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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſfrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattei.
Nummer 28
Montag, den 28. Januar 1935.
197. Jahrgang
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B 3 19 S ge de. ho kr
Dr. Frick über die Reichsreform.
Die innenpolikiſche Haupkaufgabe
unſerer Zeik.
DNB. Berlin, 27. Januar.
lus Anlaß des 2. Jahrestages der nationalſozialiſtiſchen
Re=
ion hatte die NSK. eine Unterredung mit Reichsminiſter
frick über die Reichsreform. Der Miniſter führte aus: „Im
elpunkt der Arbeit meines Miniſteriums ſteht die
Reichs=
n. Sie iſt bereits mit dem Ermächtigungsgeſetz, dem
Gleich=
ungsgeſetz und dem Reichsſtatthaltergeſetz vom März und
1933 eingeleitet, und mit dem Geſetz über den Neuaufbau
Keiches, das am 30. Januar 1934 vom Deutſchen Reichstag
oſſen wurde, entſcheidend fortgeführt worden. Was
Jahr=
rte ein frommer Wunſch großer Patrioten war, was ſelbſt
ismarcks Zeiten noch nicht reif geweſen iſt und die
Parla=
trier der Syſtemszeit nicht durchzuführen wagten, iſt aus den
n. der nationalſozialiſtiſchen Revolution hervorgegangen: die
ſtung des deutſchen Nationalſtaates.
die Vorausſetzung für dieſe Neugeſtaltung des Reiches in
großen Volksbewegung geſchaffen zu haben, iſt das
unver=
iche Verdienſt des Führers und Reichskanzlers. Von der
jäßigen und kompromißloſen Errichtung des Neubaues des
nalſozialiſtiſchen Reiches wird letzten Endes ſeine
Wider=
kraft und Stärke abhängen. Mich beſchäftigt daher dieſes
em gegenwärtig am meiſten, zumal ich der Ueberzeugung
aß es die innerpolitiſche Hauptaufgabe unſerer Zeit iſt.”
uf die Frage nach den Schwierigkeiten, die ſich der
Durch=
ig des Neubaues des Reiches entgegenſtellen, erwiderte Dr.
„Es iſt klar, daß eine ſtaatliche Neugliederung, die auf
underte die Einteilung und Verwaltung des Reiches
feſt=
ſoll, nicht überſtürzt werden darf. Das Zwiſchenreich war
ſundesſtaat, der die Erbſchaft der alten Königreiche und
ntümer noch ſehr deutlich an ſich trug. Das Dritte Reich
it allen Separatiſten und Sonderbeſtrebungen reſtlos
auf=
nt. Es kennt keine „beſonderen Intereſſen” und
Länder=
en mehr es hat ſich nur die einzige Aufgabe geſtellt: Ein
tliches Reich zu ſchaffen, das ſeine großen geſchichtlichen
ben löſen kann.
aß ſich dabei hier und da gewiſſe Schwierigkeiten ergeben,
im vermeidbar. Die Reichsregierung iſt überzeugt davon,
le Hinderniſſe dank der nationalſozialiſtiſchen Grundhaltung
utſchen Volkes leicht überwunden werden. Wenn auch nicht
Vünſche erfüllt werden können, ſo wird doch bei der
Ge=
bgrenzung der neuen Reichsgaue auf die wirtſchaftlichen,
hen und geopolitiſchen Beziehungen der einzelnen
Gau=
e jede mögliche Rückſicht genommen werden.‟ Der Miniſter
die Unterredung mit einer Kennzeichnung des vergangenen
n und des beginnenden dritten Jahres der nationalſoziali=
Staatsführung.
das Jahr 1934 hat mit dem Geſetz über den Neuaufbau des
s die Grundlage zum nationalſozialiſtiſchen Freiheitsſtaat
fen. Durch die Zuſammenlegung der Reichs= und preußi=
Miniſterien wurde ein weiterer wichtiger Schritt in dieſer
ing getan. Das Jahr 1935 hat uns zum Jahrestag der
talſozialiſtiſchen Revolution die neue
Reichsgemeindeord=
gebracht, der vorausſichtlich auch die territoriale
Neugliede=
des Reiches folgen wird. Damit wird grundſätzlich das
gſte für den Neubau des Reiches entſchieden ſein.”
Einheitliche Reichsregelung
des Schuljahres und der Berien.
SK. Mit dem Erlaß, der den Ablauf des Schuljahres und
rteilung der Ferien für die Volks=, mittleren und höheren
n des ganzen Deutſchen Reiches ordnet, hat der
Reichs=
ungsminiſter Ruſt dem unerträglichen Zuſtande des
bis=
n Feriendurcheinanders ein Ende gemacht und einen
wei=
bedeutſamen Schritt zur Vereinheitlichung des deutſchen
die Geſamtheit der Sommerferien vom 25. Juni bis zum
31. Auguſt ausgedehnt und in drei Staffeln angeordnet
worden, die in 14tägigen Abſtänden aufeinander folgen. So
haben grundſätzlich die öſtlichen Provinzen und Länder vom 25.
Juni bis 3. Auguſt, die mittleren vom 8. Juli bis 17. Auguſt
und die weſtlichen und ſüddeutſchen vom 22. Juli bis
31. Auguſt ihre Freizeit.
Das zweite Jahresdrittel läuft bis zum 22. Dezember, dann
folgt nach der feſtreichen Ferienzeit um Jahresſchluß (bis zum
6. Januar) das letzte Drittel des Schuljahres mit ſeiner ſtärkſten
Arbeitsanſpannung für Schüler und Lehrer, ſo daß die folgende
Erholungszeit zwiſchen den Schuljahren mit Recht auf 20 Tage
ausgedehnt worden iſt. Bei einer Geſamtzahl von 85
Ferien=
tagen verbleiben für die Pfingſt= und Herbſtferien noch 12 Tage.
Dieſe kommen je nach der Länge des erſten oder des zweiten
Jahresdrittel ſtärker den Pfingſt= oder den Herbſtferien zugute.
Auch den beſonderen Bedürfniſſen einzelner Landſchaften iſt
dadurch Rechnung getragen, daß für die ländlichen
Volksſchulen ſolcher Bezirke die Sommer= und
Herbſtferien anders verteilt werden können.
Der Erlaß des Miniſters Ruſt beſeitigt die unhaltbaren
bisherigen Mißſtände und bringt eine Löſung, die allen an dieſer
Frage beteiligten Gruppen unſeres Volkes vollauf gerecht wird
und dem geſamten Volk und ſeiner Jugend dient. Daß das
möglich war, hat ſeinen tiefſten Grund darin, daß hier aus
wahrhaft nadionalſozialiſtiſchem Geiſt und
Willen zur Tat geſchritten wurde.
Meinungsverſchiedenheiken
zwiſchen Paris und London über die „Garankien”.
EP. Paris, 27. Januar.
Wie aus den heutigen Berichten der franzöſiſchen Blätter
hervorgeht, beſtehen zwiſchen den engliſchen und den
franzö=
ſiſchen Geſichtspunkten zum Teil ſtarke Meinungsverſchiedenheiten.
Die franzöſiſche Preſſe ſtellt darum auch heute einmütig feſt, daß
die Londoner Beſprechungen lediglich zur Information dienen,
daß ſie nicht Verhandlungen im eigentlichen Sinne des Wortes
darſtellen oder gar die Form einer engliſch=franzöſiſchen
Kon=
ferenz annehmen ſollen, ſondern lediglich eine „freundſchaftliche
Zuſammenarbeit im üblichen Geiſt der franzöſiſch=engliſchen
Zu=
ſammenarbeit” ſein werden, wie der offiziöſe „Petit
Pari=
ſien” ſich ausdrückt. Die zur Beraung ſtehenden Probleme
ſeien ſo allgemeiner Natur und intereſſierten ſo viele Länder,
daß die Londoner Beſprechung höchſtens der Ausgangspunkt
einer großen diplomatiſchen Aktion werden könne, zu der
Frank=
reich und England die Initiative ergreifen würden, die aber
vielfache Entwicklungsmöglichkeiten biete.
Was die Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen den beiden
Ländern anlangt, ſo wird man hier mit aller Deutlichkeit
ein=
ſehen, daß England ſich an dem franzöſiſchen Paktſyſtem nicht in
direkter Form beteiligen wird, ja daß es dieſem Syſtem mit
wachſendem Mißtrauen gegenüberſtehe” wie der Paris Midi”
ſich ausdrückt. Die engliſche Aufforderung an Frankreich, in
der Frage der Gleichberechtigung eine entſcheidende Geſte zu
zeigen, die am Samstag durch die „Times” — inſpiriert von
Macdonald ſelbſt wie man hier vermutet — erfolgte, hat in
Paris große Enttäuſchung hervorgerufen. Der „Paris Midi”
gibt dieſer Enttäuſchung Ausdruck, indem er ſchreibt,
Groß=
britannien fordere im Namen der beſiegten Nationen eine
Neu=
regelung der Rüſtungen und trenne ſich damit von Frankreich
in den bedeutendſten Punkten der franzöſiſchen Sicherheitspolitik.
Die franzöſiſchen Miniſter würden in London an der
uraditio=
nellen Stellung Frankreichs feſthalten, ſchreibt die Radio=
Agentur, nämlich: Gleichberechtigung in der Sicherheit für alle.
Frankreich ſei entſchloſſener denn je, eine kollektive Organiſation
des Friedens zu ſuchen. Wenn dieſes Ziel nicht erreicht werden
könne, dann werde es mit ſeinen Verbündeten die Sicherheit
ſuchen, ohne die es nicht leben könne.
ungsweſens vollzogen.
ulanfang und =ſchluß liegen nach wie vor im Frühjahr 7
ieſe Entſcheidung waren allgemeine erzieheriſche
Erwägun=
die Rückſicht auf die Schulentlaſſenen ſelbſt und auf die
haft maßgebend. Wie überall im Leben, iſt auch in der
der Wille und die Pflicht zur Arbeit um ſo ſtärker, je
das erſtrebte Ziel rückt. In unſeren Breiten iſt der
Som=
m wenigſten zu angeſtrengter Geiſtesarbeit geeignet, wäh=
Herbſt und Winter geiſtige Arbeit fördern. Miniſter Ruſt
iher das jeweilige Jahresziel ans Ende des Winters und
im Sommer geſetzt.
* Schulentlaſſenen können ſo ohne beſondere
Schwierig=
keit in die Wirtſchaft eingebaut werden
ind in der Lage, ohne Zeitverluſt in das vom
Reichs=
ingsminiſter geſchaffene Landjahr einzutreten oder ihren
Sdienſt abzuleiſten. Die Sonderbeſtimmung, daß der letzte
ag noch in den März fallen ſoll, gibt ihnen
erfreulicher=
überdies noch eine kurze Zeit der Entſpannung und der
reitung auf das neue Leben.
eider bringt das immer noch bewegliche Oſterfeſt an dieſer
eine an ſich unnötige Störung. Miniſter Ruſt hat auch
eiteren Ablauf des Schuljahres auf die Gegebenheiten von
und Leben und den Bedürfniſſen der Volksgemeinſchaft
haut. Die Haupterholungszeit liegu in den wärmſten Mona=
Zie iſt für das geſamte Reich nunmehr auf 40 Tage
aus=
it worden. Damit iſt die Gewähr für volle Entſpannung
erholung gegeben. Außerdem aber kann nun in dieſer Zeit
n Miniſter Ruſt bereits angekündigte körperliche und
welt=
uliche Schulung der Lehrer und Lehrerinnen (etwa je drei
n) in vollem Umfange vor ſich gehen.
it Rückſicht hierauf und um einen ungeſunden Wechſel von
ing und Leere im Verkehr und in den Erholungsſtätten
rmeiden, iſt
Vom Tage.
Am 30. Januar, dem 2. Jahrestag der Machtübernahme durch
Adolf Hitler, wird die Deutſche Arbeitsfront in allen
Ortsgrup=
pen des Reichsgebietes Betriebsappelle veranſtalten. Die Redner
der DAF. werden reſtlos an dieſem Tage eingeſetzt, und auch die
PO. wird dabei mithelfen. Das Thema für den Tag lautet:
„Was bedeutet der 30. Januar für den ſchaffenden Menſchen?”
Außerdem wird bei dieſer Gelegenheit eine beſondere Ehrung des
Saararbeiters erfolgen.
Das Amtsblatt veröffentlicht ein Dekret, wonach künftig kein
Flugzeug mehr, gleichgültig, ob Militär= oder Verkehrsflugzeug,
über Paris fliegen darf. Bisher war es den Fliegern geſtattet,
in mindeſtens tauſend Meter Höhe die Hauptſtadt zu überfliegen.
In politiſchen Kreiſen verlautet, daß ſich die jugoſlawiſche
Regierung entſchloſſen habe, die gegenwärtige Skupſchtina im
Laufe des Februar aufzulöſen und Neuwahlen auszuſchreiben.
Das Mandat des gegenwärtigen Parlaments würde erſt im Herſt
dieſes Jahres ablaufen. Es iſt noch nicht bekannt, auf welcher
Grundlage die Regierung in den Wahlkampf gehen will, doch gilt
es als wahrſcheinlich, daß ſie nicht mehr mit der Jugoſlawiſchen
National=Partei, der bisherigen Regierungspartei, in den
Wahl=
kampf eintreten wird.
Der frühere Miniſterpräſident und ehemalige Führer der
ſpa=
niſchen Konſervativen, Sanchez Guerra, iſt im Alter von 57
Jah=
ren geſtorben.
12 Flüchtlinge von der Inſel Kalymnos auf dem Dodekanes,
auf der es, ebenſo wie auf der Inſel Leros, zu Unruhen gegen die
italieniſche Herrſchaft gekommen war, ſind in Athen eingetroffen.
Die Blätter veröffentlichen ausführliche Schilderungen über die
Lage auf dieſen Inſeln ſowie über die von den Italienern
ge=
troffenen militäriſchen Maßnahmen.
Der Vertreter, der japaniſchen Militärmiſſion in Kalgan,
Matſui, iſt in Tientſin eingetroffen. Er hat dem japaniſchen
Oberkommando über die Lage in der Tſchachar Bericht erſtattet.
Von japaniſcher amtlicher Seite wird mitgeteilt, daß die geplante
chineſiſch=japaniſche Konferenz am 10. Februar in Kalgan
zuſam=
mentreten wird.
Sudekendeukſche Probleme.
Um die Demokratiſierung der Parteien. — Erſchrockene
Kom=
muniſten und lammfromme Sozialdemokraten. — Rätſelraten
um die „Sudetendeutſche Heimatfront”.
Von unſerem =Korreſpondenten.
Prag, Ende Januar.
Nach dem im Jahre 1933 von der Prager Regierung
ver=
fügten Verbot der deutſchnationalen und der deutſchen
national=
ſozialiſtiſchen Partei wurde bei der Erörterung der Frage über
die künftige politiſche Vertretung des Sudetendeutſchtums in
der Tſchechoſlowakei bekannt, daß die Regierung ein Geſetz
vor=
bereite, aus dem hervorgehe, welche politiſche Parteien
künftig=
hin zuläſſig und welche von der politiſchen Bühne abzutreten
haben werden. Aus Erklärungen, die der tſchechiſche
Miniſter=
präſident dieſer Tage bei einem Preſſeempfang abgegeben hat,
erfährt die Oeffentlichkeit nunmehr Genaueres über die ſeit
langem diskuvierten Pläne: ſoweit Vorbereitungen, für die
künftigen Wahlen in Betracht kommen, will die Regierung vor
allem geſetzlich die Rechtſtellung der politiſchen, bzw.
Wahl=
parteien regeln. „Das Geſetz wird vor allem den inneren
demo=
kratiſchen Charakter und den Aufbau der Parteien zu ſichern
haben. Wahlgruppen, die ſich um das Vertrauen der Wähler
bewerben, werden auf demokratiſcher Grundlage gewählte Organe
ausweiſen müſſen. Dieſe Normaliſierung iſt zur Sicherung der
demokratiſchen Parteiengrundlage notwendig, denn mit dem
Prinzip von Ernennungen”, ſo ſagte der Miniſterpräſident,
„kann man ſich nicht einberſtanden erklären.”
Aus dieſen Darlegungen geht deutlich hervor, daß in
Hin=
kunft politiſche Parteien in der Tſchechoſlowakei anders als auf
demokratiſche Art nicht organiſiert werden dürfen, daß aber die
Regierung auch die Demokratie innerhalb der Parteien
voraus=
ſetzt: „Die Parteien werden beſtimmte Organe haben müſſen,
die Art ihrer Beſchlußfaſſung wird genau feſtzulegen ſein, ebenſo
die Diſziplinargewalt.”
In politiſchen Kreiſen vertritt man die Anſicht, daß ſich
das vorbereitete Geſetz ſowohl gegen die tſchechiſch=fasciſtiſchen
Gruppen, die nach dem ſogenannten Führerprinzip organiſiert
find, als auch gegen die kommuniſtiſche Partei richtet, deren
Programm ja den Umſturz der beſtehenden Ordnung vorſieht,
die ſoziale Revolution, die in der Diktatur der Proletariats
gipfeln ſoll, da zur Erreichung dieſes Zieles ſeit eh und je von
den Kommuniſten auch Methoden der Gewalt angewendet
werden, hat die Regierung auf Grund des neuen Geſetzes
jeder=
zeit die Möglichkeit, die kommuniſtiſche Partei zu verbieten —
und es darf nicht bezweifelt werden, daß es hierzu kommen
wird, wenn die Kommuniſten von der revolutionären Phraſe zur
revolutionären Praxis übergehen ſollten. Auch auf die
deut=
ſchen Sozialdemokraten im Staate könnte das neue Geſetz zur
Anwendung kommen, denn auch dieſe Partei ſtrebt einſt den
Sturz der „kapitaliſtiſchen Geſellſchaftsordnung” an — indeſſen
zeigt ſie heute als Regierungspartei keinerlei revolutionären
Kampfgeiſt mehr, ſo daß ſie zwar einen kataſtrophalen
Anhänger=
ſchwund zu verzeichnen, aber nicht zu befürchten hat, daß ihr
die Regierung Schwierigkeiten machen würde . . .
Es bleiben aber, wie geſagt, neben den Kommuniſten die
tſchechiſch=fasciſtiſchen Gruppen, nach dem Führerprinzip
organi=
ſierte Parteien, über denen das Damoklesſchwert der Einſtellung
aufgehängt wird. Auf deutſcher Seite werden Befürchtungen
laut, daß auch die „Sudetendeutſche Heimatsfront”, der die
Tſchechen ſeit langem vorwerfen, ſie ſei ein Sammelbecken für
die durch das Verbot der deutſchen Nationalſozialiſtiſchen und
der deutſchen Nationalpartei politiſch obdachlos gewordenen
Sudetendeutſchen, durch das neue Geſetz bedroht ſei. Tatſächlich
wird der „Sudetendeutſchen Heimatfront” ſeit langem aus den
Kreiſen der Regierungskoalition zum Vorwurf gemacht, daß ſie
nach dem Führerprinzip, bzw. „nach diktatoriſchen Methoden”
organiſiert ſei, und die Stimmen, die in dieſer Hinſicht gegen
die „Heimatfront” Stellung nehmen, laſſen klar erkennen, daß
man die Anwendung des neuen Parteigeſetzes auch gegenüber
dieſer größten ſudetendeutſchen politiſchen Organiſation erwartet.
Die Leitung der „Heimatfront” erklärt hierzu, „daß auf
ſudeten=
deutſcher Seite ſämtliche Parteien und politiſchen Gruppen nach
demokratiſchen Richtlinien aufgebaut ſind.” Angeſichts der von
der halbamtlichen tſchechiſchen Preſſe gegen die „Sudetendeutſche
Heimatfront” entwickelten heftigen Kampagne, erſcheint es
frei=
lich nicht völlig ausgeſchloſſen, daß bei den nächſten
Landes=
wahlen das ſudetendeutſche Volk vor Tatſachen geſtellt wird,
denen es in völliger Ratloſigkeit gegenüberſtehen müßte, wenn
es tatſächlich zu einem entſcheidenden Schlag der
Regierungs=
koalition gegen die „Heimaufront” kommen würde. Es bleibt
daher im geſamtdeutſchen Intereſſe zu wünſchen, daß ſich die
verantwortlichen politiſchen Kreiſe innerhalb des
Sudeten=
deutſchtums ſchon heute gegen eine ſolche Eventualität wappnen
und entſprechende Vorkehrungen treffen, um allfällige
Ueber=
rumplungsverſuche entſprechend parieren zu können!
Bildung einer vollmechaniſierken engliſchen Brigade.
DNB. London, 27. Januar.
In der neuen mechaniſierten 6. Infanterie=Brigade, deren
Bildung demnächſt erfolgen wird, wird es überhaupt keine
Pferde mehr geben. Es iſt der erſte derartige Fall in einem
größeren britiſchen Truppenkörper. Die Zugpferde werden durch
leichte Traktoren, gewöhnliche Kraftwagen und Laſtkraftwagen
erſetzt werden, die Reitpferde durch zweiſitzige leichte
Kraft=
wagen. Zur Abwehr von Tanks wird die Brigade
Selbſtlade=
geſchütze von 2 Zentimeter Kaliber erhalten, deren Geſchoſſe in
einer Entfernung von 500 Metern Panzerplatten von 14
Milli=
meter Durchmeſſer und in einer Entfernung von 150 bis 200
Metern Panzerplatten von 25 Millimeter Durchmeſſer zu
durch=
ſchlagen vermögen. Die 6. Infanterie=Brigade wird ein Brigade=
Hauptquartier mit einer größeren Anzahl Kraftwagen, ein
Maſchinengewehr=Bataillon mit 36 Maſchinengewehren und 16
Tankabwehrgeſchützen ſowie drei Infanterie=Bataillone mit je
vier Mörſern von 7½ Zentimetern und 52 leichten
Maſchinen=
gewehren umfaſſen.
