Einzelnummer 10. Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 29
Dienstag, den 29. Januar 1935.
197. Jahrgang
Die 22 mm breite Zeie im Anzeigentell, 1 mm boch.
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DD=Bant und Darmſtädter und Nationalbanl.
er Grundgedanke der Erzeugungsſchlacht.
„Nuhe Deinen Boden arbeitsinkenſiv und erzeuge, was dem deutſchen Volke fehlt!”
Reichsminiſter Darre
öffnek die Vorkragskagung der Grünen Woche.
DNB. Berlin, 28. Januar.
Reichsminiſter Darré eröffnete am Montag vormittag die
ährige Vortragstagung der Grünen Woche mit einer Rede,
er er u. a. ausführte:
Immer wird das handwerkliche Können des Bauern oder des
Ywirts die weſentliche Vorausſetzung für den Erfolg der Ar=
A auf der Scholle ſein, und jeder Betrieb muß ſo ge=
Irt werden, daß er eine Rente abwirft. Es iſt
ein grundſätzlicher Unterſchied, ob man der privatwirtſchaft=
A. Rentabilitätsüberlegung den Vorrang vor volkswirtſchaft=
Bi Ueberlegungen einräumt, oder ob man der Volkswirtſchaft,
cder Wirtſchaft ſeines Volkes, das Primat gegenüber ſeinen
Oelwirtſchaften einräumt. Die eine Betrachtungsweiſe iſt libe=
—iſch, die andere nationalſozialiſtiſch. Die Frageſtellung iſt
dſätzlicher Natur und erfordert Entſcheidung.
Allerdings, eine ſolche Stellungnahme hat eine leitende poli=
Idee zur Vorausſetzung, nach welcher man ſich orientieren
E. Dieſe leitende Idee iſt uns Nationalſozialiſten das
Dk, als die Zuſammenfaſſung derjenigen, die durch die Ge=
—ſamkeit der Blutsbande zuſammengehören, und der Raum,
aem dieſes Volk leben muß. Für dieſen Staatsgedanken
präg=
oir die Formulierung „Blut und Boden‟. Dieſer Idee
nwir agrarwirtſchaftliche und agrartechniſche Ueberlegungen
1. und gelangen erſt ſo zu Agrarpolitik im eigentlichen Sinne
EVortes. Es mag vielleicht manchem ſo ſcheinen, als ob ſeit der
1nalen Erhebung insbeſondere die Agrartechnik gering
ge=
würde. Es iſt das ein abſoluter Fehlſchluß. Ich ſehe es
D) als mein Verdienſt an, klar herausgeſtellt zu haben, was
di Spezialiſtentum vergangener Jahre offenbar verborgen
ge=
blen iſt: daß nämlich ſelbſt die vollendetſte
Agrar=
ſtlnik nicht allein genügen kann, ſondern ſtets
d05)i Dienſte eines Höheren, d. h einer ſtaatlichen
e ſtehen muß. Um in ihrer Anwendung wirkſam und
ſie bar zu ſein, bedarf ſie der Leitung und Führung durch die
Wik.
Wir ſtehen heute in der Erzeugungsſchlacht.
iſt kein Geheimnis, daß unſere Ernährungsgrundlage zwar
4yvichtigen Teilgebieten, z. B. hinſichtlich des täglichen
Bro=
ie hon heute durchaus geſichert iſt, daß aber auf anderen
Gebie=
te hauptſächlich in der Ernährung unſeres Tierbeſtandes und in
de Verſorgung mit viehwirtſchaftlichen Erzeugniſſen, noch be=
2I5liche Lücken klaffen. Wir haben dieſen Kampf
aufge=
aQien mit der ganzen Energie, zu der das unerſchütterliche Ver=
En des Führers uns alle verpflichtet.
der Grundgedanke der Erzeugungsſchlacht
E ſich in wenige Worte faſſen: „Nutze deinen Boden
leitsintenſiv und erzeuge, was dem deut=
Ai Volke fehlt!” Wir 66 Millionen Menſchen inner=
Da der Reichsgrenzen ſind ein Volk auf engem Raum. Die
Na=
iuh at uns nicht ſo reich bedacht wie manche anderen Völker. Es
Ei icht daher deutſcher Art, im Schweiße des Angeſichts unſer
ſa hes Brot zu verdienen und das Verdiente ſparſam zu ver=
Oten. Die deutſche Landwirtſchaft darf daher niemals
exten=
in. Vor kurzem noch verſtand man unter intenſiv wirtſchaften
enug fremde Mittel aufnehmen, Maſchinen anſchaffen, Neu=
An aufführen, rückſichtslos künſtliche Düngemittel kaufen, kurz
2 ſoviel wie möglich von außen in den Betrieb ſtecken. Die
haftseigenen Mittel wurden dabei häufig leichtfertig ver=
Aiſſigt. Heute verſtehen wir dagegen unter intenſiv
Atſchaften zunächſt einmal die beſtmögliche Nut=
1a und Verwendung aller im Hofe ruhenden
ſich wechſelſeitig bedingten Kräfte, zum
Vern den höchſtmöglichen Einſatz menſchlicher
Teit unmittelbar auf dem Boden. Intenſiv
wirt=
in bedeutet für uns, auf wirtſchaftseigener Grundlage mit
em Kräfteeinſatz wirtſchaften, extenſiv wirtſchaften dagegen
2 auf wirtſchaftseigener Grundlage mit geringſt möglichem
eeinſatz wirtſchaften.
deshalb ſteht auch am Anfang aller techniſchen
ägungen der Erzeugungsſchlacht der Boden
ſt und ſeine Pflege.
deulſche Boden iſt der Träger unſerer Ernken.
müſſen ihn daher geſund und ertragsfähig erhalten. Es iſt
lücklicher Umſtand, daß hierfür gerade die von uns erſtrebte
ebige Verwendung hofeigener Abfälle und Nebenerzeugniſſe
gute Gewähr bieten.
icht minder große Aufgaben liegen für
Pra=
nd Wiſſenſchaft auf dem Gebiete des Pflanzen=
S. Hier gilt es, die richtige Syntheſe zu finden und
zwi=
den Notwendigkeiten der Bedarfsdeckung des deutſchen
Vol=
nd den Forderungen eines naturbedingten Anbaues.
die deutſche Pflanzenzucht hat ſich mit Erfolg bemüht, die
ezogenen Grenzen unſeres heimiſchen Pflanzenbaues zu
wei=
ind durch Schaffung neuer Pflanzenformen die
Geſamt=
ze des deutſchen Bodens zu heben. Große Aufgaben
ren aber noch der Löſung.
Pir brauchen heute eiweißreiche
Futter=
nzen. Wirmüſſen die Lücke, die inder
Tier=
ihrung klafft, ſchließen. Wir brauchen
er=
sſichere und qualitätsreiche Oelpflanzen,
El Fehlbetrag in der menſchlichen
Fettver=
n8 zu decken, ſoweit er infolge Knappheit an
wirt=
lichen Futtermitteln nicht aus der Viehhaltung beſtritten
en kann. Wir brauchen weiterhin ertrags=
*e Faſerpflanzen, um unſerer Textilindu=
ſtrie eine ausreichende Rohſtoffgrundlage zu
ſchaffen. Wir benötigen ſchließlich qualitätsreiche
Zwiſchen=
fruchtpflanzen, um die Silos, die jetzt mit Zuſchüſſen in größerer
Anzahl gebaut werden, mit hochwertigem Eiweisfutter zu füllen.
Auf der durch unſeren verknappten Bodenraum gegebenen
Zwangslage wird auch das Gebiet der Tierzucht, der Tierhaltung
und der Fütterung von anderen Geſichtspunkten aus behandelt
werden müſſen als bisher.
Wir ſtehen in der Biehwiriſchaft vor der großen
Aufgabe, mit wenigen Tieren mehr zu leiſten.
Der in Deutſchland für die Futtererzeugung verfügbare
Boden=
raum iſt begrenzt. Wir müſſen alſo, damit keine Verengung der
menſchlichen Ernährungsbaſis eintritt, die Leiſtungen je
Tierein=
heit ſteigern, um dadurch bei gleichbleibender, wenn nicht ſogar
verminderter Tierzahl eine beſſere Verwertung und Ausnutzung
unſerer eigenen Futterſtoffe zu erreichen. Das
Zuſammen=
wirken zweier Maßnahmen, der Erzeugung
größerer und wertvollerer Futterernten von
gleiſter Fläche und der beſſeren Ausnutzung
die=
ſer Futterernten durch leiſtungsfähigere Tiere,
wird und muß binnen wenigen Jahren das
deutſche Volk auch in ſeiner Viehwirtſchaft
un=
abhängiger vom Ausland machen als bisher.
Zu den Vorausſetzungen des vollen Sieges unſerer
Erzeu=
gungsſchlacht gehört auch die richtige Anwendung der
wiſſenſchaft=
lichen Erkenntniſſe in der Praxis.
Die Kernfrage einer Erzeugungsſteigerung
liegt auch darin, wie weit es gelingt, die große, bisher abſeits
ſtehende Maſſe der deutſchen Landwirtſchaft zu erfaſſen und
zu=
nächſt einmal auf die Höhe der Technik zu bringen, die unſere
gut geleiteten Betriebe ſchon erreicht haben. Auf dieſe Aufgabe
iſt die geſamte Organiſation der Erzeugungsſchlacht abgeſtellt
worden. Wie in einem großen Wahlkampf werden die wichtigſten
Parolen der Agrartechnik und Agrarwirtſchaft von
Ortsbauern=
ſchaft zu Ortsbauernſchaft getragen und ihr Sinn und ihr Ziel
jedem Einzelnen eingehämmert.
Beſonders wichtig iſt mir auch, daß der landwirtſchaftliche
Lehrling ſchon in ſeiner Lehrſtelle die Gedankengänge der
natio=
nalſozialiſtiſchen Agrarpolitik und Agrarwirtſchaft kennen lernt
und aus der Kenntnis heraus ſeinen künftigen Beruf als
Treu=
händer deutſchen Bodens und deutſchen Blutes auffaſſen und
lie=
ben lernt. Daher erſtrebe ich, künftig nur Erbhofbauern als
aner=
kannte Lehrmeiſter in der Praxis anzuerkennen.
Die Bodenſtändigkeit im wirtſchaftlichen Handeln unſerer
Bauern verbietet jede Einſeitigkeit in der Wirtſchaftsführung;
ſie verbietet ferner das Bemühen um eine Ertragsſteigerung, die
lediglich oder doch maßgebend durch wirtſchaftsfremde
Betriebs=
mittel gewonnen würde. Sie verlangt dagegen eine möglichſt
vielſeitige Wirtſchaft unter Berückſichtigung vor allem der
natür=
lichen und der perſönlichen Vorausſetzungen, die im Hofe und im
Bauern liegen. Hier müſſen wir die Aufgabe einer künftigen
Betriebslehre ſuchen. Dieſe muß ihre liberal=kapitaliſtiſchen
Ge=
dankengänge ausmerzen und ſich zu einer nationalſozialiſtiſchen
Betriebslehre entwickeln.
Agrarpolitik einerſeits, Agrartechnik und Agrarwirtſchaft
an=
dererſeits ſind keine Gegenſätze. Wollen letztere zur vollen
Ent=
faltung gelangen und unſerem Volke ihre höchſte Nutzwirkung
lie=
fern können, ſo bedürfen ſie der ſtraffen und ſicheren Führung
durch eine Agrarpolitik, die ſich auf dem Staatsgedanken von
Blut und Boden aufbaut.
Wenn in dieſem Sinne Agrarpolitik, Praxis und
Wiſſenſchaft ſich zu einer Zuſammenarbeit
zuſammen=
finden, dann kann der Sieg in der deutſchen
Er=
zeugungsſchlacht nicht zweifelhaft ſein.
Die Bekriebsappelle am 30. Januar.
Amtlich wird mitgeteilt:
Soweit am 30. Januar 1935 Betriebsappelle abgehalten
werden, ſollen ſie, um Erhöhung der Betriebskoſten zu
ver=
meiden, in den Betriebspauſen oder vor oder nach der
Arbeits=
zeit ſtattfinden.
Eine Erklärung des Leiters der
Reichswirtſchafts-
kammer über die Zinsſenkung.
Der Leiter der Reichswirtſchaftskammer und der Reichsgruppe
Induſtrie, Regierungsrat a. D. Ewald Hecker, erläßt über die
Zinsſenkung nachſtehende Erklärung:
Als Leiter der Reichswirtſchaftskammer, in der ſämtliche
Gruppen und Vertretungen der gewerblichen Wirtſchaft
zuſam=
mengeſchloſſen ſind, weiſe ich auf die große Bedeutung des
Ge=
ſetzes für die geſamte Volkswirtſchaft hin. Das Geſetz iſt eine
wich=
tige Maßnahme der Reichsregierung auf dem Gebiete des
Kapi=
talmarktes in Verfolg nationalſozialiſtiſcher Wirtſchaftspolitik.
Es verwirklicht den feſten Willen der
Reichsregie=
rung zur Senkung des Zinsſtandes, ohne zu
Zwangseingriffen Zuflucht zu nehmen, die eine
Erſchütterung der Rechtsgrundlage und damit des für die
Kapi=
talverſorgung unbedingt notwendigen Vertrauens bedeuten
wür=
den; denn die Herabſetzung der Pfandbriefzinſen vollzieht ſich ohne
jeden Zwang auf Grund einer privatrechtlichen Vereinbarung
zwi=
ſchen Gläubiger und Schuldner. Gerade weil das Geſetz von jedem
Zwangseingriff abſieht, iſt eine verſtändnisvolle und
verantwor=
tungsbewußte Mitwirkung der Beteiligten in allen Wirtſchafts=
und Bevölkerungskreiſen erforderlich. Es iſt daher die Pflicht
jedes Pfandbriefbeſitzers, durch Annahme des Angebotes zu ſeinem
Teil am Aufbau der deutſchen Wirtſchaft im nationalſozia: ſei her
Geiſte beizutragen.
Frankreich und der Pakkballaſt.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, Ende Januar 1935.
Die berſchiedenen Richtungen der Paktpolitik machen die
diplomatiſche Arbeit in Europa ziemlich unüberſichtlich. Und der
Umſtand, daß die engliſche Diplomatie immer regeres Intereſſe
an dem internationalen „Paktſpiel” an den Tag legt, macht die
Situation nicht klarer.
Im allgemeinen kann man die diplomatiſchen Pakte in zwei
Kategorien einteilen: in ſchädliche und in überflüſſige.
Jeden=
falls, wenn man den boshaft gemeinten Worten eines
ameri=
kaniſchen Journaliſten folgen ſoll. Man möchte hoffen, daß die
europäiſche Politik nun wenigſtens die zweite Kategorie
be=
günſtigen wird .
Das Hauptproblem iſt das deutſch=franzöſiſche Verhältnis.
Die klare Lage, die durch den deutſchen Sieg an der Saar
ent=
ſtand, ſchafft eine Gelegenheit zur Annäherung. Je offener
und eindeutiger die deutſch=franzöſiſchen Probleme angeſchnitten
und liquidiert werden, um ſo beſſer für Europa. Wenn die
Paktpläne dazu eine Hilfe bedeuten, ſo ſind ſie nicht wertlos,
Aber nur dann ſind ſie es. Es genügt, an die diplomatiſche
Nachkriegsgeſchichte Europas zu denken, um zu erkennen, wie
ſehr das zuſtimmt: Wir ſahen in den letzten fünfzehn Jahren
eine ſtattliche Anzahl von diplomatiſchen Kartenſchlöſſern
zu=
ſammenfallen; die meiſten von ihnen ſind bereits vollkommen
vergeſſen. Sie alle bedeuteten mißglückte Verſuche, in Europa
Politik ohne Deutſchland zu machen und die Löſung der großen
Probleme durch diplomatiſche und juriſtiſche Konſtruktionen ohne
feſtes Fundament zu erzwingen.
Das franzöſiſche Außenminiſterium laviert — nicht ohne
Geſchick — zwiſchen den verſchiedenen Richtungen der
euro=
päiſchen Pakwpolitik, deren Kontrolle dem Quai d: Orſay aber
ſchon längſt entglitten iſt. Es iſt bezeichnend für die Lage, daß
ſelbſt Faktoren, mit denen man in Paris früher mit
unfehl=
barer Sicherheit rechnen konnte, ſich jetzt als unzuverläfſig
er=
weiſen. Das drifft vielleicht ſogar auch auf die Kleine Entente
zu. Und man wird in Paris ſolange Manches unverſtändlich.
finden, bis man einſehen gelernd hat, daß der ruſſiſche
Ein=
fluß durch die letzte Enwicklung viel ſtärker geworden iſt, als
es früher der Fall war. Viele, die ſich in Paris für eine
ruſſophile Politik begeiſterten, haben dieſe Möglichkeiten
ſeiner=
zeit nicht in Rechnung geſtellt. Und doch iſt nicht zu leugnen,
daß Frankreich in den letzten Monaten ſeinen eigenen
Verbün=
deten gegenüber an Bewegungsfreiheit gewann. Aber gerade
dieſer Gewinn wird von den franzöſiſchen Rechtskreiſen nicht
immer gerne geſehen, obgleich ſie — ungewollt — viel zu der
jetzigen Lage beitrugen.
Es ſcheint, daß nun eine Rückwirkung der
franzöſiſch=
italieniſchen Verſtändigung zu konſtatieren iſt, die vielleicht nicht
von allen vorhergeſehen wurde. Man konnte in den Pariſer
Blättern die Behauptung leſen, der ſchwere Zwiſchenfall an der
Somaliküſte, der Frankreich ſo viele Menſchenleben gekoſtet hat,
ſei auf die abeſſiniſche Nervoſität infolge der
franzöſiſch=
italieniſchen Verſtändigung zurückzuführen. Es iſt allerdings
auch möglich, daß es ſich um einen lokalen Bandenſtreich
handelte. Aber der Zeitpunkt, zu dem dieſer Zwiſchenfall geſchah,
iſt gefährlich, denn die Dinge um Abeſſinien ſind im Fluß. Der
italieniſch=abeſſiniſche Konflikt iſt noch ſehr weit davon entfernt,
als geregelt bezeichnet zu werden. Höchſtens kann man
be=
haupten, daß es gelang, den Völkerbund vor den drohenden
Rückwirkungen zu verſchonen. Und die italieniſche Theſe,
Abeſſinien dürfe ſich gar nicht an den Völkerbund wenden, weil
es keine einheitliche Zentralgewalt beſitze, ſondern ſich in
Anarchie befinde, gewinnt durch den Zwiſchenfall an der
Somali=
küſte immerhin eine gewiſſe Unterſtreichung. Wenn man in
Addis=Abeba die Grenzſtämme nicht zu kontrollieren verſteht, ſo
kann man dadurch in eine ſehr üble Lage geraten. Die Frage
verdient um ſo mehr Beachtung, als es ſich ja auch keineswegs
nur um eine lokale Angelegenheit handelt. Ein Blick. auf die
Landkarte lehrt bereits, daß die Intereſſen ſich an dieſem Punkte
der Welt kreuzen, und daß alſo alle auf dieſen
Intereſſenſchnitt=
punkt bezüglichen Fragen weltpolitiſche Bedeutung beſitzen. In
den italieniſch=franzöſiſchen Verhandlungen fprach man in dieſer
Beziehung viel von wirtſchaftlichen Dingen, aber die ſtrategiſchen
ließ man unerwähnt. Das bedeutet freilich nicht, daß ſolche etwa
nicht vorhanden ſind .."
Man las zuletzt in Frankreich viel von diplomatiſchen
Er=
folgen Lavals, doch kann die öffentliche Meinung den
kompli=
zierten Lauf der Außenpolitik ſchon deshalb ſchwer überſehen,
als ſie durch die innerpolitiſchen Schwierigkeiten ſehr in
An=
ſpruch genommen iſt. Die rechtsſtehende Oppoſition tut denn
auch alles, um das auszunützen. Sie hat es bereits erreicht, daß
das Vertrauen zu dem Wirtſchaftsprogramm der Regierung
vielfach untergraben wurde. Ueber Flandins Abſicht, die
Pro=
duktion der franzöſiſchen Induſtrie zu regeln und in Einklang
zu bringen — das Vorbild Rooſevelts mag daran mitgewirkt
haben — hört man neuerdings recht wenig. Dabei iſt der Plän
eigentlich ſehr dringlich, denn die Wirtſchaftskriſe wird immer
ſchärfer; und nicht nur um Paris, ſondern auch in den
ent=
legenſten Provinzen. Die ſyſtematiſche Herabſetzung der Löhne,
die von der Regierung begünſtigt wird, gibt willkommenen
An=
laß zu vielen Kritiken. Allerdings muß in Frankreich jetzt die
verfehlte Preispolitik Tardieus liquidiert werden, die von der
Auffaſſung ausging, es genüge, die Preiſe in die Höhe zu
trei=
ben, um eine Proſperität herbeizuführen. Dieſes Syſtem hat
gründlich verſagt. Gleichzeitig geht die franzöſiſche Regierung
daran, die ſeinerzeit von Poincaré feſtgelegte ſtarre
Finanz=
politik zu überwinden. Obgleich die Erkenntnis der
Notwendig=
keit dieſer Maßnahmen jetzt in den führenden politiſchen
Kreiſen durchged: ngen iſt, erhäl= die Oppoſition dadurch doch
ſtarke Waffen zur Agitation.
Da
Hus ne
15
Kragen
28 5
O
Damen-Schals
78 9
Damenl:
58
88 J
„35
Damen
Hes e
s.85 P
Einzelpadl”
Seite 4 — Nr. 29
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 29. Januar 1935
asssterl-
Für die erwieſenen Aufmerkſamkeſten anläßlich
unſerer Vermählung ſagen herzlichſten Dank
Karl Altzweig u. Frau Aenne.
Darmſtadt, Arheilgerſtraße 52
(1299
Statt beſonderer Anzeige.
Verwandten und Bekannten die
ſchmerz=
liche Mitteilung, daß mein lieber Mann,
unſer treuſorgender Vater,
Schwieger=
vater, Großvater, Bruder, Schwager
und Onkel
Peter Lautenſchlager
im 65, Lebensjahre plötzlich von uns
ge=
ſchieden iſt,
In tiefer Trauer:
Marie Lautenſchläger Bwe., geb. Götz
und Angehörige.
Darmſtadt, am 23. Januar 1935,
Schlageterſtr. 77.
Die Beerdigung fand in aller Stille ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir abzuſehen.
Meine liebe Schweſter, unſere Tante
Emma Römer
Lehrerin i. R.
iſt am 26. Januar im Alter von nahezu
85 Jahren ſanft verſchieden.
Im Namen der Verwandten:
Luiſe Kneib, geb. Römer,
Johanna Römer.
Darmſtadt, den 28. Januar 1935.
Gervinusſtraße 68.
Die Beerdigung findet am 30. ds. Mts.
nachmitt, 2½ Uhr von der Kapelle des
Waldfriedhofes aus ſtatt.
Nachruf.
Im Alter von 49 Jahren verſtarb am
26. ds. Mts. unſere frühere Mitarbeiterin
Fräulein
die im Auguſt 1928 aus geſundheitlichen
Gründen in den Ruheſtand trat.
Wir werden der Dahingeſchiedenen, die
ſich ſtets durch Fleiß und Zuverläſſigkeit
auszeichnete, ein ehrendes Gedenken
bewahren.
(1228
Darmſtadt, den 28. Januar 1935.
Betriebsführung u. Gefolgſchaft
der Firma E. Merck.
Kurſe für
Anfänger und
Vorgeſchrittene
Beginn täglich.
Deutſche
Steno=
grafenſchaft,
Ortsgr. 1898,
Schleiermacher=
ſtraße. (982a
Behrerin
für nachmitt. z. überwachen
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Bevorzugt werden
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erteilen können. Angebote
unter E. 105 an die
Ge=
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am d. U. 5. Februar
oranmeldung erbeten
Parfümerie
Elisabethenstr. 9 O. Käun
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Statt Karten!
Für die Beweiſe der Teilnahme,
insbe=
ſondere für die Blumen= und
Kranz=
ſpenden, beim Hinſcheiden meiner lieben
Schweſter
Frau Ella Huſtedt Wwe.
geb. Schröter
danke ich herzlich.
Darmſtadt, den 29. Januar 1935.
Albert Schröter
Frankfurt a. M.=Süd 10.
Grethenweg 80, part.
Krader
Aue.
Yooerfteigering Rr.4.
Freitag, 1. Febr. 1935, vorm. 9.30 Uhr
im „Darmſtädter Hof” zu Griesheim, aus
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Scheit, Rm.: Buche 115, Eiche 57, Kirſch 3 (rund).
Knüppel, Rm.: Buche 220, Eiche 153, Linde 16.
Reiſer 1. Kl.: Buche/Eiche 4: 3. Kl.: Buche=
Wellen 2800 Stück.
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sind stolz auf Ihre Heizung. „lch spare‟
— sagt Fräulein Anna — „für ein Bad
brauche ich nur 5Briketts!” „Aber Anna‟
— sagt Fräulein Gertrud — „das ist
doch nichts neues, ich koche ja mit
3—4 Briketts das ganze Mittagessen
für die Herrschaften, ich habe aber
auch nur „Sonne‟! „Na, meinen Sie
vielleicht” — sagt Fräulein Anna und
lacht — „Ich nicht? Bei der Heiskraft!
lch habe sogar gehört, daß „Sonne‟
so beliebt bei Hausfrauen ist, gerade
wegen seiner Heizkraft!
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a) Pflaſterarbeiten (Umpflaſterung von ca, 5000
Kleinpflaſter) auf der Reichsſtraße F 3Bayergeid
Egelsbach km 9,00—11,00
b) Stückſteinlieferungen für Reichsſtraße Gr.
