Darmstädter Tagblatt 1935


15. März 1935

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Einzelnummer 10 Pfennige


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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 74
Freitag, den 15. März 1935.
197. Jahrgang

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DO=Bani und Darmſtädter und Nationalbani.

Vor dem Berliner Beſuch.
Störungsverſuche. Die Gleichberechkigung nicht eine Frage der Ekikekke oder der Rangordnung.
Wahrung der dentſchen Enkſchlußfreiheik.
dem Reichskanzler perſönlich zur Kenntnis zu bringen, daß das
Londoner Kabinett das Sicherheitsproblem im Weſten wie im
der Sinn der Gleichberechkigung.
Oſten Deutſchlands als voneinander unlösbar betrachte. Jede

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bim
NE

; ſteht nun feſt, daß der engliſche Außenminiſter Sir
Simon am 25. und 26. März ſeinen Beſuch in Berlin ab=
um
mit der deutſchen Regierung über das Londoner
umm zu verhandeln. Soweit iſt alles in Ordnung. Wir
aber in einigen Zeitungen ſchon wieder Anſätze, die
abzielen, die Verhandlungen von vornherein auf eine
nte Taktik feſtzulegen. Und es ſcheint uns notwendig, ſol=
ſemühungen
gleich einen Riegel vorzuſchieben.
e deutſche Regierung hat ſich bereit erklärt, über die Ge=
it
des Londoner Programms zu ſprechen, alſo über alle
die in dem Communiqué genannt ſind. Aber die
usſetzung dafür war und iſt, daß es ſich dabei um
Unterhaltung zwiſchen Gleichberechtigten
, wobei der Nachdruck der Gleichberechtigung nicht nur
Form, ſondern auf die Entſchlußfreiheit gelegt werden
Wenn die Engländer und die Franzoſen der Auffaſſung
die einzelnen Punkte des Londoner Programms etwas
mengehöriges darſtellen, daß alſo eine Verſtändigung nur
loſſen werden kann, wenn über alle einzelnen Punkte ein
inkommen erzielt iſt, ſo nehmen wir das zur Kenntnis.
inn aber natürlich nicht hindern, daß die deutſche Re=
aus
rein deutſchen Intereſſen heraus zu den einzelnen
n Stellung nimmt und ſich danach entſcheidet. Wir
chen nicht, Konferenzen zu wiederholen,
eir ſie in der Vergangenheit hinreicheno
g erlebt haben.
r nehmen nicht an, daß ſich etwa England die Entwick=
o
vorſtellt. Jedenfalls wäre unter dieſen Vor=
n
. an einen Erfolg nicht zu denken. Die
hberechtigung, wie wir ſie auffaſſen und
für uns den Angelpunkt aller weiteren
Sandlungen bildet, iſt nur ſo zu verſtehen, daß uns
ite Vorſchläge gemacht werden, daß wir dazu Gegenvor=
machen
und in freier Ausſprache der Verſuch gemacht
Bründe und Gegengründe ſo weit zu klären, daß eine
nſtimmung über einen für alle Teile tragbaren Plan er=
ird
. Jede andere Verhandlungsart würde von vornherein
heitern verurteilt ſein. Ineine Zwangsjackeläßt
eutſchland nicht hineinpreſſen und, eben weil
n Eindruck haben, daß Kräfte am Werk ſind, die eine
aktiſche für Deutſchland unerträgliche Lage ſchaffen wollen,
notwendig, rechtzeitig darauf hinzuweiſen, daß für uns
eichberechtigung nicht eine Frage der Etikette oder der
dnung iſt.
9 Mail für Reviſion des Verſailler Vertrages
EP. London, 14. März.
Programm für den Berliner Beſuch von Sir John Simon
mehr endgültig feſtgelegt worden. Der Außenminiſter wird
am 24. d. M. verlaſſen, und zwar entgegen den urſprüng=
Plänen in Begleitung des Großſiegelbewahrers Eden, der
einlich im Anſchluß an den Berliner Beſuch nach Moskau
arſchau weiterreiſen wird; doch ſcheinen hierüber noch keine
igen Vereinbarungen getroffen zu ſein. Sir John Simon
uf jeden Fall am 27. März wieder nach London zurück. Die
Miniſter, die während ihres Berliner Aufenthaltes im
Udlon Wohnung nehmen, benützen für die Reiſe ein ihnen
r engliſchen Luftfahrtgeſellſchaft zur Verfügung geſtelltes
flugzeug.
Is die auf zwei Tage berechneten Beſprechungen zwiſchen
Ditler und den engliſchen Miniſtern betrifft, ſo meldet die
heute übereinſtimmend, daß ſich in der geſtrigen Kabinetts=
die
Auffaſſung durchgeſetzt habe, daß das Londoner
okoll ein Ganzes bilden müſſe. Der Abſchluß
Luftpaktes allein könne für England
mehr in Frage kommen. Die Beſucher werden ſomit
liffaſſung vertreten, daß der Luftpakt, der
upakt und ein öſtlicher Sicherheitspakt,
inden mit einem zehnjährigen Rüſtungs=
änkungsabkommen
, gleichzeitig abgeſchloſ=
erden
müſſen, womit, wie die Daily Mail betont,
erhandlungen bedeutend erſchwert werden
s gleiche Blatt widmet heute den Berliner Beſprechungen
Seitartikel, in dem einleitend ausgeführt wird, die engliſche
ang dürfe nichts unverſucht laſſen, um dieſe Beſprechungen
usgangspunkt eines ehrlichen Freundſchaftsverhältniſſes
* den beiden Ländern zu machen. Dazu aber gehöre die
llierung der unhaltbar gewordenen Ab=
Ingsbeſtimmungen des Verſailler Vertra=
)ie engliſche Regierung, ſo ſchreibt das Blatt wei=
üſſe
ſich die Frage vorlegen, ob ſie nicht die
ative zur Annullierung dieſer Beſtim=
en
einſchließlich des Abſatzes über die
Xsſchuldfrage ergreifen ſolle. Abſchließend ſagt
4ily Mail, daß die engliſch=deutſche Freundſchaft eine Vor=
ing
für den europäiſchen Frieden ſei, und daß die engliſchen
r auf keinen Fall nach Berlin fahren dürften, um der deut=
kegierung
Gardinenpredigten über die Rüſtungsfrage zu
Alle in dieſer Richtung gehenden Illuſionen ſeien ebenſo
ich wie das Spiel mit dem Gedanken einer Freundſchaft
r Sowjet=Union.

Eine Havas=Auslaſſung

bas veröffentlicht eine Auslaſſung aus London, in der
diplomatiſchen Lage Stellung genommen wird.
heißt in dieſer Meldung, man habe guten Grund zu der
me daß Sir John Simon und Eden beauftragt würden,

Anregung, die Sicherheit in Oſteuropa unabhängig von Frank=
reich
zu organiſieren, würde daher in London als nicht den
Erforderniſſen der Lage entſprechend angeſehen. Die Sicherheit
ſei im übrigen nur gegenſeitigen Beiſtand zu erreichen.
Wenn dieſe Anſicht in Berlin gebilligt würde, würden die
engliſchen Beſucher alle Freiheit haben, um mit den deutſchen
Unterhändlern über eine Anerkennung der deutſchen Aufrüſtung
zu verhandeln, die der Genugtuung entſprechen würde, die ſie
auf dem Gebiete der Sicherheit erreichen werden. Dieſe Aner=
kennung
dürfe jedoch nicht ſoweit gehen. Deutſchland die gleichen
Streitkräfte wie Sowjetrußland zuzugeſtehen.
Im übrigen bedauere man in gutunterrichteten Londoner
Kreiſen, daß Deutſchland vor dem Beſuch der engliſchen Miniſter
in Berlin zur Militariſierung der Zivilflieger ſchreite, die eine
ſehr deutliche Verletzung des Teiles V des Verſailler Vertrages
darſtelle. In London glaube man, daß einer Verhandlung zur
Schaffung eines neuen vertraglichen Sicherheitsſyſtems nicht eine
Maßnahme hätte vorausgehen ſollen, die einer einſeitigen Kün=
digung
des früheren diplomatiſchen Werkzeuges gleichkäme. Man
wiſſe noch nicht, ob deswegen ein diplomatiſcher Proteſt erfolgen
werde, oder ob Sir John Simon die Angelegenheit ſelbſt in
Berlin behandeln werde. Jedenfalls ſei aber ſicher, daß ſie nicht
mit Stillſchweigen übergangen werde.
Die Meldung der Havas=Agentur iſt ein deutliches Zeichen
für die franzöſiſchen Verſuche, bereits jetzt die im engliſch=
franzöſiſchen
Abkommen vom 3. Februar vorgeſehenen freien
Verhandlungen zu präjudizieren oder ihnen zum mindeſten eine
beſtimmte Richtung aufzuzwingen.
Daß Deutſchland ebenſo den Frieden für den Oſten wie für
den Weſten wünſcht und dieſen für notwendig hält, bedarf nicht
erſt einer Sondierung der engliſchen Staatsmänner in Berlin.
Inwieweit hierzu aber gerade die Beiſtandspakte notwendig
ſind, wie man ſie ſich in Frankreich und auch anderswo denkt
das werden die kommenden Berliner Unterhaltungen zu be=
weiſen
haben.
Wenn Havas die Notwendigkeit einer gewiſſen Relation
zwiſchen den Streitkräften Rußlands und denen Deutſchlands
anerkennt, ſo bedeutet dies gewiß einen Fortſchritt. Es wäre
im Sinne einer allgemeinen Rüſtungsbeſchränkung nur zu wün=
ſchen
, daß auch Rußland gewiſſe Anregungen gegeben würden,
die dortigen, bisher uferloſen Rüſtungsvorbereitungen und
beſtrebungen zu mäßigen, um notwendige Reaktionen anderer
in Reichweite dieſer Rüſtungen liegender Länder zu vermeiden.
Daß gerade der von Havas bemängelte deutſche Entſchluß hin=
ſichtlich
des militäriſchen Flugweſens durch ſolche aber auch
durch andere Zuſammenhänge zu einer unabwendbaren Not=
wendigkeit
werden mußte, iſt im Grunde von der Weltöffentlich=
keit
ſoweit nicht andersgerichtete taktiſche Gründe maßgebend
bleiben längſt anerkannt worden.
Pariſer Skimmen zum bevorſtehenden Miniſterbeſuch
DNB. Paris, 14. März.
Die Mitteilung des Foreign Office, daß Sir John Simon, be=
gleitet
vor Lordſiegelbewahrer Eden, am 24. März nach Berlin
abreiſen werde, gibt der franzöſiſchen Preſſe Anlaß zu einer ge=
radezu
fieberhaften Geſchäftigkeit. Die Blätter bemühen ſich, den
engliſchen Miniſtern klar zu machen, welche Marſchroute ſie bei
den Berliner Beſprechungen zu befolgen hätten. Gewiſſe fran=
zöſiſche
Lieblingsprojekte, wie vor allem der Oſtpakt,
ſtehen dabei im Vordergrund.
In dieſem Zuſammenhang tritt auch das Beſtreben zutage,
aus den deutſchen Erklärungen zur Luftfahrt=
frage
Kapital zu ſchlagen. Zu dieſem Zweck wird u. a.
die Unterredung des Miniſterpräſidenten Göring mit dem Ver=
treter
der Daily Mail plötzlich groß herausgeſtellt, die bis jetzt
von der franzöſiſchen Preſſe beinahe mit Stillſchweigen übergangen
worden war. Wie auf ein Stichwort hin bemühen ſich
die Blätter, die Angelegenheit nicht nur als
einen Verſtoß gegen den Verſailler Vertrag,
ſondern auch als unvereinbar mit der franzö=
ſiſcheengliſchen
Erklärung vom 3. Februar hin=
zuſtellen
. Dem dient auch die Information, daß von den zu=
ſtändigen
franzöſiſchen Stellen die deutſchen Mitteilungen auf ihre
rechtliche und diplomatiſche Seite hin geprüft würden. Nicht alle
Blätter gebären ſich freilich ſo aufgeregt wie der Matin der
den Wunſch nach einem gemeinſamen Schritt Eng=
lands
, Frankreichs und Italiens in Berlin vor=
bringt
, mindeſtens aber möchte, daß Sir John Simon vor ſeiner
Berliner Reiſe mit amtlichen franzöſiſchen Kreiſen Fühlung nimmt.
Ebenſo gereiztſſpricht Echo de Paris dauon, daß
Deutſchland die Mächte vor eine vollendete Tat=
ſache
geſtellt habe, ja das Blatt verſteigt ſich dazu, von
einer Erpreſſung zu reden und verlangt, daß die drei Mächte zu
einer Beratung zuſammentreten.
Etwas vernünftiger zeigt ſich Figaro. Da heißt es u. a.: es
ſei eigentlich nicht angebracht, ein großes Geſchrei anzuſtimmen,
da die Tatſachen längſt bekannt ſeien. Klar ſei es ja auch ge=
weſen
, daß eine Großmacht wie Deutſchland ſich
nicht ſtändig mit einer militäriſchen Unterle=
genheit
abgefunden haben würde. Wer ſich ein=
bilde
, daß ein ſo anormaler Zuſtand ewig an=
dauern
könnte, laſſe einen ſeltſamen Mangel an
Urteilsfähigkeit erkennen,

Die neue Türkei.

Die Große Nalionalverſammlung.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
Die im Aufbau begriffene neue Türkei, die als
erſter der vorderaſiatiſchen Staaten die wirtſchaft=
lichen
und kulturellen Feſſeln der Vergangenheit ge=
ſprengt
hat, iſt heute eine Größe, mit der im Ge=
biete
des Balkans, des öſtlichen Mittelmeeres und
des Nahen Oſtens gerechnet werden muß. Wir
haben unſeren ſtändigen W. E. B.=Berichterſtatter in
Iſtanbul gebeten, die Entwicklung und die Zukunfts=
aufgaben
der von Kemal Atatürk geſchaffenen tür=
kiſchen
Republik in mehreren Artikeln aufzuzeigen,
die wir in zwangloſer Folge bringen werden.
Die Schriftleitung.
W. E. B. Iſtanbul, Anfang März 1935.
Seit dem Auguſt des Jahres 1923 gibt es in der Türkei nur
eine einzige politiſche Volksbewegung: die Republikaniſche Volls=
partei
. Ihr oberſter Führer iſt der Präſident der Republik,
Kemal Atatürk. Ihre Flagge, die häufig neben der Halbmond=
flagge
des Staates erſcheint man denkt unwillkürlich an die
Gemeinſamkeit des Hakenkreuzbanners und der ſchwarz= weiß=
roten
Nationalflagge zeigt ſechs ſtrahlenförmig auseinander=
gehende
weiße Pfeile auf rotem Grund. Jeder Pfeil verſinn=
bildlicht
einen der ſechs Programmpunkte der R. V. P., die da
lauten: Wir ſind Republikaner; wir ſind Nationaliſten; wir
ſind Volksgenoſſen; wir ſind für Staatswirtſchaft; wir ſind für
Laizismus; wir ſind für Fortentwicklung des Revolutions=
geiſtes
.
Dieſer Parole iſt das türkiſche Volk wiederum gefolgt, um
ſeine 400 Volksvertreter in die fünfte Große Nationalverſamm=
lung
zu entſenden. Mitte Dezember vorigen Jahres begann der
erſte Wahlgang, der darin beſtand, daß je 400 Wähler, Männer
und Frauen, einen Wahlmann ſtellen. Dieſer erſte Wahlakt wird
nicht gleichzeitig in allen Orten vorgenommen, ſondern auf einen
Zeitraum von drei Wochen verteilt. Der zweite Wahlgang hat
am 8. Februar ſtattgefunden, wobei, dem Geſetz gemäß, je 100
Wahlmänner einen Abgeordneten beſtimmten, ſodaß alſo auf je
40 000 Einwohner ein Parlamentsvertreter entfällt.
Das türkiſche Volk kennt, wie geſagt, nur eine Partei. Dieſe
Partei hat die ausſchließliche Mehrheit im Parlament. Der Füh=
rer
der Partei iſt gleichzeitig der Staatspräſident, und auch die
Miniſter entſtammen der Einheitspartei. Bei einem ſolchen Tat=
ſachenbeſtand
kann weder von Parteikampf, noch von Oppoſition
die Rede ſein. Demgemäß ſpielten ſich die türkiſchen Wahlen
auch in voller Ruhe und Ordnung ab und trugen den Charakter
einer Volksfeier, mit Feſtbeflaggung, Umzügen, feierlicher Ein=
holung
der Wahlurnen, mit nächtlicher Beleuchtung der Staats=
gebäude
und ſchließlich, am Abend der Bekanntgabe der Wahl=
ergebniſſe
, mit großen Bällen, die von der Partei veranſtaltet
wurden, um die neuen Parlamentarier zu ehren.
Der amtlichen Feſtſetzung des zweiten Wahltages pflegen Be=
ſprechungen
vorauszugehen, die unter dem Vorſitz des Staats=
präſidenten
in ſeiner Eigenſchaft als oberſter Führer der Partei
des Volkes abgehalten werden. Der Große Parteirat, die Kabi=
nettsminiſter
und das Büro der Parlamentsgruppe nehmen an
dieſen Beſprechungen teil, die der Aufſtellung der Liſte der
Kandidaten gelten. Wenn dieſe Beratungen, die in dieſem Jahre
im Iſtanbuler Schloß von Dolmabagtſche ſtattfanden, abge=
ſchloſſen
ſind, wird die Liſte der Kandidaten veröffentlicht und
es entſpricht der autoritären Leitung dieſes demokratiſchen
Staatsweſens, daß die von den drei maßgebenden Körperſchaften
der Republik: Präſident, Miniſterrat und Partei benannten
Kandidaten ohne Ausnahme ins Parlament gewählt werden.
Wahlkampf, Kuhhandel um Sitze, große Wahlplakate und ſelbft
Maſſenverſammlungen kennt die neue Türkei nicht. Die Wahl=
beteiligung
im erſten Wahlgang, bei dem der Urwähler, alſo die
breite Maſſe zum Worte kommt, iſt ſtets ſehr groß diesmal
erreichte ſie teilweiſe 90 v. H. Beide Wahlgänge gehen wie am
Schnürchen Wahlzwiſchenfälle Prügeleien, Schmutz=
kampagne
in der Preſſe überläßt die Türkei den patentierten
parlamentariſchen Partei=Staatsweſen.
Dennoch wäre es verfehlt, im Ankara=Parlament eine Ver=
ſammlung
bedingungsloſer Ja=Sager zu vermuten! Im Gegen=
teil
die Verfaſſung der türkiſchen Republik gibt dem Par=
lament
ausgedehnte Rechte. Die Nationalverſammlung iſt nicht
nur die geſetzgebende Körperſchaft, ſie beſchließt auch über Krieg
und Frieden und über Verträge aller Art mit dem Ausland.
Es ſei daran erinnert, daß in der Geburtsſtunde der türkiſchen
Republik, während des Befreiungskampfes in Anatolien die
erſte, im April 1920 in Ankara zuſammengetretene National=
verſammlung
die geſamte Macht in ſich vereinigte: ſie verkörperte
die Staatshoheit, ſie erſetzte den Monarchen der Schatten=
ſultan
ſaß als Gefangener der Reaktion und der Entente= Be=
ſatzung
in Iſtanbul , und Kemal Atatürk, der damals noch den
Namen Muſtafa Kemal Paſcha führte war nur Präſident der
Nationalverſammlung, nicht aber Präſident der Republik. Ihm
zur Seite ſtand das Exekutiv=Komitee der Nationalverſamm=
lung
. Erſt April des Jahres 1923 wurde die Republik ausge=
rufen
. Gaſi Muſtafa Kemal wurde ihr Präſident und aus dem
Exekutiv=Komitee wurde der Miniſterrat.
Die diesmaligen Wahlen brachten eine dreifache Ueber=
raſchung
. Zunächſt wurde noch anläßlich der Parlamentsauf=
löſung
Ende 1934 bekannt, daß zur fünften Nationalverſamm=
lung
auch Frauen wählbar ſein würden! Der letzte Schritt zur
Befreiung der türkiſchen Frau aus den Ketten einer Jahr=
hunderte
alten kulturellen und ſtaatsbürgerlichen Gefangenſchaft
war damit getan. Gemäß Beſchluß der Partei erſcheinen nun=
mehr
17 türkiſche Frauen,, Lehrerinnen, Aerztinnen, Stadtver=
ordnete
und Dorfbürgermeiſterinnen, im Parlament. Die zweite
Ueberraſchung brachte ein Aufruf des Staatspräſidenten Kemal
Atatürk an die Nation, worin bekannt gegeben wurde, daß in
16 =Wahlbezirken (Regierungsbezirken) unabhängige, nicht der
Republikaniſchen Volkspartei angehörende Kandidaten aufgeſtellt
würden, deren Wahl mit Hilfe der Stimmen der alleinigen
ſtaatlichen Partei von vornherein geſichert war. Dieſe Neuerung
iſt dem Wunſche Atatürks entſprungen, innerhalb des Parla=
ments
auch ſolchen Stimmen und Meinungen C=hdr zu dei=

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Seite 2 Nr. 74
ſchaffen, die nicht an das Programm der R. V. P. gebunden ſind.
Es wird dadurch nicht etwa eine künſtliche Oppoſition geſchaffen,
ſondern die Arbeitsfähigkeit der Volksvertretung erhöht. Mit 16
gegen 400 läßt ſich ja auch keine Oppoſition betreiben. Entſchei=
dend
iſt, unabhangigen, jedoch erprobten Patrioten Gelegenheit
zu geben, heilſame Kritik zum Ausdruck zu bringen. Daß keine
Kritikaſter auf dieſe Weiſe ins Paclament kommen, dafür
ſorgte die Volkspartei denn die unabhängigen Kandidaten
mußten ja mit den Stimmen der Partei gewählt werden. Wie
ernſt es der Staatsleitung mit der Berufung unabhängiger
Perſönlichkeiten war,, geht daraus hervor, daß auch der als
überzeugter Bekämpfer der RVP. bekannte Heerführer aus dem
Freiheitskampf, General Refet (Paſcha), einer der Getreuen
Atatürks aus ſchwerer Zeit, in der ihm offiziell zugeſprochenen
Eigenſchaft eines Oppoſitionärs ins Parlament gewählt
wurde. Die dritte Ueberraſchung war die Aufforderung an die
nichttürkiſchen Bevölkerungsteile vom raſſiſchen Standpunkte
aus geſehen, Wahlkandidaten aufzuſtellen. Von dieſer Mög=
lichkeit
haben Griechen, Armenier und Juden Gebrauch gemacht,
und ihre Kandidaten wurden auch gewählt. Jeder dieſer Min=
derheiten
=Kandidaten hatte zuvor ein öffentliches Bekenntnis
zu den Programmpunkten der Partei abzulegen, in dem er
ſich als Republikaner und Volksgenoſſe bekannte. Der Schwer=
punkt
dieſer Neuerung liegt hauptſächlich auf außenpolitiſchem
Gebiet, ſtellt eine freundliche Geſte an Griechenland dar und
dient als Lehre für diejenigen fremden Staaten, in denen große
türkiſche Minderheiten, mehr oder weniger loyal behandelt,
leben. Fügt man nun noch hinzu, daß bei der Aufſtellung der
Wahlliſten eine erhebliche Anzahl überalteter Parlamentarier
ausgeſchieden wurde, daß zahlreiche Vertreter des Handwerks,
der Wiſſenſchaften und der Technik, aber auch mehrere bekannte
Offiziere ins neue Parlament gewählt wurden, ſo bekommt
man das richtige Bild von der neuen türkiſchen Volksvertretung
für die nächſten vier Jahre.

* Oppoſikion gegen Flandin.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
* Paris, 14. März.
Die Rede des frnazöſiſchen Miniſterpräſidenten Flandin in
Lyon unterſchied ſich ſtark, von den üblichen Miniſterreden in
Frankreich. Sie war wie eine Flucht in die Oeffentlichkeit, nach=
dem
die Kammer ſcheinbar aufhörte, ein Podium zu ſein, von
dem aus an das ganze Land geſprochen werden kann. Miniſter=
präſident
Doumergue benützte ſeinerzeit den Rundfunk dazu, trotz=
dem
er dies viel weniger nötig hatte als ſein Nachfolger. Denn
Doumergue hatte die geſamte Preſſe hinter ſich, während Flandin
faſt die geſamte Preſſe gegen ſich hat. Aber Flandin mußte ja, als
er die Regierung übernahm, auf die Methode der Rundfunkreden
verzichten, um die Empfindlichkeit der Kammer zu ſchonen ..
Die Rede in Lyon hatte einen ſkeptiſchen, ja bitteren Unter=
ton
. Ganz den ſachlichen Fragen gewidmet, war ſie eigentlich eine
Aufzählung der Schwierigkeiten, die von allen Seiten ſyſtematiſch
der Geſundung in den Weg gelegt werden, und der Appell an die
Zuſammenarbeit aller klang nicht begeiſtert oder fordernd, es war
nur ein redneriſcher Schluß.
In Frankreich hat die Kammer die Grenzen ihrer Macht zu
deutlich zu fühlen bekommen, als daß ſie die öffentliche Meinung
nicht ſchonen würde. Darum beklagt ſich auch Flandin nicht über
die Kammer, ſondern über die öffentliche Meinung und über die
verſchiedenen wirtſchaftlichen und politiſchen Fraktionen.
Es iſt eine Tatſache, daß in Frankreich die Regierung, trotz=
dem
ſie von der Kammer eigentlich jede gewünſchte Unterſtützung
bekommt, auf eine Oppoſition ſtößt, die ihre ganze Aktivität
hemmt. Ihre Kräfte werden in einem Kleinkrieg aufgezehrt, und
man kommt der Löſung der großen Aufgaben nicht näher. Die ver=
ſchiedenen
Faktoren des Wirtſchaftslebens, Großinduſtrie, Groß=
banken
, und gewiſſe mächtige Agrargruppen, wehren ſich mit allen
Kräften gegen die Opfer, welche das Sanierungswerk der Regie=
rung
ihnen auferlegen möchte. Alle Regierungsmaßnahmen ver=
ſchwinden
unter einer Flut der zerſetzenden Kritik. Die verſchiede=
nen
außerparlamentariſchen Verbände ſind untereinander genau
ſo uneinig wie die Fraktionen im Parlament; die parlament=
feindliche
Stimmung in Frankreich hat bisher nur die Folge ge=
habt
, daß die geſamte öffentliche Meinung nunmehr Parlament
ſpielt.
Unter ſolchen Umſtänden kann ein Regierungsprogramm, das
auf Wiederherſtellung des Vertrauens abgeſtellt iſt, nicht beſon=
ders
leicht verwirklicht werden. Und der Schrei nach politiſchen
Reformen wird immer lebendiger. Auf Flandin ſelbſt drückt ſeine
politiſche Vergangenheit, die ihm die Gegnerſchaft verſchiedener
Gruppen zuzog. Der Ausweg aus der moraliſchen und wirtſchaft=
lichen
Sackgaſſe, in die ſich die franzöſiſche Innenpolitik verirrte,
könnte nur von außen kommen, von einer europäiſchen Ent=
ſpannung
.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Vom Tage.
Der Reichsminiſter des Innern Dr. Frick iſt am Donnerstag
nachmittag zu einem Beſuch in Lübeck eingetroffen. Am Abend
hat der Miniſter in einer großen öffentlichen Kundgebung zu der
Bevölkerung geſprochen.
Dreißig ehemalige deutſche Kommuniſten, die vor einigen
Monaten in Holland verhaftet worden waren, ſind in einem Ar=
beitslager
in Fort Honſwyk bei Utrecht interniert worden.
Die engliſche Regierung hat ihren Geſandten in Athen be=
auftragt
, der griechiſchen Regierung ihre herzlichen Glückwünſche
zur Niederſchlagung des Aufſtandes zu übermitteln.
Der aus dem Stavisky= und Prince=Skandal bekannte frühere
Polizeinſpektor Bony, der ſich, wie gemeldet, ſeiner Verhaftung
durch die Flucht entziehen wollte, iſt in der vergangenen Nacht in
Paris in dem Augenblick feſtgenommen worden, als er eine Auto=
droſchke
beſtieg.
Die amerikaniſche Regierung erlitt im Senat eine ziemlich
ernſte Niederlage. Das Haus nahm mit 70 gegen 12 Stimmen
einen Antrag des demokratiſchen Senators Thomas an, durch den
die von der Regierung geplante Verwendung eines Teiles des für
öffentliche Arbeiten bewilligten Kredits von 4 Milliarden Doll.
für den Ausbau der Flotte, die Anlage neuer Befeſtigungen und
die Schaffung der größten Luftflotte der Welt unterſagt wird.

Scheikerk das Kabineft Flandin an der Frage
der Verlängerung der Milikärdienſktzeik?
EP. Paris, 14. März.
In den Pariſer politiſchen Kreiſen ſieht man mit Spannung
der morgigen Kammerdebatte entgegen, zu deren Beginn Mini=
ſterpräſident
Flandin eine Erklärung über die Abſichten der Re=
gierung
hinſichtlich der Auffüllung der Rekrutenbeſtände wäh=
rend
der kommenden fünf mageren Jahre abgeben wird. Die
Erklärung wird gleichzeitig im Senat durch Juſtizminiſter Pernot
verleſen. Sie gewinnt dadurch die Bedeutung einer feierlichen
Regierungserklärung, für die Miniſterpräſident Flandin das
ganze Gewicht der Autorität ſeines Kabinetts einſetzt.
Ueber die Abſichten des Miniſterpräſidenten weiß man auch
heute immer noch nichts Endgültiges. In den politiſchen Krei=
ſen
herſcht die Anſicht vor, daß Flandin das Parlament bitten
wird, ihm Vertrauen zu ſchenken. Er wird betonen, daß er alles
tun wird, um die Auffüllung der Rekrutenbeſtände zu ſichern.
Wie das jedoch getan werden ſoll, darüber ſoll das Parlament
der Regierung völlige Handlungsfreiheit laſſen. Unter dieſen
Umſtänden iſt damit zu rechnen, daß Miniſterpräſident Flandin
gegenwärtig nicht die Abſicht hat, einen Geſetzentwurf einzubrin=
gen
, der die Abſchaffung der einjährigen Dienſtzeit und ihre Er=
ſetzung
durch die zweijährige Dienſtzeit vorſieht, ſondern daß er
verſuchen wird, mit Hilfe des Artikels 40, des Rekrutierungs=
geſetzes
die Rekruten nach der Beendigung der einjährigen Dienſt=
zeit
auf weitere ſechs, neun oder zwölf Monate unter den Fahnen
zu behalten.
Das würde bedeuten, daß Flandin ſich die Anſicht der Ra=
dikalen
Partei zu eigen macht, die erſt heute offiziell be=
ſchloſſen
hat, der Regierung Vertrauen zu ſchen=
ken
und ihr die Anwendung des Artikels 40 des
Rekrutierungsgeſetzes zu erlauben allerdings
unter der Bedingung, daß vorher alle Maßnah=
men
getroffen werden, um die Armee zu moder=
niſieren
und die Einſtellung von Berufsſolda=
ten
zur Beſetzung der Befeſtigungswerke zu för=
dern
. Im Verlaufe der Ausſprache der radikalen Kammer=
gruppe
ergriff auch Staatsminiſter Heriot das Wort, um einen
Vergleich zwiſchen der Militärſtärke Deutſchlands und der Frank=
reichs
zu ziehen und darauf hinzuweiſen, daß das Material
Deutſchlands neu ſei, während die geſamte Heeresorganiſation
Frankreichs nur langſam und ſchrittweiſe verbeſſert werden könne.
Falls Miniſterpräſident Flandin ſich wirklich zu dem oben ge=
ſchilderten
Verfahren der Anwendung des Artikels 40 des Re=
krutierungsgeſetzes
entſchließen ſollte, dürfte er in ernſthaften
Konflikt nicht nur mit einem Teil ſeiner Miniſter, ſondern auch
mit dem rechten Flügel ſeiner Regierungsmehrheit kommen. Die
äußerſte Rechte kritiſiert ſeit einigen Tagen die angebliche Un=
entſchloſſenheit
und Schüchternheit des Miniſterpräſidenten und
fordert energiſch die zweijährige Dienſtzeit. Die Gruppe Tar=
dieu
hat heute eine Tagesordnung angenommen, in der ſie die
gleiche Forderung ſtellt.
Man ſchiebt dem Miniſterpräſidenten Flandin die Abſicht zu,
er werde nach Schluß der morgigen großen Militärdebatte in der
Kammer die Abſtimmung über eine einfache Tagesordnung ver=
langen
und dazu die Vertrauensfrage ſtellen. Unter dieſen Um=
ſtänden
fragt man ſich in politiſchen Kreiſen, ob nicht morgen
zum erſtenmal ſeit Beſtehen der Regierung Flandin in einer ſolch
wichtigen Frage die Regierungsmehrheit auseinanderfallen wird.
Daß das Kabinett Flandin in Gefahr geraten könnte, daran wagt
heute noch niemand zu denken. Aber ſicherlich wird der morgige
parlamentariſche Kampf, in dem alle Führer der großen Par=
teien
zu Wort kommen werden, ſehr heiß werden.