Seite 2 — Nr. 28
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 28. Januar 19:
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 28. Januar 1935
Der Sahrlehrer ſpricht:
Treibſtoff als „Markenarikel”.
Von einem Qualitäts=Kraftſtoff verlangt man eine beſtimmte
Reinheit; er muß von allen den chemiſchen Verbindungen frei
ſein, die im Betrieb Motorſtörungen zur Folge haben. Es iſt
hierbei gedacht vor allem an die chemiſchen Verbindungen, die
leicht zu Härzbildungen neigen und zu recht unangenehmen
Stö=
rungen, beſonders an den Anſaugventilen führen. So
verſchie=
denartig die Qualität der Treibſtoffe ſein kann, die
Gewähr=
leiſtung aller motoriſchen Erforderniſſe findet in der
Marken=
bezeichnung der Kraftſtoffe ihren Ausdruck. Hier findet der
Kraftfahrer, der ſich mehr als bei jeder anderen Ware auf die
Vertrauenswürdigkeit des Lieferanten verlaſſen muß, den Schutz,
den er bedarf.
In den letzten Jahren hat ſich dem Markenbenzin, dem
Mar=
kenbenzol der gkoßen Treibſtoffgeſellſchaften, in immer größerem
Umfange der Marken=Miſchkraftſtoff beigeſellt. Zur
Kennzeich=
nung der verſchiedenen Miſch=Kraftſtoffe der jeweiligen
Geſell=
ſchaften hat man Färbungen vorgenommen (z. B. Blaufärbung
für B.V.=Aral. Grünfärbung für Monopolin und Rotfärbung für
Eſſo), nachdem man darauf geſtoßen war, daß in einzelnen Fällen
Wiederverkäufer einen Treibſtoff, der nicht von der beſtimmten
Kraftſtoffgeſellſchaft ſtammte, unter der betreffenden
Marken=
bezeichnung abgegeben hatten und ſomit die Kraftfahrer
betro=
gen. Mit der Färbung iſt dem Kraftfahrer heute ein eindeutig
wahrnehmbares Zeichen geſchaffen, ſo daß er an der Tankſtelle
ſich jedesmal ſelbſt davon überzeugen kann, ob er auch die
Origi=
nalqualität tankt. Dieſe Färbung genießt nach den §§ 15 und
20 des Warenzeichengeſetzes in Verbindung mit 8 1 des Geſetzes
gegen den unlauteren Wettbewerb Kennzeichnungskraft und
Aus=
ſtattungsſchutz.
In dieſem Zuſammenhang taucht der Gedanke auf, nicht
allein die Färbung, ſondern das Gemiſch als ſolches, das heute
ſozuſagen typiſiert hergeſtellt wird, beſonderen Normen=
Vorſchrif=
ten zu unterwerfen. Die Gemiſche haben heute eine ſolche
Bedeu=
tung erlangt und ſind bei den Kraftfahrern zu einem derartigen
Qualitätsbegriff geworden, daß es zu einer Notwendigkeit wird,
im Intereſſe und zum Schutze des gutgläubigen Kraftfahrers.
be=
ſtimmte Normen von einem Gemiſch=Kraftſtoff, der ſeinen Namen
zu Recht trägt, zu verlangen. Jeder Käufer hat dann die
Gewiß=
heit, dieſen und keinen anderen Kraftſtoff zu erhalten. Wer dieſe
Normen nicht einhält oder mit Täuſchung arbeitet, ſollte dann
genau wie ein Nahrungsmittelfälſcher oder Weinpanſcher der
ge=
richtlichen Beſtrafung anheimfallen,
Heilerer Filmſtar-Nachmitkag.
** Gleich eine ganze Gruppe von Filmſtaren glänzte geſtern
im überfüllten Städtiſchen Saalbau mit ausgezeichneten Proben
ihres Könnens. Wir kannten die Filmſtars, die außerdem noch
ausgeſprochene Lieblinge aller Kinobeſucher ſind, die uns zwei
angenehme, heitere und abwechſelungsreiche Stunden
vermittel=
ten, ſeither nur von der Leinwand, nur in lebender Photographie,
aber es war reizvoll, ſie nun auch perſönlich vor ſich zu ſehen; die
gefeierte deutſche Filmſchauſpielerin Camilla Horn, die bekannten
Filmgrößen Louis Graveure und Paul Hörbiger. Und alle
Saal=
baubeſucher kamen mit einer ſeltſamen Erwartung, ob ſie nun
von „ihren” Filmhelden auch perſönlich ſo begeiſtert ſein werden
oder nicht, ob ſie lebend anders ſpielen und „wirken”, und noch
ſo manche andere Frage drängte ſich auf. Aber die Erwartungen
aller wurden bei weitem übertroffen, die Begeiſterung ſchlug
hoch und das Darmſtädter Publikum erzwang immer wieder neue
Zugaben. Doch wir wollen der Reihe nach vorgehen:
Da eröffnete Hubert Gieſen den Abend, begleitete nicht
nur techniſch vollendet die folgenden Sologeſänge auf dem
Flü=
gel, ſondern er gab ſelbſt einige vorzügliche ſoliſtiſche Proben aus
ſeinem reichen Repertoire. — Dann ſtellten ſich Camilla Horn
und Paul Hörbiger in einem nicht ganz neuen Sketch vor,
der das umgefallene Salzfaß behandelt und dem die eheliche
Szene” folgt. Aber wie dieſe kleine Szene gegeben wurde, war
ſo originell, daß man ſich der Komik nicht entziehen konnte und
hell herauslachte. Beſonders Hörbiger ließ hier alle Regiſter
ſeiner ſchauſpieleriſchen Kunſt ſpielen. Anſchließend ſang Louis
Grapeure mit prächtigem, gep’legtem Tenor u. a. aus der
Oper Tosca. Und es blitzten die Sterne” und „Wie ſich die Bilder
gleichen‟. Seine vollendet ſchönen Geſangsdarbietungen, die in
allen Höhenlagen die gleiche Wärme und den beſtrickenden
Wohl=
laut der Stimme haben, fanden ſo lebhaften Beifall, daß er ſich
— auch bei ſeinem ſpäteren Auftreten — zu wiederholten
Zu=
gahen verſtehen mußte. Er ſang noch einige Lieder aus ſeinen
Tonfilmen. — Die ſcharmante Camilla Horn ſang dann
an=
ſchließend einige bekannte Lieder und Couplets aus ihren
Fil=
men, wobei ſie Gelegenheit nahm, durch gutes Mienenſpiel ihre
Geſänge zu unterſtreichen. Sie entging nicht dem Schickſal ihres
Partners, es wurden von ihr immer wieder gern gegebene
Zu=
gaben gefordert.
Dann kam ein Schlager für ſich: das Wiener Dietrich=
Schrammel=Quartett, und mit ihm zuſammen Paul
Hörbiger. Das war ein „Mordsgaudi”, als die Original
Weaner ihre luſtigen muſikaliſchen und geſanglichen
Ueberraſchun=
gen zum Beſten gaben. Hörbiger als Fiaker, den Zylinder ſchief
aufgeſtülpt, ſang das Wiener Fiakerlied und, ſtürmiſch verlangt,
immer neue neckiſche Wiener Lieder aus ſeinem reichen
Lieder=
ſchatz. — Man wollte nicht weichen, immer wieder wurde der
beliebte Künſtler und das Schrammel=Quartett gerufen. Luſtigſte
Stimmung herrſchte zu deren Ankurbelung und Erhaltung Maria
Ney ein groß Teil beitrug. Sie iſt eine Anſagerin, wie ſie
ſel=
ten zu finden iſt, wie man ſie ſich aber immer wünſchte. Mit
einer Leichtigkeit verſtand ſie das Programm zu verbinden, daß
man ſich ſtets freute, wenn ſie wieder erſchien — Zwei
Stun=
den fröhlichſter Unterhaltung, erſtklaſſige Kunſt, etwas
Beſonde=
res hatte man erlebt, das war das allgemeine Urteil. Es iſt
Herrn Arthur Fink beſonders zu danken, daß er die Filmſtars
und ihr Enſemble hierher verpflichtete und ſo vielen vergnügte
Nachmittagsſtunden vermittelte. — Und ganz zum Schluß
war=
teten zahlreiche Autogrammſammler, die, ſo viel wir hörten, eine
gute Ernte hatten.
* Hohes Alter. Am Dienstag, den 29. Januar, feiert die allen
älteren Darmſtädtern durch die Bewirtſchaftung des früheren
Breidenbachs Felſenkeller in der Martinsſtraße bekannte frühere
Brauereibeſitzers=Witwe Breidenbach, Sandſtraße 6, in guter
Rüſtigkeit ihren 92. Geburtstag.
Heſſiſches Landeskheaker Darmſtadk.
GROSSES HAUS
28. Januar Anfang 19.30. Ende 22 Uhr.
Deutſche Bühne, Jugend=Ring 1 4. Vorſtellung.
Martha, Oper v. Flotow. (Geſchloſſene Vorſtellg.) Dienstag,
29. Januar Anfang 20,00. Ende 22 Uhr.
Miete E. 14.
Uraufführung: Der Tod des Johannes A Pro,
Oper von Wolfg. Riedel. Preiſe 0.70 bis 5.50 ℳ. Mittmoch,
30. Januar Anfang 19.00. Ende nach 23 Uhr. Außer Miete,
Feſtvorſtellg, z. Jahrestag d. nationalen Erhebung:
Tannhäuſer. (Einmalig. Gaſtſpiel Anny v. Stoſch.)
Preiſe 0.70 bis 5.50 ℳ. — Nur Wahlmieten und
Weihnachtsmieten gültig. Donnerstag,
31. Januar Anfang 20.00, Ende 22 Uhr.
Miete C 15.
Der Tod des Johannes A Pro. Pr. 0.70 his 5.50 ℳ. KLEINES HAUS Montag.
28. Januar Anfang 20,00. Ende nach 22 Uhr. Außer Miete.
Einmaliges Gaſtſpiel Konrad Dreher mit Enſemble:
Der Feinſchmecker, Schwank von Thoma.
Preiſe 0.50 bis 3.00 ℳ. Dienstag,
29. Januar Anfang 20,00, Ende 22 Uhr. Zuſatzmiete I. 7. Vorſt.
Kinderreiche Mütter Nr. 151—200.
Iphigenie auf Tauris, v. Goethe. Pr. 0.70 bis 3.80ℳ. Donnerstag,
31. Januar Anfang 20.00. Ende 22.15 Uhr.
Kraft durch Freude, 5. Vorſt.
Die drei Eisbären.
Preiſe 0.70 bis 3.80 ℳ.
„Deutſche Jugend
Bakerländiſches Bühnenfeſtſpiel für die deutſche Turn= und Sporkſugend von W. Hanſt=Darmſtadt.
Ein voller Erfolg des R.ſ.L.
zugunſten des Winkerhilfswerkes.
Gemeinſames Wirken im Hinblick auf das eine große Ziel —
Deutſchland! —, das war der Sinn der geſtrigen Veranſtaltung
im Großen Haus des Heſſiſchen Landestheaters. Turner und
Sportler — früher getrennt marſchierend, und nun im
Reichs=
bund für Leibesübungen vereinigt — hatten in
wochen=
langer, zäher und ausdauernder Vorarbeit das große Bühnenſpiel
„Deutſche Jugend” vorbereitet, um ſich mit dieſer
Veran=
ſtaltung in den Dienſt des Winterhilfswerks zu ſtellen. Es war
die erſte Veranſtaltung der hieſigen Ortsgruppe des
Reichsbundes für Leibesübungen, und ſie war
gleich ein voller Erfolg. Das Große Haus war bis auf den
letz=
ten Platz beſetzt, man ſah außer Staatsminiſter Jung und dem
Vorſitzenden der Ortsgruppe Darmſtadt des Reichsbundes für
Lei=
besübungen, Verwaltungsdirektor Löwer, eine Reihe von
füh=
renden Vertretern der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden, der
Parteiformationen und der Sportverbände. Nach der
einleiten=
den Ouvertüre, geſpielt vom Muſikkorps der Heſſiſchen
Landespolizei, unter Obermuſikmeiſter Buslau, nahm
Verwaltungsdirektor Löwer
das Wort und führte etwa folgendes aus:
Dieſe Weihe= und Pflegeſtätte der Kunſt, an der wir uns hier
befinden, ſoll heute der Schauplatz deutſcher Jugendkraft und
Er=
ziehung ſein. Turner und Sportler folgen heute unter Leitung der
Ortsgruppe des Reichsbundes für
Leibes=
übungen gemeinſam dem Ruf des Führers. Wir hören und
ſehen heute auf dieſer Bühne Kampf. Tanz und Spiel — alles in
Wort und Bild aus eigener Kraft der deutſchen Turner= und
Sportlerſchaft geſchaffen, alles aus grenzenloſer Liebe zu den
not=
leidenden Volksgenoſſen im freiwilligen Dienſt für das
Winter=
hilfswerk. Jeder von den vielen, die heute als Zuſchauer
hierher=
gekommen ſind, machte es möglich, daß dieſes große Hilfswerk
un=
terſtützt werde. Darum bilden heute Zuſchauer und Darſteller
eine geſchloſſene deutſche Gemeinſchaft, und damit geſtaltet ſich dieſe
Vorſtellung zu einer ernſten deutſchen Stunde. Aus den
Darbie=
tungen möge jeder erkennen, daß alles, was wir tun und wirken
an Geiſt und Körper nicht für uns oder einen Verein, ſondern für
unſere Jugend, nicht für die Gegenwart, ſondern für die Zukunft,
und nicht zum Vergnügen geſchieht, ſondern einzig zur Geſundung
der deutſchen Familie, des deutſchen Volkes, der deutſchen Heimat.
Hier ſoll es deutlich werden, was der deutſche Menſch, das deutſche
Volk in unverbrüchlicher Treue, durch Kraft, Gewandtheit, Zucht,
Ordnung, Ausdauer in Einigkeit vermag!
Deutſche Leibesübungen ſind ein Jungbrunnen deutſchen
Werdens. Deutſcher Sport, deutſches Turnen — alles
und imer wieder alles für Deutſchland!
Ein dreifaches Sieg=Heil auf den Führer und Reichskanzler
und das gemeinſam geſungene Horſt=Weſſel=Lied bildeten den
Aus=
klang der Anſprache. Dann konnte, nach dem von friſchen
Jungen=
ſtimmen geſungenen Lied der Hitlerjugend das von W. Hanſt=
Darmſtadt verfaßte Bühnenſpiel. Deutſche Jugend”
be=
ginnen, deſſen muſikaliſche Umrahmung das Muſikkorps der
heſſiſchen Landespolizei, unter Obermuſikmeiſter
Bus=
laus bewährt ſicherer Leitung, und die Muſikabteilung
Fükkerung nokleidender Bögel im Winker.
Der Reichs=Tierſchutzbund, die Spitzenvertretung des deutſchen
Tierſchutzes, gibt folgendes bekannt:
Ueber die Fütterung der im Winter notleidenden Vögel
wer=
den des öfteren in der Oeffentlichkeit Ratſchläge verbreitet, die ſich
zum Schaden der Kleinvögel auswirken können.
Zur Beachtung und Befolgung bei der Vogelfütterung machen
wir deshalb auf das Nachſtehende eindringlichſt aufmerkſam.
Die Vögel gebrauchen zur Ueberwindung des Hungers und
zur Erzeugung von Wärme fetthaltige Nahrung, die aber keinen
Durſt erzeugen darf, weil dieſer bei Froſtwetter nicht geſtillt
wer=
den kann.
Als Futter ſind in erſter Linie zu empfehlen: alle ölhaltigen
Samen wie Hanf, Sonnenblumen= Gurken= und Kürbiskerne,
Mohn, Leinſamen, nicht aber Rübſamen, den die meiſten
frei=
lebenden Vögel nicht aufnehmen. Als mehlhaltige Beigabe eignen
ſich Hafer, Hirſe und Spitzſamen. Sehr begehrt ſind ungeſalzene
Tierfette wie Rinder= oder Hammeltalg ſowie friſcher
ungeſal=
zener und nicht geräucherter Speck. Auch trockene geriebene Sem=
Gedenkt
der hungernden Tierel
Reichsbund Volkstum und Heimat
Landſchaft Rheinfranken=Naſſau=Heſſen
Fachamt Tierſchutz
mel und Zwieback ſind geeignet. Von Brot und Kartoffeln iſt
dringend abzuraten, weil beides leicht ſäuert und durch
Erzeu=
gung von Darmerkrankungen ſehr ſchädlich wirkt. Amſeln nehmen
auch gerne angefaulte oder in ganz kleine Stückchen geſchnittene
Aepfel ſowie getrocknete Ebereſchen= und Holunderbeeren Für
Rotkehlchen, Zaunkönige und Braunellen (letztere ſehen faſt wie
Sperlinge aus) ſind Mohn, zerquetſchter Hanf, kleine Mehlwürmer,
denen man vorher den Kopf zerdrückt, das richtige Futter. Wer
für die Meiſen ungeſalzene Speckſchwarten aufhängt, muß dieſe
in ganz ſchmale Streifen ſchneiden, damit ſich die Vögel nicht die
Federn befetten und dadurch am Fliegen gehindert werden. —
Außer den aufgezählten einzelnen Futtermitteln ſind noch
ſo=
genannte Futterſteine und Futterringe im Handel zu haben. Beide
beſtehen aus einer Miſchung geeigneter Sämereien, die in Talg
eingeſchmolzen, dann in beſtimmte Formen gegoſſen und vielen
Vogelarten ſehr willkommen ſind.
Wer aber Vögel füttern will, tue das regelmäßig und
ſchon früh am Morgen. Vögel können nicht lange ohne
Nah=
rung ſein, ſie müſſen nach der langen Winternacht ſofort am
gewohnten Platz Futter vorfinden. Wer nicht täglich füttern kann,
der laſſe es ganz, damit die Tierchen nicht vergeblich warten und
dabei verenden.
Denkk an die Linderung der Nok!
Berwendet Wohlfahrksbriefmarken!
Brleftaſſen.
I Anfrage iſt die ſetzte Bezugsaulttung beizufügen. Anenyme Anfragen Burden
nicht keantiwortet. Die Beantwortung erſolgt ohne Rechteverbindlichkelt.
H. So einfach liegt die Sache nicht. Es dürfte unterſchiedlich
ein Geſchäftshaus und ein reines Mietwohnhaus zu betrachten
ſein, zumal bei zahlreichen Häuſern ſowohl der inneren Stadt wie
in den äußeren Stadtteilen die Verkehrsſitte ſich herausgebildet
haben dürfte, an Sonntagen und geſetzlichen Feiertagen
nachmit=
tags das Haustor geſchloſſen zu halten. Natürlich könnte nur ein
ſachlicher Grund den Vermieter berechtigen, ſo zu verfahren.
Man muß ſich eben beim Mieten einer Wohnung hier vorſehen.
der Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde 1
übernommen hatten.
Der deutſche Michel ſieht im Traume Bilder aus vergang
Tagen vorüberziehen: ſieht frohe, unbeſchwerte Volkstänze.
wie der Rekrut, der „zur Fahne fortgemußt”, von ſeinem we
den Mädel Abſchied nimmt, und träumt von ſorgloſen Reſerp
zeiten. Er ſieht noch einmal die Begeiſterung der Auguſttage
1914, den frohen Ausmarſch. — Dann weckt ihn Kanonendo
und erwachend ſieht er ſein Volk in der tiefſten Not, zerlumpt.
gehungert, in Feſſeln. Aus einer tiefen Entmutigung
weck=
die Jugend, die ihn daran erinnert, wie immer in deutſcher
zeit deutſche Jugend den Weg in beſſere Zukunft fand: Turn
Jahn mit ſeinen Scharen und Lützows wilde verwegene
ziehen vorüber. Umſonſt macht der Nörgler ſeine ängſtlicher
denken geltend, die Leibesübung belehrt ihn, daß Turnen
Sport nicht den Geiſt bekämpfen wollen, daß aber ein g
der Geiſt nur im geſunden Körper wohnen kann. Und nun
die deutſche Jugend auf den Plan mit Kampf, Tanz und (
In wechſelnder Folge von lebenden Bildern und Vo
rungen zogen nun die verſchiedenſten Fachgebiete und Sp
deutſcher Leibesübung an uns vorüber. Es wiederſpräche dem
der Veranſtaltung, die von echtem Gemeinſchaftsgeiſt getragen
wenn wir einzelne Leiſtungen oder Vereine beſonders herau
len würden. So nennen wir denn an dieſer Stelle die
N=
aller mitwirkenden Vereine, die alle mit Hingabe und in gr
Diſziplin beim Werk waren; es waren die Darmſtät
Turn= und Sportgemeinde 1846, der Fechtk
Kanuklub Polizeiſportverein, Radfahrer
ein Darmſtadt, Reichsbahn=TSG., Schiklub 2
ſtadt/Odenwald, Kraftſportabteilung der Tur;
meinde Dieburg Schwimmklub Jung=Deu
land, Sportverein 98 Tennis= u. Eisklub, 2
nerbund Jahn 1875, Turngemeinde Beſſunl
1865. Gebirgs= und Volkstrachtenverein Ali
rauſch —
Da folgten auf fröhliche Raſenſpiele und Tänze der Jungr
gymnaſtiſche Vorführungen der größeren; „nach hervorrage
Darbietungen am Reck ſah man Wurf und Lauf im lebenden
ſinnfällig geſtellt. Körperſchule als Vorbereitung zum Spiel
ſelte mit Volkstänzen, Schuhplattlern und Ziebharmonikaportr
die beweiſen, daß man in den Reihen der Turner und
Sp=
deutſches Volkstum und Brauch pflegt. Nach beſchwingten 1
riſchen Darbietungen kamen Boxen Fechten, ſchwerathle
Uebungen und Tennisſpiel zur Vorführung, und im lebenden
ſahen wir Paddler, Segler, Schwimmer und Skiläufer geſe
Wandern und Singen bei Zelt und Lagerfeuer, und als Ab
einen feinen Radfahrer=Reigen.
