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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 40
Samstag, den 9. Februar 1935.
197. Jahrgang
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DO.Bant und Darmſtädter und Nationglbanl.
Zirtſchaftspolitiſche Fragen der Gegenwart
Schacht vor der ſchleſiſchen Wirkſchaft. — Vom Sinn des neuen Wirkſchaftsplanes als Inſtrumenk zur
Geſundung der deukſchen Wirkſchaft. — Keine Enkwerkung unſerer Währung.
des Volkes werden ſo angelegt, daß dem einzelnen kein Unrecht
Fon werven aufete Lage Meiſtern! geſchieht und die Geſamtheit doch eine Förderung erfährt. Wir
müſſen erkennen, daß wir in einer Notzeit leben, und daß wir
DNB. Breslau, 8. Februar.
Auf Einladung der Induſtrie= und Handelskammer Breslau
h im Breslauer Konzerthaus vor etwa 1700 Vertretern der
ſiſchen Wirtſchaft der mit der Führung des
Reichswirtſchafts=
ſteriums beauftragte Reichsbankpräſident Dr. Schacht über
rtſchaftspolitiſche Fragen der Gegenwart”.
Dr. Schacht ſchickte ſeinen Ausführungen, die wiederholt durch
en Beifall unterbrochen wurden, voraus, daß ein abſolutes
=Verſtehen zwiſchen denen, die leiten und denen, die
aus=
en, notwendig ſei, ein abſolutes Hand=in=Hand=Arbeiten, um
ſen gewaltigen Aufgaben mitzuwirken, die ſich das Dritte
z geſtellt habe. Um zu ermeſſen, was in den letzten zwei
Jah=
ſeit der Machtergreifung durch den Nationalſozialismus
ge=
en iſt, müſſen wir, ſo führte der Reichsbankpräſident aus,
ins Gedächtnis zurückrufen, was vorher war. Nachdem wir
Krieg verloren hatten, der eine Unzahl von
Produktions=
ſen einfach zum Verſchwinden brachte, gab es zwei
Möglich=
n, um aus dieſen Schwierigkeiten herauszukommen. Die eine,
r von den Nachkriegsregierungen nicht befolgte, wäre eine
ricianiſche Politik geweſen, die aus eigener Kraft verſucht
das Verlorene wieder aufzubauen. Der Marxismus
be=
te ſich der anderen Möglichkeit, die Dinge einfach treiben zu
n und Wünſche nach Annehmlichkeiten zu erfüllen. Die
Mit=
um eine derartige Politik verfolgen zu können, wurden
frei=
vom Auslande geborgt.
Dr. Schacht ging ſodann über zu der bekannten Kriſis des
fes 1931. Zwei Faktoren haben im weſentlichen zu ihr
ge=
das wachſende Mißtrauen über die Zahlungsfähigkeit
ſchlands und der Mangel an politiſchem Vertrauen zu
ſchland. Die damalige Wirtſchaftsderoute hatte jene in
un=
r Erinnerung ſtehende Brüningſche Deflationspolitik zur
. Niemals iſt unſer Warenausfuhrüberſchuß ſo groß geweſen
931. Was war aber die Folge davon? Herabgedrückte Löhne,
achſen der Arbeitsloſenzahl auf 6 000 000 eine ruinierte
wirtſchaft und eine ruinierte Volkswirtſchaft überhaupt.
Politik hat ſich zwangsläufig totgelaufen, und ſie endete
dem Umſchwung, in dem der Nationalſozialismus an die
t kam.
dr. Schacht behandelte nun die Fragen der deutſchen
Aus=
dsverſchuldung, der Rohſtoffbeſchaffung ſowie
Finanzierung der Arbeitsbeſchaffung, wobei
sbeſondere die Zuſammenhänge zwiſchen Arbeitsbeſchaffung
Rohſtoffbeſchaffung eingehend darlegte. Er betonte, daß es
wertvoll für die Mitglieder der Reichsregierung ſei, dann
wann zur Wirtſchaft zu kommen und ihr zu ſagen, daß es
allein an der Regierung liege, wenn die Dinge nicht alle
hgemäß vorwärts kommen, daß es nicht ſchlechter Wille,
kratie uſw. ſei, ſondern daß die zu bewältigenden Aufgaben
us ſchwierig ſind, ſo daß wir Verſtändnis und Duldung und
zuletzt die wertvolle Mitarbeit der Wirtſchaft benötigen.
)as folgerichtige Ergebnis der im Außenhandel
überhand=
enden Schwierigkeiten war der neue Plan, der ein unerläß=
Inſtrument zur Geſundung der deutſchen Wirtſchaft iſt. Auf
einfache Formel gebracht, iſt der Sinn dieſes Planes
fol=
r:
icht mehr kaufen, als man bezahlen kann, und ſo viel
verkaufen, wie nur irgend möglich.
as Ziel zu erreichen, daß tatſächlich nur das hereinkommt,
Abezahlt werden kann, ſind die bekannten
Ueberwachungs=
r eingerichtet worden, die die Einfuhr ausnahmslos
kon=
eren. Das ganze baſiert auf einem Syſtem des
Vordring=
das heißt weniger wichtige Einfuhr wird gegen lebens=
Wndige abgewogen.
iine Entwertung der Währung ſo, wie es andere
Der getan haben, kommt für uns nicht in Frage. Wir
den Beweis erbracht, daß man eine Währung auch ohne
aufrechterhalten kann. Dieſem Ziel dient auch der neue
Er muß das eine zeigen: Bedeutet der deutſche Markt noch
für das Ausland oder bedeutet er nichts mehr? Sind dieſe
illionen Konſumenten im Herzen Europas etwas, wofür ſich
ELelt intereſſiert? Die Kompenſationsgeſchäfte, die ſo oft
miß=
nden worden ſind, haben den richtigen Kern, daß nämlich
Alusland, das an Deutſchland verkaufen möchte, ſich nun auch
geben muß, für den Abſatz der deutſchen Waren auf dem
narkt zu ſorgen. Es iſt eine ganze Reihe von Waren, die
ohne Kompenſationsgeſchäfte abgeſetzt werden.
E. Schacht hob dann die Richtigkeit des nationalſozialiſtiſchen
dſatzes hervor, daß die Leiſtung des einzelnen
ſchen wieder in den Vordergrund gerückt
alden müſſe. Wenn der einzelne nicht in dieſem Sinne
ret, kann die Regierung ſich bemühen, ſo viel ſie will, ſie
ihr Ziel nicht erreichen. Was nützen Verordnungen.
Vor=
en und Geſetze, wenn nicht jeder einzelne von dem Pflicht=
*I erfüllt iſt, daß er in der Gemeinſchaft ſteht und mit ihr
Slben und zu wirken hat, und daß er ſelbſt nicht leben und
EIn kann, wenn das Ganze nicht beſteht.
m letzten Teil ſeiner Ausführungen gab der
Reichsbank=
ent einen Ueberblick, in wie planvoller Weiſe der National=
Ismus auf dem Gebiet der Finanz= und Kapitalpolitik vor=
2 gen iſt (Auficht über den Kapitalmarkt, Anleiheſtockgeſetz,
* tgewerbegeſetz, Zinsſenkungsgeſetz), es iſt alles getan
wor=
un das Vertrauen der Volksgenoſſen zum
at zu feſtigen. Den nicht ausführbaren Plänen hat der
*r eine Politik der Ordnung und des Vertrauens
entgegen=
mit der Ueberzeugung, daß man aus keiner Volkswirtſchaft
Verausholen kann, als in ihr iſt. Es kommt nicht ſo ſehr
T an= unter welchen Bedingungen man hierbei vorgeht, ſon=
Delmehrd darauf, daß die Geſamtheit weiß, die Erſparniſſe
für ein Jahrzehnt auf Annehmlichkeiten des Lebens, wie wir ſie
vor dem Kriege hatten, zu verzichten haben. Wir müſſen uns
beſcheiden einrichten, wenn wir durch dieſe Selbſtbeſcheidung und
dieſes Zuſammenſtehen die Zukunft unſerer Kinder ſicherſtellen
wollen.
Wir befinden uns auf der richtigen Bahn, und wir werden
unter der nationalſozialiſtiſchen Führung unſere Lage meiſtern,
auch wenn ſie noch ſo ſchwierig iſt.
Der Aufbau des Reichsnährſtandes.
DNB. Berlin, 8. Februar.
Reichsminiſter R. Walther Darré hat jetzt die vierte
Ver=
ordnung über den vorläufigen Aufbau des Reichsnährſtandes
erlaſſen, die beſonders die auf dem Gebiet der Marktordnung
gebildeten Zuſammenſchlüſſe betrifft.
Das Reichsnährſtandsgeſetz vom 13. 9. 1933 ſchuf die
geſetz=
liche Grundlage für den Aufbau des Reichsnährſtandes und
ſeiner Marktordnung. Dieſe will den Abſatz
landwirtſchaft=
licher Erzeugniſſe im nationalſozialiſtiſchen Sinne ſo lenken,
daß für Erzeuger und Verbraucher volkswirtſchaftlich
gerecht=
fertigte Preiſe entſtehen und daß der richtige Ausgleich erzielt
wird zwiſchen der wirtſchaftlichen Tätigkeit der Einzelbetriebe
und den Notwendigkeiten der Geſamtwirtſchaft und des
Gemein=
wohles.
Die Marktordnung mußte ſchrittweiſe auf den einzelnen
Marktgebieten nach neuen Grundgedanken aufgebaut werden.
Es war daher zunächſt nicht möglich, mit der Neuorganiſation
des Marktes den organiſatoriſchen Aufbau des
Reichsnähr=
ſtandes zu belaſten, vielmehr mußten zunächſt beſondere
Zu=
ſammenſchlüſſe für einzelne Wirtſchaftsgebiete gebildet werden,
ſelbſtverſtändlich mit dem Endziel, dieſe nach Ausbau des
Reichs=
nährſtandes in deſſen Organiſation einzubeziehen. Dieſen
Ge=
danken trägt die 4. Verordnung über den vorläufigen Ausbau
des Reichsnährſtandes Rechnung.
Die auf dem Gebiet der Marktordnung gebildeten
Zu=
ſammenſchlüſſe gehören nunmehr dem Reichsnährſtand an und
ſind ihm unterſtellt. Die früheren Hauptabteilungen III und
IN werden zuſammengelegt und bilden gemeinſam mit den
einzelnen Marktorganiſationen (Hauptvereinigungen,
wirtſchaft=
lichen Vereinigungen und Beauftragten) den Grundſtock für die
Bildung einer neuen Hauptabteilung III. Die näheren
Einzel=
heiten in organiſatoriſcher Beziehung ſind durch eine
Ver=
fügung des Reichsbauernführers geregelt.
Dem Reichsnährſtand ſteht nunmehr das Recht zu, die
Finanzgebarung, die Perſonal= und Reviſionsverhältniſſe der
Zuſammenſchlüſſe einheitlich zu ordnen. Der Reichsbauernführer
gibt den Zuſammenſchlüſſen die Satzung, die der Genehmigung
des Reichsminiſters für Ernährung und Landwirtſchaft bedarf.
Im übrigen wacht er darüber, daß bei Durchführung der
Marktordnung die wirtſchaftlichen Bedürfniſſe der einzelnen
Marktgebiete gebührend berückſichtigt werden, daß die Tätigkeit
der Zuſammenſchlüſſe ſich mit Geſetz und Satzung in Einklang
befindet und daß endlich die ſtändiſchen Aufgaben des
Reichs=
nährſtandes und die Notwendigkeiten von Geſamtwirtſchaft und
Gemeinwohl Berückſichtigung finden. Unberührt hiervon bleibt
ſelbſtverſtändlich die ſtaatliche Oberaufſicht des Reiches und die
Zuſammenarbeit des Reichsnährſtandes mit anderen ſtaatlichen
und politiſchen Stellen.
Dieſe Neuregelung bedeutet einen weſentlichen Schritt
vor=
wärts. Die großen nationalen Ziele: Sicherung der
Nahrungs=
freiheit des deutſchen Volkes und Höchſtſteigerung der deutſchen
Erzeugung verbinden ſich mit der ſozialiſtiſchen Forderung, dem
gemeinſamen Handeln aller an einem Wirtſchaftskreislauf
be=
teiligten Wirtſchaftsgruppen im Dienſt des Ganzen zum
ge=
meinen Nutzen. So ſchafft die neue Verordnung die
Grund=
lage für eine weitere Fortbildung der Marktordnung des
Reichs=
nährſtandes.
Krikik des „Ercelſior” an der Anſprache des neuen
Berliner japaniſchen Bokſchafters.
EP. Paris, 8. Februar.
Der Außenpolitiker des „Excelſior” kritiſiert die Anſprache
des neuen japaniſchen Botſchafters in Berlin, die dieſer anläßlich
der Ueberreichung ſeines Beglaubigungsſchreibens gehalten hat.
Er findet es „zum mindeſten ſonderbar”, daß nach den Verſuchen
einer europäiſchen Verſöhnung und Wiederausſöhnung der
japa=
niſche Botſchafter die freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen
Ja=
pan und Deutſchland betont und die neue Lebenskraft des Reiches
gelobt habe. Die Ausſichten einer engeren Zuſammenarbeit
zwi=
ſchen Berlin und Tokio, von der der Botſchafter geſprochen habe,
ſeien nicht dazu angetan, die Befürchtungen der ſowjetruſſiſchen
Führer zu beruhigen!
Nachdem die deutſch=polniſche Verſtändigung, die keinem
an=
deren Zweck diente, als ein deutſcher Beitrag zur Befriedung der
internationalen Beziehungen zu ſein, einer gewiſſen franzöſiſchen
Preſſe auf die Nerven gegangen war, ſcheint nun die
Unterſtrei=
chung der freundſchaftlichen deutſch=japaniſchen Beziehungen
derſel=
ben franzöſiſchen Preſſe beſondere Magenſchmerzen zu bereiten. —
Das iſt alſo der Verſtändigungswille derjenigen Leute, die nicht
oft und laut genug von „Frieden und Annäherung” ſprechen
können!
* Der Keil zwiſchen Ikalien und
Griechenland.
Die Dodekanesfrage von Akhen aus geſehen.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
C. R. Athen, Anfang Februar.
Wieder einmal tauchten Nachrichten in der Weltöffentlichkeit
auf, die von italieniſchen Uebergriffen auf der Dodekanes
meldeten. In Athen erinnerte ein Flüchaling von der Dodekanes
in der „Caſa d’Italia” den Bürgermeiſter von Athen und die
griechiſchen Anweſenden an die Bedrückung ihres
meerumſpül=
ten Vaterlandes. Er wies in würdigen Worten auf das
Un=
gezieme hin, in ſolchen Augenblicken des Schmerzes in einem
italieniſchen Propagandahauſe Vorträge über Italien anzuhören,
Daraus entwickelte ſich ein Tumult, Tränengasbomben wurden
geworfen und es kam zu einem Durcheinander, das die Polizei
zum Einſchreiten zwang. Wenige Tage danach wurden die
Fenſter der „Caſa d’Italia” in Athen eingeworfen. Ein
ita=
lieniſcher Profeſſor, der an der Univerſität in Athen Vorleſungen
halten wollte, wurde mit Hochrufen auf die Dodelanes empfangen,
Sein Vortrag fiel natürlich aus.
Und der Grund zu dieſen anti=italieniſchen Ausſchreitungen?
Der Anlaß iſt die Dodekanesfrage, die ſich ſtets zwiſchen Italien
und Griechenland ſchiebt und niemals eine aufrichtige
Freund=
ſchaft zwiſchen den Völkern reifen ließ. Von Regierung zu
Regierung gibt es zwar keine Meinungsverſchiedenheiten, die
Dodekanesfrage iſt nämlich „offiziell” nicht vorhanden, und die
diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen Italien und Griechenland
ſind denkbar gut. Das hindert aber nicht, daß die Volksmeinung
anders iſt und ſich die leidenſchaftliche Kritik an Italien auch in
der Preſſe recht breit macht. Sogar die eher als
italien=
freundlich anzuſprechenden veniſeliſtiſchen Blälter nehmen kein
Blatt vor den Mund, und heftigere Ausdrücke gegen Italien,
als ſie z. B. die veniſeliſtiſche Zeitung „Patris” findet, ſind
überhaupt kaum denkbar. Spricht doch die „Patris” von einer
„kannibaliſchen Politik Italiens auf der Dodekanes”, und ſie
weiſt weiter auf die „vierzehn Punkte Wilſons” und den mit
dieſem Schlagwort verübten Betrug hin. Doch nicht nur dieſe
eine Zeitung ſpricht eine ſolche Sprache, faſt die geſamte Preſſe
ſtimmt unüberhörbar in dieſes für italieniſche Ohren wenig
angenehme Konzert ein. Das zeigt immerhin deutlich genug,
daß offizielle Freundſchaften doch zweifelhafter Natur ſind,
ſo=
lange ſie nicht auch vom Volke anerkannt werden.
Die Dodekanes lebte faſt ſtändig, jahrhundertelang — unter
Fremdherrſchaft und erfreute ſich dennoch einer ſehr
weitgehen=
den Autonomie, die eigentlich einer völligen Freiheit
gleich=
kam. Am 1. Januar 1523 wurde die Dodekanes türkiſch. Auf
Rhodos fand eine grauſame Schlächterei ſtatt, die Bewohner
wurden unmenſchlich mißhandelt, dagegen wurde aber den
übrigen zur Dodekanes gehörenden Inſeln, mit Ausnahme der
Inſel Kos, ein Regime ſeitens des Sultans zugeſichert, das
eine gänzliche und unbeſchränkte Selbſtverwaltung in jeder
Be=
ziehung gewährleiſtete. Den Generälen und Admirälen des
ottomaniſchen Kaiſerreichs wurde verboten, bei einer etwaigen
Landung auf dieſen Inſeln die Bewohner zu mißhandeln und
den türkiſchen Beamten der Inſeln war ſtrengſtens unterſagt,
ſich in die Angelegenheiten der Dodekaniſier einzumiſchen. Dieſer
ſozuſagen paradieſiſche Zuſtand währte bis 1821. Trotz ihrer von
der Türkei garantierten Freiheiten nahm die Dodekanes am
griechiſchen Freiheitskampf teil und gehörte bis zum Vertrag
von Konſtantinopel vom 9. Juli 1832 zum „Griechiſchen Staat”.
Von dieſem Zeitpunkt ab jedoch wurde ſie der Türkei
zurück=
gegeben, und 1835 wurde ihr von Machmut II. völlige
Selbſt=
verwaltung und Autonomie zugeſichert, die mit Unterbrechungen
in den Jahren 1867 und 1869 bis zum 27. Juli 1909 währte,
als die Jungtürken alle Privilegien aufhoben und die Dodekanes
als türkiſche Provinz behandelten. 1911 brach der
türkiſch=
italieniſche Krieg aus, der am 22. April 1912 zur Beſetzung von
Rhodos und ſpäter der übrigen Inſeln der Dodekanes durch
die Italiener führte. General Ameglio verſicherte im Namen
Italiens feierlich, daß die türkiſche Herrſchaft über die Dodekanes
für immer aufgehört habe und in Zukunft die Autonomie den
Inſeln geſchenkt würde. Auf dieſes Verſprechen erklärte der
General dem Biſchof von Rhodos perſönlich, könnten ſich die
Dodekaneſier verlaſſen, wie auf das Evangelium ſelbſt. Jedoch
bereits am 18. Oktober desſelben Jahres gab Italien die
Dodekanes an die Türkei zurück unter der Bedingung, daß
vor=
her die Türkei die Friedensbedingungen betreffs der Cyrenaike
und Tripolis erfülle. Infolge dieſes Abkommens konnten die
Griechen in den Balkankriegen die Dodekanes nicht wie die
übrigen griechiſchen, noch zur Türkei gehörenden Inſeln
be=
ſetzen, — ein Zuſtand, der bis zum Ausbruch des Weltkrieges
andauerte. In dem Geheimvertrag vom 26. April 1915 wird in
London nach Artikel 8 den Italienern die völlige Souveränität
über die Dodekanes zugeſprochen. Am 30. Dezember 1918
rekla=
miert Veniſelos auf Grund der berühmten 14 Punkte des
Präſidenten Wilſon die Dodekanes für Griechenland.
Monate vergingen, doch niemand beſchäftigte ſich mit der
Dodekanes. Erſt am 29. Juli 1919 wird ein Abkommen Titoni=
Veniſelos abgeſchloſſen, in dem nach Art. 5 Italien die Inſeln,
die es im ägäiſchen Meere beſetzt hat an Griechenland abtritt.
Nur die Inſel Rhodos bleibt unter italieniſcher Souveränität,
erhält aber dafür eine lokale Aufonomie: die Gemeinden auf
Rhodos haben das Recht, eigene Schulen zu unterhalten, ebenſo
ihre Kirchenfragen im Einvernehmen mit dem orthodoxen
Patriarchen von Konſtantinopel zu regeln. Griechenland
über=
nimmt es, Italien für alle von den Italienern errichteten
Ge=
bäude und Einrichtungen eine Entſchädigung zu bezahlen und
beim Patriarchen von Konſtantinopel ſeinen Einfluß geltend zu
machen, damit der Thron des Metropoliten von Rhodos durch
eine den Italienern genehme Perſon beſetzt werde. Im
italie=
niſch=griechiſchen Vertrag vom 10. Auguſt 1920 in Sevres
ver=
zichtet Italien zugunſten Griechenlands im Art. 1 auf die
Inſeln Stampalia, Chalki mit Alimnia, Scarpanto, Caſſos,
Epiſcopi, Niſyros, Calymnos, Leros. Patmos, Lipſos, Symi
und Kos, behält dagegen nach Art. 2 Rhodos, dem zwei Monate
nach Unterzeichnung dieſes italieniſch=griechiſchen Vertrages lolale
Autonomie zugeſichert wird. Weiter verpflichtet ſich Italien, die
Einwohner von Rhodos durch
Eutſchei
Seite 2 — Nr. 40
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 9. Februar 1
Schickſal ihrer Inſel beſtimmen zu laſſen, für den Fall, daß
England Cypern an Griechenland zurückgibt. Man denkt in
Art. 7 ſogar an die Archäologie, und Griechenland muß Italien
verſprechen, daß das italieniſche archäologiſche Inſtitut in Athen
noch 15 Jahre nach Unterzeichnung des Vertrages auf den
Inſeln der Dodekanes Ausgrabungen durchführen kann und bei
ſolchen dem italieniſchen vor anderen fremden Inſtituten der
Vorzug gegeben wird. Hinſichtlich der Inſel Caſtellorizo (auch
Megiſti genannt) exiſtiert noch ein beſonderes Schreiben an
Veniſelos vom 10. Auguſt 1920, in dem die Italiener, denen
dieſe Inſel auf Grund des Friedensvertrages mit der Türkei
zufällt, verſichern, daß ſie den Einwohnern dieſer Inſel zwei
Monate nach der italieniſchen Beſetzung eine breite
Auto=
nomie gewähren. 15 Jahre ſind ins Land gegangen, doch die
„breite Autonomie” ſteht noch heute aus. Italien ſtellte damals
bereits den Einwohnern Dodekanes Interimspäſſe aus, in
denen verzeichnet war: „Dieſer Paß gilt bis zur Uebergabe
der Inſel Kalymnos (oder eine der anderen an Griechenland
abzutretenden Inſeln) an Griechenland.”
Nach der Kataſtrophe in Kleinaſien macht das Italieniſche
Außenamt am 8. 9. 1922 dem griechiſchen Geſandten in Rom
Metaxas die Mitteilung, alle zwiſchen Italien und
Griechen=
land geſchloſſenen Abkommen ſeien wegen der veränderten Lage
im Orient hinfällig geworden. Auf Einwendungen des
Ge=
ſandten meint das italieniſche Außenamt, daß andernfalls ja die
griechiſchen Einwohner der Dodekanes „der Rache der Türken
ausgeliefert ſeien”. Wie man daraus erkennt beanſprucht
Italien aus reiner „Menſchenfreundlichkeit” die Dodekanes für
ſich behalten zu haben.
Der Friedensvertrag von Lauſanne vom 24. Juli 1923
be=
ſtimmt in Art. 16, daß die Regelung der Dodekanesfrage den
Intereſſenten anheimgeſtellt wird. 1929 fuhr Veniſelos nach
Rom und ſchloß den griechiſch=italieniſchen Pakt ab, wobei
Veniſelos erklärte, daß es, wie es zwiſchen England und
Grie=
chenland keine Cypernfrage, ſo auch zwiſchen Italien und
Griechenland keine Dodekanesfrage mehr gäbe. Er verſicherte
weiter, daß Italien weder durch „Italiſierung” noch durch
Be=
drängung der Einwohner der Dodekanes das griechiſche
National=
empfinden ſtören würde.
Die letzten Ereigniſſe auf Kalymnos beweiſen das
Gegen=
teil. Die Italiener ſcheinen ſich in die Religions= und
Kirchen=
frage einzumiſchen und nehmen auch ſonſt den Einwohnern der
Dodekanes gegenüber eine Haltung ein, die ſich um das
grie=
chiſche Nationalempfinden auch nicht im geringſten kümmert.
Und der Erfolg iſt, daß die antiitalieniſche Welle in
Griechen=
land hochgeht, daß auf den Aihener Straßen und Plätzen der
Ruf „Nieder mit Italien” erſchallt. Im ganzen Lande finden
Demonſtrationen gegen Italien ſtatt, und wird die freie
Selbſt=
entſcheidung der Bevölkerung der Dodekanes gefordert, „damit
ſie den Weg zum Mutterlande zurückfinde‟
Die Grippe=Epidemie in der franzöfiſchen Armee ſoll
unkerſucht werden. — Bereits über 100 Todesfälle.
EP. Paris, 8. Februar.
Die Grippeepidemie in den fvanzöſiſchen Kaſernen ſcheint
trotz aller beruhigenden Verſicherungen der zuſtändigen
Be=
hörden noch nicht auf ihrem Höhepunkt angelangt zu ſein. In
Brive ſtarben am Donnerstag ſechs Soldaten und in Tours
ein Soldat. Seit Anfang Januar ſind annähernd 100 Soldaten
an der Grippe geſtorben. Die Militärkrankenhäuſer ſind auch
jetzt noch vollkommen belegt mit Kranken. Es fehlt, wie ſich
nunmehr herausſtellt, zum Teil an den notwendigſten
Medi=
kamenten. Nicht nur die Oeffentlichkeit, ſondern auch das
Par=
lament ſelbſt iſt durch die Nachrichten über dieſe Epidemie
alarmiert worden. Die Armee=Kommiſſion der Kammer
hat bereits drei Abgeordnete beauftragt, über die Lage in den
franzöſiſchen Kaſernen eine Unterſuchung anzuſtellen. Nicht
allein die linksextremiſtiſchen Blätter, ſondern auch die
natio=
naliſtiſchen Zeitungen geben zu daß es an den notwendigſten
Mitteln zur Bekämpfung der Grippe fehle. In vielen Fällen
werde gegen die Krankheit mit gänzlich unzulänglichen Mitteln
angekämpft. Das „Petit Journal” berichtet über die Briefe
einiger Soldaten. Einer dieſer an Halsentzündung erkrankten
Soldaten ſchreibt dem Blatt, daß er niemals ein heißes
Ge=
tränk erhalten habe, ſondern im Gegenteil nur kalte Milch, die
in ſolch ſchmutzigen Gefäßen ſerviert worden ſei, daß er ſie
nicht habe trinken können. Ein grippekranker Soldat ſchreibt,
daß er während 48 Stunden in einem kalten Zimmer ohne
jede ärztliche Hilfe liegen gelaſſen worden ſei. Im 23.
In=
fanterie=Regiement ſeien, ſchreibt das Blatt weiter, die Rekruten
während der gegenwärtigen kälteſten Tage des Jahres in
ungeheizten Zimmern geweſen. Zum Schluß bemerkt das „Petit
Journal” der Raum eines Blattes würde nicht ausreichen,
wenn es all die Regimenter, in denen die Ernährung
ungenü=
gend ſei, und die Krankenhäuſer aufzählen wollte, in denen man
ſich damit begnüge, Aſpirin=Tabletten zu verteilen.
Vortrag von Prof. Dr. Horneffer.
Mit einer Darſtellung der älteſten griechiſchen Philoſophie
leitete geſtern abend Prof. Dr. E. Horneffer=Gießen die
Reihe ſeiner Vorträge über die großen Denker ein. Er hielt ſich
dabei nicht mit einer Rechtfertigung ſeines Unternehmens auf,
ſondern begann ſofort mit einer kurzen Darlegung der
geiſtes=
geſchichtlichen Lage des 7. und 6. vorchriſtlichen Jahrhunderts in
Griechenland. Zwei Geiſtesbewegungen, die ſich ſpäter in Platon
trafen und vereinigten, ſtanden damals einander gegenüber: die
wiſſenſchaftlich=philoſophiſche und die religiöſe Reformbewegung.
Dieſe fand ihren Ausdruck in der orphiſch=dionyſiſchen Erlöſungs=
und Offenbarungsreligion, die in den Myſterienbünden lebendig
war und in ſeltſamen Gegenſatz zur betonten Diesſeitigkeit des
ſonſtigen griechiſchen Geiſteslebens ſtand. Dieſen religiöſen
Be=
ſtrebungen gegenüber bedeutet die Philoſophie den Verſuch, durch
die Erkenntnis des menſchlichen Geiſtes der Welträtſel Herr zu
werden. Als erſten Philoſophen in dieſem Sinn müſſen wir Tholes
aus Milet betrachten, der auf die Frage nach dem Urſprung aller Dinge
die zwar noch naive Antwort gab, alles ſei aus dem Waſſer
ent=
ſtanden, der aber durch die Frage= und Problemſtellung ſelbſt eine
der Grundvorausſetzungen jeder Wiſſenſchaft formulierte: die
Vor=
ausſetzung der Einheit der Welt, des einheitlichen Zuſammenhangs
der Wirklichkeit und der Notwendigkeit alles Geſchehen.
Angximander ſtellte dann die Frage nach dem Grundſtoff der
Welt, als den er das Apeiron, das Ewige, Unerſchöpfliche anſah —
womit der Uebergang zur Metaphyſik geſchaffen war.
Eine neue Epoche begann mit der Frage nach der
Grundbe=
ſchaffenheit der Wirklichkeit, die von Heraklit und
Parme=
nides in entgegengeſetztem Sinne beantwortet wurde. Heraklit
ſah das Weſen der Wirklichkeit in der Bewegung, im raſtloſen
Wechſel („Alles fließt”) Parmenides ſtellte der Scheinwelt des
Bewegten das Unveränderliche, dem Werden das ewig beharrende
Sein gegenüber. Dieſem Gegenſatz von Werden und Sein verfolgte
der Vortragende in knappen, perſpektivenreichen Andeutungen
durch die Jahrhunderte und deutete von hier aus den
Weſens=
unterſchied zwiſchen Kultur und Religion. Im weiteren Verlauf
ſeines Vortrags zeigte er, wie die griechiſche Philoſophie von
Ideen, Einfällen, Gedanken beherrſcht iſt, mit ihren Ergebniſſen
aber die Grundlagen der neuen Wiſſenſchaft erarbeitet hat
Die Bewegung, die Heraklit als Weſen der Wirklichkeit
er=
kannt hatte, war für ihn keine ungeordnete, ſondern
rhythmi=
ſche, vom Logos, von der Weltvernunft beherrſchte Bewegung. So
ſah er auch im Tiefſten als das aller Bewegung Zugrundeliegende
die aus der Spannung der Gegenſätze hervorgehende Harmonie,
womit er einen Hauptbegriff des älteren Griechentums ſeinem
Abwarken.
Nachdem die ausländiſche Preſſe das Londoner Communiaus
nach allen Richtungen hin durchleuchtet hat, iſt ihr jetzt der Stoff
zu weiteren Betrachtungen ausgegangen. Es iſt durchaus
ver=
ſtändlich, daß ſie das Bedürfnis hat, ſich mit den intereſſanten
Problemen auseinanderzuſetzen, die auf der Londoner Konferenz
aufgerollt wurden. Den Dingen kommt ſie jedoch nicht näher,
wenn ſie fortfährt, die Methoden anzuwenden, derer ſie ſich ſeit
einigen Tagen bedient.
Ein lebhaftes Rätſelraten über die Haltung Deutſchlands
und über die mutmaßlichen Beſchlüſſe der Reichsregierung hat
eingeſetzt. Dieſes Spiel iſt aber teilweiſe mit Böswilligkeit und
Gehäſſigkeiten durchſetzt. Gerüchte aller Art werden
aneinander=
gereiht. Namentlich diejenigen Zeitungen, die von einer
ſenſa=
tionellen Berichterſtattung leben, tun ſich beſonders hervor. Es
kann uns nicht überraſchen, wenn wir aus der ausländiſchen
Preſſe erfahren, daß wir die Abſicht haben ſollen, einen
friſch=
fröhlichen Krieg gegen den einen oder anderen Nachbarſtaat vom
Zaune zu brechen. Ueberraſcht ſind wir allerdings, daß wir nach
dieſen ausländiſchen Behauptungen nicht wiſſen ſollen, wie man
dieſen Krieg entfachen und durchführen werde. Schon daraus geht
hervor, daß die ausländiſche Preſſe von einer ſtarken Langeweile
geplagt wird, die ſie ſich damit vertreibt, daß ſie willkürlich
aller=
lei Märchen konſtruiert und uns finſtere Abſichten unterſchiebt.
