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ſelnummer 10 Pfennige
Mrmſtädter Tagblatt
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Alufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 62
Sonntag, den 3. März 1935.
197. Jahrgang
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dD.=Bani und Darmſtädter und Natlonalbanl.
Donnerstag engliſcher Miniſterbeſuch.
Im Vordergrund der fragwürdige Oſtpakt. — Schwierigkeiten in Paris und Moskau.
Engſiſcher Vermitklungsvorſchlag einer deutſch=polniſchen Sonderſtellung von Paris abgelehnk.
ntritt k
IA
Himons Berliner Reiſe.
DNB. Berlin, 2. März.
e britiſche Regierung hat die Reichsregierung wiſſen laſſen,
Beſuch des britiſchen Staatsſekretärs des Auswärtigen in
in der nächſten Woche ſtattfinden wird. Sir John Simon
m Donnerstag, den 7 März, abends hier eintreffen. Die
folgenden Tage ſind für die in Ausſicht genommenen
Be=
igen beſtimmt.
*
der Reichsregierung iſt zum Wochenende der genaue
Zeit=
er Ankunft des britiſchen Außenminiſters Sir John Simon
in mitgeteilt worden. Er wird am Donnerstag abend im
g auf dem Tempelhofer Feld eintreffen und am Sonntag
kreiſe nach London antreten.
nn wir auch die Einzelheiten ſeiner Reiſedispoſitionen
nnen, ſo darf man doch den Verſicherungen der Londoner
Glauben ſchenken, daß Herr Simon die große Rundreiſe
rlin nach Warſchau und Moskau bzw. Prag, und von dort
in die Themſe zugunſten eines Beſuchs lediglich bei der
gierung aufgegeben hat. Damit iſt natürlich nicht geſagt,
nicht ſpäter auch den Oſten bereiſen wird, zumal ihm von
vjetregierung eine Einladung übermittelt worden iſt,
hin=
man wohl nicht ganz mit Unrecht das Spiel der
franzö=
ſiplomatie vermuten darf, die immer wieder den Oſtpakt
Vordergrund ſchiebt und heftiger denn je mit den Sowjets
hen Strange zieht.
John Simon iſt einer Einladung der Reichsregierung
ge=
e in ihrer Antwort auf das am 3. Februar überreichte
r Communiaué zum Ausdruck brachte, daß ſie es begrüßen
wenn zunächſt die Kgl. Britiſche Regierung als diejenige
nerin an den Londoner Beſprechungen, die zugleich
Ga=
n Locarno iſt, bereit wäre, hierüber (gemeint ſind die
r Anregungen. Die Schriftleitung) in einen unmittel=
Reinungsaustauſch auch mit der deutſchen Regierung zu
chsregierung hak verkrauensvolle Ausſprachen
ſchen einzelnen Regierungen vorgezogen,
handlungen, die in größerem Kreiſe ſtattfanden und nicht
vorbereitet ſind, erfahrungs= und naturgemäß
Reibun=
ſich bringen. Die Engländer haben ſich der deutſchen
Be=
nicht verſchließen können, zumal ſie ſelbſt mit den
Fran=
jekte und unmittelbare Ausſprachen nicht nur jetzt,
ſon=
derholt in der Vergangenheit gehabt haben. Hätten ſie
dwie ablehnend verhalten, und wären ſie auf die
Forde=
der Pariſer Preſſe eingegangen, die, ohne daß ſich der
Orſay zur Wehr ſetzte, immer wieder Simon von einer
eutſchen Ausſprache abzuhalten und Frankreichs
Einſchal=
die unmittelbaren Verhandlungen zu erreichen ſuchte,
re damit den in London aufgeſtellten Zielen nicht gedient
Wir hätten uns dann naturgemäß ſagen müſſen, daß man
zlich ein bereits fertiges Syſtem von Pakten zur
Unter=
er Ablehnung vorlegen wollte. Sir John Simon hat
in den verſchiedenen diplomatiſchen Unterhaltungen, die
wiſchenzeit hin und her gingen, zu verſtehen gegeben, daß
* Wert darauf legt, die deutſche Meinung kennen zu
ler=
wird nun in der zweiten Hälfte der nächſten Woche
Ge=
erhalten, aus berufenſtem Munde zu erfahren, wie wir
Einzelheiten des vorgeſchlagenen Geſamtvertrages
den=
rdings gehört hierzu, daß uns Simon erſt einmal
dar=
klärt, wie er ſich dieſe Einzelheiten denkt. Wir wiſſen
tr, daß der Luftpakt mit feſten Grenzen ausgeſtattet iſt.
akt hat die Reichsregierung in ihrer Antwort vom 15.
begrüßt. Aber
klar iſt vor allem, wie das Oſtpakl=Werk
asfehen ſolt.
franzöſiſch=ruſſiſche Faſſung dürfte wohl jeden Wert
ver=
en, nachdem bekannt geworden iſt, daß auch die
Eng=
keine Neigung zeigen, ſich für die
Bol=
en zu ſchlagen, falls dieſe angegriffen
ſollten. Wahrſcheinlich dürfte ſich auch kein
Englän=
finden, die Bolſchewiſten gegen einen Angreifer zu
ver=
wir über dieſe Dinge denken, namentlich auch über das
ſchrecht, das mit dem ruſſiſch=franzöſiſchen Oſtpakt
ver=
brauchen wir nicht noch einmal herauszuarbeiten. Herr
hat die Schwierigkeiten, die ſich gerade in dieſem Punkt
aben, auch voll erkannt. Er hat bei ſeinem
letz=
ſuch in Paris verſucht, für uns und Polen
men des Oſtpaktes eine Sonderſtellung zu
en, dergeſtalt, daß wir von der
Hilfelei=
efreit würden. Die Gegenſeite will ſich
nit dieſem Gedanken nicht anfreunden.
eie1 daß ſich alle den ruſſch=franzöſiſchen Bedingungen unter=
diplt
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den
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Begleitmuſik, die die Pariſer Preſſe zu den jüngſten
ſchen Verhandlungen um die Vorbereitung der Reiſe des
Außenminiſters nach Berlin angeſtimmt hat, kann als
erung der Londoner Pläne nicht aufgefaßt werden. Die
Zuſammenkunft zwiſchen Simon und Laval galt, wie
maligen Erklärung ausdrücklich geſagt wurde, dem Zweck,
den der Welt durch engere Zuſammenarbeit in einem
undſchaftlichſten Vertrauens zu fördern und die Neigun=
Sſeitigen, die, wenn ihnen nicht Einhalt geboten wird,
an ſind, zu einem Rüſtungsrennen zu führen und die
ahr zu vermehren”.
Von Paris iſt bisher nichts geſchehen.
iun eie ellmnengsrodle Agalefſie zu ſHufel.
Wir müſſen vielmehr täglich leſen, daß man uns mit Angriffen
und Verdächtigungen überſchüttet und gleichzeitig den
franzöſi=
ſchen Rüſtungsſtand verſtärkt, aber auch Vorbereitungen trifft, um
dem franzöſiſchen Aufrüſtungstempo eine noch höhere
Geſchwindig=
keit zu geben.
In Rußland ſieht es nicht anders aus. Hier hat man in
be=
tonter Abſicht vornehmlich auf den ſowjetruſſiſchen Rüſtungsſtand
hingewieſen. Heute iſt die Sowjetunion mit ihren Rüſtungen zu
Lande nahezu fertig. Die Luftaufrüſtung iſt von ihrem Ziel auch
nicht mehr fern. Die Rüſtung zu Waſſer iſt in Angriff genommen.
Schon jetzt iſt die Oſtſee ein von den ruſſiſchen Unterſeebooten,
Kreuzern und Seebombenflugzeugen beherrſchtes Gewäſſer, was
uns ganz gewiß nicht zur Beruhigung zu dienen vermag. Wie man
ſieht, wird von franzöſiſch=ruſſiſcher Seite her dem
engliſchen Außenminiſter das Friedenswerk
nicht erleichtert, woraus ſich auch ergibt, daß Sir John
Si
mon nicht in Berlin, ſondern in Paris und Moskau die
Schwie=
rigkeiten auszuräumen haben wird, die ſich dem Frieden und der
Abrüſtungsbeſchränkung in den Weg ſtellen.
Kommt auch Eden?
DNB. London, 2. März.
Wie verlautet, wird die Entſcheidung, ob Lordſiegelbewahrer
Eden den Staatsſekretär des Aeußeren Simon auf ſeinem Beſuch
in Berlin begleiten wird, möglicherweiſe auf einer
Kabinetts=
ſitzung am Montag fallen. Preß Aſſociated berichtet, daß zwiſchen
Simons Berliner Beſuch und ſeiner Reiſe nach Moskau vielleicht
nur ein Zwiſchenraum von wenigen Tagen liegen werde. In
die=
ſer Zeit werde die franzöſiſche Regierung auf diplomatiſchem
Wege unterrichtet werden.
LlondGeorgesArbeitsbeſchaffungspläne.
Macdonald erſucht Llond George um Unkerbreikung
ſeiner Jaffiſche.
EP. London, 2. März.
In der Frage der Pläne von Lloyd George zur Bekämpfung
der Arbeitsloſigkeit hat das Kabinett einen bemerkenswerten
Stellungswechſel vorgenommen. Nachdem bisher ſämtliche
Mit=
glieder des Kabinetts, allen voran Schatzkanzlers Neville
Cham=
berlain, in einer Reihe öffentlicher Kundgebungen die Pläne des
ehemaligen Miniſterpräſidenten als unpraktiſch oder
undurchführ=
bar abgelehnt hatten, hat nunmehr Miniſterpräſident
Macdonald einen Brief an Lloyd George
gerich=
tet, in dem er ihn bittet, dem Kabinett ſeine
Pläne, verbunden mit genauen Berechnungen
und Voranſchlägen zu unterbreiten. Lloyd
George hat die Einladung angenommen.
Seine Pläne ſehen u. a. die Elektrifizierung ſämtlicher
Eiſenbahnen, verbunden mit einer Moderniſierung des geſamten
Eiſenbahnweſens, ſowie den Ausbau der Ueberland=Zentralen
vor. Weiter befürwortet Lloyd George den Bau eines modernen
Straßennetzes die Errichtung von zwei Millionen Wohnhäuſern.
die Reorganiſierung der Waſſerverſorgung der Großſtädte und
ein großzügiges Siedlungswerk, verbunden mit umfangreichen
Urbar= und Meliorationsarbeiten. Die Koſten ſollen durch
öffent=
liche Anleihen aufgebracht werden, wobei nach den Schätzungen
Lloyd Georges die Verzinſung dieſer Anleihen durch
Erſpar=
niſſe bei der Arbeitsloſenunterſtützung ausreichend geſichert wäre.
Angelſächſiſche Zinanzhilfe für China?
EP. London, 2. März.
Die Meldungen der letzten Tage über eine ſich
an=
bahnende Verſtändigung zwiſchen China und
Japan hatten hier in politiſchen Kreiſen beträchtliches
Aufſehen und anſcheinend auch eine nicht geringe
Be=
ſtürzung ausgelöſt, da bisher hier ſtets die Auffaſſung
vertreten worden war, daß eine Einigung zwiſchen den beiden
Fernoſt=Mächten ein Ding der Unmöglichkeit ſei. Wie verlautet,
plant die engliſche Regierung in elfter Stunde
Gegen=
maßnahmen. Sie hat durch den engliſchen Botſchafter, in
Waſhington anfragen laſſen, ob die amerikaniſche Regierung den
Gedanken einer internationalen Anleihe für China
unterſtützen würde, um durch ein ſolches Vorgehen die
japa=
niſchen Chinapläne zu durchkreuzen. Dieſe Anregung ſtützt ſich
auf den Neunmächtevertrag, demzufolge China nicht das Recht
hat, eine Anleihe mit Japan oder einer ſonſtigen einzelnen
Macht allein abzuſchließen. Eine Beſtätigung dieſer Meldung
liegt allerdings noch nicht vor.
Der zweite Beichsberufswekkkampf
der deutſchen Jugend
findet in der Woche vom 18. bis 23. März 1935 ſtatt. —
Jung=
arbeiter haſt du dich ſchon zur Teilnahme angemeldet? —
Melde=
ſchluß am 10. März! Anmeldeformulare durch die Berufsſchulen
und durch die Jugendwalter der D.A.F.
*Die Woche.
Die feierlichen Glockenklänge des 1. März ſind verhallt. Das
Saarland iſt heimgekehrt. Unter dem ungeheuren Jubel der
Bevölkerung hat der Führer und Reichskanzler des deutſchen
Volkes ſeinen feierlichen Einzug in Saarbrücken gehalten. Als
ein Freudentag iſt der 1. März 1935 in die Geſchichte
ein=
gegangen überall dort, wo die deutſche Zunge erklingt. In der
wundervollen Rede, die der Kanzler am Abend dieſes 1. März
bei der großen Kundgebung im Saargebiet gehalten, hat er
dieſen Tag auch einen Glückstag für Europa genannt. Einen
Glückstag, „weil durch dieſe Rückehr des Saargebiets vielleicht
gerade die Kriſe am eheſten behoben werden kann, unter der
zwei große Nationen am meiſten zu leiden haben. Wir hoffen
alle, daß durch dieſen Akt einer ausgleichenden Gerechtigkeit der
Viedereinſetzung natürlicher Vernunft, wir hoffen, daß durch
dieſen Akt das Verhältnis zwiſchen Deutſchland und Frankreich
ſich endgültig beſſert. So wie wir den Frieden wollen, möchten
wir hoffen, daß auch das große Nachbarvolk gewillt und bereit
iſt, dieſen Frieden mit uns zu ſuchen. Es muß möglich ſein,
daß zwei große Völker ſich die Hand geben, um in gemeinſamer
Arbeit den Nöten entgegenzutreten, die Europa unter ſich zu
begraben drohen.‟ Darin liegt die tiefſte geſchichtliche Bedeutung
der Saarabſtimmung vom 13. Januar und der
Saarrückgliede=
rung vom 1. März, daß ſie eine Lehre iſt „für alle die, die in
Unkenntnis einer ewigen geſchichtlichen Wahrheit ſich einbilden,
durch Terror oder Gewalt ein Volk ſeines innerſten Weſens
ent=
kleiden zu können, eine Lehre für die, die ſich einbilden, aus
einer Nation einen Teil herausreißen zu können, um ihm ſeine
Seele zu ſtehlen” Man hat die Saarabſtimmung ſo weit
hinaus=
geſchoben, wie es nach dem Vertrag von Verſailles überhaupt nur
möglich war, man hat die Leiden der Saarbevölkerung, man hat
auch die politiſche Kriſis, die Europa nicht zur Ruhe kommen läßt,
dadurch um Jahre verlängert. Aber jedes Uebel hat ſeine gute
Seite, und ſo hat auch die Hinauszögerung einer notwendigen
Entſcheidung möglicherweiſe ihr Gutes. Die Entwicklung iſt
nicht ſtehengeblieben ſeit jenen Verhandlungen von 1929, und es
iſt möglich, es iſt zum mindeſten zu hoffen, daß die Zeit jetzt
reif dafür geworden iſt, aus der Entſcheidung vom 13. Januar
die letzten politiſchen Folgerungen zu ziehen. Nicht von ungefähr
haben wir alle das Empfinden, daß Europa an einem
Wende=
punkt ſeiner Geſchichte ſteht. Wir wünſchen heißen Herzeus, daß
es eine Wende zum Guten ſein möge, daß die Verhandlungen,
die zur Zeit zwiſchen den Kabinetten geführt werden, den
gequälten Völkern unſeres Erdteils den endgültigen Frieden
bringen werden. Einen Frieden der Ehre und der
Gleichberech=
tigung, der auch dem deutſchen Volk ſeine Lebensrechte ſichert.
Daß das deutſche Volk bereit iſt, das ſeine dazu zu tun, Adolf
Hitler hat es in Saarbrücken wiedernm deutlich zum Ausdruck
gebracht. Hat man in Paris den ganzen Ernſt ſeiner Worte
ver=
ſtanden?
Die deutſch=franzöſiſchen Beziehungen bilden letzten Endes
das Problem Europas. Sachlich zu löſen iſt es ohne allzu
große Schwierigkeiten, nachdem territoriale Fragen zwiſchen
bei=
den Nationen nicht mehr beſtehen wenn man in Paris endlich
einſieht, daß ein friedliches Nebeneinanderleben in ehrlicher
Gleichberechtigung beiden Völkern kaum abſehbare Möglichkeiten
für die Zukunft bietet. Das Problem iſt unlösbar, wenn man
in Paris feſthält an den Gedankengängen, welche die franzöſiſche
Politik von Richelieu bis Clemenceau beherrſcht haben, wenn
man feſthält an dem Anſpruch auf eine europäiſche Vorherrſchaft
Frankreichs, die nur durch ein ohnmächtiges und zerriſſenes
Deutſchland zu ſichern iſt.
Man ſpricht in Frankreich ungeheuer viel von einer
not=
wendigen Sicherung des Friedens, die nur durch ein
komplizier=
tes Shſtem von internationalen Pakten zu erreichen ſei. Der
europäiſche Friede würde durch eine freundſchaftliche
deutſch=
franzöſiſche Verſtändigung ſehr viel einfacher zu ſichern ſein.
Aber dieſes Paktſyſtem, das noch von Herrn Barthou erdacht und
vorbereitet wurde, iſt ein peinliches Erbe der Vergangenheit,
gerade ſo wie der in Marſeille ermordete Barthou Repräſentant
einer vergangenen Zeit war, der die neuen Notwendigkeiten der
Gegenwart und Zukunft nicht verſtehen konnte und wollte.
Nach den Verhandlungen von Rom und London, nach der
Bereiterklärung der deutſchen Regierung, über die dort zur
Debatte geſtellten Fragenkomplexe zu verhandeln, wird demnächſt
Englands Außenminiſter Gaſt der deutſchen Regierung in Berlin
ſein. Nicht die Modalitäten dieſes Beſuchs, über die bereits
unendlich viel hin und her verhandelt worden iſt, werden das
Entſcheidende ſein, ſondern die grundſätzliche Einſtellung, von
der Sir John Simon bei ſeinen Berliner Beſprechungen
aus=
gehen wird. Sir John Simon iſt Großbritanniens
Außen=
miniſter. Die Intereſſen des engliſchen Weltreiches und nur
dieſe ſind für ihn maßgebend. Aber gerade deswegen beſtehen
begründete Ausſichten, daß eine vorurteilsloſe Prüfung der
Dinge, eine freundſchaftliche Ausſprache praktiſche Ergebniſſe
zeitigen kann. Es hat einiges Aufſehen erregt, daß der Pariſer
Botſchafter der Sowjets, Potemkin, nicht nur unmittelbar vor
dem letzten Pariſer Beſuch Sir John Simons den franzöſiſchen
Außenminiſter Laval aufgeſucht hat, ſondern daß er von dieſem
noch einmal empfangen wurde, alſo nach der erſten
Zuſammen=
kunft des franzöſiſchen und britiſchen Außenminiſters und vor
der zweiten Zuſammenkunft der beiden Herren am Abend. Ueber
einen abzuſchließenden „Oſtpakt” iſt ſchon außerordentlich viel
geſprochen und geſchrieben worden, ohne daß man ſich in der
breiten Oeffentlichkeit immer ganz darüber klar wäre, um welche
Fragen es ſich dabei handelt. Angeſtrebt von Frankreich und
ins=
beſondere auch von Rußland wird eine vertragsmäßige Bindung
aller öſtlichen Staaten, die auch die Verpflichtung zu etwaigen
militäriſchem Beiſtand in ſich ſchließen ſoll. Daß Deutſchland
ebenſo wie Polen eine ſolche militäriſche Versflichtung ablehnt,
wegen der ſich daraus möglicherweiſe ergebenden Gefahren,
dürfte bekannt ſein. Darüber hinaus haben die Sowjets ein
gewiſſes Intereſſe daran, eine Verſtändigung der europäiſchen
Großmächte zu ſtören, da man in Moskau offenbar der
Auf=
faſſung iſt, daß die bisherigen Verhältniſſe den Sowjetintereſſen
beſſer entſprechen. Demgegenüber iſt das engliſche Jutereſſe an
einem Oſtpakt nur ſehr mittelbar. Die weltpolitiſchen Intereſſen
des Inſelreiches fordern eine Bereinigung der europäiſchen
Kriſenluft. Man braucht Ruhe in Europa und iſt daher beſtrebt,
nach Möglichkeit alles auszuſchalten, was eine Bereinigung der
ſchwebenden politiſchen Fragen verhindern könnte. Aus dieſem
Seite 2 — Nr. 62
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 3. März
Grund war der engliſche Außenminiſter offenbar nicht beſonders
erfreut über das Pariſer Auftreten des Herrn Potemkin, das
letzten Endes doch wohl darauf hinauslief, den franzöſiſchen
Außenminiſter in einem Feſthalten an den Barthouſchen Theſen
zu beſtärken. Die Einſtellung der engliſchen Politik zu Rußland
iſt aber bei alledem keineswegs auf eine ganz einfache Formel
zu bringen. Man hat in London offenbar wenig Luſt, etwaige
europäiſche Ambitionen der Moskauer Machthaber zu fördern,
auf der anderen Seite aber iſt nun einmal Rußland eine ſehr
wichtige Figur in dem großen Schachſpiel im Pazifiſchen Ozean
und man ſagt ſich vielleicht in London nicht ganz mit Unrecht,
daß die ruſſiſche Stellung Japan gegenüber um ſo ſtärker iſt, je
geringer die europäiſchen Sorgen der Sowjets ſind.
Europa ſteht an einem Wendepunkt. Das deutſche Volk aber
wünſcht und hofft, daß die kommenden Verhandlungen die
euro=
bäiſchen Völker einen weſentlichen Schritt weiter führen auf dem
Wege zu einem ehrlichen und dauerhaften europäiſchen Frieden.
M.
Abſchluß der Beweisaufnahme
im Memelländer=Prozeß.
Im Memelländerprozeß wurde am Samstag, dem 53.
Ver=
handlungstag, die Vernehmung aller Zeugen abgeſchloſſen.
Ins=
geſamt wurden 426 Zeugen vernommen, von denen etwa 260 als
Belaſtungszeugen auftreten ſollten. Außerdem wurden etwa 60
Ausſagen aus Protokollen der Vorunterſuchung verleſen.
Im allgemeinen brachte die Zeugenvernehmung das
eigentüm=
liche Bild, daß der größte Teil der von der Staatsanwaltſchaft
ge=
ladenen Belaſtungszeugen, mit Ausnahme der Beamten der
Staats=
polizei und einiger Großlitauer, die vor dem Unterſuchungsrichter
gemachten Ausſagen ganz oder teilweiſe widerrief. Man
ge=
wann allgemein den Eindruck, daß eine Anzahl geringfügiger und
miteinander nicht in Zuſammenhang zu bringender
Anklagemo=
mente zu einem Monſtreprozeß zuſammengelegt worden iſt, um
eine allgemeine illoyale Einſtellung der beiden Parteien und des
Deutſchtums im Memelgebiet Litauen gegenüber zu beweiſen.
In der heutigen Gerichtsverhandlung wurden, nach dem
Ab=
ſchluß des Zeugenverhörs, die Beweisſtücke, ſo auch die
beſchlag=
nahmten Waffen, den Sachverſtändigen zur Begutächtung
vorge=
legt.
Darauf gaben die Sachverſtändigen ihr Gutachten über die
beſchlagnahmten Waffen ab. Zu dieſem Zweck wurden die im
Gerichtsſaal befindlichen zehn großen und eine kleine Kiſte mit
den beſchlagnahmten Waffen geöffnet. Zur Ueberraſchung des
Gerichts ſtellte es ſich heraus, daß es ſich hierbei nicht nur um die
Waffen der Angeklagten, ſondern um Waffen handelte, die von
allen Mitgliedern der beiden Parteien im ganzen Gebiet
be=
ſchlagnahmt wurden. Die Ausſagen der beiden Sachverſtändigen
über die Anzahl der tauglichen Gewehre ſtimmten nicht überein.
Während der eine Sachverſtändige feſtſtellte, daß unter den
Waf=
fen ſich drei umgearbeitete, für den Militärdienſt brauchbare
Ge=
wehre, zwei nicht umgearbeitete, ein Karabiner und 144 Piſtolen
befinden, erklärte der zweite Sachverſtändige, daß ſieben
Militär=
gewehre, 11 umgearbeitete Militärgewehre, 156 Piſtolen und 19
weitere Piſtolen, die einer Reparatur bedürften, vorhanden ſind.
Es iſt zu bemerken, daß die meiſten Beſitzer der
beſchlagnahm=
ten Piſtolen im Beſitz von Waffenſcheinen waren. Alle anderen
Waffen, etwa 600 an der Zahl, ſind zu 90 v. H. Jagdgewehre und
Teſchings, für die ebenfalls von den ſeinerzeitigen Beſitzern
Jagd=
ſcheine vorgewieſen werden konnten. — Die Sitzung wurde dann
auf Dienstag, den 5. März, vertagt.
Beginn des Rinkelen=Prozeſſes.
EP. Wien, 2. März.
Vor dem Wiener Militärgerichtshof begann heute vormittag
der Prozeß gegen den früheren öſterreichiſchen
Geſandten in Rom; Dr. Anton Rintelen. Für den
Prozeß, dem eine außerordentlich große Anzahl in= und
aus=
ländiſcher Journaliſten beiwohnen, ſind umfangreiche
Sicherheits=
vorkehrungen getroffen worden. Um ½10 Uhr wurde der
An=
geklagte in den Saal geführt. Er ſtützt ſich auf einen Stock, die
linke Hand trägt er in einer Binde. Dr. Rintelen ſieht
auf=
fallend ſchlecht aus und iſt merklich gealtert.
Nach einem kurzen Appell des Vorſitzenden erhebt der
Staatsanwalt die Anklage wegen entfernter Mitſchuld am
Hoch=
verrat, da Rintelen dem ihm bekannt gewordenen Anſchlag auf
das Bundeskanzleramt am 25. Juli 1934 ſeine Billigung
ge=
geben und ſich den Rädelsführern des Aufſtandes zur Bildung
einer revolutionären Regierung zur Verfügung geſtellt habe. Der
Staatsanwalt ſchildert dann im einzelnen die bereits aus der
Unterſuchung bekannten Verdachtsmomente gegen Rintelen.
In dem darauf folgenden Verhör mit dem Angeklagten
bekennt ſich Dr. Rintelen in keiner
Weiſeſſchul=
dig. Der Angetlagte beſtreitet, im Gegenſatz zu Dr. Dollfuß
geſtanden zu haben und betont, daß er der Regierung Dollfuß
* Edelweiß u. Elfenbein im 9denwald.
Von Kaſimir Edſchmid.
Oft, wenn man durch die Bazare in exotiſchen Häfen ging
oder wenn beim Ankerlaſſen die arabiſchen, indianiſchen oder
Neger=Verkäufer mit ihren orientaliſchen Arbeiten, mit Elefanten
und Löwen, Nashörnern und Büffeln, Ketten und Armbändern
aus Elfenbein an Bord kamen, dachte man: Ob dies nicht
viel=
leicht in Erbach gearbeitet iſt? Denn die ſeit langer Zeit im
Odenwald und beſonders in der Gegend don Erbach,
Michel=
ſtadt, König ſeßhafte Junung der Elfenbeinſchnitzer machte ſelöſt
den geſchickten Orientalen ſtarke Konkurrenz, und man konnte,
zumal in Zeiten, wo viel exportiert wurde, nie wiſſen, ob ein
Elefant, den man in Sanſibar oder Daresſalam kaufte, am
Ufer der Mümling oder in einer indiſchen Werkſtatt der
afri=
kaniſchen Oſtküſte verfertigt worden war. Dieſe Ueberlegung
brachte immer einen Zug von Heimatluft in die tropiſche
Land=
ſchaft. Man ſah im Geiſte die wunderbaren Odenwald=Wälder
die Wipfel bewegen, man ſah die Wieſen, die im Tau wie
Smaragd und Silber ſchimmerten, man hörte das Murmeln
der Bäche und man erlebte den ganzen poetiſchen Zauber,
der dieſe Landſchaft ſo lieblich und traumhaft macht.
In dieſem Gebiete des Odenwaldes, deſſen
Elfenbein=
chnitzer=Hauptſtadt Erbach iſt, arbeiten nun ſeit Monaten alle
Hände an der Herſtellung der Edelweiß=Märzplakette für das
Winterhilfswerk. Ende Januar ſchaffen ſie bereits an der
zehnten Million. Sie haben größtenteils das Elfenbein beiſeite
zelegt (der Verkauf der geſchnitzten Gegenſtände lag in der
letzten Zeit ſtark danieder) und haben ſich in der Hauptſache
auf die Verfertigung der Edelweißblume verlegt.
Erbach iſt eine entzückende kleine Reſidenzſtadt. Bis 1806
hielten hier die Grafen von Erbach Hof, die der Sage nach,
ihren Stammbaum bis zu Einhard, dem Geſchichtsſchreiber
Karls des Großen, zurückführen. Die Landſchaft iſt eine der
aumutigſten des Odenwaldes. In der Nähe liegt Michelſtadt,
geſſen auf großartigen Holzkonſtruktionen ſtehendes altes
Rat=
haus mit dem offenen Erdgeſchoß und den Erker= und
Dach=
türmen zu den bedeutendſten Bauwerken des Landes zählt.
Nahe dabei, in Steinbach iſt der Sitz der Linie Erbach=Fürſtenau
mit einem Schloß, zwiſchen deſſen Seitentürmen ein großer
iiglieniſcher Schwibbogen wie ein Gruß aus dem Süden ſteht.
Und dicht neben dieſem Schloß ſteht noch die Kapelle, die
Ein=
hard, der wohl aus dieſer Gegend ſtammte, einſt errichten
ließ — als Beiſpiel karolingiſcher Baukunſt und wunderſam
mit Efen zugewachſen. Die Grafen von Erbach, die von altersher
i di er Lan ſchaft begütert waren, haben tüchtige und aben=
Vom Tage.
Der Reichsminiſter für Luftfahrt, General der Infanterie
Göring, beſichtigte geſtern die Fliegerſchule Schleißheim.
Der Biſchof von Berlin, Dr. theol. Nicolaus Bares, iſt am
Freitag im St. Hedwigs=Krankenhaus verſtorben.
Der franzöſiſche Außenminiſter Laval hat am Samstag den
franzöſiſchen Geſandten in Belgrad, Naggiar, empfangen, der ihm
über die mitteleuropäiſchen Fragen und die Haltung Jugoſlawiens
Bericht erſtattete.
Der Vorſchlag des ſpaniſchen Marineminiſteriums, auf den
Balearen Befeſtigungsarbeiten auszuführen, iſt vom Miniſterrat
genehmigt worden. Die ſpaniſche Regierung betrachtet die
Vor=
zugsbehandlung des Planes zur Verteidigung der Balearen
we=
gen der zentralen Lage dieſer Inſelgruppe als dringend
not=
wendig.
Das türkiſche Kabinett, das am Freitag der Form halber
zu=
rückgetreten iſt, wurde ſofort neu gebildet. Sämtliche Miniſter
haben ihre Portefeuilles behalten. Nur das Kriegsminiſterium iſt
mit einem neuen Mann, nämlich dem General Kiazim Ozalip,
beſetzt worden.
gegenüber immer feine Pflicht erfüllt habe. Sein Name ſei
mißbräuchlich verwendet worden, wie das ſchon ſeinerzeit beim
Pfrimer=Putſch geſchehen ſei. Am 25. Juli habe er nichts unter.
nommen, da er hörte, daß bereits die Sicherheitsbehörden
ein=
geſchritten ſeien und überdies das Bundeskanzleramt zerniert ſei.
Um ½5 Uhr nachmittags wird, da Rintelen von den
Ge=
richtsärzten für verhandlungsunfähig erklärt wurde, die
Ver=
handlung unterbrochen und auf Montag vormittag vertagt.
Die Regierung Herr der Lage.
EP. Athen, 2. März.
In Athen war es am Freitag zu einem Putſchverſuch
bewaff=
neter Ziviliſten gekommen, die die Militärſchule, das Arſenal und
vier Kriegsſchiffe beſetzten. Die Regierung hat ſofort die
erforder=
lichen Gegenmaßnahmen ergriffen, ſo daß die revolutionäre
Be=
wegung als endgültig niedergeſchlagen gelten kann. Die
revolutio=
nären Truppen, die anſcheinend auf Befehl des Generals Plaſtiras
gehandelt und durch einen Handſtreich die Arſenale von Athen und
Salamis beſetzt hatten, haben ſich ergeben. Das Arſenal der
Lan=
deshauptſtadt wurde in der Nacht zum Samstag bereits von den
Regierungstruppen beſetzt. Dasjenige von Salamis fiel am
Sams=
tag morgen in die Hände der Regierungstruppen, die die
Aufſtän=
diſchen von allen Seiten umzingelt hatten.
Obgleich man behaupten kann, daß die Regierung vollkommen
Herr der Lage iſt, wurde der Belagerungszuſtand
ver=
ſchärft. Sämtliche ſtrategiſchen Punkte der Hauptſtadt, die
öffentlichen Gebäude und das Telegraphenamt ſind militäriſch
be=
etzt.
Vier Kriegsſchiffe werden noch von den Aufſtändiſchen
be=
herrſcht. Die Schiffe haben den Hafen verlaſſen und Kurs auf
Kreta genommen. In den griechiſchen Gewäſſern iſt gegenwärtig
eine regelrechte Schlacht zwiſchen aufſtändiſchen Kriegsſchiffen und
Flugzeugen der Regierung im Gange. Ein Zerſtörer konnte durch
die Bomben der Regierungsflugzeuge außer Gefecht geſetzt werden
und wird von einem der Kreuzer der Verſchwörer abgeſchleppt.
Die Aufſtändiſchen verteidigen ſich mit letzter Energie gegen die
Luftangriffe. Sie haben bereits zwei Regierungsflugzeuge
abge=
ſchoſſen. Die Regierung hat Befehl gegeben, das Bombardement
auf die Kriegsſchiffe zu verſtärken und nicht eher nachzulaſſen, bis
die Schiffe ſich entweder ergeben haben oder verſenkt worden ſind.
Heute ſtellt ſich hier jedermann die Frage, ob der ehemalige
Miniſterpräſident Veniſelos in dieſen Aufſtand wirklich verwickelt
iſt. Mit Beſtimmtheit kann dies noch nicht geſagt werden, jedoch
ſteht feſt, daß zahlreiche Anhänger des ehemaligen
Miniſterpräſi=
denten verhäftet worden ſind. Auch geht das Gerücht um, daß
Veniſelos ſelbſt unter Anklage geſtellt wurde. Jedenfalls ſind die
Zeitungen, welche ſeine Politik verteidigen, beſetzt worden und
nicht erſchienen.
Frauenwahlrecht in Frankreich?
EP. Paris, 2. März.
Die Kammer hat am Freitag abend in einer Atmoſphäre
größter Verwirrung und, wie ein Morgenblatt ſich ausdrückt, mit
einem Mindeſtmaß von Würde und Ernſthaftigkeit den Frauen
das aktive und paſſive Wahlrecht für alle Wahlen, alſo ſowohl
für die Parlaments= als auch für die Kantonal= und
Gemeinde=
rats=Wahlen, gewährt. Damit ſind die Frauen wahlpolitiſch
aber immer noch nicht gleichgeſtellt, denn zur Ratifizierung des
Geſetzes iſt noch die Zuſtimmung des Senats erforderlich. Es
wäre ſchon eine Ueberraſchung, wenn dieſer plötzlich ſeine ſeit
Jahrzehnten eingenommene ablehnende Haltung ändern würde.
Phot. Presse-Bild-Zentrale
Ein Volksgenosse aus der Stadt der deutschen
Elfenbein-
schnitzkunst, Erbach im Odenwald, beim Ausfräsen des
Abzeichens. Ihm und hunderten seiner Kameraden gab
der Auftrag auf Monate Beschäftigung und Brot
Staaksminiſter Jung
zum Regierungspräſidenken des Saargebie
ernannk.
Der Reichsinnenminiſter hat auf Vorſchlag des
Saa=
mächtigten Gauleiter Bürckel den heſſiſchen Staatsy e,
Jung zum Regierungspräſidenten des Saargebietes, m mn
Sitz in Saarbrücken, ernannt.
Regierungspräſident Jung iſt der erſte Reichsregie
präſident. Er wird ſein Amt am kommenden Montag au en
*
Abſchiedsſchreiben des Staatsminiſters.
Das Staatspreſſeamt teilt mit:
Staatsminiſter Jung iſt ab 1. März 1935 als Regie az.
präſident nach Saarbrücken berufen.
Aus Anlaß dieſer Berufung verabſchiedet ſich der bi Fo
Staatsminiſter Jung von den Beamten, Angeſtellte (x
Arbeitern des Landes Heſſen mit folgendem Schreiben:
Bei meinem Ausſcheiden aus den Dienſten des Kes
fühle ich mich verpflichtet, den Beamten, Angeſtellte m
Arbeitern des Landes meinen herzlichſten und aufric =
Dank für die treue Mitarbeit in den vergangenen Een
meiner Tätigkeit auszuſprechen. Mit Freude konnte
dieſem entſcheidenden Abſchnitt des Aufbaues des ne al
ſozialiſtiſchen Staates feſtſtellen, daß Sie jederzeit
waren, an dem Werke mitzuarbeiten und Ihre geſamt
zur Verfügung zu ſtellen. Ich bin davon überzeugt, d
auch in Zukunft Ihre Pflicht erfüllen und daß S
leuchtenden Vorbild, das Ihnen der Führer gibt,
na=
werden.
gez. Jung, Staatsmir
*
Philipp Wilhelm Jung wurde am 16. September
Nieder=Flörsheim bei Worms als Sohn eines Volksſchul
geboren. Nach dem Beſuch des Gymnaſiums in Worms ſt
er in Heidelberg, München und Gießen Rechtswiſſenſcha
ließ er ſich als Rechtsanwalt in Worms nieder. Na
Kriege, den er zuletzt als Batterieführer im Landweh
artillerie=Regiment 13 mitmachte, trat er während d
ſatzungszeit im Kampfe gegen die Separatiſten hervor
Nationalſozialiſtiſchen Bewegung hat Jung ſeit einer
Reihe von Jahren treue Dienſte geleiſtet. Am Aufbau de
tei in Heſſen war er führend beteiligt. Auch als
Ver=
von Nationalſozialiſten hat er ſich in zahlreichen Prozeſt
Verfügung geſtellt. Im März 1933 wurde er Staatskor
der Stadt Mainz, im Mai Staatsſekretär im heſſiſchen
miniſterium, um dann im September 1933 zum heſſiſchen
miniſter ernannt zu werden. Unter ſeiner Leitung iſt die
Verwaltung reorganiſiert und den Erforderniſſen der
gepaßt und das Finanzweſen auf eine feſte Grundlage
worden.
Ein Erlaß des Gauleiters.
An die Beamten, Angeſtellten und Arbeiter des Landes
An den bisherigen Staatsminiſter in Heſſen!
Der Führer hat mich am 1. März 1935 mit der Führ:
Landesregierung beauftragt. Die Beamten, Angeſtellte
Arbeiter der Heſſiſchen Staatsregierung waren ſeither ſo
wohnt, die Anweiſungen, die ich als Gauleiter und Rei
halter über die Heſſiſche Staatsregierung gegeben habe,
im Geiſte des Führers Adolf Hitler auszuführen. So u
Heſſiſche Staatsführung in ihrer Einfachheit und Spar
muſtergültig.
Ich danke dem Staatsminiſter und dem geſamten P
für die hingebungsvolle Arbeit, und bin gewiß, daß jeder
ner Stelle weiterhin im Dienſte der nationalſozialiſtiſchen:
anſchauung und als Gefolgsmann Adolf Hitlers ſeine Pfli
wird.
Dem ſcheidenden Staatsminiſter wünſche ich für ſein
Tätigkeit vollen Erfolg.
Frankfurt, 1. März 1935.
gez.: Spren
Die Abwerkung des Pfundes.
Einſehung des Währungsausgleichsfonds
EP. London, 2. A
Die ſtändige Abwärtsentwicklung des Pfundes, die
in dem neuen Rekord=Goldpreis von 146 Schilling, 10½
pro Unze zum Ausdruck kam, hat das Schatzamt nunmek
Eingreifen veranlaßt. Heute vormittag wurde der Wäh
ausgleichsfonds eingeſetzt, worauf das Pfund ſich etwas
und die Panikſtimmung am Deviſenmarkt abflaute.
teuerliche Leute hervorgebracht. Einer von ihnen war
dem letzten Hohenſtaufenkaiſer Reichsſcheak. Ein andere
lange Gefangener türkiſcher Seeräuber, während wied
anderer ſich im Dienſt der Republik Venedig bei Kreta
die Türken auszeichnete. Georg Friedrich von Erbach
die Sache des Proteſtantismus unter Guſtav Adolf. 11.
letzte der regierenden Grafen, Franz der Erſte, legte
Erbacher Schloß mit dem romantiſchen Turm, den
Renaiſſancebauten und dem Hauptflügel von 1736 die
Sammlungen an, die das Schloß und Erbach berühmt 9
haben. Sammlungen, die in ihrer Vielſeitigkeit antike
werke und Hirſchgeweihe, Rüſtungen und Glasfenſter um
Dieſer im Jahre 1823 verſtorbene Fürſt hat das Elfend
den Odenwald gebracht und hat die Schnitzerei in Erbe
gründet. Auf ſeine Anregung geht die Kunſtfertigkeit, d
fahrung und die Liebe zu dem Handwerk zurück ohne
die Arbeiter und Arbeiterinnen des Elfenbeinbezirkes heut
in der Lage wären, die Millionen von Edelweißplaketten
paar Monaten zu verfertigen.
Wenn man durch die Orte des mittleren Odenwaldes
wo die Burgen von den Höhen blinken, wo die Schlöſſer
in denen Walter von der Vogelweide geweilt und W..
von Eſchenbach geſungen hat, wenn man die altertun
Reſidenzen durchfährt, die ſo freundlich in der Walde.
Wieſenlandſchaft liegen, wenn man Erbach durchwander!
Brunnen auf Pfingſten mit Blumen und Kränzen 9e/,
wird . .. wenn man den Zauber der alten Höfe und
der Fachwerkhäuſer und Schlöſſer empfindet, ſo denkt mal
lich nicht daran, daß hier eine Induſtrie zu Hauſe iſt,
auf die Stoßzähne der in den afrikaniſchen Urwälge"
ſchoſſenen Elefanten gründet.
Nun muß man aber gleich hinzufügen, daß das
Induſtrie nicht eigentlich das richtige bezeichnet, was ii.
geleiſtet wird. Es gibt wohl eine Anzahl Betriebe,!
Arbeiter und Arbeiterinnen beſchäftigt ſind — aber es9
eine große Menge Heimarbeiter — faſt in jedem N”
Erbach wird an Elfenbein geſchnitzt und gedreht —
der Arbeiter verfügen über ein Können, das bis in die L
hoher Kunſtfertigkeit hinaufreicht. Da ſitzen ſie, wölle
patriarchaliſch weißen Bärten, und verfertigen wie die
des Mittelalters und des Barocks ſchöne Figuren und ki
Tiere. An manchen Häuſern ſind die Schädel von Lie
angenagelt, und in den Vorratskammern und Geſchalls.
liegen die Zähne der gewaltigen Tiere aufgeſtapelt. D
die Handwerker wie die Künſtler, ſind aber abhäugig."
Elfenbein, von der Möglichkeit, Elfenbein einzuführen..
der Notwendigkeit, die geſchnitzten und gedrehten.