Gerau-Bürſtadt und zwar:
1. Ortsdurchfahrt Cernsheim km 19,800—20/
ca. 320 cbm bezw. 580 to
2. Biblis—Bobſtadi—Bürſtadtkm 31,310—33,
ca. 635 cbm bezw. 1145 to
c) Anfahren von Straßenbaumaterialien für:
1. Reichsſtraße F46 Dieburg—Altheim
km 16,855 —20,230
ca, 1730
ca. 5124
2. Umgehungsſtraße Altheim
3. Reichsſtraße F 44 Sprendlingen—
Offenbach km 18,950—21,900 ca. 4004
4. Reichsſtraße F 3 Bayerseich —
ca. 236.
Egelsbach km 9,000—11,000 ca. 400
5. Ortsdurchfahrt Gernsheim
km 19,800—20,665
6. Biblis—Bobſtadt—Bürſtadt
km 31,310—33,649
ca. 460(
7. Umgehungeſtraße Büttelborn ca. 10904
Angebote hierüber ſind zum Selbſtkoſtenpreis
er Straßenbauverwaltung in Darmſtadt, Necke
ſtraße 3, Zimmer 34, erhältlich und bis ſpäteſle
Montag, den 4. Februar 1935, vormittags 10 U
portofrei, verſchloſſen und mit ent prechender 4
ſchrift verſehen, hierher einzureichen.
Darmſtadt, den 28. Jan ar 1935.
Provinzialdirektion Starkenburg (Tlefbaul=
Bemberg=Hemden
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elegante Modehemd — stark zurückgeſe
im Inventur-Verkauf . . 6.50 7.50 2=
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Ernst-Ludwigsstr. 17 Ecke Schuchards
Hans Wolff führt nur gute Waren
Dieustag, 29. Januar 1935
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 29. Januar 1935
Heſſiſche Verwalkungsakademie Darmſtadk.
Das Staatspreſſeamt teilt mit:
Die für Dienstag, 29. Januar d. J., vorgeſehene Vorleſung
Frof, Dr. Heyland über „Allgemeine Staatslehre” fällt aus.
die Vorleſung findet am Donnerstag, 31. Januar 1935 im Hör=
„al 343 der Techniſchen Hochſchule um 20 Uhr ſtatt. Als zweite
Forleſung in dieſer Woche kommt, wie auch lehrplanmäßig
vor=
eſehen, die Vorleſung am Freitag. 1. Februar 1935. über „BGB.,
lllgemeiner Teil” von Prof. Dr. Bötticher in Frage.
Gleichzeitig wird darauf hingewieſen, daß Meldungen für
je Vorleſungsreihe „Nationalpolitiſche Erziehung” von Prof.
geroix nur noch im Laufe dieſer Woche erfolgen können. Die
forleſung „Nationalpolitiſche Erziehung” beginnt am 5.
Fe=
ruar 1935. Sie wird mit Rückſicht auf die ſtarke Beteiligung
n Städtiſchen Saalbau Darmſtadt. Ecke
Riedeſel=
nd Saalbauſtraße, durchgeführt.
Deutſcher und Oeſterreichiſcher Alpenverein.
Sektion Darmſtadt.
Herr Dr. Jäger von dem Verkehrsverband für Nordbayern
Nürnberg ſprach in der letzten Monatsverſammlung der
Sek=
on Darmſtadt des D. u. Oe. Alpenvereins über „
Schnee=
huhtouren in den fränkiſchen Gebirgen”. In
be=
dten Worten ſchilderte der Vertragende die Winterpracht der
imiſchen Berge, führte ſeine Zuhörerſchaft durch herrliche,
ver=
nneite Wälder zu den kahlen Höhen der Waſſerkuppe und des
reuzberges, in der Rhön, durch die lauſchigen Täler des
Fran=
nwaldes, der ganz den Charakter des Thüringer Waldes trägt.
irch das felſenreiche Fichtelgebirge mit Schneeberg, Ochſenkopf
id Köſſeine mit weiten Ausblicken und durch den ſtillen, noch
iberührten Steinwald, deſſen einſame Höhen von Markredwitz
is erreicht wurden. Alte Burgen und Schlöſſer grüßen von den
öhen der vielumſtrittenen Oſtmark. dem Oberpfälzer Wald, der
renzmark gegen die Tſchechei. Dann folgen Fahrten durch den
ayeriſchen Wald, dem größten Waldgebirge Deutſchlands,
teil=
eiſe noch mit richtigen Urwaldbeſtänden, der ſich von der Further
enke. bis Paſſau hinzieht, überragt von dem gewaltigen Arber,
ſt 1457 Meter. Eine große Anzahl wohlgelungener Lichtbilder
ranſchaulichte den intereſſanten Vortrag, der, untermiſcht mit
ſundem Skiläufer=Humor, ſo recht in die deutſche
Winterland=
aft hineinführte, mit all ihren intimen Reizen in den dichten
äldern und den grotesken Erſcheinungen der
raureifgepanzer=
a. ſchneebedeckten Bäume, der windumtoſten Höhen, wie auch
e gemütlichen, ſauberen Unterkunftshäuſer, welche dem
begei=
rten Skifahrer ihre gaſtlichen Tore öffneten. Reicher Beifall
r zahlreichen Verſammlung belohnte den Redner für ſeine
ge=
breichen Ausführungen.
— VDA., Frauengruppe Darmſtadt. Der Vorverkauf für das
Folksdeutſche Feſt”, das am 9. Februar in allen Räumen
s Städtiſchen Saalbaues ſtattfindet, hat begonnen. Wer ſich
te Eintrittskarte ſichern will, eile mit ſeiner Mitgliedskarte
Heinrich Elbert, Rheinſtraße 7. Man weiß aus
Erfah=
ng. daß die Karten zu dieſem Feſt ſchnell vergriffen ſind. Neu
geführt iſt die Familienkarte für 3 Perſonen. Auch die
ntrittspreiſe für Nichtmitglieder ſind erheblich geſenkt.
Sonderzug zur „Grünen Woche” nach Berlin. Der vom
Januar bis einſchließlich 2. Febr. vorgeſehene
Verwaltungs=
iderzug nach Berlin kann wegen unzureichender Beteiligung
cht verkehren. Die Reiſenden, die im Beſitz von
Sonderzugs=
ickfahrkarten ſind, werden am 30. Januar mit dem in Frankfurt
M. um 12.24 Uhr abfahrenden D=Zug 43 nach Berlin Anhalter
hnhof und am 2. Februar mit dem in Berlin Anh. Bf. um
05 Uhr abfahrenden D=Zug nach Frankfurt a. M. befördert.
ber die Fahrt mit Anſchlußzügen nach Frankfurt a. M. oder
r ſonſt noch in Betracht kommenden Haltebahnhöfen des D 43
den die Fahrkartenausgaben, die Mitteleuropäiſchen Reiſebüros
d die amtlichen Auskunftsſtellen Auskunft. In dem für Berlin
rgeſehenen Programm, an das im übrigen kein Teilnehmer
zunden iſt, ändert ſich nichts.
Heſſiſches Landeskheaker Darmſtadk.
GROSSES HAUS
29. Januar Miete B 14.
Anfang 20.00. Ende 22 Uhr.
Uraufführung: Der Tod des Johannes A Pro,
Oper von Wolfg. Riedel. Preiſe 0.70 bis 5.50 ℳ. ittwoch.
30. Januar Anfang 19.00. Ende nach 23 Uhr. Außer Miete.
Feſtvorſtellg. z. Jahrestag d. nationalen Erhebung:
Tannhäuſer. (Einmalig. Gaſtſpiel Anny v. Stoſch.)
Preiſe 0.70 bis 5.50 N. — Nur Wahlmieten und
Weihnachtsmieten gültig. nnerstag.
31. Januar Miete C 15.
Anfang 20.00 Ende 22 Uhr.
Der Tod des Johannes A Pro. Pr. 0.70 bis 5.50 ℳ. KLEINES HAUS enstag,
29. Januar Anfang 20,00. Ende 22 Uhr. Zuſatzmiete l. 7. Vorſt.
Kinderreiche Mütter Nr. 151—200.
Iphigenie auf Tauris, v. Goethe. Pr. 0.70 bis 3.80 ℳℳ. nnerstag,
31. Januar Anfang 20.00, Ende 22.15 Uhr.
Kraft durch Freude.
Geſchloſſene Vorſtellung.
Die drei Eisbären.
* Heſſiſches Landestheater. Im Großen Haus des Heſſiſchen
destheaters findet heute abend in Anweſenheit des
Komponi=
die Uraufführung der Oper Der Tod des Johannes
Pro” ſtatt. Die muſikaliſche Leitung hat Generalmuſikdirek=
Karl Friderich. In Szene geſetzt wurde das neue Opernwerk
ch Dr. Bruno Heyn und Max Fritzſche. Die Hauptpartien
en Liſelott Ammermann, Erna von Georgi, Regina Harre,
nrich Blaſel und Hermann Schmid=Berikoven. — Im Kleinen
s des Landestheaters geht Goethes Schauſpiel „Iphigenie
Tauris” mit Ruth Trumpp Albert Lippert, Jochen Poel=
Carl Raddatz und Hannes Stelzer als Darſtellern in Szene.
Zum Jahrestag der nationalen Erhebung findet morgen abend
Großen Haus des Landestheaters eine Feſtvorſtellung von
annhäuſer” ſtatt, in der Anny von Stoſch als Eliſabeth
tiert. Die Vorſtellung iſt außer Miete, doch haben Wahl= und
eihnachtsmieten Gültigkeit.
ere des
M455
4
WHW.Zahlen zum 30. Januar!
Am Tage der nationalen Erhebung kommen wieder große
Mengen Lebensmittel, Brot, Kohlen und Kleidungsſtücke im Kreis
Darmſtadt zur Verteilung an Bedürftige. So werden z. B.
Le=
bensmittel im Werte von 30 000 RM. verausgabt, ſo daß pro
Kopf einer jeden betreuten Familie ein Gutſchein von 1.— RM.
zur Verteilung kommt. Hierzu gibt es noch 75 000 Pfund
Natu=
ralien, worunter rund 7000 Konſerven, 12 000 Pfund Zucker und
12 000 Pfund Weizenmehl ſind. Außerdem kommen zur Ausgabe
26 050 Zentner Steinkohlen= und Braunkohlenbriketts und 35 100
Pfund Mehl werden zu Brot verbacken und verteilt. Der Wert
an Wäſche, Kleidern und Schuhen, die zur Verteilung kommen,
be=
läuft ſich auf rund 17000 RM.
Ein kleines Beiſpiel veranſchaulicht die Rieſenſumme, die das
WHW. hier im Kreiſe Darmſtadt verausgabt. Ein Zwei=Pfund=
Brotlaib hat die durchſchnittliche Länge von 35 Zentimeter, das
ergibt für die an dieſem Tage ausgegebenen Brote, wenn man
ſie aufeinanderſtellen würde, die rieſige Höhe von 6500 Metern,
alſo eines Berggipfels, wie man ihn höchſtens noch im
Himalaya=
gebirge findet.
Jetzt vermag ſich vielleicht der Einzelne ein Bild zu machen,
welche Unſummen von ſeiten des Winterhilfswerks aufzubringen
ſind, um dieſes Hilfswerk erfolgreich durchführen zu können, und
der Spruch, der auf jeder Tüte ſteht, in der die Sachen verpackt
ſind, bekommt damit erſt beſondere Bedeutung und Nachdruck:
Der Führer ſchuf das WHW.,
Seid dankbar und treu dem Führer!
Die Wohlfahrtsbriefmarke
der ſchaffenden Skände.
Wohlfahrisbriefmarken der Deutſchen Reichspoſt
Gültig bis 30. Juni 1935.
Kennſt du ſie ſchon, die eindrucksvollen Bilder des Bauern
und des Kaufmannes, des Bergmannes und des Forſchers und der
anderen Berufsſtände?
Das Dritte Reich ehrt ſeine Arbeiter — als Zeichen dieſer
Neuwertung, als Zeichen der Volksverbundenheit aller
werteſchaf=
fenden Arbeit ſollen dieſe Briefmarken in vielen Millionen
hin=
ausgehen ins deutſche Land. Sie ſollen über die Reichsgrenzen
hin=
aus in die weite Welt die Kunde tragen: das deutſche Volk ſteht
in ſchaffender, friedlicher Arbeit am großen gemeinſamen Werk des
Aufbaues einer neuen Kultur.
Ein Markenheftchen zu 2 RM. enthält die gebräuchlichſten
Marken zu vier, ſechs, acht und zwölf Pfennigen als vollwertige
Poſtwertzeichen, gültig bis zum 30. Juni 1935; es führt dem
Win=
terhilfswerk deiner Heimat und der allgemeinen deutſchen Nothilfe
einen Beitrag von 62 Pfennigen zu. Zwei, drei oder vier Pfennige
Aufſchlag auf jede Marke — der einzelne ſpürt es kaum, aber aus
vielen Tropfen bildet ſich der Strom! 725 000 Reichsmark
Wohl=
fahrtsertrag brachte die Richard=Wagner=Wohlfahrtsbriefmarke des
Jahres 1933 ein!
Ein jeder Volksgenoſſe, der irgendwie dazu in der Lage iſt,
ſollte daher durch Kauf von mindeſtens einem Markenheftchen der
Wohlfahrtsbriefmarken zu dem Winterhilfswerk noch beiſteuern
können. Die Marken ſind außerpoſtaliſch durch die NS.=
Volkswohl=
fahrt, deren Kreisamtsleitungen, Ortsgruppen, Block= und
Zellen=
warte zu beziehen ſowie auch bei den anerkannten Organiſationen
der freien Wohlfahrtspflege.
Anläßlich der Feier der nationalen Erhebung am 30. Januar
findet eine große Ausgabe von Lebensmitteln, Kohlen und
Klei=
dungsſtücken ſtatt. Ich fordere deshalb alle Hilfsbedürftigen auf,
ſich genau an die angegebenen Zeiten zu halten, damit eine
rei=
bungsloſe Abwickelung ſichergeſtellt werden kann.
Kreisbeauftragter des Winterhilfswerks 1934/35.
Reichsbund Bolkskum und Heimaf.
Lehrgang für heſſiſchen Stammestanz auf Burg Breuberg.
Nachdem der Reichsbund Volkstum und Heimat. Landſchaft
Rheinfranken=Naſſau=Heſſen, im Herbſt des vergangenen Jahres
einen Wochenend=Lehrgang für heſſiſchen Stammestanz auf der
Neumühle bei Mainz und einen Abendlehrgang in zwei Kurſen
während einer Woche in Darmſtadt veranſtaltet hatte, fand
nun=
mehr für den Odenwald ein Lehrgang für heſſiſchen Volkstanz
auf dem Breuberg ſtatt, zu dem rund 50 Teilnehmer aus dem
Odenwald erſchienen waren.
Entſprechend der ſtärkeren Beſinnung auf die von der
Stam=
meseigenart geprägten Formen an Volksgut und Brauchtum ſtand
die bewußte Erarbeitung heſſiſchen Volkstanzgutes im
Mittel=
punkt des Lehrganges. Der Tag begann mit einem Wecken durchs
Lied, nach dem Frühſtück gings ſchweigend zur Morgenfeier unter
der Sofienlinde, wo ein Wort des Führers als Tagesſpruch und
ein Kampflied der Tagesaufgabe die Richtung wies.
Die Erarbeitung der Tänze, begleitet von Bandonium,
Kla=
rinette, zuweilen auch von Blockflöten und Horn, geſchah unter
ſyſtematiſchem Geſichtspunkt, indem zu den allgemeinen
Tanz=
arten die heſſiſchen Sonderformen der Einleitung und
Ausfüh=
rung beſondere Beachtung fanden. Beſondere Sorgfalt wurde
auf den pſychologiſchen Aufbau der meiſten Heſſentänze gelegt.
Dabei wurde der bedeutſame Unterſchied zum Geſellſchaftstanz
klar erkannt. Das Weſen des Volkstanzes macht gerade die
Tat=
ſache aus daß er gebunden iſt an das ungeſchriebene Geſetz des
Kreiſes oder der Reihe, das jeder Tänzer ohne weiteres kennt,
und deſſen ſorgſame Beachtung allein verhütet daß einer aus
der Reihe tanzt”. So wohnt dem Volkstum ein ſtark
erzieheri=
ſches Moment inne, das zur gegenſeitigen Rückſichtnahme, zur
freiwilligen Einordnung und zur gemeinſamen Geſtaltung der
vorgeſchriebenen Formen nötigt und in deſſen Befolgung nachher
auch jene innere Befreiung und Löſung zuſtande kommt, die uns
den Volkstanz begreifen, ſchätzen und lieben lehrt als heute noch
brauchbare und gültige, ja artgemäße Ausdrucksform für frohe,
feſtliche Stunden und harmloſe Fröhlichkeit in der Gemeinſchaft.
Daß auch Stunden geſammelten Ernſtes innerhalb einer
Gemein=
ſchaft ihren Ausdruck im Tanz finden können, bewies die
unge=
zwungene Erarbeitung eines Weihetanzes während des
Abend=
läutens zu Ehren der Saarabſtimmung. Es iſt ſelbſtverſtändlich.
daß auch das Lied als Kanon als Tanz=, Kampf= oder
Fahrten=
lied in den Pauſen zu ſeinem Recht kam. Die Mittagspauſe
brachte nach dem Eſſen etwas Bettruhe. Aehnlich, wie die
Ar=
beit am Morgen, verlief der Nachmittag und auch der Abend,
den eine kurze Feier unter freiem Himmel beſchloß. Der
gege=
bene Rahmen der Burg mit den herrlichen Ausblicken in die
ſchneebedeckte einſame Umgebung hätte nicht ſchöner gedacht
wer=
den können. Dazu war vorhanden ein feſter Wille das
Stammes=
gut an Volkstänzen zu innerem Beſitz werden zu laſſen. Es
ver=
band ſich damit die beglückende Erfahrung unſeres heſſiſchen
Volkstanzreichtums.
So ſchloß der Lehrgang alle Teilnehmer zu einer feſten
Ge=
meinſchaft zuſammen, die ſich eins waren in der entſchiedenen
Gefolgſchaft unſeres großen Führers. Zum Ausklang fehlte nicht
der Dank an die Landſchaftsführung, die dieſen Lehrgang
ermög=
licht hatte. Nunmehr werden im kommenden Frühjahr zwei
ähn=
liche Veranſtaltungen für das Taunus= und Weſterwaldgebiet
vor=
bereitet. Die Teilnehmer an den ſeitherigen Lehrgängen treffen
ſich wieder am Volkstanztreffen auf Schloß Lichtenberg zum
Faſt=
nachtſonntag.
Sondergericht.
Aw. Vor dem Sondergericht ſaßen am Montag lauter
Schläächtſchwätzer”, wie der Darmſtädter ſo ſchön ſagt.
Mei=
ſtens war es der Alkohol, der ihnen die Zunge löſte. Der 55
jäh=
rige Alois Schneider beſchimpfte den Führer. Das Gericht
verurteilt ihn wegen ſeines gemeinen Geſchwätzes zu ſechs
Mo=
naten Gefängnis und rechnet ihm da er teilweiſe geſtändig iſt,
die Unterſuchungshaft mit ſieben Wochen an.
Der 38jährige Adam Gräbner aus Waldmichelbach iſt
ſonſt ein ſtiller und ruhiger Menſch. Er war kurze Zeit
Kom=
muniſt, hat ſich aber dabei nicht hervorgetan. Er hatte einige
Gläſer Bier getrunken, und anſcheinend wurde er auch etwas
ge=
reizt. Er behauptete Unwahrheiten über die Verwendung der
Gelder des Winterhilfswerks. Das Gericht verurteilt ihn in
An=
betracht ſeiner ſonſtigen guten Führung zu drei Monaten
Ge=
fängnis und rechnet ihm da er ebenfalls geſtändig iſt, die
Unter=
ſuchungshaft mit fünf Wochen an.
Der 57jährige, ſchon des öfteren vorbeſtrafte Georg Beſt
aus Darmſtadt hatte ebenfalls das Winterhilfswerk beſchimpft.
Beſt hatte ſelber ein gutes Quantum von der Winterhilfe
be=
kommen und fühlte ſich dennoch befugt, darauf zu ſchimpfen, daß
man zu wenig bekäme. Er macht auch heute noch einen
unbelehr=
ten Eindruck. Das Gericht verurteilt ihn, der alles abzuleugnen
ſucht, zu neun Monaten Gefängnis.
Die letzte Sache wird zwecks weiterer Klärung abgeſetzt.
Die Poſtverwaltung von Eſtland läßt von ſofort an bis
auf weiteres Nachnahmen auf Poſtſendungen jeder Art aus
Deutſchland nach Eſtland nicht mehr zu.
Nachnahmeſendun=
gen aus Deutſchland nach Eſtland können daher nicht mehr
abge=
ſandt werden.
Was die Lichtſpiel=Theaker bringen.
Das Union=Theater zeigt den neuen Johann=Strauß=Film
Petersburger Nächte” mit Paul Hörbiger, Eliſa Illiard.
Theo Lingen und Adele Sandrock.
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen den vergnügten Abenteuerfilm
der Ufa „Lockvogel” mit Viktor de Kowa, Jeſſie Vihrog,
Hilde Weißner und Jakob Tiedtke.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen den großen Lacherfola „
Ha=
rald Lloyd — der Strohmann” mit Harald Lloyd in
der Hauptrolle.
— Belida zeigt Renate Müller, Adolf Wohlbrück, Hermann
Thimig, Fritz Odemar in der Filmoperette: „Viktor und
Viktoria”.
Reſi=Theater zeigt in Erſtaufführung Camilla Horn und Louis
Graveure in ihrem neueſten Film „Ich ſehne mich nach
dir”, mit Adele Sandrock und Theo Lingen.
So einfach das Kaffeekochen erſcheinen mag, ſo gehört ein wahres Verſkändnis dazu,
um alle Feinheiten richtig zur Seltung zu bringen. Jeder Kaffeeliebhaber hat ſeine
Methode der Zubereitung. Im Prinzip ſind ſich alle einig: Es gehört eine edle
Kaffeewürze, wie Franck Spezial, dazu, um den Kaffeegeſchmack herzhaft zu
geſtalten und die Karbe goldbraun zu verſkärken.
Franck Spegial appetitlich in der Form — herzhaft im Seſchmack”.
Seite 6 — Nr. 29
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 29. Januar 1935
Aus der NSDAF.
Ortsgruppe Weiterſtadt. Am Donnerstag, dem 31. Januar,
abends um 8 Uhr, findet im Parteilokal bei Gaſtwirt Hamm der
nächſte Schulungsabend für ſämtliche Parteigenoſſen und die NS.
Frauenſchaft ſtatt. Es ſpricht Pg. Becker. Dienſtanzug iſt Pflicht.
Amt für Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Weiterſtadt. Aus
An=
laß der nationalen Erhebung wird am 30. Januar, nachmittags
3.30 Uhr, im Saal des Gaſthauſes „Zur Sonne”. Inh. Wilhelm
Weber, eine Sonderausgabe von Lebensmitteln, Brot, Kleidera,
Schuhen, Kohlen= und Lebensmittelgutſcheinen an die
Hilfsbe=
dürftigen des Winterhilfswerkes für Weiterſtadt vorgenommen.
Die Amtswalter der NSV., Helfer und Helferinnen des WHW.
werden erſucht, bei der Ausgabe mitzuhelfen. — Die Ausgabe
der Zelle Braunshardt erfolgt in Braunshardt.
Ior Jahte erfolgreice Bermikang
uner Hanpſer Bari dus Aroensamt
Burmſtaot.
Vom Arbeitsamt Darmſtadt wird uns geſchrieben:
Es war eine vordringliche Aufgabe des dritten Reiches, alle
diejenigen, die der nationalen Revolution zum Durchbruch
ver=
holfen hatten, alsbald in Arbeit zu bringen. Denn es galt, ſo
ſchnell wie möglich das ganze öffentliche Leben mit bewährten
Kräften der neuen Weltanſchauung und Staatsidee zu durchſetzen
und ferner, denen, die ſich unter Einſatz ihrer Perſon und unter
Vernachläſſigung perſönlicher beruflicher Vorteile für die
natio=
nale Revolution eingeſetzt hatten, den verdienten Dank
abzuſtat=
ten. Hiermit wurde im Fruhjahr 1933 die Reichsanſtalt für
Ar=
beitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung beauftragt, die in
Erwartung der ihr durch die nationale Revolution geſtellten
be=
deutungsvollen Aufgaben beim Wiederaufbau Deutſchlands ſofort
Anfang 1933 eine gründliche, den Rahmen des Geſetzes zur
Wie=
derherſtellung des Berufsbeamtentums überſteigende Bereinigung
ihres Perſonalkörpers vorgenommen hatte. In Verfolg dieſes
Auftrages wurden die Arbeitsämter angewieſen, die arbeitsloſen
Parteimitglieder mit den Nummern 1—300 000, ſowie die
ar=
beitsloſen Mitglieder der Wehrverbände, die vor dem 30.
Ja=
nuar 1933 in die SA., SS. und den Stahlhelm eingetreten waren,
in einer Sonderaktion in enger Fühlungnahme mit den
örtlichen Gliederungen der Partei bevorzugt in geeignete
Arbeit zu vermitteln. Im Laufe der Zeit iſt der Kreis der
be=
vorzugt zu Vermittelnden auf alle diejenigen ausgedehnt
wor=
den, die vor dem 30. Januar 1933 Mitglieder der Partei
gewor=
den waren.
