Darmstädter Tagblatt 1935


08. März 1935

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſfattet.
Nummer 62
Freitag, den 8. März 1935.
197. Jahrgang

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Rätſel um das Weißbuch.
Beikere engliſche Begründungen Die außenpolikiſchen Wirkungen bleiben im Vordergrund.
Lordſiegelbewahrer Eden reiſt nach Moskau und Warſchau.
Die Times verſucht heute, das Weißbuchüber die
engliſche Aufrüſtung, das wie nunmehr ganz allgemein
* Abſichken und Wirkungen.
zugegeben wird, für die Kriſe verantwortlich iſt, zu

engliſchen Oeffentlichkeit iſt bei den Erörterungen, die
das engliſche Weißbuch über die Rüſtungsvermehrung
ine Vorgeſchichte knüpfen, nicht ſonderlich wohl. Das
nan trotz der ſtrammen nationalen Diſziplin, die ſonſt
Preſſe herrſcht, ſehr deutlich heraus. Schließlich ſind wir
= nicht die erſten, die ſich die Frage vorlegen, wie das
ch zuſtande kam. Wir ſind auch nicht einmal allzuſehr
ert, immerhin geben die Darſtellungen, die wir in
ſiſchen Zeitungen finden, doch ganz eigenartige Einblicke.
wollen andeuten, daß im Grunde das Weißbuch
innenpolitiſch orientiert ſei, daß ſeine Ab=
3 und ſeine Tonart nur bedingt war durch die Rückſichten,
Kabinett Macdonald bei Durchſetzung ſeiner ſachlichen
ngen nach Aufrüſtung glaubte nehmen zu müſſen. Dieſe
führung iſt etwa ſo gedacht, daß gerade der ehemalige
ſche Macdonald, wenn er jetzt das Steuer ſeiner Ab=
politik
um 180 Grad herumwirft, auf Widerſtand bei
hemaligen Freunden rechnen muß, und daß die. Denk=
deshalb
ſo aufgezogen wurde, daß ſie auch bei der
partei auf Entgegenkommen rechnen könne. Dazu mußte
and als Prügelknabe dienen, damit die engliſchen
iſe, wenn ſie nur etwas vom nationalſozialiſtiſchen
and hörten, ſofort bereit wären, gegen dieſen National=
nus
zu votieren und die Heeresvermehrung gutzuheißen.
dieweit dieſe Behauptungen zutreffend ſind, laſſen wir
tellt. Wir können nicht glauben, daß das engliſche
ob nun einſtimmig oder nur in ſeiner Mehr=
bei
der Feſtlegung des Wortlautes der Denkſchrift nur
tenpolitiſchen Gedanken und die außenpolitiſchen Folgen
pt nicht in Erwägung gezogen habe. Das hieße doch
litäten der engliſchen Miniſter unterſchätzen und dieſem
1 f möchten wir uns nicht ausſetzen.
uns ſind die innenpolitiſchen Hintergründe nicht von
ggebender Bedeutung. Sie ſind höchſtens intereſſante
eſcheinungen. Wir müſſen es jedenfalls ablehnen, wenn
endwie der Vorwurf gemacht wird, daß wir die Ge=
eer
engliſchen Oppoſition betrieben. Dazu haben wir
Grund und auch keine Veranlaſſung. Innenpoli=
Erwägungen, wie ſie vielleicht das Ka=
Macdonald beeinflußt haben mögen,
n für uns nur inſoweit eine Rolle, als
ßenpolitiſche Wirkungen erzeugen. Und
außenpolitiſchen Wirkungen ſind doch
ſanz unbeſtreitbar. Das Weißbuch iſt ein
Yſtand, der ſich nicht aus der Welt leugnen
nd die Einſeitigkeit ſeiner Darſtellung
unmittelbarer Angriff gegen Deutſch=
ſt
auch nicht wahr, wenn von engliſcher Seite behauptet
ieſe Gedankengänge, wie ſie im Weißbuch enthalten
eien in Deutſchland längſt bekannt geweſen, ſie könnten
i uns keine Ueberraſchung mehr hervorgerufen haben,
ien es durchaus verſtehen, daß die Engländer eine Ver=
ihrer
Rüſtungen für erforderlich halten. Aber das iſt
Schuld Deutſchlands. Die Engländer wiſſen, daß eine
eihe von europäiſchen Mächten in den letzten Jahren
2 Rüſtungen ungeheuer erhöhte, und daß jetzt mit der
n Denkſchrift den franzöſiſchen Militärs geradezu der
geworfen wurde, um die 2= oder 1½jährige Dienſtzeit
en Widerſtand des Parlaments durchzudrücken. Wir
es ſogar dankbar begrüßt, wenn von
cher Seite einwahrheitsgemäßes Bildder
Oungen um die Abrüſtung gegeben worden
wozu um ſo eher die Möglichkeit gegeben war, da ja
ſche Politik die Engländer weitgehend unterſtützt hat.
Zorausſetzung dafür war aber eine objek=
Larſtellung und die Objektivität fehlt.
t der Vorwurf, der von deutſcher Seite
England erhoben wird und auch erhoben wer=
I, da die engliſche Regierung ſich in den letzten Jahren
icher Makler gefühlt hat. Wenn ſie einmal das Lon=
ommuniqué
vom 5. Februar mit dieſer verunglückten
ift vergleicht, dann wird ſie ſelbſt das Gefühl haben
daß ſie ſich ganz plötzlich in ſcharfem Winkel von ihrer
en Linie entfernt und Partei ergriffen hat, ſtatt ihre
ungspolitik fortzuſetzen.
n liegt für uns ausſchließlich die Bedeutung der gan=

Soß erlikten. auch de uns einer
en engliſchen Vermittlung gegenüber
d.
Beruhigungspillen der Times.
EP. London, 7. März.
in den Gleichberechtigungs= und Sicherheitsverhand=
eingetretene
Pauſe beſchäftigt auch heute wieder die
In erheblichem Maße, wobei verſchiedentlich die Be=
ung ausgedrückt wird, daß die Pauſe das Ende
/erhandlungen bedeuten könnte. Dieſe Auf=
Dird jedoch in Regierungskreiſen nicht geteilt, denn, wie
ar meldet wird, hat das Kabinett ſich geſtern end=
* entſchloſſen, einen Miniſter, wahrſcheinlich Groß=
EeASahrer Eden, nach Warſchau und Moskau zu
*Iden, ohne jedoch bisher ein beſtimmtes Datum feſt=
Das ſoll erſt geſchehen, nachdem das Datum für den
Sir John Simons in Berlin, mit dem noch immer ge=
wird
, endgültig feſtgelegt iſt.

verteidigen. Das Blatt betont, die Ausgabe der Denkſchrift ſei
durch das Datum der Veröffentlichung der drei Wehretats be=
ſtimmt
worden. Denn ohne dieſe Denkſchrift hätte die engliſche
Oeffentlichkeit für die Mehrausgaben im Wehrhaushalt kein
Verſtändnis gehabt. Was man auch an der Form und dem
Aufbau des Dokuments auszuſetzen haben mag ſchreibt das
halbamtliche Blätt, ſo darf man doch nicht daran zweifeln,
daß dieſe Denkſchrift nur die Auswirkung der Entwicklung
darſtellt, und daß die Lücke im engliſchen Verteidigungs=Syſtem
ſehr viel größer iſt, als allgemein angenommen wurde. Das
Dokument war nur durch dieſe Ueberlegungen beſtimmt
Weiter betont die Times, daß die hauptſächlichſten Ab=
ſchnitte
der Denkſchrift ſchon vor langer Zeit entworfen wurden,
und zwar zu dem Zeitpunkt, als das Ergebnis der Prüfung
des Verteidigungs=Syſtems bei der Regierung einlief. Kein
Teil der Denkſchrift bezog ſich auf den geplanten engliſchen
Miniſterbeſuch in Berlin, oder war auch nur durch ihn in=
ſpiriert
ſchreibt die Times weiter und erklärt fortfahrend,
daß die Sätze an denen Deutſchland Anſtoß genommen hätte,
nur eine Wiederholung deſſen darſtellten, was
Baldwin im vorigen November nach vorheriger
Verſtändigung der deutſchen Regierung im
Unterhaus ausgeführt hätte. Dieſe Ausführungen
waren damals wie jetzt nicht von dem Wunſch beſtimmt Deutſch=
land
zu diskriminieren, ſondern ſollten lediglich zeigen, daß
Deutſchlands Abweſenheit von den internationalen Beratungen
unvermeidlicherweiſe Mißtrauen und Befürchtungen auslöſen
muß. Weiter wird in dieſem Leitartikel der Times, der
ganz augenſcheinlich einen offiziös inſpirierten Verſuch darſtellt.
das zerſchlagene Porzellan zu kitten, ausgeführt, daß der eng=
liſche
Wunſch nach einem kollektiven Friedensſyſtem unverändert
fortbeſtehe, und daß gerade dieſer Wunſch ganz deutlich aus
der Denkſchrift hervorgehe und mehr Beachtung verdiene als
gewiſſe aus dem Zuſammenhang herausgeriſſene Sätze.
Abſchließend ſchreibt das Blatt, daß die Denkſchrift als
Ganzes betrachtet werden müſſe und daß dabei die reinen
Tatſachen, die, wie erklärt wird, allerdings mit
mehr Objektivität hätten dargeſtellt werden
können in Betracht gezogen werden müßten. Falls das
geſchieht, darf man hoffen, daß der gegenwärtig zwiſchen Eng=
land
und Deutſchland im Gang befindliche Gedankenaustauſch
zu einer freundſchaftlichen und offenherzigen Zuſammenkunft
führt, ſobald Hitler wieder geneſen ſein wird.
General Hamilken gegen das Weißbuch.
Times veröffentlicht einen Brief des ſchottiſchen General
Jan Hamilton, der im Weltkriege den Oberbefehl über die
britiſchen Truppen auf Gallipolis geführt hatte. Der Brief be=
ſteht
aus einem einzigen Satz: Darf ich mir, nachdem ich ſeit
dem Verſailler Vertrag ſtändig in beſcheidener und unvoll=
kommener
Weiſe für Frieden und Verſöhnung gekämpft habe,
die Freiheit nehmen, zu ſagen, daß es das ſchlechteſte
Stück Arbeit iſt, das ſeit vielen Jahren für den
Frieden geleiſtet worden iſt, wenn die ganze Schuld
an der Aufrüſtung unter Ausſchluß anderer Länder auf Deutſch=
land
geſchoben wird?
Die ſtellvertretende engliſche Delegierte auf der Abrüſtungs=
konferenz
, Frau Corbett=Aſhby, iſt als Proteſt gegen das Weißbuch
über die engliſche Aufrüſtung zurückgetreten. In einer Erklärung
bezeichnet Frau Aſhby die Denkſchrift als die größte moraliſche
Niederlage Englands ſeit dem Verſailler Vertrag.
Der franzöſiſche Kabinektsral.
EP. Paris, 7. März.
Im heutigen Kabinettsrat, der unter dem Vorſitz des Mini=
ſterpräſidenten
Flandin tagte legte, wie das amtliche Commu=
niqué
beſagt zunächſt der Finanzminiſter Germain=Martin die
durch die Pfundbaiſſe bedingte Entwicklung des Deviſen=
marktes
im Laufe der letzten Tage dar.
Darauf erſtattete Kriegsminiſter General Maurin über
die Lage der Armee, wie ſie ſich in nächſter Zeit infolge des durch
den Geburtsausfall während des Krieges verurſachten Rück=
ganges
der Rekrutenzahl geſtalten wird, Bericht. Der Kabinetts=
rat
begann mit der Prüfung der Maßnahmen zur Behebung die=
ſer
Schwierigkeiten, d. h. u. a. mit der Erörterung des Problems
einer Verlängerung der Militärdienſtzeit. Ein Beſchluß wird
vorausſichtlich in dem nächſten Miniſterrat gefaßt werden, der
am Dienstag oder Mittwoch nächſter Wochen zuſammentreten
wird.
Japan will weiter aufrüſten.
DNB. Tokio, 7. März.
Das engliſche Weißbuch und die neuen franzöſiſchen See=
rüſtungen
, in deren Rahmen u. a. für 715 Millionen Franken
zwei 35 000=Tonnen=Schlachtſchiffe gebaut werden, haben in der
japaniſchen Preſſe großes Aufſehen erregt. Die Zeitung
Jomuri ſchreibt, daß nach dem Zuſammenbruch der Londoner
Flottenkonferenz wohl England. Amerika und Frankreich eine
neue Welle der Rüſtungen in der Luft und auf See erleben
werden, die nicht ohne Rückwirkungen auf Japan bleiben dürfte.
Die japaniſche Marine würde jetzt das japaniſche Kabinett er=
ſuchen
, für den Ausbau der Luftfahrt Kredite zur Verfügung
zu ſtellen. Nach den nunmehr geplanten engliſchen Luft=
rüſtungen
wird ſicher die japaniſche Regierung ihre ablehnende
Haltung gegenüber der Forderung des japaniſchen Marine=
miniſteriums
aufgeben, das 200 Millionen Yen für die Auf=
ſtellung
von 31 Luftgeſchwadern gefordert hat.

Die Enkwicklung der deutſchen
Handelsbilanz.
N Die deutſche Oeffentlichkeit verfolgt ſeit dem vergangenen
Jahr mit geſteigertem Intereſſe den allmonatlich erſcheinenden
Außenhandelsnachweis. Die deutſche Handelsbilanz iſt ſeit dem
Januar 1934, mit Ausnahme der Monate März, Oktober und
November, paſſiv und ſie war es auch im erſten Monat des
neuen Jahres. Wie ſich die eingetretene Paſſivität in die Ent=
wicklung
der deutſchen Handelsbilanz einfügt und welche Ur=
ſachen
für ſie verantwortlich ſein mögen, ſoll hier erörtert werden.
Ausfuhrüberſchuß oder Einfuhrüberſchuß können an ſich
betrachtet weder günſtig noch ungünſtig genannt werden. Der
Außenhandel iſt Ausdruck eines geſamtwirtſchaftlichen Ge=
ſchehens
und erſt die Berückſichtigung der wirtſchaftlichen Vor=
gänge
und Wandlungen erlaubt es, die Aktivität oder Paſſivität
in den zwiſchenſtaatlichen Handelsbeziehungen als günſtig oder
ungünſtig, ſinnvoll oder ſinnwidrig zu werten. Wie wenig aus
einer iſolierten Betrachtung der Handelsbilanz geleſen werden
kann, beweiſt eine einzige Feſtſtellung: Deutſchland beſitzt ſeit
einem halben Jahrhundert, ſeit 1884, von wenigen Jahren,
und zwar 1886/87, 1926 und 1929 bis 1933 abgeſehen, durchweg
eine paſſive Handelsbilanz. Die Jahre 1914 bis 1924 bilden
allerdings in der Statiſtik einen weißen Fleck, da Krieg, Tribute
und Inflation eine ſtatiſtiſche Erhebung unmöglich und auch
ſinnlos machten. Obwohl die deutſche Geſchichte in den letzten
50 Jahren die größten politiſchen und wirtſchaftlichen Umwäl=
zungen
erlebt hat, blieb mit ſpärlichen Ausnahmen die Tendenz
der deutſchen Handelsbilanz immer die gleiche. Aber der deutſche
Einfuhrüberſchuß war in den einzelnen Zeiträumen das Ergeb=
nis
fundamental verſchiedener Urſachen und hatte jeweils eine
ganz andere Bedeutung.
In den Jahrzehnten vor dem Kriege wurde Deutſchland
allmählich ein Gläubigerland. Es bezog aus ſeinem Auslands=
beſitz
nach und nach bereits mehr an Einnahmen und Zinſen
als es noch Kapital im Ausland inveſtierte. Dieſe Einnahmen
konnten letzten Endes nur in Warenform nach Deutſchland ge=
kangen
. 1913 betrug das Zinſenplus ungefähr 1,7 Milliarden,
der jährliche Kapitalexport wurde hingegen für das letzte Jahr=
zehnt
vor dem Kriege auf 1 bis 1½ Milliarden geſchätzt.
Deutſchlands geſamte Auslandsanlagen betrugen damals 26
bis 28 Milliarden. Krieg und Friedensdiktat machten innerhalb
kurzer Zeit aus Deutſchland ein Land, das unzweifelhaft ſtarken
Mangel an Kapital beſaß. Die Liquidation und Sequeſtration
ſeines Auslandsbeſitzes, die Befriedigung eines hoch geſtauten
Kapitalbedarfes, die enorme Belaſtung der Kapitalbildung durch
Kriegsfolgen und unſinnige Reparationen führten zu der Aus=
landsverſchuldung
der deutſchen Wirtſchaft und öffentlichen
Körperſchaften. Sie fand ihren handelsbilanzmäßigen Aus=
druck
, mit Ausnahme des Kriſenjahres 1926, in einer jedes
Jahr in die Milliarden gehenden Mehreinfuhr an Waren. Der
Auslandsverſchuldung hafteten zwei grundſätzliche Fehler an:
Sie war erſtens nahezu grenzenlos und erreichte 1930 26 bis
28 Milliarden. Zweitens wurden die Grundſätze einer geſunden
Kapitalleihe nicht befolgt und man nahm weit mehr als zur
Hälfte kurzfriſtige Kredite auf. 1929 begannen die Auslands=
kredite
zu verſiegen und die deutſche Handelsbilanz wurde ſofort
ausgeglichen. 1930 kam der Berg ins Rutſchen und Deutſchland
erlebte die größte Kreditkriſe ſeiner Wirtſchaftsgeſchichte. Vom
Herbſt 1930 bis zum Abſchluß des zweiten Stillhalteabkommens,
Februar 1932, wurden 7 Milliarden Kredite zurückgezahlt. Die
deutſche Handelsbilanz aktivierte ſich in ungeahntem Maße
allein 1931 betrug der Ausfuhrüberſchuß 3 Milliarden bei
gleichzeitiger kataſtrophaler Entwicklung der Inlandskonjunktur,
ſo daß man damals tatſächlich ſagen konnte: Exportare necesse
est, vivere non est. Das Plus in der Warenausfuhr genügte nicht,
Deutſchland ſetzte außerdem noch faſt ſeinen geſamten Beſitz an Gold
und Deviſen ein. Es ſtellte einen Rekord an gutem Schuldner=
willen
auf, wie es der amerikaniſche Bankſachverſtändige
Anderſſon ausgedrückt hat; er erwähnte allerdings nicht, daß
die Aufſtellung dieſes Rekordes Deutſchland nahe an die Grenze
des Zuſammenbruchs gebracht hatte. Stillhaltung und Deviſen=
zwangswirtſchaft
beendeten den Auslandsrun. 1932 und 1933
zahlte Deutſchland noch weitere Kredite zurück und ebenſo all=
mählich
beſchränkt, Zinſen und Tilgungsquoten für ſeine lang=
friſtigen
Anleihen. Die Aktivität der Handelsbilanz glitt in=
zwiſchen
, mit Beendigung der Kreditkriſe, von ihrer abnormalen
und ungeſunden Höhe raſch herab. 1934 ſetzte ein Ueberwiegen
der Einfuhrſeite ein, die Jahresbilanz ſchloß mit einem Paſſivum
von 284 Millionen. Da aber ein Ueberſchuß der Ausfuhr die
unbedingte Vorausſetzung für einen Schuldnerſtaat bildet, um
ſeinen Verpflichtungen nachkommen zu können, war das deutſche
Transfermoratorium von 1934 nur die logiſche Folge der wider=
ſprechenden
Entwicklung des Außenhandels.
Durch das Abſtoppen ſämtlicher zwiſchenſtaatlicher Kapital=
bewegungen
müßten ſich eigentlich Einfuhr und Ausfuhr immer
noch die Waage halten. Das iſt zwar nicht der Fall, aber es
dürfen dabei folgende Tatſachen nicht ganz unberückſichtigt
bleiben: Der in Frage ſtehende Zeitraum iſt ſehr kurz, umfaßt
nach Abzug der drei günſtigen Monate kaum etwag über ein
Dreiviertelfahr. Die Beträge, um welche die deutſche Handels=
bilanz
paſſiv geworden iſt, ſind im Grund genommen ſehr ge=
ring
und gewinnen nur angeſichts des Deviſenmangels eine
ihnen normalerweiſe nicht zukommende Bedeutung; das Januar=
ergebnis
iſt zum großen Teil jahreszeitlich bedingt. Es iſt alſo
gegenwärtig noch gar nicht vorauszuſehen, ob die regel=
entſprechende
ausgeglichene Handelsbilanz ſich über kurz oder
lang nicht doch noch eo ipſo einſtellt, ſie ſich allen Schwierig=
keiten
zum Trotz durchzuſetzen vermag. Dieſe Ueberlegung iſt
aber zu vage und theoretiſch um von der Verpflichtung, zur
paſſiven Handelsbilanz energiſch Stellung zu nehmen, auch nur
im mindeſten zu befreien.
Die Handelsbilanz hat 1934 auf ihren beiden Seiten eine
entgegengeſetzte Entwicklung eingeſchlagen: Die Einfuhr iſt etras
geſtiegen, die Ausfuhr ſtärker geſunken. Die Einfuhrſteigerung
iſt leicht zu erklären. Sie beruht ausſchließlich auf der inner=
deutſchen
Wirtſchaftsbelebung. die gleichbedeutend iſt mit ver=
mehrtem
Rohſtofſbedarf und wachſender Konſumkraft. Analog

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Seite 2 Nr. 67

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 8. Mär=

iſt ja mit Beginn der Kriſe 1929 die Einfuhr immer ſtärker
geſunken.
Ueber die Urſachen der Ausfuhrſchrumpfung gehen die
Meinungen nicht konform. Man hört vor allem zwei Anſichten,
von denen die eine mehr gefühlsmäßig operiert, die andere mit
ſehr realen und berechenbaren Argumenten aufwartet. Die eine
Anſicht geht bewußt oder unbewußt, von einer Art wirtſchaft=
lichem
Geſetz aus, dem man folgende Faſſung geben könnte:
Das Ausfuhrgewerbe bewegt ſich bei der Wahl ſeiner Märkte
in der Linie des geringſten Widerſtandes. Mit einer Ver=
ſchlechterung
der Inlandskonjunktur wird ſich die Exportinduſtrie
den Auslandsmärkten ſtärker zuwenden; mit einer Beſſerung
der binnenwirtſchaftlichen Lage wird ſich ihr Intereſſe wiederum
mehr auf den Inlandsmarkt konzentrieren. Als typiſch für dieſe
Anſicht mag ein Aufſatz des Gauwirtſchaftsberaters Weſtfalen=
Süd, Pleiger, in der Weſtfäliſchen Landeszeitung gelten. Der
größte Feind der deutſchen Ausfuhr ſtehe nicht im Ausland,
ſondern lebe innerhalb der eigenen Grenzpfähle; man habe ſich
mancherorts geradezu von dem unwirtlichen Klima des Welt=
marktes
abgewandt und es ſich lieber am warmen, häuslichen
Ofen der Inlandskonjunktur bequem gemacht. Für dieſe An=
ficht
ſpricht ohne Zweifel manches. So iſt z. B. die hochaktive
Handelsbilanz während der Kreditkriſe allein mit Preisbewegung
und Gläubigerdruck, wenn man die raſche Verſchlechterung auſ
dem deutſchen Binnenmarkt nicht hinzunimmt, gar nicht zu
erklären. Auch das Januarheft von Wirtſchaft und Statiſtik
ſpricht davon, daß 1934 die Belebung des Binnenmarktes den
Ausfuhrdruck gemindert habe. Nichts wäre aber mehr fehl am
Platze als eine Unterſchätzung der gewichtigen Argumente der
anderen Anſicht. Sie beſtehen in dem einfachen Hinweis auf
die Erſchwerniſſe, die dem Export ſeit Jahren durch das Aus=
land
auferlegt werden; die Zollerhöhungen und Einfuhrſperren.
die Kontingente und Deviſenbewirtſchaftungen; die Bürokratie,
die ſich in ſtarkem Maße durch Verrechnungsabkommen und
Deviſenreglementierungen in das hochbewegliche Exportgeſchäft
eingeſchaltet hat; das unveränderte Weiterbeſtehen deflationi=
ſtiſcher
Tendenzen in den Goldwährungsländern und die durch=
ſchnittlich
40 Prozent betragende Währungsentwertung weit
über der Hälfte aller Welthandelsländer; kurz, die hundert=
fältige
Unterbindung des geſunden zwiſchenſtaatlichen Wirt=
ſchaftsverkehrs
und die vollkommene Mißachtung der zwiſchen
Gläubiger und Schuldner geltenden Spielregeln.
Beide Anſichten ſchließen einander nicht aus. Es mag auch
hier, wie ſo oft, die Syntheſe der Wirklichkeit am nächſten
kommen. So wie es nicht von der Hand zu weiſen iſt, daß
bei einer nicht ſo günſtigen konjunkturellen Geſtaltung der In=
landsverhältniſſe
das Ausfuhrgewerbe ſich mit größerer Inten=
ſität
, als es gegenwärtig bei einigen Betrieben geſchehen mag,
der Ausfuhr widmen würde, ebenſo iſt es richtig, daß die
Exportinduſtrie auch trotz der inneren Wirtſchaftsbelebung die
Ausfuhr lohnend fände, wenn die äußeren Widerſtände nicht ſo
groß und mannigfaltig wären. Die Einſicht in die Urſachen der
Handelsbilanzpaſſivität zeigt gleichzeitig die Linie einer
therapeutiſchen Ausfuhrpolitik auf: Reſtloſe Beſinnung des Aus=
fuhrgewerbes
auf ſeine Pflichten und lückenloſer Einſatz aller
Möglichkeiten, die realen Ausfuhrhinderniſſe zu verringern.
Einem ſpäteren Artikel bleibt es vorbehalten, die umfaſſen=
den
Bemühungen der nationalſozialiſtiſchen Wirtſchaftspolitik
auf dem Gebiete des Außenhandels zu würdigen und die ge=
troffenen
Maßnahmen eingehender zu behandeln.
Dr. W. G.

die Verkrauensratswahlen.
DNB. Berlin, 7. März.
Der Reichsarbeitsminiſter hat unter dem 4. März die 10. Durch=
führungsverordnung
zum Geſetz zur Ordnung der nationalen Ar=
beit
erlaſſen. Dieſe Durchführungsverordnung enthält Beſtimmun=
gen
, die für die bevorſtehenden Vertrauensratswahlen von Wich=
tigkeit
ſind. Der Reichsarbeitsminiſter wird im Intereſſe einer
rechtzeitigen und gleichmäßigen Durchführung der Abſtimmung er=
mächtigt
, für die Vertrauensratswahlen beſtimmte Abſtimmungs=
tage
feſtzuſetzen, ſowie im Zuſammenhang damit gewiſſe Friſten
in dem die Abſtimmung vorbereitenden Verfahren entweder ſelbſt
abzukürzen oder andere Stellen damit zu beauftragen. Als Ab=
ſtimmungstage
hat der Reichsarbeitsminiſter in der gleich=
zeitig
ergangenen Anordnung vom 5. März 1935 für das Jahr
1935 den 12. und 13. April beſtimmt. Die Durchführungsver=
ordnung
ſieht weiter vor, daß in Betrieben, in denen ein Betriebs=
zellenobmann
nicht vorhanden iſt, der Betriebswalter der Deutſchen
Arbeitsfront bei Aufſtellung der Liſte mitzuwirken hat. Dieſe Be=
ſtimmung
wurde erforderlich, weil in einer großen Anzahl von
Betrieben, bei denen die Vorausſetzungen für die Bildung eines
Vertrauensrates vorliegen, ein Betriebszellenobmann nicht vor=
handen
iſt. Schließlich bringt die 10. Durchführungsverordnung
noch eine Sonderbeſtimmung für das ehemalige oberſchleſiſche Ab=
ſtimmungsgebiet
.

Vom Tage.
Zur Leipziger Meſſe kamen am Mittwoch 24 Sonderzüge mit
rund 22 000 Beſuchern, im Vorjahr 15 Züge mit 15 000 Menſchen.
Die Staatspolizeiſtelle bei der Regierung in Düſſeldorf teilt
mit: Auf Anordnung des Geheimen Staatspolizeiamtes in
Berlin wurde die katholiſche Druckſchrift Junge Front gemäß
Paragraph 1 der Verordnung vom 28. Febr. 1933 in Verbindung
mit den Paragraphen 14 und 41 des Polizeiverwaltungsgeſetzes
bis auf weiteres verboten.
Der griechiſche Innenminiſter teilt mit, daß die italieniſche
Regierung auf Antrag der griechiſchen Regierung dem General
Plaſtiras, der in Brindiſi eingetroffen war, die Weiterreiſe nach
Griechenland verweigert habe. Darauf ſei der General nach Mai=
land
zurückgereiſt.
Außenminiſter Simon beſtätigte am Donnerstag nachmittag
im engliſchen Unterhauſe, daß Lordſiegelbewahrer Eden ſich vor=
ausſichtlich
im Anſchluß an die Reiſe nach Berlin nach Warſchau
und Moskau begeben werde.
Nach einer Meldung aus Krasnoja wurde der Kommuniſt
Korotkow erſchoſſen aufgefunden. Die Unterſuchung der Moskauer
Politiſchen Polizei hat ergeben, daß es ſich um einen politiſchen
Mord handelt.
Der Unterrichtsminiſter von Uruguay, Joſé Otamendi, und
der Miniſter für öffentliche Arbeiten Aniceto Patron ſind zurück=
getreten
. Der Rücktritt hängt zuſammen mit Meinungsverſchieden=
heiten
innerhalb der Nationalpartei.

Neue ungariſche Miniſter.

Links der konſervative Politiker Nikolaus Kozma von Leveld,
der Innenminiſter, und rechts der frühere Generaldirektor Geza
Bornemiſza, der als Vertrauensmann der Wirtſchaft Induſtrie=
miniſter
wurde.
Nakionalſozialiſtiſcher deutſcher Marinebund.
DNB. Berlin, 7. März.
Dem Wunſche des Führers und Reichskanzlers entſprechend,
ſollen die ehemaligen Angehörigen der Reichsmarine und der
alten Marine in dem Nationalſozialiſtiſchen deutſchen Marinebund
einheitlich zuſammengefaßt werden. Im Einvernehmen mit dem
Chef der Marineleitung hat der Bundesführer des Bundes deut=
ſcher
Marinevereine, Fregattenkapitän a. D. Hintzmann, angeord=
net
, daß der Bund deutſcher Marinevereine in Zukunft den Namen
Nationalſozialiſtiſcher deutſcher Marinebund führt.
Dieſer Bund ſoll die Träger der großen Tradition der alten
Marine und die Träger der jungen Tradition der Reichsmarine
durch das einigende Band der Kameradſchaft auf der Grundlage
nationalſozialiſtiſcher Weltanſchauung zu einer großen ſoldatiſchen
Marinegemeinſchaft zuſammenſchweißen und dieſe Gemeinſchaft in
den Dienſt der Aufgaben für die Wirkung und Erhaltung des Wil=
lens
zu deutſcher Seegeltung ſtellen, gemeinſam mit allen großen
Verbänden ehemaliger Soldaten der alten Armee und Schutztruppe
und des neuen Reichsheeres wehrhaften Geiſt wachhalten und ſtär=
ken
und in ſozialer Fürſorge und Wahrnehmung der beſonderen
Intereſſen der ehemaligen Angehörigen der Kriegsmarine, ſoweit
ſie nicht als Kriegsopfer durch die NSKOV. betreut werden, in
enger Zuſammenarbeit mit dem Reichsbund ehemaliger Berufs=
ſoldaten
den Kameraden des Bundes Rat und Hilfe geben. Alle
Verbände, Vereine, Kameradſchaften uſw. ehemaliger Angehöriger
der Kriegsmarine, die bisher dem Bunde deutſcher Marinevereine
nicht angehört haben, werden aufgefordert, dem NSDMB. beizu=
treten
. Anfragen und Anmeldungen ſind an die Geſchäftsſtelle
des Bundes deutſcher Marinevereine in Bremen, Philoſophen=
weg
20, zu richten.