Fahrt durch deutſches Land.
h am Samskag noch feierke das Saargebiek die Rückkehr zu ſeinem großen Heimakland Deutſchland.
onntag, 3. März 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 62 — Seite 3
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Symboliſche Inbeſihnahme
des Saargebiels
durch den Skellverkreker des Führers.
DNB. Saarbrücken, 2. März.
die Rundfahrt, die der Stellvertreter des Führers Rudolf
und die noch anweſenden Reichsleiter mehrere Stunden lang
das zur Heimat zurückgekehrte Saarland führte, brachte ſie
hſt nach Burbach. Nach dem Regen des Vortages war endlich
ſonne ſtrahlend hervorgebrochen und lag über der Landſchaft.
in Burbach, das früher eine Hochburg der Kommuniſten
bekam man einen Eindruck von der Stimmung im Saarland.
Haus ohne Fahnen und Girlandenſchmuck. Ueberall werden
ſoheitszeichen der Bewegung gezeigt. Den Straßenrand
ſäu=
dichtgedrängt die Menſchen, Jugend mit Fähnchen in der
Lieder jubeln auf beim Eintreffen des Stellvertreters des
ers. Von den Hochöfen herab heulen die Sirenen. In
Ober=
ngen ſind die Arbeiter aus den Betrieben gekommen. In
braunen Kitteln mit rußigen Geſichtern ſtehen ſie an der
e und grüßen den Stellvertreter des Führers. Immer
wie=
ört man den Ruf: „Wo iſt der Führer?” Man hat ihn
all=
n hier erwartet. In Völklingen iſt es das Jungvolk, das
be=
s aufzieht. Eine vollſtändige Kapelle ſteht am Eingange des
Hier ſieht man kaum noch die Köpfe der Menge, ſo viele
n führt die Jugend mit. Ueberhaupt iſt es etwas Wunder=
Der Reichtum dieſes Landes liegt in ſeinen Kindern mit
blanken Augen auf lächelnden Geſichtern. In Völklingen
auch Kommerzienrat Röchling vom Stellvertreter des
Füh=
egrüßt.
Zeiter geht es über Wehrden und Hoſtenbach nach Saar=
Parteigenoſſe Heß, im Wagen ſtehend, wird auch hier
wie=
mit Jubel begrüßt. In langer Front iſt der Arbeitsdienſt
eten, den der Reichsminiſter abſchreitet. Die
Abſperrungs=
chaften haben ſchwere Arbeit, ihn wieder aus der Menge
bekommen, die ihn jubelnd umdrängt. Auf der Weiterfahrt
ann der Name Beau Marais auf, ein Ort mit franzöſiſchem
und rein deutſcher Bevölkerung. Vor 15 Jahren hieß er
ſchönrohr. Der nächſte Ort iſt Wallers, die Bevölkerung, die
inder und die Jugendformationen, HJ., Jungvolk und
grüßen mit den Farben des Dritten Reiches. An der Saar
g geht es dann nach Fremersdorf.Hier weichen die Leute
von den Straßen. Der Wagen des Stellvertreters des Füh=
* feſt eingekeilt, und erſt der Ordnungsdienſt der Deutſchen
mußte ihm durch die begeiſterte Menge den Weg bahnen.
ſend iſt die Vielartigkeit der Ausſchmückung der einzelnen
Wie ein Kaleidoſkop mutet es an. Ein Ort macht dem
an=
den Rang ſtreitig. Jeder hat ein eigenes Geſicht und ſeine
erheit. Vor allem ſind es immer wieder die begeiſterten
en, die einen ſo nachhaltigen Eindruck hinterlaſſen. Dort
er Kumpel aus der Grube neben dem Lehrer, der Bauer
dem Handwerker. Alles iſt fortgeeilt vom Arbeitsplatz, um,
glauben, den Führer ſelbſt ſehen zu können. Freudig
dan=
wenn man ihnen auf ihre Fragen ſagt, daß der Führer
igen Monaten ſelbſt in das Saarland kommen würde.
irzer Aufenthalt iſt wieder in Merzig. Auch hier iſt der
zdienſt auf dem Platz des 13. Januar angetreten. Ehe es
genöſſe Heß gelingt, zum Arbeitsdienſt zu kommen, iſt er
völlſtändig von Menſchen umgeben. Jeder verſucht, ihm die
zu drücken. Wie überall, ſo auch hier wieder die Frage:
leibt der Führer?” Auf der ganzen Strecke verſieht die
„uppe Kurpfalz mit ihren grünen Spiegeln bis nach
Saar=
hin den Ordnungsdienſt. Es iſt erſtaunlich, wie gut die
Organiſation klappt. Hier wurde kein Aufmarſch
vorbe=
dder die Bevölkerung informiert, da erſt am Abend vorher
11 Uhr bekannt wurde, daß der Stellvertrete des Führers
iſe durch das Saarland beabſichtige. Um ſo eindrucksvoller
r Empfang durch die Bevölkerung. Niemand kommandierte,
alles war ſpontan auf die Straße geeilt, um ſeiner Freude
ſck zu geben über des Saarlandes Heimkehr zum Vaterland.
hle und Eiſen und treu der Saar glühe, ſiege immerdar”
man bald hinter Merzig auf einem der vielen
Trans=
die ſich über die Straße ſpannen. Wir haben auf dieſer
einen wuchtigen Eindruck bekommen von der Bedeutung
hle und des Eiſens des Saargebiets und ſeine Treue
wir erlebt.
Dillingen wird der Stellvertreter des Führers mit
hüſſen empfangen. Hier ſind auch die Hochöfen, die
Schornſteine feſtlich geſchmückt. Es gibt wohl keine Mauer, keine
Hauswand, die nicht Grün und Fahnen trägt.
In Beckingen ſperrt das Jungvolk, die kleinſten Pimpfe
von 9—12 Jahren mit Schulterriemen die Straße. Kurz vor
Beckingen begegnen wir dem Reichsarbeitsführer, Staatsſekretär
Hierl, der von anderer Seite her eine Fahrt durch das
Saar=
gebiet gemacht hat. In Beckingen ſteht plötzlich an der Straße
ein Brautpaar, das erſte Brautpaar im freien Saargebiet. Die
Braut im weißen Schleier. Der Stellvertreter des Führers, der
das Brautpaar erſt im letzten Augenblick ſehen konnte, ruft
den beiden herzliche Glückwünſche zu.
Ueber Diefflen geht dann die Fahrt nach Nalbach, wo der
Bund deutſcher Mädel ſich plötzlich an einer Straßenkreuzung
vor den Wagen vor Rudolf Heß ſtellt und ihn umringt, eine
freudige Ueberraſchung, die ſich der Stellvertreter des Führers
gern gefallen läßt. Er kann nicht weiterfahren, ehe er nicht jedem
der etwa 50 Mädel die Hand gedrückt hat. Jetzt geht die
Fahrl durch eine Reihe von ſaarländiſchen
Bauerndörfern,
wo in ſeiner Bauerntracht überall das Landvolk an den Straßen
ſteht, überall kleine Muſikkapellen, die Reitervereine zu Pferd an
der Straße aufgeſtellt. Die ganzen Dörfer ſind in Bewegung
und auf allen Nachbardörfern iſt das Landvolk ebenfalls zur
Straße geſtrömt. Immer wieder in den weißen Hemden der
Ordnungsdienſt der Deutſchen Front als einer der Hauptträger
des Saarkampfes.
Dann kommt Eiderborn. In Lebach werden wir mit
Glocken=
geläut empfangen. An vielen Stellen ſehen wir die alten
Giebel=
inſchriften, die ſeinerzeit auf Anordnung der
Regierungskom=
miſſion überſtrichen werden mußten und jetzt wieder freigelegt
ſind. Auf einem Transparent leſen wir dann: „Fließ’ Thelbach
hin zum deutſchen Rhein. Nimm Botſchaft mit: Wir kehren
heim!“
In Talexweiler und anderen Dörfern ſehen wir mit
Ver=
gnügen, daß man ſogar die Miſthaufen auf den Bauernhöfen
mit Grün umkränzt und mit kleinen Tannen verdeckt hat, damit
die Dörfer einen recht ſchönen Anblick bieten. Jetzt haben wir
einen phantaſtiſchen Blick von der Höhe der Straße weit hinein
in das Bergland der Saar. Vor uns ragt über einer Kette der
Ausſichtsturm auf dem Schaumberg. Vor einigen Wochen
er=
lebten wir hier die Höhenfeuer, mit denen die Abſtimmung, die
dem Saarvolk die Freiheit brachte, eingeweiht wurde.
In St. Wendel iſt wiederum Arbeitsdienſt mit
Muſik=
kapellen angetreten. Wie ſchon in vielen anderen Dörfern,
ver=
läßt der Stellvertreter des Führers ſeinen Wagen und geht
mit=
ten durch die Menge hindurch, die ihn dicht umdrängt und ihn
auf die Schultern heben will, hinüber zum Arbeitsdienſt, deſſen
Front er abſchreitet. Faſt kein Ort ohne
Muſikkapel=
len, abwechſelnd mit Schützenvereinen, den Feuerwehren und
den Muſikvereinen, dann wieder SA.=Kapellen, Kapellen des
Ar=
beitsdienſtes und der Polizei. Ueber Oberlinxweiler-
Nieder=
linxweiler geht es nun nach Ottweiler, wo die Straßen geradezu
berſten von Menſchen. Nur eine ganz ſchmale Gaſte bleibt frei,
durch die ſich langſam die Wagenkolonne ſchieben kann. Hier
ſind es genau ſo wie ſpäter in Neunkirchen, Sulzbach und
Dud=
weiler
gerade die Arbeikethäuſer, die am allerſchönſten,
mik außerordenklich viel Liebe, geſchmückk ſind,
die ſonſt ſo unſchön wirkenden Häuſer, die nun nach und nach
Gauleiter Bürckel durch menſchenwürdige
Arbeiter=
wohnungen erſetzen wird. Es iſt manchmal tatſächlich zu viel
des Guten getan. Rieſige Bilder des Führers, mit ſchwerer
Hand, aber doch mit Sorgfalt und Liebe gemalt, verdecken oft
ganze Fenſterfronten. In Ottweiler, wie überall, begrüßt
Ru=
dolf Heß auch die Bürgermeiſter der Städte und drückt ihnen
die Hand. So übernimmt er mit dieſer Fahrt in Stellvertretung
des Führers ſozuſagen ſymboliſch das Saarland in das Deutſche
Reich zurück.
Ueber Wiebelskirchen geht es dann nach Neunkirchen, und
bei der Einfahrt in die Stadt haben wir eine Silhouette vor
uns, die von wahrhafter Schönheit iſt und uns beweiſt, daß auch
Induſtrieſtädte ſchön wirken können. Eine Front von
Schorn=
ſteinen hebt ſich gegen den Himmel ab, dazwiſchen die Hochöfen
und die Gerüſte von Fördertürmen, daneben große Halden, an
die ſich wiederum Arbeiterhäuschen anlehnen, die über und über
mit Fahnen und Grün bedeckt ſind.
Jetzt fahren wir auf einer Seitenſtraße über einen Berg
hinauf und kommen nach Bildſtock, einem Dörfchen mit offenbar
ſehr vielen Arbeiterſiedlungen. Hier ſteht an der Straße in
ſchwarzem Samtkleid und weißem Schleier wiederum eine Braut.
Rudolf Heß läßt den Wagen halten, ſteigt aus und wünſcht dem
Brautpaar mit Händedruck im Namen des deutſchen Volkes viel
Glück. Hinter Bildſtock hat ſich in einer Wegkurve eine findige
HJ.=Gruppe aufgebaut, die berechnet hat, daß die Wagen hier
langſam fahren müſſen. Im Nu haben ſie mit ihren Fahnen die
Straße geſperrt, und nun muß Rudolf Heß, dem immer wieder
die Herzen der Jugend
beſonders zufliegen, den Jungen erſt einmal Autogramme geben.
In Friedrichsthal ſtehen wiederum zahlreiche Arbeiter in
ihrem blauen Arbeitszeug an der Straße. Sulzbach, früher oft
verſchrien als Hochburg des Marxismus, bietet ſich uns dar als
eine Sinfonie von Fahnen und Grün, eine Stadt, die ganz erobert
iſt für die Idee des Nationalſozialismus. Einige Häuſer ſehen
wir, an denen die Läden völlig heruntergelaſſen ſind. Mit Kreide
ſteht an der Faſſade geſchrieben: „Verzogen nach Frankreich!”
Das ſind auch die letzten Zeichen, die uns auf der ganzen Fahrt
von jenen Volksverrätern noch begegnet ſind, die ſich einſt als
Herren des Saargebietes dünkten. An einem Haus Studenten mit
Burſchenband. Wie ſich dann ergibt, hat eine deutſche
Burſchen=
ſchaft in jedem Jahre aus Sulzbach eine Reihe von
Arbeiterkin=
dern ins Reich hinübergenommen und ihnen eine längere
Erho=
lungszeit ermöglicht, während in den Ferien die Studenten in
Sulzbach auf den Gruben arbeiteten und ſo die Verbindung
her=
ſtellten von Arbeitern und Studenten.
Für Saarbrücken hat das Feſt der Rückgliederung noch längſt
kein Ende. Genau ſo wie am Freitag, iſt auch heute die Stadt ein
Meer von Menſchen. Bei unſerer Einfahrt ſteht wiederum ein
dichtes Spalier die ganze Dudweiler Straße hinunter bis zum
Rathausplatz und zur Adolf=Hitler=Straße. SS. verſieht den
Ord=
nungsdienſt. Dann die Leibſtandarte Adolf Hitlers, die ſich in
Saarbrücken beſonderer Beliebtheit erfreut. Vor dem Hotel
Excelſior ſind die Menſchen trotz aller Aufrufe nicht zum
Weiter=
gehen zu bewegen. Wenn einmal verſucht wird, den Platz etwas
freizumachen, ſo iſt er nach ganz kurzer Zeit wieder dicht gefüllt.
Noch einmal werden, wie ſchon unterwegs, Rudolf Heß Blumen
gebracht. Sein ganzer Wagen iſt über und über mit Blumen
ge=
füllt. Während er in das Haus geht, tritt unten in der Adolf=
Hitler=Straße die Leibſtandarte Adolf Hitler zum Aufmarſch an.
Dann gib es unter ungeheurem Beifall der vielen Tauſende einen
ſtrammen Vorbeimarſch am Hotel Excelſior, einen Anblick, der
den Saarbrückern ſei 15 Jahren ungewohnt iſt und noch
Erinne=
rungen an Zeiten weckt, die als Heiligtum die ganze Zeit über im
Herzen bewahrt wurden. Rudolf Heß muß ſich ab und zu noch
einmal auf dem Balkon des Hotels zeigen.
Die ſaarländiſchen Reichskagsmikglieder.
DNB. Berlin, 2. März.
Der Führer und Reichskanzler ernannte anläßlich der Feier
der Saarheimkehr folgende Vorkämpfer der Deutſchen Front im
Saarland, die ſich im Saarkampf beſonders ausgezeichnet haben,
zu Mitgliedern des Reichstages:
Nietmann, Dürrfeld, Welter, Eichner,
Weber, Schubert, Schaub und Kleier.
Der Vorſitzende der Reichstagsfraktion Reichsminiſter Dr.
Frick, übergab ihnen geſtern nachmittag die vom Führer
unter=
zeichneten Beſtallungsurkunden.
Saarſpende des Reichsarbeitsminiſters.
Zur Erinnerung an die Rückkehr des Saarlandes zur Heimat
hat der Reichsarbeitsminiſter für die ehemaligen
Ange=
hörigen der alten Wehrmacht und ihre
Hinter=
bliebenen, die durch ihre Treue der deutſchen
Sache zum Sieg verholfen haben, 50 000 RM. als
„Saarſpende” bereitgeſtellt.
Die Spende wird von der Verſorgungsabteilung für die alte
Wehrmacht im Reichsarbeitsminiſterium verwaltet. Zweck der
Spende iſt, in Fällen dringendſter Not den verſorgungsberechtigten
Kriegsbeſchädigten und Kriegerhinterbliebenen, ſowie in
beſon=
deren Fällen auch ſonſtigen Kriegsteilnehmern und ihren
Hinter=
bliebenen Unterſtützungen zu gewähren. Die Ausſchüttungen
wer=
den am 13. Januar jeden Jahres, als dem Gedenktage des
Abſtim=
mungsſieges vorgenommen werden.
*
Aus Anlaß der Rückkehr des Saargebietes zum Deutſchen
Reich verſuchten an verſchiedenen Punkten der inneren Stadt
Wien größere Menſchenmengen Kundgebungen zu veranſtalten.
Die Polizei ging jedoch gegen die Begeiſterten vor und nahm
allein in der Kärtnerſtraße 40 Perſonen feſt. Insgeſamt ſpricht
man von 150 Verhaftungen. Auch in den äußeren Bezirken der
Stadt iſt es verſchiedentlich verſucht worden, ähnliche
Kundgebun=
gen zu veranſtalten.
zu verkaufen. Sie ſind auch davon abhängig, wieviel
in nach Europa verſchifft wird. Im Jahre 1934 kamen
(ntwerpen, den Hauptplatz für Elfenbein, 66 000 Kilo
im Jahre vorher mehr als das Doppelte. Vor vierzehn
waren es 440 000 Kilo. Und die Großhandelspreiſe
enbein ſind innerhalb von ſechs Jahren auf ein Drittel
Alle dieſe Umſtände bringen große Schwankungen in
ſatzmöglichkeiten für bearbeitetes Elfenbein. Den
Elfen=
eitern im Odenwald kam es daher als ein Segen, daß
die Herſtellung der Winterhilfsplakette für den März
gen wurde. Sie haben dadurch Arbeit für viele Monate
i und ſind der Sorge für die harte Winterzeit enthoben.
lilich wird das Edelweiß für die Plakette nicht aus dem
n Elfenbein hergeſtellt, ſondern aus einem Kunſtharz,
zweifingerdicken Stangen geliefert wird, die an der
fläche etwa die Form eines vierblättrigen Kleeblattes
Die Stangen ſehen gelblich aus und wirken wie große
erzen. Blitzſchnell verwandeln ſich nun, ohne daß ein
rer oder großer Apparat von Maſchinen und
Inſtrumen=
ig iſt, dieſe Stangen durch die kunſtfertige Hand der
* Schnitzer in Edelweißblumen.
erſt werden die Stangen quer gelegt und in dünne
ui geſchnitten. Dieſe Scheiben kommen auf eine kleine
tſchine, in deren Ausſchnitt die vierblättrigen Scheiben
hineinpaſſen; ein Stempel preßt den mittleren Kern
hin=
d ein von unter ſtoßender Hebel wirft die Scheibe, die
ter Blume ſchon ſehr ähnlich ſieht, raſch wieder aus der
te heraus. Nun nimmt ein anderer Arbeiter die Scheibe
hrt mit einem Inſtrument, das dem Lieblingsinſtrument
hnärzte ähnlich iſt, die Blütenkörbchen heraus. Mit ein
keisbewegungen iſt die Blume ſo weit geformt, daß ſie
Da wie eine Jasminblüte ausſieht. Und dann bekommt
leßte Form: Ein Arbeiter hält die Blume mit beiden
an eine dünne Säge, und dieſe Säge ſchneidet aus den
Oßen Blättern die ſchönen ſpitzen Zacker heraus, welche
iſche Eigenart des Edelweiß darſtellen.
in kann ſagen, was man will gegen die Verwendung
Achinen — aber um an der Säge bei ſteter Bedrohung
Verſpitzen dieſe hübſche und eigenartige Form geſtalten
leu, dazu iſt unbedingt auch ein künſtleriſches Gefühl
handwerkliches Können erforderlich ohne das dieſe
unmöglich wäre, ein Können, das ſich nunmehr ſchon
nehrere Geſchlechterfolgen vererbt hat.
Dann legt man die Edelweißblumen aus Kunſtharz in
mit Waſſer und Bimsſtein gefüllte Trommeln, durch
Lehung ſie geglättet und gebleicht werden. Nun wandern
Die Lände der Frauen, die zuerſt mit graugrüner Farbe
leren Blütenkörbe anmalen und ſodann mit Feder und
Tuſche die Punkte, welche die Staubgefäße und die einzelnen
Röhrenblüten bezeichnen, aufſetzen.
Vorher werden die Blumen noch poliert, indem man ſie
an rotierenden Scheiben, die dick mit Watte beſetzt ſind,
ab=
ſchleift. Als letzter Maſchinengang wird ihnen dann ein Loch
in den Rücken gebohrt, in das die Nadel eingeſchraubt wird.
Im ganzen ſind etwa zwölf Arbeitsgänge nötig, um aus der
Stange Kunſtharz die fertige Anſteckblume herzuſtellen. Dazu
kommt das Ausgeben des Materials, das Abliefern der fertigen
Plaketten, das Verpacken und Regiſtrieren und die Verſendung
der Blumen, die von den einzelnen Gauen und Kreiſen beſtellt
und an dieſe geliefert werden.
Dieſe emſige, feurig betriebene Arbeit geht vor ſich in einer
winterlichen lieblichen Landſchaft, ohne daß dabei Schornſteine
rauchen und große Induſtriewerke benötigt ſind; dieſe Arbeit
wird in faſt familiärer Intimität geleiſtet. In den
Vorrats=
kammern der Arbeitenden aber liegen die großen Zähne der
Elefanten, und in den Schränken ſtehen die gefertigten Arbeiten,
Tiere und Ketten Armbänder und Figuren, Roſen und Enzian
aus dem edlen Material des Elfenbein.
Möge daher jeder, der die Märzplakette ſieht, und ihren
Werdegang kennenlernt, nicht vergeſſen, daß die ein Jahrhundert
gepflegte Elfenbeinſchnitzerei der dauernde und ehrwürdige
Be=
ruf der Erbacher iſt, und möge er in Zukunft dieſe ſchwer
ringenden und eigenartigen ſchaffenden Menſchen dabei
unter=
ſtützen!
* Mainzer Stadttheaker!
Webers „Freiſchütz” wieder im Programm.
Seit dieſes Urbild deutſcher Muſikromantik über unſere Bühne
ging, iſt manches Jahr vergangen, und wir mußten in dieſer
Zeit unſicheren Suchens manch fragwürdige Erſcheinung
neuzeit=
licher Muſik über uns ergehen laſſen. Das durch die Sterilität
des Kunſtſchaffens unſerer Zeit gegebene Zurückgreifen auf die
Schöpfungen der alten Meiſter iſt nicht nur erzwungener Erſatz,
ſondern vermag unſerem Volke eine Fülle reinſter künſtleriſcher
Erlebniſſe zu ſchenken. Werke wie der „Freiſchütz” werden
nie=
mals veralten, ſie ſind nicht künſtlich konſtruiert und an eine
enge Zeitſpanne gebunden, ſondern fließen aus den reinen
Ur=
quellen deutſchen Kunſtempfindens, das wir gerade jetzt wieder
in ſeiner ganzen Tiefe zu würdigen gelernt haben. Man hatte
bei der völligen Neueinſtudierung und Neuinſzenierung der Oper
in Mainz (die Spielleitung hat Hans Kämmel) von
vorn=
herein davon abgeſehen, irgendwie moderniſieren zu wollen,
ſon=
dern war erfolgreich beſtrebt, zwar ſpätere oder heute überflüſſige
oder nicht mehr verſtändliche Zutaten abzuſtreichen, ſonſt aber
das Werk ganz aus der Gedankenwelt ſeiner Entſtehungszeit zu
geſtalten. Das heißt, daß der Romantik ihr volles Recht werden
mußte. So hatten die von Helmut Obſtfelder geſchaffenen
Bühnenbilder mit der techniſchen Einrichtung von Roman
Wan=
ner keine Spur von Stiliſierung, und die beiden Waldbilder,
wie vor allem die Wolfsſchlucht atmeten ganz den Duft deutſcher
Waldpoeſie. Heinz Berthold als muſikaliſcher Betreuer des
Ganzen hatte wieder einmal reiche Gelegenheit ſeine innere
Verbundenheit mit ausgeſprochen deutſcher Muſik zu beweiſen.
Er formte alle Stimmungsnuancen mit gleicher Meiſterſchaft und
Hingabe, die Zartheiten der ſentimentalen Szenen, das neckiſche
Treiben Aennchens, das robuſte des Schützenfeſtes und den
Zau=
berſpuk der Wolfsſchluchſzene. Leider wurde der Genuß öfters als
gerade nötig durch die ungewöhnlich unſauber blaſenden Hörner
ſtark beeinträchtigt.
Die ſoliſtiſche Beſetzung iſt mit unſeren derzeitigen Kräften
nicht ſchwer. Philipp Raſp iſt ein vorzüglicher Max, dem er
durchaus männliche Züge zu geben verſteht. Wilhelm Schirp
gibt ſeinem Gegenſpieler Caſpar durch die Macht ſeiner Stimme
ungewohntes Format. Wendla Großmann (Agathe) ſingt
durchweg ſehr ſchön, weiß aber die Geſtalt ſeeliſch nicht zu
ver=
lebendigen und fällt auch darſtelleriſch ſtark gegen ihre muntere
Baſe ab, die Margrit Ziegler mit dem ganzen Scharm
ihrer lebenswarmen Perſönlichkeit erfüllt. Die kleineren Rollen
waren bei Franz Larkens (Fürſt), Auguſt Stier (
Erb=
förſter), Franz Stumpf (Eremit) Franz Banzhaf
(Kilian) und Joſef Litſch (Samiel) beſtens aufgehoben. Auch
die Chöre klangen ſchön und ſauber. So wird das herrliche
deutſche Werk in den nächſten Wochen noch viele Herzen erfreuen.
Dr. B.
Ein Verſuch überzeugt. Seit Januar erſcheint „Der
Deutſche Sender”, das älteſte Funkkampfblatt der
Bewe=
gung, in einem neuen größeren Format. Die Zeitſchrift bringt
in braunem Kupfertiefdruck auf 16 Seiten umfangreiches
Bild=
material zu allen bedeutenden Sendungen der Woche; auf den
übrigen 32 Seiten findet der Leſer in neuartiger überſichtlicher
Anordnung das Programm aller deutſchen und europäiſchen
Sendeſtationen. Jeder Reichsſender iſt mit dem ausführlichen
Wochenprogramm vertreten; beſonders klar und deutlich iſt im
Druck das am meiſten gehörte Abendprogramm hervorgehoben,
ſo daß ein kurzer Blick genügt, um in jeder Stunde über die
jeweilige Sendung ſofort im Bilde zu ſein. Beſonders ſei darauf
hingewieſen, daß „Der Deutſche Sender” in ſeiner Rubrik „
Schal=
ten Sie ein!” Einführungen aus fachkundiger Feder in faſt alle
Reichs= und Sonderſendungen, Hörſpiele und Gedenkfeiern
ver=
öffentlicht.
Die Faſchings=Sondernummer des „Simpliziſſimus”, die ſoeben
herauskommt, iſt ungeheuer lebendig und kommt mit den
aus=
gezeichneten literariſchen und künſtleriſchen Beiträgen, die
den Faſching der Jetztzeit charakteriſieren, den berühmten
Fa=
ſchingsnummern des „Simpliziſſimus” aus der Vorkriegszeit
gleich.
Es arbeiten mit: Arnold, Gulbranſſon, Schilling,
Schulz, Thöny, Scheurich, Krieſch, Ratatöskr. Ernſt Hoferichter,
Hans Lachmann, German Gerhold.
Seite 4 — Nr. 62
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 3. März
Die Verlobung ihrer Kinder Hilde
und Walter beehren ſich anzuzeigen
Jak. Großhaus
u. Frau Marig
geb. Becht
Jak. Brückner
u. Frau Margarete
geb. Trgutmann
Darmſiadt,
3. März 1935
Roßdörferſiraße 35
Ihre Verlobung geben bekannt:
Hilde Großhaus
Walter Brückner
Studienaſſeſſor
Darmſtadt,
Heinrich=Fuhrſiraße 45
Ihre Verlobung geben bekannt
Elisabeth Zoeller
Oarl Schmidt
Darmstadt, im März 1935
Heiraten
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G. Schuchmann.
Darmſtadt.
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Hilde Hildebrand
Pola Negri, Barn von Géczy.
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Ihre Verlobung geben bekannt
Margret Baumann
Wilhelm Netz
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Darmſtadt, März 1935
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Barkhausſtraße 66
Heute früh 10 Uhr iſt meine liebe Frau
und Mutter, Schweſter, Schwägerin und
Tante
Frau Genriette Koch
geb. Henge
im Alter von 57 Jahren ſanft entſchlafen,
Die trauernden Hinterbliebenen:
Michael Koch und
Sohn Robert,
Die Beerdigung findet am Montag,
nach=
mittags 4 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
2274
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teil=
nahme, ſowie für die Kranz= und
Blumen=
ſpenden beim Heimgange unſerer lieben,
unvergeßlichen Entſchlafenen
Frau Wilhelmine Lucius
ſprechen wir hiermit unſeren innigſten
Dank aus. Beſonders danken wir Herrn
Dekan Müller für die troſtreichen Worte
am Grabe, ſowie allen denen, die ihr die
letzte Ehre erwieſen haben.
Georg Lucius
Jakob Lucius.
Darmſtadt, den 2. März 1935.
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intag, 3. März 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 62 — Seite 5
Rensch
181947
MA.
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Mäitertug
Darmſtadt, den 3. März 1935
Jugend aufs Land!
Wie im vergangenen Jahre, ſo führt die NSV auch 1935
amte Erholungsverſchickung der Stadt= und Landjugend
Um allen Volksgenoſſen einmal über dieſe Arbeit, ein
geben, ſoll hier in kurzen Worten das Notwendigſte
ge=
alrden.
Auswahl der Kinder, die für die Landverſchickung in
kommen und im Alter von 8—14 Jahren ſtehen, geſchieht
Ir einſamer Arbeit mit der NS
C., HJ. und der Schule.
Hier=
zu betonen, daß bei der Auswahl der Kinder ſtreng darauf
wird, daß der Geſundheitszuſtand derſelben den
Anfor=
n der Verſchickung entſpricht. Gleiches gilt für das
Be=
des Kindes.
undſätzlich werden nur ſolche Kinder zur Landverſchickung
cht, deren Eltern tatſächlich nicht in der Lage ſind, ihrem
den erforderlichen Erholungsaufenthalt zu gewähren. Die
den Ortsgruppen geſammelten Unterlagen werden in
ſey ines Perſonalbggens der Gauamtsleitung vorgelegt. Dieſe
ert dann die Transporte, verſichert die Kinder für die
ungszeit gegen Unfälle und trifft mit den Krankenkaſſen
rſorgeämtern Vereinbarungen, daß bei eventuellen
Krank=
eäſen dieſelben die Koſten tragen.
Gaſtgeber, die ſich zur Aufnahme eines Kindes bereit
„s, ſollen wiſſen, daß die NSV. nur ſolche Kinder verſchickt.
Vorausſetzungen einer Landverſchickung entſprechen und
Sen irgendwelche ſonſtige Unkoſten durch Krankheitsfälle
ſeht entſtehen. Von der Ankunft des kleinen Feriengaſtes
Rückreiſe werden die Pflegeeltern dauernd von der
ört=
jenſtſtelle der NSV. über alle Angelegenheiten während
ers ſchickungszeit auf dem Laufenden gehalten.
dieſe große Arbeit zu dem gewünſchten Erfolg zu führen,
s der geſamten Mitarbeit aller Volksgenoſſen.
erſtützt alle dieſes erſtrebenswerte Ziel durch Eure
Bereit=
einem kleinen bedürftigen Kinde einen 4wöchigen
ufenthalt bei Euch zu gewähren.
werdet viel Freude haben und habt eure Pflicht der
chaft gegenüber erfüllt.
afft Pflegeſtellen für unſere Jugend!
Gauamtsleitung der NSV., Gau Heſſen=Naſſau.
nich
Hohes Alter. Frau Kath Kappes Wwe. Darmſtadt,
dſtr. 14. begeht am 5. März in voller Rüſtigkeit ihren
irtstag.
das 3. Niederſchleſ. Inf.=Regt. 50, früher Rawitſch u. Liſſa
Frovinz Poſen), begeht am 4., 5. und 6. Mai 1935 in der
arniſon Herrnſtadt, Kr. Guhrau i. Schleſien, ſeine 75
jäh=
ündungsfeier mit einem großen Wiederſehen der alten
Vaffengefährten. 4. Mai: Hauptverſammlung des Offizier=
Hauptvertreterverſammlung des 50er=Bundes.
Fackel=
pfenſtreich, Begrüßungabend. 5. Mai: Feldgottesdienſt
dendenkmal. Gefallenenehrung, Feſtzug zum Markt.
Pa=
ellung Anſprachen, Vorbeimarſch gemeinſames Eſſen,
ſportliche Vorführungen, Tanz. Anmeldung,
Quartier=
uſw. (Rückvorto erbeten) an Kamerad Max Foeſt,
Bres=
luguſtaſtraße 89.
Heſſiſches Landestheaker Darmſtadt.
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Anf. 19.30. Ende nach 22.15 Uhr.
„Der Graf von Luxemburg”.
Hauptmiete B17:
Lärz
Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.00 Uhr. Außer Miete.
Zum letzten Male: „Prinzeſſin Turandot‟. Ein
heiteres Spiel nach Gozzi. Muſik von Gg. Pittrich.
lärz
Anfang 19.30, Ende nach 22.15 Uhr. Außer Miete.
„Der Graf von Luxemburg”, Operette von Lehär.
lärz
Anfang 18.00 Uhr. Ende gegen 23 Uhr. Miete B 18.
„Triſtan und Iſolde‟. Muſikdrama von R. Wagner.
ag,
Lärz
Anfang 19.30 Uhr, Ende gegen 22.30 Uhr. Miete
19. Kinderreiche Mütter (Nr. 1—100).
Neuein=
ſtudiert: „Der Troubadour”, Oper von G. Verdi.
KLEINES HAUS
fertine
Stralf
Lärz
Anfang 19.30. Ende
„Sehr peinlich”.
nah 230 Uhr. Aßer Miete:.
Lärz
kärz
Mnan 2ea Unr Side uimn ir. Aufer Wite
Volksvorſtellung zu ganz kleinen Preiſen: „Der
Vetter aus Dingsda”. Operette von E. Künnecke.
Anfang 19.30 Uhr, Ende 22,00
9. Vorſt.: „Die drei Eisbären”.
von Maximilian Vitus.
Uhr. Zuſatzmiete I.
Ländliches Luſtſpiel
Lärz
ag,
Lärz
Anfang 19.30 Uhr, Ende 22 Uhr. Deutſche Bühne
H. 9. Vorſt, Zuſatzmiete 1K: „Die drei Eisbären”,
Ländliches Luſtſpiel von Maximilian Vitus.
Anfang 19 30 Uhr, Ende 22,15 Uhr. Kraft durch
Freude: „Minna von Barnhelm”. Luſtſpiel von
Gotthold Ephraim Leſſing. (Geſchloſſ. Vorſtellung.)
eſſiſches Landestheater. Als Faſchingsvorſtellung des
Heſ=
ndestheaters finden heute abend im Großen Haus eine Auf=
des „Grafen von Luxemburg” und im Kleinen
Uraufführung einer neuen Lokalvoſſe in Darmſtädter
„Sehr peinlich” durch die Heſſiſche Spielgemein=
Morgen, Roſenmontag, bringt das Schauſpiel des
Landestheaters als Faſchingsvorſtellung die letzte
Auf=
der „PrinzeſſinTurandot‟. Das heitere Spiel
er alten Stegreifkomödie hat in den letzten Wochen vielen
ſuchern einen Abend von ganz eigenartigem.
unvergeß=
z erleben laſſen. In ſeiner übermütigen Miſchung aller
Stilarten, von Ernſt und Ulk, dichteriſchem Zauber und
grodie, verlangt es vom Zuſchauer, nicht mehr, als daß er
In dem Spiel, das
en aufnimmt „was grade kommt”.
itendant Everth zuſammen mit Fritz Riedl inſzeniert hat,
das ganze Schauſpielenſemble des Landestheaters mit:
trollen der Prinzeſſin Turandot und des Prinzen Kalaf
dith, Wien und Albert Lippert. Eine wichtige Rolle ſpielt
Ballett des Landestheaters, unter Leitung von Alice Zick=
Muſik von Georg Pittrich ditigiert Gerhard Hartmann.
ten, Haus geht am Montag abend „Der Vetter aus
unter der muſikaliſchen Leitung von Franz
Her=
der Inſzenierung von Eugen Vogt in Szene. Die
Haupt=
elen Erna von Georgi, Regina Harre. Martha Liebel,
Kuhn. Heinz Langer, Hermann Schmid=Berikoven und
Großkundgebung
der Kreisbauernſchaft Starkenburg=Nord.
triebsführung; Vertrauensmänner für Hof= und
Betriebsgefolg=
ſchaft), die unter Leitung des Hauptabteilungsleiters I der Kreis=
Einzelheiten über das Programm.
bauernſchaft ſteht, wird Referate des Landeshauptabteilungslei=
** Die Landesbauernſchaft Heſſen=Naſſau wird vor Beginn
der Erzeugungsſchlacht im ganzen Gau eine Reihe von
Sonder=
tagungen und öffentlichen Kundgebungen veranſtalten, die
be=
weiſen werden, daß Partei und Reichsnährſtand aufs engſte
zu=
ſammenarbeiten. Es wird eindringlichſt darauf hingewieſen, daß
die Ernährung des deutſchen Volkes auf eigener Scholle eine
An=
gelegenheit des deutſchen Volkes iſt. Die Urkraft des Volkes,
ſeine Ernährung und die Zukunft des deutſchen Volkes liegt in
der Scholle. Alle Volksgenoſſen ſollen an dieſen Tagen auf den
Zweck der Erzeugungsſchlacht hingewieſen werden. Ein
ausführ=
liches Programm der Sondertagungen und
öffent=
lichen Kundgebungen iſt für den Gau Heſſen=Naſſau
be=
reits feſtgelegt, es wird in Darmſtadt Anfang April
durchgeführt werden.
Der Kreisbauernführer der Kreisbauernſchaft Starkenburg=
Nord hatte alle beteiligten Stellen für geſtern morgen zu einer
Vorbeſprechung über die Durchführung der Großkundgebung in
Darmſtadt eingeladen. Die Verſammlung leitete Bürgermeiſter
Pg. Göckel=Langen. Er erteilte dem Organiſationsleiter des
Tages — es kommt Samstag, 6. April, oder Sonntag, 7. April,
Frage
in
—. Landesabteilungsleiter der Landesbauernſchaft
Heſſen=Naſſau, Pg. Goddemeyer, das Wort, der nun in
großen Zügen das Programm der Sondertagungen und der
Kund=
gebungen bekannt gab. Die Geſamtleitung hat der
Gaupropa=
gandaleiter und Leiter der Landesſtelle Heſſen=Naſſau des
Reichs=
miniſteriums für Volksaufklärung und Propaganda, Pg. Müller=
Scheld. die Leitung der Sondertagungen Landesbauernführer Pg.
Dr. Wagner und die Organiſationsleitung des Tages Pg.
Godde=
meyer. Es ſind folgende Sondertagungen vorgeſehen:
Eine Sondertagung der Hauptabteilung I. D
) (Landjugend
der Kreisbauernſchaft), deren Leitung der Unterabteilungsleiter
Landjugend der Kreisbauernſchaft hat. Hierbei wird der
Abtei=
lungsvorſtand Landiugend der Landesbauernſchaft, Werner
Sey=
berth, oder deſſen Beauftragter über die ſtändiſche
Er=
jehung der deutſchen Landjugend ſprechen, und ein
Beauftragter des Gebietsführers der HJ. über die
ſtaatspoli=
tiſche Erziehung der deutſchen Landjugend. Eine
Ausſprache über ſämtliche Fragen der deutſchen Landjugend,
ſo=
wie ein Lichtbildervortrag Blut und Boden wird ſich
an=
ſchließen
In der Sondertagung der Hauptabteilung I C (Die Frau)
der Kreisbauernſchaft wird das Thema „Die Stellung der
Bäuerin im Dritten Reich” durch die Abteilungsleiterin
T C der Landesbauernſchaft. Frau Annemarie Dettweiler, oder
deren Beauftragte, und anſchließend das Thema „Die
Bäue=
rin im Kampfe um die Nahrungsfreiheit des
deutſchen Volkes” durch die Abteilungsleiterin II D. der
Landesbauernſchaft, Frau Emilie Dehlinger, oder deren
Beauf=
tragte behandelt werden. Weiter wird die
Kreisfrauenſchafts=
leiterin über die ſtaatspolitiſche Stellung der
deut=
ſchen Frau im neuen Reich ſprechen. Eine allgemeine
Ausſprache wird ſich anſchließen.
Ueber die Sondertagung der Ortsbauernführer und des
agrar=
politiſchen Apparates hat Abteilungsleiter Schönheit die Leitung.
Der Kreisleiter wird ein Referat über Partei und
Reichs=
nährſtand, der Landesbauernführer oder deſſen Beauftragter
über die Bedeutung der Idee Blut und Boden für
das Volk und der Kreisbauernführer über den
organiſa=
toriſchen Aufbau halten.
Die Sondertagung der Hauptabteilung I der
Kreisbauern=
ſchaft (Ortsbauernführer, Vertrauensmänner für Hof= und Be=
ters I. Bauer Jakob Eugen Finger, oder deſſen Beauftragten
über die Aufgaben der Hauptabteilung 1 (der
Menſch) im Rahmen des neuen Reiches und des Pg.
Becker über das Geſetz zur Ordnung der nationalen
Arbeit und ſeine Bedeutung für die
Landwirt=
ſchaft bringen.
Die weitere Sondertagung der Hauptabteilung II der
Kreis=
bauernſchaft ſieht ein Referat des Stabsleiters der
Hauptabtei=
lung II oder deſſen Beauftragten über das Thema „Der Bauer
in Hof und Feld” mit anſchließender Ausſprache über
Tages=
fragen aus der Erzeugungsſchlacht vor.
Die Sondertagung der Hauptabteilung III der
Kreisbauern=
ſchaft (Genoſſenſchaftsweſen) ſteht unter Leitung des
Hauptabtei=
lungsleiters III der Kreisbauernſchaft. Es wird von dem
Lan=
deshauptabteilungsleiter III. Bürgermeiſter Weyrauch, oder deſſen
Beauftragten über das Thema „Genoſſenſchaftliche
Tagesfragen” referiert. Eine Ausſprache über weſentliche
Fragen des genoſſenſchaftlichen Aufgabengebiets ſchließt ſich an.
An der Sondertagung der Hauptabteilung IV der
Kreisbauern=
ſchaft wird der Landhandel, die be= und verarbeitenden
Nähr=
ſtandsbetriebe teilnehmen. Die Leitung hat der
Hauptabteilungs=
leiter II der Kreisbauernſchaft. Landesabteilungsleiter II., Moſes
oder deſſen Beauftragter, wird über Marktordnung —
ge=
bundene Wirtſchaft ſprechen. Die Ausſprache über
Tages=
fragen aus den Gebieten der Wirtſchaftsverbände ſchließt ſich an.
Dieſe beiden Tagungen ſollen in der Feſthalle ſtattfinden.
Schließlich werden noch Sondertagungen der
Bezirksbauern=
führer und Geſchäftsführer mit internen Beſprechungen unter
Leitung des Hauptſtabsleiters der Landesbauernſchaft Dr. Otto
Finger, oder deſſen Beauftragten, und der Kreis= und
Bezirks=
werbe= und Preſſe=Fachbearbeiter mit Beſprechungen ſtattfinden.
