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*
Tarnft
D
Tblatt
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel ip Bild und Wort
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Nummer 100
Donnerstag, den 12. April 1934.
196. Jahrgang
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Polen für allgemeinen Minderheitenſchutz.
Polniſcher Ankrag beim Völkerbund auf Einrichkung eines allgemeinen Minderheikenſchutes.
Schlechte Ausſichten für den polniſchen Ankrag.
* Minderheikenſchickſal.
Die polniſche Regierung hat dem Völkerbund einen Antrag
zugehen laſſen, beim Völkerbund einen allgemeinen
Minder=
heitenſchutz einzurichten.
Der Antrag kommt nicht überraſchend. Polen liegt ſeit
einiger Zeit mit der Tſchechoſlowakei wegen der Behandlung
der polniſchen Volksſplitter im Teſchener Ländchen und in
Mähren wieder in heftigem Streit. Alle Verſuche, auf
diplo=
matiſchem Wege die Schwierigkeiten zu überwinden, ſind
er=
gebnislos geblieben. Der Antrag, beim Völkerbund einen
inter=
nationalen Minderheitenſchutz einzurichten, iſt die direkte Folge
dieſes Konfliktes.
Uns berührt ein derartiger Antrag nicht, weil es auf
deut=
ſchem Gebiet nennenswerte Minderheiten nicht gibt. Außerdem
ſind ſie durch die deutſche Geſetzgebung ausreichend geſchützt.
Soweit es ſich um Polen in Schleſien handelt, kommt auch noch
die oberſchleſiſche Konvention hinzu. Dagegen läßt ſich gleiches
für die deutſchen Minderheiten im Ausland nicht behaupten.
Die Politik der Staaten, die deutſche Volksſplitter beherbergen,
war und iſt darauf eingeſtellt, das Deutſchtum zu vernichten.
Wir haben in der Vergangenheit gerade in Genf leidenſchaftlich
um das Schickſal unſerer Volksgenoſſen im Ausland gekämpft.
Wir haben aber niemals größere Erfolge nach Hauſe bringen
können. Gerade jetzt müſſen wir wieder ſehen, wie Litauen
den Verſuch macht, die Memelländer zu
entrech=
ten, um dann langſam zu einer Entdeutſchung
übergehen zu können. Mit Polen aber haben wir die
ſtärkſten Kämpfe auszufechten gehabt. Dasſelbe Polen wünſcht
jetzt, daß alle Minderheiten in allen Ländern gleichmäßig beſchützt
werden. Es hat dieſem Wunſch allerdings erſt Ausdruck
ver=
liehen, nachdem es von ſeinen Landsleuten in Teſchen mit
Hilfe=
rufen überſchüttet worden war.
In Paris dürfte der polniſche Antrag eine ſcharfe
Ablehnung auslöſen. Er wird unzweifelhaft auch Herrn
Barthou nach ſeiner Ankunft in Warſchau veranlaſſen, auf
Polen einzuwirken, dieſen Antrag zurückzuziehen oder ſich damit
einverſtanden zu erklären, daß er in Genf zunächſt einmal auf
Eis gelegt wird und langſam in Vergeſſenheit gerät. Denn
Frankreich hat nicht das geringſte Intereſſe daran, daß der
Minderheitenſchutz verallgemeinert wird; denn auf franzöſiſchem
Boden leben nicht nur Franzoſen. Wir denken in erſter Linie
an die Elſäſſer, die ſeit Jahren die Selbſtverwaltung fordern,
und die man ihnen geben müßte, ſobald der
Minderheiten=
ſchutz eine internationale Angelegenheit würde. In Belgien
ſind es die Flamen, die hier als Minorität gelten. In
Süd=
ſlawien arbeiten Kroaten und Slowaken auf eine gewiſſe
Selb=
ſtändigkeit hin. Auch in der Tſchechoflowakei will alles
aus=
einander. Wenn auch die Slowaken Staatsvolk ſind, ſo werden
ſie doch von den Tſchechen unterdrückt. Beſonders ſchlimm iſt es
aber mit der Behandlung der drei Millionen Deutſchen.
Alle dieſe Völkerſchaften würden unter einem internationalen
Minderheitenſchutz eine ſtarke Bewegungsfreiheit haben, an der
die herrſchenden Schichten durchaus nicht intereſſiert ſind. Sie
wollen, daß es bei der geſchaffenen Situation bleibt. Sie wollen
auch allmählich die übrigen Völker, mit denen ſie
zuſammen=
leben, entnationaliſieren. Aber das iſt in der Vorkriegszeit
eben=
ſowenig wie in der Nachkriegszeit gelungen. Vorläufig ſehen
wir allerdings noch nicht, daß man im Völkerbund Neigung
zeigen wird, mit einigem Ernſt an den polniſchen Antrag
heran=
zugehen. Er wird das Schickſal ähnlicher Anſtrengungen
er=
leiden, zumal Frankreich in Genf den Ton angibt und ſchon
dafür ſorgen wird, daß nichts geſchieht, was die Minderheiten
wirklich ſchützt und vielleicht zum Selbſtbeſtimmungsrecht der
Völker führen könnte, mit dem man in der Nachkriegszeit
hau=
ſieren ging, wovon man aber jetzt nichts mehr wiſſen will.
Abſchluß der Baſeler Transfer=
Beſprechungen.
Eine Mikkeilung über die Beſprechungen
des Kleinen Gläubigerausſchuſſes.
DNB. Baſel, 11. April.
Ueber die Beſprechungen des Kleinen Gläubiger=Ausſchuſſes in
Baſel wurde Mittwoch abend folgende Mitteilung ausgegeben:
In Baſel haben Beſprechungen zwiſchen den Vertretern der
lang= und mittelfriſtigen Auslandsgläubiger Deutſchlands
ſtatt=
gefunden mit dem Ziele, den Boden für die vorgeſchlagene
Voll=
konferenz mit der Reichsbank in Berlin vorzubereiten. Es waren
die Länder England, Holland und Schweden, die Schweiz und die
Vereinigten Staaten von Amerika vertreten. Es beſtand
Ein=
ſtimmigkeit darüber, daß die Schwierigkeiten lediglich
ſolche des Transfers und nicht der
Zahlungs=
unfähigkeit ſeien, und es wurden Anſichten über die
geeig=
netſten Methoden, der Lage zu begegnen, ausgetauſcht. Die
Ver=
treter hatten ebenfalls inoffizielle Beſprechungen mit Dr. Schacht,
und da genügende Fortſchritte in bezug auf die Schaffung einer
Grundlage für die Vollkonferenz erzielt worden ſind, wurde
beſchloſſen, dieſe auf Ende April einzuberufen.
Die Vertreter haben Baſel verlaſſen. Die Fühlungnahme
zwiſchen allen Beteiligten wird aber weiter aufrecht erhalten
werden.
Die ſchweizeriſche Handelspolikik.
Bedeukſame Erklärungen von Bundesrak Schultheß.
EP. Baſel, 11. April.
Am heutigen „Offiziellen Tag”, der Schweizer Muſtermeſſe,
an dem Vertreter der eidgenöſſiſchen Behörden ſowie der oberſten
eidgenöſſiſchen Inſtitutionen die Muſtermeſſe beſuchen, gab der
Chef des Politiſchen Departements, Bundesrat Schultheß, auf dem
Bankett eine viel beachtete Erklärung ab, in der er hinſichtlich
der ſchweizeriſchen Handelspolitik folgendes ausführte: „Auch wir
müſſen verlangen, daß die Staaten, deren kaufkräftige Kunden
wir ſind, uns entſprechende Gegenleiſtungen wachen. Wir
wer=
den auch in Zukunft mit Konſequenz und Energie einen
vernünf=
tigen Schutz für unſere Inlandsproduktion ſichern, zugleich aber
Exportmöglichkeiten zu erkämpfen beſtrebt ſein.
Eingehend äußerte ſich Bundesrat Schultheß dann über die
von der deutſchen Vertretung dieſer Tage anläßlich der
Gläu=
bigerverhandlungen in Baſel abgegebenen Erklärung. Er nannte
die Erklärungen von Reichsbankpräſident Dr. Schacht als
„zur Aufmerkſamkeit mahnend”.
Was den Transfer betrifft, ſo haben wir volles
Verſtänd=
nis dafür, daß ein Land, das ſich in der Lage Deutſchlands
befin=
det, ſeinen Verpflichtungen nur durch Warenlieferungen
nachkom=
men kann. Wir ſind und waren ſtets bereit, entſprechende Bezüge
zu machen.
Für die kommenden Verhandlungen kann ich nur auf das
ver=
weiſen, was ich ſchon früher mit aller Beſtimmtheit erklärt habe:
Die Schweiz kann in keinem Falle zugeben, daß Deutſchland ſeinen
Verpflichtungen ihr gegenüber nicht nachkommt und den Transfer
verweigert, während wir für Warenbezüge Beträge zu
überwei=
ſen hätten, die diejenigen unſrer Guthaben weit überſteigen. Wir
werden daher mit aller Energie die Forderung geltend machen,
daß die Transferierung der ſchweizeriſchen Guthaben mindeſtens
in bisheriger Weiſe erfolgt.
Wir ſind überzeugt, daß Deutſchland unſeren Standpunkt als
gerechtfertigt anerkennen muß. Andere Gläubigerſtaaten können
ſich darüber nicht beklagen; mögen auch ſie deutſche Waren in dem
Ausmaß zulaſſen, in dem wir es tun, dann wird es Deutſchland
möglich ſein, auch ihnen gegenüber ſeine Verpflichtungen zu
erfül=
len. Wir hoffen, daß in den kommenden Verhandlungen ein
Ab=
kommen auf der von uns angegebenen Baſis getroffen werden
kann, und zweifeln nicht daran, daß die deutſche Regierung den
Willen hat, uns entgegenzukommen.”
Staaksſekrekär Feder
zum Reichskommifſar für das Siedlungsweſen beftellt
DNB. Berlin, 11. April.
In Verfolg des im Reichsgeſetzblatt I Seite 295
veröffent=
lichten Erlaſſes über den Reichskommiſſar für Siedlungsweſen
vom 29. März 1934 hat der Reichskanzler den Staatsſekretär im
Neichswirtſchaftsminiſterium, Gottfried Feder, zum
Reichskom=
miſſar für das Siedlungsweſen beſtellt.
Bäuerliche Siedlung bleibt beim
Reichsernährungs=
miniſterium.
Nach dem Erlaß des Reichspräſidenten und Reichskanzlers
vom 29. März 1934 wird für die Förderung des
Siedlungs=
werkes ein Reichskommiſſar für das Siedlungsweſen beſtellt, der
vom Reichskanzler ernannt wird. Sein Geſchäftsbereich umfaßt
alle Aufgaben der Siedlung mit Ausnahme der Aufgaben, die
dem Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft
hinſicht=
lich der Neubildung des deutſchen Bauerntums zuſtehen. Der
Reichskommiſſar für das Siedlungsweſen unterſteht dem
Reichs=
wirtſchaftsminiſter. Er trifft ſeine Maßnahmen in
Zuſammen=
arbeit und im Einvernehmen mit dem Reichsarbeitsminiſter.
Demnach wird die bäuerliche Siedlung auch in Zukunft
un=
verändert wie bisher vom Reichsernährungsminiſter betreut.
Sie wird im Auftrage von Miniſter Darré in der
Siedlungs=
abteilung (Neubildung deutſchen Bauerntums) des
Reichsmini=
ſteriums für Ernährung und Landwirtſchaft unter der Leitung
von Dr. Kummer bearbeitet. Dieſe Abteilung arbeitet auf das
engſte mit dem von Miniſter Darré beſtellten
Sonderbeauftrag=
ten für die bäuerliche Siedlung, Miniſterpräſident a. D.
Gran=
zow, zuſammen, der gleichzeitig Vorſitzender der Deutſchen
Siedlungsbank und der Deutſchen Rentenbankkreditanſtalt iſt,
Neuregelung der Schukhaft in Heſſen.
Das Staatspreſſeamt teilt mit:
Der heſſiſche Staatsminiſter hat nunmehr eine Neuregelung
der Schutzhaft vorgenommen.
Hiernach ſind zur Verhängung der Haft für das ganze
heſſiſche Staatsgebiet ausſchließlich der Staatsminiſter und das
Staatspolizeiamt zuſtändig. Die Anordnung der verſchärften
Haſt ſteht in allen Fällen dem Staatspolizeiamt zu.
Die bisherige Zuſtändigkeit der Staatspolizeiſtellen und
Kreisämter iſt nicht mehr gegeben.
Ueber jede Anordnung der Schutzhaft durch das
Staats=
polizeiamt iſt dem Staatsminiſter innerhalb 24 Stunden zu
berichten.
Pierte Anordnung
für den 1. Mai.
Berichtigung.
In der 3. Anordnung für den 1. Mai heißt es verſehentlich
unter Punkt 7:
„Alle Ortsgruppenleiter und Stützpunktleiter haben ſich,
wenn ſie von ihrer Kreisleitung keine andere Anweiſung
bekom=
men, direkt nach Frankfurt a. M. in Marſch zu ſetzen.”
Es muß ſelbſtverſtändlich heißen: Alle Ortsgruppen= und
Stützpunkt=Propagandawarte.
Heil Hitler!
Müller=Scheld
Gaupropagandaleiter und Leiter der Landesſtelle Heſſen=Naſſau
des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda.
* Erdölkampf um Wüſkenleikungen.
Das Erdöl behält ſeine Rolle als Streitobjekt der
Natio=
nen und Großraumwirtſchaften. Ein neuer Kampf kündigt ſich
an, der vielleicht ſchon in wenigen Wochen zum offenen
Aus=
bruch kommt. Die ausländiſche Preſſe, vor allem die der
haupt=
beteiligten Mächte Amerika, England und Holland, iſt voll von
den kommenden Dingen. Ein Blick in ihre Handelsteile lehrt
das deutlich. Noch eindringlicher aber reden die Tatſachen. Herr
Rockefeller jr., Erbe des größten Finanzreiches, das aus Erdöl
geſpeiſt wird, hat ſich nach Europa eingeſchifft. Es heißt zwar,
zu einer Ferienreiſe. Doch, wer möchte glauben, daß John D.
Rockefeller jr. nur in Nizza oder Monte Carlo luſtwandeln, nur
die Kunſtſalons in Paris oder die Landhäuſer ſeiner engliſchen
Freunde beſuchen wird. Auch Golfplätze hat man drüben in
Amerika genug, ſo daß ſie als Vorwand kaum dienen können.
Wer aber trotzdem an die privaten Vergnügungen des
Oel=
magnaten glauben wollte, der müßte ſtutzig werden, wenn er
hört, daß andere, nicht minder wichtige, wenn auch weniger
reiche Herren ihn begleiten. Herr Walter C. Teagle von der
Standard Oil Co., Herr Walden von der Neuen Standard
Vacuum ſind ebenfalls zu einer Europareiſe geſtartet. Herr
Harper, der Leiter der Exportorganiſation der Standard Oil,
wird demnächſt folgen. Ihrer Reiſe bringt man in London wie
in Amſterdam, in Paris wie in Bukareſt das größte Intereſſe
entgegen.
Was iſt geſchehen, daß ein ſolcher Aufwand geboten
er=
ſcheint, daß ſich die maßgebenden Männer der amerikaniſchen
Erdölinduſtrie höchſtperſönlich nach Europa bemühen? Nichts
anderes, als daß tauſend und etliche Kilometer Rohrleitungen
durch Wüſtenſand fertiggeſtellt ſind. Eine reſpektable techniſche
Leiſtung, wenn man an die Arbeiten der Ingenieure denkt, die
mit den Verwehungen des Wüſtenſandes, mit der Hitze der
ſüdlichen Sonne, mit der Trockenheit der Natur gekämpft und
geſiegt haben. Eine anerkennenswerte Tat, wenn man an die
Unverdroſſenheit der einheimiſchen Arbeiter denkt — mag ſie
durch Backſchich angeſtachelt geweſen ſein —, die ihre
Arbeits=
kraft in den Dienſt dieſes techniſchen Werkes geſtellt haben. Ein
bedeutender Befähigungsnachweis auch für die wirtſchaftlichen
Organiſatoren des Baus, deſſen Materialien über das Meer und
durch die Wüſte herangeſchafft werden mußten, genau ſo wie
die Nahrungsmittel und das Trinkwaſſer. Aber trotz allem:
tau=
ſend Kilometer Rohrleitungen, irgendwo auf dem Erdball zur
Beförderung von Erdöl angelegt, vermöchten wohl kaum die
Herren aus ihrer ruhigen Sicherheit aufzuſtöbern, die im
Ge=
biet der nordamerikaniſchen Union über zehntauſende von
Kilo=
metern der „pipe=lines” verfügen. Aber dieſe tauſend Kilometer
Rohr im Wüſtenſand, um die jetzt ein heftiger Streit zu
ent=
brennen beginnt, haben eine beſondere Bedeutung. Sie
wer=
den das Erdöl von Moſul nach Haifa am
Mittel=
ländiſchen Meer pumpen.
Um Moſul und ſein Erdöl iſt ſchon mehrfach ein heftiger
Kampf geführt worden, zuletzt, als die neue Türkei und
Groß=
britannien als Mandatsmacht des inzwiſchen ſelbſtändig
ge=
wordenen Königsreichs Irak ſich um das Gebiet von Moſul
ſtritten. Die Entſcheidung fiel überwiegend zugunſten der
eng=
liſchen Intereſſen aus. Damit war für England eine zweite,
wichtige Rohſtoffquelle geſichert. Beide Flanken des Indiſchen
Ozeans, der größten engliſchen „Binnenſee” ſind unerſchöpfliche
Reſervoire des Kraftſtoffes für Handelsflotten und
Kriegs=
ſchiffe, für die zivile und militäriſche Luftfahrt, für den ſich
mehr und mehr entwickelnden Ueberland=Autoverkehr in den
Tropen. In Niederländiſch=Indien ſitzt die Royal Dutch Shell
Gruppe, an der Herbert Samuel, ehemaliger britiſcher Miniſter
und früherer High Commiſſioner in Paläſtina, ſtark intereſſiert
iſt. Und die weſtliche Flanke, Perſien ſamt Frak, wird
kon=
trolliert von der Anglo Perſian Oil Co., deren maßgebender
Mann Sir Henry Deterding, Anglo=Holländer, Silberſpekulant
und Oelmagnat iſt. Beide Stellungen zuſammen ergeben für
England das Uebergewicht in den Oelreſerven, das die
Ver=
einigten Staaten in der Erdölausbeute zurzeit haben. Alle
Ver=
ſuche anderer Intereſſenten, in das Moſulgeſchäft einzudringen,
ſind von den Engländern immer wieder abgeſchlagen worden.
Man ließ ſich ſchließlich aber gegenſeitig in Frieden auf der
Grundlage eines jener „gentleman=agreements”, die in
unver=
bindlicher Form den Willen bekunden, ſich einander im eigenen
Bereich nicht zu ſtören.
Das ging lange gut. Jetzt aber haben ſich die Verhältniſſe
geändert, die Erdölwelt iſt in Unruhe geraten. Tauſend
Kilo=
meter Rohr rufen tauſend Konflikte hervor am Erdöl, das von
Moſul nach Haifa gepumpt wird, kann ſich, wenn auch kein
Weltbrand, ſo ein bedeutendes Feuer entzünden. Durch den
Bau der „pipe’line” quer durch die ſyriſche Wüſte iſt nämlich
eine außerordentlich wichtige Verſchiebung des
wirtſchaftsgeo=
graphiſchen Standortes erfolgt. Moſul iſt dem europäiſchen
Ab=
jatzgebiet plötzlich direkt vor die Tür gerückt. Bisher mußte das
Moſul=Erdöl flußabwärts nach Mohammera im perſiſchen
Meerbuſen oder nach Koweit verfrachtet werden. Von dort
wurde es, zuſammen mit dem perſiſchen Oel, auf Tankdampfer
Seite 2 — Nr. 100
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 12. April 1934
um Arabien herum, durch das Rote Meer, nach Europa
ge=
ſchafft. Ein erheblicher Umweg, der Zeit und Frachten koſtete.
Die Konkurrenzlage für das amerikaniſche Petroleum war ſehr
günſtig. Nun ändert ſich das. Die Transportzeiten ſind auf
einen Bruchteil geſunken, nachdem das Oel direkt an das
Mittel=
ländiſche Meer gepumpt wird. Der Hafen von Haifa iſt erſt im
vorigen Jahr vom engliſchen Kolonialminiſter Sir Philip
Cunliffe=Liſter eingeweiht worden. Er iſt aufs modernſte
ein=
gerichtet, enthält beſonders alle zum Verladen von Erdöl
not=
wendigen Einrichtungen. Schnelle Tankdampfer können das Oel
nun durch das Mittelmeer an die europäiſchen Abſatzmärkte
heranbringen. Alle dieſe Vorrichtungen ſind natürlich recht
koſt=
ſpielig, ſo daß die Koſtenlage vorläufig noch nicht das
Ent=
ſcheidende iſt. Aber man muß in ſolchen Dingen mit längeren
Entwicklungen rechnen. Sind alſo, nach wenigen Jahren, die
Rohrleitungen und Hafenanlagen amortiſiert, ſo iſt auch
koſten=
mäßig die Konkurrenzlage von Moſul bedeutend verändert
Bedroht fühlt ſich zunächſt Rumänien. Der Vorteil ſeiner
Lage wird durch die Moſul=Haifaleitung wettgemacht. Wenn
nun vorderaſiatiſches Erdöl ebenſo raſch in Weſteuropa ſein
kann, ſo kann man die Bohrtürme in den Transſylvaniſchen
Alpen ruhig eingehen laſſen. Was können ſich politiſch daraus
für Bukareſt für Weiterungen ergeben, wenn man vom Kunden
jetzt in die Zange genommen werden kann! Auch Frankreich
iſt von der neuen Entwicklung nicht ſehr erbaut. Seine
Inter=
eſſen im Erdölkampf ſtehen grundſätzlich denen der Engländer
entgegen. Es hat auch eine eigene Rohrleitung in Syrien nach
Beirut, die aber von minderer Bedeutung iſt. Am meiſten
inter=
eſſiert man ſich natürlich in Amerika für den neuen Stand der
Dinge, wofür die Reiſe Rockefellers der beſte Beweis iſt. —
Noch ſind die Rohrleitungen nicht dem Betrieb übergeben
wor=
den. Aber ihre Fertigſtellung iſt wider Erwarten ſo raſch
er=
folgt, daß die Benutzung um mehrere Monate früher beginnen
kann, vorausſichtlich Ende Mai, Anfang Juni. Um dieſe Zeit
ſoll auch, ſo iſt es bei den letzten Beratungen der
Erdölinter=
eſſenten beſchloſſen worden, eine große Tagung in London
ſtatt=
inden. Auf ihr wird nicht nur über die ſyriſche Fernleitung
geſprochen werden, ſondern überhaupt über die Weltlage des
Petroleums. Sie iſt keineswegs roſig. Die Abſatzverhältniſſe ſind
denkbar gedrückt, die verſchiedenen Ankurbelungsprogramme für
die Automobilinduſtrien haben ſich noch nicht ſo entſcheidend
für das Erdöl ausgewirkt. Man wird wohl verſuchen, allgemein
einen Preisabbau durchzuführen, um dadurch den Verbrauch
an=
zuregen. Die Petroleumpreiſe müſſen an ſich ſchon deshalb neu
feſtgeſetzt werden, weil die Exportpolitik der Amerikaner durch
ein Dumping der Erdölpreiſe gekennzeichnet iſt. Hier glaubt
man aber, zu einer Verſtändigung gelangen zu können, da nur
10 v. H. des amerikaniſchen Erdöls die Union verläßt, während
die Hauptmaſſe von 90 v. H. im Lande verbraucht wird.
Schwie=
riger wird die Frage, wie die Abſatzverhältniſſe des perſiſchen
und irakiſchen Erdöls in Europa zu geſtalten ſind. Hier handelt
es ſich naturgemäß nicht nur um eine Preis=, ſondern vor allem
um eine Mengenfrage. Wie kann der europäiſche Markt das
vorderaſiatiſche Erdöl aufnehmen? Iſt er dazu überhaupt noch
in der Lage? Dabei muß berückſichtigt werden, daß es eine
eng=
liſche und eine franzöſiſche Rohrleitung gibt. Zwiſchen beiden
beſteht eine gewiſſe Rivalität. Alles das weiſt darauf hin, daß
die Erdölproduktion ab Bohrturm Irik und Perſien zu
kon=
trollieren iſt, wenn man eine Marktregelung für Europa
er=
reichen will, und daß es nicht ſo ſehr auf den Abſatz und ſeine
Regelung ankommt.
Dabei könnte der groteske Fall eintreten, daß im Rahmen
der neuen Quoten eine Einſchränkung der Oelerzeugung im
Frak gefordert würde. Damit allerdings werden ſich die
Eng=
länder nicht einverſtanden erklären, denn ſie haben ihre Leitung
ja nicht gebaut, um aus dem Wettbewerb ausgeſchaltet zu
werden. Man wird alſo damit rechnen müſſen, daß auf der
Konferenz in London ſehr ſtarke Meinungsverſchiedenheiten
auftreten werden. Es kann zu Auftritten und Zuſammenſtößen
kommen, wie ſie ſchon häufig das Kennzeichen internationaler
Petroleumkonferenzen geweſen ſind. Denn, ſchließlich darf nicht
vergeſſen werden, daß die ganze Erdölfrage eine ſtrategiſch=
Tory.
militäriſche Bedeutung hat.
„Kameradſchaft vom 30. Januar 1933‟
DNB. Berlin, 11. April.
Die „Kameradſchaft vom 30. Januar 1933” deren Präſident
Miniſterpräſident Göring iſt, eröffnete am Montag, dem 9. April,
ihre Kameradſchaftsräume im Hauſe Leipziger Platz 3 in Berlin.
Die Mitglieder aus Berlin und aus allen Teilen des Reiches
hatten ſich in großer Zahl zu einem einfachen Eſſen im Hotel
„Fürſtenhof” verſammelt. Nach dem Eſſen ſprach der
geſchäfts=
führende Vorſitzende Staatskommiſſar Hinkel über Zweck und
Ziele der Kameradſchaft. Dieſe ſolle der Bildung von Cliquen
und Grüppchen, in denen eigennützige oder gar deſtruktive
Zwecke verfolgt würden, keinen Raum bieten. Sie ſolle
viel=
nehr den in der Reichshauptſtadt dauernd oder vorübergehend
tätigen Parteigenoſſen und Kameraden aus allen Teilen der
Bewegung, aus SA, SS, PO, Beamtentum, Handwerk,
Wirt=
ſchaft, freien Berufen uſw. ein Heim kameradſchaftlichen Zu=
Zum 250. Todestage Nicolo Amatis am 13. April.
Von Hans Sturm.
Die großen Geigenbauer ſind Beſeſſene ihres Berufes, ihrer
Kunſt, die kaum erlernt werden kann, weit eher vererbbar iſt,
wie die Geſchichte der berühmten Familie Amati in Cremona
beweiſt. Der Begründer dieſer Geigenbauerdynaſtie war Andrea
Amati, der um 1560 ſeine erſten großen Erfolge mit ſeinen
In=
ſtrumenten hatte; unter Antonio und Hieronimo überflügelten
die Amati die Werkſtätten der Magini, Bergonzi und anderer
Meiſter von Cremona und Brescia; und der genialſte
Geigen=
bauer nicht nur aus dieſer Familie, ſondern ſeiner Zeit
über=
haupt war Nicolo Amati, der vor nun zweihundertundfünfzig
Jahren ſtarb.
Von der Jugend Nicolos wiſſen wir wenig. Früh ſchon
mußte er in der Werkſtatt helfen, das Holz zerſchneiden die
rauhen Seiten und Kanten mit Zugeiſen und Feile glätten,
den Zargenkranz zuſammenſetzen und Boden und Decke
auf=
leimen. In den Abendſtunden blieb er oft allein in der
Werk=
ſtatt, hockte vor einem alten Bücherſchrank und blätterte in einer
verſtaubten Chronik, in der von der Entſtehungsgeſchichte der
Geige erzählt wurde; ihre Form ſoll auf das früheſte indiſche
Saitenſpiel, das Ravanaſtron, zurückzuführen ſein; dieſes
primi=
tive Inſtrument beſtand aus einem Stock, an deſſen Ende ein
kleiner runder Kaſten angebracht iſt, über den zwei an den
beiden Siockenden befeſtigten Saiten laufen; von den Arabern
wurde es in dem Rabab, der Urgeige, weiter ausgebildet. Das
Rabab hat an Stelle des langen Stockes nur einen kurzen Hals,
aus der kleinen Sykomorenholzrolle iſt ein geräumiger, nach
oben ſich verjüngender Kaſten geworden; dann löſen ſich die
ſtarren Geraden auf, die Ecken runden ſich, und um das Jahr
1500 iſt die Geigenform da, wie ſie heute noch üblich iſt. Dieſes
und vieles andere las er in und zwiſchen den vergilbten Zeilen
der alten Handſchriften, über denen er ſtundenlang ſitzen konnte.
Als der Vater ihn einmal dabei überraſchte und meinte, bei
ihm lerne er doch tagsüber genug vom Geigenbau, meinte
Nicolo verſonnen, in der Werkſtatt lerne er die Form, er aber
ſuche den Geſang der Geige.
Tag für Tag ſpürte er den dunklen Geſetzen des
Saiten=
klangs nach und merkte ſich jedes Wort, das er hierüber hörte
oder in verſtaubten Folianten fand. So hing über ſeinem
Arbeitstiſche der Spruch eines alten unbekannten chineſiſchen
Dichters:
Vom Tage.
Reichskanzler Adolf Hitler hat ſich am Dienstag zu einem
kurzen Beſuch auf Panzerſchiff „Deutſchland” eingeſchifft.
Reichsminiſter Dr. Goebbels ſpricht Freitag, den 13.
M.
von 20—20,10 Uhr, auf allen deutſchen Sendern über die politiſche
Lage.
Der Schuhmachermeiſter Arthur Heß in Plauen im Vogtland
iſt vom Brigadeführer zum Gruppenführer der SA. befördert
worden. Reichshandwerksführer W. G. Schmidt hat ihm ein
Glückwunſchtelegramm geſandt.
In der Nacht zum 8. April wurde in Siezenheim bei
Salz=
burg der Nationalſozialiſt Georg Lindner auf dem Nachhauſeweg
von zwei Heimwehrleuten überfallen, mit dem Gewehrkolben
nie=
dergeſchlagen und durch Bajonettſtiche in den Leib ſo ſchwer
ver=
letzt, daß Lindner nun geſtern ſeinen ſchweren Verletzungen im
Krankenhaus von St. Johann im Pongau erlegen iſt.
Das „Vorarlberger Tageblatt” in Bregenz iſt am Dienstag
den 2. Tag nicht mehr erſchienen. Wie hierzu bekannt wird,
lehnte das Blatt die vollinhaltliche Aufnahme eines gegen
Deutſchland gerichteten und aus amtlicher Quelle ſtammenden
Ar=
tikels ab, worauf ſeine Einſtellung bis zum Erſcheinen des
betref=
fenden Artikels verfügt wurde.
Der Verband der polniſchen Eiſenbahner hat auf ſeiner
Ver=
tretertagung in Bromberg den Austritt aus der internationalen
Organiſation, die unter Einfluß verſchiedener Internationalen
ſteht, beſchloſſen. Dieſer Beſchluß wird von der Polniſchen
Tele=
gräphenagentur als der wichtigſte der ganzen Tagung und von
grundſätzlicher Bedeutung bezeichnet.
Der polniſche Miniſterrat beſchloß, die polniſche Geſandtſchaft
in Moskau in eine Botſchaft umzuwandeln.
Der türkiſche Botſchafter in Berlin gibt bekannt, daß Geſuche
um Verleihung des „Türkiſchen Halbmondes” und ſonſtiger Orden
oder nachträgliche Ausſtellung von deren Urkunden ganz zwecklos
ſind, da die Regierung der Türkiſchen Republik ſich mit den
Or=
densverleihungen der früheren Osmaniſchen Sultanregierung
grundſätzlich nicht befaßt.
Der engliſche Heeresetat iſt vom Unterhaus in dritter Leſung
unverändert angenommen worden. Verſchiedene von der
Arbei=
terfraktion geſtellte Abänderungsanträge waren mit großer
Mehr=
heit abgelehnt worden. Unter dieſen abgelehnten Anträgen
for=
derte einer „zur Aufrechterhaltung des Weltfriedens” die Bildung
einer internationalen Polizeimacht unter Kontrolle des
Völker=
bundes.
ammenſeins bieten. Daher ſei es auch zu begrüßen, daß
Reichs=
ſtatthalter und Gauleiter ſich der Kameradſchaft angeſchloſſen
hätten. In der Kameradſchaft ſollen nicht Rang und Titel,
ſon=
dern nur der Mann und ſeine nationalſozialiſtiſche Geſinnung
gelten. Es ſolle eine wirkliche nationalſozialiſtiſche Kameradſchaft
gepflegt werden, wie ſie die alten Soldaten des Weltkrieges
und der Bewegung vorgelebt hätten.
empfängt das Präſidium des Evangeliſchen Bundes.
Der Reichsbiſchof empfing, wie der Evangeliſche
Preſſe=
dienſt erfährt, am Mittwoch das Präſidium des Evangeliſchen
Bundes. Präſident D. Dr. Conze legte in längeren
Ausführun=
gen die Ziele und Aufgaben des Bundes dar. Der
Reichs=
biſchof beſtätigte in lebhafter Ausſprache mit den Mitgliedern
des Präſidiums aufs neue die Notwendigkeit der Bundesarbeit.
Miniſterialdirektor Jäger
in das Geiſtliche Miniſterium berufen.
Wie die NSK. meldet, hat der Reichsbiſchof mit
Einverſtänd=
nis von Staat und Partei den Pg. Miniſterialdirekfor im
preu=
ßiſchen Kultusminiſterium und Amtswalter der
Reichspartei=
leitung Jäger in das Geiſtliche Miniſterium berufen. Pg. Jäger
wird dort als rechtskundiges Mitglied den organiſatoriſchen
Auf=
bau und die innere Verwaltung der Reichskirche verantwortlich
bearbeiten. Er behält ſeine Partei= und Staatsämter bei. Pg.
Jäger, der im 46. Lebensjahre ſteht, iſt aus dem Richterſtande
her=
vorgegangen. Als Uſchlavorſitzender geht ihm der Ruf abſoluter
Gerechtigkeit voraus. In den Tagen der Machtergreifung war
Jäger bereits als Staatskommiſſar für Kirchenordnung
hervorge=
treten.
Katholiſche Kirche und 1. Mai.
Für den 1. Mai, dem Tag der Nationalen Arbeit, ordnet
die erzbiſchöfliche Behörde München an, daß in allen Kirchen,
ähnlich wie am Sonntag, ein feierlicher Gottesdienſt abzuhalten
und als das Schutzfeſt des Heiligen Joſeph, des Patrons der
chriſtlichen Arbeiter, zu feiern iſt. In der Predigt ſoll — wie
die Angsburger Poſtzeitung berichtet — auf den chriſtlichen
Sinn und Segen der Arbeit nach dem Vorbild des Heiligen
Joſeph hingewieſen und in einem darauf folgenden Gebet ſowie
m heiligen Opfer der Segen Gottes auf die Tätigkeit der
ſtaat=
lichen Behörden, beſonders auf ihre Bemühnngen zur
Arbeits=
beſchaffung, herabgerufen werden.
Gebete, Gong und Saitenſpiel
Weiſen der Sonne Weg und Ziel.”
Größten Wert legte er auf die Ausleſe und den Jahrgang des
Holzes, unterſuchte die Bedeutung der Queräſte in den Böden
und Decken, erprobte die Stärke und Glätte der dünnen
Holz=
blätter, berechnete die Wölbungen und Ausbuchtungen, denn
ge=
wölbte Geigen klingen zarter, flache dagegen voller; und nicht
zuletzt iſt der Lack mitbeſtimmend für einen guten Klang, ja
elbſt vom Steg hängt vieles für den Wohllaut eines
Inſtru=
mentes ab. Immer wieder fragte er ſich: liegt es an der
Aederung des Holzes, an der Brechung der Linien oder an den
verſchiedenartigen Einſchnitten, und kam zu Erkenntniſſen und
Einſichten, die er leider nicht aufzeichnete, ſondern nur einigen
ſeiner Schüler anvertraute; dieſe haben ſie nicht weitergegeben.
