Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattei.
Nummer 26
Samstag, den 26. Januar 1935.
197. Jahrgang
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(in Jahr Polenvertrag.
ine Unkerredung des Führers und Reichskanzlers mit dem Berliner Verkreter der „Gazetta Polſta‟.
Rückblick und Ausblick.
Am 26. Januar iſt ein Jahr vergangen, ſeit in Berlin das
ch=polniſche Verſtändigungsabkommen abgeſchloſſen wurde,
nach ſeinem Inhalt die Aufrechterhaltung und Sicherung
dauernden Friedens zum Ziele hat und die Anwendung
Gewalt bei Austragung irgend welcher Streitigkeiten
grund=
äh ablehnt, nach der poſitiven Seite aber die Hoffnung
aus=
ſyt, daß dieſe Neuordnung zur Begründung eines gut nach=
Schen Verhältniſſes zwiſchen beiden Ländern führen werde.
Dieſe Erwartung iſt weitgehend erfüllt worden. Das Ab=
Iten, das darauf berechnet war, die Lebensbedingungen zweier
Ghbarter Völker auf eine neue breite Grundlage zu ſtellen,
ich ſehr raſch weiter ausgewirkt über das politiſche hinaus
as wirtſchaftliche und auch auf das kulturelle Gebiet. Selbſt=
—indlich ſind auch heute noch nicht alle Wünſche erfüllt. Kleine
Aungen ſind beinahe unvermeidlich. Aber man darf doch die
iung hegen, daß ſie im Abklingen ſind und vor allem der
chen Minderheit die Möglichkeit geſchaffen wird, im Rahmen
politiſchen Staates ihr kulturelles Eigenleben weiter zu
n.
ſolitiſch bedeutungsvoll bleibt es jedenfalls, daß dieſes
Ab=
ien eine Trennungsmauer niedergelegt hat. Dafür
ge=
das Verdienſt auf deutſcher Seite dem Führer und
Reichs=
er, der mit der Politik der Vergangenheit brach, auf
pol=
r Seite den Marſchall Pilſudſki, der aus dem Freiheits=
Sfer längſt zum Staatsmann geworden iſt.
die Wirkungen des Verſtändigungsabkommens haben ſich
nicht auf Polen und Deutſchland allein beſchränkt. Hier iſt
das Beiſpiel einmal praktiſch gezeigt worden, wie zwei
Völ=
hr eigenes und eigentliches Intereſſe zu wahren verſtehen,
es einmal gelungen iſt, ſie aus dem internationalen
Kom=
herauszuſchälen. Dazu haben ſich gerade die zweiſeitigen
Aäge in der neuartigen und elaſtiſchen Form, wie ſie hier
den iſt, als ein ausgezeichnetes Mittel erwieſen. Jeder Staat
Aas Gefühl, daß ſeine Intereſſen nicht zu kurz kommen. Und
wirkt ſich der Vertrag aus, ohne daß dadurch die Intereſſen
er irgendwie verletzt oder beeinträchtigt werden. Gerade
ner Zeit, die wieder in die Paktmanie zu verfallen droht,
auf die ſinnfällige Bedeutung eines ſolchen unmittelbaren
leichs hingewieſen werden. Und es iſt gewiß kein Zufall,
ſieſer Vertrag ganz außerhalb Genfs zuſtande kam. In der
fteten Genfer Atmoſphäre mit ihrem diplomatiſchen
Intri=
iel und ihren illegalen Einflüſſen wäre ein ſo rein ſach=
Werk vermutlich kaum zu erreichen geweſen. Ein Werk des
ens, das nicht nur für die beiden Nächſtbeteiligten die
ge=
itige Sicherung geſchaffen hat, ſondern in ſeinen
Auswir=
n ſich auch in ganz Europa ſpürbar machte und gerade
des=
alsbald für die Beſeitigung auch anderer Schwierigkeiten
könnte, beſſer jedenfalls, als das von mehrſeitigen Ver=
An, mit denen Europa neuerdings beglückt werden ſoll, zu
Arten iſt.
Die Ankerredung.
DNB. Berlin, 25. Januar.
der Führer und Reichskanzler gewährte geſtern dem Berliner
epondenten der „Gazetta Polska”, Caſimir Smorgorzewſki,
ide Unterredung:
Frage:
ixzellenz, Herr deutſcher Reichskanzler! Geſtatten Sie mir,
Ilem meinen aufrichtigen Dank für die mir für dieſen
Emp=
erwieſene Ehre auszudrücken. Bei uns Polen wird nichts
geſchätzt, als glühende, zu allen Opfern bereite Vaterlands=
Dies erfüllt uns gerade deshalb mit ſo großer Bewunderung
Ure erhabene Perſon, Herr Reichskanzler. Indem ich dies zum
ruck bringe, ſtehe ich auch ſchon im Kernpunkt der
deutſch=
chen Beziehen in Gegenwart und Vergangenheit. Sie haben
Il, Herr Reichskanzler, einen neuen tieferen Geiſt erzeugt,
on der erſten bis zur letzten Seite „Mein Kampf” durch=
2t. und der im deutſchen Volkstum und ſeiner Gefühlswelt
Wandlung hervorgerufen hat, die bei uns Polen Verſtändnis
Nachempfinden gefunden, und ſo die Möglichkeit des
deutſch=
chen Ausgleichs geſchaffen hat. Iſt es geſtattet, Herr
Reichs=
r, im Hinblick auf ihre früher geäußerte Anſicht, anzunehmen,
die nationalſozialiſtiſche Politik einen endgültigen Strich
die Polenpolitik früherer Zeiten macht? Ein Jahr iſt es
ſer, ſeitdem wir dieſe neue Linie in unſeren gegenſeitigen
Be=
igen eingeſchlagen haben. Würden Erzellenz mit Rückſicht
as Datum des 26. Januar 1934, an dem die deutſch=polniſche
Brung unterzeichnet wurde, einige Worte über das
deutſch=
che Verhältnis für meine Zeitung gewähren?
Antwort:
)ie nationalſozialiſtiſche Politik beruht auf dem Gedankengut
ationalſozialiſtiſchen Idee. Die Raſſenlehre der nationalſoza=
Eſen Idee lehnt die ſogenannte Entnationaliſierung
grundſätz=
d. Sie ſieht in dieſer gewaltſamen Annektion fremden
Volks=
weit mehr eine Schwächung des eigenen Volkstums, als eine
Sung.
9e von uns eingeſchlagene Politik der Reſpektierung der an
en Grenzen lebenden fremden Völker entſpricht daher in höch=
AMaße dem Gedankengut unſerer Bewegung und damit unſerer
WAſten Ueberzeugung.
Vir gedenken nicht fortzuſetzen, was frühere Jahrhunderte hier
Elehlern begangen haben. Ein Ausdruck dieſes unſeres Willens
r Verſuch der Neugeſtaltung der Beziehungen des deutſchen
—S zum polniſchen. Die praktiſche Erfahrung des letzten
Jahr=
ikt hat außerdem gezeigt, daß die wirklich wertvollen Ele=
1: ohnehin nicht oder doch nur ſehr ſchwer und ſehr langſam
I tionaliſiert werden können. Der Gewinn erſtreckt ſich faſt nur
die ſchwankenden und damit meiſt minderwertigen Erſchei=
Dr. Goebbels zum 30. Januar.
23 Millionen Spenden zum Tage der nakionalen
Revolukion.
DNB. Berlin, 25. Januar.
Reichsminiſter Dr. Goebbels erläßt folgende Bekanntmachung:
Auch in dieſem Jahre werden wie im vergangenen am 30.
Januar, dem zweiten Jahrestage des Durchbruchs der
natio=
nalſozialiſtiſchen Revolution keine rauſchenden Feſte
ge=
feiert werden. Das deutſche Volk begeht dieſen Tag.
der in die ſchwerſte Zeit des Winters fällt, vielmehr dadurch,
daß es ihn wieder zu einer beſonderen
Hilfs=
aktion für ſeine notleidenden und zum Teil noch
nicht in Arbeit befindlichen Volksgenofſen
ge=
ſtaltet.
Entſprechend der heute noch vorhandenen Zahl von
Bedürf=
tigen und durch das Winterhilfswerk betreuten Volksgenoſſen
gelangen am 30. Januar ds. Js. im ganzen Spenden im Werte
von 23 Millionen Reichsmark zuſätzlich zur normalen Leiſtung
des Winterhilfswerkes, zur Verteilung. Sie werden aufgewandt für
1. 14 Millionen Lebensmittelgutſcheine im Werte von je 1 RM.,
2. 6 Millionen Kohlengutſcheine über 1 Zentner Kohle im
Werte von je RM. 1,50.
Das Winterhilfswerk wird die
Ausführungs=
beſtimmungen zu dieſer Hilfsaktion bekannt
geben.
Indem ſo dem 30. Januar eine einzigartige ſoziale Würde
verliehen wird, ehrt der neue Staat ſein nationales
Aufbau=
werk und damit ſich ſelbſt und jeden einzelnen Deutſchen. Im
Gedanken an unſere noch notleidenden Volksgenoſſen aber
bekräf=
tigen wir in uns allen für fede Zukunft den Entſchluß, nicht eher
zu ruhen und zu raſten, bis die große Parole des
nationalſozia=
liſtiſchen Kampfes für jeden Deutſchen Wirklichkeit geworden iſt:
„Freiheit und Brot”.
Der Reichsminiſter.
für Volksaufklärung und Propaganda
gez. Dr. Goebbels.
nungen. Ihre Eroberung iſt aber in keinem Falle als ein Nutzen
anzuſprechen, der in irgendeinem Verhältnis zu den damit
ver=
bundenen Leiden und Gefahren ſteht. Ich ſehe daher den
gegenſeikigen Nakionalikäkenſchuk
als eines der erſtrebenswerkeſten Ziele einer
überlegenen Skaaksführung
an. Es iſt aber klar, daß eine ſolche Politik nur unter gegenſeitigem
Verſtehen erfolgreich verwirklicht werden kann.
Frage:
Wie verhält ſich der nationalſozialiſtiſche Einheitsſtaat zu
Stammes= und Ländereigenheiten? Erſtrebt er Verwiſchung oder
Stärkung derſelben? Iſt es richtig, daß Sie, Herr Reichskanzler,
im Laufe dieſes Jahres
Aufkeilung der Länder in Reichsgaue
vornehmen wollen?
Antwort:
Der nationalſozialiſtiſche Staat iſt ein einheitlicher Staat in
der Feſtſtellung und Feſthaltung einer einzigen Souveränität, deren
Träger das geſamte Volk iſt. Er wird zu dieſem Zweck alles
be=
ſeitigen, was Menſchen künſtlich aufgerichtet haben, und alles
reſpektieren, was von der Nation gegeben iſt. Es iſt daher nicht
unſere Abſicht, etwa die Eigenart der einzelnen Stämme unſeres
Volkstums künſtlich oder gar gewalttätig zu verwiſchen oder etwa
zu beſeitigen. Sie ſind die Bauſteine unſeres Volkes. Sie bedingen
unſer wichtiges kulturelles Innenleben. Um ſo mehr aber werden
wir jene Erſcheinungen ausrotten, die in den traurigſten Zeiten
dynaſtiſchen Eigennutzes als brennende Momente innerhalb
un=
ſeres Volkes aufgerichtet worden ſind. Dabei wird ſich als
End=
ergebnis eine Gliederung des Reiches nach zweckmäßigen und allen
Teilen unſeres Volkes zugute kommenden Geſichtspunkten von ſelbſt
ergeben.
Die Nationalſozialiſtiſche Partei hat ſchon längſt vor der
Machtübernahme in ihrem eigenen inneren Aufbau eine ſolche
moderne, unſeren heutigen Bedürfniſſen entſprechende Einteilung
vorgenommen. Ihre modifizierte Uebertragung wird auf die ſpätere
ſtaatliche Gliederung des Reiches mit den notwendigen
Korrek=
turen im Laufe der Zeit aus der lebendigen Entwicklung heraus
von ſelbſt ſtattfinden.
Frage:
Iſt die Frage der innere Verfaſſung endgültig durch das
Füh=
rerprinzip, feſtgelegt? Wir Ausländer leſen und hören ſo oft
von einem entſtehenden deutſchen Orden, vom Verhältnis der
Partei zum Staat. Was ſollen wir unter dieſer Bezeichnung
verſtehen? Wir werden vom Wunſch geleitet, zu einem klaren
Verſtändnis dieſer Verhältniſſe zu gelangen und in welchem
Sinne iſt der erſte Punkt des nationalſozialiſtiſchen Programms
aufzufaſſen? Iſt es nur als ein „Programm” aufzufaſſen?
Antwort:
Sie haben recht. Das Führerprinzip iſt ſchon heute in der
geſamten Verfaſſung des Reiches ſo gut wie feſtgelegt.
(Fortſetzung auf Seite 2, erſte Spalte.)
Freiheit und Brok!
Der 30. Januar, Tag des Nationalen Sieges und des
Triumphes, rückt heran. Keinen Mann, keine Frau wird es in
allen deutſchen Gauen geben, die nicht an dieſem Tag an den
er=
hebenden und überwältigenden Augenblick zurückdenken, der durch
die entſchloſſene Tat des verewigten Reichspräſidenten
General=
feldmarſchalls von Hindenburg einen völligen innerpolitiſchen
Umſchwung herbeiführte. Adolf Hitler zog damals in die
füh=
rende Stelle ein. Er übernahm die Macht, begann aber von der
erſten Stunde an ſich und ſeine ganze Arbeitskraft in den Dienſt
der Nation zu ſtellen. Wohin er auch ſchaute, gab es Arbeit und
mühevolles Schaffen für ihn. Aber ſeine vornehmſte Pflicht ſah
er darin, unſerem Volke nicht nur die Freiheit, ſondern auch ein
auskömmliches Daſein zu geben. So ſetzte er an zu einer
gewal=
tigen Offenſive gegen die Arbeitsloſigkeit, neben der für die
Wintermonate ein nicht minder gigantiſches Hilfswerk zugunſten
aller Bedürftigen ohne Unterſchied der Religion, Raſſe und der
politiſchen Einſtellung herlief.
Wir alle wiſſen, daß ſich Arbeitsmöglichkeiten nicht ohne
weiteres aus dem Boden ſtampfen laſſen, und daß nicht von heute
auf morgen Not und Elend gemildert werden können. Nur zähes
Schaffen und unerſchütterliches Vertrauen in das Gelingen des
großen Werkes können zum Ziele führen. Lag es da nicht auf
der Hand, dem 30. Januar durch einen beſonderen Winterhilfsakt
ein impoſantes Gepräge zu geben? War es nicht eigentlich eine
Selbſtverſtändlichkeit, auf jedes geräuſchvolle Feſt ſolange zu
ver=
zichten, als noch am Wegrande Volksgenoſſen ſtehen, die Blut von
unſerem Blut, Fleiſch von unſerem Fleiſch ſind, aber täglich von
neuem vor der grauenvollen Sorge ſtehen, woher ſie Brot und
Kleidung nehmen ſollen, ohne ſich am Eigentum des Nächſten zu
vergreifen? Jede Feſtesfreude würde leer und ſchal
werden bei dem Gedanken an die herrſchende
Not. Sie würde überhaupt nicht aufkommen können. Ein
Ver=
zicht auf eine Feier aus Anlaß des 30. Januar bedeutet
natür=
lich keinen Uebergang über dieſes hiſtoriſche Ereignis im Alltag.
Aber ſeine Weihe erhält der geſchichtliche 30.
Ja=
nuar erſt durch die zuſätzliche Winterhilfsſpende,
die Freude bringen und Erleichterung ſchaffen
ſoll, die aber gleichzeitig der Ausdruck der feſten
Ent=
ſchloſſenheit der ganzen Nation iſt, in demKampf
gegen Not und Elend keinen Augenblick
nachzu=
laſſen.
358,1 Millionen RM. in bar oder Sachwerten wurden im
Winter 1933/34 aufgebracht. Das iſt eine Summe, die mit
ge=
waltigem Schlag Elendserſcheinungen milderte. Allerdings nicht
beſeitigte. Zur Ueberwindung des Elends kommen wir erſt durch
die reſtloſe Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit und dann wieder
durch eine ſparſame und ſinngemäße Verwendung und
Verwal=
tung des einzelnen Einkommens. Aber auch dann noch wird es
Waiſen und Kranke, Bedürftige und Penſionäre, alte Männer
und Frauen, Arme und Notleidende geben, die auf das tätige
Mitgefühl ihrer Nachbarn angewieſen ſind. Immer werden ſie
Rückhalt in der Volksgemeinſchaft finden, immer wird für ſie der
Gabentopf gefüllt bleiben. Iſt aber erſt die Arbeitsloſigkeit
ge=
bannt, dann werden wir ſoweit ſein, dieſen Kreis der
Bedürf=
tigen in anderer Form die Unterſtützung zukommen zu laſſen, die
ihnen bisher aus den Kaſſen des WHW. zufließen.
Freiheit und Brot! So hat der Reichsminiſter Dr.
Goebbels in ſeinem Aufruf verkündet. Eins iſt ohne das
andere nicht denkbar. Beide gehören unzertrennbar
zu=
ſammen. Wie ſchmeckt das Brot, wenn es in Unfreiheit gegeſſen
wird. Es wird keinem munden. Die Freiheit allein iſt
es, die uns das Leben lebenswert macht. Um ſie
kämpft unter der Führung Adolf Hitlers unſer,
ganzes Volk. Sie wird errungen, ſo wahr es eine
Gerechtig=
keit gibt. Aber die Vorſtufe der äußeren Freiheit iſt die innere
Freiheit und die Befreiung von allem, was das Daſein des
Einzelnen unnötigerweiſe trübt. Das iſt die wirtſchaftliche und
ſoziale Not. Auch ſie wird noch überwunden. Das zeigen die
un=
aufhaltſam fließenden Spenden. Das zeigt das Ergebnis des
vor=
jährigen WHW. In wenigen Monaten wird auch für das
dies=
jährige Hilfswerk die Schlußbilanz gezogen werden. Sie wird,
das wiſſen wir heute ſchon, zu einem neuen ſchönen und großen
Erfolg werden. Sie wird aber, was noch gewichtiger iſt, von
neuem das Gefühl bei den Bedürftigen geſtärkt haben,
vollwer=
tige Volksgenoſſen zu ſein, um die ſich die Nation kümmert und
die man nicht, weil das eigene Ich einen Vorrang beanſprucht,
einfach ihrem Schickſal überläßt.
Die ſaarländiſchen Kriegsbeſchädigken
beim Führer.
Uebergabe der ſchwarzen Skurmfahne.
DNB. Berlin, 25. Januar.
Die ſaardeutſchen Kriegsbeſchädigten begaben ſich am Freitag
zur Reichskanzlei, wo die feierliche Uebergabe der ſchwarzen
Sturmfahne an den Führer erfolgte. Nach dem Aufmarſch in der
Wilhelmſtraße begab ſich eine Abordnung von 20 Mann, unter
denen ſich auch vier Kriegsblinde befanden, mit der Fahne in die
Reichskanzlei, wo ſie vom Führer empfangen wurde. Im Anſchluß
an die Uebergabe zeigte ſich der Führer, von brauſenden
Heil=
rufen der Saardeutſchen begrüßt, am Fenſter, von dem er den
Kameraden zurief: „Ich danke Ihnen im Namen des ganzen
deut=
ſchen Volkes. Ganz Deutſchland iſt unendlich ſtolz auf Sie!‟ Dann
erklang das Saarlied.
Dem Beſuch beim Führer war eine Kranzniederlegung am
Ehrenmal Unter den Linden vorangegangen. Der Landesführer
der Kriegsopferverſorgung im Saargebiet, Peter Baltes, hielt:
eine kurze Anſprache, in der er darauf hinwies, daß die
heimge=
kehrten Saardeutſchen ihre Rückkehr zum Vaterland den toten
Kameraden verdanken. Sie ſeien die Saat geweſen, damit die
Lebenden ernten dürften. Der Kranzniederlegung wohnte auch
Reichskriegsopferführer Oberlindober bei,
Seite 2 — Nr.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 26. Januar 19:
hie unterlebäng.
(Fortſetzung von Seite 1, zweite Spalte.
Der Orden, von dem Sie ſprechen, iſt bereits vorhanden.
Es iſt dies die in 16jähriger Arbeit gebildete
nationalſozia=
liſtiſche Partei.
Sie iſt an die Stelle der früheren parteimäßigen
Zerſplit=
ferung getreten und beherrſcht als Repräſentantin des deutſchen
Volkswillens und damit des Lebenswillens der deutſchen Nation
das geſamte Deutſche Reich. Die Verwirklichung der Zielſetzung
der nationalſozialiſtiſchen Bewegung führt zu einer ſo reſtloſen
Einheir zwiſchen Partei und Staat, daß ihr Programm damit
dereinſt als verwirklicht und in ihrer Verwirklichung als
Kampf=
aufgabe damit als beendet angeſehen werden kann.
Frage:
In der deutſchen Wirtſchaftspolitik ſind es nicht die
Schwie=
rigkeiten, die ſich aus den gegenwärtigen Kriſen ergeben, über
die wir Fragen ſtellen möchten. Vielmehr beſchäftigt uns
das Berhälfnis von Landwirkſchaft und Induſtrie
im nalionalſozigliſtiſchen Deulſchland.
Wie ſoll es ſich künftig geſtalten?
Antwort:
Unſere Wirtſchaftspolitik hat ſich eine Reihe größerer
Auf=
gaben geſtellt. Die zunächſt liegenden Axbeiten aber werden
be=
ftimmt durch die von uns angetroffene allgemeine Situation,
d. h.: Wir fanden über 6½ Millionen Erwerbsloſen, ein vor
dem völligen Ruin ſtehendes Bauerntum und einen der
reſt=
loſen Zerſtörung und Vernichtung ausgelieferten Mittelſtand.
Dieſe kataſtrophale Lage zwang uns die zu treffenden
Abwehr=
maßnahmen auf. Wir können ſchon heute mit Stolz den Erfolg
unſerer Aktion feſtſtellen.
Alle Ziffern unſeres Wirtſchaftslebens ſind in günſtiger
Ent=
wicklung und Steigerung begriffen. Das Entſcheidende aber war:
Es iſt uns gelungen, die natürliche Tatkraft, Entſchluß= und
Arbeitsfreudigkeit unſeres Volkes in der glücklichſten Weiſe zu
beleben.
Die private Initiative, die weſentlich für jede
erfolg=
reiche Wirtſchaftspolitik iſt, haben wir der lähmenden
Feſſeln des früheren Regimes entledigt. Durch eine neue
groß=
zügige Ordnung die Landwirtſchaft ſowohl als auch die
In=
duſtrie wieder lebensfähig geſtaltet, Millionen Arbeitern einen
Arbeitsplatz geſichert, vor allem aber damit dem Staat
zuver=
ſichtliche Stützen ſeiner nationalen Exiſtenz gegeben.
Unſere künftige Arbeit wird eine Fortſetzung der
geleiſte=
ten ſein.
Frage:
In der auswärtigen Politik iſt die öffentliche Meinung auf
Deutſchlands Stellungnahme zu den verſchiedenen
Pakkvorſchlägen
gerichtet. Wäre es vorzeitig, dieſe Frage zu ſtellen?
Antwort:
Sie werden verſtehen, daß ſich über die verſchiedenen
Pakt=
vorſchläge heute umſoweniger öffentlich etwas ſagen läßt, als
ihre Diskuſſion zum Teil überhaupt erſt begonnen hat. Nur das
eine muß ich immer wiederholen:
1. Deutſchland will mit allen ſeinen Nachbarn in Frieden
leben und iſt bereit, alles hierzu Notwendige großzügig
zuzuge=
ſtehen.
2. Deutſchland wird niemals mehr Verzicht leiſten auf ſeine
Gleichberechtigung.
3. Wir können unter einer internationalen Zuſammenarbeit
nicht verſtehen die Uebernahme undurchſichtiger Verpflichtungen
und Konſequenzen, die am Ende ohne Berückſichtigung der
natio=
nalen deutſchen Intereſſen uns dorthin führen können, wo wir
aus eigenem freien Willen nicht hinkommen wollen, nämlich zu
einem Krieg.
Deutſchland und der Völkerbund.
Frage:
Wie müſſen wir uns gegenüber den immer wiederkehrenden
Gerüchten, Deutſchland trete dem Völkerbund wieder bei,
ver=
halten?
Antwort:
Wir ſind wegen Nichteinhaltung der uns zuſtehenden und
zu=
geſicherten Gleichberechtigung aus dem Völkerbund ausgeſchieden.
Wir gedenken nicht, etwa in Zukunft noch einmal im Völkerbund
um unſere Gleichberechtigung zu feilſchen, ſondern wir ſind
ent=
ſchloſſen, in keinen Bund eher zurückzukehren, als wir nicht
gleich=
berechtigt ſind. Dies iſt, wie ſchon einmal betont, keine
Bedin=
gung, ſondern eine Selbſtverſtändlichkeit. Daß das frühere Re=
Dee Arwdardootigt.
Zum 60. Geburtstag von Prof. D. Dr. Albert Schweitzer.
In dieſen Tagen iſt Albert Schweitzer 60 Jahre alt
ge=
worden. — Schon von Kind auf hat er am Beiſpiel des Vaters
geſehen, daß leben: lieben und dienen heißt und daß der
Beſſer=
geſtellte vor allem dem Aermeren zu dienen und helfen berufen
iſt. In dieſem Glauben hat er in Straßburg Theologie ſtudiert
und iſt nachher dort Pfarrer und theologiſcher Lehrer an der
Univerſität geworden. Aber ſchon als Student war es ihm
inner=
lich zur Gewißheit geworden, daß er bis zu ſeinem 30. Jahr
dem Pfarramt, der Kunſt und der Wiſſenſchaft leben dürfe, von
da an aber ein Leben unmittelbar brüderlichen Dienens am
Menſchenbruder führen müſſe. Nun hatte Schweitzer ſchon eine
Reihe Bücher geſchrieben, teils theologiſchen, teils
muſikgeſchicht=
lichen Inhalts, z. B. ein Werk über Johann Sebaſtian Bach,
und war dadurch wie durch ſein hervorragendes Orgelſpiel weit
über die theologiſchen Fachkreiſe hinaus bekannt geworden. Als
er aber erfuhr, daß die Neger im Kongogebiet unter der
ſchwe=
ren Geißel der Schlafkrankheit leiden, beſchloß der Doktor der
Philoſophie und Theologie noch eine dritte vielmehr neben
ſeiner Muſikwiſſenſchaft her eine vierte Wiſſenſchaft zu ſtudieren,
nämlich Medizin, um in Lamberene im Kongogebiet ein
Kran=
kenhaus zu errichten, und den armen Menſchen als Erſatz für
all das Unrecht, das die Kulturwelt in Form von Ausbeuturg
irgendwelcher Art ihnen andat, die Segnungen der europäiſchen
Heilkunſt zu bringen.
Im Jahre 1913 war er ausgezogen. Der Weltkrieg hat ſein
Werk völlig vernichtet. Er iſt ſamt ſeiner Frau von den
Fran=
zoſen, denen Lambarene gehört, zum Dank für die Wohltaten,
die er der Kolonie getan hatte, eingeſperrt worden und dabei
ſchwer erkrankt. Er hatte Beruf, Kunft und Laufbahn dieſem
Werk der Barmherzigkeit geopfert. Nun war auch dieſes Opfer
ſcheinbar umſonſt gebracht. Er war zum Bettler gewvorden. —
Wenn der ſchwediſche Erzbiſchof Söderblom und andere Freunde
nicht geweſen wären, hätte Albert Schweitzer ſein Lebensverk
nicht fortſetzen können. Damals iſt auf Söderbloms Anregung
hin Schweitzers bekannteſtes Buch „Zwiſchen Waſſer und
Ur=
wald” entſtanden, das heute in deutſcher, ſchwediſcher, däniſcher,
franzöſiſcher, engliſcher, holländiſcher, ſpaniſcher, finniſcher und
japaniſcher Sprache in der Welt verbreitet iſt. So konnte
Schweitzer 1924 nach Lambarene zurückkehren und ſein Werk
wieder aufnehmen.
Davon erzählt er in ſeinem Buch „Mitteilungen aus
Lam=
barene‟. Nach drei Jahren verlegte Schweitzer ſein
Tropen=
hoſpital an einen günſtigeren Platz weiter oben am Ogowe und
konnte es zugleich weſentlich vergrößern. Während ſeines größe=
Vom Tage.
Reichsminiſter Ruſt hat den Oberſtudiendirektor Dr. Kurt
Schwedtke (Berlin) mit ſofortiger Wirkung ſeines Amtes
ent=
hoben.
Am Freitag nachmittag erfolgte im Hanſeatiſchen
Oberlandes=
gericht die feierliche Uebergabe der Juſtizverwaltungen der
Länder=
gruppe Nord auf das Reich in Anweſenheit der Reichsſtatthalter
Kaufmann=Hamburg. Hildebrandt=Mecklenburg=Lübeck, Roever=
Oldenburg und Bremen.
Der Berliner Berichterſtatter der ſpaniſchen Tageszeitung
„El Debate”, Antonio Bermudez=Canete, iſt wegen monatelang
be=
triebener verleumderiſcher und böswilliger Berichterſtattung aus
dem deutſchen Reichsgebiet ausgewieſen worden. Zur Regelung
ſei=
ner privaten und beruflichen Angelegenheiten iü ihm eine Friſt
von 8 Tagen zugeſtanden worden.
Am 22. Januar hatte das Büro des Memelländiſchen
Land=
tages zu der auf den 28. Januar anberaumten Landtagsſitzung
an die Abgeordneten die Einladungen abgeſchickt. Am 23. Jan.
erſchien bei der Memeler Poſt die politiſche Polizei und
beauf=
tragte ſie mit der ſofortigen Feſthaltung der vom Landtagsbüro
ausgeſandten Briefe. Die Einladung des Landtagsbüros ſoll
alſo den Landtagsabgeordneten nicht zugeſtellt werden.
Als neue Schikane gegen die polniſche Minderheit in der
Tſchechoſlowakei meldet die polniſche Preſſe das Verbot der
einzi=
gen polniſchen Tageszeitung im Teſchener Gebiet auf 3 Monate.
gime in Deutſchland dafür kein Verſtändnis zeigte, hatte es ſehr
ſchwer zu büßen. Es wurde von der Nation reſtlos beſeitigt. Es
iſt aber naiv, zu glauben, daß ich oder wir dumm genug ſeien,
gerade den Fehler wieder zu machen, der unſeren Vorgängern
neben vielen anderen, aber doch hauptſächlich mit, das Genick
ge=
brochen hat.
Frage:
Dürfte ich mir erlauben, noch eine Frage zu ſtellen, die mich
als Schriftſteller immer beſonders beſchäftigt hat: nämlich, wer
von den großen Geiſtern der Vergangenheit einen
ausſchlag=
gebenden Einfluß in intellektueller Hinſicht auf Ew. Exzellenz
ausgeübt hat? Ich geſtatte mir zum Schluß, Ihnen, Herr
Reichs=
kanzler noch meinen ſehr ergebenen Dank auszuſprechen für den
heutigen Empfang, der für mich ſtets in Erinnerung bleiben
wird.
Antwort:
Es iſt ſehr ſchwer, die Zahl jener Geiſter aufzuzählen, die zu
jener großen Idee ſchon in der Vergangenheit befruchtende
Bei=
träge geleiſtet hatten. Unſer ganzes Anſchauungsbild entſtammt
zum überwältigenden Teil aus den Reſultaten geiſtiger Arbeit
der Verangenheit und zu einem kleineren Teil auf Grund eigener
Erkenntnis. Das Entſcheidende iſt nur das, ein von den großen
Geiſtern früherer Zeit überliefertes Gedankengut vernünftig und
zweckmäßig zu ordnen und die ſich daraus ergebenden logiſchen
Konſequenzen zu ziehen. Denn was nützen alle Erkenntniſſe, wenn
man nicht den Mut beſitzt, ſich ihrer auch zu bedienen. Indem wir
aus einer Summe geiſtiger und wiſſenſchaftlicher Ideen die
prak=
tiſchen politiſchen Folgerungen zogen, haben wir die vollkommen
ſteril gewordene Trägheit überwunden und unſerem nationalen
Leben damit einen neuen und wie ich überzeugt bin,
entſcheiden=
den Aufſchwung gegeben.
