Einzelnummer 10 Pfennige
Darmſtät
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Tablatt
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 79
Mittwoch, den 21. März 1934.
196. Jahrgang
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DD.= Banl und Darmſſädter und Nationalk
mib*
Deafscer Mammtde
Der 21. März Auftakt zur gewaltigen Arbeitsſchlacht im ganzen Reich. — Der Führer eröffnet
heute die Frühjahrsoffenſive zur Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit.
* Ein Jahr iſt es her, daß der
am 5. März 1933 im Zeichen
der nationalen Erhebung gewählte
deutſche Reichstag am Grabe des
größten Preußenkönigs in unerhört
eindrucksvoller Feier
zuſammen=
trat. Der Tag von Potsdam iſt zum
Symbol geworden, zum Symbol
der nationalen Selbſtbeſinnung des
deutſchen Volkes. Ein neuer
Ab=
ſchnitt der deutſchen Geſchichte
be=
gann mit dieſem 21. März 1933,
der Neubau unſerer geſamten
ſtaat=
lichen und wirtſchaftlichen
Lebens=
formen. In unerhörtem Tempo
vollzogen ſich Ereigniſſe von
weit=
tragendſter Bedeutung in dieſem
Jahr unter der entſchloſſenen und
zielbewußten Führung der
Reichs=
regierung. Und für dieſe
unermüd=
liche Entſchloſſenheit iſt es
außer=
ordentlich bezeichnend, daß die
Reichsregierung unter Führung
Adolf Hitlers den heutigen Tag
Erſter Jahrestag von Potsdam: Der Reichspräſident verlieſt in der Garniſonkirche ſeine Botſchaft an das deutſche Volk.
nicht rückblickend feierlich begeht,
ſondern daß dieſer erſte Jahrestag
der nationalen Erhebung zum
Aus=
gangspunkt einer neuen großen
Aktion genommen wird, die das
graue Geſpenſt der Arbeitsloſigkeit
in deutſchen Gauen endgültig
ban=
nen ſoll. Gewaltiges iſt auch in
dieſer Beziehung bereits erreicht.
Es ſoll nach dem Willen der
Re=
gierung nur ein Anfang ſein. Daß
das große Werk, das heute beginnt,
zum vollen Erfolg führe, iſt nicht
nur der heiße Wunſch unſerer
Füh=
rung, ſondern des geſamten
deut=
ſchen Volkes. Aufgerufen ſind wir
alle zur Mitarbeit, jeder an ſeinem
Platz. Das deutſche Volk, beſeelt
von unbedingtem Vertrauen zur
Entſchloſſenheit und Tatkraft ſeines
Führers, darf und wird nicht
ver=
ſagen, wo es um ſeine Zukunft
geht.
M.
* Die lehken Vorbereikungen
für den Beginn der Frühjahrsoffenſive
gegen die Abeſchiſfel.
Heute am 21. März, wird der Reichskanzler und Führer
des deutſchen Volkes den Beginn der neuen großen
Arbeits=
ſchlacht feierlich verkünden.
Schon am Dienstag iſt München, das die Ankunft des
Führers erwartete, ein einziges Fahnenmeer. Alle öffentlichen
Gebäude und großen Geſchäftshäuſer, jedes einzelne Privathaus
hat den Schmuck der ſchwarz=weiß=roten und Hakenkreuz=Fahnen
angelegt. Friſches Grün verbindet die Häuſer über die Straßen
hinweg. Die ganze Stadt trägt ein feſtliches Gepräge. An den
großen Plätzen ſind Fahnenmaſten errichtet, um die ſich grüne
Girlanden ſchlingen und von den Spitzen wehen im Winde die
langen breiten Fahnen des Dritten Reiches.
Die eigentliche Verkündung des Programms der Regierung
zur weiteren Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit wird an der
Bauſtelle der Autobahn bei Unterhaching ſtattfinden.
Ununter=
brochen ziehen in langen Kolonnen die jugendlichen Kämpfer
der nationalſozialiſtiſchen Bewegung in ſtrammem Marſchtritt
durch die Straßen bis ſpät in die Abendſtunden mit viel tauſend
Fackeln und fröhlichem Geſang.
Am Dienstag vormittag traf mit dem fahrplanmäßigen
RD=Zug Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Schmitt auf dem
Münche=
ner Hauptbahnhof ein und wurde von den Vertretern der
baye=
riſchen Regierung begrüßt. Auch der Leiter der
Organiſations=
abteilung der Deutſchen Arbeitsfront Biallgs traf mit dem
gleichen Zug ein. Gegen Mittag wurden auf dem Flugplatz
Oberwieſenfeld Miniſterialrat Hegert und Regierungsrat Dr.
Gutterer erwartet, die dann gleich nach der Bauſtelle
Unter=
haching weiterfuhren, um dort die letzten Vorbereitungen zu
treſfen
An der Bauſtelle Unkerhaching.
Nachdem offiziellen Programm werden pünktlich 10.45 Uhr
etwa 1000 Arbeiter auf der Bauſtelle Unterhaching antreten.
Die neueingeſtellten Arbeiter werden dabei eine Gruppe für
ſich bilden. Die eigentliche Bauſtrecke iſt auf einer Länge von
500 Meter abgeſperrt. Pünktlich 11 Uhr trifft der Führer auf
der Bauſtelle ein. In dieſem Augenblick beginnt auch die
Uebertragung der Feierſtunde auf alle deutſchen Sender, damit
das ganze deutſche Volk Anteil an dieſer großen Stunde hat.
Gauleiter Wagner wird den Kanzler begrüßen und darauf
Geueralinſpekteur des deutſchen Straßenweſens Dr. Todt dem
Kanzler die Belegſchaft dieſes Bauabſchnittes und der übrigen
Reichsautobahnen angetreten melden. Dabei gibt er eine kurze
Schilderung der Bauweiſe und der Arbeitslage an den
einzel=
nen Bauſtellen. Anſchließend wird der Kanzler die Bauſtrecke
abgehen, wobei er von 11 Perſonen begleitet wird: Gauleiter
Wagner, Reichsarbeitsminiſter Schmitt, Staatsſekretär. Funk,
Reichsführer des Freiwilligen Arbeitsdienſtes Staatsſekretär
Hierl, Generalinſpekteur Dr. Todt, dem Führer der Deutſchen
Arbeitsfront Dr. Ley, Generaldirektor Dr. Dorpmüller, dem
Lei=
ter der Landespropagandaſtelle Bayern Nippold, dem leitenden
Bauingenieur und zwei Arbeitern.
In dieſer etwa eine Viertelſtunde dauernden Beſichtigung
wird, Reichspropagandaminiſter Dr. Goebbels
am Mikrophon ſprechen. In dem Augenblick, in dem ſich
der Kanzler mit ſeiner Begleitung wieder dem Ausgangspunkt
näher, wird die Kapelle der Münchener NSBO das altbekannte
Bergmannslied „Brüder in Zechen und Gruben” anſtimmen und
dann
wird Adolf Hitler zum deutſchen Volke ſprechen
und dieArbeitsſchlacht einleiten. SeineRede wird in dasDeutſchland=
und Horſt=Weſſellied ausklingen. Damit hat dieFeierſtunde ihr Ende
gefunden, und bei den deutſchen Sendern wird 10 Minuten
Sende=
ſtille eintreten. In ganz Deutſchland wird heute um
10.45 Uhr allgemeine Arbeitsruhe eintreten.
In den Miniſterien und Behördenſtuben, in den Privatbetrieben
und Geſchäftshäuſern verſammeln ſich alle Schaffenden bis zum
letzten Mann. Die Betriebsführer werden eine kurze Anſprache
halten, an die ſich die Uebertragung des Rundfunks anſchließt.
In vielen Städten verſammeln ſich die neu in Arbeit
gekomme=
nen Volksgenoſſen auf einem zentralen Platz, um dort gemeinſam
der Uebertragung beizuwohnen. In den Schulen werden die
Schüler und Schülerinnen ebenfalls am Radio der Uebertragung
der Führerrede lauſchen. Bei den Gerichten werden die
Verhand=
lungen zwiſchen 11 und 12 Uhr unterbrochen und viele Geſchäfte
haben in dieſer Zeit geſchloſſen, um den Angeſtellten die
unge=
ſtörte Aufnahme der Feierſtunde zu ermöglichen. In den
Kaſer=
nen der Reichswehr und auf den Schiffen der Reichsmarine ſind
die Mannſchaften um ihre Offiziere verſammelt, und das gleiche
Bild wird in allen Lagern des Arbeitsdienſtes zu ſehen ſein. Alle
Schaffenden ſollen Zeuge ſein, wie der Führer die zweite
Offen=
ſive gegen die Arbeitsloſigkeit in Deutſchland einleitet und welche
neuen Maßnahmen er dazu auserſehen hat.
*
Der Reichsbund Volkstum und Heimat und die NS.
Gemein=
ſchaft „Kraft durch Freude” nehmen die Zeit des Frühlingsbeginns
zum Anlaß, um eine Kampfwoche gegen die Verſchandelung der
deutſchen Heimat durchzuführen, die eine ernſthafte
Erziehungs=
arbeit für die Reinhaltung der deutſchen Heimat in Stadt und
Land von den Auswüchſen einer irregeleiteten Reklameſucht
ein=
leiten ſoll.
Ein neues internationales Poſtabkommen wurde am
Diens=
tag als Abſchluß des zehnten Konareſſes des Weltpoſtvereins von
den Führern der verſchiedenen Abordnungen in Kairo
unter=
zeichnet.
Die zweike Arbeitsſchlacht im
Rhein=Main=Gebiel.
Rund 1000 Neueinſtellungen. — Reichsſtakthalter
Huener ſaicfeu den Afeſien in derAfchie
Am 1. Mai 1933 hat der Führer auf dem Tempelhofer Feld
angeordnet, Reichsautobahnen zu bauen. Am 23. September
1933 konnte der Führer an der ſpäter zu erbauenden Mainbrücke
den erſten Spatenſtich vor bereits 700 Arbeitern vollziehen.
Heute am 21. März 1934, alſo 6 Monate ſpäter, iſt die
Zahl der beſchäftigten Arbeiter im Bereich der Reichsautobahn
Frankfurt a. M.— Heidelberg— Mannheim auf über 6000
ge=
ſtiegen. Am heutigen Mittwoch, dem Tag der zweiten
Arbeits=
ſchlacht, in ſechs großen Verſammlungen der Belegſchaft vor
Augen geführt, was geleiſtet iſt und was im nächſten Jahre noch
zu leiſten ſein wird. Am Bahnhof Mitteldick werden etwa 1000
Arbeiter vor dem Herrn Reichsſtatthalter Sprenger ſtehen. Sechs
Kilometer ſüdlich verſammeln ſich gleichfalls 1000 Arbeiter an
der Kreuzung der Autobahn mit der Provinzialſtraße Mörfelden
—Langen. Gleiche Feiern, immer mit je 1000 Köpfen,
finden ſtatt bei Darmſtadt, an der Provinzialſtraße
Griesheim— Darmſtadt, am Lorſcher Wald bei Lorſch,
weiter am Doſſenwald in der Gegend von Mannheim und bei
Heidelberg am Wieblinger Weg. An der Kreuzung
Mitteldick wird Herr Reichsſtatthalter
Spren=
ger die neu eingeſtellten Arbeiter begrüßen.
Weitere neu eingeſtellte Arbeiter werden am.
Griesheimer Weg bei Darmſtadt, am
Doſſen=
wald und am Wieblinger Weg begrüßt. Insgeſamt
werden etwa 1000 Arbeiter am 21. März beim Bau der
Auto=
bahn neueingeſtellt.
Fronkkämpferſiedlung Darmſtadt.
In Darmſtadt wird die Nationalſozialiſtiſche
Kriegsopferverſorgung mit dem Bau der
Front=
kämpferſiedlung Darmſtadt beginnen. Die Feier
be=
ginnt heute nachmittag um 2.30 Uhr auf dem Gelände neben der
Funkerkaſerne. Gauleiter und Reichsſtatthalter Sprenger wird
den erſten Spatenſtich tun und damit das Zeichen zum Beginn
der Arbeit geben. An der Feier wird auch der Reichsführer der
NSKOV. Hanns Oberlindober teilnehmen.
Seite 2 — Nr. 79
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 21. März 1934
Dr. Goebbels
vor den polikiſchen Leikern ſeines Gaues.
DNB. Berlin, 20. März.
In einer großen Rede vor den Politiſchen Leitern des
Gaues Groß=Berlin führte Gauleiter Dr. Goebbels am Montag
abend im Sportpalaſt u. a. folgendes aus:
Kommt eine Männergruppe durch das Volk an die Macht,
muß ſie zum Volk ſtehen (Stürmiſcher Beifall) und unterrichtet
ſein über alle pſychologiſchen Vorgänge im Volk. Sie muß,
wenn dieſe Vorgänge falſch ſind, das Volk aufklären oder aber,
wenn die Anſichten des Volkes richtig ſind, dieſen Anſichten
Raum geben. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung hat dazu die
Abſicht. Sie iſt in den 14 Monaten, in denen ſie die Macht
be=
ſitzt, niemals vom Volk weggegangen, hat ſich ſtets der Faktoren
bedient, die ihr die Macht erobern halfen. Deshalb gibt es für
die Bewegung auch niemals einen Abſtrich von der Idee an
ſich. Die Idee an ſich iſt unverſehrt und unantaſtbar. Mit
Ab=
ſtrichen verlöre ſie ſofort ihren revolutionären Charakter.
Man kann nicht den Nationalſozialismus hier für richtig
und dort für falſch halten, ſondern man muß ihn als einen
neuen Generalnenner des geſamten öffentlichen Lebens anſehen
und empfinden. Die Stärke des Nationalſozialismus iſt es
daß er zwei verſchiedene Anſichten über ein und denſelben
Gegen=
ſtand nicht kennt. Unſer unerſchütterlicher Glaube, unſere
Grad=
linigkeit und unſer Trotz in der Verfechtung der Idee haben
das hiſtoriſche Wunder vollbracht, daß in einer Zeit, in der alle
Machtmittel auf der Gegenſeite lagen, eine unbekannte Sieben=
Männer=Gruppe ein ganzes Volk eroberte, und wir ſind
über=
zeugt, daß das Volk mit uns heute durch Dick und
Dünn geht. (Brauſender Beifall.) Solange unſere Partei ſich
und ihren Grundſätzen treu bleibt, braucht ſie das Urteil des
Volkes nicht zu ſcheuen.
Gewiß iſt der Nationalſozialismus noch im Werden, und es
muß noch vieles getan werden, um ihn zu realiſieren. Wir
müſſen aber auch den Mut haben, unſere Ideale zu
entroman=
tiſieren, und eine Hauptaufgabe iſt es den romantiſchen
Idealis=
mus auf ein vernünftiges Maß zurückzuführen und ihm einen
harten und unerſchütterlichen Tatſachengrund beizulegen.
Ich möchte dann auch vor einem Fehler warnen, den ich hier
und da ſchon an den Grenzen des Parteilebens herausziehen
ſehe, daß nämlich unſere Anhänger und Amtswalter glauben, es
ſei im Organiſatoriſchen das Weſentliche der
nationalſozialiſti=
ſchen Bewegung zu erkennen. Auch Organiſationen
ind nicht Selbſtzweck, ſondern Mittel zum
Zeweck. Das gilt auch für die größte Organiſation auf
poli=
tiſchem Gebiet, für den Staat. Deshalb iſt auch vor der
Ver=
gottung ſtaatlicher Prinzipien zu warnen. Das
Neue liegt nicht im neuen Staat, ſondern im
neuen Volk. Der Staat iſt ja nur das
Ausfüh=
rungsorgan der Idee. In ihm muß die Partei als
innerer Kern ſo unverſehrt bewahrt bleiben, daß dieſer Kern
auch in Notzeiten unverſehrt erhalten bleiben kann.
Ich weiß, daß kurz vor Toresſchluß diejenigen, die eine
feine Witterung für kommende Dinge haben, mit gewagtem
Sprung ſich auf den Boden der gegebenen Tatfachen ſtellten und
nun mit einem gewiſſen Auguren=Lächeln denen zuſchauen, die
dieſen geeigneten Augenblick verpaßt haben. Sie ſind nun von
den Tatſachen überwältigt, ſind aber auch zu ſtolz, ſich zu
dieſen Konjunkturrittern zu ſtellen. Ich habe, ſo erklärte Dr.
Goebbels, vor dieſen Menſchen mehr Achtung als vor denen, die
zwei Tage vor der Machtübernahme zu uns gekommen ſind und
nun meinen, zur alten Parteigarde gerechnet zu werden. (Stürm.
Beifall.) Man muß die Dinge ſehen, wie ſie ſind und
darf nicht alle über einen Kamm ſcheren. Man muß ſich
über=
legen, was manche Menſchen abgehalten hat, zu uns zu kommen.
Man kann vielen von ihnen vorwerfen, daß ſie ſich zu wenig
mit unſerer Bewegung auseinandergeſetzt haben, daß ſie ihrem
Volk ein Mißtrauensvotum ausgeſtellt haben, als ſie glaubten,
unſere 13 oder 14 Millionen Wähler ſeien lauter urteilsloſe
Dummköpfe. Ich kann ihnen aber nicht vorwerfen, daß ſie von
minderwertigem Charakter ſeien, was ich denen vorwerfe, die
aus Konjunkturgründen gekommen ſind, um die Situation
aus=
zunutzen.
Wir dürfen keinen Augenblick vor der Größe der Probleme
die ſich jetzt auftun, zurückſchrecken. Denn das, was vor uns ſteht,
iſt ſchwerer als das, was hinter uns liegt. Auch mit der Macht
dürfen wir niemals die Herren unſeres Volkes werden, ſondern
müſſen immer ſeine demütigen Diener bleiben. Und es wird dann
der Nationalſozialismus nicht eine Zeiterſcheinung ſein oder ein
Abenteuer, wie das unſere Gegner außerhalb der Grenzen gern
wahrhaben möchten, ſondern dann wird er, gepanzert mit Mur,
Zähigkeit, Selbſtbewußtſein und Trotz, ein Wagnis unternehmen:
Er wird das kommende Jahrhundert in die Schranken fordern.
(Langanhaltender ſtürmiſcher Beifall.)
Vom Tage.
Reichspräſident von Hindenburg empfing am Dienstag den
neuernannten mexikaniſchen Geſandten Leopaldo Ortiz zur
Ent=
gegennahme ſeines Beglaubigungsſchreibens.
Anläßlich des 63. Jahrestages der Pariſer Kommune hatten
die Kommuniſten in ganz Bulgarien zu Kundgebungen aufgerufen,
die aber von der Polizei verboten worden waren. Trotzdem kam
es in Sofia und einigen Provinzorten zu ſchweren Ausſchreitungen.
Auf den italieniſchen Konſul in Mexiko, Vicente Giudice
Pie=
tro, iſt im Konſulatsgebäude ein Revolveranſchlag verübt worden.
Der Konſul wurde durch 5 Schüſſe ſchwer verletzt. Der Täter, der
Italiener Manuel Mula, wurde feſtgenommen.
Zum Nachfolger des nach Paris verſetzten bisherigen
engli=
ſchen Botſchafters in Belgien, Sir George Clerk, iſt Sir Esmont
Ovey ernannt worden. Der neue Botſchafter hatte bis zum Vickers=
Konflikt die engliſchen Intereſſen in Moskau vertreten und war
dann im Zuſammenhang mit dieſem Konflikt abberufen worden.
Das amerikaniſche Repräſentantenhaus hat den Geſetzentwurf
über die Unabhängigkeit der Philippinen angenommen. Man
nimmt an, daß das Geſetz auch vom Senat genehmigt und dann
unverzüglich dem Präſidenten Rooſevelt zur Unterzeichnung
vor=
gelegt werden wird.
Das amerikaniſche Repräſentantenhaus nahm einen
Geſetz=
entwurf an, wonach die Baumwollerzeugung während des Jahres
1934 um zehn Millionen Ballen eingeſchränkt werden ſoll. Der
Geſetzentwurf ſieht eine Steuer von 50 Prozent auf dem geſamten
Produktionsüberſchuß vor.
Marſchall Tſchiangkaiſchek hat den Chef der chineſiſchen Armee
in Tibet. General Ljuſchaſchin, abberufen, da er keine
ausreichen=
den Maßnahmen zur Bekämpfung der tibetaniſchen Armee
getrof=
fen habe. Marſchall Tſchiangkaiſchek hat zum Nachfolger einen
ſeiner Offiziere ernannt, der ſich ſofort mit ſeinem Flugzeug nach
dem Kampfgebiet begeben hat.
3.
die Roniginmulter der Aiederlande 1.
DNB. Haag, 20. März.
Die Königinmutter der Niederlande Emma iſt am Dienstag
um 7.45 Uhr hieſiger Zeit (8.45 Uhr mitteleuropäiſcher Zeit)
im Alter von 75 Jahren geſtorben.
Die Königinmutter Emma der Niederlande wurde am
Auguſt 1858 in Arolſen als Tochter des Fürſten Georg
Viktor von Waldeck und Pyrmont geboren. Sie heiratete 187‟
den König Wilhelm III. der Niederlande, deſſen zweite
Gemah=
lin ſie war. Da die beiden Söhne des Königs frühzeitig
ſtar=
ben, entſchloß ſich der König, um die Thronfolge zu ſichern, zu
einer Ehe mit der um 40 Jahre jüngeren Prinzeſſin. Aus dieſer
Ehe entſproß die jetzige Königin Wilhelmina. Als ſich die
Hoff=
nung auf einen männlichen Thronerben nicht verwirklichte
änderte das holländiſche Parlament die Nachfolgegeſetze und
er=
möglichte ſo die weibliche Thronfolge. Infolge des bedenklichen
Geſundheitszuſtandes des Königs übernahm der Staatsrat 1889
die Führung der Regierungsgeſchäfte und übertrug ſie auf die
Königin Emma, die nach dem Tode des Königs gleichzeitig
die Vormundſchaft über ihre Tochter übernahm. In ihre
Re=
gierungszeit fällt im Jahre 1896 die Wahlrechtsreform, die
mehr als doppelt ſo viel Wähler als früher an die Urne zuließ.
Damit überwand ſie die politiſche Kriſe und konnte 1898
Wil=
helmina am Tage ihrer Großjährigkeit einen geordneten Staat
übergeben. Seit dem Ende ihrer Regentſchaft lebte ſie
zurück=
gezogen in ihrem Palais im Haag. Ihr 70. Geburtstag im
Jahre 1928 wurde wie ein nationaler Feiertag begangen, der
die tiefe Verbundenheit der Königinmutter mit ihrem Volke
bewies.
Deukſchlands Ankeilnahme
am Tode der Königin=Mulker der Niederlande.
DNB. Berlin, 20. März.
Alsbald nach Bekanntwerden der Nachricht über das Ableben
Ihrer Majeſtät der Königin=Mutter der Niederlande haben das
Auswärtige Amt, die Reichskanzlei und der Reichstag die
Dienſt=
flaggen auf Halbmaſt geſetzt. Der Reichsminiſter des
Auswär=
tigen, Freiherr von Neurath, hat an den niederländiſchen
Außen=
miniſter Jonkheer de Graeff ein in herzlichen Worten abgefaßtes
Beileidstelegramm gerichtet und in ihm zugleich das Beileid der
Reichsregierung ausgeſprochen. Staatsſekretär Dr. Meißner hat
dem königlich=niederländiſchen Geſchäftsträger perſönlich die
Teil=
nahme des Reichspräſidenten übermittelt. Ferner hat der Chef
des Protokolls dem niederländiſchen Geſchäftsträger einen
Bei=
leidsbeſuch abgeſtattet und hierbei die Anteilnahme des
Reichs=
miniſters des Auswärtigen dem Geſchäftsträger ausgeſprochen.
Reichspräſident von Hindenburg hat an die Königin der
Nie=
derlande anläßlich des Ablebens der Königin=Mutter ein
Beileids=
telegramm gerichtet.
Zwei Ausſkellungen im Landesmuſeum.
Griechiſche Baſenmalerei.
Das Landesmuſeum hat, zum Teil aus eigenen Beſtänden
zum größten Teil aus dem Privatbeſitz des Freiherrn von
Senarclens=Grany, Darmſtadt, in einigen Käſten eine Sammlung
griechiſcher Vaſen zuſammengeſtellt, die nicht übermäßig
umfang=
reich doch einen Ueberblick über die Entwicklung der griechiſchen
Vaſenmalerei verſchafft und eine Reihe ſehr ſchöner Stücke
auf=
weiſt.
Die Aufſtellung iſt in zeitlicher Reihenfolge vorgenommen;
man beginne alſo die Betrachtung mit dem Kaſten rechts vom
Fenſter. Dieſer enthält Amphoren und andere Gefäße aus der
Frühzeit (um 1000 v. Chr.), die mit ſtrenglinigen Ornamenten,
Dreieck, Zick=Zacklinie, Mäander uſw, bedeckt dem
geometri=
ſchen Stil angehören. Das geht ſo weit, daß auch die
menſch=
liche Figur geometriſch ſtiliſiert iſt. Beſonderes Intereſſe werden
auf der großen zweihenkligen Amphore, die von plaſtiſch
er=
höhten Schlangen umwunden iſt, die vielen Hakenkreuze finden.
Sehr nett iſt in ſeiner Primitivität das ungelenke, ſteifbeinige
Pferdchen, das man im heutigen Kunſtgewerbe nachgeahmt finden
kann
Die Kannen, Salbgefäße, Schminddoſen uſw. der nächſten
Periode zeigen inhaltlich und formal orientaliſchen
Ein=
fluß. Die geometriſche Richtung iſt weitgehend verlaſſen.
Greife, Panther, Löwen, Waſſervögel und Fabelweſen werden
als ornamentaler Schmuck bevorzugt. — Es folgt die Zeit der
ſchwarzfigurigen Gefäße ſowie die verſchiedenfarbiger Bemalung
auf weißem Grund.
Die Blütezeit der Vaſenmalerei wird beherrſcht vom
rotfigurigen Stil; der Grund der Gefäße iſt dabei
ſchwarz, die Figuren ſind ausgeſpart. Die Formen dieſer Zeit
wie die Ornamentik, zeigen größte Mannigfaltigkeit, das Können
wie der Geſchmack haben den Höhepunkt erreicht. Unter dieſen
Oelkannen, Doſen, Opfergefäßen und Trinkſchalen iſt keines, das
nicht durch Schönheit der Form beſtäche, viele ſind von äußerſter
Vollkommenheit. Auf der gleichen Höhe halten ſich die
Orna=
mente und figürlichen Darſtellungen: Grabſzenen, Reiter,
Wagen=
geſpanne, Satyrn uſw. Eine große Kultur, die hier bis in die
Formung der Gebrauchsgegenſtände ihren Ausdruck
gefun=
den hat.
Was wir im nächſten Schrank ſehen, zumal an
unter=
italiſchen Stücken, gehört ſichtlich einer Verfallszeit an.
Der Niedergang charakteriſiert ſich einmal durch den Verfall des
künſtleriſchen Könnens, die Figuren ſind grob und ohne inneres
Leben, zum anderen durch Ueberſpitzung und Verfeinerung ins
Gekünſtelte, zumal in der bizarren Form der Gefäße, die nichts
mehr von der klaſſiſchen Schlichtheit der früheren Jahrhunderte
haben.
Es ſei noch auf die entzückenden Tanagrafigürchen aus dem
3. Jahrhundert (im mittleren Glaskaſten) aufmerkſam gemacht,
Friſur, Gewandung, Fächer erinnern unmittelbar an unſer
Rokoko; ſodann auf den griechiſchen Helm, der gerade in ſeiner
knappen Schlichtheit prachtvoll iſt.
Auch ganz abgeſehen von der Belehrung, die ſich hier über
den Entwicklungsgang eines Zweigs griechiſcher Kunſt
ent=
nehmen läßt, enthält die Ausſtellung ſo viel ſchöne Stücke die
zu liebevoller Betrachtung herausfordern, daß der Beſuch ſich für
jedermann reichlich lohnen wird.
Plaſtiken von Herrmann Geibel.
Ein Gang durch die beigen Räume des Landesmuſeums,
in denen augenblicklich der Münchener Bildhauer Herrmann
Geibel eine Reihe von Plaſtiken ausſtellt, vermittelt den
Ein=
druck von einer ſehr geſchloſſenen Künſtlerperſönlichkeit. Das
ſchließt natürlich nicht aus, daß der Künſtler eine Entwicklung
durchlaufen hat, — im Gegenteil, es iſt gerade beſonders
intereſſant zu ſehen, wie das Weſentliche, was er zu ſagen hat,
ſchon in den frühen Werken liegt, wo es ſich nur noch nicht ſo
frei ausſpricht, wie in den ſpäteren Arbeiten. Geibels frühe
Tierplaſtiken ſind ganz impreſſioniſtiſch. Es ſind zumeiſt
Klein=
plaſtiken, doch haben auch dieſe nichts Kleinliches an ſich und
laſſen ſich ohne weiteres ins Große überſetzen, wie z. B. auch die
„ruhende Frau” und der „junge Arbeiter”. Schon hier fällt
die feine Oberflächenbehandlung auf, die auch allen ſpäteren
Arbeiten Geibels einen beſonderen Reiz gibt, z. B. der Gruppe
„ſpielende Panther” einer wunderbar geſchloſſenen Kompoſition,
voll verhaltener Energie und gebändigter Kraft, die unter der
Oberfläche ſpielt. In dem aufſteigenden Wildpferd iſt die
Ueber=
ſetzung der aufbäumenden Kraft in den Stein noch nicht ſo
vollendet gelungen. Dagegen iſt der „ſitzende Panther” wieder
ganz erfüllt von einer bebenden Spannung. Eigentümlich iſt ein
jaſt lächelnder Zug um ſeine Schnauze, der jedoch durch den
ſtarren, wie hypnotiſierenden Blick der Augen übertönt wird.
Die Porträtköpfe Geibels laſſen das Seeliſche der Perſonen
faſt unmittelbar ſprechen, ohne daß die plaſtiſche Form dadurd
zerriſſen wird. Immer gibt er über das Porträtmäßige hinaus
etwas Weſenhaftes, wie etwa bei dem Kopf des nordiſchen
Jägränter oruch des Memelſtatuls
Durch Minden.
Memelgouverneur forderk Rückkritt
Fk
des Landesdirentors.
DNB. Tilſit, 20. März.
Nach zuverläſſigen Meldungen aus Memel hat der
Gouverneu=
des Memelgebietes am Montag dem Präſidenten des Direktoriums,
Schreiber, ein Ultimatum geſtellt, nach dem das Direktorium bis
Dienstag mittag 12 Uhr zurücktreten ſolle, Offenbar um
Meldun=
gen hierüber zu unterbinden, hat Litauen bis Dienstag 13 Uhr die
Telephonverbindung zwiſchen Litauen und Deutſchland unter
brochen. Es war nicht möglich, mit Memel oder Kowno
Verbin=
dung zu bekommen. Die Lage iſt noch völlig ungeklärt,
Landes=
präſident Schreiber hat ſich mit aller Schärfe geweigert, dei
Ultimatum des Gouverneurs, das durch nichts begründet iſt und
einen flagranten Bruch des Memelſtatuts bedeutet, nachzukommen.
* Die litauiſche Regierung hält jetzt offenbar den Zeitpunkt
für gekommen, zum letzten Schlag gegen das Memeldeutſchtum
unter Vergewaltigung des Memelſtatuts auszuholen. Von
ſol=
chen Plänen iſt in den letzten Monaten ſchon wiederholt die Rede
geweſen. Sie ſind regelmäßig dementiert worden, offenbar, weil
ſie etwas zu früh in die Oeffentlichkeit durchgeſickert waren und
daraufhin von den Garanten des Memelſtatuts in Kowno
Ein=
ſpruch erhoben wurde. Diesmal haben ſich die Litauer bemüht,
die europäiſche Oeffentlichkeit auszuſchalten: ſie haben den
Tele=
phonverkehr nach Tilſit geſperrt. Man weiß daher im Augenblick
nur, daß der Gouverneur des Memelgebietes dem
Präſidenten des Direktoriums, dem Deutſche
Schreiber, ultimativ die Forderung nach dem
Rücktritt des Direktoriums bis Mittag geſtellt,
und daß Schreiber dieſes Anſinnen abgelehnt
hat.
Zu dieſer entſcheidenden Machtprobe mußte es einmal
kom=
men. Die Litauer werden keine Ruhe geben, bis ſie ſich davon
überzeugt haben, daß ſie doch die Stärke ihrer Stellung ſtark
überſchätzen. Sie glauben den Augenblick benutzen zu ſollen, wo
Deutſchland dem Völkerbund nicht mehr angehört, der Weg nach
Genf für uns alſo nicht gangbar iſt, zumal da Deutſchland nicht
zu den Unterzeichnern des Memelſtatuts gehört. Aber es iſt
eben=
ſo ſicher, daß wir uns an ſolche Formalitäten nicht ſtoßen werden,
und daß der deutſchen Regierung Möglichkeiten
genug zur Verfügung ſtehen, um die
Aufmerk=
ſamkeit der übrigen Mächte auf die Gefahren
zu lenken, die das unglückliche Memelland unter
dem rechts= und verfaſſungswidrigen Druck der
Litauer nachgerade zu einem Wetterwinkel
machen
Die Litauer haben jetzt das Kunſtſtück fertig gebracht, ſich mit
allen ihren Nachbarn zu verfeinden. Sie haben ſich um eine
Ver=
ſtändigung mit Polen bemüht, aber dort einen Korb erhalten,
ſo daß die Beziehungen zwiſchen Kowno und Warſchau zurzeit ſehr
geſpannt ſind. Sie hat die Litauer nicht gehindert, gleichzeitig
auch einen Streit mit Lettland vom Zaun zu brechen, indem ſie
einfach den Eiſenbahnverkehr in Richtung Riga ſperrten. Ueber
ihr Verhältnis Deutſchland gegenüber braucht nach dem oben
Ge=
ſagten nichts mehr ausgeführt zu werden. Sie verlaſſen ſich zu
Unrecht darauf, daß ihnen aus dem Dreieck=Verhältnis, in dem
ſie liegen, Schwierigkeiten nicht erwachſen können, und daß ſie
deshalb keinerlei Rückſicht auf die Verpflichtungen zu nehmen
brauchen, die ſie nach der „Eroberung des Memellandes” ſelbſt
übernommen haben.
Diplomakiſche Verhandlungen
zwiſchen England und Frankreich über die
Abrüſtungsfrage.
DNB. Paris, 20. März.
Bavas meldet aus London: Nach der Ueberreichung der
franzöſiſchen Note hat die engliſche Regierung das Pariſer
Kabinett darum gebeten, ſeine Wünſche hinſichtlich der
Sanktio=
nen und der allgemeinen Garantien für die Abrüſtung genauer
anzugeben. Die Verhandlungen werden auf diplomatiſchem
Wege geführt werden, und zwar ſowohl hinſichtlich der
Sicher=
heit ſelbſt, als auch der Abrüſtungsmaßnahmen, die Frankreich
ſofort annehmen könnte, wenn ihm Genugtuung auf dem Gebiet
der Garantien gegeben würde.