In dem engliſchen Weißbuch befindet ſich auch ein
merktes Hinweis auf die Ertüchtigung der deu
Jugend. Allerdings iſt die Formulierung, die die Verf.
britiſchen Dokumentes gewählt haben, ſo, daß jeder dara=
ſchlüſſe
auf eine Militariſierung der heranwachſenden
Deutſchlands ziehen muß. In welchen Bahnen ſich die Ertü
unſerer Jugend bewegt, ſollte eigentlich auch die engliſch
rung wiſſen. Es iſt doch immer wieder zahlloſen Englän)
legenheit gegeben worden, ſich mit den deutſchen Einri
vertraut zu machen. Die Ausländer, die ſich der Mühe ur
haben, die deutſche Jugendertüchtigung zu ſtudieren, hal
ſtets feſtſtellen müſſen, daß ſie mit einer militäriſchen
tung nicht das geringſte zu tun hat. Die britiſche
rung möchten wir aber daran erinnern, daß ſie ſelbſt di
tariſierung ihrer Jugend nach allen Kräf
fördert hat und fördert.

In England gibt es ein rein militäriſches Offizierausk
korps, deſſen Angehörige den höheren Schulen und den
ſitäten entnommen wird. Daneben exiſtieren zahlreiche Ver
gen mehr privater Natur, die ſich ebenfalls mit der mil
Ausbildung ihrer Mitglieder und der Jugend befaſſen.
erricht wird durch Offiziere und Unteroffiziere der Arme
Wie weitgehend die Militariſierung der Jugend iſt, er
immer wieder aus den Bildern, die aus England zu uns
kommen. Wir ſehen auf den Bildern Schulkinder von 12.
ren an, die durch langgediente Soldaten im Gebrauch des
res, der Maſchinengewehre, leichter Geſchütze und anderer
waffen geſchult werden.

Im engliſchen Weißbuch wird natürlich verſchwiegen,
Ausland immer mehr zu einer hundertp
tigen Militariſierung ſeiner Jugend übe
Man hat auch einen Bogen um die Tatſache geſchlagen.
unmittelbare Nachbar Englands, nämlich Frankreich
Jugend im größten Maßſtab auf den Heer=
Kriegsdienſt vorbereitet. Die franzöſiſche Juge
nicht nur im Waffenhandwerk ausgebildet, ſondern auch
geriſchen Geiſt erzogen. Ein dem Kriegsminiſter zu
Staatsſekretär iſt eigens für dieſe militäriſche Betreuung
gend beſtellt. Alle Knaben vom 6.16. Lebensjahr erha
halbmilitäriſche Ausbildung, der dann die ganzmilitäriſ
bildung folgt, ſo daß die Jugend in der Armee nur de
Schliff erhält, vielfach ſogar ſchon nach einigen Monaten
gehörigkeit zur Armee den Offizier= oder Unteroffizierkur
teilt werden kann,
Genau ſo liegen die Dinge in Italien. Muſſolini hat
den Ausſpruch getan, daß das italieniſche Volk, eine kr
Nation werden müſſe. Jeden Sonntag finden auf den öft
Plätzen der italieniſchen Städte große Uebungen der Jug
die mit Gewehr aufmarſchieren und im Schießen unterrie
den. Italien hat ſich eine ſehr ſtraffe Organiſation für 1
tariſierung ſeiner Jugend zugelegt. Schon die Allerjüngſt
ten eine entſprechende Erziehung, die vom 14. Lebensjah
einen regulären Waffendienſt umgewandelt wird.
Der neue Freund der Franzoſen, Rußland, hat die mi
Ausbildung ſeiner Jugend ſogar auf das weibliche Geſchl
gedehnt.
Von alledem aber finden wir im engliſchen Weißbuch:
bleibt lediglich die Verdächtigung, daß die ſportliche Ert
der deutſchen Jugend den Frieden gefährde.
Polizeiinſpektor Tilk außer Berſolgung ge
Polizeiinſpektor Tilk aus Schaffhauſen war, wie
lich, ſeinerzeit durch den Oberſten Abſtimmungsgerich=
Saargebiet verhaftet und wegen vorſätzlicher Tötung u
klage geſtellt worden, weil er am 21. Januar 1935
übung ſeines Amtes bei der durch die Staatsanwaltſche
brücken verfügten Feſtnahme den rheiniſchen Separati
Paul Meyer erſchoſſen hatte. Nunmehr iſt Tilk durch
der Dritten Strafkammer des Landgerichts Saarbrücke
Verfolgung geſetzt worden, weil das Verfahren erge
daß Tilk in berechtigter Notwehr handelte, eine ſtrafba
lung ſomit nicht vorliegt.
Der Papſt gegen die Sikkenloſigkeft.
Papſt Pius Xl. hat die Gelegenheit einer Anſprach
Faſtenprediger von Rom, die er heute hielt, benutzt, um
führlicher Weiſe gegen Unſittlichkeit und unangebrac
gnügungsſucht der heutigen Zeit Stellung zu nehmen.
dabei u. a. auch von Menſchen, die ſich äußerlich zum c
Glauben bekennen, deren Lebenswandel aber vielfach eit
niſchen Einſchlag habe. Heute ſei das Leben in übert
Maße dem Vergnügen gewidmet. Es zeigten ſich die
nungen der Unzucht in einem Maße, das ſogar noch das
heidniſchen Altertum bekannte Ausmaß übertreffe.

Aubiſche Bürſtengräber
des ausgebenden Alkerkums.
Von Muſeumsdirektor Prof. Dr. Roeder.
Das Aegyptiſche Muſeum in Katro hat ſoeben einen Raum
mit überaus merkwürdigen Denkmälern aus den Fürſten=
gräbern
eingerichtet, die in Nubien gefunden wurden und aus
der Zeit des Uebergangs von den heidniſchen Göttern zum
Chriſtentum ſtammen. Der weltgeſchichtliche Hintergrund dieſes
Glaubenswechſels ſpiegelt ſich hier in eigenartiger Weiſe wieder
und veranlaßt uns zu einem Beſuch der eigenartigen Ausſtel=
lung
in Kairo.
Nubien iſt das Land füdlich vom erſten Nil=Katarakt
(Aſſuan). Heute wird es durch die Eiſenbahn von Halfa ( zwei=
ter
Katarakt) nach AbuHamed (zwiſchen dem vierten und fünf=
ten
Katarakt) durchquert, die von Lord Kitchner zur Eroberung
des ſich dann nach Süden ausbreitenden Sudans erbaut wurde;
das geſchah damals mit Hilfe des in Oberägypten lagernden
Bahnmaterials des Kairiner Großkaufmanns Wilhelm Pelizäus,
des Stifters des ägyptiſchen Muſeums in Hildesheim. Wer von
Kairo nach Süden reiſt empfindet wohl bei der Fahrt nilauf=
wärts
in ſteigendem Maße die Eigenart der von Europa ab=
weichenden
Landſchaft und Bevölkerung. Aber erſt in Aſſuan er=
hält
er den ſtarken Eindruck, wirklich in Afrika zu ſein. Dabei
wirkt der Charakter der nubiſchen Bevölkerung von dunkel=
brauner
Hautfarbe und hamitiſcher Raſſe entſcheidend mit.
Die Geſchichte Nubiens iſt in vielen Epochen überraſchend,
weil dort zu allen Zeiten das Bindeglied zwiſchen Europa und
Inner=Afrika gelegen hat. Der Weg ging nicht wie heute mit
der Eiſenbahn quer durch die Wüſte, ſondern im großen Bogen
am Nil entlang, und er war weit. Es hat immer lange ge=
dauert
, bis die kulturellen Ausſtrahlungen von Aegypten ſtrom=
aufwärts
wanderten, um ſich ſchließlich in den offenen Steppen
des Sudans zu verlaufen: So war es bei der Koloniſierung
Nubiens durch das Reich der Pharaonen, ebenſo hei dem Ein=
dringen
des Chriſtentums im 4. his 6. Jahrhundert, und
wiederum bei dem Vordringen des Iſlam, das erſt im Mittel=
alter
erfolgte.
Die jetzt geplante dritte Erhöhung des Staudammes von
Aſſuan wird den Stauſee bei dem geringen Gefälle des Nils
bis an die ſudaneſiſche Grenze hin ſich erſtrecken laſſen. Dadurch
iſt auch jetzt wieder wie früher eine wiſſenſchaftliche Landesauf=
nahme
der gefährdeten Bodenfläche notwendig geworden. Sie
wird von dem Archäological Survey of Nubia durchgeführt,
der in den letzten Wintern jedesmal einige Monate lang Aus=
grabungen
von Friedhöfen vorgenommen hat. Man hatte dabei

das Glück, in der Nähe des berühmten Felſentempels von Abu
Simbel auf beiden Ufern des Nils nahe den Dörfern Ballana
und Koſtol vier Fürſtengräber zu finden, deren Inhalt jetzt
im Aegyptiſchen Muſeum in Kairo gezeigt wird und berechtigtes
Aufſehen macht. Die Leichen lagen ausgeſtreckt in gemauerten
Kammern unter Hügeln; die ſeit langem in der Landſchaft ſicht=
bar
geweſen waren. In dem unberührt gefundenen Grabe eines
Königs lag dieſer auf einer Bahre; auf dem Kopfe eine
ſilberne Krone, an der linken Hand ein Schwert in ſilberner
Scheide. Dazu zahlreiche wertvolle Beigaben aus Edelſteinen,
ein Schurz aus Fayence=Gliedern, ſilberne Armbänder, eiſerne
Speere und Schwerter bronzene Gefäße und Lampen, ein eiſer=
ner
Klappſtuhl uſw. Das Ueberraſchendſte war aber, vor dem
zugemauerten Eingang zum Grabe Kadaver geopferter Tiere
zu finden: Kamele, Pferde, Eſel und Jagdhunde. Im Innern
der Gruft lagen die Leichname geopferter Sklaven, noch mit
dem Strick um den Hals, mit dem ſie erdroſſelt waren. Unter
der Bahre des Herrſchers ruhte ſein Hund. Wir kennen dieſe
Sitte des Opferns von Dienern und Lieblingstieren bei vielen
Völkern am Anfang ihrer Geſchichte, Sie war auch unſeren
Vorfahren nicht fremd, die dem Krieger ſein Roß mitgaben.
In den Königsgräbern von Ur (Meſopotamien) haben die Baby=
lonier
ihrem Herrſcher Sklaven und Sklavinnen in Menge zu
ſeiner Bedienung in das Jenſeits mitgegeben. Noch heute will
ja die indiſche Witwe trotz des Verbots durch die Engländer
ihren Gatten in das Grab begleiten, Aegyptiſche Pharaonen
der Frühzeit (um 3000 v. Chr.) ſind auch im Grabe umgeben
von ihrem Hofſtaat, ihren Frauen und Hunden, In dieſer alten
Zeit noch durch Tötung bei der Beiſetzung, im Alten Reich
(Pyramiden und Maſtabas des dritten Jahrtauſends bei Giſe
und Sakkara) dagegen lediglich durch Erbauung ihrer Gräber
um die Königspyramide herum.
Hier in Nubien finden wir die barbariſche Sitte des
Schlachtens der Begleitung als Teil des Grabrituals noch am
Beginn der chriſtlichen Zeit. Daß die Gräber in das ſechſte Jahr=
hundert
zu datieren ſind, ergibt ſich aus dem Vergleich des
Stiles der Fundſtücke mit der uns bekannten Landesgeſchichte.
Die Kronen der Könige und Königinnen ſind in ägyptiſchem
Geſchmack gearbeitet, ſind mit Widderköbfen, Mondſicheln und
Sonnenſcheiben, Straußenfedern, Schlangen und anderen Sym=
bolen
des Pharaonenreiches geziert. Hier alſo wirken die ägyp=
tiſchen
Motive noch fort. Bronzeſchalen geben in der Anordnung,
die wir etwa von den Schalen des Hildesheimer Silberfundes
oder von ſilbernen Schalen aus Hermopolis im Berliner Anti=
quarium
her kennen, helleniſtiſch=römiſche Formen in der ſpäten
Umgeſtaltung der byzantiniſchen Zeit; ſie ſind alſo Auswirkun=
gen
des griechiſchen Formenſinns, der am Ende des Altertums
die ganze damalige Welt durchdrungen hat. Ebenſo liegt es
bei einem bronzenen Kandelaber in Geſtalt eines ſtehenden nack=

ten Jünglings mit zwei Delphinen als Lampen; ab
Fiſch trägt das chriſtliche Kreuz und verrät dadurch d
Einfluß des nach Süden vordringenden Chriſtentum
haben alſo die Gräber in die Zeit zwiſchen dem R
Meroe (Sudan, römiſche Zeit) und dem um 600 ſiegreich
den Chriſtentum zu ſetzen. Die Beſtimmung der M
Fürſten und ihres Volkes, das nach den Funden kriege
weſen ſein muß, ſtößt einſtweilen noch auf Schwierigtel
der anthropologiſche Befund nicht eindeutig iſt und 1
in der kulturellen Hinterlaſſenſchaft noch nicht endgültig
den Blemmyern und den eigentlichen Nubiern unte
können. Hier werden erſt neue Funde und weitere
ſuchungen Klarheit bringen. Und mit dieſer Aufgabe ab
wir an einer bemerkenswerten Wende der Weltgeſch
einem zwar abſeits gelegenen, als Durchgangsland de
tigen Boden.

Uraufführung des Reichsparkeitag Flim
am 28. März.
Wie NSK. meldet, ſind die umfangreichen Arbeiten.
monumentalen Film vom Reichsparteitag 1934
des Willens ſoweit abgeſchloſſen worden, daß die
führung, die in Berlin im Ufa=Palaſt am Zoo ſtatrſih

den 28. März feſtgelegt wurde.

Darin finden Sie Anleitung für die Wahl und Anfer
Frühjahrskleidung. Weiter iſt es reichhaltig in Text und
Entzückend die Plaudereien über das Radfahren, über
gen Terrier Daſchenka . Aber auch auf hauswirtſchalg
biet bringt das Heft Neues z. B. Anregungen für die 2
Jubiläums, für den Küchenzettel in der Faſtenzeit.
der Deutſchen Moden=Zeitung ſteht im
Oſterfeſtes, von der Mode bis zur Speiſenfolge, Ein Aull
richtet über Deutſchland als Blumenland.
Die Pforte zum Frühling iſt noch geſchloſſen. 4b
bereits einen Geheimſchlüſſel; das März=Heft be=
linie
mit der erſten großen Frühjahrs=Mod"
Hier können Sie ſchon zwiſchen den Frühlingsbeeten Ve
zieren gehen, ſich die erſten Modell=Knoſpen betracht.
neuartigſten Schnittmuſter=Blätter bewundern, an e=
Modegärtners, der Ihnen zu der Fülle von Photos..
bigen Zeichnungen eine noch größere Fülle geheime.
Winke giht. Dazu noch eine Reiſe in den Norda
ſchen Frühling der berühmte Forſcher Leoſ
ſchrieb, den Text zu herrlichen Bildern , ein 944=
Frühlingshang und der große Unterhaltungsteil, 9e.*
mal in Einfällen und Ausſtattung ganz die neue lihe

[ ][  ][ ]

reitag, 8. März 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 67 Seite 3

Vährungskampf auf breiter Front.

Das Abſinken des Pfund=Kurſes
und der angehängken Währungen.
* Das engliſche Pfund hat vor ſeinem neuerlichen Abrutſchen
rund 61 Prozent ſeines urſprünglichen Wertes beſeſſen. Heute
nur noch 57 Prozent des alten Goldwertes vorhanden. Nichts
et darauf hin, daß die engliſche Regierung bereit ſein wird,
Währungsausgleichsfonds in die Waagſchale zu werfen. Die
cht, daß ſie mit der neuen Entwertung durchaus einverſtanden
vird durch folgende Tatſache gekennzeichnet: nur verhältnis=
g
geringe Deviſenbeſtände ſind bisher angefordert worden, ſo
es alſo der Londoner Regierung ein Leichtes geweſen wäre,
Reſerven einzuſetzen und ſehr raſch wieder im Intereſſe der
echterhaltung des bisherigen Wertes des Pfundes einen Aus=
z
herbeizuführen. Die engliſche Regierung hat das nicht ge=
vielmehr
zugeſehen, wie von geringen Deviſenforderungen ein
gegen das Pfund ausging, der es aufs heftigſte erſchütterte.
Da aus den Kreiſen der engliſchen Exportinduſtrie ſchon ſeit
m lebhafte Klagen über mangelnden Abſatz im Ausland laut
rden ſind, darf man annehmen, daß die Regierung mit Rück=
auf
den engliſchen Export die Pfundentwertung begünſtigt.
Um kommenden Montag tritt in Baſel der Verwaltungsrat
Bank für Internationalen Zahlungsausgleich zuſammen. Die
ſerneure der verſchienenen Notenbanken auch Reichsbank=
dent
Dr. Schacht werden an der Verwaltungsratsſitzung
ehmen. Dieſe Sitzung hat auch die Bedeutung eines Mei=
saustauſches
der maßgebenden Bankiers über alle wirtſchafts=
iſchen
Probleme. Es darf alſo angenommen werden, daß man
ieſer Gelegenheit die Pfundentwertung zum Gegenſtand von
ten Unterhaltungen macht. Mit irgend welchen offiziellen
aſſungen über einen derartigen Meinungsaustauſch wird man
zu rechnen haben. Immerhin kann es ſein, daß ſich die Aus=
ngen
eines derartigen Meinungsaustauſches in den nächſten
en an den internationalen Börſen bemerkbar machen.
ſunächſt müſſen wir jedoch bei den Tatſachen bleiben, wie ſie
Erfreulich ſind ſie nicht. Gerade unſere Exportinduſtrie be=
t
die Währungsentwertung unangenehm zu ſpüren. Nicht
as engliſche Pfund rutſcht ab, auch alle anderen Währungen,
ch an das Pfund angehängt haben, machen die Abwertung
tatiſch mit. Infolgedeſſen hat der deutſche Export nicht nur
erſtärkte engliſche Konkurrenz auszuhalten, ſondern muß auch
Verſchärfung der Konkurrenz aus den anderen Ländern, die
Pfundkreis gehören, mit in Rechnung ſetzen.
ber nicht nur um das Pfund dreht ſich das Intereſſe. Wir
vielmehr bereits inmitten eines Währungskampfes auf brei=
ront
. Die Lira iſt ebenfalls ſchwach. Ihr Abſtand zur Gold=
ung
hat ſich in den letzten Tagen erweitert. Auch vom japa=
n
Yen läßt ſich nicht behaupten, daß er die bezogene Poſition
lten gedenkt. Er hat ſich der Pfundentwertung langſam an=
ſſſen
. Auch die Amerikaner ſcheinen keine Neigung zu haben,
ollar zu halten. Es iſt wohl richtig, daß Rooſevelt mit einer
irften Aktivität der Freunde einer Inflation rechnet, und
r von ſich aus im gegenwärtigen Augenblick Anſtrengungen
um die alte Stellung zwiſchen Pfund und Dollar aufrecht
alten, alſo den Weglauf des Pfundes zu verbindern.
ie Dinge auf dem Gebiete der maßgeblichen Währungen ſind
oweit gediehen, daß vorläufig mit einem Stillſtand der Ent=
ngsbewegung
nicht zu rechnen iſt. Die Goldhlockländer kom=
n
immer größere Schwierigkeiten hinein. Schon hört man,
elgien ſehr unrnhia wird und ſich überlegt, ob es nicht aus
egenwärtigen Verhältniſſen die Konſequenzen ziehen ſoll.
ufig ſteht es jedoch unter ſcharfem Druck Frankreichs. Die
diſchen Exportkreiſe beſtürmen ihre Regierung, mit entſpre=
n
Gegenmaßnahmen dem verſtärkten Druck auf den Welt=
en
zu begegnen. Die Goldblockländer aber ſind ſchon durch
rtſchreitende Entwertung der italieniſchen Währung ins
in geraten.
* Nariſer Fargen
um die Pfund= und Yen=Baiſſe.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 7. März.
ie ſtarke und rapide Entwertung der engliſchen Währung
ichte in den franzöſiſchen Finanz= und Wirtſchaftskreiſen
Erregung, die ſo ſtark iſt, daß ſie ſelbſt die Politik beein=
Im Augenblick ſind alle anderen Fragen in den Hinter=
gedrängt
, man erwägt nur und nicht immer kalt=
die Folgen und Urſachen der engliſchen Finanzpolitik.

Bekanntlich hält, man in Frankreich die Unſicherheit der
angloſächſiſchen Währungen gegenwärtig für das größte Hinder=
nis
im Wege der Ueberwindung der Weltwirtſchaftskriſe. Daß
die Stabiliſierung noch nicht erfolgt iſt, dafür wird nur die eng=
liſche
Finanzpolitik verantwortlich gemacht. Amerika ſo heißt
es hier hätte ſich ſchon längſt zur Stabiliſierung entſchloſſen,
wenn England ſeinerſeits ſtabiliſieren würde.
Es ſteht außer Zweifel, daß das Sinken des Pfund Ster=
lings
, gefolgt und noch übertroffen von dem japaniſchen Yen, für
die franzöſiſche Wirtſchaft einen ſchweren Schlag bedeutet. Um
ſo mehr, da das Pfund die Grundlage der Währung vieler an=
derer
Staaten iſt.
Man behauptet hier, daß der Hauptleidtragende an dieſer
Situation Frankreich iſt mit den anderen Ländern des Gold=
blocks
. In der franzöſiſchen Preſſe wird die Frage in aller Deut=
lichkeit
geſtellt, wie lange Frankreich in dem allgemeinen Wäh=
rungskrieg
ſich untätig verhalten ſoll. Alle Verſuche der fran=
zöſiſchen
Politik, mit England eine finanzpolitiſche Annäherung
zuſtandezubringen, ſind bis jetzt geſcheitert. Man leugnet es hier
nicht mehr, daß Miniſterpräſident Flandin bei ſeiner letzten Lon=
doner
Reiſe Verhandlungen über dieſes Problem einleiten wollte,
aber kein Entgegenkommen fand.
Die Theorien, die man hier über die Urſachen der Pfund=
baiſſe
aufſtellt, widerſprechen einander vollkommen. Viele be=
haupten
es, daß die engliſche Finanzpolitik die Kontrolle über
das Schickſal der Währung verlor. Die ſchüchternen Eingriffe
der Engländer, um den Pfundkurs aufrecht zu erhalten, die er=
gebnislos
blieben, würden darauf hindeuten. Andere wieder
ſind der Meinung, daß die Pfundbaiſſe von England gewollt iſt.
Die engliihe Innenpolitik ſoll eine Stabiliſierung unmöglich
machen, ſolange die Wahlen im nächſten Jahre nicht vor=
über
ſind. Es gibt aber auch Leute, die in den Schwankungen
des Pfundkurſes das Vorzeichen einer Stabiliſierung entdecken
möchten.
Ueber die Entwertung des Yens iſt die Auffaſſung einmütig.
Sie ſoll nur die japaniſche Antwort auf die Pfundbaiſſe ſein,
damit die japaniſchen Waren ihre Konkurrenzfähigkeit nicht ver=
lieren
.
Die Haltung der Kreiſe in Frankreich der Miniſterrat
am Dienstag beſchäftigte ſich mit der Pfundentwertung wird
von ſehr vielen ſich widerſprechenden Geſichtspunkten gelenkt.
Frankreich legt im Augenblick ganz beſonderen Wert auf ein
gutes Verhältnis mit London. Und die franzöſiſche Finanzpolitik
kann keine Entſchlüſſe faſſen, ſolange die Haltung Amerikas nicht
klar iſt. Im allgemeinen ſind in Frankreich die außenpolitiſchen
Intereſſen ſtärker als die finanz= und wirtſchaftspolitiſchen Aber
diesmal iſt die Situation der franzöſiſchen Wirtſchaft ſo geſpannt,
daß die Regierung gezwungen iſt, ihr in allen politiſchen Fragen
Rechnung zu tragen.
Japan gegen eine inkernakionale
Anleihe an China.
EP. Tokio, 7. März.
Der Gedanke einer internationalen Anleihe für China wird
in japaniſchen Regierungskreiſen ſehr eindeutig abgelehnt. Da=
bei
wird die Anſicht vertreten, daß eine ſolche Anleihe zu einer
internationalen Kontrolle und damit zu einer Störung des
Friedens in Oſtaſien führen müßte. China müſſe ſich ſelbſt
helfen und Japan ſei bereit, es zu unterſtützen, nachdem die
ſchwebenden Verhandlungen zu einem Ergebnis geführt hätten.
Dieſe Unterſtützung würde nicht in Form einer Anleihe ge=
ſchehen
, ſondern Japan würde China umfangreiche Kredite für
den Austauſch chineſiſcher Rohſtoffe gegen japaniſche Fertig=
waren
einräumen.
Chinefiſche Währungspläne.
EP. Schanghai, 7. März.
Die Währungspläne der chineſiſchen Regierung ſind wieder
einmal in den Vordergrund getreten. Unterrichtete Kreiſe wol=
len
wiſſen, daß die chineſiſche Regierung beabſichtige, angeſichts
der durch die amerikaniſche Silberpolitik entſtandenen kataſtropha=
len
Währungslage die Silberwährung aufzugeben und den mexi=
kaniſchen
Dollar an den Pfundſtand anzuhängen. Dabei ſoll der
Wert des Dollars auf 1 Schilling 4 Pence bis 1 Schilling 5 Pence
feſtgeſetzt werden. Die Durchführung dieſer Pläne hängt jedoch
noch ganz davon ab, ob es der Regierung gelingt, die für die
Währungsänderung notwendigen ausländiſchen Kredite zu er=
halten
.

Forlſchrikte der griechiſchen Regierungs=

EP. Athen, 7. März.
Aus Thrazien wird ein neuer Sieg der Regierungstruppen
über die Aufſtändiſchen gemeldet. General Ghialiſtras, der die
Regierungstruppen befehligt, will die Aufſtändiſchen umzingeln.
Die entſcheidende Schlacht im Norden des Landes zwiſchen
den Regierungstruppen und den Aufſtändiſchen, die geſtern an=
gekündigt
wurde, hat noch nicht ſtattgefunden. Die Lage im
Norden iſt noch völlig unentſchieden. Inzwiſchen iſt die Stadt
Seres erneut von Regierungsflugzeugen bombardiert worden.
Von den Schiffen der Rebellen hat man noch immer keine Nach=
richt
. Nach den letzten hier eingetroffenen Meldungen ſoll der
in den Händen der Rebellen befindliche Kreuzer Everow ver=
ſuchen
, den Hafen von Cavalla in Nordgriechenland zu er=
reichen
. Die Regierung hat einen Funkſpruch aufgefangen, den
der Kreuzer an das Hauptquartier der Aufſtändiſchen in Cavalla
gerichtet hat.
Im Laufe des Mittwochs wurden der ehemalige Präſident
des Parlaments und Vizepräſident der Venizelos=Partei,
Sofulis, ſowie andere führende Mitglieder der Oppoſitions=
Parteien in Haft genommen. Das Amtsblatt veröffentlicht das
Regierungs=Dekret über die Beſchlagnahme des Vermögens der
Oppoſitionsführer. Vor allem wird das Vermögen von Venizelos
und das Vermögen ſeiner Söhne beſchlagnahmt.
Der meuternde Kreuzer Aweroff hat von der Stadt
Mytilene auf Lesbos Anker geworfen. Er landete dann mehrere
Abteilungen Marineſoldaten, die ſich der Stadt bemächtigten.
Bulgarien ethebt Einſpruch
gegen die kürkiſchen Truppenkonzenkralionen.
EP. Genf, 7. März.
Der ſtändige bulgariſche Delegierte beim Völkerbund, Anto=
noff
, hat heute beim Generalſekretär des Völkerbundes, Avenol,
vorgeſprochen, um, wie es nun immer in der Völkerbundsſtadt
heißt, in freundſchaftlicher Weiſe, aber unter Hinterlaſſung
einer kleinen Denkſchrift deſſen Aufmerkſamkeit auf gewiſſe Trup=
penzuſammenziehungen
der türkiſchen Regierung hinzulenken, die
angeblich in Oſt=Thrazien ſtattgefunden haben. Schon im vorigen
Jahre ſeien die Infanterie=Diviſionen um mehrere Einheiten, die
Artillerieparks dagegen um 500 Geſchütze verſtärkt worden. Auf
wiederholte Anfragen der bulgariſchen Regierung habe die türki=
ſche
Regierung immer nur geantwortet, daß es ſich lediglich um
die Verteidigung der Dardanellen gegen ein etwaiges Landungs=
korps
handele. Im Januar und Februar dieſes Jahres ſeien die
Truppen in Oſt=Thrazien neuerdings durch eine weitere Infan=
teriediviſion
verſtärkt worden. Die Bauernſchaft ſei bewaffnet
worden, die Reſerviſten Thraziens ſeien mobilgemacht und durch
24 000 weitere Rekruten ergänzt worden.
Alle dieſe bulgariſchen Behauptungen werden von türkiſcher
Seite beſtritten. Zwar habe gerade jetzt angeſichts der Ereigniſſe
in Griechenland eine gewiſſe Verſtärkung der türkiſchen Truppen
an der griechiſch=türkiſchen Grenze ſtattgefunden. Im übrigen
müſſe die Türkei in Oſt=Thrazien angeſichts der Entmilitariſie=
rung
der Dardanellen beſonders auf der Hut ſein. Aber zu einer
Panikſtimmung liege keinerlei Veranlaſſung vor.
Neue Ernennungen im ikalieniſchen Heer.
EP. Rom, 7. März.
Zum neuen Gouverneur für Italieniſch=Somaliland und zum
Kommandanten der Truppen im italieniſchen Kolonialgebiet hat
der König auf Vorſchlag von Muſſolini den Armeekorps= Kom=
mandanten
. General Rodolfo Graziani, den erfolgreichſten und
erfahrenſten italieniſchen Kolonialoffizier, ernannt. General
Graziani iſt mit den erſten Kontingenten in der Hauptſtadt Mo=
gadiscio
(Eritrea) eingetroffen.
Zur Verſtärkung der Luftſtreitkräfte im italieniſchen Kolo=
nialgebiet
iſt eine vollſtändige Abteilung des italieniſchen Luft=
heeres
mit einem Flugzeug=Geſchwader und ungefähr 1000 Mann
freiwilliger Flieger nach Neapel, abgegangen, wo ſie nach den
italieniſchen Kolonien eingeſchifft werden ſollen. Wie eine Mit=
teilung
des Unterſtaatsſekretariats der Preſſe weiter beſagt, hat
die einheimiſche Luftfahrt=Induſtrie bereits Aufträge erhalten,
um das abgegangene und noch abgehende Flugzeugmaterial zu
erſetzen.
Auf Befehl Muſſolinis, als dem Wehrminiſter, werden alle
Freiwilligen ausſchließlich den nach den Kolonien beſtimmten
Abteilungen der fasciſtiſchen Miliz zugeführt. Es werden die
Dienſttauglichen der Jahrgänge 1880 bis 1910 angeworben.