Im übrigen freut es mich, nunmehr nach einem Jahr
neuge=
ſtalteter deutſch=polniſcher Beziehungen auf das Fruchtbare dieſer
Entwicklung zurückblicken und hinweiſen zu dürfen. Es iſt uns
ge=
lungen, eine der geſchichtlich bedeutſamſten Korrekturen rechtzeitig
durchgeführt zu haben, nämlich eine Korrektur des Irrtums, als
ob zwiſchen den beiden Völkern eine Feindſchaft als eine Art
Erb=
maſſe ſtets vorhanden geweſen wäre und damit für alle Zukunft
vorhanden ſein müßte. Ich glaube im Gegenteil, daß trotz all dem
Schweren, was zwiſchen den beiden Völkern liegt, ſie im Intereſſe
der gemeinſamen Erhaltung gerade der europäiſchen Kultur zu
einer aufrichtigen Zuſammenarbeit verpflichtet ſind. Das
national=
ſozialiſtiſche Regime in Deutſchland wird nichts unterlaſſen, was
geeignet ſein kann, dieſe Zuſammenarbeit zu fördern und langſam
in eine fortdauernde Freundſchaft zu verwandeln. Der heutige
Tag gibt mir die Berechtigung, mehr denn je an die
Verwirk=
lichung eines ſolchen Wunſches zu glauben
Lapal empfängt den deukſchen Botſchafter.
EP. Paris, 25. Januar.
Der deutſche Botſchafter Roland Köſter ſtattete am
Donners=
tag nachmittag dem franzöſiſchen Außenminiſter Laval einen
Be=
ſuch ab. Eine amtliche Verlautbaruig wurde darüber nicht
aus=
gegeben. Die Unterredung dauerte etwa eine halbe Stunde und
dürfte ſich um alle, die deutſch=franzöſiſchen Beziehungen
be=
rührenden Fragen ſowie um die gegenwärtig im Gang
befind=
lichen internationalen Verhandlungen gedreht haben. In den
politiſchn Kreiſen in Paris betrachtet man dieſe Beſprechung als
einen Teil der Vorbereitung der franzöſiſchen Miniſter Laval
und Flandin für ihre Londoner Reiſe. Darum dürfte das
Ab=
rüſtungsproblem einen gewiſſen Raum in dieſer Unterredung
eingenommen haben.
ren Aufenthaltes in Europa von 1929—1930 iſt er eigentlich
erſt in weiteren Kreiſen in Deutſchland bekannt geworden. Er
hat damals durch Orgelkonzerte ſoviel erworben, daß er in
Oſtafrika ſein erſtes Zweigkrankenhaus errichten konnte in
Ge=
meinſchaft mit der dort arbeitenden Berliner Miſſion. Während
dieſes Aufenthaltes hat er ſein Werk über die „Myſtik des
Paulus” vollendet, das ihm einen Ruf auf einen Lehrſtuhl an
der Leipziger Univerſität eingetragen hat. Er konnte dieſe
Be=
rufung nicht annehmen, weil der innere Ruf, in Lambarene zu
bleiben, ſtärker war. Als er damals nach Lambarene
zurück=
fuhr, war bereits ſein philoſophiſches Hauptwerk „Kultur und
Ethik” bis zum 3. Band gediehen. Und als Schweitzer
ver=
gangenen Sommer nach Europa zurückkehrte, da brachte er nicht
etwa den 3. Band dieſes Werkes druckfertig mit, ſondern etwas
ganz anderes: ein Buch über „Die Weltanſchauung der indiſchen
Denker” So unermüdlich ſchafft der 60=jährige auch als
Wiſſen=
ſchaftler neben ſeinem anſtrengenden Krankendienſt als Arzt: ein
Bild deutſcher Urkraft an Leib und Seele. Nur nebenher ſei
be=
merkt, daß Albert Schweitzer im Jahre 1932, als ſeine Freunde ihn
für ſchonungsbedürftig anſahen, um nicht aus der Uebung zu
kommen, im Auftrag der Stadt Frankfurt a. M. dort die
Weihe=
rede an Goethes 100. Geburtstag gehalten hat, die auch im Druck
erſchienen iſt.
Wer Schweitzer in ſeinem Werden näher kennen lernen
will, der greife zu dem kleinen Buch „Aus meiner Kindheit und
Jugendzeit”. Eingehender ſpricht er von den treibenden
Kräf=
ten ſeines Lebens in dem Buch „Aus meinem Leben und
Den=
ken”. Am Ende dieſer Selbſtdarſtellung ſpricht er davon, was
er an wiſſenſchaftlicher Arbeit noch vor hat. Wer ihn kennt, freut
ſich herzlich mit ihm ſeiner noch völlig ungeſchwächten Kraft und
wünſcht ihm eine lange Reihe von geſegneten Jahren zur
Vol=
lendung ſeines Lebenswerkes.
Anekdoten vom alten Schadow.
Zu ſeinem Todestage am 27. Januar.
Pappeln und Pinien.
Schadow war ſein Leben lang ein dankbarer und treuer
Freund ſeiner märkiſchen Heimat, und er konnte in gewaltigen
Zorn geraten, wenn jemand die „märkiſche Streuſandbüchſe” zu
ſchmähen wagte. Beſonders die Italienmalerei, die zu ſeiner Zeit
modern wurde, hatte es ihm angetan. Als ein junger Maler
ein=
mal in ſeiner Gegenwart die italieniſchen Landſchaftsmotive
rühmte, brummte Schadow ärgerlich: „Ick bin jar nich ſo ſehr vor
Italien, un de Bäume jefallen mir ſchon janz un jar nich. Dieſe
Man ſchauf nach London
und denkk au Berl
Von unſerem X=Korreſpondenten.
Paris, 25. Janu
Die Londoner Reiſe Flandins und Lavals wird mit
ſchier ungewohnten Diskretion umgeben, und zwar in Lo
ebenſo wie in Paris. Franzöſiſcherſeits iſt dieſe Vorſicht u
mehr verſtändlich, da bekanntlich die rechtsſtehende Oppoſition
Gelegenheit benützt, um die Regierung gerade in ihrer Au
politik anzugreifen.
Nach der herrſchenden Auffaſſung kommt der Londoner
eine prinzipielle Bedeutung zu, trotzdem man ihr im vorau=
Charakter von unverbindlichen Konverſationen geben möcht
Man ſchaut erwartungsvoll nach London und de
an Berlin. Die Hoffnung wird ſchüchtern geäußert.
die Beſprechungen mit London den Ausgar
punkt der Verſtändigung mit Deutſchland
deuten. Es zirkulieren bereits Gerüchte darüber, wie ma
Einigung in den Rüſtungsfragen zu verwirklichen denkt, ab
iſt angebracht, ſie mit möglichſter Vorſicht aufzunehmen.
eſſant iſt, daß man in Paris die Behauptung verbreitet, De
land ſei nach dem Saarſieg beſonders intranſigent in
Forderungen. Man möchte gerne wiſſen, worauf man dies be
Der deutſche Standpunkt in der Frage der Gleichberechtigung
ſchon längſt vor der Saarabſtimmung bekannt und man
auch nur zu gut, daß er unabänderlich iſt. Worauf es anko,
kann, das iſt eigentlich nur die Form, in der man die Ding
eigenen öffentlichen Meinung präſentieren will.
Trotzdem — wie üblich — ſehr ſchwierige diplomatiſche
handlungen vorausgeſagt werden, iſt die Stimmung im allg
nen optimiſtiſch. Und das iſt um ſo wichtiger, da die breite
in Frankreich — mit richtigem Inſtinkt — unter allen auße
tiſchen Fragen nur für das Verhältnis zu Deutſchland ein
liches Intereſſe aufzubringen vermag. Das trifft auch au
Wirtſchaftskreiſe zu. Alles andere verſchwindet dahinter im A
blick: die Schwierigkeiten des Donaupaktes ebenſo wie die bli.
Ereigniſſe an der Somaliküſte. In dieſem Punkte zeigt man
gens viel kaltes Blut, und ſelbſt die ſympathiſchen Kommenta
italieniſchen Preſſe werden einfach nur zur Kenntnis geno
Anſcheinend will man ſich politiſch nicht in irgendeiner
Ri=
mitreißen laſſen, ſolange die Situation nicht vollkommen gekl.
Der Hausmeiſter der Deutſchen Zr
Anneftiert
und aus dem Gefängnis enklafſen.
DNB. Saarbrücken, 25. Jan
Auf Grund der von der Regierungskommiſſion erle
Amneſtieverordnung iſt nunmehr auch der wegen ange
politiſcher Delikte vom Oberſten Abſtimmungsgerichtshof
übermäßig harten Gefängnisſtrafe von 7 Monaten veru ß
Hausmeiſter der Deutſchen Front, Karl Jäger, aus dem Gſ
nis entlaſſen worden. Jäger, der ſich ſelbſt nie ſchuldig
hat es wiederholt abgelehnt, daß ſeinetwegen ein Gnader6
eingereicht werde. Er hat nach der Entlaſſung aus dem E
nis ſeinen Dienſt in der Landesleitung ſofort wieder ange
ohne von dem ihm angebotenen Erholungsurlaub. Gebra ſE
machen.
Pollzeiinſpekkor Tilk aus der Haft enklaſſet
DNB. Saarbrücken, 25. Jat
Der Unterſuchungsrichter des Oberſten Abſtimmungsge
hofes hat heute den Polizeiinſpektor von Schaffhauſen, Ti A2
der Haft entlaſſen. Tilk hatte bekanntlich in der Nacht z
Januar den Emigranten Mever aus Schaffhauſen, als er R
Verhaftung mit der Waffe in der Hand Widerſtand leiſt X.
Notwehr erſchoſſen. Daraufhin hatte die Staatsanwaltſch P
Oberſten Abſtimmungsgerichtshofes gegen Tilk Haftbef F1
laſſen. Eine von Herrn Heimburger hervorgerufene Mit Er
der Regierungskommiſſion hatte der Angelegenheit eine .N
tiſchen Anſtrich zu geben verſucht. Dem Eingreifen der DiDM
des Innern hat man es anſcheinend gleichfalls zu verdank ſa
ſich der Oberſte Abſtimmungsgerichtshof, der dafür in keine FEl
zuſtändig iſt, mit der Angelegenheit befaßte. Das Abſtim 29
gericht mußte aber ſelbſt einſehen, daß es der Fall Tilk nie El
ging. Es mußte die Angelegheit zuſtändigkeitshalber den mit
lichen Gerichten überweiſen, die nunmehr hoffentlich ba pe
völlig klaren Fall ſofort erledigen werden.
ewijen Pinien un Pappeln! De eenen ſehen aus wie uffi /P
Rejenſchirme un de andern wie zujeklappte!“
Ehrliches Handwerk.
Schadow war ein Schneiderſohn. Und er machte keine?
daraus. Wenn er einem ungeſchickten Schüler helfen w.
ſagte er gewöhnlich: „Det is niſcht, mein Sohn. Paß mal
mack ick ſo!‟ Dann ſetzte er ſich, malte eine Anzahl von
auf das Zeichenblatt, verband ſie mit ſicherer Hand durch E
und ſagte dabei: „Det hab ick von meinem Vater, det A1
Schneider!“
„Haſt du det allein jemacht?”
Gelegentlich konnte der Meiſter ſeine Schüler durch eſb
ßende Ironie zur Verzweiflung bringen. Einmal fah eiſie
jungen Mann zu, der gerade eine kleine tönerne Figur
geſtellt hatte und ſie mit Stolz betrachtete.
„Haſt du det allein jemacht?” fragte Schadow.
„Jawohl, Herr Profeſſor”, entgegnete erwartungst
Schüler.
„Wirklich janz alleine?” fragte Schadow eindringlich,
„Auf mein Wort, Herr Profeſſor.
„So? Na, denn kannſte Töpper werden!” riet Schad
jungen Mann. . .
Vom Nutzen des ſiebenjährigen Krieges.
Einmal machte Schadow eine Reiſe nach Rußland. A —
bitter kalten Winterabend gelangte er hungrig und frie
eine kleine ruſſiſche Grenzſtation. Schadow ging in das
und fand dort einen alten ruſſiſchen Korporal, der den
fried mit Mißvergnügen betrachtete und keinerlei Anſtal —
ihn gaſtlich zu bewirten. Unglücklicherweiſe verſtand der 9*
kein Wort Deutſch, und Schadow beſaß nicht die geringſt
ſchen Sprachkenntniſſe. Der Kutſcher war ins Dorf gegan
Schließlich kam Schadow auf einen Ausweg. F1*
lächelnd rief er dem Ruſſen zu: „Tottleben, Zerntſcheff, Za.‟
Da lachte der Korporal über das ganze Geſicht und ſchrie be.—
„Zieten, Belling, Fridericus Rex!” So verſtändigte man
Hilfe des Siebenjährigen Krieges, der Bann war gebro
beiden ſchüttelten ſich die Hände, und in wenigen Aug
ſtanden Speiſen und Getränke vor Schadow, der ſich hei
ſeinen Geſchichtskenntniſſen beglückwünſchte.
Grazien und Pickeln.
In Schadows Zimmer ſtanden die Modellfiguren zwe
zien, die er in grüner Wachsmaſſe ausgeführt hatte.
hing ſehr an ihnen. Durch Unvorſichtigkeit waren ſie abe
in die Nähe des warmen Ofens geraten, das Wachs an de
mstag, 26. Januar 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 26 — Seite 3
Der Kampf um die große Mauer.
der japaniſche Bormarſch in der Provinz Tſchahar. — Alkimakive Forderungen an Ching.
Zwiſchenfall an der mongoliſch=mandſchuriſchen Grenze.
*
Die Ereigniſſe in Nordchina.
EP. Peking, 25. Januar.
der japaniſche Vormarſch gegen die Grenzen der Provinz
iſt vorübergehend zum Stillſtand gekommen. Die
chineſi=
ſeg Truppen befinden ſich überall auf dem Rückzug und
fa) eln ſich bei Peitſchiatze vor Tuſchikau, wo augenſcheinlich
ex itzter Widerſtand gegen die Japaner geplant iſt. In den
de 24 Stunden haben die Japaner 1600 Quadratmeilen
ung. Land beſetzt und der Mandſchurei einverleibt.
in einer neuen von dem Militär=Attaché der japaniſchen
ſas idtſchaft ausgegebenen Erklärung wird betont, daß, wenn
ſ71 ineſiſchen Truppen ſich nicht, ohne Widerſtand zu leiſten,
ſh71, die Große Mauer zurückziehen würden, die Japaner nicht
ſs uſchikau Halt machen würden. — Die chineſiſchen Behör=
Ge nd augenſcheinlich bemüht, die Japaner nicht
herauszufor=
ds da die chineſiſchen Truppen, die zum größten Teil aus
ſ; beſtehen, gar nicht in der Lage ſind, den Japanern
ernſt=
he: Widerſtand zu leiſten. Im Gegenteil hierzu ſcheint unter
ei n Truppenteilen die Abſicht zu beſtehen, den Japanern
Ium Aeußerſten Widerſtand zu leiſten, und man befürchtet
die Bildung von Freiſcharen, deren Tätigkeit nur das
nis haben könnte, den Japanern einen Vorwand zum wei=
Vordringen zu geben. — In einigen chineſiſchen Kreiſen
bot die Befürchtung, daß es ſich bei dem Vormarſch gegen
dü roße Mauer nur um ein japaniſches Manöver handle und
doer japaniſche Generalſtab einen Vorſtoß gegen die geſamte
nz Tſchahor plant, um ſie Mandſchukuo einzuverleiben.
dſchuriſche Truppen von Mongolen angegriffen.
EP. Tokio, 25. Januar.
ach Meldungen aus Hſingking, der Hauptſtadt von
Man=
uo, iſt es an der Grenze der äußeren Mongolei zwiſchen
namiao und Boinor zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen
mſchuriſchen und mongoliſchen Truppen gekommen. Die
man=
iſchen Truppen wurden von der Mongolei her plötzlich
an=
fen und erlitten dabei Verluſte, worauf ſie zum
Gegen=
fübergingen. Das Gefecht war nach den letzten Meldungen
im Gange. Nach einer bisher noch nicht beſtätigten
Nach=
ſollen die mongoliſchen Truppen von ruſſiſchen Offizieren
wit werden. Dieſes erſcheint inſofern wahrſcheinlich, als die
e Mongolei unter der Einflußſphäre Sowjetrußlands ſteht.
n japaniſchen Regierungskreiſen rechnet man damit, daß
Zwiſchenfall durch Verhandlungen, die wahrſcheinlich in
n ſtattfinden dürften, ſchnellſtens beigelegt werden wird!
„Times” kadelt die japaniſche Chinapolikik.
*
N
DNB. London, 25. Januar.
In einem Leitaufſatz begrüßt „Times” die außenpolitiſche
des japaniſchen Außenminiſters Hirota, bedauert aber, daß
mittelbar nach dieſen verſöhnlichen Erklärungen zu einem
Wffjapaniſcher und mandſchuriſcher Truppen auf die Chineſen
men ſei. Das Blatt bemerkt, dieſe Tatſache werfe ein
3 Licht auf die Unfähigkeit der japaniſchen Diplomatie,
Soldaten zu veranlaſſen, nicht nur militäriſche, ſondern
—oolitiſche Geſichtspunkte zu beachten. Das Blatu vergleicht
elbſtändigkeit der japaniſchen Armee in Mandſchukuo mit
elbſtändigkeit, die Julius Cäſar und ſeine Legionen in
n hatten und bemerkt, ſolange das japaniſche
Außen=
erium außerſtande ſei, die Wehrmacht dazu zu überreden,
eifrige Tätigkeit in Einklang mit der erklärten Politik
Jegierung zu bringen, dürften die Wortführer Japans nicht
ſcht ſein, wenn ihre friedfertigen politiſchen Erklärungen
uslande mit Skepſis aufgenommen würden.
Demonſtrakive ſowietruſiſche Erklärung.
DNB. Moskau, 25. Januar.
nter Führung des Korpskommandanten Gonſcharow iſt
Abordnung der Roten Armee aus dem Fernen Oſten am
en Freitag aus Wladiwoſtok in Moskau eingetroffen, um
Kongreß der Sowjets teilzunehmen, der am heutigen
g in Moskau eröffnet wird. Gonſcharow erklärte
Preſſe=
tern:
„Ich kann im Namen der Wehrmacht des Fernen Oſtens
ſagen, daß wir vollſtändig bereit ſind, im Falle eines Angriffes
die Verteidigung der Sowjetunion zu übernehmen. Wir ſind
heute ſtark genug, um jede Offenſive zurückzuweiſen. Jeder
An=
griff gegen uns im Fernen Oſten würde mißlingen, weil unſere
Armee einen genügenden Schutz bildet gegen jeden Feind, der
uns dort angreifen könnte.”
Angeſichts des Vorgehens Japans in der Provinz Tſchahar
gewinnt die Erklärung des Generals demonſtrative Bedeutung.
Japan und die anterikaniſchen Pläne im Stillen Ozean
EP. Tokio, 25. Januar.
Die Meldung aus Waſhington, wonach die
Vereinig=
ten Staaten die Errichtung eines
Flugſtützpunk=
tes auf der Inſel Wake im Stillen Ozean, etwa
600 Km. nördlich von den in japaniſchem Beſitz
befindlichen Marſhall=Inſeln planen, hat in
Tokio großes Aufſehen erregt. Man ſieht hier in derartigen
Plänen die Abſicht, das in dem Flottenvertrag von Waſhington
niedergelegte Verbot der Anlage neuer Befeſtigungen im
Stil=
len Ozean zu umgehen, indem Flugſtützpunkte angelegt werden
ſollen, die dem Namen nach dem Verkehrsflug dienen ſollen,
während es ſich in Wirklichkeit um militäriſche Stützpunkte
han=
deln würde; außerdem würde ſich ſo für Amerika die Möglich=
keit bieten, unter dem Vorwand einer Gebietserſchließung
Schutztruppen auf der betreffenden Inſel zu ſtationieren.
Die Angriffe der Seiyukai und Minſeito gegen die Armee
wegen der überſteigerten Heeresausgaben werden in den Kreiſen
der Armee als wehrfeindliche Einſtellung der politiſchen
Par=
teien angeſehen. Kriegsminiſter Hayaſhi verſtändigte ſich mit den
Offizieren ſeines Stabes darüber, daß eine entſchiedene
Zurück=
weiſung der Angriffe in die Wege geleitet werden müſſe, wenn
ſich die Notwendigkeit dazu ergäbe. Die Preſſe behauptet
aller=
dings, daß Hayaſhi den Parteien nicht antworten werde.
„Wauenoiofang ii Hauei.
Mit der Plötzlichkeit, die ſeine innerpolitiſchen Entſchlüſſe
aus=
zeichnet, hat Muſſolini völlig überraſchend einen Wechſel in allen
italieniſchen Miniſterien vorgenommen, ſoweit er ſie nicht ſelbſt
verwaltet. Dazu wurden auch eine Anzahl wichtiger
Staatsſekre=
tariate neu beſetzt. Es liegt nahe, hinter dieſem umfangreichen
Revirement irgendwelche innerpolitiſchen Abſichten zu ſuchen.
Aber dieſe Auffaſſung iſt zweifellos nicht richtig. Muſſolini
liebt es, von Zeit zu Zeit die Männer
auszuwech=
ſeln, die an leitender Stelle ſtehen. Das hat er auch
1932 ſo gemacht. Er will offenbar vermeiden, daß einzelne Miniſter
mit ihrem Amt zu eng verwachſen und ſo der Gefahr unterliegen,
eine eigene Politik zu treiben, und es entſpricht auch ſeinem
Grund=
ſatz, immer wieder neue Männer einzuſetzen, um neue
Kräfte zu erproben und für den Notfall zur
Ver=
fügung zu halten. In Italien nennt man das die „Wache‟
ablöſen. Eine ſolche Verabſchiedung bedeutet alſo
keineswegs ein Mißtrauensvotum gegen die
einzelnen Miniſter. Im Gegenteil, ſie treten vorübergehend
in die Front zurück und werden dann bei nächſter Gelegenheit auf
anderen Poſten wieder vewendet. Maßgebend für die
Linie der italieniſchen Politik bleibt nach wie vor
ausſchließlich Muſſolini. Daß er zumal auf dem
Ge=
biete der auswärtigen Politik nichts zu ändern gedenkt, beweiſt
wohl die Beibehaltung des Staatsſekretärs Suvich. Das ganze iſt
alſo kein politiſcher Akt, ſondern eine reine Angelegenheit der
Par=
tei und der Verwaltung.
Franzöſiſche Schrikke bei der abeſſiniſchen Regierung.
DNB. Paris, 25. Januar.
Nach einer halbamtlichen Mitteilung iſt die franzöſiſche
Re=
gierung der Anſicht, daß der Zwiſchenfall an der Grenze
zwi=
ſchen Abeſſinien und Franzöſiſch=Somaliland nicht als
abge=
ſchloſſen gelten könne. Die Regierung unternimmt Schritte bei
der abeſſiniſchen Regierung, damit die Grenzgemeinde, in der
der Kolonialbeamte und ſeine Begleiter gefallen ſind, befriedet
wird. Sie ſteht auf dem Standpunkt, daß die franzöſiſche
Somali=
grenze künftig vor weiteren Einfällen nicht unterworfener
abeſſi=
niſcher Stämme geſichert werden muß. Sie wird ſtrenge
Maß=
nahmen gegen die Stämme, die den letzten Angriff unternommen
haben, verlangen.
Japan il
rung der Provinz Tſchahar.
Ziemlich überraſchend haben japaniſche und mandſchuriſche Streitkräfte einen bedeutenden militäriſchen Vorſtoß in die nordchineſiſche
Provinz Tſchahar unternommen. Der Vormarſch der Japaner über die Große Mauer wird von allen in Oſtaſien intereſſierten Mächten
mit großer Aufmerkſamkeit verfolgt.
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ſchmolz und bildete eine mit vielen Pickeln beſäte Haut.
freund des Bildhauers ſah den Schaden und verſprach, mit
von Aether die alte Form wiederherzuſtellen. Er nahm die
en und ſchickte ſie nach acht Tagen wieder zurück.
chadow betrachtet verwundert die Grazien. Sie waren
fürdig ſchlank geworden. „Ja,” ſagte er nachdenklich, „de
n ſind weg — aber de Pelle ooch!"
ertauſchten Hüte.
in den dreißiger Jahren war Schadow ein ſtändiger Beſucher
iterariſchen Mittwochsgeſellſchaft in Berlin. Zu den Be=
7 gehörte auch der damalige Innenminiſter Schuckmann. Die
verließen gewöhnlich als letzte die Geſellſchaft.
ines Abends bemerkte der Miniſter beim Nachhauſegehen,
mand ſeinen Hut vertauſcht hatte. So nahm er den einzigen
der noch am Nagel hing und fuhr, da es ſtark regnete, in
Droſchke nach Hauſe.
ags darauf erſchien der Diener Schadows bei dem Miniſter,
e den Hut v. Schuckmanns zurück und verlangte dafür den
Schadows.
1s die beiden ſich wieder trafen, fragte der Miniſter
ver=
rt: „Sagen Sie mal, lieber Schadow, woher wußten Sie
lich, daß ich Ihren Hut mitgenommen hatte?"
chadow lächelte verſchmitzt: „Ja, Herr Miniſter, die Sache
kämlich ſo: Ich hatte an jenem Tage gerade meinen neuen
nit, funkelnagelneu war er. Und wie es am Abend ſo
reg=
da dachte ich mir: „Schadow, nimm den Miniſterhut und laß
hängen. Der Miniſter fährt doch in der Droſchke, da wird
cöner Hut nicht naß. Und du gehſt zu Fuß, aber dem
Mini=
t ſchadet der Regen nichts, der iſt ja doch ſchon ziemlich alt
us der Form geraten. Und ſo habe ich denn die Hüte
mit=
der vertauſcht.. .
Muſik im Tonfilm.
ei dem Tempo, in dem der deutſche Tonfilm ſich entwickelt
aun es nicht wundernehmen, daß der eine oder andere Teil
komplizierten Kunſtgebildes in der Entwicklung etwas
geblieben iſt. Dies gilt vor allem von der Muſik, die
angſam dabei iſt, ſich ihre filmiſchen Geſetze zu ſchaffen.
ſt hat jeder Komponiſt auf eigene Fauſt in das Neuland
ſtoßen und die Schwierigkeiten, vor die jeder neue Film
ellt, auf ſeine Art zu bewältigen.
n dieſem Zuſammenhang war es intereſſant, einen ſo
aft um das Problem der Filmmuſik ringenden Künſtler
heo Mackeben auf einer Preſſeveranſtaltung der Ufa
ſeine Ziele und Erfahrungen ſprechen zu hören. Wie lange
iſt es her, daß man im Tonfilm ſich damit begnügte, möglichſt
wirklichkeitsechte Geräuſche hervorzubringen! Das Gegacker
auf einem Hühnerhof oder das Quietſchen einer angezogenen
Bremſe war den Ohren der anſpruchsloſen Hörer bereits
köſt=
liche Muſik. Dann kam die Zeit, wo den einzelnen
Handlungs=
vorgängen ein mehr oder minder gut paſſender „
Muſik=
teppich” unterbreitet wurde. Alle bloße „Illuſtration” aber
hat mit Filmmuſik im höheren Sinne nicht viel zu ſchaffen.
Erſt eine individuelle, eigenſchöpferiſche Geſtaltung aus dem
Geiſte des betreffenden Films heraus kann höheren Anſprüchen
gerecht werden.
Theo Mackeben erläuterte dies an Beiſpielen aus ſeiner zu
dem Südſeefilm „Liebe, Tod und Teufel” verfaßten
Muſik. In ſtrengen, geſchloſſenen Formen ſind die
ver=
ſchiedenen Themen hier aufgebaut worden, das Ganze aber hat
ſinfoniſchen Fluß und Rhythmus. Dabei galt das Streben
einer neuen filmeigenen Inſtrumentation, die nicht wie die
Theatermuſik auf dem Grundſatz der „Verdoppelung” beruht,
ſondern — entſprechend dem optiſchen Bilde, das auf den
Zu=
ſchauer zukommt — durch differenzierende Beleuchtung wirkt.
Oberſtes Geſetz muß natürlich ſein, dem Geſamtwerk zu dienen
und ſich auch da unterzuordnen, wo die Verlockung beſteht, ſich
muſikaliſch hervorzutun. So wurde ein in der Kneipenſzene
ſich aufdrängender Schlager bewußt vermieden, um nicht einer
Augenblickswirkung zuliebe die eigentliche Linie des Films zu
gefährden. Das beſte Urteil über die Muſik eines Films wird
oftmals das ſein, daß man ſich ihrer gar nicht als etwas
Be=
ſonderem bewußt wird, ſie dafür aber unbewußt um ſo ſtärker
empfindet!
Heſſiſches Landestheaker.
Großes Haus. — Freitag, den 25. Januar 1935.
Ludwig van Beeihoven: „Zidelio”.
Wie verſchieden ſind die Eindrücke, wenn man eine Oper
ge=
räume Zeit nach ihrer Neueinſtudierung oder Erſtaufführung
wie=
der einmal hört! Zuweilen wirkt ſie zerſpielt, in ihren Wirkungen
abgeſchwächt, gleichſam ermüdet, zuweilen ſteigert ſich die Wirkung.
Die heutige Fidelio=Aufführung war ganz hervorragend. Von
Anfang bis Ende voll Spannung, voll größter muſikaliſcher
Sorg=
falt und voll bewundernswerter Hingabe an das Meiſterwerk.
Wir fanden Herrn Generalmuſikdirektor Karl Friderich
gegen=
über der Erſtaufführung weit rückſichtsvoller gegen die
Singſtim=
men, fanden ſeine Geſtaltung noch größer und freier. Ebenſo war
es mit allen ſoliſtiſchen Leiſtungen. Beſonders die Enſembles, das
Kanonquartett und Terzett im erſten Akt, der Gefangenenchor, die
großen Szenen des zweiten Aktes klangen ſo wundervoll rein, daß
das Lauſchen ein Genuß war. Auch Joachim Sat ler haben wir
noch nie ſo gut und tonrein die überaus ſchwierige, hohe und
an=
ſtrengende Partie des Floreſtan ſingen hören.
Den Pizarro gab Johannes Biſchoff, deſſen Auffaſſung von
der Blaſels, wie wir ſchon bei der Erſtaufführung hervorhoben,
völlig abweicht. Blaſel ſpielt den Tyrannen nervös, reizbar, ſtets
losbrechend, brutal, Biſchoff ſtellt einen kalten, wortkargen, alles
in ſich verſchließenden Wüterich dar, beide Auffaſſungen möglich und
berechtigt, geſanglich Biſchoff immer wieder in ſeiner Tonfülle,
Sicherheit und der außergewöhnlichen Deutlichkeit ſeiner
Sprach=
behandlung bewundernswert. Als Hörer hat man die Empfindung,
als ob es nicht zuletzt die geniale und in unerhörter ſeeliſcher
Spannung gebotene Leiſtung von Liſelott Ammermann iſt, die
alle Mitwirkenden vom Generalmuſikdirektor bis zum letzten
Chor=
ſänger mitreißt und veranlaßt, ſich bis zum Außerordentlichen zu
ſteigern. Daß auch Liſelott Ammermann einmal einen Fehler
machen kann, erlebten wir heute zum erſten Mal. Aber als Ganzes
löſte die Aufführung die Begeiſterung, innere Befreiung und
Läuterung aus, die Beethoven wie kaum ein anderer Meiſter zu
bewirken vermag.
Der Vorſikzende des Philologenverbandes
aus dem NSLB. ausgeſchloſſen.
Bayreuth. Das Preſſeamt der Hauptamtsleitung des
NSOB. teilt mit: Der Vorſitzende des Philologenverbandes,
Oberſtudiendirektor Schwendtke=Berlin, wurde wegen ſeines
Auf=
ſatzes Beſinnung” in Nr. 1 des „Deutſchen Philologenblattes”,
mit ſofortiger Wirkung aus dem NSB. ausgeſchloſſen.
Des=
gleichen iſt Nr. 1 des Philologenblattes, Jahrgang 35, am 9. ds.
Mts. polizeilich beſchlagnahmt und eingezogen worden. Dieſe
Maßßnahme erſtreckt ſich auch auf alle außerpreußiſchen Länder.
Neuer Intendant für Meiningen. Für das neue Theaterjahr
wurde an Stelle von Willy Loehr, der früher am Heſſiſchen
Lan=
destheater tätig war, Egon Schmid zum Intendanten der
Meininger Bühne ernannt. Egon Schmid hat ſich beſonders durch
die künſtleriſche Leitung der Freilichtbühnen Weißenburg und
Wunſiedel einen Namen gemacht.