Mädchens. Eine Brunnenfigur, „Anglerin mit Forelle”, hat eine
mehr äußerliche Wirkung, — hier iſt das an ſich ſehr
liebens=
würdige Motiv ganz naturaliſiert behandelt. Ganz anders iſt
das bei der Gruppe „Heimkehr vom Felde”, drei Frauengeſtalten
mit Laſten auf dem Haupt, in hoheitsvoller Ruhe ſchreitend.
Da iſt alles auf die einfachſten Formen gebracht, faſt einſilbig,
doch von innen heraus Reichtum ausſtrömend.
Ein paar farbige Skizzen von einer Spanienreiſe des
Künſt=
lers und eine Reihe von Zeichnungen, von denen eine
Tier=
ſtudie und ein paar Knabenköpfe mit eigentümlich
mißtrauiſch=
bohrendem Blick beſonders in Erinnerung bleiben,
vervoll=
ſtändigen den Eindruck, den man von dem Künſtler gewinnt=
A
Perittes und Auguſtus.
Zur Veranſtaltung der Vereinigung der Freunde des
huma=
niſtiſchen Gymnaſiums am 22. März.
Die Geſchichte der aus nordiſchem Blute entſtammenden
Grie=
chen und Römer fordert uns immer wieder zu eindringlicher
Be=
ſchäftigung auf. „Römiſche Staatsgeſinnung” und „Cäſar” waren
der Gegenſtand der beiden letzten Veranſtaltungen. Hier wurde
gezeigt, wie der einzelne gleichſam Staat wird und dadurch eine
Welt erobert wird und wie dieſes Staatsweſen auf dem
Höhe=
bunkt ſeiner äußeren Macht einem Führer die Rettung vor
dem drohenden inneren Zerfall verdankt. Doch die endgültige
Neuordnung bringt erſt Auguſtus. Unter ihm tobt der
hun=
dertjährige Bürgerkrieg aus. Der „Friedebringer” wie Auguſtus
genannt wurde, ſuchte neben vielen anderen Reformbeſtrebungen
wieder ein bodenſtändiges Bauerntum zu ſchaffen und durch
Ge=
ſetze gegen Ehe= und Kinderloſigkeit das Volkstum wieder in
ge=
unde Bahnen zu lenken. Im Zuſammenhang damit bringt die
Auguſteiſche Zeit eine Hochkultur hervor, deren Einfluß und
Großartigkeit nicht nur die zeitgenöſſiſchen Germanen, ſondern
auch alle Großen unſerer Geſchichte gefühlt haben.
Auf griechiſcher Seite ſteht dem das Perikleiſche Zeitalte
gegenüber. Auch Perikles, der hauptſächlich durch das Vo
zur Staatsführung berufen wurde, erſtrebt vor allem eine
Frie=
densära unter der Führung Athens. Solange er in nordiſche
Führerberufung gebietet, iſt Athens Exiſtenz geſichert; ſobald aber
nach ſeinem Tode andersraſſige Elemente mit ihrer kapitaliſtiſchen
Spekulationswut die Oberhand gewinnen, iſt der Staat dem
Un=
tergange preisgegeben. Unter der ſchirmenden Hand des
Perikle=
erlebt Athen jene geiſtige Kulturblüte, die den Prototyp allen
modernen Denkformen ſchafft und die Bildungsſchule für die
abendländiſche Welt abgibt.
So ſind zwei Staatsmänner gleichſam Symbol für das Volk.
dem ſie angehören, und für die ganze Kultur, die dieſes Volk
ge=
ſchaffen hat.
Mittwoch, 21. März 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Revolutions=Appell in München.
Die Märzrevolukion des Jahres 1933 die Frühlingsrevolukion des deutſchen Volkes.
Wir kämpfen weiker für ein ſelbſtändiges deutſches Volk.
Der Führer ſpricht.
München, 20. März.
Am Montag abend fand in München ein Revolutions=Appell
der alten Garde des Führers ſtatt, in deſſen Verlauf in den
Aus=
ſtellungshallen nach dem Gauleiter Wagner, dem Reichsführer
der SS., Himmler, und dem Stabschef Röhm der Führer
Adolf Hitler, jubelnd begrüßt, an das Rednerpult trat.
Der Führer ging aus von der weltanſchaulichen Grundlage
der Nationalſozialiſtiſchen Partei, deren fundamentalen
Unter=
ſchied von anderen Parteien er in die Definition
zuſammen=
faßte:
„Der Sieg einer Partei iſt ein Regierungswechſel, der Sieg
einer Weltanſchauung iſt eine Revolution, und zwar eine
Revo=
lution, die den Zuſtand eines Volkes tief innerlich und weſenhaft
umgeſtaltet.”
Für die Revolte des Jahres 1918 habe man zwar das Wort
Revolution gewählt, aber im letzten Grunde ſei es doch nur ein
Regierungswechſel geweſen. Die gleichen unheilvollen Kräfte,
die vorher Deutſchland bereits mitregierten, traten nur offener
in die Erſcheinung. Marxiſten und Kapitaliſten, die „Kämpfer
für Thron und Altar” und die Atheiſten, ſie fanden zueinander,
weil ſie tatſächlich in nichts voneinander unterſchieden waren.
Sie kannten keine Differenzen mehr und waren vereint, als es
galt, den Nationalſozialiſten entgegenzutreten.
Es iſt ein ſchönes und ſtolzes Bewußtſein geweſen, allein als
Bewegung die ewigen Werte eines Volkes verteidigen zu dürfen
und damals alle anderen als ſeine Feinde zu wiſſen. Die
Natio=
nalſozialiſten ſeien in dieſem Kampfe die Vertreter einer
wirk=
lichen Weltanſchauung geworden und daher habe dieſe
Weltan=
ſchauung auch eine wirkliche Revolution hervorgebracht. Dieſe
Revolution habe mehr an wirklicher innerer Umgeſtaltung
ge=
leiſtet als alle bisherigen bolſchewiſtiſchen Revolten
zuſammen=
genommen.
Die Märzrevolukion des Jahres 1933 ſei in
Wirklichkeit die Frühlingsrevolukion des
deuiſchen Volkes geworden.
Ein Frühling ſei nun wieder angebrochen, in dem wir leben und
in dem wir alle glücklich ſeien.
Das deutſche Volk habe ſich freigemacht von der Eiszeit der
Vergreiſung und ſei wieder jung geworden nicht nur geiſtig,
ſon=
dern auch körperlich. Wer heute durch Deutſchland gehe, der ſehe
andere Menſchen vor ſich als noch vor zwei Jahren.
Das, was unſere Kämpfer ſchon vorher auszeichnete, und
un=
ſere SA.= und SS.=Männer und den jungen unter tauſend
ande=
ren herauskennen ließ, daß er einen anderen Blick hatte, den Kopf
ſtolz und höher trug, das ſei heute für viele Millionen unſeres
Volkes Lebensausdruck geworden.
„An was ſich Jahrhunderte nicht wagken.
woran ein halbes Jahrkauſend ſcheikerke, was
Generakionen verſuchken und was ihnen nicht
gelang, das haben wir in einem Jahr geſchaffen.
Unter toſendem Beifall geißelte der Führer ſodann in
treffen=
der und ſarkaſtiſcher Weiſe die liberaliſtiſche und marxiſtiſche
Welt=
anſchauung, die Reaktion und das politiſche Spießertum. Heute
habe man ſich nicht mehr mit dieſen Weltanſchauungen zu
be=
ſchäftigen.
Ich habe oft erklärt, meinte Adolf Hitler, Geduld, es wird
die Stunde kommen, da ihnen das Lachen vergehen wird, da ſie
nicht mehr ſein, aber unſere Fahnen flattern werden über Berlin,
über dem kaiſerlichen Schloß und über dem Reichstag, und ſie
flat=
tern heute dort genau ſo wie hier. Wer Neues aufbaut, der muß
beſeitigen, was ſchlecht iſt, und was reif iſt, beſeitigt zu werden.
Das haben wir getan, und die Geſchichte wird uns einſt nicht den
Vorwurf machen können, daß wir dabei blind gewütet haben. Ich
glaube,
Riechen wir Elektronen?
— Innere
Der „Strahlenſinn” — Fernempfang der Sinne.
Sinne. — „Muskelſinn”, „Schwereſinn” „Gleichgewichtsſinn”,
„Farbenhören” und „Tonſehen”.
„Kraftſinn”, „Zeitſinn”.
Mehrere Forſcher wie der Phyſiologe Dr. Kriſch,
Medizinal=
at Dr. Boermann und Profeſſor Grabensberger vom
Fſhchologiſchen Inſtitut in Graz haben ſich in letzter Zeit mit
er ungeklärten Frage der menſchlichen Sinne beſchäftigt und
ind zu dem Ergebnis gekommen, daß der Menſch zahlreiche
unbekannte Sinne, insbeſondere innere Sinne als
Er=
ſänzung der bekannten fünf äußeren beſitzt.
Rätſelhaft iſt das Weſen des Geruchſinnes. Wieſo riecht
nan Stoffe in einer Verdünnung in welcher Moleküle nicht
nehr in das Geruchsorgan gelangen können. Dr. Kriſch glaubt,
aß es ſich dabei um Elektronenſtrahlen handelt, die von dem
riechenden Gegenſtand ausgeſandt und von den Riechzellen in
der Naſe ſozuſagen als Empfänger aufgenommen werden.
ünfzehn Sinne ſtatt fünf. — Die Forſchung der letzten
Jahr=
ſehnte hat gelehrt, daß der Menſch keineswegs nur ſeine
be=
annten „fünf” Sinne beiſammen haben muß, ſondern daß ihm
veit mehr zur Wahrnehmung der Vorgänge ſeiner Umwelt,
vie auch derer in ſeinem eigenen Körper zur Verfügung ſtehen.
Schon vor Jahren nahm der Heidelberger Phyſiologe Pütter
ef bis zwölf Sinne an; inzwiſchen ſind noch mehr
Sinnes=
rgane unterſchieden worden, und die Sonderungsarbeit wird
un weiteren Abtrennungen führen. Wie beim Geruch laſſen ſich
ie Sinnesreize auch beim Geſicht und Gehör, ebenſo wie bei
dem erſt kürzlich von Dr. Hans Ehrenwald genauer feſtgeſtellten
„Strahlenſinn” der Haut, zwar auf Schwingungen oder Wellen
ſrückführen. Man kennt aber dieſe Wellen bereits als
Licht=
zw. Schallwellen näher, man hat ſie erforſcht und kann ſie
arſtellen. Gerade die phyſikaliſchen Vorgänge der Licht= und
Schallfortpflanzung bis zum Auftreffen auf das Sinnesorgan
ſind uns bekannt, und es wäre höchſtens eingehender zu
er=
orſchen wie der Reiz durch Auge und Ohr dem Gehirn zur
lenntnis gelangt. Auch der Wärme= und der Kälteſinn wird,
venigſtens teilweiſe, durch Wellenwirkungen angeſprochen.
Will man den Menſchen hinſichtlich der äußeren
Sinnes=
indrücke als einen „ſelektiven Fernempfänger” auffaſſen, ſo läßt
ich, nach Ausführungen von Dr. Zinſſer in den Techniſchen
zlättern, der Körper bei Beſtrahlung der inneren Sinne als
in großes Kraftwerk mit Telephonleitungen nach ſämtlichen
keine Revolukion der Welkgeſchichte iſt mit mehr
Vorſicht und Klugheit vor ſich gegangen
und geleiket worden als unſere.
Wir haben alles zehnmal überlegt und keinen Schritt zu
viel getan. Es ſoll ſich niemand in Deutſchland beklagen. Wenn
unſere Feinde von der roten Couleur zur Macht gekommen
wären, dann würden wir bei uns wie anderwärts nur einen
Trümmerhaufen ſehen. Heute aber ſehen wir in Deutſchland
blühendes Leben. Allein deshalb ſoll niemand denken, daß dieſe
Revolution damit auch nur einen Zentimeter ihres Zieles
preis=
geben werde. Sie geht ihren Weg, ſie muß ihn gehen, denn
auch wir ſind nur ein Werkzeug einer höher geſehenen
Notwen=
digkeit. Wenn wir den Weg nicht gehen würden, ſo würden wir
genau ſo vergehen, wie andere vor uns geſcheitert ſind.
Wir kämpfen für ein ſelbſtändiges deutſches Bolk.
Wenn Gott die deutſchen Stämme ſchuf, ſo werden ſie bleiben.
Wenn nun jemand ſagt: was iſt denn dann mit den einzelnen
Staaten, die hat doch auch Gott gemacht? Nein, die Staaten
haben die Menſchen gemacht! Staatsformen ſind immer
ver=
gänglich geweſen. Blicken ſie 100 Jahre zurück, 200 oder 300
Jahre und ſehen Sie auf die Landkarte und ihre
Veränderun=
gen! Und wenn mir aber jemand ſagt: Aber von jetzt ab muß
es ſo bleiben, ſo kann ich darauf nur antworten: Herr, wenn
Sie ſteril geworden ſind, ſo iſt es deshalb noch lange nicht unſer
Volk!
Das lebt noch und empfindek ſein errungenes
Ziel, ſtrebk dieſem Ziele zu, und die Karke
un=
ſeres Reiches wird ſich daher weiter wandeln
und weiker verändern.
Einſt zuſammengefügt und zuſammengeſchweißt als Volk zu
einer einzigen Einheit, ſo wie wir ſie in unſeren braunen
Hemden äußerlich ſymboliſch ſchon geſchaffen haben. Eine
Farbe, eine Fahne und ein Hoheitszeichen für
ganz Deutſchland.
Ich nehme vor der deutſchen Geſchichte den
Kampf auf mit meinen Widerſachern, ich nehme
ihn auf vor der deutſchen Nachwelt. Sie wird einmal
unſer Richter ſein, und ich weiß es, ſie wird uns einziehen laſſen
in das Pantheon der nationalen Geſchichte. Sie wird feſtſtellen
und anerkennen: Hier haben zum erſten Male nach
tauſendjähri=
gem Verſagen und Irrwegen Männer die deutſchen Menſchen
zu=
ſammengeſetzt und von innen heraus ein Volk geſchaffen. Alle
Deutſchen gehören irgendeinem Stamm an, nicht nur hier,
ſon=
dern genau ſo auch in Preußen, in Oſt= und Weſtpreußen, in
Thü=
gingen, in Schwaben und in unſeren alemanniſchen Gebieten.
Jeder Deutſche gehört einem Stamme an. Wo aber würden
wir als Deutſche hinkommen und wo unſer Volk, wen wir darin
einen Freiſpruch ſehen wollten, nicht mehr zu kämpfen für unſer
Volk in ſeiner Geſamtheit? Nein, und abermals nein! Wenn mich
jemand fragt: Welche Aufgaben ſtellen Sie den deutſchen
Stäm=
men, ſo antworte ich: Es gibt nur eine Aufgabe: Erzieht eure
Angehörigen zu den beſten Deutſchen, dann tretet ihr ein für
un=
ſer ganzes Volk. Nicht das, was in vergangenen Jahrhunderten,
ja in anderthalb Jahrtauſenden geredet wurde, nein, das, was
die deutſchen Stämme für Deutſchlands Größe und Ehre
gemein=
ſam geſchaffen haben, das iſt unſer Gutpunkt in der Geſchichte!
Wir müſſen eines einſehen:
Ganz Deutſchland kann leben, wenn alle immer
wieder an das ganze Deukſchland denken.
Dann wird jeder einzelne wieder ſtolzen Hauptes in Deutſchland
leben können. Als ich nach Berlin ging, iſt zum erſten Male der
Abſtammung nach ein Bajuvare deutſcher Reichskanzler geworden
Ich habe mir es damals als Ziel geſetzt, dafür zu ſorgen, daß dieſe
Zeit in der deutſchen Geſchichte dereinſt mit Ehren vermerkt werde.
Ihr habt von hier einen deutſchen Volkstribunen nach Berlin
ge=
ſchickt, und es iſt mein Wille, daß mein Name einſt unter den
deut=
ſchen Reichskanzlern ehrenvoll beſtehen kann. Ich bin als Mann
aus dem Süden nach dem Norden gegangen mit einem Programm,
Arbeitsſtationen des Betriebes anſehen. Früher faßte man die
meiſten der inneren Sinne unter der Bezeichnung „Muskelſinn”
zuſammen, da es ſich bei ihnen um die Meldung eines
körper=
lichen Vorganges um die Nachricht von der Spannung oder
Erſchlaffung eines Muskels handelt, die über die Nervenbahnen
zum Gehirn gelangt. Heute unterſcheiden wir einen „
Schwere=
ſinn”, „Gleichgewichtsſinn” „Kraftſinn”, ſynäſthetiſchen Sinn”
„Mangelſinn” (Hunger und Durſt), weil durch jeden von ihnen
eine völlig geſonderte Sinnesempfindung ausgelöſt wird. Ein
noch recht ungeklärtes Problem ſtellt der Zeitſinn dar. Wenn
Menſchen in ſtärkerem oder ſchwächerem Maße die Fähigkeit
be=
ſitzen, auch ohne Uhr die Tageszeit mit ziemlicher Genauigkeit
zu beſtimmen oder z. B. auf die Minute zur beabſichtigten Zeit
vom Schlafe zu erwachen, ſö fehlt hierbei anſcheinend vollkommen
ein „Sender”, von welchem der Sinnesreiz ausgehen könnte.
Verſuche an Tieren, z. B. an Ameiſen, die ebenfalls über einen
olchen Zeitſinn verfügen, und Beobachtungen bei Menſchen
ſchließen die Annahme äußerer Einwirkungen, durch Lichtwellen
etwa, aus. Eingehende Unterſuchungen, die Grabenberger im
pſychologiſchen Inſtitut in Graz mit elf verſchiedenen Arten von
Ameiſen anſtellte, und Feſtſtellungen, die Sterzinger zum Teil
an ſich ſelbſt treffen konnte, weiſen allerdings darauf hin, daß
der Zeitſinn in einem Zuſammenhang mit dem Stoffwechſel
ſtehen dürfte.
Ein trotz zahlreicher Arbeiten noch recht dunkles
Forſchungs=
gebiet iſt das des ſynäſthetiſchen Erlebens verſchiedener
Sinnes=
gebiete. Daß manche Menſchen Farben ſehen beim Hören
be=
ſtimmter Töne und umgekehrt iſt bekannt. Zuſammenhänge
be=
ſtehen aber auch zwiſchen Temperaturempfindungen der Haut
und Farbeneindrücken, wie ſchon Anſchütz feſtſtellen konnte, der
darüber Verſuche mit einem blinden Muſiker machte. Auch ein
„Hautſehen” kommt zuweilen vor.
* Der Reichsverband Deutſcher
Schrift=
ſteller feierk Nikolaus Schwarzkopf.
Zu Nikolaus Schwarzkopfs 50. Geburtstag veranſtaltete der
Gau Heſſen=Naſſau des Reichsverbandes Deutſcher Schriftſteller
im Feſtſaal des Hotels Kyffhäuſer zu Frankfurt eine Feier,
verbunden mit einer Sitzung verſchiedener Fachſchaften des
Ver=
bandes. Nach Begrüßung des Jubilars durch den Gauführer
Geis würdigte Herr Baer in ſchlichten Worten Schwarzkopf als
Dichter des heimatlichen Landes; ſodann trug der Dichter ſelbſt
Nr. 79 — Seite 3
von dem ich ſagen kann, prüft es alle! Es iſt ein deutſches
Pro=
gramm! Ich glaube aber, daß dieſes Programm auch dieſem Lande
hier nur zur größten Ehre gereichen kann. Und wir haben es in
den Tagen der Revolution des vergangenen Jahres erlebt, als
dieſes Land hier ſich ſelbſt angeſchloſſen hat an den Kreis der
deut=
ſchen Stämme, die nur ein Bekenntnis haben, das Deutſchland
heißt. Die Frühlingsrevolution, die durch unſer Volk gebrauſt iſt,
die auch dieſes Land ergriffen hat, ja, die von dieſem Lande hier
ihren Ausgang nahm, dieſe Revolution muß weitergehen, muß
werden zu einem herrlichen Sommer unſeres Volkes!
Die Ernke wird ſolange währen, ſolange unſer
Volk den Sinn dieſer Revolukion nicht vergißt.
Erſt wenn ſpätere Generationen einſt dieſen Sinn wieder
ver=
geſſen ſollten, dann würde wieder Herbſtzeit, würde wieder
Winter werden. Möge dann die allmächtige Vorſehung dem
deutſchen Volke auch wieder einen neuen Frühling ſchenken!
Heute aber ſtehen wir mitten im Frühlingskampf gegen
Winters=
nacht, und die Miſſion dieſer älteſten Stadt
unſe=
rer Bewegung, die Ausgangspunkt war der neuen deutſchen
Erlöſung, iſt die, eine Kampfzentrale zu ſein für
eine große deutſche Zukunft.
Sie hat eine größere Aufgabe als irgendeine andere Stadt.
Dieſe Stadt muß als Zentrale der Partei immer wieder neues
Leben aufſchäumen laſſen. Dann iſt München nicht nur
theo=
retiſch die Hauptſtadt der Nationalſozialiſtiſchen Partei, ſondern
iſt es auch tatſächlich und geiſtig im beſten Sinne des Wortes,
Sie, die Sie heute hier verſammelt ſind, haben in Ihren
Reihen die alte Garde unſerer Partei aus der Zeit, in der es
noch nicht leicht war, Nationalſozialiſt zu ſein, in der dazu noch
unerhörter Glaube an die Idee und auch an den einen Mann
ge=
hörte. Sie haben ſich damals, in meinen Reihen
zuſammengefun=
den und unter die neuen Fahnen geſchart. Sie ſind Jahr für
Jahr hinter dieſen Fahnen marſchiert, und Sie kennen die großen
Prinzipien, die den Sieg dieſer Fahne ermöglicht haben. Es ſind
die Prinzipien der Treue, des Gehorſams, des Glaubens, der
Kameradſchaft, der Zuverſicht, des Mutes und der Beharrlichkeit.
Tugenden, von denen es keinen Freiſpruch gibt, kein Loslöſen,
weil ſie eben prinzipienhafter Natur ſind, und deren Fehlen
ge=
nau ſo als böſe Tat weiterzeugend Böſes erzeugt, wie jede
an=
dere Fehltat auf dieſer Welt. Sie, meine alten Mitkämpfer,
haben das größte Wunder erlebt.
M:
Was wiſſen die Muilionen der Neuen, die heuke
in der Bewegung ſtehen, von dem Wunder, das
ſich in Deutſchland vollzogen haf.
Sie haben nicht miterlebt, was unſere revolutionären alten
Freunde erlebten. Sie kennen nicht den Weg der Diſziplin, der
von den paar hundert Mann von einſt bis heute führte. Sie
haben keine Ahnung, wie klein das einſt war, welch
bergever=
ſetzenderGlaube vor dreizehn, vor zehn, vor neun, vor acht oder ſieben
Jahren dazu gehörte, an die Bewegung zu glauben und für ſie
Opfer zu bringen, denn etwas anderes hat ſie damals nicht zu
vergeben gehabt. Es gibt keinen Roman der Weltgeſchichte, der
wunderbarer iſt als die Entwicklung unſerer Partei bis zu ihrer
heutigen Größe. Es gibt kein Einzelſchickſal, das ſtaunenswerter
wäre als das Schickſal, das uns betraf, das auch mich
emporge=
führt hat. Es iſt ein Wunder der Entwicklung, da nur die ganz
verſtehen können, die dieſes Wunder teilen.
Und ſo bitte ich Sie, laſſen Sie dieſes Wunder wieder ganz in
Ihrem Herzen aufgehen. Wie auch der Einzelne zu dem oder
jenem ſtehen wird, was ihm nicht gefallen mag, ſo möge ſich doch
jeder ſagen, daß wir ein Wunder erlebt haben, etwas Einziges, in
der Weltgeſchichte noch kaum Dageweſenes. Gott hat unſer Volk
erſt viereinhalb Jahre lang ſiegen laſſen, hat uns dann gedemütigt,
hat uns eine Zeit der Schamloſigkeit auferlegt, hat uns aber nun
nach einem 14jährigen Ringen zu ihrer Ueberwindung gelangen
laſſen.
Es iſt ein Wunder, das ſich am deutſchen Volk
vollzogen hak,
und wir wollen nicht in den Fehler verfallen, der am Ende der
Kriegsjahre das deutſche Volk ergriff: „Undankbar ſein. Wir
wollen doch erkennen, was in dieſen 14 Jahren geworden iſt. Was
im letzten Jahre ſich vollendet hat, es iſt dies ſo unerhört, daß es
uns zu tiefſter Demut zwingen muß. Es zeigt, daß der
Allmäch=
tige unſer Volk nicht verlaſſen hat, daß er es in dem Augenblick
in Gnade aufnahm, in dem es ſich ſelbſt wiederfand. Und daß es
ſich nicht mehr verliere, das ſoll unſer Gelöbnis ſein, ſo lange wir
leben und uns der Herr die Kraft gibt, den Kampf weiterzuführen.
So möchte ich denn an dem Tage der heutigen
Revolutions=
feier Ihnen, meine alten treuen Mitkämpfer, allen noch einmal
danken. Danken nicht dafür, daß Sie heute bei der Bewegung
ſind, ſondern dafür, daß Sie zu ihr in der Zeit gekommen ſind,
in der es noch ſchwer war, Nationalſozialiſt zu ſein. Ich möchte
einen Gedichtszyklus vor, eine Feier junger Liebe, zart und
idhlliſch; daran ſchloß ſich ein köſtliches Stück ſcherzhafter Proſa,
und zum Schluß kam die Heimatgemeinde des Dichters,
Urberach, mit der herzlich gehaltenen Anſprache eines
Gemeinde=
vertreters und einem Glückwunſchgedicht, vorgetragen von einem
niedlichen Urberacher Kind, zum Wort. Zahlreiche
Berufs=
genoſſen des Gefeierten folgten mit fröhlicher Anteilnahme dem
Feſtakt und ſeinen wertvollen Darbietungen. —
In der darauf folgenden Verbands=Sitzung machte der
Gau=
führer Geis ausführliche Mitteilungen über die fortſchreitende
Organiſations=Arbeit, die ſich nach allen Seiten gedeihlich
ent=
wickelt. Die Fachgruppenführer Dr. Geiſow (Rundfunk) und
Wilh. Michel (Kritik) nahmen in Form von Bericht und
grund=
ſätzlichen Ausführungen Stellung zu Sonderfragen ihrer
Fach=
gruppen.
„Deutſchland zwiſchen Nachk und Tag
Unter dieſem Titel (herausgegeben von Friedrich Heiß, Volk
und Reich Verlag GmbH., Berlin) wird dem deutſchen Leſer ein
Buch von überwältigender Eindruckskraft vorgelegt. Die großen
inneren und äußeren Wandlungen, die Deutſchland vom Beginn
des Weltkrieges bis zum Durchbruch des nationalſozialiſtiſchen
Dritten Reiches erlebt hat, werden in einer beiſpielloſen
Vereini=
gung von Text, Bild und Karte erlebnishaft nachgeſchritten.
In fünf inhaltsſchweren Abſchnitten, ſehen wir noch einmal
die traurige Fülle der letzten 20 Jahre: Krieg, Zuſammenbruch,
bolſchewiſtiſcher Aufruhr, Wirtſchaftsverfall, Friedensdiktate und
Abrüſtung, Einkreiſung durch Haß und Verleumdung. Aber
ge=
rade dieſe Tiefpunkte deutſcher Nachkriegsgeſchichte bedingen das
Aufgehen des unbezwingbaren deutſchen Freiheitswillens und des
zähen Ringens um neue Formen und Ideen, denen der ſieghafte
Durchbruch der nationalſozialiſtiſchen Revolution den Weg öffnet.
Wie eine neue, nie gekannte Gemeinſchaft zielbewußt den Aufbau
des Reiches durch Arbeitsdienſt, Siedlung, Landhilfe, Förderung
der privaten Wirtſchaft durch öffentliche Arbeiten beginnt und
im Neubau des Reiches die Vollendung tauſendjähriger deutſcher
Geſchichte erſtrebt, wird durch eine Fülle mit Sorgfalt und
ſiche=
rem Blick ausgewählter Bilder veranſchaulicht. Der Schlußteil
des Deutſchlandbuches, ein in ſich abgeſchloſſenes Buch im Buche,
iſt ein Bildquerſchnitt durch den Geſamtbereich deutſchen Lebens
im deutſchen Land, der den vielgeſtaltigen Tag des deutſchen
Vol=
kes in ſchönſten Bildern vor dem Leſer ausbreitet. Das Buch iſt
Erinnerung und Mahnung, es iſt Zeugnis für Bereitſchaft und
Einſatz, es iſt Glaube an Führung und Zukunft eines befreiten
Deutſchland. Wir wünſchen ihm viele Leſer; es ſollte
hinaus=
gehen in alle Welt und insbeſondere von den deutſchen Leſern
auch ins Ausland geſandt werden als Ruf und Forderung an alle,
die ein neues Deutſchland erkämpfen wollen, und als Dokument
deutſchen Wollens zu kraftvollem, aber friedlichem Aufbau.
Seite 4 — Nr. 79
Ihnen danken für die Treue, für den Gehorſam und für den Mut
von damals. Danken für die Opfer, die Ihr gebracht habt, und
ich möchte die Jungen bitten, daß ſie ſich die Alten zum Vorbild
nehmen, daß ſi. erkennen, daß Nationalſozialiſt ſein nichts
Aeußer=
liches iſt, daß es nicht an der Kleidung liegt, nicht an Treſſen und
Sternen, ſondern daß es am Herzen liegt, an dem, was jeder
ein=
zelne in ſich trägt, was er bereit iſt, als Beſtes ſeinem Volk und
ſeinen Kampfgenoſſen zu geben.
Daran liegk es: an dem Geiſt der
Kamerad=
ſchaft, dem Opferſinn, dem Kampfesmut, der
Entſchloſſenheit, der Beharrlichkeit, der Treue
und dem Geiſt des Zuſammenhalkens.
Daran liegt es und das iſt es, was die Jungen überall den
Alten abſehen müſſen. Sie müſſen das erkennen und
hinein=
wachſen in die große Gemeinſchaft.
Ich weiß: Man wird dabei nicht Nationalſozialiſt in einem
Jahr, ſondern es ſind viele Jahre notwendig, und Generationen
werden vergehen, bis wir das Siegeszeichen unſeres Reiches
ein=
gegraben haben in alle Herzen. Und dann erſt iſt die
national=
ſozialiſtiſche Revolution gelungen und das deutſche Volk endgültig
gerettet.
Sonderbeauftragke
für Skreitigkeiken bei der Bildung der Verkrauensräte
DNB. Berlin, 20. März.
Nach dem Geſetz zur Ordnung der nationalen Arbeit hat der
Treuhänder der Arbeit die Bildung der Vertrauensräte zu
über=
wachen und in Streitfällen zu entſcheiden. Da zu erwarten ſteht,
daß die Treuhänder der Arbeit bei der erſtmaligen Bildung der
Vertrauensräte in beſonderem Maße in Anſpruch genommen
werden, hat der Reichsarbeitsminiſter im Einvernehmen mit dem
Reichsminiſter des Inneren und den oberſten Landesbehörden
leitende Kommunalbeamte der unteren Inſtanz, in der Regel
Landräte und Bürgermeiſter, als Beauftragte im Sinne des
Paragraphen 21 des Geſetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit
für die Zeit bis zum 31. Mai 1934 beſtellt. Die Beauftragten
haben alſo die Aufgabe, in Vertretung des Treuhänders der
Arbeit in allen Streitigkeiten zu entſcheiden, die die Bildung
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
der Vertrauensräte betreffen. Das Nähere wird von den
einzel=
nen Treuhändern der Arbeit für ihre Bezirke bekannt gegeben
werden.
N
Abſtimmungsberechkigke
Iu einer amtlichen Mitteilung in der Tagespreſſe über den
Kreis der Abſtimmungsberechtigten bei der Beſtellung der
Ver=
trauensräte iſt ausgeführt worden, daß „zum Kreiſe der
Ab=
ſtimmungsberechtigten alle Angehörigen der Gefolgſchaft vom
Lehrling bis zum leitenden Angeſtellten gehören‟. Es ſollie
damit wie ſich aus den weiteren Ausführungen der damaligen
Preſſeveröffentlichung ergibt, lediglich klargeſtellt werden, daß
hinſichtlich der Abſtimmungsberechtigung es keinen Unterſchied
macht, ob ein Angehöriger der Gefolgſchaft Arbeiten
unter=
geordneter Bedeutung oder eine leitende Tätigkeit ausübt. Die
Preſſeveröffentlichung hat dagegen die bereits im § 2 der
Zweiten Verordnung zur Durchführung des Geſetzes zur
Ord=
nung der nationalen Arbeit vom 10. März 1934 aufgeſtellten
Vorausſetzungen für die Abſtimmungsberech
tigung nicht noch einmal ausdrücklich erwähnt, da inſoweit
eine Veranlaſſung zur Klarſtellung nicht vorlag. Gegenüber
Mißverſtändniſſen, die anſcheinend gleichwohl
entſtan=
den ſind, wird feſtgeſtellt, daß entſprechend der
erwähnten Beſtimmung der Zweiten
Durchfüh=
rungsverordnung ſelbſtverſtändlich nur
die=
jenigen Mitglieder der Gefolgſchaft an der
Ab=
ſtimmung teilnehmen können, die mindeſdens
21 Jahre alt und im Beſitze der bürgerlichen
Ehrenrechte ſind.
Im Zuge der weiteren Einfügung des Deutſchen Roten
Kreuzes in den nationalſozialiſtiſchen Staat hat der Präſident
des Deutſchen Roten Kreuzes, Herzog Carl Eduard von Sachſen=
Koburg=Gotha, gemäß der dem Deutſchen Roten Kreuz neu
ge=
gebenen Satzung die erſten Berufungen in den Präſidialran
und in den Großen Rat des Deutſchen Roten Kreuzes vollzogen.
Der Präſidialrat und der Große Rat ſind mit dem
Präſi=
denten Organe des Deutſchen Roten Kreuzes und bilden
zu=
ſammen deſſen Hauptverwaltung. Während der Präſidialrat den
Präſidenten in der Führung der Geſchäfte berät, iſt der Große
Rat zu Angelegenheiten von grundſätzlicher Bedeutung für das
Deutſche Rote Kreuz zu hören. Dem Großen Rat liegt u. a.
die Bewilligung des Haushalts und die Zuſtimmung zu
Satzungsänderungen ob. Er beſteht aus den Mitgliedern des
Präſidialrats, 22 Abgeordneten der Landesvereine und höchſtens
15 vom Präſidenten zu berufenden Perſönlichkeiten.
