher. Dieſer Mehrbetrag
ur Arbeitsbeſchaffung verwendet, wodurch der Ausgleich
ellt wird. Ratsmitglied Pg. Traſer weiſt darauf hin, daß
ranſchlag im einzelnen eingehend geprüft wurde und be=
Aenderungen nicht ſnotwendig waren. Er beantragt
Zu=
ng des Rates im geſamten, die der Rat einſtimmig erteilt.
y em weiteren Punkt befaßte, ſich der Rat mit der
Reichs=
ſrz verkehrsordnung bzw. den Verkehrsverhältniſſen in unſerem
Eine diesbezügliche Ort=
ſtag, 15. März 1935
Aus Heſſen.
fahrt. Auf dem Rathaus fand geſtern abend eine
Be=
ſwng der Amtswalter der NS Volkswohlfahrt ſtatt, die ſich
Durchführung einer Hauswerbeaktion befaßte. Die
Amts=
mkz
ſollen bei den einzelnen Volksgenoſſen, innerhalb ihrer
vorſprechen und dieſe, ſoweit noch nicht geſchehen, als
Nä der gewinnen.
Arheilgen, 14. März. Geflügel= und
Kaninchen=
verein. Im Vereinslobal fand eine gutbeſuchte
Ver=
ſamp ng ſtatt, die ſich zunächſt mit der Preisrichterfrage für die
im Jahre am 24. November ſtattfindende
Vereinsausſtel=
faßte. Es wurden verſchiedene Herren als Preisrichter in
g gebracht, mit denen ſich der Vorſtand in Verbindung
II. Der Verein veranſtaltet am 23. März einen Familien=
Das vom Vergnügungsausſchuß hierfür ausgearbeitete
mm wurde kurz durchgeſprochen und von der Verſammlung
ißen. Weiterhin wurde beſchloſſen, das Ausſtellungsmate=
Vereins durch Neuanſchaffung von Zuchttieren zu
ergän=
fur Ausſtellungszwecke 32 neue Käfige anzukaufen. Zum
der Verſammlung wurden noch 50 Pfund Futter im Rah=
er Gratisverloſung an die Mitglieder vergeben. —
Licht=
tr=Vortrag. Auf Einladung der NS.=Frauenſchaft fand
haus „Zur Sonne” ein Lichtbilder=Vortrag der Vorſitzen=
Frauenvereins vom Roten Kreuz über See, Frau v.
Oidt=
ſtatt. Frauenſchaftsleiterin Frl. Otto begrüßte kurz die
enen Frauen. Im Anſchluß verbreitete ſich Frau v.
Oidt=
über den ſchweren Lebenskampf der deutſchen Siedler über
die ſegensreiche Tätigkeit des Frauenvereins des Roten
für Deutſche über See. Wirkſam kann dieſe unbedingt not=
Hilfe nur ſein,wenn dem Frauenverein in ſtarkem Maße
erſtützung der deutſchen Frauen zuteil wird, weshalb die
n an die Frauen den Appell richtete, auch auf dieſem
Ge=
tzuhelfen. Zahlreiche Lichtbilder aus dem Aufgabengebiet
zuenvereins und dem Schaffen der Deutſchen über See
rten den Vortrag in eindrucksvoller Weiſe.
Wixhauſen, 14. März. Heldengedenktag. Der
Hel=
aktag für unſere Toten des Weltkrieges am Sonntag, dem
rz. wird am Vormittag durch Kirchgang der SA.,
ſämt=
liederungen der NSDAP., ſowie des Krieger= und
Mili=
ns eingeleitet. Anſchließend findet auf dem Friedhof am
ſen=Ehrenmal eine kurze Feier mit Kvanzniederlegung
obei Propagandaleiter Pg. Rechel die Gedächtnisrede
4wird.
Braunshardt, 14. März. Hobes Alter. Johann
Mül=
ir der älteſten Ortseinwohner, konnte heute Donnerstag.
z. ſeinen 85. Geburtstag begehen.
5riesheim, 14. März. Autozuſammenſtoß. An der
chen Ecke an der Bürgermeiſterei ſtieß ein aus Zweibrücken
des Auto mit einem aus der Hintergaſſe kommenden
imer Auto, das eine junge Frau in eine Klinik nach
dt bringen wollte, zuſammen. Beide Wagen wurden leicht
Pfungſtadt, 14. März. Beſitzwechſel. Das bekannte
z „Zur Tvaube” (früher Wilhelm Fiſcher) iſt in den Be=
Pfungſtädters Ludwig Riehl 10., übergegangen. —
Vor=
mit Arzneitabletten. Der zweijährige Sohn des
Bäckers S. erwiſchte die Pyramidonſchachtel und
ver=
ungefähr 10 Tabletten. Er wurde nach Darmſtadt ins
haus gebracht, wo eine ſofortige Magenausſpülung Arges
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
4r. Eberſtadt, 14. März. Schädlingsbekämpfungs
Woche. Die NSV. hielt im Gaſthaus „Zum Schützenhof” einen
aufklärungsreichen Vortrag in Wort und Bild. Herr Lehrer
Burhenne eröffnete den Abend mit einem Hinweis auf den
Exiſtenzkampf des deutſchen Volkes und erbrachte den ſtatiſtiſchen
Nachweis, daß unſerer Volksernährung durch den Einfluß
tieri=
ſcher und krankhafter Schäden alljährlich rund 2 Milliarden an
Volksvermögen verlorengehen, was durch Aufklärungsvorträge
im Rahmen der Schädlingsbekämpfungswoche verhütet werden
ſoll. Der erſte Bildſtreifen brachte eine Darſtellung über die
ver=
heerende Vernichtung eines unſerer wichtigſten Nahrungsmittel,
der Kartoffel, durch Pilz, Krebs und Kartoffelkäter, und
entſpre=
chende Verhütungsmaßnahmen. Außerdem die vernichtende
Wir=
kung an unſerem Brotgetreide durch Kornkäfer, Mäuſe,
Mehl=
wurm, Pilz uſw., ſowie unſerer verſchiedenen Gemüſearten und
Obſt durch Raupen, Froſtſpanner uſw. Die Gefährdung unſeres
Wald= und Obſtbaumbeſtandes durch Kieferneule Nonne,
Mai=
käfer, Rüſſelkäfer u. a. m. wurde bildlich dargeſtellt. Der letzte
Bildſtreifen zeigte die Verbreitung und Uebertragung von
Krank=
heiten und Seuchen durch Fliegen, Mäuſe u. dgl. Die bildlichen
Darſtellungen wurden durch Herrn Lehrer Pörtner wörtlich
erläutert, der auch im beſonderen auf den Schutz und die Pflege
unſerer Vogelwelt als hauptſächliches Vernichtungsmittel aller
Inſekten hinwies. Die Schlußworte gipfelten in dem Wunſche,
aus dem Geſehenen und Gehörten Nutzen zu ziehen und ſo an
dem Aufbau unſeres Vaterlandes mitzuhelfen.
G. Ober=Ramſtadt. 14. März. Am Sonntag, den 17. März,
dem Heldengedenktage, findet abends in der hieſigen
Kirche eine Lichtbildfeierſtunde über „Soldatenglaube in drei
Jahrhunderten” ſtatt, wozu jedermann herzlich eingeladen iſt.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 14. März. Aus dem
Gemeinde=
rat. Der im Gemeinderat durchberatene Voranſchlag für das
Rechnungsjahr 1935, der in allen ſeinen Anſätzen nach dem
Vor=
ſchlag des Bürgermeiſters genehmigt wurde, ſchließt in Einnahme
und Ausgabe mit einer Geſamtſumme von 164 293,52 RM. ab,
ohne die Summe der Sondervoranſchläge für das Elektrizitäts=
und Waſſerwerk. Der durchaus günſtige Rechnungsabſchluß aus
dem Rechnungsjahr 1933 geſtattete, den Gemeindevoranſchlag
erſt=
mals wieder ohne Zuſchüſſe aus den Werken zu balancieren und
obendrein noch den durch Umlagen aufzubringenden Betrag von
46 000 RM. im Vorjahre auf 41 000 RM. zu ſenken. Dabei iſt der
Voranſchlag für Ausgaben in der Sozialfürſorge und Armenpflege
mit nahezu 60 000 RM. allein belaſtet. Für Straßenunterhaltung
und Kanaliſation ſind ebenfalls höhere Beträge als im Vorjahre
eingeſtellt worden, und zwar ſind für dieſen Zweck nahezu 16 000
RM. vorgeſehen. Ein für die Verhältniſſe in Nieder=Ramſtadt.
mit dem geringen Viehſtand, recht teures Kapitel iſt die
Faſel=
viebhaltung in Gemeinderegie. Man trägt ſich innerhalb des
Ge=
meinderates mit dem Gedanken zur Herabminderung des
Koſten=
aufwandes die Faſelviehhaltung in Privathände zu geben. In den
übrigen Einnahme= und Ausgaberubriken haben ſich weſentliche
Aenderungen gegen das Vorjahr nicht ergeben. Die Sonderſteuern
bleiben in der ſeitherigen Höhe einſtweilen beibehalten, für das
kommende Steuerjahr iſt an eine Herabſetzung der Bürgerſteuer
gedacht, auch wird man die Getränkeſteuer fallen laſſen. Die
Steuevausſchlagſätze werden unter Berückſichtigung einer 25
pro=
zentigen Senkung der Sondergebäudeſteuer die gleichen bleiben,
wie im Vorjahre. Die Sondervoranſchläge des Elektrizitäts= und
Waſſerwerks ſind ausgeglichen. Auch hier konnten erſtmals wieder
die notwendigen Rückſtellungen für die Erneuerungsfondsbildung
trotz erheblicher Ausgaben für Erweiterungsanlagen vorgeſehen
werden.
Pb. Groß=Zimmern. 14. März. Generalverſammlung
der Milchabſatzgenoſſenſchaft. Im Gaſthaus von Karl
Pullmann fand die diesjährige Generalverſammlung der hieſigen
Milchabſatzgenoſſenſchaft ſtatt. Direktor Cullmann begrüßte
die Erſchienenen, beſonders Direktor Zoller und Elſer=Groß=
Umſtadt, ſowie den Bezirksbauernführer Michell=Habitzheim.
Nach Bekanntgabe des Genoſſenſchaftsberichtes, welcher als gut zu
bezeichnen iſt, wurde beſchloſſen, den Ueberſchuß teils als Rücklage
und teils zur Anſchaffung von Milchfiltern zu verwenden. Aus
dem Vorſtand und Aufſichtsrat ſchied je ein Mann aus, jedoch
wurden dieſelben wieder neugewählt. Unter Punkt Verſchiedenes
ſetzte über manche Anfrage eine rege Debatte ein. Direktor
Cull=
mann ſchloß mit einem Sieg=Heil auf Führer und Vaterland die
Verſammlung. Anſchließend fand von der Bauernſchaft, unter dem
Vorſitz des Ortsbauernführers Pg. Göbel noch eine kurze
Ver=
ſammlung ſtatt. Bezirksbauernführer Michell ſowie
Orts=
bauernführer Göbel hielten ein Referat über die
Erzegungs=
ſchlacht und behandelten dabei in der Hauptſache den Flachsbau
und die Schafzucht.
Nr. 74 — Seite 7
Warum brauchen wir die
Erzeugungs=
ſchlacht?
LW. Die richtig verſtandene Geſchichte iſt bekanntlich die beſte
Lehrmeiſterin eines Volkes. Es wird noch immer viel zu wenig
in Deutſchland beachtet daß während des Weltkrieges bei uns
dreiviertel Millionen Menſchen an den Folgen der
Unterernäh=
rung und der Hungerblockade geſtorben ſind. Die deutſchen
Regie=
rungen der Vorkriegszeit hatten im Banne einer liberalen,
kapi=
taliſtiſchen Entwicklung und einer einſeitigen Bevorzugung des
gewerblichen Teiles unſerer Volkswirtſchaft die Grundlagen
un=
ſerer Ernährung vernachläſſigt und nicht genügend beachtet.
Daraus erſehen wir, daß die Sicherſtellung der Ernährung
des deutſchen Volkes aus der eigenen Scholle, die vom
National=
ſozialismus ſo bezeichnete „Nahrungsfreiheit”, die wichtigſte
Vor=
ausſetzung unſerer völkiſchen Unabhängigkeit und politiſchen
Frei=
heit iſt. So ſehr es auf der Hand liegt, daß Deutſchland eine
Frie=
denspolitik treibt und in keiner Weiſe wünſcht, in neue kriegeriſche
Verwicklungen hineingezogen zu werden, ſo ſehr müſſen alle
Deut=
ſchen und vor allem der deutſche Bauer die Lehren des
Weltkrie=
ges für alle Fälle beherzigen und daraus die notwendigen
Schluß=
folgerungen ziehen. Es läßt ſich ja nicht leugnen, daß unſere
Wehr=
haftigkeit aufs engſte mit unſerer Nahrungsfreiheit
zuſammen=
hängt. Je mehr ein feindlich geſinntes Ausland uns
Schwierig=
keiten in der Lebensmittelverſorgung machen kann, uns damit
unter Druck zu ſetzen in der Lage iſt, um ſo wehrloſer ſind wir.
Wenn man aber von außergewöhnlichen Möglichkeiten abſieht,
ſo muß man doch unter allen Umſtänden beſtrebt ſein, die
Lebens=
mittelverſorgung, des eigenen Volkes von etwaigen Manövern
in=
tereſſierter ausländiſcher Wirtſchaftskreiſe unabhangig zu machen.
Beim Vorliegen knapper Ernten oder aus politiſchen Erwägungen
wird das Ausland ſtets verſucht ſein, einen wirtſchaftlichen Druck
auf uns auszuüben, indem es möglichſt hohe Preiſe aus den nach
Deutſchand ausgeführten Lebensmitteln herauszuſchlagen ſucht.
Und wenn Deutſchland eben dieſe ausländiſchen Agrarprodukte
für die Befriedigung ſeines Nahrungsbedürfniſſes braucht, werden
ſeine Städter gezwungen ſein, die hohen ausländiſchen Preiſe zu
bezahlen. Damit können aber die Städter in ſchwere Bedrängnis
geraten. Es iſt daher, wie man die Dinge auch dreht, in keinem
Falle erwünſcht, daß das deutſche Volk unter dem Preisdiktat
aus=
ländiſcher Lebensmittel=Lieferanten ſteht.
Deswegen hat auch die nationalſozialiſtiſche Regierung mit
dem Unfug früherer Zeiten, große Mengen ausländiſcher
Lebens=
mittel ohne Rückſicht auf die Belange des deutſchen Bauerntums
nach Deutſchland einzuführen. Schluß gemacht. Die geſamte
Aus=
landseinfuhr wird heute durch die vier landwirtſchaftlichen
Reichs=
ſtellen „geſchleußt”, die nur ſo viel an Auslandsware und zu
ſol=
chen Preiſen hereinlaſſen, daß der Abſatz der deutſchen
Landwirt=
ſchaft in mengen= und preismäßiger Beziehung nicht geſchmälert
wird. Aber ſelbſtverſtändlich ſoll das eingeführte Schutzſyſtem
gleichzeitig auch ein „Wachstumſchutz” für die deutſche
Landwirt=
ſchaft ſein, die unter den gegebenen ſicheren Bedingungen, wie ſie
vom Reichserbhofgeſetz und der Marktordnung geſchaffen worden
ſind, die Pflicht hat, ihre Leiſtungen zu ſteigern. Deutſchlands
Führer hat Reich und Volk ein großes Stück auf dem Wege zur
Freiheit, allen feindlichen Wirtſchaftsgewalten zum Trotz,
vor=
wärts gebracht. Er wird es auch ganz ſchaffen und Deutſchland
frei machen. Daher muß ihm der deutſche Bauer in der
Erzeu=
gungsſchlacht helfen!
k. Dieburg 14. März. Reichsbund der
Kinderrei=
chen. Im Gaſthaus „Zur Traube” wurde die Gründung einer
gemeinnutzigen Baugenoſſenſchaft vollzogen, der ſofort zirka 150
Mitglieder aus dem Kreis Dieburg beitraten. Siedlungswart
Wolf=Dieburg ſprach über den Zweck eines auf
genoſſenſchaft=
licher Grundlage aufgebauten Wohnungsunternehmens, das
kin=
derreichen und minderbemittelten Volksgenoſſen Gelegenheit gibt.
durch gemeinſchaftliche Selbſthilfe zu einem Eigenheim zu kommen.
Nach dem Verleſen und der Annahme der Satzungen erfolgte die
Wahl des Vorſtandes und Aufſichtsrates ſowie der einzelnen
Ver=
trauensmänner. In einer ſpäteren Verſammlung der
Vertrauens=
männer ſoll zu den einzelnen Fragen der Siedlungserrichtung
näher Stellung genommen werden. — Frauen=
Verſamm=
lung. In einer von der NS.=Frauenſchaft einberufenen
Ver=
ſammlung ſprach die Gauamtsleiterin, Frau Ilka Brinkhoff.