Im Arbeitsamt Darmſtadt wurden die bevorzugt zu
vermit=
telnden Mitglieder der Partei und der Wehrverbande erſtmalig
Ende Juni 1933 zahlenmäßig erfaßt. Danach gehörten zum Kreiſe
der Sonderaktion insgeſamt 848 Mitglieder der Partei und der
Wehrverbände. Bis zum 31. Dezember 1934 wurden jedoch
ins=
geſamt 1559 arbeitsloſe Angehörige der
Sonder=
aktion in Dauerſtellung vermittelt; weitere
18 wurden in kurzfriſtige Beſchäftigung oder
an Notſtandsarbeit eingewieſen. Dieſe im
Verhält=
nis zum Ausgangsbeſtand weſentlich höheren Zahlen erklären ſich
daraus, daß ein Teil der Vermittelten im Verlauf der
Sonder=
aktion ſeine Stellung wechſelte und mehrmals vermittelt wurde,
daß ferner der Kreis der Sonderaktion nachträglich erweitert
wurde, und zwar letztmalig erſt im November 1934 und ſchließlich
daraus, daß viele Partei= und Wehrverbandsmitglieder ſich erſt
nachträglich beim Arbeitsamt meldeten, als ſie ſich davon
über=
zeugt hatten, daß die Arbeitsämter im neuen Staate erfolgreich
arbeiten. Der Erfolg der Sonderaktion zeigt ſich nunmehr darin
daß trotz dieſer nicht unerheblichen Zugänge insgeſamt nur noch
160 Angehörige der Sonderaktion am 31. Dezember 1934 beim
Arbeitsamt arbeitslos gemeldet ſind.
Nach dieſem Ergebnis kann die geſtellte Aufgabe in ihrem
erſten Teil als im weſentlichen durchgeführt angeſehen werden,
denn bei den verbleibenden 160 Arbeitsloſen handelt es ſich
ent=
weder um ſolche, die erſt in letzter Zeit neu beim Arbeitsamt
ge=
meldet ſind oder ihre Stelle erſt vor kurzem verloren haben, z. B.
wegen vorübergehender Einſtellung von Außenarbeiten im
Win=
ter, oder um ſolche, deren Unterbringung aus beſonderen
Grün=
den auf erhebliche Schwierigkeiten ſtößt. Der Erfolg iſt der
un=
ermüdlichen Kleinarbeit der beteiligten Vermittler zu danken,
da das Arbeitsamt, wie überhaupt, ſo auch für das
Aufgaben=
gebiet der Sonderaktion, nicht befugt iſt, einen unmittelbaren
Zwang auf die Unternehmer und Arbeitgeber zur Einſtellung
einer beſtimmten Perſon auszuüben. Bei der zu Beginn der
Sonderaktion herrſchenden Arbeitsloſigkeit und dem fühlbaren
Mangel an geeigneten Arbeitsplätzen, der in einzelnen
Berufs=
gruppen auch heute noch in Erſcheinung tritt mußten die für die
Durchführung der Sonderaktion erforderlichen Arbeitsplätze in
unermüdlicher Werbung in allen Betrieben und Verwaltungen
des Bezirkes gewonnen werden. Es verdient hervorgehoben zu
werden, daß zahlreiche Betriebe und Verwaltungen in
Anerken=
nung der Dankespflicht gegenüber den Angehörigen der
Sonder=
aktion geeignete Arbeitsplätze zuſätzlich zur Verfügung
ge=
ſtellt haben. Das Arbeitsamt Darmſtadt ſelbſt beſchäftigt 29
An=
geſtellte, die zum Kreiſe der Sonderaktion gehören, das ſind
an=
nähernd 30 Prozent ſeiner Gefolgſchaft.
Neben der Aufgabe, die noch reſtlichen 160 Arbeitsloſen in
Arbeit zu bringen, verbleibt als zweiter Teil der Sonderaktion
die, alle Angehörigen der Sonderaktion, die ſich noch nicht in
Dauerſtellung befinden oder Arbeitsplätze innehaben, die ihren
Fähigkeiten oder ihrer ſozialen Lage nicht entſprechen, in andere
geeignetere Arbeitsplätze einzuweiſen. Selbſtverſtändlich iſt auch
in den vergangenen zwei Jahren alles verſucht worden, den
Ar=
beitsloſen Dauerſtellen zuzuweiſen die ihrer Befähigung
ent=
ſprechen. So wurden von den im April 1934 in Notſtandsarbeit
tätigen 185 Perſonen im Laufe des vergangenen Jahres 110 in
der freien Wirtſchaft untergebracht. Es verbleibt jedoch noch ein
gut Teil Arbeit zu leiſten und bis zu einem endgültigen Erfolg
wird bei der noch immer herrſchenden Arbeitsloſigkeit noch einige
Zeit vorübergehen. Beſondere Schwierigkeiten beſtehen, für die
arbeitsloſen Angeſtellten geeignete Arbeitsplätze zu finden. Der
Arbeitseinſatz für Angeſtellte hat ſich zwar in der zweiten Hälfte
des vergangenen Jahres gebeſſert, jedoch iſt die Wirtſchaft auch
heute noch nur beſchränkt aufnahmefähig. Teilweiſe ſind die
langjährig arbeitsloſen Angeſtellten ihrem Beruf entwöhnt. In
dieſen Fällen iſt eine Vermittlung in Arbeit nur dann möglich,
wenn die Verwaltungen und Betriebe bereit ſind, dieſer Tatſache
Rechnung zu tragen und dieſen Angeſtellten eine
Einarbei=
tungszeit zugeſtehen. An die Verwaltungen und
Be=
triebe ergeht die Bitte, das Arbeitsamt nach Möglichkeit durch
Einſtellung von Angeſtellten aus der Sonderaktion zu
unter=
ſtützen, damit auch der zweite Abſchnitt der Sonderaktion im
Sinne des Führers erfolgreich zum Abſchluß gebracht werden
kann.
Dankgokkesdienſte.
— Mittwoch, den 30. Januar, abends 8 Uhr, finden in
ſämt=
lichen evangeliſchen Kirchen Darmſtadts einſchließlich der Kapelle
und der Schloßkirche aus Anlaß der Berufung des Führers um
Kanzler des deutſchen Volkes Dankgottesdienſte ſtatt. Die
evan=
geliſche Bevölkerung wird gebeten, ſich zun Zeichen der
Ver=
bundenheit mit dem Dritten Reiche recht zahlreich an dieſen
Gottesdienſten zu beteiligen.
Paulusgemeinde. Am Mittwoch abend 8 Uhr, findet in der
Pauluskirche Dankgottesdienſt ſtatt anläßlich der
Wieder=
kehr des Tages der nationalen Erhebung. — Am Donnerstag
hend veranſtaltet unſere Frauenhilfe (Frauenverein) einen
Tee=
abend mit Vortrag von Pfarrer Weinberiger über) „Die
evangeliſche Frau und das chriſtliche Kirchenjahr”, Frl. Marie
Mißback (Sopran) wird Lieder von Mozart, Bach und Reger
ſingen. Auch Nichtmitglieder ſind herzlichſt zum Beſuch eingeladen.
Evangeliſche Kirche Ober=Ramſtadt. Mittwoch 30. Januar
jahrestag der Machtübernahme durch den Führer. Abends 8 Uhr:
dottesdienſt.
Briefkaſten.
Jeder
Anfrage iſt die ſetzte Bezugsquittung beizufügen. Anenyme Anfragen
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechisverbindlichketi.
nen
Stammtiſch „Hanauer Hof”. Erich Kleiber iſt ſchon ſeit
Jah=
ren Generalmuſikdirektor an der Berliner Staatsoper. Kleiber iſt
nach unſeren Informationen ariſcher Abſtammung.
Die DeutſcheArbeitsfront
Orlsgruppenwalker, Achtung!
Nächſten Donnerstag, dem 31. Januar, findet eine wicht ge
Ortsgruppenwalterſitzung ſtatt im Haus der Arbeit,
Bismarckſtraße 19. Beginn 20.30 Uhr. Ich rechne mit vollzähli=
Heil Hitler!
gem Erſcheinen.
(gez.): Zachow, Kreiswalter.
Berufshaupkgruppen der DAF.
Veranſtaltungen der Berufshauptgruppen der D. A. F.,
Ortsgruppe Darmſtadt,
in der Zeit vom 28. Januar bis einſchließlich 4. Februar.
Arbeitsgemeinſchaft Textil.
Freitag, 1. Februar, abends 20.30 Uhr: „Ueber die
Ver=
wendung der Wolle in der Herrenbekleidung”,
im Saal 1. Rheinſtr. 14, II., Eingang Grafenſtraße,
zuſam=
men mit der Berufsgemeinſchaft der weiblichen Angeſtellten.
Vortragender: F. J. Murr.
Berufsgemeinſchaft der weiblichen Angeſtellten.
Dienstag, den 29. Januar, abends 20.30 Uhr: „Deutſche
Li=
teratur”, im Saal 6, Rheinſtraße 14, II. Leiterin: Dr.
Margot Eißer.
Zu dem Anfang Februar beginnenden Kurſus:
„Franzöſiſch für Fortgeſchrittene” können noch
einige Anmeldungen entgegengenommen werden.
Hilfswerk deutſcher Techniker.
Samstag, 2. Februar, nachmittags 15 Uhr: Beſichtigung
des Laboratoriums für Materialprüfungen an der Techniſchen
Hochſchule. Führung: Prof. Thum. Treffen: Techn.
Hoch=
ſchule, Eingang Hochſchulſtraße.
Berufsgemeinſchaft der Werkmeiſter.
Samstag, 2. Februar, abends 20.30 Uhr: Luftſchutz” mit
Lichtbildern, im Weißen Saal des Kaiſerſaals, Grafenſtraße 18.
Vortragender: Dr. Seidel, Darmſtadt.
Berufsgruppenamk — Ortsverwalkung Darmſtadt
beſichtigte das Heſſiſche Landestheater. In den frühen
Morgenſtunden des vergangenen Sonntags verſammelten ſich
un=
gefähr 80 Mitglieder vor den Toren des Großen Hauſes des Heſſ.
Landestheaters, um die Welt der Bühne hinter den Kuliſſen zu
betrachten. Direktor Richter, der in liebenswürdiger Weiſe
die Leitung übernommen hatte, entbot allen den Gruß des
Thea=
ters und ſprach ſeine Freude darüber aus, daß er Gelegenheit
habe, weiteſten Kreiſen der Bevölkerung einen Einblick in die
nicht unbedeutende Arbeit der arbeitenden Unbekannten im
Schal=
ten der Kuliſſe zu gewähren.
Nachdem kurz die Aufteilung der Bühne erläutert worden
war, hob ſich der eiſerne Vorhang, die Scheidewand zwiſchen
Zu=
ſchauerraum und Bühne. Doch nicht unſichtbare Hände haben ihn
gehoben, ſondern auf hydrauliſchem Wege wurde dies erreicht.
Um einen Begriff von der Tiefe und Höhe der geſamten Bühne
zu geben, öffnete ſich eine der ſechs Verſenkungen. Aus ihrer Tiefe
ſtiegen Bauten herauf, hydrauliſch gehoben. Dann ſahen wir den
Aufbau einer Szene für „Tosca” auf dem rückwärtigen großen
Bühnenwagen, der gleichzeitig zur Drehſcheibe umgebaut werden
kann. Für die geſamte Wirkſamkeit des Bühnenbildes bedarf es
nicht allein des Raumes und ſeiner Ausſtattung durch Bauten
und anderes, ſandern es gehört vor allen Dingen dazu die
Be=
lebung des Raumes durch die entſprechende Beleuchtung.
Wieder=
gabe von Wind, Regen, Donner, Blitz und anderen
Naturereig=
niſſen. Um dies darzuſtellen, beſitzt das Heſſiſche Landestheater
eine neuzeitliche Beleuchtungsanlage, Scheinwerfer, Reflektoren
und Projektionsapparate. Um den programmäßigen Ablauf eines
Bühnenſtückes nach ſeiner techniſchen Seite ſicherzuſtellen, iſt es
nötig, daß alle Fäden in einer Zentrale zuſammenlaufen. Dies
iſt das Schaltpult des Inſpizienten. Auf ſeinen Wink hebt der
Dirigent den Taktſtock, erſcheint der erſte Tenor auf der Bühne.
Auch für die Stunde der Gefahr iſt alles vorgeſehen. Eine
Signalanlage iſt eingebaut, die ſofort jeden ſich entwickelnden
Brandherd in der Zentrale meldet.
Was die Requiſiten betrifft, ſo iſt feſtzuſtellen, daß alle vom
einfachſten bis zum koſtbarſten Stück im Hauſe ſelbſt angefertigt
werden. Ferner ſahen wir das Herz eines techniſchen Betriebes,
die Druckzentrale. Hier wird der erforderliche Druck für die
hydrauliſchen Verſenkungen und eiſernen Vorhänge erzeugt. —
Sodann beſichtigten wir die vielen Aufbewahrungsräume der
Requiſiten, wie Damen= und Herrengarderoben, Kinderkleider,
die Waffenkammer u. a. Nicht zuletzt zeigte man uns die großen
Magazine, in denen die Bauten zu den einzelnen Bühnenſtücken
aufbewahrt werden. Die Bauten eines jeden Stückes werden ſo
lange aufbewahrt, bis eine Neuinſzenierung des Stückes erfolgt.
Abſchließend gab Direktor Richter eine intereſſante
Darſtel=
lung über die techniſche Entſtehung eines Bühnenſtückes. Zuerſt
ſchafft der Bühnenbildner den Entwurf des Bühnenbildes, der
Regiſſeur begutachtet denſelben, dann der Intendant. Nun geht
es zur techniſchen Leitung, wo die Ausarbeitungen geſchaffen
wer=
den: wie Pläne, Materialverbrauch, Koſtenaufſtellungen.
Nach=
dem das angeforderte Geld bewilligt iſt, werden die Termine zur
Aufführung des Stückes feſtgeſetzt. Jetzt erſt geht es in
fieber=
hafter Eile an die Ausführung der ungezählten Kleinarbeit. Denn
wie viele Hände nötig ſind, um dieſe wunderbare Organiſation
des ganzen Betriebes zu gewährleiſten, beweiſt, daß 384 Perſonen
unter Einſetzung der vollen Arbeitskraft und Fähigkeit im
ſtän=
digen Dienſt des Hauſes ſtehen. Es iſt dankbar zu begrüßen, daß
den weiteſten Kreiſen des Publikums Gelegenheit geboten wird,
in dieſes gewaltige große Schaffen der unbekannten Hand hinter
der Kuliſſe Einblicke zu bekommen.
A. Mehl.
Berufsgruppe der Techniker. — Fachgruppe Verkehr.
Etwas vom Fahrplan.
So lautet das Thema eines Vortrages, zu dem die Fachgruppe
Verkehr der Berufsgruppe der Techniker in der DAF. für Montag,
den 21. 1. 1935. 8,30 Uhr abends, in den Fürſtenſaal eingeladen
hatte.
Als Redner des Abends ſprach Herr Reichsbahnoberrat Lucht,
der Fahrplandezernent der Reichsbahndirektion Mainz, vor einer
zahleichen Zuhörerſchaft, die geſpannt den anſchaulichen, durch
Lichtbilder erläuterten Ausführungen dieſes erfahrenen
Fahrplan=
fachmannes folgte.
Nach einigen einleitenden Worten über die Organiſation der
Deutſchen Reichsbahn=Geſellſchaft und einigen Beiſpielen über die
Stärke des Berufsverkehrs — ſo erfuhr man, daß allein für die
Firma Opel tagtäglich 15 000 Mann nach und von Rüſſelsheim
be=
fördert werden müſſen — erläuterte der Redner den Werdegang
des Fahrplanes.
Die von allen möglichen privaten und amtlichen Stellen beim
Fahrplanbüro der Reichsbahn einlaufenden Fahrplanwünſche
wer=
den alle ſorgfältig geprüft und beantwortet (wenn der Einſender
nicht vergeſſen hat, ſeine Anſchrift anzugeben) und nicht etwa im
Papierkorb abgelegt. Selbſtverſtändlich können nicht alle Wünſche
hundertprozentig erfüllt werden, jeder Antrag bedarf einer
ſorg=
fältigen Prüfung und Abwägung gegenüber den anderen
Anträ=
gen, um ſchließlich die Löſung zu finden, die einem möglichſt großen
Kreis von Verkehrsintereſſenten gerecht wird. Bei dieſer oft nicht
leichten Arbeit findet der Fahrplanmacher eine wertvolle Unter=
ſtützung durch die Induſtrie= und Handelskammer, insbeſondere
durch deren Spitzenorganiſation, den Fahrplanausſchuß des Deut
ſchen Induſtrie= und Handelstages. Bei dieſm beſteht ein ſtändi
ger Fahrplanausſchuß, dem 8 Vertreter aus Handel und Indu
ſtrie, 3 Vertreter der Landwirtſchaft und 1 Vertreter der reiſender
Kaufleute angehörten, und der alljährlich lange vor dem Inkrat
treten des neuen Fahrplans in einer Konferenz mit den zuſtändi
gen Reichsbahnſtellen alle großen Fahrplanfragen und Wünſch
beſpricht.
Der Reichsbahnfahrplan iſt ein Jahresfahrplan, der alljähr
lich am 15. Mai in Kraft tritt, im Herbſt, und zwar in der Rege
am 1. Sonntag im Oktober tritt der Winterabſchnitt dieſes Fahr
plans in Kraft, der ſich vom Sommerabſchnitt im weſentlichen nu
dadurch unterſcheidet, daß die Züge des Sommerreiſeverkehrs weg
fallen und andere Zuggruppen, z. B. für den Winterſport, einge
führt werden. Größere Umſtellungen erfolgen nicht. Intereſſan
zu hören war es für den Laien, daß die Fahrplanbearbeitung be
reits in der letzten Hälfte des Vorjahres mit großen deutſchen un
internationalen Konferenzen beginnt, und daß der Fahrplan
entwurf ſchon am 15. März vorliegen muß. Dieſer Entwur
liegt dann auf allen Bahnhöfen zu jedermanns Einſicht offen
Wünſche und Anregungen können jetzt noch vorgebracht werder
Am 15. April. alſo 4 Wochen vor dem Fahrplanwechſel, muß de
Fahrplan endgültig feſtliegen, jetzt ſind neue Anträge und Wünſch
zwecklos. Sie können früheſtens zum nächſten Fahrplanwechſel be
rückſichtigt werden. Die Friſt vom 15. April bis 15. Mai brauch
die Eiſenbahn, um ihre Lokomotiv= und Wagenverteilung, di=
Zugzuſammenſtellung, die Perſonalverteilung und deren Dienſt
regelung dem neuen Fahrplan anzupaſſen.
Weiterhin ſprach der Redner noch über die in den letzten Jal
ren erreichte Beſchleunigung der Reiſezüge, die ihre Krönung i
dem Fliegenden Hamburger fand, des zur Zeit ſchnellſten Zuge
der Welt, der in Kürze einen Bruder bekommen ſoll, der di
Strecke Berlin—Frankfurt a. M., d. ſ. über 500 Km., in run
5 Stunden durchfahren wird: Redner ſchilderte vor allem die Vor
arbeiten, die zu erledigen wären, um dieſe Geſchwindigkeit zu er
möglichen, wie z. B. Löſung der Bremsfrage. Signalabſtänd
Streckenbegradigungen uſw.
Nachdem der Vortragende dann die zuſätzlichen Leiſtungen de
Reichsbahn. die Verwaltungsſonderzüge, Kraft durch Freude
Fahrten, Sonderzüge zu den großen nationalen Aufmärſchen, zu
Saarkundgebung, zum Reichsparteitag, noch kurz geſtreift hatt
ſprach der Redner zum Schluß noch über die Bearbeitung und de
Druck der Kursbücher. Taſchenfahrpläne und Aushangfahrplän
Eine umfangreiche Auswahl deutſcher und ausländiſcher Fahrplat
bücher, die ausgelegt waren, vermittelten ein anſchauliches Bil.
was auf dieſem Gebiet, beſonders in Deutſchland, in den letzte
Jahren geleiſtet worden iſt.
Der rege Beſuch des Vortrages beweiſt, daß die damit be
zweckte Berufsſchulungsarheit der DMF. in immer weiteren Kre
ſen anerkannt und gewürdigt wird. Der nächſte Vortrag der Fad
gpuppe Verkehr, findet am 5. Februar 1935 ſtatt, und zwar wir
Herr Poſtrat Krocker ſprechen über neuzeitlichen Nachrichtenverkel
der Deutſchen Reichspoſt, darunter auch über die Herſtellung vo
Fernſprechverbindungen mit Ueberſee, über Rundfunk und dg
mehr. Nähere Mitteilung folgt noch in der Tagespreſſe.
NSG. „Kraft durch Freude”, Kreis Darmſtadl.
Achtung! Theatermiete KdF.
Die 5, Vorſtellung „Die drei Eisbären”, ein Luſtſpie
von Vitus, findet diesmal an zwei Abenden im Kleinen Hau
ſtatt, und zwar Donnerstag, den 31. Januar 1935, abend
8 Uhr (blaue Karte) und Samstag, den 2. Februar 193
abends 7.30 Uhr (gelbe Karte).
Die Mietteilnehmer erhalten ihre Karte bei der zuſtändige=
Ortsgruppe. Mieter, die ihre Karten nicht abholen, ſind trotz
dem zahlungspflichtig
Bei Beſuch des Theaters muß die Stammkarte ſtets vorg
zeigt werden.
Harry=Cobler=Abend!
Am 12. Februar d. J. in der Woogsturnhalle. Die Nad
frage nach Karten für dieſen Abend iſt ſehr groß. Wer dieſe
genußreichen Abend miterleben will, ſorge ſich frühzeitig fi
Eintrittskarten. Dieſe ſind für 50 Pf. zu haben in der Geſchäft
ſtelle KdF., Bismarckſtraße 19, ſowie bei Orts= und
Betrieb=
warten.
Damen= und Herrenſitzung der Narrhalla Darmſtadt.
Karten zum Vorzugspreis von 75 Pf. ſind in der Geſchäft
ſtelle KdF., Bismarckſtraße 19, erhältlich.
gez. Malcomes. Kreiswart Kraft durch Freude.
p. Wichtig für Garagenbeſitzer. Für das Rauchverbot in de
Einſtellräumen empfiehlt das Miniſterium folgenden Wortlat
durch augenfälligen dauerhaften Anſchlag: „Rauchen und jede
Gebrauch von Feuer polizeilich verboten. Der früher vorg
ſchriebene Wortlaut kann beibehalten werden.
Heſſiſches Landestheaker.
Kleines Haus. — Montag, den 28. Januar.
Gaſtſpiel Konrad Dreher:
„Der Feinſchmecker”.
Ein Münchener Schwank von Ludwig Thoma.
Alles, was München liebt — und dies iſt ein beträchtlich
Ausſchnitt aus dem Kreis des gebildeten Darmſtadt — we
geſtern im Kleinen Haus vereinigt.
Konrad Dreher in einem Münchener Schwank von Ludw
Thoma, — das ergibt eine dreifache Steigerung des Begriff”
München.
Münchener Luft atmet aus dem Schwank „Der Feinſchmecker
oder, wie er früher hieß, „Der alte Feinſchmecker!
Welche Sorte Nockerln heute zu empfehlen iſt, ob der Leberke
ſaftig und die Weißwürſte friſch und zart ſind, hierin lagen d.
Hauptſorgen des ehemaligen Metzgermeiſters, jetzigen Privatie,
Blaſius Kiermaier. Doch als das junge Berliner Mädel in ſe=
Haus ſchneite, fand der alte Feinſchmecker auch hieran Geſchma
Zu ſeiner Enttäuſchung ohne Erfolg, denn das Julchen ſchenk
dem jungen Kunſtmaler ſein Herz. So mußte der Balſius
Leberkas, Nockerln und Weißwürſten wieder zurückkehren!
Eine einfache Handlung, aber ein Schwank ſo voll Huml
Güte und Menſchlichkeit, daß das Herz dabei aufgeht!
Das iſt das Schöne an allen Geſtalten Ludwig Thomas d.
hinter ihnen eine menſchlich erfüllte, warmherzige Perſönlichte
ſteht, die ihre Strahlen in ſeine Dichtung ausſtrömt.
Konrad Dreher war wieder ganz der Alte, oder richtige
immer noch der Junge!
Sein „Privatier Kiermaier” iſt unübertrefflich in Geſtaltun
Mundart und Humor. Man teilt ſeine kulinariſchen Sorgen, de
liebt ſich mit ihm in das junge Mädel und verdrückt mit in
unter Lächeln eine Träne, wenn der andere ſie in die Arme ſchlie
Am luſtigſten waren die Auseinanderſetzungen mit ſeine
Spezi „Xaver Feſtl”, der ihm ſchlau aus den Verlegenheiten h0.
aber auch mit köſtlichem Humor die Meinung ſagte. Er wurde vi
Carl Schöpp famos geſpielt.
Die übrigen Herrſchaften der Dreher=Truppe waren kel
ſchauſpieleriſchen Größen; doch ſie füllten ihre Plätze ausreiche.
aus, ſo die Herren Geyer und Weſenbeck, ſowie die Dame
Jenny Dreher, Hinne, Joſeffy und Fiſcher.
In dankbarer Verehrung wurde Konrad Dreher am Schiu
lebhaft gefeiert.
Am nächſten Sonntag aber nehmen wir Ludwig Thom”
herrliche „Erinnerungen” wieder vor und verſenken uns
das reiche Leben dieſes prächtigen Mannes, des zur Zeit letle
großen Humoriſten deutſcher Art.
Dienstag, 29. Januar 1935
Aus Heſſen.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 29 — Seite 7
ve. Arheilgen, 28. Jan. Jahres=
Hauptperſamm=
na. der Kranken=Unterſtützungskaſſe „
Vor=
rts” Nach kurzen Begrüßungsworten gedachte Vorſitzender
„ann Lutz der im abgelaufenen Jahre verſtorbenen Mitglieder,
die Anweſenden durch Erheben von den Sitzen ehrten. Der
kanntgabe der Anweſenheitsliſte folgte der Jahresbericht, den
chäftsführer Georg Völger 9. erſtattete. Dem Bericht iſt zu
nehmen, daß die Kaſſe auch im abgelaufenen Jahre wiederum
gearbeitet hat. Die Mitglieder konnten von 4
Wochenbeiträ=
befreit werden, trotzdem verblieb ein Ueberſchuß von 350.—
z. Das Kaſſenvermögen beläuft ſich zurzeit auf etwas mehr
7000.— RM. Der Mitgliederſtand beträgt 147
Einzelmit=
der und 43 Familien. Die Zahl der gemeldeten
Krankheits=
e betrug im Berichtsjahre 71 mit 2027 Krankheitstagen.