Mittwoch, 21. März 1934
Neukonſtikuierung des Reichsverbandes
der Deutſchen Preſſe.
Der Reichsverband der Deutſchen Preſſe trat am Dienstag
vormittag im Haus der Preſſe in Berlin zu ſeiner erſten
Arbeits=
tagung nach der Beſtätigung ſeiner neuen Satzungen und nach
dem Erlaß des Schriftleitergeſetzes zuſammen. Der Verbund iſt
heute nach ganz neuen Geſichtspunkten aufgebaut und hat
zahl=
reiche neue Aufgaben erhalten. Die Arbeitstagung wurde vom
Führers des Reichsverbandes, Chefredakteur Hauptmann a. D.
Weiß, vom „Völkiſchen Beobachter”, eröffnete, der in längeren
Darlegungen das Schriftleitergeſetz und ſeine Auswirkungen
er=
örterte und die Neuorganiſation des Reichsverbandes behandelte.
Er wies beſonders darauf hin, daß die deutſchen
Schrift=
leiter nunmehr Organe des Staates ſeien, und daß
der Reichsverband für eine ſtraffe autoritäre
Zu=
ſammenfaſſung aller deutſchen Schriftleiter
ſor=
gen werde. Er ſei nunmehr zu einem Inſtitut des deutſchen
Kul=
turlebens geworden. Er wies noch darauf hin, daß im Geſetze und
in den Durchführungsbeſtimmungen der Organiſationszwang für
Schriftleiter im Reichsverband der Deutſchen Preſſe ausdrücklich
feſtgelegt ſei und jeder anderen Organiſierung vorgehe.
Chefredakteur Weiß teilte dann mit, daß er in den
Klei=
nen Führerrat des Reichsverbandes, der künftig an
die Stelle des engeren Vorſtandes tritt, folgende Herren berufen
habe:
Hauptſchriftleiter Alfred Ingemar Berndt (Deutſches
Nach=
richtenbüro), Hauptſchriftleiter Karl Buſch (Der Deutſche),
Schriftleiter Günther d’Alguen (Völk. Beobachter),
Hauptſchrift=
leiter Karoly Kampmann (Der Angriff), Hauptſchriftleiter Fritz
Lucke (Berl. Nachtausgabe), Hauptſchriftleiter Werner
Pfeif=
fer (Vertreter auswärtiger Blätter), Hauptſchriftleiter Karl
Silex (Deutſche Allgemeine Zeitung),
Ferner ſind ernannt worden zu Vorſitzenden von
Fachaus=
ſchüſſen: Hauptſchriftleiter Dr. Hans Bollmann (Deutſches
Nachrichtenbüro), zum Vorſitzenden des Fachausſchuſſes der
Sport=
redakteure, C. M. Köhn (Ufa), zum Leiter des Fachausſchuſſes
der Kritiker; Frau Richard zur Leiterin des Fachausſchuſſes der
Schriftleiterinnen; Hauptſchriftleiter Schulz zum Leiter des
Fachausſchuſſes der Zeitſchriftenredakteure: Dr. Kroll (Kölniſche
Zeitung) zum Leiter des Fachausſchuſſes der Handelsredakteure
und Dr. Hermann (Atlantik) zum Leiter des Fachausſchuſſes
der Bildberichterſtatter.
Nachruf.
Am 20. ds. Mts. verſchied plötzlich
in=
folge eines Unfalls unſer langjähriger
Mitarbeiter
braven, ſtets hilfsbereiten Menſchen
welchen wir in ſtetem Andenken behalten
werden.
(3332
Der Betriebsführer und die Belegſchaff
der Firma J. Donges & Pleſi.
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Todes=Anzeige.
Nach Gottes unerforſchlichem Ratſchluß wurde heute
mein lieber Mann, unſer guter Bruder, Schwager und
Onkel
Oscar Eberhardt
Herr Heinrich Huck
Wir verlieren in ihm einen fleißigen,
Poſtinſpektor
nach kurzem ſchweren Leiden im 62. Lebensjahr in die
Ewigkeit abgerufen.
In tiefer Trauer:
Frau Sophie Huck, geb. Völger.
Arheilgen, Frankfurt a. M., Nauen, den 20. März 1934.
Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 22. März 1934,
nachm. 4 Uhr von der Leichenhalle in Arheilgen aus ſtatt.
Dankſagung.
Herzlichen Dank für die vielen Beweiſe inniger
Anteilnahme beim Heimgang unſeres lieben
Entſchlafenen.
Suſanne Füller, geb. Braun
und Kinder.
Darmſtadt, den 20. März 1934.
(3340
„Aus Anlaß der heute Mittwoch abend in der
Feſthalle ſtattfindenden großen Veranſtaltung
des Handwerks, zwecks Entgegennahme der
großen Rede des Führers und Volkskanzlers
Adolf Hitler, ſowie des Aufrufes des
Reichs=
handwerksführers Schmidt, anläßlich der dritten
Welle der Arbeitsſchlacht, hat der Führer der
Friſeur=Innung angeordnet, daß
alle Friſeurgeſchäffe heute abend
um ½7 Uhr zu ſchließen ſind!
Dieſe Maßnahme war notwendig um allen
Berufsangehörigen die Teilnahme an der
Veranſtaltung möglich zu machen.
Die Bevölkerung bitten wir hierauf Rückſicht
nehmen zu wollen.”
(3345
Das Osterfest naht!
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Mittwoch, 21. März 1934
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſiadt, den 21. März 1934.
Bekannkmachungen des Perſonalamkes.
Ernannt wurde: am 28. Februar 1934 durch den Herrn
Staatsminiſter der Landgeſtütsaufſeher i. e. R. Ernſt Caſpar
in Darmſtadt unter Berufung in das Beamtenverhältnis mit
Wir=
kung vom 1. Februar 1934 zum Amtsgehilfen beim Landgericht der
Provinz Starkenburg zu Darmſtadt.
Uebertragen wurde: am 8. März 1934 dem Reallehrer Jakob
Ecker an dem Aliceſtift in Darmſtadt, zurzeit kommiſſariſch an der
Volksſchule in Mainz, eine Lehrerſtelle an der Volksſchule zu
Mainz mit Wirkung vom 1. März 1934 an am 9 März 1934 dem
Lehrer Richard Nolde zu Nieder=Wöllſtadt, Kreis Friedberg,
eine Lehrerſtelle, an der Volksſchule zu Nieder=Mörlen, Kreis
Friedberg, mit Wirkung vom 16. April 1934 an.
In den Ruheſtand verſetzt werden auf Nachſuchen: der
Stu=
dienrat an den Techniſchen Lehranſtalten in Offenbach Karl
Wag=
ner unter Anerkennung ſeiner dem Staate geleiſteten Dienſte und
unter beſonderer Würdigung des im nationalen Intereſſe
bekun=
deten Opferſinns; durch den Herrn Reichsſtatthalter in Heſſen auf
Vorſchlag der Heſſiſchen Regierung der Miniſterialkanzleiinſpektor
bei der Miniſterialabteilung 1e. Juſtiz, des Heſſiſchen
Staats=
miniſteriums Heinrich Schröder unter Anerkennung ſeiner dem
Staate geleiſteten langjährigen treuen Dienſte; am 13. März 1934
der Reallehrer an der Oberrealſchule zu Grünberg Rudolf
Kohl=
bach, beide mit Wirkung vom 1. April 1934 an.
Umgewandelt wurden: am 12. März 1934 die auf Grund des
4 des Geſetzes zur Wiederherſtellung des Berufsbeamtentums
vom 7. April 1933 (RGBl. I S. 175) erfolgten Entlaſſungen der
Lehrerin an der Berufsſchule zu Neu=Iſenburg. Kreis Offenbach
a. M., Hedwig Jacobi mit Wirkung vom 1. April an und des
Kammermuſikers bei dem Heſſiſchen Landestheater in Darmſtadt
Karl Jäger mit Wirkung vom 1. Januar 1934 an in
Verſetzun=
gen in den Ruheſtand auf Grund des 8 3 des vorgenannten
Ge=
ſetzes; des Gewerbelehrers an der Berufsſchule zu Rüſſelsheim,
Kreis Groß=Gerau, Chriſtoph Chriſtian Hummel, mit Wirkung
vom 1. November 1933 an in eine Verſetzung in den Ruheſtand
uf Grund des 8 6 des vorgenannten Geſetzes in Verbindung mit
Nr. 1 des Aenderungsgeſetzes hierzu vom 23. Juni 1933 (RGBl. I
5. 389).
Reichsfinanzverwaltung — Landesfinanzamt Darmſtadt.
Steuer=
amtmann Caſſelmann vom Finanzamt Langen (Bsz.
Darm=
ſtadt) wurde in den dauernden Ruheſtand verſetzt.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Stadtbücherei. Am Mittwoch, den 21. März 1934, iſt die
Ausleihe geſchloſſen.
— Heſſiſche Erfinder. Auszug aus dem Patentblatt vom
15. März 1934. A. Patentanmeldungen. Georg Roth,
Darmſtadt: Verfahren und Vorrichtung zum Weichmachen von
Bettfedern. Dr. Ing. Ernſt Hueter, Darmſtadt: Ruhender
Fre=
quenzwandler mit in Stern geſchalteten Primärwicklungen. Dr.=
Ernſt Hueter, Darmſtadt: Ruhender Frequenzwandler mit
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ern geſchalteten Primärwicklungen. Carl Schenck.
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Doppelpenderneigungswaage. — B. Erteilte Patente. C. H.
Boehringer Sohn Akt.=Geſ. Nieder=Ingelheim a. Rh.: Verfahren
zur Darſtellung von Ketonen der Pyridin=Chinolinreihe Sebaſtian
Seitner, Alzey: Schalteranordnung bei elektriſchen Maſchinen.
Gafſpiel der „Banda Fasciſta”
Die Bewohner der Abruzzen haben altes Muſikantenblut in ihren
Adern. Schon ſeit alten Zeiten beſitzen die kleinen und großen
Städte dieſes romantiſche Gebirges ihre eignen Muſikkapellen. Um
dieſe alte Tradition der Abruzzenbewohner auch in unſerer Zeit
weiterleben zu laſſen und in ein neues Gewand zu kleiden, wurde
im Dezember 1927 vom „Dopovaloro Provinciale‟ (Fasciſtiſche
Feierabend=Organiſation) das Muſikkorps der Stadt Chieti
ge=
gründet und ſofort der 136. Miliz=Legion einverleibt. Es war dies
der erſte Verſuch, eine Muſikkapelle in die Miliz einzureihen. Er
glückte in jeder Beziehung, und bald war das Orcheſter die
be=
kannteſte und beliebteſte italieniſche Muſikkapelle. Beſonderen
Er=
folg hatte die Kapelle im Februar 1928 in Neapel unter der
da=
maligen Leitung von Anapo Antelli.
Im Jahre 1929 übernahm der jugendliche Dirigent C. M.
Va=
lenti Domenico die Leitung, die auch heute noch in ſeinen ſicheren
und bewährten Händen liegt. Unter ſeiner Führung trug das
Orcheſter übrigens im April 1929 bei dem muſikaliſchen
Wett=
bewerb, den die Dopolavoro ausgeſchrieben hatte, den Sieg davon.
Nun folgte eine Reihe von Wanderjahren, die durch faſt alle
Städte Italiens führten. Wo die beliebten Muſiker hinkamen, in
Peſaro Predappio und Forli (der Heimat des Duce), in Mittel=
und Süditalien, überall wurden ſie warm empfangen.
Im 9. Jahre der fasciſtiſchen Zeitrechnung beſuchten ſie die
großen Städte des Nordens: Bologna, Mailand, San Remo,
Ri=
mini uſw. Ueberall gab es ſtürmiſchen Applaus und überall war
ſich die Kritik über die hervorragenden Fähigkeiten des Orcheſters
einig. In Rom durfte die Kapelle anläßlich der 4. italieniſchen
Sportmeiſterſchaften vor Muſſolini ſelbſt muſizieren, und damals
ſprach der Duce dem Maeſtro Valenti ſeine höchſte Anerkennung
aus.
Als beſondere Auszeichnung wurde das Muſikkorps von Chieti
auch im folgenden Jahr zur Feier des zehnjährigen Beſtehens der
fasciſtiſchen Herrſchaft nach Rom berufen
Ebenſo tätig war das Orcheſter im Jahre 11 der fasciſtiſchen
Zeitrechnung, dem 6. Jahr ſeines Beſtehens. Der Schluß des
Jah=
res ſah die Banda Fasciſta wieder mit mehreren erfolgreichen
Konzerten in der italieniſchen Hauptſtadt, anläglich des
zwölf=
jährigen Jubiläums des Fasciſtenmarſches nach Rom.
Zur Zeit befindet ſich die Kapelle auf einer Tournee durch
Deutſchland, bei der ſie am Freitag, den 23. März, auch für ein
einmaliges Gaſtſpiel in Darmſtadt eintreffen wird. Das Konzert
findet am Freitag im Großen Haus des Heſſiſchen Landestheaters
ſtatt.
— Feierlicher Empfang der Banda Fasciſta. Die „Banda
Fasciſta” trifft am Freitag, den 23. März, um 12.30 Uhr. vor
dem Landesmuſeum ein und wird dort durch Kreisleiter
Ober=
bürgermeiſter Wamboldt und einen Ehrenſturm der SA. ſowie
durch die Standartenkapelle feierlich empfangen. Die
Bevölke=
rung iſt zu dem Empfang der italieniſchen Gäſte eingeladen.
Heſſiſches Landestheater.
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Mitwoch21. März Anf. 18½, Ende 23 Uhr. Ringmiete 2. Vorſt.
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Preiſe 0.30— 5.50 Fetog g. März Anf. 20. Ende 22 Uhr. (Außer Miete),
Preiſe 0.50—3.50
„Banda Faseiſta‟. Kleines Haus Minceh
2f. März (Außer Miete).
Anf. 20. Ende 22½ Uhr.
Preiſe 0.70—3.80
Die große Chance. Dartee
22. März Zuſatzmiete II19
Anf. 20, Ende geg. 22 Uhr.
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Die Hochzeitsreiſe. Freitag
23. März Anf 20, Ende 22½ Uhr. (Außer Miete) dazu
Nummerkarten 151—250.
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Am Himmel Europas.
Nr. 79 — Seite 5
Abſchiedsfeier für Stadtpfarrer Vogel.
Führung die tiefgründige Auseinanderſetzung mit den geiſtigen
Epangeliſche Markusgemeinde.
Strömungen unſerer Zeit obliege, geführt durch die Kraft und
Unter einem beſonders günſtigen Stern ſtand am Sonntag
abend die Abſchiedsfeier, welche unſere beiden
Gemeinde=
vereine, Frau=
gel; vor ſeinem Eintritt in den Ruheſtand nach bald 36
jähri=
gem ſeelſorgeriſchen Wirken in der Darmſtädter Stadtgemeinde
veranſtaltet hatten. Die Vorſtände der beiden Vereine und alle
an Vorbereitung und Mitwirkung Beteiligten können mit größter
Genugtuung auf dieſe wohlgelungenen Feierſtunden als Lohn fü
ihre Mühe zurückſchauen. Die umfangreiche Feſtfolge verbietet es
leider, ſich in kurzem Rückblick mit dem einzelnen zu befaſſen.
Wenn wir hier aus dem reichen künſtleriſchen Rahmen, in dem ſie
gehalten wurde, die vier Reden des Abends vorausnehmen, ſo iſt
die Anſprache des Vorſitzenden Studienrat Gräber, zuerſt zu
nennen, der in feinſinniger Betrachtung die Beziehungen zwiſchen
Pfarrer Vogel und ſeiner Gemeinde umriß und dem Dank der
letzteren tiefempfundenen Ausdruck verlieh. Des weiteren ſprach
für den Kirchenvorſtand und die Gemeindevertretung Herr
Lau=
ſer, der auf die geſchichtliche Entwicklung der Markusgemeinde
im Oſten von Darmſtadt in den letzten vier Jahrzehnten unter
der unermüdlichen Arbeit von Pfarrer Vogel hinwies, wie außer
der Seelſorge unter Joh. Heinr. Wicherns Einfluß mehr und mehr
die ſoziale Arbeit das Maß der Kräfte im Pfarramt in Anſpruch
nahm, wie gerade unſer Gemeindepfarrer auf der Kanzel der
Stadtkirche das ſtärkende Wort ſeiner Predigten allen zahlreichen
Kirchenbeſuchern anſchaulich und wuchtig zu bieten wußte, mit
klarem Blick den Strömungen der Zeit nachgehend und aus der
Wirkung des Evangeliums heraus offene Herzen ſchaffend mit
hilfsbereiter Hand. — Eine ganz beſondere Note gewann der
Abend durch die Rede des Herrn Probſtes von Starkenburg, D
Müller, welcher einleitend ſeine Eigenſchaft als
Gemeinde=
mitglied der Markusgemeinde unterſtrich. Es gäbe keinen
höhe=
ren Sinn des geiſtlichen Amtes, keinen höheren Sinn der Arbeit
des Geiſtlichen, als das lebendige Echo in den Herzen der
Ge=
meindemitglieder, wie es an dieſem Abend ſich ausweiſe. Ueber
das Perſönliche und Oertliche hinausgehend, das hier in der
Er=
füllung des geiſtlichen Amtes über ein Menſchenalter auf
derſel=
ben Kanzel, in derſelben Gemeinde liege, wies der Herr Probſt
auf die Generation von evangeliſchen Theologen hin, der der heute
Gefeierte entſtamme. Aus der Zielſetzung dieſer führenden
Theo=
logen ergebe ſich in der Gegenwart das Eintreten der
evangeli=
ſchen Kirche in allem kulturellen Leben für das Evangelium Jeſu
Chriſti. Führung und wirkliche Gemeinſchaft ſeien heute die
bei=
den Richtungspunkte für den evangeliſchen Pfarrer und die
evan=
geliſche Gemeinde; daraus ergebe ſich eine Gemeinſchaft des
Glau=
bens und der Liebe, mit der die Reformation in die Tat umgeſetzt
und der Gemeindegedanke richtig erfaßt werde. Während der
die Wahrheit des Evangeliums, gewinne die chriſtliche
Gemein=
ſchaft z. B. zwiſchen Elternhaus und Gemeinde ihren Sinn und
ihre Kraft aus eben demſelben Evangelium. Eine lebendige
Gegenwartsgemeinſchaft laſſe wichtige kirchliche Linien der
Seel=
ſorge und Gegenwartsnahes und Notwendiges erkennen. Das
neue Gemeinſchaftsgefühl ſchaffe Arbeitskraft und geiſtige
Elaſti=
zität. — In ſeiner Erwiderung auf alle von aufrichtiger
Ver=
ehrung und Dankbarkeit erfüllten Anſprachen ging Pfr. Vogel
aus von dem Wort des Hans Sachs: „Euch macht Ihr’s leicht,
mir macht Ihr’s ſchwer, gibt Ihr mir Armen zu viel Ehr!” Neben
tiefernſten Ausführungen wußte er die Abſchiedsſtimmung durch
echten Humor, deſſen nur eine ernſte Lebensauffaſſung fähig iſt,
zu verklären. Er erzählte von Jugend und Lebensgang, und von
Ausbildung zum Amt, von Arbeit und Mühe, von Erfahrungen
treuer Gemeinſchaft, und bat, Fehler und Verſäumniſſe zu
ver=
zeihen, wie auch er niemandem etwas nachtrage. Herzliche Worte
widmete der Herr Pfarrer allen ſeinen Mitarbeitern und
Hel=
ferinnen für ihre nie verſagende Treue und Opferfreudigkeit und
ſchloß mit der Bitte an ſeine Gemeinde, feſtzubleiben in der
täti=
gen Liebe zum neu gewonnenen Vaterland und zu unſerer
evan=
geliſchen Kirche als der Pflegeſtätte weltüberwindenden Glaubens
und rechter Opferwilligkeit für unſer liebes deutſches Volk.
Die Reihe der Anſprachen war eröffnet worden durch den
Vor=
trag zweier tiefempfundener Dichtungen, die eine verfaßt und
vorgetragen von Herrn Auguſt Wamſer; die andere, gedichtet
von Herrn Verwaltungsamtmann Goebel, geſprochen von Herrn
Rechnungsdirektor Zulauf, — beide ein Ausdruck echter
Ver=
ehrung und Liebe für den ſcheidenden Pfarrer. Für die
muſika=
liſchen Darbietungen hatten ſich vorzügliche Kräfte in ſelbſtloſer
Weiſe zur Verfügung geſtellt: Fräulein Erika Hahn ſang eine
Arie von J. S. Bach: „Mein gläubiges Herze”, Herr Opernſänger
Biſchoff zwei Monologe aus Wagners „Meiſterſingern”, ein
junger talentvoller Geiger, der Tertianer Kehr, ſpielte
Beetho=
ven und Händel, zwei ehemalige Konfirmanden trugen
gemein=
ſam Duette für Geige und Klavier vor; Frau Prof. Kleinen
bewährte ſich wieder als ganz, hervorragende Begleiterin der
Soliſten. Alle Darbietungen ſtanden auf künſtleriſcher Höhe und
löſten begeiſterten Beifall aus. Den gemeinſamen Schlußgeſang
des Chorals „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren”
begleitete Herr Pfarrer Vogel zum würdigen Abſchluß ſelbſt
auf dem Flügel. — So bleibt dieſe ſchöne Abſchiedsfeier für den
ſcheidenden Gemeindepfarrer wie für ſeine dankbare Gemeinde
eine dauernde Erinnerung, die aus der ſchmerzlichen Trennung
des Augenblicks als ein freundliches Wahrzeichen für das
ein=
mütige Zuſammenwirken aller ihrer Schaffenskräfte zu gutem
Gottvertrauen weit in die Zukunft hinüberführt.
Sch.
Das Finanzamt und die Finanzkaſſe bleiben heute von
10 Uhr ab für den Verkehr mit Steuerpflichtigen geſchloſſen.
— Die Geſchäfte des Einzelhandels von 10.30 bis 12 Uhr
ge=
ſchloſſen. Um allen Volksgenoſſen die Möglichkeit zu geben, an den
Veranſtaltungen anläßlich der Arbeitsſchlacht teilnehmen zu
kön=
nen, ſind die Geſchäfte des Einzelhandels heute, Mittwoch, den
21. März, in der Zeit von 10.30 bis 12 Uhr vormittags geſchloſſen.
bleibt heute aus Anlaß der Führerrede von
10.A5 bis 12 Uhr
geschlossen.
Der Verlag
— Heimabende für ortsfremde junge Mädchen (
Freundinnen=
heim), Sandſtr. 24. Jeden Donnerstag, abends 8.15—10 Uhr:
Zu=
ſammenkunft. Jeden erſten und dritten Mittwoch im Monat:
Gymnaſtik. Leitung: Frl. Irmgard Pätzold. Jeden zweiten und
vierten Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden.
Donners=
tag, den 22. 3. 34: Einer für den Andern.
Wir bitten unſere verehrten Leſer, ſoweit ſie ſich an der
Töſung der Preisfrage beteiligen, die Antworten in folgen=
dem Schema einzutragen und bis 25. März an die Ge=
ſchäffsſtelle des Darmſtädter Tagblatt, Darmſiadt, Rhein=
ſiraße 23, einzuſenden.
Die Bilder ſtellen dar: 1 2. 3 4 5 6 2 8 9 10 17 12
Rückgabe der Sammelbüchſen
für den Zwillingspfennig.
Die Geſchäftsinhaber von Darmſtadt, in deren Geſchäftsräumen
Sammelbüchſen für den Zwillingspfennig aufgeſtellt ſind, werden
höflichſt erſucht, die Sammelbüchſen bis ſpäteſtens 25. März
1934 in den Geſchäftsräumen des Winterhilfswerks, Wilhels
minenſtraße 34, Erdgeſchoß, zurückzugeben.
Die Heſſiſche Bildſtelle in Darmſtadk
bringt gegenwärtig für die Volks= und höheren Schulen von
Darmſtadt in Form von Unterrichtsvorführungen als erſte Stelle
in Deutſchland ein Schmaltonfilmprogramm in die Schulen
her=
ein, das bei den Schülern außerordentlichen Anklang findet. Iſt
ſchon der Schmaltonfilmapparat an ſich ein kleines techniſches
Wunderwerk, das Staunen erregt, ſo iſt es noch mehr ſeine
Lei=
ſtungsfähigkeit in Bild und Ton, die ſich kaum von der des
Licht=
ſpielhauſes unterſcheidet. Es ſoll damit von den
Schulfilmvor=
führungen das Lichtſpielhaus nicht ausgeſchaltet werden, ſondern
alle Möglichkeiten für die jetzt nach der Abſicht des
Reichspro=
pagandaminiſteriums öfters in die Schulen zu tragenden
Film=
vorführungen erſchöpft werden. Schon die Beſchränkungen, die
dem Umkopieren von Filmen auf Schmaltonfilm auferlegt ſind,
bürgen dafür, daß dem Lichtſpielhaus, nicht eine unangebrachte
Konkurrenz ſeitens des Schmaltonfilmapparates entſteht.
Das von der Bildſtelle vorgeführte Programm bringt zuerſt
einen prächtigen, lebensvollen, ſtummen Film aus dem
Frank=
furter Zoo, der ſich ſehr liebevoll mit den vier Menſchenaffen
be=
faßt. Ein ſehr äſthetiſch aufgemachter Tonfilm führt als
Unter=
richtsfilm in die „Wunderwelt des Teiches” mit ſeinem
vielſei=
tigen Leben ein und zeigt auch an feingelungenen
Mikroaufnah=
men die Wunder der Kleintierlebewelt. Zwei politiſche
Propa=
gandafilme „Unſere Hunderttauſend”, (Reichswehrfilm) und
„Schulkreuzer Königsberg” ſollen in der Jugend Verſtändnis
und Begeiſterung wecken für Deutſchlands Forderungen auf dem
Gebiete der Wehrhaftmachung unſeres Volkes und werben für
den Gedanken der Seegeltung Deutſchlands. Die äußerſt
lebens=
volle Art, mit der die Ausbildung und das Leben unſerer
Reichs=
wehr= und Marineſoldaten zur Darſtellung gelangt, erregen bei
unſerer Schuljugend helle Begeiſterung, ſelbſt bei den Mädchen.
Die Vorführungen finden in den Turnhallen und Aulen der
ein=
zelnen Schulen ſtatt. Es müßte jetzt noch eines erreicht werden,
entweder, daß die Stadt die Koſten für die Vorführungen ſelbſt
übernimmt, oder dieſe durch Anſchaffung von einem oder zwei
Schmaltonfilmapparaten und Uebernahme der Filmleihgebühren
ſo vermindert daß der Film als techniſches Lehrmittel ſo wie jedes
andere (phyſikaliſcher Verſuch, Radio uſw.) Lehrmittel den
Kin=
dern koſtenlos dargeboten werden könnte. Dieſes Ziel iſt
anzu=
ſtreben. Die Lehrerſchaft würde dieſe Löſung geſchloſſen mit
Freu=
den begrüßen, und die Heſſiſche Bildſtelle würde ſich allgemeinen
Dank verdienen, wenn ſie auf dieſe Löſung hinausarbeiten wollte.
— Gaſtſpiel Carl Napp für die Hitler=Jugend. Der bekannte
Komiker Carl Napp, der mit ſeiner 22 Mann ſtarken Truppe
zur=
zeit im hieſigen Orpheum gaſtiert, gab Montag nachmittag für
die HitlerJugend eine koſtenfreie Sondervorſtellung. Im
Rah=
men eines für die Jugend zugeſchnittenen Programms, das eine
Fülle köſtlichen Humors aufwies und die Jungen und Mädel nicht
aus dem Lachen brachte, hatte er für allerlei Ueberraſchungen
(warme Würſtchen, Windbeutel, Oſterhaſen und Oſtereier)
ge=
ſorgt. Es war ein Nachmittag der Freude und Begeiſterung ſe
recht für die Jugend, die dann auch reichen und herzlichen Beifall
ſpendete und ſo den Künſtlern ihren Dank abſtattete.
— Der Landesverbandsbezirk Heſſen des RDBW. (
Reichsein=
heitsverband Deutſcher Bücherreviſoren und Wirtſchaftsprüfer
V.) iſt errichtet. Landesverbandsleiter iſt der Kollege Wilhelm
Roſſel, Wiesbaden, Schwalbacherſtr. 36. Die Aufgabe des
Landes=
verbandes iſt die Zuſammenfaſſung aller Berufsangehörigen und
ihre Schulung zu nationalſozialiſtiſcher Wirtſchaftsauffaſſung im
Sinne des § 2 der Satzungen. Die Errichtung des Bezirks iſt
gleichzeitig anzuſehen als eine vorbereitende Maßnahme zur
Bil=
dung der Fachſchaft für das Buch= und Wirtſchaftsprüferweſen in
der Reichsbetriebsgruppe „Freie Berufe” in der Deutſchen
Ar=
beitsfront. Die Mitgliedſchaft kann durch Meldung bei dem Lan=
Alles in
en Osterputa enviehlen de Fachdtogeren
Boden- und Linoleurn-Relnigungsrnittel, Salrnlakgelst Terpentinöl, Panamaspäne, Leinöl,
staub-
freles Fußbodenöl, schnelltrocknende und hochglänzende, nicht glättende Fußboden- und
Treppenpolltur, Bodenwichse, Bernstelnlacke, Bodentücher, Fensterleder, Schwämme usw.
1424
bester Oualität von der Fachdrogeriel
Seite 6 — Nr. 79
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 21. März 1934
Was iſt die NS. Volkswohlfahrk ?
Die NS.=Volkswohlfahrt iſt nach Verfügung des Führers
vom 3. Mai 1933 und nach Anordnung der Parteileitung vom
Juli 1933 die zuſtändige oberſte Stelle der NSDAP. für alle
Fragen der Wohlfahrt und Fürſorge
Sie hat die Führung der freien Wohlfahrtspflege und erläß=
Richtlinien und Anweiſungen für die gemeinſamen Aufgaben. Die
NS.=Volkswohlfahrt iſt ferner Dachorganiſation für Wohlfahrts=
und Selbſthilfeverbände. Die NS.=Volkswohlfahrt führt die
Reichsgemeinſchaft der freien Wohlfahrtspflege, der der „
Zentral=
ausſchuß der Inneren Miſſion”, der Caritas=Verband und das
deutſche Rote Kreuz angehören. Sie übernimmt die
Geſundheits=
deutſchen Volkes.
führung d
Die NS.=Volkswohlfahrt iſt hiernach die bleibende
national=
ſozialiſtiſche Organiſation, die ſich aus ſtändigen Mitgliedern
zu=
ſammenſetzt und feſte Beiträge erhebt.
Mitglied der NS.=Volkswohlfahrt kann nicht nur der Ange=
AP., ſondern jeder unbeſcholtene Angehörige des
hörige der Né
ebensjahr vollendet hat, werden.
deutſchen Volkes, der das 2
Jedes Mitglied der NSDAP hat die moraliſche Pflicht di
Mitgliedſchaft der NS.=Volkswohlfahrt zu erwerben. Der
Min=
ſeträgt monatlich 50
deſtbeitrag für Mitglieder der NSDAP.
Reichspfennig, für Nichtparteigenoſſen 1.— RM.
Kampfwoche gegen die Verſchandelung
unſerer Heimal.
Am 21. März wird im ganzen Deutſchen Reich eine
Kampf=
woche gegen die Verſchandelung der deutſchen
Heimat einſetzen, die vom Reichsbund Volkstum und Heimat
zuſammen mit der NS. Gemeinſchaft „Kraft durch Freude”
ver=
anſtaltet wird. Allen Volksgenoſſen in Stadt und Land ſoll in
dieſen Tagen durch Wort und Schrift, durch Beiſpiel und
Gegen=
beiſpiel der Blick", geſchärft werden für jene Aeußerungen einer
liberaliſtiſchen Unkultur, durch die unſere heimiſche Landſchaft
entſtellt worden iſt.
In der Landſchaft, als der Wiege unſeres Volkstums,
wur=
zeln zutiefſt Seele und Gefühl unſeres Volkes. Unſere heimiſche
Landſchaft gehört uns allen gleichermaßen; aber wie hat man in
der vergangenen materialiſtiſchen Zeit in unſerer ſchönen
gott=
geſpendeten Landſchaft gehauſt und ſie verunſtaltet! Es ſtarben
ſtolze Bäume ringsum in den Landen, die Hecken fielen der
Rode=
hacke zum Opfer, und überall macht ſich die Landſchaftsreklame mit
ihren tauſendfältigen dreiſten Entgleiſungen breit. Skrupelloſer
Geſchäftsſinn, dem nichts heilig und achtenswert erſcheint als der
Eigennutz, u id aſphaltgeborene Naturentfremdung ſind die
Haupt=
triebkräfte, die — in ihrer Wechſelwirkung einander unterſtützend
und ſteigernd — die immer weiter um ſich greifende
Verſchande=
lung und Verrummelung heraufbeſchworen haben. So trägt
unſere Heimat in Dorf und Stadt, den Wäldern und Flüſſen über
I in ihrem Antlitz noch die Spuren eines Zeitalters, das der
Aufbruch der Nation endlich ſiegreich überwunden hat.
Jetzt gilt es, bei allen Volksgenoſſen das Bewußtſein für die
Verantwortung zu ſchärfen, die ſie für die Sauberhaltung der
deutſchen Landſchaft aus dem Geiſte nationaliſtiſchen
Landſchafts=
ſtrebens heraus tragen. Jetzt gilt es den Schmutz, den dieſes
eigennützige, gefühlloſe Denken und Handeln verurſachte,
allent=
halben zu beſeitigen. Darum Kampf den Auswüchſen
der Außenreklame und den Verrummelungen
des Heimatlandes!
An der Säuberung unſerer Heimat müſſen alle Volksgenoſſen
mithelfen! Die Schutthaufen, die ſich — das Landſchaftsbild
ent=
ſtellend — überall emportürmen. müſſen verſchwinden. Wer durck
Papierreſte und dergleichen Ausflugsorte verſchönen zu müſſen
glaubt, muß öffentlich gebrandmarkt werden. Alte längſt
ver=
geſſene Reklameſchilder, ſofern ihre Beſeitigung im Rahmen der
geſetzlichen Möglichkeiten erfolgen kann, müſſen verſchwinden.
Jeder muß mithelfen im Kampf um die Reinhaltung unſerer
Heimat! Eine neue Geſinnungskultur muß ſich anbahnen, derer
vornehmſtes Gebot es iſt. die Natur zu achten und nicht zu
ent=
heiligen oder zu entwürdigen. Hieran mitzuwirken iſt heiliger
Dienſt an der Volksgemeinſchaft. Es geht um ſeeliſches Gut, um
die Zukunft der Heimat.
— Ein intereſſantes altes Erbhofwappen iſt für nur drei Tage
im Schaufenſter von Bergſtraeßers Hofbuchhandlung, W.