All dieſe Tagungen finden am Vormittag ſtatt. Sie geben
ein Bild über die gewaltige Arbeit, die an dieſem Tage geleiſtet
wird, und werden in engſter Zuſammenarbeit zwiſchen Stadt und
Land durchgeführt. Nähere Einzelheiten, namentlich auch über
den Ort der Tagungen (Feſthalle, Saalbau, Woogtsurnhalle,
Räummelbräu uſw.) und über die Zeit folgen noch.
Den Höhepunkt des Tages wird die
gewaltige öffentliche Kundgebung
in der Feſthalle bilden wo im Rahmen muſikaliſcher und
ſonſti=
ger Darbietungen die Ehrung der heſſen=naſſauiſchen
Landarbei=
ter des Gebietes der Kreisbauernſchaft, eine Rede des Gauleiters
und Reichsſtatthalters Sprenger, des Landesbauernführers Dr.
Wagner und ein Aufruf des Kreisbauernführers, die
Erzeugungs=
ſchlacht zu beginnen und zu gewinnen, ſtattfinden wird.
Mit dieſen Veranſtaltungen wird der Bauer aufgefordert
werden, das in die Wirklichkeit umzuſetzen, was er gehört hat.
Der Bauer wird ſeine enge Verbundenheit mit der NSDAP. und
ſeine Treue zu unſerem Führer erneut unter Beweis ſtellen und
ſich erneut bereit erklären, für die Nahrungsfreiheit des
deut=
ſchen Volkes einzutreten.
Die gleichen Tagungen und Kundgebungen werden im Laufe
des Monats März in Wiesbaden, Friedberg, Heppenheim.
Lim=
burg. Wetzlar, Alsfeld und Alzey durchgeführt. — Nach
eingehen=
der Beſprechung aller mit der Durchführung dieſer
Veranſtaltun=
gen zuſammenhängenden organiſatoriſchen Fragen ſchloß
Bürger=
meiſter Göckel die Verſammlung mit einem dreifachen Sieg=
Heil auf unſeren Führer Adolf Hitler.
— Faſching im Orpheum. Ein überaus ſehenswertes und der
Karnevalſtimmung angepaßtes Varieté=Programm, iſt für die vier
Faſchingstage im Orpheum eingezogen. Es iſt eine Serie
glän=
zender artiſtiſcher Darbietungen der bunten Schaubühne; beſonders
hervorzuheben: die Chineſen=Truppe Lai=Foun’s der urkomiſche
Jongleur Selbo, der tollkühne Luft=Trapez=Akt William Hill, die
amerikaniſchen Stepptänzer Toto und Tonny, die fabelhaften
Accordeon=Virtuoſen 2 Sewalds und vieles andere mehr. — Wir
kommen ausführlich auf die Darbietungen des Spielplanes zurück.
Der heutige Faſchingsſonntag bringt den Spielplan auch in der
Nachmittagsvorſtellung, bei halben Preiſen, ohne
Kürzung.
Die Märzplaketie
des Winterhilfswerks 1934/35
Der entſcheidende Monat!
Dein Opfermonat!
Neierwerbungen der Stadlbücherei, Pädagogſtr. 1.
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tags von 11.00— 12.30 Uhr und von 16.00—19.00 Uhr.
Dienstags und Freitags von 11.00— 18.00 Uhr.
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wochs und Samstags von 11.00—12.30 Uhr.
Walter Abendroth: Hans Pfitzner. 1935. 35 Km 4690;
Franz Cibura: M.G. 1155. Kriegstagebuch des Arbeiters F.
Cibura. 1933. 45 Bk 43; K. von Clauſewitz: Vom Kriege.
(Aus dem Nachlaß.) 1935. 1 Bk 33: Egon Caeſar Corti:
„Eliſabeth, die ſeltſame Frau”. Nach Tagebüchern und
Doku=
menten. 1934. 1 Bf 217: Friedrich Forſter (Waldfried
Burg=
graf): Prinzeſſin Turandot. Eine Schaurette nach Carlo Gozzi.
10 Ad 507: Wilhelm Frick: Wir bauen das Dritte Reich. Reden.
1934. 92 Bd 150. E. F. Gautier; Geiſerich, König der
Wan=
dalen. Zerſtörung einer Legende. 1934. 15 Bd 90; Kurt
Gebeſchus: Doggerbank. Kampf und Untergang des
Panzer=
kreuzers „Blücher”. 1935. 47 Bk 105: Alexander
Geraſſi=
moff: Der Kampf gegen die erſte ruſſiſche Revolution.
Erinne=
rungen. 1934. 15 Bf 35: K. Gerhard und G. Wolff:
Wald=
weben. Die Lebensgemeinſchaft des deutſchen Waldes in Bildern.
1 D 155: Paul Kurt von Gontard: Von entlegenen Pfaden.
Afrikaniſche Skizzen. 1927. 30 Cf 100: Hans Helfritz: Land
ohne Schatten. Die letzten Wunder der Wüſte. (Arabien.) 1934.
10 Ca 115; Alfred Hettner: Die Gewäſſer des Feſtlandes.
Die Klimate der Erde, 1934. (Vergleichende Länderkunde.) 10
Cx 60: Hans Jacobs: Werkſtattpraxis für den Bau von Gleit=
und Segelflugzeugen. 1934. 20 Ef 350; Werner Jaeger:
Paideia. Die Formung des griechiſchen Menſchen. 1. Band. 1934.
3 B 330: Die Kämpfe der Kaiſerlichen Marine in
den deutſchen Kolonien: Tſingtau. — Deutſch=Oſtafrika. 1935.
5 Bk 37: Robert Ley: Durchbruch der ſozialen Ehre. Reden und
Gedanken für das ſchaffende Deutſchland. 1935. 35 Fp 496; A.
R. Lindt: Im Sattel durch Mandſchukuo. Als
Sonderbericht=
erſtatter bei Generälen und Räubern. 1934. 40 Ca 145;
Hell=
mut Rößler: Der Soldat des Reiches Prinz Eugen. 1934 40
Bd 144; Gerd Rühle: Das Dritte Reich. Dokumentariſche
Dar=
ſtellung des Aufbaues der Nation. Das erſte Jahr 1933. 1934.
92 Bd 680; Walter Schoenichen: Urwaldwildnis in deutſchen
Landen. Bilder vom Kampf des deutſchen Menſchen mit der
Urlandſchaft. 1934. 1 D 462; Walter Schoenichen: Zauber
der Wildnis in deutſcher Heimat. Urkunden vom Wirken der
Naturgewalten im Bilde der deutſchen Landſchaft. 1935. 1 D 463;
George Soldan: Zeitgeſchichte in Wort und Bild. 3. Band:
1924 bis 1933. 90 Bd 757; Karl Theodor Straſſer:
Nieder=
ſachſen und das Reich. 1934. 20 Bd 487; Cornelius Tacitus:
Sämtliche Werke 1935. 3 B 746: Henry Thode: Franz von
Aſſiſſi und die Anfänge der Kunſt der Renaiſſance in Italien.
(Phaidon.) 45 Kg 130: Adolf von Tutſchek: In Trichtern und
Wolken. Kriegsaufzeichnungen 1934. 45 Bk 469: Wilhelm
Zieſemer: Das Land der Basken, Skizzen aus der Heimat
der älteſten Europäer, 1934. 130 Cz 103: Anton Ziſchka: Der
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Seite 6 — Nr. 62
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aus der Kasub.
Der Kreisleiter.
Kreisſchulungsamt.
Am Sonntag, den 3. März 1935, findet um 10 Uhr im Hanſa=
Hotel, Rheinſtraße eine Sitzung aller Schulungsbeauftragten
ſtatt. An dieſer Sitzung haben alle Ortsgruppen= und
Zellen=
ſchulungsobmänner ſowie die Schulungsbeauftragten ſämtlicher
Nebengliederungen unbedingt teilzunehmen.
Preſſeleiter der Landortsgruppen!
Am Sonntag den 3. März 1935, findet um 10 Uhr im Hanſa=
Hotel, Rheinſtraße eine Sitzung aller Schulungsbeauftragten
ſtatt. In dieſer Sitzung iſt die Anweſenheit auch aller
Preſſe=
leiter der Landortsgruppen unerläßlich.
Amt für Volkswohlfahrt. Ortsgruppe Gervinus
Von Montag, den 4. März, bis Samstag, den 9. März, findet
die Pfundſammlung des Lebensmittelopferringes ſtatt. Die
Spender werden gebeten, die Lebensmittel, in Sacktütet verpackt
und mit Aufſchrift verſehen, zur Abholung bereitzuhalten.
Kreis=Frauenſchaftsleiterin.
Die Ortsgruppen= und Stützpunktleiterinnen ſtellen umgehend
feſt:
1. Welche Mitglieder der NS. Frauenſchaft gehören außerdem
rgendeiner Frauenorganiſation (Frauenvereine einſchließlich
Turn= und Sportvereine) als Mitglied an und welcher
2. Welche Mitglieder verſehen innerhalb dieſer Organiſation ein
Amt und welches?
Schriftliche Meldung hat ohne Terminüberſchreitung bis
ſpä=
teſtens 6. März 1935 zu erfolgen. Fehlmeldung erforderlich.
Unkerbringung von alken Kämpfern der NSDAP.
bei der Stadtverwalkung.
Daß auch die Stadtverwaltung Darmſtadt in der Abſtattung
des Dankes an die alten Kämpfer getan hat, was in ihren
Kräf=
ten ſtand, geht aus der verhältnismäßig großen Zahl der nach
dem 5. März 1933 bei der Stadtverwaltung zur Einſtellung
ge=
kommenen alten Kämpfer hervor. Nach einer neuerlichen
Auf=
ſtellung ſind bei der Stadtverwaltung bisher insgeſamt 129 alte
Kämpfer eingeſtellt worden.
Ha
Reichsluftſchukdund —Ortsgruppe Darmſtadt.
Wochendienſtplan vom 3. bis 9. März 1935.
Untergruppe IIa (Mühlum): Samstag, den 9. März:
Block=
warte=Verſammlung einſchließlich Stellvertreter. Ort:
Schuls Felſenkeller, Dieburger Straße. Zeit: 20.30 Uhr
pünktlich.
Untergruppe Ve (Flach): Freitag, den 8. März: Blockwarte=
Verſammlung einſchließlich Stellvertreter. Ort:
Zur
Kanone‟. Heidelberger Straße. Zeit: 20 Uhr pünktlich.
Untergruppe Vla (Dieter); Freitag den 8 März: Blockwarte=
Verſammlung einſchließlich Stellvertreter. Ort: bei Kam.
Lautenſchlager, Ecke Nied.=Ramſtädter= und Heinrichſtraße.
Zeit: 20 Uhr pünktlich.
Achtung!
Es beſteht Veranlaſſung, eindringlichſt darauf hinzuweiſen,
daß die Blockwarte= und Luftſchutzhauswarte=Verſammlungen als
Dienſt zu betrachten ſind und das Erſcheinen hierzu Pflicht eines
jeden Amtsträgers iſt. Verſammlungen werden nur
ein=
berufen, wenn eine zwingende Notwendigkeit vorliegt. Die
Ortsgruppe erwartet, daß dieſer Hinweis genügt und jeder
Amtsträger ſich ſeiner Verpflichtung bewußt iſt.
Der Ortsgruppenführer.
J. A. gez.: Dr. Scriba.
Techniſche Nokhilfe.
Wochen=Dienſtplan
Donnerstag, den 7. 3., 19 Uhr: Führerbeſprechung. 20 Uhr:
Inſtandſetzungsdienſt im Marſtall. 20 Uhr: Luftſchutz= und
Techniſcher Dienſt mit Spielmannszug Hermannſchule in der
Karlſtraße.
Vom Landesverband Heſſen des Sparerbundes
wird uns geſchrieben: Betr. Inflationsverkäufe iſt am
. Februar I. J. ſeitens des Rechtsanwalts Dr. Max
Frauendorfer=München dem
Reichsjuſtizmini=
ſterium ein Geſetzentwurf, zur Regelung der Schäden
aus Inflationsverkäufen eingereicht worden, deren
88 1—3 wie folgt lauten:
§ 1. „Wer in der Inflationszeit von einem deutſchen
Eigen=
tümer ein im Deutſchen Reiche liegendes Grundſtück gekauft hat
gegen Zahlung eines Geldbetrags, deſſen innerer Wert zur Zeit
der Zahlung in auffälligem Mißverhältnis zu dem Wert des
Grundſtücks ſtand, iſt verpflichtet, an den Verkäufer eine
Nach=
zahlung zu leiſten, ſofern der Käufer heute noch bereichert iſt.
§ 2. Die Nachzahlung beſteht in einer monatlich
vorauszahl=
baren Rente, deren Höhe nach Prüfung aller Umſtände und der
wirtſchaftlichen Lage beider Parteien beſtimmt wird. Der
Geſamt=
betrag der Rente ſoll ohne Berückſichtigung von Zwiſchenzinſen
nicht mehr als die Hälfte des feſtgeſtellten Minderpreiſes betragen.
§ 3. Iſt der Käufer noch Eigentümer des Anweſens, ſo kann
der Anſpruch durch Eintragung einer Hypothek an nächſt offener
Rangſtelle geſichert werden.
Betr. Fürſtlich Fürſtenbergiſche Genußrechte.
Beſprechungen des beſtellten Grundrechtevertreters mit der
Rent=
kammer haben ſtattgefunden, weitere Unterlagen ſollen beſchafft
und die Verhandlungen in Berlin fortgeſetzt werden.
Betr. Braunſchweigiſche
Landeseiſenbahnge=
ellſchaft wurden die Anträge des Sparerbundes in der
Ver=
handlung vom 19 v. M. angenommen. Die notwendige weitere
Verſammlung findet in Braunſchweig am 26. I. M. ſtatt.
Koſten=
loſe Vertretung durch den Sparerbund.
Gartenbauverein Darmſtadt e. V. Die letzte
Monatsver=
ſammlung, die einen ſtarken Beſuch aufwies, wurde von Herrn
Dr. Hans Heil mit der Mitteilung eingeleitet, daß die
Vor=
arbeiten zur diesjährigen Jubiläumsgartenſchau einen
erfreu=
lichen Fortgang genommen haben, und daß der Verein in enger
Verbindung mit der Stadtverwaltung am 21. März im Städt.
Saalbau eine öffentliche Verſammlung veranſtaltet, bei der der
künſtleriſche Leiter der Ausſtellung, Herr Gartenarchitekt Hirſch
aus Wiesbaden, anhand von Lichtbildern den geplanten Aufbau
der J.G.D. beſprechen wird. Nachdem noch eine Reihe kleinerer
Angelegenheiten ihre Erledigung gefunden hatten, nahm Herr
Prof. Dr. Haupt das Wort zu einem hochintereſſanten
Licht=
bildervortrag über „Siedelungen von Steinzeitmenſchen in unſerer
engeren Heimat‟. Es handelte ſich dabei zunächſt um
Nieder=
laſſungen von Jägerhorden aus der älteren Steinzeit, wie ſie in
der Gegend von Offenbach, Groß=Umſtadt. Mainz und
Wallert=
heim freigelegt wurden, weiterhin aber um Pfahlbauſiedelungen
aus der jüngeren Steinzeit bei Eſchollbrücken und Goddelau. Zu
den wiſſenſchaftlichen Unterſuchungen wurden noch die Herren
Prof. Dr. Behn ſowie Dr. Hans Heil zugezogen, und es
er=
gaben ſich dabei recht bemerkenswerte Aufſchlüſſe über das
Kul=
turleben jener Steinzeitmenſchen, über ihre Geräte, Werkzeuge
und Waffen, ſowie der damals lebenden Haus= und Jagdtiere,
ſogar der vorhandenen Pflanzenarten. Beſonders anſprechendes
Anſchauungsmaterial boten die ſchönen Lichtbilder über die
Nach=
bildungen der Pfahlbauſiedelungen aus der Nähe des Bodenſees.
Der Vortrag fand wohlverdienten Beifall. Mit einer
reichhal=
tigen Freiverloſung wurde der ſchön verlaufene Vereinsabend
beendet.
„An den Urwaldſtrömen Borneos”, ſo lautet der Titel eines
großen Miſſionsfilms, der am kommenden Donnerstag, den
März, in der Stadtmiſſion, Mühlſtraße 24, laufen wird. Alle
Miſſionsfreunde, die gern einen Einblick tun wollen in das
Ar=
beitsgebiet der Basler Miſſion, ſind hierzu herzlich eingeladen. Der
Film läuft um 18 Uhr nur für Kinder und deren Begleitung, um
20.30 Uhr nur für Erwachſene.
Sonntag, 3. Mär
Die deutſche Arbeitsfront
21—
Einheitliche Lehrverkräge und Lehrlingsrollen
im rhein=mainiſchen Wirtſchaftsgebiet.
Für alle Kaufmannslehrlinge ſowie für die
Fach=
arbeiterlehrlinge in der metallverarbeitenden
Indu=
ſtrie liegen nunmehr zwei einheitliche Lehrvertragsmuſter vor.
Im geſamten Rhein=Mainiſchen Wirtſchaftsgebiet können für den
Abſchluß neuer Lehrverhältniſſe in dieſen Berufen nur noch dieſe
Lehrvertragsmuſter zugrunde gelegt werden. Alle in der Zeit
vom 1. Oktober 1934 bis heute abgeſchloſſenen Lehrvertrage
dieſer Berufsgruppen ſind ebenfalls auf die neuen
Vertrags=
muſter umzuſtellen. Mit dieſen Lehrverträgen wird für dieſe
Berufsgruppen zugleich bei den 13 Induſtrie= und
Handelskam=
mern unſeres Wirtſchaftsgebietes die Lehrlingsrolle
ein=
geführt. Die unterſchriebenen Lehrverträge ſind danach vom
Lehrherrn in zweifacher Ausfertigung bei der zuſtändigen
Induſtrie= und Handelskammer, zum Eintragen in die
Lehrlingsrolle vorzulegen. Nach den Beſtimmungen
der Lehrverträge können Lehrlinge, die nicht in die
Lehrlings=
rolle eingetragen wurden, in Zukunft nicht mehr zur Gehilfen=
und Geſellenprüfung zugelaſſen werden. Wir bitten daher,
dar=
auf zu achten, daß alle Lehrverträge ab 1. Oktober 1934 zur
Ein=
tragung in die Lehrlingsrolle vorgelegt werden!
Die neuen Vordrucke ſind bei jedem Papier= und
Schreib=
warenhändler zu haben. Um eine raſche Erfaſſung aller
Lehr=
linge in den Lehrlingsrollen zu ermöglichen, werden die
Vor=
drucke im erſten Jahre auch von den Induſtrie= und
Handels=
kammern ausgegeben.
Unter den Lehrvertrag für den
Kaufmann=
fallen alle Lehrverhältniſſe, die in den
Wirtſchaftsgruppe=
handel, Einzelhandel, Induſtrie, Banken= und Sparkaſſ
ſicherungs= und Verkehrsgewerbe abgeſchloſſen werden
den Lehrvertrag für die metallverarbeitende Induſtrie f
Facharbeiter=Lehrverhältniſſe in der Hauptgruppe 2 (M
bau, Elektrotechnik, Optik und Feinmechanik) und Haupte
der deutſchen Wirtſchaft (Eiſen, Blech und Metallwaren)
Dieſe beiden Lehrverträge wurden bereits im Herbſt
Jahres vom Hauptausſchuß für Berufserziehung im Ei
men mit der Deutſchen Arbeitsfront, den Wirtſchaftsgrup
Induſtrie= und Handelskammern und der Gebietsführ
Hitler=Jugend geſchaffen. Sie ſtehen nicht im Gegenſat
bereits in der Preſſe beſprochenen Reichsmuſtern für
träge. Alle weſentlicheen Beſtimmungen der Reichsmu
in den beiden Verträgen enthalten. Mit dieſen beiden
gen wird in unſerem Wirtſchaftsgebiet vielmehr auf G
eineinhalbjährigen Vorarbeit des Hauptausſchuſſes für
erziehung praktiſch mit einer grundlegenden Erneuerur
der Berufserziehung vom Lehrlingsweſen her begonnen.
auf dieſen Verträgen aufbauende Maßnahmen werden von
teilung des Berufsgruppenamtes der Deutſchen Arbeitsfy
Heſſen=Naſſau (Sitz beim Rhein=Mainiſchen Induſtrie= u
delstag), demnächſt bekanntgegeben. Die Erfahrungen
ſen Verträgen werden nutzbar gemacht für eine nationalt
ſche Geſtaltung des geſamten Lehrlingsweſens, un
letztlich der praktiſchen Vorbereitung des Berufsausk
geſetzes.
„Eine Nacht im Uhrwald!”
Der große Maskenball der Narrhalla.
Die Narrhalle veranſtaltete geſtern abend in ſämtlichen
Räu=
men des Städtiſchen Saalbaues ihren traditionellen Faſtnachts=
Samstag=Ball, unter dem Motto „Eine Nacht im Urwald . Das
war für alle Beſucher des Abends eine große Ueberraſchung, als
ſie in den feenhaft geſchmückten, großen Saal eintraten und ſtatt
der erwarteten Urwaldtiere und =Vegetation einen Wald — von
Uhren vorfanden! Jawohl Uhren! In allen Größen und
Aus=
führungen. An der Decke hing ein rieſengroßes beleuchtetes
Uhrenziffernblatt, das ſich unabläſſig drehte. Die Wände waren
geziert mit luſtigen Uhrenbildern. Kuckucksuhren, Wecker,
Ta=
ſchenuhren waren in allen Räumen verteilt. Es war ein
rich=
tiger „Uhrwald”, eine zur Tat gewordene, originelle Idee des
Präſidenten der Narrhalla, Jacoby. Das gab jedesmal eine
luſtige Ueberraſchung, wenn echte „Urwaldmasken” in den Saal
kamen und ihre Blicke zu fragen ſchienen: „Bin ich hier richtig?”
Daß dieſe einmalige Ausſchmückung von vornherein die
Stim=
mung „ankurbelte”, iſt ſelbſtverſtändlich. Bald herrſchte
harmlos=
froher karnevaliſtiſcher Hochbetrieb. Und immer kamen noch neue,
durchweg apparte, originelle und vornehme Masken, ſo daß bald
eine beängſtigende Fülle, dabei aber ein hübſches, buntes Bild
und gute Laune und Heiterkeit im Saale und den luſtig
dekorier=
ten Nebenräumen herrſchten. Der Elferrat tagte auf ſeiner
Hoch=
burg an der Längsſeite des Saales, vor dem Präſidenten ſtand
ein rieſiger Wecker. Vier Girls, als Wecker verkleidet, ſchwebten
um die Zeit der Demaskierung zur allgemeinen Heiterkeit durch
den Saal, und als die Uhrglocken die Demaskierung verkündeten,
herrſchte neben allgemeiner Spannung eitel Entzücken und Freude.
— Man blieb bei frohem Tanz bis in die frühen Morgenſtunden
zuſammen und trennte ſich mit dem Verſprechen, dieſen originellen
Narrhalla=Uhrwald am Dienstag nochmals zu beſuchen.
Für die Geſtaltung der Dekoration zeichnete Herr Maler
Vielmetter, für die techniſche Ausgeſtaltung
Dekorations=
meiſter Otto und Maſchinenmeiſter Frickel verantwortlich. Die
fleißige Narrhalla=Kapelle, unter Leitung von Willi Schlupp,
ſorgte mit ihren ſchmiſſigen Tanzweiſen dafür, daß die
Begeiſte=
rung des tanzfrohen Narrenvölkchens immer höhere Wellen ſchlug
und — trotz der vielen Uhren im Uhrwald das Fortſchreiten der
Stunden ganz überſehen wurde — eine Tatſache, die bei frohem
Tanz und Plauderei ganz in Ordnung iſt. Der Karneval in
Darmſtadt iſt in vollem Gange.
*
F Vier Jahre lang habe ich an der
Zer Hroweſoldar• Front meine Pflicht getan.
Ver=
ſailles hat mein Vaterland zur Wehrloſigkeit in der Luft
ver=
urteilt. Was wir brauchen, iſt Schutz unſerer
Zivil=
bevölkerung gegen Angriffe aus der Luft.
Als Mitglied im Reichsluftſchutzbund helfe ich nur
die im Luftſchutz zu ergreifenden Schutzmaßnahmen ſo zu
organiſieren, wie es für die Sicherheit Deutſchlands und
ſeiner Zivilbevölkerung notwendig iſt!
* Kameradſchaftsabend
der Fachſchaft Reichsſteuerverwalkung.
Steuerbeamte ſind nicht nur „auch Menſchen” wie einmal
irgendwo irgend jemand behauptet hat, ſondern ſogar recht
liebenswürdige und frohe Menſchen, die in ihren Reihen ſo
manche künſtleriſch veranlagte Kräfte zählen können, wie der
Kameradſchaftsabend erwies. So kamen am Samstag abend im
Konkordiaſaal, der überfüllt war, überaus zahlreiche Mitglieder
der Fachſchaft „Reichsſteuerverwaltung” mit ihren Angehörigen
zuſammen, um einige Stunden in echter, deutſcher,
nationalſozia=
liſtiſcher Kameradſchaft miteinander zu verbringen. In dieſem
Sinne begrüßte auch der Fachſchaftsleiter. Kamerad Lind, die
Erſchienenen und feierte gleichzeitig in bewegten Worten den
deutſchen Sieg an der Saar, der in den Feierlichkeiten
des 1. März in Anweſenheit des Führes ſeine Krönung
gefun=
den habe. Der Begrüßungsanſprache folgte der gemeinſame
Ge=
ſang der erſten Strophe des Saarliedes, als eine Bekräftigung
dafür, daß den Brüdern an der Saar, die nun auf ewig mit der
deutſchen Heimat vereint iſt, nur eines gelten kann: Treue um
Treue!
Der erſte Teil der Vortragsfolge begann mit dem
Eröff=
nungsmarſch, den ein aus Berufskameraden beſtehendes, glänzend
eingeſpieltes Orcheſter unter Leitung von Kamerad Metzner
ausdrucksvoll zum Vortrag brachte. Dann ſprach Kamerad
Bögel formvollendet eine Dichtung „Hindurch” von Karl H.
Göbel, die mit eingeflochtenen deutſchen Liedern und Klängen
den Umbruch ſymboliſierte. Am Flügel (geſtellt von Heinrich
Arnold) begleitete Kamerad Kerp einfühlend. Aus dem
weiteren, geſchickt und abwechſelungsvoll zuſammengeſtellten
Pro=
gramm erwähnen wir noch Willi Eichel (Geſangsſchule Frau
Klara Bögel), der ſeinen baritonal gefärbten Tenor in
mächtiger Fülle ausſtrömen ließ (auch hier begleitete Kamerad
Kerp anſchmiegſam), ſowie weitere und heitere Rezitationen
von Kamerad Bögel, eine wie alle Daybietungen ſtarken
Bei=
fall erntende „Artilleriegruppe”, geführt von Kamerad
Faſter=
ing (jüngſte Kanoniere, von denen der allerjüngſte eine
be=
ſondere Nummer für ſich war!) und die netten „Zwiegeſpräche
der Damen Mathilde Menzlaw, Lieſel Haas und
Frau Göckel. Beſonderen Beifall fanden die
Tanzdarbietun=
gen der Tanzſchule von Frau Haas. Es war eine rechte
Herzensfreude, dieſe friſche deutſche Jugend in den ſchönen
Volks=
tänzen zu ſehen und — zu hören! Auch Lieder wurden
gemein=
ſam geſungen, und ſo wickelte ſich die Vortragsfolge flott ab, bis
im zweiten Teil der von der Jugend jeden Alters ſehnlichſt
er=
wartete Tanz den Hauptteil der Unterhaltung gründlich und
aus=
giebig übernahm.
Gedenket der gefiederten Freunde!
Mit dem Einzug des Frühlings werden unſere ge
Sänger aus dem ſonnigen Süden heimkehren, um in
ſchönen Vaterland dem Brutgeſchäft obzuliegen. Es
daher ſchon jetzt, auf die wiederkehrende heimiſche Vogelt
zuweiſen. Wer von den ernſten und gewiſſenhaften
Na=
den hätte ſich nicht ſchon einmal an dem herrlichen Geſan
Singvögel erfreut und wollte ſich nicht glücklich ſchätze
ſüßen, ſehnſüchtigen Schlag unſerer Nachtigall lauſchen zu
Von Jahr zu Jahr mehren ſich die Klagen über die
der Singvögel, die nicht nur den Naturfreund in Angſt
Schrecken verſetzt, ſondern auch den Beſitzern von Gart
und Wald zum Nachdenken Anlaß gibt. Nicht immer
Menſchen in der Lage,, den gefiederten Sängern den
Schutz angedeihen zu laſſen. Neben Witterungseinflü
ſtarke Froſte Hagelſchlag, Gewitterplatzregen, iſt die
grimmigſte Feind der Singvögel. In einer einzigen laue
lingsnacht werden von wildernden Katzen Hunderttauſe
Jungvögeln aus den Neſtern geholt. Es iſt daher Pfli
jeden Gartenbeſitzers, auf deſſen Boden die Singvögel
genießen, ſie gegen das Raubtier, die Katze zu ſchützen.
terer Grund, der von den Vogelf=eunden nichr ernſt g.
nommen wird, iſt das Fehlen von Niſtgelegenheiten in
Feld und Wald. Meiſtens finden die Singvögel nur in
mit uraltem Baumbeſtand geeignete Niſtplätze. Wir müſſ
daher Gelegenheit geben, ſich bei uns häuslich niede
wenn wir uns an ihrem Neſtbau, der Aufzucht und der
ten Familienleben erfreuen wollen. Wirkſamer Vogelſe
aber nur von ſolchen Naturfreunden betrieben werden,
unſere Vogelwelt kennen und mit ihnen verwachſen ſind
iſt der Vogelliebhaber, der ſein Waldvögelchen käftigt,
pflegt und in ihm ſeine Welt ſieht. Sein ganzes Herz 1
ſeinem Liebling und der wird daher auch naturgemäß
ſe=
der und Schweſtern in Feld und Wald ſchützen. Auch würt
empfehlen, wenn in den Schulen geeignete Vorträge übe
ſchutz gehalten werden würden und ſo die Jugend in natu
lichem Sinne erzogen wird. Die Schulgärten und Par
ſind hierfür geeignete Plätze zur Ausübung des pr
Vogelſchutzes.
Der allerorts angeſehene Bund für Vogelliebhabe
Vogelſchutz — Sitz Berlin —, Geſchäftsſtelle Falkenſee, K
havelland — erteilt auf Anfrage Rat und Auskunft 1
gemäße Anleitung im Vogelſchutz und in der Vogelhaltur
Was die Lichtſpiel=Theater bringen.
— Das Union=Theater zeigt nur noch kurze Zeit da
hiſtoriſche Filmwerk mit Emil Jannings: „Der alte u
junge König
mit, Werner Hinz. Leopoldine Ko
Marie=Luiſe Claudius und Claus Clauſen. Jugendliche
Zutritt.
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen den intereſſanten F
Stimmungsbild aus dem alten romantiſchen Spanien:
Privatleben des Don Juan”, mit Douglas F
in der Hauptrolle.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen die erſchütternde
einer gehetzten Frau: „Polizeibericht meldet,
Olga Tſchechowa, Johannes Riemann. Paul Otto.
— Reſi=Theater zeigt in Erſtaufführung den ſpa
Abenteuerfilm. Der rote Reiter” mit Jvan Pel
Camilla Horn, Marie Luiſe Claudius.
Belida zeigt heute zum letzten Male (am 3. 3. 35) etr
Lachen mit Lucie Engliſch in dem Film: „Wenn ein Mad
zeit macht”, mit Kurt Veſpermann, Rotraud Richter, Fritz
Vereins= und lokale Beranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Hiſtoriſcher Verein. Montag, den 4. März, ſp
Realgymnaſium, 18 Uhr, das Ehrenmitglied des Vereins
lat D Dr. Dr. Diehl über „Gottesackerkapellen und Be‟
im heſſiſchen Lande‟. Im Anſchluß an den Vortrag fin
Hauptverſammlung ſtatt. Tagesordnung: Jahresbericht 9
ſitzenden, des Schriftführers und der Zweigvereine. Rechn.
lage. Verſchiedenes.
Die Reichsvereinigung ehem. Kriegsge!
ner Ortsgruppe Darmſtadt, trifft ſich zum
treiben am Sonntag, den 3. März, im Vereinslokal zur 9‟
burg, Waldſtraße 2, mit Familien, um 20.11 Uhr.
Muſikverein. Zum Faſchingsdienstag ſind eine R
Ueberraſchungen hinſichtlich der Darbietungen, wie aug
ſchmückung des Saales vorbereitet. Entſprechend der Auls
Vereins lautet auch für dieſen Abend das Motto: „And 2
Mitgliedern des Vere
Welt unnergeht, dann mit Muſik
einzuführenden Gäſten iſt Gelegenheit gegeben, die Gäl.
an dieſem Abend „würdig” zu beſchließen. — Nachmitt”
4 Uhr findet der Kreppelkaffee für Kinder ſtatt. Wie di
iſt auch in dieſem Jahr für Beluſtigungen mit Muſlt. 4"
geſorgt.
Der Männerchor Frohſinn—Harmonie. !
Mitglieder und Gönner des Vereins zu ſeinem beliebtel
Ball, im Hanauer Hof, am Faſtnachtdienstag, herzlichſt..
Großes Faſchingstreiben während der Sal
tage im „Reſtaurant Sitte.. Es ſpielt Will9 2
Faſching für Große und Kleine. In das 9.
treiben des VDA. tritt auch Fortung mit überraſchen..
nen. So hat unter anderem der Norddeutſche Lloyd. Ci
geſtiftet, die dem glücklichen Gewinner die Wahl zo)
Dampfern Bremen Europa und Columbus laßt.
Ratskeller=Gaſtſtätte, Marktplatz, Dre. LS
ner Karneval. Sonntag, Montag und Dienstag katſ.
Künſtlerkonzert. Ballonſchlacht und diverſe Ueberkal.
Städtiſcher Saalbau. Heute Sonntag Co.
Montag abend 8.11 Uhr. Faſchingstreiben, Balonſchli
Tanz. Erſtklaſſige Tanzkapelle.
euntag, 3. März 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 62 — Seite 7
BuRRUS
Darmſtadt im Faſching.
Betrachtung in handelsüblich leicht gefärbtem Dammſtädter
Hochdeitſch.
zelbſtaſtendlich geh ich an Faſtnacht mal aus. Ich bin ſonſt
eß ganze Jahr net deheim, warum ſoll ich da grad an Faſt=
Ausnahm mache? Es fragt ſich nur eben ſozuſagen: wohin
Etdlchan
6 meine Lackfießchen ſetzen, wen ſoll ich mit meine Gejewatt
anz oder Nichtſein, das iſt die Frage. Ich bin mehr für Sein
anz, wer weiß, welches Glick eim da in die Aerm hippt? Aber
gt ſchon die Schwierigkeit an. Wenn mer deß nur wißt, wo
Glick vielleicht erumhippe duht. Da hippt mer ſchließlich
woannerſt erum und finds garnet. Es gibt ſo viele
Meglich=
un ich mecht keine vaſäume.
och wozu hat mer dann ſei Zeitung? Die weiß es doch am
Un da hab ich halt ſo ganz hinne auf de letzte Seit geguckt.
uß ſage, ich bin net ſchlecht verſchrocke. Daß ſo viel los weer,
h wahrhaftig net gedacht.
a alſo, jetzt baſſe Se mal auf: Da ſteht gleich oben „Der
ibericht meldet. . ." Nein, mit de Bolizei möcht ich nir zu
ſawwe. Dann wer ich ſchon eher für des „Privatlebe des Don
Aber ſchließlich hab ich ja ſelbſt e einigermaße verwickelt
Doch hier iſt was: „
Was
tlebe.
A.Mrk.2. Wer ſind die „Wir 3i” geden immer in 1=
— Nein, ich will doch erſt
ſo ſumma ſummarum über die Angebote hinleſen. Alſo:
er Abend, wie immer Schlag auf Schlag”, Großes Faſchings=
Sie verleben beſtimmt einige luſtige Stunden.” Ui. und
Eich
„Neue Fahrräder zu 32 Mark”, nein, das iſt ja gar nicht von
cht. Aber das hier: „Karnevals=Stimmung und Humor!
ſſige Muſik, einzigartig ausgeſchmückte Räume”, na, wollen
m chen. Oder „2 Kapellen ſorgen, für Stimmung”
na ja,
Feünde w: zwei, eine tut mir’s auch ſchon. Und jetzt: „Die Senſation
tiſon! Unerreicht originell!"
Hm. vielleicht. „Zum Krep=
Ach was, ich geb mich lieber mit dem Kreppeleſſen
unſer
en.."
Doch ſtill, hier wackelt die Wand: „Große Faſchingsfeier
wählte Soupers), feenhaft dekorierte Räume‟. — Doch das
nicht ſchlecht: „Großer Witwenball!” Ich bin zwar keine
aber ich ſtell mir das ganz luſtig vor, ſo lauter luſtige
Eimng
Eeit
uſtern d.
Micht
en Aib
n und Witweriche zwiſchen 17 und 25. Wollen mal ſehen.
t noch was: „Weißbier, Frühſchoppen — um 1 Uhr nachts”
ind in Us
ven Gi.
imn
ingen
ngsein
s iſt jedenfalls etwas, was man nicht jeden Tag hat. Und
as da. „Im Silberparadies fröhlichſte vier Faſchingstage‟.
lich wollt ich ja nur einen Abend, aber wenn’s halt gar
derſt geht. . . . Und wie wär’s mit dem: „Regelung der
m Friſchmilchmärkte?” Pardon deß war glaub ich en Irr=
„Anders als ſonſt”, ja, natürlich, anders als ſonſt ſollſt auf
fall ſein. . .
ißt ihr was, ich will mir die Sach doch noch emal iwwer=
Am liebſte gingt ich ja iwwerall hin, aber ich hab ſo e
Ah=
als deht deß mei Portmannee net iwwerſtehe, es iſt ſo ſchon
ſchwach uff de Bruſt. Ich weiß ja jetzt, daß iwwerall was
Un ergendwo werd mer ja auch e paar vanimpftige Narrn
Heut awend knobel ich deß in drei Gäng aus. Vielleicht
ich’s, daß ich grad mit dem goldige Oos zuſammetreff des
dieſer Dag des ſcheene Baketche mit der angebiſſene
Krep=
m Aeffche, dem Liliput=Eiſebähnche und dem liebe Vöjelche
hat. Denn ich bin ja en dankbarer Menſch, und die
ange=
reppel, weiß Gott, die hat mich in e ſchwungvoll gehobene
wann ich
ung verſetzt. So deht ich mer’s gefalle laſſe —
ßt „wo‟!
Briefkaſten.
Anfrage iſt die ſetzte Bezugsquſtiung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
alcht beantworiet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechteverbindlichleit.
5. Mit 1. Oktober 1934 iſt eine neue Verordnung in Kraft
f..Die regelmäßige tägliche Arbeitszeit der Arbeiter in
ge=
gen Bäckereien und Konditoreien darf ausſchließlich der
8 Stunden nicht überſchreiten. Jedoch kann der an ein=
Werktagen für den Betrieb oder eine Betriebsabteilung
nde Ausfall von Arbeitsſtunden durch Mehrarbeit an den
Werktagen der gleichen oder der folgenden Woche
ausge=
werden. In allen genannten Betrieben darf an den
Werk=
in der Zeit von 9 Uhr abends bis 4.30 Uhr morgens
nie=
rbeiten. Die Abgabe von Waren an die Verbraucher und
stragen zur Belieferung der Verbraucher iſt von 6.30 Uhr
ab, das Austragen oder Ausfahren zur Belieferung von
Verkaufsſtellen von 6.15 Uhr morgens ab zuläſſig. An
und Feſttagen darf nicht gearbeitet werden. Jedoch dür=
6 Uhr abends — an zwei unmittelbar aufeinander fol=
Sonn= oder Feſttagen nur am 2. Tage nach 6 Uhr abends
rrend einer Stunde Arbeiten vorgenommen werden, die
jederaufnahme des regelmäßigen Betriebs am folgenden
g notwendig ſind. Im übrigen müßten Sie ſich an das
eaufſichtsamt hier wenden, bei dem auch Anzeige erfolgen
W., hier. § 1 des Geſetzes vom 1. Juni 1933 verlangt die
che Reichsangehörigkeit. Nun iſt in der 3.
hrungsverordnung über die Gewährung von
Eheſtands=
n vom 22. Auguſt 1933 geſagt, daß der Reichsminiſter der
en ermächtigt iſt. Eheſtandsdarlehen ausnahmsweiſe auch
1 gewähren, wenn nicht jegliche Vorausſetzungen gegeben
e im obigen Geſetz vorgeſchrieben ſind. Sie werden
des=
t tun, ſofort bei genanntem Miniſterium ſchriftlich anzu=
(Berlin W. 66 Wilhelmsplatz 1), ob das Darlehen
ge=
wird. Im anderen Falle wäre das Naturaliſationsgeſuch
umgehen. Die hierzu nötigen Schritte müßten wohl bei
idtverwaltung hier, falls die Braut hier wohnt, erfolgen.
B. 1. Nur Verwandte in gerader Linie (deren
n der anderen abſtammt) ſind verpflichtet, einander
Unter=
gewähren. Die Frage iſt zu verneinen. 2. Nein,
aus=
ien den Fall. der Schwiegerſohn hatte ſolche Schulden des
gervaters als eigene zu zahlen übernommen oder ſich
he ſchriftlich verbürgt.
G. Die Stadtfarben Blau=Weiß ſtammen erſt aus dem
rhundert. Näheres erfahren Sie „Aus Darmſtadts
Ver=
heit”, von Dr. Adolf Müller, Seite 53.
alkenſt
Aus Heſſen.
Dg. Arheilgen, 1. März. Evangeliſcher Kirchen=
Jahreshaupperſammlung. Nach
geſangverein —
kurzen Begrüßungsworten durch den Vorſitzenden Otto Traſer
und Bekanntgabe der Tagesordnung erſtattete Schriftführer
Zörgiebel Bericht über das abgelaufene Jahr, in dem der
Verein eine rege Tätigkeit entwickelt hat. Neben einem größeren
Konzert in der Kirche hat der Verein bei zahlreichen kirchlichen
und nationalen Veranſtaltungen mitgewirkt. Der Kaſſenbericht,
den Rechner Wild ablegte, ergab ein Bild geſunder finanzieller
Vereinsverhältniſſe. Im Anſchluß wurden die Veranſtaltungen
im kommenden Jahre durchgeſprochen. Zunächſt ſoll im
Ge=
meindehaus ein Bach=Abend mit Lichtbildern ſtattfinden. Der
Aufführung eines Oratoriums von Schütz am Vormittag des
Karfreitags in der Kirche folgt am Nachmittag ein Bach=Konzert.
Im Juni findet in Wiesbaden das Landestreffen der Kirchenchöre
ſtatt, an dem der Verein teilnehmen will. Es folgt dann ein
Sommerausflug und im Herbſt ein Kaffee=Abend. Weiterhin iſt
für den nächſten Winter die Aufführung von Schillers „Glocke‟
zugunſten der Winterhilfe ins Auge gefaßt. Die Vorſtandswahl
ergab die Wiederwahl der ſeitherigen Vorſtandsmitglieder. Nach
Dankesworten durch Pfarrer Grein und den Vorſitzenden an die
Mitglieder entwickelte ſich eine Ausſprache über
Vereinsangelegen=
heiten, die ein reges Intereſſe der Mitglieder an den
Beſtre=
bungen des Vereins erkennen ließ. Zum Schluſſe übermittelte
der Vorſitzende nachträglich dem Mitglied Leonhard Germann zu
ſeinem Ehejubiläum die Glückwünſche des Vereins, denen ſich der
Chor mit einem Choral und einem Volkslied anſchloß.