Eines Tages glückte ihm ein beſonders ſchön klingendes
Inſtrument, das er einem gerade bei ihm weilenden Geigerlein
zeigte; der ſpielte es und rief beglückt aus: „Das iſt die ſingende
Geige!” Aus Freude hierüber ſchenkte Amati ſie ihm, und der
Muſikus zog erfreut kreuz und quer durch Italien — es war
ein Deutſcher — und dann nordwärts in ſeine ſchwäbiſche
Hei=
mat. Aber in der Heimat verlor die Geige ihren vollen dunklen
Ton. Was tun? Er ſelbſt fand den Schaden nicht, auch nicht
die ſchwäbiſchen Geigenmacher. Hier konnte wohl nur der
Meiſter helfen! So zog er denn wieder zu Fuß zur Poebene
und traf Amati vor den Toren Cremonas; der lächelte, als er
von dem Kummer des Geigerleins hörte, ſah in die Geige
hinein, holte mit einer langen Nadel ein winziges Myrten
blütenblättlein heraus, und ſiehe da, die Geige konnte wieder
ſingen. Wenn dieſe Geſchichte auch erfunden ſein mag, ſo ſpricht
es doch für die übergroße Empfindlichkeit einer alten Cremoneſer
Geige.
Er hat nur wenige Schüler gehaby, weil er an ſie die höchſten
Anforderungen ſtellte; darunter befanden ſich zwei Namen, die
wanzig Jahre nach Amatis Tod zu den berühmteſten
Geigen=
bauern zählten: Guarneri und Stradivarius. Ihnen ſeine
ſchwererarbeiteten Geheimniſſe anzuvertrauen, war ihm eine
be=
ſondere Freude. Halbe Nächte ſaß er mit ihnen über den
Wundern der Linienführung einer von ihm nach den Geſetzen
des Goldenen Schnittes gefundenen Geigenform; er wies nach,
daß ſie ſich erganiſch ergebe aus einer Vielheit von Kreiſen,
die nach dem bekannten Schnittverhältnis übereinander
be=
ſchreiben eine Eiform ergeben. Er zeigte die ſeltſame Harmonie
innerhalb dieſer Kreiſe auf, in denen ſich, wenn man beſtimmte
Punkte und Schnittpunkte miteinander verbindet, Drei= und
Rechtecke bilden, deren Seiten und Höhen in den entſprechenden
Teilen wieder der Geſetzmäßigkeit des goldenen Schnitts
unter=
liegen. Dieſe bis ins letzte errechnete geſetzmäßige Raum=
Das Staaksbegräbnis
Die Beiſehzungsſeierlichkeiken.
DNB. Mülheim a. d. Ruhr, 11. April.
Das feierliche Staatsbegräbnis für Generaloberſt von Einem
begann in der Frühe des Mittwochmorgens. Früh um 6 Uhr
wurde die Leiche des Generaloberſten von Einem von Mülheim
nach Münſter überführt. Unter ungeheurer Anteilnahme der
Be=
völkerung wurde Generaloberſt von Einem in Münſter zu Grabe
getragen. Vor dem Schloß, wo die Trauerfeier ſtattfand, hatte
eine SS.=Wache mit dem Kranz der Reichsregierung Aufſtellung
genommen. Im großen Saal war der Sarg bedeckt mit der alten
Kriegsflagge und dem Helm und Pallaſch des toten Heerführers
aufgebahrt worden. Hinter dem Sarg grüßten die Fahnen der
neuen Armee, flankiert von der Hakenkreuz= und der ſchwarz=
weiß=
roten Flagge. Zwei Offiziere der Reichswehr und zwei Offiziere
der alten Armee hielten die Ehrenwache. Zu Häupten des Toten
ſtand Reichswehr mit den drei alten Fahnen des 16. Infanterie=
Regiments und der Standarte der 4. Küraſſiere. Umgeben war
der Sarg von ſechs brennenden Kandelabern. Zu Füßen ſtand ein
ſchwarzes Kruzifix. Die Ordenskiſſen umgaben den Sarg. Kurz
vor 11 Uhr erſchienen die Trauergäſte, darunter u. a. der Chef der
Heeresleitung, General der Artillerie von Fritſch, als Vertreter
des Reichspräſidenten, der Stellvertreter des Führers,
Reichs=
miniſter Heß als Vertreter des Reichskanzlers, Oberpräſident
Feiherr von Lüningk als Vertreter des Miniſterpräſidenten
Gö=
ring, Generalfeldmarſchall von Mackenſen uſw.
Den Kranz des Führers legte Reichsminiſter Heß am Sarge
nieder. Der Kranz des Reichspräſidenten trug die Inſchrift:
„Meinem treuen Kameraden”, Paſtor Docke hielt die Trauerrede
über „Deine Gnade iſt mein Troſt‟. Er gab ein Bild von dem
Wirken des Toten.
Nach der Trauerfeier wurde der Sarg von Reichswehr aus
dem Schloß getragen und auf die tannengeſchmückte Lafette
ge=
hoben. Der endloſe Trauerzug ſetzte ſich unter Vorantritt der
mili=
täriſchen Trauerparade in Bewegung. Vor dem Sarg trugen 6
Offiziere die Ordenskiſſen. Hinter dem Sarge folgten die
Ange=
hörigen und das übrige Trauergefolge. In der Mittelallee des
Schloſſes bildeten Kriegervereine und der Nationalſozialiſtiſche
Frontkämpferbund Spalier. Die Straßen, durch die ſich der Zug
zum Friedhof bewegte, waren von einer dichten Menſchenmenge
umſäumt.
Die Lafette brachte den Sarg bis auf wenige Meter an das
Grab heran. Dann wurde er von ſechs Reichswehrſoldaten zur
Gruft getragen. Im Innern des Friedhofs, in der Nähe des
Grabes, marſchierten drei Kompagnien Infanterie unter dem
Be=
fehl von General Ulex auf. Außerhalb der Umfriedung nahmen
mit gezogenem Säbel Artillerie und Reiterei Aufſtellung. Kurzer
Trommelwirbel leitete zu einer kurzen liturgiſchen Feier über,
die von Paſtor Dicke gehalten wurde.
Dann trat der Chef der Heeresleitung, General v. Fritſch
in Vertretung des Herrn Reichspräſidenten, Generalfeldmarſchalls
v. Hindenburg, an die offene Gruft, um ihm die letzten
Ab=
ſchiedsgrüße und den letzten Dank zu übermitteln für all das,
was er in ſeinem langen Leben, reich an Arbeit und Erfolgen,
für Deutſchland und die Armee, für uns alle getan und geleiſtet
hat. Rudolf Heß, der Stellvertreter des Führers, widmete dem
Verſtorbenen im Auftrag des Führers und des Reichskanzlers
und zugleich im Namen der NSDAP. einen Nachruf. Als
Ver=
treter des Reichswehrminiſters ſprach der Kommandeur des
Wehrkreiſes 6. Generalleutnant v. Fleck. Im Namen des
ſtol=
zen alten Gardekorps überbrachte Generaladjutant v.
Pletten=
berg dem Führer der 3. Armee die letzten Grüße. In
Vertre=
tung des Stabschefs Röhm und der ganzen SA. grüßte in
Dank=
barkeit und Ehrfurcht Gruppenführer v. Detten den alten
Heerführer zum letzten Male.
Nach ihm trat der Oberpräſident der Provinz Weſtfalen,
Freiher v. Lüningk, an die Gruft, um im Auftrage des
preu=
ßiſchen Miniſterpräſidenten und im Auftrage der Staatsregierung
des Landes Preußen dem Heerführer den letzten Gruß zu
über=
bringen. Graf v. d. Goltz als Vertreter des Reichsverbandes
der deutſchen Offiziere der alten Armee widmete in kurzen
Wor=
ten dem Verſtorbenen einen herzlichen Nachruf.
Unter ſtarker Bewegung der Trauergemeinde trat der greiſe
Generalfeldmarſchall v. Mackenſen dann entblößten Hauptes an
die offene Gruft ſeines alten Kriegskameraden. Dumpfe
Trom=
melwirbel ſetzten ein, gedämpfte Kommandos ertönten, und
wäh=
rend drei Salven dem. Verblichenen die letzte militäriſche Ehre
erwieſen, rief von Mackenſen ſeinem Freunde nach: „Den
Heim=
gegangenen grüßt ſein älteſter Kamerad.”
Es ſprachen dann noch ein Vertreter des alten
Kriegsminiſte=
riums und des Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen
Frontkämpfer=
bundes. Das Lied vom guten Kameraden bildete den Abſchluß
der ergreifenden Trauerfeier.
einteilung bedingte die geradezu ideale Reſonanz, die Amat
große Schüler nachher bei ihren Inſtrumenten erreicht haben.
Die Meiſter von Cremona holten ſich das Holz für ihre
Geigen aus Südtirol. Nicolo Amati fuhr manchmal mit dem
einen oder anderen Schüler ſelbſt dorthin, um ſich die
fehler=
freieſten Stämme auszuſuchen; auch hielt er darauf, daß die
Hölzer vor der Verarbeitung lange genug in den ſtark
kalk=
haltigen Waſſerläufen Südtirols „gewäſſert” wurden. Die
durch die Einlagerung des Kalks lockerer gewordenen
Holz=
faſern waren naturgemäß geeignet, auch die allerfeinſten Schwin
gungen aufzunehmen und weiterzugeben. Die zugeſchnittenen
Hölzer wurden vor der Auftragung des Lacks noch mit einer
elaſtiſchen Grundierung verſehen, die nicht nur die Oberfläche
bedeckte, ſondern auch zwiſchen die Faſern eindrang. Amati
ſtellte ferner Verſuche über die unterſchiedliche Ausdehnung von
Holz und Lack bei Witterungseinflüſſen an und über
Angleichs=
möglichkeiten.
Im Frühjahr des Jahres 1684 beſchäftigte ihn ein neues
Geſetz der Form, das Geheimnis der Wölbungen; hier wandte
er auch Meſſungen nach den Regeln des Goldenen Schnittes ar
allerdings ins Räumliche übertragen, und erhöhte ſo die wunde
ſame Getragenheit des Klanges. Eben wollte er eine neue
Meiſtergeige zu bauen beginnen — er freute ſich im Geiſte ſche
an dem Spiel der Linien, an den feingebuchteten Wölbungen,
dem bernſteingoldenen Glanz, der herrlich geſchwungenen Schnecke
vernahm aus der aufgezeichneten Form bereits den Ton ſeiner
beſten ſingenden Geige — da ergriff ihn ein kurzes heftiges
Fieber, aus dem er nicht mehr erwachte. Es war in der Nacht
von 12. zum 13. April des Jahres 1684.
Etwa hundert Jahre ſpäter nannte ein Hafenhändler und
Muſikfreund in Genua ſein Söhnlein aus Verehrung für den
„Meiſter der ſingenden Geige” Nicolo; und dieſer kleine Nicolo
wurde auf den geheimnisumwitterten Geigen Cremonas der
große, unſterbliche Paganini, der das einmalige Werk der
Meiſter einzigartig vollendete in ſeinem unirdiſchen Spiel.
Deutſche Lieder für die Jugend. Herausgegeben von heſſiſchen
Schulmännern. 114 Lieder mit Noten. RM. 1,50. (Verlag
Moritz Dieſterweg, Frankfurt a. M.)
Dieſes neue Liederbuch, das von der beſſiſchen
Unterrichts=
behörde ſämtlichen Schulen zur Anſchaffung wärmſtens empfohlen
wurde, iſt zwar in erſter Linie für den Schulgebrauch gedacht. Es
ollte ſich aber kein Volksgenoſſe entgehen laſſen, ſich dieſe
reich=
haltige Liederſammlung anzuſchaffen, bringt ſie doch neben 55 der
im Volke noch lebendigen und gern geſungenen Lieder zu den
Themen: Heimat, Feld und Wald, Wandern, Leid und Freud
59 meiſt neuere vaterländiſche Lieder.
Donnerstag, 12. April 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Unehrliches Spiel gegen Deutſchland. — Kuhhandel um Garankien und Lufkrüſtung.
* Englands Alpdruck.
Zwiſchen der engliſchen und der franzöſiſchen
Preſſe iſt eine lebhafte Auseinanderſetzung
ent=
ſtanden über die tiefere Bedeutung des Beſchluſſes des
Präſiden=
ten der Abrüſtungskonferenz. Jeder ſucht für ſich einen Erfolg
herauszuleſen, und ſchließlich haben ſie beide recht, daß man ſich
irgendwie auf der mittleren Linie getroffen hat, die Frage aber,
ob die Mitte etwa näher nach der engliſchen oder nach der
fran=
zöſiſchen Auffaſſung gelegen habe, belanglos iſt. Das
Ent=
ſcheidende bleibt jedenfalls, daß die Bahn für weitere
diplomatiſche Verhandlungen über die
Abrü=
ſtung offen iſt, womit man freilich einem Ergebnis erſt dann
näher gekommen wäre, wenn die ſachlichen Gegenſätze gleichzeitig
auch geringer geworden wären. Davon aber kann vorderhand
noch nicht die Rede ſein. Während beiſpielsweiſe die „Times”
den engliſchen Standpunkt dahin feſtlegt, daß eine
engliſche Garantie für ein Abkommen nur in
Frage ſtehe, wenn auch eine Verminderung der
Rüſtungen der ſchwerbewaffneten Länder
vor=
geſehen werde, hält es die Pariſer „Oeuvre” für
ausge=
macht, daß Frankreich nicht abrüſtet, ſondern nur einen Verzicht
für weitere Aufrüſtung zu Protokoll gibt, dabei aber gleichzeitig
das Recht verlangt, ſein verbrauchtes Kriegsmaterial zu erneuern
und zu verbeſſern, wobei dann die Deutſchland in Ausſicht
ge=
ſtellte Vermehrung ſeiner defenſiven Rüſtung irgendwo in
nebel=
hafter Ferne bliebe, jedenfalls ein Ausgleich auch nur in der
Ver=
teidigung auf der Grundlage der Gleichberechtigung nicht
geſchaf=
fen würde.
Aber das iſt nur eine für England mehr theoretiſche Form der
Gegenſätze. Viel näher liegt da — und auch von ganz anderer
praktiſcher Bedeutung iſt die Luftrüſtung. Die engliſche
Politik ſpielt mit ſich ſelbſt Verſteck und weiſt mit
ſorgenvoller Stirn auf die Gefahren hin, die von einer
deut=
ſchen Luftrüſtung kommen könnten. Jedermann weiß aber,
daß das ein unehrliches Spiel iſt, da der eigentliche
Alpdruck von der franzöſiſchen Luftflotte
aus=
geht. Die engliſchen Fasciſten ſind die einzigen, die der
Wahr=
heit die Ehre geben und die Oeffentlichkeit darauf hinweiſen, daß
die Regierung Macdonald das engliſche Volk
auf Gnade und Ungnade dem Nachbarn
ausgelie=
fert habe, der 20 Meilen von der engliſchen Küſte aus
aufſtei=
gen und in einer Nacht engliſche Städte in Schutt und Aſche legen
könne. 20 Meilen, das iſt etwa die Entfernung zwiſchen Dower
und Calais. Und damit wird wenigſtens von hier aus ehrlich
zugegeben, daß England mit ſeiner ganzen Nervoſität den
Sack ſchlägt, aber den Eſel meint, da es dem Anſchein nach die
Möglichkeiten ſorgend verfolgt, die aus einer deutſchen Luftrüſtung
entſtehen können, während es tatſächlich unter dem brutalen Druck
einer vorhandenen franzöſiſchen Drohung ſteht und finanziell kaum
imſtande iſt, den Vorſprung, den Frankreich in den letzten Jahren
hier gewonnen hat, auszugleichen.
Deshalb liegt der Kern des ganzen engliſch=franzöſiſchen
Gegenſatzes auch darin, daß England zu einer
Rüſtungsbeſchrän=
kung kommen möchte, alſo einen erheblichen Teil des franzöſiſchen
Druckes abwerfen will und dafür bereit iſt, den Franzoſen gewiſſe
Sicherheiten zu geben, während Frankreich zunächſt die engliſchen
Garantien verlangt und dann vielleicht bereit iſt, einen Teil
ſei=
ner alten Flugzeuge zu verſchrotten, um dadurch wenigſtens
zah=
lenmäßig, wenn auch nicht effektiv, ſeine Ueberlegenheit über die
engliſche Inſelfeſtung zu verringern.
Man muß dieſe Dinge einmal ganz nüchtern betrachten, um
vor ſpäteren Ueberraſchungen geſichert zu ſein. Denn
ein Entgegenkommen Frankreichs in der
Luft=
rüſtung wäre unter Umſtänden vielleicht ein Preis, um
den England ſich verkaufen und mit Frankreich
einen Sonderfrieden machen würde, obwohl die
Re=
gierung Macdonald es ſchwer genug haben wird, die öffentliche
Meinung von der Nützlichkeit einer ſolchen Politik zu überzeugen.
Der deutſche Botſchafter bei Barkhou.
Als einziges Blatt berichtet der „Petit Pariſien”, daß
Außen=
miniſter Barthou am Dienstag den deutſchen Botſchafter Roland
Köſter empfangen und ſich mit ihm über die deutſch=franzöſiſchen
Beziehungen und wichtige internationale Fragen unterhalten
habe. Dieſer Beſuch, ſo bemerkt das Blatt, ſei ſeit mehreren Tagen
vereinbart geweſen, und habe nichts mit den Phantaſien und
Ge=
rüchten zu tun über eine Unterbrechung der Warſchauer Reiſe des
franzöſiſchen Außenminiſters in Berlin.
* Die große Nakionalausſtellung
am Kaiſerdamm.
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Berlin, 10. April.
In den Ausſtellungshallen am Kaiſerdamm entſteht in
die=
ſen Tagen die größte nationale Ausſtellung, die wir wohl
je=
mals in Deutſchland gehabt haben. Rund 2000 Arbeiter ſind
Tag und Nacht — in drei Schichten — damit beſchäftigt, den
Aufbau der Ausſtellung „Deutſches Volk — Deutſche Arbeit” zu
vollenden, bis dann am 21. April die Ausſtellung feierlich
er=
öffnet werden wird. In den beiden großen Hallen 1 und 2 ſind
die Arbeiten bereits am weiteſten vorangekommen, und hier
gewinnt man ſchon heute einen erſten ungefähren Ueberblick über
die Ausmaße dieſer gewaltigen Schau deutſcher Arbeit nach dem
erſten Jahresabſchnitt des nationalen Wiederaufbaues. Eine
große und weite Ehrenhalle wird den Beſucher begrüßen. Hier
ſind die Hoheitszeichen des Deutſchen Reichs, die hiſtoriſchen
Reichskleinodien und die Fahnen aus der friderizianiſchen Zeit
wirkungsvoll angebracht. An den Seiten ſind große Kojen
be=
reits fertiggeſtellt, bereit die Ausſtellungsobjekte in dieſen Tagen
aufzunehmen.
Die Sonderausſtellung der Reichsbahn grüßt als nächſte
Ab=
teilung. Rieſig erhebt ſich der Vorderteil einer Lokomotive,
be=
wacht von einem Beamten der Bahnpolizei. Die Reichsbahn
wird ihre Sonderausſtellung unter dem Geſichtspunkt aufbauen,
daß ſie als größte Unternehmerin und Arbeitgeberin einen ganz
beſonderen Platz in der Kampffront gegen die Arbeitsloſigkeit
einnimmt. Selbſtverſtändlich werden die techniſchen Ausſtellungen
dabei den Hauptteil der Sonderſchau bilden. Dazu gehören
die Modelle der erſten Lokomotiven, Modelle der erſten Züge
aus dem Jahre 1840 wie auch des „Fliegenden Hamburger”.
Auch die Fern= und Vorortbahnen wird die Reichsbahn zeigen,
und die Frage der Elektrifizierung wird im Vordergrund des
Intereſſes ſtehen. Dazu gehören auch die Berliner S=Bahnen
und vor allem die neue Nord=Süd=S=Bahn wie auch die
Zu=
kunftsformen der Lokomotiven, die ſich immer mehr dem
Strom=
linienbau nähern werden. Eine beſondere Auskunftsſtelle, die
für die ganze Dauer der Ausſtellung beſetzt ſein wird, ſoll den
Beſuchern ſtändig auf alle Fragen Antwort erteilen.
Auch die Reichspoſt wird mit einer Sonderausſtellung
ver=
reten ſein. Hier wird man die Verkehrsnetze ſehen können, die
Briefkaſtenleerung in Berlin — auch für die Nichtberliner ſehr
Amerikaniſche Bekeiligung an den Sihungen
des Abrüſtungsbüros und des Haupkausſchuſſes.
DNB. Waſhington, 11. April.
Wie Staatsſekretär Hull mitteilte, werden die Vereinigten
Staaten bei der Sitzung des Büros der Abrüſtungskonferenz am
30. April durch den Geſandten Wilſon und bei der Sitzung des
Hauptausſchuſſes am 23. Mai durch den Sonderbotſchafter Norman
Davis vertreten ſein. In amerikaniſchen politiſchen Kreiſen wird
hierzu bemerkt, daß noch nicht bekannt ſei, ob die genannten Daten
endgültig ſeien und welche Punkte in den beiden Sitzungen
be=
ſprochen werden ſollen.
Umbau der chineſiſchen Regierung?
Große polikiſche Berakungen in Nantſchang.
DNB. Schanghai, 11. April.
Am Mittwoch begannen in Nantſchang unter dem Vorſitz
von Marſchall Tſchiangkaiſchek große politiſche Beratungen.
Sämtliche chineſiſchen Politiker mit dem Politbüro der
Koumin=
tang ſind zur Stelle. Auf der Tagesordnung ſtehen außen= und
innenpolitiſche Fragen, wobei der Umbauderchineſiſchen
Negierung im Vordergrunde der Erörterungen ſteht.
Von ausſchlaggebender Bedeutung iſt auch das
Verhält=
nis Chinas zu Rußland, Japan und der
Man=
dſchurei. Die Gerüchte, nach denen ſich Marſchall
Tſchiangkaiſchek in Nantſchang zum Diktator Chinas
ausrufen laſſen werde, werden aus der nächſten Umgebung
des Marſchalls dementiert.
Rückkrikk des japaniſchen Kriegsminiſters?
Wie Reuter aus Tokio meldet, hat der japaniſche
Kriegsmini=
ſter Ayachi ſein Rücktrittsgeſuch eingereicht, weil ſein Bruder, der
frühere Vizebürgermeiſter von Tokio, im Zuſammenhang mit dem
Skandal der Tokioter Gasgeſellſchaft zu zehn Monaten Gefängnis
verurteilt wurde. Die Verurteilung war erfolgt, weil er
Be=
ſtechungsgelder an Stadträte gezahlt hatte. Miniſterpräſident
Saito hat den Kriegsminiſter gebeten, ſein Geſuch zurückzunehmen.
Zum Handgranaken=Anſchlag
Unker den Linden.
Die bisherigen polizeilichen Feſtſkellungen.
DNB. Berlin, 11. April.
Der Polizeipräſident veröffentlicht eine umfangreiche
Mit=
teilung über die bisherigen polizeilichen Feſtſtellungen zur
Auf=
klärung des Handgranatenanſchlages Unter den Linden am 21.
März ds. Js., dem Tag der Eröffnung der Arbeitsſchlacht.
Danach ſteht es unzweifelhaft feſt, daß die in altes
Zeitungs=
papier gehüllte Handgranate aus dem vierten Stock oder dem
Dachgeſchoß des im Umbau befindlichen Hauſes Unter den Linden
75 bis 76. Ecke Neue Wilhelmſtraße, herabgeſchleudert worden iſt,
nachdem die Zeitzündervorrichtung ausgelöſt war. Es handelt ſich
um eine Stielhandgranate aus alten Kriegsbeſtänden. Einer
be=
ſtimmten Perſon hat der Anſchlag, der zahlreiche Volksgenoſſen in
Lebensgefahr brachte, nicht gegolten. Da ſich unter den in
Be=
tracht kommenden Fenſtern ein breites Geſims am Hauſe
entlang=
zieht, iſt es nämlich überhaupt nicht möglich, von oben her den
Fahrdamm und die Gehbahn zu beobachten.
Unter dem dringenden Verdacht, die
Hand=
granate geworfen zuhaben, iſt der Maler Erwin
Schulze aus Berlin=Charlottenburg
feſtgenom=
menworden. Schulze iſt zur Tatzeit im Dachgeſchoß zuſammen
mit dem Jalouſiebauer Willi Noack beſchäftigt geweſen. Zum
Nachweis ſeines Alibis für die letzten Minuten vor der Exploſion
hat ſich Schulze auf ſeinen Arbeitskollegen Noack berufen, der auch
beſtätigte, daß Schulze um die angegebene Zeit den Arbeitsraum
nicht verlaſſen habe. Es iſt inzwiſchen aber feſtgeſtellt worden,
daß Noack eine vorübergehende Entfernung Schulzes gar nicht ohne
weiteres bemerken mußte. Schulze ſelbſt hatte ſchon vor ſeiner
Feſtnahme den Verſuch unternommen, Perſonen ſeiner
Bekannt=
ſchaft zu verdächtigen. Die von ihm Genannten konnten jedoch
ein einwandfreies Alibi beibringen.
intereſſant — das Rohrpoſtnetz der Reichshauptſtadt, den
Poſt=
verkehr und die Poſtverſorgung auf dem flachen Lande, den
ge=
ſamten Fernſprechverkehr mit dem In= und Ausland und
ſchließ=
lich den modernen Fernſchreibverkehr und die Bildtelegraphie.
Ein beſonderes Intereſſe wird ein komplettes kleines Poſtamt
finden.
Den letzten Teil der Halle 1 wird dann die deutſche
Luft=
fahrt einnehmen. Hier werden die verſchiedenſten Typen der
Verkehrsmaſchinen aufgebaut, dann die Modelle der Zeppelin=
Luftſchiffe 127 und 129 die Beſucher werden unterrichtet über
die Sicherungen im Flugverkehr, über die neuartigen
Flug=
hafenanlagen, über den Nachtflugverkehr und das Streckennetz
des Weltluftverkehrs. Beſondere Aufmerkſamkeit wird die
ſchwimmende Flugzeuginſel „Weſtfalen” finden, die im Modell
auf ihrem Liegeplatz im Atlantik aufgebaut werden wird. Die
„Lufthanſa” gibt reichlichen Aufſchluß über ihre Organiſation
und das von ihr beflogene Streckennetz. Und der Luftſport wird
dann dieſen Teil der Ausſtellung abſchließen.
Aber auch die deutſche Seeſchiffahrt wird in großzügiger
Weiſe vertreten ſein. In einem rieſigen etwa 30 Meter langen
und 10 Meter breiten Becken werden während der
Ausſtellungs=
zeit rund 60 Modelle aller Typen der deutſchen Seeſchiffe
ſchwimmen. Natürlich wird unſere ſtolze „Bremen” nicht fehlen.
Ihr Modell iſt allein zwei Meter lang. Um das Becken herum
ſind dann die Modelle der bedeutenden deutſchen Seeſtädte
auſ=
gebaut. Hier ſieht man Hamburg und Bremen, Lübeck und
Cux=
haven und Bremerhaven. Und richtige kleine Bunker= und
Ver=
ladeanlagen ſowie lebensnah nachgebildete Modelle der
verſchie=
denen Induſtrieanlagen, wie ſie an den Kais der Seeſtädte zu
finden ſind, werden das Entzücken aller Beſchauer bilden. In
einem beſonderen Modell ſind unſer Welthafen Hamburg und
das neue Schiffshebewerk Niederfinow gewürdigt.
Als Symbol der deutſchen Wirtſchaft wird ſich in dieſer
Halle auch ein rieſiger ſchwerer Adler aus Stahlplatten erheben.
der allein über 60 Zentner Gewicht haben wird. Ein großes
ſchmiedeeiſernes Gitter davor trägt die Symbole der Induſtrie,
des Handwerks, des Handels und des Nährſtandes. In der
Halle 2 ſind beſonders die Energie= und Kraftwirtſchaft wie die
Technik vertreten. Hier fallen beſonders zwei große etwa 10
Meter lange, 5 Meter hohe und 1,20 Meter breite Wände aus
Braunkohle und Steinkohle ins Auge. Wunderbar wirkt ein
rieſiges Monumentalgemälde mit Zechen und Hütten, das die
ganze Breitſeite der Rückwand einnimmt.
In dieſer Abteilung wird man auch manche beſondere „
Sen=
ſation” zu ſehen bekommen. Da ſteht ein elektriſch geſchweißter
Eiſenmaſt mit der größten Glühbirne der Welt. Sie hat eine
Stärke von 50 000 Watt, und darum kann ſie auch nur von Zeit
Nr. 100 — Seite 3
Schulze hat in den Jahren 1928 oder 1929 dem
Rotfront=
kämpferbund angehört und war mindeſtens bis Herbſt 1932
Mit=
glied der KPD. Später will er ſich nicht mehr kommuniſtiſch
be=
tätigt haben. Er war von 1920 bis 1923 Reichswehrſoldat, und
zwar im Infanterieregiment Nr. 14 in Konſtanz, ſpäter bei der
Stammabteilung 2 der Artillerieſchießſchule Jüterbog. Aus der
Reichswehr wurde er wegen Gehorſamsverweigerung und
verſuch=
ten tätlichen Angriffs auf einen Vorgeſetzten entlaſſen und zu einer
Gefängnisſtrafe von 1½ Jahren verurteilt.
Die Polizei ſucht nunmehr nach Perſonen, die mit Schulze in
nähere Berührung gekommen ſind, insbeſondere auch während
ſei=
ner Dienſtzeit. Als wichtig wird es ferner bezeichnet, daß zwei
Perſonen ſich melden, die am Tage der Tat die Bauſtätte
auf=
geſucht haben, und zwar eine Zigarettenhändlerin und ein 35 bis
38 Jahre alter Mann, der ſich im Hauſe erkundigte, ob der Bau
für ein Miniſterium ausgeführt werde. Der Polizeipräſident
appelliert zum Schluß an den geſunden Sinn der Bevölkerung, die
aufgefordert wird, ſich durch Beteiligung an der Aufklärung gegen
ſolche Anſchläge nachdrücklichſt zur Wehr zu ſetzen. Die Auslobung
einer Belohnung in Höhe von 30 000 RM. bleibt nach wie vor in
Kraft.
Die Vorgänge um die Marneſchlacht.
Eine Erklärung des Reichswehrminiſteriums.
DNB. Berlin, 11. April.
Neuerdings ſind wieder in Zeitungsartikeln und Broſchüren
auf Grund der bekannten Vorgänge innerhalb der deutſchen
Heeresleitung während der Marneſchlacht Vorwürfe gegen
ein=
zelne Perſönlichkeiten und gegen die Führung des deutſchen
Heeres von 1914 im ganzen erhoben worden, die jeder
Berech=
tigung entbehren und daher geeignet ſind, das Anſehen der
alten Armee und der Wehrmacht überhaupt zu ſchädigen.
Demgegenüber ſtellt das Reichswehrminiſterium feſt:
1. Die Vorgänge um die Marneſchlacht ſind von
der hiſtoriſchen Abteilung des Reichsarchivs in jahrelanger
Arbeit unter Heranziehung aller erreichbaren Quellen ſachlich
geklärt und in dem Werk „Der Weltkrieg 1914‟
in voller Offenheit dargeſtellt worden. Die
Zuver=
läſſigkeit des Werkes iſt von allen Seiten anerkannt.
Ergänzun=
gen und Erweiterungen dieſer Darſtellung erſcheinen nur dann
berechtigt, wenn ſie auf neuen, einwandfreien Quellen und
For=
ſchungen beruhen. Spekulationen, Vermutungen
Heranziehung von Vorgängen, die mit dem
Kriegsverlauf ſelbſt nichts zu tun haben ſind
geeignet, Beunruhigung in nicht
ſachverſtän=
digen Kreiſen hervorzurufen, das Anſehen der
alten Armee zu erſchüttern. Sie greifen auch die
perſönliche Ehre von Männern an, die das Beſte
für Volk und Vaterland ehrlich gewollt haben.
2. Das Verhalten des deutſchen
General=
ſtabschefs in der Kriſe der Marneſchlacht auf
dunkle Einflüſſe irgendwelcher Art zurückzuführen, iſt
vollkom=
men abwegig. Generaloberſt von Moltke war weder Freimaurer
noch hat er ſich in militäriſchen Angelegenheiten von anderen
Per=
ſönlichkeiten als ſeinen verantwortlichen Mitarbeitern beraten
oder beeinfluſſen laſſen. Daß er den unendlich ſchweren
Aufgaben der Kriegsführung ſich nicht voll
ge=
wachſen gezeigt hat, war auf gewiſſe
Charak=
tereigenſchaften und auf ſeinen leidenden
Zu=
ſtand zurückzuführen.
3. Die Tätigkeit des Oberſtleutnants Hentſch
iſt durch die Arbeiten des Reichsarchivs ſo weit geklärt, als dies
überhaupt möglich erſcheint. Ein Reſt von Widerſpruch zwiſchen
dem, was über ſeinen Auftrag feſtgeſtellt werden konnte, und
dem, was er tatſächlich bei den Armeen veranlaßt hat, wird
immer bleiben. Alle Verſuche, über dieſen Reſt durch
Aufſtel=
lung unbewieſener und unbeweisbarer Vermutungen und
Be=
hauptungen Klarheit zu ſchaffen, ſind als ausſichtslos anzuſehen.
Insbeſondere muß betont werden, daß nicht der geringſte
An=
haltspunkt dafür beigebracht werden kann, daß Hentſch
Frei=
maurer geweſen ſei oder daß er irgendwelche franzöſiſche
Be=
ziehungen unterhalten habe. Die natürlichſte und weitaus
wahrſcheinlichſte Erklärung für ſein Verhalten iſt immer noch, daß
er durch ſeine ſubjektive Vorſtellung von der Lage veranlaßt
wor=
den iſt, ſeine Befugniſſe tatſächlich zu überſchreiten und die Dinge
in eine ſeiner Auffaſſung entſprechende Bahn zu bringen. Daß
er damit eine ſehr ſchwere hiſtoriſche Verantwortung übernommen
hat, iſt nicht zu beſtreiten. Ihm deshalb irgendwelche
unlaute=
ren oder gar verbrecheriſchen Beweggründe zu unterſchieben, muß
auf das ſchärfſte verurteilt werden.
4. Der Verſuch, den früheren Kaiſer
Wil=
helm II. als Urheber der Sendung des
Oberſt=
leutnants Hentſch hinzuſtellen, muß abgelehnt
werden. Der Kaiſer hat nur einmal in den Gang der
Marne=
ſchlacht eingegriffen: Am 7. September, abends, und zwar gerade
in einem der Hentſchſchen Auffaſſung entgegengeſetzten Sinne.
Dafür, daß der Kaiſer Hentſch vor ſeiner Abreiſe geſprochen habe,
fehlt jeder Anhaltspunkt.
zu Zeit eingeſchaltet werden, da die Blendungsgefahr zu groß
wäre. Aus dieſem Grunde mußte ſie auch von vornherein
ver=
ſenkt eingebaut werden, weil ſonſt die Lichtſtärke nicht zu
er=
tragen wäre. Dieſe Birne leiſtet 1250 mal mehr als die
gewöhn=
lich verwandten Glühbirnen — da kann man ſich von ihrer
Wirkung ungefähr ein Bild machen. Auch die kleinſte
Dampf=
maſchine wird man da beſtaunen können. Sie iſt ganze 22
Milli=
meter groß und wurde von einem Ingenieur aus Sachſen
ge=
baut. Die Maſchine iſt betriebsfähig und kann mit Dampf oder
Preßluft angetrieben werden. Die letzte kleinſte Dampfmaſchine
der Welt war 29 Millimeter groß und wurde auf der
Welt=
ausſtellung in Chicago gezeigt. Ihr „Rekord” iſt alſo jetzt
ge=
brochen, und der deutſche Ingenieur hatte nicht eher Ruhe bis
er die noch kleinere Maſchine gebaut hatte. Hier ſind auch die
kleinſten Lokomotiven und Elektromotore aufgebaut.
Ohne Unterbrechung wird Tag und Nacht gearbeitet.
Zwei=
tauſend Paare ſleißiger Hände regen ſind, um das gigantiſche
Aufbauwerk der Ausſtellung zu vollenden, bis ſich dann in el
Tagen die Tore öffnen werden. Dann kann das ganze deutſche
Volk, kann auch das ganze Ausland dieſes Zeugnis deutſcher
Arbeit und deutſchen Fleißes, dieſe erſte nationale
Arbeitsaus=
ſtellung bewundern.
Dietrich Eckarts „Erbgraf” in Eiſenach uraufgeführk.
