Ginzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Bel wöchentlich 2maligem Erſchelnen vom 1. November
bl4 30 November 2.— Reichsmark und 20 Pfennig
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Freitag, den 17. November 1933.
196. Jahrgang
Nummer 319
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rlehste
Der deutſch=polniſche Gewaltverzicht.
Forkſetzung der deutſchen Friedenspolitik mit Polen. — Die Bedeukung des Empfanges des polniſchen
Geſandten beim Reichskanzler. — Franzöſiſches Skörungsfeuer. — Zuſtimmung in Polen.
habe es ſelbſtändig mit Deutſchland verhandelt. Das ſei die
Melte Ausſhräche Zwiſchen Zeutſchland polniſche Antwort auf den Viererpakt. — Der rechtsſtehende
„Jour” iſt mit ſeinem Urteil zurückhaltender, nimmt aber an,
daß die Demarche des polniſchen Botſchafters in Berlin die
Antwort auf die kürzliche Rede des franzöſiſchen Außenminiſters
und Polen.
in der Kammer darſtelle. — Von den linksſtehenden Blättern
Berlin, 15. November.
Der Reichskanzler empfing am Mittwoch den polniſchen
Ge=
indten, der ihm ſeinen Antrittsbeſuch machte. Die Ausſprache
ber die deutſch=polniſchen Beziehungen ergab volle
Uebereinſtim=
rung beider Regierungen in der Abſicht, die die beiden Länder
erührenden Fragen auf dem Wege unmittelbarer
Verhandlun=
en in Angriff zu nehmen und ferner zur Feſtigung des Friedens
Europa in ihrem Verhältnis zueinander auf jede Anwendung
on Gewalt zu verzichten.
Der deutſche Geſandke beim polniſchen
Handelsminiſter.
Der deutſche Geſandte von Moltke wurde vom
Handelsmini=
er Zarzycki zu einer längeren Beſprechung empfangen. Dieſe
nterhaltung ſteht ebenſo wie die kürzliche Konferenz mit
Außen=
iniſter Beck mit der Fortſetzung der ſeit mehreren Tagen
unter=
rochenen deutſch=polniſchen Wirtſchaftsverhandlungen im
Zu=
mmenhang.
Am Donnerstag vormittag wurde das deutſch=polniſche
Zoll=
oviſorium, das am 15. November erloſchen iſt, neuerdings bis
m 30. November verlängert.
Das Echo der polniſchen Preſſe.
TU. Warſchau, 16. November.
Die amtliche Verlautbarung über den Empfang des
pol=
ſchen Geſandten Lipſki beim Reichskanzler hat hier größtes
Auf=
ſen erregt. In einem Kommentar weiſt das maßgebendſte
Re=
erungsblatt. „Gazetta Polska” darauf hin, daß der Ernſt dieſes
tes vor allen Dingen darin beſtehe, daß die Weltmeinung in
n Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Polen einen „
empfind=
hen Punkt” zu erblicken pflegte, von wo aus unerwünſchte
Ver=
cklungen herrühren könnten. Die Nichtangriffserklärung ſei
ie feierliche Verſicherung beider Staaten, daß ſie derartige
Ver=
cklungen in keinem Falle herbeiführen werden. Der Verzicht
f den Angriff zwiſchen Nachbarn ſei ſtets ein Akt von großer
edeutung. Man könne feſtſtellen, daß eine der Hauptlücken von
ſarno am geſtrigen Tage beſeitigt worden ſei. Die Bedeutung
5 Aktes vom 15. November ſtehe für den Weltfrieden außer
weifel. Die Bedeutung werde um ſo größer ſein, je mehr die
timmung der Maſſen den darin enthaltenen Friedensgeiſt
ent=
rechen würde. Zum Schluß hebt das Regierungsblatt noch her=
X, daß dadurch die beſtehenden polniſchen Bindungen und
Ver=
äge mit anderen Staaten in keiner Weiſe berührt würden.
durch die Nichtangriffserklärung wird die bisherige
internatio=
le Politik Polens nur ergänzt, aber nicht abgeändert.” In
nlicher Weiſe wird der Empfang beim Reichskanzler auch von
* übrigen Regierungspreſſe kommentiert, was auf ein
einheit=
des Vorgehen hinweiſt. Die Oppoſitionspreſſe beſchränkt ſich
zu=
chſt auf Hervorhebung der Tatſache ſelbſt.
Franzöſiſche Aeberraſchung
ver die deutſch=polniſche Annäherung.
EP. Paris, 16. November.
Die Nachricht über die mit dem geſtrigen Beſuch des
pol=
chen Geſandten beim Reichskanzler eingeleitete
deutſch=
niſche Verſtändigung iſt für die franzöſiſche Oeffentlichkeit
lkommen überraſchend gekommen. Die Mehrzahl der Zeitungen
ickt die amtlichen deutſchen und polniſchen Verlautbarungen
und ergänzt ſie durch eine ausführliche Darſtellung des
Havas=
ros aus Warſchau, ohne vorläufig ſelbſt zu dem wichtigen
lomatiſchen Ereignis Stellung zu nehmen. Die
Havas=
ldung aus Warſchau ſpricht von einem Oſtlocarno. Der
rſchauer Havas=Vertreter iſt, wie man es der ganzen Faſſung
Meldung anſieht, nicht gerade begeiſtert von dieſem jüngſten
lomatiſchen Ereignis. Er knüpft „im Intereſſe Polens” eine
ze Reihe von Vorbehalten an und geht ſogar ſoweit,
Miß=
nen gegen den deutſchen Verhandlungsparmer in den Augen
Polen zu erwecken.
Soweit einzelne große Pariſer Blätter Stellung zu der
An=
genheit nehmen, ſpricht der „Petit Pariſien” von einem
lomatiſchen Ereignis, das für die kommenden Verhandlungen
den Frieden Europas die allerhöchſte Bedeutung haben
ne. Der Berliner Vertreter des Blattes hält es für möglich,
der Reichskanzler auf dem Wege fortfahren und ähnliche
ommen mit den Nachbarſtaaten, beiſpielsweiſe mit der
Tſchecho=
vakei abſchließen werde. Hitler habe mit der
deutſch=
niſchen Annäherung gewiſſe franzöſiſche Befürchtungen
be=
lich eventueller Verwicklungen im Oſten Europas
beſchwich=
n und Polens Anregungen beantworten wollen. In den
uiſchen Kreiſen der Reichshauptſtadt meſſe man dem
Ab=
imen entſcheidende Bedeutung für die deutſch=polniſchen
Be=
ſungen bei. Nach polniſcher Anſicht rechne man übrigens auch
der Möglichkeit direkter deutſch=franzöſiſcher Beſprechungen.
Einige nationalſozialiſtiſche Oppoſitionsblätter ſind, wie es
m anders zu erwarten war, durch die Warſchauer und
Iiner Meldungen äußerſt beunruhigt. Der „Rempart” ſchreibt,
len ſei über die Unterzeichnung des Viererpakts durch Frank=
9 beleidigt. Es habe ſich übergangen gefühlt und nicht mehr
der Garantie und der Hilfe Frankreichs gerechnet. Nunmehr
Eine engliſche Skimme zur deutſchen Oſtfrage.
TU. London, 16. November.
Ueber die Geſchichte der deutſchen Außenpolitik bringt der
diplomatiſche Mitarbeiter der „Morning Poſt” einen /längeren
Artikel. Darin heißt es u. a., eine der wichtigſten Bedingungen
für eine deutſch=franzöſiſche Annäherung ſei, daß Frankreich als
Gegenleiſtung für eine Garantie des gegenwärtigen Zuſtandes
an den deutſchen Weſtgrenzen ſich jeglichen Verhandlungen
in=
different gegenüber verhalten ſolle, die Deutſchland mit Polen
und der Tſchechoſlowakei zu eröffnen gedenke. Insbeſondere ſolle
man Deutſchland freie Hand geben auf dem Wege der friedlichen
Mittel, die beſtmögliche Löſung der Korridor= und Oberſchleſien=
Frage zu erhalten.
Man betrachte dieſe Fragen in Berlin nicht als unlösbar,
vorausgeſetzt, daß die jeweils beteiligten hauptſächlichſten Mächte
allein gelaſſen werden.
Polen könne vielleicht zu einer Aufgabe des Korridors
be=
wogen werden, wenn man ihm dafür Freihäfen in Danzig und
Gdingen oder in Litauen ſowie Eiſenbahndurchgangsmöglichkeiten
durch Oſtpreußen und eine Internationaliſierung der Weichſel
zu=
geſtehen würde. Die Ziele Deutſchlands ſchlöſſen weiterhin den
Anſchluß Oeſterreichs und einen Kolonialbeſitz in ſich ein, ſowie
wirtſchaftlichen Einfluß in Mitteleuropa. Die Rüſtungsgleichheit
bleibe dalei natürlich eine unabänderliche Bedingung.
Paris und das deutſch=polniſche Geſpräch
* In die Pauſe der Abrüſtungsverhandlungen iſt die
offi=
zielle Mitteilung über die Inkraftſetzung des Prinzips der
Nicht=Gewaltanwendung im deutſch=polniſchen Verhältnis
hinein=
geplatzt und hat wie eine Bombe gewirkt — mindeſtens in
Frankreich. In Paris weiß ſich die Preſſe vor Aufregung gar
aicht zu faſſen, obwohl es eigentlich viel nützlicher wäre, wenn
ſie ihrer Regierung einmal nahelegen würde, alle Bedenken
zurückzuſtellen und ſich, genau wie das Warſchau getan hat, in
eine Unterredung mit Deutſchland einzulaſſen, zumal doch jetzt
alle Welt von der Erkenntnis durchdrungen wird, daß man
auf dem Gebiet der Feſtigung des europäiſchen
Friedens weſentlich weiterkommt, wenn man
die Genfer Gleiſe verläßt und ſich direkt
aus=
ſpricht.