Dg. Arheilgen, 2. März. NS.=Frauenſchaft. Im Saale
der Kleinkinderſchule verſammelten ſich die Mitglieder, der
hie=
ſigen NS.=Frauenſchaft zu einem unterhaltenden Abend mit Kaffee,
der einen harmoniſchen Verlauf nahm. Es wurdem verſchiedene.
Frauenſchaftsangelegenheiten beſprochen, und bei Vorleſungen aus
Büchern und kurzen Vorträgen und dergleichen mehr unterhielten
ſich die Frauen aufs beſte. — Seinen 75. Geburtstag kann
m kommenden Mittwoch unſer Mitbürger Ludwig Anthes.
Dieburger Straße 3. in voller Friſche feiern.
G. Ober=Ramſtadt, 2. März. Hohes Alter. Am 2. März
vollendete Frau Konrad Fiſcher 6. Witwe, Friedhofſtraße 11, ihr
82. Lebensjahr.
f. Roßdorf. 1. März. Durch die Blockwalter der NS.=
Volks=
wohlfahrt wird in den nächſten Tagen um Freiſtellen für
Pflege=
kinder im Rahmen der diesjährigen Kinderlandverſchickung der
NSV. geworben. Alle Volksgenoſſen, die in der Lage ſind, ein
erholungsbedürftiges Pflegekind, auf die Dauer von 4 Wochen
aufzunehmen, werden dringend gebeten, ſolche Freiſtellen der NS.=
Volkswohlfahrt zur Verfügung zu ſtellen.
Fd. Hering, 1. Mé
In der hieſigen Schule fand dieſer Tage
durch die Zelle der NSDAP. Hering ein gut beſuchter
Schulungs=
abend ſtatt. Schulungsleiter Pg. Hammen behandelte die
poli=
tiſche Entwicklung Deutſchlands bis zum Einheitsſtaat.
Fd. Nieder=Klingen, 2. März. Verſammlung der DAF.
Der Redner des Abends, Pg. Adorf=Darmſtadt, hielt einen 1
½=
ſtündigen Vortrag über den heutigen Staat. Pg. Krämer ſprach
im Namen der DAF. ſeinen Dank aus.
Ay. König i. Odw., 2. März. In dieſen Tagen bezogen die
Hitlerjugend. Bund deutſcher Mädels, Jungvolk ihr neues
Heim in der früher Hofmannſchen Zigarrenfabrik in der Adolf=
Hitler=Straße. Damit iſt hoffentlich für längere Zeit unſerer
Jugend in König eine zweckentſprechende Unterkunft ermöglicht.
Auch für die Segelflieger wurden zwei große Räume eingerichtet.
wo ſie ihr Werk am Aufbau der deutſchen Sportfliegerei fortſetzen
können. Das Verdienſt dieſer beſſeren Löſung gebührt Herrn
Orts=
gruppenleiter Hill und Bürgermeiſter Keller.
Fe. Reichelsheim, 2. März. Zur Pflege des Volkstums und
der Odenwälder Sitten und Gebräuche bringt am Sonntag, den
3. März, der hieſige Turnverein das Volksſtück: „S Millerſch
Lieſel vun Michelboch” zur Aufführung. Dieſem Stück gebührt ein
vollbeſetzter Saal. Die Veranſtaltung iſt in dem für alle
Theater=
aufführungen in unſerem Orte am beſten geeigneten Saalbau
zur Eiſenbahn”, Beſitzer Georg Seeger. — Am Montag, den
März, iſt in Ober=Oſtern die Holzverſteigerung des Bauern
Konr, Rauſch, und in Krumbach die Gemeinde=Holzverſteigerung.
Wie ſtark bereits die Jugend eingeſehen hat, daß nur ein
ſportlich auf der Höhe ſtehender Nachwuchs uns Volk und
Vater=
land erhalten kann beweiſt der Entſchluß der Schüler der
hie=
ſigen Bäuerlichen Werkſchule Dieſe ſtellten den Antrag, alle
wol=
len an einem achtwöchigen Sportkurſus teilnehmen und ließen ſich
zu dieſem Zweck ärztlich auf ihre Tauglichkeit unterſuchen. Leider
kann dem Wunſch dieſer Bauernſöhne nicht entſprochen werden,
da wir in Deutſchland zu wenige Sportſchulen haben, ſie müſſen
ſich vorerſt mit dem Beſcheid gedulden, daß ſie vorgemerkt werden.
m. Beerfelden 27. Febr. Von deutſchen
Stammes=
brüdern im Ausland. Die hieſige Ortsgruppe vom
Evan=
geliſchen Bund veranſtaltete in Gemeinſchaft mit dem VDA. einen
Lichtbildabend, für den ſie als Redner Herrn Stadtpfarrer Hahn=
Erbach gewonnen hatte. Nach der Begrüßung durch Herrn
Ober=
pfarrer Clotz, den Vorſitzenden der Ortsgruppe, orientierte Herr
Stadtpfarrer Hahn in einem längeren Vortrage über die Zeit
und die Art und Weiſe wie die Einwanderung der deutſchen
Bau=
ern nach Siebenbürgen vor ſich ging. Um das Jahr 1000
wander=
ten etwa 25 000 Bewohner der Moſelgegend um 1200 etwa 5000
Moſelfranken und Sachſen dorthin aus. Sie verwandelten den
Urwald in eine fruchtbare Siedlung, hatten dann aber ihren
Be=
ſitz zu verteidigen gegen die jetzt lüſternen Nachbarn. Dieſen
Fein=
den geſellte ſich nach dem Weltkrieg die rumäniſche Regierung zu,
wohin das Land nach dem Weltkrieg gekommen war. — Der
zweite Teil der Darbietung beſtand in der Vorführung einer
gro=
ßen Anzahl von Lichtbildern, die eine lebendige Schilderung
er=
fuhren. Reizende Landſchaften, die großen Städte, mit ihren
Be=
feſtigungen. Bauernburgen, befeſtigte Kirchen, die Deutſchen in
ihren bunten Trachten die Kleidung und Wohnart der Rumänen
und der Zigeuner, im Bild feſtgehaltene Volksgebräuche, das alles
vermittelte den zahlreichen Anweſenden eine Vorſtellung von dem,
was der Vortragende aus eigener Anſchauung mitteilen und
zei=
gen konnte.
Bb. Bensheim, 26. Febr. Die beiden Geſangvereine „
Lieder=
kranz” und „Harmonie” veranſtalteten gemeinſam mit dem
Krie=
gerverein einen in jeder Beziehung gelungenen karnevaliſtiſchen
Bunten Abend, bei dem die heitere Stimmung der zahlreich
An=
weſenden von Nummer zu Nummer der reichhaltigen
Vortrags=
folge zunahm. Humorvolle Aufführungen und ſchlagfertige
An=
ſprachen. Tanzvorführungen und anderes mehr folgten ſich Schlag
auf Schlag.
Hirſchhorn, 2. März. Waſſerſtand des Neckars am
1. März: 2.10 Meter, am 2. März: 1,98 Meter.
Nur durch Leiſtungsprüfungen
zur Höchſtleiſtung.
DNur die Leiſtungsprüfungen können ein klares Bild
über den Zuchtwert der Tiere geben. Wie die Pferde auf der
Rennbahn geprüft werden, ſo prüft man auch die Legeleiſtung der
Hühner, die Wolleiſtung der Schafe und beſonders die Milch=
und Fettleiſtung des Rindviehs. Wir wiſſen aber,
daß die wirkliche Leiſtung nur dann feſtgeſtellt werden kann, wenn
den Kühen auch das Futter entſprechend ihrem
Leiſtungsver=
mögen zugeteilt wird. Bekommt eine Kuh ein beſſeres Futter als
es ihre Leiſtung verlangt, ſo wird ſie die Milch geben, die ihrer
Leiſtungsfähigkeit entſpricht. Iſt das Futter aber geringer, dann
kann das Ergebnis der Leiſtungsprüfungen uns nie ein
wahr=
heitsgetreues Bild geben, es kann niemals ein brauchbarer
Maß=
ſtab für den Zuchtwert vom Leiſtungsſtandpunkt aus ſein. Zur
Leiſtungszucht kommen wir alſo nur von der Leiſtungsprüfung
und über die Leiſtungsfütterung. Nur geprüfte und richtig
ge=
fütterte Tiere ſichern den Erfolg unſerer züchteriſchen Maßnahmen.
Die Wege der Leiſtungszucht ſind nicht neu. Vor 40 Jahren
entſtanden im Allgäu die erſten Milchviehkontrollvereine, ſie
haben ſich ſeitdem über ganz Deutſchland ausgebreitet. Zurzeit
ſtehen mehr als eine Million Milchkühe unter
Lei=
ſtungsprüfung, während die übrigen neun Millionen Kühe
nicht geprüft werden. Die Leiſtungen beweiſen, daß der
einge=
ſchlagene Weg richtig iſt. Während nämlich für die nichtgeprüften
Kühe eine Durchſchnittsjahresleiſtung von 2200 Kg. Milch
ange=
nommen werden kann, geben die unter Leiſtungsprüfung
ſtehen=
den ungefähr 3300 Kg. Milch je Kuh, alſo gerade 50
v. H. mehr. Das iſt ein Erfolg der Zuchtwahl und der
planmäßi=
gen Fütterung nach Leiſtung. Unſer Beſtreben muß es ſein, weit
mehr Betriebe in den Milchviehkontrollvereinen
zuſammenzufaſ=
ſen. Dann iſt es uns auch möglich, die wenigen 100 Liter mehr,
die wir jährlich von jeder Kuh zuſätzlich brauchen,
herporzu=
bringen.
Eines darf bei der Leiſtungsfütterung nicht unbeachtet
blei=
ben: Es iſt eine bekannte Tatſache, daß die Erfolge in der
Ver=
gangenheit mit wirtſchaftsfremdem Kraftfutter
er=
zielt wurden. Dieſe Unabhängigkeit vom fremden
Futter iſt nun in ſeiner Auswirkung
gleichbe=
deutend mit der Abhängigkeit des deutſchen
Volkes in der Nahrungsverſorgung. Die tieriſche
Erzeugung bliebe dann immer noch ein Veredelungsvorgang für
ausländiſche Rohſtoffe. Deshalb ſchließt die Forderung nach
höherer Milcherzeugung gleichzeitig die zweite Forderung in ſich.
daß dieſe Mehrerzeugung mit deutſchem Futter
erreicht wird. Darüber hinaus muß auch wie bisher erzeugte
Milchmenge von insgeſamt 23 Milliarden Liter jährlich mehr und
mehr aus deutſchem Futter hervorgehen. Wir
kön=
nen den Ernſt dieſer letzten Forderung erſt dann richtig verſtehen,
wenn wir uns vor Augen halten, daß bisher die Hälfte der
ge=
ſamten deutſchen Milcherzeugung aus ausländiſchem Kraftfutter
hervorging und nur die bewußte Umkehr und der Ausbau der
Futterwirtſchaft in jedem einzelnen deutſchen Betriebe zu
geſün=
deren Erzeugungsbedingungen führen kann.
Alſo lautet die Forderung: über wirtſchaftseigenes
Futter zur erhöhten Leiſtung unſerer Tiere, und
der Tag der Nahrungsfreiheit unſeres Volkes wird nicht mehr
fern ſein.
t. Gernsheim, 2. März. Auf der Fahrt nach
Saar=
brücken notgelandet. Auf dem Klein=Rohrheimer Feld
mußte am Donnerstag gegen Abend ein Flugzeug infolge
Motor=
ſchadens notlanden. Das Flugzeug war auf dem Fluge nach
Saar=
brücken, um an den dortigen Freudenfeiern teilzunehmen.
Wäh=
rend der Pilot ſein Flugzeug reparierte, ſetzte der Fluggaſt noch
am Donnerstag abend mit einem Auto die Fahrt nach
Saarbrük=
ken fort. Das Flugzeug konnte am Freitag früh ſeinen Flug
fort=
ſetzen.
Gernsheim. 2. März. Waſſerſtand des Rheins
am 1. März: 1,51 Meter. am 2. März: 1.35 Meter.
Cp. Wolfskehlen, 2. März. Gründung eines
Klein=
kaliber=Schützenvereins. Hier iſt ein Kleinkaliber=
Schützenverein gegründet worden. Er zählt bereits eine größere
Anzahl von Mitgliedern
Cp. Erfelden, 2. März. Rückkehr des Storchs. Der
Storch iſt bereits in ſein altes Neſt zurückgekehrt.
Be. Mörfelden, 26 Febr. Wanderungen bei
Mör=
felden. Wir gehen dem Frühling entgegen und wollen nicht
verſäumen, unſere Wanderer in der Umgebung von Mörfelden
auf unſere Naturſchönheiten und modernen Anlagen aufmerkſam
zu machen. Unſer Ort iſt ringsum von herrlichen Waldungen
umkränzt, und wir können mit Stolz erklären, daß unſere Wälder
zu den ſchönſten von ganz Heſſen gehören. Die Wanderer ſollen
es nicht verſäumen, falls ſie in der Gegend von Mörfelden ſind.
die Hünengräber im Unterwald und unſer ſchönes Schwimmbad
zu beſuchen. Auch gibt es andere Wanderungen, die durch
Mar=
kierungen gekennzeichnet ſind, und zwar wie folgt: Weißes Feld
mit blauem Strich: Nach Mönchbruch und zurück über die
Hügel=
gräber an der Rüſſelsheimer Straße; Gehzeit 3 Stunden. Weißes
Feld mit rotem Strich: Nach Jagdſchloß Wolfsgarten über
Helenenborn und zurück über die Höhberge; Gehzeit 3½ Stunden.
Weißes Feld mit grünem Strich: Durch den ehemaligen Wildpark
über den Kaiſerplatz und Kaſtanienwäldchen nach dem Groß=
Gerauer Falltorhaus und zurück über die Erzherzog=Johann=Eiche:
Gehzeit 4½ Stunden. Weißes Feld mit gelbem Strich: Nach dem
Forſthaus Wieſental und Forſthaus Groß=Gerauer Falltorhaus
zurück durch den ehemaligen Wildpark vorbei an der
Klötzenhorn=
eiche und dem Mörfelder Schwimmbad: Gehzeit 4 Stunden. Weißes
Feld mit rotem Karo: Nach Erzhauſen und zurück über
Forſt=
haus Apfelbachbrücke; Gehzeit 3 Stunden. Weißes Feld mit zwei
roten Punkten. Fahrzeuge bis 5,5 Tonnen nach Mönchbruch. Auch
eine beſondere Art von Ruheplätzen hat man auf den Höhbergen
errichtet. Dort, wo die Ueberlandſiedlung den Oberen Erzhäuſer
Weg ſchneidet, iſt einer der ſchönſten Ausſichtspunkte der
Um=
gebung und gleichzeitig das an Singvögeln reichſte Gebiet unſerer
Wälder. Wer einmal hier insbeſondere am Morgen oder Abend,
dem Geſang, der Vögel gelauſcht hat, den zieht es immer wieder
hierher zurück.
Evang. Gemeinde Roßdorf.
Ohne Mühe kein Erfolgl
Wirgendwo kann mehr Liebe und Sorgfalt
auf-
gewendet werden, als bei der Herstellung der
9
ohne Mdst., dick u. rund, 3½s Pf. Verdientermaßen die
erfolg-
reichste deutsche Marke, Milliarden werden jährl. geraucht.
So sind auch dle neuen Sammelbilder „Die Nachkriegszeit
1918 bis 1934‟ ein Werk voll Mühe und Arbeit. Dafür bieten sie
aber auch etwas Ungewöhnliches; eine Zeitgeschichte von
drama-
tischer Gestaltungskraft, ein Nachschlagebuch von bleibendem Wert.
Seite 8 — Nr. 62
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 3. Mär m5
Die Saarfeiern auf dem Lande.
Er. Wixhauſen. 2. März. Zur Saarheimkehr. Der
1. März war auch in unſerer Gemeinde ein Tag der Freude. Seit
den Morgenſtunden prangten die Straßen in reichem
Flaggen=
ſchmuck. Am Abend fand unter Beteiligung ſämtlicher Vereine und
der Einwohnerſchaft nach einem Fackelzug im alten Schulhof eine
kurze, aber würdige Feier ſtatt. In einer herzlichen Anſprache
feierte Propagandaleiter Pg. Rechel die Saar=Heimkehr.
Ge=
ſangsvorträge der beiden hieſigen Geſangvereine, „Liederkranz”
und „Sängerluſt” ſowie Muſikſtücke der Kapelle des Muſikvereins
umrahmten die Kundgebung.
Ar. Eberſtadt, 2. März. Deutſch iſt die Saar
Das
Kampf= und Siegeslied unſerer tapferen Saarländer, das
anläß=
lich der Rückgliederungsfeier aus Millionen deutſcher Herzen
er=
klang, bildete am Freitag abend eine Art Ouvertüre bei der
Pflanzung der Saarlinde am. Aufgang zur evangeliſchen Kirche.
Es war eine glückliche Idee, die zu einem geſchichtlichen Ereignis
von beſonderer Bedeutung wurde, anſtelle der eingegangenen
Kir=
chenlinde zum Gedenken an die Rückgliederung des Saargebietes
an das Mutterland eine neue, eine „Saarlinde” zu pflanzen.
Glockengeläute kündete am Abend den Beginn der Feier am
Kirchenaufgang, zu der ſich ſämtliche Parteigliederungen und die
Einwohnerſchaft eingefunden hatten, um Zeugen dieſes
denkwür=
digen Ereigniſſes zu ſein. Der Aufgang zur Kirche war erleuchtet
und mit Fahnen flankiert. Nach einem Chorvortrag eröffnete
Ortsgruppenleiter Marquardt in bewegten Worten die Feier und
übergab Herrn Pfarrer Weißgerber das Wort zur Gedächtnisrede,
der geſchichtlich von der alten und der Bedeutung der neuen Linde
ſprach. Unter Abſingen des Saarliedes wurde die Pflanzung der
„„Saarlinde” vorgenommen, an deren Anſchluß Pg. Weil im
parteipolitiſchen Sinne ſprach. Das Horſt=Weſſel=Lied und
Schluß=
worte des Ortsgruppenleiters beendigten die Feier. Böllerſchüſſe
und Illumination der Burgruine Frankenſtein kündeten den
Schluß des denkwürdigen Tages
Ak. Nieder=Ramſtadt, 2. März. Saarheimkehr. Die
Feier in hieſiger Gemeinde begann mit einer Veranſtaltung der
Schule am Vormittag. Um 10.15 Uhr verkündete Sirenengeheul
und Glockenläuten den Beginn der offiziellen Veranſtaltungen in
Saarbrücken. Mit einem Schlag waren die Ortsſtraßen in ein
einziges Flaggenmeer verwandelt. Um 7 Uhr abends fand in der
hieſigen Kirche ein kurzer Dankgottesdienſt ſtatt, dem ſich ein
impoſanter Fackelzug anſchloß. Sämtliche Gliederungen der
Par=
tei waren dabei vertreten. Zuvor nahm der Ortsgruppenleiter
der NSDAP. Herr Jung, Gelegenheit zu einer Anſprache, in
der er im Beſonderen auf die Bedeutung der Saarrückkehr und
auf das Ereignisvolle der Saarabſtimmung hinwies. Zum Schluß
wurde noch die Uebertragung der Feierlichkeiten aus Saarbrücken
gemeinſchaftlich im Saale des Gaſthauſes „Zum Darmſtädter Hof”
gehört. Eine Abteilung des Muſikzuges der SA.=Kapelle wirkte
bei der Veranſtaltung mit und verſchönerte dieſe durch flotte
Märſche und Muſikſtücke.
Dd. Traiſa, 1. März. Saarbefreiungsfeier. Feſtlich
feierte unſer Ort die Saarbefreiung durch reiches Beflaggen der
Straßen und einer großen Kundgebung, verbunden mit dem
Ge=
meinſchaftsempfang der Feier aus Saarbrücken, im vollbeſetzten
Kronenſaal (K. Scheerer). Sämtliche Gliederungen der Partei
ſowie zahlreiche Volksgenoſſen nahmen an der erhebenden
Kund=
gebung teil. Ortsgruppenleiter Pg. Eckert wies bei ſeiner
Begrü=
ßung noch einmal kurz auf die Geſchehniſſe der letzten Wochen hin
und freudig erſcholl der Gruß an die nun wieder heimgekehrten
Brüder und Schweſtern der Saar und dem Führer und Kanzler
Adolf Hitler.
G. Ober=Ramſtadt. 2. März. Am Tage der endgültigen
Heim=
kehr unſerer Brüder und Schweſtern von der Saar zum deutſchen
Mutterland trugen die Ortsſtraßen reichen Flaggenſchmuck. Um
10.15 Uhr begann ein einſtündiges Glockengeläute und die
Be=
triebe und Verwaltungen verſammelten ihre Belegſchaften zum
Gemeinſchaftsempfang der Feierlichkeiten aus dem Saargebiet.
Den ganzen Tag über ſtand groß und klein im Banne dieſes
gro=
ßen hiſtoriſchen Ereigniſſes und in den Nachmittags= und
Abend=
ſtunden wurden die Radio=Apparate umlagert, um die Reden des
Führers und ſeiner Beauftragten zu hören. Einen ſchönen
Ab=
ſchluß fand der Tag mit einem Fackelzug der NSDAP. und aller
ihrer Gliederungen Der Zug bewegte ſich durch die Ortsſtraßen
nach dem Marktplatz, woſelbſt ſich eine Maſſenkundgebung anſchloß.
die der Ortsgruppenleiter der NSDAP. Pg. Bürgermeiſter
Jörge=
ling mit einer kurzen Anſprache eröffnete. Dann ſangen die
hie=
ſigen Geſangvereine zwei Maſſenchöre. Pg. Dr. Stroh ergriff
als=
dann das Wort zu einer kernigen Anſprache, in der er die
hiſto=
riſche Bedeutung dieſes Tages für unſer Volk und Vaterland und
darüber hinaus für ganz Europa, eingehend würdigte. Seine
Rede klang aus in einem Treuſchwur für unſere Saar. Mit einem
dreifachen Sieg=Heil auf den Führer und unſer Volk und
Vater=
land und dem gemeinſamen Geſang der beiden Nationallieder,
wurde die nächtliche Feierſtunde beſchloſſen.
k Dieburg. 1. März. Saarkundgebung. Zur Feier der
Rückgliederung fand in der evangeliſchen Kirche am Donnerstag
abend um 8 Uhr ein liturgiſcher Gottesdienſt ſtatt. In der
katho=
liſchen Kirche wurde heute morgen um 7 Uhr ein feierliches
Se=
gensamt gehalten, wozu ſich die Gläubigen zahlreich eingefunden
hatten. Die Hauptfeier fand abends um 8 Uhr in den Sälen des
„Mainzer Hof” und im „Weißen Roß” ſtatt, wozu alle
Gliederun=
gen der NS
P. ſämtliche Vereine ſowje die übrige Bevölkerung
ſich eingefunden hatten. Eine feſtliche Stimmung herrſchte den
ganzen Tag über: Flaggenſchmuck und Glockengeläute zeugten von
dem großen Geſchehen an der Weſtgrenze der Wiedereinverleibung
des Induſtrie= und Kohlenbeckens an der Saar zum Deutſchen
Reich. Im. „Mainzer Hof” ſprach in ſeiner Eröffnungsanſprache
Kreisleiter Bürgermeiſter Burkart von der Wiedergutmachung
eines jahrelangen Unrechts, das dem deutſchen Volke an der Saar
widerfahren ſei. Wenn auch die anderen Regierungen die
Wie=
dergewinnung der Bodenſchätze im Saarlande anſtrebten, ſo ſei es
doch in erſter Linie der Nationalſozialismus, der den deutſchen
Menſchen zu gewinnen ſuchte. Heute ſei dieſes Werk gekrönt, in
aller Welt, wo Deutſche leben, herrſche nur ein Gedanke: deutſch
die Saar und ihr Volk in alle Ewigkeit. Heil!. Die Kapelle des
DAD. ſpielte das Saarlied, das begeiſtert mitgeſungen wurde.
Nach der Uebertragung der Führerreden folgte ein nicht
enden=
wollender Fackelzug durch die Straßen unſerer Stadt, voran die
Muſikkapelle des Deutſchen Arbeitsdienſtes in der Mitte der
Spielmannszug. Auf dem Marktplatz erfolgte die Auflöſung.
Dieburg hatte bewieſen, daß ſeine Bewohner freudigen Anteil an
der Rückgliederung deutſchen Volkes und Bodens nahmen.
r. Babenhauſen, 2. März. Der Tag der Saar=
Heim=
kehr wurde auch in unſerem Städtchen würdig und mit herzlicher
Freude gefeiert. An allen Häuſern wehten Fahnen. Vormittags
fanden Schulfeiern ſtatt, und des Abends bewegte ſich ein
ſtatt=
licher Zug, der alle hieſigen Formationen, Gliederungen der
NSDAP. und Vereine umfaßte, nach dem Saalbau „Deutſcher
Hof”, wo zunächſt die Uebertragung der Führerreden angehört
wurde, ſodann unter Mitwirkung der ſchneidig ſpielenden NS.=
Fliegerkapelle, des SA.=Spielmannszuges, des BDM., der
HJ., der SA. und der SA.=Schule bei Muſik Gedichtvorträgen,
Sprechchören und froher Unterhaltung der Heimkehr des
Saarge=
bietes freudigen Herzens gedacht wurde.
Ve. Reichelsheim, 2. März. Anläßlich der Saarrückgliederung
zum Deutſchen Reich bewegte ſich ein Fackelzug durch unſeren Ort.
Sämtliche Gliederungen der NSDAP. einſchließlich aller SA.=
Formationen, der Freiwillige Arbeitsdienſt, der Militär= und
Veteranenverein, der Männergeſangverein, die Freiwillige Rote
Kreuzkolonne und natürlich auch die Feuerwehr verſammelten ſich
um 20 Uhr am Arbeitsdienſtlager. Unter Vorantritt des
Spiel=
mannszuges der aktiven SA. ging es durch die mit Menſchen
dicht beſetzten Ortsſtraßen zum Bahnhofsplatz. Zuerſt ſang der
Männergeſangverein ein ſchönes Lied, dann wurde gemeinſam das
Saarlied geſungen, darauf ergriff der Ortsgruppenleiter, Pg.
Siefert, das Wort zu einer zündenden Anſprache. Man kann
ſagen, der Jubel und das Ereignis an dem heutigen Tage an der
Saar, das in der kommenden Geſchichte einen bevorzugten Platz
einnehme wird, ſpiegelten ſich in ſeinem Junern und jgaben ihm
dieſe begeiſternden Worte. Mit einem dreifachen Sieg=Heil auf
den Führer und unſer geeintes Vaterland ſchloß er ſeine Rede.
Sofort wurde der erſte Vers des Horſt=Weſſel= und des
Deutſch=
land=Liedes geſungen. Anſchließend brachte der Geſangverein noch
einen Chor zu Gehör, und die einzelnen Formationen
mar=
ſchierten zu ihrem Antreteplatz zurück. Es muß feſtgeſtellt werden,
daß die Begeiſterung und die Anteilnahme der Bevölkerung
die=
ſesmal noch größer war als am 13. Januar.
Ay. König i. Odw., 2. März.
Saarbefreiungskund=
gebung. Die Ortsgruppenleitung hatte ſämtliche Formationen
und Gliederungen der NSDAP., die Vereine und Körperſchaften
eingeladen, um in einer Kundgebung auf dem Marktplatz der
Freude über die Heimkehr unſerer Saarbrüder und =Schweſtern
ſichtbaren Ausdruck zu verleihen. Am Rathaus war ein
Großlaut=
ſprecher zur Uebertragung der Feier aus Saarbrücken aufgeſtellt.
Leider zwang eintretender Regen dazu, die Uebertragung in
Lo=
kalen anzuhören. Anſchließend fanden ſich die Formationen
trotz=
dem zu einem Fackelzug, der durch die Hauptſtraße führte und ſich
alsdann auflöſte. Die Bevölkerung hatte auf die Aufforderung der
Bürgermeiſterei für reichen Flaggenſchmuck geſorgt wie ſchließlich
der ganze Tag unter einer Feſtſtimmung ſtand.
Du. Jugenheim, 2. März. Saarfeier. Es hatten ſich zum
Gemeinſchaftsempfang im Tonfilmhaus Dracker alle Gliederungen
und eine große Menge Volksgenoſſen eingefunden. Im Anſchluß
an dieſe herrliche Feier aus Saarbrücken nahmen die Teilnehmer
unter Vorantritt der SA.=Kapelle Aufſtellung zum Fackelzug. An
der großen Beteiligung ſah man, daß der ganze Luftkurort auf
den Beinen war. Ein wunderbarer Anblick war es, als vom
Hei=
ligenberg das Symbol unſeres neuen Deutſchlands aufleuchtete.
Den Abſchluß bildete eine Anſprache unſerers Ortsgruppenleiters
Pg. Speckhardt, umrahmt von Geſangsvorträgen der
Jugen=
heimer Chorgemeinſchaft. — Am Vormittag des 1. März, nach=
dem das Kommando durch Rundfunk „Heißt Flagge” gegeben war,
traten im Erholungsheim „Zur Poſt” Angeſtelltenſchaft und Gäſte
zur Flaggenhiſſung an. Nachdem mit kurzen Worten der
Ver=
walter auf die Größe der Stunde hinwies, erklang das Horſt=
Weſſel=Lied und das Symbol des neuen Deutſchlands ſtieg am
Maſte empor.
Bb. Bensheim, 2. März. Freudig bewegt feierte auch
Bens=
heim geſtern die Heimkehr der Saar zum Mutterland. Die
Stra=
ßen boten ein buntes Bild; kein Haus blieb ohne
Flaggen=
ſchmuck. Von einzelnen Geſchäftshäuſern leuchteten Schilder und
Transparente, die auf die Saarbefreiung Bezug hatten. Der
Ver=
kehr war tagsüber und beſonders in den Abendſtunden äußerſt
lebhaft. Von 10.15 Uhr ab ſetzte das Läuten der Kirchenglocken
ein. Abends 8 Uhr waren im Deutſchen Haus und im Volkshaus
alle Parteigliederungen zur Anhörung der Wiederholung der
Saarbrücker Feſtanſprachen und Reden angetreten. Die Zahl der
Beſucher war ſo groß, daß ein großer Teil derſelben keinen Einlaß
mehr finden konnte. Um 10 Uhr traten alle Gliederungen zum
großen Fackelzug an, der ſich in mächtiger Ausdehnung durch die
Hauptſtraßen bewegte, nachdem vorher Kreisleiter Pg.
Brück=
mann in einer kurzen Anſprache nochmals der zurückliegenden
Jahre gedacht hatte und auf die Erneuerung Deutſchlands ſowie
auf die Rückgliederung des Saarlandes an das Vaterland und
ſeinen Führer ein Sieg=Heil ausbrachte.
Gernsheim, 2. März. Wie überall ſo fand am geſtrigen
Tage eine große Freudenfeier anläßlich der Saarheimkehr auch
hier ſtatt. Das Stadthaus prangte in feſtlichem Schmuck, ganz
Gernsheim hatte reichen Flaggenſchmuck angelegt. Die
Feierlich=
keiten von Saarbrücken wurden tagsüber durch den Lautſprecher
auf dem Adolf=Hitler=Platz übertragen. Feierliches Glockengeläute
im Verein mit dem Heulen der Sirenen gaben Kunde von dem
großen Ereignis an der Saar. Abends fand dann auf dem Adolf=
Hitler=Platz eine große Kundgebung ſtatt, woran ſich ganz
Gerns=
heim beteiligte. Ortsgruppenleiter Köſter hielt eine Anſprache,
worin er auf die Leidenszeit der Saarländer während der
vergan=
genen 15 Jahren hinwies, würdigte die Treue des Saarvolkes
und legte in kurzen Worten die Bedeutung des Tages dar.
Red=
ner ſchloß mit einem Treugelöbnis an den Führer, das von der
Menge durch das Abſingen des Deutſchland=, des Horſt=Weſſel= und
des Starliedes bekräftigt wurde. Die beiden Geſangvereine
ver=
ſchönerten die Feier durch zwei Maſſenchöre. „Die Mahnung” und
„Deutſchland heilger Name”. Unter den Klängen der
Standar=
tenkapelle R. 221 formierte ſich dann ein rieſiger Fackelzug, der
das Freudenfeuer durch ganz Gernsheim trug. Ein
kameradſchaft=
liches Beiſammenſein beſchloß den für uns alle ſo denkwürdigen
Tag, der allen Deutſchen unvergeßlich bleiben wird.
D Biblis, 1. März. Saarrückgliederung. Die
Heim=
kehr unſerer Brüder und Schweſtern von der Saar zum
Mutter=
land geſtaltete ſich auch in Biblis zu einer ebenſo nmpoſanten wie
ehrwürdigen Feier. Hunderte füllten in dichtgedrängter Maſſe den
Rathausplatz, wo ein Lautſprecher die Reden der Staatsmänner
und nicht zuletzt unſers großen Führers übertrug.
Ortsgruppen=
leiter W. Handwerk hielt eine ebenſo ſchlichte, wie kernige
An=
ſprache, die mit einem dreifachen Sieg=Heil auf Führer und das
nun eins gewordene Saar= und Vaterland ausklang. Um halb
11 Uhr bewegte ſich dann noch ein Fackelzug durch die Ortsſtraßen.
womit die Feier der Saarrückgliederung ihr Ende gefunden hatte.
Ah. Bingen a. Rh., 1. März. Soweit die deutſche Zunge klingt
und deutſche Menſchen ihre Heimſtätte haben, überall in
Deutſch=
land und bei den Auslandsdeutſchen, wurde der 1. März als Tag
jubelnder Freude begangen, da nun das Saargebiet, da
800 000 deutſche Brüder und Schweſtern von der Saar, die am
13. Januar mit eherner Sprache die Stimme ihres Blutes
unver=
fälſcht und rein ſprechen ließen, endgültig in den Verband des
Deutſchen Reiches wieder einverleibt wurden. Die Heimkehr
zur Mutter, ein Anlaß, der Freude und dem Danke Ausdruck
zu geben, nicht nur bei denen, die heimkehren, ſondern auch in
engſter Schickſalsgemeinſchaft und innigſter Volksverbundenheit
bei allen Deutſchen, die ſich als Kinder der Mutter Germania
durch Blut und Art fühlen. Ein freudig bewegtes Leben an
die=
ſem 1. Märztag in den Straßen und auf den großen Plätzen der
Städte und Dörfer überall an Rhein und Nahe, im
Rhein=
gau, auf dem Hunsrück, über das weſtliche
Grenz=
gebiet hinaus allüberall in Deutſchland, landauf und landab.
Die Jugend jubelt auf den Straßen, zu Hauſe und wo man ſonſt
durch öffentliche Darbietungen Gelegenheit hat, ſitzt und ſteht man
vor dem Lautſprecher und lauſcht ergriffen und freudig den
Feier=
lichkeiten anläßlich der Uebergabe des Saarlandes, der Uebergabe
der Regierungshoheit an Deutſchland. In den Büros und an den
Stätten der Arbeit hält man einen Augenblick inne, als von
Saar=
brücken aus durch den Aether verkündet wird, daß nach 17jähriger
fremder Herrſchaft die Stunde der Befreiung geſchlagen hat und
die Regieung des Saarlandes ſoeben auf die Reichsregierung
übergegangen iſt. Nun ſteigen die Fahnen an den Maſten hoch
und bald ſind Stadt und Land, von einem freudig wogenden
Flaggenmeer überſät. Die deutſchen Lieder und das Saarlied
klingen auf in den Schulen und ſonſt, wo man ſich zur Feier
zu=
ſammengefunden hat, am Tage und dann wieder am Abend, der
überall den Höhepunkt bringt. Da marſchiert überall in
Ge=
ſchloſſenheit das ganze deutſche Volk in
rie=
ſigen Fackelzügen durch die ſchweigende Nacht. Die Fackeln
leuchten und ihr Feuer brennt auch in aller Menſchen Herzen als
heißes Bekenntnis zum ewigen deutſchen Vaterland. Im Geiſte
reichen wir den Brüdern der Saar die Hand. Wir begrüßen ſie
und danken ihnen immer wieder. Zu großen erhebenden
Kundgebungen im Rahmen der Uebertragung der
Befrei=
ungskundgebung aus Saarbrücken, (mit Anſprachen der
Regie=
rungsvertreter uſw.) fand man ſich am Abend überall zuſammen.
Die Partei mit allen Gliederungen, alle Vereine und Verbände
und die geſamte Bevölkerung waren in Stadt und Land an
die=
ſem Abend, des hiſtoriſchen 1. März zu freudigem Anlaß
verſam=
melt, ſei es auf den Marktplätzen, wie in Bingen und
Kreuz=
nach (Bismarckplatz) oder der Turnhalle in Rüdesheim am
Rhein. Die Hoheitsträger ſprachen entweder vor oder nach der
Saarbrücker Kundgebung. Freudenfeuer leuchteten auf den Höhen
auf die Bismarckſäule auf der Waldeck bei Ingelheim war
be=
leuchtet.
Sraſenberigl
für die Woche vom 3. bis 9. März 1935.
(Mitgeteilt vom Deutſchen Automobil=Club e. V., Gau 15
Beit=
mark”, Bezirk Starkenburg und Rheinheſſen.)
Fernverkehrsſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſ
42 Erbach—Eberbach (zw. Hetzbach und Kailbach) wege Frü
mauerbruches bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: reſ.
den—Sensbach—Gaimühle.
43 Rüſſelsheim- Kelſterbach (Ortsdurchfahrt Raunheim), n. 65
bis 8,8. vom 27. 2. bis auf weiteres geſperrt. Oertli /2
n=
leitung.
Hauptſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
Pfungſtadt—Hahn vom 26. 9. bis auf weiteres geſperrt. mlei,
tung: Pfungſtadt—Eſchollbrücken—Crumſtadt—Bruchm
Affolterbach—Unter=Waldmichelbach vom 11. 2. bis auf keig
geſperrt. Umleitung: Fürth—Rimbach oder Beerfelden
Sonſtige Straßen in Starkenburg und Rheinheſſer
Wembach-Rohrbach vom 10. 12. bis auf weiteres geſperrt mleſ,
tung: Hahn.
Darmſtadt—Eſchollbrücken vom 28. 11. 1933 bis auf
wei=
ſperrt. Umleitung: Eberſtadt—Pfungſtadt.
Biblis—Wattenheim—Nordheim vom 28. 1. bis auf weit
ſperrt. Umleitung: Hofheim.
Hähnlein—Jägersburg vom 25. 2. bis auf weiteres geſpe
leitung: Rodau—Fehlheim—Schwanheim—Autounterfi
Jägersburgerwald.
Reichsſender Frankfut
Frankfurt: Sonntag, 3. März
6.35: Hamburg: Hafenkonzert. — 8.15: Zeit, T
Stuttgart: Gymnaſtik. — 8.45: Choralblaſen. —
Das Theater als Spiegel der Volkswerte. — 11.15:
packt an! Eine Feierſtunde mit dem Arbeiterdichter
Lerſch. Zum Reichsberufswettkampt 1935.
12.00: München: Mittagskonzert. Das kleine Funkorcheſter,
Adesunf in And Kauf i Juenlfßf. —„Do.
des Landes: 1. Zehnminutendienſt für die Landwirtſche
2. Bauer, du mußt dich jetzt um deine Maſchinen kümme
3. Bäuerliche Muſik. — 4. Alles für die Erzeugungsſchlacht
eins. Aufnt.) —
Sportbericht. — 31l: Aus dem Hippodrom in Franfut
können es auch. Kölner Karneval in Frankfurt am Ma
usſchni
I=Sprt
Platt!
Frankfurt: Montag, 4. März
6.00: Bauernfunk. — 6.15 und 6.30: Gymnaſtik. — 6.50
Wetter. — 6,55: Morgenſpruch; Choral: O) Menſch, bewe
Sünden groß. — 700: Schallplatten: Muſik am Morg
8.10: Waſſerſtand, Wetter. — 8.15: Stuttgart: Gymnal
9.00: Nur Kaiſerslautern: Werbekonzert. — 9.15: Nur
lautern: Brandt’s Narrenſchiff auf dem Rhein. — 9.40:
in der Muſik. — 10.00: Nachr. — 10.15: Schulfunk: B
Fledermäuſen im Winterquartier. Funkbericht aus einem 300
alten Bergwerk. — 10.50: Praktiſche Ratſchläge für
und Haus.
11.00; Werbekonzert. —
11.30: Meldung
11.45: Sozialdienſt.
12.00: Unterhaltungskonzert der Kapelle Etté. — Als Einlage
berichte vom Roſenmontagszug in Mainz. — 15.00: Zeit,
ſchaftsmeldungen.
15.15: Kind
15.10: Wetter.
Jetzt baſteln wir ein Kaſperltheater. — 15.30:. Neue:4
Dichtung: 1. Wolfram Brockmeier. — 2. Friedrich Bethge
16.661 Stuttgart: Nachmittagskonzert des Landesörcheſters
18.00
Württemberg=Hohenzollern. Ltg.: Jul. Schröder.
gendfunk: Das Erlebnis des Buches.
18.15: Univ.
Reichardt: Weltbild und Lebensraum. German. Waffen.
18.35: Katechismus für Sprachſünder
18.45: Wirtſ
meldungen; anſchl.: Das Leben ſpricht,
19.00: Kaiſerslautern: Unterhaltungskonzert Orcheſter d. B
—
BW:
muſiker Kaiſerslautern. Ltg.: Rudolf Schmidt.
Nachr.; anſchl.: Tagesſpiegel. — 20.15: Aus dem Fun
22.00:
Roſenmontagsball im Frankfurter Sendehaus.
Nachr. —
22.15: Nachr., Wetter Sport. — 22.20:
montagsbalt im Frankfurter Sendehaus (Fortſ.), — 1.00:
Ball ber Schall und Platt.
Jt dusaaann
Sonntag, 3. März
Berlin: 20.00: Banditenſtreiche, Operette von Sut
und anderer Uebermut um Tanz und Liebe. — B
Faſtnachtstrubel: „So können wir die Dinge nicht ſ
Deutſchlandſender: 20.00: Das Narrenſchiff
ſcheitert im Lachſturm an den Geſtaden des ulls
Narretei und der zügelloſen Lebensfreude.
Frankfurt: 20.11: Wir können es auch. Kölner
neval in Frankfurt a. M.
Hamburg: 18.15: Lieder und Tänze aus Pommer
Köln: 20.00; Großer Rundfunk=Werbeabend. Ein e
Verſuch, die letzten unzufriedenen Hörer mit dem 9
ſender Köln auszuſöhnen.
Leipzig: 18.50: Achtung! Das große Funkrätſel.
München: 19.00: Mit Sieben=Röhren=Stiefeln durd
Tagesprogramm, oder: Mechaniſche Schnellſenderei
Abteilung Unterbaltung.
Stuttgart: 20.00: Große Hausringſendung mit
ſtrahler nach Mond, Mars und Venus.
Warſchau: 18.00: Leichte Muſik.
Budapeſt: 20.20: Zigeunermuſik.
Bervmünſter: 20.30: Mandolinen= und Gitarren:
Kopenhagen: 23.00: Tanzkapelle Peterſen.
Helſingfors: 19.05: Kalevala—Abendfeier.
Montag, 4. März
Berlin: 20.10: Fruchtſalat. Ein bunter Abend mit 9
ten und Früchtchen.
Deutſchlandſender: 19.00: Faſching über den
ken. Ein froher Baudenzauber in der Skihütte,
Breslau: 21.00: Tauſendundeine Nacht. Die Schel
zade von Rimſky=Korſſakow mit Verſen von St. An
Frankfurt: 20.15: Roſenmontagsball im Frantf:
Sendehaus.