Sinnvolle Verſe, von der „Jugend” der „Leibesübung”
dem „Sport” abwechſelnd vorgetragen, bildeten jeweils u
gang und Erläuterung zwiſchen den einzelnen Bildern aue
Nörgler tat hin und wieder ſeinen Senf dazu. Zum Schluß d
er ſich aber ſtill beiſeite, als nämlich der Deutſche Michel z.
Erkenntnis gekommen war, daß er mit neuem Mut in die
kunft ſehen kann, da die Jugend, die ſich durch Turnen und
ſtählt, ein neues Deutſchland in Einigkeit baut! In das
ſante Schlußbild, das die über 300 Mitwirkenden auf der *
vereinigte, wurde die Fahne des Dritten Reiches hineingetr
die vom Deutſchen Michel ergriffen und in den Vardergrun
tragen wurde. Machtvoll erklang das Deutſchlandlied, von
ſtellern und Zuſchauern gemeinſam geſungen, und gab der
anſtaltung einen eindrucksvollen Abſchluß.
Provinzialausſchuß.
p. 1. Klage des Bezirksfürſorgeverbandes Erbach gegen
Bezirksfürſorgeverband Stadt Darmſtadt wegen Erſtattung
Fürſorgekoſten für das Kind Chriſtel Roſemarie Reitz.
Es handelt ſich um ein uneheliches Kind, deſſen Mutter
der Geburt — 24. Dezember 1933 — in Darmſtadt dem Schu
den Haushalt führte. Für dieſes hilfsbedürftige Kind
Koſtenerſtattung gefordert. Darmſtadt beſtreitet, daß der d
lige Aufenthalt ein gewöhnlicher geweſen ſei, es habe ſich nu
einen beſuchsweiſen Aufenthalt in Darmſtadt geha
und deshalb fielen die Koſten dem Wohnort des Vater=
Kindesmutter, Hetzbach, zur Laſt,
Das Urteil erkennt die Stadt Darmſ
ſchuldig, die Koſten zu erſtatten.
2. Klage des Alfred Hammer zu Darmſtadt gegen den
ſcheid des Kreisamts Darmſtadt vom 23. November 1934 1
Nichterteilung der Erlaubnis zum Betriebe einer Schankwirt
im Hauſe Eliſabethenſtraße 48.
Den Antrag auf Erweiterung der Erlaubnis auf Bie
das Kreisamt jetzt und ſchon früher abgelehnt. Der Kläge
tont, die Verhältniſſe hätten ſich ſeither geändert. Im Juni
ſei die Konzeſſion für Kaffee erteilt und dann auf Wein a
dehnt worden; die Wirtſchaft habe einen anderen Charaktei
die umliegenden Lokale, es verkehrten zumeiſt Verbände
die kameradſchaftlich verkehrten. Die letztere Darlegung
durch die Beweisaufnahme beſtätigt,
Der Vertreter der Polizeidirektion hält ein Bedürfni,
einen größeren Perſonenkreis für nicht gegeben.
Der Vertreter des Kreisamts beſtreitet den Eintritt
weſentlichen Veränderung der Verhältniſſe.
Die Klage wird abgewieſen.
3. Beſchwerde der Frau Lotte Roth in Darmſtadt.
gaſſe 18. gegen den Beſcheid der Bürgermeiſterei Darmſtadt
12. November 1934 wegen Nichterteilung der Erlaubnis zut
gabe von Milch.
Mit der Sache wird verbunden:
4. Beſchwerde des Hch. P. Roth in Darmſtadt. Mühlſt
gegen den Beſcheid der Bürgermeiſterei Darmſtadt vom 29.
1934 wegen Nichterteilung der Erlaubnis zur Abgabe von 2
Die Bürgermeiſterei hat bezüglich des Hch. P. Roth die
laubnis wegen Unzuverläſſigkeit abgelehnt, bezüglich der Eh
mit Rückſicht auf die mit dem Ehemann gemachten Erfahru
Die Beſchwerdeführer beſtreiten die Richtigkeit der von der
germeiſterei gemachten Ausführungen; es handele ſich um
getrennte Geſchäfte, ein Ladengeſchäft und ein Austragge
Im Ladengeſchäft werden auch Milchprodukte vertrieben.
Der Vertreter der Ehefrau Roth betont, er wahre nu
Intereſſen der Frau, die das Ladengeſchäft ſeit 1933 bet
Gegen die Frau liege nichts vor, ſie habe einen ausgede.
Kundenkreis, namentlich auch Erwerbsloſe. Die Befürchtung
der Ehemann im Geſchäft tätig werde, ſei nicht begründet
Der Vertreter der Stadt hebt die Triftigkeit der G
hervor, die für die Entſchließung der Bürgermeiſterei maße
waren. Das Milchgeſetz wolle nur einwandfreie Perſoner
den Milchhandel zulaſſen.
Der Beſchwerde der Frau Roth wird ſtat,
geben, die Beſchwerde des Ehemanns Roth
gewieſen.
Was die Lichlſpiel=Theaker bringen.
Das Union=Theater zeigt heute zum letzten Male die Ton
Operette, Liebenach Noten” mit Jeanette Mac Donall
Ramon Noparro.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen den Großfilm „Der
Walzer”, mit Camilla Horn, Ivan Petrovich, Adele San
Suſi Lanner, Tibor von Halmay.
Die Palaſt=Lichtſpiele bringen Lachen und Vergnügtſer
„Harold Lloyd, der Strohmann”, in der Haup
Harold Lloyd.
— Reſi=Theater zeigt Camilla Horn und Louis Grapel,
ihrem neueſten Film „Ich ſehne mich nach dir” mit Adele Sal
und Theo Lingen.
Weiterbericht.
Witterungsausſichten für Dienstag: Bei öſtlichen Wind
nächſt noch kalt, ſpäterhin jedoch Aufkommen ſtarker Bewöl
und bei weſtlichen Winden Milderung.
Montag, 28. Januar 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 28
Me P 2 z P
A.0
(2:0/ Sieg uber die Eidgenoſen.
Vor 60000 Zuſchauern erringt die deutſche Fußball=Elf in Stuttgart den 13. Sieg
über die Nationalmannſchaft der Schweiz.
Die Zußball=Ergebniſſe.
„Hakenkreuz” gegen „Schweizer=Kreuz”
Länderſpiel:
Stuttgart: Deutſchland — Schweiz 4:0 (2:0)
Repräſentativſpiel:
Luzern: Schweiz B — Süddeutſchland 1:0 (0:0)
ddeutſche Meiſterſchaftsſpiele:
5au Südweſt: Union Niederrad — Spfr.
rbrücken 1:1; FC. Kaiſerslautern — Saar
rbrücken 1:2; Boruſſia Neunkirchen — Phönix
wigshafen 3:1; Kickers Offenbach — FK.
maſens 5:0.
5au Baden: V.f. B. Mühlburg — FC.
burg 3:1: FC. 08 Mannheim — V. f. L.
arau 0:2.
Hau Nordheſſen: Spielverein Kaſſel—
au 93 1:1; Sppg. Langenſelbold — Germ.
ſa 13; Heſſen Hersfeld — V.f. B. Fried=
1:3.
Jau Mittelrhein; V.f. R. Köln —
C. Idar 2:0; C.f. R. Köln — Mülheimer
3:1: Köln/Sülz 07 — Bonner FV. 4:2;
mark Trier — Kölner SC. 99 5:1;
Blau=
ß Köln — Eintracht Trier 1:1.
Torwarte und Mittelſtürmer.
Von links nach rechts: Buchloh und Conen, Frigerio und Bizzozero.
Zußball im Reich.
9
74
U0
N S
P
K.
f1;
m
51
iau Oſtpreußen: SV. Raſtenburg —
Allenſtein 0:0; Preußen — Gedania Dan=
:4.
au Pommern; V. f. L. Stettin —
fswalder SC. 0:0; Polizei Stettin — Preuß.
tin 7:1; Comet Stettin — Stettiner SC.
Hubertus Kolberg — Sturm Lauenburg
Germania Stolp — Vikt. Stolp 0:4.
au Brandenburg; Spandauer SV.
oria 89 2:0; Hertha/BSC. — Minerva 93
Tennis Boruſſia — V.f.B. Pankow 0:2;
ſeWeiß — Polizei=SV. 6:2; 1. FC. Guben
lnion Oberſchöneweide 1:0.
dau Schleſien: Vorwärts Breslau —
B bor 03 2:1; Breslauer FV. 06 — Vorw. Ra=
Gleiwitz 0:6; Schleſien Haynau — Bres=
02 1:2; Preußen Hindenburg — Deichſel
enburg 3:2.
ſau Sachſen; Fortung Leinzig — Pol.
Cnnitz 1:3; V. f. B. Leipzig — Wacker Leip=
81 4:0; Guts Muts Dresden — S.= u. BC.
ſen 6:1; Sportfr. 01 Dresden — V.f. B.
ſchau 5:2; SC. Planitz — Dresdener SC. 2:3.
au Mitte: Sportfr. Halle — Cricket=
Magdeburg 5:0; SC. Erfurt — Sppg. Er=
3:3, Vikt 96 Magdeburg — V. f. L. Bitter=
742:1; 1. SV. Jena — Wacker Halle 2:0.
au Nordmark: Hamburger SV. —
St Pauli 5:0; Union Altona — Altona 93
Polizei Hamburg — Viktoria 4:2.
5au Niederſachſen: Boruſſia Har=
— Arminia Hannover 1:1; Hannover 97
annover 96 0:3; Werder Bremen —
Alger=
n 1911 1:1: Eintr. Braunſchweig — Hildes=
06 4:1; Komet Bremen — Bremer SV. 3:0.
auWeſtfalen: FC. Schalke 04 — Weſt=
Herne 3:0; DSC. Hagen — SV. Höntrop
Union Recklinghauſen — Sppg. Herten 3:3.
auNiederrhein: Preußen Krefeld—
L. Benrath 4:4; Rheyder Spp. — Rot=Weiß
hauſen 1:1: Duisburger FV. 08 — Homber=
Spp. 2:1; T.u.S. Bochum — Duisburg 99
Hamborn 07 — Boruſſia Gladbach 1:0;
. Spelldorf — Duisburger SV. 2:3.
Die Stuttgarter „Adolf=Hitler=Kampfbahn”
er=
fuhr am Sonntag beim 19. Fußball=Länderkampf
Deutſchland—Schweiz ihre größte
Belaſtungs=
probe, die ſie glänzend beſtand. 60 000
Zu=
ſchauer, noch nie bei Länderkämpfen gezählt,
wohnten dem Treffen bei, das einen 4:0=Sieg
der Deutſchen ergab und den Schweizern wie
in den letzten drei Jahren nicht einmal das
Ehrentor einbrachte. Der deutſche Sieg war
verdient errungen. Das Spiel brachte nie einen
Mißklang, es verlief immer fair und anſtändig,
die Leiſtungen waren angeſichts des
ſchneebedeck=
ten Bodens recht gut. Die deutſche Mannſchaft
trat auf drei Poſten geändert an: Kolierſki=
Düſſeldorf ſpielte für Fath, Goldbrunner=
Mün=
chen für Münzenberg und Buſch=Duisburg für
Schwartz. Die Schweizer erſchienen in der
ge=
meldeten Aufſtellung.
Das Treffen drü te der Schwabenhauptſtadt
vollkommen ſeinen Stempel auf. Zahlreiche
Schweizer waren n Sonderzügen nach dem
Neckar gekommen, 20 Extrazüge brachten deutſche
S hlachtenbummler aus allen deutſchen Gauen,
und ſchon am frühen Vormittag waren
Tau=
ſende in der Kampfbahn verſammelt. Sie waren
allerdings ſehr enttäuſcht, als wegen des
Schneefalls in der Nacht die vorgeſehenen
Vor=
ſpiele ausfallen mußten. Sie wurden aber durch
Muſik= und Geſangsvorträge unterhalten.
Die Mannſchaften.
Schweiz: Bizzozero; Minelli, Weiler;
Guin=
chard, Jaccard, Lörtſcher; Amado, Poretti,
Fri=
gerio, X. Abegglen, Kaeck.
Deutſchland: Buchloh; Stürck. Buſch;
Gramlich, Goldbrunner, Appel; Lehner,
Siff=
ling, Conen, Rohwedder, Lehner.
Schiedsrichter: Leclerg (Frankreich).
Linienrichter: Glaſer (Neckarſulm) und
Heß (Stuttgart).
Zweimal „Zzwei zu null”.
Lehner die weitaus Beſten. Auch Rohwedder
gefiel, Siffling beſchäftigte ſich hauptſächlich mit
dem Aufbau, Kobierſki konnte, ohne zu
ver=
ſagen, Fath nicht erſetzen. Goldhrunner ſtellte
Frigerio vollkommen kalt, Gramlich bot das
ge=
wohnte kluge Spiel, und Buſch und Buchloh
waren ebenfalls in beſter Form.
Bei der Schweiz war die Läuferreihe
kör=
perlich und ſpieleriſch zu ſchwach. Darunter
litt der Sturm, der in Abegglen und Poretti
ſeine Beſten hatte. Die Hintermannſchaft war
gut und ohne Tadel. Ueber jeden Tadel
er=
haben war auch der Schiedsrichter Leclerg.
Spiele der Bezirksklaſſe.
Hruppe Groß=Frankfurt: Spp. 07
ernheim — Poſt=Merkur Frankfurt 0:1; FC.
Kronberg — Reichsb./Rot=Weiß Frankfurt
V. f. L. Neu=Iſenburg — Sppg. 02 Gries=
1:1: FC. 02 Wacker Rödelheim — V.f. L.
jania Frankfurt 2:6; Sportfreunde Frank=
— Viktoria 1912 Eckenheim 5:2.
ruppe Offenbach=; FV. 06
Sprend=
n — Germania Bieber 1:0; Sppgg. 05
rad — FSV. 06 Heuſenſtamm 4:3: 1. FC.
angen — Blau=Weiß Bürgel 2:3; Spp. 02
nbach — Sppg. 03 Fechenheim 3:1.
ruppe Rheinheſſen: Tura 1886/06
21 — 1. FSV. 05 Mainz 0:0; Opel Rüſſels=
— FV. 08 Geiſenheim 13:0; Spv.
Wies=
n — Spp. 09 Flörsheim 0:2: FVgg. 03
bach — Haſſia Bingen 3:2: Germania
ftel — Spv. 1912 Koſtheim 4:2; Sppg. Wei=
1 — Spp. 1910 Gonſenheim 3:1.
Das Spiel ſah in beiden Hälften je zwei
Tore der deutſchen Mannſchaft. In der erſten
Halbzeit gab es anfangs ein recht verteiltes
Spiel mit vielen Torchancen, die aber nur
Eck=
bälle ergaben, und dieſe blieben unverwertet.
In der 30. Minute fiel der erſte Treffer durch
Kobierſki, wobei dem Shweizer Hüter der
Ball entglitt. Den zweiten Treffer ſchoß
Co=
nen in der 42. Minute aus einem Gedränge
nach der achten deutſchen Ecke. Conen war
es auch, der in der zweiten Halbzeit in der 11.
Minute das dritte und entſcheidende Tor nach
einem ſelbſtloſen Zuſpiel Lehners ſchoß, und in
der 27. Minute fiel durch Lehner auf
Zu=
ſpiel Conens der vierte Treffer. Auch die
Schweizer hatten ſichere Gelegenheiten, die aber
ausgelaſſen wurden, ſofern nicht die deutſche
Abwehr ſich dieſen Verhältniſſen gewachſen
zeigte.
In der Krikik
iſt zu ſagen, daß die deutſche Elf ein
Ge=
ſamtlob verdient. Alle waren auf dem Poſten,
alle taten ihre Pflicht. Beſonders
hervorzu=
heben ſeien Stührck und Appel, die ſich einen
dauernden Platz in der Nationalelf, erkämpft
haben dürften. Im Sturm waren Conen und
In den Punkteſpielen gab es im Gau
Südweſt wieder Ueberraſchungen. Man hatte
damit gerechnet, daß der Ludwigshafener
Phö=
nix nach ſeinem Kanterſieg in Worms auch in
Neunkirchen ſiegreich bliebe, und daß Pirmaſens
am Bieberer Berg ſcheitern würde. Die letzte
Meinung wurde auch durch einen 5:0=Sieg der
Offenbacher Kickers beſtätigt Phönix wurde
aber in Neunkirchen 3:1 geſchlagen. Er führt
noch mit 20 :10 Punkten vor Kickers Offenbach
mit 19:13, Worms mit 18:12 und Pirmaſens
mit 16:12 Punkten. Die übrigen beiden
Tref=
fen ſtanden im Zeichen von Punktgewinnen der
am meiſten vom Abſtieg bedrohten Saarbrücker
Mannſchaften. Die Sportfreunde rangen Union
Niederrad in Frankfurt ein 1:1 ab, und Saar 05
ſiegte in Kaiſersla tern 2:1, wobei es
uner=
quickliche Szenen gab, die ein Einſchreiten der
Polizei notwendig machten; angeſichts des
Gaſt=
ſpiels einer Saarmannſchaft ein Skandal erſter
Ordnung.
In Baden brachte der Sonntag zwei Spiele.
Der VfL. Neckarau ſiegte über Mannheim 08
mit 2:0 und ſchloß zum führenden Karlsruher
Phönix auf, beide führen mit 19:9 Punkten,
Phönix hat 31:17, Neckarau 30 :18 Tore.
Drit=
ter iſt der VfR. Mannheim mit 17:9 Punkten
vor dem VfB. Mühlburg mit 17:11 Punkten,
nachdem die Mühlburger den Freiburger FC.
3:1 beſiegten.
In Nordheſſen beſtand der
Tabellen=
führer Hanau 93 die ſchwere Probe in Kaſſel
gegen Spielverein mit 1:1, angeſichts des
Feh=
lens von Torwart Sonnrein ein Erfolg. Mit
24:4 Punkten ſind die Hanauer, als einzige
ſüd=
deutſche Elf noch ungeſchlagen, Tabellenführer
vor Boruſſia Fulda mit 20:8 und Spielv, Kaſſel
mit 18:10 Punkten. Den Kaſſelern folgt
Ger=
mania Fulda nach einem 3:1=Sieg in
Langen=
ſelbold mit 17:13 Punkten vor dem VfB.
Fried=
berg, der in Hersfeld über „Heſſen” 3:1 gewann.
Im Gau Mittelrhein hatte man am
Sonntag die Entſcheidung erwartet. Der
füh=
rende VfR. Köln gewann auch 2:0 gegen Idar,
da aber auch der Kölner CfR. über Mülheim
3:1 ſiegte, iſt die Entſcheidung verſchoben
wor=
den; die Kölner Raſenſpieler benötigen aber
nur noch einen Punkt. Weſtmark Trier
behaup=
tete den dritten Platz durch einen 5:1=Sieg über
Köln 99, Eintracht Trier ſpielte in Köln gegen
Blau=Weiß 1:1.
Privatſpiele: Stuttgarter SC.
Karlsruher FV. (26.) 4:3; FSV. Frankfurt —
Phönix Karlsruhe 3:2; FV. Saarbrücken
Engl. (Lancaſhire) Regiment 9:4.
hatte diesmal eine Rekordbeteiligung
aufzuwei=
ſen — zumal die Ergebniſſe nicht allzuſchwer zu
„prophezeien” waren. Die überwiegende
Mehr=
zahl der Eiſender wurde jedoch durch zwei
„Verſager” überrumpelt: Die Niederlage des
Phönix in Neunkirchen und das Unentſchieden
in Griesheim gegen TSG. 46. Die abgebrochene
Begegnung Groß=Rohrheim — Hofheim blieb
außer Anſatz.
1. Preisträger (5.— RM. in bar) wurde Karl
Schulz, Darmſtadt, Beſſunger Str. 184,
der aus den 9. reſtlichen Begegnungen 8
Treffer verzeichnete.
2. Preisträger (zweimonatiger Freibezug des
D.T.”) wurde — durch das Los — Hans
Stephan, Darmſtadt, Ahaſtr. 12, und
3. Preisträger (einmonatiger Freibezug des
„DT.) Adam Gimbel, Arheilgen
b. D., Waldſtraße 10,
vor den ebenfalls 7 punktgleichen Einſendern:
Ph. Anthes, Arheilgen, Alfred Bärenz,
Darmſtadt, Karl Creter, Darmſtadt, Georg
Ebner, Darmſtadt, Karl Eiſenhauer,
Darmſtadt, Karl Feiſt, Darmſtadt, Paul
Fil=
ſinger, Darmſtadt, Fritz
Freudenber=
ger, Darmſtadt, Heinrich Grünig,
Pfung=
ſtadt, Philipp Lortz, Darmſtadt, L. Reeb,
Pfungſtadt, Wilhelm Schmitt, Arheilgen,
Heinrich Schüttler, Pfungſtadt, und Fr.