Heſſiſches Landestheaker.
Großes Haus. Donnerstag, den 7. März 1935.
Guiſeppe Verdi: Der Troubadour.
ueinſtudiert und mit neuer Ausſtattung kam der Trouba=
heraus
, der einen Tag nach dem Triſtan auf einen von
er Muſik und deutſchem Muſikdrama Begeiſterten wie eine
gemie wirkt. Damit wird der Verdi=Kult unſeres Theaters
gepflegt. Die Aufführung war recht gut und von ſtark
tiſchem Geiſt getragen. Die geſchickte Spielleitung von
Dittgen, das immer nächtliche Bühnenbild von Fritz
1 trugen hierzu bei, vor allem aber die ſtarke Talentprobe
gendlichen Dirigenten Heinrich Hollreiſer, der einen
eichneten Eindruck machte. Er weiß zu geſtalten, führt ſicher
wandt, hat ausdrucksvolle Geſte und vermeidet Uebertrei=
in
einem Maße, daß man die bei einem ſo jungen Manne
ewöhnliche Erfahrung, Sicherheit und Gewandtheit bewun=
tuß
. Meiſt war auch die Begleitung ſehr rückſichtsvoll, nur
tigen Stellen gingen die Orcheſterwogen höher, als man es
e Geſangsſoliſten gewünſcht hätte. Hollreiſer wurde mit
in den überaus lebhaften Beifall einbezogen.
rdi ſchreibt für gute Stimmen überaus dankbar, aller=
in
den frühen Opern ſo reißeriſch, daß oft die Manieren
Is, Bellinis, Donizettis erkennbar ſind, ja daß die Paten=
der
geſchickten Mache Meyerbeers recht fühlbar iſt. Aus=
net
war Thea Consbruch als Leonore, ſeit der Aida ihre
inſtleriſche und geſangliche Leiſtung, vorzüglich in Leiden=
Ghkeit und Hingabe, ſehr gut in der Koloratur, wenn
ie ſtimmliche Herumhopſerei da, wo ſie ſich innerlich dazu
leßt, durch den eigenen Gifttod Manrico zu be=
muſikdramatiſch
grauenvoll iſt. Aber es wirkt aufs
um! Ebenſo vollendet ſtellte Johanna Blatter die
ia dar. Die Stimme iſt herrlich, und ſteht in einer
mit den vorzüglichen Altſtimmen, die in den letzten
* hier ſangen. Auch ſie vermag geradezu, die muſi=
en
Plattheiten mancher Stellen beim jungen Verdi ver=
zu
machen, der künſtleriſche Geiſt ſiegt hier über das Unzu=
He. Auch die kleine Rolle der Inez war durch Margarethe
gut beſetzt, ſie paßte ſich im Ton ſtark Thea Consbruch an.
as feindliche Brüderpaar Graf Luna und Manrico wurde
leriſch und geſanglich ſehr gut durch Karl Köther und Bernd
Doff wiedergegeben. Erſterer ſang mit edler Klanggebung,
klicher Deklamation und Atemtechnik, jedoch hörten wir
Sſem hochmuſikaliſchen Sänger, zum erſten Male, daß er
inmal etwas unrein ſingen kann, bei der leiſen Begleitung
rie des 2. Aktes brachte er die hohen Stellen zuweilen zu

hoch. Aldenhoff war ganz hervorragend in allen dramati=
ſchen
Geſängen, die große Kampfarie im 3. Akt, in der er zweimal
das hohe C ſchmetterte, mußte er noch vor dem Vorhang wieder=
holen
. Dagegen litt das Lyriſche am Anfang des 3. Aktes ein
wenig unter Ungleichheit der Stimmgebung. Deſſen ungeachtet
iſt der Künſtler in ſtaunenswert raſchem Aufſtieg begriffen, er
gehört zu den Tenören der nächſten Jahre. Mit mächtiger
Stimmentfaltung und herb männlich ſang Heinrich Schlüter
den Ferrando, und auch die kleineren Rollen waren durch Eugen
Vogt. Heinz Langer und K. Th. Ritzhaupt gut beſetzt.
Der Chor hat viel zu leiſten, aber Männer=, Frauen= und ge=
miſchte
Chöre bewieſen wieder die vorzügliche Arbeit von Sieg=
fried
Wick. Bei reſtloſer Anerkennung aller künſtleriſchen Lei=
ſtungen
und des großen Erfolges der Neueinſtudierung fragen
wir uns nur immer wieder: Iſt unſere deutſche Oper wirklich ſo
arm an Komponiſten und Meiſterwerken, daß Verdi und Puccini
derart überwiegend den Spielplan beherrſchen müſſen? F. N.

Rezikakionsabend.

* Der Kath. Deutſche Frauenbund, Zweigverein Darmſtadt,
veranſtaltete geſtern abend, zuſammen mit der Vereinigung kath.
Akademiker, Darmſtadt, in der Aula der Adolf=Hitler=Schule,
Neckarſtraße 3, einen gut beſuchten Rezitationsabend, der
vornehmlich von Fr. Hanna Huth=Düſſeldorf beſtritten wurde.
Die Vortragende hatte ihre Hörfolge ganz auf ernſten Ton abge=
ſtimmt
, neben meiſt vaterländiſchem Inhalt von Hans Thoma,
Weinrich, Johſt, Ina Seidel, Jakob Kneip und anderen, hatte ſie
im zweiten Teil geiſtlich=kirchliche Rezitationen von Weinrich,
Haſenkampf, R. Schaumann, R. M. Rilke, S. Undſet und Gertrud
von Le Fort gewählt. Fr. Hanna Huth verzichtete mit zwei Aus=
nahmen
auf den Vortrag nach geſchriebenem Wort, vielmehr
bringt ſie in ausdrucksvoller Stimmbetonung ihren Hörern, die
Rezitationen frei aus dem Gedächtnis nahe, ſo daß ſie damit an
die Seele jedes Einzelnen kommt und ihre Vorlagen zu einem
tiefen Erleben für die Zuhörer geſtaltet. Sie verfügt aber nicht
nur über eine ausdrucksvolle Vortragsart, ſondern auch über eine
nüancierte, angenehm=ſympathiſche Stimme, mit der ſie ihren Zu=
hörerkreis
zu bannen verſteht. Mit der machtvollen Hymne an
die Kirche beſchloß ſie ihre reiche Vortragsfolge, der mit ver=
ſtändnisvoller
ſtiller Andacht gelauſcht wurde und die ſtarken An=
klang
fand.
Harmoniſch ſich in den Rahmen des Abends einpaſſende
Geſangsdarbietungen brachte Frl. Helene Kühling zu Gehör,
die mit gepflegtem ausgeglichenem, vollen Sopran mehrere Lieder
von Walter Courvoiſier vortrug. Sie wurde von Frl. Julia
Schnitzler in der bekannt feinſinnigen Weiſe am Flügel be=
gleitet
.

Der Abend war für die Zuhörer ein hoher Genuß von nach=
haltigem
Eindruck.
Das Auge des Weltkrieges. (Phönix Illuſtrationsdruck und Ver=
lag
G. m. b. H., Berlin SW. 68.)
Oberſt a. D. Thomſen, der ehem. Chef des Feldflugweſens und
Chef des Generalſtabes der Luftſtreitkräfte hat dem Unſeren
Luftbildnern und ihren Helfern gewidmeten Das Auge des
Weltkrieges betitelten Sonderheft der Deutſchen Flugilluſtrier=
ten
das Geleitwort gegeben. Zum erſten Male wird hier an Hand
hervorragenden Bildmaterials die Entwickelung des deutſchen
Luftbildweſens im Weltkriege von dem berufenſten Kenner, Haupt=
mann
a. D. Carl Fink. geſchildert, dem das Luftbild uſw. beim
Kommandierenden General der Luftſtreitkräfte im Kriege unter=
ſtand
. Hier werden erſtmalig die Verdienſte der in keinem Heeres=
bericht
genannten Flieger Ballon= und Erdbeobachter, ihrer Hel=
fer
in den Laboratorien, in den verſchiedenen Bildſtellen und der
Heimat nach Verdienſt gewürdigt. Der Feſſelballon das Auge
der Artillerie bringt außerdem noch einmal ausgezeichnete Bil=
der
und Berichte von der Tätigkeit der aufgeblaſenen Konkur=
renz
, während in dem Artikel Die ſchwere Aufgabe der Heimat=
dienſtſtelle
die Nachſchub= und Materialfragen im Kriege geſchil=
dert
werden.
Das neue deutſche Reichsrecht von Hans Pfundtner Geh. Reg.=
Rat, Staatsſekretär im Reichs= und Preuß. Miniſterium des
Innern. und Dr. Reinhard Neubert, Rechtsanwalt, Präſi=
dent
der Reichsrechtsanwaltskammer, unter Mitwirkung von
Dr. F. A. Medicus, Miniſterialrat im Reichs= und Preuß.
Miniſterium des Innern. (Induſtrieverlag Spaeth und Linde.
Berlin W. 35. Lieferung 29. Preis 3,80 RM.. 212 Blatt.)
Wir haben das umfaſſende Werk ſchon ſeinerzeit beſprochen
und wollen heute angeſichts der vorliegenden 29. Lieferung, noch=
mals
darauf zurückkommen. Die Fülle des gegen Jahresende 1934
angefallenen Geſetzesſtoffes, aus welchem die neuen Steuer=
geſetze
Erwähnung finden mögen, hat dieſe beſondere Lieferung
erforderlich erſcheinen laſſen.
Ueber außergewöhnliche Sonderbedingungen werden Verlag
und Buchhandlungen gerne Auskunft erteilen.
Da es unerläßlich iſt, daß die Rechtsentwickelung der neuen
Zeit von weiteren Kreiſen unabläſſig verfolgt wird, kann die An=
ſchaffung
des Sammelwerkes nur dringend empfohlen werden. L.
J. A. Rivera: Der Strudel. Das Buch vom Kautſchukſammler.
(Verlag Hans Müller, Leipzig.)
Ein außerordentliches Buch, das im Innerſten erſchüttert und
mitreißt, dieſes Buch vom armen Kautſchukſammler, der fern
aller Ziviliſation ſein elendes Leben als Sklave verbringt. Im
ſtändigen Kampfe mit dem Urwald, der ſich rächt, daß ſeinen
Bäumen die weiße Milch, der Kautſchukſaft, genommen wird. Der
Urwald erſteht wie eine Viſion des Grauens vor den Augen des
Leſers, in ſeiner Buntheit und Wildheit, ſeinem Leben und Ster=
ben
. Das Buch ſpielt in dem rieſenhaften Amazonasgebiet, das
zum großen Teile noch unerforſcht iſt, über das vielleicht bald der
Zeppelin zu Erkundungsfahrten fliegen wird. Ein aufrüttelndes
Buch.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 67

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 8. März 1

Ihre Vermählung beehren ſich anzuzeigen
Dipl.=Ing. Erich Tielker
Jiſe Tielfer, geb. Heſſe

Darmſtadt
Hotel Traube

Gerſthofen b. Augsburg
Lech=Werke

Kirchliche Trauung: Samstag, 9. März 1935, nachmittags 3 Uhr,
in der Schloßkirche

Nachruf.
Am 6. März 1935 wurde unſer Arbeitskamerad
et Mcdei Schung
aus Gundernhauſen,
Verlademeiſter im Betrieb Roßdorf
plötzlich und unerwartet aus dieſem Leben abberufen.
Wir peilieren in dem Verſtorbenen, der 39 Jahre
in unſeren Dienſten ſiand, einen treuen, fleißigen
Mitarbeiter und einen lieben Kameraden.
Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
Betriebsführer und Gefolgſchaft
der Odenwälder Hartſtein=Induſtrie A. G.
Darmſiadt.
Darmſtadt, den 7. März 1935.
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das ehemalige Kampfgebiet über Verdun Reims zum
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Programm: Abfahrt Freitag, den 15. März, nachts, über
Bensheim, Heppenheim, Kaiſerslautern nach Saarbrücken
(Frühſtück). Weiterfahrt über Metz nach Verdun, Blerancourt,
Récicourt, Parois, Clermont, durch den Argonnerwald nach
les Islettes, vorbei am Four de Paris zum Heſſiſchen Pa=
tenfriedhof
Servon; Heldenehrung anläßlich des Helden=
gedenktages
. Weiter durch die Champagne (Höhe 191 Ka=
nonenberg
), Somme=Tourbe, Suippes, an deutſchen, fran=
zöſiſchen
und engliſchen Friedhöfen vorbei nach Reims
(Kaffeepauſe, Beſichtigung der Kathedrale). Weiterfahrt
über Chateau=Thierry, Meaux, nach Paris (Eintreffen
Samstag, den 16. März, gegen 21 Uhr).
Sonntag, den 17. März, vormittags 10.30 Uhr, Stadt=
rundfahrt
in Paris. Nachmittags Beſuch des Fußball= Län=
derkampfes
. Nach Beendigung zur freien Verfügung bis
zur Rückfahrt um 24 Uhr über MeauxMontmirail Chä=
lons
-VerdunMetzSaarbrücken-Kaiſerslautern.
Evtl. erfolgt Hinfahrt direkt nach Paris, während auf der
Rückfahrt das ehemalige Kampfgebiet beſucht wird, ſo daß
den Teilnehmern noch der Samstag, ab 14 Uhr, zur freien
Verfügung ſteht.
Teilnehmerpreis einſchließlich Uebernachten mit Frühſtück in Paris
und Eintritt auf reſerviertem Platz (RM. 6.) zum Fuß=
ball
=Länderkampf 41.00 RM., ohne Beſuch des Sportplatzes
36.00 RM. (Jeder Teilnehmer muß im Beſitz eines deut=
ſchen
Reiſepaſſes ſein und denſelben zuzüglich 1.50 RM. Viſum=
Gebühr einreichen.)
Sofortige Anmeldung
am Reiſeſchalter Tagblatthaus, Rheinſtraße 23.

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im ſtädtiſchen Leihamt, Kirchſtr
Mittwoch, den 13. März und Donnersta
14. März ds. Js., jeweils nachmittags von ?
5 Uhr, Verſteigerung der verfallenen Pfänd
einſchließlich. Nr. 27 277: Brillanten, Golt
Silverwaren, verſch. Perſerbrücken, Kleider,
Muſikinſtrumente, Operngläſer, Photoappara
Am Dienstag, den 12. März ds. Js. bleil
Amt wegen der Vorarbeiten zur Verſteiger
von 121 Uhr geöffnet und zwar nur
löſung der verfallenen Pfänder.
Darmſtadt, den 7. März 1935.
Städt. Leil
Vergebung von Straßenbauarbe
Lieferungen und Fuhrleiſtunt
Die zum Umbau der Straße BeerfeldenGat
bach-Landesgrenze Los IV km 65,067,0el
lichen Erd= und Chauſſierungsarbeiten (ca. 221
Erdarbeiten, Stückſteinlieferungen ca. 600 ob
Fuhrleiſtungen ſollen an leiſtungsfähige
nehmer vergeben werden.
Pläne und Unterlagen liegen in Darmſtadt,
ſtraße 3, Zimmer 30, während der Dienſt
offen, Leiſtungsverzeichniſſe ſind daſelbſt er
Angebote ſind verſchloſſen, portofrei und
Aufſchrift BeerfeldenLandesgrenze Los
Samstag, den 23. März 1935, vorm.
hierher einzureichen.
Eine Führung ſindet am Dienstag, den 12
um 14 Uhr, beginnend bei km 65,0 ſtatt.
Der Verdingung liegt die Verdingungsoron.
Bauleiſtungen zugrunde. Die Vergebung Ne*
dem Schutze der Verordnung über Belhſ
kartelle vom 9. Mai 1934.
Darmſtadt, den 7. März 1935.
Provinzialdirektion Starken
Tiefbau.

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Mahnung!

Die Arbeitgeber werden hiermit auſbe.
die Beiträge zur Kranken= und Arbeils
ſicherung für den Monat Februar 1909
dung der Koſtenberechnung bis zum L
einzuzahlen.
Die freiwilligen und unſtändige!
werden ebenfalls aufgefordert, die Beit
Monat Februar bis zum 10. März 30. O.
Allgemeine Ortskrankenee
Darmſtadt=Stadt.

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

itag, 8. März 1935

Dr. 67 Seite 5.

us der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 8. März 1935
Bekannlmachungen des Perſonalamkes.

ehertragen wurde am 25. Februar 1935 dem Rektor Rudolf
inghoff zu Münſter, Kreis Dieburg, eine Rektorſtelle
Volksſchule zu Mainflingen, Kreis Offenbach, mit Wir=
vom
Tage des Dienſtantritts an.
Die ſchriftliche Staatsprüfung für den höheren Forſtdienſt
t am 24. April 1935 vormittags 8, 30 Uhr,
rmſtadt, im Prüfungsſaal, Paradeplatz 3. Geſuche um
ng zu dieſer Prüfung ſind unter Verwendung
=

Ehrenkreuze. Frontkämpfer, Kriegsteilnehmer, Krieger=
und =Witwen ſeien auch an dieſer Stelle noch einmal
hingewieſen, daß Anträge auf Verleihung des Ehren=
s
nur noch bis zum 31. März d. J. geſtellt werden können.
eingehende Anträge bleiben unberückſichtigt. Umgehende
gſtellung iſt deshalb empfehlenswert.
jochemiſcher Verein Darmſtadt. Der im Fürſtenſaal ver=
ete
Vortrag war mit ſeinem recht guten Beſuch für den
r zu Beginn ſeiner diesjährigen Vortragsreihe ein ſchöner
Der Redner des Abends, Herr Heilpraktiker J. Böhm,
tadt, ſprach über das Thema: Was verſtehen wir
r Biochemie? Aus dieſem Vortrag ſeien nach=
ſe
Ausführungen zuſammenfaſſend hervorgehoben: Um eine
eine Einführung in die Biochemie zu erreichen, kam der
r nach kurzer Einleitung zu ſeinem Thema ſogleich auf den
ngspunkt der biochemiſchen Therapie zu ſprechen und ge=
des
Mannes, der gewiſſermaßen die Urſache iſt, daß wir
die Biochemie überhaupt kennen. Es iſt der am 30.
1898 verſtorbene Altmeiſter Dr. med. W. Schüßler in Ol=
ig
. Er allein ſuchte nach Heilmitteln von bleibendem Wert
ich einer möglichſt einfachen Methode. So begann Dr. med.
er die anorganiſchen Stoffe, die im Blut in den Geweben
iden ſind und dort als Funktionsmittel wirken, als Heil=
el
in ſeine Praxis einzuführen. Die Anregungen hierzu
er aus den Forſchungsergebniſſen von Moleſchott und Vir=
fdie
die Lehre vertraten, daß der Ausgang aller Krank=
in
der Zelle liegt. Dies beweiſen uns ganz einleuch=
je
von den beiden Forſchern ſtammenden Formeln: Die
heit des Körpers iſt gleich der Krankheit der Zelle (Vir=
und Die Krankheit der Zelle entſteht durch den Verluſt an
iniſchen Salzen (Moleſchott) Alſo verliert eine Zelle
irgend eine Urſache anorganiſche Salze, ſo wird die Zelle
Daraus ergibt ſich die Schlußfolgerung, daß die Geſund=
es
Körpers nur Beſtand hat, wenn ſeine Zellen in ihrer
tarbeit nicht geſtört ſind. Auf dieſen Erkenntniſſen baute
ed. Schüßler ſein Heilſyſtem auf und nannte es Bio=
e
. d.h. Lehre über die chemiſchen Vorgänge in den leben=
körperzellen
, kurz Lebenschemie. Die tatſächliche
de der Zelle im menſchlichen Körper brachte dann der
e in klaren Sätzen und leicht faßlicher Art ſeinen Zuhörern
Erwähnenswert iſt dabei noch das Eigenleben der ver=
ten
Zellengattungen und der Vorgang, wie ſich aus den
en Zellen die Gewebe, Organe und zuletzt der Körper bil=
Sonach regelt ſich der organiſche Aufbau nach beſtimmten
n. An verſchiedenen Beiſpielen wurden dann noch die
rkung der Mineralſalze und die phyſiologiſchen Vorgänge
ſrper in verſtändlicher Weiſe erläutert. Abſchließend be=
der
Redner noch die Methoden, mit denen man das Lebens=
Schüßlers die Biochemiſche Heilmethode, abzutun ver=
Im Jahre 1885 wurde in Oldenburg der erſte Biochemiſche
gegründet. Anſchließend ſprach der Gruppenleiter der
1 des Biochemiſchen Bundes. Herr Knoch=Frankfurt
über die nunmehr durchgeführte Neuorganiſation und
ſer Bundesbewegung im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland.
r betonte nochmals die Bedeutung der biochemiſchen Heil=
e
für die Geſunderhaltung des deutſchen Volkes. Der
sleiter dankte den beiden Rednern für ihre Ausführungen
loß den Vortragsabend mit einem dreifachen Sieg=Heil auf
Führer und Volkskanzler Adolf Hitler.
Nazi Eiſele mit ſeinen Künſtlern kommt!! Der Orpheums=
iſt
es gelungen, den berühmten Nazi Eiſele aus Gar=
Jartenkirchen mit ſeiner Truppe für ein dreitägiges Gaſt=
b
Dienstag nächſter Woche zu verpflichten. Allen
inkhörern iſt Nazi Eiſele durch den Deutſchlandſender und
ender Stuttgart beſtens bekannt. Nunmehr wird er zum
le perſönlich mit ſeinen 17 Künſtlern in Darmſtadt
en. Außerdem wirkt als Gaſt der berühmte Münchner
iſt Adam Müller mit, eine bekannte Münchner Größe
den Humoriſten. Alles in allem: ein prächtiger, urgemüt=
und urbayriſcher Abend!!
Darmſtädter Künſtler auswärts. Cyrill Konatſchka Lehrer
ſer= und Hochſchulklaſſe für Violine an der Städt. Akademie
mkunſt, ſpielt am Freitag, den 8. d. M., um 16 Uhr, im
urter Rundfunk.
Heſſiſches Landestheaker Darmſtadk.
GROSSES HAUS

Anfang 19.30, Ende 22.15 Uhr. Hauptmiete D 17
Kinderreiche Mütter (Nr. 101250): Der Graf
von Luxemburg. Operette von Franz Lehär.
Anfang 19.30 Uhr, Ende gegen 22.30 Uhr. Deutſche
Bühne K, 13. Vorſt. Kinderreiche Mütter (Nr. 251
bis 300). Der Troubadour. Oper von G. Verdi.
Anfang 19.30 Uhr, Ende nach 22.15 Uhr. Außer
Miete. Vorſtellung zu kleinen Preiſen: Der
Zigeunerbaron, Operette von Johann Strauß.
KLEINES HAUS

Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.15 Uhr. Kraft durch
Freude: Minna von Barnhelm Luſtſpiel von
Gotthold Ephraim Leſſing. (Geſchloſſ. Vorſtellung.)

Anfang 19.30 Uhr, Ende 22 Uhr. Deutſche Bühne H
9 Vorſt., Zuſatzmiete X: Die drei Eisbären,
Ländliches Luſtſpiel von Maximilian Vitus.

März

Anfang 15 Uhr, Ende 17.15 Uhr, Anfang 19.30 Uhr,
Ende 21.45 Uhr. Deutſche Bühne. Jugend=Ring I:
Iphigenie auf Tauris. Schauſp. v. Goethe. (G.V.)

eſſiſches Landestheater. Heute abend kommt im Großen
5 Heſſiſchen Landestheaters wieder Der Graf von
burg, von Franz Lehar, in der erfolgreichen Inſze=
von
Rudolf Weisker und Fritz Riedl, unter der muſikali=
tung
von Franz Herburger zur Aufführung. Die Rollen
ele und des Arman ſpielen zum erſtenmal Regina Härre
nz Langer. Die anderen Hauptrollen ſpielen Erna von
Anna Jacobs, Bernd Aldenhoff und Eugen Vogt.

wir vom Heſſ. Landestheater erfahren, kann das für kom=
Montag vorgeſehene 7. Sinfoniekonzert des Lan=
rorcheſters
wegen Erkrankung der Pianiſtin Elſe C. Kraus
attfinden. Um die Mitwirkung der in Darmſtadt be=
geſchätzten
Künſtlerin im Rahmen der heurigen Sinfonie=
trotzdem
zu ermöglichen wird das Konzert vorläufig auf
Maiverſchoben.

Zer 99A. im Haumen bes Byw.
Am 9. März Verkauf von Sinnbildern der großen
Volksgemeinſchaft.
Die wirtſchaftliche Not der Deutſchen außerhalb der Grenzen
des Reiches iſt noch viel ſchwerer als bei uns, weil dort kein groß=
zügiges
Hilfswerk beſteht, das dem reichsdeutſchen gleichgeſetzt
werden könnte. Freilich haben die einzelnen Gebiete angeregt
durch das Vorbild des großen deutſchen Winterhilfswerkes auch
für ſich geſammelt und hier ſei namentlich des Deutſchtums in
Polen und ſeiner Winterhilfe, der Sudetendeutſchen Volkshilfe
in der Tſchechoſlowakei und des eigenen Winterhilfswerkes im
Banat gedacht. Auch in dieſen Hilfswerken ſpricht ſich das ſtarke
Gefühl der Schickſalsgemeinſchaft und der opferwilligen Verbun=
denheit
aus. Die volksdeutſche Einigkeitsidee ſteht leuchtend über
jedem einzelnen Opfer. Zweifellos iſt die Not jenſeits der Gren=
zen
härter und ſtrenger als bei uns, haben doch gerade die Pio=
niere
des Deutſchtums im Grenzland und in den deutſchen Rand=

9. MARZ 1935

gebieten neben dem töglichen Kampf um deutſche Art, Sprache und
Sitte einen ungeheuren Daſeins= und Wirtſchaftshampf zu be=
ſtehen
, der die höchſten Kräfte in Anſpruch nimmt. Allein ſchon
das Bewußtſein der auf ſich ſelbſt geſtellten Volksgenoſſen, die Zu=
verſicht
der ganzen Nation lindernd und helfend hinter ſich zu wiſ=
ſen
, mag da Troſt und Anſporn ſein. Der VDA. hat im Gedenken
in dieſe Volksnot ſeinen zweiten Opfertag für das Winterhilfs=
werk
den 9. März auf den Verkauf ſolcher Sinnbilder abge=
ſtimmt
, deren Herſtellung Grenzdeutſchen Arbeit und Hilfe gibt.
Bernſteinnadel aus Oſtpreußen, Kinderfiguren aus dem Erzge=
birge
, holzgeſchnitzte Köpfe aus anderen Randgebieten ſollen zum
Abzeichen des volksdeutſchen Kampfes gegen Hunger und Kälte
werden. Jeder Deutſche muß ein ſolches Sinnbild tragen und ſich
zur Pflicht des Opfers bekennen, die die Deutſchen in aller Welt
in ſelbſtverſtändlicher Bereitſchaft auf ſich genommen haben.

Ehrengeſchenk der Saarbevölkerung an den Motorſturm
11/M 50. Unter der Führung von Sturmführer Kiefer=Darmſtadt
war der Motorſturm 11/0 50 mit 35 Mann zur Saarbefreiungs=
feier
vom 28. Februar bis zum 3. März ins Saargebiet gefah=
ren
. In Friedrichsthal, von wo aus Saarbrücken beſucht wurde,
wurde die Truppe von der Bevölkerung begeiſtert aufgenommen.
Zum Zeichen der engen Verbundenheit der Volksgenoſſen jenſeits
der ehemaligen Saargrenze mit dem Sturm wurde dieſem nun
ein Ehrengeſchenk in Geſtalt zweier Grubenlampen durch die
Steiger Hans Becker und Rudolf Müller von der Grube Maybach
überreicht. Das Widmungsſchreiben lautet: Anläßlich der Rück=
gliederungsfeier
vom 1. bis 3. März 1935 der deutſchen Saar
zum heimiſchen Vaterland widmet dem Motorſturm 50 Darm=
ſtadt
zum ewigen Andenken dieſes ſchlichte Bergmannslicht, das
getragen wurde von einem deutſchen Saarbergmann der Grube
Maybach. Hans Becker uſw. Die beiden Grubenlampen ſind
während der nächſten Tage im Schaufenſter des Muſikhauſes
Bund. Schuchardſtraße, ausgeſtellt.
Gründung der Ortsgruppe Darmſtadt des Waffenrings der
Flugabwehr. Zahlreiche Flakkameraden aus Darmſtadt und Um=
gebung
fanden ſich am Mittwoch abend in der Krone ein zur
Pflege der Erinnerung an die gemeinſame Tätigkeit im Kriege
und der Kameradſchaft. Kamerad Korn aus Frankfurt von der
Landesgruppe des Flakwaffenrings ſprach über die Ziele und
Aufgaben und die Notwendigkeit, das im harten Kampf erarbei=
tete
Wiſſen zu pflegen und der jungen Generation zu erhalten.
Er gründete im Auftrag der Landesgruppe die Ortsgruppe
Darmſtadt und ernannte Kamerad Prof. Dr. Fuchs zum Orts=
gruppenführer
und Kamerad Jung zu ſeinem Stellvertreter. Alte
Erlebniſſe wurden ausgetauſcht, und allzu ſchnell ſchlug die
Stunde der Trennung. Mit einem Sieg=Heil auf den Führer
ſchloß der ſtellvertretende Ortsgruppenführer die Verſammlung.
Die nächſte Zuſammenkunft findet am Mittwoch, den 27. März,
abends 8.30 Uhr, in der Krone ſtatt.

Aus
beſten Steinpilzen
entſteht die hervorragenbe Knorr Pilze
Suppe‟! Auch die übrigen Knorr=Suppen
verdanken den reinen, unverdeckten Eigenge=
ſchmack
ihren natürlichen Beſtandteilen, ſeien
es nun Erbſen mit Schinken oder Bohnen
mit Speck, Reis mit Tomaten, Grünkern,
Spargel, Blumenkohl oder andere Gemüſe.
1 Würfel 2 reichliche Teller 10 Pfg.
Schon ſeit 50 Jahren:s
Audzz Suppen=gute Suppen!