über das Frauenwerk und der Leiter des
Milchwirtſchaftsverban=
des. Pg. Henrich=Frankfurt, über Eier=, Fett= und
Milchver=
ſorgung.
Un gaänz Deutschland
ist jetzt unsere
GUBEMKINNG
zu habenlSie brauchen
nicht mehr zu fürchten,
——
dass Sie Veroebens
danach fragen.
OODTTTXT V
Oſit Golomundstück.
GÜLDENRING Rat eine echte Macedonen-Mischuing und
wind Ourch die neue Fropen-Vackung vollkommen frisch erkalten
Seite 8 — Nr. 74
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 15. März 1
Ef. Meſſel, 13. März. Außerordentliche
Hauptver=
ſammlung. Der Turn= und Sportverein e. V. 1877 hält am
Freitag, dem 15. März, abend, in der Gaſtwirtſchaft Johann
Heinrich Laumann 2. eine außerordentliche Hauptverſammlung
zum Zwecke der Satzungsänderung nach den Vorſchriften des
Reichsbundes, für Leibesübungen ab. Außerdem wird die
Durch=
führung der am kommenden Sonntag in Meſſel ſtattfindenden
Waldläufe des Reichsbundes für Leibesübungen, Kreis
Starken=
burg, eingehend beſprochen und die hierfür notwendigen
Funk=
tionäre beſtimmt werden.
Ef. Meſſel. 14. März. Heldengedenktag. Der kommende
Sonntag der 17. März 1935 wird als Heldengedenktag, wie im
ganzen Reich, ſo auch in unſerer Gemeinde würdig begangen.
Nachmittags treffen ſich ſämtliche Formationen und Vereine mit
Fahnen am Kriegerdenkmal vor der Kirche, woſelbſt die Feier
vonſtatten geht. — NS.=Frauenſchaft. Im Saale der
Gaſt=
wirtſchaft Jakob Wältz hält die NS. Frauenſchaft am Samstag,
den 16. d. M.. abends. einen Theaterabend ab.
* Semd, 13. März. Am Sonntag fand in der hieſigen Kirche
ein auf hohem künſtleriſchen Niveau ſtehendes
Kirchenkon=
zert ſtatt. Die Leitung lag in den bewährten Händen des
Diri=
genten des Groß=Umſtädter Kirchenchors, Herrn Zeichenoberlehrers
i. R. Peter Frey. Unter ſeiner Stabführung brachten die Groß=
Umſtädter eine Reihe von Chorliedern zu Gehör, die in ihrer
Klangſchönheit und ſtimmungsvollen Abtönung tiefen Eindruck
hinterließen. Als Soliſtin an der faſt 200 Jahre alten Orgel bot
Fräulein Wia Horn. Groß=Umſtadt, in meiſterhafter Weiſe als
jeweilige Einleitung zu den beiden Teilen des Konzerts Werke
von J. S. Bach dar. Herr Heinrich Müller, Mitglied des
Lan=
destheaterorcheſters, ein Sohn unſerer Gemeinde, ſpielte auf einem
koſtbaren Inſtrument mit vollendeter Sauberkeit und Innigkeit
ver=
ſchiedene Violinſolis, vor allem von Gg. Fr. Händel. Tiefe
Wir=
kung in den Herzen der andächtig lauſchenden Gemeinde erzielte
Fräulein Annemarie Ritzert Groß=Umſtadt (Sopran), mit
ihrer wundervoll klaren, kraftvollen und doch ungemein
modula=
tionsfähigen Stimme. Beſonders das Largo von Händel, das ſie
zum Schluß ſang, wird uns unvergeßlich ſein. Beide Soliſten
fan=
den in Frl. Wia Horn eine verſtändnisvolle Begleiterin. — Die
NS. Frauenſchaft Semd hatte die Künſtler und die auswärtigen
Gäſte nach Beendigung des Konzerts zu geſelligem Beiſammenſein
eingeladen. Nach der Begrüßung durch die Frauenſchaftsleiterin,
Frau Guſtel Georg, hielt Pfarrer Becker eine Anſprache, in
der er beſonders der Meiſter der deutſchen Kirchenmuſik. J. S.
Bachs und Gg. Fr. Händels ehrend gedachte. Pfarrer
Hart=
mann Groß=Umſtadt, ſprach den Dank der Gäſte für den
herz=
lichen Empfang und die freundliche Bewirtung aus. Mit einigen
Volksliedern, die der Groß=Umſtädter Kirchenchor ſang, wurde der
in allen ſeinen Teilen harmoniſch und würdig verlaufene Abend
beſchloſſen.
Babenhauſen, 14. März. Der Reichs=Theaterzug
der D.A.F. und K.d.F. gab als Gaſtſpiel die volkstümliche
Ope=
rette „Der Vetter aus Dingsda‟. Es war wieder ein
gro=
ßer Erfolg für „Kraft durch Freude‟: Ein übervoller, ja
beängſti=
gend gefüllter Saalbau, ein Publikum, das in glänzender Laune
und Stimmung ſich befand und eine Theatertruppe, die mit
Be=
geiſterung und Schmiß bei der Sache war. Das Landes=
Sym=
phonie=Orcheſter brachte unter der gewandten und
tempe=
ramentvollen Leitung des Kapellmeiſters Paul Cornelius die
gefällige Muſik ſchwungvoll und zündend. Es gab viel Lachen und
reichen, ſtürmiſchen Beifall
Cg. Reinheim, 14. März. Evang. Frauenhilfe —
Generalverſammlung. Zu der am geſtrigen Abend
abge=
haltenen Generalverſammlung waren zirka 45 Perſonen
erſchie=
nen. Frau Pfarrer Hein konnte zum erſten Male ſeit ihrer/
Er=
krankung wieder die Begrüßungsanſprache halten. Es folgte ein
gemeinſamer Choral und anſchließend die Verleſung des
Jahres=
berichtes mit Kaſſenabrechnung. Die Ausführungen von Schweſter
Eliſabeth über die Ereigniſſe des verfloſſenen Vereinsjahres
wa=
ren ſo aufmerkſam niedergeſchrieben, und in der Beſchreibung der
Vorkommniſſe ſo umfaſſend, daß man ihr dafür Dank ſagen muß.
Ein Geburtstagslied verſchiedene Liedervorträge und eine
vor=
getragene Lebensgeſchichte, Beſprechung verſchiedener kleiner
Ver=
einsſorgen und eine Anſprache von Pfarrer Dr. Meiſinger über
die Zwecke, ſowie die Zuſammenarbeit mit der Frauenſchaft
be=
ſchloſſen den Abend, ausklingend in einem Dank an alle, die dem
Verein im letzten Jahre durch Mithilfe zum Gelingen ſeiner
Auf=
gaben geholfen haben. — Straßenherſtellung. Nachdem
nun ſchon die Gartenſtraße ſich in einem neuen Gewand
präſen=
tiert, iſt auch die Straße „Hinter der Stadt” begonnen worden
und wird mit Fußſteig und Waſſerrinnen verſehen, die Fahrbahn
ausgeſtückt und dann chauſſiert. Zum Schluß ſoll die Fahrbahn
dann mit der Dampfwalze in beiden Straßen feſtgewalzt werden.
Damit iſt einem lange anhaltenden Uebelſtand abgeholfen worden.
In der Gartenſtraße ſind am Fußſteig entlang Akazien angepflanzt
worden, die der Straße das ſeitherige etwas kahle Ausſehen
nehmen.
Pe. Reichelsheim, 14. März. Bei dem hieſigen Ferkelmarkt
waren zirka 150 Tiere aufgetrieben. Verlangt wurden anfangs
ſehr hohe Preiſe. Da aber niemand zugreifen wollte, ging man
doch von ſeiner Forderung herunter. Trotzdem konnten 32 bis 60
Mark erzielt werden pro Paar. Auch wurden am Schluſſe des
Marktes noch ziemlich Tiere abgeſetzt. — Vor zirka vier Wochen
war die erſte Rundfahrt der Schüler der bäuerlichen Werkſchule
Reichelsheim mit dem Ziel, hauptſächlich die wenigen Silos in
der hieſigen Gegend zu beſichtigen. Daß alle Teilnehmer davon
überzeugt wurden, daß dieſe Einrichtung einen großen Fortſchritt
bedeutet, beweiſt, daß innerhalb vier Wochen die Zahl der Silos
auf zirka 200 Stück ſtieg. Es wurden hauptſächlich Backſtein=Silos
gebaut! Dadurch konnte die hieſige Backſteinfabrik ſehr viele Steine
verkaufen, ſo daß ſie, ſobald der Froſt nachläßt, wieder mit der
Fabrikation beginnt und damit auch wieder eine beſchränkte Zahl
Erwerbsloſer guten Verdienſt findet. — Am kommenden Samstag
führt die Spielſchar des hieſigen Turnvereins in Heppenheim an
der Bergſtraße das Odenwälder Volksſtück „Müllerſch Liß’l vunn
Michelboch” auf. — Nächſten Sonntag wird wie jedes Jahr der
Volkstrauertag abgehalten. In unſerer Gemeinde findet
am Vormittag ein Gottesdienſt ſtatt, wobei ſich alle Formationen
der NSDAP. ſowie alle Vereine beteiligen werden. Der
Männer=
geſangverein wird auch in der Kirche durch einen eigens für dieſen
Tag eingeübten Chor die Feier verſchönern helfen. Am Nachmittag
wird ſich ein Trauerzug, zuſammengeſetzt aus allen Formationen
der NSDAP. und allen Ortsvereinen, vom Bahnhofsplatz aus in
Bewegung ſetzen nach dem Heldenmal auf dem Reichenberg. Am
Volkstrauertag beteiligen ſich alle Vereine, in erſter Linie die
Kyffhäuſerbünde, der umliegenden Ortſchaften unſeres Kirchſpiels
am Gottesdienſt. Nachmittags finden dann auch dort die
allge=
meinen Feiern an den Ehrenmälern der Gefallenen des
Welt=
krieges unter derſelben Beteiligung ſtatt.
Fd. Ober=Klingen, 14. März. Die NS. Tonfilm=
Ver=
anſtaltung im Gaſthaus „Zur Traube” durch die
Gaufilm=
ſtelle der NSDAP. war ein durchſchlagender Erfolg. Außer einem
guten Beiprogramm wurde der Heldenfilm „Fort Douaumont”
vorgeführt, der einen packenden Ausſchnitt des gewaltigen
Völker=
ringens bot.
Hundert Jahre Bad=Nauheim.
Ein Sommer feſtlicher Veranſtaltungen.
RDV. Das heſſiſche Staatsbad Bad Nauheim blickt in
Jahre auf ſein hundertjähriges Beſtehen zurück. Aus dieſem
ſind während des ganzen Sommers feſtliche Veranſtaltunge
plant, die ihren Höhepunkt in der Jubiläumsfeier am 3
bis 1. Juli finden werden. Eine Aufführung der 9. Sinfon
Beethoven, unter Leitung von Generalmuſikdirektor W. Sti
leitet die Feier ein, der am nächſten Tage ein Staatsakt im
delhof und abends ein Feuerwerk folgen. Im Rahmen der
reichen künſtleriſchen und geſellſchaftlichen Veranſtaltunger
u. a. Gaſtſpiele des Landestheaters Darmſtadt, der Fran
Oper und des Mainzer Stadttheaters vorgeſehen. Die Ge
muſikdirektoren Prof. Hermann Abendroth und Er
chum, die Soliſten Prof. Georg Kulenkampff. Elly
u. a. werden Gaſtkonzerte geben. Am 27. Mai wird ein H
ſpiel „Der Schachtmeiſter” von Karl Piorkow=Bad Naubei
geführt, am 23. Juni veranſtalten heſſiſche Bauern ein Tre
feſt mit Volkstänzen und =geſängen. Am 8. Juni iſt ein
turnier mit Länderwettſtreit Deutſchland — England. vom
Auguſt ein Internationales Schachturnier der Jungmeiſter
geſehen. Ein Muſikfeſt am 22./23. Auguſt wird Wer
jungen rhein=mainiſchen Komponiſtengeneration zu Gehör b=
In der Kolonnade ſind u. a. eine Gemälde=Ausſtellun
Meiſterwerken des 19. Jahrbunderts, eine Kollektivaus
Münchener Künſtler, eine Ausſtellung von Werken heſſiſche
ler (anläßlich des Trachtenfeſtes) und eine Ausſtellung der (
Porzellan=Manufakturen Berlin und Meißen vorgeſehen.
Cd. Michelſtadt, 14. März. Mit Zuſtimmung des
und Reichskanzlers wurde vom Präſidenten des Deutſchen
Kreuzes, Herzog Karl Eduard von Sachſen=Koburg=Gotha.
Kolonnenführer der Sanitätskolonne Michelſtadt, Otto Wa
mayer, in Anerkennung ſeiner Verdienſte um das Rote
das Ehrenkreuz des Deutſchen Roten Kreuzes verliehen.
Dp. Zwingenberg, 14. März. Filmabend. Geſ
wurde im Löwenſaal von der Gaufilmſtelle der NSDA
Frankfurt der Film „Stoßtrupp 1917” gezeigt, welcher aud
tiefen Eindruck hinterließ.
Eb. Hähnlein, 14. März. Schulſchließung. Die
Volksſchule iſt zwecks Eindämmung der Grippe auf die Dauc
einer Woche (bis einſchließlich Mittwoch, den 20. März) geſch
Bb. Bensheim. 12. März. Vorgeſtern nachmittag
tag=
kleinen Saal des Hotels Deutſches Haus eine gemeinſame
ſammlung des Obſt= und Gartenbauvereins mit der Obſtv.
tungsgenoſſenſchaft Bensheim. Der Vorſitzende beider Ko
tionen — es beſteht im Vorſitz derſelben Perſonalunion
Perſon des Lehrers Jung — eröffnete die Verſammlung na
grüßungsworten mit dem Hinweis auf den Unterſchied beide
einigungen. Erſterer ſei mehr ethiſcher Natur, er erſtre
Sinne der agrarpolitiſchen und wirtſchaftlichen Ezeugungs
mehr Anbau und Kultivierung ſowie Schädlingsbekämpfun
tige Sortenwahl beim Anbau und alle Fragen rationelle
zeugung, die Genoſſenſchaft behandele in erſter Linie pre
Verwertungsfragen, wende ſich dabei aber auch dem Wir
kreis des erſteren zu. Der Vorſitzende erläuterte darauf de
ganiſation der Genoſſenſchaft und die jetzige Lage des Obſtm
in Bensheim, die Preisbildung und Preiserzielung. Die
tung des noch jungen Bensheimer Obſtmarktes liege zwe
im Intereſſe aller Obſterzeuger. Auch der bisherige Vorſ
der beiden Vereinigungen. Studienrat Dr. Schumann,
gleichem Sinne Erklärungen ab. Die weiteren Verhand
galten der Frage erfolgreicher Schädlingsbekämpfung. di
ein weſentliches Moment in der Erzeugungsſchlacht bildet.
her müſſe — ſo erläuterte Dr. Schumann — aber auch Schr
Schützlingen gewährt werden, denn dieſe unterſtützen uns r
lich in der Bekämpfung der Schädlinge. Jetzt ſind unbedin
vorjährigen Obſtmumien von den Bäumen zu entfernen,
die Klebringe und das morſche Holz. Dinge, die verbrann
den müſſen. Auch muß jetzt das Kalken und Spritzen durche
werden. Den Bienen ſei Schutz zu gewähren vor
Vergiftun=
arſenikhaltige Spritzbrühe. Eine allgemeine Ausſprache füh
allen Punkten zu einer gedeihlichen Klärung der Anſichten
Sprache gelangte auch der gemeinſame Bezug von Düngen
und Saatkartoffeln. Am Schluſſe der Verſammlung wurd
eine Gratisverloſung von Topfblumen vorgenommen, bei
keine Nieten gab. Es ſoll alsbald eine weitere Gemeinſcha
ſammlung ſtattfinden, zu der Obſtbauinſpektor Behne=Dart
ein bewährter Fachmann auf allen Gebieten des Obſtbaue
sabſatzes, eingeladen werden ſoll.
Eb. Langen. 14. März. Hohes Alter. Am Mittwoch
Karl Jung, in der Feldſtraße, ſeinen 80. Geburtstag begehe
Rudolf Bertoloni zündete ſich eine Zigarette an und turnte
dann behende die impoſante Marmortreppe des
Hauptverwal=
tungsgebäudes des großen Induſtrieunternehmens hinab deſſen
Generaldirektor und Hauptaktionär ſein Vater war. Unten vor
dem Portal ſtand ſein neuer Wagen. Mit einem Sprung ſaß
er hinter dem Volant des dunkelroten, eleganten Kabriolets und
fuhr an.