Wittersheim, Darmſtadt.
73 Teilnehmer verzeichneten noch 6 Treffer.
(Wir glauben, aus dieſer hohen Trefferzahl den
Beweis für die umfaſſende Unterrichtung
un=
ſerer Sportfreunde ableſen zu dürfen.) Allen
Einſendern danken wir für, ihre Anteilnahme
am Fußballſport. Vielleicht iſt ihnen am
näch=
ſtenmal Fortung enger zur Seite.
Die Skürmer verſagken.
Boruſſia Neunkirchen-Phönir Ludwigs=
hafen 3:1 (0:0).
Trotz der Wichtigkeit des Spieles blieb die
erwartete Zuſchauer=Rekordzahl aus und nur
3000 Menſchen waren bei ſtarkem Schneetreiben
Zeuge dieſes Treffens, das einen
überraſchen=
den Ausgang nahm Es ſei vorweg geſagt, daß
der Sieg der Boruſſen reichlich hoch
ausgefal=
len iſt und daß die Gäſte unter Umſtänden
einen Punkt hätten mit nach Hauſe nehmen
können. Daß dies nicht gelang, kommt auf das
Konto der Ludwigshafener Stürmerreihe, die
zwar recht ſchön kombinierte, vor dem Tore
aber reſtlos verſagte und nur einmal
erfolg=
reich war. Auch ein Elfmeter wurde von
Linde=
mann verſchoſſen. Am beſten gefielen bei
Lud=
wigshafen Zettl im Tor. Auch die Verteidiger
waren zunächſt ſehr ſicher, fielen aber gegen
Schluß ab und machten den Sieg des Gegners
möglich. Während in der Läuferreihe
Linve=
mann überragte, gefielen im Sturm beſonders
Hörnle und der Rechtsaußen Neumüller 2.
Bei den Boruſſen war Müller im Tor ſehr
ſicher, die Verteidigung in der Zerſtörung gut,
ihr Abſchlag ließ allerdings zu wünſchen
übrig. Schwach ſpielte die Läuferreihe, in der
Hütt der Beſte war. Im Sturm verdient die
gute Leiſtung des rechten Flügels Erwähnung.
Voß hatte an allen drei Toren Anteil.
Nach torloſer Halbzeit gingen die Gäſte
durch Hörnle in der 8. Min, in Führung. Der
Ausgleich fiel in der 14. Minute durch
Theo=
bald auf Flanke Voß. Erſt als Ludwigshafens
Hintermannſchaft gegen Schluß ſtark nachließ,
kam Boruſſia zum Sieg. In der 13. Minute
erhöhte Koch auf 2:1 und fünf Minuten ſpäter
gelang Jung das dritte Tor. — Schiedsrichter
Fink=Seckbach leitete einwandfrei.
Die zweite Hauptrunde um den engliſchen
Fußballpokal brachte keine beſonderen
Ueber=
raſchungen. Für die nächſte Runde haben ſich
folgende 11 Mannſchaften qualifiziert:
Black=
burn, Arſenal Burnley, Birmingham,
Totten=
ham Hotſpurts, Preſton Northend. Derby
County, Bolton Wanderers, Sheffield
Wednes=
day, Reading und Weſtbromwich Albion. Fünf
Treffen endeten unentſchieden und werden im
Laufe der Woche wiederholt.
Nr. 28
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 28. Januar 1935
Die Bezirksklaſſe Südheſſen
hatte am geſtrigen Sonntag kein allzu
umfang=
reiches Spielprogramm, und die wenigen
ſtatt=
gefundenen Treffen litten durchweg unter den
ſchlechten Witterungs= und Platzverhältniſſen.
Die 4 Spiele brachten 3 Heimſiege und nur
einmal war es den Gäſten — Egelsbach —
vorbehalten, Sieg und Punkte mitzunehmen.
Die Ergebniſſe:
Polizei Darmſtadt—VfR. Bürſtadt 6:0 (4:0),
Viktoria Walldorf—SV. 98 Darmſtadt 2:1 (2:1),
Norm. Pfiffligheim—FC. 03 Egelsbach 2:3,
Viktoria Urberach-Haſſia Dieburg 4:1 (1:0).
Der vorſonntäglichen Niederlage der Bürſtädter
auf heimiſchen Gefilden folgte heuer die zweite
hohe Niederlage auf dem Darmſtädter Exert
durch die Darmſtädter Landespoliziſten, die
man zwar — aber nicht ſo hoch — erwartet
hatte.
In Walldorf glückte den Platzbeſitzern ein
knapper Sieg über die erſatzgeſchwächten Gäſte
vom Böllenfalltor; dieſe hatten zudem noch
das Pech, daß ihr Sturmführer Jacoby bereits
in der 10. Min. verletzt ausſcheiden mußte.
Be=
reits bei der Pauſe ſtand das Endergebnis
feſt. Darmſtadt hat damit ſein letztes
Aus=
wärtsſpiel abſolviert und wohl die Ausſichten.
in den reſtlichen 6 Heimſpielen noch einige
Punkte zu erringen.
Der Tabellenführer Egelsbach mußte ſich in
der Konſervenſtadt Pfiffligheim anſtrengen, um
über die dortigen Normannen einen knappen
Sieg davon zu tragen.
Dieburg gaſtierte bei dem Tabellenletzten in
Urberach und kam dort bei den aufſtrebenden
Platzbeſitzern, die unbedingt vom Ende
weg=
kommen wollen, mit 4:1 unter die Räder. Die
anderen Vereine waren ſpielfrei.
In der Reihenfolge der Tabelle hat ſich
Am kommenden Sonntag ſpielen:
Pfung=
ſtadt-Polizei Darmſtadn, S V. 98
gegen Dieburg, Bürſtadt—A. O. Worms,
Waldorf-Lorſch, Urberach—Arheilgen.
„Grüne” Ger=Packung für Bürſtadt.
Polizei Darmſtadk
D.I,H. Burnadt B.ott.o,.
* Die gufe Form der Landespoliziſten
ſpiegelt ſich eindeutig und überzeugend in
die=
ſem Ergebnis wider. Und das, trotzdem die
Mannſchaft mit umgekrempelter Aufſtellung
kämpfte. Bereits nach einer halben Stunde
lagen die Raſenſpieler 4:0 hoffnungslos
geſchla=
gen im Hintertreffen. Dabei waren die
Dechungs=
reihen der Gäſte noch der beſte Mannſchaftsteil,
namentlich das Schlußdreieck kämpfte in der 2.
Hälfte ſo aufopfernd, daß nur noch zwei Treffer
der etwas reſervierter angreifenden „Grünen”
fielen. Der Sturm der Schwarzweißen dagegen
war eine Klaſſe ſchlechter als der des
Platzbe=
ſitzers. Zudem fanden ſich die körperlich
über=
legenen Grünen mit dem Schneeboden —
wäh=
rend des ganzen Spiels ſchneite es heftig —
durchweg beſſer ab.
Ihre helle Fteude
hatten die ca. 1000 Zuſchauer, die des
Schnee=
ſturms wegen alle die gedeckte Tribüne „
bevöl=
kern” durften, doch jederzeit an dem Spiel, das
im Feldkampf ausgeglichene Perioden ſah,
un=
terbrochen von zeitweiſe drückender
Ueberlegen=
heit der Polizei — in der jeweils die Erfolge
reiften — und ſchönen Einzelleiſtungen.
Polizei erſchien mit Klein im Tor, dem
ſeitherigen Mittelläufer Matthes auf ſeinem
„Urzeit”=Poſten als Verteidiger neben
Bön=
ſel. In der Halfreihe ſtand zwiſchen Kaſpar
und Kaufmann der ſtämmige Dumont,
der ſeine Nebenleute jedoch nicht ganz erreichte.
Der vorzügliche Sturm mit Göbel, Blänck
(der noch raſcher abſpielen muß), Seipp,
Keck, Pfeiffer erfüllte ſtreckenweiſe
tatſäch=
lich brillant alle Erwartungen, und auch als er
ſpäter zurückhaltender kämpfte, war er noch klar
überlegen. Er „heizte” den Gäſten,
insbeſon=
dere Gebhardt im Tor, ganz gehörig ein.
Die Tore fielen faſt alle aus guter
Zu=
ſammenarbeit der Fünf. Das 1. in der 8. Min.
war ein feiner Strafſtoß von Keck; das zweite
in der 13. Min. entſprang einer Kombination
Keck=Pfeiffer=Seipp; in der 26. Min. drückt
Göbel einen dem Gäſtehüter abgerutſchten
„Schnee”=Ball über die Linie, und in der 28.
Min. buchen Pfeiffer=Seipp=Blanck den 4:0=
Halbzeitſtand. Nach Wiederbeginn ſetzt Seipp
in der 24. Min. das Leder zum 5. Male in den
Gäſteladen, und 2 Minuten vor Schluß macht
Göbel das halbe Dutzend Tore voll. Ecken 9:0
(5:0). Während Sturm und Läuferreihe ſich
alſotummelten, wären die 3 Schlußleute faſt
an=
gefroren, wenn ſie nicht gelegentlich durch eine
Rückgabe ihr „Blut in Wallung gebracht”
hät=
ten. Oft ſtanden die Verteidiger auf der
Mit=
tellinie oder unternahmen Ausflüge ins „
feind=
liche Gelände‟.
Schwach waren die Bürftädter
Raſenſpieler.
die allerdings 2 Mann Erſatz mitbrachten. Wie
vom Schneeſturm weggeblaſen war ihre
An=
griffsreihe mit F. Vettel, Stumpf,
Mo=
litor, Vettel, Debus. Lediglich der
Mit=
telſtürmer und Rechtsaußen mit ſeinem
Neben=
mann zeigten nach der Pauſe ſporadiſch „
Erin=
nerungen aus der Jugendzeit”. Sehr tapfer
ſchlug ſich die Läuferreihe Stockmann,
Schmidt, Ruh im Verein mit der
ausge=
zeichneten Verteidigung Guggemus. Gotha
und Gebhardt, dem der eine ſchneebeladene
Ball aus den klammen Fingern rutſchte. In der
2. Hälfte hielten die ſchwarzweißen Schlußreihen
recht erfolgreich Stand, aber wenn der eigene
ſchußſchwache Sturm immer den Ball verliert
und dem Gegner vor die Füße paßt, dann wird
auch die beſte Deckung mit der Zeit mürbe.
Das gegen Schluß zeitweiſe recht ſtramme
Spiel hatte in Paul=Hauſen einen
vorzüg=
lichen Leiter.
Dei Lauegenfahter kandſte und ſege.
Normannia Pfiffligheim
FC. 03 Egelsbach 2:3 (2:1).
Dieſes Spiel hatte in der zweiten Halbzeit
ſehr ſtark unter den einſetzenden Schneewehen
zu leiden, beſchied den zirka 400 Zuſchauern und
dabei dem ſtarken Egelsbacher Anhang
außer=
dem manche ſenſationelle Momente, die ſehr
leicht einen Siegesumſchwung hätten bringen
können. Tatſächlich war es den Gäſten erſt in
der letzten Minute durch Ewald Volz
vorbehal=
ten, den Sieg zu buchen, der kurz vorher noch
ſehr leicht durch einen an die Querlatte
knallen=
den Strafſtoß von Pfiffligheim die unverdiente
Niederlage der techniſch beſſeren Egelsbacher
hätte bringen können. Leider gab es bei dem
Spiel auch ſonſt Momente, die nicht dazu angetan
waren, den Spielleiter Roßkopf=Mainz ins
gute Licht zu rücken. So ſtellte er mit Recht den
Pfiffligheimer Halbrechten Buſch vom Platz,
machte aber zu Unrecht eine Konzeſſion, indem
er den Egelsbacher Torhüter Schuch vom Platze
wies. Dieſen guten Torwart, der ſich gegen
einen ausſchreitenden Pfiffligheimer nur durch
Bücken einem Schlage entziehen konnte, vom
Platz zu weiſen, geht zu weit. Wir erhoffen
von der maßgebenden Behörde nach genauer
Unterſuchung dieſes Falles ein überlegteres und
vor allem ſachliches Urteil. Andererſeits pfiff
dieſer Schiedsrichter viel zu ſpät bei ſeinen
Ent=
ſcheidungen, hauptſächlich bei Abſeits. So brachte
er Pfiffligheim kurz vor der Pauſe um einen
dritten Erfolg nach einer ſonderbaren
Abſeits=
entſcheidung. Obwohl der Egelsbacher Tormann
zuvor den Ball abgeſchlagen hatte, das
maßgeb=
liche Objekt alſo vom Gegner gekommen war,
pfiff er Abſeits, weil er vorher bei ſeiner
Lang=
ſamkeit einen Pfiffligheimer Spieler vergeſſen
hatte,
Egelsbach ſtand: Schuch; Anthes 1., Fr.
Volz; Grab, Knöß, Schlapp; Decker, Anthes 2.,
Haller, Keil, Ewald Volz.
Pfiffligheim: Loch; Barth, Keim;
Wenzler, Braun, Harbauer; Mehlmann, Buſch,
Zittel, Raquet, Döring.
Bei den Einheimiſchen fehlte alſo der
ver=
letzte Gernsheimer. Gleich von Anfang an
nehmen die techniſch beſſeren Gäſte das Spiel
in die Hand, und in der 7. Min. hätte E. ſchon
zum 1:0 kommen können, aber das ſtahlharte
Geſchoß traf die Querlatte. In der 12. Min.
war ein Elfmeter für Egelsbach fällig, weil
Haller im Strafraum regelwidrig angegangen
wurde. Unverſtändlicherweiſe gab der
Spiellei=
ter Freiſtoß für Pf. In der 18. Min. war nicht
zu verhindern, daß E. durch Haller in Führung
ging. Bei den Pfiffligheimern herrſchte
wäh=
rend des ganzen Spiels merkliche Angſt vor
einer hohen Niederlage. Man ſuchte einem
ſol=
chen Gäſteerfolg dadurch zu begegnen, daß einige
Leute der gelben Wormſer Vorortler ſchärfer
ins Zeug gingen und aufs Geratewohl jedem
vorgetragenen Ball mit Wucht nachjagten. Die
Egelsbacher Hintermannſchaft ſtand aber
vor=
erſt wie eine Mauer, wobei der rechte
Verteidi=
ger durch kluges Stellungsſpiel beſonders
her=
vorſtach. In der 33. Min. gelang. Pf.
über=
raſchend der Ausgleich. Egelsbach kam jetzt von
ſeiner guten Spielweiſe merklich ab und
Mehl=
mann erzielte in der 40. Min. den
Führungs=
treffer. Es gab kurz vor der Pauſe noch das
annullierte 3. Tor, aber bereits 3 Min. nach der
Pnuſe wurde die Partie wieder ausgeglichen.
Nach viertelſtündiger Spielzeit kam dann die
vollſtändig unnötige Konferenz vor dem
Egels=
bacher Tor, wobei der Spielleiter den
unver=
dienten Platzverweis von Schuch vornahm. Der
Halblinke Keil ging ins Tor und hielt recht gut.
Jedenfalls blieb das Spiel bis 10 Min. vor
Schluß erfolglos, aber dann ging Ewald Volz
in die Verteidigung und Pfiffligheim ſtand fort=
geſetzt über der Mittellinie, da Egelsbach allzu
ſehr den einen gewonnenen Punkt zu
verteidi=
gen halten wollte.
Der dramatiſche Endkampf im ſtarken
Flocken=
wirbel ſah aber nicht die drückenden
Pfifflig=
heimer, ſondern die taktiſch richtig vorgehenden
Egelsbacher als verdiente Sieger. Volz ging
wieder nach vorn und ſchoß dem Tormann durch
die Hände den Führungs= und Siegestreffer.
Die Egelsbacher ſpielten wirklich ſehr gut, aul
einem trockenen normalen Platz wäre ihnen ein
Sieg ohne weiteres ſicher geweſen. Am beſten
gefiel die techniſche und taktiſche Spielweiſe der
Gäſte; die Mannſchaft hatte einige überragende
Kräfte, die übrigen Poſten ſind gut
ausgegli=
chen. Die Pfiffligheimer konnten jedenfalls ar
der gut diſziplinierten Gäſtemannſchaft ein Bei,
ſpiel abgucken.
H. H.
Rnagre sieoullage der Soel mSagenk
80 Minuken mit 10 Mann.
Vikkoria Walldorf — Sb. 98 Darmſtadt
2:1 (2:1).
Ueber das letzte Auswärtsſpiel des SV. 98
in Walldorf viel Worte zu machen, wäre
un=
nötiges und aufgebauſchtes Gerede. Es rollte
ein ſelten troſtloſes Spiel vorüber. Auf
bei=
den Seiten ſah man wirklich herzlich wenig,
und da auch der bekannte Schiedsrichter
Wein=
gärtner=Offenbach nur eine durchſchnittliche
Leiſtung bot, paßte alles gut in den Rahmen
dieſes trüben und unfreundlichen
Winterſonn=
tags. Die einzige Offenbarung war, daß man,
entgegen dem Spiel der Reſerven, das die
Walldörfer mit 3:2 gewannen, überaus fair
und anſtändig zu Werke ging.
Die „Lilien”
fuhren immer noch mit Aufſtellungsſorgen
be=
laſtet nach Walldorf, da die Verletzung, die
Geyer im Spiel gegen A.O. Worms erlitt, noch
nicht ausgeheilt iſt, und Stürmer Seifert noch
nicht frei iſt. Ferner waren ſie dadurch ſchwer
gehandicapt, daß Sturmführer Jakobi ſchon
nach 10 Minuten Spielzeit verletzt wurde und
für den Reſt des Spieles ausſcheiden mußte.
Die Walldörfer
können ſich nach dieſem Siege noch einige
Hoff=
nungen machen, im Endſpurt der
Verband=
ſpiele noch ein Wörtchen bei der Vergebung der
Meiſterſchaft mitreden zu dürfen. Wenn das
aber nicht nur eine Chance bleiben ſoll, müſſen
ſie in den nächſten Spielen mit anderen
Lei=
ſtungen aufwarten.
Die drei Tore.
Nach 7 Minuten hieß es bereits 2:0 für di
mit Feuereifer losſtürmenden, und in der
erſten Minuten auch wirklich gut ſpielender
Walldörfer. Das erſte Tor beſorgte der Mittel
ſtürmer mit ſaftigem Schuß und wenig ſpäte
reihte der Halblinke einen weiteren Treffer an
Noch vor Halbzeit kamen die Gäſte zum Ehren
tor, Müller trat einen Strafſtoß vors Tor
Schnägelberger köpfte zu Würtenberger, der
nur noch zu verlängern brauchte.
In der zweiten Hälfte
hatten die Darmſtädter gegen den ſtarken Wind
zu kämpfen. Mit ihrer dezimierten Mannſchaf
kamen ſie dann kaum mehr aus ihrer Hälft
heraus. Die Walldürfer verſtanden aber dieſ
Ueberlegenheit nicht zu nutzen. Sie ſpielter
zu wenig auf den freien Raum und konnten in
der Mitte, wo ſich alles zuſammengeknäuel
hatte, natürlich nichts mehr ausrichten. So ver
liefen die reſtlichen 45 Minuten, ohne daß mar
auch nur eine Leiſtung ſah, die die wenigen
Zuſchauer feſſeln konnte. Ab und zu gab es ir
den hinteren Reihen der Gäſte einen Lichtblick
Man war dann ſchließlich froh, als der
Schiedsrichter die Akteure zum Deutſchen Gruf
zuſammentrillerte.
Kritik im Telegrammſtiel.
Darmſtadt: Ruppel 3, Senger und
Eß=
linger prima. Frey, Schnägelberger, Richter
und Müller angehend. Der Reſt kaum in
Er=
ſcheinung treiend.
Walldorf: Sturm gut, aber zu pomadig
Läuferreihe und Hintermannſchaft nichts zu
tadeln. — SV. 98 III.—Tv. Nauheim 2:2 (0:2),
Aus den Kreisklaſſen.
Kreisklaſſe 1, Gruppe (Ried)
ſah ein Pokalſpiel ſteigen zwiſchen dem
FV. Hähnlein und FC. 07 Bensheim, das
ſeinerzeit unentſchieden ausgegangen war. Im
beiderſeitigen Einverſtändnis wurde das Spiel
nach Bensheim verlegt, wobei die Bergſträßer
vor zahlreichen Zuſchauer ihren Gegner glatt
ſchlagen konnten, und zwar: Bensheim —
Hähn=
lein 8:0. Bensheim hat ſich durch dieſen Sieg
für die zweite Runde qualifiziert.
Weiter waren zwei Punkteſpiele angeſetzt,
die aber alle beide abgebrochen werden mußten:
Klein=Hauſen — Biebesheim 2:2 abgebrochen,
Groß=Rohrheim — Hofheim 0:1 abgebrochen,
Zahlreiche Zuſchauer hatten ſich trotz des
ſchlech=
ten Wetters in Groß=Rohrheim eingefunden.
Sie ſahen einen ſehr ſchneidigen Kampf, den
Groß=Rohrheim allerdings mit einigen
Erſatz=
leuten beſtreiten mußte. So erklärt ſich auch der
Siegestreffer der Hofheimer; aber nach
halb=
ſtündiger Spieldauer war der Platz derart
ſpiel=
unfähig, daß dieſes für die Tabelle maßgebliche
Spiel im Ried abgebrochen werden mußte. In
Klein=Hauſen gab es beim Stande von 2:2 vor
der Pauſe ebenfalls einen Spielabbruch wegen
des einſetzenden ſtarken Schneegeſtöbers. Auch
dieſes Spiel, das die beſſeren Biebesheimer
ſicherlich noch gewonnen hätten, muß alſo erneut
angeſetzt werden.
