Darmstädter Tagblatt 1934


05. Dezember 1934

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iluſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 335
Mittwoch, den 5. Dezember 1934.
196. Jahrgang

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Heue Unange und Linchafisgeſehe.

Rengung des Kredikweſens. Errichkung eines Anleiheſtocks aus überſchüſſigen Gewinnen der Kapikal=
geſelſchafken
. Einbeziehung der Baupreiſe in die Preisüberwachung.
Ausdehnung des Urheberſchuhes auf 50 Jahre.

Beſchlüſſe des Reichskabinekks.

DNB. Berlin, 4. Dezember.

95 Reichskabinett verabſchiedete in ſeiner Sitzung am Diens=
tag
ie Reihe von Geſetzen wirtſchaftlicher und finanzieller Art.
Da umfangreichſte Geſetzeswerk iſt das vom Reichswirtſchafts=
minünt
vorgelegte Reichsgeſetzüberdas Kreditweſen.
Duräl ieſes Geſetz wird das Kreditgewerbe aus der Sphäre rein
pivoſtittſchaftlicher Betätigung herausgehoben. Das Geſetz ſchafft
eine ſharfe Trennung in der Behandlung des
Gelldiarktes und des Kapitalmarktes. Es ſieht die
Errßtung eines Reichsaufſichtsamtes vor.
Rehmigt wurde ferner ein

Geik über die Gewinnverkeilung bei Kapikal=
geſellſchaften

AAnlltſock=Geſetz), das eine Ergänzung zu dem am 29. März
d. Jälrlaſſenen Kapitalanlagegeſetzes darſtellt. Auf Grund des
neuera5 ſetzes wird der Kreis der Geſellſchaften, die einen An=

nitleiheen zu bilden haben, erheblich weitergezogen, indem auch
ſolchen ſeſellſchaften erfaßt werden, die in früheren Jahren hohe
Divikſedm gezahlt haben. Es wird in Zukunft in Bar nur noch
Ein der Uſe iin bis zu einem Höchſtſatz von 6 Prozent, und wenn die
Geſellſtiſt bereits im Vorjahre einen höheren Gewinn erzielt
hatte, u. Gewinn von höchſtens 8 Prozent ausgeſchüttet werden.
Der Ahrertrag des einer Geſellſchaft zur Verfügung geſtellten
Gewänes muß als Anleiheſtock zur Verfügung geſtellt werden
nd Euf erſt nach 4 Jahren unter die Geſellſchafter aufgeteilt wer=
den
. In für den Anleiheſtock bereitzuſtellenden Betrag darf die
Geſelkſaft nicht ſelbſt anlegen. Sie hat ihn der Deutſchen Gold=
diskoghank
zu überweiſen, die ihn für die Geſellſchaft nach Maß=
gabe
geſetzlichen Beſtimmungen anzulegen hat. Der Anleiheſtock
gehönt ſicht mehr zum Vermögen der Geſellſchaft.
Gi Geſetz zur Aenderung des Geſetzes über den Wertpapier=
handel
ſhafft die Vorausſetzung für die notwendig gewordene Ver=
einfauhug
des Börſenweſens. Das Geſetz über die Durchforſchung
des Wehsgebietes nach nutzbaren Lagerſtätten

Lagerſtäkkengeſetz

etmächigt den Reichswirtſchaftsminiſter zur Durchforſchung des
Reichsgbietes nach nutzbaren Lagerſtätten, mit deren Unter=
ſuchurgdie
Sammlung und Bearbeitung ihrer Ergebniſſe die
Preuſuiſe Geologiſche Landesanſtalt und die mit ihr zu vereini=
genden
Geologiſchen Anſtalten der übrigen Länder beauftragt
werdem
Bo Reichskabinett verabſchiedete weiter ein Geſetz über
die Aiterkunft bei Bauten, durch das Vorſorge für
eine azemeſſene Unterkunft der Arbeiter bei Außenarbeiten
und y Beſeitigung geſundheitsſchädlicher Einflüſſe getroffen
wird./7 Das Geſetz über die

Ermeterung der Befugniſſe des Reichskommiſſars
für Preisüberwachung

dehnt ſſſen Befugniſſe über den Kreis der täglichen Bedarfs=
Leckumz inaus auf gewerbliche Leiſtungen und Lieferungen über=
haupttt
ts.
Ur Geſetz zur Verlängerung der Schutzfriſten
in üheberrecht bringt eine Ausdehnung des
Schulhs von der gegenwärtig 30jährigen Dauer
Jahre nach dem Tode des Urhebers.
Wnenommen wurde ein Geſetz zur

Lehükung mißbräuchlicher Ausnuhung von
Vollſtreckungsmöglichkeiten.
hernex in Geſetz zur Aenderung des Tabakſteuergeſetzes, das die
Seuexbdite beſeitigt, ſowie ein Geſetz über die Beför=

dermu von Perſonen zu Lande, durch das der
Sraßélahnverkehr und der Kraftfahrzeugverkehr ſowie der
GührnMsverkehr geregelt werden.
Scſſßlich wurde ein Geſetz betr. die Eheſchließung
und zeurkundung des Perſonenſtandes von
Deialdeutſchen im Ausland genehmigt, durch das nicht
gehr *gemäße Vorſchriften auf dieſem Gebiet durch neue Be=
ſtimmaden
erſetzt werden.

Saſlſer der Kabinettsſitzung vorangegangenen Miniſterbeſpre=
Ang sſrichteten der Reichsaußenminiſter und der Reichsbank=
Vaſidle als Reichswirtſchaftsminiſter über die in Rom zum
Abſchlaß gebrachten Verhandlungen wegen der Rückgliederung
des Sſugebietes.

*
Le vom Reichskabinett verabſchiedeten Geſetze ſind, zum
Kontch keil finanzieller und wirtſchaftlicher Natur. Das wich=
oe
2u ihnen bezieht ſich auf das Bank= und Kredit=
DeleEs iſt außerordentlich umfangreich. Die Grundlage

lur dAſr Geſetzentwurf bildet das kürzlich vom Unter=
Mcun keus ſchuß für das Bankweſen herausgebrachte Gut=

Ictu Reichsbankpräſident Dr. Schacht wird über die Bedeu=
ung
Uer Vorlagen am Mittwoch abend 7.50 Uhr über alle
Rund=ſiſſender ſprechen.

2A minder bedeutſam iſt die Vorlage über die Ge=
Der teilung. Schon im März hatte die Reichsregierung

en G5ß erlaſſen, das die Aktiengeſellſchaften verpflichtet, einen
L Mr Gewinne einem Reſervefond zuzuführen. Sie wollte

damit die Möglichkeit erhalten, dieſe Summen auf dem Anlage=
markt
unterzubringen und ſie der Allgemeinheit wieder nutzbar
zu machen. Schon damals zeigte ſich, daß die allgemeine Wirt=
ſchaftsbelebung
vielfach zu recht weſentlichen Gewinnen, führte.
Aus allgemeinen Gründen konnte man natürlich nicht zulaſſen, daß
die Nutznießer des wirtſchaftlichen Aufſchwungs ausſchließlich die
Beſitzer von Aktien ſind. Die gleichen Gründe gelten auch für das
neue Geſetz über die Gewinnverteilung, zumal ſich inzwiſchen ge=
zeigt
hat, daß die wirtſchaftliche Belebung an Ausdehnung gewon=
nen
hat. Die überſchießenden Gewinne, die nicht als
Dividende ausgeſchüttet werden dürfen, ſind

(Fortſetzung ſiehe Seite 2 erſte Spalte.)

Der Gauleiker von Schleſien, Brückner,

aus der Parkei ausgeſchloſſen und ſeiner
ſämklichen Aemker enkhoben.

DNB. Berlin, 4. Dezember.
Der Führer hat, wie NSK. meldet, den Gauleiter von Schle=
ſien
, Helmut Brückner, wegen parteiſchädigenden Verhaltens ſeiner
Stellung als Gauleiter enthoben und aus der Partei ausgeſchloſ=
ſen
. Der preußiſche Miniſterpräſident, General Göring, hat den
Oberpräſidenten von Schleſien und preußiſchen Staatsrat Brückner
ſeiner ſämtlichen ſtaatlichen Aemter und Funktionen enthoben,
nachdem der Gauleiter Brückner ſeitens des Führers wegen partei=
ſchädigenden
Verhaltens ſeiner ſämtlichen Parteiämter verluſtig
erklärt und aus der Partei ausgeſchloſſen worden iſt.

Verhaftung des früheren Danziger Senals=
Preſſechefs Skreiter.

DNB. Danzig, 4. Dezember.
Der frühere Leiter der Danziger Senatspreſſeſtelle, Georg
Streiter, der vor einigen Tagen vom Gauleiter von Danzig aus
der NSDAP. ausgeſchloſſen wurde, iſt von der Kriminalpolizei
verhaftet worden und befindet ſich in Unterſuchungshaft.

Furkwängler krikk von ſeinen Aemkern zurück.

DNB. Berlin, 4. Dezember.
Staatsrat Dr. Wilh. Furtwängler hat den Reichsminiſter
Dr. Goebbels um Entlaſſung aus ſeinem Amt als Vizepräſident der
Reichsmuſikkammer und als Leiter des Berliner Philharmoniſchen
Orcheſters erſucht. Gleichzeitig bat er den preußiſchen Miniſter=
präſidenten
, ihn von ſeinem Amt als Oberdirektor der Berliner
Staatsoper zu entbinden. Beide Reichsminiſter haben die an ſie
ergangenen Geſuche bewilligt.

Klagen

über unzureichende Beachkung der Vorſchriften
über Preisſchilder.

DNB. Berlin, 4. Dezember.
Die Preſſeſtelle des Reichskommiſſars für Preisüberwachung
teilt mit: Von Mitgliedern der NS.=Frauenſchaft iſt darüber
Klage geführt worden, daß die Vorſchriften über Preisſchilder
und Preisverzeichniſſe noch immer nicht hinreichend beachtet
werden. Folgende beſondere Klagen wurden vorgebracht:
1. Häufig ſeien die Preisaushänge ſo undeutlich geſchrieben,
daß man ſie kaum leſen könne.
2. In vielen Fällen fehlten die vorgeſchriebenen Angaben
über Gewicht, Maß oder Stückzahl.
3. Es käme auch vor, daß irreführende Preisbezeichnungen
gemacht würden, indem z. B. zu einem in großer Schrift ver=
zeichneten
Preis die Worte von an oder Anzahlung in
kaum erkennbarer Weiſe hinzugeſetzt würden.
4. Es ſeien ſogar Fälle beobachtet worden, in denen Preis=
aushänge
auf beiden Seiten mit verſchiedenen Preiſen beſchrie=
ben
worden ſeien, ſo daß dem Kunden nach Bedarf die eine
oder die andere Seite zugewendet werden konnte.
Der Reichskommiſſar für Preisüberwachung hat die zu=
ſtändigen
Stellen gebeten bei der Ueber=
wachung
der Geſchäfte auf dieſe Mißſtände be=
ſonders
zu achten und gegen Verſtöße gegen die
Preisſchilder=Vorſchriften mit Zwangsmit=
teln
vorzugehen. Bei beſonders ſchweren Verſtößen wird
auch die Schließung der Betriebs= und Geſchäfts=
räume
in Betracht kommen.

Verbraucherſchutz bei der Fleiſchpreisgeſtalkung.

Der Reichskommiſſar für Preisüberwachung hat die Ueber=
wachungsſtellen
angewieſen, dafür Sorge zu tragen, daß die
heutigen Preiſe für Fleiſch und Fleiſchwaren
unter keinen Umſtänden erhöht werden. Falls die
zur Preisfeſtſetzung befugten Stellen heute geltende örtliche Preiſe
für ſolche Waren für überhöht halten, ſo hat eine Abänderung
der Preiſe im Einvernehmen mit dem Reichskommiſſar für die
Vieh=, Milch= und Fettwirtſchaft zu erfolgen, der ſeinerſeits im
Einvernehmen mit dem Preiskommiſſar handelt. Die Preis=
notierungen
für Lebendvieh werden im übrigen ſo geregelt, daß
ſie den Kleinverkaufspreiſen entſprechen. Die Fleiſcher haben es
in der Hand, Ueberpreiſe für Lebendvieh nicht zu bewilligen.

Politiſche Hochſaiſon in Frankreich.

Von unſerem A=Korreſpondenten.

Paris, 3. Dezember 1934.

Die Ratstagung in Genf fällt mit einer Art politiſcher Hoch=
ſaiſon
in Frankreich zuſammen. Es iſt vielleicht die Reaktion auf
die lange und drückende Windſtille während der Aera Doumer=
que
. Die Regierung Flandin hält den Augenblick der Entſcheidun=
gen
für gekommen. Sie behauptet, nicht ohne Selbſtbewußtſein, in
der kurzen Zeit ihres Beſtehens mehr geleiſtet zu haben als irgend
eine andere Regierung der dritten Republik. Ihre Aktivität gilt
vor allem den Wirtſchaftsfragen: der Bekämpfung der Kriſe. Und
Flandin ſelbſt hat das ſtarke Wort geprägt, daß es im Augenblick
nur auf die Verteidigung des nationalen Vermögens ankomme;
alles andere ſei Byzantinismus. Das andere, das iſt die Politik.
Aber nur die Innenpolitik. Denn jede Auseinanderſetzung über die
Wirtſchafts= oder Finanzlage mündet letzten Endes in der Außen=
politik
. Die Feſtſtellung mag eigenartig berühren; denn es war in
Frankreich nicht immer ſo. Das Kernproblem der franzöſiſchen
Außenpolitik iſt das Verhältnis zu Deutſchland. Lange hatte man
verſucht, das zu leugnen. Jetzt ſcheint die Einſicht durchgedrungen
zu ſein. Wir wollen die Bedeutung dieſer Entwicklung nicht über=
ſchätzen
. Aber es beſteht auch kein Grund, ſie zu unterſchätzen.
Auch die Situation in Genf wird hier von dieſem Geſichts=
punkte
aus betrachtet. Man erwartet von Genf noch keine grund=
ſätzlichen
Entſcheidungen, wohl aber eine Entſpannung. An ſtören=
den
Momenten fehlt es dort allerdings nicht. An erſter Stelle iſt
da wohl die jugoſlawiſche Klage gegen Ungarn zu er=
wähnen
. In den hieſigen diplomatiſchen Kreiſen will man der An=
gelegenheit
keine prinzipielle Bedeutung zuſchreiben, die Störung
wird aber trotzdem als ſehr unangenehm empfunden. Man wünſcht
eine Löſung, die den Streit irgendwie beilegt und dem Völker=
bund
eine neue Blamage vermeidet. Die Aufgabe iſt ſchwierig,
aber nicht unlösbar. Einfacher wäre es aber wohl geweſen, die
Angelegenheit nicht aufzurollen, was man hier ja auch ſehr deut=
lich
ausgeſprochen hat.
Das italieniſch=franzöſiſche Verhältnis hat
unter dem Genfer Zwiſchenſpiel jedenfalls gelitten. Und das emp=
findet
man hier, gerade im jetzigen Augenblick, als peinlich. Denn
es ſpielt ſeine Rolle unter anderem in der Frage des Oſtpaktes.
Als die franzöſiſche Antwortnote an Polen end=
lich
abging, war die Stimmung in Paris recht ſkeptiſch. Man
möchte hier um jeden Preis alles vermeiden, was Warſchau noch
weiter verſtimmen könnte, und angeblich wurde darauf bei der
Abfaſſung der Note beſonders Rückſicht genommen. Dennoch ſetzt
man auf die Annäherung an Polen keine beſondere Hoffnungen.
Die großen Probleme der europäiſchen Außenpolitik ſind nicht von
dieſer Seite zu löſen.
Das polniſch=franzöſiſche Verhältnis wurde ſeinerzeit durch die
franzöſiſch=ruſſiſche Annäherung untergraben. Und es gelang nicht,
ſeitdem die Freundſchaft mit Rußland in dem Rahmen der fran=
zöſiſchen
Außenpolitik unterzubringen. Ja ſelbſt in dem der Innen=
politik
nicht. Die öffentliche Meinung Frankreichs iſt noch über die
Annäherung an Rußland nicht zur Ruhe gekommen. Und die Par=
teien
wiſſen nicht, wie ſie ſich dazu ſtellen ſollen, nicht einmal die
Marxiſten. Das gab übrigens dem Kongreß der franzö=
ſiſchen
Sozialiſten eine erheiternde Note. Ueberhaupt
konnte man am Rande dieſes Kongreſſes manche intereſſanten
Meinungen hören.
Die franzöſiſchen Sozialiſten konnten ihre Streitigkeiten mitz
den Kommuniſten trotz der gemeinſamen Front nicht aus der Welt
ſchaffen. Und jetzt, da die Kommuniſten ſeit der franzöſiſch= ruſſi=
ſchen
Annäherung einen offiziöſen Beigeſchmack gewonnen haben,
der ſehr ſchlecht zu der geplanten Abrechnung mit den herrſchen=
den
Klaſſen paßt, entbehrt das Verhältnis der beiden marxiſti=
ſchen
Parteien nicht einer gewiſſen Komik. Einen Augenblick ſah
es ſo aus, als ob die beiden marxiſtiſchen Parteien ihre Poſition
vertauſchen und die Sozialiſten den linken Flügel der gemeinſamen
Front beziehen würden. Sie müſſen nämlich ihre antimilitariſti=
ſchen
Grundſätze irgendwie behalten, und das iſt dadurch erſchwert,
daß ein Teil der ruſſophilen franzöſiſchen Rechten ſich allzu laut
für die militäriſche Stärke des Sowjets begeiſtert. Die Kommu=
niſten
müſſen ſelbſtverſtändlich in dieſe Begeiſterung einſtimmen,
den Sozialiſten fällt es aber ſchwer, dieſes Konzert nicht zu ſtören.
Die Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen den beiden Parteien be=
ziehen
ſich übrigens auf die geſamte Außenpolitik. Auch die Zu=
kunftsfragen
ſpielen da eine Rolle. Die Meinung iſt allgemein
verbreitet, daß die Blütezeit des marxiſtiſchen Sozialismus auf
der ganzen Welt vorüber iſt, und die Kommuniſten, die in ihren
Tradition ſie berufen ſich ja auf Auguſt Blanqui und voy
allem in Moskau eine ſichere Stütze haben, behandeln die Sozia=
liſten
ziemlich herablaſſend.
Die innenpolitiſchen Gefahren kommen, wenigſtens was die
Regierung betrifft, nicht von dieſer Seite. Flandin wandte ſich
auch in ſeiner letzten Rede nicht gegen die Linke, ſondern gegen
die Rechte. Er hat zwar die Politik der Regierung Doumergue
lobend erwähnt, aber nur, um dann in aller Freiheit die rechts=
ſtehende
Oppoſition, die ſich in dem Rücktritt Doumergues nicht
fügen will, zu kritiſieren. Dieſe Oppoſition von rechts bedeutet
nämlich für die Regierung Flandin eine ſehr ernſte Gefahr. Zah=
lenmäßig
iſt ſie zwar in der Kammer und im Senat unbedeutend:
überhaupt verfügt Flandin über eine zahlenmäßig ungewöhnlich
ſtarke Mehrheit. Aber die Oppoſition wendet ſich gegen Kammer
und Senat und macht der Regierung von außen her allerlei
Schwierigkeiten. Ihr iſt es zuzuſchreiben, daß Flandin in ſeinem
Wirtſchafts= und Finanzprogramm zu ſehr weitgehenden Kon=
zeſſionen
an alle Parteien, die ihn unterſtützen, gezwungen iſt,
dieſe Kompromiſſe vertragen ſich nicht immer mit den Prinzipien,
die Flandin als die Grundlage, ſeiner Politik betrachtet. Das
Schickſal einer Regierung in Frankreich entſcheidet ſich heutzutage
nicht mehr im Parlament, es hängt davon ab, wie es der Kriſe
begegnen kann. Das wäre ein Grund mehr, eine wirkliche euro=
päiſche
Verſtändigungspolitik durchzuführen; ſonſt können die un=
populären
wirtſchaftlichen Löſungen nicht vermieden werden.

[ ][  ][ ]

(Fortſetzung von Seite 1 zweite Spalte.)
dem Anleiheſtock zuzuführen, der wieder von der Gold=
diskontbank
betreut und verwaltet wird. Der Anleiheſtock
kann nicht gepfändet werden. Seine Verwaltung er=
folgt
im Intereſſe des Rentenmarktes, da die Gefahr beſteht daß
durch die Dividendenerhöhung eine allgemeine Umſchichtung von
den feſtverzinslichen Papieren zu den Aktien vor ſich gehen würde.
Eine derartige Entwicklung würde das Kursniveau der Renten
ſenken und damit einer organiſchen Senkung des Zinsfußes zu=
widerlaufen
.
Das Geſetz über den Wertpapierhandel will im
weſentlichen erreichen, daß die kleineren Börſen wieder
die Papiere notieren, die von lokaler Bedeutung
ſind. Weitere Börſen werden wahrſcheinlich nicht
mehr aufgelöſt werden. Aber die Börſen, die über eine
zu geringe Betätigung verfügen, erhalten durch dieſes Geſetz einen
gewiſſen Auftrieb. Eine ganze Reihe von Papieren
wird nun von der Berliner Börſe weggenommen
werden, denn ſie werden künftig dort gehandelt
und notiert, wo ſie hingehören. Die Verlegung nach
Berlin iſt namentlich in der Inflationszeit, aus einem falſchen
Geltungsbedürfnis heraus entſtanden.
Mit dem Lagerſtättengeſetz verfolgt die Regierung
nichts weiter, als die Schaffung einer klaren Ueber=
ſicht
über die vorhandenen natürlichen Schätze.
Namentlich die Mineralverſorgung und die Erdölwirtſchaft ſoll
durch dieſes Geſetz gefördert werden. Jeder iſt verpflichtet, über
die vorhandenen Bodenſchätze Aufſchlüſſe auch aus Unterſuchungen
in der Vergangenheit zu erteilen. Infolgedeſſen werden alle
geologiſchen Landesanſtalten mit der geologi=
ſchen
preußiſchen Landesanſtalten zu einer geolo=
giſchen
Reichsanſtalt unter Einbeziehung der Reichsſtelle
für Erdbebenforſchung vereint.
Dem Reichskommiſſar für die Preisüber=
wachung
wird die Ermächtigung erteilt, auch
alle auf das Bauweſen ſich beziehenden Fragen
zu behandeln, abgeſehen von den Löhnen und Gehältern,
die von den Treuhändern überwacht werden. Der Reichskom=
miſſar
iſt der Anſicht, daß der Bau von Wohnungen unzweifel=
haft
in die Rubrik der Leiſtungen für den täglichen Bedarf ge=
hört
und daß infolgedeſſen das geſamte Bauweſen nach
der Preisſeite hin beaufſichtigt werden muß.
Von ſozialpolitiſcher Bedeutung iſt die Lex Koeppen. Sie
gibt den Gerichten das Recht, in das Vollſtreckungs=
verfahren
einzugreifen, wenn die Gefahr be=
ſteht
daß die Vollſtreckung in gröblichem Wider=
ſpruch
mit dem allgemeinen Volksempfinden
liegt. Sie können nach genauer Prüfung die Vollſtreckung
fallen laſſen, ganz oder teilweiſe unterbinden und auch ausſetzen.
Auch den Gerichtsvollziehern iſt das Recht ein=
geräumt
die Vollſtreckung aufzuſchieben, wenn
nach ihrer Anſicht die erwähnten Gründe vor=
liegen
. Dann muß allerdings das Gericht erſt noch eine Prü=
fung
vornehmen. Eine böswillige Ausnutzung dieſer geſetzlichen
Beſtimmung durch den Schuldner wird gleichzeitig verhindert, da
auch die Schutzbedürfniſſe der Gläubiger zu berückſichtigen ſind.
Beim Urhebergeſetz handelt es ſich um eine wirtſchaft=
lich
recht intereſſante Vorlage. Die Dinge liegen hier ſo, daß
nach der Berner Konvention grundſätzlich die 50jährige Schutz=
friſt
gilt, daß es aber jedem Lande freiſteht, dieſe Grenze zu un=
terſchreiten
. In Deutſchland beſtand bisher die 30 Friſt. Es konnten alle die Urheber, die ſich durch
dieſes Geſetz irgendwie benachteiligt fühlten, ins Ausland hin=
überwechſeln
, meiſt nach Oeſterreich, wo ſie für ihre deutſchen
Stücke die erforderliche Reſonanz fanden. Die Handelsbilanz für
dieſe Aufführungen iſt aber für uns aktiv. Die Aktivität muß
erhalten bleiben und dafür geſorgt werden, daß auch weiterhin
aus deutſchen Werken, die nach dem Ausland zur Aufführung ge=
langen
, mehr Einnahmen erzielt werden als für ausländiſche
Werke, die man in Deutſchland ſpielt, Geld ins Ausland geht.
Aus dieſem Grunde haben wir uns der 50jährigen Schutz=
friſt
angeſchloſſen.
Das Geſetz über die Beförderung zu Lande be=
zieht
ſich lediglich auf den Gelegenheitsverkehr für Straßenbah=
nen
, Fuhrwerk und Kraftwagen.
Der Führer und Reichskanzler hat auf Vorſchlag des Reichs=
wehrminiſters
zur Feier des 85. Geburtstages des Generalfeld=
marſchalls
v. Mackenſen am 6. Dezember die Beflaggung der mili=
täriſchen
Dienſtgebäude angeordnet.
Die geſamte Schülerſchaft der katholiſchen Schule in Sankt
Blaſien wurde am vergangenen Sonntag im Einverſtändnis mit
der Schulleitung in die Hitler=Jugend eingegliedert. Die Zahl
der bei dieſer Eingliederung zur HJ. gekommenen katholiſchen
Jungen iſt ſo groß, daß in dem zuſtändigen HJ.=Bann 40 zwei
neue Unterbanne errichtet werden mußten.

Der Oberbürgermeiſter von Stuttgart hat der deutſchen Uni=
verſität
Prag für den Wiederaufbau der bei den tſchechiſchen
Studentendemonſtrationen zerſtörten Seminare, Inſtitute und
Büchereien ein Geldbetrag zur Verfügung geſtellt.
Die belgiſche Regierung Theunis hat im Miniſterrat am
Montag beſchloſſen, in Holland eine kurzfriſtige Anleihe von
einer Milliarde Franken aufzunehmen. Der Erlös dieſer Anleihe
iſt zur Durchführung von öffentlichen Arbeiten beſtimmt, die den
Arbeitsmarkt entlaſten ſollen. Die Anleihe ſoll in einem Jahre
rückzahlbar und zu 4 Prozent verzinsbar ſein.
Die gerichtliche Unterſuchung gegen Charles und Joſeph Levy,
die Leiter einer franzöſiſchen Finanzgeſellſchaft, hat bisher er=
geben
, daß die beiden Angeklagten ſeit 1929 für ihre perſönlichen
Bedürfniſſe nicht weniger als 60 Millionen Franken veruntreut
und vergeudet haben.
In der Angelegenheit Fritz Schaies, genannt Rotter, der der
Staatsanwaltſchaft in Aix=en=Provence zugeführt worden iſt, iſt
am Dienstag eine Vorentſcheidung gefallen. Der Generalſtaats=
anwalt
hat ſich für die von Deutſchland beantragte Auslieferung
ausgeſprochen. Das Urteil wird in 14 Tagen gefällt werden.
*
Gefangenendafftand Raptand.
Am Weißen Meer befinden ſich zahlreiche ruſſiſche Konzen=
trationslager
, die vornehmlich politiſche Gefangene beherbergen.
Zu vielen Zehntauſenden ſind ſie aus allen Teilen Rußlands in
dieſen Einöden zuſammengepfercht, ohne Rückſicht auf Alter und
Geſchlecht. Sie haben allerſchwerſte Arbeiten zu verrichten. Bis
vor kurzem ſind ſie mit Kanalarbeiten beſchäftigt worden und
haben ſelbſt in der ſtrengſten Kälte des ruſſiſchen Winters in den
rieſigen Wäldern Holz fällen müſſen, das für den Export be=
ſtimmt
war. Dabei ſind Zehntauſende von Menſchen,
insbeſondere zahlreiche enteignete Bauern, der Kälte und
dem Hunger zum Opfer gefallen. Die Behand=
lung
iſt ja mehr als grauenhaft. Da aber die Be=
wachung
mit aller Schärfe durchgeführt wird und jede Auflehnung
oder Arbeitsverweigerung mit ſofortigem Erſchießen beſtraft
wird, iſt es bisher nur einigen Perſonen gelungen, dieſen Lagern
des Schreckens zu entfliehen, während ſich größere Unruhen ſo
gut wie gar nicht ereigneten.
Jetzt wird im Zuſammenhang mit der Aufdeckung einer
angeblichen Verſchwörung gegen führende Per=
ſönlichkeiten
der Sowjetunion behauptet, daß es am
Weißen Meer zu großen Revolten gekommen
ſein ſoll und daß viele tauſende Perſonen unter der Führung
von Antibolſchewiſten aus den Lagern die Flucht ergriffen und
gegen die ſie verfolgenden Wachtmannſchaften Front gemacht
hätten. Flüchtlinge, die finniſches Gebiet erreichten, haben jeden=
falls
behauptet, daß in den nördlichen Waldgebieten
der Sowjetunion eine große Aufſtandsbewe=
gung
im Gange ſei und daß die politiſche Polizei die ihr zur
Verfügung ſtehenden Streitkräfte mobil gemacht habe, daß aber
an verſchiedenen Stellen die Wälder in Brand geſetzt
worden ſeien, um ein Vordringen der Polizei zu
verhindern. Welches Los den Wiedereingefangenen blüht,
darüber beſteht kein Zweifel. Das mindeſte wird eine Kugel
ſein.
Man wird auch in dieſem Falle alle Nachrichten mit einiger
Vorſicht aufnehmen müſſen, denn die Neigung beſteht, nach dem
Attentat in Leningrad gewiſſe Vorgänge aufzubauſchen und ſie ſo
darzuſtellen, als ob wirklich eine ernſt zu nehmende gegenrevolu=
tionäre
Bewegung im Gange ſei. Vorläufig ſieht es aber eher
ſo aus, als ob eine gewiſſe Führerſchicht, die auch kommuniſtiſch
abgeſtempelt iſt und dem Bolſchewismus abſolut treu ergeben iſt,
die Abſicht gehabt hat, überraſchend loszuſchlagen und die Macht
an ſich zu reißen. Dieſer Eindruck entſteht jedenfalls auf Grund
der amtlichen Moskauer Berichterſtattung, aus der hervorgeht,
daß im ganzen Lande Maſſenverhaftungen erfolgt
ſind und daß die Verhaftungswelle ihr Ende noch nicht gefun=
den
hat.
Verſchärfung der Beſtimmungen
gegen polikiſche Berbrechen in Sowjekrußland.
Das Präſidium des Vollzugsausſchuſſes der Sowjetunion hat
am Dienstag beſchloſſen, die Paragraphen des Strafgeſetzbuches
über die Verfolgung terroriſtiſcher Handlungen und Organiſa=
tionen
wie folgt zu ergänzen:
1. Die Unterſuchung gegen terroriſtiſche Organiſationen und
Teilnehmer an Terrorakten muß binnen 10 Tagen abgeſchloſſen
werden.
2. Die Anklageſchrift muß den Angeklagten binnen 24 Stun=
den
zugeſtellt werden.
3. Die Gerichtsverhandlung erfolgt in Abweſenheit des An=
geklagten
und des Staatsanwalts.
4. Berufung, Reviſion und Gnadengeſuche ſind unzuläſſig.
5. Das Urteil iſt ſofort zu vollſtrecken.