Klein=
ſchmidt, in der Peter=Gemeinder=Straße ausgeſtellt. Das
Wap=
pen das von der Künſtlerhand unſeres Meiſters A. M. Schwindt
tach erhaltenen Urkunden, dem Eigenzeichen des Hofes, einer
Sigrune, und alten Grabſteinen zuſammengeſtellt wurde, gibt in
prachtvoller Verbindung mit der eigentlichen Wappenzeichnung
einige Textzeilen aus der älteſten erhaltenen Urkunde von 1481,
während die Familie ſich noch weſentlich weiter zurückverfolgen
äßt. Der Originaltext lautet: „in unsen erue huse unde gude ton
buttele by oldenhuntorpe dar nu vppe unde inne wanet hynrick
wichmanns unde syn echte wyff anno domini 1481 in die petri eb
pauli apostolorum: In unſer heutiges Deutſch übertragen heißt
das: „in unſerem Erb=Hauſe und =Gut zum Bühl (Hügel) bei
Altenhuntorf —da nun auf und drinne wohnet Heinrich
Wich=
mann’s (Sohn) und ſein Eheweib Anno Domini 1481, am Tage
der Apoſtel Peter und Paul.
— Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde 1846. Ueber 150
Vereinsfunktionäre hatten den Kneipſaal der
Woogsplatzturn=
halle gefüllt, als Oberturnwart Biſchoff, der Leiter des
Tech=
niſchen Ausſchuſſes, den erſten Amtswalterappell
des
neuen Vereins eröffnete, der mit dem Liede „Der Gott, der Eiſen
wachſen ließ” eingeleitet wurde. In ſeiner Begrüßung appellierte
Oberturnwart Biſchoff an alle Mitarbeiter, nunmehr mit
dop=
pelter und vereinter Kraft, an das Werk zu gehen, damit in
Darmſtadt das Ziel erreicht werde, das dem neuen Verein und
ſeinem Führer ſeit langem vorſchwebt. Nunmehr ergriff der Ver=
1 einer
einsführer, Verwaltungsdirektor Löwer, das Wort
grundlegenden Anſprache über die zukünftige Arbeit. Dienſt
m Volke in engſter Zuſammenarbeit mit der
SA. und JH. waren die Gedanken ſeiner hervorragenden,
tief=
gründigen Ausführungen. Dienſt im Turnen und Sport bedeute
Pflichterfüllung bis zum äußerſten, und in dieſem Sinne werden
zukünftig ſämtliche Vereinsfunktionäre verpflichtet werden. Nad
den mit Beifall aufgenommenen Worten des Vereinsführers gab
der techniſche Leiter die Abteilungsführer bekannt, die wiederum
ihre Mitarbeiter zu ernennen haben. Alsdann ergriff der Preſſe=
und Werbewart Grieß das Wort zu einer kurzen Ausführung
über die Werbearbeit des Vereins. Die Oeffentlichkeit erwarte
von dem neuen Verein beſondere Leiſtungen auf allen Gebieten
und dieſe Erwartung dürfe unter keinen Umſtänden eine
Ent=
täuſchung erleiden. Die Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde
1846 wird in dieſem Jahre mit einer größeren Anzahl von
Groß=
veranſtaltungen hervortreten, die mit der Kraft des ganzen
Ver=
eins getragen werden.
NSKOV. In der Turnhalle der Beſſunger Turngem
fand der 2. Kameradſchaftsabend des Stützpunktes II der NSK
OV. Darmſtadt ſtatt. Die ſehr gut beſuchte Verſammlung wurde
durch Mitglieder der Kapelle Greilich mit flotten Märſchen
ein=
geleitet. Anſchließend begrüßte Kamerad Traum mit herzlichen
Worten die Anweſenden. Es folgten dann Geſangs= und
Muſikvor=
träge des Chors der Beſſunger Mädchenſchule unter Leitung von
Herrn Lehrer Becker, ſowie der Spielgruppe dieſer Schule unter
Führung von Fräulein Aßmuth. Die Darbietungen fanden größten
Beifall und Anerkennung unter den begeiſterten Zuhörern. Bez.=
Obmann Pg. Schab ſchilderte dann mit beredten Worten die
Ka=
meradſchaft während des Krieges und ermahnte zum Zuſammen
halten im Sinne des großen nationalſozialiſtiſchen
Kameradſchafts=
gedankens, Köſtlich war das Zwiegeſpräch zwiſchen Stadt= und
Landmädchen, geſchickt vorgetragen von zwei Schülerinnen der
Beſſunger Mädchenſchule, und die hübſche Aufführung des
Holz=
ſchuhtanzes aus Zar und Zimmermann von einer
Mädchen=
gruppe der vorgenannten Schule unter der ſicheren Leitung von
Fräulein Page. Die Tanzaufführung gefiel derart, daß ſie
wie=
derholt werden mußte. Nicht unerwähnt bleibe das ſchone
Ban=
doniumſpiel eines Siebenjährigen, deſſen Vorträge großen Beifall
fanden. Bei Marſchmuſik und frohen Rheinliederpotpourris flogen
nur ſo die Stunden dahin.
Sichttt Bau einent dreiftag
mit der Luft=Hanſa nach Mannheim
durch den Kauf von WHW.=Oſtereiern!
Rhein=-Mainiſcher Garankieverband.
Der Rhein=Mainiſche Garantieverband, der auf Veranlaſſung
des Treuhänders der Arbeit für das Wirtſchaftsgebiet Heſſen,
Herrn Dr. Lüer, Frankfurt a. M., ins Leben gerufen worden
iſt, iſt eine gemeinnützige Einrichtung zur Förderung von
Arbeits=
gelegenheiten zwecks Milderung der Arbeitsloſigkeit. Er ermöglicht
die Finanzierung von Arbeitsbeſchaffungsaufträgen durch
Ueber=
nahme der Garantie für Kredite, welche bei einer Bank, einer
pparkaſſe oder einer Kreditgenoſſenſchaft nachgeſucht werden, vor
dieſer jedoch mangels ausreichender bankmäßiger Sicherheiten oder
ſonſtiger Vorausſetzungen im allgemeinen nicht gewährt werden
können. Die Kredite ſollen im einzelnen Fall 5000 RM. nicht
überſteigen; ſie werden in Wechſelform gegeben und ſind im Laufe
von zwei Jahren zurückzuzahlen. Eine Garantierung von feſter
Hypotheken und Dauer= (Anlage=) Krediten iſt nicht möglich.
Da viele Handwerker, Hausbeſitzer und Gewerbetreibende für
vorliegende Arbeitsaufträge, Hausinſtandſetzungen,
Wohnungs=
umbau, Wohnungs=Teilungen und ſonſtige Umbauarbeiten uſw.
dringend Kredit benötigen, ſeien ſie auf die durch den
Garantie=
verband geſchaffene Möglichkeit einer erweiterten Kreditaufnahme
hingewieſen. Die Kreditgeſuche ſind nicht unmittelbar an den
Ga=
rantieverband, ſondern an ein dieſem angeſchloſſenes Kreditinſtitut
(Bank, Sparkaſſe oder Kreditgenoſſenſchaft) zu richten, das ſie
be=
arbeitet und an den Garantieverband weiterreicht. Weitere
Aus=
künfte und Formulare für die Kreditanträge ſind bei den
Kredit=
inſtituten erhältlich.
Deutſche Arbeitsſchlacht — deutſche Werbung!
Ein Lichtbildervortrag bei den Darmſtädter Werbefachleuten
der NSRDW. wurde geſtern im Reichshof veranſtaltet. Schon
die Begrüßungsworte des Ortsgruppenleiters Senft
unterſtrei=
chen die Aufgaben, die jedem einzelnen, insbeſondere auch der
Ge=
ſchäftswelt, bei der bevorſtehenden Arbeitsſchlacht erwachſen. Dann
ergriff der ſtellvertretende Ortsgruppenleiter, Pg. Raykowſki,
das Wort. Mit großen Strichen gezeichnet, entſtand ein plaſtiſches
Bild der vorjährigen Arbeitsſchlacht. Eindrucksvolle Lichtbilder
riefen zunächſt die Erinnerung an geweſene Zeiten wach. Dann
begann der Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit. Der Führer
er=
kennt klar, daß Arbeitsbeſchaffung die Schickſalsfrage des
deut=
ſchen Volkes iſt. Statiſtiſche Darſtellungen und Photo=Aufnahmen
gaben einen klaren Ueberblick über das Geleiſtete. Bauwirtſchaft
Hauswirtſchaft, Reichs=Autobahnen, Meliorationsarbeiten,
Ar=
beitsdienſt, Bauernſiedlung uſw. waren die einzelnen Etappen
die in Wort und Bild geſchildert wurden. Dann folgte der
zweite Teil, die Beziehungen zur Werbung. An Hand zahlreicher
Beiſpiele, genannt ſeien nur Eheſtandsbeihilfe und Elektrofront
verſtand es der Redner anſchaulich darzulegen, wie aus privater
Initiative entſtandene Werbung das Wollen der Regierung
unterſtützt. Am Ende der Ausführungen ſtand die Frage „Was
iſt deutſche Werbung?”. Nicht auf Aeußerlichkeiten, wie
Fraktur=
ſchrift und Hakenkreuze, kommt es an, ſondern auf den Geiſt. vor
dem die Werbung beſeelt iſt. Die mit jugendlichem Schwung und
außerordentlicher Prägnanz vorgetragenen Ausführungen
hinter=
ließen bei den Anweſenden ſichtlich einen nachhaltigen Eindruck.
Ortsgruppenleiter Senft faßte in ſeinem Schlußwort das
Ergeb=
nis des Vortrags noch einmal zuſammen und ergänzte Raykowſkis
Ausführungen durch ein paar weitere Beiſpiele. Dann ſchloß er
den offiziellen Teil des Abends mit einem warmen Appell an
die Geſchäftswelt, die Maßnahmen der Regierung durch
perſön=
liche Aktivität in der Werbung zu unterſtützen, und es iſt nur zu
wünſchen, daß dieſer Appell auch in Darmſtadt ein ſtarkes Echo
findet
Kaffee Sag
T
macht den besten Mokka=
Aus den Darmſtädter Lichtſpieltheakern.
Reſi.
* Franz Schmid, der bekannte erſte Bezwinger der
Matter=
horn=Nordwand, zeigt zuſammen mit dem Münchener Bergſteiger
Walter Krieger in einem hochalpinen Tonfilm „Die Gip
felſtürmer
ganz ausgezeichnetes Klettern, deſſen Kühnheit
die Zuſchauer ſtark in Atem hält. Alle Gefahren, die verwegenen
Bergbezwingern begegnen können, haben die beiden Gipfelſtürmer
zu beſtehen: Steinſchlag, Wetterſchlag, ein bewundernswert fin=
gierter Abſturz, tollkühne Sprünge bringen immer neue
Span=
nungsmomente. Ganz ſelbſtverſtändlich ſind mit dieſem Filn
herrliche Naturaufnahmen verbunden, die die Majeſtät der
hoch=
alpinen Landſchaft in immer neuen eindrucksvollen Bildern au
den Beſchauer wirken laſſen. Eine liebenswürdige Handlung mit
allerlei luſtigen Einfällen, und eine Reihe beſter Filmkünſtler
macht ſich um die gefährliche, aber mit Erfolg durchgeführte
Berg=
beſteigung verdient. Der unter großen Schwierigkeiten gedrehte
Film ſtellt ſpörtliche und künſtleriſche Höchſtforderungen an die
Hauptdarſteller und bedingt zweifellos Einpaſſen aller Mitwir
kenden in die Handlung, und all dieſe Vorausſetzungen ſind hier
gegeben. — Ein ſehr umfangreiches Beiprogramm, insbeſondere
ein intereſſanter Film vom Segelflug, geht den „Gipfelſtürmern”
voraus.
— Eine kirchenmuſikaliſche Paſſionsfeier findet heute,
Mitt=
woch, in der Johanneskirche ſtatt. Mitwirkende ſind Frau Dratl
(Sopran), Frl. Dornbuſch (Violine), Herr Horſt (Cello) und
Herr Organiſt Niebergall (Orgel)
— Für die bevorſtehende Wahl der Vertrauensräte in den
Betrieben ſind die Durchführungsverordnungen zum „Geſetz zur
Ordnung der nationalen Arbeit” unentbehrlich. Eine handliche
Ausgabe mit den neueſten amtlichen Erläuterungen erſchien im
Verlag Weidmann, Berlin.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquſitung beizufügen. Anonyme Anfragen warten
nichi beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechteverbindlichkeit.
M. in N.=M. Wenden Sie ſich an die Hauptabteilung III des
Reichsnährſtandes z. H
des Hauptabteilungsleiters Trumpf.
Ber=
lin W. 35, Tirpitzufer 78.
A. B. Rückſprache erwünſcht; werktags vormittags 8.30 Uhr
bei der Schriftleitung.
Aus der NSDAP.
Reichsleitung.
Der Stabsleiter beim Stellvertreter des Führers erläßt
fol=
gende Anordnung:
Die Anordnung des Stellvertreters des Führers vom 26. 2
1934 betr. das Tragen von Orden und Ehrenzeichen, wird durch
nachfolgenden Zuſatz, der vor Ziffer 3 einzufügen iſt, ergänzt
„Wird dies vom Führer an die Mitglieder mit der
Num=
mer 1—100 000 verliehene Ehrenzeichen getragen, ſo darf
da=
neben keines der von den einzelnen Gauleitungen
ausgegebe=
nen Ehrenzeichen für alte Kämpfer getragen werden; ſtets
wird alſo nur eine dieſer Auszeichnungen getragen.
Ferner iſt einzufügen bei den unter Ziffer 3 aufgeführten
Abzeichen:
„Freikorps=Pfeffer=Abzeichen”
„Das Abzeichen des Freikorps Epp darf nur von denjeni
gen getragen werden, die einen Berechtigungsausweis der Ge
ſchäftsſtelle des General von Epp. München, Reſidenz, beſitzen.”
Die Gauführung des Winterhilfswerks.
Die Gauführung des Winterhilfswerks hat eine Bitte!
In Beilſtein, Kreis Dillenburg, bittet ein kranker Mann
im Alter von 40 Jahren, der durch Ischias ans Bett gefeſſelt
iſt, um einen Rollſtuhl, der mit den Händen fortbewegt werden
kann.
Gefällige Angebote ſind zu richten: An die Gauführung des
Winterhilfswerks, Frankfurt a. M., Taunusſtraße 11.
Schulungsabende finden ſtatt:
Freitag, 23. März. in Meſſel. Es ſpricht Kreisſchulungslei
ter Pg. Borchert. Anfang punktlich 8.30 Uhr. Lokal iſt dem
Kreisſchulungsleiter bekannt zu geben.
Ortsgruppe Steinberg.
Geſchäftszimmer jetzt Viktoriaſchule. Geöffnet
Diens=
tags und Freitags von 5—7 Uhr.
Ortsgruppe Beſſungen.
Sprechſtunden der Ortsgruppe jeden Dienstag und Freitag
von 19.15 bis 20.15 Uhr im Geſchäftszimmer, Eſchollbrückerſtr.
Die Parteigenoſſen werden gebeten, ihre Anliegen in dieſer
Zeit zur Sprache zu bringen.
Ortsgruppe Maintor.
Am Mittwoch, dem 21. März, findet um 20.30 Uhr ein
Zellenabend der Zelle 1 und 2 (Frankfurter=, Emil=, Irene=,
Bis=
marck= und Fuchsſtraße) ſtatt. Es iſt Pflicht jedes Parteigenoſſen
dieſer Zellen, zu erſcheinen. Gäſte können eingeführt werden.
NS.=Frauenſchaft der Ortsgruppe Beſſungen.
Der Frauenſchaftsabend findet dieſe Woche am
Donners=
tag, dem 22. März, abends 8.15 Uhr, im Lokal „Zum
Emil=
garten”, Beſſunger Straße 6, ſtatt.
NS.=Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Schloßgarten.
Es wird nochmals auf die von der Kreisverwaltung Darm
ſtadt der NS.=Volkswohlfahrt in den hieſigen Tageszeitungen
durchgeführte Werbung zur Kindererholungspfleg
hingewieſen. Die Vorausſetzungen ſind bekanntgegeben. Unſere
Amtswalter werden die Einwohner unſerer Ortsgruppe, die in
der Lage ſind, erholungsbedürftige Kinder und Jugendliche
koſtenlos aufzunehmen, in den nächſten Tagen mit
Einzeichnungs=
liſten aufſuchen. Wir bitten aber trotzdem die Volksgenoſſen
die bereit ſind, Kinder aufzunehmen, den Beſuch des
Amtswal=
ters nicht abzuwarten, ſondern ihre Meldung alsbald auf
ſerer Geſchäftsſtelle, Emilſtraße 1 (Städtiſches Altersheim)
ab=
zugeben.
NS.=Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Gutenberg.
Kindererholungspflege.
Diejenigen Volksgenoſſen unſerer Ortsgruppe, die koſtenlo
Freiſtellen zur Unterbringung erholungsbedürftiger Kinder zu
Verfügung ſtellen wollen, werden gebeten, das in der Geſchäfts
ſtelle, Alexanderſtraße 26 (ehem. 2. Polizeirevier)
vormittag=
zwiſchen 8 und 12.30 Uhr oder nachmittags zwiſchen 2.30 un
6 Uhr zu melden.
NS.=Frauenſchaft der Ortsgruppe 3, Rheintor.
Der nächſte Frauenſchaftsabend findet am Donnerstag, der
22. März. abends 8.30 Uhr, im Gaſthaus „Zur Eiſenbahn” ſtat
NS.=Lehrerbund, Kreis Darmſtadt, Arbeitsgruppe Höhere Schule
Am Mittwoch, dem 21. März, 16.25 Uhr
der Aula de
Realgymnaſiums Arbeitsſitzung. Tagesordnung: Vortrag von D
K. Müller: „Die Grundlagen nationalſozialiſtiſcher Erziehung
2. Verſchiedenes.
Die Mitglieder ſind zum Beſuch der Verſammlung ver
pflichtet.
Arbeitsgruppe Lichtbildweſen.
Arbeitsſitzung am Mittwoch, dem 21. März, 15 Uhr, im G.
werbemuſeum, Neckarſtraße 3. Thema: „Grundlagen des Lich
tones” (Kreisfilmwart Pg. Prier). Vorführung des neuen
Schmaltonfilmgerätes.
Fachverband B. „Reichsmuſikerſchaft” der Reichsmuſikkammer.
Die Landesleitung Heſſen=Naſſau des Fachverbandes. B.
„Reichsmuſikerſchaft” der Reichsmuſikkammer, gibt amtlich bekannt
daß zum Leiter der neuerrichteten Ortsgruppe Bingen Pg.
Hermann Föth. Waldſtraße 12. zum Leiter der Ortsgruppe Bad=
Nauheim Pg. Ernſt Neul, Forſthausſtr. 3, zum Leiter der
Orts=
gruppe Marburg (L.) Pg. Conrad Herguth, Frankfurterſtr. 21
zum Leiter der Ortsgruppe Eſchwege Pg. Ernſt Bräutigam,
b. d. Marktkirche 20, beſtellt worden ſind. Ferner wurden zu
Stütz=
punktleitern beſtellt: Für die Orte Lindenfels und Umgebung
Heinrich Schacker
Lindenfels i. O.; für die Orte Gernsheim
und Umgebung Philipp Trommershäuſer, Gernsheim; für
Heppenheim Peter Fiſcher, daſelbſt; für Birkenau und
Um=
gebung Willi Heß, Birkenau i. O.
Der Polizeibericht.
Schwerer Verkehrsunfall mit tödlichem Ausgang. Am Mo
tag, den 19. März 1934, gegen 18.30 Uhr, ſtieß an der Straßen
kreuzung Heinrichs= und Hoffmannsſtraße der Perſonenkraftwagen
mit dem Kennzeichen VS 8842, Führer Kaufmann Th. E
au=
armſtadt, mit dem Motorrad Kennzeichen VS 9949. Führer
Auto=
ſchloſſer O. E. aus Darmſtadt, zuſammen. Der 20jährige E. wurde
bei dem Unfall ſo ſchwer verletzt, daß er in bewußtloſem Zu
ſtande durch die Rettungswache in das Herz=Jeſu=Hoſpital
ter=
bracht werden mußte. Dortſelbſt iſt er, ohne das Bewußtſein
wie=
dererlangt zu haben, in der Nacht zum 20. März. gegen 5.30 Uhr
ſeinen Verletzungen erlegen. Th. E. blieb unverletzt. Die
Schuld=
frage bedarf noch der Klärung.
Ein Brand durch zwei Kinder verurſacht. Am 5. 3 1934 brach
in Berkach in dem Anweſen des Schrankenwärters L. im
Holz=
ſchuppen, der mit Reiſig und anderen Sachen gefüllt war, ein
Schadenfeuer aus, das ſehr raſch um ſich griff und außer dem
Holzſchuppen eine Scheune mit Stallung des Nachbargrundſtückes
vernichtete. Die nachträglich eingeleitete Unterſuchung ergab, da
ein ſechsjähriger Junge des Brandgeſchädigten und ſein
fünfjäh=
riger Spielkamerad den Brand verurſacht haben. Die Jungens
verſchafften ſich Zündhölzer und begaben ſich auf den Knieſtock des
Holzſchuppen, ſetzten dort das Reiſig in Brand, um, wie ſie
an=
gaben, ein Flämmchen zu machen.
Wer hat Wahrnehmungen gemacht? Am Dienstag, den 13. 3
1934, gegen 20.40 Uhr, wurde von den Inſaſſen eines unbekannten
Perſonenkraftwagens (kleine dunkle Limouſine) welche um dieſ
Zeit durch den Roßdörfer Wald in Richtung Stadt fuhr.
unmittel=
bar hinter der dortigen Eiſenbahnbrücke auf zwei Paſſanten ge
ſchoſſen. Sachdienliche Angaben werden beim
Landeskriminalpoli=
zeiamt Darmſtadt, Zimmer 26, entgegengenommen.
Diebſtahl eines Tiſchchens. In der Nacht zum 14. 2. 1934 wurde
im Eingang des Hotels „Darmſtädter Hof” in der Grafenſtraße
ein hellrotes Kakteentiſchchen mitgenommen. Der jetzige Beſitzer
wird dringend erſucht, das Tiſchchen an Ort und Stelle abzugeben.
Tageskalender.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Chriſtengemeinſchaft, Heidelbergerſtr. 14: Pfr.
Doldinger=Freiburg, 17.30 Uhr: Leſung aus eig. Dichtungen, 20.
Uhr: Oeffentl. Vortrag „Novalis
Beginn der Arbeitsſchlacht. — Berdoppelung der
Belegſchaft an der Aukoftraße.
Ca. Lorſch, 20. März. Der Beginn der Arbeitsſchlacht wird in
der Umgegend der Autobahnlinie beſonders vorteilhaft in
Erſchei=
nung treten, da ab Donnerstag die zurzeit etwa 500 Mann
betra=
gende Belegſchaft auf über 900—1000 Mann verſtärkt werden ſoll.
Gearbeitet wird dann in zwei Schichten, wodurch ſich die
Arbeits=
zeit der einen Schicht bis in die Nachtſtunden hinziehen wird.
Man iſt deshalb dazu übergegangen, die ganze Strecke und die
abliegenden Arbeitsplätze mit Licht zu verſehen, um ſo auch ein
Arbeiten zur Nachkzeit zu ermöglichen. Wer alſo noch keine
Ge=
legenheit hatte, ſich den intereſſanten Betrieb bei Tage anzuſehen,
kann das Verſäumte jetzt in den Abendſtunden tun. Der Beginn
der Arbeitsſchlacht wird morgen in allen Betrieben feierlichſt
ein=
geleitet. Ueberall ſind Vorkehrungen getroffen, den Belegſchaften
das Hören der großen Führerrede zu ermöglichen, ſo gar auch den
Arbeitsſtellen der Autoſtraße. Am Abend findet im Uniontheater
eine entſprechende Filmvorführung ſtatt.
Er. Wixhauſen. 18. März. Verſammlung der NSDAP.
Nach Einzug der Fahne und der SA. unter den Klängen eines
Militärmarſches eröffnete Pg. Rechel die Verſammlung und
über=
gab Pg. Strack das Wort zu ſeinem Referat „13 Monat=
Hitler=Regierung”. Ausgehend von der Berufung
Hit=
lers durch den Herrn Reichspräſidenten, und der Tatſache, daß
Hitler Deutſchland in letzter Minute vor dem Chaos rettete und
dem deutſchen Volke den Glauben und das Vertrauen an ſich
ſelbſt wiedergab, begründete der Redner die Maßnahmen und
Ge=
ſetze der Reichsregierung, denen immer der natſoz Wahlſpruch:
„Gemeinnutz geht vor Eigennutz” zugrunde liegt. Reger Beifall
dankte dem Redner für ſeine klaren Ausführungen.
J. Griesheim. 20. März. Bunter Abend der NS.=
Ge=
meinſchaft „Kraft durch Freude” Mitwirkende waren
der Muſikzug des Reſerve=Sturms 2/143, ſowie Damen und Herren
des Heſſ. Landestheaters. Der Abend wurde mit dem volkstumlich
gewordenen Badenweiler Marſch eingeleitet. Der
Ortsgruppen=
obmann Pg. Hubach begrüßte die ſo zahlreich Erſchienenen,
ins=
beſondere den Leiter der Arbeitsfront, Zachow=Darmſtadt, ſowie
den Inſpekteur Göbel=Frankfurt, der in einleitenden Worten über
Zweck und Programm der NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟
eingehend referierte. Er wies insbeſondere darauf hin, daß die
Veranſtaltungen der NS.,Gemeinſchaft „Kraft durch Freude” dem
ſchaffenden deutſchen Menſchen eine Erbauungsſtunde ſein ſollen,
die ihn auch mit den geiſtigen Kulturgütern unſerer Nation
ver=
traut machen will. Die Vortragsfolge brachte in
abwechſlungs=
reicher Weiſe Lieder, Tänze und Rezitationen ernſter und heiterer
Art. Die von Rudolf Buchner vom Heſſiſchen Landestheater mit
wohlklingender Baßſtimme u. a. vorgetragene Pogners Anrede
aus „Meiſterſinger”, ſowie das Lied des Fallſtaff aus „Luſtige
Weiber von Windſor”, verdienen beſonders erwähnt zu werden.
Ernſt Federlin=Darmſtadt brachte uns u. g. die „Drei Wanderer”
von Hugo Hermann und das „Wolgalied” aus „Zarewitſch” mit
beſonders gutem Vortrag und ausgeglichener Tenorſtimme zu
Ge=
hör. Eine reizende Darbietung waren die drei Tänze „
Frühlings=
ſtimmen”. Marſch von Schubert und der Holzſchuhtanz aus „Zar
und Zimmermann”, die von den Damen Falkenſtein und Seibert=
Darmſtadt getanzt wurden und hierbei überreichen Beifall fanden.
Nicht unerwähnt ſei die Begleiterin am Flügel, die ſich den
ein=
zelnen Vortragenden in ausgezeichneter Weiſe anzupaſſen verſtand.
Der Zauberkünſtler Bacceſino war beſondere Klaſſe. Er verſtand
z mit ſeiner verblüffenden Schnellarbeit alle Zuſchauer zu bannen.
Eine ganz beſondere Anerkennung verdient der Muſikzug, unter
Leitung des Muſikzugführers Müller. Der
Ortsgruppenbetriebs=
wart Pg. Ley, ſchloß den genußreichen Abend mit einem Dank
an alle Mitwirkenden und einem dreifachen „Sieg=Heil” auf
un=
ſeren Volkskanzler Adolf Hitler.
J. Griesheim, 18. März. Gemeinderatsbericht. Der
Voranſchlag für das Rechnungsjahr 1934 wurde in der von der
Verwaltung vorgelegten Faſſung angenommen. Derſelbe weiſt
in Einnahmen die Summe von 534 063,16 RM. und in Ausgaben
die Summe von 594 063,16 RM. auf; der ungedeckte Fehlbetrag
beziffert ſich ſonach auf 60 000 RM. An Umlagen wird der Betrag
von 156 359 RM. erhoben, zu deren Aufbringung auch die
Aus=
märker herangezogen werden. Die Steuerausſchlagsſätze für 1934
wurden feſtgeſetzt. — Das Verzeichnis der Krediterweiterungen
wurde gutgeheißen. — Jakob Nothnagel IX. Witwe hat um
Er=
teilung der Wirtſchaftskonzeſſion für das Haus Oberndorferſtr. 17
nachgeſucht. Da in dem Hauſe ſeit langen Jahren eine Wirtſchaft
mit gutem Erfolg betrieben wird, wurde die Bedürfnisfrage be=
Für die Beſetzung der freien Schutzmannsſtelle wurden
jaht. —
mehrere Perſonen in Vorſchlag gebracht. — Ein Geſuch des Val.
Landau I. hier um Pachtnachlaß für ein Gemeindegrundſtück
durde aus Konſequenzgründen abgelehnt. — Den Schluß der
Sitzung bildeten Stundungs= und Wohlfahrtsgeſuche.
F. Eberſtadt. 20. März. Im vorgeſtrigen Nachmittags=
Got=
tesdienſt fand die Vorſtellung und Prüfung der diesjährigen
Konfirmanden ſtatt. — Der in der letzten Gemeinderatsſitzung
ver=
abſchiedete Voranſchlag der Gemeinde Eberſtadt für das
Rech=
nungsjahr 1934 liegt auf Zimmer 4 der Bürgermeiſterei bis zum
26. März zu jedermanns Einſicht offen. Zu der beſchloſſenen
Um=
lage werden auch die Ausmärker herangezogen.
Ek. Pfungſtadt, 20. März. Vom Zuchtviehmarkt. Der
Marktausſchuß ſtimmte in ſeiner Sitzung der Abrechnung des
Marktes 1933 zu, wobei hervorgehoben werden muß, daß das
Er=
gebnis weit günſtiger war, als das im Vorjahre. Eine Verloſung
ſoll an dem Markttag dieſes Jahres (18. Auguſt) nicht ſtattfinden.
Uebriggebliebene Gegenſtände früherer Jahre ſollen verſteigert
werden. Der diesjährige Zuchtviehmarkt wird der zehnte ſein,
alſo ein kleines Jubiläum.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 19. März. Verkehrs= und
Ver=
ſchönerungsverein. Mitgliederverſammlung.
Es wurde Bericht über die bisherige Tätigkeit des Vereins
er=
ſtattet. In einer ganzen Reihe von Fällen hat der Verein bereits
ſeine Daſeinsberechtigung erwieſen. An verſchiedenen
verkehrs=
reichen Plätzen und Ausſichtspunkten wurden neue Ruhebänke
auf=
geſtellt. Weitere ſind im Verlaufe der nächſten Zeit noch in
Aus=
ſicht genommen. Anſchließend fand noch eine Ausſprache über die
in nächſter Zeit zu unternehmenden Schritte verkehrsfördernder
G. Ober=Ramſtadt. 20. März, Hohes Alter. Am 22. ds.
Mts. vollendet Frau Margarete Rodenhäuſer, geb Henkel, Acker=
*.
annsgaſſe
ſeltener körperlicher Rüſtigkeit und geiſtiger
Friſche ihr 80. Lebensjahr.
1. Ernſthofen, 20. März. Geiſtliches Konzert unter
Leitung von Lehrer Darmſtädter. Mitwirkende waren: der
Ge=
miſchte Chor Ernſthofen, Frau Jörgeling=Ober=Ramſtadt, Sopran,
Kammermuſiker Erich Haaſe vom Heſſ. Landestheater Darmſtadt,
Violine, Lehrer Darmſtädter, Orgel und Violine. Das muſikaliſch
uuf hoher Stufe ſtehende Programm ſetzte ſich aus zwei Teilen,
einem „Lobpreis Gottes” und einer „Paſſion Jeſu Chriſti”
zu=
ſammen. Beſonders ausgezeichnet waren die Chöre vorgetragen.
Es waren das Chöre von Bach, M. Reger, H. G. Nägeli und
Schubert. Frau Jörgeling ſang die Lieder von Beethoven: „Gott
iſt mein Lied” und „Gott, deine Güte”, ferner von J. Abel: „Wo
der Herr das Haus nicht bauet‟. Eine Glanzleiſtung waren die
beiden Violinſoli des Herrn Haaſe. Es war der 2. Satz aus dem
Violinkonzert von Mendelsſohn und das „Ave verum” von
Mo=
zart. Hert Lehrer Darmſtädter bot ausgezeichnete Orgelvorſpiele
von Bach und Mendelsſohn. Er zeichnete ſich auch als Meiſter in
der Leitung ſolcher Veranſtaltungen aus. Herr Pfarrer Becker
dankte den Mitwirkenden für ihre Leiſtungen und auch den
Zu=
hörern für ihr Erſcheinen. Der Erlös kommt der inneren
Wieder=
herſtellung der Kirche zugute.
Dieburg, 20. März. Kraft durch Freude‟. Die
zweite Veranſtaltung der hieſigen Leitung „Kraft durch Freude‟
hatte wiederum einen vollen Erfolg vor ausverkauftem Hauſe zu
ſtſpiel. Der Störenfried” aufgeführt von der
buchen. Das
Frankfurter NSBO.=Bühne wirkte auf die Lachmuskeln der
Be=
ucher ohne Unterlaß. Reicher Beifall lohnte die Spieler für ihre
ſortrefflichen Leiſtungen.
r. Babenhauſen. 20 März. Am Sonntag nachmittag fand in
er evangeliſchen Stadtkirche die Vorſtellung und Prufung der
diesjährigen Konfirmanden ſtatt. Ihre Zahl iſt zum erſtenmal in
er Nachkriegszeit ungefähr wieder in derſelben Höhe wie in den
Jahren vor dem Kriege. Herr Pfarrer Borngäſſer=Groß=Gerau,
der den beurlaubten, erkrankten Pfarrer Kehr zurzeit vertritt,
drüfte die Kinder. Konfirmiert werden 31 Knaben und 25
Mäd=
hen. Hiervon ſind 6 Knaben und 4 Mädchen aus der
Filial=
emeinde Harreshauſen und 1 Knabe aus Stockſtadt a. M. Die
Konfirmation findet diesmal am 1. Oſterfeiertag ſtatt.
Reichsbund volkskum und Heimak. — Landſchaft Rheinfranken Naſſau=Heſſen.
Zu ernſter Arbeit hatten ſich in Friedberg die
Kreis=
ringführer des Reichsbundes Volkstum und Heimat
und die Kreisſachberater des N. S. L. B. aus dem ganzen Gau
verſammelt.