In der Gruppe I1 (Darmſtadt)
fanden nur 3 Punkteſpiele ſtatt, da zu dem
an=
geſetzten Treffen Eberſtadt — Wolfskehlen kein
Schiedsrichter erſchienen war. Auch ein
Erſatz=
mann war nicht zur Stelle, ſo daß ein früherer
Eberſtädter Spieler ein zweimal eine halbe
Stunde währendes Privatſpiel pfiff, das mit
1:1 endete.
Viktoria Griesheim — TSG. 46 Darmſtadt
2:2 (0:1),
Jahn 75 Darmſtadt — Union Wixhauſen
0:7 (0:2),
SV. Weiterſtadt — SV. Groß=Gerau 4:1.
Die 46er konnten die Tradition nicht wahren
und auf des Gegners Platz ſiegreich bleiben,
immerhin brachten ſie einen Punkt mit nach
Hauſe.
Die Gäſte aus Wixhauſen wiederholten auf
dem Platz am Ziegelbuſch ihren hohen
Vorſpiel=
ſieg, diesmal mit 7:0. Die unter aller Form
ſpielenden Platzbeſitzer rutſchten dadurch wieder
nach unten. Der Tabellenletzte Weiterſtadt
ſchlug den an 2. Stelle liegenden SV. Groß=
Gerau mit 4:1 Toren und ſtieg um eine Stufe
bis auf weiteres vom Ende weg. SV.
Mör=
felden war ſpielfrei. Die Tabelle ſieht — unter
Außerachtlaſſung des Eberſtädter Spieles —
wie folgt aus:
der Kampf um den zweiken Platz.
Viktoria Griesheim — TSG. 46 Darmſtadt
2:2 (1:0).
Bei dem Schneefall, der kurz vor dem Spie
niederging, hatte der Platz an der Griesheime
Chauſſee nicht den gewohnten Beſuch aufzu
weiſen und nur ca. 150 Schlachtenbummle
ließen ſich den Kampf, bei dem es um der
zweiten Tabellenplatz ging, nicht entgehen
Trotzdem der ſchneebedeckte Boden kein ein
wandfreies Spielen zuließ, konnte man mi
den Leiſtungen beider Mannſchaften ſowie mi
dem Pſeifenmannn vollauf zufrieden ſein. Wa
die Darmſtädter ihrem Gaſtgeber an Techni
voraus waren, erſetzte dieſer mit unbeugſamen
Kampfgeiſt und Eifer. Die 46er hatten di
Mehrzahl klarer Chancen und hätten au
Grund deſſen einen knappen Sieg verdient ge
habt.
Von einer näheren Kritik wollen wir an
geſichts der ſchlechten Platzverhältniſſe diesma
abſehen und ſo begnügen wir uns zu berichten
daß bei den 46ern Darmſtädter, Weicker, Mor
lock, Müller und Gans, und bei Grieshein
Heiſt, Klippel mit dem neuen Torhüter di
Beſten waren.
2mal 45 Minuten im Schnee!
In den erſten Minuten liegt Viktoria ſtar
im Angriff, und die Elf kommt mit ihren
raumgreifenden Spiel gut vom Fleck, währen.
die Darmſtädter mit ihrem flachen Paß in
Schnee ſtecken bleiben. Der ſchußgewaltige Heit
bringt Griesheim in der 20. Minute in Füh
rung. Nach dieſem Treffer erwachen die 46er
und bis zum Wechſel blieben ſie leicht über
legen. Aber außer einer Anzahl Ecken un
zweier Lattenſchüſſe gelingt nichts.
Nach der Pauſe heizen die Darmſtädte
ihren Gegner ſchwer ein, und Gr. hat in de
Abwehr biel Arbeit zu verrichten. Den Aus
gleich von Gans und die Führung durch Deli
können ſie allerdings nicht verhindern. Darm
ſtadt hat weiter mehr vom Spiel, aber Ped
und nicht zuletzt die ſichere Abwehr des Gries
heimer Torhüters laſſen keinen weiteren Trel
fer zu. Schon glaubt man an einen knappel
Sieg der Gäſte, als ſich Viktoria in den letzte
Minuten nochmals freimacht und durch Heil
den Ausgleich erzielt.
Bei dem Spiel der Reſerven blieben di
46er, die erſtmals mit Lorenz (früher Jahn 70.
auf Rechtsaußen und Noack, (früher Polizei
6:1
Sieger.
Untere Mannſchaften: TSG. 46 (3 Mſchtf.
—Reichsbahn (1. Mſchft.) 4:1: TSG 46 4
Mſchft.—Reichsbahn (2. Mſchft.) 2:7: TSG. 4
(Schüler)—Griesheim (Schüler) 1:0: TSG.4
Ace
SV. Merck (Jgd.
In der Gruppe 3 — Odenwald
ſpielten nur Ober=Ramſtadt — Roßdorf 7 un
Groß=Zimmern — Schaafheim 10:1 (6:0), 2
übrigen Spiele waren abgeſetzt worden.
In Luzern gelang es der deutſchel
B=Fußballelf nicht, gegen die B=Mannſchaft de
Schweiz erfolgreich abzuſchneiden. Trotz beſle.
ren Spieles mußten die Deutſchen eine knappe
und unverdiente 1:0=Niederlage einſtecken. Lus
einzige Tor des Tages erzielte der Schwelz””
Billeter=Bern. Nur 4000 Zuſchauer ware‟
Zeuge des Kampfes.
Montag, 28. Januar 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 28
Geſtern noch auf ſtolzen Roſſen...
rhn 1875 Oſtdt.—Union Wixhauſen 0:7 (0:2).
Noch eindeutiger als im Vorſpiel wurden
e Fer auf dem eigenen Platze im Rückſpiel
erfahren. Das Reſultat entſpricht ganz dem
rlauf, trotzdem das Spiel jederzeit offen
„r. Gleichwertig waren ſich beide
Mannſchaf=
nur in der 1. Halbzeit, techniſch die
Beſſe=
waren die Gäſte. Ihre Mannſchaft ſpielte
t zu deckte jederzeit und im richtgen
Mo=
nt gut ab und ein jeder ſtand voll auf
nem Platze. Anders bei den Hieſigen. Hier
lte jeglicher Zuſammenhang. Die Mannſchaft
elte lediglich ihren „Inſtinkt=Fußball” ohne
e Kopf=Arbeit. Man ſah kein Zuſpiel, kein
ellungsſpiel und keinen Aufbau. Mit
viel=
cht zwei, drei Ausnahmen kickte ein jeder
z ungewiſſe. Ganz kraß trat dies alles in
zweiten Hälfte in Erſcheinung.
Ein Spielverlauf erübrigt ſich. Wixhauſen
auf Grund ſeiner beſſeren Leiſtungen
ver=
nt gewonnen, lag bei Halbzeit bereits 2:0
Führung und erzielte nach der Pauſe in
ichen Abſtänden noch 5 Tore. Die
Mann=
ift zeigte ein ſchönes Spiel, wenngleich es
durch geringen Widerſtand und das plan=
Spiel ihres Gegners leicht gemacht
rde. Sehr gut gefallen konnte der
Rechts=
ſen.
Die Hieſigen, die ſich bisher ſehr gut
ugen, müſſen nach dieſer klaffenden Wunde
er die ſie gleich ein Pflaſter machen werden)
ſich gehen und im nächſten Spiel Beſſeres
ſen, wollen ſie nicht die Sympathie bei ihren
hängern ganz verſcherzen. Es iſt zu hoffen,
dieſe Abfuhr und dieſes laſche Spiel nur
einmalige Erſcheinung war.
SR. Lautz=Pfungſtadt hatte ſchon beſſere
Ste.
ſe.
H-Rückrunde im Kreis Skarkenburg.
3. 2.: Walldorf — Spv. 98, Griesheim —
Ar=
gen (10 Uhr); 10. 2.: Wixhauſen —
Mör=
en: 17. 2.: Mörfelden — Walldorf, Arheil=
— Wixhauſen, Spv. 98 — Griesheim; 3. 3.:
Udorf — Arheilgen, Griesheim — Wixhauſen
Uhr), Spv. 98 — Mörfelden; 17. 3.:
Wix=
ſen — Walldorf, Mörfelden — Griesheim,
98 — Arheilgen; 31. 3.: Walldorf
esheim, Arheilgen — Mörfelden, Wixhauſen
Spv. 98.
Die Spiele beginnen, falls nicht anders
ver=
kt, um 9.30 Uhr. Der Spielbeginn muß
ge=
eingehalten werden; man muß auch von
=Mannſch. Pünktlichkeit verlangen können.
räge auf zeitliche oder örtliche Verlegung
en bis ſpäteſtens Dienstag vor dem Spiel
ſeinen Händen ſein (18 Pfg. Porto beifügen!)
is liegt Veranlaſſung vor, darauf
hinzuwei=
daß die Schiedsrichter außer ihrer Fahrt von
n Gegner bis zu 1.— RM. Speſen erhalten.
ſchiedsrichter dürfen nur insgeſamt 1.— RM.
en, ausſchließlich Fahrt, beanſpruchen.
gez. Dr. Grünewald.
Stand am Ende der Vorrunde.
4 tv. 98
Ifelden
Ahauſen
ilgen
dorf
sheim
Spiele gew. un. verl. Tore Pkte.
14:4
9:4
9:9 6
11:12 4
7:11 4
3:12 1
Dem Sieger im inkernakionalen
Milikär=Pakrouillenlauf.
die deutſchen Heeres=Skimeiſterſchaften
e eine neue Plakette als Siegespreis
ge=
iftet. Unſer Bild zeigt die Vorderſeite.
Engliſches Lob
für Marie Herber und Baier.
er Sieg des deutſchen Meiſterpaares Maxie
er/Ernſt Baier in der Europameiſterſchaft
Paarlaufen hat den Berichterſtatter der
mes” zu folgendem Lob veranlaßt:
te Leiſtung von Baier und Frl. Herber
geradezu blendend. Nie zuvor hat man
Eisläufer, von denen jeder ſo
ausgezeich=
ſt, zuſammen geſehen. Das Gezeigte war
ch überwältigend.”
(an kann ſich nach dieſen Zeilen eine
Vor=
ng machen, wie begeiſtert in St. Moritz
Sieg des deutſchen Paares aufgenommen
e, denn im allgemeinen ſind die
Englän=
deren ſtrenge Iſolierung auch in der Sport=
9terſtattung immer zutage tritt, mit
Lob=
den recht ſparſam.
onja Henie, die norwegiſche Weltmeiſterin
Eiskunſtlauf, gewann bei den
Europamei=
haften in St. Moritz erwartungsgemäß auch
Titel einer Europameiſterin.
ishockey=Weltmeiſter wurde
wie=
kanada, das die Schweiz mit 4:2 (2:1, 1:0,
ſchlug. Deutſchland belegte in der
Troſt=
e den erſten Platz. Polen wurde mit 5:1
2:1, 1:0) hoch beſiegt.
Lehrarbeit im Schwimmen.
Neuer 200-Meker=Kraulrekord
Der 28-Reichsſchwimmlehrer
in Darmſtadt und Pfungſtadk.
Seitens des Staatlichen Turn= und Sportamts
und auch ſeitens der Miniſterialabteilung für
Kultus= und Bildungsweſen wurde bereits auf
die Tätigkeit des Reichsſchwimmlehrers in
unſe=
rem Gebiet hingewieſen. Der
Reichsſchwimm=
lehrer der D. T. arbeitet nunmehr in Pfungſtadt
am Dienstag, 29. Januar, und in Darmſtadt am
Mittwoch, 30., und Donnerstag, 31. Januar d. J.,
in den am Orte befindlichen
Hallenſchwimmbä=
dern. Dieſe Lehrarbeit, die der allgemeinen
För=
derung des Schwimmens, ſowie auch der
Förde=
rung des Leiſtungsſchwimmens dient, ſoll
ins=
beſondere den Vereinen der Deutſchen
Turner=
ſchaft und darüber hinaus allen übrigen
Ver=
einen, Körperſchaften und Organiſationen
ein=
heitliche Richtlinien vermitteln über die Pflege
des Schwimmens und eine praktiſche
Arbeits=
weiſe. Die vorgeſehene Lehrarbeit iſt weiter
aus=
gedehnt auf die heſſiſche Lehrerſchaft, die
Sport=
referenten der SA., HJ., Bd. d. M.,
Arbeits=
dienſt uſw., ſo daß im Voraus ſchon mit einer
ſtarken Beteiligung gerechnet werden darf.
Nach=
ſtehend iſt nun die genaue Zeiteinteilung für
die Lehrarbeit veröffentlicht, deren pünktliche
Einhaltung allen Teilnehmern beſonders
empfoh=
len wird.
Die Schwimmſport treibenden Vereine von
Darmſtadt und Umgebung, und inſonderheit die
örtlichen Trainingsgemeinſchaften für
Schwim=
men, werden gleichzeitig aufgefordert, mit ihren
Spitzenkönnern anweſend zu ſein. Weitere
Freunde ſolcher Aufbauarbeit ſind natürlich
will=
kommen. Alle Teilnehmer haben ſich mit dem
entſprechenden Schwimmzeug zu verſehen. Zur
Deckung der Hallenunkoſten wird von jedem
Teilnehmer und Zuſchauer eine kleine
Einlaßge=
bühr erhoben.
Ein beſonderer Hinweis ſei auch auf die im
Rahmen der Lehrarbeit angeſetzten Vorträge
gerichtet, die gleichfalls Beachtung verdienen. Die
in den letzten Tagen durchgeführte Lehrarbeit in
Wiesbaden, Frankfurt und Offenbach hatte
je=
weils eine außerordentlich ſtarke Beteiligung
er=
fahren. Darmſtadt darf als eine anerkannt
ſchwimmfreudige Stadt in dieſer Beziehung nicht
zurückſtehen. Möge dieſe Lehrarbeit deshalb auch
hier zu einem vollen Erfolge führen. Die
Arbeit=
geber werden gebeten, den in Frage kommenden
Teilnehmern entſprechend Urlaub zu gewähren.
E. Bingel, DT.=Gauſchwimmwart/13.
Am Dienstag, 29. Januar, in Pfungſtadt:
15.00—17.30 Uhr, Schwimmhalle: Vortrag und
praktiſche Ankeitung für die örtliche und
be=
nachbarte Lehrerſchaft, ſowie die SA.=
Refe=
renten.
18.45—22.00 Uhr, Schwimmhalle: Schwimmwarte
und Vorſchwimmer der Vereine uſw.:
Prak=
tiſche Waſſerarbeit für die Landvereine.
22.15 Uhr: Ausſprache, Vereinslokal des TV.
Pfungſtadt.
Am Mittwoch, 30. Januar, in Darmſtadt.
14.00 Uhr: Vortrag für die Lehrerſchaft:
Neu=
zeitliches Schulſchwimmen (Kneipſaal der
Turnhalle, Woogsplatz, TSG. 1846.)
16.00 Uhr: Vortrag für die Sportreferenten der
SA., SS., HJ., B.d.M., Teno uſw. über: Die
Notwendigkeit der Pflege des Schwimmens;
Schwimmen als Brauchkunſt. (Kneipſaal der
Turnhalle, Woogsplatz, TSG. 1846.)
19.00 Uhr, Hallenſchwimmbad, Mühlſtraße 35, am
Meßplatz: Die Vereinsſchwimmwarte und
Vorſchwimmer uſw. Das Bruſt= und
Rücken=
kraulen, Staffelablöſung. Springen 1=Meter=
Brett.
22.30 Uhr: Ausſprache: Turnhalle Woogsplatz.
Alle Teilnehmer der praktiſchen Arbeit haben
ihr Schwimmzeug mitzubringen.
Am Donnerstag, 31. Januar, in Darmſtadt.
10.00—12.00 Uhr, Hallenbad:
Männerſchwimm=
halle (am Meßplatz). Praktiſche Jugendarbeit
im Waſſer, Schwimmunterricht (während des
allgemeinen Badebetriebs) für Lehrerſchaft u.
Vereinswarte uſw.
16.00 Uhr: Vortrag für alle Schwimmſportler,
Uebungsleiter uſw.: Sportliches Schwimmen,
Leiſtungsſteigerung, zweckmäßige
Körperſchu=
lung, Ausſprache. (Kneipſaal der Turnhalle
am Woogsplatz).
19.00 Uhr: Hallenbad=Männerſchwimmhalle (am
Meßplatz): Schwimmwarte, Vorſchwimmer
uſw.: Die Praktiſche Waſſerarbeit,
Wendetech=
nik, Abſprung, Frauenſchwimmen,
Volks=
tümliches.
22.30 Uhr, Turnhalle Woogsplatz: Ausſprache u.
Beiſammenſein.
Deutſche Hallen=Meiſterſchaft
im Kunſtſpringen.
Frl. Schieche und Greuſing
enkführen beide Tikel nach Spandau.
Im ausverkauften Stadtbad zu Halle
ka=
men zum zweiten Male die Deutſchen Hallen=
Meiſterſchaften im Kunſtſpringen auf dem Ein=
Meter= Brett zum Austrag. Bei den Männern
und bei den Frauen fiel der Titel in
Abweſen=
heit der beiden Verteidiger Leikert=Teplitz und
Frau Olga Jentſch=Berlin nach Spandau. Die
ge=
zeigten Leiſtungen enttäuſchten etwas. Bei den
Meiſterſchaften ſicherte ſich der Spandauer
Greu=
ſing mit 72,82 Punkten den erſten Platz und
da=
mit die Meiſterſchaft. Bei den Frauen war
Hertha Schieche von Spandau 04 die
Meiſter=
ſchaft von Anfang an vor Friedrichs=Dresden
ſicher. Das Springen der Alten Herren, an dem
Riebſchläger und Dr. Lechnir teilnahmen, fand
großen Beifall. Bei den Jugendlichen kam der
Stettiner Gaucke im Kraulſchwimmen zu zwei die Europa=Meiſterſchaft im Paarlaufen. Es iſt
Erfolgen. Ueber 100 Meter gewann er in 1:03
und über 200 Meter in 2:24.48.
Die weſtdeutſchen Schwimmerinnen ſteigen
immer weiter in ihren Leiſtungen. Die nach
Düſſeldorf übergeſiedelte Kraulſchwimmerin
Irmgard Ohliger erzielte ſoeben im 200=Meter=
Kraulen einen neuen deutſchen Rekord, indem
ſie mit 2:40,9 den bisherigen Rekord der
Ber=
linerin Hilde Salbert um 6 Sekunden ſchlug.
Eleanor Holm ſchwimmt wieder Weltrekord.
Nach der großartigen Rekordſerie der
ameri=
kaniſchen Meiſterſchwimmerin Eleanor Holm
kommt nun aus Chicago ſchon wieder die
Mel=
dung von einer neuen Beſtleiſtung der
Olympia=
ſiegerin. In einem Ausſcheidungsſchwimmen
legte ſie die 100 Meter Rücken in 1:16,3 zurück
und unterbot damit die im November 1934 in
Düſſeldorf aufgeſtellte Welthöchſtleiſtung der
Holländerin Rita Maſtenbroek um /₁ Sek.
In Garmiſch=Partenkirchen wurden die
deut=
ſchen Hochſchul=Skimeiſterſchaften mit dem
Lang=
lauf und dem Slalomlauf fortgeſetzt. Im
Lang=
lauf ſiegte Leo Müller=München in 1:20,54, die
beſte Zeit erzielte, aber der Altakademiker G.
von Kaufmann=München mit 1:17,56. Den
Slalomlauf gewann Xaver Kraiſy=München, der
damit auch Kombinationsſieger im Abfahrts=
und Slalomlauf wurde.
Bei den Deutſchen Ski=
Meiſterſchaften
in Garmiſch=Pamenkirchen kam am Sonntag
der 50=Km.=Dauerlauf zum Austrag. 69 Mann
traten zu dieſer Prüfung an und mußten faſt
auf der ganzen Strecke gegen einen ſchweren
Schneeſturm ankämpfen. Sieger wurde der
Norweger Kaare Hattan in 3:38.46 Std. vor
ſeinem Landsmann Trygpe Brodahl und dem
Finnen Klaes Karpinnen. Beſter Deutſcher war
Joſef Penn=Berchtesgaden, der in 4:01.17 Std.
einen ſehr achtbaren 7. Platz belegte. Den
SA=Patrouillenlauf gewann die unter
Füh=
rung von Willi Bogner ſtehende Mannſchaft
des SS=Oberabſchnittes Süd in 1:30.38 Sud.
für die 18 Km. Im Hochſchulſprunglauf
er=
wies ſich der Münchener Franz Mechler mit
Weiten von 45 und 49 Meter als der Beſte.
Wichtige Ergebniſſe des
Winter=
ſport=Sonntags waren noch: Grau/Brehme
holten ſich auf Bob DBV. die norddeutſche
Zweier=Bob=Meiſterſchaft. Hauſer=Oeſterreich
wurde bei den in Spindelsmühl ausgetragenen
Skimeiſterſchaften des HDW. Meiſter in der
Dreier=Kombination. Die thüringiſche Vierer=
Bob=Meiſterſchaft entſchieden Schäfer/Lippach
auf „Petz” für ſich. Die Ueberraſchung bildete
hier die Niederlage des Deutſchen Meiſters
Bob „Erfurt”.
Zum erſtenmal deutſche Europameiſter
im Paarlaufen.