DNB. Memel, 4. Dezembo=
Die Memeler Blätter veröffentlichen in den Diens
ausgaben die Verordnung des ſoeben zurückgetrei=
Direktoriums Reizgys über die Neuregelung
Unterrichtsſprache in den memelländiſoe
Schulen. Daraus ergibt ſich ein ungeheuerli,
Rechtsbruch, der alle bisherigen Maßnahmen der Litt
auf kulturellem Gebiet in den Schatten ſtellt.
Von den 228 Volksſchulen des Gebiets werden namenn
diejenigen aufgeführt, die in Zukunft die litauiſche und
jenigen, die die deutſche Unterrichtsſprache haben werden.
den 228 Schulen, alſo nahezu ſämtliche, ſollen künftig
litauiſche und ganze ſechs die deutſche Sprache anwenden.
er
der Verordnung ſtützt man ſich auf die Erhebungen übem
deutſchſprechenden Schüler deutſcher Abſtammung und die 9
prüfung dieſer Liſten durch die zuſtändigen Schukräte.
u
erinnerlich, war, ſoweit Erhebungen angeſtellt wurden, dass
gebnis für Litauen kataſtrophal, da 80 bis 98 v. H. der Scht
erklärt hatten, daß bei ihnen zu Hauſe deutſch geſprochen zu unRatvor
Bisher hatten die Litauer noch nicht 10 v. H. ſämtl/y inmt,
Schulen es waren noch nicht 20! mit litauiſcher U10 rmmen, daß
richtsſprache führen können, während weit über 200 Schulem!
rozen
deutſche Unterrichtsſprache hatten. Da ſich auf Grund der leit
ſt.
Memelbeſchwerde die Signatarmächte auch mit der Schul= u wuü des Vor
Sprachenfrage beſchäftigt und ſchon vor der Durchführung do./ ma als in
Verordnung des Direktoriums Reizgys Verfehlungen der Littu/, ſte weil d
feſtgeſtellt hatten, ſo iſt jetzt das Direktorium Reizgys zuud / odie an
getreten.
P Deutf
der
*
führt
Madenls Hefeiwrandener Dün.
ſer iſt a.
Deutſche waren es, die das litauiſche Volk von der ruſſinng Pariſer
Fremdherrſchaft befreiten. Deutſche Armeen waren es, mit dAriu5ſcthaltend
Hilfe ſich Litauen eine Regierung und einen eigenen Staat bii/ysinzelt polit
konnten. In den deutſchen Archiven befindet ſich ein Telegrchalg druck in and
das ſeinerzeit der Präſident des proviſoriſchen Litauiſchen Larnem=edeutet, da
rates Smetona, der heutige Präſident Litauens, an die derna) arbeit am
Regierung richtete und das die Antwort auf die Befreiungg)zuſſchen den
litauiſchen Volkes durch die deutſchen Armeen bildete.
ſiege wohl ü
Smetona ſprach unter dem 3. März 1918 telegraphiſch eſſch=3 des unbe
tiefempfundenen und unauslöſchlichen Dank der litauiſchen Beſö=u, daran get
kerung aus. Er wies auf die jahrhundertelangen Leiden hin,woſich damit die
das litauiſche Volk unter den ruſſiſchen Machthabern zu erduvelngiſch gege
hatte. Er verſichert, daß Litauen ein treuer Nachbar Deutſchlaysen Ruliſſen
das als erſte Macht die Unabhängigkeit des litauiſchen Stawzſes Wort z
anerkannt habe, ſein werde.
Deshalb i
An dieſes Telegramm muß man heute eräſverſenzu
nern, da aus dem Memelgebiet wieder neseeitimmte
Schreckensmeldungen über die Verfolgung den ziehen.
Deutſchtums kommen. Mit der Zerſchlagung des diat rdigung feſ
ſchen Schulweſens hat Litauen das Maß ſeiner Schandtaten unur gen iſt, in
Memelgebiet voll gemacht. Es hat ſich endgültig den Methc= D und Fr
verſchrieben, die von den Gouverneuren der ruſſiſchen Machthau rinbare
in Litauen zur Anwendung gelangten. Wir brauchen nur an us0 ge zu er
Unterdrückung litauiſcher Lehrwerke zu erinnern. Die Run
gingen ſoweit, daß ſie die Bibel in litauiſcher Sprache verbo=m
die das litauiſche Volk dann von deutſcher Seite her heimlich ſe
liefert erhielt. Der jahrhundertelange Druck der Ruſſen auf ſ4
Litauer hat ja dazu geführt, daß ein recht erheblicher Prozentm.
der litauiſchen Bevölkerung die litauiſche Sprache nur bruchſtk4wember
weiſe beherrſcht, weite Kreiſe des Volkes, namentlich der ge.3lſen Entw
deten Stände, führten und führen ihre Unterhaltungen in rurim =olemik zu
ſcher und polniſcher Sprache. Die Litauer müßten alſo eigentlisch. Das Bl
wiſſen, wie den Memelländern angeſichts ihrer Sprachverordnuxgiu beſchlof
zu Mute iſt. Man müßte von ihnen auch erwarten, daß ſie Nawdm 13.
über die Tragweite ihres Schrittes vollkommen im klaren F7d0a3ünſtiger
Der Größenwahn der Litauer überſteigt n ſähls Denn ei=
die
Unterdrückung die ſeinerzeit die Ruſſeſ Rückt
anwandten. Beſeelt von ihrem unauslöſchlichen Dank 72M0u, wele
genüber Deutſchland, glauben die Litauer, mit Knüppeln LMrwien
die deutſche Bevölkerung losſchlagen zu können. Vor den Pa/2 / die di
kuſchen die Litauer, aber im Memelgebiet, wo ſie ſich übermm Mon aus
tig fühlen, da kommen ihre ſchlechten Charaktereigenſchaften T I0 ſiſch
das brutalſte zum Ausdruck. Sie beweiſen damit eigentlich, T5ſc=a

Freikorps Lühow.

Zu Adolf von Lützows 100. Todestag am 6. Dezember.
Von O. G. Foerſter.
Als im Frühjahr 1813 das
Preußenvolk aufbrach, um
ſich von ſchmachvoller
Fremdherrſchaft zu be=
freien
, da vereinigten ſich
Hunderte deutſcher Jüng=
linge
aus allen deutſchen
Gauen und allen Ständen
in einem Freikorps, deſſen
Namen bei jedem Deut=
ſchen
Stolz und Begeiſte=
rung
, bei allen Feinden
aber Schrecken und Wut
auslöſte. Lützows wilde,
verwegene Jagd brauſte
wie ein Sturmwind über
die fremden Eindringlinge
dahin. Lützows ſchwarze
Jägerſchar wurde zum
Sinnbild des anbrechen=
den
Freiheitsmorgens.
Adolf Freiherr v. Lützow
war aus einem alten preu=
ßiſchen
Soldatengeſchlecht hervorgegangen. 1782 in Berlin geboren,
trat er als Dreizehnjähriger in die Armee ein, wurde 1805 Leutnant
und erlebte in der unglücklichen Schlacht von Jena und Auerſtedt
ſeine Feuertaufe. Schwerverwundet, entging er der Gefangenſchaft
und ſchlug ſich nach Kolberg durch, wo er ſich dem Freiwilligen=
korps
Schills anſchloß. In den kühnen Streifzügen des Korps
um die belagerte Feſtung zeichnete Lützow ſich durch hervorragende
Tapferkeit aus und erhielt den Pour le Merite. Abermals ver=
wundet
, ſchied er aus dem Heer aus, als Napoleon dem beſiegten
Preußen ſeinen Frieden aufzwang.
Doch der alte kämpferiſche Geiſt der Ahnen ließ Lützow keine
Ruhe. Als im April 1809 Major von Schill zu ſeinem kühnen Zug
gegen Napoleons Truppen aufbrach, zog Lützow, noch am Krückſtock
gehend, mit gegen den Feind. In dem Gefecht bei Dodendorf
wurde er wiederum verwundet und zu neuer Untätigkeit ver=
urteilt
. Erſt zwei Jahre ſpäter winkt dem Wunſch Erfüllung, den
er wie alle guten Preußen ſeit ſechs dunklen Jahren im Herzen
trägt: Der Befreiungskampf beginnt.
In Breslau ruft der Major von Lützow zur Bildung eines
reikorps auf, in dem der Gedanke der nationalen Einigkeit zum
werden ſoll. Das ganze Deutſchland ſoll es
idts wandert von Mund zu Mund.

Und aus ganz Deutſchland eilen ſie zu den Waffen, Studenten,
Bauern, Handwerker, Gelehrte, Dichter. In den Sammelplätzen
von Zobten und Rogau werden die Freiwilligen in ſchwarze Uni=
formen
gekleidet, bewaffnet und für den Kampf ertüchtigt. Die
Turner Jahn und Frieſen und Lützows Adjutant, der Frei=
heitsdichter
Theodor Körner, erfüllen alle Herzen mit Be=
geiſterung
, Mut und Freude.
Am 28. März werden die ſchwarzen Jäger in der Rodauer
Dorfkirche vereidigt, am nächſten Morgen ziehen ſie nach Sachſen,
gegen den Feind. Durch ſeine verwegenen Streifzüge wird das
Freiheitskorps Lützows bald zum Schrecken, ſprengt urplötzlich aus
den Wäldern hervor, verbreitet Tod und Verderben um ſich, er=
beutet
Munitions= und Proviantwagen und hält den Vormarſch
der Feinde auf.
Lützow iſt bei ſolchen Jagden immer im vorderſten Treffen.
Sein heldenmütiges Beiſpiel reißt die Gefolgſchaft mit zu Tapfer=
keit
und Sieg. Die ganze Wut der Feinde wird offenbar, als am
4. Juni der Waffenſtillſtand geſchloſſen wird. Lützow befindet ſich
mit ſeinem Korps auf einem Streifzug nach Thüringen. Er will
ſich nach Sachſen zurückziehen, da verſperren ihm franzöſiſche Trup=
pen
den Weg. Lützow verlangt freien Abzug. Aber der franzöſiſche
Befehlshaber, Herzog von Padua, antwortet: Waffenſtillſtand für
jedermann ausgenommen für den Briganten Lützow!
Und ſo kommt es zu jenem ſchmählichen Ueberfall bei Kitzen,
der einzigartig in der neueren Geſchichte daſteht. 5000 Franzoſen
und Rheinbündler umſtellen die kleine Schar, die ſich verzweifelt
wehrt. Nur 100 Jäger entkommen dem Gemetzel, unter ihnen der
verwundete Führer und ſein ſchwerverletzter Adjutant Körner.
Doch der Geiſt der Lützowſchen Jäger lebt weiter. In kurzer
Zeit ſtellt Lützow ein neues Freikorps auf. 3000 Mann folgen
ſeinem Ruf, in ihren Herzen brennt die Schmach des feigen Ueber=
falls
und der Wunſch, die gefallenen Kameraden zu rächen. An
den Lagerfeuern klingen die Lieder, der erwachten Nation auf,
Körner lieſt den Kameraden ſeine Freiheitslieder vor: das Gebet
in der Schlacht. Du Schwert an meiner Linken und das Lied
der Lützowſchen Jäger Lützows wilde verwegene Jagd. Im
Auguſt beginnt der Kampf aufs neue.
Am 26. Auguſt überfällt die Schar einen Wagentransport mit
Munition und Proviant für die in Schwerin ſtehenden feindlichen
Truppen. Bei Gadebuſch bricht Lützow mit 200 Jägern aus dem
Wald hervor. Doch die ſtarke Bedeckung der Wagen leiſtet ſtarken
Widerſtand. Lützow wird verwundet, neben ihm ſinkt, tödlich ge=
troffen
, Theodor Körner vom Pferde. Bei Wöbbelin ſenken ſie
den toten Dichter ins kühle Grab.
Doch ſchon harren neue Aufgaben auf Lützow. An der Göhrde
ſtellt ſich ſein Korps der Armee des Marſchalls Davouſt in den
Weg. Im Sturm erobern die Lützower die feindlichen Verſchan=
zungen
. Faſt alle Offiziere des Korps fallen oder werden verwun=
det
. Auch der Führer wird ſchwerverletzt. Eine Potsdamer Bür=
gerstochter
, Eleonore Prochaska, die in dem Korps unter

es nicht nur ein Fehler, ſondern geradezu e/ oau=
Dummheit war, die litauiſchen Klagen ſein in
zeit zu erhören und Litauen als ein ſelbſtolmatlerd
diges Staatsweſen anzuerkennen. Für die Se=nnire
ſtändigkeit ſind ſie, das beweiſen ſie durch ihre Taue Kulde
keineswegs reif. Die Verſicherung mögen ſie allerdiſecmem
entgegennehmen, daß der von uns 1918 begangene Fehler N2 Mtſchla
noch durch ſtillſchweigendes Hinnehmen der Entdeutſchungsdr 1 Achen gre=
im
Memelgebiet unterſtrichen werden wird.
L auf d
rias

dem Namen des Jägers Renz dient, ſtirbt den Heldentod in duh 2
blutigen Gefecht.
Lange hält es Lützow, auf ſeinem Krankenlager nicht
Schon nach wenigen Wochen folgt er, ſeine Krücken fortwell
mit ſeiner Schar der Verbündetenarmee nach Frankreich, ſcr=
ſich
mit Franktireuren und aufrühreriſchen Bauern herum
wird wiederum verwundet. Auch das Kriegsjahr 1815 ſieht !"
unermüdlichen Kämpfer wieder im Felde. Sein Freikorps iſchl
zwiſchen in zwei ordentliche Regimenter umgewandelt wordehel
der Schlacht bei Ligny gerät Lützow, dicht vor einem franzoſike
Karree, in feindliche Gefangenſchaft. Napoleon läßt ſich del
fangenen vorführen und ſagt: Nur gut, daß der König von 7*
ßen nur einen Lützow hat! Doch Lützow antwortet unerſchice.
Sire, im Heer meines Königs gibt es
Lützows! Napoleon weiß ſolchen Mut zu ehren und beſſeh
Lützow gut zu behandeln. Nach dem Kriege wirkte Lüßog!
General in Münſter und Torgau. Als er 1834 ſtarb, betrauerke.
Volk ihn als einen ſeiner treueſten Helden. Sein Name und
Werk werden ſtets in der Erinnerung der Nation bleiben.
* Der Brautſucher, ein heiterer Roman von Jörg Ritzelſ.
Hofmann u. Co., Darmſtadt und Leipzig C 1.)
Jörg Ritzel iſt einer der humorbegabten Geiſter echt i.
ſchen Schlages, die es verſtehen, ſelbſt in Zeiten ernſteſter 2.
nungen durch ihre Kunſt für Stunden fröhliche Entſpannält
geben. Und das iſt dankenswert, denn auch die Verbi
von Fröhlichkeit iſt Dienſt am Volke, wie es am Eingang /
neuen Buches Der Brautſucher heißt. Ernſt Hallwie=
Brautſucher, iſt ein Deutſcher, der es in Argentinien zum Oe,
farmer gebracht hat und in die Heimat zurückkehrt. um Iica

Frau zu ſuchen. Hallwig iſt ein abenteuerfrohes Origing."
kann es nicht ausbleiben, daß er überall in die abenteueltn
Liebeshändel verſtrickt wird. Eine ganze Galerie kſt

Frauengeſtalten muß er paſſieren, ehe er in ſeiner geig."
Jugendliebe Käte ſchließlich das Glück findet, das ihm 4
neuen argentiniſchen Heimat ſo viel von der alten Heima.
wirklicht wird, wie er ſichs erträumte!
Das Motiv des Brautſuchers iſt alt, ja es iſt eines De."
ſterblichen Motive aller Literaturen, ſeit Homer ſeine 4
und Wilhelm Buſch ſeinen Knopf dichtete. Doch darauf ice
es ja nicht an. Weſentlich iſt wie ein Vorwurf abgeh0ſ

wird, und da iſt zu ſagen, daß Jörg Ritzel, der immer ein L
Humoriſt war, ihn aus tiefer und dabei luſtiger Menſchente.l
entwickelt und kontrapunktiſch zu Ende führt. Da reiht ſich Ae
an Figur von ſo komiſcher Eindringlichkeit, da wird Umpt. L
Umbild von ſo grotesker Lebendigkeit hingeworfen, da ſcht.
die verſchiedenſten deutſchen Dialekte ergötzlich durcheinſh.
man bei der Lektüre aus dem behaglichen Schmunde.
herauskommt. Einige der Damen, die dem Brautſucher. d.
lich werden, wie eine Duſendſchön oder die ſchaumgeborele. S
zia mit den Sirenenaugen oder das tunnelnaſge. Mct
werden ſelbſt dem, der den Inhalt geleſener Unterhaltungs..
ſchnell zu vergeſſen pflegt, unvergeſſen bleiben.
Graf Hardenber!=

[ ][  ][ ]

5. Dezember 1934

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 335 Seite 3

9Ccs dei Saut cingang.
Hofmnängen!
Engliſche Slimmen

litau
Lind
habern

Mit einem unverkennbaren Stoßſeufzer der Erleichterung
überall das Abkommen von Rom aufgenommen worden. Nach
ger Zeit überhaupt das erſte Mal, daß diplomatiſche Ver=
hwlungen
ein poſitives Ergebnis gezeitigt haben, und das
ud nicht nur in Genf in erſter Linie als ein Verdienſt des
yll erbundes verbucht. Doch wohl nicht ganz mit Recht! Gerade
Ausgang der römiſchen Beſprechungen zeigt deutlich, daß
ranzöſiſche Auffaſſung, wonach die Regelung der Saarfrage
Angelegenheit des Völk=

ich trug. Denn in dem Augenblick, wo Deutſchland und
fankreich zugeſtimmt haben, ſind alle anderen Mächte damit
ſiverſtanden. Jede hält es für ſelbſtverſtändlich, daß
dr Rat vorbehaltlos dem römiſchen Abkommen
zſtimmt, und es wird ebenfalls ziemlich allgemein ange=
umen
, daß nach Unterzeichnung des Abkommens auch ein faſt
hndertprozentiges Abſtimmungsergebnis für Deutſchland ge=
ſierd
iſt. Für die nichtbeteiligten Staaten aber liegt die Wich=
ſieit
des Vorganges nicht ſo ſehr in dem Inhalt der Verein=
heurig
als in der Tatſache, daß es überhaupt zuſtandekommen
hnte, weil die Hoffnung daran geknüpft wird, daß nun
ach die anderen Meinungsverſchiedenheiten,
d. Deutſchland und Frankreich trennen, im
Aufe der Zeit einer vernünftigen Regelung
zueführt werden können.
Hier iſt allerdings noch eine gewiſſe Vorſicht am Platze.
9 Pariſer Morgenpreſſe iſt in ihrer Beurteilung noch ſehr
ſükhaltend und nimmt zu dem Saar=Abkommen nur ganz
neinizelt politiſch Stellung, ſoweit ſie ſich nicht begnügt, den
Eidruck in anderen Ländern wiederzugeben. Es wird zum Teil
medeutet, daß Laval von Deutſchland als Gegenleiſtung die
Narbeit am Oſtpakt verlangte oder verlange, zum Teil iſt aber
uſchen den Zeilen zu leſen, daß Frankreich ſich in der Saar=
ige
wohl überhaupt etwas weit vorgewagt habe, und ange=
ſts
des unbeſtreitbar rein deutſchen Charakters des Landes
udaran getan hätte, ſich rechtzeitig zurückzuziehen, weil es
ſ itdamit die Plattform geſichert habe, nun in anderen Fragen
mgäſch gegen Deutſchland vorgehen zu können. Und hinter

ſchha M Xn Kuliſſen wird Laval wohl auch von rechts her noch manch
10s Wort zu hören bekommen.
Deshalb iſt es voreilig, ſchon den Blick nach vorn
heut =yrfen zu wollen, und aus dem Abkommen allzu
Ehrimmte Rückſchlüſſe für die weitere Zukunft
zuziehen. Für den Augenblick darf man wohl mit Be=
fadigung
feſtſtellen, daß es der italieniſchen Vermittlung ge=
I meni iſt, in einem Punkt die Reibungsflächen zwiſchen Deutſch=
Iwund Frankreich zu vermindern und dadurch eine unver=
klef
bare Entſpannung der internationalen
e zu erreichen.
Pariſer Echo der Saar=Einigung.
EP. Paris, 4. Dezember.
2 as Journal ſchreibt, die Lage habe ſich ſeit dem 21.
hember in beſonderer Weiſe entwickelt. Das klarſte Ergebnis
Ier Entwicklung ſei, daß die Saarfrage aufhöre, eine Element
aPolemik zu ſein, und daß man einem Burgfrieden entgegen=
geh
. Das Blatt ſtellt dann feſt, daß man mit dem Tage, wo
mu beſchloſſen habe, im Voraus die Liquidierung der Lage
nu dem 13. Januar zu prüfen, die Möglichkeit eines Deutſch=
Umh günſtigen Wahlergebniſſes in den Vordergrund geſchoben
y. Denn eine Liquidierung ſei doch nur im Falle
eier Rückkehr zum Reichmöglich. Daraus gehe ſchon
bgor welche Wendung die Saarverhandlungen in den letzten
2huaten genommen hätten.
Die diplomatiſche Sonderberichterſtatterin des Oeuvre‟
ruer aus Genf, daß in den dortigen Kreiſen die deutſch=
nzu
ſiſchen diplomatiſchen Geſpräche in Paris mit Befrie=
dfang
aufgenommen worden ſeien. Man ſchließe hier allgemein
Aaus, daß ſpäter eine Einigung möglich ſein werde. In man=
O5 Kreiſen behaupte man, daß Baron Aloiſiſeine Ver=
nritlerdienſte
in den Verhandlungen zwiſchen
Flnnkreich und Deutſchland anbieten werde, die
i hälde beginnen, und die mehr oder weniger verſchleierte
Amkennung der deutſchen Rüſtungen und den Wiedereintritt
Turſchlands in den Völkerbund zum Ziele hätten. In den
gſyem Kreiſen ſei man der Anſicht, daß dieſe Verhandlungen
u/ auf der Grundlage einer neuen veränderten Gleichberech=
tAngs
=Erklärung eingeleitet werden könnten.

EP. London, 4. Dezember.
Die geſtern bereits in den politiſchen Kreiſen zum Aus=
druck
gekommene Befriedigung über das deutſch=franzöſiſche
Saar=Abkommen findet heute ihren Niederſchlag auch in der
Preſſe, wo man die deutſch=franzöſiſche Einigung
als weiteres Zeichen eines Umſchwunges auffaßt.
So ſchreibt die Morning Poſt, das Abkommen kröne die von
Hitler abgegebenen Erklärungen; die Furcht, daß die Saar zu
einem europäiſchen Gefahrenherd werden könne, ſei rapid im
Schwinden begriffen. Die Times ſchreibt, die Einzelheiten
des Uebereinkommens ſeien weniger wichtig als die Tatſache,
daß es überhaupt abgeſchloſſen worden ſei. Das Abkommen
beweiſe, daß Deutſchland und Frankreich bereit
ſeien, einander zu verſtehen und ſich entgegen=
zukommen
und bei der Beſeitigung von Rei=
bungsflächen
zuſammenzuarbeiten. Inſofern
eröffne es, abgeſehen von ſeiner praktiſchen Bedeutung für
die Löſung der Saarfrage, einen hoffnungsvollen
Ausblick in die Zukunft. Der ,Daily Expreß gibt
am klarſten der allgemeinen Auffaſſung Ausdruck, wenn er u. a.
ſchreibt: Mit der Regelung der Saarfrage kann
Weſteuropa wieder aufatmen. Die Kriegspanik geht
bereits zurück, und die Menſchheit ſpricht wieder von Jahren
des Friedens. Gebe Gott, daß dieſe Jahre nicht ungenützt ver=
ſtreichen
.
Italieniſche Skepſis.
Die italieniſche Preſſe begrüßt das Zuſtandekommen der
deutſch=franzöſiſchen Einigung bei den jetzt in Rom abgeſchloſſe=
nen
Saar=Verhandlungen; ſie unterſtreicht dabei einhellig die er=
folgreiche
Vermittlungsaktion Italiens und des Vorſitzenden des
Dreier=Ausſchuſſes, des Barons Aloiſi, im beſonderen. Der
Corriere della Sera bezeichnet dieſe Einigung als einen Er=
folg
der Friedens=Idee, warnt jedoch vor über=
triebenen
Hoffnungen. Das Blatt gibt einen Rückblick
auf die Verhandlungen, bei denen der Kaufpreis für die Saar=
bergwerke
die Hauptrolle geſpielt hätte. Frankreich habe ur=
ſprünglich
einen Kaufpreis von 300 Millionen Goldmark ver=
langt
; ſchließlich habe man ſich auf 900 Millionen franzöſiſche
Franken geeinigt. Die Gazzetta del Popolo ſagt, daß die
Einigung einen Wert habe, die für die beiden Parteien weit
über die Saarfrage hinausgehe. Für Deutſchland bedeute die
Saarfrage eine nationale Frage und eine Preſtigefrage. Das
Blatt iſt jedoch der Anſicht, daß noch nicht alle Schwierig=
keiten
in der Saarfrage überwunden ſeien, wobei es auf
einige Vorfälle im Saargebiet aus der jüngſten Zeit Anſpielun=
gen
macht.
Genfer Vorbeſprechungen.
Garankie=Erklärungen deutſchlands und Frankreichs
Am Dienstag nachmittag haben die Vorbeſprechungen für
die am Mittwoch beginnende Ratstagung voll eingeſetzt. Der
franzöſiſche Außenminiſter hatte eine Unterredung mit dem in
Genf eingetroffenen engliſchen Delegierten Eden, der vorher mit
dem Präſidenten der Regierungskommiſſion des Saargebietes
konferiert hatte. In der Hauptſache gelten die Beſprechungen
jedoch der weiteren Behandlung der ungariſch= ſüd=
ſlawiſchen
Angelegenheit, wobei die Frage eines
Natsausſchuſſes, der ſich bis zum Januar mit der An=
gelegenheit
beſchäftigen ſoll, im Mittelpunkt ſteht. Da die Rats=
tagung
mit der Saarfrage beginnen und ſich erſt am Freitag
der ungariſch=ſüdſlawiſchen Angelegenheit zuwenden ſoll, wird
angenommen, daß bis dahin über die Zuſammenſetzung dieſes
Ausſchuſſes ein Einvernehmen zwiſchen den Großmächten und
den zunächſt Beteiligten erzielt werden kann.
Der Vertreter des Deutſchen Reiches in Genf, Konſul Dr.
Krauel, hat am Dienstag nachmittag entſprechend den in Rom
getroffenen Vereinbarungen dem Vorſitzenden des Saaraus=
ſchuſſes
, Baron Aloiſi, zwei Briefe des Reichsaußenminiſters
übergeben, die Regelungen in der Garantiefrage enthalten. In
gleicher Weiſe hat der franzöſiſche Außenminiſter Laval am
Dienstag nachmittag Baron Aloiſi eine in den meiſten Punkten
gleichlautende franzöſiſche Garantieerklärung übergeben.
Der geſamte Bericht des Dreierausſchuſſes iſt in der Diens=
tagſitzung
des Dreierausſchuſſes nochmals durchberaten und, ſo=
viel
man hört endgültig fertiggeſtellt worden. Man rechnet mit
der Veröffentlichung dieſes Berichtes im Laufe des Mittwoch
vormittag.

Franzöſiſche Außenpolikik.

Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 4. Dezember.
Die Beſtrebung der offiziöſen Pariſer Kreiſe, die Paral=
lelität
der franzöſiſchen Außenpolitik mit der engliſchen zu be=
tonen
, iſt evident. Auch in den Kommendaren zur Rede Lavals
kam das deutlich zum Ausdruck. Sie verrät eine gewiſſe Furcht
vor jeder Initiavive; wenn die franzöſiſche Außenpolitik
mit der engliſchen parallel laufen ſoll, ſo hat ganz gewiß London
die Führung.
Die Rückſichtnahme auf England war es auch, die Frank=
reich
dazu beſtimmte die japaniſche Einladung zur gemeinſamen
Kündigung des Flottenabkommens abzulehnen. Denn die fran=
zöſiſchen
Bedenken gegen das Flottenabkommen von Waſhington
waren ſeit jeher wenigſtens ſo ſtark wie die japaniſchen.
Die Erklärung dafür, daß man London ſo ſtark ſchont, ſoll
unter anderem auch in den engliſchen Sorgen wegen der allzu
weitgehenden franzöſiſch=ruſſiſchen Freundſchaft liegen. Laval
hütet ſich zwar nach Möglichkeit, dem franzöſiſch=ruſſiſchen Ver=
hältnis
eine eindeutig zu definierende Form zu geben. Aber
das verlangſamt die Entwicklung nicht, am wenigſten auf
finanziell=wirtſchaftlichem Gebiete. Die Reiſe des franzöſiſchen
Handelsminiſters Marchandeau nach Moskau, der bis ungefähr
Mitte Dezember in Moskau Verhandlungen pflegen ſoll, iſt in
dieſer Beziehung charakteriſtiſch.
Ueber das deutſch=franzöſiſche Verhältnis
ſchweigt man ſich dagegen möglichſt aus. Die Rede Lavals
brachte keinen Fortſchritt; ſie hätte ein Anfang werden ſollen
und beweiſt nur die Verlegenheit vor den Tatſachen.
Dabei ſieht die franzöſiſche Oeffentlichkeit nach wie vor in dem
Verhäldnis zu Deutſchland das Kernproblem
der franzöſiſchen Außenpolitik und erwartet
geſpannt die nächſte Entwicklung.
Auch in den Verhandlungen mit Italien bedeutet die Rede
Lavals keinen Fortſchritt. In Rom hat man das auch zu ver=
ſtehen
gegeben. Denn das franzöſiſche Bekenntnis zu Jugo=
ſlawien
und zur Kleinen Entente markiert deutlich die Grenzen
der franzöſiſch=ſitalieniſchen Annäherung. Es iſt wahr, ver=
ſchiedene
Faktoren, wie die Lage in Genf und die innenpolitiſche
Situation in Frankreich haben Laval eine weitgehende Vor=
ſichtigkeit
aufgenötigt. Aber es erweiſt ſich immer mehr, daß
eine franzöſiſch=italieniſche Zuſammenarbeit
in der europäiſchen Politik nur im Rahmen
einer allgemein europäiſchen Verſtändigung
möglich wäre.
Verlängerung des Danzig=polniſchen Hafenprokokolls
um ein Jahr.
DNB. Danzig, 4. Dezember.
Die Preſſeſtelle des Senats gibt folgendes Danzig=polniſche
Communigué bekannt:
Am 4. Dezember haben Vertreter der Danziger und der pol=
niſchen
Regierung ein Protokoll unterzeichnet, mit dem das in
Ausführung des Uebereinkommens vom 5. Auguſt 1933 über die
Ausnutzung des Danziger Hafens vereinbarte Protokoll vom
18. Dezember 1933 um ein Jahr bis zum 30. September 1935 ver=
längert
wird. Hiernach werden die zwiſchen den beiden Parteien
für das Vorjahr, d. h. für die Zeit vom 1. 10. 1933 bis zum
30. 9. 1934 vereinbarten Grundlagen der Ausnutzung des Danziger
Hafens auch für das laufende Jahr vom 1. 10. 1934 bis zum
30. 9. 1935 aufrechterhalten.
Das nunmehr verlängerte Hafenprotokoll enthält in der
Hauptſache die Feſtſetzung der Mindeſtmengen des Umſchlages be=
ſtimmter
Warengruppen über den Danziger Hafen. Wenn dieſe
Feſtſetzung auch vor allem im Hinblick auf die darin nicht ent=
haltenen
z. T. hochwertigen Warengruppen den Lebensnotwen=
digkeiten
Danzigs noch nicht voll entſpricht, ſo bedeutet ſie doch
eine gewiſſe Sicherung gegen einen fchrankenloſen
Wettbewerb des polniſchen Hafens Gdingen.