Oberſtudiendirektor Dr. Faber Friedberg, eröffnete die
außerordentlich ſtark beſuchte Verſammlung mit einer
Begrüßungs=
anſprache. Das große hiſtoriſche Geſchehen des verfloſſenen
Jah=
res, ſo führte er aus, hat eine überwältigende Umwälzung auf
allen Gebieten des öffentlichen Lebens gebracht und damit auch
neue Richtlinien für die kulturelle Aufbauarbeit im Dritten
Reiche. Jeder Volksgenoſſe muß an ſeinem Teil an der
Errich=
tung der großen Ziele, wie ſie der Führer weiſt, mitarbeiten. So
will auch der Reichsbund Volkstum und Heimat auf den ihm
zu=
ſtehenden Gebieten nach neuen Geſichtspunkten im Sinne der neuen
Staats= und Lebensauffaſſung fruchtbringende Arbeit leiſten.
Der erſte Vortrag von Dr. Muth, Friedberg, behandelte
Das Hauptproblem in der Erziehung beſteht darin, wie im
Gegenſatz zu der hinter uns liegenden Zeit der Gedanke der
Volks=
verbundenheit in der Schule zu verwirklichen ſei. Die Hitlerjugend
trägt dieſer Forderung mit triebhafter Sicherheit Rechnung; ihre
Fahne iſt die der ſelbſtloſen und heiligen Kameradſchaft, und auch
die Schule im neuen Reiche wird unter Verzicht auf alle
Künſte=
leien den größten Wert darauf legen, daß in ihr die
ſchöpferi=
ſchen Kräfte der Gemeinſchaft zur vollen Wirkſamkeit kommen.
Neben den Anſätzen zur Gemeinſchaft, wie ſie im Geſang, Sprech=
Chor und den neuzeitlichen Formen des Turnens vorliegen. müſſen
wir im Unterricht zur Herſtellung der Denkgemeinſchaft kommen
und in ſchlichtem Geſpräch, als der Grunderſcheinung der
Denk=
gemeinſchaft, dem jugendlichen Menſchen Gelegenheit geben,
das, was triebhaft in ihnen angelegt iſt, frei und offen zu äußern.
So wird echtes Leben und Wachstum in die Schulen einziehen,
ein Hüten und Pflegen gemeinſamer Werte aus heimatlichem und
völkiſchem Daſein, ein gemeinſames Bauen am geiſtigen Dom, wie
ihn unſer nordiſch geſtimmtes Volkstum erſehnt.
Ein ſolcher „volksorganiſcher” Unterricht ſoll den
Fachunter=
richt nicht beſeitigen. Er ſoll nur in einer oder wenigen
Stun=
den neben den Fachunterricht treten. In ihm ſollen die Grundlagen
zu einem artgemäßen Weltbild gelegt werden, wie es Berthold
Otto will. Daneben iſt ein ſolcher Unterricht eine auf das Gei
ſtige angewandte Willensbildung. Dieſer Kraft
gegenüber muß jede zerſetzende fremde Lehre ihre Wirkung
ver=
lieren. Auch wird ein ſolcher, auf die Zivilcourage aufbauender
Unterricht für die Ausleſe der geiſtigen Führer beſondere
Bedeü=
tung gewinnen. Der volksorganiſche Unterricht bedeutet ein
Wagnis, er kann darum ebenſowenig von oben befohlen, noch von
unten her verantwortungslos ins Blaue unternommen werden.
Er gehört aber zu unſerem nordiſchen Volkstum, das ebenſo
rück=
ſichtsloſe Ein= und Unterordnung, bis zur Selbſtaufopferung,
for=
dert, wie auch den fauſtiſchen Drang, ſich ſelbſt zu überfliegen.
Bei=
den Raum zu gewähren im neuen Schulweſen, heißt die Sendung
des Nationalſozialismus in ſeiner ganzen Tiefe begreifen. —
Nunmehr richtete der mittlerweile angekommene
Land=
ſchaftsführer, Herr Miniſterialrat Ringshauſen,
von den Anweſenden lebhaft begrüßt, eine gedankentiefe,
hin=
reißende Anſprache an die Verſammlung. Seit der
Machtergrei=
fung durch den Nationalſozialismus iſt ein grundſätzlicher Wandel
auf allen Gebieten unſeres Lebens eingetreten. Nunmehr gelte
es, zur Neugeſtaltung von Volk. Staat und Vaterland neue
Quel=
len zu erſchließen. Die heutige Zeit bedeute die Wende einer
Zeit=
ſpanne, an der das Hoffen und Sehnen unſeres Volkes endlich
Erfüllung gefunden hat. Seither galt es, Dynaſtien und Parteien
zu überwinden, um endlich eine unſerem Weſen entſprechende
Ein=
heit in politiſcher, wirtſchaftlicher und kultureller Hinſicht zu
er=
ringen. Mit der Ergreifung der Macht iſt die Vorbedingung zur
Verwirklichung der wahren nationalſozialiſtiſchen
Volksgemein=
ſchaft gegeben. Die Aufbauarbeit, die nun zu leiſten iſt, wird viel
ſchwerer ſein, als der Kampf um die Macht es war. Der 15jährige
Kampf hat den Führern wertvolle Erfahrungen gebracht, die nun=
mehr für die Aufbauarbeit nutzbar gemacht werden müſſen. Das
geruhige Daſein iſt nun vorbei. Es gilt jetzt, im Tempo der neuen
Zeit den neuen deutſchen Menſchen zu ſchaffen und einen deutſchen
Lebensſtil zu finden.
Vor allem müſſen wir hinunterſteigen in die Tiefe der
Volks=
ſeele, um dort die Grundlagen des wahren Volkstums wieder
auf=
zudecken. Der Begriff Volk
iſt etwas Mythiſches und in ſeiner
Tiefe nie ganz zu erfaſſen. Nur der Glaube an das Volk kann
jene ſeeliſchen Gebiete vordringen. Ebenſo kann auch der Wert
der Begriffe Familie und Heimat nur erfühlt, nie
verſtandes=
mäßig erfaßt werden. Auf dieſen Grundlagen muß der neue
Staat aufgebaut werden. Das Ziel der nationalſozialiſtiſchen
Be=
wegung beſteht darin, den Menſchen als lebendiges Glied in die
Kette der völkiſchen Erſcheinung einzureihen. Ein neuer
deut=
ſcher Menſchentyp muß ſich ſo formen, bei deſſen Geſtaltung
Cha=
rakter und Können im Sinne ſittlichen
Verantwortungsbewußt=
ſeins, aber nicht Beſitz und Bildung entſcheidend ſind. Der
Reichsbund Volkstum und Heimat hat ſich die hohe
Aufgabe geſtellt, weſenhaftes Volksgut zu erſchließen und dieſes
allen Volksgenoſſen, ſowie vor allem der deutſchen Jugend zu
übermitteln. Die Vergangenheit mit ihren falſchen Maßſtäben
in Politik Wirtſchaft und Kultur wird ſo von ſelbſt überwunden
werden. Mit Staunen erlebt alle Welt den Werdegang des neuen
deutſchen Staates. Die Stärke dieſes Dritten Reiches iſt aber der
Glaube an Volk und Vaterland. Es lebe das deutſche Volk, die
deutſche Freiheit, es lebe der Führer der Deutſchen! Heil Hitler!
(Stürmiſcher Beifall.)
Der Anſprache von Miniſterialrat Ringshauſen folgten
grund=
legende Vortrage von Oberſtudiendirektor Dr. Faber, Friedberg,
über Weſen und Arbeit der Volkskunde ſowie von
Kreisſchulrat Dr. Weigand über Heimat und Volkstum
bei der Schulgeſtaltung im Dritten Reich.
Beide Redner ſetzten ſich mit den Irrwegen, die unſere
Kul=
tur in der Vergangenheit, vor allem in den Zeiten des
Humanis=
mus und der Renaiſſance, eingeſchlagen hat, gründlich auseinander
und erörterten eingehend die Richtlinien, nach denen die
volks=
kundliche Arbeit im Rahmen unſerer geſamten Kultur in Zukunft
zu geſtalten ſei. Die Wiederbeſinnung auf Volk und Heimat, die
Abkehr von der einſeitigen Bevorzugung fremder Bildungsideale,
ſind maßgebend im neuen Staat. Der Volkstumsgedanke und die
Heimatidee, müſſen wieder die tragende Grundlage für unſere
Schulbildung werden. Ein einheitliches Bildungsideal hat vor
dem Aufbruch der Nation gefehlt. Jetzt, im Dritten Reich, wird
die Jugend wieder in eine feſtgefügte nationalſozialiſtiſche
Le=
benseinheit hineingeführt; dieſe iſt ſicher das größte Geſchen!
Adolf Hitlers an die Nation. Nunmehr gibt es nur noch
ein Erziehungsideal: ein auf Heimat und Volkstum gegründetes
Hineinwachſen, des Jugendlichen in die geſchloſſene Welt des
nationalſozialiſtiſchen Volks= und Staatslebens.
EinHeimatabend im Saale des Hotel Trapp führte am
Abend Gäſte und Einheimiſche zuſammen. Mundartliche
Darbie=
tungen aus allen Teilen unſeres Gaues wechſelten in bunter Folge
ab mit heſſiſchen Volkstänzen und gemeinſam geſungenen
Volkslie=
dern. Jeder fühlte dabei, hier iſt etwas Neues, das uns anfaßt
und mitreißt, vor dem wir uns nicht verſchließen können und
wol=
len. Der Samstagvormittag war der Einzelarbeit in
Sonderberatungen gewidmet. Die Leiter der einzelnen Fachämter
erörterten hierbei die Richtlinien, nach denen in Zukunft die
Heimatarbeit auf den einzelnen Gebieten des Heimatſchutzes, des
Naturſchutzes, des Tierſchutzes, der praktiſchen Volkstumsarbeit, der
Volksbildung, des Volkstanzes und der Singgruppen zu
geſtal=
ten iſt.
Am Nachmittag wurden die muſtergültigen,
heimaikund=
lichen Sammlungen und Einrichtungen der Stadt Friedberg
be=
ſichtigt. Die Herren Prof. Dreher und Dr. Blecher haben aus
dem Nichts in Friedberg ein Archiv und ein Heimatmuſeum
auf=
gebaut, die beide als muſtergültig zu bezeichnen ſind.
So bot die Tagung die mannigfachſten Anregungen für alle
Teilnehmer, die nun in allen Kreiſen unſerer Landſchaft die
Hei=
wat= und Volkstumsarbeit im reichen Maße zu befruchten
ge=
eignet ſind.
As. Erbach, 19. März. Jahreshauptverſammlung
des Odenwaldklubs. Vor Eintritt in die Tagesordnung
wird der verſtorbenen Mitglieder Würtenberger und
Heim in ehrender Weiſe gedacht. Anſchließend erſtattet der
Ver=
einsführer, Herr Berufsſchullehrer Schwamb, einen
ausführ=
lichen Jahresbericht. Der Mitgliederſtand hat ſich dank der
vor=
bildlichen Arbeit des Werbewartes auf ſeinem alten Stande
ge=
halten. Die Gleichſchaltung brachte innerhalb des Vereins keine
weſentlichen Veränderungen. Den beiden aus dem Vorſtand
aus=
ſcheidenden Mitgliedern, Lang und Fehr, wird für ihre
langjäh=
rige treue Mitarbeit herzlicher Dank geſagt. Dem Hauptverein
konnte als Spende zur Förderung der nationalen Arbeit der
Be=
trag von 50 Mark überwieſen werden. Nach den Berichten der
Herren Kolmer, Fröhlich und Baſel folgte die Rechnungsablage
durch Herrn Heim. Eine beſondere Ehrung wird Herrn Kreuder
zuteil, dem für 25jährige treue Mitgliedſchaft ein beſonderes
Ab=
zeichen überreicht wird. Mit einem dreifachen „Sieg=Heil” ſchließt
der Vorſitzende die harmoniſch verlaufene Jahreshauptverſammlung.
Dy. Sprendlingen, 19. März. Hohes Alter. Einer unſerer
älteſten Einwohner, Herr Ludwig Adam Chriſtian. feiert am
Mittwoch, den 21. März, ſeinen 85. Geburtstag. Der Jubilar,
der vor 60 Jahren das Gaſthaus zum Adler übernahm und
Metz=
gerei betrieb, iſt heute noch rüſtig und betätigt ſich im Hauſe
ſeines Sohnes.
Dk. Waldmichelbach, 20. März. Kirchenfeier. Die
evan=
geliſche Kirche des Kirchſpiels Waldmichelbach wurde in den
letz=
ten Wochen einer gründlichen Innenrenovierung unterzogen. Die
evangeliſche Bevölkerung feierte nun am letzten Sonntag die
Ein=
weihung der neuhergerichteten Kirche. Am Sonntag früh fand
un=
ter Mitwirkung des Poſaunen= und Kirchenchors ein feierlicher
Feſtgottesdienſt ſtatt, wozu auch der neuernannte Probſt der
Pro=
vinz Starkenburg, Oberkirchenrat Müller=Darmſtadt, erſchienen
war. Die Feſtpredigt hielt Pfarrer Haaß=Waldmichelbach. Am
Nachmittag fand in der Kirche die Aufführung des Spiels vom
„Verlorenen Sohn” ſtatt. Die geſamte evangeliſche Bevölkerung
nahm an den Feierlichkeiten regen Anteil.
Dp. Zwingenberg, 16. März. In faſt vollendetem 98.
Lebens=
jahre verſtarb vorgeſtern die älteſte Einwohnerin Zwingenbergs
und auch der Umgebung, Frau Eva Raab Witwe. Sie wurde im
April 1836 in Auerbach geboren und lebte ſeit ihrer Verheiratung
in Zwingenberg.
Be. Groß=Gerau, 19. März. Seinen 81. Geburtstag feierte am
vergangenen Samstag Rechnungsrat i. R. Herbert,
Der
Reichsverband für Volkstum und Heimat veranſtaltete am
Sams=
tag abend in der Aulg der Realſchule einen Vortragsabend,
ver=
bunden mit Lichtbildervorführung, in dem der Berufsſchuldirektor
Gebhardt=Groß=Gerau ſeine Erlebniſſe mit dem
Landſturmbatail=
lon 2 Darmſtadt in Polen, Rußland und den Baltiſchen Ländern
erzählte. — Kreistag. Am kommenden Donnerstag findet im
Sitzungsſaale der Bezirksſparkaſſe die diesjährige
Kreistags=
ſitzung ſtatt. Auf der Tagesordnung ſtehen folgende Punkte: 1.
Bei=
tritt des Kreiſes zum Rhein=Mainiſchen Garantieverband GmbH.
Frankfurt a. M. Widerrufliche Anſtellung des
Verwaltungsprak=
tikanten Krug als Kreisverwaltungsoberſekretär, 3. Ankauf des
Kreisamtsgebäudes Darmſtädterſtraße 24 durch den Kreis Groß=
Gerau. 4. Kreiskaſſenrechnung für das Rechnungsjahr 1932 und
Verwaltungsrechenſchaftsbericht des Kreisausſchuſſes für das
Rech=
nungsjahr 1932. 5. Kreisvoranſchlag für das Rechnungsjahr 1934.
6. Die Steuerausſchlagſätze des Kreiſes für das Rechnungsjahr
1934
Be Büttelborn, 19. März. Geſtern wurden die hieſigen
Kon=
firmanden der Gemeinde vorgeſtellt. —
Schulentlaſſungs=
feier. Geſtern abend fand in der Turnhalle des Turnvereins
1888 die Schulentlaſſungsfeier der diesjährigen Konfirmanden
ſtatt.
=Gernsheim, 20. März. Waſſerſtand des Rheins
am 19. März: —0,23 Meter, am 20. März: —0,24 Meter.
Hirſchhorn, 20. März. Waſſerſtand des Neckars
am 19. März: 1,72 Meter, am 20. März: 1770 Meter.
Oberheſſen.
aNF‟ Sießen, 19. März. Die Gießener Stadtratsfraktion der
P. veranſtaltete heute nachmittag in dem mit den
national=
ſozialiſtiſchen Freiheitsbannern und mit reichem Blumenſchmuc
feſtlich ausgeſtatteten Stadtratsſitzungsſaal in Gegenwart einer
großen Menſchenmenge eine eindrucksvolle Abſchiedsfeier
für den in den Ruheſtand tretenden
Oberbür=
germeiſter Dr Keller. An der Feier nahmen neben den
Vertretern der M
IP. und der SA. auch zahlreiche Vertreter
von Reichs= und Landesbehörden, der kommunalen Dienſtſtellen,
der Univerſität, der Reichswehr und viele Angehörige der
Bürger=
ſchaft teil. Der Führer der nationalſozialiſtiſchen
Stadtratsfrak=
tion, Pg. Hahn, würdigte in eingehender Rede die 27jährige
Amtstätigkeit des ſcheidenden Oberbürgermeiſters und überreichte
ihm zu der ſchon früher erfolgten Ernennung zum Ehrenbürgere
der Stadt Gießen eine entſprechende Urkunde, ferner ein Bild der
Stadt Gießen. Weitere Anſprachen, in denen dem ſcheidenden
Leiter der Gießener Stadtverwaltung vollſte Anerkennung,
herz=
licher Dank und aufrichtige Wünſche für ſeinen Lebensabend
über=
mittelt wurden, hielten Kreisdirektor Kloſtermann, der Rektor
der Univerſität Gießen. Profeſſor D. Bornkamm, der Vertreter
der Gießener Kreisleitung der NSDAP., Pg. Jung, der Leiter
des Finanzamtes Gießen, Oberregierungsrat Schmidt, im Namen
der Reichsbehörden in Gießen, der ſtädtiſche Arbeiter Baſtian
na=
mens der Gießener ſtädtiſchen Arbeiterſchaft, Angeſtellter
Zim=
mer für die Angeſtellten der Stadt Gießen, der Fachſchaftsleiter
der Gießener ſtädtiſchen Beamtenſchaft, Pfeil, für die ſtädtiſchen
Beamten, als Vertreter der Reichswehrgarniſon im Auftrag des
am Erſcheinen dienſtlich verhinderten Kommandeurs, Hauptmann
Schiel. Hierauf ſprach Oberbürgermeiſter Dr. Keller in längerer
Abſchiedsrede ſeinen herzlichen Dank für die vielfachen
Ehrun=
gen aus.
Aus Rheinheſſen.
Ab. Worms a. Rh., 20. März. Dr. Kranzbühler=
Ge=
dächtnisausſtellung. Der Wormſer Altertumsverein
er=
öffnete in Zuſammenarbeit mit dem Muſeum der Stadt Worms
eine Dr. Kranzbühler=Gedächtnisausſtellung. In dieſer wird dag
Schaffen des Wormſer Hiſtorikers, des am 17. März 1928
verſtor=
benen Provinzialdirektors von Starkenburg, Dr. „Kranzbühler,
der als Sohn der Stadt Worms 1870 das Licht der Welt erblickte,
überſichtlich zuſammengeſtellt und der Oeffentlichkeit nahe gebracht.
Namens des Altertumsvereins ſprach D. Dr. jur. Cornelius Frhr.
Heyl zu Herrnsheim und hierauf der Leiter des Muſeums,
Direk=
tor Dr. Illert, der ebenſo wie Freiherr Heyl zu Herrnsheim
dar=
auf hinwies, daß dieſe Veranſtaltung als ein Zeichen der
Dank=
barkeit und Treue gegenüber dieſem hochverdienten Kinde der
Stadt Worms, deſſen Herz begeiſtert und erfaßt war von den
Heimatliebe, aufgefaßt werden müſſe. Die Ausſtellung ſei der
Um=
riß der Lebensarbeit Kranzbühlers. Es ſind nicht nur
Einzelfor=
ſchungsergebniſſe, ſondern auch abgeſchloſſene Werke, die aufliegen
(Worms und die Heldenſage). Der mit Darbietungen eines
Streichquartetts würdig umrahmten Eröffnungsfeier wohnten auch
die Gattin und Tochter Dr. Eugen Kranzbühlers bei.
Helft dem Wiukerhilfswerk, den
hilfsbedürftigen Bolksgenoſſen
Oſterfrende zu bereiten!
kleinen
eine
Seite 8 — Nr. 79
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 21. März 1934
Der neue Duisburg=Hamborner Hauptbahnhof mit der Einfahrt zur Tunnelſtraße,
durch die der geſamte Fahrzeugverkehr an den Bahnhof herangeführt wird. Der Bahnhofs=Vorplatz
dient nur noch dem Fußgängerverkehr.
Neue Löſung des Berkehrsproblems vor großen Bahnhöfen.
Deutſchlands jüngſtes Schiff „Königin Luiſe‟.
Für den regelmäßigen Verkehr Hamburg—Helgoland—Sylt ſtellte der Hapag=Seebäderdienſt das
neue Flaggſchiff „Königin Luiſe” ein. Das neue Schiff ſoll das Andenken an die Tat der alten
„Königin Luiſe” bewahren, die am 5. Auguſt 1914 vor der Themſe=Mündung unter dem Feuer
feind=
licher Geſchütze ſank. Das Schiff faßt rund 2000 Perſonen und ſoll Pfingſten ſeine erſte Fahrt antreten.
Der Feſtakt im Landesgewerbemuſeum in Stuttgart.
In der König=Karl=Halle des Landesgewerbemuſeums in Stuttgart fand die Feier des 100.
Ge=
burtstages Gottlieb Daimlers, eines der größten Söhne Württembergs, ſtatt. Die geſamte
würt=
tembergiſche Staatsregierung nahm an dem Feſtakt für den großen deutſchen Auto=Pionier teil.
In der Halle waren die erſten Daimlerſchen Konſtruktionen (Auto, Motorboot uſw.) aufgeſtellt.
Ein bizarres Bild von moderner Technik und den Trachten der Eingeborenen gibt die Landung des
deutſchen Poſtflugzeugs in der ſpaniſchen Kolonie Rio del Oro. Mit Hilfe des Flugzeug=
Stützpunk=
tes „Weſtfalen” hat die Deutſche Lufthanſa ſeit einigen Wochen einen regelmäßigen
Flugzeug=
verkehr von Deutſchland nach Südamerika eingerichtet.
Reich und Ausland.
Schweres Unglück auf dem Rhein.
St. Goarshauſen. Am Samstag mittag
kurz nach 1 Uhr ereignete ſich auf dem Rhein bei
Wellmich ein ſchweres Unglück, das ein
Menſchen=
leben forderte. Der 75jährige Fährmann
Schwei=
kert von Wellmich und H. Spitzlay fuhren mit
einem Kahn an ein zu Berg fahrendes Laſtſchiff
heran. Als ſie gerade die Taue geworfen hatten,
wurde der Kahn von einer Sturzwelle umgeworfen
und beide Inſaſſen fielen ins Waſſer. Spitzlay
konnte den bereits untergegangenen 75jährigen
Fährmann im letzten Moment noch faſſen; er
ver=
ſuchte alsdann mit dieſem ſchwimmend das Schiff
zu erreichen. Die Laſt war jedoch für ihn zu
ſchwer, ſo daß ihn die Kräfte verließen und er
Schweikert loslaſſen mußte. Die Beſatzung des
Schiffes hatte inzwiſchen einen Kahn losgemacht
und fuhr Spitzlay zu Hilfe, der dann im letzten
Moment in völlig erſchöpftem Zuſtand gerettet
werden konnte. Schweikert war inzwiſchen ſchon
ſtromabwärts getrieben. Seine Leiche wurde
ſpä=
ter geländet.
Die Mörder des 5A.-Mannes Hölger
hingerichkei.
Berlin. Der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt
teilt mit: Geſtern morgen ſind in Königsberg die
Mörder des SA.=Mannes Hölger, Fritz Lange und
Walter Siedelmann aus Schuditten, die durch das
Urteil des Schwurgerichtes in Königsberg am 7. .
1933 wegen gemeinſchaftlichen Mordes zum Tode
verurteilt worden waren, hingerichtet worden. Die
Hingerichteten hatten in der Nacht vom 9. zum 10.
Juli 1933 auf zwei SA.=Männer einen ſorgfältig
und planmäßig vorbereiteten Angriff
unternom=
men und dabei den SA.=Mann Hölger durch einen
heimtückiſchen und hinterhältigen Schuß aus
näch=
ſter Nähe getötet. Der preußiſche Miniſterpräſident
hat mit Rückſicht auf die Schwere der Mordtat von
ſeinem Begnadigungsrecht keinen Gebrauch
ge=
macht.
Zwei Todesurteile wegen der Moskauer
Eiſenbahnkataſtrophe.
Moskau. In dem Prozeß gegen die
Schul=
digen des Eiſenbahnunglücks, das am 4. März bei
Moskau ſtattfand und den Verluſt von mehreren
Menſchenleben zur Folge hatte, iſt nunmehr das
Urteil gefällt worden. Der Maſchiniſt Fedjunin
und ſein Gehilfe Tſchikow wurden zum Tode durch
Erſchießen, drei Angeklagte zu verſchiedenen
Frei=
heitsſtrafen verurteilt.
Gedenkmünze für den Kampf gegen
Hunger und Kälte 1933/34.
Die Plakette,
die das Winterhilfswerk jetzt herausgibt.
Sie wird an alle verteilt, denen die Spende vom
März=Gehalt abgezogen wird, außerdem erhalten
die Plakette diejenigen, die noch nachträglich
Opfer für den Kampf gegen Hunger und Kälte
bringen. Das große Hilfswerk der
Reichsregie=
rung iſt nunmehr beendet. Faſt 400 Millionen
Reichsmark wurden vom deutſchen Volke gern für
die hungernden und frierenden Volksgenoſſen
geopfert.
Skeinbruch-Unglück.
50 Arbeiter vermißt.
Belgrad. Ein furchtbares Unglück, von dem
man befürchtet, daß ihm mehr als 50 Menſchen
zum Opfer gefallen ſind, ereignete ſich geſtern
nach=
mittag in einem Steinbruch in Südſerbien. In der
Nähe der in Bau befindlichen Eiſenbahnlinie
Priſtina-Pec bei dem Dorfe Banica befindet ſich
ein Steinbruch, der gegenwärtig von der
franzöſi=
ſchen Eiſenbahnbaugeſellſchaft Batignolles betrie=
ben wird. Von dem Berghügel löſte ſich ein
rie=
ſiger Steinblock und ſtürzte in den Steinbruch, wo
zu dieſer Zeit etwa 50 Arbeiter beſchäftigt waren.
Man befürchtet, daß ſie alle ums Leben gekommen
ſind. Außerhalb des Steinbruchs war eine Gruppe
von Arbeitern tätig, von denen durch den
Fels=
ſturz vier getötet, vier ſchwer verletzt und zehn
leicht verletzt wurden. Infolge der ungeheuren
Ausmaße des abgeſtürzten Sprengblocks ſind
Sprengungen notwendig, um den Steinbruch
frei=
zulegen. Dieſe Arb iten dürften zwei Tag: dauern.
Der Gipfel der Frechheit.
Marburg. Als den Gipfel der Frechheit
kann man wohl die Art und Weiſe bezeichnen,
mit welcher drei junge Leute aus Treyſa bei
ſchweren Diebſtählen in Borken und Lendorf zu
Werke gingen. Der 26jährige Geſpannführer Karl
Scheidemann und der 24jährige Schuhmacher Aug.
Sohl hatten am 24. November v. J. ihre Bräute
in Großenenglis beſucht. Abends marſchierten ſie
nach Borken und erbrachen das dortige Raiffeiſen=
Lagerhaus. Sie entwendeten dort 12 Zentner
Korn und Weizen und verbargen das Diebesgut
unter einem in der Nähe befindlichen Holzhaufen.
Bereits wenige Tage nach dem Diebſtahl
brach=
ten ſie 4 Zentner Frucht in das Kornhaus zurück,
wo man den Diebſtahl infolge der vielen dort
aufgeſtapelten Säcke noch gar nicht gemerkt hatte
Die Diebe gaben an, daß ſie aus Singlis kämen
und die Frucht verkaufen wollten. Das Kornhaus
nahm ihnen auch die Frucht gegen Erſtattung
des Tagespreiſes ab. Scheidemann ſetzte auf den
ihm vorgelegten Lieferſchein den Namen eines
Bauern aus Singlis. In der Frühe eines
De=
zembertages bemerkte der in Singlis ſtationierte
Landjäger, wie ſich auf der dortigen Landſtraße
zwei junge Leute mit einem ſchwerbeladenen
Handwagen abmühten und ſchließlich in der Nähe
des Bahnhofes ausruhten. Da einer der auf dem
Wagen befindlichen Säcke Frucht unterwegs ein
Loch bekommen hatte; bezeichnete ein
Fruchtſtrei=
fen den Weg, welchen der Handwagen gekommen
war. Da der Kornhausdiebſtahl in Borken
in=
zwiſchen bemerkt und gemeldet worden war, nahm
der Landjäger die beiden Burſchen feſt. —
Wil=
helm Sohl, der Bruder des einen Verhafteten,
war bei einem Landwirt in Lendorf (bei Borken)
als Knecht beſchäftigt. Ohne daß ſein
Arbeit=
geber etwas davon merkte, gelang es Wilhelm,
gelegentlich des alltäglichen Futterholens nach
und nach fünf Zentner Korn und zwei Zentner
Hafer vom Futterboden zu ſchaffen und in der
Scheune zu verſtecken. Als dann eines Tages der
Arbeitgeber von einer Beſorgung heimkehrte, tratz
Wilhelm mit der Bitte an ihn heran, doch einige
Zentner Frucht nach dem Borkener Kornhaus
fahren zu dürfen. Die Frucht habe ſein (Wilhelms)
Vater im Hofe abgeſtellt und wolle ſie verkaufen.
Ahnungslos brachte der Dienſtherr das aus ſeinem
Betrieb geſtohlene Korn ſelbſt zum Kornhaus und
lieferte den Erlös an ſeinen Knecht ab. — Auch
dieſe beiſpielloſe Frechheit blieb natürlich nicht
lange verborgen und führte zur Feſtnahme des
Diebes. Nachdem die Angeklagten in der
Vor=
unterſuchung alles beſtritten hatten, gaben ſie in
der Schöffengerichtsverhandlung ihre Straftaten
unumwunden zu und wollten aus Not gehandelt
haben. Es ſtellte ſich heraus, daß alle drei
Ange=
klagten mehrmals einſchlägig vorbeſtraft waren,
darunter Scheidemann ganz erheblich. Das Urteil
lautete für Scheidemann wegen ſchweren
Rückfall=
diebſtahls und Urkundenfälſchung auf 2 Jahre
2 Wochen Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverluſt,
für die Gebrüder Sohl wegen ſchweren bzw.
ein=
fachen Diebſtahls im Rückfall auf je 1 Jahr
Zucht=
haus und 3 Jahre Ehrverluſt.
16 Touriſtinnen abgeftürzt.
Wie ein Wunder, ohne Schaden zu nehmen.
München. Von den nördlich der
Brecher=
ſpitze bei Schlierſee gelegenen Ankl=Almen aus
wurde, wie die M.N.N. berichten, ein äufregender
Vorfall beobachtet, der nur wie durch ein Wunder
glücklich verlief. 16 Touriſtinnen, die eine
Fuß=
tour auf den Brecherſpitzgipfel unternahmen,
marſchierten im tiefen Schnee auf dem
Brecher=
ſpitzgrat weiter zum Anklſattel, eine Tour, die
ſonſt im Winter nicht gemacht wird. Die Gruppe
hatte bereits, den ſchwierigſten Teil des Grates
hinter ſich und kam nun auf einen ſteilen
Nord=
hang, der ſo ſtark geneigt war, daß ſie ſich
hin=
unterrutſchen ließen. Die erſte der Damen konnte
nicht ſehen, daß ſich der Hang unten noch ſtärker
neigt und dann in einen reinen Felsſturz
über=
geht. Das letzte ſteile Stück von 12 bis 15 Metern
ſauſte nun eine nach der anderen der 10
Touriſtin=
nen ſich überſchlagend und um Hilfe ſchreiend
hin=
unter. Die Damen folgten ſo dicht aufeinander,
daß einmal vier zugleich in der Luft waren
Un=
ten lagen ſie auf einem Knäuel beiſammen. Nicht
nur, daß ſich keine der Touriſtinnen verletzt hatte,
iſt als ein merkwürdiger Fall anzuferechen,
ſon=
dern vor allem auch, daß die Geſellſchaft zuſällig
jene Abrutſchſtelle gefunden hatte, denn dieſe iſt
in der etwa 100 Meter breiten ſenkrechten
prüchi=
gen Felswand die einzige, die durch ein
zuſam=
menhängendes Schneeband von oben nach unten
verbunden iſt und nur eine Breite von wenige=
Metern hat.
Mittwoch, 21.
1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
hheit
hen,
bei
Karl
Aug.
räute
ſie
iſen=
tner
sgut
zufen.
rach=
urück,
dort
hatte.
men
hau=
tung
den
S
erte
„Schwerer Sturm über San Francisco” —
neldeten die Zeitungen kürzlich. Natürlich
irikt jeder zunächſt mal an abgedeckte Dächer,
uigeknickte Baumrieſen und überſchwemmte
3rraßen — Erſcheinungen, die wir alle aus der
Cochenſchau im Kino im Gedächtnis haben. —
— muß nicht immer nur ſolche verheerende
Virkungen haben, ſo ein kaliforniſcher Sturm.
yreſes Mal zum Beiſpiel hatte er eine
Er=
neinung im Gefolge, für die ihm einige
Be=
vohner von San Francisco, namentlich aber
je glückliche Familie Pepper, ſehr dankbar
in dürfte. Dieſer guten Familie Pepper ging
zur Zeit ziemlich ſchlecht, das
Familien=
erhaupt war ſchon lange ohne Arbeit und
eite Verſteigerung ihrer letzten Möbel ſtand
ur mittelbar bevor. Es iſt ſelbſtverſtändlich,
u6 man in einer ſolchen Lage nach jedem
Strohhalm greift, und ſo machte ſich denn die
unze Familie Pepper auf die Beine, als ſich
dis Gerücht verbreitete, daß das vom Sturm
ufgewühlte Meer große Stücke grauen
Bern=
ſteins an die Küſte geſchwemmt habe. Vater
ſepper wußte als gewitzigter Amerikaner
na=
ſürlich, was es damit auf ſich hatte, und daß
ſſeſer ſeltene Stoff, gewöhnlich Amber oder
mbra genannt, in der Fabrikation feiner
Parfümerien eine große Rolle ſpielt. Ob er
ſrch wußte, daß es ſich beim Amber um die
Gallenſteine eines ſtoffwechſelkranken Pottwals
undelt, wollen wir dahingeſtellt ſein laſſen.
Das iſt ja auch weniger wichtig, — die
Haupt=
ſache iſt, daß die Familie Pepper einen
ordent=
hen Brocken von dieſer wohlriechenden grauen
taſſe fand, — den größten vor allen, die
an=
ſchwemmt waren. Und da Vater Pepper ſich
vn den Parfümerie=Vertretern, die ſogleich
arf ihn einredeten, nicht übers Ohr hauen ließ
mußten ſie ihm den vollen Marktpreis
ſahlen. Das machte nicht mehr und nicht
weniger als 20 000 Dollars aus, — eine nette
runde Summe, nicht wahr?