Von der Univerſität Gießen. Der ordentliche Profeſſor für
Kirchengeſchichte an unſerer Univerſität, D. Heinrich
Born=
kamm, hat den an ihn ergangenen Ruf auf den ordentlichen
Lehrſtuhl für Kirchengeſchichte an der Univerſität Leipzig zum 1.
April 1935 angenommen. — Dr. Rudolf Gerber. Profeſſor für
Muſikwiſſenſchaft iſt von dem Herrn Reichs= und Preußiſchen
Miniſter, für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung zum
Mitglied des muſikaliſchen Denkmäler=Ausſchuſſes im
Reichs=
inſtitut für Deutſche Muſikforſchung beruſen worden.
Seite 4 — Nr. 26
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 26. Januar 19
Ea
Ihre Verlobung geben bekannt
Oiti Spamer
Willi Herberg
Gerichtsaſſeſſor.
Darmſtadt
Nidda
Weinbergſtr. 49
Darmſtadt
Im Eismond 193,5.
Karl Altzweig und
Frau Aenne, geb. Adams
Vermählte
Darmſtadt, am 26. Januar 1935
Mein lieber, guter Mann, unſer treuſorgender Vater und
Schwiegervater
Nuguſt Foulon
Reg.=Rat i. R.
iſt am Dienstag abend ſanft entſchlafen.
In tiefem Schmerz:
Auguſte Foulon
Anna Kliem, geb. Foulon
Dipl.=Ing. Dr. Arthur Foulon u. Braut
Berta Foulon.
Darmſtadt, Worms, den 25. Januar 1935.
Die Beerdigung fand auf Wunſch des Heimgegangenen in der Stille ſkatt.
Wir bitten von Beileidsbeſuchen abſehen zu wollen. (1102
Dieburgerſtraße 18
Arheilgerſiraße 52
Todes=Anzeige.
Freunden und Bekannten die
ſchmerz=
liche Nachricht, daß unſere gute Mutter
Grau Jareo Sohlttann Bw.
heute durch den Tod von ihrem langen
Leiden erlöſt wurde,
Die trauernden Hinterbliebenen.
Nieder=Ramſtadt, 25. Januar 1935.
Die Beerdigung findet Sonntag,
nach=
mittags 3 Uhr, ſtatt. (1124
Vereinigung ehem. Fußa. Regts. Gfz.
(Brandenb.) Nr. 3
Am Donnerstag verſchied plötzlich und
unerwartet, nachdem wir noch am
Sonn=
tag in frohem Kameradenkreiſe zuſammen
waren, unſer treues Mitglied, Kamerad
Eduard Rübſamen
Wir werden ſein Andenken in Ehren halten.
Beiſetzung, Samstag nachmittag ½3 Uhr
auf dem Waldfriedhof. Die Mitglieder der
Vereinigung werden ihrem verſtorbenen
Kameraden die letzte Ehre erweiſen. (1105
Der Vereinsführer.
Nach langem ſchwerem Leiden entſchlief dieſen Abend ſanft
unſere innigſigeliebte, unvergeßliche Muiter, Schwiegermutter,
Großmutter, Urgroßmutter und Tante
Frau Clara Stage
verw. Walter, geb. König
Witwe des ehemaligen Reichsbankdirektors zu Straßburg i. Elſaß
Kaiſerl. Geheimen Regierungsrats Otto Stage
in ihrem 88. Lebensjahr.
Emmh Petri, geb. Walter=Stage
Dr. Emil petri, Kreisdirektor a. D.
Mimi Krahnen, geb. Peiri
Rudolf C. Krahnen
und zwei Urenkel.
Darmſkadt, den 24. Januar 1935.
Mälheim/Ruhr, Krefeld.
Die Einäſcherung findet am Montag, den 28. Januar 1935,
vormittags 11½ Uhr, im Krematorium zu Darmſtadt ſtatt.
(1106
Blumenſpenden dankend verbeten.
Fabrikneue Nähmaſchinen
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auch auf Teilzahlg., Wochenrate 1.50; bei entſprech.
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delſtadtſt. 5, III.
Die Anmeldung ſchulpflichkiger Kinder
zur Aufnahme in die Bolksſchulen
an Oſtern 1935
hat Dienstag, den 5. Februar 1935, von 8½
bis 12 Uhr und von 14½ bis 16 Uhr zu erfolgen.
Näheres in der Bekanntmachung in den ſtädt.
st107
Aushangkäſten und in den Schulen.
Darmſtadt, den 23. Januar 1935.
Der Vorſitzende des Schulvorſtandes.
Wamboldt, Oberbürgermeiſter.
Vergleichsverfahren.
Ueber das Vermögen der Firma Neue Röhr=
Werke Aktiengeſellſchaft in Ober=Ramſtadt wird
heute, am 25. Januar 1935 vormittags 9 Uhr, das
Vergleichsverfahren zur Abwendung des
Kon=
kurſes eröffnet, da die Schuldnerin
zahlungsun=
fähig iſt.
Der Rechtsanwalt Dr. jur. H. Neuroth in
Darmſtadt, Luiſenſtraße 6 — Telefon 2210 — wird
zur Vertrauensperſon ernannt.
Zu Mitgliedern des Gläubigerausſchuſſes
wer=
den beſtellt:
1. Dr. jur. S. F. Kreitmair in Berlin=
Charlottenburg, Grolmanſtraße 6
2. Generaldirektor a. D. Franz Schmitz in
Berlin=Charlottenburg,
Brandenburgiſche=
ſtraße 43,
Dr. Rud, Iſpert, in Firma Drauz A.=G.
Katoſſeriewerke in Heilbronn a. N.,
4. Dr. Götz Direktor der Darmſtädter und
Nationalbank, Filiale der Dresdener Bank in
Darmſtadt.
5. W. Seeger, in Firma Seeger & Co. in
Frankfurt a. M., Adalbertſtraße 48.
Termin zur Verhandlung über den
Vergleichs=
vorſchlag wird auf:
Mittwoch, den 20. Februar 1935, vorm. 9 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gericht, Saal 118,
an=
beraumt.
An die Schuldnerin wird keine
Verfügungs=
beſchränkung erlaſſen,
Darmſtadt, den 25. Januar 1935.
Amtsgericht.
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beſtehende
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Kommandit Geſeliſchaft
Eiſengroßhandlung in Darmſtadt mit Niederlaffu
in Frankfurt am Main, iſt gemäß Eintrag
Handelsregiſter des Amtsgerichts Darmſte
vom 29. Dezember 1934 in eine
Aktien=Geſellſchaft
mit RM. 300 000.— Aktienkapital umgewand
worden. — Die Firma lautet künftighin
Eiſen=Rieg
Aktien=Geſellſchaft
Zum alleinigen Vorſtand wurde Herr En
Rieg beſtellt.
Dem Aufſichtsrat gehören an, die Herre
Bankdirektor Hans Oſtermayer, Stuttgart, Hütte
direktor Emil Schubert, Dillingen=Saar, Recht
anwalt Hans Kling, Darmſtadt, Dipl.=Ingenie
Rudolf Gaul, Darmſtadt.
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Mahnung.
Bei Meidung der Beitreibung und Koſtenberechnung
ſind bis zum 8. Februar 1935 an die
unterzeich=
nete Kaſſe zu zahlen:
5. Ziel Gemeinde=, Kreis= u. Provinzialſteuern 1934
5. Ziel Filial= und Warenhausſteuern 1934
5. Ziel Straßenreinigungs=, Müllabfuhr= u.
Kanal=
benutzungs=Gebühren 1934.
Darmſtadt, den 26. Januar 1935.
St.1116)
Stadtkaſſe.
Bekanntmachung!
Die Kohlenanfuhr für die ſtädt. Schulen und
Dienſt=
gebäude für das Rechnungsjahr 1935, ſoll vergeben
werden. Die Vergebungsunterlagen liegen in den
üblichen Dienſtſtunden bei der unterzeichneten
Direktion, Frankfurterſtr. 100, Zimmer 30, zur
Ein=
ſicht pffen. Die Angebote ſind bis Mittwoch, den
6. Februar, 1935, vormittags 10 Uhr, einzureichen.
st.1117)
Direktion der ſtädt. Betriebe.
Nachſtehende Bekanntmachung des Kreisamtes wird
den Intereſſenten zur Kenntnis gebracht.
Darmſtadt, den 25. Januar 1935.
Bürgermeiſterei.
Bekanntmachung
betreffend Verbindung des Anſchlußgleiſes der Firma
Bahnbedarf A.=G., Darmſtadt mit dem
Induſtrie=
gleis der Stadt Darmſtadt.
Die Firma Bahnbedarf A.=G. in Darmſtadt
beab=
ſichtigt eine Verbindung ihres Anſchlußgleiſes mit
dem Induſtriegleis der Stadt Darmſtadt herzuſtellen.
Der Plan der Anlage nebſt den Bedingungen der
Reichsbahndirektion Mainz liegt in der Zeit vom
Freitag, den 25. Januar bis Donnerstag, den
31. Januar 1935 einſchließlich auf dem Kreisamt
Darmſtadt in der Regiſtratur in der Zeit von
9—12 Uhr vormittags zur Einſicht der Intereſſenten
offen. Einwendungen können während dieſer Zeit
ſchriftlich bei dem Kreisamt Darmſtadt geltend
gemacht werden.
(st.1114
Darmſtadt, den 22. Januar 1935.
Kreisamt Darmſtadt.
J V.: gez. Damm.
PrennholzberſteigerungNr. 5
Am Donnerstag, den 31. Januar 1935, vorm. 9 Uhr,
wird in der Turnhalle am Woogsplatz in Darmſtadt
das letzte Brennholz aus den Staatswalddiſtrikten
Alte Weide und Stockſchlag der Förſterei Beſſunger
Forſthaus öffentlich meiſtbietend verſteigert: Zum
Ausgebot kommen:
Scheſter, ca. Rm.: Buche 427, Eiche 232 geſp. und
33 rund (zu Werkholz geeignet), Birke 5.
Knüppel, ca. Rm.: Buche 129, Eiche 79, Birke 1.
Blau geſtrichene Nummern kommen nicht zur
Verſteigerung. Es wird empfohlen, das Holz vorher
anzuſehen, da ſpätere Einwendungen gegen die
Be=
ſchaffenheit des Holzes nicht berückſichtigt werden
können. Nähere Auskunft durch Herrn Förſter Leyerer,
Beſſunger Forſthaus (Fernruf Darmſtadt 2666).
Darmſtadt, den 23. Januar 1935.
Forſtamt Darmſtadt.
(115
Einträge in das Handelsregiſter, Abteilun —
Am 23. Dezember 1934 hinſichtlich der
Dipl.=Ing. Hans Schneider, Darmſtadt: Die Fa
Siufach — Diplom=Ingenieur Hans Schneider, Geſellt
mit beſchränkter Haftung in Darmſtadt, iſt in s
Geſchäft eines Einzelkaufmanns umgewandelt
das geſamte Vermögen dieſer Geſellſchaft †
Dipl.=Ing. Hans Schneider in Darmſtadt s
Einzelkaufmann übertragen worden, wie die
Bilanz vom 30. November 1934 ergibt.
Abteilung B: Am 19. Dezember 1934
hin=
lich der Firma: Heſſiſche Handwerker=
Zen=
ſares Zimmer, genoſſenſchaft Landesgewerbebank gemeinnte
Aktiengeſellſchaft, Darmſtadt: Georg Hillgärtn E
mit Wirkung vom 1. November 1934 aus dem
Hauſe für läng, ſtand ausgeſchieden. Guſtav Dietz, Bankbea x
in Darmſtadt, iſt zum Vorſtandsmitglied be
Er vertritt die Geſellſchaft gemeinſam mit
Vorſtandsmitgliede Ernſt Neuſel in Darm
Am 22. Dezember 1934 hinſichtlich der Fi
Neue Gaswerk Eberſtadt Aktien=Geſellſchaf r
Eberſtadt a. d. B.: Dem Oberinſpektor Georg!
ohr in Darmſtadt iſt Prokura erteilt. Bürgerme
Dr. Uecker und Oberingenieur Georg Knobbe
aus dem Vorſtand ausgeſchieden. An ihrer E
ſind Oberingenieur Ludwig Glöckler und Amtn
Karl Sahm zu Vorſtandsmitgliedern beſtell=
Am 27. Dezember 1934 hinſichtlich der Fi=
Diplom=Ingenieur Hans Schneider, Geſellſchaft
beſchränkter Haftung, Darmſtadt: Durch Beſ
der Geſellſchafterverſammlung vom 17. Dezer
1934 iſt Umwandlung in das Geſchäft eines Ei
kaufmanns unter der Firma „Diplom=Ingen
Hans Schneider” erfolgt. Den Gläubigern der
ſellſchaft, die ſich binnen ſechs Monaten nach
Bekanntmachung der Eintragung des Umw
lungsbeſchluſſes in das Handelsregiſter zu di
Zwecke melden, iſt Sicherheit zu leiſten, ſowei
nicht Befriedigung verlangen können.
27. Dezember 1934 hinſichtlich der Firma: (
induſtrie, Geſellſchaft mit beſchränkter Haft
Darmſtadt: Die Firma iſt erloſchen. Am 29. De
ber 1934 hinſichtlich der Firma: Schade & 7
grabe, Aktiengeſellſchaft, Zweigniederlaſſung De
ſtadt: Die Generalverſammlung vom 5. Novei
1934 hat zum Zwecke der Einziehung der ge
ſtandslos gewordenen, bisher mit 25 Prozent
gezahlten, Vorzugsaktien von nom. 200 000
die Herabſetzung des Grundkapitals um einen
trag von 200 000 RM. beſchloſſen. Dieſer Beſe
iſt durch Einziehung und Vernichtung der Vorz
aktien durchgeführt. Das Grundkapital beträgt
800 000 RM. Die Satzungen ſind durch Beſe
der Generalverſammlung vom 5. November
in § 4 Abſ. I (Grundkapital), 13 (Stimmre
Streichung des § 15 Abſ. II (Vorzugsaktien)
ändert worden. Als nicht eingetragen wird
öffentlicht: Das Grundkapital iſt eingeteilt in
auf den Inhaber lautende Stammaktien, und
auf 240 Stück über je 3000 RM. und 80 (
über je 1000 RM.
Neueinträge: Abteilung A: Am 16. Dezen
1934: Georg Joſt, Darmſtadt. Inhaber: G
Joſt, Kaufmann in Darmſtadt.
Abteilung B: Am 27. Dezember 1934: Ra
kunſt Darmſtadt, Geſellſchaft mit beſchränkter
tung. Sitz: Darmſtadt. Gegenſtand des Un
nehmens: Herſtellung und Verkauf von Wohnut
einrichtungsgegenſtänden aller Art, ſowie Bet
gung an ähnlichen Unternehmungen. Stammkapi
100 000 RM. Geſchäftsführer: Oskar Wirth, K
mann, Frankfurt a. M. Der Geſellſchaftsvert
iſt am 20. Dezember 1934 errichtet. Die Ge
ſchaft wird durch einen oder mehrere Geſcha
führer vertreten. Als nicht eingetragen wird
kannt gemacht: Die Bekanntmachungen der Ge
ſchaft erfolgen im Deutſchen Reichsanzeiger.
Darmſtadt, den 10. Januar 1935. (
Heſſiſches Amtsgericht.
Forſkamk Kranichſtein
Holzverſteigerung Ar. 8.
Mittwoch, den 30. Januar, vorm. 9 Uhr
wird in Arheilgen (Wirtſchaft „Zum Schwane
aus Forſtort V Im Jagen 23, Brunnershegſtüg
11 verſteigert:
Scheitholz, rm: 490 Buche, 6 Hainbuche
Eiche, 1 Lärche: Knüppelholz, rm: 225 Bu
15 Hainbuche, 75 Eiche; Reiſerholz I. Kl.,
162 Buche.
Das Holz iſt vor der Verſteigerung einzuſel
Auskunft durch Herrn Forſtgehilfen Neumd
Forſthaus Krauſe Buche (Tel. Langen 514)
uns.
Darmſtadt, den 24. Januar 1935.
Forſtamt Kranichſteir
Holzverſteigerung Ar. 9.
Freitag den 1. Februar, vorm. 9 Uhr
wird in Arheilgen (Wirtſchaft „Zum Schwane
aus Forſtort I Faulbruch 8, 9, II Diebsfang 1.
Birken 11, 13. 15, III Mühleck 1 verſteigert:
Scheitholz, rm: 576 Buche, 4 Hainbuche
Eiche, 225 Kiefer (meiſt rund) 19 Fich
Knüppelholz, rm: 245 Buche, 7 Hainbuchs;
Eiche, 1 Birke 76 Kiefer, 1 Lärche, 34 Fich
Reiſerholz I. Kl., rm: 115 Buche, 6 Hainbug
Reiſerholz III, Kl., Wellen: 1120 Buche.
Das Holz iſt vor der Verſteigerung einzuſel
Mit H geſchlagene Nummern werden nicht. 1
kauft. Auskunft durch Herrn Förſter Klipſte
Forſthaus Bayerseich (Tel. Langen 513) und 1
Darmſtadt, den 24. Januar 1935.
1089)
Forſtamt Kranichſtein.
Samstag, 26. Januar 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 26 — Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 26. Januar 1935.
Geheimrak Müller 70 Jahre.
Am 26. Januar begeht der emeritierte Profeſſor für
Papier=
brikation an der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt, Herr Geh.
gurat Dr.=Ing. e. h. Friedrich Müller, ſeinen 70. Geburtstag.
„blreiche Schüler, die zu ſeinen Füßen geſeſſen haben, werden ſich
s ausgezeichneten, immer anregenden Lehrers bei dieſer
Ge=
genheit erinnern. Aus einem Born reicher Erfahrung ſchöpfend,
e er in langen Jahren praktiſcher Tätigkeit erwarb, vermochte er
ehr als eine Generation tüchtiger Ingenieure der bedeutenden
gezialinduſtrie der Papierfabrikation zur Verfügung zu ſtellen.
ſe große Verehrung und Anerkennung, die Prof. Müller aus den
reiſen der Induſtrie entgegengebracht wird, iſt ein lebendiger
Be=
eis für ſeine Erfolge. Es war ſein Verdienſt, daß das Inſtitut
Papierfabrikation zu einer Stätte wirkſamer Lehr= und
For=
ungstätigkeit wurde. Der wiſſenſchaftliche Ertrag ſeines
unge=
in arbeitsreichen Lebens fand in ſeinem großen Werk über die
„vierfabrikation und deren Maſchinen vorläufig ſeinen
Nieder=
lag. Das bedeutet jedoch noch keineswegs einen Abſchluß. Die
gewöhnliche Friſche des Gelehrten wird ſicherlich der Fachwelt
ch manche Frucht ſeines Geiſtes beſcheren.
Der heſſiſche Stagtsminiſter.
Bekanntmachungen des Perſonalamts.
Beſtellt wurden am 2. Januax 1935 zu kommiſſariſchen
ürgermeiſtern: Georg Fuhr in Hochſtädten, Kreis
nsheim; Georg Heinrich Quick in Kreidach. Kreis
Heppen=
m; zu kommiſſariſchen Beigeordneten: Johann
ilipp Bär in Bobſtadt, Kreis Bensheim; Karl Koch in
yönberg, Kreis Bensheim; Fritz Schadt in Geinsheim, Kreis
oß=Gerau; Johannes Becker in Tröſel, Kreis Heppenheim;
ilhelm Joſef Jung in Dietesheim, Kreis Offenbach; Wilhelm
chler in Froſchhauſen, Kreis Offenbach; Heinrich Linker
Schadenbach, Kreis Alsfeld.
Miniſterialabteilung für Bildungsweſen, Kultus, Kunſt
und Volkstum.
Erledigt ſind: 1. Eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen
yrer an der Volksſchule in Bersrod, Kreis Gießen. 2 Eine
hrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule in
alsheim, Kreis Worms. Geräumige Vierzimmerwohnung
Manſarde iſt vorhanden. Bewerber müſſen ſeit mindeſtens
t Jahren die Prüfung abgelegt und eine Anwärterdienſtzeit
7 mindeſtens fünf Jahren zurückgelegt haben.
Konſularnachricht. Der zum Wahl=Vizekonſul bei dem König=
Britiſchen Generalkonſulat in Frankfurt a. M. ernannte Herr
E. Dowden iſt anerkannt und zur Ausübung konſulariſcher
rrichtungen im Volksſtaat Heſſen zugelaſſen worden,
Heſſiſches Landestheaker Darmſtadk.
GROSSES HAUS
intag,
ſ. Februar
Anf. 19.30, Ende 21.30 Uhr. Zuſatzmiete II. 9. Vorſt.
Kinderreiche Mütter Nr. 251—310.
Iphigenie auf Tauris. Preiſe 0.70 bis 3.80 ℳ.
Vorbereitung: „Turandot”, ein heiteres Spiel nach
Gozzi. — „Die Entführung aus dem Serail”, von Mozart.
Heſſiſches Landestheater. Im Heſſiſchen Landestheater (Gro=
Haus) wird heute abend „Der Vetter aus Dingsda”, von
ſinecke als Volksvorſtellung zu kleinen Preiſen gegeben. Sie
öglichen es jedermann, eine der erfolgreichſten, ganz im
dernen Milieu ſpielenden Operetten, deren Melodien mit Recht
„Schlagern” geworden ſind, zu ſehen. Die muſikaliſche Leitung
Aufführung hat Kapellmeiſter Franz Herburger. Die
Haupt=
tien ſpielen Erna von Georgi, Regina Harre, Martha Liebel,
nrich Kuhn, Heinz Langer, Hermann Schmid=Berikoven und
I3 Weihmann. — Im Kleinen Haus des Landestheaters geht
te abend Goethes Schauſpiel „Iphigenie auf Tauris” in Szene,
in der Neueinſtudierung von Generalintendant Franz Everth
Lublikum und Preſſe als ein beſonders ſtarkes künſtleriſches
ebnis anerkannt wird. Als Darſteller wirken Ruth Trumpp,
ſert Lippert. Jochen Poelzig, Karl Raddatz und Hannes
Stel=
mi=
Wie wir vom Heſſiſchen Landestheater erfahren, hat der
Vor=
kauf für die beiden in der nächſten Woche ſtattfindenden
Gaſt=
le von Konrad Dreher (Montag, 28. Januar in „Der
Fein=
recker” von Ludwig Thoma) und Anny von Stoſch (als „
Eliſa=
in der Feſtvorſtellung von „Tannhäuſer” am Mittwoch,
Januar) bereits ſehr lebhaft eingeſetzt. Beſonders die rege
hfrage nach Karten zu dem Gaſtſpiel Anny von Stoſch zeigt,
die Sängerin ſeit ihrem Engagement am Heſſiſchen
Landes=
nter noch in beſter Erinnerung beim Darmſtädter Publikum
t. Zu der Feſtvorſtellung anläßlich des Jahrestages der
natid=
en Erhebung am kommenden Mittwoch, 30. Januar, werden
Beſucher im Landestheater auch die oberſten Vertreter der
zierung und der Partei erwartet.
Lebensweisheit im deutſchen Sprichwort.
Vorkrag von Profeſſor Dr. Bergmann im Deutſchen Sprachverein.
Im Deutſchen Sprachverein leitete der bekannte
Sprachforſcher, Prof. Dr. Bergmann, die Vortragsreihe des
Jahres 1935 mit einem Vortrag über das alte Sprachgut der
deut=
ſchen Sprichwörter ein. Der Vortragende hat ſich ſeit langem mit
dieſem Gegenſtand beſchäftigt. Der Vortrag wollte ein Beitrag dazu
ſein, dem koſtbaren Sprachgut wieder zu der Achtung zu verhelfen.
die ihm gebührt.
In früheren Zeiten war das Sprichwort ein Bildungsmittel
neben der Bibel; es zeigte dem Volk die Richtlinien ſeines
Han=
delns. Und wirklich enthält es eine Fülle von Lebensweisheit. Dieſe
gründet ſich auf die genaue Beobachtung vieler Geſchlechter. In
echt volkstümlicher Sprache iſt die Beobachtung gefaßt — in einer
Sprache voll Kraft und voll Bildhaftigkeit. Erkenntniſſe werden
nicht abgezogen von den Dingen in blaſſen Formeln benannt,
ſon=
dern an den Dingen gezeigt. Die Begriffe werden wie lebendige
Weſen geſchaut und dargeſtellt. „Die Faulheit läuft ſo langſam,
daß die Armut ſie einholt” — „Wenn Gelegenheit einen anlacht,
muß man ſie küſſen”. — „Arbeit, Mäßigkeit und Ruh, ſchließen dem
Arzt die Türe zu‟. Das iſt die erdhafte Sprache des Volkes, und
in ſolcher Sprache ſprechen ſehr viele Sprichwörter. Dieſe Sprache
galt einer ſpäteren „aufgeklärten” Menſchheit als zu einfach. Die
Weisheit der Sprichwörter erſchien ihr als „Eſelsbrücken”, als
„Koch= und Kellerweisheit”, Offenbare Widerſprüche verſchiedener
Sprichwörter ſetzten dieſe im Wert auch noch herab.
Gewiß bezieht ſich das meiſte der Sprichwörter auf das
erd=
hafte, ſchlichte Volksleben, und ganz gewiß ſind die Weisheiten der
kurzen Sätze vielfach für einen beſtimmten Fall einſeitig geſchaute
Teilwahrheiten. Jedes Ding hat ja auch mehrere Seiten. Die
ganze Wahrheit ergibt ſich erſt aus der Zuſammenfaſſung der
ver=
ſchiedenen Seiten zu einem Ganzen.
So haben denn auch bedeutende Geiſter wie Luther, Herder,
Leſſing, Goethe und viele andere die Sprichwörter ſtets gepflegt
— ja, ſie geliebt. Luther z. B. hat ſich eine feine Sammlung
da=
von angelegt, ſich einzelne ſogar mit Kreide an die Wand
ge=
ſchrieben und ſie eifrig angewandt. Man hat in ſeinen Schriften
etwa 3000 Sprichwörter gezählt.
Gar vieles iſt gerade für unſere Zeit neu entdeckt worden, was
altes Sprichwortgut enthält. Es ſeien nur folgende Beiſpiele
ge=
nannt. Ueber Erdgebundenheit: „Aus Eulen werden keine Falken”,
„Was in Fleiſch und Blut ſteckt, kann man nicht ausſchwitzen”,
Art läßt nicht von Art”. — Ueber die Kinderzahl: „Ein Kind,
kein Kind, zwei Kind, ein halb Kind, drei Kind, ein Kind‟.
Ueber Ehe: „Gleich Blut, gleich Glut und gleiche Jahr geben ein
gut Paar”
— „Ungeſunde Ehe bringt den Kindern Ach und
Wehe‟. — Ueber Ehre: „Gut verloren, etwas verloren, Mut
ver=
loren, viel verloren, Ehre verloren, alles verloren”,
Der Vortragende führte alles dies mit großer Sachkenntnis
in feinem Vortrag ſorgfältig aus und belegte es mit einer Fülle
von Beiſpielen. Er legte ſeiner Betrachtung einen feſt umriſſenen
Plan zugrunde und faßte den ungeheuren Stoff in verſchiedene
Einheiten zuſammen. So brachte er Ueberſicht in das bunte
Vielerlei.
6. Januar Anfang 19.30 Uhr. Ende 22,00 Uhr. Außer Miete.
Der Vetter aus Dingsda.
Volksvorſtellung zu kleinen Preiſen: 0,50 bis 3,00. intag,
7. Januar Anfang 19.30, Ende 22 Uhr. Deutſche Bühne A. 7.
Tosca.
Preiſe 0,70 bis 5,50 RM. ntag,
8. Januar Anfang 19.30, Ende 22 Uhr.
Deutſche Bühne, Jugend=Ring I 4. Vorſtellung.
Martha, Oper v. Flotow. (Geſchloſſene Vorſtellg.) nstag,
9. Januar Anfang 20.00, Ende 22 Uhr.
Miete E 14.
Uraufführung: Der Tod des Johannes A Pro,
Oper von Wolfg. Riedel. Preiſe 0.70 bis 5.50 ℳ. ttwoch,
0. Januar Anfang 19.00. Ende nach 23 Uhr. Außer Miete.
Feſtvorſtellg. z. Jahrestag d. nationalen Erhebung:
Tannhäuſer. (Einmalig. Gaſtſpiel Anny v. Stoſch.)
Preiſe 0.70 bis 5.50 ℳ. — Nur Wahlmieten und
Weihnachtsmieten gültig. enerstag.
1. Januar Miete C 15.
Anfang 20.00, Ende 22 Uhr.
Der Tod des Johannes A Pro. Pr. 0.70 bis 5.50 ℳ. nstag,
. Februar Anf. 19.30, Ende 22 Uhr. Dtſch. Bühne M. 8. Vorſt.
Preiſe 0.70 bis 5.50 ℳ.
Tosca. entag,
Februar Außer Miete.
Anfang 19.30, Ende 22 Uhr.
Der Vetter aus Dingsda, Operette von Künnecke.
Preiſe 0.50 bis 3.00 ℳ. KLEINES HAUS ns
ag,
6 Januar Anfang 19.30 Uhr. Ende 21.30 Uhr.
Deutſche Bühne K, 10. Vorſtellung, Zuſatzmiete 12.
Jphigenie auf Tauris. Preiſe 0,70 bis 3,80 RM. intag,
7. Januar Anf. 19.30, Ende geg. 22 Uhr. Zuſatzmiete lV, 8.Vorſt.
Preiſe 0,70 bis 3,80 RM.
Die drei Eisbären. ntag.
8. Januar Außer Miete.
Anfang 20.00 Ende 22 Uhr.
Einmaliges Gaſtſpiel Konrad Dreher mit Enſemble:
Der Feinſchmecker, Schwank von Thoma.
Preiſe 0.50 bis 3.00 ℳ. nstag,
9. Januar Anfang 20.00, Ende 22 Uhr. Zuſatzmiete I, 7. Vorſt.
Kinderreiche Mütter Nr. 151—200.
Iphigenie auf Tauris, v. Goethe. Pr. 0.70 bis 3.80,ℳ. inerstag,
1. Januar Anfang 20,00, Ende 22.15 Uhr.
Kraft durch Freude, 5. Vorſt.
Preiſe 0.70 bis 3.80 ℳ.
Die drei Eisbären. itag.
.. Februar Anf. 20.00, Ende 22 Uhr. Zuſatzmiete IV, 9. Vorſt.
Kinderreiche Mütter Nr. 201—250.
Iphigenie auf Tauris. Preiſe 0.70 bis 3.80 ℳ. nstag,
Februar Anfang 19.30 Ende 21.45 Uhr.
Kraft durch Freude, 6. Vorſt. (Geſchloſſ. Vorſtellung)
Die drei Eisbären, Ländl. Luſtſpiel v. Vitus.
Jubiläumsausſtellung Profeſſor Adolf Beyer. Der Vorſitzende
des Kunſtvereins ſchreibt uns: Es ſei nochmals darauf
hingewie=
ſen, daß der unwiderruflich letzte Tag der
Jubiläums=
ſchau der morgige Sonntag, der 27. d. M., ſein muß. Von
verſchiedenen Seiten war ja eine weitere Verlängerung angeregt
worden, dieſen Wünſchen konnte aber leider nicht entſprochen
werden, weil die Kunſthalle für die dann kommende Ausſtellung
freigemacht werden muß. Es ſpricht ſicher für die große
Bedeu=
tung der jetzigen Veranſtaltung, wenn letzten Donnerstag auch
der Reichsſender Frankfurt ihren Beſuch warm empfohlen hat.
Ihr hoher künſtleriſcher Wert ergibt ſich auch daraus, daß der
badiſche Kunſtverein nunmehr die Jubiläumsausſtellung für den
Monat März nach Karlsruhe eingeladen hat. Sie war alſo alles
in allem ein voller Erfolg für den geſchätzten Künſtler, wie auch
für den Kunſtverein für Heſſen. Sicher wird ihr auch der letzte
Sonntag zahlreiche Beſucher bringen. Um weiteren Kreiſen die
Möglichkeit eines ſolchen Beſuches zu geben, iſt das Eintrittsgeld
für dieſen Tag ermäßigt.