Die Uraufführung dieſes dreiaktigen, m. W. im Jahre 1907
entſtandenen Frühwerkes bot intereſſante Einblicke in die
unge=
mein folgericht ge Arbeitsweiſe des großen Deutſchen
Diet=
ich Eckart, der vor der eigenen Reifezeit ſeine dramatiſche
Technik an der Hand der damals gerade aktuellen ſentimentalen
Familientragödie zu verbeſſern ſuchte. Dementſprechend zeigt die
Handlung keinerlei erkennbare Eigenart; ſie ſchildert das
Schick=
al des jungen Grafen Breda, der an der in ſchweren
geſellſchaft=
lichen und Herzenskonflikten offenbarten Erkenntnis zugrunde
geht, daß er nicht der Sproß uradligen Blutes, ſondern der Sohn
eines Kommerzienrates iſt, der ſeine Geliebte, eine ehemalige
Sängerin, durch eine mit Geld erkaufte Scheinehe vor dem
Skan=
dal zu ſchützen ſuchte. Einen Ausweg in ein neues Leben voll
Tatkraft findet der junge Menſch ganz im Zeitgeſchmack noch
nicht. Auch formell und ſprachlich wäre wenig zu bemerken, wenn
nicht in dieſem Stück einer der zarteſten und reinſten Liebesſzenen
der ganzen neueren Dramatik ſtünde. Auch die Figur eines
men=
ſchenverachtenden Malers von hohem inneren Wert zeugt von der
Hand Dietrich Eckarts.
Dank einer ſehr ſauberen Enſembleleiſtung unter der
gelegent=
lich etwas überdeutlichen Regie Dr. Wiesners und der bei
aller naturhaften Friſche ſehr durchdachten Darſtellung des jungen
Grafen du
haltigen Erſolg.. ..ller od eS einen nach=
Seite 4 — Nr. 100
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 12. April 1934
Ihre Vermählung geben bekannt:
Or.,Ing. Walter Buchmann
Edith Buchmann
geb. Waſſermeger
Darmſtadt /Alsbach, den 12. April 1934
Trauung: Donnerstag, den 12. April 1934, 15.30 Uhr
in der Kirche zu Alsbach
Statt Harten
henriette Baumann
Jakob 6öbel
Verlobte
Darmſtadt
Frankfurt a. M.
12. Rpril 1934
R4c2442f40
Die Glückwünſche zu unſerer
Geſchäftsüber=
nahme ſind uns in ſo reichem Maße zuteil
geworden, daß es uns z. Zt. unmöglich iſi,
einzeln perſönlich zu danken und bitten
er=
gebenſt, unſeren herzlichen Dank auf dieſem
Wege entgegen zunehmen.
Alfred Schmitz und Frau
Café Ernſt Ludwig
im Herrngarten.
Of
Nachruf.
Unſere frühere Mitarbeiterin
Frau
Oorothea Leißlet
iſt am 8. April d. J. im Alter von 86
Jah=
ren verſtorben. Sie trat am 4. Auguſt
1879 in die Fabrik ein und wurde nach
faſt 19jähriger treuer Pflichterfüllung im
Juni 1898 in den Ruheſtand verſetzt.
Das Andenken der Dahingeſchiedenen
werden wir ſtets in Ehren halten. (4225
E. Merck, Darmſiadt.
Die Arbeiter= und
Angeſtellien=
ſchaft der Firma E. Merck.
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Hüte werden umgearbeitet bei bill. Berechng.
Einebnen von Reihengräbern
auf dem Friedhof
an der Nieder=Ramſtädterſtraße.
Für die Reihengräber der Abteilung III,
Buch=
ſtabe I, auf welcher in der Zeit vom 28. März 1913
bis 26. Mai 1914 Erwachſene und über 10 Jahre
alte Kinder beerdigt wurden, iſt die Ruhezeit
ab=
gelaufen. Sie ſollen eingeebnet werden.
Nach § 20a der Friedhofsordnung können dieſe
Grabſtäiten gegen Zahlung einer Gebühr von 20.—
RM. auf weitere 20 Jahre erhalten bleiben. Dabe
wird vorausgeſetzt, daß dieſe Gräber gärtneriſch
gepflegt werden.
Anträge auf Erhaltung ſind bis ſpäteſtens
1. Juni d. J. auf dem Friedhofsamt, Marktplatz 8
(Rathaus) zu ſtellen.
Bis zu dieſem Zeitpunkte ſind auch etwaige An
träge auf anderweite Verwendung der Grabzeichen
der nicht angekauften Gräber zu ſtellen, andernfalls
dieſe Grabzeichen in das Eigentum der Stadt
über=
gehen und entfernt werden.
Darmſtadt, den 9. April 1934.
Bürgermeiſterei.
(St4216
5
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Inter dieser Iberschrift veröffentlichen wir ab morgen
C eine Folge von6 Anzeigen, die aus den Erfahrungen
der Praxis geschrieben sind, und die auch den
Einzel-
händlern, insbesondere den Inhabern der mittleren und
kleineren Geschäfte, zeigen sollen, wie jeder im Rahmen
des ihm Möglichen erfolgreich werben kann und wie
eine gute Werbung in den Grundgedanken aufgebaut
werden muß.
Die 6Anzeigen verdienen gerade in diesen Wochen das
größte Interesse: Da es erfreulicherweise mit unserer
Wirtschaft wieder vorwärts geht, wird durch eine gute
Werbung nicht allein der Absatz der Waren gefördert
und für neue Arbeit gesorgt, sondern auch dem
ein-
zeinen Kaufmann nunmehr die Möglichkeit geboten,
an dem aufblühenden Wirtschaftsleben teilzunehmen
und sich selbst wieder emporzuarbeiten.
Noch niemals ist deshalb auch die Bedeutung der
Wer=
bung von offzieller Seite so stark betont worden, wie
im nationalsozialistischen Staat. Der Sinn der am
1. Januar in Kraft getretenen Neuordnung des gesamten
deutschen Anzeigenwesens war kein anderer, als die
Vereinfachung und Erleichterung der Anzeigenwerbung
im Interesse der vielen, die sie tagtäglich gebrauchen,
und insbesondere im Interesse der vielen
Einzelhandels-
geschäfte, für die sie das unbestritten wichtigste
Werbe-
mittel ist und sein soll.
Mögen darum die 6 Anzeigen die verdiente Beachtung
finden und als wirklich nützliche Ratschläge auch
befolgt werden.
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Halb-Blut-Orangen . . . . . 3Pfd. 50 ₰
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Extra große Zitronen . . . 10 Stück 28 ₰
Feine saftige Tafel-Aepfel . . 2Pfd. 55 ₰
Goldgelbe Bananen . . . . . 1 Pfd. 22 ₰
Konsum-Mischobst, 5-Frucht . 2Pfd. 61 ₰
Calif-Pfirsiche . . . . . . . 2 Pfd. 91 ₰
Persische Aprikosen . . . . . 2Pfd. 55 ₰
Kanarische Ring-Aepfel . . . 1 Pfd. 42₰
Aprikosen-Marmelade, lose 1 Pfd. 48
Pflaumen-Marmelade, lose „ 1 Pfd. 38 ₰
Apfel-Molk m. Himbeeren, lose, 1 Pfd. 40 ₰
Johannisbeer-Gelee, lose . . . 1 Pfd. 54₰
Erdbeer-Konfitüre, lose . . . 1 Pfd. 52 ₰
Orangen-Konfitüre, lose . . . 1 Pfd. 54₰
Zwetschen-Latwerg . . 2Pfd.-Eimer 75 ₰
Gemischte Marmelade • 2Pfd.-Eimer 79 8
Maintal-Gelee . . . 2Pfd.-Eimer 79 9
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m. b. k
Karlsstraße 7 (4205
Bewirtſchaftung
von Butter und Käſe.
Auf Grund des Geſetzes über den Verkehr mit
Milcherzeugniſſen vom 20. Dezember 1933 in
Ver=
bindung mit der Verordnung über den Verkehr mit
Milcherzeugniſſen vom 21. Dezember 1933 dürfen
Buiter, Butterſchmalz und Käſe einſchließlich Quark
von jetzt ab nur nach Ausſtellung eines
Ueber=
nahmeſcheines in den Verkehr gebracht werden.
In Ausführung der Bekanntmachung über die
Ausſtellung von Uebernahmeſcheinen für Butter
und Käſe, die im Inlande hergeſtellt ſind, vom 17.
März 1934, fordern wir deshalb alle in Darmſtadt
gelegenen landwirtſchaftlichen Betriebe (
ausſchließ=
lich Gutsmolkereien) auf, für die in der Zeit vom
1. Januar bis 31. März 1934 in den Verkehr
ge=
brachten Mengen Käſe und Butter nachträglich
Uebernahmeſcheine bei uns zu beantragen (
Stadt=
haus, Zimmer Nr. 32). Dabei ſind auch ſofort
Uebernahmeſcheine zu beantragen für das laufende
Kalendervierteljahr. Die Uebernahmeſcheine werden
weiterhin vierteljährlich ausgeſtellt werden.
Ein Uebernahmeſchein iſt nicht erforderlich für
die Abgabe von Butter und Käſe unmittelbar an
den Verbraucher. Dagegen haben die herſtellenden
Landwirte vor Abgabe von Butter und Käſe an
Händler ſtets Uebernahmeſcheine zu beantragen.
Wir machen darauf aufmerkſam, daß Umgehungen
trafbar ſind. Für die Ausfertigung der beantragten
Uebernahmeſcheine iſt eine Gebühr zu entrichten. Alle
Landwirte, die Butter und Käſe herſtellen, ſind von
nun an verpflichtet, ſofern eine ordnungsgemäße
Buchführung nicht vorhanden iſt, zum mindeſten
Liſten zu führen, aus denen die unmittelbar an
Ver=
braucher abgeſetzten (nicht anmelde= und
abgabe=
pflichtigen) oder an Händler in Verkehr gebrachten
(anmelde= und abgabepflichtigen) Mengen Butter
und Käſe zu erſehen ſind. Dieſe für Butter und
Käſe getrenut zu führenden Liſten müſſen folgende
Angaben enthalten:
Datum, Name des Empfängers, Warenmenge,
anſchließend Spalte zur Errechnung der Gebühr.
Wir erſuchen um entſprechende Veranlaſſung
Die richtige Befolgung der vorſtehenden
Bekannt=
machung werden wir überwachen.
Darmſtadt, den 10. April 1934.
Bürgermeiſterei.
(st4211
Pferdedung=Verſteigerung.
Am Samstag, den 14, April 1934, um 10 Uhr,
weiden in der ehemaligen Artilleriekaſerne 61
Beſſungerſtraße 125, ca. 30 — 35 Loſe Pferdedung
(4186
(Matratze) gegen Barzahlung verſteigert.
Landespolizei I. Abtlg. Darmſtadt.
ca. 2tsDose
ch./2tzDose ca.14D0st
Rm. 1,40
Rm.-,40 Rm.-,75
Thompson-Werke GMBH Düsseldork
Donnerstag, 12. April 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 12. April 1934.
Lebensmitkelopferring.
Am Montag, den 16., und Dienstag, den 17. April I. J., findet
die zweite Lebensmittelſammlung des Lebensmittelopferringes
bei den Haushaltungen der Stadt Darmſtadt ſtatt.
Sämtliche Haushaltungen werden gebeten, die geſpendeten
Lebensmittel= und Pfundpakete mit Inhaltsangabe zur Abholung
bereit zu halten.
Auch durch dieſe Sammlung ſoll erneut den unſchuldig in Not
befindlichen Volksgenoſſen gezeigt werden, daß ſie zur
Volksge=
meinſchaft gehören und weiter für ſie geſorgt wird.
Volksgenoſſen! Die Not iſt in weiten Kreiſen der
Be=
völkerung noch groß, eure Hilfe iſt nach wie vor dringend
notwen=
dig. Laßt deshalb am Montag, den 16., und Dienstag, den 17.
April 1934, keinen Sammler von eurer Türe gehen, ohne daß ihr
ihm ein Lebensmittelpaket für die Notleidenden gegeben habt.
Bekannkmachungen des Perſonglamkes.
Ernannt wurden der Gendarmeriehauptwachtmeiſter Wilhelm
Böcher zu Bodenheim mit Wirkung vom 1. Januar 1934 zum
Gendarmeriemeiſter; „Richard Krueger, zum Polizeileutnant
bei, der Landespolizei in Heſſen; der Polizeioberwachtmeiſter
Heinrich Brunner zu Darmſtadt auf Grund von 8 5 des
Ge=
ſetzes zur Wiederherſtellung des Berufsbeamtentums zum
Poli=
zeiwachtmeiſter, die beiden letzteren mit Wirkung vom 1. März
1934; der Polizeiverwaltungsinſpektor Guſtav Meier zu Mainz
mit Wirkung vom 1. April 1934 zum Kriminaloberinſpektor.
In den Ruheſtand verſetzt wurden der
Polizeihauptwachtmei=
ſter Valentin Hörr zu Darmſtadt auf Grund des Art. 14 des
Polizeibeamtengeſetzes mit Wirkung vom 1. Juni 1934, unter
An=
erkennung ſeiner dem Staat geleiſteten Dienſte; der
Polizeiinſpek=
tor Georg Stock in Bad=Nauheim.
Ernannt wurden am 3. April 1934 zu Bürgermeiſtern:
im Kreis Bensheim: Chriſtian Becht in Hähnlein; Adam
Neumann in Klein=Hauſen; Andreas Meyer in
Schannen=
bach; Nikolaus Bauer in Schlierbach; im Kreis
Fried=
berg: Hermann Melchior in Aſſenheim; „Karl Faber 1
in Dorheim, Karl Emil Hugo Franke in Dortelweil. Heinrich
Flach in Groß=Karben, Philipp Beck 2. in Klein=Karben, Rud.
Harth in Ober=Erlenbach Konrad Hildebrand 16 in
Nie=
der=Weiſel, Wilhelm Heinrich Diefenbach in Ober=Florſtadt,
Georg Julius Rothenhäuſer in Ober=Rosbach.
Zu
Beigeordneten: Im Kreis Bensheim
Heinrich
Pfeifer in Gronau. Otto Kramer in Groß=Rohrheim. Adam
Schneider 3. in Schliexbach, Georg Fleiſchmann in
Sei=
denbuch; im Kreis Friedberg: Hugo Schudt
in
Dorheim. Heinrich Bopp in Griedel, Joſef Johann Göbel
in Heldenbergen. Chriſtian Kunz in Holzhauſen, Karl Ranft
in Ilbenſtadt, Wilhelm Strauch in Kaichen, Philipp Heinrich
Meiß in Klein=Karben.
Beſtellt wurden am 29. März 1934 Ludwig Lieberknecht
in Reiſen zum kommiſſariſchen Bürgermeiſter der Bürgermeiſterei
Reiſen, Adam Volk in Birkert zum kommiſſariſchen
Beigeordne=
ten der Gemeinde Birkert; am 4 April 1934: Georg Mann in
Uffhofen, Kreis Alzey. zum kommiſſariſchen Beigeordneten der
Ge=
meinde Uffhofen, Anton Zimmermann in Hetſchbach, Kreis
Erbach, zum kommiſſariſchen Beigeordneten der Gemeinde
Hetſch=
bach; am 6. April 1934: Georg Dillemuth in Hainchen, Kr.
Büdingen, zum kommiſſariſchen Beigeordneten der Gemeinde
Hainchen, Friedrich Dechent 4. in Stadecken, Kreis Mainz, zum
kommiſſariſchen Beigeordneten der Gemeinde Stadecken; am
April 1934 Wilhelm Schweikart in Auerbach zum
kommiſ=
ſariſchen Bürgermeiſter der Gemeinde Auerbach.
Geſchäftsjubiläum. Am 13. April begeht die Firma A. J.
Supp, Inh. Frau Friedericke Supp Ww., Eliſabethenſtr. 25½4,
ihr 50jähriges Geſchäftsjubiläum.
Hohes Alter. Fräulein Sophie Bender vollendet, am
M. im Eliſabethenheim, Heinrichsſtraße 148, in geiſtiger
Friſche ihr 96. Lebensjahr.
Heſſiſches Landestheater.
12. April Anf. 19½, Ende nach 22½ Uhr. D. Bühne L. 6,
dazu Kinderreiche Mütter Nummerkarten 151-250
Gräfin Mariza.
Preiſe 0.70—5.50 Freitag
13. April Anf. 19½, Ende gegen 22 Uhr.
D19. dazu
Kinderreiche Mütter Nummer arten 251—350.
Alle gegen Einen — Einer für Alle. 050—4.50 Samstag
14. April Anf. 19½, Ende gegen 2½½ Uhr. E21, dazu
Kinderreiche Mütter Nummerkarten 451—500.
Das Land des Lächelns. Preiſe 0.70—5.:0 Kleines Haus Freitag
13. April Anf. 20, Ende n. 23½ Uhr (Außer Miete), dazu
Kinderreiche Mütter Nummerkarten 351—450.
Preiſe 0.80——4 50
La Traviata. Guce
14. April Anf. 19½z, Ende gegen 22 Uhr. Außer Miete)
Preiſe 0.70—3.80
Krach um Jolanthe.
— Die Neuengagements des Landestheaters. Hedda
Lem=
bach. Mitglied des Staatstheaters München, wurde für einen
Teil der kommenden Spielzeit als Darſtellerin an das Heſſiſche
Gaſtdirigent.
Landestheater in Darmſtadt verpflichtet. —
In der heute abend im Großen Haus des Landestheaters
ſtatt=
findenden Aufführung der Operette „Gräfin Mariza” wird Max
Peter Klier vom Stadttheater Kiel als Gaſt auf Anſtellung für
den Poſten des Operettenkapellmeiſters dirigieren.
Die zweite „Ring des Nibelungen”=Aufführung des
Landes=
theaters. Da bereits in acht Tagen der erſte Abend „Das
Rhein=
gold” von Richard Wagners gewaltiger Bühnendichtung Der
Ring des Nibelungen” im Rahmen der Wiederholung des
geſam=
ten Zyklus im Landestheater zur Aufführung kommen wird,
bie=
tet ſich bloß noch in dieſer Woche die Möglichkeit, durch
Einzeich=
nung in die vom Landestheater für den „Ring” aufgelegte
Son=
dermiete ſich für alle vier Abende einen feſten Platz zu
weſentlich ermäßigtem Preis zu ſichern. Wie wir vom
Landes=
theater erfahren, iſt — nachdem der außerordentlich ſtarke Beſuch
der erſten geſchloſſenen „Ring”=Aufführung die urſprünglich nicht
geplante Wiederholung nahelegte — auch für die zweite
Auf=
führung das Intereſſe der Bevölkerung bereits ſehr rege.
Da=
durch, daß drei von den vier Abenden des „Ring” auf
Sonn=
tage angeſetzt ſind, iſt beſtimmt weiteſten Kreiſen der
Bevölke=
rung, namentlich auch des Darmſtädter Umlandes, die
Möglich=
keit zum Beſuch der Vorſtellungen geboten. Ueber die
künſtleri=
ſchen Qualitäten der „Ring”=Aufführung des Landestheaters, die
bekanntlich von Karl Friderich und Hans Strohbach vollſtändig
neu einſtudiert und neu ausgeſtattet wurde, hat die Darmſtädter
Kritik ſich ausführlich und außerordentlich anerkennend
ausge=
ſprochen. Es dürfte intereſſieren, daß die Aufführungen aber
auch in der geſamten deutſchen Preſſe, vor allem auch im „
Völki=
ſchen Beobachter”, Widerhall gefunden haben. Selbſtverſtändlich
wird die Wiederholung des Zyklus in der erſten Beſetzung vor
ſich gehen.
Nr. 100 — Seite 5
Das große Hilfswerk Mutter und Kind.
Gauamksleiter Bürgermeiſter Haug über die kommenden Aufgaben der nakionaliozialiſtiſchen Volkswohlfahrk
war, daß ſie ſich nicht auf einen Teil des Volkes gründete,
ſon=
dern daß alle Schichten in ihr vertreten waren Mar
Beginn einer neuen Akkion
„fragte nur;
„Biſt du bereit, alles für dein Vaterland einzuſetzen?‟ Heute hat
das Volk ſelbſt feſtgeſtellt, daß der Nationalſozialismus gehalten
mit der Parole: „Jedem deutſchen Kind ſein Beft.”
hat was er verſprach. Das WHW. iſt abgeſchloſſen. Was das
WHW. im Gau Heſſen=Naſſau geleiſtet hat, braucht nicht in Zah=
Im Städtiſchen Saalbau hatte ſich geſtern abend die geſamte len geformt werden. Das Werk iſt bekannt. Und, zu den An=
Organiſation der NS. Volkswohlfahrt eingefunden, um einem
weſenden gewandt, erklärte der Gauamtsleiter, daß dieſe Leiſtun=
Vortrag des Gauamtsleiters Bürgermeiſters Haug über die kom= gen vollbracht werden konnten, daß Anerkennung und Dank durch
menden Aufgaben der Nationalſozialiſtiſchen Jolkswohlfahrt bei= den Gauleiter ausgeſprochen wurde, iſt durch Ihre
Einſatzbereit=
zuwohnen. Der dicht beſetzte Saal war feſtlich mit den Fahnen
ſchaft, Ihre Opferbereitſchaft möglich geworden. Es iſt
Ehren=
des Dritten Reiches geſchmückt, inmitten von friſchem Grün war
pflicht, Ihnen dafür zu danken. Sie haben nicht, wie der
Kon=
auf der Bühne ein Bild des Führers. Der Vortrag war
um=
junkturpolitiker, den Mund aufgeriſſen. Sie haben gearbeitet,
rahmt von ausgezeichneten muſikaliſchen Darbietungen der
Lan=
ſich eingeſetzt, wie es der Nationalſozialismus forderte. Mit Stolz
despolizeikapelle unter Leitung des Obermuſikmeiſters Buslau, können Sie erklären: Ich habe meine Schuldigkeit getan.
Aber nun wird von neuem angegriffen. Wir beſchließen das
Kreisamtsleiter des Amtes für Volkswohlfahrt Hanſel
nete die Tagung ſämtlicher Amtsleiter und Amtswalter der WHW., aber wir haben keine Zeit, müde zu werden. Wir müſſen
arbeiten, damit die Freiheit des deutſchen Volkes auch wahrhaft
NSV. mit herzlicher Begrüßung, namentlich des Gauamtsleiters, erkämpft wird. Das nationalſozialiſtiſche Parteiprogramm, jetzt
Bürgermeiſters Pg. Haug.
Gauamtsleiter Bürgermeiſter Haug ſprach dann
eindring=
lich und überzeugend über ſein Thema. Wer heute durch
Deutſch=
land gehe, kenne Deutſchland nicht wieder. Heute iſt
Deutſch=
land eine geſchloſſene Einheit. Wer das Weſen des
National=
ſozialismus erkannt hat, begreift, daß die NSV. ein Glied, ein
Rad in dem umfaſſenden Begriff des nationalſozialiſtiſchen
Wol=
lens darſtelle. Deutſchlands Rettung erfolgte in zwölfter Stunde
durch eine Idee und von einem Führer. Herrſchte nicht in
Deutſch=
land heute der Nationalſozialismus, ſo herrſchte Mord und Blut.
Wir müſſen die Geſchichte der großen nationalſozialiſtiſchen
Bewe=
gung immer wieder an unſerem Auge vorüberziehen laſſen. Der
Nationalſozialismus iſt das geworden, nicht etwa, weil hinter der
Bewegung Machtmittel des Weimarer Syſtems ſtanden, ſondern
aus eigener Kraft. Wir können die Taten für ſich ſprechen
laſſen. Es ſoll nie vergeſſen werden, welcher Kampf geführt
wer=
den mußte, und was der unbekannte SA.=Mann leiſtete.
Deutſch=
land wurde nicht frei durch den Kampf bürgerlicher.
Intellek=
tueller, ſondern erobert von dem unbekannten SA.=Mann. Es
muß jetzt aber auch ein Vergeſſen eintreten, nicht ein Vergeſſen
nationalſozialiſtiſchen Kämpfens und Wollens, ſondern der
Zer=
riſſenheit der 14 Jahre. Gemeinſam als eine Einheit müſſen wir
marſchieren. Der große Schlußſtrich muß unter alles das, was
uns trennte, gezogen werden. Jeder ſoll mit ehrlichem Herzen
zum Nationalſozialismus kommen, er wird ſich einreihen und
mitmarſchieren. Die wahren Kämpfer ſchweigen, die anderen
reißen den Mund weit auf. Nationalſozialiſtiſch iſt der, der die
nationalſozialiſtiſche Idee auch in der Praxis, in der Tat ſprechen
läßt. Beim Aufbau werden nur wahre Nationalſozialiſten
ge=
braucht, nicht die Konjunkturpolitiker. Vorbei muß es ſein mit
dem gegenſeitigen Beſchnüffeln und Beriechen. Es muß vorbei
ſein mit dem Denunziantenunweſen. Es gibt nur eine
Forde=
rung: Erziehen wir das deutſche Volk zu ernſten, wirklichen
Na=
tionalſozialiſten. Jeder muß dabei ſein, wenn es gilt, den
prak=
tiſchen Nationalſozialismus in die Tat umzuſetzen.
Das nationalſozialiſtiſche Denken und Wollen iſt mit eine
Hauptaufgabe der NS. Volkswohlfahrt. Nicht ein
Wohlfahrts=
ſtaat ſoll in Deutſchland erſtehen, ſondern es muß wahr werden,
was ein weſentlicher Beſtandteil des Programms iſt: Daß auch
der Beweis angetreten wird, daß wir auch Sozialiſten im
wahr=
ſten Sinne des Wortes ſind. Die Arbeitswilligen, die
Arbeitsfähi=
gen müſſen in den Arbeitsprozeß hineingebracht werden. Wer im
nationalſozialiſtiſchen Staat nicht arbeiten will, trotzdem er
ar=
beiten könnte, ſoll dann ſehen, wie er leben kann. Uebertriebene
Verweichlichung müſſen wir ablegen. Verbrechern und
Zucht=
häuslern in Gefängniſſen darf es nicht vielfach beſſer gehen, wie
den ehrlichen Volksgenoſſen, die arbeiten. Wir haben aufbauende
Arbeit zu leiſten und uns nicht mit ſolchen Elementen und
Din=
gen zu befaſſen, die doch nicht mehr zu retten ſind.
Redner ſtreifte dann die Geſchichte der Sozialpolitik in
gro=
ßen Zügen und betonte, daß vor allem mit der völkiſchen Kraft
kein Raubbau getrieben werden dürfe. Die Sozialdemokratie
nutzte die Not des Volkes aus. Man kann nicht mit Schikanen,
Verboten, kleinen Terrormaßnahmen gegen die Not vorgehen.
Auch eine Bewegung kann nicht mit Verboten und Terror
unter=
drückt werden. Die Stärke der nationalſozialiſtiſchen Bewegung
Punkt 21, ſoll verwirklicht werden.
Wir gehen jetzt an das große Hilfswerk Mutter
und Kind. Wir gehen daran, die großen Sorgen von der
Schulter der deutſchen Mutter zu nehmen. Was wäre aus
Deutſch=
land geworden, wenn es nicht ſeine deutſche Frau gehabt hätte.
Die nationalſozialiſtiſche Bewegung hat das Heroiſche der deutſchen
Mutter und Frau hervorgehoben. Denken wir nur an Horſt
Weſſels Mutter und Schweſter. Wir wollen deutſche Mütter, wie
unſere Mütter waren. Das nächſte Hilfswerk Mutter und Kind
will nichts anderes, als eine Dankespflicht abtragen, die das
frühere marxiſtiſche Syſtem nicht erfüllte. Der Weimarer Staat
konnte auch auf dieſem Gebiet nichts durchſetzen, die NSV. will
Lücken ſchließen, aber keine Doppelarbeit leiſten. Dieſes
Hilfs=
werk Mutter und Kind wird eine ſtändige Aufgabe
nationalſozia=
liſtiſchen Wollens und nationalſozialiſtiſcher Fürſorge ſein. Die
Aktion Mutter und Kind wird nicht auf die Maſſe eingeſtellt ſein,
ſondern eine individuelle Prüfung wird ſtattfinden. Die Aufgaben
der Aktion werden nicht weniger groß ſein wie die des WHW.
Die neue Aktion ſtellt große Forderungen, die Einzelfürſorge muß
bis aufs letzte ausgebaut werden. Der Aufgabenkreis iſt
viel=
ſeitig, er erſtreckt ſich auf wirtſchaftliche Hilfe, wobei es ſich um
Sachleiſtungen handelt. In einigen Wochen wird durch
Deutſch=
land die
Parole gehen: „Jedem deutſchen Kind ſein
Bett!” Ungeheure Mittel müſſen flüſſig gemacht werden. Eine
großzügige Arbeitsplatzhilfe ſoll durchgeführt, der erwerbsfähige
Vater vor allem in den Arbeitsprozeß eingegliedert werden. Die
Mütter ſollen dorthin kommen, wohin ſie gehören, in die Familie,
Eine Wohnungshilfe wird durchgeführt, eine
Müttererholungsfür=
ſorge in die Wege geleitet, Mütterſchulungskurſe, Hilfe für
wer=
dende Mütter, der Aufbau der Säuglingsberatungsſtelle.
Sonder=
maßnahmen für ledige Mütter ſind vorgeſehen. Weiter wird eine
nationalſozialiſtiſche Schweſterſchaft der NSV. ins Leben gerufen
und aufgebaut. Vernünftige Zuſammenarbeit mit den anderen
anerkannten Verbänden wir
ſtattfinden, aber die Führung in
allen Aktionen gehört der N
V. Die Finanzierung der Aktion
wird nicht allzu leicht ſein. Mittel müſſen zunächſt durch die
Mit=
gliedsbeiträge aufgebracht werden. Im Gau Heſſen=Naſſau darf
es in einem halben Jahre keine
amilie mehr geben, die in Arbeit
ſteht und nicht Mitglied der NSV. iſt.
Redner gab dann noch einige beachtliche organiſatoriſche
Maß=
aahmen bekannt. Sparſamkeit in der Verwaltung iſt oberſter
Grundſatz. Jeder hat ſeinem Volk und Vaterland gegenüber
Pflichten. Die Aktion Mutter und Kind fordert volle
Einſatz=
bereitſchaft eines jeden Einzelnen. Der Gau Heſſen=Naſſau ſoll
auch hier Spitzenleiſtungen bringen. Wir tun unſere Arbeit, weil
wir für unſer Volk und Vaterland ſorgen wollen. Es gibt nur
einen Mann, dem wir folgen müſſen, das iſt der Führer. Ihm
galt ſein dreifaches Sieg=Heil, in das begeiſtert eingeſtimmt wurde,
Das Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied wurden geſungen.
Kreisamtsleiter Hanſel verband mit dem Dank an den
Gauamtsleiter zugleich das Gelöbnis für alle in der Organiſation
der NSV. Tätigen, daß ſich alle Amtswalter und Amtsleiter mit
gleicher Kraft für das große Hilfswerk einſetzen werden wie für
das abgeſchloſſene Winterhilfswerk. — Bei den Klängen der
Polizeikapelle blieben die Teilnehmer an dem Vortragsabend noch
einige Zeit zuſammen.
Aufruf!
Die zur Verteilung gelangten Fragebogen der NS. Hago
bit=
ten wir umgehend auszufüllen, da dieſelben ab Donnerstag,
den 12. 4. 1934, wieder abgeholt werden!
Im Intereſſe der ordnungsgemäßen Abwicklung bitten wir
um Unterſtützung der zur Einſammlung beauftragten SA.=
Män=
ner; um ihnen die Arbeit zu erleichtern, bitten wir daher die
ein=
zelnen Hausbewohner, die ausgefüllten Fragebogen in der
Per=
terrewohnung abzugeben.
Eine Unterſchrift iſt nicht verlangt, und ſomit iſt jedem
ein=
zelnen in der Beantwortung der Fragen freie Hand gelaſſen.
Für uns dienen dieſe Fragebogen nur, um die Stimmung des
einzelnen Volksgenoſſen kennen zu lernen! Außerdem ſollen uns
dieſe Fragebogen Aufklärung geben, welche Eigenarten bzw.
Maßnahmen einzelner Geſchäftsleute bzw. Gewerbetreibender dem
Willen des einzelnen Volksgenoſſen nicht entſprechen!
Heil Hitler!
gez. H. Schaefer „Kreisamtleiter der NS. Hago.
f. d. R. gez. L. Schmidt, Geſchäftsführer.
Arbeitsſpende.
B.N. S. D. J., Gruppe Ref. Geſtern nachmittags 2 Uhr fand
im Großen Saal der „Krone” wiederum einer jener
Vortrags=
nachmittage der Gruppe Referendare und Aſſeſſoren im B.N.S.
D.J. ſtatt, diesmal gemeinſam mit dem N.S. Lehrerbund, wie
dies für die Zukunft des öfteren gedacht iſt. Pg. Dr. Ratz
refe=
rierte über das Thema „Das Werden des Deutſchen Reiches”. Ja
feſſelnder Weiſe führte er die Zuhörer, indem er zuweilen
inter=
eſſierende Fachgebiete ſtreifte, durch das geſamte Ideengebäude,
deſſen Träger der heutige Staat iſt. Scharf hob er das Weſentliche
am nationalſozialiſtiſchen Gedankengut hervor, gegenüber anderen
ſogenannten „Weltanſchauungen”, Beſondere Teilnahme erregten
ſeine Ausführungen über das Weſen des nationalen Sozialismus,
insbeſondere über die Mittel und Wege zu einer wahrhaft
ſozia=
liſtiſchen Gemeinſchaft, die dereinſt alle unzureichenden „ſozialen”
Spielereien bürgerlicher Seelen in revolutionärem Geiſte ablöſen
kann und ſoll. Der Vortragende wies hierzu beſonders darauf
hin, daß die Art des Feſtefeierns ſo geſehen ſchon eine
zukunfts=
weiſende Bedeutung hat, was gewiſſe Kreiſe heute nicht ſehen
wol=
len, da ſie ſich ein Feſt nicht vorſtellen können, das andere Ziele
verfolgt, als Luxus und Genußſucht zu fördern. — Lebhafter
Bei=
fall dankte den im Weſentlichen allgemein=weltanſchaulichen Dar=
Altf.
legungen des Redners.
— Vortrag Havemann. Wir verweiſen nochmals auf den heute
Donnerstag, um 13 Uhr, im Kleinen Haus des Heſſiſchen
Landes=
theaters ſtattfindenden Vortrag von Pg. Profeſſor Dr. Guſtav
Havemann=Berlin, dem Führer des Fachverbandes B in der
Reichsmuſikkammer, über die Organiſation der deutſchen
Muſiker=
ſchaft in der Reichsmuſikkammer. Der Eintritt iſt frei!
Die ſtädtiſche Berufsfeuerwehr wurde im Monat März
1934 13mal alarmiert, und zwar zu 1 Mittelfeuer, 2 Kleinfeuern
4 Kaminbränden, 2 Autounfällen und 4 Verkehrsſtörungen. Auf
der Feuerwache, Kirchſtraße 13, wurde in drei dringenden Fällen
erſte Hilfe geleiſtet.
Steuerpflichtige, die die Abſetzung des Spendenbetrags von
der Einkommenſteuer der Steuerabſchnitte 1933 oder 1934
be=
gehren, müſſen einen dahingehenden Antrag ſpäteſtens bis
zum 30. April 1934 ſtellen. Dies gilt auch für Spenden,
die nicht 1933, ſondern erſt 1934 geleiſtet worden ſind. Dem
An=
trag iſt der Spendenſchein beizufügen. Es wird ausdrücklich
darauf hingewieſen, daß Nachſicht für die Verſäumung der Friſt
nicht gewährt wird, und daß die Vergünſtigung nur für
Spen=
den gilt, die bis zum 4. April 1934 geleiſtet worden ſind.
Heſſiſche Erfinder.
Auszug aus dem Patentblatt vom 29. März 1934.
A. Patentanmeldungen.
Dr.=Ing. Wilhelm Klapproth, Nieder=Ingelheim a. Rh.:
Ver=
fahren zur Herſtellung von Zitronenſäure durch Gärung. — Firma
E. Merck, Darmſtadt: Verfahren zur Herſtellung von primären
a— diſubſtituierten 8—Aminopropinſäuren oder deren Derivaten.
Dr.=Ing. Ernſt Hueter, Darmſtadt: Anordnung zur
Frequenz=
wandlung mit Hilfe von Transformatoren. — Chemiſche Fabrik
Ludwig Meyer, Mainz: Verfahren zur Herſtellung eines nicht
ent=
flammbaren Abbeizmittels. — Wilhelm Wortmann. Gonſenheim
b. Mainz: Einrichtung zum Betrieb von Ackermaſchinen.
B. Erteilte Patente.
Dr.=Ing. Ernſt Hueter, Darmſtadt, Frankfurter Str. 18:
An=
ordnung zur Frequenzwandlung mittels ruhenden
Frequenz=
wandlers.
— Petrusgemeinde. Der Frauenabend dieſes Monats ſoll
heute Donnerstag abend 8.15 Uhr im Gemeindehaus ſtattfinden
und der Vorbereitung auf den Volkstag der Inneren Miſſion
am nächſten Sonntag dienen. Er wird deshalb ein beſonders
wichtiges Teilgebiet evangeliſcher Volksfürſorge behandeln.