Auf=
ſendet wurden hierfür rund 3550.— RM. an
Krankenunter=
ung und 960.— RM. für Arzt und Arzneikoſten. Aus dem
iſionsbericht, den Mitglied Georg König ablegte, geht
her=
daß die Kaſſe im verfloſſenen Jahre zweimal revidiert und
her, Belege und Kaſſe in beſter Ordnung befunden wurden,
daß dem Geſchäftsführer Entlaſtung erteilt wird. Die
Vor=
dswahl ergab die einſtimmige Wiederwahl der ausſcheidenden
ſtandsmitglieder, die nunmehr ihre Aemter ſchon 25 Jahre
Zufriedenheit aller Mitglieder verſehen. Auch die Mitglieder
Schiedsgerichts, verbleiben ſämtlich in ihren Aemtern.
tsbäuerinnen=Verſammlung. Ich Gaſthaus „Zur
ne” fand eine Verſammlung der Ortsbäuerinnen ſtatt, die
sbauernführer Pg. Wilhelm Brücher leitete. Als Führerin
Ortsbäuerinnen, ernannte der Ortsbauernführer Frl. Marie
rtner. Im Mittelpunkt der Verſammlung ſtand ein
Refe=
von Frl. Beike von der Bäuerlichen Werkhochſchule
Darm=
die ſich eingehend über „Allgemeine Fragen der Bauers=
” verbreitete. Es ſollen weitere Vorträge ſtattfinden, in denen
Bäuerinnen für ihre Aufgaben geſchult werden ſollen, um
bei der Erzeugungsſchlacht mit dem nötigen Rüſtzeug
ver=
zu ſein.
Dg. Arheilgen, 28. Jan. Jahreshauptverſammlung
Geflügel= und Kaninchenzuchtvereins. Nach
en Begrüßungsworten des Vorſitzenden Döbel und Verles
Niederſchrift folgten die Jahresberichte. Vorſitzender Döbel
h über die Veranſtaltungen des Vereins und die Beſchickung
Ausſtellungen. Auch im Berichtsjahre konnten die Mitglieder
* Zuchtleiſtungen hervorbringen und bei den beſchickten
Aus=
ingen zahlreiche Ehren= und Zuſchlagspreiſe erzielen. Der
gliederſtand iſt der gleiche geblieben. Der Kaſſenbericht des
ners Ferdinand Hergert, dem Entlaſtung erteilt wurde,
b ein Bild geſunder Vereinsfinanzen. Den Bericht der
Futter=
niſſion erſtattete 2. Vorſitzender Hei rich Eißler. Der
Be=
an Futtermitteln war recht rege, umgeſetzt wurden rund 1300
Zuchtwerbewart Heinrich Gimbel ſprach über den Stand
Leiſtungszucht, die im Verein eine gute Pflegeſtätte findet.
yließend wurden verſchiedene Anträge zur Zufriedenheit aller
llieder erledigt. Die Vorſtandsmitglieder verbleiben ſämtlich
ren Aemtern. Im Frühjahr dieſes Jahres ſoll ein
Familien=
d ſtattfinden, die lokale Ausſtellung des Vereins wurde auf
24. November d. J. feſtgeſetzt. Im weiteren Verlauf der
Ver=
ilung erfolgte die Vergebung der vereinseigenen
Zucht=
ne. Mitglied Heinrich Weſp übernimmt einen Stamm
Ply=
h=Rocks, während Mitglied Konrad Hergert ein Stamm
eg=Rhodeländer zugeteitt wird. Der örtlichen Winterhilfe
aus der Vereinskaſſe ein Betrag von 10 RM. überwieſen.
2r. Wixhauſen, 28. Januar. Theaterabendder Freiw
litats=Kolonne. Im vollbeſetzten Saal „Zur Sonne‟
die hieſige Sanitätskolonne einen gut gelungenen
Theater=
dab. In ſeiner Begrüßungsanſprache ſprach Herr Becker als
plonnenführer u. a. auch über die Entſtehung des freiwilligen
tätsdienſtes überhaupt. Da in weiten Kreiſen über den
Ur=
ig des Roten Kreuzes ſo gut wie nichts bekannt iſt.
entneh=
wir den Ausführungen folgendes: Die Idee der Freiw.
Sani=
olonnen geht auf einen Schweizer, Henri Dunant, zurück,
er auf den blutigen Schlachtfeldern von Solferino dazu
an=
ert wurde. Eine internationale Konferenz 1863 ſchuf das
in der ganzen Welt anerkannte und beliebte Rote Kreuz.
Becker betonte: Wir ſind keine Nationalſozialiſten dem Worte
ſondern der Tat. Ein dreifaches Sieg=Heil auf den Führer
oß die intereſſanten Ausführungen. Das nun folgende
terſtück .„Füchſe im Hühnerſtall” wurde gut und flott geſpielt.
reichem Beifall dankte das Publikum allen Mitwirkenden. Die
nne darf mit dem Erfolg des Abends zufrieden ſein, zumal
Reinertrag zur Anſchaffung von Geräten beſtimmt iſt. —
chliches. Anläßlich der Wiederkehr des Jahrestages der
„nalſozialiſtiſchen Revolution und der Gründung des Dritten
es findet am Mittwoch, 30. Januar, abends 8 Uhr, ein
9sdienſt ſtatt.
Griesheim, 28. Jan. Reichsluftſchutzbund
Gemeinde=
de Griesheim. Am Sonntag, dem 3. Februar ds. Js., wird in
inſchaft mit der Freiwilligen Feuerwehr durch die Amtsträger
1.L.B. eine Beſichtigung der Speicherräume ſämtlicher Häuſer
heims vorgenommen. Bei dieſer Beſichtigung wird feſtgeſtellt
Wen, welche Hausbeſitzer mit der Entrümpelung im Rückſtand
Wer keine Verwendung für alte Möbelſtücke uſw. hat, findet
er NS=Volkswohlfahrt Abnahme Altpapier und Metallreſte,
eld (Papier und Metall). Staniolreſte, zinnene Flaſchenhülſen
können bei dem Krieger= und Soldatenverein (Kyffhäuſer=
) abgeliefert werden, der dieſe Altwaren ſammelt und der
hen Induſtrie zur Verwertung zuweiſt. Der Erlös aus dieſen
cken” kommt Kriegerwaiſen zugute. Vor allen Dingen wird
T1 gebeten, die da und dort noch vorhandenen alten Bücher,
Ur=
n Hausrat und Werkzeuge dem Ortsgruppenführer des
sbundes Volkstum und Heimat, Lehrer Pabſt, Neue
Darm=
r Straße 13. zu melden, der die Gegenſtände dem geplanten
atmuſeum einverleiben wird. Man hört manchmal die Anſicht,
Entrümpelung werde durch die Amtsträger des Reichsluft=
Apundes vorgenommen. Dieſe Meinung iſt irrig. Für die vor=
Oismäßige Räumung der Speicher iſt jeder Hausbeſitzer ſelbſt
itwortlich. Die Amtsträger des R.L.B. überwachen lediglich
entrümpelung und ſind nur in der Lage, Aufklärung und
hläge zu geben.
Eberſtadt, 28. Jan. Der Turnverein 1876 berief
anläß=
es Jahrestages ſeiner Turnhallenweihe ſeine
Vereinsangehö=
zu einem Gemeinſchaftsabend, verbunden mit
Sie=
rung. Vereinsführer Turner Dieter gedachte in ſeinem
2srückblick der geleiſteten Arbeit und Erfolge, während ſich die
rinnen und Sieger mit der Fahne um ihren Führer
grup=
en. Er lobte im beſonderen die anerkennenswerten
Lei=
en von Turnerinnen und Turnern, denen er den Dank des
ins übermittelte. Turner Dieter gab ſeinem Wunſche
Aus=
daß die Erfolge des abgelaufenen Jahres allen ein Anſporn
mögen. Oberturnwart Heß nahm anſchließend die Sieger=
„ig vor. 50 Turnerinnen und Turner konnten mit dem
Eichen=
nebſt Urkunde bedacht werden. Außerdem erhielten Urkunden
Ujährige Mitgliedſchaft Turner Friedrich Meidinger, für
rige Mitgliedſchaft die Turner Chriſtian Haller, Georg
hel und Joſ. Krebs. Von der Wanderabteilung erhielten
ere für 1—10jährige Wandertätigkeit den Tannenzweig mit
ichen oder den Wanderſtock. Der ſchöne Abend war
ausge=
ct mit Darbietungen der Turnerinnen und Turner, und die
beißkapelle ſpielte ſtimmungsvolle Tanz= und Unterhaltungs=
Nieder=Ramſtadt, 28. Jan Kameradſchaftsabend.
Krieger= und Veteranenverein Nieder=Ramſtadt=Waſchenbach
im Saale von Kamerad Knapp (Darmſtädter Hof) ſeinen
ſen Kameradſchafts= und Familienabend ab, der inſofern
beſondere Bedeutung hatte, weil mit ihm die Verleihung
hrenkreuze für Frontkämpfer und Kriegsteilnehmer, ſoweit
Intragſteller Mitglied des Vereins ſind, verbunden war.
rad Willi Block, als Führer des Vereins, begrüßte die
Ius zahlreich erſchienenen Kameraden mit ihren
Familien=
ſörigen und im Beſonderen den in den 80er Jahren ſtehen=
Altveteranen Chriſtovh Nungeſſer ſowie die beiden Bürger=
Jahrling=Nieder=Ramſtadt und Krämer=Waſchenbach. Nach
lSgegangenen ſchneidigen Militärmärſchen einer Abteilung
Nuſikzugs der SA.=Standarte III/390, unter perſönlicher Mit=
ing des Muſikzugführers Sauerwein.
ſchritt Bürgermeiſter
Ehrenkreuze. In ſei=
Herrn Reichspräſidenten v. Hindenburg geſtifteten Kriegs=
„eze hin, rückblickend auf die Ruhmestaten von Heer und
Dahrend des großen Völkerringens, aber auch gedenkend
gen Kameraden, die im Kampfe zur Verteidigung des
rlandes ihr Leben laſſen mußten. Eine Minute ſtillen
Ge=
ns, während derer die Kapelle das Lied vom „guten
Rame=
monierte, wurde ihnen gewidmet. Bürgermeiſter Krä=
Waſchenbach nahm anſchließend die Ueberreichung für die in=
nerhalb ſeines Dienſtbereiches wohnhaften Kameraden vor. Nach
einem Schlußwort von Bürgermeiſter Jährling wurde der
feier=
liche Akt mit einem dreifachen „Sieg=Heil” und mit dem Abſingen
des Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Liedes beendet Vereinsführer
Block nahm dann noch einige Ehrungen vor. Es wurden
aus=
gezeichnet für 40jährige Vereinszugehörigkeit die Kameraden Otto
Harniſch. Peter Pink. Wilhelm Roß, Friedr. Bender 7., und für
25jährige Mitgliedſchaft Kamerad Ernſt Scriba. Die ſiegreichen
Schützen der Schießabteilung, die im letzten Jahre wiederum ſo
glänzende Erfolge zu verzeichnen hatten, erhielten bei dieſer
Ge=
legenheit ebenfalls die verdiente Auszeichnung. Damit fand der
erſte Teil des Abends ſeinen Abſchluß. Im gemütlichen Teil hatte
ſich der Verein einen Herrn Degenhardt aus Darmſtadt
ver=
ſchrieben, der in ſeinem überſchäumenden Humor bald die richtige
Feſtſtimmung brachte und die Zuhörer beſtens unterhielt. Bei
Sang und Tanz verlief die Zeit nur allzu raſch.
C. Ober=Ramſtadt, 28. Jan. Geſangverein
Ger=
mania e.V. Der Geſangverein „Germania” e. V. hielt ſeine
diesjährige Jahresverſammlung im Gaſthaus „Zum Mühltal”
ab. Dieſelbe wies einen guten Beſuch auf. Vor Eintritt in die
Tagesordnung gedachte man des im letzten Jahre verſtorbenen
langjährigen und verdienſtvollen Ehrenvorſitzenden Wilh. Emich
in ehrender Weiſe. Der mit der Geſchäftsfuhrung beauftragte
2 Vorſitzende, Schneidermeiſter Ackermann, würdigte die großen
Verdienſte des Verblichenen um den Verein und widmete dem
Verſtorbenen einen ehrenden Nachruf. Nach Eintritt in den
ge=
ſchäftlichen Teil wurden die Jahres= und Rechenſchaftsberichte
er=
ſtattet, die zu keinerlei Beanſtandungen Anlaß gaben. Da der
ſeitherige 1. Vorſitzende des Vereins ſein Amt niederlegte, wurde
der bisherige 2. Vorſitzende, Schneidermeiſter Karl Ackermann,
zum 1. Vorſitzenden gewählt. Mit Worten des Dankes für das
ihm geſchenkte Vertrauen, nahm dieſer das Amt an und wird
nach erfolgter Beſtätigung ſeine weiteren Mitarbeiter berufen.
Weiter wurde beſchloſſen, zunächſt nur das Gauwertungsſingen
geſchloſſen zu beſuchen. Die Beratung verſchiedener interner
Ver=
einsangelegenheiten bildete den Schluß der Verſammlung
Dankgottesdienſt. Am Mittwoch, den 30. Januar, dem
zweiten Jahrestag der Machtübernahme durch den Führer und
Reichskanzler Adolf Hitler, findet abends in unſerer Kirche ein
Dankgottesdienſt ſtatt, während am nächſten Sonntag daſelbſt ein
Miſſionsfilm gezeigt wird. Hierfür iſt am Nachmittag eine
Kin=
dervorſtellung.
f. Roßdorf, 28. Jan. Ehrenkreuze. Auf der
Bürger=
meiſterei ſind wiederum 50 Ehrenkreuze eingetroffen, deren
Ver=
leihung am 30. Januar abends, dem zweiten Jahrestage des
Durchbruchs der nationalſozialiſtiſchen Revolution, auf dem
Rat=
hauſe erfolgen wird.
Fb. Groß=Zimmern, 28. Jan. Der letzte
Kriegsvete=
ran von 18/0/71, Herr Karl Göbel 5., Dieburger Straße 12.
konnte am geſtrigen Tage bei völliger körperlicher und geiſtiger
Friſche ſeinen 88. Geburtstag begehen. Wir gratulieren dem
Veteran zu dieſem Tage auf das herzlichſte und wünſchen, daß er
dieſen Tag noch recht viele Jahre im Kreiſe ſeiner Familie
ver=
leben möge. — Anläßlich der Wiederkehr des 30.. Januar, des
Tages der „nationalſozialiſtiſchen Machtübernahme", findet eine
Sonderbetreuung aller Bedürftigen ſtatt. Zur Ausgabe kommen
Lebensmittelſcheine. Brikettſcheine und Brot, letzteres jedoch nur
an Brotbedürftige.
Cs gibt Zaungäſte der Ereigniſſe, die immer das,
was andere Leute täglich und mühelos in
inter=
eſſanter Zuſammenſtellung erfahren, erſt durch
Her=
umhorchen nach langer Zeit ſtückweiſe zu Gehör
be=
kommen. Es ſind das die Menſchen, die auf das
Studium einer Zeitung verzichten und denen ein
koſtenloſer Blick durch ein Aſtloch zum Panorama
des Welt= und Heimatgeſchehens genügt. Wenn
ſich ein derart ſeltſamer Zeitgenoſſe auch noch in
Ihrem Bekanntenkreis befindet, machen Sie ihn
doch bitte auf die Leiſtungen des „Darmſtädter
Tagblatt” aufmerkſam!
k. Dieburg, 28. Jan. Kellerſcher
Männergeſang=
verein — Generalverſammlung. In der im
Vereins=
lokal Zum grünen Baum” abgehaltenen 60, ordentlichen
Gene=
ralverſammlung konnte der Vorſitzende, Herr Jakob Kern, in
ſeiner Eröffnungs= und Begrüßungsanſprache die erfreuliche
Feſt=
ſtellung machen, daß faſt ſämtliche aktiven, paſſiven und
Ehren=
mitglieder ſich eingefunden hatten und rückblickend erklären, daß
das Vereinsleben ſich im letzten Jahre reger und tätiger denn
je geſtaltet habe, und daß ſehr ſchöne und weſentliche Erfolge zu
verzeichnen ſeien. Der Bericht des Schriftführers, Herrn J.
Blank, ergab ein erfreuliches Bild über die vielſeitig geleiſtete
Arbeit im verfloſſenen Vereinsjahr. Der Männergeſangverein
hat nicht nur in einer großen Reihe eigener Veranſtaltungen
glänzende Erfolge erzielt, ſondern hat ſich auch bei jeder
Gelegen=
heit anderen Vereinen zur Verfügung geſtellt und deren
Feſtlich=
keit durch den Vortrag geeigneter Chöre verſchönern helfen. Der
Rechenſchaftsbericht des Rechners, Herrn Heinrich Danz, brachte
einen ſehr annehmbaren Kaſſenſtand und zeugte in vielen Fällen
von Opferſinn und Idealismus einzelner Mitglieder. Dem
Rech=
ner wurde für ſeine ordentliche Buchführung Lob und Entlaſtung
erteilt. Der ſeitherige Vorſitzende wurde einſtimmig
wiederge=
wählt. Er nahm die Wahl an und verſprach, ſeine ganze Kraft,
wie ſeither, dem Verein zu widmen. Er richtete an alle
Mitglie=
der die Bitte dem deutſchen Lied, dem edlen Männergeſang, die
Treue zu halten und ließ die harmoniſch verlaufene
Verſamm=
lung in ein dreifaches „Sieg=Heil” auf unſeren Führer und
Volks=
kanzler ausklingen.
* Lengfeld, 28. Jan Die hieſige Ortsgruppe des
Oden=
waldklubs feierte auf dem Weiler Zipfen im Gaſthaus von
Becker ihr diesjähriges Dekorierungsfeſt.
Bedauerlicher=
weiſe war der langjährige Gaſt der Ortsgruppe, Herr Profeſſor
Kiſſinger, gerade erkrankt. Der Odenwaldklub hatte deshalb ein
anderes Hauptausſchußmitglied, Herrn Amtsgerichtsrat Becker,
zu ſeinem Feſte eingeladen, den der 2. Vorſitzende, Herr Lehrer
Müller, zu Beginn des Abends in ſeiner Begrüßungsanſprache
willkommen hieß; an ſie ſchloß ſich der Geſang des Deutſchlandliedes.
Herr Amtsgerichtsrat Becker ſprach im Namen des Vorſtandes
des Geſamtklubs: ſeine Rede brachte einen Rückblick auf die
2000jährige Geſchichte des deutſchen Volkes und beleuchtete die
Tätigkeit der deutſchen Wandervereine. Der Vertreter des
Haupt=
ausſchuſſes nahm dann die Auszeichnung der Wanderer und
Wan=
derinnen vor, die das Goldene Ehrenzeichen erworben haben;
zwei Frauen erhielten den Ehrenſtock, ein Mitglied das 15jährige
Wanderabzeichen. Dem Vorſitzenden, Herrn Otto Lutz konnte
das Abzeichen für 40jährige Mitgliedſchaft überreicht werden; die
Ortsgruppe ernannte ihren Vorſitzenden aus dieſem Anlaß
zu=
gleich zum Ehrenmitglied. Den Dank für die Feſtrede und die
Dekorierungsanſprache ſtattete die Ortsgruppe Herrn
Amts=
gerichtsrat Becker mit einem freudigen „Friſch auf!” ab. Bei
ge=
meinſam geſungenen Liedern, Vorträgen der kleinen Kapelle und
einem flotten Tanz verlief das Dekorierungsfeſt ſehr gemütlich.
Fe. Reichelsheim, 28. Jan. Gottesdienſt. Anläßlich des
30. Januar, dem Tage der Uebernahme des Kanzleramtes durch
den Führer, findet in hieſiger Kirche abends ein Gottesdienſt
ſtatt, an dem alle Formationen der NSDAP. im ganzen
Kirch=
ſpiel geſchloſſen teilnehmen.
Cd. Michelſtadt, 28. Jan. Feierliche Einholung der
Jungbannfahne. Am diesjährigen Gedenktage des
Opſer=
todes von Herbert Norkus wurde die Jungbannfahne des
Jung=
volkes geweiht. Am geſtrigen Sonntag marſchierten nun die
Jungvolkformationen, BDM., Abordnungen der übrigen NS=
For=
mationen ſowie die PO. zum Bahnhof, um die mit dem Zuge
ein=
treffende Fahne heimzuholen. Als das Feldzeichen ſichtbar wurde.
wurde es mit brauſendem Sieg=Heil begrüßt, die Fahnengruppen
ſetzten ſich an die Spitze des langen Zuges, dann ging es durch die
in Flaggenſchmuck ſtehenden Straßen nach dem Marktplatz.
Fan=
farenmärſche, begleitet von dem dumpfen Dröhnen der
Landsknecht=
trommeln, Sprechchöre und Lieder des Jungvolks leiteten dort die
Kundgebung ein, dann ſprach Kreisleiter Pg. Schwinn zu den
Verſammelten. Er betonte u. a., daß es auch gerade die Jugend
geweſen ſei, die mitgeholfen habe, der Bewegung zum Siege zu.
verhelfen und Seite an Seite mit den älteren für die Errichtung
des Dritten Reiches zu kämpfen. Er ermahnte, auch weiterhin ſo
fortzufahren, damit dereinſt die Jugend in gleichem Sinne das
Werk des Führers Adolf Hitler übernehmen und fortführen könne.
Anſchließend ſprach der hieſige Ortsgruppenleiter Pg. Fiſcher
über die Unterſchiede in der Erziehung der Jugend früher und
jetzt. Zum Schluſſe ergriff noch der Stellvertreter des
Jungbann=
führers. Breunig, das Wort und erneuerte in markanten
Wor=
ten das Gelöbnis, daß die deutſche Jugend auch weiterhin getreu
dem Führer weiterarbeiten wolle. Mit dem Lied der
Hitler=
jugend, dem Deutſchlandlied und dem Horſt=Weſſel=Lied wurde dann
die eindrucksvolle Kundgebung geſchloſſen.
Ci. Erbach, 27. Jan. Kirchenvorſtands= und
Kir=
chengemeindevertreter=Sitzung. Dem ſonntäglichen
Hauptgottesdienſte ſchloß ſich eine gemeinſame Sitzung des
Kir=
chenvorſtandes und der Kirchengemeindevertreter, die als
Beauf=
tragte des Kirchenvolkes mit beſonderen Aufgaben betraut ſinn,
an. Herr Stadtpfarrer Hahn gedachte der großen Bedeutung des
abgelaufenen Jahres für unſer Volk und Vaterland, beſonders
auch für unſere Kirche, und mahnte zur fleißigen Mitarbeit an
dem ſo erfolgreich vom Führer begonnenen Aufbauwerke.
Be=
ſondere Aufmerkſamkeit fand der Jahresbericht, der ein
anſchau=
liches Bild von der allgemeinen und insbeſondere der örtlichen
kirchlichen Lage bot. Recht rege war das Vereinsleben. Die
am 4. März erfolgte Eingliederung der evangeliſchen in die
natio=
nalen Jugendverbände erfolgte ohne jegliche Mißhelligkeit.
Be=
ſonders ſegensreich wirkte der Frauenverein, der durch freiwillige
Liebestätigkeit nicht nur das Erasmusſtift für Alte und Einſame,
ſondern auch die Kleinkinderſchule ſelbſtändig unterhält. Kirchen=
und Poſaunenchor zeigten ſich auf beachtlicher Höhe. Die
Opfer=
bereitſchaft zeigte ſich beſonders ſtark, als es galt, die alte
Stadt=
kirche in ihrem Innern wieder neu herzuſtellen. Die Koſten
konn=
ten durch Gaben und Stiftungen ſowie den gewährten
Reichszu=
ſchuß bis auf einen ganz kleinen Betrag getilgt werden.
Beſon=
dere Anerkennung verdient die Stiftung des verſtorbenen
Schrei=
nermeiſters Reimherr in Höhe von 1000 RM., deren
Zins=
ertrag alljährlich an Weihnachten einſam ſtehenden
Hilfsbedürf=
tigen zugute kommen ſoll. Unterbrochen wurde der regelrechte
Ablauf der Geſchäfte durch einen doppelten Wechſel auf der „
wei=
ten Pfarrſtelle. — Elfenbeininduſtrie im Film. Von
den hieſigen und einigen in der Umgebung betriebenen
Elfenbein=
werkſtätten wurde der Kulturfilm „Elfenbein im Odenwalde‟
aufgenommen, der gegenwärtig hier bei ſtärkſtem Intereſſe der
einheimiſchen Bevölkerung läuft.
m. Beerfelden. 28. Jan. Arbeitsbeſchaffung. Ueber
dieſes Thema gab Herr Forſtmeiſter Roßmäßler längere
inter=
eſſante Ausführungen. Das hieſige Forſtamt. an ſeiner Spitze der
genannte Herr, hat ſich auf dieſem Gebiet große Verdienſte
er=
worben. Im Frühjahr 1933 ſtellte das hieſige Forſtamt einen
um=
faſſenden Arbeitsplan für den ganzen Bezirk auf, der etwa 120 000
Tagwerke vorſieht. Um die Ausführung zu ſichern, ſetzte ſich das
Forſtamt für die Einrichtung eines Arbeitslagers am hieſigen
Platze ein. Die Belegſchaft iſt zurzeit mit landwirtſchaftlichen
Meliorationsarbeiten beſchäftigt, nach deren Beendigung wird dann
mit den weiteren Erſchließungsarbeiten des hieſigen Waldgebietes
begonnen werden. Zur Zeit wird ein 1300 Meter langer
Verbin=
dungsweg von Schöllenbach auf den Hohberg gebaut, anſchließend
werden 1500 Meter Holzabfuhrwege in Angriff genommen. Nach
Schluß der diesjährigen Holzhauerei werden in der Gemarkung
Hebſtahl im dortigen Staatswald etwa 3200 Meter
Holzabfuhr=
wege gebaut. Bis 1. Juli 1934 waren 1840 Meter Waldſtraßen und
19000 Meter Holzabfuhrwege gebaut. Für das laufende Jahr ſind
noch in Vorbereitung größere Umwandlungen von Wald in Feld
in den Gemarkungen Falkengeſäß und Ober=Finkenbach.