Hamburg: 20.10: Fünftes großes Funk=Pariete.
ßer Klimbim.”
Köln: 17.45: Tonfilm und Tanz. (Schallpl.)
Königsberg: 20.15: Volk am Rhein. Singſbi””
H. Bodenſtedt.
Leipzig: 20.10: Heiteres Abendkonzert. Ltg.: Genl
muſikdirektor Weisbach.
London: 20.15: Henry Hall ſpielt zum Tanz=
Bukareſt: 20.30: Septett in Es=Dur von Beeine
Stockholm: 20.30: Schumann=Stunde.
Wien: 21.00: Bunter Abend.
Warſchau: 23.05: Moderne Tanzmuſik.
Persil billigerl Doppelpaket jetzt 60 RPfg., Normalpaket jetzt 32
[ ← ][ ][ → ]3. März 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 62 — Seite 9
* 18
(.
Suneie
*.
40
gouſnäck".
Gewinnauszug
5. Klaſſe 44. Preußiſch=Süddeutſche (270. Preuß.) Klaſſen=Lotterie
Nachdruck verboten
Ohne Gewähr
An
Mneit.
Wette
900. 14
Adal
10. Hun=
*
beiterdi
Funkdräke
aus ſemen
Offert.
150
des
n den alten Volksliedern des Mittelalters mit ihrem der=
Sumor und ihrer draſtiſchen Ausdrucksweiſe wird von der
nacht geſungen:
„Die löblich heilig Faßnacht,
Die bringt uns Narren viel,
und daß ein Narr des andern lacht,
Mit manchem Narrenſpiel;
Mancher in der Faßnacht lauft,
Vertut damit das Sein.
Man lobt jetzt ein, der feindlich ſauft
Und umb ſein Geld nit anders kauft
Denn Frauen, Spiel und Wein!“
jeſe „Faſenacht” ſtellt den Einzug des jungen Lebens dar,
„det ſich in allen eurbpäiſchen Kulturen. Alle Völker und
jonen unſeres Kulturkreiſes ſegnen in dieſer Zeit das
begehen eine Lichtfeier. Die letzten aus der Vorzeit in
zriſtlichen Brauch übernommenen Lichtfeiern ſind Kerzen=
und Lichtmeß (2. Februar). In dem ſchönen, alten
Licht=
ſt von Spergau bei Merſeburg ſteht im Mittelpunkt des
der geheimnisvolle Wagen, als Bild des wieder ins
kommenden Jungjahres, während in Gegenden, wo
Schiff=
getrieben wird, häufig ein Schiffskarren (earrus navalis
gezogen wird, ein Brauch, der dem „Carneval”, den
engegeben haben ſoll, neben anderen bekannten Erklärungen.
Umzug des Schiffskarrens oder des Schiffes und des
ns allein deutet auf den Wiederbeginn der Schiffahrt, des
Is und Wandels. „In weſtniederdeutſchen Gegenden hatten
die Weber das Recht, das frühlingsverkündende Schiff
die Lande zu ziehen, den Rhein hinab. bis ins Meer
(Vergl. Hane, Jahreslauf und Brauch, S. 22.) „Bei
Lichtmeßfeſt in Spergau bei Merſeburg erſcheint, von
all=
iem Jubel begrüßt, der geheimnisvolle Wagen überraſchend
nem Hofe der vorher nicht genannt wird, um die
Mittags=
geſchmückt mit Glücksrad und anderen
Zukunfts=
dern. Früh, bei Sonnenaufgang, beginnt das Feſt ſchon
em feierlichen Umzug des Pfluges, der vogelgeſtaltigen
ngsſänger und anderer Frühlingsgeſtalten unter Führung
Läufers”, einer Figur, die an Feierlichkeit und Hoheit
ihresgleichen in unſerem Brauchtum hat: Der gewählte
der Burſchenſchaft mit einer Krone aus Buchsbaum und
und Gold= und Silberflittern, ganz bedeckt mit
zahl=
wertvollen Bändern, die ihm die Frauen und Mädchen
itfeiernden Dorfſchaften ſpenden. Sein Hoheitszeichen iſt
oße Hetzpritſche, die uralte Waffe gegen alle böſen
ten; ſie iſt aber jetzt umwunden mit den alten
Lebens=
dern, dem roten Tuch, bunten Bändern und Blumen.
her” die alte Wintergarde, und „Schwärzer”, die luſtige
ngsgarde, ſind im Zuge vertreten, ihr tolles Treiben mit
igeln der Jungens und,Schwärzen” d h. Zeichnen der
mit dem Kreuzmal im Geſicht, verſinnbildlicht den alten
kampf gegen den ſiegreich einziehenden Frühling. Hier
h des alten Brauches der Fußwaſchung gedacht, die die
u an den Mädchen vor dem erſten Tanz vornehmen,
dabei luſtig hergeht, iſt ſelbſtverſtändlich. Die Mädchen
dann den Burſchen die Naſen, das deutet luſtig und
nnlos das Ganze an, was in den erſten
Reinigungs=
n an den Uebergängen von einem Jahresteil zum andern
und dargeſtellt wird. Ueberhaupt iſt das bunte, geſtalt=
Hewirre, das in den Faſenächten, den Raſenächten, ihr
treibt, insgeſamt zurückzuführen auf den Kampf zwiſchen
Winter und Frühling. In den Lebensfarben, in Grün und Rot,
erſcheint der Herold des „Prinzen Karneval”, der Harlekin, mit
Glöckchen am Bänderſtab und an ſeinen langen Hörnern, die
beinahe wie die „Löffel” oder Ohren eines Junghaſen
aus=
ſehen. Das mittelalterliche Faſtnachtslied ſingt:
„Rot Hüt gebraucht man dieſer Zeit,
Ein Schleier drumb gebunden,
Wer um das Gretlein freien reit,
Ein Kranz mit Lahn umwunden.
Ein Hahnenfeder muß er han,
Ein Hemd mit ſeidnen Nähten
Damit er möge wohl beſtahn
Und g’fallen ſeiner Greten.”
Wenn das neue Leben die Herrſchaft ergreift, wird Gericht
gehalten über das zu Ende gegangene: in tauſendfacher Geſtalt
finden wir daher ſeit grauer Vorzeit die Rüge= und
Narren=
gerichte in der Faſtnacht. Ich erinnere daran, daß bei unſeren
ſtudentiſchen Verbindungen am Faſtnachtsdienstag die „Füchſe‟
als „Burſchen” fungieren und über ihre geſtrengen Burſchen
zu Gericht ſitzen. In der „Fasnat” in Villingen im
Schwarz=
wald beſteht die „Narro=Zunft”! Ihre Hauptaufgabe beſteht
während des Jahres darin, alle großen und kleinen
Schand=
taten und Verfehlungen einzelner ſowie maßgebender
Körper=
ſchaften zu bemerken und dann in der „Fasnat” vorzubringen,
um die Mitwelt zu „ſtrählen” d. h. zu glätten, in Ordnung zu
bringen, wie der Flachs vor dem Spinnen in Ordnung
ge=
bracht wird. Die Ausſtattung der „Narros” iſt eine
außer=
ordentlich feierliche Maske mit ganz unkenntlich machendem
Ge=
wand; die Begehung läuft aus in reicher Beſchenkung und
Be=
wirtung aller Feſtteilnehmer. Aehnliche Sitten der „Strählung”
oder „Durchhechelung” beſtehen an vielen Orten. In
fröhlich=
freier Art wird manche Rüge erteilt.
In der „Fasnat” gewinnt das Leben die Oberhand über
den böſen Winter. Die Fröhlichkeit erreicht ihren Höhepunkt.
Der mittelalterliche Bauernkalender urteilt über dieſen
Zeit=
abſchnitt:
„Darnach ſo kumbt die heilig Faſt,
Das ſollt ihr merken eben,
Sie liegt auf uns ein ſchwerer Laſt
Macht unſer wildes Leben;
Daß wir dann durch das ganze Jahr
Mit Sünden auf uns laden
Soll wir mit Andacht beichten klar,
Dem Prieſter ſagen offenbar,
So eß” wir fröhlich Fladen!“
„Fröhliche Faſtnacht!”
Dr. Ludwig Roth.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Sport: Karl Böhmann;
für „Die Gegenwart”
Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für den
inzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt.
). A. 1. 35. 21894. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 20 Geiten.
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
1. März 1935
19. Ziehungstag
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen
2 Gewinne zu 10000 M. 162635
10 Gewinne zu 5000 M. 45140 88303 278890 332933 386886
10 Gewinne zu 3000 M. 166328 190098 228063 342226 363908
36277
zu 2000 M. 54734 91194 120896 236500 262754
282229
32 Gewinne zu 1000 M. 86476 131471 136287 166686 162501
8240 222487 241948 248474 262407 287387 333728 358584 360097
389755 393946
78 Gewinne zu 500 M. 15992 25080 51741 62379 99198
39
K6c
116
048 126661 18
1 152658 160849 16:
0776 140857
89
19839 222712 226514 227121 242
171725 187647 383333
251795 262636
0 279814 298005 298159 316115
324540 3.
68544
K
161
3
9236
1743
374 Gewinn
4655 6303 8:
219
9
3938 318
39
12620 24
3a827
40
38805 388
37098 378-
489
83
5681
4133 58
6470
3855
378 7
6500 7
3485
3
79658
K
03744 104440 10487
3 1
10
415
124696 133318 134304 134486 13544
4.
716
240 147964 1
699 154748
43216 14
3944 178843 1
39 183156 18374
S6S
99
*4
289 201560 201676 2031
0814 193211 200308
5420 215675
39
203504
04307 205
485
1086 2
2284
781
340561 240788 3.
3143
57
798
26424
7840 26
A
1461
4743
04 276925
758
78‟
19433
914
3656 311798
33
333857
Vae
3878
1824 384281
3748
29
9991
2941 37477
3
81 386836 88
WT3
3
So
7880 394439 3
397986
R4 389114 3.
388
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen
6 Gewinne zu 5000 M. 192605 263017 300589
6 Gewinne zu 3000 M. 70773 174627 342298
16 Gewinne zu 2000 M. 39448 41546 56492 126288 159092 166283
185107 320171
2121 5353 45653 49501 87777 94610
R.
38 Gewinne zu 1C
852 172491 174991 192635 224144 300171
129630 143098 155
308363 318706 341969 399
19193 53349 66690 6712e
16893 3281
6 Gewinne zu 500 M.
2 152564 1
9N
3361
700 14
21609
109
s13i
a172.
3869
5331 276890
1 26509
24866 22688
80431 3844 17 387011
314125 324331
311272 1227
o
18535 19
300 Gewinne z
138
41714
3 23795 245
2741
20576 20836 23
ach
48924 52363 60066 62962 64370 644
91425 87‟
82 84756 85751 88218 88
74
64
4959 115519
143
99526 1
70
1447
83148
130463 131340 137997 144087 14463:
15496
3211 15
0094 152075 15242
14e
177098 17
4240 175362 175437 175921
162725 163489 166288
263=
78
80805 181414 187002 190024 191750 202546 20=
2080
6882
5 205043 205
5239 207070
07621
20.
20
2637
18228
30
5143 22
D.
0611 252393 25
9e
234453
981
513
28.
79462 283143 284018 28
169208
656
0 2966
58 299904
395
284514 2
33.
884
44589
7932 3e
314145 32609
333
335
66878
8808 3
92 385941 386929 390559
364379 3665:
391208 395127 395604 397289 399088
20 Tagesprämfen
Auf fede gezogene Nummer ſind zwei Prämfen zu je 1000 RM
gefallen, und zwar je eine auf die Loſe gleicher Nummer in den
beiden Abteilungen I und II:
1310 85807 111213 113771 198198 239682 275648 98072t
371138 383918
tädtiſche Sparkaſſe Darmſtadt
Bilanz auf den 31. Dezember 1934
(ohne Aufwertung)
bei
(16782
Zuuerwruten L. Vollraht
nur Langgaſſe 18.
rmögen
165 778,70
enbeſtand . . . z
kguthaben .
9 382 814,83
von auf Li=Kto. 3 600 000.—
zſel . .
16 732,27
..
kanweiſungen . . . .
200 000.—
tpapiere . . . . . . 5 040 453.—
ſtheken . . . . . . . . 11 885 030,87
922 027,90
tokorr. Kred. . . *
gſchaftsdarlehen . . .. 61076,67
Idſcheindarlehen . . =*
172 361,97
barddarlehen
29 882,60
„
lehen an die Stadt Darmſtadt:
a) für ſtädtiſche Zwecke
4 535 042,50
058 531,17
b) f. Baudarlehen an Private
ſehen an ſonſt. Körperſchaften 160 215.—
lehen an die
Landeskommunal=
ank Girozentrale:
a) Grundkapital
„ 106 000.—
b) ſonſtige Darlehen
1 347 184,59
2rſönliche Bauſparverträge
61 693,31
vertungsmaſſe
1152 874,08
..
888 001.—
iude und Mobilien",
igſtelle Eberſtadt
253 992,49
tige Forderungen
149 775.26
37 589 488,21
Schulden
Spareinlagen:
1. mit ſatzungsmäß. Kündigung
2. mit beſonderer Kündigung
Sonderkonten".
..
Termingelder
Guthaben im Scheaverreyr,
Guthaben im Kontokorrentverkehr
Aufgenommene Darlehen
Allgemeine Sicherheitsrücklage .
Riſikorücklage
Erneuerungsrücklage .
Verfügbarer Reingewinn
26 387 193,82
986 544,75
2 747 882,30
2 969 308,85
33 090 929.72
1 967 243,73
845 751,99
1 302 351,97
111 300.—
66 780.—
205 130,80
37 589 488.21
Gewinn= und Verluſtrechnung
trägniſſe
inſeneinnahme
us Gebäuden . .
ursgewinne
.
ewinn bei Verkauf von
ebäuden . .
erſchiedene Einnahmen
1 706 749,83
59 125,79
7 540.—
27 617.,59
12 839,98
1813 873,19
Laſten
1. Zinſenausgabe
2. Verwaltungskoſten:
a) perſönliche
*
b) ſachliche
3. Abſchreibungen . .
4. Verfügbarer Reingewinn
1140867,67
258 343,89
139 654,89
69 875,94
205 130,80
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Seite 10 — Nr. 62
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 62 — Seite 11
genartiges Unglück ereignete ſich bei Groß=Mühlingen in der Nähe von Schönebeck. Bei einem
ſten Stürme wurden die Flügel einer Windmühle in ſolch raſende Umdrehung gebracht, daß
Lager heißliefen und ſchließlich Feur fingen. Die ganze Mühle geriet in Brand und wurde,
wie unſer Bild zeigt, vollſtändig vernichtet.
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iſt der
Uun
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ich und Ausland.
Beileid des Führers
um Tode des Biſchofs Bares.. Der Führer und Reichskanzler hat
Domkapitel zur Heiligen Hedwig in
Ber=
gendes Telegramm gerichtet: „Zu dem
Verluſt, der das Domkapitel und die
Berlin durch den ſo frühen Tod des Bi=
Dr. Nikolaus Bares betroffen hat, ſpreche
en mein herzliches Beileid aus.
gez. Adolf Hitler.”
775 000. Beſucher der Autoausſtellung
gewinnt ein Motorrad.
lin. Der Chauffeur Max Rohde aus
burg hatte das Glück, der 775 000.
Be=
er Autoausſtellung, und damit der
Ge=
der für dieſen als Preis ausgeſetzten
SU.=Sportmaſchine zu ſein. Rohde iſt
d des NSKK. Er hat zwar einen
Füh=
für Motorräder, aber bisher beſaß er
ne eigene Maſchine.
Uzer „Emden” in Trinkomali eingetroffen
Der Schulkreuzer „Emden” hat am
nach längerer Fahrt durch den Indiſchen
den Hafen Trinkomali, auf der Inſel
angelaufen.
Lindenwirtin” zur letzten Ruhe beſtattet.
Godesberg. Aennchen Schuhmacher,
denwirtin am Rhein wurde am=Samstag
roßer Anteilnahme der Bevölkerung der
dodesberg zur letzten Ruhe beſtattet. Die
nlichkeit der in den Liedern ſo viel be=
Lindenwirtin kam in den vielen
Kranz=
zum Ausdruck. In dem Leichenzuge, dem
Kapelle von Godesberg voranſchritt, ſah
a. die Chargierten von mehr als 20
Kor=
en der Univerſität Bonn und Köln, fer=
Anverwandten der Verſtorbenen, ſowie
r der Behörden. Drei weiß gekleidete
trugen die vielen Bänder, die der
Lin=
n zu ihren Lebzeiten verliehen worden
Aennchen Schuhmacher fand auf dem
dhof ihre letzte Ruheſtätte.
anliſche franzöſiſche Flugzeug=
Prüfungsanlage.
tlais=Meudon in Frankeich wurde ſoeben
waltige Windkanalanlage errichtet, in
Erſuchsraum ganze Flugzeuge auf die Luft=
BSvorgänge im Flug bis zu den größten,
Eeichbaren Geſchwindigkeiten geprüft wer=
EEn. Der gewaltige Anſaug=Trichter gleicht
En Fächern einem rieſigen Lautſprecher.
Gükerzug überfährt Kraftwagen.
Zwei Tote, ein Schwerverletzter.
Gelſenkirchen. Wie die
Reichsbahndirek=
tion Eſſen mitteilt, überfuhr in der Nacht zum
Samstag ein Güterzug an einem Uebergang kurz
vor dem Bahnhof Buer=Nord einen Kraftwagen.
Von den drei Inſaſſen wurde der
Standarten=
führer Arthur Wagner aus Dorſten und deſſen
Adjutant. SA.=Truppführer Ernſt Wiederhopf,
getötet und der Kaufmann Joſef Hütter aus
Hörde, ſchwer verletzt. Das Unglück iſt durch
Nichtſchließen der Eiſenbahnſchranken entſtanden.
Der Schrankenwärter wurde ſofort vom Dienſt
zu=
rückgezogen. Der Zuſammenſtoß war ſo heftig,
daß der Kraftwagen auf die Puffer geriet und
etwa 400 Meter weit mitgeſchleift wurde.
Großer Rundfunk=Prozeß.
Berlin. Am 53. Verhandlungstag des
Großen Berliner Rundfunkprozeſſes wird die
Er=
örterung eines Beweisantrags zu Ende geführt,
durch den der Verteidiger des Angeklagten Dr.
Kohl beweiſen will, daß ſein Mandant als
Wirt=
ſchaftsdirektor gut gearbeitet habe. Der
Staats=
anwalt erklärt zu dem Beweisantrag, er könne
ebenſoviele negative Stimmen aus Leipzig
anfüh=
ren, wie der Verteidiger poſitive bringen wolle.
Im weiteren Verlauf der Erörterung verlieſt der
Vorſitzende einen Brief Dr. Bredows, den dieſer
am 23. Auguſt 1932 an die Mirag geſchrieben hat,
und in dem er ſich ſehr kritiſch mit der
Anſchaf=
fung eines eleganten Mercedes=Wagens durch Dr.
Kohl beſchäftigt. Auf einen Einſpruch der
Ver=
teidigung erklärt der Vorſitzende: Dieſer Wagen
muß in Leipzig wirklich aufgefallen ſein, denn
er führte ſogar bei der Verſicherung einen
be=
ſonderen Namen, nämlich: „Dekokotte”. (
Heiter=
keit.) Dr. Bredow: „Ich kenne den =Wagen nur
daher, daß ich mit ihm des öfteren vom
Unter=
ſuchungsgefängnis ins Polizeipräſidium gefahren
worden bin” (erneute Heiterkeit). Abſchließend
erklärt der Staatsanwalt, der Wagen ſei gerade
in einer Zeit gekauft worden, als die erſte
Not=
verordnung, erlaſſen worden ſei, als alſo
beſon=
ders geſpart werden mußte.
Wegen Anſtiftung zum Mord
hingerichket.
Halle. Am Samstag, den 2. März, wurde
in Halle der 58jährige Karl Pohlert aus
Erde=
born hingerichtet, der vom Schwurgericht Halle
wegen Anſtiftung zum Mord zum Tode
verur=
teilt worden war. Pohlert hatte die 23jährige
Ida Hermann angeſtiftet, ihr vier Wochen altes,
uneheliches Kind zu erſticken. Von dem
Begna=
digungsrecht iſt kein Gebrauch gemacht worden.
Pohlert, der ſchlecht beleumundet und dem Trunk
ergeben war, lebte ſeit langem mit der
verwit=
weten Mutter der Hermann in wilder Ehe. Die
Todesſtrafe der wegen des Mordes verurteilten
Ida Hermann iſt im Gnadenwege auf
lebensläng=
liches Zuchthaus umgewandelt worden.
23 Jahre Gefängnis und 34 Millionen Geldſtrafe
für Tabakſchmuggler.
Münſter i. W. Nach mehrtägiger
Ver=
handlung verurteilte die Erſte Große
Strafkam=
mer des Landgerichts 34 Tabakſchmuggler, die
über die holländiſche Grenze einen geradezu
rie=
ſenhaften Schleichhandel betrieben hatten, zu
Ge=
fängnisſtrafen von 2 Monaten bis zu 1 Jahr
6 Monaten und zu Geldſtrafen zwiſchen 15 000
RM. und 3 550 000 RM. Ein Angeklagter wurde
freigeſprochen. Insgeſamt verhängte das Gericht
23½4 Jahre Gefängnis und 3434 Millionen RM.
Geldſtrafe. Außerdem wurden die Schmuggler
noch zu einem Werterſatz von rund 375 000 RM.
verurteilt. Die Umrechnung der Geldſtrafen in
Gefängnis ergibt noch weitere 9½ Jahre
zuſätz=
liche Gefängnisſtrafen. Die Schmuggler hatten
unter Führung des Hauptangeklagten Röſing, der
an der holländiſchen Grenze wohnt, in kleineren
Trupps umfangreiche Tabakmengen über, die
Grenze geſchafft. Röſing unterhielt auch die
Ver=
bindung zu den Abnehmern der Schmuggelware
und ſorgte für die Beſchaffung der Mittel und die
Verteilung der Gewinne.
Der Höfeld=Prozeß.
Bater und Mukker zu je 15 Jahren Zuchthaus verurkeilk. — Die Tochter Minna
freigeſprochen.
Frankfurt a. M. Im Höfeld=Prozeß
bean=
tragte geſtern Staatsanwaltſchaftsrat Dr.
Rei=
ners nach 3½ſtündigem Plädoyer gegen die
Ehe=
leute Wilhelm und Minna Höfeld wegen
verſuch=
ten Mordes je 15 Jahre Zuchthaus, je 10 Jahre
Ehrverluſt und Zuläſſigkeit von Polizeiaufſicht.
In der gegen Höfeld beantragten Strafe befindet
ſich eine fünfjährige Zuchthausſtrafe wegen
ſchwerer Kindesmißhandlung. Der Staatsanwalt
erſuchte das Gericht, Höfeld die Unterſuchungshaft
anzurechnen, ſeine Ehefrau aber ſei dieſes
Gna=
denerweiſes unwürdig. Gegen Minna Höfeld ließ
der Anklagevertreter die Anklage wegen Beihilfe
zum Mordverſuch fallen und ſtellte es dem Gericht
anheim, zu prüfen, ob das Mädchen wegen
Ver=
gehens gegen 8 139 des StGB. (Nichtanzeige eines
zur Kenntnis gelangten Verbrechens) zu
beſtra=
fen ſei.
Der Staatsanwalt gab in ſeinem Plädoyer
zu=
nächſt einen kurzen Abriß der getroffenen
Feſtſtel=
lungen. Dann behandelte er die Frage, wie man
dieſen Fall menſchlich würdigen ſolle. Wenn alles
verſtehen, alles verzeihen heiße, ſo entfalle hier
das Verzeihen, weil es menſchlich völlig
unver=
ſtändlich erſcheine, was hier geſchehen ſei. Die
Hilde habe geſagt, daß ſie nicht lebensüberdrüſſig
wäre, ſo daß ſie keine Selbſtmordabſichten hatte.
Das geltende Recht läßt Selbſttötung unbeſtraft.
Wenn das Strafgeſetzbuch den Selbſtmord, nicht
beſtrafe, ſo ſei damit nicht geſagt, daß die
Teil=
nahme am Selbſtmord unbeſtraft bleiben könne.
So ſelbſtgewollt ſei ja der Selbſtmord nicht, wenn
man dem andern den Gedanken des Unwertes des
Lebens einimpfe. Man müſſe ſich ſagen, daß die
Hilde nicht in den Main geſprungen wäre, wenn
nicht die pſychiſchen Einwirkungen der Eltern
ge=
weſen wären. Es beſtänden bei ihm keine
Beden=
ken in rechtlicher Beziehung, die
Ausführungs=
handlung der Hilde ſelbſt zuzuſchreiben. Aber es
liege ein reiner Tötungsverſuch durch die Eltern
vor, und zwar begangen durch mittelbare Täter=
ſchaft. Das Kind ſei das willenloſe Werkzeug in
der Hand der Eltern geweſen. Es könne auch nicht
die Rede davon ſein, daß dieſe Tötung als
Tot=
ſchlag zu werten ſei. Mit erhobener Stimme
be=
tonte der Staatsanwalt, hier liege Mord vor, eine
überlegte, kalte, grauſame Tat, hier handle es ſich
um Vater und Mutter, die ihr Kind umbringen
wollten. Gottſeidank ſei der Mord nicht vollendet
worden, das Kind ſei am Leben geblieben, und es
habe damit den eigenen Eltern das Leben gerettet.
Wäre es ertrunken oder an den Folgen des
Er=
eigniſſes geſtorben, ſo hätten ſich die Eltern des
vollendeten Mordes ſchuldig gemacht. Der
Staats=
anwalt ſteht auf dem Standpunkt, daß die Eltern
ohnehin den Tod verdienten, aber das Gericht ſei
nicht in der Lage, auf dieſe Strafe zu erkennen,
weil das Geſetz ſage, daß der Verſuch milder zu
beſtrafen iſt, wie die vollendete Tat. Daß das
Kind noch lebe, ſei nicht das Verdienſt der Eltern,
Es ſei ein Wunder, daß der Erfolg nicht
eingetre=
ten iſt, den die Eltern mit ihren Ideen erzielen
wollten. Der Staatsanwalt prüfte dann die Frage,
ob irgendwelche Milderungsgründe für die
Ange=
klagten vorhanden wären, und kam zu dem
Reful=
tat, daß keinerlei Milderungsgründe vorliegen.
Die Urkeilsverkündung.
Frankfurt a. M. Nach zweiſtündiger
Be=
ratung wurde gegen 6 Uhr abends im Höfeld=
Prozeß das mit außerordentlicher Spannung
er=
wartete Urteil gefällt. Das Schwurgericht
verur=
teilte die angeklagten Eltern Wilhelm und Minna
Höfeld wegen gemeinſamen Mordverſuches, und
den Angeklagten Wilhelm Höfeld auch wegen
fortgeſetzter ſchwerer Kindermißhandlung zu je
15 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverluſt
und Stellung unter Polizeiaufſicht. Die
mitange=
klagte Tochter Minna Höfeld wurde
freige=
ſprochen.
Der lehte Räuber=König Korſikas
kommt vor Gerichl.
Vor einem Pariſer Gericht beginnt am 4. März
der gewaltige Prozeß gegen den letzten großen
Räuberbandenführer von Korſika, Spada. Dieſer
Räuberhauptmann hat jahrelang auf Korſika —
zum Teil unterſtützt von der Bevölkerung — ſein
Unweſen getrieben. Die Franzoſen mußten eine
groß angelegte militäriſche Expedition zur
Nie=
derſchlagung der Räuberbande entſenden. Dies
iſt eine Aufnahme des Räubers Spada, die kurz
vor ſeiner Gefangennahme gemacht wurde. Sie
zeigt ihn während einer Raſt in den korſikaniſchen
Bergen.
Die Lawinengefahr in Savoyen.
Leichen können nicht geborgen werden.
Paris. Die Leichen der ſieben bei Modane
durch zwei Lawinen verſchütteten Alpenjäger
konnten bisher noch nicht geborgen werden. Den
ganzen Freitag über herrſchte ein furchtbarer
Schneeſturm, und es beſteht neue Lawinengefahr.
Unter dieſen Umſtänden hat der Kommandant der
dortigen Militärregion angeordnet, vorerſt von
einer Bergung der Leichen Abſtand zu nehmen
und durch Beſchießung mit 37=Millimeter=
Grana=
ten die Abhänge, an denen ungeheure
Schneemaſ=
ſen hängen, die eine ſtändige Lawinengefahr
be=
deuten, ſäubern zu laſſen.
Archlmedes redivivus.
* In der Schule haben wir gelernt, daß
einſt=
mals Archimedes einen Grundſatz aufgeſtellt habe,
nach deſſen praktiſche Folge es möglich ſein müßte,
ein Schiff zu bauen, das niemals ſinken kann. Ein
franzöſiſcher Ingenieur hat die Geſetze des
Archi=
medes ſehr genau konſtruiert und auf einem kleinen
See in der Umgebung von Paris ein Schiff
vor=
geführt, das nach dieſen Grundſätzen gebaut und
konſtruiert wurde und alſo „unverſenkbar und
un=
ſinkbar” iſt. Die kleine Jacht, die als
Verſuchs=
fahrzeug diente, ſank nach dem Willen des
Kon=
ſtrukteurs und war bald bis zu den Maſtſpitzen im
Waſſer verſchwunden. Aber nach weiteren zehn
Minuten tauchte das Schiff wieder aus den
Flu=
ten auf. Welche Mechanik dabei gearbeitet hat,
behält der Ingenieur vorläufig noch als großes
Geheimnis für ſich. Jedenfalls ließ ſich der „
Er=
finder” ſelbſt in eine große waſſerdichte Kiote
ein=
ſchließen und machte das Sinken des Schiffes auf
dieſe Weiſe mit. Alle Fragen aber beantwortete
er nur damit, daß ſeine Konſtruktion „auf den
Ge=
ſetzen des Archimedes beruhe‟.
Der Arbeiter=Bauer im Saarland:
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Mit dem 1. März kehrte das Saarland unter Deutſchlands Oberhoheit zurück. Damit gewinnt eine
Bevölkerung wieder ihr uneingeſchränktes Recht im deutſchen Vaterlande, die in ihrer Art von
einer beſonderen Bodenſtändigkeit iſt. Denn das Saargebiet iſt nicht, wie der Unwiſſende wohl
anzunehmen geneigt iſt, ein reines Induſtriegebiet. Trotz der hier hoch entwickelten Induſtrie iſt die
Mehrzahl der Bevölkerung doch auch in einer bäuerlichen Art mit dem Boden verwachſen. Die
meiſten Bergleute und Hüttenarbeiter, die dört leben, beſitzen ein kleines Stück Land, das ihren
Familien oft ſeit Generationen gehört. Man erkennt dies deutlich aus unſerem Schaubild. Von
rund 57 000 landwirtſchaftlichen Betrieben werden über 87 v. H. nur nebenberuflich bewirtſchaftet,
Dementſprechend ſind auch die landwirtſchaftlichen Betriebsgrößen. Nur eine verhältnismäßig kleine
Anzahl von Betrieben hat eine Größe von über 5 Hektar. Faſt die Hälfte der landwirtſchaftlichen
Betriebe weiſt nur eine Größe von knapp einem halben Hektar auf.
Seite 12 — Nr. 62
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
StutbadTalgait
Wärum „Gaufeſte des Reichsbundes
für Leibesübungen”?
Verwaltungsdirektor O. Löwer, der Unterbeauftragte des
Reichsſportführers für die heſſiſchen Teile der Gaue 12 und 13
und Leiter des Staatlichen Turn= und Sportamtes, übermittelt
uns einen Aufſatz, dem wir folgendes entnehmen:
„Als der Reichsſportführer am 30. Januar 1934 den „
Deut=
ſchen Reichsbund für Leibesübungen” verkündete, da bahnte er
hiermit den Weg für eine Neuorganiſation der geſamten
Deut=
ſchen Turn= und Sportſache.
Wenn wir die hiermit einſetzende Neuform der Deutſchen
Leibesübungen in ihrer Wirkung voll und ganz erkennen wollen.
ſo müſſen wir uns erſt wieder an die Zerſplitterung erinnern,
die im vergangenen Staate bis weit in die Vorkriegszeit zurück
auf der Turn= und Sportbewegung wie ein Alpdruck laſtete und
jede produktive Kräfteentfaltung unmöglich machte.
Neben den ſogenannten bürgerlichen Turn= und
Sportver=
bänden hatten ſich die politiſchen und religiöſen Verbände
ge=
bildet und ſtanden in einer geradezu unglaublich fanatiſchen
Kampfſtellung gegeneinander.
Die bürgerlichen Verbände waren aber unter ſich nochmals
in zwei Lager geſpaltet, und zwar durch den Streit zwiſchen der
Deutſchen Turnerſchaft einerſeits und den Deutſchen
Sportver=
bänden andererſeits, die ſich zeitweiſe auf das heftigſte
bekämpf=
ten (reinliche Scheidung!) zeitweiſe einen übertünchten
Schein=
frieden (Intereſſengemeinſchaft!) miteinander ſchloſſen.
Ganz abgeſehen davon, daß dieſe Vielſeitigkeit von
Verbän=
den ſich lähmend auf die geſamte Turn= und Sportbewegung
auswirken mußte, waren die leidtragenden Teile in erſter Linie
die aktiven Turner und Sportler ſelbſt, die man teils durch
Ver=
hetzung politiſcher und religiöſer Art, teils durch Paragraphen
hinderte gemeinſam in einen edlen Wettkampf zu treten.
Die nationalſozialiſtiſche Revolution hat deshalb zunächſt im
Jahre 1933 die politiſchen und religiöſen Turn= und
Sportver=
bände von der Bildfläche verſchwinden laſſen, die
Zuſammen=
arbeit zwiſchen der Turnerſchaft und den Sportverbänden war
dagegen leider bis zur letzten Konſequenz noch nicht durchgeführt.
Es iſt das Verdienſt des Reichsſportführers, durch die
Schaf=
fung des Deutſchen Reichsbundes für
Leibesübun=
gen mit ſeinen 23 Fachämtern auch dieſe getrennt
marſchieren=
den Körperſchaften auf einer gemeinſamen Linie zu vereinigen.
Was Jahn vor hundert Jahren erſtrebte, wird heute im
nationalſozialiſtiſchen Staate Deutſchlands von allen Feſſeln frei
gemacht und beginnt ſich langſam zu erfüllen. Unter dem
Be=
griff „Deutſche Leibesübungen” ſehen wir heute eine
geeinte Deutſche Turn= und Sportbewegung, um auch hier
end=
lich den einigenden deutſchen Geiſt Adolf Hitlers in die Tat
um=
zuſetzen. Damit erſt werden die deutſchen Türner und deutſchen
Sportler Arm in Arm wahre Jünger des Altvaters Jahn.
Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die nunmehr beginnende
Zu=
ſammenarbeit ſich nicht auf Aeußerlichkeiten beſchränken
darf, ſondern ſie muß in der Tiefe beginnen. Sie muß dort
an=
fangen, wo die ganze Turn= und Sportbewegung ihren Anfang
nahm, nämlich bei den aktiven Turnern und Sportlern, denn
dieſe ſind es, die den Kern der Turn= und Sportvereine bilden,
aus denen ſich bisher nochmals die in ſich abgeſchloſſenen
Ver=
bände formten.
Die aktiven Turner und Sportler müſſen
wieder auf dem Turnboden, auf dem Spielfeld
und aufder Kampfbahn zum kameradſchaftlichen
Wettſtreit vereinigt werden, denn aus dem
ge=
meinſamen Erleben heraus wird ſich alsdann
ohne weiteres über alle Vereine und Verbände
hinweg der Gemeinſchaftsgedanke im Sinne des
Reichsbundes für Leibesübungen, oder beſſer
geſagt, im Sinnedes neuen Deutſchlands bilden.
Von dieſer Auffaſſung getragen, hat der Reichsſportführer
im Oktober vorigen Jahres beſtimmt, daß die ſeitherigen
Gau=
feſte der Deutſchen Turnerſchaft zukünftig als „Gaufeſte des
Reichsbundes für Leibesübungen” unter Mitwirkung ſämtlicher
Fachämter durchgeführt werden. Nur auf dieſem Wege iſt
prak=
tiſche Gemeinſchaftsarbeit zu leiſten. In dem gemeinſamen
Er=
leben eines Gaufeſtes, ſei es als aktiver Wettkämpfer, ſei es als
Mitarbeiter in der Organiſation, oder ſei es auch nur als
Be=
ſucher oder Zuſchauer, werden ſich die deutſchen Turner und
Sportler zuſammenfinden und erkennen, daß ſie beide das Gleiche
wollen und dasſelbe Ziel vor Augen haben, nämlich: die
kör=
perliche Ertüchtigung aller deutſchen
Volks=
genoſſen und ihre geiſtige Erziehung im Sinne
nationalſozialiſtiſcher Weltanſchauung (
Diet=
arbeit).
Neben der obigen Zielſtrebung haben die Gaufeſte des
Deut=
ſchen Reichsbundes für Leibesübungen jedoch noch eine zweite,
ebenſo wichtige Aufgabe zu erfüllen:
Zwiſchen den Feſten der Deutſchen Turnerſchaft,
ſei es das Turnfeſt ſelbſt oder nur ein Kreis=, Bezirks= oder
Gaufeſt, und den Veranſtaltungen der
Sportver=
bände konnte man in den Grundzügen ſtets weſentliche
Cha=
rakterunterſchiede feſtſtellen.
Die Feſte der Deutſchen Turnerſchaft waren
Volksfeſte im beſten Sinne des Wortes, an denen das ganze Volk
Anteil nahm. Die Deutſche Turnerſchaft hat auf dieſem Gebiete
ohne Zweifel eine wertvolle Volkstumsarbeit geleiſtet.
Die Veranſtaltungen der Sportverbände
gal=
ten dagegen mehr der perſönlichen Leiſtung des Einzelnen ſie
blieben eben „Meiſterſchaften”, die an ſich ebenſo wertvoll in
ihrer Art, aber nur einen gewiſſen Teil des Volkes in den Kreis
des Intereſſes ziehen konnten.
Auch auf dieſem Gebiete kann das Gaufeſt des Deutſchen
Reichsbundes eine hohe Aufgabe erfüllen, indem beide
Richtun=
gen miteinander verbunden werden zu einem ſtarken. Wollen
deutſchen Volkstums.
Die nationalſozialiſtiſche Bewegung hat ſich ſowohl die Pflege
dieſes deutſchen Volkstums auf die Fahne geſchrieben, als auch
die Förderung der perſönlichen Leiſtung (Leiſtungsprinzip),
Dieſe Aufgabe kann nirgends harmoniſcher
ge=
ſtaltet werden, als auf den Feſten des
Reichs=
bundes für Leibesübungen, bei denen im
Rah=
men breiteſter Volkstumsarbeit die Beſten
die=
ſes Volkes zum edlen Wettkampf antreten!
Wer deshalb heute noch nicht erkannt hat, wohin der Weg
führt, über den wird die Entwicklung der Zeit hinwegbrauſen.
Wie auf dem Gebiete des politiſchen, kulturellen und geiſtigen,
ſowie ſozialen Lebens durch die nationalſozialiſtiſche Revolution
eine vollkommene Umformung der ganzen ſeitherigen Auffaſſung
eingetreten iſt, ſo vollzieht ſich zielbewußt dieſer Umſchwung auch
auf dem Gebiete der Turn= und Sportbewegung.
Niemand kann heute ein Eigenleben im alten Sinne
weiter=
führen. Turnen und Sport werden und müſſen ſich unter dem
heutigen Begriff „Deutſche Leibesübungen” zu einer machtvollen
Bewegung vereinen. Und dazu dienen als Mittel und Zweck die
Gaufeſte des Deutſchen Reichsbundes für
Leibes=
übungen.
Die Vorſehung hat es gewollt, daß im Gau 13 das erſte
Gau=
feſt im befreiten Saargebiet ſtattfinden kann.
Dieſe Veranſtaltung wird das Befreiungsfeſt der
Saarländiſchen Turner und Sportler werden, an
dem das ganze deutſche Volk Anteil nimmt.
Wie in allen anderen Städten, ſo wird auch in Darmſtadt
für dieſes Feſt gerüſtet und gearbeitet. Für die
Darm=
ſtädter Turner und Sportler lautet deshalb in
dieſem Jahre die Parole:
„Saarbrücken”!
Erich Rüdiger=Berlin, der Führer des Deutſchen
Amateurbox=Verbandes, iſt mit der Führung des Fachamtes
Boxen betraut worden. Dr. Heyl, der bisher den Fachämtern
der Schwerathletik und Boxen vorſtand, gab die Führung
des Fachamtes Boxen wegen Arbeitsüberlaſtung ab.
25 bis 30deutſche Leichtathletinnen hat der
Fin=
niſche Leichtathletik=Verhand für den 10. bis 25. Juli eingeladen.
Sie ſollen durch verſchiedene Starts für den leichtathletiſchen
Frauenſport werben.
Sporkkalender.
11.00 Uhr.
15.00 Uhr,
15.00 Uhr,
10.30 Uhr,
Fußball.
Rennbahn: TG. Beſſungen — TG. Sprendlingen.
Stadion: Sportverein 1898 — Polizei Darmſtadt.
Handball.
Maulbeerallee: Merck — TV. Nauheim.
Hockey.
Woogswieſe: TSG. 46 — TG. Worms.
Heute Zußball: „Grün” gegen „Blau”
SV. 98 Darmſtadt — Polizei Darmſtadt.
um 3 Uhr am Böllenfalltor.
Polizei Darmſtadt benötigt noch zwei Punkte zur endgültigen
Erringung der Meiſterſchaft. Die erſte der drei letzten Hürden, die
ſie noch zu nehmen haben, ſteht am Böllenfalltor. Es wird ein
ehrliches Ringen um den Sieg entbrennen. Einem ſchußgewaltigen
Sturm ſteht eine famoſe Hintermannſchaft entgegen. Beide
Mann=
ſchaften fahren mit ſtärkſtem Geſchütz wie folgt auf:
Klein
Polizei:
Mathes
Bönſel
Kaſpar
Dumont
Kaufmann
Göbel Seipp Keck Pfeiffer Müller
Würtenberger Frey Eßlinger 1. Mahr Seifert
Schnägelberger
Richter
Müller
Eßlinger 2.
Gever
Sportverein 98:
Ruppel 3.
An die Zuſchauer den Appell: Spieler oder den Schiedsrichter
nicht durch Zurufe zu beleidigen. Anfeuerung der einen oder
an=
deren Mannſchaft iſt durchaus erlaubt Bereits um 1.15 Uhr
be=
ginnen die Reſerven ihr Verbandsſpiel.
Taudealant
für die Leſer des Darmſtädter Tagblaites
Im bequemen
Allwetter=Großkraftwagen mit Einzelſeſſel 3 Tage
durch das ehemalige Kampfgebiet über Verdun-
Reims zum
Fußball=Länderkampf
Deutſchland — Frankreich
nach
E Patis *
Programm: Abfahrt Freitag, den 15. März, bzw. Samstag, den
16. März, morgens, über Kaiſerslautern nach Saarbrücken
(Frühſtück). Weiterfahrt über Metz nach Verdun, Blerancourt,
Récicourt, Parois, Clermont, durch den Argonnerwald nach
les Islettes, vorbei am Four de Paris zum Heſſiſchen
Pa=
tenfriedhof Servon; Heldenehrung anläßlich des
Helden=
gedenktages. Weiter durch die Champagne (Höhe 191
Ka=
nonenberg), Somme=Tourbe, Suippes, an deutſchen,
fran=
zöſiſchen und engliſchen Friedhöfen vorbei nach Reims
(Kaffeepauſe, Beſichtigung der Kathedrale). Weiterfahrt
über Chateau=Thierry, Meaux, nach Paris (Eintreffen
Samstag, den 16. März, gegen 21 Uhr).