UUler viel reiſt, weiß die Annehmlichkeit zu ſchätzen,
auch in der Fremde Verbindung mit daheim zu
hal=
ten, über alles Wichtige informiert zu werden. Ob
es zum Winterſport geht, der ſommerliche Urlaub
angetreten wird oder ein geſchäftlicher Anlaß die
Reiſe beſtimmt — immer ſoll man vor Antritt
der=
ſelben das „Darmſtädter Tagblatt” beim Verlag
oder nächſten Poſtamt zur regelmäßigen
Kreuz=
bandnachlieferung beſtellen. Ein paar Groſchen
Son=
dergebühren im Monat und Sie erhalten täglich
Poſt von daheim!
Aerzilicher Sonnkagsdienſt.
Der Sonntagsdienſt reicht nunmehr von
Samstag mittag 2 Uhr bis Montag früh 6 Uhr.
Iſt in dieſer Zeit wegen plötzlicher Erkrankung ärztliche Hilfe
er=
forderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der Hausarzt zu rufen. Wenn
die=
ſer nicht erreichbar iſt, dann ſind am Sonntag, dem 27.
Ja=
nuar, folgende Aerzte zu deſſen Vertretung bereit: Dr. med.
Kohlſchütter Theodor=Fritſch=Straße 21 Tel. 1705; Dr.
med. Schefers, Zimmerſtraße 8, Tel. 2000; Dr. med. Klaus
Hoffmann, Annaſtraße 20, Tel. 53.
Sonntags= und Nachtdienſt in den Apotheken Darmſtadts.
Es verſehen den Sonntagsdienſt und in der daran ſich
anſchließen=
den Woche vom 27. Januar bis 3. Februar den Nachtdienſt: die
Apotheke am Juſtizpalaſt, Bismarckſtraße 9 und die
Einhornapotheke, Kirchſtraße 10½. Der Nachtdienſt
wech=
ſelt am Samstag abend, ſo daß die Apotheke, welche den
Sonn=
tagsdienſt hat, ſchon in der vorhergehenden Nacht den Nachtdienſt
verſieht.
Als Erſtes beſprach er die Arbeit. Ueber Arbeit hat das
Volk viel nachgedacht und Treffendes ausgeſagt, ſei es, wie die
Arbeit zu tun ſei (ſo daß ſie fort ſchreitet” — „Gemach geblaſen,
bringt keinen Staub in die Naſen‟). Das Sprichwort weiß, daß die
Arbeit freudig getan werden und durch Freude unterbrochen
wer=
den muß. (Kraft durch Freude.) Dann aber auch, daß ſie in
rich=
tigem Verhältnis zur Kraft ſtehen muß („Der Acker muß ſchwächer
ſein als der Bauer”) und daß ſie mit Ausdauer zu betreiben iſt.
Das Sprichwort wägt auch den Wert verſchiedener Arbeit
gegeneinander ab, und es iſt beachtenswert, daß es die Berufe des
Pfarrers, des Lehrers, des Herrſchers und der Mutter zu den
ſchwerſten zählt.
Ueber Freiheit und Gebundenheit handelte die
fol=
gende Gruppe. Viel Beiſpiele ſprachen vom Blut und von der
Art Einen breiten Raum nahm ſelbſtverſtändlich auch die
Be=
trachtung des Körpers, der Fröhlichkeit des
Lebens=
triebs und der Liebe ein. Darüber hat der Volksmund
natür=
lich viel und Treffendes ausgeſagt. Ganz wenige Beiſpiele können
nur hier ſtehen: „Den Bauch verhatſcheln, heißt zum Kirchhof
watſcheln”. „Eſſen und Trinken muß ſein und wären alle Bäume
Galgen”.
Am Akter findet der Volksmund wenig Gefallen. Es heißt
zwar „Das Alter greiſet und weiſet”, aber meiſt werden die
Gebrechen des Alterns geſehen.
Auch die Frauen kommen ſchlecht im Sprichwort weg. Ueber
die Mutterliebe allerdings iſt manch ſchönes Wort zu leſen, und
die Macht der Frau wird anerkannt, wenn es heißt, daß „ein
Frauenhaar ſtärker ſei als ein Schiffstau”,
Ganz herrlich und ſicher ſind des Menſchen Untugenden
ge=
ſchildert in der Art des folgenden Beiſpiels: „Der Geizige wird
nicht eher ſatt, bis er den Mund voll Erde hat”. Ueber den
Furcht=
hafen, den Pantoffelhelden, den Prahlhans. den Allesbeſſerwiſſer,
den Verſchwender uſw. gibt es prächtige Worte, ſo trefflich und
vielgeſtaltig, daß man ſchier von einer Ausdruckskunde im
Sprich=
wort ſprechen könnte.
Wieviel wird allein aus dem Blick des Auges geleſen, und
wieviel enthüllt dem Beobachter Volk das Angeſicht von dem
in=
neren Licht des Geiſtes!
So bleibt am Schluß der Betrachtung die Gewißheit von dem
tatſächlichen, lebenswirkſamen Wert des Sprichworts. Man nutzt
ſeinen Wert nicht aus, wenn man es nur ſammelt wie Altertümer.
Dann erſt wird es wieder in den Blutſtrom unſeres Lebens
auf=
genommen, wenn wir ſeine Weisheit erkennen — und anwenden.
Dem von zahlreicher Zuhörerſchaft ſehr beifällig
aufgenomme=
nem Vortrag folgte eine Ausſprache, bei der einige Herren noch
anregende Ergänzungen zu dem Vorgetragenen darboten.
Dann ſchloß ſich die Hauptverſammlung des Vereins an. Nach
der Rechnungsablage wurde der bisherige Vorſtand wiedergewählt.
Anregungen für die weitere Vereinsarbeit bildeten den Schluß der
Verſammlung.
Lck.
Opferkag für das Winkerhilfswerk des ganzen
deutſchen Volkes.
Die deutſche Not= und Schickſalsgemeinſchaft kennt keine
Grenzen, wie das Gefühl der Verbundenheit in Glück und
Er=
hebung nicht bloß den Staat, ſondern die Nation umfaßt. Deutſche
Not iſt, wo immer ſie ihr gramvolles Antlitz erhebt, die Not der
ganzen deutſchen Nation und ihre Linderung iſt die Bewährung
jenes heiligen Leitſatzes, der beſagt, daß Gemeinnutz vor
Eigen=
nutz geht. Mit rührendem Eifer ſammeln zahlreiche Deutſche im
Ausland, auch wenn ſie vielfach das deutſche Mutterland niemals
geſehen haben, für das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes im
Reiche. Sie geben damit der Zuſammengehörigkeit aller
Deut=
ſchen lebendigſten Ausdruck. Dieſe Zuſammengehörigkeit und
Schickſalsgemeinſchaft des deutſchen Hundert=Millionenvolkes hat
der Volksbund für das Deutſchtum im Ausland als leuchtendes
Bekenntnis auf ſeine Fahnen geſchrieben. So fehlt er auch nicht
bei der Sammlung für das Winterhilfswerk und führt am 26.
Januar ſeinen erſten großen Opfertag durch. Auf allen Straßen
und Plätzen in allen deutſchen Städten und Dörfern werden die
Mitglieder des VDA. die blaue Kornblume, das alte Abzeichen
des volksdeutſchen Kampfes, verkaufen und damit bekunden, daß
der Kampf gegen Hunger und Kälte eine Pflicht des
Geſamt=
volkes iſt. Jeder Deutſche ſoll an dieſem Tage die Blume der
Treue tragen und mit dieſem Zeichen bekennen, daß auch er ſich
— opfernd — in die Gemeinſchaft aller ſtellt, wo jeder für jeden
eintritt und alle für alle ſtehen.
Hohes Alter. Am 28 Januar feiert Herr Wachtmeiſter i. R.
Karl Haas, Geißenſee 7, in völliger körperlicher und geiſtiger
Friſche ſeinen 80. Geburtstag. Beſonders in Dragonerkreiſen des
früheren Dragoner=Regts. 23, 2. Esk., dürfte Herr Haas in guter
Erinnerung ſein. Die beſten Wünſche begleiten ihn, möge ihm
noch ein ſchöner Lebensabend beſchieden ſein.
OLPA. Achtung, Fuhrunternehmer! Der
Reichsverkehrs=
miniſter macht im „Deutſchen Reichsanzeiger” vom 20. Dezember
1934 Nr. 297 bekannt, daß der Reichsverband des
Fuhr=
gewerbes e. V., Sitz München; als die alleinige
Vertre=
tung des Fuhrgewerbes im Sinne des § 1 Ziffer 1 des Geſetzes
zur Vorbereitung des Organiſchen Aufbaues der deutſchen
Wirt=
ſchaft vom 27. Februar 1934 von ihm anerkannt worden iſt.
Die=
ſem Verband haben nach der vom Reichsverkehrsminiſter
feſtge=
ſetzten Satzung alle Unternehmer anzugehören, die gewerbsmäßig
Perſonen oder Güter mit nichtmotoriſchen Fahrzeugen
oder in der Hauptſache mit nichtmotoriſchen
Fahrzeugen befördern. Der Reichsverkehrsminiſter
for=
dert alle hiernach in Frage kommenden Unternehmer, die bisher
dem Reichsverband noch nicht beigetreten ſind, auf, ſich bis zum
1. Februar 1935 mit Wirkung vom 1. Januar 1935
zum Zwecke ihrer Eingliederung in den Verband
bei dieſem anzumelden (Anſchrift:
Reichsver=
band des Fuhrgewerbes e. V., München,
Weſten=
rieder Straße 21/II). Wer ſich bis zu dieſem Zeitpunkt nicht
angemeldet hat, wird auf Grund des § 1 Ziffer 5 des Geſetzes vom
27. Februar 1934 zwangsweiſe angeſchloſſen. Auf die
Strafbeſtim=
mung des § 3 des Geſetzes wonach vorſätzliche oder fahrläſſige
Zu=
widerhandlungen gegen die getroſſenen Anordnungen mit
Geld=
ſtrafe oder Gefängnis bis zu 1 Jahr beſtraft werden, wird
hin=
gewieſen.
— Odenwaldklub. Um das 53. Jahresfeſt zu verſchönern, mit
dem die Ehrung der treuen Wanderer verbunden iſt, haben
wie=
derum beliebte Künſtler ihre Mitwirkung zugeſagt. An ein
viel=
verſprechendes Programm ſchließt ſich der allgemeine Tanz, zu dem
der Muſikzug der Standarte 115 aufſpielt. Man erſcheint im
Wanderanzug oder mit einem Gewand, in dem man ſich bei eiiem
Feſt in der Sommerfriſche ſehen läßt. Auch auswärtige
Orts=
gruppen des Klubs werden in Darmſtadt zahlreich vertreten ſein.
— Familienabend in der Stadtmiſſion. Am kommenden
Sonntag, den 27. Januar 1935, abends, wird Herr Rektor
Wei=
mar von Frankfurt a. M. im großen Saal der Stadtmiſſion einen
Familienabend halten. Auf dem Programm desſelben ſtehen
Rezitationen aus eigenen Gedichten des Redners und eine bibliſche
Anſprache. Hierzu ſind die Mitglieder und Freunde der
Stadt=
miſſionsarbeit bei freiem Eintritt herzlich eingeladen. Der
Red=
ner des Abends hält bereits am Nachmittag eine Bibelſtunde, auf
die beſonders aufmerkſam gemacht wird.
— VDA.=Frauengruppe Darmſtadt. Zahlreiche Fragen
ver=
anlaſſen die Mitteilung, daß bei dem „Volksdeutſchen Feſt”
am 9. Februar Maskenkoſtüme ausgeſchloſſen ſind, ebenſo alle
Gewänder, die Trachten verunſtalten und zum Tand
herabwür=
digen. Alles muß ſich ſo kleiden, daß es in ein dörfliches Feſt
mit fröhlichem Jahrmarktstreiben hineinpaßt. Beſonders
will=
kommen ſind natürlich echte Trachten. Ueber das bunte Pro
gramm des Abends, das viel Jugend in Atem hält, wird
dem=
nächſt Näheres bekannt gegeben.
Morgen heiterer Film=Nachmittag im Saalbau! Das
Gaſt=
ſpiel der beliebten Filmkünſtler Paul Hörbiger. Camilla
Horn, Graveure uſw. findet, wie überall, ſo auch in
Darm=
ſtadt, außerordentlich ſtarkes Intereſſe. Es empfiehlt ſich, noch
Karten in den Vorverkaufsſtellen, zu beſorgen. Eine
Wiederholung des Gaſtſpiels iſt nicht möglich.
Seite 6 — Nr. 26
Aus der NSDAP.
NS.=Schweſternſchaft, Gau Heſſen=Naſſau.
Am Sonntag, den 27. Januar 1935. vorm. 11 Uhr, findet in
Frankfurt a. M.=Süd. Schulſtraße 7 eine Tagung der
Kreisfach=
ſtatt.
Der Kreisleiter.
Ortsgruppe Steinberg.
bearbeiterinnen der NS.=Schweſternſchaft des Haues Heſſen=Naſſau
Der für heute angeſetzte Zellenabend der Zellen 3 und 4 fällt
aus. Dafür findet am Freitag, den 25. Januar 1935, eine
außer=
ordentliche Mitgliederverſammlung ſtatt bei Sitte, Karlsſtraße,
abends 8.30 Uhr. Die Parteigenoſſen und =Genoſſinnen werden
er=
ſucht, vollzählig zu erſcheinen. Die Politiſchen Leiter haben
eben=
falls vollzählig zu erſcheinen. Entſchuldigungen nur im
Krankheits=
falle, da anſchließend an die Verſammlung eine Sitzung der
Poli=
tiſchen Leiter ſtattfindet.
NSKOV., Ortsgruppe Groß=Gerau.
Kreisleitung Groß=Gerau. Am Sonntag, 27.
Ja=
nuar, findet bei Graf die diesjährige Hauptverſammlung der
Orts=
gruppe ſtatt. Das Erſcheinen eines jeden iſt Pflicht. — Beginn
3,30 Uhr.
Neuzeitliches Schulkurnen.
Turnſchau des Realgymnaſiums.
Die Direktion des hieſigen Realgymnaſiums hatte für geſtern
abend die Eltern der Schüler und die Freunde der Anſtalt zu
einem Elternabend in die Turnhalle am Woogsplatz
einge=
laden. Ein überfülltes Haus bewies, daß die Elternſchaft mit
gro=
ßer Anteilnahme der Arbeit der Schule folgt und gern gewillt iſt.
Einblick zu nehmen in die Ergebniſſe beſtimmter
Erziehungs=
gebiete. Aufgabe des Abends war, einen Querſchnitt durch die
Jahresarbeit in der körperlichen Ertüchtigung zu geben, alſo aus
dem Fach, das man heute noch mit dem Namen „Turnen”
be=
zeichnet. Aber wie verſchieden iſt dieſe körperliche Schulung von
der vor 20 und 30 Jahren. Da gibt es keine Tupftritte und
Unter=
armwinden links oder rechts, ſondern ſcheinbar gelöſt arbeiten die
Kräfte, aber nur ſcheinbar ſind ſie gelöſt. In Wirklichkeit erfolgt
die Arbeit nach wohldurchdachtem Plan und verſteht es, alle
Schüler einer Klaſſe zu freudigem Mittun und zu begeiſterter
Anteilnahme zu gewinnen, auch wenn bei dem einen oder anderen
die Kräfte noch nicht in dem erforderlichen Maße vorhanden ſind.
Das Bemühen. die Anſpannung des Willens und die
Beharrlich=
keit führen auch hier zum Fortſchritt. Dieſen Eindruck hatte man
bei allen Altersſtufen, von den kleinen Sextanern angefangen bis
hinauf zu würdigen Triariern aus Prima: Jeder gab ſein Beſtes
und ſuchte ſeinen Lehrern Ehre und Freude zu machen. Deutlich
erkennbar waren auch, namentlich bei den Vorführungen der
Mittel= und Oberſtufe, das Hinarbeiten auf Ausbildung des
Kämpferiſchen in dem jungen Menſchen (Boxen.
Selbſtverteidi=
gung), als mitbildende Vorübungen dürfen die charakterſchulenden
Mutübungen betrachtet werden (Bodenturnen,
Federbrettſprin=
gen). Dies waren Gedanken und Zielſetzungen, die auch der Leiter
der Schule, Oberſtudiendirektor Pfersdorff, in ſeiner herze
lichen Begrüßungsanſprache gebührend in den Mittelgrund rückte.
Beſonders wies er noch hin auf die Erziehung zur Kameradſchaft
und das Bemühen, eine möglichſt gleichmäßige Durchbildung der
ganzen Klaſſe zu erreichen. Sein Dank galt den Turnlehrern für
die mühevolle Arbeit des Jahres, ſein Treugelöbnis und Sieg=
Heil dem Führer und Kanzler.
Das umfangreiche Programm wickelte ſich flott ab. Aſſeſſor
Rechel führte ſeine Sextaner in einer Lauf= und
Bewegungs=
ſchule vor; war das ein Krauchen und luſtiges Krabbeln! Seine
Quintaner glänzten in einem Hindernisturnen am kombinierten
Pferd und Barren. Studienrat Wermbter und ſeine
Quar=
taner erwieſen ſich in ihrem „Purzelvolk” als reinſte
Parterre=
akrobaten und die Obertertianer zeigten mutige Sprünge aller
Art am Längs= und Querpferd. Die Sekunden und Primen führte
Studienaſſeſſor Dittmann vor. Mit Freude konnte der
auf=
merkſame Beobachter hier zunehmende Körperſchulung, beachtliche
Leiſtungshöhen und wohldurchgebildete Körper feſtſtellen. Die
Unterſekundaner ſprangen gewandt über Seile, die Oberſekundaner
zeigten mutvolle Sprunge über ein halbes Dutzend Kameraden
hinweg, die Unterprimaner führten Dſchiu=Dſchitu vor, bewieſen
in einem Federbrettſpringen eine über das gewöhnliche Maß
hin=
ausgehende Gewandtheit, während die Oberprimaner ſich im
An=
griff und der Verteidigung als gewandte Boxer zeigten. Alle
Altersſtufen verdienen Anerkennung und Lob für ihre brave
Ar=
beit. — Umrahmt wurden die turneriſchen Vorführungen von
ſchmiſſigen Märſchen des Schülerorcheſters unter
Muſik=
lehrer Fr. A. Volz Stabführung. Auch hier friſchfrohe Arbeit.
Beſonderen Beifall fand der Marſch „Germanenblut” des
Unter=
primaners Werner Nees, der ſeine Uraufführung fand und zum
zweiten Male geſpielt werden mußte. — Alles in allem; ein
er=
freulicher Abend, beſonders erfreulich auch deshalb, weil es ſich
nicht um die Vorführung kombinierter Klaſſen, ſondern jeweils
einer geſchloſſenen Klaſſe jeder Altersſtufe handelte. Direktion
und Turnlehrer des Realgymnaſiums dürfen mit dem Erfolg des
Abends vollauf zufrieden ſein; der reiche Beifall der Zuſchauer
be=
wies das auch äußerlich.
Dr. G.
Damen- und Hertenſihung
der Karnevalgeſellſchaft „Rarchalla‟.
Die letzte Vollſitzung des Komitees der Karnevalsgeſellſchaft
„Narrhalla unter Leitung des Präſidenten Jacoby fand im
„Heſſiſchen Hof” ſtatt. Hierbei wurde beſchloſſen, einen
karneva=
liſtiſchen Abend in alter Friſche am Sonntag, 3. Februar, unter
dem Motto „Is des Pulver aach knapp. mir mache doch net
ſchlapp” aufziehen. Der Elferrat tagte ſchon zu wiederholten Malen,
um das Programm in allen Einzelheiten feſtzulegen. Es iſt
vor=
geſehen, in bunter Folge Büttreden, geſangliche und muſikaliſche
Darbietungen ſteigen zu laſſen. Graziöſe Tänze, Vortrag,
gemein=
ſame Lieder werden einem zünftigen Eröffnungsſpiel folgen. Der
Elferrat wird unter dem üblichen Zeremoniell einziehen. Für
Unterhaltung der Narrhalleſen iſt in jeder Weiſe geſorgt. Am
Sonntag 18.11 Uhr, beginnt die einzige großzügige Damen= und
Herren=Sitzung der Karnevalgeſellſchaft „Narrhalla”, deren
Be=
ſuch niemand verſäumen ſollte. Den luſtigen bunten Abend wird
ein allgemeiner Tanz beſchließen. Große Ueberraſchungen ſtehen
bevor. Das Komitee und die anweſenden Narrhalleſen nahmen
mit großer Befriedigung die Beſchlüſſe zur Kenntnis.
Chorvereinigung Melomanen=Liederhalle. Die
Chorvereini=
gung Melomanen=Liederhalle hielt am vergangenen Sonntag im
Vereinslokal Reſt. „Zum Deutſchen Hof”, Mackenſenſtr. 23, ihre
Jahresverſammlung ab. Der vom Vereinsführer gegebene
Jah=
resbericht ließ den Eifer erkennen, mit dem ſich die Vereinigung
der Pflege der deutſchen Sangeskunſt widmet. Getreu dem
Grund=
ſatz, daß der Geſang nicht Selbſtzweck ſein kann, ſondern ſeinen
eigentlichen Sinn dadurch erhalten muß, daß er in den Dienſt
des Volkes geſtellt wird hat die Chorvereinigung Melomanen=
Liederhalle im abgelaufenen Jahre an zahlreichen öffentlichen
Veranſtaltungen und Kundgebungen teilgenommen, von denen
nur einige erwähnt ſeien: Tag des deutſchen Liedes, Deutſcher
Roter Kreuztag, Feierabend=Singen, Morgen=Singen in
Kran=
kenhäuſern. Zur ganz beſonderen Freude und zu einem würdigen
Abſchluß des Vereinsjahres wurde die Teilnahme an den
Feier=
lichkeiten für unſere treuen Saarländer aus Darmſtadt und
Um=
gebung. Der neue Vereinsführer Willi Schön wird mit der
Chor=
vereinigung Melomanen=Liederhalle im Jahre 1935 den
vorge=
zeichneten Weg weiterſchreiten.
Städt. Akademie für Tonkunſt: Kammermuſik=Abend. Am
Donnerstag, den 31. d. M., abends 8 Uhr, findet im Saale der
Städt. Akademie für Tonkunſt, Eliſabethenſtr. 36, wiederum ein
Kammermuſik=Abend ſtatt, bei dem die Damen Birrenbach, Jäger
und Menges und die Herren Andrä. Cauer und Werner
mitwir=
ben. Es kommen zum Vortrag: Werke für Violoncello und
Kla=
vier ein Trio für Violine, Cello und Klavier, ein Werk für
Violine ſolo und Violine und Klavier und zwei Stücke für
Kla=
vier zu 4 Händen. Die Veranſtaltung iſt für jedermann zugänglich.
Luftſchuh ift nakionale Pflichk!
Werde Mitglied im Reichsluftſchutbund
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 26. Januar 19.
Die deutſcheArbeitsfront
Berufsgruppe der Werkmeiſter. — Fachgruppe Holz.
Am Donnerstag, den 24. Januar 1935, hat der
Abendlehr=
gang der Berufsgruppe der Werkmeiſter, Fachgruppe Holz,
be=
gonnen.
In Anweſenheit des Herrn Gajewſki, Obermeiſter der
Schrei=
nerinnung Darmſtadt eröffnete der Vertrauensmann der
Be=
rufsgruppe der Werkmeiſter, Kamerad Gieſelmann, den
Lehr=
gang. Anſchließend hielt der Leiter und Fachgruppenobmann des
Lehrgangs Berufskamerad Werkmeiſter Rabe, den erſten
Vor=
trag als Einleitung.
Sämtliche gemeldeten Teilnehmer waren vollzählig anweſend.
Der zweite Vortragsabend findet ſtatt am Donnerstag, den
31. Januar 1935 im Heim. Rheinſtr. 14, II. Eingang Grafenſtr.
Es ſpricht Herr Dr.=Ing. Mörath, Darmſtadt, über
Rohſtoff=
kunde. Der Wald, das Rohſtoffmagazin des Schreiners, der
chem. Aufbau unſerer Hölzer. (Mit Lichtbildern.)
Kameraden und Intereſſenten des Handwerks iſt an dieſem
Abend letztmalig Gelegenheit gegeben, ſich als Teilnehmer zu
dieſem Abendlehrgang anzumelden.
Dg. Arheilgen, 25. Jan. Operettenabend. Im „s
der Arbeit” veranſtaltet die NS. Gemeinſchaft „Kraft d
Freude” am kommenden Sonntag abend einen Operettenah
Zur Aufführung gelangt die bekannte Operette „Meine Schw
und ich” von Ralph Benatzky, die unter der Begleitung e
flott ſpielenden Orcheſters auch am hieſigen Platze ihren Eind
nicht verfehlen dürfte.
Dp. Zwingenberg, 25. Jan. Von der NS. Gemeinſ
„Kraft durch Freude” wurde geſtern abend im Saale des Ho
„Zum Löwen” durch die Theatertruppe Stegmaier, München,
Volksſtück „Das Schützenfeſt zu Garmiſch” aufgeführt. Wenn
die letzte Veranſtaltung durch die Truppe auf einen guten Be
ſchließen ließ, ſo wurden doch die Erwartungen bei weitem ü
troffen, denn der große Saal konnte die Beſucher kaum fa
Sämtliche Darbietenden gaben ihr Beſtes und ernteten reichen,
endenwollenden Beifall. Daß die dargebotenen Volkstänze
Zithervorträge ihre Wirkung nicht verfehlten, bewieſen die
gaben, zu denen ſich die Künſtler verſtehen mußten.
Win
deut
FPdes
H35
Schule und Winkerhilfswerk.
Ausſtellung von Schülerarbeiten im Saalbau.
Wie ſelbſtverſtändlich heute unſere Schuljugend in den
Ge=
danken des Helfenwollens und Helfendürfens hineinwächſt und
welchen lebendigen Anteil ſie an dem großen Werk der Winterhilfe
nimmt, das zeigen uns die Schülerarbeiten, die augenblicklich im
Saalbau ausgeſtellt ſind. Der Rahmen war weit geſteckt:
Miniſterialrat Ringshauſen hatte die geſamte heſſiſche
Schuljugend aufgefordert, ihre Eindrücke vom Winterhilfswerk
wiederzugeben. Da hat nun jeder ſich in der Weiſe und in dem
Material ausdrücken können, wie’s ihm gerade am meiſten „
mund=
gerecht” war. Die einen haben zur Feder gegriffen und in einem
Aufſatz geſchildert, wie in ihrem Heimatort gegen Hunger und
Kälte gekämpft wurde. Die anderen ſind — wohl auf Anregung
des Lehrers — dazu gekommen, einmal fein ſäuberlich
auszu=
rechnen, wieviel eine ſechsköpfige Familie beim Eintopfgericht
er=
ſpart, oder wieviel Brote man aus dem von den Bauern
geſtif=
teten Getreide backen kann. Auch exakt ausgeführte graphiſche
Darſtellungen, z. B. von der Zahl der durch das WHW.
Betreu=
ten, ſehen wir daneben. Andere Schüler wieder reizte mehr die
ſinnfällige Darſtellung einer Parole, wie z. B. „Keiner ſoll
hun=
gern und frieren”, — ſo entſtanden eine Reihe von Plakaten und
tadellos ausgeführten Schriftblättern, meiſt von älteren Schülern.
die größere Sicherheit der Darſtellung bei den höheren Jahrgängen
wird bei den Jüngeren ganz aufgewogen durch eine Friſche und
Begeiſterung, mit der man an die Sache heranging, die jedem
Be=
ſchauer nur Freude machen kann! Gewiß läßt ſich überall nur
ſchwer ſagen, wieweit die führende Hand des Lehrers da eine Rolle
ſpielte, aber bei ſehr vielen Arbeiten verrät doch die
Urſprünglich=
keit des Einfalls und der Ausführung, daß wir da etwas vor
uns haben, was ganz auf eigenem Boden gewachſen iſt. Wir ſehen
eine große Reihe von Zeichnungen, Bildern in Paſtell, und
Waſ=
ſerfarben, auch Klebarbeiten, und zwar aus Volks= und höheren
Schulen, Fach= und Berufsſchulen, aus allen Jahrgängen, vom
Kindergarten (der den Darmſtädter Opfertempel unverkennbar
wiedergab!) bis zur Oberprima. Da iſt wohl keine Einrichtung
des WHW., die nicht in drolliger und origineller Darſtellung
feſt=
gehalten wurde: Kohlen= Kleider= und Lebensmittelausgabe.
Ein=
topfgericht und Straßenſammlung, Spielzeugſammlung des
Jung=
volkes und Kleiderſammlung der Landespolizei — nichts iſt
ver=
geſſen!
Außer der Schuljugend ſelbſt, die bis jetzt ein ſehr reges
In=
tereſſe für die Ausſtellung zeigte, werden alle Freunde der Jugend
Eltern und Erzieher, ihre Freude an der Ausſtellung haben und
dort manche intereſſante Betrachtungen oder Vergleiche anſtellen
können.
Jeder kann Glück haben ..."
heut abend 8,11 Uhr im Saalbau, wo zugunſten des
Winterhilfs=
werks karnevaliſtiſches Treiben mit Tanz und Tombola herrſcht.
Uebrigens — Tombola: Die Liſte der Gewinne hat ſich noch
ver=
vollſtändigt durch Seſſel, Rauchtiſche, Decken, Lampen uſw.
Die Damen werden ſich wohl beſonders an die Kaffeeſtube der
NS.=Frauenſchaft halten, wo es guten Kaffee und ſehr billiges
Backwerk gibt. In der bayeriſchen Bierſtube dagegen wird für
durſtige Männerkehlen geſorgt! — Und da überlegen Sie noch,
wohin Sie heute abend gehen wollen?
Dinft Ba, daß ieiner nmer ans iin dieno
lebe, dann ſpende für das Winkerhilfswerk
Konto Nr. 5000 bei der Städtiſchen Sparkaſſe,
„ „ 3500 bei der Dresdner Bank und
„ „ 16000 bei der Deutſchen Bank.
— Auflaſſung von Regiſtrierballons. — Finder erhalten evtl.
Belohnung. Zur Sicherung der Luftfahrt und zu
wiſſenſchaft=
lichen Zwecken werden von verſchiedenen meteorologiſchen
Inſti=
tuten im Deutſchen Reich und im Ausland mittels Ballonen und
Drachen Inſtrumente aufgelaſſen, die die Temperatur und andere
Wetterelemente ſelbſttätig aufzeichnen. Die Finder ſolcher Ballone
oder Drachen mit Regiſtrierinſtrumenten werden erſucht, die an
denſelben befindlichen Anweiſungen genau zu befolgen. In
die=
ſen Anweiſungen iſt ſtets die Drahtanſchrift oder der Fernruf des
in Frage kommenden Inſtituts enthalten. Dem Finder werden
die Unkoſten für die Benachrichtigung erſtattet. Bei richtiger
Be=
handlung der Inſtrumente, die genau angegeben wird, erhält der
Finder außerdem eine Belohnung. Die Ballon, Drachen, ſowie
die mitgeführten Apparate ſind Staatseigentum. Böswillige
Beſchädigung oder Entwendung wird ſtrafrechtlich verfolgt.
Wachmann der Debewag entdeckt Brand. Während ſeines
Rundganges in der Nacht von Donnerstag zum Freitag entdeckte
ein Wachmann der Darmſtädter Bewachungsgeſellſchaft m. b. H.
gegen 2 Uhr in einem Keſſelhaus ſeines Reviers im
Induſtrie=
gebiet einen Dachſtuhlbrand. Durch die raſche Benachrichtigung der
Feuerwehr ſowie des Eigentümers wurde ein Umſichgreifen des
Brandes und damit ein großer Sachſchaden verhütet.
Beſucht die Ausſtellung der Darmſtädter
Schüler=
atbeiken zum Winkerhilfswerk im
Nur noch bis Sonntag ge
Saalbau!
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſi die letzte Bezugsquittung beizufigen. Anonyme Anfragen werdon
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechieverbindlichkei:
R. L. 57. Sprechen Sie Montag vorm. zwiſchen 11 und 1.
oder nachm. zwiſchen 5 und 7 Uhr bei uns vor.
F. 12. Rückſprache Montag, den 28. ds. Mts., vormittags
8.30 Uhr, erwunſcht.
* Humor und Salite in der hefſiſchen Dichkung.”
Vortrag von Profeſſor Dr. Eſſelborn in der Berufsgr:
der Techniker.
In der Berufsgruppe der Techniker ſprach geſ
Profeſſor Dr. Eſſelborn über „Humor und Satire
der heſſiſchen Dichtung”. In ſeinen einführenden a.
meinen Bemerkungen bezeichnete der Redner den Hang zur Sa.
als einen hervorragenden Zug des heſſiſchen Volkscharakters.