In politiſchen Kreiſen Warſchaus verlautet, daß Außenmini=
ſter
Beck an den bevorſtehenden Verhandlungen des Völkerbunds=
rats
nicht teilnehmen wird. Als Delegierter Polens begibt ſich
in Vertretung Becks der Vizedirektor des Politiſchen Departe=
ments
, Dwiazdowſki, nach Genf. Nach Anſicht der politiſchen
Kreiſe iſt in der nächſten Zeit mit einer Antwort Polens auf die
letzte franzöſiſche Note in der Oſtpaktfrage nicht zu rechnen.
Die japaniſchen Botſchafter in London, Waſhington, Paris
und Rom ſind beauftragt worden, die betreffenden Regierungen
von dem Beſchluß des japaniſchen Kabinetts über die Kündigung
des Flottenabkommens in Kenntnis zu ſetzen. Die amtliche Kün=
digung
wird am 10. Dezember durch den Kaiſer vollzogen werden.

Heſſiſches Landestheaker.
90ines Haus. Dienstag, den 4. Dezember,
Der Nobelpreis.
Komödie von Hjalmar Bergmann.
Eine ſchöne, menſchlich erfüllte Komödie!
Man merkt es ihr zunächſt nicht an. Sie ſetzt ſehr harm=
Beim. Eine Villa in Stockholm. Familienleben Null. Der
Aür iſt Ingenieur, kein Durchſchnittsmenſch, ſondern Erfinder
nudem Zug ins Große, leicht verdienend und noch leichter
Bebend. Drei Kinder, in denen die Züge des Vaters wieder=
1 Mn- Ingenieur, Flieger=Offizier und als Tochter eine an=
Ade Schauſpielerin. Die Mutter iſt tot ſo daß der Haus=
YAvon ihrer Schweſter, einem einfachen, tüchtigen Weſen, ge=
ſichwird
.
Bwei Aufzüge hindurch ſpielt ſich das Leben der Familie
Aar und leichthin ab; nur von der Hoffnung auf den Nobel=
A9 für den Vater werden die Wellen obenhin bewegt. Man
Aert ſich, daß der Schwede Hjalmar Bergmann feine,
A0ordurchtränkte Erzählung geſchrieben hat man macht ſich
EAdenn Gedanken vertraut, daß er auch hier ſich auf eine leicht=
ge
Schilderung ſchwediſchen Familienlebens beſchränken
Nme
Doch plötzlich beginnen dunkle Wechſel durch die Luft zu
iren. Dräuend ſteigt der Name Erichſon auf. In die
Nde von der Erteilung des Nobelpreiſes platzt der Beſuch
Jugendfreundes des Ingenieurs des Bankiers Erichſon!
Eine Nora=Tragödie ſetzt ein!
E ichſon=Günther kam einſt auf Drängen von des Ingenieurs
wegen Unregelmäßigkeiten ins Gefängnis. Jetzt hat er ein
wvon Wechſeln die aus der Familie des Ingenieurs ſtammen,
Mner Hand vereinigt, und mehrere der Wechſel ſind gefälſcht!
Der war der Fälſcher? Eine drückende Stimmung breitet
us. Der Vater hat die Söhne, jeder Sohn den Bruder in
icht. Ein ſchwerer Alp liegt auf der Familie. Die Ehre iſt
Pahr: Nora=Löſung ergibt ſich! Doch ſie wendet ſich nicht zur
Aeie, ſondern ſie trägt ſo viele menſchlich verſöhnende Züge
1c, daß die Familie befreit und glücklich in das wartende Auto
I um aus der Hand des Königs den Nobelpreis entgegenzu=
kerr
.
Man erinnert ſich nun, daß Hjalmar Bergmann, der
verſtorbene Dichter in Väſtermanland, nicht nur heitere Schil=
ngen
des ſchwediſchen Bürgertums gegeben hat, ſondern, daß
liacht ſeiner Erzählungen durch dunkle und grauſige Erſchei=
gern
unterbrochen wurde. Neben ſeinen Komödien in Bergs=

lagen, den Memoiren eines Toten dem Teſtament ſeiner Gna=
den
ſtehen die dunklen, ſchwerblütigen Amouren.
Zwiſchen einen heiteren Eingang und einen heiteren Aus=
klang
iſt in der Komödie Der Nobelpreis, eine ſtarke,
menſchlich erfüllte Handlung geſtellt, die zu ſpannenden drama=
tiſchen
Höhepunkten führt. Eine Komödie, mit Tragiſchem ver=
miſcht
: ganz wie das Leben! ſagt Vater Swedenhjelm.
Es war ein glücklicher Gedanke, die feine Dichtung des Schwe=
den
dem Spielplan einzufügen. Vielleicht könnte ein findiger
Dramaturg unter Hjalmar Bergmanns übrigen Komödien und
Schauſpielen ſogar noch eine deutſche Uraufführung für Darmſtadt
gewinnen! Der ſchöne geſtrige Erfolg reizt zu weitern Verſuchen.
Die Dichtung wurde unter Generalintendant Franz
Everths Spielleitung von einer durchweg ausgezeichneten
Darſtellung getragen.
Karl Ziſtig vom Nationaltheater in Mannheim, für einen
Teil der Spielzeit nach Darmſtadt verpflichtet, gab dem Vater
Swedenhjelm, dem Nobelpreis=Träger, die Lebensluſt des ge=
nialiſchen
Erfinders, deſſen Leben auf Freude, Ehre und Arbeit
geſtellt iſt. Für jede Stimmung fand er den überzeugenden
Ton: die bis zu Tränen erſchütternde Freude über die Zuer=
kennung
des Preiſes, die gemütvolle Stimmung bei den weih=
nachtlichen
Kindheits=Erinnerungen, die packende Auseinander=
ſetzung
mit Erichſon und den Söhnen!
Sein Swedenhjelm war der Vorſtellung des Dichters
entſprechend ein großes Kind, aber ein prächtiger Kerl! Und
von Herrn Ziſtig eine vorzügliche ſchauſpieleriſche Leiſtung!
Die Kinder: Edith Schultze=Weſtrum ſpielte die Toch=
ter
wirkungsvoll mit der übertreibenden Exaltation einer
jungen Komödiantin. Die Söhne Emil Lohkamp und Hannes
Stelzer blieben ziemlich farblos und ſollten beide mehr aus
ſich herausgehen.
Mit Freude begrüßte man Edith Wien, die mit ihrer Geſun=
dung
wieder den Reiz weiblichen Charmes auf die Bühne brachte.
Käthe Gothe erfüllte den ſtillen, tüchtigen Hausſegen mit
gedrungenem Leben, während Heinz Stieda den Bankier Erich=
ſon
ſcharfumriſſen zeichnete. Sehr nett gab Willi Steegen die
Unbeholfenheit eines erſten Interviews.
Das Haus wurde im Laufe des Abends immer ſtärker gepackt
und rief die Darſteller wie Franz Everth als erfolgreichen
A.
Spielleiter lebhaft an die Rampe.

ragt, ſo iſt das an und für ſich natürlich nur ein relatives Urteil.
Die Handlung hat jedenfalls daran nur einen ſehr beſcheidenen
Anteil, ſie iſt eine Kreuzung von ſüdamerikaniſcher Exotik und
Filmleben und ſo wirr und naiv, wie ſie bei einer Operette nur
irgend ſein kann. Die ganz ausgezeichneten Bühnenbilder von Ernſt
Preuſſer machten allerdings manches vergeſſen. Die Muſik geht
einen annehmbaren Mittelweg zwiſchen fülliger Melodik und Jazz,
in den beiden Eckakten herrſcht dieſer, der mittlere gibt ſich durch=
aus
geſanglich. Das Stück ſteht und fällt mit der Beſetzung der
Titelrolle. Hier gab Loty Kaundinya eine ihrer beſten Leiſtun=
gen
. Die im erſten Akt auftretenden Beſorgniſſe zerſtreuten ſich er=
freulicherweiſe
im zweiten gänzlich, als ſie geſanglich ganz aus ſich
herausgehen konnte. Auch darſtelleriſch weiß ſie zu feſſeln. Dem
Viehhirten, der in Wirklichkeit Staatspräſident iſt, gab Gerhard
Zimmermann muſikaliſch und ſchauſpieleriſch alles, was der
Rolle gebührt. Wulf Rittſcher als amerikaniſcher Finanzmann
zog alle Regiſter ſeiner bewährten Komik und holte ſich einen
Sondererfolg. Hübſche Leiſtungen boten weiter Paula Hopf als
Kommandantin des Amazonenkorps und Heinz Albrecht Marcks
als tüchtiger und unverfrorener Reporter. In kleineren Rollen,
die durchweg gut beſetzt waren, wirkten noch zahlreiche Mitglieder
des Enſembles mit. In der muſikaliſchen Leitung ſorgte Fritz
Schultze=Markert, in der Spielleitung Camillo Hechin=
ger
(der außerdem eine kleine Rolle übernommen hatte) für
ſchmiſſigen Verlauf. beſtens unterſtützt durch die von Roman Wan=
ner
betreute techniſche Einrichtung; nach langer Zeit wurde die
Drehbühne wieder einmal in Tätigkeit geſetzt und erwarb ſich be=
ſondere
Verdienſte um flotten Ablauf. Hans Helken hatte recht
nette Tänze beigeſteuert und bot mit Aenne Arras einen ſehr
fein ausgeführten Tango. Das Publikum nahm die Neuheit mit
beſter Laune auf und kargte nicht mit Beifall für die in der Tat
ſehr unterhaltſame Aufführung.
Dr. B.

Mainzer Stadktheaker.

Clivia,
Operette von C. Amberg, Muſik von Nico Doſtal.
Wenn dieſes neue Stück (neu nur für uns, es iſt ſchon etliche
Jahre alt und an Nachbarbühnen bereits aufgeführt) aus der
Reihe der neuzeitlichen Operetten um einige Naſenlängen heraus=

Frohes Schenken? Ja aber nicht durch Bequemlichkeit mit
einem vollen Geldbeutel es iſt der Sinn wahren Schenkens.
auch mit kleinen, oft billigen Sachen mit Verſtändnis und Liebe
ausgeſucht viel Freude und inneren Reichtum zu geben. Je
häufiger ſo geſchenkt wird, um ſo häufiger wird in der Werk= und
in der Heiminduſtrie, im großen und im kleinen Betrieb zu frohem
Schaffen verholfen. Die 19. Sondernummer der Deutſchen Frauen=
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[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 335

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Mittwoch, 5. Dezember 1934

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Statt Karten.
HILDE KOHN
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Stuttgart

Orailsheim (Mtbg.)
Dezember 1934.

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(ür die erwieſenen Aufmerkſamkeiten anläßlich
unſerer goldenen u, ſilbernen Hochzeit danken herzl.
Alois Fieweger und Frau
Leonhard Bangert und Frau
Darmſtadt, Ludwigshöhſtraße 23.

Allen Verwandten und Bekannten die über=
aus
ſchmerzliche Nachricht, daß unſer lieber
Vater, Schwiegervater und Onkel

Auguſt Wagner

Ober=Werkmeiſter i. R.
heute früh im Alter von nahezu 75 Jahren
an einem Herzſchlag geſtorben iſt.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Familie Richard Wagner
Karlsruhe
Familie Willi Wagner
Darmſtadt.

Darmſtadt, den 4. Dezember 1934.
Schuchardſtraße 5, I.

Die Beerdigung findet am Freitag, den
7. Dezember 1934, nachm. 3 Uhr, von der
Leichenhalle des alten Friedhofs an der
Nieder=Ramſtädter=Straße aus ſtatt.

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in unſeren Dienſten.
Herr Ober=Werkmeiſier Auguſt Wagner war ein
pflichtgetreuer vorbildlicher, allſeits beliebter Be=
amter
, der es verſtand, ſich die Achtung ſeiner
Untergebenen und Vorgeſetzten in vollſtem Maße
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mwoch, 5. Dezember 1934

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 335 Seite 5

As der Landeshauptſtadt

Darmſtadt, den 5. Dezember 1934.
Auffororrang!

Samstag, dem 8. Dezember, wird im ganzen Reiche die
20 u größſtund wuchtigſte Sammlung des Winterhilfswerkes vor ſich
n geheln Die Sammlung wird durchgeführt von führenden Per=
ſönloctiten
der NSDAP. und ihren ſämtlichen Gliederungen.
ſowine llen dem Reichspropagandaminiſter für Volksaufklärung
und kopaganda unterſtellten Organiſationen.
zm Sammeln ſind verpflichtet alle politiſchen Leiter, Leiter
der RV., DAF., des NS. Frontkämpferbundes, der SA., SS.,
/5J, lud des Arbeitsdienſtes, Führer und namhafte Perſönlich=
ſteiteh
er Staats= und Kommunalbehörden (auch die Polizei),
ſalle lKnſtler und Künſtlerinnen des Heſſiſchen Landestheaters,
ſ5, ſowin imtliche geeignete Perſönlichkeiten aller Gliederungen der
Reicſsulturkammer (Intendanten, Regiſſeure, Maler, Bildhauer,
Muſſit, Journaliſten, Schriftſteller), außerdem bekannte Per=
ſönlücheiten
der freien Berufe. Wir fordern deshalb die in
Frauekommenden Perſönlichkeiten auf. bis Mittwoch, den
5. Dzember, nachmittags 12 Uhr, ſchriftliche Meldung
auE bei or Kreispropagandaleiter der NSDAP.. Pg. Malcomes,
Rhemcaße (Braunes Haus), zu machen. Hierbei iſt anzugeben,
in wieher Zeit der Betreffende ſammeln will.
Der Kreispropagandaleiter der NSDAP.,
gez. Pg. Malcomes.
Der Kreisbeauftragte des Winterhilfswerks.
gez. Pg. Hanſel.

Prumlodafteorangen i Heiſen.

ſamen Vortrag. Herr Profeſſor Dr. O. Haupt ſprach über:

Der Reichsſtatthaller in Heſſen:
Perſonalnachricht.

ſhannt wurde am 12. November 1934 durch Urkunde des
Herrm Reichsſtatthalters in Heſſen auf Vorſchlag der Heſſiſchen
Reginung der Rechtsanwalt Dr. Kurt Schmidt zu Darmſtadt
mit Arkung vom 1. Dezember 1934 unter Berufung in das
Beammverhältnis zum Amtsgericht bei dem Amtsgericht Darm=
Der heſſiſche Skaatsminiſter.
Bekanntmachungen des Perſonalamts.
Ofrannt wurden: der Gendarmeriehauptwachtmeiſter auf
g. Proble deinrich Kreß in Hainſtadt unter Berufung in das Be=
umte
nurhältnis mit Wirkung vom 1. November 1934 zum Gen=
m
Sdarmmreh auptwachtmeiſter; am 15. November 1934 der Kanzlei=
ſeiler
t gehil ſe vei der Heſſiſchen Hauptſtaatskaſſe Hugo Hansmann zu
gkorza Darmſtdr mit Wirkung vom 1. Oktober 1934 unter Berufung in
Räln das 2Zemtenverhältnis zum Kanzliſten; durch Entſchließung des
ſeh 77 Heſſiſih Staatsminiſteriums vom 22. November 1934 der Ge=
richtsier
endar. Horſt Mahr aus Mainz zum Regierungs=
beste

diee Sprechſtunden der Miniſterialabteilung II (Bildungs=
Kultus, Kunſt und Volkstum) des Heſſiſchen Staatsmini=
ſ
allen am Samstag, den 8. Dezember, aus.

*tinderbeſuch beim Nikolaus am langen Ludwig. Beim
zeiligs ikolaus herrſchte auch geſtern wieder Gedränge; viele
warvollten es der kleinen Liſelotte nachtun und brachten
vielztg. So kam z. B. geſtern ein kleiner Bub, mit einem
. Pferdhn, das er beſonders liebte, und gab es dem hl. Nikolaus.
ſtlich Mannſo wohl, wie er ſich nur ſchweren Herzens von dem Spiel=
ataloßeug
jumnte. Es war ein wirkliches Opfer an dem ſich mancher
nge lein=Ppiel nehmen konnte. Das Winterhilfswerk braucht zur
Erfüülrg ſeiner Aufgaben noch manches Opfer. Geldſpenden
und Bſpenden ſind dem hl. Nikolaus gleicherweiſe willkommen!
Afſiſches Landestheater Darmſtadt.
Großes Haus.

Ve
Dezember

Anf. 19.30, Ende 23 Uhr.
Aida.

Miete C.9
Preiſe 0.70 bis 5.50

Kleines Haus.

Dezember

Anfang 20, Ende geg. 22.30. Zuſ.=M. II,/4. Vorſt.
Der Dorfbarbier, hieraufCoppelia. Pr. 0.80-4.50

Fag.
Dezember

Anf. 20, Ende 22.30 Uhr.
Der Nobelpreis,

Zuſatzm. V. 7. Vorſt.
Preiſe 0,703.80

Alt=Darmſtadt ſchloß ſeine Jahresarbeit mit einem bedeut=
Pfahlbauſiedlungen in Heſſen.
Sie gehören der jungen Steinzeit (50002000 v. Chr.
Geb.) an. In der älteren Steinzeit (25000 v. Chr.) lebte
der Menſch als flüchtiger Jäger. Er ſuchte Unterſchlupf in Höhlen,
und wenn ſeine Jagdgründe keine Beute mehr verſprachen, zog er
weiter. Anders war es mit dem Menſchen der Jungſteinzeit. Er
war Ackerbauer und darum ſeßhaft. Er züchtete Vieh, ſäte und
erntete Weizen Hafer Gerſte. Hirſe und kannte das Obſt. Frauen
drehten den Spinnwirtel, verſtanden ſich aufs Weben, Flechten
und Töpfern.
Die hinterlaſſenen Werke der Tiefſtich=, Schnur= und Band=
keramiker
muß man bewundern, ebenſo die vortrefflichen Stein=
beile
, Hämmer, Meſſer und Schaber.
Die jüngere Steinzeit iſt die Zeit der erſten Völker=
wanderung
. Ganz Europa iſt in Bewegung, einmal war unſere
Heimat von dieſen und dann von jenen Stämmen bewohnt. Jeder
Stamm hatte ſeine beſonder Art zu leben, zu wohnen und zu ar=
beiten
. Die einen wohnten in feſten Häuſern da und dort, wieder
ander bauten Pfahlbauten an Seen und Sümpfen. Die ſumpfigen
Strecken des Neckarbettes waren dazu beſonders geeignet.
Wenn nun auch beim Torfſtechen ſchon mehrfach ſenkrechtes
Pfahlwerk gefunden worden iſt, ſo konnte man ſich dennoch lange
kein rechtes Bild von den Pfahlbauten ſelbſt machen. Das gelang
erſt vor neun Jahren.
Im November 1925 wurde im alten Neckarbett bei der Landes=
Heilanſtalt Philippshoſpital bei Goddelau gefunden: vier ſenkrecht
im Boden ſtehende Holzpfähle, ein Feuerſteinmeſſer, die Spitze
eines Steinbeiles und ein tönerner Spinnwirtel. Bei vorſichtigem
weiteren Abbau fand man zuſammen 45 Pfähle, einen zweiten
Spinnwirtel, Tonſcherben und Knochen vom Edelhirſch.
Die Ausgrabungen wurden geleitet und die Ergebniſſe unter=
ſucht
von dem Denkmalpfleger Prof. Dr. Fr. Behn, Prof. Dr. O.
Haupt und Dr. H. Heil.
45 Pfähle ſtehen in 3 Reihen in regelmäßigen Abſtänden.
wahrſcheinlich trugen ſie einſt den Steg über den moorigen Grund
zu den Pfahlbauhütten. Die Plattformen dieſer Pfahlbauten lagen
unmittelbar auf dem Boden und ſtanden nicht im Waſſer, wie viel=
fach
zu Unrecht angenommen worden iſt.
Die Töpfereien gehören verſchiedenen jungſteinzeitlichen Kul=
turkreiſen
an.
Prof. Dr. O. Haupt ſtellte feſt: Der Rhein hat erſt während
der Eiszeit ſeinen jetzigen Lauf gefunden und eine mächtige Schicht
Schotter und Sande abgelagert. An den Aufſchüttungen des Rhein=
tales
hat der alte Neckar ſtarken Anteil. Bis in das mittlere Di=
luvium
floß er längs der Bergſtraße über Weinheim. Bensheim,
Zwingenberg, Hähnlein, Hahn, Crumſtadt. Goddelau, Wolfskehlen,
Dornheim, Groß=Gerau, und er mündete in der Gegend von Tre=
bur
in den Rhein.
Im alten Neckarbett liegt unſere Pfahlbauſiedlung. Von oben
nach unten konnte Dr. Haupt folgende Schichten feſtſtellen:
1. Hellbrauner Schlick (0,40 Meter),
2. Dunkelbrauner Schlick (0,60 Meter).
3. Moorerde und Riedtorf (1,00 Meter).
4. Dunkelbrauner Schlick (0,20 Meter).
Als unterſten Niederſchlag Neckarſand.
Die Pfahlbauüberreſte fanden ſich ausſchließlich in der Moor=
erde
und in der Torfſchicht. In dieſe ſind die Pfähle eingetrieben:
und da lagen auch alle andere Funde. Das Ende der Siedlung
wurde herbeigeführt durch Hochwaſſer in der beginnenden Bronze=
zeit
(20001000 v. Chr.) Um die gleiche Zeit hat der Neckar ſeinen
alten Weg durch unſere Gegend verlaſſen und ſeinen jetzigen kürze=
ren
Weg zum Rhein gefunden.
Der Vortragende führte dann zu anderen Pfahlbauten, die
das Bild vervollſtändigten, das mit den heſſiſchen Funden nur an=
gedeutet
iſt.
Zwiſchen Meersburg und Ueberlingen liegt das Dorf Unter=
uhldingen
. In einer ſchilfumrauſchten Bucht, nahe am Ufer
des Bodenſees, hat der Verein für Pfahlbaukunde 2 Pfahlbauten
aufgeführt, die von einigen hundert Pfählen getragen werden. Sie
zeigen in ihrer Bauart das wiſſenſchaftlich geſicherte Bild von
Wohnbauten, wie ſie in der Blütezeit der Pfahlbaukultur (zwiſchen
2500 2000 v. Chr.) da und dort an Sumpf= und Seerändern
ſtand
Das alles und noch mehr erzählte Herr Profeſſor Dr. O.
Haupt in Alt=Darmſtadt, und die ganze Gemeinde dankte mit herz=
lichſtem
Beifall.
An der angeregten und anregenden Ausſprache beteiligten ſich
die Herren: Bürgermeiſter Lerch, Dr. Diery, Scholl, Röder und
der Vorſitzende
Nächſte Veranſtaltungen: 1. Nächſten Samstag (8. d.
M.), 14.45 Uhr, führt Herr Praf. A. Beyer durch ſeine große Aus=
ſtellung
in der Kunſthalle am Rheintor. 2. Am 15. d. M., 20,15
Uhr: Weihnachtsfeier im Fürſtenſaal.

Es geht auch Dich an!
Die Not Oeiner deut=
ſchen
Brüder ruft Oich:
Steh nicht abſeits am
Tag der nationalen
Sondalnin
Samstag, den 8. Dezember

Etwas nicht Alltägliches. Einen Heilbutt im Gewicht von
180 Pfund können Sie in der Fiſchhalle, Eliſabethenſtraße 19 be=
wundern
. Ein Exemplar von dieſem Gewichte ſtellt immerhin einen
ſeltenen Fang dar.

Angariſche Gäſte in Darmſtadt.
Zuulhandball=Länderkampf Deutſchland-Ungarn am Sonnkag, 14.30 Uhr. im Skadion am Böllenfallkor.

Die Sammelzeik am Tage der nakionalen Solidarikäf.
DNB. Berlin, 4. Dezember. Das Reichspropaganda=
miniſterium
gibt bekannt:
Auf verſchiedene Anfragen aus beteiligten Kreiſen wird
mitgeteilt:
Es iſt aus erzieheriſchen Gründen nicht angängig, daß ſich
Sammler am Tag der nationalen Solidarität nur für kurze
Zeit zur Verfügung ſtellen, da ſonſt die Geſahr beſtünde, daß
dieſe große ſoziale Hilfsaktion zu perſönlichen Reklamezwecken
mißbraucht wird. Die Sammelzeit läuft von 16 bis 19,30 Uhr
auf der Straße und von 22 bis 23 Uhr in Theatern Kinos
und Gaſtſtätten. Wer ſich als Sammler für dieſe Geſamtzeit
nicht freimachen kann oder will, muß von der Sammeltätigkeit
überhaupt ausgeſchloſſen bleiben.
Die Reichsminiſter Göring und Dr. Goebbels werden ſich
gemeinſam als Sammler am Tag der nationalen Solidarität
beteiligen.
Weihnachksmeſſe der bildenden Künfler Darmffadks
im Heſſiſchen Landesmnſeum.
Heute, Mittwoch, nachmittag 16 Uhr wird die Weihnachts=
meſſe
der Darmſtädter bildenden Künſtler, die vom Reichsbund
Volkstum und Heimat, Landſchaft Rheinfranken=Naſſau=Heſſen, ver=
anſtaltet
wird, in den Räumen des Heſſ. Landesmuſeums eröffnet.
Die Weihnachtsmeſſe, die alljährlich zum Beſten der notleiden=
den
Künſtlerſchaft veranſtaltet wird, iſt in würdigem und ent=
ſprechenden
Rahmen aufgebaut worden. Die im Laufe dieſes Jahres
fertiggeſtellten Arbeiten der einzelnen Künſtler wetteifern in
Linie und Farbe und geben der Eingangshalle des Landes=
muſeums
ein freundliches Anſehen. Künſtlerhände haben in den
letzten Tagen Tannengrün=Gewinde angefertigt und ſie in ſtil=
voller
Weiſe der Architektur der Halle angepaßt und dem prächti=
gen
Raum weihnachtlich ſtimmungsvolles Gepräge gegeben. Im
Vorraum grüßt der Adventskranz mit ſeinen Lichtern und be=
leuchtet
die kunſthandwerklichen Stickereiarbeiten. Es folgt au=
ſchließend
der Mittelgang, eine Reihe farbenfreudiger und ſchöner
Bilder zeigend. Dann der große Hauptraum der Halle, der in
weitem Rund, vom Lichterglanz des Adventſterns beleuchtet, Ge=
mälde
, Plaſtiken, keramiſche und andere kunſtgewerbliche Erzeug=
niſſe
aufweiſt.
Den Abſchluß der Halle bildet eine große, ebenfalls von Künſt=
lerhänden
geſchaffene deutſche Krippe, die mit ihrer traulichen
Stimmung den Hauptraum unter den Weihnachtsgedanken ſtellt.
Zu der feierlichen Eröffnung um 16 Uhr ſind eine Reihe von
Einladungen ergangen.
Gleichzeitig wird am heutigen Tage das Kunſtwerk des Mo=
nats
in der Gemäldegalerie dem Beſuch des Publikums zugänglich
gemacht.
Der Reichsbund Volkstum und Heimat lädt die Darmſtädter
Volksgenoſſen zum Beſuch der Weihnachtsmeſſe der Darmſtädter
bildenden Künſtler herzlichſt ein. Eine Verloſung iſt mit der
Weihnachtsmeſſe verbunden, deren Erlös reſtlos zum Einkauf von
Kunſtwerken Darmſtädter Künſtler verwendet wird; auf jedes Los
fällt ein Gewinn. Der Beſuch der Ausſtellung iſt frei.
Mikolausfeſt vom Roken Krenz
am Donnerstag, den 6. Dezember 1934, abends 18.30 Uhr,
im Städtiſchen Saalbau.
Wie wir hören, werden im Laufe des Abends in dankenss
werter Weiſe unter anderem das Ehepaar Bäulke Tänze vor=
führen
, die Herren Ludw Linkmann und Hermann Schmid=
Berikoven vom Heſſiſchen Landestheater rezitieren und ſingen,
Fraglos wird durch die Lebenswürdigkeit der Künſtler das Feſt
angeregt und verſchönt werden.

Undgrns Nakionalmannſchaft kommt!
*Am zweiten Male in dieſem Jahre wird Darmſtadts Be=
volkeveug
aufgerufen, ausländiſchen Sportgäſten ihre Anerken=
Nung iüh Verbundenheit zu bezeugen. Im Mai waren es die Aus=
wäh
=Iin Schwedens, die im Hochſchulſtadion vor einer begeiſter=
M ZElſtauermenge einer Darmſtädter Auswahl gegenüberſtanden
einn äußerſt herzlichen Empfang fanden. Am kommenden
Ams2st und Sonntag weilt zum erſten Male die Nationalmann=
waſt
=hyarns im Handball in Deutſchland, und ihr Weg führt ſie
Neich abdie ſüddeutſche Handball=Hochburg‟. Durch jahrelange
Aſopna de Arbeit der beiden Darmſtädter Großvereine, Polizei
Drmaht in dieſem Jahre mit dem deutſchen Meiſtertitel ge=
gmuch
, und SV. 98, erlangte die heſſiſche Landeshauptſtadt
Deſenn brentitel im ſportlichen Deutſchland. Eine erfreuliche An=
eenmiy
für ſie, daß der Leiter des Fachamtes für Handball,
Drigg Eihrer Hermann der jahrelang den Polizei= Sport=
berein
ſurmſtadt führte und ſelbſt Handballer von der Pike auf
Drieſes erſte Länderſpiel hierher legte.
Füllſie heimiſche Bevölkerung nicht nur die Sportfreunde
NM iſt es eine Ehrenpflicht, durch zahlreichen Beſuch
*efänderkampfes den Gäſten unſere Freude und Begei=
ſterungsfähigkeit
zu bezeugen.
AIprn entſendet eine Mannſchaft, die die beſten Spieler des
Zunde m faßt, und Deutſchland ſtellt eine Vertretung, die als
eine 1 Abe ſten zu bezeichnen iſt.
Aei 5 Darmſtädter Spieler tragen die deutſchen Farben.
weitere Heiner ſtehen als Reſerviſten bereit.
eS Fre über die Mannſchaften finden Sie im Sportteil,
Unſere Gäſte
LS 19 Lande der feurigen Weine und Weiſen treffen voraus=
Jas,: Im Freitag abend in Darmſtadt ein, und die
Swr Tlude werden es ſich nicht nehmen laſſen, ihnen hier ſchon
inens dei ſterten Empfang zu bereiten. Am Samstag vormit=
hr
wird die Stadtverwaltung in Anweſenheit der amt=
wiensöellen die Gäſte im Rathausſaal empfangen.
Lich Fend werden ſie eine Fahrt durch die Stadt antreten, wor=
auf

A von der Stadtverwaltung ein kleiner Imbiß gereicht
DDSEn. Abend verbringen die Ungarn bei einem zwangloſen
Reiſgluten ſein im Hotel Traube, wo ſie wohnen werden, im Kreis
Mrerd uiſchen Sportkameraden.