Der Portier ſah ihm kopfſchüttelnd nach.
Eine Viertelſtunde ſpäter ſtoppte Rudolf Bertoloni ſein Auto
auf dem knirſchenden Kiesweg der Degenſchen Villa ab. Er
nahm den Roſenſtrauß, den er pflichtſchuldigſt für die Braut
gekauft hatte, vom zweiten Sitz auf. Durch die raſche Fahrt war
er ein wenig in Unordnung geraten. Ohne den Schlag zu
öff=
nen, ſprang Rudolf auf den Weg. Mary Degen — ihre Mutter
war Engländerin und hatte ihr dieſen Vornamen gegeben —
lag in einem Liegeſtuhl auf der weiten Raſenfläche hinter der
Villa, und ließ ſich von der Frühlingsſonne bräunen. Ihre
Hunde, — zwei mächtige, ſchwarze Doggen, ſprangen bei
Ru=
dolfs Kommen auf und begannen wütend zu bellen, um in
freudiges Geheul auszubrechen, als ſie den Kommenden
er=
kannten. Rudolf gab der einen der Beſtien den Roſenſtrauß
zwiſchen die mächtigen Zähne, die andere bemächtigte ſich ſeiner
Handſchuhe und trug ſie ſtolz, mit wedelndem Schweif, zu ihrer
Herrin.
„Serbus”, grüßte Rudolf, ſich über die Hand der Braut
beugend. „Nimm’ doch Gold=, Sonnen= oder Alletage=Creme,
dann geht’s ſchneller.”
Mary lachte.
„Pflanze dich in dieſen zweiten Liegeſtuhl, mein Junge,
und erkläre mir die Gründe deines Beſuchs?”
Folgſam ließ er ſich in dieſen zweiten Stuhl fallen und
ſchloß die Augen vor dem grellen Sonnenlicht.
„Geliebtes Bräutchen” begann er übermütig. „Als dein
dir Anverlobter habe ich die verdammte Pflicht und
Schuldig=
keit ums Himmelswillen . ” unterbrach er ſich. „Das
Teufelsvieh von Aſta frißt die ſchönen Roſen auf
Er deutete auf den Hund, der die armſeligen: Reſte des
Buketts im Maul, über den Raſen ſetzte.
„Wenn er ſich nicht den Magen verdirbt . . ! meinte Mary
Degen gleichmütig.
„Weiter”, erinnerte ſich Rudolf ſeines Vortrags. habe
ich — wie geſagt — die Pflicht und Schuldigkeit /. .wo ſind
meine Handſchuhe?” Er fuhr hoch.
Mary lächelte. „Romeo verſpeiſt ſie gerade als Nachtiſch.”
„Schweineköter .‟ rief Rudolf erboſt und warf einen
ausgeriffenen Grasbüſchel nach dem Tier. Romeo bellte erfreut.
Pflicht und Schuldigkeit..” Rudolf lehnte ſich
wie=
der behaglich in den Liegeſtuhl zurück, „des öfteren und
liebe=
voll nach dir zu ſehen.”
„Das war ſehr ſchön geſprochen”, anerkannte Mary. „
Ob=
wohl es geradezu erſtaunlich iſt, daß du dich daran erinnerſt.”
„.. erinnert worden biſt, wollteſt du doch ſagen”,
ver=
beſſerte Rudolf und gähnte.
„Wieſo?”
„Papa Degen war bei deinem zukünftigen Schwiegervater.”
„Ah?‟
„... und hat ihm mächtig eingeheizt.”
„Blödſinn”, meinte Mary.
ist Ausdruck
Starker Nerven,
wie der Erfolg fost immen
der Sieg überlegener
Nar-
venkraft Ist. Schonen Sie
die Nenven Cand das Herz
Atg
NFFEE HAG
„Finde ich auch. Reſultat: fünfſtündiger Vortrag meines
alten, Herrn, betreffend ad 1 Familienverpflichtungen, ad 2
ſchlechter Umgang, ad 3 Pflichten eines Bräutigams
„.. mit dem Ziel der Zuſammenlegung zweier dicker
Aktienpakete Bertoloni und Degen und Familienbeſitzdiktatur.”
„Ich bewundere deinen Scharfſinn, Mary.”
„Na ... !"
„Nee, ganz im Ernſt”, Rudolf richtete ſich ein wenig auf.
„Manchmal biſt du ſo entzückend vernünftig, daß man ſich
bei=
nahe in dich verlieben könnte.”
„Dann will ich lieber wieder unvernünftig ſein”, lachte ſie,
„ich will dich gewiß nicht in Verſuchung führen.”
„Schade.”
Er gähnte wieder. Betrachtete dabei verſtohlen das braune
Geſicht ſeiner Braut, über dem der blonde Haarſchopf im Luft=
zug wehte. „Eigentlich iſt ſie ſehr hübſch”, dachte er.
ſchade, daß ſie meine Braut iſt.” Er ſeufzte vernehmlich.
„Bleibt alſo nur der eine Ausweg, daß wir dieſen
lichen Frühlingsmorgen damit feiern, daß wir jetzt unſere
lobung auflöſen” ſchlug er vor.
„Gerne, Dolf. Aber es geht leider nicht. Sonft fliege
beide in hohem Bogen.”
„Vielleicht würde ich dich dann lieber heiraten” überle
„Nee, danke.” Sie lachte laut auf.
„Na, erlaube mal .” er tat beleidigt. „Wenn ie
damit vor dem Hungertode retten könnte . . .
Mit was mein ſüßer Dolf?”
Er legte die Hand aufs Herz. „Ich würde Steine
gehen für dich, Geliebte.”
Sie lachten beide. Die Hunde ſtimmten freudig ein.
„Tja”, meinte Rudolf nach einer Weile. „Bleiben wi
weiter verlobt, bis unſere alten Herren ſich endlich einn
die Haare fahren.”
„Da können wir alt werden, Rudolf”, ſagte ſie
werdend.
„Nanu? Haſt du es mit einemmal ſo eilig?”
„Nicht eiliger als du”, antwortete ſie lebhaft, um eine
Verlegenheit zu verbergen.
„Ich?”
Sie ſah ihn an. „Ich habe beim Rennen Frau
Cornelius kennen gelernt. Jules machte uns bekannt.”
Nun ſchien er verlegen.
„Wer iſt Jules?” fragte er ſpäter.
Sie wandte den Kopf ab.
„Jules de la Roche, der Handelsattaché der Franz
Geſandtſchaft.”
„Ach ſo” ſagte Rudolf gleichgültig.
Sie ſchwiegen.
„Sie iſt ſehr ſchön”, ſagte Mary dann.
„Wer?”
„Frau Heda Cornelius.”
„Ich muß jetzt gehen” meinte Rudolf ſtatt einer Au
„Servus, Mary. Treue Braut. Ich bin ſehr peſſimt
„Ich auch.”
Sie gab ihm einen herzlichen, freundſchaftlichen
Nachdenklich ging er zum Wagen zurück. Und mußte doch
als Romeo ihm, wie es ſich für einen lieben und braben
gehört, ein zerkautes, zerfetztes und naſſes Etwas appd"
die Ueberreſte eines ehemals weißen, friſch gewaſchenen
lederhandſchuhpaars.
Rudolf Bertoloni ſtand unter der eiskalten Duſche
Baderaums und dehnt und ſtreckte ſeinen kräftigen, ſch
Körper unter dem erfriſchenden Naß. Das faſt ſchwakze
hing ihm in naſſen Strähnen in das ſchmale, gutgeſch.
dunkelhäutige Geſicht. Ein intelligenter Kopf, kein flaches”
geſicht. Hübſch, aber eine kluge Stirn, ein junger
Mul=
dunkle, temperamentvolle Augen. Eine gute Raſſe, die
lonis. Altitalieniſcher Adel ehemals, ſeit dem achtzehntel
hundert in Deutſchland kultiviert, ein Namen von *
Klang im deutſchen Wirtſchaftsleben. Ein Name von
Gewicht ſogar.
Rudolf machte ſich nichts daraus.
Er ſtand vor dem hohen Spiegel ſeines Ankleide5
und begann die Zeremonie des Ankleidens. Er pfiff.*
während er ſich im Spiegel betrachtete. Auch der Anzutz
guter Stimmung. Und die hatte er ſich erſt wieder "
müſſen, nach der lächerlichen Ausſprache mit ſeinem Ze
(Fortſetzung folgt.)
reitag, 15. März 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 74 — Seite 9
Der neue Seedienſidampfer
niges über dendampfer,„Tannenberg”
Der Schnelldampfer für den Seedienſt Oſtpreußen, der
16. März in Stettin auf den Oderwerken vom Stapel laufen
gen Namen „Tannenberg” erhalten ſoll, wird auf Grund
Erfahrungen mit den Motorſchnellſchiffen „Hanſeſtadt Dan=
und „Preußen” gebaut, um die großen Fahrgaſtmengen.
feit der nationalſozialiſtiſchen Erhebung in den deutſchen
n ſtrömen, in angenehmſter
m zu befördern. Das Schiff ſoll
etwa 2000 Fahrgäſte vermeſſen
ven und — unter teilweiſer
echnung auf dieſe Fahrgäſte —
zu 100 Kraftwagen (im
fahr=
mäßigen Dienſt wegen der
adezeiten weniger) und bis zu
Fahrräder tragen. In dieſen
aben kommt zum Ausdruck,
der Reiſeverkehr im deutſchen
a nicht nur ein Bleibe=
ſon=
in der Hauptſache ein Rund=
und Wanderverkehr iſt. In
reußen und Danzig mit dem
enzendenMemelgebiet (Kuriſche
ung!) gibt es ſo unendlich viel
ehen, daß kaum ein Beſucher
t zufrieden iſt, die ganzen
Fe=
an ein und demſelben Fleck
tzen; vielmehr hat die Maſſe
Beſucher den Wunſch, neben
Seeküſte auch die unendlichen
er und Seenflächen Maſurens
des Elbinger Oberlandes,
i den Hafenſtädten und den
ürdigen Kirchen und Giebeln
Danzig die herben und
ſtren=
ſo echt preußiſchen
Ordens=
n kennen zu lernen. Es wird
kaum ein Beſucher von dort
Tehren, ohne neben der Freude
er ſchönen Landſchaft in
ſei=
politiſchen Empfinden durch
rroßen geſchichtlichen
Erinne=
n und durch den Eindruck eines wartenden und
zukunft=
igen Landes ſtark berührt zu ſein.
o iſt es kein Wunder, daß beſonders die deutſche Jugend
drängt, durch Oſtpreußen zu wandern. Für den
Jugend=
gibt es dafür kaum eine beſſere Wanderform als das
ad das ihn und ſein Gepäck mühelos über Straßen und
tiſche Waldwege führt, dem auch die für Kraftwagen
ge=
m Nehrungsſtraßen zugänglich ſind, und das leicht als
epäck auf Eiſenbahn und Schiff mitzuführen iſt. Die
Ver=
chung der Zahl der in den letzten 4 Jahren vom Seedienſt
erten Fahrräder beweiſt, wie die Jugend — es gibt aber
ltere Fahrradwanderer — die Möglichkeiten, dieſes weite
zu erſchließen, erfaßt hat.
) waren die Schiffs= und Maſchinenbauer bei der
Projek=
des Dampfers vor Aufgaben geſtellt, wie ſie zum Teil
ie auf einem Schiff gelöſt worden ſind. Die
Kraftwagen=
ſollen je nach dem Verkehr dazu dienen, ausgerüſtet mit
iufſtellbaren kaſernenmäßigen Kojen. Jugendwanderer in
Meter lang, 15,5 Meter breit ſein und mit 4½ Meter Tiefe
immerhin ½ Meter tiefer gehen als „Hanſeſtadt Danzig” und
„Preußen‟. Der Raumgehalt dürfte einiges über 4000 BRT.
liegen, gegen etwa 2500 Tonnen bei den Motorſchnellſchiffen. Es
werden 60 einfache, aber freundliche und behagliche Kammern
mit fließendem Waſſer geſchaffen, in denen je 2 Betten
einge=
baut werden. Das Hauptdeck wird die geſchilderten Räume für
Jugendliche und Kraftwagen enthalten. Außerhalb der Räume
läuft rings um das ganze Schiff ein breites und infolge ſeinen
im Innern des Schiffes entfeſſeln kann, und der die
hkeit gibt, die zugeführte Luft zu erwärmen. Die
Kraft=
zu verlaſſen, ſie in den Hallen auf Drehſcheiben zu
und auf ihren Platz zu verholen, ja ſie im Fahrſtuhl
2 Stockwerke tiefer zu befördern, iſt eine beſondere
Auf=
ver einmal eine größere Anzahl Fahrräder ſchnell zu
ver=
hatte, wird die Größe auch dieſer Aufgabe kennen. So
willkommen, daß durch neuzeitliche Geſtaltung der
Ma=
anlage weſentlich mehr Platz für Fahrgäſte und Ladung
ten wurde. Die gewonnenen Räume und erſparten
Ge=
haben es möglich gemacht, mit einem Fahrzeug
auszu=
i, das noch in den Häfen der Oſtſee und ſogar an der
igsbrücke von Zoppot anlegen kann. Es wird etwa 130
Am 16. März läuft die „Tannenberg” vom Stapel.
Höhe luftiges Promenadendeck. Auf dieſem Deck befinden ſich
achtern die Dienſträume des Schiffszahlmeiſters und der
Zoll=
beamten.
Ueber dem Hauptdeck liegt das Promenadendeck, in dem die
Räume für die übrigen Fahrgäſte vorgeſehen ſind. Die Räume
dieſes Decks werden aus deutſchem Material im oſtpreußiſchen
und Danziger Heimatſtil geſtaltet werden. Eine Laube läuft
unter der Kommandobrücke quer über das ganze Schiff und
bie=
tet Ausblick auf die weite See und die wechſelnden Bilder der
ſchönen deutſchen Oſtſeeküſte. Ueber dem Promenadendeck
be=
findet ſich das Bootsdeck, auf dem zwiſchen den Rettungsbooten
reichlich Platz iſt, damit die Fahrgäſte Luft und Sonne
ge=
nießen können. Es ſchließt vorne mit der Kommandobrücke ab.
Hier wohnen auch die Offiziere in unmittelbarer Nähe ihres
Wachplatzes, während die Ingenieure, wie es ihr Beruf mit ſich
bringt, auf den unteren Decks in der Nähe ihrer
verantwor=
tungsvollen Tätigkeit untergebracht werden.
Einen neuen Dienſtgrad wird man auf dieſem Schiff finden,
der bisher auf Seeſchiffen wohl noch nicht gefahren iſt: Es iſt
dies der Herbergsvater. Dieſer — ein älterer, erfahrener
See=
mann, ſoll mit ſeiner Frau zuſammen ähnlich wie die
Herbergs=
eltern in den Jugendherbergen an Land die Jungen und Mädel
an Bord betreuen. Er iſt für die Ordnung in den Jugendräumen
beſonders verantwortlich.
Hoffen wir, daß die unendliche Mühe, die mit dem Betriebe
wie mit dem Bau eines ſolchen großen und vielſeitigen Schiffes
verknüpft iſt ſich lohnen möge, daß der Strom der Reiſenden
in den deutſchen Oſten noch immer wachſen möge — er wird
durch die Größe dieſes Schiffes mühelos bedient werden
kön=
nen —, und daß das Fahrzeug ſeinem mahnenden Namen
ent=
ſprechend der Geltung Deutſchlands in der Oſtſee und der
Ent=
wicklung Oſtpreußens und Danzigs zum Segen gereichen möge,
Dr. Bodo Ebhardt.
geschichten aus adler Welt
der Herr Präſidenk ziehl um.
ein paar Tagen hebt ein großes Umziehen in Paris an.
d mit viel Aufſehen und Beachtung des Publikums vor
en — und zwar deshalb weil der Umziehende niemand
iſt als der Miniſterpräſident Pierre=Etienne Flandin.
1 t aus irgendeinem kleinen Seitenbüro, das er bis jetzt
te in das Hotel Matignon in der Rue de Varenne, in
us, an das ſich mancherlei hiſtoriſche Erinnerungen
mutet ein wenig ſeltſam an zu hören, daß der Herr
r ins Hotel zieht. Aber der Begriff iſt hier nur noch
richtig. Zu dem Haus, zu der neuen Reſidenz des
rpräſident gehören die größten Gartenanlagen, die noch
Ib der Stadt Paris beſtehen.