In St. Moritz erzielte das deutſche Kunſtlauf=
Meiſterpaar Maxie Herber und Ernſt Baier
das erſtemal, daß ſich deutſche Wettbewerber im
Paarlaufen dieſe Meiſterſchaft ſichern konnten.
Großer Tag
beim Berliner Reikkurnier.
Der erſte ſportlich wertvolle internationale
Wettbewerb ſtand beim 6. Internationalen
Ber=
liner Reitturnier auf der Karte. Kein
Wun=
der, daß die weite Halle am Sonntag faſt
aus=
verkauft war. Auf der Ehrentribüne bemerkte
man die Reichsminiſter von Blomberg, Darré,
den Chef der Heeresleitung, General der
Infan=
terie Freiherr von Fritſch, Vertreter der
fran=
zöſiſchen und polniſchen Botſchaft, die
Mann=
ſchaftsführer und zahlreiche Führer der SA.
und SS. Mit großer Spannung ſah man dem
ſchweren Jagdſpringen um den Großen
Preis der nationalſozialiſtiſchen
Erhebung entgegen, ein Wettbewerb, der
im Vorjahr als Vielſeitigkeitsprüfung
ausge=
tragen worden war. 28 Pferde ſtellten ſich zu
dieſem Wettbewerb, aber nur zwei Pferde, die
Franzöſin „Caſtagnette” unter Lt. de Buſnel
und der Hannoveraner „Immertreu” unter
Oblt. Neckelmann konnten alle 17 Sprünge
unter dem Beifall des Publikums fehlerlos
be=
wältigen und haben ſich damit für die engere
Entſcheidung qualifiziert. Mit viel Pech zogen
ſich „Arnim” unter Frau v. Opel und „
Poſido=
nius” unter Oblt. K. Haſſe, der am Vorabend
ſchon ausgezeichnet geſprungen, 4 Fehler zu. Am
Abend ſtachen die fehlerloſen Teilnehmer um
den Sieg. In der 2. Abteilung kamen drei
punktgleiche Teilnehmer zum letzten Gang über
die nochmals erhöhten Hinderniſſe. Dabei
ſchie=
den die beiden Franzoſen aus und das Los
entſchied unter den Deutſchen, die aufs Stechen
verzichteten.
1. Sieger Oblt. K. Haſſe auf „Der Mohr”,
2. Rittmeiſter Momm auf „Baccarat”, 3. Lt.
Schlickum auf „Fanfare”, 4. Lt. de Buſnel auf
„Caſtagnette‟, 5. Oblt. Neckelmann auf „
Immer=
treu”, 6. Lt. Bizzara auf „Trefoux”, 7.
Ritt=
meiſter v. Salviati.
Arel Holſt F.
Bei dem Reitturnier der „Grünen Woche” in
Berlin ſtürzte der erfolgreiche Turnierreiter
Axel Holſt mit ſeinem Pferd „Troll” an einer
Mauer, und Holſt fiel ſo unglücklich, daß er kurz
darauf ſtarb. Dieſe Aufnahme wurde einen Tag
vor dem tödlichen Sturz gemacht und zeigt ihn
mit „Feuernelke‟.
Die Europameiſterſchaft im Eishockey, die im
Vorjahre Deutſchland errungen hatte, gewann
in Davos die Schweiz nach einem 4:0=Siege
über die Tſchechoſlowakei. Im zweiten Spiel
der Endrunde gewann Kanada über England
6:0. In den Spielen um den 5. bis 8. Platz
ſiegte Schweden 2:1 über Frankreich, mit dem
gleichen Ergebnis gewann Oeſterreich gegen
Italien.
Peloski.
das Neueſte für den Winkerſpork.
In den Winterſportgebieten iſt, jetzt dieſe neue
Erfindung aufgetaucht. Es iſt ein ſkjähnliches
Fahrzeug, das durch Tretbewegungen in Gang
gebracht wird.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 28
Polizei Darmſtadt — Tgſ. Offenbach 10:3 (5:2).
SV. 98 Darmſtadt — V.f. R. Schwanheim 10:7.
SV. Wiesbaden — TV. Frieſenheim 7:2.
Pfalz Ludwigshafen — TV. Haßloch 3:4.
V.f. R. Kaiſerslautern — TSV. Herrnsheim 4:1.
Die Polizei Darmſtadt ſchoß auch geſtern 10
Tore in die Maſchen der Gäſte=Elf aus
Offen=
bach, während dieſe nur 3 Treffer anbringen
konnten. Damit hat Offenbach das Ende der
Ta=
belle übernehmen müſſen. In dem torreichen
Treffen 98 Darmſtadt — Schwanheim blieben
die Platzherren nach hartem Kampf ſiegreich; ſie
führen auch weiterhin die Tabelle an.
SV. Wiesbaden landete einen hohen Sieg
gegen die Frieſenheimer Turner und rückte
da=
durch auf den 3. Platz vor.
Die Turner aus Haßloch konnten in
Ludwigs=
hafen knapp ſiegreich bleiben.
Herrnsheim ſcheint nicht mehr richtig auf
dem Poſten; auch geſtern ließ ſich die
Mann=
ſchaft in Kaiſerslautern ſchlagen.
Die Tabelle nach dem 27. Januar:
98 Darmſtadt 12 10 1 1 107:76 21:3 Pol. Darmſtadt 11 110:50 19:3 Wiesbaden 11. 51:38 13:9 Herrnsheim 13 92:70 15:11 Schwanheim. 12 74:71 12:12 Haßloch 12 68:73 10:14 Kaiſerslautern 12 63:97 8:16 TV. Frieſenheim 12 54:85 8:16 Ludwigshafen 12 66:98 7:17 Offenbach 13. 1 63:81 7:19 Am kommenden Sonntag treffen ſich
Frieſen=
heim — SV. 98 und Polizei Darmſtadt —
Wies=
baden.
Polizei klar überlegen.
Polizei-SV. Darmſtadt - Tgſ. Offenbach
10:3 (5:2).
In ſchnellem harten Kampf ſchlugen die
Lan=
despoliziſten vor etwa 200 Zuſchauern die Tgſ.
Offenbach überzeugend. Die Offenbacher waren
trotz des hohen Torunterſchiedes ein beachtlicher
Gegner. Die Polizeielf, die immer noch mit
Erſatz für Spalt und Sommer antreten und
außerdem noch den kranken Pfeiffer erſetzen
mußte, hatte zu dem Spiel folgende Mannſchaft
zur Stelle: Keimig; Walter, Blanck; Kuhl,
Stahl, Unmacht; Huber, Stahlecker, Daſcher,
Lulay, Rothermel. Keimig, der ſich erſtmals auf
dem Polizeiplatz vorſtellte, erſetzt heute ſchon
Kiepfer. Er verfügt über ein gutes
Stellungs=
ſpiel und einen kräftigen Sprung nach beiden
Ecken. In der Verteidigung ſtand wieder einmal
der alte Handballkämpe Walter, der immer noch
ſein Fach verſteht und hoffentlich in den noch
kommenden Kämpfen ſeinen angeſtammten Platz
wieder einnimmt. Gut verſtand er ſich mit dem
jungen Blanck. Die Läuferreihe erledigte ihre
Arbeit in der immer gewohnten erfolgreichen
Weiſe. Der Sturm war im Gegenſatz zum
letz=
ten Sonntag beſſer. Auch Huber zeichnete ſich
wieder einmal als Torſchütze aus. Der Schwächſte
der Fünferreihe war Lulay, der ſein gutes
Können nicht mit dem nötigen Kampfgeiſt
ver=
bindet.
Einen abwechſlungsreichen Berlauf
nahm das Treffen, das bis zur letzten Minute
nichts an Spannung verlor. Bereits in der
er=
ſten Minute muß ſchon der Offenbacher Hüter
hinter ſich greifen. Stahlecker, der ſich ſchön
freigelaufen hat, bucht den erſten Treffer. Nach
einem Lattenſchuß von Rothermel zeigt auch
Keimig ſein Können. Nach einem Wechſel von
Rothermel mit Huber wirft Erſterer zum 2:0.
Die 13. Minute regiſtriert einen Alleingang von
Rothermel mit poſitivem Erfolg. 3:0.. Durch
Strafwurf, den Greiling verwandelt, kommen
die Offenbacher in der 16. Min. auf 3:1 heran.
Den alten Abſtand ſtellt dann Daſcher, der einen
Strafwurf unhaltbar einwirft, wieder her. 4:1.
Dann knallt Rothermel frei an den Poſten. Im
Gegenzug kommt Offenbach zu Wort mit
beſſe=
rem Erfolg. 4:2. Wieder verhindert die Latte
einen weiteren Erfolg für die Landespoliziſten.
Kurz vor der Spielhälfte iſt wieder Daſcher
er=
folgreich. 5:2.
Nach der Halbzeit ſteht Huber vollkommen
frei, doch er „ſchickt” das Leder auf den guten
Hüter. Noch zweimal kurz hintereinander ſteht
er frei vor dem Tor, ohne daß der gewünſchte
Erfolg eintritt. Dann muß Keimig einmal
„ganz groß” ſein Können zeigen. Prachtvoll holt
er ſich einen Ball aus der oberen linken Ecke.
In der 10. und 14. Minute erhöhen Huber und
Stahlecker durch placierte Würfe auf 7:2. Aber
die „Lederſtädter” kämpfen unentmutigt weiter.
Durch Strafwurf verbeſſert ſich das Reſultat auf
7:3. Stahl, der auch einmal das Torſchießen
probieren will, hat Glück mit einem
Doppel=
händer, der dem Torwart über den Fuß ſpringt.
8:3. Huber und Rothermel ſtellen dann bis zum
Schluß durch 2 Tore das Endergebnis her.
Der Leiter des Spiels pfiff kleinlich, trotz=
Bo.
dem wußte er zu gefallen.
Berdienker Sieg gegen
Schwanheims „alke Garde‟
SV. 98 — PfR. Schwanheim 10:7 (4:4)
Karl Fiedlers 400. Spiel.
Es war wieder einmal ein Vormittagsſpiel,
und ein ſolches ſcheint den Spielern, ob
Hand=
ball oder Fußball, des Sportvereins 1898 nicht
beſonders zu liegen. Bis die Lilienträger bei
Vormittagsſpielen mal richtig in Schwung
kom=
men, dauert es ſchon eine lange Spielzeit. Die
Schwanheimer haben den Lilienträgern auch
heute das Siegen ganz beſonders ſchwer gemacht,
mit einem ſolch großen Widerſtand hatte man
nicht gerechnet. Entgegen der angekündigten
Aufſtellung hatten die VfR.=Leute eine andere
Mannſchaft mit nach Darmſtadt gebracht, die
angekündigten jungen Nachwuchsſpieler mußten
nochmals den alten Kämpen weichen, und ſo ſah
man alle alten Geſichter des VfR. am
Böllen=
falltor zum Punktekampf. Hart war der Kampf,
jedoch blieb er immer im Rahmen des
Erlaub=
ten. Hier ſorgte Schiedsrichter Heckel=Frankfurt
maßgeblich dafür. Seine Entſcheidungen traf
er ſehr gut und objektiv. Ratſam dürfte es
ſein, wenn die Schwanheimer ſich einer
ruhige=
ren Spielweiſe befleißigen würden. Eine
ge=
wiſſe Nervoſität würde dann nicht ſo in
Erſchei=
nung treten. An Zuſchauern waren nicht ſehr
viel erſchienen, ſo daß das Vormittagsſpiel
finanziell ſehr wenig einbrachte. An dieſer
Stelle ſoll jedoch einigen Beſſerwiſſern einmal
geſagt werden, daß ſie ſich in den nächſten
Spie=
len etwas ruhiger verhalten ſollen, um dem
Platzverein keine Schwierigkeiten zu bereiten.
Die 98er kämpften die erſte Halbzeit ſehr
unglücklich, wenig Tore konnten nur erzielt
wer=
den. Erſt als die Schwanheimer immer mehr
aufkamen, gingen die Lilienträger mehr aus
ſich heraus und ein wohlyerdienter Sieg war die
Ausbeute dieſes harten Kampfes. Die
Hinter=
mannſchaft der Darmſtädter, in den letzten
Spie=
len etwas ſchwach, greift meiſt zu ſpät ein, ſo
daß immer brenzliche Situationen im eigenen
Strafraum entſtehen. Hier muß unbedingt
Ab=
hilfe geſchaffen werden. Der Sturm kombiniert
im großen ganzen wieder ſehr gut, und man
darf nach den Leiſtungen der letzten Sonntage
damit rechnen, daß dieſe Fünferreihe in den
nächſten Spielen ſehr gut auf Draht kommt.
Zum Spielverlauf:
Die Schwanheimer ſetzen mächtig Tempo ein
und kommen öfters zu ſehr gefährlichen
Durch=
brüchen. Schmidt kann auch einen Strafſtoß
zum 1. Tor verwandeln. Poſtwendend ſchießt
Feick eine ſchöne Abgabe Freunds zum 1:1 ein.
Wiederum iſt es Schmidt, der im Alleingang
zum 1:2 erhöht. Hart auf hart gehts nun um
die Tore. Feick gleicht durch Strafſtoß aus.
Doch Pabsdorf 1. läßt ſeinen Gegner ſtehen
und bringt den 2:3=Stand. Lange Zeit dauert
es, bis der Ausgleich fällt. Freund kann dieſen
im Alleingang erzielen und mit dieſem das 100.
Tor in dieſer Verbandsſerie erreichen.
Kalten=
bach erhöht auf 4:3. Pabsdorf ſtellt rurz vor
Halbzeit den Stand auf 4:4.
Nach Wiederbeginn haben die Schwanheimer
ausgezeichnete 10 Minuten. Erſt iſt es
Eich=
horn mit einem Strafwurftor für die 98er, dann
iſt es aber dreimal Pabsdorf (zwei Strafwürfe
und ein Alleingang), der übrigens heute ein
ganz großes Spiel lieferte. Das Reſultat ſteht
5:7 für Schwanheim. Nun gehts aber bei den
98ern mit Volldampf. Sie werden drückend
überlegen, Tore können ja nicht ausbleiben.
Feick erzielt durch Strafwurf und im Alleingang
2. Eichhorn durch Strafſtöße auch 2 und Fiedler
im Alleingang 1 Tor. Mit 10:7 nimmt das
Spiel ſeinen Ausgang. Die 98er zeigten vohl
die beſſere Spielweiſe, Schwanheim jedoch mehr
Kampfkraft. In der Hitze des Gefechts wurde
beiderſeits viel verſchoſſen. Die Schwanheimer
gefielen heute weſentlich beſſer wie vor drei
Wochen im Spiel gegen Polizei.
Einer beſonderen Erwähnung bedarf noch,
daß der rechte Läufer der 98er, Karl
Fiedler heute ſein 400. Spiel
ab=
ſolvierte.
Handball im Kreis Starkenburg.
Bezirksklaſſe, Staffel 6: 46 Darmſtadt
— Tſchft. Griesheim 16:2 (5:1); Heppenheim
TV. Pfungſtadt 6:5 (4:2), Germania Pfungſtadt
— Lorſch 8:2 (4:0), Bickenbach — Viktoria
Gries=
heim. Staffel 7: Braunshardt — Nauheim:
aus=
gef., Schnee; Büttelborn — Tgd. Sprendlingen
1:1, abgebr. Schnee; TV. Arheilgen —
Worfel=
den: ausgef., Schnee; 04 Arheilgen — Merck 9:1.
Staffel 8: König — Groß=Umſtadt 3:4 (2:4);
Lengfeld — Groß=Zimmern 7:7 (4:3); Erbach —
Nieder=Ramſtadt: ausgef.
Kreisklaſſe 1, Staffel 1: Beſſungen —
Jahn 75 5:6 (3:3); Dreieichenhain — Egelsbach
5:1 (2:1); TSV. Langen — SV. 98, Reſ., 11:1
(9:1); Polizei, Reſ. — Vorwärts Laugen 6:11.
Staffel 2: Mörfelden — Walldorf 2:3 (1:1)!
Königſtädten — Wolfskehlen: verlegt; Groß=
Gerau — Wallerſtädten 2:3 (1:1). Staffel 3:
Hahn — Birkenau 0:1 (0:0); Auerbach — Zell
3:1, abgebr. Schnee; Bensheim — Crumſtadt
unbekannt.
Zahlreiche Spielausfälle wegen
Schnee-
geſtöber.
Das war ein richtiges Matſchwetter, das durch
ſein Schneegeſtöber zahlreiche Spielausfälle
ver=
urſachte. Dort, wo am Vormittag geſpielt wurde,
ging es noch an. In Braunshardt war man ſich
gleich einig. Büttelborn und Sprendlingen
ſpiel=
ten 1:1. Erſt nach 20 Min. fanden ſie den Boden
unausſtehlich. Beim TV. Arheilgen hatte die
Zweite 4:1 gegen Worfelden geſpielt. Auch die
Erſte wollte ins Vergnügen ſteigen. Doch der
Schiedsrichter teilte die Meinung der Worfelder
und pfiff nicht an. In Auerbach ſtand die Partie
3:1 gegen Zell. Ein Spieler der Platzelf wurde
herausgeſtellt. Vor der Pauſe noch war man aber
froh, daß der Schiedsrichter abpfiff.
Hat ſich vieles geändert?
46 Darmſtadt iſt „hell” geworden. Wie
be=
gründet dieſes Beſinnen war, zeigt der hohe Sieg
Germanias über Lorſch. Doch muß man hier
die Pfungſtädter Turner einſchalten. Mit
voll=
zähliger Elf gaben ſie einen ſtarken Gegner ab.
46 Darmſtadt erfuhr es, und hätte eine Elf den
46ern ſtark auf den Ferſen geſeſſen, ihr hätte der
TV. Pf. einen Dorn aus dem Fuß gezogen.
Um=
gekehrt geſtern, wo Heppenheim erneut Hoffnung
bekam. Schließlich ſteht das Pfungſtädter
Lokal=
treffen auch noch aus. — An der Arheilger Kante
wurde Merck durch ſein 1:9 am Arheilger
Mühl=
chen aus dem engeren Wettbewerb ausgeſchaltet.
Im Rennen liegen noch bei je 9 Spielen:
Brauns=
hardt 14 Punkte, 04 Arheilgen 14 P., TV.
Ar=
heilgen 12 P. — Im Odenwald kommt man bei
ſcharfer Auswertung der Chancen zu dem
Ergeb=
nis, daß Groß=Umſtadts Bemühungen keinen
Er=
folg mehr haben werden. Denn 17 Punkte können
erzielt werden. Reinheim hat bei drei
ausſtehen=
den Spielen bereits 16 Punkte.
Reiche Torbeuke an der Rheinallee!
TSG. 46 Darmſtadt — Tſchft. Griesheim
16:2 (5:1).
Aus dem vorſonntäglichen Fiasko hatte die
Turn= und Sportgemeinde 46 die Lehre gezogen
und wieder ihre alte Kraft zurückgefunden. Die
erſte Spielhälfte dieſes Spieles ſah nicht ganz
danach aus, doch nach der Pauſe lief der
Platz=
beſitzer wieder zur Hochform auf, die an beſte
Zeiten erinnerte. Diesmal mußte die Tſchft.
Griesheim daran glauben. Wenn ſie ſich auch
wehrte und aufopfernd ſpielte bis zum
Schluß=
pfiff, war ſie doch faſt das ganze Spiel ein gut
Stück hinter den Leiſtungen des Siegers
geblie=
ben. Das Spiel ſelbſt wurde ſehr fair
ausge=
tragen und hatte in dem Unparteiiſchen Nau=
Büttelborn einen verſtändigen Leiter, der ein
ſehr leichtes Amt hatte und nur eine einzige
Verwarnung auszuteilen brauchte.
Die Mannſchaften in der Kritik:
Bei dem Unterlegenen war der Sturm
nicht ſo ſchlecht, wie es vielleicht aus dem
Re=
ſultat konſtruiert werden könnte. Schupp iſt die
Seele der Fünf und der ganzen Mannſchaft:
wennſchon er ſich alles Mögliche zutraut, ſo blieb
es doch nachteilig, daß alles auf ihn
zugeſchnit=
ten wurde. In der Hintermannſchaft ſetzt man
ſich ganz gut ein, das Abwehrſpiel gefällt, aber
der Aufbau litt ſehr, ſo daß die Stürmer durch
Selbſtaufbau ihrer Angriffe überlaſtet wurden.
Im Tor ſtand der richtige Mann, der nicht an
allen Toren ſchuldig iſt.
Der Sieger zeigte erſt nach der Pauſe ſein
gefürchtetes Angriffsſpiel, doch blieb die
Hinter=
mannſchaft nicht hinter den Stürmerleiſtungen
zurück. Gerade der Hintermannſchaft iſt
viel=
leicht der Sieg zu danken, die in der erſten
Hälfte dicht hielt und dadurch dem Sturm
im=
mer die nötige Unterſtützung lieferte. Ein noch
beſſeres Wechſeln im Sturm und beſſeres
Ein=
ſetzen der Außen, dann braucht der Mannſchaft
vor kommenden Kämpfen nicht bange zu ſein.
Mit 95:42 Toren ſteht die Elf der 46er noch am
beſten von den drei Staffeln in Starkenburg.
Die Tore des Siegers ſchoſſen faſt gleichmäßig
die 5 Stürmer und Avemarie als Sechſter.
2. Mannſch. 4:5 für D. 1. Jug. — Polizei
Jug. 10:11 (Samstag). 2. Jug. — Tv. Arheilgen
Jug. 6:10 (3:3).
TV. Heppenheim — TV. Pfungſtadt 6:5 (4:2).