Wir bedauern es außerordentlich, daß in
Paris die deutſch=polniſchen diplomatiſchen
Verhandlungen in einer verzerrten Form der
Oeffentlichkeit vorgeſetzt werden und gleichzeitig
der Verſuch gemacht wird, Kritik zu üben mit dem
(Fortſetzung auf Seite 2. erſte Spalte.)
ſucht der „Populaire” einen Ausweg, indem er einen
beleidigen=
den Ton gegen den Reichskanzler Hitler anſchlägt.
Aufruf!
Die Jugend hebt ihren Schild gegen Hunger u. Kälke.
Am Sonntag, dem 19. November werden die
Landsknechts=
trommeln des Jungvolkes um 7 Uhr früh im geſamten Deutſchen
Reich den Tag der deutſchen Jugend eintrommeln. An allen
dafür bezeichneten Plätzen werden um 9 Uhr die Wappenſchilder
der Hitlerjugend ſtehen, und die Jugend wird durch Lied und
Spiel die Vorübergehenden darauf hinweiſen, daß auf dieſem
Platz ein Wappenſchild genagelt werden ſoll.
Die Oberbürgermeiſter, Bürgermeiſter, Landräte und
Ge=
meindevorſteher werden den erſten Hammerſchlag vollziehen und
damit die Verbundenheit der Staatsführung mit der deutſchen
Jugend zum Ausdruck bringen.
Die kleine Spende, die ſich im Krieg bewährte, die
in der Sammlung des Winterpfennigs ihren Bruder findet,
wird zeigen, daß ſie ein vollgültiges Glied in
der Kette der Opfermöglichkeiten darſtellt.
Alle Erwachſenen ſollen an dieſem Tage ihre Anerkennung
und ihre Freude an der Mitarbeit der Jugend im Kampfe um
die nationale Solidarität durch einen Hammerſchlag zum
Aus=
druck bringen.
Im ganzen Deutſchen Reich werden Schilder Aufſtellung
finden, jedes Schild wird nach vollzogener Nagelung 425 ſchwarze
und 1036 Silbernägel enthalten. Jedes Schild ſtellt damit einen
nennenswerten Beitrag der kleinen Spender dar, die in ihrer
Geſchloſſenheit ein wuchtiges Zeugnis von der alle Klaſſen und
Stände überbrückenden Kraft der helfenden Idee zum Ausdruck
bringen werden.
Volksgenoſſen, zeigt Eure Verbundenheit mit der Jugend!
Helft ihr bei ihrem Werk.
Jeder Nagel trifft die Not! — Jeder Hammerſchlag bringt Brot!
Darmſtadt, den 16. November 1933.
(gez.) Haug,
Gauwalter der NS.=Volkswohlfahrt.
* Einiges Arabien.
Der Kampf der Enkrechketen.
Von
Omar ben Huſſein.
Jeruſalem, im November.
Nirgends ſonſt in der Welt wirkt ſich unſere Zeit politiſch
und wirtſchaftlich ſo ſchwer aus, wie in Arabien. Zu gleicher
Zeit aber kämpft das Land mit beiſpielloſer Energie für die
nationale Einigung. Dieſe nationalen; Beſtrebungen haben ihren
Ausgang und Auftrieb im Weltkriege genommen; England ſelbſt
hat ihnen den Weg geebnet und ſie begünſtigt. Doch der Krieg
hat die nationale Konzeption der Araber nicht verwirklicht. An
Stelle eines einigen arabiſchen Staates ſind einige Emirate
entſtanden, und London verſäumte keine Gelegenheit, um unter
ihnen die Eiferſucht und Streitigkeiten zugunſten ſeiner
Inter=
eſſen zu ſchüren. Doch die machtvolle nationale Bewegung hat
unter tatkräftiger Führung der großen Perſönlichkeit Jbn=Sauds
alle Schwierigkeiten überwunden; der König der Wüfte hat alle
Stämme zwiſchen dem Perſiſchen Golf und dem Roten Meer
zuſammengefaßt und ein mächtiges „Saudiſches Reich”
ge=
gründet. In ſeiner Einigungspolitik wandte Ibn=Saud ſowohl
die Taktik der Waffengewalt als auch die der Verhandlungen
und Freundſchaftsverträge an. Er ſchlug auch des öfteren ganz
neue Wege ein, die in ihrer Eigenart wohl einzigartig ſind.
Zwiſchen Jemen und dem Reiche Ibn=Sauds liegt nämlich die
Landſchaft Aſir. Das Herrſcherhaus dieſes Ländchens war
in=
zwiſchen ausgeſtorben und nun erhoben die beiden Rivalen
An=
ſpruch auf ſeinen Beſitz. Im Jahre 1930 fiel nun der Iman
von Jemen=Jahia in das Ländchen ein und beſetzte einen
ſchmalen Grenzſtreifen. Der Krieg zwiſchen Jahia und Ibn=
Saud ſchien unvermeidlich. Iman Jahia rief plötzlich ſeinen
Gegner zum Schiedsrichter in dieſem Streitfalle. Kurz
ent=
ſchloſſen nahm Ibn=Saud die Wahl an und entſchied gegen ſich.
Die Folge davon war, daß nun Iman Jahia ſeinerſeits die
Herrſchaft Ibn=Sauds über das Ländchen Aſir anerkannte und
mit ihm einen Freundſchaftsvertrag abſchloß.
Zur Feſtigung des Errungenen hat ſich Ihn=Saud zu
um=
fangreichen Reformen entſchloſſen. In erſter Linie führte er die
Anſiedlung ſeiner nomadiſierenden Stämme durch. Er ſtampfte
aus dem Boden Dörfer und Ortſchaften mit Schulen und
Moſcheen, mit Poſt= und anderen Verwaltungsgebäuden. Der
Gedanke der ſtaatlichen und bürgerlichen Ordnung und
Sicher=
heit begann allmählich unter den verwegenen Söhnen der Wüſte
um ſich zu greifen und freudig folgten ſie alle dem Ruf ihres
Führers und Königs. Der nächſte Schritt Ibn=Sauds galt der
Erſchließung des Landes für den ungehinderten Verkehr. Ein
rieſiges Straßennetz wurde kreuz und quer durch das Land
an=
gelegt. Das alte Verkehrsmittel, das Kamel, wurde durch
Flug=
zeuge und moderne Ueberlandautomobile erſetzt. Heute beſitzt
Arabien bereits über 2000 Ueberlandautomobile, die den Verkehr
zwiſchen den einzelnen Ortſchaften regeln.
Dieſe und andere Reformen erforderten ſelbſtverſtändlich
ungeheure Mittel und Jbn=Saud entſchloß ſich, eine eigene
Staatsbank zu gründen. Da ſetzte das iſlamiſche
Gemeinſchafts=
gefühl ein und es floſſen in die Kaſſen der neuen nationalen
Inſtitution Gelder aus Aegypten, Syrien, Paläſtina uſw. unter
ſehr günſtigen Bedingungen.
Alle dieſe Reformen wurden beſchloſſen durch die Vorſorge
für die Zukunft. Ibn=Saud erließ das Geſetz der Erſtgeburt,
das die Grundlage für die Erbmonarchie ſchafft und feſtigt.
Dadurch hat der König das Land vor kommenden
Streitig=
keiten und dem Blutvergießen bewahrt.
England betrachtet all dieſe Fortſchritte mit Mißbehagen,
trägt ihnen aber Rechnung. Zur Sicherung ſeiner Intereſſen in
Arabien iſt es beſtrebt, mit der Vertragspolitik Ibn=Sauds
Schritt zu halten. Es verſucht auch hie und da aktiv in das
Geſchehen einzugreifen und tritt beiſpielsweiſe mit Vorſchlägen
für eine Föderation der arabiſchen Staaten hervor. Durch ſolche
und ähnliche Schachzüge will es das Allzumächtigwerden Ibn=
Sauds verhindern. In dieſem politiſchen Spiel fehlen
natür=
lich Senſationen nicht, ſo z. B. wenn Albion zwei Gegner auf
ſeinem Kriegsſchiffe zum Abſchluß eines Freundſchaftsvertrages
bewegt, uſw.
Trotz des eiferſüchtigen Wachens Englands darüber, daß
keine anderen Kräfte in Arabien an Boden gewinnen, kann es
doch nicht verhindern, daß Beziehungen zu anderen Staaten
angeknüpft werden. Bemerkenswert iſt die ſeinerzeitige Reiſe
des Sohnes Jbn=Sauds, Faiſal, nach Europa, beſonders aber
nach Ankara zu Kemal=Paſcha. Hierbei iſt neben der
Begrüßungs=
rede des türkiſchen Außenminiſters Tewfik Rüſchdi Bey die
Tat=
ſache beſonders intereſſant daß Kemal Paſcha Faiſal ein
Schreiben an ſeinen Vater Ibn=Saud mitgab, das die Bedenken
des Puritaners Ibn= Saud zerſtreute. Der türkiſche Reformator
Kemal Paſcha, der mit alten Ueberlieferungen gebrochen hatte,
und Ibn=Saud, dieſer eingefleiſchte Fanatiker der alten religiöſen
Tradition, reichten ſich die Hände zum ewigen Bündnis.