Günſtige Enkwicklung des Arbeikseinſahes
der Angeſtellken im Februar.
Eingliederung der Arbeitsdienſtkameraden in die Wirtſchaft.
Nach den Beobachtungen der Deutſchen Arbeitsfront, Berufs=
gruppenamt
. Stellenvermittlung, hat ſich der Arbeitseinſatz der
Angeſtellten im Monat Februar gegenüber den Vormonaten ge=
beſſert
. Der Eingang an offenen Stellen iſt geſtiegen. Ebenſo
weiſt das Vermittlungsergebnis eine Beſſerung gegenüber dem
Vormonat auf. Im Februar iſt ein erheblicher Neuzugang an
Bewerbern zu verzeichnen, der ſich in der Hauptſache aus aus=
ſcheidenden
Arbeitsmännern zuſammenſetzt.
Die Entwicklung des Arbeitseinſatzes für kaufmänniſche
Angeſtellte ergibt auch im Monat Februar ein durchaus zu=
verſichtliches
Ergebnis. Zu großen Hoffnungen in bezug auf Neu=
einſtellungen
berechtigt wohl der überaus glänzende Erfolg der
Autoausſtellung. Auch die Leipziger Meſſe die in
dieſem Jahre eine Rekordzahl von Ausſtellern aufzuweiſen hat,
dürfte eine Belebung der Wirtſchaft bringen.
Der Einzelhandel war im Berichtsmonat weniger auf=
nahmefähig
. Es iſt aber zu erwarten, daß, bedingt durch das
Oſter= und Pfingſtgeſchäft, ſowie außerdem durch den Saiſon=
beginn
für Eiſenwaren, Konfektion, Photoartikel, im März eine
Beſſerung eintritt.
Im Großhandel hat die in den letzten Monaten beob=
achtete
Belebung angehalten. In der Induſtrie ſind es vor
allem die eiſen= und metallverarbeitenden Werke, die eine
gute Beſchäftigung aufweiſen und Bedarf an Angeſtellten hatten.
Schiffahrt und Spedition ſind ebenfalls gut beſchäftigt,
ſo daß es auch hier möglich war, kaufmänniſche Angeſtellte, ſpeziell
Fachkräfte, zu vermitteln. Weiterhin gute Beſchäftigung haben
und aufnahmefähig ſind: Bauinduſtrie und die damit ver=
bundenen
Handelszweige, Chemiſche Induſtrie, Schoko=
ladeninduſtrie
Papier= und Papierwaren=
induſtrie
Maſchinen= und Fahrzeuginduſtrie,
Elektroinduſtrie, Banken und Verſicherungen.
Verlangt werden gute Buchhalter, möglichſt mit prak=
tiſcher
Erfahrung in der Durchſchreibebuchführung. Eine leichte
Steigerung erfuhr im Berichtsmonat die Nachfrage nach guten
Fremdſprachenkorreſpondenten und Reiſenden
mit langjähriger Reiſeerfahrung. Der anhaltende Bedarf an
guten Stenotypiſten mit erſtklaſſigen Leiſtungen (150200
Silben) kann leider nicht immer befriedigt werden. Mangel
beſteht an Drogiſten mit Giftprüfung, die gleichzeitig Photo=
fachleute
ſind.
Die Stellenvermittlung für Büro= und Be=
hördenangeſtellte
hat ſich weiter gut entwickelt und das
Vermittlungsergebnis des Vormonats verbeſſert.
In der Vermittlung der Land= und Forſtangeſtell=
ten
hat die Neuregelung des Milchmarktes eine Beſſerung
des Arbeitseinſatzes für Molkerei=Angeſtellte bewirkt.
In der Vermittlung für ſeemänniſche Angeſtellte
herrſcht beſonders rege Nachfrage nach jüngeren Schiffsoffizieren
und Ingenieur=Aſpiranten. Dagegen iſt es ſchwierig, insbeſon=
dere
bei kleineren Reedereien, ältere Nautiker oder Schiffsinge=
nieure
unterzubringen.
In der Techniker=Stellenvermittlung wurden
Konſtrukteure (Statiker) für Eiſen= Hoch= und Brückenbau ge=
ſucht
. Von Behörden wurden vielfach Hoch= und Tiefbautechniker
angefordert. Vermeſſungstechniker fehlen nach wie vor. Der Be=
darf
an Wärme=. Gas= und Waſſerfachleuten konnte gedeckt wer=
den
. Der allgemeine Maſchinenbau ſtellte Konſtrukteure ein für
Hartzerkleinerungsmaſchinen, Transportanlagen und erſte Kon=
ſtrukteure
für Lokomotivbau. Maſchinentechniker für Vorrich=
tungs
= und Werkzeugbau ſind nach wie vor ſehr geſucht. Für
Dentiſten beſtanden teilweiſe günſtige Vermittlungsmöglichkeiten.
Die Nachfrage nach angelerntem techniſchem Hilfsperſonal iſt
immer noch groß. In der Textilinduſtrie werden jüngere Labo=
ranten
und Chemiker gefragt.
In der Werkmeiſter=Stellenvermittlung konn=
ten
vereinzelt auch ältere Kräfte, zum Teil bis über 65 Jahre ver=
mittelt
werden. Die Werkzeugmaſchineninduſtrie iſt nach wie
vor aufnahmefähig. Für den Präziſions=Maſchinenbau wurden
Spezialkräfte verlangt. Die Textil=Induſtrie ſtellte zum Teil ihre
alten Mitarbeiter wieder ein. In der Schwachſtrom=Technik iſt
eine leichte Beſſerung feſtſtellbar, während die Starkſtrom=Technik
keine beſondere Belebung zeigt.
In der Stellenvermittlung für weibliche kaufmän=
niſche
Angeſtellte beſteht der Mangel an tüchtigen Steno=
typiſtinnen
unverändert fort.
In der Lehrſtellenvermittlung ſind ſehr gute Er=
folge
erzielt worden. Das Ergebnis hat ſich gegenüber Januar
verdoppelt, in einigen Bezirken ſogar verdreifacht.

Volkskanz und Zukunfk.
Von den vielen Volkstänzen, die noch im vorigen Jahrhun=
dert
in Deutſchland getanzt worden ſind, iſt der größte Teil in
Vergeſſenheit geraten. Der Geſellſchaftstanz, wie er in der gan=
zen
Welt bekannt iſt, trat unerbittlich an ihre Stelle. Natio=
nales
Gut von unerſetzbarem Wert ging damit unter. Inzwi=
ſchen
haben wir wieder erkannt, was für Schätze das Volkstum
in ſich birgt. Indem wir an das Volk und ſeine Kraft glauben,
ergibt ſich die Gewißheit, daß es alles Fremde, alles, was ihm
nicht arteigen iſt, abſtoßen wird. Das bedeutet nicht allein Ruck=
kehr
zu dem alten, ſoweit es noch lebensfähig iſt, ſondern ver=
pflichtet
uns um ſo mehr, die Gegenwart anzuerkennen. Wir
ſind gewiß, daß ſich neue Tänze bilden werden und bilden müſſen.
die ebenſo deutſch empfunden ſind, wie es die alten waren. Der
Gang durch die Tanzgeſchichte zeigt, daß es immer einen den
Deutſchen eigenen Tanz gegeben hat. Die Wanderung durch die
deutſchen Landſchaften läßt erkennen, daß jeder deutſche Stamm
ſeinen ihm gemäßen Ausdruck auch im Tanz ſucht. Der Schuh=
plattler
hätte in der Weite der norddeutſchen Tiefebene nicht
entſtehen können, wie man das breitgelagerte, niederdeutſche
Bauernhaus nicht in Süddeutſchland bauen wird.
Heute iſt die Pflege des deutſchen Volkstanzes eine Selbſt=
verſtändlichkeit
. Das aber war nicht immer ſo. Lange vor dem
Kriege begannen Wandervögel, längſt vergeſſene Volkstänze auf
ihren Fahrten durch die deutſche Heimat zu ſammeln und wieder
zu tanzen. Dieſes Sammeln von Volkstänzen iſt nur ein Teil
der Volkstumsarbeit der ehemaligen Jugendbewegung, die ſich ſo
um die Erhaltung und Pflege deutſchen Brauchtums ein unſterb=
liches
Verdienſt erworben hat.
Heute gibt es faſt an jedem Ort eine Gruppe Volkstanz=
kreiſe
, Heimat= und Trachtenvereine, die den Volkstanz pflegt.
Der Volkstanz iſt ein Weg zur nationalen Erziehung, weil
er die Gemeinſchaft beſtärkt, weil er den deutſchen Menſchen for=
dert
, weil er Träger ehrwürdigen Brauchtums iſt.
Die heutige deutſche Jugend bekennt ſich zum Volkstanz als
Ausdruck deutſcher Art. Sie wird den Tanz des deutſchen Volkes
erhalten und neu geſtalten.

Zu der Luftſchutzausſtellung in Frankfurt a. M. werden
in der Zeit vom 2. bis 25 März 1935 von allen Bahnhöfen im
Umkreis von 75 Km. um Frankfurt a. M. Sonntagsrückfahrkar=
ten
(auch Blankokarten) nach den Frankfurter Bahnhöfen mit
folgender Geltungsdauer ausgegeben: a) Samstag von 0 Uhr
bis Montags 12 Uhr (ſpäteſter Antritt der Rückfahrt), und
b) Mittwochs von 0 Uhr bis 24 Uhr (ſpäteſter Antritt der Rück=
fahrt
).
Verwaltungsgerichtshof, Rheinſtraße 10. Oeffentliche
Sitzung am Samstag, den 9. März 1935, vorm. 9.15 Uhr: Rechts=
beſchwerde
der Rechtsanwälte Strauß und Stern in Bingen wegen
Gewerbeſteuer für 1933.

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LAMNOrt!
CREME
Güuukzt
2
Chelesterin- und lecithinhaltig.
In Dosenu. Tuben von RM 0.15 bis I.

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 67

Aus der NSDAP.
Der Kreisleiter!
Ortsgruppe Darmſtadt Beſſungen.
Sitzung der Politiſchen Leiter ſowie der Leiter der Gliederun=
gen
: Freitag, den 8. März 1935. abends 8 Uhr im Geſchäftszimmer
der Ortsgruppe.
Ortsgruppe Darmſtadt Gervinus.
Am Freitag, den 8 März 1935, abends 8.30 Uhr, findet im
Lokal Fürſtenauer Hof. Ecke Roßdörfer= und Nieder=Ramſtädter
Straße der Sprechabend der Zellen V und UI ſtatt. Vollzäh=
liges
Erſcheinen der Mitglieder wird dringend erwartet, Gäſte
ſind einzuführen. Die Mitglieder der Nebengliederungen (NS.=
Frauenſchaft, NSV., DAF. uſw.) ſind freundlichſt eingeladen.
Jugend und Beruf.
Gedanken zum Reichsberufswettkampf.
Im Jahre 1934 ſchuf die deutſche Jugend den Reichsberufs=
wettkampf
. Er war ein Uebergang vom Wort zur Tat. Er wollte
zeigen, was die Jugend leiſten kann, und wollte aber auch die
Grundlagen ſchaffen im Kampf für die Steigerung deutſcher Quali=
tätsarbeit
. Schlagartig begann dieſer Kampf; ohne Erfahrung mit
kurzer Vorarbeit gelang der Plan. Ueber eine Million junger
Menſchen bewieſen durch ihre Teilnahme, daß ſie den Sinn dieſer
einzigartigen Prüfung verſtanden hatten. Nach dem Ende dieſer
erſten Schau des Leiſtungswillens deutſcher Jugend begann die
Auswertung der Ergebniſſe. Es begann die zuſätzliche Berufs=
ſchulung
der HJ. und DAF. und die Vertiefung des ganzen Berufs=
gedankens
. Im letzten Winter haben 400 000 Jugendliche an dieſer
zuſätzlichen Berufsſchulung teilgenommen, haben die ihnen ge=
botenen
Möglichkeiten zur Vertiefung ihres Wiſſens ausgenutzt
und ſo durch die Tat bewieſen, daß Liberalismus und Materialis=
mus
immer durch Idealismus und Einſatzbereitſchaft zu überwin=
den
ſind, wenn eine richtige Fuhrung die Geſchicke eines Volkes
und ſeines Nachwuchſes leitet.
Dieſer zweite Abſchnitt die zuſätzliche Berufsſchulung
neigt ſich im Frühjahr 1935 ſeinem Ende zu. Dies iſt die Zeit, zu
überprüfen, ob die beſchrittenen Wege richtig waren. Es muß ſich
zeigen, ob der Reichsberufswettkampf 1935 beſſere Ergebniſſe zei=
tigt
als ſein Vorgänger, denn nur dann war unſere Arbeit ſinn=
voll
, wenn die Leiſtungskurve dieſer freiwilligen Wettkämpfe Jahr
für Jahr ſteigt. Die Arbeiten aus den Berufsſchulungskurſen laſſen
nun ſchon für dieſen Berufswettkampf hervorragende Leiſtungen
erhoffen.
Dieſer Wettkampf zeigt dem deutſchen Volk und der ganzen
Welt das gigantiſche Wollen und Streben der deutſchen Jugend.
Er zeigt, daß dieſe Generation über die Romantik bündiſcher Ju=
gend
und den Klaſſenkampf der marxiſtiſchen Jugendverbände hin=
weg
den Weg zum Einſatz jedes Einzelnen für ſein Volk gefunden
hat. Ueber dieſes Wollen der jungen Generation und über ihr
Symbol. den Reichsberufswettkampf, iſt vielfach Falſches geſchrie=
ben
worden. Die einen ſehen hier eine neue Prüfung entſtehen.
die anderen glauben hier den Erſatz für die bisherigen Prüfungen
gefunden zu haben. Einige wollen Verſuche zu Umgeſtaltungen
der Prüfungsformen mit neuen Mitteln in dieſem Wettkampfe
erblicken.
Alle dieſe Anſichten beweiſen nur großes Unverſtändnis. Nichts
von alledem ſoll dieſer Reichsberufswettkampf ſein. Er wird nicht
verallgemeinert werden können. Er will bewußt eine jährliche
Schau der beſten arbeitenden Menſchen ſein. Er wird alle aus=
ſchalten
, die nur ihren Beruf kennen, und wird auf die verzichten,
die noch nicht gelernt haben, daß es jeden Deutſchen Pflicht iſt, ſich
für den Aufbau unſeres Vaterlandes aktiv in den Organiſationen
der Partei einzuſetzen.
Wir alle kennen jene, die bei den Prüfungen mit den beſten
Zeugniſſen abſchneiden, aber der rauhen Wirklichkeit des Lebens
gegenüber verſagen müſſen, weil ſie ſich nie um die Spielregeln
dieſes Lebens gekümmert haben. Die Sieger unſeres Wettkampfes
ſollen auf allen Gebieten leiſtungsfähig ſein, ſollen zeigen, daß ſie
beruflich. geiſtig, politiſch und ſportlich auf der Höhe ſind.
Das iſt das Wertvolle dieſer Leiſtung und zugleich das Tren=
nende
von allen anderen Prüfungen und Wettkämpfen.
Schon die Zulaſſung zum Reichsberufswettkampf iſt eine Aus=
zeichnung
; ſie beweiſt, daß der Teilnehmer zu den politiſchen Sol=
daten
des Führers gehört und trotzdem oder gerade deshalb be=
ruflich
Wertvolles leiſtet.
Eine Million wird zugelaſſen und wird der Welt eine Woche
lang vor Augen halten, daß unſer Ehrgeiz nicht auf militäriſchen
Gebieten liegt, ſondern daß wir das Erbe, der beſten Deutſchen
fartführen wollen, die Deutſchlands Name in der Welt durch ihre
Erfindungen, durch die Güte und Schönheit ihrer Arbeit, Geltung
verſchafft haben. Wenn wir das Jahr 1935 unter das Leitwort
Ertüchtigung geſtellt haben, ſo gehören auch hierzu die Ertüch=
tigung
im Beruf. Mag die Welt ihre Jugend ſchießen lehren, wir
wollen, daß unſere Jugend vor allem einmal arbeiten kann. So
iſt die Idee des Reichsberufswettkampfes etwas ganz Neues und
ohne Vorbild. Ein Beweis dafür, wie dieſe Jugend an ſich ſelbſt
arbeitet und ſich ſelbſt Aufgaben ſtellt, um mitzuhelfen am Auf=
bau
Deutſchlands.
Pflicht eines jeden Betriebsführers und Leiters iſt es daher,
die ihm anvertraute Jugend ſo zu erziehen, daß ſie mit Erfolg
teilnehmen kann an dieſer Leiſtungsſchau. Wie im letzten Jahre,
ſo wird in dieſem Jahre auch, gut vorbereitet und organiſiert,
Darmſtadt wieder der Mittelpunkt im Reichsberufswettkampf des
Kreiſes Darmſtadt ſein. Tag für Tag wird gekämpft in den Fa=
briken
, in Kontoren, in Schulen und Küchen. Keiner fehle, damit
der Beſte ſiegen kann.
Fritz Kratz, Bann 115.
Reichelsheim i. O., 7 März. Sammelergebniſſe.
Bei der am 3. März durchgeführten Straßenſammlung für das
WHW. (Edelweiß) wurden 946 Abzeichen verkauft. Mit dem
Betrag von 189,20 RM. iſt ſie die beſte Straßenſammlung, die
im Verlaufe des diesjährigen WHW. in unſerem Ortsgruppen=
bezirk
durchgeführt wurde. Die Ergebniſſe der einzelnen Samm=
lungen
im Februar waren folgende: Straßenſammlung 101.03
RM., Eintopfſpende 162,90 RM.. Reichsgeldſammlung 132,15 RM.

Sondergericht.
Aw. Das Sondergericht verhandelte am Donnerstag als
einzigſtes gegen den 46jährigen Th. K. aus Arheilgen, der am
Neujahrstag in einer Wirtſchaft die Regierung beſchimpft und
unwahre Behauptungen aufgeſtellt haben ſoll. Es ſtellt ſich her=
aus
, daß der Angeklagte in dieſen Tagen beruflich Unannehmlich=
keiten
hatte und daß er darüber in große Empörung geraten
war. Zudem hatte er zu viel getrunken. Das Gericht iſt der
Ueberzeugung, daß der Mann, der anſonſten einen ſehr guten
Ruf genießt, keinerlei ſtaatsfeindliche Geſinnung hegte, und ver=
irteilt
ihn deshalb nur wegen groben Unfugs zu einer Haft=
ſtrafe
von zwei Wochen, die durch die Unterſuchungshaft ver=
büßt
iſt.
Eine zweite Sache mußte abgeſetzt werden, da der Angeklagte
ſich am Tag vorher die Pulsader geöffnet hat und im
Krankenhaus iſt. Die Sache war jedoch ungefährlich.

)( Weltreiſende Radler. Geſtern ſtellte ſich auf unſerer Re=
aktion
ein junger Weltreiſender vor, der ſeit dem März 1931
nterwegs iſt und auf dem Fahrrad über 45 000 Kilometer zu=
ſckgelegt
hat, Friedrich Krüger aus Berlin, 26 Jahre,
hemaliger Student der Naturwiſſenſchaften. Er hat 18 Staaten
uropas auf dem Stahlroß durchquert, von Skandinavien über
olen und den geſamten Balkan bis nach Spanien mit an=
ließendem
Abſtecher nach Nordafrika und den Inſeln des
Nittelmeeres. Zweck ſeiner Reiſe bilden die praktiſche Erwer=
ung
von Sprachkenntniſſen ſowie zoologiſch=botaniſche Studien.
s hat ihm bis jetzt überall ſehr gut gefallen, am wohlſten fühlte
r ſich in Dänemark und Schweden. In Barcelona wurde er
jährend der Revolution im Verlaufe einer Razzia als Auslän=
er
verhaftet, in Piſa geriet er unſchuldigerweiſe für 24 Stun=
en
in den Verdacht, ein Attentat auf den Duce zu planen. Seit
wa einem Vierteljahr hat ſich ihm ein 17jähriger Münchener
geſchloſſen, Georg Kern und die nord=ſüddeutſche Globe=
rottergemeinſchaft
beabſichtigt nun, ſich einige Zeit in Berlin
ufzuhalten und dann von neuem, zunachſt nach England, von da
jach Amerika, zu ſtarten.

Dr. Georg Schmückle lieſt am Montag, den 11. März. im
Fürſtenſaal, Grafenſtr. 18, aus eigenen Werken. Der 1930 er=
ſchienene
Engel Hiltenſperger, der Roman eines deut=
ſchen
Aufrührers aus der Zeit des Bauernkrieges, machte Georg
Schmückle in weiteſten Kreiſen als Dichter folgenſchwerer geſchicht=
licher
Ereigniſſe und als kraftvollen Erzähler bekannt. Abgeſehen
von drei Gedichtbänden, die Schmückle als e en, in beſter Tradi=
tion
ſtehenden Lyriker erkennen laſſen, hat ſich der Dichter nur
biſtoriſchen Stoffen zugewendet. Die rote Maske (1933) bringt

knappe, wirkſame Anekdoten vom Rande der Geſchichte, ur
beiden bisher aufgeführten Dramen Karl IX, von Fran=
und Dämonen über uns geſtalten die Vorgänge bei der 9
Bluthochzeit 1572 und gewinnen den Wallenſteinſtoff für unſe
genwart zurück. Die Verwandtſchaft der vergangenen Problen
den heutigen verleiht dem Werk Schmückles die aktuelle
tung. Wie ſehr ſein Schaffen gewürdigt wird, beweiſt die Auf
ſeines Romans in die Liſte der 100 erſten Bücher für nat
ſozialiſtiſche Büchereien und die Verleihung der Dichterna)
den Gaukulturwart von Württemberg.

Heini Dittmar erhielt den Hindenburg=Preis.

Geſpräch vor der Hausküre!
Ein Amtswalter der NSV. ſteht vor einer Korridortüre
im 2. Stock eines der hübſchen Reihenhauſer der Schlageterſtraße
in Darmſtadt. Er ſchellt und bekommt gleich darauf geöffnet.
Etwas abweiſend und mißtrauiſch betrachtet die Hausfrau den
ihr unbekannten Mann.
Hausfrau: Ja bite. Sie wünſchen?
Amtswalter: Heil Hitler! Ich komme, um Sie zur
Mitgliedſchaft in der NS. Volkswohlfahrt aufzufordern
Hausfrau: Ach, lieber Mann, wir ſind ſchon Mitglied in
der Berufsorganiſation meines Mannes, in der Arbeitsfront,
in
Amtswalter: Schon recht. Daß Ihr Mann in ſeiner
Berufsorganiſation iſt, iſt nichts weniger als recht und billig.
Die Aufgaben der NSV. ſind wieder ganz andere,
Hausfrau: Aber denken Sie doch, all die Beträge, das
wird einem zu viel.
Amtswalter: Wiſſen Sie noch, wie früher die Bettler
kamen und Sie oft am Tage viele Male Ihr Scherflein geben
mußten, und Sie wußten dabei nicht einmal, ob Ihre Gabe in
würdige Hände kam?
Hausfrau: Ja, das ſtimmt.
Amtswalter: Wenn Sie dieſe Beträge zuſammenrech=
nen
, dann kämen Sie gewiß auf ein rundes Sümmchen im Monat,
das einem angemeſſenen Mitgliedsbeitrag nicht weſentlich nach=
ſtände
.
Hausfrau: Da können Sie ſchon recht haben.
Amtswalter: Sehen Sie, Frau H., der Beitrag für die
NSV. iſt alſo keine Härte. Vielmehr geben Sie Ihr Geld an
ine Stelle, von der Sie wiſſen, daß ſie das Geld dahin weiter=
gibt
, wo es zur Linderung dringender Not benötigt wird. Als
Mitglied der NSV ſind Sie auch mitbeteiligt an allem, was
dieſe für die Jugendertüchtigung und Geſundung unſeres Volkes
geſchaffen hat. Das ſchafft Ihnen doch beſtimmt auch eine ge=
wiſſe
Befriedigung.
Hausfrau: Sie haben recht. Nehmen Sie meine Auf=
nahme
=Erklärung entgegen.

Warum weil er coffein-
Frei ist und deshalb den
Schlaf nicht stören kann.
Gesunder Schlaf durch
TMNLETA

Der Polizeibericht meldet:
Verkehrsunfall auf der Straßenkreuzung Blumenthalſtraße
Pallaswieſenſtraße. Am 7. März, gegen 15 Uhr, kam es auf der
Straßenkreuzung Blumenthalſtraße und Pallaswieſenſtraße zu
einem Verkehrsunfall zwiſchen dem Poſtomnibus, Kennzeichen
I P 12307 und dem Perſonenkraftwagen, Kennzeichen I T
70 598, wobei der Fahrer des Poſtomnibuſſes dem Perſonenkraft=
wagen
in die linke Flanke fuhr. Beide Fahrzeuge wurden beſchä=
digt
, konnten ihre Fahrt aber fortſetzen. Perſonenſchaden war
nicht entſtanden. Die Schuldfrage bedärf noch der Aufklärung.
Zeugen geſucht! Am Samstag. 2. März, morgens gegen 0.50
Uhr, wurde auf der Nieder=Ramſtädter Straße, etwa an der Ecke
der Mathildenſtraße, ein Radfahrer, der von Nieder=Ramſtadt kam,
von einem ihm entgegenkommenden Motorradfahrer umgefahren.
Der Motorradfahrer fuhr weiter, ohne ſich um den Verletzten zu
kümmern. Wer kann Angaben über den Unfall machen? Wer
kennt den Motbrradfahrer?
Wer kennt den Dieb? Am 23. Februar, gegen 20.25 Uhr, wurde
im Nikolaiweg einer Frau eine ſchwarze Lederhandtaſche in klei=
nem
Format mit Lederbügel entriſſen. In der Taſche befand ſich
eine Geldborſe mit etwas über 2 Mark (1 RM. in Silber, 2 Fünf=
zigpfennigſtücke
, Reſt Kleingeld), ein weißes Taſchentuch, ein
kleiner Taſchenkamm und ein Gläschen Senf. Beſchreibung
des Täters: Alter etwa 20 Jahre, zirka 1,60 bis 1,70 Meter
groß, ſchmales Geſicht, war gut gekleidet, mit Knickerbockeranzug,
Sportmütze, ſchwarzen Halbſchuhen und vermütlich braunem Man=
tel
. Wer hat von dem Täter Wahrnehmungen gemacht. Sachdien=
liche
Mitteilungen erbittet das Landeskriminalpolizeiamt, Hügel=
ſtraße
31/33, Zimmer 26.

Mikgliederverſammlung
des Vereins Heilſtätke Burgwald
Um den Mitgliedern die erfreulichen Fortſchritte der
ſtätten=Arbeit vor Augen zu führen, wurde die diesjährige
verſammlung des Vereins in der Heilſtätte ſelbſt abgel
Die verſchiedenen Berichte gaben ein lebendiges Bild vor
Stand und Wert der Heilſtätten=Arbeit an den Alkoholk.
im Jahre 1934. Es wurden in dieſem Jahre 77 Kranke
Heilſtätte behandelt und verpflegt.
Mit dem Begriff Trinker verbindet der Laie meiſte
Vorſtellung von Minderwertigkeit. Degeneration, Laſter,

wiedergegeben wurde. Viele wertvolle Menſchen geraten
Alkoholnot durch Umwelteinwirkungen. Schickſalsſchläge, ne b
ſeeliſche oder charakterliche Erſchütterungen. Weiter war
lich, daß es eine Heilung gibt bei ehrlichem Heilungswille
Kranken. Durch die Heilung wird auch das Verantwor
bewußtſein des Geheilten der Allgemeinheit, der Famili
ſich ſelbſt gegenüber geſtärkt. Unheilbar ſind die meiſt
ſchwer entarteten und aſozialen Elemente, die aber in de
nen Heilſtätte kaum zur Aufnahme kommen oder aber durc
laſſung bald wieder ausgemerzt werden.
Ein beſonders erfreuliches Beiſpiel eines Heilerfolge
ein geheilter Gaſtwirt, der jetzt 4 Jahre total abſtinent lei!.
ſelhſt allein im Jahre 1934 5 Alkoholkranke der Heilſtät
Heilung zuführte.
Das kameradſchaftliche Zuſammenleben der Heilſtätt
ſaſſen gibt immer wieder ein erfreuliches Bild von dem
der in der Heilſtätte herrſcht. Jeder verſucht ſeinen Kräfte
Gaben entſprechend dazu beizutragen, eine Heimat zu ge
für ſich und die nach ihm Kommenden.
Beſonders erfreulich im Jahre 1934 war die Wieder
feier, an der zirka 200 Perſonen teilnahmen. Zum Teil p=
waren
die Ehemaligen gekommen von Saarbrücken,
uſw. Einer von den Aktiven (ein Saarländer) hatte zu
ſchönerung des Feſtes durch ein ſelbſtverfertigtes Theat
Befreiung Deutſchlands vom Kommunismus beigetragen
außerdem einen Prolog und einige eigene Gedichte beige
Auch die von den Kranken ſelbſt erſtellte Freilichtbühn
ſehenswert. Die Straße iſt auf beiden Seiten von Birke
gefaßt und durch eine Ehrenpforte verſchönt, ſo daß der
tung des Tages auch hierdurch Rechnung getragen wird
ſonders fallen immer die ſtrahlenden Augen der Männ=
ihrer
Frauen auf beim Einzug in die Heilſtätte an ſolchem
Da iſt es oft unſer ſtiller Wunſch, würden dies auch
unſere einweiſenden Behörden, Verſicherungen, Kranke
uſw. ſehen wie viel freudiger würden ſie unſere Arbeit b
kommt dieſelbe doch auch ihren Bemühungen beſonders zu
Hervorzuheben iſt die rührige Arbeit der Ehemalige
Frankfurt a. M., die aus eigenen Mitteln einen Film her
haben, betitelt Wirkſame Hilfe‟. Angefangen in Frankfu
man einem armen Volksgenoſſen den Weg zur Heilung zei
ſelbſt nach hier bringt, von wo er dann ſpäter als geſund
milienvater in den Schoß ſeiner Familie zurückkehrt.
Wir bitten immer wieder um tatkräftige Unterſtützu
vorher erwähnten Stellen und um perſönliche Beſichtigu
Heilſtätte, weil man erſt dann einen tieferen Blick tut
Zuſammenhänge des Alkoholismus für Volk, Staat und F
und erkennt, daß es einen Weg gibt, um aus dieſer Not
zukommen. Wir treiben dieſe Arbeit auch fernerhin im
und zur Förderung der Geſundung unſeres Volkes.
daher auch, ſolange es einen Alkoholismus gibt, ihren W.
ihre Bedeutung für die Allgemeinheit behalten.

Was die Lichkſpiel=Theater bringen.
Das Union=Theater zeigt ab heute den neueſten Ge
Bolvary=Film: Frühjahrsparade der die Ent
des weltberühmten Deutſchmeiſtermarſches zum Grundmoti
Franziska Gaal, die temperamentvolle ungariſche Kün
ſpielt die Hauptrolle, während Paul Hörbiger den alten
Franz Joſeph lebenswahr darſtellt. Die weiteren Hauptroll
mit Wolf Albach=Retty. Hans Moſer, Adele Sandrock. Theo
beſetzt.
Die Helia Lichtſpiele zeigen heute zum letzten Male d.
tere Luſtſpiel. Jede Frauhat ein Geheimnis, n
rin Hardt, Hans Söhnker, Hans Thimig.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen ab heute in Neuaufführ:
großen Ufafilm Prinzeſſin Turandot ein phan
ſchönes humorvolles, bezauberndes Luſtſpiel. mit Käthe von
Willy Fritſch, Paul Kemp und Inge Liſt.
Reſi=Theater zeigt den überaus luſtigen Film Ein
zer für dich mit Camilla Horn, Louis Graveure. Heif
mann, Maria Sazarina, Theo Lingen, Adele Sandrock.
Belida zeigt am 8. 3. 35 zum letzten Male den rei
Lachſchlager Fraulein Frau mit Jenny Jugo und
Hörbiger.
Vereins- und lokale Beranſtallungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Kriegerverein Haſſia. Die kameradſchaftlick
ſammenkunft am Sonntag, den 10. ds. Mts., im Handelsc
aus da verſchiedene Kameraden an der Saarkundgebu
Kyffhäuſerbundes in Saarbrücken teilnehmen. Dafür fim
Donnerstag, den 14. ds. Mts., abends 8 Uhr im Reſt
Fürſtenſaal bei Kamerad Chriſt eine Zuſammenkunft mit
in Gemeinſchaft mit Sturm 1/1 der SA. Reſerve 2 ſtarl.
der Vereinsführer, Kamerad Landeskirchenrat Dr. Berg
ſeine Erlebniſſe im beſetzten Gebiet während der Beſaßl
ſpricht.
Muſikverein. Heute Freitag, den 8. März, find
ſamtprobe zu Händels Theodora ſtatt. Dieſes Werk w
Feier des 250. Geburtstages Händels am 22 im Große)
mit Orcheſter, Chor und Soliſten des Landestheaters gegeb
iſt das zweite dieswinterliche ordentliche Konzert de=
vereins
. Nur Mitglieder des Vereins haben zur Haut
(am 21. März) Zutritt. Die Leitung hat Generalmuſik
Friderich. Zum 250. Geburtstage Bachs wird am Kat
die Matthäuspaſſion als drittes großes Konzert des M"
eins zur Wiedergabe gelangen. Die Chriſtusworte ſinlet
Notholt, von deſſen Leiſtung vor drei Jahren die Kriil
daß ſie größten Vorbildern, wie Meſchaert und Freyllt
an Größe der Geſtaltung und edler Stimmgebung nicht.t
Geſchäftliches.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.
Es wird auf die heutige Anzeige des Städtiſchen 2e"
verwieſen.
Briefkaſten.
ſeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. Anonyme Anſteg""
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechtsverbindichle.
Patent‟ Die Anmeldung geſchieht beim Reichsh.
in Berlin SW. 61. Gitſchinerſtraße.
M. H. 1. Iſt unbekannt. 2. und 3. Ja, genaue Auslt
Ihnen das Landesmuſeum.