Wohl=
fahrtspfleger Schott beabſichtigt, an Hand von Lichtbildern über
Trinkerfürſorge einen Vortrag zu halten, zu dem alle Mitglieder
des Frauenvereins herzlich eingeladen ſind.
— Verſchärfte Kontrolle der Backbetriebe und
Gaſtwirtſchaf=
ten. Es beſteht Grund zu der Annahme, daß in letzter Zeit die
durch die Verordnung über den Verkehr mit Erzeugniſſen der
Margarinefabriken und Oelmühlen vom 13. April 1933
getroffe=
nen Beſtimmungen bezüglich der Kennzeichnung von
Lebensmit=
teln in Gaſtwirtſchaften, Bäckereien und Konditoreien, die mit
Margarine, Kunſtſpeiſefett und ähnlichen Fetten hergeſtellt ſind,
von den beteiligten Kreiſen nicht überall beachtet werden. Der
Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft hat deshalb die
Landesregierungen gebeten, die Polizeibehörden zu veranlaſſen,
unverzüglich insbeſondere Bäckereien und Gaſtwirtſchaften
ver=
ſtärkt darauf zu kontrollieren, ob diejenigen Betriebe, die keinen
Aushang oder keine Kennzeichnung wegen Verwendung von
Mar=
garine uſw. angebracht haben, in ihren Küchen oder Backbetrieben
auch tatſächlich ſolche Fette nicht vorrätig haben.
706s
1a dü. MMdk38e Jühe
NIA
Mild, leicht
schäu-
mend, ganz
wunder-
voll im Geschmack.
Seite 6 — Nr. 100
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 12. April 1934
*Der Arbeiter und der Rundfunk.
Rundfunk und Arbeiterſchaft im neuen Staak. — Die Aufgaben des Rundfunks in Vergangenheik u. Zukunfk.
Die Bedeukung des Rundfunks in der polikiſchen Revolukion.
Der Präſidenk der Reichsfunkkammer,
Miniſterialrak Horſt Dreßler=Andreß,
ſprichk zur Arbeikerſchaft in Frankfurk a. M.
Die Landesſtelle Heſſen=Naſſau des Reichsminiſteriums für
Volksaufklärung und Propaganda hatte geſtern zu zwei
Ar=
beiter=Großkundgebungen nach Frankfurt geladen,
denen je eine in den Adlerwerken und in den J.G. Farbwerken
Höchſt ſtattfand. Die beiden Werke trugen feſttäglichen Schmuck
und die Belegſchaften wurden geſchloſſen mit klingendem Spiel der
SA.=Muſik zu den Stätten der Kundgebung geführt, wo
Laut=
ſprecheranlagen die Reden weit in den wundervollen Sonnentag
trugen. Im Mittelpunkt der Kundgebungen, deren Ziel war, der
Arbeiterſchaft der Stirn und der Fauſt die Bedeutung des
Rund=
funks als eines der ſtärkſten und eindringlichſten Inſtrumente zur
Erziehung und Formung des neuen deutſchen Menſchen vor Augen
zu führen, ſtand die Anſprache des Pg. Miniſterialrat Horſt
reßler=Andreß. In beiden Werken begrüßten zunächſt die
Direktoren die Belegſchaft und den Präſidenten der
Reichsfunk=
kammer. Jedem Teilnehmer wurde eine Nummer des NS.=Funk,
deren Titelbild ein Porträt Pg. Dreßler=Andreß aus Anlaß ſeines
35. Geburtstags brachte, überreicht.
Den Kundgebungen ging eine Beſprechung mit den geladenen
Vertretern der Tagespreſſe voraus, in der Miniſterialrat Dreßler=
Andreß über das Thema
Preſſe und Rundfunk
ſprach. Die Frage Preſſe und Rundfunk bedarf, ſo führte der
Prä=
ſident der Reichsfunkkammer etwa aus, dringend einer Klärung,
denn ein Kampf gegeneinander, der zerſtört und nicht aufbaut, ſei
bei der Wichtigkeit der beiden Einrichtungen für den
Staats=
apparat völlig abwegig. Man dürfe nicht überſehen, daß der
Rund=
funk bisher ein Konglomerat geſtohlener geiſtiger und kultureller
Werte war, der einfach die Geſtaltungsdiſziplinen übernommen und
ſie in das Akuſtiſche überſetzt habe., Mit den gleichen Effekten,
deren ſich Konzerte, Theater und Bühne bedienen, habe er
gear=
beitet. Das ſei aber in der Zukunft nicht mehr möglich. Das
ſelbſtſchöpferiſche Weſen des Rundfunks werde ſich ſehr raſch
her=
auskriſtalliſieren müſſen, und die Geſtalter am Rundfunk müßten
die neue Linie finden. Der Rundfunk werde erſt dann ſeine
Auf=
gabe erfüllen, wenn er das Leben in ſeinem Sinne bewältigt,
wenn er ſich freimacht von überkommenen, nicht
rundfunkgemäßen Vorbildern. Er hat das Leben zu
ermitteln, überall da, wo es als Klang und Viſion der
Wirklich=
keit in Erſcheinung tritt. Bedingung dazu iſt allerdings auch eine
techniſche Revolutionierung des Rundfunks, die in die Wege
ge=
leitet iſt, aus der Erkenntnis heraus, daß ſich ſchon immer
orga=
niſche Kunſt in die Technik geflüchtet habe, wenn es ihr auch nicht
immer bewußt geworden ſei. Nur ſo kann man die Arbeit mit
geiſtigen Werten durchdringen. Der Rundfunk ſoll das völkiſche
Leben in all ſeinen mannigfachen Abwandlungen erfaſſen, er ſoll
nicht in enge Räume gepreßt werden, und er muß ſich endlich
ein=
mal vom Kabel freimachen, wenn er ſich den Vorwurf erſparen
will, ein beſſerer Drahtfunk zu ſein. Einzig und allein die
Sport=
reportagen ſind beim deutſchen Rundfunk bisher dem wirklichen
Leben nahegekommen. In Zukunft wird man den Rundfunk mit
Hilfe der ausgebauten Kurzwellentechnik umformen, und
es beſteht durchaus die Hoffnung, daß die Reichweite und die
Ver=
wendbarkeit der Kurzwellenſender geſteigert werden kann. Der
Rundfunk will die Preſſe durchaus nicht totſchlagen, ſondern er
will Armin Armmit ihr ein neues Leben geſtalten.
ſo wie die Preſſe einſt auch ihre eigene Form zur Literatur
ge=
funden hat. Wenn der Rundfunk zu der Eigengeſetzlichkeit und zu
den neuen Geſtaltungsformen gekommen iſt, die man von ihm er
wartet, dann wird die Preſſe als ſubjektiver Geſtalter ihre
Auf=
gabe zu erfüllen haben, während der Rundfunk als objektiver
un=
mittelbarer Vermittler aufzutreten hat. Es heißt dann nicht mehr
hie Preſſe hie Rundfunk, ſondern Preſſe und Rundfunk
gemeinſam.
In der Kundgebung zum Thema
Der Arbeiter und der Rundfunk
führte Miniſterialrat Dreßler=Andreß etwa folgendes aus:
Durch den Rundfunk hat unſer Volk im vergangenen Jahr ein
neues Schickſal in ſeine Fäuſte genommen. Der Rundfunk als
Mittler einer neuen politiſchen Führung des deutſchen Volkes
hat uns alle in die Bahn dieſer Führung gezwungen. Das, was
durch die naſtionalſozialiſtiſche Bewegung, als nationalſoziali=
ſtiſche Verbundenheit durch Adolf Hitler begründet, gewollt und
durchgeſetzt werden mußte, das hat der Rundfunk im vergangenen
Jahre politiſch durchgeſetzt. Mit den Mitteln des Rundfunks
hat der Führer das ganze Volk erfaßt und damit einen Teil
ſei=
ner Miſſion, die er ſich ſelbſt zum Ziel geſetzt, erfüllt. Die erſte
Phaſe dieſer politiſchen Revolution haben wir erlebt. Dieſe erſte
Phaſe war die einheitliche politiſche Willensbildung des deutſchen
Volkes Sie iſt gelungen. Es iſt richtig, wenn geſagt wird, mit
dem 12. November 1933, dem Tage des großen „Ja” für den
Nationalſozialismus, hat die Revolution ihr Ende erreicht. Ihr
politiſches Ende hat die NS.=Revolution tatſächlich am
12. November vorigen Jahres gefunden. Damit aber iſt ſie noch
nicht zu Ende gegangen. Dieſe Revolution iſt mehr als alles das,
iſt tiefer, ergreifender, umfaſſender, als alles, was man bisher
unter Revolution verſtand. Nach der einheitlichen politiſchen
Willensbildung, als erſte Phaſe, beginnt nunmehr das zweite
Stadium. Die Weiterentwicklung wird über das politiſche weit
hinausgehen und alles das durchſetzen, was überhaupt mit dieſem
einheitlichen politiſchen Willen zuſtande gebracht werden kann,
vor allem, unſer Volk, unſere Nation, in dem
Sinne zu formen, der der
nationalſozigliſti=
ſchen Weltanſchauung entſpricht. Dazu gehört, daß
was
radikal ausgerottet wird,
zunächſt alles
dieſer NS.=Weltanſchauung widerſpricht. Wenn
wir den Nationalſozialismus erfüllt ſehen im deutſchen Menſchen,
wenn wir den Deutſchen erkannt haben als raſſiſchen Typ,
und wenn wir die beſonderen Eigenſchaften dieſes Typs im
Be=
griff ſind, zu erleben, dann wiſſen wir, daß alles, was an
Geiſtigem, an Seelenzauber in der Welt herumwirbelte und die
Sinne zu vernebeln drohte, ausgerottet werden muß, um dieſem
neuen deutſchen Menſchen ſeine wahre Freiheit endlich
wie=
derzugeben oder ihn überhaupt einmal zur wahren Freiheit zu
bringen. Austobenwollen oder =können, Leidenſchaften und
Trie=
ben nachgeben iſt nicht Freiheit, entſpricht nicht der Natur des
deutſchen Menſchen. Wollen wir die wahre Freiheit, ſo wie wir
als Menſchen im höchſten Sinne in uns ſelbſt und durch uns ſelbſt
erleben dürfen, Freiheit im tiefen Sinne eines
Pflicht=
begriffes, der erwächſt aus einer höheren Einſicht und
Geſetz=
lichkeit unſeres Daſeins, ſo müſſen wir frei werden von allem,
was mit Freiheit Materialismus irgendwie verbindet. Wer dieſe
wahre Freiheit erkannt hat, die nur im Typ des deutſchen
Men=
ſchen ſo lebt, der kennt keine Furcht vor der letzten Pflicht, die
da heißt Opfer!
Im weiteren wandte ſich der Redner dann der Neuformung
des Begriffs Arbeiter” im neuen NS.=Staat zu, der ſich im
weſentlichen ſehr von dem der vergangenen politiſchen Einſtellung
unterſcheidet. Ausgerottet muß werden der von Marx geprägte
Begriff Proletarier und Proletariat. Solange der Kampf der
Arbeiter nur um materielle Rechte geführt wird, bleibt
die=
ſer Kampf ewig. Der deutſche Arbeiter der Stirn und der Fauſt,
der wahren Freiheit wiedergegeben, wird ſtaatlich, völkiſch und
wirtſchaftlich beſtehen, wenn er den Materialismus überwunden
hat. Ihr, meine Arbeiter, ſeid vorwiegend die Träger der
poli=
tiſchen Entwicklung der nationalſozialiſtiſchen Bewegung und die
Geſtalter des politiſchen Kampfes geweſen. Jetzt heißt es ein
neues Lebensgefühl wachzurufen und für dieſes
Lebens=
gefühl alles, auch das Letzte einzuſetzen. In dieſem Sinne muß
die nationalſozialiſtiſche Revolution weitergetrieben werden bis
zum endgültigen Siege. Arbeiter ſind wir alle.
Arbeiter=
ſchaft, das heißt und das iſt: unſer deutſches Volk! Wer
ſich nicht zu dieſer Arbeit, die uns heilig macht bekennt, der
gehört dorthin, wo man keinen Deutſchen mehr findet. Arbeiter
ſein heißt, ſchaffender Deutſcher, ſchaffender Menſch
ſein, gleich wie und gleich wo er tätig iſt. Das iſt das große
der nationalſozialiſtiſchen Revolution, daß ſie uns aufgerüttelt,
aufgeklärt hat, erkennen ließ unſer Inneres, unſer wahres Weſen.
Es heißt weiter kämpfen, bis der neue deutſche Menſch ſo
ge=
formt iſt, daß nichts mehr ihn ſeinem Weſen entfremden läßt. In
dieſem Kampf darf der Arbeiter nicht in Reſerve bleiben. Er
muß ſtreben und ringen, bis er in Ueberwindung des
Materia=
lismus reſtlos Teil hat an der ganzen deutſchen Kultur und
deut=
ſchen Kunſt. Sie allen Deutſchen, auch dem letzten zu erſchließen,
iſt der Rundfunk der beſte und ſtärkſte Mittler. Jeder ſollte
ſich ihn dienſtbar machen. Dann wird der deutſche Arbeiter ſich
wieder der Kraft bewußt werden, die in ihm wurzelt und wird ſie
bewußt einſetzen, damit das Deutſchtum, das aus dieſer
Kraft erwächſt, zum leuchtenden Fanal für alle Völker wird.
Daß wir das erleben dürfen, danken wir unſerem Führer, und
wir ſind glücklich, im Anfang eines neuen deutſchen Lebens ihm
zurufen zu können: Adolf Hitler, unſerem Führer „Sieg=
Heil”!!!
Das Horſt=Weſſel=Lied und kurze Schlußanſprachen von
Werks=
angehörigen beendeten die Kundgebungen.
M. St.
Aw. Als ein Opfer kommuniſtiſcher Verhetzung ſtand am
Dienstag der gerade 21jährige Adam Foltz aus
Lam=
pertheim vor der großen Strafkammer. Er hatte, als am
31. Januar vorigen Jahres die Lampertheimer
A. zu Ehren
des Führers einen Fackelzug veranſtaltete, einem SA.=Mann aus
dem Hinterhalt eine Stichverletzung in den Kopf beigebracht, die
zu ſeinem und des Verletzten Glück nicht allzu ſchwer war,
immer=
hin ſchwer genug, um jenen zwei bis drei Wochen arbeitsunfähig
zu machen. Der Angeklagte, der zunächſt flüchtig gegangen war,
dann aber, um nicht zu verhungern, ſehr bald wieder den Weg
ins Elternhaus zurückfand und dort verhaftet wurde, geſteht
ganz offen, daß er aus politiſcher Gegnerſchaft handelte.
Ange=
ſichts deſſen und der feigen Hinterhältigkeit ſeiner Tat verurteilt
ihn das Gericht zu einem Jahr Gefängnis, wobei e
ſeine Jugend mildernd in Betracht zieht. Die Unterſuchungshaft
wird im Hinblick auf ſein Geſtändnis voll angerechnet.
Ein ſeltſamer Verbrecher ſaß dann auf der Anklagebank,
gegen den die Staatsanwaltſchaft, da er ein
gemeingefähr=
licher Gewohnheitsverbrecher ſei. Sicherung beantragt
hatte. Der Mann, der aus guter Familie ſtammt, war durck
eine unglückliche Ehe vollkommen auf die ſchiefe Ebene geraten.
In der ganzen Welt iſt er herumgekommen und ernährte ſich,
wie er ſelbſt zugibt, zum wenigſten durch ehrliche Arbeit.
Dieb=
ſtähle und Betteln waren ſein Broterwerb. Mit ſeinen 60
Jah=
ren hat er nicht weniger als 24 Vorſtrafen auf dem Buckel. Er
hat eine ſeltſame Klarheit über ſein ganzes verfehltes Leben und
iſt damit einverſtanden, daß er in Sicherheitsverwahr kommt.
Denn was ſoll er machen?, ſo ſagte er, arbeiten kann er nicht
mehr viel, hat es wohl ſein Lebtag nicht recht gekonnt, und
ſchwach und haltlos iſt er nun mal. Im Zuchthaus hat es ihm
ſoweit ganz gut gefallen, das Eſſen iſt gut und man hat da ſeine
Ordnung. Das Schlimmſte nur iſt der Haß und das Gezänk ſei
ner Mitgefangenen, das rege ihn auf und das könne er nicht
vertragen, und nur alleine deshalb möchte er aus dem
Zucht=
haus heraus. Das Gericht iſt denn auch ganz einer Meinung
mit ihm daß er eine Gefahr für die Allgemeinheit bedeute in
ſeiner Hemmungsloſigkeit und ordnet
Sicherheitsver=
wahrung an.
Schwurgericht.
Aw. Wegen verſuchten Mordes verhandelt das
Schwur=
gericht am Mittwoch gegen den 33jährigen Konrad Fath
aus Mörlenbach. Seit einigen Monaten unterhielt er —
der Vater von vier Kindern — ein Verhältnis mit der recht
flot=
ten und hübſchen Frau eines Lederarbeiters in Mörlenbach. Ganz
Mörlenbach ſprach davon, bis im Herbſt ſchließlich auch der Mann
beſagter Frau etwas davon erfuhr und begann, den beiden
nach=
zuſpüren. Er hatte in Erfahrung gebracht, daß Fath immer um
das Haus, in dem er wohnte, herumſtreiche. Als er nun am Abend
des 11. November vorigen Jahres zum Fackelzug fortgehen wollte,
bekam er vor der Haustür einen Steinhagel ins Geſicht. Er bat
ſeinen Hausbeſitzer, mitzugehen, und die beiden liefen zu einer
Wieſe hinter dem Hauſe, von der ſie wußten, daß ſich Fath dort
wahrſcheinlich öfters aufhielt. Der Mann, der in
Feuerwehr=
uniform war, hatte eine Taſchenlampe bei ſich und leuchtete die
Wieſe ab, wo ſie in einer Ecke hockend Fath erblickten. Fath ſei
nun, ſo erzählt der betrogene Mann, auf ihn losgeſprungen. Er
habe inſtinktiv mit einem Bohnenſtecken, den er ſchon
mitgenom=
men hatte, auf ihn losgeſchlagen. Der ſei aber bei dem Schlag
zerbrochen, und in dem Moment habe er auch ſchon einen heftigen
Schlag auf den Kopf bekommen, ſo daß er nicht mehr recht wußte,
was er tat. Er ſei, nur noch laut um Hilfe rufend, heimgelaufen.
Es ſtellte ſich heraus, daß der Feuerwehrhelm ſchwer verbeult
war, und er darunter in der Stirn, direkt über dem linken Auge,
eine klaffende Wunde hatte, von der man fürchtete, daß ſie ihm
das Leben koſten werde. Im Krankenhaus hatte man
angenom=
men, daß die Wunde von einem Beil herrühre, und die
Auffaſ=
ſung beſtätigte ſich, als man im Garten ein Beil fand. Fath
be=
ſtritt das jedoch von vornherein. Er behauptet, er habe in der
Ecke gehockt, nachdem er durch den Wurf mit Erde die Frau von
ſeiner Anweſenheit habe benachrichtigen wollen, der Wurf habe
unglücklicherweiſe gerade den Mann getroffen. Plötzlich ſei der
Mann auf ihn losgeſtürzt, habe mit einem Stock zwei= bis
drei=
mal auf ihn losgehauen, und da erſt habe er einen Stein vom
Boden aufgerafft und habe damit auf den Mann geworfen. Von
einem Beil wiſſe er nichts. Es ſtellt ſich denn auch heraus, daß
das Beil wahrſcheinlich der Hauswirt mitgenommen hatte. Die
Verhandlung ergibt inſofern Schwierigkeiten, als die
Hauptzeu=
gen, die Freundin des Angeklagten und Frau des Verletzten, und
der Hauswirt und ſeine Frau, außerordentlich verſtockt ſind und
nach Auffaſſung des Gerichts zugunſten des Angeklagten, dem ſie
auch ſchon früher immer beigeſtanden hatten, unwahre Angaben.
machten. Das Gericht ſieht auch deshalb von der Beeidigung
die=
ſer drei Zeugen ab.
Der Staatsanwalt iſt mit der Anklage der Auffaſſung, daß
der Angeklagte durch den Steinwurf den Mann zu ſich locken und
ihn dann ermorden wollte, und verlangt eine Verurteilung des
Angeklagten wegen Mordverſuchs zu fünf Jahren Zuchthaus und
fünf Jahren Ehrverluſt. Nach eingehender Beratung verurteilt
das Gericht ihn indeſſen wegen verſuchten Totſchlags z
zwei Jahren Zuchthaus. Das Gericht glaubt, daß der
Angeklagte mit dem Steinwurf, „nur die Frau benachrichtigen
wollte, daß ihm an der Anweſenheit des Mannes nicht das
min=
deſte lag. Es glaubt aber, daß der Angeklagte ſehr wohl in
Erwägung ziehen konnte, daß er mit einem derart wuchtigen
Schlag mit einem ſolchen Stein auf den Kopf eines andern dieſen
töten konnte. Wegen der Ehrloſigkeit ſeines ganzen Verhaltens,
daß er als Vater von vier Kindern der Frau eines anderen
nach=
ſtellte und ein Verhältnis mit ihr anknüpfte, erkennt ihm das
Gericht außerdem die bürgerlichen Ehrenrechte auf
drei Jahre ab.
Nachtflugverkehr. Seit Oſterdienstag iſt der Frankfurter
Flugplatz mit der Linie nach Köln wieder an den
Nachtflugver=
kehr angeſchloſſen. Das Flugzeug ſtartet in Frankfurt a. M. um
23,50 und erreicht in Köln Anſchlüſſe nach London (an 4.30),
Brüſſel (an 3.10), Paris (an 4,55), Berlin (an 5.20).
Sendun=
gen, die mit dieſem Nachtflug befördert werden ſollen, müſſen
in Frankfurt bei der Hauptpoſt oder am Hauptbahnhof ſpäteſtens
um 22.50, in den übrigen Orten den Poſtverbindungen
entſpre=
chend früher eingeliefert ſein. Den Vorteil der ſchnellen
Luft=
beförderung haben natürlich nicht nur die Poſtbenutzer in
Frank=
furt, ſondern auch die Poſtverſender der weiteren Umgebung, die
mit Frankfurt durch günſtige Poſtverbindungen anderer Art
ver=
bunden ſind.
Aus der HSBAB.
Pg. Gimbel. Referent der „Alten Garde‟.
Heſſen=Naſſau,
Der Gauleiter hat dem altbewährten Kämpfer Pg. Adalbert
Gimpel=Frankfurt a. M. die Bearbeitung der perſönlichen
An=
gelegenheiten der Alten Garde übertragen und ihn beauftragt,
im ganzen Gaugebiet im Einvernehmen mit den Kreisleitern
Appelle vorzubereiten.
Gleichzeitig wurde dem Pg. Gimbel der Rang eines
Kreis=
leiters z. b. V. und die Genehmigung zum Tragen der Uniform
eines aktiven Kreisleiters durch den Gauleiter erteilt,
Hitler=Jugend! Jugend der Deutſchen Arbeitsfront!
Im Reichsberufswettkampf zeigt Ihr, daß Ihr für die Idee
der Arbeit und des Friedens marſchiert. Zum erſten Male eint
ſich die deutſche Jugend zu höchſter beruflicher Leiſtung. Ueber
Weg und Ziel der Jungarbeiter der Stirn und der Fauſt ſpricht
am Freitag, dem 13. April, 20 Uhr. im Hippodrom
Obergebiets=
führer Ammann, der Leiter des Sozialen Amtes der
Reichs=
jugendführung. Erſcheint in Maſſen!
Kreisleitung Darmſtadt.
Saarkundgebung.
Am Dienstag, dem 17. April, abends 8 Uhr, findet in der
Feſthalle in Darmſtadt eine Rieſen=Saarkundgebung ſtatt. Alles
Nähere erſehen die Propagandawarte der Ortsgruppen
Darm=
ſtadt=Stadt und =Land aus dem an dieſe Ortsgruppen verſandten
Rundſchreiben. Die Propaganda iſt ſofort mit allen Mitteln in
die Wege zu leiten.
Es wird hierdurch nochmals auf das Rundſchreiben der Kreis=
Propagandaleitung vom 28. März verwieſen.
Es muß unter allen Umſtänden erreicht werden, daß noch
eine größere Anzahl von SA.=Freiquartieren (vergl. Aufruf der
Bürgermeiſterei Darmſtadt, die Hitler=Spende betreffend) aus
dem Kreiſe der Parteigenoſſen dem Stadthaus gemeldet wird. Um
noch möglichſt zahlreiche Anmeldungen zu erzielen, wird der
Meldetermin auf den 10. d. M. verlegt.
Ortsgruppe Schloßgarten.
Am Donnerstag, dem 12. d. M., treten alle politiſchen
Lei=
ter um 19,55 Uhr im Dienſtanzug an der Techniſchen
Hoch=
ſchule an,
Ortsgruppe Gervinus.
Am Donnerstag, dem 12. April 1934 findet im Lokal
Lau=
tenſchläger (Tante) Ecke Heinrich= und Nieder=Ramſtädter Str.,
eine Sitzung für ſämtliche Pol. Leiter der Ortsgruppe ſtatt.
Be=
ginn pünktlich 8.30 Uhr. Anzug: Dienſtanzug.
Ortsgruppe Gervinus.
Die Zelle 5 der Ortsgruppe hält am Freitag, dem 13. April,
1934, abends 8.30 Uhr, im Lokal Rehberger ihren
Zellenſprech=
abend ab. Pflicht eines Pg. iſt es, zu dieſem Abend zu
er=
ſcheinen. Entſchuldigungen (nur in dringenden Fällen) ſind dem
zuſtändigen Blockwart zu übergeben. Ich mache es den
Partei=
genoſſen zur Pflicht, Gäſte einzuführen.
NS. Frauenſchaft der Ortsgruppe Beſſungen.
Der Arbeitsabend der Ortsgruppe findet am Donnerstag, dem
12. April, abends 8 Uhr, im „Prinz=Emils=Garten” ſtatt.
NS. Frauenſchaft der Ortsgruppe Schloßgarten.
Unſere Zuſammenkunft findet am Donnerstag, dem 12. d
M.,
pünktlich 20 Uhr, im Haus der Arbeit, Bismarckſtraße 19. ſtatt.
NS. Frauenſchaft der Ortsgruppe Gervinus.
Der für Mittwoch im Vereinshaus „Feierabend” angeſetzte
Arbeitsabend der Frauenſchaft der Ortsgruppe Gervinus muß auf
Freitag, den 13. April, verlegt werden.
Reichsfachſchaft Deutſcher Schweſtern.
Die Monatsverſammlung der Reichsfachſchaft Deutſcher
Schwe=
ſtern findet am Donnerstag, dem 12. April, abends 8.15 Uh
im Schweſternzimmer des Städtiſchen Krankenhauſes ſtatt.
Red=
nerin: Frau Roſel Kirch.
Film.
Diejenigen Ortsgruppen, Stützpunkte und Zellen, die bis
Mittwoch, 11. 4., 18 Uhr, das Rundſchreiben vom 22. März 1934
nicht beantwortet haben und den Tätigkeitsbericht Film für
März 1934 nicht eingeſandt haben, werden an die Gauleitung
namentlich gemeldet. Gegebenenfalls iſt Fehlanzeige
erforder=
lich. In Orten ohne Filmwart meldet der Propagandawart.
Kreisſchulungsamt.
Schulungsabende finden ſtatt: Freitag, 13. 4.:
Wixhau=
ſen. Redner: Kreisſchulungsleiter Pg. Borchert.
Photos von der Frontkämpferſiedlung in Darmſtadt.
NS. Kriegsopferverſorgung e. V.
Die anläßlich unſeres Spatenſtiches am 21. März von
priva=
ter Seite gemachten Aufnahmen benötigen wir für unſer Archiv.
bzw. zur Verwendung in der Preſſe. Wir bitten um Ueberlaſſung
je einer Aufnahme mit Angabe der Adreſſe und des Preiſes bis
zum 20. April an unſere Geſchäftsleitung. Siedlungsamt der NS.
Kriegsopferverſorgung, Darmſtadt, Hindenburgſtraße 39.
Wiederholung der Kampfwoche gegen Verſchandelung
der Landſchaft
Wie das Staatspreſſeamt mitteilt, hat die Kampfwoche gegen
die Verſchandelung der deutſchen Heimat, die vom 21. bis 27. März
vom Reichsbund Volkstum und Heimat und der NS.=Gemeinſchaft
„Kraft durch Freude” durchgeführt worden iſt, in unſerer
Land=
ſchaft bei der ganzen Bevölkerung größtes Verſtändnis gefunden.
Plakatreſte und Schutthaufen wurden beſeitigt, verſchandelte
Bäume wurden wieder in einen würdigen Zuſtand gebracht, auch
die Säuberung der Ausſichtspunkte und der Anlagen von
Papier=
reſten hat überall mit Erfolg eingeſetzt.
Aus den verſchiedenſten Gegenden wird der Wunſch geäußert,
daß die plan= und zweckloſe Beſeitigung von Hecken bei
Feldberei=
nigungen, ſowie bei den Arbeiten des Arbeitsdienſtes in Zukunft
unter allen Umſtänden unterbleiben müſſe. Der Reichsbund wird
in nächſter Zeit in allen größeren Städten alle an der Bereinigung
des Stadtbildes intereſſierten Stellen zu einer gemeinſamen
Be=
ſprechung zuſammenrufen. Die Kampfwoche wird noch im Laufe
des Frühjahrs in größtem Umfange, unter Heranziehung
ſämtlicher Parteiſtellen, vor allen Dingen „Kraft durch Freude‟
und der örtlichen und ſtaatlichen Behörden und ſämtlicher Schulen
wiederholt.
Vereins= und lokale Veranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Paulusgemeinde. Auf den heute (Donnerstag) abend
ſtattfindenden Gemeindeabend ſeien unſere Gemeindeglieder noch
einmal hingewieſen. Herr Direktor Pfarrer Schneider von den
Nieder=Ramſtädter Anſtalten ſpricht über den Deutſchen Volkstag
der Inneren Miſſion. Der Pauluschor hat ſeine Mitwirkung für
dieſen Abend zugeſagt.
Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Wie
aus der Anzeige vom 11. d. M. erſichtlich, findet die 4.
Wande=
rung nunmehr zu dem urſprünglich angeſetzten Termin, am
näch=
ſten Sonntag, 15. April, ſtatt. Alles Nähere bei Klubgen,
Till=
mann, Eliſabethenſtr. 21.
Waſſerſport=Ausſtellung.
In Anbetracht des
großen Intereſſes, das die geſtrige Waſſerſport=Ausſtellung in der
Woogsplatzturnhalle gefunden hat, wird dieſe Schau bis heute
abend 10 Uhr verlängert. Eröffnung des Saales nachm. 2 Uhr.
Eintrittspreis für Erwachſene 15 Pfg. Schüler haben nachmittags
freien Eintritt.
Tageskalender.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Es wird auf die heutige Bekanntmachung der
Bürger=
meiſterei betr. das Einebnen von Reihengräbern auf
dem Friedhof an der Nieder=Ramſtädter Straße aufmerkſam
ge=
macht.
Donnerstag, 12. April 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 100 — Seite 7
Aus Heſſen.
Neuorganiſakion der Kreisbauernſchaft
Skarkenburg Nord.
Der Kreisbauernführer erläßt folgendes Rundſchreiben:
Ab 3. Oſtermond (April) d. J. iſt die Kreisbauernſchaft
Star=
kenburg=Nord endgültig in Darmſtadt, Hügelſtr. 73 (am
Marienplatz) eingerichtet.
Kreisbauernführer iſt Bürgermeiſter Heinrich Göckel,
Langen=Heſſen. Obmann des Kreisbauernführer iſt Georg
Bernhard. Nieder=Beerbach, Stabsleiter iſt
Landwirtſchafts=
rat Leonhard, Darmſtadt
ie Kreisbauernſchaft Starkenburg=Nord umfaßt die
folgen=
den Bezirksbauernſchaften: 1. Bezirksbauernſchaft Darmſtadt:
Be=
zirksbauernführer Gg. Bernhard=Nieder=Beerbach. Geſchäftsſtelle
bei der Kreisbauernſchaft Darmſtadt. Hügelſtr. 73. 2.
Bezirks=
bauernſchaft Dieburg: Bezirksbauernführer Heinr. Michel=
Habitz=
heim=Heſſen. Geſchäftsſtelle beim Landwirtſchaftsamt in Groß=
Umſtadt=Heſſen. 3. Bezirksbauernſchaft Groß=Gerau:
Bezirks=
bauernführer Jakob Hauf=Geinsheim=Heſſen. Geſchäftsſtelle beim
Landwirtſchaftsamt in Groß=Gerau. 4. Bezirksbauernſchaft
Offen=
bach: Bezirksbauernführer Phil. Muhl=Dudenhofen. Geſchäftsſtelle
in Dudenhofen, Hauptſtraße, 5. Bezirksbauernſchaft Frankfurt am
Main: Bezirksbauernführer Konrad Kuhn, Fkfm.=Preungesheim=
Homburgerlandſtr. 118, Geſchäftsſtelle daſelbſt.
Die Sprechſtunden des Kreisbauernführers
und ſeines Obmannes ſind auf Dienstag und Freitag
jeder Woche, nachmittags von 3—5 Uhr, in der
Geſchäfts=
ſtelle der Kreisbauernſchaft, Darmſtadt, Hügelſtr. 73, feſtgeſetzt.
Beſuche in Langen und Nieder=Beerbach ſind zwecklos.
An=
fragen an den Kreisbauernführer ſind möglichſt ſchriftlich bei der
Kreisbauernſchaft einzureichen. Dieſelben müſſen über die
Be=
zirksbauernführer gehen, damit Rückfragen vermieden werden.
Auch die Bezirksbauernführer werden jeweils alle
14 Tage Sprechſtunden in ihren Bezirken abhalten. Nähere
Mit=
teilungen über Ort und Zeit ergehen noch.
Die Geſchäftsſtelle der Kreisbauernſchaft Starkenburg=Nord
iſt geöffnet: täglich von 10 bis 12 Uhr und nachmittags von 5 bis
Uhr. Samstags nur von 10 bis 12 Uhr.
Die Kreisbauernſchaft gliedert ſich in 4 Hauptabteilungen:
H.A. 1. früher: Landbund: (1 Geſchäftsführer Weber=Darmſtadt,
2. Geſchäftsführer Dr. Langsdorf=Frankfurt a. M.
H.A. 2. früher: Bauernkammer,
H.A. 3, früher: Genoſſenſchaftsweſen,
H.A. 4, früher: Landhandel.
Es trägt zur ſchnelleren Erledigung des eingehenden
Brief=
verkehrs bei, wenn bei den Anſchriften an die Kreisbauernſchaf
die jeweiligen Hauptabteilungen vermerkt
wer=
den. (3. B.: An die Kreisbauernſchaft Starkenburg=Nord,
Haupt=
abteilung 1 uſw.)
Es iſt zu vermeiden, in einem Schreiben Anfragen an mehrere
Hauptabteilungen zu richten. Zweckmäßiger iſt es, hier für jede
Hauptabteilung eine beſonderes Blatt zu verwenden.
Ich empfehle, die Rundſchreiben in einer Sammelmappe
auf=
zubewahren und dieſelben jeweils in den Ortſchaften bekannt zu
geben.
Dg. Arheilgen, 10. April. „Volk ohne Heimat.‟ Dieſes
Spiel von H. Chr. Kaergel, das ein erſchütterndes Bild ſchleſiſcher
Heimattreue und Verbundenheit gibt, bot in einer ausgezeichneten
Aufführung im vollbeſetzten evangeliſchen Gemeindehauſe die
rührige Arheilger Spielſchar dar. Die wackere Laienſpielſchar
ge=
hört nunmehr dem Reichsbund Volkstum und Heimat an, von
deſſen Führung ſich die Herren Profeſſor Spilger und Lic. von
der Au zur Aufführung eingefunden hatten. Außerdem war
Sturmbannführer Dr. Wagner, mit ſeinem Stabe erſchienen.
Nach einem eindrucksvollen Sprechchor „Deutſches Bekenntnis” von
Kolbenheyer hielt der Führer der hieſigen Ortsgruppe des
Reichs=
bundes Volkstum und Heimat, Herr Lehrer Sauerwein, eine
An=
ſprache, in der er, anknüpfend an den Sprechchor, die
Beſtre=
bungen und Aufgaben des Reichsbundes darlegte. Der Reichsbund
Volkstum und Heimat ſei, „nach dem Willen, des Führers ins
Leben gerufen und in ihm ſeien alle heimatlichen und kulturellen
Beſtrebungen zuſammengefaßt. Redner ſchloß mit einem
drei=
fachen Sieg=Heil auf Heimat, Vaterland und ſeine Führer. Das
Spiel ſelbſt behandelt die Not und den Kampf des oberſchleſiſchen
Volkes um ſein Deutſchtum, zu dem es ſich auch ſtolz trotz der
polniſchen Gewehrläufe bekennt. In bilderreicher Sprache hat
der Heimatdichter das ſchwere Schickſal ſeines Volkes geſchildert,
das die Zuhörer im Innerſten packt. Von den Mitwirkenden
tief=
gefühlt und charakteriſtiſch wiedergegeben, hinterließ das Spiel
einen nachhaltigen Eindruck und fand berechtigten Beifall. Die
Aufführung ſoll in Kürze wiederholt werden.