Es muß ja nicht immer gerade ein
Wirbel=
ſturm ſein, der einem ſo ein unverhofftes
Glück ins Haus bläſt. Manchmal iſt nur ein
Schraubenzieher dazu nötig, wie bei dem
auſtraliſchen Farmer David Toohey. Der hatte
beim Arbeiten auf dem Feld ſo ein nützliches
Inſtrument verloren, und beim Suchen danach
fand er ein Stück von ſtark goldhaltigem
Quarz. Dieſer Tage haben ihm nun die
Sach=
verſtändigen, denen er ſeinen Fund anvertraut
hatte, eröffnet, daß unter ſeinem Grund und
Boden eine ergiebige Goldader verläuft.
David Toohey hat fürderhin keine Sorgen
mehr.
Man kann eben auf ſehr verſchiedene Weiſe
zu Reichtum gelangen, — auch auf diel weniger
ſenſationelle Art. Da iſt mir dieſer Tage die
Geſchichte eines Fabrikanten in die Hände
ge=
fallen. Der ſaß einmal in ſeinen jungen
Jah=
ren als kleiner und beſcheidener Reiſender
abends, nachdem er ſein Tagesprogramm
ab=
gearbeitet hatte, in einem Wirtshaus, in
irgendeinem kleinen weſtfäliſchen Neſt. Am
Nebentiſch ſaßen zwei ſehr behäbig ausſehende
Herren, die ihm mächtig imponierten. Ja, das
Kelllkft ou behte odterfräde.
Vergl. unſere Nummer 14. März 1934.
ſeien leibhäftige Millionäre, teilt ihm der Herr
Wirt vertraulich mit (wobei man wiſſen muß,
daß auf dem Land der Zahlenbegriff bei
100000 aufhört, und jeder, deſſen Vermögen
dieſe Grenze überſteigt, ſchlechthin „Millionär”
iſt). Und doch hätten dieſe beiden Herren
ein=
mal als Tiſchler und Mützenmacher ihre
Lauf=
bahn begonnen. — Der Gedanke läßt den
jungen Reiſenden nachts in ſeinem
Gaſthof=
bett nicht ſchlafen, immer wieder ſagt er ſich
vor: „Das müßteſt du doch auch fertigbringen
können”.
Am nächſten Tag ſieht er bei einem
Kunden=
beſuch eine Maſchine aus der Fabrik der beiden
„Millionäre‟. Das Ding intereſſierte ihn, —
er gerät mit ſeinem Kunden in ein Geſpräch
darüber. Beide ſind ſich einig, daß die
Her=
ſtellungskoſten der Maſchine weit unter ihrem
Verkaufspreis liegen. — In den nächſten
Wochen reift der Plan, dieſe Maſchinenart in
eigener Fabrik gemeinſam herzuſtellen. Der
junge Kaufmann wagt ſeine ganzen
Erſpar=
niſſe an die Gründung dieſer neuen Firma,
Er iſt in der Folgezeit ſein eigner Buchhalter,
Reiſender und Lehrling in einer Perſon,
Gegen eine faſt übermächtig ſcheinende
Kon=
kurrenz ſetzt ſich dies junge Unternehmen, das
zu Anfang ſage und ſchreibe 11 Arbeiter
be=
ſchäftigt, durch. — Der Sozius iſt unterdeſſen
auch nicht müßig, er macht alle möglichen
tech=
niſchen Neuerungsverſuche, und 3 Jahre nach
der Gründung kann ſchon ein neuer
Fabri=
kationszweig aufgenommen werden. Jetzt ſind
es ſchon 60 Arbeiter, die jeden Morgen im
Fabrikhof antreten. — Und nun gehts auf
einmal rapide aufwärts: Aufnahme weiterer
Herſtellungszweige, Erſchließung neuer
Abſatz=
gebiete, — bis zum Beginn des Weltkriegs hat
ſich die Arbeiterzahl noch einmal verachtfacht.
Natürlich gibts dann während der Kriegszeit
einen kleinen Stillſtand, — um ſo raſcher gehts
nachher mit zäher Energie und dem Glauben
an das „Immer beſſer” wieder vorwärts in
der Entwicklung.
— Heute gibt das
Unter=
nehmen, das der junge Reiſende mitbegründet
hat, 2000 Menſchen in Deutſchland Brot. Ich
meine, das müßte dem Fabrikherrn doch ein
Gefühl großer Befriedigung geben.
Sicherlich iſt ſo ein großes Los in der
Lotterie, wie es da vor kurzem ein
Arbeits=
loſer in einem oberrheiniſchen Städtchen
ge=
wann, oder auch ein Wirbelſturm, der die
Familie Pepper über Nacht reich machte, eine
ſeine Sache. Aber ich glaube, ein Vermögen,
das man ſich aus eigner Kraft erarbeitet hat,
ſieht man doch noch mit ganz andern Augen
an. — Wofür würden Sie ſich entſcheiden?
Till.
as Schlittenrennen.
Von Udo Wolter.
„Niemand”, ſagte Urſula Weſtenroth, „
nie=
and hat ein Recht, ſo zu mir zu ſprechen,
derd.” Sie ſah das verbitterte Geſicht des
Fungen, ſtrich ihm leicht über das hellblonde
baar. „Nicht ſo heftig ſein, Junge! Später
bielleicht ſiehſt du das alles ganz anders. Und
ann iſt immer noch Zeit zur Entſcheidung.”
„Drake?” fragte Gerhard Lettow höhniſch.
Ind ohne die Antwort abzuwarten, fügte er,
einahe mehr für ſich, aber doch ſehr laut und
oller Eiferſucht hinzu: „Natürlich Drake. Gib
doch ſchon zu!"
„Ja”, ſagte das Mädchen eiſig. „Damit du
genau weißt. Im übrigen befinden wir
1s in einer Hotelhalle. Wie ein dummer
ſunge benimmſt du dich.” Sie wandte ſich ab,
ing langſam die Treppe hinauf zu ihrem
immer.
Gerd ſtarrte ihr nach, bis ihre ſchlanke,
ymale Geſtalt, die eng umſchloſſen wurde von
em blauen Pullover, hinter der Balluſtrade
berſchwunden war. Zwei Jahre älter war ſie
18 er. Nur deshalb nahm ſie ſich das Recht,
D überlegen mit ihm zu ſprechen.
„Größer bin ich und ſtärker als ſie”, dachte
r. „Und bald werde ich achtzehn Jahre”, Mit
erkniffenen Lippen wandte er ſich und trat
inaus in die belebte Straße des
Winterkur=
kies. Drake mußte bei der Bobbahn ſein.
Achtundzwanzig Jahre war Drake,
Er traf ihn beim Training. In ſeinem
rennendroten Sturzhelm raſte er gerade unten
durch die dritte Kurve der Bahn. Ein ganz
keues Schlittenmodell hatte ihm die Fabrik
ur Verfügung geſtellt. Mißmutig holte Gerd
den „Winfried”, ſeinen Schlitten, aus dem
Schuppen, überprüfte ihn noch einmal und
ſetzte Sturzhelm und Brille auf! Die
Stopp=
uhr ſchob er unter die dicken Handſchuhe, ſo
daß er ſie mit dem Ballen auslöſen konnte,
Dann begab er ſich zum Start. Vielleicht
be=
ſann ſich Urſula, wenn er morgen die
Meiſter=
ſchaft gewann.
Unten traf er Drake, begrüßte ihn und
be=
gutachtete das neue Modell. Nebeneinander
wanderten ſie wieder hinauf. Verſtohlen
be=
trachtete Gerd das braune, hagere Geſicht des
Freunde, bis es Drake auffiel.
„Gibt’s was, Junge?"
„Nein”, ſagte Gerd einſilbig. Zorn ſchoß
plötzlich hoch in ihm. Alle nannten ſie ihn —
Junge, — Urſula, Drake und noch viele
andere. Schrecklich gedemütigt fühlte er ſich,
Er riß ſich zuſammen. „Gute Zeit gefahren,
Drake?"
Selbſt wenn er noch ein wenig von der
Zeit des Freundes abrechnete, denn ſicher ſagte
Drake ihm nicht ſein beſtes Ergebnis, war er
ſchneller geweſen. Das beruhigte ihn ein wenig.
Wenn Drake auch ein Dutzend Meiſterſchaften
gewonnen hatte, morgen würde er ihn ſchlagen,
beſſer fahren als ſein Lehrmeiſter. — Urſula..
Drake war einige Schritte zurückgeblieben.
Er lächelte, ein gutmütiges und ein wenig
ſpöttiſches Lachen.
Elf Bewerber gingen an den Start. Oben
auf der Tribüne, von der aus man die ganze
Bahn überſehen konnte, ſaß Urſula mit ihren
Eltern. Soeben raſte, an achter Stelle, Drake
los. Wie ein Teufel ging er in die erſte Kurve.
Atemberaubend war es anzuſehen.
Gerhard ſaß auf ſeinem Schlitten. Eine
un=
ruhige Nacht hatte er hinter ſich, Immer nur
hatte er von dem Rennen geträumt. Sein Blick
verlor ſich von der Bahn zu dem Mädchen
hinauf. Dann ſtarrte er vor ſich hin. Ein
wenig müde war er jetzt. Mußte er nicht bald
ſtarten? Ein Bewerber kam noch vor ihm.
Die Stimme des Rennleiters riß ihn hoch.
Man hatte von unten die Zeit
herauftelepho=
niert. Er ſah auf die Meldetafel, ließ den Blick
nicht von den Zahlen, die ſich da langſam vor
ihm aufbauten. Ein unglaubliches Ergebnis
war das, weitaus die beſte Zeit bisher. Und
faſt vier Sekunden beſſer, als die Zeit, die er
geſtern gefahren. Drake . ..
Er hörte den Jubelruf des Mädchens. Kurz
bevor er ſtartete, erſchien Drake wieder auf dem
Platz. Den Helm hatte er abgenommen.
Gerd ſah hinunter über die Bahn, die
um=
ſäumt war von Tauſenden, die Zeuge von
Drakes Triumph geworden. Aber es ſchmerzte
ihn nicht ſo, als wie, daß gerade die eine dort
oben . .".
Ein Schatten fiel über ihn Er ſah auf. „Du
haſt mich geſtern belogen, Drake”, ſagte er
traurig. „Nicht um eine oder zwei
Zehntel=
ſekunden, wie das ſo üblich iſt zwiſchen den
Konkurrenten, ſondern ganz gemein. Du
woll=
teſt mich herabſetzen vor dem Mädel.”
Das lachende Geſicht des anderen wurde
hart. „Du haſt vor dem Mädel erzählt, daß
du beſſer fahren würdeſt als ich. Haſt mich ein
wenig ſchlecht gemacht, mein Junge. Auch das
war ein wenig unehrlich. Seit geſtern bin ich
mit Urſula verlobt.”
Die beiden ſahen ſich an. Keine
Kamerad=
ſchaft war mehr zwiſchen ihnen. Die Stimme
des Melders rief zum Start.
Mit einem Ruck ſchloß Gerd die Kappe.
Sein Wort muß man einlöſen, dachte er. Er
vernahm das Kommando, warf den Schlitten
voraus und ſich darüber. Schnee ſtiebte ihm
ſchneidend über das Geſicht.
Fahren, dachte er noch einmal, fahren bis
auf den Tod. Verbiſſener Trotz ſtieg in ihm
hoch. Die Menſchen ſchrien auf, wie er in die
erſte Kurve ging. Hart am Boden jagte er
ent=
lang, wurde hinaufgetragen in den zweiten
Bogen, geworfen von einer ungeheuren Macht,
die ihn die ſteile Wand des weißen Walles
emportrieb, der auf der anderen Seite zwanzig
Meter abfiel in die Stämme und Büſche des
Waldes und jedem den Hals koſtete, der ſich
hier hinüberſchleudern ließ. Verlockend ſchien
es ihm einen Augenblick, ſich hier
hinüber=
tragen zu laſſen, in die Leere über ihm, dann
brach etwas anderes in ihm durch, eine wilde
Freude, gemiſcht aus Trotz und dem Willen
zum Siege, ſo daß er mit hartem Griff den
Schlitten packte und ihn hinunterzwang in die
lange weiße Schlucht. Aufatmen ging durch die
Tauſende. Gebannt blickten ſie dem Manne
nach, der hier unter dem ganzen Einſatz ein
Rennen fuhr, wie ſie es noch nie geſehen.
Es war eine außerordentliche Zeit und noch
niemals auf dieſer Bahn erreicht. Menſchen
umringten ihn, ein wenig müde und ſehr
glück=
lich ſtand er zwiſchen ihnen. Dann ſah er
Urſula und Drake. Er wußte nicht, wie lange
er hier unten geſeſſen.
„Junge”, ſagte Drake, „Junge Er ſah
das abwehrende Geſicht des anderen. „Das
ganze Leben gehört dir noch”, ſagte er leiſe.
„So jung biſt du noch. Wir haben Pflichten.."
Er ſah auf das Mädchen, das herantrat.
Einen Augenblick ſtand Gerd regungslos.
War es ihm noch um das Mädchen gegangen
während dieſer Fahrt? Er lächelte, Ungeheurer
Stolz war in ihm, daß er noch ſo jung. Den
Sieg hatte er gewollt!
Hart ſchlug er in die Hand des Freundes
ein. „Auf gute Kameradſchaft wieder, Drake‟,
ſagte er. Dann nahm er feſt die Hand des
Mädchens, die ſich ihm zögernd entgegenſtreckte:
„Auf gute Kameradſchaft, Urſel!”
„Gib ihm einen Kuß, Mädel”, ſagte Drakt
vergnügt. Arm in Arm gingen ſie alle drei
hinauf zur Tribüne.
Männer ſind manchmal romantiſch, dachti
Urſula. Aber ſie fühlte doch, daß das gut
ſ=
war.
Mittwoch, 21. März 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Seite 10 — Nr. 79
ganze große Zehe überpflanzt. Ein verſteiftes, diener zur Wohnung des Schülers und gab ihm=
Knie wurde amputiert und durch das Knie auf, nachzufragen, was es für eine
Bewandtnis=
eines anderen Menſchen erſetzt, dem gerade, mit dem Fernbleiben des Schülers habe. Nöti=
Ein deutſcher Student
aus einem anderen Grund ebenfalls das Bein
genfalls ſolle er ihn dem Unterricht zuführen.
amputiert worden war. Küttner hat das Hüft= Der Schuldiener waltet ſeines Amtes und brachte
gelenk von einer friſchen Leiche erfolgreich über= den Schulſchwänzer zur Stelle.
pflanzt. Der amerikaniſche Chirurg Carrel
„Weshalb fehlteſt du geſtern ohne
Entſchul=
der Beherefcher Kahraklast hat ſogar die triumphale Tat volbracht, eine digung beim Unterricht?” fragte ſtrenge der
ganz Niere von einem Individuum auf ein Lehrer.
Von H. W. Ludwig.
anderes zu überpflanzen. Allerdings waren
Und das Büblein rieb ſich die Angſttränen,
Irrtümlicherweiſe wird vielfach der bekannte
4uſſiſche Miniſter Menſchikow, der ein
bevorzug=
ter Günſtling Peters des Großen war, als der
„ungekrönte Zar” jener Epoche der ruſſiſchen
Ge=
ſchichte bezeichnet. In Wirklichkeit war der
ein=
flußreichſte Staatsmann, der damals am
Mos=
kauer Hofe die Zügel der Regierung in der Hand
hielt, ein Deutſcher, der ſich in einem geradezu
unglaubhaften Aufſtieg zu dieſem Poſten
empor=
gearbeitet hatte.
Unter Peter dem Großen war Rußland für
alle begabten, wagemutigen Europäer das Land
der unbegrenzten Möglichkeiten. Der
willens=
ſtarke, ehrgeizige Zar, der ſein Reich mit Hilfe
der europäiſchen Kultur zu neuer Größe und
Macht emporführen wollte, bedurfte zu dieſem
Werk nicht nur tüchtiger Koloniſatoren,
Hand=
werker, Baumeiſter und Aerzte, ſondern auch
Männer mit politiſchem Weitblick. Wer auf
die=
ſem Gebiet Hervorragendes zu leiſten imſtande
war, konnte zu den einflußreichſten Stellungen
gelangen.
Deutlich wird dieſe Tatſache bewieſen durch
den Fall ſeines berühmten Staatsmannes
Oſter=
mann, der als Namenloſer nach Moskau kam und
hier den Ruhm eines allerhöchſten
Würdenträ=
gers errang. Seltſam war das Schickſal, das
die=
ſem Mann beſtimmt war. Im Anfang des 17.
Jahrhunderts hatte der in Bochum gebürtige
Oſtermann als junger Student in der
Univerſi=
tätsſtadt Jena das Unglück gehabt, im Rauſch
bei einem Streit einen Kommilitonen tödlich zu
verwunden. Er bereute ſeine Tat und wollte ſich
den Behörden ſtellen, aber ſeine Kameraden
überredeten ihn zur Flucht. Lange irrte
Oſter=
mann in Deutſchland umher, bis er ſich
ſchließ=
lich nach Holland wandte, in der Hoffnung, von
hier aus nach Ueberſee auswandern zu können.
Zufällig erfuhr er eines Tages, daß ein hoher
Offizier des Zaren befähigte Menſchen für
Ruß=
land anwerbe. Kurz entſchloſſen meldete er ſich
und hatte das Glück, von dem Offizier, dem ſeine
Aufgewecktheit gefiel, als Sekretär mit nach
Moskau genommen zu werden. Seine fremden
Sprachkenntniſſe und die Gewandtheit, die er
ſich in Kürze in der ruſſiſchen Sprache erwarb,
erregten die Aufmerkſamkeit des Zaren, der ihn
als Dolmetſcher in der Geſandtſchaft anſtellte.
Damit ſollte Oſtermanns glänzende Karriere
be=
gonnen haben.
Aus dem unbedeutenden Ueberſetzer von
Aktenſtücken wurde bald ein unentbehrlicher
Be=
amter, den der Zar ſchon nach zwei Jahren mit
dem ehrenvollen Auftrag betraute, dem König
von Polen die Einnahme Rigas mitzuteilen.
Sein erſtes diplomatiſches Meiſterſtück
voll=
brachte Oſtermann jedoch in jener kritiſchen
Si=
tuation, als der Zar mit ſeinem Heere im
Tür=
kenkriege am Pruth einer gewaltigen Uebermacht
gegenüberſtehend, bereits völlig verloren ſchien.
Durch ſein überlegenes Geſchick als
Unterhänd=
ler gelang es hier dem jungen Deutſchen, das
ruſſiſche Reich vor unabſehbaren Folgen zu
ret=
ten. In ſeiner Dankbarkeit gab ihm der Zar für
ſeine ſelbſtändigen diplomatiſchen
Unternehmun=
gen freie Hand. Während einer großen
politi=
ſchen Sendung nach Holland beſuchte Oſtermann
unterwegs ſeine Heimat und bewarb ſich hier
um einen Verwaltungspoſten, in der Abſicht,
nicht mehr nach Moskau zurückzukehren. Sein
Geſuch wurde jedoch abgeſchlagen, und er ſah ſich
genötigt, wieder nach Rußland zu gehen und
Peter nun mit allen ſeinen Kräften zu dienen,
ohne dabei aber ſeine deutſche Art zu verleugnen.
Seine reichen politiſchen Erfahrungen, die er
inzwiſchen geſammelt hatte, ermöglichten es ihm,
nach mehrfachen fehlgeſchlagenen Verſuchen einen
für Rußland glänzenden Frieden mit Schweden
zu ſchließen. Zum Lohn erhielt er aus mehreren
Dörfern den Titel eines Barons und
verheira=
tete ſich mit einem Mädchen aus einem der
älte=
ſten ruſſiſchen Geſchlechter. Zum Vizepräſidenten
für auswärtige Angelegenheiten ernannt,
ver=
ſtand er es, die Intereſſen Rußlands auf das
Beſte zu vertreten, ſo daß der Zar ihn auf
ſei=
nem Sterbebett ſeinen Angehörigen als den
ge=
treuen Diener des Reiches empfahl. In
Wirk=
lichkeit war nicht Katharina, ſondern Oſtermann
von nun an der Lenker des Staates. Eine
Zeit=
lang ſchien zwar ſein Einfluß ſchwer bedroht, als
nach dem Tode Katharinas der junge Peter II.
zur Regierung kam. Vergeblich verſuchte
Oſter=
mann den jungen Regenten im Sinne ſeines
Vaters zu erziehen. Der Hochadel, der ſein
ge=
fährlichſter Feind war, machte durch ſein
raffi=
niertes Ränkeſpiel ſeine ganze Pädagogik
zu=
nichte. Schon war die Hochzeit Peters II. mit der
Tochter des gefürchtetſten Gegners Oſtermanns
feſtgeſetzt und der endgültige Sieg der
Adels=
partei ſtand bevor, da ſtarb der junge Kaiſeram
Hochzeitstag plötzlich an den Blattern.
In dieſer Sachlage, die ſich mit einem Schlag
für alle Beteiligten ſo unerwartet geändert
hatte, hing Rußlands künftige Regierungsform
von den Entſcheidungen der nächſten Stunden
ab. Rechtmäßig wäre Eliſabeth, die Tochter
Peters des Großen, die Thronerbin geweſen.
Ihre Regentſchaft aber, die die Herrſchaft des
Adels bedeutet hätte, wußte Oſtermann geſchickt
zu hintertreiben, indem er Anna Jwanowa, die
Tochter von Peters Bruder Jwan, durch ein
klug eingefädeltes Manöver auf den Thron
ſetzte. Dem Adel blieb nichts anderes übrig, als
gute Miene zum böſen Spiel zu machen. Wieder
hatte Oſtermann geſiegt.
Als Miniſterpräſident, der nach außen hin faſt
niemals in Erſcheinung trat, war der geniale
Staatsmann während der 10jährigen
Regent=
ſchaft Anna Jwanowas der eigentliche Herrſcher
Rußlands. In dieſer Eigenſchaft ſchien ihm kein
Mittel zu ſchlecht, um ſeine Feinde in Moskau
zu Boden zu halten. Mehrere Führer der
Adels=
partei endigten auf ſeinen Befehl auf dem
Scha=
fott, während ihre Familien in die Verbannung
geſchickt wurden. Seine Machtgier, die ihn zu
ſolchen Grauſamkeiten trieb, ſollte ihn
ſchließ=
lich dazu verleiten, das Schickſal Rußlands ſeiner
Selbſtſucht zu opfern. Als ihm nach dem Tode
Anna Iwanowas alle Macht aus den Händen
glitt, glückte es ihm zwar noch, vorübergehend
eine Scheinherrſchaft mit einem vorgeſchobenen
unmündigen Sohn der Prinzeſſin Anna
Leo=
poldowna von Braunſchweig aufzurichten, aber
gerade dieſes letzte Unternehmen des ſchon
kraftloſen, kranken Mannes mußte ihm zum
Verderben werden.
Kaum hatte ſich ſeine alte Feindin Eliſabeth,
deren Thronfolge er einſt verhindert hatte, mit
Gewalt in ihre alten Rechte eingeſetzt, als ſie
ihn auch ſchon verhaften und zum Tode
verurtei=
len ließ. Auf dem Blutgerüſt wurde Oſtermann,
der eigentlich hätte gerädert werden ſollen, zu
der milderen Strafe des Kopfabſchlagens
be=
gnadigt. Gerade in dem Augenblick, als der
Verurteilte hingerichtet werden ſollte, traf ein
Eilbote der Kaiſerin ein, der dem bereits
ohn=
mächtig Gewordenen die Umwandlung der
Todesſtrafe in lebenslängliche Verbannung nach
Sibirien verkündete. Von der Welt vergeſſen,
ſtarb der einſt ſo mächtige Mann in einem
ver=
laſſenen Ort, tief in Sibirien, in der gleichen
Einſamkeit, in der einſt auch Menſchikow
ver=
bannt geweſen war.
in dieſem Fall die Individuen — Tiere,
Dr. Arnold Hahn.
Solche Bengels!
Schuljungenſtreiche
aus der guten alten Zeit.
Immer höflich.
Es war um die Oſterzeit. Heini Klutenkamp,
ein weſtfäliſcher Bauernſohn, pausbäckig und mit
ſemmelblondem Schopf, ſollte eingeſchult
werden. (Wie wir heute ſagen würden.) Mit
Tafel, Leſebuch und Griffel ſchob er ſeines
Weges, fehr wenig begeiſtert von dem, was ihm
bevorſtand. Wäre es nach ihm gegangen, ſo läge
er jetzt mit ſeinem Freund Natz in den
Bachwie=
ſen, um Stichlinge zu fangen oder Vogelneſter
zu ſuchen. — Der Lehrer, im ſchwarzen Schoßrock,
empfing unſeren Heini, der prompt 10 Minuten
zu ſpät kam, nicht gerade gnädig. „Setz dich”,
ſagte er und ſtützte ſich auf ſein ſpaniſches Rohr.
Heini ſah ihn mit waſſerblauen Augen an. Die
ganze Gegend gefiel ihm nicht. Er ſtand wie ein
kleiner Eichbaum und verſpürte nicht die
ge=
ringſte Luſt, ſich hinzuſetzen. Der Lehrer wollte
es nun anders verſuchen: „Ach bitte, Herr
Klutenkamp”, ſagte er und machte eine
übertrie=
ben höfliche Verbeugung, „wollen Sie nicht Platz
nehmen?‟ Heini ſieht ihn treuherzig an: „Ik
danke, Herr Lehr””, entgegnete er, „ik will mi
hier nich lang ophollen”. (Ich will mich hier nicht
lange aufhalten.)
Sprachs und entwich durch die Tür.
Die Entſchuldigung.
Ein anderer ABC=Schütze, der ſich ebenfalls
ſchwer dazu verſtehen konnte, die goldene
Frei=
heit mit der Schulſtube und ihren Pflichten zu
vertauſchen, hatte glücklich die erſten
Schulſtun=
den überwunden, aber am zweiten Tage fehlte
er. Der Lehrer ſchickte am dritten Tag den Schul=
„Kommen Sie
zu einem Butterbrot!"
Da heute viele Frauen ſich ihre Wirtſchaft
ſelber beſorgen müſſen, muß ihnen daran liegen,
die Bewirtung von Gäſten, auf die ſie doch nicht
verzichten wollen, ſo bequem und einfach wie
möglich zu geſtalten, und doch ſoll es „nett” ſein!
Man lädt alſo „zum Butterbrot” ein und gibt
zu den Butterbroten Tee oder eine Bowle, und
hat die große Annehmlichkeit, alles, was man
braucht, vorher auf den Tiſch ſtellen zu können,
ſo daß die Hausfrau nicht umher zu laufen
braucht, ſondern ſich ganz ihren Gäſten widmen
kann und alſo auch die volle Freude von ihrem
Geſellſchaftsabend hat.
Man bevorzugt heute Schichtbrote, d. h. man
ſchneidet Weißbrot in Scheiben, die man
dop=
pelſeitig mit Butter beſtreicht, dann belegt und
aufeinander ſchichtet. Man legt meiſt vier
Schei=
ben Brot aufeinander. Dieſe werden dann
etwas gepreßt und ſchließlich in anderthalb
Zen=
timeter dicke Scheiben geſchnitten. Als Belag
kann man alles verwenden, was man hat. Jeder
kleine Reſt iſt gut zu brauchen, da die einzelnen
Schichten durchaus nicht gleich belegt zu ſein
brauchen. Im Gegenteil iſt eine Abwechſlung
ſehr reizvoll. Natürlich muß man die
Zuſam=
menſtellungen gut wählen!
Hier ſollen einige ſchmackhafte Brotaufſtriche
angeführt werden, die als Anregung dienen
ſol=
ſen, ſelber reizvolle und pikante Füllungen
zu=
ſammenzuſtellen.
Heringsbutter. Ein Salzhering wird
gut gewäſſert, dann löſt man die Gräten heraus
und ſchneidet die Heringsfilets in kleine Würfel.
Zugleich reibt man eine Zwiebel. Man
ver=
rührt Hering und Zwiebel mit 50 Gramm
But=
ter und beſtreicht die Weißbrotſcheiben damit.
Jede Schicht wird noch mit ein wenig gehackter
Peterſilie beſtreut.
Auch Lachsbutter kann man leicht
her=
ſtellen, indem man geräucherten Lachs feinwiegt
und ihn mit 50 Gramm Butter miſcht. Ebenſo
ergeben feingewiegte, hartgekochte Eier einen
guten Belag, doch muß man das Ei auf der
But=
ter feſtklopfen.
Für die Käſeplatte nimmt man
Schwarz=
brot oder Pumpernickel. Dieſe Scheiben werden
gut mit Butter oder einem weichen Käſe
be=
ſtrichen. Sehr hübſch ſieht es aus, wenn man
abwechſelnd eine weiße Käſeſchicht und dann eine
gelbe oder grüne nimmt. Die grüne Käſeſchicht
iſt bequem herzuſtellen, wenn man geriebenen
Kräuterkäſe mit 50 Gramm Butter verrührt.
Zur Abwechſlung kann man auch Pumpernickel
und Weißbrot zuſammenlegen. Aus den fertigen
Schichtbroten kann man dann entweder
Schei=
ben oder Dreiecke ſchneiden.
Sehr beliebt ſind auch geröſtete Brötchen,
die aber recht warm herumgereicht werden
müſſen.
Schinkenbrötchen. Eine dünne
Weiß=
brotſcheibe wird mit Butier beſtrichen und mit
aus den Augen und entgegnete weinerlich=
„Herr Lehrer, ich konnte nicht kommen, ich
hatte geſtern die Schwindſucht.”
Natzinden Korb!
Jetzt folgt die Geſchichte eines ganz großen
Uebeltäters. Er wird Natz gerufen. Wie fleißig
auch der Lehrer unterrichtet. Natz hat nichts wie
dumme Streiche im Kopf. Nachſitzen,
Strafarbei=
ten und was es ſonſt an ſchönen Belohnungen
für nichtsnutzige kleine Burſchen damals ſchon
gab, half ſchon gar nichts mehr bei einem
ver=
ſtockten Sünder wie Natz. Immer hatte e
Schliche und Ausreden. — Einmal kam ſeine
Mutter, eine ſtämmige Obermagd, zum Lehre=
und fragte, wie es mit ihrem Sohne Natz ginge
Der Lehrer ſeufzte: „Ich kann mit dem Junger
nichts anfangen” — „Das glaube ich Ihner
gern”, ſagte die Mutter, „ich kann ſchon ſeit ach=
Jahren nichts mehr mit ihm anfangen, darum
habe ich ihn auch zu Ihnen geſchickt.”
Der Lehrer zog ein ſaures Geſicht und ver
ſuchte es mit neuen Strafen: „Natz, du haſt, hm
mit dem Finger in der Naſe gebohrt . . ..
Drei=
hundert mal abſchreiben: Ich darf nicht in der
Naſe bohren.”
— „Warum dürfen Sie das
nicht?”, fragte Natz harmlos. Da wurde es
Leh=
rer Bakel zu bunt, er knallte dem Lümmel eins
an die Ohren und wiederholte andern Tags
ſein Gebot. Vierhundertmal abſchreiben .....
„Oh weh. Herr Lehr”, greinte der Spitzbube,
„Die Pönitenz (Strafe) kann ich nicht machen,
meine Mutter will mir kein Papier geben. Das
wäre zu teuer, ſagt ſie „„—und ſie ſollten mir
lieber dafür appelweich prügeln.”
Bei ſolchem Lebenswandel half dann nur ein
herbes Kraut. Der geplagte Schulmeiſter beſann
ſich auf eine Strafe, die in der guten alten Zeit
ſehr beliebt war. Ein Korb wurde angeſchafft
und ſinnreich angebracht, ſo daß er an der Wand
hochgezogen werden konnte. Darin hockte nun der
Uebeltäter wie ein Elefantenküken im Neſt=
Eine Beſſerung der Klaſſe aber war doch nicht
zu verzeichnen, denn nun ſetzte nur ein lebhafter
Funkbetrieb zwiſchen dem Korbinſaſſen und den
Schulbänken ein.
gehacktem Schinken belegt, über den man etwas
Senf tut. Hierauf drückt mun eine zweite,
but=
terbeſtrichene Weißbrotſcheibe recht feſt darauf
und wälzt dieſes Schichtbrot nun in einer Taſſe
Milch, in der man ein Ei verquirlt hat. Man
brät das Schichtbrot auf beiden Seiten ſchön
goldbraun. Muß ſehr heiß gereicht werden.
Röſtbrot mit Eiern und Tomaten.
Nicht zu dünne Weißbrotſcheiben werden
ge=
röſtet und hierauf mit Rührei belegt, über das
man etwas dickes Tomatenpüree gibt.
Röſtbrot mit Nieren. Eine
aufge=
ſchnittene Kalbsniere läßt man über Nacht in
kaltem Waſſer liegen. Hierauf kocht man ſie in
20 Minuten weich und läßt ſie dann etwas
ab=
kühlen. Man ſchneidet ſie in kleine Würfel, die
man in Butter gut bräunt, hierauf mit Mehl
beſtreut und mit Waſſer zu einer gebundenen
Maſſe verdünnt. Dieſen Brei läßt man noch
eine Viertelſtunde dämpfen und ſchmeckt ihn
ſchließlich mit Salz, Pfeffer und etwas Wein ab.
Man ſchneidet Weißbrot in dicke Scheiben und
höhlt jede Scheibe nach der Mitte zu aus. Die
Scheiben werden nun unmittelbar vor dem
An=
richten in Butter gebraten, worauf man die
kleine Vertiefung mit dem Nierenbrei füllt und
das Brötchen mit feingewiegter Peterſilie
be=
ſtreut.
Eva Holder.
Wie kann man gefällchte Milch
erkennen?
Mit Waſſer „getaufte” Milch iſt keineswegs
immer am Ausſehen zu erkennen. Will man
ſich überzeugen, ob man wirklich „Vollmilch für
ſein Geld bekommt, ſo ſoll man eine
Strick=
nadel ſenkrecht in die Milch hineintauchen und
in der gleichen Stellung wieder herausziehen.
Wenn die Milch unverfälſcht iſt, ſo haftet ein
Tropfen an der Spitze der Stricknadel; iſt
auch nur ein geringer Zuſatz von Waſſer in
der Milch, ſo kommt die Nadel völlig ſauber
wieder heraus.
Praktiſche Winke.
Fenſterſcheiben laſſen ſich vorzüglich
mit Metallputzmitteln reinigen. Vor allem kleine
Scheiben, Autofenſter, Windſchutzſcheiben und
dergleichen reinigt man, indem man die Scheibe
leicht mit einem Läppchen, das man in ein
Putz=
mittel getaucht, einreibt und mit
Zeitungs=
papier blank poliert.
Man iſt dahintergekommen, daß man
Tep=
piche mit einer kalten Seifenlauge reinigen
und auffriſchen kann. Der Teppich wird mit
einer in Seifenſchaum getauchten Bürſte
ſtrich=
weiſe gereinigt, wobei er getroſt feucht, doch
nicht zu naß werden darf.