Wenn die Londoner Konferenz zu brauchbaren internationalen
Vereinbarungen führen ſoll, dann geht es nicht an, den einen oder
anderen Verhandlungspartner, an den man ſich gewendet hat
oder mit dem man in einen Meinungsaustauſch treten will, zu
verleumden und ihm nachzuſagen, daß er im Begriff ſei, den
Frie=
den zu ſtören. Ueber dieſes Thema könnten wir uns allerdings
mit der Gegenſeite ſtundenlang unterhalten, wobei jedoch für die
anderen nur Unerfreuliches herausſpringen würde. Aber wir
haben nicht die Abſicht, uns in dieſem Augenblick in eine
der=
artige Unterhaltung einzulaſſen, wenn wir uns auch entſchieden
gegen das von ausländiſchen Zeitungen geübte Verfahren wenden
müſſen.
Das Londoner Communiaué iſt ſo tiefgründig und ſo
kompli=
ziert, daß man der Reichsregierung ſchon Gelegenheit geben muß,
ſich damit ſehr eingehend zu beſchäftigen und genau zu ſtudieren,
was geſchrieben und gewollt iſt. Von heute auf morgen kann eine
Stellungnahme Deutſchlands nicht herbeigeführt werden, zumal
noch eine erläuternde Erklärung der Gegenſeite fehlt. Die
aus=
ländiſche Preſſe wird jedenfalls abwarten müſſen und ſollte ſich
zunächſt ein anderes Arbeitsgebiet ausſuchen, ſie würde damit am
beſten der augenblicklichen Situation Rechnung tragen.
Polikiſche Brunnenvergiflung des,„ Giornale d’Ikalia”
Das Deutſche Nachrichtenbüro teilt mit:
Das halbamtliche „Giornale d’Italia” berichtet unter der
Ueberſchrift „Eine Goebbels=Rede über das Aktionsprogramm für
die Rückkehr aller Deutſchen ins Reich” u. a., daß Reichsminiſter
Dr. Goebbels „unlängſt” in einer Rede erklärt habe, im
Propa=
gandaminiſterium ſeien bereits alle Maßnahmen getroffen; ſobald
das Außenpolitiſche und das Wehrpolitiſche Amt vom Führer ihre
neuen Direktiven erhalten haben, würden wir alle geſchloſſen
einen Kampf entfalten, der die Welt in Verwirrung ſetzen könnte.
Er glaube, daß zuerſt die Memelfront und das deutſche
Oeſter=
reich herankommen. Nichts aber ſchließe aus, daß dieſe Aktion
auch gleichzeitig geführt werde. Wir müßten mit allen uns zur
Verfügung ſtehenden Mitteln den Weg für die Rückkehr aller
Deutſchen ins Reich öffnen. In Zukunft dürfe es in Europa nur
ein einziges Deutſches Reich geben. Das würde nicht nur vom
Führer vertreten, ſondern auch vom geſetzmäßigen Träger der
deutſchen Waffen, der deutſchen Reichswehr.
Es handelt ſich bei der Wiedergabe dieſer angeblichen Rede
um eine politiſche Brunnenvergiftung übelſter Art. Sie iſt
ſelbſt=
verſtändlich niemals gehalten worden, was auch dem „Giornale
d’Italia” bekannt ſein dürfte, da es ſich ja nicht einmal der Mühe
unterzieht, Datum und Ort der Rede anzugeben, ſondern nur
er=
klärt, daß ſie „unlängſt” gehalten worden ſei. Die Art des
Vor=
gehens des „Giornale d’Italia” wird auf das ſchärfſte und
nach=
drücklichſte zurückgewieſen. Sie iſt um ſo verantwortungsloſer, als
ſie nur geeignet iſt, den durch Wort und Tat erhärteten
Friedens=
willen des Führers und ſeiner Mitarbeiter in Mißkredit zu
brin=
gen und die ohnehin mit ſchweren Sorgen belaſtete internationale
Politik aufs neue zu verwirren und in Unruhe zu verſetzen.
Raloſi zu lebenslänglichem Zuchkhaus verurkeilk.
DNB. Budapeſt, 8. Februar.
Nach mehrwöchiger Verhandlung fällte das Strafgericht
heute vormittag das Urteil gegen den ehemaligen kommuniſtiſchen
Volkskommiſſar Matthias Rakoſi. Er wurde des Verbrechens
des Hochverrats, des Aufruhrs, des 27fachen Mordes, der
Mit=
täterſchaft am 17fachen Mord ſowie der fortgeſetzten
Geld=
fälſchung für ſchuldig erklärt und zu lebenslänglichem
Zucht=
haus als Geſamtſtrafe verurteilt.
weltanſchaulichen Syſtem zugrunde legte. — Sein Gegner
Par=
menides ſah in der Welt der Veränderung nur ein Trug= und
Traumbild und lehrte im überſinnlichen, ewig unwandelbaren
Sein das eigentliche Weſen und die tiefſte Wirklichkeit der Welt.
Wie aus den verſchiedenen Verſuchen, Werden und Sein zu
verknüpfen, dann (bei Empedokles, Anaxagoras, Demokrit) die
Grundgedanken des chemiſchen Elements und der das Weltall
bewegenden Kraft hervorging, legte Profeſſor Horneffer ſehr klar
und einleuchtend dar und ging dabei beſonders auf die Atomlehre
des Demokrit ein, die in ihrer mechaniſch=materialiſtiſchen
Natur=
auffaſſung der neuzeitlichen Naturwiſſenſchaft beſonders verwandt
iſt. — Zum Schluß gab er eine Schilderung der Lehre der
Pytha=
goräer, die aus der Beobachtung muſikaliſcher und aſtronomiſcher
Geſetze dazu kamen, in den zahlenmäßigen Verhältniſſen die
Grundlage des Wirklichen und das eigentlich Beſtändige zu
er=
kennen — wobei auch ſie noch ſich ganz als Kinder griechiſchen
Geiſtes zeigten, indem ſie dem Begrenzten den Vorrang vör dem
Unbegrenzten, der Geſtalt den Vorrang vor dem Ungeſtalteten
zuerkannten, wie es dem künſtleriſchen Geiſt des Griechen
ent=
ſprach.
Der Vortrag Prof. Horneffers zeichnete ſich aus durch die
Lebendigkeit, mit der eine fernliegende Denkwelt erſchloſſen und
unſerem eignen Denken nahe gerückt wurde und durch die
Klar=
heit, die der Vortragende ſeiner Darſtellung auch bei der
Be=
handlung ſchwieriger Probleme zu geben verſtand. Der nächſte
Vortrag wird nach dieſem Ueberblick über die griechiſche
Natur=
ohiloſophie hauptſächlich der Philoſophie des Sokrates gewidmet
ſein. Wir wünſchen ihm eine ebenſo aufmerkſame, aber zahl=
*
reichere Hörerſchaft wie geſtern abend.
Schüleraufführung im Ludwig=Georgs=Gymnaſium.
Vor zahlreich erſchienenen Eltern und Freunden der Schüler
des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums ging geſtern abend im Feſtſaal
der Schule Sophokles Drama „Philoktet” in Szene. Ueber das
Werk ſelbſt, Geſchichte und Vorgeſchichte ſeines Inhalts gab zu
Beginn des Abends ein kurz erläuterter Vortrag eines Schülers
der Unterprima Aufſchluß (unſere Leſer ſind durch den in Nr. 37
unſeres Blattes an dieſer Stelle erſchienenen Aufſatz unterrichtet).
Eine ſehr ſorgfältige Vorarbeit und vor allem eine tadelloſe
Zuſammenarbeit aller Mitwirkenden muß notwendig
ge=
weſen ſein, um die Aufführung ſo reibungslos herauszubringen,
wie das geſtern der Fall war. — In ein Bühnenbild (
Zeichen=
lehrer H. Rouge und H. Fuchs I52), das den geringen
vor=
handenen Raum gut autteilte und ihm nach dem Hintergrund zu
die Illuſion großer Weite gab, ſtellte der Spielleiter (Studien=
Die Heättannat Hottands zur 2uf
DNB. Den Haag, 8, Febr
Bei den Haushaltsberatungen der Erſten Kammer ni
der Außenminiſter und der Miniſter für Landesverteidigu
der Frage der Aufrechterhaltung der holländiſchen Neut:
zur Luft Stellung.
Außenminiſter de Graeff erklärte, daß die Ueberfliegun
ländiſchen Gebietes durch Militärflugzeuge oder Militärluf 5
einer kriegführenden Macht als eine Verletzung der nieder
ſchen Neutralität zu betrachten ſei.
Verteidigungsminiſter Dr. Deckers nahm zu den wie)
ausgeſprochenen Zweifeln, ob die holländiſche Wehrmacht
Lage ſei, die Ueberfliegung der holländiſchen Grenze durch
tärflugzeuge einer kriegführenden Macht zu verhindern, St
und betonte, daß eine vorſätzliche Verletzung der Neutralit
kleinen Staaten nicht unter allen Umſtänden abgewehrt
könne. Hieraus dürfe aber nicht der Schluß gezogen werde
die Neutralität zur Luft nicht aufrecht erhalten werden
Jedoch werde eine Reſpektierung der holländiſchen Unabk
keit ſowohl zu Lande und zu Waſſer wie in der Luft nu
erreicht werden können, wenn Holland deutlich erkläre, de
Neutralitätsverletzung unter allen Umſtänden als Caſus be
geſehen werde und wenn Holland über eine ſtarke Web
verfüge.
Macdonald ſpricht
EP. London, 8. Feb.
In einer Rede in Luton in der Grafſchaft Bedford
Miniſterpräſident Macdonald eingehende Ausführunger
den im Londoner Protokoll vorgeſehenen Luft=Locarnopa
er als einen großen und wichtigen Schritt zum Fried
zeichnete. Dieſes Luft=Abkommen, führte der Miniſterpr
aus, ſei ein einzigartiges Abſchreckungsmittel gegen al
greifer, denn „wenn ein Staat irgendwo in der Welt
Angriff plant, weiß er daß in dem Augenblick, in
ſeine Flugzeuge gegen ſeine Gegwer einſetzt, er ſich einer
gruppe gegenüberſieht, die einen Sieg abſolut unmöglich
Weiter erklärte Macdonald, daß, wenn trotz allem —
ſelbſt jedoch für unmöglich halte — ein Krieg ausbrecher
Englands Frauen und Kinder nicht ſchutzlos der Gefah
geſetzt ſeien, denn England würde in einem ſolchen Krieg
mehr allein ſtehen.
Zu den Londoner Verhandlungen als Ganzes über
erklärte der Miniſterpräſident, er hoffe, daß ſie zur F
Deutſchlands in den Völkerbund führen würden. „
Fre=
wird dann mit Deutſchland über die Sicherheitsfrage ſ.
und ich hoffe, daß als Ergebnis dieſer Beſprechungen d
zu neuen internationalen Vereinbarungen, der jetzt unter
iſt, wieder hergeſtellt wird.”
Wahlbündnis zwiſchen den Kroaken und
ſerbiſchen Landwirke=Parkei.
T1
DNB. Belgrad, 8. Feb
Größtes Aufſehen erregte am Freitag die Nachrie
die Kroaten die Abſicht haben, ihre Zurückhaltung auf;
und in die Politik zurückzukehren. Der Kroatenführer D
ſchek, der Nachfolger des erſchoſſenen Stephan Raditſch,
nämlich einen Brief an den ehemaligen Führer der ſe
Landwirte Dragoljub Jowanowitſch, in dem er ihm m
daß er deſſen Angebot als gemeinſamer Liſtenträger der
und ſerbiſchen Landwirte angenommen habe. Jowan
ſandte an Matſchek ſofort ein Telegramm, in dem er i
dieſen Entſchluß dankte.
Wie bekannt, ſtand Dr. Magſchek in den letzten fünf
unter ſtrenger Polizeiaufſicht. Zweimal war er in 9
verwickelt worden, wobei er beim zweiten Prozeß zu drei
Gefängnis verurteilt wurde. Er mußte zwei Jahre a
Das dritte Jahr wurde ihm nach dem Tode des
Alexander im Gnadenwege erlaſſen. Sein Bundesgenoſſe
jub Jowanowitſch iſt Univerſitätsprofeſſor und war
Staatsſtreich im Jahre 1929 Führer des linken Flüg
ſerbiſchen Landwirtepartei.
Dr. Matſchek teilte Jowanowitſch mit, er habe 1
ſicht, im Wahlbündnis mit den ſerbiſchen Landwirten
Verwirklichung der kroatiſchen Ziele im Rahmen d
ſlawiſchen Staates zu kämpfen, d. h. mit anderen Wort
er ſein autonomiſtiſches Programm gegenüber der 1
ſtiſchen Verfaſſung aufrecht erhalte. Er fügte jedoch ſof
zu, daß die Wahrſcheinlichkeit nur gering ſei, „unter dem
Regime” ſein Programm durchſetzen zu können. Er ſchei
nach entſchloſſen zu ſein, den Kampf um die kroatiſch
derungen mit der alten Entſchiedenheit wieder aufzu
!
referendar W. Hof) das Geſchehen: Sparſamkeit der Ge u
Bewegungen war ſchon durch den beſchränkten Platz eie
um ſo mehr kamen dann die lebhaften dramatiſchen Ar Ug
die beſonders in der 2. Hälfte des Dramas lagen, zur Aau
Das Zuſammenſpiel der Einzelnen war ſehr gut aufeina
geſtimmt, es gab kein aneinander=vorbei=ſpielen und kein EN
Vordergrund=drängen. Auch an dem klaren, guten Spreckh ?
Spieler merkte man die ſorgfältige Schulung durch der
leiter. Den Philoktet, die größte und auch „intereſſanteſ
des Dramas, ſpielte H. Henrich; die verſchiedenen gro
nologe wurden ſehr gut gegliedert und wirkungsvoll au
überzeugend auch die Schmerzens= und Verzweiflungsa
in der letzten Hälfte der Aufführung. Der Odyſſ
Leydheckers, ſo ſicher und gewandt der Spieler
ſeiner Aufgabe entledigte, hatte doch noch nicht die gar
verſtändliche Ueberlegenheit des erfahrenen, liſtenreichen
Ebenſo war es auch für die älteren, weißhaarigen Spre
Chores nicht ſo leicht, ſich die nötige Würde zu gel
hatte es der Darſteller des Neoptolemos (E. Schenke
etwas beſſer, die Rolle des geradlinigen offenen Jüngl
ihm ſehr gun, auch die Darſtellung der Gewiſſenskäu
2. Teil gelang gut. Als Herakles erſchien B. Großma
ſoweit ſo eine immer problematiſche Göttererſcheinur
zeugend ſein kann, gelang die Szene durchaus, — nia
wegen der geſchickten Beleuchtung (H. Thierolf),
ſammen mit den farbig gut abgeſtimmten Koſtümen zu.
freulichen Geſamteindruck beitrug. Auch die Träger der
Rollen (H. Wißmann und H. Schäfer) und die
des Chors (R. Perſau, F. Himmelreich, E v 4
H. Möller) müſſen genannt werden, da ſie jeder ihr
tadellos erfüllten.
Sehr gut ſtimmte Glucks Muſik (aus „Orphei
„Alceſte:), die der Aufführung Rahmen und z. T. Unte
gab, zu dem Werk. Studienrat Kaiſer leitete von
aus das ſicher und rein ſpielende Schülerorcheſter das
geſpielt war und jedem Wink folgte. Der Beifall für
wirkenden war langanhaltend, ſehr herzlich, — und
ganz verdient!
— Die Masken der Giſa Gisbert. Der Liebesroman ein
diva und Weltfliegerin von Walter Erbſe. (Verla
vorm. G. J. Manz. Regensburg.)
Der Roman eines deutſchen Mädchens, das auf lan
wegen über Film, Sport, Weltflug zurückfindet zu Lie
und Familie. Die Geſchichte fängt an wie ein packende.
nalroman, wandelt ſich zum modernſten Film= und *
roman und erſet wie ein Herzensroman nach altem Scht
ganz ſeltene Miſchung von mondäner Luft, moderner Enl
und verträumter Romantik.
amstag, 9. Februar 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 40 — Seite 3
Birtſchaftslinien des Saargebietes
Zur Birtſchafts= und Berkehrslage
an dei Juat.
Uns wird geſchrieben:
Nachdem Blut und Herz an der Saar zur größten Freude
Deutſchen ihre unzerreißbare Verbundenheit mit dem
Mut=
nd ſo deutlich bekundet haben, wendet ſich allgemein der
auf die zukünftige Lage des „Saargebiets‟. Dieſen Begriff
es in dem bisher gebrauchten Sinne des „Friedensvertrages”
denn das rein deutſche Saarland war wie jedes andere
che Gebiet ein Teil des großen deutſchen Vaterlandes, mit
es blutmäßig und wirtſchaftlich wie jedes andere deutſche
z verbunden war. Die Zukunftswünſche und =bedürfniſſe
en wir am beſten verſtehen, wenn wir uns den plötzlich
ein=
tenen Wechſel in ſeiner Lage ganz kurz vergegenwärtigen.
Vie erwähnt, war das Saarland ein natürlicher lebensvol=
Eeil eines allerdings größeren Deutſchlands. Elſaß=
Loth=
n gab ihm politiſch und die bis zum Kriege beſtehende
h=luxemburgiſchen Zollunion gab ihm wenigſtens zollpolitiſch
Zwiſchenlage zur franzöſiſchen Grenze ohne deren nächſte
Be=
ing, wie ſie jetzt eingetreten iſt. Dieſe Lageverſchiebung an
ußerſte deutſche Weſtgrenze erklärt, außer den durch die
Koh=
uben gegebenen Wirtſchaftsgründen, die franzöſiſche
Begehr=
it nach dieſem Stück deutſcher Erde.
der Hauptreichtum der Saar iſt bekanntlich die Kohle, auf
ußer eine Reihe von kleineren Induſtriezweigen die bedeu=
Eiſeninduſtrie erwuchs, die ihre Erze z. gr. T. aus dem
hbarten Lothringen, alſo aus damals deutſchem Gebiet
be=
nd auch jetzt noch bezieht. Soweit die Saarkohle nicht von
igenen, in Regelzeiten große Mengen verbrauchenden
In=
e aufgenommen wurde, ging ſie in das kohlenarme Frank=
Elſaß=Lothringen, ſowie zum größeren Teil nach Süddeutſch=
Italien und der Schweiz.
ſeit der 1920 durch Frankreich erfolgten Uebernahme der
gruben wurde die beſonders zur Gaserzeugung geeignete
kohle in ſtärkerem Maße als vorher von Lothringen und
rreich, hier beſonders von ſeinen ſüdöſtlichen Provinzen
auf=
imen, jedoch noch nicht zur Hälfte ſeiner Geſamtförderung.
nahmen die beiden Länder 44 Prozent davon auf.
jowohl für dieſe wirtſchaftlichen Tatſachen,
auch für die Belieferung Süddeutſchlands,
Schweiz und Italiens iſt die geographiſche
eder Saarkohle als des ſüdlichſten größeren
lengebiets Weſteuropas die natürliche
Er=
ung. Wir halten hier feſt, daß, unabhängig von den poli=
Grenzen, ein gegenſeitiger wirtſchaftlicher Austauſch
zwi=
der Saar auf der einen Seite und Frankreich/Lothringen
er anderen Seite beſtanden hat und beſteht, der ſich ergänzt
ie bisher zum größten Teil aus Lothringen beſtrittene
Be=
ung des ſtark induſtriellen Saarlandes mit landwirtſchaft=
Erzeugniſſen. Es iſt jedoch zu unterſtreichen, daß die
Ab=
gkeit des „Saargebiets” nicht ſo groß iſt wie auf der an=
Seite, da deren Platz auch von Deutſchland aus in jeder
ht ausgefüllt werden kann, das ſowohl die Ernährung der
kerung, wie auch die Verſorgung der Hochöfen mit Erzen
ehmen könnte.
zu der Verſchiebung der ehemals für die Saarwirtſchaft im
itlichen innerhalb der deutſchen Grenzen beſtehenden natür=
Grundlagen kommt die ſeit 1920 ſtark vernachläſſigte
Be=
führung, das Fehlen des fortſchrittlichen Ausbaus der
Saar=
gruben und die ſchlechte Kohlenaufbereitung hinzu, die
fortgeſchrittenere Kohlenbezirke dadurch natürlich in einen
en Rückſtand gekommen ſind, der allerdings nach dem
Ur=
es Kommerzienrats Dr. Röchling unter tatkräftiger deut=
Leitung in wenigen Jahren behoben werden kann. Von um
cheidender Bedeutung bleibt alsdann die ungünſtige Fracht=
Wie die militärpolitiſche und
wirtſchafts=
tiſche Lage an der Saar eine Veränderung
hren haben, ſo iſt es auch mit der
verkehrs=
tiſchen Stellung.
rüher war „die Saar” nach allen Seiten an das deutſche
ahnnetz und durch den Saarkohlenkanal an das deutſche
=ſtraßennetz angeſchloſſen. Der ſchon 1866 erbaute
Saar=
kanal führte über den Rhein=Marnekanal nach Oſten durch
ſes Gebiet nach Straßburg zur großen Rheinwaſſerſtraße
tmit in das geſamte deutſche Waſſerſtraßennetz. Heute führt
ſeg über dieſen Kanal nach Oſten durch franzöſiſches Gebiet
ſem franzöſiſch gewordenen Straßburg und nach Weſt bis
Nordſee und Mittelmeer in das ganze, allerdings noch
ingliche franzöſiſche Waſſerſtraßennetz hinein. Dieſe
Unzu=
chkeit wird aber wegen des ebenfalls ungenügenden
Saar=
kanals nicht ſo deutlich empfunden, wie gegenüber dem
Rhein. Er weiſt nicht nur auf den Ausbau der deutſchen
Wirtſchaftsbeziehungen, indem er ſeine unübertreffliche, in
näch=
ſter Nähe befindliche Waſſerſtraße zur Verfügung ſtellt, ſondern
er verbindet in abſehbarer Zeit auch mit einem in Vergleich zur
Vorkriegszeit ganz ungleich nach Länge und Leiſtungsfähigkeit
im deutſchen Hinterland ausgebauten Netz von Flüſſen und
Ka=
nälen. Daher beſteht ſeit 1927 an der Saar der
Wunſch nach dem Bau des Saar=Pfalzkanals, der
in faſt gerader Linie von Saarbrücken auf
Mann=
heim / Ludwigshafen führen ſoll und für den alle
maßgebenden Stellen an der Saar ſich lebhaft einſetzen, nachdem
auch alle anderen Verbeſſerungsmöglichkeiten der Frachtlage
ge=
prüft ſind. Seine techniſche Durchführbarkeit iſt
feſtgeſtellt, ſeine Wirtſchaftlichkeit wird erſt
beur=
teilbar, wenn eine Prüfung auf Grund der ſeit 1927 veränderten
Löhne und Werkſtoffkoſten unter Berückſichtigung des freiwilligen
Arbeitsdienſtes ſtattgefunden hat. Sein Bau, der für die
Ueber=
gangsjahre die Arbeitsloſigkeit an der Saar beſeitigen könnte,
würde nach Dr. Cartellieri Saarbrücken, den Waſſerweg von hier
nach Mannheim auf 130 Klm. verkürzen gegen 298 Klm.
Weg=
länge über Saar und Moſel nach Koblenz und gegen 167 Klm. Länge
über Saarkohlenkanal—Rhein=Marnekanal nach Straßburg. Wenn
man aber bedenkt, daß für die Saarwirtſchaft, in ihrer jetzigen
Lage die früher geplante Moſelkanaliſierung bis Koblenz nicht
mehr in Frage kommt, daß überhaupt nicht Koblenz und
Straß=
burg, ſondern eben nur die kürzeſte Rheinverbindung
Saarbrük=
ken=Mannheim der Zielpunkt des Wunſches iſt, dann wird die
durch den geplanten Kanal erzielbare
Verkür=
zung des Waſſerweges beſonders deutlich, da
alle Umwege hierhin fortfallen würden.
Ein Blick auf den Schulatlas beweiſt das! Das zukünftige
Verkehrsaufkommen des Saar=Pfalzkanals iſt auf rund 5 Mill.
To. in beiden Richtungen zuſammen geſchätzt worden. Zur
Unter=
ſtützung des Bauplanes wird noch der bei den Franzoſen
be=
ſtehende Gedanke eines Waſſerſtraßenbaus von Metz bis in die
Nähe des bei Saarbrücken gelegenen Anfangs des geplanten
Saar=Pfalz=Kanals herangezogen. Eine hier auf dieſe Weiſe
leicht erzielbare durchgehende neuzeitliche Waſſerſtraße von Metz
bis Mannheim würde naturgemäß eine deutſch=franzöſiſche
wirt=
ſchaftliche Zuſammenarbeit zur Vorausſetzung haben. Man ſieht
aus den wenigen hier angezogenen Geſichtspunkten, daß die
auf=
geworfene Frage nicht aus dem Handgelenk zu löſen iſt.
Die Reichsbahn, die ſeit 1927, dem Entſtehungsjahr des
Ka=
nalplans, in ihrer Leiſtungsfähigkeit ganz gewaltige Fortſchritte
erzielt hat, wird ſie mit aller Kraft der Saar zugute kommen
laſſen und dürfte ihr auch frachtliche Vorteile nach Möglichkeit
einräumen.
Man plant ferner neben anderen tiefgreifenden
wirtſchaft=
lichen Hilfsmaßnahmen den Ausbau der Ferngasverſorgung und
der Stromverſorgung, um dem Rückgrat des Landes, der
Kohlen=
wirtſchaft, möglichſt ſicheren Abſatz auf lange Sicht zu verſchaffen.
So gibt es eine Reihe von Plänen, aus denen die
Reichs=
regierung ohne jeden Zweifel die für unſere Brüder an der Saar
beſten und zweckmäßigſten, nach reiflicher Abwägung und Prüfung
mit derſelben weitſichtigen und warmen Fürſorge erwählen wird,
mit der ſie bisher ihnen die Rückkehr zum Vaterland vorbereitet
Sm.
und erleichert hat,
Saar=Appell
an allen deutſchen Hochſchulen.
DNB. Berlin, 8. Februar.
An allen deutſchen Hochſchulen fanden heute vormittag
Appelle der Studierenden zum Gedenken der deutſchen Brüder
von der Saar ſtatt. Gleichzeitig wurde der Verkauf des
Saar=
abzeichens der Deutſchen Studentenſchaft eröffnet. Auf dem
Appell der Berliner Friedrich=Wilhelm=Univerſität ſprachen vom
Balkon des Univerſitätsgebäudes aus der Reichsführer der
Deutſchen Stdentenſchaft Pg. Feickert und der Kreisführer und
Studentenſchaftsführer der Univerſität Berlin Zapke.
Reichsſchaftsführer Feickert erklärte die Studenten hätten
im Kampf um die Saar in vorderſter Front geſtanden. Unſere
Pflicht ſei es nun, dem ſaarländiſchen Arbeiter zu beweiſen,
daß wir nach dem Siege mitarbeiten wollen an dem großen
Aufbauwerk des Gauleiters Bürckel. Jeder deutſche Student
opfere daher heute für die Saarſpende und trage das
Saar=
abzeichen der Deutſchen Studentenſchaft das einmal ein
Er=
innerungszeichen ſein ſoll für die Treue der Saar. Der Redner
ſchloß mit einem bpauſend aufgenommenen Sieg Heil auf die
deutſche Saar, das deutſche Volk und den Führer und
Reichs=
kanzler.
Dann eröffnete Pg. Feickert mit ſeinen Mitarbeitern die
Saarſammlung.
Elſaß lokhringiſche Bauern fordern
Erhalkung des ſaarländiſchen Abſahmarkkes.
EP. Straßburg, 8. Februar.
In Straßburg fand eine Rieſen=Bauernverſammlung ſtatt,
an der etwa 10 000 elſaß=lothringiſche Bauern teilnahmen. Zweck.
dieſer Verſammlung war, die Regierung auf die Notlage
auf=
merkſam zu machen, in der ſich die elfaß=lothringiſchen Bauern
im Falle einer vollkommenen Sperrung der zukünftigen
fran=
zöſiſch=deutſch=ſaarländiſchen Grenze befinden würden.
Bekannt=
lich ſind aus Elſaß=Lothringen große Mengen
landwirtſchaft=
licher Erzeugniſſe während den letzten 15 Jahren in das
Saar=
gebiet eingeführt worden. Nach der Rückgliederung des
Saar=
gebiets zu Deutſchland werde es, ſo argumentieren die
fran=
zöſiſchen Bauern, ihnen ſehr ſchwer ſein, im gleichen Maße wie
bisher ihre Erzeugniſſe im Saargebiet abzuſetzen, wenn keine
beſonderen Abmachungen zwiſchen Deutſchland und Frankreich
getroffen würden. Für die franzöſiſchen Bauern des
Grenz=
gebiets iſt dieſes Problem gewiſſermaßen eine Lebensfrage.
Die Bauern nahmen eine Tagesordnung an, in der ſie
feſt=
ſtellen, daß 10 000 Delegierte, welche die 170 000 Mitglieder der
elſaß=lothringiſchen Bauernvereinigung und ihrer Schweſter=
Organiſationen vertreten, in Straßburg zuſammengekommen ſind,
um daran zu erinnern, daß ſeit Jahrzehnten das Saargebiet
ein ausgezeichnetes, natürliches Ausfuhrland für die
elſaß=
lothringiſche Landwirtſchaft darſtelle. Sie müßten jedoch
feſt=
ſtellen, daß die gegenwärtig zwiſchen Frankreich und
Deutſch=
land geführten Handelsvertragsverhandlungen zu ſcheitern
drohten infolge der übertriebenen Forderungen der
lothrin=
giſchen Schwerinduſtrie was für die Bevölkerung Elſaß=
Lothringens unberechenbare Folgen haben könne. Sie richten
die Aufmerkſamkeit der Regierung auf die Forderung, die ſie
ſeit 1928 geſtellt haben. Sie fordern mit Ruhe, aber wit
eiſernem Willen, daß die Regierung die Lebensintereſſen der
Landwirtſchaft der drei wiedergewonnenen Departements den
zu großen Forderungen der lothringiſchen Schwerinduſtrie nicht
opfert. Sie drücken den Wunſch aus, daß die Regierung und
die franzöſiſchen Unterhändler mit allen Mitteln verſuchen
müſſen, der elſaß=lothringiſchen Bauernſchaft die Ausfuhr ihrer
Erzeugniſſe nach dem Saargebiet, die ihnen ſeit über hundert
Jahren offenſteht, auch weiterhin zu ſichern. Sie richten die
Aufmerkſamkeit der Regierung auf die Tatſache, daß angeſichts
der gegenwärtigen Ueberproduktion der Verluſt des
ſaar=
ländiſchen Marktes für die öſtlichen Provinzen Frankreichs eine
Kataſtrophe bedeuten würde, deren Rüchwirkungen ſich auch
auf anderen Gebieten der nationalen Wirtſchaft bemerkbar
machen würden.
Das Berfahren gegen die Führer des
Saar=
deutſchkums eingeſtellk.
DNB. Saarbrücken, 8. Februar.
Der Oberſte Abſtimmungsgerichtshof des Saargebietes hat den
ſeinerzeit wegen angeblicher Verleumdung, Beleidigung und übler
Nachrede auf Veranlaſſung Heimburgers und der
Emigrantenbe=
amten der Regierungskommiſſion angeklagten Führern des
Saar=
deutſchtums, Pirro, Kiefer, Schmelzer, Röchling und Levacher
mit=
geteilt, daß das Verfahren gegen ſie eingeſtellt ſei, da es ſich um
eine vor dem 17. Januar begangene politiſche Sache handele und
keine höhere Strafe als Geldſtrafe oder Freiheitsſtrafe bis zu
ſechs Jahren (!) allein oder nebeneinander zu erwarten ſei.
Erfolgreiche Kämpfe der chineſiſchen
Regierungs=
fruppen gegen die Kommuniſten.
Im nördlichen Teile der Provinz Setſchuan finden zur Zeit
heftige Kämpfe der chineſiſchen Regierungstruppen gegen die
Kommuniſten ſtatt. Die Provinzialdiviſionen eroberten das etwa
100 Kilometer nördlich von Schungking (am Kialing=Fluß)
ge=
legene Dſchilung und mehrere andere Städte trotz heftigſten
Wi=
derſtandes der Roten. Marſchall Tſchiangkaiſchek überwies den
erfolgreichen Truppen als Belohnung 35 000 Dollar.