Wege=
arbeiten in Ober=Sensbach ſowie anderen Teilen des Forſtbezirks.
Bickenbach, 28. Jan. Die erſten Ehrenkreuze für
Front=
kämpfer wurden am Samstag abend im Rathaus durch
Bürger=
meiſter Rau an 26 Kriegsteilnehmer feierlich überreicht.
Dp. Zwingenberg, 28. Jan. Die SARII. Sturm
Zwin=
genberg und Soldaten= und Kriegerverein
Zwin=
genberg hatte zu einem Kameradſchaftsabend im Saale des
Hotels „Zum Löwen” eingeladen. Nach dem Badenweiler=Marſch.
geſpielt von der Kapelle Rhein, trug Frl. Schneider einen ſinnigen
Vorſpruch vor. Ihr folgte der Führer des Sturmes Pg. Dickler
mit der Begrüßungsanſprache, nach welcher man der Toten des
ver=
gangenen Jahres gedachte. Ein Gedicht, vorgetragen von der
Schü=
lerin Lore Rieß, ſchloß ſich an. Ein Vertreter des Kyffhäuſer=
Bundes überbrachte die Grüße desſelben. Die aufgeführten
Thea=
terſtücke, nämlich das Drama: „Brüder in Feſſeln” und der
Sol=
datenſchwank „Jochem Päſel” wurden muſtergültig aufgeführt und
von den Anweſenden mit Dank und Beifall aufgenommen. Ein
Soldatenliederpotpourri und das Deutſchlandlied beſchloſſen den
offiziellen Teil des Abends, nachdem der Sturmführer Pg. Dickler
allen Mitwirkenden für ihre Tätigkeit im Dienſte der Sache ſeinen
Dank ausgeſprochen hatte. Der zweite Teil des gut gelungenen
Abends beſtand aus einem gemütlichen Zuſammenſein mit Tanz.
Ce. Bensheim, 28. Jan. Im Kreiſe Bergſtraße des
HSB. hatte, wie alljährlich, der Kreischormeiſter Muſikdirektor
Doebert die Chorleiter zu einer Schulung zuſammengerufen.
Man war der Einladung zahlreich gefolgt, hatte ſich doch
der Vortragende als Ziel geſetzt, die Aufmerkſamkeit der Vereine
auf neuzeitliche polyphone Chöre zu lenken. H. Langs „Kein
ſchöner Land” und W. Rinkens „Bauerntrutz” gaben viel
An=
regung, ſo daß der Wunſch der Anweſenden, jährlich zweimal zu
ſolchem Kurſus zuſammenzukommen, der ſchönſte Ausdruck des
Dankes war. Indem der Kreiswalter Lehrer Beltz auf die
ge=
ſchichtliche Bedeutung des Januar für unſer Volk hingewieſen,
ſchloß er mit einem Sieg=Heil auf den Führer, worauf man das
Horſt=Weſſel=Lied ſang.
Em. Heppenheim a. d. B., 28. Jan.
Kreismitglieder=
appell der NSDAP. Die Ortsgruppen des Kreiſes waren,
teils in Sonderzügen, hier zuſammengekommen, um ſich
auf dem in Gegenwart des Gauleiters und Reichsſtatthalters
Sprenger ſtattfindenden großen Kreisappell zum Dritten
Reich und ſeinem Führer zu bekennen. Nach 19 Uhr traf
Gau=
leiter Sprenger, freudig begrüßt durch die Spalier bildende
Be=
völkerung, hier ein und begab ſich zunächſt zu einer
Führerbeſpre=
chung in den „Halben Mond . Auf dem Sportplatz am
Schwimm=
bad war anſchließend großer Appell. Den Höhepunkt bildete die
Rede des Gauleiters, in der er über die Richtlinien für das
begonnene Jahr ſprach. Die Kundgebung klang in das
Treu=
gelöbnis aus. Dann marſchierten alle Formationen durch die
feſt=
lich geſchmückten und beleuchteten Straßen zum Marktplatz, wo
der Gauleiter den Vorbeimarſch abnahm.
— Gernsheim, 28. Jan. Waſſerſtand des Rheins am
Pegel am 27. Januar — 1.15, am 28. Januar — 0,95 Meter.
Bm. Hofheim (Kreis Bensheim), 27 Jan.
Jahresver=
ſammlung. Im Bahnhofsreſtaurant Wendel Scherer hatte die
hieſige Schützengeſellſchaft ihre Jahresverſammlung. Die einzelnen
Berichte der Funktionäre zeugten von durchaus geſunden
Vereins=
verhältniſſen, wie auch die ſchönen Erfolge des letzten Jahres
be=
wieſen. 2 goldene, 12 ſilberne und zehn bronzene Gaunadeln
wur=
den errungen, dazu noch viele Preiſe, Königsſcheiben,
Ehren=
ſcheiben uſw. Schützenkönig 1934/35 wurde wieder Hans Rupp
mit 160 Ringen. Der Vorſtand blieb faſt unverändert.
Be. Klein=Gerau, 24. Jan. Goldene Hochzeit. Landwirt
Jacob Schuchmann und Ehefrau Luiſe. geb. Spies, konnten das
Feſt der Goldenen Hochzeit feiern. Schuchmann iſt noch heute
Orts=
gerichtsmann und gehörte 27 Jahre dem Gemeinderat an.
Während des Rundgangs durch die Ausſtellungshallen der Grünen Woche in Berlin blieb der
preußiſche Miniſterpräſident General Göring auch vor den Flachsſpinnerinnen ſtehen, wo er ſich etwas
von ihrer Tätigkeit erzählen ließ.
Zum Beſuch der Grünen Woche trafen auch deutſche Volksgenoſſen aus Siebenbürgen und
Banat in Berlin ein. Sie wurden u. a. von dem Stellvertreter des Führers, Reichsmini
Rudolf Heß, empfangen. Dabei benutzten ſie die Gelegenheit, mit ihren Kornblumen für
VDA. zu ſammeln.
Reich und Ausland.
Die fahrende Waldbrand=Löſchſtakion.
Zuſammenſtoß zweier Fernlaſtzüge.
Ein Mitfahrer tot aus den Trümmern
hervorgezogen.
Hanau. Am Samstag, gegen 18 Uhr, trug
ſich auf der Straße Hanau-Langenſelbold,
zwi=
ſchen den Ortſchaften Rückingen und
Langenſel=
bold ein ſchwerer Verkehrsunfall zu Ein
Fern=
laſtzug mit Anhänger, der in Richtung Hanau
fuhr und deſſen Beſitzer Erich Meyer aus
Ham=
burg iſt, hatte einen Motordefekt und hielt auf
der rechten Straßenſeite, um dieſen abzuſtellen.
Während dieſer Zeit kam aus der gleichen
Rich=
tung, alſo vom Rücken her, ein anderer
Fernlaſt=
zug mit Anhänger, deſſen Beſitzer und Führer der
Spediteur Erwin Spengler aus Worms war, und
fuhr auf den ſtehenden Laſtzug auf. Der
An=
vrall war derart ſtark, daß der Motorwagen des
auffahrenden Wormſer Laſtzuges faſt vollſtändig
zertrümmert wurde. Während der Fahrer des
Wormſer Laſtzuges und ſein Vater mit leichteren
Verletzungen davonkamen, wurde der mitfahrende
26jährige Hauſierer Heinrich Forſchhauer aus
Hanau, der in Schlüchtern aufgenommen wurde,
tödlich verletzt. Er hatte Schädel=, Arm= und
Beinbrüche erhalten und wurde als Leiche aus
den Trümmern des Wagens herausgezogen. Durch
den Zuſammenſtoß der beiden Fernlaſtzüge war
eine derartige Verkehrsſtörung auf der Straße
entſtanden, daß der Verkehr bis Sonntag
nach=
mittag durch Polizeibeamte geregelt werden
mußte.
„Zoll ich dich mal kotſchleßen?”
Den Schulkameraden im Scherz erſchoſſen.
Neuſtadt bei Kirchhain. Die leidige und
oft verurteilte Unſitte, im Scherz mit einer
Schuß=
waffe auf einen Menſchen anzulegen, hat wieder
einmal ein junges Menſchenleben vernichtet. Der
13jährige Sohn des Arbeiters Konrad Wagner,
im nahen Ort Mengsberg, ſuchte am Freitag
nachmittag einen gleichaltrigen, im Nachbarhaus
wohnenden Schulkameraden auf. Letzterer holte
ein Teſching, das ſein Vater in einem Schrank
verwahrte, und zielte mit den ſcherzhaft
gemein=
ten Worten: „Soll ich dich mal totſchießen?” auf
den Beſucher, ohne zu wiſſen, daß die Waffe
ge=
laden war. Plötzlich krachte ein Schuß, der
Wag=
ner in den Hals traf. Der Junge ſank nach
we=
nigen Minuten tot um.
Furchkbares Brandunglick
bei einer häuslichen Zilmvorführang.
Recklinghauſen. Ein furchtbares
Brand=
unglück ereignete ſich in der Nacht zum Montag
bei einer häuslichen Filmvorführung in Datteln
Dabei wurden ein elfjähriger Knabe getötet und
zwei Perſonen ſchwer verletzt. In dem Hauſe
Handſtraße 37 a veranſtaltete der dort wohnende
Otto Gehring eine Filmvorführung, an der zehn
Perſonen teilnahmen. Gehring hatte nicht die
geringſten Schutzvorrichtungen getroffen. Plötz
lich erfolgte eine Exploſion, eine Stichflamme
ſchlug aus dem Apparat heraus und ſofort ſtand
die Küche in hellen Flammen, die den elfjährigen
Walter Fiſcher erfaßten. Der Knabe verbrannte
vollſtändig und konnte ſpäter nur als verkohlte
Leiche gefunden werden. Während die übrigen
Perſonen in wilder Flucht durch die Fenſter
ſprangen, konnte der 48jährige Theodor Fiſcher
und ſein 22 Jahre alter Sohn nur ſchwer verletzt
aus dem brennenden Hauſe gerettet werden.
Theo=
dor Fiſcher hat furchtbare Brandwunden erlitten
und ſchwebt in Lebensgefahr. Auch ſein Sohn
Heinrich hat ſchwere Brandwunden
davongetra=
gen, doch hoffen die Aerzte, ihn am Leben zu
er=
halten. Gehring wurde verhaftet. Das Haus iſt
durch das Feuer vollſtändig vernichtet worden
Die Kriminalpolizei hat feſtgeſtellt, daß der
Filmporführungsapparat vor vier Jahren von
Gehring bei einem Kinobeſitzer geſtohlen wor
Der preußiſche Staat hat ſoeben eine bedeutende Neuerung für den Kampf gegen die Waldbrände
eingeſetzt. Es ſind zehn Waldbrand=Löſchſtationen, die mit allem erforderlichen Zubehör auf
Laſtkraftwagen untergebracht ſind. Ein ſolcher Wagen iſt mit zehn Silva=Waldbrandſpritzen
ver=
ſehen, ſowie Reſervetanks, Miſchfaß und allen anderen Geräten, wie Beilen, Spaten uſw., die
zur Bekämpfung von Waldbränden notwendig ſind. Ferner vermag der Wagen noch zehn
Per=
ſonen zur Brandſtelle zu befördern. Man hofft, durch dieſe ſchnell beweglichen Löſchſtationen die
große Waldbrandgefahr, die alljährlich die Wälder bedroht, wirkſam zu bekämpfen.
Winkerhilfswerk deutſcher Flieger
in China.
Berlin. Die deutſchen Angeſtellten der
Deutſch=Chineſiſchen Luftverkehrs=Geſellſchaft
„Euraſia”, einer Tochtergeſellſchaft der Deutſchen
Lufthanſa, die bekanntlich ſeit Jahren einen
regel=
mäßigen Luftverkehr in China betreibt, ſind auch
in dieſem Jahr wieder dem Rufe des Führers und
Reichskanzlers zur Unterſtützung des
Winderhilfs=
werkes in vorbildlicher Weiſe gefolgt. Das
flie=
gende, techniſche und kaufmänniſche Perſonal,
ins=
geſamt nur 22 Angeſtellte, hat dem
Winterhilfs=
werk 4000 Dollar zur Verfügung geſtellt. Einige
dieſer im Fernen Oſten als Pioniere für die
deutſche Luftfahrt arbeitenden Männer ſind in
ihrer Hilfsbereitſchäft noch weiter gegangen.
Außer ihrer Spende für die Winterhilfe haben
ſie ſich entſchloſſen, zur Unterſtützung bedürftiger
Familien in Deutſchland namhafte Beträge zu
überweiſen. Dieſe Hilfsbereitſchaft eines kleinen
Kreiſes deutſcher Männer, die fern der Heimat
le=
ben und arbeiten, zeigt deutlich, welchen
Wider=
hall der Ruf des Führers nach Hilfe für die
not=
leidenden Volksgenoſſen bei den
Auslandsdeut=
ſchen gefunden hat. Dieſe Volksverbundenheit
wird durch nichts beſſer bewieſen, als durch die
Hilfelgiſtung der kleinen Schar deutſcher Flieger
in China.
Ein Schiedsrichter beim Fußballſpiel
von einer Frau niedergeſchlagen.
Wien. Ein eigenartiger Fußballſkandal er
eignete ſich, wie die Blätter melden, am
Sonn=
tag in Wien. Erboſt über eine Entſcheidung,
ſtürzte ſich eine Frau auf den Schiedsrichter und
verletzte ihn ſchwer durch Schläge mit einem
Holz=
knüppel. Sie biß dann den am Boden liegenden
Schiedsrichter, bis es endlich gelang, die Raſende
von ihrem Opfer zu trennen. Der Schiedsrichter
mußte ins Krankenhaus geſchafft werden.
Gräßliche Bluktak eines Vakers.
Eutin. Aus bisher völlig ungeklärter
Ur=
ſache ſpielte ſich am Sonntag in der Wohnung des
Beſitzers einer Autoreparaturwerkſtatt, Hermann
Maskolus, eine blutige Familientragödie ab. In
den Abendſtunden hörten die Wohnungsnachbarn
mehrere Schüſſe in raſcher Aufeinanderfolge. Sie
verſuchten Einlaß zu finden, aber niemand
öff=
nete. Die Polizei wurde verſtändigt und öffnete
mit Gewalt die Wohnungstür. Den
Eintreten=
den bot ſich ein erſchreckendes Bild. Im
Wohn=
zimmer lagen Frau Maskolus, ihre beiden
Kin=
der und ihre Schwägerin mit ſchweren
Bauch=
ſchußverletzungen am Boden. Maskolus ſelbſt
war tot. Er hatte ſich ins Herz geſchoſſen. Die
Schwerverletzten wurden in das
Landeskranken=
haus übergeführt.
Die Sonne, ein bewohnker Planef?
Jſai Araugo, ein Naturwiſſenſchaftler aus
San Salvador, der ſein Land auf dem nächſten
Ozeanographiſchen Kongreß in Madrid vertreten
ſoll, hat die überraſchende Hypotheſe aufgeſtellt,
daß die Sonne ein bereits ausgekühlter,
bewohn=
barer und vielleicht auch bewohnter Planet ſei.
Nach Araugo iſt die Sonne, die wir ſehen, ein
voll=
ſtändiges Planetenſyſtem, eine ungeheure
elektro=
magnetiſche Kugel, zuſammengeſetzt aus mehreren
kleinen Planeten und Planetengruppen, die
ihrer=
ſeits wieder elektromagnetiſche Kugeln ſind. Der
Treffpunkt der von allen dieſen
elektromagneti=
ſchen Kugeln ausgeſandten Strahlen bilde eine
gewaltige Linſe, deren reflektiertes Licht uns als
eine glühende Gaskrone erſcheine und Sonne
ge=
nannt werde. Die Sonne ſelbſt, ein
undurchſich=
tiger, kalter Körper, würde danach die elektromag
netiſchen Strahlen, die von den Planeten kommen,
in Wärmeſtrahlen umwandeln und uns zuſenden.
Nach Araugos Meinung ſind alle Planeten
be=
wohnt.
Auf der Jagd
London. Wo liegen die Goldbarren
Werte von 6000 Pfund Sterling, die, wie ber
gemeldet, im Sturm aus einem von Frank
nach England fliegenden Flugzeug herausgefe
ſind? Im tiefen Meer oder im Gemüſegartene
Hauſes in Südengland, deſſen Beſitzer ſich
Goldregens noch gar nicht bewußt ſind. Die
die Frage, die heute viele Gemüter bewegt
Die Blätter geben die ganze Kette der Ortſ
ten an, die das Flugzeug auf ſeinem Wege vor
Bourget nach Abridge in Eſſex überflogen
und Tauſende von Menſchen ſtöbern bereits
ihren Gärten herum und ſuchen wie nach O
eiern die beiden Holzkiſtchen, die das wertr
Metall enthalten. Vielleicht iſt die Sache
romantiſcher, denn ſchon jetzt tritt die Vermut
auf, daß eine Bande internationaler Verbre
das Gold ſchon geſtohlen hatte, bevor das F
zeug Frankreich verließ. Sobald der Verluſt
meldet wurde, begaben ſich Beamte der Gehei
Polizei von Scotland Yards, die Sachverſtän
für das internationale Verbrecherweſen ſind,
gewiſſen Schlupfwinkeln in London, um die
wegungen beſtimmter Männer zu beobachten.
Pariſer geheime Polizei arbeitet in engſter
lung mit Scotland Yards, und es ſind ber
Anweiſungen an die Zollbeamten an der ei
ſchen Südküſte ergangen, ſchärfſte Ausſchau
kleinen Booten zu halten, die bei engli
Küſtendörfern anlegen. Warnungen ſind au
dem an Goldhändler, an Pfandverleiher und
dere möglichen Käufer von Goldbarren geſ
worden.
Wohnhauseinſturz.
Eine Familie unter den Trümmern begral
Paris. In Algier iſt infolge eines Erd
ſches ein Wohnhaus zuſammengeſtürzt. Eine d
wohnende vierköpfige Familie wurde unter
Trümmern begraben. Obwohl die Aufräumu
arbeiten ſofort aufgenommen wurden, be
wenig Hoffnung, die Verſchütteten noch leben
bergen.
Neue Verkehrsſignale in Parls.
Auf den großen Boulevards in Paris hal
neuerdings Verkehrsſignale errichtet, die
wie bisher, in Ampeln in beträchtlicher
hängen und ſo von dicht davorſtehenden A
fahrern häufig nicht geſehen werden kon!
ſondern ſehr niedrig angebracht ſind und O0
leicht erkennbar ſind.
Dienstag, 29. Januar 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
*Stellungskrieg gegen das Moor.
Bei Cort von Brandis,
dem Erſtürmer des Forks Douaumont.
Von Heinrich Hauſer.
Drei Kriegskameraden ziehen aus.
Zwei Kameraden des Großen Krieges hörten eines Tages
m einem dritten. Der ſäße ſeit einem Dutzend Jahren als
ſevler im Havelluck und führe einen Stellungskrieg gegen das
vor. Es iſt dies das Luch, das urbar zu machen dem großen
jedrich nicht mehr gelang. Denn er war alt, als er das Werk
Angriff nahm, und es zeigte ſich ihm, daß er allein der
illensträger geblieben war in allen ſeinen Siedlungswerken.
as er nicht vollendete, blieb unvollendet bis in unſere Zeit. —
Die beiden Kameraden kannten den dritten nicht, nur ſeinen
rmen, weil er in jeder Kriegsgeſchichte ſtand, und ein paar
„chichten, die von ihm erzählt wurden, die waren nicht ſchlecht.
e beſchloſſen, ihn aufzuſuchen; ſie hatten einen ganz beſtimm=
Grund dafür. Beide waren ſie jetzt an die Vierzig, beide
iden, es ſei an der Zeit, ſich nach einem Flecken Erde
um=
ſehen, als Auffangſtellung, wenn das Alter käme, aber
vor=
wollten ſie das Neſt hübſch polſtern, ein Blockhaus bauen
d einen Garten anlegen. Das hatte der Kamerad im Luch
on alles auf die Beine geſtelln. Sie wollten es ihm
nach=
ſchen und ſeinen Rat dafür einholen.
Nun beſorgten ſie ſich nur noch einen Kameraden, der ein
to hatte, und fuhren los: Froh, unter ſich zu ſein, ganz ohne
auen und ganz geſpannt auf das, was ſie erleben würden.
r eine ein Marinemann. Der zweite ein Feldflieger, der
tte ein Kavalleriefähnrich, der war in Sibirien gefangen
d hatte noch den Feldzug Koltſchaks mitgemacht.
Am Ziel.
Es war ein herrlicher Tag, und ſie waren alle drei ſo froh,
der Stadt herauszukommen. Sonnenſtrahlen danzten in
Windſchutzſcheibe.
In Kiemmen kamen ſie an die Ruppiner Waſſerſtraße, und
nit an das Luch. Hier irgendwo im Umkreis von zehn bis
fzehn Kilometer mußte der Kamerad hauſen. Sie beſchloſſen,
Eingeborenen nach ihm zu fragen. Einer ging in die
otheke, einer ins Wirtshaus und einer in das Rathaus. Sie
imen alle drei Auskunft, aber ſeltſamerweiſe war der Mann
dem Rathaus noch ſchneller zurück als der nach der Kneipe
eſandt. Sie fanden dieſe auffallende Promptheit der
Be=
de verdächtig: wie kann es einem gut gehen, über den die
ſörde ſo genau Beſcheid wußte?
Sie ſahen ſich die Gegend auf der Karte an. Da waren
te Streifen von geſtricheltem Grün, was „Sumpf” bedeutet,
beiden Seiten der Waſſerſtraße, die eine ſeltſame Kette von
ggeſtreckten Seen ſtark gewundenen Flüſſen und
ſchnur=
iden Kanälen bildete. In die Sumpfſtreifen hinein ragten
hkanäle wie die Zinken einer Harke.
Die Straße, auf der ſie jetzt fuhren, war ein hoher Damm
tiefen Gräben zu beiden Seiten. Sehr fern am Horizont
d eine Brücke. Der Marinemann ſah zuerſt das Waſſer durch
Büſche ſchimmern, es war der Rhin. Am Fuß der eiſernen
bmond=Gitterbrücke zog ſich ein Treidelpfad am Ufer hin.
Rechten, etwa tauſend Meter von der Brücke, lag ein breiter
eifen von Mennigrot, eine Reihe von Militärbaracken. Die
ne am Maſt und die winzigen Geſtalten der Poſten vor der
fahrt machten ſie kenntlich als Arbeitslager. Linker Hand,
der Brücke keine zweihundert Meter entfernt, lag die Sied=
. Sie war ein Bild aus dem Lederſtrumpf oder Robinſon.
i fah ihr an: ein Mann hatte ſie mit ſeinen zwei Händen
ſebaut, mit wenig Hilfe und einfachem Werkzeug. Er war
Baumeiſter geweſen, dieſer Mann. Das Haus war ein
khaus aus ſehr dicken Balken, weißgekalkt, die Ritzen mit
8 gedichtet. Das Dach beſtand aus Schindeln, ſamtgrau
ver=
ert, mit einem Glanz wie das Gefieder von Tauben. Es
2 nur ein Geſchoß. Es ſtand etwas ſchief. Der Stall da=
neben war von der gleichen fremden Bauart. Dann gab es da
einen Silo aus verzinktem Eiſenblech; er winkte wie ein frech
aufgeſetzter Zylinderhut, denn er ſtand noch ſchiefer als das
Haus, eine plumpe Scheune mit geklinkerten Bretterwänden,
einen Wagenſchuppen, eine alte Militärbaracke, die als
Schweine=
ſtall zu dienen ſchien. Das war ungefähr alles.
Der Hauptmann.
Sie ließen den Wagen an der Straße ſtehen. Der
Fuß=
weg war ſchmal und gewunden zwiſchen mannshohem
Brenneſſel=
geſtrüpp. Sie ſteckten die Hände in die Taſchen, um nicht
ge=
brannt zu werden. Am Landungsſteg lag eine kleine Segeljolle;
zwei Kinder ſpielten darin, Junge und Mädchen, drei und fünf
Jahre etwa alt. Sie machten trotzige Geſichter, als ſie die
Fremden ſahen, und gaben keinen Gruß. Fremde waren läſtig,
ſie ſtörten das Spiel und waren meiſtens keine netten Leute,
ſoviel war klar.
Auf der offenen Holzveranda plättete eine Dame Wäſche.
Sie hatte eine hohe, ſtrenge Stirn Strähnen ihres Haares
waren grau, obwohl ſie jung war. Genau ſo hätte eine Dame
des märkiſchen Adels vor zwei Jahrunderten ausſehen können,
als die Mark um ihrer Armut willen im Reich verſpottet war
Damals war jeder Gutsherr auch ein Siedler und ein Pionier.
Es iſt heute wieder ſo oder es wird ſo ſein. Sie war eine
viel zu erfahrene Siedlerfrau, um nicht zu wiſſen, daß die
Wäſche wichtiger ſei als jeder Beſuch. Sie warf einen
prüfen=
den Blick auf die Männer, neigte leicht das Haupt, als ſie
grüßten, und plättete weiter. Die Kameraden empfanden daß
es ein weit größeres Ereignis ſei, einer ländlichen Familie zu
begegnen als Städtern.