Humor betrachtet die Dinge von einer höheren Warte, bei
Satire fehlt der verſöhnliche Ausgleich. Echte Werke des Hun
ſind zeitlos und üben eine befreiende Wirkung aus. Sie
aber ſelten, wie alles Hervorragende.
Als erſten Vertreter heſſiſcher Dichtung mit humoriſt
ſatiriſchem Einſchlag behandelte der Redner H. C. Licht
berg. Seine körperliche Gebrechlichkeit begünſtigte eine Neig
zur Satire, die auch vor ſich ſelbſt nicht halt machte. Er war
ungeheuer ſcharfer Beobachter und Selbſtbeobachter. Ein s
zum Aufſchieben hinderte ihn an der Ausführung größerer We
Die Arbeiten, die er für Zeitſchriften, u. a. das Gottinger
ſchenbuch, lieferte, wurden meiſt des Verdienſtes wegen geſch
ben — eine Ausnahme machen die Aphorismen, die Frucht ſe
Beobachtungen, ſeine wertvollſten Schöpfungen, denen er
Unſterblichkeit verdankt.
Wie bei Lichtenberg, ſo ging der Redner auch bei E. E.N
bergall näher auf das Leben des Dichters ein. Schon u
rend ſeiner Studentenzeit ſchrieb Niebergall Luſtſpiele in Mr
art, verſuchte ſich auch auf dem Gebiet der Erzählung, wo er
aber ganz in konventionellen Bahnen bewegt. Erſt der „Da
rich” macht ihn unſterblich, er ſteckt voller Lebensweisheit!
wurde das Werk zum erſten Male aufgeführt. 1915 brachte
Landestheater den „Datterich” zum 1. Male heraus. Das A
erfuhr mehrere Bearbeitungen in anderen deutſchen Mundar
Abſchließend erwähnte der Redner kurz die Stätten, die uns
Darmſtadt an Niebergall erinnern.
Als nächſten behandelte der Redner W. v. Ploenni
der nicht nur Militärſchriftſteller war, ſondern auch Verſuche
dem Gebiete der ſchönen Literatur unternahm und durch San
lung alter Volkslieder und Sagen um die heſſiſche Volksku
verdient iſt. Berühmt machte ihn ſein ſatiriſcher Roman Le
recht von Knopf” der eine Schilderung des militäriſchen Leb
zur Zeit des Deutſchen Bundes enthält.
Ein lebendiges Bild vom Leben und Schaffen Adam Kar
lons entwarf der Redner dann an Hand einer Selbſtbiog
phie des Dichters. Wie eine Griechenlandreiſe den erſten An
zu ſeiner literariſchen Tätigkeit gab, ſo ſind es auch ſpäter
ma=
mal Reiſen, die ſich zu Werken bei ihm verdichten. Karillon
der geborene Erzähler, er hat ſich ganz aus ſich und ohne Vorbil
entwickelt. Seine Werke ſind urdeutſch, kräftig, rein und unt
fälſcht. Mit Lichtenberg hat er ſcharfe Beobachtung
gemeinſ=
die ſich aber bei ihm in Erzählungen ausdrückt.
Von den heſſiſchen Dichtern, die in dem Vortrag behand
wurden, iſt wohl Niebergall — ſo ſtellte Profeſſor Dr. Eſſe
born feſt — der volkstümlichſte. Lichtenberg wird immer
einen ausgeſuchten Leſerkreis haben und Ploennies iſt uns he
wegen ſeiner Zeitgebundenheit ferner gerückt. Karillon end
verlangt zwar viel von ſeinen Leſern, gibt aber dafür in ſeit
Werken etwas von dauerndem Wert. Mit der Vorleſung ei
bisher ungedruckten Erzählung von Karillon beſchloß Prof. Eſ
born den Abend.
El. Im Januar ſchlägt eine Nachtigall. Es iſt wohl
ka=
zu glauben, daß man mitten im Januar eine Nachtigall im Wa
ſingen hört. Vor einigen Tagen machten zwei Vogelfreunde
Dietzenbach einen Waldſpaziergang und hörten tatſächlich den
ſang einer Nachtigall. Einer der Freunde konnte dies ſch
vor einigen Tagen erleben, glaubte aber, ſeinem Gehör k
Vertrauen ſchenken zu können. Darauf nahm er ſeinen Freu
mit, der dieſe ſeltene Erſcheinung beſtätigt.
Was die Lichtſpieltheaker bringen.
* Reſi: „Ich ſehne mich nach dir!”
Hinter dieſem nicht gerade beſonders glücklich gewählten Ti
wird keiner ſo leicht einen ſo flotten, geſchickt gemachten F!
vermuten, wie wir ihn hier tatſächlich vor uns haben. Gewiß=
Handlung iſt nicht durchaus neu — wir haben ſchon öfter auf
Leinwand den fabelhaften Aufſtieg eines jungen Sangers mi
erlebt. Aber gegenüber andern derartigen Filmen hat dieſer v.
ſchiedene Vorzüge: die eingelegten Geſangspartien fügen ſich
Handlung recht gut ein und nehmen nicht allzu breiten Raum ei
und man hat nicht vergeſſen, neben der großen Sangeskunſt au
die ſympathiſche Menſchlichkeit des Künſtlers ſprechen zu laſſ
Das läßt uns bei dieſem Film etwas wärmer werden als
ähnlichen früheren Werken. Johannes Riemanns ſorgfältt
Regie iſt beſonders in der Milieuzeichnung zu ſpüren, auch hat
es ſehr gut verſtanden, den echt amerikaniſchen Betrieb in d
der Sänger durch einen geſchäftstüchtigen Impreſario hinein!
drängt wird, im Tempo der Bildfolge auszudrücken. — Lou
Graveure in der Hauptrolle ſingt ausgezeichnet und ſieht eber
ausgezeichnet aus, geht auch ſchauſpieleriſch mehr als ſonſt aus
heraus. Das letztere iſt auch von ſeiner Partnerin Camilla Hol
zu ſagen. Theo Lingen hat wieder eine Bombenrolle; er ſor!
zuſammen mit Adele Sandrock. hier ehemalige Kammerſang
rin, für die nötige luſtige Abwechſlung. Auch ſonſt gibt es n.
genug Abwechſlung in dem Film, z. B. ſehr ſchöne Aufnahmen a.
der Havellandſchaft um Berlin, Bilder aus Italien, Paris, 2o
don. New York.
*
— Das Union=Theater zeigt ab heute die bezaubernde 2o
film=Operette: „Liebe nach Noten” mit Ramon Novarra u.
Jeanette Macdonald.
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen den ſpannenden Großfiln
Der letzte Walzer” mit Camilla Horn. Ivan Petrovich in 9e
Hauptrollen. Als Film=Morgenfeier läuft am Sonntag, vor
11.15 Uhr, zum letzten Male: „Palas Brautfahrt”, ein herrlich”
Kulturfilm aus dem Lande der Eskimos.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen den beliebten Komiker Hard.
Lloyd in ſeinem neueſten Großfilm: „Harold Lloyd — Der Site
mann.”
Bereins- und lokale Beranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Städt. Saalbau. Sonntag abend 8.11 Uhr: Gr. Kappe
Abend — karnevaliſtiſches Konzert und Tanz. Meiſter W.”f
Schlupp ſpielt perſönlich, zum Tanz. Humor und Stimmung
ſämtlichen Räumen. (Rheiniſcher Karneval am Großen Wo9e=
Eintritt iſt frei!
Vereinigung früherer Leibgardiſten. Sonnla.
nachmittag Wanderung. Abmarſch 2 Uhr Ecke Beck= und 90=
Fuhr=Straße, Endziel Ludwigshöhe. Daſelbſt Wandererauszeie
nung. Zahlreiche Beteiligung erwünſcht,
Samstag, 26. Januar 1935
Aus Heſſen.
Do. Arheilgen, 25. Jan. Gedenkſtunde der Hitler=
Fugend für Herbert Norkus. Im Schulhofe
verſammel=
en ſich geſtern abend Hitler=Jugend, BDM. und Jungvolk um
hre Fahnen und marſchierten durch die Ortsſtraßen zum Denkſtein
ver nationalen Erhebung vor der Kirche, wo ſie Aufſtellung
nah=
nen, während ſich die Fahnen um das Denkmal gruppierten. Beim
Schein der brennenden Opferſchalen klangen dumpf die Wirbel der
Landsknechtstrommeln auf. Gefolgſchaftsführer Hettinger
prach zu den Verſammelten vom Kampfe der HJ., die mit der
SA. in vorderſter Front für die nationalſozialiſtiſche Idee
geſtan=
en habe. Der heutige Tag gelte dem Gedenken an die Kameraden,
ie in dieſem Kampfe gefallen ſeien. Er ſchloß mit einem
Treue=
ſekenntnis zum Nationalſozialismas und den Fuhrern. Ein
ſin=
iger Sprechchor des Jungvolks leitete über zu einer Anſprache
es Hitlerjungen Lampert, in welcher dieſer ein Lebensbild des
m 24. Januar 1932 in Berlin gefallenen Hitlerjungen Herbert
korkus zeichnete, der ſeine Treue zum Führer und der Bewegung
nit dem Tode beſiegelte. Seine weiteren Worte waren ein
Geden=
en an alle diejenigen, die für den Führer ihr Leben gaben.
Be=
hloſſen wurd die ſchlichte Gedächtnisſtunde mit dem Geſang des
jedes „Unſere Fahne flattert uns voran”; dann marſchierten die
jugendformationen zurück zum Schulhofe.
Dg. Arheilgen, 25. Jan. Karteikarten ausden
Kir=
jenbüchern. Unſer Evangeliſches Pfarramt hat ſich unter
Nithilfe einiger junger Leute einer mühevollen Arbeit
unter=
ogen und aus den Kirchenbüchern eine umfangreiche Kartei
zu=
immengeſtellt, um deren Zuſtandekommen ſich beſonders der Sohn
nſeres Pfarrers, Herr Eduard Grein, verdient gemacht hat. Die
Lartei umfaßt über 8000 Karten, auf denen alle Taufen,
Hei=
aten und Beerdigungen unſerer Gemeinde aus den Jahren 1632
is 1808 regiſtriert ſind. Die Karten werden noch zeitlich und
lphabetiſch geordnet, ſo daß es nach Fertigſtellung der Arbeit
eicht ſein wird, Familienſtammbäume aufzuſtellen ſowie
Ahnen=
afeln uſw. zu ermitteln, um ſo mehr, als die Kirchenbücher vor
em Jahre 1808 zum größten Teil kein Regiſter haben und oft
hwer lesbar ſind.
Ek. Pfungſtadt, 24. Jan. Schulungsabend der NSDAP.
m Rahmen eines mehrabendlichen Schulungskurſus hielt
Kreis=
hulungsleiter Pg. Becker geſtern abend ſeinen
Einführungs=
ortrag über das Thema: „Die Weltanſchauung des
National=
zialismus. Wozu wir leider in der Kampfzeit ſo wenig
Ge=
genheit hatten, nämlich die Volksgenoſſen politiſch zu ſchulen
nd die Weltanſchauung des Nationalſozialismus in der Seele
nes jeden Einzelnen zu vertiefen, dazu gibt uns die
Macht=
vernahme durch den Führer jetzt Gelegenheit. Wir verfolgen
in Zweck, jeden Volksgenoſſen auf unſer Ziel einzuſtellen. Als
r 2000 Jahren die Weltanſchauung des Chriſtentums in ihren
nfängen ſtand, hat es Menſchen gegeben, die den glühenden
Lillen zu dieſer Idee im Herzen trugen. Ohne dieſen Willen
äre es nicht möglich geweſen, daß Menſchen damals das Leid
if ſich nahmen, vor die wilden Tiere in der Arena zu gehen.
icht minder waren unſere 400 toten Kämpfer von der Idee des
ührers beſeelt. Auch ſie gingen für die Weltanſchauung des
ationalſozialismus in den Tod. Als leuchtendes Vorbild ihnen
len voran: Horſt Weſſel. Der Gemeinſchaftsgedanke, das
Unter=
and des Nationalſozialismus, iſt uralt bei unſeren Vorfahren.
ie bildeten die Hausgemeinſchaft, die Dorfgemeinſchaft, die
Ge=
einſchaft der Sippe. Der Redner warf einen Rückblick auf die
utſche Geſchichte bis zum Weltkrieg und fuhr dann fort:
Nie=
als hätte der deutſche Soldat dieſe Heldentaten vollbringen
nnen, wenn ihn nicht in ſeinem Blute die
Schickſalsgemein=
ſaft verbunden hätte. Ein Wille beſeelte die Frontkämpfer,
id nur ſo war es möglich, die gewaltige Kraft aufzubringen.
er Führer Adolf Hitler hat das Band des Frontgeiſtes, der
ameradſchaft, neu gebunden, und wir wollen dieſe Idee
hinein=
igen in das Volk. Das Volk ſoll in dieſe Kameradchaft
hinein=
achſen, und darum ſchulen wir. Mag die umliegende Welt auch
ch ſo ſehr ſchreien. Aber es kommt der Tag, wo auch ſie unſere
eltanſchauung erkennen.
Ak. Nieder=Ramſtadt 25. Jan. Holzpreiſe. Bei der erſten
er ſtattgefundenen Holzverſteigerung aus dem Holzſchlag des
meindewaldes wurden ganz anſehnliche Preiſe erzielt. Es
wur=
n bezahlt pro Rm. Buchenſcheit 9—10 RM., Buchenknüppel 6 bis
RM., Kiefernſcheit 8—9 RM., Kiefernknüppel 5—6 RM. Die
ichfrage nach Kiefernholz war beſonders ſtark, was zur Folge
tte, daß die Preiſe nahezu an diejenigen für Buchenholz
heran=
ichten. — Obſtbaumſchädlingsbekämpfung. Die
öſtbauinſpektion Darmſtadt macht in einem beſonderen
Rund=
reiben an die Vorſitzenden der Obſt= und Gartenbauvereine
noch=
ils auf die außerordentliche Bedeutung der demnächſt zu
ergrei=
iden Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen aufmerkſam. Die
Vor=
enden der Vereine werden in ihrer Eigenſchaft als
Ortsfach=
irte für Obſtbau, auf ihr Verantwortungsbewußtſein hingewie=
und angegangen, dafür zu ſorgen, daß die für den Obſtbau
denswichtigen Arbeiten in dem nötigen Umfang zur
Durchfüh=
ng kommen. In einer demnächſt ſtattfindenden Verſammlung
irden die für hier geplanten Maßnahmen bekannt gegeben. Die
Nachrichten des Standesamis Darmſtadt.
Geſtorbene. Am 18. Januar: Schlapp, Heinrich, Maurer,
Jahre alt, verheiratet, Mörfelden. Fabian Elſiſabetha, geb.
Iler, Ehefrau des Gendarmerie=Oberwachtmeiſters, 71 Jahre alt.
auß, Emilie Louiſe, geb. Hoby, Witwe des Majors a. D., 83
hre alt. Am 19 Januar: Häuſer, Kurt, Metzger, 24 Jahre
ledig, Eberſtadt. Sauerwald, Marie, geb. Hettinger,
itwe des Stabszahlmeiſters, 59 Jahre alt. Am 20. Januar:
einhardt. Heinrich, Amtsgehilfe i. R., 72 Jahre alt,
ver=
iratet. Mahr, Philipp, Friſeur, 61 Jahre alt, verheiratet.
n 19. Januar: Weinsheimer, Friedrich, prakt. Arzt, Dr.
d., 73 Jahre alt, ledig. Am 21. Januar; Kauth, Dionys,
ndwirt, Dipl.=Ing., 53 Jahre alt, ledig, Gernsheim. Am 20.
inuar: Krebs. Eliſabeth, geb. Göckel, 34 Jahre alt, verheiratet
weſen, Traiſa. Am 21. Januar: Germann. Margarethe, geb.
alter, Witwe des Schuhmachers, 75 Jahre alt. Am 20. Januar:
feifer, Adam. Verwaltungsſekretär, 54 Jahre alt, verheiratet.
n 22. Januar: Günzler, Georg Adolf, Kaufmann, 82 Jahre
„ verheiratet. Schröder, Wilhelm, Polizeimeiſter, 59 Jahre
verheiratet. Biedenkapp, Friedrich, Verwaltungsinſpek=
59 Jahre alt, verheiratet. Hörr., Adam, Spengler und
In=
llateur, 19 Jahre alt, ledig, Griesheim. Marquard
Valen=
i, Spengler und Inſtallateur, 71 Jahre alt, verheiratet.
Fou=
n, Auguſt Theodor, Rechnungsrat in Ruhe, 85 Jahre alt,
ver=
iratet. Am 23. Januar: Becker, Chriſtoph Hermann
Milch=
ndler, 55 Jahre alt, verheiratet, Roßdorf. Am 24. Januar:
erner, Adam, Lagerarbeiter, 58 Jahre alt, verheiratet,
Ar=
ilgen. Rübſamen, Eduard, Werkmeiſter i. R., 50 Jahre alt,
rheiratet. Zapf, Wolfgang, Töpfer, 72 Jahre alt, verheiratet.
tockum, Babette, geb. Spatz, 32 Jahre alt, Ehefrau des Mau=
Is, Sandbach. Huſtedt, Jſabella, geb. Schröter, Witwe des
ſenbahnſekretärs i. R., 75 Jahre alt. Ruhl, Rolf.
Schloſſer=
eiſter, 39 Jahre alt, verheiratet. Stephan, Hans, 2½
Stun=
n alt, Sohn von Former. Stage, Clara, geb. König, 87 Jahre
Witwe von Reichsbankdirektor i R. Wagner, Helmut,
pl.=Kaufmann. Doktor rer, pol., 32 Jahre alt, ledig, Bensheim.
Aitcliihe kauelihten.
Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Samstag, 20. Januar.
Stiftskirche, Abends 8 Uhr: Wochenſchlußgottesdienſt.
3. Sonntag nach Epiphanias, 27. Januar 1935.
allen Kirchen Kollekte für das Jugendwerk der Evangeliſchen Kirche Naſſau=Heſſen.)
Sladtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls.
tan Müller. Vorm. 11,30 Uhr: Kindergottesdienſt der Markusgemeinde. Pfarrer
Enmann. Nachm. 5 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Kornmann. — Im Lhor der
Idtkirche iſt jeden Wochentag abends 6,45 Uhr Liturgiſche Andacht. —Die Stadthirche
vochentags von 9 bis 4 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang Nordſeite.
Stadtkapelle. Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht, Pfarrer Heß. Vorm. 10 Uhr:
Pi8orresdienſt. Pfarrer Heß. Vorm, 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt der
Kaplanei=
neinde. Pfarrer Heß.
Schloßkirche. (Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte.) Vorm.
0 Uhr: Beichte mit Anmeldung in der Sakriſtei, Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Lautenſchläger.
Martinskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Dr. Bergér. Vorm. 11 Uhr
dergottesdienſt für die Martinsgemeinde Weſt. Pfarrer Dr. Bergér. Abends 0. üN:
endgottesdienſt. Pfarrer W. Köhler.
Kapelle des Städt. Altersheims. Vorm. 10 Uhr: Pfarrer W. Köhler. — Muttwoch,
Wiuder Abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Martinsſtift. Abends 8 Uhr: Bibelſtunde im
meindehaus.
Zedcmneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Weinberger, Vorm.
15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Weinberger. — Mittwoch, 80. Janeu Abeiee
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Obſtbaumbeſitzer werden ſich darauf einzurichten haben, daß ſie ſich
den zu ergehenden Anordnungen fügen und damit ſelbſt zur
Durch=
führung der Erzeugungsſchlacht im Obſtbau beitragen.
Dd. Traiſa, 24. Jan. Konzert. Der Geſangverein „
Sän=
gerluſt” hält am kommenden Sonntag abend im Kronenſaal ein
Konzert ab, welches ein reichhaltiges Programm aufweiſt.
k. Roßdorf. 25. Jan. Aus dem Gemeinderat. Für
zwei freiwerdende Gemeindewohnungen werden Mieter beſtimmt.
— Infolge Durchführung des Feldbereinigungsverfahrens wurde" ,
es in den Waldwieſengebieten erforderlich, zur Bildung von
gün=
ſtigen Gewannen und wirtſchaftlichen Grundſtücken rund 6,6 Hektar
Waldgelände abzuholzen. Die abgeholzten Flächen ſollen durch
Rodung urbar gemacht und zukünftig als Wieſen genutzt werden.
Der Boden wird auf eine Tiefe von 0,50 Meter umgearbeitet,
wo=
bei die vorkommenden Wurzeln und Baumſtümpfe zu beſeitigen
ſind. Die Ausführung der Arbeiten ſoll durch den Arbeitsdienſt
der NSDAP. in Dieburg erfolgen. Die Maßnahme iſt zu
empfeh=
len, da hierdurch eine größere Wirtſchaftlichkeit der in Betracht
kommenden Wieſengebjete und die Gewinnung von
bewirtſchaft=
barem Gelände zu landwirtſchaftlichen Zwecken ſichergeſtellt iſt.
Mit Rückſicht hierauf und da die Ausführung durch den
Arbeits=
dienſt für die Gemeinde bedeutend billiger kommt, genehmigt der
Gemeinderat den erforderlichen Kredit von 2000 RM. — Der
Er=
richtung von Freianſchlagſtellen ſtimmt der Gemeinderat zu. —
Ein weiterer Faſelochs ſoll angekauft werden. — Die
Schuld=
urkunde für den bereits beſchloſſenen Meliorationskredit von
10 000 RM. für die Feldbereinigung findet Genehmigung.
Eben=
ſo genehmigt der Gemeinderat die letzte Brennholzverſteigerung.
Eine weitere Brennholzverſteigerung wird auf den 28. d. M.
feſt=
geſetzt.
Eb. Groß=Zimmern, 25. Jan. Der Meiſterprüfungs=
Vorbereitungskurſus für den Kreis Dieburg findet
als=
bald ſtatt. Alle, die ihre Meiſterprüfung machen wollen, wollen ſich
ſofort an den Leiter des Vorbereitungskurſus, Herrn Karl Schüler,
Konig i. Odw.. Bahnhofſtraße 34, wenden. Der Kurſus ſelbſt
fin=
det entweder in Dieburg oder Groß=Umſtadt ſtatt.
k. Dieburg, 25. Jan. Ankauf einer Fabrik. Die
Lederfabrik Karl Reis hat kürzlich eine im vorigen Jahr
ge=
mietete Schuhfabrik im benachbarten Münſter käuflich erworben.
Aus kleinen Anfängen in unſerer Stadt hat ſich die Firma ſo
emporgeſchwungen, daß ein Verbleiben in den ſeitherigen Räumen
nicht mehr möglich war. Paſſende Arbeitslokale ließen ſich nicht
auftreiben, und ſo ging der Betrieb für Dieburg verloren.
r. Babenhauſen, 25. Jan. Zur letzten Ruhe
beſtat=
tet wurde am Donnerstag nachmittag unter großer Anteilnahme
der hieſigen Bevölkerung der an einem Schlaganfall ſo plötzlich
verſtorbene Reichsbahnſekretär Chr. Wetteroth. Der
Vete=
ranen= und Militärverein mit der Schützengruppe an der Spitze,
der Eiſenbabnverein Babenhauſen und Umgebung, der evangeliſche
Kirchenvorſtand und eine große Anzahl Leidtragender von nah und
fern gaben dem allzu früh Dahingeſchiedenen das letzte Geleite.
Nach der ergreifenden Trauerrede des Herrn Pfarrers Büchler
legten die Vertreter der Korporationen und der Altersgenoſſen
mit ehrenden Worten Kränze an der Gruft nieder. — Der
Eiſen=
bahnverein veranſtaltet dieſen Samstag im Gaſthaus „Zum
Löwen” einen Unterhaltungsabend mit auserwähltem Programm.
— Der hieſige Kleingärtnerverein hält kommenden
Sonntag ſeine Hauptverſammlung ab.
Dp Zwingenberg, 25. Jan. Die Bergſträßer Obſt=
und Gemüſezentrale e G. m. b. H. in Zwingenberg hielt
geſtern im Gaſthaus „Zum Fuchsbau” eine gut beſuchte
Mitglieder=
verſammlung ab. Nach einleitenden Begrüßungsworten des ſtellv.
Vorſitzenden Dickler ſprach Herr Landesobſtbau=Inſpektor Behne
über Fragen des Obſtbaues. Der Redner führte u. a. aus, daß bei
ſtarkem Pfirſichbehang nach Entwicklung der Früchte ein
Durch=
brechen nötig ſei, um ſchönere und anſehnlichere Früchte zu
erzie=
len. Daß das Beſchneiden der Pfirſichbäume auf die Entwicklung
der Früchte großen Einfluß ausübt, wird mehr und mehr erkannt
und durchgeführt. Sodann wurde über haltbare Apfelſorten und
deren Ueberwinterung geſprochen. Von nicht zu unterſchätzender
Bedeutung für den Obſtbau iſt die Schädlingsbekämpfung.
Hier=
bei wurde erwähnt, daß das Legen von Leimringen weniger
Er=
folg bringe, als ein ſyſtematiſches Beſpritzen der Bäume mit einer
Arſenlöſung. Der Redner empfahl eine Beſpritzung gemeinſam
mit den umliegenden, Obſtbau treibenden Gemeinden
durchzufüh=
ren und umgehend mit denſelben in Verbindung zu treten. Die
Verſammlung war für die Ausführungen ſehr dankbar.
Noht a4
gegen spröde Haut
Nr. 26 — Seite 7
Fa. Alsbach a. d. B., 25. Jan. Ehrenkreuze. Auf der
hie=
ſigen Bürgermeiſterei ſind wieder 43 Ehrenkreuze eingetroffen,
deren Verleihung an die betreffenden Anwärter in Kürze erfolgen
wird. — Kegelbahn. Gaſtwirt Georg Weber, Beſitzer des
Gaſt=
hauſes „Zur Sonne”, läßt gegenwärtig auf ſeinem Grundſtück eine
neue Kegelbahn einrichten, die deshalb bemerkenswert iſt, weil
ſie gewiſſermaßen unterirdiſch angelegt iſt, ſie kommt nämlich
un=
ter das Feſtſaalgebäude zu liegen. — Maskenball. Im Saale
des Gaſthauſes „Zum Bergſträßer Hof” wird am Samstag, 26.
Januar. abends 8 Uhr, der erſte diesjährige Maskenball
ſtattfin=
den. Die gefälligſten Masken werden mit Preiſen bedacht werden.
Em. Heppenheim a. d. B. 25. Jan. Die Jahres=
Haupt=
verſammlung des Turnvereins 1864/91 e. V. fand im
Vereinslokal „Goldener Anker” ſtatt. Nach der Begrüßung durch
den Vereinsführer Dr. Grimm erſtatteten die verſchiedenen
Turn=
ratsmitglieder und Fachwarte ausführliche Berichte über das
abgelaufene Vereinsjahr, das von reger Tätigkeit in allen
Ab=
teilungen erfüllt war. Das Kinderturnen und Frauenturnen
entwickelt ſich beſonders günſtig. Die Hebung des
Männertur=
nens wird als eine der wichtigſten Aufgaben des kommenden
Jahres bezeichnet. Die mißlichen Turnhallen= und
Sportplatz=
verhältniſſe ſollen eine Beſſerung erfahren, wie der Beauftragte
des Reichsſportführers für den Kreis Heppenheim.
Sturmbann=
führer Metzner, in Ausſicht ſtellte. Für Pfingſten wurde der
Rückbeſuch des Turnvereins Fürſtenhauſen (Saar) endgültig
feſt=
gelegt. Turnbruder Dr. Grimm als erprobter Vereinsführer
wurde zum Vorſitzenden einſtimmig wiedergewählt. Mit wenigen
Ausnahmen blieben auch die übrigen Vorſtandsmitglieder und
die Fachwarte in ihren Aemtern.
Bn. Hirſchhorn, 25. Jan. Unglücksfall. Zu einem
be=
dauerlichen Unglücksfall kam es auf dem hieſigen „Freien Platze‟,
wo zwei etwa 12jährige Jungen ſich in Dummheiten ergingen.
Der einer der Knaben war mit einer Ledertaſche, in der ſich ein
feſtſtehendes Meſſer befand, in den Garten geſchickt worden, um
Gemüſe zu holen. Wie es der Zufall will, ſchleuderte er ſeine
Taſche in kreiſender Bewegung und traf, nichts Gefährliches
ahnend, den 12jährigen Fritz Eliſſer, wobei dieſem das in
der Taſche befindliche Meſſer mit der Spitze in die Seite drang,
ſo daß ein ſtarker Blutverluſt und eine Ohnmacht eintraten. Nur
dem ſchnellen Zugreifen eines Mitglieds der hieſigen
Sanitäts=
gruppe ſowie des praktiſchen Arztes Dr. Becker iſt es zu
ver=
danken, daß ſich der Verletzte nicht verblutete. Die Meſſerſpitze
drang bis zur Leber vor, ſo daß der Junge jetzt ſchwer
darnieder=
liegt.
D Biblis, 23. Jan. Im „Deutſchen Haus” fand ſeitens der
NS. Kriegsopferverſorgung eine Verſammlung ſtatt, wozu ſich auch
die Kameraden und Hinterbliebenen aus Groß=Rohrheim
einge=
funden hatten. Der Obmann der Ortsgruppe, Kamerad Kärcher,
begrüßte die Erſchienenen herzlich und erteilte nach markanter
Einleitung Frau Volk aus Darmſtadt das Wort zu einer
län=
geren, eindrucksvollen Rede. Es wurden dann noch verſchiedene
Verſicherungsangelegenheiten, vorgebracht aus der Verſammlung,
geregelt, worauf Obmann Kärcher den Verſammelten und
insbe=
ſondere der Darmſtädter Rednerin dankte. Mit dem Treugelöbnis
auf den Führer und dem Horſt=Weſſel=Lied wurde alsdann die
Verſammlung beendigt.
Bm. Hofheim (Kreis Bensheim), 25. Jan. Aus der
NSDAP. Im „Kaiſerhof” hatte die hieſige Ortsgruppe der
NSDAP. eine gutbeſuchte Mitgliederverſammlung.
Ortsgruppen=
leiter Pg. Back begrüßte die Parteigenoſſen und gab anſchließend
verſchiedene wichtige Anordnungen bekannt. Nach Ausgabe
eini=
ger Mitgliedsbücher gelangten noch verſchiedene lokale
Angelegen=
heiten zur Behandlung. Anſchließend fand eine Sitzung der
Amts=
walter ſtatt. — Hohes Alter. Am 27. Januar feiert
Land=
wirt Philipp Löſch 10. ſeinen 81. Geburtstag.
Be. Rüſſelsheim, 24. Januar. Betriebsunfälle. Ein
Arbeiter der Opelwerke geriet zwiſchen eine Fräsmaſchine und
den dazugehörigen Ausziehtiſch. Mit ſchweren Verletzungen am
Unterleib mußte der Verunglückte nach Mainz in das
Kranken=
haus verbracht werden. Ein weiterer Arbeiter mußte ebenfalls
in das Krankenhaus nach Mainz verbracht werden, weil er mit
der rechten Hand unter einen Prägeſtempel geriet und hierdurch
ſchwere Verletzungen davontrug. — Innerhalb des Opelbtriebes
wurde ein Arbeiter von einem Laſtwagen erfaßt und kam unter
die Räder. Beim Rangieren eines Kippwagens wurde ein
Arbei=
ter von einem Traktor angefahren. Beide erlitten ſchwere
Ver=
letzungen. — Volksbank. Ein getreues Spiegelbild der
Wirt=
ſchaftsbelebung in Rüſſelsheim ſind die ſoeben bekanntgewordenen
Ziffern über Umſatz und Höhe der Spareinlagen bei der
Rüſſels=
heimer Volksbank. Dieſes Inſtitut hat im vergangenen Jahre
eine Umſatzſteigerung zu verzeichnen. Die Spareinlagen ſind
be=
ſonders in der letzten Jahreshälfte geſtiegen. Durch Bereitſtelluig
kurzfriſtiger Darlehen zu Inſtandſetzungsarbeiten konnte von der
Volksbank das Arbeitsbeſchaffungsprogramm der Reichsregierung
gefördert werden. — Hafenverkehr. Im hieſigen Hafen
herrſcht zur Zeit ein lebhafter Ausladeverkehr. Die Opelwerke
laden Werkholz aus. Ferner haben auswärtige Holzfirmen
be=
ſonders viel Grubenholz aus dem Dreieichforſt gelagert, das per
Schiff in das Ruhrgebiet befördert werden ſoll.