Von den hier wirkenden fremden Kräften verdienen noch
Italien und Rußland genannt zu werden. Sehr
bemerkens=
wert iſt der Vormarſch Italiens auf das Rote Meer und in
Jemen, doch muß hier vermerkt werden, daß ſich dieſer
Vor=
marſch auf wirtſchaftlichem und kulturellem Boden vollzieht,
was von der arabiſchen Bewegung nicht weiter als läſtig
empfunden wird, da die Tätigkeit Italiens in Arabien von
emperialiſtiſchen und kolonialen Ambitionen frei iſt. Ganz
anders ſteht es mit Rußland. Durch das Dumping drang
Moskau überall ein. Selbſt in Jemen konkurrierte es
erfolg=
reich mit der billigen italieniſchen Ware, gar nicht zu reden
von England, das es von allen arabiſchen Märkten verdrängte.
Dieſem Dumping folgte aber die ruſſiſche Propaganda. Es
wurden Propagandazentralen errichtet, die zur Aufgabe hatten,
in das Land bolſchewiſtiſche Gedanken hineinzupumpen und es
dem Kommunismus zu erobern. Eine außerordentliche
Täug=
keit wurde beſonders von den Zentralen in Beirut und in den
Städten Paläſtinas entfaltet. In der Vernichtung dieſer
bolſche=
wiſtiſchen Propaganda ſpielte ein Faktor eine große Rolle, daß
nämlich die kommuniſtiſche Lehre bei den religiös eingeſtellten
Mohammedanern keinen Anklang fand, und ſelbſt in der
Türkei und in Perſien trotz Nachbarſchaft und den günſtigen
Vorbedingungen nicht Fuß faſſen konnte. Dies muß als ein
Faktor von welthiſtoriſcher Bedeutung gewertet werden. In
dieſem Zuſammenhang verdient hier folgende Tatſache eine be=
Seite 2 — Nr. 319
ſondere Aufmerkſamkeit: merkwürdigerweiſe begünſtigte England
die Einwanderung der ruſſiſchen Juden in Paläſtina. Dieſe
aber brachten in das Land nicht nur die bolſchewiſtiſche
Propa=
ganda, ſondern auch die bolſchewiſtiſchen Einrichtungen in bezug
auf Familie, Kindererziehung, Moral uſw. Ganze Dörfer
wur=
den nach bolſchewiſtiſchem Syſtem eingerichtet, und jeder Jude,
ob Zioniſt oder Rechtsradikaler, begrüßte dies in
überſchwäng=
lichen Reden oder Veröffentlichungen. Dieſe jüdiſche Invaſion
bedroht unſer geiſtiges, ſittliches, nationales und religiöſes
Ge=
ſicht, bedroht unſere Tradition und unſere Zukunft. Deshalb
kämpfen wir hier gegen die Juden nicht nur für die Erhaltung
unſeres Beſitzes, ſondern gegen den Geiſt der Zerſetzung und
Zerſtörung. Dieſe Zerſetzung dringt aber auch auf anderem
Wege ins Land herein. Das in Europa geſchlagene jüdiſche
Spekulantentum ſammelt ſich in Tel=Awiw und von hier aus
verſucht es, unfer Volk geiſtig und ſittlich zu demoraliſieren.
All das hat natürlich unſere Angriffe auf Jeruſalem verſchärft
und beſchleunigt. In dieſem Kampf ſteht der geſamte Islam
hinter uns, aber auch die ganze geſunde Menſchheit müßte uns
hierin unterſtützen, denn es gilt hier der Kampf zwiſchen dem
geſunden Nationalismus und dem alles zerſetzenden
Kommunis=
mus. Der Endſieg aber gehört uns, darüber kann kein Zweifel
beſtehen. — Trotz der Tatſache, daß in Arabien heute ein
unab=
hängiger Staat exiſtiert, kämpft die arabiſche Nation in den
Reihen der Entrechteten Nationen, bis ſie ihr Ziel, die Einigung
Arabiens, erreicht hat. Unſere Bewegung iſt jeder Zeit bereit,
eine gemeinſame Sprache mit Europa zu finden. Wir müſſen
aber offen bekennen, daß wir mit der europäiſchen Demokratie,
dem Sozialismus und Imperialismus nichts gemein haben.
Ein mit geſunder nationaler Idee erneuertes Europa aber iſt
uns jederzeit willkommen; von ihm fordern wir jedoch
Gleich=
berechtigung und Anerkennung unſerer Rechte und Unabhängigkeit.
Paris und das deukſch=polniſche Geſpräch.
(Fortſetzung von Seite 1. zweite Spalte.)
unverkennbaren Ziel, die zwiſchen Warſchau
und Berlin geknüpften Fäden wieder zum
Zer=
reißen zu bringen. Da aber die Initiative u den
Berliner Geſprächen von der polniſchen
Regie=
rung ausgegangen iſt möchten wir annehmen, daß ſie
ſich von ihrem Kurs nicht abbringen läßt.
Wenn jetzt von beiden Staaten das Prinzip,
ſich gegenſeitig nicht mit Gewalt gegenüber zu
treten, anerkannt worden iſt, ſo bedeutet das
nicht den Abfchluß eines Nichtangriffspaktes
ſchon im gegenwärtigen Augenblick, aber Sinn
und Zweck eines derartigen Paktes,
gleichgül=
tigwie er auch heißen mag, ſind doch klar in den
Vordergrund getreten und haben auch in
War=
ſchau zu einem ſichtlichen Aufatmen geführt.
Wenn wir von einem Aufatmen ſprechen, ſo möchten wir
aller=
dings gleich hinzufügen, daß bei dem deutſch=polniſchen
Kräfte=
verhältnis wohl niemals von einer Bedrohung Polens durch
Deutſchland die Rede geweſen ſein kann, vielmehr war das
Umgekehrte der Fall. Aber die vernünftigen Kreiſe
in Warſchau ſehen in der Schaffung einer
fried=
lichen Atmoſphäre größere Chancen für die
Politik. Dieſe friedliche Atmoſphäre wünſchen
auch wir, nur gehört zu ihr die Beſeitigung
aller Streitpunkte, die zwiſchen den beiden
Völkern liegen, im weſentlichen ihren Ausgangspunkt
aber auf polniſcher Seite haben. Wir denken an das Verhalten
der polniſchen Behörden und Verbände gegenüber dem
Deutſch=
tum, wir erwähnen die Landaufteilung, die Vorgänge in
Oſt=
oberſchleſien und manches andere. Es iſt
ſelbſtverſtänd=
lich, daß ein deutſch=polniſcher
Friedens=
zuſtand, der dieſe Bezeichnung verdient, alles
beſeitigen muß, was Unfrieden erzeugt. Die
Herbeiführung eines Ausgleiches ſollte ſich
aber erreichen laſſen, nachdem der Kanzler ſchon vor
einigen Wochen in der Unterredung mit dem damaligen
pol=
niſchen Geſandten Wyſocki ſehr ſtark für eine
Normali=
ſierung des gegenſeitigen Verhältniſſes eingetreten iſt und auch
bei ſpäterer Gelegenheit klar von der Germaniſierungspolitik
abgerückt iſt, die der Vorkriegszeit angehörte aber heute noch
die Baſis der Schürer des Deutſchenhaſſes bildet.
Daß die franzöſiſche Preſſe alle Künſte ſpielen läßt, um
Deutſchland und Polen auseinander zu reden und gleichzeitig
auch andere Nachbarſtaaten Deutſchlands vor dem von Warſchau
eingeſchlagenen Weg abzuhalten — wir denken dabei an die
Tſchechoſlowakei — iſt weniger ein Beweis für die Angſt
vor dem Ausbrechen des polniſchen Bundesgenoſſen, als ein
Zeichen des unfriedlichen franzöſiſchen Charakters überhaupt.
Frankreich will nun einmal nichts, was nach einer Auflockerung
des um Deutſchland gelegten Ringes aus Waffen und Beton
ausſehen könnte. Die Pariſer Preſſe wendet ſich gegen
jeden Vorgang, der einen echt=friedlichen
An=
ſtrich beſitzt und im Gegenſatz zur Politik des
Quai d’Orſay ſteht, die zwar mit Friedensphraſen ver=
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
brämt iſt, aber die Abgründe zwiſchen Siegern und Beſiegten
für immer beſtehen laſſen will. Bei Licht betrachtet haben wir
aber im Berliner Geſpräch mit Nolen doch nur über den
Grund=
ſatz eine Einigung herbeigeführt, der auch in jeder
Abrüſtungskonvention enthalten ſein ſollte: keine Gewalt
anzuwenden — und dieſer Grundſatz iſt bereits in
der Gleichberechtigungsformel vom 11.
Dezem=
ber 1932 zu finden. Warum alſo das Geſchrei der
fran=
zöſiſchen Preſſe? Wer ſich ſo auffällig benimmt, wie das die
franzöſiſchen Zeitungen tun, zeigt doch nur, wie unangenehm
ihm Entwicklungen ſind, die auch nur im Zeichen eines
wahr=
haft friedlichen und Verſtändigungswillens ihren Anfang nehmen
Berlin, 16. November.