Da ſprang die Haustür auf, wie eine fliegende
Kanonen=
kugel — mit langen Schritten kam der Hauptmann über die
krachenden Dielen geſchritten. Sein Geſicht war ſcharf und kühn,
ſein Körper langgliedrig und mager; der ganze Mann war
Be=
wegung; ſelbſt, wenn er völlig ruhig ſaß oder ſtand, war das
wie die Ruhe des fliegenden Pfeiles. Er trug Langſchäfter,
elegant geſchnitten, aber geflickt und mit Moorerde überkruſtet,
er trug eine grünlich=gelb verwitterter Joppe, und ſein Schlips
ſaß ſchief. (Aber dieſe Einzelheiten bemerkten die Kameraden
erſt viel ſpäter.) Sie fühlten ſich jetzt gefeſſelt von einem ſtarken
Auge, und mit einem Blick von ihm ganz erfaßt.
Strategie.
Sie hätten nicht ſagen können, wie es kam: Nach zwei
Minuten ſaßen ſie auf Gartenſtühlen in tiefem Geſpräch über
irgendeine ſtrategiſche Lage bei den Kämpfen im Baltikum. Der
Marinemann, der einzige der damals nicht dabeigeweſen war,
verſtand wenig von der Situation. Aber er beobachtete
be=
wundernd die überaus durchſichtige Klarheit und das glatte
Fließen der Schilderung. Selten war ein ſchwieriges Thema
mit ſo beherrſchender Ueberſicht behandelt worden. Und er
beob=
achtete den Kopf, fand, daß er tatſächlich dem eines Adlers glich,
ohne darum unmenſchlich zu wirken; ſtraff ſpannte ſich die
braune Haut um den ſtarken Knochenbau. Man fühlte, dieſer
Mann war mit fünfundvierzig nicht älter, als er mit
fünfund=
zwanzig geweſen war; er würde heute mit dem gleichen Elan
die Feſtung ſtürmen, für deren Eroberung man ihm den höchſten
Orden des Krieges verliehen hatte. Er war ein Kämpfer; ob
im Weſten, im Baltikum oder im Moor, er konnte nicht leben
ohne Kampf, und Kampf erhielt ihn jung.
Die Kameraden fingen an zu fragen, warum er vor zwölf
Jahren ins Moor gegangen und gerade an dieſe Stelle? — Da
war es nun ſehr überraſchend zu hören, daß dieſer
unkauf=
männiſchſte aller Krieger eine Spekulation gemacht hatte: eine
ſtrategiſche und eine geglückte Spekulation. Er hatte nämlich auf
der Generalſtabskarte des Rhinluchs ein paar Srriche gezogen:
Zwiſchen zwei großen Dörfern am Rand und zwiſchen zwei
Endſtationen der Eiſenbahn. Am Schnittpunkt dieſer Linien
und unmittelbar am Rhin hatte er ſich angekauft. — Vier
Jahre ſpäter wurden die beiden Chauſſeen tatſächlich gebaut;
ſein Land ſtieg im Wert, und er bekam viel Arbeit.
Es ärgerte Urſula, daß Thorſen beſtändig gelangweilt in
n Zeitungen blätterte, während ſie durch die herrlichſte
Ge=
fuhren.
Endlich weitete ſich das Wipptal. Der Stahlvogel kreiſte
Innsbruck. Urſula bereitete ihr Gepäck vor, Lachend ſah
ſen ihre Geſchäftigkeit. Wie aufgeregt, wie hübſch ſie iſt,
e er. — Er half ihr. Dann ſtanden ſie am Fenſter und ſchau=
Urſula zeigte nach einzelnen Dingen, und Thorſen brüllte
die Antwort zu. Endlich tauchte das Zugſpitzmaſſiv auf.
Der Flugplatz im Eibſee war vom Schnee geſäubert. Schwarz
leex, wie ein ungeheures Loch, gähnte er unter der Maſchine,
loch zwei Spiralen machte und dann in lautloſem Gleitflug
Erde ſank
Die Tür flog auf.
Ein weißhaariger, ſchlanker Herr in vornehmem Stadtpelz
vor der Tür. Urſula flog ihm in die Arme. „Ach, Papa!”
„Na, Urſel, grüß dich,” ſagte Herr von Herm mit bei ihm
vöhnlich weicher Stimme und ſtrich ſeiner Tochter über das
„Gute Fahrt gehabt?‟
Das ſieht ihm ähnlich, dachte Urſula und ſchmiegte ſich an
Nur keine Rührung zeigen, ach du lieber, geliebter Papa,
abei hälſt du nur mit Mühe deine Tränen zurück und dein
klopft vor Aufregung wilder als das meine, ich Papa, du
deinem lieben, beherrſchten, geheimrätlichen Herzen. Sie
elte ihre Erlebniſſe heraus. „Grandioſe Eindrücke habe ich
en Bergen empfangen. Es war herrlich, unſagbar ſchön!“
Lährend Urſula dies ſagte, dachte ſie: Hoffentlich hört dieſer
dieſer unentwegte Zeitungsleſer, das auch und merkt, was
entgehen ließ.
der unentwegte Zeitungsleſer hörte auch dies alles, aber
Lauerte nicht, daß er etwas verſäumt, ſondern er ſtellte
ver=
ekt feſt, daß die grazile junge Dame, mit der er gereiſt war,
von Herm war, alſo die Frau, über die er mit Giano noch
n. ſo ausführlich geſprochen hatte. Ja, er begriff Giand
in dieſem Augenblick ſah der Geheimrat Erik Thorſen in
1 des Flugzeuges ſtehen. Eine kleine Wolke des Unwillens
Wder ſeine Stirn. Urſula, die es ſah, ſchaute unwillkürlich
4wohl ſich auch Thorſens Geſicht ſofort glättete, hatte ſie
Den höhniſchen, böſen Zug, dieſes verkniffene, vertraute
In geſehen, mit dem er ihren Vater angeſehen hätte.
Zetroffen wandte ſie ſich dieſem zu und ſah ihn forſchend an.
hatten die beiden miteinander? Kannten ſie ſich? Wenn
ja, warum begrüßten ſie ſich nicht. — „Komm,” ſagte der
Geheim=
rat ſchnell auf ihren fragenden Blick, „draußen wartet unſer
Auto. Man iſt froh, wenn man nicht lange im Freien ſtehen muß
bei dieſer Hundekälte.”
Urſula ſchwieg. Arm in Arm verließen ſie den Flugplatz, vor
dem das feldgraue Auto wartete. Der Chauffeur griff grüßend
an die Mütze und ſtand ſtramm. Er wußte, daß der Geheimrat
das liebte.
Sie ſtiegen ein. Während ſie dem Olympigort zufuhren,
ſchwie=
gen beide. Urſula dachte an Thorſen.
„Kennſt du ihn denn?” fragte Urſula plötzlich.
Herr von Herm tat erſtaunt. „Wen?
„Nun, dieſen Herrn, der mit mir reiſte.”
„Ich? Nein. Wie ſollte ich?‟
„Mir ſchien ſo.”
„Nein, da täuſchſt du dich. Der Herr iſt mir unbekannt.
Spracht ihr miteinander?"
Aha, dachte Urſula, er kennt ihn doch. Nie würde ſonſt Papa
dies fragen. Aber warum leugnet er dieſe Bekanntſchaft?
„Ja,” antwortete ſie kurz, „wir ſprachen miteinander. Aber
er ſtellte ſich nicht vor.”
Garmiſch=Partenkirchen lag ſtill im Schnee begraben.
Schlit=
ten klingelten. Sie fuhren durch die Bahnhofſtraße. Ueberall
gingen mit langen, berggewohnten Schritten, mit geſchulterten
Skiern die Sportler einher. Der ganze Ort ſchien in ein
Heer=
lager von Skifahrern verwandelt zu ſein.
„Weißt du.” ſagte der Geheimrat, „in den nächſten Tagen
fin=
den die internationalen Wettkämpfe ſtatt. Der Ort iſt in
Auf=
ruhr, da die Mär geht, ein Norweger werde ſich den Meiſtertitel
holen.”
„Ach, Papa, das muß ich ſehen!“
„Natürlich wirſt du es ſehen, Urſula.”
Urſula klatſchte in die Hände. „Und wann ſteigt meine erſte
Skipartie?‟
„Wir werden ſehen. Sobald ich einen geeigneten Lehrer für
dich gefunden habe.”
Im Hotel „Alpenhof” ſtiegen ſie ab. Das Foyer ſtand im
Zeichen des Winterſportes. Skier lehnten in den Ecken. Mit lang
von ſich geſtreckten Beinen hockten braungebrannte Männer und
Frauen in den Klubſeſſeln. Bunte Pullover leuchteten. In allen
Sprachen ſchwirrten Skiausdrücke und Bergnamen auf.
Nr. 29 — Seite 9
Kriegsbericht aus dem Moor.
Sie begannen auf der Siedlung umherzugehen; der
Haupt=
mann berichtete. Es hörte ſich an wie Kriegsberichte, und Krieg
war es ja in der Tat, ein Stellungskrieg, bei dem bald das
Moor gewann und bald der Menſch. — Das Moor ließ Häuſer
ſinken, es kannte Wirbelſtürme, die Scheunen umriſſen und
Heu=
haufen hoch durch die Luft meilenweit forttrugen.
Das Moor erzeugte Myriaden von Mücken, Fieber und
unglaubliches Gewürm: Wer hätte gedacht, daß ein Kapital von
tauſend Gänſen, wager aus Litauen eingeführt zur Maſt,
gänz=
lich verloren gehen würde durch Würmer? Ein ſchwerer Schlag.
Und daß der eben angeſchaffte Zuchthengſt elend im Moor
ver=
ſinken würde, weil er die Teiche ſeiner Heimat als ganz
harm=
los kannte?
Aber wer hätte geglaubt, daß Moorerde eines Tages der
Grundſtoff eines neuarugen Düngers werden könnte, indem man
ſie nämlich mit Bazillen belebte; Bazillenkulturen größten Stils.
Und würde nicht der Mergel unterm Moor noch einmal Kapital
werden? — Und daß die Kartoffel gedieh, war ein ganz
uner=
warteter Segen, und ſogar Kohl. Aber die Hauptſache war doch
die Weidenwirtſchaft: man kaufte Magervieh im Frühjahr und
verkaufte es fett im Herbſt. Mit den Pferden erlebte man ſeine
Wunder: Tag und Nacht. Sommer und Winter blieben ſie auf
der Weide, ja, ſie verwilderten auf ihren weiten Koppeln; man
fand ſie kaum mehr in den Geſtrüppen, wo ſie Deckung ſuchten
bei zwanzig Grad unter Null, Pelze wie Eisbären legten ſie
ſich zu und bleiben kerngeſund. — Die Bauern ringsumher hier
redeten von „Tierquälerei” Merkwürdige Dinge ſahen die
Kameraden, die ſich nicht hätten träumen laſſen: Daß
Sonnen=
blumen in weiten Feldern wuchſen, daß ſie im Silo wit
Stengel und Blüten ein vorzügliches Futter geben würden —
wer hätte das gedacht? —
„Kurz treten!“
Der Kriegsflieger ſtapfte mühſam über die Wieſen, ſeine
Stirn lag in tiefen Falten: Eine Bienenzucht möchte ich hier
anlegen, eine Bienenzucht. Der Marinemann fühlte, daß es ihn
in dieſem Klima mit Schauern überlief. Es war nicht gut, das
Klima, für einen alten Malariamann, das ſpürte er wohl, und
trotzdem dachte er: Nach Hamburg fahren und ein altes hölzernes
Schiff kaufen, ſo drei= vierhundert Tonnen. Das gab es auf
den Abwrackwerften für ein Butterbrot und einen Apfel. Ja,
und das Schiff dann herſchleppen auf den Kanälen bis zum
Rhin, und hier es aufs Ufer ziehen, umkehren, mit dem Kiel
nach oben. Fenſter hineinſchneiden und eine Tur. Dann hätte
man ein Haus, ein ſchönes, feſtes Haus; ſo hatten die Wikinger
ihre Häuſer gebaut, wenn ſie, alt geworden, aufs Feſtland
gingen, ſo war vielleicht die ganze Gotik entſtanden. — Ja,
warum denn eigentlich ſollte man das wicht machen? Der
Fähn=
rich dachte an einen Garten, nicht groß, einen Morgen vielleicht.
Als ſie anfingen, ihren Gedanken Worte zu geben, dämpfte
der Hauptmann die Begeiſterung: „Kurz treten, meine Herren,
kurz treten! Kennen Sie das alte Siedlerwort? — Siedeln
be=
deutet: Dem erſten Tod, dem zweiten Not, dem dritten Brot.”
Aber keiner von den Kameraden kam auf den Gedanken, daß
es beſſer wäre, eine beſtehende Bienenzucht, eine beſtehende
Gärtnerei, ein ſchon gebautes Haus zu kaufen. Alles ſich ſelber
ſchaffen auf einem Boden, der ſo jungfräulich war wie
irgend=
einer, das war es, was reizte.
Sie nahmen Abſchied vom Hauptmann: „Wir kommen
wieder.” — „Soll mich freuen. Aber ja nicht zuviel vornehmen,
meine Herren: Kurz treten, kurz treten! Nie alle Reſerven ins
Treffen führen.”
Sie kurbelten den Wagen an. Die Luft begann zu ſauſen.
Nebel zogen in Schwaden übers Moor, und zuweilen prallte
das Scheinwerferlicht zurück, wie von einem blinden Spiegel
zurückgeworfen. Dann mußten ſie ſcharf bremſen. Sie waren
ſtill und nachdenklich, die drei im Wagen. Der Tag hatte ihnen
etwas klargemacht: über ſich ſelbſt, über die neue Generation
und die Zeit. Sie fühlten ſich alt, ſie fühlten, daß es um ihre
körperlichen Fähigkeiten nicht mehr zum beſten ſtand. Sie
fühl=
ten auch, daß ſie in der neuen Zeit nicht die Bedeutung hatten,
die ſie vor ſich ſelbſt beſaßen,
Sie wollten aber doch Land kaufen im Luch und ſiedelm.
Jetzt noch nicht, aber im kommenden Frühjahr.
Ein blonder, dunkelbraun gebrannter Mann, deſſen weiße,
ſtarke Zähne, da er lachte, ſchimmernd aus dem dunklen,
wetter=
harten Geſicht leuchteten, ſegelte ſoeben mit einer jungen Dame
von ſeltſamer Schönheit durch die Halle. Der Mann mochte
viel=
leicht achtundzwanzig Jahre alt ſein, er war ſo groß, daß er ein
wenig vornübergeneigt ging, wie übrigens viele Skifahrer. Er
trug die übliche blaue Norwegerhoſe und einen ſchwarzen, dicken
Pullover.
„Das iſt Dr. Alf Eckmann, einer der ſogenannten ſchwarzen
Teufel”, flüſterte der Geheimrat ſeiner Tochter zu.
„Der ſchwarzen Teufel?‟
„Eine Gruppe bayeriſcher Skiläufer, die im Wettkampfe als
ziemlich unüberwindlich gilt. Sie haben bis jetzt noch bei jeder
Konkurrenz geſiegt. An dieſe Tatſache, daß ſie nämlich noch nie
unterlagen, und daß wenigſtens einer von ihnen immer den erſten
Platz beſetzte, knüpft ſich natürlich auch ſchon ein Aberglaube. Sie
ſollen übrigens tatſächlich wie die Teufel fahren.”
„Gehört die Dame auch zu ihnen?” fragte Urſula, und ſah
ge=
ſpannt dem Paar nach, dem ſich alle Köpfe zuwandten. Lachend
klopfte der Geheimrat ihr auf die Schulter. „Du biſt wirklich noch
ein Skibaby, Urſel! Wahrhaftig, das merkt man raſch.”
„Habe ich mich blamiert?” lachte ſie zurück.
„Tödlich”, antwortete er. „Wenn dich ein „Zünftiger” gehört
hätte, wie du dieſes Sportgirl, das ja ſicher ganz nett fährt, zu
den ſchwarzen Teufeln zählſt, wärſt du ein für allemal erledigt in
der Skigemeinde.”
Sie ſah, wie der Portier Dr. Eckmann ein Paar mächtige
„Brettln” gab. Die junge Dame mit dem Orangepullover belud
ſich ebenfalls mit einem Paar kanariengelber Skier. Die Tür flog
auf, ſie traten hinaus.
Jäh wandte ſich Urſula ihrem Vater zu. „Sie iſt übrigens
wunderſchön”, ſagte ſie, merkwürdig erregt. „Ja, geradezu eine
Schönheit, eine Sportvenus. Ich werde leider nie ſo entzückend
ſportlich ausſehen. Leider.”
Der Lift trug ſie empor. „Deine Fähigkeiten liegen eben auf
einem anderen Gebiet, Urſel”, meinte der Geheimrat ſchließlich
begütigend. „Ich für meinen Teil bin froh, daß die Nation auch
andere Frauen beſitzt, nicht nur ſolche.”
Seufzend nickte Urſula.
„Wer iſt dieſe Frau?” fragte ſie, während ſie ausſtiegen.
„Sie iſt die Tochter eines Deutſchamerikaners, hat ſehr viel
Geld und noch mehr Bewegungsfreiheit. Sie ſoll tolle Abenteuer
mitgemacht haben. Jetzt allerdings iſt ſie ſolid. Anſcheinend liebt
ſie den göttlichen Alf, die deutſche Schwalbe, weißt du, man nennt
ihn ſo, weil er ſo herrlich weit ſpringt. Achtzig Meter oder ſo...
auf Skiern natürlich .."
„Nein!” entfuhr es Urſula. Sie ſagte dieſes Wort mit ſolcher
Heftigkeit, daß der Geheimrat ſie überraſcht und unſicher anſah.
„Biſt du ſehr müde, mein Kind? Dann laſſen wir uns lieber
hier oben ſervieren, nicht? Was glaubſt du?
„Aber nein, Papa. Wir gehen ſelbſtverſtändlich hinunter. Ich
bin ja ſo ungeheuer geſpannt auf all das Neue, das mir hier
be=
gegnen wird. In einer halben Stunde hole ich dich ab, ja?‟
Sie küßte ihn auf den Mund, lachte und läutete dem
Stuben=
mädchen. Sogleich begann ſie ſich auszukleiden, während nebenan
ſchon das Waſſer in der Wanne plätſcherte.
(Fortſetzung folgt.)
Seite 10 — Nr. 29
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 29. Januar 1935
Sport, Spiel und Jucnen
Gleichberechtigung der Vereine
iM Keichsoand.
Ein Sonderfall gibt Veranlaſſung zu folgendem,
grundſätz=
lichem Entſcheid des Reichsſportführers:
„Der Deutſche Reichsbund für Leibesübungen” iſt die
Zuſam=
menfaſſung aller deutſchen Vereine, die ſich ſyſtematiſch der Pflege
der Leibesübungen widmen. Welche Vereine in den Reichsbund
einzügliedern ſind, obliegt meiner Entſcheidung. Sobald jedoch
eine Aufnahme erfolgt iſt, iſt eine verſchiedenartige Behandlung
der Vereine nicht möglich, ſie ſind vielmehr grundſätzlich
einheit=
lich zu behandeln. Ich behalte mir jedoch vor, den Vereinen
jeder=
zeit bezüglich ihres laufenden Uebungsbetriebes Pflichtauflagen
zu machen und die Erfüllung beſtimmter Aufgaben von ihnen zu
verlangen.
gez.: von Tſchammer und Oſten.”
Fußball=Nachleſe.
Kreisklaſſe I, Gr. 4:
Münſter — Eppertshauſen 4:0 (2:0)!!
Meſſel — Germania Oberroden 1:2 (0:1).
Die Tabelle der Gr. 2 Darmſtadt
muß richtig wie folgt ſtehen:
Tgde. Beſſungen 1865 (Jugend=Abteilung)
Morgen Mittwoch, abends 18 Uhr, wichtige Jugend=
Verſammlung im Vereinshaus, grünes Zimmer. Erſcheinen aller
Junioren=. Jugend= und Schülerſpieler iſt Pflicht!
SV. 1910 e. V. Weiterſtadt — SV. Groß=Gerau 4:1 (2:1).
Nachdem am Vorſonntag dem Tabellenführer 1 Punkt
abge=
rungen wurde, gelang es geſtern den Einheimiſchen, den Nachbarn
aus Groß=Gerau beide Punkte zu entreißen. Das Spiel litt ſehr
ſtark unter den Bodenverhältniſſen und unter dem ſtarken
Schnee=
geſtöber. Bei Weiterſtadt iſt wirklich eine Formverbeſſerung zu
verzeichnen, die jedes Jahr gegen Schluß der Verbandsſpiele (leider
wenn nicht mehr viel zu holen iſt) auftritt. Warum ſpielt man
nicht gleich von Anfang an ſo, ſo bräuchte man ſich heute um den
Abſtieg keine Sorgen zu machen. Bei dem Spiel am Sonntag ſah
man trotz des ſchlechten Wetters manche ſchöne Sachen und recht
gute Einzelleiſtungen. Die Niederlage der Gäſte hätte beſtimmt
höher ausfallen können, wenn man im einheimiſchen Sturm ſich
untereinander richtig verſtehen wollte. Die Einheimiſchen haben
in dieſer Höhe verdient gewonnen, trotzdem die Gäſte auch keine
ſchlechte Partie lieferten und oft ſehr gefährliche Angriffe
vor=
trugen. Das Ehrentor der Gäſte fiel in der 1. Halbzeit, nachdem
Weiterſtadt durch ſeinen Mittelſtürmer das Führungstor erzielt
hatte. Bis zum Schluß der 1. Hälfte wurde durch den Linksaußen
auf 2:1 für W. erhöht. Nach der Pauſe ſpielte Weiterſtadt ſtark
überlegen und konnten dem Halbzeitſtand noch 2 Tore hinzufügen.
Zeitweiſe wurde das Gäſtetor von links und rechts gerade mit
Schüſſen belegt, die nur knapp ihr Ziel verfehlten oder durch den
guten Gäſtetormann gehalten wurden. Der Schiedsrichter leitete
das jederzeit fair durchgetragene Spiel korrekt.
2. Mannſchaft mit nur 7 Mann verlor 7:0. 1. Jugend gegen
die körperlich ſtark überlegene 2. Jugend von Arheilgen 2:4.
Kommenden Mittwoch findet wieder Pflichttraining
ſämt=
licher Aktiven und Jugendſpieler im Vereinslokal ſtatt. Erſcheinen
iſt Pflicht. Sportdreß nicht vergeſſen.
TV. Ober=Klingen—Ueberau 2. 8:0.
In dieſem Verbandsſpiel war der Platz durch Regen und
Schnee ſehr aufgeweicht. Den größten Teil vom Spiel hatte die
Platzmannſchaft, was nur dem ſchönen Zuſammenarbeiten zu
ver=
danken iſt. Ueberau hat ſeine Niederlage einzelnen Spielern
zu=
zuſchreiben, die das Zuſammenſpielen noch nicht verſtehen.
Schiedsrichter Spieß=Dieburg leitete ſehr gut.
Tiſchkennis.
SV. 98 Darmſtadt—TTC. Kurpfalz Ludwigshafen.
Nach längerer Pauſe treten auch die Tiſchtennisſpieler
wie=
der auf den Plan. Gegner des vorjährigen Gaumeiſters SV. 98
iſt kein Geringerer als der Ludwigshafener Tiſchtennisklub, der
die beſten Spieler der Pfalz in ſeiner Mannſchaft vereinigt. Der
Wettkampf findet heute Dienstag abend 8 Uhr im
Bürger=
hof. Eliſabethenſtraße, ſtatt. Eintritt frei.
Ernſt Baier in Sk. Morik Drikker.
Korrektur der Kunſtlauf=Europameiſterſchaft.
„Im Wettbewerb um die Europameiſterſchaft im Kunſtlaufen
der Herren in St. Moritz war der deutſche Meiſter Ernſt Baier
(Berlin) hinter dem Engländer Dunn als Vierter eingereiht
wor=
den, obwohl er eine beſſere Platzziffer hatte. Dieſe Angelegenheit
hat nun die Kampfleitung zu einer Ueberprüfung der
Wettkampf=
beſtimmungen des Internationalen Eislauf=Verbandes veranlaßt,
die zu einer Korrektur des bekannt gegebenen Ergebniſſes führte.
Wie jetzt mitgeteilt wird, wurde Ernſt Baier vor den Engländer
Dunn auf den dritten Platz geſetzt. Die neue Reihenfolge lautet
nun: 1 und Europameiſter; Karl Schäfer=Oeſterreich, 2. Felix
Caſpar=Oeſterreich, 3. Ernſt Baier=Deutſchland, 4. Jack
Dunn=England, 5. M. Nikkanen=Finnland, 6. Erdös=Oeſterreich.
An der Winterprüfungsfahrt des DDAC. vom
29. 1.—3. 2. 1935 nehmen auch die Adlerwerke teil, und zwar
ſtartet das bekannte Adler=Team: Fink — Haſſe — Hoffmann auf
Adler Diplomat; ferner nimmt Willi Herrmann noch als
Einzel=
fahrer, ebenfalls auf Adler Diplomat, an dieſer Fahrt teil.
Zum zweiten Feſthallen=Reitturnier in
Frank=
furt a. M. am 9. und 10. Februar wurden mehr als 500 Nennungen
abgegeben.
Leichkakhleik.
Tagung der Fachamtsleiter und Volksturnwarte in Ludwigshafen.
Im Klubhaus des TFC. Ludwigshafen fand am Sonntag
eine Tagung der Fachamtsleiter für Leichtathletik zuſammen mit
den Volksturnwarten ſtatt. In grundlegenden Referaten zeigten
der Fachamtsleiter des Gaues 13 — Söhngen=Frankfurt —
und der Volksturnwart Koch=Kaiſerslautern nach dem
Neu=
aufbau des Fachamtes die neue Linie klar auf. Mit dem
Weg=
fall der Verbände iſt das Fachamt für Leichtathletik allein
zu=
ſtändig, während die Volksturnwarte weiterhin für die
Durch=
führung der Bergfeſte und der volkstümlichen Mehrkämpfe nach
der 20=Punkt=Wertung verantwortlich zeichnen. Bei einmütigem
Willen zur Zuſammenarbeit im Dienſte der Hemeinſchaft wurde
klar erkannt, daß die geſteckten Ziele gerade für den Neuaufbau
und die Sicherung der Leichtathletik (des Volksturnens)
keines=
wegs leicht zu erreichen ſind. Beſtändige, verſtändnisvolle
Zu=
ſammenarbeit wird aber ſchließlich auch hier zum Ziele führen.