8,15 Uhr: Bibelſtunde im Gemeindehaus. Pfarrer Weinberger: „Bibel und
Bibelüber=
ſetzung in der Miſſion.” — Die Johanneskirche iſt wochentags von 8 bis 5 Uhr zu ſtiller
Andacht geöffnet. Eingang Liebigſtraße.
Paul=Gerhardt=Haus. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Köhler. Vorm.
11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Mittwoch, 30. Jan. abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Pfr.
Köhler.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Weiß. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt für beide Bezirke. Pfarrer Weiß. Abends
6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Irle
Gottesdienſt in der Neuen Trainkaſerne. Vorm. 10 Uhr: Pfr. Irle. — Mittwoch,
30. Jan., abends 8 Uhr: Bibelſtunde für den Oſtbezirk im Gemeindehaus über
Markus=
evangelium. Pfarrer Weiß. Abends 8 Uhr: Bibelſtunde für den Weſtbezirk im Saal der
der Neuen Trainkaſerne. Pfarrer Irle.
Die Beſſunger Kirche iſt wochentags von 8 bis 4 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Eingang Haupttüre.
Pauluskirche, Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer A. Müller. Vorm. 11,15
Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer A. Müller. — Mittwoch, 30. Jan., abends 8 Uhr:
Bibelſtunde. Pfarrer Wolf. — Die Pauluskirche iſt wochentags von 9 bis 5 Uhr zu ſtiller
Andacht geöffnet. Eingang Haupttüre.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Lenz. Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt. — Donnerstag, 31. Jan., abends 8 Uhr: Betſtunde.
Lutheriſcher Gottesdienſt (Selbſt. Luth. Kirche), „Feierabend”, Stiftsſtraße 51.
Sonntag, nachm. 5 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Müller, Erbach.
Amtshandlungen an Auswärtigen bis zum 31. Januar: Pfarrer Weinberger,
Kahlertſtraße 24, Fernſprecher 1751; vom 1. Februar an Pfarrer Heß, Hügelſtr. 6,
Fernſprecher 2205.
2. Veranſtaltungen.
Stadtgemeinde, Schloßkirche. Zweite Vortragsreihe der Pfarrer der
Stadtgemeinde. Dienstag, 29. Jan., abends 8 Uhr: „Das Neue Teſtament und das
öffentliche Leben.” Pfarrer Heß.
Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Montag, 28. Jan., Jugendabend der Stadtgemeinde.
— Dienstag, 29. Jan.: Mütterabend der Stadtgemeinde. — Mittwoch, 30. Jan.:
Kirchenchor der Stadtkapelle und Schloßkirche. — Freitag, 1. Febr.: Kirchenchor der
Stadtkirche.
Konfirmandenſaal im Schloß. Mittwoch, 30. Jan.: Handarbeitsſtunde der
Stadtgemeinde.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtr. 6). Montag, 28. Jan., abends
8 Uhr: Jungenabend Weſt. — Mittwoch, 30. Jan., nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und
Strickſchule. — Freitag, 1. Febr., abends 8 Uhr: Mütterabend Weſt. — Mädchenabend
Weſt. — Samstag, 2. Febr., nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und Strickſchule,
Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Dienstag, 29. Jan., abends 8 Uhr: Kirchenchor. —
Donnerstag, 31. Jan., abends 8 Uhr: Mädchenabend Oſt. — Freitag, 1. Febr., abends
8 Uhr: Mütterabend Oſt.
Saal der Kleinkinderſchule (Mauerſtr. 5). Donnerstag, 31. Jan., abends 8 Uhr:
Poſaunenchor. — Freitag, 1. Febr., abends 8 Uhr: Jungenabend Oſt.
Fohannesgemeinde: Gemeindehaus (Kahlertſtr. 26). Montag, 28. Jan., abends
5,30 Uhr: Ev. Jungſchar, Abends 8 Uhr: Geſelliger Abend des Kirchenchors. — Dienstag,
29. Jan., abends 8 Uhr: Mütterabend. — Mittwoch, 30. Jan., nachm. 2 Uhr: Strickſchule
Nachm. 2.80 Uhr: Nähnachmittag. — Donnerstag, 31. Jan., abends 8,15 Uhr:
Alteren=
rreis. — Freitag, 1. Febr., abends 8 Uhr: Evang. Mädchenkreis. — Samstag, 2. Febr.
abends 8 Uhr: Kurrende.
Baul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Montag, 28. Jan., abends
8.30 Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch, 30. Jan., nachm. 3 Uhr: Strickſchule. —
Donners=
tag, 31. Jan., abends 8 Uhr: Mütterabend.
Betrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8.) Montag, 28. Jan., abends
g ubr: Boſaunenchor. Abends 8,15 Uhr: Evang. Jugendwerk, Mädchenkreis. —
Diens=
tog, 29. Jan,; abends 8 Uhr: Mädchenchor. Abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. —
Donners=
tag, 31. Jan,; abends 8 Uhr: Mütterabend. — Freitag, 1. Febr., abends 8 Uhr:
Haupt=
verſammlung des Kirchenchors. — Samstag, 2. Febr., abends 7,30 Uhr: Singekreis,
Baulnsgemeinde. Gemeindeſaal unter der Kirche. Montag, 28. Jan., abends
s uhr: Gemeindemädchenabend. — Donnerstag, 31. Jan., abends 8 Uhr: Teeabend des
Frauenvereins mit Vortrag von Pfarrer Weinberger. — Freitag, 1. Febr., abends
8 Uhr: Kirchenchor,
Eliſabethenſtift (Erbacher Str. 25). Ev. Sonntagsverein: Sonntag, 27. Jan.,
nachm. 4 Uhr: Vereinsſtunden.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde, Vorm. 11 Uhr:
gindergottesdienſt. Nachm. 3,30 Uhr: Bibelſtunde. Rektor Weimar, Frankfurt a. M.=
Abends 8 Uhr: Familienabend. Rektor Weimar. — Montag, nachm. 4 Uhr:
Miſſions=
arbeitsſtunde, Männerabend fällt aus. — Montag und Dienstag, abends 8,30 Uhr:
Blaukreuzverſammlung. Blaukreuzſekretär Bäppler=Barmen. — Dienstag, nachm.
4 Uhr: Frquenbibelſtunde. — Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Gemiſchter Chor. —
Donners=
tag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde. — Freitag, abends 8 Uhr: Bibelſtunde in der Beſſung.
Mädchenſchule. — Samstag, abends 6 Uhr: Eiſenbahnervereinigung. Abends 8 Uhr:
Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 7 Uhr: Weiheſtunde. —
Mon=
tag, nachm. 5 Uhr: Knabenjungſchar. Abends 7,30 Uhr: F. K. für junge Mädchen. Abends
8,30 Uhr: Jugendbundſtunde für junge Männer. — Dienstag, abends 8,30 Uhr:
Mätcken=
kreis. — Mittwoch, nachm 3 Uhr: Kinderſtunde für Mädchen. — Donnerstag, abends
8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24.
Jeden Donnerstag, abends 8,15 Uhr bis 10 Uhr Zuſammenkunft. — Jeden zweiten und
vierten Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden.
3. Gemeindeämter.
Ev. Wohlfahrtsdienſt. Hügelſtr. 6. Sprechſtunden vorm. von 10 bis 12 Uhr u. nachm.
(außer Samstags) von 5 bis 6 Uhr. Fernſpr. 2205.
Evang. Gemeindeamt, Kiesſtr. 17 (jetzt nurim Vorderhauſe, eine Treppe):
Einnahme=
ſtelle für das Kirchnotgeld täglich 8 bis 12 Uhr. Kirchenſteuerangelegenheiten werden
nur im Landeskirchenamt, Mackenſenſtr. 40 (Ecke Neckarſtr.), Zimmer 7, bearbeitet.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Str. 21, Fernſpr. 2883.
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17: Martinsſtift, Müllerſtr. 28;
Gemeindehaus, Liebfrauenſtr. 6; Gemeindehaus, Kahlerſttraße 26: Paul=Gerhardt=
Haus, Damaſchkeplatz 1; Gemeindehaus, Eichwieſenſtr. 8; neben der Pauluskiiche,
Ohlyſtraße.
Privatpflegeſtation des Heſſiſchen Diakonievereins: Freiligrathſtr. 8, Fernſpr. 245,
Auswärtige Gemeinden.
Evgl. Kirche Griesheim. Sonntag, 27. Jan. 1935. Vorm. 10 Uhr:
Predigtgottes=
dienſt. Pfarrer Mangold. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr:
Bibel=
ſtunde. Pfarraſſiſtent North.
Friedenskirche, Sonntag, 27. Jan. 1935, vorm. 10 Uhr: Predigtgottesdienſt.
Pfarr=
aſſiſtent North. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt.
Evgl. Kirche Traiſa, Sonntag, 27. Jan. 1935; Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt der Großen. — 31. Jan. 1935: Frauenverein.
Evang. Gemeinde Nd.=Ramſtadt, Sonntag, 27. Januar, vormittags 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Dienstag: Jungmädchenverein. Mittwoch: Kirchenchor.
Donners=
tag: Frauenverein (Singabend).
Evgl. Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 27. Jan. 1935. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt.
Montag: Poſaunenchor. — Dienstag, 6—7 Uhr: Bücherausgabe. — 8,15 Uhr:
Bibel=
ſtunde. — Mittwoch: Kirchenchor. — Donnerstag: Frauenverein. — Helferinnen im
Pfarrhaus. — Freitag: Poſaunenchor.
Evang. Gemeinde Roßdorf. Sonntag, 27. Januar, vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre,
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. 11.25 Uhr: Kindergottesdienſt. Montag abend:
Frauen=
verein. Dienstag: Kirchenchor. Mittwoch; Bibelſtunde, Freitag: Jungmädchenabend.
Ev. Gemeinde Dieburg. Sonntag, 27. Jan. 1935: Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt.
Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Donnerstag, 31. Jan., Ev. Frauenhilfe (Mayer),
Sonſtige Gemeinſchaften.
Vereinigung evangeliſcher Freikirchen Deutſchlands.
Evgl. Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Sonntag, 27. Jan. 1935, vorm. 10 Uhr:
Predigt=
gottesdienſt. Prediger Veihelmann. Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. — Abends kein
Gottesdienſt. — Montag, abends 8,30 Uhr: Singſtunde. — Donnerstag, abends 8,15
Uhr: Bibelſtunde.
Evgl. Gem. gläubig getaufter Chriſten, Baptiſten, Mauerſtr. 17. Sonntag, 27. Jan.
1935, morgens 9,30 Uhr. Abends 8,15 Uhr: Predigt. Prediger Schneider. 10,30 Uhr:
Sonntagsſchule. — Mittwoch und Freitagabend 8,15 Uhr: Bibel= und Gebetſtunde,
Methodiſten=Geieinde (Evgl. Freikirche), Wendelſtadtſtr. 38. Sonntag, 27. Jan.
1935, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Gottesdienſtliche Abendfeier.
Thema: „Verſäumte Gelegenheiten.” Prediger K. Hirtz. — Mittwoch, abends 8 Uhr:
Bibelſtunde. (Die Erziehung der Jünger Jeſu.) — Freitag, abends 8 Uhr: Frauen=
Miſſions=Verein.
Heilsarmee, Schulzengaſſe 3. Sonntag, 27. Jan., vorm. 10 Uhr:
Heiligungsver=
ſammlung. Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Heilsverſammlung. —
Diens=
tag, abends 8 Uhr: Soldatenverſammlung. — Mittwoch, abends 8 Uhr:
Heilsverſamm=
lung. — Donnerstag, nachm. 5 Uhr: Heimbundbazar. Jedermann herzlich willkommen!
Freitag abends 8 Uhr: Heiligungsverſammlung.
Adventsgemeinde Darmſtadt, Sandſtr. 10. Sonntag, 27. Jan. 1935, abends 8 Uhr:
Vortrag. Thema: „Der Menſch als Kampfobjekt okkulter Mächte.” Freitag abends 8 Uhr;
Bibelſtunde. Samstag, vorm. 9,30 Uhr: Bibelſtudium. 10,30 Uhr: Predigt.
Die Chriſtengemeinſchaft, Heidelberger Str. 14. Sonntag, 27. Jan., 10 Uhr:
Men=
ſchenweihehandlung mit Predigt; anſchließend Sonntagsfeier für Kinder, 17,30 Uhr:
Leſung aus dem Reiſetagebuch „Paläſtina” v. Lic. E. Bock. Kultiſche Anſprache: „
Kaper=
naum”. — Mittwoch, 30. Jan., 7.45 Uhr: Menſchenweihehandlung. — Donnerstag,
31. Jan., 10,30 Uhr: Menſchenweihehandlung. — Samstag, 2. Febr., 18 Uhr: Kultiſche
Leſung mit Muſik.
Chriſtliche Gemeinſchaft, Darmſtadt, Mollerſtr. 40. Sonntag, 27. Jan., vorm.
9,15 Uhr: Andacht. Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. — Dienstag: 29. Jan.,
abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Kruſt
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Christian Science Society) in Darmſtadt,
Aula der Adolf=Hitler=Bauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonntag, vorm.
10 Uhr, und jeden Mittwoch, abends 8,15 Uhr. Thema am 27. Jan.: Wahrheit; Goldener
Text: Pſalm 86:11.
Seite 8 — Nr. 26
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 26. Januar 1981
Reich und Ausland.
Das Treffen der Ritterſchaft des Ordens „Pour le Mérite‟
Eröffnung der Fernſchreiberanlage
des Reichspropagandaminiſteriums.
Berlin. Reichsminiſter Dr. Goebbels
eröff=
nete Freitag mittag den Betrieb der
Fernſchreiber=
anlage, die er als Verbindung zwiſchen dem
Reichs=
miniſterium für Volksaufklärung und Propaganda
und ſeinen ſämtlichen Landesſtellen, ſowie der
Reichspropagandgleitung der NSDAP., München,
anlegen ließ.
Dieſes Fernſchreibernetz iſt die zurzeit
umfang=
reichſte, mit Blattſchreibern betriebene
Einrich=
tung dieſer Art. Es arbeitet mit Siemens=
Appa=
raten.
Einzig daſtehend in der Welt iſt die
Möglich=
keit, alle 33 durch dieſes Netz verbundenen Stellen
im Reich gleichzeitig zuſammenzuſchalten. So
kön=
nen Mitteilungen von einer Stelle gleichzeitig an
alle anderen gegeben, oder auch Wechſelſchreiben
zwiſchen Einzelſtellen ausgetauſcht werden, die alle
anderen Stellen mitleſen. Es kann alſo eine
ein=
zige große Konferenz zwiſchen 33 in ganz
Deutſch=
land verſtreuten Stellen auf ſchriftlichem Wege
ſtattfinden.
* Die Parade der 1000 Pferde.
Im Rahmen der „Grünen Woche” bildet das
Internationale Reit= und Springturnier mit
ſei=
nen großen Schaunummern ſtets einen Höhepunkt.
In langen Kolonnen überführen die einzelnen
Ve bände der Reichswehr und der Polizei ihre
Pferde aus den Kaſernen und von den Bahnhöfen
nach dem Kaiſerdamm. In den weiten Meſſehallen
heirſcht Hochbetrieb. Die großen Stallungen an
de: Maſurenallee ſind bereits alle gefüllt.
Fran=
zoſen und Polen, Schweden und unſere
einhimi=
ſchen Pferde ſtehen hier in vorläufigem Frieden
und trauter Eintracht nebeneinander. Die
weltbe=
rühmte Hannoverſche Zucht hat ihre Boxen in der
Halle II aufgeſchlagen. Insgeſamt ſind 1000 Pferde
in den Hallen am Kaiſerdamm zum Turnier und
den Schaunummern zuſammengekommen.
Wie ſtets, ſind die Prüfungen in den beiden
Hauptrichtungen der Züchtung und der ſportlichen
Darſtellung gegliedert. Zu der erſten Prüfung
ge=
hören die eigentlichen Reitprüfungen und
Jagd=
ſpringen, zu der zweiten die reinen
Materialprü=
ungen und die Schaunumern. Die Darbietungen
der Reichswehr und der Polizei nehmen eine
Son=
berſtellung ein, die etwa zwiſchen den beiden
Grup=
pen liegt. Insgeſamt ſind 130 000 RM. für Preiſe
und Reiſevergütungen von der Turnierleitung zur
Verfügung geſtellt. Darüber hinaus werden aber
noch recht beträchtliche Summen für die einzelnen
Schaunummern, für die Verpflegung der Pferde,
für den Hufbeſchlag uſw. und für die
Ausſchmük=
kung und Herrichtung der Halle ausgegeben und
„umgeſetzt”. Und ſchließlich werden doch auch noch
erhebliche Beträge durch die ſtets große Zahl der
Beſucher in Umlauf gebracht. So wirkt ſich das
Turnier auch regelmäßig als ein nicht zu
unter=
ſchätzender Wirtſchaftsfaktor im Leben der
Reichs=
hauptſtadt aus.
Das Programm iſt wieder ausgezeichnet
aus=
gewählt und aufgebaut. Sein Rahmen ſteht ja in
großen Zügen feſt und iſt eigentlich ſchon „klaſſiſch”
und zum Vorbild für alle ähnlich gearteten
Ver=
anſtaltungen im ganzen Reich geworden. Die
Ma=
terial=, Reit= und Springprüfungen entwickeln ſich
gewiſſermaßen bis zu ihren Höhepunkten an den
Schlußtagen. Die Jagdſpringen beginnen ſchon am
erſten Tag mit dem Austrag von Preiſen. Hier
bringt dann der erſte Sonntag ſchon ein Ereignis,
die Austragung des „Großen Preiſes der
national=
ſozialiſtiſchen Bewegung‟ Der Preis iſt mit 12000
RM. dotiert und damit der wertvollſte der ganzen
Jagdſpringen. Hier wird man die beſte
internatio=
nale Konkurrenz am Start erleben. Die
Meldun=
gen waren ſo zahlreich, daß eine Teilung des
Springens vorgenommen werden mußte, das nun in
zwei Abteilungen zum Austrag gelangt. Unſere
Hannoveraner haben nach den Trainingseindrücken
ſehr gute Chancen. Aber auch die Franzoſen ſind
in Höchſtform.
Schwere Exploſion in einer ſpaniſchen
Sprengſtoff=
fabrik.
Madrid. In der Petralit=Werkſtatt der
ſpa=
niſchen Pulverfabrik Farques in der Nähe von
Granada ereignete ſich eine folgenſchwere
Explo=
ſion. Einer der zur Zeit des Unglücks in der
Werk=
ſtatt beſchäftigten Arbeiter wurde getötet, zwei
er=
litten ſchwere Verletzungen. Die Exploſion war in
einem Umkreis von mehreren Kilometern zu hören.
Die Stücke einer Nitratkammer wurden bis zu
zwei Kilometer fortgeſchleudert und ſämtliche
Fen=
ſterſcheiben der Umgebung zerſtört.
Eduard Künneke 50 Jahre alf.
Der bekannte Komponiſt Eduard Künneke, der
Präſident des Verbandes deutſcher
Bühnenſchrift=
ſteller und Bühnenkomponiſten, feiert am 27.
Ja=
nuar ſeinen 50. Geburtstag.
Die Inhaber der höchſten deutſchen Auszeichnung, des Ordens „Pour le Mérite”, trafen ſich in Berlin zu einer Wiederſehensfeier. Nach einer Kran
niederlegung zu Ehren der Gefallenen am Ehrenmal Unter den Linden hielt Generalfeldmarſchall v. Mackenſen vor dem Denkmal Friedrichs des Große
des Stifters dieſer Auszeichnung, eine Rede an ſeine Kameraden.
Anna Müller=Linke F.
Die Schauſpielerin Anna Müller=Linke, die
beſon=
ders durch die vielen Luſtſpielfilme, in denen ſie
namentlich am Anfang der Filmentwicklung ſpielte,
berühmt geworden war, iſt in Berlin geſtorben.
12 Perſonen auf dem Eis eingebrochen.
Nordheim. Im Altwaſſer des Mains, auf
deſſen Eisdecke ſich Kinder beim Eislauf
tummel=
ten, brach plötzlich das Eis, und zwölf Perſonen
fielen in das an dieſer Stelle zwei Meter tiefe
Waſſer. Eine Mutter, die vom Ufer her den
Vor=
gang beobachtete, und deren 6jähriges Söhnchen
auch in die Tiefe geriſſen wurde, ſtürzte ſich raſch
entſchloſſen in das kalte Element. Auf ihre
Hilfe=
rufe eilten mehrere Männer herbei und retteten
die Eingebrochenen unter Aufbietung aller Kräfte
vom ſicheren Tode. Das bereits bewußtlos an Land
gebrachte 8jährige Söhnchen des Schmiedemeiſters
Kraus konnte durch Wiederbelebungsverſuche ins
Leben zurückgerufen werden.
Der Mörder Fresdorf hingerichkel.
Königsberg. Die Juſtizpreſſeſtelle teilt mit:
Am 25. Januar 1935 iſt in Tilſit der am 20.
Ja=
nuar 1866 geborene Friedrich Fresdorf hingerichtet
worden, der wegen Ermordung ſeiner 71jährigen
Ehefrau vom Schwurgericht in Tilſit zum Tode
verurteilt worden war. — Der preußiſche
Miniſter=
präſident hat von dem Begnadigungsrecht keinen
Gebrauch gemacht, weil das Vorleben und der Ruf
des 20mal vorbeſtraften Verurteilten und die
un=
menſchlich rohe Weiſe, in der er ſeine Ehefrau
er=
mordete, um ein ehebrecheriſches Verhältnis
unge=
ſtört fortſetzen zu können, den Verurteilten als
einen völlig verrohten Verbrecher ohne jedes
Ge=
fühl kennzeichnen.
Kältewelle an der Adria.
Belgrad. Wie die „Politika” berichtet, hat
die Kältewelle nunehr auch die an der Adria
ge=
legenen Teile der Balkanhalbinſel erfaßt. In
Mon=
tenegro ſank das Thermometer in der vorletzten
Nacht auf minus 25 Grad. Der Skutari=See iſt
gänzlich zugefroren, ein Ereignis, das ſeit
Men=
ſchengedenken nicht mehr zu verzeichnen war.
Ein engliſcher Fiſchdampfer mit 14 Mann
Beſatzung geſunken.
London. Der engliſche Fiſchdampfer „Jeria”,
iſt in einem ſchweren Sturm an der Weſtküſte von
Island untergegangen. Man befürchtet, daß die
geſamte Beſatzung von 14 Mann den Tod in den
Wellen gefunden hat. Fiſcherleute haben an der
isländiſchen Küſte Ueberreſte der „Jeria”,
dar=
unter Rettungsringe mit dem Namen des Schiffes,
aufgefunden.
Schon wieder ein Schiffsunglück
vor New York.
New York. Nach dem entſetzlichen
Brandun=
glück der „Morro Caſtle” und nach dem Auflaufen
eines ihrer Paſſagierdampfer auf ein Riff wurde
die Ward=Linie ſchon wieder von einem Unglück
betroffen. Der auf dem Wege nach Mexiko
befind=
liche Paſſagierdampfer „Mohawk” (5896 Tonnen)
iſt mit dem norwegiſchen Paſſagierdampfer „
Talis=
mann” (4800 Tonnen), der nach Südamerika
un=
terwegs war und gleichzeitig mit der „Mohawk”,
New York verlaſſen hatte, an der Küſte von New
Jerſey, vier Meilen ſüdlich von Seagirth,
zuſam=
mengeſtoßen, Beide Dampfer haben zunächſt nach
dem Zuſammenſtoß SOS gefunkt. Später teilte die
„Talismann” mit, daß ihre Beſchädigungen ſo
geringfügig ſeien, daß ſie keine Hilfe benötige. Der
Dampfer „Mohawk”, der 53 Fahrgäſte und 107
Mann Beſatzung (nicht 1107 Fahrgäſte) an Bord
hatte, war ſchwerer beſchädigt und drohte zu
ſin=
ken. Daher entſchloß ſich der Kapitän, das Schiff
bei Seagirth auf Strand zu ſetzen. Fahrgäſte und
Beſatzung wurden von der „Talismann” und von
anderen zur Hilfe herbeigeeilten Dampfern
auf=
genommen, ſ odaß man annimmt, daß bei dem
Un=
fall niemand zu Schaden gekommen iſt.
Eine Korkfabrik in Algier niedergebrannt.
Paris. Wie aus Algier gemeldet wird, iſt
in Djidjell eine Korkfabrik niedergebrannt. Der
Schaden ſoll ſich auf über 8 Millionen Francs
be=
laufen.
Ausſagen des Angeklagken Haupkman
Flemington. In der Donnerstag=Nachmi
tagsverhandlung des Lindbergh=Prozeſſes bean
wortete der Angeklagte Hauptmann zunächſt Fr
gen über ſein Vorleben. Darauf wurde der von d
Verteidigung vorgeladene Bronxer Bäckermeiſt
Fredichſen, der Arbeitgeber der Frau Hauptmar
zurzeit der Entführung des Lindbergh=Kindes, ve
nommen. Dieſer ſagte aus, da Hauptmann ſeit
Frau Dienstags und Donnerstag abends gege
9 Uhr von der Bäckerei abzuholen pflegte, dürf
er ſeiner Anſicht nach auch am Abend der Entfü
rung, am 1. März 1932, in der Bäckerei geweſe
ſein. Er könne dies jedoch nicht beſchwören.
Na=
dieſer Ausſage gab es einen Aufſehen erregende
Zwiſchenfall. Der Verteidiger Hauptmanns e
klärte nämlich, er werde einen Mann vorführe
der in letzter Zeit mit dem tatſächlichen
Entführ=
des Lindbergh=Kindes Fühlungnahme gehabt hab
und der bezeugen werde, daß Hauptmann nicht d
Entführer ſei. Dieſer Zeuge habe ſogar währer
der ganzen Verhandlung im Gerichtsſaal geſeſſe
Hierauf machte Hauptmann Angaben über ſeine
und ſeiner Frau Arbeitslohn, aus dem er Erſpa
niſſe gemacht habe, die größtenteils im Hauſe au
bewahrt worden ſeien. Am 1. März 1932 habe
3000 bis 4000 Dollar Bargeld zu Hauſe gehab
Zum Schluß ſeiner geſtrigen Vernehmung ſag
Hauptmann mit Beſtimmtheit aus, daß er a
2. April, d. h. dem Tage, an dem das Löſege.
nachts ausgezahlt wurde, nach der Arbeit m
einem Bekannten namens Koppenberg bis ſpi
abends zu Hauſe Mandoline geſpielt und dann d
ganze Nacht zu Hauſe zugebracht habe.
Die ſchwarze Sturmfahne der Saar am Grabe
Friedrichs des Großen.
Die ſchwarze Sturmfahne der ſaarländiſchen Kriegsopfer und Kriegsteilnehmer, die in tagelangel
Stafettenmarſch von der Saar nach Berlin gebracht wurde, hielt am Donnerstag vormittag in de
Garniſonkirche in Potsdam ihren feierlichen Einzug. Während eine Ehrenkompagnie des Reige
heeres präſentierte, wurde die Fahne in der Gruft des großen Königs über den Sarkophag geſem=
Dann marſchierten die Bannerträger nach Berlin.
Samstag, 26. Januar 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Indien erhält fünf Könige.
Ein Regierungsjubiläum
wirft ſeine Schakten voraus.
Von unſerem (D=Korreſpondenten.
G. P. London, im Januar.
Anläßlich des im Mai dieſes Jahres ſtattfindenden 25.
Re=
jorungsjubiläums König Georges V beabſichtigt England, an
ervorragende Perſönlichkeiten der
Domi=
jons und Kronländer zahlreiche Würden zu
ergeben. Mit Ehrungen dieſer Art ſoll nicht zuletzt auch
ndien bedacht werden. Und die bemerkenswerteſte dieſer
Aus=
ichnungen wird die Beleihung der fünf ſelbſtändig herrſchenden
ürſten Indiens mit der Königswürde ſein. Dieſe fünf ſind:
Nizam von Haiderabad, der Gaikwar von Baroda, der
Tabaradſcha von Myſore, der Maharadſcha von Kaſhmir und
r Maharadſcha von Gwalior. Die fünf genannten Fürſten
wer=
bei dem im Sommer dieſes Jahres, anläßlich des
Silber=
biläums, in Delhi ſtattfindenden „Kaiſerlichen Durbar”
feier=
ch mit der Königswürde beliehen werden. Die ſolcherart
dor=
nommene Veränderung ihrer Titel wird ſich praktiſch darin
ißern, daß die fünf genannten Maharadſchas in Zukunft das
echt haben werden, diplomatiſche Vertreter an den Hof von
t. James zu entſenden und daß ſie wenigſtens nominell, für
* Handeln nur dem König und Kaiſer verantwortlich ſein
erden. Umgekehrt wird auch England an den Höfen der fünf
u geſchaffenen Könige nicht mehr, wie bisher, durch „Agenten”
der „High Commiſſioners”, ſondern durch bevollmächtigte
Mini=
r oder Geſandte vertreten ſein. Den erſten Anſtoß zu dieſem
itſchluß gab die kurz vor Weihnachten vorigen Jahres erfolgte
ntſendung Oberſt Frederick Baileys als erſten
ritiſchen Miniſter an den Hof des Königs von
epal. Nepal iſt mit ſeinen 4 Millionen Einwohnern im
runde genommen ein kleinerer und ärmerer Staat, als
bei=
ielsweiſe Haiderabad, das 14 Millionen Einwohner hat. Daher
ipfand man die durch Errichtung einer britiſchen Geſandtſchaft
Nepal geſchaffene Lage, im Vergleich zu den fünf übrigen
lb=ſelbſtändigen Fürſtentümern Indien, als eine Anomalie,
nun durch den genannten Beſchluß rektifiziert werden ſoll.
Die fünf genannten indiſchen Potentaten ſind ſämtlich in
cer Art maleriſche und zum Teil märchenhafte Perſönlichkeiten.
rNizam von Haiderabad iſt der rangälteſte Fürſt von
idien. Er gilt als der reichſte Mann der Welt. Sein Reich
etwa ſo groß wie Italien, und ſein perſönliches Vermögen
rd auf etwa 2,5 Milliarden Schweizer Franken geſchätzt. Der
aikwar von Baroda iſt ebenfalls nicht arm. Er hat ein
rliches Einkommen von etwa 40 Millionen Schweizer Franken.
d dieſes iſt um ſo märchenhafter, als er, bevor er Herrſcher
nes Reiches wurde, ein einfacher und armer Ziegenhirt war:
r 65 Jahren wurde der damals regierende Fürſt entthront
d der gegenwärtige Maharadſcha, der, obgleich fürſtlichen
utes und zur ſelben Dynaſtie gehörend, als Ziegenhirt in
em fernen Dorfe ein unſcheinbares Daſein führte, von der
fkamarilla herangeholt und zum Herrſcher auserkoren. Der
aharadſcha von Gwalior iſt erſt 18 Jahre alt. Er
r noch voriges Jahr in Oxford. Er iſt ganz angliſiert. Und
3 erſte, was er tat, als er nach Gwalior zurückkehrte, war,
z er ſeinen Palaſt von oben bis unten moderniſierte und ihn
ein echt engliſches „Country Houſe” einrichtete. Der
Maha=
dſcha von Kaſhmir, der 39 Jahre alt iſt, herrſcht über
es der ſchönften Länder der Welt, das wegen ſeiner an
Ruß=
d. China und Afghaniſtan grenzenden Lage für England von
ßter ſtrategiſcher Bedeutung iſt. Vor ſeiner Thronbeſteigung
ß der Maharadſcha Sir Hari Singh und war unter dem
eudonym „Mr. A.” der etwas traurige Hauptheld des
be=
imten Robinſon=Prozeſſes, der im Jahre 1924 ganz England
Atem hielt und bei dem es ſich herausſtellte, daß eine Bande
Aliſcher Schwindler den angehenden Maharadſcha um viele
Millionen erpreßt hatte. Der Maharadſcha von Myſore
hat, obwohl er erſt 35 Jahre alt iſt, ſein Land ſo trefflich
ver=
waltet, daß Myſore allgemein als Indiens „Muſterſtaat” gilt.
Sonſt hat er ſich durch keinerlei Skandale oder Senſationen
ausgezeichnet. Vielleicht deshalb iſt er einer der am wenigſten
bekannten indiſchen Fürſten. Doch den von England
neuver=
liehenen Königstitel dürfte gerade er mit mehr Fug und Recht
verdiend haben und ihn mit mehr Würde führen, als es bei
den übrigen neugebackenen Königen der Fall zu ſein ſcheint.