Der Sonntagvormittag gehört den Gäſten zu einem Spa=
ziergang
, denn am Nachmittag 14.30 Uhr ſteigt dann das
Spiel der beiden Nationalmannſchaften. Vor=
her
meſſen ſich die in einem Olympia=Lehrgang zuſammengefaß=
ten
Auswahl=Spieler unſeres Gaues mit der
Stadtmannſchaft Frankfurt, auch dies eine Begegnung.
die ſportlich auf der Höhe iſt. Daneben wird der Muſikzug
der Motorſtandarte 50 auf dem Stadion konzertieren.
Nach dem Länderſpiel gibt das Deutſche Fachamt für Hand=
ball
den Mannſchaften ein kleines Abendeſſen. Das Heſſiſche
Landestheater hat als Feſtvorſtellung an dieſem
Abend Verdis Oper Macbeth angeſetzt und die Mann=
ſchaften
als Ehrengäſte eingeladen. Nach der Oper, die den Gäſten
ein Bild unſerer vorzüglichen Landesbühne eröffnen ſoll, zwang=
loſes
Beiſammenſein im Ratskeller.
Für Montag iſt günſtiges Wetter vorausgeſetzt ein
Spaziergang durch den Park und eine Beſichtigung des Jagd=
ſchloſſes
Kranichſtein vorgeſehen.
Aus dieſem Programm ergibt ſich, daß die Landeshauptſtadt
den ausländiſchen Gäſten den Aufenthalt ſo angenehm als
möglich machen will. Sie ſollen vom neuen Deutſchland und
ſeinem unbeugſamen Lebens= und Kulturwillen ein unge=
ſchminktes
Bild mitnehmen, ſo daß auch dieſe internationale
ſportliche Begegnung von politiſcher Bedeutung für unſer
Vaterland wird.
Um Maſſenandrang an den Stadionkaſſen zu vermeiden, wurde
der Vorverkauf
bereits eröffnet. Vorverkaufsſtellen: Sport=Joſt. Macken=
ſen
=Straße; Zigarrenhaus Becher, obere Rheinſtr: Zigarrenhaus
Mengler, Nieder=Ramſtädter Straße; Friſeur Opp. Riegerplatz,
Hier werden Tribünen= und Stehplätze ausgegeben. Kar=
ten
für Erwerbsloſe nur im Huthaus Herold. Ochſengaſſe
Es werden nur die tatſächlich vorhandenen Sitzplätze verkauft.
Für Schüler, Jugendliche und Uniformierte findet kein Vorver=
kauf
ſtatt.
Die Preiſe: Tribüne 1 RM. und 10 Pfg. Sportgroſchen;
Stehplatz 55 Pfg. und 5 Pfg. Sportgroſchen: Erwerbsloſe und Uni=
formierte
40 Pfg. ohne Sportgroſchen; Jugend und Schüler 25 Pfg.
ohne Sportgroſchen.
Am Eingang zum Stadion ſind alle Kaſſenhäuſer geöffnet, ſo
daß eine glatte Abwicklung geſichert iſt.
Parkplätze für Fahrzeuge auch für alle auswärtigen
Geſellſchaftsfahrten und Omnibuſſe auf dem Vorgelände zum
Stadion direkt an der Nieder=Ramſtädter Straße. Den Anwei=
ſungen
der Polizeibeamten iſt unbedingt Folge zu leiſten, damit
glatte An= und Abfahrt möglich iſt.

Eines verdienſtvollen Turners letzte Fahrt. Ganz über=
raſchend
iſt in den Abendſtunden des 1. Dezember das verdienſt=
volle
Ehrenmitglied der Turngemeinde Beſſungen 1865 Heinrich
Wenderoth, kurz nach Vollendung ſeines 70. Geburtstages
verſchieden. Dieſe Nachricht löſte über die Reihen der Tgde.
Beſſungen hinaus große Trauer aus. Denn mit Turnbruder
Wenderoth iſt eine Perſönlichkeit aus dem Leben geſchieden, die
ſelbſtlos bis zum Tode im Dienſte der Jugenderziehung und
Jugendertüchtigung ſtand. Wenderoth kam im Jahre 1905 aus
Vilbel, wo er bereits dort als Turnwart und Vereinsführer
tätig war, nach Darmſtadt. In der Turngemeinde Beſſungen
war er ſeit dieſer Zeit ununterbrochen, als Kämpfer für den
Jahnſchen Gedanken im Vorſtand. Auf Grund ſeiner Verdienſte
für das deutſche Turnen wurden ihm von der Turngemeinde
Beſſungen im Laufe der Jahre ſämtliche Auszeichnungen verliehen
und er zum Ehrenmitglied ernannt. Außerdem beſitzt Wenderoth
die Ehrenbriefe des Kreiſes Gaues und den Ehrenbrief der
Deutſchen Turnerſchaft ſowie die Plakette für Verdienſte der
Stadt Darmſtadt. Der Turngemeinde Beſſungen wird der Ver=
ſtorbene
nicht verloren ſein, denn ſein Geiſt lebt und ſeine Ar=
beit
wird jedem im Gedächtnis bleiben. Der Turngemeinde
Beſſungen widmete er in dieſem Jahre erſt drei Bildniſſe unſerer
großen Kämpfer Jahn, Hindenburg. Hitler, die im Vereinshaus
hängen. Auch der Entwurf der neuen Vereinsfahne und des
Vereinsabzeichens waren geiſtige Arbeiten des Dahingeſchiede=
nen
. Unter ſtarker Anteilnahme unſerer Mitglieder wurde Wen=
deroth
zur letzten Ruhe gebettet. Vereinsführer Hering und der
Obmann der Singmannſchaft, Gg. Künzel, legten zum äußeren
Zeichen der Verbundenheit je einen Kranz nieder. Möge ſein
Geiſt, ſein Wirken für allezeit erhalten bleiben.
Paulusgemeinde. Morgen (Donnerstag) abend veranſtaltet
unſre Frauenhilfe ihren alljährlichen Advents=Teeabend, worauf
unſere Mitglieder nochmals verwieſen werden. Für die Ausge=
ſtaltung
zu einer gemütvollen, erhebenden Feierſtunde iſt durch
die Mitwirkung namhafter Kräfte Gewähr geleiſtet.
Markusgemeinde. Es ſei auf den Abend der Frauen=
hilfe
hingewieſen, der am Mittwoch, dem 5. Dezember abends.
in der Helfmannſchule gehalten wird. Behandelt wird
Luthers Stellung zur Heiligen Schrift (an Hand
ſeiner Vorreden).
o Gooroiſt
Einr Seriele nach england
durch den Kauf eines PHW.-Slollen!
Preis 50 Pfennig.

[ ][  ][ ]

Ausftellung der N5. Frauenſchaft.

Die Mitglieder der NS. Frauenſchaft waren in den letzten
Wochen nicht untätig und haben in vielen fleißigen Stunden
wertvolle Handarbeiten, Spielſachen und dergl. angefertigt. Die
Frauenſchaft plant nun für die Tage vom Samstag, den 8., bis
Montag, den 10. Dezember, eine Ausſtellung und Verloſung
dieſer teilweiſe ſehr wertvollen Arbeiten im Gartenſaal des
Städtiſchen Saalbaues. Die Ausſtellung übertrifft bei weitem
Maß und Form ähnlicher bisher gebotener Veranſtaltungen, und
es iſt geradezu erſtaunlich, was dort an Können geleiſtet worden
iſt. Mit rührender Liebe und Sorgfalt ſtellten ſich hier fleißige
Hände in den Dienſt der Winterhilfe denn dieſe ſoll den Rein=
ertrag
, der aus einer anſchließenden Verloſung erzielt wird, er=
halten
.
Da über 3000 Gewinne vorhanden ſind, die Gewinne an=
dererſeits
teilweiſe recht hohen Wert haben, ſo iſt jedem, auch
dem ärmſten Volksgenoſſen die Möglichkeit gegeben, hier mit
wenigen Pfennigen einen wertvollen Gebrauchsgegenſtand, ſei
es nur eine Decke, Kiſſen, Teppich, Kaffeewärmer u. a. m., zu er=
ſtehen
. Das Los koſtet 10 Pfg., und alle Gegenſtände ſollen nach
Möglichkeit verloſt werden.
Neben der eigentlichen Ausſtellung iſt eine Märchenſtube
vorhanden, in der unſere Kleinen für den mäßigen Eintrittspreis
von 10 Pfg. von einer geübten Märchentante unterhalten wer=
den
. Für das leibliche Wohl der Erwachſenen iſt ebenfalls ge=
ſorgt
, indem auch eine Kaffeeſtube eingerichtet iſt, wofür Kaffee
und Kuchen gleichfalls von der Frauenſchaft geſtiftet wurde.
Da, wie ſchon erwähnt der geſamte Ertrag dem Winter=
hilfswerk
zur Verfügung geſtellt wird, wünſchen wir der Veran=
ſtaltung
einen großen Erfolg.
Die Ausſtellungstage von Samstag bis Montag die am 10.
Dezember durch ein Adventsſpiel der Kinder einen Abſchluß fin=
den
werden werden für Darmſtadt von größtem Intereſſe und
beſonderer Bedeutung ſein, und auch die auswärtige Bevölke=
rung
aus dem Kreis wird ſich die Gelegenheit der Beſichtigung
nicht entgehen laſſen.

Skeuer= und Wirtſchaftskalender

für die Zeit vom 1. bis 15. Dezember 1934.
Aufbewahren!
Ausſchneiden!
5. Dezember: Abgabe der Beſcheinigung an die Finanz=
kaſſe
, daß die Summe der im Monat November 1934
abgeführten Steuerabzugsbeträge mit der Summe der im
gleichen Monat einbehaltenen Steuerbeträge überein=
ſtimmt
. (Keine Schonfriſt.)
5. Dezember: Abführung der Lohnſteuer für die in der Zeit
vom 16. bis 30. November 1934 erfolgten Lohnzahlungen.
Falls die bis zum 15. November 1934 einbehaltenen Lohn=

ſteuerbeträge für ſämtliche in einem Betriebe beſchäftig=
ten
Arbeitnehmer den Betrag von 200 RM. nicht über=

ſtiegen haben, im Ueberweiſungsverfahren Abführung der
Lohnſteuer für die in der Zeit vom 1. bis 30. November
1934 erfolgten Lohnzahlungen. (Keine Schonfriſt.)
5. Dezember: In gleicher Weiſe wie vorſtehend angegeben Abfüh=
führung
der Eheſtandshilfe ſeitens der Lohnemp=
fänger
. (Keine Schonfriſt.)
5. Dezember: Entrichtung der Arbeitsloſenhilfe für die
nicht ſozialverſicherten Arbeitnehmer an die Finanzkaſſe.
(Keine Schonfriſt.)
5. Dezember: Entrichtung der Bürgerſteuer, ſoweit dieſe im
Monat November 1934 von den Arbeitgebern durch Lohn=
abzug
einzubehalten und nicht bereits am 20. November
1934 abzuführen war. (Keine Schonfriſt.)
5. Dezember: Ablaufder Schonfriſt für das am 25. (26.)
November 1934 fällig geweſene vierte (gemeindliche) Ziel
der Gemeinde=, Kreis= und Provinzialum=
lagen
für das Rechnungsjahr 1934/35.
5. Dezember: Ablauf der Schonfriſt für das am 25. (26.)
November 1934 fällig geweſene vierte Ziel der Filial=
ſteuer
in der Stadt Darmſtadt für das Rechnungsjahr
1934/35.
5. Dezember: Ablauf der Schonfriſt für das am 25. (26.)
November 1934 fällig geweſene vierte Ziel der Waren=
hausſteuer
in der Stadt Darmſtadt für das Rech=
nungsjahr
1934/35.
5. Dezember: Ablauf der Schonfriſt für das am 25. (26.)
November 1934 fällig geweſene vierte Ziel der Müll=
abfuhr
=, Straßenreinigungs= und Kanal=
benutzungsgebühren
in der Stadt Darmſtadt für
das Rechnungsjahr 1934/35.
6. Dezember: Vorlage der Aufſtellung der Deviſenge=
ſchäfte
, die von einem Unternehmen mit genereller Ge=
nehmigung
zum Deviſenerwerb im Monat November 1934
getätigt worden ſind.
10. Dezember: Zahlung und Anmeldung der Börſenumſatz=
ſteuer
ſoweit dieſe im Abrechnungsverfahren zu ent=
richten
iſt. Abrechnung für November 1934. (Keine Schon=
friſt
.)
10. Dezember: Umſatzſteuer=Voranmeldung und = Vorauszah=
lung
für die monatlichen Zahler für den Monat Novem=
ber
1934. (Schonfriſt bis 17. Dezember 1934.)
10. Dezember: Ablauf der Schonfriſt für die Entrichtung
des Schulgeldes für die Darmſtädter höheren Schulen
und die gewerblichen Fortbildungsſchulen für den Monat
November 1934.
10. Dezember: Einkommenſteuer=Vorauszahlung für das
vierte Vierteljahr 1934. (Keine Schonfriſt.) Da das neue
Einkommenſteuergeſetz ſchon in Kraft getreten iſt. gilt die=
ſer
Termin auch für die Landwirtſchaft.
10. Dezember: Körperſchaftsſteuer=Vorauszahlung für das
vierte Vierteljahr 1934. (Keine Schonfriſt.)
Liſte der ſäumigen Steuerzahler.
Es wird auch an dieſer Stelle wiederholt darauf aufmerkſam
gemacht, daß erſtmalig im Frühjahr 1936 bei dem zuſtändigen Fi=
nanzamt
die Liſte der ſäumigen Steuerzahler aufgelegt werden
wird. Dieſe Liſte liegt öffentlich aus und kann von jedermann ein=
geſehen
werden. In dieſe Liſte wird aufgenommen, wer am 1. Ja=
nuar
1935 mit Steuerzahlungen oder Vorauszahlungen aus der
Zeit vor dem 1. Januar 1935 rückſtändig iſt oder wer es im
Kalenderjahr 1935 hinſichtlich einer Zahlung zu einer zwei=
maligen
Mahnung kommen läßt. H. W. Wohmann.

Reichsluftſchutz. Alle Blockwarte, Luftſchutzhauswarte und
deren Stellvertreter der Untergruppe 2/4 (Martinsviertel) wer=
den
auf die am Mittwoch, den 5. Dezember 1934 im Kronenbräu=
keller
(Hans Todt) um 20 Uhr ſtattfindende Untergruppen= Ver=
ſammlung
hingewieſen. Erſcheinen eines jeden Amtsträgers iſt
Pflicht und Dienſt.
Reichsluftſchutzbund, Untergruppe IIa.
gez. Mühlum, Untergruppenführer.

Die Monatsverſammlung des Vereins der Vogelfreunde
findet am Freitag, den 7. Dezember, im Weißen Saal der Gaſt=

ſtätte Chriſt (Grafenſtraße) ſtatt. Der Verein ſtellt ſich die Auf=
gabe
, alle Vogelfreunde Darmſtadts zu einer wirkſamen Arbeit

zuſammenzufaſſen und in erſter Linie den Belangen der Vogel=
haltung
gerecht zu werden. Er iſt dem Reichsbund für Volkstum
und Heimat angeſchloſſen und wird dort die Vertretung für Vogel=
pflege
übernehmen. Beſonderes Augenmerk wird darauf gelegt,
durch eine einwandfreie Haltung und Ernährung des gekräftig=
ten
Vogels vorbildlich zu wirken und jedem Vogelfreund mit
Rat und Tat zur Seite zu ſtehen. Beſondere Vogelpflege wird
in dem am Böllenfalltor gelegenen Schutzgehölz des Vereins be=
trieben
und die Winterfütterung allgemein durchgeführt. Durch
belehrende Vorträge und Exkurſionen ſoll den Mitgliedern und
Teilnehmern Gelegenheit geboten werden, das Vogelleben in der
freien Natur kennen zu lernen. In der Monatsverſammlung wird
Herr Otto Schäfer mit Lichtbildern über die Vogelwelt des
Kühkopfes ſprechen. Anſchließend folgt ein zweiter Vortrag von
Herrn Hans Schröck der ebenfalls im Lichtbild das unter=
gegangene
Vogelleben im Griesheimer Sumpfgebiet behandeln
wird.
Erfolgreiche Hunde auf der Reichskleintierſchau, Abteilung
Raſſehunde, am 2. Dezember 1934 in der Feſthalle zu Frankfurt
am Main. Es wurden folgende Hunde von Da

(15838) die Note vorzüglich und Ehrenpreis. Züchter und Be=
ſitzer
Frau E. Hofmann. Darmſtadt, Schloß. Rieſenſchnauzerhündin
Pf. u. ſ. Olga v. Rauental (4954) vorzüglich und Ehrenpreis.
Züchter Johann Steger. Darmſtadt, Obergaſſe. Beſitzer: Martin
Heldmann. Eberſtadt b. D. Rieſenſchnauzerhündin, ſchwarz. Iſa v.
Rauental (2951) vorzüglich Züchter und Beſitzer: J. Steger,
Darmſtadt. Jugendklaſſe: Boxerhündin Jettchen v. Dom (29285)
Sehr gut. Beſitzer: H. Karg. Darmſtadt.

Die deutſcheArbeitsfront

Rechenſchaftsbericht der Deutſchen Arbeitsfronl,
Berufshauptgruppen der Angeſtellken, Bezirk Heſſen.

Die DA.=Berufsgruppe der Angeſtellten, Bezirk Heſſen, ver=
öffentlicht
ſoeben einen ausführlichen, über 60 Seiten ſtarken
Jahresbericht für 1934, in dem die Tätigkeit und Rechnungs=
ablegung
, Perſonalbewegung, Arbeitsformen uſw. im einzelnen
dargelegt ſind. Dem Rechenſchaftsbericht iſt folgende Widmung
vorgeſetzt: Dieſer Rechenſchaftsbericht ſoll allen Parteigenoſſen
und Berufskameraden gewidmet ſein, die in uneigennütziger und
opferbereiter Weiſe mit dazu beigetragen haben, den Erfolg un=
ſerer
Arbeit zu ſichern. Er ſoll zugleich Anerkennung und Dank
ſein für alle getreuen Mitarbeiter in Stadt und Land, um=
ſchloſſen
vom Bezirk Heſſen der Deutſchen Arbeitsfront. Der
Oeffentlichkeit wollen wir aber Rechenſchaft geben über unſer
Handeln und Wirken ſeit Beſtehen der Deutſchen Angeſtellten=
ſchaft
im Bezirk Heſſen.
Bekanntlich wird die Deutſche Angeſtelltenſchaft, die Orga=
niſation
zur Durchführung der Berufserziehung der deutſchen An=
geſtellten
, ihre bisherige Miſſion in wenigen Wochen erfüllt haben
und ab 1. Januar 1935 als Trägerin, der geſamten Berufs=
erziehung
aller in der Deutſchen Arbeitsfront vereinigten Kame=
raden
der Arbeit die Grundlage für die Schaffung der Berufs=
hauptgruppen
bilden.
Der Bericht bringt zunächſt einen Ueberblick über die Deutſche
Angeſtelltenſchaft, über die Organiſation und Gliederung über
den Beitragseinzug, Beitragsaufkommen und =verteilung. Weiter
werden die ſozialen Leiſtungen aufgezählt. Ein beſonderes
Kapitel, iſt der Berufserziehung und Schulung gewidmet. Im
einzelnen iſt die Mitarbeiterſchulung in ihrem Plan dargeſtellt,
Zahlentabellen geben ein anſchauliches Bild von den bisherigen
Ergebniſſen der Winterarbeit. Intereſſant iſt die grgphiſche Dar=
ſtellung
des Arbeitsergebniſſes. In den folgenden Kapiteln ſind
die einzelnen Berufsgruppen angeführt, weiter folgen Dar=
ſtellungen
von der Berufsertüchtigung der Jugend und der
Uebungswirtſchaft. Die Fachbildung und Fachgruppenarbeit und
die umfangreiche Berufsſtellenvermittlung iſt erſchöpfend ange=
führt
. Den Abſchluß des Berichtes bilden die Ueberſichten über
Volkstumsarbeit und Deutſche Hausbücherei und die Arbeits=
gemeinſchaft
der Berufskrankenkaſſen.

Berufshaupigruppe der Angeftellken in der DAF.

Berufsgemeinſchaft der Kaufmannsgehilfen. Fachgruppe
Druckerei und Zeitungsgewerbe.
Samstag, den 8. Dezember 1934: Reproduktions=
technik‟
. Ein Gang durch die Kliſcheeanſtalt Haußmann. Be=
ginn
der Beſichtigung nicht um 14 Uhr, ſondern punktlich um
15 Uhr. Treffpunkt: Otto=Wolfskehl=Straße 25.

Berufsgemeinſchaft der Werkmeiſter.

Der Vortrag: Vom Wildpfad zur Autobahn von
Ingenieur Jagersberger, welcher für den 14. Dezember vorge

war, findet bereits am Samstag, den 8. Dezember
20.30 Uhr, im Weißen Saal des Kaiſerſaals. Grafenſtraß

ſtatt.
N.5. Gemeinſchaft Kraft durch Freude‟.
Ein Abend im Wien Maria Thereſias.
Die NS.=Gemeinſchaft Kraft durch Freude veranſtaltet
14. Dezember im Städt. Saalbau einen volkstümlichen Abend.
mit dem Leben, ſowie dem Schaffen des Meiſters Joſ. Haydn
Wort und Ton in vielfältigſter Art vertraut machen ſoll.
Anzahl bekannter Kräfte des Darmſtädter Kunſtlebens teile
in die Ausführung. Außer Friedel Fiſcher, dem die Geſ
leitung übertragen iſt, wirken mit: Bernd Zeh (einführg9
und verbindende Worte), Lilli Rückward (Sopran). Pe=
Schäfer (Baß=Bariton) und der Inſtrumental=Vet
mit orcheſtralen und kammermuſikaliſchen Darbietungen.
Die Veranſtaltung ſoll mit ihrer betonten Volkstümliche
den
allen Muſikfreunden Erbauung und Freude bereiten.

Karten zu dieſer Veranſtaltung zum Preiſe von 40 Pfg.
auf der Kreisgeſchäftsſtelle KdF.. Bismarckſtraße 19, ſowie dAü vſeren Saal

Arheilgen,
die Ortsgruppen= und Betriebswarte zu haben.
zahlreichen
Theatermiete. Verlangen Sie auf der Geſchäftsſtelle, Bismanz/ ſzw. das Win
traße 19, unſere Werbeſchreiben für die Theat te= und den jun
miete! Die Vorſtellungen der vergangenen Spielzeit hattersſheinkinder
zahlreichen Zuſpruch, daß die vielen Freunde unſerer damalillnnde Teil beſte
Mieten die Gelegenheit zum Beſuch dieſer Vorſtellungen gogyer ſelbſt mit
wahrnehmen werden. Verlangen Sie unſere Werl., hinderwäſche,
blätter!
undere Gegen
Kraft durch Freude.
die für den
hinder der
Ortswarte und Betriebswarte Achtung!
Spielzeug
Donnerstag, den 6. Dezember 1934, findet im kleinen
Beſte eine Fre
des Hauſes der Arbeit, Bismarckſtraße 19, eine wichtige
Wixhauſen,
ſprechung ſtatt.
n hielt in
Erſcheinen iſt unbedingte Pflicht!
Gaſtſpiel Sylveſter Schäffer im Orpheum.
nach turzen
Zu dieſem Gaſtſpiel haben wir für die Kameraden jaſt befaßte
DAF ermäßigte Karten bereit. Die Karten koſten 45, 65 u4 buitten Reich,
80 Pfg. und gelten ab Mittwoch, den 5. Dezember 1934.
zwerks, dem
Intereſſenten können ab Mittwoch vormittag die Karten 1 /ugehen. Anſ
jungen der
uns in Empfang nehmen. Heil Hitler!
dung der No
Malcomes.
inem Appel
Kreiswart Kraft durch Freude‟.
Ausführung
Erzhauſen.

Der Polizeiſporkverein
in Zeichen des Winkerhilfswerkes.

Der Polizeiſportverein läßt es ſich nicht nehmen, am Mitt=
woch
, den 12. Dezember 1934, abends, im Städtiſchen Saalbau ſeine
Mitglieder und Gönner zuſammenzurufen, um mit ihnen bei
einem bunten Abend einige genußreiche Stunden zu verbringen.
Der Abend ſteht im Zeichen des Winterhilfswerks 1934/35. Unter
der künſtleriſchen Leitung von Tanzmeiſter Fuhrländer wird ein
Programm gezeigt, das ſeine Anziehungskraft nicht verfehlen
dürfte. Er ſeien nur einige Namen der Mitwirkenden genannt:
Rudi Morgani, Frankfurt a. M., Georg Koop vom Heſſ. Landes=
theater
, Konzertſänger Peter Schäfer, Tanzpaar Fuhrländer, Hilde
Wolf=Zoll mit ihrer Tanzgruppe und Backeſino im Zauberland.
Am Flügel: Kapellmeiſter E. G. Welke. Anſchließend an dieſen
bunten Teil ſollen auch die Tanzluſtigen auf ihre Koſten kommen.
Hier wird erſtmalig die Polizei mit ihrer Tanzkapelle unter Lei=
tung
von Obermuſikmeiſter H. Buslau an die Oeffentlichkeit tre=
ten
. Das Tanzpaar Fuhrländer wird in den Pauſen moderne
Geſellſchaftstänze zeigen. Aus der Reichhaltigkeit des Programms
iſt zu erſehen, daß ſich ein Beſuch des Abends lohnen dürfte.

Bei Erkältung, Grippe und Epidemien wird durch
das Zuſammentreffen mit vielen Menſchen in Bahnen,
Büros, Schulen, Kinos uſw. die Anſteckungsgefahr
erhöht. Man beugt vor durch

Nikolaus=Wanderung des VHC. Unter großer Beteiligung
fand am 2. Dezember unſere letzte Wanderung in dieſem Jahre
ſtatt. Der Weg führte durch die neuerſtandene Stadtrandſiedlung
weſtlich des Südbahnhofs, durch die Tanne und nach kurzer Raſt
im Kaffee Henn weiter durch die Eberſtädter Villenkolonie, dem
Randweg entlang über BöllenfalltorFlugwieſeMeierei zum
Heilig Kreuz. Es war uns eine willkommene Gelegenheit, zu
ſehen und zu bewundern, welch ausgedehnte, ſchön angelegte Sied=
lung
in geſunder Waldluft durch die zielbewußte Fürſorge des
Führers für unſere ärmeren Volksgenoſſen entſtanden iſt. Zu un=
ſerer
Schlußraſt hatte der Nikolaus ſein Kommen angekündigt
Die beiden, von unſeren Führerinnen der Wanderung mit viel

Liebe feſtlich geſchmückten Säle konnten die zuſammengekommene
VHC.=Familie kaum faſſen. Erwartung und Spannung leuchtete

aus den Augen der Kinder. Nach einem Klaviervortrag von VHC.=
Bruder Späth, einem ſtimmungsvollen Vorſpruch und einem Lob
der Heimat in Mundart durch VHC.=Schweſter Guſtel Spieß fand
unſer 2. Vorſitzender, VHC.=Bruder Burk, herzliche Worte der Be=
grüßung
. Es folgte, von unſerer Geſangsabteilung klangvoll zu
Gehör gebracht, der Chor Deutſchland muß beſtehen. . .. Nun
ſammelten ſich die Kinder in fieberhafter, ſpannender Erwartung.
Kerzenſchein, von den vielen mit Tannengrün auf den Tiſchen ver=
teilten
Lichtern, bewirkte eine feierliche Stimmung. Nach dem
Lied der Kleinen: O Kinderlein kommet und einer Ankündigung
in Gedichtform über den Rundgang des Knechts Ruprecht erſchien
der Nikolaus mit einem großen Sack voll Gaben beladen. Er er=
mahnte
die Kinder und teilte jedem von ihnen ein Geſchenk aus,
während die Kleinen Gedichte vortrugen und gemeinſam das Lied
O Tannenbaum ſangen. U. a. erhielten die Kinder Puppen=
korbmöbel
und auch größere Körbchen, die VHC.=Bruder Bellmann,
der große Kinderfreund, wie ſchon ſo oft in uneigennütziger Weiſe
angefertigt und geſtiftet hatte. Es folgten weiter Geſangsvorträge
der Geſangsabeilung in gewohnter, vortrefflicher Weiſe, ferner ge=
meinſam
geſungene Lieder ſowie Sologeſänge der VHC.=Brüder
Kaiſer und Späth. VHC.=Bruder Burk dankte den Führerinnen
der Wanderung, den VHC.=Schweſtern M. Fornoff. E Müger und
G. Spieß, dem Nikolaus und all denen, die zum Gelingen des
Tages beigetragen hatten; beſonderen Dank ſagte er dem Geber
der Korbmöbel und Körbchen.

Einer für alle -alle für einen!
Gib Dein Opfer zum Winkerhilfswerk

Kreis Darmſtadt
Konto Nr. 3500 bei der Städtiſchen Sparkaſſe,
5000 bei der Dresdner Bank und
16000 bei der Deutſchen Bank.

Appell der Bereinigung ehem. Zußd.-Regls.
Generalſeldzeugmeiſter Nr. 3.

du

Im ſtark beſuchten Fürſtenſaal wurde der Appell der Verei

Hauptmann d. R. Hofmann. erinnerte in kurzen Zügen an 90.
eindrucksvollen Tage der Denkmalsweihe in Mainz und ſpra=
allen
Stellen, die ſich um das Zuſtandekommen des Ehrenmals b0/ 1
müht haben, herzlichen Dank aus, insbeſondere auch dem Führuf
des Regimentsrings, Herrn Oberſt Degner, und ſeinen treuen be/ I. Eherſtadt
fern, ſowie allen Spendern. Nachdrücklich wies er darauf hin, dal
zur Pflege der Kameradſchaft alle Veranſtaltungen der Vereinn. Aaſie mit ſe=
gung
gut beſucht werden ſollen, ſo namentlich die am 2. Janua). we Niege der
in Schuls Felſenkeller (Dieburger Str.) ſtattfindende Jahreshauptch ein anſchließ
verſammlung mit beſonders wichtiger Tagesordnung. Im Februcn M Ehren
iſt ein Ausflug mit Angehörigen (Endziel Eberſtadt) und anſchlact wiücher Bill
ßendem geſelligem Zuſammenſein geplant. Näheres hierzu weity Msdruß den
noch bekanntgegeben. Im Anſchluß an den offiziellen Appell. 911,ſoeenden
dem unſerem Führer und Kanzler ein dreifaches Sieg=Heil auu Fengriege. S
gebracht wurde, führte Kamerad Dr. Gottron=Mainz einen 4 Meſes Abend
ſehr ſchönen, ſelbſtgefertigten Bildſtreifen vor, der alle Phaſen de0l Pl ſele, Frei=
Denkmalserrichtung und =einweihung ins Gedächtnis zurüctein husſorm, Turn
Die mit manch humoriſtiſchen Epiſoden gewürzten Begleiwatzn 0 am großer
ſprach Hauptmann d. R. Hofmann. Zur Vorführung dieſes iſteng wohit des Abe
eſſanten Lichtbildvortrags waren auch die Angehörigen der Kawſo 4 m Harren un
raden eingeladen, die erfreulicherweiſe ſehr zahlreich erſchienen A ſach jeder
waren. Das ſich anſchließende kameradſchaftliche Zuſammenſei W. Die NS.
nahm, wie immer, bei geſelliger Unterhaltung einen ſchönen how g Beſuche
0. Das dreiakti
moniſchen Verlauf.
eizerfriſchend
Pfungſtadt,
Niepoſtle
Warnung vor Siedlerfang.
ehr
Seit der Ernennung von Pg. Dr. Ludovici zum Siedlungl
beauftragten im Stabe des Stellvertreters des Führers und 3ulc
ſtellvertretenden Reichsſiedlungskommiſſar iſt der Siedlungete

eit.

danke durch das von Dr. Ludowici geleitete Reichsheimſtätten
und ſeine Gauheimſtättenämter in weiteſte Kreiſe des deuiſch
Volkes getragen. Dies machen ſich geſchäftstüchtige Zeitgen0
zunutze, die unter dem Vorwand der Gemeinnützigkeit Siedluſch.
willige ſammelm und ihnen unerfüllbare Verſprechungen mäche
oder ihnen Eigenheime gegen Uebernahme, unerträglicher 2000e
verſchaffen. Wo dieſe unmoraliſche Handlungsweiſe zum Beitel
wird, haben die Staatsanwaltſchaften auf Anregung der Gauhe.
ſtättenämter bereits eingegriffen und verſchiedene dieſer Volle
trüger hinter Schloß und Riegel gebracht.
Ebenſo macht man die Beobachtung, daß bei der Bildung
ſogenannten Siedleranwärtervereinen vielfach mit der Behſit,
tung gearbeitet wird, als ob Siedlerbewerber, die Ausſicht
eine Siedlung haben wollen, ſolchen Vereinen angeſchloſſel
müßten. Dieſe Behauptung iſt unwahr und die Werbung
chen Behauptungen entbehrt der rechtlichen Grundlage, ja ſie
ſogar mit dem Geſetz in Widerſpruch bringen. In Wahrheil
dieſe Vereine oft gar nicht in der Lage, ihren Mitgliebern
Gewähr dafür zu bieten, daß ſie zu einer Siedlung kommen ko0le."
Die Zuſammenfaſſung von Siedlungswilligen zu Sie
gemeinſchaften hat nur dann und ſoweit Sinn, als ein kol,
Siedlungsvorhaben in Ausſicht ſteht und wenn der Zuſamme

mit den für die Siedlerauswahl entſcheidenden Stellen von.?e
herein gegeben iſt. Dieſer Zuſammenhang wird nur dann R.
ſtellt, wenn ſolche Siedlergemeinſchaften mit dem zuſtähde.