Bei der Beratung von Einzelfragen wurden wiſſenswerte
Einzelheiten feſtgelegt. Hervorzuheben ſind hiervon zunächſt; die
Streichung von Schleuderballwerfen und Steinſtoßen vom
Meiſter=
ſchaftsprogramm, was in erſter Linie zugunſten von
Hammer=
werfen und Kugelſtoßen erfolgte, ferner die Kürzung des
Mehr=
kampfes der Frauen auf einen Dreikampf (100 Meter, Hochſprung,
Kugelſtoßen). Beſonders intereſſant war die Beratung der
Ter=
minliſte 1935, bei der insgeſamt eine überaus rege
Veran=
ſtaltungstätigkeit für dieſes Jahr zu erkennen war. Die
Spitzen=
veranſtaltung des Gaues, die Gau=
Bahnmeiſterſchaf=
ten, werden auch 1935 wieder in Darmſtadt im Hochſchulſtadion
am 7. Juli zur Austragung kommen, ſo daß das ſportliche
Pro=
gramm Darmſtadts um eine Großveranſtaltung bereichert
wor=
den iſt.
Die Termine im Kreis Skarkenburg für 1935.
17 3. 1935: Frühjahrswaldläufe aller Klaſſen. 31. 3 1935:
Orientierungsläufe nach Karten. 19. 5. 1935: Stadtſtaffelläufe
in Darmſtadt. 2. 6. 1935: Tag der Leichtathletik. 10 6. 1935:
Leichtathlet. Wettkämpfe des SV. 1919 Münſter b. D. 23 6. 1935:
Kreis=Bahnmeiſterſchaften in Darmſtadt. 7. 7. 1935: Gau=
Bahnmeiſterſchaften in Darmſtadt 11. 8. 1935: 12. Nationale
Jugendwettkämpfe des SV. 1898 Darmſtadt. 18. 8. 1935: 1.
Na=
tionale Wettkämpfe des Merck=SV. Darmſtadt. 6. 10 1935:
Kreis=Waldlaufmeiſterſchaften. 13. 10. 1935: Herbſt=
Orientie=
rungsläufe nach Karten. 20. 10. 1935: Gau=
Waldlaufmeiſterſchaf=
ten in Mörfelden. 10. 11. 1935: Querfeldeinläufe.
Ab Mai bis September finden ſtatt: Vereinsmeiſterſchaften
1935 — Klubkämpfe, möglichſt im Rundenſyſtem — Staffelabende
der Darmſtädter Vereine. Außerdem wird eine Kreis=
Mehr=
kampfmeiſterſchaft an einem noch zu beſtimmenden Termin
aus=
getragen. Auch ein Kampf der drei Kreiſe Starkenburg,
Rhein=
heſſen und Wiesbaden findet in Wiesbaden am 16. Juni ſtatt.
Vereine, die Veranſtaltungen durchführen wollen, müſſen dies
umgehend bei dem Fachamtsleiter Lindner=Darmſtadt.
Moller=
ſtraße 21, zur Genehmigung anmelden.
Neſſelwang im Allgäu
iſt der ideale Winterſportplatz. Dort ſinden Sie
Berge, Schnee und Winterſonne.
2 Winterſport=Reifen
mit Reichsbahn D=Zug
führen in ein Gebiet, das ſelbſt bei ungünſtigen
Witterungs=
verhältniſſen die Ausübung des Winterſports garantiert,
ſowie gute Unterkunft und tadelloſe Verpflegung bietet.
Eislauf, Skilauf, Rodeln, Pferdeſchlitten= und
Auto=Ausflüge, erſtklaſſige Skiſchule am Ort.
1. Fahrt vom 2. Februar 1935 (nachts) bls 10. Februar 1935
8 Tage einſchl. Fahrt und Penſion . . . . . RM. 59.—
2. Fahrt vom 9. Februar 1935 bis 24. Februar 1935
15 Tage einſchl. Fahrt und Penſion . . . . RM. 96.—
Im Geſamipreis ſind eingeſchloſſen: Fahrpreis 3 Kl. D=Zug.
Unterkunft und Verpflegung ſind in guten Häuſern
ge=
ſichert. Die Verpflegung beginnt mit dem Frühſtück am
Ankunftstag und endet mit Frühſtück am Abreiſetag.
Anmeldungen für die Leſer des „Darmſtädter Tagblattes”
am Schalter der Geſchäftsſtelle, Rheinſtraße 23,
Telefon 1. — Reiſeſchalter iſt geöffnet: 10 - 2u. 3 — 6 Uhr.
Kraftſpork.
Lokalkampf Polizei — 1910 Darmſtadt 14:4.
Vor 300 Zuſchauern, die zum Teil ziemlich vorlaut waren,
wurde dieſer Kampf von den Poliziſten gewonnen. Es wurden
durchweg techniſch ſchöne Kämpfe gezeigt. 1910 ſowie Polizei traten
mit je 2 Mann Erſatz an. Die Leitung der Kämpfe hatte Hommel=
Frankfurt=Eckenheim. Er brachte die Kämpfe dank ſeiner Ruhe gut
unter Dach und Fach.
Die einzelnen Begegnungen:
Bantam: Schnauber. P. — Schnauber 1910. Wieder
ſtanden ſich die Gebrüder Schnauber gegenüber. Schnauber 1910
mußte die Ueberlegenheit ſeines Bruders anerkennen. Verdienter
Punktſieger Schnauber (P.) nach 15 Min.
Federgew.: Becker, P. — Borowſki. Beide Ringer
lie=
ferten ſich bis zur 14. Min, einen ausgeglichenen Kampf. In dieſer
Zeit verſuchte Borowſki einen Ausheber. Becker gab hierbei eine
gute Parade, und um Borowſki war es geſchehen. Sieger Becker
nach 14 Min.
Leichtgew.: Quick. P.—Daum. In dieſer Klaſſe war für
die Polizei nichts zu holen. Quick, 17 Jahre, kämpfte für den
er=
krankten Liſt. In der 5. Min. fing Daum einen Untergriff von
Quick ab. Er kam in die Brückenlage, aus der es kein Entrinnen
mehr gab. Sieger Daum 1910.
Weltergew.: Gehrhardt, P. — Zapf. Beide Ringer gaben
ſich eine ausgeglichene Partie über die geſamte Zeit. Jeder Ringer
konnte eine Wertung für ſich buchen. Das Urteil des Kampfleiters
(unentſchieden) war gerecht.
Mittelgew.: Fiedler. P. —Kohlbacher. In dieſe
Kampf hatte Fiedler völlig die Oberhand. Sein Gegner konnte ih
nie gefährlich werden. Punktſieger Fiedler.
Halbſchwergew.: Ließfeld, P. — Zimmermann.
der erſten Minute zog Ließfeld einen wuchtigen Schulterſchwun
brachte hierbei ſeinen Gegner in die Brückenlage und ſich ſom
den Sieg.
Schwergew.: Reuter, P.—Metz. Auch dieſer Kam
dauerte nur 3 Minuten. Reuter legte ſeinen Gegner durch Au
heber auf beide Schultern.
Die Jugend des P.S.V. mußte den Mannſchaftsſieg mit 6
an 1910 abtreten.
Mannſchaftskämpfe im Ringen, Kreis Darmſtadt
Durch die im Bezirk abgehaltenen Turnierkämpfe, an den
ſich auch verſchiedene Ringer des Kreiſes Darmſtadt mit gute
Erfolg beteiligten, kamen am letzten Sonntag nur zwei Treff
zum Austrag. Beide endigten nach ruhigem, einwandfreiem V.
lauf mit hohen Ergebniſſen:
Rimbach i. O. — Werſau 15:5 Punkten
Nieder=Ramſtadt — Schaafheim 15:5 Punkten.
Rimbach hat ſich mit dieſem Siege über Werſau als ei
äußerſt ſtarke Heimmannſchaft entpuppt. Gegen ſolch gute Man
ſchaft wie Werſau 5 Schulterſiege zu erringen, zeugt von ſehr ſo
dem Können und werden noch manche Mannſchaften nicht ungeru
Rimbach verlaſſen.
Nieder=Ramſtadt konnte mit dieſem Siege gee
Schaafheim einen weiteren ſeiner Siegesſerie anreihen und ſt
nun mit 7 gewonnenen Kämpfen (14 P.) ohne jeglichen Pun
verluſt endgültig an der Spitze.
Für den Boxkampf Schmeling —Hamas wurd
als Rahmenbegegnungen drei deutſch=engliſche Paarungen vere
bart. Der deutſche Halbſchwergewichtsmeiſter Adolf Witt erh
Ernie Simmons als Gegner, Adolf Heuſer=Bonn trifft auf
Luxton. Der Hamburger Mittelgewichtler Fred Boelck box gesf
Glyn Moody.
Nach einer amerikaniſchen allerdings nicht
glaubhaften Meldung iſt für Anfang März ein Boxkampf zwiſc
Max Baer und Walter Neuſel nach Chicago abgeſchloſſen word
Baer ſoll im Falle eines k. o.=Sieges Neuſels ſogar ſeinen We‟
meiſtertitel aufs Spiel geſetzt haben.
Ein Amateurboxkampf zwiſchen Schweden und NI
wegen endete in Stockholm mit einem klaren 12:4=Sieg
Schweden.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Dienstag, 29. Januar
6.00: Bauernfunk. — 6.15 u. 6.30: Gymnaſtik. — 6.45: Zeit
Meldungen. — 6.50: Wetter. — 6.55: Morgenſpruch. — Cho
ral: Wie wohl iſt mir o Freund der Seelen. — 7.00: München
Frühkonzert. Das Münchner Sinfonieorch. Ltg.: R. Agop.
10: Waſſerſtand, Wetter. — 8.15: Sruttgart: Gymnaſtik.
9.00: Nur Freiburg: Werbekonzert. — 9.15: 1. Konzert fü.
Violine und Cembalo. — 2. Unterhaltungskonzert Ausf.: Kapell
Harry Wirtz. — 10.00: Nachrichten. — 10.15: Schulfunk: Deutſche
Glocken läuten. Hörsild. — 10.50: Praktiſche Ratſchläge fü.
Küche und Haus. — 11.00: Werbe onzert. — 11.30: Meldungen
11.45: Sozialdienſt.
12.00: Mittagskonzert. Muſikzug der Standarte R63. Ltg.: vor
der Dovenmühle. — 13.00: Stuttgart: Zeit, Saardienſt, Nach
richten — 13.15: Schallplatten: Wa’erratten (Schall und Plat
bei. Hummel=Hummel”). — 14.15: Zeit. Nachrichten. — 14.30
Wirtſchaftsbericht. — 14.45: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen
14.55: Wetter. — 15.00: Nur Freiburg: Nachrichten. — 15.15.
Für die Frau: Die BdM.=Sozialreferentin unterhält ſich mi
einer Hausfrau über d. hauswirtſchaftl. Jahr u. d. Umſchulmg.
16.00: Hamburg: Bunter Nachmittag. — In der Pauſe:
Kunſt=
bericht der Woche. — 18.00: Italieniſcher Sprachunterricht.
18.15: Aus Wirtſchaft und Arbeit. — 18.30: Die Eroberung de
Meerestiefe. Von Forſchungsergebmiſſen und Tauchverſuchen.
18.45: Meldungen. — 18.50: Erzeugungsſchlacht.
19 00: Vom Deutſchlandſender: Die Schule im Dienſte des Luft
ſchutzes. Ein Funkbericht. — 19.20: Kaiſerslautern: Unterhal
tungskonzert. Orcheſter der Berufsmuſiker Kaiferslautern. Ltg.
R. Schmidt. — 23.00: Nachr., Zeit. — 20.15: Vom Deutich
landſender: Reichsſendung; Stunde der Nation: Zu Arndt
75. Todestag: Ernſt Moritz Arndt — das deutſche Gewiſſen
21.00: Sinfonie Nr. 7 in E=Dur von Anton Bruckner. Ltg.
Hans, Rosbaud. — 22.0: Zeit, Nachr. — 22.15: Nachr.
Wetter, Sport. — 22.20: München: Winterſportecho aus Gar
miſch=Partenkirchen — 22.35: Trier; Unterhaltungskonzert.
23.15: Volksmuſik: Chorlieder (nach Gedichten von Herrman
Löns) von Hans Finken. — 24.00: Schallplatten: 1. A
deutſchen Meiſteropern: Szenen aus Beethovens „Fidelwo”, 2
Schumam und Verdr als Kammermuſiker.
kart dhasänagt
Dienstag, 29. Januar
Reichsſendung: 20.15: Stunde der Nation: Zu Arnd
75. Todestag. Ernſt Moritz Arndt — Das deutſche Gewiſſe
Berlin: 18.30: Auf der Eisbahn. Melodien und Liede
von Eisläufern und Zuſchauern.
Breslau: 18.50: Sturm überm Acker. Hörſpiel vi
B. H. Wittek.
Deutſchlandſender: 21.00: Der Schwärmer. Ei
politiſches Kabarett.
Frankfurt: 21.00: Sinfonie Nr. 7 in Es=Dur vi
Anton Bruckner.
Hamburg: 21.00: Operettenzauber. Muſiklieblinge d
heiteren Muſe vor der Funkrampe.
Köln: 21.00: Lev Eyſoldt ſpielt auf zum Tanz.
Königsberg: 19.10: Bandonionmuſik aus Elbing.
Leipzig: 21.00: Kennen Sie ſchon das Neueſte? Schlage
die 1935 getanzt und geſungen werden.
München: 19.40: Forſchungsarbeit am Nanga Parba
Sonderbericht von Expeditionsteilnehmer P. Miſch.,
Stuttgart: 19.30: Aus unſerem akuſtiſchen Tagebue
Häberle und Pfleiderer ſprechen ſich aus.
Rom: 20.45: Violinkonzert.
Budapeſt: 19.30: Opern=Abend.
Wekterbericht.
Ausſichten für Dienstag: Wolkig bis aufheiternd, verei!
leichte Schneefälle, bei Winden um Nord Fortdauer des Froſte
Ausſichten für Mittwoch: Bei Luftzufuhr aus Nord bis
Anhalten der kalten Witterung, vorübergehend verſtärkte Sch
fälle.
Lichtbilder
Zeugnisabſchriften
uſw. ſind für den Einſender wertvoll
u. werden in vielen Fällen dringend
benötigt. Unſere Auftraggeber
wer=
den daher gebeten, Bewerbungs=
Unterlagen ſeweils ſchnellſtens
zurück=
zuſenden.
Auf Chiffre=Anzeigen keine
Original=
zeugniſſe einſenden.
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Dienstag, 29. Januar
Berliner und Rhein=Main=Börſe.
Die Berliner Börſe eröffnete faſt durchweg befeſtigt, aber
ruhiger Haltung. Das Hauptintereſſe konzentrierte ſich
natur=
näß auf die Wiedernotierung der Pfandbriefe,
ſich nunmehr nur noch für die 4½prozentigen
niſſionen verſteht. Aus Publikumskreiſen lag in
Pfand=
efen etwas Angebot vor, das auf ermäßigtem Niveau
auf=
rommen werden wird. Das iſt eine Erſcheinung, die auch
ch den großen Konverſionen im Ausland immer eintrat. Man
5net mit einem reibungsloſen Verlauf der Zinsſenkung,
nach=
n in der letzten Zeit bereits eine weitgehende Angleichung der
ndite der feſtverzinslichen Werte auf einen Stand von
unge=
r 465—5 Prozent eingetreten iſt. Am Rentenmarkt lagen
beſitz erneut ½ Prozent höher, Reichsbahnvorzugsaktien ſetzten
lebhaften Umſätzen unverändert mit 119 ein,
Reichsſchuldbuch=
derungen waren dagegen teilweiſe ½ Prozent und
Induſtrie=
igationen 4 Prozent gedrückt. Am Aktienmarkt ſtanden die
piere mit rentenähnlichem Charakter weiter im Mittelpunkt.
rzu zählten Tarifwerte, die bis zu 1 Prozent gewannen,
Ham=
ger Elektriſche Werte beſſerten ſich um 2 Prozent.
Reichsbank=
eile lagen weiter feſt. Im einzelnen waren Montanwerte bis
Harpener (minus 1½ Prozent) meiſt ½—1 Prozent höher.
aunkohlenaktien gewannen 2—3 Prozent, Farben ſetzten
unver=
ſert ein. Die übrigen chemiſchen Werte beſſerten ſich um ½
ozent. Elektroaktien lagen freundlich, Siemens gewannen 9
ſ ozent, von Gaswerten waren Schleſiſche Elektrizitäts und Gas
Prozent höher. Muag Metallgeſellſchaft, Aſchaffenburger
lſtoff und Dortmunder Unionbrauerei gewannen 1—1½
Pro=
t und Stöhr 298 Prozent. Die übrigen Beſſerungen gingen
ſa bis zu 1 Prozent. A.=G. für Verkehrsweſen waren auf
Divi=
denerwartungen erneut 188 Prozent befeſtigt. Im Verlaufe
nten ſich die Anfangsgewinne nicht überall behaupten.
Mon=
werte wurden auf der Baſis der letzten Schlußnotierungen
um=
tzt. Braunkohlenwerte behaupteten ſich. Kaliwerte kamen 2
2¾ Prozent höher zur Notiz. Farben gingen um 78 Prozent
ück. Durch feſtere Haltung fielen Schiffahrtswerte auf. Hapap
nten von 28¾ auf 29½8 Prozent und Lloyd von 30½ auf 31½
ozent anziehen. Am Rentenmarkt waren von den variablen
leihen Altbeſitz ½ Prozent niedriger, Hoeſch=Obligationen
ver=
en ½ und Vereinigte Stahl=Obligationen ½ Prozent.
Die Rhein=Mainiſche Börſe lag zum Wochenbeginn
ſtill, die Grundtendenz blieb aber feſt, insbeſondere am
ienmarkt, an dem zumeiſt weitere Befeſtigungen von
durch=
ittlich ½—1 Prozent eintraten. Selbſtverſtändlich richtete ſich
Hauptintereſſe der Börſe auf die erſtmalige Notierung der
ndbriefe und Kommunal=Obligationen, nach der Konverſion,
5 auch der Grund für die abwartende Haltung war, zumal von
Kundſchaft Aufträge faſt fehlten. Soweit ſich nach Umfrage
den Hypothekenbanken bisher feſtſtellen ließ, lag ſeitens der
Andſchaft nur minimales Angebot vor und ſchon ½ Prozent
er den letztnotierten Kurſen beſtand Kaufneigung, ſo daß im
ßen und ganzen kaum mit nennenswerten Veränderungen
ge=
net wird. Für Liquidationspfandbriefe beſteht aber auf Baſis
100 Prozent Verkaufsneigung. Das Geſchäft an den variablen
iten= und Aktienmärkten war ſehr klein. Mit Intereſſe
erwar=
man auch die Ausführungen des Reichsbankpräſidenten über
deutſche Wirtſchaftspolitik. Am Rentenmarkt eröffneten
beſitz mit 114½ (113½), nach dem erſten Kurs gingen ſie aber
der auf 114 Prozent zurück. Weiter ſchwächer lagen ſpäte
chsſchuldbuchforderungen mit 99½ (99½) Prozent, ferner gaben
nmunal=Umſchuldung um 0.10 Prozent, Stahlverein=Bonds um
Prozent nach. Zinsvergütungsſcheine blieben zu 89,90 behaup=
Am Aktienmarkt hielt das Intereſſe für Tarifwerte wegen
s rentenähnlichen Charakters an. Es gewannen Licht u. Kraft
Prozent, Lahmeyer 1½ Prozent. Im Verlaufe blieb die
Hal=
g abwartend, die Umſätze waren ſehr klein. Für
Schiffahrts=
te zeigte ſich nach etwas ſchwächerem Beginn etwas Intereſſe
wieder feſteren Kurſen. Am Rentenmarkt gingen Altbeſitz
113½, Kommunal=Umſchuldung ¼ Prozent zurück, auch
Reichs=
k=Anleihen lagen bis ½ Prozent ſchwächer während
Schulo=
ſer und Zinsvergütungsſcheine behauptet blieben. Am
Pfand=
fmarkt war das Angebot ſpäter doch ſtärker, ſo daß die Kurſe
ſt von 7—1½ Prozent für Goldpfandbriefe und
Kommunal=
igationen nachgaben.
Die Abendbörſe nahm einen ruhigen Verlauf. Von der
idſchaft lagen nur wenig Aufträge vor, auch die Kuliſſe
bekun=
noch etwas Zurückhaltung. Indeſſen war die Grundſtimmung
indlich, und es machte einen guten Eindruck, daß am
Pfand=
fmarkt einige Käufe in den mittags ſtärker gedrückten Werten
lgten. Es ergaben ſich dabei leichte Erholungen um etwa 4
½ Prozent. Von ſonſtigen Renten zeigte ſich vermehrtes
In=
ſſe für Altbeſitzanleihe zu 114—114½ (113.70), auch Kommu=
Umſchuldung waren im Vergleich zum Mittagskurs gut
er=
ebenſo waren ſpäte Schuldbuchforderungen und
Zinsver=
ungsſcheine etwas gefragt. Stadtanleihen lagen ſtill und
erändert. Von Staatsanleihen kamen 5½ Prozent
Young=
eihe mit 100%8 (100½) zur Notiz.
Deutſch=däniſche Wirkſchafksvereinbarung
unkerzeichnek.
Die in den letzten Wochen in Berlin und Kopenhagen
ge=
rten Wirtſchaftsverhandlungen zwiſchen Deutſchland und
Däne=
ck haben am 24. Januar 1935 in Berlin zur Unterzeichnung
2s deutſch=däniſchen Abkommens über den gegenſeitigen
Waren=
kehr geführt. Die Grundlage des neuen Abkommens bildet
deutſch=däniſche Abkommen vom 1. März 1934, das ſich als
beiderſeits befriedigende Grundlage für den Aufbau des
renaustauſches zwiſchen Deutſchland und Dänemark erwieſen
und durch die neue Vereinbarung mit gewiſſen Ergänzungen
) für das Jahr 1935 aufrecht erhalten wird. In Verbindung
rmit ſind die zwiſchen den beiderſeitigen Zentralbanken bereits
ehenden Vereinbarungen über den Zahlungsverkehr weiter
gebaut worden.
Viehmärkke.
Darmſtädter Viehmarkt vom 28. Januar. Aufgetrieben
ren 598 Schweine. Die Preiſe ſtellten ſich für a) 53. b) 50 bis
C 45—53, d) 46—52 Pfg. pro Pfund. Es wurden verkauft in
Klaſſe a) 2. b) 112, c) 398 und d) 42 Stück. Marktverlauf
eppend. Ueberſtand.
Frankfurter Viehmarkt vom 28. Januar. Auftrieb: Rinder
7 (gegen 1152 am letzten Hauptmarkt vom 21. Januar),
dar=
er 356 Ochſen, 107 Bullen, 310 Kühe, 274 Färſen. Dem
Schlacht=
direkt wurden 21 Kühe zugeführt. Kälber 503 (659), Schafe
(71), Schweine 3370 (3622). Notiert wurde pro 1 Zentner
endgewicht in RM.: Ochſen a) 37—39, b) 31—36, c) 26—30,
22—25; Bullen a) 35—36, b) 30—34 c) 26—29 d) 24—25:
he a) 31—33, b) 26—30, c) 20—25, d) 14—19: Färſen a) 38
39, b) 32—37, c) 26—31, d) 22—25; Kälber b) 35—42, C) 29
34, d) 21—28; Lämmer und Hammel b2) 35—36, c) 31—34;
afe nicht notiert; Schweine a1) 50—53, a2) 50—53, b) 48—53,
47—52, d) 45—51, e) — f) —, g1) 43—46, g2 38—42. Im
usvergleich zum letzten Markt vom 21. Januar zogen Ochſen
Schweine je 1—2 und Kälber 1—3 RM. an, ſonſt ergaben ſich
m Veränderungen. Marktverlauf: Rinder ſchleppend, geringer
derſtand (13 Ochſen, 4 Bullen, 1 Kuh); Kälber mittelmäßig.
zverkauft; Hammel und Schafe ruhig, bei Schafen 16 Stück
derſtand; Schweine ruhig, 49 Stück Ueberſtand.
Gaunichritleiung: Nudol Mauve.
ſeigen eil und gechäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt
Lr. 34. 2l53, Oruck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Nheinſtraße 23.
Aüperlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen
rechſtunden der Redaktion Vormittags 19—1 Uhr nachmittags 6—7 uhr
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.
Die Abgrenzung der Fachgruppen
und über das Anmeldeverfahren bei der
Wirkſchaffs=
gruppe Spirikusinduſkrie.
Gemäß VO. des Reichswirtſchaftsminiſters iſt die
Wirtſchafts=
gruppe Spiritusinduſtrie, Berlin, SW. 87, unbeſchadet der
Zuge=
hörigkeit der einzelnen Unternehmer und Unternehmungen zum
Reichsnährſtand als die zuſtändige Vertretung ihres
Wirtſchafts=
zweiges anerkannt worden. Der Wirtſchaftsgruppe
Spiritusindu=
ſtrie ſind alle Unternehmer und Unternehmungen angeſchloſſen, die
im ſtehenden Gewerbe folgende Waren herſtellen: Branntwein in
Kartoffelbrennereien, in Kornbrennereien, in Weinbrennereien, in
Klein= und Abfindungsbrennereien in Melaſſebrennereien, in
Hefelüftungsbrennereien, Hefe nach dem Lüftungsverfahren, durch
Reinigung von Rohſpiritus gewonnenen reinfiltrierten Sprit,
Primaſprit, Sprit zu techniſchen Zwecken, vollſtändig und
unvoll=
ſtändig, vergällten Branntwein, Trinkbranntwein Sie haben ihren
Betrieb bei der Wirtſchaftsgruppe Spiritusinduſtrie anzumelden.