Medaille zum 25jährigen Regierungsjubiläum des engliſchen
Königspaares
Bereits jetzt wurden dieſe Silbermedaillen für das Jubiläum
ausgegeben.
* Der ſchokkiſche Sonnkag.
„Du ſollſt den Tag des Herrn heiligen.‟ Es gibt wohl
kaum ein Volk, das ſich dieſes Bibelwort ſo grundſätzlich zum
Leitſpruch ſeines Sonntags gemacht hat, wie gerade die Schotten.
Früher, wo das Land vollſtändig von ſeiner Landwirtſchaft
und Viehzucht lebte, ſeine Bewohner alſo Bauern und Hirten
waren, mag der Sonntag ſogar noch eine größere Bedeutung
gehabt haben, als heutzutage. Es war ein Tag des Ausruhens
von phyſiſcher Arbeit, nachdem man die ganze Woche durch hart
um ſein täglich Brot mit der eigenen Scholle gekämpft hatte,
ein Tag, an dem der Bauer ſeine Freunde und Bekannte ſehen
würde. Denn der Bauernhof, die Farm, wie ſie es nennen, war
ein Reich für ſich in dieſen Zeiten, und um zu dem nächſten
Gehöfte zu gelangen, hatte man wohl kaum weniger als einen
einſtündigen Spaziergang zurückzulegen. Der Sonntag war es
alſo, der die Bauernfamilien vereinigte, wo anders konnte ein
beſſerer Treffpunkt ſein, als in der Kirche oder dem Kirchhof?
Damals gingen dem Sabbat (Sonntag) große
Vorbereitun=
gen voraus. Wenn der Vater am Samstag abend ſeine
Stop=
ſeln, die er aus Mangel an Zeit die Woche über hatte wachſen
laſſen müſſen, ſchabte, ſo war das das erſte Anzeichen für die
Aenderung im Stimmungsbarometer der Familie. Mutter würde
ſicherlich nun den „Blauen” aus dem Schranke holen, den Arm=
Roman von Else Meerstädt.
„Nachdruck verboten.)
Wenn Herr Wedepohl einen Schwiegerſohn in ſeinem
Be=
be hätte unterbringen müſſen, er hätte zu ihm nicht anders
können als zu Bernd Allen —
Allerdings leiſtete Bernd Allen auch etwas, was Herrn
depohl hinwiederum veranlaßte, ihn danach zu bezahlen.
in Bernd war nicht nur ein tüchtiger Kauſmann, ſondern er
nte auch mitreden, wenn es um die Literatur ging —
Und Herr Wedepohl hatte noch ein übriges getan, wozu
r diesmal nicht, wie man leicht denken könnte. Yella die
regung gegeben hatte, ſondern Gottfried Hermann Wede=
II ſelbſt. Er hatte aus eigenem Antrieb gehandelt, als er
Herrn Generaldirektor a. D. Blankenburg ebenfalls in
ien Betrieb nahm.
Nicht etwa aus Pietät, weil ſeine alte Liebe in ihm wach
dorden war, Herr Wedepohl würde ſich ganz entſchieden
da=
en gewahrt haben, wenn man ihm ſo etwas zugetraut
te — Geleitet hatte ihn einzig und allein der Gedanke an
la, als er den Herrn Generaldirektor, den er übrigens bei
ſerer Bekanntſchaft gar nicht ſo uneben fand, in ſeine
Zei=
gsbetriebe aufnahm. Das Mädel, das dazu neigte, ſich für
nicht allzu dankbare Familie aufzuopfern, ſollte es etwas
hter haben.
Eine kleine Bedingung hatte Herr Wedepohl allerdings an
Engagement von Yellas Vater geknüpft. Eine Bedingung,
ihm ähnlich ſah und die Yella ſchonend übermittelt hatte —
ſeinem Betrieb gab es keine Eingläſer. Er konnte dieſe
iger für den Tod nicht leiden. Vielleicht hatte Herr Blanken=
9 die Freundlichkeit, ſeine privaten Liebhabereien auf zu
iſe zu verlegen —
Herr Blankenburg hatte alles getan, was man von ihm
ſiſchte —! So froh war er, daß ihn wieder jemand
ge=
uchen konnte —
Bernd hatte an Rita geſchrieben, daß er einen Poſten
ge=
den habe, der ihn voll befriedige und ſicherſtelle. Er hoffte,
nun auch nicht mehr die leiſeſte Sorge um ihr Glück, das
ihr wie keinem andern Menſchen gönne, beeinträchtige, und,
in das vielleicht die letzte Beruhigung für ſie ſein könne,
er hoffe, wenn all die Formalitäten erſt vorüber ſeien,
2 einmal glücklich zu werden —
Rita hielt den Brief im Schoße. Eine Träne lief langſam
r das wunderſchöne Geſicht. Eine Träne, der ein wehes
Nein folgte. Es galt dem alten ſchönen Bauernhauſe, das
II noch eingeſchneit am Hang lag — — ein bißchen von geml
htengeruch, den Bernd liebte, würden ſeine geſchloſienen
iſterläden zurückhalten. Vielleicht auch ein bißchen von dem
ſt der Parmaveilchen, den ſie geliebt hatte. Damals — ſie
ed alles, was erinnern konnte — heute benutzte ſie weiße
e — das gab andere Bilder. — Vielleicht hing an den alken
Möbeln, an den luſtig bunten Gardinen, auch noch ein letzter
Hauch von Wachs und Honig, und ſommerlichen Blütenwieſen,
den ausgebrannte Kerzen dort zurückgelaſſen hatten —
Wenn ſie in ſich ſchaute, erinnerte ſie ſich ſelbſt ein bißchen
an dies Haus. Geſchloſſene Fenſterläden, die noch etwas ganz
Entferntes feſthielten! Das war töricht, aber die Menſchen waren
nun einmal töricht — ſie bewahrten alle Fetzchen auf — einen
alten Brief — ſummten eine alte Melodie, damit ſie nicht zer=
Unser neuer Wintersport=Roman
Lieba auf Skiern
von L. Inſterberg, der morgen beginnt,
verspricht viel:
Raſſigen Sportbetrieb, verbunden mit
geſell=
ſchaftlichem Leben,
Romantiſche Liebe junger idealer Sportmenſchen,
Abenteuerliche Skifahrten, ſpannende Wettkämpfe,
Treffende Milieuzeichnungen: im Sporthotel —
in der Berghütte — auf dem Skifeld,
eine von Anfang bis Schluß feſſelnde Handlung,
deren Löſung man mit größter Spannung
ent=
gegenſieht,
und noch vieles mehr, das wir nicht vorweg
ver=
raten wollen.
Der Roman hält, was er verspricht!
floß — — wohl jeder Menſch legte ſolch kleinen, ſchmalen,
weh=
mütigen Pfad durch ſein Leben, auf dem er ſich von Zeit zu Zeit
erging.
Aber man mußte auch einen Hauptweg haben. Einen ſchönen,
breiten Hauptweg, der mitten durchs Leben führte! Ab von
ver=
ſchneiten Häuſern mit geſchloſſenen Fenſterläden. — Dazu war
man noch zu jung — mit 28 Jahren hatte man noch nach
roſen=
überwucherten, verwunſchenen Schlöſſern zu fahnden, die Geheim=
Nr. 26 — Seite 9
ſtuhl an den Kamin rücken, ſpäter dem Vater den Schlips
binden und dann würde man ſich für den Sonntag vorbereiten,
Vater würde aus der Bibel leſen und jedes Familienmitglied
würde eifrig bemüht ſein, ſich dem begräbnisähnlichen Rahmen
einzupaſſen.
Am Sonntag ſelber würde man zweimal zur Kirche gehen,
ſich an der Predigt des Herrn Pfarrers, wohl des einzig
höhergebildeten (in bezug auf Schulerziehung) Menſchen erlaben.
Im übrigen aber in der Bibel leſen und ſich mit höheren
Din=
gen beſchäftigen. Natürlich durfte auch die Frau keinen
Gottes=
dienſt verſäumen, ſelbſt für ſie gab es keine Entſchuldigung,
bliebe ſie der Kirche fern. Am Tage vorher hatte ſie ihre Arbeit
ſchon ſo vorzurichten, daß ſie am Sabbat gerade die Mahlzeiten
nur aufzutragen hatte. Eine Erklärung dafür, daß wir
Sonn=
tags meiſtens kalte Gerichte vorfinden.
Das war ein Sonntag vor 200 Jahren und ſo war es
bei=
nahe noch vor 30 Jahren in Schottland Kann ſich ſo etwas
überhaupt noch in unſre Zeit herein erhalten, in das 20.
Jahr=
hundert mit ſeinen Erfindungen und Entdeckungen? Scheinbar
ja, trotzdem es aber nicht mehr ganz ſo ſtreng wie in dieſen
Jahren iſt, wo die Kirche ausſchließliche Macht über jedes
Men=
ſchenleben hatte. Aber die Schotten ſind von jeher ein
ſtreng=
glänbiges Volk geweſen, das am althergebrachten hängt. Daher
auch ſpielt der Sonntag im Leben eines Schotten unſerer Zeit
immer noch eine große Rolle.
Etwas, was vielleicht noch von den Vorbereitungen der
Ver=
gangenheit für den Sabbat übrig geblieben zu ſein ſcheint, iſt eine
Art Kehraus um Mitternacht von Samstag auf Sonntag, der
mehr an den Deutſchen Kehraus um die Faſtnachtszeit erinnert.
Jede Tanzhalle, ja jegliches öffentliche Gebäude ſchließt um
12 Uhr ſeine Pforten, um ſie erſt Montag mit dem Beginn der
nächſten Woche wieder zu öffnen. Was würden unſere deutſchen
Männer ſagen, wenn ſie Sonntagsnachmittag zum Stammtiſch
wollten, und vor verſchloſſenen Türen ſtänden; was unſere Frauen,
wenn ſie ſich nicht mit anderen am Kaffeetiſch treffen könnten,
weil es Sonntag iſt? Was iſt überhaupt ein Sonntagsausflug,
wenn am Ziele nicht etwas „Erſtrebenswertes” winkt?!
Aber an dem Sonntag des Schotten ändert das gar nichts.
Er kennt von klein auf nichts anderes, deshalb vermißt er auch
den Briefboten nicht, noch daß die Zugverbindungen ſehr
ſchlecht, und zu kleineren Städtchen dielleicht nur einmal am
Tage ein Zug kommt. Selbſt das Telegraphenamt iſt geſchloſſen.
Die Straßen ſind ſehr ruhig, nicht viel Verkehr, nur wenn die
Kirchglocken ertönen ſcheinen ſie aufzuleben, und ein Ausländer
wird jedesmal erſtaunt über die Maſſen der eifrigen
Kirch=
gänger, ſowie die gefüllten Kirchen ſein. Für den Schotten aber
iſt das an der Tagesordnung. Ein Sonntag ohne Predigt
zwei=
mal am Tage iſt kein Sonntag, und daß man dieſen Tag anders
als ruhig zu Hauſe im Familienkreiſe oder auf einem kurzen
Spaziergang verbringen kann, iſt ihm unberſtändlich. Am Sabbat
lieſt er, ſchreibt vielleicht auch Briefe, oder ſpielt mit ſeinen
Kindern. Für die Hausfrau iſt das ein richtiger Tag der
Aus=
ſpannung, denn zu nähen oder etwa eine Handarbeit
anzu=
rühren gilt auch heutzutage noch als Entweihung des Tages
des. Herrn. Ein ſtrenger unerſchütterliche Glaube, vielleicht noch
durch äußere Umſtände verſtärkt bedingt, läßt den Schotten
ſeinen Sonntag in ernſter Beſchaulichkeit verbringen.
Ob Bismarck, der wie uns ein alter Witz berichtet, bei
einem Beſuch in England, wo er einen für ihn ſehr langweiligen
Sonntag verbracht hatte und um einem weiteren zu entfliehen
an einem Samstag nach einem Zuge nach Schottland fragte
ſein Vornehmen wohl durchgeführt hätte, wenn er einen richtigen
ſchottiſchen Sonntag ſchon einmal erlebt hätte?!!
Die kleinſte Tageszeitung der Welk.
(k) Brisbane. Auf der Donnerstag=Inſel zwiſchen
Nord=
auſtralien und Neu=Guinen erſcheint die kleinſte Tageszeitung
der Welt. Das ganze Blättchen iſt 35 em hoch und 15 cm breit.
Es wird nur einſeitig bedruckt und weiſt drei Spälten auf.
Da=
von iſt die erſte den neueſten Schiffsmeldungen gewidmet. Auf
der zweiten Spalte lieſt man die letzten Nachrichten aus
Auſtra=
lien und der übrigen Welt. Die dritte Spalte ſchließlich bringt
Inſerate.
niſſe bargen, die nicht Verzicht waren
Oder nach efeubewachſenen — — ſo wie das, was in der
Nähe einer alten Stadt im alten England ſtand — — es war
ihr ſchon ſo viel davon erzählt worden. — — Und es war ihr
auch geſagt worden, daß es zuwachſen würde, wenn ſie nicht dort
einzöge —
Nein, zuwachſen ſollte Schloß Coventry nicht. Das hätte
Billy nicht verdient! Der gute, treue Billy, der immer gab und
nicht forderte, der ſtets da war und ſich doch nie bemerkbar machte,
der ſie liebte, ſo wie der andere ſie nicht geliebt hatte.
Und plötzlich war es Rita, als ob das Haus am Hang
lang=
ſam zurückwiche, und mit ihm der, der ihr geſchrieben hatte, daß
er hoffe, noch einmal glücklich zu werden .
„Ende —” ſagte Rita, und ſie machte eine Bewegung, als
klappe ſie ein Buch zu, das ſie bewegt hatte, während ſie es las,
und das ſie nun in den Bücherſchrank zurückſtellte, um es zu
ver=
geſſen.
Vier Wochen ſpäter wechſelte ein altes, ſchönes Bauernhaus
am Hang ſeinen Beſitzer — der Frühling lag darüber und ein
junges Paar las begeiſtert, was die alten Sprüche, die in den
Hausbalken eingegraben waren, für die erbaten, die darin
wohnten —
Rita hatte gemeint, daß das ſo richtig ſei, denn das Haus
am Hang gehörte mit zu dem Buch, das ausgeleſen ſei —
Und wieder vier Wochen ſpäter wußten Rita und Bernd,
daß irgendein Richter einen rechtsgültigen Strich unter einen
Teil ihres Lebens gemacht hatte, und daß ſie nun jenſeits dieſes
Striches ein ebenfalls rechtsgültiges neues Leben anfangen
durften —
Zwei lagen ſich in den Armen und küßten ſich über ein
trockenes, mit Schreibmaſchinenſchrift geſchriebenes und mit
Akten=
zeichen verſehenes Dokument hinweg — zwei, die vor genau
einem Jahr in Berchtesgaden gedacht hatten, daß ihr Leben nun
nicht mehr viel Sonne bekommen würde
Und wieder kurbelte die Zeit an zu neuem Erleben. Jetzt
waren Rita und Billy an der Reihe. Sie ſahen ſich nach
Mo=
naten zum erſten Male wieder. Rita hatte ihn gerufen, wie
ſchon einmal, durch dringendes Telegramm. Diesmal kam er aus
Schweden. Von ganz hoch oben her, wo es abgelegen, ſtill und
einſam war —
„Was kann ich für Sie tun, Rita — —?” war ſein erſtes
Wort —
Der liebe Kerl, der immer nur fragte, was er für ſie tun
konnte, und nie erwartete, daß ſie etwas für ihn tat
Eine tiefe Rührung kommt über Rita. Jetzt wird ſie Billy
einen Gabensiſch aufbauen und ihm alles geben, was ſie hat
Und ſie lacht zu Billy auf: „In der Hauptſache habe ich Sie
eigentlich gerufen, weil ich Ihnen eine Zeitung zu leſen geben
wollte, Billy — — Hoffentlich erſcheint Ihnen der Weg, den Sie
darum gemacht haben, nicht zu viel!“
Und Rita ſchiebt Billy ein Blatt hin, auf dem zwei Namen
eingekreiſt ſind, von denen Billy nur den einen kennt:
Bernd Allen! Und darunter ſteht: Yella Allen, geborene
Blankenburg. Und noch eine Zeile tiefer —: Vermählte
„Die Zeitung fiel mir zufällig in die Hände, Billy — ich bin
nicht traurig — — ich kann lachen und den beiden Glück
wün=
ſchen — —! Freut dich das, Billy
„Rita —
„Und dann brauche ich wieder einen Reiſebegleiter, Billy!
Aber diesmal mußt du ſteuern. Ich fürchte nämlich, ich könnte
nicht hinfinden nach Coventry —
Ende!
Seite 10 — Nr. 26
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 26. Januar 1935
Spoct, Spiel und Jucnen
Handball.
5b. 1898 — V. ſ. R. Schwanheim.
Morgen vormittag 11 Uhr iſt der altbekannte VfR.
Schwan=
heim Gaſt bei den Lilienträgern. Schon von jeher lieferten ſich
dieſe beiden Gegner hartnäckige, ſpannende Kämpfe, und dies in
ganz beſonderem Maße, wenn es noch um die Punkte ging. Die
VfR.=Leute haben ſich in dieſem Jahre bis jetzt mit dem 4.
Ta=
bellenplatz zufrieden geben müſſen. Im Vorſpiel blieben die 98er
auf dem heißen Schwanheimer Boden mit 8:4 nach einem ſchönen
Kampf verdienter Sieger. Wie nun der morgige Kampf enden
wird, kann nicht vorausgeſagt werden. Wohl iſt die Spielſtärke
der Darmſtädter etwas ſtärker einzuſchätzen, in bezug auf
Kampf=
kraft darf man jedoch den Schwanheimern ein Plus einräumen.
Die Lilienträger werden ſchon gut tun, alles aus ſich
herauszu=
geben um den Kampf ſiegreich zu beenden. Auf alle Fälle müſſen
ſie mit weſentlich beſſeren Leiſtungen als am Vorſonntag
auf=
warten. Vor allem darf die Mannſchaft nicht wieder, wenn ſie
einmal in Front liegt, nachlaſſen und ſo auch die Zuſchauer
ver=
mieſen, zumal die Mannſchaft allen Anlaß hat, ihr Torverhältnis
zu verbeſſern.
Die Mannſchaften beſtreiten den Kampf in den Aufſtellungen:
Schwanheim:
Bender
Klimroth
Brohm
Berberich
Kreck
Herber
Schmitt Pabſtdorf 2.
Schlaudt
Pabſtdorf 1.
Scherer
Feick
Henß
98:
Eichhorn
Freund
Kaltenbach
Jungheim
Fiedler
Merz
Förſter
Dittmar
Weber
Bei den Schwanheimern wirken die beſtens bekannten
Spie=
ler Bender, Brohm, Klimroth. Kreck, Pabſtdorf 1 und 2. und
Schmitt noch mit, die den Lilienträgern das Leben ſchwer machen
werden. Bender im Tor iſt immer noch der alte gute Torhüter.
Brohm, der linke Verteidiger, fand im letzten Länderſpiel gegen
Ungarn Aufſtellung und hielt ſich ſehr tapfer. Im Sturm iſt
Pabſtdorf die treibende Kraft. Als Schiedsrichter amtiert Heckel=
Frankfurt, der einer unſerer beſten Schiedsrichter im Gau 13 iſt.
Die Reſerve fährt um 13 Uhr ab Hauptbahnhof zum TSV.
Langen.
Polizei Darmſtadt — Offenbach.
Morgen vormittag 11 Uhr ſtehen ſich auf dem
Landespolizei=
ſportplatz genannte Gegner gegenüber. Offenbach braucht
drin=
gend Punkte, um aus dem Abſtiegstrudel zu kommen, wird ſich
alſo in den reſtlichen Spielen nur nach ſtärkſtem Widerſtand mit
einer Niederlage abfinden. Die beſten Kräfte der Mannſchaft
ſind ihr Tormann Kuchenbrod, Ackermann in der Deckung und
Rieger und Kreiling im Sturm. Bei den Grünen iſt es nicht
viel anders, hier wird zur Erringung der Meiſterſchaft jeder
Punkt benötigt. Für beide Vereine ſteht alſo ſehr viel auf dem
Spiel, darum wird mit einem harten, intereſſanten Kampf zu
rechnen ſein.
SV. Merck Darmſtadt.
Am kommenden Sonntag müſſen beide
Handballmann=
ſchaften zum Rückſpiel am Arheilger Mühlchen antreten. Es iſt
wahrſcheinlich, daß beide Spiele verloren gehen, da einige
Erſatz=
leute eingeſtellt werden müſſen. Trotzdem wird man einen
raſſi=
gen Kampf um die Punkte zu ſehen bekommen.
Die Handball=Jugend ſpielt um 12.45 Uhr in
Pfung=
ſtadt gegen Germania, während die Schüler um 14 Uhr auf
eigenem Platz ihre Kameraden vom Sportverein 98 empfangen.
Um 10 Uhr ſteigt auf dem Platz an der Maulbeer=Allee ein
Fußball=Jugend=Spiel gegen TSG. 46
Die Leichtathleten beteiligen ſich an dem vormittags
ſtattfindenden Waldlauf der TSG. 46.
TSG. 46 Darmſtadt — Tv. Griesheim.
Morgen vormittags um 11 Uhr treffen ſich an der Rheinallee
beide Mannſchaften zum Rückſpiel. Der Vorſpielſieg in Griesheim
lautete 8:3 für 46, ſo daß man annehmen müßte, im Rückſpiel
auf eigenem Platze noch beſſer zu beſtehen. Die Niederlage vom
letzten Sonntag in Pfungſtadt, wenn auch ſchwierige
Platzverhält=
niſſe als Entſchuldigung angeführt werden können, laſſen doch
dieſe Begegnung mit Griesheim etwas vorſichtiger anſehen. Die
Erfolge der Gäſte in den letzten Spielen beweiſen, daß ſie in der
Nachrunde eine beſſere Einheit darſtellen. — Vorher Reſerven
bei=
der Vereine. Spielbeginn hier 9,45 Uhr. Die Jugend empfängt
Jugend Tv. Arheilgen um 10 Uhr auf dem Uebungsfeld an der
Rheinallee zum Freundſchaftsrückſpiel.
TSV. Braunshardt — Tv. Nauheim.
Am kommenden Sonntag hat der Tabellenführer
Brauns=
hardt den Tv. Nauheim zu Gaſt. Braunshardt ſollte Nauheim
nicht unterſchätzen, wenn es auch das Vorſpiel in Nauheim mit
11:6 für ſich buchen konnte, ſo hat ſich doch in letzter Zeit bewieſen,
daß ſich Braunshardt gerade auf fremdem Gelände beſſer
zuſam=
menfand als auf dem eigenen. Wenn der Braunshardter Sturm
ſo ſpielt und die Außenſtürmer zur rechten Zeit einſetzen wie am
letzten Sonntag gegen Merck, ſo wird wohl ſchwerlich mit einem
Sieg von Nauheim zu rechnen ſein. Die Mannſchaft von
Brauns=
hardt muß ihre ganze Kraft einſetzen, daß ſie nicht vielleicht
durch einen Unglückstreffer die Tabellenführung verliert.
Vorher um 1.45 Uhr: 1. Jugend—Klein=Gerau (Privatſpiel).
Die 2. Mannſchaft iſt ſpielfrei.
Fußball.
Tgde. Beſſungen.
Die für Sonntag gegen SpV. Olympia Hahn
ange=
ſetzten Verbandsſpiele fallen wegen
Terminſchwierig=
keiten aus.
Wir weiſen auf das in Arheilgen ſtattfindende
Meiſterſchafts=
ſpiel der Junioren hin. Die Mannſchaften ſtehen beide
punkt=
gleich an erſter Stelle, und bitten wir um recht zahlreiche
Be=
gleitung.
Morgen vorm. am Ziegelbuſch: Jahn 1875 — Union Wixhauſen.
Auf dieſes Treffen, das äußerſt intereſſant zu werden
ver=
ſpricht, ſei nochmals hingewieſen. Für beide Mannſchaften iſt es
von ſehr wichtiger Bedeutung. Denn der Sieger aus dieſem Spiel
behält den Anſchluß in der Gruppe, die ſich hinter Mörfelden als
Anwärter auf den 2. Tabellenplatz gebildet hat. Alſo für beide
Mannſchaften Grund genug, ſich anzuſtrengen und ganz aus ſich
herauszugehen. So wird es einen ſpannenden Kampf am
Ziegel=
buſch geben. Das Spiel beginnt vormittags um 10,45 Uhr und
findet bereits um 12.15 Uhr ſein Ende, ſo daß es ein jeder
ermög=
lichen kann, die Großwinterhilfsveranſtaltung am Nachmittag im
Heſſiſchen Landestheater zu beſuchen. — Vor der 1. Garnitur ſpielt
die 2. um 9 Uhr.
Auf die Jahreshauptverſammlung des Vereins heute abend
8,30 Uhr werden ſämtliche Mitglieder der Abteilung nochmals
hingewieſen. Sämtliche Aktiven ſowie Inaktiven müſſen erſcheinen.
SpCl. Viktoria Griesheim.
Spiele am 27. Jan.: Viktoria Griesheim—TSG. 46 Darmſtadt.
2.30 Uhr.
Griesheim iſt durch ſeine Niederlage vom letzten Sonntag auf
den vierten Tabellenplatz verwieſen, allerdings punktgleich mit
TSG. 46 Darmſtadt, das jedoch ein Spiel weniger ausgetragen
hat. Groß=Gerau hat den zweiten Tabellenplatz eingenommen,
jedoch mit nur einem Punkt Vorſprung, welcher nicht viel beſagen
will, da es wieder ein Spiel mehr als Griesheim hat. Das Spiel
am kommenden Sonntag in Griesheim iſt deshalb von großer
Bedeutung, beſteht doch die Möglichkeit, durch einen Sieg die alte
Stellung am Sonntag ſchon wieder zurückzuerobern. Denn Groß=
Gerau muß nach Weiterſtadt, welches am Sonntag dem
Tabellen=
führer einen Punkt abgetrotzt hat. TSG. 46 hat nach
anfäng=
lichen Niederlagen ſich wieder zurechtgefunden, und wird alles
daranſetzen, die Vorſpielniederlage wettzumachen. Beſinnen ſich
die Griesheimer jedoch rechtzeitig auf ihr Können und nicht erſt
wieder, wenn es zu ſpät iſt, dann könnten die Punkte in
Gries=
heim bleiben. Schiedsrichter iſt Jung=Dietesheim. — Reſ. um
12.45 Uhr, Schüler 16.15 Uhr.
Die Spiele der aktiven Handballer fallen am Sonntag aus.
Die Jugend ſpielt vorausſichtlich in Sprendlingen und die
Schi=
ler in Crumſtadt. Näheres am Aushang.
SV. Weiterſtadt — SV. Groß=Gerau.
Das nächſte Verbandsſpiel ſieht den SV. Groß=Gerau in
Weiterſtadt zu Gaſt. Die Kreisſtädter mit ihrer jungen
ſchlag=
kräftigen Mannſchaft, haben einen ſehr guten Platz in der
Ta=
belle inne. Erſt am vergangenen Sonntag ſtellte die Mannſchaft
wieder ihre derzeitige gute Spielverfaſſung unter Beweis, indem
ſie die gewiß auch nicht ſchlechten Griesheimer mit einer 2:1=
Nie=
derlage bedachte. Für Weiterſtadt iſt das Spiel am Sonntag
mit eines der ſchwerſten Heimſpiele. Das Vorſpiel ging trotz
Ueberlegenheit der Einheimiſchen in der 2. Hälfte und nicht
zu=
letzt durch das große Schußpech mit 2:0 an Groß=Gerau verloren.
Es muß ſich jeder Spieler am Sonntag bewußt ſein, um was es
WD die Wcer de Welſerchir del euni eſtein eie den ſee.
Tabellenplatz verdient hätten. Beide Vereine, die ſchon mehrere
Jahre hindurch zwei Rivalen ſind, haben ſich ſchon immer ſchöne
und ſpannende Spiele geliefert. Weiterſtadt wird der
Körper=
kraft der Gäſte den nötigen Eifer und Siegeswille
entgegenſtel=
len, und ſo darf man auf den Ausgang des jederzeit offenen
Kampfes geſpannt ſein. Ein Sieg der Einheimiſchen dürfte unter
Umſtänden die Weiterſtädter vom Tabellenende wegbringen.
Vorher die Reſerven beider Vereine.
Mannſchaftslauf.
Am Sonntag, 27. Januar, findet vormittags 10.30 Uhr, vom
Hochſchulſtadion aus ein Mannſchaftswaldlauf ſtatt. Daran
betei=
ligen ſich ASC., Merck=SV., SV. 98, TSG. 46. Der Lauf wird
als Mannſchaftslauf gewertet. Das Ziel iſt wiederum
Hochſchul=
ſtadion.
Aus den Vereinen u. Verbänden
Darmſtädter Turn- und Sporkgemeinde 1846.
Heute abend um 9 Uhr findet im großen Saal der Woogs
platzturnhalle die diesjährige Jahreshauptverſamm
lung ſtatt. Nach dem offiziellen Teil wird die Muſikabteilung
mit der Hand= und Mundharmonikagruppe ſowie die Singmann
ſchaft zur kameradſchaftlichen Unterhaltung beitragen. Der Be
ginn iſt mit Abſicht erſt auf 9 Uhr feſtgeſetzt worden, dami
auch Geſchäftsleute in der Lage ſind, noch rechtzeitig zur Ver
ſammlung zu erſcheinen.
TSG. 46 Darmſtadt — Raſenſportabteilung.
Wir erinnern nochmals an den heute abend in dem Turnhau
(Großer Saal) ſtattfindenden Generalmitglieder=Appell, zu den
wir alle Mitglieder der Hand= und Fußballabteilung
nochmal=
ganz beſonders einladen. Bei eventueller Behinderung muß unver
züglich im Laufe des Tages dem Abteilungsleiter eine ſchriftlich
Entſchuldigung eingereicht werden. Es wird erwartet, daß die ge
ſamte Abteilung vollzählig zur Stelle iſt.
TSG. 1846.
Tennisabteilung. Hiermit machen wir nochmals dar
auf aufmerkſam, daß heute abend im Turnhaus am Woogsplatz di
diesjährige Hauptverſammlung der TSG. ſtattfindet. Ferner wei
ſen wir auf die morgige Veranſtaltung im Großen Haus de
Landestheaters um 14.30 Uhr, und auf die Abteilungsverſamm
lung am Montag abend im Grünen Zimmer hin. Eine zahlreich
Beteiligung iſt erwünſcht und im Intereſſe der Geſamtheit wi
jedes einzelnen geboten.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt a. M.: Samstag, 26. Januar
6.00: Bauernfunk. — 6.15 und 6.30: Gymnaſtik. — 6.45: Zeit,
Meldungen. — 6.50; Wetter — 6.55: Morgenſpruch — Choral:
Schönſter Herr Jeſu. — 7.00: Stuttgart: Frühkonzert. (Schallpl.).
8.10: Waſſerſtand, Wetter. — 8.15: Stuttgart: Gymnaſtik.
9.00: Nur Frankfurt: Nachr. — 9 15: Nur Frankfurt: Konzert.
10.00: Nachr. — 11.00; Vom Deutſchlandſender: Reichsſendng:
Eröffnung der Grünen Woche 1935. Anſprachen: Preuß.
Mimiſter=
präſident Herm. Göring u. Reichsernährungsmmiſter u.
Reichs=
bauernführer Walther Darré.
12.00: München: Mittagskonzert. Das kleine Funkorcheſter. Ltg.:
E. Kloß. — 13.00: Stuttgart: Zeit Saardienſt, Nachr. — 13.10:
Nachrichten aus dem Sendebezrk. — 13.15: Schallplatten:
Laſſet uns das Leben genießen! — 14.15: Zeit. Nachr.
14.30: Quer durch die Wirtſchaft. Berichte und Geſpräche.
14.50: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. — 14.55: Wetter. — 15.00;
Nur Trier: Nachr. — 15.15: Jungendfunk: Geſchichten um
Nettel=
beck. Hörſpiel.
16.00: Köln: Der frohe Samstag=Nachmittag. — 18.00:
Feier=
abend. Eine beſinnliche Funkfolge. — 18.3o: Wir ſchalten ein:
Das Mikrophon unterwegs. — 18.45: Meldungen.