Der Reichsfinanzminiſter hat ſich damit einverſtanden
er=
klärt, daß bei den Ausgabemitteln, die im Haushaltsplan des
Reichsarbeitsminiſteriums für das Rechnungsjahr 1933 zur
Be=
teiligung des Reiches an der Kleinrentner=Fürſorge vorgeſehen
ſind, über die letzten 10 v. H. verfügt wird. Der hierdurch
freiwerdende Betrag von 2,8 Millionen RM. wird als
Sonder=
zuſchuß den Ländern zur Verfügung geſtellt. Ihrer
Weiter=
verteilung auf die Fürſorgeverbände wird ausſchließlich die Zahl
der Kleinrentner zugrunde gelegt. Die Fürſorgeverbände werden
verpflichtet, die Mittel zur Gewährung von Sonderbeihilfen an
die Kleinrentner zu verwenden. Keinesfalls dürfen die Mittel
zur Milderung des Fürſorgeaufwandes verwendet werden, der
den Fürſorgeverbänden aus der laufenden Unterſtützung der
Kleinrentner erwächſt.
der Skandort der Kriegsgerichke.
Berlin, 16. November.
Zu dem Inkrafttreten der neuen Militärgerichtsordnung wird
von unterrichteter Seite nochmals mitgeteilt, daß die
Kriegs=
gerichte 1. Inſtanz bei den Wehrkreiskommandos eingerichtet
wer=
den, alſo in Königsberg, Stettin, Berlin, Dresden, Stuttgart,
Münſter und München. Außerdem werden zur Erleichterung der
Durchführung des Verfahrens Zweigſtellen errichtet in Allenſtein,
Schwerin, Potsdam, Frankfurt a. d. O. und Breslau; ferner in
Magdeburg, Weimar, Hannover und Nürnberg. Oberkriegsgerichte
werden errichtet beim Gruppenkommando I Berlin und bei dem
Gruppenkommando II in Kaſſel; Zweigſtellen in Königsberg und
in München.
Führende Männer der Reichskulkurkammer.
Der Vizepräſident der Geſamtkammer und die
Präſidenten der Einzelkammern.
Oben von links nach rechts: Staatsſekretär Walther Funk (
Vize=
präſident), Miniſterialrat Horſt Dreßler (
Reichsrundfunkkam=
mer), Hans Friedrich Blunck (Reichsſchrifttumkammer).
Unten von links nach rechts: Generalmuſikdirektor Dr. Richard
Strauß (Reichsmuſikkammer), Profeſſor Eugen Hönig (
Reichs=
kammer der bildenden Künſte), Miniſterialrat Otto Laubinger
(Reichstheaterkammer).
Einigkeit könnte viel helfen. Ach, daß wir
Deutſche auch treulicher beieinander ſtünden.
Wir Deutſche müſſen deutſch bleiben; wir laſſen
nicht ab, wir müſſen denn.
Luther.
Ein reicher Ernteſegen quillt in dieſem Jahr aus dem Feld
Hans Francks: in Abſtänden kaum von Wochen bringt uns der
Herbſt gleich drei Bücher von ihm, darunter einen
umfang=
reichen Roman von faſt 400 Seiten, und nehmen wir noch dazu
eine Handvoll Kurzgeſchichten und das Ernteſpiel, mit dem das
Roſtocker Stadttheater den 1. Oktober ſinnvoll=feſtlich beging,
ſo iſt das wahrlich eine erſtaunliche Fülle und Beweis genug
für die ſchöpferiſche Fruchtbarkeit der Mannesjahre zwiſchen 50
und 60. Hans Franck darf ſtolz darauf ſein: was er hier
ge=
formt hat, iſt ſtark von Gefühl und getragen von jener
Werk=
treue, die ſich auch für Kleines und Anſpruchsloſes
verantwort=
lich weiß.
Da iſt die Novelle „Um Liebe” (Werner Plaut Verlag,
Wuppertal=Barmen): Um eine hiſtoriſche Anekdote entwickelt er
Dialoge und Handlung, die um tiefſte Geheimniſſe des Eros
zwiſchen Mann und Frau kreiſen. Der Rhythmus des
männ=
lichen Begehrens, die Stabilität des weiblichen
Inliebever=
harrens, die Bipolarität dieſes Problems iſt Ausgangspunkt
einer pſychologiſch feinfühligen und zugleich dramatiſch
aufge=
bauten Novelle, ſpannend in der Antitheſe, aber auch beglückend
durch ihre innere Blutswärme, die aus einer in ihrem tiefſten
Stolz getroffenen Frauenſeele flutet. Wie die beiden ſich
lieben=
den und ſich fliehenden Fürſtenkinder wieder zueinander finden
und wie das zum Zeichen eine märkiſche Dorfkirche ſtatt eines
Kreuzes eine Krone erhalten hat. Das iſt mit ſchöner Kſarheit
und in reifer Form erzählt, wie es nur einer kann, der ſo
meiſterlich Sinngebung und Sinndeutung mit dem Lebendigen
zu verbinden weiß.
Und da iſt eine Kurzgeſchichte „Fort damit!” (mit einem
autobiographiſchen Nachwort erſchienen im Verlag von Philipp
Reclam jun., Leipzig), die ſich um einen mächtigen Findling
rankt, der ſich irgendwo im Mecklenburgiſchen einem Chauſſeebau
quer in den Weg gelegt hat. Ein Stück Urwelttum, um das
gende und Aberglaube der Leute einen Bannkreis von Fluch
und Tod gewoben hat. Den der Ingenieur, der den Befehl zum
Sprengen gibt, kühl und freventlich durchbricht. Pietätloſer
Un=
geiſt landfremder Menſchen, der ſich bitter rächt. Drei Menſchen
haben daran glauben müſſen, aber der Stein liegt heute noch
und die Landſtraße führt drum herum . . . Schlichte
Heimat=
ſymbolik, die Hans Franck hier überzeugungsvoll zu einer
nach=
denklichen Geſchichte verwebt, und die durch ihre
Unaufdringlich=
keit doppelt wirbt für den Gedanken der Erhaltung und Achtung
aller Zeugen der Vergangenheit.
Ein Stück der Urmelodie des Menſchen iſt darin, die Franck
auch in ſeinem Romanbuch „Eigene Erde!” (Verlag Carl
Schünemann, Bremen) aufklingen läßt. Das ſymboliſche
Leit=
motiv der Erde — „wem wäre ſie nicht, wie in der Muſchel das
Rauſchen des Meeres, Nachklang, Vorklang der Ewigkeit, aus
der wir alle kommen, in die wir alle münden” —, das er dem
Buch vorangeſtellt hat. Die Liebe und Sehnſucht nach der
heimat=
lichen Scholle, das Recht des Menſchen auf ein Srück Erde iſt die
ſoziale Tendenz, die den Franckſchen Roman heute ſo zeitgemäß
wie nur möglich macht. Aus einer tiefen Lebensüberzeugung
heraus, die nicht erſt heute mit den Ideen des neuen
national=
ſozialiſtiſchen Staates geboren und gewachſen iſt — auch ohne die
auf dem Vorblatt mitgeteilte Entſtehungszeit, 1929—1930, wiſſen
wir das —, kämpft Hans Franck für den Gedanken der „Eigene
Erde!” als weſentliche Vorausſetzung für eine Erneuerung
deut=
ſchen Menſchentums nicht allein um ein wirtſchaftliches, ſondern
auch um ein ethiſches Poſtulat. Dieſe Sehnſucht nach einem
Stück Eigenland ſtärker als alles andere Verlangen, pflanzt er
unüberwindbar tief in ſeinen Wilhelm Bruck. Das iſt ein
meck=
lenburgiſcher Katenjunge und ſein innerer und äußerer
Lebens=
kampf, ein Kampf um ſein Ich und ein Stück Scholle, gibt dem
Buch eine außerordentliche Handlungsfülle. Nicht nur ſozial, auch
ſoziologiſch vertritt es ein Eigengeſicht: noch nie iſt die
gefell=
ſchaftliche Struktur des mecklenburger Landes ſo lebendig
ge=
ſchildert worden. Dieſer Wilhelm Bruck, Taglöhnersſohn in
Dreeſchenhagen, wird mit acht oder neun Jahren vom
Erbland=
marſchall auf Dreeſchenhagen als „Kamerad” in Schule und
Spiel für den einzigen, kränklichen Sohn. zukünftigen Erben der
fünf Güter des Freiherrn von Borkowitz kommandiert und mit
ihm erleben wir das, Oben und das Unten der mecklenburgiſchen
Landwelt. Noch iſt es nicht lange her, daß das Leibeigentum
abgeſchafft worden iſt, aber noch immer regiert der Herrenſtolz
des ureingeſeſſenen Adels in völliger Autokratie über Knechte
und Tagelöhner. Die kennen kein Muckſen, keinen Widerſpruch;
ſelbſt Schulmeiſter und Paſtor kennen nur Ordre parieren vor
dem Herrn „Baron”.
Fontane und Raabe begegnen ſich in dieſer nicht erdichteten
in dieſer erlebten Schilderung Sozialer Naturalismus, intime
Kleinmalerei, bedächtig und behaglich ausgeführt und mit jener
Humorigkeit, die im Gehabe und in der Sprechweiſe des
Freitag, 17. November 1933
Ueberwältigendes Echo der Reichsbiſchof=Erklärung
Berlin, 16. November.