Ver!
Heimſtättenamt bzw. einem von ihm beauftragten Träger
bindung ſtehen.

Was die Lichtſpieltheater bringen.
Das Helia=Theater zeigt ab heute in Erſtaufführung
neuen Ondra=Lamac=Film Polenblut‟. Der reizende Sio)l"

ſpricht der Bühneninſzenierung. Die Handlung. im Mittelnl
ſteht die queckſilbrige Anny Ondra als Gutstöchterchen, ſo.
den alltäglichen Rahmen und ſorgt im größten Maße für. .
haltung und Stimmung. Jugendliche zugelaſſen.
Das Union=Theater zeigt den neuen Ufg=ßilm Sce
zubertus, ein großartiges Bildwerk vom Leben des gi.
Natur und den Tieren eng verbundenen Weidmannes. Züce

liche zugelaſſen.

Im Palaſt=Theater ſieht man das intereſſante Fille.
ein Stück echte deutſche Wirklichkeit: Eine Siebzehnjäh..
ein herrlicher Jugendfilm im Rahmen einer packenden, N.

lichen und ernſten Handlung.

Vereins= und lokale Veranſtaltungel
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.

Heimabende für ortsfremde junge N729.
Freundinnenheim, Sandſtraße 24 Jeden Donnerstag, abeſ..
bis 10 Uhr: Zuſammenkunft. Jeden erſten und zweiten Ait
im Monat Gymnaſtik. Jeden zweiten und vierten Mitw...
Monat: Nähen und Zuſchneiden. Donnerstag, den 8. Dek.
Probe.

[ ][  ][ ]

Biehzählung am 5. Dezember 1934.
ie Preſſeſtelle der Landesbauernſchaft Heſſen=Naſſau teilt

im 5. Dezember 1934 werden die
zien Gemeinden wiederum eine

Zürgermeiſtereien in den
jehzählung durchführen,

esn Federvieh und Bienenvölker erſtreckt. Gleichzeitig wird in
Heyſe eine Erhebung über nichtbeſchaupflichtige Hausſchlachtun=
ge
orr Schweinen durchgeführt werden, die in der Zeit vom
Stember bis 30. November geſchlachtet worden ſind, ferner
imeZahlung der Kälbergeburten, ſoweit ſie in den Monaten
Se unber bis Dezember ſtattgefunden haben. Im Hinblick auf
ieſ roße Bedeutung der Viehzählungsergebniſſe als Beurtei=
umggtundlage
für agrarpolitiſche Maßnahmen der verſchieden=
ſtew
lrt, iſt es dringend erforderlich, daß jeder einzelne Vieh=
ſetze
vollſtändige und wahrheitsgetreue Angaben macht. Den
Büüryrmeiſtereien wurde empfohlen, den zuſtändigen Orts=
ameführer
zur Mitwirkung insbeſondere bei der Prüfung der
Glſzuhaftigkeit heranzuziehen. Die Ergebniſſe dürfen keiner
anmen Behörde als den Landesſtatiſtiſchen Aemtern mitgeteilt
peſ dr. Die Angaben dürfen nur ſtatiſtiſchen Zwecken dienen,
eimealls aber zu ſteuerlichen Zwecken Verwendung finden. Wir
ichin deshalb an die Angehörigen des Reichsnährſtandes im
Beſteh der Landesbauernſchaft die dringende Bitte, die Durch=
fükſtng
dieſer Erhebung nach Kräften unterſtützen zu wollen,
amſ die zum Neuaufbau der Ernährungswirtſchaft erforderli=
chem
Naßnahmen auf Grund einer einwandfreien Statiſtik ge=
tronin
werden können,

vom ahlreichen Gegenſtänden ſtatt, die für die NS. Volkswohl=
fahlltözw
. das Winterhilfswerk von den Frauen der NS. Frauen=

1. Arheilgen, 4. Dez. Handarbeits=Ausſtellung.
m beren Saale der Kleinkinderſchule fand eine Ausſtellung

Frexun ſelbſt mit großer Sorgfalt hergeſtellt wurden Aber
augt Linderwäſche, Kleidungsſtücke, Schuhwerk, Lebensmittel und
viegeandere Gegenſtände für den täglichen Gebrauch im Haus=
hallt
, dje für den guten Zweck geſpendet wurden, ſind ausgeſtellt.
Diei inder der Kleinkinderſchule haben durch Herſtellung von
netite Spielzeug dazu beigetragen, ärmeren Kindern zum Weih=
nagutfeſte
eine Freude zu bereiten.
1Wixhauſen, 2. Dez. Die NS. Frauenſchaft Wix=
hazuen
hielt im Saale zur Sonne eine Verſammlung ab, in
dern ſ9. Viel=Frankfurt a. M. über das Winterhilfswerk
ſprag! Pgn. Frau Rechel eröffnete die Verſammlung und er=
teilſte
nach kurzen einleitenden Worten dem Redner das Wort.
Zuuchſt befaßte ſich der Redner mit den Aufgaben der Frau
im Ditten Reich, um dann auf die großen Aufgaben des Winter=

hil’lzerks, dem zum Erfolg zu helfen unſer aller Pflicht iſt,
einnuehen. Anſchließend kam der Redner auf die Erfolge und
Leiftuigen der nationalen Regierung zu ſprechen. Zur Ueber=
wirdng
der Not haben wir das Winterhilfswerk geſchaffen.
Mär inem Appell an den Opfergeiſt aller ſchloß der Redner
ſeime Ausführungen.
Erzhauſen, 3. Dez. Die Adventsfeier wurde ein=
gellüt
durch die evangeliſchen Jungmädels am Samstag nach=
mitm
. Die hieſigen zwei Schweſtern beſuchten die Kyanken, wo
ſie nt den evangeliſchen Jungmädels Adventslieder vortrugen
und känze überbrachten. Am Sonntag, als der Tag graute,
I. 5. erſohalten von den Kreuzungen der Straßen Adventslieder, vor=
gettger
von der erwachſenen evangeliſchen Jugend; am Nach=
iieitg
wurden die hieſigen hochbetagten Leute mit den zwei
Schtotrn beſucht und mit Liedern und Kränzen geehrt. In
dernliche fand Gottesdienſt mit Abendmahlsfeier ſtatt.
1Griesheim, 4. Dez. Hohes Alter. Am heutigen Diens=
g
40 Dez., beging Fräulein Eliſabete Simmermacher,
tertzaſſe 5 hier, ihren 83. Geburtstag in geiſtiger und körper=
ich
1Ruſtigkeit.
4. Eberſtadt, 4. Dez. Bühnenturnen. Der Turnverein

tunte mit ſeinen Männerabteilungen unter Mitwirkung der
Felliz=Riege der TSG. 1846 Darmſtadt. Ein Fahnenaufmarſch
dſie a mit dm anſchließend gemeinſam geſungenen Lied O Deutſchlaug
hocht Ehren eröffnete die reiche Darbietungsfolge, wonach der
Vexosführer. Bildhauer Hch. Dieter, ſeinen herzlichen Will=
komunsgruß
den Anweſenden entbot. Sein beſonderer Gruß galt
dem nweſenden Kreisführer, Turner Roth, wie den Turnern
er ſelſingriege. Seine weiteren Ausführungen behandelten den
wmidieſes Abends, die hohen Aufgaben, die man ſich mit dem
ugun ſtelle. Frei= und Stabübungen, Seilübungen, Körperſchule
ßeisform, Turnen an Pferd, Reck und Barren. Geſellſchafts=
zuien
am großen Ring, an der Sproſſenwand u. a. m. Den
Höügunkt des Abends bildete natürlich das Turnen der Felſing=
Riolgan Barren und Reck in höchſter Vollendung, was der ſtarke
Bexful nach jeder Uebung am beſten bewies. Theater=
aboid
. Die NS.=Gemeinſchaft Kraft durch Freude bot ihren
zahl uchen Beſuchern in der Turnhalle einen ſehr genußreichen
Abon. Das dreiaktige Luſtſpiel Meine Schweſter und ich, flott
und erzerfriſchend geſpielt, fand ungeteilten Beifall.
k. Pfungſtadt, 2. Dez. Fahrplanänderung der
Krutpoſtlinie Darmſtadt-Pfungſtadt. Ab 1. Dez.
venkſrt der Wagen ab Pfungſtadt 7 30 ſtatt 7.50 Uhr, Sonn=
taggs
b Eſchollbrucken 7.10 Uhr. Der Wagen 15.00 Uhr ab Darm=
ſtaut
ſt auf 16.10 Uhr verlegt.
Roßdorf, 3. Dez. Hundeſteuer. Die Hundeſteuer für
das ſalenderjahr 1935 wird mit den beſtehenden Sätzen der Ge=
merne
von 6 RM. für einen Hund erhoben. Noch glück=
tihibgelaufen
. Als ein mit Tabak beladener Laſtwagen

mit Inhänger die Adolf=Hitler=Straße nach der Horſt=Weſſel=
Stutoß fuhr, kam der Anhänger infolge Schlüpfrigkeit der Straße
in u Kurve ins Schleudern und ſtreifte das Gemeindeanweſen
HoskWeſſel=Straße 11. Der Sachſchaden iſt gering. Zum Glück
wag ſer Bürgerſteig von Paſſanten frei, ſonſt wäre Perſonen=

ſcho dn unvermeidlich geweſen.

Roßdorf. 3. Dez. Monatsverſammlung der
A P. Zu der Mitgliederverſammlung des Monats Dezem=
turde
Pg. Dr. med. Baumann gebeten, über ſeine Ein=
1ch auf der diesjährigen, von der NS.=Aerzteſchaft veranſtal=
tet/
) Kraft=durch=Freude=Fahrt nach Norwegen zu berichten.
ingſannender Art und Weiſe ſchilderte er die einzelnen Ab=
ſchn
ite ſeiner Fahrt über Island in das Nordland. Pg. Dr.
Hacmann beſchrieb die wunderbaren Landſchaften und den ur=
burhſzen
germaniſchen Menſchenſchlag. Zum Schluſſe ſeiner
tusſhrungen betonte noch einmal der Redner den Sinn und
Zird der Kraft=durch=Freude=Fahrten, die ein Verſtändnis für
dies )utſche Seefahrt und ein Studium der uns ſtammverwandten
Nacmen und Länder bewirken ſollen. Die Zuhörer dankten
dem ſedner für ſeinen hochintereſſanten Vortrag durch reichen
Zexul. Anſchließend gab noch der Ortsgruppenleiter, Pg. Nico=
ageinige
Bekanntmachungen der PO. zur Kenntnis, in denen
deil mers darauf hingewieſen wurde, daß eine berechtigte Kritik
Inn galb der Partei und Bewegung jederzeit bei der zuſtändi=
Bei uhrung Gehör findet und gegebenenfalls auch weitergeleitet
Dung Mit dem Abſingen des Horſt=Weſſel=Liedes wurde die
Venmmlung geſchloſſen.
Dieburg. 3. Dez. Winterhilfskonzert. Die
Slſiartenkapelle 174 veranſtaltete im Mainzer Hof ein Kon=
dehrügunſten
des Winterhilfswerks. Die Kapelle bot unter be=
Dacer Leitung beliebte Märſche und Stücke aus bekannten
Lng. Zum Schluß als Zugabe das Lied Deutſch iſt die Saar,
DiTA.=Formationen ſangen noch gemeinſchaftlich das Deutſch=
larulled
und das Horſt=Weſſel=Lied
Höchſt i. O., 2. Dez. Fabrikbrand. In der Holz=
Da Pfabrik Gebrüder Weigel brach geſtern vormittag aus
De icht geklärter Urſache Feuer aus. Ganz plötzlich ſchlugen
Sem Saugturm, in welchem ein Exhauſtor das Sägmehl
eFlammen. Die ſofort alarmierte Höchſter Feuerwehr war
eh=Aaſch zur Stelle und bekämpfte bald das Feuer mit zwei
Oichleitungen, ſo daß ein Umſichgreifen auf das Fabrik=
Pl.Ade verhindert werden konnte. Nach dem Umlegen des
rms konnte das wütende Element ſehr raſch eingedämmt
Die noch herbeigerufenen Wehren von Sandbach und
Clglſtadt brauchten mit ihren Motorſpritzen nicht mehr in
Sheit zu treten. Der Brandſchaden, der ſich allerdings auf
* tauſend Mark beläuft, iſt durch Verſicherung gedeckt.
Ueberau, 2. Dez. Saarkinder. Am Freitag letzter
A zogen die ſechs Saarkinder, die in Ueberau zur Erholung
wieder in ihre Heimat. Um 10 Uhr ſammelten ſie ſich im
L, von ihren Pflegemüttern begleitet. Herr Lehrer Büch=
Naich einige Worte des Abſchieds zu ihnen. Die Schulkinder
n Roch zum Schluß das Saarlied. Unſeren kleinen Gäſten hat
2 Ar ſehr gut gefallen, denn der Abſchied fiel ihnen ſchwer. Sie
Bzu zur Bahn gebracht und fuhren um 11 Uhr nach Darmſtadt.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
r. Babenhauſen, 3. Dez. In der letzten Mitgliederver=
ſammlung
der NSDAP., bei der nach einleitenden herz=
lichen
Begrüßungsworten der Ortsgruppenleiter Pg. Horſt auf
die ungeheure Bedeutung und Beanſpruchung des Winterhilfs=
werkes
hinwies, hielt Pg. Haus einen Vortrag über das
Aufgabengebiet des VDA Unfälle. Bei den erſt
vor einigen Wochen begonnenen Holzhauerarbeiten im hieſigen
Gemeindewald ſind bereits vier ernſtliche Unfälle vorgekommen.
Hohes Alter. Heute feiert Frau Babette Eide=
benz
, geb. Klinger, in voller körperlicher und geiſtiger Friſche
ihren 80. Geburtstag.
Ds Fränkiſch=Crumbach, 4. Dezbr. Der Geſangverein
Eintracht veranſtaltete nach faſt 2jähriger Ruhepauſe wie=
der
einen Konzert= und Werbeabend. Die kleine Sängerſchar
unter der Leitung des neuen Chormeiſters Herrn Geiß brachte
es fertig, die zahlreich erſchienenen Sangesfreunde mit den vor=
getragenen
Chören voll zu befriedigen; beſonders ſchön waren die
Duette und die Klaviereinlagen des Herrn Geiß. So konnte am
Schluß der Vereinsführer Klinger allen Mitwirkenden ſeinen
Dank zum Ausdruck bringen.

Der Arbeitsdienſtkalender 1935,
der mit beſonderer Genehmigung des Reichsarbeitsführers ge=
ſchaffen
wurde und demnächſt als Abreißkalender herauskommen
wird. Der Kalender, der gleichzeitig eine ſchöne Sammlung von
Bildern aus dem Arbeitsdienſt darſtellt, iſt geeignet, die Oeffent=
lichkeit
über den NS.=Arbeitsdienſt überzeugend zu unterrichten.

Er. Mümling=Grumbach, 4. Dez. Am Sonntag wurde unſer
Lutherheim eingeweiht. Durch die Dorfſtraßen zum Heim
bewegte ſich ein ſtattlicher Feſtzug, an dem ſich die geſamte Ein=
wohnerſchaft
beteiligte. Der Poſaunenchor von König hatte ſich
in liebenswürdiger Weiſe zur Verfügung geſtellt und erfreute
durch ſeine flotte Marſchmuſik und verſchiedene Vorträge an dem
Heim. Geſangverein und Schülerchor trugen Lieder vor. Zwei
Gedichte, davon eins zur Einweihung von Herrn Schmidt in
König gedichtet, erweiterten in paſſender Form das Programm.
Pfarraſſiſtent May gab in ſeiner Anſprache einen Rückblick von
der Entſtehung des Heims bis zur Vollendung und dankte allen,
die durch Spenden von Gegenſtänden und Geld den Bau ermög=
lichten
. Nach Uebergabe des Schlüſſels durch den Erbauer Herrn
Weichel an Pfarraſſiſtent May wurde das Heim geöffnet und
der Gemeinde Gelegenheit gegeben, das Heim zu beſichtigen.
Abends zeigte Herr Schmidt=König in der Kirche einen Film:
400 Jahre Lutherbibel und ſprach dabei über Geſchichte und
Bedeutung der Bibelüberſetzung.
Br. Seckmauern, 3. Dez. Das Anweſen Mich. Eckert Wwe.,
Seckmauern, wurde am Samstag abend von der Beſitzerin für
3500 RM. verkauft; bei der erſten Verſteigerung wurden nur
1900 RM. geboten. An den vier Adventsſonntagen finden
in der evangeliſchen Kirche abends 8.30 Uhr Adventsandachten
ſtatt,
Dk. Waldmichelbach, 3. Dezember. Heimatabend. Das
Amt für Volkswohlfahrt Ortsgruppe Waldmichelbach, veran=
ſtaltete
zugunſten des Winterhilfswerkes einen Kulturabend. Im
Saale des Parteilohales hielt Gewerbeſtudienrat Dr. Winter=
Heppenheim einen Lichtbildervortrag über das Odenwälder
Brauchtum im Ablauf des Jahres und über Schutz= und Segens=
zeichen
am Odenwälder Haus, Hof und Gerät. Nach einer kurzen
Begrüßung durch den Leiter der NSV. und nach dem gemeinſa=
men
Geſang: Am Brunnen vor dem Tore, ſchilderte der Red=
ner
in einem eineinhalbſtündigen Vortrag das Brauchtum un=
ſerer
engeren Heimat und zeigte, was von den Sitten und Ge=
bräuchen
bis in unſere Zeit erhalten blieb. Danach ſprach der
Redner über Schutz= und Segenszeichen am Odenwälder Haus. Hof
und Gerät, und wies nach, daß die handwerklichen Formen der
Vergangenheit nichts Zufälliges ſind, ſondern aus dem Brauch=
tum
der Väter entſtanden. Der alte Glaube iſt dahin, aber die
Sitten und Gebräuche unſerer Vorfahren und die daraus ent=
ſtandenen
Formen ſollen wieder lebendig und Allgemeingut des
geſamten deutſchen Volkes werden. Der Redner geſtaltete den
Abend zu einem geiſtigen Erlebnis und erntete dafür reichen Bei=
fall
. Nach einem Wort des Dankes ſchloß der Ortsgruppenleiter
nach nationalſozialiſtiſcher Art die Kulturveranſtaltung der NSV.

Mk.1-

Cf. Birkenau. 2. Dez. Heimkehr der Saarkinder.
hier zu einem fünfwöchigen Aufenthalt untergebracht geweſe=
n
Saarkinder ſind nun wieder in ihre Heimat zurückgekehrt. Der
ſchied zeigte, wie ſehr die Kinder ſich hier bei ihren Pflege=
rn
eingelebt hatten. Am Bahnhof bereitete die Ortswaltung
NSV. den Kindern einen herzlichen Abſchied.
Cf. Birkenau, 3. Dez. Tbeaterabend. Mit Fr. Lehnes
Ein Frühlingstraum konnte die Spielſchar des Turnvereins
386 E. V. geſtern im Saale Zum Birkenauer Tal, einen
llen Erfolg erringen. Das Schauſpiel wird zugunſten der
interhilfe nochmals wiederholt.
Du. Jugenheim. 3. Dez. Reichsluftſchutzbund. Die
tsgruppe Bensheim des Reichsluftſchutzbundes e. V. hielt in
genheim eine Aufklärungsverſammlung über den Zweck und die
twendigkeit der Einrichtung des zivilen Luftſchutzes ab. Der
dner des Abends, Herr Schanz=Bensheim, verſtand es, die
erſammlung mit ſeinen Ausführungen zu feſſeln. Beim Schluß=
ort
wies der Gemeindegruppenführer nochmals darauf hin, daß
der Volksgenoſſe Mitglied des RLB. ſein ſollte.
Dp. Jugenheim, 3. Dez Das hieſige Fernſprecham
am Freitag auf automatiſchen Selbſtanſchlußbetrieb umgeſtellt
rden.

Nr. 335 Seite 7

Dp. Zwingenberg. 3. Dez. Der Werbeabend für das
Deutſchtum im Ausland erfreute ſich eines ſehr guten
Beſuches. Bezirksleiter Studienrat Dr. Kilian, Bensheim,
ſchilderte die Not und Aufopferungsfreude der 35 Millionen
deutſcher Brüder, die dieſelben fern der Heimat für deutſches
Weſen und deutſche Sitte in treuer Verbundenheit mit dem Va=
terlande
auf ſich nehmen. Ueber das Los unſerer deutſchen
Stammesbrüder in Oeſterreich ſprach Herr Bill Dietrich,
Salzburg. Er hat die Willkür der Unterdrücker des Deutſchtums
ſelbſt zu ſpüren bekommen. Seine Ausführungen, wie man
deutſche Art jenſeits der Grenzen fördern und Not lindern kann,
fiel auf guten Boden. Das zeigte die Neugründung einer Orts=
gruppe
des VDA. in Zwingenberg, deren Leitung Herr Rektor
Bauer übernahm. Sprechchöre, Lieder und Gedichte, von der
letzten Schulklaſſe dargeboten, umrahmten den Abend.
Em. Heppenheim a. d. B., 3. Dez. Auf einer Verſamm=
lung
der Einzelhändler hielt Herr Dr. Rummel vom
Landesverband in Darmſtadt einen Aufklärungsvortrag über die
geſetzliche Regelung der Zwangsorganiſation des Einzelhandels,
dem eine rege Ausſprache folgte. Herr Staudt von der Be=
triebsgemeinſchaft
Handel in der DAF. forderte zu reſtloſer Ein=
reihung
in die DAF. auf. Der Kreisamtsleiter der NS.=Hago,
Keil, berichtete über den Stand der Preisüberwachungsaktion.
Odenwaldklub. Die Wanderer der Ortsgruppe trafen ſich
im Heſſiſchen Hof, ſtellten den Wanderplan für das neue Wander=
jahr
zuſammen und friſchten dabei ſchöne Erinnerungen an frühere
Wanderungen auf=Vortragsabend im Flottenverein.
Herr Konteradmiral a. D. Meier ſprach in von großer Sachkennt=
nis
getragenen Ausführungen über das ſehr aktuelle und inter=
eſſante
Thema Japan, die Japaner und die Mächte des Stillen
Ozeans. Die NSG. Kraft durch Freude veranſtaltete
einen Theaterabend, auf dem das Oberbayeriſche Bauerntheater
die Bauernpoſſe. Der Amerikaſeppl vor gut beſuchtem Hauſe er=
folgreich
zur Aufführung brachte.
El Offenbach, 3. Dez. Vor dem Ueberfahrenwerden
gerettet. Vor dem Friedhof ereignete ſich abends ein auf=
ſehenerregender
Vorfall. Als ein radfahrender Junge, der ein
dreijähriges Kind auf ſeinem Fahrrad hatte, ein Fuhrwerk über=
holen
wollte, blieb er mit dem Rad am Bordſtein hängen und
ſtürzte. Das Kind fiel unter den Wagen und nur einem
vorübergehenden Arbeiter iſt es zu verdanken, daß das Kind
nicht überfahren wurde. Er konnte es gerade noch vor dem
Hinterrad herausziehen.
Aus Rheinheſſen.
Mainz, 3. Dez. Die Leiche des zweiten Kempte=
ner
Räubers geländet. Die Leiche des zweiten Kemrte=
ner
Räubers, der, wie gemeldet, bei der Verfolgung in Frei=
Weinheim in den Rhein ſprang und ertrank, iſt inzwiſchen bei
Frei=Weinheim geländet worden. Es handelt ſich um den 20 jäh=
rigen
Johann Serovy aus Gladbeck, zuletzt wohnhaft in Bram=
bauer
bei Dortmund. Sein feſtgenommener Komplize Otto
Kraus aus Dortmund, zuletzt in Waltrop wohnhaft, macht über
die Perſon des Mittäters keine Angaben.
Aus Oberheſſen.
Bad Nauheim, 3. Dez. Sonntag abend gegen 8 Uhr ereig=
nete
ſich auf der Straße nach Butzbach, nördlich der Eiſenbahn=
Blockſtelle Ober=Mörlen, ein folgenſchweres Verkehrsunglück.
Wohl infolge des Regens und weil der Fahrer geblendet wurde,
fuhr ein mit vier Perſonen beſetzter Kraftwagen mit voller
Wucht gegen einen Baum. Der Anprall war ſo heftig, daß die
im Wagen ſitzende Frau Venitz aus Bad Nauheim auf der Stelle
getötet wurde. Die anderen Mitfahrenden, zwei Enkelinnen der
Verunglückten, ſowie der am Steuer ſitzende Bäckermeiſter H. Ohl
aus Bad Nauheim, wurden erheblich verletzt und mußten dem
Krankenhaus in Bad Nauheim zugeführt werden. Wie wir er=
fahren
, ſoll bei den Verletzten keine Lebensgefahr beſtehen. Heute
morgen weilte die fofort benachrichtigte Staatsanwaltſchaft aus
Gießen an der Unfallſtelle, um den Tatbeſtand aufzunehmen.
El. Gießen 3. Dez. Schwindeleien unter Miß=
brauch
des WHW. Am Samstag nahm die Kriminalpolizei
den 25jährigen Alfred Berlit aus Schlawe feſt, der bei armen,
alleinſtehenden Witwen als angeblich Beauftragter des WHW.
erſchien und erklärte, es ſtünden ihnen 10 Zentner Brennſtoff
und Lebensmittel zu. Für den Transport forderte der Schwind=
ler
dann je nachdem 411 Mark, die ihm leider auch mehrfach
ausgehändigt wurden. Man ſoll nie an Unbekannte Zahlungen
leiſten, ſondern ſich erſt ihren Ausweis zeigen laſſen.

Reichsſender Frankfurt
Kaſſel. Trier, Freiburg 251.
Frankfurt: Mittwoch, 5. Dezember
6.00: Bauernfunk. 6.15 und 6.30: Gymnaſtik. 6.45: Zeit,
Meldungen. 6.50: Wetter. 6.55: Morgenſpruch, Choral.
700: Muſikzug der Brigade 49. Lrg.: Muſikzugführer Weilert.
In einer Pauſe, ca. 8.00: Nur für Frankfurty Waſſerſtand, Wet=
8.30: Stuttgart: Gymnaſtik. 900: Nur Kaſſel:
Werbekonzert. 9.15: Nur Kaſſel: Der Schauſpieler. Eme
Legende von Joh. Günther. 10.00: Nachr. 10.15: Bres=
lau
: Schulfunk: Muſck um Friedrich den Großen. 11.00:
Werbekonzert. 11.30: Meldungen. 11.45: Sozialdienſt.
1200: Breslau: Schleſ. Gauſinfonieorcheſter. Ltg.: C. Schmidt=
Belden 13.00: Stuttgart: Zeit, Saardieniſt, Nachr. 13.10:
Nachr aus dem Sendebezirk. 13.15: Stuttgart: Schallpl.:
Aus der Kinderſtube. 14.15: Zeit, Nachr. 14.30: Wirt=
chaftsbericht
. 14.45: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. 14.55:
Wetter 15.00: Nur Kaiſerslautern: Nachr. 15.15: Drei=
ma
: 15 Minuten aus dem Sendebezirk. 1. Von Kaſſelt St.
Nikolaus zieht durchs Kurheſſenland. 2. Von Trier: Heitere Lie=
der
,3. Von Kaiſerslautern: Pfälziſche Komponiſten: Karl Wüſt.
18.00: Nachmittagskonzert. 18.00: Aus Zeit und Leben. 1.
Schiffsbrücke bei Koblenz. 2. Edertalſperre. 3. Eifeler Kunſthand=
werk
. 18.45: Meldungen.
18.50: Bunte Stunde. 19.45: Das Leben ſpricht! 20.00:
Zeit, Nachr 20.10: Stuttgart: Reichsſendung: Unſere Saar.
den Weg frei zur Verſtändigung. 2.40: Berlin: Reichs=
ſendung
: Stunde der jungen Nation: Die Kultur der Germanen.
21.10: Unterhaltungskonzert. Bekanntes und Unbekanntes vom
alemanniſchen Komponiſten Konradin Kreutzer. 22.00: Zeit,
Nachr. 22.15: Nachr. aus dem Sendebezirk, Wetter, Sport.
22.30: Tanzmuſik der Kapelle Franz Hauck. 24.00: Schallpl.:
Komponiſten=Portraits. Hector Berlioz.
Deutſchlandſender

Deutſchlandſender: Mittwoch, 5. Dezember
6,00; Hamburg: Wetter, 5.05: Nachr. 6.15: Berlin: Gym=
naſtik
. 6.30: Tagesſpruch. 6.35: Königsberg: Muſikzug
der SA.=Standarte 1. Ltg.: MZF. Ohlhorſt. In einer
Pauſe gegen 7.00: Nachr. 8.00: Sperrzeit. 8.45: Leibes=
übung
für die Frau. 9.00: Sendepauſe. 9.40: Kinder=
gymnaſtik
. 10.00: Nachr. 10.15: Siegfried. Ein Hör=
ſpiel
10.45: Fröhlicher Kindergarten. 11.15: Seewetter=
bericht
. 11.30: Sendepauſe. 11.40: W. von Nitzſch:
Pflügen vor und nach dem Froſt. Anſchl.: Wetter.
11 50: Glückwünſche.
1200: Breslau: Mittagskonzert des ſchleſ. Gau=Sinfonieorcheſters
Ltg.: C. Schmidt=Belden. 12.55: Zeitzeichen. 13.00:
Herbert Ernſt Groh ſingt Robert Gaden ſpielt. (Schallpl.
Anſchl.: Wetter. 13.45: Nachr. 14.00: Sperrzeit. 14.
Programm, Wetter, Börſe. 15.15: Rätſellieder. 15.40:
Bücherſtunde: Die Hitlerjugend. Beſprochen von Obergebiets=
führer
Dr. H. Stellrecht.
16 00: Pforzheim: Nachmittagskonzert des Sinfonieorcheſters Pſorz=
heim
. Ltg.: H. Leger. 17.15: Deutſche Tanzfeſtſpiele 1934.
Berichte von den Proben und Geſpräche, 18.00: Aus Kin=
dermund
. (Schallpl.). 18.30: Sorge weicht aus verſchneiten
Tälern Rundgeſpräch mit Hemmarbeitern aus deutſchen Grenz=
gebieten
.
18.55: Das Gedicht; anſchl.: Wetter. Anſchl.: Geſellige Mu=
ſik
aus vergangener Zeit. Holles Madrigalvereinigung, Stutt=
gart
. 19.30: Italieniſcher Sprachunterricht für Anfänger.
20 00: Kernſpruch; anſchl.: Rurmachr. 20.10: Reichsſendung:
Stuttgart: Unſere Saar den Weg frei zur Verſtändigung.
20.40: Reichsſendung. Berlin: Stunde der jungen Nation
Die Kultur der Germanen. 21.10: Eduard Erdmann ſpielt.
Beethoven: Bagatellen, op. 126. Schubert: Sonate A=Dur
22.00: Wetter=, Tages= und Sportnachr. 22.30: Obering.
Nairz: Viertelſtunde Funktechnik. 22.45: Seewetterbericht.
23.00: Leipzig: Tanz= und Unterhaltungsmuſik des Ende=
Orcheſters.