üt. Eberſtadt, 11. April. SA.R.=Manns letzte Fahrt.
Am Mittwoch nachmittag wurde der SA.R.=Mann Stein, vom
Sturm R. 4/143, auf dem Eberſtädter Friedhof zu Grabe
getra=
gen. Neben zahlreichen Freunden und Bekannten erwieſen eine
große Zahl SA.R.=Kameraden des Reſerveſturmbanns der
Stan=
darte 143 aus Eberſtadt, Pfungſtadt und Griesheim mit ihren
Fah=
nen dem ſo früh Verſchiedenen die letzte Ehre. Am Grabe gedachte
der Ortsgeiſtliche, SA.R.=Kamerad Weißgerber, in troſtreichen
Worten des Nachrufes des Toten, der ſo früh ſeiner vielköpfigen
Familie entriſſen wurde. Nach den ergreifenden Klängen des
Lie=
des vom guten Kameraden legte der Führer der Standarte 143,
Sturmführer Klein, unter warmen Worten des Dankes und der
Anerkennung, einen Kranz nieder. Es folgten Kranzſpenden des
Sturmbannes R. 1/143, des Sturmes R. 4/143 u. a. m. Nach der
ernſten Feier zog die SAR., voran die SA.=Kapelle, unter
klingen=
dem Spiel in Eberſtadt ein, wo am Ortsausgang der
Standarten=
führer den Vorbeimarſch abnahm.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 11. April.
Obſtbaumſchädlings=
bekämpfung. Vorgeſtern wurde durch den Leiter der
Obſtbau=
inſpektion I Darmſtadt eine Kontrolle über die infolge
Inkraft=
tretens der neuen Polizeiverordnung auszuführenden Arbeiten
an den Obſtbäumen vorgenommen. Das Ergebnis war ein
zufrie=
denſtellendes. Man konnte auf Grund der vorgenommenen
Gemar=
kungsbeſichtigung feſtſtellen, daß die Beſitzer der Obſtbäume
end=
lich einmal gründliche Arbeit geleiſtet haben. Beſonders
angenehr=
berührte, daß die Bäume ſauber gekrazt waren und vom dürren
Holz uſw. befreit wurden. Damit iſt in Punkto
Schädlingsbekämp=
fung ſchon ſehr viel gewonnen. Allerdings wurden auch noch einige
Säumige feſtgeſtellt, die die Folgen ihrer Nachläſſigkeit nunmehr
ſelbſt zu verantworten haben. — Luftſchutz. Auf den am
Don=
nerstag abend im Saale des Gaſthauſes „Zum Darmſtädter Hof”
ſtattfindenden Vortrag des Reichsluftſchutzbundes ſei auch an dieſer
Stelle nochmals hingewieſen.
r. Babenhauſen, 11. April. Werbevortrag für den
V. D. A. Anläßlich einer Mitgliederverſammlung der hieſigen
Ortsgruppe der NSDAP. ſprach im Gaſthaus „Zum Adler” Herr
Stud.=Aſſeſſor Hauß, der Leiter der Ortsgruppe des VDA., über
das Auslandsdeutſchtum. An Hand zahlreicher
Lichtbil=
der und entſprechendem Kartenmaterial wies er nach daß wir
Deutſchen ja nicht ein 60=Millionen=Volk, ſondern ein 100=
Millio=
nen=Volk ſeien. Bedauerlicherweiſe habe das Mutterland früher
die Ausgewanderten ganz vergeſſen, und erſt die Regierung des
Dritten Reiches habe die Betreuung der Auslandsdeutſchen mit
allen nur möglichen Kräften wieder aufgenommen. Im zweiten
Teil ſeines Vortrages ſchilderte der Redner die furchtbare Not
der Auslandsdeutſchen und appellierte an die Pflicht der
Inlands=
deutſchen, durch Beitritt zum VDA. ihnen zu helfen. Den Dank
an den Redner erſtattete der Ortsgruppenleiter, Pg. Horſt, und
mit einem „Sieg=Heil” auf den Führer und dem Abſingen der
erſten Strophe des Horſt=Weſſel=Liedes war die Verſammlung zu
Ende.
Der erſte Volkstag der Inneren Miſſion.
Gruß= und Geleitwork. — Von der Miſſionsarbeit.
DNB. Berlin, 6. April. Am kommenden Sonntag, den 15.
April, veranſtaltet bekanntlich die Innere Miſſion der Deutſchen
Evangeliſchen Kirche ihren erſten Volkstag. Zahlloſe Helfer und
Helferinnen, nicht zuletzt die evangeliſche Jugend, werden für das
große Werk chriſtlicher Nächenliebe Spenden ſammeln, für die
hübſcher Bernſteinſchmuck gegeben wird. Dieſer Sonntag der
„Barmherzigkeit des Herrn” —,„Miſericordia Domini
ſoll, wie
der Direktor des Zentralausſchuſſes für die Innere Miſſion, Horſt
Schirmacher, betont, ein leuchtender Tatbeweis deutſcher
Fröm=
migkeit und Volksverbundenheit ſein, ein Volkstag im beſten
Sinne des Worteis, der dem Liebeswerk der Inneren Miſſion
neue Wirkungsmöglichkeiten geben ſoll.
Reichspräſident von Hindenburg hat dem Volkstag
fol=
gendes Grußwort mitgegeben: „Dem Volkstag der Inneren
Miſ=
ſion der Deutſchen Evangeliſchen Kirche wünſche ich von Herzen
guten Erfolg. Möge er dem Zentralausſchuß reiche Mittel zur
Durchführung ſeiner bedeutſamen Aufgaben zuführen und erneut
Zeugnis ablegen von der Opferwilligkeit und dem
Gemeinſchafts=
geiſt, der unſer Volk beſeelt.”
Reichsinnenminiſter Dr. Frick begrüßt in einem Geleitwort
die Veranſtaltung als ein Zeichen der Volksverbundenheit und
der tätigen Nächſtenliebe der evangeliſchen Kirche und hofft, daß
es der Inneren Miſſion, die vor großen Aufgaben ſteht, gelingt,
alle evangeliſchen Kreiſe mit Erfolg zu einer Opfertat aufzurufen.
Der Wunſch des Reichsarbeitsminiſters Seldte geht dahin,
daß niemand abſeits ſteht, wenn es gilt, die Innere Miſſion in
ihrer Arbeit für die bedürftigen Volksgenoſſen zu unterſtützen. —
In ähnlichem Sinn iſt das Grußwort des Staatsſekretärs in der
Reichskanzlei, Dr. Lammers, gehalten.
Die wenigſten Volksgenoſſen, machen ſich einen Begriff, zu
welchem gewaltigen Organismus die Innere Miſſion in
Deutſch=
land in den 100 Jahren ihres Beſtehens angewachſen iſt. Sie um=
faßt heute 1197 Heil= und Pflegeanſtalten, 328 Krankenhäuſer, 591
Erziehungs= und Waiſenanſtalten, 987 Alters= und Siechenheime,
412 Schulungsſtätten, 4528 Pflegeſtationen und 3315
Kindergär=
ten, Horte und ähnliches. Dieſer große Organimus deutſchen
Volkslebens, geleitet von dem von Wichern ſelbſt gegründeten
Zentralausſchuß, hat ſich mit freudiger Entſchloſſenheit der
Füh=
rung des Nationalſozialismus unterſtellt, weil im neuen
Deutſch=
land wie nie zuvor aller Volksnot zu Leibe gerückt wird. Es
ver=
ſteiht ſich von ſelbſt, daß in dieſem Hilfswerk, dem über 75 000
Berufskräfte und Hunderttauſende von freiwilligen Helfern zur
Verfügung ſtehen, der zeitgebundene Kampf der Kirche um neue
Formen und neuen Inhalt keine Stätte findet: wo alle Kräfte
angeſpannt werden müſſen, um den Aermſten und Elendeſten zu
helfen, iſt keine Zeit für dogmatiſche und kirchenpolitiſche
Aus=
einanderſetzungen.
Die Innere Miſſion iſt der Kampforden der evangeliſchen
Kirche. Ihr furchtbarer Gegner, mit dem ſie auf tauſend
Schlacht=
feldern ringt, heißt Not. Innere Miſſion iſt die Nachfolgerin jener
alten Ritterorden, die mit dem Schwert in der Hand Hoſpitäler
gründeten und die Armen und Ausſätzigen pflegten. Sie begnügt
ſich nicht, die Gemeinde der Frommen zu erbauen. Sie ſucht den
Zweifler und ringt um den Läſterer, opfert ſich für den
Abtrünni=
gen und betet für den Verfolger. Innere Miſſion iſt nicht
gebun=
den an Kirchenraum und Gottesdienſtſtunden. Sie geht auf die
Straße, predigt auf lichtloſen Höfen, in den Hinterhäuſern, wie
in den Stätten des Laſters. Sie geht zu den Kranken und
Elen=
den, den Alten und Einſamen, den Seefahrenden und Reiſenden.
Sie bringt Troſt und hilfreiche Tat den Siechen und pflanzt das
Siegespanier des Glaubens in Menſchenleben auf, die harte
Lieb=
loſigkeit längſt als verloren anſieht. Für die Innere Miſſion gibt
es nichts Ausſichtsloſes, nichts Unmögliches. Alle Dinge ſind ihr
möglich, weil ſie glaubt. Darum iſt ſie echt deutſch!
r. Babenhauſen, 11. April. Ehrung des Herrn
Bau=
rats Münkler durch die Stadtverwaltung. Geſtern
vormittag wurde durch die Stadtverwaltung dem aus dem Kreiſe
Dieburg ſcheidenden Reg.=Baurat Münkler eine ſchlichte, jedoch
würdevolle Ehrung zuteil. Auf Einladung des Herrn
Bürgermei=
ſters Klein kam der ſeitherige Vorſtand des Hochbauamts noch
einmal hierher, um bei der neuen äußeren Wiederherſtellung
un=
deres im Jahre 1804 erbauten Rathauſes ſein fachmänniſches
Urteil abzugeben. Bei dieſer Gelegenheit gedachte der
Bürger=
meiſter im unteren Rathausſaale im Beiſein von hieſigen
Hand=
werksmeiſtern der ſichtbaren, ſegensreichen Tätigkeit des Herrn
Baurats in unſerem Städtchen und betonte, welchen großen
Ver=
luſt beſonders Babenhauſen durch ſein Weggehen erleide. Man
brauche nur einen Gang durch die Gaſſen unſeres alten Städtchens
zu machen, da ſehe man Spuren ſeines künſtleriſchen Wirkens.
Alte Fachwerkhäuſer, Bauten einer längſt verklungenen
Vergan=
genheit, habe er durch ſeine kundigen, ſtil= und ſachverſtändigen
Ratſchläge an die hieſigen Handwerksmeiſter zu neuem, blutvollen
Leben erweckt. Zum Zeichen des Dankes überreichte er dem
Schei=
denden das gerahmte Wappen unſerer Stadt mit einer ſinnvollen
Widmung. Herr Baurat Münkler dankte in bewegten Worten
und verſprach, ſeinen Rat und ſeine Kraft Babenhauſen ſtets gerne
auch in Zukunft zur Verfügung zu ſtellen.
Ed. Winterkaſten, 11. April. Die Ortsgruppe der NSDAP.
hielt vorgeſtern abend in der Wirtſchaft Adam Kriegbaum einen
Schulungsabend ab, der ſehr gut beſucht war, Schulungsobmann
Pg. Geiß ſprach über „Wirtſchaftspolitik‟. Durch die Mitwirkung
der hieſigen Muſikkapelle wurde der Abend verſchönert.
Schüßek den Wald gegen Brand!
Kein Feuer anzünden!
Kein brennendes Zündholz wegwerfen!
Cd. Michelſtadt, 11. April. Motorradunfall. Ein
ſchwerer Motorradunfall ereignete ſich heute nacht in der
Erbacher=
aße vor dem Fahrzeughaus Löffler. Bei einem aus Richtung
Erbach kommenden. mit 2 Perſonen beſetzten Motorrad platzte der
Reifen des Vorderrades, das Fahrzeug geriet dadurch ins
Schleu=
dern. Der aus Hetzbach ſtammende Fahrer ſtürzte ſo unglücklich,
daß er einen ſchweren Schädelbruch und mehrere Rippenbrüche
davontrug. Aerztliche Hilfe war gleich zur Stelle und wurde der
Verunglückte in das hieſige Krankenhaus verbracht. — Der
So=
ziusfahrer aus Michelſtadt kam wie durch ein Wunder mit dem
Schrecken davon.
Seeheim, 11. April. Man ſchreibt uns: Willſt du lieber
Städter wandern, dann wandere hinaus in Feld und Wald. Dort
findeſt du Ruhe und Erholung und Kräftigung für deine
Geſun=
heit. Der Regen der letzten Tage und der Sonnenſchein haben alle
Sproſſen friſch und zart aus ihren Kapſeln ſpringen laſſen und das
Grün der jungen Blättchen leuchtet jetzt weithin. Der Wald hat
alle Farben angenommen. Iſts da nicht eine Luſt. Wanderer zu
ſein. Und wenn du lieber Leſer durch die bequemen ſtillen
Wald=
wege gehſt, dann ſei gewiß, daß dich der Finkenſchlag, des
Rot=
kehlchens ſilberhelles Rollen, die klangvolle Stimme der
Sing=
droſſel und der Ruf des Kuckucks begleitet. Jeder Weg, jeder Pfad
bietet dem Auge neue Eindrücke. Iſt unſere Gegend nicht dazu
ge=
eignet, dem Wanderer die Erfüllung ſeiner Wünſche zu geben?
Die Ruine Tannenberg, von welcher ein Ausblick nach allen
Richtungen möglich iſt, gibt ihm ſicherlich die Gewähr. Jetzt iſt
es Zeit, die Naturſchönheiten zu bewundern. Unſer Erholungsort
ſteht bis Sonntag in ſeiner vollſten Blütenpracht. Die
ſchnee=
weißen Blüten der Kirſchen, die roſaroten der Aprikoſen und
Pfir=
ſiche, die gleich einem großen Blütenmeer ähneln, duften weithin,
und wenn der Himmel gnädig iſt, wird er uns ſeinen Segen nicht
verſagen. Seeheims Blüte iſt weit über Heſſen hinaus bekannt
und wird für viele wiederum der Treffpunkt des Wanderns ſein.
Em. Aus dem Kreis Heppenheim, 11. April. Rückgang der
Arbeitsloſigkeit im Kreis. Dem Kampf gegen die
Ar=
beitsloſigkeit war im Monat März wieder ein großer Erfolg
be=
ſchieden. Im Arbeitsamtsbezirk Weinheim, dem der größte Teil
des Kreiſes Heppenheim zugehört, war die Arbeitsloſigkeit Ende
März um mehr als 18 Prozent geringer als Ende Februar.
Ge=
genüber dem März des Vorjahres war ſie um über zwei Fünftel
zurückgegangen. Die Zahl der Unterſtützungs= und
Wohlfahrts=
empfänger iſt im März etwa um ein Drittel geſunken. Die
Ar=
beitsmarktlage in der Steininduſtrie, die hier eine große Rolle
ſpielt, hat ſich weiter gebeſſert. Sehr gut beſchäfigt war die
holz=
verarbeitende Induſtrie. In der Lederinduſtrie konnte eine
grö=
ßere Anzahl Jugendlicher untergebracht werden. In der
Land=
wirtſchaft herrſchte nach wie vor ſtarke Nachfrage, nach
Arbeits=
kräften, der infolge Mangels an geeignetem Perſonal nicht voll
entſprochen werden konnte. Beſonders aufnahmefähig waren die
Außenberufe. Im Baugeſchäft allein konnten über 300 Arbeiter
unterkommen. Bei der Maßnahme der wertſchaffenden
Arbeits=
loſenfürſorge, u. a. auch bei dem Bau der Autoſtraße, wurden
zahlreiche Einſtellungen vorgenommen. Da der Kampf gegen die
Arbeitsloſigkeit unentwegt weitergeht, dürfte die Zahl der
Ar=
beitsloſen auch in dieſem Monat erheblich ſinken.
Gernsheim, 11. April. Waſſerſtand des Rheins
0.80 Meter, am 11. April: —0,77 Meter. (
Mor=
am 10. April:
gens 5.,30 Uhr.)
Bm. Hofheim (Ried), 11. April. Vom Obſtbau. In
An=
weſenheit der Obſtbaumſachverſtändigen, Rektor Preſſer=
Darm=
ſtadt und Obſtbaumſchulenbeſitzer Rukelshauſen=Ladenburg,
unter=
nahmen unter Führung des techniſchen Beraters Keim die
Mit=
glieder und Intereſſenten des Obſt= und Gartenbauvereins einen
Rundgang zu allen größeren Obſtbaumanlagen, wobei an Ort und
Stelle praktiſcher Unterricht über alle Zweige des Obſtbaues
er=
teilt wurde. — Motorradunfall. Betriebszellenobmann Pg.
Adam Kärcher verunglückte mit ſeinem Motorrad in Bürſtadt und
zog ſich erhebliche Kopf= und Geſichtsverletzungen zu. — Hohes
Alter. Am 9. April beging Bahnwärter i. R. Johann Zintel
in ſeltener Rüſtigkeit ſeinen 78. Geburtstag. Ihren 73.
Geburts=
tag begehen am 12. April Landwirt Michael Eller und Frau
Emma Fey. Allen herzliche Glückwünſche.
Be. Groß=Gerau, 11. April. Die hieſige Gemeinde
beabſich=
tigt, im Rahmen der Arbeitsſchlacht und zur Verminderung der
beſtehenden Wohnungsnot in Groß=Gerau eine vorſtädtiſche
Klein=
ſiedlung zu errichten, wenn die erforderliche Anzahl Siedler
hier=
zu vorhanden iſt. Der Gemeinderat hat die Notwendigkeit der
Siedlung anerkannt. Die Gemeinde hat das Gelände „Am
Ham=
melberg” am Sportplatz des Sportvereins 1916 zur Verfügung
geſtellt.
Dy. Sprendlingen. 11. April. Hohes Alter. Herr Philipp.
Gerhardt 3., hier, Jahnſtraße 5, feiert Freitag, den 13. April I. J.,
ſeinen 80. Geburtstag — Goldene Hochzeit. Der
Eiſenbahn=
bedienſtete in Ruhe, Herr Georg Spengler 2. und Ehefrau
Eliſa=
bethe, geb. Depre, hier, Hügelſtraße, feiert Samstag, den 14. April
J., das Feſt der Goldenen Hochzeit. Die beiden Jubilare ſind
äußerſt rüſtig, der Ehemann war 40 Jahre an der Bahn tätig und
lebt im wohlverdienten Ruheſtand.
El. Offenbach, 9. April. Kampf den
Schlingenſtel=
lern. In letzter Zeit wurde wiederholt beobachtet, daß in den
Wäldern der Umgebung Offenbachs Wilddiebereien durch
Schlin=
genſtellen begangen worden ſind. Wie gemein und unmenſchlich
ſolche Kreaturen ſind, die Schlingen ſtellen, kann nur der
empfin=
den, der ſchon ein verendetes Stück Wild in den Schlingen
gefun=
den hat. Nach dem Reichsſtrafgeſetzbuch wird das Schlingenſtellen
mit Gefängnis bis zu ſechs Monaten beſtraft, ferner ſieht das
neue Tierſchutzgeſetz eine Beſtrafung bis zu zwei Jahren vor, und
nach dem Geſetz gegen gefährliche Gewohnheitsverbrecher kann die
Verbringung in eine Anſtalt oder ins Arbeitshaus angeordnet
werden. Gegen dieſe rohe Tierquälerei, iſt keine Strafe hoch
genug.
Aus Mainz und Rheinheſſen.
Mainz. 11. April. Die Reichsbahnverwaltung hat in dieſen
Tagen zwiſchen der Fußwegunterführung an der Neutorſchule und
dem Bahnhofvorplatz Mainz=Sud auf dem Gelände der
ehemali=
gen Neutorkaſerne einen neuen Fußweg hergeſtellt. Der neue
Verbindungsweg iſt für die die Eiſenbahn benutzenden Bewohner
des ſüdlichen Stadtviertels beſtimmt und wird von ihnen wegen
der nicht unbeträchtlichen Abkürzung des bisherigen Zugangs
zum Bahnhof Mainz=Süd ſicherlich dankbar begrüßt werden. Die
Reichsbahn hat ſich mit Herſtellung des neuen Weges von dem
Beſtreben leiten laſſen, den Wünſchen der Reiſenden
entgegenzu=
kommen und ihnen jede mögliche Verbeſſerung der Verkehrswege
zu verſchaffen.
Ah. Worms, 11. April. 25 Jahre treue Dienſte. Für
25jährige treue Tätigkeit bei der Firma Fritz Schöninger=Worms
verlieh die Heſſiſche Induſtrie= und Handelskammer dem
Haus=
meiſter Jakob Rückert von hier eine Ehrenurkunde.
Ah. Bingen a. Rh., 11. April. Weinverſteigerungen
Rheinheſſen. Die Binger Weinverſteigerungen der „
Bin=
ger Weinwoche” haben am 10. April eingeſetzt. Zuerſt verſteigerte
das Weingut Heilig=Geiſt=Hoſpital, Bingen, 25 Halbſtück
verbeſ=
ſerte und naturreine 1932er Weine aus Lagen der Gemarkungen
Bingen, Büdesheim und Kempten. Das ganze Ausgebot wurde
zugeſchlagen. Es koſteten 19 Halbſtück verbeſſ. 1932er 400—440,
durchſchnittlich je Halbſtück 418 RM., 6 Halbſtück naturreine 1932er
420—440, durchſchnittlich 432 RM. — Das dem Verband Deutſcher
Naturweinverſteigexer angeſchloſſene Weingut der Stadt Bingen
brachte 1932er Naturweine aus Lagen der Gemarkungen Bingen
und Büdesheim zur Verſteigerung, außerdem 100 Flaſchen 1931er.
Von 54 Nummern gingen 5 zurück. Im übrigen brachten 47
Halb=
ſtück 1932er 390—930, 2 Viertelſtück 520 und 640 RM.,
durchſchnitt=
lich 500 RM. das Halbſtück. Die Flaſche 1931er Binger
Scharlach=
berg, hochfeine Trockenbeeren=Ausleſe, ſtellte ſich auf 20,10 RM.,
die ausgebotenen 100 Flaſchen auf zuſammen 2010 RM.
Oberheſſen.
Gießen, 11. April. Neuer Kreisleiter der NSDAP.
Gießen. Der Gießener Kreisdirektor, Gauinſpekteur Pg.
Kloſtermann, übernahm, wie das parteiamtliche Gießener Organ
der NSDAP. berichtet, in einer Sitzung der Amts= und
Abtei=
lungsleiter der Kreisleitung die Leitung der NSDAP. des
Krei=
ſes Gießen. Er ſprach dem ſeitherigen Kreisleiter, Pg. Dr. Harth,
für ſeine aufopferungsvolle Tätigkeit beim Aufbau der
Organi=
ſation des Kreiſes Gießen herzlichen Dank aus und bat ihn, ſich
auch weiterhin in den Dienſt der Sache zu ſtellen. Der bisherige
Kreisleiter, Pg. Dr. Harth, der ſich auch für die Zukunft in den
Dienſt der Partei ſtellen wird, ermahnte die Amts= und
Abtei=
lungsleiter, wie ſeither auch weiterhin ihre Pflicht zu tun zum
Wohle unſeres geliebten Vaterlandes.
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14 Pfund gehacktes Fleiſch (halb Rind= und Schweinefleiſch), 1
Eß=
löffel (20 g) Butter, 1 Ei, 1 Semmel, Salz, Pfeffer, Priſe
Muskat=
nuß, wenig abgeriebene Zitronenſchale. Zubereitung: Maggi’s
Tomaten=Suppe fein zerdrücken, mit etwas heißem Waſſer zu dünnem
Brei anrühren, dieſen unter Rühren in 1 Liter kochendes Waſſer
gießen, 10 Minuten kochen laſſen und die aus den angegebenen
Zutaten bereiteten Fleiſchklößchen in die „Suppe legen, weitere
10 Minuten ziehen laſſen.
Seite 8 — Nr. 100
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 12. April 1934
*Senſationelle Aufdeckung einer Falſchmünzerbande.
Reichsſender Frankfurt
Kaſſel. Trier, Freiburg 251.
Scokland Yard faßl zu. — „Zenkrale‟ Warſchau. — Zwanzig Fälſcher bereits hinker Schloß und Riegel.
Für 13 Millionen RM. Falſchgeld.
Größker Fälſchercoup der Welk vereikelk
Seit dem Tſcherwonzen= und Salabanprozeß iſt die Welt
nicht mehr mit einer ſo alarmierenden Nachricht über die
Her=
ſtellung falſchen Geldes beunruhigt worden, wie mit der
Auf=
deckung der polniſchen Falſchmünzerbande durch Scotland Yard
in dieſen Tagen. Seit der „goldenen Zeit” der Inflation hatten
die Fälſcher das Undankbare ihres Berufes erkannt und die
großen Banknotenfälſcher hatten ſich verkleinert und ſtellten im
Ein=Mann=Betrieb nur noch falſche Münzen her. Denn der
Ab=
ſatz der großen Scheine war unmöglich geworden und dann
gehörten zur Banknotenfälſchung lange Vorarbeiten und
um=
fangreiches Material, während für eine kleine Münzenpreſſe
„Raum in der kleinſten Hütte war”. Auch war die Ueberwachung
des Geldmarktes durch die Kriminalpolizei ſo gut geworden,
daß von allen Fälſcherbanden nach einer Mitteilung des
Krimi=
nalkommiſſars Liebermann von Sonnenberg in Berlin nur eine
nicht entdeckt werden konnte. Denn der Fälſcher bringt es nie
zum Rentier, einmal wird bei ſeinem Treiben der
Zuſammen=
ſtoß mit der Polizei ſich nicht umgehen laſſen und ſo ſteht denn
auch meiſtens die aufgewandte Mühe in gar keinem Verhältnis
zum Erfolg. Daß ſich nun trotzdem eine Bande in Polen an
eine Banknotenfälſchung heranmachte, zeigt die große
Kaltblütig=
keit und Gewiſſenloſigkeit dieſer Elemente. An der Börſe in
London wurden ſeit einiger Zeit polniſche Obligationen
gehan=
delt, die ſich bei genauer Prüfung als Fälſchungen
heraus=
ſtellten. Scotland Yard organiſierte ſofort eine großzügige
Ueber=
wachung der Börſe und ſchon nach wenigen Tagen richtete ſich
der Verdacht, dieſe falſchen Staatspapiere in den Handel zu
bringen, gegen einige Agenten. Die engliſche Polizei faßte aber
nicht gleich zu, ſondern überwachte dieſe Agenten nur ſehr
genau, um den Lieferanten der polniſchen Anleihepapiere zu
entdecken. Mit der Zeit kurſierten für 1 Million Zloty falſche
Noten, die aber alle nach der engliſchen Falſchgeldzentrale
wan=
derten. Endlich wurde auch durch die Tüchtigkeit des
Ueber=
wachungsdienſtes der Auftraggeber der Agenten in dem
War=
ſchauer Kaufmann Neumark gefunden, der zuſammen mit den
Agenten ſofort verhaftet wurde. Allein die engliſche Polizei
mußte feſtſtellen, daß die Zentrale der Fälſcher nicht in
Lon=
don war, ſondern in Warſchau. Daraufhin ſetzte ſich Scotland
Yard mit der Warſchauer Kriminalpolizei in Verbindung, um
gemeinſam mit ihr die Verfolgung der Verbrecherbande
aufzu=
nehmen. Einige engliſche Beamte fuhren nach Warſchau und
nahmen zuſammen mit der polniſchen Polizei die
Nachforſchun=
gen auf, die ſchon nach drei Tagen von Erfolg gekrönt waren.
Es erwies ſich glücklicherweiſe, daß die Arbeit der Bande erſt
am Anfang ſtand und daß wohl ſehr viel Falſchgeld hergeſtellt
worden war, daß aber der Vertrieb noch nicht voll in Gang
gekommen war. In Warſchau ſind in raſcher Folge mehr als
20 Perſonen verhaftet worden, die alle mit der Herſtellung des
Falſchgeldes oder ſeinem Weitervertrieb beſchäftigt waren! Die
Polizei hat aber bereits weitere ſenſationelle Verhaftungen
an=
gekündigt und es laufen bereits Gerüchte um, daß auch höhere
Geſellſchaftskreiſe mit in den Strudel der unangenehmen
Ereig=
niſſe gezogen werden könnten. Der polniſche Staat hat aber ein
großes Intereſſe an der Ordnung und Sauberkeit im eigenen
Lande und ſo wird die Unterſuchung mit aller Schärfe geführt
werden. Die Fälſcher haben in der denkbar modernſten Weiſe
gearbeitet, denn zu den oft recht ſchwierigen Kopien der
Bank=
noten und Bonds gehörten modernſte Maſchinen und ein
Schatz „beſter Betriebserfahrung”. Bis jetzt fand die Polizei
Fälſchungen im Wert von 13 Millionen RM., die ſich auf Noten
der Bank von England, Staatsbonds der engliſchen,
amerikani=
ſchen, polniſchen und anderer Regierungen verteilten. Die
Groß=
zügigkeit der Fälſcher iſt alſo durch nichts in Zweiſel geſtellt;
wird der Staatsanwalt bei der Bemeſſung des Strafmaßes
ebenſo großzügig verfahren, dann dürften die Mitglieder der
Bande eine lange, unfreiwillige Ruhezeit vor ſich haben!
Wenn das Schule machke!
(u) Madrid. So — und nun wird aber Wein getrunken
in Spanien. Ob du willſt oder nicht, ob du Abſtinenzler biſt
oder ſonſt ein enthaltſamer Menſch. Dein Viertelliter Wein wird
dir ſerviert. Ob du es beſtellſt oder nicht. Da gibt es keine
Aus=
nahmen. Da heißt es eben — trinken!
Denn alſo lautet das neue Weinhilfsgeſetz, das allen in
Re=
ſtaurants eſſenden Junggeſellen das Herz im Leibe vor Wonne
hüpfen macht: „Zu jeder Mahlzeit, die weniger als 10 Peſetas
koſtet, hat der Wirt aus eigenem Aufwand und ohne daß dadurch
die Qualität des Eſſens beeinträchtigt werden darf, einen
Vier=
telliter Wein hinzu zu ſervieren. Wird ein Gaſtwirt bei einer
Unterlaſſung dieſes koſtenloſen Weinausſchankes berroffen, ſo wird
er in eine — von Fall zu Fall ſteigende — Geldſtrafe genommen.”
Jeder, auch der kleinſte Eßladen in einer Winkelgaſſe von
Barcelona, wo man für eine halbe Peſete eſſen kann, wird
da=
von getroffen. Der Wein gehört dazu, auch wenn der Wirt vor
Wut explodiert. Sogar im Speiſewagen der Expreßzüge muß
die Vorſchrift eingehalten werden. Man achtet auf die Erfüllung
mit der Wachſamkeit eines Luchſes. Kommiſſare gehen ſtill
um=
her im Lande und eſſen und trinken und trinken und eſſen — zur
Kontrolle. Wehe dem, der keinen Wein verſchenkt — in Spanien
natürlich nur. . . ."
Napoleons Haus auf Elba wird renoviert.
(0) Genua. Als wieder einmal einige junge und alte
Hiſtoriker von einem Beſuch der Inſel Elba und jener hiſtoriſchen
Stätte wo 1814 Napoleon I. weilte, zurückkehrten, mußten ſie mit
Betrübnis mitteilen, daß der Zahn der Zeit ſtärker ſei, als das
Intereſſe der Welt und der Geſchichte für Elba. Denn das Haus
Napoleons befindet ſich in einem troſtloſen Zuſtande, der von Tag
zu Tag ſchlimmer werde.
Es mußte etwas geſchehen. Aber ehe eine Sammlung
orga=
niſiert und bewilligt wäre, iſt es vielleicht zu ſpät. Deshalb
wählte man den kürzeren und — ſicheren Weg: Man wandte ſich
an Muſſolini. In zehn Minuten war, als man dem Duce den
Zuſtand des Hauſes des Korſen geſchildert hatte, die Summe von
30 000 Lire bewilligt.
Schon ziehen die Maurer nach San Mattino (Portofettaio),
um mit den Renovierungsarbeiten zu beginnen. In einem
Neben=
haus befindet ſich ein Napoleon=Muſeum, das Prinz Demidoff
ein=
richtete. Auch dieſes Gebäude wird hergerichtet. Eine „Elba=
Kommiſſion” hat ihre Arbeit aufgenommen, und in einigen
Wo=
chen hat man, ſo hoffen die Hiſtoriker, den Zahn der Zeit
vor=
läufig einmal wieder „plombiert”.
Frankfurt: Donnerstag, 12. April
6.05 u. 6.30; Gymnaſtik .— 6.55:
6.00: Choral, Zeit, Wetter.
705: Wetter. — 7.10: Stuttgart:
Zeit, Frühmeldungen. —
Frühkonzert auf Schallplatten. — 8.15: Waſſerſtand. — 8.25:
Kaſſel:
Stuttgart: Gymnaſtik
10.00: Nachr. — 10.15: Nur 1945:
Werbekonzert. —
10.30: Nur Kaſſel: Eigene Sendung.
Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus. — 11.00:
Werbe=
konzert.
11.40: Meldungen. — 11.50: Sozialdienſt.
12.00: Stuttgart: Ballettmuſik auf Schallplatten.
13.00: Zeit,
Nachrichten. — 13.10: Nachrichten. — 13.20: Stuttgart: Opern=
13.50: Zeit, Nachrichten.
Querſchnitte. (Schallplatten)
14.00: Stuttgart: Im Wald und auf der Heide (Schallplatten).
14.30: Nur Kaſſel: Nachrichten.
14.40: Kinderſtunde: Wir
beſuchen den Zoo. — 15.30: Gießener Wetterbericht; anſchl.:
Ob=
ſervatorium Aachen: Wetter für das Eifel= und 2.
Jiet.
15.40: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen.
15.50: Wir. .. lsbericht.
16.00: Stuttgart: Nachmittagskonzert der Kapelle Otro Kermbach.
17.30: Dr. Herrlich: Der große Strom — Fahrt zu den
Wol=
gadeutſchen. —
17.45: Aus Zeit und Leben.
18.15: Stuttg.:
Familie u
d Raſſe. — 18.25: Stuttgark: Spaniſcher
Sprachun=
terricht.
18.45: Meldungen. — 18.50: Soialdienſt.
19.00: Stuttgart: Ein Heiratsantrag von Anton Tſchechow
19.30: Volksmuſik.
20.00: Zeit, Nachrichten. — 20.15:
Reichs=
ſendung: (Königsberg): Deutſche Lieder der Gegenwart.
21.15:
Keiner hat gehungert! Unſer Mikrophon hörte ein Geſpräch.
31.35
Klaviermuſik v. Friedrich Chopin. — 22.00: Zeit, Nachr.
22.15: Stuttgart: Du mußt wiſſen.
22.30: Nachr., Wetter,
Sport.
— 22.40: Von Trier: Zwiſchenprogramm.
23.00:
Der fahrende Geſell. Eine Frühlingskantate alter deutſcher
Volks=
lieder von Heinrich Scherrer. — 24.00: Stuttgart: Nachtmuſik.
Deutſchlandſender
Welle 1571
Deutſchlandſender: Donnerstag. 12. April
5.45: Hamburg: Wetter für die Landwirtſchaft.
6.05: Berli:
Gymnaſtik — 6.20: Wiederholung der wichtigſten Abendnachr.
Anſchl.: Tagesſpruch.
6.30: Berlin: Frühkonzert.
— In
einer Pauſe (gegen 7.00): Nachr.
— 8.00: Sperrzeit.
8.45: Leibesübung für die Frau. — 9.00: Berufs= un
d
Fach=
ſchulfunk: Dichtung und Lied aus unſeren Berufen. —
9.40:
Mario Heil de Brentant lieſt eigene Tiergeſchichten. — 10.00:
Nachr.
10.10: Spielplätze Planſchbecken und Sandkäſten
fürs Kind. Geſpräch.
10.40: Maria Weißleder: Der erſte
Schultag. — 10.50: G. Schäfer und Dr. Hoske: Verhinderung
und Verbeſſerung körperlicher Schäden unſerer Schuljugend.