ürlich fragt man erſtaunt, wo denn die
Miniſterpräſiden=
bisher aufgehalten haben. Die Geſchichte war eben meiſt
die Miniſterpräſidenten immer noch ein anderes
Mini=
neben der Präſidentſchaft führten, meiſt das
Innen=
ium. Dann präſidierten ſie eben von dieſem Büro aus.
umergue aus der Stille ſeiner Zurückgezogenheit in die
zurückkehrte, mußte er erſt in Paris im Hotel leben, dann
n Privathaus und immer in das Zimmer wandern, das
m im Quai dOrſay eingeräumt hatte. Ihm kam dieſer
ſchon unhaltbar vor, Jedenfalls regte er die Umgeſtal=
Id die Einrichtung eines Dauerſitzes für den
Miniſter=
ten an. Freilich hatte erſt ſein Nachfolger die
Nutz=
ſeines Gedankens.
aber noch ein übriges zu tun, hat man jetzt beſchloſſen,
äſidenten auch einen Landſitz einzuräumen, auf dem er
kann, wenn er ſich von dem Pariſer Hotel Matignon
n möchte.
22 Golſjungen teklamieren ihre Erbſchaft.
(—) London. 22 Golfjungen hat der Walton Heath Golf
Club. Und 22 Klagen ſind gegen die Lady Riddell eingereicht
worden, weil jeder der Jungens behauptet auf 100 Pfund
Sterling Anſpruch zu haben. Lord Riddell nämlich, der den
Club gründete hatte allen „Profeſſionals” und den feſten
An=
geſtellten des Clubs je 100 Pfund Sterling vermacht. Es hieß
in dem Teſtament, daß jeder Nutznießer ſei, der in den letzten
drei Jahren den Lord bedient habe beim Golf. Nun, wer
hätte da mehr recht als die Golfjungen, ein Wörtlein
mitzu=
ſprechen. Freilich meint die Lady Riddell, daß der Lord
aus=
drücklich von den „Angeſtellten” geſprochen habe. Und Angeſtellte
ſeien die Golfjungen eigentlich nicht. Sie werden nicht locker
laſſen. Sie wären ja auch ſchlechte Golfjungens, wenn ſie nicht
länger nach dem — in dieſem Fall goldenen — Ball ſuchen
würden.
Inſull läßt ſichs guk gehen.
Der alte geſtürzte Elektrizitätskönig von Chikago und ganz
Amerika, Samuel Inſull, hat bekanntlich in ſeinen letzten
Pro=
zeſſen großartig geſiegt. Man munkelte davon, daß er wieder
ins Geſchäftsleben zurückkehren wolle. Dem iſt nicht ſo. Er führt
heute — einſt ein König, das Leben eines kleinen, geruhſamen
Mannes, der in einem Chikagoer Hotel ſeine kurzen Tage
ver=
bringt.
Er ſteht früh auf, lieſt, geht ein wenig ſpazieren, beſucht
ab und zu mal ein Kino, ſitzt in der Halle und läßt den
Abend=
betrieb eines Weltſtadt=Hotels an ſich vorbeifluten und kümmert
ſich ſonſt — vorläufig — ſehr wenig um die anderen Dinge
dieſer Welt.
Aber er ſchwört, daß er nie mehr einen Handelsteil einer
Zeitung leſen wolle — vorläufig, daß er nie mehr eine Aktie
berühren werde —
Freilich gibt es Leute, die an dieſe Ruhe eines geſtürzten
Großen nicht glauben, vor allem ſeitdem ſie wiſſen, daß er Tag
und Nacht die Biographien großer Leute lieſt, die wie er einen
jähen Sturz erlebten und wieder emporſtiegen. Sucht er vielleicht
ein Vorbild?
Gewinnauszug
5. Klaſſe 44. Preußiſch=Süddeutſche (270. Preuß.) Klaſſen=Lotterie
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
29. Ziehungstag
13. März 1935.
In der heutigen Ziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen
2 Gewinne zu 10000 M. 317800
8 Gewinne zu 5000 M. 35409 116668 156828 248501
4 Gewinne zu 3000 M. 216802 22122
28 Gewinne zu 2000 M. 31924 99142 102482 111002 117668 157427
236050 2549f3 270681 278325 312365 318659 376050 37611
54 Gewinne zu 1000 M. 27047 33201 42131 82017 103876 139469
158743 178066 178349 181780 206970 207056 212928 229353 0
2689 16 270761 2802 19 293812 295937 810395 313999 338530 365785
371810 372089 374206
76 Gewinne zu 600 M. 954 4283 42252 46460 62621 84505 92996
95538 112243 122486 143592 144599 145386 149268 16185=
182831 208274 226640 247517 249290 250120 258133 271218 28
288251 304257 304987 315396 321441 333765 339668 345388 358343
360167 388072 397226 397748
400 Gewinne zu 300 M. 366 788 3146 3924 3982 3997 4208 6470
13012 14596 16861 23639 28431 28679 3176
B.
33293 2
37326 40632 48072 49378 52106 53682 57242 62064 66204 66544
67198 67481 67554 67896 69348 72813 72981 74796 79249 83216
83806 84154 87690 91833 95329 97705 98782 103442 108150
107078 107272 107818 108816 108139 110815 111253 113725
118007 124486 125328 126067 126327 132708 137271 138491 13
140368 140843 141485 142889 149668 152526 154871 155146 15583
159650 160651 160906 161344 163822 164476 165730 168
3 17‟
172363 174523 175275 177431 181978 185820 187081
194260 194828 196578 198135 200367 200782 204066
207965 208454 211617 216149 217871 225033 225649
228136 228456 229462 230874 232190 235‟
23c
2 235
243994 245106 248361 251381 256010
34 2
285949 266816 267169 269418 271343 273822 274068 37441
276508 279202 282676 284348 284910 287324 288503 2806
296806 287206 299414 301367 308741 314881 814932 31538
816823 317047 318377 319418 319668 322128 322643 32491
328682 329 143 330666 335002 335482 338336 338816 339486 340‟
340705 344138 344417 348006 353764 360794 364992 366858
368982 370647 370858 371328 372426 372937 375533 376121 37828
379915 386925 387136 390428 380928 391580 393362 396713
20 Tagesprämien.
Auf fede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu je 1000 RM
gefallen, und zwar fe eine auf die Loſe gleicher Nummer in den
beiden Abteilungen I und II:
62993 68178 81671 102138 105378 142220 194266 290517
327894 346814
Im Gewinnrade verblieben: 20 Tagesprämien zu je 1000 Mark,
2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu je 10000, 12 zu je 2000, 18 zu je
1000, 64 zu je 500, 144 zu je 300 Mark.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Freitag, 15. März
6.00: Bauernfunk — 6.15 und 6.30: Gymnaſtik. — 6.50: Zeit,
Wetter. — 8.55: Morgenſpruch — Choral: Jefu, laß zu deinen
— 8.10:
Füßen. — 7.00: Stuttgart: Frühkonzert. (Schallpl.)
Waſſerſtand, Wetter. — 8.15: Stuttgart: Gymnaſtik. — 9.00:
Nur Freiburg: Werbekonzert. — 9.15: Nur Freiburg: 1. Nachr.
2. Die Hörer entſcheiden: Freiburger Sängerwettſtreit. — 10 00:
Nachr — 10.15: Schulfunk: Wilh. Conrad Röntgen, der
Ent=
decker der unſichtbaren Strahlen. — 10.45: Praktiſche Ratſchläge
für Küche und Haus. — 11.00: Werbekonzert. — 11.30:
Mel=
dungen — 11.45: Sozialdienſt.
12.00: Stuttgart: Italieniſche Opernmuſik. (Schallpl.) — 13.00-
Stuttgart: Zeit, Nachr. — 13.15: Karlsruhe: Mittagskonzert
des Philharmon. Orcheſters. Ltg.: H. Fröhlich. — 14.15: Zeit,
Nachr. — 14.30: Wirtſchaftsbericht. — 14.45: Zeit,
Wirtſchafts=
meldungen. — 14.55: Wetter. — 15.00: Nur Trier: Nachr.
15.15: In der Frühe: Bäuerinnen fahren zur Marktkille.
15.45: Frauenſchickſale: Berichte und Begegnungen.
16.00: Nachmittagskonzert. — In der Pauſe: Kunſtbericht der
Woche. — 18.00: Jugendfunk: Jugend packt an! Wir Mädels
im Reichsberufswettkampf — 18.15: Aus den Anfängen des
Reiches. Eine hiſtoriſche Betrachtung von Dr. Braun. — 18.30:
Ba Heile Selaſſie. Von einem Beſuch in der Hauptſtadt
Abeſſö=
niens erzählt, Dr. Herrlich. — 18.45: Wirtſchaftsmeldungen
18.50: Dr. Waffenſchmidt ſpricht über die amtlichen Rundfunk=
Zeitſchriften.
19.00; Breslau: Abendmuſik des kleinen Funkorcheſters. Ltg.:
Riſchka. — 20.00: Zeit, Nachr.; anſchl.: Tagesſpiegel.
20.15: Breslau: Reichsſendung: Stunde der Nation: Das Leben
des Joh. Chriſtian Günther. Hörwerk von Wilh. Krämer Muſik
von K. Sczuka. — 20.55: Muſik aus Tonfilmen. Ausf.: Das
Funkorcheſter. Ltg.: Rosbaud. — 22.20: Polniſche Lieder. —
22.45: Sportſchau der Woche. — 23.00: Kindheitsträume —
Jugendluſt — Flegeljahre. Eine kleine Stunde vom unbeſchwerten
Leben. (Wiederholung). — 24.00: Schallplatten: 1.
Kompo=
niſten=Portrait: Alexander Borodin (geb. 12. Nov. 1834, geſt,
27. Febr. 1887). — 2. Moderne Meiſter.
OMistien dassängnn
Freitag, 15. März
Reichsſendung: 20.15: Stunde der Nation: Das
Le=
ben des Joh. Chriſtian Günther. Hörwerk von Wilh.
Krä=
mer. Muſik von Karl Sezuka.
Berlin: 21.00: Der Roſe Pilgerfahrt. Märchen f.
Solo=
ſtimmen, Cbor und Orcheſter von Robert Schumann.
Deutſchlandſender: 21.00: Neue deutſche
Unterhal=
tungsmuſik. Ltg.: G. Vack.
Breslau: 18.00: G. W. Pijet: Kameraden der Berge
— Kameraden der Not.
Hamburg: 19.00: Meiſter Wolter ſien hellüchten Steern.
Plattdeutſche Dichtung von Heinrich Dieckelmann. Muſik:
G. Ebhardt.
Leipzig: 21.00: 5. Sinfonie B=Dur von Anton
Bruck=
ner. Ltg.: Generalmuſikdirektor Weisbach
Warſchau: 20.05: Chopin=Konzert.
Agram: 20.30: Operetten=Fragmente.
Rom: 20.45: Lehar=Abend.
Mailand: 21.00: Sinfoniekonzert.
Brüſſel=fl.: 22.00: Europäiſche Tänze.
Tvulouſe: 22.00: Fauſt’s Verdammnis von Berlioz.
Belgrad: 22.20: Populäre Lieder mit Orcheſter.
Warſchau: 23.05: Tanzmuſik.
Pee
Miee
Seite 10 — Nr. 74
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 15. März 1
Unſer modernes Reichsheer. — Auffahren der Arkillerie.
Ultima ratio regis — das letzte Mittel des Königs, ſo nannte einſt der große Friedrich ſeine
Ar=
tillerie. Im Weltkriege ſteigerte ſich die Bedeutung dieſer Waffe ins Außerordentliche; war es
doch im beſonderen der Maſſeneinſatz von Batterien aller Kaliber, der die Kämpfe zu Materialſchlachten
werden ließ. Das Bild zeigt uns, wie die mit je ſechs Pferden beſpannten Geſchütze einer
Feld=
kanonen=Batterie in eine verdeckte Stellung fahren, um von hier aus das Feuer zu eröffnen.
Lufkſprung bei der Orienkierungsfahrl.
Ein originelles Bild von der Orientierungsfahrt der NSKK., die am Sonntag veranſtaltet w=
Ein RW.=Kübelwagen fuhr zu ſchnell den Wurzelberg bei Luckenwalde hinauf und ſprang; d
etwa einen Meter empor, um darauf gegen einen Holzſtoß zu ſauſen. Nach Auswechſlung
Rades konnte die Fahrt jedoch wieder fortgeſetzt werden.
Reich und Ausland.
Felsſturz im Taunus.
Uſingen. In der Nacht zum Mittwoch löſten
ſich von dem Hang der Uſaſtraße, etwa 200
Me=
ter oberhalb des Dorfes Ziegenberg, etwa 120 bis
150 Kubikmeter Fels. Die auf die Straße
geſtürz=
ten Felſen und Steine ſind auf einer Länge von
15 bis 20 Meter zu Bruch gegangen und bedeckten
faſt die ganze Straßenfläche. Bis Mittwoch mittag
wurden von ſofort eingeſetzten Arbeitern die
Fels=
maſſen aufs Bankett geſetzt. Zum Glück wurde die
Uſaſtraße zur Zeit des Abſturzes nicht begangen.
Der Felsſturz dürfte auf den ſtrengen Froſt der
letzten Zeit zurückzuführen ſein.
Vor 15 Jahren ſtimmke Schleswig für das
im Deutſchen Reich.
Großer Rundfunk=Prozeß.
Wiederaufnahme der Verhandlungen.
Berlin. Die Verhandlungen im großen
Rundfunk=Prozeß, die wegen Erkrankung eines
Beiſitzers und eines Erſatzſchöffen unterbrochen
worden waren, wurden am Donnerstag — dem
58. Verhandlungstag — wieder aufgenommen.
Auf Antrag der Staatsanwaltſchaft beſchloß das
Gericht, das Verfahren gegen den Angeklagten
Dr. Magnus, ſo weit es den Vorwurf der
Steuer=
hinterziehung betrifft, abzutrennen, bis dazu die
Entſcheidungen der Finanzbehörde vorliegen.
Gleichzeitig verkündete der Vorſitzende einen
Ge=
richtsbeſchluß, wonach der Verein gegen das
Be=
ſtechungsunweſen für den jetzt laufenden großen
Rundfunk=Prozeß als Nebenkläger nicht
zugelaſ=
ſen iſt.
In der Vormittagsſitzung am Donnerstag
wur=
den im übrigen von den Verteidigern der
Leip=
ziger Angeklagten zahlreiche Beweisanträge
ge=
ſtellt, die das bisherige Ergebnis der
Beweisauf=
nahme ergänzen.
In der Nachmittagsſitzung des Rundfunk=
Pro=
zeſſes konnten verſchiedene Beweisanträge der
Verteidigung durch Verleſung von Schriftſtücken
oder durch Erklärungen der Prozeßparteien
er=
ledigt werden, ſo daß ſich die Vernehmung
wei=
terer Zeugen erübrigt — Für die nächſte Sitzung
am Freitag wird die Rückkehr der Vertreter der
Staatsanwaltſchaft und Verteidigung erwartet,
die inzwiſchen in London die Zeugenvernehmung
des Maklers Mendelsſohn durchgeführt haben.
Mit dem Bericht über dieſe Vernehmung dürfte
auch der Baufall endgültig abgeſchloſſen werden.
Das Gericht wird dann ſeine Entſcheidung über
die in den letzten Sitzungen geſtellten
Beweisan=
träge verkünden, und es iſt nicht ausgeſchloſſen, da
ſchon in der nächſten Woche die Plädoyers und die
Anträge der Staatsanwaltſchaft beginnen können.
Die Suche nach den im Kaſpiſchen !
freibenden Fiſchern bisher ergebnt ?
Moskau. Die Suche nach den im Kaſp.
Meer auf Eisſchollen treibenden Fiſchern iſt
her ergebnislos geblieben, obwohl auch au
Küſte Nachforſchungen eingeleitet worden ſit
ſie irgendwo gelandet ſind. Ein Flieger
Aſtrachan hat die eine der Eisſchollen aufe
den, aber von den 78 Fiſchern und Pferder
ſich auf ihr befanden, kein Lebenszeichen ent
können. Ob die Fiſcher ums Leben gekommer
oder ob ſie ſich haben retten können, konnte
nicht feſtgeſtellt werden.
Am 14. März 1920, alſo vor 15 Jahren, erfolgte in der zweiten Zone Schleswigs die große
Volks=
abſtimmung, von der die alliierten Mächte hofften, daß ſie eine weitere Lostrennung deutſchen
Gebietes bringen würde. Die Erwartungen wurden jedoch vollſtändig getäuſcht. Bei einer
Wahl=
beteiligung von über 90 v. H. wurden für Deutſchland 52 724 Stimmen abgegeben, während die
Dänen nur 12806 erhielten. Damit behielt ſich dieſes Land ſein Deutſchtum, das ſchon ſeit über
1000 Jahren ſein Schickſal beſtimmte. Unſer Bild zeigt die Große Straße in Flensburg während
der Abſtimmungstage. Der reiche Flaggenſchmuck zeugt von dem Bekenntniswillen des Volkes, der
ſich würdig in die Kämpfe unſerer Grenzlanddeutſchen der Nachkriegszeit einfügte.