Freitag, 15. März 1

Auneroeftaggang an de. Had.

DNB. Berlin, 14. M.
Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propa
Dr. Goebbels hat zum Heldengedenktag folgenden Erlaß
fentlicht:
Am Sonntag, den 17. März, gedenkt das deutſche Vo
Gefallenen des Weltkrieges. In allen Orten des Reiches y
würdige Gedenkfeiern ſtattfinden. Ich fordere die Bevöll
auf, an dieſem Tage zu Ehren der toten Soldaten Trauerk
gung zu zeigen.
3
* Der neubau der beattcher Laftfaht
Die Unterhaltung, die General Göring mit einem eng
Preſſevertreter über die Neugeſtaltung der Deutſchen Luf
hatte, wirkt ſich in Paris rein politiſch aus. Die Franzoſen t
fen damit auf, daß in allen derartigen deutſchen Abſichten ein
ſtoß gegen den Verſailler Vertrag enthalten ſei. Sie ſuchen
auch die Engländer und die Italiener darauf feſtzulegen, da
deutſche Luftrüſtung im Widerſpruch zu den römiſchen und
doner Abmachungen ſtehe. Deshalb wird auch angedeutet, d
Diplomaten ſich bereits mit der Frage beſchäftigen und der
angeblich zwiſchen Paris, London und Rom fleißig ſpielt,
Es iſt nützlich und notwendig, wenn jetzt die Diplom
Politiſche Korreſpondenz, die wohl mit Recht als Sprachroh=
licher
Auffaſſungen gilt, über die Entwicklung der deutſchen
fahrt einige ſehr nachdenkliche Einzelheiten mitteilt: Sie ſch
Die vom Reichsminiſter Göring angekündigte Maßnahme,
die ein Teil der deutſchen Luftfahrt militäriſchen Charakt
hält, iſt ein neues Glied einer organiſchen Entwicklung, d.
der Abrüſtungskonferenz ausgeht. Die Beſprechungen, die
und bei der ſpäteren direkten Fühlungnahme der Großmäck
führt worden ſind, haben ſchrittweiſe einen rechtlichen und t
lichen Zuſtand herbeigeführt, der heute weder von Deutſ=
noch
von den anderen Mächten ignoriert werden kann. W.
ſich die Entwicklung vollzogen? Schon der Macdonald=Pla=
16. März 1933 ſieht den Wegfall des Teiles V des Verſaille=
trages
vor. Das iſt bei den ſpäteren Verhandlungen wied
beſtätigt und präziſiert worden. Der deutſche Reichskanzler I
Mai 1933 im Rahmen des geforderten 300 000 Mann=Heer
entſprechende Anzahl von Verteidigungsflugzeugen unter V.
auf Bombenflugzeuge in Anſpruch genommen. Italien und
land haben dem Grundſatz einer deutſchen Verteidigungslu
ſchon vor bald eineinhalb Jahren zugeſtimmt. Daß die dam
Vorausſetzungen des deutſchen Verzichtes auf Bombenflu
heute nicht mehr beſtehen, liegt ganz an den anderen Mi
Dieſer Verzicht ſollte ja Jahre gelten mit der aus dem Macd
Plan ſtammenden Maßgabe, daß die Bombenflugzeuge inzr
allgemein abgeſchafft würden. Statt deſſen haben Englan
Frankreich und übrigens auch die Sowjetunion und die Ver
ten Staaten Programme aufgeſtellt, in denen die ſyſtem
Moderniſierung und Leiſtungsſteigerung der Bombenflu
eine maßgebende Rolle ſpielt. Das engliſche Weißbuch hat zu
letzt jede etwa noch mögliche Hoffnung auf eine Luftabr
vernichtet oder wenn man will, die endgültige Beſtätigung
erbracht, daß dieſe Hoffnungen ſchon ſeit langer Zeit U
waren. Damit ſind für Deutſchland aber auch die Vorausſetz
ſeines zeitlich begrenzten Verzichtes weggefallen und es ſ
genötigt, ſeinen für alle Fälle getroffenen Vorbereitungsm=
men
nunmehr den endgültigen Charakter zu geben, den die
ganzen Welt beſtehenden Umſtände erfordern.
Die Korreſpondenz verweiſt dann darauf, daß die Zeit
Präliminarien endgültig vorbei ſei. 1932, dachte man.
erſtes internationales Rüſtungsabkommen mit 5jähriger. La
Damals hätte Deutſchland ſich mit noch beſcheidenen Mitte
frieden geben können. Wenn heute ein Abkommen zuſtandek
wird es früheſtens 1936 zu laufen beginnen, alſo gerade
Zeit, wo ungefähr das erſte Abkommen abgelaufen wäre.
kindlich, etwa von deutſchen Kriegsabſichten reden zu u
Schließlich iſt die deutſche Abrüſtung ſeit 13 Jahren vollende
13 Jahren wartet Deutſchland darauf, daß die übrigen S.
ihren Verpflichtungen aus dem Verſailler Vertrag nachkon
Die anderen Staaten haben aber immer für ſich geltend ge
daß alle Maßnahmen nur zur Verteidigung und zur Frieden
rung getroffen wurden. Deutſchland nimmt nur das gleiche
wie die anderen für ſich in Anſpruch und iſt dazu durch den
abrüſtungswillen der Siegerſtaaten gezwungen.
Der belgiſche König hat den flämiſchen Abgeordnetei
Gent, de Schryver, als Nachfolger des Abgeordneten van Ce
laert zum Landwirtſchaftsminiſter ernannt. v. Cauwelge
Anfang dieſes Jahres aus dem Kabinett ausgeſchieden.

*
Die neugeftänang des Hädt. kaftams
In der nächſten Woche wird ſich das Städtiſche Muſeum in
ſeiner neuen Geſtalt und in ſeiner neuen Behauſung der Oeffent=
lichkeit
vorſtellen. Das Muſeum war bisher bekanntlich im
Schloßgraben untergebracht, und zwar in Räumen, die durchaus
unzureichend waren. Die Sammlungen waren dort ſo zuſammen=
gepfercht
, daß die einzelnen Gegenſtände keineswegs zur Geltung
kamen und daß eine genußreiche, ja auch nur eine wirklich be=
lehrende
Betrachtung unmöglich war. Jetzt iſt durch die Initia=
tive
von Herrn Direktor Dr. Adolf Müller, deſſen ſachver=
ſtändiger
und liebevoller Arbeit auch die Neugeſtaltung zu ver=
danken
iſt, das Muſeum in die Räume des alten Pädagogs ver=
legt
worden. Als Lateinſchule mitten im 30jährigen Kriege er=
baut
und zuſammen mit Schloß= und Stadtkirche lange Zeit eines
der repräſentativſten Bauwerke Darmſtadts, hat das alte Päda=
gog
bis vor kurzem noch Unterrichtszwecken gedient. Um die ehe=
maligen
Schulräume für ihre neue Beſtimmung geeignet zu
machen, waren weitgehende bauliche Aenderungen im Inneren
notwendig. Die großen Räume ſind durch Einziehen von Wän=
den
geteilt worden. Dadurch hat man zunächſt, durch Beſeitigung
des Gegenlichts, eine geeignete Beleuchtung gewonnen, man hat
weiterhin mehr Stellwände erzielt und nebenbei noch erreicht,
daß die unſchönen Eiſenträger verdeckt und eingekleidet wurden.
Helle und Geräumigkeit zeichnen überhaupt unſer neues
Muſeum aus, das ſich dadurch in wohltuenden Gegenſatz zu jenen
etwas muffigen Mottenkiſten ſtellt, als die man mancherorts
gerade Heimatmuſeen noch antrifft.
Im Eingang iſt das Bild des Sanitätsrats Dr. Friedrich
Maurer, der vor 25 Jahren, zuſammen mit ſeinem unermüdlichen
Helfer, Schuldiener Mager, den Grundſtock zu dem Odenwald=
muſeum
gelegt hat, zu ſehen. Die wertvolle Sammelarbeit, die
damals geleiſtet wurde, wäre heute gar nicht mehr möglich, da
in der Zwiſchenzeit noch viel von volkskundlichem Gut verloren
gegangen iſt. Zu ebener Erde iſt der eigentliche Beſtand des
Odenwaldmuſeums untergebracht. Zuerſt betritt man die Küche,
die außer dem Rauchfang alle gebräuchlichen Bauernküchengeräte
enthält, von da das Schlafzimmer mit Himmelbett und Wiege,
und endlich die gemütliche Bauernſtube. Um bis in die Maß=
verhältniſſe
ein genaues Abbild der Wirklichkeit zu ſchaffen, hat
man niedrige Decken eingezogen und auch die tiefen Fenſterniſchen
durch Butzenſcheiben verkleidet. Alle dieſe Räume atmen die
trauliche Behaglichkeit vergangener Zeiten und zeugen zugleich
von der Liebe und Sorgfalt, mit der alles geſammelt und zu=
ſammengeſtellt
worden iſt.
Anſchließend kommt man in zwei Zimmer, in denen das ge=

ſamte Handwerkszeug und Geräte für Wollweberei, Flachs= und
Hanfſpinnerei, Buntdruckerei und Gebildweberei zu ſehen ſind.
Und zwar in ſo vollſtändiger Reihenfolge, daß von der Schaf=
ſchur
bis zum fertigen Wollſtoff alle einzelnen Arbeitsvorgänge
veranſchaulicht werden. Derlei Zuſammenſtellungen findet der
Muſeumsbeſucher ja nun häufiger; das Beſondere, Einzigartige
liegt aber nun darin, daß hier die Webſtühle, Spinnrad, Scher=
rahmen
uſw. nicht einfach zur Schau geſtellt ſind, ſondern daß
alle dieſe Geräte jederzeit in Tätigkeit vorge,
führt werden. Damit iſt für die lebendige Anſchau=
ung
außerordentlich viel geleiſtet. Durch dieſe Neuerung wird
erreicht, daß der Beſucher, nicht wie bisher, an einer Reihe von
Gegenſtänden, deren genauer Zweck ihm doch meiſtens unklar
bleibt, vorbeigeht. Vielmehr hat er die Möglichkeit, all das in
ſeiner eigentlichen Funktion und Tätigkeit zu ſehen. Der Mu=
ſeumsbeſuch
, an dem ſonſt nur allzu häufig ein Hauch von Lang=
weile
haftet, wird ſo zu einer wirklich anregenden und leben=
digen
Angelegenheit. Zugleich wird man damit am eheſten eine
ſinnvolle Wiederbelebung und in jedem Falle ein wirkliches
Wiſſen um das alte Handwerk und die wertvolle Kulturtradition,
die darin liegt, erreichen.
Ihre Fortſetzung findet dieſe Abteilung im 1. Stock, wo uns
weitere Zweige des Odenwälder Handwerks gezeigt werden. Man
ſieht eine alte Nagelſchmiede mit dem Blaſebalg, der noch mittels
des von einem Hund in Bewegung geſetzten Schwungrades ange=
trieben
wurde. Man ſieht die Einzelheiten der handwerksmäßi=
gen
Stecknadelmacherei, der Zinngießerei, der Spazierſtockmache=
rei
, Lichtzieherei, Knopfmacherei, Streichholzherſtellung und
Klenginduſtrie. Sehr intereſſant iſt ſodann der Raum, in dem
wir den Vorgang der Töpferei in allen Stadien verfolgen kön=
nen
, denn auch hier hat man ſich nicht damit begnügt. Dreh=
ſcheibe
, Brennofen uſw. einfach aufzuſtellen, vielmehr führt uns
ein junger Töpfer die immer wieder ſtaunenswerte Fertigkeit
der Kunſttöpferei vor, und auch der Brennofen wird in Funktion
geſetzt. Zugleich ſind hier ſchöne Erzeugniſſe, beſonders der Ur=
beracher
Töpferei, ausgeſtellt.
Durch den Treppenturm, deſſen Wände mit Bildern von Pro=
feſſor
Kröh und Darmſtädter Photos von Luiſe Brockmeyer ge=
ſchmückt
ſind, und von deſſen Fenſtern man einen ſchönen Aus=
blick
auf Alt=Darmſtadt hat, begeben wir uns in den zweiten
Stock, wo der erſte Raum uns Odenwälder Trachten, ſowohl an
Hand von alten Stichen, wie durch die aufgeſtellten Puppen vor=
führt
. Leider hat man im vorigen Jahrhundert, als die Trach=
ten
noch ſtärkere Verbreitung hatten, verſäumt, dieſen Dingen
Sammleraufmerkſamkeit zu widmen. Beſonders ſchön ſind die
kunſtvoll gearbeiteten Häubchen. Ein anderer Raum iſt der
Kartographie des Odenwaldes gewidmet. Ferner iſt hier, da

Kartenleſen nicht jedermanns Sache iſt, ein großes, im Me
1:25 000 gearbeitetes Relief des Odenwaldes ausgeſtellt, da
Anſchauung ſehr erleichtert. Wir finden hier ferner geolo
Karten mit Geſteinsproben, Karten der klimatiſchen Verhäl
von Profeſſor Ihne, auf denen z. B. die jahreszeitlichen Tei
der Pflanzenblüte in den einzelnen Gegenden (der größte G
ſatz liegt zwiſchen der milden Bergſtraße und dem rauhen Vl
berg) zu ſehen ſind. Andere Karten zeigen uns hiſtoriſche
ſtände zur Römerzeit, zur Karolingerzeit, wir ſehen die einz
Klöſter, Königspfalzen, Zwangsſiedlungen uſw. Eine Kark
dem Jahre 1806 erinnert uns an die außerordentliche ſtag
Zerſplitterung, die damals noch herrſchte. Es gibt Karten,
denen wir die Auswanderungsverhältniſſe in der Vergange
ſtudieren können, Aufſtellungen der geſamten Mühlen im 2
wald, Pläne der Stadt Darmſtadt in den verſchiedenen 3
kurz, es iſt hier in mühevoller Arbeit ein Material zuſam
gebracht, an Hand deſſen ſich wirklich arbeiten und ſtudieren.
In die Hauptepochen der Stadtentwicklung führen un.
dann die nächſten Räume. Wir kommen hier zu den Saml.
gen, deren Grundſtock Anfang des Jahrhunderts von Di
Jäger und Stadtbibliothekar Noack angelegt wurden. Da 2
ſtadt im Mittelalter keine große Bedeutung hatte, liegt Me!
Schwergewicht in der Zeit der großen Landgräfin und int
folgenden Jahrhundert. Briefe, Dokumente und Bilder
Landgräfin Karoline, Johann Heinrich Mercks, Lichtene
K. F. Moſers, Sturz, Wielands, Gleims, der Brüder Siot
führen uns in dieſe Zeit, die dann beſonders unmitteldnt
ſtimmungsvoll uns gegenwärtig wird in zwei Räumen, die ſie
muſealer Anhäufung und zu didaktiſchen Zwecken zuſamment
ſind, ſondern die Wohnräume jener Zeit ſtilecht darſtellen=
erſte
Raum mit Chinatapete, Rokokomöbeln, Strohintarſe,
dern von Karoline Flachsland, Schleiermacher, Lavale.
vergegenwärtigt uns die Wohnkultur zur Zeit Merſ=;
zweite Raum mit Giraffenklavier, Bilder aus dem Mole
Darmſtadt und Biedermeier=Möbeln vergegenwärtigt uns
gefühl und Stimmung der klaſſiziſtiſchen Zeit.
Nochmals gehen wir über die ſchöne Wendeltreppe
Stock höher und finden hier Dokumente des alten Darla
ungemütliche Gegenſtände wie Richtſchwert und Schandfell
ner die Fahnen der Zünfte, die in Darmſtadt erſt ſpät.
chen und nie zu großer Bedeutung kamen. Ein Gemat
Pieter Rodingh aus dem Jahre 1676 läßt uns Schlob.
kirche und Lateinſchule als die das Stadtbild beherrſchen.
bäude erkennen. Neben Porträts aus dem Darmſtadl. L
Jahrhunderts überraſcht eine gotiſche Sandſteinmadonng.
kürzlich von Direktor Dr. Müller aufgefunden worden.

[ ][  ][ ]

7
e

2
1

eitag, 15. März 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 74 Seite 3

Aus Arten.

DNB. Wien, 14. März.
m Rintelen=Prozeß wurde am Donnerstag um 16 Uhr 55
(rteil gefällt. Der Angeklagte Dr. Rintelen wurde zu lebens=
ichem
Kerker verurteilt.
der Verhandlungsleiter erklärte, Dr. Rintelen ſei ſchuldig,
ahre 1934 in Wien und Rom den ihm bekannten Anſchlag
ſas Bundeskanzleramt gebilligt, und dadurch gefördert zu
daß er ſich als Chef der neu zu bildenden revolutionären
rung zur Verfügung ſtellte. Er habe damit das Verbrechen
ntfernten Mitſchuld am Hochverrat begangen, und da der
ztshof das Unternehmen als beſonders gefährlich anſehen
werde über ihn die Strafe des lebenslänglichen Kerkers
ngt. Die Unterſuchungshaft vom 26. Juli bis heute wird
en Fall ſeiner ſpäteren Begnadigung eingerechnet.
r. Rintelen nahm das Urteil lächelnd auf. Der Vorſitzende
n ſodann die umfangreiche Begründung des Urteils.
Dr. Rintelen hat vermutlich ein ſehr viel milderes Urteil
erwartet. Denn die Tatſache, daß über dieſen Mann
wie der Stab gebrochen werden würde, ſtand von vorn=
feſt
. Es handelte ſich höchſtens darum, wie der Staats=
t
und das Gericht den Begriff der Schuld konſtruieren
n. Der Tatbeſtand iſt ja bekannt: Dr. Rintelen iſt im
=Putſch durch eine Rundfunknachricht als Nachfolger des
lich zurückgetretenen Bundeskanzlers Dr. Dollfuß bezeich=
orden
. Daraus iſt ihm der Vorwurf gemacht worden, daß
t den Putſchiſten zuſammengearbeitet und den Verſuch
Umſturzes mit vorbereitet habe. Der Beweis dafür freilich
ſht gelungen. Dr. Rintelen hat ein recht ſchlüſſiges Alibi
ht. Irgendwelche Beziehungen zu den Triebkräften des
ſes konnten ihm nicht nachgewieſen werden. Erſt am letzten
iſt ſein römiſcher Kammerdiener wie er ſelbſt zugeben
auf Anſtiftung des Rintelengegners Caſtiglione als
aufgetreten, um zu beſchwören, daß Rintelen in der römi=
Geſandtſchaft einen Herrn Williams empfangen habe, der
lich der Verbindungsoffizier der Purſchiſten geweſen ſei.
Zeſchreibung, die er von dieſem Manne gab, deckte ſich
1wegs mit dem Bild der Perſönlichkeit, die ſich hinter die=
fſeudonym
verſtecken ſollte. Bleibt als Schuldbeweis der
den ſich Dr. Rintelen nach der Verhaftung beibrachte,
ie Anklage behauptet, weil er ſeinen Plan zuſammen=
i
ſah und ſich der Verantwortung entziehen wollte, wie
oſt äußert, als Proteſt gegen die unwürdige Art, wie er
delt wurde. Seit dieſem Schuß iſt Rintelen ein kranker
A. Man merkt auch aus ſeiner Verteidigung, daß er nicht
ſitze ſeiner Kräfte iſt. Deswegen war eigentlich der Pro=
verflüſſig
. Denn er ſollte ja nur den Mann ausſcheiden,
S die ſtärkſte Perſönlichkeit der chriſtlich=ſozialen Partei
einmal hätte gefährlich werden können. Dieſe Gefahr iſt
ſeine ſchwankende Geſundheit allein gebannt.
Aasfahrangen des Kautsansartg.
DNB. Wien, 14. März.
n Rintelen=Prozeß begann am Donnerstag der Staats=
Dr. Tuppy mit ſeinem Plaidoyer. Er verwies im weſent=
auf
ſeine zu Beginn des Prozeſſes gehaltene Anklagerede
ertrat den Standpunkt, daß das damals geknüpfte Netz,
l es ſtellenweiſe ſubtil ſei, ſich als feſt und haltbar er=
habe
und in keiner Weiſe von der Verteidigung durch=
ſei
. Zu den damaligen Beweiſen ſeien noch die wichtigſten
dungen der Zeugen Dr. Ripoldi und Dr. Reitlinger ge=
n
aus denen hervorgeht, daß Rintelen in enger Verbin=
nit
Dr. Weidenhammer alias Williams und dadurch alſo
ait den Verſchwörern geſtanden habe, obwohl er zu Be=
ſer
Verhandlung erklärt habe, den Namen Weidenhammer
Lilliams überhaupt nicht zu kennen. Rintelens Verhalten
n kritiſchen Tag ſei außerordentlich verräteriſch. Auch der
mordverſuch ſtelle einen klaren Beweis der Schuld dar.
(bſchiedsbrief, den der Angeklagte verfaßt habe, ſei ein
rtiges Dokument, geradezu mediziniſch intereſſant. Hier
n im Angeſicht des Todes noch goldene Brücken für eine
elle Verteidigung gebaut. Es überraſche der im Abſchieds=
fuſammengetragene
ungeheure Wuſt politiſcher Ereigniſſe.
auf ſo entfernte Dinge wie auf die Emſer Depeſche aus
jahre 1870 werde eingegangen. Dieſer Abſchiedsbrief ſei
ne Flucht in die Krankheit aus einer unentrinnbaren
ion zu bezeichnen.
er Staatsanwalt ging dann zum Strafantrag über,
durch allgemeine Ueberraſchung erregte, als der Siaats=

anwalt ſehr eindringlich bat, der Gerichtshof
möge von der ihm durch das Militärgerichtshof=
Geſetz gegebenen Möglichkeit, über den Straf=
antrag
hinausgehen, und den Angeklagten als
Rädelsführer zu verurteilen (Strafſatz: Lebensläng=
licher
Kerker oder Tod) keinen Gebrauch machen. Denn
es ſei wohl zwar als erwieſen anzunehmen, daß Dr. Rintelen
mit Weidenhammer geſprochen habe, über den Inhalt dieſer
Geſpräche aber und damit über die klare Umſchreibung
der Schuld des Angeklagten ſei nichts bekannt
geworden. Urſprünglich habe er, der Staatsanwalt daran
gedacht, im Laufe der Verhandlung ſeine Anklage von Rintelens
Mitſchuld auf bloßes Mitwiſſen einzuſchränken. Durch die Wen=
dung
aber, die der Prozeß mit der Vernehmung der Zeugen
Reitlingen und Ripoldi genommen habe, habe er dieſen Ge=
danken
fallen gelaſſen und halte ſeine urſprüngliche An=
klage
auf Mitſchuld aufrecht. Sodann überließ
der Staatsanwalt die Feſtſetzung des Straf=
maßes
dem Gerichtshof.
Der Verkeidiger hat das Work.
Nach einer halbſtündigen Pauſe ergriff der Verteidiger
im Rintelen=Prozeß, Dr. Klee, das Wort zu ſeinem Plädoyer.
Er ſtellte einleitend feſt, daß der Prozeß in keiner Rich=
tung
eine Klärung über die Geheimniſſe und
Hintergründe des 25. Juli gebracht habe. Er kri=
tiſierte
ſodann das Verhalten des Staatsanwalts, weil er die
wichtigſten Beweismittel nicht ſchon in der Vorunterſuchung auf=
gerollt
habe. Dr. Rintelen ſei nie Nationalſozialiſt geweſen;
er habe nur aus ethiſchen und wirtſchaftlichen Gründen das
Verhältnis zu dem Brudervolk beſſern wollen. Der Verteidiger
ging darauf auf die einzelnen Beweiſe ein. Er erklärte, daß
die eindringlichſte Vernehmung des geſamten Geſandtſchafts=
perſonals
nichts Belaſtendes ergeben habe. Man habe dann das
keineswegs erhebende Schauſpiel erlebt, wie im letzten Augen=
blick
der Kammerdiener des Geſandten in Rom
zur Zeugenbarriere geſchleift werde. Der Verteidiger erklärte
mit erhobener Stimme, daß Ripoldi gelogen habe. Von
dem ganzen römiſchen Beweismaterial ſei nichts übrig geblie=
ben
als der üble Geſchmack, den die Erkenntnis auslöſe, daß
man den öſterreichiſchen Geſandten in Rom vom
erſten Tage ſeines Amtsantritts an beſpitzelt
und beſchnüffelt habe. Der Verteidiger beſprach ſodann
das Verhalten Dr. Rintelens am Nachmittag des 25. Juli, zer=
gliederte
die Vorwürfe des Staatsanwalts daß ſich der An=
geklagte
nicht richtig benommen habe und erklärte ſchließlich, daß
ſolche Vorwürfe ſehr unangebracht ſeien, wenn man ſich vor
Augen halte, daß man ſogar Perſonen, die für die Ruhe und
Ordnung im Staate zu ſorgen hatten, keinerlei Vorwürfe über
ihr Verhalten am 25. Juli gemacht habe.
Der Verteidiger entwickelte dann ein Bild von dem An=
geklagten
als Politiker und ſtellte feſt, daß er ein armer Mann
geblieben ſei, was man nicht von allen Politikern ſagen könne.
Er verwies auch nachdrücklichſt auf das ſchöne Zeugnis des
Fürſtbiſchofs von Seckau. Der Verteidiger erklärte ſchließlich,
daß die Anklage zuſammengebrochen ſei und verlangte den Frei=
ſpruch
des Angeklagten.
Der Staatsanwalt ergriff hierauf das Wort zu einer Ant=
wort
, in der er erneut ſeine Argumente unterſtrich.
Dr. Rinkelens Schlußwork.
Dr. Rintelen bat ſodann, ein Schlußwort halten zu dürfen
und führte aus: Ich bin unſchuldig. Ich habe immer offen
für meine Ideale gekämpft. Ich wollte nie etwas anderes als
ein gutes Einvernehmen Oeſterreichs mit Deutſchland. Ich habe
mich dabei in einer Linie mit dem größten öſterreichiſchen
Staatsmann Dr. Seipel befunden. In dieſer Ueberzeugung ſehe
ich mit Ruhe Ihrem Urteilsſpruch entgegen.
Der Gerichtshof erhob ſich, und der Vorſitzende gab bekannt,
daß das Urteil um 16.45 Uhr verkündet werden wird.
Das Wiener Bundeskanzleramt hat das ſeinerzeit verfügte
und zuletzt am 5. Dezember 1934 mit Wirkſamkeit bis 16. März
1935 verlängerte Verbot der Verbreitung aller im Deutſchen
Reiche erſcheinenden Tageszeitungen und gewiſſer Zeitſchriften im
gleichen Umfange für den Zeitraum von weiteren drei Monaten,
Endtag 16. Juni 1935. verlängert.
Die Weſtfäliſche Landeszeitung berichtet, daß ihr Vertreter
in Rom, Arnim Richard, auf Anweiſung des italieniſchen Innen=
miniſteriums
aus Italien ausgewieſen worden ſei mit der Be=
gründung
, er habe über den italieniſch=abeſſiniſchen Konflikt in
ſubjektiver und einſeitiger Weiſe berichtet. Richard ſei innerhalb
36 Stunden nach 32ſtündiger Siſtierung abgeſchoben worden.

*
Zer ungelagee nis Hichter.
Einſehung eines Skaluk=Gerichks für das Memel=
gebiet
durch Likauen.
Die litauiſche Regierung hat wieder eine neue Methode
erfunden wie ſie den Signatarmächten Sand in die Augen
ſtreuen kann. Das Memelſtatut beſteht ja eigentlich nur noch
auf dem Papier. In der praktiſchen Handhabung iſt es ſo durch=
löchert
, daß von irgendwelchen Sonderrechten der Memelländer
nicht mehr die Rede ſein kann. Sie werden als litauiſche Staats=
bürger
zweiter Klaſſe behandelt, und die Signatarmächte haben
ſich zu mehr als einem papierenen Proteſt gegen dieſes eigen=
artige
Verfahren nicht aufgeſchwungen. Jetzt haben aber die
Litauer ſelbſt etwas entdeckt, was ſie nach der juriſtiſchen Seite
rechtfertigen ſoll. Sie haben ein beſonderes Statutgericht ein=
geſetzt
, dem Regelung von Streitigkeiten aus der Anwendung
des Memelſtatuts überwieſen werden ſoll. Ein Gericht mit rich=
tigen
Richtern alſo, nur daß es damit natürlich ſeinen beſon=
deren
Haken hat. Erſtens ſind es litauiſche Richter, die ſchon
gegen den litauiſchen Staat nicht Recht ſprechen werden und zum
andern kann das Gericht nur angerufen werden von rein litau=
iſchen
Behörden. Der Angeklagte hat ſich alſo gewiſſermaßen
ſelbſt als Richter eingeſetzt. Dem memelländiſchen Landtag oder
den Parteien, die eigentlich dieſen Gerichtshof anrufen müßten,
iſt dieſes Recht ausdrücklich unterſagt. Der Zweck der ganzen
Uebung iſt alſo nur, eine Kuliſſe aufzubauen, hinter der jeder
Terror gegen die Deutſchen ſich verbergen läßt und gleichzeitig
dafür Sorge zu tragen, daß der memelländiſche Landtag, wenn
ſeine Mundtotmachung einmal nicht mehr gelingen ſollte, keine
Möglichkeit hat, mit den ihm bisher theoretiſch zuſtehenden
Rechten praktiſch etwas anzufangen.
Heikle Lage
im abeſſiniſch=ikalieniſchen Streitfall.
Der Korreſpondent des Daily Telegraph in Addis Abeba
meldet, im italieniſch=abeſſiniſchen Streit ſei eine heikle Lage ent=
ſtanden
. Die ſeit zwei Wochen geführten Verhandlungen
über die Frage einer neutralen Zone und Ita=
liens
Schadenserſatzforderungen ſeien ergebnis=
los
geblieben. Abeſſinien ſchiebe die Schuld auf Italien. Inzwiſchen
dauerten die militäriſchen Vorbereitungen der Italiener in Afrika
an. Es verlaute, die abeſſiniſche Regierung habe am Mittwoch
eine Note nach Rom geſandt, in der ſie ſich weigere, die italie=
niſchen
Forderungen weiterhin zu erörtern, wenn es nicht vorher
eine unparteiiſche Unterſuchung gebe. In der Note
werde eine eindeutige Antwort Italiens verlangt, ob es den Streit
ſchiedsrichterlicher Entſcheidung zu unterbreiten bereit ſei, wie dies
in der italieniſch=abeſſiniſchen Vereinbarung vorgeſehen ſei.
Mandſchukuos Expanſionsbedürfnis.
Mandſchuriſche Abſichten auf die innere Mongolei.
DNB. Hſingking, 14. März.
Die Regierung von Mandſchukuo veröffentlicht eine halbamt=
liche
Mitteilung über die Beziehungen zur inneren Mongolei, die
Beachtung verdient. Zeigt ſie doch, daß die der neuen
Staatsgründung innewohnende Ausbreitungs=
tendenz
noch nicht zur Ruhe gekommen iſt.
Es wird darin erklärt, in der letzten Zeit habe die mandſchu=
riſche
Regierung verſchiedene Petitionen von der Bevölkerung der
inneren Mongolei erhalten, in denen die mandſchuriſche
Regierung erſucht werde, ſämtliche Schritte zn
unternehmen die den Anſchluß der inneren
Mongolei an Mandſchukuo herbeiführen können.
Ferner habe eine Gruppe mongoliſcher Fürſten in Dolonner bei
den mandſchuriſchen Behörden um die Erlaubnis nachgeſucht, dem
mandſchuriſchen Kaiſer in Hſingking eine Petition zu überreichen.
die die Vereinigung der inneren Mongolei mit
Mandſchukuo verlangt. Von den mandſchuriſchen Behörden ſei
die Einreiſe der mongoliſchen Fürſten nach Hſingking geſtattet
worden.
Zwiſchen der Regierung der inneren Mongolei und der von
Mandſchukuo ſchwebt noch eine Streitſache wegen des Grenzkonflikts
im Boirner See, bei dem es auch zu militäriſchen Reibungen kam.
Großes Aufſehen erregt die Verhaftung des 23jährigen Sohnes
des bekannten japaniſchen Staatsrechtslehrers Prof. Dr. Minobe.
der über den Gegenſatz zwiſchen der ſogenannten Souveränitäts=
Theorie und der Organ=Theorie ſchrieb und den Kaiſer nicht als
über dem Staat ſtehend; ſondern als Organ des Staates bezeich=
nete
. Die Verhaftung erfolgte in Tokio unter dem Verdachte
kommuniſtiſcher Umtriebe.