11.15: Seewetterbericht. — 11.30: Mutter darf mal ausſpannen.
Szenen von Irmtraut Hugin.
— — 12.00: Wetter für die
Landwirtſchaft; anſchl.: Glückwünſche.
12.10: Walzer von Joſeph Lanner (Schallplatten). — Anſchl.:
Wetter für die Landwirtſchaft.
12.55: Zeitzeichen.
13.00: Sperrzeit.
13.45: Nachr. — 14.00: Aus deutſchen
Opern (Schallplatten). — 15.00: Wetter, Börſe. — 15.15:
Jung=
volk, hör zu! Neue Lieder der Jugend.
15.30: Wenn das
meine Mutter wüßte. Ein Kaſperlſpiet zum Muiterhilfswerk.
16.00: Königsberg: Unterhaltungskonzert. Kl. Funkorch. Lig.:
Wilcken.
17.00: Mutter und Kind. Hörfolge aus Friedrich
Hebbels Dichtung. — 17.25: 100 000 Volt, die nicht töten und
anderes aus der unterhaltenden Phyſik. (Rundgeſpräch).
17.50: 1. Klaviermuſik von Joh. Brahms; 2. Arien und Lieder
von Händel und Schubert, — 18.30: G. Lübbert: Als ich noch
ein Bauernjunge war. — 18.55: Das Gedicht. — Anſchl.;
Wetter für die Landwirtſchaft.
19.00: Mutterlegende. Eine dramatiſche Dichtung von Hellmuth
Unger. — 20.00: Kernſpruch; anſchl.: Nachr. — 20.15:
Königs=
berg: Stunde der Nation: Lieder neuer deutſcher Meiſter,
21.15: Volksliedermelodien auf 3 ſingenden
21.40;
Gertrud Schol=Klink: Mutter und Kind ST
22.00: Wetter=,
Tages= und Sportnachr.
22.30:
Felir Linnemann: Die
neuen deutſchen Fußballmeiſterſchaften.
22.45: Seewetterbericht.
23.(0: Hamburg: „Fahrt ins Blaue” mit den „Bremer
Stadt=
muſikanten”, Ltg.: Reinhold Krug.
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Donnerstag, 12. April 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 100 — Seite 9
Der Skanellauf der
Reich und Ausland.
Dr. Goebbels eröffnet die Ausſtellung
hei
„Deutſches Volk — deutſche Aroeik”.
Berlin. Am 21. April, vormittags 11 Uhr,
bringen alle deutſchen Sender die
Eröffnungs=
feier aus den Berliner Au ſtellungs= und
Meſſe=
hallen, anläßlich der Ausſt=llung „Deutſches Volk
deutſche Arbeit‟. Die Frier wird eingeleitet
mit dem Meiſterſinger=Vorſpiel; es ſolgt die
Be=
grüßung der Gäſte durch Oberbürgermeiſter Dr.
Sahm. Dann ſpricht Reichsminiſter Dr.
Goeb=
bels. Die Kundgebung wird gegen 12 Uhr mit
dem Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied
be=
ſchloſſen.
Die Karakorum-Expedition.
München. Dieſer Tage wird die Nachhut
der Himalaja=Expedition, die den Nanga=Parbat
zum Ziel hat, München verlaſſen. Ihr Führer iſt
mit mehreren Begleitern bereits vor einiger Zeit
vorausgereiſt. Gleichzeitig mit dieſer deutſchen
Expedition geht eine weitere, und zwar eine
in=
ternationale, in den Himalaja, die in dem
nörd=
lich vom Nanga=Parbat gelegenen Gebiet des
Karakorum bergſteigeriſche und filmiſche
Aufga=
ben löſen ſoll. Die Karakorumexpedition wird
von Prof. Dyrenfurth, Breslau=Zürich, geleitet,
der vor drei Jahren ſchon mit einer eigenen
Ex=
pedition den Kantſch zu erobern verſuchte, aber
das Endziel nicht erreichte. Die Karakorum=
Expedition, die am 13. April ab Venedig mit
dem gleichen Schiff nach Indien reiſt, mit dem
die weiteren Teilnehmer der Nanga=Parbat=
Expe=
dition dorthin fahren, zählt 14 Teilnehmer,
dar=
unter auch die Gattin des Führers. Es beſinden
ſich Schweizer, Oeſterreicher und Italiener in der
Gruppe, von Deutſchen Hans Ertl, der ſchon bei
dem Grönlandfilm mitwirkte, der Operateur
Richard, Angſt, bekannt aus dem Mont=Blanc=
Film, und Albert Höcht, bekannte Alpiniſten, von
enen Ertl und Höcht der Sektion Bayerland
an=
gehören.
Die deutſchen Touriſten wohlbehalten aufgefunden
Pontreſina. Die Führerkolonne, die zur
Rettung der drei deutſchen Touriſten aufgebrochen
war, fand dieſe in der Marinelli=Hütte
wohlbe=
halten auf und brachte ſie zu Tal. Die Touriſten
hatten, wie man vermutete, bei dem einſetzenden
ſtarken Schneefall in der Hütte Zuflucht gefunden.
Zum 150. Geburtskage
von „Papa Wrangel”.
Der preußiſche Feldmarſchall Graf v. Wrangel,
im Volksmund „Papa Wrangel” genannt, wurde
am 13. April 1784 zu Stettin geboren. Er nahm
an den Kriegen 1806/07 und 1813/15 teil, ſtellte
bei den Unruhen 1848 die Autorität der
Regie=
rung wieder her und befehligte als
Achtzigjähri=
ger die preußiſch=öſterreichiſchen Truppen bis zur
Erſtürmung der Düppeler Schanzen im Feldzuge
von 1864 gegen Dänemark. Wrangel iſt wegen
ſeines außerordentlichen Humors, der ſich in
zahl=
teichen Anekdoten widerſpiegelt, zu einer
popu=
laren Geſtalt der preußiſchen Geſchichte geworden.
Die große Wirkſchafts-Tagung in der Reichshaupkſtadk.
Dr. Ley, der Führer der Deutſchen Arbeitsfront, begrüßt die erſchienenen Teilnehmer.
Links Dr. Goebbels, rechts der Stellvertreter des Führers, Heß.
Die deutſchen Wirtſchaftsführer wurden vom Führer der Arbeitsfront, Dr. Ley, zuſammengerufen,
um eine enge Zuſammenarbeit zwiſchen den Führern der Wirtſchaft und den Menſchen in dieſer
Wirtſchaft herbeizuführen. Durch die Anweſenheit der Reichsminiſter Dr. Goebbels, Heß, Eltz von
Rübenach und Dr. Schmitt wurde die außerordentliche Bedeutung dieſer Tagung unterſtrichen.
2as Urkeil im Beſtechungsprozeß
gegen Fink und Genoſſen beſtäligt.
Karlsruhe. Das Reichsgericht verwarf
antragsgemäß — wie der Reichsgerichtsdienſt des
DNB. meldet — die gegen das Urteil der
Karls=
ruher Strafkammer vom 27. 7. 1933 eingelegte
Reviſion als unbegründet. Damit ſind wegen
un=
lauteren Wettbewerbs rechtkräftig verurteilt der
Reichsbahnoberinſpektor a. D. Eduard Fink aus
Karlsruhe zu 5 Monaten Gefängnis ſowie der
frühere Direktor der Württembergiſchen
Beam=
tenbank Viktor Endreß aus Stuttgart und der
Bezirksdirektor des Gerling=Konzerns in
Mann=
heim Arthur Boxmann, zu je 6 Monaten
Ge=
fängnis. Die von Fink und Endreß
angenom=
menen Beträge in Höhe von 50 000 bzw. 75 000
RM. werden als dem Staat verfallen erklärt
Die Verurteilten waren beſchuldigt, beim
Ab=
ſchluß von Verſicherungsverträgen mit der
Zen=
tralkaſſe deutſcher Beamtenbanken ſich unerlaubte
Vorteile verſchafft zu haben. Fink war
Aufſichts=
ratsmitglied der Badiſchen Beamtenbank und als
ſolcher zu den Verhandlungen zwiſchen der
Zen=
tralſterbekaſſe und dem Gerling=Konzern
zuge=
zogen. Endreß fungierte als ſtellvertretender
Vorſitzender des Aufſichtsrats der
Reichszentral=
kaſſe der Deutſchen Beamtenbank. Fink und
En=
dreß haben ihren Einfluß dahingehend geltend
gemacht, daß die Abſchlüſſe mit dem Gerling=
Kon=
zern zuſtande kamen, deſſen Beauftragter
Box=
mann war, und der ſich mit den beiden
Mitange=
klagten in die „Proviſionen” teilte. Gegen das
Verſprechen, dieſe Beſtrebungen des
Gerlingkon=
zerns zu unterſtützen, wurden den Angeklagten
5 Prozent des etwa 1½ Millionen betragenden
Jahresſatzes der Prämie zugeſichert. Das
Reichs=
gericht gelangte zu dem Ergebnis, daß die
Ange=
klagten ohne Rechtsirrtum als beauftragt
anzu=
ſehen ſind, und auch die Tatumſtände gekannt
haben, die notwendigerweiſe zu einer
Verurtei=
lung führen mußten.
Von ausſtrömendem Dampf verbrüht.
Brefeld (Saargebiet). Dienstag abend
wurden auf der Grube Brefeld zwei Arbeiter, die
mit der Reinigung eines Keſſels beſchäftigt
wa=
ren, durch ausſtrömenden Dampf verbrüht. Der
Keſſelmeiſter Keßler iſt kurz nach ſeiner
Einliefe=
rung ins Krankenhaus geſtorben, während der
andere Verletzte hoffnungslos darniederliegt.
Die weiteren Ermittlungen
zu dem Linzer Eiſenbahnanſchlag.
Wien. Die amtlichen Nachforſchungen nach
den Eiſenbahnattentätern von Oftering bei Linz
haben bisher noch keine weſentlichen Ergebniſſe
gezeitigt. Der Dienstag verhaftete ehemalige
Eiſenbahner Baumgartner mußte wieder
freige=
laſſen werden, da ſich ſeine Unſchuld zweifelsfrei
herausgeſtellt hat. Die Unterſuchungskommiſſion
am Unglücksort hat ihre Arbeiten nahezu
abge=
ſchloſſen. Nach Anſicht der Behörden kommen
nur mehrere Attentäter in Betracht, weil es ganz
ausgeſchloſſen iſt, daß ein einzelner Mann in
den zur Verfügung ſtehenden 28 Minuten Zeit
die Schienen auf 15 Meter Länge entfernen
konnte. Zeugen geben an, eine von auswärts
kommende verdächtige Perſon zur kritiſchen Zeit
in der Nähe des Tatortes geſehen zu haben. Die
amtliche Kommiſſion hat feſtgeſtellt, daß nur
durch den in den Unglückszug eingeteilten
Schlaf=
wagen der Mitropa ein größeres Unglück
ver=
hütet worden iſt. Die Schlafwagen, von
modern=
ſter Eiſenkonſtruktion, mit den neuſten
eiſenbahn=
techniſchen Errungenſchaften ausgeſtattet, fingen
den Druck der ſtürzenden Lokomotive und des
ſtürzenden Poſtwagens auf, ſo daß weder dieſer
Wagen noch die nachfolgenden Perſonenwagen
umſtürzten. Ueber die Hintergründe des
An=
ſchlags äußerte ſich ein Mitglied der Kommiſſion,
man vermute, daß es ſich um einen Nacheakt
ehemaliger Eiſenbahner handele, die
dem gegenwärtigen Regierungskurs feindlich
gegenüberſtehen. Merkwürdig iſt, daß man den
Ausdruck „politiſcher Anſchlag” nicht nur in den
amtlichen Berichten ängſtlich vermeidet, ſondern
daß offenbar auch die Preſſe angewieſen worden
iſt, nicht von einem politiſchen Anſchlag zu
ſprechen, ſondern den Anſchlag als einen
perſön=
lichen Racheakt hinzuſtellen, ohne daß jedoch
an=
gegeben werden kann, gegen wen ſich der
Rache=
akt richten ſollte.
Zwei Soldaten vom Starkſtrom getötet.
Paris. Bei der Anlegung einer
Feldtele=
phonleitung wurden vier Soldaten aus der
Gar=
niſon Oran, die einer Hochſpannungsleitung zu
nahe kamen, vom Starkſtrom getroffen. Zwei
Soldaten wurden getötet, die beiden anderen
konnten gerettet werden.
Schweinfurt. In der
Mittwochverhand=
lung des Waltershauſener Mordprozeſſes teilte
der Vorſitzende zunächſt mit, daß Frau Werther
ſich nicht wohl fühle und daher der Verhandlung
nicht beiwohnen könne. Weiter verlas der
Vor=
ſitzende eine ihm von der Verteidigung überreichte
Strafanzeige gegen den Baron von
Waltershau=
ſen, den Sohn der Frau Werther, und gegen
deſ=
ſen Frau, Baronin von Waltershauſen, ſowie
ge=
gen den Kraftwagenführer Lipok. Der Verteidiger
begründet die Strafanzeigen vor allem damit, daß
bei den Einbrüchen an verſchiedenen
Gegenſtän=
den Finger= und Handflächenabdrücke des Barons
v. Waltershauſen ſowie Abdrücke der Baronin v.
Waltershauſen und des Kraftwagenführers Lipok
gefunden worden ſeien. Wegen
Verdunkelungs=
gefahr beantragte er auch Inhaftnahme des
Ba=
rons v. Waltershauſen. Die Anzeigen wurden
vom Vorſitzenden an die Staatsanwaltſchaft
wei=
tergeleitet.
Darauf wurde der Privatdetektiv Lehnert als
Zeuge vernommen, der ein Jahr nach dem Mord
im November 1933 von Familienangehörigen und
der Frau Werther den Auftrag erhalten hat,
alles zu tun, um den Täter zu ermitteln. Er
gibt an, als Grundlage die Tatſachen genommen
zu haben, daß Hauptmann Werther nach den
Er=
mittlungen am 1. Dezember mit ſeinem eigenen
Revolver erſchoſſen worden ſei, daß zweitens
Frau Werther Schüſſe erhalten habe aus zwei
verſchiedenen Kalibern, drittens die Feſtſtellungen
des chemiſchen Unterſuchungsinſtituts und
vier=
tens die Tatortſpuren und den Tatortbefund.
Der Zeuge ſchilderte den Zuſtand, in dem ſich
Frau Werther am Morgen nach der Bluttat
be=
funden habe. Der Zeuge gibt ſeine Feſtſtellungen
an über den Weg, den der Täter genommen
ha=
ben könnte, wobei er beſonders darauf hinweiſt,
daß in der Zeit von 8 bis 10 Uhr morgens nach
der Mordnacht in der Bewachung des Liebig eine
Lücke ſei. Es ſei nachgewieſen worden, daß
Lie=
big dem Wächter auf einige Zeit entwiſchte,
Der Zeuge erklärt weiter, möglicherweiſe
han=
dele es ſich bei der Sache nicht um Mord, ſondern
um Totſchlag. Er erklärt das damit, daß
viel=
leicht Liebig verſucht habe, zu ſtehlen, und dabei
von dem Hauptmann Werther überraſcht worden
ſei. Dieſer habe dann in der Ueberraſchung zur
Waffe gegriffen und die Tat ſo begangen,
Der Staatsanwalt hält dem aber entgegen,
daß doch Liebig, wenn er habe ſtehlen wollen,
den ganzen Tag über Zeit genug gehabt hätte, in
die offenen Zimmer einzudringen.
Ein Flügel des berühmten Genker
Altarbildes geſtohlen.
Brüſſel. Unbekannte Täter haben aus der
Kirche St. Bavo in Gent einen Flügel des
be=
rühmten Altarbildes von van Eyck geſtohlen. Ein
Teil des mehrflügeligen Genter Altarbildes
be=
fand, ſich lange im Berliner Kaiſer=Friedrich=
Muſeum. Auf Grund des Verſailler Vertrages
mußten die koſtbaren Gemälde an Belgien
ausge=
liefert werden.
Wie aus Gent gemeldet wird, handelt es ſich
bei dem geſtohlenen Teil des großen
Flügelal=
tars der Gebrüder van Eyck um den Flügel, der
die Darſtellung Johannes des Täufers und die
Gerechten Richter enthält.
Aus Spuren, die auf einer der Türen ſichtbar
ſind, geht nunmehr hervor, daß der Dieb des
Bildes des großen Flügelaltars der Gebrüder
pan Eyck in die Kirche mit Hilfe von
Nachſchlüſ=
ſeln eingedrungen iſt. Es iſt auch möglich, daß
mehrere Perſonen am Diebſtahl beteiligt waren.
Sechs Teile dieſes Gemäldes wurden
ſeiner=
zeit an den König Friedrich Wilhelm von Preußen
für 500 000 Taler verkauft und mußten auf
Grund des Verſailler Vertrages Belgien
zurück=
erſtattet werden.
Ein neuer Höhenweltrekord im Flugzeug.
Rom. Der bekannte Kriegsflieger Renato
Donati hat geſtern von dem Flugplatz Monte
Celio aus einen neuen Höhenweltrekord im
Flugzeug aufgeſtellt. Er erreichte unter
Kon=
trolle der Kommiſſare des Aeroklubs von Italien
eine Höhe von 14 500 Metern. Der bisherige,
von dem Franzoſen Lemoine am 28. September
193 Zaufgeſtellte Höhenrekord betrug 13 661
Me=
ter. — Donati traf in der Höhe von 14 500
Me=
tern eine Temperatur von 56 Grad unter Nüll an.
Der Taufakt des neuen
*
rs.
Hamburg lief Deutſchlands jüngſtes Schiff, die neu
Zön
Stapel. Das neue
Schiff, das zur Erinnerung an den am 5. Auguſt vor der Themſe=M‟
enkten Hilfskreuzer
Hür
„Königin Luiſe” erbaut wurde, wird in den Hapag=
Seebäderd=
eingeſtellt und zu Pfingſten ſeine
erſte Fahrt von Hamburg nach Hörnum auf Sylt antreten.
Die Trümmer von Tafjord.
Die ungeheuren Springfluten, die durch einen Felsſturz hervorgerufen wurden, verwüſteten die
Gegend bei Tafjord in der Nähe von Aaleſund (Norwegen) vollſtändig. Mehr als 40 Menſchen fielen
dieſer Kataſtrophe zum Opfer.
Gegenwdart une Hurunft
Nummer 6
Hochſchulbeilage des Darmſtadter Cagblatts Domestal, 42 Al
Das Schulungsläger.
Es gibt zwei Meinungen über das Schulungslager: die eine
begrüßt es als revolutionäre Erziehungsform des neuen Staates;
der andere lehnt es als ein infolge inneren Widerſpruchs
miß=
glücktes Experiment ab.
Die erſte Meinung wird vertreten, wer mehr die Idee des
Schulungslagers ſieht und weniger ſeine Geſtalt. Denn die Idee
iſt in der Tat revolutionär und neu: das Schulungslager ſoll
neben die alte und bisher ausſchließliche Form des
individuali=
ſtiſchen Studiums eine Methode kollektiven Erarbeitens von
Wiſſensſtoff ſetzen. Es ſoll aber darüber hinaus der
Umwand=
lung dieſes Wiſſens in Willen und Haltung dienen. Denn
wäh=
rend es dem Lernenden bisher unbenommen blieb, ein Werk
über Kriegskunſt zu ſtudieren und dabei ein krummer Knochen
und Feigling zu bleiben, verlangt das Schulungslager von ihm
gleichzeitig neben dem Aneignen des Wiſſens auch ſeine
jeden=
falls teilweiſe praktiſche Anwendung und Bewährung in Dienſt
und Verhalten. Das Schulungslager iſt ein unbarmherziges
Mittel zur Entlarvung allen falſchen Geiſtes und jener
Men=
ſchen, deren Geiſtigkeit nicht aus Willen und Leidenſchaft kommt
und auch nicht dorthin mündet, ſondern aus Schwäche und
Furcht=
ſamkeit. Denn Wiſſen iſt vielen nur ein Mittel, ihre Impotenz
in anderen Sätteln zu verdecken oder weniger blamabel
erſchei=
nen zu laſſen, und der Verſuch, eine mildere Beurteilung ihrer
Geſamtperſönlichkeit zu erzielen. Wer dagegen mehr die
bis=
herige Geſtalt des Schulungslagers anſieht und weniger ihre
Idee, der wird die andere Meinung vertreten und von einem
mißglückten Experiment ſprechen Man hat bei der
Organiſa=
tion von Schulungslagern bisher in der Hauptſache zwei Fehler
gemacht. Man hat entweder ein Lager durchgeführt nach den
üblichen Normen mit Wecken, Zapfenſtreich und Lagerordnung,
mit Flaggenparade, Exerzieren und Sport, und hat dann vor
den Teilnehmern dieſes Lagers eine Anzahl von Vorträgen
hal=
ten laſſen.
Oder man hat eine Reihe von Vorträgen aus den Hörſälen
heraus in irgendeine Jugendherberge verlegt, wobei der einzige
Unterſchied oft darin beſtand, daß Sitz= und Schreibgelegenheit
primitiver waren und die Hörer in den Pauſen etwas friſche
Luft ſchnappten und des nachts auf einer Strohſchütte ſchlafen
mußten.
Beide Arten ſind im Grunde genommen Erſcheinungsformen
desſelben Fehlers: der mangelnden gegenſeitigen Durchdringung
der wiſſensmäßigen und der charakterlichen Erziehung. Die Folge
davon iſt bei der erſten Art eine jämmerliche wiſſensmäßige
Aus=
beute von oft geradezu beängſtigender Niveauloſigkeit, bei der
zweiten das beinahe völlige Fehlen jeder charakterlichen
Erfaſ=
ſung und Bildung der Teilnehmer.
Daraus aber den Schluß zu ziehen, es handele ſich bei dem
Schulungslager überhaupt um einen Widerſpruch in ſich, iſt falſch.
Wer dieſen Standpunkt vertritt, muß entweder der Meinung ſein,
zwiſchen Wiſſen und Haltung beſtünde überhaupt kein
Zuſam=
menhang. Mit dieſer Meinung haben wir als Nationalſozialiſten
uns nicht mehr auseinanderzuſetzen. Oder er muß der
Meinung ſein, ein ſolcher Zuſammenhang beſtünde zwar, aber
die Erziehung zum Wiſſen auf der einen und zur Haltung auf
der anderen Seite ſeien ihrer Struktur nach verſchieden und
da=
her nicht zu verbinden, die Verbindung zwiſchen Wiſſen und Hal=
tung müſſe ausſchließlich dem Einzelnen ſelber überlaſſen
wer=
den. Dieſe Meinung iſt ein Verzicht auf Erziehung überhaupt.
Zwar wird die Studierſtube immer der Ort letzten
wiſſenſchaft=
lichen Erkennens bleiben und der militäriſche Dienſt immer die
hohe Schule des Charakters ſein. Wir ſind auch viel zu ſehr
Nationalſozialiſten, um eine gewiſſe dauernde Polarität zu
leug=
nen. Denn wer das Leben bejaht, muß es auch in ſeiner
Ganz=
heit bejahen, mit all ſeinem Kampf und all ſeiner Spannung
und all ſeiner ewigen Unraſt. Aber deshalb darf gerade die
Er=
ziehung nicht darauf verzichten, die beiden Pole einander zu
nähern und Möglichkeiten ihrer Syntheſe aufzuzeigen,
ebenſo=
wenig, wie ſie ſich damit begnügen kann, das ewige
Gegenein=
ander von Eigennutz und Gemeinſchaftsgeiſt einfach regiſtrierend
hinzunehmen, ſondern trachten muß, ihre jedenfalls zeitweiſe
Ver=
ſöhnung aufzuzeigen.
Die Geſtalt des Schulungslagers iſt durch den Satz beſtimmt:
Der Teilnehmer, der das Lager verläßt, muß begriffen haben,
welche Wechſelbeziehungen zwiſchen Wiſſen und Haltung beſtehen,
ohne das Gefühl ihrer Unterſchiedlichkeit verluſtig gegangen zu
ſein. Daraus folgt eine Reihe von Grundſätzen.
Das Schulungslager ſoll nicht ein Lager im üblichen Sinne
ſein, das außer der gewöhnlichen körperlichen Inanſpruchnahme
von den Teilnehmern noch zuſätzliche geiſtige Leiſtungen fordert,
ſondern in Umfang und Anordnung des körperlichen Dienſtes
auf die geiſtige Arbeit abgeſtimmt werden.
Das Schulungslager ſoll nicht Vorleſungen, Uebungen oder
Studierſtube erſetzen, ſondern dem dort Erarbeiteten nur
Rich=
tung, Sinn und Wirkſamkeit verleihen.
Das Schulungslager ſoll in ſeinen äußeren Formen nicht
bei anderen, bereits vorhandenen Typen Anlehnung ſuchen,
ſon=
dern ſchöpferiſch original geſtaltet werden.
Das Schulungslager ſoll niemals ohne Zuſammenhang zu
Umgebung und Landſchaft ſein, ſondern beide als
hervorragend=
ſtes Erziehungsmittel benutzen.
Das Schulungslager ſoll niemals jeden Augenblick ſtillen
Ueberlegens und nachdenklichen Alleinſeins ausſchließen, ſondern
durch ruhige Bibliotheks= und Arbeitsräume dafür ſorgen, daß
Zweifel nicht verdeckt, ſondern ausgerottet werden und nicht in
der erſten ſtillen Stunde nach Beendigung des Lagers wieder
auf=
tauchen.
Das Schulungslager ſoll endlich niemals bei ſeinen
lehren=
den Kräften irgendwelche fachlichen Unterſchiede aufweiſen,
ſon=
dern der wiſſenſchaftliche Lehrer ſoll gleichzeitig auch der
kame=
radſchaftliche, ſportliche oder militäriſche Führer ſein, da das
wirkſamſte Mittel zur Aufzeigung der Wechſelbeziehungen
zwi=
ſchen Wiſſen und Haltung immer noch das lebende Vorbild iſt.
Das Schulungslager nimmt gegenwärtig unter den Faktoren
der modernen politiſchen Erziehung noch nicht den Platz ein, der
ihm gebührt. Ob es ihn in Zukunft einnehmen wird, hängt
davon ab, ob es gelingt, das poſitiviſtiſche Wiſſen der letzten
Jahrzehnte zu überwinden, nicht durch Unwiſſen und Barbarei,
ſondern durch ein Wiſſen, das ähnlich wie das der Antike oder
des Mittelalters einen organiſchen Zuſammenhang hat mit den
übrigen Erſcheinungsformen des völkiſchen Lebenswillens.
J. Kölble.
Staat,
Hochſchule, Wiſſenſchaft.
Wenn im vergangenen Semeſter dieſe Seiten in erſter Linie
auf das Studentum Bezug nahmen, ſo geſchah dies in Erwägung
der Tatſache, daß die Bewegung an den deutſchen Hochſchulen in
der Hauptſache von Studenten getragen wird, die Wiſſenſchaft
hingegen zum großen Teil eine Konſtante iſt. Dies gilt mehr
noch für die Techniſchen Hochſchulen als für die Univerſitäten,
an denen geiſteswiſſenſchaftliche Strömungen ungleich mehr
revo=
lutionierend wirken können, als dies die techniſche Materie
ver=
mag. Das Winterſemeſter ſtand vor allem unter dem Zeichen
der Organiſation des Studententums. Dieſe iſt in der Verfaſſung
der deutſchen Reichsſchaft der Studierenden nunmehr feſtgelegt.
Um ſo mehr muß jetzt die Organiſation der Hochſchule ſelbſt in
den Vordergrund des Intereſſes treten und damit auch die
Neu=
orientierung der Wiſſenſchaft.
Das Verhältnis von Staat und Wiſſenſchaft iſt im
National=
ſozialismus ein ganz anderes als im Liberalismus. Eigentlich
bildet ſich das Verhältnis erſt. denn zwiſchen liberalem Staat
und Wiſſenſchaft beſteht keinerlei Beziehung, ebenſo wie die
libe=
rale Anſchauung die Hochſchule als autonomen Körper neben den
Staat ſetzt. Eines freilich hat ſich nie geändert und kann ſich auch
nie ändern: Die Vorausſetzung, daß die Hochſchulen Pflegeſtätten
der Wiſſenſchaft ſein müſſen. Das Verhältnis von Staat und
Hochſchule wird jeweils beſtimmt von der Einſtellung des
Staa=
tes zur Wiſſenſchaft.
Dadurch, daß der Nationalſozialismus jede Lebensäußerung
unter dem Geſichtswinkel des politiſchen Allgemeinnutzes ſieht,
iſt eine Eigenexiſtenz der Wiſſenſchaft abſeits vom Staat nicht
mehr möglich. Die Wiſſenſchaft wird Glied in einer großen
Kette, und der Staat beſtimmt ihre Anſatzpunkte. Das iſt
ein=
fach geſagt und verhältnismäßig einfach noch durchzuführen auf
wiſſenſchaftlichen Gebieten, die mit dem Staat als ſolchen in
engſter Beziehung ſtehen, etwa bei der Rechtswiſſenſchaft und
der Staatswiſſenſchaft. Wenn man aber die Wiſſenſchaft in
ihrer Geſamtheit betrachtet, dann erwächſt Frage über Frage.
Die Wiſſenſchaft ſelbſt hat die Schwierigkeiten bisher dadurch
umgangen, daß ſie die Frage der Neugeſtaltung der Wiſſenſchaft
in eine Frage der Neugeſtaltung der Forſchung umgedeutet hat,
zweifellos zwei Gebiete, die ſich keinesfalls decken. Vom Staate
her iſt die Stellung zu dem Problem eindeutig: Der Staat
ſchützt und ſtützt die Wiſſenſchaft, verlangt aber, daß ſie von
ſei=
nen Notwendigkeiten ausgeht. Damit aber entſteht eine direkte
Beziehung vom Staat zur Perſon der Wiſſenſchaft, die ja von
ihrem Träger nicht zu trennen iſt. Der Staat umreißt die
Not=
wendigkeiten, der Wiſſenſchaftler hat ſein Verhalten und Lehren
an dieſen Notwendigkeiten auszurichten.
Staat, Hochſchule, Wiſſenſchaft: Letztlich eine Frage des
Ver=
trauens vom Staate zu den Lehren der Wiſſenſchaft. So mancher
Hochſchullehrer mußte ſeinen Lehrſtuhl räumen, nicht weil er
etwa ein ſchlechter „Wiſſenſchaftler” war, aber weil ſeine Lehre
dem Staate nicht das Vertrauen der Nützlichkeit geben konnte,
Die Zukunft der Wiſſenſchaft hängt in erſter Linie von den
Wiſſenſchaftlern ſelbſt ab. Und hier ſei ſo manchem
Wiſſen=
ſchaftler geſagt, daß ſein Glaube, Freiheit der Wiſſenſchaft ſei
identiſch mit Autonomie der Wiſſenſchaft, nicht zur Stärkung der
Poſition der Wiſſenſchaft dienen kann.
Wir haben einige prominente Wiſſenſchaftler um ihre
Stellungnahme zu dem Problem Staat. Hochſchule Wiſſenſchaft
gebeten und werden dieſe in den folgenden Hochſchulbeilagen zum
R.
Abdruck bringen.
Jahre der Ueberwindung.
Ein offenes Wort an Dr. E. Günther Gründel.
Wir haben das neue Buch Gründels mit einer gewiſſen
Spannung erwartet. Denn man verfolgt den Weg eines
Schrift=
ſtellers, dem man ſeinen Mut nicht abſprechen kann, die ſchwerſten
Probleme anzugreifen, mit einem lebendigen Intereſſe. Gehört
dieſer Schriftſteller zur jungen Generation, dann hofft und wartet
man auf eine Entwicklung. Man wächſt mit ihm aus dem
jugend=
lichen Elan in die Reife gründlicher Arbeit. Wir haben auf
Gründels Entwicklung gewartet, darum erwarten wir ſein neues
Buch. Nun liegt es vor uns: „Jahre der Ueberwindung‟. Es
will ein offenes Wort an alle Geiſtigen ſein, und Gründel ſelbſt
nennt es eine „umfaſſende Abrechnung mit dem „Untergangs”=
Magier — Aufgabe der deutſchen Intellektuellen —
Weltgeſchicht=
liche Sinndeutung des Nationalſozialismus”.
Gründel gegen Spengler, der Optimiſt gegen den Peſſimiſten.
Der ganz Lebendige gegen den ganz Abgeklärten. — Gründel über
die Aufabe des deutſchen Intellektuellen, ein ganz Junger als
Lehrmeiſter der Alten. — Gründel als weltgeſchichtlicher
Sinn=
deuter des Nationalſozialismus.
Das bedeutet keinen Fortſchritt. In ſeinem Buch „Die
Sendung der jungen Generation” ſprach Gründel als Junger über
die Jugend. Wenn die Zeit und ihr Geſchehen ſein Buch
wider=
legt haben, ſo ſoll ihm das nicht zum Vorwurf gemacht werden.
Aber Gründel hat daraus nicht gelernt. Sprach er damals als
Junger über Jugend, ſo ſpricht er heute von der gleichen Warte
aus gegen das Alter. Was in ſeinem früheren Werk als
Leben=
digkeit der Jugend entſchuldbar war, nämlich daß er ſich
über=
nommen hatte in der Aufgabe, das wirkt in ſeinem neuen Buch
„Jahre der Ueberwindung” ſtörend. Gründel bewegt ſich noch an
der Oberfläche und nennt das Umſchreiten dieſer Oberfläche
um=
faſſend.
Auch wir glauben, daß Spengler mit ſeinen Theorien von
einer folſchen Vorausſetzung ausgegangen iſt. Eine Morphologie
der Geſchichte kann es nicht geben, wenn einzelne Männer
ge=
ſchichtsgeſtaltend in die Entwicklung der Welt und ihrer Kultur
eingreifen, und daß wirklich führende Männer die Geſchichte
maßgeblich beſtimmen, daß lehrt uns die Geſchichte ſelbſt. Und
weil wir heute glauben und hoffen, an einem ſolchen Zeitpunkt
zu ſtehen, an dem ein Mann die Entwicklung in neue Bahnen
leitet, deshalb vermögen wir nicht, Spengler zu glauben. Wir
möchten Gründel gerne beiſtimmen, aber ſeine Superlative laſſen
uns ihm nicht folgen. Solange er ſich mit Spengler
auseinander=
ſetzt, leſen wir ſeinen Aufriß mit Intereſſe. Aber warum nennt
er ihn „umfaſſend”? Warum will er der 1932 noch die
zwangs=
läufige Dynamik des Nationalſozialismus verkannte, heute eine
„weltgeſchichtliche Sinndeutung des Nationalſozialismus” geben.
Gründel gibt ſeine Sinndeutung des Nationalſozialismus, gibt
ſeine Auseinanderſetzung mit Spengler, macht ſeine Vorſchläge
zur Aufgabe der deutſchen Intellektuellen. Warum nennt er ſie
umfaſſend?. Gründel ſieht die Gefahr der Spenglerſchen
Philo=
ſophie in ihrem faſzinierenden Einfluß. Wir ſehen in den
Gründelſchen Büchern die gleiche Gefahr. Daß unter ihrem
flüſſigen Stil die Kritik vergeſſen wird und daß die
ungründ=
lichen Unterſuchungen Gründels zur allgemeinen Auffaſſung der
jungen Generation Deutſchlands geſtempelt werden. Solange
Gründel die junge Generation objektiviert und unter dieſem
Ge=
ſichtswinkel allein arbeitet, wird er auf ſeine Art das tun, was
er Spengler vorwirft, anmaßend arbeiten.
Darum ſehen wir keinen Fortſchritt und darum erſcheint
uns das Buch „Jahre der Ueberwindung” als Enttäuſchung.
kaw.
Die
Durchführungs=
beſkimmungen
zum Dienſthalbjahr 1934.
I. Die Deutſche Studentenſchaft hat mit Zuſtimmung des
Herrn Reichsinnenminiſters und des Herrn Reichskommiſſars für
den Deutſchen Arbeitsdienſt eine einhalbjährige Dienſtpflicht für
die Zeit vom 5. Mai bis 25. Oktober 1934, beſtehend aus 4
Mo=
naten Arbeitsdienſt und 6 Wochen Geländeſport für die
Abitu=
rienten und 26 Wochen Arbeitsdienſt für die Abiturientinnen
verkündet, die Oſtern 1934 die Schule verlaſſen und nach
Er=
langung der Hochſchulreife ſtudieren wollen. Ableiſtung dieſer
Pflicht iſt Vorausſetzung für die Immatrikulation an einer
deut=
ſchen Hochſchule ab Oſtern 1934.
II. Folgende Ausnahmebeſtimmungen gelten:
1. Ausländer und Nichtarier ſind von der Teilnahme am
Dienſt=
halbjahr ausgeſchloſſen.
2. Auslanddeutſche Abiturienten können am Dienſthalbjahr
teil=
nehmen. Ein Zwang zur Ableiſtung des Dienſthalbjahres darf
bei ihnen nicht ausgeübt werden.