Anläßlich der vor einigen Tagen erfolgten Gefangennahme
des berüchtigten Kommuniſtenführers Tſchangtſchimin, des
frühe=
ren Leiters des Militärausſchuſſes der roten Kiangſi=Armee, fand
in Nanking eine große Feier ſtatt. Tſchangtſchimin wurde in einem
Bambuskäfig durch die Stadt getragen und auf dem Rednerpult
der Verſammlungshalle zur Schau geſtellt. Tauſende von
Men=
ſchen ſahen dem Schauſpiel zu.
Der Präſident der Republik, Terra, veröffentlicht eine
Kund=
gebung, in der feſtgeſtellt wird, daß die revolutionäre Bewegung
im Norden von Uruguay niedergeſchlagen iſt. Der Präſident
for=
dert, daß alle Führer der Bewegung zur Verantwortung geſtellt
werden. Es müſſe mit großer Strenge gegen die Revolutionäre
durchgegriffen werden.
15
IEI
Zeintſches Landrsthener.
Großes Haus — Freitag, den 8. Februar.
Giacono Puccini: „Tosca‟
der heutigen Tosca=Aufführung, die unter Franz Herburger
ſelott Ammermann und Heinrich Blaſel in den Hauptrollen
wohnten ſtarken Spannungen auslöſte und ſtarken Beifall
gaſtierte Eugen Goffriller vom Stadttheater Bielefeld
kario Cavaradoſſi. Am beſten war bei dem Gaſt die ſehr
he Ausſprache; ſtimmlich war nur ſein piano und mezzo=
Tanglich angenehm und ausgeglichen, und ſelbſt hier wurde
en das Deklamatoriſche auf Koſten des Geſanges
über=
t. Das Forte ſprach demgegenüber nicht gut an, wirkte
1d zuweilen flach und hatte gar keine Tragfähigkeit. Beim
menwirken mit Liſelott Ammermann blieb der Sänger
ich durchaus unterlegen. Am beſten gefiel der Monolog
itten Akt, bei dem das Orcheſter verhältnismäßig
zurück=
d iſt. Das Spiel des Gaſtes war wechſelnd, im erſten Akt
tg, im dritten Akt dadurch unwahrſcheinlich, daß man ſich
dorſtellen kann, daß der Verurteilte dreiviertel Stunden vor
Tod beim Schreiben des Abſchiedsbriefes in derart freu=
Verzückung gerät. Wir hatten das Empfinden, daß die
1e des Gaſtes für unſere Bühne zu wenig ergiebig iſt. F. N.
*
Schallplakkenbeſprechung.
Tektrola legt auch in ihren Januar=Neuerſcheinungen
Platten von hervorragendem Wert in geſchmackvoller künſt=
*r Auswahl vor. Sowohl große Oper wie erſtklaſſige
In=
ntalſoli, Geſang und Tanz, Tonfilm und populäre
Unter=
g kommen in gleichem Maße zu Wort. Und auf allen
en die gleiche Sorgfalt in der Wahl der Künſtler wie in
Imer vorbildlichen Technik der Platte. Auf D.B. 4922 ſingt
Norena (Sopran) aus Gounods „Romeo und Julia”
dalzer „Ich will leben in dem Traume” und aus Carmen
Prach, daß ich furchtlos mich fühle”. Pierro Coppola
mit einem ausgezeichneten Orcheſter die feine Begleitmuſik.
gleiche Orcheſter bietet auf D.A. 4854 aus R. Strauß
ne: die wundervolle Muſikmalerei zu den Szenen Jochanaan
5alome und Jochanaan ſteigt in die Ziſterne. Eine der
en Muſikplatten neuer Fabrikation. Von gleicher hoher
erſchaft dann in Geſang die Platte D.B. 4431 mit dem
„Nein, nein, entfliehen wir” und dem Terzett „Doch ſagt,
Sichen Wege” aus Aida‟. Geſungen erſteres von Marcel
*9 und Margarete Teſchemacher, letzteres mit Gerh. Hüſch.
Das Orcheſter ſtellt hierzu die Berliner Staatsoper unter Leo
Blech. — Marek Weber und ſein Orcheſter ſpielen auf E.G. 3100
entzückende Walzerpotpourri aus verſchiedenen Opern, und
Bar=
nabas von Geczy mit ſeinem Orcheſter bringen auf E.G. 3213
den langſamen Foxtrott Turandot, bezaubernde Turandot”, mit
dem langſamen Walzer „Vielleicht wars nur ein Traum!” Sehr
feine Tango „Blaue Augen” und „Der liebe Wein” ſpielen Peter
Leſchtſchenko mit Orcheſter auf die billige Columbinplatte
D.W. 4241. — Zwei Platten von wundervoller künſtleriſcher
Feinheit, ganz große Klaſſe, mögen die Reihe beſchließen: D.B.
1846 mit der Romanze in G=Dur für Violine und Orcheſter von
Beethoven, geſpielt von Miſcha Elman und dem Orcheſter unter
Lawrence Collingwood, und E.J. 709. beſpielt vom Chicagoer
Symphonie=Oxcheſter unter Frederick Stack mit Valſe Triſte,
„Hummelflug” von Rimſky=Korſakoff uſw.
Grammophon (Die Stimme ſeines Herrn) bevorzugt in
ihren Januar=Neuheiten populäre Unterhaltungsmuſik, bietet
aber auch dieſe in gewohnter deutſcher Qualitätsarbeit. Die
Humoresk=Melodios, die deutſchen Comedian Harmoniſts
ſingen auf 10290 heitere Rheinländer, Parodien auf verſchiedene
bekannte Texte, nach denen ſich auch gut tanzen läßt, und einen
Tango. Eine köſtliche Auswahl auch an Volksliedertexten,
melo=
diös umgearbeitet. Prickelnd und rhythmiſch auch Bela und
Or=
cheſter auf 1578 mit dem ſchönen Walzer „Traum im Herbſt” von
Glan und dem 2. Satz aus der „Mandſchuriſchen Suite‟. Die
Phantaſie über „Deutſch iſt die Saar” (Der Steiger kommt) von
Coenen, eine Platte auch von geſchichtlicher Bedeutung, zählt ihres
ernſten Vorwurfs wegen allerdings nicht in dieſe Reihe. Walter
Drewenſki ſpielt ſie virtuos auf der Orgel der alten
Garniſon=
kirche. Als Tongemälde populär, aber ernſt=eindringlich. (1589.)
— Dann ein paar ganz hervorragende Geſangsplatten von hohem
künſtleriſchen Wert. Der Erckſche Männergeſangverein ſingt mit
Orcheſter der Staatsoper unter Julius Kopoch den Jägerchor aus
Webers „Freiſchütz” und den Radetzky=Marſch, Text von Joſeph
Weſth, auf 10 289 und Heinrich Schlusnus, der ſtets gleich
Große aus dem Kranz der deutſchen Sänger, bringt auf 30 004
Lieder von Brahms, am Flügel von Franz Rupp trefflich
be=
gleitet. Endlich Erna Berger mit Mitgliedern der
Staats=
over unter Leo Blech. Die ausgezeichnete Künſtlerin ſingt die
Arie der Leila aus „Die Perlenfiſcher” und Rezitativ und Arie
der Zerline aus „Fra Diavolo” (10 285) — eine ganz köſtliche
Leiſtung dieſer großen Sängerin. —
Gloria bringt eine Reihe ſehr ſchöner, temperamentvoller
und rhythmiſch glänzend geführter Tanzplatten. Eric Harden
ſpielt mit ſeinem Tanzorcheſter das Walzerlied „Ich möht ein
kleines Mädchen ſein” und den langſamen Walzer. Man ſagt ſo
leicht: Ich liebe dich”, Beide geſungen von Luigi Bernauer
(GO. 13379). Bernauer ſingt auch zum gleichen Orcheſter auf
G.O. 13 369 aus dem Tonfilm „Die Liebe und die erſte
Eiſen=
hahn” einige Foxtrott=Schlager, voll Temperament und Gefühl.
Und das Accordeon=Duett Joe Aler und H. M. Kirchſtein,
zwei der beſten Virtuoſen dieſes Inſtruments, ſpielen den
Frem=
denlegionär=Walzer und „Tirol, du biſt mein Heimatland”, einen
Foxtrott (G.O. 13 386). Eine beſonders empfehlenwerte Platte für
Liebhaber von Spezial=Inſtrumenten.
Odeon beſchließt die Reihe beſonders erfolgreich mit ganz
vorzüglichen Geſangsplatten, unter denen der unvergleichliche
Jan Kiepura glei chmit zwei vertreten iſt. auf O. 4708 ſingt
dieſer Gottbegnadete die Romanze „Holde Aida” und aus „
Trou=
badour”: „Lodern gen Himmel” und auf O. 4707 das Ninonlied
und O Madonna aus ſeinem Tonfilm „Ein Lied für Dich”.
Jeder, der Peer Gynt geſehen, wird die ſchöne Platte (O. 25 269)
mit Aſe’s Tod und „Nun muß ich fort” von Hans Albers
mit Lucie Höflich und Chor beſitzen mögen. Eine Platte von
ganz beſonderem Reiz. Auch die beiden Herbert Ernſt
Groh=Platten O. 25 120 und 25 235 ſind ſehr zu empfehlen. Der
ausgezeichnete, ſtimmgewaltige Tenor ſingt „Sternennacht” und
„Erinnerung” bzw. „Weil ich dich verehre” und „Heut möcht ich
ſingen”. Ganz auf der Höhe ſeines Könnens!
— Zwei mal Pour le merite. Nicht viele Kriegsteilnehmer
können ſich rühmen, ſowohl das Goldene Militär=Verdienſt=Kreuz.
die höchſte deutſche Kriegsauszeichnung für Unteroffiziere und
Mannſchaften, und den Orden Pour le merite im Weltkriege
er=
halten zu haben. Von einem dieſer Doppel=Ritter, dem letzten
Führer der Jagdſtaffel 17, Leutnant Julius Buckler, berichtet das
ſoeben erſchienene Heft der Deutſchen Flugilluſtrierten. Ein
wei=
terer intereſſanter Artikel „Seeadler horſten” bringt die
Ver=
teilung der Marine=Luftſtützpunkte von den fünf großen
Seemäch=
ten, die gleichzeitig einen intereſſanten Einblick in die
Kräftever=
hältniſſe im Pazifik gewährt.
— „Der Alte vom Steinernen Meer.” Gamsg’ſchichten von W.
Schmidtmann. (F. C. Mayer Verlag, München.)
Gamsg’ſchichten ſind noch ſehr wenige erſchienen, und wir
müſſen dem Verfaſſer ſehr dankbar ſein, daß er über dieſes ſtolze
Wild der Berge ſo wunderſam geſchrieben hat. Er hat faſt 50
Jahre inmitten der Bergwelt gelebt und das edle Gamswild mit
dem ſcharfen Auge des Naturfreundes, Forſchers und Jägers
ge=
ſchaut. In einfachen, höchſt anregenden Worten des
Gebirgs=
jägers weiß er immer wieder den Leſer zu feſſeln, ihn in das
Daſein eines Gamsbockes, in alle Phaſen ſeines bewegten Lebens
einzuführen. Schon bei flüchtigem Durchblättern dieſes hübſchen,
wirklich intereſſant und flüſſig geſchriebenen Buches wird das
In=
tereſſe geweckt. Die Kapitel „Alpenwelt — Bergfrühling —
Sommermorgen — Herbſt und Winter” zeigen des Verfaſſers
lebendige Geſtaltungskraft, und groß wird die Spannung, wenn
wir den Jagdherrn auf ſeinen ſchwierigen Jägerpfaden begleiten.
Nicht nur der Gebirgs= und Flachlandjäger, ſondern jeder in
Nord und Süd, der wahres Intereſſe f”= unſere ſchöne Alpenwelt
hat, wird begeiſtert ſein von dieſem intereſſanten Buch, das
ge=
ſchrieben iſt von einem vorbildlichen Weidmann, aber auch von.
einem feinen Beobachter der Natur, beſonders der Bergwelt und
ihrer Geſchöpfe, in erſter Linie aber von einem Dichter.
Seite 4 — Nr. 40
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 9. Februar
T
WanfsMetah
Die glückliche Geburt eines
geſunden Stammhalters zeigen in
dankbarer Freude an
Heinz Heil und Frau
Ilſe, geb. Keller
Habitzheim I. Odw., den 8. Februar 1935.
Karl Steiger
Liesel Steiger
geb. Schnebele
geben ihre Vermählung bekannt.
Darmstadt, 9. Februar 1935
Orangerlestraße 18
Schustorgause 18
Kirchl. Trauung:
Sonntag, 10. Februar, nachm. 3 Uhr, Schlodklrohe.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem uns ſo ſchweren Verluſt unſeres
lieben unvergeßlichen Sohnes und Bruders
Georg
ſagen wir auf dieſem Wege unſeren
auf=
richtigen Dank. Beſonders danken wir Herrn
Pfarrer Heß für ſeine troſtreichen Worte,
aber auch vielen Dank ſeinem Lehrherrn für
den ehrenvollen Nachruf und die Kranzſpende,
auch ſeinen Mitarbeitern, dem
Unterbann=
führer der H. J. für ſeine liebevollen Worte,
ſeinen treuen Freunden, dem
Spielmanns=
zug der H. J., den Schulkollegen der
Berufs=
ſchule 1 H.O.,den Schulkameraden der
Ballon=
ſchule ſow. allen die uns durch Karten und
Blumen ihre Teilnahme bewieſen. (1574
Familie Ludwig Schuſter.
Darmſtadt (Rundeturmſtr. 4), den 8. Febr. 1935.
Für die zahlreichen Beweiſe herzlicher
An=
teilnahme, die mir bei dem Heimgange
meines lieben, unvergeßlichen Gatten
Jean Chriſt
in ſo reichem Maße zuteil wurden, ſage
allen Verwandten, Freunden u. Bekannten
meinen herzlichſten Dank.
(1557
Im Namen aller trauernden Hinterbliebenen:
Helene Chriſt.
Darmſtadt, den 8. Februar 1935.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
beim Ableben unſerer lieben Mutter, Groß.
mutter und Urgroßmutter
Frau Anna Maria Flamm
geb. Kilp
ſprechen wir auf dieſem Wege unſeren
herz=
lichſten Oank aus.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Familien Flamm und Daniel.
Darmſtadt, Frankfurt, Alzey, Griesheim.
Die Verlobung ihrer Tochter
Käthe mit Herrn Dipl.-Ing.
Jak. Neff zeigen an
Bauunternehmer
Philipp Feldmann
u. Frau
Darmstadt, Heinrichsstr. 66
Meine Verlobung mit Fräulein
Käthe Feldmann gebe ich
hiermit bekannt
Dipl.-Ing. Jak. Neff
Neustadt i. O. /Gießen
im Februar 1955
Heute abend iſt unſer lieber Herr
Karl Heinrich Battenberg
im Alter von 59 Jahren unerwartet heimgegangen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau El. Battenberg, geb. Stickelberger, Gattin
und Kinder
Heinrich, Friedrich, Hugo, Nora und Edelgard
Frau Anna Battenberg, geb. Schrod, Mutter
Friedrich W. Battenberg, Bruder.
Darmſtadt, den 7. Februar 1935.
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14.30: Quer durch die Wirtſchaft. Berichte und Geſprä
14.50: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. — 14.55: Wetter.
Nur Trier: Nachr. — 15.15: Jugendfunk: Zieten aus dem
Hörfolge aus einem deutſchen Soldatenleben,
16.00: Köln: Der frohe Samstag=Nachmittag. Ov kruez od‟
Ltg.: Kneip. — 18.00: Stimme der Grenze. — 18.20: E
ſendung. — 18.35: Wir ſchalten ein: Das Mikrophon
wegs. — 18.45: Wekter, Wirtſchaftsmeldungen, Programn
18.50: O welche Luſt Soldat zu ſein! (Auf Winſch wie
(Schallpl.). — 19.45: Der Zeitfunk bringt: Tagesſpieg
20.00: Zeit Nach ichten. — 20.10: Die Verlobungsre
Rieweloch! Eine luſtige Angelegenheit aus Frankfurt=‟
hauſen. — 22.00: Zeit. Nach ichten. — 22.15: Nachrich
dem Sendebezirk „Wetter, Sport. — 22.20: Bunter Abend
— Anſchl.: Tanzmuſik. Kapelle Franz Hauck. — 24.00;
gart: Nachtmuſik.
OMidtienn Tandäunnn
Sonnabend, 9. Februar
Berlin: 18.20: Der zerbrochene Kopf. Allerlei
um den runden Tiſch. Ein Spiel zum Mitſpiele
Breslau: 20.10: Wir tanzen durch die Jahrh!
Deutſchlandſender: 20.10: Grüß Euch Gb
miteinander . . . Ein „Suppé” mit Strauß, Millde
Zeller angerichtet und ſerviert von Hanns Der=
Frankfurt: 20.10: Die Verlobungsreiſ” in’s Ni
Eine luſtige Angelegenheit.
Hamburg: 20.10: Muſik aus heiterm Himmel.
um den „Großen Michel”
Köln: 20.15: Luſtiger Abend.
Königsberg: 21.10: Uebertragung vom „Bumk'
der Ruderer” in Danzig.
Leipzig: 20.10: Polenblut. Operette von Oskar
München: 20.10: Tanz zum Wochenend.
Stuttgart: 20.15: Der Trompeter v. Säckinge
Viktor von Scheffels Dichtung als Funkſpiel bes
Beromünſter: 19.30: Zithertrio Stemmer.
Warſchau: 20.00: Karneval=Muſik.
Riga: 20.15: Szenen aus „Bohéme” von Puceil
Straßburg: 21.30: Wiener Walzer, Operette b.
Samstag, 9. Februar 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 40 — Seite 5
us der Landeshauptſtadt
Ausblick auf das neue Rundfunkentſtörungs=Geſetz.
Darmſtadt, den 9. Februar 1935
Der Reichsſtatthalter in Heſſen:
Perſonalnachrichten.
Ernannt wurden: Am 19. Januar 1935 durch Urkunde des
rn Reichsſtatthalters der Regierungsbaumeiſter Karl Berg,
am 30 Januar 1900, in Heppenheim a. d. B., mit Wirkung
1 Januar 1935 unter Berufung in das Beamtenverhältnis
Regierungsbaurat bei einem Kulturbauamt; am 30. Januar
5 der Lehrer Dr. Hermann Meuer an der Volksſchule zu
en=Buſeck. Kreis Gießen, ſeither mit der kommiſſariſchen
Ver=
ng der Dienſtgeſchäfte des Kreisſchulrats zu Schotten
beauf=
it. zum Kreisſchulrat bei dem Kreisſchulamt in Schotten mit
kung vom 1. Januar 1935, und der Lehrer Heinrich Schäfer
der Volksſchule zu Offenbach a. M., ſeither mit der
kommiſſa=
ſen Verſehung der Dienſtgeſchäfte des Kreisſchulrats zu
Die=
beauftragt, zum Kreisſchulrat bei dem Kreisſchulamt
Die=
mit Wirkung vom 1. Januar 1935.
Der heſſiſche Staatsminiſter.
Bekanntmachungen des Perſonalamts.
Beſtellt wurden: Am 23 Januar 1935 Dr. Richard Mör=
I in Mainz zum kommiſſariſchen Bürgermeiſter der Stadt
bach, und Bürgermeiſter Dr. Heinz Scheller in Butzbach
kommiſſariſchen Bürgermeiſter der Kreisſtadt Oppenheim.
In den Ruheſtand verſetzt wurde auf Nachſuchen am 31.
Ja=
r 1935 die Lehrerin an der Volksſchule zu Urberach, Kreis
durg. Eliſabeth Diehl, unter Anerkennung ihrer dem Staate
iſteten Dienſte mit Wirkung vom 1. Februar 1935.
Ernennung Der Führer und Reichskanzler hat am
Jahres=
der nationalſozialiſtiſchen Revolution den Steueramtmann
drich Claß vom Landesfinanzamt Darmſtadt zum
Regie=
gsrat befördert.
EIP. Evangeliſch=kirchliche Dienſtnachrichten. Ernannt
den: der Pfarramtskandidat Helmut Bracht aus
Frank=
a M. zum Pfarrverwalter der erledigten vierten Pfarrei
born. Dekanat Herborn, mit Wirkung vom 16. Januar 1935
der Pfarraſſiſtent Helmut Helms zu Offenbach a. M. zum
rraſſiſtenten der Pfarrei Oſthofen, Dekanat Worms, mit dem
in Rheindürkheim, mit Wirkung vom 16. Januar 1935 ab.
* Hohes Alter. Der frühere Hofwagnermeiſter Jakob
omas, Bleichſtraße 5, begeht heute, am 9. Februar, ſeinen
Geburtstag.
— Geiſtliche Abendmuſik in der Johanneskirche. Wir weiſen
mals auf die Feierſtunde hin, die heute abend in der
Johan=
irche ſtattfindet. Aus Anlaß der 250. Wiederkehr von G. H.
dels Geburtstag werden nur Werke des Meiſters zum
Vor=
kommen. Mitwirkende werden ſein Frau Lea Piltti vom
iſchen Landestheater (Sopran), Frau E. Kramer=Büche
oline), Herr Wilk (Flöte), Herr Niebergall (Orgel).
Eintritt iſt frei.
Heſſiſches Landeskheaker Darmſtadi.
Wir ſtehen an der Schwelle einer neuen Formung des
Rundfunkentſtörungsrechts. Schon frühzeitig hat die
Rundfunk=
entſtörung die Deutſche Reichspoſt beſchäftigt. Ihr lag nichts an
Zivilprozeſſen, an dem lähmenden Streit um zivilrechtliche
Erſatz=
anſprüche. Der Deutſchen Reichspoſt ging es darum, die techniſh.
und wirtſchaftlich beſte Löſung für eine wirkliche Entſtörung des
Rundfunks zu ſuchen und Rundfunk und Starkſtrom zu
gemein=
ſchaftlicher Arbeit zuſammenzuführen. Allein das Beſtreben der
Deutſchen Reichspoſt, die Befreiung des Rundfunks von Störungen
kräftig vorwärts zu treiben, ſtieß oft auf Widerſtand.
Schran=
kenloſes Eigentumsrecht, Priorität des Störers, Ortsüblichkeit
der ſtörenden elektriſchen Wellen waren die Dämme, die man der
Entſtörungsarbeit der Deutſchen Reichspoſt entgegenſetzte.
Hier hat das nationalſozialiſtiſche Recht den Weg für eine
Löſung freigemacht. Der Eigentumsbegriff hat ſich grundſätzlich
gewandelt. Das Rundfunkerleben hat eine ganz andere
Bedeu=
tung bekommen. Rundfunkempfang iſt keine Einzelbetätigung
beſtimmter Menſchen, iſt kein Einzelerleben des Einzelnen.
Rund=
funkhören heißt, am nationalen Leben des Volkes teilnehmen,
Rundfunkempfang iſt Gemeinſchaftserleben des ganzen Volkes, iſt
Miterleben deſſen, was das Empfangsgerät den la ſchenden
Volksgenoſſen kundet. Wer den Rundfunk ſtört, ſtört dieſes
Ge=
meinſchaftserleben und verletzt die Pflichten, die ſich aus der
Ver=
bundenheit mit den Volksgenoſſen im Dienſt an der Gemeinſchaft
und für ſie ergeben. Das Volk hat Anſpruch auf ſtaatlichen
Schutz gegen Rundfunkſtörung, hat Anſpruch auf ſtörfreie
Ueber=
mittlung des Rundfunks. Das neue Entſtörungsrecht wächſt aus
dem Weſen dieſer Gemeinſchaft ſelbſt empor. So baut ſich das
Gefüge der Leitſätze für unſer neues Rundfunkentſtörungsrecht
von ſelbſt auf:
1. Das Recht ſoll Schutz gegen Störung des
Rundfunk=
empfangs geben.
2. Soziale Pflicht gegenüber der Allgemeinheit iſt es,
Rund=
funkſtörungen zu beſeitigen und überhaupt zu vermeiden.
3. Priorität gibt kein Recht, ſich der Erfüllung dieſer
ſozialen Pflicht zu entziehen.
4. Die Regelung muß, eine techniſch wirkſame Befreiung
des Rundfunks von Störungen verbürgen.
5. Die Entſtörungsſtellen müſſen das Recht haben
Anord=
nungen mit ſtaatlichen Zwangswirkungen zu treffen.
Aus dieſen Leitſätzen formt ſich das neue Recht der Entſtörung
des Rundfunks, das die bisherigen Mittel zur Rechtfertigung der
Störungen — Priorität, Ortsüblichkeit — nicht kennt.
Rundfunk=
entſtörung iſt nicht mehr Sache des einzelnen Hörers, der unter
der Störung leidet. Entſtörung iſt Sache des Staates. Als
tech=
niſche Aufgabe muß ſie in Händen liegen, die techniſch hierzu
be=
rufen ſind. Das ſind die Rundfunkentſtörungsſtellen der
Deut=
ſchen Reichspoſt, die mit einem techniſch erfahrenen Stab und mit
ntag,
Anfang 19.00, Ende 22,00 Uhr.
Außer Miete.
17. Febr. Der Datterich.
Preiſe 0.50, 1.— u. 1.50 ℳ.
Vorbereitung:
Triſtan und Jſolde. Muſikdrama von Richard Wagner.
Opſergang. Schauſpiel von Felix Lützkendorf.
Heſſiſches Landestheater. Im Kleinen Haus des Heſſiſchen
deskheaters findet heute abend die erſte Aufführung von Mo=
S komiſcher Oper „Die Entführung aus dem Serail” in der
Ialzenierung von Profeſſor Max Hofmüller und Max Fritzſche
Die muſikaliſche Leitung hat Generalmuſikdirektor Karl Fri=
G. Die Hauptpartien ſingen Regina Harre, Lea Piltti, Bernd
enhoff, Heinrich Schlüter und Hermann Schmid=Berikoven.
Im Großen Haus geht heute abend zum drittenmal „Prinzeſ=
Turandot” in Szene, das heitere Stegreiſſpiel, das in der
In=
telung von Generalintendant Franz Everth in dieſer Woche
* ſehr erfolgreiche Erſtaufführung am Landestheater erlebte
beſchäftigt faſt das ganze Schauſpielenſemble des Heſſiſchen
destheaters in Rollen, die ebenſo zwiſchen Scherz und Ernſt.
dem Koſtüm nach zwiſchen der Gegenwart und dem ſagenhaf=
Shina gaukeln. Das bunte Spiel um die Prinzeſſin Turandot
2 von Muſik und vielen ſzeniſchen Ueberraſchungen, ſogar von
Lettaufzügen begleitet; zwiſchenhinein ſpielt noch der Uebermut
dier „Masken”, die aus dem italieniſchen Stegreifſpiel ſtam=
* und ſonſt heute nur noch im Kaſperltheater” auftreten.
„orgen, Sonntag wird im Kleinen Haus des Heſſiſchen
Lan=
theaters Goethes Schauſpiel „Iphigenie auf Tauris”
der Neuinſzenierung von Generalintendant Franz Everth ge=
Eu De Rolle des Oreſt ſpielt zum erſtenmal in dieſer
Inſze=
rung Emil Lohkamp.
9. Febr. Anf. 19.30. Ende 22.00 Uhr. Miete E. 15. Vorſtellg.
Prinzeſſin Turandot. Preiſe: 0,50 bis 4,50 RM. mntag.
10. Febr. Anfang 19.30. Ende gegen 22 15 Uhr.
Deutſche Bühne K, 11. Vorſtellung.
Preiſe: 0.70 bis 5,50 RM.
Macbeth. ntag.
11. Febr. Anfang 19.30, Ende 22.00 Uhr — Deutſche Bühne,
Jugendring I. (Geſchloſſene Vorſtellung.)
Martha. Oper von Flotow. Stag.
12. Febr. Anfang 20,00. Ende 22.30 Uhr. Miete 4, 16. Vorſt.
Preiſe 0.50—4.50 ℳ.
Prinzeſſin Turandot. twoch,
13. Febr. Anfang 20.00, Ende 22.00 Uhr. Miete B. 16. Vorſt.
Kinderreiche Mütter Nr. 311—410.
Der Tod des Johannes A Pro. Preiſe 0.70—5.50 ℳ. nerstag.
14. Febr. nde geg. 22.30 Uhr. Miete C, 17. Vorſt.
Anf. 20.0
Tosca. Muſikdrama v. Puccini. Preiſe 0.70—5.50 ℳ. tag.
15. Febr. Anfang 20,00. Ende 22.30 Uhr. Miete D 15. Vorſt.
Preiſe 0.50—4.50 ℳ.
Prinzeſſin Turandot. stag.
16. Febr. Anf. 19.30, Ende nach 22.00 Uhr. Miete E. 16,Vorſt.
Der Graf von Luxemburg. Preiſe 0.70—5.50 ℳ. ntag.
17. Febr. Anfang 19.30 Ende gegen 22,00 Uhr. — Deutſche
Bühnen Volksmiete, 4. Vorſtellung.
Preiſe 0.50—4.50 ℳ.
Die drei Eisbären. KLEINES HAUS Stag.
9. Febr. Anfang 19.30 Ende 22,00 Uhr. Deutſche Bühne II.
8 Vorſt. Zuſatzmiete 14. In neuer Einſtudierung
und Ausſtattung: Die Entführung aus dem Serail.
Komiſche Oper v. Mozart. Preiſe: 0.,80—4,50 RM. ntag,
10. Febr. Anfang 19.30 Uhr. Ende 21.30 Uhr.
Zuſatzmiete III, 10 Vorſtellung.
Iphigenie auf Tauris. Preiſe: 0.70 bis 3,80 RM. stag,
12. Febr. Anf. 20,00. Ende 22.30 Uhr. — Deutſche Bühne II.
Vorſtellung. Zuſatzmiete X.
Die Entführung aus dem Serail. Pr. 0.80—4.50 ℳ. twoch,
13. Febr.
nerstag,
14. Febr. Anfang 19.30 Ende 21.45 Uhr. — Deutſche Bühne,
Jugendring I. (Geſchloſſene Vorſtellung.)
Minna von Barnhelm. Luſtſpiel von Leſſing. Außer Miete.
Anfang 20.00, Ende 22.00 Uhr.
Einmaliges Gaſtſpiel: „Die vier Nachrichter” in
Preiſe 0.70—3.80
„Die Nervenſäge‟. tag,
15. Febr. Anfang 20,00 Ende 22.30 Uhr.
Kraft durch Freude. (Geſchloſſene Vorſtellung.)
Der Vetter aus Dingsda. Operette von Künnecke. tstag.
16. Febr. Anfang 19.30. Ende 21.30 Uhr.
Deutſche Bühne M. 9. Vorſtellung. Gruppe I und II.
Iphigenie auf Tauris, v. Goethe. Pr. 0.70—3.80 ℳ.
Beſichtigung der biologiſchen Abteilung der Firma E. Merck
am 8. 2. 35 durch das Fachamt Tierſchutz im Reichsbund
Volks=
tum und Heimat. Auf Veranlaſſung der Firma E. Merck
beſich=
tigte das Fachamt Tierſchutz am 8. 2. 35 die biologiſche Abteilung.
Liebenswürdigerweiſe übernahm Herr Dr. Karl Merck und ſeine
Mitarbeiter, die Herren Dr. Kranich und Dr. Moll. die Führung
und zeigte die vorbildlichen Stallungen der Meerſchweinchen=,
Haſen= und Rattenzucht; auch wurden die Aufenthaltsräume der
Katzen und Hunde beſucht. Die Räume ſind tadellos ſauber und
die einzelnen Boxen praktiſch eingerichtet. Alle Herren hatten
den Eindruck, daß die Firma Merck alles tut, um das Leben ihrer
Verſuchstiere ſo angenehm wie nur möglich zu geſtalten. Fr. K.
Der Handwerker
ſagt: Das „Darmſtädter Tagblatt” iſt meine Zeitung, weil
ich überzeugt bin, daß es ein Herz für uns Handwerker hat.
Faſt in jeder Nummer wird auf die Bedeutung des
Hand=
werksſtandes im Rahmen der Geſamtwirtſchaft, auf ſeine
Be=
deutung für einen geſunden Mittelſtand hingewieſen. Die
Regierung hat für uns ein großes Werk eingeleitet. Da
hilft das D. T. durch ſeine Aufklärungsarbeit, daß die
Maß=
nahmen der Regierung von der Bevölkerung richtig
verſtan=
den und gewürdigt werden. Entſcheidend für unſer Schickſal
wird es ſein, ob die Konſumkraft der großen Maſſen wieder
gehoben wird. Wenn das D. T. dieſe Frage beſpricht, merkt
man, daß ſeine Mitarbeiter ſachverſtändig ſind und deshalb
auch überzeugen können.