Drei Brüder
als Räuber und Kraftwagendiebe.
Berlin. Der Berliner Kriminalpolizei iſt es
gelungen, etwa 30 Kraftwagendiebſtähle, die in
den letzten Wochen in Berlin erfolgt waren,
auf=
zuklären. Bei den Tätern handelt es ſich um drei
Brüder, die auch auf offener Straße Ueberfälle
auf Fußgänger ausführten. — Bei einer
Haus=
ſuchung bei dem Verdächtigen Alfred Kleemann
fand man u. a. eine Menge von Koffern. Decken
Bas= und Elektrizitäts-Abſatz in Deutſchland
1920 100
100
,3.
8
In der ganzen Welt hat die Elektrizitätswirtſchaft recht bedeutende Fortſchritte aufzuweiſen. Sogar
die Weltkriſe hat, ſoweit man die Statiſtiken der verſchiedenen internationalen Länder verfolgt,
weniger unter dem Schrumpfungsprozeß gelitten als die übrigen Wirtſchaftszweige. Seit der von
1935 ab beginnenden Erholung der Weltwirtſchaft zeigt der Stromverbrauch allgemein einen ſtarken
Auftrieb. Er iſt beſonders groß in Deutſchland, wo er bereits im Jahre 1934 den Höchſtſtand des
Jahres 1929 wieder erreichen konnte. Der Gasverbrauch hat mit dieſer Entwicklung nicht Schritt
halten können, und beim Vergleich der Verhältniszahlen von 1929 und 1934 läßt ſich erkennen, daß
noch 11 v. H. weniger Gas verbraucht werden als damals. Die Entwicklung zeigt im übrigen, daß
die ſtarke Aufwärtsbewegung des Elektrizitätsverbrauchs nicht allein durch den wirtſchaftlichen
Auf=
ſchwung bedingt iſt, ſondern auch noch ein beträchtliches „Neuland” zur Eroberung hat. Unſer
Schau=
bild gibt einen Ueberblick über die Entwicklung des Gas= und Elektrizitätsabſatzes in Deutſchland
in den Jahren 1929 bis 1934.
und Kraftwagenzubehörteilen. Dieſer Fund ließ
darauf ſchließen, daß Kleemann an
Autodiebſtäh=
len beteiligt geweſen ſein mußte. Nach
anfäng=
lichem Leugnen gab er acht vollendete und
ſieb=
zehn verſuchte Kraftwagendiebſtähle zu. Der
Ver=
häftete geſtand ſchließlich auch ein, mit ſeinen
beiden Brüdern „zuſammenzuarbeiten”. Man
be=
obachtete ſie und konnte ſie feſtnehmen. Es ſtellte
ſich dabei heraus, daß alle drei ſeit Anfang März
in Berlin auch eine Reihe geheimnisvoller
Ueber=
fälle auf offener Straße ausgeführt hatten, bei
denen ſie regelmäßig einen Kraftwagen benutzten.
Auch die Braut des Hans Kleemann war an den
Räuberfahrten beteiligt. Sie wurde im Berliner
Weſten in einem Kino ausfindig gemacht und
ver=
haftet.
Familiendrama in Nimes. — Vier Totz
Paris. In Nimes hat ſich die 40jährige
Bolehat mit ihren drei Töchtern im Alte=
18, 6 und 4 Jahren mit Gas vergiftet. Wie
lebungsverſuche waren vergeblich. Poliz
Nachforſchungen ergaben, daß Nahrungsſorge
Unglücklichen in den Tod getrieben haben.
Exploſion in einer Pulverfabrik.
Rom. In der Pulverfabrik von Bengh
der Kyreneika iſt durch Funkenflug ein Feue
ſtanden, das mit großer Schnelligkeit um ſich
Es entſtand eine heftige Exploſion. Das Da
Fabrikgebäudes wurde 30 Meter weit fortge
dert. Drei Arbeiter wurden getötet und drei
verletzt.
Auch Infant Don Juan will heiraten.
Rom. Die ſpaniſche Königsfamilie hat in
Aſyl in kurzer Zeit die dritte Trauung zu ve
nen, da ſich auch der Prinz von Aſturien,
Don Juan, jetzt mit ſeiner Baſe, der Tochte
Grafen von Caſerta, Prinzeſſin Maria, v.
hat und nächſtens heiraten wird. Der Prin
Aſturien iſt gegenwärtig Marineoffizier i
engliſchen Flotte. Er iſt 22 Jahre alt, wä
die Prinzeſſin im 24. Lebensjahr ſteht. Sie k
ſich ſeit ihrer Jugendzeit.
Beim Start zum Ozeanflug verunglückt
Liſſabon. Die beiden portugieſiſchen 9
Coſta Macedo und Carlos Bleck, die einen R
flug Liſſabon—Rio de Janeiro beabſichtigten
unglückten bei ihrem geſtrigen Start mit
zweimotorigen Maſchine. Die beiden Flieger
ben unverletzt, der Apparat wurde ſtark beſch
Güterzug=Unglück legt Eiſenbahnverkeh
von London nach Nordengland lahm.
London. Durch den Zuſammenſtoß von
Güterzügen in der Nähe von London wurde g.
der geſamte Eiſenbahnverkehr nach Norden
völlig lahmgelgt. Trotzdem alle verfügbaren
kräfte nud Hilfsmittel eingeſetzt wurden, w
bis zu den Abendſtunden noch nicht gelunge.
Geleiſe freizumachen und zu reparieren. Bei
Unglück ſelbſt iſt ein Zugführer ums Lebe
kommen. Nur der Geiſtesgegenwart einer
die einen heranbrauſenden Expreßzug recht
zum Halten veranlaſſen konnte, iſt es zu. de
daß aus dem Unglück keine Kataſtrophe wu.
Ein fruchkbares Jahr. — Die Obſternke 1934.
Durchſchnittsertrag je Baum in b. B-1935, 65
15,65
Hf t
rſchen
A
O61 O7
BI
1933: O82 93:0.0
193½: Oo3 0.3:0.10
(Seſamtertrag)
in Nüll. dz
Seſamtobſtertrag
Mill. Doppelzentnern W. 1933, II- 1934.
Die Obſternte im vergangenen Jahre iſt bekanntlich außergewöhnlich groß geweſen. Nunmel
gen die amtlichen Schätzungen vor. Nach „Wirtſchaft und Statiſtik” iſt der Obſtertrag gegenll..
um etwa die Hälfte geſtiegen, nämlich von 19,2 auf 30,18 Millionen Doppelzentner. Man Ia‟”
ſagen, daß 1934 in Deutſchland pro Einwohner ein Zentner Obſt geerntet worden.!
itag, 15. März 1935
Geſtern abend iſt mein lieber Mann, unſer guter, treuer
Vater und Großvater
Sanitätsrat
Di. eudelg Ori
nach längerem, ſchwerem Leiden, kurz vor Vollendung
ſeines 72. Lebensjahres, ſanft entſchlafen.
Auguſie Orih, geb. Liebrich
Carl Orth u. Frau Frieda, geb. Moecke
Landgerichtsrat Wilhelm Orth u. Frau
Cläre, geb. Stumpff.
Darmſtadt, den 13. März 1935.
Heinrichſtr. 90.
Die Einäſcherung findet in der Stille ſtatt. — Von
Beileidsbeſuchen bitten wir abzuſehen.
Unterfertigter CC. betrauert aufs tiefſte das am
8.3. 1935 in Berlin erfolgte Ableben ſeines lieben
Alten Herrn
Dr.=Ing.
Geotge Beiyeiner
aktiv 1894/95.
Der CC. der „Chattia”
1. A.: Helmut Keiſer (X X)FV.
Statt beſonderer Anzeige.
ſott der Allmächtige hat heute mittag
2 Uhr unſere liebe, gute Schweſter,
ſchwägerin und Tante
räulein Thereſe Stieler
Lehrerin i. R.
1 Jahre alt, verſehen mit den hl.
terbeſakramenten, zu ſich gerufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Luiſe Stieler, Lehrerin i. R.
Geheimer Baurat H. Stieler,
Oberregierungsbaurat i. R.
armſtadt, den 13. März 1935.
(2544
jeder=Ramſtädterſtr. 30
je Beiſetzung findet ſtatt auf dem alten
riedhof, Niederramſtädterſtraße, am
amstag, der 16. März, vormittags
.30 Uhr. Das Seelenamt am Samstag,
en 16. März, vorm. 8½ Uhr in der
t. Ludwigskirche.
Statt Karten.
ute früh 11½ Uhr iſt meine liebe Frau,
ſere gute Mutter, Schwiegermutter,
Groß=
utter, Schwägerin und Tante
Cardiine ssahe.
geb. Schneider
1 ihren langen Leiden, 80 Jahre alt, durch
en ſanften Tod erlöſt worden.
* Namen der trauernden Hinterbliebenen:
W. Walter, poſiſekretär i. R.
irmſtadt, 13. März 1935.
nrichſtraße 115.
ie Beerdigung findet in aller Stiille ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen. bitte abzuſehen.
Todes=Anzeige.
N 14. März verſchied nach ſchwerem
iden mein lieber Mann, Vater und
coßvater
Sert Luwloig Mann
Gärtner
Alter von 74 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Anna Marie Mann, geb. Schmidt
Ludwig Mann nebſt Frau.
armſtadt, Beſſungerſtr. 180I.
e Beerdigung findet am Samstag,
K 16 März 1935, nachm. 3.30 Uhr, auf
m Waldfriedhof ſtatt.
Armbanduhr
verloren zwiſch.
Gardiſtenſtraße
u. Theaterplatz.
Abzugeb. gegen
Belohng. Laut,
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 74 — Seite 11.
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Seite 12 — Nr. 74
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 15. März
SR
TTatbe Tt lagibte
Der Sport des Sonntags.
Zußball=Länderkampf gegen Frankreich
in Paris.
Reichs=Olympig=Prüfung der Schwimmer
in Düſſeldorf. — Meiſterſchaftsſpiele im Fußball.
Im deutſchen Sport jagt ein großes Ereignis das andere
Nachdem am vergangenen Sonntag der Hamburger Boxkampf
Schmeling—Hamas alles Intereſſe auf ſich gezogen hatte, wird
am kommenden Sonntag die deutſche Sportgemeinde mit größter
Spannung nach Paris blicken, wo die deutſche Fußball=National=
Mannſchaft ihren dritten Länderkampf gegen Frankreich beſtreitet.
Deutſchlands dritter Länderkampf gegen Frankreich wird, ſo
hofft man wenigſtens bei uns, endlich den erſten Sieg über den
weſtlichen Nachbarn bringen. Nach der Niederlage 1931 mit 0:1
in Paris und dem Unentſchieden 1933 mit 3:3 iſt ein Erfolg ja
nun auch dringend nötig, beſonders jetzt, wo ſich der deutſche
Fuß=
ballſport durch ſeine zahlreichen Erfolge in die vorderſte Reihe
der europäiſchen Fußball=Nationen geſtellt hat. In Frankreich
herrſcht jedoch ebenfalls großer Optimismus. Die knappen
Nieder=
lagen gegen Spanien mit 0:2 und Italien mit 1:2 haben den
Franzoſen Mut gemacht. Man ſpricht „drüben” ganz deutlich
da=
von, daß Frankreichs Fußballkönnen dem deutſchen ebenbürtig,
wenn nicht ſogar überlegen geworden ſei. Aber dieſe Frage wird
ja am Sonntag im Pariſer Prinzenpart=Stadion klipp und klar
entſchieden werden, und wir hoffen, daß die Entſcheidung zu
un=
ſeren Gunſten ausfällt.
In der ſüd= und ſüdweſtdeutſchen Meiſterſchaft wird es
wahr=
ſcheinlich wieder eine Titelentſcheidung geben, und zwar ſollte ſich
der V. f. R. Mannheim im Gau Baden durch einen Sieg über den
Karslruher FV. die Meiſterwürde holen.
Die übrigen Spiele des Gaues Baden lauten: SV. Waldhof
1. FC. Pforzheim. Phönix Karlsruhe — V.f B. Mühlburg,
Freiburger FC. — Germania Karlsdorf. Im Gau Südweſt
dreht ſich alles um die Abſtiegsfrage, Boruſſic Neunkirchen hat es
in der Hand, ſich durch einen Sieg über Union Niederrad ſo gut
wie ganz aus der Gefahrenzone zu entfernen. Saar 05
Saar=
brücken müßte dann auf jeden Fall abſteigen, auch wenn den
Saar=
ländern in Frankfurt ein Sieg über den Fußballſportverein
ge=
länge. Die Sportfreunde Saarbrücken ſpielen zu Hauſe gegen den
1. FC. Kaiſerslautern. Im Gau Württemberg kommt viel
auf den Ausgang des Lokaltreffens SSV. Ulm — Ulmer FV. 94
an. Gewinnt der SSV., dann wird er mit dem V. f. B.
Stutt=
gart im Kampf um den Titel punktgleich, während die 94er in
große Abſtiegsgefahr kommen würden. Dem SV. Göppingen bietet
ſich zu Hauſe eine letzte Chance gegen den SC. Stuttgart, ſein
Pluspunktkonto aufzubeſſern und der SV. Feuerbach wird die
Gelegenheit nicht vorübergehen laſſen, durch einen Erfolg über
Union Böckingen in Sicherheit zu kommen. Das Lokaltreffen
Sportfreunde — Kickers Stuttgart iſt für beide Vereine von
großer Wichtigkeit, für die Sportfreunde wegen des Abſtiegs und
für die Kickers wegen der Meiſterſchaft. Im Gau Bayern
würde die Sppg. Weiden bei einer Niederlage gegen den ASV.
Nürnberg wegen ihres ſchlechten Torverhältniſſes verloren ſein.
Der Kampf Wacker München — FC. Schweinfurt iſt für
Mei=
ſterſchaft und Abſtieg belanglos. Im Gau Nordheſſen wird
Kurheſſen Kaſſel beim V. f. B. Friedberg verzweifelt gegen den
Abſtieg kämpfen. Kaſſel 03 empfängt Boruſſia Fulda.
Im
Handball
beanſpruchen zwei Gaukämpfe als Vorbereitungsſpiele für die
Vorſchlußrunde um den Handball=Pokal Aufmerkſamkeit. In
Stuttgart ſtehen ſich Württemberg und Bayern
gegen=
über, und in Berlin treffen Brandenburg und Mitte
auf=
einander. Die angeſetzten Meiſterſchaftsſpiele im Gau
Süd=
weſt ſind bereits beſprochen.
Im
Rugby
wird der Opfertag zugunſten der Winterhilfe mit einer großen
Anzahl von Spielen durchgeführt, während im Hockey nur
Freundſchaftstreffen auf dem
Frogramm ſtehen.
Schwimmen.
Alles, was im deutſchen Schwimmſport einen Namen hat,
trifft ſich am Samstag und Sonntag in Düſſeldorf beim zweiten
Reichs=Olympia=Prüfungsſchwimmen. 39 Männer und 20 Frauen
aus allen deutſchen Gauen werden Zeugnis dafür ablegen, was in
dieſem und vergangenem Jahre geleiſtet worden iſt. Die
Beſet=
zung der einzelnen Rennen und Staffeln verſpricht zahlreiche
deutſche und vielleicht auch einige Weltrekorde. An beiden Tagen
kommt das Olympia=Programm zur Abwicklung.
Radſport.
In Deutſchland gibt es nur einige unbedeutende
Veranſtal=
tungen rein lokalen Charakters. An der klaſſiſchen Fernfahrt
Mailand—San Remo, über 2815 Kilometer, nehmen unter 36
Fahrern die Deutſchen Händel. Uſſat, Sieronſki, Münzer und
Bar=
tholomäus teil.
Im Winterſport
regt ſich dank der günſtigen Wetterlage nochmal etwas. Auf dem
Feldberg im Schwarzwald gelangen Internationale Abfahrts=
und Sprungläufe zur Austragung, und in den bayeriſchen Alpen
ſteigt der Mittenwald=Ablauf. Im Ausland kommt mit der
Schweizer Diavolezza=Abfahrt ein weiteres der in letzter Zeit ſo
heftig bekämpften „Höllen=Rennen” zur Entſcheidung. Auf der
Sprungſchanze in Ratege=Planicka (Jugoſlawien) findet ein
Re=
kordſpringen” ſtatt, bei dem die 100=Meter=Grenze erſtmalig
über=
ſprungen werden ſoll. Slalom und Abfahrtsrennen gibt es in
Zakovane.
Die deutſche Eishockey=Nationalmannſchaft ſpielt in Berlin
gegen Polen im Rahmen eines Turniers, für das außer Polen noch
der LTC. Prag und eine Berliner Städteauswahl verpflichtet
wurden.
Südweſt=Ringer zum Olympia=Kurs.