3. Ferner ſind von der Dienſtpflicht befreit:
a) Wer für das Dienſthalbjahr als untauglich befunden wird
und einen diesbezüglichen Vermerk in ſeinem Pflichtenheft
vorweiſt.
b) Wer bereits vor Oſtern 1934 ſein Abitur gemacht hat und
erſt jetzt ſein Studium beginnt. Dieſe Studenten werden im
Herbſt 1934 im Rahmen der ſtudentiſchen Arbeitsdienſtpflicht
auf 10 Wochen eingeſtellt.
c) Wer katholiſche Theologie zu ſtudieren beabſichtigt. Den
künf=
tigen Studenten der katholiſchen Theologie iſt die Teilnahme
am Dienſthalbjahr freigeſtellt.
d) Wer ein Studium beabſichtigt, dem eine mindeſtens
einjäh=
rige praktiſche Tätigkeit vorausgeht, in der er im Betriebe
mit Arbeitern körperlich zuſammen arbeitet und auch
außerhalb der Arbeitszeit kameradſchaftlich mit den
Arbei=
tern zuſammenlebt.
e) Wer vom Amt für Arbeitsdienſt der Deutſchen
Studenten=
ſchaft aus beſonderen Gründen von der Teilnahme am
Dienſthalbjahr befreit wird.
In den Fällen d und e muß an das Amt für Arbeitsdienſt
der Deutſchen Studentenſchaft, Berlin SW. 68, Friedrichſtr. 235,
bis zum 5. April 1934 ein Antrag mit den nötigen Unterlagen um
Befreiung vom Dienſthalbjahr geſtellt werden.
III. Alle Abiturienten und Abiturientinnen erhalten bis
zum 30. März eine Benachrichtigung von dem für ſie zuſtändigen
Arbeitsgau, bzw. der zuſtändigen Landesſtelle. Sofern ſie
dienſt=
pflichtig ſind, haben ſie ſich unter Bezug auf die ihnen
zuge=
gangene Benachrichtigung bis zum 10. April bei ihrem zuſtändigen
Arbeitsgau bzw. Landesſtelle zu melden. Sie erhalten dann bis
zum 28. April die Einweiſung in ein Lager des Arbeitsdienſtes
TV. Anfragen über das Dienſthalbjahr für Abiturienten ſind
an die Reichsleitung des Deutſchen Arbeitsdienſtes, Berlin
NW. 40, Scharnhorſtſtraße 35, und ferner für Abiturienten und
Abiturientinnen an das Amt für Arbeitsdienſt der Deutſchen
Stu=
dentenſchaft, Berlin SW. 68, Friedrichſtraße 235, zu richten.
V. 1. Für alle Abiturienten, die nicht die Hochſchulreife
er=
halten und nicht ſtudieren werden und in den Arbeitsdienſt gehen
wollen, gelten die allgemeinen Aufnahmebeſtimmungen zum
frei=
willigen Arbeitsdienſt. Dieſe Abiturienten müſſen ihre
Bewer=
bung zum freiwilligen Arbeitsdienſt bei dem für ihren Wohnſitz
zuſtändigen Meldeamt einreichen.
2. Für alle Abiturientinnen, die nicht die Hochſchulreife
er=
halten und nicht ſtudieren werden und in den Arbeitsdienſt
ein=
treten wollen, gelten die allgemeinen Aufnahmebeſtimmungen zum
Deutſchen Frauen=Arbeitsdienſt. Dieſe Abiturientinnen müſſen
ſich bei dem für ihren Wohnſitz zuſtändigen Arbeitsamt melden
und dort einen Zulaſſungsantrag ſtellen. Zurzeit wird eine
Auf=
nahme dieſer Abiturientinnen nicht möglich ſein, da der Satz von
20 Prozent zugelaſſenen Intellektuellen im Deutſchen Frauen=
Arbeitsdienſt nicht ausſchließlich von Abiturientinnen ausgefüllt
werden kann.
Don den Hochſchulen.
Auf Grund einer Anregung des Reichsinnenminiſteriums
be=
ginnt das Sommerſemeſter 1934 für alle deutſchen Hochſchulen am
Montag, den 7. Mai.
*
Der Führer des N.S.D.St., Dr. Stäbel, hat den
Reichs=
obmann der N.S.B.O., Pg. Schuhmann, in den Arbeitskreis
der Deutſchen Studentenſchaft berufen. Zugleich trafen Staatsrat
Schuhmann und Dr. Stäbel ein Abkommen über die künftige
gemeinſame Arbeit ihrer Organiſationen, die vor allem auf dem
Gebiete der politiſchen Schulung ſchon in nächſter Zeit konkrete
Geſtalt annehmen wird.
Um die Frankfurter Univerſität.
Die Frage, inwieweit die Johann=Wolfgang=Goethe=Univerſität
in Frankfurt erhalten bleiben ſoll, iſt noch nicht entſchieden. Mit
der Annahme der Berufung nach Heidelberg durch den Rektor iſt
die Angelegenheit wieder in den Vordergrund gerückt. Intereſſant
ie
ſind in dieſem Zuſammenhang die Ausführungen des Frankfurter
Oberbürgermeiſters Dr. Krebs auf der Eröffnungsſitzung des
Stadtrats: Den Bemühungen aller an der Aufrechterhaltung der
Univerſität intereſſierten Stellen iſt es zum wenigſten gelungen,
zu erreichen, daß die Univerſität vorläufig bleibt. Wir hoffen und
werden unſere ganze Kraft daran ſetzen, daß dieſe Entſcheidung
endgültig iſt, denn die Auflöſung wäre für unſere durch den
Um=
bruch am ſchwerſten von allen Städten betroffene Stadt wirtſchaft
lich und kulturell untragbar. Wir vertrauen darauf, daß die
ent=
ſcheidende Stelle in Berlin ſich unſern Vorſtellungen nicht
ver=
ſchließt und die Univerſität, dieſe Glanzſtätte deutſcher Wiſſenſchaft
und Forſchung, beſtehen läßt.
*
Wie wir erfahren, wird im Zuſammenhang mit der Frage
des künftigen Rektors der Frankfurter Univerſität vor allem der
ord. Profeſſor für neuere Geſchichte Dr. Platzhoff=Frankfurt
genannt.
Der a.o. Profeſſor für Celluloſechemie an der Techniſchen
Hoch=
ſchule Darmſtadt Dr. Jonas iſt unter dem 1. 8. 1934 entlaſſen,
unter Anerkennung ſeiner Leiſtung.
Der Landesführer Heſſen des N.S.DSt.B., Friedrich
Walcher, erhielt das Ehrenzeichen Nr. 19 des Studentenbundes
für beſondere Verdienſte.
Verantwortlich; Karl Auguſt Weber, Darmſtadt.
[ ← ][ ][ → ]Donnerstag, 12. April 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 100 — Seite 11
StdosbadtToAtt
Die deutſche Frau im Sport.
Einheitliche Linie in allen Fragen
der Leibesübungen.
Zwiſchen der Führerin der NS.=Frauenſchaft, des Deutſchen
Frauenwerks und des Deutſchen Frauen=Arbeitsdienſtes, Frau
Scholtz=Klink, und dem Führer des Deutſchen Reichsbundes
für Leibesübungen, Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten,
iſt ein Abkommen getroffen worden:
Zur Herſtellung einer einheitlichen Linie in allen Fragen der
Leibesübungen der deutſchen Frau iſt vom Reichsſportführer ein
beſonderer Frauenausſchuß im Reichsbund für Leibesübungen
unter Führung von Frau Hennie Warninghoff gegründet worden,
und zwar iſt für die über 21 Jahre alten Frauen des Reichsbundes
für Leibesübungen mit der Führerin der NS.=Frauenſchaft, des
Deutſchen Frauenwerks und des Deutſchen Frauen=Arbeitsdienſtes
das in ſeinen Hauptpunkten unten wiedergegebene Abkommen
ge=
troffen worden. Durch dieſes Abkommen iſt eine einheitliche
Ten=
denz in den geſamten Aufbau und die praktiſche Ausübung der
Leibesübungen der deutſchen Frau hineingetragen worden. Daß
in naher Zukunft die Auswirkungen dieſes Abkommens zutage
tre=
ten werden, darf als Selbſtverſtändlichkeit angeſehen werden,
nach=
dem ſchon die zu dem Abkommen führenden Verhandlungen in
beſtem Einvernehmen und vollem gegenſeitigen Einverſtändnis
geführt worden ſind.
„Die in dem Reichsbund für Leibesübungen
ſenen Turnerinnen und Sportlerinnen über 21
porativ dem deutſchen Frauenwerk bei.
zuſammengeſchloſ=
Jahre treten kor=
Der Reichsbund für Leibesübungen erhält die Aufgabe, in
dem Deutſchen Frauenwerk die Leibesübungen als wichtigſtes
Mittel der Volksgeſundung zu betreuen.
Um eine einheitliche Entwicklung der Leibesübung zu
gewähr=
leiſten, geſchieht die Ausbildung der Mitglieder des Deutſchen
Frauenwerkes in den Vereinen des Reichsbundes für
Leibesübun=
gen unter Leitung der fachlich vorgebildeten Lehrkräfte der
Ver=
bände. Zur Erſparung von Koſten und Kraft darf innerhalb des
Deutſchen Frauenwerkes eine Neuorganiſation zur Pflege der
Leibesübungen nicht gegründet werden.
Eine Vertreterin des Reichsbundes für Leibesübungen wird
in die Führerſchaft des Deutſchen Frauenwerkes berufen; das
gleiche geſchieht in den Gauen und Kreiſen.
Das Deutſche Frauenwerk empfiehlt ſeinen Mitgliedern, dem
Deutſchen Reichsbund für Leibesübungen als vollberechtigte
Mit=
glieder beizutreten.
Der Reichsbund für Leibesübungen wird ſich bemühen die
Ausgaben für die Teilnahme an den Uebungsſtunden auf ein
Mindeſtmaß zu beſchränken, wenn das Deutſche Frauenwerk durch
ſtarke Werbung in der geſamten Frauenwelt es erreicht, daß ein
hoher Prozentſatz der deutſ hen Frauen, ſich zu körperlicher
Er=
ziehung dem Deutſchen Reichsbund für Leibesübungen anſchließt.”
Termine der Aufſtiegsſpiele im Gau 13.
Nachdem über die Art der Austragung der Aufſtiegsſpiele
der Bezirksklaſſenmeiſter zur Gauliga entſchieden iſt werden
nachſtehend die Termine und Bedingungen der Spiele in den
beiden Gruppen Oſt und Weſt bekannt gegeben:
Gruppe Oſt. Vorſpiel 22. 4.: Mombach 03—Saar 05 (
Rück=
ſpiel 13 5.) Pfalzmeiſter frei. 29. 4.: Pfalz—Mombach (21. 5.),
Saar 05 frei. 6. 5.: Saar 05—Pfalz (27. 5.).
Gruppe Weſt. Vorſpiel 22 4.: Heuſenſtamm-Polizei
Darmſtadt (Rückſpiel 13. 5.), Union frei. 29. 4.: Union—
Heu=
ſenſtamm (21. 5.). Polizei frei. 6. 5.: Polizei Darmſtadt
Union (27. 5.). Heuſenſtamm frei.
Die Spiele beginnen ſämtlich nachmittags 4 Uhr ohne
Warte=
zeit auf den Plätzen der erſtgenannten Vereine. Linienrichter
ſind von den örtlichen SchR.=Sachbearbeitern zu ſtellen. Alle
Spiele werden durch einen amtlichen DFB.=Vertreter beſucht.
die Unkoſten haben beide Vereine je zur Hälfte zu tragen.
Schiedsrichter der Spiele am 22. April ſind: Mombach—Saar 05
Müller (Hanau 93), Heuſenſtamm-Polizei Darmſtadt Fink
(Seckbach),
Die behördliche Aufſicht übernimmt in Mombach Ezelius
(Wiesbaden), in Heuſenſtamm K. Schenk (Frankfurt).
Zußball in Skarkenburg.
Wormatia und B.f.2. Neckarau in Darmſtadt.
Da mit Ausnahme der Hängepartie Lorſch — Arheilgen 04,
die am 22. April zum Austrag kommen ſoll, die Bezirksklaſſe
Süd=
heſſen fertig iſt, ſetzten die Freundſchaftsſpiele ein, ehe für unſeren
Bezirksklaſſenmeiſter die ſchweren Aufſtiegsſpiele am 22. April
be=
ginnen. Wie ſchon mitgeteilt, trifft Polizei Darmſtadt in ihrer
Gruppe auf Heuſenſtamm und Union Niederrad und wir hoffen
von ihr ſolche Leiſtungen, daß alle etwaigen Erwartungen in der
Frankfurter Kante von vornherein als unbegründet klargelegt
werden.
Am kommenden Samstag, nachmittags 17.30 Uhr,
gaſtiert
Wormakia am Böllenfallkor.
und man darf geſpannt ſein, wie die Bezirksklaſſe durch SV. 98
vertreten wird.
Am Sonntag um 15,30 Uhr gaſtiert ein zweiter Gauliga=
Vertreter hier, und zwar
D.I.2. Neckarau auf dem „Erert”
gegen den Südheſſen=Meiſter. Das Spiel wird ein Prüfſtein ſein,
welche Ausſichten die Darmſtädter Fußballanhänger ihrem
Auf=
ſtiegskandidaten Polizei für die bevorſtehenden
Entſcheidungs=
kämpfe zumeſſen können.
In der Kreisklaſſe Gruppe 1
herrſcht wieder voller Spielbetrieb mit den Begegnungen:
Roßdorf — Mörfelden,
Wixhauſen — Ober=Ramſtadt.
Egelsbach — Groß=Gerau.
Michelſtadt — Griesheim,
Eberſtadt — Weiterſtadt,
Tgeſ. 75 — Union Darmſtadt (11 Uhr).
Die Spiele ſind vor allem für die Abſtiegsbedrohten von
Be=
deutung. Daß der Meiſter Egelsbach zu Hauſe den SV. Groß=
Gerau niederkentern wird, iſt ſicher wie das Amen in der Kirche
da der „Zweite” (TSG. 46) ſpielfrei iſt, dürfte ihm der „Dritte”,
Wirhauſen, am Sonntag durch zwei Punkte gegen Ober=Ramſtadt
etwas näherkommen. Recht ſpannende Begegnungen ſteigen in
Roßdorf. Michelſtadt Eberſtadt und Darmſtadt. Wenn man auch
gefühlsmäßig dem Platzverein ein Plus zuerkennen darf, ſo
könn=
ten die Treffen doch nicht ſo „klare Sachen” für die „Favoriten”
ſein, wenn die Angſt vor dem „roten Licht” den jeweiligen Gäſten
beſondere Leiſtungen abringt.
Kreisklaſſe I, Gruppe 2.
In der Kreisklaſſe 2. Gruppe 2, fiel am letzten Sonntag die
Entſcheidung in der Meiſterſchaftsfrage. TSV. Meſſel iſt es in
einem äußerſt erbitterten Kampfe mit der Reichsbahn Darmſtadt
gelungen, 2 wertvolle Punkte zu erringen. Da gleichzeitig der
ſtärkſte Konkurrent von Meſſel, Olympia Hahn, gegen den SV.
Erzhauſen die erwartete Niederlage einſtecken mußte, iſt Meſſel
bereits Meiſter.
Die Tabelle nach dem 8. April:
re Pkte.
Spiele gew. un. verl. Tor
124
Meſſel
2 4
Re
SV. Erzhauſen
Hahn
13
Eſchollbrücken
Merck.
6
Reichsbahn
5
11
Gräfenhauſen
11 11:36
TSV. Erzhauſen
In Gruppe 3,
wo am Sonntag Dietzenbach bei den Alemannen Jügesheim zwei
wertvolle Punkte mit einem 0:2 laſſen mußte, kämpfen
Nieder=Roden, Groß=Zimmern — Ober=
Babenhauſen
Dreieichenhain, Sprendlingen —
Ep=
roden, Jügesheim
vertshauſen.
Alles Begegnungen, die für die Platzvereine von beſonderem
Reiz ſind.
D.ſ.2. Neckarau kommt.
Da die Aufſtiegsſpiele der Bezirksmeiſter Gruppe Oſt erſt am
2. April beginnen, iſt es der Leitung des Polizeiſportvereins noch
in letzter Minute gelungen, den in Darmſtadt ſehr bekannten
VfL. Neckarau für kommenden Sonntag nach hier zu verpflichten.
Das Spiel dürfte ſeine Anziehungskraft nicht verfehlen. Die
Neckarauer, zurzeit von dem in früheren Jahren in ganz
Süd=
deutſchland gefürchteten Stürmer Zeilfelder betreut, nehmen ne
Schluß der Verbandsſaiſon im Gau Baden einen guten
Mittel=
platz ein. Erſt am vergangenen Sonntag konnte die Mannſchaft im
letzten Gauverbandsſpiel Germania Brötzingen mit 5:1 ſchlagen.
Für die Poliziſten gilt dieſes Spiel als ein Probegalopp für die
Aufſtiegsſpiele. — Nähere Bekanntmachungen folgen an dieſer
Stelle.
TSV. Meſſel — SV. Erzhauſen.
Am kommenden Sonntag (15 Uhr) ſtehen ſich dieſe beiden
Mannſchaften, Tabellenführer und Tabellenzweiter, in Meſſel
gegenüber. Erzhauſen iſt in Meſſel nicht unbelannt. Das
Vor=
ſpiel endete 5:4 für Meſſel. Wenn auch dieſes Spiel bei manchen
noch in unangenehmer Erinnerung iſt, ſo wird doch von den
Meſ=
ſeler Spielern und Zuſchauern erwartet, daß ſie ſich ebenſo ſportlich
einwandfrei führen, wie dies ſeither ſchon immer der Fall war.
Meſſel führt mit 19 Punkten die Tabelle an, und kann nur noch
von Hahn eingeholt werden. Aber auch dann wäre Meſſel Meiſter
da es das beſſere Torverhältnis beſitzt. Erzhauſen wird jedoch auch
verſuchen, ſeine Punktzahl im letzten Spiel zu erhöhen. Es iſt
des=
halb in Anbetracht der Wichtigkeit dieſes Spieles ein guter
Schiedsrichter und die entſprechende Zuſchauerzahl erwünſcht.
Um 13.15 Uhr 2. Mannſchaften. Beide führen punktgleich die
Tabelle an. Um 10 Uhr Jugendmannſchaften beider „Vereine im
Freundſchaftsſpiel.
Turngeſ. 1875 — Union Darmſtadt.
Dieſes Rückſpiel, das eigentlich in Beſſungen ſein ſollte, jedoch
durch die Sperre des FC. Union auf dem 75er Platze ſtattfindet.
ſteigt am Sonntag, vorm. 11 Uhr. Es iſt der zweite Lokalkampf
der Darmſtädter Kreisklaſſenvertreter. Am Vorſonntag zeigten
ſich die 75er von ihrer ſchwärzeſten Seite. Lediglich die erſte Hälfte
konnten ſie gefallen. Am Sonntag müſſen ſie unbedingt Beſſeres
leiſten, wenn ſie gegen die Beſſunger was erreichen wollen. Union
ſtellt eine kampftüchtige Mannſchaft ins Feld, die auch am
ver=
gangenen Sonntag nur knapy in Griesheim unterlag. Leider iſt
die Platzmannſchaft durch Platzverweis Phil. Schäfers ihrer
Hauptſtütze beraubt. Der ſonſt ſehr anſtändig ſpielende Schäfer
fiel einer etwas zu harten Entſcheidung des Schiedsrichters zum
Opfer. Hoffentlich läßt ſich der Erſatzmann gut an.
Genau wie im Vorſpiel, das die 75er ſchließlich 2:0 als die
Glücklicheren gewannen, iſt der Ausgang als offen anzuſehen. Wir
hoffen, daß das Rückſpiel im gleichen ſportlichen Charakter wie
das Vorſpiel ausgetragen wird. Es wird ſich alſo ein Beſuch
lohnen.
Vorher, um 9 Uhr, treffen ſich die 2. Mannſchaften.
Heute, Donnerstag, Spielerpflichtſitzung, 8,30 Uhr abends.
Rotweiß (Soma) — SC. Hota.
Heute, Donnerstag, nachmittags 16.30 Uhr, treffen ſich am
Rotweiß=Platz (Rheinallee) beide Mannſchaften zu einem
Freund=
ſchaftsſpiel. Das Rennen dürfte ſehr intereſſant werden, zumal
bei den Hotanern eine Umſtellung und Neubeſetzung erfolgt iſt.
SV. 29 Erzhauſen — Olympia Hahn 5:3 (3:0).
Am Sonntag hatte Erzhauſen die mit zwei Punkten
vorlie=
gende Olympia Hahn zu Gaſte. Wie es nicht anders zu erwarten
war, entpuppte ſich Hahn als eine ſehr ſpielſtarke Mannſchaft.
Aber trotzdem konnte Erzhauſen ſchon in den erſten Minuten ein
Tor gut unterbringen, dem bis Halbzeit noch zwei folgten. Die
Hintermannſchaft wehrte gut, nur der Sturm prallte immer
wie=
der an der E.=Verteidigung ab. Nach Seitenwechſel mußte ſich
Hahn, gleich bei einem Durchbruch das vierte Tor gefallen laſſen.
Hahn in ſeiner Spielweiſe nicht nachlaſſend, ſetzte alles daran, doch
zunächſt vergebens, zumal der E. Torhüter ſeinen guten Tag
hatte. Auch die linke Seite Erzhauſens hatte großen Anteil a
ſämtlichen Toren. 20 Minuten vor Schluß wurde der E=
Links=
außen vom Platze getragen, wodurch die linke Seite ſehr
ge=
ſchwächt war. Dennoch gelang noch ein 5. Tor E. ließ nun etwas
nach, und Hahn konnte im Endſpurt noch drei Tore aufholen.
Die 2. Mannſchaften waren mit einem Reſultat von 4:4 zufriedn.
Beide Schiedsrichter leiteten ſehr gut.
Ringen.
Mannſchaftskämpfe im Kreis Darmſtadt.
Bei dem am letzten Samstag ausgetragenen Stichkampf ſiegte
Arheilgen — Werſau mit 10:8 Punkten.
Auch beim zweiten Stichkampfe gelang es Arheilgen, mit 2
Schulter= und 2 Punktſiegen den Geſamtſieg ſicherzuſtellen.
Wer=
ſau konnte trotz größter Anſtrengung nur 2 Schulter= und 1
Punkt=
ſieg auf ſein Konto bringen. Beſtreitet Arheilgen mit demſelben
Kampfgeiſt ſeine beiden weiteren Kämpfe gegen Fürth, ſo ſollte
ihm heute ſchon der Titel des Kreismeiſters ſicher ſein.
Von den noch nachzuholenden Serienkämpfen ſollte der Kampf
Groß=Zimmern 2. — Roßdorf 1. am letzten Sonntag ausgetragen
werden. Leider war es aber Groß=Zimmern wegen SA.=Dienſt
nicht möglich, rechtzeitig zu erſcheinen, und ſo ſiegte Roßdorf mit
21:0 Punkten.
50. 98 — 509.
Im Rahmen der Sportkämpfe des FAD. Heſſen=Süd am
Sonntag auf dem Hochſchulſtadion mit der Suche nach dem „
unbe=
kannten Langſtreckler”, ſteht einer Auswahlelf des Freiwilligen
Arbeitsdienſtes, in der bekannte Spieler mitwirken, der SV. 98
Darmſtadt gegenüber. Da die „98er” in ihrem letzten Spiel wieder
einmal recht gut in Fahrt waren, und andererſeits die Elf des
FAD. bereits recht gute Leiſtungen verzeichnen kann, ſo entbehrt
dieſe Begegnung, die um 15 Uhr beginnt, gewiß nicht ihrer
beſon=
deren Anziehungskraft.
Heufe nochmals Waſſerſporkausfkellung
in der Turnhalle am Woogsplak.
* Die Waſſerſportausſtellung in der Turnhalle am
Woogs=
platz war geſtern bereits für die TSG. 46 ein voller Erfolg, der
hoffentlich auch auf die ausſtellenden Firmen ſich ausdehnt.
Durch die Initiative der TSG. 46 kam dieſe
Werbeſchau für den deutſchen Waſſerſport
in ſeiner vielfältigen Geſtalt zuſtande. Es beteiligten ſich weiter
die übrigen waſſerſporttreibenden Vereine: „Darmſtädter
Kanuklub” „Jungdeutſchland” und die Ortsgruppe der
Lebensrettungsgeſellſchaft, ſowie die Firmen:
Sport=
haus Adelmann, Sportgeſchäft Biſchoff, Photohaus
Pe=
rabo, mit einer Leika=Schau, Photohaus Heß mit preiswerten
Photoartikeln, Farben=Liebig, Kunſtſalon Hergt und
Radio=Boßler.
Ernſt Germann (TSG. 46) hatte in der Turnhalle eine
über=
ſichtliche Schau aufgebaut. Zunächſt feſſelte der „Stand” der
Paddel= und Ruder=Abteilung von Jungdeutſchland mit
ſeiner Fülle von Erfolgsmedaillen und Diplomen unſerer
heimi=
ſchen Sportpaddlerinnen und Paddler, deren Konterfei aus den
Momentaufnahmen am Altrhein und bei den Regatten
aufleuch=
tet. Zur Linken iſt die geſchmackvoll aufgebaute Koje der TSG. 46.
Bilder Wimpel, zwei ſelbſtgebaute leichte Renn=Einer (auch „
Un=
kel Drieß”, friſch lackiert, lockt zum Einſteigen) und der
umfang=
reiche Sommer=Arbeitsplan der Abteilung, die kommenden
Sonn=
tag ihr Anpaddeln abhält. Anſchließend grüßt das ſchöne
Alt=
rhein=Bootshaus=Modell des Darmſtädter Kanuklubs,
der ebenfalls ſeine ſportlichen Erfolge und Einrichtungen
ein=
drucksvoll ſprechen läßt. Die Wandfront ſchließt dann der Stand
der Lebensr tt ungsgeſellſchaft ab. In
überzeugen=
den Darſtellungen „d inſtruktiven Photoaufnahmen wird das
Rettungsſchwimmen gelehrt, — ein Wiederbelebungsapparat
ver=
vollſtändigt die eindringliche Mahnung:
„Lernt ſchwimmen, lernt retten!“
Dazwiſchen und in der Mitte ſtehen die Erzeugniſſe unſerer
heimiſchen oder deutſchen Schiffbauer; da reizen die leichten,
ſchnittigen Produkte unſeres erfolgreichen Rennfahrers Paul
Faßler, ein billigs Außenbord=Gleit=Boot des Darmſtädter
Er=
bauers W. Schäfer und, der Stolz der Waſſerſportjugend, zwei
neuerbaute Zehner=Kanadier: die „Dreadnought”=Flottille des‟
Altrheins ſteigt dadurch auf 4 Boote — da leuchtet ein leichtes
Renn=Segelboot und imponiert der Altrhein=Kreuzer mit
Innenmotor. Dazu die neuen Erzeugniſſe der Faltboot=Werften
Klepper und Pionier, „Der grüne Heinrich” nicht vergeſſen
Selbſt=
verſtnädlich warten die Sportfirmen mit allem Zubehör, zum
Schwimmen, Padeln. Zelten und den winterlichen
Ergänzungs=
ſports auf. An den Photoſtänden ruft es immer wieder
eindring=
lich und überzeugend: „Wer photographiert, hat mehr vom
Le=
ben!”
Regen Zuſpruch fand die Schau ſchon am Nachmittag, wo
ſie für die Jugend koſtenlos zu beſichtigen war.
Der Werbeabend
brachte ein volles Haus, insbeſondere als die Waſſerſportfilme
abrollen ſollten. Der kleine Saal der Turnhalle war überfüllt,
als nach dem Eröffnungswarſch der Bordkapelle des
Marineſtur=
mes der Paddlerabteilungsleiter Otto Umbreit die
Anweſen=
den herzlich willkommen hieß, namentlich den Führer der
Lan=
despolizei Oberſt Jacobſen, der Leiter des Staatspreſſeamts
Regierungsrat Dr. Mahr, Bürgermeiſter Kopp, Verw.=
Direk=
tor Bohländer, den Kanuverbands=Gauführer Heyder,
den DT.=Kreisführer, Oberturnlehrer Karl Roth, den Gau=
Jugendleiter der DKV. Dr. Seydler=Frankfurt, Dr. Rink
vom Heſſ. Kultusminiſterium und den Vereinsführer
Verwal=
tungsdirektor Löwer.
Der Redue, betonte, daß die umfaſſende Ausſtellunx in
die=
ſen Jahre dank dem Zuſammenſchluß der Tade 46 und des Rot=
Weiſ. V.f. N, mit vereinter Kraft erſt möglich geweſen ſei. Sein
Dank gelte den Mitarbeitern in den ausſtellenden Klubs und den
beteiligten Firmen. Hoffentlich trage die Ausſtellung des
Waſ=
ſerſports, deſſen ungeheute geſundheitliche und große
wirtſchaft=
liche Bedeutung niemand verkenne, reiche Früchte.
In einem mit lebhaftem Beifall aufgenommenen Vortrag
ſprach der Gaujugendführer Dr. Seydler=Frankfurt über.
„Kanuſport und Jugendpflege‟.
Er umriß das große pädagogiſche und ſportlich=techniſche
Auf=
gabengebiet des Jugendführers im Kanuſport, damit aus ſeiner
Schule jene Jugend hervorgehe, mutig entſchloſſen, ſportlich
diſzi=
pliniert, verantwortungsfreudig, opferbereit kameradſchaftlich,
ehrliebend und wehrwillig, einſatzbereit die Volksgemeinſchaft zu
tragen und zu ſchützen.
Umrahmt von Chören der Jugendgruppe der TSG. 46 rollte
dann der dreiteilige Film. Heil dir mein Brandenburger Land”
ab. In dieſem herrlichen Paddler=Film erſtanden die herrlichen
märkiſchen Seen und Flüßchen zu einem einzigen Loblied auf das
Waſſerwandern, das Leben in Luft, Sonne und Natur, fand
die Liebe zu unſerer ſchönen Heimat neue Feſtigung. Luſtige
Einfälle und „Zwiſchenfälle” aus dem Paddler=Leben ſorgten für
Humor und Lachen. Hauskapellmeiſter Lahl am Klavier
um=
rahmte ſtimmungsvoll die Bilderfolge. Die
Vorführungsappara=
tur hatte Photohaus Umbreit uneigennützig zur Verfügung
ge=
ſtellt.
In ſeinem Schlußwort gab der Vereinsführer,
Verwaltungs=
direktor Löwer, unter Beifall bekannt, daß die
Ausſtel=
lung heute noch von 14 bis 22 Uhr geöffnet iſt.
Sein Appell, daß Leibesübung heute vom Staat gefordert werde
als Staatsnotwendigkeit zur Sicherung der Nation und des
Staa=
tes ſelbſt, klang aus in dem dreifachen Sieg=Heil auf den Führer,
der auch die deutſche Leibesübung vor dem Untergang gerettet
und zu kraftvoller Einheit neugefügt habe. Deutſchland= und
Horſt=Weſſel=Lied beſchloſſen den harmoniſch verlaufenen
Werbe=
abend der ſicher unſerem lebenerhöhenden Waſſerſport neue
Freunde und Sportkameraden gewonnen hat.
6.
Neuer Trainingskurſus in Ettlingen.
In der Führerſchule des Deutſchen Leichtathletik=Verbandes
f Schloß Wilhelmshöhe in Ettlingen findet vom 16. bis 21.
ril ein Kurſus für Mittelſtrecken=Trainer ſtatt.
dem Kurſus wurden u. a. auch der frühere Darmſtädter
Her=
ann Engelhard und der mehrfache deutſche 800=Meter=
Mei=
r Fredy Müller=Zehlendorf eingeladen.
Welterberichl.
Das weſtliche Tief hat ſeine Lage kaum verändert und
beför=
dert an ſeiner Vorderſeite fortgeſetzt warme Luft nach
Deutſch=
land. Infolgedeſſen bleibt das milde Frühlingswetter mit
vorwie=
gend aufheiterndem Himmel zunächſt noch erhalten. Später wird
ſich aber zeitweiſe Bewölkung einſtellen.
Ausſichten für Donnerstag: Stellenweiſe morgens dunſtig und
be=
wölkt, ſonſt noch aufheiternd, am Tage warm und trocken.
Ausſichten für Freitag: Im ganzen noch warmes Wetter, zeitweiſe
aber ſtärker bewölkt, noch meiſt trocken.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Berantwortlich für Politit und Wirtſcha t: RudolfMauve, für Feuileton. Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeie;für den Sclußzdienſt: Andrcos
Zauer:
r ver
indel: Dr. C. O. Quctſch: für Sport:
ar Böhmann
nte.
50
e, ür den Anze
esſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herber
Gegenwa
Nett
en=
teilund geſchäftlſcheMitteilungen: Wil n Kuh e ſämtl. nDarmſſaot. D.0 Ikk.34 23260
Druck und Verlag: L. C. Wituch. Darmſtadt. Rheinſtraße 26
Für unverlangte Manufkrivte wird Garantic der Rücfendung r. 4t übernommen.
Sprechſtunden der Redaltion: Vormittagd 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Nummer 100
Donnerstag, 12. April
(rneute Börſenbelebung.
Kursbeſſerungen infolge von Rückkäufen und Deckungen namenklich der Kuliſſe.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Leipziger Ofker=Ledermeſſe
Nach einer ganzen Serie luſtloſer Börſentage eröffneten die
Berliner Effektenmärkte geſtern erſtmals wieder in etwas
leb=
hafterer Haltung Das ziemlich ſtark gedrückte Kursniveau bot
namentlich der Kuliſſe einen Anreiz zu Rückkäufen, vor allem
löſte jedoch die kräftige Erholung der Farbenaktie um 1¾ Prozent
erhöhte Nachfrage auf den anderen Marktgebieten aus. Von
Publikumsſeite lagen bei den Banken ebenfalls überwiegend
Kauf=
orders nennenswerten Ausmaßes vor, ſo daß faſt auf der ganzen
Linie Kursbeſſerungen überwogen. Zu der feſteren Tendenz
tru=
gen naturgemäß die fortlaufend eingehenden zuverſichtlichen
Be=
richte aus der Wirtſchaft bei, insbeſondere die aus allen
Induſtrie=
bezirken gemeldete Abnahme der Arbeitsloſenziffer wird mit
Befriedigung aufgenommen. Beachtung finden auch die Berichte
einzelner Unternehmungen im geſamten Markt, wie z. B. der der
allgemeinen Lokalbahn= und Kraftwerke A.=G., die eine erhebliche
Gewinnſteigerung verzeichnet, Zeiß Ikon meldet ſteigende
Um=
ſätze, auch Feldmühle kann mit einem erfreulichen Ziffernwerk
aufwarten, ſo daß die Aktie um 1½ Prozent höher zur Notiz kam.
Kaliwerte waren auf die erhöhten Abrufe ebenfalls bis 1½
Pro=
zent feſter. Am chemiſchen Markt wurden von der kräftigen
Far=
benerholung Goldſchmidt, Kokswerke und Rütgers mitgezogen und
bis 1½ Prozent höher notiert. Ueberwiegend erholt waren auch
Montanwerte, die nach bereits um ½ Prozent höherer Eröffnung
bald nach den erſten Kurſen weitere Beſſerungen von ¼ bis ½
Prozent verzeichneten. Braunkohlenpapiere lagen nicht ganz
ein=
heitlich, Niederlauſitzer waren um 2 Prozent gedrückt, auch Ilſe
Bergbau, die heute bekanntlich Generalverſammlung haben,
buß=
ten 1 Prozent ein. An den Aktienmärkten ſetzte ſich die
Aufwärts=
bewegung auch im Verlauf weiter leicht fort, Farben gewannen,
vermutlich auf größere Auslandskäufe, erneut 198 Prozent,
Sie=
mens waren gegen den Anfang um 1½ Prozent, Ilſe=Genuß=
Scheine um 1 Prozent und Stahlverein um 7 Prozent gebeſſert.
Am Rentenmarkt waren zwar nennenswerte Veränderungen
ge=
genüber dem Vortag kaum zu bemerken, doch hat es den Anſchein,
als ob ſich auch hier eine freundlichere Tendenz durchſetzt.