Volksdeutſches Feſt. Wenn auch der vielverſprechende
Spiel=
plan des großen Volksfeſtes der Frauengruppe des VDA. erſt um
20 Uhr einſetzt, ſo begrüßt doch ſchon um 19 Uhr im feſtlich
ge=
ſchmückten Saalbau die Gäſte die Oberlandlerkapelle, in der man
die Geſtalt von W. Schlupp ſichten wird. Die Karnevalslüſternen
werden nochmals gewarnt, in einem Gewand zu erſcheinen, das
nicht in ein deutſches Volksfeſt paßt.
— Eisbahn am Böllenfalltor. Die Spritzeisbahn am
Böllen=
falltor eröffnet heute wieder mit zwei getrennten Eisflächen ihren
Betrieb. Jeden Abend findet Nachtlaufen ſtatt.
entſprechendem Entſtörungsgerät ausgerüſtet ſind. Unparteiiſch
haben ſie den techniſch und wirtſchaftlich vorteilhafteſten Weg für
die Entſtörung zu ſuchen, zu finden uno durchzuführen. Seit die
Deutſche Reichspoſt als techniſche Behörde für den Rundfunk den
Rundfunkentſtörungsdienſt übernommen und ihrem großen, über
das ganze Reich ſich erſtreckenden Dienſtbetrieb eingegliedert hat,
hat ſie ſtändig die Vervollkommnung und den Ausbau dieſes
wich=
tigen Dienſtzweiges gefördert. Ueber 2000 Perſonen der
Deut=
ſchen Reichspoſt bemühen ſich um die Feſtſtellung der Störer.
Hunderte von ſchnellaufenden Kraftwagen mit einer vortrefflichen
Ausrüſtung geben dem Dienſt die nötige Beweglichkeit, ſo duß er
ſich auch bis in die entfernteſten Gebiete erſtrecken kann. Eine
bedeutende Erweiterung des Rundfunkentſtörungsdienſtes der
Deutſchen Reichspoſt ſteht vor der Vollendung. Wurden im
ver=
gangenen Jahre ſchon rund eine Viertelmillion Störfälle
bearbei=
tet, ſo wird auch der in Zukunſt vorerſt noch zu erwartende
größere Arbeitsanfall bewältigt werden können. Durch namhafte
Zuſchüſſe der Deutſchen Reichspoſt zu den Entſtörungskoſten konnte
auch in Fällen, in denen wirtſchaftliche Gründe einer wirkſamen
Entſtörung zunächſt entgegenſtanden, eine befriedigende Löſung
gefunden werden. Allerdings iſt dieſe umfaſſende
Entſtörungs=
arbeit in der Oeffentlichkeit oft nicht genügend beachtet worden.
Man klagt nicht über Störungen, die andere in ſtiller Arbeit
be=
ſeitigt haben. Die Mitarbeit der Funkwartorganiſationen wird
bei dem Wirken der Rundfunkentſtörungsſtellen nicht entbehrt
werden können. Ihre Mitarbeit organiſch in das
Entſtörungs=
werk einzugliedern, wird Aufgabe der Entſtörungsordnung ſein.
Die Rundfunkentſtörungsſtellen werden das Recht erhalten,
„Auflagen” zu machen, wie ſie das Polizeirecht in ſeinen
Polizei=
verfügungen kennt. Wie die Polizei für Ordnung und für
Ver=
meidung von Störung der Ordnung zu ſorgen hat, ſollen die
Rundfunkentſtörungsſtellen der Deutſchen Reichspoſt für Ordnung
im Aether ſorgen. Berückſichtigung verſtändiger Wirtſchaftlichkeit
bei den Entſtörungsmaßnahmen und Beachtung der
Betriebs=
ſicherheit der Anlagen und Geräte ergeben ſich aus der
natur=
gegebenen techniſchen Verbundenheit elektriſcher Einrichtungen und
Geräte untereinander.
Wer trägt die Koſten der Entſtörung eines ſtörenden Geräts?
— Dieſe früher unlösbar ſcheinende Frage, über die endloſe
Pro=
zeſſe geführt worden ſind, beantwortet ſich im neuen Recht klar
und einfach: Wer eine ſoziale Pflicht gegenüber der
Allgemein=
heit erfüllt, hat keinen Anſpruch auf eine Entſchädigung hierfür.
Das gerade iſt der Sinn der ſozialen Pflicht. Das
nationalſozia=
liſtiſche Entſtörungsrecht kann daher dem Störer keinen
Erſatz=
anſpruch auf Entſchädigung geben. In Ausnahmefällen jedoch,
beſonders bei den wirtſchaftlich Schwachen, wird mit Beihilfen
aus Mitteln des Reiches oder der Wirtſchaft wie bisher auch
künftig geholfen werden, um das große Ziel wirklich ſachgemäßer
Befreiung des Rundfunks von Störungen zu erreichen.
Wo findek die Deulſche Freiballon=Meiſterſchaft ſtakk?
Der Start zur Deutſchen Freiballon=Meiſterſchaft 1935 am
17. Februar findet auf dem kleinen Kavallerie=
Exer=
zierplatz hinter derDragoner=Kaſerne ſtatt. Es iſt
bereits des öfteren die Frage aufgetaucht, warum man nicht den
früheren Flugplatz am Böllenfalltor herangezogen habe. Hierzu iſt
zu ſagen, daß quer durch den kleinen Kavallerie=Exerzierplatz eine
Hochdruckferngasleitung läuſt, die eine außerordentliche
Füllbeſchleunigung ermöglicht. So kann z. B. hier ein Ballon mit
1680 Kubikmeter Inhalt in 1—1½ Stunden gefüllt werden,
wäh=
rend auf dem früheren Flugplatz auf dem Böllenfalltor die
Fül=
lung eines gleichen Ballons zirka 5—6 Stunden in Anſpruch
neh=
men würde. Außerdem iſt die Leitung, die am Böllenfalltorplatz
liegt, an das ſtädt. Gasnetz angeſchloſſen und bei der Entnahme von
zirka 30 000 Kubikmeter Gas könnte u. U. Gasmangel für die
Be=
völkerung eintreten.
Aus dieſen praktiſchen Erwägungen heraus hat man den
ebenfalls ſehr günſtigen Kavallerie=Exerzierplatz gewählt,
abge=
ſehen von der Tatſache, daß bei den in unſerer Gegend
herrſchen=
den Weſt= und Südweſt=Winden, der Windſchutz hier bedeutend
größer iſt.
Der Start findet nachmittags um 3 Uhr ſtatt. Eine
ausreichende Anzahl von Kaſſenhäuschen iſt vorhanden, ſo
daß auch der ſtärkſte Andrang der Befuchermaſſen reibungslos
be=
wältigt werden kann. Es empfiehlt ſich auf jeden Fall, rechtzeitig
an Ort und Stelle zu ſein, um das erhebende Schauſpiel eines
ſol=
chen Maſſenſtartes in ſeinem ganzen Umfange miterleben zu
können.
Haupkverſammlung der Sekkion Starkenburg
des Deutſchen und Oeſterreichiſchen Alpenvereins.
Die Sektion Starkenburg des Deutſchen und Oeſterreichiſchen
Alpenvereins hielt ihre ordentliche Hauptverſammlung im „
Wei=
ßen Saal” des Fürſtenſaales ab. Nach herzlicher Begrüßung der
Anweſenden durch den Vorſitzenden. Herrn Miniſterialrat i. R.
Guntrum, erſtattete der Schriftführer den Jahresbericht 1
das abgelaufene Jahr, das durch die Feier des 50jährigen
Be=
ſtehens von beſonderer Bedeutung war. Aus dieſem Anlaß wurde
eine Feſtſchrift: „50 Jahre Sektion Starkenburg” herausgegeben.
Das Ehrenzeichen für 25jährige Mitgliedſchaft konnte den
Mit=
gliedern Bauer, Seipp und Reimund, das für 40jährige
Mitgliedſchaft den Mitgliedern Kichler, Guntrum. Emmel.
Köhler und Seip verliehen werden. Ferner wurden die
Mit=
glieder C. Guntrum und Wilh. Emmel wegen ihrer um die
Sektion erworbenen hervorragenden Verdienſte zu
Ehrenmitglie=
dern ernannt.
Der Mitgliederſtand betrug am 1. 1. 1935: 221. Es wurden
6 Lichtbildervorträge gehalten, die ſich eines ſehr guten Beſuches
erfreuten. Die Beteiligung an monatlichen Wanderungen und an
den wöchentlichen Sektionsabenden war ebenfalls ſehr rege. Die
Bücherei wurde um eine Anzahl Werke und Karten vermehrt und
häufig benutzt. Einer großen Anzahl von Mitgliedern war es
ver=
gönnt, im Winter und Sommer Hochgebirgswanderungen
auszu=
führen. Der Rechner und der Hüttenwart berichteten über den
Ab=
ſchluß der Sektions= und der Hüttenrechnung, die beide ein
gün=
ſtiges Ergebnis zeigten. Die Starkenburger Hütte im Stubai
(Tirol) befindet ſich in tadelloſem Zuſtande, ebenfalls das
Sek=
tionszimmer im Turm der Burgruine Starkenburg bei
Heppen=
heim a. d. B. Die für 1934 feſtgeſetzten Mitgliederbeiträge
blei=
ben auch für 1935 beſtehen. Der ſeitherige Vorſitzende,
Miniſterial=
rat i. R. Guntrum, wurde wiedergewählt. Er berief in den
Beirat die Mitglieder O. Ditze zum ſtellvertretenden Vorſitzenden
(zugleich Geſchäftsſtelle), W. Emmel zum Hüttenwart. O.
En=
gel zum Schriftführer, R. Brohm zum Rechner, L. Jochim
zum Bücherwart. C. Philippi zum Werbewart. R. Franz
zum Führer der Klettergruppe und A. Schupp zur beſonderen
Verwendung.
Hauptverſammlung des Orthſchen Männerchors. Der Orthſche
Männerchor hielt in der Beſſunger Turnhalle ſeine
Hauptverſamm=
lung ab. Aus dem Jahresbericht des Vorſitzenden Fuchs war zu
entnehmen, daß der Chor unter der Leitung ſeines bewährten
Dirigenten, Herrn Muſikdirektor Robert Herber, im verfloſſenen
Jahre durch Mitwirkung bei Konzerten. Veranſtaltungen der
Orts=
gruppe Beſſungen uſw. ſeine Einſatzbereitſchaft für den Aufbau
der Volksgemeinſchaft bekundet hat. Das langſame Anſteigen der
Sängerzahl in der zweiten Hälfte des Jahres zeigte, daß die Kriſe
der Geſangvereine überwunden ſcheint und wieder Freude an
ech=
tem deutſchem Männerchorgeſang Platz greift. — Der Kaſſenbericht
des Rechners Fink zeigte ein den Verhältniſſen entſprechendes.
befriedigendes Bild. Beſondere Auszeichnungen wurden zuteil:
Eecle e eie elte e e
rige Vereinstreue, den Ehrenmitgliedern Heinrich Engel und
Phil Held für beſondere Verdienſte. Leider war der ſeitherige
Vorſitzende Fuchs gezwungen, infolge Arbeitsüberlaſtung durch
vielerlei Funktionen ſein Amt in voller Uebereinſtimmung mit den
Mitgliedern dem früheren Vorſitzenden und Ehrenmitglied Karl
Schlitz zurückzugeben. Nachdem der vom Heſſiſchen Sängerbund
als Vertreter anweſende Herr Höchſt, ſehr intereſſante
Ausfüh=
rungen über viele die Sänger bewegende Fragen gemacht hatte,
ſchloß die harmoniſch verlaufene Verſay mlung mit einem wuchtigen
Chor auf das deutſche Vaterland und dem Treuegelöbnis für den
Führer und Reichskanzler.
Seite 6 — Nr. 40
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 9. Februar 19
Aus der NSDAF.
Der Gauleiter.
Geſchäftsſtelle: Frankfurt a M., Gutleutſtraße 8/12, Adolf=Hitler=
Haus. Fernruf 30 381. Poſtſcheckkonto: Frankfurt a. M. 53 003.
Schriftverkehr: Obige Anſchrift genau beachten. Bei
Antwort=
ſchreiben zuſtändig. Abteilung und Tagebuchnummer
unbe=
dingt angeben. Benutzt im eigenen Intereſſe für jede
Abtei=
lung beſondere Bogen.
Sprechſtunden: 9—16 Uhr. Schriftliche Anmeldung iſt nach
Mög=
lichkeit erwünſcht.
Gauſchulungsamt. — Schulungskurſe in Heſſen.
Sonntag, den 10. Februar 1935. 14 Uhr, in der Turnhalle
zu Schotten.
Sonntag, den 10. Februar 1935. 20.30 Uhr, in Laubach
(Lokalangabe erfolgt durch Kreisleitung).
Es ſpricht Pg. Dr. Schmidt.
Gau=Geſchäftsführung.
Das große goldene Parteiabzeichen Nr. 80 787 iſt gefunden
worden. Aushändigung gegen Vorzeigen des Mitgliedsbuches
bei der Gau=Geſchäftsführung. Adolf=Hitler=Haus.
Aerzilicher Sonntagsdienſt: Neuregelung.
Der Sonntagsdienſt reicht nunmehr von
Samstag mittag 2 Uhr bis Montag früh 6 Uhr.
Der Arzt ſoll am Wochenende nicht ohne dringenden Grund
bean=
ſprucht werden, denn er bedarf dieſer Freizeit zur Ruhe und
Fort=
bildung, um die Leiſtungsfähigkeit in ſeinem Beruf zu ſteigern.
Man verlange daher die Hilfe des Arztes nur in wirklichen
Notfällen — zuerſt die Hilfe des Hausarztes —, nur in ſeiner
Abweſenheit die Hilfe des Arztes vom Sonntagsdienſt.
Sonntags=
dienſt haben am Sonntag, dem 10. Februar 1935:
Dr. med. Schuchardt, Bismarckſtraße 66. Telephon 1150;
Dr. med. Riemenſchneider, Otto=Wolfskehl=Straße 32,
Telephon 2955: Dr. med. Walther, Lagerhausſtraße 24.
Tele=
phon 288.
Sonntags= und Nachtdienſt in den Apotheken Darmſtadts.
Es verſehen den Sonntagsdienſt und in der daran ſich
anſchließen=
den Woche vom 10. bis 17. Februar den Nachtdienſt: die
Löwen=
apotheke, Ballonplatz 11, und die Adlerapotheke.
Wil=
helminenplatz 17. Der Nachtdienſt wechſelt am Samstag abend,
ſo daß die Apotheke, welche den Sonntagsdienſt hat, ſchon in der
vorhergehenden Nacht den Nachtdienſt verſieht.
Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Eine Auswahl wahrhaft edler Männer ſteht am Freitag
in drei verſchiedenen Darmſtädter Gerichtsſälen. Vor der
Gro=
ßen Strafkammer zunächſt ein Mann aus Griesheim, Mitte
der Vierzig, der beſchuldigt wird, im Laufe der Jahre mit vier
verſchiedenen Kindern zwiſchen ſieben und zwölf Jahren. Mädchen
und Buben, unzüchtige Handlungen begangen zu haben. Der Mann.
der nach dem Gutachten des mediziniſchen Sachverſtändigen von
Geburt an geiſtig minderwertig iſt, das noch durch eine
Kriegs=
verletzung verſtarkt wurde, gibt alles zu. Das Gericht billigt dem
Angeklagten infolgedeſſen mildernde Umſtände zu und erkennt auf
ein Jahr und drei Monate Gefängnis. Es ordnet außerdem die
Entmannung an.
Es wird dann mit einer kurzen Mittagspauſe bis in den
Abend gegen zwei Brüder aus Birkenau, nächſt Weinheim,
ver=
handelt wegen gefährlicher Körperverletzung. Die beiden Burſchen
befanden ſich am Abend des 15. Oktober vorigen Jahres unweit
Reiſſen beim Kartoffeldiebſtahl, als den einen plötzlich ein
Stein=
wurf traf. Sie ſahen jemand auf dem Damm der Odenwaldbahn
entlanggehen, und beſchloſſen, nachzufahren. Sie verſteckten ihre
Beute im Gebüſch, und fuhren auf ihren Fahrrädern hinter
die=
ſem Menſchen her. Kurz vor dem Birkenauer Schwimmbad holten
ſie ihn ein und erkannten einen Bub aus dem Dorf. Johannes
Schütz nahm das Kind, legte es über das Geländer und warf es
die Böſchung zur Weſchnitz hinab. Als der Bub ſich dort feſthalten
konnte, ſprang er hinterher, und ſtieß ſolange, bis das Kind in der
Weſchnitz lag, die gerade an dieſer Stelle, zumal Hochwaſſer war,
ziemlich tief war. Dem Kind gelang es, ans andere Ufer zu
kom=
men, und es lief nach Hauſe, wo es von der Mutter gleich ins
Bett transportiert wurde, ſo daß dieſe rohe Mißhandlung weiter
keine Folgen hatte. Der Vater aber zeigte die Sache an. Die
bei=
den Brüder legten in der Verhandlung und auch ſchon in der
Vor=
unterſuchung ein geradezu unglaubliches Benehmen an den Tag.
Erſt behaupteten ſie, der Größere, Julius, habe den Buben ins
Waſſer geworfen, während der Bub mit aller Beſtimmtheit ſagte,
der Kleinere, Johannes, ſei es geweſen. Am dritten Tage nach der
Tat geſtand Julius dem Wachtmeiſter, der ihn vernahm, Johannes
habe den Buben hineingeworfen, er wolle nun alles geſtehen.
Jo=
hannes beſtritt nach wie vor, und wurde daraufhin in Haft
genom=
men. Heute behaupten wieder beide. Julius habe es gemacht.
Julius behauptet glattweg, der Wachtmeiſter habe ihm ſein
ſoge=
nanntes Geſtändnis durch Gewalttätigkeiten erpreßt. Das
Ger=
verurteilt den Johannes Schütz wegen gefährlicher
Körperver=
letzung zu einem Jahr und drei Monaten Gefängnis. Die Unter=”
ſuchungshaft wird dem jungen Mann nicht angerechnet, da er ſie
durch ſein unglaubliches Benehmen ſelbſt verſchuldete. Mit dieſer
hohen Strafe ſei allen gezeigt, ſo führt der Vorſitzende in der
Urteilsbegründung aus, daß im Dritten Reich kein Platz ſei für
derartige Roheitsdelikte.
Das Bezirksſchöffengericht verhandelt gegen den 25 Johann Philipp Schuchmann aus Worms wegen
Wider=
ſtand gegen die Staatsgewalt und wegen Sachbeſchädigung.
Schuch=
mann kam am Abend des 22. Oktober ſchwer betrunken mit ſeinem
Motorrad in Bürſtadt an. Dort ging er in eine Wirtſchaft, trank
noch etliche Glas Bier, und begann dann die Leute dort
anzu=
pöbeln. Er war in SS.=Uniform und verlangte, daß der
Bürger=
meiſter zu tun habe, was er, der Angeklagte, wünſche, und als man
dem nicht ſofort entſprach, tobte und randalierte er. Er ſchlug
einem alten SA.=Mann mit der Fauſt auf den Kopf. Der
herbei=
gerufenen Gendarmerie widerſetzte er ſich in jeder Weiſe. Er tat
ſo, als wollte er anſtändig mitgehen, und als man ihn losließ,
markierte er einen Revolverüberfall. Als er dann auf der
Bürger=
meiſterei dem protokollierenden Gendarmen den Telephonapparat
auf den Kopf werfen wollte, ſperrte man ihn in die Arreſtzelle.
Auf ihrem Feierabendgang wurden dann die beiden Beamten
plötzlich zurückgerufen, weil die Arreſtzelle brannte. Schuchmann
hatte dort Streichhölzer von ſeinem Vorgänger gefunden und vor
der Türe ein Strohfeuerchen entfacht. Anſcheinend wollte er die
Türe verbrennen laſſen, und dann durchbrennen. Als man kam.
hing er an den Gitterſtäben des Fenſters, ſchnappte in all dem
Qualm nach Luft und ſchrie um Hilfe: Hände und Geſicht
er ſich übel verbrannt. Noch heute bricht er in bitterliches
Schluch=
zen aus, als ihm der Gedanke kommt, er hätte am Ende in der
Zelle erſticken können. So voll Mitleid iſt er mit ſich ſelber. Auf
dem Abtransport mit dem Krankenauto mußte man ihn
zuguter=
letzt noch in die Zwangsjacke ſtecken, derart wild gebärdete er ſich.
Schuchmann wurde natürlich aus der SS. ausgeſtoßen, er verlor
ſeine Stellung und er erhält nun noch eine Gefängnisſtrafe von
fünf Monaten. Erſchwerend war, daß er Uniform trug. Sechs
Wochen Unterſuchungshaft werden angerechnet.
Der 37jährige Peter R. von hier erhält danach wegen ſchwerer
Urkundenfälſchung und Betrug eine Gefängnisſtrafe von ſieben
Monaten und einer Woche, einſchließlich einer im November
vori=
gen Jahres gegen ihn erkannten Strafe von drei Monaten. R. war
Abonnentenwerber, und hatte nachgewieſenermaßen 10
Beſtell=
zettel gefälſcht, für die er eine Proviſion von je 90 Pfg. erhielt
Dem Angeklagten, der bereits zweimal vorbeſtraft iſt, werden noch
einmal mildernde Umſtände zugebilligt, da er in Not und der
er=
ſchwindelte Betrag nur ſo gering war. Acht Wochen
Unter=
ſuchungshaft werden angerechnet.
Der Strafſenat verhandelt am gleichen Tage gegen vier
Offenbacher Kommuniſten, darunter eine Frau, wegen
Vorberei=
tung zum Hochverrat. Wieder handelte es ſich um verbotene
poli=
tiſche Schriften, die ſie laſen oder weiter verbreiteten. Der 35 Georg Stock erhält eine Zuchthausſtrafe von drei Jahren,
der 24jährige Luitpold Mederer und der 33jährige Adam
Stein=
born eine ſolche von je zwei Jahren. Steinborn, der geſtändig iſt,
werden zwei Monate Unterſuchungshaft angerechnet. Die Frau
wird freigeſprochen. Der jüngſte Angeklagte hält ſich am tapferſten,
während die beiden Aelteren, als ſie das Urteil hören, ein
gerade=
zu tieriſches Geheul anſtimmen.
— J. Juſhnn’s „Blauer Vogel”, die berühmte Kabarett=Bühne,
der es gelang, Hunderttauſende zu begeiſtern, gibt heute abend im
Orpheum ihr unwiderruflich letztes Gaſtſpiel.
Die deutſcheArbeitsfront
Zuſammenarbeit
zwiſchen Handwerk und Beruſsgruppenamt der DAF.
Der Landeshandwerksmeiſter Heſſen teilt mit: Die
Hitler=
jugend und die Deutſche Arbeitsfront haben ſeit Oktober vorigen
Jahres eine umfangreiche zuſätzliche Berufsſchulung der
werk=
tätigen Jugend begonnen. Zu der ordentlichen Berufsausbildung
in Meiſterlehre und Berufsſchule treten damit als freiwillige
Er=
gänzung in der Freizeit der Jugend zuſätzliche
Berufsausbildungs=
maßnahmen hinzu. Der Landeshandwerksmeiſter Heſſen hat
ge=
meinſam mit der Reichsbetriebsgemeinſchaft 18 (Handwerk), Gau
Heſſen, und dem Jugendamt der Deutſchen Arbeitsfront praktiſche
Vorſchläge über ein Zuſammenwirken zwiſchen Handwerk.
Deut=
ſcher Arbeitsfront und Hitlerjugend im Gau Heſſen=Naſſau
auf=
geſtellt, die nunmehr durchgeführt werden ſollen. Der Reichsſtand
des Deutſchen Handwerks hat Veranlaſſung genommen, dieſe
Denkſchrift des Landeshandwerksmeiſters Heſſen ſämtlichen
Hand=
werks= und Gewerbekammern zur Kenntnis zu übermitteln.
N5.Kullurgemeinde.
Drittes Meiſterkonzert (Das Prisca=Quartett ſpielt!)
Das Beſtreben, aus allen Gebieten der deutſchen Muſik etwas
zu bieten, veranlaßte die NSKG., nach einem Klavier= und einem
Liederabend nun einen Kammermuſikabend zu veranſtalten: Das
Kölner Prisca=Quartett ſpielt romantiſche deutſche Muſik,
quartette von Wolf und Spohr und das Klavierquintett (F
von Schumann, dieſes unter Mitwirkung der Pianiſtin Elſe H=
Stoy. Neben kunſterzieheriſchen Geſichtspunkten war vor „
die Tatſache für die Verpflichtung eines Streichquartetts en:
dend, daß wirklich ein Bedürfnis nach dieſer edelſten deu m
Hausmuſik vorhanden iſt. Dem Prisca=Quartett geht ein
gezeichneter Ruf voraus; aus dem In= und Ausland liegen †.
loſe, einander geradezu überbietende Lobeshymnen vor,
Bey=
nete man das Quartett auf dem Bonner Beethovenfeſt 193
das „idealſte deutſche Quartett”, ſo lobt man in Berlin
muſtergültige Zuſammenſpiel, die meiſterhafte Ausdeut
ſpricht von „erſtaunlicher Vollendung”, ſtellt „ſpielfreul s
glühendes Muſikantentum”, „durchſchlagende Erfolge, Hinger
heit und Triumphe feſt. Die „Münchener Zeitung” ſch
„Das Prisca=Quartett ſteht zweifellos heute an der Spitz
deutſchen Streichquartette!” Aus dem Haag wird berichet
man die Künſtler „begeiſtert gefeiert” habe: Stockholm rühn fe
„vollendete Auffaſſung und Geſtaltung”, Zürich lobt die
liche Intimität, Feinheit und Präziſion des Zuſammenſpiel ſie
ihresgleichen ſuchen”. „Il Popolo di Roma” bekennt ſtaunend mi
letzten Gaſtſpiel des Quartetts: Es haben ſich hier vier
Ja=
mentaliſten in einer Weiſe zu künſtleriſchem Wirken zuſan n
gefunden, wie wir es bis zum geſtrigen Abend noch nicht art
haben!“
Es ſteht alſo wieder einmal ein wahres Meiſterkonzert Im
das ſich den beiden voraufgegangenen würdig zur Seite ſm
wird.
55. verkauft WHW.=Abzeichen.
Noch einmal ſtellt ſich im WHW. 34/35 die SS. in den Dienſt
des Winterhilfswerks, um ihre Abzeichen zu verkaufen. Jeder
beweiſe wieder ſeine Opferbereitſchaft und danke durch den Kauf
unſeren ſchmucken SS.=Männern für ihre aufopferungsvolle
Ar=
beit im Dienſt am Volke und der Nation.
Kinderlandverſchickung.
Abſichten und Arbeiten des Amtes für Volkswohlfahrt.
Noch ſind die rieſigen Arbeiten des WHW. nicht zu Ende
und ſchon wieder beginnen die verantwortungsvollen Aufgaben
der NS.=Volkswohlfahrt. Bereits am Montag fahren Darmſtädter
Kinder nach Mainz, und am Dienstag treffen aus Sachſen für
einen Erholungsaufenthalt im Kreis Darmſtadt eine Anzahl
Kinder ein
Das Hilfswerk „Mutter und Kind”, zu dem die
Kinderland=
verſchickung gehört, wird in dieſem Jahr Ausmaße annehmen,
die diejenigen des letzten Jahres bei weitem übertreffen. Alle
Vorbereitungen ſind bereits getroffen, die Erfahrungen aus dem
letzten Jahre auszuwerten und die gewaltigen Anforderungen an
die Organiſation der NS.=Volkswohlfahrt zu bewältigen.
Bei dieſer Gelegenheit ſei auch noch einmal auf die in den
letzten Tagen, in der Preſſe bereits bekanntgegebenen
Anord=
nungen für Verwandtenverſchickung hingewieſen, wonach Kinder
mit den Transportvergünſtigungen der NSV. zu einem
Ferien=
aufenthalt zu ihren Verwandten fahren können.
2
Noih nmer Menge Hante!
Spende für das Winkerhilfswerk, Kreis Darmſtadk:
Konto Nr. 5000 bei der Städtiſchen Sparkaſſe,
„ 3500 bei der Dresdner Bank und
„ „ 16000 bei der Deutſchen Bank.
5000-Mk.-Gewinn der WHW. Lokkerie!
Wie wir bereits mitteilten, iſt in unſerer Stadt am
vergange=
nen Mittwoch einer der großen Gewinne von 5000 RM. bei den
„Grauen Glücksmännern” gezogen worden. Die Gewinnerin, eine
hier beſchäftigte Dame, deren Eltern aus dem Ruhrgebiet
ſtam=
men, kann das Geld ſehr gut gebrauchen. Jedenfalls reicht es zu
einer ſehr guten Ausſteuer! Wer iſt der nächſte glückliche
Gewin=
ner? Vielleicht biſt du es, Volksgenoſſe, der du dieſe Zeilen lieſt!
Bei dieſer Gelegenheit können wir noch weiter mitteilen, daß
ſchon mehrere größere Gewinne hier gefallen ſind.
Unter anderen mehrere Hundert= und Fünfzig=
Mark=Gewinne: die Zahl der kleineren Gewinne geht in die
Hunderte. Die Gewinne werden auf der Geſchäftsſtelle der RWL.,
Mackenſenſtraße 26. Eingang Saalbauſtraße, ſofort in bar
ausge=
zahlt. Es ſei hier bemerkt, daß, wie wir hören, inzwiſchen auch der
große Gewinn von 5000 RM. bereits zur Auszahlung gekommen iſt.
Außerdem machen wir nochmals darauf aufmerkſam, daß
vie=
len Losbriefen noch Poſtkarten mit einem jetzt ſchon hohen
hiſtoriſchen Sammelwert beſitzenden
Poſtwertzei=
chen beiliegen. Der jedem Los anhängende Prämienſchein
gibt ferner die Möglichkeit, bei der Schlußziehung noch eine
Prämie von je 5mal 1000 in jeder Serie zu gewinnen. Alſo
Prämienſchein gut aufheben!
In jeder Serie beſteht die Ausſicht, 5000 RM. zu gewinnen.
Auf jedem Los iſt das Gewinnverzeichnis aufgedruckt.
Darum hat nicht nur jeder Volksgenoſſe durch Abnahme von
Winterhilfs=Loſen die Möglichkeit eines ſchönen Gewinnes
ſon=
dern er trägt auch dazu bei, die Not der ärmeren Volksgenoſſen zu
lindern.
Wieder neue Gewinnchancen der Staatslokkerie.
* In der Sitzung des Staatsausſchuſſes der Preußiſch=
Süd=
deutſchen Klaſſenlotterie in Berlin ſind jetzt wieder neue
Ge=
winnchancen für die Lotterie beſchloſſen worden, die eine
Ver=
mehrung der Mittelgewinne unter Fortfall der ſogenannten
Tagesprämien zu verdanken ſind. Der neuaufgeſtellte
Gewinn=
plan wird mit Beginn der bevorſtehenden 45. Lotterie, die am
26. und 27. April in der erſten Klaſſe ihren Anfang nimmt, in
Kraft treten. Die 5. Klaſſe der 44. Lotterie, die am 8. Februar
beginnt, wird alſo letztmalig nach dem alten Plan ausgeſpielt.
Durch dieſe Neuordnung die gerade den Mittelgewinnen zugute
kommt, wird vielen Wünſchen des Spielerpublikums Rechnung
getragen. Die Gewinnſumme für die Mittelgewinne iſt durch
die Umſtellung um eine Million Reichsmark erhöht worden, was
naturgemäß eine weſentliche Vermehrung der reinen
Gewinn=
chancen bedeutet. In jeder Vorklaſſe werden künftig die Gewinne
um zwei zu 25 000, zwei zu 10 000, vier zu 5000 und zehn zu
1000 Reichsmark vermehrt. Zu den Gewinnen der Hauptklaſſe
kommen vier zu 20 000. fünfzig zu 10 000 und nicht weniger als
tauſend zu 1000 Reichsmark hinzu. Die 760 Tagesprämien fallen
fort, auch für 15 660 Reichsmark Einſatzgewinne. Zur
Ausſpie=
lung gelangen insgeſamt 67 591 680 Reichsmark. Das macht bei
einer Gewinnſumme von 66 387 340 Reichsmark nach dem alten
Spielplan einen Mehrbetrag von genau 1 204 340 Reichsmark aus.
— Ein 300 000=RM.=Gewinn gezogen. Am Freitag entfiel in
der Ziehung der Preußiſch=Süddeutſchen Klaſſenlotterie auf die
Nr. 66 438 ein Gewinn von 300 000 RM. Das Los wird in der
Abteilung in Achtelloſen in Berlin, in der 2. Abteilung in
Achtelloſen in Heſſen=Naſſau geſpielt.
Was die Lichkſpiel=-Theaker bringen.
Belida.