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 67 Seite 7

ig, 4 März 1935

Aus Heſſen.
grbeilgen, 7 März. Luftſchutz. Die hieſige Orts=
es Reichsluftſchutzbundes will, um auch der bieſigen Ein=
haft
einen Beſuch ohne große Unkoſten zu ermöglichen,
m Omnibus zu der auf dem Feſthallengelande in Frank=
M ſtattfindenden Luftſchutz=Ausſtellung, durch das Pra=
ſure
ges Reichsluftſchutzbundes aufgezogen, fahren. Inter=
werden
gebeten, ſich bis zum 9. März in die auf Zim=
es
Rathauſes aufliegende Einzeichnungsliſte einzutragen.
vor= itzung zur Durchführung der Fahrt iſt genügende Betei=
Aus der NSDAP. Am Freitag, den 8 März,
verſammeln ſich die politiſchen Leiter auf dem Rathaus.
eral=Mitgliederappell der Ortsgruppe Arheilgen findet
menden Montag abend im Parteilokal Zur Sonne

ſa= n dem anſchließenden Schulungsabend für die geſamte
ſpe einſchließlich Kranichſtein ſpricht Schulungsleiter Pg.

Wirhauſen. 7. März. Am 1. März d. J. trat unſer lang=
; Polizeidiener Philipp Petry nach 25jähriger Dienſt=
en
wohlverdienten Ruheſtand. In vorbildlicher
üllung verſah Herr Petry all die Jahre ſein vielſeitiges
erfreute ſich wegen ſeines geraden, aufrechten Charakters
ſoe er Beliebtheit. Die letzten Jahre verſah er außerdem den
ſern nes Bürgermeiſtereiſekretärs und wirkte auch hier zur
Zufriedenheit. Altbürgermeiſter Georg
Am Mittwoch verſchied nach einem arbeitsreichen
rr Altbürgermeiſter Georg Pfaff im nahezu vollendeten
s5lsjahre. Der Verblichene ſtand während des Weltkrieges
spitze der Gemeinde und verwaltete in dieſer ſchweren
verantwortungsvolles Amt mit großer Umſicht und Sach=
5räfenhauſen. 7. März. Aus dem Gemeinderat.
n Vorſitz von Pg. Bürgermeiſter Mager fand am Mitt=
6. März, die letzte Gemeinderatsſitzung ſtatt. Als erſter
nd die Genehmigung der Gemeinderechnung von 1933 auf
jordnung. Dieſelbe wurde vom Gemeinderat geprüft und
Der Voranſchlag für das Rechnungsjahr 1935 wurde

Geſamtheit nach der Aufſtellung der Bürgermeiſterei an=
7. Derſelbe ſchließt in Einnahmen und Ausgaben mit
M. ab. Es iſt dies ſeit vielen Jahren der erſte Voran=
ausgeglichen
iſt, und man kann dies der Tatſache ver=
die Ausgaben für die Erwerbsloſenunterſtützungen die
geringen, hier am Orte beſtehenden, Exwerbsloſigkeit
Einimum herabgeſunken iſt. Es konnten im letzten Jahre
ſtände getilgt werden, und es ſteht bei fortſchreitender
Entwicklung der Wirtſchaft zu erwarten, daß Gemeinde=
ingen
vorgenommen werden können. Ein Erfolg natio=
tiſcher
Wirtſchaftspolitik.
iesheim. 7 März. Auflage des Opferbuches. Am
den 10. März, kommt das Opferbuch hier zur Auflegung.
s zu dieſem Zweck erſtellte Opfertempel, der ſeinem Zweck
id geſchmackvoll ausgeſtattet iſt, befindet ſich am Eingang
rmeiſterei. Die Auflegung wird mit einer kleinen Feier.
iuſikaliſchen Darbietungen umrahmt wird, eröffnet wer=
in
der Teilnahme aller Gliederungen der NSDAP., SA., Behörden. Vorſtände der hier anſäſſigen Vereine uſw.
dieſe noch beſondere Einladung zwecks Beſprechung über
Einteilung. Auch die hieſige Einwohnerſchaft iſt zu dieſer
lichſt eingeladen. Der Sammelertrag aus dem Opferbuch
tlos der örtlichen Winterhilfe zugute. Unfall. In

zſtädter Straße fiel am Faſtnachtdienstag, nachmittags
ihr. der 14jährige Peter Maſſing aus der Oberndorfer=
ſch
einen beſonderen Umſtand von ſeinem Fahrrad und
i das rechte Schlüſſelbein. Ob jugendliche Masken, die
entlang zogen und den Weg verſperrten, die Schuld an
I tragen, wird die polizeiliche Unterſuchung ergeben.
egluck. Bei der Ziehung der Biebesheimer Zuchtvieh=
elen
folgende Preiſe in die Kollekte des Kaufmanns
(andel 4. von hier: 1. Preis: 1 Rind 8 Preis: 1 Rind,
1 Schwein und 3 Gewinne zu je 5 RM.
benhauſen, 4. März. Die Schützengeſellſchaft
am Samstag im feſtlich=närriſch geſchmückten Saal des
Zum Löwen einen Familienabend mit Kon=
Canz ab, der einen ausgezeichneten, urgemütlichen Ver=
1. Die Konzertſtücke des ſchneidig aufſpielenden Tanz=
Geſangsvorträge der einheimiſchen, hier ſehr beliebten
itzten Sopraniſtin Frl. Hilde Grüning und des
Herrn Hilg aus Aſchaffenburg a. M., ferner die ge=
eſungenen
humorvollen Schützenlieder ſchufen bald eine
de Feſtſtimmung, die ſich von Stunde zu Stunde ſtei=
Abſchluß des heiteren, wohlgelungenen Schützenabends
türlich ein Tänzchen, das die Teilnehmer in fröhlichſter
bis zum frühen Morgen zuſammenhielt.
benhauſen, 6. März. Die Holzabfuhr, aus dem
hier anfangs der Woche begonnen. Die Ortsbürger
Holz ſie erhalten gegen Erſtattung des Holzhauer=
ei
Rm. Scheit, zwei Rm. Knüppel, zwei Rm. Stockholz,
100 Wellen von der Gemeinde entweder nach Hauſe
zum Holzplatz beim Städtchen. Die Preiſe bei den
gerungen waren ziemlich hoch. Generalver=
ngen
halten kommenden Sonntag bzw Montag ab:
sbank und die Obſt= und Gemüſe= Abſatz=
nſchaft
für Babenhauſen und Umgebung.
eckmauern, 5. März. Im Gaſthaus Zum Löwen fand
Enverſammlung ſtatt, in welcher Direktor Strack von der
Michelſtadt über die Bedeutung des deutſchen Bauern
alſozialiſtiſchen Staate ſprach. Den Zuhörern wurde klar
utig die richtige Bearbeitung des Bodens und zweck=
ingung
vor Augen geführt. Auf die Beſtellung der Feld=
g
der Redner ausführlich ein. Hierauf ſprach Dr Mann=
der
Landesbauernſchaft über die nationalſozialiſtiſche
ik. Die rege Ausſprache am Schluſſe der Verſammlung
dem ſtarken Intereſſe.
eichelsheim, 4. März. Der Deutſche Turnverein, führte

twälder Volksſtück s Müllerſch Liß’l vunn
och auf. Dieſer heitere Dreiakter mit Muſik und Ge=
e
hier ſchon ſehr oft geſpielt, aber noch nie war ein ſo
Publikum anweſend wie geſtern abend. Der große
es Gaſthauſes zur Eiſenbahn, das Lobal dieſes Vereins,
300 Perſonen faßt, war bis auf den letzten Platz gefüllt
mußten wieder umkehren wegen Platzmangel. Aller=

der hieſige Turnverein auch dafür bekannt, daß, wenn
uf die Bühne geht, auch etwas leiſtet. Denn letzten
alle noch ſo ſchöne Theaterſtücke nicht in der Lage, das
mitzureißen, wenn die Rollen nicht in den richtigen
*gen. Und gerade hier hat die Spielleitung des Vereins
nmer gezeigt, daß ſie jedem Spieler die Rolle gegeben
ich zu der Perſon paßt. Es braucht kein Spieler beſon=
rvorgehoben
zu werden, denn es war ein großes Gan=
Zuſammenwirken, wie es nicht auf jeder Dilettanten=
ſehen
iſt. Auch die Ausſchmückung des Saales vaßte in
men. Der Beifall am Schluſſe des Stückes war ſo groß,
ochzigzug und der Hochzigtanz wiederholt werden muß=
Spielwart des Vereins, Herr Lehrer Hofferbert,
vor Beginn die Anweſenden und führte das ſo über=
heinen
der Zuhörer auf die Befreiung der Saar zurück,
i nie vorausgeahntes Erlebnis reißt jeden noch einiger=
kerländiſch
Fühlenden mit und bringt die ſeitherigen
lſeres dritten Reiches zur Beſinnung. Wie verlautet.
Volksſtück von dem hieſigen Verein auch in Heppenheim
ufgeführt werden. Im Laufe des Sommers ſoll das
noch einmal geſpielt werden, aber dies wird zu lang
nn die meiſten, die keinen Platz mehr fanden, verlang=
vier
Wochen unbedingt das Stück noch einmal geſpielt
ißte Jubiläum. Der bei dem Ourewäller Liesien
*1 Arbeiter Konrad Lautenſchläger konnte am vergan=
nstag
auf eine 25jährige Arbeitszeit bei der Süddeut=
tbahn
=Geſellſchaft zurückblicken. Von der Direktion er=
namhaftes
Geldgeſchenk und die Belegſchaft überreichte
ar einen ſehr ſchönen Seſſel, worin er nach Feierabend
unde vollbringen ſoll. Die eigentliche Feier ſoll näch=
tag
ſtattfinden.

haben ihre Bedeutung seit
45 Jahren behalten. 15000
amtl. beglaubigte Zeugnisse
sprechen für d. Wirksamkeit,

O
OM

Das Kraftfukker in der Viehhalkung koſtet deviſen!
Deshalb muß es mit größter Ueberlegung verwendet werden!
Gib Zuſatzfutter nur an Leiſtungskühe!

Gib Zuſatzfutter nur an Leiſtungskühe!
Der Kontrollaſſiſtent ſtellt Dir die Tagesfuttermenge für jede
Kuh nach ihrer Leiſtung zuſammen. Nur ſo ſchützt Du Dich vor
Futterverſchwendung.

Mahnung an die Kakenbeſiher der Stadt Pfungſtadk

Wie uns Vogelfreunde aus Pfungſtadt ſchreiben niſteten
in früheren Jahren Hunderte von Vögeln in dem parkartig an=
gelegten
Pfungſtädter Friedhof. Faſt in jedem Strauch ſoll ein
Neſt geſtanden haben, und das Singen. Zwitſchern und Pfeifen
hatte kein Ende genommen. Heute iſt der Friedhof ausgeſtorben,
kein Vogel ſingt mehr. kaum ein Neſt iſt zu finden. In den letz=
ten
Jahren wurden die an den Friedhof angrenzenden Grund=
ſtücke
verbaut. Mit den Menſchen kam auch die Katze, zu Dutzen=
den
ſtreifen dieſe die Hecken nach Vogelneſtern ab. Von Jahr
zu Jahr nahm die Vogelwelt ab, bis ſie ſich jetzt ganz ver=
zogen
hat.
Wir bitten die Katzenbeſitzer, jetzt im Frühjahr die Katzen
mehr zu beaufſichtigen und einzubehalten, da es der Fried=
hofsverwaltung
wie auch jedem Ortsbürger
geſetzlich erlaubt iſt, wildernde Katzen mit Katzenfallen
zu fangen und ſchmerzlos mit Bolzenſchußapparat töten zu laſſen.
Tierſchutzverein für Darmſtadt und Umgebung.
Fr. K.
Ay. König i. Odw., 4. März. Nach ſeinem Winterkonzert hat
der Geſangverein Liedertafel nun noch einmal einen Familien=
abend
veranſtaltet, der den Mitgliedern, ihren Angehörigen und
den Freunden gewidmet war. In dem Saale des Vereinslokals
zum Deutſchen Hof war eine ſtattliche Zahl Beſucher zuſammen=
gekommen
, um ſich an den Chören der Liedertafel, an ſonſtigen
zu einem Familienabend gehörigen Unterhaltungen wie Theater.
humoriſtiſchen Szenen uſw. und vor allem am nachfolgenden Tanz
zu erfreuen. Ehrenkreuzverleihung. Im Saale des
Hotels Büchner wurden die Ehrenkreuze ausgegeben. Bürger=
meiſter
Keller richtete an die mit dem Kreuz auszuzeichnenden
185 Frontkämpfer, 46 Kriegsteilnehmer und 20 Hinterbliebenen
eine Anſprache, in der er auf die Schaffung des Ehrenkreuzes ducch
den verſtorbenen Reichspräſidenten von Hindenburg hinwies, ſeine
Bedeutung erklärte und dem Führer Adolf Hitler dankte für die
nunmehr erfolgende Verleihung dieſes Ehrenzeichens Ortsgrup=
penleiter
Hill ſprach als Kreisobmann der NSKOV. ebenfalls
ernſte und mahnende Worte an die Kriegsteilnehmer und die
Hinterbliebenen. Wenn die NS.=Gemeinſchaft Kraft durch
Freude für den Sonntag abend rechte frohe Stimmung in
einem Bunten Abend mit Willi Kleins Künſtlerenſemble vec=
ſprochen
hatte, dann hat ſie das auch gehalten. Willi Klein ver=
ſtand
es, die Stimmung im Laufe des Abends immer mehr zu
ſteigern und ſo für ſich und ſeine Künſtler einen reich applaudier=
ten
Beifall zu erringen. Er und Franziska Klein ſorgten für die
Verbreitung des in der Karnevalszeit ſo unentbehrlichen Humors
mit einer Art, die ohne auch nur einmal verletzend zu ſein
ſofort innigſte Verbindung mit den Zuhörern fand. Zwei Tän=
zerinnen
Frl. Friederike van de Veecht und Frl. Büttner
Herr Berger als Akrobat, ergänzten das Programm.

richt über das verfloſſene Jahr gedachte er des verſtorbenen Ehren=
kommandanten
Delv, des Ehrenmitglieds Arnold und der Mit=
glieder
Georg Anthes und Chr. Schuchmann. Weiter wurde des
Schirmherrn der deutſchen Feuerwehren, des verewigten Reichs=
präſidenten
Generalfeldmarſchalls von Hindenburg. gedacht. Zu
Ehren der Verſtorbenen erhob man ſich von den Sitzen, während
die Feuerwehrkapelle das Lied vom guten Kameraden ſpielte. Aus
dem Jahresbericht ging hervor, daß die Wehr zurzeit 58 aktive,
59 inaktive und 18 Ehrenmitglieder zählt. Von einer Rechnungs=
ablage
mußte mit Rückſicht darauf, daß künftig das Rechnungsjahr
vom 1. April bis 31. März läuft, Abſtand genommen werden. Der
ſeitherige 2. Kommandant, Kamerad Joh. Kiſſel, ſchied nach 43 aktiver Dienſtzeit aus. Dem Genannten wurde mit
ehrenden Worten ein Diplom überreicht, wobei der Kommandant
ausführte, daß das Beiſpiel des Scheidenden manchem jungen Ka=
meraden
Vorbild ſein möge. Das Gebiet Luftſchutz verdient
innerhalb der Wehr beſondere Pflege, den Kameraden wurde die
Teilnahme an den Luftſchutzkurſen zur Pflicht gemacht. Die ent=
ſtehenden
Koſten werden von der Gemeinde getragen.
Am. Biebesheim, 4. März. Der hieſige Geflügelzucht=
verein
veranſtaltet auch in dieſem Jahre anläßlich des bevor=
ſtehenden
Faſel= und Zuchtviehmarktes eine Geflügelaus=
ſtellung
im Rathausſaale. Die Ausſtellung wurde bereits
geſtern Sonntag eröffnet und dauert bis einſchließlich Dienstag,
den 5. d. M. Die Beſchickung mit Federvieh aller Art iſt eine
ſehr gute und die gleichzeitig ſtattfindende Verloſung bringt recht
wertvolle Preiſe.

Schädlingsbekämpfung!
Eine neue Aktion der N. S.V. Schadenverhütung.
Am 3. März 1935 wurde von der Reichsleitung der NSDAP.
Hauptamt für Volkswohlfahrt. Abteilung Schadenverhütung,
eine Aufklärungsaktion über Schädlingsbekämpfung eingeleitet.
Die Schädlingsbekämpfung wird im Einvernehmen mit dem
Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda und der
Stabsleitung des Reichsnährſtandes durchgeführt.
Mitwirkende Organiſationen ſind der Reichsnährſtand, die
NSDAP. Reichsleitung. Hauptamt für Erzieher, NS. Lehrerbund,
der Reichsbund der Kleingärtner und Kleinſiedler, die Pr. Landes=
anſtalt
für Waſſer=, Boden= und Lufthygiene u. a. m.
Wenn dem Deutſchen Reiche jährlich durch Schädlinge aller
Art ungefähr 2 Milliarden Reichsmark verloren gehen, ſo ergibt
ſich hieraus die Notwendigkeit, nichts unverſucht zu laſſen, um
dieſe Schäden auf ein Mindeſtmaß herabzudrücken.
Aufgabe des Hauptamtes für Volkswohlfahrt iſt es, alles für
das Wohl des deutſchen Volkes zu tun. Es gilt nicht nur, von
Zeit zu Zeit durch Hilfsaktionen der Not einzelner Volksgenoſſen
abzuhelfen, ſondern auf allen Gebieten des täglichen Lebens Auf=
klärung
zu geben, wie die Schäden, die dem deutſchen Volke zuge=
fügt
werden, unbedingt zu vermeiden ſind. Das Daſein iſt Kampf!
Man ſoll nicht vergeſſen, daß die kleinſten Lebeweſen in ihrer
Unſcheinbarkeit den Menſchen ſo ungeheure Schäden zufügen, daß
aft der Lebensbeſtand dadurch in Frage geſtellt wird.
600 Millionen Reichsmark betragen allein die Unkrautſchäden,
d. b. jährlich gehen dem deutſchen Volke 15 Prozent des Durch=
ſchnittes
einer deutſchen Getreideernte durch Unkraut verloren.
Nach Auffaſſung der Bayeriſchen Landesanſtalt für Pflanzen=
bau
und Pflanzenſchutz kann in Deutſchland eine jährliche Mehr=
ernte
von 900 Millionen Reichswark durch richtiges Beizen des
Saatgutes erzielt werden Hieraus erſieht jeder Laie ſchon die
Wichtigkeit einer durchgreifenden Aufklärung.
Auch im Obſtbau ſieht es nicht beſſer aus. Der augenblickliche
Zuſtand iſt derart, daß der Obſtſchaden größer iſt, als die Ohſte
einfuhr. Allein die Obſtwade bringt einen Schaden von jährlich
100 Millionen Reichsmark.
Der Kampf des Winzers mit den Schädlingen im Weinbau
iſt geradezu ſprichwörtlich geworden. Nach Vorkriegsſchätzungen
betrug der Ausfall durch Krankbeiten und Schädlinge im Pfalz=
weinbau
ungefähr 25 Millionen Reichsmark.
Dieſe Zahlen geben Anlaß zum Nachdenken.
Wenn wir erfahren, daß durch den winzigen Kornkäfer allein
auf den Getreideböden ein Schaden von jährlich 100 Millionen
Reichsmark angerichtet wird, ſo müſſen wir unbedingt auf Ab=
hilfe
ſinnen. Das deutſche Volk in ſeiner Geſamtheit muß aufge=
klärt
werden, daß der Kampf gegen die Schädlinge eine Lebens=
notwendigkeit
iſt.
Nicht anders ſteht es mit den Geſundheitsſchädlingen. Die
Bedeutung des Wohnungs= und Körperungeziefers in geſundheit=
licher
Hinſicht wird faſt allgemein unterſchätzt. Die Wanzen=
plage
iſt an ſich noch kein Zeichen mangelnder Wohnungshygiene.
Es zeugt aber ſtets von Mangel an Reinlichkeitsgefühl und auch
von Rückſichtsloſigkeit gegenüber den Nachbarn, wenn man beim
erſten Auftreten dieſer Tiere nicht ſofort eine ſicher wirkende Be=
kämpfungsmethode
anwendet. Falſche Scham iſt hier nicht am
Platze. Man denke an die ſeeliſchen Störungen von Kindern, die
durch nächtliche Wanzenvlage unausgeſchlafen zur Schule kommen
und dem Unterricht nicht folgen können. Fliegen ſind ſchlimme
Verbreiter anſteckender Krankheiten. Im Kampf gegen die Tuber=
kuloſe
iſt das Ausrotten der Fliegen eine zwingende Notwendig=
keit
. Unzählig ſind die Schädlinge, die die Geſundheit des Menſchen
bedrohen. Der Menſch müßte mutlos werden, wenn er keine Mit=
tel
zur Verfügung hätte, um dieſer Plage Herr zu werden.
Daß von der Wiſſenſchaft erfolgreich auf dieſem Gebiete ge=
arbeitet
wurde, beweiſt die Tatſache, daß die Verluſte an Seu=
chen
und Epidemien ſtark zurückgegangen ſind. Wenn man bedenkt.
daß bis zu den Jahren 1866 die Verluſte während der Kriege
durch Seuchen größer waren, als die durch Waffen, ſo tritt hier=
bei
das Tröſtliche in Erſcheinung, welches uns durch die hervor=
ragende
Arbeit der Wiſſenſchaft gegeben wird.
Kampf den Schädlingen! Helft das deutſche Volksvermögen
vermehren, indem Ihr rückſichtslos an die Ausrottung der Schäd=
linge
geht! Helft die Geſundheit und das Leben des Menſchen er=
halten
, indem Ihr Euch eingliedert in die Front, die den Kampf
gegen dieſe Plagegeiſter durchführt!
Em. Heppenheim a. d. B., 5. März. Hauptperſamm=
lung
des Verkehrs= und Verſchönerungsvereins.
Der Vereinsleiter, Herr Bürgermeiſter Schiffers. eſtattete den B=
richt
über das abgelaufene Geſchäftsjahr, das dem Verein einen
erfreulichen Mitgliederzuwachs brachte. Der Gebietsausſchuß
Bergſtraße wurde mit dem Gebietsausſchuß Odenwald zum Ge=
bietsausſchuß
Bergſtraße=Odenwald vereinigt. Der Fremdenver=
kehr
hat wie überall, ſo auch hier zugenommen. Der erhöhte Be=
ſuch
unſerer Stadt, den das Feſtſpiel mit ſich brachte, iſt auch für
dieſen Sommer, im Zuſammenhang mit dem neuen Feſtſpiel zu
erwarten. Mit den Vorarbeiten zur Errichtung des Ehrenmales
für die Gefallenen des Weltkrieges, das auf dem Gräffplatz er=
ſtellt
werden ſoll, wurde begonnen. Das Modell des Denkmals iſt
zurzeit im Dienſtzimmer des Herrn Stadtbaumeiſters ausgeſtellt.
Das Kriegerdenkmal von 1870/71 erhält anderswo Aufſtellung.
Die Namen der damals Gefallenen werden mit denen des Welt=
krieges
auf dem neuen Ehrenmal vereinigt. Die Entwäſſerungs=
arbeiten
im Ried haben ein Nachlaſſen der Schnakenvlage mit ſich
gebracht. Der Kaſſenbericht ergab ein günſtiges Bild. An Stelle
des ausſcheidenden Vorſtandsmitglieds. Herrn Georg Hamel, trat
Hans Halzamer. Neu in den Vorſtand wurde auch Anton Falter
aufgenommen.
Gernsheim, 5. März. Kameradſchaftsabend des
Arbeitsdankes Wie innig ſich der Arbeitsdank mit der
Bevölkerung verbunden fühlt, zeigte der erſte Kameradſchafts=
abend
des Arbeitsdankes. War doch der große Saal des Feſthauſes
gut beſucht und darauf können die Arbeitsdankmänner ſtolz ſein.
Zahlreiche Gäſte auch von außerhalb ließen es ſich nicht nehmen,
bei den Männern der Arbeit einige frohe Stunden zu verleben.
U. a. war auch Kulturrat Reich=Darmſtadt erſchienen. Der Lager=
führer
begrüßte nach einleitendem Muſikſtück die Erſchienen und
wünſchte allen einige recht frobe Stunden. Zur Aufführung ge=
langte
dann die Operette Neckar. Lenz und Liebe. Man war
ehrlich erſtaunt, mit welcher Hingabe die Darſteller ihre gemiß
nicht leichten Rollen ſpielten. Kulturrat Reich dankte für die Ein=
ladung
, wies in trefflichen Worten auf die Bedeutung des Lagers
hin und ſchloß mit dem Wunſche, daß der Abend zur Förder
der Volksgemeinſchaft im Sinne des Führers beigetragen habe.
Anſchließend wurde noch recht lange getanzt.
Gernsheim, 7. März. Waſſerſtand des Rheins am
6. März 0.81 Meter, am 7. März 0,71 Meter.
Cp. Erfelden, 6. März. Randſiedlung. An der Wolfs=
kehlerſtraße
ſoll eine Randſiedlung angelegt werden. Vorerſt iſt die
Errichtung von zehn Einfamilienhäuſern geplant.
El. Langen. 6. März. Altbürgermeiſter Dröll=
Langen 90 Jahre. Am kommenden Freitag wird Altbürger=
meiſter
Dröll 90 Jahre alt und kann mit ſeiner Gattin, die auch
bereits 80 Jahre iſt. am 17. März das 55jährige Eheiubiläum be=
gehen
. Bei ſeinem hoben Alter hat Herr Dröll zwei ſeiner Amts=
nachfolger
überlebt.
Aus Oberheſſen.
Wörrſtadt (Rheinh.), 6. März. Liebestragödie zweier
Jugendlicher, Montag früh fand ein Weichenwärter auf der
Strecke zwiſchen Wörrſtadt und Nieder=Saulheim die Leiche einer
weiblichen Perſon, der der Koof und das linke Bein abgefahren
waren. Auf dem Kilometerſtein hingen der Mantel und die
Schürze der Toten. In dem Aermelumſchlag des Mantels ſteckte
ein Zettel, auf dem der Namen der Unglücklichen ſtand. Es han=
delt
ſich um die 15jährige Tochter Anni des Arbeiters Willi
Brandt in Udenheim. Kurze Zeit darauf wurde in der Nähe des
Ueberganges der Bahnlinie bei Ober=Saulheim der 22 Jahre alt!
Philipp Hammen aus Schornsheim hoffnungslos verletzt aufge
funden. Er wurde in das Mainzer Krankenhaus gebracht, wo ei
ſeinen Verletzungen erlegen iſt. Es wird angenommen, daß es ſi
um eine Liebestragödie handelt.

Eine große Hilfe für jede Küche
MAGOI Bratensoße

die kochfertige Soße in haltbarer Form -

zu Braten, Gulaſch, Schweinekotelett, Bratklopſen,
Eine gute Ooße falchem Haſen, Fritadellen, Leber, Nieren uſw.
Einen Würfel Maggi’s Bratenſoße fein zerdrücken, //4 Liter Waſſer dazugeben, auf
nicht zu großer Flamme unter ſtändigem Rühren zum Kochen bringer und danr
noch 3 Minuten bei kleinem Feuer ziehen laſſen. Die nun fertige Soſie zu dem
beim Braten des Fleiſches erhaltenen Bratenſatz geben, gut damit verrühren und
urz auffochen laſſen.
Weitero Rereote k

[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 67

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 8. März

dont
Aufer moseints Reichsherr.

Infanterie mit leichtem MG. im Gefecht.
Die letzte Kampfentſcheidung zu erzwingen, wird immer Aufgabe der Infanterie bleiben. Trug ſie
ihren Angriff einſt in dichten Kolonnen, ſpäter in zuſammenhängenden Schützenlinien vor, ſo
führte die ſtändig ſtärker werdende Waffenwirkung zu einer immer weitergehenden Zerlegung der
Infanterie=Kompagnien in einzelne Schützen und Leichte=MG.=Trupps. Wie aus dem Bilde er=
ſichtlich
, wird dabei das Gelände nach Möglichkeit ausgenutzt, um die Wirkungedes feindlichen
Feuers abzuſchwächen. Eine bedeutende Verſtärkung hat die Feuerkraft der Infanterie= Kompag=
nien
ſeit der Kriegszeit durch die leichten Maſchinengewehre erhalten, die infolge ihres geringen
Gewichtes ebenſo raſch vorgetragen werden können, wie der Schützenangriff vorſchreitet.

Reich und Ausland.
Die Beiſebungsfeierlichkeiken
ir den Sicha den Berl.
Berlin. In einer überaus eindrucksvollen,
würdigen und ergreifenden Feierlichkeit iſt ge=
ſtern
der Biſchof von Berlin, Dr. Nikolaus Ba=
res
, in der Gruft der St. Hedwigs=Kathedrale
beigeſetzt worden. Seit den frühen Morgenſtun=
den
ſtand die Innenſtadt im Zeichen der Trauer=
feier
. Vor dem Trauerhauſe, der biſchöflichen
Kurie, hatte ſich die Geiſtlichkeit der Diözeſe Ber=
lin
verſammelt. Die Domherren von St. Hed=
wig
, die auswärtigen Prälaten und Biſchöfe, die
Familienangehörigen und einige Ehrengäſte, ha=
ben
ſich in der Hauskapelle eingefunden, wo der
verewigte Biſchof ruht. Der päpſtliche Nuntius
Cäſare Orſenige vollzieht mit Aſſiſtenz der Bi=
ſchöfe
feierlich die Exequien. Dann wurde der
tote Biſchof in feierlichem Zuge zur St. Hedwigs=
Kathedrale geleitet. In Trauerſchmuck empfängt
die Biſchofskirche den toten Oberhirten. Der
Führer und Reichskanzler hat als ſeinen Vertre=
ter
Staatsſekretär Meißner entſandt, außerdem
ſieht man Reichsminiſter Eltz von Rübenach,
Staatsſekretär Grauert, ferner als Vertreter des
Oberpräſidenten Vizepräſident Uſinger, ſodann
Oberbürgermeiſter Dr. Sahm. Sehr zahlreich iſt
die Diplomatie vertreten. Das feierliche Requiem
zelebrierte Kardinal Bertram, unter Aſſiſtenz der
Domherren Dr. Lichtenberg und Heufers. Der
Domchor ſang ein Requiem von Haller. Nach dem
Evangelium hielt der Biſchof von Hildesheim,
Dr. Machens, die Trauerrede. An das Requiem
ſchloſſen ſich die großen Feierlichkeiten der letzten
Ausſegnung an. Der Sarg wurde dann, geleitet
von den Biſchöfen und begleitet von der Familie
und der Domgeiſtlichkeit, in die Gruft der St.
Hedwigs=Kathedrale getragen.

Zwei Toke um einen Hund zu rekken.
* Berlin. In London ereignete ſich an der
Themſe ein eigenartiger Unfall, der zwei blühen=
den
Menſchen das Leben koſtete. Eine junge Frau
ging mit ihrem Airedale ſpazieren und traf als=
bald
eine Freundin, die ebenfalls ihren Hund
ausführte. Die beiden Frauen kamen ins Ge=
ſpräch
, während die Tiere zu ſpielen und ſich zu
jagen begannen. Dabei fiel der Airedale in das
Waſſer der Themſe. Die junge Frau ſtürzte ſich,
ohne langes Beſinnen, mit einem Schreckensſchrei
hinter dem Tier ins Waſſer, um es zu retten.
Der Hund verſtand aber wohl die Abſicht ſeiner
Herrin falſch und fiel ſie an. Auf dieſe Weiſe
wurde die Frau dauernd unter das Waſſer ge=
drückt
. Ein Junge von vielleicht 15 Jahren hatte
den Vorfall beobachtet und ſprang nun ſeinerſeits
ins Waſſer, um die Frau zu retten. Aber auch er
wurde von dem Hund angefallen und unter Waſ=
ſer
gedrückt. Inzwiſchen verſuchte ein Paſſant,
die Frau an den Haaren zu faſſen und ans Ufer
zu ziehen. Aber vergebens. Nun ſprang ein Poli=
zeimann
hinzu und in voller Uniform ebenfalls
ins Waſſer. Es gelang ihm, die Frau und den
Jungen an das Ufer zu bringen, aber beide wa=
ren
tot. Alle Wiederbelebungsverſuche blieben
vergeblich.
Flugzeugunfall in Pommern.
Stettin. Am Donnerstag, gegen 17 Uhr,
verunglückte in der Nähe von Schievelbein ein
Flügzeug. Hierbei wurden Flugkapitän Otto
Willuhn und Funkermaſchiniſt Bürket ſowie ein
Fluggaſt, Direktor Molkenbuhr aus Königsberg,
getötet.
Von ſcheuenden Rindern umgeriſſen
und dann vom Auto totgefahren.
Idſtein. Der Viehtreiber Willi Plank war
mit zwei Rindern unterwegs, die er auf den
Viehmarkt bringen wollte. Als zwiſchen Idſtein
und Wörsdorf ein Laſtzug an den Tieren vor=
überfuhr
, ſcheuten dieſe und riſſen ihren Führer
um. Der Mann fiel ſo unglücklich, daß ihm die
Räder des Autos über die Bruſt gingen. Mit
ſchweren inneren Verletzungen wurde er ins
Krankenhaus nach Wiesbaden gebracht, wo er
kurz nach ſeiner Einlieferung ſtarb.