[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 335

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Reich und Ausland.
Die Speſenrechnungen des Dr. Fleſch.
16. Tag des großen Rundfunk=Prozeſſes.
Berlin. Zu Beginn der geſtrigen Verhand=
lung
im großen Rundfunk=Prozeß wurde der
Sportjournaliſt von Rezniczek als Zeuge darüber
vernommen, ob es notwendig geweſen iſt, daß
Fleſch für den Beſuch des Sechstagerennens teuere
Logenkarten gekauft und dann bei der Funkſtunde
liquidiert hatte.
Der Zeuge erklärte, Dr. Fleſch ſei auf ſein drin=
gendes
Erſuchen mehrfach zu den Uebertragungen
von Sechstagerennen zum Sportpalaſt gekommen,
da es wiederholt zwiſchen der Sportabteilung der
Funkſtunde und Alfred Braun zu Differenzen ge=
kommen
war. Die Karten habe die Funkſtunde für
dieſe Uebertragungen ſo in Anſpruch nehmen müſ=
ſen
, daß meiſt für Dr. Fleſch keine mehr zur Ver=
fügung
ſtanden. Außerdem wurde bei der Funk=
ſtunde
Wert darauf gelegt, nicht zu ſehr abhängig
von der Direktion des Sportpalaſtes zu ſein, und
darum habe Dr. Fleſch eigene Logenplätze gekauft.
Im Anſchluß an die Vernehmung des Zeugen
von Rezniczek wurde Fleſch eine Reihe von Reiſe=
liquidationen
vorgehalten, zu denen er erklärte,
daß es ſich ausſchließlich um dienſtliche Reiſen ge=
handelt
habe.
Als dann bei dem weiteren Vorhalt von Spe=
ſenrechnungen
Oberſtaatsanwalt Dr. Reimer mit
einer Frage an Dr. Fleſch eingriff, kam es zu
einer lebhaften Auseinanderſetzung zwiſchen dem
Oberſtaatsanwalt und Dr. Fleſch.
Oberſtaatsanwalt: Ich möchte mal wiſſen, wo=
für
Dr. Fleſch eigentlich nichts liquidiert hatte.
Wir haben hier Liquidationen für Zigaretten,
Wiſky uſw. uſw.
Der Angeklagte Fleſch wandte ſich entſchieden
gegen den Vorwurf, er habe unberechtigt Zigaret=
ten
liquidiert. Er habe einen Etat von vier Mil=
lionen
Mark zu verwalten gehabt und es nicht
nötig gehabt, ſich an Zigaretten zu bereichern.
Dieſe Zigaretten ſeien für die Beſucher der Inten=
danz
beſtimmt geweſen.
Im weiteren Verlauf der Dienstag=Sitzung im
großen Rundfunk=Prozeß wurde die Erörterung
der Speſenliquidation von Fleſch im weſentlichen
abgeſchloſſen.
Der Vorſitzende hat eine Aufſtellung des Sach=
verſtändigen
, aus der ſich die geſamten Speſen
Fleſchs ergeben. Danach hat Fleſch für die ſieben
Monate des Jahres 1929 insgeſamt 6400 Mark,
für 1930 19 000 Mark, für 1931 6900 Mark und für
1932 6800 Mark liquidiert, zuſammen rund 40 000
Mark. Von der Verteidigung wird demgegenüber
darauf hingewieſen, daß bei dieſer Summe auch
die Trennungszuſchläge und Mietzuſchüſſe von ins=
geſamt
rund 10 000 Mark eingerechnet ſeien, ſo
daß ſich die Geſamtſumme nur auf 30 000 Mark
belaufe.
Zum Schluß der Sitzung wurde noch die Ent=
laſſung
Fleſchs im Auguſt 1932 geſtreift. Dr. Bre=
dow
erklärte dazu, damals habe das Reichsinnen=
miniſterium
aus politiſchen Erwägungen heraus
eine Aenderung der leitenden Stellen der Landes=
geſellſchaften
verlangt. Fleſch habe, da er ſeine
bisherige Stellung nicht habe halten können, ſelbſt
um ſeine Entlaſſung gebeten.
Weiterverhandlung am Donnerstag vormittag.

Die Deurſchland=Halle ſoll als Sport= und Verſammlungshalle von gigantiſchen Ausmaßen in Berlin
auf dem Freigelände zwiſchen Funkturm und Avus errichtet und innerhalb eines Jahres fertiggeſtellt
werden. Die neue Rieſenhalle wird nicht nur ſportlichen Veranſtaltungen größten Stiles dienen,
ſondern auch für die Zuſammenfaſſung großer Volksmaſſen bei volkserzieheriſchen Anläſſen beſonders
geeignet ſein.
alſpiel in Prag.
Einſturzunglück bei einem Fuf

Dreiſter Raubüberfall. 5100 Mark erbeutet.
Köln. Am Dienstag morgen gegen 6 Uhr
wurde in Köln=Buchforſt ein dreiſter Raubüber=
fall
verübt. Zwei Männer drangen von der Hof=
ſeite
aus gewaltſam in die Wohnung eines Kauf=
mannes
. Der noch im Bett liegende Kaufmann
und deſſen Ehefrau wurden mit vorgehaltenem
Revolver bedroht und zur Herausgabe des Schlüſ=
ſels
zum Geldſchrank gezwungen, in dem der
Ueberfallene 5100 Mark einkaſſierte Mietgelder
aufbewahrte. Nachdem die Burſchen das Geld an
ſich genommen hatten, feſſelten ſie die Eheleute
mit Stricken, durchſchnitten die Telephonleitung
und flüchteten. Den Geldſchrankſchlüſſel warfen ſie
in den vor dem Haus angebrachten Geſchäftsbrief=
kaſten
.
Schweres Verkehrsunglück.
Deſſau. Auf der Straße ZerbſtRoßlau er=
eignete
ſich in den ſpäten Nachmittagsſtunden des
Sonntags ein ſchwerer Verkehrsunfall. Ein klei=
ner
Perſonenkraftwagen wollte einen in Richtung
Roßlau fahrenden Laſtkraftwagen mit Anhänger
überholen. Da der Führer des Perſonenkraft=
wagens
die Fahrtrichtung des Laſtkraftwagens zu
kurz ſchnitt, erfaßte letzterer den Perſonenwagen
und zertrümmerte ihn vollſtändig. Der Orts=
bauernführer
Hildebrandt aus Keſelitz bei Coswig
war ſofort tot. Die beiden Mitfahrer, Lehrer
Pfennig und Ortsvorſteher Richter, wurden ſchwer
verletzt und liegen im Deſſauer Krankenhaus in
hoffnungsloſem Zuſtand darnieder.
70. Geburkskag von Rudolf Straß.

Bei einem Spiel auf dem Platz des Prager Fußballklubs Slavia brach ein Teil der Stehplatz
Haupttribüne unter der Ueberbelaſtung zuſammen. Hierbei wurden 200 Perſonen verletzt, davon etwa
25 ſchwer. Um eine Panik zu vermeiden, wurde das Spiel fortgeſetzt. So zeigt die Aufnahme das
durch den Einſturz entſtandene Loch und an ſeinem Rande Zuſchauer, die das Spiel verfolgen.

Skimeiſter Bilgeri ködlich verunglückk.
Innsbruck. Der Altmeiſter des alpinen Ski=
laufes
, Oberſtleutnant Georg Bilgeri, iſt am
Dienstag vormittag am Patſcherkofel bei Inns=
bruck
tödlich verunglückt. Er hielt dort ſeinen
erſten Skikurſus in dieſem Jahre ab. Bei einem
Sprung kam er ſo unglücklich zu Fall, daß er
ſchwere innere Verletzungen erlitt, denen er bald
darauf erlag. Bilgeri, der im 64. Lebensjahre
ſtand, hatte als Pionier des Skilaufes europäiſchen
Ruf. Schon vor dem Kriege erſchloß er die öſter
reichiſchen Alpen dem Winterſport. Er war der
Organiſator der Winterſportausbildung der alten
öſterreichiſch=ungariſchen Armee und bildete ein
eigenes Syſtem des alpinen Skilaufes aus. Die
von ihm geſchaffene Bilgeri=Bindung hat ſeinen
Namen in der ganzen Welt bekannt gemacht. In
den letzten Jahren veranſtaltete Bilgerie in Oeſter=
reich
und in der Schweiz zahlreiche alpine Skikurſe.

Am 6. Dezember kann Rudolf Stratz, der geſchätzte
deutſche Romanſchriftſteller, ſeinen 70. Geburtstag
begehen. Die bekannteſten unter ſeinen Romanen
mit denen er ſich eine große Leſergemeinde ge=
ſchaffen
hat, ſind Du Schwert an meiner Linken.
Alt=Heidelberg, du Feine und Der weiße Tod‟

Von einer Steinlawine getötet.
Wi en. Am Montag nachmittag ging über die
bekannte Weißbachklamm bei Strobl im Salz=
kammergut
infolge plötzlichen Tauwetters eine rie=
ſige
Steinlawine nieder. Ein zufällig vorüber=
gehender
Jäger aus Strobl wurde von der Lawine
erfaßt. Er fand unter den Trümmern den Tod;
ſeine Leiche konnte nach Wegräumung der Schutt=
maſſen
geborgen werden.
Hungerſtreik in einem Warſchauer Krankenhaus.
Warſchau. In einem Warſchauer Kranken=
haus
, das von der Univerſität verwaltet wird, iſt
es zu einem Hungerſtreik der 800 Patienten ge=
kommen
. Die Urſache gab ein Wechſel in der Ver=
pflegung
. Die verſuchsweiſe eingeführte neue Koſt
iſt nach Anſicht der mediziniſchen Wiſſenſchaft für
die Kranken viel bekömmlicher als die bisherige
Die Kranken erblickten jedoch in der Schmälerung
der Fleiſchrationen eine Verſchlechterung. Die Ver=
waltung
des Krankenhauſes hat den Forderungen
der Kranken nachgegeben.
Fünf Menſchen auf dem Eiſe eingebrochen
und ertrunken.
Stockholm. Die noch ſchwachen Eisdecken
der Seen forderten am Sonntag mehrere Opfer.
In der Nähe von Solleftea begaben ſich vier junge
Männer mit einem Schlitten auf das Eis. Sie
brachen ein und kamen alle ums Leben.
Bei einem Eishockeyſpiel auf einem See in der
Nähe von Stockholm brach das Eis unter den
Spielenden, und vier Leute ſtürzten ins Waſſer
Zwei konnten ſich ſelbſt retten, einer wurde im
letzten Augenblick geborgen, der vierte ertrank.

Zahlreiche ſchwere Berkehrsunfälle

in Frankreich.
Paris. Im Laufe des Montags ereigneten
ſich in Frankreich eine ganze Reihe ſchwerer Ver=
kehrsunfälle
, die zahlreiche Todesopfer und mehrere
Schwerverletzte forderten. Außer dem gemeldeten
Unfall in der Nähe von Grenoble, bei dem zwei
Schriftleiter des Petit Dauphinois auf der
Stelle getötet und eine ganze Reihe anderer Per=
ſonen
mehr oder minder ſchwer verletzt wurden
ereignete ſich ein ſchweres Verkehrsunglück in der
Nähe von Le Mans, wo ein mit drei Perſonen be=
ſetzter
Kraftwagen auf der naſſen Landſtraße ins
Schleudern geriet und in die Sarthe ſtürzte. Alle
drei Inſaſſen ertranken. Schließlich kam in der
Nähe von Toulouſe ein Autobus ins Schleudern
und ſtürzte um. Sechs der Inſaſſen wurden ſo
ſchwer verletzt, daß ſie in ein Krankenhaus über=
geführt
werden mußten.

Ein franzöſiſcher Fliegerorden.
Paris. Der Luftfahrtminiſter General De=
nain
hat eine Geſetzesvorlage eingebracht, durch
die ein eigener Orden für Verdienſte um die Luft=
fahrt
eingeführt werden ſoll. Die Auszeichnung
entſpricht dem Orden der Ehrenlegion. Es wird
auch hier Ritter, Offiziere und Komman=
deure
geben. Im erſten Jahr ſollen 10 Komman=
deurkreuze
, 100 Offizierkreuze und 250 Ritterkreuze
zur Verteilung gelangen.
Höhenweltrekord des Fliegers Wiley Poſt.
New York. Der amerikaniſche Flieger Wiley
Poſt, der im vorigen Jahre einen Flug um die
Welt in Rekordzeit durchgeführt hatte, ſcheint mit
ſeinem Angriff auf den beſtehenden Höhenwelt=
rekord
für Flugzeuge Glück gehabt zu haben. Wiley
Poſt war vorgeſtern um 14.10 Uhr aufgeſtiegen und
landete nach zwei Stunden elf Minuten bereits
wieder Nach ſeinen eigenen Feſtſtellungen hat er
eine Höhe von 14 630 Metern erreicht. Der Welt=
rekord
des Italieners Donati beträgt 14 433 Mtr.
Die Meßinſtrumente des Flugzeuges von Poſt
werden gegenwärtig einer offiziellen Nachprüfung
unterzogen.
Gerichtliches Verfahren auch gegen die Reederei
der Morrow Caſtle‟.
New York. Die Bundesgerichtsbehörde hat
nunmehr auch gegen den Vizepräſidenten der Ree=
derei
der Morrow Caſtle, der New York Cuba
Mail Steamſhep Company, Gabaud, die Anklage
erhoben. Gleichzeitig wurde der ſtellvertretende
Kapitän Warms und der Chefingenieur Abbott
angeklagt. Alle genannten Perſonen werden be=
ſchuldigt
, der Verletzung der Bundesgeſetze über die
Sicherheit zur See.

Die Ueberſchwemmungs=Kakaſtrophe
im auſtraliſchen Skaak Bickoria.

London. Wie aus Melbourne gemeldet wird.o
droht in dem Ueberſchwemmungsgebiet des Staa=;
tes Victoria infolge Mangels an Trinkwaſſer undd
Nahrungsmitteln der Ausbruch von Seuchen. Die
Behörden verſuchen, die Seuchengefahr dadurch zu
bekämpfen, daß ſie die noch immer von der Außen=
welt
abgeſchnittenen Gebiete durch Flugzeuge mitt
Arzneien und Nahrungsmitteln verſorgen. Dien
Zahl der Todesopfer der Ueberſch vemmungskatas=
ſtrophe
hat nunmehr 40 überſchritten. Tauſende
von Menſchen ſind obdachlos. Der Sachſchaden wirdo
auf über eine Million Pfund geſchätzt.

Die Verluſte bei der Wirbelſturm=
Kakaſtrophe auf den Philippinen.

Marelle
von 8
Berlin e
erſchienel
fentimen
ſtehenden
durch die
fein mög‟
einem V

Manila. Nach den letzten Meldungen ſindd ze entproß de
bei dem Wirbelſturm am Donnerstag abend min= den a. d Hauſ
deſtens 30 Perſonen umgekommen. Außerdem wer= denburg.?

den 70 vermißt. Am Montag wurde der nördlichen en Leies
eeiten Sohnes.
Teil der Inſel Luzon von einem Taifun überraſcht, müt einem feie
ein kleines Motorſchiff ſank. 5 Mitglieder der Be== Guſtav Adolf
en ehren laſſen.
erreter der E
denn ſie wurd
Das Kapland von rieſigen Heuſchrecken- Nenen Vertrage=
des
ſchwediſch
ſchwärmen heimgeſuchk.
weijährige in

ſatzung ertranken.

London. Wie aus Kapſtadt berichtet wird, eikrante, kehte
hat die Heuſchreckenplage in Südafrika dieſes Jahrn Voll Bewune.
ungewöhnliche Ausmaße angenommen. Gegenwär=; che Rebſchile.
ung ſeines
ig haben die mittleren Bezirke der Kap=Provilä5 zſter und ben
ganz beſonders ſchwer zu leiden. Eiſenbahnzüge, a/ Als man ihn

die vom Norden her in Kapſtadt eintreffen, haben
mpfindlich
gewöhnlich bis zu zwei Stunden Verſpätung. Die
MNädch
Heuſchrecken ſammeln ſich auf dem Bahndamm
e zu ein
und bedecken die Schienen in einer Höhe bis zu un meine To
15 Zentimetern. Kommt ein Zug, ſo werden die
Inſekten zermalmt und machen die Schienen ſ0 0A und bei jede
ſchlüpfrig, daß die Züge kaum von der Stelle kom= X hatſcht, erfül
men. Der von der Regierung organiſierte Feldzug, Is der geliebte
bei dem Gift angewandt wird, hat den Nordweſten /, in den Dreißt
der Provinz faſt völlig von der Plage befreit, aber ſeinem Chri
in den mittleren Bezirken ſind bisher kaum Fort= iid ſie die Gefe
ſchritte gemacht worden. Die Methode der Ver= ſng.
giftung der Heuſchrecken mit einer Arſeniklöſung / üſtav Adolf, d
iſt eine zweiſchneidige Waffe; denn wenn dasſelbe Iersheld gilt,
Gebiet immer wieder damit beſprengt wird, um /etod erlitt, ha

neue Heuſchreckenſchwärme zu vernichten, ſetzt ſich / Forſchungen
das Gift im Graſe feſt, und weidendes Vieh und the: berühmte
Vögel, die die Hauptverbündeten der Farmer im . duß nieman
Kampfe gegen die Heuſchrecken ſind, finden den is .o ſchwere
Tod. Die Vorhut der Heuſchrecken iſt nur noch 160 tesrnann und
Kilometer von Kapſtadt entfernt, und wenn kein Cel=enkönig,
Südoſtwind einſetzt und die beranrückenden Inſet niſchen Kampf

tenheere zurückweht, dann werden die ausgedehn=
ten
Obſt= und Weinbezirke des ſüdweſtlichen Kap=
landes
in höchſte Gefahr gebracht werden.

Furchtbare Schneeſtürme
im amerikaniſchen Mittelweſten,
Cbicago. Neue furchtbare Schneeſturme, Nr allmächtie
haben am Montag den amerikaniſchen Mittel= ſitzte Beſtimn
weſten durchraſt. Der Flugverkehr mußte allent= Me Tochter
halben eingeſtellt werden und bei den übrigen Ih harten
Verkehrsmitteln traten ſehr erhebliche Verſpätun= I der Vorſtellu
gen und Unterbrechungen ein. In Wisconſin ent= M, unmittelb
gleiſten zwei Eiſenbahnzüge auf der tiefverſchnei immte Nachf
ten Strecke. In Minneapolis und St. Paul muß= Ncaft unterſteh
ten die Schulen geſchloſſen werden, um die Kin= Mund Schwa
der vor den Gefahren der Witterung während des Adolfs echte
Schulweges zu bewahren. Das Sturmgebiet breitet. s ſind ſeine
ſich über Michigan aus und zieht in nordöſtlichei Miſtert ſtimmt
Richtung weiter.
Der Gouverneur eines mexikaniſchen Staates ſtine wächſt
mit dem Flugzeug tödlich abgeſtürzt.
Wudsfehlers.
Mexiko. Das Flugzeug, in dem der Gouper Men Augen,
neur des Staates Michoacan, General Benignd Agebung und
Serratos, eine Reiſe unternahm, ſtürzte am Mon= M ſenem Tage
tag movgen infolge eines Motorſchadens in der ſcherm ihres
Nähe von Barranca Honda im Staate Michoacan Lm 12. Jahr
ab. Dabei fand der Gouverneur den Tod; der Wd Peher 9

Aroteſtantism
eureation zum
eipung herbei,
hch dem Tod
M bei Lützen,
einer Berli
F ganz in d
Schon dort
iche Würde an

jutant des Gouverneurs ſowie der Flugzeugführet / T die ſie ſpäte
e U8

und ein Mechaniker wurden ſchwer verletzt.

Herrſche

Schweres Exploſionsunglück
in einer mexikaniſchen Feuerwerkskörperfabrik.

Mexiko. In einer hieſigen Werkſtatt fun
feuerwerkskörper ereignete ſich eine ſchwere V9
loſion Ein Arbeiter wurde getötet und 18 An
eiter wurden ſo ſchwer verletzt, daß an ihrem 90
mmen gezweifelt wird.

Rudolf Herzog 65 Jahre all.

Rudolf Herzog begeht am
Geburtstag. Mit ſeinen
en Protektion, Herren=
rgang
hatte Herzog große
er iſt er als Verfaſſer von
Die Wiskottens. Die
unſeaten und Die Stol=
an erſter Stelle 34

[ ][  ][ ]

Aſtnoch, 5. Dezember 1934

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 335 Seite 9

Königin Chriſtine von Schweden.

Von Luiſe Marelle.

Der amerikaniſche Film Königin Chriſtine von
Schweden mit Greta Garbo als Trägerin der
Hauptrolle, der allſeits vom Publikum mit größtem
Beifall aufgenommen wurde veranlaßt uns heute,
eine geſchichtlich autoriſierte Darſtellung des Lebens
jener Königin unſeren Leſern zu unterbreiten. Luiſe
Marcelle hat es in tiefgründiger geſchichtlicher Arbeit
unternommen, in ihrem Buch Königin Chriſtine
von Schweden, das im Verlag Bernard u. Graefe,
Berlin SW. 68, (broſch. 3,75 RM., Leinen 4,75 RM.)
erſchienen iſt, das Leben Chriſtines frei von allen
ſentimentalen Einſchlägen darzuſtellen. Im nach=
ſtehenden
Artikel bringen wir einen Querſchnitt
durch dieſes Buch, der unſeren Leſern Veranlaſſung
ſein möge, Film und Hiſtorie an Hand dieſes Buches
einem Vergleich zu unterziehen.
65 entſproß der Ehe des Königs Guſtav Adolf von
Schweten a. d. Hauſe Waſef und der Prinzeſſin Eleonore von
Brwnenburg das erſte und einzige ſehnſüchtig erwartete
Kindo in kleines Mädchen an Stelle des von den Aſtrologen
propsieeiten Sohnes.
Mit einem feierlichen Tedeum und Böllerſchüſſen hatte
gönng ßuſtav Adolf ſeine kleine Tochter wie einen erſtgeborenen
Prime ehren laſſen. An ihrem erſten Geburtstage mußten ihr
die =betreter der Stände den Huldigungseid
eiſtem, denn ſie wurde auf Grund des um 1604
geſchlioſenen Vertrages von Nörköpping zur Erb=
fürſtin
des ſchwediſchen Reiches erklärt. Als
die zueijährige in Abweſenheit des Vaters
rſchwer rkrankt, kehrt er mit Eilpoſt zu ihr zu=
ſiß
rück. ſoll Bewunderung erkennt er früh die
Gverſtarmiche Regſamkeit und die ungewöhnliche
ho,Begawug ſeines Töchterchens, das bald mit
ärtlicher und bewundernder Liebe an ihm
häng u. Als man ihm von ihren von der Mutter
ererbstei empfindlichen Nerven ſpricht, nimmt
er das leine Mädchen mit nach Kalmar zu einer
Flottwwarade, zu einer Salvenprobe‟: Schießt
los, kſem meine Tochter muß ſich an Knall und
Lärm ewöhnen. Daß ſie die Probe glänzend
beſtehlt und bei jedem Schuß jubelnd in die
Hände latſcht, erfüllt ihn mit ſtolzer Freude.
Al der geliebte und bewunderte ritterliche
Vate: den Dreißigjährigen Krieg zieht und
von nem Chriſtinchen Abſchied nimmt,
ſcheimt ſie die Gefahr zu begreifen und weint
de Ftagellug,
Obutav Adolf, der den Proteſtanten als der
weu ,Glauwesheld gilt, der für das Evangelium den
engt rHeldenod erlitt, hat von dieſem Nimbus durch
hichter neuere Forſchungen etwas eingebüßt, obgleich
endes kauch de berühmte Hiſtoriker L. von Kaſtor be=
der
Fzeugtt diß niemand nach Luther der katholiſchen
ſ Kirchh=o ſchwere Wunden ſchlug, wie der als
ſt m=Staausiann und Feldherr gleich hervorragende
Schrretnkönig. Sein Eingreifen in den welt=
hiſtgaihen
Kampf zwiſchen der alten Kirche und
demt ſruteſtantismus brachte die katholiſche
Reſtcurtion zum Stillſtand und führte die
Entſchedrng herbei, welche der Weſtfäliſche Frieden beſiegelte.
Bch dem Tode des kühnen Schlachtenlenkers 1632 in der
Schlach bei Lützen, kam ſein Chriſtinchen bis dahin in der
Obhuctſeiner Berlinerin, der Dr. Lukretia Schle=
ſeſtel
ſer,,* ganz in die Betreuung der Regentſchaft, an deren
Spitz der allmächtige Reichskanzler Oxenſtjerna ſtand. Des
Vatexzletzte Beſtimmung lautete:
De Tochter ſolle ganz wie ein Knabe erzogen werden,
d. h. hn harten Männern zum Herrſcherberufe.
Aeder Vorſtellung der ſechsjährigen Prinzeſſin im Reichs=
rate
162, unmittelbar nach dem Tode des Vaters, als ſeine
vorleſimmte Nachfolgerin nur bis zur Mündigkeit der
Regeaſhaft unterſtehend, beſeitigt ein alter Bauer alles
Zweiſeh und Schwanken mit dem Ausrufe: Ja, ſie iſt es ſelbſt,
Guſtoc Adolfs echte Tochter, das iſt ſeine Naſe, das iſt ſeine
Stirm ſas ſind ſeine Augen, ſie allein ſoll unſere Königin ſein!
Beſeiſtert ſtimmt die Verſammlung zu und Augenzeugen be=
richtee
,; Schon dort legte das Kind erſtaunlichen Anſtand und
königgite Würde an den Tag.
Ehiſtine wächſt heran, voll Beweglichkeit und Anmut trotz
ihress Puchsfehlers. Mit den charaktervollen Zügen und den
ſtrahllwen Augen, der Fülle goldenen Haares entzückt ſie bald
ihre ingebung und beeindruckt ſie durch ihre Haltung. Sie
war, m jenem Tage an, da der Reichsrat ſie anerkannte, als
Nachfflerin ihres Vaters von ihrer königlichen Aufgabe er=
füllt
, kom 12. Jahre an widmete ſie ſich unter der Leitung
ihrer Fzieher Oxenſtjerna, Baner, Horn, Flemming, Mat=
thige
die ſie ſpäter die fünf großen Greiſe nannte, völlig
den ihr als Herrſcherin wartenden Aufgaben, die ſie mit er=
ſtaunzier
Intelligenz und mit früh entwickeltem Pflicht= und
Verazportungsgefühl zu erkennen und zu beherrſchen trachtet.
Bijunge Prinzeſſin war um dieſe Zeit ſchon ein Wunder
an Eehrſamkeit. Mit ihrem Hauptlehrer Johann Matthiae
hatte / Theologie und Weltgeſchichte und Sittenlehre ſtudiert;
ſie larzmit ihm lateiniſch: Aeſop, Livius, Salluſt, Virgil und
Julims Cäſar, den ſie vor allen liebte und bewunderte. Auch
das Grechiſche beherrſchte ſie bald ſo, daß ſie alle Philoſophen
im Unxt leſen konnte. Dazu ſprach ſie geläufig ſchwediſch,
deutſſh franzöſiſch, holländiſch und italieniſch; ſie wußte ſehr
bald, nder Geſchichte, Literatur und Kunſt dieſer Länder gründ=
ſich
29cheid, dank ihres ungemein ſtarken Gedächtniſſes und
hress ſtenen Sprachtalentes.
Iljunge Regentin hatte nicht viel Zeit für ihr eigenes
Geſchhpt übrig: Dieſe Weſen, die ihre Zeit zwiſchen einem
Namrnind einem Spiegel zubringen.
El dem Problem der Jugenderziehung im allgemeinen
und 3 Fürſtenerziehung im beſonderen hat Chriſtine ſelbſt ſich
viel Iſſhäftigt, wie nicht nur ihre Sentenzen beweiſen, ſondern
auch Aie kleine Abhandlung, in der ſie von der Verantwort=
lichkestder
Erziehung eines Menſchenkindes ſpricht.
At überſchwenglichen Worten wurde ſie bei jeder Ge=
legenM
gefeiert noch ehe ſie zur Königin gekrönt war: Das
Landaurd von Minerva ſelbſt regiert, von der lorbeergekränzten
Kötſtn des Krieges, die zugleich Beſchützerin der Wiſſenſchaft
uud Friedens iſt. Man bewundert ihren Fleiß, aber vor
Men ire Weisheit und Gerechtigkeit und ihre Mäßigung. Die
Gordgeng, die ſie der Literatur, der Wiſſenſchaft und der Kunſt
äuteil derden läßt, trägt ebenſo zu ihrem Ruhme bei, wie die
Dkze ſſten Siege der ſchwediſchen Armee. Von der Pallas
ſordag erwartete man den Beginn des goldenen Zeitalters.
2 0 1650 zur Königin gekrönte Chriſtine lehnte alle Freier
der denen auch der Große Kurfürſt von Brandenburg,
als Y9wer, genannt wird.
von früh lag der ſelbſtherrlichen, von ſtarkem perſön=
icher
Selbſtgefühl getragenen Prinzeſſin jenes freigeboren,
freig eſt und freigeſtorben im Sinn, das ſie ſpäter zu ihrem
Say Much machte. Wohl hatte ſie als Siebzehnjährige für ihren
49Eigeſpielen und ausdauerndſten ihrer Freier, den Sohn
Meiß gnte und des Pfalzgrafen Johann Kaſimir von Zwei=
Trugly für Karl Guſtav von der Pfalz, Intereſſe, ja eine Art
Drnsheit gezeigt. Den ſie zur Ehe drängenden Reichs=
wein ünz dem Lande einen Erben zu geben, antwortete ſie
ſchlal ſtig:

ſichern und Schweden nicht in die gefahrvollen Unruhen eines
Wahlkönigreiches zu ſtürzen unter der Vorherrſchaft des herrſch=
ſüchtigen
Adels, iſt es das einzig Richtige, Karl Guſtav zu
meinem Nachfolger zu beſtimmen. Wenn dieſer Fürſt auch kein
Erbrecht auf die Krone hat, ſo iſt er doch von königlichem Blute,
in Schweden geboren und erzogen, er hat für das Land ge=
kämpft
; er iſt mein nächſter Verwandter und durch viele per=
ſönliche
Vorzüge ausgezeichnet.
Auf die ernſte Kindheit, auf Leiden in den Entwicklungs=
jahren
folgte eine Art Sturm= und Drangperiode unter der
Leitung des Modearztes Bourdeles aus Paris.
Nachdem ſie die Schalheit des Feſtrauſches der letzten Jahre
erkannt hatte, erwachte in Chriſtine als Rückſchlag auf den
Enthuſiasmus neben der Kritik der Vernunft die alte drängende
Liebe zur Wiſſenſchaft, zur Literatur, zur Kunſt als Selbſt=
zweck
und auch die Suche nach der wahren Religion auf
Grund ihres tiefen Bedürfniſſes nach einem feſten Glauben, die
ſie von neuem wie ein Fieber erfaßte, die letzten Endes immer
die ſtärkſte Triebfeder ihrer Natur war, vielleicht um ſo ſtärker,
als ihr ſcheinbar reſtloſes erotiſches Ausleben verſagt war,
ihr leidenſchaftliches Temperament aber ein Ventil haben
mußte, um ſich auszuſtrömen. Ihr durch Bourdelots geweck=
ter
Individualismus wurde nun zur Beſeſſenheit, ſie über=
rannte
alle traditionellen und konventionellen Hemmungen, ſpot=

ü R/Thronfolge nach meinem Tode ohne Leibeserben zu

tete jeden Pflichtbegriffes, zerriß jeden ethiſchen und moraliſchen
Zügel, dem einen Ziel zujagend: Freiheit der Perſönlichkeit,
des Handelns, der Bewegung.
Die damalige Welt, die die Königin Chriſtine mit dem
Wiederhall ihrer ſtarken Perſönlichkeit erfüllte, horchte auf, als ſich
die Nachricht von ihrer Abdankung 1654 verbreitete.
Etwas ganz Außergewöhnliches ereignete ſich in dieſem
Jahre in der Welt, die Abdankung der Königin Chriſtine!
Unter ihren Günſtlingen, die der Hof am Weltklatſch bald
als ihre Liebhaber bezeichnete, war der ſpaniſche Geſandte
Don Pimentel de Padro, der wertvollſte. Der 48
Jahre alte, ernſte, fromme und überaus gebildete Mann, förderte
fanatiſch die Hinneigung der regierungsmüden Königin zur
katholiſchen Kirche. Als er dann ſpäter nach Spanien zurückbe=
rufen
wurde, ſandte er ihr ſchwungvolle Epiſteln von liebender
Anbetung. Möglich, daß auch ſie wie man behauptet, durch
ſeine Glut gewiſſermaßen literariſch entflammt, gelegentlich im
gleichen Tone antwortete.
L. Boreel, holländiſcher Geſandter der Niederlande in Paris,
ſchreibt über einen Brief der Königin an Pimentel, den J. de