Gemäß in der VO. des Reichswirtſchaftsminiſters erteilten
Er=
mächtigung wird nach einer Bekanntmachung des Leiters der
Wirtſchaftsgruppe Spiritusinduſtrie die Abgrenzung der
Fachgrup=
pen und Zugehörigkeit obiger Unternehmer und Unternehmungen
mit Zuſtimmung des Reichswirtſchaftsminiſters wie folgt
vorge=
nommen: Fachgruppe Kartoffelbrennereien Berlin NW. 87,
Schles=
wiger Ufer 2. Herſteller von Branntwein in mit einem Brennrecht
ausgeſtatteten Kartoffelbrennereien. Fachgruppe
Melaſſebrenne=
reien. Bernburg a. d. Saale, Spiritusfabrik. Herſtellung von
Me=
laſſebrennereien. Fachgruppe Hefelüftungsbrennereien. Berlin
W. 35, Tiergartenſtraße 8, Herſteller von Branntwein in
Hefe=
lüftungsbrennereien, Hefe nach dem Lüftungsverfahren.
Fach=
gruppe Spiritusreinigungsanſtalten, Zeitz a. d. Elſter,
Freiligrath=
ſtraße 47/47. Herſteller von durch Reinigung von
Rohſpiritus=
gewinnen fein filtrierten Sprit, Primaſprit, Sprit zu techniſchen
Zwecken, ferner vollſtändig und unvollſtändig vergällten
Brannt=
wein. Fachgruppe Kornbrennereien. Berlin W. Eichhornſtr. 10.
Herſteller von Branntwein in mit einem Brennrecht
ausgeſtatte=
ten Kornbrennereien. Fachgruppe Weinbrennereien, Wiesbaden,
Kaiſer=Friedrich=Ring 78. Herſteller von Weindeſtillaten in
Wein=
brennereien. Fachgruppe Klein= und Obſtbrennereien, Karlsruhe,
Beiertheimer Allee 16, Herſteller von Obſtbranntwein aus
Kern=
obſt, Treſtern und dal. (ablieferungsfähig), Herſteller von
ſonſti=
gem Branntwein und Klein= und Abfindungsbrennereien.
Fach=
gruppe Trinkbranntweinberſteller. Berlin, SW. 11. Saarlandſtr.
103. Herſteller von Trinkbranntwein aus Monopolſprit und aus
ablieferungsfreien Deſtillaten. — Für das Meldeverfahren wird
folgendes beſtimmt: Die anmeldungspflichtigen Unternehmungen
haben ſich bis zum 1. 3. d. J. bei der Wirtſchaftsgruppe
Spiritus=
induſtrie, Berlin NW. 87, Schleswiger Ufer 2. anzumelden.
So=
weit von den Unternehmungen bereits eine Anmeldung bei der
Wirtſchaftsgruppe Lebensmittelinduſtrie auf Grund des von dieſer
herausgegebenen Anmeldeformulars vorgenommen worden iſt,
be=
darf es einer neuen Anmeldung nicht.
Auslandsaufträge für die Eiſengußinduſtrie im Lahngebiet.
In der Eiſengußinduſtrie im oberen Lahngebiet, in der faſt
aus=
ſchließlich Oefen und Heizungsanlagen hergeſtellt werden, war das
Herbſtgeſchäft lebhaft und gut. Das Wintergeſchäft enttäuſchte
da=
gegen infolge des Ausbleibens der kalten Witterung im
Novem=
ber und Dezember. In den letzten Monaten ſtanden die Werke
in voller Ausnutzung der Produktionsmöglichkeit. Jetzt wird
viel=
fach auf Lager gearbeitet. Mit dem Einſetzen der Bautätigkeit
dürfte jedoch eine weitere gute Abſatzmöglichkeit der einſchlägigen
Erzeugniſſe nicht ausbleiben. Es iſt gelungen, ſchon frühzeitig
Auslandsaufträge hereinzunehmen, wodurch ſich gegenwärtig die
Auftragslage gegenüber dem Vorjahre unterſcheidet.
Zur Uebernahme der Derop durch den Benzolverband. — Neue
Benzinlieferungsverträge. Wie der DHD. noch zur Uebernahme
der Derop durch den Benzolverband erfährt, ſoll die Derop als
ſelbſtändige Geſellſchaft erhalten bleiben, auch wenn ſie ſich
natür=
lich jetzt ganz in deutſchem Beſitz befinden wird. Die Uebernahme
der Derop iſt natürlich im Einvernehmen mit der deutſchen und
ruſſiſchen Regierung erfolgt. Die Pflege des Zwiſchen= und
Groß=
handelsgeſchäftes wird der Derop auch weiterhin überlaſſen
blei=
ben. Wichtig iſt, daß der Benzolverband die bisher ſchon
beſtehen=
den Lieferungsverträge mit den Ruſſen erweitern konnte. Dieſe
Lieferungsverträge bedeuten keine Belaſtung der deutſchen
De=
viſenbilanz, weil ſie ohne Inanſpruchnahme von Deviſen erfüllt
und zur Deckung des deutſchen Treibſtoffbedarfes beitragen werden.
Bom Holzmarkk.
Es wird uns berichtet: Nachdem nunmehr von deutſcher Seite
die ſich aus dem mit Polen abgeſchloſſenen
Holzkompenſationsab=
kommen ergebenden Schnittholzkontingente zum größten Teil an
einfuhrberechtigte Holzwirtſchaftsbetriebe aufgeſchloſſen wurden,
iſt bisher von polniſcher Seite inſofern noch nichts erfolgt, als die
verſchiedenen Verbände ſich mit ihren Mitgliedern bisher nicht
verſtändigten. Von privatholzwirtſchaftlicher Seite in Polen
wird eine Ueberprüfung des Holzkompenſationsabkommens, von
intereſſierter deutſcher Seite eine Erweiterung der
Ausfuhrfrei=
liſte vorgeſchlagen, um die gegenſeitigen Möglichkeiten zu
ver=
mehren. Bis zum 15. Januar war nach einer Veröffentlichung,
die aus amtlicher polniſcher Quelle ſtammt, bei einem
Geſamtver=
rechnungsumſatz von rund 7,5 Millionen Zloty die Ausfuhr aus
Polen, hauptſächlich in landwirtſchaftlichen Erzeugniſſen, wenig in
Holz, auf 5½ Mill. Zloty geſtiegen. Dagegen bezog Polen in
die=
ſem Abſchnitt aus Deutſchland nur für 1,8 Mill. Zloty Waren.
Daraus ergibt ſich mit zwingender Logik, daß Polen ſeine Bezüge
aus Deutſchland verſtärken muß. Nur von der Warenaustauſchſeite
wird und kann die weltwirtſchaftliche Stockung auch in Zukunft
beſeitigt werden. Es iſt doch ſehr bemerkenswert, daß die
Holz=
preiſe in Polen aus Mangel an geregeltem Abſatz weiter
ab=
bröckeln. Hier würde das Holz bereitwillig aufgenommen
wer=
den weil es immer von Polen bezogen wurde. Das Ergebnis
verſchiedener bedeutender Wertholzverkäufe in oſtdeutſchen
Staats=
forſten ſtand unter dem Einfluß aller dieſer Tatſachen und lag
weſentlich über dem vorjährigen. So wurden vor einigen Tagen
in Taberbrück (Oſtpreußen) 2977 Feſtmeter an eine Reihe von
Sägewerken verkauft, die durchſchnittlich 42,06 RM. brachten.
Etwa ein Drittel der Menge war von 40 Zentimeter aufwärts
ſtark, zwei Drittel waren ſchwächere Hölzer. Die Spitzenpreiſe
betrugen weit über 60 RM. Natürlich ſind das
Einzelerſchei=
nungen. Dagegen war die Beſchaffung von Bau= und
Schwamm=
holz reibungslos. Werkſtättenholz iſt bei Preiſen von 65 bis
67 RM. für die 1. Klaſſe und 54 bis 56 RM. für die 2. Klaſſe
geſucht.
Produkkenmärkke.
Frankfurter Getreidegroßmarkt vom 28. Januar. Am Ges
treidemarkt war die Lage gegenüber der Vorwoche unverändert.
Futtermittel aller Art blieben ſtark geſucht, während das Angebotz
faſt völlig fehlte. Futtergerſte und Hafer waren nur im Tauſch
gegen Kraftfuttermittel zu haben, angeſichts des aber auch hier
minimalen Angebotes kamen derartige Abſchlüſſe kaum zuſtande.
Brotgetreide war mit Rückſicht auf die höheren Feſtpreiſe im
kom=
menden Monat weniger angeboten, die Nachfrage der Mühlen
blieb aber ebenfalls gering. Das Mehlgeſchäft verlief weiterhin
unbefriedigend. Es notierten (Getreide je Tonne, alles übrige
je 100 Kilogramm) in RM.: Weizen W 9 205,00, W 13 209,00,
W 16 213,00; Roggen R 9 165,00, R 13 169,00, R 15 173,00 (alles
Großhandelspreiſe der Mühlen des genannten Preisgebiets);
Futtergerſte G 9 167,00, G 11 170,00, G 12 172,00; Hafer H 13
165,00, H 14 167,00 (alles Großhandelspreiſe ab Station, bei
Waſſerverladung über 100 Tonnen 3,00 RM. mehr);
Sommer=
gerſte für Brauzwecke 200,00: Weizenmehl W 13 und W 16 27,15
plus 0,50 RM. Frachtausgleich; Roggenmehl R 13 23,60, R 15
24,00 plus 0,50 RM. Frachtausgleich: „Weizennachmehk 16,75;
Weizenfuttermehl 13,00; Weizenkleie W 13 10,66. W. 16 10,87:
Roggenkleie R 13 9.90 R 15 10,14 (alles Mühlenfeſtpreiſe ab
Mühlenſtation, ſoweit ſie in den Bereich der Landesbauernſchaft
Heſſen=Naſſau fallen); Soyaſchrot mit Monopolzuſchlag 13,00;
Palmkuchen m. M. 13,30; Erdnußkuchen m. M. 14,50 (alles
Fabrik=
preiſe ab ſüddeutſcher Fabrikſtation); „Trockenſchnitzel 9,50—9,90;
Heu ſüdd. 11,00; Weizen= und Roggenſtroh drahtgepreßt oder
ge=
bündelt 5,00—5,40. Kartoffeln: gelbfleiſchige hieſiger Gegend
2,80—2,90 RM. per 50 Kilogramm bei Waggonbezug.
Berliner Getreidegroßmarkt vom 28. Januar. Die
Markt=
lage im Getreideverkehr war zum Wochenbeginn wenig verändert.
Eine Belebung der Umſatztätigkeit war nicht feſtzuſtellen. Das
Angebot iſt unterſchiedlich, hielt ſich aber in Brotgetreide zumeiſt
in mäßigen Grenzen. Am Platze iſt Roggen leichter abzuſetzem
als Weizen, während an der Küſte verſchiedentlich Kaufluſt für
Weizen beſteht. Anregungen vom Mehlmarkte fehlen weiterhin.
Hafer und Futtergerſte werden vom Inlande kaum zum Verkauf
geſtellt, dagegen werden verſchiedentlich Miſchfuttermittel als
Er=
ſatz für Hafer angeboten, außerdem dürften in den nächſten Tagen
die erſten Partien von Auslandshafer aus den letzten Käufen
ein=
treffen. In Hafer zu Saatzwecken, iſt das Angebot reichlicher.
Gerſte in Induſtrieſorten und feinen Brauqualitäten findet leicht
Unterkunft. Roggenausfuhrſcheine bleiben gefragt.
Berliner Kursbericht
vom 28. Januar 1935
Deviſenmarkt
vom 28. Januar 1935
Me Hu
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Lloyzd
Ai.4
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gumm”.
Deut ſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
Mife
79.75
80.25
29.25
31.25
29.875
124.—
114.—
82.—
108.50
45.50
129.75
103.75
Meit H
J. G. Farben
Gelſ. Bergwerte
Geſ.f.elektr. Unter.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und 7
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann.
Kali Aſchersleben
glöcknerwerte
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Vee
142,125
72.375
115.25
100.75
85.625
84—
113.—
85.—
102.25
79.75
69.25
Ween u
Bolyphonwerie.
Rütgerswerke
Salzdetſurth Kalt
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
dohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
BogelTelegr. Draht!/
Wanderer=Werke
90.-—
13.—
100.—
153,75
38.125
47.50
111.—
73.75
12.75
115.—
46.75
113.50
110.—
130.—
Aegypten
Argeninien
Belgien.
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemark
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland.
Island
D
1ägypt. 2.
1 Pav. Pe o
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1 canad. Doll.
100 Kronen Is
00 Gulden ſe
1 2.Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mk.
00 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100ist. gr.
Geld Briei
12.555
0.528
5o.17
0.194
3.047
2.527
54.70
81.22
12.25
6s.68
5.41
16.41
2.354
169.36
55.441
12.565
0.632
58.29
0.198
3.053
2.533
54.80
21.38
12.28
6o.62
5.42
16.45
2.358
168.70
55.58
Italien
Japan
Jugoſlawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſtowak.
Türkei
ungarn
Uruguay
Ver. Staaten
D
100 Lire.
1 Yen
100 Dinar
100 Lats
100 Kronen
100 Schilling
100 Escudos
100 Kronen
100 Franes
100 Peſetas
100 Tſch.=Kr
1 türt. 4
100 Pengö
1 Golopeſo
Dollar.
GeldBrief
21.30
0.713/
5.64
6:.57
148.85
11.12 11.14
63.16
8o.72
34,04
10.40 10.42
1.973
1.049
21.54
0.715
5.661
80.92 191.08
61.69
49.05
63.28
80.98
34.10
1.977
1a51
2.537 2.548
Sarmſtädter ane Karicharbant Suraiſtast, Minane der Aresoher Bunk
Frankfurter Kursbericht vom 28. Januar 1935.
Kenee
„Gr. II p. 1934
„. 1935
„ . 1936
„ „ 1937
„ „ 1938
„Gruppel ....
536 Dtſch. Reichsan . / 99.5
5½ %Intern., v.30
6%T aden ..v.271 97.5
69Bayern „ .v.27/ 98.5
6%Heſſen ....v.28/ 97.75
89 Preuß. St. v.28 109:),
6% Sachſen „.v.271 98
6%Thüringen v.27 96.5
6% Dt. Reichsbahn
Schätze.. ....... /100.9
69 Dt. Reichspoſt
Schätze. . . . . . . . 100.7
4½% „ ..... 99.5
Dtſch. Anl. Ausl
P"/ Ablöſung • 1104.5
103.65
R
1os.75
104.25
102.5
104.5
96.25
„.v.29 99.25
P
hyp.=Bk.=Liquid.
4:30
Komm=Obl.
6% Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% Goldoblig.
69 Landeskomm.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R.11
We"
R.12
62 Kal. Landeskrd.
Goldpfbr.
69Naſi. Landesbl.
5½% — Lig.=Obl.
99
94.5
35
93.5
93.5
95.5
97‟
99.25
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
*Ausl.Ser. 11114.25
FAusl. Ser.I1
Di. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
10.4
69Baden=Baden. / 93
6SBerlin ...v.241 94,
ODarmſtadt . . . .
6% Dresden .. v.26 91.75
680 Frankfurt v.28 94,5
62Heivelberg v.28 93
8%Mainz. . ...... 93
62Mannheim v.27
6%München v.29 95.75
%Wiesbaden v. 28
60 Hef. Landesbf. 96
6% Goldoblig. 94
6%Ber. Hyp.=B),
5½% Lig.=Pfbr.
82Frif. Hyp.=Bk.
5½% „ Lig.=Pfbr.
„ Goldoblig.
3BFrü. Pfbr.=Bi.
Lig.=Pfr.
8%Mein Hyp.=B.
„ Lig.=Pfr.
82 Pfälz. Hyp.=Bi.
½% n Lig.=Pfb.
6SRhein,Hyp.=Bf.
5½% — Lig.=Pfr. 11
Golboblig.
62 Südd. Boden=
Fred.=Ban
5½% -Lig.=Pfbr.
6%Württ. Hyp.=B.
97
98
96
99.75
94
95.75
99:1.
95.75
99.75
96.5
99.55
96.5
108‟
95.5
97
99.25
98
RDaimler=Benz. /1002,
670Dt. Linol.Werke! 99
88Mainkrw. v.28 99
6%Mitteld. Stahl! 99
8% Salzmannc Co.
6%Ver, Stahlwerie 967I,
6%Voigt & Häffner
J. 6. Farben Bonds
5%Bosn. L. E. B. 12
„ L.Inveſt. 12
5%Bulg. Tab. v.02 6.25
4½% Oſt. Schätze
425 Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän 4.75
4½%
6.75
4.2
4%Türk. 4.Bagdad 8
„ II. Bagdad
4½ %üngarn 1918
1914
4½½
8os
Goldr.
42
1910
4½Budp. Stadtanl. 53.5
42Liſſabon
48.5
42, Stockholm
83"
Aktien.
Accumulal., Fabrik
Alg. Kunſtzide unie 50.75
A. E. G.
..
30.5
AndregeNoris Bahn
Aſchaffbg. Brauerei /113.5
Zellſtoff 71.75
Bad. Maſchinenfbr. 1129
114
Bemberg, F. P.
Berl. Kraft u. Licht 140),
Buderus Eiſen... . 927.
Eemen / Heidelberg /109.75
Karlſtadt 127
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Chem.Werke Albert
Chade (A=C)
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Contin.=Linoleum.
Daimier=Benz.
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Erdöl
Dt. Gold= u. Si
cheide=Anſtalt.
Linoleum
Dortm. Ritterbre
Dyckerhoffc Widm.
Eichbaum=Werger.
Elettr. Lieferg.=Ge
„ Licht u. Kraft
Enzinger Union...!=
Eſchweiler
Eßling Maſchinen.
Faber & Schleicher
Fahr Gebrüder .
J.G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)”
Felt & Gutlleaume
Frankfurter Hof".
Gelſenurch. Bergw.
Gei.f.eletr.Untern.1
Goldſchmidt Th.
Gritzner=Kayſer....
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frrft. 1
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke. Füſſen
HarpenerBergbau./1
Henninger, Kempfl!
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen ....
Holzmann, Phil.
Ilſe Bergb. Stamm
Genüſſel
Hffe
84.5
1a5
51.5
121
103.75
207
66.5
73
95.5
106.55
118.75
108
268
124,
„Miice!
Fa =Chemie .....
Aſchersleben.
Klein, Schanzlin..
Klöcknerwerke ....
Knorr C. 6.......!1
Konſerven Braun,
Lahmeyer & Co.
Laurahütte .
Lech, Augsburg:
Lokomf. Kraußc”
Löwenbr. Münch.
Maintr.=W. Höchſt
Mainz Akt.=B
Mannesm =Röhre,
Mansfeld. Bergb.
Metallge). Frankf.
Miag. Mühlenbau
Moenus..
Motoren Darmſtadt
Reckarwer Eßling.
Odenw. Hariſtein.
Parl=u. Bürgerbräul1
Phönix Bergbau
Rh. Braunkohlen. ./
Eiektr. Stamml!
Stahlwerte.
Riebec Montan..
Roeder, Gebr.
Rütgerswer
Salzdetſurth Kali
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof
Schramm, Le
Schuckert.
Schwartz, Storchen
Siemens & Halskel!
„ Reinigerwerke
Südt. Zucker=A. G.
ellu= Bergbau...!
92.75
99.5
181
168.25
70
99
108
142.75
Oi ee
Unterfranken ....
Ber. Stahlwerte . / 47.5
Ver, Ultramarin /131.25
Weſtdte. Kaufhof. 37.75
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3e liſto” Waldhof
53.5
All g. D. Freditanſt. 68
Badiſche Ban...
Br. /. Brauinduſtr. 113,25
Bayer. Hyp. u. W./ 94.75
Ber, Handelsget. /1071=
Hypothelbl 123
Comm. u. Privatbi. 78
79.75
Dt. Ban1 u. Disc.
Di. Eff. u. Wechiell 76
80.75
Dresdner Bank
Frankf. Bank.
bhp.=Ban!! 39
Mein. Kyp.=Ban! 9.25
Pfälz. Hyp.=Ban1. 98
161
Reichsbank=An
Rhein. Hyp.=Ban1. 125.25
Südd. Bod.=Cr. B1./ 68.25
Bürttb. Notenban// 98.5
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Alg. Lolalb. Kraftwl121
77 Dt. ReichsbPzg. 119
Hapag
3
Lübeck=Büchner
Nordd. Llohzd.
31.5
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Allanz= u. Stuttg=
1214
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Seite 12 — Nr. 29
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Nr. 1 Bleichſtr. Nr. 1
Einträge in das Handesregiſter, Abteilung
Am 8. Januar 1935 hinſichtlich der Firma E. Me
Darmſtadt: Die Geſamtprokura des Kaufman
Werner Neumann in Darmſtadt iſt erloſchen.
12. Januar 1935 hinſichtlich der Firma K. Eckſte
Darmſtadt: Geſchäft ſamt Firma iſt auf Her
Ploch in Darmſtadt übergegangen. Die Firma
geändert in: K. Eckſtein Inh. Hertha Ploch.
14. Januar 1935 hinſichtlich der Firma Wilhe.
Lehrbach, Darmſtadt: Die Prokura der Leo W.
lein Ehefrau Berta geb. Gailinger, iſt erloſch
Die Firma iſt erloſchen. Die Firma M. & G. Ka
Eiſen= und Metallwaren, Darmſtadt, ſoll von Ar
wegen gelöſcht werden. Zur Geltendmachung ein
Widerſpruches wird eine Friſt von 3 Monaten
ſetzt. Am 16. Januar 1935 hinſichtlich der Fir
H. & F. Becker, Darmſtadt: Geſchäft ſamt Fir 4
iſt auf Werner Horſt, Kaufmann in Darmſta
übergegangen. Dir Firma iſt geändert in: Bie
felder Leinen= und Wäſchehaus H. & F. Bed
Darmſtadt. Die Prokura der Gottlieb Friedr
Heinrich Becker Ehefrau Eliſabeth geb. Hinkel
erloſchen.
Abteilung B: Am 15. Januar 1935 hinſicht!
der Firma: Neue Röhr=Werke Aktiengeſellſche
Ober=Ramſtadt: Ernſt Decker, Ingenieur zu Ob
Ramſtadt, und Franz Schmedding, Kaufmann
Berlin, ſind aus dem Vorſtand ausgeſchieden.
ihrer Stelle iſt der Syndikus Dr. Friedrich Str
zu Ober=Ramſtadt zum Vorſtandsmitglied gen
S 248 Abſ. 2 HGB. und Kaufmann Albert Schwe
zu Ludwigshafen a. Rh. zum ſtellvertretenden V
ſtandsmitglied beſtellt. Am 16. Januar 1935 h
ſichtlich der Firma Ehape, Aktiengeſellſchaft
Einheitspreiſe in Köln, Zweigniederlaſſung Dar
ſtadt, Darmſtadt: Die Prokura des Heinz Ge=
Lange iſt erloſchen. Die Kaufleute Erich Mie
in Köln=Klettenberg und Hans Häßlin in Kö.
Marienburg ſind zu Geſamtprokuriſten beſtellt d
art, daß jeder mit einem Vorſtandsmitglied o.
mit einem Prokuriſten vertretungsberechtigt
Die bisherigen ſtellvertretenden Vorſtandsmitgl
der Dr. Werner Schulz und Bruno Dreſcher ſind
ſrdentlichen Vorſtandsmitgliedern beſtellt.
Neueintrag: Abteilung A: Am 22. Dezeml
1934: Firma Chr. Büttel, Zündholzfabrik. Na
L. Nungeſſer u. Sohn. Sitz: Pfungſtadt. Offe
Handelsgeſellſchaft. Das geſamte Vermögen
ſeitherigen Chr. Büttel Zündholzfabrik Geſellſch ſu
mit beſchränkter Haftung in Pfungſtadt (Akti ſu
und Paſſiva), wie es ſich aus der zum 15. Deze
ber 1934 errichteten Bilanz ergibt, iſt auf die offe
Handelsgeſellſchaft übertragen. Die Dauer
Geſellſchaft iſt für die Zeit bis 1. Januar 12
vereinbart. Die Geſellſchaft gilt jedesmal
weitere 5 Jahre verlängert, wenn keiner der C
ſellſchafter das Verhältnis 6 Monate vor dem
weiligen Ablauf der Vertragsdauer kündigt.
ginn der Geſellſchaft: 22. Dezember 1924. P
ſönlich haftende Geſellſchafter: Ludwig Nungeſ
ſenior, Fabrikant (Ludwig Nungeſſer III.)
Pfungſtadt b. Dſtdt., Ludwig Nungeſſer juni
Fabrikant in Eberſtadt a. d. B., Georg Crößma
in Pfungſtadt iſt zum Geſamtprokuriſten beſte
in der Weiſe, daß er berechtigt iſt, die Firma
meinſam mit einem der Geſellſchafter zu vertrel
und zu zeichnen. Aenderung dieſer Firma
(V.12
bereits veröffentlicht.
Darmſtadt, den 18. Januar 1935.
Amtsgericht.
mit Garantie (a
villigſt zu verkf.
EDE L. BE RGE R5 78
Nur drei Tage
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WINKEL
Reuate Müller
Maadf Wchtbrie
28 Rheinſtraße 28
in
(F 1219
„Wiktor und
MMidfia
mit Hermann Th.mig
und Fritz Odemar.
Eine Tonflm-Operette
größter UIfa-Klasse.
Bum Einweichen der Wäſche: Henko Waſch=
Bleich=Goda!
Ein Mädel zieht sich
Hosen an und bluff!
die ganze Welt.
Anf. lägl.: 5.50, 6,00, 8.20