Die wenigſten Leute wiſſen, daß man
Kakteen möglichſt wenig und mit warmem
Waſſer gießen ſoll. Kaltes Waſſer erfriſcht nicht.
ſondern erſchreckt die Pflanzen, während
lau=
warmes Waſſer zumindeſt in Zimmertempera=
G. Knc.
tur das Wachstum fördert.
haben Sie
ſchon einmal darüber nachgedacht?
z=warum die Frauen ſo oft gute
Schwimmerinnen ſind?
Man kann immer wieder beobachten, daß
die Frauen im Waſſer meiſtens viel mehr in
„ihrem” Elemente ſind, als die Männer. Sie
ſchwimmen ausdauernd und erlangen auch im
Handumdrehen eine reſpektable
Schwimm=
fertigkeit, kurz ſie ſind eigentlich viel mehr fürs
Waſſer geſchaffen, als der Mann.
Antwort.
Die Frau iſt ſchon infolge ihres
Körper=
baues viel eher befähigt, ſich auf dem Waſſer
zu halten, als der Mann. Beſonders der Typus
der Frau mit breiten Hüften und mit breiteren
Schultern, iſt bevorzugt. Dazu kommt aber
auch noch, daß infolge des feineren
Knochen=
baus und infolge des ſtärkeren Fettanſatzes der
Gewebe das „ſpezifiſche‟ Gewicht der Frau
geringer iſt, als das des Mannes, ſo daß ſie
viel weniger Kraft braucht, um ſich über dem
Waſſer zu halten. Aber es kommt noch eine
wichtige Sache hinzu; die Frau fühlt ſich im
Waſſer behaglicher, als der Mann und ſie kühlt
nicht ſo raſch aus im Fluß= oder Seebade. Das
hängt damit zuſammen, daß die Frau einen
viel größeren Vitaminvorrat hat,
als der Mann. Das iſt auch notwendig, weil
ſie ja die Beſtimmung hat, Mutter zu werden
und weil ſie während der Schwangerſchaft das
Kind aus ihren eigenen Vitaminvorräten
ver=
ſorgen muß. Tatſächlich konnte der engliſche
Forſcher Prieſtley nachweiſen, daß es unter
75 000 Fällen von Rachitis Goppelt ſo viel
Knaben gab, wie Mädchen. Die Mädchen waren
eben mit dem Vitamin D, das die Nachitis
verhindert, beſſer verſorgt. Das Depot für
dieſes Vitamin befindet ſich wahrſcheinlich im
Fettgewebe. Jetzt wird es klar, daß dieſe
Fett=
gewebe die Frau auch viel beſſer ſchützt, als
den Mann. Die Frau kann ſich alſo leichter
kleiden. Und ſie leidet auch viel weniger unter
der Kälte des Waſſers, was unter anderem
auch die große Zahl von Kanalſchwimmerinnen
erklärt. Im Waſſer iſt der Mann unbedingt
das „Schwächere Geſchlecht
. . . ob für einen ſchadhaften Körper ebenſoviel
Erſatzteile bereit ſtehen wie für ein
ſchad=
haftes Auto?
Sie haben gewiß einen großen Reſpekt vor
der modernen Chirurgie. Aber im allgemeinen
glauben Sie, daß der Chirurg doch meiſt nur
etwas wegſchneidet. Sie kennen nur eine Seite
ſeiner Tätigkeit. Der Chirurg verſteht ebenſo
die Kunſt „Erſatzteile” herbeizuſchaffen und
„einzumontieren‟ Denken Sie einmal
dar=
über nach, was er alles erſetzen kann!
Antwort.
Man weiß nicht, was man mehr
bewun=
dern ſoll, den Chirurgen oder die Fähigkeit
des Körpers zur Selbſtergänzung. Es gelingt
heute ſchon, Fettpartien von einer Körperſtelle
auf die andere zu überpflanzen. Um eine
fehlende Schleimhaut des Gaumens zu erſetzen,
benützte Eiſelsberg in Wien ein Stück der
äußeren Haut des Kinns. Es wuchs ein und
fungierte als Schleimhaut. Es gelingt, Sehnen
durch Stücke anderer Sehnen zu erſetzen. Bei
Bloßlegung des Gehirns durch Schüße wurden
zur Deckung Muskeln vom Oberſchenkel
ein=
gepflanzt. Dasſelbe tat man, um bei
Läh=
mungen des Geſichtsmuskels eine Raffung des
Mundes zu ermöglichen. Es gelingt, Venen
zu überpflanzen. Eiſelsberg benützte ein Stück
einer Vene zum Erſatz einer — Harnröhre.
Der Knochendefekt eines Unterkiefers wurde
durch Ueberpflanzung eines Stückes des
Becken=
knochens behoben, wobei das eingeſetzte
an=
fänglich gradlinige Knochenſtück mit der Zeit
die natürliche Rundung des Kiefers annahm.
Für einen verlorenen Daumen wurde eine
Reße.
Me ietzt de Fage; „ille Kau
De Nore Wedter in den Keiskaut
We icersteindesenen use
Sende Aan - Garalf id lecern
Der Mit beidten Beinen in der Uucke.
Dedt icht ind derin god genos
i Ger dis Aulaen Lasas-
Den verstärte Insenion!” So
2i Die Anseige in der Tas.
Hand Mit poch nie vorest vem
Wuedescht ind zuctenstsch
Wesheitet uurde Die Ansche
Se Deste Larthebenite iur den
SSchaft
Mittwoch, 21. März 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 79 — Seite 11
Geschichten aus aller Welt
Die Malkeſer=Rikker in Rom.
Vom wiehernden Amtsſchimmel.
r. Wien. Er lebt noch immer, wiehert munter und macht
von Zeit zu Zeit ganz tolle Sprünge, der Herr Amtsſchimmel.
Feſonders in Oeſterreich.
Zugetragen hat ſich die Sache auf der oberöſterreichiſchen
Eiſenbahnſtrecke zwiſchen Gmunden und Ausſee: Zwei
aus=
ländiſche Reiſende, der örtlichen Verhältniſſe unkundig, hatten
ſich Fahrkarten nach Ebenſee genommen. Die Unglücklichen, ſie
wußten nicht und konnten auch eigentlich nicht wiſſen, daß es
zwei Halteſtellen Ebenſee gibt, nämlich Ebenſee=Bahnhof und
Ebenſee=Landungsplatz. Und ſie wußten erſt recht nicht, daß
zwwiſchen dieſen beiden Halteſtellen ein Preisunterſchied von
dreißig öſterreichiſchen Groſchen, alſo knapp 15 Pfennigen,
be=
ſteht. Da ſie erſt auf der zweiten Halteſtelle von Ebenſee
aus=
ſtiegen, wurden ſie vom Schaffner „vorſchriftsmäßig beanſtandet”
Die beiden waren „geſtändig” und erklärten ſich zerknirſcht
be=
reit, ihre 60 Groſchen nachzuzahlen.
Wenn ſie aber geglaubt hatten, ſo leichten Kaufes
davon=
uikommen, ſo ſahen ſie ſich in dieſer Annahme bald bitter
ge=
täuſcht. Denn wenn in Oeſterreich der Amtsſchimmel im Trab
iſt, dann trottet er eben weiter. Die beiden unglückſeligen
Fremden ſollten nämlich außer den 60 Groſchen noch je 5
Schil=
ling Strafe zahlen. Sie weigerten ſich. Wofür ſollten ſie auch
Strafe zahlen? Und damit ging die Sache nun erſt richtig los.
Mittlerweile war man an der zweiten Halteſtelle von Ebenſee
angekommen. Der Aufenthalt wurde benutzt, ſchleunigſt ein
Aktenſtück anzulegen. Die beiden wurden zum Fahrtdienſtleiter
ir Ebenſee geführt, der ein Protokoll aufnahm, die Gendarmerie
zur Hilfe holte und die Ermächtigung zur Strafverfolgung der
beiden Ausländer wegen „Verurſachung eines Schadens an den
Bundesbahnen” erteilt. Da aber die beiden Fremden gerne
weiter wollten und unvorſichtig genug waren, dieſen Wunſch
zu äußern, wurden ſie wegen „Fluchtgefahr” verhaftet und — —
in das Bezirksgericht nach Bad Iſchl geſchickt. Die folgende
Nacht mußten ſie tatſächlich im Arreſtlokal verbringen, und erſt
am nächſten Morgen ſtanden ſie höchſtperſönlich vor dem
Be=
irksrichter von Iſchl. Dieſer aber konnte nichts anderes tun,
ils feſtſtellen, daß auf der Fahrkarte wirklich nur Ebenſee ſtand
und daß die beiden Reiſenden gar nichts von der Exiſtenz
weier Halteſtellen „Ebenſee” wiſſen konnten. Daraufhin
ver=
ländete der Herr Bezirksrichter feierlich einen Freiſpruch und
erklärte die beiden Häftlinge für enthaftet.
Und die Bilanz dieſes Schildbürgerſtreiches jenes biederen
Schaffners der öſterreichiſchen Bundesbahnen? Zwei verärgerte
Fremde, die ſobald nicht wieder die Eiſenbahn des Herrn
Vaugoin benutzen werden. Auf der anderen Seite aber für den
Staat eine hübſche Rechnung: Nämlich die Koſten für den
„Häftlings=Transport” von Ebenſee nach Iſchl, die Koſten für
die Verpflegung der beiden Schwerverbrecher während der Haft,
und ſchließlich auch die Koſten des Strafverfahrens vor dem
Bezirksſchöffengericht Iſchl. Und das alles für 60 Groſchen!
Kein Wunder, daß der Amtsſchimmel über dieſen fabelhaften
„Dienſt am Kunden” begeiſtert wiehert.
A
2
esttE
A
D.RGM.
Neuartige
Feuerung
Sparsamsten
Brennstoffverbrauch
Hervorragende
Emaillierung
Dauerhafte
Ausführung
Jak. Scheid, Eisenhandlung, Kirchstraße 6
C. I. Wenz, Eisenhandlung, Elisabethenstr. 8
E. L. Göbel, Oefen u. Herde, Rheinstraße 31.
IVK53)
O
Männlich.
Beſſerer
mit Gehaltsan=
Herr oder Dame
prüch. an S. A.
geſucht, welche 200, Bensheim,
bei Trauerfallen; poſtlagernd.
vorſprech. kann.
Chauffeur Fleißig, ehrlich.
Mädchen,
geſucht. Derſelbe
gelernter nicht unt. 20 J.,
muß
Autoſchloſſ. ſein wird geſucht.
u. gute Zeugniſſe Heinrichſtr. 18.pt.
beſitzen. Offert.
Prozeß um einen Bark.
(ht) Bukareſt. Als Zeichen ihrer Würde tragen die
ortho=
doxen Prieſter einen Bart. Wer ſich an dieſem Bart vergreift,
vergreift ſich am Allerheiligſten, an der Kirche ſelber.
Trotzdem kommt es auf dem flachen Lande alle Augenblicke
vor, daß die Bauern einem mißliebigen Popen gewaltſam den
Bart abſchneiden, weil dieſer Bart ſozuſagen die „Achillesferſe‟
des Geiſtlichen, die Stelle iſt, wo er ſterblich iſt.. .
Nun hat ſich auf einem Dorfe in der Nähe von Jaſſy der
um=
gekehrte Fall zugetragen: Dort war ein gewiſſer Ruſu aufgetaucht,
der zwar kein Geiſtlicher war, der ſich aber als Sektenprediger
be=
tätigte und viel Anhang fand. Um den aufs höchſte bedrohten
Seelenfrieden ſeiner Gemeinde wieder herzuſtellen, lauerte der
rechtmäßige Pfarrer, mit einer mächtigen Papierſchere bewaffnet,
dem Sektenprediger auf der Gaſſe auf und ſäbelte ihm nach einem
erbitterten Handgemenge den unrechtmäßig gewachſenen
Prieſter=
bart herunter. Ruſu ließ ſich das nicht gefallen. Er verklagte den
Popen wegen Körperverletzung. Der Angeklagte konnte jedoch
nachweiſen, daß der Kläger mit ſeinem Barte zuſammen
ſchlag=
artig alle ſeine Anhänger verloren hatte, und daß auf dieſe Weiſe,
im Intereſſe des Staates und der Kirche, der Frieden in der
Ge=
meinde wieder hergeſtellt worden ſei.
Alſo wurde der Pope freigeſprochen, und dem Chroniſten bleibt
nichts weiter übrig, als ſeiner Freude darüber Ausdruck zu geben,
wie leicht ſich dieſer Kirchenſtreit beilegen ließ.
Die Stadt der Rechtsanwälke.
(l) Sofia. Nach den neueſten Ermittelungen gibt es in
Bul=
garien insgeſamt 3418 zugelaſſene Rechtsanwälte. Allein auf die
Hauptſtadt Sofia entfallen 867. Da Sofia gegenwärtig rund
250 000 Einwohner hat, kommt auf 288 Einwohner —
einſchließ=
lich Frauen und Kinder — je ein Rechtsanwalt. — „Arme
Metro=
pole”, meint philoſophiſch ein hauptſtädtiſches Blatt, „du wäreſt
gewiß glücklicher, zufriedener und vor allem friedfertiger, wenn
neun Zehntel dieſer Herren wie ihre Väter zum Pfluge und nicht
zum Geſetzbuch gegriffen hätten . . ."
Der Zug der Ritter,
an der Spitze der Ordens=Großmeiſter Fürſt Chigi.
Zum erſten Male nach 150 Jahren fand jetzt wieder eine
Zuſam=
menkunft der Ritter des Malteſer=Ordens ſtatt, der im Jahre
1070 in Jeruſalem gegründet wurde. 2000 Mitglieder des Ordens
aus allen Ländern der Welt fanden ſich zu der Tagung in Rom ein.
Achkzehnjähriger Don Juan.
er. Athen. In dem Städtchen Chalkis auf Eubäa, das an
den Ufern des Euripos gelegen iſt und an jener rätſelhaften,
un=
erklärlichen Strömung, die ſechs Stunden am Tage aufwärts und
ſechs Stunden mit Rieſenkräften abwärts, das heißt in gerade
ent=
gegengeſetzter Richtung fließt, ereignete ſich eine Tragikomödie,
die zum mindeſten für Europa unglaublich erſcheint.
In dem dortigen Flüchtlingsviertel kleinaſiatiſcher Griechen
verliebte ſich ein achtzehnjähriger Jüngling unſterblich in ein
Mädchen, ober beſſer in ein Kind von 13 Jahren. Die arme
Mut=
ter des Kindes gab ihre Einwilligung zur Hochzeit, der Prieſter
kam und zwei Kinder wurden getraut, in den heiligen Stand der
Ehe gezwungen. Aber nicht lange währte das hier tatſächlich
„junge‟ Eheglück. Der friſchgebackene Ehegatte verliebte ſich bald
nach der Hochzeit in ein fünfzehnjähriges Mädchen und beide
ver=
ſicherten ſich ebenfalls ihrer „unſterblichen” Liebe. Trotz ſtrenger
Beobachtung der Fünfzehnjährigen durch die Eltern gelang es
dieſer doch, durch das Fenſter zu entweichen und zu dem jungen
Ehemann zu fliehen. Doch ohne Geld iſt nicht gut ſein, und ſo
nahm das Fräulein alles mit, was Geld oder Geldeswert hatte.
Sodann verſchwand man ſpurlos aus dem Städtchen Chalkis, in
dem eine verlaſſene junge Ehefrau von 13 Jahren ihrem
unge=
treuen Gatten nachweint. Vielmehr nicht nachweint, denn die
kleine Hausfrau iſt noch viel zu jung, um überhaupt zu erfaſſen,
was ihr geſchah. Sie glaubt, ihr Gatte ſei verreiſt und käme
dem=
nächſt mit ſchönen Geſchenken wieder nach Chalkis zurück . .."
Die Polizei konnte bisher der Flüchtlinge nicht habhaft
wer=
den. Dem jungen Ehemann, der alle Eigenſchaften eines Don
Juans zu beſitzen ſcheint, blühen bei ſeiner Verhaftung allerlei
Ueberraſchungen: die Eltern des entführten Mädchens haben gegen
ihn Anzeige wegen Diebſtahls und Verführung erſtattet, und auch
die böſe Schwiegermutter klagt gegen den ungetreuen
Schwie=
gerſohn.
Juuges
Mädchen
tagsüber f.
Haus=
halt gefucht.
Eich=
bergſtr. 16, pt.
Frau od. Mädch
vormittags g
Näh. Geſchäftsſt.
Tücht., hübſches
Mädel,
21 Jahre, ſucht
p. 1. 4. 34 Stelle
in Bäckerei,
Kon=
ditorei. Etwas
Hausarbeit wd
übernommen.
Gute Zeugniſſe
Referenzen. Off.
u. N 102 Geſch.
Jung unabhäng.
Frau
ſucht Stellung als
Haushälterin.
Angeb. u. N 86
Geſchſt.
Junges
Mädel
ſucht Stel ungm
Famil. =Anſchluß.
Ang. u. N 115
Geſchſt
Biete älterem
Mädchen
Koſt u. Wohng.
geg. Hausarbeit.
Off. N 119 Gſch.
Junge Frau
ſucht ſtundenwſe.
Beſchäftig. Off.
u. N 98 Geſchſt.
eKinder-
wagen
Klapp-
wagen
Kinder-
T
stühle
Straßenroller
Gummibälle
Schulranzen
Rucksäcke
Brotbeutel
billigst bei
(3215=
Zetzsche
Ernst-Ludwigstraße 19.
Vt
Eintagsküken
wß. amer.
Leg=
horn 60 Pf. ab
27. 3. noch
abzu=
geb. Gefl.=Farm
Haus Zwing=Eck
Zwingenberg/H.
Anerk. Zuchtſt
Tel. Bensheim
Nr. 378.
(b
Kanarienzucht=
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Peter=
Gemein=
der=Str. 19, III.
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Lohnbrut. (a
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30 000. Bed. u.
Privatgeld au
Etagenhäuſer
bald ausleihbar.
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Aus=
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Bankgeſchäft L. Krämer,
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Steuer= und
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(behördl. Zuluſſg ) ſucht
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In=
tereſſen inlagen. Ang. rbeten unter
R. 104 an die Geſchäftsſtelle.
Seite 12 — Nr. 79
rmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sport, Sptel und Jucnen
Auf zu den Kreis=Frühjahrs=
Waldlauf=
meiſterſchaften!
An Sporiler, Turner, die Kameraden der
5A, 55, hJ, des 529.
Am kommenden Sonntag finden die diesjährigen
Frühjahrs=
waldlaufmeiſterſchaften des Deutſchen Leichtathletik=Verbandes
und der Deutſchen Turnerſchaft in Darmſtadt ſtatt. Pünktlich um
9,30 Uhr wird auf dem Platz des SV. 98 Darmſtadt am
Böllenfall=
tor der erſte Startſchuß fallen.
In dieſem Jahre werden erſtmals Sportler und Turner
ge=
meinſam ihre leichtathletiſchen Veranſtaltungen durchführen, ſo
daß endlich nur jeweils von einem Meiſter die Rede ſein kann
und damit zugleich der ideelle Wert der Meiſterſchaften an ſich
ge=
hoben wird. In friſchem, kampfesfrohem Lauf werden am
Sonn=
tag die Aktiven in 2 Klaſſen (Meiſterklaſſe — Junioren, Hand=
und Fußballer), die Alten Herren über 32 Jahre, die Frauen und
die Jugendlichen der Klaſſen A, B, C 1 und C 2 durch die ſchönen
Wälder am Böllenfalltor eilen.
Sportler= und Turnergeiſt einerſeits und der Geiſt der
Wehr=
verbände ergänzen einander, und es iſt daher eine
Selbſtver=
ſtändlichkeit, daß bei allen leichtathletiſchen Veranſtaltungen die
Kameraden der SA., SS., der HJ., des Arbeitsdienſtes
ſtartbe=
rechtigt ſind.
Auch der unbekannte Sportler, der ſeine
Fähig=
keiten im Wettkampf mit den Leichtathleten der Vereine und
Ver=
bände meſſen will, kann künftig an derartigen Veranſtaltungen
teilnehmen.
Für den kommenden Sonntag und die Waldlaufmeiſterſchaften
des Kreiſes 18 — Starkenburg — beſteht noch die Möglichkeit der
Teilnahme, wenn bis ſpäteſtens Samstag, den 24. d. M., eine
ſchriftliche Meldung bei dem Kreisſportwart Heinz Lindner=
Darmſtadt, Mollerſtraße 21. eingegangen iſt!
Bisher ſind die Meldungen verhältnismäßig gut ausgefallen,
ſo daß mit einer regen Beteiligung in allen Klaſſen am Sonntag
gerechnet werden muß.
Handball.
Aufſtiegsſpiel zur Bezirksklaſſe.
Turnerſchaft Griesheim — TV. Arheilgen.
um 13.15 Uhr an der Rheinallee.
Am kommenden Sonntag beginnen die Aufſtiegſpiele in der
Bezirksklaſſe der Gruppe Darmſtadt, nur mit der Veränderung
des Spielbeginns. Die Behörde hat mit Rückſicht auf das um 15
Uhr ſtattfindende Rückſpiel der Darmſtädter Polizei gegen
Frieſen=
heim den Spielbeginn auf 13,15 Uhr vorverlegt. Den Darmſtädter
Handballfreunden iſt damit Gelegenheit geboten, beiden
Meiſter=
ſchaftsſpielen beizuwohnen.
TAV. Eppertshauſen — TV. Münſter 11:3 (4:2).
Zugunſten der Winterhilfe ſtieg am Sonntag in
Epperts=
hauſen dieſes Handballtreffen. Eppertshauſen konnte dank ſeiner
überlegenen Spielweiſe das Spiel für ſich entſcheiden. Das Spiel
begann mit ungeheurem Eifer ſeitens Münſter. Eppertshauſen
konnte in der neunten Minute in Führung gehen, mußte ſich aber
in der 17. Minute den Ausgleich gefallen laſſen. In der 20. und
22. Minute erhöhten die Gaſtgeber auf 3:1. In der 28. Minute
kam Münſter auf 3:2 heran, welchen Treffer aber Eppertshauſen
ſofort egaliſierte. Nach dem Wechſel erzielte Münſter in der 35.
Minute ſein drittes und letztes Tor. Durch dieſen Erfolg wurden
die in der erſten Hälfte phlegmatiſch ſpielenden Gaſtgeber
aufge=
muntert und drückend überlegen. Münſter hatte nichts mehr zu
beſtellen und mußte 7 weitere Treffer hinnehmen. Eppertshauſen
konnte in der zweiten Hälfte ſehr gut gefallen. In der Elf zeigte
ſich kein ſchwacher Punkt, mit Ausnahme des Torwartes, welcher
zurzeit ſcheinbar außer Form iſt. Münſter ſpielte ſehr eifrig,
mußte aber in der letzten Hälfte vor einem techniſch beſſeren
Geg=
ner kapitulieren. Der Schiedsrichter war dem anſtändigen Spiel
Die Schüler beider Vereine trennten
ein gerechter Leiter.
ſich 2:0.
Union — Hota.
Morgen, Donnerstag, nachm. 3,30 Uhr, treffen ſich beide
Mannſchaften zu einem Frenudſchaftsſpiel auf dem Sportplatz 98
(Böllenfalltor.
Viktoria Griesheim — SV. Mörfelden 2:4 (2:0).
Unſerem Mitarbeiter iſt in der geſtrigen Sportausgabe
be=
dauerlicherweiſe eine Verwechſlung des Siegers aus dem Spiel
in Griesheim unterlaufen, was wir hiermit gerne berichtigen.
Die deutſchen Ringer für Rom.
Für die Ringkampf=Europameiſterſchaften der Amateure, die
vom 26. bis 29. April in Rom ausgetragen werden, ſtehen die
deutſchen Vertreter bis auf eine Ausnahme feſt. Lediglich in der
Mittelgewichtsklaſſe iſt noch ein Ausſcheidungsturnier zu erledigen,
an dem am kommenden Sonntag in Düſſeldorf Scharfe=Hörde,
Ertle=Nürnberg und Neuſe=Eſſen beteiligt ſein werden. In den
übrigen Gewichtsklaſſen werden folgende Ringer in Rom die
deut=
ſchen Farben vertreten: Gehring Frieſenheim (Bantam), Ehrl=
München (Federgewicht), Sperling=Dortmund (Leichtgewicht)
Schäfer=Schifferſtadt (Weltergewicht), Siebert=Darmſtadt
(Halbſchwergewicht), Hornfiſcher=Nürnberg (Schwergewicht) Sie
treffen in der „Ewigen Stadt” mit den Vertretern von elf Natio=
nen zuſammen.
Neue deutſche Schwimm=Rekorde.
Oben links: Fiſcher=Bremen, der neue Rekordmann im 100
Meter Kraulſchwimmen; daneben Schwarz=Göppingen, der
neue Inhaber der deutſchen Höchſtleiſtung im 200 Meter
Bruſt=
ſchwimmen. — Unten links: Giſela Arendt (
Charlottenbur=
ger Nixe), die zweimal den deutſchen Rekord im 100 Meter
Kraul=
ſchwimmen verbeſſerte; daneben: Frl. Ohliger=Solingen, die
den zweiten Platz belegte.
Trikoffarben der Fabrik=Mannſchaften
für die Berufsfahrer=Straßenrennen.
Bei den in dieſem Jahre wieder neu erſtehenden großen
Be=
rufsfahrer=Straßenrennen werden die Angehörigen der acht
„Rennſtälle”, wie auch in den früheren Jahren, bei der Blüte des
Straßen Rennſportes, wieder durch verſchiedenfarbige Trikots
kenntlich ſein. Die Farben für die Fahrer der acht „Ställe”
wur=
den wie folgt feſtgelegt:
Diamant: Orange=Blau, Dürkopp: Blau, weißer
Bruſt=
ring, Göricke: Schwarz, weißer Bruſtring, weiß=roter
Ober=
ärmel, Opel: Gelb, ſchwarzer Kragen, Phänomen:
Blau,
weiße Längsſtreifen, Preſto: Braun, grüner Bruſtring,
Sei=
del u. Naumann: Orange, weißer Bruſtring, blauer Kragen
und Stulpen, Wanderer: Weiß=Grün.
In der Mannſchaft von Seidel und Naumann hat es noch eine
Aenderung gegeben. Anſtelle des Breslauers Siegel wurde der
Aachener Eſſer in die Mannſchaft eingereiht.
Raſſelnbergs Verletzung, die er ſich am Sonntag im
Spiele gegen Alemannia Aachen zuzog, ſcheint ernſter zu ſein, als
man zuerſt annahm. Man befürchtet eine Zerreißung der
Knie=
bänder, womit der Internationale auf Monate hinaus außer
Ge=
fecht geſetzt ſein würde.
Mittwoch, 21. März 1934
Tandann Sransfaut w. i.
Kaſſel, Trier, Freiburg 251
Frankfurt: Mittwoch, 21. März
6.00: Stuttgart: Choral, Zeit, Wetter. —
5 und 6.30: Gymer
— 6.55: Zeit, Frühmeldungen. —
naſtik.
Een Ga Wit aus
.10: Frühkonzert des Muſikzuges der Standarte 81.
Waſſerſtand, Schneeſportverhältniſſe, Wetter. — 8.25: Stuttgart:
10.00: Nachrichten.
10.10: Schulfunk: Anek=
Gymnaſtik.
10.45: Praktiſche Ratſchläge für
doten vom Alten Fritz.
Küche und Haus. — 11.00: Großkampftag der Arbeitsſchlacht.
11.50: Funkſtille.
12.00: Schallplatten: Es muß doch Frühlig werden! — 13.15:
Zeit, Nachrichten. — 13.25: Nachrichten, Wetter. — 13.35:
Stuttgart: Mittagskonzert der Theaterkapelle Rolf Miller.
14.30: 3 mal 15 Minuten aus dem Senderbezirk. 1. Freibura:
„Vor der Nibelungen=Handſchrift.” Hörbericht aus der F.
Karlsruhe: „Kleinſtadt
onaueſchingen.
Hofbibliothel in
in der Großſtad
Ein Sketſch. 3. Kaiſerslautern: „Sing an,
Frau, Nachtigall!” Pfälziſche Volkslieder.
15.30: Gießener
Wetterbericht; anſchl.: Obſervator um Aachen: Wetter für das
Eifel= und Moſe gebiet.
15.40: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen.
15.50: Wirtſchaftsbericht.
16.00: Stuttgart: Nachmittagskonzert des Südfunkorcheſters. Ltg.
Otto Senfert. — 17.30: Fortbildung
und Schulungsmaßnahm
für die Arbeitsloſen. Zwiegeſpräch.
— 17.45: Stunde der
Ju=
gend: Als wir während des Krieges in die Schule gingen.
Hörfolge. — 18.20: Dr. Kommerell: Der germaniſche Urvers,
18.45: Wetter,
18.35: Stuttgart: Deutſch für Deutſche.
Wirtſchaft, Programm, Zeit.
18.50: Griff ins Heute.
19.00: Vom Deutſchlandſender: Reichsſendung. Stunde der
Na=
tion: Deutſcher
Frühling. Ein Funkſpiel von Peter Hagen,
Muſik: Werner Kirchhoff.
— 20.00: Großkampftag
der
Ar=
beitsſchlacht. (Wiederholung.) — 20.50: Funkſtille. — 21.00;
Kammermuſik. — 2.
00: Zeit, Nachrichten. — 22.15: Stuitgart:
Du mußt wiſſen. — 22.25: Nachrichten, Werler, Sport.
22.40: Zwiſchenprogramm. —
23.00: Leipzig: Nachtkonzert des
Sinfonieorcheſters. Ltg.: Blumer. — 24.00: Stuttg.: Nachtmuſik,
Aaudsgandhnden
(Welle 1571
Deutſchlandſender: Mittwoch, 21. März
6.00: Hamburg: Wetter für die Landwirtſchaft. — 6.05: Wieden
holung der wichtigſten Abendnachrichten. — 6.15: Berlin: Gym
— Anſchl.:
naſtik. — 6.30: Wetter für die Landwirtſchaft.
Tagesſpruch. — 6.35: Königsberg: Frühkonzert. —
In ein
8.4
Pauſe (gegen 7.00): Nachrichten.
— 8.00: Sperrzeit. —
Leibesübung für die Frau. — 9.00: Berlin: Fritz Janecke:
Streif=
zug durch Berliner Muſeen
— 9.40: Kindergymnaſtik.
10.00: Nachrichten.
10.10: Deutſche Volksmuſik.
Nre
Sebaſtian Bach, Ltg.: Stumme.
10.50: Fröhlicher
Kinder=
garten.
11.00: Reichsſendung: Großkampftag der
Ar=
beitsſchlacht.
12.00: Seewetterbericht.
12.15: Wetter
für die Landwirtſchaft. — Anſchl.: Glückwünſche.
12.25: Alte Bekannte (Schallpl.). Anſchl.: Wetter f. d. Landwirtſ
12.55: Zeitzeichen.
13.00: Sperrzeit. — 13.45: Nachr. 14.
Schallplatten: Muſik aus Tonfilmen. — 15.00: Wetter Börſe.
15.15: Fürs deutſche Mädel: Lieder, die wir gerne ſingen.
15.45: Dr. Zedtwitz: Der Alpenſteinbock, Europas ſeltenſtes Wild
16.00: Königsberg: Muſik am Nachmittag, Kl. Funkorch.
Ltg.:
Wilcken. — 17 00: Das Her
im Harniſch. Zum 60. Gebur
Börries von Münchhauſen.
17.20: Wir bauen eine Straß
farrer
Hörſpiel. (Aufn.) 18.05: Was uns bewegt. Anſpr.: P
Tauſch. An der Orgel: W. Drwenſki. — 18.30: Deutſch
18.50=
Deutſche: Dr. Günther: Verſteckter Sinn im Worte
Das Gedicht. — Anſchl.: Wetter für die Landwirtſchaft.
19.00: Reichsſendung: Stunde der Nation: Deutſcher Frühling. Fum
Reichs=
— 20.0
ſpiel von P. Hagen.
ſendung: Nachrichten. Auſit” Kirchhof.
Reichsſendung: Großkampftag
20.10:
der Arbeitsſchlacht (Wiederholung). — 21.00: Militärkonzert de
Muſikkorps der Landespolizei=Gruppe General Göring. Ltg.:
Obermuſikm. Bernecke. — 22.00: Wetter=, Tages= und Sportnae
22.30: Obering. Nairz: „Viertelſtunde Funktechnik. —
22.45
Seewetterbericht. — 23.00: München: Nachtmuſik. Das H. Funk
orcheſter. Ltg.: Erich Kloß.
Weiterberichl.
Noch immer ragt die Störungstätigkeit bis nach Deutſchlan
vor. Doch iſt mit einem Auffüllen des Tiefgruckgebietes zu ree
nen. Das Wetter bleibt zunächſt noch wechſelhaft, aber zwiſchen
durch tritt ſchon Aufheiterung ein und Niederſchläge treten nu
noch vereinzelt als leichte Schauer auf.
Ausſichten für Mittwoch: Wechſelnd wolkig mit Aufheiterun
Temperaturen wenig verändert, einzelne ſchauerartige Nieder
ſchläge.
Ausſichten für Donnerstag: Weitere Beruhigung der Wetterlag
wahrſcheinlich.
Hauptſchriftleitung: Rudor Maupe.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudol Mauve; für Feuilleton, Rei
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: MaxStreeſe; für den Schlußdienſt: Andre
Bauer; ür den Eandel: Dr C H. Quetſch; für Sport: Karl Böhmann; für „
Gegenwart: Tagesſpiegel inBild und Wort: Dr. Gerbert Nette: für den Anzeigene
eil und geſchäftliche
litteilungen: Willy Kuhle, ſämtl. in Darmſtadt. D
II. 34:2
Truck und Verlag: L. C. Wittich. Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Manuſkrivte wird. Garantie der Rückſendung n icht übernommen
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 12—1 Uhr nachmittags 6—7 Uhr
Die heutige Nummer hat 14 Geiten.
Roman von Wilhelm Scheider.
41
(Nachdruck verboten.)
„Die beiden Ungarn ſind oben in einer verlaſſenen
Wald=
hüterhütte”, ſagte Baggenſen, „vielleicht iſt auch Elck bei ihnen.”
Wir ſchwiegen. Ich wußte, daß Inger das gleiche dachte
wie ich ...."
Aber wir ſagten nichts. Nun mußte alles ſeinen Lauf nehmen.
Plötzlich fühlte ich, daß Inger meine Hand drückte.
Um elf begaben wir uns alle drei zu Jadran in die Laube
und warteten.
Eine Viertelſtunde ſpäter befahl Baggenſen, daß Jadran
Laternen bringe. Wir würden mit dem Aufſtieg beginnen.
„Woher hat Jadran es erfahren”, fragte ich, „daß die beiden
dort oben auf dem Berg ſind?
„Man hat es ihm im Dorf erzählt”, antwortete Baggenſen.
„Und warum ſind ſie nicht heruntergekommen?"