* Der neue Film „Der Herr Senator” nach dem 45 Bühnenſtück von Franz von Schönthan iſt eine gan
t=
zückende Angelegenheit, die noch weſentlich geſteigert wird E
das ausgezeichnete Spiel der einzelnen Darſteller. Da iſt vor
der korrekte Hamburger Senator Anderſen, der vor lauter
Etk=
aus ſeiner ganzen Familie, einſchließlich dem Schwieg
„Pantoffelhelden” gemacht hat und infolge ſeiner Korrekther /O
Abneigung gegen modernen Fortſchritt faſt die Exiſtenz er
Firma in Gefahr gebracht hätte. Aber es tritt im rechten
An=
blick Dr. Göricke, der Rechtsanwalt ſeiner Schweſter auf. de ßt
dem friſchen, forſchen Draufgängertum Fritz Kampers
Leben in die Senatorenfamilie und in den Fabrikbetrieb bX
Er wird darin von der entzückenden Betty Bird unterſtützt /O
dann iſt da noch Adele Sandrock. Ihr Spiel iſt ſtets ein
e=
ſondere Freude ſie iſt ein einmaliges Original, das man i x
wieder gern ſieht. Adele Sandrock läßt ſich ſogar ins Flugzeu
E=
frachten, als „Fliegende Ahnfrau” macht ſie all die Freude O
Leiden der Erſtlingsflieger mit. Das ganze Zuſammenſpie
ſammengefaßt unter der glänzenden Regie von Fred Saueſt
ſo humorvoll und von heiteren Einfällen durchſetzt, daß ma K
jedem, der einen wirklich frohen Luſtſpielfilm ſehen will m
Herrn Senator” empfehlen kann. Ein reichhaltiges, gutes
programm geht dem Hauptfilm voraus.
— Das Union=Theater zeigt: „Ihr größter Eri
(Thereſe Krones), ein Film vom Schickſal der berühmten „A
Nachtigall” mit Martha Eggerth, Leo Slezak, Theo Lingen,
Güllſtorff, Albrecht Schoenhals.
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen den Luſtſpielſchlager:
iſt Trumpf” mit Paul Hörbiger, Jenny Jugo, und FriB
Benfer.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen den Film: „Die bliſ
Sklavin”, ein Erlebnis aus dem dunkelſten Auſtralien.
— Reſi=Theater zeigt den luſtigen Film „Bei der b.
den Kathrein” mit Liane Haid, Rolf von Goth.
— Turngemeinde Beſſungen 65. Die zweite Wanderung E
am kommenden Sonntag, den 10. Februar, die Teilnehmer
Waſchenbach. Neutſch, Nieder=Modau nach Ober=Ramſtadt.
Wanderer treffen ſich zum Abmarſch um 9 Uhr Ecke Land
und Goetheſtraße. — Die Deutſche Turnerſchaft hat für den 9
März eine Winterhilfswoche angeordnet. In dieſer Woche
alle Vereine der D.T. Veranſtaltungen durchzuführen,
Reinerlös den örtlichen Winterhilfsſtellen zuzuleiten iſt.
dieſem Anlaß hat die Turngemeinde Beſſungen von karner
ſchen Veranſtaltungen Abſtand genommen und veranſtalte En
Samstag, den 9. März, in ſämtlichen Räumen des Turn.
einen großen Bunten Abend zugunſten der Winterhilfe. DEN
im Laufe dieſes Winters die zweite Veranſtaltung, die die R.
gemeinde Beſſungen im Rahmen der Winterhilfe veranſta
Reichluftſchutzbund e. V., Ortsgruppe Darmſtadt. Untere we
Martinsviertel. Die im Hanauer Hof ſtattgefundene Wer *
anſtaltung der Untergruppe 2a Martinsviertel, wurde ei
von dem 2. ſtellvertr. Untergruppenführer Kam. Hugo S1
Er begrüßte die Anweſenden und gab dem Redner des
AP=
dem Organiſations= und Propagandaleiter der Ortsgruppe , Fan
ſtadt. Dr. Scriba das Wort. Der Redner ſprach au ?r
lich über die Entwicklung und die Organiſation des ROB. *
auf folgte ein Lichtbildervortrag über die moderne Luftwaf Ae.
ihre Abwehr. Die Anweſenden folgten den intereſſanten s
führungen des Redners mit Spannung und dankten mit 1A
tem Beifall. Zum Schluß richtete der Untergruppenführer Fl
ermahnenden Appell an die anweſenden Volksgenoſſen un P
derte zur intenſiven Mitarbeit auf. Mit einem Hoch au *
Führer ſchloß der Untergruppenführer die ſehr gut beſuchte F
ſammlung.
— Petrusgemeinde. Morgen abend veranſtalten wi
zweiten Gemeindeabend dieſes Winters in Form eine ?
abends. Er bekommt dadurch beſondere Bedeutung, da
freundlicher Weiſe Herr Prof. Dr. Fr. Noack einen V
halten wird über „Heinrich Schütz, ſein Leben und ſein
mit muſikaliſchen Erläuterungen am Flügel. Ihre Mit
hat außerdem Frl. Erika Hahn zugeſagt, deren künſtleriſs
der wir ſchon einmal bewundern konnten.
Tätigkeit der Freiw. Sanitäts=Hauptkolonne vom
Kreuz Darmſtadt. Die Sanitätswache rückte im Monat
mit ihren Krankenwagen 324mal aus, darunter in 30 Be=
und Verkehrsunfällen. Die Verleihanſtalt der Wache wu
50 Fällen, die Kolonne mit 46 Hilfeleiſtungen in Anſpru
nommen. — Der Sonderzug zur Abſtimmung ins Saau
wurde von 3 Sanitätern begleitet, dabei 35 Hilfeleiſtunge
125 Labungen.
— Neu=Iſenburg im Frankfurter Fernſprechbuch! Die
poſtdirektion Frankfurt a. M. hat nunmehr der Bürgerm!
Neu=Iſenburg mitgeteilt, daß die Fernſprechteilnehmer Nei
burgs in das Fernſprechbuch von Frankfurt a. M. und nich
urſprünglich beabſichtigt, in das Darmſtädter Fernſprechbue
genommen werden.
Vereins- und lokale Beranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Kriegerkameradſchaft Germania, Darm
Am Samstag, den 9. d Mts, abends 8.30 Uhr, findet unſer
jährige Jahreshauptverſammlung im Vereinslokale ſtatt un
den die Kameraden um pünktliche und reſtloſe Beteiligung
Kriegerverein Haſſia. Sonntag, den 10. d.
nachmittags 4 Uhr pünktlich im Reſtaurant „Bürgerhof
bethenſtr. 2. Jahreshauptverſammlung (Generalmitgliederg
Die Teilnahme an dieſem Generalmitgliederappell wird aule
einkameraden zur Pflicht gemacht. Anzug Kyffhäuſeranzug.
Turnerbund „Jahn” 1875 Darmſtadt. W
Abteilung. Am Sonntag, den 10. Februar, findet die 1. Wan
des Tbd. Jahn 1875 ſtatt. Eine Halbtageswanderung. Ab
9 Uhr Tierbrunnen, führt über den Kirchberg, Bismarcktur!
dem Böllenfalltor zurück. Wir bitten um zahlreiche Beteilig
Städt. Saalbau. Sonntag abend 8.11 Uhr:
Faſchings=Rummel und Kayvenabend unter Mitwirkung L
kannten Solo=Tänzerin Hilde Wolff=Zoll und ihre Tanzs
erſtklaſſige Tanzkapelle; perſönliche Leitung Willy
Schlupp=
tritt frei.
Samstag, 9. Februar 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Vor 20 Jahren: Hindenburgs Sieg in der Maſuren=Schlacht.
K
Vfe
Russen
Hier erfüllte ſich das ruſſiſche Cannä.
der Zeit vom 7. bis 22. Februar 1915, alſo vor 20 Jahren.
te ſich im Oſten eine der gewaltigſten Schlachten des
Welt=
zes ab, die hiſtoriſche Maſuren=Schlacht. Während der
Opera=
en in Polen hatte ſich der Ruſſe erneut in Teilen Oſtpreußens
eſetzt. Jetzt holte Hindenburg zum zweiten gewaltigen Schlag
Nach einem erbitterten Ringen wurde die geſamte 10. ruſ=
Armee unter General Siewers vernichtet. Die Ruſſen ſelbſt
nten dieſe Niederlage das ruſſiſche Cannä. Unſer Kartenbild
den Verlauf der militäriſchen Operationen in den
ſchickſals=
vollen Februartagen.
Aus Heſſen.
r,Eberſtadt, 8. Febr Pfarrverwalter Weißgerber,
im Auguſt 1929 mit dem damals hier langjährigen amtieren=
Pfarrer Paul die Pfarrſtelle in Traiſa wechſelte, wurde ab
Januar zum Pfarrer der hieſigen evangeliſchen Gemeinde
er=
it. — In der Turnhalle des Turnvereins 1876 fand
ßlich des Gründungstages der Frauenabteilung eine öffent=
Turnſtunde ſtatt, zu der ſich zahlreiche Intereſſenten
einge=
en hatten und von der Zweckmäßigkeit des Frauenturnens
zeugen konnten. Anſchließend fanden ſich die Mitglieder der
jenabteilung zu einer gemütlichen Kaffeeſtunde zuſammen.
Fo. Gundernhauſen, 7. Febr. Freiwillige
Feuer=
r. An der diesjährigen Hauptverſammlung nahmen
Bür=
leiſter Chriſt und Kreisfeuerwehrinſpektor Klenk=
Die=
teil. Nach Erledigung des Tätigkeitsberichts und der
Rech=
sablage ſchritt man zur Ehrung des 1. Brandmeiſters
del, der mit Rückſicht auf ſeine Geſundheit und wegen hohen
rs ſein Amt zur Verfügung ſtellte. Riedel gehört ſeit 1892
Feuerwehr an, davon 12 Jahre als Pflichtfeuerwehrmann,
26 Jahre als 1. Kommandant der Pflichtfeuerwehr (als
her er im Jahre 1929 ſein 25jähriges
Kommandantenjubi=
ſeierte) und ſeit Gründung der Freiwilligen Feuerwehr
ihre als deren 1. Brandmeiſter. In Anerkennung ſeiner um
Geſamtfeuerwehrweſen der Gemeinde Gundernhauſen
erwor=
m Verdienſte ernannte ihn der Vorſtand der Freiw.
Feuer=
rund die Gemeindeverwaltung zu ihrem Ehrenhrandmeiſter.
üßeres Zeichen dieſer Wertſchätzung und Anerkennung
de ihm das Recht zum Tragen der Brandmeiſter=Uniform zu=
Landah ue erd iun 1 Frtadreiden errit un
ſtelle des 2. verſtorbenen Brandmeiſters Schroth Kamerad
del berufen. Es folgte dann ferner noch die Berufung der
llungsführer und Bildung des Vorſtandes. Bürgermeiſter
iſt und Kreisfeuerwehrinſpektor Klenk erklärten ſich mit
Kommando und der Vorſtandsbildung einverſtanden.
Letz=
gab noch verſchiedene Richtlinien und Anordnungen bekannt
nahm dann die Verpflichtung der aktiven Mannſchaft auf
re 5 Jahre vor. Ein gemütliches Beiſammenſein bildete
Abſchluß der Verſammlung, woran auch die Spielleute der
en Wehr teilnahmen.
b. Groß=Zimmern, 8. Febr. Die Baſler Miſſion
ver=
ltete in der evang. Kirche einen Filmvortrag „Yuelan”
Bil=
us dem chineſiſchen Frauenleben. Der Film gab einen
er=
inden Einblick in das Frauenleben in China. Miſſionar
hel, der ſelbſt lange in China gearbeitet hat, ſprach die
eitworte.
b. Groß=Zimmern. 7. Febr. Hohes Alter. Frau M.
pp. geb. Weber, beging ihren 79. Geburtstag.
7. Meſſel, 8. Febr. Hauptperſammlung. Am kommen=
Sonntag, den 10. Februar 1935, nachm., hält der Turn= und
tverein e. V. 1877 ſeine diesjährige Hauptverſammlung im
* der Gaſtwirtſchaft Georg Laumann 12. ab. Es iſt Pflicht
jeden Mitgliedes zu erſcheinen.
e. Groß=Umſtadt, 6. Febr. Filmvorführung In der
halle der Adolf=Hitler=Oberrealſchule wurde ein Groß=Film
insſpuren der Liebe” vorgeführt, der äußerſt intereſſante
ahmen auf dem Gebiete der Inneren Miſſion zeigte. Hier
e man im Bilde ſo recht ſehen, welch großes Elend in den
pel= und ſonſtigen Anſtalten herrſcht, und wie viel Liebe
Aufopferung es bedarf, um dieſe Aermſten zu betreuen.
lungsabend. Der Sturmbann 11/174 hielt im Saale
Joh. Ohl in Wiebelsbach einen Schulungsabend ab. Zwei
dige Märſche, geſpielt von der Standartenkapelle 174
leite=
en Abend ein. Die Begrüßungsanſprache, welche
Sturm=
ührer Klotz=Lengfeld hielt klang mit einem
Treue=
ntnis und dreifachem Sieg=Heil auf unſeren Führer und
skanzler Adolf Hitler aus. Es folgte der gemeinſame
Ge=
des Liedes „Volk ans Gewehr”. Nach einem weiteren
Mili=
irſch nahm der Sturmbannſchulungsreferent, Truppführer
t= Wiebelsbach, das Wort zu ſeinem Vortrag über, das
a „Die zukünftigen Aufgaben der SA.”. In formpollendeter,
zeichneter Rede behandelte der Vortragende dieſes
inter=
e Thema, das großen Beifall fand. Mit Vorführung der
ſchuß=Szene aus „Wilhelm Tell” und zwei Singſpielen
Sle der wohlgelungene offizielle Teil des Abends, dem noch
ameradſchaftliches Beiſammenſein folgte. — Vortrag.
cand, rer, nat Lamby. Sohn des Herrn Profeſſors Lamby
hielt im Volksbildungsverein einen ſehr intereſſanten
Vor=
mit Lichtbildern über Land und Leute in Island. Der
agende war forſchungshalber längere Zeit daſelbſt und ſeine
ihrungen gründeten ſich auf Selbſterlebtes. Am Schluſſe
ben wurden noch in reger Ausſprache viele Anfragen an
Kedner gerichtet.
*. Reichelsheim, 8. Febr. Am Sonntag, den 10. Februar, hält
Nilitär= und Veteranenverein Reichelsheim
* diesjährige Generalverſammlung. Auch die Schützenabteilung
tngeladen und in Anbetracht der wichtigen Tagesordnung iſt
ihliges Erſcheinen zur Pflicht gemacht. — Der hieſige
Turn=
in hat zur Zeit das Odenwälder Volksſtück „Das Müllers
vun Michelboch” in Neueinſtudierung und wird vorausſicht=
R vier Wochen dieſes ſo beliebte Stück in Aufführung brin=
— Am Sonntag, den 10. Februar, predigt in der bieſigen
jeliſchen Kirche der Landesdirektor der Inneren Miſſion,
Pfarrer Röhricht. Darmſtadt.
F. Seckmauern, 4. Febr. Ende voriger Woche fand eine
Be=
lung der Hofreiten durch den Direktor Strack von der
rlichen Werkſchule Michelſtadt ſtatt. Lobend ſprach ſich Direk=
Strack über die neuzeitlichen Einrichtungen und ſauberen
iten von Aug. Sauer. Otto Schäfer, Hch. Martin (Bürger=
*r) und Philipp Grünewald aus. Anſchließend nach dem
Mehrere hundert Offiziere und 110 000 Mann wurden in der Maſurenſchlacht gefangen.
In der gewaltigen Schlacht in Maſuren, die Hindenburg, der Befreier des deutſchen Oſtens, als zweiten vernichtenden Schlag
gegen die Ruſſen durchführte, wurden 110 000 Gefangene gemacht und unermeßliches Kriegsmaterial erbeutet. Unſer hiſtoriſches
Bild zeigt einen Zug von gefangenen ruſſiſchen Offizieren, die nach der Schlacht abgeführt werden.
Zebruar-Monakskalender für Tierſchuß.
Reichsbund Volkstum und Heimat — Fachamt Tierſchutz.)
Im Februar kann es vorkommen, daß ſchon milde Witterung
eintritt. Das ſoll uns nicht veranlaſſen, weniger an das
Wohl=
ergehen unſerer Freunde in Haus, Hof und Flur zu denken.
Plötz=
lich eintretende harte Nachtfröſte bringen große Gefahren für die
Tiere.
Verſichert euch daher immer wieder, daß eure Haustiere ein
Lager haben, das genügenden Schutz gegen Kälte. Wind und Näſſe
bietet.
Sorgt für euren Hofhund, den treuen Wächter eures Hauſes!
Es iſt eine geringe Mühe, ſeine Hütte durch eine Decke vor dem
Eingang ſo gegen Zug zu ſchützen, daß ſie dem Tiere eine
aus=
reichende Zuflucht gegen die Witterung gewährt. Scharfem Wind
ſollte die Hütte nie ausgeſetzt ſein, weil der Wind durchpfeifen
kann. Bei ſtarkem Froſt gehört der Hund ins Haus oder in einen
Stall.
Denkt an eure Katze! Gebt ihr ein warmes Lager und füttert
ſie regelmäßig! Laßt ſie nicht über Nacht im Freien herumſtreifen,
ſonſt iſt es kein Wunder wenn ſie verwildert und den Vögeln
nach=
ſtellt. Beſonders im Winter bedeuten herumſtreunende Katzen für
die durch Futtermangel entkräfteten Vögel eine große Gefahr.
Vergeßt unſere gefiederten Freunde in Feld und Flur nicht!
Sie werden es euch im Sommer danken durch eifriges Vertilgen
von Inſekten. Denkt an unſere zierlichen Meiſen! Nach Feſtſtellung
der biologiſchen Reichsanſtalt Dahlem verzehrt ein Meiſenpärchen
mit ſeinen zwei Bruten jährlich 1½ Zentner Inſekten. Sie müſſen
Fütterungsanlagen haben, an die andere Vögel nicht herankönnen.
Sehr bewährt haben ſich Futtergeräte, wie ſie Abbildung 1 zeigt.
gang durch die Hofreiten ſprach Direktor Strack nach
Er=
na durch den Bauernführer Pg. Adolf Grünewald über
Erzeugungsſchlacht des Bauern im nationalſozialiſtiſchen
2ke Erwähnt wurde, daß der Silobau Allgemeingut des
rn werden müſſe, da ohnedies der Staat eine Unterſtützung
hre. Es kam klar zutage, wie der nationalſozialiſtiſche Stagt
bt iſt, den deutſchen Bauernſtand zu fördern, in der
Er=
nis, daß der Bauer einer der wichtigſten Pfeiler und Träger
reuen Staates iſt.
Sie können als Futter= und Niſtplätze zugleich benutzt werden und
werden mit großer Sicherheit im Frühjahr zur Brut
angenom=
men. In große Not geraten die in milden Wintern ſchon
früh=
zeitig zurückkehrenden Zugvögel., 3. B. die Bachſtelzen ſtellen ſich
ſehr früh wieder bei uns ein; ſie wandern oft fern von den
Ort=
ſchaften und können ſich ſchlecht mit den üblichen Fütterungsgeräten
vertraut machen. Für dieſe Vögel errichte man Notfutterplätze.
Auf dem Felde, an gegen Wind und Schnee geſchützten Stellen
ſtreue man Futter und ſchirme den Futterplatz mit Fichtenäſten
oder Stroh ab. Ueberhaupt iſt es nützlich, wenn man Reiſighaufen
errichtet, damit die kleinen Vögel Schutz vor Raubvögeln finden.
Reinigt die Niſtkaſten! Man ſoll ſie möglichſt dabei öffnen. Iſt
dies nicht möglich, dann müſſen die alten Neſter mit einem nicht
zu ſtarken Draht, deſſen Ende zu einem kleinen Haken umgebogen
iſt, herausgezogen werden. Wer noch Niſtkäſten anbringen will, ſoll
ſie möglichſt bis Ende Februar aufhängen; dann kann er die
Freude haben, daß ſie noch in dieſem Jahre von Vögeln bezogen
werden. Vor allem ſoll man beim Aufhängen der Niſtkäſten darauf
achten, daß ſie, wie Abbildung 2 zeigt, Schutz gegen die Neſträuber
bieten!
C.W.
Ay. König i. Odw., 6. Febr. Wie verlautet, ſoll in der Zeit
vom 13. Februar bis 17. Februar d. J. eine Wander=
Aus=
ſtellung von Schülerarbeiten aus den heſſiſchen Schulen
für den Kreis Erbach ſtattfinden. Der Zeichenſaal der Oberrealſchule
in Michelſtadt iſt als Ausſtellungsraum in Ausſicht genommen Eine
vorausgehende Kreislehrerkonferenz bildet den Auftakt zur
Eröff=
nung bei der ein Vertreter des Heſſiſchen Staatsminiſteriums,
Abteilung Bildungsweſen, zugegen ſein wird. Die Ausſtellung
ſelbſt gilt als ein Beitrag zum Winterhilfswerk. Es dürfte für
Eltern und alle Volksgenoſſen höchſt intereſſant ſein, die
vorzüg=
lichen Arbeiten an Zeichnungen uſw. zu beſichtigen.
m. Beerfelden, 8. Febr. Februartagung des NSLB.,
Bezirk Oberzent. Unter der Leitung von Herrn Lehrer
Emmerich=Ober=Sensbach führte geſtern in der Turnhalle die
Arbeitsgemeinſchaft für Turn= und Wehrſport vor der eigentlichen
Tagung eine Anzahl Uebungen vor, wie ſie in der Schule
ange=
wandt werden ſollen. Im Schulſaal der Knabenoberklaſſe begrüßte
dann der Geſchäftsführer des Bezirks. Herr Lehrer Greim=
Beer=
felden, die zahlreichen Anweſenden. Mit den Knaben der
genann=
ten Klaſſe hielt dann Herr Oberpfarrer Clotz=Beerfelden eine
Lektion über den dritten Artikel. Die anſchauliche und durch und
durch geſchickte Art, in der man hier unterrichten hörte, fand
all=
gemeinen Beifall. Eine lebhafte Ausſprache ſchloß ſich an. Der
Protokollverleſung von der letzten Tagung ſchloß ſich unter
ande=
rem Geſchäftlichen an die Policeausgabe der
Sterbegeldverſiche=
rung. Der Verſammlungsleiter regte zu kameraſdchaftlichem
Bei=
ſammenſein nach der Tagung an und referierte über die
Ob=
männerverſammlung in Frankfurt. In meiſterhafter Kürze wußte
er dann den Ueberblick über die innen= und außenpolitiſchen
Ge=
ſchehniſſe ſeit der letzten Tagung zu geſtalten. Die letztere fand vor
der Saarabſtimmmung ſtatt, die nächſte wird nach der Rückkehr der
Saar in das Reich ſtattfinden. Indem Herr Greim unſeren Führer
Adolf Hitler als den Führer zur neuen Größe gefeiert hatte,
hul=
digte man demſelben und dem Vaterland durch Gruß und Lied.
Dk. Waldmichelbach, 7. Febr. Hohes Alter. Frau A. M.
Schäfer feiert in der nächſten Woche in geiſtiger und
körper=
licher Friſche ihren 84 Geburtstag. — Die Gaufilmſtelle der
NSDAP., Gau Heſſen=Naſſau, veranſtaltete im Saale des
Partei=
lokals einen Filmabend, der gut beſucht war. — Am Sonntag
hält der Geſangverein Sängerbund ſeine diesjährige
Winterver=
anſtaltung ab. Im Mittelpunkt ſteht die Aufführung der Oper
„Precioſa” von K. M. v. Weber — In Kreidach feierte die
älteſte Einwohnerin, Frau B. Walter, ihren 87 Geburtstag.
Die Jubilarin erfreut ſich noch der beſten Geſundheit.
Bn. Hirſchhorn, 8. Febr. Vom Fußballklub. In der
Generalverſammlung des Fußballklubs Hirſchhorn wurde vom
Vereinsführer der Rücktritt des langjährigen 2. Vorſitzenden und
Schriftführers Klump bekanntgegeben und dieſem für ſeine großen
Verdienſte um den Verein und die Sportſache gedankt. Nach dem
Tätigkeitsbericht des Protokollführers H. Zivy wurde der
ſeit=
herige 1. Vorſitzende Bißdorf mit großer Mehrheit
wiederge=
wählt. Als weitere Vorſtandsmitglieder wurden ſodann beſtimmt:
2. Vorſitzender und Vorſitzender des Spielausſchuſſes Grimm. 1.
Schriftführer und Propagandawart, Holzſchuh, 2. Schriftführer
Zipp. Kaſſenwart und Jugendleiter Debo, 2.
Spielausſchußvorſitzen=
der Brettel, Leichtathletikleiter Enger und L. Debo, Kaſſierer L.
Denner Jugendführer: H. Walter und J. Bleh. Beiſitzer: E.
Biß=
dorf. Dem Kaſſier L. Denner ſprach der Vereinsführer für ſeins
mühevolle Arbeit herzlichſten Dank aus. Mit einem „Sieg=Heil”
auf den Führer und Reichskanzler, ſowie den Reichsſportführer
wurde die Verſammlung geſchloſſen.
U Bad Wimpfen, 7 Febr. Die NS.=Frauenſchaft hat
im Oſtſchen Saal einen Pflichtabend abgehalten, zu dem ſie
ſämt=
liche Gliederungen der NSDAP. und die geſamte
Einwohner=
ſchaft eingeladen hatte. Im Mittelpunkt des Abends ſtand der
lehrreiche Vortrag des Schulungsleiters Pg. Dr. Henß über
„Nationalſozialismus und Chriſtentum”.
Dn. Bickenbach, 7. Febr. Warnungs=Lichtanlage.
Dem Vernehmen nach hat das Heſſiſche Miniſterium zu der
Er=
richtung einer Warnungs=Lichtanlage an der Kreuzung der
Neben=
bahnlinie, Bickenbach-Seeheim und der Provinzialſtraße
Darm=
ſtadt-Heidelberg ſeine Genehmigung gegeben. Hierdurch
ent=
ſteht eine Einrichtung, die ſicher von allen Kraftfahrern begrüßt
wird
D Biblis, 8. Febr. Generalverſammlung. Die
bei=
den hieſigen Sportvereine, FV. 1919 Biblis und die Turngemeinde
hielten in ihren Vereinslokalen recht gut beſuchte
Jahresverſamm=
lungen ab. Jeweils wurde nach Prüfung der Kaſſenverhältniſſe
die Entlaſtung des Vorſtandes vorgenommen, doch war man nach
der ſeitherigen guten Abwickelung der Geſchäfte der Anſicht, daß
der ſeitherige Vorſtand, hier wie dort, mit weniger Veränderung,
erneut an die Spitze des Vereins geſtellt werden ſoll. So geſchah
es denn auch ohne Widerſpruch in der Verſammlung. Es wurden
dann noch einige vereinsinterne Fragen erörtert, die ausnahmslos
ihre zufriedenſtellende Erledigung fanden, ſo daß die
Vereins=
führer Nock vom FV. 1919 Biblis und P. Dölper von der
Turngemeinde mit einem Treugelöbnis auf den Führer die
ange=
regt verlaufenen Verſammlungen ſchließen konnten.
t. Gernsheim, 7. Febr. Leichenländung. Durch das
Hochwaſſer wurde eine männliche Leiche angeſchwemmt. Die Leiche
war ſchon ſtark in Verweſung übergegangen. Sie hatte ein
Ober=
gebiß mit Goldzähnen, trug eine grüne Krawatte, eine
grau=
grüne Strickweſte, ſchwarze Halbſocken und neue Halbſchuhe, ſowie
einen ſchwarzen Ledermantel. Nachforſchungen nach dem völlig
Unbekannten ſind bereits im Gange.
—Gernsheim, 8. Febr. Waſſerſtand des Rheins am
Pegel am 7. Februar 3,34 Meter, am 8. Februar 2,19 Meter.
— Hirſchhorn, 8. Febr. Waſſerſtand des Neckars am
Pegel am 7. Februar 3,45, am 8. Februar 2,40 Meter.
Be Trebur, 5. Febr. In der Generalverſammkung
der Milchgenoſſenſchaft ſchilderte der „Vorſitzende die
Entſtehung der Genoſſenſchaft und gab Aufſchluß über den
Milch=
preis. Nach Erledigung der Regularien wurden die Gefahren
der Lungentuberkuloſe und ihre Bekämpfung beſprochen. — Zu
einem Vortrag hatte die NSG. „Kraft durch Freude” eingeladen.
Das Thema behandelte „Ortsgeſchichte Trebur”, worüber Pfarrer
Walther ſprach.
Be. Geinsheim 5. Febr. Hohes Alter, Landwirt
Fried=
rich Geil feierte ſeinen 80. Geburtstag.
Be. Rüſſelsheim, 5. Febr. Einbruchsdiebſtähle. In
den letzten Nächten wurden gleichzeitig an drei Stellen
Ein=
bruchsdiebſtähle verüht, ſo daß man annimmt, daß eine
Diebes=
bande am Werk iſt. Den Spitzbuben fielen Wäſcheſtücke und
Geld=
beträge in die Hände. — Unfälle. Ein 28jähriger Stanzer
geriet mit der linken Hand unter eine Preſſe, wobei ihm zwei
Glieder des Zeigefingers abgetrennt wurden. Bei einem Anprall
zwiſchen zwei Lokomotiven wurde ein Lokomotivführer gegen den
Armaturenſtand geſchleudert und im Geſicht wie an den Händen
ernſtlich verletzt.
Offenbach a. M., 7. Febr. Auf eigenartige Weiſe
den Tod gefunden. Die Familie Ebert in Offenbach,
Fluth=
ſtraße 35, iſt von einem ſchweren Unglücksfall heimgeſucht worden.
Der 14 Jahre alte Sohn, der an epilevtiſchen Anfällen litt, fiel
bei einem erneuten Anfall aus dem Bett. Dabei blieb er mit
einem Aermel des Nachthemdes an einem Bettpfoſten hängen, und
da der Kragen des Hemdes geſchloſſen war, erſtickte der Junge in
wenigen Minuten.
Aus 9berheſſen.
— Alsfeld, 8. Febr. Gelbſucht. Seit einiger Zeit wird im
Kreiſe Alsfeld das Auftreten der Gelbſucht in mehr oder weniger
heftiger Form beobachtet. So ſind im Kreisort Arnsheim über ein
Dutzend Einwohner an der Gelbſucht erkrankt. Die einzelnen Fälle
ſind faſt durchweg harmlos. Immerhin wird von ſeiten der Aerzte
alles darangeſetzt, um eine weitere Ausbreitung der Krankheit
zu verhindern.
„Seite. 8 — Nr. 40
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 3. Februar 1
Ziere beſuchen die polniſche Milikä
jochſchule
in Gkuudenz.
Drei deutſche Offiziere, General Dalwigk. Major Voigt und Leutnant Kreuzer, befinden ſich
gegen=
wärtig auf einer Beſichtigungsreiſe, die ſie nach der polniſchen Militär=Hochſchule in Graudenz
führt. Bei ihrer Ankunft in Warſchau wurden die deutſchen Offiziere durch den polniſchen
Generalſtabschef Axentowar empfangen.
Reich und Ausland.
Kreuzer „Karlsruhe” nahm an der
400-Jahrfeier Limas keil.
Kiel. Der Kreuzer „Karlsruhe” hat anläßlich
der 400=Jahrfeier der Stadt Lima mit einer
Ab=
ordnung an der Grundſteinlegung des Humboldt=
Denkmals und an einer Parade vor dem
peruani=
ſchen Staatspräſidenten teilgenommen. Am 5.
Fe=
bruar hat der Staatspräſident dem Kreuzer
„Karlsruhe” einen Beſuch abgeſtattet und nach
der Beſichtigung des Schiffes an einem ihm zu
Ehren gegebenen Frühſtück an Bord teilgenommen.
Trauerparade für die in den Bergen
verunglückken Reichswehrſoldaken.
München. Die feierliche Trauerparade für
die vier am Krottenkopf tödlich verunglückten
Reichswehrſoldaten fand Freitag vormittag in
Landsberg am Lech unter rieſiger Anteilnahme auf
dem Friedhof ſtatt. Nach der kirchlichen
Ausſeg=
ung und einem dreifachen Ehrenſalut erfolgten an
den Särgen zahlreiche Kranzniederlegungen. Im
Auftrag des Reichswehrminiſters legte der Führer
im Wehrkreis VII, Generalleutnant Adam, vier
Kränze nieder. Unter den Klängen des Liedes vom
guten Kameraden wurden die Särge ſodann in die
bereitſtehenden Leichenkraftwagen getragen, die
die Verunglückten in ihre Heimatorte brachten.
Drei Jahre fünf Monake Zuchkhaus
Mt eien Lerniſdelen Hele.