Mit zwei Erſatzleuten für Blumenſchein und
Fey mußten die Gäſte dieſes für die Platzelf ſo
wichtige Spiel beſtreiten. Trotzdem machte
Pfung=
ſtadt gehörig Dampf auf und ſetzte das Tor der
Heppenheimer unter ſtarken Druck. Doch die
Schußgewaltigen fehlten, und es blieben
demzu=
folge manche Angriffe ohne Treffer. Die
Platz=
elf dagegen hatte mehr Glück. Einzeldurchbrüche,
aufgerückte Abwehr und Grünig nicht in
Hoch=
form waren die Umſtände, die zum Siege
ver=
halfen. Beſte Leute bei Heppenheim: Binger
und Geßner. Die Tore der Gäſte ſchoſſen:
Lie=
big 3, Kramer und Frankenberger je 1. Ein
durchweg ritterlicher Kampf, gut geleitet von
einem SR. der 46er Darmſtadt. Zweite 6:1.
Germania Pfungſtadt — Lorſch 8:2 (4:0).
Die ſtarke Zuſchauerzahl bewies, wie man die
Gäſte einſchätzte. Im Vorſpiel 4:4 und ihr 9:4
in Griesheim waren kein Pappenſtiel.
Germa=
nia ging daher mit der nötigen Aufmerkſamkeit
an die Aufgabe heran und ſchlug die Lorſcher
überzeugend 8:2 aus dem Feld. Die Platzelf
ſtellte einen Erſatzmann, der aber bald zu den
Etatsmäßigen zählen wird. Meyerhöfer
eröff=
nete den Torreigen und erhöhte durch Strafwurf
auf 2:0. Noch zwei Strafwürfe durch Becker und
Meyerhöfer brachten das Pauſenergebnis mit
4:0. Crößmann, Hch., ſtellte auf 5:0. Dann folgte
der erſte Lorſcher Gegentreffer durch Grimm.
Zwei Strafwürfe durch Meyerhöfer und Grimm
ſtellten auf 6:2, und die Brüder Crößmann, Karl,
Gg., buchten mit 8:2 das Endergebnis. Lorſch
war nicht mehr der Gegner des Vorſpiels.
Gärt=
ner hatte Pech mit etlichen Lattenſchüſſen. Sonſt
bewachte ihn Engelhardt gut. Ein offenes Spiel
und nicht unfair. SR. gut. Zweite 4:2.
Beſſungen — Jahn 75 Darmſtadt 5:6 (3:3),
Zwei alte Bekannte trafen ſich auf der
Renn=
bahn. Wer ſich der vielen Begegnungen
erin=
nert, muß ſagen, daß keine Partie im Vorrang
ſtand. Wie auch früher, befleißigten ſich die
Geg=
ner, ein anſtändiges Spiel vorzuführen. Die
Lei=
ſtungen waren gleichwertig. Mit 3:3 ging es
in die Pauſe, 5:5 ſtand die Partie kurz vor
Schluß, und dieſen Stand hätten die Parteien
gerechterweiſe als Endergebnis akzeptieren
können. Doch die Gäſte ſchoſſen noch ein Tor
und wurden damit glücklicher Sieger. Ein
ver=
trägliches Spiel, unter guter Leitung von Karn,
TV. Arheilgen.
Montag, 28. Januar 193
Stark der Leichkathleken.
Mannſchafts=Waldlauf in Darmſtad
Zur erſten Wettkampfveranſtaltung im Je
1935 hatte die Leichtathletikabteilung der Tc
46 eingeladen. Dem Starter, Kreisſportw
Joſt, ſtellten ſich ca. 70 Läufer aus den Verein
SV. 98, ASC., Merck und TSG. 1846. Mit
ſicht war die Strecke faſt nur querfeldein h
quer durch den Wald gelegt und mit 5 K
meter für alle Teilnehmer gut zu durchlauf
obwohl bei manchem die ungewohnten Bod
verhältniſſe ſich bemerkbar machten.
Dieſe Mannſchaftsläufe ſollen in erſter Li
Maſſenbeteiligungen bringen, den Ma
ſchaftsgeiſt heben, für alle, ob jung, ob alt.
Kurz= oder Langſtreckenläufer, eine gute
ziehung und Mittel zur organiſchen Aufb
arbeit ſein.
Infolge ſtarker Ausfälle konnten nur 1
Mannſchaften ſtatt der vorgeſehenen 20 Mc
ſtarken Mannſchaften laufen. Der SV. 98
ſeinen bekannten aktiven und jugendlic
Langſtrecklern belegte den 1. und 2. Platz
22:18 Min. bzw. 23:36 Min. Es folgte
ASC., deſſen diſzipliniertes Auftreten bei
Meldungen an der Kontrolle und dem Ziel
ſonders hervorgehoben werden muß. Die Tc
1846, deren Mannſchaft aus alten Herren 1
Sprintern beſtand, belegte vor Merck den
Platz.
Wir wünſchen nur, daß dieſer Veranſtaltu
die bei allen Teilnehmern ob ihrer anſtändig
Austragung Beifall hervorrief, als guter St
für alle leichtathletiſchen Wettkämpfe des J
res 1935 bewertet werden kann, weitere folg
die der Geſamtheit der Sportausübenden zug
kommen und zur Vertiefung des olympiſc=
Gedankens beitragen mögen.
Aus den Vereinen.
Turngemeinde Beſſungen 1865.
Wiederum trifft eine ſchmerzliche Nachri
von dem Ableben unſeres ſeit über 60 Jahr
dem Verein und der Deutſchen Turnerſchaft
gehörenden Ehrenmitglieds Joha
Lang ein. Wir erwarten bei der heutie
Beiſetzung zahlreiche Beteiligung unſerer M
glieder. Die Fahnenabordnung ſteht eine Vi
telſtunde vor der Beiſetzung am Haupteinga
des Friedhofes. — Am kommenden Samst
den 2. Februar, findet die Hauptverſammlu
im Kneiplokal ſtatt.
Aus Anlaß der zweiten Wiederkehr des
Ta=
der Machtergreifung am 30. Januar fallen
Schülerinnen= und Männerturnſtunden a
Fechten und Schießen wie üblich.
Um 20.15 Uhr treffen ſich alle Mitglied
die mehr als 40 Jahre der Turgemeinde Beſſo
gen angehören, im Vorſtandszimmer zur 3
ſammenkunft. Um 20.30 Uhr ſämtliche Abt
lungsleiter im Geſchäftszimmer zur Beſprechut
Im Falle der Verhinderung iſt der Stellv
treter zu entſenden.
Opſchruf=Trier ſtieß 292,5 Pfund
Welkrekord.”
Der ASV. Trier unterzog ſich der Leiſtung
abnahme zur Gaumeiſterſchaft im Gewichtheb
und wartete mit einer ganz ausgezeichnet
Geſamtleiſtung von 3545 Pfund auf. Bisk
führte München 1860 mit 3510 Pfund. Köl
Stadtmannſchaft erreichte nur 3395 Pfund. D
ſchönſten Erfolg trug dabei der erſt 25jähri
Mittelgewichtler Opſchruf=Trier davon. Es
lang ihm, den erſt kürzlich von Olympiaſiee
Ismayr aufgeſtellten neuen Weltrekord im
be=
armigen Stoßen von 290 Pfund auf 292,5 Pfu
zu verbeſſern.
Der Ausklang in Bremen.
Die Internationalen Deutſche
Hallen=Tennis=Meiſterſchafte
wurden am Sonntag in der ausverkauften Br.
mer Tennishalle zu Ende geführt.
den beiden Einzelſpielen und im Damendopp
ſetzten ſich mit Gottfried von Cramm, Hil
Sperling=Krahwinkel und Sperling/Krahwin=
Marieluiſe Horn wieder die Meiſter des Vo
jahres durch. Im Herrendoppel löſten die be
den Deutſchen von Cramm/Heinrich Henkel 1
ſchon in der Vorſchlußrunde ausgeſchieden
Schweden Oeſtberg/Schroeder ab, und im G
miſchten Doppel ſiegte Hilde Sperling mit ihre
franzöſiſchen Partner Marcel Bernard.
Sonia Henie wieder Europa=Meiſtert
Mit dem Kürlauf für die Europameiſte
ſchaften der Frauen und dem Internationale
Wettbewerb für Junioren wurden die glanzot
verlaufenen Eislauftage in St. Moritz abgeſchle
ſen. Das Wetter war wieder freundlicher gewo
den. Vor dichtbeſetzten Tribünen traten zur Me
ſterſchaft der Frauen 16 Teilnehmerinnen a.
Aber erſt die Engländerin Colledge zeigte m.
ihrem Lauf eine wirklich vollendete Leiſtung. D/
nach fand die Wienerin Liſelotte Landbeck f!
ihre Kür höchſte Anerkennung. Die Spannun
erreichte ihren Höhepunkt, als Sonja Henie 41
dem Eis erſchien. Aber diesmal hatte die N0
wegerin einen ſchlechten Tag. Ein Sturz bei
Axel=Paulſen=Sprung nahm ihr die Sicherhe
und beeinträchtigte ihre Leiſtung ſtark. Dennd
ging die Weltmeiſterin als Siegerin hervor, d
ſie bereits bei den Pflichtübungen einen gent
genden Punktvorſprung geſammelt hatte. D
größten Beifall erhielt die junge Wienerin Hed
Stenuf, deren Leiſtungen ſchlechthin unübertrel
lich war. Die deutſche Meiſterin Maxie 9e
ber hatte es im Anſchluß daran ſchwer, zu de
ſtehen, aber ſie konnte durch ein wirklich gule
und fehlerlos vorgetragenes Programm bewe‟
ſen, daß ſie mit ihrem 4. Platz zur Weltklaſ
gehört. Die Münchenerin Lindpaintner
konn=
nur den 12. Platz beſetzen.
Haup. verſammlung der Jahn 75=u. Reichsbahnturner
Lied anſchloſſen. Nach Schluß des geſchäftlichen Teils der gegen
Erfolgreiche Aufbauarbeit
12 Uhr endete blieben die meiſten Anweſenden noch froh=gemüt=
bei Turnerbund Jahn 1875 Darmſtadt.
* Im Turnhaus Mathildenhöhſaal (Dieburger Straße) fand
rm Samstag abend bei außerordentlich gutem Beſuch die
Haupt=
zerſammlung des Turnerbundes Jahn 1875 ſtatt, die Zeugnis
ab=
egte für den ſtarken Erfolg des Zuſammenſchluſſes zwiſchen den
ſeiden alten Pionieren deutſcher Leibesübung in Darmſtadt, der
hemaligen Turngeſellſchaft 1875 und dem Deutſchvölkiſchen
Tur=
terbund Jahn. Aus dem Kreis der älteren Mitglieder hatten ſich
rfreulich viele eingefunden, die ſich von der ſoliden Aufbauarbeit
es vergangenen Jahres und
Mi dem Cher der Singmannſchaft „Mahnung” began
je Ordentliche Hauptverſammlung, die der Rückſchau und dem
Lommenden gleichermaßen beſinnlich gewidmet war.
Vereinsführer Philipp Mattbes
egrüßte in herzlichen Woxten die anweſenden Ehrenmitglieder
nd Turnbrüder und =ſchweſtern, die in der aktiven Arbeit ſtehen.
lnter Erheben von den Sitzen gedachten die Anweſenden der im
ergangenen Jahr aus den Reihen der Lebenden geſchiedenen
erdienten Ehrenmitglieder der nunmehr vereinigten Vereine;
ſeinrich Engel, Heinrich Hochſtätter, Dr. Willo Mahr
nd Heinrich Fornoff. Der Sprecher erinnerte in ſeinem
Jah=
esrückblick an die große und kleine Arbeit im Dienſte der deutſchen
eibesübung, ſei es im Turnerbund Jahn, oder in
Zuſammen=
rbeit mit den übrigen Darmſtädter Turn= und Sportvereinen.
as Jahr 1934 war ein Jahr des Aufbaues, der im Einklang mit
em Neuaufbau des Reiches weitergehen muß. Das Jahr 1935
ls Jahr der Tradition wird ſeinen beſonderen Charakter
er Vereinsarbeit aufdrücken. Der Turnrat wird die Feier des
0jährigen Beſtehens vorbereiten, zu deren Unterſtützung
ſe geſamte Mitgliedſchaft heute ſchon aufgerufen wird.
Geſchäftsführer Karl Oldendorf verlas dann den
um=
iſſenden Jahresbericht, der aus allen Abteilungen ein
wahrhaf=
s Bild der Arbeit, Mühen und Erfolge zeichnet, der Liebe zur
ache, ſei es auf dem Turnboden, Sportplatz, im Waſſer, beim
Zinterſport oder für den „Hausgebrauch”. Wir ſkizzieren nux:
ſie Vereinsarbeit iſt nur der Weg, das Ziel iſt die
Volksgeſund=
eit, die Mitarbeit am großen Werk unſeres Führers Adolf
Hit=
r. Daher hat ſich jedes Mitglied an ſeinem Platz reſtlos für die
igewieſene Arbeit, eine vom Staat beaufſichtigte Volksarbeit,
nzuſetzen. — Die bedeutſamen Ereigniſſe des Jahres 1934 rollten
ann noch einmal in der Erinnerung vorüber — die markanteſten:
uſammenſchluß, Werbewochen, Saar=Empfang, Saarſtaffel „Bei
r Turnmannſchaft war gegen Jahresende ein
nachlaſſen=
er Beſuch feſtzuſtellen. Die Wettkampfbeteiligung kann in
die=
m Jahre hoffentlich unbeſchränkt wieder einſetzen, ſo wie es die
Ulten” erfolgreich vormachten. Bei der Frauen= und
Tur=
erinnen=Abteilung iſt eine gewaltige Steigerung der
Teil=
hmerinnenzahl feſtzuſtellen. Der Wettkampf ſoll für die
Veran=
gten ſtärker gepflegt werden. Die Jugendabt. — Schüler und
chülerinnen — regiſtrieren eine ſtete Zunahme, und ein
ugendturnen mit 100 Ausübenden iſt keine Seltenheit mehr.
erade die Jugend iſt ein Großteil der Bemühungen in der Halle,
Freien und im Waſſer gewidmet. Die Handball= und
olksturn, Abteilung ging mit neuen Kräften für die „zur
uhe geſetzten” ans Werk. Die Handballer ſtehen in Kreisklaſſe 1,
r die Volksturner iſt 1935 eine ſtabile Kernmannſchaft
vor=
ſehen. Die ſtark gewachſene Fußball=Abteilung blickt auf
öne Erfolge in Kreisklaſſe 1 zurück. Bei allen Spielgruppen
ernſter Wille und zunehmende Diſziplin auch in ſchwierigen
ituationen erfreulicherweiſe feſtzuſtellen. Auf „ein gutes Jahr”
ickt die Schwimm=Abteilung zurück, ſowohl was die Erfolge
i Wettkämpfen als auch die Lehrarbeit für Jugend und
Er=
ichſene anbetrifft. Sie geht mit berechtigten Hoffnungen ins
ue Vereinsjahr. Die Singmannſchaft gefiel bei allen eigenen
und vielen fremden — Veranſtaltungen mit einem erſtklaſſigen
znnen eine ſtärkere Beteiligung verträgt ſie durchaus noch. Der
ue Plan der Wanderabteilung folgt demnächſt, er wird die
ebe zu Volkstum und Heimat, Natur, Wald und aller Kreatur
ichhalten und ſtärken. Die ungeheure Bedeutung der
Diet=
beit wird auch im neuen Jahr unvermindert zum Durchbruch
mmen. Ein hoffnungsvolles Beginnen war die Gründung einer
interſport=Abteilung. — Sportplatz und
Sportplatz=
im wachſen zu einem Mittelpunkt, der neben der ſportlichen
tüchtigung auch eine Pflegeſtätte der kameradſchaftlichen und
iſtigen Aufgaben ſein wird. — Der Geſchäftsführer ſchloß mit
m Leitwort für 1935: Vorwärts unverdroſſen!
Nach Berückſichtigung der Austritte und Streichungen
ver=
eibt im laufenden Jahr ein Mitgliederzuwachs von
9 Köpfen, ſo daß der Geſamtbeſtand auf 432 zahlende
Mit=
eder ſteigt.
Trotz zahlreicher Einrichtungen auf dem Sportplatz, der
Aus=
hnung des Spiel= und Schwimmbetriebes, iſt die
Finanz=
ge, wie Kaſſenwart Caſtritius berichten konnte,
rchaus geſund. Dem Rechner wurde für ſeine gerade nach dem
ſammenſchluß umfangreiche Arbeit einſtimmig Dank.
Anerken=
ng und Entlaſtung ausgeſprochen.
Einſtimmig bevollmächtigte die Hauptverſammlung den
Turn=
t. den Ausbau des Sportplatzes und heimes, insbeſondere die
irſtellung einer Lichtanlage, unter Rückgriff auf das Vermögen
rzunehmen.
Ebenſo einmütig wurde Vereinsführer Phil. Matthes,
m Dietwart Gorr im Namen der Mitgliedſchaft treue
Gefolg=
aft und Mitarbeit verſicherte, wiedergewählt. Er berief
den Turnrat; 2. Vorſ. Fr. Claß, Kaſſenwart Ph.
Caſtri=
is. Geſchäftsführer W. Traſer, Oberturnwart und
Knabenturn=
irt K. Oldendorf, Schriftführer L, Waldgeſtel. Dietwart. W.
)rr, Mädchenturnen W. Kuntze Zeugwart Gg. Götz. Anſchlie=
Und folgte die Ernennung der Fachwarte, die durchweg in
een Aemtern beſtätigt wurden: Männerturnen Hch. Schneider,
auenturnen H. Schüttler und F. Knopf, Handball=Volksturnen
Trautmann und Traſer. Fußball Steckenreuther
Schwim=
in K. Schmidt, Mädchenturnen G. Götz. Wandern K. Halmel,
ngen H. Seib, Winterſport H. Gruber.
Nach packenden Schlußworten des Dietwarts Gorr und dem
meinſamen Lied „Turner auf zum Streite” gedachte der
Ver=
isführer noch einmal des Sinnes aller Arbeit und brachte auf
n Führer aller Deutſchen und Reichskanzler Adolf Hitler ein
keifaches Sieg=Heil aus, dem ſich Deutſchland= und Horſt=Weſſel=
lich im Turnhaus beiſammen.
Jahres=Haupkverſammlung
Des Keiasoaun 299. Barinktaut e. 9.
Im vollbeſetzten Saale des Rummelbräu hielt der RTSV.
ſeine Jahres=Hauptverſammlung ab. Nach dem flott geſpielten
Eröffnungsmarſch der Hauskapelle und dem gemeinſamen Geſang
des Saarliedes begrüßte der Vereinsführer Reichsbahnbaumeiſter
Ricken mit herzlichen Worten die Verſammlungsteilnehmer und
wies in ſeiner Rede auf die hohe und vaterländiſche Pflicht aller
Volksgenoſſen und insbeſondere der Eiſenbahner hin, in immer
weiterem Umfange die Leibesübungen zu pflegen, unterſtrich
hier=
bei die jahrelangen zielbewußten Beſtrebungen der
Reichsbahn=
verwaltung und der Arbeitsgemeinſchaft der Reichsbahn=Turn=
und Sportvereine, den Sport zum Allgemeingut der Eiſenbahner
und ihrer Angehörigen werden zu laſſen. Der Erfolg drückt ſich
darin aus, daß heute in 400 Reichsbahn=Turn= und Sportvereinen
etwa 200 000 Eiſenbahner, das find etwa ein Drittel des
geſam=
ten Perſonales, für die Pflege der Leibesübungen vereinigt ſind.
Der Vereinsführer gab nach einem Rückblick über das Jahr 1934
ſeinem Dank an die Vorſtandsmitglieder und Abteilungsleiter
Ausdruck und wünſchte für das neue Jahr eine noch größere
Be=
tätigung auf allen Gebieten der Leibesübungen, wie dieſes im
Sinne unſeres großen Führers und Reichskanzlers liege. Die
be=
geiſtert aufgenommene Rede klang aus in ein dreifaches Sieg=Heil
auf den Führer und Reichskanzler, worauf die Verſammlung das
Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied ſang. Nach der Totenehrung
folgte der geſchäftliche Teil der Tagesordnung.
Aus den Berichten des Geſchäftsführers und des Kaſſenwartes
war zu entnehmen, daß der Verein im vergangenen Jahre ſich
weiter in aufſteigender Linie entwickelt hat und daß die
Kaſſen=
verhältniſſe in muſterhafter Ordnung ſind, ſodaß nach dem Bericht
der Kaſſenprüfer die Entlaſtung erteilt werden konnte. Nach dem
Bericht des Ober=Turn= und Sportwartes konnten während des
letzten Jahres in den verſchiedenen Abteilungen des Vereins
ins=
geſamt rund 200 Siege errungen werden. Neu gegründet
wurden die Kegelſport=, Frauenturn= und
Segel=
flugabteilung. Von der letzten Abteilung ſind bereits 30 aktive
Mitglieder bei dem Deutſchen Luftſportverband angemeldet. Das
z. Zt. im Bau befindliche erſte Segelflugzeug wird vorausſichtlich
im kommenden Frühjahr zum erſten Flug ſtarten können. Die
Berichte des Wanderwartes und des Geſangswartes gaben
Zeug=
nis von der günſtigen Weiterentwicklung dieſer beiden
Abteilun=
gen. Der Werbewart konnte über die überaus günſtigen Erfolge
der Mitgliederwerbung unter den bisher noch der Bewegung
fern=
ſtehenden Eiſenbahnern Darmſtadts und der Umgebung berichten.