.
tid
ha
inn
ſeE=
1e

t aus der Zeit um 1470 und iſt die einzige mittelalterliche
die in Darmſtadt gefunden wurde.
ie dritte wichtige Epoche Darmſtadts, die durch den Namen
roßherzogs Ernſt Ludwig und die Künſtlerkolonie bezeich=
ird
, ſoll hier den Abſchluß bilden. Doch iſt dieſe Abteilung
noch nicht fertig, und an ihrer Stelle ſieht man in den
n Monaten eine Ausſtellung von Handwebe= und Hand=
i
=Erzeugniſſen, die Herr Wißler zuſammengeſtellt hat. Es
t ſich hierbei um Erzeugniſſe der bäuerlichen Textilkunſt
hein=Main=Gau, wie ſie noch heute betrieben wird. Wir
hier alſo die Fortſetzung der hiſtoriſchen Sammlungen in
egenwart. Aus dem Vogelsberg und Schlitzerland, der
Imer Gegend, Alsfeld und dem Odenwald ſind charakteri=
Muſter von Decken, Schürzen, Vorhängen uſw. ausgeſtellt,
Handwebereien und Stickereien der Kunſtgewerbeſchule
ſach, der Webeſchule Lauterbach, der Webeklaſſe der Hand=
ſchule
Frankfurt a. M.
eit all dem iſt man den Anforderungen, die die heutige
in ein Heimatmuſeum ſtellt, in vorbildlicher Weiſe gerecht
den, und man kann nur wünſchen und hoffen, daß die rei=
nregungen
, die das Muſeum jedem aufgeſchloſſenen Beſucher
kelt, bei der Bevölkerung von Stadt und Land auf frucht=
Boden fallen.
* Der Rebell von der Saar.
Uraufführung im Mannheimer Nationaltheater.
niter geſpannteſter Anteilnahme eines vollbeſetzten Hauſes
das Mannheimer Nationaltheater das fünfbilderige Volks=
Der Rebell von der Saar von Auguſt Ritter
Eberlein zu einem außerordentlichen Uraufführungser=
Das Stück iſt keineswegs aus dem Winkel eilfertiger Kon=
kdramatik
entſtanden; angeregt von dem Stoff, den Eber=
ei
dem pfälziſchen Dichter und Chroniſten Auguſt Becker
hät er jahrelang an ſeinem Bühnenwerk gearbeitet, mit dem
damit es auch den Weg zum Herzen finde. Mit einem
oul theatraliſcher Spannung beginnen die Geſchehniſſe aus
jähre 1793: Die Reichsgräfin v. d. Leyen im ſaarländiſchen
e Monpläſir, einer Hofhaltung nach dem Muſter des
nkonigs, muß erfahren, daß einer ihrer Untertanen, Peter
met, der Müller von Spelzheim, aufgewühlt von den frei=
hen
Ideen der fränzöſiſchen Revolution, Aufruhr unter den
Rbauern wegen des Eigentumsrechts von Kohlenflözen an=
et
hat. Der Müller wird verhaftet. Vor dem Standgericht
es zwiſchen ihm und der Gräfin zu Auseinanderſetzungen,
beide, jedes ein vollwertiger Charakter, wie Stein und
aufeinanderprallen. Der verurteilte Krummet entflieht
* Jakobinern, die über Saargemünd in das Reichsgebiet ein=
en
ſind. Im Verlauf der weiteren Bilder offenbart der

Müller ſein echtes Deutſchtum. Angeſichts des brennenden Schlof=
ſes
und der betrunkenen Legionäre hat er die falſche Flagge der
Befreiung der Völker erkannt, und Lug und Trug der franzöſi=
ſchen
Saarpolitik entſcheiden nur ſein folgendes Handeln. Keiner=
lei
Drohungen des franzöſiſchen Bürgerkommiſſars vermögen ſeine
Unterſchrift zum Anſchluß an Frankreich zu erzwingen, noch lie=
fert
der Müller die in ſeinem Anweſen verſteckt gehaltene Reichs=
gräfin
, dem Pariſer Gericht aus. Im Augenblick, als die joh=
lende
Menge die Gräfin ergreifen will, rücken Ziethenhuſaren
heran; der Müller wird niedergeſchlagen, an den Freiheitsbaum
gebunden, ſoll als Rebell erſchoſſen werden. Doch die Reichsgrä=
fin
bittet um Gnade für ihren Todfeind, in dem ſie einen echten
deutſchen Mann hat kennen lernen und der ſich ihre eigene Deviſe
erwählte: Einer Idee dient man nur, wenn man ihr treu bleibt.
Auch wenn man dabei zugrunde geht. Sie ſelbſt entſagt frei=
willig
allen Hoheitsrechten, zieht aus ihrem Lande: Ich wurzle
in der Vergangenheit mit allen Faſern meines Herzens, ihr ſtürmt
in die Zukunft mit der Kraft euren Glaubens.
Mit außerordentlichem Inſtinkt für Bühnenwirkung hat Eber=
lein
den faſt tragiſchen Zwieſpalt der zwei Empfindungen in dem
Müller, der Pflicht gegenüber dem Volke und ſeinen Freiheits=
trotz
, dargeſtellt. Er hat wirklich einen Menſchen geformt, dem
wir glauben, weil er eben da iſt. Nicht minder iſt auch von dem
Verfaſſer die Gegenſpielerin, die mutige Reichsgräfin, mit einem
Atem des Lebens erfüllt, ſo daß die reine Menſchlichkeit in jeder
Szene ſichtbar wird. Der Humor in dem Bühnenwerk, der völlig
ungekünſtelt, waſchecht hineinſprudelt, macht die hiſtoriſche Be=
arbeitung
zu einem Stück, das dem Herzen des Volkes vollkommen
entſpricht. Wirkungsvoll hatte die Spielleitung Friedrich
Hölzlin die Bilder aufgebaut, und die Darſteller, von allem
Karl Marx und Eliſabeth Stieler, zeigten ſich mit
ihrer Rolle innigſt verbunden. Das Haus war begeiſtert, und
der Beifall, der ſchon nach dem erſten Akt einſetzte, nahm am
Schluß ſtürmiſche Formen an. Der anweſende Autor mußte mit
dem Spielleiter und den Hauptbeteiligten immer wieder vor die
Rampe erſcheinen.
Dr. Konrad Ott.
Handwerk im Dienſt des Heims.
Zu den Hauptanliegen der Gegenwart gehört die neue, ver=
ſtärkte
Heranziehung des guten Handwerks zur Wohnungsgeſtal=
tung
. Handwerklicher Geiſt, handwerkliche Form und Gediegen=
heit
ſind heute überall im Vordringen. Wir wollen ihre Spur
im Hausrat deutlicher ſehen als bisher, weil wir uns mit einer
neuen Liebe dem Echten und Gemütvollen zugekehrt haben.
Neues Handwerk heißt eine Veröffentlichung im ſoeben er=
ſchienenen
Märzheft der bekannten Kunſtzeitſchrift Innen=
Dekoration‟ Da ſind die Heimgeſtalter am Werk, eine
Gruppe deutſcher Architekten und Handwerker, die bewußt in
neuer deutſcher Kunſtgeſinnung an die Raumgeſtaltung heran=
geht
. In ſchönen Abbildungen tritt da eine Landhaus=Wohnung
vor das Auge, die in Geräten und Raumbildern lauter volle, ſatte

Formen und zunftgerechte Arbeit aufweiſt; gerade die ländliche
Note dieſer Wohnung kommt dem, was die Heimgeſtalter an=
ſtreben
ſehr zuſtatten. Wir finden außerdem in der Innen=
Dekoration einen reich bebilderten Bericht über die Sonderſchau
Deutſches Holz im deutſchen Heim des Berliner Möbelhauſes
Albert Gleiſer. In ſtraffen, gehaltvollen Formen und in ſchönem
Zuſammenſpiel von dunklem Birnbaumholz mit hellem Ahorn
kommt da ein verantwortungsbewußtes Streben und Können
zum Ausdruck. Wohnräume aus Schweden (von Joſef Frank)
ſind beſonders feſſelnd durch die Mitwirkung der hochſtehenden
ſchwediſchen Weberei in Teppichen und Vorlagen; bemerkenswert
iſt, daß auch in Schweden die einheimiſchen Hölzer (Eiche, Ahorn,
Birke) für die Möbelherſtellung beſonders bevorzugt werden. Ein
Außenbau Wohnhaus in der Großſtadt von F. A. Breuhaus
zeigt die dieſem Künſtler eigene Note der linienſchönen, ſtraffen
und doch heiteren Geſtaltung eines Baukörpers. Ein feiner, ge=
ſellig
=vornehmer Lebensſtil hat in den Wohnräumen von F. Groß,
dem bekannten Wiener Architekten, die Führung, während in dem
Schlafzimmer und Speiſezimmer der Züricher Werkſtätten Hanns
Brunner der ſchweizeriſche Geſchmack für füllige, gewichtige For=
men
auf anziehende Weiſe hervortritt. Eine hübſche Abbildung
von deutſchen Dekorationsſtoffen (Deutſche Kretonne der Chriſtian
Dierig A.=G.) und ein reizvoller Vorſchlag zur bildhaueriſchen
Ausſtattung eines Eingangs ſind Beigaben dieſes Heftes, das die
Innen=Dekoration wieder als vorkämpferiſches Organ für alles
rüſtige Vorwärts erweiſt.
Das Schwarze Korps. Nachdem der Führer die SS. zur
ſelbſtändigen Organiſation erklärte und ihr im Rahmen der Be=
wegung
beſondere Aufgaben zuwies, gibt die Reichsführung SS.
nunmehr ebenfalls, wie die SA., eine eigene Zeitung heraus.
Was der SA.=Mann für den alten Kämpfer im Braunhemd
iſt, ſoll Das Schwarze Korps für die SS. ſein. Die Schriftlei=
tung
dieſes jüngſten Preſſeerzeugniſſes des Zentral=Partei= Ver=
lages
liegt in Händen des SS.=Sturmbannführers Gunter
d: Alquen.
In der ſoeben erſchienenen, reichbebilderten Werbenummer
wird in einem Leitaufſatz des Hauptſchriftleiters gewiſſermaßen
die Marſchrichtung angegeben. Man kann die Tendenz zuſammen=
faſſen
in zwei Sätze: Es gibt nur einen Nationalſozialismus:
Der Wille des Führers! Die eindeutig klare Linie des Schwar=
zen
Korps beweiſt u. a. auch ein Aufſatz des vom Führer mit der
Ueberwachung der weltanſchaulichen Schulung Beauftragten. Al=
fred
Roſenberg ſchrieb für die neue SS.=Zeitung: Der Or=
densgedanke
des 20. Jahrhunderts. Daß in erſter Linie in der
neuen SS.=Zeitung Männer aus der aktiven SS. zu Wort kom=
men
, verſteht ſich. Da redet jeder, wie ihm der Schnabel gewachſen
iſt. Köſtlicher Humor, aber auch eine tiefſittliche Idee der Pflicht=
auffaſſung
kennzeichnen die Frontberichte der kämpfenden Mann=
ſchaft
. So iſt Das Schwarze Korvs ein treues Spiegelbild der
Bewegung, inſonderheit der SS. ohne dabei einſeitig zu ſein. Denn
es bringt vieles, das alle intereſſiert.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 74

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 15. März

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Der erſte Fall
Elne alte Freundin von Tante Minna hat ihren ſchönen Schopf ein=
gebüßt
ſie muß elne Perücke haben; denn ganz mit nem haarfreien
Bubikopf mag ſie nicht in der Naturgeſchichte herumſpozieren. Und bar
Geld?Da gehr s ihr wie mit dem Haarwuchs. Groß klagt ſie ihr Leid
Tante Minna. Was tut die ? Sie weiß, wie man zu Geld kommt! Siegibt
eine Kleine Anzeige in ihrer lieben Tageszeitung auf und ruck=zuck:
Da

Kaum hat man ſich das Haar gerauft,
Iſt ſchon ein alter Tiſch verkauft.
Nun heißt es ſchnell, wo ſinde ich
Den rechten Schmied des Glücks für mich,
Der für dies Geld die Tolle baut,
Daß ſie nicht aus wie Wolle ſchaut?
Gar bald war ſie die Sorge los,
Denn Tante Minna brachte bloß
Ein Zeitungsblatt anzelgenvoll

Stuhlſitze flechten
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Bekanntmachung
des Polizeiamts Darmſte
Als gefunden iſt gemeld
rage in d. Nähe, goldene Armbanduhr. 1 H
Ang. m. Preis= fahrrad, 1 ſilb. Taſchenuh=
angabe
an stud. Kette, 1 Brillantring. 1
erſatzrad mit Reifen, 1
ſel, hauptpoſtla= Reſerverad, 1 Paket mit ve
ſernd Darmſtdt. denen Kleidungsſtücken, 2
(I.2555) fer, 2 Paar Handſchuhe. 1 9
(die Tanzbühne der Welt
Siedwürſte, 1. Markttaſch
Handtaſche m. Gebetbuch, 1
kurbel, 1 Doppelſchlüſſel, 2
Schlüſſel, 5 einzelne Handſ
1 Geldbörſe m. Inhalt. 1 D
hut, 1 Kriegsgedenkmünze.
Zugelaufen: 2 Schäferhur
Zugeflogen: 1 Wellenſitt
zahmer Rabe.

Skeinzeugwaren.
Die Lieferung von Steinzeugwaren für
Kanalbau im Rechnungsjahr 1935 ſoll ver
werden. Leiſtungsbeſchreibungen und Beding!
liegen bei dem ſtädtiſchen Tiefbauamt, Darm
Grafenſtraße 30, Zimmer Nr. 6, währent
Dienſtſtunden zur Einſicht offen. Auch w
dort die Angebotſcheine abgegeben.
Angebote ſind bis Dienstag, den 26. Märd
11 Uhr, bei unterzeichneter Stelle einzureich.
Darmſtadt, den 13. März 1935.
st2561)
Tiefbaua:

Da ſtand ſchon, wie man’s machen ſoll=

Friſſieren, Järben ſeder Art,
Auch Dauerwellen, fein und zart,
Geſichtsmaſſage, Maniküren,
Samt Augenbrauen=Ausraſieren,
Parfums und Cremes, Hautöle kurz,
Was Damen wünſchen, führt
Hans Schnurz

Junges
ſaub. Mädchen
bis nach dem
Spülen geſucht.
Vorzuſtellen v.
1012 Uhr.
Näh. Geſchäftsſt

Kaum war die Freundin bei ihm da,
So wußt ſie nicht, wie ihr geſchah!
Wie der die Frauen ſchön zu machen
Verſteht, das ſind ſchon Künſilerſachen.
Und herrlich wie ein blanker Knopf
(Mit Borſten prangt der Freundin Kopf)!

2. Se bofte ſie, was ſie hoben wolſte, in beſter Form durch die Kleine Anzeige

Laedttt

[ ][  ][ ]

us der Landeshauptſtadt

Darmſtadt, den 15 März 1935
Bir Nagen anferen Sant ad.
uie abend 6 Uhr auf dem Paradeplaß große
Kundgebung für das Winkerhilfswerk.
Errichkung einer Gedenkkafel.
(ach langen ſtrengen Wintermonaten hat die wärmende
ſonne über die letzten Froſttage geſiegt. Dieſer Zeitpunkt
geeignet ſein, aller derjenigen zu gedenken, mit deren
es möglich war, die bitterſte Not von den Bedürftigen un=
Volkes fernzuhalten.
ſarmſtadt tut dies heute in einer eindrucksvollen. Weihe=
Der Oberbürgermeiſter, Pg. Wamboldt, überreicht
Haubeauftragten des Winterhilfswerks. Pg. Bürgermeiſter
g, eine Moſaiktafel, die das Hoheitszeichen zeigt, unter dem
etrag eingefügt werden ſoll, den die Bevölkerung des Krei=
armſtadt
für das Winterhilfswerk geopfert hat. Dieſe feier=
Handlung wird heute abend 6 Uhr auf dem Paradeplatz
tommen, und die Partei mit ihren ſämtlichen Untergliede=
n
. die Heſſiſche Landespolizei, die Behörden, die Schulen,
irch das WHW. betreuten Volksgenoſſen, ſowie die geſamte
kerung Darmſtadts wird in einer gewaltigen Kundgebung
Zeiheſtunde beiwohnen.
s iſt moraliſche Pflicht eines jeden, hieran teilzunehmen,
es gilt, den Dank an diejenigen abzutragen, die oft unter
rößten perſönlichen Opfern ihre Spenden für das WHW.
n haben. Wir haben die Pflicht, uns öffentlich zu dem
nſchaftsgeiſt zu bekennen, durch den allein es möglich war,
ſot und Elend Herr zu werden und Rühe und Frieden auf=
zu
erhalten.
Glockengeläuk am Heldengedenktag.
uf Anweiſung des Reichsbiſchofs hat der Landesbiſchof der
eliſchen Landeskirche Naſſau=Heſſen, Lic. Dr. Dietrich, für
eldengedenktag, Sonntag, den 17. März, Glockengeläut in
eit von 13 bis 13.15 Uhr angeordnet.

Hausordnungen für den zivilen Luftſchuß.
In letzter Zeit werden Hausordnungen für den Luftſchutz
den Angaben vertrieben, der Verkauf ſei von amtlichen
n zugelaſſen. Dieſe Behauptung entſpricht nicht den Tat=
Eine amtliche Hausordnung für den Luftſchutz iſt noch
verausgegeben.
e Polizei warnt die Bevölkerung vor dem Ankauf dieſer
rdnungen.
rrufliche Schulung von Arbeitsloſen durch das Arbeitsamt.
rbeitsamt Darmſtadt veranſtaltet zurzeit einen Fachkurſus
haufenſterdekoration, der im Gewerbemuſeum (Neckarſtraße)
det. Arbeitsloſe Verkäufer und Verkäuferinnen werden in
Kurſus in allen Arten neuzeitlicher Dekoration unterrichtet.
Unterrichtsplan umfaßt im einzelnen Dekorationstechnik,
hilderſchreiben, Plakatmalen. Kleiderſtecken und Farben=
Die Einrichtung eines ſolchen Fachkurſus hat ſich als eine
digkeit herausgeſtellt, da die mittleren und kleinen Einzel=
5geſchäfte in erſter Linie ſolche Verkaufskräfte einzuſtellen
en, die im Dekorieren geſchult ſind. Für das arbeitsloſe Ver=
rſonal
bietet der Lehrgang eine willkommene Gelegenheit
euflichen Weiterbildung, die die ſpätere Vermittlung durch
beitsamt weſentlich erleichtert.
Heſſiſches Landeskheaker Darmſtadt.
GROSSES HAUS
Anfang 19.30, Ende gegen 22.15. Hauptmiete E. 18
Kinderreiche Mütter Nr. 301410: Der Trou=
Maré badour, Oper von Giuſeppe Verdi.
Anfang 19.30, Ende gegen 22.30 Uhr. Miete D 18:
In neuer Einſtudierung und Ausſtattung: Agnes
März Bernauer. Ein deutſches Trauerſpiel von Friedr.
Hebbel.

Anfang 18, Ende gegen 22.45 Uhr. Miete A. 18:
März Triſtan und Jſolde, Muſikdrama von R. Wagner.

KLEINES HAUS

Anfang 20, Ende 22.30 Uhr. Kraft durch Freude:
Kabale und Liebe, Bürgerliches Trauerſpiel von
März
Friedrich von Schiller. (Geſchloſſene Vorſtellung.)
Anfang 19.30, Ende 22 Uhr. Deutſche Bühne M.
10. Vorſtellung, Gruppen III und IV: Die Ent=
März führung aus dem Serail, Komiſche Oper von W.
A. Mozart.
Heſſiſches Landestheater. Heute abend findet im Großen
es Landestheaters eine Aufführung von Verdis Oper Der
dour in der erfolgreichen neuen Inſzenierung von Fritz
und Fritz Riedl ſtatt. Die muſikaliſche Leitung hat Hein=
Ureiſer Die Partie der Azucena wird Martha Liebel ſingen.
deren Hauptpartien ſind mit Thea Consbruch, Bernd Alden=
arl
Köther und Heinrich Schlüter beſetzt.
irgen abend gelangt im Großen Haus des Landestheaters
ch Hebbels deutſches Trauerſpiel Agnes Bernauer in neuer
ierung und Ausſtattung durch Jochen Poelzig und Max
* zum erſtenmal zur Aufführung. Damit erſcheint eines der
gſten Werke der deutſchen dramatiſchen Dichtung im Spiel=
as
mit ſeinem heroiſchen Gedankengehalt der Idee der
eine beſonders gegenwartsnahe Bedeutung hat. Die
ollen ſpielen Ruth Trumpp, Hans Baumeiſter. Emil Loh=
dannes
Stelzer, Heinz Stieda und Curt Weſtermann.
der morgen abend im Kleinen Haus des Landestheaters
denden Aufführung von Entführung aus dem Serail
Stelle von Bernd Aldenhoff, der für kurze Zeit beurlaubt
Heinrich Allmeroth vom Städtiſchen Opernhaus Düſſeldorf
ſt die Partie des Belmonte ſingen.
* das einmalige Gaſtſpiel von Lil Dagover, der berühmten,
lich durch den Film bekannt gewordenen deutſchen Schau=
n
, das am Mittwoch, den 20. März, im Kleinen Haus des
kheaters ſtattfindet, hat der Vorverkauf begonnen. Lil Da=
dird
die Hauptrolle in einer Komödie Nelly und die Kai=
ſon
Leo Lenz und Carl Heinz Klubertanz ſpielen, das unter
kung von C. H. Klubertanz durch ein eigenes Enſemble zur
rung kommt.

Mounmacung der Jagend jar Beraf
une Zrieben.
Großkundgebung in der Feſthalle.
Gebielsführer Kramer und Pg. 5. Kern ſprechen.
Im Zwiſchenreich hatte der deutſche Menſch den Glauben an
den Wert ſeiner Arbeit verloren, verloren durch die Schuld jener
Machthaber, die in ihr etwas Entehrendes ſahen. Arbeitsführer
hatten der Jugend jeden weiteren Anſporn zur Leiſtung im Beruf
genommen wollten ſie zum ungelernten Sklaven der Maſchine
machen. Die deutſche Arbeiterjugend, die Hitlerjugend, hat der
deutſchen Arbeit insbeſondere bei der Jugend wieder die Geltung
zu verſchaffen gewußt, die ihr gebührt. Der Reichsberufs=
wettkampf
war der Weg dazu. Im Jahre 1934 wurde erſt=
mals
und ohne große Vorbereitung jener gewaltige Wettkampf
des Friedens ausgetragen; es war ein voller Erfolg geweſen. Weit
über eine Million deutſcher Jungarbeiter hat teilgenommen an
dieſer Demonſtration für den Beruf. Die deutſche Jugend, die
HJ., die zuſammen mit dem Jugendamt der DAF. den Reichs=
berufswettkampf
durchführt, hat damit die Augen der Geſamtheit
hingerichtet auf das große Ziel im nationalſozialiſtiſchen Reich,
die Höchſtleiſtung jedes einzelnen in ſeinem Beruf. Wir haben
unſeren Kameraden und Kameradinnen klar vor die Augen treten
laſſen, wie ſehr, das berufliche Können bei uns geachtet wird. Fer=
ner
war gerade der Reichsberufswettkampf, wie uns Pg. Selz=
ner
. der Leiter des Organiſationsamts der DAF., betonte, die
Haupturſache und die Veranlaſſung für die Verordnung des Füh=
rers
die die DAF. mit der Sorge um die Berufsſchulung betraute.
Den Reichsberufswettkampf haben wir als
Olympiade der deutſchen Arbeit bezeichnet, denn
er geht weiter als der letztjährige. Wir wollen ja nicht den beſten
Jungarbeiter ermitteln, nein, den beruflich und charak=
terlich
am beſten ſchaffenden jungen Deutſchen
gilt es herauszuſtellen. Neben der Höchſtleiſtung im Beruf ſpielt
daher die weltanſchauliche Verankerung im Nationalſozialismus
die weſentlichſte Rolle. Die Teilnehmer, die in der Partei oder
einer ihrer Gliederungen (HJ. BDM.,DAF.. SA., SS. uſw.)
ſind, werden daher bei der beſchränkten Anzahl der Teilnehmer
bevorzugt zugelaſſen werden. Nur eine Million Jungen und
Mädel wird die Anzahl der Wettkämpfer in dieſem Jahr betra=
gen
, ſo daß in dieſem Jahr ſchon allein die Teilnahme am Reichs=
berufswettkampf
ein Herausheben des einzelnen bedeuten wird.
Ferner wird beim diesjährigen Reichsberufswettkampf auch die
ſportliche Leiſtung ausſchlaggebend ſein. In den beiden letzten
Stufen des Reichsberufswettkampfes treten Aufgaben auf dem
Gebiet der Leibesübungen hinzu, die etwa denen zur Erlangung
des HJ.=Sportabzeichen entſprechen. Sieger im Reichsberufswett=
bampf
1935 und das wird auch für die folgenden Jahre ſo blei=
ben
werden daher niemals weltfremde Streber ſein, die nur
ihren Beruf kennen, ſondern ganze Kerle, ſo wie ſie unſere Zeit
braucht: berufliche Tüchtigkeit, körperliche Ausgeglichenheit und
beſondere weltanſchauliche Zuverläſſigkeit ſind die maßgebenden
Geſichtspunkte für unſere Olympiade der Arbeit,
Für den Kreis Darmſtadt findet die Eröffnung des Reichs=
berufswettkampfes
1935 am Samstag, den 16. März 1935, mit
einer Großkundgebung in der Feſthalle ſtatt. v.
vom Bann 115 Peter Frieß und dem Jugendamt der DAF.
Der Gebietsführer der Hitlerjugend von Heſſen=Naſſau, Wal=
ter
Kramer, und Pg. Fritz Kern werden zur werktätigen
Bevölkerung, insbeſondere zum Jungarbeiter, ſprechen. Im Ge=
biet
des Bannes 115 Peter Frieß werden neben Darmſtadt die
Austragungspunkte noch Groß=Gerau und Rüſſelsheim ſein. Ueber=
all
werden ſich alſo die deutſchen Jungarbeiter mit ihrem ganzen
Können einſetzen. als Soldaten der Arbeit und des Friedens. Wir
haben es ja ſchon oft betont und werden es jetzt wieder in alle
Welt hinausrufen und es ihr beweiſen: Nicht eine vormilitäriſche
Jugenderziehung, nein, berufliche und ſportliche Ertüchtigung ſind
uns, der Hitlerjugend, Inhalt und Lebensgeſetz. Der Aufruf der
Reichsregierung iſt uns daher kein Befehl, nein, es ſpricht unſer
innerſtes Wollen, wo es ſagt:
Das Ideal des deutſchen Volkes iſt die Arbeit, ſein Wille iſt
die Leiſtung, ſeine Sehnſucht iſt der Frieden! Drum auf. deutſche
Jugend. zum zweiten Reichsberufswettkampf, zur Mobilmachung
für Beruf und Frieden.
D

Nochmals Weltſtadt=Varieté im Orpheum mit den Wun=
der
=Chineſen! Vielſeitigen Wünſchen entſprechend gelangt am
morgigen Samstag und Sonntag abends und nachmittags, der
ausgezeichnete Varieté=Spielplan mit den 6 Lai Founs von der
Skala Berlin, mit Selbo, dem Meiſterjongleur, den beiden Akkor=
deon
=Virtuoſen, 2 Seewalds, bei volkstümlichen, beſonders herab=
geſetzten
Preiſen zur Darbietung. Viele Beſucher des Orpheums,
die über die Faſchingstage verhindert waren, werden die Wieder=
holung
des ausgezeichneten Spielplans begrüßen, einer Veran=
ſtaltung
, die man ſich zweimal anſehen kann.

Heibengevrkerag.

Von der Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsgefangener e V.,
Ortsgruppe Darmſtadt, wird uns geſchrieben:
Heldengedenken, ein Wort mit großem Inhalt und tiefem Sinn,
es trägt für das deutſche Volk die Pflicht in ſich. am 17. März, dem
Heldengedenktag, derer zu gedenken, die der große Krieg verſchlun=
gen
, die ihr Leben hingegeben haben für Volk und Vaterland.
Mit Stolz gedenken wir an die ungezählten Waffentaten und
an die Opfer, die dieſe Waffentaten von unſeren Kameraden for=
derten
. Wir ehemaligen Kriegsgefangenen aber gedenken außerdem
noch beſonders derer, die das härteſte Los traf, und zwar unſerer
Kameraden, die gleich uns unverſchuldet in Gefangenſchaft kamen,
und denen ein beſonders bitterer Tod die Heimkehr ins deutſche
Vaterland vorenthielt. Bis zum letzten Atemzug waren ſie voll
Treue, Glauben und Zuverſicht an die deutſche Heimat, welcher auch
ihr letztes Wort galt, obwohl ſie unter unfreundlichen, oft ſogar
feindlichen, oder von Haß beſeſſenen Menſchen, ihr Leben im beſten
Mannesalter aushauchen mußten. Es waren rund 165 000 deutſche
Kameraden, welche in fremder Erde ihre Ruheſtätte gefunden
haben.
Nicht vergeblich werden dieſe Opfer ſein, und die Erinnerung
an dieſe Armee hinter Stacheldraht wird nie in unſerem Volke er=
löſchen
wenn unſere Jugend etwas erfährt von dem Schickſal un=
ſerer
Toten und das Gedächtnis an jene Toten hinüberträgt in
kommende Generationen.
Alle unſere Kameraden, welche in Gefangenſchaft erfuhren, wie
das deutſche Volk trotz ungezählter Siege zuſammenbrach, und welche
durch ein unerbittliches Schickſal nicht mehr in die Heimat zurück=
kehrten
, ſtarben im feſten Glauben an die Zukunft und die Wie=
dergeburt
unſeres deutſchen Volkes.
In Dankbarkeit ſei auch aller derjenigen Kameraden gedacht.
welche im Kampf fürs Dritte Reich gefallen ſind, und das Wieder=
erſtehen
eines geeinten deutſchen Vaterlandes wohl im Geiſte
ſchauen, aber nicht mehr erleben konnten.

Nicht Almoſen geben, ſondern mitbauen ſollſt Du an dem
Werk und dem Bilde unſeres nationalſozialiſtiſchen Strebens! So
mahnt der Opfertempel, der dieſer Tage im Verkehrszentrum vor
dem Schloß ſeine Wiederaufſtellung fand. Profeſſor Albinmüller.
der ihn ſeinerzeit für das goldene Buch erſtellte, ihn dann für den
Nikolaus mit luſtigen Märchenbildern zum Knuſperhäuschen um=
geſtaltete
, hat ihm jetzt ein neues und diesmal beſonders feſtliches
Kleid gegeben. Denn jetzt ſoll im Opfertempel eine feierliche Hand=
lung
vollzogen werden: Mitbauen und mitſchaffen ſoll jeder Volks=
genoſſe
an der ſchimmernden Geſtaltung des ſtolzen Hoheitszeichens
des Reiches! Aus kleinen leuchtenden Moſaikſteinchen wird das
Wappenbild des Reichsadlers zuſammengefügt, und ein jeder wird
gerufen, die Bauſteine dazu beſchaffen zu helfen. Dann ſieht man.
daß vereinte Kraft aus Kleinem ſicher Großes ſchafft! Einſtmals
ſchuf man mit eiſernen Nägeln mancherlei Bildwerke, Zeichen der
Kriegszeit. Jetzt aber ſoll es ein ſtrahlendes Symbol des Frie=
dens
mit dem Ziele der Arbeitsbeſchaffung und der Volkswohlfahrt
ſein! Darum wird dieſes Bildwerk nicht mit ſpitzen, düſteren
Eiſennägeln geformt, ſondern mit leuchtenden Steinen auf golde=
nem
Grund. Und wenn dann durch das Mitbauen Aller das fare
bige heraldiſche Werk fertiggeſtellt ſein wird und in einem be=
ſonderen
Ehrenraum für immer bleibende Aufſtellung gefunden
hat, dann kann ein Jeder, der ſeine Bauſteine dazu beitrug, mit
Freude und Genugtuung ſagen: Ich habe auch dabei mitgeholfen.
Auf darum: Fugt Stein zu Stein, wir wollen ſein ein einig
Volk von Brüdern!