In allen Gewichtsklaſſen haben im Gau Südweſt ſchon
Olympia=Ringer=Ausſcheidungsturniere ſtattgefunden, bei denen
ſich folgende 14 Ringer die Teilnahmeberechtigung an dem
Olym=
via=Lehrgang in Benneckenſtein erworben haben: Bantamgewicht:
1=Dieburg und Lunkenheimer=Mainz; Federgewicht: Gehring=
Frieſenheim und Vondung=Ludwigshafen: Leichtgewicht: Freund=
Ludwigshafen und Mundſchenk=MainzWeiſenau; Weltergewicht:
Gawenda=Mainz und Dries=Dieburg; Mittelgewicht: Heisler=
Schifferſtadt und Schultheiß=Hanau; Halbſchwergewicht: Stutz=
Saarbrücken und Reck=Klarenthal; Schwergewicht: Ehret=
Ludwigs=
hafen und Horn=Mainz.
An den Großen Preiſen von Monaco und Tripolis
werden wahrſcheinlich auch die deutſchen Rennwagen teilnehmen.
Für das Rennen in Monte Carlo ſteht der Start von Stuck und
Varzi auf Auto=Union bereits feſt.
In Paris ſchlug der Federgewichts=Weltmeiſter Freddie
Miller=USA. den bekannten Franzoſen „Tiger” Humery klar nach
Punkten.
Zum Länderſpiel Frankreich-Deutſchland
Das Spiel beginnt um 3 Uhr weſteuropäiſche Zeit; nach unſerer
Uhr um 4 Uhr.
Schiedsrichter L. Baert (Belgien), der das Spiel leitet.
pfiff voriges Jahr den Länderkampf in Frankfurt zwiſchen
Deutſchland und Ungarn. Damals war er ſehr gut!
Die 45 000 Karten zu dieſer Begegnung ſind bereits vergriffen,
obwohl ſie nach unſerem Geld gerechnet nicht gerade billig ſind.
Von der Deutſchen Nationalmannſchaft, die vor vier Jahren
erſtmals in Paris gegen Frankreich antrat, iſt diesmal nur der
Mittelläufer Münzenberg dabei.
*
Als Erſatzmann wurde für die Läuferreihe und evtl. auch
als Stürmer neuerdings der Paß des Waldhofſpielers
Herr=
mann angefordert Seppl Fath aus Worms, der nun wieder
geſund aus Hohenlychen zurückgekommen iſt, wird nur als
Zu=
ſchauer dabei ſein.
Das „Darmſtädter Tagblatt” läßt nicht allein drei
Reiſe=
omnibuſſelaufen, ſondern wir bringen auch in der Montag=
Ausgabe einen ausführlichen Eigenbericht der Geſchehniſſe
in Paris.
Enkſcheidungsſpiel
auf dem Landespolizei=Sporkplaß.
Polizei Darmſtadt — Vikkoria Walldorf.
Am kommenden Sonntag, 15 Uhr, wird es ſich entſcheiden,
ob die Landespoliziſten zum vierten Male die Meiſterſchaft in der
Bezirksklaſſe Südheſſen erringen werden. Durch unglückliche
Nie=
derlagen der Landespoliziſten iſt die Entſcheidung noch nicht
ge=
fallen. Die Walldörfer ſind ein äußerſt ernſt zu nehmenden
Geg=
ner, die das Zeug in ſich haben, die Landespoliziſten auch auf
eigenem Platze zu ſchlagen. Es bedarf zweifellos der äußerſten
Konzentration und Kraftanſtrengung der Landespoliziſten, um
das letzte Hindernis zur Meiſterſchaft aus dem Wege zu räumen.
Vorher Reſerven beider Vereine.
Für das Spiel ſind Vorverkaufsſtellen eingerichtet bei
Sport=
haus Joſt und Zigarrenhaus Becher; Rheinſtraße,
Tgde. 65 Beſſungen—FC. Eſchollbrücken.
Im weiteren Verlaufe der Verbandsſpiele erwarten die
Beſſunger am Sonntag vormittag 11 Uhr auf der
Rennbahn Gäſte aus Eſchollbrücken. Die Gäſte, die mit
wech=
ſelndem Erfolg ihre bisherigen Spiele durchführten, werden alles
aufbieten, um nicht allzu hoch auf der Rennbahn unter die Räder
zu kommen, denn ein Sieg der Platzherren iſt unbedingt zu
er=
warten. Trotzdem darf das Spiel nicht zu leicht genommen
wer=
den, denn auch der Gaſt wird ſpielen, um nicht als leichter
Punkt=
lieferant zu gelten. Da es eine alte Tatſache iſt, daß gerade die
ſchwächſten Vereine gegen gute Mannſchaften große Leiſtungen
zeigen, ſo darf auch hier wieder mit gutem Sport gerechnet
wer=
den. 12.30 Uhr Junioren—Junioren Viktoria Griesheim. 2.30 Uhr
2. Mannſchaft—3. Mannſchaft SV. Sprendlingen.
Reichsbahn=TSV. Darmſtadt—Merck Darmſtadt.
Am Sonntag empfängt der RTSV. auf eigenem Platz (am
Dornheimer Weg) den SV. Merck zum fälligen
Verbandsrück=
ſpiel. Es ſpielen die 2 Mannſchaft um 13 Uhr mit Joſt;
Netter=
mann, Schmidt; Dörſam Wittersheim, Beutel; Feldmann,
Rex=
roth. Stoll Gerbig, Hartmann 2. Die 1. Mannſchaft um 15 Uhr
mit Pech: Griesheimer Heimbücher: Diener, Bär, Volk; Spamer.
Borger, Hartmann 1., Frieß 1.. Mahr.
Am Samstag dem 16. März. 20.15 Uhr, findet im
Neben=
zimmer des Brauſtübl am Hauptbahnhof eine wichtige
Verſamm=
lung für alle aktiven Mitglieder ſtatt. Die
Tagesord=
nung wird in der Verſammlung bekanntgegeben. Erſcheinen
iſt Pflicht.
TSG. 1877 Ober=Ramſtadt — Spielvereinigung Ueberau.
Zu Freundſchaftsſpielen empfängt TSG. Ober=Ramſtadt die
ſpielſtarken Mannſchaften der Spielvereinigung Ueberau. Die Gäſte
ſtellen eine kampfkräftige 1. Mannſchaft, in der der frühere Ober=
Ramſtädter Torwächter Aug. Fiſcher, in der abgelaufenen
Spiel=
zeit mit beſtem Erfolg das Tor hütete. Auch in der Verteidigung
und beſonders im Sturm beſitz Ueberau ausgezeichnete Kräfte. Die
Ober=Ramſtädter probieren eine neue Mannſchaftsaufſtellung aus.
Steinberg wurde in die Verteidigung zurückgenommen. Der linke
Läuferpoſten wurde durch W. Neubert beſetzt, während Obmann
auf Halbrechts eingeſetzt wurde. Die Mannſchaft hat folgendes
Ausſehen: Seibert: Steinberg, Silberling: Neubert Oehmichen,
Reinig; Schwan, Widmaier, Chriſt. Obmann, H. Emich.
Es iſt alſo mit einem ſpannenden Kampfe zu rechnen.
Spiel=
anfang 3 Uhr; zweite Mannſchaft 1.15 Uhr.
SC. Viktoria Griesheim.
Spiele am 17. 3. 35 (Fußball):
1. Mſch.—Union Wixhauſen, dort 3 Uhr 2. Mſch.—Union
Wixhauſen, dort, 1.15 Uhr. Junioren—Tgd Beſſungen, dort 10.30
Uhr — Handball: 1. Mſch.—Turnv. Mörfelden, dort, 3 Uhr.
2. Mſch.—Turnv. Mörfelden, dort, 2 Uhr.
Reſultate vom 10. 3. 35 (Handball).
1. Mſch.—Germania Oberroden 14:6 (4:4). 2. Mſch.—
Ger=
mania Oberroden 17:1 (5:1), 1. Jugend—TSG. Braunshardt
21:3 (8:2). 2. Schüler—SV. 98 Darmſtadt 1. 11:2 (2:0).
Vorſtehende Reſultate ſind für die Handballabteilung ein
voller Erfolg. Leider hielten die Spiele gegen Oberroden nicht
das, was man ſich verſprach. Die Gäſte ſpielten äußerſt robuſt,
und als ſie in der zweiten Hälfte Tor auf Tor hinnehmen
muß=
ten, fielen ſie ganz aus der Rolle, ſo daß es bald zu einem
Spiel=
abbruch von ſeiten der Gäſte gekommen wäre. Es iſt
bedauer=
lich, daß gleich der erſte Gegner der Freundſchaftsſpiele einen ſo
ſchlechten Eindruck hinterließ.
Engliſcher Trainer für Einer und Doppelzweier.
Um auch im Einer und Doppelzweier rechtzeitig gerüſtet zu
ſein, hat jetzt der Deutſche Ruderverband den Engländer
Cor=
dery als Trainer für dieſe beiden Bootsgattungen verpflichtet.
Cordery hat im vergangenen Jahre den Deutſchen und
Europa=
meiſter Guſtav Schäfer=Dresden herausgebracht. Ein Lehrgang
vom 8. bis 18. April in Grünau wird zunächſt einmal unter
etwa 30 Anwärtern ſieben. Unter den 30 Eingeladenen
befin=
den ſich neben Schäfer Schmitt=Bamberg, Kaidel=Schweinfurt,
Frank=Hamburg, Bernecker=Inſterburg, Hoffmann=Mainz, die
Frankfurter Paul und Hüllinghoff uſw. Wie es mit Dr. Buhtz
ſteht, kann man im Augenblick noch nicht ſagen.
Die kleine Sporkpreisfrage
iſt offen auch für Sie. Geben Sie Ihre Poſtkarte noch be
Beförderung auf. Einſendungen müſſen bis morgen So
18 Uhr, auf der Sportredaktion vorliegen.
Die Herren Vereinsberichkerſtatker und Preſe
in Darmſtadt bitten wir nochmals die Berichte übe
ſonntäglichen Kämpfe noch am gleichen Aben
zuzuleiten. Letzter Einlieferungstermi
nachts 2 Uhr, ſo daß auch auswärtige Begegnungen
der Montags=Ausgabe veröffentlicht werden können.
Veröffentlichung hat für niemand mehr großes Intereſſ
Dienstags=Ausgabe iſt für die Vereine auf dem Land vorbe
Handball.
SV. 98 Darmſtadt — Tgſ. Offenbach.
Im weiteren Verlauf der Verbandsſpiele haben die
träger am kommenden Sonntag. 15 Uhr, die Offenbacher z
Offenbach ſteht mit am Tabellenende und muß in ſeinen no
ſtehenden beiden Spielen mindeſtens noch 3 Punkte erziel
nicht dem Abſtieg zu verfallen. Es wird daher am Sonnte
derum zu einem harten Kampf um die Punkte kommen. D
müſſen ebenfalls unter allen Umſtänden in den Beſitz die
den Punkte kommen, um nicht den Tabellenvorſprung gee
dem Ortsrivalen einzubüßen.
Um 1.45 Uhr ſpielt die Reſerve gegen den MTV. U
Die Jugendmannſchaften beſtreiten keine Spiele, da die
laufmeiſterſchaften beſchickt werden.
Aus den Vereinen u. Verbän)
SV. 98 Darmſtadt.
Wir verweiſen nochmals auf den heute abend 8.30
Konkordiaſaal ſtattfindenden Kameradſchaftsabend. Zu
werden zwei Lehrfilme gedreht. 1. Die Deutſchen Leichte
meiſterſchaften 1931. 2. Handball, das Spiel für alle. Anſck
gemütliches Zuſammenſein. Das Training aller Abteilung
heute abend aus.
SV. 1898 — Leichtathletikabteilung.
Das Hallentraining fällt heute — Freitag — aus.
allgemeines Training auf dem Platz. Beginn 17.30 Uhr.
bad 18,45 Uhr. Abends Antreten im Konkordiaſaal zu dem
abend. Auch die Jugend tritt an. — Waldläufe in M
am Sonntag. Aktive, Junioren. Jugendliche treten an
tag mit Rad zur Fahrt nach Meſſel um 13 Uhr Ecke Schl
und Kranichſteiner Straße an. Pünktliches Erſcheinen et
lich. Um 14.15 Uhr iſt bereits der Aufmarſch zur Helden
feier in Meſſel an der Kirche.
Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde 1846
Leichtathletikabteilung.
Am Freitag, dem 15. März, findet unſere monatliche
lungsverſammlung ſtatt, und zwar im Anſchluß an
Uebungsſtunde um 21.15 Uhr. Der Beſuch der Verſamml
in Anbetracht der wichtigen Tagesordnung Selbſtverſtänd
Nicht nur die Wettkämpfer und =kämpferinnen, ſondern a
Nichtwettkämpfer und =kämpferinnen müſſen zur Stelle ſe
Anbetracht der Verſammlung gelten nun für dieſe Woche
Zeiten für die Uebungsſtunde: Beginn Frauen: 19.15 Uhr
ner: 20 Uhr.
Darmſtädter Schwimmelub Jung=Deutſchland.
Wir weiſen unſere Mitglieder darauf hin, daß heute 7
abends 8.15 Uhr, durch das Fachamt Kanuſport der Orts
Darmſtadt des Reichsbundes für Leibesübungen der Spo=
Lehrfilm „Island vom Faltboote geſehen” vorgeführt w
Turnkreis 18 Darmſtadt 92.
Beſtleiſtungsturnen.
Zu dem am 7. April im Kreisgebiet durchzuführender
Leiſtungsturnen werden die Klaſſen 4. (Sonder= bzw. A
klaſſe), B (Oberſtufe), C (Mittelſtufe) und D (Unterſtufe) g
Das Beſtleiſtungsturnen wird als Einzelturnen und glei
als Mannſchaftsturnen durchgeführt. In den Klaſſen 4.
bilden je drei, in den Klaſſen C und D ie vier Turner eine
ſchaft. Die Meldungen an Kreispreſſewart Ph. Matthes,
ſtadt, Wenckſtr. 44, müſſen daher namentlich abgegeben
und daraus erſichtlich ſein, welche Turner in die einzelnen
ſchaften gehören. Die genaue Ausſchreibung hat der Männ
wart des Gaues 13. Südweſt, im Fachorgan (T. d. W.) F
Seite 11. vom 14. 1. 35 erlaſſen.
Darmſtädker FechkMeiſterſchaften.
Die Meldungen zu dem am Sonntag in der Woogstut
ſtattfindenden Fechtturnier ſind ſehr zahlreich eingelaufet
treten an: 14 Damen im Florett=Fechten, unter ihnen Fr
Fuchs, die es vor kurzem fertig brachte, die teutſche Me
Frau Oelkers=Offenbach einwandfrei zu ſchlagen. Die ſtärk
ſetzung hat das Florett=Fechten und der leichte Säbel für
gefunden; je 19 Mann kämpfen in Vor= und Schlußrund
den Sieg. Eine Vorausſage iſt hier ſehr ſchwer, da es
die ſtarken Fechter des Darmſtädter Fechtklubs und die T
fechter im Wettkampf ihre Kräfte meſſen. Den Abſchluß
das Degenfechten, das von 7 Mann beſtritten wird. Hiet
der alte Degen=Spezialiſt Louis Anton ſein großes Können
Beweis ſtellen, doch dürfte es ihm diesmal ſehr ſchwer
ſich gegen die jüngeren Degenfechter durchzuſetzen. Es wer
allen Waffen ſpannende Kämpfe ſteigen, und alle diejenige
noch nie Wettfechten geſehen haben, ſollten ſich das
Turnie=
entgehen laſſen. Die Kämpfe dauern von vormittags 9=
und nachmittags von 3—7 Uhr. Die Eintrittspreiſe ſind
Der Reinertrag iſt für das Winterhilfswerk beſtimmt. V
kauf in der Parfümerie Müller am weißen Turm.
von Cramm und Denker beſtreiten zurzeit in
einen Tenniskampf Berlin — Genua, der die Deutſchen an,
Tage mit 2:1 in Führung ſah. von Cramm ſchlug Rado.
unterlag gegen Palmicri und im Doppel ſiegten von Cramm
ker über Rado=Palmieri.
Wekterbericht.
Ausſichten für Freitag: Abgeſehen von Dunſt= oder Nebeio
gen, noch Fortdauer des überwiegend heiteren
Wetters=
über noch ziemlich warm, nachts leichte Froſtgefahr. 2
Winde.
Ausſichten für Samstag: Im weſentlichen noch freundliche:
tagsüber ziemlich warmes Wetter, doch langſame Neict.
Wolkenbildung aufkommend.