Die eindeutige Erklärung, mit der der Reichsbiſchof die vo
dem Berliner Gauleiter der Deutſchen Chriſten in aller Oeffen
lichkeit vertretenen Irrlehren und Angriffe auf das Bekenntn
der Kirche abgewieſen hat, iſt, wie der Evangeliſche Preſſedier
mitteilt, in allen Kreiſen der Kirche als eine befreiende Tat au
genommen worden. Aus allen Teilen des Reiches kommen d
Zuſtimmungserklärungen, die dem Reichsbiſchof den Dank für ſe
klares und eindeutiges Wort ausſprechen und ihm treue Gefol
ſchaft in der Abwehr aller Angriffe auf das Bekenntnis d
Kirche geloben. Beſonders zahlreich ſind die Erklärungen aus de
Kreiſen der deutſchen Chriſten. Nach dem Vorbild der Gau
Pomimern und Bayern haben inzwiſchen auch die Gaue Gro
Heſſen, Hamburg und Wuppertal der Glaubensbewegung Deutſe
Chriſten ſich dem Proteſt gegen die Berliner Kundgebung ang
ſchloſſen und ſich uneingeſchränkt hinter die Kundgebung d
Reichsbiſchofs geſtellt. Als erſte unter den Regierungen der La
deskirchen hat die württembergiſche Kirche durch ihren Lande
biſchof Wurm das entſchiedene Eintreten des Reichsbiſchofs f.
die Unverletzlichkeit des Bekenntniſſes begrüßt und die Erwartur
ausgeſprochen, daß der Reichsbiſchof alles tun werde, um Kire
und Glaubensbewegung von Strömungen frei zu halten, die d
Heilige Schrift als Grundlage der evangeliſchen Kirche antaſte
Beſonders bemerkenswert iſt ein Telegramm, das der Vorſitzen
des Fakultätentages der evangeliſch=theologiſchen Fakultäten
Deutſchland, Prof. Dr. Hans Schmidt, an den Reichsbiſchof g
richtet hat, in dem er die Verſicherung abgibt, daß in einer ſo
chen Lebensfrage der Kirche die deutſchen evangeliſchen Faku
täten geſchloſſen hinter dem Reichsbiſchof ſtehen.
Dieſes einmütige Echo iſt ein zwingender Beweis dafür, de
die Erklärung des Reichsbiſchofs gegen die Irrlehren nur de
zum Ausdruck bringt, was die überwältigende Mehrheit des eva
geliſchen Kirchenvolkes empfindet. Der Reichsbiſchof hat hier nie
mehr als der Anwalt einer beſtimmten kirchenpolitiſchen Grupp?
ſondern als der umſtrittene geiſtliche Führer der geſamten Kird
geſprochen.
Noch keine Abmachungen über die
kakholiſchen Organiſakionen.
Berlin, 16. November.
In der Preſſe werden Mitteilungen verbreitet, wonach zw.
ſchen der Reichsregierung und den Vertretern der deutſchen B
ſchöfe Vereinbarungen über die Auslegung der Konkordatsbeſtin
mungen zuſtande gekommen ſein ſollen, die das Verhältnis de
Staates zu den katholiſchen Organiſationen und Verbänden zu=
Gegenſtand haben. Demgegenüber iſt feſtzuſtellen, daß Verein
barungen über Auslegungsfragen nur mit dem Hl. Stuhle al
dem Vertragspartner des Reichskonkordates getroffen werde
können, nicht aber mit den kirchlichen Stellen im Reich. A.
machungen dieſer Art ſind bisher nicht zuſtande gekommen.
Vom Tage.
Reichsjuſtizkommiſſar Dr. Frank hat in einer Rede vor der
Bund natſoz. Juriſten eine allgemeine Gnadenaktion gegenübe
den Gegnern von einſt, ſoweit ſie nicht Verbrechen begange
haben, angekündigt.
Mit Rückſicht auf das Ergebnis der Reichstagswahl un
Volksabſtimmung, das die Geſchloſſenheit des deutſchen Volkes i
ſo überwältigender Weiſe bekundet hat, hat der Hamburge
Senat im Einvernehmen mit dem Reichsſtatthalter angeordne
daß 150 Schutzhäftlinge, deren Geſamtverhalten dieſes zuläßt, un
verzüglich aus der Haft entlaſſen werden.
Der Präſident der Reichsrundfunkkammer, Miniſterialrat Hor
Dreßler=Andreas, hat das Präſidialmitglied Syndikus Dr. Beru
hard Knuſt zum alleinigen Geſchäftsführer der Reichsrufunkkan
mer beſtellt.
Die in Myſlowitz verhafteten drei Deutſchen, darunter de
Ortsgruppenvorſitzende der Deutſchen Partei, ſind ins Kattowitze
Gerichtsgefängnis eingeliefert worden. Es wird ihnen „ſtändig
Provozierung der polniſchen Bevölkerung und Beleidigung de
polniſchen Nationalgefühls” vorgeworfen.
Wie bereits in den letzten Tagen verlautete, ſollte ei
Wechſel im Gouvernement des Memelgebietes eintreten. Nur
mehr iſt heute an Stelle von Gouverneur Gyllis Dr. Navaka
zum Gouverneur des Memelgebietes ernannt worden. Navaka
ſteht im Alter von 37 Jahren.
Mecklenburgers liegt, ſchön durchſetzt, wirken hier zuſammen z
einem von wirklichen Heimatgeiſt erfüllten epiſchen Gemäld
Pſychologiſch ſehr fein erfühlt Franck das langſame Ineinande
wachſen des Dorfjungen mit dem kleinen Junker und de
Baroneß, ihre jugendlichen Gefühlskomplexe, die ſie verbinder
die unverwiſchbaren Grenzen, die ſie trennen. Aus Ahnun
und Erkenntnis erwächſt der Junge aus dem Dorf ſehr eiger
ſtämmig. Weder die gräfliche Kameradſchaft noch manck
Demütigung, die er von dem herriſchen Baron einſtecken muf
können ihm was anhaben. Fremd zwiſchen den einfacher
arbeitsmüden Eltern in der Kate und der beſitzſtolzen Uebei
legenheit der Schloßleute findet er bewußt ſeinen eignen We=
Auch nicht verwirrende Zärtlichkeit der jungen Baroneß, aue
nicht die Liebe zu einem Kleinbürger=Mädel im Nachbarſtädtche
hemmt ihn in ſeiner träumwandleriſchen Sicherheit. Ei
Charakter, der aus der Scholle aufgewachſen iſt und ſich m
innerer Konſequenz entwickelt: nicht mit falſchen, aufgeleſene
ſozialiſtiſchen Phraſen, ſondern naturbedingt und volksbewuf
zu dem einen Ziel der Eigenen Erde. Mit dieſer Zuverſicht i!
Herzen, daß wie einſtmals Erde wieder Allmende ſein un
jeder Geeignete und Tüchtige ſeinen ihm verliehenen Ackerval
verantwortliches Eigentum im Dienſte des Volkes zu verwalte
habe, mit dieſer Gläubigkeit zieht Wilhelm Bruck in de
Krieg . . . Das Buch ſchließt hier, inbrünſtig die Erdverbunder
heit zweier junger Menſchen hochzeitlich feiernd; die Antwor
die Erfüllung ſoll ihm, nach rund zwanzig Jahren, das Heu
geben!
Nicht bloß um der dichteriſchen Prophetie willen liebe
das Buch. Hier iſt ein landſchaftliches Kulturbild von bezeig
nender Eigenart und naturhafter Echtheit gegeben, in dem di
Mecklenburg um die Jahrhundertwende in ſeiner ganzen Vol
ſaftigkeit lebt, und zugleich ein Lebensbild, das als Wirklichte
und Symbol gleich charaktervoll iſt. Das von menſchliche
Wärme lebt und den bejahenden Geiſt deutſcher Zukunft ſpiegel
Otto Schabbel.
Luther, der deutſche Prophet. Von Geheimrat Profeſſor D.
Arnold E. Berger. Reclams Univerſal=Bibliothek 9
7222. Geheftet 35 Pfg.. gebunden 75 Pfg.
„Luther, der deutſche Prophet” — dies Thema trifft den inne
ſten Kern der großen religiöſen und nationalen Bewegung unle
Zeit, die von dem Geiſt unſeres Reformators getrieben wird.
dieſem neuen Buch des berühmten Luther=Forſchers erſteht Lulhe
in voller Größe, als Ueberwinder des Mittelalters, als heldiſche.
Gottesſtreiter, als deutſcher Prophet.” der weit in die Zukun
weiſt. Ein eigenes Kapitel gilt dem Thema Luther und *
deutſche Geiſt”, „Berger ſchreibt gleicherweiſe für den Gelehrle
wie den Ungelehrten, für den Theologen, den Studenten und d
reiferen Schüler. Mehr als eine Schrift zum Luther=Jahr
das Werk von bleibender Bedeutung für die innere Neugeſtalkn”
unſeres Volkes.
Freitag, 17. November 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 319 — Seite 3
England für Piermächtekonferenz in Rom?
Rede v
darunte
ins Kattogl
nir John Simon im Kabinekt überſtimml
EP. London, 16. November.
Die bereits geſtern angekündigten wichtigen Entſcheidungen
der engliſchen Abrüſtungspolitik ſind nunmehr gefallen.