Am 13. März 1935 flog der bekannte Segelflieger Ludwig
Hofmann von Darmſtadt aus wo er ſich hinter einem Motorflug=
zeug
hatte hochſchleppen laſſen eine Strecke von rund 140 Km.
bis nach Iſſel dicht an die luxemburgiſche Grenze in einer
Zeit von knapp 2 Stunden. Der Flug wurde auf dem Segel=
flugzeugtyp
Rhönſperber durchgeführt, eine Neukonſtruktion
von Hans Jakobs=Darmſtadt, und wurde erbaut beim Segelflug=
zeugbau
Schweyer in Mannheim=Ludwigshafen.

Ein Glockenſachverſtändiger für die Evangeliſche Landes=
kirche
Naſſau=Heſſen. Nachdem der Pfarrer Theodor Wißmüller
zu Nieder=Beerbach bei Darmſtadt vor einiger Zeit zum ehren=
amtlichen
Orgelbauſachverſtändigen der Evangeliſchen Landes=
kirche
Naſſau=Heſſen ernannt worden iſt, hat ihn Landesbiſchof
Lic Dr. Dietrich nunmehr auch zum ehrenamtlichen Glockenſach=
verſtändigen
der Landeskirche ernannt. Bei allen Orgelbauvor=
haben
und Neubeſchaffungen von Glocken iſt Pfarrer Wißmüller
frühzeitig zu benachrichtigen und ſein Rat nachzuſuchen.
Darmſtädter Hausbeſitzer=Verein. Wir machen die Haus=
beſitzer
auf die heute Freitag abend 8 Uhr im Saale der Krone‟
ſtattfindenden Hauptverſammlung, verbunden mit Vortrag des Pg.
Präſidenten Dr. Müller, des früheren heſſiſchen Miniſters,
beſonders aufmerkſam.
Der Reichsbund ehem. Militärmuſiker. Ortsgruppe Darm=
ſtadt
, hatte zu ſeinem diesjährigen 13. Stiftungsfeſt einen größeren
Kreis ſeiner Freunde geladen, die ſich dieſer Tage im großen Saal=
bauſaal
zu einem gemütlichen Unterhaltungsabend
ſehr zahlreich mit Familie eingefunden hatten. Einleitend kamen
eine Anzahl Konzertſtücke durch das 40 Mann ſtarke Vereinsorche=
ſter
unter der ſicheren Leitung ſeines Meiſters Gg. Greilich
lobenswert zum Vortrag. Frau Beckmann, die Leiterin der
Frauengruppe des Vereins ſprach dann ausdrucksvoll einen ſelbſt=
verfaßten
Vorſpruch, der Erinnerungen aus der alten Militärzeit
brachte. Ein von dem Vereinsmitglied Roſe der Frauengruppe
gewidmeter Marſch in Uraufführung durch den Komponiſten ſelbſt
geleitet, wurde beifallsfreudig aufgenommen. Lebhafte Heiterkeit
erregte dann die durch das Orcheſter ausgeführte Humoreske
Muſikerſtreik‟. Der humorvolle Anſager des Abends Mar Jaa
aus Frankfurt, der die Pauſen mit viel Witz und Satire in ganz
ausgezeichneter Weiſe ausfüllte, wurde dann abgelöſt durch das
ſehr gute, ſtimmbegabte Darmſtädter Geſangsquintett, unter ſei=
nem
Leiter Schütz. Das fidele Muſikſtück mit Geſang Gebr.
Pelle wurde ſehr anerkennenswert durchgeführt durch die Ver=
einsdamen
Fräulein Beckmann. Frau Koch und Frau Se=
bold
. Den Schluß und damit die Krone des ſehr abwechſelungs=
reichen
Abends bildete die von M. Jaa mit glänzender Darſtel=
lungskunſt
und vorzüglicher Rednergabe vorgetragene Parodie
auf den Völkerbund. Dankesworte und Grüße überbrachten
die Vertreter der Nachbarvereine Mannheim=Ludwigshafen und
Frankfurt, worauf der von der Jugend ſehnlichſt erwartete Tanz
bei gut beſetztem Orcheſter begann.
Zollpflichtige Briefe und Warenproben nach dem Ausland,
Fortan ſind zugelaſſen im Verkehr mit Britiſch Somaliland ge=
wöhnliche
und eingeſchriebene Briefe mit zollpflichtigem Inhalt
und im Verkehr mit Ascenſion gewöhnliche und eingeſchriebene
Warenproben mit Handelswert oder mit zollpflichtigem Inhalt.
Die Sendungen müſſen auf der Vorderſeite mit dem grünen Zoll=
zettel
verſehen ſein; auf ihm iſt der Inhalt der Sendung nach Art
der Ware, Reingewicht und Wert vom Abſender anzugeben.
Der Hauptgewinn der Preußiſch=Süddeutſchen Klaſſen=
lotterie
gezogen. Der Hauptgewinn der Preußiſch=Süddeutſchen
Klaſſenlotterie fiel auf die Nummer 332 168. Das Los wird in
der erſten Abteilung in Achtelloſen in Berlin und in der zweiten
Abteilung in Viertelloſen in Württemberg geſpielt.
Heute Patzak=Konzert im Saalbau. Auf das heutige einmalige
Gaſtſpiel im Städtiſchen Saalbau ſei nochmals hingewieſen. Die
Vevanſtaltung beginnt pünktlich. Reſtkarten an der Abendkaſſe.

[ ][  ][ ]

Haiderneſchaftsavend des Hassb.
Geſtern abend fand im Rummelbräu als Abſchluß der grö=
ßeren
Winterveranſtaltungen des NSDFB. außer den Schulungs=
kurſen
ein Kameradſchaftsabend ſämtlicher OK. ſtatt, der ſo ſtark
beſucht war, daß der feſtlich geſchmückte große Saal überfüllt war
und der Nebenraum mit herangezogen werden mußte. Auf der
Bühne hatte die Kapelle des NSDFB. unter Leitung des Muſik=
meiſters
Kümmel Platz genommen. Die Fahnen des Dritten
Reiches und des NSDFB. grüßten von der Bühne, auf der friſches
Grün aufgeſtellt war.
Unter Muſikklängen zogen die Fahnenabordnungen ein, die
vor der Bühne Aufſtellung nahmen. Kamerad Kreisführer Kerp
gab zunächſt einige interne Mitteilungen bekannt. Heute Abend
wird der NSDFB. an der feierlichen Uebergabe der Gedächtnis=
tafel
teilnehmen, auf den Vortrag des Generals v. Lettow=Vorbeck
wurde hingewieſen. Sämtliche Kameraden aller OK. haben ſich an
der Heldengedenkfeier am Sonntag zu beteiligen. Antreten 10.15
Uhr Eliſabethenſtraße, vor der Geſchäftsſtelle. Kamerad Kreis=
führer
Kerp begrüßte dann den Kamerad Kreisſchulungsleiter Pg.
Oldigs und den Pg. Becker, den Gauführer Kamerad Major
Stiebler hieß er herzlich willkommen, weiter die Kreisführer von
Erbach, Groß=Gerau und Offenbach mit ihren Stäben. Im Kreiſe
Darmſtadt befinden ſich vier Fahnen des NSDFB. In feierlicher
Weiſe erfolgte die
Uebergabe der Fahne, die ſeither dem Kreis gehörte, an die
Oberkameradſchaft durch den Kreisführer.
Möge ſie die OK. in Ehren führen, wie es der Kreis tat,
Oberkameradſchaftsführer Kamerad Habich, dem das Ehren=
zeichen
anvertraut wurde, gelobte der Fahne zu folgen, wie wir
unſerem großen Führer Adolf Hitler und dem Bundesführer
Seldte und den von ihnen eingeſetzten Führern in Not und Tod
folgen werden.
Der deutſchen Saar wurde durch Abſingen des Saarliedes ge=
dacht
Ein Sprechchor ſprach ein eindrucksvolles Treuebekenntnis
zur Saar. Nach einem mit prächtiger gut geſchulter Stimme vor=
getragenen
Geſang des Herrn Eichel nahm Kamerad Kreisführer
Kerp eine erhebende, von echtem Kameradſchaftsgeiſt getragene
Totenehrung
vor. Während er der im großen Krieg und für die nationale Er=
hebung
Gefallenen gedachte, ſenkten ſich die Fahnen, die Kapelle
intonierte leiſe das Lied vom guten Kameraden. Anſchließend
trug Kamerad Gebhardt ein Gedicht Totenehrung von Heinr.
Annacker vor, das ausklang in die Worte:
Wir heben die Fahnen:
Die Toten
Sie leben!
Wir tragen ihr Wollen
Hinein in den Staat!
Herr Eichel brachte einen ernſten mit klarer voller Stimme
gebotenen Geſang zu Gehör, an den ſich ein Sprechchor Deutſch=
land
, du ſollſt leben wirkungsvoll anſchloß. Einem Treugelöbnis
zu unſerm großen Führer gleich kam das von Kamerad Dr. Wam=
ſer
vorgetragene Führerwort:
Ein Wille muß uns beherrſchen, eine Einheit müſſen wir
bilden eine Diſziplin muß uns zuſammenſchmieden ein
Gehorſam, eine Unterordnung muß uns alle erfüllen,
denn über uns ſteht die Nation!
Eine außerordentlich intereſſante, beachtliche Anſprache über
Volkstumsgedanken hielt Kamerad Wermbter, deſſen Aus=
führungen
ſich auf geſchichtliche Tatſachen ſtützten, und die trotz
ihrer Knappheit klar und überzeugend das große Gebiet beleuch=
teten
. Seine Anſprache ſchloß mit einem begeiſtert aufgenommenen
Sieg=Heil auf unſeren großen Führer Adolf Hitler und dem Bun=
desführer
Franz Seldte. Die deutſchen Lieder wurden geſungen.
Kamerad Gauführer Stiebler übermittelte die Grüße des
Landesführers und dankte dem Kamerad Kreisführer Kerp für
ſeine Tätigkeit. Er wies auf die Kameradſchaft und Diſziplin hin,
die im NSDFB. gepflegt wird und brachte auf den Gau Starken=
burg
ein dreifaches Front=Heil aus. Unter ſchneidigen Marſch=
klängen
erfolgte der Ausmarſch der Fahnen
Bei Muſik und in angeregter Unterhaltung blieben die Ka=
meraden
nach dem offiziellen Teil noch einige Stunden bei=
ſammen
.
Der Polizeibericht meldet:
Schwerer Berkehrsunfall auf der Eiſenbahnüberfahrt
Lorſch-Bensheim.
Am 13. 3. 35, gegen 16.45 Uhr, ereignete ſich an der Provin=
zialſtraße
Bensheim-Lorſch ein ſchwerer Verkehrsunfall Ein
Laſtkraftzug aus Ludwigshafen durchfuhr die bereits geſchloſſene
Schranke der Eiſenbahnſtrecke Lorſch-Bensheim in einer Ge=
ſchwindigkeit
von etwa 40 Kilometern. Die Schranke zerbrach in
Stucke. Noch ehe der Laſtkraftzug die jenſeitige Schranke er=
reichte
, erfaßte der von Lorſch kommende Perſonenzug den An=
hänger
und zertrümmerte dieſen buchſtäblich. Die Ladung des
Anhängers Fäſſer mit Farbe flogen in weitem Bogen durch
die Luft. Der Geiſtesgegenwart des Beifahrers, der den Fahrer
des Laſtkraftzuges noch im letzten Augenblick vom Steuer drückte,
iſt es zu verdanken, daß Menſchenleben nicht zu beklagen ſind.
Fahrer und Beifahrer konnten ſich im letzten Augenblick durch
Abſpringen retten.
Mitarbeit des Publikums erwünſcht. In der Nacht zum
12. 3. 1935 wurden aus dem Hühnerhaus in einem Kleingarten
am Oſtbahnhof 3 Hühner entwendet. Der Dieb iſt nach Durch=
ſchneiden
des Drahtzaunes der Gartenumzäunung in den Garten
eingedrungen und hat hier durch gewaltſames Oeffnen des Vor=
hängeſchloſſes
an dem Hühnerſtall die Hühner aus dieſem heraus=
geholt
. Am folgenden Tage wurden die Hühner, die der Dieb
lebend in einen Sack geſtellt hatte, im Darmbach, einige Meter
von dem Tatort entfernt, ertrunken aufgefunden. Es iſt anzu=
nehmen
, daß der oder die Täter beim Verlaſſen des Tatortes ge=
ſtört
wurden und hierdurch das Diebesgut in den Darmbach
warfen.
Wer hat den Täter beobachtet? In der Nacht zum Samstag,
dem 9. März 1935, wurde aus dem Hausgarten Dornheimer
Weg 56 ein zum Trocknen aufgehängter Paradekiſſenüberzug ge=
ſtohlen
. Der Ueberzug iſt aus weißem Kretonneſtoff mit vier=
ſeitiger
Spitzeneinfaſſung. Miteilungen werden bei dem Landes=
kriminalpolizeiamt
, Hügelſtraße 31/33. Zimmer 12. entgegen=
genommen
.
Kampf dem Krebs. Da noch immer nicht genügend Klar=
heit
über die Bekämpfung der Krebskrankheit beſteht, und be=
ſonders
darüber, daß der Krebs eigentlich nur im Anfangs=
ſtadium
wirkſam bekämpft werden kann, hat das Amt für Volks=
wohlfahrt
in Verbindung mit dem Reichsminiſterium für Propa=
ganda
und Volksaufklärung ein intereſſantes Schauſpiel geſchaffen.
In dramatiſcher Handlung wird darin gezeigt, wie wichtig es iſt,
daß der Menſch das Anfangsſtadium der Krebskrankheit erkennt.
Am Montag abend um 8 Uhr wird im Städtiſchen Saalbau das
Schauſpiel Zu ſpät mit Berufsſchauſpielern zur Aufführung
kommen. Der Eintritt zu dieſer Vorſtellung iſt frei. Vor der
Aufführung ſpricht ein Arzt. Niemand ſollte verſäumen, an die=
ſem
lehrreichen Abend anweſend zu ſein. Es gilt, dem großen
Volksfeind, dem Krebs, zu Leibe zu rücken.
Briefkaſtenleerung. Mit Wirkung vom Beginn nächſter
Woche an wird, wie uns die Induſtrie= und Handels=
kammer
Darmſtadt mitteilt, eine weſentliche Verbeſſerung
der Briefkaſtenleerungen in der Stadt Darmſtadt vorgenommen.
Die früher einmal während kurzer Zeit vorhanden geweſene,
ſpäter wieder beſeitigte zweite Vormittagsleerung
wird wieder eingeführt; ſämtliche Briefkäſten werden während
der Zeit von 9.45 bis 11.15 Uhr derart geleert, daß die Sendungen
die wichtigen Mirtagszüge erreichen. Sendungen nach Berlin,
Hamburg. Leipzig und nach vielen anderen Städten gelangen ſo=
mit
künftig noch in die erſte Frühbeſtellung. Statt der bisherigen
Syätbriefkaſtenleerung, die nur einen kleinen Teil der 110 Brief=
käſten
der Stadt erfaßte, wird an Wochentagen eine allgemeine
Spätleerung ſämtlicher Käſten in der Zeit von 22 bis
23,30 Uhr eingeführt. Dieſe Maßnahme wird zur Folge haben,
daß einzelne der bisherigen Spätbriefkäſten etwas früher geleert
Schließlich wird an Sonn= und Feier=
werden
als bish
tagen eine zuſätzliche dritte Leerung ſämtlicher Briefkäſten
ſtattfinden
r in der Zeit von 20 bis 21 Uhr. Die ſehr
weſentlichen Verbeſſerungen, welche die vorſtehend des näheren ge=
ilderte
,
ſchen Maßnahmen darſtellen, werden in weiteſten
Kreiſen der Wirtſchaft und auch der privaten Poſtbenützer dank=
bar
begrüßt werden.

Günſtige Enkwicklung bei den Angeſtellken.
Mangel an Skenolypiſtinnen.
Ndx. Der neueſte Vierteljahresbericht der Reichsanſtalt über
den Arbeitseinſatz der Angeſtellten beurteilt die weitere Entwick=
lung
durchaus zuverſichtlich. Die Bedeutung der beruflichen Bil=
dungsmaßnahmen
ſei weſentlich größer geworden und die Arbeits=
ämter
ſeien beſtrebt, die Schulungsmaßnahmen immer mehr den
praktiſchen Bedürfniſſen der vorhandenen Vermittlungsmöglich=
keiten
anzupaſſen. Im letzten Vierteljahr wurden, wie das Ndz.
meldet, 735 Berufsfortbildungskurſe neu begonnen, die ſich u. a.
auf Kurzſchrift, Maſchinenſchreiben. Buchführung, Verkaufslehre
und Warenkunde, Briefwechſel, Finanz= und Steuerrecht uſw. er=

ſtreckten. Nach den Berichten der Arbeitsämter konnten dabe
gute Ergebniſſe erzielt werden, ſo daß vielfach die Arbeitſuch
ſchon vor Beendigung des Kurſes in Arbeit überwieſen werden
ten. Der Bericht verweiſt dann auf den Mangel an Stenotypiſte
Stenotypiſtinnen. Die hier geſtellten Anforderungen würde=
einem
großen Teil der Arbeitſuchenden nicht erfüllt. Unte
Frauen ſei der Bedarf an guten Stenotypiſtinnen ſo ſtark do
Alter faſt keine Rolle mehr ſpielte und Kräfte von weit üb
Jahren vermittelt werden konnten. Zuſammenfaſſend ſagt de
richt, daß die weitere Entwicklung der Lage für die kaufmänr
Berufe durchweg günſtig beurteilt werden könne. Allerdings
es bei den hohen Anforderungen, die die Berufstätigkeit o
Angeſtellten ſtelle, weſentlich auch von der eigenen Tatkra=
Angeſtellten abhängen, wie weit ſie in die vorhandenen Ar
möglichkeiten eingeſetzt werden können.

Was die Lichtſpiel=Theater bringen.
* Hundert Tage‟
Deutſche Uraufführung im Helia.
Darmſtadt erlebte geſtern noch vor Berlin! die deutſche
Uraufführung des Napoleon=Films Hundert Tage der un=
ter
der Regie Franz Wenzlers nach Muſſolinis gleich=
namigem
Schauſpiel gedreht wurde. In einer gedrängten Folge
von Szenen, die mit ſtarker Spannung geladen und regie= und
bildtechniſch ſehr wirkungspoll geſtaltet ſind, ziehen die Geſcheh=

Roi. W-Ret
Aus dem Mussofini- Forzano-Flm Hundert Tage‟
Fouché (Gustaf Gründgens)
niſſe der Hundert Tage vorüber: angefangen von Napoleons
Flucht von Elba bis zur Niederlage von Waterloo und der end=
gültigen
Abdankung und Einſchiffung nach St. Helena.
Der Film bringt einerſeits eindrucksvolle Maſſenſzenen.
z. B. aus der Schlacht von Waterloo, dem Parlament, anderer=
ſeits
eine Fülle von ausgezeichneten ſchauſpieleriſchen Leiſtungen.
Bis in die kleinen Nebenrollen iſt eine ſorgfältige Auswahl der
Darſteller zu ſpüren. Beſonders intereſſiert natürlich Werner
Krauß als Napoleon, Guſtaf Gründgens als Fouché.
Eine ausführliche Würdigung des Films bleibt der morgigen
Nummer unſeres Blattes vorbehalten.

Bengali.

Vor vier Jahren zog eine Expedition unter Leitung des be=
kannten
Forſchers und Filmmanns Erneſt Schoedſack, der ſich in
Deutſchland mit Chang und Rango einen Namen gemacht
hat, nach dem nordweſtlichen Zipfel von Britiſch=Indien aus. um
dort die erſten Aufnahmen für einen Großfilm zu drehen, der
ſich mit dem Leben der bengaliſchen Lanzenreiter befaßt. Die
Bewohner der unwirtlichen Bergplateaus, die zwiſchen Rußland
und Indien liegen, ſtehen in ununterbrochener Fehde gegenein=
ander
. Täglich werfen neue Zwiſchenfälle Vereinbarungen zwi=
ſchen
Stämmen und Regierungen über den Haufen; was heute
noch gültig iſt, iſt morgen ſo vollkommen vergeſſen, als ob es
nie beſtanden hätte. Hielten nicht am Khaiber=Paß, der Tür

Jife
Garp Cooper, Kathleen Burke und Franchot Tone
in einer Szene des neuen Paramount-Großfilms Bengali‟
zu Indien, die Bengali eines der engliſchen Elite=Regimenter,
unermüdlich Wache, ſo würde ununterbrochen Kriegslärm die aſia=
tiſche
Welt erfüllen
Man kann verſtehen, daß eine ſo ſchwierige Aufgabe, einen
Film von dem gefahrvollen und intereſſanten Daſein dieſer Hand=
voll
weißer Männer zu drehen, einen Mann wir Erneſt Schoed=
ſack
reizt. Achtzehn Monate verbrachte er unter großen Strapa=
zen
und Gefahren in Indien und ſchuf dort die Grundlage für
einen Rieſenfilm, der demnächſt unter dem Titel Bengali dem
deutſchen Publikum gezeigt wird. 1930 wurde mit den Auf=
nahmen
begonnen und im Dezember 1934 war der Film erſt
fertiggeſtellt. Alle Aufnahmen, die das Leben der Eingeborenen
und der engliſchen Lanzenreiter zeigen, ſelbſt Kampfſzenen, wur=
den
an Ort und Stelle gemacht, aber es war unmöglich, die
Hauptdarſteller der ſtarken Spielhandlung für Jahre nach Indien
zu ſchicken, um dort den Film zu beenden. Deshalb wurden Geo=
logen
und Geographen bemüht, um in Amerika einen Landſtrich
zu finden, der diefer indiſchen Szenerie ähnlich war. Nach vie=
lem
Suchen entſchied man ſich für das San Fernando=Tal und
den Gebirgszug, der von Lone Pine (der einſamen Tanne)
zum Mount Whitney, dem höchſten amerikaniſchen Berg, führt.
Die Gegend iſt der indiſch=afghaniſchen ſo ähnlich, daß die Hun=
derte
von Indern, die an den Endaufnahmen zu dem Film teil=

nahmen, keinen Unterſchied finden konnten. Sogar das
hat dieſelben Tücken.
Man mußte, um das zweite Indien zu bauen, in di
ſame Gebirgsgegend Hunderte von Leuten, 350 Pferde. 4/
mele, 20 Elefanten und eine große Anzahl anderer Tiere
portieren. Ein rieſiges Zeltlager, das eine eigene Elektri=
anlage
und Waſſerſtation erhielt, mußte errichtet werden
über eine Entfernung von 40 Meilen dehnte ſich die Opera
baſis des Aufnahmeſtabes aus. Es fehlte nicht an ernſter
heiteren Zwiſchenfällen. Die dünne Luft in dieſer Höh
ihren Einfluß auf Menſch und Tier. Unter die zahmen
parden und Löwen, die die Filmleute mitgebracht hatten, r
ſich ein einſamer Berglöwe der aber entdeckt wurde, bet
Schaden anrichten konnte. Die zu den Aufnahmen herbeige.
400 Indier hatten unter Schlangen, giftigen Spinnen und
vögeln nicht ſo zu leiden, wie die weißen Darſteller
aus ihrer indiſchen Heimat an derlen Getier gewöhnt ſin/
beinahe die gleichen Vorſichtsmaßregeln wie zu Hauſe auch
amerikaniſchen Bergen trafen. Im Laufe der Aufnahmen
den auch ein paar neue Berufe erfunden‟. Die Gefahr pl.
aufziehender Wirbelſtürme führte bei der Aufnahme vor
Sprengung eines Waffenarſenals beinahe zu einer Kataſt
während das Nichteintreffen von Wolken mitunter die Auft
um Tage hinauszögerte. Kurz entſchloſſen ernannte der
giſſeur Hathaway einen der anweſenden Kameraflieger zum
ken=Lotſen, und während vieler Wochen mußte er ſozuſage.
Wetter=Polizei dienen. Um die Hindus und Mohamme
unter den Darſtellern nicht zu verärgern war es notwendi
ſondere Dolmetſcher und Köche mitzubringen, um den ſtr
Riten der einzelnen Kaſten Genüge zu tun. Die Verpfl
dieſer rieſigen Kolonie erforderte einen beſonderen Auto
der täglich fünfzehn Wagen mit Nahrungsmitteln herbeiſo
*
Das Union=Theater zeigt ab heute den Großfilm
gali, ein einmaliges Filmwerk, das einen Einblick in
abenteuerliche Leben an der indiſchen Grenze gibt.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen das gewaltige Meiſte
Hundert Tage mit Werner Krauß als Napoleon.
Gründgens, Elſa Wagner und Ed. v. Winterſtein.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen den herrlichen Hochlat
nach dem bekannten Roman von Ludwig Ganghofer S
Hubertus mit Hanſi Knoteck, Hans Schlenck und
Richter.
Belida zeigt am 15. März den Ufa=Tonfilm Rivale
Luft ein Film, der die ewige Sehnſucht des Menſchen,
zu können, behandelt. Fliegen wurde der Sport deutſcher
und Mädels. Es ſpielen mit Claus Clauſen. Wolfgang L
einer, Sybille Schmitz, Hilde Gebühr.
Reſi=Theater zeigt heute letztmalig den Spitzenfilm
großer Irrtum mit Harry Baur und Alice Field in
aufführung. Ab morgen Mutterhände,

Vereins= und lokale Beranſkallungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
R. D. O. Heldengedenkfeier am 17 3. 35. 8 Uhr vorm.
geliſcher Gottesdienſt in der Stadtkirche. Antreten 7,50 UI
Rathaus (Markt). 11 Uhr vorm Feier Paradeplatz. An
10,40 Uhr am Rathaus (Markt). Anzug möglichſt Uniform
Mantel und hohe Stiefel freigeſtellt. Orden. Bei Zivil
Zylinder, ſondern dunkler Hut. Sitzplätze für Kriegshinterbl=
und Kriegsbeſchädigte ſichergeſtellt. (Umgehend Anmeldun
der Geſchäftsſtelle des R. D.O.).
Verein der Offiziere des Großh Heſſ. L
garde=Inf.=Rgts. Bei den Feiern am 17. März nehme
ſere Mitglieder bei der Vereinigung ehemaliger Leibgar
oder bei den Reſerveregimentern, denen die Herren and
haben, teil. Ort und Zeit des Antretens iſt aus den Zeitung
entnehmen. Anzug: möglichſt Uniform!
Marine=Verein Darmſtadt u. Umg. Fahnen=
tationen
treten am Samstag abend 7,50 Uhr im Saalbau
Sonntag, Heldengedenkfeier, morgens 7.30 Uhr Marktplatz, E
eingang. Um 10 Uhr Antreten auf dem Mercksplatz. Es iſt 7
eines jeden Marineſoldaten, am Sonntag teilzunehmen.
Reſ.=Inf.=Rgt. 88 tritt zur Heldengedenkfeier am
tag, 9 Uhr vormittags, bei Sitte, Karlſtraße, an.
Kameradſchaftlicher Kriegerverein 1874
Kameraden zur Kenntnis, daß ſich der Verein am Samstch
d. M.. abends 8 Uhr. an der Vaterländiſchen Kundgebung
NS. Kulturgemeinde beteiligt. Karten unentgeltlich beim
einsführer. Sonntag, 17. d. M., dem Ehrentag unſer
fallenen Kameraden, 7.30 Uhr vormittags Antreten zum
gang auf dem Marktplatz (Schloßeingang. Um 10 Uhr vorm
Antreten auf dem Mercksplatz zum Abmarſch nach dem Parad
zur Ehrung der alten Regimentsfahnen. Es iſt Ehrenpflich
ſich jeder Kamerad beteiligt. Der Vereinsfühk
Verein der Pioniere und Verkehrstruk
Darmſtadt und Umgegend. Wir machen die Kame
auf die von der NS.=Kulturgemeinde Darmſtadt am San
den 16. d. M., abends 20,15 Uhr, im Städt. Saalbau ſtattiin.
vaterländiſche Kundgebung aufmerkſam. Es ſpricht Herr 9é
Paul von Lettow=Vorbeck über Deutſch=Oſtafrika im Welk=.
Eintrittspreis 0.30 bis 1,00 RM. Sonntag, den 17. 2.
vorm. 7.30 Uhr Antreten zum Gefallenen=Gedenkgottescle‟
der Nordſeite der Stadtkirche. Um 10 Uhr Antreten aul
Mercksplatz zum Anmarſch für die Feier vor dem Landesmi
Es iſt ehrenvollſte Pflicht aller Kameraden, dieſer Veranſe,
beizuwohnen.
Die Reichsvereinigung ehem. Kriegsge!
gener e. V., Ortsgruppe Darmſtadt. hält am S"
den 16. d. M., abends 9 Uhr, im Handelshof, Ludwigsplaß
Vortrag bei freiem Eintritt. Jeder Volksgenoſſe hat Zur.
Thema: Tſingtaus Aufſtieg Tſingtaus Fall: ja9
Kriegsgefangenſchaft. Beginn 21 Uhr.
Die Darmſtädter Turn= und Sportgen!
1846 weiſt darauf hin, daß am kommenden Sonntag. dei
M., eine Tageswanderung ſtattfindet, die am Frankenſtell.*
nach Seeheim führt. Die Marſchzeit beträgt etwa 5 Stunb."
Abmarſch iſt auf 8 Uhr am Tierbrunnen feſtgeſetzt. Alle 9
der ſind zur Teilnahme herzlichſt eingeladen. Dem Volksiln
entſprechend werden wir an dem Ehrenmal auf dem .
der Toten des Weltkrieges gedenken.
2

[ ][  ][ ]

Arheilgen, 13. März. Aus dem Gemeinderat.
ſoranſchlag der Gemeinde für das Rechnungsjahr 1935, der
atsmitgliedern zugeſtellt worden war, ſtand als wichtigſter
zur Tagesordnung. Er ſchließt in Einnahmen und Aus=
mit
383 374,26 RM. ab. Die Einnahmen ſind gegenüber
ſorjahre um rund 13 000 RM. höher. Dieſer Mehrbetrag
ur Arbeitsbeſchaffung verwendet, wodurch der Ausgleich
ellt wird. Ratsmitglied Pg. Traſer weiſt darauf hin, daß
ranſchlag im einzelnen eingehend geprüft wurde und be=
Aenderungen nicht ſnotwendig waren. Er beantragt Zu=
ng
des Rates im geſamten, die der Rat einſtimmig erteilt.
y em weiteren Punkt befaßte, ſich der Rat mit der Reichs=
ſrz
verkehrsordnung bzw. den Verkehrsverhältniſſen in unſerem
Eine diesbezügliche Ort=

ſtag, 15. März 1935

Aus Heſſen.

fahrt. Auf dem Rathaus fand geſtern abend eine Be=
ſwng
der Amtswalter der NS Volkswohlfahrt ſtatt, die ſich
Durchführung einer Hauswerbeaktion befaßte. Die Amts=
mkz