Todesurkeil gegen den Neuhaldens=
lebener
Raubmörder.
Neuhaldensleben. In dem Mordprozeß
wegen des Raubüberfalls auf die Neuhaldens=
lebener
Zentralmolkerei am Abend des 31. Januar
verurteilte das Magdeburger Schwurgericht nach
dreitägiger Verhandlung, die in Neuhaldensleben
ſtattfand in der Nacht zum Donnerstag den 28 jäh=
rigen
Walther Lindenberg wegen Raubes, vollen=
deten
und verſuchten Mordes und Diebſtahls zum
Tode, zu 13 Jahren Zuchthaus und zum Verluſt der
bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit ſowie den
erſt 17jährigen Gerhard Müller zu 10 Jahren Ge=
fängnis
, der Höchſtſtrafe für Jugendliche. Die
Verurteilten hatten an dem genannten Abend,
maskiert und bewaffnet, in die Zentralmolkerei
Neuhaldensleben, einen Raubüberfall unternom=
men
, bei dem Lindenberg ſieben Schüſſe auf den
Molkereiverwalter Steenbock und deſſen Frau ab=
gab
. Die Frau wurde getötet, während Steenbock
ſo ſchwer verletzt wurde, daß er noch heute im
Krankenhaus darniederliegt. Nach der Tat waren
die Räuber, ohne Beute gemacht zu haben, ge=
flüchtet
. Die Waffen zu dem Ueberfall hatten ſie
ſich durch Einbruch in eine Neuhaldenslebener Waf=
fenhandlung
verſchafft.

Der Goldſchah im Küchenkopf.
19 000 RM. ſichergeſtellt.
Mittelwalde (Grafſchaft Glatz). Daß Geld=
beträge
zu Hauſe im Sparſtrumpf aufbewahrt
werden, iſt auch heute leider noch nicht ganz ſelten
Einen Sonderfall dürfte aber die Auffindung von
19 000 RM. bei einer alten Witwe in Mittelwalde
darſtellen. Bei einer Hausſuchung wurden dort
über 4000 RM. in Gold und etwa 15 000 RM. in
Silber und Wertpapieren gefunden, die ſie in
Säcken und Küchentöpfen aufbewahrte. Die Orts=
polizeibehörde
ordnete mit Rückſicht auf die
drohende Gefahr eines Einbruchsdiebſtahls bei der
alleinſtehenden alten Frau und auch die dadurch
gefährdete öffentliche Sicherheit die Sicherſtellung
des Geldes bei der Sparkaſſe an; gegen die Frau
wurde ein Entmündigungsverfahren eingeleitet.

Tragiſches Ende eines Faſchingsſcherzes Eiſenbahnunglück bei Bordean

Wien. Ein Kraftwagenunglück auf der
Straße zwiſchen Guntramsdorf und Loosdorf, ſüd=
lich
von Wien, das ſich am Dienstag früh ereig=
nete
, iſt jetzt aufgeklärt worden. Bei den drei bis
zum Skelett verbrannten Perſonen handelt es ſich
um drei Schüler der Elektro=Maſchinenſchule in
Wien. Sie hatten nach einem Ball am Roſen=
montag
im Uebermut den Kraftwagen eines
Freundes entführt und ſind, da ſie offenbar be=
trunken
waren, mit raſender Geſchwindigkeit an
den Baum gefahren. Die drei Verunglückten ſind
Söhne angeſehener Wiener Familien. Die An=
nahme
, daß der Wagen geſtohlen war, war unzu=
treffend
.
Flugzeug ſtürzk auf eine Kinderſchule.
Madrid. Ein Touriſtenflugzeug ſtürzte über
einer hieſigen Kinderſchule ab. Der Pilot und
der Paſſagier wurden getötet. Infolge des Stur=
zes
brach das Dach der Schule ein, wobei 14 Kin=
der
zum Teil ſchwer verletzt wurden. Ein fünf=
jähriges
Mädchen iſt ſeinen Verletzungen bereits
erlegen, während ein anderes im Sterben liegt.

Rätſelhafte Brandſtiftungen
bei der ſpaniſchen Süd=Eiſenbahn=Geſellſchaft.
Madrid. Am Donnerstagnachmittag iſt in
faſt ſämtlichen Schnellzügen der ſpaniſchen Süd=
Eiſenbahn=Geſellſchaft, die den Dienſt auf der
Strecke zwiſchen der Hauptſtadt und Sevilla, Gra=
nada
, Alicante, Saragoſſa und anderen Städten
verſieht, faſt zu gleicher Stunde Feuer ausge=
brochen
. Die bisher bekannt gewordenen Nach=
richten
ſind ſehr widerſprechend. Nach Mittei=
lungen
aus der einen Quelle wurden die Poſt=
wagen
der Züge von Feuer erfaßt und die geſam=
ten
Poſtſendungen zerſtört. Nach anderen Mel=
dungen
ſind die Packwagen Opfer der Brandſtif=
tung
geworden. Obwohl nähere Mitteilungen
fehlen, nimmt man wegen der eigenartigen Be=
gleitumſtände
an, daß es ſich um wohlvorbereitete
Sabotageakte handelt, an denen auch das Zug=
perſonal
nicht unbeteiligt geweſen ſein dürfte.
Zum Teil blieben die Züge auf offener Strecke
halten, zum Teil erreichten ſie die nächſte Sta=
tion
, wo dann das Feuer gelöſcht werden konnte.
Perſonen ſcheinen dabei nicht zu Schaden gekom=
men
zu ſein.
Der korſiſche Bandit Spada zum Tode verurteilt.
Paris. Der korſiſche Bandit Spada, der
letzte König der Blutrache, wie man ihn auf der
Inſel zu nennen pflegte, iſt vom Schwurgericht
Baſtia wegen vielfachen Mordes zum Tode verur=
teilt
worden. Spada, der zahlreiche Menſchenleben,
darunter einige Gendarmen, auf dem Gewiſſen
hat, flüchtete nach ſeiner erſten, auf Familienſtrei=
tigkeiten
zurückgehenden Mordtat ins Dickicht im
Innern der Inſel und war lange Zeit hindurch der
Schrecken der Bevölkerung. Monatelang ſetzten
ihm die Gendarmen nach. Als er von ſeinen An=
hängern
verlaſſen und dem Hunger preisgegeben,
ſich freiwillg der Polizei ſtellte, trug er um den
Hals ein großes Kruzifix. Trotz aller mildernden
Umſtände, die die Verteidiger Spadas für ihn gel=
tend
machten, haben ihn die Geſchworenen ein=
mütig
zum Tode verurteilt.
Schwere Feuersbrünſte in Japan.
Tokio. In einem Außenbezirk Tokios brach
in der vergangenen Nacht Feuer aus das unheim=
lich
ſchnell um ſich griff. Trotz energiſcher Gegen=
maßnahmen
der Feuerwehren wurden etwa 50
Häuſer eingeäſchert. In Nagoya wurde das Tech=
nikum
durch ein Großfeuer, deſſen Urſache noch
ungeklärt iſt, dem Erdboden faſt völlig gleichge=
macht
. Der Schaden ſoll in die Millionen gehen.
Am Fuyii=See wurde das bekannte Hotel Shojin
durch Feuer ebenfalls vollkommen zerſtört. Auch
hier iſt die Entſtehungsurſache des Brandes noch
nicht geklärt.
Ein Korruptionsſkandal bei der Londoner Polizei
London. Ein Korruptionsſkandal von
großen Ausmaßen iſt bei der im Oſtend von Lon=
don
ſtationierten Polizei aufgedeckt worden. Bis=
her
wurden 20 Poliziſten vom Dienſt ſuspendiert,
doch wird damit gerechnet, daß der Skandal noch
weitere Kreiſe zieht. Die Unterſuchung wird von ihre ſelbſtgebauten Segelſchlitten vorführt
leitenden Beamten von Scotland Yard geführt, ſieht man junge Mädels beim Reffen de

Paris. Auf der Strecke von Bordeau
Libourne entgleiſte am Mittwochabend.
Uhr franzöſiſcher Zeit, zwiſchen den Ste
Ambes und St. Loubés der D=Zug von
leme nach Bordeaux. Ein Dritter= Klaſſe=
ſtürzte
um, und die nachfolgenden Wagen
ineinander geſchoben. 5 Perſonen wurden
12 verletzt, davon 2 ſchwer. Der Zug war
licherweiſe nur ſchwach beſetzt; er führte
Reiſende mit ſich. Beſonders hervorgeho
werden verdient die Geiſtesgegenwart des
Unglück ebenfalls verletzten Zugführers, d
ſeiner Verletzungen dafür ſorgte, daß die
ſofort geſperrt und das Unglück gemeldet
Die Leichen der Getöteten konnten erſt nack
ſtündigen Arbeiten geborgen werden. Die
ten wurden ins Krankenhaus gebracht. Die
direkten Gleiſe Paris-Bordeaux ſind geſpe
Verkehr muß durch Umleitung aufrecht
werden. Die Ermittlungen über die Urſ=
Unglücks ergaben, daß ein Rad des erſten
geſprungen war, und dann einige hundert
weiter ein Achſenbruch zu der Entgleiſu
Zuges führte.
Blukige Zuſammenſtöße mit Rei
in Chicago.
Chicago. Vor dem Frauengericht
ſich neun Negerinnen wegen Beteilig=
einem
Streik zu verantworten hatten, kan
Dienstag zu wüſten Auftritten, die eine
ſtunde dauerten und die von Angehörigen
Neger=Geheimbünde angezettelt worden,
Die Polizeibeamten und Gerichtsdiener
als ſie die Ruhe wiederherſtellen wollten,
Negern angegriffen und verſchiedene vor
durch Kratzwunden verletzt. Die Beamte
ten mit dem Polizeiknüppel und ſchließl
der Schußwaffe gegen die Ruheſtörer v.
Ein Polizeibeamter erlitt infolge der Au
einen Herzſchlag. Ein Gerichtsdiener ur
Neger wurden durch die Schüſſe ſchwer
Etwa 40 Neger trugen Verletzungen durch
mit dem Gummiknüppel davon. 40 Neg
Negerinnen wurden verhaftet. Wahrſ
wird gegen ſie in Verbindung mit dem 2
Polizeibeamten Mordanklage erhoben we

beim Eisſegeln.

Bei den deutſchen Eisſegelmeiſterſchaften
Schwenzaitſee in Oſtpreußen konnte ma
Mädels vom B. d. M. ſehen, die zum T.

Weitere Original=Aufnahmen von dem Aufſiand in Griechenlan=

Trotz der evergiſchen Maßnahmen der griechiſchen Regierung iſt der Aufſtand der Anhänger Venizelos' noch nicht niedergeſchlagen. Es ſchei
daß die Regierung die Aufſtändiſchen zur Uebergabe zwingen kann. Hier ſieht man einige Aufnahmen aus den unruhigen Tagen in Athen.
links zeigt Tanks der regierungstreuen Truppen, die in großer Zahl aufgeboten waren, um die Regierungsviertel gegen Angriffe der Aülle
zu ſchützen. Auf dem rechten Bilde ſieht man eine Kaſerne der Evzonen, jener Elitetruppe, die zu Beginn des Aufſtandes zu den Veniöe! g
getreten war. Nach einem Bombardement mit Geſchützen ergab ſich die Beſatzung dieſer Kaſerne. Man ſieht die zerſtörte Faſſade d

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tg, 3. März 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 67 Seite 9

Dernchang des Soutianger Moofs.

Eigenbericht des Darmſtädter Tagblatt.

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1


Würfel ſind gefallen, das endloſe, öde und ſchreckliche
ngs der holländiſchen Grenze iſt der Vernichtung preis=
Von allen Seiten rücken die Männer mit dem Spaten
ſich geſchworen haben, das Bourtanger Moor der Ver=
zu
überantworten und es durch einen fruchtbaren
henden Landſtrich zu erſetzen.
trupps des Arbeitsdienſtes ſtanden bereits in den ſpäten
naten des Vorjahres an einigen Randſtellen des
Erſtaunt und mißtrauiſch wurden ſie von den wenigen
n Kampf mit Waſſer und Sumpf ſtehenden Bauern
en. Was wollten die jungen Männer hier? Das Moor
n?. Aber ſehr raſch zeigten ſie, daß ſie ſich nicht in
nteuer geſtürzt, ſondern an eine zu bewältigende Auf=
angewagt
hatten. Mit dem Spaten in der Hand gingen
Oedland zu Leibe. Ueberall wurden mehr oder weniger
zugsgräben gezogen, das Waſſer floß raſch ab. Nun
Torfſchicht heran, die durchſtochen werden mußte, um die
unteren Schichten nach oben zu bringen. Mehr als ein=
Meter Tiefe mußte umgekuhlt werden. Aber fröhlich
je zähen Schollen, bald lag ein weites Feld vor den
er ſchon nicht mehr ganz ſo ungläubig blickenden Moor=
Im November konnte der erſte Siedler angeſetzt wer=
Dezember hatte er den neuen Acker für die Ausſaat
terroggen beſtellt. Heute dehnt ſich an dieſe Stelle ein
feld mit junger grüner Saat neben den unverdroſſen
mit dem breiigen Moor weiterringenden Arbeits=
die
immer tiefer in das Oedland vorſtoßen.
erſten Erfolge haben jetzt zum Großangriff des Arbeits=
geführt
. Meppen und Lingen ſind die Hauptſtützpunkte
itsdienſtes, von hier aus wurden überall große Lager
ben. Längs des Piccardie=Kanals hart an der hol=
Grenze ſind ebenfalls Ausgangsſtellungen für den
egen das Moor im Entſtehen begriffen. Ja, tief im
lbſt, dort, wo erſt Pfähle eingerammt werden müſſen,
Wohnbaracken einen feſten Untergrund zu geben, haben
ge Abteilungen feſtgekrallt und ihre Spaten angeſetzt,
n in die tote Oede zu bringen.
* als hunderttauſend Hektar kommen für die Kulti=
arbeiten
im Bourtanger Moor zunächſt in Frage. Nichts
hes iſt es, was hier von den Männern des Arbeits=
angepackt
worden iſt. Man gehe nur einmal an die
und werfe den Blick hinüber in holländiſches Land.
r war das Bourtanger Moor einſt das, was es auf
hen Seite geblieben iſt: graubraune grenzenloſe Weiten
um und Strauch, ohne Siedlungen und ohne jedes
Weſen. Aber die Holländer wußten aus dem Moor
d zu machen. Bis hart an die Grenze reichen ihre
Uten Aecker, über die tauſende von Siedlungen ver=
d
. Und da ſollte es nicht möglich ſein, aus dem toten
ühende Fluren zu machen? Die erſten Erfolge ſind
1. Man braucht auch nur an das Papenburger Beiſpiel
indes Emslandes, alſo am Nordrand des Bourtanger
zu denken. Hier wurde ſyſtematiſch das Moor zurück=
mit
dem Ergebnis, daß die Papenburger Gegend zu
htbaren Gemüſeerzeugungsſtätte geworden iſt, die mit
müſeſorten das geſamte Bremer Gebiet beliefert und
durch die Güte ihrer Gartenbauerzeugniſſe ein feſtes
iet geſchaffen hat.
fragt ſich immer wieder, warum das Moor nicht längſt
n worden iſt. Rückſtändigkeit der Bevölkerung, die
loch in geſundheitlichen Verhältniſſen lebt, die jeder
ung ſpotten, Fehlſchläge und Mutloſigkeit haben die
icht aufkommen laſſen die nötig ſind, um einem
er Moor nennenswerte Landmengen, nehmen zu können.
den einzelne Männer den Angriff gewagt, aber das
zar doch immer mächtiger und hat ihnen manchen
folg zerſtört. Aermlich ſind die Gehöfte hart am

Nande des Moores, ein ſichtbarer Beweis dafür, daß das Moor
hier wieder den Menſchen zu vernichten droht. Nein, zu

Tauſenden müſſen die Fäuſte bereit ſein, um einen Sieg zu
erringen. Jetzt ſind ſie vorhanden. Aus dem Rheinland, aus
Oſtpreußen, aus Thüringen, Sachſen, Bayern und Baden, aus
allen deutſchen Gauen haben ſich die Freiwilligen gemeldet, um
als Pioniere der Siedlung und als Stoßtrupps in der Er=
zeugungsſchlacht
dem deutſchen Volke ein Gebiet zu erſchließen,
das ihm künftig gewaltige Mengen beſter Nahrungsmittel
liefern ſoll.
Eine Fahrt durch das Kampfgebiet hat nicht nur erſchüt=
ternde
Eindrücke von der Traurigkeit des Moores, ſondern auch
das hohe Gefühl ausgelöſt, daß die Männer, die voller Stolz
das Emslandband auf ihrem Aermelaufſchlag tragen, den jetzt
eingeleiteten Feldzug gegen das Moor zu einem ſiegreichen Ende
führen werden. Jahre wird es natürlich dauern, bis die erſten
merklichen Erfolge verbucht werden können. Denn jeder Sied=
ler
es kommen nur wirklich befähigte Männer in Frage
kann erſt nach etwa drei Jahren ſo weit ſein, daß er Steuern
zu zahlen vermag, woraus hervorgeht, daß auch er harte Auf=
bauarbeit
zu verrichten hat. So iſt es nicht, daß der Siedler,
der dem Arbeitsmann ſchon auf den Ferſen folgt, einen präch=
tigen
Hof vorfindet, in den er ſich nur hineinzuſetzen braucht.
Man baut ihm wohl ein zweckmäßiges feſtes Haus, gewährt
ihm auch andere Unterſtützungen, aber ſonſt muß er von klein=
auf
anfangen, um zum Vollbauern zu werden. Doch die Vor=
ausſetzungen
für ein Gelingen des Siedlungswerkes ſind günſtig.
Alle Arten Hackfrüchte können auf dem Neuland gedeihen,
ebenſo alle Gemüſeſorten, ferner Roggen, Hafer und Buch=
weizen
. Schon in dieſem Sommer werden die Arbeitsmänner
dort, wo ſie Ende des vorigen Jahres zum Einſatz gelangten,
zwiſchen wogendem Getreide ſpazieren gehen können.
Ein herrliches Denkmal deutſcher Tatkraft wird hier in
friedlicher Arbeit durch den Mann mit dem Spaten im Ems=
land
errichtet. Späteren Geſchlechtern wird es Zeugnis von
einem Werk ablegen, das würdig der Kultivierung des Oder=
bruchs
durch den großen Friedrich an die Seite geſtellt werden
W. S.
kann.

Radio ſchädigt die Schuhmacherei.

(th) New York. Seit Jahren ſchon jammern die
amerikaniſchen Schuhfabrikanten wie auch die Schuhmacher über
den Rückgang ihres Geſchäftes. Angeblich hätten ſie nicht halb
ſo viel zu tun wie noch vor zehn Jahren. Eine Unterſuchungs=
kommiſſion
der Schuhinduſtrie iſt nun glücklich dahintergekommen,
woran das liegen ſoll. Sie beſchuldigt den Rundfunk! Zur
Begründung wird das ſchwerſte wiſſenſchaftliche Geſchütz auf=
gefahren
: die Statiſtik
Nach deren amtlichen Angaben halten ſich in den Ver=
einigten
Staaten täglich mindeſtens 40 Millionen Menſchen
mindeſtens zwei Stunden lang daheim vor ihrem Rundfunk=
empfänger
auf, während ſie dieſe beiden Stunden ohne den
Rundfunk unzweifelhaft zum Spazierengehen benutzen und da=
mit
ihre Sohlen entſprechend lange abnutzen würden.
Ueber dieſe grandioſe Beweisführung kann man nur
ſtaunen. Und die Ueberraſchung wird noch größer, wenn man
hört, daß die Schuhinduſtrie ſogar fordert, alle amerikaniſchen
Sendegeſellſchaften möchten einmal im Monat 24 Stunden lang
ihre Darbietungen völlig unterbrechen. Man werde dann ſehen,
daß mit einem einzigen Schlage der Schuhinduſtrie und den
Schuhmachern geholfen ſei!
Man kann auf der anderen Seite allerdings auch der
Meinung ſein, daß wohl noch niemals auch in der Häus=
lichkeit
ſo viel getanzt worden iſt, als ſeitdem der Rundfunk
die Tanzmuſik ſelbſt ins Heim trägt!

Gewinnauszug
5. Klaſſe 44. Preußiſch=Süddeutſche (270. Preuß.) Klaſſen=Lotterie
Nachdruck verboten
Ohne Gewähr

Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar ſe einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen 1 und II

6. März 1935.
23. Ziehungstag
In der heutigen Vormiagsziehung wurden Gewinne über 150 M.,
gezogen

2 Gewinne zu 10000 M. 887601
4 Gewinne zu 5000 M. 29189 39370
18 Gewinne zu 3000 M. 16938 33734 82783 161962 263060 265569
285105 347096 367796
22 Gewinne zu 2000 M. 13996 35362 49877 110070 137492 172146
209719 238766 325941 349693 398184
34 Gewinne zu 1000 M. 86 25686 40193 64271 80840 100471
212292 051271 251374 293167 800240 315922 321364 335076 357348
364837 367048
122 Gewinne zu 600 M. 18272 19401 20124 21679 30039 23325
34693 34938 38416 38951 49359 50227 53994 64383 67998 75036
80746 84379 88659 91992 95591 95398 105718 124334 126500
194798 1364 18 166588 178161 188866 205031 910704 215422 227228
228225 237566 262451 268665 264 107 264765 270760 571478 275461
281234 280610 282383 298298 300689 306859 309714 316103 325204
327130 331166 335989 339595 34 7978 358748 371847 378838 383713
360 Gewinne zu 300 M. 3555 7874 8762 8853 9780 12927 16198
20925 23777 94563 30664 32345 34953 36677 37016 38635 40826
41828 42130 48554 49317 61843 62560 62288 65037 68561 70808
71692 71775 79860 79944 83065 85214 89087 89924 80163 91998
92033 82193 92388 96164 97023 97297 99732 99763 104258 105052
105418 106853 108191 112267 116252 116584 122522 123607 124713
125308 125836 126123 198413 132215 134507 136982 139122 140153
141345 142260 144485 147282 147868 148385 148080 149717 148826
154348 160648 162353 166641 170387 170850 172746 127788 178528
178589 180632 183932 180947 191385 191861 182597 194001 194481
195612 196885 199926 203048 203520 203536 213735 214301 217696
000107 220676 222116 031837 239917 233365 934439 234440 236047
236213 237081 246997 943604 245S53 262164 256895 257782 266746
269342 270610 571059 273126 278730 283678 984275 286740 286872
287798 289 161 292786 293222 293650 094117 596074 596807 300498
361635 306857 307486 308616 309092 311843 811947 316102 317
318891 319120 322560 323443 323824 327944 329599 332186 332376
335092 336080 336296 336600 343125 346600 348800 348610 348815
351081 351977 359506 361256 368468 369238 369483 370047 370665
379497 379952 390036 392962 398205 399280 3996568

In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen

2 Gewinne zu 100000 M. 296583
4 Gewinne zu 10000 M. 98353 951389
4 Gewinne zu 5000 M. 119866 181015
8 Gewinne zu 3000 M. 6784 35845 136189 356342
20 Gewinne zu 2000 M. 12214 101924 119980 131573 156327
297635 298266 317353 350823 393060
40 Gewinne zu 1000 M. 4005 13939 69505 63897 84391 158608
173440 174 194 209887 259593 073238 274199 818416 332447 333098
342354 364845 881670 393808 394144.
60 Gewinne zu 600 M. 208 6030 11666 22407 47928 81036 88249
93653 105280 111781 114993 117001 141660 141970 157588 160534
162603 213040 219894 222272 225989 235442 256743 261743 288388
326603 333036 363556 897777 399922
278 Gewinne zu 300 M. 108 2477 2842 4114 9575 11401 13961
19087 19785 21627 22336 34054 34411 35996 38698 41670 42983
47345 50425 62943 53297 54533 55706 63508 69489 70024 76464
78161 80888 80929 81782 82451 84821 87390 88625 88752 92817
89423 102333 108242 111285 111323 111620 121039 127523 127827
131789 138382 138900 140695 141230 143507 144427 148319 153232
159202 159675 185207 180032 184091 188162 193260 1850 13 198786
199219 201046 203467 204963 207790 208606 209321 210811 211353
214721 215268 219970 228629 228956 230965 244091 246639 247126
251672 254818 256653 268438 258127 259945 260617 264614 266 130
268043 268384 273957 275708 278525 281940 282363 282445 287703
289669 200604 291988 286240 300872 310818 315274 316696 317475
317821 320481 322395 322530 324246 325934 334636 337970 34 1040
341181 353816 357957 358336 358773 359275 359932 362708 364479
366582 366826 368033 368402 368816 369421 373884 375929 379061
889149 390581 397444

20 Tagesprämſen.
Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu je 1000 RM
gefallen, und zwar ſe eine auf die Loſe gleicher Nummer in den
beiden Abteilungen I und II:

49817 74728 104167
297486 358930

118736 123285 133382 168619 243371

Im Gewinnrade verblieben: 140 Tagesprämien zu je 1000 Mark,
2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu je 50000, 2 zu je 80000, 2 zu je
20000, 18 zu je 10000, 36 zu je 5000, 94 zu je 3000, 178 zu je
2000, 412 zu je 1000, 996 zu je 500, 3992 zu je 300 Mark.


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Seite 10 Nr. 67

Nachrichten
Darmſtädter Tagblatt / Heſ

Freitag, 8. März

Te Tbgtltt
Sooel,

Der Sport des Sonntags.

Das deutſche Sportgeſchehen wird am kommenden Sonntag
überſtrahlt von einem großen Ereignis: vom Weltmeiſterſchafts=
Ausſcheidungs=Boxkampf zwiſchen. Max Schmeling und Steve
Hamas in Hamburg. Damit wird der deutſche Boxſport und mit
ihm auch die ganze deutſche Sportbewegung einen weiteren großen
Schritt in ſeiner Weltgeltung tun Gegen dieſes Großereignis ver=
blaſſen
die übrigen Kämpfe und Wettbewerbe des nächſten Sonn=
tags
etwas. Von den übrigen Sportarten beanſpruchen die Ent=
ſcheidungskämpfe
im
Fußball
die größte Beachtung. Im Reich wird es ſicher einige neue Meiſter
geben und in Süd= und Südweſtdeutſchland können Phönix Lud=
wigshafen
und Hanau 93 zum Titel kommen. Auch im Abſtieg iſt
mit neuen Entſcheidungen zu rechnen. Im Gau Südweſt wird
Phönix Ludwigshafen die Meiſterwürde fraglos durch einen Sieg
über Saar 05 Saarbrücken ſicherſtellen. Um ſo mehr, als der FK.
Pirmaſens, der noch eine ganz geringe Chance hat. bei Union
Niederrad kaum ungeſchoren davonkommen wird. Für den Abſtieg
wichtig ſind die Spiele Spfr. Saarbrücken gegen Eintracht Frank=
furt
und Boruſſia Neunkirchen Offenbacher Kickers. Im Gau
Württemberg gibt es beim Stuttgarter Lokalderby Kickers
VfB. bereits eine Meiſterſchaftsvorentſcheidung. Der SV.
Feuerbach wird den SV. Göppingen dem Abſtieg näherbringen, da=
gegen
iſt das Spiel Ulmer FV. 94 Sportfreunde Stuttgart etwas
offener. Im Gau Baden werden die beiden Meiſterſchaftsanwär=
ter
VfR. Mannheim und Phönix Karlsruhe kaum Punkte ein=
büßen
. Der VfR. Mannheim hat dabei die etwas leichtere Auf=
gabe
, er empfängt zuhauſe den 1. FC. Pforzheim, während die
Karlsruher immerhin den Meiſter des Vorjahres SV. Waldhof
zum Gegner haben. Im Gau Bayern wird ſich wahrſcheinlich das
Geſchick von Schwaben Augsburg und Jahn Regensburg erfüllen.
Die Schwaben dürften ihren Abſtieg bei der Sppgg. Fürth ſelbſt
durch eine Niederlage beſiegeln, während Jahn Regensburg auf
den Ausgang des Treffens BC. Augsburg Schweinfurt 05 war=
ten
muß. In München und Nürnberg gibt es große Lokalkämpfe.
In der bayeriſchen Hauotſtadt ſtehen ſich Bayern München und
1860 gegenüber und in Nürnberg trifft der Club auf den ASV.
In Nordheſſen wird Hanau 93 gegen den SC. 03 Kaſſel auf
eigenem Platz kaum einen Punkt einbüßen und darum Meiſter
werden. Kurheſſen Kaſſel wird beim VfB. Friedberg gegen den
Abſtieg kämpfen und das gleiche Ziel verfolgt Langenſelbold in
Kaſſel gegen Sport. Am Mittelrhein gibt es zwei Spiele
ohne Bedeutung; Kölner CfR. 1. FC. Idar und Weſtmark
Trier VfR. Köln.
An Freundſchaftsſpielen iſt bisher in Süddeutſchland nur die
Begegnung Wormatia Worms Opel Rüſſelsheim ( Bezirks=
klaſſenmeiſter
) bekannt geworden. Am Vormittag des Schmeling=
Kampftages treffen in Hamburg Eimsbüttel und der deutſche Fuß=
ballmeiſter
Schalke 04 aufeinander.
Im Handball
iſt für dieſen Sonntag der erſte Gaumeiſter der ſüd= und ſüdweſt=
deutſchen
Gauligen zu erwarten. Im Gau Mittelrhein
braucht der TV. Siegburg=Mülldorf aus dem Spiel gegen den TV.
Mülheim=Koblenz nur einen Punkt, den er ſicher holen wird. Im
Hockey und Rugby
geht der Privatſpielbetrieb weiter.
Boxen.
Der deutſche Boxſport geht einem ſeiner größten Tage ent=
gegen
. Weltmeiſterſchafts=Ausſcheidung Max Schmeling Steve
Hamas in der Hamburger Hanſeaten=Halle! Ein ſolcher Kampf
wäre noch vor wenigen Jahren für Deutſchland als unmöglich ge=
halten
worden. Aber die Tatkraft und der Unternehmungsgeiſt des
Hamburger Veranſtalters Walter Rothenburg machten, geſtärkt
durch den Erfolg des Schmeling=Neuſel=Kampfes und im Verein
mit den ſportfreundlichen Hamburger Behörden auch einen zur
Weltmeiſterſchaft zählenden Kampf zwiſchen einem Deutſchen und
einem Amerikaner möglich. Max Schmeling erhält auf deutſchem
Boden noch einmal Gelegenheit, ſich wieder zur allererſten Welt=
klaſſe
emporzuſchwingen. Der Revanchekampf gegen den Ameri=
kaner
Steve Hamas wird ihm, falls dem Deutſchen die Revanche
gelingen ſollte, die Tur zu einem Titelkampf mit dem Weltmeiſter
Max Baer öffnen. Max Schmeling geht ausgezeichnet vorbereitetz.
in den Kampf, während man aus dem Trainingslager des Ameri=
kaners
wr widerſprechende Meldungen gehört hatte. Deutſchland
rechnet mit einem klaren Sieg von Mar Schmeling und hofft, daß
er es nicht enttäuſchen wird. Das Rahmen=Programm der Ham=
burger
Veranſtaltung weiſt noch drei zugkräftige Kämpfe auf.
Adolf Heuſer=Bonn kämpft gegen den Engländer Bob Carvill,
Adolf Witt=Kiel hat Ernie Simons=England zum Gegner und
Fred Bölck=Hamburg trifft ebenfalls auf einen Briten, und zwar
auf Glen Moody.
Die Amateurboxer warten mit einigen kleineren Kämpfen auf.
Franzöſiſche Amateure boxen in Würzbura gegen Bayern und eine
Saarſtaffel geht am Samstag in Ulm und am Sonntag in Geiß=
lingen
in den Ring. Im
Winterſport
beginnt man Abſchied zu nehmen. Noch gibt es zwar ausreichen=
den
Schnee, aber bald wird der nahe Frühling in ſeine Rechte tre=
ten
. Von den Wettbewerben des Sonntags intereſſieren in Deutſch=
land
: Abfahrts= und Slalomläufe in Krummhübel, ein Abſchieds=
ſpringen
am Aſchberg, der Abſchlußlauf Brocken=Oderbrück und das
Internationale Skiſpringen auf der Olympia=Schanze in Garmiſch=
Partenkirchen. Im Ausland werden deutſche Skiläufer an den Fin=
niſchen
Meiſterſchaften in Lathi teilnehmen. Ohne deutſche Betei=
ligung
gehen die Norwegiſchen Meiſterſchaften in Romsdal, das
Kandahar=Rennen in Mürren und ein Skiſpringen in Adelboden
vor ſich. Im Eishockey ſteigt in Paris das Schlußſpiel um den
Europa=Pokal zwiſchen den Francais Volants und Streatbam
Londen. Die Winnipeg Monarchs geben noch ein Gaſtſpiel in
London.
Radſport.
Im Radſport macht ſich die Uebergangsſaiſon immer mehr be=
merkbar
. Der Sonntag iſt daher nicht ſehr reich an Veranſtaltun=
gen
. Brüſſel und Paxis veranſtalten Bahnrennen, in Brüſſel iſt.
der Wiesbadener Schön mit dabei. Toni Merkens=Köln gebt bei
Amateur=Rennen in Kopenhagen an den Start. Das New Yorker
Sechstage=Rennen findet in der Nacht zum Sonntag ſeinen Ab=
ſchluß
. Im
Schwimmen
trifft ſich die Spitzenklaſſe der ſüddeutſchen Gaue bei einem Ge=
biets
=Olympig=Prüfungsſchwimmen in Darmſtadt 100 Teil=
nehmer
aus 29 Vereinen haben gemeldet, außerdem gaſtiert im
Waſſerball eine niederrheiniſche Gaumannſchaft. Bei einem inter=
nationalen
Schwimmfeſt in Kovenhagen zeigt der Deutſchböhme
Leikert im Kunſtſpringen ſein Können. Im
Hockey.
TSG. 1846 Darmſtadt TV. 1860 Frankfurt=Fechenheim.
In der Reihe der Freundſchaftsſpiele, die von den Darm=
ſtädtern
abgeſchloſſen wurden, kommt es am folgenden Sonntag
wieder zu einer intereſſanten Begegnung. Es wurde diesmal eine
ſtärkere Frankfurter Mannſchaft, die bekannte 1./ Herrenelf des
TV. 1860 Frankfurt=Fechenheim. verpflichtet, ſo daß für Sonntag
wieder ein ſpannender Hockeykampf auf dem Sportprogramm
ſteht. Das Spiel ſollte erſt in Fechenheim ausgetragen werden,
iſt aher auf Wunſch der Darmſtädter nach hier verlegt worden
und kommt auf dem Sportplatz Woogswieſe vormittags 10.30 Uhr
zum Austrag.
Beim Antwerpener Sechstagerennen lagen nach 138 Stunden
die Belgie= Loncke/Bunvſſe mit 254 Punkten, vor Schän/Lohmann
(148) Billiet’sgemerlinck (57). Smets Martin (51) und Bon=
duel
Huns (25) in Front. Die übrigen Mannſchaften hatten bis
zu 12 Runden eingebüßt.