Gleich=
itig iſt auch, wie die Morgenblätter übereinſtimmend melden,
r im Regierungslager aufziehende Sturm gegen den
Außen=
iniſter Sir John Simon und ſeine Abrüſtungspolitik in der
ſtrigen Kabinettsſitzung in voller Stärke ausgebrochen. Das
rbinett, das bereits am Nachmittag in der Donwning Street
r Beratung über die Abrüſtungsfrage zuſammengetreten war,
ne zu irgend einer Entſcheidung zu kommen, verſammelte ſich
den Abendſtunden erneut im Unterhaus, wo es bis gegen
itternacht tagte. Kurz vorher war bekannt geworden, daß Sir
hn Simon den Plan gefaßt habe, über das Wochenende nach
ris zu fahren, um dort in Gegenwart von Henderſon mit den
nzöſiſchen Miniſtern zu konferieren. Die für dieſe Reiſe
be=
ts getroffenen Vorbereitungen wurden auf Beſchluß des
fliſchen Kabinetts dann ſofort rückgängig gemacht, da man
ürchtete, daß eine ſolche Zuſammenkunft nur von neuem
utſchlands Verdacht erregen würde. Als Sir John Simon
rauf zuſammen mit einigen anderen Miniſtern betonte, daß
hts getan werden dürfe, was Frankreich u. U. beunruhigen
ne, wurden er und ſeine Freunde überſtimmt.
Die Mehrheit des Kabinetts war vielmehr, wie die
torning Poſt” meldet, der Anſicht, daß England keinen Zweifel
an laſſen dürfe, daß ſeine Anerkennung der deutſchen
Gleich=
echtigung aufrichtig gemeint ſei. Hierbei ſoll es, wie die
aily Mail” und auch andere Blätter melden, zu einer ſcharfen
tik an Sir John Simon gekommen ſein, wobei einige
binettsmitglieder keinen Zweifel daran gelaſſen haben ſollen,
nach ihrer Auffaſſung Sir John Simon mit ſeinen
geſtändniſſen an Frankreich für den
Zu=
mmenbruch der Abrüſtungskonferenz zum
ndeſten mitverantwortlich ſei. Weiter war man
darüber klar, daß es raſcher, zielbewußter und weitſichtiger
ritte bedürfe, um die Lage zu retten, und daß die engliſche
ſierung unter dem zunehmenden Druck der Preſſe und der
ntlichen Meinung wieder zu ihrem unverwäſſerten
Ab=
ungsentwurf zurückkehren müſſe.
In dieſem Zuſammenhang ſoll auch das deutſche
Abſtim=
igsergebnis zur Sprache gekommen ſein, wobei von mehreren
niſtern betont wurde, daß der glänzende Wahlſieg
nationalſozialiſtiſchen Regierung die Rück=
Deutſchlands nach Genf aus dem Bereich der Möglichkeiten
ſchließe und zugleich deutlich zeige, daß nichts unverſucht
ge=
n werden dürfe, Deutſchland wieder für die
Abrüſtungs=
landlungen zu gewinnen. Andererſeits aber konnte man ſich
Auffaſſung nicht verſchließen, daß jeder Verſuch zum
eitern verurteilt ſei, ſolange es nicht zwiſchen Deutſchland
Frankreich zu einer Verſtändigung gekommen ſei.
Eng=
d’s Plan iſt, ſoweit ſich das aus den heute morgen
vor=
enden Mitteilungen entnehmen läßt, eine neue Ab=
Atungskonferenz außerhalb von Genf mit dem
liſchen Abrüſtungsentwurf als einziger
Ankt der Tagesordnung einzuberufen. Der
g hierzu ſoll über Viermächtebeſprechungen
en, und dieſe ſollen noch vor Weihnachten,
wahrſchein=
in Rom, ſtattfinden. Ein Vorſchlag Macdonalds London
Ort dieſer Beſprechungen zu wählen, ſcheint abgelehnt
den zu ſein.
Ikalien begrüßt Viermächte-Beſprechungen.
EP. Rom, 16. November.
Die Ankündigung eines engliſchen Vorſchlags zur Einberufung
Viermächte=Konferenz für die Wiederaufnahme der in Genf
rbrochenen Abrüſtungsverhandlungen findet in politiſchen
ſen Roms lebhafte Zuſtimmung. Dieſe Zuſtimmung iſt um ſo
er, als die italieniſche Hauptſtadt als Ort dieſer neuen
Be=
hungen vorgeſchlagen iſt. Die Blätter betonen, daß Italien
einer Viermächte=Konferenz ohne weiteres, einverſtanden
*
Rekkungsverſuche für Genf.
Die Meldungen über die Ergebniſſe der letzten Londoner
Ka=
ttsſitzung lauten ſehr widerſprechend. Man hört von einem
en engliſchen Schritt, der in der Richtung einer Vier= oder gar
Ifmächtekonferenz gehen ſoll, auf der anderen Seite aber auch
on, daß die engliſche Regierung ſich zurückhalten würde, um
veder den Weg für direkte Verhandlungen zwiſchen Frankreich
Deutſchland freizumachen oder um eine Vermittlerrolle zu
ſpielen. Richtig iſt unter allen Umſtänden, daß die Gegenſätze im
engliſchen Kabinett ſich zugeſpitzt haben und Außenminiſter Sir
Simon manch bitteres Wort der Kritik hören mußte. Die geſtern
nacht noch kolportierten Gerüchte, daß er ſchon ſehr bald aus
ſei=
nem jetzigen Poſten ausſcheiden würde, werden heute allerdings
dementiert. Es kommt aber doch etwas überraſchend, daß Herr
Simon, allerdings in Begleitung des Staatsſekretärs Eden, der
ihm wohl als Aufpaſſer beigegeben wurde, demnächſt nach Genf
fahren will, vielleicht mit einem längeren Aufenthalt in Paris.
Das iſt aber wohl in erſter Linie darauf zurückzuführen, daß
die engliſche Regierung loyal genug iſt, Herrn Henderſon, den
Präſidenten der Abrüſtungskonferenz, nicht im Stich zu laſſen,
und daß auf jeden Fall London nicht die Abſage geben will, die
nach dem letzten dringenden Hilferuf Henderſons an die Mächte
das Signal zum Auffliegen der Abrüſtungskonferenz bedeuten
müßte. Dabei iſt aber noch ungewiß, ob und inwieweit dieſes
eng=
liſche Beiſpiel Schule machen und ob insbeſondere die
Anweſen=
heit des engliſchen Außenminiſters ausreichen wird, auch die
üb=
rigen Staaten zu einem wirklichen Abgehen von ihrer
Abſtinenz=
politik gegenüber den Genfer Verhandlungen zu veranlaſſen, denn
ſonſt bleiben alle Wiederbelebungsverſuche für Genf erfolglos.
Sarrguks Skellung äußerſt ſchwierig.
EP. Paris, 16. November.
Im heutigen franzöſiſchen Kabinettsrat gab
Außenminiſter Paul=Boncour einen eingehenden Bericht
über die außenpolitiſche Lage, wobei er auch die neueſte
Entwicklung der deutſch=polniſchen Beziehungen
er=
wähnte. Der Kabinettsrat hat darauf den erſten Teil der
Finanzprojekte, die heute nachmittag der Kammer
unter=
breitet worden ſind, gebilligt. Dieſe Projekte ſehen drei Milliarden
Franken Einnahmen durch Einſparungen und Verſchärfung der
Steuerkontrolle vor. Angeſichts der ſchwierigen innerpolitiſchen
Lage der Regierung hat dieſe darauf verzichtet, von der Kammer
das Dringlichkeitsverfahren für die Durchberatung dieſes erſten
Sanierungsprojektes zu fordern. Das Projekt iſt im Parlament
mit äußerſter Kühle aufgenommen worden. Die Finanz=
Kommiſ=
ſion hat beſchloſſen, es zu beraten, wird wahrſcheinlich aber ſtarke
Umänderungen vornehmen. — In den Wandelgängen der Kammer
beurteilte man heute nachmittag die Ausſichten der Regierung
Sarraut äußerſt ungünſtig. Ihre Stellung iſt nach Anſicht
zahl=
reicher Parlamentarier erſchüttert und ihr Sturz nicht mehr zu
umgehen.
Wie man hochverräteriſche Kundgebungen
für franzöſiſche Kinos fabrizierk.
dsk. Saarbrücken, 16. November.
In einer Zuſchrift an das Saarbrücker Abendblatt wird
dar=
auf hingewieſen, daß eine angebliche antifasciſtiſche Kundgebung
auf der Grube Calmelette für franzöſiſche Lichtſpielhäuſer gefilmt
worden iſt. Etwa 30 Saarbündler mußten zu dieſem Zweck in
Bergknappenuniform erſcheinen. Den Filmapparat ſtellte man
in der Nähe der Kaffeeküche auf. Die Saarbündler mußten dann
immer wieder um das Gebäude herumgehen, weil man auf dieſe
Art und Weiſe die fehlenden Maſſen vortäuſchen wollte. Dieſe
Kundgebung fand naturgemäß unter ſtrengem Ausſchluß der
Oeffentlichkeit ſtatt. Zu ſolchen Mitteln muß man ſchon greifen,
um dem franzöſiſchen Volke vorzutäuſchen, als ob es im
Saar=
gebiet wirklich eine nennenswerte Bewegung von Leuten gäbe,
die von dem neuen Deutſchland nichts wiſſen wollten. A.
Unwiderfkehlicher Bormarſch der Deutſchen Fronk
im Saargebiel.