ſollen bei den einzelnen Volksgenoſſen, innerhalb ihrer
vorſprechen und dieſe, ſoweit noch nicht geſchehen, als
der gewinnen.
Arheilgen, 14. März. Geflügel= und Kaninchen=
verein
. Im Vereinslobal fand eine gutbeſuchte Ver=
ſamp
ng ſtatt, die ſich zunächſt mit der Preisrichterfrage für die
im Jahre am 24. November ſtattfindende Vereinsausſtel=
faßte
. Es wurden verſchiedene Herren als Preisrichter in
g gebracht, mit denen ſich der Vorſtand in Verbindung
II. Der Verein veranſtaltet am 23. März einen Familien=
Das vom Vergnügungsausſchuß hierfür ausgearbeitete
mm wurde kurz durchgeſprochen und von der Verſammlung
ißen. Weiterhin wurde beſchloſſen, das Ausſtellungsmate=
Vereins durch Neuanſchaffung von Zuchttieren zu ergän=
fur
Ausſtellungszwecke 32 neue Käfige anzukaufen. Zum
der Verſammlung wurden noch 50 Pfund Futter im Rah=

er Gratisverloſung an die Mitglieder vergeben. Licht=
tr
=Vortrag. Auf Einladung der NS.=Frauenſchaft fand

haus Zur Sonne ein Lichtbilder=Vortrag der Vorſitzen=
Frauenvereins vom Roten Kreuz über See, Frau v. Oidt=
ſtatt
. Frauenſchaftsleiterin Frl. Otto begrüßte kurz die
enen Frauen. Im Anſchluß verbreitete ſich Frau v. Oidt=
über
den ſchweren Lebenskampf der deutſchen Siedler über
die ſegensreiche Tätigkeit des Frauenvereins des Roten
für Deutſche über See. Wirkſam kann dieſe unbedingt not=
Hilfe nur ſein,wenn dem Frauenverein in ſtarkem Maße
erſtützung der deutſchen Frauen zuteil wird, weshalb die

n an die Frauen den Appell richtete, auch auf dieſem Ge=
tzuhelfen
. Zahlreiche Lichtbilder aus dem Aufgabengebiet
zuenvereins und dem Schaffen der Deutſchen über See
rten den Vortrag in eindrucksvoller Weiſe.
Wixhauſen, 14. März. Heldengedenktag. Der Hel=
aktag
für unſere Toten des Weltkrieges am Sonntag, dem
rz. wird am Vormittag durch Kirchgang der SA., ſämt=
liederungen
der NSDAP., ſowie des Krieger= und Mili=
ns
eingeleitet. Anſchließend findet auf dem Friedhof am
ſen=Ehrenmal eine kurze Feier mit Kvanzniederlegung
obei Propagandaleiter Pg. Rechel die Gedächtnisrede
4wird.
Braunshardt, 14. März. Hobes Alter. Johann Mül=
ir
der älteſten Ortseinwohner, konnte heute Donnerstag.
z. ſeinen 85. Geburtstag begehen.
5riesheim, 14. März. Autozuſammenſtoß. An der
chen Ecke an der Bürgermeiſterei ſtieß ein aus Zweibrücken
des Auto mit einem aus der Hintergaſſe kommenden
imer Auto, das eine junge Frau in eine Klinik nach
dt bringen wollte, zuſammen. Beide Wagen wurden leicht

Pfungſtadt, 14. März. Beſitzwechſel. Das bekannte
z Zur Tvaube (früher Wilhelm Fiſcher) iſt in den Be=

Pfungſtädters Ludwig Riehl 10., übergegangen. Vor=
mit
Arzneitabletten. Der zweijährige Sohn des
Bäckers S. erwiſchte die Pyramidonſchachtel und ver=
ungefähr
10 Tabletten. Er wurde nach Darmſtadt ins
haus gebracht, wo eine ſofortige Magenausſpülung Arges

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

4r. Eberſtadt, 14. März. Schädlingsbekämpfungs
Woche. Die NSV. hielt im Gaſthaus Zum Schützenhof einen
aufklärungsreichen Vortrag in Wort und Bild. Herr Lehrer
Burhenne eröffnete den Abend mit einem Hinweis auf den
Exiſtenzkampf des deutſchen Volkes und erbrachte den ſtatiſtiſchen
Nachweis, daß unſerer Volksernährung durch den Einfluß tieri=
ſcher
und krankhafter Schäden alljährlich rund 2 Milliarden an
Volksvermögen verlorengehen, was durch Aufklärungsvorträge
im Rahmen der Schädlingsbekämpfungswoche verhütet werden
ſoll. Der erſte Bildſtreifen brachte eine Darſtellung über die ver=
heerende
Vernichtung eines unſerer wichtigſten Nahrungsmittel,
der Kartoffel, durch Pilz, Krebs und Kartoffelkäter, und entſpre=
chende
Verhütungsmaßnahmen. Außerdem die vernichtende Wir=
kung
an unſerem Brotgetreide durch Kornkäfer, Mäuſe, Mehl=
wurm
, Pilz uſw., ſowie unſerer verſchiedenen Gemüſearten und
Obſt durch Raupen, Froſtſpanner uſw. Die Gefährdung unſeres
Wald= und Obſtbaumbeſtandes durch Kieferneule Nonne, Mai=
käfer
, Rüſſelkäfer u. a. m. wurde bildlich dargeſtellt. Der letzte
Bildſtreifen zeigte die Verbreitung und Uebertragung von Krank=
heiten
und Seuchen durch Fliegen, Mäuſe u. dgl. Die bildlichen
Darſtellungen wurden durch Herrn Lehrer Pörtner wörtlich
erläutert, der auch im beſonderen auf den Schutz und die Pflege
unſerer Vogelwelt als hauptſächliches Vernichtungsmittel aller
Inſekten hinwies. Die Schlußworte gipfelten in dem Wunſche,
aus dem Geſehenen und Gehörten Nutzen zu ziehen und ſo an
dem Aufbau unſeres Vaterlandes mitzuhelfen.
G. Ober=Ramſtadt. 14. März. Am Sonntag, den 17. März,
dem Heldengedenktage, findet abends in der hieſigen
Kirche eine Lichtbildfeierſtunde über Soldatenglaube in drei
Jahrhunderten ſtatt, wozu jedermann herzlich eingeladen iſt.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 14. März. Aus dem Gemeinde=
rat
. Der im Gemeinderat durchberatene Voranſchlag für das
Rechnungsjahr 1935, der in allen ſeinen Anſätzen nach dem Vor=
ſchlag
des Bürgermeiſters genehmigt wurde, ſchließt in Einnahme
und Ausgabe mit einer Geſamtſumme von 164 293,52 RM. ab,
ohne die Summe der Sondervoranſchläge für das Elektrizitäts=
und Waſſerwerk. Der durchaus günſtige Rechnungsabſchluß aus
dem Rechnungsjahr 1933 geſtattete, den Gemeindevoranſchlag erſt=
mals
wieder ohne Zuſchüſſe aus den Werken zu balancieren und
obendrein noch den durch Umlagen aufzubringenden Betrag von
46 000 RM. im Vorjahre auf 41 000 RM. zu ſenken. Dabei iſt der
Voranſchlag für Ausgaben in der Sozialfürſorge und Armenpflege
mit nahezu 60 000 RM. allein belaſtet. Für Straßenunterhaltung
und Kanaliſation ſind ebenfalls höhere Beträge als im Vorjahre
eingeſtellt worden, und zwar ſind für dieſen Zweck nahezu 16 000
RM. vorgeſehen. Ein für die Verhältniſſe in Nieder=Ramſtadt.
mit dem geringen Viehſtand, recht teures Kapitel iſt die Faſel=
viebhaltung
in Gemeinderegie. Man trägt ſich innerhalb des Ge=
meinderates
mit dem Gedanken zur Herabminderung des Koſten=
aufwandes
die Faſelviehhaltung in Privathände zu geben. In den
übrigen Einnahme= und Ausgaberubriken haben ſich weſentliche
Aenderungen gegen das Vorjahr nicht ergeben. Die Sonderſteuern
bleiben in der ſeitherigen Höhe einſtweilen beibehalten, für das
kommende Steuerjahr iſt an eine Herabſetzung der Bürgerſteuer
gedacht, auch wird man die Getränkeſteuer fallen laſſen. Die
Steuevausſchlagſätze werden unter Berückſichtigung einer 25 pro=
zentigen
Senkung der Sondergebäudeſteuer die gleichen bleiben,
wie im Vorjahre. Die Sondervoranſchläge des Elektrizitäts= und
Waſſerwerks ſind ausgeglichen. Auch hier konnten erſtmals wieder
die notwendigen Rückſtellungen für die Erneuerungsfondsbildung
trotz erheblicher Ausgaben für Erweiterungsanlagen vorgeſehen
werden.
Pb. Groß=Zimmern. 14. März. Generalverſammlung
der Milchabſatzgenoſſenſchaft. Im Gaſthaus von Karl
Pullmann fand die diesjährige Generalverſammlung der hieſigen
Milchabſatzgenoſſenſchaft ſtatt. Direktor Cullmann begrüßte
die Erſchienenen, beſonders Direktor Zoller und Elſer=Groß=
Umſtadt, ſowie den Bezirksbauernführer Michell=Habitzheim.
Nach Bekanntgabe des Genoſſenſchaftsberichtes, welcher als gut zu
bezeichnen iſt, wurde beſchloſſen, den Ueberſchuß teils als Rücklage
und teils zur Anſchaffung von Milchfiltern zu verwenden. Aus
dem Vorſtand und Aufſichtsrat ſchied je ein Mann aus, jedoch
wurden dieſelben wieder neugewählt. Unter Punkt Verſchiedenes
ſetzte über manche Anfrage eine rege Debatte ein. Direktor Cull=
mann
ſchloß mit einem Sieg=Heil auf Führer und Vaterland die
Verſammlung. Anſchließend fand von der Bauernſchaft, unter dem
Vorſitz des Ortsbauernführers Pg. Göbel noch eine kurze Ver=
ſammlung
ſtatt. Bezirksbauernführer Michell ſowie Orts=
bauernführer
Göbel hielten ein Referat über die Erzegungs=
ſchlacht
und behandelten dabei in der Hauptſache den Flachsbau
und die Schafzucht.

Nr. 74 Seite 7

Warum brauchen wir die Erzeugungs=
ſchlacht
?
LW. Die richtig verſtandene Geſchichte iſt bekanntlich die beſte
Lehrmeiſterin eines Volkes. Es wird noch immer viel zu wenig
in Deutſchland beachtet daß während des Weltkrieges bei uns
dreiviertel Millionen Menſchen an den Folgen der Unterernäh=
rung
und der Hungerblockade geſtorben ſind. Die deutſchen Regie=
rungen
der Vorkriegszeit hatten im Banne einer liberalen, kapi=
taliſtiſchen
Entwicklung und einer einſeitigen Bevorzugung des
gewerblichen Teiles unſerer Volkswirtſchaft die Grundlagen un=
ſerer
Ernährung vernachläſſigt und nicht genügend beachtet.
Daraus erſehen wir, daß die Sicherſtellung der Ernährung
des deutſchen Volkes aus der eigenen Scholle, die vom National=
ſozialismus
ſo bezeichnete Nahrungsfreiheit, die wichtigſte Vor=
ausſetzung
unſerer völkiſchen Unabhängigkeit und politiſchen Frei=
heit
iſt. So ſehr es auf der Hand liegt, daß Deutſchland eine Frie=
denspolitik
treibt und in keiner Weiſe wünſcht, in neue kriegeriſche
Verwicklungen hineingezogen zu werden, ſo ſehr müſſen alle Deut=
ſchen
und vor allem der deutſche Bauer die Lehren des Weltkrie=
ges
für alle Fälle beherzigen und daraus die notwendigen Schluß=
folgerungen
ziehen. Es läßt ſich ja nicht leugnen, daß unſere Wehr=
haftigkeit
aufs engſte mit unſerer Nahrungsfreiheit zuſammen=
hängt
. Je mehr ein feindlich geſinntes Ausland uns Schwierig=
keiten
in der Lebensmittelverſorgung machen kann, uns damit
unter Druck zu ſetzen in der Lage iſt, um ſo wehrloſer ſind wir.
Wenn man aber von außergewöhnlichen Möglichkeiten abſieht,
ſo muß man doch unter allen Umſtänden beſtrebt ſein, die Lebens=
mittelverſorgung
, des eigenen Volkes von etwaigen Manövern in=
tereſſierter
ausländiſcher Wirtſchaftskreiſe unabhangig zu machen.
Beim Vorliegen knapper Ernten oder aus politiſchen Erwägungen
wird das Ausland ſtets verſucht ſein, einen wirtſchaftlichen Druck
auf uns auszuüben, indem es möglichſt hohe Preiſe aus den nach
Deutſchand ausgeführten Lebensmitteln herauszuſchlagen ſucht.
Und wenn Deutſchland eben dieſe ausländiſchen Agrarprodukte
für die Befriedigung ſeines Nahrungsbedürfniſſes braucht, werden
ſeine Städter gezwungen ſein, die hohen ausländiſchen Preiſe zu
bezahlen. Damit können aber die Städter in ſchwere Bedrängnis
geraten. Es iſt daher, wie man die Dinge auch dreht, in keinem
Falle erwünſcht, daß das deutſche Volk unter dem Preisdiktat aus=
ländiſcher
Lebensmittel=Lieferanten ſteht.
Deswegen hat auch die nationalſozialiſtiſche Regierung mit
dem Unfug früherer Zeiten, große Mengen ausländiſcher Lebens=
mittel
ohne Rückſicht auf die Belange des deutſchen Bauerntums
nach Deutſchland einzuführen. Schluß gemacht. Die geſamte Aus=
landseinfuhr
wird heute durch die vier landwirtſchaftlichen Reichs=
ſtellen
geſchleußt, die nur ſo viel an Auslandsware und zu ſol=
chen
Preiſen hereinlaſſen, daß der Abſatz der deutſchen Landwirt=
ſchaft
in mengen= und preismäßiger Beziehung nicht geſchmälert
wird. Aber ſelbſtverſtändlich ſoll das eingeführte Schutzſyſtem
gleichzeitig auch ein Wachstumſchutz für die deutſche Landwirt=
ſchaft
ſein, die unter den gegebenen ſicheren Bedingungen, wie ſie
vom Reichserbhofgeſetz und der Marktordnung geſchaffen worden
ſind, die Pflicht hat, ihre Leiſtungen zu ſteigern. Deutſchlands
Führer hat Reich und Volk ein großes Stück auf dem Wege zur
Freiheit, allen feindlichen Wirtſchaftsgewalten zum Trotz, vor=
wärts
gebracht. Er wird es auch ganz ſchaffen und Deutſchland
frei machen. Daher muß ihm der deutſche Bauer in der Erzeu=
gungsſchlacht
helfen!
k. Dieburg 14. März. Reichsbund der Kinderrei=
chen
. Im Gaſthaus Zur Traube wurde die Gründung einer
gemeinnutzigen Baugenoſſenſchaft vollzogen, der ſofort zirka 150
Mitglieder aus dem Kreis Dieburg beitraten. Siedlungswart
Wolf=Dieburg ſprach über den Zweck eines auf genoſſenſchaft=
licher
Grundlage aufgebauten Wohnungsunternehmens, das kin=
derreichen
und minderbemittelten Volksgenoſſen Gelegenheit gibt.
durch gemeinſchaftliche Selbſthilfe zu einem Eigenheim zu kommen.
Nach dem Verleſen und der Annahme der Satzungen erfolgte die
Wahl des Vorſtandes und Aufſichtsrates ſowie der einzelnen Ver=
trauensmänner
. In einer ſpäteren Verſammlung der Vertrauens=
männer
ſoll zu den einzelnen Fragen der Siedlungserrichtung
näher Stellung genommen werden. Frauen= Verſamm=
lung
. In einer von der NS.=Frauenſchaft einberufenen Ver=
ſammlung
ſprach die Gauamtsleiterin, Frau Ilka Brinkhoff.
über das Frauenwerk und der Leiter des Milchwirtſchaftsverban=
des
. Pg. Henrich=Frankfurt, über Eier=, Fett= und Milchver=
ſorgung
.

Un gaänz Deutschland
ist jetzt unsere
GUBEMKINNG
zu habenlSie brauchen
nicht mehr zu fürchten,

dass Sie Veroebens
danach fragen.

OODTTTXT V
Oſit Golomundstück.
GÜLDENRING Rat eine echte Macedonen-Mischuing und
wind Ourch die neue Fropen-Vackung vollkommen frisch erkalten

[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 74

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 15. März 1

Ef. Meſſel, 13. März. Außerordentliche Hauptver=
ſammlung
. Der Turn= und Sportverein e. V. 1877 hält am
Freitag, dem 15. März, abend, in der Gaſtwirtſchaft Johann
Heinrich Laumann 2. eine außerordentliche Hauptverſammlung
zum Zwecke der Satzungsänderung nach den Vorſchriften des
Reichsbundes, für Leibesübungen ab. Außerdem wird die Durch=
führung
der am kommenden Sonntag in Meſſel ſtattfindenden
Waldläufe des Reichsbundes für Leibesübungen, Kreis Starken=
burg
, eingehend beſprochen und die hierfür notwendigen Funk=
tionäre
beſtimmt werden.
Ef. Meſſel. 14. März. Heldengedenktag. Der kommende
Sonntag der 17. März 1935 wird als Heldengedenktag, wie im
ganzen Reich, ſo auch in unſerer Gemeinde würdig begangen.
Nachmittags treffen ſich ſämtliche Formationen und Vereine mit
Fahnen am Kriegerdenkmal vor der Kirche, woſelbſt die Feier
vonſtatten geht. NS.=Frauenſchaft. Im Saale der Gaſt=
wirtſchaft
Jakob Wältz hält die NS. Frauenſchaft am Samstag,
den 16. d. M.. abends. einen Theaterabend ab.
* Semd, 13. März. Am Sonntag fand in der hieſigen Kirche
ein auf hohem künſtleriſchen Niveau ſtehendes Kirchenkon=
zert
ſtatt. Die Leitung lag in den bewährten Händen des Diri=
genten
des Groß=Umſtädter Kirchenchors, Herrn Zeichenoberlehrers
i. R. Peter Frey. Unter ſeiner Stabführung brachten die Groß=
Umſtädter eine Reihe von Chorliedern zu Gehör, die in ihrer
Klangſchönheit und ſtimmungsvollen Abtönung tiefen Eindruck
hinterließen. Als Soliſtin an der faſt 200 Jahre alten Orgel bot
Fräulein Wia Horn. Groß=Umſtadt, in meiſterhafter Weiſe als
jeweilige Einleitung zu den beiden Teilen des Konzerts Werke
von J. S. Bach dar. Herr Heinrich Müller, Mitglied des Lan=
destheaterorcheſters
, ein Sohn unſerer Gemeinde, ſpielte auf einem
koſtbaren Inſtrument mit vollendeter Sauberkeit und Innigkeit ver=
ſchiedene
Violinſolis, vor allem von Gg. Fr. Händel. Tiefe Wir=
kung
in den Herzen der andächtig lauſchenden Gemeinde erzielte
Fräulein Annemarie Ritzert Groß=Umſtadt (Sopran), mit
ihrer wundervoll klaren, kraftvollen und doch ungemein modula=
tionsfähigen
Stimme. Beſonders das Largo von Händel, das ſie
zum Schluß ſang, wird uns unvergeßlich ſein. Beide Soliſten fan=
den
in Frl. Wia Horn eine verſtändnisvolle Begleiterin. Die
NS. Frauenſchaft Semd hatte die Künſtler und die auswärtigen
Gäſte nach Beendigung des Konzerts zu geſelligem Beiſammenſein
eingeladen. Nach der Begrüßung durch die Frauenſchaftsleiterin,
Frau Guſtel Georg, hielt Pfarrer Becker eine Anſprache, in
der er beſonders der Meiſter der deutſchen Kirchenmuſik. J. S.
Bachs und Gg. Fr. Händels ehrend gedachte. Pfarrer Hart=
mann
Groß=Umſtadt, ſprach den Dank der Gäſte für den herz=
lichen
Empfang und die freundliche Bewirtung aus. Mit einigen
Volksliedern, die der Groß=Umſtädter Kirchenchor ſang, wurde der
in allen ſeinen Teilen harmoniſch und würdig verlaufene Abend
beſchloſſen.
Babenhauſen, 14. März. Der Reichs=Theaterzug
der D.A.F. und K.d.F. gab als Gaſtſpiel die volkstümliche Ope=
rette
Der Vetter aus Dingsda‟. Es war wieder ein gro=
ßer
Erfolg für Kraft durch Freude‟: Ein übervoller, ja beängſti=
gend
gefüllter Saalbau, ein Publikum, das in glänzender Laune
und Stimmung ſich befand und eine Theatertruppe, die mit Be=
geiſterung
und Schmiß bei der Sache war. Das Landes= Sym=
phonie
=Orcheſter brachte unter der gewandten und tempe=
ramentvollen
Leitung des Kapellmeiſters Paul Cornelius die
gefällige Muſik ſchwungvoll und zündend. Es gab viel Lachen und
reichen, ſtürmiſchen Beifall
Cg. Reinheim, 14. März. Evang. Frauenhilfe
Generalverſammlung. Zu der am geſtrigen Abend abge=
haltenen
Generalverſammlung waren zirka 45 Perſonen erſchie=
nen
. Frau Pfarrer Hein konnte zum erſten Male ſeit ihrer/ Er=
krankung
wieder die Begrüßungsanſprache halten. Es folgte ein
gemeinſamer Choral und anſchließend die Verleſung des Jahres=
berichtes
mit Kaſſenabrechnung. Die Ausführungen von Schweſter
Eliſabeth über die Ereigniſſe des verfloſſenen Vereinsjahres wa=
ren
ſo aufmerkſam niedergeſchrieben, und in der Beſchreibung der
Vorkommniſſe ſo umfaſſend, daß man ihr dafür Dank ſagen muß.
Ein Geburtstagslied verſchiedene Liedervorträge und eine vor=
getragene
Lebensgeſchichte, Beſprechung verſchiedener kleiner Ver=
einsſorgen
und eine Anſprache von Pfarrer Dr. Meiſinger über
die Zwecke, ſowie die Zuſammenarbeit mit der Frauenſchaft be=
ſchloſſen
den Abend, ausklingend in einem Dank an alle, die dem
Verein im letzten Jahre durch Mithilfe zum Gelingen ſeiner Auf=
gaben
geholfen haben. Straßenherſtellung. Nachdem
nun ſchon die Gartenſtraße ſich in einem neuen Gewand präſen=
tiert
, iſt auch die Straße Hinter der Stadt begonnen worden
und wird mit Fußſteig und Waſſerrinnen verſehen, die Fahrbahn
ausgeſtückt und dann chauſſiert. Zum Schluß ſoll die Fahrbahn
dann mit der Dampfwalze in beiden Straßen feſtgewalzt werden.
Damit iſt einem lange anhaltenden Uebelſtand abgeholfen worden.
In der Gartenſtraße ſind am Fußſteig entlang Akazien angepflanzt
worden, die der Straße das ſeitherige etwas kahle Ausſehen
nehmen.

Pe. Reichelsheim, 14. März. Bei dem hieſigen Ferkelmarkt
waren zirka 150 Tiere aufgetrieben. Verlangt wurden anfangs
ſehr hohe Preiſe. Da aber niemand zugreifen wollte, ging man
doch von ſeiner Forderung herunter. Trotzdem konnten 32 bis 60
Mark erzielt werden pro Paar. Auch wurden am Schluſſe des
Marktes noch ziemlich Tiere abgeſetzt. Vor zirka vier Wochen
war die erſte Rundfahrt der Schüler der bäuerlichen Werkſchule
Reichelsheim mit dem Ziel, hauptſächlich die wenigen Silos in
der hieſigen Gegend zu beſichtigen. Daß alle Teilnehmer davon
überzeugt wurden, daß dieſe Einrichtung einen großen Fortſchritt
bedeutet, beweiſt, daß innerhalb vier Wochen die Zahl der Silos
auf zirka 200 Stück ſtieg. Es wurden hauptſächlich Backſtein=Silos
gebaut! Dadurch konnte die hieſige Backſteinfabrik ſehr viele Steine
verkaufen, ſo daß ſie, ſobald der Froſt nachläßt, wieder mit der
Fabrikation beginnt und damit auch wieder eine beſchränkte Zahl
Erwerbsloſer guten Verdienſt findet. Am kommenden Samstag
führt die Spielſchar des hieſigen Turnvereins in Heppenheim an
der Bergſtraße das Odenwälder Volksſtück Müllerſch Liß’l vunn
Michelboch auf. Nächſten Sonntag wird wie jedes Jahr der
Volkstrauertag abgehalten. In unſerer Gemeinde findet
am Vormittag ein Gottesdienſt ſtatt, wobei ſich alle Formationen
der NSDAP. ſowie alle Vereine beteiligen werden. Der Männer=
geſangverein
wird auch in der Kirche durch einen eigens für dieſen
Tag eingeübten Chor die Feier verſchönern helfen. Am Nachmittag
wird ſich ein Trauerzug, zuſammengeſetzt aus allen Formationen
der NSDAP. und allen Ortsvereinen, vom Bahnhofsplatz aus in
Bewegung ſetzen nach dem Heldenmal auf dem Reichenberg. Am
Volkstrauertag beteiligen ſich alle Vereine, in erſter Linie die
Kyffhäuſerbünde, der umliegenden Ortſchaften unſeres Kirchſpiels
am Gottesdienſt. Nachmittags finden dann auch dort die allge=
meinen
Feiern an den Ehrenmälern der Gefallenen des Welt=
krieges
unter derſelben Beteiligung ſtatt.
Fd. Ober=Klingen, 14. März. Die NS. Tonfilm= Ver=
anſtaltung
im Gaſthaus Zur Traube durch die Gaufilm=
ſtelle
der NSDAP. war ein durchſchlagender Erfolg. Außer einem
guten Beiprogramm wurde der Heldenfilm Fort Douaumont
vorgeführt, der einen packenden Ausſchnitt des gewaltigen Völker=
ringens
bot.

Hundert Jahre Bad=Nauheim.
Ein Sommer feſtlicher Veranſtaltungen.
RDV. Das heſſiſche Staatsbad Bad Nauheim blickt in
Jahre auf ſein hundertjähriges Beſtehen zurück. Aus dieſem
ſind während des ganzen Sommers feſtliche Veranſtaltunge
plant, die ihren Höhepunkt in der Jubiläumsfeier am 3
bis 1. Juli finden werden. Eine Aufführung der 9. Sinfon
Beethoven, unter Leitung von Generalmuſikdirektor W. Sti
leitet die Feier ein, der am nächſten Tage ein Staatsakt im
delhof und abends ein Feuerwerk folgen. Im Rahmen der
reichen künſtleriſchen und geſellſchaftlichen Veranſtaltunger
u. a. Gaſtſpiele des Landestheaters Darmſtadt, der Fran
Oper und des Mainzer Stadttheaters vorgeſehen. Die Ge
muſikdirektoren Prof. Hermann Abendroth und Er
chum, die Soliſten Prof. Georg Kulenkampff. Elly
u. a. werden Gaſtkonzerte geben. Am 27. Mai wird ein H
ſpiel Der Schachtmeiſter von Karl Piorkow=Bad Naubei
geführt, am 23. Juni veranſtalten heſſiſche Bauern ein Tre
feſt mit Volkstänzen und =geſängen. Am 8. Juni iſt ein
turnier mit Länderwettſtreit Deutſchland England. vom
Auguſt ein Internationales Schachturnier der Jungmeiſter
geſehen. Ein Muſikfeſt am 22./23. Auguſt wird Wer
jungen rhein=mainiſchen Komponiſtengeneration zu Gehör b=
In der Kolonnade ſind u. a. eine Gemälde=Ausſtellun
Meiſterwerken des 19. Jahrbunderts, eine Kollektivaus
Münchener Künſtler, eine Ausſtellung von Werken heſſiſche
ler (anläßlich des Trachtenfeſtes) und eine Ausſtellung der (
Porzellan=Manufakturen Berlin und Meißen vorgeſehen.

Cd. Michelſtadt, 14. März. Mit Zuſtimmung des
und Reichskanzlers wurde vom Präſidenten des Deutſchen
Kreuzes, Herzog Karl Eduard von Sachſen=Koburg=Gotha.
Kolonnenführer der Sanitätskolonne Michelſtadt, Otto Wa
mayer, in Anerkennung ſeiner Verdienſte um das Rote
das Ehrenkreuz des Deutſchen Roten Kreuzes verliehen.
Dp. Zwingenberg, 14. März. Filmabend. Geſ
wurde im Löwenſaal von der Gaufilmſtelle der NSDA
Frankfurt der Film Stoßtrupp 1917 gezeigt, welcher aud
tiefen Eindruck hinterließ.
Eb. Hähnlein, 14. März. Schulſchließung. Die
Volksſchule iſt zwecks Eindämmung der Grippe auf die Dauc
einer Woche (bis einſchließlich Mittwoch, den 20. März) geſch
Bb. Bensheim. 12. März. Vorgeſtern nachmittag tag=
kleinen
Saal des Hotels Deutſches Haus eine gemeinſame
ſammlung des Obſt= und Gartenbauvereins mit der Obſtv.
tungsgenoſſenſchaft Bensheim. Der Vorſitzende beider Ko
tionen es beſteht im Vorſitz derſelben Perſonalunion
Perſon des Lehrers Jung eröffnete die Verſammlung na
grüßungsworten mit dem Hinweis auf den Unterſchied beide
einigungen. Erſterer ſei mehr ethiſcher Natur, er erſtre
Sinne der agrarpolitiſchen und wirtſchaftlichen Ezeugungs
mehr Anbau und Kultivierung ſowie Schädlingsbekämpfun
tige Sortenwahl beim Anbau und alle Fragen rationelle
zeugung, die Genoſſenſchaft behandele in erſter Linie pre
Verwertungsfragen, wende ſich dabei aber auch dem Wir
kreis des erſteren zu. Der Vorſitzende erläuterte darauf de
ganiſation der Genoſſenſchaft und die jetzige Lage des Obſtm
in Bensheim, die Preisbildung und Preiserzielung. Die
tung des noch jungen Bensheimer Obſtmarktes liege zwe
im Intereſſe aller Obſterzeuger. Auch der bisherige Vorſ
der beiden Vereinigungen. Studienrat Dr. Schumann,
gleichem Sinne Erklärungen ab. Die weiteren Verhand
galten der Frage erfolgreicher Schädlingsbekämpfung. di
ein weſentliches Moment in der Erzeugungsſchlacht bildet.
her müſſe ſo erläuterte Dr. Schumann aber auch Schr
Schützlingen gewährt werden, denn dieſe unterſtützen uns r
lich in der Bekämpfung der Schädlinge. Jetzt ſind unbedin
vorjährigen Obſtmumien von den Bäumen zu entfernen,
die Klebringe und das morſche Holz. Dinge, die verbrann
den müſſen. Auch muß jetzt das Kalken und Spritzen durche
werden. Den Bienen ſei Schutz zu gewähren vor Vergiftun=
arſenikhaltige
Spritzbrühe. Eine allgemeine Ausſprache füh
allen Punkten zu einer gedeihlichen Klärung der Anſichten
Sprache gelangte auch der gemeinſame Bezug von Düngen
und Saatkartoffeln. Am Schluſſe der Verſammlung wurd
eine Gratisverloſung von Topfblumen vorgenommen, bei
keine Nieten gab. Es ſoll alsbald eine weitere Gemeinſcha
ſammlung ſtattfinden, zu der Obſtbauinſpektor Behne=Dart
ein bewährter Fachmann auf allen Gebieten des Obſtbaue
sabſatzes, eingeladen werden ſoll.
Eb. Langen. 14. März. Hohes Alter. Am Mittwoch
Karl Jung, in der Feldſtraße, ſeinen 80. Geburtstag begehe

Rudolf Bertoloni zündete ſich eine Zigarette an und turnte
dann behende die impoſante Marmortreppe des Hauptverwal=
tungsgebäudes
des großen Induſtrieunternehmens hinab deſſen
Generaldirektor und Hauptaktionär ſein Vater war. Unten vor
dem Portal ſtand ſein neuer Wagen. Mit einem Sprung ſaß
er hinter dem Volant des dunkelroten, eleganten Kabriolets und
fuhr an.
Der Portier ſah ihm kopfſchüttelnd nach.
Eine Viertelſtunde ſpäter ſtoppte Rudolf Bertoloni ſein Auto
auf dem knirſchenden Kiesweg der Degenſchen Villa ab. Er
nahm den Roſenſtrauß, den er pflichtſchuldigſt für die Braut
gekauft hatte, vom zweiten Sitz auf. Durch die raſche Fahrt war
er ein wenig in Unordnung geraten. Ohne den Schlag zu öff=
nen
, ſprang Rudolf auf den Weg. Mary Degen ihre Mutter
war Engländerin und hatte ihr dieſen Vornamen gegeben
lag in einem Liegeſtuhl auf der weiten Raſenfläche hinter der
Villa, und ließ ſich von der Frühlingsſonne bräunen. Ihre
Hunde, zwei mächtige, ſchwarze Doggen, ſprangen bei Ru=
dolfs
Kommen auf und begannen wütend zu bellen, um in
freudiges Geheul auszubrechen, als ſie den Kommenden er=
kannten
. Rudolf gab der einen der Beſtien den Roſenſtrauß
zwiſchen die mächtigen Zähne, die andere bemächtigte ſich ſeiner
Handſchuhe und trug ſie ſtolz, mit wedelndem Schweif, zu ihrer
Herrin.
Serbus, grüßte Rudolf, ſich über die Hand der Braut
beugend. Nimm’ doch Gold=, Sonnen= oder Alletage=Creme,
dann geht’s ſchneller.
Mary lachte.
Pflanze dich in dieſen zweiten Liegeſtuhl, mein Junge,
und erkläre mir die Gründe deines Beſuchs?
Folgſam ließ er ſich in dieſen zweiten Stuhl fallen und
ſchloß die Augen vor dem grellen Sonnenlicht.
Geliebtes Bräutchen begann er übermütig. Als dein
dir Anverlobter habe ich die verdammte Pflicht und Schuldig=
keit
ums Himmelswillen . unterbrach er ſich. Das
Teufelsvieh von Aſta frißt die ſchönen Roſen auf
Er deutete auf den Hund, der die armſeligen: Reſte des
Buketts im Maul, über den Raſen ſetzte.
Wenn er ſich nicht den Magen verdirbt . . ! meinte Mary
Degen gleichmütig.
Weiter, erinnerte ſich Rudolf ſeines Vortrags. habe
ich wie geſagt die Pflicht und Schuldigkeit /. .wo ſind
meine Handſchuhe? Er fuhr hoch.
Mary lächelte. Romeo verſpeiſt ſie gerade als Nachtiſch.
Schweineköter . rief Rudolf erboſt und warf einen
ausgeriffenen Grasbüſchel nach dem Tier. Romeo bellte erfreut.
Pflicht und Schuldigkeit.. Rudolf lehnte ſich wie=
der
behaglich in den Liegeſtuhl zurück, des öfteren und liebe=
voll
nach dir zu ſehen.