18.50: Kaiſerslautern: Unterhaltungskonzert. Orcheſter der
Be=
rufsmuſiker Kaiſerslautern. Ltg.: R. Schmidt. — 19.45:
Tages=
ſpiegel. — 20.00: Zeit, Nachr. — 20.10: Koblenz: Heimat
22.00: Zeit,
und Volkstum an Rhein, Moſel und Saar.
Nachr. — 22.15: Nachr., Wetter, Sport. — 22.20: München:
Winterſportecho aus Garmiſch=Partenkirchen. — 22.351 Koblenz:
Fröhlicher Rhein. — 24.00: Schallplatten: Klungendes Konfett,
Sonnabend, 26. Januar
Berlin: 20.10: Orcheſterkonzert. Dir.: Heinr. Steiner.
Breslau: 20.10: Vom Feſt der Schleſ. Preſfe.
Unter=
haltungs= und Tanzmuſik.
Deutſchlandſender: 19.45: Was ſagt Ihr, dazu?
Geſpräche aus unſerer Zeit.
Frankfurt: 20.10: Heimat und Volkstum an Rhein,
Moſel und Saar.
Hamburg: 20.10: Viertes großes Funk=Varieté.
Köln: 20.10: Et geiht los! Große Karnevalsſitzung.
Königsberg: 19.30; Operetten=Abend. Dir.: Kallipke.
Leipzig: 20.15: Frohſinn und kein Ende. Bunter Abend
aus Weimar.
München: 20.10: Der Opernball. Operette v. Heuberger.
Stuttgart: 20.15: Winterfeſt d. SA.=Gruppe „Kurpfalz”
Rom: 21.00: Don Carlos, Oper.
London: 24.00: Tanzkapelle Ambroſe.
Wien: 20.15: Johann=Strauß=Abend.
Weikerbericht.
Ausſichten für Samstag: Wechſelnd bewölktes Wetter mit mei
ſchauerartigen Niederſchlägen, vielfach als Schnee, bei lebhafte
nach Nordweſt drehenden Winden kälter.
Ausſichten für Sonntag: Fortdauer des unbeſtändigen und kältt
ren Wetters mit Schauertätigkeit, nachts wieder vielfach Froſ.
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Nummer 26
Samstag, 26. Januar
Die Geſetzesmaßnahmen der Reichsregierung, insbeſondere
e Zinsermäßigung für Pfandbriefe von 6 auf 4½ Prozent,
hen an der Berliner Börſe allgemein Befriedigung
aus=
löſt. Obwohl dieſe Beſchlüſſe nicht unerwartet kommen, war
an doch überraſcht über die Schnelligkeit, mit der die
Entſchei=
ung gefallen iſt. Mit Genugtuung wird auch die Tatſache
auf=
nommen, daß die neue Reichsanleihe lediglich bei den
Spar=
ſſen untergebracht wird und der Kapitalmarkt dadurch keine
zu=
gliche Belaſtung erfährt. Da für die von der
Konver=
on betroffenen Papiere auf Beſchluß des
Börſenvor=
ndes die Kursfeſtſetzung zunächſt für geſtern und
ute ausgeſetzt wird, iſt über die direkte Auswirkung ein
teil noch nicht möglich. Immerhin laſſen die Anfragen aus
eiſen der Bankenkundſchaft erkennen, daß namentlich für die
ſch unter dem Durchſchnitt liegenden Papiere Intereſſe
vor=
nden iſt. Daneben waren die zunächſt von der Zinsſenkung
ſch nicht erfaßten Papiere wie zum Beiſpiel=
Induſtrieobliga=
nen, lebhafter gefragt. Sehr feſt lagen auch Altbeſitzanleihe,
mit 11158 Prozent faſt 1½ Prozent über Vortagsſchluß
eröff=
ten. Kommunalumſchuldungsanleihe und ſpäte
Reichsſchuld=
chforderungen gewannen je ¼ Prozent. Am Aktienmarkt
ge=
rten niedrigere Kurſe zu Ausnahmen. Faſt durchweg waren
ſſerungen von 1 Prozent im Durchſchnitt feſtzuſtellen.
Selbſt=
rſtändlich wirkt ſich auch hier die durch die Kabinettsbeſchlüſſe
iglich gewordene Konſolidierung des Kapitalmarktes gunſtig
. Zunächſt trat jedoch nur die Kuliſſe mit ſtärkeren Käufen
da man von ſpekulativer Seite Tauſchoperationeen von
Ren=
in Aktien erwartet. Im Verlauf machte die
Aufwärtsbewe=
ng an den Aktienmärkten zunächſt weitere Fortſchritte. Feſt
gen insbeſondere Rheinſtahl mit plus ¼ Prozent, Vogel Draht
t pl. 1½ Prozent, Chem. v. Heyden mit pl. ½, ſowie Farben
t plus /8 Prozent über der Anfangsnotierung. Später wurde
Geſchäft ruhiger, doch blieben die Höchſtkurſe auf allen
Markt=
dieten behauptet. Sehr feſt lagen die erſt im Verlauf notier=
Waſſerwerke Gelſenkirchen mit plus 3½ Prozent, wie denn
erhaupt Tarifwerte eine Bevorzugung erfuhren.
Die Rhein=Mainiſche Börſe beantwortete die große,
geſtern beſchloſſene Konverſion mit einer feſten Tendenz.
In=
ſen beſtand gewiſſe Zurückhaltung, da man erſt die Auswirkung
organiſchen Zinsſenkung, von der vorläufig nur Pfandbriefe
) Kommunal=Obligationen betroffen werden, abwarten will.
merhin zeigte ſich eine Befriedigung, da nunmehr durch dieſe
ktſache ein weitgehendes Unſicherheitsmoment verſchwunden iſt.
* Anleihen öffentlich=rechtlicher Körperſchaften und für
Pfand=
efe, auch für Liquidationspfandbriefe, obwohl ſie von der
Kon=
ſion nicht erfaßt werden, wurde eine Notierungspauſe von zwei
gen angeordnet. Erhöhtes Intereſſe zeigte ſich naturgemäß für
h nicht von der Zinsſenkung erfaßte Werte. So lagen
bei=
lsweiſe von Induſtrieobligationen Stahlvereinbonds mit 97
) feſt; ferner wareen 5prozent. Eiſenbahnbank zu zirka 85 (82)
5proz. Eiſenbahn=Rentenbank zu zirka 95 (93½) geſucht. Die
beſitzanleihe eröffnete mit 1117 (111) und Reichsbahn=V.=A.,
allerdings kleinem Umſatz, mit 119½ (118½). Hingegen lagen
vorbörslich noch feſten Kommunal=Umſchuldungen und
Zins=
gütungsſcheine um 0.10 bis 0,20 Prozent ſchwächer, auch ſpäte
chsſchuldbuchforderungen blieben mit Pari nur knapp gehal=
Der Aktienmarkt lag allgemein feſt, wenngleich die
Kurs=
öhungen infolge Materialmangels begünſtigt wurden.
Insbe=
dere die Werte mit mittlerem und dividendentragendem
Cha=
er und ſolche, bei denen eine Rendite in Ausſicht ſteht, waren
icht. Lebhafter lagen Montanaktien. Im Verlaufe war das
chaft auf allen Marktgebieten ſehr klein. Es zeigte ſich
allge=
n ſtärkere Zurückhaltung. Die Grundſtimmung blieb feſt und
einzelt lagen die Kurſe am Aktienmarkt noch mäßig höher.
Rentenmarkt herrſchte faſt völlige Geſchäftsſtille, wobei die
ſe der variablen Papiere auf dem Anfangsſtand etwa
be=
ptet blieben. Stadtanleihen lagen ſtill.
Bei feſter Grundtendenz zeigte ſich an der Abendbörſe
allgemeinen nur wenig Unternehmungsluſt, insbeſondere der
itenmarkt blieb ſtark vernachläſſigt; man verhielt ſich
weiter=
abwartend. Etwas Umſatz hatten Altbeſitzanleihe zu
unver=
ert 111½ Proz., ferner Kommunal=Umſchuldung bei unſicherer
sbewegung, und im Freiverkehr lagen zertifizierte Doll. etwas feſter. Der Aktienmarkt blieb feſt, beſonders
weſt=
iſche Montanaktien fanden Beachtung, außerdem Deutſche
oleum auf die Auslaſſungen im Berliner Börſenproſpekt und
ſtoff Waldhof aus dem bekannten Grund. Höher lagen ferner
nmechanik Jetter mit 69 (67¾); Mainkraft waren geſucht.
Zu einem Vortrag über dieſes Thema hatte das
Berufs=
openamt. Ortsgruppe Darmſtadt der DAF., in den
Fürſten=
eingeladen. Als Referent des Abends war Dipl.=
Handels=
er Dr. Hofmann aus Worms gewonnen worden, welcher ſeine
führungen, nachdem Unterbezirksleiter Pg. Heilmann die
Er=
nenen begrüßt hatte, mit einem Gedenken des großen Ereig=
S der Saarabſtimmung deſſen Wellenſchlag wir noch alle
ver=
en, einleitete. Die Auswirkung dieſes großen Ereigniſſes
de ſich bereits im Handelsteil der Zeitung widerſpiegeln,
halb es nicht richtig wäre, die Zeitung nach Durchſicht und
n des politiſchen und Anzeigenteiles ſowie nach
Kenntnis=
me der Familiennachrichten aus der Hand zu legen und den
der uns über den Pulsſchlag unſerer Wirtſchaft
unterrich=
möchte, außer Acht zu laſſen. Allerdings ſei das Leſen gerade
es Teiles der Zeitung mit einigen Schwierigkeiten
verbun=
da derſelbe ſehr viel Fremdwörter, Abkürzungen, in der ihm
nen, jedem einzelnen verſtändlichen Weiſe, enthalte.
Hieran ſchloß ſich eine Erläuterung über den Begriff des
des, den Geldmarkt. Kapitalmarkt, tägliches Geld, Ultimo=
Geld auf längere Sicht, die Bedeutung des Zinsfußes als
ometer für den Geldmarkt. Diskont, Wechſeldienſt die
Auf=
en der Reichsbank u. a. m. Geld ſei nicht nur eine Anweiſung
Ware bzw. ein Austauſchmittel, ſondern auch ein Sparmittel.
ſt das ſei das Richtige, wie eine hinter uns liegende Zeit
ibte, die Geldpreſſe in Bewegung zu ſetzen um Waren zu
kau=
ſondern daß ein Volk ſeinen Verbrauch ſeinem zur Verfügung
enden Geld anpaßt. Auch die Zeit ſei vorüber, auf der wir
Koſten vom Ausland geliehenen Kapitals gelebt haben, dank
rer ſtraffen Führung. Ein Volk wird alſo nicht reich durch
dmachen, ſondern durch Vermehrung ſeiner Güter. An dem
rgeiſt erkennt man den Reichtum eines Volkes. Je nach der
e des vorhandenen Kapitals ſteigt oder fällt der Zinsfuß.
r obwohl Deutſchland ein kapitalarmes Volk geworden iſt,
en wir einen niedrigen Diskont und Zinsfuß. Dies erklärt
dadurch, daß die Wirtſchaft nicht da iſt für den Einzelnen,
ſern für das Wohl der Geſamtheit. Um dieſen Grundſatz der
ſoz. Regierung zu ſeinem Recht zu verhelfen, mußte dieſelbe
ſreifen. Ein ſolcher Eingriff ſeitens des Staates war auch
9 auf dem Deviſenmarkt. Es beſteht heute keine Möglichkeit
*, in auslandiſchem Geld Käufe von Hand zu Hand zu täti=
Die Deviſenverteilung liegt in den Händen des Staates,
die Deviſen ausſchließlich für den Einkauf der notwendigen
ſtoffe verwenden und an die Stellen leiten zu können, bei
en der dringendſte Bedarf vorliegt, ſofern die Rohſtoffe nicht
h Warenausfuhr beglichen werden. Der Staat ſetzt auch die
ſe feſt. Die Feſtſetzung der Kurſe erfolgt nicht willkürlich
einſeitig.
Eine der Hauptaufgaben der Reichsbank iſt die
Ueber=
hung, daß Geld und Ware ſich die Waage halten, denn ſo=
Ze dies der Fall iſt, iſt eine Erſchütterung der Währung nicht
befürchten und Ruhe und Frieden im Lande gewährleiſtet.
ner hat die Reichsbank den Notenumlauf zu regeln, ſowie das
d für die täglichen Verbindlichkeiten bereitzuſtellen. Mit
ein=
enden Erläuterungen über den Begriff und die Aufgaben der
ſe ſchloß der Redner ſeinen überaus lehrreichen und
inter=
ſen Vortrag, der beſtimmt dazu beigetragen haben dürfte,
die Anweſenden in Zukunft auch dem Handelsteil der Zel=
9 die Beachtung ſchenken, die ihm als Gradmeſſer unſerer
chaft gebührt. Der Dank hierfür wurde ihm durch reichen
Laut bekundet, der auch im Schlußwort des Unterbezirksleiters
Heilmann noch beſonders zum Ausdruck kam. Mit einem
achen Sieg=Heil auf den Führer wurde die Verſammlung
10.45 Uhr geſchloſſen.
Zer Ausbels ber keicsoune
für die drikke Januar=Woche.
In Uebereinſtimmung mit der Flüſſigkeit des Marktes zeigt
die Entwicklung der Reichsbank auch in der dritten Januarwoche
eine ſehr ſtarke Entlaſtung. Nach dem Ausweis vom 23. Januar
verringerte ſich die geſamte Kapitalanlage der Bank weiter um
159,1 Millionen auf 4160,3 Mill. RM. Damit iſt die
Ultimo=
belaſtung mit 164,3 v.H. abgedeckt gegenüber 161,2 v.H: im
Vor=
jahre. Im einzelnen haben bei der Kapitalanlage die Beſtände
an Handelswechſeln und =ſchecks um 150.4 Millionen auf 3345,5
Mill. RM., an deckungsfähigen Wertpapieren um 4,1 Millionen
auf 439,8 Mill. RM., an Reichsſchatzwechſeln um 4,4 Millionen
auf 0.2 Mill. RM., an ſonſtigen Wertpapieren um 0,1 auf 318,6
Mill. RM. abgenommen. Der Beſtand an Lombardforderungen
blieb mit rund 56,2 Mill. RM. nahezu unverändert. Die ſonſtigen
Aktiven verminderten ſich weiter um 22,5 Millionen auf 669,0
Millionen Reichsmark.
Dagegen zeigten die fremden Gelder eine Zunahme um 5,2
auf 938,8 Mill. RM., wobei die öffentlichen Konten eine größere
Zunahme, die Privatguthaben jedoch eine Abnahme zu
verzeich=
nen haben. — An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen ſind
in der Berichtswoche zuſammen 143,2 Mill. RM. aus dem
Ver=
kehr zurückgefloſſen, und zwar hat ſich der Umlauf an
Reichsbank=
noten um 134,3 auf 3428,9 Mill. RM., derjenige an
Rentenbank=
ſcheinen um 8,9 auf 352,7 Mill. RM. vermindert. Der Umlauf
an Scheidemünzen nahm um 58,9 Millionen auf 1330,2 Mill.
RM. ab. Die Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen
haben ſich auf 56,2, diejenigen an Scheidemünzen unter
Berück=
ſichtigung von 13,1 Mill. RM. neu ausgeprägter und 5,9 Mill.
RM. wieder eingezogener auf 354,2 Mill. RM. erhöht. Der
ge=
ſamte Zahlungsmittelumlauf am Stichtage belief ſich auf 5278
Mill. RM. gegenüber 5704 Mill. RM. zur gleichen Zeit des
Vor=
monats und 5094 Mill. RM. zur gleichen Zeit des Vorjahres.
Die Deckungsbeſtände zeigen wenig Veränderung, ſie erhöhten ſich
um rund 0,1 Mill. RM. auf 83,8 Mill. RM.
Die Preisindexziffer der „Metallwirtſchaft, Metallwiſſenſchaft,
Metalltechnik‟. Die Preisindexziffer ſtellte ſich am 23. Jan. 35
auf 43,6 gegen 43,6 am 16. Jan. Für die einzelnen Metalle
wur=
den nach dem Preisſtande vom 23. Jan. folgende
Einzelindexzif=
fern errechnet: Kupfer 29,6 (am 16. Jan. 29,6), Blei 45,3 (45,3),
Zink 35,9 (35,9), Zinn 82,5 (82,5), Aluminium 100,0 (100,0),
Nickel 83,1 (83,1), Antimon 133,6 (135,0).
Eiſen=Rieg AG. Die im Rhein=Mainiſchen Wirtſchaftsgebiet
beſtehende Eiſen=Rieg Kommanditgeſellſchaft,
Eiſengroß=
handlung in Darmſtadt, mit Niederlaſſung in Frankfurt a. M.,
iſt gemäß Eintrag im Handelsregiſter des Amtsgerichts
Darm=
ſtadt vom 29. Dezember 1934 in eine Aktiengeſellſchaft
mit 300 000 RM. Aktienkapital umgewandelt worden. Die Firma
lautet künftighin Eiſen=Rieg Aktiengeſellſchaft. Zum
allei=
nigen Vorſtand wurde Herr Emil Rieg beſtellt. Dem
Auf=
ſichtsrat gehören an die Herren Bankdirektor Hans
Oſter=
mayer=Stuttgart, Hüttendirektor Emil Schubert=Dillingen
(Saar), Rechtsanwalt Hans KlingDarmſtadt, Dipl.=Ingenieur
Rudolf Gaul=Darmſtadt.
Internationales Zellſtoff=Syndikat. Wie der Fwd. erfährt,
findet am 30. und 31. Januar in Malmö eine der üblichen
Sitzun=
gen des Internationalen Zellſtoff=Syndikats (SPS.) ſtatt. Eine
beſondere Tagesordnung iſt nicht vorgeſehen, vielmehr wird man
ſich über die weltmarktſtatiſtiſche Produktionslage und über die
Preisentwicklung unterhalten. Ob es zu beſonderen Beſchlüſſen
kommt, iſt noch nicht zu überſehen.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Sport: Karl Böhmann;
für „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt
D. A. XII. 34. 22153. Druck und Verlag: L2. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr
Die heutige Nummer hat 12 Geiten.
für das Geſchäftsjahr 1933/34.
Die Fried. Krupp AG., Eſſen, ſchließt ihr Geſchäftsjahr 1933=
1934 mit einem Reingewinn in Höhe von 6 651 601 RM. (im
Vorjahr ein Verluſt in Höhe von 3 069 449 RM.). Von dieſem
Reingewinn werden 4 Mill. RM. zur Bildung einer Rücklage für
Werkserhaltung und =erneuerung bereitgeſtellt, 2 Mill. RM. der
Rückſtellung zur Unterſtützung von Penſionären zugeführt und
651 601 RM. auf neue Rechnung vorgetragen. Der Ertrag nach
Abzug der Aufwendungen für Roh=, Hilfs= und Betriebsſtoffe
ſtellt ſich auf 177 380 458 (118 032 291) RM. Die Erträge aus
Be=
teiligungen belaufen ſich auf 5824 304 (4 383 963) RM. und die
außerordentlichen Erträge auf 9 206 590 (7 825 835) RM. Dagegen
betragen die Löhne und Gehälter 99 340 726 (67 431 881) RM.,
ſoziale Abgaben 9304 176 (6 676 195) RM., Abſchreibungen auf
Anlagen 24 037 721 (15 237 327) RM., andere Abſchreibungen
6242324 (5 289 104) RM., Zinſen 5 045 546 (6 388 283) RM.,
Steuern insgeſamt 13 466 488 (10 567 943) RM.,
Wohlfahrtsaus=
gaben 6 496 366 (6 100 373) RM., Verluſte aus Beteiligungen
2 204 511 (2558 920) RM., ſonſtige Aufwendungen (für
Ver=
triebs= und Verwaltungskoſten, Bergſchäden, Patentabgaben,
Verſicherungskoſten. Mieten, Pachten u. dgl. 19 621 893
Reichs=
mark (13 061 512 RM.).
Die Bilanzſumme beläuft ſich auf 413 554 200 (im Vorjahre
389 174 310) RM. Aktiva: Anlagevermögen 159 611 732 RM.
(170 592 712) — davon Grundſtücke 30 134 301 (32 115 175) RM.,
Grubenſubſtanz 2 753 154 (6 109 977) RM. Geſchäfts= und
Wohn=
gebäude 29 894 916 (31 082 755) RM. Fabrikgebäude und andere
Baulichkeiten 40 434 368 (44 270 900) RM. Maſchinen und
maſchi=
nelle Anlagen 49 547 051 (50 111 715) RM., Werkzeuge, Betriebs=
und Geſchäftsinventar 6 640240 (6 623 410) RM., Konzeſſionen,
Patente, Lizenzen und Schutzrechte 207 702 (278 779) RM., —
Be=
teiligungen 78 285 721 (75 961 786) RM., Umlaufsvermögen
175 552 627 (142 520 396) RM. — davon Roh=, Hilfs= und
Be=
triebsſtoffe 27 513 687 (18 144 102) RM., halbfertige Erzeugniſſe
25 398 100 (12 683 714) RM., fertige Erzeugniſſe 6 986 114 RM.
(8 669 144), Geſamtvorräte 59 897 901 (39 496 959) RM.,
Wert=
papiere 9661 578 (4270 928) RM., Hypotheken=, Grundſchuld=,
Rentenſchuldforderungen 2 316 841 (2 354 875) RM., geleiſtete
An=
zahlungen 7 251 945 (4 600 298) RM., Forderungen aus
Waren=
lieferungen und Leiſtungen 37 321 693 (25 582 247) RM.,
Forde=
rungen aus Werksgemeinſchaftsverrechnung 18 324 548 (19 885 620)
RM., ſonſtige Forderungen 7 985 883 (7 222 064) RM., Wechſel
27 898 732 (33 542 191) RM., Schecks 1039 (60) RM Kaſſe,
Reichsbank= und Poſtſcheckguthaben 786 187 (693 981) RM.,
Bank=
guthaben 4 106 280 (4 871 172) RM., Rechnungsabgrenzung
104 119 (99 416) RM.
Paſſiva: Grundkapital unverändert 160 Mill. RM.,
geſetz=
licher Reſervefonds unverändert 16 Mill. RM., andere Reſerven
unverändert 10 Mill. RM.. Rückſtellung zur Unterſtützung von
Penſionären unverändert 2 Mill. RM., andere Rückſtellungen.
23 522 925 (17 957 675) RM., Wertberichtigungen 19 928 805 RM.
(16 802 343), Anleihen 78 296 560 (79 715 242) RM.,
Verbindlich=
keiten 97 151 053 (86 695 792) RM. — davon Hypotheken,
Grund=
ſchulden, Rentenſchulden 910 943 (1048 312) RM., Anzahlungen
von Kunden 5737 511 (10 416 759) RM., Verbindlichkeiten aus
Warenbezügen und Leiſtungen 21 967 479 (11691 432) RM..
Ver=
bindlichkeiten aus Werksgemeinſchaftsverrechnung 37 357 063 RM.
(28 732 275) RM., Wechſelverbindlichkeiten 27 528 (253 890) RM.,
Bankſchulden 12702 348 (19 763 522) RM., Guthaben der
Hilfs=
kaſſen, Stiftungen u. dgl. 2 685 068 (1 867 380) RM., Guthaben
von Werksangehörigen 4 381 441 (5 173 176) RM., ſonſtige
Ver=
bindlichkeiten 11 381 654 (7 749 047) RM. — und ſchließlich
Rech=
nungsabgrenzung 3255 (3258) RM. Die Zahl der
Werksange=
hörigen einſchließlich derjenigen der Tochterunternehmungen
be=
trug am 30. September 1934 insgeſamt 61 073. Bei den
ange=
ſchloſſenen Werken und Handelsfirmen waren weitere 14 167
Per=
ſonen beſchäftigt.
Die Fried. Krupp Gruſonwerk AG. in Magdeburg
ſchließt das Geſchäftsjahr 1933/34 mit einem Gewinn von 412 223
(im Vorjahr ein Verluſt von 341 238) RM., der an die Fried.
Krupp AG. in Eſſen abgeführt wurde.
Die Fried. Krupp Germaniawerft AG. in Kiel weiſt
einen Verluſt von 1 196 439 (im Vorjahr 500 568) RM. aus, der
von der Fried. Krupp AG., Eſſen, übernommen wurde.
Die Aktiengeſellſchaft, für Unternehmungen
der Eiſen= und Stahlinduſtrie in Berlin ſchließt ihr
Geſchäftsjahr mit einem Gewinn in Höhe von 134 959 (130 979)
RM., der an die Fried. Krupp AG. abgeführt wurde.
Berliner Kursbericht
vom 25. Januar 1935
Oeviſenmarkt
vom 25. Januar 1935
Me H
Deutſche Bank u. 7
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Llohd
A. E. G.
Bayr. Motorenw
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
Jech
76.50
78.—
28.625
30.25
30.—
122.25
117.—,
106.50
46.75
128.25
103.25
Meir Hee
F. G. Farben
Gelſ. Bergwerke
Geſ. f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Mf
142.50
70.—
114.25
101.—
84.875
81.75
110.75
82.375
100.75
78.125
66.—
Weeue
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kalt
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſcht.
VogelTelegr. Drah
Wanderer=Werke
ar
12.75
98.625
151.50
38.—
46.25
110.75
72.—
13.—
115.625
107.50
111.25
130.—
Aeghpten
Argeninien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada
Dänemarl
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Island
Währung
1äghpt. 2
1 Pap. Pe. o
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
eanad. Doll.
100 Kronen
100 Gulden 4
1S=Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mk.
100 Franken
00 Drachm.
100 Gulden
00 isl. Kr.
GeldBriel
12.555
0.62
8.17
0. 1941
3.047
2.511
54.71
1.22
12.25
68.68
5.41
16.41
2.354
168.2:
55.44
12.585
0.63.
58.28
0.196
3.05*
2.517
54.81
81.38
12.28
68.32
5.42
16.45
2.358
168.59
55.56
Italien
Japan
Jugoſlawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowak.
Türkei
Ungarn
Uruguah
Ver. Staaten
Währung
100 Lire *
1 Yen
100 Dinar
100 Lats
100 Kronen
100 Schilling
100 Escudos
100 Kronen
100 Franes
100 Peſetas
100 Tſch.=Kr
1 türk. 4
100 Pengö
1 Goldpe ſo
Dollar.
GeldBrief
11.30
0.713
5.648
80.32
61.58 61.70
48.95 149.05
11.12 111.14
63.17 63.29
80.72
34,01
10.30
1.049
21.34
0.715
5.661
81.08
80.58
24,07
10.42
1.973/ 1.277
1.057
2.513 2.519
une Karionnlount Sarafftadt, BMiafe dr Sees
Frankfurter Kursbericht vom 25. Januar 1935.
er Bank
Kee
„Gr. 1I p. 1934
„ „ 1935
„. 1936
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„ 1938
„Gruppel ....
5¾ Dtſch. Reichsan!.
12%Intern. , v.30
6%Taden „..v.27
6%Bahern ..b.27
6%Heſſen ... . b. 28
„ ..b.29
69Preuß. St. b.28
6% Sachſen ..b.27
6%Thüringen v. 27
6% Dt. Reichsbahn
Schätze. . . ......
52 Dt. Reichspoſt
Schätze. . . .....
4½%
Dtſch. Anl. Ausl.
41/. Ablöſung:
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe .. ."
69Baden=Baden.
68Berlin ...v.24
MDarmſtadt . . ..
6%Dresden.. v. 26
6%Frankfurt v. 26
6%Heidelberg b.26
6%Mainz.. ... ...
62Mannheim v.27
6½München v. 29
6%Wiesbaden v. 28
6%Heff. Landesbk.
6% Goldoblig=
103.65
106,
105.75
104.25
102.5
104.5
99
96.25
98.25
98.5
97.75
100
108.75
Mse
98
100.8
100.5
99
104.5
10.25
98.5
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G
94.5
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96.5
94.75
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hyp.=Bk.=Liquid.
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Komm=Obl. ..
6% Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% „ Goldoblig.
6o Landeskomm.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R.11
R.12
82Ka)t.Landestrd.
Goldpfbr. . . . .."
6%Naſſ. Landesbk.
5½% „ Lig.=Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
FAusl. Ser. I
FAusl. Ser,II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
6BBerl. Hyp.=Bt.
O Lig.=Pfbr.
Frtf. Hyp.=Bk.,
½%0 „ Lig.=Pfbr.
Golboblig.
6VFrli. Bfbr.=Bk.
Lig.=Pfr.
63Mein. Hyp.=Bi.
Lig.=Pfr.
82 Pfälz. Hhp.=Bl.
5½% „ Lig.=Pfb.
6%Rhein. Hyp.=Bk.
½% Lig=Pfr.
Goldoblig.
6‟ Südd. Boden=
(red.=Ban
5½% „ Lig.=Pfbr.
%Württ. Hyp.=B.
We
30 Dt. Linol. Werke
6%Mainkrw. v.26
6%Mitteld. Stahl
6% Salzmann & Co.
6%Ver. Stahlwerke
6% Voigt & Häffner
J. G. Farben Bonds
5%Bosn. L. E. B.
L. Inveſt.
5%Bulg Tab. v.02
4½% Oſt. Schätze
4%0 Oſt. Goldrente
5Lvereinh. Rumän
4½%
4%Türk. 1. Bagdad
49
„ II. Bagdad
4½%Ungarn 1913
1914
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Goldr.
Ad
4½Budp.Stadtanl.
4½Liſſabon
4½ Stockholm
Aktien.
Accumulat.= Fabrik
Alg. Kunſtzide Unie
A. E. G. .........
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, F. P.
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen. . ..
Cemen / Heidelberg
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Mefe
98.5
98
98.5
97.25
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12.5
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6.25
39
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52
49
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28
117
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91.5
111
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Chem. Werke Albert
Chabe (A=C)....."
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum / 63
Daimler=Benz
Dt. Atl. Teleg
Erdöl
Di. Gold= u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt.
Linoleum ....
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoff& Widm.
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Enzinger Union...
Eſchweiler ...... ..
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
Fahr, Gebrüder ...!
. G. Farbeninduſtr. 1421
Feinmech. (Jetter
Felt & Gutlleaume
Frankfurter Hof..
Gelſenlirch. Bergwv.
Geſ. f.elektr. Untern.
Goldſchmidt Th.
Gritzner=Kayſer..
Grün & Bilfinger ..
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerle. Füſſen
HarpenerBergbau.
Henninger, Kempf
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen.
Holzmann, Phil.
Flſe Bergb. Stamn
Genüſſe
125
83.5
197
145.5
50
124
103
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94
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Aſchersleben.
Klein, Schanzlin.
Klöcknerwerke.
Knorr C. H.....
Konſerven Braun,
Lahmeyer & Co. ..!
Laurahütte ..
Lech, Augsburg
Lokomf. KraußckCo
Löwenbr. Münch..
Mainkr.=W. Höck
Mainz Akt.=Br.
Mannesm.=Röhren
Mansfeld. Bergb..
Metallgef. Frankf.
Miag, Mühlenbau
Moenus.... . . .. ..
MotorenDarmſtadt
Neckarwer: Eßling.).
Odenw. Hariſtein..
Park=u. Bürgerbrär
Phönix Bergbau.
Rh. Braunkohlen..
Elektr. Stamn
„ Stahlwerke
Riebeck Montan..
Roeber, Gebr.
Rütgerswer
Salzbetfurth Kali
Salzw. Heilbronn.!.
Schöfferhof=Bind.
Schramm, Lackfbr.
Schuckert, Elektt.
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske
„ Reinigerwerke
Südb. Zucker=A. G.
Tellu; Bergbau...!
129.75
82.75
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Unterfranken ..
Ver. Stahlwerie
Ver. Ultramarin
Weſtdte. Kaufhof
Weſteregeln Kali
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All g. Dt. Ereditanſt.
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Bk. ſ. Brauinduſtr.
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Hypothetb.
Comm. u. Privatbk
Dt. Ban1 u. Disc..
Dt. Eff. u. Wechſe
Dresdner Bauk.
Frankf. Bank...
Hyp.=Ban
Mein. Hyp.=Ban?
Pfälz. Hyp.=Ban!
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Rhein. Hyp.=Bank
Südd. Bod.=Cr. B1
Württb. Notenbar
A.=G. 1.Ver
Allg. Lvlalb. Kraf
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Lübeck=Büchner
Nordv. Lloyd.
Südd Eiſenk.-
Allianz= u. Stutt
Verſicherung
Verein. Ve
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Mannh. Verſich.
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119.75
2e.5
82.5
3G1.
59
Samstag, 26. Januar 1935
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