Choleste-
rin- und
lecithi
rſten derartigen deutſchen Inſtitute wurden im Verlauf des
sihrhunderts gegründet, unter anderem 1765, alſo vor 170
in, die Königliche Bank in Berlin, deren Zettel ebenſo wie
ſ5 rer Schweſterninſtitute aber nur für kleinere Gebiete
Gel=
tzu rlangten. 1847 wurde aus der Königlichen Bank die
Preu=
ſefi Bank, und Privatkapital beteiligte ſich an dem bisher rein
ſſtg chen Unternehmen. Durch das Geſetz von 1875 wurde die
ſa3 iſche Bank in die Reichsbank umgewandelt und damit
be=
ac in der deutſchen Notenbankgeſchichte ein neuer Abſchnitt.
ar= telle des bisherigen Nebeneinanders vieler Noteninſtitute
in einheitliches, zentrales Notenbankweſen für das ganze
Dihe Reich.
aß man nicht von Anfang an von dem Nutzen einer zentra=
Totenbank überzeugt war, beweiſt der durch viele Jahre in
be hrenden Staaten Europas ausgetragene Streit um Zentra=
Sechzig Jahre Reichsbank.
Aoienoant iin Bandei der Zeiieit.
( Die Deutſche Reichsbank kann in dieſen Tagen auf einen
jährigen Beſtand zurückblicken. Durch das grundlegende
N2 feſetz vom 14. März 1875 wurde ihr das Privileg verliehen,
73. Januar 1876 Noten, für den Bereich ſämtlicher deutſcher
ay’sſtaaten auszugeben. Selbſtverſtändlich hatte es ſchon
vor der Reichsbank Notenbanken in Deutſchland gegeben.
ſiKn oder Dezentraliſation der Notenausgabe. Er beſaß für
Zeit ungefähr dieſelbe Bedeutung, wie einige Jahrzehnte.
der Streit um Bimetallismus oder Goldwährung und wie
ht heute der Streit um Indexwährung oder Goldwährung.
nebenbei erwähnt, daß in der damaligen Debatte immer
der Name eines der größten deutſchen Nationalökonomen,
Wagner, auftaucht, deſſen 100. Geburtstag ebenfalls im
März begangen werden wird. Als die Reichsbank
ge=
twurde, beſtanden in Deutſchland 33 ſtaatliche und private
ſ+janken, von denen 13 ſofort mit dem Geſetz auf ihr
Noten=
gverzichteten, während die anderen raſch im Laufe der
ſcn Jahre folgten. Schließlich blieben nur noch die
Noten=
a von Bayern, Baden, Sachſen und Württemberg übrig,
man eine gewiſſe regionale Bedeutung zuerkannte, die
rit Ende des Jahres 1935 ebenfalls verſchwinden werden.
e Reichsbank ſtand ſowohl unter Leitung als auch Aufſicht
aates. Die Leitung ſtand formell dem Reichskanzler zu
uurde unter dieſem von einem Direktorium und ſeinem vom
auf Vorſchlag des Bundesrates ernannten Präſidenten
bt. Die Aufſicht war Aufgabe eines Kuratoriums, deſſen
ender der Reichskanzler war. Die privaten Anteilseigner
lediglich beratenden und begutachtenden Einfluß.
1e Reichsbank beſaß in der Vörkriegszeit keine irgendwie
Ate Möglichkeit, die Politik der übrigen Banken direkt zu
besuſſen, unter Umſtänden eine von ihr als richtig erkannte
Ar volitik dem übrigen Kreditſyſtem aufzunötigen. Nur in
h— diskontpolitik hatte ſie ein derartiges Mittel, von dem ſie
ſenig Gebrauch machte und in der Hauptſache mit ihrem
t lediglich „konſtatierend” den Geldſätzen am freien Markt
Schon damals wurden aber Stimmen laut, die
verlang=
iß ſich die Reichsbank einen größeren Einfluß auf dem
irkt ſichern ſollte, und unter anderem darauf hinwieſen,
Banken durch ihre Kreditgewährung und den bargeldloſen
gsverkehr die Umlaufsmittelmenge, und damit den
wichti=
eichklang zwiſchen Umlaufsmittelmenge und Warenmenge,
dend beeinfluſſen könnten. Ob die daran geknüpfte
Folge=
rI aß hierin die Haupturſache für die in einem merkwürdigen
Auus immer wiederkehrenden Konjunkturſchwankungen der
aft zu erblicken ſei, richtig war, mag dahingeſtellt bleiben.
idend iſt, daß der Appell an die Reichsbank gerichtet wurde,
eine Diskontſteigerung einer Umlaufsmittelvermehrung
nzutreten oder durch eine Diskontſenkung in der Depreſſion
gnierenden Wirtſchaft wieder eine höhere Tourenzahl zu
Man erblickte alſo ſchon vor dem Kriege die Aufgabe der
ſbank nicht nur in der Notenausgabe und
Währungsvertei=
ſondern darüber hinaus auch in einer Art Konjunktur=
r Krieg und ſein unglücklicher Ausgang änderten Organi=
und wirtſchaftliche Stellung der Reichsbank ſehr weſentlich.
S ließlich uferlos werdende Notenausgabe ohne gleichzeitige,
Wirtſchaft vor ſich gehende Schaffung von Waren, bildete
laß für das Autonomiegeſetz vom Mai 1922, das die Lei=
Der Reichsbank ausſchließlich dem Direktorium und ſeinem
Inten übertrug. Rentenbank und Golddiskontbank leiſteten
ichsbank bei der Stabiliſierung der Mark wichtige, aber
2 rübergehende Hilfsſtellung, und durch das Bankgeſetz vom
g. 1924 wurde die Reichsbank wieder in ihre vollen Rechte
zt. Dieſes Geſetz brachte als neue Einrichtung den
Gene=
der auch noch die Aufſichtsrechte des Staates beſeitigte
m die Wahl des Reichsbankpräſidenten zufiel.
* enorme kurzfriſtige Verſchuldung der deutſchen Wirtſchaft
Ausland nahm der Reichsbankpolitik in der Nachkriegszeit
jede Bewegungsfreiheit. Um Kündigungen des
Auslan=
vermeiden, war die Reichsbank bis zur Kreditkriſe bei der
ung ihres Diskontes ſo unlöslich an die Höhe der auslän=
Kreditkonditionen gebunden, daß ihr eine Berückſichtigung
inenwirtſchaftlichen Lage unmöglich wurde. Der deutſche
ankdiskont bewegte ſich wiederum nur „konſtatierend”, aber
Mal nicht zu den eigenen Geldſätzen, ſondern in einer
eibend hohen „Anreiz”= und Riſikoſpanne zu den Geldſätzen
slandes. Mit Beendigung der Scheinkonjunktur wurde
iskontgebundenheit ſchmerzlich in der deutſchen Wirtſchaft
und der Reichsbank blieben Vorwürfe nicht erſpart. Zu
Schacht hatte in den Nachkriegsjahren häufig auf die
lichkeit vor allem der kurzfriſtigen Auslandskredite
hin=
n, warnend auf ihren labilen Charakter und ihre
politi=
ipfindlichkeit aufmerkſam gemacht. Dieſe Warnungen blie=
2halb wirkungslos, weil der Reichsbankleitung eine direkte
fnahme auf die übrige Kreditwirtſchaft nicht möglich war.
S Neue Deutſchland hat aus dieſen Erfahrungen die
Fol=
en gezogen. Dem Führerprinzip und dem Grundſatz der
Sichtung aller Kräfte der Nation entſprechend hat die
Reichs=
ine gänzlich andere Poſition erhalten. Sie iſt einer der
ſen Pfeiler der nationalſozialiſtiſchen Konjunktur= und
beſchaffungspolitik geworden. Die Perſonalunion zwiſchen
aftsminiſter und Reichsbankpräſidenten iſt in erſter Linie
nerkennung der energiſchen, zielbewußten und erfahrenen
ichkeit Schachts. Sie iſt aber andererſeits auch eine
durch=
lgerichtige Aemtervereinigung da im Vordergrunde der
aftspolitik im Innern kreditpolitiſche, nach außen
deviſen=
ihrungspolitiſche Maßnahmen ſtehen. Die Aenderung des
ſetzes vom Oktober 1933 beſeitigte den Generalrat und
be=
daß der Reichsbankpräſident vom Reichspräſidenten
er=
wird, nach den inzwiſchen erfolgten ſtaatsrechtlichen
Aen=
en alſo vom Führer. Damit wurde einmal ein weſentlicher
r ſtraffen Einheitlichkeit in der nationalſozialiſtiſchen
Wirt=
ührung geſichert, das andere Mal die große Bedeutung des
ankpräſidenten für den Bereich der Regierungsaufgaben
t. Gleichzeitig wurde der Reichsbank die Erlaubnis
er=
ſtverzinsliche Wertpapiere zu kaufen, zu verkaufen und in
otendeckung einzubeziehen, alſo mit Hilfe ſolcher „Offener=
Politik” ſowohl auf dem Geldmarkt als auch auf dem
Ka=
irkt feſten Fuß zu faſſen. Durch das Bankgeſetz vom 4. 12.
rhielt die Reichsbank mit der Einrichtung des Aufſichts=
De1 deſſen Leitung und Vorſitz dem Reichsbankpräſidenten
zu=
ſex' raktiſch die Führung über das deutſche Kreditweſen.
Da=
rden der Reichsbank jene Machtbefugniſſe gegeben, auf die
der oft zum Schaden der Wirtſchaft verzichten mußte, und
als der Verteidigerin der Währungsſtabilität, als der letz=
Id= und Kreditquelle für das ganze Land und als einer
Uptträger der ſtaatlichen Konjunkturpolitik zukommen.
Dr. W.
Generalverſammlung der Reichsbank.
In der GV. führte Reichsbankpräſident Dr. Schacht aus,
daß er ſich grundſätzliche Bemerkungen wie in früheren
General=
verſammlungen diesmal erſparen könne, da er in ſeiner letzten
Rede auf der Leipziger Frühjahrsmeſſe alles Notwendige geſagt
habe. In genereller Beziehung liege ihm aber daran, einen
maß=
gebenden Geſichtspunkt herauszuſtellen: Wenn auch die einzelnen
Maßnahmen, die die Reichsbank ergriff, nicht immer im
Geſamt=
zuſammenhang in Erſcheinung treten, ſo könne es, wenn man
zu=
rückblicke, doch keinem Zweifel unterliegen, daß ſich in der
gan=
zen Kapitalmarktpolitik der Reichsbank eine
abſolut einheitliche Linie abzeichne. Dr. Schacht
gab darauf einen kurzen Ueberblick über die am Kapitalmarkte
ergriffenen Maßnahmen. Die Einſetzung der Kommiſſion für die
Kontrolle des Kapitalmarktes im Mai 1933 verfolge den Zweck,
nur ſolche Emiſſionen an den Kapitalmarkt heranzulaſſen, die im
öffentlichen Intereſſe liegen. Im Oktober 1933 kam dang die
Bankgeſetznovelle, die die Reichsbank in den Stand ſetzte, auch auf
dem offenen Markt einzugreifen. Im Juni 1934 wurde die
Neu=
beſitzanleihe beſeitigt und durch Auflegung der 4proz.
Umſchul=
dungsanleihe ein Unſicherheitsfaktor aus dem Markt
herausge=
nommen. Durch die Umwandlung der Roggen= und
Weizenan=
leihen in RM.=Anleihen wurden weitere Momente der
Stabili=
tät in den Markt hineingetragen. Weitere Markſteine waren das
Anleiheſtockgeſetz, die Neuordnung des Börſenweſens, das Geſetz
über das Kreditweſen. Dazu komme die Verlängerung der
Hypo=
thekenfälligkeiten. Mit all dieſen Maßnahmen war endlich der
Zuſtand erreicht, der eine Krönung der Vorarbeiten ermöglicht,
indem man im Januar 1935 zur allgemeinen Rentenkonverſion
ſchreiten konnte und im Februar zur Senkung der Bankzinſen.
Die effektive Wirkung dieſer Maßnahmen auf dem Geldmarkt
fand ihren Ausdruck darin, daß der Satz für tägliches Geld, der
im Dezember 1933 5,52 Prozent betrug, in regelmäßigen
Herab=
ſetzungen bis zum Februar dieſes Jahres auf 3,86 Prozent
her=
unterging. Am Aktienmarkt betrug der Durchſchnittskurs im
Dezember 1933 77,2 Prozent und die Rendite 4,30 Prozent. Im
Februar 1935 war dagegen der Durchſchnittskurs 99,5 und die
Rendite 3,65 Prozent. Aehnlich verlief die Entwicklung auf dem
Markt für feſtverzinsliche Werte. Hier erfuhr der
Durchſchnitts=
kurs von 89,1 Prozent im Dezember 1933 eine Erhöhung auf 96,3
Prozent im Februar 1935, während die Rendite von 6,66 bis auf
6,06 Prozent vor der Konverſion zurückging. — Der Abſchluß für
1934 mit wieder 12 Prozent Dividende, wovon diesmal 4 Proz.
dem Anleiheſtock überwieſen werden, wurde einſtimmig genehmigt.
Graf v. Kalckreuth, Generalſekretär Dr. Meuſch und Fritz
Bal=
truſch ſchieden aus dem Zentralausſchuß aus.
Generallandſchafts=
direktor Gerh. Fliesbach=Stettin ſowie Kreisbauernführer Hans
Zernikow=Guben wurden neu gewählt. — Dr. Schacht machte
ſo=
dann noch über den Erweiterungsbau der Reichsbank einige
Ausführungen.
Viehmärkte.
Darmſtädter Viehmarkt vom 14. März. Aufgetrieben waren
178 Kälber. Die Preiſe ſtellten ſich für Kl. a) auf 49—50 Pfg.,
b) 45—48, c) 38—44, d) 30—37 Pfg. pro Pfund. Es wurden
ver=
kauft in der Kl. a) 12, b) 33, c) 62, d) 60 Stück.
Marktver=
lauf: ſchleppend, geräumt.
Mannheimer Kleinviehmarkt vom 14. März. Aufgetrieben:
34 Kälber, 19 Schafe, 12 Schweine 4 Ziegen, 320 Ferkel und 447
Läufer. Preiſe: Kälber, Schafe, Schweine, Ziegen nicht notiert.
Ferkel bis ſechs Wochen 12—16 Mk. über ſechs Wochen 17—25,
Läufer 25—30 Mk. Marktverlauf: Ferkel und Läufer ruhig.
Frankfurter Viehmarkt vom 14. März. Aufgetrieben:
Rin=
der 7 (gegen 2 am letzten Donnerstagsmarkt), zum Schlachthof
direkt zugeführt wurden 4 Ochſen, 3 Bullen, 50 Kühe und 6
Fär=
ſen, Kälber 1218 (881) Schafe 282 (102), Schweine 410 (403). Es
wurden notiert pro Zentner Lebendgewicht in RM.: Kälber
Kl a) 51—54 (am 7. 3. 53—54), b) 44—50 (45—52), c) 37—43
(39—44), d) 27—36 (30—38), Lämmer und Hammel b) 2.
Weide=
maſthammel 37—38 (37—38, c) mittlere 35—36 (35—36), d)
ge=
ringere 32—34 (—), Schafe e) beſte 34—36 (34—36), f) mittlere
30—33 (30—33), g) geringe 24—28 (24—29); Schweine a) 1. 49—
52 (—), 2. 49—52 (—), b) 49—52 (49—52), c) 47—51 (47—52),
d) 45—50 (45—50). Marktverlauf: Kälber mittelmäßig,
ausver=
kauft: Hammel und Schafe mittelmäßig, geringer Ueberſtand (6
Schafe); Schweine mittelmäßig, ausverkauft.
Die Berliner Börſe eröffnete bei anfangs ſehr ſtillem
Geſchäft meiſt auf Baſis der Vortagsſchlußkurſe. Sofern ſich
Ver=
änderungen ergaben, gingen dieſe über ½ Prozent nur in
Aus=
nahmefällen hinaus. Eine Sonderbewegung entwickelte ſich in
Daimleraktien, die 1½ Prozent höher einſetzten und dann bei
außerordentlich, ſtarker Nachfrage ſprunghaft auf 97½ Prozent
anzogen. Man verweiſt dabei immer wieder auf die angeſichts
des ſtark erweiterten Geſchäftsumfanges erforderliche
Kapital=
erhöhung, ohne daß man ſich jedoch auf poſitive Angaben ſtützen
kann. Ueber den Durchſchnitt hinausgehendes Intereſſe wurde
ferner für Süddeutſche Zucker bekundet, da der Abſchluß der
mit=
teldeutſchen Zuckerkampagne mit einer 12prozentigen
Produktions=
ſteigerung ſtark anregend wirkte. Die Aktie zog bei einem für
dieſes Papier bedeutenden Umſatz um 2 Prozent an. Von den
übrigen Märkten waren Montane nur unweſentlich verändert.