Aſchaffenburg. Im vergangenen
Novem=
ber wurde an einem Nachmittag in der
Gemar=
kung der Gemeinde Wenighösbach ein Haſe
geſchoſ=
ſen. Daran, daß er gewildert worden war, wäre
es gar nicht ſo ſehr gelegen geweſen. Die
Schul=
digen erhielten ihre Strafe, mit der ſie zufrieden
ſein konnten. Aber da hatten verſchiedene Zeugen
in dem Prozeß, in dem lediglich der Jagdfrevel
geſühnt wurde, offenſichtlich unwahre
Behauptun=
gen mit ihrem Eid bekräftigt, obwohl der Richter
eindringlich auf die Gefahren einer meineidigen
Ausſage hingewieſen hatte. Die Zeugen blieben
dabei, daß der Haſe, den man bei einem
gemein=
ſamen Eſſen verſchmauſte, kein Feldhaſe, ſondern
ein Stallhaſe war. Ein Angeklagter leiſtete ſogar,
nachdem die andern zum Teil bereits wegen
drin=
genden Meineidsverdachts in Unterſuchungshaft
ſaßen, vor dem Unterſuchungsrichter noch einen
Meineid, verſtändigte aber einige Tage darauf das
Gericht, daß er meineidig ausgeſagt hatte. Nun
ſaßen der Wildſchütze und die Teilnehmer am
Haſeneſſen vor dem Schwurgericht Aſchaffenburg,
das die Konſequenzen aus dieſem traurigen Fall
zu ziehen hatte. Das Schwurgericht ſprach zwei
An=
geklagte mangels Beweiſes frei. Bei zwei
Ange=
klagten, deren einer wegen Meineides zu 1 Jahre
drei Monaten, und deren anderer wegen
Anſtif=
tung zu einem Verbrechen des Meineids zu einem
Jahr ſechs Monaten Zuchthaus verurteilt wurde,
nahm das Gericht als beſonders erſchwerenden
Umſtand die Tatſache an, daß ſich die Beteiligten
geradezu bewußt und gewollt dazu verſchworen
hatten, durch Meineide den wahren Sachverhalt zu
verdunkeln, Gemeinſinn, ſo erklärte der Vorſitzende,
iſt etwas Schönes im Leben. Aber er wird zum
Verbrechen, wenn er ſich gegen die Staatsautorität
richtet. Der letzte Angeklagte, der ſeine meineidige
Ausſage aus eigenem Antrieb zurückgnommen
hatte, erhielt anſtelle einer an ſich verwirkten
Zuchthausſtrafe von zwei Jahren eine Ermäßigung
auf acht Monate Zuchthaus, die in ein Jahr
Ge=
fängnis umgewandelt wurde.
Der Mädchenmord auf dem Bauernhof
in Schwarme aufgeklärt.
Bremen. Der Mord an der 16jährigen Anna
Glander in Schwarme iſt bereits aufgeklärt. In
der benachbarten Scheune, die kurz nach der
Auf=
deckung der Mordtat in Flammen aufging, wurde
die Leiche des 18jährigen Heinrich Blome
gefun=
den. Blome, der zweifelos den Mord begangen
hat, hat ſich erhängt. Inzwiſchen haben die
ärzt=
lichen Unterſuchungen ergeben, daß Anna Glander
durch Erwürgen und durch eine Rauchvergiftung
getötet worden iſt.
Die Lawinenſchäden in der Schweiz.
Baſel. Die Schneeverhältniſſe in der Schweiz
haben ſich ſeit dem Kälteeinbruch am Mittwoch
weſentlich gebeſſert. Das Parſenngebiet konnte
teil=
weiſe wieder geöffnet werden. Die Davos=Parſenn=
Bahn iſt auch auf der oberen Strecke wieder in
Be=
trieb genommen worden.
Nachdem das Prätigau durch die Schneemaſſen
einige Tage gänzlich abgeſperrt war, kommen nun
nach Wiederaufnahme der Verbindung weitere
Nachrichten über ernſte Lawinenſchäden. Zwiſchen
Davos=Dorf und Davos=Platz ging die Schiatobel=
Lawine nieder, die ſich am Kleinen Schiahorn
los=
löſte. Im Lawinenwinter 1919/20 fielen dieſer
La=
wine mehrere Menſchen zum Opfer. Seitdem ſind
unter gewaltigem Koſtenaufwand umfangreiche
Verbauungen vorgenommen worden. Trotzdem
konnte ſich die Lawine loslöſen und zu Tal ſtürzen.
Dabei zerſtörte ſie den Jungwald, der in der
Zwiſchenzeit angepflanzt worden war. Ausläufer
der Lawine fielen gegen das Sanatorium „Etania”
und richteten dort in den Wirtſchaftsräumen
Scha=
den an. Menſchen wurden nicht verletzt.
Im Glarner Land haben Lawinen die Sernftal=
Straße und damit auch die Bahnlinie auf eine
Breite bis zu 700 Metern mit harten,
zuſammen=
gepreßten Schneemaſſen zugedeckt. Es wird etwa
14 Tage dauern, bis die Straße und das
Bahn=
gleis wieder befahrbar ſind. Die Kühlboden=
Lawine zerſtörte viele Ställe, ein Wohnhaus und
30 Heuſtadel. Ein in dürftigen Verhältniſſen
lebender Bauer hat ſeine ganze Viehherde
ver=
loren. Einem andern Bauern konnte der
Viehbe=
ſtand am nächſten Morgen unverſehrt aus dem
zuſammengedrückten und weggeſchobenen Stall
her=
ausgeſchaufelt werden. Einem Ehepaar wurde das
Wohnhaus zerſtört; die Leute konnten nur mit
Mühe gerettet werden. Sie haben Rippenbrüche
und andere Verletzungen davongetragen.
Ein ſchweres Brandunglück.
Wien. Ein ſchweres Brandungück ereignete ſich
im niederöſterreichiſchen Waldviertel. In
Neukir=
chen an der Wild brannten mehrere Bauerngehöfte
nieder, Während der Löſcharbeiten wurden vier
Feuerwehrleute unter den Trümmern eines
zu=
ſammenſtürzenden Hauſes begraben. Einer wurde
tot geborgen. Die andern drei ſind
lebensgefähr=
lich verletzt.
Die Zilmſchauſpielerin Greiel Theimer
ſchwer verletl.
Bielefeld. Die Filmſchauſpielerin Gretel
Theimer wurde in der Nähe von Steinhagen bei
einem Kraftwagenunfall ſchwer verletzt. Sie und
ihr Gatte, der Tenor Artur Hell, wollten am
Frei=
tag in Osnabrück gaſtieren. Auf der Fahrt von
Bielefeld ſtieß ihr Wagen mit einem anderen
Wa=
gen zuſammen. Während Artur Hell, der am
Steuer ſaß, mit geringen Verletzungen davonkam,
erlitt die Filmſchauſpielerin einen Bruch des
lin=
ken Arms, einen Schlüſſelbeinbruch und
Quetſchun=
gen am Kopf. Sie wurde ins Bielefelder
Kranken=
haus eingeliefert, wo ſie mit großen Schmerzen,
jedoch ohne Gefahr für ihr Leben, darniederliegt.
Neuer Winkereinbruch in Oberikalien.
Mailand. In Oberitalien iſt erneut der
Winter hereingebrochen. Nachdem erſt vor wenigen
Wochen eine Kältewelle ungewöhnlich tiefe
Tem=
peraturen gebracht hatte, ſtieg das Thermometer
in den letzten Tagen plötzlich ſo ſtark, daß man ſich
um einige Monate in der Jahreszeit voraus
fühlen konnte. Doch nicht lange dauerte dieſe faſt
ſommerliche Herrlichkeit. Nachdem in Mailand
vor=
geſtern ein richtiger Frühjahrsregen
niedergegan=
gen war, tobte in den Nachtſtunden ein gewaltiger
Sturm. Geſtern früh war alles in tiefen Schnee
gehüllt. Vor allem in den Gartenanlagen glaubt
man ſich in den hohen Norden verſetzt. Die Zweige
der Bäume und Sträucher neigen ſich unter der
Schneelaſt tief zu Boden. In den Bergen von
Piemont wurden am Donnerstag abend ſchon 50
bis 70 Zentimeter Neuſchnee gemeſſen. Die
Schnee=
maſſen, die zur Stunde noch in unverminderter
Stärke niedergehen, rufen Verkehrsſtörungen
her=
vor. Die Turiner Zeitungen ſind noch nicht
einge=
troffen.
„Für einen geſunden Nachwuchs."
Generaloberſt v. Linſingen 85 Jal
Unter dieſem Motto ſteht eine Ausſtellung, die die
Arbeitsgemeinſchaft der Berufskrankenkaſſen in
Berlin veranſtaltet. Bemerkenswert iſt auf dieſer
Ausſtellung u. a. dieſes Plakat. Es zeigt, welche
beſonderen Anſtrengungen das deutſche Volk machen
muß, um ſeinen Beſtand zu erhalten. Bis heute iſt
die Bevölkerungszahl noch gewachſen. Sollten aber
die Geburtsziffern auf dem bisherigen Stande
ver=
bleiben, ſo wird ſchon in ſechs Jahren die
Schrump=
fung des deutſchen Volkskörpers beginnen, um
einem abſehbaren Ausſterben entgegenzugehen.
Der bekannte und verdiente Heerführer des
krieges, Generaloberſt Alexander von Lin
feiert am 10. Februar ſeinen 85. Gebu=
Generaloberſt von Linſingen wurde beſonde Els
Kommandeur der deutſchen Südarmee berrt,
die in den Jahren 1915 und 1916 in den
Kpa=
then und Galizien Sieg an Sieg an ihre Fjen
heftete. Im Jahre 1918 wurde Genera frſt
von Linſingen zum Oberkommandierenden
Marken ernannt.
der Londoner Pfeſſer skatg!
Konkursverfahren eröffnei.
London. Die große Pfeffer=Kriſe führ am
Donnerstag abend zur Eröffnung des KoEs
Verfahrens gegen die Firma James Shake Ee,
Der Direktor dieſer Firma, urſprünglich ein
Ce=
tallgeſellſchaft mit einem Kapital von 10 EIl.
Mark, iſt der Armenier Biſhirgian, deſſen Per=
Spekulationen zu der gegenwärtigen Kriſe fi en
Der Zuſammenbruch Biſhirgians, des „Per
Königs”, dürfte noch ſchwere Erſchütterung
Gefolge haben. Eine ganze Reihe von F
denen die Banken ihre Hilfe verweigert
dürften ein Opfer der Pfefferkriſe werden
Banken haben nur denjenigen ihrer regel=
Kunden Hilfe verſprochen, die unverſchuldet
Kriſe verwickelt worden ſind. Die Ausmaſ
Zuſammenbruchs werden ſich erſt überſehen
wenn am Samstag das ſogenannte
Pfeffer=
torium abläuft. Bisher werden die durch di
fehlten Spekulationen entſtandenen Verluſ
nahezu 100 Millionen Mark geſchätz
durch den Zuſammenbruch des Pfeffer=M
auch andere Teile des Londoner Produktenn
in Mitleidenſchaft gezogen werden, wird ſi
endgültig in den nächſten Tagen überſehen
Gerüchtweiſe verlautet jedenfalls, daß die
wirkungen der zuſammengebrochenen Pfeffe
kulationen ſehr weitgehend ſein werden,
von der Regierung ſyſtematiſch geförderte
keit des Geldes zu ſehr großen Spekulatione ſe
leitet habe. Die Großbanken unter Führuf
Bank von England ſollen entſchloſſen ſein, je
ſem Treiben ein Ende zu machen, ſelbſt auf4
fahr hin, den Zuſammenbruch einer Reihe v.
ſellſchaften heraufzubeſchwören.
Der „Daily Herald” meldet, daß die 2*
Anweiſung gegeben hätten, alle ſpekulativen Eu
dentransaktionen, ganz gleich ob in Ware der
Papieren, ſoweit ſie mit billigen Bankk. *
durchgeführt würden, einzuſtellen und dieſe
aufzulöſen.
Schweres Eiſenbahnunglück in Kauade
London. Wie Reuter aus Fort AA
(Ontario) meldet, iſt der kanadiſche Expr au
der Brücke über die Kakabaka=Fälle mit ein
beiterlore zuſammengeſtoßen. Dabei wurder
Perſonen getötet und zwölf verletzt.
Schwer und mühſam iſt die Arbeit bei der Bergung nach einem Lawinenung!”
Aus allen Alpengebieten treffen Nachrichten
über Lawinenkataſtrophen ein. Die
Bergungs=
mannſchaften haben alle Hände voll zu tun, um
nach Möglichkeit noch rechtzeitig eingreifen zu
können. Dieſe Bilder erläutern die ungeheuren
Schwierigkeiten, die die Rettungskolonnen zu
überwinden haben. Links ſieht man eine
nieder=
ſtürzende Lawine, die mit Donnergetöſe zu Tal
fährt. In der Mitte oben werden von
Bergungs=
mannſchaften vier Meter tiefe Gänge durch den
Lawinenhaufen gezogen, um nach den
Verunglück=
ten zu ſuchen. Auf dem unteren Bild erkennt man
den Trümmerhaufen eines durch eine Lawi!
ſtörten Hauſes. Rechts das Bild zeigt, wie ei!
ſchütteter mit der ſogenannten Lawinenſonde
langen Stange, im Schnee gefunden wurde.
zum Teil freigelegt und wird mit aller SC
geborgen und zur Rettungsſtation gebracht.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 40 — Seite 9
Samstag, 9. Februar 1935
Im Zeichen der Fünf Ringe.
fnung der Olympig=Ausſtellung
iN Beeiin
durch den Reichsſporkführer.
Berlin, 8. Februar.
Das ſtarke Intereſſe, das die vom Reichsſportführer und
Propagandaausſchuß für die Olympiſchen Spiele
veran=
teie Olympia=Ausſtellung findet, kam bereits bei der
Eröff=
ig in Berlin am Freitag vormittag durch den
Reichsſport=
rer zum Ausdruck. Der Reichsſportführer konnte insbeſondere
chsarbeitsminiſter Seldte, General von Reichenau
Vertreter des Reichswehrminiſters, Oberbürgermeiſter Dr.
hm und Gruppenführer Uhland als Vertreter der SA.
rußen. Außerdem ſah man neben weiteren Abgeſandten der
örden die Führer der deutſchen Sportverbände.
Reichsſport=
cer von Tſchammer und Oſten umriß in ſeiner
Er=
ungsanſprache Sinn und Zweck dieſer Ausſtellung, dankte
Reichspropagandaminiſter Dr. Goebbels für die
Unter=
ung durch ſein Miniſterium und ferner allen, die zum
Ge=
en der Ausſtellung beigetragen haben. In ſeiner Rede wies
Reichsſportführer darauf hin, daß Olympia eine nationale
gabe ſei. Das Werk der Bauten auf dem Reichsſportfeld,
Barmiſch=Partenkircheu und Kiel ſei eine der geſchichtlichen
ßtaten Adolf Hitlers. Olympia=Vorbereitung ſei eine
Schu=
für die geſamte Nation. Die größten und wichtigſten
e der Ausſtellung würden im Jahre 1935 und im Früh=
1936 als Wanderausſtellung durch alle deutſchen Gaue gehen.
Reichsſportführer ſchloß mit der Aufforderung an alle zu
erer Mitarbeit. An die Ausſprache ſchloß ſich die
Vor=
ung eines olympiſchen Werbe= und Kulturfilmes. Ein Gang
h die Ausſtellung folgte.
Ein Gang durch die Schau.
Die Olympia=Ausſtellung Berlin 1935 hat ſich die Aufgabe
Ut, den olympiſchen Gedanken allen näher zu bringen. Nicht
n der Stand der Vorarbeiten und Vorbereitungen für die
uliche und techniſche Organiſation wird dem Beſucher gezeigt,
ſern es werden auch die Geſchichte, Ziel und Aufbau der
mpiſchen Spiele überhaupt in praktiſcher Anſchauung
vor=
hrt werden. Unſere Zeit ſoll hier eine lebendige Verbindung
der Zeit der Antike bekommen und die außerordentliche
Ent=
lung ſeit ihrer Neuentſtehung um die Jahrhundertwende
erkennen. So führt die Ausſtellung über die Geſchichte der
npiſchen Spiele und ihre klaſſiſchen Vorgängerinnen hinein
die Zeit unſerer Tage, alſo in die Arbeit für die
Vor=
itung der Olympiſchen Spiele 1936 in Berlin, ſie zeigt die
ten für die Olympiade in Modellen und Plänen, ſie zeigt
ſportliche Schulung des Volkes und der auserwählten
upiakämpfer und erklärt im einzelnen das Programm und
Feierlichkeiten der Olympiade ſelbſt und ſtellt neben dem
Sportlichen in einer beſonderen Kunſtausſtellung
den künſtleriſchen Gedanken heraus. Denn der Sport iſt
zuletzt auch ein weſentlicher Beſtandteil jeder völkiſchen
ur.
Auf einem erſten Rundgang durch die mit viel Liebe und
iefung zuſammengetragene Ausſtellung, für deren
künſt=
hen Aufbau Profeſſor Lechner=München verantwortlich
net, ſind wir von der Fülle des Stoffes, die der Gedanke
Olympiade in ſich birgt, geradezu überwältigt.
ier wieder wird die Gegenwart in die nahe und urſprüng=
Beziehung zum Vorbild der klaſſiſchen Olympiade
ge=
ſt. So zeigen ſchon die Räumlichkeiten des Eingangs und
penaufgangs zahlreiche Plaſtiken des antiken und
rnen Sports. Vom blitzeſchleudernden Zeus bis hin zum
r Schmeling ſind alle hervorragenden Plaſtiken vertreten.
iner befonderen Abteilung werden die verſchiedenen Stufen
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
Heſtorbene. Am 2. Februar: Gondolf, Jakob, Zimmer=
1. 38 Jahre alt. verheiratet. Dieburg. Flamm. Anna Maria,
Kilp, Witwe des Werkſtättenarbeiters, 81 Jahre alt. Am
=bruar: Chriſt, Johannes, Kaufmann, 83 Jahre alt,
ver=
tet. Am 2. Februar: Mattern, Maximilian, Kaufmann,
ahre alt. verheiratet. Sauer, Adam, 5 Jahre alt, Sohn von
r. Eberſtadt, Biedenkopf. Georg, Eiſendreher, 31 Jahre
ledig, Meſſel. Am 5. Februar: Ehrenkäufer, Friedrich
elm, Eiſendreher, 51 Jahre alt, verheiratet. Am 3. Februar:
ring. Margaretha, geb. Lang, Witwe des Bäckermeiſters,
ahre alt. Orlemann, Erich Richard Hans, Lehrer, 23 J.
ledig. Am 2. Februar: Schröter, Minna Derothea
Wil=
ine, geb. Ludwig. Ehefrau des Landwirts, 75 Jahre alt.
ſter, Johann Ludwig Georg, Dachdeckerlehrling. 16 Jahre
Am 3. Februar: Schmidt, Adam. Schneidermeiſter, 83
e alt, verwitwet. Am 4. Februar: Merſhroth, Maria,
lerin, 9 Jahre alt, Tochter des Landwirrs, Hahn, Kreis Darm=
Stoeſſel, Juliane, geb. Weimer, Witwe des
Keſſel=
eds, 76 Jahre alt. Neumann, Heinrich, Landwirt, 52 J.
jedig, Worfelden. Boeffinger, Anna Marie, geb. Manz,
be des Schloſſermeiſters, 81 Jahre alt. Am 5. Februar:
cer, Otto Friedrich, Werkzeugmacher, 45 Jahre alt,
ver=
ket. Denecke, Katharina, geb. Kaffenberger. Ehefrau des
daltungs=Sekretärs i. R., 54 Jahre alt. Am 6 Februar:
Smann, Eliſabethe, geb. Sang, Ehefrau des Kaufmanns,
ahre alt. Am 5. Februar: Streb, Adelheid, Privatlehrerin,
ahre alt, ledig Strohauer Heinrich, Hilfsarbeiter, 33 J.
berheiratet, Griesheim. Knoblauch, Joſef, Bürogehilfe,
fahre alt, ledig. Am 6. Februar: Friedrich Philipp,
ter, 12 Jahre alt, Sohn des Landwirts, Neuſtadt i. Odw.
2S, Margarete, geb. Krummeich, Witwe des Landwirts. 83 J.
Bickel, Georg, Stationsvorſteher i. R., 90 Jahre alt,
ver=
el. Schönberger. Anna Eliſabeth, geb. Wiener. Witwe
Skauereibeſitzers, 82 Jahre alt. Weigelt, Agnes Klara,
Reinelt, Witwe des Lokomotivführer i. R., 76 Jahre alt,
ver=
er. Kaiſer, Heinrich, Zugführer i. R., 74 Jahre alt,
ver=
tet.
Kirchliche Nachrichten.
Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Samstag, 9. Februar.
nSlirche. Abenbs 8 Uhr: Wochenſchlußgottesdienſt.
5. Sonntag nach Epiphanias, 10. Februar.
rche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Kornmann. Vorm. 11,15
Tindergottesdienſt der Markusgemeinde. Pfarrer Kornmann. Nachm. 5 Uhr:
Pfarrer Lautenſchläger. — Im Chor der Stadtkirche iſt jeden Wochen=
Uhr Liturgiſche Andacht. — Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 bis
ndacht
ffnet. Eingang Nordſeite
elle. Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer Lautenſchläger. Vorm.
ſottesdienſt. Pfarrer Heß. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt der
inde, Pfarrer He
2Mliche. Vorm. 10. Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wintermann. Abends
Omahlsnottesdienſt, Pfaxrer Wintermann.
2Zünekirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Köhler. Vorm. 11,15 Uhr:
Martinsgemeinde Weſt. Pfarrer Widmann. Abends 6 Uhr:
dutesdienſt. Pfarrer 9
Feue des Städt. Altersheims. Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Widmann. — Mittwoch,
im Martinsſtift. Abends 8 Uhr: Bibelſtunde im
indehaus
hanneskirche
auptgottesdienſt. Pfarrer Weinberger. Vorm.
Abends 8 Uhr: Geiſtliche
Abend=
einber
Pfarrer
im Gem
und Arten des künſtleriſchen Sportpreiſes aus der
Goldſchmiedekunſt= aus den Porzellanmanufakturen und
Holz=
ſchnitzerſchulen, aus den Metallgießereien und der
Bernſtein=
manufaktur gezeigt. Auch die Malerei und graphiſche
Kunſt iſt vertreten. Hat doch das Modell des Sportlers noch
zu allen Zeiten dem ſchaffenden Künſtler reiche Anregung gegeben.
Im Obergeſchoß nimmt ein Ehrenraum die Beſucher
der Ausſtellung auf, klar und eindrucksvoll in den klaſſiſchen
Linien der Raumgeſtaltung. Eine Büſte des Führers,
von der Hand des Bildhauers Thorack geſchaffen, beherrſcht
den Raum. So begrüßt der oberſte Schirmherr gewiſſermaßen
die Sportfreunde der Olympia. Die Wand zieren in
Spruch=
form der Olympiſche Eid und die Worte vom Olympiſchen
Gottesfrieden, wie ſie uns aus dem Alterium überliefert ſind.
Breit und ausladend ſind dann die Olympiſchen
Spiele des Altertums in Modellen und
Land=
karten, in Reliefs Statuen und Terakotten
be=
handelt. Vor uns erſteht die Geiſteswelt der Antike die gerade
in den Olympiſchen Spielen die Erfüllung hoher völkiſcher und
kultiſcher Werte erblickte. Der Olympiſche Feſtplatz um 200
n. Chr. hat in einer Nachbildung ſeinen Platz gefunden, ferner
Modelle der altgriechiſchen und altrömiſchen Sportſchulen,
Muſeen und Kunſtſammlungen haben in reichem Maße
durch Leihgaben zu dem Gelingen gerade dieſes Teils der
Ausſtellung beigetragen. Auch die Trümmer des Feſtplatzes von
Olympia, ſo wie ſie durch deutſche Forſcher einſtmals freigelegt
wurden, ſind in einem Temperagemälde feſtgehalten, und ein
Diorama gibt uns ein Bild von dem Heiligen Hain von
Olympia.
Ausgang des vorigen Jahrhunderts wurde dann durch den
Altertumsforſcher Ernſt Curtius der Gedanke der Olympiſchen
Spiele wieder aufgegriffen und kurze Zeit darauf durch Baron
Pierre de Coubertin verwirklicht. 1896 fand in Athen
die erſte neuzeitliche Olympiade ſtatt. In einem mächtigen
Wandbild wird die ſymboliſche Verknüpfung zwiſchen Altertum
und Neuzeit dargeſtellt, eine Ehrentafel huldigt dem Begründer
der Olympiſchen Spiele der Neuzeit, und auf rieſigen
leuchten=
den Glasfenſtern ſind die olympiſchen Geſetze zu leſen.
In einer vollſtändigen Folge ſind dann alle Olympiaden
von 1896 in Athen bis zur X. Olympiade 1932
in Los Angeles in Lichtbildern und zahlenmäßigen
An=
gaben vertreten. Dieſer Teil leitet dann über zu der
Vor=
bereitungsarbeit für die Xl. Olympiade 1936
in Berlin. „Wir wollen bauen” — mit dieſen Worten werden
wir mitten in das rieſige Werk des Deutſchen Stadions, in dem
die Olympiſchen Spiele 1936 ausgetragen werden, hineingeführt.
Draußen am Platze des „alten” Stadions im Grunewald ſind
tauſende fleißige Fäuſte unermüdlich und unentwegt an der
Arbeit. Die Ausſtellung zeigt im einzelnen die Pläne der rieſigen
Anlagen an Hand von Modellen und Lichtbildern. Die
Sprung=
ſchanze und das Eisſtadion in Garmiſch=Partenkirchen ſtehen
im Modell vor uns, die Rennſtrecke in Grünau und der
Olympia=Segelhafen in Kiel, und nun nicht zuletzt das rieſige,
unabſehbare Feld des Reichsſportfeldes mit der
Deutſchen Kampfbahn. Auch das olympiſche Dorf bei
Döberitz, das den Teilnehmern Unterkunft bieten wird, iſt im
Modell ausgeſtellt ſowie ein einzelnes Wohnhaus aus dem
Olympiſchen Dorf. Wir bekommen hier ein ungefähres Bild
von der unvergleichlichen Arbeit, die allein bei den
Projekten und bei den erſten Arbeiten ſchon geleiſtet worden iſt,
aber auch von der ungeheuren Arbeit, die noch zu leiſten ſein
wird, um dieſes gigantiſche Werk, das der Führer
ſelbſt in ſeinen Ausmaßen beſtimmt hat, zu Ende
zu führen.
Ein letzter Teil der Ausſtellung iſt der Darſtellung der
Durchführung und Organiſation der Spiele
ge=
widmet, in einem Repräſentationsraum des Reichsſportführers
bekommt der Beſucher einen Begriff von der Arbeit dieſes
Amtes, eine vergleichende Darſtellung zeigt ſchließlich die
Le=
bendigkeit des Sportgedankens in unſerem
Volk, in den einzelnen Organiſationen der SA. und HJ. oder
Die Johanneskirche iſt wochentags von 8 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Ein=
gang Liebigſtraße.
Paul=Gerhardt=Haus. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Weißgerber.
Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Weißgerber.
Mittwoch, 13. Febr., abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Weinberger.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Weiß. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt für beide Bezirke. Pfarrer Weiß.
Bibelſtundenſaal der Neuen Trainkaſerne. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer
Irle. — Mittwoch, 13. Febr., abends 8 Uhr: Bibelſtunde für den Oſtbezirk im
Gemeinde=
haus über Markusevangelium. Pfarrer Weiß. — Bibelſtunde für den Weſtbezirk im Saal
der Neuen Trainkaſerne über 1. Korintherbrief. Pfarrer Irle.
Die Beſſunger Kirche iſt wochentags von 8 bis 4 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Eingang Haupttüre.
Pauluskirche, Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer A. Müller, Vorm. 11,15
Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer A. Müller.
Mittwoch, 13. Febr., abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Wolf.
Die Pauluskirche iſt wochentags von 9 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht gebffnet. Eingang
Haupttüre.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Lenz. Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt.
Donnerstag, 14. Febr., abends 8 Uhr: Betſtunde.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Heß, Hügelſtraße 6, Fernſpr. 2205.
2. Veranſtaltungen.
Stadtgemeinde. Schloßkirche. Zweite Vortragsreihe der Pfarrer der
Stadt=
gemeinde. Dienstag, 12. Febr., abends 8 Uhr: „Das Neue Teſtament und der
Führer=
gedanke‟. Dekan Müller
Donnerstag, 14. Febr., abends 8 Uhr: Lehrgang von Pfarrer Wintermann. (5. Abd.).
Gemeindehaus (Kiesſtr. 17.) Montag, 11. Febr.: Jugendabend der
Stadtge=
meinde. — Dienstag, 12. Febr.: Mütterabend der Stadtgemeinde. — Mittwoch, 13. Febr.
Kirchenchor der Stadtfapelle und Schloßkirche. — Freitag, 15. Febr.: Kirchenchor der
Stadtkirche.
Pfarrhaus (Hügelſtr. 6). Montag, 11. Febr., abends 8 Uhr: Monatsverſammlung
der Evangeliſchen Frauenhilfe der Kaplaneigemeinde.
Konfirmandenſaal im Schloß. Mittwoch, 13. Febr.: Handarbeitsſtunde der
Stadtgemeinde.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtr. 6). Montag, 11. Febr., abends
8 Uhr: Gemeindeabend mit Vortrag von Pfarrer Beringer über „Mythus oder chriſtlicher
Glaube.” Ein Rückblick auf die Zeit der Bekehrung unſerer Vorfahren. — Mittwoch,
13. Febr., nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und Strickſchule. — Freitag, 15. Febr., abends
8 Uhr: Mütterabend Weſt. — Mädchenabend Weſt. — Samstag, 16. Febr., nachm.
2 Uhr: Handarbeits= und Strickſchule
Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Dienstag, 12. Febr., abends 8 Uhr: Kirchenchor. —
Donnerstag, 14. Febr., abends 8 Uhr: Mädchenabend Oſt. — Freitag, 15. Febr., abends
8 Uhr: Mütterabend Oſt.
Saal der Kleinkinderſchule (Mauerſtr. 5). Donnerstag, 14, Febr., abends 8 Uhr:
Poſaunenchor. — Freitag, 15. Febr., abends 8 Uhr: Jungenabend Oſt.
Johannesgemeinde: Gemeindehaus (Kahlertſtr. 26). Montag, 11. Febr., abends
5,30 Uhr: Ev. Jungſchar. Abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. — Dienstag, 12. Febr., abends
8 Uhr: Mütterabend. — Mittwoch, 13. Febr., nachm. 2 Uhr: Strickſchule. Nachm. 2,30
Uhr: Nähnachmittag. — Donnerstag, 14. Febr., abends 8,15 Uhr: Alterenkreis. —
Frei=
tag, 15. Febr., abends 8 Uhr: Evang. Mädchenkreis.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Montag, 11. Febr., abends
8,30 Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch, 13. Febr., nachm. 3 Uhr: Strickſchule. —
Donners=
tag, 14. Febr. abends 8 Uhr: Mütterabend.
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Sonntag, abends 7.30 Uhr:
Gemeindeabend mit Vortrag von Profeſſor Dr. Noack über: „Heinrich Schütz!” —
Mon=
tag, 11. Febr., abends 8 Uhr: Poſaunenchör. Abends 8,15 Uhr: Evang. Jugendwerk,
Mädchenkreis. — Dienstag, 12. Febr., abends 8 Uhr: Mädchenchor. Abends 8,15 Uhr:
Kirchenchor. — Mittwoch, 13. Febr., nachm. 3 Uhr: Sitzung im Frauenarbeitsfreis. —
Donnerstag, 14. Febr., abends 8 Uhr: Hauptverſammlung der Frauenhilfe (Teeabend
mit muſikaliſchen Darbietungen.) — Freitag, 15. Febr., abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. —
Samstag, 16. Febr., abends 7.30 Uhr: Singekreis.
Paulusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche. Montag, 11. Febr.,
abends 8,30 Uhr: Gemeindemädchenabend. — Donnerstag, 14. Febr., abends 8 Uhr;
Mütterabend. — Freitag, 15. Febr., abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Eliſabethenſtift (Erbacher Str. 25). Ev. Sonntagsverein: Sonntag, 10. Febr.,
nachm. 4 Uhr: Vereinsſtunden.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. Vorm. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt. Nachm. 3,30 Uhr: Bibelſtunde. Herr Bringmann. — Montag, nachm.
4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. Abends 8,30 Uhr: Männerabend. — Dienstag, nachm.