Die Frankfurter Börſe zeigte geſtern bei Eröffnung
nach der Geſchäftsſtille in den letzten Tagen ein etwas lebhafteres
Ausſehen, wenngleich die Umſatztätigkeit noch keine ſtärkere
Be=
lebung erfahren hat, da ſeitens der Kundſchaft nur wenig
Auf=
träge vorlagen. Nach den zuletzt erfolgten Glattſtellungen ſchritt
die Kuliſſe zu einigen Deckungen, ſo daß das Kursniveau faſt
allgemein eine leichte Beſſerung aufwies. Die heute
vorliegen=
den und in den letzten Tagen gemeldeten günſtigen Nachrichten
aus der Wirtſchaft fanden Beachtung, ſo u. a. auch der
Jahres=
bericht des Siegerländer Eiſenſteinvereins, der für 1933 eine faſt
50prozentige Abſatzſteigerung verzeichnet. Montanwerte zeigten
zumeiſt Kursbeſſerungen bis zu 1 Prozent, ſo Rheinſtahl,
Man=
nesmann, Klöckner, Phönix und Laurahütte, nur Stahlverein
bröckelten noch um ½ Prozent ab. Von Kaliwerten gewannen
Aſchersleben 1½ Prozent. Etwas lebhafteres Geſchäft hatten
Farbeninduſtrie, die um insgeſamt 2 Prozent erholt waren,
da=
neben zogen Deutſche Erdöl und Metallgeſellſchaft je ½ Prozent
und Rütgerswerke ¼ Prozent an. Am Elektromarkt lagen
be=
ſonders Bekula mit plus 2 Prozent feſt, auch Gesfürel und
Schuckert erhöhten ſich bis ½ Prozent, während Siemens 1½
Pro=
zent nachgaben. Transportwerte lagen uneinheitlich, A.=G für
Verkehr minus 3 Prozent, dagegen Allgemeine Lokal u. Kraft
auf die beachtliche Gewinnſteigerung um 88 Prozent feſter.
Schif=
fahrtsaktien waren behauptet. Von Einzelwerten eröffneten
Reichsbankanteile ½ Prozent, Daimler Motoren ¼ Prozent und
Zement Heidelberg ½ Prozent leichter. Der Rentenmarkt lag
überwiegend freundlicher und etwas lebhafter. In der zweiten
Börſenſtunde blieb das Geſchäft bei anhaltend freundlicher
Grund=
ſtimmung weiter ruhig. Der Rentenmarkt blieb meiſt auf den
erſten Kurſen behauptet, nur Neubeſitz befeſtigten ſich noch um
5 Pfg. auf 23 Prozent.
Die freundliche Haltung des Mittagsverkehrs übertrug ſich
auch auf die Abendbörſe, an der ſich vor allem die Erholung der
Farben=Aktie fortſetzte, was auch auf den übrigen Marktgebieten
überwiegend zu leichten Kurserhöhungen führte. Gegen den
Ber=
liner Schluß ergaben ſich zumeiſt Beſſerungen von ¼ bis ¼
Fro=
zent, ſo bei Elektro=, Montan=, Zellſtoff= und Kunſtſeideaktien. Die
Farben=Aktie eröffnete mit 139½ zwar unverändert, ſpäter zog ſie
aber bis auf 140½ Prozent an. Eine nennenswerte Steigerung
der Umſatztätigkeit war allerdings durch den Mangel an
Publi=
kumsaufträgen nicht zu verzeichnen. Von den aus der Wirtſchaft
vorliegenden günſtigen Nachrichten fand vor allem der Bericht der
Vereinigten Kugellagerfabriken A.=G., Schweinfurt, Beachtung,
während andererſeits die ſchweizeriſchen Stimmen gegen einen
Transfer=Aufſchub nur wenig Eindruck machten. Im Verlaufe
hielt die freundliche Stimmung an, und vielfach wurden die Kurſe
nochmals um ½ bis ¼ Prozent höher bewertet. Am Rentenmarkt
wurden lediglich Neubeſitzanleihe etwas lebhafter und höher
um=
geſetzt, während im übrigen die Schlußkurſe von geſtern mittag
behauptet blieben.
Produkkenmärkke.
Frankfurter Getreidegroßmarkt vom 11. April. Das Geſchäft
am heutigen Getreidegroßmarkt beſchränkte ſich in der Hauptſache
auf den Futtermittelmarkt, an dem Kleie und einige ölhaltige
Artikel ſowohl per ſofort als auch für ſpätere Lieferung (Mai bis
Auguſt und September—Dezember) einige Umſätze verzeichneten.
Weizenkleie und Weizenfuttermehl zogen etwas an, im übrigen
blieben die Preiſe unverändert. Brot= und Futtergetreide lag bei
ebenfalls unveränderten Notierungen geſchäftslos. Weizen 20300
nominell (Mühlenpreis), Roggen 173,00, Braugerſte 172,50 bis
177,50, Hafer 157,50—160,00 Weizenmehl Spezial 0 mit
Aus=
tauſchweizen 29,70—30,25, dito ohne 28,20—28,75, Roggenmehl
(0—60 Prozent) 24.00—24.50, dito ſüdd. Spezial 0 24,50,
Weizen=
kleie 10 50—10,60, Weizenfuttermehl 11,50, Roggenkleie 10.60 bis
10,70, Soyaſchrot 15,45, Palmkuchen 14,15—14,45, Erdnußkuchen
16.20—17,15, Treber 14,00, Trockenſchnitzel 10,00, Heu 6,00
Wei=
zen= und Roggenſtroh drahtgepreßt oder gebündelt 2,00—2.20 Mk.
Berliner Getreide=Großmarkt=Bericht vom 11. April. Geringe
Preisveränderungen und unbedeutende Umſätze ſind weiterhin
Hauptkennzeichen des Getreidemarktes. Angebot in Brotgetreide
auf Baſis der Mühleneinkaufspreiſe weiter ausreichend, bei der
gegenwärtigen Verſorgungslage kommen nur vereinzelt Abſchlüſſe,
hauptſächlich an die Provinzmühlen, zuſtande. Am Mehlmarkte
beſteht weiter Kaufluſt, jedoch wird das Geſchäft durch die
wie=
derum erhöhten Mühlenofferten erſchwert. In Hafer iſt
Umſatz=
tätigkeit geringer geworden, an der Küſte und an den Oder=
Sta=
ionen bleibt das Preisniveau gut behauptet. Gerſte in
Induſtrie=
ſorten zu gedrückten Preiſen gefragt. Exportſcheine auf geſtriger
Baſis angeboten.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Nach Mitteilung der Intereſſengemeinſchaft Deutſcher Jute=
Induſtrieller G. m. b. H. lag der Rohjutemarkt etwas ſchwächer.
Firſts koſten: März=April= und April=Mai=Verſchiffung 16/10/—
Lſt. je Tonne, Mai=Juni=Verſchiffung 16/12/6 Lſt. je Tonne. Der
Fabrikatemarkt in Dundee war etwas belebter. Am deutſchen
Markt geſtaltete ſich das Geſchäft weiter ziemlich lebhaft.
Ab 11. April 1934 gelten folgende Preiſe für Metall=
Halb=
zeug (in RM. je 100 Kilogramm, für Abſchlüſſe auf 100
Kilo=
gramm): Kupfer: Bleche 78,75 (79,00), Rohre 94,75 (95,00),
Drähte und Stangen 71,75 (72,00)
Die kubaniſche Regierung hat die Erklärung eines
zweijäh=
rigen Moratoriums für alle Anleihen engliſcher und amerikaniſcher
Finanzhäuſer von 1904 bis 1928 in Höhe von 53 Mill. Dollar
be=
chloſſen. Der Schuldendienſt ſoll erſt bei Erreichung einer
jähr=
lichen Roheinnahme von 60 Mill. Dollar wieder aufgenommen
werden. Ferner will die Regierung die Geſetzmäßigkeit der von
der Regierung Machado aufgenommenen Anleihen unterſuchen.
Ledermeßbörſe am 9. April.
Der Vorſtand der Leipziger Ledermeßbörſe teilt mit: Die
Ledermeßbörſe zeigte ſehr guten Beſuch aus allen Kreiſen. Die
Lederwirtſchaft hat lange Jahre hindurch ſehr ſchlechte Zeiten
ge=
habt und um ihre Exiſtenz kämpfen müſſen. Um ſo erfreulicher
iſt es, daß wenigſtens teilweiſe ſeit Monaten eine Beſſerung
ein=
getreten und daß weiterhin eine ſolche zu erhoffen iſt. Die rohen
Häute ſind in der letzten Zeit infolge der neuen
Deviſenverord=
nungen knapp. Größere Lager fehlen ebenſo wie in den
bevor=
zugten Lederſorten. Rinderhäute erfreuen ſich in allen Sorten
guter Nachfrage. Bevorzugt ſind, wie gewöhnlich, die guten
Sor=
timente, für die bisherige Preiſe bewilligt wurden. Für die
Rindboxfabrikation geeignete Häute blieben vernachläſſigt, da die
Preiſe zu hoch liegen. Kalbfelle ſind in letzter Zeit gut verkauft
worden, ſo daß größere Lager darin nicht greifbar ſind. Auch in
Roßhäuten gibt es keine großen Lagerbeſtände. Zu den jetzigen
niedrigen Preiſen wird alles aufgenommen. Schaffelle ſind ſehr
gefragt. Der Anfall iſt verhältnismäßig klein, ſo daß wieder mit
den hohen Preiſen gerechnet werden muß. Beſonders geſucht ſind
für die Pelzfabrikation geeignete Partien. Für trockene
Kalb=
felle waren die Preiſe unverändert. Nach trockenen Schaffellen
beſtand zu etwas erhöhten Preiſen Nachfrage. Von Ziegenfellen
ſind Mutterziegen ſowohl in Prima= als auch in Sekunda= und
Tertiaware gefragt. Für Haſenfelle beſtand zu ermäßigten
Preiſen Nachfrage. Für Kürſchnerkanin war die Kaufſtimmung
gut, dagegen hat die Nachfrage für bunte und weiße
Schneide=
kanin nachgelaſſen.
Errichkung einer Ueberwachungsſtelle für Felle
und Häuke.
Nachdem auf Grund des Geſetzes über den Verkehr mit
in=
duſtriellen Rohſtoffen und Halbfabrikaten vom 22. März 1934
zu=
nächſt Ueberwachungsſtellen für Baumwolle, Wolle und Baſtfaſern
ſowie für unedle Metalle, außer Eiſen und Stahl, geſchaffen
wur=
den, hat der Reichswirtſchaftsminiſter nunmehr auch eine ſolche
Stelle für Felle und Häute der Zolltarifnummer 153 errichtet.
Zweck dieſer Stelle iſt vor allem, die Verſorgung der
Lederindu=
ſtrie mit Fellen und Häuten in einer wirtſchaftlich möglichſt
gün=
ſtigen Weiſe ſicherzuſtellen. Zum Reichsbeauftragten iſt
Lega=
tionsrat Ernſt Steinbeck, Berlin, ernannt worden. Um den
Auf=
bau der Stelle zu ſichern, iſt für die Zeit bis zur Aufnahme ihrer
Tätigkeit der Einkauf von Fellen und Häuten im Ausland
ver=
boten worden, ebenſo auch der Einkauf im Inland, wenn der
Verkäufer Ausländer iſt und die Waren erſt nach der Verkündung
der Verordnung ins Inland verbracht worden ſind. Dieſes
Ein=
kaufsverbot ſtellt nur eine vorübergehende Maßnahme dar die
auch zeitlich kurz befriſtet iſt. Um jede unerwünſchte
Rückwir=
kung auf die Preisbildung im Inland zu verhindern, wird ferner
eine Verordnung erlaſſen werden, die jede unberechtigte
Preis=
erhöhung auf dem geſamten Gebiet der Lederwirtſchaft verbietet
und unter Strafe ſtellt.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Eier=Standardiſierungsſtellen. Im Zuſammenhang mit der
neuen Marktregelung für die Eierbewirtſchaftung wurden in
Heſſen=Naſſau Standardiſierungs= bzw. Bezirks=Sammelſtellen in
Groß=Gerau, Darmſtadt Groß=Umſtadt, Höchſt i. Odw.,
Offen=
bach, Langen, Mainz, Gau=Algesheim. Worms, Pfordt, Schotten,
Alsfeld, Geilshauſen, Butzbach, Ortenberg, Nieder=Wöllſtadt.
Rei=
chelsheim i. d. W. Hungen, Gießen, Höchſt a. M., Wiesbaden,
Id=
ſtein, Uſingen, Weilburg, Limburg, Weſterburg, Eibelshauſen,
Biedenkopf. St. Goarshauſen und Höhr errichtet. Die
Standardi=
ſierungsſtellen haben ſämtliche Eier, die von den Ortsſammelſtellen
angeliefert werden, marktfähig zu machen, d. h. zu durchleuchten
und in die bekannten fünf Gewichtsklaſſen einzuteilen.
Polizeikontrolle am Eiermarkt. Mittwoch morgen wurde
mit großem polizeilichen Aufgebot eine Kontrolle der Zentral=
martthäule Berlin um erexanderplatz vorgenommen. Das Ziel
war, alle diejenigen Aufkäufer und Zwiſchenhändler von Eiern zu
erfaſſen, welche entgegen den geſetzlichen Vorſchriften noch Eier
unmittelbar bei den Erzeugern oder bei den Kennzeichnungsſtellen
ohne Mitwirkung der Bezirkszentralen aufkaufen. Eine große
Anzahl von ſolchen Händlern und Aufkäufern wurde feſtgeſtellt.
Ihre Ware wurde beſchlagnahmt und Anzeige bei der
Staats=
anwaltſchaft erſtattet. Vor wenigen Tagen wurden in Stettin
ebenfalls in großem Umfange Kontrollen durchgeführt. Die
Uebertretungen der neuen Eierbeſtimmungen, werden auch hier
jeſtgeſtellt und zur Anzeige gebracht. Solche Kontrollen der
Märkte werden auch anderorts erfolgen.
Die Vutter 5 RM. je Zentner billiger. Um dem mit Beginn
der Grünfütterung ſtärker werdenden Milch= und Butterangebot
einen gleichmäßigen Abſatz zu gewährleiſten, werden die deutſchen
Butterpreiſe auf Weiſung des Reichskommiſſars für die
Milch=
wirtſchaft in allen Butterklaſſen ab 11. April um 5 RM. je
Zent=
ner herabgeſetzt. Der Butter=Groß= und =Kleinhandel iſt
ver=
pflichtet, dieſe Preisherabſetzungen auch beim Weiterverkauf zu
berückſichtigen. Die Hausfrauen werden alſo auf die
entſprechen=
den Preisherabſetzungen zu achten haben.
Gebr. Adt A.=G., Wächtersbach (Heſſen=Naſſau). Zur
Frank=
furter Börſe wurden die 1.304 Mill. RM. Stammaktien der Gebr.
Adt A.=G. in Wächtersbach zur amtlichen Notierung wieder
zuge=
laſſen. Die vom Dezember 1933 ſtammenden Angaben der
Börſen=
kundmachung enthalten über die bekannte Bilanz zum 30. Juni
1933 hinaus keine neuen Ziffern. Die Geſellſchaft unterhält drei
Fabrikationsbetriebe. Im Werk Wächtersbach werden in der
Hauptſache lackierte Hartpapierwaren, Kartonnagen und
Haus=
haltsgegenſtände aus Preßſtoff hergeſtellt, im Werk Ensheim
(Saargebiet) Eiſen= und Stahlrohre für Elektrotechnik und
Fahr=
radinduſtrie, Iſolierrohre uſw. Neu aufgenommen wurde die
Fabrikation von Stahlrohrmöbeln. Im Werk Schwarzenacker, das
Papier und Pappe herſtellt, wurde die Tapetenfabrikation neu
aufgenommen. Die Geſellſchaft hat mit Wirkung vom 1. 10. 1933
den Betrieb der Firma Gebr. Bernheim, Augsburg=Hochzoll
über=
nommen, die Fabrikation in Hochzoll ſtillgelegt und auf
Wächters=
bach übertragen. Im letzten Jahre hat ſie die Firma Adt Brothers
Ltd., London, mit einem Kapital von 4500 Lſt. gegründet, woran
die Adt A.=G. ſelbſt mit 2250 Lſt. beteiligt iſt. Insgeſamt werden
55 Angeſtellte und 516 Arbeiter zurzeit beſchäftigt. Die Umſätze
in den letzten drei Jahren betrugen 2,24, 2,64 bzw. 3,33 Mill. RM.
in 1930/31. Die Geſellſchaft gehört dem Verband deutſcher
Iſolier=
rohrwerke an. Die Verbandspreiſe ſeien noch unbefriedigend,
doch werde eine allmähliche Anpaſſung erwartet. Die Schrumpfung
des Abſatzes der ſaarländiſchen Werke, die in erſter Linie durch
die Erſchwerung der Lieferungen nach Frankreich entſtanden iſt,
wird vorausſichtlich durch die Wiedergewinnung des innerdeutſche
Marktes ausgeglichen Es iſt daher zu erwarten, daß dieſe Werke
ihre ſeitherige Rentabilität erhalten können. Bei den
Abſatzver=
hältniſſen des Wächtersbacher Werkes, die die Rentabilität des
geſamten Unternehmens bisher ungünſtig beeinflußt haben, war
gegen Schluß des Geſchäftsjahres (Juni 1933) eine Beſſerung,
ins=
beſondere im Kartonnagengeſchäft, zu erkennen, die auch jetzt noch
anhält.
Allgemeine Lokalbahn= und Kraftwerke A.=G., Berlin. In
1933 gingen die Bruttoerträge der eigenen Betriebe auf 3 32
(3.60), die der Beteiligungen auf 0,94 (1,32) Mill. RM. zurück,
während Zinſen auf 0,32 (0,26) und außerordentliche Einnahmen
auf 3,76 (1,68) Mill. RM. ſtiegen Bei 1,74 (1,78) Mill. RM.
Löhnen und Gehältern, 3,51 (1,88) Mill. Abſchreibungen und
Rückſtellungen und unverändert 0,60 Mill. Rücklagen für Tilgung
und Erneuerung der Anlagen ergibt ſich einſchließlich 0,12 (0.09)
Mill. Vortrag ein Reingewinn von 1552 703 (1 053 272) RM. Der
Generalverſammlung am 23. April wird vorgeſchlagen, hieraus
6 (5) Prozent auf die Stammaktien, wieder 6 Prozent auf die
Vorzugsaktien zu verteilen und 0.11 Mill. vorzutragen. Der
Rückgang der Verkehrszahlen und des Abſatzes bei den
Energie=
verſorgungsunternehmungen iſt merklich geringer geworden,
aller=
dings konnte eine weitere Senkung der Verkehrseinnahmen durch
Sparmaßnahmen nicht ausgeglichen werden. Die höhere
Divi=
dende wird durch die Zuſatzentſchädigung für das Bromberger
Werk ermöglicht. Im übrigen wurden die außerordentlichen
Ein=
nahmen zur Vornahme notwendiger Abſchreibunggen und zur
an=
nähernden Wiederauffüllung der Reſerven und Rückſtellungen
verwendet, die durch Entnahme einer freigewordenen Reſerve
ge=
ſchmälert worden waren. Die außerordentlichen Einnahmen
ent=
halten weiter den Uebertrag freigewordener Reſerven und den
Nutzen bei der Teilablöſung des engliſchen Pfundkredits. Aus der
Bilanz (in Mill. RM.) Verbindlichkeiten 6.33 (7,81), daruntes
Bankkredite 2,49 (6,64), Beteiligungen 9,33 (11,55), Wertpapiere
durch Gewährung der Zuſatzentſchädigung in 6 Prozent
Reichs=
ſchuldverſchreibungen auf 1,97 (0,27) erhöht, Bankguthaben 1,11
(0,88).
Berliner Kursbericht
vom 11. April 1934
Deviſenmarkt
vom 11. April 1934
Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u. 7
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Llotzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Mee
61.—
62.—
28.25
32.37
28.375
128.2*
71.50
19.50
78.50
146.—
121.—
Mae
Elektr. Lieferung
F. G. Farben
Gelſ. Bergwerke
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und /
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben 4113.
Klöcknerwerke
Koksw. Chem Fabr.
Mannesm. Röhr
ſaſch.=Bau=Untn.
Orenſtein & Koppell
13.7
100.56
*
88.50
92.—
74.25
8.
755
36.125
R.S8
66.75
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Rütgerswerke
Salzdetfurth Ka.
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke .
18.375
57.2
146.—
20.625
42.50
115.25
65.50
21.50
99.25
34.50
89.5
103.50
z9 0 Drachm rüſſel zelga s3.58 5a.7 dapeſt bengö Danz 1o0 Gulden euss 21.74 Helſingfors 100 finn. Mk. 5.699 5.711
e
Fugoſlawien
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9
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Gfl.
Wien
Währung
100 Lire
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00 Krone
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00 Tſch.
0 Lats
Franken
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100 Schilling
Gelt
21.38
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32.2
66.53
82.7
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Darmſtädter und Nationalbank Darmſtadt. suale der Oresdner Bank
Frankfurter Kursbericht vom 11. April 1934.
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Reinigerwerke
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Ber. Stahlwerke ..!
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Ver.Ultramarin. 1
Voigt & Haeffner.
Beſteregeln Kali.
6411, 1Zellſtoff Waldhof.
Weſtdte. Kaufhof.
Allg. Dt. Creditanſt.
adiſche Bank..
Br. ſ. Brauindu
jaher. Hyp. u.
76.75 Berl. Har
Sgeſ.
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Comm. u. Privat
Dt. Banl und
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2‟
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258
4e5
[ ← ][ ][ → ]Donnerstag, 12. April 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 100 — Seite 13
„Daß die Ruſſen heute nacht nicht kommen würden, war
vorauszuſehen; denn die Verladung des Proviauts in
Hohen=
tein intereſſiert ſie weniger als die Pferdeaushebung. Und da
die Tiere erſt Montag früh gebracht werden, verhalten ſie ſich
vorderhand ſtill”, ließ ſich der Graf vernehmen.
„Damit rechne ich auch und werde erſt heute abend den hier
befindlichen Zug nach Schlaga Mühle verlegen, damit ich in den
kommenden Nächten an der Hauptdurchbruchsſtelle ſo ſtark als
möglich bin”, entgegnete Kurt=Heinz.
„Daß wir ſchon ſo bald mit dem Feinde in Berührung
kom=
men, hatte ich nicht erwartet”, miſchte ſich Hertha ins Geſpräch.
„Ich glaubte, dies würde erſt beim Vorrücken größerer
Truppen=
körper der Fall ſein.
„Die Ankunft ruſſiſcher Infanterie wird in hieſiger Gegend
wohl kaum vor Ablauf von 14 Tagen zu erwarten ſein; denn
an der ganzen Grenze hat ſich bisher nur Kavallerie gezeigt.
Zwei Erlebniſſe hatte ich übrigens ſchon mit den Koſaken.”
„Wirklich? Ach bitte, erzählen Sie! Das iſt ja
hochinter=
eſſant. Wie benehmen ſie ſich und wie kämpfen ſie?"
„Haben ſie den Angriffsſchneid unſerer Kavallerie?”
So weit es ſich um die Tätigkeit einzelner Patrouillen
handelt, kann man dies nicht gerade behaupten. Sie ziehen es
vor, überraſchend aufzutreten und ſchnell wieder zu
verſchwin=
den. Wirklichen Mut, ſoweit man dieſe Bezeichnung hierfür
anwenden kann, haben ſie bisher nur im Kampf gegen wehrloſe
Einwohner gezeigt, deren Hab und Gut ſie ſtehlen und
ver=
nichten. Intereſſant war jedoch das Drum und Dran meiner
beiden Erlebniſſe, zumal der Angriff auf Soldau am 5. Auguſt
die erſte und wahrſcheinlich letzte größere Kavallerieattacke des
Krieges war. Dieſe Angriffsart hat ſich bei der enormen
Wir=
kung der heutigen Feuerwaffen überlebt und nur dann noch
Erfolg, wenn die Attacke völlig überraſchend aus einem
Hinter=
halt erfolgt.” Kurt=Heinz erzählte den geſpannt Zuhörenden
von den Ereigniſſen in Soldau.
„Das muß ja ein grandioſer Anblick geweſen ſein!” rief
Hertha begeiſtert. „Da hätte ich dabei ſein mögen.
Der Anblick war in der Tat einzig, unvergeßlich, wie die
Reitermaſſen bei ſtrahlendem Sonnenſchein, Welle auf Welle,
heranbrauſten. Vom militäriſchen Standpunkt aus geſehen jedoch
heller Wahnſinn.
„Die Wahl gerade dieſes Angriffsfeldes iſt allerdings
un=
faßbar und läßt ſich nur mit der typiſch ſlawiſchen
Gleichgültig=
keit gegen das Leben Untergebener erklären; denn daß der
Brigadeführer nicht über das Flußhindernis orientiert war, iſt
kaum anzunehmen.”
Deshalb blieb er auch wohlweislich im Hintergrund und
tellte ſich nicht wie unſere Reiterführer an die Spitze ſeiner
todgeweihten Schar.”
„Da haben Sie recht, Herr v. Ehrenfels. Unſere Reiterführer!
Mein Gott, war das ſchön, als wir 70 die Attacke von Vionville
und noch ſo manche andere ritten. Weit vor der Front der
Kom=
mandeur mit Adjutant und Trompeter, dahinter die
Schwadron=
chefs und Zugführer und dann unſere braven Kerls, die ihren
Führern mit leuchtenden Augen und vertrauenden Herzen
folg=
ten, wohin es immer war . . . bis in den Tod. Aber eins muß
ich neidlos anerkennen: Die franzöſiſche Kavallerie ſtand der
unſeren im Schneid und Angriffsgeiſt nicht nach. Auch ſie hatte
prächtige Führer und todesmutige Reiter, die mit einem Elan
gegen unſere Infanterie vorgingen, der bewundernswert war”
lobte der Graf in Erinnerung an die Ereigniſſe des
deutſch=
franzöſiſchen Krieges, den er als junger Kavallerieoffizier
mit=
gemacht hatte.
Der Graf erhob ſich und ſagte: „Ich will mal ſehen, was die
Poſt gebracht hat.”
„Und ich werde Herrn v. Ehrenfels über ſein neues
Tätig=
keitsfeld informieren.
„Tu das, Kind”, erwiderte ihr Vater und zeigte zum
Ritter=
turm hinauf: „Von dort oben wirſt Du es am beſten können.”
Als er gegangen, erhoben ſich die Zurckgebliebenen und
traten an die Seeſeite des Pavillons.”
„Wer hätte das gedacht” brach Kurt=Heinz das kurze
Schwei=
gen. „Durch einen Befehl meines Kommandeurs wurden wir
auseinandergeriſſen und durch einen zweiten wieder
zuſammen=
geführt.”
„Schickſalsfügung!” kam es leiſe von Herthas Lippen.
„Ich hatte ja keine Ahnung, daß hier Ihre Heimat iſt. Die
Bezeichnung „Greifenſtein” auf der Karte ſagte mir nichts
Be=
ſonderes, ſo daß ich ahnungslos hermarſchierte. Es durchdrang
mich jedoch auf dem Wege hierher ſo ein eigenartiges frohes
Gefühl, als ob mir etwas bevorſtände.”
„Der Kampf mit Koſaken”, neckte ſie mit ſchelmiſchem
Lächeln.
Und ein Wiederſehen mit Ihnen, Hertha”, erwiderte Kurt=
Heinz mit warmem Klang in der Stimme und ſah ihr tief in
die ſchönen Augen. „Als Sie den Brief am Morgen meiner
Abreiſe erhielten, waren Sie wohl ſehr überraſcht über den
abſchiedsloſen Fortgang Ihres Partners?”
„Ueberraſcht . . . ja . . . doch mehr noch traurig.”
„Wirklich, Hertha?” kam es freudig aus Kurt=Heinz Mund.
Er umfing die Geſtalt der auf der Brüſtung Sitzenden mit
järtlichem Blick.
Hertha ſah, den Kopf leicht an den Pfeiler gelehnt, ſinnend
auf den glitzernden Waſſerſpiegel des Sees herab, über deſſen
vom Winde leicht gekränſelter Oberfläche kleine Schaumkämme
liefen, die am Fuße des Felſens zerſchellten. Das am
Landungs=
ſteg liegende Motorboot ſchaukelte unruhig hin und her. Sie
ühlte, daß ſie ihm ungewollt einen Blick in ihr Inneres hatte
un laſſen und ſagte deshalb lebhaft: „Wenn es Ihnen recht iſt,
machen wir jetzt einen Rundgang, damit Sie ihr neues
Tätig=
keitsfeld kennen lernen?
„Und Ihre Heimat, Hertha. Daran liegt mir weit mehr.
Wenn wir nun wieder getrennt ſind, kann ich mir wenigſtens
ein Bild Ihrer täglichen Umgebung machen und bin nicht wie
bisher nur auf gedankliche Kombinationen angewieſen.”
Sie begaben ſich durch die zahlreichen Zimmer und Säle
des geräumigen Schloſſes, wobei Hertha die
Entſtehungsge=
ſchichte der einzelnen Teile erzählte. Dann ſtatteten ſie den
Wirtſchaftsgebäuden einen Beſuch ab, die Kurt=Heinz in der
vergangenen Nacht nur flüchtig geſehen hatte. Sein Burſche ging
ſchon geraume Zeit mit den Pferden auf und ab.
„Wenn es Ihnen recht iſt und es ſich mit Ihrer
militä=
riſchen Tätigkeit vereinbaren läßt, begleite ich Sie auf Ihrem
Inſpektionsritt. Ich habe ſeit Wochen nicht mehr im Sattel
ge=
eſſen."
„Aber ſelbſtverſtändlich. Ich bin hier ja alleiniger
Kom=
mandeur und einen beſſeren Adjutanten als Sie könnte ich mir
nicht wünſchen.”
„Führer . . . nicht Adjutant! Für Unterordnung ſchwärme
ich nicht.
„Ich hörte ſchon, daß Sie in Greifenſtein das Kommando
ühren. Mithin, hochverehrte Kommandeuſe, gelobe ich
Gehor=
ſam, ſoweit es ſich um Hausangelegenheiten handelt und bitte
über mich zu verfügen,” erwiderte Kurt=Heinz lachend.
„Wer hat Ihnen das geſagt?” erkundigte ſich Hertha
er=
ſtaunt, wobei ein flüchtiges Rot ihre Wangen färbte.
„Man munkelt, man munkelt darüber höchſt fatal!” erklang
als Antwort die bekannte Operettenmelodie.
Hertha hemmte den Schritt, nahm eine hoheitsvolle Miene
an und fragte mit gut geſpieltem Ernſt: „Herr v. Ehrenfels,
wer hat dies behauptet?"
„Huh, wie energiſch! Verzeihung, hochmögende Schloßherrin.
Der Uebeltäter war nur ein ganz ſimpler Sterblicher, der nicht
einmal in Euer Liebden Dienſten ſteht, nämlich mein
Haus=
burſche Heinrich. Er erzählte mir beim Aufſtehen, daß Sie ihm
befohlen haben, „mich nicht zu wecken.”
(Fortſetzung folgt.)
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Seite 14 — Nr. 100
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 12. April 1934
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Amt für NS.=Volkswohlfahrt Darmſtadt
2. Sonder=Veranſtaltung!
Bunter Abend mit Tanz
am Samstag, den 14. April 1934, abds. 8 Uhr im Städt. Saalbau
Mitwirkende:
Frau Horn=Stoll, Konzeriſängerin (Sopran), Frau Kuhn=
Liebel (Alt/ Heſſ. Candestheater, Fräulein Aenne und Mills
Reiß mit ihren Schälerinnen, Heſſ. Landestheater, Herr
Johannes Drath (Bariton) Heſſ. Landestheater, ferner das
„Humoriſtiſche Quariett” des Heſſ. Landestheaters. — Am
Flügel; Herr Dietrich. — Anſage und Rezitation: Herr
Walter Mundt. — Orcheſter: Muſikorps der Heſſiſchen
Landespolizei, unter Leitung von Muſikmeiſter H. Buslau.
Tanzkapelle Lola.
Eintrittspreis 30 Pfg.
2 Kapellen
Tanz
2 Kapellen
Vorverkaufsſtellen: Hugo de Waal, Rheinſtr., Verkehrsbüro, Muſik=Arnold,
Ernſt=Ludwigſir., Kreisamtsleitung der NS.=Volkswohlfahrt, Wilhelminenſtr. 34
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und ſämtliche Ortsgruppen der NSV.
60jährige Verbandsfeier.
Kriegerkameradſchaft Haſſia
Landesverband Heſſen=Darmſtadt
Deutſcher Reichskriegerbund „Khffhäuſer”.
am 9., 10. und 11. Juni 1934.
An alle Vereine, Verbände, Innungen uſw.
Wir bitten um Mitteilung bis ſpäteſtens 20. d.
M. an den Führer des Feſtzugausſchuſſes,
Bau=
inſpektor Hummel, Darmſtadt,
Liebig=
ſtraße 28, oder an die Geſchäftsſtelle der
Kriegerkameradſchaft Haſſia, Darmſtadt,
Ahaſtr. 5, Fernruf 3574, welche Vereine,
Ver=
bände, Innungen uſw. mit einem Feſtwagen,
einer Feſtgruppe oder als geſchloſſener Verein an
dem Feſtzug ſich beteiligen wollen. Zwecks der
einheitlichen Geſtaltung des Feſtzuges iſt die
Einverſtändniserklärung der Feſtleitung
Voraus=
ſetzung. Später eingehende Anmeldungen können
zu unſerem Bedauern eine Berückſichtigung nicht
(tsoi
mehr finden.
Heil Hitler!
Der Führer der Feſileitung:
Eidenmüller.
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zur ordenilichen
Generalver=
ſammlung am Samstag, den
12. Mai 1934 um 17 Uhr
im Speiſeſaal des
Lokomotivaus=
beſſerungswerkes Darmſtadt,
Dorn=
heimerweg 21
Tagesordnung:
1. Geſchäftsbericht.
2. Genehmigung der
Jahresabrech=
nung mit Verluſt und
Gewinn=
rechnung und Entlaſtung des
Vorſtandes und Aufſichtsrates.
13. Verwendung des Reingewinns.
4. Bekanntgabe des
Reviſions=
berichtes (863des
Genoſſenſchafts=
geietzes).
5. Wahl von
Aufſichtsratsmitglie=
dern.
6. Satzungsänderungen.
Anträge ſſofern ſolche geſtellt
werden).
8. Verſchiedenes.
Die Jahresabrechnung für 1933
liegt in der Geſchäftsſtelle der
Ge=
noſſenſchaft,„Oswald=Boelckeplatz 18,
zur Einſichtnahme offen. (5 34 der
Satzung).
Anträge zu Punkt 7 der
Tages=
ordnung müſſen ſpäteſtens 8 Tage
vor der Generalverſammlung an
den Unterzeichneten
eingereichtwer=
den. (5 29 (4) der Satzung).
Darmſtadt, den 3. April 1934.
Der Aufſichtsratsvorſitzende:
Schultze.
4224)
Vorblldliche Organlſattonen zur Dertellung von
Bedarfe-
gütern ſnd
Herbrauchergenoſſenſchaften
dieſe ſind in die deutſche Arbeltsfront eingegliedert und
verſorgen heute 3,s Millionen Famllien mit Gce-
Erzeugniſſen. Das ſnd ſolche, die aus den Fabriken des
Reichsbundes der deutſchen
Nngngne
WH/ S.m.b.6. (6c6) Hamburg
ſtammen. Gc0-Fabelkate werden aus beutſchen
Roh=
ſtoffen von deutſchen Arbeitsbeldern in hyoieniſchem
fabeikatlonogange hergeſtelt. Sie ſind anerkannt
hoch=
wertig und ſtets preiogänſtig. Man erhält ſie nur in
den vertellungsſtellen unſerer Senoſſenſchaft.
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Ingelh. Rotwein, in 5 Ltr.=Korbflaſch. 4 Ltr. v. Gl. 0.80
Deutſcher Vermutwein . . . ½. Flaſche ohne Glas 0.68
Ia Ochſevfleiſch,
Kalbſkeiſch ..
Pfd. 0.66, Schwelnefleiſch Pfd. 0.90
.. . . . . . . . . Pfd. von 0.70 an
Miſchbrot, Roggenbrot, Schrotbrot, Vrötchen, Gebäck, Kuchen
in la Qualitäten.
G.
e.
m.
(Warenabgabe nur an Mitglieder)
H.
G3954
das heſſiſche Landestheater wiederholt nach dem Erfolg der erſten Augührung in einem geſchloffenen 25klus den
„Ring des Ribelungen” von Richard wagner.
„Das Rheingold”: 20. Rpril e „die Walküre‟: Sonntag, 22. Rprll e „Slegfrled”: Sonntag, 29. Rpril e „Götterdämmerung”: Sonntag, 13. Mai
für den ganzen 2öklus wird abermals eine Sondermiete aufgelegt, die für jeden der vier Abende einen feſten Platz und eine
Ermäßigung auf die Eintrittspreiſe von rund 25% gewährt.
Machen Sie davon Gebrauch und zeichnen Sie ſich bei der Mietabteilung (dienststunden werktäglich 2 — 13.30 Uhr) ein! Letzter Cag: Samstag, Cen 14. Rpril.