Sonntag; den 17. März, vormitatgs 10.30 Uhr,
Stadt=
rundfahrt in Paris. Nachmittags Beſuch des Fußball=
Län=
derkampfes. Nach Beendigung zur freien Verfügung bis
zur Rückfahrt um 24 Uhr über Meaux—Montmirail—
Chä=
lons-Verdun—Metz—Saarbrücken—Kaiſerslautern.
Teilnehmerpreis einſchließlich Uebernachten mit Frühſtück in Paris
und Eintritt auf reſewiertem Platz (RM. 6.—) zum
Fuß=
ball=Länderkampf 41.00 RM. (Jeder Teilnehmer muß im
Beſitz eines deutſchen Reiſepaſſes ſein und denſelben bis
ſpäteſtens Montag, den 11. März, mittags 12 Uhr, zuzüglich
1,50 RM. Viſum=Gebühr einreichen.)
Baldige Anmeldungen am Reiſeſchalter
Tagblatt=
haus,. Rheinſaoße 23.
Frühjahrs-Waldläufe auch im Odenwald.
Am Sonntag, den 31. 3. 1935, beginnend um 14,30 Uhr, ſ.
n=
den mit Start und Ziel auf dem Platz des TV. Siedelsbrunm i.
Odw. Frühjahrswaldläufe nach den Beſtimmungen und unter
Auf=
ſicht des Fachamtes für Leichtathletik ſtatt. Ausgeſchrieben werden
hiermit:
Klaſſe 1: Aktive — offen für alle — Strecke etwa 6 Km.
Klaſſe 2: Alte Herren (alle vor 1. 1. 1904 Geborenen) — etwa 3 Km.
Klaſſe 3: Frauen und Mädchen — Strecke etwa 2 Km.
A=Jugend (1917/18)
Strecke etwa 3 Km.
—
B=Jugend (1919/20) —
Strecke etwa 2 Km.
C=Jugend (1921 ff.) — Strecke etwa 1 Km.,
Ausrichter iſt der TV. Siedelsbrunn. Die Leitung liegt in
den Händen des Volksturnwartes des Kreiſes 19 (DT.), des
Lehrers Gg. A. Bauer=Hammelbach, der von dem
Kreisfachamtsleiter des Kreiſes Starkenburg als
Stützpunkt=
leiter für den Odenwald zur Mitarbeit in das
Kreis=
fachamt berufen worden iſt.
Teilnahmeberechtigt ſind alle dem Reichsbund angeſchloſſenen
Vereine (DT., DSB. DFB. uſw.), ferner die Kameraden des
Arbeitsdienſtes, der SS. SA. und HJ.
Die Meldungen ſind ſchriftlich an Lehrer Bauer zu richten,
getrennt nach Einzel= und Mannſchaftslauf (4 Mann — 1
Mann=
ſchaft) unter Angabe von Vor= Zunamen und Geburtsdatum.
Meldegebühren ſind beizufügen. Sie betragen für den
Einzel=
lauf in Klaſſe 1—3 20 Pfg. Jugend 10 Pfg., für den
Mannſchafts=
lauf 50 bzw. 30 Pfg.! Treten in einer der ausgeſchriebenen
Klaſ=
ſen weniger als 3 Teilnehmer an, ſo fällt der Lauf dieſer Klaſſe
aus. Ein Verein, der mit mehr als 12 Teilnehmern am Start
antritt, entrichtet nur eine Pauſchale von 2 RM. für den Einzel=
und Mannſchaftslauf aller Klaſſen. — Die Sieger erhalten je nach
Beteiligung Diplome.
Meldeſchluß: Donnerstag den 28. März 1935!
Die rechtzeitige Abgabe der Meldungen bis ſpäteſtens zum
Tag des Meldeſchluſſes iſt unbedingt erforderlich. Wir erwarten
eine gute Beteiligung.
Das Kreisfachamt. (gez.): Lindner.
Das kommende ſporkliche Ereign
in Darmſtadk.
Alympia=Prüfungsſchwimmen am 10. Mä
Ausgezeichnetes Meldeergebnis.
Heute in acht Tagen wird Darmſtadt in Zeichen des SI
ſports ſtehen. Zum zweiten Male in dieſem Winter treffet
beſten Schwimmerinnen und Schwimmer des Gebietes
Olympia=Prüfungskampf, der in Darmſtadts ſchönem
ſchwimmbad am 10. März zur Durchführung kommt. Sei nge
Pauſe wird daher am nächſten Sonntag Darmſtadt wieder trm
der Schauplatz einer großen ſchwimmſportlichen Verar ſtum
ſein, die zu den größten ſchwimmſportlichen Ereigniſſer fieſg
Winterſaiſon zählt. Ueber Darmſtadt zu den Reichs=Olyn wrü
fungskämpfen am 16. und 17. März nach Düſſeldorf, da=
Parole für die beſten Schwimmerinnen und Schwimmer
bietes Süd, die ſich in Darmſtadt die Teilnahmeberechtie
Düſſeldorf erkämpfen wollen, denn nur die Allerbeſten wet
den Reichs=Olympiaprüfungskämpfen zugelaſſen.
Das jetzt durch den Bezirksſchwimmwart unſeres
Dr. Buſſard, Frankfurt a. M. mitgeteilte Meldeergebnis
Darmſtädter Kämpfe des kommenden Sonntags iſt ausg
ausgefallen. Das Darmſtädter Hallenſchwimmbad wird!
einmal Kämpfe erleben, wie ſchon lange nicht mehr, der
den Gemeldeten finden wir die Namen der Beſten der f ſteſt
nehmenden Gaue, u. a. den Göppinger Weltrekordſch
Schwarz, die bekannten Kraulſchwimmer Maus=Oba
Faaß=Karlsruhe, Kienzle=Stuttgart. Schreck=Göppingen 1
die ſich herrliche Kämpfe liefern werden.
Die Eintrittspreiſe ſind trotz der hohen Unkoſten
ſolch große Veranſtaltung verurſachen, ſo gehalten, daß
Freund des ſchönen Schwimmſports den Beſuch der Kämp
ben kann. Da am Sonntag nachmittag mit einem großen
zu rechnen iſt, wurden Vorverkaufsſtellen eingerichtet, de
nutzung dringend empfohlen werden kann, und zwar be
Müller. Schulſtr. 14. Parfümerie Müller am Weißen T.
garrenhaus Hartmann, Grafenſtr. 20. Pavierhandlung;
Beſſungerſtr. 51. in der Turnhalle am Woogsplatz und
Kaſſe des ſtädtiſchen Hallenſchwimmbades.
Wer gewinnk „Alympia Berlin 19
Inkerview mik amerikaniſchem Leichkathletikk nt
Die Sportwelt Amerikas wendet in ſteigendem A
Berliner Olympiade 1936 ihr Intereſſe zu. Die
bände haben bereits in der Stille mit der Vorbereit
amerikaniſchen Olympia=Kandidaten begonnen
auch die Aufſtellung der eigentlichen Olympiamannſchaft
Fülle des den Verbänden zur. Verfügung ſtehenden
Menſchenmaterials erſt zu Beginn nächſten Jahres erfolge
Die Frage, die jeden nur halbwegs am Sport
Intereſſie=
bewegt. iſt:
„Wird Amerika ſeine leichtathletiſche Vormachtſtellung
in allen Nachkriegsolympiaden gefeſtigt wurde, auch die
behaupten können?”
Zu dieſem Thema äußerte ſich ſehr zuverſichtlich einer
rufenſten amerikaniſchen Fachmänner, der bekannte Trair
Comſtock. Dieſer iſt von Muſſolini nach Italien ve
worden, um die italieniſche Mannſchaft für Berlin aus
und wird bereits in nächſter Zeit die Ueberfahrt antrete
Comſtocks Hände iſt die Elite des amerikaniſchen Sport
gen. Der unvergeßliche Paddock hat unter ſeiner Anleitt
Sprintweltrekorde aufgeſtellt. Herman Brir und Jimmy
ſind durch ihn zu Welthöchſtleiſtungen im Kugelſtoßen, b
kuswerfen gekommen, und ſchließlich iſt auch der Kanad
Naughton, der 1932 in Los Angeles im Hochſprung d
medaille gewann, durch ſeine bewährte Schule gegangen
„Amerika iſt auf ſportlichem Gebiet nach meiner
gung heute den anderen Nationen der Welt noch ſo weit
daß ſein Sieg in Berlin ziemlich ſicher ſein dürft
dings darf man nicht den Nachteil außer Acht laſſen, da
Leute diesmal auf fremdem Boden kämpfen müſſen”,
Comſtock. „Alle Sportnationen der Welt werden ſich 194
über Japan wundern. Kein Land der Welt widme
reits jetzt einem ſo intenſiven und ſachgemäßen Training.
rade Japan. Der japaniſche Athlet unterwirft ſich bere
den ſchärfſten Anforderungen der körperlichen Vorbereit
wird nie müde zu lernen. Gelegentliche Berichte über.
ſtungsſtand der javaniſchen Leichtathletik beweiſen, daß d
der aufgehenden Sonne auf vielen Gebieten durchaus ta
Kräfte beſitzt, die den beſten Leuten der weißen Natio
olympiſchen Wettkampf gefährlich werden können.”
Comſtock glaubt, daß ſyſtematiſche Vorbereitung einet
ſchaft durch energiſche und fachkundige Trainer die Haup
ſetzung für Erfolge eines Landes im olympiſchen Wettkam
andere Nationen bildet. Er kenne mit Ausnahme des ital
Olympiaſiegers im 1500=Meter=Lauf, Beccali, das Mater
das ihm der italieniſche Vorbereitungsausſchuß für die
Spiele in die Hand geben wird; nach dem, was ihm al
bisher darüber berichtet worden ſei, dürfte Italien u
Leute verfügen, aus denen unbedingt Anwärt
Goldmedaillen gemacht werden könnten. Der amer
Trainer wird die italieniſche Olympiamannſchaft einer
amerikaniſchen, d. h. harten Vorbereitungsarbeit, unte
deren Anforderungen allmählich ſo geſteigert werden, d
gegen Ende der Vorbereitungszeit die Anſtrengunget
Kampftages auf der eigentlichen Olympiade überſteigen.
Leute ſo daran zu gewöhnen, jederzeit Höchſtleiſtungen
bringen.
Sicherlich iſt es von Vorteil, daß Italien ſeine M0
von einem amerikaniſchen Trainer nach amerikaniſchen Gr1
vorbereiten läßt, denn wohl kaum ein anderes Land 9
ſeinen klimatiſchen Verhältniſſen — ein Faktor, dem gar
nug Bedeutung beigemeſſen werden kann — ſo ſehr den 2
ten Staaten wie Italien.
(Aus dem „Völk. Beob
Nur eine Zielfahrt 1935.
Die O.N.S. teilt mit:
Die Veranſtaltungen von Zielfahrten haben derart!
hand genommen, daß ſie in vielen Fällen auf reine B!.
jägerei hinausliefen und ihren eigentlichen Sinn verloret
durch wird der Wert einer Zielfahrt=Plakette, die durch ei
liche Leiſtung errungen werden ſoll, herabgewürdigt. Der
des deutſchen Kraftfahrſportes hat daher verfügt, daß
teren Zielfahrten in dieſem Jahr Abſtand genommen 1
deſſen eine von ihm auszuſchreibende große Zielfah!
Saar als Treuekundgebung der deutſchen Kraftfahrer zu4
führung gebracht werden ſoll.
Welterberichk.
Ueber ganz Europa ſteigt der Luftdruck kräftig an,
ſich der niedrige Luftdruck raſch ſüdoſtwärts na chdem Bult
riel
Regenfällen, doch wird bei öſtlichen Winden vorausſichl
weitere Beruhigung des Wetters und zeitweiſe auch Aufbe
eintreten. Die Temperaturen gehen zunächſt zurück ud
kann es zu leichten Fröſten kommen.
Ausſichten für Sonntag: Wolkig, zeitweiſe auch aufheit”.
weſentlichen trocken, etwas kälter und vereinzelt 400
fröſte. Meiſt ſchwache Winde.
Ausſichten für Montag: Zunächſt etwas kälter, aber Noe
dauerhafte Beſtändigkeit vorauszuſehen.
Zenie m Bauernſtamm
AWBEITRAG ZUR BESINMUNG AUF DEUTSCHE WERTE
L.M
den desG
inter treſel
Gebiet
Wie
* wie
en Der
Ereign
Reichst
dnfe
Nar
gab eine Seit vor dem Umſchwung, die Art und
Ur=
ung des nationalen Charaſters, deſſen tiefſte
In im Bauerntum verankert ſind, faſt vergeſſen und verlernt
Mit einer gewiſſen Geringſchätzung erdreiſtete ſich dieſe
Epoche, über das Bauerntum hinwegzugehen. Man
er=
in ihm die Abſchließung von allen techniſchen
Errungen=
n und modiſchen Sortſchritten. Man fühlte ſich der „
Ein=
eit und örtlichen wie geiſtigen Begrenzung” des Bauern
berlegen. So mußten ſich Stadt und Land immer mehr
ander entfernen, Art von Art ſich immer mohr trennen.
Seit nach dem Umſchwung hat Irrung und Verwirrung
n. indem ſie uns auf einfachen und klaren Wegen zum
unſerer eigentlichen Stammes= und Weſensart
zurück=
id ſo erkennen wir heute deutlicher denn je, wie einſeitig
ſtrige Epoche über dieſen Urſprung dachte und ſich über
rausrottbare Kraft hinwegzutäuſchen ſuchte.
Wäh=
je Städte unter dem kapitaliſtiſchen und internationalen
ihr wahres Geſicht verloren, hat ſich das Bauerntum
otvoller und entbehrungsreicher Jahre ſein echtes und
rmtes Antlitz erhalten. Wenn wir alſo heute in den
ſeiner jahrtauſendalten Weſensart blicken, ſind wir nur
ich davon überzeugt, daß Einſeitigkeit und geiſtige
Be=
gnur bei der Epoche zu ſuchen iſt, die ſie dem
Bauern=
rwerfen zu müſſen glaubte.
der Hauptbegründer der deutſchen Oper anzuſprechen. Er wurde
zu ihrem Reformator, indem er die Welt der Oper aus der
formalen Artiſtik der damaligen Italiener erlöſte und ſie zu
einer natürlichen und wahren Ausdrucksweiſe zurückführte.
Aus Bauernſtamm ſind uns weiter drei große
Perſönlich=
keiten der Freiheitskriege erſtanden: Das militäriſche Genie
Gerhard von Scharnhorſt (1755—1813), der
Freiheits=
ſänger und unermüdliche Kämpfer für deutſches Weſen Ernſt
Moritz Arndt (1769—1860) und der Philoſoph Johann
Gottlieb Sichte (1762—1814).
h von Fraunhofer.
Max von Pettenkofer.
un ſtrahlenförmig bricht aus dem bäuerlichen Spiegel ein
t der Vielſeitigkeit, der ſich — betrachten wir nur das
einiger großer deutſcher Männer — auf die
verſchieden=
biete des Geiſteslebens erſtreckt. Bauernſöhne wurden
ſchen Welt Bahnbrecher auf dem Felde der Cechnik und
der Medizin, Philoſophie und militäriſchen Wiſſenſchaft,
)t zuletzt auf dem Gebiete der Künſte, der Malerei und
und vor allem auch der Dichtung.
finden wir ſchon unter den bahnbrechenden Komponiſten
h. Willibald von Gluck (1714—1787),, der einer ein=
Sörſterfamilie aus dem Dorfe Weidenwang in der
ilz entſtammte. Gluck, der Vorläufer Mozarts, iſt als
Chriſtoph Willibald von Gluck.
Der preußiſche General von Scharnhorſt war der Sohn
eines Bäuern, der einen Hof im Hannoverſchen beſaß.
Scharn=
horſt verdanken wir die Schöpfung des preußiſchen Volksheeres.
Er iſt gls der Neformator des geſamten Heerweſens zu
be=
zeichnen auf Grund der allgemeinen Wehrpflicht. Er führte das
„Krümperſuſtem” ein: halb ausgebildete Mannſchaften wurden
monatlich durch neue erſetzt, um die Cruppenzahl zu ſteigern.
Johann Gottlieb Sichte, der Sohn kleinbäuerlicher
Band=
weber aus der Oberlauſitz, wurde der Philoſoph der deutſchen
Befreiung. Seine flammenden „Neden an die deutſche Nation”.
die uns heute ſtärker denn je in das Gewiſſen reden, ſind der
Erkenntnistheorie und dem großen ſittlichen Ernſt eines
natio=
nalen Idealiſten entſprungen.
Bahnbrechende Leiſtungen auf dem Gebiete der Phyſik und
der Optik erhielten wir von Joſeph von Fraunhofer
(1787—1826), der aus einer Glaſerfamilie kam, die in den
arm=
ſelig;en Verhältniſſen lebte. Er erwarb ſich ſein größtes
Ver=
dienſt mit ſeinen Unterſuchungen über die dunklen Linien im
Sonnenſpektrum, die dann nach ihm Fraunhoferſche Linien
be=
zeichnet wurden. Die Verbeſſerung optiſcher Inſtrumente iſt ihm
ebenfalls zuzuſchreiben.
Johann Gottlieb Sichte.
ie Fortſchritte, welche wir Fraunhofer auf phyſikaliſchem
Gebiet verdanken, gab uns auf mediziniſchem Wege Max von
Pettenkofer (1818—190)), deſſen Vater ein kleiner
Land=
wirt war. Pettenkofer iſt der Begründer der wiſſenſchaftlichen
und experimentellen Hugiene geweſen. Seine Cheorie über die
Entſtehung der Seuche bei Aenderung des Grundwaſſers wurde
zum Leitſtern ſpäterer Epochen. Er veranlaßte weiter an den
bayeriſchen Hochſchulen die Einführung von Lehrſtühlen für
Hygiene. Ueberzeugt von ſeiner ebenſo menſchlichen wie
fort=
ſchrittlichen Cheorie errichteten die übrigen Staaten ſpäter
eben-
falls Lehrſtühle für das bisher unbekannte und niemals
ange=
wendete Fach.
In der Dichtkunſt hat vor allem Friedrich Hebbel
ſeine Herkunft niemals verleugnen können. Er, der als Sohn
eines armen Maurers 1815 im Holſteiniſchen geboren wurde,
ſtarb 1865 als der berühmteſte Dramatiker ſeiner Seit. Hebbel,
der gewiſſermaßen als Autodidakt gelten kann, iſt mit der
glei=
chen Kenntnis, Sicherheit und Ciefgründigkeit in bibliſche (Judith,
Herodes und Marianne) wie in germaniſche Stoffe (Die
Nibe=
lungen) eingedrungen. Der einfache Cagelöhnerſohn wurde ſo
zum großen dichteriſchen Deuter weitſpannender menſchlicher
Bezirke. Aus ſeinen „Cagebüchern” aber erhalten wir vor
allem das echte Antlitz des ſich aus dürftigſter Lage
Empor=
arbeitenden und dann in leiderfüllter Erkenntnis auf der Höhe
des Ruhmes Stehenden. Ein anderer Bquernſohn, Dichter und
Maler zugleich, ſchenkte uns mit ſeinen Schöpfungen einen
Humor, der in ſeiner Art als einmalig bezeichnet werden kann:
Wilhelm Buſch (1832—1808). Auch er, aus
niederſächſi=
ſchem Bauernſtamm gebürtig, läßt die reinen Werte ſeiner
Arbeit eben aus der Bodenſtändigkeit und der Einverleibung
in ſehr urſprüngliche Inſtinkte erkennen. Neben Fritz Neuter
dürfte kein deutſcher Humoriſt das Bauerntum ſo erkenntnisvoll
und gegenſtändlich zugleich feſtgehalten haben.
Als bildender Künſtler ſei hier auch noch Franz von
Len=
bach (1836—1904) genannt, deſſen Eltern dörfliche
Handwerks=
leute in Oberbauern waren. Lenbach wurde einer der
begehr=
teſten Porträtmaler ſeiner Seit.
Das heutige Deutſchland aber weiß ſie durch die Aufklärung
über Blut und Bodenſtändigkeit wieder zu ehren und iſt ſtolz
darauf, daß Geiſt und Cechnik vom bislang verkannten
Bauern=
ſtamm in einer derartigen Weiſe befruchtet worden ſind.
Ein Güterzug müßte
750 Wagen lang sein
um alle Pakeie zuu
fassen, die ein
Pakei-
postträger bis zu
sei-
nem 25 jähr.
Dienst-
ubiläum
ausgetra-
gen hat
E
M
MBERUF
Paketpoſtträger trägt 750 Güterwagen aus.
Cäglich nehmen wir die Poſt, die der
Brief=
träger bringt, mit einer durch die Gewöhnung
bedingten Selbſtverſtändlichkeit entgegen; wir
laſſen uns einen Anzug anfertigen oder kaufen
fertige Bekleidung; wir ſchauen ſehr oft
an=
geregt den Männern zu, die Stein an Stein zu
einem Neubau legen; aber wir denken
wahr=
ſcheinlich nur ſehr wenig nach, was dieſe
Män=
ner der Arbeit in Wirklichkeit an
Arbeits=
leiſtungen vollbringen.
Die Cagesleiſtung eines Maurers wurde vor
dem Kriege im Akkord bis zu 1000 Steinen
gewertet; ſie iſt heute viel höher. Bei einer
Durchſchnittsleiſtung von 1000 Steinen ergeben
dieſe Steine, in ihrer Länge aneinandergelegt,
250 Meter Cagesleiſtung, ohne die Sugen, die
der Maurer mit Mörtel füllt. Nimmt man für
die Saiſon im Höchſtfall nur 250 vollbeſchäftigte,
Cage an, ſo ergibt ſich eine Länge von
zwei=
undſechzig Kilometern. In 15
Jah=
ren — ſo lange wird ein guter Großſtadtmaurer
vollwertig tätig ſein konnen — würden 1000
Mauerſteine, breit aneinandergelegt, die Fläche
von 30 Quadratmetern bedecken. Das würde
im Jahre 7500 Quadratmeter und in 15
Jah=
ren 112500 Quadratmeter gleich 45 preußiſche
Morgen ausmachen.
Garn von Berlin nach Cadiz.
An Garn, Heftgarn und Maſchinenſeide, ohne
den Swirn für Knopfannähen, werden für das
Jackett 225 Meter errechnet, für den Paletot
266—270 Meter, für einen Ulſter 398 Meter,
für die Hoſe 100 und die Weſte 70 Meter.
Ein Schneider, der in einer Woche acht Stück
liefert, hätte demnach in der Woche einen Faden
von 1 80o Metern, im Jahre einen ſolchen
von 95600 Metern und in 25 Jahren einen
von 2340 Kilometern verarbeitet. Der Faden
würde alſo eine Länge haben von Berlin bis
nach Cadiz in Spanien.
Der Jaden, den eine Heimarbeiterin in 14 Arbeitszeit abrollt, dürfte beide
Erd=
pole verbinden, wenn ſie ſo lange arbeiten
könnte.
Was ein Landbriefträger an seinem 25. Dienstjubi.
läum alles-schon gelaufen ist
Bei einem Paketträger nimmt die Poſt an,
daß er täglich 300 Pakete austrägt. Das
Paket zu fünf Kilogramm gerechnet, würde dies
am Cage 1500 Kilogramm und im Jahre ſchon
450000 Kilo betragen. Bei einem Dienſtalter
von 25 Jahren würde die Laſt 1250 Connen
betragen; das iſt die Ladung von 750
Güter=
wagen.
Ein Briefträger hat in Berlin in ſeinem
Zuſtellbezirk etwa 50 Aufgänge zu beſtellen, die
ihn häufig bis ins fünfte Stockwerk
hinauffüh=
ren. Rechnet man nur vier Stockwerke mit
80 Stufen, ſo hat er bereits auf einen:
Dienſt=
gang 4000 Stufen erſtiegen. Das iſt eine
Höhe von etwa 800 Metern. Der
Brief=
träger würde alſo bei 18 Beſtellungen in der
Woche den Mount Evereſt mit 8000 Metern
faſt fünfmal überſchritten haben. Ein
Land=
briefträger dürfte etwa 28 Kilometer täglich
zurücklegen. Das entſpricht einer Jahresleiſtung
von etwa 900o Kilometern und einer
Lebensleiſtung in 25 Jahren von 250 000
Kilo=
metern. Er hätte demnach auf ſeinen
Beſtell=
gängen fünfundeinhalbes Mal den Aequator
umwändert.
Wir ſollten alſo wirklich Achtung haben vor
der beruflichen Leiſtung und ſie auch von dieſer
Seite aus betrachten.
Gewichte an der Schreibmaſchine.
Auch die Maſchinenſchreiberinnen
vollbrin=
gen täglich außergewöhnliche Leiſtungen. Mit
Hilfe von Gewichten beſtimmte man den
Wider=
ſtand, der beim Niederſchlagen einer Caſte
überwunden werden muß, auf 400—500 Sr.
Eine tüchtige Schreiberin bringt in einer Minute
ungefähr 500 Anſchläge zuſtande.
Aller=
dings kann dieſe Leiſtung nicht durchgehalten
werden. Im Durchſchnitt rechnet man nur mit
einem Viertel, alſo mit 75 Anſchlägen in der
Minute oder mit 4000 Anſchlägen pro Stunde.
Dazu kommt, daß die Maſchinenſchreiberinnen
auch nicht unausgeſetzt nur an der
Schreib=
moſchine beſchäftigt ſind. Bei einer
achtſtündi-
gen Arbeitszeit dürften 30 000 bis 40000
An=
ſchläge die Negel ſein.
Bei einer dürchſchnittlichen Arbeitsleiſtung
von 75 bis 100 Anſchlägen in der Minute iſt
demnach ein Widerſtand von 38 bis 50 Kilo
zu überwinden. In einer Stunde beträgt dieſer
Widerſtand rd. 2500 Kilogramm oder in einer
achtſtündigen Arbeitszeit 20 000 Kilogramm,
was dem Gewicht von ungefähr 300 Menſchen
entſpricht. Es iſt eine wahre Nieſenleiſtung,
die täglich vollbracht werden muß.
Intereſſant iſt noch die Seſtſtellung, daß
zwi=
ſchen der Leiſtung der Männer und der der
Frauen kein ſo erheblicher Unterſchied iſt, wie
nach der Körperverfaſſung anzunehmen wäre.
Sie verhält, ſich ungefähr wie 10:9, wobei in
zahlreichen Fällen dieſe Sahl ſich ſowohl
zu=
gunſten der Männer als auch der Frauen
ver=
chiebt.
Die Univerſität Pennſulvania hat eine
Anzahl Verſuche über die Nieſenleiſtungen
an=
geſtellt, die von Menſchen täglich im Beruf oder
im Sport vollbracht werden. Derartige
Lei=
ſtungen laſſen ſich dadurch beſtimmen, daß man
den Widerſtand feſtſtellt, der bei den Arbeiten
überwunden werden muß und ihn mit dem
durchſchnittlich zurückgelegten Weg in
Ver=
gleich zieht, um die Leiſtungen in Meter=Kilo
Die Vertilgung eines Beefsteaks erfordert di
gindung eines Kaumuskelwiderstandes von
Abſchiedsbrief an Heinz
Von Vera Craener.
Mein Lieber, nein, ich werde nicht nach U.
kommen. Denn erſtens einmal kann ich im
Augenblick ſchlecht von hier fort — es
ſchwe=
ben verſchiedene Angelegenheiten, die ſich ſo
oder ſo entwickeln können und mein Hierbleiben
unbedingt erforderlich machen — und zweitens
— ja, zweitens bin ich eben dafür, daß wir jetzt
einmal unſere oft beſprochenen Serien vom Du
einlegen. Die haben wir nahezu vier Jahre
nicht gehabt, da gab es kein Ausruhen
vonein=
ander, kein Ausſpannen aus dem Crott des
täglichen Miteinander.
Da gab es das morgendliche Celephongeſpräch
um 7 Uhr 10, das meine gute Frau Wulicke
immer wieder von neuem gleichermaßen
auf=
regte, das aber zu keiner anderen Heit
ſtatt=
finden durfte, weil Dir eben dieſe am beſten
paßte, und weil dann noch keiner Deiner
Kol=
legen die Celephonzelle im erſten Stock benutzte
die ſo eng und klein war, daß man darin zu
erſticken glaubte, und in der es immer ſo fatal
nach Kunſtleder und kalter Aſche roch.
„Hallo!” ſagteſt Du immer, „Hallo! Gut
ge=
ſchlafen?” Und dann fragteſt Du, ob die Poſt
ſchon da ſei und ob ich gute Nachrichten hätte,
und wenn ich beides verneinen mußte. — Du
haſt ja niemals begriffen, daß die Poſt immer
erſt um acht kam und gute Nachrichten auch
chon damals ſeltene Vögel waren — fingſt Du
an, von Deinen Dingen zu reden. Von den
Statiſtiken, die zwar ſtimmten, aber Deiner
Meinung nach nichts bewieſen, von den
Kon=
trollverſuchen, die etwas ganz anderes ergeben
hatten, als von ihnen erwartet worden war,
und von der Laune des Prpfeſſors, von der in
Eurem kleinen Neſt ſo viel abhing, und die
ſelten genug roſig zu nennen war. Dann folgte
eine kurze Beſchreibung der zu bewältigenden
Arbeit und die Verſicherung, daß Du an
die=
ſem Cage beſtimmt, aber auch ganz beſtimmt,
pünktlich zum Eſſen kommen würdeſt.
Und dann kamſt Du nie — oder nur ganz
ſelten —, und anſtatt deſſen wurde ich in das
Labor beordert, bekam etwas, was man in
Eurer lieblos geführten Kantine als „Mahl=
zeit” bezeichnete, vorgeſetzt, und mußte dann
endloſe Berichte tippen. Berichte, die Deine
amtliche und wirklich überlaſtete Sekretärin
unmöglich mehr ſchaffen konnte, und zu denen
Du einfach eine nichtbeamtete Mitarbeiterin
d.e, brauchteſt. Eine, die nie müde wurde,
immer Seit hatte und das allergrößte Intereſſe
für Oeine Arbeit — eine Kameradin im beſten
Sinne.
„Du ſollſt Kameradin ſein können, ohne in
das Gebiet der Liebe zu ſpielen”, ſteht irgendwo
bei Schleiermacher, und es war wohl mein
großer Fehler, daß ich trotz dieſer
eindring=
ſichen Mahnung doch in Liebe gefallen bin
in eine Liebe, die mich blind gemacht hat für
alles, was an dem Partner eigentlich wenig
jebenswert war, und was im Anfang vielleicht
noch zu korrigieren geweſen weke, zuletzt aber
ſchon unverbeſſerlich war,
Abrechnung iſt das Ende aller Liebe — doch
Du weißt ſehr wohl, daß meine Liebe zu Dir
immer noch nicht aufgehört hat.
Es ſind heute genau zehn Wochen her, daſt
ich auf dem Bahnhof geſtanden und Abſchied
gewinkt habe — eine etwas törichte und
lächer-
liche Geſte, die mir nicht ſteht und über die Du
ſelbſt immer geſpottet haſt, die Du aber im
Augenblick der Crennung doch nicht vermiſſen
wollteſt.
Unſere Crennung iſt zwar örtlich nicht allzu
groß — in elf Bahnſtunden kann ſie
überwun=
den werden, und es beſtehen praktiſch auch
kei=
nerlei Schwierigkeiten, ſie zu überwinden
aber ſeeli,h ſcheint ſie mir doch bedeutend
größer.
Du haſt Dich ſchon während des letzten
Jah=
res, da wir doch eigentlich noch hier zuſammen
waren, meilenweit von mir entfernt, und ich
hatte ſchon damals zeitweiſe das Gefühl, als
ſtünde ich allein. Ganz allein. Und als hätte
ich niemanden, dem ich anvertrauen könnte,
was mich im tiefſten bewegt. Der Sufall hat es
gewollt, daß zu gleicher Seit uns beide das
gleiche Geſchick getroffen hat. Dieſes Geſchick
hat mir, ebenſo wie Dir die Arbeit unterbunden
und mir den Boden unter den Füßen
wegge=
zogen. Daß ich dabei immer noch in gewiſſem
Sinne heiter erſchienen bin und ſo, als könne
das alles mich gar nicht niederzwingen und habe
keine Gewalt über mich — mein lieber Junge,
das war alles nur Maske, eine Maske, welche
eigens für Dich aufgeſetzt war und die ja auch
hre beabſichtigte Wirkung getan hat.
Du, der Du ſo entſetzlich getroffen warſt von
dem Geſrhehen, und glaubteſt, daß auf der
gan=
zen Welt nur Dir ſolche Kränkung und
Herab=
ſetzung widerfahren ſei. Du brauchteſt ja einen
Menſchen neben Dir, der immer wieder den
Kopf oben hatte und das leckgewordene Schif
o gut wie möglich durch die Brandung brachte.
Du wollteſt es nicht verſtehen, daß plötzlich
einem Menſchen das Recht auf Arbeit entzogen
werden könne, daß er einfach ausgeſchaltet
wurde.
Und weil Du ſo ſehr mit Dir beſchäftigt
warſt und immer nur an das dachteſt, was Dir
geſchehen war, deshalb ſahſt Du nicht, was
neben Dir vorging, ſahſt nicht, daß unter der
heiteren Maske ein ſehr lebendiges Geſicht
teckte. Ein Geſicht, auf das die Crauer und
der Kummer ebenſo ihren Stempel gedrückt
hatten und das große Anſtrengungen machen
mußte, um die Maske überhaupt ertragen zu
können.
Dich traf es unſagbar, daß Deine einſt ſo
geſthätzte Arbeitskraft — Du warſt ja ein
Fa=
natiker der Arbeit und ihr bedingungslos
er=
geben — nun von niemandem mehr in Anſpruch
genommen wurde, daß von allen Seiten nur
höflich bedauernde Briefe kamen, Abſagen über
Abſagen, und daß ſich ſcheinbar nirgends ein
Cürchen für Dich öffnen wollte. Du vergaßeſt
daß es zu jeder Seit Menſchen ſo ergangen iſt.
daß ſie an verſchloſſene Cüren geklopft habeit
und daß ſich unter tauſenden kaum einmal eine
auftat, und Du vergaßeſt — daß es mir genau
o ging
Sch ſtand vielleicht zu dicht neben Dir als
daß Du ſes hätteſt ſehen können — Du ſahſt
nicht, daß ich mit meiner Arbeit genau das
gleiche erlebte, daß plötzlich keiner ſie mehr
wollte, und daß ich mich gründlich umſtellen
mußte, wollte ich überhaupt exiſtieren.
Du beklagteſt Dich darüber, daß man einem
Wiſſenſchaftler wie Dir anbot, in einer
ſinn=
loſen Fabrik ſinnloſe Pillen herzuſtellen, und
gewahrteſt nicht, was ich in der Swiſchenzeit
tat .. ..
Jetzt ſitzt Du in U., haſt annähernd
funden, was Du wollteſt, und empfind
etwas wie eine kleine Sehnſucht nach mir
mir? Ach, vielleicht nur Sehnſucht nach
Menſchen, der es ſo wie ich verſteht, ſchn
vorhanden zu ſein, und dem man daber
aber auch alles ſagen kann. Daß m
Grunde doch völlig unbefriedigt iſt von
Art der Cätigkeit, daß man es als
empfindet, hier zu ſtehen, während in de
liebten Labor unzählige Experimente
warten, ausgeführt zu werden, und da
alles in allem eben eine verfehlte Exiſten
All das ſteht namlich zwiſchen den
Deiner Briefe, und, offen geſagt, verla
mich nun nicht danach, das alles nun aue
mündlich vorgetragen zu bekommen.
Und weshalb nicht?
Jch muß Dir geſtehen, daß die kur?
Deiner Abweſenheit genügt hat, um I.
Augen ein wenig zu offnen. Es iſt nich
ein anderer Mann in mein Leben getrele
ich bin Dir auch nicht „untreu” geworden
ſich habe entdeckt, daß es auch noch
Menſchen gibt, Menſchen, auf die 2
durch Dein bloßes Daſein den Ausblick
ſperrt haſt, und die ſich jetzt der erſte
Betrachtung darbieten. Menſchen, die
ſind und hilfsbereit und nicht ſo hoffat.
verſunken in ihr eigenes kleines Geſchich
daß lie nicht uch für andere eininal eit. 2
Ohr hätten.
Und deshalb, mein Lieber, komme ii
läufig nicht nach U., obwehl ja nur ell
ſtunden uns voneinander trennen und Le
Schwierigleiten beſtehen, dieſe Entferll.
überwinden.
Die Schwierigkeiten zwiſcheit uns lieg””
ich jetzt einſehen gelernt habe, auf 990
rem Gebiet, und bis ich die überwung”‟
werde, wird wohl noch mancher Brel.?"
uns beiden hin= und hergehen mulhlell=
*
Die Schreiberin dieſes Briefes, Ne
ſchlafloſe Nächte dazu gebraucht hatte.
entwerfen, nieſete befriedigt, als ſie 90.—
as, und ſtecktg ihn dann in ein Rupe."
dann geſchah es ſonderbarerweiſe. 2
noch einmal herausholte und wiederill.
den ein
Siol
ZAi
nen zu können. — So beträgt der
Wider=
den die menſchlichen Kauwerkzeuge beim
ſiberwinden müſſen, bei gut gebratenem
juefleiſch 1500 Gramm, bei Kalbsbraten
ei Vünderfilet 2000 Gramm, bei Beef=
5000 Gramm.
iſt Schwerarbeit.
m Cennisſpiel zum Beiſpiel mißt man die
die der Arm durchſchnittlich zurücklegt
Durchſchnittskraft, mit der der Ball
gen wird. Die durchſchnittliche Leiſtung
ennisſpielers beträgt ca. 600
Meter=
ramm pro Stunde, d. h. ein
Cennis=
vollbringt in einer Stunde eine Leiſtung,
Heben eines Gewichtes von 600 Kilos
auf einen Meter Höhe entſpricht. Die
eibenden Menſchen, welche täglich ihre
partie ſpielen, wiſſen kaum, über welche
jren Kräfte ſie verfügen, da die Leiſtung
Ine Kraftaufwendungen zerfällt. Viele
benutzen den Cennisſport, um ſich
da-
ine ſchlanke Linie zu erhalten. Die
Be=
ig zeigt, daß dieſer Sport mit ziemlicher
eit obigen Sweck zu erfüllen vermag.
W. Hahn.
dote zu verkaufen
2.
rund einhundert Jahren dozierte in
n der Profeſſor Adolf Chriſtian Henke,
hervorragendes Erzählertalent beſaß.
je Art, wie er ſeine Geſchichten und
ten vortrug, gab dieſen immer wieder
ſtrich von neuem Leben, ſo daß man ſie
rn wieder hörte.
junge, eitle Baron v. Grubenfeld war
ages Augen= und Ohrenzeuge der glück=
Virkung einer dieſer famoſen
Geſchicht=
das Swerchfell der Suhörer und war
ſicht darauf, einen gleichen Erfolg zu
halb giug er zu dem Gelehrten und
Hören Sie, mein lieber Profeſſor, Sie
mir einen rechten Gefallen erweiſen.”
wäre?"
Geſchichte, die Sie geſtern zum Beſten
ſt allerliebſt. Verkaufen Sie mir dieſe
heißt, Sie ſollen mir verſprechen, ſie
wieder zu erzählen, wofür ich Ihnen
ukaten zahle!"”
emacht!” lachte der Profeſſor, und
da=
der Handel abgeſchloſſen.
etlichen Wochen trafen ſich beide
viederum in eiſier Geſellſchaft, und bei
el brachte der Baron die gekaufte
vor. Jedoch ſein Vortrag war der=
und kraftlos, daß der Profeſſor
im=
uhiger wurde und es ſchließlich nicht
ushalten konnte. Haſtig zog er ſeine
nd rief, wobei er dem Baron
Gruben=
n Dukaten zuwarf: „Herr! Jetzt habe
Ihr Geſtotter ſatt! Da — nehmen Sie
dwieder und geben Sie mir meine
Ge=
zurück — von jetzt ab will ich ſie
wie=
erzählen.”
Wenn wir uns ſo einen herrlichen
Nenn=
wagen oder eines unſerer modernen
Nieſenflug=
zeuge anſehen, einen Hochofen oder eine
chemi=
ſche Sabrik, dann konnen wir uns wohl in
gerechtem Stolze in die Bruſt werfen: ſo
herr=
lich weit haben wirs gebracht. Wir vergeſſen
dabei nur eine Kleinigkeit. Aber dieſe
Kleinig=
keit iſt geeignet, unſerem Hochmut einen
ziem-
lichen Dämpfer aufzuſetzen. Denn all das, was
der Menſchengeiſt in mühſeliger Arbeit
erfun=
den hat, iſt längſt vorhanden, ſeit Jahrmillionen
vorhanden, und obendrein noch erheblich
ein=
facher, zweckentſprechender und bei viel
gerin=
gerem Aufwand erheblich leiſtungsfähiger.
Wir müſſen, um dieſe techniſchen Wunder zu
ehen, durchaus nicht etwa eine Fahrt in den
Woltenraum unternehmen und auf fernen
Pla=
neten nach einem Geſchlecht ſuchen, das das
unſere an techniſchem Wiſſen ſo ungeheuerlich
übertrifft. Wir brauchen nur auf eine blühende
Wieſe zu gehen oder in einen ſtillen,
rauſchen=
den Wald, und im ſchlimmſten Falle genügt
ſchon ein Beſuch in dem nachſten Soologiſchen
Garten, um mit aller Deutlichkeit zu erkennen:
gegen das, was die Natur an techniſchen
Mei=
ſterleiſtungen geſchaffen, ſchrumpft alles
Men=
ſchenwerk zu einem Nichts zuſammen.
Es iſt noch gar nicht ſo lange her, daß man
um erſten Male ſtaunend feſtſtellte, daß all die
ſcheinbar ſo einfachen und unkomplizierten
Vor=
gänge des Lebens der Pflanzen und der Ciere
in Wahrheit ungeheuer verwickelt ſind und ein
Maß an techniſcher Raffiniertheit erfordern,
das heute noch kein Menſchenhirn zu erreichen
imſtande iſt. Hilflos ſteht der Menſch vor
Energieprozeſſen, die er noch lange nicht
her=
vorzubringen vermag, ehrfürchtig bewundernd
erkennt er einen chemiſchen Mechanismus, an
dem er noch Jahrhunderte hindurch lernen und
arbeiten kann, ehe er ganz in ihn eingedrungen
ſein wird. Die Natur erweiſt ſich wieder
ein=
mal als die größte Lehrmeiſterin, und diesmal
auf einem Gebiet, das man für die ureigenſte
Domäne des Menſchen hielt.
Nehmen wir nun einmal das gerade in den
letzten Jahrzehnten ſo ungeheuer
vervollkomm=
nete Gebiet des Werkzeugbaues. Da haben
wir in mühſeliger Arbeit und auf
jahrtauſende-
alter Erfahrung fußend, chirurgiſche Meſſer
geſchaffen, die das Letzte an Feinheit der
Aus=
führung und Präziſion darſtellen, Meſſer von
einer faſt unvorſtellbaren Schärfe, die ſchon auf
den leiſeſten Druck mit einem Schnitt reagieren.