Die Bildung der Deutſchen Front in den ſaarländiſchen
Ge=
meinderäten macht überall raſche Fortſchritte. Faſt jeder Tag
bringt neue Meldungen darüber, daß ſich ſozialiſtiſche
Gemeinde=
verordnete der Deutſchen Front angeſchloſſen haben. In der
ſaar=
pfälziſchen Gemeinde Höchen haben ſich jetzt ſämtliche
Gemeinde=
verordnete in die Deutſche Front eingereiht. Die Abgeordneten
der SPD. erklärten ihren Austritt aus ihrer bisherigen Partei.
Sie gaben die Erklärung ab, daß ſie es als Deutſche nicht mehr
verantworten könnten, einer Partei anzugehören, die in
wahn=
ſinniger politiſcher Verblendung alles in den Kot ziehe was
jedem Deutſchen hehr und heilig ſein müſſe. Zu einer
Nieder=
legung ihrer Mandate ſei deshalb kein Grund gegeben, weil ihre
Wähler ſchon längſt in das nationale Lager hinübergeſchwenkt
ſeien.
USA.-Schakſekrekär Woodin beurlaubk.
Henry Morgenkhau ſein Nachfolger.
TU. Waſhington. 16. November.
Das Weiße Haus gibt bekannt, daß Schatzſekretär Woodin
um ſeine Beurlaubung bis auf weiteres nachgeſucht hat. Ferner
hat der Unterſtaatsſekretär Deam Achiſon ſein Rücktrittsgeſuch
eingereicht. Mit der Wahrnehmung der Geſchäfte des
Schatz=
amtes beauftragte Rooſevelt den bekannten Finanzmann Henry
Morgenthau, der bisher die Leitung der Farmverwaltung
inne=
hatte. Im Weißen Haus wird die Beurlaubung Woodins mit
deſſen langjährigem Halsleiden begründet. Es wird noch
be=
kannt, daß Woodin am 31. Oktober bereits ein Rücktrittsgeſuch
eingereicht hatte, daß ihn aber Rooſevelt gebeten hatte, den
Urlaub erſt ſpäter anzutreten.
Während die politiſchen Kreiſe ſchon lange mit einem
Rück=
tritt des Schatzſekretärs Woodin rechneten, betrachtet Wallſtreet
Achiſons überraſchenden Rücktritt als einen ſchweren Schlag
gegen die konſervative Bankpolitik und als Konzeſſion an die
Inflationsbefürworter. Ein Nachfolger für Morgenthau auf
den Poſten des Farmperwaltungschefs iſt bisher noch nicht
ernannt.
Der ſinkende Dollar.
In Berlin mit 2,48 RM. nokierk.
* Berlin, 16. Nov. (Priv=.Tel.)
Der Dollar hat am Donnerstag an der Berliner Börſe einen
neuen Rekordtiefſtand erreicht: er iſt zum erſtenmal unter 2,50
RM. geſunken und wurde amtlich mit 2,48 RM. notiert, nähert
ſich alſo, wenn die Entwertung in dem gleichen Tempo
weiter=
geht, mit Rieſenſchritten der Halbierung ſeines Goldwertes.
Der neue Sturz iſt wohl zum Teil auf die Unſicherheit
zurück=
zuführen, die durch die Aenderung im amerikaniſchen
Kabinett zurückzuführen, zum andern Teil aber beruht er auf der
Beſorgnis, daß Präſident Rooſevelt trotz der
Wider=
ſtände, die von Wallſtreet aus geleiſtet werden, an ſeiner
In=
flationspolitik feſthält. Die Kapitalflucht aus
Amerika hat bereits einen ſehr erheblichen Umfang
an=
genommen. In London wurde neulich darauf aufmerkſam
ge=
macht, daß in zwei Tagen auf amerikaniſche
Rech=
nung für mehr als 10 Milliarden Goldmark
eng=
liſche Papiere gekauft worden ſeien. Aber den
Präſiden=
ten Rooſevelt ficht das nichts an. Er geht ſeinen Weg weiter,
offenbar entſchloſſen zu einer verzweifelten Anſtrengung, um auch
Frankreich von der Goldwährung abzubringen und dadurch
die Bahn für eine gänzlich veränderte Geldpolitik freizumachen.
Tatſache iſt, daß ja auch der Franc etwas ins Rutſchen
gekommen iſt. Kein Wunder, da die franzöſiſchen
Goldreſerven, in den letzten Wochen erheblich
ge=
ſchwächt wurden. Allein in der letzten Woche um mehr
als 100 Millionen Goldmark. Das macht zwar bei dem
rieſigen Goldhort Frankreichs wenig aus, aber in Paris fängt
man doch ſchon an, nervös zu werden. Im Gegenſatz zu London.
Die engliſche Regierung hat zwar einen Teil ihrer
Ma=
növriermaſſe einſetzen müſſen, aber ſie hat noch das Pfund
feſt in der Hand, hält es immer etwas unter dem Dollar,
ſo daß der amerikaniſche Vorſtoß, ſoweit er gegen London
ge=
richtet iſt, ſich bisher als erfolglos erwieſen hat.
Gewaltiges Flokkenrüſtungsprogramm
der Vereinigken Skaaken.
Ueber das neue amerikaniſche Flottenbauprogramm hat der
Marinekorreſpondent des „Daily Telegraph” folgende
Einzel=
heiten von amtlicher amerikaniſcher Seite erhalten: Das
Pro=
gramm, deſſen Durchführung zu Beginn des Jahres 1937 beendet
ſein wird, umfaßt folgende Bauten: Zwei Flugzeugmutterſchiffe
„Yorktown” und „Enterpriſe” von je 20 000 Tonnen, zwei
Kreu=
zer zu je 10 000 Tonnen mit einer Beſtückung von je neun 20=
Zen=
timeter=Geſchützen, vier weitere 10 000=Tonnen=Kreuzer mit je 12
oder mehr 15=Zentimeter=Geſchützen, 1850=Tonnen=Flottillen=
Füh=
rerboote mit ſchwerer Bewaffnung, 24 Zerſtörer zu je 1500 Tonnen,
vier Unterſeeboote zu je 1500 Tonnen und zwei große
Kanonen=
boote. Zu dieſer Tonnage müſſen eine Anzahl weitere Schiffe von
früheren Programmen hinzugezählt werden, die zur Zeit noch im
Bau ſind. Ferner wird die geſamte aus 15 Dreadnoughts beſtehende
amerikaniſche Schlachtflotte vollſtändig moderniſiert, wobei für
jedes Schiff eine Summe von rund 40 Millionen RM. ausgegeben
wird. Zu Beginn des Jahres 1937 werde Amerika eine allen
an=
deren Staaten überlegene Flotte von annähernd einer Viertel=
Million Tonnen beſitzen, die u. a. die modernſten Schlachtſchiffe,
das größte Perſonal und die größte Marine=Luftflotte umfaſſen
werde.
*
Heſſiſches Landeskheater.
dßes Haus. — Donnerstag, den 16. November.
Mona Liſa.
Oper von Max v. Schillings, Text von B. Dovsky.
Die Vorſtellung der wundervollen Oper, die nach Stoff,
buch und Wert der Muſik geſtern an dieſer Stelle im Weſent=
1n charakteriſiert wurde, nahm einen ausgezeichneten Verlauf,
hatte bei dankbarer Anerkennung der mit beſonderer Sorg=
und Sachkenntnis erfolgten Vorbereitung einen vollen
lg. Hans Strohbach, der Spielleiter, und der muſika=
. Leiter Karl Friderich haben großes Verdienſt hieran;
ſuten Leiſtungen aller Beteiligten verdienten die Ehren des
ids.
Strohbach hat die große Kraft ſeiner kenntnis= und
dungsreichen Regiebegabung unermüdlich eingeſetzt, deren
Einzelheit ordnendes Ergebnis bei großzügiger
Einheitlich=
des Ganzen in jeder Szene erkennbar wurde. Die
haupt=
ſchſte und ſchwierigſte Forderung war die des
Bewegungs=
der Einzelperſonen und der Gruppen der Herausarbeitung
jegenſätzlichen Stimmungswechſel, des Aufbaus der
drama=
n Spannungen. Das iſt ihm vortrefflich gelungen. Aber,
mehr iſt, er hat dieſe Aufgaben gelöſt in engſtem
Zu=
genhang mit der Partitur, als Ausdruck der von ihnen
be=
en oder ſie beeinfluſſenden Muſik. Das iſt Opernregie, und
hbach der ideale Opernſpielleiter, wie wir ihn uns lange
Ainſcht haben.
Iriderichs ſtarke muſikaliſche Leitung wußte mit großer
e, Klarheit und Sicherheit die Fülle von Farben, zarter
dik und düſterer Dramatik, welche dieſe glänzend gemachte
itur enthält, gefolgt von unſerem virtuos ſpielenden
eſter, zu enthüllen. Man entdeckt in dieſer vornehmen Muſik
leere Phraſe, keinen äußeren Effekt; alles wächſt aus
eer Beteiligung, nirgends wird der Bogen überſpannt,
er in maßvollen Grenzen nur vollgültige künſtleriſche Mittel
endet. Zuweilen iſt heute der Orcheſterklang wohl zu dick
lärmend geraten.