Darmſtadk im Zeichen der Olympia=
Scrimmer.
Die Gebiets=Prüſungs=Kämpfe im Schwimmen
und Waſſerball.
Das Olympia=Prüfungsſchwimmen des Gebietes Süd, am
Sonntag in Darmſtadt verſpricht nach den abgegebenen Meldun=
gen
aus allen Teilen Süddeutſchlands, ein ſportliches Ereignis
erſten Ranges zu werden. Da zu allen Olympia= Prüfungsſchwim=
men
nur ſolche Schwimmer und Schwimmerinnen zugelaſſen wer=
den
, die ſchon auf anderen ſchwimmſportlichen Veranſtaltungen
und beſonders auf den Olympiaprüfungskämpfen der einzelnen
Gaue beſtimmte, vorgeſchriebene Leiſtungen erreicht haben, ſo iſt
bei einem Olympia=Prüfungsſchwimmen eines Gebietes von vorn=
herein
die Gewähr einer erſtklaſſigen Beſetzung gegeben.
Wer ſind nun in Darmſtadt die Favoriten der einzelnen
Wettkämpfe? Wer wird ſich die Reiſe nach dem Weſten er=
kämpfen
?
Die Wettbewerbe der Herren
ſind dabei am meiſten umſtritten und haben folglich auch die
ſtärkſten Teilnehmerzahlen erhalten. So treffen im Kraulſchwim=
men
über 100 Meter 17 Gegner aufeinander von denen der
Karlsruher Faahs, der Offenbacher Maus und der Göppinger
Schreck die meiſten Ausſichten auf den Sieg haben. Faahs hat in
Stuttgart auf dem 1. Prüfungsſchwimmen am 20. Januar nicht
nur die 100 Meter, ſondern auch die 200 Meter gewonnen und
wird darauf brennen, dieſe Siege in Darmſtadt zu wiederholen.
Schreck, der Zweite von Stuttgart, hat ſich ſeit dieſer Zeit ge=
waltig
verbeſſert, ſo daß er Faahs durchaus gleichwertig iſt. und
Maus, lange Jahre Suddeutſchlands Schnellſter, der in Stutt=
gart
nicht recht in Form war, wird auf eine Korrektur dieſes Er=
gebniſſes
bedacht ſein. Die anderen 14 können hier nicht ganz
mit. Wer wird es ſchaffen? Faahs Maus Schreck das
wird wohl der härteſte Kampf der ganzen Veranſtaltung. Ueber.
200 Meter gibt es eine Wiederholung zwiſchen Faahs und Schreck,
zu denen als weiterer Hauptgegner der Stuttgarter Kienzle
kommt, für den allerdings dieſe Strecke noch etwas kurz ſein
dürfte.
Dagegen würden wir ohne weiteres Kienzle als ſicheren Sie=
ger
des 400 Meter Kraulſchwimmens vorausſagen, wenn er nicht
gerade am vergangenen Sonntag in Göppingen von dem Göp=
pinger
Hurtig und ſeinem Klubkameraden Stetter eine ganz
überraſchende Niederlage bezogen hätte. Das gibt dem erneuten
Zuſammentreffen dieſer drei in Darmſtadt, zu denen ſich noch der
bekannte Frankfurter Witthauer Heyer=Heidelberg und Klemke=
Kaſſel geſellen, einen ganz beſonderen Reiz, und eine Vorausſage
dürfte ſo gut wie unmöglich ſein.
Weltrekordmann Schwarz gegen Frankfurts große Olympia=
hoffnung
Minnich im 200 Meter Bruſtſchmimmen wird der Höhe=
punkt
der Darmſtädter Kämpfe ſein. Wird der erſt 15jährige
Frankfurter ſchon ſo weit ſein, um den großen Göppinger ſchlagen
zu können? Auf die Antwort hierauf wartet der geſamte deutſche
Schwimmſport. Minnichs große Leiſtung am letzten Sonntag in
Magdeburg gibt einige Berechtigung zu dieſer Frage. Die
Rückenſchwimmer des Gebietes Süd ſind im Vergleich hierzu
etwas ſchwächer. Dafür werden ſie ſich in zwei Läufen einen
herrlichen Kampf liefern, in der der Darmſtädter Gerhard (TSV.
1846) entſcheidend eingreifen müßte.
Unter den ſieben Springern,
die ſchon am Sonntag vormittag 11.30 Uhr den Kampf aufneh=
men
. iſt der Darmſtädter Schütz (Jung=Deutſchland) nach ſeinen
letzten Leiſtungen Favorit. Er iſt der einzigſte Springer des
Gebietes Süd, der eine Einladung nach Düſſeldorf erhalten hat,
und er wird ſich dieſer Ehre am Sonntag würdig erweiſen müſſen.
Leicht werden es ihm die anderen 6 nicht machen, denn ein Sieg
über Schütz würde für ſie ebenfalls einer Einladung zu den
Reichs=Olympia=Prüfungskämpfen gleichkommen.
Die Wettkämpfe der Damen
ſind zahlenmäßig etwas ſchwächer beſetzt. Dafür wird es aber
auch hier zu ausgezeichneten Kämpfen kommen, beſonders in dem
mit 13 Teilnebmerinnen am ſtärkſten beſetzten 200 Meter Bruſt=
ſchwimmen
zwiſchen Pfau=Göppingen und Blattmann=Freiburg
und im 100 Meter Kraulſchwimmen zwiſchen Gauß=Karlsruhe
und Klein=Freiburg: Darmſtadt iſt in dieſen Rennen durch 5
Damen Jung=Deutſchlands vertreten.
Auch die Rahmenwettkämpfe, zwei Herren= und eine Damen=
ſtaffel
der Klaſſe 2, haben eine ſehr gute Beſetzung erhalten.
Auf die Waſſerballſpiele
am Samstag abend und Sonntag vor= und nachmittag, die die
beſten Waſſerballſpieler des Gebietes Süd, des Gaues Nieder=
rhein
und Darmſtadts zu ſpannenden Spielen vereinigen werden.
kommen wir noch zu ſprechen.
Erwähnt ſei ſchon heute, daß die Felſing=Riege der Turn=
und Sportgemeinde 1846 in einer Einlage hervortreten wird,
wie man ſie in Darmſtadt noch nicht geſehen hat
Auch heute verweiſen wir nochmals ausdrücklich auf die be=
kannten
Vorverkaufsſtellen: L. B. Müller, Parfümierie Müller,
Zigarrenhaus Hartmann, Papierhandlung Künzel. Turnhalle
Woogsplatz und an der Kaſſe des Städtiſchen Hallenſchwimm=
bades
.
Die Trainingsgemeinſchaft der Darmſtädter Schwim=
mer
t ifft ſich heute, Freitagabend, 20.15 Uhr, beim Uebungsabend
des SC. Jung=Deutſchland.
Handball.
Polizei Darmſtadt TB. Frieſenheim.
Am kommenden Sonntag, 15 Uhr. treffen ſich beide Mannſchaf=
ten
auf dem Landespolizeiſportplatz. Für die Landespoliziſten ſteht
außerordentlich viel auf dem Spiel. Nach der letztſonntäglichen Nie=
derlage
in Haßloch muß die Mannſchaft alle ihre reſtlichen Spiele
gewinnen, wenn ſie zu einem Entſcheidungsſpiel kommen will. Es
bedarf der letzten Kraftentfaltung und Energie der Elf, um die
reſtlichen Spiele erfolgreich zu beenden. Ihr Gegner, der TV. Frie=
ſenheim
, hat in dieſer Saiſon außerordentlich unter Formſchwan=
kungen
zu leiden und keine beſonderen Leiſtungen zuſtande gebracht.
Wir hoffen, daß der deutſche Meiſter endlich wieder zur alten Form
aufläuft und die reſtlichen Spiele in der Art und Weiſe erfolgreich
beendet, wie er es im vergangenen Jahr gezeigt hat.
Fußball: Polizei Darmſtadt FC. Olympia Lorſch.
Spielbeginn 15 Uhr in Lorſch. Abfahrt der 1. Mannſchaft:
13 Uhr, Wache 24. Abfahrt der 2. Mannſchaft 11.30 Uhr, Wache 24.
Jugendabteilung.
Fußball: FV. Gräfenhauſen Polizei. Abfahrt mit
Rädern um 8.45 Uhr ab Blumenthalſtraße=Pallaswieſenſtraße,
Handball: Polizei 4 Reichsbahn. Das Spiel findet
bereits ſchon um 10.00 Uhr ſtatt.
Schiedsrichler Arbeitsgemeinſchaff, Krs. Skarkenburg
Die nächſte Pflichtſitzung der Untergruppe
Darmſtadt findet am kommenden Montag, den 11.
März 1935, bei Löffler ſtatt. Es wird erwartet, daß alle Kollegen
ſich pünktlich um 20.15 Uhr einfinden.
gez.: Hillgärtner. Lautz.

Doppelveranſtaltung am Böllenſt
Handball: SV. 98 Darmſtadt TV. Haßlo=
Fußball: SV. 98 Darmſtadt Viktoria Walldor

tor

Am nächſten Sonntag ſteigen auf dem Stadion am Be
zwei die Meiſterſchaft beeinfluſſende Treffen.

Die Handballer

empfangen mit Haßloch einen Gegner, deſſen Name in de
Wochen in aller Munde war. Als SV. 98 im Vorpiel in
ſeine bis jetzt einzige Niederlage einſtecken mußte, glaubte
einen Zufalls= und Glücksſieg des Neulings, den man ſich n
die Beſonderheiten des Haßlocher Platzes und der damit
denen Spieltaktik des Neulings erklären konnte. Die
haben aber in den weiteren Kämpfen gezeigt, daß ſie ihre
Spielmethode auch auswärts anzuwenden verſtehen. We
daran denkt, daß ſie aus Herrnsheim und Schwanheim
heimkehrten, dann hat man den beſten Beweis dafür, daß
Elf großes Können ſteckt. Das Spiel am letzten Sonntag g
Deutſchen Meiſter Polizei Darmſtadt dürfte die 98er
warnen, das Spiel auf die leichte Schulter zu nehmen.
lien müſſen von der erſten bis zur letzten Minute auf
len, ſonſt kann es ihnen paſſieren, daß ſie ein zweites Mal
Schrecken des Gaues 13 umgelegt werden.
Nicht minder wichtig iſt das Spiel der
Fußballer gegen Viktoria Walldorf.
Die Walldörfer haben noch evtl. eine Chance, Meiſte=
zu
können. Wenn ſie ihre beiden Spiele noch gewinnen, und
und Egelsbach in Lorſch bzw. Worms verlieren würden, d
ten ſie ſich als ſtiller Dritter den Meiſtergürtel verdient.
ſchloſſen iſt dieſe Rechnung durchaus nicht. Wenn man bed
Walldorf imſtande war, in der Vorrunde Polizei gar m
diſtanzieren, dann kann man ſich vorſtellen, daß dieſe El/
dieſer Runde zum erſtenmal in Darmſtadt ſpielt jetzt wof.
legenheit günſtig iſt, mit aller Macht nach dem Erreichbar
SV. 98 iſt in dieſem Jahre das Zünglein an der Waage.
minderte er die Egelsbacher Meiſterſchaftsausſichten dur
3:1=Sieg erheblich herab, und erſt am letzten Sonntag ſch=
in
einem allerdings verunglückten Spiel die Ausſichten de
zurück. Am Sonntag wird ſich nun entſcheiden, ob auch
ſeinen Meiſterſchaftstraum am Böllenfalltor austräumen
Handballſpiel beginnt um 2.15 Uhr, das Fußballſpiel um
Der Eintrittspreis iſt nicht erhöht.

Ringen.

Darmſtadt 1910 Viktoria Eckenheim.
Das am 16. Februar ausgefallene Treffen zwiſchen g
Vereinen wird morgen Samstag, abends 8.45 Uhr, in d
halle Soderſtraße ausgetragen Auf die Geſtaltung der
hat es keinen großen Einfluß mehr, denn die Platzherre
damit ihren Vorreiter nicht einholen. Lediglich Preſtt
ſind bei dieſer Begegnung noch ausſchlaggebend. Dieſ
allerdings dazu angetan ſein, vor heimiſchem Publik
daranzuſetzen, um die tatſächliche Kampfſtärke zu bewei
Darmſtädter ſind wohl dem Buchſtaben nach Abſtieg
aber die Würfel ſind noch nicht endgültig gefallen
menden Abſtiegs= bzw. Aufſtiegskämpfe bringen erſt die
dung. Und wenn die einheimiſche Mannſchaft auf dem
dann wird ſie bei dieſen das wichtigſte Wort mitzurede
Die Halle iſt ab 8 Uhr für das Publikum geöffnet.
Für die Mannſchaftsringer findet heute abend 8.30
Trainingslokal eine wichtige Beſprechung ſtatt. An
eines jeden Einzelnen unbedingt erforderlich.
u
Reichsſender Frankfu
Frankfurt: Freitag, 8. März
6.00: Bauernfunk. 6.15 und 6.30: Gymnaſtik. 6.50
Wetter. 6.55: Morgenſpruch Choral: Der du tri
Menſchheit Sünden. 7.00: Stuttgart: Frühkonzert
pelle W. Wende. 8.10: Waſſerſtand. Wetter. 8.15:
gart: Gymnaſtik. 9.00: Nur Freiburg: Werbekonze
Nachr. 9.15: Nur Freiburg: 1. Selten gehörte Spielm
Barocks. 2. Kompoſitionsſtunde von Hans Georg
10.00: Nachr. 10.15: Schulfunk: Graf Zeppelin. D
dat der Kämpfer. 10.50: Praktiſche Ratſchläge
und Haus. 11.00: Werbekonzert. 11.30: Meldun
11.45: Sozialdienſt.
12.00: Stuttgart: Mittagskonzert des Landesorcheſters Gau
temberg=Hohenzollern. Ltg.: Schröder. 13.00: Zeit, N
13.15: Stuttgart: SA.=Standartenkapelle. L.:g.: Muſikz
R. Hanker 14.15: Zeit, Nachr. 14.30: Wirtſchaftsbe
14.45: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. 14.55: Wetter.
Nur Trier: Nachr. 15.15: Für die Frau: 1. Walter
Oſtern auch in die Schule. 2. Können Sie Hilde ni
verſetzen? 3. Shularbeiten und ſchlechte Zenſuren.
16.00: Nachmittagskonzert. 1. Das Funkorcheſter. Ltg.:
Doppelkonzert. Das Funkorcheſter. Ltg.: Hez. Kapell
Hauck. In der Pauſe: Kunſtbericht der Woche.
Jugendfunk: Warum Reichsberufswettkampf? Gepräch.
Der Himmel m Mürz. Die rätſelhafte Erſcheinung de
kreislichtes. Geſpräch mit Prof. Sittig. 18.30:
Hälfte des deu=ſchen V.erjahresplanes liegt hinter uns! 1
und Zuſammenfaſſung von Dr. Kühn. 18.45: Wir
meldungen. Anſchl.: Das Leben ſpricht
19.00: Kaſſel: Kurheſſiſches Landes=Orceſter Kaſſel. Ltg.
wig Maurick. 20.03: Zeit, Nachrichten. Anſchl.: Taxe
20.15: Königsberg: Reichsſendung. Stunde der Nation; I.
rung. Szenen aus der Oper: Turandot. Von Adolf Jel
21.00: Wir gehen auf Montage. Deutſche Arbeiter in alle
21.45: Volksmuſik Zitherkonzert. 22.00: Zeit, Na‟
22.15: Nachr., Wetter, Sport. 22.20: Liederſtunde.
Srortſchau. 23.00: Im Sattel durch ein ſingendes
Mexikaniſcher Funkbogen von Dieter Baſſermann.
Stuttgart: Nachtmuſik.

1i Oaastänann

Freitag, 8. März
Reichsſendung: 20.15: Stunde der Nation; 1I.
rung: Szenen aus der Oper Turandot von A. Jel
Breslau: 21.00: Die Mähmaſchine. Hörſpiel b.
Deutſchlandſender: 19.00: Von Sieben de
Ein buntes Kaleidoſkop.
Frankfurt: 18.30: Die erſte Hälfte des deutſche
jahresplanes liegt hinter uns! Ueberſicht und 5u
faſſung von Dr. Kühn.
Hamburg: 21.00: Tilſit 1807. Eine deutſche 2
ſtunde.
Köln: 21.00: Komiſche Käuze. Heitere Folge vo.
Kohlhaas.
Königsberg: 21.00: Die bunte Platte. Schalt
Kabarett.
Leipzig: 18.45: Fröhlicher Tanzreigen.
München: 19.00: Der klingende Baum. Vom 0e
in Mittenwald.
Wien: 19.30: Heut ſpielt der Strauß.
Bukareſt: 20.10: Sinfoniekonzert.
Warſchau: 20.15: Beethoven, Reger, Bach"
London: 22.15: Funk=Tanzkapelle.

Welterbericht.

Vorherſage für Freitag und Samstag: Vielfach 9
recht, kalt, doch tagsüber wieder zunehmend milder.

[ ][  ][ ]

ummer 62

arm

latte

ſe Textilmeſſe, die am Donnerstag ihre Pforten ſchloß, er=
einen
vollen Erfolg. Als Leiſtungsſchau der deutſchen
nduſtrie hat ſie die große Bedeutung der deutſchen Kunſt=
iiſer aller Welt vor Augen geführt und bewieſen, daß alle
ard arne und Stoffe für den praktiſchen Gebrauch gut geeignet
Die vielen Neuheiten haben dem in großer Zahl erſchie=
Auslande gezeigt, wie ſchöpferiſch unſere Induſtrie iſt. Die
girs ändiſchen Einkäufer begnügten ſich keineswegs mit der In=
Fo z ion, ſondern gaben Muſteraufträge und vielfach auch regu=
F=eſtellungen auf. Es waren europäiſche Intereſſenten und
huz lche aus Ueberſee. Die Umſatztätigkeit war auf der Textil=
ms
eecht rege; das Vorjahr wurde häufig übertroffen. Die
6ry skundſchaft war in großer Zahl erſchienen und gab zwar
he leine, dafür aber viele Aufträge. Das geſchäftliche Ergeb=
nistaltete
ſich ungefähr wie folgt: Gardinen und Dekorations=
koratten
gutes Geſchäft, auch mit dem Auslande. In Woll=
nen und Druckſtoffen hielt die Nachfrage unvermindert an.
ar ſtoffe, auch aus Miſchgeweben, gingen gut Große Nach=
ieſtand
nach Weißwaren. Die Damenkonfektion ſchnitt
ſeKbals die Herrenkonfektion, die auf der Meſſe ſchwach ver=
war
. Berufskleidung und Uniformen machten recht gute
te, Teppiche erbrachten höhere Umſätze als vor einem Jahr
ielten auch viele Auslandsverbindungen. Strümpfe hiel=
Vorjahrshöhe. In Wollgarnen kamen viele in= und aus=

Freitag, 8. März

Die Leipziger Textil=Meſſe ein Erfolg.
eiſtungsſchau der Texkilinduſtrie.
Beiiiner und Ayein Main Borſe.

Aufträge zuſtande. Plauener Artikel hatten gute Um=
Erikotagen waren ruhiger, Strickwaren konnten den vor=
in
Umſatz halten.
Die deutſche Leineninduſtrie.
ſer den größeren Gruppen der Textilinduſtrie hatte die
nduſtrie im vergangenen Jahre die höchſte Produktions=
ng
aufzuweiſen. Wie dem Wochenbericht des IfK. zu ent=
iſt
, war die Geſamterzeugung der Leineninduſtrie um die
vende 1934/35 um 52 Prozent höher als, im Jahre vor=
Leinengarnproduktion um 50 Prozent. Die erhöhte Pro=
konnte
unmittelbar abgeſetzt werden. Die Flachsverſor=
ar
ausgezeichneet. Schwierigkeiteen bereitete jedoch teil=
HeVerſorgung mit Baumwollgarnen, die zur Herſtellung
ener Gewebe benötigt werden. Die Zunahme des
an Leinengarnen und Leinengeweben iſt in der Haupt=
f
zwei Gründe zurückzuführen: 1. Mode und Verbrauchs=
ſeiten
wendeten ſich in ſtärkerem Umfange dem Leinen=
zu
. 2. Leinenwaren zählen von jeher zu typiſchen Ham=
eln
. Sie wurden im zweiten Halbjahr 1934 beſonders
auft. Nachdem die Hamſterwelle abgeflaut iſt, dürfte von
eite her der Auftrieb nachlaſſen. Die ſtrukturelle Aus=
des
Leinenverbrauchs ſcheint dagegen anzuhalten. Die
verſorgung erlaubt auch unter der Einfuhrbewirtſchaftung
eechterhaltung eines hohen Produktionsſtandes. Die in=
Flachsernte (26 857 To.) war 1934 um 72 Proz, höher
Vorjahr. Im laufenden Jahre wird der Anbau weiter
ehmen. Die Flachseinfuhr war im Durchſchnitt der letz=
ate
um 94 Prozent über den Vorjahresſtand geſtiegen.

Wirkſchaftliche Rundſchau.

Kennziffer der Großhandelspreiſe für den Monatsdurch=
ebruar
. Die Kennziffer der Großhandelspreiſe ſtellt ſich
Tatsdurchſchnitt Februar auf 100,9 (1913 gleich 100); ſie
1über dem Vormonat (101,1) um 0,2 v.H. zurückgegangen.
exziffern der Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe 99,7
0,6 v. H.), Kolonialwaren 80,8 (minus 0,2 v. H.), indu=
kohſtoffe
und Halbwaren 91,7 (minus 0,1 v.H.) und in=

Fertigwaren 119,8 (plus 0,4 v. H.).
apfkeſſelfabrik vorm. Arthur Rodberg AG., Darmſtadt.
am 26. März ſoll über die Abſchlüſſe für 1932/33 und
die Herabſetzung des Grundkapitals von 350 000 RM.
10 RM. ſowie über die Wiedererhöhung des Grundkapi=
500 000 RM. unter Ausſchluß des geſetzlichen Bezugsrech=
Aktionäre Beſchluß faſſen. Ferner ſoll der zwiſchen der
tft und der Aquila AG. für Handels= und Induſtrie=
mungen
, Frankfurt a. M., geſchloſſene Einbringungsver=
ehmigt
werden. Die Kapitalerhöhung erfolgt unter Ge=
eines
dem geſetzlichen Bezugsrecht wirtſchaftlich gleich=

vertraglichen Bezugsrechts gegenüber der Aquila.
mwollinduſtrie Erlangen=Bamberg AG., Erlangen. Die

ift konnte in 1934 die Einſtellung neuer Arbeitskräfte
und die Fabrikationsanlagen für Spinnerei und Webe=
Hanſchließendem Veredelungsbetrieb während des 1. Halb=
oll
in Gang halten. Nach Abſchreibungen auf Anlagen,
öſchreibungen auf Anlagen und anderen Abſchreibungen
ein bilanzmäßiger Reingewinn von 1026 467 (906 388)
irk. Hieraus ſoll eine Dividende von 6 (5) Prozent ver=
282 467 RM. auf neue Rechnung vorgetragen werden.
rag betrug 16,13 (12,13) Mill. RM., ao. Erträge erbrach=
(0,89) Mill. RM. Dagegen erforderten Löhne und Ge=
85 (6,26), ſoziale Abgaben 0,50 (0.45), freiwillige ſoziale
in 0.29 (0,24), Zinſen 0,23 (0,48), Beſitzſteuern 0,56 (0,58)
übrigen Aufwendungen 5,40 (3,18) Mill. RM. Im ab=
en
Teil des neuen Geſchäftsjahres konnten die Betriebe
b der Grenzen der Faſerſtoffverordnung in Gang gehal=
ſen
. Bei der gegenwärtigen Ausnutzung der Anlagen
ufträge für zwei Monate vor. GV. am 21. März.
glichung von Effektenkäufen durch Ausländer in Ungarn.
der Grundſätze, die für die Bewilligung von Effekten=
onen
mit Ausländern maßgebend ſein werden, wurden
peſt noch keine endgültigen Entſchlüſſe gefaßt. Dem Ver=
nach
ſoll bei der Ungariſchen Nationalbank die Geneigt=
ehen
, den Auslandsgläubigern zu Laſten ihrer Sperrgut=
e
Erwerbung ſolcher ungariſchen Werte zu geſtatten, die
Auslandsmärkten nicht gehandelt werden. Demnach wür=
auf
den Auslandsmärkten notierten Aktien und die im

du it Si Sſtäligſclfen Firſ ſe Dee

Re
100 Millionen=Rubel=Anleihe der Sowjetunion. (Mel=
Telegraphen=Agentur der Sowjetunion.) Das Präſi=
5 Vollzugsausſchuſſes hat den Rat der Volkskommiſſare
zt, eine innere Staatsgewinnanleihe in Höhe von 100

Aaltet. Die Wieſe it Mu 2 of ac
gebracht werden. Die Anleiheobligationen können ohne
kung frei verkauft und beliehen werden.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
deutſche Erzeugung von Original=Hüttenweichblei einſchl.
Mengen Hartblei ſtellte ſich im Dezember auf 11725
n 11118 To. im November. Die Produktion während
en Jahres 1934 betrug rd. 123 400 To. gegen 120 300 To.
1933.
ſeit etwa Mitte 1933 zu beobachtende Belebung des Guß=
ktes
hielt während des Jahres 1934 an. Nach Informa=
es
Fwd. iſt zur Zeit der Auftragseingang ruhig. Er er=
aber
immerhin den Werken einen Beſchäftigungsgrad,
mit etwa 50 Prozent anſetzen darf, während i. V. zeit=
Te etwas höhere Ausnutzungsmöglichkeit der Betriebsan=
geben
war,
Bank von Spanien weiſt für das Geſchäftsjahr 34 einen
inn von 186,05 Millionen (i, V. 136,68) Mill.) Peſetas
verteilt daraus wieder eine Dividende von 135 Peſetas,
Prozent.