Aber jeder Chirurg würde ſie mit einer
ver=
ächtlichen Handbewegung von ſich weiſen, ſtände
ihm ein Inſtrument zur Verfügung, wie es viele
blutſaugende Inſekten ſeit Hunderttauſenden
von Jahren beſitzen. Da ſieht man
beiſpiels=
weiſe bei der ſo alltäglichen Ochſenfliege unter
der Linſe des Mikroſkopes unzählbare
Meſſer=
chen, und jedes einzelne von ihnen iſt ſchärfer
als das allerſcharfſte, das je eine
Menſchen=
hand geformt. Aber nicht nur das: keines von
ihnen nutzt ſich ab, auch wenn es tauſendmal
benutzt worden, keines wird ſchartig, keines
roſtet.
Sind wir nicht ſehr ſtolz auf den
wundervol=
en Bau unſerer feinen Injektionsſpritzen, die
viele Sentimeter weit ins Fleiſch dringen
kön=
nen, ohne daß man einen beſonderen Schmerz
empfindet? Aber tauſendmal feiner und
prä=
iſer iſt der Stachel der Stechmücke, ſo fein,
daß wir den Einſtich ſelbſt nie bemerken,
ſon=
dern erſt dann aufmerkſam werden, wenn die
Mücke bereits mitten im Saugen iſt. Und nicht
weniger primitiv iſt der vom Menſchen
geſchaf=
fene Injektionsmechanismus ſelbſt im Vergleich
nit dem etwa einer Giftſchlange. Nicht nur,
daß hier die Entleerung viel ſchneller und damit
virkungsvoller vor ſich geht, die Schlange beſitzt
ſogar eine eingebaute Vorrichtung, um Kanüle
und Neſervoir ſelbſttätig zu reinigen.
Wenn wir manchmal geneigt ſind,
anzuneh=
men, daß unſere Nieſenüberſeedampfer beinahe
den Gipfel der Vollendung erreicht haben
müſſen, daß es kaum mehr möglich ſein ſollte,
hier weſentliche Verbeſſerungen des
Grund=
prinzips noch vorzunehmen, ſo belehrt uns ein
Blick in die Welt der allerkleinſteen Lebewoſen,
der einzelligen, nur unter dem Mikroſkop ſich” Waſſertierchen ſehr ſchnell eines voſſeren.
Da gibt es Geißeltierchen, die das Problem
der Fortber egung durch eine Art von
Schiffs=
chraube ſo ideal gelöſt haben, daß unſere
tech=
niſchen Wunderwerke wie plumpe Urſocmen
daneben wirken. Der Energieverbrauch iſt
bei gleicher Leiſtung faſt 20,000mal geringer,
und das wird nur durch eine beſonders
raffi=
nierte Konſtruktion der Waſſerableitung und
der Schre benbewegung ſelbſt erreicht. Ebenſo
haben dieſe Cierchen eine noch viel
komplizier=
tere Erfindung des 20. Jahrhunderts ſeit
ewi=
gen Seiten vor: eggenommen: die Curkine.
Winzige Swiſchenglieder zwiſchen Pflänzen=
und Cierwelt beſitzen einen Apparat, der im
Prinzip genau den gleichen Bau aufweiſt wie
eine moderne Curbine, nur daß es nicht einmal
nötig iſt, das zur Erzielung der Drehbewegung
lötige Waſſer erſt in die Höhe zu bringen und
dann auf die Curbine einwirken zu laſſen.
Dieſe Lebeweſen, die ſchwerer ſind als das
Waſſer, bringen ſich beim Sinken in die bei der
Turbine bekannte Drehbewegung. Eine
beſon=
ders ſinnreiche Vorrichtung nutzt dann den
ent=
ſtehenden Ueberdruck in der Weiſe aus, daß
nach einer gewiſſen Seit des Sinkens der kleine
Apparat wieder zu ſteigen beginnt. Hier iſt alſo
beinahe das Prinzip des Perpetuum mobile
verwirklicht.
Man könnte dieſe Reihe ins Unendliche
fort=
ſetzen. Und jedes einzelne Beiſpiel würde nur
aufs neue beweiſen, wie ſehr die Natur alles
vom Menſchen Erdachte an Vollendung und
Einfachheit übertrifft. Es gibt keine beſſere
Unterm Vergrößerungsglas wird das Insekt (eine
Dasselfliege zum vorweltlichen Ungeheuer
Lehrmeiſterin. Erſt wenn wir es gelernt haben,
uns das, was hier ſeit Jahrmillionen fertig vor
unſeren Augen liegt, nutzbar zu machen, erſt
dann wird das Seitalter der Cechnik in
Wahr=
heit angebrochen ſein.
erbei ſeufzte ſie, rieb ſich gedankenvoll
2 von den Singern und konnte ſich nicht
en, die Adreſſe zu ſchreiben. Und
nach=
weimal mit großen aufgeregten Schrit=
98 Simmer marſchiert war, las ſie ihn
) zum drittenmal durch und zerriß ihn
igſam in kleine Stücke. Dies getan,
zum nächſten Sernſprecher, um ſich im
o nach dem beſten Suge nach U. zu
er=
hr 13 ab Hauptbahnhof”, gab ein
höf=
nger Mann Auskunft, und die Dame
ſich artig.
auh ging ſie auf die Poſt und ſetzte ein
um auf:
Imme Mittwoch 6 Uhr 18.
Herz=
as ſchickte lie ab.
r auf Umwegen
rnevalsgeſchichte von H. Kimſky.
lein Wegener, bitte zum Diktat.”
10 Wegener erſcheint mit
Stenogramm=
d Bleiſtift. Jung, elaſtiſch, ſehr blend
hübſch. Sie ſetzt ſich zur Linken des
ſches und wartet der Dinge, die da
ſollen.
tor Bartels, iſt ein Mann von etwa
en. Elegant und von einer faſt pedan=
Dr nungsliebe.
Ktiert ſehr rückſichtsvoll, und Gertrud
* hat keine Mühe, zu folgen. Sie iſt
der Sache und merkt nicht, wie Bartels
Een wohlgefällig ihr weiches Profil an=
Dann iſt der Brief fertig. Sie lieht
ngsvoll auf, aber der Direktor hat
keine weiteren Wünſche.
lerkwürdiges Mädchen, denkt Direktor
als Gertrud das Simmer verlaſſen
er ſehr abweiſend, ſehr zurückhaltend.
A Tihm eigentlich ſchon einmal ſo richtig in
7en geſehen? Nein, er kann ſich deſſen
kſinnen.
„0. Pedant, Eigenbrötler, denkt Gertrud
* als ſie vor der Cür ſteht. Ein
ches Wort, das mal nichts mit Diktat
24 tun hat, könnte er dir ſchon mal
gönnen. Schließlich hat man doch nicht umſonſt
ein Abitur gemacht und ſchließlich iſt man doch
auch ganz anſehnlich. Aber dieſer Mann ſcheint
gar kein Mann zu ſein — und iſt doch ſo nett,
muß ſie gleich darauf ſich ſelbſt eingeſtehen.
Da kann man halt nichts machen.
Und ſie möchte doch ſo gerne mehr teilhaben
an ſeiner Arbeit. Sie bewundert die Weitſicht
des Chefs, ſie kann ſeinen Plänen ſo gut
fol=
gen; ſie mochte ſo gerne auch mal gefragt ſein,
ob ſie das und das für richtig hält. Aber nein,
„Fräulein Wegener, bitte zum Diktat”, das
ſind die einzigen Worte, die ihr gelten, und das
iſt herzlich wenig.
Wenn ſie ihn doch einmal ſo richtig zu faſſen
bekommen könnte.
Direktor Bartels ſindet einige Cage ſpäter
unter der Geſchäftspoſt auch einige
Einladun=
gen zu Bällen, und wird dadurch erſt daran
erinnert, daß man ja mitten im Saſching ſteht.
Faſching! Unvermittelt ſieht er Bilder an
ſich vorüberziehen, Bilder voll frohen
Ueber=
mutes, den die Jugend diktierte.
Und plötzlich iſt er wieder der, der er früher
war, als er noch das bunte Band trug, als es
ihm noch auf einen Kuß mehr oder weniger
nicht ankam. Ja, er will wieder einmal Saſching
feiern, will fröhlich und ausgelaſſen ſein. Aber
nicht im „Klub”, auch nicht bei Juſtizrat
Bert=
ing, wo man Hände küſſen und „Gnädige Frau”
agen muß. Nein. Mit den Menſchen, die noch
ſo aus ganzem Herzen unbefangen froh ſein
cönnen.
Bartels greift nach der Seitung.
Hier! Nubrik Vergnügungsanzeigen”
Wahllos tippt er mit dem Singer auf
irgend=
eine Anzeige und trifft den „Goldenen Anker”
der einen Faſchingsball voll Jubel und Crubel
ankündigt. Sorgfältig ſchneidet er das Inſerat
heraus.
Die Arbeit will heute gar nicht ſo recht
gehen. Immer wieder ertappt er ſich dabei, daß
er etwas verunglückte Anker auf die
Löſch=
unterlage malt. Und dann, ein Schreck!
Iſt er denn nicht überhaupt viel zu alt für
das Ausgelaſſenſein. Schließlich iſt er doch das
Haupt eines großen Unternehmens und nicht
mehr der Burſch von früher.
Ach was, laſſen wir es auf einen Verſuch
ankommen.
Als er das Büro verläßt, klingt ſein „
Mahl=
eit!” ſo unternehmungsluſtig, daß alles, von
Gertrud Wegener bis zum jüngſten Lehrling,
ganz verdutzt iſt. Merkwürdig, denkt Gertrud,
als ſie nachher im Arbeitszimmer des
Gewalti=
gen noch etwas Ordnung macht, was eigentlich
gar nicht nötig iſt; aber als ſie kurze Seit
ſpä=
ter ihren „Bus beſteigt, ſtrahlt auch ſie über
das ganze Geſicht.
*
Wenn ſchon, denn ſchon, hat Bartels
ge=
dacht, als er zweifelnd vor dem Spiegel ſtand
und überlegte, ob es nicht doch angebrachter
wäre, ſich mit einer Geſichtsmaske zu begnügen
und im übrigen der Siviliſt zu bleiben, der er
onſt auch war.
Wenn ſchon, denn ſchon!
Und ſo ſtürzt er ſich denn als kampfluſtiger
Corero in das Gewühl im „Goldenen Anker”.
ſieht überall lachende Augen, nippt auch mal an
roten Lippen, die ſich im willig bieten, und ſpürt
es mit Nieſenfreude, daß er noch jung iſt, jung,
vie man es erſt ſein kann, wenn man ſchon
meinte, alt zu ſein.
„Oho, heißblütiger Corero, nicht ſo ſtürmiſch.”
Unter einer blauſeidenen Maske, die das
ganze Geſicht verhüllt, blitzen zwei luſtige Augen,
die zu einem Rokokodämchen gehören. Ein
leich=
ter Schlag mit dem Sgcher in Bartels Geſicht —
und ſchon iſt das zierliche Perſönchen
ver=
ſchwunden. Bartels hat den Direktor jetzt ganz
abgeſtreift. Wo iſt ſie, die es gewagt hat, einen
Corero zu ſchlagen?
Ganz hinten im Saal ſieht er die ſchneeige
Perücke auftauchen. Er bahnt ſich einen Weg
durch die Menge, wird hier uno da aufgehalten,
verliert ſein Opfer aus den Augen und findet
s ſchließlich doch in einer Niſche, in der es
graziös fächernd an einem Ciſch ſitzt.
Jetzt iſt er ganz ſpaniſcher Grande, gemeſſen
und doch voll verhaltener Glut. „Schöne
Maske, geſtatte, daß ich dir meine Geſellſchaft
aufdränge. Weiſe mich nicht ab, denn du
wür=
deſt meinem Herzen den Srieden rauben.
Huldvoll lächelt ein roſiger Mund unter der
halb hochgeſchlagenen Maske.
„Weit war gewiß dein Weg aus dem
ſonni=
gen Süden, ſetze dich zu mir und erzähle mir
von deiner fernen Heimat.”
Bald ſtehen Gläſer auf dem Ciſch und in
ihnen funkelt goldener Wein, der nicht an
Spa=
niens Küſten, ſondern am deutſchen Rhein
reifte.
Die Gläſer klingen hell und freudig, durch
ungezählte fröhliche Stimmen dringt
verſchwom=
men eine weiche Walzermelodie.
Und die Stunden fliehen. Viel zu ſchnell, ſtellt
Bartels feſt.
„Sag mir, wer du biſt,” fleht und bettelt er
aber das Damchen aus einer vergangenen
zärt=
lichen Epoche bleibt ſtandhaft.
Nicht eher, als bis beide Seiger deiner Uhr
auf der heiligen Swölf ſtehen, teurer Corero.
Nicht nur Mut ſoll ein Mann haben, er ſoll
auch warten können.”
Und dann geht es durch die Reihen wie ein
einziger Jubelruf:
„Demaskierung!”
Unvermutet ſtreift Bartels ſeiner Partnerin
die Maske vom Geſicht und blickt in die
lachen=
den Augenſterne von — Gertrud Wegener.
Aber merkwürdigerweiſe iſt er gar nicht
ver=
legen, als er ſeine Maske jetzt auch abnimmt
und in ihren Augen etwas wie Erſchrecken lieſt.
„Nein, kleine Gertrud, heute brauchſt du
nicht zu befürchten, daß ich dir etwas diktiere.
Wenn du willſt, diktierſt du von heute an!”
Da iſt es, als ob das feurige Blut auf
ein=
mal in das Rokokodämchen übergegangen
wäre. Bartels fühlt heiße Lippen auf ſeinem
Mund, und ihm bleibt nichts anderes übrig, als
gleiches mit gleichem zu erwidern. Und er tut
es gern.
Daß ſie aber den Seitungsausſchnitt mit dem
Inſerat des „Goldenen Anker” damals auf
dem Schreibtiſch gefunden hatte, daß ſie von
einer Haushälterin durch diplomatiſche Fragen
herausbekommen hat, in welchem Koſtüm er
erſcheinen würde, und daß ſie dann den ganzen
Abend wie auf heißen Kohlen ſaß, weil ſie bei der
Demaskierung eine Kataſtrophe befürchtet
hatte — das hat Gertrud ihrem „Direktor”
erſt erzählt, als ſie ſchon einen kleinen Chef auf
ihren Armen wiegte
und Pedanten anſah. Aſpaſia, Diotima
nd
die Hetäre Choodora gehörten zu ſeinem
Umgang, wodurch er ihr auch einigen Grund
zur Eiferſucht nahelegte. Natürlich iſt es
ver=
kehrt, mit heutigen Maßen zu meſſen. Die
at=
tiſche Ehe hatte eine durchaus andere
Grund=
lage, und von einer geiſtig gefühlsmäßigen
Ge=
meinſchaft, wie ſie heute angeſtrebt wird, war
damals keine Nede.
Der Charakter der Rautippe, der
jugend=
lichen Frau des weiſen Sokrates, hat durch
Jahrtauſende einen geradezu unautaſibar
ſchlechten Ruf bewahrt. Man kann ſogar
ſa=
gen, daß ihr Name zum Schimpfwort
gewor=
den iſt. Denn wenn ein Ehegatte ſeine Frau
ſo nennt, bedeutet 2s eigentlich immer, daſ
leine Liebo verſiegt, iſt oder aber daß er
ſei=
nem Eheweib durch Einraugierung in eine
Gattung von Frauen, mit denen kein anderer
ſeines Geſchlechts je fertig geworden iſt, den
Krieg erklärt.
Su ihrer „Rechtfertigung” hat ein weiſer
Profeſſor vor ungefähr hundert Jahren ein
ganzes Buch geſchrieben, in dem zu leſen ſteht,
daß Rantippe aus pſuchologiſch nur ſehr
ver=
ſtändlichen Gründen zu dem Scheuſal wurde, als
das ſie in der Nachwelt weiterlebt.
Es wird in dieſem Buch eine, Reihe von
Momenten angeführt, die das arme Weib
da=
hin gebracht haben ſollen, faſt ihren Verſtand
zu verlieren. Die chroniſche Armut des Sos
krates wird erwähnt, dieſe ging ſo weit, daß
beide Ehegatten zuſammen nur ein Kleid, ſoll
wohl heißen Uebergewand, beſaßen, ſo daß,
wenn Sokrates auf der Straße ſtand und ſich
oft ſtundenlang nicht vom Flecke rührte, um
einem in ihm auftretenden Gedanken
nachzu=
hängen, oder auf dem Marßtplatz der
heran=
wachſenden Jugend Fragen vorlegte, die zu
einer ganzen Kette von philoſophiſchen
Expli=
kationen führten, ſeine arme Frau zu Hauſe
tobte, weil ſie auf die Weiſe gehindert war,
auf die Straße zu gehen und die notwendigſten
Dinge zum Lebensunterhalt für ihre hungrigen
Kinder einzukaufen. Als Hausfrau hatte ſie es
jedenfalls ſehr ſchwer mit ihm. Gut beſoldete
ſtaatliche Anſtellungen ſchlug er aus, um „im
Dienſte der Gottheit an anderen zu arbeiten”.
Man findet es faſt verſtändlich, daß ſie in
Naſerei geriet, wenn ihr Gatte immer wieder
neue Gäſte nach Hauſe mitbrachte, ohne zu
be=
denken, daß nichts vorhanden war, was auf
den Ciſch geſtellt werden konnte. Es wird
er=
zählt, daß ſie einmal den Eßtiſch umgeworfen
habe, daß ſie ihn mit Schlägen malträtierte
und Spülwaſſer auf ihn ſchüttete. Wenn
So=
krates auch perſönlich ein Muſterbeiſpiel von
Enthaltſamkeit darſtellt und ein Biograph
ſo=
gar rühmend erwähnt, daß er in ſeinem
gan=
zen Leben nicht mehr als eine attiſche Mine
(das iſt nach heutiger Währung etwa 70
Mark) verdient habe, ſo kann man der etwa
30 Jahre jüngeren Frau wohl nachempfinden,
daß ſie ihn als ſchlechten Hausvater, Sonder=
Am Cage, an dem er den Giftbecher trank,
ſoll Rantippe mit ihrem jüngſten Kind auf dem
Arm laut wehklagend an ſeinem Lager im
Gefängnis geſeſſen haben. Phädon berichtet,
daß ſie bei ſeinem Erſcheinen in die Worte
ausgebrochen ſei: „O Sokrates, das iſt das
letztemal, daß dich deine Freunde ſprechen
und daß du ſie ſprichſt!‟ Dieſe kleine von
Plato überlieferte Erzählung legt uns die
Vermutung nahe, daß dieſe verſchriene Frau
vielleicht ein leidenſchaftlich einpfindendes Weib
war, ſie liebte Sokrates, ohne entſprechende
Gegenliebe zu finden. Eine primitive Natun
wird leicht an der Liebe des anderen zweifeln,
wenn keine greifbaren Beweiſe lich dafür im
täglichen Leben finden. Catſache, iſt, daß
So=
krates Frau und Kinder hungern ließ,
Ran=
tippe aber hatte Beweiſe genug, durch die
Hochſchätzung, die ſein Geiſt überall genoß, daß
er höchſtwahrſcheinlich alle Schätze der Welt
beſitzen hätte können, wenn er nur gewollt
hätte.
Der Nebenmann
Unter den Klaſſenkameraden nahm der
Nebenmann, der Mitſchüler, der mit uns auf
derſelben zweiſitzigen Schulbank untergebracht
war, eine Sonderſtellung ein. Was den meinen
anbelangt, ſo läßt ſich nicht ſagen, daß uns
Cieferes verband. Außerhalb der Schule waren
wir uns fremd. Niemals kamen wir
nachmit=
tags= oder abendsüber zuſammen. Wir
wohn=
ten weit voneinander entfernt und dies nicht
nur im geographiſchen, ſondern auch im
ſeeli=
ſchen Sinne. Er hatte andere Intereſſen,
au=
dere Lebensgewohnheiten als ich, war
kraft=
ſtrotzend, breit und groß; während meine
kör=
perlichen Qualitäten über den
Klaſſendurch=
ſchnitt gewiß nicht hinausgingen. Auch in den
Pauſen promenierten wir nicht gemeinſam im
Hof, ſondern jeder mit ſeinen eigentlichen
Freunden, zu denen uns Neigung und inneres
Gefühl geführt hatten.
Aber läutete dann die Glocke, ſo waren wir
aneinandergekoppelt, bildeten ein Geſpann, ein
Paar, eine kleine Wohnungsgemeinſchaft. Es
war faſt wie eine Che. Unſere Mappen
lehn=
ten aneinander, wir halfen uns mit den Federn
und dem Löſchpapier aus, tauchten, ſofern das
eigene Lintenfaß verſiegt war, den Halter in
das des anderen, ſchielten uns bei den
Extem=
poralia auf die Hefte, und wenn uns auch
nicht alle Einzelheiten unſeres Schulſchickſals
kümmerten, ſo berührte uns doch ein gelegent=
Dieſer Mann, der wie ein Silon ausſah,
von einer im Altertum geradezu
ſprichwört=
lichen Häßlichkeit, mit ſtumpfer Naſe und
her=
vorquellenden Augen, übte trotz allem eine
ge=
rodezu faſzinierende Wirkung auf ſeine
Um=
gebung aus. Sollte ſeine dämoniſche Macht
nicht auch Rantippe erfaßt haben?
Es werden uns verſchiedene Ausſprüche
von ihm über ſie berichtet, aus denen
hervor=
geht, daß er ſie als Mittel zur
Vervollkomm=
nung leines Charakters anſah, ihre Naſerei
und Wortſchwälle in ſtoiſcher Nuhe ertrug
und immer wieder ein ausgleichendes Wort
fand, um ihr Wutſchnauben zu übergehen und
zu negieren. Wiſſen wir aber nicht alle, daß
gerade die Nuhe es iſt, die vor Leidenſchaft
ſchäumende Menſchen bis zum Wahnlinn
bringt? Rantippe iſt unſterblich geworden. In
ununterbrochener Kette zieht ſich durch die
Ge=
ſchichte der Welt dieſer Cupus Frau, vor dem
die Männer fliehen, wenn ſie unverheiratet
ſind. Machen ſie aber erſt nach vollzogener Ehe
die Entdeckung, mit einer aus dem Geſchlecht
Rantippes verheiratet zu ſein, ſo iſt die
Kata=
ſtrophe da, der Betreffende erhebt ſich in der
eigenen Anſchauung zu einem Nachfahren des
weiſen Sokrates, er glaubt verachten zu
dür=
fen, ja, er wird auf den Gedanken kommen,
ſich ſcheiden laſſen zu müſſen.
Oſt es aber ſo, wie ich vorhin andeutete,
daß Rantippe bis zum heutigen Cage verkannt
worden iſt, iſt ſie eine unglücklich Liebende —
dann gäbe es ein einfaches Mittel zu ihrer
Sähmung, das ſelbſt der weiſe Sokrates nicht
zu finden vermochte: Liebe. Ein
verhältnis=
mäßig kleines Quantum echten Gefühls bändigt
jede Rantippel. Wer dieſes Aittel anwendet,
wer ſich zum Geſetz macht, in einem häßlichen
Augenblick ſich des Höchſtmöglichen zu
erin=
nern, alſo immer der liebendere Ceil von zwei
ſich Liebenden zu ſein und unter allen
Umſtän=
den zu bleiben, der wird auch eine Rantippe
„zähmen” können und höchſtwahrſcheinlich nach
vollbrachter Sähmung glücklicher mit ihr ſein
als mit einer leidenſchaftsloſen „vernünftigen”
Ehegattin.
Ea v. Carlberg.
liches beſonders grobes Verſagen des anderen
ein wenig mit; es war, als ob etwas davon
auf uns ſelber käme. Manchmal fehlte der
Nebenmann. Wir fühlten uns dann nicht ganz
vollſtändig, ein wenig verwaiſt. Es war eine
Leere da. Blieb die Entſchuldigung aus, ſo
be=
auftragte uns der Lehrer, einmal nach dem
Nebenmann zu ſehen und ihm am nächſten Cage
Beſcheid zu geben. Er verkannte die
tatſäch=
liche Lage Es gab andere in der Klaſſe, die
mit dem Nebenmann weit intimer waren als
wir und die ſich wohl auch meldeten und etwas
über ſeine Krankheit zu ſagen mußten. Aber
der Lehrer legte auf ihre Ausſage, der nür
Gerüchtcharakter beigemoſſen wurde, kein
grö=
ßeres Gewicht. Wir, die andere Hälfte der
Schulbank, waren die naturgegebene Inſtanz,
einen verläßlichen und offiziellen Beſcheid
ein=
zuholen. Wir ſuchten die Wohnung des
Neben=
mannes auf, taten einen Blick in ein fremdes
ſoziales Milieu. Wir redeten mit ihm, wie
Jungen miteinander reden: aber es blieb ein
Neſt Förmlichkeit.
Später im Leben treffen wir den
Neben=
mann hin und wieder auf der Straße. Wir
haben uns völlig auseinandergelebt, und es iſt
nichts mehr da, das uns zuſammenhält. Oder
doch, es iſt noch etwas da: die Bank, indeſſen
ſie ſteht in einem fernen Naum, zu dem wir
keinen Sutritt mehr haben.
Es gibt auch den Nebenmann im Leben:
den Nachbar aus lokalem oder beruflichem
Sufall. Seine Steigerung und Ueberhö",
die Menſchen unſerer inneren Sunei 3.
Mutter, die uns gebar, die Frau, die —
ſio=
ben, der Sreund, dem wir uns anr jauen
Aber von der Perſpoktive eines koery
Lebens als dieſes irdiſchen aus betrac
ſchiebt ſich vielleicht der Nang. Die
teſten unſerer Erdentage werden dil ſe
männer, mit denen wir doch eben mu
dern und das Löſchpapier austauſchei
Geſch
ZeN
Komplimente.
Atelierfeſt in München. Ein Spani 6
einer Südſee=Onſulanerin zu: „Du 6e
erinnerſt mich an den Himmel!‟. Geſ *
erwidert die Maske: „Dank, lieber /
Bin ich wirklich ſo ſchön?” „Nein, e
blau”, ſagt der Spanier.
Maria Chereſia.
„Ich habe mir zum Karneval ein b.
des Koſtüm anfertigen laſſen. Ich
Maria Chereſia. Alles mit Seide un
einfach fabelhaft”
„Herr im Himmel hör es — was
das koſten?”
„Hundert Mark wird es wohl kom
„Du biſt verrückt, eine ſolche Ar E
ſolcher Seit zu machen. Du hätteſt in
Masken=Verleihgeſchäft gehen ſollen
für drei Mark etwas pumpen ſollen.”
„Sehr richtig. Aber — die drei Mf
ich bar bezahlen müſſen ..."
Der Sohn des Rennfahrers.
Der Nennfahrer Hiek hat ein Söhn
das Söhnchen will alles wiſſen.
„Papa”, ſagt das Söhnchen, „hat de
eine Verkleidung, wie hier in der Seitun
„Ja natürlich.”
„Und warum verkleidet ſich der
Will er auf einen Maskenball?”
Sicher iſt ſicher.
Ein Schokte wird gefragt: „Warum
denn als Naubritter auf, den Mask
„Warum ſoll ich nicht?” „Weil die
doch ſo furchtbar unbequem iſt. Dauert
ſchworen Panzer auf der Bruſt zu h.
doch kein angenehmes Gefühl.” „Oh., im
teil. Da bin ich wenigſtens ſicher, da
an meine Brieftaſche ran kann. Die
nämlich unter dem Panzer.”
Literariſch.
In Weimar findet ein Goetheball
Mein Freund Oskar erklärte mir, daß
ginge. Als Werther. — „Und deine Ir
„Was gibt es da groß zu fragen? Al
thers Leiden, ſelbſtverſtändlich.”
P‟
A
Küchenzettel vom 4. bis 10. März.
(Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.)
Montag: Grünkernſuppe, Kaiſerſchmarren
mit Dörrobſt.
Dienstag; Zwiebelſuppe Kochfleiſch mit
Brühkartoffeln und Preiſelbeeren.
Mittwoch: Haferſuppe, Wirſingkloß (
Fleiſch=
reſte) mit Kartoffeln und Tomatentunke.
Donnerstag: Reisſuppe, Sauerkraut mit
geſalzenem Schweinefleiſch. Kartoffelbrei.
Freitag: „Kartoffelſuppe, geſpickten. Fiſch
mit Kartoffeln und Salat.
Samstag: Erbſenſuppe mit Würſtchen und
Bratäpfel
Sonntag: Nudelſuppe T, Kaſſeler
Rippen=
ſpeer mit Blumenkohl und Kartoffeln,
Mokkaſpeiſe*).
Schachnummer 613.
Aufgabe 816.
M. Segers in Brüſſel.
(1. Preis, Schackſpelaren, 1933.)
b d e
a
A
4
——n
ſ
*
813. 1. Bh5—h6l Kg8 2. Bf7 + Eh7 3. Bf88 +I Kg8
4. S47 Kh7 5. St6c. Der Bk6 kehrt als Umwandlungsoffizier
zu ſeinem Standfelde zurück: „Ercelſior=Rundlauf‟. Eine klaſſiſche
Faſſung dieſes Gedankens in Miniaturform; ſein ſeltſames
Drei=
eck ruht zwiſchen den Punkten: 16—f8—d7.
Löſerliſte: G. Seeh in Eberſtadt, Wilhelm
Eiſele in Sandbach, Leo Schott in Pfaff=
Beerfurth, Paul Mirus in Eberſtadt (813),
Hermann Schmidt in Darmſtadt.
Auflöſung der Rätſel aus 9
Winterliches.
2 Eiſen. 2—3 Nonne, 3—4 Eben
Eichel, 5—1 Liebe. — „Schnee.”
Magiſches Quadrat.
1. Kalt, 2. Arie, 3. Lila, 4. Tea=
*) Mokkaſpeiſe. 44 Liter ſtarker Kaffee,
1. Liter ſüße Sahne, 25 Gr. Kakao, 10 Blatt
weiße Gelatine, ½ Liter Schlagfahne. 25 bis
10 Gr. Zucke:, Kaffee, Sahne und Kakao
wer=
den auf kleinem Feuer geſchlagen. Kurz vor
dem Kochen vom Feuer nehmen, weiter ſchlagen
und die Gelatine darunterrühren. Wenn die
Speiſe anfüngt ſteif zu werden, gibt man die
mit Zucker gefüßte Sahne darunter.
Ungariſcher Szekeley=Gulsjas.
1 Pfund knochenloſer Schweinekamm bräune man
mit reichlich Zwiebeln an und gebe das Fleiſch
mit 1 Teelöffel Roſenpaprika und 1 Pfd.
Sauer=
kohl in einen Topf und laſſe das Ganze mit einer
Schicht Karto elſcheiben bedeckt, mit
Butter=
flöckchrn belegt, mit 1 Taſſe heißem Waſſer
über=
goſſen, bei feſtverſchloſſenem Topf langſam
weich=
dämpfen.
Verwandelte Bäume.
Den Laubbäumen lege den Fuß mehr näch vorn,
Das Haupt zu Füßen:
Dann haſt du, was jeder Winterſportfreund
Wird freudig begrüßen.
Ein Komponiſt.
*
Weiß zieht und ſetzt in zwei Zügen matt.
Prüfſtellung: Kd7 Df2 Tb8 If1, h8 Sd4, e7 Be4; Kc5
Da3 1b1 Ba6.
Aufgabe 817.
Olavi Heino.
(6 Ajan Sana, 10. Januar 1931.)
Weiß: Kg4 Tk7 805 (3 Steine);
Schwarz: Kh6 Bg7 Bh7 (3 Steine).
Matt in drei Zügen.
Löſungen der Aufgaben 812 und 813.
812. 1. D14—r2! Nun droht die VXL=Batterie mit 2. T:e4+5
wirkſam zu werden, 1. le5 (Se3, Tes, Bd5, Td5:
Selbſt=
bocks auf den Fluchtſeldern des ſchwarzen Königs, Kes, Ka9.
luge 4. Meßl (.0, Diki, 8a4, piß, lecßl Nes, Dikſt. Auf
den feinen, 2 Fluchtfelder freigebenden Löſungszug folgen
reizende Mattſpiele.
Obige 20 Buchſtaben ſetze man auf die 20
Punkte, ſo daß 5 Wörter von folgender
Bedeu=
tung erſcheinen: 1—2 überirdiſches Weſen 2—3
altes Inſtrument. 3—4 Verwandter, 4—5 Blume,
5—1 Baum. Die Mittelbuchſtaben nennen einen
Komponiſten.
CarlDeubel.
Druck, Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23.— Verantwortl, für die Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt. — Fernſpr. 1, 2389— 2392.— Alle Rechte vorbehalten. Nach)r.)
Berufsanpaſſung.
„Lehmann, ſagen Sie mit einmal, de
Sie eigentlich in ihrem Zibilberuf”
„Barbier, Herr Oberwpachtmeiſter.
„Das iſt ja ſehr paſſend — in 3u4t
Ihr Arbeitsdienſt in der Küche 9s Nu
ſchäler!”
Im Gegenteil. Im Eiſenbahnabtei, ſi
Herren miteinander ins Geſpräch gerdte d.
Steuereinnehmer ſind Sie — ſoſol
wohl ein recht unangenehmer Beru.
— „Im Gegent!
Niemand ſieht Sie gern.
die meiſten Leute biten mich 00l, uch
wiederzukommen.”
verb
Seide u
ättel
in 60t
Ma4
der Seit
Geit
3 Trere
Rnopfe
nn Frau Mode es darauf anlegt, ihre
gerſchaft zu verblüffen, findet ſie immer
ante Neuheiten, die ihre Trabantinnen
en Bann zwingen.
ſcheint, daß Frau Mode insbeſondere
ihreszeitenwende ihre Kraft von neuem
en will und aus dieſem Grunde mit
Ueberraſchungen in den Vordergrund
eval eit
pen ſolle P
die drei 45
heiten der Linie ſcheinen im
Augen=
hr zu intereſſieren, aber auch Neuheiten
irnierung ſind nicht zu unterſchätzen, und
nu Mode es offenbar ausgezeichnet
ver=
dieſe beiden Faktoren richtig zu
ver=
entſteht ein Stil, der überraſcht und
Wir ſehen alſo in dieſem und jenem
endlich wieder eine neue Linie
ent=
die wir ſchon ſehnlich erwarteten, da
eichbleibende Mode in keiner Hinſicht
heißen iſt, weil nur ein ſtändiger
Wan=
dieſem Gebiete reizvoll und abgeſehen
auch vom wirtſchaftlichen Standpunkte
t, wichtig iſt, da erfahrungsgemäß jede
e Veränderung die Kaufluſt ſteigert und
itereſſe an der Mode zunehmen läßt.
abgeſehen von den neuen Linien
die kommende Mode aber auch eigen=
Garnierungs=Effekte mit
je ſich die Gunſt der Frau erobern will.
n wir einen Blick hinter die Kuliſſen
ößen Werkſtätten werfen, müſſen uns
r nun zu Zeugen der „Genevalprobe
de” werden) die vielen
Knopfgar=
ngen auffallen, die heuer für Kleider,
ſtüme und für Mäntel Verwendung
und — wie man mit Genugtuung
feſt=
zu jeder Aufmachung gut paſſen;
ſelbſt=
lich wird hier geſchmackvoll differenziert,
in Knopf, der für ein Strapazkleid in
gezogen wird, ganz anders ausſehen
S die Knopfgarnierung eines Beſuchs=
Daß ſich das Kunſtgewerbe und die
ie dieſes Gedankens annimmt und ihn
ntaſievoller Art ausbaut, kann uns
undernehmen und die Folge davon iſt,
is das Frühjahr die eigenartigſten
Kuopftypen bringen wird, die auch das
be=
ſcheidenſte Kleid geſchmackvoll beleben ſollen.
Am Vormittagskleide ſieht man vielfach
Kriſtallknöpfe, die nicht ſelten mit einem
metalliſchen Rande verſehen ſind: Metall iſt
ja überhaupt auf dieſem Gebiete ſehr
erfolg=
reich; ſo zum Beiſpiel wird den emaillierten
Metallknöpfen ein gewaltiger Erfolg
voraus=
geſagt, weil ihr kunſtgewerblicher Charakter
ge=
wiß allen jenen zuſagen wird, die nicht die
„breite Heeresſtraße” für ihre Modewanderung
einſchlagen wollen, ſondern „unbegangene
Pfade”, ſprich: neue Wege ſuchen.
Die Nachmittagsmode hingegen ſteht im
Zeichen des Poſamenterie=Knopfes, mit deſſen
Wiederkommen, die Handarbeit die nun ſt
lange ausgeſchaltet war, endlich zu ihrem
Rechte gelangt!
Daß es aber abgeſehen davon auf dieſem
Gebiete noch mancherlei anderes gibt, wie zum
Beiſpiel Strohknöpfe, Baſtkugeln uſw. iſt ein
Zeichen für das offene Bekenntnis zum Neuen!
Schließlich iſt auch der mit dem
Grund=
material des betreffenden Kleides genau
über=
einſtimmende „überzogene Knopf” oft zu ſehen.
Die Knöpfe werden auf den neuen
Früh=
jahrsmodellen im allgemeinen in langen Reihen
angeordnet, weil ſie nur in dieſem Falle als
charakteriſtiſches Merkmal einer modiſchen
Neu=
orientierung zur Geltung kommen
Daß die neue Mode die intereſſante
Linien=
führung und den modernen Knopf=Aufputz
ganz ausgezeichnet in Einklang bringt,
be=
weiſen unſere Bilder, die uns in modiſches
Neuland führen ſollen.
Unſer Blick bleibt vorerſt an einem flotten
„Tunik=Kleid” haften, das zwar den
„Ruſſenſtil” zum Vorbilde nimmt, aber doch
eine viel leichtere viel frühlingshaftere
Aus=
legung dieſes Modegedankens findet; man
ſieht, daß der in der Mitte geknöpfte und
ge=
ſchlitzte „Ueberrock”, alſo die eigentliche „Tunik”
nach oben hin durch einen breiten, ebenfalls
geknöpften Wildledergürtel abgeſchloſſen
er=
ſcheint; wie man vermutlich gleich erraten
haben wird, iſt dieſe ganze Partie
abnehm=
bar, ſo daß nur das ſchlichte Grundkleid
bleibt, deſſen Kragen= und Manſchetten=
Garnitur (die die Form eines ſtiliſierten
Blütenkelches hat) ebenfalls durch
Knopf=
garnierungen auffällt.
Zur Type der modernen Frühjahrs=
Jackenkleider mit kurzer „Spencer=Jacke‟
gehört unſer zweites Bild, deſſen durch den
Biedermeierſtil beeinflußter, nach unten hin
zuſammenlaufender Knopfverſchluß ebenſo
be=
achtenswert iſt wie der Capekragen, der — in
kunſtvoller Weiſe nach außen gerollt — aus
dem Schnitte des Ganzen entſtehen muß.
Ein Mantel, der für ſportliche Zwecke
ebenſogut verwendbar iſt wie als
Alltags=
umhülle für die Stadt, wird durch lange
Knopfbahnen in der Rückenmitte und an der
Außenkante der Aermel garniert (Figur 3).
Als letztes Modell wollen wir ein
Nach=
mittags=Mantelkleid von edelſter
ge=
wickelter Linie beſprechen, deſſen Oberteil mit
Poſamenten=Knöpfen ſeitlich verſchloſſen iſt
und deſſen kelchförmige Aermel (in gleicher
Weiſe fixiert) abknöpfbar ſein ſollen, ſo daß
der Geſamteindruck dieſes Kleides mit einem
Handgriffe zu verändern iſt.
Die Knopfgarnierung iſt — wie man
ſieht — in jedem Falle flott und ſichert eine
überaus liebenswürdige modiſche Note, mit
der die neue Jahreszeit einen gelungenen
Auf=
takt finden konnte!
eSttrne frei
ich
Lend
Mel
fim
—m
erleben heuer eine Revolution der
Hut=
die wir ſie uns — trotzdem man auf
ſdende Veränderungen gefaßt war —
kühnſten Träumen nicht ausgemalt
rend nämlich im Laufe der letzten
as kleine Hütchen immer tiefer in die
gerückt wurde bis es den Hinterkopf
freigab, daß ſich ein Gummiband als
ig erwies, um dieſem kleinen „Etwas”
ſprechenden Halt zu geben, fegt nun
ndrang der Mode das kleine (nun
auf=
ne) Hütchen weit in den Hinterkopf,
S alſo ganz aus der Stirne und gibt
er modernen Frau ein völlig
verän=
lusſehen.
erſte war man über dieſe neuen Typen
cherweiſe höchlichſt verwundert und es
einiger Zeit, um ſich mit dieſem
Ge=
zu befreunden, der ſich zu allem
Bis=
in einen ſo deutlichen Gegenſatz ſtellte.
bald aber erkannte die Frau von
T, daß die ſtirnfreie Hutmode
tt. ſehr frühlingsfroh und vor allen
ungemein jugendlich ſei, alſo dem
en Wunſche jeder Trägerin
entgegen=
gab es keinen Einwand mehr: Frau
atte geſiegt!
wie der Geſamteindruck der neuen
ſind auch die Materialien: ſchöner
ide und Stroh wechſeln einander ab
den nicht ſelten auch in ungemein ge=
Uler Weiſe zuſammengeſtellt. Der
Früh=
iſt natürlich ganz klein, weil eine
eige Form zu dieſer Jahreszeit gewiß
* Platze wäre.
Kodernen Garnierungen ſind ſehr
inter=
id berdienen eingehende Erörterung;
ee ſcheint hier ganz neue Wege
ein=
zu wollen, weil man ſich von der
heit der aufputzloſen Formen
voll=
losſagt und die Garnierungen nett zu
und vorteilhaft anzubringen weiß.
er, Blüten und Federngeſtecke und gut
Agraffen ſind gerne geſehen und
i ungeteiltes Lob!
ſute Geſchmack gebietet größte Einfach=
Strapazformen, hingegen phantaſie=
Yandlung der für den Nachmittag be=
Hüte.
Richtlinien berückſichtigend, wird der
und Alltagshut aus weichem
Beſtellt (Bild 1) und meiſt nur mit
hlichten Bande garniert
Entwurf könnte ebenſogut in leichtem Filz
wie in Stroh ausgeführt werden und iſt
ſeiner — unter der „Saturnkrempe” ſichtbar
werdenden — Federnkante wegen
er=
wähnenswert.
Mit fortſchreitender Jahreszeit werden wir
aller Vorausſicht nach wieder Kunſtblumen
als wichtigen Faktor der Hutmode ſchätzen
lernen, wobei die Zuſammenſtellung von hellem,
paſtellgetöntem Filz mit dazu abſchattierten
Blüten Beachtung finden muß (Skizze links
unten).
Neben den vorherrſchenden kleinen und
halbbreiten Formen ſoll matürlich auch der
breite Strohhut nicht übergangen werden
wenn er auch die Popularität der kleinen
Modelle nicht erreichen dürfte. Man verwendet
für dieſen Zweck entweder mattes Exotenſtroh
oder glitzerndes Zellophanmaterial, dem durch
einen eingefaßten Rand und ein weich=gelegtes
„Schäfer=Hutband” die richtigen Akzente
ge=
geben werden. Der unterhalb des Hutrandes
hervorkommende, alſo um den Kopf gelegte
und etwas verſteifte Schleier macht gerade
bei dieſen breiten, leicht aufgebogenen Hüten
(Bild 2 der unteren Reihe) einen maleriſchen
Eindruck.
Damit aber haben wir das Weſen der
neuen Hutmode erfaßt, denn die reizvolle
maleriſche Wirkung iſt es letzten Endes, die
uns immer von neuem bezaubert!
Schuhriemen” u. „Schnürſenkel
als neueſte Garnierung ...