Das war ſehr ſchön geſprochen, anerkannte Mary. Ob=
wohl
es geradezu erſtaunlich iſt, daß du dich daran erinnerſt.
.. erinnert worden biſt, wollteſt du doch ſagen, ver=
beſſerte
Rudolf und gähnte.
Wieſo?
Papa Degen war bei deinem zukünftigen Schwiegervater.
Ah?
... und hat ihm mächtig eingeheizt.
Blödſinn, meinte Mary.

ist Ausdruck
Starker Nerven,
wie der Erfolg fost immen
der Sieg überlegener Nar-
venkraft
Ist. Schonen Sie
die Nenven Cand das Herz

Atg
NFFEE HAG

Finde ich auch. Reſultat: fünfſtündiger Vortrag meines
alten, Herrn, betreffend ad 1 Familienverpflichtungen, ad 2
ſchlechter Umgang, ad 3 Pflichten eines Bräutigams
.. mit dem Ziel der Zuſammenlegung zweier dicker
Aktienpakete Bertoloni und Degen und Familienbeſitzdiktatur.
Ich bewundere deinen Scharfſinn, Mary.
Na ... !"
Nee, ganz im Ernſt, Rudolf richtete ſich ein wenig auf.
Manchmal biſt du ſo entzückend vernünftig, daß man ſich bei=
nahe
in dich verlieben könnte.
Dann will ich lieber wieder unvernünftig ſein, lachte ſie,
ich will dich gewiß nicht in Verſuchung führen.
Schade.
Er gähnte wieder. Betrachtete dabei verſtohlen das braune
Geſicht ſeiner Braut, über dem der blonde Haarſchopf im Luft=

zug wehte. Eigentlich iſt ſie ſehr hübſch, dachte er.
ſchade, daß ſie meine Braut iſt. Er ſeufzte vernehmlich.
Bleibt alſo nur der eine Ausweg, daß wir dieſen
lichen Frühlingsmorgen damit feiern, daß wir jetzt unſere
lobung auflöſen ſchlug er vor.
Gerne, Dolf. Aber es geht leider nicht. Sonft fliege
beide in hohem Bogen.
Vielleicht würde ich dich dann lieber heiraten überle
Nee, danke. Sie lachte laut auf.
Na, erlaube mal . er tat beleidigt. Wenn ie
damit vor dem Hungertode retten könnte . . .
Mit was mein ſüßer Dolf?
Er legte die Hand aufs Herz. Ich würde Steine
gehen für dich, Geliebte.
Sie lachten beide. Die Hunde ſtimmten freudig ein.
Tja, meinte Rudolf nach einer Weile. Bleiben wi
weiter verlobt, bis unſere alten Herren ſich endlich einn
die Haare fahren.
Da können wir alt werden, Rudolf, ſagte ſie
werdend.
Nanu? Haſt du es mit einemmal ſo eilig?
Nicht eiliger als du, antwortete ſie lebhaft, um eine
Verlegenheit zu verbergen.
Ich?
Sie ſah ihn an. Ich habe beim Rennen Frau
Cornelius kennen gelernt. Jules machte uns bekannt.
Nun ſchien er verlegen.
Wer iſt Jules? fragte er ſpäter.
Sie wandte den Kopf ab.
Jules de la Roche, der Handelsattaché der Franz
Geſandtſchaft.
Ach ſo ſagte Rudolf gleichgültig.
Sie ſchwiegen.
Sie iſt ſehr ſchön, ſagte Mary dann.
Wer?

Frau Heda Cornelius.
Ich muß jetzt gehen meinte Rudolf ſtatt einer Au
Servus, Mary. Treue Braut. Ich bin ſehr peſſimt
Ich auch.
Sie gab ihm einen herzlichen, freundſchaftlichen
Nachdenklich ging er zum Wagen zurück. Und mußte doch
als Romeo ihm, wie es ſich für einen lieben und braben
gehört, ein zerkautes, zerfetztes und naſſes Etwas appd"
die Ueberreſte eines ehemals weißen, friſch gewaſchenen
lederhandſchuhpaars.
Rudolf Bertoloni ſtand unter der eiskalten Duſche
Baderaums und dehnt und ſtreckte ſeinen kräftigen, ſch
Körper unter dem erfriſchenden Naß. Das faſt ſchwakze
hing ihm in naſſen Strähnen in das ſchmale, gutgeſch.
dunkelhäutige Geſicht. Ein intelligenter Kopf, kein flaches
geſicht. Hübſch, aber eine kluge Stirn, ein junger Mul=
dunkle
, temperamentvolle Augen. Eine gute Raſſe, die
lonis. Altitalieniſcher Adel ehemals, ſeit dem achtzehntel
hundert in Deutſchland kultiviert, ein Namen von *
Klang im deutſchen Wirtſchaftsleben. Ein Name von
Gewicht ſogar.
Rudolf machte ſich nichts daraus.
Er ſtand vor dem hohen Spiegel ſeines Ankleide5
und begann die Zeremonie des Ankleidens. Er pfiff.*
während er ſich im Spiegel betrachtete. Auch der Anzutz
guter Stimmung. Und die hatte er ſich erſt wieder "
müſſen, nach der lächerlichen Ausſprache mit ſeinem Ze
(Fortſetzung folgt.)

[ ][  ][ ]

reitag, 15. März 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 74 Seite 9

Der neue Seedienſidampfer

niges über dendampfer,Tannenberg
Der Schnelldampfer für den Seedienſt Oſtpreußen, der
16. März in Stettin auf den Oderwerken vom Stapel laufen
gen Namen Tannenberg erhalten ſoll, wird auf Grund
Erfahrungen mit den Motorſchnellſchiffen Hanſeſtadt Dan=
und Preußen gebaut, um die großen Fahrgaſtmengen.
feit der nationalſozialiſtiſchen Erhebung in den deutſchen
n ſtrömen, in angenehmſter
m zu befördern. Das Schiff ſoll
etwa 2000 Fahrgäſte vermeſſen
ven und unter teilweiſer
echnung auf dieſe Fahrgäſte
zu 100 Kraftwagen (im fahr=
mäßigen
Dienſt wegen der
adezeiten weniger) und bis zu
Fahrräder tragen. In dieſen
aben kommt zum Ausdruck,
der Reiſeverkehr im deutſchen
a nicht nur ein Bleibe= ſon=
in
der Hauptſache ein Rund=
und Wanderverkehr iſt. In
reußen und Danzig mit dem
enzendenMemelgebiet (Kuriſche
ung!) gibt es ſo unendlich viel
ehen, daß kaum ein Beſucher
t zufrieden iſt, die ganzen Fe=
an
ein und demſelben Fleck
tzen; vielmehr hat die Maſſe
Beſucher den Wunſch, neben
Seeküſte auch die unendlichen
er und Seenflächen Maſurens
des Elbinger Oberlandes,
i den Hafenſtädten und den
ürdigen Kirchen und Giebeln
Danzig die herben und ſtren=
ſo
echt preußiſchen Ordens=
n
kennen zu lernen. Es wird
kaum ein Beſucher von dort
Tehren, ohne neben der Freude
er ſchönen Landſchaft in ſei=
politiſchen
Empfinden durch
rroßen geſchichtlichen Erinne=
n
und durch den Eindruck eines wartenden und zukunft=
igen
Landes ſtark berührt zu ſein.
o iſt es kein Wunder, daß beſonders die deutſche Jugend
drängt, durch Oſtpreußen zu wandern. Für den Jugend=
gibt
es dafür kaum eine beſſere Wanderform als das
ad das ihn und ſein Gepäck mühelos über Straßen und
tiſche Waldwege führt, dem auch die für Kraftwagen ge=
m
Nehrungsſtraßen zugänglich ſind, und das leicht als
epäck auf Eiſenbahn und Schiff mitzuführen iſt. Die Ver=
chung
der Zahl der in den letzten 4 Jahren vom Seedienſt
erten Fahrräder beweiſt, wie die Jugend es gibt aber
ltere Fahrradwanderer die Möglichkeiten, dieſes weite
zu erſchließen, erfaßt hat.
) waren die Schiffs= und Maſchinenbauer bei der Projek=
des
Dampfers vor Aufgaben geſtellt, wie ſie zum Teil
ie auf einem Schiff gelöſt worden ſind. Die Kraftwagen=
ſollen
je nach dem Verkehr dazu dienen, ausgerüſtet mit
iufſtellbaren kaſernenmäßigen Kojen. Jugendwanderer in

Meter lang, 15,5 Meter breit ſein und mit 4½ Meter Tiefe
immerhin ½ Meter tiefer gehen als Hanſeſtadt Danzig und
Preußen‟. Der Raumgehalt dürfte einiges über 4000 BRT.
liegen, gegen etwa 2500 Tonnen bei den Motorſchnellſchiffen. Es
werden 60 einfache, aber freundliche und behagliche Kammern
mit fließendem Waſſer geſchaffen, in denen je 2 Betten einge=
baut
werden. Das Hauptdeck wird die geſchilderten Räume für
Jugendliche und Kraftwagen enthalten. Außerhalb der Räume
läuft rings um das ganze Schiff ein breites und infolge ſeinen

im Innern des Schiffes entfeſſeln kann, und der die
hkeit gibt, die zugeführte Luft zu erwärmen. Die Kraft=
zu
verlaſſen, ſie in den Hallen auf Drehſcheiben zu
und auf ihren Platz zu verholen, ja ſie im Fahrſtuhl
2 Stockwerke tiefer zu befördern, iſt eine beſondere Auf=
ver
einmal eine größere Anzahl Fahrräder ſchnell zu ver=
hatte
, wird die Größe auch dieſer Aufgabe kennen. So
willkommen, daß durch neuzeitliche Geſtaltung der Ma=
anlage
weſentlich mehr Platz für Fahrgäſte und Ladung
ten wurde. Die gewonnenen Räume und erſparten Ge=
haben
es möglich gemacht, mit einem Fahrzeug auszu=
i
, das noch in den Häfen der Oſtſee und ſogar an der
igsbrücke von Zoppot anlegen kann. Es wird etwa 130

Am 16. März läuft die Tannenberg vom Stapel.

Höhe luftiges Promenadendeck. Auf dieſem Deck befinden ſich
achtern die Dienſträume des Schiffszahlmeiſters und der Zoll=
beamten
.
Ueber dem Hauptdeck liegt das Promenadendeck, in dem die
Räume für die übrigen Fahrgäſte vorgeſehen ſind. Die Räume
dieſes Decks werden aus deutſchem Material im oſtpreußiſchen
und Danziger Heimatſtil geſtaltet werden. Eine Laube läuft
unter der Kommandobrücke quer über das ganze Schiff und bie=
tet
Ausblick auf die weite See und die wechſelnden Bilder der
ſchönen deutſchen Oſtſeeküſte. Ueber dem Promenadendeck be=
findet
ſich das Bootsdeck, auf dem zwiſchen den Rettungsbooten
reichlich Platz iſt, damit die Fahrgäſte Luft und Sonne ge=
nießen
können. Es ſchließt vorne mit der Kommandobrücke ab.
Hier wohnen auch die Offiziere in unmittelbarer Nähe ihres
Wachplatzes, während die Ingenieure, wie es ihr Beruf mit ſich
bringt, auf den unteren Decks in der Nähe ihrer verantwor=
tungsvollen
Tätigkeit untergebracht werden.
Einen neuen Dienſtgrad wird man auf dieſem Schiff finden,
der bisher auf Seeſchiffen wohl noch nicht gefahren iſt: Es iſt
dies der Herbergsvater. Dieſer ein älterer, erfahrener See=
mann
, ſoll mit ſeiner Frau zuſammen ähnlich wie die Herbergs=
eltern
in den Jugendherbergen an Land die Jungen und Mädel
an Bord betreuen. Er iſt für die Ordnung in den Jugendräumen
beſonders verantwortlich.
Hoffen wir, daß die unendliche Mühe, die mit dem Betriebe
wie mit dem Bau eines ſolchen großen und vielſeitigen Schiffes
verknüpft iſt ſich lohnen möge, daß der Strom der Reiſenden
in den deutſchen Oſten noch immer wachſen möge er wird
durch die Größe dieſes Schiffes mühelos bedient werden kön=
nen
, und daß das Fahrzeug ſeinem mahnenden Namen ent=
ſprechend
der Geltung Deutſchlands in der Oſtſee und der Ent=
wicklung
Oſtpreußens und Danzigs zum Segen gereichen möge,
Dr. Bodo Ebhardt.

geschichten aus adler Welt

der Herr Präſidenk ziehl um.
ein paar Tagen hebt ein großes Umziehen in Paris an.
d mit viel Aufſehen und Beachtung des Publikums vor
en und zwar deshalb weil der Umziehende niemand
iſt als der Miniſterpräſident Pierre=Etienne Flandin.
1 t aus irgendeinem kleinen Seitenbüro, das er bis jetzt
te in das Hotel Matignon in der Rue de Varenne, in
us, an das ſich mancherlei hiſtoriſche Erinnerungen
mutet ein wenig ſeltſam an zu hören, daß der Herr
r ins Hotel zieht. Aber der Begriff iſt hier nur noch
richtig. Zu dem Haus, zu der neuen Reſidenz des
rpräſident gehören die größten Gartenanlagen, die noch
Ib der Stadt Paris beſtehen.
ürlich fragt man erſtaunt, wo denn die Miniſterpräſiden=
bisher
aufgehalten haben. Die Geſchichte war eben meiſt
die Miniſterpräſidenten immer noch ein anderes Mini=
neben
der Präſidentſchaft führten, meiſt das Innen=
ium
. Dann präſidierten ſie eben von dieſem Büro aus.
umergue aus der Stille ſeiner Zurückgezogenheit in die
zurückkehrte, mußte er erſt in Paris im Hotel leben, dann
n Privathaus und immer in das Zimmer wandern, das
m im Quai dOrſay eingeräumt hatte. Ihm kam dieſer
ſchon unhaltbar vor, Jedenfalls regte er die Umgeſtal=
Id die Einrichtung eines Dauerſitzes für den Miniſter=
ten
an. Freilich hatte erſt ſein Nachfolger die Nutz=
ſeines
Gedankens.
aber noch ein übriges zu tun, hat man jetzt beſchloſſen,
äſidenten auch einen Landſitz einzuräumen, auf dem er
kann, wenn er ſich von dem Pariſer Hotel Matignon
n möchte.

22 Golſjungen teklamieren ihre Erbſchaft.
() London. 22 Golfjungen hat der Walton Heath Golf
Club. Und 22 Klagen ſind gegen die Lady Riddell eingereicht
worden, weil jeder der Jungens behauptet auf 100 Pfund
Sterling Anſpruch zu haben. Lord Riddell nämlich, der den
Club gründete hatte allen Profeſſionals und den feſten An=
geſtellten
des Clubs je 100 Pfund Sterling vermacht. Es hieß
in dem Teſtament, daß jeder Nutznießer ſei, der in den letzten
drei Jahren den Lord bedient habe beim Golf. Nun, wer
hätte da mehr recht als die Golfjungen, ein Wörtlein mitzu=
ſprechen
. Freilich meint die Lady Riddell, daß der Lord aus=
drücklich
von den Angeſtellten geſprochen habe. Und Angeſtellte
ſeien die Golfjungen eigentlich nicht. Sie werden nicht locker
laſſen. Sie wären ja auch ſchlechte Golfjungens, wenn ſie nicht
länger nach dem in dieſem Fall goldenen Ball ſuchen
würden.
Inſull läßt ſichs guk gehen.
Der alte geſtürzte Elektrizitätskönig von Chikago und ganz
Amerika, Samuel Inſull, hat bekanntlich in ſeinen letzten Pro=
zeſſen
großartig geſiegt. Man munkelte davon, daß er wieder
ins Geſchäftsleben zurückkehren wolle. Dem iſt nicht ſo. Er führt
heute einſt ein König, das Leben eines kleinen, geruhſamen
Mannes, der in einem Chikagoer Hotel ſeine kurzen Tage ver=
bringt
.
Er ſteht früh auf, lieſt, geht ein wenig ſpazieren, beſucht
ab und zu mal ein Kino, ſitzt in der Halle und läßt den Abend=
betrieb
eines Weltſtadt=Hotels an ſich vorbeifluten und kümmert
ſich ſonſt vorläufig ſehr wenig um die anderen Dinge
dieſer Welt.

Aber er ſchwört, daß er nie mehr einen Handelsteil einer
Zeitung leſen wolle vorläufig, daß er nie mehr eine Aktie
berühren werde
Freilich gibt es Leute, die an dieſe Ruhe eines geſtürzten
Großen nicht glauben, vor allem ſeitdem ſie wiſſen, daß er Tag
und Nacht die Biographien großer Leute lieſt, die wie er einen
jähen Sturz erlebten und wieder emporſtiegen. Sucht er vielleicht
ein Vorbild?

Gewinnauszug
5. Klaſſe 44. Preußiſch=Süddeutſche (270. Preuß.) Klaſſen=Lotterie
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten

Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II

29. Ziehungstag
13. März 1935.
In der heutigen Ziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen
2 Gewinne zu 10000 M. 317800
8 Gewinne zu 5000 M. 35409 116668 156828 248501
4 Gewinne zu 3000 M. 216802 22122
28 Gewinne zu 2000 M. 31924 99142 102482 111002 117668 157427
236050 2549f3 270681 278325 312365 318659 376050 37611
54 Gewinne zu 1000 M. 27047 33201 42131 82017 103876 139469
158743 178066 178349 181780 206970 207056 212928 229353 0
2689 16 270761 2802 19 293812 295937 810395 313999 338530 365785
371810 372089 374206
76 Gewinne zu 600 M. 954 4283 42252 46460 62621 84505 92996
95538 112243 122486 143592 144599 145386 149268 16185=
182831 208274 226640 247517 249290 250120 258133 271218 28
288251 304257 304987 315396 321441 333765 339668 345388 358343
360167 388072 397226 397748
400 Gewinne zu 300 M. 366 788 3146 3924 3982 3997 4208 6470
13012 14596 16861 23639 28431 28679 3176
B.
33293 2
37326 40632 48072 49378 52106 53682 57242 62064 66204 66544
67198 67481 67554 67896 69348 72813 72981 74796 79249 83216
83806 84154 87690 91833 95329 97705 98782 103442 108150
107078 107272 107818 108816 108139 110815 111253 113725
118007 124486 125328 126067 126327 132708 137271 138491 13
140368 140843 141485 142889 149668 152526 154871 155146 15583
159650 160651 160906 161344 163822 164476 165730 168
3 17
172363 174523 175275 177431 181978 185820 187081
194260 194828 196578 198135 200367 200782 204066
207965 208454 211617 216149 217871 225033 225649
228136 228456 229462 230874 232190 235
23c
2 235
243994 245106 248361 251381 256010
34 2
285949 266816 267169 269418 271343 273822 274068 37441
276508 279202 282676 284348 284910 287324 288503 2806
296806 287206 299414 301367 308741 314881 814932 31538
816823 317047 318377 319418 319668 322128 322643 32491
328682 329 143 330666 335002 335482 338336 338816 339486 340
340705 344138 344417 348006 353764 360794 364992 366858
368982 370647 370858 371328 372426 372937 375533 376121 37828
379915 386925 387136 390428 380928 391580 393362 396713
20 Tagesprämien.
Auf fede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu je 1000 RM
gefallen, und zwar fe eine auf die Loſe gleicher Nummer in den
beiden Abteilungen I und II:
62993 68178 81671 102138 105378 142220 194266 290517
327894 346814
Im Gewinnrade verblieben: 20 Tagesprämien zu je 1000 Mark,
2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu je 10000, 12 zu je 2000, 18 zu je
1000, 64 zu je 500, 144 zu je 300 Mark.

Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Freitag, 15. März
6.00: Bauernfunk 6.15 und 6.30: Gymnaſtik. 6.50: Zeit,
Wetter. 8.55: Morgenſpruch Choral: Jefu, laß zu deinen
8.10:
Füßen. 7.00: Stuttgart: Frühkonzert. (Schallpl.)
Waſſerſtand, Wetter. 8.15: Stuttgart: Gymnaſtik. 9.00:
Nur Freiburg: Werbekonzert. 9.15: Nur Freiburg: 1. Nachr.
2. Die Hörer entſcheiden: Freiburger Sängerwettſtreit. 10 00:
Nachr 10.15: Schulfunk: Wilh. Conrad Röntgen, der Ent=
decker
der unſichtbaren Strahlen. 10.45: Praktiſche Ratſchläge
für Küche und Haus. 11.00: Werbekonzert. 11.30: Mel=
dungen
11.45: Sozialdienſt.
12.00: Stuttgart: Italieniſche Opernmuſik. (Schallpl.) 13.00-
Stuttgart: Zeit, Nachr. 13.15: Karlsruhe: Mittagskonzert
des Philharmon. Orcheſters. Ltg.: H. Fröhlich. 14.15: Zeit,
Nachr. 14.30: Wirtſchaftsbericht. 14.45: Zeit, Wirtſchafts=
meldungen
. 14.55: Wetter. 15.00: Nur Trier: Nachr.
15.15: In der Frühe: Bäuerinnen fahren zur Marktkille.
15.45: Frauenſchickſale: Berichte und Begegnungen.
16.00: Nachmittagskonzert. In der Pauſe: Kunſtbericht der
Woche. 18.00: Jugendfunk: Jugend packt an! Wir Mädels
im Reichsberufswettkampf 18.15: Aus den Anfängen des
Reiches. Eine hiſtoriſche Betrachtung von Dr. Braun. 18.30:
Ba Heile Selaſſie. Von einem Beſuch in der Hauptſtadt Abeſſö=
niens
erzählt, Dr. Herrlich. 18.45: Wirtſchaftsmeldungen
18.50: Dr. Waffenſchmidt ſpricht über die amtlichen Rundfunk=
Zeitſchriften.
19.00; Breslau: Abendmuſik des kleinen Funkorcheſters. Ltg.:
Riſchka. 20.00: Zeit, Nachr.; anſchl.: Tagesſpiegel.
20.15: Breslau: Reichsſendung: Stunde der Nation: Das Leben
des Joh. Chriſtian Günther. Hörwerk von Wilh. Krämer Muſik
von K. Sczuka. 20.55: Muſik aus Tonfilmen. Ausf.: Das
Funkorcheſter. Ltg.: Rosbaud. 22.20: Polniſche Lieder.
22.45: Sportſchau der Woche. 23.00: Kindheitsträume
Jugendluſt Flegeljahre. Eine kleine Stunde vom unbeſchwerten
Leben. (Wiederholung). 24.00: Schallplatten: 1. Kompo=
niſten
=Portrait: Alexander Borodin (geb. 12. Nov. 1834, geſt,
27. Febr. 1887). 2. Moderne Meiſter.
OMistien dassängnn
Freitag, 15. März
Reichsſendung: 20.15: Stunde der Nation: Das Le=
ben
des Joh. Chriſtian Günther. Hörwerk von Wilh. Krä=
mer
. Muſik von Karl Sezuka.
Berlin: 21.00: Der Roſe Pilgerfahrt. Märchen f. Solo=
ſtimmen
, Cbor und Orcheſter von Robert Schumann.
Deutſchlandſender: 21.00: Neue deutſche Unterhal=
tungsmuſik
. Ltg.: G. Vack.
Breslau: 18.00: G. W. Pijet: Kameraden der Berge
Kameraden der Not.
Hamburg: 19.00: Meiſter Wolter ſien hellüchten Steern.
Plattdeutſche Dichtung von Heinrich Dieckelmann. Muſik:
G. Ebhardt.
Leipzig: 21.00: 5. Sinfonie B=Dur von Anton Bruck=
ner
. Ltg.: Generalmuſikdirektor Weisbach
Warſchau: 20.05: Chopin=Konzert.
Agram: 20.30: Operetten=Fragmente.
Rom: 20.45: Lehar=Abend.
Mailand: 21.00: Sinfoniekonzert.
Brüſſel=fl.: 22.00: Europäiſche Tänze.
Tvulouſe: 22.00: Fauſt’s Verdammnis von Berlioz.
Belgrad: 22.20: Populäre Lieder mit Orcheſter.
Warſchau: 23.05: Tanzmuſik.

[ ][  ][ ]

Pee

Miee

Seite 10 Nr. 74

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 15. März 1

Unſer modernes Reichsheer. Auffahren der Arkillerie.

Ultima ratio regis das letzte Mittel des Königs, ſo nannte einſt der große Friedrich ſeine Ar=
tillerie
. Im Weltkriege ſteigerte ſich die Bedeutung dieſer Waffe ins Außerordentliche; war es
doch im beſonderen der Maſſeneinſatz von Batterien aller Kaliber, der die Kämpfe zu Materialſchlachten
werden ließ. Das Bild zeigt uns, wie die mit je ſechs Pferden beſpannten Geſchütze einer Feld=
kanonen
=Batterie in eine verdeckte Stellung fahren, um von hier aus das Feuer zu eröffnen.

Lufkſprung bei der Orienkierungsfahrl.

Ein originelles Bild von der Orientierungsfahrt der NSKK., die am Sonntag veranſtaltet w=
Ein RW.=Kübelwagen fuhr zu ſchnell den Wurzelberg bei Luckenwalde hinauf und ſprang; d
etwa einen Meter empor, um darauf gegen einen Holzſtoß zu ſauſen. Nach Auswechſlung
Rades konnte die Fahrt jedoch wieder fortgeſetzt werden.

Reich und Ausland.
Felsſturz im Taunus.
Uſingen. In der Nacht zum Mittwoch löſten
ſich von dem Hang der Uſaſtraße, etwa 200 Me=
ter
oberhalb des Dorfes Ziegenberg, etwa 120 bis
150 Kubikmeter Fels. Die auf die Straße geſtürz=
ten
Felſen und Steine ſind auf einer Länge von
15 bis 20 Meter zu Bruch gegangen und bedeckten
faſt die ganze Straßenfläche. Bis Mittwoch mittag
wurden von ſofort eingeſetzten Arbeitern die Fels=
maſſen
aufs Bankett geſetzt. Zum Glück wurde die
Uſaſtraße zur Zeit des Abſturzes nicht begangen.
Der Felsſturz dürfte auf den ſtrengen Froſt der
letzten Zeit zurückzuführen ſein.

Vor 15 Jahren ſtimmke Schleswig für das
im Deutſchen Reich.

Großer Rundfunk=Prozeß.
Wiederaufnahme der Verhandlungen.
Berlin. Die Verhandlungen im großen
Rundfunk=Prozeß, die wegen Erkrankung eines
Beiſitzers und eines Erſatzſchöffen unterbrochen
worden waren, wurden am Donnerstag dem
58. Verhandlungstag wieder aufgenommen.
Auf Antrag der Staatsanwaltſchaft beſchloß das
Gericht, das Verfahren gegen den Angeklagten
Dr. Magnus, ſo weit es den Vorwurf der Steuer=
hinterziehung
betrifft, abzutrennen, bis dazu die
Entſcheidungen der Finanzbehörde vorliegen.
Gleichzeitig verkündete der Vorſitzende einen Ge=
richtsbeſchluß
, wonach der Verein gegen das Be=
ſtechungsunweſen
für den jetzt laufenden großen
Rundfunk=Prozeß als Nebenkläger nicht zugelaſ=
ſen
iſt.
In der Vormittagsſitzung am Donnerstag wur=
den
im übrigen von den Verteidigern der Leip=
ziger
Angeklagten zahlreiche Beweisanträge ge=
ſtellt
, die das bisherige Ergebnis der Beweisauf=
nahme
ergänzen.
In der Nachmittagsſitzung des Rundfunk= Pro=
zeſſes
konnten verſchiedene Beweisanträge der
Verteidigung durch Verleſung von Schriftſtücken
oder durch Erklärungen der Prozeßparteien er=
ledigt
werden, ſo daß ſich die Vernehmung wei=
terer
Zeugen erübrigt Für die nächſte Sitzung
am Freitag wird die Rückkehr der Vertreter der
Staatsanwaltſchaft und Verteidigung erwartet,
die inzwiſchen in London die Zeugenvernehmung
des Maklers Mendelsſohn durchgeführt haben.
Mit dem Bericht über dieſe Vernehmung dürfte
auch der Baufall endgültig abgeſchloſſen werden.
Das Gericht wird dann ſeine Entſcheidung über
die in den letzten Sitzungen geſtellten Beweisan=
träge
verkünden, und es iſt nicht ausgeſchloſſen, da
ſchon in der nächſten Woche die Plädoyers und die
Anträge der Staatsanwaltſchaft beginnen können.

Die Suche nach den im Kaſpiſchen !
freibenden Fiſchern bisher ergebnt ?
Moskau. Die Suche nach den im Kaſp.
Meer auf Eisſchollen treibenden Fiſchern iſt
her ergebnislos geblieben, obwohl auch au
Küſte Nachforſchungen eingeleitet worden ſit
ſie irgendwo gelandet ſind. Ein Flieger
Aſtrachan hat die eine der Eisſchollen aufe
den, aber von den 78 Fiſchern und Pferder
ſich auf ihr befanden, kein Lebenszeichen ent
können. Ob die Fiſcher ums Leben gekommer
oder ob ſie ſich haben retten können, konnte
nicht feſtgeſtellt werden.

Am 14. März 1920, alſo vor 15 Jahren, erfolgte in der zweiten Zone Schleswigs die große Volks=
abſtimmung
, von der die alliierten Mächte hofften, daß ſie eine weitere Lostrennung deutſchen
Gebietes bringen würde. Die Erwartungen wurden jedoch vollſtändig getäuſcht. Bei einer Wahl=
beteiligung
von über 90 v. H. wurden für Deutſchland 52 724 Stimmen abgegeben, während die
Dänen nur 12806 erhielten. Damit behielt ſich dieſes Land ſein Deutſchtum, das ſchon ſeit über
1000 Jahren ſein Schickſal beſtimmte. Unſer Bild zeigt die Große Straße in Flensburg während
der Abſtimmungstage. Der reiche Flaggenſchmuck zeugt von dem Bekenntniswillen des Volkes, der
ſich würdig in die Kämpfe unſerer Grenzlanddeutſchen der Nachkriegszeit einfügte.