Die Berliner Börſe ſetzte überwiegend freundlicher ein
und war im Verlaufe, ausgehend von Verein. Stahlwerke, weiter
gebeſſert. Vom Publikum lagen auf verſchiedenen Märkten Kauf=
limite
vor, denen nur noch kleinere Abgaben der Kuliſſe, die ſich
angeſichts der außenpolitiſchen Lage abwartend verhält, gegen=
überſtanden
. Im Durchſchnitt handelte man ½1 Prozent über
den Vortagsnotierungen. Vereinigte Stahlwerke ſetzten ½ Proz.
höher ein und gewannen im Verlauf bei lebhaften Umſätzen wei=
teres
ein Prozent. Man bemerkte größere Käufe außenſtehender
Kreiſe, denen ſich teilweiſe auch die Kuliſſe anſchloß. Hinweiſe auf
Dividendenerwartungen, die die Kursſteigerungen begleiteten,
erſcheinen jedoch reichlich verfrüht. Der Verlauf war allgemein
weiter befeſtigt. Harpener und Rheinſtahl holten ihre Anfangs=
verluſte
wieder auf. Farben gewannen gegen den Vortag 1½
Prozent. Am Elektromarkt lagen AEG. (plus 1½ Proz.) weiter
lebhaft. Hotelbetrieb notierten 79½ zu 82 nach 80 am Vortage.
Renten waren behauptet. Variable Anleihen veränderten ſich
kaum noch. Kommunalobligationen lagen wenig verändert.
Die Rhein=Mainiſche Börſe nahm einen außerordent=
lich
ruhigen Anfang, um nach den erſten Kurſen auf einzelnen
Spezialgebieten weſentlich lebhafter zu werden, wobei indes die
Bewegung ihren Ausgang von der Börſe ſelbſt nahm. Die berufs=
mäßigen
Kreiſe ſchritten zu einigen Rückdeckungen. Die Stim=
mung
war nach den vorgeſtrigen Rückſchlägen beruhigt und die
Kurſe trotz gewiſſer Uneinheitlichkeit zumeiſt erholt. Die außen=
politiſche
Lage fand eine erheblich beſſere Beurteilung, zumal da
das engliſche Weißbuch im eigenen Lande ſcharfer Kritik begegnet
iſt und man zudem zuverſichtliche Hoffnungen hegt, daß der eng=
liſche
Miniſterbeſuch in Kürze ſtattfinden werde. Einer größeren
Unternehmungsluſt, ſtand einmal die nur geringe Publikums=
beteiligung
und zum anderen die fortdauernd unſichere Bewegung
des engliſchen Pfundes gegenüber, ſo daß im großen und ganzen
die Umſatztätigkeit kein größeres Ausmaß hatte. Gegen die ſchon
etwas beruhigtere Abendhörſe ergaben ſich durchſchnittliche Er=
holungen
von ½1 Prozent. So eröffneten am Aktienmarkt
JG. Farben 139½ (1387) Deutſche Erdöl 99 (99), Deutſche
Linoleum 145½ (144½). Am Rentenmarkt war die Hal=
tung
gleichfalls gebeſſert, das Geſchäft blieb allerdings gering.
Altbeſitz 1118 (111½), Stahlvereinbonds 98½ (98), Zinsvergü=
tungsſcheine
lagen mit 90.40 gut behauptet, Kommunal= Umſchul=
dung
waren nach knapp behauptetem Beginn mäßig höher. Bei
etwas kleiner gewordenen Umſätzen blieb die Haltung im Ver=
laufe
freundlicher und zumeiſt ſtellten ſich noch Beſſerungen um
zirka ½½ Prozent ein.
An der Abendbörſe war die Haltung freundlich und die
Kurſe erfuhren überwiegend eine weitere Erholung, wenn auch
das Geſchäft im großen und ganzen noch klein war. Von allgemei=
ner
Anregung waren einige Induſtrieabſchlüſſe, vor allem ver=
wies
man auf den Abſchluß der Robert Boſch AG., Stuttgart, die
nach neunjähriger Pauſe die Dividendenzahlung mit 6 Prozent
aufnehmen; daneben fand die Wiederaufnahme der Dividenden=
zahlung
bei der Mittelſtahl, ſtarke Beachtung, ebenſo die Ab=
ſchlüſſe
der norddeutſchen Zementgruppe. Lebhafteres Geſchäft
hatten wieder AEG. auf Publikumskäufe mit 32½33 (328),
ferner im Freiverkehr neue Stahlvereinsaktien mit 7575½
75½ (74½); auch die übrigen Montanwerte erzielten Beſſerun=
gen
bis zu ½ Prozent. Im übrigen blieben die erhöhten Ber=
liner
Schlußkurſe gut behauptet.
Ruhrkohlenverſand im Februgr.
Der Ruhrkohlenverſand war im Februar nach Mitteilung des
Rheiniſch=Weſtfäliſchen Kohlenſyndikats etwas ſchwächer als im
Vormonat. Der Geſamtabſatz für Rechnung des Syndikats betrug
nach den vorläufigen Ermittelungen arbeitstäglich 196 000 To.
gegen 201 000 To. im Januar. In das unbeſtrittene Gebiet gin=
gen
arbeitstäglich 93 000 To. (96 000 im Vormonat), in das be=
ſtrittene
Gebiet 103 000 To (101 000). Einſchließlich der Aachener
Zechen betrug der Geſamtabſatz für Rechnung des Syndikats im
Februar arbeitstäglich 214 000 (im Vormonat 220 000) To. Die
Lagerbeſtände auf den Zechen des Ruhrreviers haben ſich weiter
leicht verringert. Sie beliefen ſich Ende Februar (einſchließlich
Koks und Briketts, auf Kohle umgerechnet) auf insgeſamt 6,8
Mill. To. gegen 7 Mill. To. Ende Januar.

Die Lage am Eiſenmarkk.

Dem Bericht der Verbindungsſtelle Eiſen für Schrifttum und
Preſſe über die derzeitige Marktlage iſt zu entnehmen, daß ſich die
Lage bei Halbzeug im Vergleich zum Vormonat im Inlande
nicht geändert hat; das Auslandsgeſchäft war ſtill. In Form=
eiſen
war die Kauftätigkeit im Inlande lebhafter als im De=
zember
. Der Verſand iſt etwas zurückgegangen. Das Auslands=
geſchäft
war unverändert ruhig. Bei den Eiſenbahnober=
bauſtoffen
war die Beſchäftigung im Januar verhältnis=
mäßig
gut; aus dem Ausland konnten verſchiedene größere Auf=
träge
hereingenommen werden. Das Inlandsgeſchäft in Stab=
eiſen
hat ſich etwas abgeſchwächt; das Ausfuhrgeſchäft iſt nicht
unbefriedigend. Das Grobblechgeſchäft, war befriedigend;
im Auslandsgeſchäft war eine Belebung zu verzeichnen. In
Mittelblechen und im Univerſaleiſengeſchäft blieb
die Lage unverändert. Bei warmgewalzten Bandeiſen
hatte das Inlandsgeſchäft einen verſtärkten Auftragseingang zu
verzeichnen. Der Feinblechmarkt hat ſich gut behauptet.
Der Röhrenumſatz im Inlande iſt etwas zurückgegangen.
Das Walzdrahtgeſchäft hielt ſich etwa auf der Höhe des
Vormonats. Das Auslandsgeſchäft hielt ſich in engem Rahmen.
Unter Berückſichtigung der unbeſtändigen Witterung, die den
Saiſonbedarf an Drahterzeugniſſen beeinträchtigt, kann
das Inlandsgeſchäft als befriedigend angeſehen werden. In dem
Auslandsgeſchäft iſt keine nennenswerte Aenderung eingetreten.
Produkkenmärkke.
Getreide= und Futtermittelmarkt Mannheim vom 7. März.
Es notierten: Erdnußkuchen 14,50. Soyaſchrot 13,20, Rapskuchen
ausl. 12,20, Palmkucheen per März 13,50, Kokoskuchen 15.40,
Leinkuchen 15,40 RM. Die übrigen Artikel blieben unverändert.
Berliner Getreidegroßmarkt vom 7. März. Der Berliner
Getreideverkehr hat ſich in der Geſamtlage kaum etwas geändert.
Die Angebotsverhältniſſe ſind weiter unterſchiedlich und auch die
Abſatzmöglichkeiten haben ſich nicht gebeſſert. Dem reichlichen An=
gebot
in Brotgetreide ſteht noch immer nur geringe Nachfrage der
Mühlen gegenüber. Beſonders ſchwere Qualitäten zur ſpäteren
Lieferung finden Beachtung. Hafer iſt ſelbſt auf dem Austauſch=
wege
nur vereinzelt erhältlich. Futtergerſten fehlen vollkommen.
Für Brau= und Induſtriegerſten zeigen die Induſtrien nur ge=
ringe
Aufnahmeneigung, da ſie ihren Bedarf für das laufende
Wirtſchaftsjahr noch nicht recht überſehen. Roggenſcheine liegen
ebenſo wie Mehle weiter ruhig.

Viehmärkke.

Darmſtädter Viehmarkt vom 7. März. Aufgetrieben waren
154 Kälber. Die Preiſe ſtellten ſich für Kl. a) auf 4950, b) 45
bis 48, c) 3944. d) 3238 Pfg. pro Pfund. Es wurden verkauft
in der Kl. a) 17, b) 43, c) 57, d) 42 Stück. Marktverlauf;
lebhaft, geräumt.
Mannheimer Kleinviehmarkt vom 7. März. Zufuhren: 42
Kälber, 8 Schafe, 6 Schweine, 300 Ferkel und 372 Läufer. Preiſe:
Ferkel bis ſechs Wochen 1418 RM., über ſechs Wochen 1927,
RM. per Stück; Läufer 2732 RM. Marktverlauf: Ferkel und
Läufer mittelmäßig.
Frankfurter Viehmarkt vom 7 März. Auftrieb: 2 Ochſen,
zum Schlachthof direkt 9 Ochſen, 13 Bullen, 56 Kühe, 4 Färſen;
Kälber 881 (am letzten Donnerstagsmarkt, 28. Febr., 963), 102
Schafe (127) Schweine 403 (372). Notiert wurden pro Zentner
Lebendgewicht in RM.; Kälber Kl. a) 5354 (am 28. 2. 4750),
Kl. b) 4552 (3946), c) 3944 (3338), d) 3038 (2532);
Lämmer und Hammel b) 2. Weidemaſthammel 3738 (3637),
c) mittlere 3536 (3235); Schafe e) beſte 3436 ().
f) mittlere 3033 (3032), g) geringe 2429 (2629) Schweine
b) 4952 (4852), c) 4752 (4652), d) 4550 (4450).
Marktverlauf: Kälber flott, ausverkauft; Hammel und Schafe
lebhaft, ausverkauft: Schweine mittelmäßig, ausverkauft.
Mer M
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch: für den Sport: Karl Böhmann;
für Die Gegenwart Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt
D. A. II. 35. 21599. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittagé 121 Uhr, nachmittags 67 Uhr.

Die heutige Nummer hat 12 Geiten.

Berliner Kursbericht
vom 7. März 1935

Oeviſenmarkt
vom 7. März 1935

Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Llohzd
d. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Eleltr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummt
DeutſcheCont. Gas
Deutſche Erdöl

N
82.
82.-
30.125
33.
32.25
124.875
117.50
87.
113.
148.25
125.50
99.25

Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Geſ.f.elektr. Untern,
Harpener Bergbau
Soeſch Eiſenund
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kalt Aſchersleben
glöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Nöhr.
Maſch.=Bau=Untn.

Nie
139.625
114.125
97.
86.25
124.
87.50
411.50
86.
104.50
75.625
68.25

Weue
Bolyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurthg alt 1
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Bogel Telegr. Draht
Wanderer=Werke.

84.875
11.50
104.275
147.75
40.375
74.375
111.
81.50
12.75
118.
48.
113.
109.25
135.

Aeghpten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemart
Danzig.
England
Eſtland.
Finnland
Frankreiſch
Griechenland
Holland.
Fsland

Währung
Täghpt. 4
1 Pap. Peſo
100 Belga.
1 Milreis
100 Leva
1eanad. Doll.
100 Kronen
100 Gulden
1 2.Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mk.
100 Frarken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Rr.

Geld Briet

11.93
0.63
58.77
0.1981
3.047
2.414
51.98
Si. 12
11.825
68.43
5.139
16.43
2.354
168.33
52,69

11.98
0.637
38.29
0.198
3.053
2.418
52,0g
81.28
11.655
89.57
5.148
15.47
2.358
168.67
52.79

Währung /GeldBrief 100 Lire 21.14 21.18 1 Yen 0.683 0.685 100 Dinar 5.649 5.661 100 Lats 180.32 *1.08 100 Kronen 58.49 59.81 100 Schilling/ 48.95 42.05 100 Gscudos 10.55 0.57 100 Kronen 60.02 60,14 100 Franes 30.72 C0.89 100 Peſetas 33.33 23,99 1100 Tſch.=r. 10.38 N.40 1 türk. 2 1.976 1.980 100 Pengs 1 Goldpeſo 1oig 1.721 1 Dollar 2.455 5 2.459

Surmſtädter und Harionarbanr Surinftadt, Illit ort Stessher Sunz
Frankfurter Kursbericht vom X. März 1935.

Ke
Gr.Ap. 1934
1938
1988

. 1937
1938
Gruppel ..
5%Dtſch. Reichsanl.
5½%Intern., v.30
62Baden .v.27
6%Bahern .b. 27
62beſſen, ,b.28
.. b.88
62Preuß,. St. b. 88
620 Sachſen .b.27
6%Thüringen v. 27
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze
5% Dt. Reichspoſt=
Schätze
.
4½%.....n
Dtſch. Anl. Ausl.
+Iſ, Ablbſung,
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe

6%Baden=Baden.
6%Berlin .. b.24
6% Darmſtadt . . . .
6% Dresben,. b. 20
60Frankfurt, v. 20
6%Heidelberg v. 26
62Mglnd.
62Mannheim b. 27
6%München v. 29
62Wiesbaben v. 28
Heſſ. Landesb
4½
Goldoblig.

103.7
105
107.3
106.3
105.25
105),
100
96.25
101.75
96
97.5
96
95
108,65
96
95.25
100.5
400.45
99.5

111.5
10.4
91.75
95.25
90.75
93
82:
32,55
93,75
92
6
94.75

Pe
hyp.=Bk.=Liquid.

434 %0
Komm.=Obl. ..
4½%0 Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½% Goldoblig
4½%6 Landeskom.=
Bk. Girozentr. f
Heſſ. Glbobl. R.11
49
R.19
4½2caſſ. Landesk.
Goldpfbr.,
4½½Nſſ. Landesb.
5½% Lig.=Obl.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.-Anl.
Ausl. Ser. I
*Ausl. Ser.II
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz),

4½%Berl. Hyp. B.
Lig.=Pfbr
4½%Frrſ.Hhp.=B.
%0 -Lig.=Pfbr
Golboblig.
2o Frf. Pſb.=B
5½% LigPfr.
4½%Mein,Hyp.B.
Lia.=Pfr.
½%Pfälz, Shb. B
Lia=Pfb
7 Nh.Hhp.=Bk.
Lia=Plr
Goldobl.
4½2 Südd,Boden
Cred.=Gank
% Lia.=Pfbr
½Wttb. Hhp. B

99.5
94.5
R
95

94
96.5
95
99"1,

112:).
128.5
21.5
96
96
99.75
94.25
96"
991,
95l,
168
96.5
99,75
96
99.75
95:,
97.5
385
97.5

We
68Dt. Linol. Werke
6%Mainkrw. v. 26
68Mitteld, Stahl
69 SalzmanncCo.
63 Ver=Stahlwerke
6%Voigt & Häffner
F. G. Farben Bonds
5%Bosn. L. E. B.
L.Inveſt.
5 %Bulg. Tab. v. 02
4½% Oſt. Schätze
4%Oſt. Goldrente,
5%bereinh. Rumän
4½½
4¾Türk. I. Bagdad
II.Bagdad
4½Bungarn. 19181
4½
1914
Goldr.
1910
4½Budp. Stadtanl.,
4½Liſſabon. ...
42, Stockholm. .
Aktlſen.
Accumulat.=Fabrik
Alg. Kunſtzide Unie
A. E. G.
AindregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei
Bellſtoff.
Bad. Maſchinenſbr.
Bemberg, J. P.
Berl. Kraft u, Licht 1
Buderus Eiſen.
Cement Heidelberg
Karlſtadt!

Naf
108
992I.
99,5
95
98
98
121
12.25
12.25
6.25
35.5
26,75
6.55
4.05
8.5
8.5
7.25
7.28
7.6
6.95
53
49.5
90

53.5
827
118
105.25
Ja
117
141
91.25
117
127

N.G.Chemie, Baſel
Chem.Werke Abert

Chade (9.C) . l196
Contin. Gummiw. : /147.25
Contin.-Linoleum 1147
Daimler=Benz ..../ 521=
Dt. Atl. Telegr. .1423.5
Erdöl
Dt. Gold=u. Silber=
ſcheide
=Anſtalt. /207
Linoleum ... . /145
Dortm. Ritterbräu
Dnckerhoffc Widm. /105
Eichbqum=Werger. / 92.5
Elektr. Lieferg.-Ge/. /106½
Licht u. Kraftl1 18½=
Enzinger Union 108
Eſchweiler
Eßling. Maſchinen.
Faber& Schleicher:/ 67.5
Fahr. Gebrüder..
F.0. Farbeninduſtr 13921.
Feinmech. (Fetter)
15.7:
Felt& Guillegume 85:25
Frankfurter Hof.
Gelſenrirch. Bergm
Geſ.feleftr Untern.,/114
Goldſchmidt, Th., , 1 89.5
Gritzner=Kahſer . . 34.5
Grün g Bilfinger: 1200
oafenmühle Frl
100.5
Hanauer Hofbräuh. 126
Hanfwerke Füſſen
Harpener Bergk
5
Henninger, Kempf 111
HilpertArmaturf.
62,5
HindrichK=Aufferm.! 98
Hochtie/ Eſſen ..../111,5
Hplzmann, Phil. / 87.25
FſſeBergb. Stamm
Genüiſſel125

M
Kali=Chemie. . .
Aſchersleben.
glein, Schanzlin
Klöcknerwerke ...
Knorr C. H. ...
Konſerven Braun
Lahmeyer & Co.
Laurahütte ..
Lech, Augsburg
Lokomf. Kra
Löwenbr. Mi
Mainkr.=W., Höchſt.
Mainz=Akt.=Br.
Mannesm.=Röhren
Mansfeld. Ber=
Metallgeſ.
ank
Miag, Mühlenbau.
Moenus.
MotorenDarmt
Neckarwer Eßling.
Odenw. Hartſtein.
Park=u. Bürgerbr.,
Phönix Bergbau".
Rh. Braunkohlen.
Elektr. Stamm
Stahlwerke ..
Riebeck Montan,
Noeder, Gebr.
Rütgerswerft. .11041),
Salzbetfurth Kalt
Salzw. Heilbronn. /
Schöfferhof=Bin
Schramm, Lackf
Schuckert, Elektr., .I
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske:
Reinigerwerkel
Sübd. Zucker=A. 0.
Tellu;Bergbau ..!

Vef
zu1.5
86
1180
59.5
121.5
21
98.5
93
186.25
90.5
78.5
76
90
86
90.5
1o8
95
112

a14.75
93.25
96.28
105.5
189
168
66.5
98.75
1o8
140

92

K
nnterfranken .....
Ber, Stahlwerke .
Ver, Ultramarin ..
Weſtdte, Kaufhof..
Weſteregeln Kall
Zellſtoff Waldhof.
Allg. Dt. Creditgeſ.
Badiſche Bank.
Bk. f. Brauinduſtr. 1
Baher, Hyp. u. W
Berl. Handelsgeſ.
Hypothelbk. 111
Comm. u. Privatbl.
Dt. Banku. Dise.
Dt. Eff. u. Wechſe!
Dresdner Ban
Franki. Bank.

1104h.

129
40.5
106.9
T7I.
124
112.25
80.75
115.5
128
C2.25
82
79.5
82

Ghp. Ban!! 97.25
Mein. Hhp.=Bank: / 97.5
Pfälz. Hhp.=Ban!
98
Reichsbanf=Anl. . . /166.25
Rhein. Hyp.=Bank. 131
Sübb. Bob.-Cr.Bk.)
Württ. Notenban?
A.-G. f. Verkehrsw.
Allg. Lokalb. Araftw/118.5
7% Dt. Reichsl Pzg. /119.5
Hapag.
30.25
Lübeck=Büchner.
Nordb. Lloyd.
33
Südd. Eiſenb.,Gef./ 67.5
Allianz= u. Stuttg.
Verſicherung .../210
Verein,Verf.
Frankona Rücken.Ml122
Mannh. Verſich. ../ 53
Otavi Minen
12
Schantnug Hande

[ ][  ]

Seite 12 Nr. 67

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 8. März

KOMAN VoN Z. INSTERBERG

41)
Nachdruck verboten.
O, ich ſtöre! rief Giano entſchuldigend. Ich hatte natür=
lich
keine Ahnung, gnadiges Fräulein! Sie ſehen, ich bin bloß
pünktlich.
Seine funkelnden, dunklen Augen glitten aufmerkſam von
einem zum andern. Natürlich entgingen ihm die Tränenſpuren
an Urſulas Geſicht nicht. Alfs Stellung aber maß er mit er=
ſtauntem
Geſicht. Sie waren ſo liebenswürdig, Ihrem Herrn
Vater meine Bitte zu unterbreiten? fragte er ſchließlich, als
niemand ſprach, um der ſteifen Situation ein Ende zu bereiten.
Ja, antwortete Urſula dumpf Mein Vater wird Sie
ſofort empfangen. Aber vorher möchte ich noch einige Minuten
mit Ihnen ſprechen. Ich weiß, warum Sie hier ſind.
Giano ſah ſie außerordentlich erſtaunt an. Sie wiſſen,
weshalb ich hier bin? Ja, wer hat Sie denn
Mein Vater hat mich orientiert, unterbrach ihn Urſula
herb. Aber ich habe eine Bitte",
Laß das, Urſula! mengte ſich Alf Eckmann finſter ein
und ſchob Urſula mit einer kurzen Bewegung auf die Seite.
Geh hinaus, die Sache werde ich in Ordnung bringen.
Alf, was machſt du! rief Urſula entſetzt.
Geh. hinaus! befahl Eckmann grimmig. Du kannſt in
einer Viertelſtunde wiederkommen.
Nein, Alf! Ich bleibe!
Geh hinaus! befahl Eckmann drohender. Das iſt Män=
nerſache
. Kein Anblick für dich. Er ſtampfte mit dem Fuß auf
den Boden und ſchrie, als er Urſulas verneinendes Nicken
bemerkte, in wildem Zorn nochmals den Befehl.
Urſula wurde bleich, aber ſie blieb.
Mit wachſendem Erſtaunen, aber ohne Zeichen von Unruhe
beobachtete Giano die ihm unverſtändliche Auseinanderſetzung.
Laſſen Sie doch die Dame in Ruhe! ſagte er jetzt mit deutlich
ſpürbarer Härte. Was wollen Sie eigentlich?
Ziehen Sie ihren Rock aus, mein Herr, wenn Sie ihn
abends noch verwenden wollen, ſagte Alf kalt und böſe.

In der Ecke ſtand bleich und faſſungslos Urſula, die Hände
vor den Mund gepreßt, um nicht ſchreien zu müſſen, und ſah
zu, wie Alf mit wildem Ruck ſeinen Frack von ſich warf.
Langſam blickte der Italiener ſich um. Es war nicht recht
klar, ob er begriff, worum es ging. Plötzlich aber zuckte ein
diaboliſcher Hohn über ſein gebliches Geſicht. Mit automatiſchen
Bewegungen legte er den Smoking ab, die Weſte, den Kragen.
Come on! ziſchte er und lachte lautlos, daß ſeine Mauszähne
aus dem Geſicht ſprangen, weiß und zierlich.
Mit einem Knirſchen rückte Alf an. Ganz langſam. Es
dauerte einige Sekunden, bis ſich die Gegner in Reichweite
gegenüberſtanden.
Beide warteten. Der Italiener kalt und hohnvoll. Alf kochend
vor Wut und verhaltener Kraft. Sie maßen ſich und ſpähten
nach Angriffspunkten.
Plötzlich holte Alf aus und ſtreckte dem Italiener die Rechte
pfeilgeſchwind entgegen. Aber der ſchlanke Giano war beweglich

Aem Kanahen.

wie ein Aal. Sein Hände flitzten empor und ſchnellten Alfs
Arm mit ungeheurer Kraft nach oben. Eckmann ſpürte einen
ſtechenden Schmerz im Schultergelenk. Im nächſten Moment ſaß
ihm auch ſchon die Fauſt des Gegners am Kinn. Er täumelte.
Urſula ſchrie wimmernd auf, aber keiner der Männer hörte
es. Sie keuchten und umſchlichen ſich wie feindliche Tiere.
Einen Magenhieb, den Alf mit voller Wucht landete beant=
wortete
der Italiener mit einem Aechzen, dem ein ſtahlharter,
gerader Rechter folgte, der Alf hinlegte wie ein Stück Holz.
Schwerfällig erhob er ſich und wiſchte ſich das Blut von der
Stirne.
Urſula war halb von Sinnen vor Angſt. Sie ſtand in ihre
Ecke gepreßt, bleich und zitternd, mit angſtvollen Augen aus

qualverzerrtem Geſicht den furchtbaren Kampf beob.
Manchmal blickten ihre Augen zu der Klingel neben de
aber ſie ſah keine Möglichkeit, dorthin zu kommen. Au
wer würde die beiden Männer jetzt auseinanderbringen?
Schmutzig ſtarrten die Geſichter, blutig und verzer
Hemden waren die Aermel abgeriſſen. Der Tiſch lag /.
Fe
Beinen obenauf und ſchützte Urſula. Die Stühle lagen
Wänden verſtreut. Alf, deſſen Wut von Minute zu
ſtieg, da er fühlte, wie der andere ihn langſam zermürbte
ſich plötzlich mit heiſerem Krächzen auf Giano. Der Italier
war auf ſeiner Hut. Er zog aus und verſetzte Alf einer
fürchterlichen Kinnhaken, daß Eckmann mit entſetzlichem e
zurück und gegen den Schrank geworfen wurde, Klirre
ſprang der Spiegel. Alf ſank blutend hin und blieb
ſchloſſenen Augen keuchend liegen.
Urſula ſprang ſchreiend über den Tiſch und zu Alf.
ſeinen Kopf und rief ununterbrochen: Er ſtirbt er ſtirb=
Himmels willen, man muß einen Arzt holen, ſonſt ſtirk
Blöde glotzend ſtand Giano dabei die Augen ve
Er ſchien erſt jetzt zu erwachen. SeinsGeſicht war voll Hoh=
Hände knackten langſam auf. Er machte einen Ver
ſprechen, aber die zuſammengebiſſenen Zähne waren
einem Muskelkrampf aneinandergepreßt. Sie ließen ſich
ſchnell voneinander löſen.
Indeſſen öffnete Alf die Augen und ſah ſich müde
er den Italiener erblickte, wollte er ſofort aufſtehen und 4e
kämpfen, aber Urſula hielt ihn mit Gewalt zurück.
Haſt du Schmerzen? fragte ſie angſtvoll.
Alf grinſte. Nein. Ich fühle mich äußerſt wohl. Af=
ſind
noch nicht fertig. Urſula.
Ich bitte dich, laß doch dieſe entſetzlich Schlägere
wandte ſich an Giano, Herr Giano, ich flehe Sie an,
vernünftig, machen Sie das nicht mit, das iſt ja entſetz
ſchlagen ſich gegenſeitig zuſchanden, was haben Sie denn
Sehr erfreut, ſagte Giano mit einer kleinen Ver Lu
gegen Alf, ſehr erfreut, wieder einmal einen anſtändig g
kampf abſolviert zu haben. Hier in Mitteleuropa ſchle
ſich bedauerlicherweiſe mit gepolſterten Handſchuhen.
Entartung. Der Mann kämpft mit der Fauſt. Ich bin üb
in Ihnen nicht nur einen ganz prominenten Skifahrer,
auch einen vorzüglichen Boxer kennengelernt zu hak
(Schluß folgt.)

pst!
... geräuschlos
ist der Wagen-
aufzug
der
IDEAL. Diese
lärmsparende
Einrichtung
ist ein beson-
derer
Vorzug
der neuen
A

WINKEI
RHEINSTR 28

Drahtgeflechte,
Drahtgitter,
Pfoſten,
Stacheldraht,

Holzſtraße (a
am Brunnen,
Fernſpr. 1249.
Dlu, erzenl
1 Stück nur 7 5,
3 Stück nur 20 5.
Neu: Jedes Stück
mit Patentfuß,
ſteht oh. Leuchter
Seifen=Lehner
Mackenſenſtr. 9.

Ein Film, der hinreißende Lebendiek
mit einer übermütigen Handlu
verknüpft:

Beginn: 5.45, 6.00 und 8. 20 Uhr.

Vergnügte
Stunden für Sie

Kaffee
½Pfd. 1.- u. 1.20,
Tee
½ Pfd. 1.20 .
Kakao
Pfd. 90 Pfg.
ellhags
rlſtr. 50.
werden
ühle gut und
illig geflochten.
Frau M.Pfleger
früher: Fuhr=
mannſtr
. 10, jetzt
Michaelisſtr. 50
(Frontſiedlung
Waldkol.)

Ber Beutschmeistermarsch
Franziska Gaal als Marika, das kleine Mädel mit dem

Ein übermütig lustiger Film mit schönen
Schlagern, und einer ganz großen Besetzung.
Camilla Horn
als gestrenge Türstin und schöne Frau wid
Ihnen gefallen.
Louis Graveure
wird Sie mit seiner herrlichen Stimme besauber
Heinz Rühmann
läßt Sie mit seiner überwältigenden Komik über-
haupt
nicht aus dem Bachen kommen.
Maria Sazarina
wird Sie mit ihrer genialen Tanskunst begeistern.
Außer
Adele Sandrock Theo Lingen Fritz
Odemar Wilhelm Bendow 2363
Bezinn: 3.00 5.30 8.15 Uhr

Das gute

Brikett, auch Union,
Ia Nu ßkohlen
Schmitt
Kohlenhandlung
Sch wanenstr. 15
Tel. 2660.

Paprikaherzen hat wieder die Lacher
auf ihrer Seite ...!
(V 2340
Wolf Albach Retty als Trommler August Wilhelm lurek.
Es schließen sich an in den lustigen Reigen
Theo Lingen Hans Richter Adele Sandrock
Paul Hörbiger Tibor v. Halmay Hans Moser,
Ein spritziger Film aus dem feschen Ungarn
der Vorkriegszeit, zu dem Robert Stolz eine
ganz schmissige Musik zusammenstellte.
Dazu das aktuelle Vorprogramm.
Jugendliche Laben Zutritt.

Beginn: 5.45, 6.00 und 8.20 Uhr.

Ein heiteres Lustspiel
Hans Söhnker
ein Draufgänger mit charm. Una
dringlichkeit,den man gern singenhi
Karin Hardt
bezaubernd in ihrerMädchenhafigk
Dazu das gute Beiprogram

Beginn: 5.45, 6.00 und 8.20 Uhr.
Man lacht Tränen Ipienst
12.
Mittwe
beim Llustigen
13.
Donne
Hafteseherkiache 7a
AORPHEUMI
Car Liie
und seiner Fruppe (17 Künst!
O aus Garmisch-Partenkire
D Als Gast Adam Mül
o der Münchner Hund
Original oberbayerische Stimmun
Große Schrammelmusik, Chorges‟
National-Tänze Jodler O u.4
V Ueberall ausverkauft!

Vorvoikauf Verk-Büro und nut 0
de Waal Ein riit von 70 Pfg. 2n.

LANDES=
THEATER
Großes Haus

Freitag, 8. März
Anfang 19.30, Ende 22.15 Uhr
Hauptmiete D, 17. Vorſt.
Kinderr. Mütter Nr 101250
Der Graf von Luxemburg
Operette von Lehar
Muſik. Leitung: Herburger
Inſzenier.: We sker=Riedl
Hauptrollen: v. Georgi,
Harre, Jacobs, Aldenhoff,
Langer, Vogt.
Preiſe 0.70 bis 5.50 Mi

Berufsgruppenamt
Darmstadt

Montag, 11. März, 20½ Uhr,
ließt im Fürstensaal, Grafenstr.
Dr. Georg
Schmückle
aus seinen Werken.
Einlaßkarten im Vorverkauf
zu 30 in der Geschäftsstelle,
Rheinstr. 35, und an der Abend-
kasse
zu 50 5 erhältlich. (2353
Gäste willkommen
Saalöffnung 8 Uhr.

A

Leere Flaſchen
Alt=Papier
jed. kleine Quant
wrd gekauft. An=
gebote
unt. J. 129
a. d. Geſ häftsſt.

Gebrauchtes.
gut erhaltenes
Sarophon
zu kauf. geſucht.
Ang. mit Preis
u. J. 124 Geſch

Nähmaſchine
gut erhalt., ge=
ſucht
. Preisang.
u. J. 123 Geſch.

vou Beanne and Hagester
nehmen durchschnittlich in der Woche 20"
Kursen teil. Ein Zeichen für die Eie
richtserteilung. Wollen auch Sie sich dieI
Beruf erforder ichen Kenntnisse in der V
Kurzschritt und im Maschinenschreiben""
dann melden Sie sich noch heute abend!
im Saal 10 der Ballonschule zu den neueh Aite
kursen an. Daselbst wird jede gebünee.
kunft erteilt.
Deutsche Stenografenschdl
Ortsgruppe von 1861, Ballonschule.