4 Uhr: Frauenbibelſtunde. Abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde, Herr Benz und
Weicker. — Donnerstag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde, Herr Bringmann. — Freitag,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde in der Beſſunger Mädchenſchule. Herr Menne. — Samstag,
abends 6 Uhr: Eiſenbahnervereinigung. Abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Voranzeige: Sonntag, den 17. Febr. nachm. 3,30 Uhr: Muſikaliſche Feierſtunde.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, abends 8,30 Uhr: Jugendbundſtunde
für junge Mädchen und junge Männer. — Montag, nachm. 5 Uhr: Knabenjungſchar. —
Abends 7,30 Uhr: F. K. für junge Mädchen. — Dienstag, abends 8,30 Uhr:
Mädchen=
kreis. — Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Kinderſtunde für Mädchen. — Donnerstag, abends
ſe Männer
8 Uhr: Gebetsſtunde
Staaksbegräbnis für Marſchall von Bieberſtein.
Freiherr Marſchall von Bieberſtein, der bei dem Stettiner
Flugzeugunglück ums Leben gekommen war, wurde jetzt in
Neuenhauſen bei Freiburg i. Br. mit einem feierlichen
Staats=
begräbnis beigeſetzt. Marſchall von Bieberſtein war einer der
älteſten Mitglieder der NSDAP. und auch Inhaber des
Blut=
ordens vom 9. November. Auf unſerem Bild ſieht man wie
der Sarg unter Vorantritt des Flieger=Ehrenſturms zu Grabe
getragen wird.
in der Gemeinſchaft „Kraft durch Freude”
Reichsſport=
abzeichen und Reichsjugendabzeichen finden eine
eingehende und würdige Darſtellung. Und als Abſchluß wird die
Olympia als eine nationale Aufgabe dargeſtellt. Hier
wer=
den wir zu zeigen haben: die deutſche Einheit,
die deutſche Gaſtlichkeit, das deurſche
Geiſtes=
ſchaffen und nicht zuletzt das deutſche
Sport=
liche Können. Im Zeichen der Fünf Ringe.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die ſetzte Bezugsquittung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
aicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechtsverbindlichleit
H. L. Gemäß Art, 5 des Schlachtſteuergeſetzes vom 24. März
1934 ſind die Geſetze der Länder über Erhebung von Steuern auf
Schlachtungen oder den Verbrauch von Fleiſch und
Schlacht=
usgleichſteuern am 1. Mai 1934 außer Kraft getreten. Die Heſſ.
Verordnung zur Einführung einer Schlachtſteuer vom 9.
Noveri=
ber 1932 iſt damit gefallen und damit auch jede
Anmel=
dung zur Schlachtung.
K. K. Anſcheinend haben Sie das Reichsgeſetz vom 5. Juli 1934
über Rentnerbeihilfe im Auge. Ueber dasſelbe haben wir in der
erſten Hälfte eben dieſes Juli genaue Ausführungen gebracht, die
am beſten im Band auf der Geſchäftsſtelle von Ihnen nachgeleſen
werden. Sollten Sie noch weitere Auskunft benötigen, dann
Ruck=
ſprache auf der Schriftleitung, vormittags 8 Uhr.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24. Jeden
Donnerstag, abends 8,15 bis 10 Uhr: Zuſammenkunft. — Jeden zweiten und vierten
Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden.
3. Gemeindeämter.
Ev. Wohlfahrtsdienſt. Hügelſtr. 6. Sprechſtunden vorm. von 10 bis 12 Uhr u. nachm.
(außer Samstags) von 5 bis 6 Uhr. Fernſpr. 2205.
Evang. Gemeindeamt, Kiesſtr. 17 (jetzt nur im Vorderhauſe, eine Treppe):
Einnahme=
ſtelle für das Kirchnotgeld täglich 8 bis 12 Uhr. Kirchenſteuerangelegenheiten werden nur
im Landeskirchenamt, Mackenſenſtraße 40 (Ecke Neckarſtr.), Zimmer 7, bearbeitet
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Str. 21. Fernſpr. 2863.
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17; Martinsſtift, Müllerſtr—28;
Gemeindehaus, Liebfrauenſtr. 6; Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26; Paul=Gerhardt=Haus,
Damaſchkeplatz 1; Gemeindehaus, Eichwieſenſtr. 8; neben der Pauluskirche, Ohlyſtr.
Privatpflegeſtation des Heſſiſchen Diakonievereins: Freiligrathſty. 8, Fernſpr. 245.
Auswärtige Gemeinden.
Evgl. Kirche Griesheim. Sonntag, 10. Febr. 1935, vorm. 10 Uhr: Predigtgottesbienſt=
Pfarrer Mangold. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Bibelſtunde.
Pfarraſſiſtent North.
Friedenskirche. Sonntag, 10. Febr. 1935, vorm. 10 Uhr: Predigtgottesdienſt.
Pfarr=
aſſiſtent North. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt.
Evgl. Kirche Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 10. Febr. 1935, vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. — Dienstag: Jungmädchenverein. — Mittwoch: Kirchenchor. —
Donners=
tag: Frauenverein.
Evgl. Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. — Montag:
Poſaunenchor. — Dienstag, 6 — 7 Uhr: Bücherausgabe. 8.30 Uhr: Bibelſtunde. —
Mittwoch: Kirchenchor. — Donnerstag: Frauenverein. — Helferinnen im Pfarrhaus.
Freitag: Frauenchor.
Evgl. Kirche Dieburg. Sonntag, 10. Febr., vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Borm.
11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Dienstag, 12. Febr., Ev. Frauenhilfe (Maher).
Schloßkapelle Kranichſtein. Sonntag, 10. Febr. 1935, vorm. 10 Uhr: Gottesbienſt.
Pfarrer Grein
Evgl. Kirche Traiſa. Sonntag, 10. Febr. 1935: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Text Joh.=Ev. 5, 39—47. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt für die Großen. Am 14.
Fe=
bruar 1935: 10 jähriges Gründungsfeſt, der evangeliſchen Frauenhilfe verbunden mit
der Hauptverſammlung bei Behrens (Darmſtädter K
Sonſtige Gemeinſchaften.
Vereinigung evangeliſcher Freikirchen Deutſchlands.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Sonntag, 10. Febr. 1935, vorm. 10 Uhr:
Predigtgottesdienſt. Prediger Veihelmann. Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends
8 Uhr: Geſanggottesdienſt. Evangeliſationsvortrag von Prediger Zaiſer, Frankfurt.
Vom Montag bis Sonntag (ausgenommen Samstags) jeweils abends 8,15 Uhr:
Evangeliſationsverſammlungen. Redner: Prediger G. Zaiſer, Frankfurt.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten, Baptiſten, Mauerſtr. 17. Sonntag, 10. Febr.,
morgens 9,30 Uhr: Predigt, morgens 10,30 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8,15 Uhr:
Evangeliſation. Prediger Schneider
Methodiſten=Gemeinde (Evangeliſche Freikirche), Wendelſtadtſtr. 38. Sonntag,
0. Febr. 1935, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Lichtbildervortarg:
Sumatra und die Miſſionsarbeit der Biſchöflichen Methodiſten=Kirche daſelbſt. —
Mittwoch, abends 8 Uhr: Bibelſtunde. — Freitag, abends 8 Uhr: Frauen=Miſſions=
Verein
Adventgemeinde Darmſtadt, Tandſtraße 10. Sonntag, abenbs 8 Uhr Vortrag:
Freitag, abends 8 Uhr
Thema: „Geht es ein Fortleben der Seele beim T.
9.30 Uhr: Bebelſtudium. 10.30 Uhr.
geiſtl. Unterhaltungsſtunde. —
Predigt
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtr. 40. Sonntag, 10. Febr., vorm.
9,15 Uhr: Andacht. Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. — Dienstag, 12. Febr.,
abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Kruſt.
Chriſtlichewvifſenſchaftliche Vereinigung (Christian Science Society) in Darmſtadt,
Rula der Adolf=Hitler=Bauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte, jeden Sonntag. vorm.
10 Uhr und jeden Mittwoch, abends 8,15 Uhr: Thema am 10. Februar: Geiſt;
Goldener Text: 2. Korinther 3:17
Die Chriſtengemeinſchaft, Heidelberger Str. 14. Samstag, 9. Febr., 18 Uhr:
Kul=
nntag, 10. Febr., 10 Uhr:
Menſchenweihe=
tiſche Leſung aus dem Philipperbrie
handlung mit Predigt, Anſchließend Sonntagsfeier für Kinder. 17 Uhr: Muſikaliſche
Veranſtaltung mit einleitendem Vortrag „Mozarts Geiſtgeſtalt” von Dr. Friedr.
Dol=
dinger, Freiburg. — 20,15 Uhr: Offentl. Vortrag v. Dr. Friedr. Doldinger „Die Muſik
als Erwecker” — Mittwoch, 13. Febr. 7,45 Uhr: Menſchenweihehandlung. — Donners=
, 15. Febr., 20,15 Uhr: Offentl.
tag, 10,30 Uhr: Menſchenweihehandlung
Fre‟
Vortrag v. Pfar Joachim Sydow=Hannover: „Das Gaſtmahl des Plato und das heilige
Ae
Mahl der Chriſten.” (Eros und Agape
6. Febr. 18 Uhr: Kultiſche Leſung
aus dem erſten Petrusbrief
Heilsarmee, Schulzengaſſe 3. Sonntag, 10. Febr., vorm. 10 Uhr:
Heiligungsver=
ſammlung. Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 6 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends
8 Uhr: Heilsverſammlung. — Dienstag, abenbs 8 Uhr: Sol
— Mittwoch,
abends 8 Uhr: Heilsverſamml
erstag, abend
ndverſamm=
lun
lung. — Freitag, abenb=
Seite 10 — Nr. 40
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 9. Februar 193
Sport, Sptel und Jucnen
Fußball.
TSG. 46 Darmſtadt — SV. Weiterſtadt
Rheinallee nachmittags 3 Uhr!
Im weiteren Verlauf der Verbandsſpiele empfangen die
Fuß=
baller der 46er am Sonntag den Sportverein Weiterſtadt an der
Rheinallee. Die Gäſte, die über die ganze Vorrunde den letzten
Tabellenplatz einnahmen, konnten ſich in der Rückrunde durch eine
ganz ausgezeichnete Leiſtung von dort entfernen, und haben ſogar
gute Gelegenheit, bald den Anſchluß an die Mittelgruppe zu
er=
reichen. Einen Beweis ihrer Spielſtärke lieferte die Mannſchaft
bei dem Spiel gegen den Tabellenführer Mörfelden, der 1 Punkt
abgeben mußte. Die 46er werden ſich gewaltig anſtrengen müſſen,
falls ſie nicht auf eigenem Platze die Segel ſtreichen wollen, was
den zweiten Platz wieder in Frage ſtellen würde.
Vorher: Reſerven beider Vereine, wobei die 46er wieder mit
einer äußerſt ſtarken Mannſchaft antreten können. — 3. Mannſchaft
ſpielt vormittags auf dem Stadion gegen die 5. Mſch. des SV. 98.
— Jugend und Schüler! Die beiden Schülermannſchaften ſpielen
gegen Weiterſtadt, und zwar die erſte um 1 Uhr dort, während
die zweite an der Rheinallee (Uebungsfeld) 1.30 Uhr antritt.
Die Jugend erwartet 2.30 Uhr Gäſte aus Gräfenhauſen.
Tgde. Beſſungen.
Da die 1. und 2. Mannſchaft am Sonntag ſpielfrei ſind, ſteigt
am Sonntag vormittag um halb 9 Uhr ein Trainingsſpiel, um
einige neue Kräfte auszuprobieren.
Die Junioren fahren zum fälligen Verbandsſpiel nach Groß=
Gerau und hoffen wir, daß die Turner die Scharte des letzten
Sonntags wieder auswetzen. Spielbeginn 10.30 Uhr dort: Abfahrt
mit Rad 9 Uhr an der Beſſunger Turnhalle.
1. Schüler — 1. Schüler SV. 98 auf der Rennbahn um 1.30
Uhr 2. Schüler — 2. Schüler SV. 98 auf der Rennbahn um
10 Uhr.
Sportverein Merck — TSG. Erzhauſen.
Mercks Fußballer empfangen am Sonntag zum
Rück=
ſpiel die Turner aus Erzhauſen. Im Herbſt verloren ſie
über=
raſchend hoch mit 6:0 und man wird verſuchen dieſe Schlappe
wieder wettzumachen. Wir glauben aber nicht, daß es gelingen
wird. Wenn Merck auch mit Erſatz antreten muß, und wenn
auch die Erzhäuſer am letzten Sonntag gegen die äußerſt
ſpiel=
ſtarke TG. Sprendlingen nur knapp mit 3:2 verloren haben,
ſo wird man den Tabellenführer doch als Sieger erwarten
können; aber ſo leicht wird es nicht werden. Deshalb iſt auch
ein intereſſantes Spiel zu erwarten. Beginn 14.30 Uhr. Vorher
2. Mannſchaften.
Jugend=Abteilung: Der Fußballnachwuchs wird ſich
um 12.45 Uhr in Eberſtadt mit dem der dortigen Germania in
einem Freundſchaftsſpiel treffen. — Ein Verbandsſpiel gibt es um
10.30 Uhr auf dem Merck=Sportplatz zwiſchen der Handball=
Jugend, der Polizei und des Platzvereins. Anſchließend ſtehen
ſich die Schüler dieſer beiden Vereine gegenüber.
Spiele der Fußball=Jugend des SV. 98 Darmſtadt.
A=Jugend — Alsbach, hier, 9.30 Uhr. B=Jugend —
Weiter=
ſtadt, hier, 10 Uhr, 1. Schüler — Tgde. Beſſungen, dort. 13,15 Uhr.
2. Schüler — Tgde. Beſſungen, dort, 9,30 Uhr.
Sportvereinigung 04 Arheilgen.
Zum letzten Auswärtsſpiel begibt ſich die Sportvereinigung
am kommenden Sonntag nach Egelsbach. Die Gaſtgeber,
welche die Tabelle in unſerem Bezirk anführen, aber von der
Poli=
zei Darmſtadt noch überflügelt werden können, werden deshalb
nicht gewillt ſein, Punkte zu verſchenken und am Sonntag alle
Regiſter ihres Könnens ziehen, um ein ernſthaftes Wort bei
Ver=
gebung der Meiſterſchaft mitreden zu können. Wenn auch die
Ar=
heilger Mannſchaft am vergangenen Sonntag gezeigt hat, daß ſie
immer noch zu kämpfen verſteht, ſo wird ihr es aber am Sonntag
doch nicht gelingen, den Egelsbachern ernſthaft gefährlich zu
wer=
den. Es iſt jedoch zu erwarten, daß ein ſpannendes Spiel zuſtande
kommt, das ſeine Anziehungskraft nicht verfehlen ſollte. Die
Ab=
fahrt der Arheilger Mannſchaft erfolgt mit der Main=Neckar=Bahn.
um 1 Uhr.
Aus den Vereinen u. Verbänden
Turngemeinde Beſſungen 1865.
Am kommenden Sonntag, den 10. Februar, findet in unſerem
Turnhauſe der erſte Lehrgang für Leiter und Leiterinnen im
Kinderturnen ſtatt. Beginn pünktlich 8,30 Uhr.
Polizei=SV. Darmſtadt.
Damen=Abteilung. Durch die derzeitige
Inanſpruch=
nahme der Sporthalle für den am 16. und 17. d. M. ſtattfindenden
Ballonwettflug mußte die Sportſtunde am vergangenen
Donners=
tag ausfallen. Die nächſte Uebungsſtunde findet Sonntag
vormit=
tag 9.30 Uhr auf dem Sportplatze ſtatt.
14)
Nachdruck verboten.
„Nun?” Thorſen fingerte nervös am Kragen ſeines Pyjamas
herum.
„Die gnädige Frau iſt nicht auf ihrem Zimmer, mein Herr.
Das Stubenmädchen vermutet, daß die gnädige Frau die Nacht
außer Haus verbracht hat. Das Bett iſt unberührt.”
Thorſen ſtarrte den Jungen an, der in ſeiner knapp ſitzenden
Uniform ſtramm, bewegungslos neben der Türe ſtand.
„Was Sie nicht ſagen! Das Bett unberührt . . .? Hm.
Warten Sie.”
Zweimal ſauſte er um Tiſch und Stühle herum mit
geſenk=
tem Kopf. Oh verflucht, das war ja eine ſchöne Beſcherung!
Wo konnte bloß Jenny nächtlicherweiſe hingekommen ſein?
„Jetzt ſetzen Sie Ihre Beine wieder in Trab . . . Iſt der
Direktor ſchon zu ſprechen?”
„Gewiß, mein Herr, er ſitzt in ſeinem Büro.”
„Dann ſagen Sie ihm, ich ließe ihn ſofort um eine
Unter=
redung bitten. Ich erwarte ihn hier. Machen Sie fix und
ſchweigſam Ihre Arbeit, und ich werde Ihnen noch einige Mark
in die Hand drücken.” — Lautlos ſchloß ſich die Türe hinter dem
Pagen, und Thorſen nahm fluchend ſeine Wanderung wieder
auf. In was für eine ſcheußliche Klemme er da geraten war!
Es war unerſichtlich welcher Teufel ihn gelockt hatte, geſtern
nacht noch den Tanzſaal zu betreten. Es war ja ſchön und gut,
daß Jenny mehrmals betont hatte, daß ſie zu feige ſei, einen
Selbſtmord zu begehen, aber, angenommen, daß kein Verbrechen
vorlag, was Gott verhüten möge warum ſollte ſie nicht gerade
heute in der Nacht aus irgendwelchen Gründen dieſe Feigheif
überwunden haben und in wer weiß was für einer Form Hand
an ſich gelegt haben? Ihre Sehnſucht nach Ruhe, nach Erlöſung
von ihrer Laſt hatte ſie ja noch vor wenigen Stunden
eindring=
lich genug betont.
Als der Direktor, ein großer, ſorgſam gepflegter Menſch
eintrat, bat ihn Thorſen ſofort, Platz zu nehmen und bot ihm
eine ſeiner ſchweren Zigarren an. Nachdem er ihm Feuer
ge=
geben und ſich ſelbſt eine Zigarette angebrannt hatte — für
eine Zigarre war er zu nervös — begann er gleich.
Großarlige Schaunummern beim Feſthallen=
Reillurnier in Frankfurk.
Geſchichte und Gegenwart geben immer wieder die
Grund=
linie für die großen Schaubilder der Reit=Turniere, die in
weit=
reichendſtem Maße geeignet ſind, die Wettkämpfe zu Pferd erſt ſo
recht volkstümlich zu machen. Wir gehen noch weiter und ſagen,
daß über den Weg der Schaunummern erſt das Publikum in
ſei=
ner Vielzahl ſich zum Reit= Spring= und Fahrſport gefunden hat
und damit ſeine Liebe und ſein Verſtändnis zum Pferd geweckt
wurde. Heute ſind die Schaubilder der Turniere nicht
fortzuden=
kende Faktoren, aber ſie bereiten den verantwortlichen
Veranſtal=
tern auch großes Kopfzerbrechen, denn man muß immer neue
und geſteigerte Darbietungen bringen.
Die Schaubilder des Feſthallen=Turniers am 9. und 10.
Fe=
bruar zaubern ganz neuartige Darbietungen in die Arena. Da
ſind zunächſt aus der antiken Geſchichte Motive hervorgeholt.
Römiſche Kampfwagen, die berühmten Quadrigen der
ſiegreichen Feldherren kommen zur Darſtellung. Landſtallmeiſter
Dr. Dencker wird einer der Roſſelenker ſein. Nicht gewöhnliche
Roſinanten ſind zu Vieren nebeneinander geſpannt. Es ſind die
gewichtigen, Feuer und Adel ſtrotzenden Geſtütshengſte.
Der auserleſene Träger der Zucht jagt durch die Feſthalle, Kraft
und Monumentalität, überwältigend anzuſchauen!
Die Kampfwagen der alten Römer,
von Hengſten der Geſtütsverwaltung gezogen, bieten eine
über=
wältigende Schaunummer des Frankfurter Feſthallen=Turniers.
Ganz anders das zweite Schaubild. Quadrille der
Renn=Traber! Gäſte aus München, der bayeriſchen Traber=
Zentrale Daglfing, wirken durch Schnelligkeit und Exaktheit ihrer
Vorführung. Auf den langen Linien der Feſthallenbahn ſcheinen
ſie dahinzuſchweben, dieſe edlen Renner, die
lange Monate Training und Kampfes hinter ſich haben und nun
ſo begeiſtern. In Berlin machte die Traber=Quadrille ſo
nach=
haltigen Eindruck, daß ſie für die Olympia=Horſe=Show
in London verpflichtet wurde. Das ſeltene Bild der Traber wird
Rieſenbeifall haben.
Und dann zum Schluß kommt die größte und verwegenſte Sache.
Die Reiterteufel der Steppe, die Kuban=Koſaken des
Rittmeiſters Taraſſenko. Dieſe einſtigen Kämpfer der
Wrangel=Armee ſind atemraubend verwegen. Ihre Reiterſtückchen
ſind unerhört und faſt unnachahmlich. Von Kindesbeinen an im
Sattel, ſcheinen ſie mit ihren Pferden völlig verwachſen. Wild
und urſprünglich, aus der Heimat durch die Sowjets
ver=
trieben, haben ſie das nackte Leben retten können Ihre einzige
Liebe iſt das Pferd. Daß ihre harten, ſchnellen Roſſe deutſche
Oſt=
preußen ſind, macht uns beſonders zufrieden.
Das Brüſſeler Sechstagerennen wurde in der Nacht zum
Freitag beendet. Von den deutſchen Teilnehmern beendete nur
Adolf Schön die Fahrt, während der am Vorabend ſchwer geſtürzte
Kölner Hürtgen, ſein Landsmann und Partner Jppen und der
Berliner Ehmer mit ſeinem Partner Bonduel die Weiterfahrt
einſtellten. In den letzten Stunden gab es noch einige Jagden,
die den Stand inſofern veränderten, daß ſich die Mannſchaften
zuſammenſchoben. So endeten die fünf erſten Paare in einer
Runde. Sieger wurden auf Grund ihrer beſſeren Punktzahl die
Belgier Charlier/Deneef während die vorjährigen Sieger,
die Holländer Piinenburg/Wals Zweite wurden. Der
Wies=
badener Adolf Schön kam mit ſeinem belgiſchen Partner Aerts
auf den 5. Platz.
„Herr Direktor, ich muß Sie in einer äußerſt peinlichen
und ſonderbaren Angelegenheit um Rat bitten.” Er ſog nervös
und unruhig an ſeinem Glimmſtengel. „Die Sache iſt die, daß
Frau Mahrholm heute nacht ſpurlos aus meinem Zimmer
ver=
ſchwunden iſt ...
Der Direktor ſah ihn aufmerkſam, aber vollkommen ruhig an.
„Sie wird in ihr Zimmer zurückgekehrt ſein.”
Wütend hieb Thorſen mit der geballten Hand auf den Tiſch.
„Wenn ich ſage „ſpurlos” dann meine ich eben „ſpurlos”.”
„Aber”, wagte der Direktor einzuwenden, „ſie kann doch ja
in ihrem Zimmer . . ."
„Nein!”
„Woher wollen Sie denn das wiſſen?”
„Ich habe natürlich in dieſer Richtung ſchon Informationen
eingeholt”, antwortete Thorſen, plötzlich kalt und ruhig, denn er
ſah ein, daß mit Temperamentausbrüchen hier nicht
weiter=
zukommen war. „Wenn der Fall ſo einſach aufzuklären wäre,
dann hätte ich Sie gewiß nicht bemüht.”
„Sie iſt alſo nicht auf ihrem Zimmer?”
„Nein. Ihr Bett iſt unberührt.”
„Alſo war ſie auch nicht in ihrem Zimmer.”
„Vermutlich.” Thorſen lächelte ironiſch aber der Direktor
ignorierte die Ironie vollkommen. Nachdenklich ſah er auf ſein
Gegenüber. „Ich werde den Portier holen laſſen. Vielleicht hat
ſie einen Spaziergang gemacht.”
Der Portier beteuerte, Frau Mahrholm hätte das Hotel nicht
verlaſſen.
„Ich bin faſſungslos. Herr Doktor.”
„Bitte, genieren Sie ſich nicht. Ich bin es ſchon ſeit einer
halben Stunde und mehr. Seit ich erwachte. Ich war ſo
blen=
dender Laune, bis ich die Beſcherung entdeckte. Soweit ich
per=
ſönlich eingreifen konnte, habe ich es ſofort getan, jetzt müſſen
Sie das weitere veranlaſſen.”
„Ich werde ſofort unſeren Hausdetektiv herbeirufen und mit
ihm konferieren. Dabei wird ſich dann alles weitere ergeben.”
Ich bitte aber, Herr Direktor, unter allen Umſtänden aus
dem Spiele bleiben zu dürfen. Wenn Sie mir nicht eine ſolche
Zuſicherung geben können, dann müßte ich ſofort abreiſen, weil
ich keineswegs gewillt bin, mir meine Urlaubstage durch
Scherereien vergällen zu laſſen.”
Der Direktor ſah ihn kalt und unbewegt an. „Herr Doktor,
darf ich Sie wohl daran erinnern, daß Sie ſelbſt die Urſache
dieſer rätſelvollen Angelegenheit ſind?”
„Ich?” ſchäumte Thorſen auf. „Ich, ſagen Sie? Ja, habe
denn ich Frau Mahrholm auf die Seite geſchafft? Glauben Sie
dann würde ich ſo freundlich ſein und Sie davon
benachrich=
tigen, daß ſie verſchwunden iſt?“
Wer fkeiak zur Handball=Gauklafſe au
* Die Behörde hat verfügt, daß zwei Meiſter der Bezirkskl
aufſteigen. Dieſelben werden aus zwei Gruppen ermittelt. Sta
9—12 und die Pfalz ſtellen einen Aufſtiegberechtigten. Der
dere wird aus den Staffeln 1—8 herausgeſpielt. Und dieſer
tereſſiert uns denn er betrifft die Starkenburger Staffeln 6
Hinzu kommen die Frankfurter Staffeln 1—5. Den erſten P
haben bis jetzt erreicht:
Staffel 1: 01 Höchſt
10 Spiele 18 Prnkte,
2: Polizei Frkf a. M.
„ 4: Fußballſp. Ffm.
8: Reinheim
10
18
Es ſtreiten noch:
Staffel 3: Vorwärts Bockenheim (17 Punkte), Tgde. Bockenh
(16 V.) und Tgſ. Rödelheim (16 P.).
Staffel 5: Dietesheim. Nieder=Roden, Rumpenheim und Cppe
hauſen.
Staffel 6: 46 Darmſtadt und Germania Pfungſtadt.
Staffel 7: Braunshardt, Tv. Arheilgen und 04 Arheilgen.
Dieſe acht Beſten führen eine einfache Runde auf neutre
Plätzen durch. Beginn 10. März.
Während 46 Darmſtadt am Sonntag in Pfungſtadt ſein
bereits erreichen kann, bleibt die Lage an der Arheilger Ke
vorläufig noch ungeklärt.
Wir wollen uns kurz noch der vorjährigen Lage erinn
Damals hießen die Staffelſieger: 46 Darmſtadt, Tv. Arhei
und Tſchft. Griesheim. Die 46er gewannen von 8 Aufſtiegſpi
6 remis 1 und 1 verloren. Bei der Verluſtpartie war der H
Meyer gleich in den erſten Minuten verletzt ausgeſchieden.
Bewertet man die Chance auf Grund der Spielſtärke, ſ.
Polizei Frankfurt a. M. beſtimmt als Mitfavorit anzuſprei
Wir tippen; Polizei Frankfurt a. M. und
Darmſtadt werden das Endſpiel um den Aufſtieg beſtreite
TSG. Darmſtadt 46.
Zu dem entſcheidenden Spiel nach Pfungſtadt wird bei gr
Wetter per Rad gefahren. Abfahrtszeiten der Mannſchaften
2. Mannſchaft um 12.45 Uhr, 1. Mannſchaft um 1.45 Uhr an
Brucke Eſchollbrücker Straße Intereſſenten ſind zur Mitf
herzlich eingeladen. Fahrgelegenheit mit dem Omnibus
Poſtlinie) um 12.32 Uhr ab Kreisamt an der Neckarſtraße.
hoffen, daß ſich genügend Freunde einfinden werden, um
Mannſchaft in ihrem entſcheidenden Spiel ihre Gunſt zu erwe.
Das vorgeſehene Spiel der Jugend am Samstag oder Son
fällt aus. Es wird erwartet, daß alle Jugendlichen heute mi
pünktlich zum Training anweſend ſind.
Jiu=Jikſu.
Turn= und Sportgemeinde 1846.
Dieſe ſich mit bewußter Zähigkeit bis zur Meiſterſchaft
wickelte Methode der Selbſtverteidigung iſt ein Syſtem von (
fen und Paraden. Jiu=Jitſu bedeutet „milde, ſanfte Kunſt”
heißt nachgeben, um ſchließlich zu ſiegen. Es iſt aber nicht
ein hervorragender Sport der Geſchmeidigkeit. Geiſtesgegen
und körperlicher Diſziplin, ſondern die beſtmöglichſte Methode
Selbſtverteidigung gegen einen, ja ſogar gegen mehrere ſt.
Gegner. Dieſe Ueberlegenheit beruht auf ener Kenntnis
menſchlichen Anatomie, Druck und Schlag auf beſonders emp
liche Stellen; Armhebel und Gelenkdrehgriffe, Schulterwurf
Hüftenſchwung ſind zu einem lückenloſen, unwiderſtehlichen
ſtem vereinigt, deſſen vollſtändige Beherrſchung natürlich
von heute auf morgen gelernt werden kann, ſondern lange 1!
erfordert, zumal da es natürlich auf Raſchheit und Präziſion
angeſetzten Griffes ankommt. Für den Laien, der kein Me
zu werden wünſcht noch braucht, liegt der praktiſche Wert d
Sportes, von der vorzüglichen Körperübung abgeſehen, in
Ueberlegenheit und Selbſtſicherheit, die er in Notfällen, auch
keren Gegnern gegenüber, verleiht. Es gibt eine Reihe von !
erlernbaren Abwehrgriffen, die faſt ein Kind, vor allem
jede Frau, auch dem ſtärkſten Angreifer gegenüber zu voller
kung zu bringen vermag. Jiu=Jitſu iſt eben die ſieghafte Ve
digungsmethode des Schwächeren gegen den Stärkeren.
Die Turn= und Sportgemeinde 1846 hat vor mehr
Monaten das Jiu=Jitſu wieder neu aufgenommen und gibt 1e
mann, ohne Altersunterſchied. Gelegenheit, die
Selbſtverteidi=
zu erlernen. Die Uebungsſtunden finden Montags abends
8.30—10 Uhr im Grünen Zimmer der Woogsturnhalle ſtatt.
Wekterberichl.
Ausſichten für Samstag und Sonntag: Bei meiſt öſtlichen Wi
Fortdauer des kalten Wetters, zunächſt trocken, ſpäter U
gang zu leichter Unbeſtändigkeit.
Schnee- u. Winkerſporkberichk aus dem Schwarzw
Freitag, den 8. Februar 1935, 7 Uhr morgens.
Feldberg: 175 cm Schnee, Neuſchnee 3 cm (Pulver), —. 15 (
leichter Schneefall, Ski ſehr gut.
Schönwald/Schonach: 110 cm Schnee, — 15 Grad, bewölkt, Sp
ſehr gut.
Ruheſtein/Hundseck: 100—110 cm Schnee, — 12 Grad, beu
Pulverſchnee, Sport gut.
Zugverkehr: 9. Februar: S2 2600 Mannheim — Oberbühlert
Ottenhöfen — Offenburg. 10. Februar: S2 2602 Mann F
— Oberbühlertal — Ottenhöfen — Offenburg und 3
10. Februar: S2. 4000 Karlsruhe — Villingen und zurü
„Ich habe mir nie erlaubt, einen Verdacht gegen den 4
Doktor auszuſprechen. Herr Doktor müſſen aber einſehen,
die gnädige Frau nie aus Ihrem Zimmer hätte verſchwi
können, wenn Herr Doktor ſie nicht mitgenemmen hätten
Das iſt allerdings eine infernaliſche Logik, mein Liebe
„Infolgedeſſen”, fuhr der Direktor unbekümmert fort,
ich leider nicht in der Lage, Ihnen einer derartige Zuſiche
zu geben.”
„Dann reiſe ich ab.”
„Scherereien würden Sie jedenfalls nur zu gewär
haben, wenn die Polizei eingreift. Und ob da Abreiſe
richtige Mittel iſt, dem zu entgehen.
„Das laſſen Sie meine Sache ſein.”
„Möglicherweiſe haben Sie ſogar eine Verhaftung 31
wärtigen, da man Ihre Abreiſe als Flucht auffaſſen könn!
Thorſens Stimme klang eiskalt. „Ich bitte um meine
nung. In einer Stunde reiſe ich ab.”
Ohne ein Wort zu ſprechen, zuckte der Direktor mit
Schultern. „Jedenfalls darf ich Sie bitten, unferen Hausde.
zu empfangen?"