Witt, Amſterdam, 1725 veröffentlicht: Nur wer die Königin
nicht genau kennt, ihre impulſiv enthuſiaſtiſche Art, aber auch
ihre majeſtätiſche Würde ignoriert kann fälſchlich annehmen, daß
Ausdrücke faſt leidenſchaftlicher Zuneigung in ihrem Schreiben
an Don Pimentel einer ſinnlichen Liebe entſpringen, während
ſie lediglich der Ausdruck der ungewöhnlichen Hochachtung und
Freundſchaft ſind, die ſie für den Geiſt und die Gaben Don
Pimentels hatte.
Don Pimentel zu ihrem Geliebten zu ſtempeln, wie es in
Pamphleten der Zeit geſchah, liegen, wie geſagt, keinerlei über=
zeugende
Beweiſe vor; er ſelbſt hat auch nach dem Bruch der
vierjährigen Freundſchaft, der 1656 in Italien erfolgte, niemals
verſucht, dieſe Legende zu unterſtützen. In Ungnade gefallen.
kehrte er ſpäter nur tief verletzt und verbittert nach Flandern
zurück.
Auch nach ihrer Abdankung lieſt ſich das Leben der ambu=
lanten
Königin wie die Königin Witwe Anna in Frank=
reich
ſie ſpäter einmal ſpöttiſch bezeichnete, wie ein ſpannender
Roman. Bald zieht ſie als Graf Dohna verkleidet durch die
Lande mit wenigen Vertrauten ohne Bedienung, bald wird ſie
in königlicher Aufmachung mit ihrem Hofſtaate überſchweng=
lich
in den Niederlanden geehrt, war vorübergehend in Schweden,
in Hamburg, vor allem in Frankreich (1656), wo man ihr einen
Einzug bereitete, wie einſt Karl V., der junge Ludwig XIV.
ihr ritterlicher Freund wurde, Mazarin ſie beachtete, die Franz=
Akademie ſie als Unſterbliche feierte. Nach dem offiziellen
Bekenntniswechſel in Innsbruck 1655, empfing Italien, Rom,
Papſt Alexander UII. ſein Patenkind mit der Huldigung:
Unter den Engeln im Himmel iſt die Freude über Euer
Majeſtät Bekehrung ebenſo groß wie auf Erden.
Noch hatte er die Illuſion, eine demütige, vorbildlich
fromme Katholikin gewonnen zu haben, die man bald mit einem
Heiligenſchein umgeben könnte . . .
Zwiſchen dem Heiligen Vater und ſeinem Patenkinde dieſer
neuen, unzähmbaren Tochter der Kirche, Chriſtine Alexändra,
die ſich ſo unerhört unabhängig und ohne Demut in Wort und
Tat zeigte wäre es wohl ſchon damals, wenige Monate nach
dem feierlichen Einzuge in Rom und den Vatikan, zu einem
offenen Bruch gekommen, wenn der Königin nicht ein mächtiger
Beſchützer erſtanden wäre in dem bedeutendſten und einflußreich=
ſten
der Kardinäle: in Dezio Azzolini.
Dezio Azzolini da Fermo drei Jahre älter als Chriſtine,
machte ſogleich bei der erſten Begegnung einen ganz ungewöhn=
lich
ſtarken Eindruck auf ſie, wie nie ein Mann zuvor. Und er
ſoll Dein Herr ſein‟. Dies Wort ſtand über der erſten Stunde
des unmimelbaren Kontaktes: die Natur hatte ihn mit allem
ausgeſtattet, um den Frauen zu gefallen; das Geſicht mit
den energiſchen Zügen hatte zugleich einen gütigen und ſympa=
thiſchen
Ausdruck; Männlichkeit und Stolz prägten ſich in ſeinen
Zügen wie in ſeiner Haltung aus; die dunklen, geiſtſprühenden
Augen wirkten gleich ſtark auf Männer wie auf Frauen. Wenn
er auch wohl niemals zu jenen hohen Geiſtlichen gehörte, die
Liebesabenteuer ſuchten, ſo dichtere man ihm doch welche an,
denn Eros machte nicht halt vor der Biſchofsmütze und dem
Kardinalshute in jener Zeit.
Aus jener Liebe auf den erſten Blick entwickelte ſich eine
bis zum Tode der Königin in Rom 1689 währende Kamerad=
ſchaftsliebe‟
. Dem Freunde widmete ſie ihre 4000 Maximen
und Leitſprüche, die ſie zwei Jahre vor ihrem Tode diktierte
mit den Worten:
Verfaßt von jemand, der niemand fürchtet und von niemand
etwas fordert. Möge der Freund ſich erinnern, wenn er dieſe
Ausſprüche lieſt, verfaßt von einer alten Frau mit grauen
Haaren, daß ſie einſt eine große Fürſtin war, und daß ſie ihren
ſtolzen Sinn nur vor ihm allein gebeugt hat.
Dieſe Lebensleitworte und Gedanken, in
denen ſie eine Art Lebensbilanz zieht, ſind noch heute
leſens= und beachtenswert.
Wie im Leben, wurde ſie auch nach ihrem Tode vergöttert
oder verfemt:
Ihre Natur erſtarrte niemals in Formeln, verlor niemals
den ſtarken Kontakt mit der Wirklichkeit, auf die ſie mit Leben=
digkeit
reagierte. Bewegt von Leidenſchaften, die ſie ja bis
zuletzt als das Salz des Lebens bezeichnete, aber doch niemals
von ihnen geknechtet; eine Freigeborene, niemals eine Hörige,
blieb ſie immer großzügig.
Wohl wollte ſie alles Menſchliche: Tugend und Laſter, alle
Senſationen und Emotionen kennenlernen, wie ſie alles Wiſſen
auszuſchöpfen, die ganze Welt zu umfaſſen trachtet, aber,
noch einmal muß ich das Bild gebrauchen: wie ſie die feurigſten
Pferde liebte und bändigte und im raſenden Galopp zügelte, ſo
blieb ſie auch Herrin über ihre Leidenſchaften.
Sie bemühte ſich, über den Dingen zu ſtehen und hinter die
Dinge zu ſehen, hungrig nach Erkenntnis, die Wahrheit und
Gott ſuchend: ein lebendiger Menſch und eine ſtarke Perſön=
lichkeit
.

Geschichten aus adler Welt

Geſchäfte mit Mäuſen, die keine waren.
(ur) Zürich. Im Wadtland gibt es ſehr viele Mäuſe. Die
Wieſen ſind zerwühlt, die Wurzeln der Pflanzen beſchädigt,
kurzum, man hatte nichts als Aerger mit dieſen Tieren. Um dem
Spuk ein Ende zu ſetzen, hatte man nun Fangprämien ausgeſetzt:
Maus für Maus 20 Rappen, alſo das Fünftel eines guten
Schweizer Franken.
Im Wadtland ging ſeitdem alles auf die Jagd. Aber nir=
gendwo
wurden mehr Mäuſe gejagt und gefangen, als in der
Gemeinde Gryon. Und niemand in dieſer Gemeinde erwiſchte
mehr dieſer Vierbeiner, als der ſonſt ſo wenig geſchickte Land=
wirt
Mühlenmatter. Man mußte das wenigſtens aus der Zahl
der Mäuſeſchwänze ſchließen, deren Ablieferung als Beweis für
die Fanghöhe und als Unterlage für die Prämie genommen
wurde. Wenn der Mühlenmatter ſo weiter machte, konnte wirk=
lich
bald keine Maus mehr im ganzen Wadtland zu finden ſein.
Aber man fiel aus allen Wolken, als man eines Tages daran
ging und die von ihm abgelieferten Mäuſeſchwänze einmal näher
prüfte: Sie waren nämlich nie an einer Maus gewachſen, ſon=
dern
beſtanden aus einer, allerdings ſehr raffiniert hergerichte=
ten
, Schnur, ſauber zerlegt, gefärbt, gerollt, getrocknet, Stückchen
für Stückchen 20 Rappen.
Die Prämien ſind geſperrt, und Mühlenmatter wird vor den
Kadi kommen. Wegen Verfälſchung von Mäuſeſchwänzen. Das
Wadtland aber lacht und amüſiert ſich über den falſchen Mäuſe=
ſänger
von Gryon.
Ungeahnke Folgen einer Wahrſage.
(a.d.) Mailand. Signora Ulrica in Mailand ſteht im Rufe,
eine Wahrſagerin zu ſein. Kürzlich beſuchte ein Arbeiter ſie, der
Zweifel über die Treue ſeiner Ehehälfte im Buſen nährte, ſeit ein
Bekannter ihm anvertraute, er habe ſie in Begleitung eines jun=
gen
Mannes auf dem Domplatz geſehen. Signora Ulrica rief den
König der Hölle an, was 20 Lire koſtete, dann legte ſie die Karten
und behauptete, klar in der Angelegenheit zu ſehen: ſie riet ihrem
Klienten, unverzüglich nach Hauſe zu eilen, da werde er des Rät=
ſels
Löſung finden ..
Tatſächlich: der verſtörte Ehegatte fand ſeine Frau in Geſell=
ſchaft
des ihm beſchriebenen jungen Mannes! Ohne überhaupt eine
Erklärung abzuwarten, verſetzte er ihm eine gehörige Tracht Prü=
gel
. Und erſt auf der nächſten Polizeiwache kam der Bedauerns=

gas den zu erzeugenden Erben betrifft, ſo könnte ich ja, werte zu Wort: er ſei Reiſender in ſeidenen Bettdecken und habe
der jungen Frau eine ſolche auf Ratenzahlung verkauft. Nun ſei
Sensſcut einen Nero wie einen Auguſtus zur Welt bringen.

er erſchienen, um die fällige Rate einzukaſſieren.

Er hatte auch in der Tat tüchtig einkaſſiert, wenn auch
etwas anderes, als er erwartet hatte. Der Ehemann ließ ſich üb=
rigens
verſöhnen, und als Entſchädigung erſtand er ſogar eine
zweite ſeidene Decke für das Ehebett.
Eine Woche Arlaub ein Kuß 14 Tage Gefängnis.
(th) New York. Der amerikaniſche Seekadett Thomas Wil=
ſon
von der Seefahrtſchule in Annapolis iſt kürzlich zu vierzehn
Tagen ſtrengen Arreſtes verurteilt worden. Das will an und für
ſich, auch bei einem Kadetten, nicht allzu viel oder etwas Beſon=
deres
beſagen, wenn nicht der Grund zu dieſer Strafe etwas
abſonderlich wäre:
Wilſon, der eine Woche Urlaub hatte, verabſchiedete ſich näm=
lich
, als er wieder zu ſeiner Schule zurückfahren wollte, auf dem
Bahnhof von Waſhington von ſeiner hübſchen, jungen Braut mit
einem derartigen langen Kuſſe, daß einige der Mitpaſſagiere
ſeines Zuges, vor allem einige ältere Herren, Anſtoß daran nah=
men
und ihn feſtſtellen ließen. Das Militärgericht gab dieſer Be=
ſchwerde
ſtatt, und nun muß der verliebte Kadett vierzehn Tage
lang in einer verdunkelten Kajüte der abgetakelten Brigg Reina
Mercedes für ſeine Leidenſchaftlichkeit büßen. In der Urteils=
begründung
wurde nachdrücklichſt betont, daß ein künftiger Offizier
ſich gerade beim Küſſen äußerſter Diskretion zu befleißigen habe...
Sie drehten ſich im Grabe um.
(im) Mexiko City. Man meint es ja nicht wörtlich, wenn
man ſcherzweiſe behauptet, der oder jener werde ſich aus einem be=
ſtimmten
Grunde im Grabe herumdrehen. Daß ſo etwas aber in
Wirklichkeit vorkommen kann, hat man ſoeben in Mexiko City er=
fahren
müſſen:
Um neuzeitlichen Verkehrsforderungen Rückſicht tragen zu kön=
nen
, mußte dort nämlich kürzlich eine Straße verbreitert werden,
an der ein alter Friedhof liegt. Die Randſtreifen dieſes Fried=
hofes
wurden, wie das in ähnlichen Fällen ja auch in Europa ge=
ſchieht
, kurzerhand enteignet und die Toten mußten umgebettet
werden. Als die ſtädtiſchen Arbeiter die Gräber öffneten, machten
ſie in einer Gräberreihe der Hauptallee die merkwürdige Ent=
deckung
, daß alle Särge ſich in der Erde zur Seite oder gar ganz
herumgedreht hatten, ſo daß ein Teil der Toten geradezu auf dem
Geſichte lag. Allem Anſchein nach hat dieſe ſeltſame Umwäl=
zung
der Toten im klaſſiſchen Lande der Umwälzungen ein ſtrich=
weiſes
unterirdiſches Erdbeben hervorgerufen, das nicht bis an
die Oberfläche der Erde gewirkt hat. Sie ſollen nach Anſicht geo=
logiſcher
Fachleute in Mittelamerika übrigens nicht allzu ſelten
ſein..

[ ][  ][ ]

Seite 10 Nr. 335

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Mittwoch, 5. Dezember

9

Gut Ssaatelllshit.

um dem Geliebten unerkannt nahe zu ſein: die ſtolze Ditha
dienen! Der Verſuch gelingt, der Doktor erkennt ſeine Braut nicht
mehr. Wie die beiden dann doch zueinander finden, das ſchilder
die Verfaſſerin in ihrer feinen, lebenswarmen und zum Herzen
ſprechenden Art.

Deutſches Kriegertum im Wandel der Geſchichte. Von Gerhard
Günther. (Leinen 4.40. RM., Hanſeatiſche Verlagsanſtalt,
Hamburg.)
Dieſes hervorragende Werk eröffnet eine ganz neuartige Sicht
der deutſchen Geſchichte. Sie wird hier dargeſtellt an dem jeweili=
gen
Kriegertum in Zuſammenhang mit der geſamten Verfaſſung
der verſchiedenen Epochen. Das Werk iſt beſtimmt von einem völ=
kiſchen
Denken, dem ſich Geſchichte nicht als eine Kette von Zu=
fälligkeiten
, ſondern als ein organiſches Geſchehen darſtellt, das
durch Volkstum und geſchichtliche Aufgabe bedingt iſt. Noch jede
Nation hat im Kriegertum ihre ſchärfſte Ausprägung erfahren,
denn immer dann tritt der Krieger in Erſcheinung, wenn der Be=
ſtand
der Nation den letzten Einſatz erfordert, wenn um die letzte
Entſcheidung gerungen wird. Das wird uns ſo recht in dieſem
prachtvollen, vom heroiſchen Geiſt erfüllten Werk deutlich. Wir
erfaſſen den Krieger der Volksheere und den des Weltkrieges, den
Freikorpsmann und den Politiſchen Soldaten Adolf Hitlers. Jeder
Typ iſt ſeiner Zeit verhaftet, aber alle ſind Träger der ewigen
Werte des Krieges. Dieſes Werk iſt in der Tat eine grandioſe
Schau, die die ſtaatserhaltenden Kräfte in einem bisher noch nie
gekannten Maße herausſtellt und uns nahebringt.
Walter Bloem: Das Ganze halt! Kriegserlebnis. ( Greth=
lein
u. Co., Nachf., Leipzig. Ganzleinen 4.80 RM.)
Als im Auguſt 1914 die deutſchen Heere nach Oſten und
Weſten gegen den Feind zogen, ritt in ihren Reihen auch der
ſechsundvierzigjährige Walter Bloem an der Spitze der zwei=
ten
Kompagnie des aktiven Preußiſchen Grenadier=Regiments
Nr. 12. In dem Buch. Das Ganze halt! erzählt Walter
Bloem von dem Anteil ſeines Bataillons am blutigen Ringen
um den Douaumont, von ſeiner Tätigkeit als Leiter der Feld=
preſſeſtelle
des Generalſtabs des Feldheeres, und zuletzt von der
Großen Schlacht in Frankreich In verluſtreichem Nachtgefecht
erzwingt das Bataillon Bloem den Uebergang über den Somme=
kawal
ſein Führer wird am folgenden Tage durch die Kugel
eines engliſchen Nachzüglers endgültig außer Gefecht geſetzt,
Ein Werk von unvergänglichem Wert für Kriegs= und Zeitge=
ſchichte
, zudem eine künſtleriſche Geſtaltung hohen Ranges. Es iſt
zugeeignet der deutſchen Wehrmacht von 1934, die das Erbe der
alten Armee ihrer Taten und ihrer Geſinnung wahrt und in
die Zukunft trägt.
Bücher von Staat und Politik. In der Schriftenreihe. Das
neue Reich, die unter Förderung des Stellvertreters des Füh=
rers
im Verlag Callwey, München, von der Deutſchen Akademie‟
herausgegeben wird, iſt das Heft Hitlers Deutſchland
von außen erſchienen. Der Verfaſſer, Prof. Fredrik Böök=
Lund, der 1933 Deutſchland eingehend bereiſte, wird hier der
nationalſozialiſtiſchen Bewegung in hohem Maße gerecht. Das
Heft müßte im Ausland überall geleſen werden. In einer Schrift
Unſer Weg von dem Reichsbauernführer R. Walther Darré
(Verlags= und Vertriebs=Geſellſchaft m. b. H. Berlin) kennzeich=
net
der Verfaſſer in kurzen, einprägſamen Abſchnitten den Weg
von den Grundlagen germaniſchen Bauerntums bis zu der unter
den Leitgedanken Blut und Boden ſtehenden Geſetzgebung des
Dritten Reiches. Raſſenhygieneimvölkiſchen Staat
(Tatſachen und Richtlinien) nennt Prof. Dr. Ernſt Rüdin das
Werk (Verlag J. F. Lehmann), in dem er in Gemeinſchaft mit
namhaften Fachgelehrten die Bedeutung der Raſſenhygiene für
Staat und Volk in Gegenwart und Zukunft, die Erbgeſundheits=
pflege
und die erbbiologiſchen Grundlagen der Raſſenhygiene ein=
gehend
unterſucht. Graphiſche Darſtellungen. Bilder und Regi=
ſter
erhöhen den Wert der Schrift. Unſere Saar heißt die
kleine, mit ausgezeichneten Bildern ausgeſtattete Broſchüre von
Dr. Heinrich Schneider (Edwin Runge Berlin). Der Verfaſſer
hat einen ſyſtematiſchen, knappen und überſichtlichen Katechismus
über das Saargebiet geſchrieben, den man in ie Hand eines
jeden Deutſchen wünſchen möchte. Auch bei unſeren ehemali=
gen
Gegnern dämmert die Erkenntnis herauf, welch ein ſchwerer
Fehler es war, uns unſere Kolonien zu nehmen. Hier erſcheint
von Dr. Joachim Seegert eine Broſchüre Koloniale Schick=
ſalsſtunde
der weißen Raſſe, ein Aufriß, eine Abrech=
nung
und eine Mahnung. Möge das Büchlein die Aufmerkſam=
keit
weiteſter Kreiſe auf das Kolonialproblem lenken, das letzten
Endes eine Raſſenfrage bedeutet. Wege zur Behebung
des Facharbeitermangels lautet der Titel der Nr. 61
der Veröffentlichungen des Reichsſtandes der Deutſchen Induſtrie
(Selbſtverlag des Reichsſtandes). Hier wird in zwei Vorträgen
ein Weg gezeigt zur Behebung des Mangels an Facharbeitern
in quantitativer und qualitativer Hinſicht, der unſerer ganzen
Wirtſchaft in den nächſten Jahren droht. Zum Schluß noch eine
Abſchweifung auf das militäriſche Gebiet. Daß Deutſchland nur
paſſiver Luftſchutz erlaubt iſt, wiſſen wir alle. Leider iſt hier
aber noch ſehr viel zu tun, in erſter Linie durch Aufklärung aller
Volksgenoſſen. Deutſcher Luftſchutz ein Ruf an alle!
von John Fuhlberg=Horſt, nennt ſich eine (Himmelheber=Verlag)
reich und inſtruktiv bebilderte, glänzend ausgeſtattete Broſchüre,
die ſachlich und darum beſonders eindringlich das geſamte, aus=
gedehnte
Gebiet des paſſiven Luftſchutzes behandelt. Zurück in
die unvergeßlichen Auguſttage des Jahres 1914 führt die Schrift
von H. Graf Moltke (Richard Geller, Nowawes) Die deutſche
Tragödie an der Marne, die das ſchon ſo oft erörterte
Schickſal des Marne=Wunders von einer neuen Seite aus an=
packt
. Der Verfaſſer ſieht in Anlehnung an eine Andeutung der
vom Reichsarchiv herausgegebenen amtlichen Darſtellung der
Vorgänge an der Marne das Verſagen des damaligen deutſchen
Generalſtabschefs in der planmäßigen Bearbeitung und Einwir=
kung
auf Generaloberſt von Moltke durch den Theoſophen Rudolf
H. w. w.
Steiner und deſſen okkulte Kreiſe.

Von Gohen and Loien.

Von Karl Helbig.

Im Verlag Brockhaus erſchien ein Buch mit dem
ſeltſamen Titel Tuan Gila. Ein verrückter
Herr wandert am Aequator (Brockhaus, Leipzig).
Dieſer verrückte Herr iſt Karl Helbig, ein jun=
ger
deutſcher Wiſſenſchaftler, der Zentralſumatra zu
länder= und völkerkundlichen Studien bereiſte. Von
einem einzigen Batakburſchen begleitet, der den
Blechkoffer trug, durchquerte Dr. Helbig 2000 Kilo=
meter
Steppe und Urwald darunter die berüchtigte
Einöde Padang Lawas. Seinem Buche, dem eine grö=
ßere
Anzahl ausgezeichneter und origineller Photos
beigegeben ſind, entnehmen wir mit Genehmigung
des Verlags eine Textprobe.
Immer werden den Fremden der reſtliche alte Heidenſpuk und
ſeine Vertreter eher intereſſieren als das moderne Leben, das ſich
in allen Ländern mit junger Entwicklung ſo überaus ähnlich iſt.
Im Batakland gibt es gewiß noch genug des Seltſamen, das die
Blicke auf ſich lenkt. Man braucht nur einmal abſeits der großen
Straßen in ein Kampong zu ſchauen.
Von den Häuſern und ihrer Bemalung ſprach ich ſchon. Wie
ſehr wird es da auffallen, wenn in einem großen, ſchönen Dorf
die letztere einmal gänzlich fehlt und anſcheinend vorſätzlich ver=
mieden
wurde. So iſt es in einem trotzigen Dorf Uluans, Lumban
Rang mit Namen, der Fall, und ſehr richtig wittert man ſofort
irgendwelche beſonderen Anläſſe. Da hatte vor langer Zeit ein
Radja der Marga Si Rait ſich ein mächtiges Haus bauen laſſen.
Nun ſollte es bemalt werden. Aber die gewöhnlichen Farben:
Weiß aus Kreideton, Schwarz aus Ruß und Rot aus buntem
Mergel erſchienen ihm zu gering. Er verfällt auf Blut, Menſchen=
blut
. Das wird ſeinem Hauſe ganz beſondere Fruchtbarkeit ver=
leihen
. Mit dem Tukang, dem Baumeiſter, berät er. Sie kommen
überein, die Sklavin des Radia ſoll in der kommenden Nacht das
Blut liefern. Das Schickſal will es anders. Abends ſtampfen
Häuptlingstochter und Sklavin den Reis im hölzernen Block vor
der Türe. Nimm du meine ſilbernen Armreifen, ſagt die Toch=
ter
zur Dienerin, ſie ſind mir zu ſchwer‟. Die Sklavin nimmt ſie,
Dann gehen ſie ſchlafen, und das Mädchen vergißt, ſeine Ringe
zurückzufordern. Nachts taſten ſich Häuptling und Meiſter zu den
Schlafenden. Sie befühlen vorſichtig die Mädchen. Die da iſt es
nicht, ſie trägt das Silber an den Armen; dort die! Und das
Meſſer zerſchneidet den Hals der eigenen Tochter! Am nächſten
Morgen hat der verzweifelte Radja den Schwur getan; nie ſoll

Deutſchlands Urgeſchichte. Von Prof. Dr. Guſtav Schwantes.
(Leinenband 4. RM., Verlag von Quelle & Meyer.)
Dem Buch von G. Schwantes gebührt das Verdienſt, für die
deutſche Vorgeſchichte zu einer Zeit eingetreten zu ſein, die für die
Kulturhöhe unſerer Vorfahren noch wenig Verſtändnis hatte.
Wenn heute von dem Buch bereits die 5. Auflage erſcheint, ſo iſt
das nicht nur ein Beweis für die außerordentlich lebensvolle und
anſprechende Darſtellung, die dem Buch den Weg in alle Kreiſe
des Volkes ebnete, ſondern auch für die große Aufklärungsarbeit
die der Verfaſſer mit ſeinem Buch leiſtete. Er iſt ein Vorkämpfer
geworden für die Beſinnung auf unſerer Urväter Art und Sitte.
Die vorliegende Auflage erſcheint in einem völlig neuen Gewand.
Die jüngſten Forſchungsergebniſſe ſind berückſichtigt, der Text iſt
teilweiſe ganz neu geſtaltet und das Abbildungsmaterial ſtark
vermehrt und verbeſſert worden.

* Das Volk ſteht auf. Erlebniſſe eines deutſchen Jungen 1806
bis 1813 von Fritz Piſtorius. (Verlag E. A. Seemann,
Leipzig.)
Die wunderbaren Abenteuer des jungen Traugott Piſtorius
laſſen uns die Unglückstage des alten Preußen, die Zeit tiefſter
Not und die gewaltige Erhebung des Jahres 1813 aus nächſter
Nähe miterleben. Wer von uns erinnerte ſich nicht mit Freude
daran wie uns ſelbſt in unſerer Jugend die großen Ereigniſſe
der Geſchichte durch derartige Erzählungen erſt richtig lebendig
geworden ſind! Dabei handelt es ſich bei dem vorliegenden Buch
nicht einmal um dichteriſche Erfindung, ſondern um das wirk=
liche
Erleben des Großvaters des Verfaſſers. Ein packendes Buch,
das ſicherlich auch mancher Erwachſene mit Nutzen und Vergnü=
gen
in die Hand nehmen wird. 70 Zeichnungen des Hiſtorien=
malers
F. Müller=Münſter geben der Ausſtattung dieſes wirklich
beſonders empfehlenswerten Jugendbuches einen beſonderen Reiz.

Michael Prawdin: Tſchingis=Chan, Der Sturm aus Aſien. Ein
Tatſachenroman. Mit 8 Tafeln, 1 Hauptkarte und 2 Nebenkar=
ten
. In Leinen gebunden 5.,80 RM.
Dieſer neue, in großartiger Weiſe packende Tatſachenromon
iſt aus einem Quellenmaterial geſchöpft, wie es nur dem Verfaſſer r
als gebürtigem Ruſſen zugänglich war, anderen Autoren aber bis=
her
verſchloſſen blieb. In unerhörter Lebendigkeit ſehen wir den
dämoniſchen Menſchen vor uns, der mit neun armſeligen Pferdenn
auszog und als Herrſcher eines Weltreiches endete, das die Hälfte=
des
geſamten aſiatiſch=europäiſchen Kontinents umſpannte. Wir
werden Zeuge ſeiner überlegenen Kriegführung, die über chine=
ſiſche
Strategie, ſarazeniſche Reiterei und die eiſengepanzerten Rit=*
ter Europas ſiegte und mit einer einzigen Ausnahme ſtets gegenn
zahlenmäßig überlegene Feinde gewann. Aber wir bewundern auchch
die Weisheit, mit der er regierte. In ſeinem Reich wohnten alle:
Völker Aſiens nebeneinander, in ſeinem Lager wurden alle Reli=
gionen
der Welt gepredigt, und mitten in immerwährenden Krie=
gen
fand er Zeit, der Weisheit der Philoſophen des Oſtens zu lau=u

ſchen. In dem ewigen Ringen zwiſchen Europa und Aſien aber Aun Freu
war Tſchingis=Chans Vorſtoß der gewaltigſte und gefäh

Colin Roß geht in einem neuen Buch Der Wille der Welt
Eine Reiſe zu ſich ſelbſt (Ganzleinen 3,60 Mk.) den Weg
weiter, den er erſtmalig in der Welt auf der Waage beſchritten
hat. Auch das jüngſte Werk des meiſtgeleſenen Reiſeſchrift=
ſtellers
unſerer Zeit dürfte hinter dieſem Erfolg kaum zurück=
ſtehen
. Der Untertitel des Buches Eine Reiſe zu ſich ſelbſt
ſagt, worum es dem Verfaſſer diesmal geht. Der Weltfahrer,
der die Erde kennt wie kein zweiter, reiſt zu ſich ſelbſt! Und
auf dieſe Expedition ins Innere des Menſchen nimmt er den
Leſer mit. Colin Roß will einen neuen Menſchen aus der
Taufe heben, den Herrſcher der Zukunft oder, wie er ihn nennt:
den Ganzen Menſchen, den Menſchen der dritten Welle‟. Nach
Colin Roß ſchwingt das Weltgeſchehen in drei großen Wellen,
die nebeneinander herlaufen. Die dritte Welle ſoll ein neues,
beſſeres Zeitalter ſein, deſſen Geburt wir alle miterleben ſollen.
(Verlag F. A. Brockhaus. Leipzig.)

Warwick Deeping: Keir baut Sybille ein Haus. (Carl Schüne=
mann
Verlag. Bremen.)
Keir iſt ein kleiner Handwerker, und alles, was er erlebt, bis
er endlich ſeiner Sybille ein Haus in einen Garten bauen kann, iſt
das Schickſal von Tauſenden. Es bleibt ihm eigentlich nichts er=
ſpart
, was denjenigen Menſchen heute auferlegt wird, die nichts im
Lebenskampf einzuſetzen haben als einen klaren Kopf und willige
Hände. Arbeitsloſigkeit, Krankheit Kämpfe mit gewinnſüchtigen
Unternehmern und mißgünſtigen Kollegen alles tritt an Keir
heran, aber er bleibt Sieger. Nicht aus eigener Kraft, ihm hilft wie
vielen Menſchen dieſerZeit eine herrliche, lebenstüchtige und herzens=
warme
Frau. Ihre Liebe macht aus demEinzelgängerKeir einen mit=
fühlenden
, ſozial denkenden Menſchen. Sie befreit ihn ſo aus der en=
gen
kleinbürgerlichen Exiſtenz, Keir erfährt durch ihr Vorbild, daß
der Menſch immer groß und frei iſt, wenn er ſeine Selbſtſucht über=
wunden
hat.