Viel kecker ſind die Hütchen, die man zum
Stoffkoſtüm trägt, weil hier oft
Feder=
kiele in flotteſter Weiſe Verwendung finden
So zum Beiſpiel iſt der aufgebogene und von
den Kielen durchſtoßene Rand ein Motiv, den
wir gerne begegnen werden (letztes Bild der
oberſten Reihe).
Natürlich können auch Filzhüte einfallsreich
behandelt werden und erhalten beſonders durch
ſchwarz=weiße Kontraſte eine ungemein feſſelnde
Note; wenn wir unſer zweites Bild betrachten,
fällt uns die Eigenart dieſes kleinen, dunklen
Filzhütchens auf, deſſen Rand mit einem
Rips=
bande eingefaßt iſt und deſſen Kopf durch eine
ſtiliſierte Pikeeblume garniert erſcheint,
Einen kleinen, ſehr anmutigen „
Nachmit=
tagshut” aus glänzendem Zellophanſtrob
mit gewellter „Kronenkrempe” zeigen wir im
vorletzten Bilde dieſer Reihe und verweiſen
auf das kleine, zu einer Maſche gebundene
Bändchen, das am Haaranſatz ſehr
geſchmack=
voll wirkt und dazu beſtimmt iſt, dem aus der
Stirne gerückten Hute einigermaßen feſten Halt
zu geben
Eine vielbeſprochene Neuheit ſind die
ſo=
genannten „Saturnhüte”, deren Krempe
den Eindruck vortäuſcht, als ob ſie den
Hut=
kopf durchſtoßen würde (letztes Modell). Unſer
... das läßt uns wahrhaftig aufhorchen und
wie=
der einmal erkennen, daß man jedweden Effekt
gutheißt, der ſich geſchmackvoll ins Modebild
ein=
fügt.
Diesmal handelt es ſich um zarte Lederrollen,
die mit Senkeln (aus vergoldetem, verſilbertem
oder verkupfertem Material) beſchwert ſind und
ſowohl als Verſchluß der Kragenpartie, als auch
an Stelle des Gürtels und überdies noch zum
Abſchluß leicht gebauſchter Aermel herangezogen
werden.
Dabei iſt es vorteilhaft, das Leder dieſer
Riemen mit der Farbe des Stoffes
übereinzu=
ſtimmen oder aber eine entſprechende Abtönung
zu wählen.
Dieſe neuartige Garnierung, die ſich ſowohl
bei den neuen Frühjahrskleidern, als auch bei
den kommenden Umhüllen geltend machen ſoll,
iſt gewiß nicht alltäglich und in ihrer
Lebhaftig=
keit von beſonderem Reiz.
A
Sonntag, 3.M
Am Porabend der Leipziger Frühjahrsmeſſe
Rekordbeſuch der Ausfteller.
Die Meſſeſtadt Leipzig iſt wieder gerüſtet, die
Frühjahrs=
meſſe am erſten Sonntag im Monat März zu eröffnen. Es iſt
ſchon viele Male mit Bezug auf die Entwicklung der
Werbetätig=
keit für die Frühjahrsmeſſe darauf hingewieſen worden, daß dieſe
Meſſe hinſichtlich ihrer Ausmaße, der Zahl der Ausſteller und der
Zahl der Beſucher alle in den letzten Jahren erlebten Meſſen
überragen wird. Dieſe Hinweiſe ſind nun zur Wahrheit
gewor=
den. Zur Frühjahrsmeſſe haben ſich 8076 Ausſtellerfirmen
gemel=
det (7406 zur Frühjahrsmeſſe 1934), die 137 225 Rechnungsmeter
Ausſtellungsfläche belegt haben. Aus der Muſtermeſſe allein ſind
5612 Ausſteller angemeldet. Die Zahl der Ausſteller auf der
gro=
ßen Techniſchen Meſſe iſt von 1730 im Frühjahr 1934 auf 2057 in
dieſem Jahre geſtiegen. 19 fremde Länder ſind als Ausſteller auf
die Leipziger Frühjahrsmeſſe 1935 gekommen, an der Spitze
Japan.
Die Zahl der durch die ehrenamtlichen Vertretungen und
Ge=
ſchäftsſtellen des Leipziger Meſſeamtes im Auslande bis zum
Meſſebeginn gemeldeten ausländiſchen Beſucher wird etwa 20000
erreichen. (Die Endzahl bei der Fruhjahrsmeſſe 1934 war 16 366.)
Beſonders ſtark iſt die Zunahme an Beſuchern aus den Ländern,
die die ſchweren wirtſchaftlichen Kriſenjahre überwunden haben
und ſich wieder langſam von den Folgen dieſer Kriſe zu erholen
vermögen) Auch Länder, mit denen Deutſchland wieder neue
Handelsabkommen geſchloſſen hat, wie Jugoſlawien, Polen,
Spa=
nien uſw., haben eine recht ſtarke Zunahme zu verzeichnen.
Im allgemeinen wirken ſich die von der Reichsregierung
ge=
ſchloſſenen Gegenſeitigkeitsabkommen auch deutlich und erfolgreich
auf die Beteiligung der betreffenden Länder an der Leipziger
Frühjahrsmeſſe aus: Auch aus Ueberſee ſind weſentlich mehr
Be=
ſucher gemeldet worden als im vergangenen Jahr.
iger Torkilt
Die Leipziger 4eamimene um einen 4ag bis 4. Mätz
verlängerk.
Die bevorſtehende Leipziger Textilmeſſe, die im Rahmen der
Leipziger Frühjahrsmeſſe — um einen Tag verlängert — vom
3. bis 7. März ſtattfindet, verſpricht eine außerordentliche
Betei=
ligung aller Fachkreiſe. Nach den bisher vorliegenden Meldungen
ergibt ſich wiederum eine Zunahme der Ausſtellerzahl. Faſt alle
Zweige der deutſchen Textilinduſtrie ſind vertreten. Einige
Be=
zirke, ſo z. B. die Geraer Textilinduſtrien, nehmen mit ihren
Er=
zeugniſſen erſtmalig geſchloſſen teil. Die Handwerkskammer Erfurt
führt die Arbeitsleiſtung der Mühlhäuſer Stricker und Wirker
nach Leipzig. Die Verwendung der alten und der neuen textilen
Rohſtoffe gibt der diesjährigen Meſſe eine ganz beſondere Note.
Das Ausland bekundet lebhaftes Intereſſe und iſt —
vorliegen=
den Zuſchriften zufolge — recht neugierig, was Deutſchland heute
an Textilien fabriziert. Es wird ſich auf der Meſſe überzeugen,
daß die deutſche Textilinduſtrie nicht allein durch die neuen
Miſch=
gewebe, ſondern auch durch Stoffe aus reiner Wolle, Baumwolle,
Leinen und Kunſtſeide den Beweis ihrer erhöhten
Leiſtungsfähig=
keit erbringt.
Kunſtfaſern und Miſchgewebe auf der Leipziger Textilmeſſe.
Am deutſchen Markt hat die veränderte Textilproduktion eine
Umſchichtung des Angebots hervorgerufen, deſſen Prüfung in
be=
zug auf Qualität, Preis und Lieferungsmöglichkeit für den
deut=
chen Handel notwendig iſt. Die Textilmeſſe wird dem deutſchen
Einkäufer neue Wege weiſen und dem deutſchen Produzenten neue
Anregungen geben. — Die Weltproduktion in Kunſtſeide hat ſich
in den letzten fünf Jahren faſt verdoppelt, die in Kunſtſpinnfaſer
iſt nach Schätzungen in Fachkreiſen von 1931 bis 1934 auf das
Siebenfache geſtiegen. Das erklärt das brennende Intereſſe für
Kunſtſeide und Kunſtſpinnfaſer in allen Textilländern der Erde.
Die bevorſtehende Leipziger Meſſe (Textilmeſſe vom 3. bis
März) wird Gelegenheit geben, ſich vom Stand dieſes im
Auf=
ſchwung begriffenen Zweiges zu überzeugen. Wie die
Arbeitsge=
meinſchaft Deutſche Textilſtoffe mitteilt, werden innerhalb der
Textilmeſſe die JG. Farbeninduſtrie, die Firma J. P. Bemberg,
die Vereinigten Glanzſtoffabriken, eine Gemeinſchaftsgruppe der
Gera=Greizer Kleiderſtoffinduſtrie und zahlreiche andere
Verar=
beiterfirmen einen Querſchnitt der gegenwärtigen techniſchen,
ge=
ſchmacklichen und modiſchen Leiſtung darbieten. Für die deutſche
und ausländiſche Textilwelt wird das ein willkommener
An=
ſchauungsunterricht ſein.
Starke Zunahme der Ausſteller für Bürobedarf= und
Büro=
maſchinen auf der Leipziger Frühjahrsmeſſe 1935.
Auf der Leipziger Frühjahrsmeſſe 1935 werden die Ausſteller
für Bürobedarf und Büromaſchinen verſtärkt in Erſcheinung
tre=
ten. Ihre Zahl hat im Bürobedarfsmeßhaus „Jägerhof”
gegen=
über dem Vorjahr um ein Drittel zugenommen, Beſonders ſtark
iſt dabei die Beteiligung der Büromaſchineninduſtrie, die zum
Teil auch in Halle 12 der Großen Techniſchen Meſſe ausſtellt. Den
Intereſſen der Einkäufer dient eine Beratungsſtelle des
Reichs=
verbandes des Büromaſchinen= und Büromittelhandels e. V. im
Bürobedarfsmeßhaus „Jägerhof”. Im gleichen Meßhaus wird
ferner eine Beratungsſtelle des Reichsverbandes deutſcher
Büro=
bedarfs= und Papierwarenhändler eingerichtet werden. Bei der
Aufnahme der Geſchäftsbeziehungen mit Großhandelsfirmen hält
ſich eine zentrale Beratungsſtelle des Groß=, Ein= und
Ausfuhr=
handels im „Städtiſchen Kaufhaus” zur Verfügung.
Produkkenmärkke.
Darmſtädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 2. März
per Pfund bzw. Stück in RPfg. Gemüſe: Erdkohlraben 6=
Karotten 6—8. Gelbe Rüben 6—8 Rote Rüben 6—8, Weiße
Rüben 6—8, Schwarzwurzeln 20, Spinat 20. Rotkraut 12—15
Weißkraut 8—10, Wirſing 8—10, Grünkohl 8—10, Knoblauch 50
bis 60, Tomaten 32—40, Feldſalat 60—80 Endivienſalat 10—20,
Kopfſalat 18—25, Blumenkohl 30—50. Meerrettich 35—40.
Kartoffeln: Spätkartoffeln 4. — Obſt: Tafeläpfel 15—35,
Wirtſchaftsäpfel 10—15, Apfelſinen 18—30, Zitronen 4—5,
Ba=
nanen 35.
Eßwaren: Süßrahmbutter 152—157, Landbutter
140—142, Weichkäſe 20—25, Handkäſe 4—12. Eier (friſche) 9—12.
Wild und Geflügel: Gänſe 100. Hühner 80—90. Enten
110—120. Tauben 50 und 60, Ziegenfleiſch 50 Hähne 100—110.
Fleiſch= und Wurſtwaren: Rindfleiſch (friſch) 50,
Kalbfleiſch 70, Schweinefleiſch 90, Hackfleiſch 64.
Diehmärkke.
Auf dem Weinheimer Schweinemarkt am 2. März waren
zu=
geführt 459 Tiere. Verkauft wurden 297 Stück. Bei amtlichen
Preisnotierungen wurden Milchſchweine das Stück mit 10—16 und
Läufer das Stück mit 19—32 RM. verkauft. Marktverlauf: mittel.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Die Kennziffer der Großhandelspreiſe vom 27. Februar. Die
Kennziffer der Großhandelspreiſe ſtellt ſich für den 27. Februar
auf 100,9 (1913 gleich 100); ſie hat ſich gegenüber der Vorwoche
(100,7) um 0,2 v. H. erhöht. Die Kennziffexn der Hauptgruppen
lauten: Agrarſtoffe 99,5 plus 0,2 v. H., induſtrielle Röhſtoffe und
Halbwaren 91,8 (plus 0,2 v. H.) und induſtrielle Fertigwaren
119,8 (unver.)
Gebrüder Roeder AG., Darmſtadt. In unſerer Meldung in
der Freitagnummer waren die Grundſchulden der Firma
irrtüm=
lich mit 0,67 (0,68) nahezu unverändert angegeben, wodurch ſich
ein vollſtändig falſches Bild über den Jahresabſchluß ergibt. In
Wirklichkeit ſind die Grundſchulden mit 0,067 und im Vorjahr
natürlich mit 0,068 angegeben.
Wie der Fwd. erfährt, findet die Bilanzſitzung der
Rheini=
ſchen Hypothekenbank, Mannheim, am 8. März ſtatt. Es ſtehen
eine weiter verbeſſerte Bilanzvorlage und wieder 7 Prozent
Divi=
dende in Ausſicht. Generalverſammlung am 28. März.
Günſtige Enkwicklung
der Slädliſchen Sparkaſſe Darmſtadt.
In der letzten Sitzung des Verwaltungsrates unter dem
Vor=
ſitz des Herrn Oberbürgermeiſters Wamboldt wurde
der Rechnungsabſchluß ſowie die Bilanz nebſt Gewinn=
und Verluſtrechnung für 1934 verabſchiedet. Aus dem von
Herrn Direktor Kräckmann erſtatteten ausführlichen Bericht
iſt zu entnehmen, daß die ſeit der Machtübernahme durch die
na=
tionale Regierung in den verſchiedenſten Wirtſchaftsgebieten
ein=
getretene Beſſerung auch im Jahre 1934 angehalten hat. Dieſe
günſtige Entwicklung der Wirtſchaftsverhältniſſe, hatte
auch eine ſtarke Förderung der Spartätigkeit bei
unſerer Sparkaſſe zur Folge. Die Spareinlagen und
Ter=
mingelder haben ſich im Jahre 1934 um rund 4,6
Mil=
lionen Mark erhöht und ſind von 28,5 Millionen Mark
auf rund 33 Millionen Mark angewachſen. Auch die
Gut=
haben im Scheck= und Kontokorrentverkehr ſind um rund 400 000
RM. geſtiegen, ſo daß der geſamte Zuwachs an
frem=
den Geldern im Jahre 1934 faſt rund 5 Millionen
Mark betrug. Die Zahl der Sparer iſt von 41 730 um
weitere 3310 geſtiegen auf 45 040. Durchſchnittlich
ent=
fällt faſt auf jeden zweiten Einwohner unſerer Stadt ein
Spar=
buch der Städtiſchen Sparkaſſe. Der Geſamtumſatz im Jahre
1934 betrug rund 230 Millionen Mark. gegenüber rund 190
Mil=
lionen Mark in 1933. Die Bilanzſumme hat ſich von 32,5
Millionen Mark auf 37,6 Millionen Mark (ohne Aufwertung)
erhöht. — Infolge dieſer günſtigen Entwicklung und des
ſtarken Geldzufluſſes war die Sparkaſſe in der Lage,
er=
hebliche Beträge für produktive Zwecke zur Verfügung zu
ſtellen und zur Belebung der heimiſchen Wirtſchaft
beizutragen. In erſter Linie wurde das
Arbeitsbe=
ſchaffungsprogramm der Regierung durch
Förde=
rung der Neubautätigkeit mit weſentlichen Beträgen unterſtützt.
So wurde beiſpielsweiſe das ſtaatliche Siedlungsprogramm der
Heſſiſchen Regierung, ferner die Siedlung der
Kriegsopferverſor=
gung, die Siedlung der ehemaligen Kriegsgefangenen und die
Siedlung „Kraft durch Freude” am Südbahnhof durch
Bewilli=
gung der notwendigen Hypothekengelder teilweiſe finanziert.
Zahlreiche Hypotheken auf Neubauten und ſogenannte Reparatur=
Hypotheken auf Altbeſitz wurden ausgeliehen, ſo daß ſich der
Be=
ſtand an Hypotheken und Baudarlehen nunmehr auf rund
13 Millionen Mark erhöht hat.
In der Zinsfrage war unſere Sparkaſſe von jeher
vor=
bildlich und bahnbrechend. Sie war eine der wenigen
deutſchen Sparkaſſen, die freiwillig ſchon im Jahre 1934
den Zinsfuß für Hypotheken unter 5 Prozent herabgeſetzt
haben. Unſere Sparkaſſe erhebt ſeit 1. 7 1934 nur 4½
Pro=
zent Hypothekenzinſen (ohne weitere Zuſchläge) und ſie
hat hierdurch zur Entlaſtung des notleidenden Hausbeſitzes
we=
ſentlich beigetragen. — Die Liquidität konnte ganz
er=
heblich verbeſſert werden. Die Sparkaſſe verfügte Ende
1934 nicht nur über die geſetzlich vorgeſchriebene und täglich
ver=
fügbare Liquiditätsreſerve von rund 3,6 Millionen Mark, ſondern
ſie verfügte noch über bare Kaſſenbeſtände und kurzfriſtige
Bank=
guthaben im Geſamtbetrag von rund 6 Millionen Mark,
zuſam=
men alſo über rund 9,6 Millionen Mark flüſſiger
Gel=
der. Unter Hinzurechnung des Beſtandes an eigenen
Wertpapie=
ren und Schatzanweiſungen im Bilanzwerte von 5,2 Millionen
Mark betrugen die liquiden Anlagen Ende 1934
zuſam=
men 14,8 Millionen Mark oder rund 41 Prozent aller
Verbindlichkeiten. — Das Geſchäftsergebnis war
trotz der freiwilligen Zinsermäßigung bei den Hypotheken und
Der
Darlehen immer noch durchaus befriedigend
Bruttoreingewinn berechnete ſich auf rund 275 000 Mark.
Hieraus konnten die Abſchreibungen auf Gebäude und Wertpa=
„viere vorgenommen und der Reſt den Rücklagen zugeführt
wer=
den. Die in der Bilanz ausgewieſenen offenen Rücklagen
berech=
nen ſich auf zuſammen rund 1,5 Millionen Mark. Hierzu kommen
noch erhebliche ſtille Reſerven; die inbseſondere bei den
Wertpapieren vorhanden ſind.
Auch im neuen Geſchäftsjahr 1935 war die
Entwick=
lung des Spargeſchäftes außerordentlich günſtig. Der
Zuwachs an Spareinlagen in den zwei Monaten Januar und
Februar berechnete ſich auf rund 1.3 Millionen Mark. — Mit
Rückſicht auf die günſtige Lage der Sparkaſſe und die große Geld=
flüſſigkeit wurde beſchloſſen, die erſt im Jahre 1940 Hige
weite Hälfte der Aufwertung von Spareinle
Betrage von rund 3 Millionen Mark ſchon jetzt freime
ben und den Altſparern in voller Höhe zu
er=
fügung zu ſtellen (hierzu wird in Kürze eine bder
Veröffentlichung erfolgen). Ferner wurde beſchloſſen, 1 der
neuen 4½prozentigen Reichsanleihe rund 2 Millionen 9
Laſten der Liquiditätsreſerve zu erwerben. — Das gunſt ſche
ſchäftsergebnis und die erfreuliche Aufwärtsentwicklung erer
hieſigen Sparkaſſe iſt der beſte Beweis für das un
ge=
ſchränkte Vertrauen, das die geſamte hieſige. Sie
rung unſerer Städtiſchen Sparkaſſe entgegenbringt und e
fAy=
erkennung für ihre gemeinnützige und ſegensreiche Tätig
Berliner und Rhein=Main=Börſ
An der Berliner Börſe bildete der Eindruck der vor/ Fge
Saarfeiern im In= und Auslande das Hauptgeſprächsthe zu
mal ſich das Geſchäft wieder in ſehr ruhigen Bahnen bewe Die
Tendenz war aber überwiegend freundlicher, da aus Pul ſrn
kreiſen kleinere Kaufaufträge eingetroffen waren, währ
Kuliſſe zum Wochenende eher Glattſtellungen vornahm. Sine
ganze Reihe günſtiger Nachrichten waren auf die Allgem
im
mung von Einfluß und bildeten den Anlaß zu einer Anzo
Son=
derbewegungen. Die größte Befeſtigung erzielte Siemens, F uu
ter Berückſichtigung des geſtrigen Dividendenabſchlages 1, Kro
zent höher eröffneten. Im allgemeinen gingen die
Befeſtn=
kaum über ½—½ Prozent hinaus. Montanwerte waren
weiteren Steigerung der Eiſenausfuhr wenig berührt, dov
ten Ver. Stahl auf die fortſchreitende Konſolidierung
Unternehmen ½ Prozent gewinnen. Harpener eröffneten
Kro=
zent niedriger. Von Braunkohlenaktien waren Ilſe Berg /(h
nußſcheine 1½ Prozent gedrückt. Kaliwerte lagen ruhig.
konnten ½ Prozent höher eröffnen. Am Elektroaktienmark.
ausgehend von Siemens, bis auf wenige Ausnahmen K1s
rungen bis ½ Prozent die Regel. — Am Rentenmarkt Eden
Reichsſchuldbuchforderungen ½ Prozent niedriger glatt au.
men, ohne daß die regulierende Stelle einzugreifen brauc 6ll
beſitzanleihe gewannen 52½ Pfennige. Von Induſtrieoblie
waren Mittelſtahl ½ Prozent und 7prozentige Ver. Stahl
zent höher. Bosnier gewannen 1 Prozent, während M
eher abbröckelten. — Der Verlauf war ruhig, doch lage=
Werte weiter feſt. Daimler zogen bei einem Umſatz von
auf 88 an. Man beobachtete anhaltende Käufe von beſ
Seite. Schultheiß konnten ihren Gewinn auf 2 Prozent
Auch Junghans lagen 1½ und von unnotierten Scheid Edel
3½ Prozent höher. Die übrigen Märkte waren knapp be
Am Rentenmarkt konnten Reichsſchuldbuchforderungen
zent zurückgewinnen, für Stadt und Länderanleihen und
anleihen zeigte ſich auf Baſis der vorgeſtrigen Notierung
tere Nachfrage. Einzelne kleinere Stadtanleihen waren
Prozent höher.
Zum Wochenſchluß entwickelten ſich an der Rhein=M. Ker
Effektenbörſe nur kleine Umſätze, da nennenswerte Auftr
der Kundſchaft nicht vorlagen. Die Stimmung war indeſſer
freundlich und das Kursniveau zeigte durchſchnittliche E
gen von ½ Prozent. Aus der Wirtſchaft lagen eine ganz
günſtiger Nachrichten vor, erwähnt ſeien vor allem die
Konſolidierung beim Stahlperein und die Tatſache, daß
AEG. kein Neuverluſt entſtanden iſt. Am Aktienmarkt
einige Spezialwerte weiter beachtet. So erhöhten ſich Ho
Füßen auf 76½ (75), ferner waren Reichsmark mit 168½
ſtärker erhöht und Holzmann zogen bei etwas lebhaftere
ſatz auf 89—89½ (88½) an. Am Montanmarkt ergaben ſi
dem Eindruck des Berichtes über das Zwiſchengeſchäftsja.
Stahlverein und der weiter geſtiegenen Eiſenausfuhr über
Gewinne von ¼—
Prozent. Etwas ſchwächer lagen
Harpener mit 98 (99½). Elektroaktien lagen ziemlich ſtill d
feſter AEG. mit 30½ (29½), Licht und Kraft mit 11
und Siemens unter Berückſichtigung des Dividendenabſchl
141½ (plus 1 Prozent), Gesfürel und Lahmeyer gingen
bis ½ Prozent zurück. Weiteres Intereſſe erhielt ſich fü
werte. — Am Rentenmarkt war die Haltung ebenfalls fre
aber ohne größeres Geſchäft. Altbeſitz 112¾ (11278), Stah
Bonds 97½ (97½), Zinsvergütungsſcheine unverändert
ebenſo ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen mit 972. Kon
Umſchuldung zogen geringfügig an.
Im Verlaufe blieb 1
tung feſt, das Geſchäft erfuhr aber, von wenigen Spezia
abgeſehen, keine Ausdehnung.
Am Rentenmarkt zeig
variablen Werte keine Aenderung, Altbeſitz wieder 112
112½. Stadtanleihen blieben ſtark geſucht und erhöhten ſio
ſchnittlich um ½—1 Prozent. Dagegen lagen Länderanleih
ter ruhig und unverändert.
Berliner Kursbericht
vom 2. März 1935
Deviſenmar!
vom 2. März 19
Verl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bonk
Hapag
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenwv.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi.
DeutſcheCont. Gas
Deutſche Erdöl
Niech
84.50
84.50
30.375
34.—
30.25
125.25
116.50
82.—
112.25
147.75
127.25
99.75
Mee eee
J. G. Farben
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſenund
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksiv. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Vff
141.—
115.—
98.——
87.—
89.—
109.25
86.25
105.—
77.25
69.—
Meue
Polyphonverle
Rütgerswerke.
SalzdetfurthKali
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwverke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke.
Ree
11.50
105.125
147.25
39.375
70.75
108.75
79.—
13.25
118.125
45.
113.—
110.—
133.75
leghpten
irgentinien
Belgien.
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemar!
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Fsland
Währung
1 äghpt. 2
1 Pap. Peſ
100 Belga.
1 Milreis
100 Leba
1 canad. Doll.
100 Kronen
100 Gulden
1 2=Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.
Geld Brief
12.13
3
714
2.0g
5s.
13
68.43
5.22
e.3
2.354
168.18
52.53
12.16
0.532
58.29
0.198
3.053
5a.30
1.475
11s
68.*
5.235
16.4
(eas=
53.621
Italien
Japan
Jugoſlawien
Lettlant
Norwegen
Oeſterreich
ortugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowak.
Türkei
Ingarn
Uruguah
Ver. Staaten
Währung 0
100 Lire
Yen
100 Dinar
100 Lats
1o0 gronen
100 Schillingls
100 Eseudos 1
00 Kronen
00 Frane
100 Peſetas
100 Tſch.=Kr. *
1türk.
100
A
Goldpeſo
1 Dollar
Kiliale der Dresdner9
Frankfurter Kursbericht vom 2. März 1935.
Meuue
Gr.IIp. 1934
„ „ 193
1938
„.
193
„
1938
Gruppel..
1o3.75
107
107.3
106.*
105.25
105½
5% Dtſch. Reichsanl.
5140 Intern., b.30
69Baden ... b. 27
Bayern .. b. 27
68Heſſen.... v. 28
.... b. 29
69 Preuß. St. b. 28
69 Sachſen ..b. 27
6%Thüringen v. 27
100.1:
96.25
N5
35
7.2.
108,
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze ......."
5%0 Dt. Reichspoſt=
Schätze ......"
4½% ........
Dtſch. Anl. Ausl.
* ½s Ablöſung.
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
6%Baden=Baden.
6%Berlin ... v.24
68Darmſtadt ..
6%Dresden .. b. 20
2Frankfurt, b. 28
6%Geibelberg v. 26
6%Mainz. ...
L50Mannheim b.27
zMünchen v. 29
6 cWiesbaden v. 28
4½%Heſſ. Landesb 96
412%0 „Goldoblig 94.7E
*
100.5
—
99.25
112.6
10.25
92.5
90.5
93.5
33.5
92.25
5½% Geſſ.
Landes=
hzp.=Bk.=Lignid.
.
4½4
Komm.=Obl. ...
½2%0 Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½% „ Goldoblig.
41 % Landeskom.
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R.11
R. 12
2Kaſſ Landesk.
Goldpfbr. . .
LNſſ. Landesb.
4½
6„ Lig.=Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
FAusl. Ser. 1
-Ausl. Ser.II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
4½%Berl. Hyp. B.
Lig.=Pfbr.
4½%Frkf. Hyp.=B.
Lig=Pfbr.
1782 Goldoblig.
Frkf. Pfb.=B.
6140
1o „ Lig=Pfr.
4½%Mein. Hhp. B.
813
Lig.=Pfr.
4½8 Pfälz. Ghp.B
(5½
„ Lig.=Pfb.
4½% Rh. Hyp.=Bk.
5½% n. Lig.=Pfr.
b „ Goldobl.
% Südd. Boden.
ed.=Bank ....
5!
*
Lig.=Pfbr.
2%Ptt. Hyp.B.
99.5
94:1,
97
95
94
96.75
991,
113.5
128.5
21.75
96
19.7:
3
89.
8e
96
96
96.5
100
96
99.5
95‟,
Ma
Dt. Linol. Werke
Mainkriw. v. 26
zMitteld. Stahl.
62 Salzmann ECo.
6%Ver. Stahlwverke
6 2Voigt & Häffner
J. G. Farben Bonds
38B0B. S. G. B.
2. Inveſt.
„Bulg. Tab. v. 0.
12% Oſt. Schätze
„Oſt. Goldrente.
42
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 62 — Seite 19
„Ich war während des Krieges als Krankenſchweſter tätig,
antwortete ſie mit einem ſcheuen Blick.
Thorſen ſtand langſam auf. „Nun haben Sie mir geſagt,
was Sie über mich denken. Auch die Pfoten haben Sie mir
ver=
bunden. Ich bin wohlverſorgt. Ich kann gehen.”
„Bleiben Sie,” bat ſie leiſe.
Ueberraſcht blickte er ſie an, und eine leiſe Hoffnung glomm
in ihm auf.
Und Jenny würgte und würgte, aber ſie brachte kein Wort
hervor. Da raffte ſie ſich auf. „Erzählen Sie etwas von ſich,”
ſagte ſie bittend und ſah ihn groß an. „Es war furchtbar, was
der Geheimrat ſprach. So verächtlich redete er von Ihnen.
Nun=
möchte ich aus Ihrem eigenen Munde etwas über Sie hören.”
„Wären dieſe Worte nicht als Einleitung etwas paſſender
ge=
weſen als Ihr Temperamentausbruch?” fragte er düſter und
feindlich.
„Sagen Sie ruhig: meine Beſchimpfungen,” gab Jenny zur
Antwort. „Aber Sie müſſen bedenken, daß ich außer mir war,
Ich war zu tief getroffen. Denken Sie doch, wie einer Frau
zu=
mute iſt, die erfahren muß, daß ſie ihre Zuneigung einem Manne
geſchenkt hat, der von dunklen Geſchäften lebt, wie Herr v. Herm
ſich ausdrückte.”
„Ich verſtehe! Herr v. Herm vergaß gewiß zu erzählen, wer
vor allen Dingen der Nutznießer dieſer dunklen Geſchäfte war.”
„Aber Sie haben dabei verdient?”
„Ich habe kein Vaterland, für das ich arbeiten könnte! Ich
habe auch kein Vermögen gehabt, das mir erlaubte, auf den
Ver=
dienſt zu verzichten. Mit viel Geld in der Taſche iſt die noble
Geſte ein billiges Vergnügen. Ich aber mußte verdienen, wenn
ich leben und weiterkommen wollte. Man hat mich in meiner
Jugend von einem Staat zum andern gejagt wie einen fremden
Hund, den niemand füttern will. Jedes Land ſchrie: Jagt ihn
fort, er gehört nicht zu uns. Sie jagten mich! Ich war ſtändig
auf der Flucht. Meine Eingaben wurden verworfen, meine
An=
ſuchen abgelehnt. Man ſchob mich an die Grenze. Man gab mir
keine Papiere, man hielt mich monatelang in den Gefängniſſen
feſt, bis mam meine Identität feſtgeſtellt hatte, und dann jagte
man mich fort, ohne mir das auf einem Schriftſtück zu beſcheinigen,
was man feſtgeſtellt zu haben glaubte. Und ſchon der nächſte
Landjäger hatte das Recht, mich neuerdings in den Arreſt zu
ſetzen.”
„Wo waren Ihre Eltern?” fragte Jenny, die geſpannt und
erregt ſeinen Worten folgte,
Thorſen hob die Hand und ließ ſie langſam wieder ſinken. —
„Mein Vater war Schwede, meine Mutter Ruſſin. Ich ſelbſt kam
auf einem italieniſchen Dampfer zur Welt. Auf der Ueberfahrt
von Bombay nach Marſeille. In Aden erkrankte mein Vater. Als
das Schiff in Suez anlangte, war ſeine Leiche bereits ins Rote
Meer verſenkt. In Marſeille wurden uns alle Papiere geſtohlen
und das Geld natürlich auch.
„Furchtbar,” ſagte Jenny leiſe
„Ja, das gibt es,” meinte Thorſen.
Eine kleine Pauſe laſtete ſchwer im Raume. Nach einiger
Zeit fuhr Thorſen mit ſeinem Bericht, den er ſachlich und trocken
erzählte, fort: „Die erſten paar Jahre brachte ſich meine Mutter
ſchlecht und recht in Marſeille durch. Was ſie eigentlich trieb,
weiß ich nicht, ich war natürlich zu klein, um mich für das zu
in=
tereſſieren. Auch vom Tode meines Vaters erfuhr ich erſt viele
Jahre ſpäter durch eine tagebuchartige Aufzeichnung, die ſich
zwi=
ſchen den Briefen meiner Mutter fand. Nun hat ſich ſpäter der
Verdacht in mir feſtgeſetzt, daß meine Eltern nicht verheiratet
waren. Sonſt hätte ſich meine Mutter ja ſchließlich an die
Ver=
wandten ihres Mannes wenden können. Daß ſie dies nicht tat,
hat mich eben dann auf dieſe Vermutung gebracht. Jedenfalls
machte ſich der Mangel an Ausweispapieren ſchließlich
unange=
nehm bemerkbar, man bereitete uns Schikanen, ſo daß ſich meine
Mutter entſchloß, nach Italien zu überſiedeln.”
„Nach Italien?”
„Ja. Nach Meſſina, glaube ich. Ich kann mich nicht mehr
recht erinnern. In dieſen Jahren wechſelten wir nämlich unſeren
Aufenthaltsort halbjährlich. Wir ſind in Sizilien, Tunis und
Tripolis, in Griechenland, der Türkei, in Bulgarien geweſen. Aber
überall entdeckte man nach einiger Zeit den Uebelſtand an uns
und ſchmiß uns hinaus. Als ich zehn Jahre alt geworden war
— wir hielten uns damals gerade in Neapel auf — kam eines
Abends meine Muttex nicht mehr nach Hauſe.” — Hier unterbrach
Thorſen ſeine Erzählung und ſtöhnte leiſe. Es war aber nicht
erkennbar, ob der Schmerz in den verbrannten Händen oder die
Erinnerung an jene Zeit ihm das Stöhnen erpreßt hatte.
Mit=
leidig ſah Jenny das zerfurchte Geſicht Thorſens, in dem die
Er=
innerungen wühlten. Sie hätten ihm am liebſten die Haare aus
der Stirne geſtrichen und zärtlich die zuckenden Muskeln ſeines
Geſichtes geglättet.
Nach einer Weile fuhr Thorſen fort: „Sie können ſich
natür=
lich nicht vorſtellen, was es für ein zehnjähriges Kind bedeutet,
wenn es bemerkt, daß man es allein gelaſſen hat,
„Allein gelaſſen?” fragte Jenny faſſungslos. „Man hat Sie
allein gelaſſen?"
„Nun, ſo oder ſo. Meine Mutter kam nicht nach Hauſe, und
ich weiß heute noch nicht, ob ſie lebt oder geſtorben iſt.”
„Aber es gibt doch eine Polizei! Sind Sie nicht zur Polizer
gegangen?"
„Damals war die Polizei für mich ein Schreckgeſpenſt, das
mich in meinen Träumen ſogar verfolgte. Ich hatte gelernt, in
dieſer ſtaatlichen Macht meinen Feind zu erkennen. Nie hätte ich
begriffen, daß ſie dazu da iſt, den Bürger zu ſchützen. Ich hatte
damals ganz andere Vorſtellungen von ihrem Zweck.
„Wie bitter Ihre Worte klingen?” rief Jenny. Sie war nahe
daran, in Tränen auszubrechen.
„Ich kann nicht luſtig ſein, wenn ich an die Vergangenheit
denke,” ſagte Thorſen finſter. „Ich bin ſeit meinem zehnten
Le=
bensjahr allein. Keine Arbeit iſt mir fremd geblieben. Ich war.
Kohlenſchipper und Steward, Laufburſche, Spediteur und
Bank=
beamter. Sie werden die Hände über dem Kopf
zuſammenſchla=
gen, wenn Sie hören, daß ich von meinem zehnten bis zu meinem
zwölften Lebensjahre faſt nur von Diebſtählen lebte. O, ich hatte
damals eine ganz fabelhafte Technik im Stehlen entwickelt. Aber
plötzlich erwachte dann der Ehrgeiz in mir. Und wiſſen Sie,
wo=
durch er geweckt wurde? Es iſt ſo lächerlich und komiſch! Ich
ver=
liebte mich damals in ein junges Mädchen, das ich einmal am
Corſo Cavour in einer eleganten Equipage an mir vorbeifahren
ſah. Heute noch erinnere ich mich an ihr weißes Kleid mit den
vielen Bändern und Spitzen, mit den Rüſchen und Falten und all
dem Klimbim, den man damals den Mädchen um den Leib hängte.
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können, man muß aus erſter Quelle die verbürgte Nachricht haben, um
ſiets gewappnet zu ſein. Gut informiert — das war von jeher unſere Stärke.
Daher ſchätzt man auch den Handels= und den Wirtſchaftsteil als unſer
Steckenpferd. Journalismus iſt eben eine Sache der Leiſtung.
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Nachdruck verboten.
„Nein, Gott ſei dank, nicht. Ich weiß nur, daß es ein feiger
f iſt.
Wie Peitſchenhiebe fielen die Worte über ihn her. Wie
nte es, wenn die geliebte Frau ſo grauſame Wunden ſchlug.
rheit werfen Sie mir vor?” rief er außer ſich. „Mir wollen
Feigheit vorwerfen?‟ Er blickte ſich wild um, als ſuche er
einer Gelegenheit, um zu beweiſen, daß er nicht feige war.
Augen fielen auf den Ofen, der neben ihm ſtand. Er ſprang
„inem wilden Fluch auf und ſchrie ſie an: „Sehen Sie zu!”
legte ſeine großen, braunen Hände flach auf die glühende
olatte. Funkelnd glitt ſein Blick zu Jenny.
ſenny ſchrie entſetzt auf. Ein leiſes Knacken kam vom Ofen
Das ſind die Fingernägel!” ſagte Thorſen zwiſchen
zuſam=
ebiſſenen Zähnen hervor. „Sie werden bräunlich und
ſprin=
nit kleinen Exploſionen. Wie die Kaſtanien. Kommen Sie!
Sie!”
Nit einem unartikulierten Schrei ſprang Jenny, die bis jetzt
elähmt am Bett geſeſſen hatte, auf, ſchnellte zu Thorſen und
nmit wilder Kraft vom Ofen fort. — Geruch von
verbrann=
leiſch verbreitete ſich im Zimmer. Von der Ofenplatte ſtieg
inner, weißer Rauch auf. Mit unſagbarem Gauen ſah Jenny
horſens verwüſtete Hände, von denen die Haut in Fetzen
ng. „Sie ſind irrſinnig,” ſagte ſie, von Entſetzen und
Wider=
geſchüttelt.
Nur feige!” knurrte er kalt.
Schweigen Sie!” herrſchte ſie ihn an. „Reden Sie kein Wort
tzen Sie ſich auf das Bett. Ich werde Sie verbinden.”
olgſam ſetzte er ſich auf das Bett und dachte mit einem
ſchmerzlichen Schauer: Hier ſchläft ſie . . . Gleichzeitig ſah
die verbrannten Hände.
Schmerzt es ſehr?” fragte Jenny, während ſie etwas Bor
t auf einen ſterilen Gazebauſchen ſtrich.
r hob nur die Schultern, antwortete nicht. Wie wohl es
re flinken kleinen Hände zu ſpüren. Brannte es noch? Das
ſren Hr gleichgültig.
Zalten Sie zuerſt die rechte Hand her,” befahl ſie,
Scham=
m Geſicht wegen ihres vorhergehenden Geſchreis. Vorſichtig
art legte ſie den Gazebauſchen, auf die verbrannte
Hand=
läche und ſah mit einem flehenden Blick zu Thorſen auf,
ihm wohl nicht wehe getan hatte. Ein heißer, funkelnder
der alles andere denn Schmerz verriet, traf ſie ſo
unvermit=
aß ſie wie verſengt ſofort den Kopf ſenkte und eifrig die
dünne Binde um die Hand zu winden begann. „Sie müſſen
en, wenn es ſchmerzt,” murmelte ſie. Thorſen knurrte etwas
ſtändliches und hielt die zweite Hand hin, die Jenny
eben=
unſtgerecht verband. „Wo haben Sie das gelernt?” fragte
r um etwas zu ſagen.
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werden Sie
es empfinden..
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Es ist schwer zu sagen, uds es ist, aber es ist da —
ein geuisses Etuas, das eine Seereise mit Schiffen der.
Hamburg-Amerika Linie so ungenehm macht. Viel-
Teicht ist es der Eifer des Personals an Bord und zu
Land, vielleicht ist es die ruhige Fahrt und die
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rung. DasBrennabor-
Ttet-
lager, das Produkt
lang-
jähriger Erfahrung —7 B
Ballon und Halballon . . 91.30
Oto Darmskädler
Heinheimerstraße 86
Cf1917
Karneval=Verein Beſſugen 105
Heute abend 7.11 Uhr
Damen= u. Herrenſitzung mit Koſtümball
in der Beſſunger Turnhalle. Eintritt 0.50 RM.
(2242
Am Faſtnacht=Dienstag
P Kinder=Maskenball und Schlußrummel
S. M. L.
Deutſche Feine
Molkereibutter
in ¼, ½ u. yPfd.=Stücken, täglich
friſch, zu beziehen vom
Milch=
handel und den einſchlägigen
Fach=
geſchäften in Darmſtadt u. Umgebung
Starkenburger
Milchliefervereinigung
Tauteſchlägerſtr. 28 — Fernruf 528
617a
Vergebung
von Sreiſeräkbeiten.
Auf Grund der Reichsverdingungsordnung
wer=
den die Schreinerarbeiten für die Räume des
Staatsarchivs im ehemaligen Reſidenzſchloß
aus=
geſchrieben. Zeichnungen und Bedingungen
kön=
nen Paradeplatz 3, Zimmer 21, täglich, von
Mon=
tag, den 4. März, ab während der Dienſtſtunden
eingeſehen werden, woſelbſt auch die
Leiſtungs=
verzeichniſſe, ſolange der Vorrat reicht, gegen
Erſtattung der Selbſtkoſten nur an Anbieter
ab=
gegeben werden.
Die Angebote ſind verſchloſſen, mit der
Auf=
ſchrift „Schreinerarbeiten Schloß” verſehen,
poſt=
frei zum Eröffnungstermin am Donnerstag, dem
14. März 1935, 11 Uhr, bei uns einzureichen.
Zuſchlagsfriſt 10 Tage.
(II. 2174
Heſſiſches Hochbauamt Darmſtadt.
Schweine=Zwiſchenzählung
am 5. Marz 1905.
Am 5. März 1935 findet wieder eine Schweine=
Zwiſchenzählung ſtatt, mit der eine Ermittelung
der nicht beſchaupflichtigen Hausfchlachtungen und
eine Feſtſtellung der Kälbergeburten beide in den
Monaten Dezember 1934 bis 28. Februar 1935
verbunden iſt.
Wer vorſätzlich die Angaben, zu denen er bei dieſer
Zählung durch beſondere Zähler aufgefordert wird,
nicht erſtattet oder wer wiſſentlich unrichtige oder
unvollſtändige Angaben macht, wird mit erheblichen
Strafen bedroht. Auch kann Vieh, deſſen
Vorhan=
denſein verſchwiegen wurde, im Urteil für den Staat
verfallen erklärt werden.
Darmſtadt, den 3. März 1933.
(St. 2246
Bürgermeiſterei.
Wer will im Früh
ein Fahrrad kauft
E. u. P. Sirleker, Fehrrae
Brackwede-Blelefeld