„Weil ſie Lunte gerochen haben.”
„Soll ich meine Waffe mitnehmen?”
Baggenſen ſchüttelte lächelnd den Kopf. „Nein, nein, mein
Junge, der richtige Bargonny, der iſt anders als der im erſten
Teil deines Romans. Aber du wirſt ihn ja kennenlernen.”
Es war ein mühſamer Aufſtieg. Wir trugen die Laternen vor
der Bruſt. Der Pfad war ſchmal und ſteinig, weiter nichts als
eine ausgewaſchene Bachrinne.
Nach einer Stunde blieb Jadran, der voranging, ſtehen und
lauſchte.
Tiefe Stille.
„Sind wir ſchon oben?” fragte Baggenſen leiſe.
„Gleich, Herr. Wir müſſen jetzt die Lichter löſchen. Dgrt
be=
ginnt der Waldrand. Oben iſt Kuppe.
Wir löſchten die Lampen. Langſam gewöhnten ſich unſere
Augen an die Dunkelheit. Wir ſtiegen wieder, dann hörte der
Wald auf.
Eine ſteinige Kuppe lag vor uns. Fünfzig Meter höher ſahen
wir die Umriſſe einer Hütte. In zwei winzigen Fenſtern war Licht.
Sehr langſam und vorſichtig tappten wir durch die Steine
nach oben. Immer deutlicher zeichnete ſich die Hütte vor uns ab.
Es war ein rötliches Licht in den beiden Fenſtern.
Immer vorſichtiger ſchritten wir. Steine rollten unter
unſe=
ren Schritten über die Halde. Jetzt ging Baggenſen voran,
wäh=
rend Jadran hinter uns blieb.
Plötzlich blieb Baggenſen ſtehen und ordnete an, daß Jadran
hier an dieſer Stelle auf uns warten ſolle.
Wir ſchlichen an die Hütte heran, dicht an die beleuchteten
Fenſter.
Deutlich hörten wir mehrere Stimmen durcheinander. Doch
ein helles, quäkendes Organ übertönte alles. Und nun auch Elcks
Stimme. Ich verſtand nichts, hörte aber deutlich, daß es nicht
un=
gariſch war, was ſie ſprachen.
Dann ſah ich, wie Baggenſen an die Klinke griff und mit
einem Ruck die Tür aufriß.
Ein matt erleuchteter Raum, eine Gruppe von Menſchen
wie aus Wachs, ein leiſer Schrei.
Der kleine Menſch im Vordergrunde hatte dieſen Schrei
ausgeſtoßen. Eine ſeltſame Erſcheinung. Unzweifelhaft Bargonny:
Aztekenkopf, blank raſiert, verrunzelt, das ganze Geſicht durch
eine rieſige ſchwarze Hornbrille verdeckt, langſchößiger Rock wie
ein kleiner Kanzliſt — ein Vatermörder mit Plaſtron
Neben dem Zwerg ein hagerer, eleganter junger Mann mit
brennend dunkeln Augen. Und hinter ihm Elck in einem
Sport=
anzug.
Dann entdeckte ich Rhoda. Sie ſaß in der Ecke auf der
Feuerſtelle. Dort ſtand auch die Petroleumlampe, deren rötlicher
Schein auf ihrem Geſicht lag.
Baggenſen trat einen Schritt auf Bargonny zu, und dieſer
wich ängſtlich mit aufgeriſſenen Augen vor ihm zurück. Da
ſprang der junge Mann vor ſeinen Chef, um ihn zu decken,
er ballte die Fäuſte, als ob er mit Baggenſen zum Boxkampf
antreten wolle. Doch dieſer ſchob ihm mit leichter Handbewegung
zurück.
Baggenſen hatte nur Augen für Rhoda, er kam langſam auf
ſie zu. Dann ſtand er vor ihr. Aber ſie ſaß immer noch auf der
Feuerſtelle, ſie ſenkte auch nicht ihren Blick, ihre Augen
flammten . . ."
Er ſagte kein Wort, ſah ſie nur an.
Doch dann ſprach ſie, es war kaum verſtändlich, ſo leiſe
ſagte ſie es:
„Du mißverſtehſt die Situation — du weißt, warum ich hier
bin
Er antwortete nicht, ſeine Ruhe war unheimlich.
In dieſem Augenblick brach Elck den Bann. Er trat auf
Baggenſen zu und legte die Hand auf ſeinen Arm. „Hören Sie
Baggenſen, die Sache iſt etwas anders, als Sie denken.”
Baggenſen wandte ſich um. Und nun ſah ich: er war bla
wie ein Toter. Seine Lippen bewegten ſich, als ob er etwa
ſagen wolle. Sein Blick war völlig erloſchen.
„Rhoda wird Ihnen beſtätigen .” ſetzte Elck lächeln!
und jovial ſeine Rede fort, „daß hier keinerlei Komplott g
ſchmiedet wird, ſondern daß ſich die ganze Konferenz um etwat
anderes dreht.”
Baggenſen ballte die Fäuſte. „Haben Sie den Zwer
hierherdirigiert?"
„Ja. Und ich will Ihnen auch offen verraten, warum ie
es getan habe. Ich will, daß er Rhoda gegenüber beſtätigt, a
welche Art Olaf den Tod gefunden hat. Jetzt wiſſen Sie
e=
mein Lieber. Wollen Sie nicht Platz nehmen? Ich glaube, daß
es richtig iſt, wenn Sie gleichfalls an dieſer Ausſprache tei
nehmen. Stimmt es, Bargonny?"
Der Zwerg hatte ſich erholt. Er blinzelte, er grinſte, und
zeigte ſeine gelben Zähne.
„Ausgezeichnet”, quäkte er, „ganz ausgezeichnet.”
Elck ſchob Baggenſen einen Hocker hin, aber Baggenſen blieb
ſtehen, kerzengerade. Nur ſein Blick belebte ſich. Es ſah aus, al
ob er ſich im nächſten Augenblick auf den Zwerg ſtürzen würde
Elck begann von neuem: „Sie müſſen begreifen, Baggenſen,
daß ich ein großes Intereſſe daran habe, die Sache mit den
Olaf=Briefen klarzuſtellen. Rhoda verlangt nämlich von
Bar=
gonny eine Beſtätigung, daß die Olaf=Briefe echt ſind u
ferner, daß Olaf ſie ganz ohne Zwang geſchrieben hat. Von
die=
ſer Beſtätigung hängt es ab, ob Rhoda ſich von Ihnen ſcheiden
läßt oder ob ſie ſich mit Ihnen verſöhnt. Sie ſehen, ich decke
offen meine Karten au
„Verlogen”, ſagte Baggenſen kurz und hart, dann wandte
er ſich Rhoda zu
: „Willſt du wirklich eine Beſtätigung aus jenem
Munde hören?“
„Nein”, ſagte Rhoda, „ich wollte nur einmal hören, was el
zu ſagen hat. Ich wollte mir ein Bild machen.”
Sie ſagte es kurz und klar. Sie hatte ihre Erregung
be=
zwungen.
„Gut” erwiderte Baggenſen" „er ſoll ſprechen. Er ſoll
aus=
packen, offen auspacken — das Lügengeſpinſt die Gemeinheit.”
Bargonny ſchüttelte den Kopf. Dann nahm er ſeine Brille
von der Naſe und putzte ſie umſtändlich. „Ich habe es Ihrer
Gattin ſchon geſagt, wie ſich die Sache zugetragen hat,” quäkte
er los, „aber meinetwegen — ich erzähle es noch einmal. Doch
vorher möchte ich Ihre Darſtellung kennenlernen, Hert
Baggenſen.”
(Schluß folgt.)
Nummer 29
Mittwoch, 21. März
i
port.
aßt
lat
17
der
Mis=
Duim
Bit
19:.
1. Fud
niös
2.
I. Fund
zu !
*
2in
je/fNeueſte Nachrichten
Pom deutſchen Weinbau und Weinhandel.
die Frühjahrsarbeiken im Weinbau. — Die Preisgeſtalkung auf dem Weinmarkk.
Die Weinverſteigerungen Januar-März
Beinner uno Krankfarierefeliendotft.
Die Frühjahrsarbeiten im Weinbau ſtehen im Zeichen des
Nachdem ſich die Berliner Börſe vorgeſtern weitgehend ent=
„Aprilwetters. Bodenbearbeitung, Rebſchnitt uſw. wurden in
laſtet hatte, wobei das Realiſationsbedürfnis durch die ſcharfen
den vergangenen Tagen mehr oder weniger durch das oft
wech=
ſelnde Wetter und vor allem den Regen ungünſtig beeinflußt und
hingehalten. Wenn man allgemein einen guten Stand des
Frucht=
holzes der Rebe feſtſtellen darf, ſo kann damit doch noch nichts über
den Ausfall der diesjährigen Weinernte geſagt werden. Gewiß,
eine der erſten Vorbedingungen iſt vorhanden, das Reholz iſt gut
und geſund. Erſt wenn die Zeit der Spätfröſte (Mitte Mai)
vor=
über iſt, vermag man klarer zu ſehen.
Den Weinmarkt beherrſchen jetzt mehr und mehr die
Wein=
verſteigerungen, die im Januar in der Pfalz begannen und ſich
jetzt auf die Gebiete Rheingau und Reinheſſen auszudehnen
be=
ginnen, wobei zwiſchendurch auch in anderen Bezirken (
Mittel=
rhein und Süddeutſchland) Ausgebote ſtattfinden. Man kann es
ſo auch verſtehen, daß ſich das Intereſſe des Handels weniger dem
freihändigen Geſchäft, dafür aber mehr den Verſteigerungen
zu=
wendet. Im freien Verkehr iſt übrigens bei ruhiger Lage des
Geſchäfts die ſonſt ſaiſonmäßige Abſchwächung der Preiſe nicht
feſtzuſtellen. Die Preiſe zeigen eine feſte Haltung. In
Rhein=
heſſen brachten 1933er Weißweine aus Konſumorten 600—700
RM., aus mittleren Lagen bis 900 Mk.. Portugieſer=Rotweine
520—560 Mk., Burgunder=Rotwein 1200 Mk. die 1200 Liter. An
der Nahe wird der 1933er Konſumwein zu durchſchnittlich 600
bis 750 Mk. die 1200 Liter gehandelt. Der zweite Weinabſtich
iſt im Gang. Im Rheingau wurden verkauft die 1933er je
nach Lage und Güte von 900—1500—2800 Mk., 1932er zu 800—
1300 Mk. die 1200 Liter. In der Rheinpfalz erzielten die
immer gut gefragten 1933er Rotweine 420—500—540 Mk., die
1933er Weißweine etwa 480—700—1800 Mk 1932er 800—1700
Mark das Fuder (1000 Liter), alles je nach Qualität und Lage.
in der Moſel legte man für Jungweine 600—1250 Maxk, für
er 650—1000 Mk. das Fuder (960 Liter) an: an der Saar
für die 1000 Liter 1933er durchweg 700—900 Mk.; an der
Ru=
wer für den gleichen Jahrgang 700—720 Mark. Im deutſchen
Rotweingebiet der Ahr koſteten 1930er, 1931er und 1932er 650—
775 Mark die 1000 Liter. In Süddeutſchland wurden in Franken
bei beſſerer Nachfrage für 1933er Konſumweine 55—70 Mk.
mitt=
lere Sachen bis 90 Mk. je Hektoliter angelegt, in Baden für die
100 Liter 1933er 55—90 Mark.
Von den Weinausgeboten iſt zu erwähnen, daß die Jubiläums=
Weinverſteigerungen der Vgg. Oberweſeler und Engehöller
Wein=
gutsbeſitzer, die mittelrheiniſche Rieslingweine aus
Ober=
weſeler und Engehöller Lagen brachte, zufriedenſtellend verlief.
Allerdings waren die 1933er, weil anſcheinend noch etwas zu jung,
nicht ſo ſehr gefragt. Sie erlöſten 650—730 Mk.; 1932er koſteten
680—870 Mk. die 1000 Liter. 1932er Oberweſeler Spätrotwein
brachte 930 Mk. — Im Rheingau wurden bei der erſten
dies=
jährigen Naturweinverſteigerung von der Erſten Vgg. Oeſtricher
Weingutsbeſitzer je 1200 Liter 1931er 780—960 Mk., 1932er 820—
1210 Mark erlöſt.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Wieder 5 Proz. Dividende bei der Deutſchen Landesbank=
Zen=
trale AG. De Umſätze ſtiegen um RM.412,1 auf 1863,4 Mill. Die
Bilanzſumme erhöhte ſich trotz des Abbaues der langfriſtigen
Dol=
larverpflichtungen um 8,2 Millionen, und dementſprechend
geſtal=
tete ſich das geſchäftliche Ergebnis günſtiger. Das Inſtitut wirkte
in zunehmendem Maße bei der Finanzierung der
Arbeitsbeſchaf=
fung mit. Zur Finanzierung der Hausreparaturen ſtellte man
7 Millionen RM. bereit. Auch im abgelaufenen Jahre war man
bemüht, die außerordentliche Tilgung der aus dem Erlös der
Aus=
landsanleihen gewährten Kredite zu fördern. Unter
Hinzurech=
nung der nicht abgerechneten Tilgungen der eigenen Beſtände an
Bonds und der für die im neuen Geſchäftsjahr den deutſchen
In=
habern der Dollar=Schuldverſchreibungen des Inſtituts angebotene
Konverſion inzwiſchen eingereichten Inlandsſtücke verringert ſich
das Geſamtobligo aus den drei Auslandsanleihen von
urſprüng=
lich Dollar 40 auf etwa 14 Millionen. Das Börſengeſchäft in
feſt=
verzinslichen Werten war infolge der zunehmenden Belebung des
Rentenmarktes und der Nachfrage nach kurz= und mittelfriſtigen
Anlagewerten recht lebhaft. Es ergibt ſich ein Reingewinn von
RM. 470 678 (471 076), der ſich um den Gewinnvortrag auf RM.
609 067 (513 389) erhöht. Hieraus werden auf das AK, von fünf
Millionen unverändert 5 Prozent Dividende ausgeſchüttet. Nach
Zuweiſung von RM. 0,20 (0,125) Millionen an die Reſerven
blei=
ben 0,16 (0,14) Millionen zum Vortrag.
Der Markt= und Kühlhallen=Abſchluß für 1933. Die
Geſell=
ſchaft für Markt= und Kühlhallen, Hamburg, erzielte im
Geſchäfts=
jahre 1933 zuzüglich 0,106 (0.102) Mill. RM. Vortrag einen
Rein=
gewinn von 524 941 (532 860) RM., aus dem wieder 5 Prozent
Dividende verteilt und 0,10 Millionen vorgetragen werden ſollen.
Auf Anlagen werden 0.43 (0,42) Millionen abgeſchrieben. Die
Benutzung der Kühl= und Gefrierräume war ähnlich wie im
Vor=
jahr. Der Umſatz im Eigengeſchäft ging weiter zurück, auch
ent=
ſtand Schaden aus der Gründung neuer Eisfabriken. Der Vorſtand
glaubt Grund zu der Zuverſicht zu haben, daß die reichlichen
La=
gerräume in den deutſchen Kühlhäuſern zur Aufbewahrung und
Erhaltung unſerer Ernten und Lebensmittel nunmehr in
ſteigen=
dem Umfange beanſprucht werden. GV. 4. April in München.
Portland=Zementwerke Heidelberg=Mannheim=Stuttgart AG.,
Heidelberg. Der Geſchäftsverkehr 1933 war, beſonders durch die
Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen der Reichsregierung, durchaus zu= Conti=Gummi
friedenſtellend. Wie aus den monatlichen Verſandziffern des
Ze=
mentverbandes hervorgeht, zeigte auch bei der Geſellſchaft der
Abſatz eine beachtliche Steigerung. Das finanzielle Ergebnis läßt
über die Abſchreibungen hinaus einen Reingewinn zu. Zu
be=
achten iſt, daß die Preiſe in Süddeutſchland ſich, wie ſeit langem,
beſſerſtellen als in anderen Bezirken. Die Bilanzſitzung iſt für
kurz nach Oſtern vorgeſehen; man kann mit der Wiederaufnahme
der 4proz. Dividendenzahlung rechnen.
AG. für Zellſtoff= und Papierfabrikation, Aſchaffenburg. Bei
der Aſchaffenburger Zellſtoff ſind die Bilanzarbeiten noch im
Gange. Im abgelaufenen Jahre war ſowohl Beſchäftigung als
auch Auftragseingang beſſer als im Jahre vorher. Der weſentliche
Aufſtieg hat allerdings erſt Mitte 1933 eingeſetzt, ſo daß von der
Zeit an die ſeit Mitte 1930 beſtehende Kriſe in der
Zellſtoffindu=
ſtriedals überwunden angeſehen werden kann. Auch von der
Preisſeite her iſt eine Entſpannung vorhanden. Nur der
Aus=
landsabſatz liegt unter ziemlich ſcharfem Druck. Das Geſchäftsjahr
1933 bedeutet, wie wir erfahren, für die Geſellſchaft an ſich ein
Gewinnjahr. Auch konnten die Bankſchulden weiter gemindert
werden, darüber hinaus kommt der Geſellſchaft die
Währungs=
entwertung ihrer Valutaſchulden zuſtatten. Der Verluſtvortrag
von 5,7 RM. kann in der Bilanz 1933 ſtärker herabgemindert
werden. Bekanntlich hatte die Geſellſchaft im letzten Jahre einen 69Thüringen v.27
Neuverluſt von RM. 4,12 Millionen, der mit insgeſamt RM. 5,74
Millionen vorgetragen wurde.
Die erſte deutſche Schaffellgerberei in der Pfalz in Betrieb.
In Ludwigswinkel wurde in dieſen Tagen die erſte deutſche
Schaf=
fellgerberei in Betrieb genommen. Wenn man bedenkt, daß allein
der Pirmaſenſer Wirtſchaftsbezirk jährlich für über 2 Millionen
RM. Schafleder (d. ſ. 80 Prozent des geſamten in der Pirmaſenſer
Schuhinduſtrie verbrauchten Schafleders) aus Graulhet (
Frank=
reich) eingeführt hat, ſo kann man ſich ungefähr ein Bild davon
machen, welche ungeheure Summen jährlich ſchon für das
Schuh=
futter ins Ausland wandert und dem deutſchen Volksvermögen
verloren geht. Es iſt natürlich ausgeſchloſſen, daß mit der
In=
betriebnahme der neuen Gerberei auch der ganze Pirmaſenſer
Be=
darf an Schafleder befriedigt werden kann. Es wird damit
ge=
rechnet, daß im erſten Betriebsjahr zirka 25 Prozent des
Geſamt=
bedarfs in Ludwigswinkel erzeugt werden können. Innerhalb fünf 89Wlesbaden v.28
Jahren ſoll die Produktion verdoppelt werden, ſo daß bis zu
die=
ſer Zeit mindeſtens die Hälfte der Einfuhr fortfällt. Der Betrieb
wird zunächſt mit 25 Mann geführt und ſoll dann bis zu einer
Höchſtbelegſchaft von 40 Mann gebracht werden.
Rückgänge einzelner Spezialwerte, wie Daimler und Polyphon,
verſtärkt wurde, war zu Beginn der heutigen Börſe, eine
Er=
holung unverkennbar. Abgeſehen von der Kuliſſe, die wieder
zu Rückkäufen ſchritt, hatte auch das Publikum erneut
Kaufauf=
träge an den Markt gelegt, wobei eine Reihe wieder überaus
günſtiger Nachrichten aus der deutſchen Wirtſchaft ſtark anregend
gewirkt haben dürfte. Mit Befriedigung wurde insbeſondere der
Bericht der Elektrowerke A.=G. aufgenommen, der eine
Beleg=
ſchaftvermehrung um 35 Prozent verzeichnet und bei einer
Ge=
ſamtſteigerung der Stromerzeugung um 12½ Prozent einen
ſtär=
keren Stromverbrauch der Großinduſtrie feſtſtellt. Daneben blieb
die mitgeteilte Geſchäftszunahme bei der Hauptgenoſſenſchaftsbank
und die Wiederaufnahme der Dividendenzahlung bei der
Rhei=
niſchen Spiegelglas mit 3 Prozent nicht unbeachtet. Zu den
kräf=
tiger anziehenden Werten gehören auch heute wieder
Braunkoh=
lenpapiere, ſo Bubiag mit plus 2½ und Deutſche Erdöl mit plus
Prozent. Aber auch für J.G. Farben fällt Kaufintereſſe an,
ſo daß das Papier nach einer um 2 Prozent höheren Eröffnung
in der erſten halben Stunde bereits bis auf 146½ Prozent
anzu=
ziehen vermochte. Am Elektromarkt führten Siemens, mit plus
Prozent, während Bekula in Reaktion auf die letzttägigen
Steigerungen ½ Prozent hergaben. Montanpapiere lagen zwar
nicht unfreundlich, meiſt aber nur unweſentlich verändert.
Im weiteren Verlauf wurde es an den Aktienmärkten
unein=
heitlich, da einesteils für einige Spezialpapiere weiteres Intereſſe
vorhanden war — ſo konnten ſich Reichsbankanteile um ein
wei=
teres Prozent erholen und Hoeſch um ebenfalls 1 Prozent
an=
ziehen —, während andererſeits ſtärkere Realiſationsneigung
zu=
tage trat, unter deren Druck Erdöl, Siemens, Conti=Gummi und
J.G. Farben je ½ Prozent einbüßten. — Am Rentenmarkt gaben
die Kurſe geſtern weiter nach.
Die geſtrige Frankfurter Börſe eröffnete in nicht ganz
einheitlicher Haltung. Die Entlaſtungsverkäufe der Kuliſſe
ſchie=
nen noch nicht beendet zu ſein, denn bei Börſeneröffnung war die
Stimmung etwas unſicher, da größeres Angebot vorlag, das aber
bei verhältnismäßig lebhaftem Geſchäft Aufnahme fand.
Außer=
ordentlich günſtige Wirtſchaftsmeldungen, ſo u. a. der Bericht der
Elektrowerke AG., der eine 35prozentige Belegſchaftsvermehrung
und eine Steigerung der Stromerzeugung um 12½ Prozent
feſt=
ſtellt, die Auslaſſungen, von Zement Heidelberg über den
Ge=
ſchäftsgang und verſchiedene Wiederaufnahmen von
Dividenden=
zahlungen, gaben der Börſe jedoch eine gute Stütze, ſo daß ſich
nach den erſten Kurſen überwiegend eine feſtere Haltung
durch=
ſetzte. Der Rentenmarkt litt geſtern erneut unter Abgaben,
be=
ſonders ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen wurden hiervon
betrof=
fen und gaben ½ Prozent nach. Alt= und Neubeſitzanleihen
blie=
ben etwa behauptet, während Stahlvereinbonds 1½ Proz.,
um=
getauſchte Dollar=Obligationen bis zu 1 Proz. und Reichsbahn=
V.A. ½ Proz. verloren. Am Aktienmarkt, beſchränkte ſich das
Geſchäft in der Hauptſache wieder auf Spezialwerte, und da auf
ſogenannte Rohſtoffpapiere. So gewannen Deutſche Erdöl 3
Pro=
ſent, Rütgerswerke 1½ Proz., daneben JG. Farbeninduſtrie ein
Prozent und Scheideanſtalt ½ Prozent. Stark geſucht waren
Ze=
ment Heidelberg. Im Verlaufe zog das Geſchäft etwas an und
die Kurſe zeigten allgemein eine Befeſtigung von durchſchnittlich
Prozent. Deutſche Anleihen blieben im Verlauf unverändert.
Altbeſitz bröckelten jedoch geringfügig ab.
Die Abendbörſe wies eine feſtere Stimmung auf, das
Geſchäft hielt ſich aber im allgemeinen in engen Grenzen.
Ledig=
lich einige Spezialpapiere waren etwas lebhafter. So gewannen
JG. Farbeninduſtrie 1 Prozent, Daimler Motoren zunächſt 56
Pro=
zent. Scheideanſtalt ½ Prozent. Auf den übrigen Marktgebieten
blieben die Berliner Schlußkurſe behauptet, Aſchaffenburger
Zell=
ſtoff wurden von den gemeldeten Abſchluß=Ausſichten kaum
be=
rührt und lagen mit 43¾ Prozent kaum verändert. Laurahütte
waren wieder angeboten und kamen nicht zur Notiz. Im Verlauf
blieben Daimler Motoren in Front und zogen nochmals 1 Proz.
an, auch Adler=Kleyer lagen im Freiverkehr mit 46½ um 1 Proz.
höher. Mit großem Intereſſe erwartet man die heutigen
Aus=
führungen des Führers zum Beginn der Arbeitsſchlacht. Am
Ren=
tenmarkt zeigte ſich kleines Intereſſe für Neubeſitzanleihe.
Die Kohlenförderung des Ruhrgebieks im Februar.
Im Februar 1934 wurden insgeſamt bei 24 Arbeitstagen
7053 403 To. Kohle gefördert gegen 7 639 806 To. bei 25,811)
Arbeitstagen im Monat Januar 1934 und 6238 471 To. bei 24
Arbeitstagen im Monat Februar 1933.
Arbeitstäglich betrug die Kohlenförderung im Februar
1934 293 892 To. gegen 296 002:) im Januar 1934 und 259 936
To. im Februar 1933.
Die Kokserzeugung des Ruhrgebietes, ſtellte ſich im
Februar 1934 aur 1 499 797 To. (täglich 53 564 To.) im Januar
1934 auf 1622110 To. (52 326 To.) und auf 1 313967 To. (46 927
To.) im Februar 1933. Kokereien ſind auch Sonntags in Betrieb.
Die Brikettherſtellung hat im Februar 1934 insgeſamt 288 033
To. betragen (arbtgl. 12001) gegen 360 321 To. (13 9611) im
Januar 1934 und 229 638 To. (9568 To.) im Februar 1933.
Die Beſtände der Zechen an Kohle. Koks und
Preßkohle (d. ſ. neben den auf Halde (auch Zechenhäfen)
lie=
genden Mengen noch die in Türmen oder auf dem Löſchplatz
be=
findlichen bzw. die bereits in Eiſenbahnwagen oder Kähne
ver=
ladenen, aber noch nicht verſandten Brennſtoffe einſchl. Koks und
Preßkohle, letztere beide auf Kohle berechnet) ſtellten ſich Ende
Februar 1934 auf rd. 10,02 Mill. To. gegen 9,93 Mill. To. Ende
Januar 1934. Hierzu kommen noch die Syndikatsläger in Höhe
von 930 000 To.
Die Geſamtzahl der angelegten Arbeiter ſtellte
ſich Ende Februar 1934 auf 219 370 gegen 218 247 Ende Januar
1934 und 207 531 Ende Februar 1933.
Die Geſamtzahl der Feierſchichten wegen
Ab=
ſatzmangels belief ſich im Februar 1934 nach vorläufiger
Er=
mittelung auf rd. 516 000. Das entſpricht etwa 2,35 Feierſchichten
auf 1 Mann der Geſamtbelegſchaft (2,40 im Januar 1934).
2 Berichtigte Zahlen.
Berliner Getreide=Großmarkt vom 20. März. Das
Offerten=
material bleibt mäßig, die Kaufluſt war vereinzelt auch weniger
lebhaft als in den letzten Tagen. Roggen verhältnismäßig leichter
abzuſetzen als Weizen. Preiſe kaum verändert. Von Exportſcheinen
lagen Weizenſcheine eher ruhiger. Am Mehlmarkt beſteht weiter
Kaufluſt, höhere Forderungen ſind aber nicht durchzuholen. Für
Hafer macht ſich noch vereinzelt Deckungsbegehr bemerkbar,
wäh=
rend die Preiſe auch durch das unerhebliche Angebot eine Stütze
erhalten. Gerſte ruhig, höhere Forderungen werden kaum
be=
willigt.
Viehmärkke.
Mainzer Schlachtviehmarkt vom 20. März. Auftrieb: 52 Ochſen,
27 Bullen, 573 Kühe oder Färſen, 353 Kälber, 864 Schweine. Es
wurde notiert pro Zentner Lebendgewicht in RM.: Ochſen a)
27—
0, b) 2. 24—25, d) 17—24, Bullen c) 22—26: Kühe a) 25
bis 28, b) 19—24, c) 12—18: Färſen a) 26—33, b) 22—25: Kälber
b) 35—44, c) 29—34, d) 18—28: Schafe nicht notiert; Schweine
b) 45—48, c) 44—47, d) 39—46. Marktverlauf: Großviey
ſchlep=
pend, langſam ausverkauft; Kälber lebhaft, ausverkauft: Schweine
ruhig, großer Ueberſtand.
Rinder=Nutzviehmarkt in Gießen. Der geſtrige Rinder=
Nutz=
viehmarkt in Gießen war mit 764 Stück Großvieh. 136 Freſſern
und 175 Kälbern zum Verkauf beſchickt. Das Geſchäft verlief
an=
fangs lebhaft, flaute aber ſpäter ab, ſo daß der Markt geringen
Ueberſtand hinterließ. Es koſteten Milchkühe oder hochtragende
Kühe 1. Qual, 330—470 Mk., 2. Qual. 200—260 Mk., 3. Qual.
130—180 Mk., Schlachtkühe 1. Qual. 120—250 Mk., 2. Qual. 60—
20 Mk., ½—¾jährige Rinder 60—100 Mk.,
—2jährige
Rin=
der 80—160 Mk. tragende Rinder 180—350 Mk.; Kälber 20——32
Pfg. je Pfund Lebendgewicht.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Im Kampf um die Schaffung neuer Arbeitsplätze hat auch
der Lothringen=Konzern beachtenswerte Erfolge zu verzeichnen.
Wie wir erfahren, wurden bei der Bergbau AG. Lothringen, bei
der Gewerkſchaft des Steinkohlenbergwerks Graf Schwerin, bei
der Eiſen= und Hüttenwerke AG. und bei den ſonſtigen
Neben=
betrieben des Konzerns ſeit dem 1. 1. 33 bis heute 1767 Mann
neu eingeſtellt.
Der Frankfurter Börſenvorſtand zu Frankfurt a. M.,
Abtei=
lung Wertpapierbörſe, teilt mit, daß mit Ablauf des 29. März 34
die Notiz für die 6prozent. Deutſche Schatzanweiſung von 1930
Folge 2 — fällig am 1. 4. 1934, an der hieſigen Börſe eingeſtellt
wird.
Berliner Kursbericht
vom 20. März 1934
Deviſenmarkt
vom 20. März 1934
Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
geutſche Cont. Gas
Mif
65.—
30.875
35.875
30.62*
135.875
62.625
19.50
82.50
124.50
Me
Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Bergwerle
Geſ.f.elettr. Unter
Harpener Bergbau
boeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Korsw.Ehem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn
1üos
145.—
70.25
105.50
98.—
80.625
118.50
69.50
100.50
72.,25
51.50
Orenſtein & Koppell 72.—
Polyphonwerke 19.375
Rütgerswerke
62.875
Salzdetfurth Kalu
Weſtdte. Kaufhof 22.375
Verein. Stahlwerkel 46.75
Weſteregeln Alkali 119.50
Agsb.,Nnrb. Maſch. 69.
Baſa 1Lin=
23.25
Berl. Karlsr. Ind. 1104.875
Hohenlohe=Werke 35.—
Lindes Eismaſch.
90.2!
VogelTelegr. Draht/ 79.875
Wanderer=Werle 1106.—
Zurmſtädter uns Kariokaroant Durmftast, Glliate ori Aressher Bunr
Frankfurter Kursbericht vom 20. März 1934.
Kene
84
dr. IIp. 1
1398
1930
1937
1988
Gruppe!
6½Dtſch. Reichsanl.
1.27
GIntern.nI
aden ..
ern ..
dbeſſen. u: bs.
12,Preuß. St. b.28
zachſen .. v.27
Dtſch. Anl.
Auslo=
ungsſch. +‟.
Ab=
ſungsanl.. ..
Diſche. Anl.
Ablö=
ungsſch. (Neub.)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ...
59Baden=Baden,
2Berlin ... v.24
dt.
Rn. .9.
8oFrauffurt a. A
Schätze v.2‟
26
S8 Mandz. bsi
Nannhein
6%München . v.*
6%Heſſ. Landesb!
Goldoblig.
6½2FHeſſ. Landes:
byp.,Bk.=Liquid
2.5
35
100.05
96.5
94.5
93.75
105 .
95.25
22.3
9.45
5ie
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Pe e
Hhp.=Bk. Liqu.=
Ro
g0 Pre..
uß. Lande‟
Pfb. Anſt. G. Pf.
6%6 „ Goldoblig,
6½ Landeskomm.=
Br. G
tr.
„Heſt.G.
R.11
R.12
8% Kaſl. Landestrd.
Goldpfbr. ....
62Naſſ. Landesb
5½% „Ligu. Obl.
95.25 Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl.
*Ausl. Ser.
FAusl. Ser. II
„Komm. Samm.,
Abl. (Neubefitz),
B6Berl. Hyp.=
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%0 Friſ. Hhp.,
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Fäz, Hyp.
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Nitteld, Stahl,
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J. G. Farben Bonds
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Grün & Bilfuge .!
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Hanauer Hofbräu
Hanfwerfe Füſſen:
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Lech, Augs
Löwenbr. Münch.
Maintr. W. Höchſt. / 76
Mainz. Akt. Br.,.
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Metallge) Frankf.
Miag, Mühlenbau
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Neckarwer: Eßling.
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Phönix Bergbau.
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Roeder, Gebr.
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Salzdet urth Kal”.
Salzw. Heilbronn=
Schöfferhoſ=Bind
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Reinigerwerke
Südd. Zucker-A. G.
Thür, Liefer.Geſ.,
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Seite 14 — Nr. 79
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Aufruf
zum Großkampftag
derArbeitsschlacht
Am Mittwoch, den 21. März 1934, wird der Führer und
Volkskanzler Adolf Hitler zu Beginn der dritten Welle der
Arbeitsſchlacht eine richtungweiſende Anſprache halten, die
ſich an alle Volksgenoſſen wendet.
(3260b
4
In der „Feſthaue zu Darmſtadt
wird am 21. März 1934, abends pünktlich 7½ Uhr,
eine Wiederholung der Rede des Führers durch
Rundfunk=
übertragung veranſtaltet.
Die unterzeichneten Dienſtſtellen ordnen hierdurch
an, daß ihre ſämtlichen Mitglieder mit ihrem
ge=
ſamten Perſonal (Geſellen, Angeſtellte, Arbeiter und
Lehrlinge) bei dieſer Kundgebung zur Stelle ſind.
Jeder Betriebsinhaber und Organiſationsführer iſt dafür
verantwortlich, daß voranſtehende Anordnung befolgt wird.
Außerdem iſt jedem Volksgenoſſen die Teilnahme an der
Veranſtaltung bei freiem Eintritt geſtattet. Die
Rundfunk=
übertragung wird durch Muſikvorträge der Standarten=
Kapelle, unter Führung des M.Z.=Führers Schlupp, umrahmt.
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