Ueberfall Aſiens auf die weſtliche Halbinſel des Kontinents, dern
wohl die endgültige Vernichtung Europas gebracht hätte, wennu MMelſhik
ſeinen Enkeln die Nachfolgefrage und das Vorherrſchaftsverhält= e Klaſſen u
nis in Aſien ſelber nicht wichtiger geweſen wären.
Wenn aus
J. Anker Larſen: Der Stein der Weiſen. (Carl Schünemannu zuſten dem Lal
ſtänung zu 11
Verlag Bremen. 3,25 RM.)
gerden
Wenn wir dieſes Buch aufatmend aus der Hand legen, klingtzg , Faohrtve
in uns nach der Zauber einer auf dem Lande verlebten Jugend.0
Dieſe Kinder, die in einem Inſeldorf an der Oſtſee aufwachſen.n
leben in innigem Einverſtändnis mit den Blumen, Kräutern undd
Tieren, umſchloſſen vom Geheimnis der Natur, leben für ſich, ab=6
geſchloſſen von der Welt der Erwachſenen. Kinder der Sonne, denr einma
herben Meeresluft, des ſüßen Duftes der Wieſen. Wohl begleitets en Aenderunt
der Dichter ſie auf ihrem vielgeſtaltigen Wege weiter: dieſes
Mädchen heiratet früh, jener Junge geht zum Studium auf dieſ
Hochſchule der bleibt als Bauer oder Hirte daheim. Wir wanderm
mit den Heranwachſenden durch kleine und große Städte, erlebeie
Glück und Leid ſtrebender und irrender Menſchen, Liebeständeln,n
ernſte Leidenſchaft, Jagd nach Scheingütern, tiefes Sinnieren. Aben= Eiga Za
immer klingt die Melodie der zauberhaften erſten Jugend weiterwzuls Erſatz.
und das Suchen dieſer Menſchen geht auf ein einziges Ziel. Lar=n Bwdapeſt kon
ſen nennt es den Stein der Weiſen. Er meint damit jene einfache,A, onzuſprechen
ſchlichte Verbundenheit, die das Kind mit dem Geheimnis hat, undd mit all ihren
ſo ſind die Wege ſeiner Geſtalten nichts anderes als Heimwegeg a unſere Man
nach dem glücklichen Zuſtande ihres Beginnes
allem Einſat
Hans Hermann Wilhelm: Das Erbe der Frickes. (Neue Folgeg / Reichsſende
des Romans Die Frickes, Broſchiert 5 RM. Brunnen=Ver=n merſpiels au
lag (Willi Biſchoff), Berlin SW. 68.
en Funk zur
Das Bauernproblem im Ganzen, mit ſeinem Beſitz=Egoismusa / Vorverkauf
und ſeinem =Fürſtentum, mit ſeiner erdhaften Sinnlichkeit, mie
ſeiner angehenden Verſtädterung und ſchließlich mit ſeinem Kampf
gegen Arbeiterſchaft und Finanzamt, iſt noch kaum ſo realiſtiſch / ſenhum
geſchildert worden. Die ganze Erzählung mutet an, wie eine alte
wilde Mär aus der Heidenzeit, und doch ſpielt alles in der Gegen=
Zreita
wart und iſt von unerbittlicher, überzeugender Wahrheit.

(Verlag Feuchtwanger. Halle.)

Nur eine reiche Frau. Roman von Margarete Ankelmam. Anweſenhe
ug des Reich=
Anregung
Ein Frauenroman, der in erſchütternden Bildern Einblick ge 1 mrmier
währt in das Leid einer Frau, in eine Seele, die nach Liebe, Ver=
ſtändnis
lechzt und in der die Welt nichts ſieht als kalte Berech= / de
hieſigen Mar
ung eine reiche Frau nur eine reiche Frau! Wie gerſ ness die Hoſf
jäbe ſie den Reichtum hin für das Glück der geliebten Frau.
Die Län

Heinrich von Treitſchke: Preußens Erhebung. Mit einem Nach=
wort
von Dr. Fritz Eberhardt. (Reclams Univerſal=Bibliothek
Nr. 7263/64. Gebunden 1.10 RM.)
Dieſe Arbeit Treitſchkes iſt eine Perle der deutſchen Geſchicht=
ſchreibung
, ausgezeichnet durch die packende, ſtiliſtiſch feine Schil=
derung
, durch die Kraft des nationalen Empfindens und durch die
ſtarke Perſönlichkeit des Verfaſſers. Mit Genuß lieſt man die
Charakterſchilderungen eines Stein, Hardenberg, Scharnhorſt.
Gneiſenau und erlebt das Heranreifen der großen ſittlichen Ge=
danken
eines Kant, Schleiermacher, Fichte. Wie beim Aufbau
eines Dramas wirkt zuletzt ſpannend und ſiegverheißend die
knappe Darſtellung des ruſſiſchen Feldzuges, mit dem Ausblick
auf die Befreiung Deutſchlands. Das Werk iſt wie für unſere Zeit
geſchaffen, die das gleiche Erlebnis eines tiefen Zuſammenbruchs
und einer großen nationalen Erhebung hatte.

Spielen jede

Ditha will dienen. Ein feinſinniger Frauenroman von Klaua
Haidhauſen. Gebunden 2 RM. Verlag G. J. Manz,
Regensburg.)
Ditha, die Medizinſtudentin, iſt verlobt mit einem jungen
Arzt, Dr. Hormann. Als dieſer ſeiner Braut zumutet, das Medi=
zinſtudium
aufzugeben und ihm als Frau ins Doktorhaus zu fol=
gen
, da fühlt ſich Ditha in ihrem Berufsſtolz gekränkt: das Ver=
löbnis
geht in die Brüche, das Leben führt die beiden weit aus=
einander
. Ditha erwirbt ſich Ruf und Reichtümer als Kinder=
ärztin
in Zürich, während Dr. Hormann als Landarzt im bayeri=
ſchen
Oberland lebt. Aber die beiden haben einander nicht ver=
geſſen
. Insbeſondere Ditha fühlt in ihrem Beruf nicht die erhoffte
Befriedigung: die Liebe fehlt. Und als nun der Doktor eines
Tages eine Aſſiſtentin ſucht, da gibt ſie ihren Beruf auf und geht
unter fremdem Namen und veränderter Geſtalt ins Doktorhaus,

ein Angehöriger ſeiner Marga je wieder ſein Haus bemalen. Bis
auf den heutigen Tag trägt kein Haus eines Si Rait die bunten
Ornamente!
An Götzenbildern fehlt es nicht im heidniſchen Dorf. Da ſind
vor allem die Panghulubalang einiger Worte wert. Sie ſind
durch Einverleibung eines Breies aus beſtimmten tondi haltigen
Körperteilen eines vorſätzlich getöteten Jünglings zauberkräftig
gemacht worden. Durch Eingießen flüſſigen Bleis in den Schlund
hat man die völlig unvorbereiteten Opfer gemordet. So nahm
man ihnen jegliche Möglichkeit, in letzter Minute ihre Peiniger
zu verfluchen. Oft noch haben die Miſſionare die Ueberreſte ſolcher
getöteten Jünglinge gefunden, die in Töpfen im Sopo verwahrt
wurden. Einer der Herren erzählte mir, in einem Falle habe er
die Ueberreſte von ſiebzehn Opfern auf einmal gefunden und be=
ſtattet
! In einem anderen Falle waren die einzelnen Körperteile
eines jungen Mannes in verſchiedenen Töpfen untergebracht, und
an jedem ſteckte ein Schild mit einem Vermerk über den Inhalt;
der flinke Hirſch ſtand auf dem einen; das waren die Beine; die
Ringträger: die Arme, uſw.
Holzpuppen, Porſili genannt, kann man auch am Wege
vorm Dorfe finden. Sie ſind böſen Krankheitsgeiſtern als Erſatz
für erkrankte Menſchen angeboten. Die Seele, der Tondi, hat im
Schlaf den Betreffenden verlaſſen, um einen Traum zu erleben.
Dabei wurde er von einem Geiſte feſtgehalten und kann nicht in
den Körper zurückkehren. Das iſt der Grund der Erkrankung.
Wann es ihm beliebt, kann der Tondi den Leib verlaſſen, und
darum tut jeder gut, ihn zu pfiegen und zu ſchonen, um ihn bei
ſich zu halten. Beſonders bei Kindern bütet man ihn, denn er iſt
in deren Körpern noch nicht recht heimiſch und wandert bei der ge=
ringſten
ſchlechten Behandlung aus. Nicht einmal direkt mit dem
Namen ſoll man ſie anrufen, weil ſich der Tondi dann erſchrecken
könnte. Stirbt ein Menſch, dann verläßt ihn ſein Tondi und wird
zum Begu, zum gefürchteten Totengeiſt. Solche Begu abzuweh=
ren
iſt eifrigſtes Bemühen aller heidniſchen Batak, und ſelbſt
jener, die ſich Chriſten oder Muſelmanen nennen. Sorglich ſchließt
man vorm Schlafengehen Tür und Fenſter und verſtopft möglichſt
ſogar alle Ritzen. Zumal in den erſten Wochen nach dem Begräb=
nis
kehren die Geiſter gern in ihr Dorf zurück und können den
Bewohnern argen Schaden zufügen. Sie wollen ihre Angehörigen
zu ſich holen. Beſonders die toten Eltern haben Sehnſucht nach
ihren Kindern. Um eine Entführung zu vermeiden, wird unter
die Treppe des Hauſes ein Trog mit Waſſer geſetzt und ein ſchwe=
lendes
Feuer entzündet. Denn Waſſer und Feuer ſcheuen die
Begu. Auch kleine Seelenhäuschen errichtet man ihnen, getreue
Abbilder der Wohnhäuſer, um ihnen einen Aufenthaltsort zu
ſchaffen. Zum Häuptling, zum Sumangot, über die gemeinen

Ludwig Huna: Helgi. Eine nordiſche Liebesmär Roman,u usſallen wint
(Grethlein u. Co., Nachf., Leipzig, Ganzl. 5.50 RM.)
Auf dem mythiſch heroiſchen Untergrund der Edda baut Hunu / Kurſiſt
ſeine Sagenhandlung auf, die, angelehnt an das Lied von Helgi,,
dem Sohne des Königs Hiörward, einen großen Teil des ge==hmen auf die
waltigen nordiſchen Sagengutes uns näherbringt. Der poetiſche m heute wird
Gehalt der Edda wird durch die Geſtaltungskraft und die ſchöp= wle von Groß=
feriſche
Phantaſie des Dichters in die reichbewegte Handlungs, munhänger
verwoben und zu künſtleriſcher Einheit verbunden, die den Leſern z Handballtu
bis zum Schluß in ihren Bann zieht. Mit einer gediegenen, demu mebsloſe 25 P
Stoff angepaßten Sprachkunſt, hat Hung den ſchweren Stoff ge=
meiſtert
und läßt uns in das Leben und Fühlen der germani=
ſchen
Vorwelt einen tiefen Einblick gewinnen. Das Buch eignetze MddANr- Wit
ſich auch für die reifere Jugend.
10 1-komb.
* Hämkens, Freerk Haye: Hermann der Cherusker. Erzählungy hmb. Lengfelt
aus der frühgermaniſchen Geſchichte. Mit 13 ſchwarzen Blel / Spachbrücken=G
dern von Werner Chomton. 1,60 RM. K. Thienemanns Veie) onb. Groß=
lag
, Stuttgart S. K. M. E.
Mmart=Zell 1
Heinberg, Erna: Der Freundſchaftsbund. Eine Erzählung füun Beſurth-Bi
junge Mädchen. Aus dem Däniſchen übertragen von Paulinem 7 chen Spielen
Klaiber=Gottſchau. Mit 4 farbigen Bildern von Karl 900 T,0s Spel in
Schultheiß. Halbleinen 2 RM. K. Thienemanns Verlach) eil waren es
Stuttgart S. M. 1016.
D Nannſchafte
Der Verlag Thienemann hat zu Weihnachten wieder einm Lwielt. Der ſi
Reihe von ſehr hübſchen. billigen Jugendbüchern herausgebrachug.
In der Reihe der urgeſchichtlichen Bücher erſchien: Hermann de
Cherusker, eine lebendige und packende Schilderung des germanu9 9 3G. Frankf=
ſchen
Helden und ſeiner abenteuerlichen Taten. Hein Spuchan
fink, der Bremer Schiffsjunge, wird manchen Jungen begeiſtermt Ab Kopenhag
Die ſpannende Erzählung Erna Heinbergs wird von 9
Mtag nachmi
jungen Leſerinnen nicht nur mit Spannung, ſondern auch .Mſe
RDmnhelt (en-
Gewinn aufgenommen werden.
M felgten

Totengeiſter kann der Begu anvancieren und ſchließlich zum Sohl. 0 Punlten
baon, zum Halbgott, wenn er zahlreiche männliche Nachkommk
zeugte, dieſe ihm gebührende Opfer bringen und er zu Lebzeite?
ein angeſehener Mann war. Als ſolche haben ſie einen feſſe?
Wohnſitz: einen heiligen Hain oder einen Felſen, ein geheimnls.
volles Tal oder einen Waſſerfall. Dort reſidieren ſie in ſchoſ.
Kampongs im Kreiſe der dienſtbaren Begu. Jeder Lebende wa.
in der Nähe eines ſolchen Sombaon größte Ehrerbietung. 9
Sittſamkeit. Pomphafte Knochenfeſte veranſtaltet man, wenn. O
Knochen eines Toten wieder ausgegraben, aufs neue an geweigle.
Platz beſtattet werden und der Totengeiſt damit befördert wi.
Gerade dieſe Knochenfeſte ſind es, die manchen Heiden noch.""
halten, zur Chriſtenlehre überzutreten. Seinen Vätern dieſe Cie
zu erweiſen, iſt ſein höchſte Pflicht Laßt uns erſt unſere 20.
begraben, wie es ihnen zukommr, ſagen ſie den Miſſiohgl
dann wollen wir gern zu euch kommen! Eine Pietät, die Ne
gewiß nicht verwerfen kann.
Furcht vor dem Tode kennt der Batak nicht. Er iſt Faſcl
Beha binahen! (was iſt dabei zu machen) ſagt er. Es iſt ſie
das Schickſal, und dieſes hat man ſich vor der Geburt ſelbſ.
Himmel erwählt. Irgendein niederwirbelndes Blatt vom Alwe‟
Weltenbaum, der Milchſtraße, hat man aufgeleſen und fand.."
Schickſal darauf verzeichnet.
Viele verfertigen ſich zu Lebzeiten ihren Sarg ſelber.
geben ihn in Beſtellung. Man will doch ſehen, worin man.
ſpäter einmal aufhalten wird! Früher bewahrte man den Si"
mit der Leiche des Familienvaters lange Jahre im Sopo ode.."
dem Bonggarbonggar, einer offenen Laufgalerie am Hauſe. 2
bettete den Leichnam in unenthülſten Reis, der das Leichenca
aufſaugen ſollte, und brachte ferner eine Ablaufröhre aus D2.
bus am Sarg an, die in den Erdboden führte. Uebrigens ſol.
cher Reis nach der ſchließlichen Beſtattung der Ueberreſte no9
die Schweine verfüttert worden ſein, wohl, um auch die lche*
Reſte von den Kräften des gewaltigen Toten noch auszunth.
Heute müſſen die Särge ſchnellſtens begraben werden. Die 200
lung im Sarg darf ja nicht größer ſein als der Leichnam un.
Grab nicht größer als der Sarg. Denn ſonſt wächſt der Begl
Toten zum ſchrecklichen Nurnur aus, der ganze Dörfer.
ten kann.
Das Begräbnis eines angeſehenen Mannes iſt ſtets ein.""
ßes Feſt. Bei unbedeutenden Toten aber macht man nicht.
federleſens. Mehrmals ſah ich, wie man bei Begrähnilſel.
Särge ſolcher Abgeſchiedenen achtlos ſtehen ließ, um eiſ..
Ziuarette zu rauchen oder einen Priem zu drehen. Man Dei

den Hunden nicht, die ſie beſchnupperten, bekläften und ſe..
Bein daran hochhoben.

[ ][  ][ ]

Mwtoch, 5. Dezember 1934

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 335 Seite 11

AAllsrBAs dOAat
Angulns Manonaie für Sarmſtauk.
Kreisſchiedsrichker=Arbeitsgemeinſchaft
ein ſtürter Gesner:

Wi haben bereits die deutſche Mannſchaft für den am kom=

nendem Sonntag. 14.30 Uhr im Böllenfalltor=Stadion vor ſich
gehenme Länderkampf Deutſchland Ungarn mitgeteilt, näm=
ſch
; ſüther; Brohm, Pfeiffer; Stahl Daſcher Rutſchmann;
Feick, Salt, Spengler, Engelter, Goldſtein. Als Erſatzleute ſind
einbevin: Avemarie (TSG. 46 Darmſtadt). Dittmar (98
Darmnut) Gebhardt=Fürth als Läufer. Meyer (TSG.
16. 4üy und Freund (SV. 98) als Stürmer,

Mielſperre aus Anlaß des Länderſpiels
iſt für Ae Klaſſen und alle Spiele im Bezirk Main=Heſſen an=
geordmel
. Wenn aus den Bezirken Pfalz und Saar Vereine und
Manmäften dem Länderſpiel beiwohnen wollen, ſo iſt dem eben=
falls
ſchnung zu tragen, und die angeſetzten Spiele müſſen ab=
geſetztſurden
. Die Vereine werden darauf aufmerkſam gemacht,
von danFahrtverbilligungen der Deutſchen Reichsbahn Gebrauch

zu machn.

Ungarns Nakionalmannſchaft

iſt nonh inmal einer Prüfung unterzogen worden, und nach ver=
ſchiedeun
Aenderungen wurde folgende beſte Auswahl endgültig
denanmt
Angyal
Kisfaludi Koſtyal
Benda Rigo Zalai
Eiga Takacs Wilkey Frics. Cſillag
Engel!s Erſatz.
AluBudapeſt kommt alſo eine Mannſchaft, die als die beſte Ver=
tretumg
inzuſprechen iſt und die, darüber darf kein Zweifel be=
ſtehen
, nit all ihrem Temperament und gutem techniſchen Rüſt=
zeug
ffürunſere Mannen ein ſtarker Gegner ſein wird, der ſicher=
lich
mtallem Einſatz um ein ehrenvolles Reſultat kämpft.
Dr Reichsſender Frankfurt nimmt die letzten 15 Minuten
Viverſpiels auf. dieſe Reportage gelangt am Abend im
Anuelle Funk zur Sendung.
D9=Vorverkauf zum Spiel iſt bereits eröffnet.

glenhandballkurnier in Darmſtadt.
Freitag abend in der Feſthalle.

D6e Anweſenheit zahlreicher guter Handballſpieler bei dem

Lehrgam des Reichshandball=Lehrers Kaundynia in Darmſtadt

hat dict Inxegung ausgelöſt, die hieſigen Handballvereine zu einem
hallemunker zuſammenzubringen. Das iſt gelungen. Am Freitag
abend uw die Feſthalle wieder einmal nach langer Pauſe die
beſten bſisgen Mannſchaften im ſchnellen Kampf ſehen, wobei wir
allerdſes die Hoffnung ausſprechen möchten, daß kein Spieler,
der führ ie Ländermannſchaft vorgeſehen iſt, durch Verletzungen
iwa afi llen wird.
In ſpielen jeder gegen jeden ſtehen ſich gegenüber:
KurſiſtenSV. 98PolizeiTSG. 46.
Wir kluen auf die Mannſchaften noch zurück.
Scn heute wird darauf aufmerkſam gemacht, daß angeſichts
Ftill von Großveranſtaltungen im Sport auf den Geldbeutel
SSttanhänger Rückſicht genommen wurde und die Eintritts=
ſeiſe
an Handballturnier äußerſt gering ſind (40 Pfg., Jugend
ud Emrbsloſe 25 Pfg.).

des Kreiſes Skarkenburg.
Am Samstag, den 8. Dezember 1934, findet um 6 Uhr in der
Krone in Darmſtadt die Geſamtveranſtaltung ſämtlicher Schieds=
richter
des Kreiſes Starkenburg ſtatt. Es iſt dies die zweite der=
artige
Veranſtaltung ſeit der Neuordnung des Sportweſens, die
neben den monatlichen Pflichtſitzungen alle 4 Monate für ſämt=
liche
Angehörige der einzelnen Untergruppen in Darmſtadt abge=
halten
wird. Die erſte Veranſtaltung im Monat Juli, ſowie die
monatlichen Pflichtſitzungen haben einen hervorragenden Beſuch
aufzuweiſen, ſo daß wir mit einer Anweſenheit von 150 Schieds=
richtern
rechnen. Der Zweck der gemeinſchaftlichen Tagung iſt die
Behandlung von allgemein wichtigen Fragen, die auch für jeden
Sportintereſſenten von Intereſſe ſind. Wir geſtatten uns daher,
die Herren Vereinsvertreter, die Vertreter der Sportpreſſe und
die Sportberichterſtatter herzlichſt einzuladen. Wir erwarten mit
Beſtimmtheit, daß insbeſondere die Vereinsvertreter der näheren
Umgebung an der Tagung, die ihr eigenes Intereſſengebiet ein=
gehend
behandelt, teilnehmen werden. Es werden bei der Veran=
ſtaltung
namhafte Vertreter der Sportbewegung erſcheinen und
das Wort ergreifen, ſo daß es ſich ſchon lohnt, einige Stunden
hierfür frei zu machen, um ſich gleichzeitig von der internen Arbeit
der vereinseigenen Schiedsrichter zu überzeugen. gez. Hillgärtner.

Weihnachten in Schnee und Sonne in
Keſſeiwang mangau
3 Winterſport=Fahrten
1. Fahrt vom 22. Dezember 1934 (Nachts) bis 5. Januar 1935
14 Tage .
. . . RM. 82.
2. Fahrt vom 25. Oezember 1934 (Nachts) bis 5. Januar 1935
11 Tage
. . RM. 71.
3. Fahrt vom 25. Dezember 1934 (Nachts) bis 2. Januar 1935
8 Tage.
.. . RM. 54.
Es wird Zeit, daß Sie ſich durch Anmeldung Ihr
Quartier ſichern. Anmeldungen und Auskunff am
Reiſeſchalter des Darmſtädter Tagblatt.

Vorläufige Orksgruppe des Reichsbundes
für Leibesübungen.
Ich mache nochmals auf die heute abend 8.30 Uhr im grünen
Zimmer der Woogsturnhalle ſtattfindende Sitzung des Reichs=
bundes
für Leibesübungen, Ortsgruppe Darmſtadt, aufmerkſam
und erſuche um pünktliches Erſcheinen. (gez.); Löwer.
Schießſporkklub Windmühle erringk den
Großen Preis von Wiesbaden!
Die Schützengeſellſchaft Wiesbaden veranſtaltete am Sonntag
einen großen ſportlichen Wettkampf im Kleinkaliber=, Wehrmann=
und Jagdſchießen. Der Schießſportklub Windmühle beteiligte ſich
hierbei am Kleinkaliber= und Wehrmannſchießen mit je einer Her=
Mannſchaft. Angetreten waren 18 Mannſchaften aus verſchiedenen
Städten, und jeder gab ſein Möglichſtes her, um ſeinen Verein in
den Beſitz des wundervollen Ehrenpreiſes zu bringen. Windmühle
errang mit einem Durchſchnitt von 9 Ringen pro Schuß, hart be=
drängt
von Wiesbaden, den Sieg im Kleinkaliberſchie=
ßen
. Im Wehrmannſchießen, reichte es der Mannſchaft
zum 2. Platz; auch hier entſtand zwiſchen Wiesbaden, Darmſtadt
und Worms ein heißer Kampf, den erſt der letzte Schuß entſchied.
Mit dieſem Schießen wird die diesjährige Saiſon beendet ſein,
nachdem der Klub auch in dieſem Jahr im Mannſchaftskampf keine
Niederlage erlitten hat.
Im Einzelkampf ſtellte Schütze Rau ſein großes Können er=
neut
unter Beweis. Er errang ſowohl im Wehrmann= ſowie auch
im Kleinkaliberſchießen den 1. Preis. Auch das neue Mitglied
Emslander zeigte ſich im Kleinkaliberſchießen als ſein eben=
bürtiger
Gegner, ein jeder ſchoß 383 Ringe von 400 erreichbaren.
Emslander belegte den 2. und Schneider mit 374 Ringen den
6. Platz.
Mit dieſem Schießen zeigte die Schützen=Geſ. Wiesbaden, daß
man auch das Schießen als Sport anſprechen kann, der heftig da=
nach
ſtrebt, Volksſport zu werden.

Fußball.

zundball=Winkerhilfsſpiele im Odenwald.

Eklch 1.komb. Steinbach=Kirch=Brombach 11:4; Groß= Um=
ſadt
4 -lomb. Lengfeld, Richen und Semd 9:3; Groß=Zimmern 1.
lomu spachbrücken=Gundernhauſen=Klein=Zimmern 14:5; Rein=
heim
komb. Groß=Bieberau=Nieder=Klingen 15:6; König 1.
komb. Yomart=Zell 17:3; Fr.=Crumbach 1.komb. Reichelsheim=
PfaffenzeerfurthBöllſtein 5:4.
Ballen Spielen ſiegten die Platzmannſchaften und zwar,
bis aufdas Spiel in Fränkiſch=Crumbach, ziemlich hoch. Zum
größten Teil waren es einſeitige Treffen. Durchweg fanden ſich
die konnl Mannſchaften nicht zuſammen. Zum Teil wurde auch
luſtlos zſpielt. Der finanzielle Erfolg iſt nicht überall zufrieden=
ſteuenn
.
Handäiz. JG. Frankfurt Merck Darmſtadt 7:15.
Beſt Kopenhagener Sechstagerennen lagen nach 91 Stunden
In MAustag nachmittag Rauſch/Falck=Hanſen (276 Punkte) und
eharlßa Danholt (205 Punkte) an der Spitze. Mit einer Runde
Rückſtäy folgten Buyſſe/Anderſen mit 151 und Braspenning/van
Nevell nit 76 Punkten. Gefahren waren um dieſe Zeit 2265,4
Kilompetr.

Turnerbund Jahn 1875 Darmſtadt.
Die Vereinsleitung hat ſich entſchloſſen, den an ſie gerichteten
Wünſchen Rechnung zu tragen und hat die Genehmigung zur Ab=
haltung
eines Trocken=Skikurſes für Mitglieder und Freunde des
Vereins gegeben. Am Mittwoch, den 5. Dezember, findet der
erſte Abend im Turnhaus, Dieburger Straße, ſtatt. Alle Mitglie=
der
, die ſchon mit Brettern umgegangen ſind, und ſolche, die es in
dieſem Winter vorhaben, können daran teiknehmen. An dem erſten
Abend brauchen die Skier nicht mitgebracht zu werden. Zuerſt
wird eine Gymnaſtik den Anfangsübungen vorausgehen und dann
ſpäter wird mit den praktiſchen Uebungen des Kurſes begonnen
werden. Alſo, falls Sie Luſt und Liebe haben, am Mittwoch im
Sportdreß antreten um 8.15 Uhr im Turnhaus. Mitglieder und
Gäſte ſind frdl. willkommen. Der Kurſus iſt für Mitglieder frei.
Gäſte zahlen einen kleinen Unkoſtenbeitrag.
Meiſterſchaften auf der Makte.
Im Bezirk Main=Heſſen ſetzte die Rückrunde mit
Hochdruck ein. Die zunehmende Ringſtärke aller Mannſchaften
brachte ſpannenden Sport. Der Zeitpunkt der Ueberraſchungen
dürfte nicht mehr fern ſein. Der Favorit Mainz brachte den
Frankfurtern eine empfindliche Niederlage bei mit 12:5, dadurch
wurde das knappe 10:8=Vorkampfreſultat berichtigt. Die von
Kampf zu Kampf beſſer werdenden Eckenheimer vollbrachten die
Meiſterleiſtung, in Groß=Zimmern 10:7 zu gewinnen. Hanau
fertigte Weiſenau 16:3 ab, und Polizei Darmſtadt gelang es,
Neu=Iſenburg 16:3 niederzukämpfen. Der Tabellenſtand iſt:
Mainz 18:2 Punkte, Hanau 14:6. Eckenheim 12:8, Groß=Zimmern
10:10. Neu=Iſenburg 9:11. Frankfurt 8:10. Dieburg 7:7. Wei=
ſenau
6:12. Polizei Darmſtadt 2:10, KSV. Darmſtadt 2:10.
Athl.=SV. Germania 1895 Darmſtadt.
Unſerem Ehrenmitglied Kreisſportwart Peter Kaltwaſ=
ſer
. Darmſtraße 21, wurde das goldene Sportabzeichen ver=
liehen
. Wir gratulieren unſerem Sportkollegen der noch als
46=Jähriger dieſe ſportliche Leiſtung vollbracht hat.

TV. NeuſtadtTSV. Lengfeld 0:4 (0:3).
Am Sonntag weilte TSV. Lengfeld zum Verbandsſpiel in
Neuſtadt und konnte 4:0 (3:0) die Punkte mit nach Hauſe neh=
men
. Die Lengfelder Mannſchaft zeigte in der erſten Halbzeit
wieder mal ein Spiel, an dem man ſeine Freude haben konnte,
was das Halbzeitreſultat von 3:0 beweiſt. In der zweiten Halb=
zeit
ließ Lengfeld merklich nach, wodurch Neuſtadt mehr zu Wort
kam und manchmal ſehr gefährlich wurde, ohne jedoch was Zähl=
bares
zu erreichen. Lengfeld wurde gegen Ende des Spiels wie=
der
beſſer und konnte auf 4:0 verbeſſern. Die Neuſtädter Mann=
ſchaft
ſpielte mit großem Eifer und ſehr anſtändig. Die Leng=
felder
taten alle ihre Schuldigkeit, ſo daß das Spiel im wahrſten
Sinne des Wortes ein Propagandaſpiel war. Der Schiedsrichter
leitete ausgezeichnet. Das Spiel der 2. Mannſchaft endete 3:1
für Neuſtadt, während die Jugend gegen TSG. 46 Darmſtadt 4:1
verlor.
Die Handballabteilung ſtand im Dienſt der Winter=
hilfe
.
SV. Weiterſtadt Union Wixhauſen 3:3 (2:2).
Mit dieſem Reſultat trennten ſich beide Gegner in Weiter=
ſtadt
. Die Einheimiſchen konnten noch wenigſtens einen Punkt fur
ſich behalten. Die Leiſtungen beider Mannſchaften waren ziemlich
gleich, was auch das Unentſchieden zum Ausdruck bringt. Das Feld=
ſpiel
war verteilt, nur hatten die Gäſte ein Plus im Zuſammen=
ſpiel
, das man bei Weiterſtadt überhaupt nicht ſah. Die Gäſte er=
zielten
ihr 1. Tor durch einen Elfmeter, Weiterſtadt hat jedoch
bald wieder gleichgeſtellt durch einen ſchön getretenen Eckball. Die
Einheimiſchen erhöhen ſogar auf 2:1. Kurz vor der Pauſe zieht
Wixhauſen bei einem Durchbruch gleich. Nach dem Wechſel reißt
Wixhauſen die Führung an ſich. Beide Mannſchaften ſtrengen ſich
nun an, die Gäſte, um ihren Vorſprung zu halten, und Weiter=
ſtadt
, um den Ausgleich zu erzielen. Hüben und drüben gibt es
zwei Eckbälle, die aber nichts einbringen. Kurz vor Schluß, man
glaubt ſchon an einen Sieg der Union, ſtellt Weiterſtadt durch
einen Eckball den Ausgleich her. Die letzten Minuten bringen
nichts mehr ein. Dem Spielverlauf nach iſt das Unentſchieden ge=
recht
. Ecken 4:5. 2. Mſch. 1:4 für Wixhauſen. Am kommenden
Sonntag Rückſpiel in Wixhauſen.

Tiſchkennis.

Sportverein Darmſtadt 1898TC. Frankfurt=Weſt.
Nachdem ſchon einige offene Turniere vom Stapel gegangen
ſind, werden nun auch die Verbandsſpiele um die Mannſchafts=
meiſterſchaft
im Gau 13 geſtartet. Gleich im erſten Spiel empfängt
unſer einheimiſcher Titelverteidiger ſeinen ſtärkſten Rivalen, die
Mannſchaft des TC. Frankfurt=Weſt, der die bekannten Rang=
liſtenſpieler
Ulrich (ſüdd. Meiſter) und Schäfer angehören. Schardt
und Wöbke auf Darmſtädter Seite werden zuſammen mit vier
weiteren Vertretern verſuchen, im erſten Spiel die Punkte, in
Darmſtadt zu behalten. Das Spiel findet heute Mittwoch
abend 8 Uhr im Bürgerhof Eliſabethenſtraße, ſtatt.
Handball=Winterhilfsſpiele im Odenwald.

Weikerbericht.

Ausſichten für Mittwoch: Nach, Regenfällen zunächſt noch mild;
ſpäter Temperaturen zurückgehend. Winde aus ſüdlicher
Richtung.
Ausſichten für Donnerstag: Immer noch ſehr unbeſtändiges Wet=
ter
mit wiederholten Niederſchlägen.

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