Drei Brüder
als Räuber und Kraftwagendiebe.
Berlin. Der Berliner Kriminalpolizei iſt es
gelungen, etwa 30 Kraftwagendiebſtähle, die in
den letzten Wochen in Berlin erfolgt waren, auf=
zuklären
. Bei den Tätern handelt es ſich um drei
Brüder, die auch auf offener Straße Ueberfälle
auf Fußgänger ausführten. Bei einer Haus=
ſuchung
bei dem Verdächtigen Alfred Kleemann
fand man u. a. eine Menge von Koffern. Decken

Bas= und Elektrizitäts-Abſatz in Deutſchland
1920 100
100
,3.
8

In der ganzen Welt hat die Elektrizitätswirtſchaft recht bedeutende Fortſchritte aufzuweiſen. Sogar
die Weltkriſe hat, ſoweit man die Statiſtiken der verſchiedenen internationalen Länder verfolgt,
weniger unter dem Schrumpfungsprozeß gelitten als die übrigen Wirtſchaftszweige. Seit der von
1935 ab beginnenden Erholung der Weltwirtſchaft zeigt der Stromverbrauch allgemein einen ſtarken
Auftrieb. Er iſt beſonders groß in Deutſchland, wo er bereits im Jahre 1934 den Höchſtſtand des
Jahres 1929 wieder erreichen konnte. Der Gasverbrauch hat mit dieſer Entwicklung nicht Schritt
halten können, und beim Vergleich der Verhältniszahlen von 1929 und 1934 läßt ſich erkennen, daß
noch 11 v. H. weniger Gas verbraucht werden als damals. Die Entwicklung zeigt im übrigen, daß
die ſtarke Aufwärtsbewegung des Elektrizitätsverbrauchs nicht allein durch den wirtſchaftlichen Auf=
ſchwung
bedingt iſt, ſondern auch noch ein beträchtliches Neuland zur Eroberung hat. Unſer Schau=
bild
gibt einen Ueberblick über die Entwicklung des Gas= und Elektrizitätsabſatzes in Deutſchland
in den Jahren 1929 bis 1934.

und Kraftwagenzubehörteilen. Dieſer Fund ließ
darauf ſchließen, daß Kleemann an Autodiebſtäh=
len
beteiligt geweſen ſein mußte. Nach anfäng=
lichem
Leugnen gab er acht vollendete und ſieb=
zehn
verſuchte Kraftwagendiebſtähle zu. Der Ver=
häftete
geſtand ſchließlich auch ein, mit ſeinen
beiden Brüdern zuſammenzuarbeiten. Man be=
obachtete
ſie und konnte ſie feſtnehmen. Es ſtellte
ſich dabei heraus, daß alle drei ſeit Anfang März
in Berlin auch eine Reihe geheimnisvoller Ueber=
fälle
auf offener Straße ausgeführt hatten, bei
denen ſie regelmäßig einen Kraftwagen benutzten.
Auch die Braut des Hans Kleemann war an den
Räuberfahrten beteiligt. Sie wurde im Berliner
Weſten in einem Kino ausfindig gemacht und ver=
haftet
.

Familiendrama in Nimes. Vier Totz
Paris. In Nimes hat ſich die 40jährige
Bolehat mit ihren drei Töchtern im Alte=
18, 6 und 4 Jahren mit Gas vergiftet. Wie
lebungsverſuche waren vergeblich. Poliz
Nachforſchungen ergaben, daß Nahrungsſorge
Unglücklichen in den Tod getrieben haben.
Exploſion in einer Pulverfabrik.
Rom. In der Pulverfabrik von Bengh
der Kyreneika iſt durch Funkenflug ein Feue
ſtanden, das mit großer Schnelligkeit um ſich
Es entſtand eine heftige Exploſion. Das Da
Fabrikgebäudes wurde 30 Meter weit fortge
dert. Drei Arbeiter wurden getötet und drei
verletzt.
Auch Infant Don Juan will heiraten.
Rom. Die ſpaniſche Königsfamilie hat in
Aſyl in kurzer Zeit die dritte Trauung zu ve
nen, da ſich auch der Prinz von Aſturien,
Don Juan, jetzt mit ſeiner Baſe, der Tochte
Grafen von Caſerta, Prinzeſſin Maria, v.
hat und nächſtens heiraten wird. Der Prin
Aſturien iſt gegenwärtig Marineoffizier i
engliſchen Flotte. Er iſt 22 Jahre alt,
die Prinzeſſin im 24. Lebensjahr ſteht. Sie k
ſich ſeit ihrer Jugendzeit.
Beim Start zum Ozeanflug verunglückt
Liſſabon. Die beiden portugieſiſchen 9
Coſta Macedo und Carlos Bleck, die einen R
flug LiſſabonRio de Janeiro beabſichtigten
unglückten bei ihrem geſtrigen Start mit
zweimotorigen Maſchine. Die beiden Flieger
ben unverletzt, der Apparat wurde ſtark beſch
Güterzug=Unglück legt Eiſenbahnverkeh
von London nach Nordengland lahm.
London. Durch den Zuſammenſtoß von
Güterzügen in der Nähe von London wurde g.
der geſamte Eiſenbahnverkehr nach Norden
völlig lahmgelgt. Trotzdem alle verfügbaren
kräfte nud Hilfsmittel eingeſetzt wurden, w
bis zu den Abendſtunden noch nicht gelunge.
Geleiſe freizumachen und zu reparieren. Bei
Unglück ſelbſt iſt ein Zugführer ums Lebe
kommen. Nur der Geiſtesgegenwart einer
die einen heranbrauſenden Expreßzug recht
zum Halten veranlaſſen konnte, iſt es zu. de
daß aus dem Unglück keine Kataſtrophe wu.

Ein fruchkbares Jahr. Die Obſternke 1934.

Durchſchnittsertrag je Baum in b. B-1935, 65

15,65

Hf t
rſchen

A
O61 O7
BI

1933: O82 93:0.0
193½: Oo3 0.3:0.10
(Seſamtertrag)
in Nüll. dz

Seſamtobſtertrag
Mill. Doppelzentnern W. 1933, II- 1934.

Die Obſternte im vergangenen Jahre iſt bekanntlich außergewöhnlich groß geweſen. Nunmel
gen die amtlichen Schätzungen vor. Nach Wirtſchaft und Statiſtik iſt der Obſtertrag gegenll..
um etwa die Hälfte geſtiegen, nämlich von 19,2 auf 30,18 Millionen Doppelzentner. Man Ia‟
ſagen, daß 1934 in Deutſchland pro Einwohner ein Zentner Obſt geerntet worden.!

[ ][  ][ ]

itag, 15. März 1935

Geſtern abend iſt mein lieber Mann, unſer guter, treuer
Vater und Großvater
Sanitätsrat
Di. eudelg Ori
nach längerem, ſchwerem Leiden, kurz vor Vollendung
ſeines 72. Lebensjahres, ſanft entſchlafen.
Auguſie Orih, geb. Liebrich
Carl Orth u. Frau Frieda, geb. Moecke
Landgerichtsrat Wilhelm Orth u. Frau
Cläre, geb. Stumpff.
Darmſtadt, den 13. März 1935.
Heinrichſtr. 90.
Die Einäſcherung findet in der Stille ſtatt. Von
Beileidsbeſuchen bitten wir abzuſehen.

Unterfertigter CC. betrauert aufs tiefſte das am
8.3. 1935 in Berlin erfolgte Ableben ſeines lieben
Alten Herrn
Dr.=Ing.
Geotge Beiyeiner
aktiv 1894/95.

Der CC. der Chattia
1. A.: Helmut Keiſer (X X)FV.

Statt beſonderer Anzeige.

ſott der Allmächtige hat heute mittag
2 Uhr unſere liebe, gute Schweſter,
ſchwägerin und Tante
räulein Thereſe Stieler
Lehrerin i. R.
1 Jahre alt, verſehen mit den hl.
terbeſakramenten, zu ſich gerufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Luiſe Stieler, Lehrerin i. R.
Geheimer Baurat H. Stieler,
Oberregierungsbaurat i. R.
armſtadt, den 13. März 1935.
(2544
jeder=Ramſtädterſtr. 30
je Beiſetzung findet ſtatt auf dem alten
riedhof, Niederramſtädterſtraße, am
amstag, der 16. März, vormittags
.30 Uhr. Das Seelenamt am Samstag,
en 16. März, vorm. 8½ Uhr in der
t. Ludwigskirche.

Statt Karten.
ute früh 11½ Uhr iſt meine liebe Frau,
ſere gute Mutter, Schwiegermutter, Groß=
utter
, Schwägerin und Tante
Cardiine ssahe.
geb. Schneider
1 ihren langen Leiden, 80 Jahre alt, durch
en ſanften Tod erlöſt worden.
* Namen der trauernden Hinterbliebenen:
W. Walter, poſiſekretär i. R.
irmſtadt, 13. März 1935.
nrichſtraße 115.
ie Beerdigung findet in aller Stiille ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen. bitte abzuſehen.

Todes=Anzeige.
N 14. März verſchied nach ſchwerem
iden mein lieber Mann, Vater und
coßvater
Sert Luwloig Mann
Gärtner
Alter von 74 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Anna Marie Mann, geb. Schmidt
Ludwig Mann nebſt Frau.
armſtadt, Beſſungerſtr. 180I.
e Beerdigung findet am Samstag,
K 16 März 1935, nachm. 3.30 Uhr, auf
m Waldfriedhof ſtatt.

Armbanduhr
verloren zwiſch.
Gardiſtenſtraße
u. Theaterplatz.
Abzugeb. gegen
Belohng. Laut,
Gardiſtenſtr. 17,
II. links.

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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 74 Seite 11.

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[ ][  ][ ]

Seite 12 Nr. 74

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 15. März

SR
TTatbe Tt lagibte

Der Sport des Sonntags.

Zußball=Länderkampf gegen Frankreich
in Paris.

Reichs=Olympig=Prüfung der Schwimmer
in Düſſeldorf. Meiſterſchaftsſpiele im Fußball.

Im deutſchen Sport jagt ein großes Ereignis das andere
Nachdem am vergangenen Sonntag der Hamburger Boxkampf
SchmelingHamas alles Intereſſe auf ſich gezogen hatte, wird
am kommenden Sonntag die deutſche Sportgemeinde mit größter
Spannung nach Paris blicken, wo die deutſche Fußball=National=
Mannſchaft ihren dritten Länderkampf gegen Frankreich beſtreitet.
Deutſchlands dritter Länderkampf gegen Frankreich wird, ſo
hofft man wenigſtens bei uns, endlich den erſten Sieg über den
weſtlichen Nachbarn bringen. Nach der Niederlage 1931 mit 0:1
in Paris und dem Unentſchieden 1933 mit 3:3 iſt ein Erfolg ja
nun auch dringend nötig, beſonders jetzt, wo ſich der deutſche Fuß=
ballſport
durch ſeine zahlreichen Erfolge in die vorderſte Reihe
der europäiſchen Fußball=Nationen geſtellt hat. In Frankreich
herrſcht jedoch ebenfalls großer Optimismus. Die knappen Nieder=
lagen
gegen Spanien mit 0:2 und Italien mit 1:2 haben den
Franzoſen Mut gemacht. Man ſpricht drüben ganz deutlich da=
von
, daß Frankreichs Fußballkönnen dem deutſchen ebenbürtig,
wenn nicht ſogar überlegen geworden ſei. Aber dieſe Frage wird
ja am Sonntag im Pariſer Prinzenpart=Stadion klipp und klar
entſchieden werden, und wir hoffen, daß die Entſcheidung zu un=
ſeren
Gunſten ausfällt.
In der ſüd= und ſüdweſtdeutſchen Meiſterſchaft wird es wahr=
ſcheinlich
wieder eine Titelentſcheidung geben, und zwar ſollte ſich
der V. f. R. Mannheim im Gau Baden durch einen Sieg über den
Karslruher FV. die Meiſterwürde holen.
Die übrigen Spiele des Gaues Baden lauten: SV. Waldhof
1. FC. Pforzheim. Phönix Karlsruhe V.f B. Mühlburg,
Freiburger FC. Germania Karlsdorf. Im Gau Südweſt
dreht ſich alles um die Abſtiegsfrage, Boruſſic Neunkirchen hat es
in der Hand, ſich durch einen Sieg über Union Niederrad ſo gut
wie ganz aus der Gefahrenzone zu entfernen. Saar 05 Saar=
brücken
müßte dann auf jeden Fall abſteigen, auch wenn den Saar=
ländern
in Frankfurt ein Sieg über den Fußballſportverein ge=
länge
. Die Sportfreunde Saarbrücken ſpielen zu Hauſe gegen den
1. FC. Kaiſerslautern. Im Gau Württemberg kommt viel
auf den Ausgang des Lokaltreffens SSV. Ulm Ulmer FV. 94
an. Gewinnt der SSV., dann wird er mit dem V. f. B. Stutt=
gart
im Kampf um den Titel punktgleich, während die 94er in
große Abſtiegsgefahr kommen würden. Dem SV. Göppingen bietet
ſich zu Hauſe eine letzte Chance gegen den SC. Stuttgart, ſein
Pluspunktkonto aufzubeſſern und der SV. Feuerbach wird die
Gelegenheit nicht vorübergehen laſſen, durch einen Erfolg über
Union Böckingen in Sicherheit zu kommen. Das Lokaltreffen
Sportfreunde Kickers Stuttgart iſt für beide Vereine von
großer Wichtigkeit, für die Sportfreunde wegen des Abſtiegs und
für die Kickers wegen der Meiſterſchaft. Im Gau Bayern
würde die Sppg. Weiden bei einer Niederlage gegen den ASV.
Nürnberg wegen ihres ſchlechten Torverhältniſſes verloren ſein.
Der Kampf Wacker München FC. Schweinfurt iſt für Mei=
ſterſchaft
und Abſtieg belanglos. Im Gau Nordheſſen wird
Kurheſſen Kaſſel beim V. f. B. Friedberg verzweifelt gegen den
Abſtieg kämpfen. Kaſſel 03 empfängt Boruſſia Fulda.
Im
Handball

beanſpruchen zwei Gaukämpfe als Vorbereitungsſpiele für die
Vorſchlußrunde um den Handball=Pokal Aufmerkſamkeit. In
Stuttgart ſtehen ſich Württemberg und Bayern gegen=
über
, und in Berlin treffen Brandenburg und Mitte auf=
einander
. Die angeſetzten Meiſterſchaftsſpiele im Gau Süd=
weſt
ſind bereits beſprochen.
Im
Rugby

wird der Opfertag zugunſten der Winterhilfe mit einer großen
Anzahl von Spielen durchgeführt, während im Hockey nur

Freundſchaftstreffen auf dem

Frogramm ſtehen.

Schwimmen.

Alles, was im deutſchen Schwimmſport einen Namen hat,
trifft ſich am Samstag und Sonntag in Düſſeldorf beim zweiten
Reichs=Olympia=Prüfungsſchwimmen. 39 Männer und 20 Frauen
aus allen deutſchen Gauen werden Zeugnis dafür ablegen, was in
dieſem und vergangenem Jahre geleiſtet worden iſt. Die Beſet=
zung
der einzelnen Rennen und Staffeln verſpricht zahlreiche
deutſche und vielleicht auch einige Weltrekorde. An beiden Tagen
kommt das Olympia=Programm zur Abwicklung.

Radſport.

In Deutſchland gibt es nur einige unbedeutende Veranſtal=
tungen
rein lokalen Charakters. An der klaſſiſchen Fernfahrt
MailandSan Remo, über 2815 Kilometer, nehmen unter 36
Fahrern die Deutſchen Händel. Uſſat, Sieronſki, Münzer und Bar=
tholomäus
teil.
Im Winterſport

regt ſich dank der günſtigen Wetterlage nochmal etwas. Auf dem
Feldberg im Schwarzwald gelangen Internationale Abfahrts=
und Sprungläufe zur Austragung, und in den bayeriſchen Alpen
ſteigt der Mittenwald=Ablauf. Im Ausland kommt mit der
Schweizer Diavolezza=Abfahrt ein weiteres der in letzter Zeit ſo
heftig bekämpften Höllen=Rennen zur Entſcheidung. Auf der
Sprungſchanze in Ratege=Planicka (Jugoſlawien) findet ein Re=
kordſpringen
ſtatt, bei dem die 100=Meter=Grenze erſtmalig über=
ſprungen
werden ſoll. Slalom und Abfahrtsrennen gibt es in
Zakovane.
Die deutſche Eishockey=Nationalmannſchaft ſpielt in Berlin
gegen Polen im Rahmen eines Turniers, für das außer Polen noch
der LTC. Prag und eine Berliner Städteauswahl verpflichtet
wurden.

Südweſt=Ringer zum Olympia=Kurs.

In allen Gewichtsklaſſen haben im Gau Südweſt ſchon
Olympia=Ringer=Ausſcheidungsturniere ſtattgefunden, bei denen
ſich folgende 14 Ringer die Teilnahmeberechtigung an dem Olym=
via
=Lehrgang in Benneckenſtein erworben haben: Bantamgewicht:
1=Dieburg und Lunkenheimer=Mainz; Federgewicht: Gehring=
Frieſenheim und Vondung=Ludwigshafen: Leichtgewicht: Freund=

Ludwigshafen und Mundſchenk=MainzWeiſenau; Weltergewicht:
Gawenda=Mainz und Dries=Dieburg; Mittelgewicht: Heisler=
Schifferſtadt und Schultheiß=Hanau; Halbſchwergewicht: Stutz=

Saarbrücken und Reck=Klarenthal; Schwergewicht: Ehret= Ludwigs=
hafen
und Horn=Mainz.

An den Großen Preiſen von Monaco und Tripolis
werden wahrſcheinlich auch die deutſchen Rennwagen teilnehmen.
Für das Rennen in Monte Carlo ſteht der Start von Stuck und
Varzi auf Auto=Union bereits feſt.

In Paris ſchlug der Federgewichts=Weltmeiſter Freddie
Miller=USA. den bekannten Franzoſen Tiger Humery klar nach
Punkten.

Zum Länderſpiel Frankreich-Deutſchland

Das Spiel beginnt um 3 Uhr weſteuropäiſche Zeit; nach unſerer
Uhr um 4 Uhr.
Schiedsrichter L. Baert (Belgien), der das Spiel leitet.
pfiff voriges Jahr den Länderkampf in Frankfurt zwiſchen
Deutſchland und Ungarn. Damals war er ſehr gut!

Die 45 000 Karten zu dieſer Begegnung ſind bereits vergriffen,
obwohl ſie nach unſerem Geld gerechnet nicht gerade billig ſind.

Von der Deutſchen Nationalmannſchaft, die vor vier Jahren
erſtmals in Paris gegen Frankreich antrat, iſt diesmal nur der
Mittelläufer Münzenberg dabei.

*

Als Erſatzmann wurde für die Läuferreihe und evtl. auch
als Stürmer neuerdings der Paß des Waldhofſpielers Herr=
mann
angefordert Seppl Fath aus Worms, der nun wieder
geſund aus Hohenlychen zurückgekommen iſt, wird nur als Zu=
ſchauer
dabei ſein.
Das Darmſtädter Tagblatt läßt nicht allein drei Reiſe=
omnibuſſelaufen
, ſondern wir bringen auch in der Montag=
Ausgabe einen ausführlichen Eigenbericht der Geſchehniſſe
in Paris.

Enkſcheidungsſpiel

auf dem Landespolizei=Sporkplaß.

Polizei Darmſtadt Vikkoria Walldorf.

Am kommenden Sonntag, 15 Uhr, wird es ſich entſcheiden,
ob die Landespoliziſten zum vierten Male die Meiſterſchaft in der
Bezirksklaſſe Südheſſen erringen werden. Durch unglückliche Nie=
derlagen
der Landespoliziſten iſt die Entſcheidung noch nicht ge=
fallen
. Die Walldörfer ſind ein äußerſt ernſt zu nehmenden Geg=
ner
, die das Zeug in ſich haben, die Landespoliziſten auch auf
eigenem Platze zu ſchlagen. Es bedarf zweifellos der äußerſten
Konzentration und Kraftanſtrengung der Landespoliziſten, um
das letzte Hindernis zur Meiſterſchaft aus dem Wege zu räumen.
Vorher Reſerven beider Vereine.
Für das Spiel ſind Vorverkaufsſtellen eingerichtet bei Sport=
haus
Joſt und Zigarrenhaus Becher; Rheinſtraße,

Tgde. 65 BeſſungenFC. Eſchollbrücken.
Im weiteren Verlaufe der Verbandsſpiele erwarten die
Beſſunger am Sonntag vormittag 11 Uhr auf der
Rennbahn Gäſte aus Eſchollbrücken. Die Gäſte, die mit wech=
ſelndem
Erfolg ihre bisherigen Spiele durchführten, werden alles
aufbieten, um nicht allzu hoch auf der Rennbahn unter die Räder
zu kommen, denn ein Sieg der Platzherren iſt unbedingt zu er=
warten
. Trotzdem darf das Spiel nicht zu leicht genommen wer=
den
, denn auch der Gaſt wird ſpielen, um nicht als leichter Punkt=
lieferant
zu gelten. Da es eine alte Tatſache iſt, daß gerade die
ſchwächſten Vereine gegen gute Mannſchaften große Leiſtungen
zeigen, ſo darf auch hier wieder mit gutem Sport gerechnet wer=
den
. 12.30 Uhr JuniorenJunioren Viktoria Griesheim. 2.30 Uhr
2. Mannſchaft3. Mannſchaft SV. Sprendlingen.

Reichsbahn=TSV. DarmſtadtMerck Darmſtadt.

Am Sonntag empfängt der RTSV. auf eigenem Platz (am
Dornheimer Weg) den SV. Merck zum fälligen Verbandsrück=
ſpiel
. Es ſpielen die 2 Mannſchaft um 13 Uhr mit Joſt; Netter=
mann
, Schmidt; Dörſam Wittersheim, Beutel; Feldmann, Rex=
roth
. Stoll Gerbig, Hartmann 2. Die 1. Mannſchaft um 15 Uhr
mit Pech: Griesheimer Heimbücher: Diener, Bär, Volk; Spamer.
Borger, Hartmann 1., Frieß 1.. Mahr.
Am Samstag dem 16. März. 20.15 Uhr, findet im Neben=
zimmer
des Brauſtübl am Hauptbahnhof eine wichtige Verſamm=
lung
für alle aktiven Mitglieder ſtatt. Die Tagesord=
nung
wird in der Verſammlung bekanntgegeben. Erſcheinen
iſt Pflicht.
TSG. 1877 Ober=Ramſtadt Spielvereinigung Ueberau.

Zu Freundſchaftsſpielen empfängt TSG. Ober=Ramſtadt die
ſpielſtarken Mannſchaften der Spielvereinigung Ueberau. Die Gäſte
ſtellen eine kampfkräftige 1. Mannſchaft, in der der frühere Ober=
Ramſtädter Torwächter Aug. Fiſcher, in der abgelaufenen Spiel=
zeit
mit beſtem Erfolg das Tor hütete. Auch in der Verteidigung
und beſonders im Sturm beſitz Ueberau ausgezeichnete Kräfte. Die
Ober=Ramſtädter probieren eine neue Mannſchaftsaufſtellung aus.
Steinberg wurde in die Verteidigung zurückgenommen. Der linke
Läuferpoſten wurde durch W. Neubert beſetzt, während Obmann
auf Halbrechts eingeſetzt wurde. Die Mannſchaft hat folgendes
Ausſehen: Seibert: Steinberg, Silberling: Neubert Oehmichen,
Reinig; Schwan, Widmaier, Chriſt. Obmann, H. Emich.
Es iſt alſo mit einem ſpannenden Kampfe zu rechnen. Spiel=
anfang
3 Uhr; zweite Mannſchaft 1.15 Uhr.

SC. Viktoria Griesheim.

Spiele am 17. 3. 35 (Fußball):

1. Mſch.Union Wixhauſen, dort 3 Uhr 2. Mſch.Union
Wixhauſen, dort, 1.15 Uhr. JuniorenTgd Beſſungen, dort 10.30
Uhr Handball: 1. Mſch.Turnv. Mörfelden, dort, 3 Uhr.
2. Mſch.Turnv. Mörfelden, dort, 2 Uhr.

Reſultate vom 10. 3. 35 (Handball).

1. Mſch.Germania Oberroden 14:6 (4:4). 2. Mſch. Ger=
mania
Oberroden 17:1 (5:1), 1. JugendTSG. Braunshardt

21:3 (8:2). 2. SchülerSV. 98 Darmſtadt 1. 11:2 (2:0).
Vorſtehende Reſultate ſind für die Handballabteilung ein
voller Erfolg. Leider hielten die Spiele gegen Oberroden nicht
das, was man ſich verſprach. Die Gäſte ſpielten äußerſt robuſt,
und als ſie in der zweiten Hälfte Tor auf Tor hinnehmen muß=
ten
, fielen ſie ganz aus der Rolle, ſo daß es bald zu einem Spiel=
abbruch
von ſeiten der Gäſte gekommen wäre. Es iſt bedauer=
lich
, daß gleich der erſte Gegner der Freundſchaftsſpiele einen ſo
ſchlechten Eindruck hinterließ.

Engliſcher Trainer für Einer und Doppelzweier.
Um auch im Einer und Doppelzweier rechtzeitig gerüſtet zu
ſein, hat jetzt der Deutſche Ruderverband den Engländer Cor=
dery
als Trainer für dieſe beiden Bootsgattungen verpflichtet.
Cordery hat im vergangenen Jahre den Deutſchen und Europa=
meiſter
Guſtav Schäfer=Dresden herausgebracht. Ein Lehrgang
vom 8. bis 18. April in Grünau wird zunächſt einmal unter
etwa 30 Anwärtern ſieben. Unter den 30 Eingeladenen befin=
den
ſich neben Schäfer Schmitt=Bamberg, Kaidel=Schweinfurt,
Frank=Hamburg, Bernecker=Inſterburg, Hoffmann=Mainz, die
Frankfurter Paul und Hüllinghoff uſw. Wie es mit Dr. Buhtz
ſteht, kann man im Augenblick noch nicht ſagen.

Die kleine Sporkpreisfrage

iſt offen auch für Sie. Geben Sie Ihre Poſtkarte noch be
Beförderung auf. Einſendungen müſſen bis morgen So
18 Uhr, auf der Sportredaktion vorliegen.

Die Herren Vereinsberichkerſtatker und Preſe

in Darmſtadt bitten wir nochmals die Berichte übe
ſonntäglichen Kämpfe noch am gleichen Aben
zuzuleiten. Letzter Einlieferungstermi
nachts 2 Uhr, ſo daß auch auswärtige Begegnungen
der Montags=Ausgabe veröffentlicht werden können.
Veröffentlichung hat für niemand mehr großes Intereſſ
Dienstags=Ausgabe iſt für die Vereine auf dem Land vorbe

Handball.

SV. 98 Darmſtadt Tgſ. Offenbach.

Im weiteren Verlauf der Verbandsſpiele haben die
träger am kommenden Sonntag. 15 Uhr, die Offenbacher z
Offenbach ſteht mit am Tabellenende und muß in ſeinen no
ſtehenden beiden Spielen mindeſtens noch 3 Punkte erziel
nicht dem Abſtieg zu verfallen. Es wird daher am Sonnte
derum zu einem harten Kampf um die Punkte kommen. D
müſſen ebenfalls unter allen Umſtänden in den Beſitz die
den Punkte kommen, um nicht den Tabellenvorſprung gee
dem Ortsrivalen einzubüßen.
Um 1.45 Uhr ſpielt die Reſerve gegen den MTV. U
Die Jugendmannſchaften beſtreiten keine Spiele, da die
laufmeiſterſchaften beſchickt werden.

Aus den Vereinen u. Verbän)

SV. 98 Darmſtadt.

Wir verweiſen nochmals auf den heute abend 8.30
Konkordiaſaal ſtattfindenden Kameradſchaftsabend. Zu

werden zwei Lehrfilme gedreht. 1. Die Deutſchen Leichte
meiſterſchaften 1931. 2. Handball, das Spiel für alle. Anſck
gemütliches Zuſammenſein. Das Training aller Abteilung
heute abend aus.

SV. 1898 Leichtathletikabteilung.

Das Hallentraining fällt heute Freitag aus.
allgemeines Training auf dem Platz. Beginn 17.30 Uhr.
bad 18,45 Uhr. Abends Antreten im Konkordiaſaal zu dem
abend. Auch die Jugend tritt an. Waldläufe in M
am Sonntag. Aktive, Junioren. Jugendliche treten an
tag mit Rad zur Fahrt nach Meſſel um 13 Uhr Ecke Schl
und Kranichſteiner Straße an. Pünktliches Erſcheinen et
lich. Um 14.15 Uhr iſt bereits der Aufmarſch zur Helden
feier in Meſſel an der Kirche.

Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde 1846
Leichtathletikabteilung.

Am Freitag, dem 15. März, findet unſere monatliche
lungsverſammlung ſtatt, und zwar im Anſchluß an
Uebungsſtunde um 21.15 Uhr. Der Beſuch der Verſamml
in Anbetracht der wichtigen Tagesordnung Selbſtverſtänd
Nicht nur die Wettkämpfer und =kämpferinnen, ſondern a
Nichtwettkämpfer und =kämpferinnen müſſen zur Stelle ſe
Anbetracht der Verſammlung gelten nun für dieſe Woche
Zeiten für die Uebungsſtunde: Beginn Frauen: 19.15 Uhr
ner: 20 Uhr.

Darmſtädter Schwimmelub Jung=Deutſchland.

Wir weiſen unſere Mitglieder darauf hin, daß heute 7
abends 8.15 Uhr, durch das Fachamt Kanuſport der Orts
Darmſtadt des Reichsbundes für Leibesübungen der Spo=
Lehrfilm Island vom Faltboote geſehen vorgeführt w

Turnkreis 18 Darmſtadt 92.

Beſtleiſtungsturnen.
Zu dem am 7. April im Kreisgebiet durchzuführender
Leiſtungsturnen werden die Klaſſen 4. (Sonder= bzw. A
klaſſe), B (Oberſtufe), C (Mittelſtufe) und D (Unterſtufe) g
Das Beſtleiſtungsturnen wird als Einzelturnen und glei
als Mannſchaftsturnen durchgeführt. In den Klaſſen 4.
bilden je drei, in den Klaſſen C und D ie vier Turner eine
ſchaft. Die Meldungen an Kreispreſſewart Ph. Matthes,
ſtadt, Wenckſtr. 44, müſſen daher namentlich abgegeben
und daraus erſichtlich ſein, welche Turner in die einzelnen
ſchaften gehören. Die genaue Ausſchreibung hat der Männ
wart des Gaues 13. Südweſt, im Fachorgan (T. d. W.) F
Seite 11. vom 14. 1. 35 erlaſſen.

Darmſtädker FechkMeiſterſchaften.

Die Meldungen zu dem am Sonntag in der Woogstut
ſtattfindenden Fechtturnier ſind ſehr zahlreich eingelaufet
treten an: 14 Damen im Florett=Fechten, unter ihnen Fr
Fuchs, die es vor kurzem fertig brachte, die teutſche Me
Frau Oelkers=Offenbach einwandfrei zu ſchlagen. Die ſtärk
ſetzung hat das Florett=Fechten und der leichte Säbel für
gefunden; je 19 Mann kämpfen in Vor= und Schlußrund
den Sieg. Eine Vorausſage iſt hier ſehr ſchwer, da es
die ſtarken Fechter des Darmſtädter Fechtklubs und die T
fechter im Wettkampf ihre Kräfte meſſen. Den Abſchluß
das Degenfechten, das von 7 Mann beſtritten wird. Hiet
der alte Degen=Spezialiſt Louis Anton ſein großes Können
Beweis ſtellen, doch dürfte es ihm diesmal ſehr ſchwer
ſich gegen die jüngeren Degenfechter durchzuſetzen. Es wer
allen Waffen ſpannende Kämpfe ſteigen, und alle diejenige
noch nie Wettfechten geſehen haben, ſollten ſich das Turnie=
entgehen
laſſen. Die Kämpfe dauern von vormittags 9=
und nachmittags von 37 Uhr. Die Eintrittspreiſe ſind
Der Reinertrag iſt für das Winterhilfswerk beſtimmt. V
kauf in der Parfümerie Müller am weißen Turm.

von Cramm und Denker beſtreiten zurzeit in
einen Tenniskampf Berlin Genua, der die Deutſchen an,
Tage mit 2:1 in Führung ſah. von Cramm ſchlug Rado.
unterlag gegen Palmicri und im Doppel ſiegten von Cramm
ker über Rado=Palmieri.

Wekterbericht.
Ausſichten für Freitag: Abgeſehen von Dunſt= oder Nebeio
gen, noch Fortdauer des überwiegend heiteren Wetters=
über
noch ziemlich warm, nachts leichte Froſtgefahr. 2
Winde.

Ausſichten für Samstag: Im weſentlichen noch freundliche:
tagsüber ziemlich warmes Wetter, doch langſame Neict.
Wolkenbildung aufkommend.