Sein eindringlicher Werberuf galt der Olympiaſportwerbung und
der Beteiligung an den Einrichtungen des Hilfsfonds für den
deutſchen Sport.
Es folgte nun die Wiederwahl der bisherigen Kaſſenprüfer
und die einſtimmige Annahme der im Reichsſportblatt Nr. 3 vom
19. 1. 1935 veröffentlichten Muſterſatzungen. Der Oberturn= und
Sportwart nahm ſodann die Siegerehrung vor und übergab den
im letzten Jahr erfolgreichen Aktiven ihre Diplome. Mit der
Ehrung von 19 verdienten aktiven Mitgliedern mit der ſilbernen
Vereinsnadel und 4 Vorſtandsmitgliedern mit einem Diplom der
Arbeitsgemeinſchaft ſchloß der offizielle Teil der
Hauptverſamm=
lung, die von Geſangsvorträgen der Geſangsabteilung und
Solo=
vorträgen der Frau eines Mitgliedes umrahmt war.
Aus Heſſen.
Dg. Arheilgen, 27 Jan. Schauturnen des
Turnver=
eins 1876. Im Dienſte des Witerhilfswerkes veranſtaltete der
Turnverein geſtern abend in der Turnhalle ein Schauturnen.
Verbunden damit war ein Gerätewettkampf, zu deſſen
Austragung ſich der Turnverein Aſchaffenburg zur Verfügung
geſtellt hatte. Einleitend ſprach Vereinsführer Lehrer Frank
kurze Begrüßungsworte, wies auf den Zweck der Veranſtaltung
hin und hieß beſonders die Gäſte aus Aſchaffenburg willkommen.
Nach dem gemeinſam geſungenen Lied „Ein Ruf iſt erklungen”
ſtellten ſich die Mitwirkenden des Abends in einem Gruppenbild
vor. Das reichhaltige turneriſche Programm brachte in
wechſeln=
der Folge Frejübungen der Schüler, Volkstänze der Schülerinnen,
Stabübungen der Turnerinnen, Pferdſpringen der Schülerinnen
und Schüler und Flaggenſchwingen der Turnerinnen. Die
ein=
zelnen Darbietungen wurden erakt durchgeführt und fanden
ſtar=
ken Beifall. Dazwiſchen eingeſtreut waren die einzelnen
Diſzipli=
nen des Gerätewettkampfes, der ſich auf Barrenturnen, Turnen
am Pferd, Kürfreiübungen und Turnen am Reck erſtreckte. Beide
Mannſchaften beſtanden aus jeweils 7 Turnern, die ſich in ihren
Leiſtungen ziemlich gleichwertig waren und den friedlichen
Wett=
kampf ſtets offen hielten. Schließlich konnten die Arheilger
Turner den Sieg mit 2 Punkten Vorſprung für ſich entſcheiden.
Sie erzielten insgeſamt 416 Punkte, während Aſchaffenburg 414
Punkte erreichte. Das reichhaltige Programm des Abends, das
von Muſikvorträgen umrahmt war, wurde von den Turnerinnen
mit dem ſchönen Reigen „Roſenknoſpen” beſchloſſen. Nach einer
kurzen Anſprache überreichte Vereinsführer Frank den Siegern
des Gerätewettkampfes Siegerkränze und jedem Teilnehmer ein
von Turner Adolf Henkel ausgeführtes handgeſchriebenes Diploni.
Ein gemütliches Beiſammenſein hielt Mitwirkende und Zuſchauer
noch einige Zeit in froher Runde zuſammen. — Werbemarſch
der SA. Die SA.=Stürme des Sturmbanns 2 der Standarte
390 veranſtalteten heute einen Werbemarſch. In den
Vormittags=
ſtunden ging es unter Vorantritt des Spielmannszuges über
Erzhauſen nach Wixhauſen und Gräfenhauſen, wo eine
Marſch=
pauſe eingelegt wurde. Am Nachmittag trafen die SA.=Leute,
nach Stürmen geordnet, mit ihren Fahnen bei uns ein. Nach
einem Marſch durch die Ortsſtraßen löſte ſich der Zug am
Gaſt=
haus „Zum weißen Schwanen” nach einem Sieg=Heil auf den
Führer auf.
Ek. Pfungſtadt, 27. Jan. Hohes Alter. Ihren 84.
Ge=
burtstag begeht am Montag (28. Januar) Frau Eliſabeth
Wam=
bold Wwe., Seilerſtraße 14. bei noch verhältnismäßig guter
Rüſtigkeit
Siraßenbericht
für die Woche vom 27. Januar bis 2. Februar 1935.
(Mitgeteilt vom Deutſchen Automobil=Club. Gau 15 „Weſtmark?
Bezirk Starkenburg und Rheinheſſen.)
Fernverkehrsſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
Keine Sperren gemeldet.
Hauptſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
Pfungſtadt—Hahn vom 26. 9. bis auf weiteres geſperrt.
Umlei=
tung: Pfungſtadt—Eſchollbrücken—Crumſtadt—Bruchmühle.
Sonſtige Straßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
Darmſtadt—Eſchollbrücken vom 28. 11. 1933 bis auf weiteres
ge=
ſperrt. Umleitung; Eberſtadt—Pfungſtadt.
Bickenbach-Pfungſtadt, Km. 3.8—5,08 vom 29. 11. bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung: Eberſtadt.
Wembach-—Rohrbach vom 10. 12. bis auf weiteres geſperrt.
Umlei=
tung: Hahn.
Ek. Eſchollbrücken, 28 Jan. Hohes Alter. Heute
Mon=
tag begeht Frau Sophie Zimbrich Wwe, ihren 85. Geburtstag.
G. Ober=Ramſtadt, 26. Jan. Ehrenkreuze. Mit der
Aus=
gabe am letzten Sonntag iſt hier der größte Teil der beantragten
Ehrenkreuze für Frontkämpfer, Kriegsteilnehmer, Krieger=Eltern
und Kriegerwitwen in den Beſitz der Antragſteller gekommen. In
den nächſten Tagen werden weitere Ehrenkreuze ausgegeben
wer=
den. Immerhin ſtehen auch noch eine größere Anzahl Anträge
hier=
auf aus und im Intereſſe der Berechtigten liegt es, ihre Anträge,
ſoweit noch nicht geſchehen, alsbald einzureichen.
Roßdorf, 25. Jan. Vorſicht bei Hunden. Im Hofe
des Bäckermeiſters Nagel ſpielte deſſen zweijähriges Kind. Als es
in der Nähe des Hofhundes zu Fall kam, wurde es von dieſem
an der einen Geſichtsſeite derart ſtark verletzt, daß es in ein
Kran=
kenhaus nach Darmſtadt verbracht werden mußte. — Unfall.
Als der Landwirt Johann Philipp Geiß mit ſeinem beladenen
Holzfuhrwerk auf dem Heimwege war, wurde der vordere Teil
des Wagens von einem Perſonenauto angefahren. Glücklicherweiſe
kamen keine weſentlichen Schäden vor.
Ex. Lampertheim, 24. Jan. Konzert. Das Winterkonzert
des MGV. Sängerbund=Sängerroſe fand im Saale des
Kaiſer=
hofes” ſtatt. Stand der erſte Teil im Zeichen alter und
bewähr=
ter Kompoſitionen, ſo bildete der zweite Teil neben gern gehörten
Volksliedern den Uebergang zu Komponiſten der neuen Zeit, die
eine gute Wiedergabe und Aufnahme fanden. Neben namhaften
Chören von Kämpf, Neumann, Trunk und Silcher wurde aber
auch den heiteren Chorliedern liebevolle Pflege zuteil. Als Soliſt
war Herr Kohl aus Mannheim gewonnen. Frl. Schuhmacher aus
Mannheim wirkte mit feiner anſchmiegender Begleitung am
Klavier.
El. Bensheim, 24. Jan. Anbau von
Zigaretten=
tabak in Heſſen. Im nahen Groß=Hauſen wurde im
Sommer 1934 erſtmals ein Verſuch mit dem Anbau von
Ziga=
rettentabak gemacht. Von zwei Morgen Anbaufläche wurden 17
Zentner Tabak geerntet, die dem Deutſchen Forſchungsinſtitut für
Tabakbau zur Bearbeitung überſandt wurden.
Be. Groß=Gerau, 24. Januar. Der hieſige Einwohner Wilh.
Stork, Weichenſteller i. R., konnte in geiſtiger und körperlicher
Friſche ſeinen 80. Geburtstag feiern. — Wandererehrung
desOdenwaldklubs. Im Adler=Saale fand die diesjährige
Wandererehrung des Odenwaldklubs ſtatt. Nach einem Muſikſtück
der Kapelle Alles begrüßte der Vorſitzende Cremm die zahlreich
Erſchienenen, beſonders aber den Wanderfreund und
Klubkame=
raden Prof, Köſer=Darmſtadt, ebenſo das aus Schotten
her=
beigeeilte Ehrenmitglied Lautenſchläger. Auch
Ortsgruppen=
leiter Karl Schadt erſchien im Laufe des Abends noch. Prof.
Köſer hielt einen durch vortreffliche Lichtbilder unterſtützten
Vor=
trag „Burgen und Schlöſſer im Odenwald‟ Die Wandererehrung,
die Prof, Köſer vornahm, wurde von ihm durch kurze
Ausfüh=
rungen über den tiefen Sinn des Wanderns eingeleitet. Es
konn=
ten 47 Mitglieder des Klubs mit dem Goldenen Abzeichen
ausge=
zeichnet werden, und zwar wurden geehrt: 5 Mitglieder zum
erſten. 5 Mitglieder zum zweiten 9 Mitglieder zum dritten, 15
Mitglieder zum vierten und 13 Mitglieder zum fünften Male.
Be. Mörfelden, 24. Januar. Schützenkönig des
Schützen=
vereins „Tell” wurde Ludwig Jungmann mit 598 Treffer. Als
erſter Ritter ging Wilhelm Schwappbacher, als zweiter Philipp
Gernandt 7., als dritter Heinrich Gernandt und als vierter Fritz
Juſtus hervor. Vereinsmeiſter wurde Heinrich Gernandt mit 964
Ringen. — Tödlicher Unfall beim Holzfällen. Der
aus Egelsbach ſtammende 36jährige Fritz Schlapp, der in
Mör=
felden verheiratet und wohnhaft iſt, wurde vorgeſtern nachmittag
von einem umſtürzenden Baum am Kopf getroffen. Er wurde
ſogleich ins Krankenhaus nach Darmſtadt verbracht, wo er am
Abend ſeinen Verletzungen erlegen iſt.
Be Mörfelden, 24. Jan. Im Gaſthaus „Zum Goldenen Apfel”
fand die Generalverſammlung der
Viehverſiche=
rung ſtatt. Hieran ſchloß ſich eine Verſammlung der
Erzeugnis=
ſchlacht. Der Jahresbericht der Viehverſicherung iſt
zufriedenſtel=
lend. Der Vorſtand wurde in der ſeitherigen Beſetzung beibehalten.
Be. Königſtädten. 24. Jan. Guſtav=Adolf=Feſt. Im
Saale des Gaſthauſes „Zum Schützenhof” fand ein Guſtav=Adolf=
Feſt ſtatt. Nach kurzen Eröffnungsworten Pfarrer
Appenhei=
mers hörte man Rezitationen aus dem Dreißigjährigen Krieg
und die dazugehörigen Sopranſoli von Frau und Frl. Höngen.
Hierauf hielt Studienrat Pfarrer Stork=Offenbach einen
Vor=
trag über die Zöcklerſchen Anſtalten in Stanislaus (Galizien) und
die Not der Deutſch=Evangeliſchen in Oeſterreich, Polen und
Ruß=
land. Ein Lichtbildervortrag über Rußland in den Vorkriegszeiten
und den Zeiten nach der bolſchewiſtiſchen Revolution zeigte den
Anweſenden die ganze Schwere der dort lebenden Volksgenoſſen.
Eb. Langen, 26. Jan. Hohes Alter. Landwirt Franz
Dieter, wohnhaft Waſſergaſſe, der lange Jahre eine Reihe von
Ehrenämtern — er war Mitglied des Ortsgerichts, des
Gemeinde=
rats und des Kommandos der Freiwilligen Feuerwehr —
beklei=
dete, kann am Montag ſeinen 80. Geburtstag begehen.
Hauptſchriftleitung: Nudolf Mauve.
Veranzwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Mar Streeſe; ſür den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetich; für den Sport: Karl Böhmann;
für „Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt.
D. A. XII. 34. 22153. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen
Sprechſtunden der Nedaktion: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr
Die heutige Nummer hat 8 Geiten.
Gut und preiswert
kauten Sie in der Tuch-Etage
Fernruf 2881
SeoloHellt Gegrind. 1908
Ernst Ludwigstr. 20,I.
Ausstattungen
1140
Bekanntmachung.
Betreffend: Autobuslinie W.
Ab 1. Februar 1935 wird verſuchsweiſe zunächſt auf 3 Monate eine neue
Autobuslinie von Südbahnhof über Adolf=Hitler=Platz nach Windmühle und
zurück in Betrieb genommen.
Halteſtellen ſind: Südbahnhof, Haardtring, Groß=Gerauerweg,
Kattrein=
ſtraße, Eſchollbrückerſtraße, Saalbau, Riedeſelſtraße, Hügelſtraße,
Eliſabethen=
ſtraße, Adolf=Hitler=Platz, Grafenſtraße, Kaſinoſtraße, Steubenplatz,
Weiterſtädter=
ſtraße, Feldbergſtraße, Landwehrſtraße, Kirſchenallee, Windmühle.
Tarifpunkte ſind: Südbahnhof, Groß=Gerauerweg, Saalbau, Adolf=Hitler=
Platz, Steubenplatz, Landwehrſtraße, Windmühle.
Der Tarif iſt der gleiche wie auf den übrigen Linien und es beſteht
Umſteige=
berechtigung.
Der Fahrpreis von Adolf=Hitler=Platz bis Südbahnhof (3 Teilſtrecken)
be=
trägt demnach 15 Pfg., ebenſo von Adolf=Hitler=Platz bis Windmühle (3
Teil=
ſtrecken) 15 Pfg.
Die Wagen verkehren alle 20 Minuten in beiden Richtungen.
Ab Südbahnhof nach Adolf=Hitler=Platz: 6.44 7.04 7.24 uſw.,
Ab Windmühle nach Adolf=Hitler=Platz: 6.35 6.55 7.15 uſw.,
Die erste Pllicht
Dein Augenlicht!
(244a
Opliker
Spaethe
Schuchardstraße 11.
Verſenkbare
Nähmaſchine
(
Ausſtellungs=
modell) (a
günſtig abzugeb.
alle 20 Minuten bis 20.04 Uhr.
alle 20 Minuten bis 20.15 Uhr.
alle 20 Minuten bis 19.46 Uhr.
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Iſt es ſchwer?”
„Nein. Ach nein. Schwer iſt es nicht. Es gehört nur etwas
Mut und ein halbwegs elaſtiſcher Körper dazu, dann beherrſcht
man es bald ſo weit, daß man ganz ſchöne Touren machen kann.”
„Was nennen Sie bald?‟
„Nun einige Tage. Vielleicht eine Woche.”
„Ich werde viele ſchöne Touren machen. Ich habe mir ſchon
alles zurechtgelegt. Auf der Landkarte habe ich mir ſchon alle
Berge ausgeſucht, die ich dann wirklich beſuchen und befahren
werde.” Fräulein von Herm machte einen ſehr vergnügten
Ein=
druck bei dieſer Eröffnung, und Thorſen blickte ſie mit einem
ſelt=
ſam bewundernden, faſt neidiſchen Blick an.
„Sie freuen ſich ſehr auf Bayern?” fragte er. — „Ja,”
er=
widerte ſie raſch. „Ich bin nun über ein Jahr in Italien. Ich
weiß nicht, ob Sie Italien lieben, aber auch wenn Sie es lieben,
müſſen Sie zugeben, daß dieſes Land entnervt auf die Dauer.
Nun ſoll ich in die Friſche der Berge kommen aus dem Dunſt
der Niederungen. Vielleicht begreifen Sie nicht, was das für
mich bedeutet, gerade für mich, da ich leidend war in dieſem
Jahre. Nicht mehr ſtändig unter der Tyrannei einer Krankheit
ſtehen, die jede ſchnelle Bewegung verhindert! Frei ſein".
oh . . ." Fräulein von Herm hielt erſchrocken inne. Was fiel
ihr denn ein, ſich mit einem fremden Manne, den ſie vor einer
Stunde zum erſtenmal geſehen hatte, in ein derart intimes
Ge=
ſpräch einzulaſſen . . .? — Thorſen antwortete langſam, ohne ſie
verboten!)
anzuſehen: „Wir alle ſtehen unter der Tyrannei einer Macht,
glauben Sie mir, Gnädigſte, alle . .
Fräulein von Herm ſuchte nach einer Ablenkung. Sie wollte
dieſes perſönlich werdende Geſpräch nicht weiterführen. „Sie
kennen Bayern?” fragte ſie. Dabei dachte ſie ernſthaft: Was
meint er etwa mit der Tyrannei einer Macht, der wir alle
unter=
ſtehen?
„Einigermaßen,” antwortete Thorſen. „Ich war mehrmals
dort. Es gibt dort Berge, Wälder, Dörfer, Bauern, auch einige
Städte . ..
Lachend unterbrach ihn Fräulein von Herm.
„Sie ſcheinen in Bayern genau ſo wi= in Tunis ſchwache
Eindrücke empfangen zu haben.” Mit ſeltſam verſchleierten Augen
ſah Thorſen ſie an. „Ich glaube, ich habe überhaupt keine
Ein=
drücke in Ihrem Sinne empfangen. Meine Erinnerung an alle
dieſe Orte lautet nur: Es iſt gut gegangen — es iſt ſchlecht
ge=
gangen."
„Sie reiſen geſchäftlich?” Sofort begriff Urſula das
Unge=
bührliche der Frage und wurde ſehr rot.
Thorſens Augen, die ſehr harten, kalten Augen, über die
manchmal wie ein hauchdünner Schleier eine dunkle Melancholie
ſank, eine große Reſignation ſchwamm, ſchienen in der Ferne
etwas zu ſuchen, als er langſam antwortete: „Ja, ich reiſe
ge=
ſchäftlich, immer geſchäftlich, Gnädigſte, immer.”
Das Gefühl des Unbehagens, das ſich bei empfindſamen
Naturen häufig einſtellt, wenn ſie mit fremden Menſchen in ei
für ihr Gefühl zu perſönliches Geſpräch kommen, verdichtete ſie
in Urſula ſo ſehr, daß ſie mit einer Brüskheit, die Thorſen ver
wundert aufhorchen ließ, ſagte: „Ich ſteige ein.”
„Wir fahren ohnehin gleich ab."
Er half ihr beim Einſteigen. Kurz nachher begann do
furchtbare Knattern der Motoren wieder der Stahlvogel erhe
ſich und glitt in ſauſender Fahrt dem Alpenſüdrand entgege
Die weißen Gipfel näherten ſich ſchnell dem Flugzeug. Imme
tiefer langte der Blick hinein in die verſchneiten Täler. Die blau
weiß blitzenden Maſſive der Bergketten wuchſen höher empor, Ei
Flußband zog ſich ſchwarz und bewegungslos durch ein glitzern
weißes Tal. Trient tauchte auf, ein Häuflein zuſammengerückte
zuſammengedrückter Häuſer.
Als ſie ſich Bozen näherten, begann Thorſen mit einem Fel
ſtecher die Gegend von Blumau abzuſuchen. Er blickte auf ſein
Armbanduhr. Es war in einer Minute zehn Uhr. Um Pun
zehn Uhr flammte in Blumau, am Oſtrande der Brauerei, de
grüne Licht auf. Thorſen lächelte. Er riß das Fenſter blitzſchne
auf und warf einen ſchwarzen, kleinen Gegenſtand der a
einem winzigen Fallſchirm befeſtigt war, hinaus. Der Fallſchir
entfaltete ſich, langſam glitt das Paketchen in die Tiefe, währet
das Flugzeug weiterſchoß.
Ein eiſiger Wind ſchoß durch das offene Fenſter in die K
bine, aber Thorſen wich nicht. Erſt als das grüne Licht zu
zweiten Male aufblinkte, ſetzte er ſich aufatmend zurück und
ſchl=
das Fenſter. Er bemerkte, wie ihn ſeine Begleiterin neugieri
faſt ängſtlich anblickte. Da lachte er ſie mit weißen Zähnen e
und brüllte: „Kleines — Geſchenk — für einen — Freund
Kaktusfeigen — aus — Tunis".
Urſula nickte zum Zeichen, daß ſie verſtanden habe. We
hatte denn das zu bedeuten? Sie beoachtete Thorſen heimlie
während er gleichgültig, etwas müde, wie ihr ſchien, in eine
Magazin blätterte. Sie ſah die gerade Stirn, das ſchwarze, glat
Haar, die grauen, kalten Augen. Sie bemerkte die unaufdrin
liche Eleganz in der Kleidung und in der Haltung. Einen M
ment kam ihr der Gedanke: Iſt es nicht gefährlich, im Flugzer
zu reiſen? Was könnte mir dieſer Mann alles tun? Der Pil
kann mir gar nicht helfen, denn er muß an ſeinem Platze bleibe
Ich bin ihm vollkommen ausgeliefert. Er kann die Türe au
reißen und mich hinauswerfen. Oder kann mich küſſen. Na j
warum ſollte ihm ſo etwas nicht einfallen? Sie ſpürte ein Gr.
ſeln, das ihr zitternd über den Rücken rann.
(Fortſetzung folgt.)
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