„Nun, wenn es unbedingt ſein muß . ..
„Er wird in kurzer Zeit bei Ihnen vorſprechen
empfehle mich.”
Zwei Verbeugungen. Der Direktor ging. Thorſen blieb
Minuten ganz erſtarrt in der Mitte des Zimmers ſtehen.
lachte er wild, höhniſch auf. „Entzückend iſt das! Wunde!
Nun habe ich die Beſcherung! Nun, Zack, Dohm, jetzt id
Sie Ihren Laden zuſperren, meine Herren. Sie können
verlangen, daß ich eventuell meine Freiheit aufs Spiel
Alſo los!”
Er badete eilig, raſierte ſich im Blitztempo und kleidel
an. Dann begann er mit fieberhafter Eile ſeine Koſſe
packen.
Da klopfte es. Aha, der Detektiv.
„Herein!”
Die Türe flog krachend auf, und mit lachendem Geſicht
Jenny auf der Schwelle, in einem entzückenden, perlß:
Sportkoſtüm ein Paket im Arm.
Sprachlos ſtarrte Thorſen ſie an.
„Jenny?” fragte er endlich wie im Traum.
„Ich bin’s, Erik, nicht mein Geiſt”, ſagte Frau M49‟
fröhlich und ſchloß die Tür. „Guten Morgen, mein 9e4*
geht es?"
„Na, Jenny ..
(Fortſetzung folgt.)
Nummer 40
Samstag, 9. Februar
Aautt
Befriedigende Geſchäftslage im Rhein=Main=Gebiet.
Rege Nachfrage im Aukomobilgeſchäfl. — Neue Ruſſenaufkräge. — Höheres Ausfuhrgeſchäft
der chemiſchen Induſtrie.
der Bericht des Rhein=Mainiſchen
Mdufteie Hanzeistages.
In der Maſchinenfabrikation hat nach dem Bericht des
Rhein=
iniſchen Induſtrie= und Handelstages die Belebung angehal=
Der Auftragseingang ſei lebhaft geweſen, und dieſe Tendenz
e noch an. Die Ausſichten für die Zukunft werden günſtig
rteilt. Auch der Verkehr mit dem Auslande iſt reger gewor=
Verhandlungen mit Rußland haben einige Aufträge für
Maſchineninduſtrie zur Folge gehabt.
Das Automobilgeſchäft zeigte ſich wider Erwarten
außer=
ntlich rege. Der Auftragseingang weiſt ſowohl gegen den
monat als auch gegen den gleichen Vorjahrsmonat eine
Stei=
ung auf. In der Motorenfabrikation iſt der Auftragseingang
gut, ſo daß für die nächſten Monate nicht nur volle
Beſchäf=
ng gewährleiſtet iſt, ſondern ſogar in einzelnen Betrieben in
velſchichten gearbeitet werden muß. Auch im Karoſſeriebau iſt
Beſchäftigung nach wie vor ſo, daß die Kapazität der Betriebe
März 1935 voll ausgenützt werden dürfte. Das
Fahrrad=
äft, zeigte auch weiterhin eine günſtige Entwicklung. Das
teibmaſchinengeſchäft „weiſt ohne weſentliche Veränderungen
er befriedigende Umſätze auf.
In der Metallwarenfabrikation iſt eine Abſchwächung nicht
(gt. Es liegt, ein annehmbarer Beſtand an Aufträgen vor.
Anteil der Ausfuhr am Geſamtumſatz bewegt ſich ungefähr
hen 35 und 40 Prozent. In der elektrotechniſchen Induſtrie
e ſich in der erſten Woche des neuen Jahres eine deutliche
ragszunahme. Auch die Zahl der Anfragen hat zugenommen.
gilt auch für das Ausland. Im Zuſammenhange mit der
gliederung des Saargebietes, ſtehen bereits einige größere
räge in Ausſicht.
Die chemiſche Induſtrie verzeichnet eine Belebung des
Aus=
abſatzes. Der Umſatz hat ſich wertmäßig gegenüber dem
No=
ſer, gegenüber dem Vormonat und noch weſentlich mehr
rüber dem entſprechenden Vorjahrsabſchnitt gehoben.
as Inlandsgeſchäft der Schriftgießereien und
Meſſinglinien=
ken war im allgemeinen ſtill, beſonders in der erſten Hälfte
Monats. Die Lederinduſtrie verzeichnet insgeſamt für den
ſar ein Abflauen des Geſchäfts, das teils ſaiſonhedingt iſt,
ſoweit Leder für die Schuhinduſtrie in Frage kommt, mit
unbefriedigenden Abſatz der Winterartikel zuſammenhängt.
er Lederwareninduſtrie waren die Umſätze im Januar
ſaiſon=
gt. niedrig. Wegen des guten Weihnachtsgeſchäfts rechnet
auch für die Frühjahrsſaiſon mit einem günſtigen Abſatz.
uſtige Berufs- und Facherziehung im deulſchen
Einzelhandel.
das Berufsgruppenamt der Deutſchen Arbeitsfront wurde
er allgemeinen Betreuung aller Berufs= und
Facherziehungs=
beauftragt. Um auch für den Betriebsführer im deutſchen
lhandel einheitliche Vorausſetzungen für eine umfaſſende
liche Leiſtungsſteigerung zu ſchaffen. hat das
Berufsgruppen=
er Deutſchen Arbeitsfront mit der Wirtſchaftsgruppe Einzel=
I (Geſamtverband des deutſchen Einzelhandels) unter
Zu=
ung des Leiters der Reichsgruppe Handel. Prof. Dr. Luer,
Vereinbarung getroffen, die folgendes vorſieht: In der
Ge=
fführung der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel wird ein
be=
es Referat für berufliche und Facherziehungsfragen
ein=
tet. Dieſes Referat iſt ausſchließlich zuſtändig für die
grund=
en und praktiſchen Fragen des Berufsbildungsweſens aller
ebsführer des Einzelhandels, die der Wirtſchaftsgruppe
Ein=
idel angehören. Es hat insbeſondere für eine einheitliche
chtung aller Bildungsarbeit im Bereich der Betriebsführer
Ainzelhandels zu ſorgen. In den Fachgruppen des
Geſamt=
ndes werden ebenfalls Sachbearbeiter für die Fragen des
ichen Bildungsweſens eingeſetzt, die der Aufſicht des
Berufs=
facherziehungsreferats der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel
tehen. Ein Beauftragter des Berufsgruppeuamtes der Deut=
Arbeitsfront iſt als Stellvertreter des Leiters der GdE. in
Berufs= und Facherziehungsfragen in den Führerbeirat des
ttverbandes des deutſchen Einzelhandels berufen worden.
Aßerufsbildungsreferat der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel
et unter der Oberleitung dieſes Beauftragten des
Berufs=
enamtes.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
ie Richtzahl der Großhandelspreiſe für den Monatsdurch=
9 Januar. Die Richtzahl der Großhandelspreiſe ſtellt ſich im
tsdurchſchnitt Januar auf 101,1 (1913: 100); ſie iſt
gegen=
dem Vormonat (101,0) wenig verändert. Die Richtzahlen
auptgruppen lauten: Agrarſtoffe 100,3 (minus 0.2), Kolo=
Earen 81,0 (plus 2,1 v. H.), induſtrielle Rohſtoffe und Halb=
91,8 (minus 0,2 v. H.) und induſtrielle Fertigwaren 119,3
1 04 v. H.).
ie Preisindexziffer der „Metallwirtſchaft, Metallwiſſenſchaft,
ltechnik”. Die Preisinderziffer ſtellte ſich am 6. Februar
,6 gegen 43,6 am 30. Januar. Für die einzelnen Metalle
n nach dem Preisſtande vom 6. Februar folgende
Einzel=
ifſern errechnet: Kupfer 29,6 (an 30. 1. 29,6), Blei 45,3
Zink 35,9 (35,9), Zinn 82,5 (82,3), Aluminium 100 (100),
83,1 (83,1), Antimon 133,7 (134.,8).
Produkkenmärkke.
rankfurter Eiergroßhandelspreiſe vom 8. Februar. Das
Ge=
im Frankfurter Eiergroßhandel hat auch nach dem
Monats=
nicht die erhoffte Belebung erfahren, die Nachfrage des
Ims beſchränkte ſich nur auf die Deckung des laufenden Be=
In friſchen Eiern ſind die Zufuhren gering geworden, für
ngſame Geſchäft blieben ſie jedoch ausreichend. In
Kühl=
ern geht das Angebot merklich zurück. Bei ſtetiger
Grund=
z blieben die Preiſe der Vorwoche unverändert. Es notier=
Pig. pro Stück frei Frankfurt a. M. (Friſchware): Deutſche
lsklaſſenware Sonderkl. 13—13,5, Kl. a) 12.5—13, b) 12—
11—11,5, d) 10,5: Flandern Sonderkl. 12,25—12,5, Kl. a)
4‟ b) 11,25—11,50. c) 10,75—11: Rumänen Kl. c) 10.25—
Jugoſlawen Kl. b) 11,25—11,50. Deutſche Kühlhaus=
Sonderkl. 10—10,25, Kl. a) 9,75. b) 9,25—9,50. c) 8,50—
1 4—8,25.
Anfurter Buttergroßhandelspreiſe vom 8. Februar. Das
geſchäft blieb gleichfalls hinter den Erwartungen zurück,
arſe Froſtwetter blieb hierbei nicht ohne Einfluß. Hollän=
Butter war verhältnismäßig gut gefragt; auch deutſche
utter begegnete größerem Intereſſe. Innerhalb der Notiz
ſich die Preiſe etwas verändert, im weſentlichen blieben ſie
Yindert. Land= und Kochbutter zogen etwas an. Die
Zu=
waren klein, aber ausreichend. Es nötierten in RM.
Kilo frei Frankfurt a. M. (Großhandelsverkaufspreiſe):
* Markenbutter 143 — 145, feine deutſche Molkereibutter
74 deutſche Molkereibutter 140—142, Landbutter 125—130,
itter 120. Halländiſche Markenbutter 146—148.
—rliner Getreidegroßmarktbericht vom 8. Februar. Tendenz:
aber ſtetig. Die Umſatztätigkeit im Berliner
Getreidever=
eſchränkte ſich überwiegend weiter auf die Deckung des lau=
E Bedarfs. Das Angebot in Brotgetreide überſteigt die
ſr 4ge, am Platze iſt Roggen bei den Mühlen weit eher
unter=
gen als Weizen. Am Rhein zeigt ſich vereinzelt Nachfrage
1üalitätsweizen; an der Küſte blieb die Umſatztätigkeit ge=
Hafer liegt unverändert. Inlandsware iſt kaum am Markt;
Doshafer wird lediglich zur ſpäteren Lieferung offeriert.
Beiliter und Rhein-Main=Börfe.
Die aufwärts gerichtete Tendenz an dem Berliner
Aktien=
markt erhielt geſtern durch die verſtärkte Publikumsbeteiligung
eine kräftige Stütze. Ausgelöſt wurde dieſe durch eine Reihe
bemerkenswerter Nachrichten aus der Wirtſchaft, insbeſondere im
Bericht des Inſtituts für Konjunkturforſchung über das
Winter=
halbjahr 1934/35, in dem aufgezeigt wird, daß die Hauptſtütze der
Aufwärtsbewegung in der Inveſtitionstätigkeit liegt; ferner durch
den Rhein=Boden=Geſchäftsbericht, die wieder 7 Prozent
ausſchüt=
ten, und der Hoffnung auf eine Beſſerung des
Hypothekengeſchäf=
tes Ausdruck geben, nicht zuletzt aber durch den Rekorderfolg der
Konverſion, nachdem das Endergebnis nur 0,23 Prozent Proteſte
des umlaufenden Betrags feſtſtellt. Intern regte die feſte Haltung
der Bankaktien an, für die die Kurstaxen erneut 1½—2 Prozent
höher lauteten. Günſtige Abſchlußerwartungen dürften den Grund
für dieſe Steigerung abgeben. Im allgemeinen gingen die
Kurs=
beſſerungen über 1 Prozent kaum hinaus. Im Verlaufe machte
die Aufwärtsbewegung auf den meiſten Marktgebieten, weitere
Fortſchritte. Am Rentenmarkt blieb es ſtill; ſtärkere
Veränderun=
gen ergaben ſich weder nach der einen noch der anderen Seite.
Nur in ſpäten Reichsſchuldbuchforderungen kam einiges Angebot
heraus, das den Kurs um 88 Prozent drückte. Altbeſitz gaben um
1 Prozent, Kommunal= Umſchuldungsanleihe um 15 Pfg. nach.
Blanco=Tagesgeld erforderte unverändert 3½—3½ Proz.,
ver=
einzelt war jedoch ſchon darunter anzukommen. Am Valutamarkt
errechneten ſich der Dollar und das Pfund mit 2,501 bzw. 12,21
eher etwas leichter. Im Verlauf machte die Aufwärtsbewegung
an den Aktienmärkten leichte Fortſchritte, ſpäter wurde es
ruhi=
ger; der Kursſtand konnte ſich im allgemeinen aber behaupten.
Am Rentenmarkt blieb es ſtill. Angebot war zwar kaum
vor=
handen, da jedoch keine Aufnahmeneigung beſtand, bröckelten die
Kurſe zum Teil leicht ab. Pfandbriefe im allgemeinen gehalten.
Der Privatdiskontmarkt blieb mit 3½ Prozent unverändert.
Die Rhein=Mainiſche Börſe verharrte auch geſtern in
außerordentlicher Zurückhaltung. Der Auftragseingang aus dem
Publikum war wieder nur ſehr klein, während die Kuliſſe ihre
abwartende Haltung beibehielt. Angeſichts der herrſchenden
Ge=
ſchäftsſtille kamen einige günſtige Momente kaum zur
Auswir=
kung, wobei wir neben günſtigen Induſtrieabſchlüſſen vor allem
auf die 1prozentige Dividendenerhöhung beim RWE. und auf das
nunmehr feſtſtehende Endergebnis der deutſchen Zinsumwandlung
mit der überraſchend geringen Zahl von Proteſten verweiſen. Am
Aktienmarkt war die Haltung widerſtandsfähig, obgleich die erſten
Notierungen zumeiſt etwas niedriger einſetzten. Dagegen lag der
Rentenmarkt wieder ſtark vernachläſſigt bei nur knapp gehaltenen
Kurſen. Schwächer lagen ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen mit
97½ (98½) Prozent und Gemeinde= Umſchuldung mit minus 4
Prozent. Altbeſitz Reichsbahn=V.=A., Zinsvergütungsſcheine
ſo=
wie Stahlvereinsobligationen konnten ſich behaupten. Am
Aktien=
markt zeigte ſich für Montanwerte etwas Intereſſe bei zumeiſt gut
behaupteten und ſpäter bis ¼ Prozent höheren Kurſen. In der
zweiten Börſenſtunde blieb das Geſchäft ebenfalls klein und die
Kursgeſtaltung war weiter uneinheitlich. Die nach den erſten
Kurſen etwas befeſtigten Montanwerte bröckelten wieder ab. Am
Kaſſamarkt lagen Großbankaktien weiter feſt. Der Rentenmarkt
blieb auch ſpäter ſehr ruhig, die variablen Werte lagen auf
An=
fangsbaſis behauptet, lediglich Altbeſitz bröckelten etwas ab. Gold=
und Liquidationspfandbriefe notierten bei kleinem Geſchäft meiſt
unverändert, während Kommunal=Obligationen teilweiſe bis ½
Prozent anzogen. Stadtanleihen lagen uneinheitlich, jedoch
über=
wiegend etwas ſchwächer. Im Freiverkehr zeigte ſich größeres
Intereſſe bei feſteren Kurſen für Warſchau=Wiener. — Der
Geld=
markt lag außerordentlich leicht, der Satz für Tagesgeld wurde
auf 238 (3) Prozent herabgeſetzt.
An der Abendbörſe entwickelte ſich kaum Geſchäft, die
Kuliſſe verharrte in ihrer Zurückhaltung, auch die Kundſchaft
be=
kundete kein Intereſſe. Die Stimmung war jedoch freundlich und
die letzten Mittagskurſe konnten ſich gut behaupten.
Die wirtſchaftliche Rückgliederung
des Saatgebiekes.
Der Leiter der Abteilung Wirtſchaft im Büro des
Saar=
bevollmächtigten, Böſing, „veröffentlicht in der Saarpreſſe einen
aufſchlußreichen Artikel über die wirtſchaftliche Rückgliederung
des Saargebietes, der ſich zunächſt ſcharf gegen die Beſtrebungen
gewiſſer deutſcher Firmen richtet, jetzt Geſchäftsverbindungen im
Saargebiet anzuknüpfen, um vermehrten Abſatz und größeren
Ge=
winn für die einzelnen Firmen zu erreichen. Der Artikel ſtellt
feſt, daß die Grenzfrage des Saargebiets und die Frage der
Saar=
abſtimmung eine Charakterfrage war. Nicht irgend welche
wirt=
ſchaftliche Beweggründe und nicht das verſtandesmäßige Suchen,
auf welcher Seite der größte Vorteil lag, habe das Saarvolk
be=
wogen, in einer über alle Erwartungen hinausgehenden
Demon=
ſtration ſein Deutſchtum zu bekennen, ſondern die Stimme des
Blutes und das Gefühl der innerſten Verbundenheit mit der
ge=
ſamten deutſchen Volksgemeinſchaft Es müſſe ohne weiteres
er=
wartet werden, daß auch bei der Frage der wirtſchaftlichen
Ein=
gliederung die Charakterfrage zugrunde gelegt und deshalb das
Wohl der Gemeinſchaft über alle Beſtrebungen geſetzt werde, nun
auf Koſten einer organiſchen Eingliederung Sondergewinne für
irgend ein Einzelmitglied des Volkes einzuheimſen. Von dieſem
Geſichtspunkt aus könne und werde nicht zugelaſſen werden, daß
die ſaarländiſche Wirtſchaft dem gegenwärtigen geſchäftlichen
An=
ſturm ausgeliefert wird und ihm unterliegt. Es müſſe von ſeiten
der deutſchen Firmen die größtmöglichſte Zurückhaltung erwartet
werden, einerſeits, um die organiſche Rückgliederung nicht zu
ge=
fährden, andererſeits aber auch um ſich Unkoſten und
Enttäu=
ſchungen zu erſparen, die unausbleiblich ſeien, wenn man die
Un=
zahl der Verbindungen, die jetzt anzuknüpfen verſucht werden,
mit der Bevölkerungsziffer und dem ſich daraus ergebenden
Be=
darf des Saarlandes vergleiche. Anſpruch auf Wahrung ſeiner
Intereſſen habe in erſter Linie das Saargebiet ſelbſt. All die
Induſtriezweige, die früher der ſaarländiſchen Wirtſchaft das
Ge=
präge gaben, ebenſo wie die in der Zeit der Abſchnürung neu
entſtandenen Induſtrien, müßten das unbedingte Vertrauen
be=
ſitzen können, daß ihnen die Exiſtenzfähigkeit erhalten und
garan=
tiert bleibe. Gerade in den erſten Monaten der Rückgliederung
dürfe in den beſtehenden Betrieben des Saargebiets kein
Arbeits=
platz verloren gehen. Der Abſatzmarkt der durch die
Rückgliede=
rung des Saargebiets Deutſchland zufalle, ſei nicht dazu geeignet,
zum Tummelplatz der Intereſſen ſo zahlreicher Firmen gemacht zu
werden, wie es jetzt den Anſchein beſitzt. Insbeſondere ſei nicht
zu erwarten, daß jetzt ſofort neue Geſchäftsverbindungen in einem
Maße aufgenommen werden können, das auch nur halbwegs den
Erwartungen entſpreche, die in den außerordentlich zahlreichen
Anfragen nach Vertretern zum Ausdruck kommen. Es müſſe von
der geſamten deutſchen Wirtſchaft die größte Zurückhaltung, die
größte Diſziplin verlangt werden, damit nicht der Eindruck
ent=
ſtehen könne, als hätte ein Teil der deutſchen Wirtſchaft bei der
Rückkehr des Saargebietes nach Deutſchland verſagt. So ſehr eine
Ueberſchwemmung des Saarlandes im ſaarländiſchen Intereſſe
verhütet werden wird, ſo ſehr wäre es zu begrüßen, wenn dieſer
Appell an die deutſchen Wirtſchaftskreiſe, die ſich für die Saar
wirtſchaftlich intereſſieren wollen, genügen würde, um alle
Hand=
lungen von einem größeren Intereſſe aus zu beſtimmen, als dem
des perſönlichen Gewinnes.
Deutſch=franzöſiſche Gekreideverhandlungen.
Wie Havas meldet, hat Landwirtſchaftsminiſter Caſſez am
Donnerstag den Oberpräſidenten von Oſtpreußen, Koch,
empfan=
gen, der ſich im Einvernehmen mit ſeiner Regierung mit ihm über
ein Angebot der deutſchen Getreideſtellen zum Ankauf von
fran=
zöſiſchem Futtergetreide unterhalten habe. Der Geſandte
Cou=
londte, Direktor im Außenminiſterium, und der Direktor für
Landwirtſchaft Braſſart hatten an der Unterredung teilgenommen.
v
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe: für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. 6. Querſch: für den Sport: Karl Böhmann;
für „Die Gegenwart: Tagesiviegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Netie; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt.
D. A. 1. 35. 21894. Truck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23,
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Nückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriſtleitung= „Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 12 Geiten.
Berliner Kursbericht
vom 8. Februar 1935
Deviſenmarkt
vom 8. Februar 1935
Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Banl u.
Diseonto=Geſ.
Dresdner Ban
Hapag
Nordd. Lloh)
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi.
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl.
Ne
88.—
88.—
31.875
33.625
31. —
123 75
117.35
84.—
10.—
145.375
128.50
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J. G. Farben
Gelſ. Bergwerke
Geſ.felektr. Untern.
HarpenerBergbau
Soeſch Eiſenund
Köln=Neueſſen.
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Mc
143.50
72.50
115.25
100.75
89.25
86.25
107.75
88.25
1o2,62s
78.25
69.25
Meee
Polyphonwerke.
Rütgerswerke
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12.—
105.25
41.
47.625
107.75
73.875
15.875
117.—
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135.—
Aegypten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemar!
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
13sland
Währung
1gaypt. *
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1canad. Doll.
100 Kronen
100 Gulden
12.Sta.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mk
100 Franken
100 Drachm
100 Gulden
100 isl. Kr.
Geld Brieft
12.50
0.6431
58.77
0. 194
3.047
2.4981
54.48
81.24
12.195
8a.,6o
12.53
0.847
35.29
0.196
4.053
2.502
54.56
1.40
12.225
38.82
5.365 5.395
16.415/ 16.455
2.3541 2.358
168.26 168.60
55.19 55.311
Italien
Japan
Jugoſlawien 1
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoflowal.
Türkei.
ungarn
Uruguah
Ver. Staaten
D
100 Lire
Yen
100 Dinar
100 Lats
100 Kronen
100 Schilling
100 Escudos
100 Kronen
100 Francs
100 Peſetas
1100 Tſch.=Kr.
1 türk. *
100 Pengö
1 Goldpeſo
1 Dollar
21.30 .
0.71
5.6991
61.-6
48.95
62.88
80.32
34.03
10.40
1.274
1.o19
2.500
21.:7
0.718
5.c61
0.92 91.08
(1.32
zs.05
11.07 1n.c9
e3.00
60.38
34.09
N(.42
1.978
1.421
2.506
Durmſtädter und Katichalbant Surmftadt, Flllar der Sresoher Hank
Frankfurter Kursbericht vom 8. Februar 1935.
Kee
„ Gr.IIp. 1934
„ „ „1935
„. 1938
„ . 1937
„ 1938
Gruppe l ..
5% Dtſch. Reichsanl.
517%Intern., v. 30
60Baden ...v. 27
6%Bahern ..v. 27
68Heſſen. . . b. 2e
6%
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6% Preuß. St. b. 28
68 Sachſen ..v.2
68Thürtigen b. 27
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze
..
5% Dt. Reichspoſt=
Schätze ......
4½%......"
Dtſch. Anl. Ausl.
Ablöſung.
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ...
6%Baden=Baden.
6%Berlin ... b.2.
6%Darmſtadt . . .
6%Dresden. .v. 26
3Frankfurt. v. 24
gheidelberg v. 28
6SMainz.... ..
6%Mannheim v. 27
6%München b. 29
6%Wiesbaden v. 28
6%Heſſ. Landesbk.
6% „ Goldoblig.
103.65
Ne7
1o8
104.5
103,2
112.25
99.25
96.25
102
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96
97.5
1087,
96
85.5
100.8
100.25
99.25
112.25
10.4
91.25
95.75
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92.25
95.75
94.25
Pee
hyp.=Bk.=Liquid.
4770
Komm.=Obl.
6% Preuß. Landes
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% „ Goldoblig
6% Landeskomm.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R.11
„ R.12
6%
69Kaſſ. Landeskd.
Goldpfbr.
6%Naſſ. Landesbk.
5½%r Lig.=Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.Anl.
FAusl. Ser.
FAusl. Ser.II
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz)
6%Berl. Hyp.=B.
Lig.=Pfbr.
RFrkf. Hyp.=Bk.
½%0 „Lig.=Pfbr
Goldoblig
NaFriſ. Pfbr.=Bk.
20 „ Lig.=Pfr.
8%Mein,Hyp.=Bk.
„ Lig.=Pfr.
88 Pfälz. Hhp.=B
100 n Lig.=Pfh
8GRhein, Hyp.=B.
5½% — Lig=Pfr.!
Goldobl.
8% Südb. Boden.
Ered.=Bank.
5½% „ Lig.=P
6%Württ. Hyp.B.
99.75
94.25
94.25
114.5
96
99.75
96
100.25
94.5
96
106
96½,
100
96.75
100
96.5
100
95
97.5
99‟
97.8
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8%Mainkrw. v. 26
88Mitteld, Stahl
53 SalzmannckCo.
Ver. Stahlwerke
82oVoigt& Höffner
J. G. Farben Bonds
5%Bosn. L. E. B
5% „ L.Inveſt
5%Bulg. Tab. v. 02
4½2 Oſt. Schätze
42Oſt. Goldrente.
5Lovereinh. Rumän
V0
42Türk. I. Bagdad
II.Bagdad
½%ungarn. 1913
4½% „ 1914
„ Goldr.
42
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4½Budp. Stadtanl.
4½Liſſabon. ....
42 Stockholm.. ..
Aktlen.
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Bad. Maſchinenfbr.
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100.75
99.25
98,75
97.5
97.75
120.5
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Mn6
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317),
113.5
73.25
129
118
142
92.25
113
127
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Chade (A.=C) .....
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum.
Daimler=Benz ....
Dt. Atl. Telegr.
„ Erdöl
„I
Dt. Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt.
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Dyckerhoff c Widm.
Eichbaum=Werger.
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Gritzner=Kahyſer..
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Henninger, Kempf 11
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ZlſeBergb. Stamm
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12.
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122.
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Kali=Chemie. . . ..
„ Aſchersleben
glein, Schanzlin.
Klöcknerwerke ....
Knorr C. H.
Konſerven Braun=
Lahmeyer & Co. ..
Laurahütte. .
Lech, Augsburg
Lokomf. Krau
Löwenbr. Münch.
MRainkr.=W. Höchſ
Mainz=Akt.=Br
Mannesm.=Röhrer
Mansfeld, Bergl
Metallgeſ, Frankf.,
Miag, Mühlenbau.
Moenus.
MotorenDarmſtadt
Neckarwert Eßling.
Odenw. Hartſtein.
Park=u. Bürgerbr.
Phönis Bergbau
Rh. Braunkohlen.
Elektr. Stamm
Stahlwerke.
Riebeck Montan.
Noeder, Bebr.
Rütgerswerft. . . ..
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Salzw. Heilbronn:
Schöfferhof=Bind.,
Schramm, Lackfbr.
Schuckert, Elektr..
Schwartz, Storchen!
Siemens & Halske:
Reinigerwer!
südd. Buckec e. G.
Tellus Bergb
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179
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97
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108
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Thür. Liefer.=Geſ.).
nnterfranken .....!"
Ver, Stahlwerke
Ver, Ultromarin ..!.
Weſtdte. Kaufho
Weſteregeln Kalt..
Zellſtoff Waldhof..
Allg. Dt. Creditgeſ.
Badiſche Bank.
Br. f. Brauinduſt
Baher, Hyp. u. W.
Berl. Handelsgeſ
„ Hhpothekbk. .1
Comm. u. Privatbl
Dt. Bank u. Disc.
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdner Bank.
Frankf. Bank.. ...
Hyp.=Ban
Mein. Hyp.=Bank
Pfälz. Hyp.=Ban!
Reichsbank=Anl. .
Rhein. Hyp.=Ban
Tüdd, Bod.=Cr.Bk.
Württ. Notenban!
A.,G.f. Verkehrsn
Allg. Lokalb. Kraft
720 Dt. ReichsbVzg.
Hapag.
Lübeck=Büchner:
Nordd. Lle
Südd. Eiſenb.G0
Alltanz= u. Stutte
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Verein Verf.”
Frankona Rück=it.M
Mannh. Verſich.
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108
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70
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208
250
135
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[ ← ][ ] rAeN ARORLE
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Nachtigall” der Herzensroman der Therese Krones, mit Mariha
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einer Getränkeſteuer in der Stadt Darmſtadt /
in der Zeit vom 12. bis 19. Februar 19
Stadthaus, Zimmer Nr. 17. zur allgemeiner
ſicht offen.
(E
Darmſtadt, den 8. Februar 1935.
Bürgermeiſterei.
Wamboldt, Oberbürgermeiſter.
Bierſteuer.
Ou
Wamboldt, Oberbürgermeiſter.
Frauk
Parfümerie
Elisabethen- holzverſteigerung 4r. 1,
Ttraße 9 7662-
(Letzte Verſteigerung.)
Brennab.= Freitag, den 15. Februar, vorm. 9 1
1929 Motorrad/Arheilgen (Wirtſchaft „Zum Schwanen
m. Sachs=Motor
Annmn Der vom Stadtrat in ſeiner Sitzung vom
bruar 1935 beſchloſſene Nachtrag zu der Orts
Blau=Weiß. O9 vom 28. März 1934, betr. die Erhebung einer
ſteuer in der Stadt Darmſtadt, liegt in de
Rot-Weiß 109 vom 12. bis 19. Februar 1935 im Stadthaus
Schwarx=Neig 15 mer Nr. 17, zur allgemeinen Einſicht offen.
Darmſtadt, den 8. Februar 1935. (*
Bürgermeiſterei.
Achenbach-Garagen
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lagdhütten
Fahrradständer
A teuersicher u.zerlegb.
aus Stahlblech oder Beton
G.m
Gebr. Achenbach b. H.
Weidenan/Sieg. Postt. 167
Vertr.: W. Röper, Darmstadt,
„Orangerie-Alee 8. Ruf 200,
315.— Mk.
Beſichtigen. Sie
dieſ. formſchöne,
ſtark. verbeſſerte
Fahrzeug!
Otto
Darmſtädter,
Heinheimerſtr. 86
(fV.551)
Opel=
Limouſine
1,2: Liter.
Spe=
zialausführung,
ſteuerfrei,
1/20 PS.
Hano=
mag=Cabriolet,
Vierſitzer, verk
Steinmann.
Arheilgen
Darmſt.=Str. 82
Telefon 1779.
Forſtort I Faulbruch 22, II. Diebsfang 3,
acker 6, 7. 10. 23, Birken 21, III Mühleck 2,
Buche 3. V Alkeeſchlag 18, UI Mörb. Gr=
Ramſtadt 11, 12. Luderplatte 14, 17. Lic,
20, 22, Rauſchen 29, Bernhardsackerſchlag 30.
burg. Hegſtück 33, Fichtengarten 35, Stockſch )
37, 38. Viehtrift 49, 50, 52, 53, Wachhol”f
Geishecke 58. Blumenhegſtück 68, 14 Fa
6, 4. 8.
Scheitholz, rm: 671 Buche, 43 Hainbuch f
Eiche, 12 Birke, 46 Erle, 18 Kiefer
2 Fichte, 3 Weymouth; Knüppelholz, rr
Buche, 54 Hainbuche, 86 Eiche, 4 Birke 1
33 Kiefer, 3 Fichte, 1 Weymouth: Rei
I. Kl., rm: 23 Buche: Reiſerholz III. Kl. 2
730 Buche.
Das Holz iſt vor der Verſteigerung eind
Mit H geſchlagene Nummern werden nich ſe
kauft. Auskunft durch die Herren Förſter
ſtein, Forſthaus Bayerseich (Tel. Lange?
Heger, Forſthaus Kalkofen (Tel. Meſſel
Hamel, Forſthaus Faſanerie (Tel. Darmſt.
Darmſtadt, den 7. Februar 1930.
Forſtamt Kranichſ!
1559)