Stärkerer Bedarf machte ſich für Stahlverein bemerkbar, der
je=
doch durch vorhandenes Angebot gedeckt werden konnte. Von den
chemiſchen Papieren gaben Farben um 4 Prozent nach. Im
Ver=
lauf ergaben ſich nur in Einzelfällen ſtärkere Veränderungen.
Deſſauer Gas ſchwächten ſich auf die Meldung über eine
Beſchlag=
nahme des Geſamtvermögens des Großaktionärs und Generaldir.
der Geſellſchaft, Heck. bis auf 123 Prozent ab. Am Rentenmarkt
beſteht lebhafte Nachfrage für Hypothekenpfandbriefe, die ½—
Prozent gewannen.
Wenn auch die Haltung der Rhein=Mainiſchen Börſe
wieder nicht ganz einheitlich war und auch die
Publikumsbeteili=
gung am Aktienmarkt klein blieb, zeigte die heutige Börſe doch
eine überwiegend freundliche Tendenz. Die Umſatztätigkeit hat
indes keine nennenswerte Ausdehnung erfahren, zumal beſondere
Anregungen aus der Wirtſchaft nicht vorlagen und auch die
Ku=
liſſe ſich im allgemeinen noch abwartend verhielt. Beachtung ſand,
daß der engliſche Miniſterbeſuch nunmehr endgültig auf Ende
März feſtgelegt wurde. Am Rentenmarkt machte ſich im
Hinblick auf den Kupontermin im April weiterer Anlagebedarf
aus der Kundſchaft bemerkbar, was auch auf die Geſamtbörſe nicht
ohne Einfluß blieb. Insbeſondere am Pfandbriefmarkt erhielt
ſich zu den geſtrigen Kurſen Nachfrage. Am Aktienmarkt
ent=
wickelte ſich in Autowerten wieder lebhaftes Geſchäft,
insbeſon=
dere Daimler Motoren waren geſucht. Chemiſche Werte lagen ſehr
ſtill, JG. Farben 1405. An den Aktienmärkten war die
Umſatz=
tätigkeit im Verlaufe klein; die Kurſe zeigten im übrigen meiſt
etwas Beſſerung. Am Rentenmarkt bröckelten die pariablen Kurſe
infolge des kleinen Geſchäfts ſpäter leicht ab.
Die Abendbörſe nahm für Aktien einen überwiegend
feſteren Verlauf und die Umſatztätigkeit war in manchen Werten
ziemlich lebhaft. Bevorzugt wurden wieder Spezialwerte, in
denen ſich ſowohl die Kundſchaft als auch die Kuliſſe ſtärker
be=
tätigte. Neben Daimler=Motoren traten Reichsbankanteile mit
168½ (167) mehr hervor, wobei die Ausführungen in der GV.
einen günſtigen Eindruck hinterließen. Außerdem erhielt ſich für
AEG. lebhaftere Nachfrage ebenſo für JG. Farben. An den
variablen Rentenmärkten blieb das Geſchäft bei meiſt
unverän=
derten Kurſen ſehr klein.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Die Zahl der Poſtſcheckkonten iſt im Februar um 377 Konten
auf 1048 554 geſtiegen. Auf dieſen Konten wurden bei 60,7
Mil=
lionen Buchungen 9251 Millionen RM. umgeſetzt; davon ſind 7603
Millionen RM. oder 82,2 v.H. bargeldlos beglichen worden. Das
Guthaben auf den Poſtſcheckkonten betrug am Monatsende 505,7,
Mill. RM., im Monatsdurchſchnitt 532,3 Mill. RM.
In der HV. der Deutſchen Schiffspfandbriefbank AG., Berlin,
wurde der Abſchluß für 1934 genehmigt. Aus dem AR. ſcheiden
Dipl.=Ing. Meyberg und Dr. Hirte=Berlin aus Neugewählt
wur=
den Dr. L. Kaſtll, Bankdirektor K. Hirte und Dipl.=Ing. Mahler,
Mane
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve: für Feuilleton Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten:Mar Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. 6. Quetſch: für den Sport: Karl Böhmann;
für „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild u Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt
D. A. II. 35. 21592. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung= Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
Berliner Kursbericht
vom 14. März 1935
Oeviſenmarkt.
vom 14. März 1935
Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Llotzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg.
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gumm!
DeutſcheCont. Gas
Deutſche Erdöl
Mare
84.—
84.—
31.375
34.125
33.875
115.
95.—
15.—
154.50
123.75
99.25
We He
J. G. Farben
Geſ. f.elektr. Untern.
HarpenerBergbau
Hoeſch Eiſenund 1
Köln=Neueſſen /
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Korsw.Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Me
141.—
116.375
98.75
87125
126.50
88.
111.—
85. 625
105.50
78.50
68.—
Weee
Polhyphonwerke.
Rütgerswerke
Salzdetfurthge a11
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali /
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werle
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr. Draht=
Wanderer=Werke
Ve
11.375
105.—
144.—
38.50
76.625
111.—
81.—
14.50
121.—
50.—
114.75
109.50
139.50
Aegypten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada
Dänemart
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland.
Island
Währung
1agypt. 2
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1canad. Doll.
100 Kronen
100 Gulden
12.Sto.
100 eſtl. gr.
100 finn.Mk.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulben.
100 isl. Kr.
Geld Briel
12.08 1
ko.653
s8.77
0.200
3.047
2.449/
52,58
ei. 71
11.775
68.43
5.195
16.43
2.354
168.25
53.30
12.f1.
d.657
38.29
D.202
3.053
7.453
52.68
81.27
11.805
68.57
5.205
16.47
2.356
168.59
53 40
Italien
Japan
Jugoſlawien
Lettland.
Norwegen 1
Oeſterreich
Portugal Iy
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowak.,
Türkei.
Ungarn
Uruguah
Ver, Staaten
Mie
100 Lire 2
1 Yen
100 Dinar
100 Lats
100 Kronen
100 Schitling
100 Escudos
100 Kronen
100 Frapes.
100 Peſetas
100 Tſch.=Kr.
t türf. *
100 Pengs
1 Goldbeſo
Dollar
GeldBrief
20.85
0.6931
5.609
59.19 59.31
48,95
10.69.
60.72
80.72
33.35
7o.3751
1.27e
1.019
2.a79
20,89
C.695
5.661
80.32 C1.08
42.05
a77
60.84
7(.88
74.07
N.395
1.s80
1.(27
2.362
Surafftadter and Harioharbane Surinftadt, Flllane Der Stesoher Sunk
Frankfurter Kursbericht vom 14. März 1935.
Kee
„ Gr.IIp. 1934
„ „ „1935
„ „ „ 1936
„. 1937
„ „1938
„ Gruppel ..!
5% Dtſch. Reichsanl.
4
5½%Intern., v.30
4½Baden v. 27
41%Bahern v. 27
%Heſſen. . v. 28
..v. 29
%a Preuß. v. 28
4½,% Sachſen 5.27
4½%Thüringen 27
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze ......."
6% Dt. Reichspoſt=
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4½%..
Dtſch. Anl. Ausl.
P”, Ablöſung.
Leutſche
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bietsanleihe ....
4½ %Bad.=Baden
4½a%Berlin .v24
4½0Darmſtadt.
M Dresdenv. 26
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2aMainz... ..
SMannheim 27
41,0 München 29
4½%Wiesbaben 28
4½%Heſſ. Landesb
4½% „ Goldoblig.
103.7
107.25
107.3
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105.3
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96.25
Nua4
96.25
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97.5
108‟
96
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100,8
100.4
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112.1
107.
92.5
95.5
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92
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96.5
95
5½% beſ. Landes
hyp.=Bk.=Liquid.
434
Komm.=Obl.
4½% Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½%. Goldoblig
4½% Landeskom.
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R.11
R.12
4½0
4½Kaſ.Landesk.
Goldpfbr.. ...
4½%Nſſ. Landesb.
5½%on Lig.=Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
*Ausl. Ser. 1.
„Ausl. Ser.II
Di. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz)
4½%Berl. Hyp. B.
Lig.=Pfbr.
12%Frif.Hyp.=B
. „ Lig.=Pfbr.
„ Goldoblig.
% Frif. Pfb.=B
Lia.=Pfr.
LMein.,Hyp.B
Lig.=Pfr.
4½% Pfälz.Hyp.B
Lig.=Pfb.
% Rh. Hyp.=B!.
Lig.=Pfr.
Goldobl.
4½% Südd. Boden=
Fred.=Bonk.
Lig.=Pfbr.
%Wttb. Hyp. B.
100
3
931,
94
96.75
95
100,
113
128.5
2u.5
96
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96.75
100.25
95
86.75
100.5
96.25
100.25
97
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26.75
100-,
96
Wa
3%Dt. Linol. Werke
LoMginkrw. v. 26
3%Mitteld. Stahl,
% Salzmann cCo.
6% Ver, Stahlwerke
6%Voigt & Häffner
J. G. Farben Bonds
5%Bosn. 2. C. B.
L.Inveſt.
5%Bülg.Tab. v.08
4½%0 Oſt. Schätze
4%Oſt. Goldrente.
5 %bereinh. Rumän
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42Türk. 1. Bagdad
4%0 „ II.Bagdad
4½Güngarn. 1013
1914
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„ Goldr.
47
1910
4½Budp.Stadtanl.
4½Liſſabon. ....."
42 Stockholm. . ..
Aktien.
Rccumulat. Fabrit
Alg. Kunſtzide Unie
9. E.6.
AndregeNoris Bahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff.
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, F. P. .
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen..
Cement Heidelbergl
Kariſtadt!
Vee
100-
100
100.5
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98
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12.25
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38
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8.5
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7.5
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7.8
7.25
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80.5
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Oale Rue
Chem.Werke Abert
Chade (A=C).
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Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum:
Daimler=Benz ....! 98
Dt. Atl. Telegr.
„ Erdöl
Dt. Gold=u. Sil
ſcheide=Anſtalt. /206.75
Linoleum
Dortm. Ritterbräu 88
Dyckerhoffe
Eichbaum=Wert
Elektr. Lieferg.-Ge/ /109
Licht u. Kraft 120.25
Enzinger Unior
Eſchweiler
Eßling. Maſchinen.: 66.5
Faber & Schleicher
Fahr. Gebrüder. „ „/134
F.G. Farbeninduſtr. 140.75
Feinmech. (Fetter) / 7a4.5
Felt & Guilleaume.
Frankfurter Hof.
Geſ.f.eiektr. Untern.
Goldſchmibt, Th.
97
Gritzner=Kayſer
36.75
Grün & Bilfinger „/201.5
Dafenmühle F
102
Hanauer H
h.1130
Hanſwerie Füſ
79
Harpener Berg
98.5
Henninger, Kem
HilpertArmaturfrk
Hindrichs=Aufferm./ 98
Hochtief Eſſen ... /115
Holzmann, Phil. 88.:
IlſeBergb. Stamm
Genüſſel 125
Ve
94
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153.5
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99.5
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m.l102.75
92
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Me
Kali=Chemie. ...
„ Aſchersleben.
glein, Schanzlin ..
Klöcknerwerte
Knorr C. H.
Konſerven Braun
Lahmeyer & Co ..
Laurahütte
Lech, Augsburt
Lokomf. KraußcCo
Löwenbr. Münch.
Mainir.=W. Höchſt
Mainz=Akt.=
Mannesm.=Röhrei
Mansfeld.
Metallgeſ. Fran
Miag. Mühlenba
Moenus
MotorenDarmſtat
Neckarwer Eßling.)
Odenw. Hartſtein.
Part=u. Bürgerbr..
R u. Braunkohlen.. !
Elektr. Stamm
Stahlwerke..
Riebeck Montan.
Noeder, Gebr ..
Rütgerswerft. ...
Salzdetfurth Kalr
Salzw. Heilbronn.
Schöfferhof=Bind.
Schramm. Lackfbr.
Schuckert. Elektr.
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske.
Reinigerwerkel
Südd. Bucker=A. 6.
Tellu Bergbau.!
7
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68.5
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141.5
Thür. Liefer.=Geſ.I.
Unterfranken .....
Ber, Stahlwverke ..
Ver. Utramarin.
Weſtdte. Kaufhof.
Weſteregeln Kali
Zellſtoff Waldhof.
Allg. Dt. Creditgef.
Badiſche Bonk.
Bk. f. Brauinduſtr.
Bayer. Hyp. u. W
Berl. Gandelse
„ Hypothefbk. 7 4
Comm. u. Privatbl.
Dt. Ban1 u. Dise
Dt. Eff. u. Wechſe
Dresdner Ban!
Fran!ſ Val
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Mein, Hyp.=Ban!
Pfälz. Hyp.=Van
Reichsbanf=Anl.
Nhein. Hyp.=Bani.
Südd. Bob.-Cr. B1
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A.-G. f. Verfehrew
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72, Dt. Reichs
Hapag
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Nordd. 9.
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Alltanz- u. Stuug
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Franlona Rückeut.M
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ſtatt. Ich erwarte, daß ſich das geſamte Han
beteiligt.
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von der Skala Berlin
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beson-
derer Vorzug
der neuen
HEUTE
LETZTER
TAG!
Begeisterte Kritiken
loben die
Erstaufführung
rmstädter Tagblatt‟
schreibt dazu u. a.:
„— tabelhafte Regie- und
Darstellerleistung — ein
aus-
gezeichnet gespielter
Film-
hervorragende Besetzung —
ganz ausgezeichnete Szenen
vielgestaltige Handlung.
Ab morgen:
Ein Film von dem man nur
mit Begeisterung sprechen
kann:
(V2572
Mutterhände
WINKEL
ZHEINSTR. 28
10/40 Opel,
neu bereift,
generalüberholt,
als Lieferwagen
geeign., zu
ver=
kaufen. Spieß,
Pfungſtadt.
Niedergaſſe 29.
Die Gefangenendes Mohammed Khan
Hauptdarsteller: GARY COOPER als Oberleutnant MacGregor.
In stetig steigerndem Tempo ballen sich die abenteuerlichen
Gescheh-
nisse des Films zusammen — in bisher nie gezeigten Landschaften
Indiens erfüllt sich das Schicksal einer Gruppe von Europäern, die
Veßéo) durch ihr tollkühnes Eingreifen eine Verschwörung vereiteln.
Jugendliche ab 14 Jahre haben Zutritt
Beginn: 5.45, 600 und 8 20 Uhr.
ſteuerfrei, mit
Boſch=Zündlicht.
Heinrichsſtr. 52.
(IV.966)
Mercedes
8/38 Limouſine
Adler
6/30 Primus
vorzüglich im
Stand, ſehr bill.
Müller&ober
Rheinſtr. 39. (a
Auto=Reifen!
2 Reifen 6.50/20
(neu), 4 Reifen
6,50/21 (nur.
wenig gefahr.
abzugeben. Näh.
bei Gummi=
Schurig,
Darmſtadt, nur
Zügelſtraße
„Zum goldenen Pfll
Freitag u. Samstag, 15./16
sbce
soco
ooc
oo
7
Schlachtfe
Vorzügliche Ausschankv
Heinheimerstr. 38 • Fern
gefroren
Schade
Füllgraß
V 2564
Beſichtigen Sie
die neuen
Mo=
delle. — BMW.
führend in
Kon=
ſtruktion,
Zuver=
läſſigkeit und
Schnelligkeit.
J. Donges
& Wieſt,
Grafenſtraße 43.
(IV.966)
Fahrſchule Wilh. Lebe
Nieder=Ramſtädter Straße 14 (308a
Gründliche Ausbildung für alle Klaſſen
Heute gewaltige Kundgebung
des Winterhilfswerkes
Heute abend 6 Uhr
übergibt derOberbürgermeiſter derStadtDarmſtadt
Pg. Wamboldt
auf dem Paradeplatz (vor dem Reiterſtandbild) dem
Gaubeauftragten des Winterhilfswerkes 1934/35
Pg. Bürgermeiſter Haug
in einer großen Kundgebung
die Gedächtnistafel der Bevölkerung der
Stadt Darmſtadt für das Winterhilfswerk
des deutſchen Volkes
unter Beteiligung der Partei und ſämtl.
Unter=
gliederungen, der Heſſiſchen Landespolizei, der
Behörden, der Schulen ſowie der vom WHW.
(2570
betreuten Volksgenoſſen.
Der Kreisbeauftragte des WHW.
gez.: Hanſel.
Ganz Darmſtadt dankt durch ſein Erſcheinen den Opferwilligen!
Die Bierpreise
in meinem Brauerei-Ausschank sind ab Samstag,
16. März mit den Ausschankpreisen der anderen
hiesigen Brauerei-Ausschänken gleichgestellt.
(375a
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den 17. 3. 35, in der Woogsturnhalle, vormittags von 9—1 Uhr
und nachmittags von 3—7 Uhr. Eintritt 30 , Tageskarten 50 5,
Schüler und Erwerbsloſe 20 J.
(2578
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