Choleste-
rin
- und
lecithi

[ ][  ][ ]

rſten derartigen deutſchen Inſtitute wurden im Verlauf des
sihrhunderts gegründet, unter anderem 1765, alſo vor 170

in, die Königliche Bank in Berlin, deren Zettel ebenſo wie
ſ5 rer Schweſterninſtitute aber nur für kleinere Gebiete Gel=
tzu
rlangten. 1847 wurde aus der Königlichen Bank die Preu=
ſefi
Bank, und Privatkapital beteiligte ſich an dem bisher rein
ſſtg chen Unternehmen. Durch das Geſetz von 1875 wurde die
ſa3 iſche Bank in die Reichsbank umgewandelt und damit be=
ac
in der deutſchen Notenbankgeſchichte ein neuer Abſchnitt.
ar= telle des bisherigen Nebeneinanders vieler Noteninſtitute
in einheitliches, zentrales Notenbankweſen für das ganze
Dihe Reich.
man nicht von Anfang an von dem Nutzen einer zentra=
Totenbank überzeugt war, beweiſt der durch viele Jahre in
be hrenden Staaten Europas ausgetragene Streit um Zentra=

Sechzig Jahre Reichsbank.

Aoienoant iin Bandei der Zeiieit.

( Die Deutſche Reichsbank kann in dieſen Tagen auf einen
jährigen Beſtand zurückblicken. Durch das grundlegende
N2 feſetz vom 14. März 1875 wurde ihr das Privileg verliehen,
73. Januar 1876 Noten, für den Bereich ſämtlicher deutſcher
ay’sſtaaten auszugeben. Selbſtverſtändlich hatte es ſchon
vor der Reichsbank Notenbanken in Deutſchland gegeben.

ſiKn oder Dezentraliſation der Notenausgabe. Er beſaß für
Zeit ungefähr dieſelbe Bedeutung, wie einige Jahrzehnte.
der Streit um Bimetallismus oder Goldwährung und wie
ht heute der Streit um Indexwährung oder Goldwährung.
nebenbei erwähnt, daß in der damaligen Debatte immer
der Name eines der größten deutſchen Nationalökonomen,
Wagner, auftaucht, deſſen 100. Geburtstag ebenfalls im
März begangen werden wird. Als die Reichsbank ge=
twurde
, beſtanden in Deutſchland 33 ſtaatliche und private
ſ+janken, von denen 13 ſofort mit dem Geſetz auf ihr Noten=
gverzichteten
, während die anderen raſch im Laufe der
ſcn Jahre folgten. Schließlich blieben nur noch die Noten=
a
von Bayern, Baden, Sachſen und Württemberg übrig,
man eine gewiſſe regionale Bedeutung zuerkannte, die
rit Ende des Jahres 1935 ebenfalls verſchwinden werden.
e Reichsbank ſtand ſowohl unter Leitung als auch Aufſicht
aates. Die Leitung ſtand formell dem Reichskanzler zu
uurde unter dieſem von einem Direktorium und ſeinem vom
auf Vorſchlag des Bundesrates ernannten Präſidenten
bt. Die Aufſicht war Aufgabe eines Kuratoriums, deſſen
ender der Reichskanzler war. Die privaten Anteilseigner
lediglich beratenden und begutachtenden Einfluß.
1e Reichsbank beſaß in der Vörkriegszeit keine irgendwie
Ate Möglichkeit, die Politik der übrigen Banken direkt zu
besuſſen, unter Umſtänden eine von ihr als richtig erkannte
Ar volitik dem übrigen Kreditſyſtem aufzunötigen. Nur in
h diskontpolitik hatte ſie ein derartiges Mittel, von dem ſie
ſenig Gebrauch machte und in der Hauptſache mit ihrem
t lediglich konſtatierend den Geldſätzen am freien Markt
Schon damals wurden aber Stimmen laut, die verlang=
ſich die Reichsbank einen größeren Einfluß auf dem
irkt ſichern ſollte, und unter anderem darauf hinwieſen,
Banken durch ihre Kreditgewährung und den bargeldloſen
gsverkehr die Umlaufsmittelmenge, und damit den wichti=
eichklang
zwiſchen Umlaufsmittelmenge und Warenmenge,
dend beeinfluſſen könnten. Ob die daran geknüpfte Folge=
rI
hierin die Haupturſache für die in einem merkwürdigen
Auus immer wiederkehrenden Konjunkturſchwankungen der
aft zu erblicken ſei, richtig war, mag dahingeſtellt bleiben.
idend iſt, daß der Appell an die Reichsbank gerichtet wurde,
eine Diskontſteigerung einer Umlaufsmittelvermehrung
nzutreten oder durch eine Diskontſenkung in der Depreſſion
gnierenden Wirtſchaft wieder eine höhere Tourenzahl zu
Man erblickte alſo ſchon vor dem Kriege die Aufgabe der
ſbank nicht nur in der Notenausgabe und Währungsvertei=
ſondern
darüber hinaus auch in einer Art Konjunktur=

r Krieg und ſein unglücklicher Ausgang änderten Organi=
und wirtſchaftliche Stellung der Reichsbank ſehr weſentlich.
S ließlich uferlos werdende Notenausgabe ohne gleichzeitige,
Wirtſchaft vor ſich gehende Schaffung von Waren, bildete
laß für das Autonomiegeſetz vom Mai 1922, das die Lei=
Der Reichsbank ausſchließlich dem Direktorium und ſeinem
Inten übertrug. Rentenbank und Golddiskontbank leiſteten
ichsbank bei der Stabiliſierung der Mark wichtige, aber
2 rübergehende Hilfsſtellung, und durch das Bankgeſetz vom
g. 1924 wurde die Reichsbank wieder in ihre vollen Rechte
zt. Dieſes Geſetz brachte als neue Einrichtung den Gene=
der
auch noch die Aufſichtsrechte des Staates beſeitigte
m die Wahl des Reichsbankpräſidenten zufiel.
* enorme kurzfriſtige Verſchuldung der deutſchen Wirtſchaft
Ausland nahm der Reichsbankpolitik in der Nachkriegszeit
jede Bewegungsfreiheit. Um Kündigungen des Auslan=
vermeiden
, war die Reichsbank bis zur Kreditkriſe bei der
ung ihres Diskontes ſo unlöslich an die Höhe der auslän=
Kreditkonditionen gebunden, daß ihr eine Berückſichtigung
inenwirtſchaftlichen Lage unmöglich wurde. Der deutſche
ankdiskont bewegte ſich wiederum nur konſtatierend, aber
Mal nicht zu den eigenen Geldſätzen, ſondern in einer
eibend hohen Anreiz= und Riſikoſpanne zu den Geldſätzen
slandes. Mit Beendigung der Scheinkonjunktur wurde
iskontgebundenheit ſchmerzlich in der deutſchen Wirtſchaft
und der Reichsbank blieben Vorwürfe nicht erſpart. Zu
Schacht hatte in den Nachkriegsjahren häufig auf die
lichkeit vor allem der kurzfriſtigen Auslandskredite hin=
n
, warnend auf ihren labilen Charakter und ihre politi=
ipfindlichkeit
aufmerkſam gemacht. Dieſe Warnungen blie=
2halb wirkungslos, weil der Reichsbankleitung eine direkte
fnahme auf die übrige Kreditwirtſchaft nicht möglich war.
S Neue Deutſchland hat aus dieſen Erfahrungen die Fol=
en
gezogen. Dem Führerprinzip und dem Grundſatz der

Sichtung aller Kräfte der Nation entſprechend hat die Reichs=
ine
gänzlich andere Poſition erhalten. Sie iſt einer der
ſen Pfeiler der nationalſozialiſtiſchen Konjunktur= und
beſchaffungspolitik geworden. Die Perſonalunion zwiſchen
aftsminiſter und Reichsbankpräſidenten iſt in erſter Linie
nerkennung der energiſchen, zielbewußten und erfahrenen
ichkeit Schachts. Sie iſt aber andererſeits auch eine durch=
lgerichtige
Aemtervereinigung da im Vordergrunde der
aftspolitik im Innern kreditpolitiſche, nach außen deviſen=
ihrungspolitiſche
Maßnahmen ſtehen. Die Aenderung des
ſetzes vom Oktober 1933 beſeitigte den Generalrat und be=
daß
der Reichsbankpräſident vom Reichspräſidenten er=
wird
, nach den inzwiſchen erfolgten ſtaatsrechtlichen Aen=
en
alſo vom Führer. Damit wurde einmal ein weſentlicher
r ſtraffen Einheitlichkeit in der nationalſozialiſtiſchen Wirt=
ührung
geſichert, das andere Mal die große Bedeutung des
ankpräſidenten für den Bereich der Regierungsaufgaben
t. Gleichzeitig wurde der Reichsbank die Erlaubnis er=
ſtverzinsliche
Wertpapiere zu kaufen, zu verkaufen und in
otendeckung einzubeziehen, alſo mit Hilfe ſolcher Offener=
Politik ſowohl auf dem Geldmarkt als auch auf dem Ka=
irkt
feſten Fuß zu faſſen. Durch das Bankgeſetz vom 4. 12.
rhielt die Reichsbank mit der Einrichtung des Aufſichts=
De1 deſſen Leitung und Vorſitz dem Reichsbankpräſidenten zu=
ſex'
raktiſch die Führung über das deutſche Kreditweſen. Da=
rden
der Reichsbank jene Machtbefugniſſe gegeben, auf die
der oft zum Schaden der Wirtſchaft verzichten mußte, und
als der Verteidigerin der Währungsſtabilität, als der letz=
Id= und Kreditquelle für das ganze Land und als einer
Uptträger der ſtaatlichen Konjunkturpolitik zukommen.
Dr. W.

Generalverſammlung der Reichsbank.

In der GV. führte Reichsbankpräſident Dr. Schacht aus,
daß er ſich grundſätzliche Bemerkungen wie in früheren General=
verſammlungen
diesmal erſparen könne, da er in ſeiner letzten
Rede auf der Leipziger Frühjahrsmeſſe alles Notwendige geſagt
habe. In genereller Beziehung liege ihm aber daran, einen maß=
gebenden
Geſichtspunkt herauszuſtellen: Wenn auch die einzelnen
Maßnahmen, die die Reichsbank ergriff, nicht immer im Geſamt=
zuſammenhang
in Erſcheinung treten, ſo könne es, wenn man zu=
rückblicke
, doch keinem Zweifel unterliegen, daß ſich in der gan=
zen
Kapitalmarktpolitik der Reichsbank eine
abſolut einheitliche Linie abzeichne. Dr. Schacht
gab darauf einen kurzen Ueberblick über die am Kapitalmarkte
ergriffenen Maßnahmen. Die Einſetzung der Kommiſſion für die
Kontrolle des Kapitalmarktes im Mai 1933 verfolge den Zweck,
nur ſolche Emiſſionen an den Kapitalmarkt heranzulaſſen, die im
öffentlichen Intereſſe liegen. Im Oktober 1933 kam dang die
Bankgeſetznovelle, die die Reichsbank in den Stand ſetzte, auch auf
dem offenen Markt einzugreifen. Im Juni 1934 wurde die Neu=
beſitzanleihe
beſeitigt und durch Auflegung der 4proz. Umſchul=
dungsanleihe
ein Unſicherheitsfaktor aus dem Markt herausge=
nommen
. Durch die Umwandlung der Roggen= und Weizenan=
leihen
in RM.=Anleihen wurden weitere Momente der Stabili=
tät
in den Markt hineingetragen. Weitere Markſteine waren das
Anleiheſtockgeſetz, die Neuordnung des Börſenweſens, das Geſetz
über das Kreditweſen. Dazu komme die Verlängerung der Hypo=
thekenfälligkeiten
. Mit all dieſen Maßnahmen war endlich der
Zuſtand erreicht, der eine Krönung der Vorarbeiten ermöglicht,
indem man im Januar 1935 zur allgemeinen Rentenkonverſion
ſchreiten konnte und im Februar zur Senkung der Bankzinſen.
Die effektive Wirkung dieſer Maßnahmen auf dem Geldmarkt
fand ihren Ausdruck darin, daß der Satz für tägliches Geld, der
im Dezember 1933 5,52 Prozent betrug, in regelmäßigen Herab=
ſetzungen
bis zum Februar dieſes Jahres auf 3,86 Prozent her=
unterging
. Am Aktienmarkt betrug der Durchſchnittskurs im
Dezember 1933 77,2 Prozent und die Rendite 4,30 Prozent. Im
Februar 1935 war dagegen der Durchſchnittskurs 99,5 und die
Rendite 3,65 Prozent. Aehnlich verlief die Entwicklung auf dem
Markt für feſtverzinsliche Werte. Hier erfuhr der Durchſchnitts=
kurs
von 89,1 Prozent im Dezember 1933 eine Erhöhung auf 96,3
Prozent im Februar 1935, während die Rendite von 6,66 bis auf
6,06 Prozent vor der Konverſion zurückging. Der Abſchluß für
1934 mit wieder 12 Prozent Dividende, wovon diesmal 4 Proz.
dem Anleiheſtock überwieſen werden, wurde einſtimmig genehmigt.
Graf v. Kalckreuth, Generalſekretär Dr. Meuſch und Fritz Bal=
truſch
ſchieden aus dem Zentralausſchuß aus. Generallandſchafts=
direktor
Gerh. Fliesbach=Stettin ſowie Kreisbauernführer Hans
Zernikow=Guben wurden neu gewählt. Dr. Schacht machte ſo=
dann
noch über den Erweiterungsbau der Reichsbank einige
Ausführungen.
Viehmärkte.
Darmſtädter Viehmarkt vom 14. März. Aufgetrieben waren
178 Kälber. Die Preiſe ſtellten ſich für Kl. a) auf 4950 Pfg.,
b) 4548, c) 3844, d) 3037 Pfg. pro Pfund. Es wurden ver=
kauft
in der Kl. a) 12, b) 33, c) 62, d) 60 Stück. Marktver=
lauf
: ſchleppend, geräumt.
Mannheimer Kleinviehmarkt vom 14. März. Aufgetrieben:
34 Kälber, 19 Schafe, 12 Schweine 4 Ziegen, 320 Ferkel und 447
Läufer. Preiſe: Kälber, Schafe, Schweine, Ziegen nicht notiert.
Ferkel bis ſechs Wochen 1216 Mk. über ſechs Wochen 1725,
Läufer 2530 Mk. Marktverlauf: Ferkel und Läufer ruhig.
Frankfurter Viehmarkt vom 14. März. Aufgetrieben: Rin=
der
7 (gegen 2 am letzten Donnerstagsmarkt), zum Schlachthof
direkt zugeführt wurden 4 Ochſen, 3 Bullen, 50 Kühe und 6 Fär=
ſen
, Kälber 1218 (881) Schafe 282 (102), Schweine 410 (403). Es
wurden notiert pro Zentner Lebendgewicht in RM.: Kälber
Kl a) 5154 (am 7. 3. 5354), b) 4450 (4552), c) 3743
(3944), d) 2736 (3038), Lämmer und Hammel b) 2. Weide=
maſthammel
3738 (3738, c) mittlere 3536 (3536), d) ge=
ringere
3234 (), Schafe e) beſte 3436 (3436), f) mittlere
3033 (3033), g) geringe 2428 (2429); Schweine a) 1. 49
52 (), 2. 4952 (), b) 4952 (4952), c) 4751 (4752),
d) 4550 (4550). Marktverlauf: Kälber mittelmäßig, ausver=
kauft
: Hammel und Schafe mittelmäßig, geringer Ueberſtand (6
Schafe); Schweine mittelmäßig, ausverkauft.

Die Berliner Börſe eröffnete bei anfangs ſehr ſtillem
Geſchäft meiſt auf Baſis der Vortagsſchlußkurſe. Sofern ſich Ver=
änderungen
ergaben, gingen dieſe über ½ Prozent nur in Aus=
nahmefällen
hinaus. Eine Sonderbewegung entwickelte ſich in
Daimleraktien, die 1½ Prozent höher einſetzten und dann bei
außerordentlich, ſtarker Nachfrage ſprunghaft auf 97½ Prozent
anzogen. Man verweiſt dabei immer wieder auf die angeſichts
des ſtark erweiterten Geſchäftsumfanges erforderliche Kapital=
erhöhung
, ohne daß man ſich jedoch auf poſitive Angaben ſtützen
kann. Ueber den Durchſchnitt hinausgehendes Intereſſe wurde
ferner für Süddeutſche Zucker bekundet, da der Abſchluß der mit=
teldeutſchen
Zuckerkampagne mit einer 12prozentigen Produktions=
ſteigerung
ſtark anregend wirkte. Die Aktie zog bei einem für
dieſes Papier bedeutenden Umſatz um 2 Prozent an. Von den
übrigen Märkten waren Montane nur unweſentlich verändert.
Stärkerer Bedarf machte ſich für Stahlverein bemerkbar, der je=
doch
durch vorhandenes Angebot gedeckt werden konnte. Von den
chemiſchen Papieren gaben Farben um 4 Prozent nach. Im Ver=
lauf
ergaben ſich nur in Einzelfällen ſtärkere Veränderungen.
Deſſauer Gas ſchwächten ſich auf die Meldung über eine Beſchlag=
nahme
des Geſamtvermögens des Großaktionärs und Generaldir.
der Geſellſchaft, Heck. bis auf 123 Prozent ab. Am Rentenmarkt
beſteht lebhafte Nachfrage für Hypothekenpfandbriefe, die ½
Prozent gewannen.

Wenn auch die Haltung der Rhein=Mainiſchen Börſe
wieder nicht ganz einheitlich war und auch die Publikumsbeteili=
gung
am Aktienmarkt klein blieb, zeigte die heutige Börſe doch
eine überwiegend freundliche Tendenz. Die Umſatztätigkeit hat
indes keine nennenswerte Ausdehnung erfahren, zumal beſondere
Anregungen aus der Wirtſchaft nicht vorlagen und auch die Ku=
liſſe
ſich im allgemeinen noch abwartend verhielt. Beachtung ſand,
daß der engliſche Miniſterbeſuch nunmehr endgültig auf Ende
März feſtgelegt wurde. Am Rentenmarkt machte ſich im
Hinblick auf den Kupontermin im April weiterer Anlagebedarf
aus der Kundſchaft bemerkbar, was auch auf die Geſamtbörſe nicht
ohne Einfluß blieb. Insbeſondere am Pfandbriefmarkt erhielt
ſich zu den geſtrigen Kurſen Nachfrage. Am Aktienmarkt ent=
wickelte
ſich in Autowerten wieder lebhaftes Geſchäft, insbeſon=
dere
Daimler Motoren waren geſucht. Chemiſche Werte lagen ſehr
ſtill, JG. Farben 1405. An den Aktienmärkten war die Umſatz=
tätigkeit
im Verlaufe klein; die Kurſe zeigten im übrigen meiſt
etwas Beſſerung. Am Rentenmarkt bröckelten die pariablen Kurſe
infolge des kleinen Geſchäfts ſpäter leicht ab.
Die Abendbörſe nahm für Aktien einen überwiegend
feſteren Verlauf und die Umſatztätigkeit war in manchen Werten
ziemlich lebhaft. Bevorzugt wurden wieder Spezialwerte, in
denen ſich ſowohl die Kundſchaft als auch die Kuliſſe ſtärker be=
tätigte
. Neben Daimler=Motoren traten Reichsbankanteile mit
168½ (167) mehr hervor, wobei die Ausführungen in der GV.
einen günſtigen Eindruck hinterließen. Außerdem erhielt ſich für
AEG. lebhaftere Nachfrage ebenſo für JG. Farben. An den
variablen Rentenmärkten blieb das Geſchäft bei meiſt unverän=
derten
Kurſen ſehr klein.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Die Zahl der Poſtſcheckkonten iſt im Februar um 377 Konten
auf 1048 554 geſtiegen. Auf dieſen Konten wurden bei 60,7 Mil=
lionen
Buchungen 9251 Millionen RM. umgeſetzt; davon ſind 7603
Millionen RM. oder 82,2 v.H. bargeldlos beglichen worden. Das
Guthaben auf den Poſtſcheckkonten betrug am Monatsende 505,7,
Mill. RM., im Monatsdurchſchnitt 532,3 Mill. RM.
In der HV. der Deutſchen Schiffspfandbriefbank AG., Berlin,
wurde der Abſchluß für 1934 genehmigt. Aus dem AR. ſcheiden
Dipl.=Ing. Meyberg und Dr. Hirte=Berlin aus Neugewählt wur=
den
Dr. L. Kaſtll, Bankdirektor K. Hirte und Dipl.=Ing. Mahler,
Mane
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve: für Feuilleton Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten:Mar Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. 6. Quetſch: für den Sport: Karl Böhmann;
für Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild u Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt
D. A. II. 35. 21592. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung= Vormittags 121 Uhr, nachmittags 67 Uhr.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.

Berliner Kursbericht
vom 14. März 1935

Oeviſenmarkt.
vom 14. März 1935

Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Llotzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg.
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gumm!
DeutſcheCont. Gas
Deutſche Erdöl

Mare
84.
84.
31.375
34.125
33.875
115.
95.
15.
154.50
123.75
99.25

We He
J. G. Farben
Geſ. f.elektr. Untern.
HarpenerBergbau
Hoeſch Eiſenund 1
Köln=Neueſſen /
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Korsw.Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.

Me
141.
116.375
98.75
87125
126.50
88.
111.
85. 625
105.50
78.50
68.

Weee
Polhyphonwerke.
Rütgerswerke
Salzdetfurthge a11
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali /
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werle
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr. Draht=
Wanderer=Werke

Ve
11.375
105.
144.
38.50
76.625
111.
81.
14.50
121.
50.
114.75
109.50
139.50

Aegypten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada
Dänemart
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland.
Island

Währung
1agypt. 2
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1canad. Doll.
100 Kronen
100 Gulden
12.Sto.
100 eſtl. gr.
100 finn.Mk.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulben.
100 isl. Kr.

Geld Briel

12.08 1
ko.653
s8.77
0.200
3.047
2.449/
52,58
ei. 71
11.775
68.43
5.195
16.43
2.354
168.25
53.30

12.f1.
d.657
38.29
D.202
3.053
7.453
52.68
81.27
11.805
68.57
5.205
16.47
2.356
168.59
53 40

Italien

Japan
Jugoſlawien
Lettland.
Norwegen 1
Oeſterreich
Portugal Iy
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowak.,
Türkei.
Ungarn
Uruguah
Ver, Staaten

Mie
100 Lire 2
1 Yen
100 Dinar
100 Lats
100 Kronen
100 Schitling
100 Escudos
100 Kronen
100 Frapes.
100 Peſetas
100 Tſch.=Kr.
t türf. *
100 Pengs
1 Goldbeſo
Dollar

GeldBrief

20.85
0.6931
5.609
59.19 59.31
48,95
10.69.
60.72
80.72
33.35
7o.3751
1.27e
1.019
2.a79

20,89
C.695
5.661
80.32 C1.08
42.05
a77
60.84
7(.88
74.07
N.395
1.s80
1.(27
2.362

Surafftadter and Harioharbane Surinftadt, Flllane Der Stesoher Sunk
Frankfurter Kursbericht vom 14. März 1935.

Kee
Gr.IIp. 1934
1935
1936
. 1937
1938
Gruppel ..!
5% Dtſch. Reichsanl.
4
5½%Intern., v.30
4½Baden v. 27
41%Bahern v. 27
%Heſſen. . v. 28
..v. 29
%a Preuß. v. 28
4½,% Sachſen 5.27
4½%Thüringen 27
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze ......."
6% Dt. Reichspoſt=
Schätze .......
4½%..
Dtſch. Anl. Ausl.
P, Ablöſung.
Leutſche Shuzge=
bietsanleihe
....
4½ %Bad.=Baden
4½a%Berlin .v24
4½0Darmſtadt.
M Dresdenv. 26
9aFranffurt 28
LaHeidelberg 26
2aMainz... ..
SMannheim 27
41,0 München 29
4½%Wiesbaben 28
4½%Heſſ. Landesb
4½% Goldoblig.

103.7
107.25
107.3
106,
105.3
105.9

96.25
Nua4
96.25
97.8
96.5
97.5
108
96
95.5
100,8
100.4
99.5

112.1
107.
92.5
95.5
92.5
92
93.25
92
92.75
92.5
947),
96.5
95

5½% beſ. Landes
hyp.=Bk.=Liquid.
434
Komm.=Obl.
4½% Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½%. Goldoblig
4½% Landeskom.
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R.11
R.12
4½0
4½Kaſ.Landesk.
Goldpfbr.. ...
4½%Nſſ. Landesb.
5½%on Lig.=Obl.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
*Ausl. Ser. 1.
Ausl. Ser.II
Di. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz)
4½%Berl. Hyp. B.
Lig.=Pfbr.
12%Frif.Hyp.=B
. Lig.=Pfbr.
Goldoblig.
% Frif. Pfb.=B
Lia.=Pfr.
LMein.,Hyp.B
Lig.=Pfr.
4½% Pfälz.Hyp.B
Lig.=Pfb.
% Rh. Hyp.=B!.
Lig.=Pfr.
Goldobl.
4½% Südd. Boden=
Fred.=Bonk.
Lig.=Pfbr.
%Wttb. Hyp. B.

100

3

931,
94
96.75
95
100,

113
128.5
2u.5
96
890,
96.75
100.25
95
86.75
100.5
96.25
100.25
97
106
26.75
100-,
96

Wa
3%Dt. Linol. Werke
LoMginkrw. v. 26
3%Mitteld. Stahl,
% Salzmann cCo.
6% Ver, Stahlwerke
6%Voigt & Häffner
J. G. Farben Bonds
5%Bosn. 2. C. B.
L.Inveſt.
5%Bülg.Tab. v.08
4½%0 Oſt. Schätze
4%Oſt. Goldrente.
5 %bereinh. Rumän
4½%
42Türk. 1. Bagdad
4%0 II.Bagdad
4½Güngarn. 1013
1914
4½%0
Goldr.
47
1910
4½Budp.Stadtanl.
4½Liſſabon. ....."
42 Stockholm. . ..

Aktien.
Rccumulat. Fabrit
Alg. Kunſtzide Unie
9. E.6.
AndregeNoris Bahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff.
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, F. P. .
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen..
Cement Heidelbergl
Kariſtadt!

Vee
100-
100
100.5
95.25
987),
98
121-,
12.25
12.25
6.75
38
28

3.9
8.5
8.5
7.5
7.5
7.8
7.25

58
51
90

52.5
337,
120
1e6
80.5
128

141:,

Oale Rue
Chem.Werke Abert
Chade (A=C).
...
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum:

Daimler=Benz ....! 98
Dt. Atl. Telegr.
Erdöl
Dt. Gold=u. Sil
ſcheide=Anſtalt. /206.75
Linoleum
Dortm. Ritterbräu 88
Dyckerhoffe
Eichbaum=Wert
Elektr. Lieferg.-Ge/ /109
Licht u. Kraft 120.25
Enzinger Unior
Eſchweiler
Eßling. Maſchinen.: 66.5
Faber & Schleicher
Fahr. Gebrüder. /134
F.G. Farbeninduſtr. 140.75
Feinmech. (Fetter) / 7a4.5
Felt & Guilleaume.
Frankfurter Hof.
Geſ.f.eiektr. Untern.
Goldſchmibt, Th.
97
Gritzner=Kayſer
36.75
Grün & Bilfinger /201.5
Dafenmühle F
102
Hanauer H
h.1130
Hanſwerie Füſ
79
Harpener Berg
98.5
Henninger, Kem
HilpertArmaturfrk
Hindrichs=Aufferm./ 98
Hochtief Eſſen ... /115
Holzmann, Phil. 88.:
IlſeBergb. Stamm
Genüſſel 125

Ve
94
203

153.5
1124
99.5

151
m.l102.75
92
109
230

Me
Kali=Chemie. ...
Aſchersleben.
glein, Schanzlin ..
Klöcknerwerte
Knorr C. H.
Konſerven Braun
Lahmeyer & Co ..
Laurahütte
Lech, Augsburt
Lokomf. KraußcCo
Löwenbr. Münch.
Mainir.=W. Höchſt
Mainz=Akt.=
Mannesm.=Röhrei
Mansfeld.
Metallgeſ. Fran
Miag. Mühlenba
Moenus
MotorenDarmſtat
Neckarwer Eßling.)
Odenw. Hartſtein.
Part=u. Bürgerbr..
R u. Braunkohlen.. !
Elektr. Stamm
Stahlwerke..
Riebeck Montan.
Noeder, Gebr ..
Rütgerswerft. ...
Salzdetfurth Kalr
Salzw. Heilbronn.
Schöfferhof=Bind.
Schramm. Lackfbr.
Schuckert. Elektr.
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske.
Reinigerwerkel
Südd. Bucker=A. 6.
Tellu Bergbau.!

7

87
85.75
u180
592),
120
2.
58.75

75
91.
g5
92
106
96
112
211
95.5
96.75
100.25
105
189
164.5
68.5
101.5

141.5

Thür. Liefer.=Geſ.I.
Unterfranken .....
Ber, Stahlwverke ..
Ver. Utramarin.
Weſtdte. Kaufhof.
Weſteregeln Kali
Zellſtoff Waldhof.
Allg. Dt. Creditgef.
Badiſche Bonk.
Bk. f. Brauinduſtr.
Bayer. Hyp. u. W
Berl. Gandelse
Hypothefbk. 7 4
Comm. u. Privatbl.
Dt. Ban1 u. Dise
Dt. Eff. u. Wechſe
Dresdner Ban!
Fran!ſ Val
Ghp Vank
Mein, Hyp.=Ban!
Pfälz. Hyp.=Van
Reichsbanf=Anl.
Nhein. Hyp.=Bani.
Südd. Bob.-Cr. B1
Wür11 Aotenban
A.-G. f. Verfehrew
Ailg. Lokalb. Kraftwl
72, Dt. Reichs
Hapag
Lübeck=V;
Nordd. 9.
Südd Eiſenb=C
Alltanz- u. Stuug
Verſicherung
Verein.Verf.)*
Franlona Rückeut.M
Mannh. Verſich.

uos
762/
127
38.5
110.75
74.5
123.8
112.5
91.
110
127
87.75
84
78
E4
1o0
99.5
98.5
131
64.5

120.5
120).
31.25
80
34*
68

[ ][  ]

Feierſtund
ſtatt. Ich erwarte, daß ſich das geſamte Han
beteiligt.
2559) gez. Schaefer, Kreishandwerksm

von der Skala Berlin
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Erstaufführung

rmstädter Tagblatt‟
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tabelhafte Regie- und
Darstellerleistung ein aus-
gezeichnet
gespielter Film-
hervorragende
Besetzung
ganz ausgezeichnete Szenen
vielgestaltige Handlung.
Ab morgen:
Ein Film von dem man nur
mit Begeisterung sprechen
kann:
(V2572
Mutterhände

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In stetig steigerndem Tempo ballen sich die abenteuerlichen Gescheh-
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des Films zusammen in bisher nie gezeigten Landschaften
Indiens erfüllt sich das Schicksal einer Gruppe von Europäern, die
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Heute gewaltige Kundgebung
des Winterhilfswerkes
Heute abend 6 Uhr
übergibt derOberbürgermeiſter derStadtDarmſtadt
Pg. Wamboldt
auf dem Paradeplatz (vor dem Reiterſtandbild) dem
Gaubeauftragten des Winterhilfswerkes 1934/35
Pg. Bürgermeiſter Haug
in einer großen Kundgebung
die Gedächtnistafel der Bevölkerung der
Stadt Darmſtadt für das Winterhilfswerk
des deutſchen Volkes
unter Beteiligung der Partei und ſämtl. Unter=
gliederungen
, der Heſſiſchen Landespolizei, der
Behörden, der Schulen ſowie der vom WHW.
(2570
betreuten Volksgenoſſen.
Der Kreisbeauftragte des WHW.
gez.: Hanſel.
Ganz Darmſtadt dankt durch ſein Erſcheinen den Opferwilligen!

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in meinem Brauerei-Ausschank sind ab Samstag,
16. März mit den Ausschankpreisen der anderen
hiesigen Brauerei-Ausschänken gleichgestellt.

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mit schwerer Silberaufl., 0
preiswert. Z. B. 72teilg. G
100 gr Silberauflage Mark
Langjähr. Garantie. Zahld
leichterung. Katalog k0S
Fritz bailinorr, Besteck-Fabl
Solingen-Ohligs 4
(T2519)
Am Sonntag
GinrapfeGein
la Gemüſenudeln Pfd.
Sauermanns
Rinds=Goulaſchpf.=4
la Eier=Makkaroni Pfd.
Toflei fert. Tomatenſot
m fein gehacht. F eiſch, doſe
FertigeEintovfgerit
mit 250 gr Fleiſch=
einlage
, Kilo Doſe
la Salzbohnen nach
Hausmacher Art Pfd.
Hochf. Delikateß= Filder=
Kraut/Weingeſchm Pf.
Echte Halberſtädter
Siedwürſtchen Paar
lagutk. große LinſenPd
... natürlich den vorzüglte
Fertig=Kaffee
nichtverg. 44 Pf.r0 60
Fertig Mf