Die Bühnenbilder W. Lergens — es iſt eigentlich nur
— gaben bei zweckmäßigem Grundriß der Handlung einen
igen und brauchbaren Rahmen. Ein kleines Verſehen: das
ardobild gehört ſich nicht nebſt Rahmen auf die Wand
ge=
londern als wirkliches Bild aufgehängt, und zwar nicht
den Perlenwandſchrank, wo es beſonders im zweiten Akt
lich ſtört
In der Titelrolle erfreute Bertha Obholzer durch eine
eleriſch wie muſikaliſch großlinig angelegte und durch=
geführte Leiſtung von Rang, der ein ſchöner Erfolg nicht
ver=
ſagt blieb. Das äußere, dem Lionardobild angenäherte
Aus=
ſehen, die ſtolze Haltung der reichen Florentinerin, das
zurück=
haltende Temperament, das mit dem Erkennen der erſten wahren
Neigung aufblüht, ſich mit der Gefahr für den Geliebten ſteigert,
und ſie endlich zur grauſamen Rache an ihrem Gatten hinreißt —
das fand in ihrer Darbietng überzeugenden Ausdruck.
Heinrich Allmeroth lieh dieſem Jugendfreund Giovanni
ſein temperamentvolles Spiel, ſeine flotte Erſcheinung und
ge=
fanglich glänzenden Eigenſchaften. Faſt möchte ich glauben, daß
für dieſe ernſte und gewichtige Perſon — „er hat die Kraft,
ja er,” ſagt Mona Liſa von ihm — auch ſchon für die des
Laienbruders im Vorſpiel, ſein Aeußeres zu jung, ſeine
Stimm=
farbe zu hell, ſeine Spielart zu beſchwingt iſt, und vielleicht der
ſchwere Held hier überzeugender geweſen wäre.
Als Francesco ſtand Heinrich Blaſel, vorbildlich in Spiel
und Geſang, an erſter Stelle und am rechten Platz. In der
Darſtellung ſtolz und heißblütig in maßvollen Grenzen
geſang=
lich trotz leichter Indispoſition mit vollen Mitteln ſpendend, die
Handlung geiſtig führend. Er erinnerte oft an ſeinen hier
unvergeſſenen Boccanegra.
Erna v. Georgi, die ſich in dieſen Tagen in der
viel=
ſeitigſten Weiſe bewährt, iſt eine durch die Schönheit ihrer
Ge=
ſtalt und ihrer Bewegungen wahrlich verführeriſche Ginevra.
Dieſe Epiſodenfigur, geſanglich ſpärlich bedacht, kann als
Gegen=
ſatz zu Mona Liſa wenig mehr als Bildwirkung in Anſpruch
nehmen, der in höchſt erfreulicher Weiſe genügt wurde. Im
Ausſehen und Benehmen jedoch wirkte ſie anfangs zu fein und
vornehm; irgendwie müßte die Demimonde ſich gleich verraten.
Von den Gäſten Francescos traten unter den Herren Eugen
Vogt, Heinz Langer, Rudolf Buchner Heinrich
Schlü=
ter, Peter Anders die beiden letzteren beſonders hervor. Die
Ritornelle und das Madrigal gelangen gut. Suſi Gmeiner
als Dianora, Francescos Töchterchen, ſingt entzückend das
lieb=
liche Rosmarien=Lied (als echte Tochter ihrer berühmten Mutter
verriet ſich die Liederſängerin), in das Anna Jacobs als Zofe
Piccarda mit der zweiten Stimme einfällt.
Chöre und Statiſten beleben die Karnevalſzenen des
erſten Aktes.
Berichtigung. In meiner geſtrigen Vorbeſprechung der
„Mona Liſa” iſt zu berichtigen, daß nicht Gertrud Geyersbach
die Titelrolle ſang, ſondern die Schelper, Ferner iſt zu bemerken,
daß die Uraufführung im Stuttgarter Hoftheater ſtattfand und
Barbara Kemp die Mona Liſa in der Berliner Erſtaufführung
ſang.
„II.
Konzerk.
veranſtaltet vom Kakhol. Deukſchen Frauenbund.
Im kleinen Saal des Städt. Saalbau muſizierten geſtern für den
katholiſchen Frauenbund Anni Delp, die ausgezeichnete Geigerin,
Helene Kühling, die man immer wieder als fein vortragende
Liederſängerin gern hört, und Julia Schnitzler, eine feinfühlige
und muſikaliſche Begleiterin, die ſogar das Atmen der Sängerin
gut beobachtet, was man nicht von allen begleitenden Pianiſten
gewohnt iſt. Von Kammermuſikwerken erklang zuerſt die letzte der
ſechs Violinſonaten von Händel, meiſterhaft geſtaltet und
vorzüg=
lich abgetönt. Dann Mozarts =Dur=Sonate, die ſehr
liebens=
würdig erſtand. Später fünf Einzelſtücke, Bearbeitungen von
Kreisler und Originale von Mozart und Goſſec. Wir glauben
be=
obachten zu können, daß bei Anni Delp das Männlich=Herbe des
Striches einer größeren Schmiegſamkeit und Klangfreude Platz
macht, gleich bleibt die ausgezeichnete Tonreinheit, die reich
rhyth=
miſche Geſtaltung und die Ueberlegenheit im Vortrag, die aus
dem Beherrſchen der Geſamtform jedes Werkes entſpringt.
Helene Kühling ſang fünf Lieder von Schubert, zuerſt ein
wenig zurückhaltend, dann mit wirklicher Herzenswärme. In drei
Liedern von Ottmar Schoeck und ebenſo vielen von Julius
Weiß=
mann, beides Komponiſten, die unbekümmert um Zeitgeſchmack
und Mode ſtill ihren Weg gehen und als feine Tonpoeten dem für
innerlich beſeelte und doch ſchlichte Kunſt Empfänglichen viel
bieten, gab ſie ſtarke Proben ihres Geſtaltungsvermögens. Auf
mich machte vor allem Eindruck Weißmanns „Das zerbrochene
Krüglein”, Dichtung von Martin Greif. Julia Schnitzler ſpielte
ſehr ſicher und anpaſſungsfähig, im ſchnellſten Tempo, Händel
2. Satz, Schubert „Auf dem Waſſer zu ſingen” ſchwand ein wenig
die ſonſt ſo wohltuende Ueberlegenheit. Ein feiner
Kammermuſik=
abend mit gewählter Vortragsfolge und vornehm künſtleriſcher
Haltung.
F. N.
Dr. Hanfſtaengl zum Direkkor der
Nakional=
galerie berufen.
Der preußiſche Miniſter für Wiſſenſchaft, Kunſt und
Volks=
bildung, Ruſt, hat den ſeinerzeit dem Leiter des Städtiſchen
Mu=
ſeums in Halle, Prof. Alois Schardt, erteilten kommiſſariſchen
Auftrag, die Nationalgalerie und das Kronprinzenpalais in
Ber=
lin ſtellvertretend zu leiten, mit dem heutigen Tage für beendet
erklärt. Als Direktor der Nationalgalerie und des
Kronprinzen=
palais wurde der Leiter der Städtiſchen Kunſtſammlungen in
München, Dr. Eberhard Hanfſtaengl, berufen.
Seite 4 — Nr. 319
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Graue Haare?
Jugend „Farbe gibt
Am 15. November begingen die Eheleute
Daniel Marx u.
13861
Frau Augufte
geb. Kahn
das Feſt der ſilbernen Hochzeit
Alsbach den 15. November 1933.
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Im weißen Turm./10904a
Todes=Anzeige.
Heute verſchied nach längerem ſchweren Leiden
mein lieber Mann, mein guter Vater
eri seau Munk
im 52. Lebensjahre, wohlverſehen mit den
heil. Sterbeſakramenten.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Anna Munk, geb. Hohmann
und Tochter.
Darmſtadt, Mainz=Koſtheim,
den 16. November 1933.
Die Beerdigung findet Samstag, den 18. d8. Mts.,
nachmittags 2.30 Uhr, von der Leichenhalle in Mainz=
Koſtheim aus ſtat. — Das Requiem findei Moniag,
7.15 Uhr, in Mainz=Koſiheim ſtatt. (13891
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Sohn, Bruder, Schwager und Onkel
Herr Otto Janz
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im Alter von 36 Jahren.
In tiefer Trauer:
Frau Margarethe Janz Bwe.
nebſt Angehörigen.
Darmſtadt, den 16. November 1933.
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Die Beerdigung, findet am Freitag, den 17. Nov.,
vormittags 11½ Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
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Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
und die zahrreichen Kranzipenden bei dem
Heim=
gang meiner unvergeßlichen Frau, unſerer guten
Mutter
Frau Magdalena Wolpert
geb. Valter
ſagen wir innigſien Dank. Insbeſondere danken
wir Herrn Pfarrer Vogel für die tröſtenden
Worte und den Schweſiern des
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ſtilts für die liebevolle Pflege.
Die trauernden Hinterbliebenen:
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Freitag, 17. November 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 319 — Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt Die Jugend wirbk gegen Hunger u. Kälke!
Darmſtadt, den 17. November 1933.
Aufruf an alle Evangeliſchen
des Heſſenlandes
zur Zeier des deutſchen Lutherkages.
EPH. Die heſſiſche Kirchenregierung und die evangeliſchen
Vereine und Verbände des Landes erlaſſen folgenden Aufruf:
Liebe Volks= und Glaubensgenoſſen!
Die Entſcheidungsſchlacht um Deutſchlands Ehre, Freiheit,
Recht und Frieden iſt geſchlagen. Sie iſt zu einem Sieg über
Er=
warten geworden. Der 12. November wird ein geſchichtlicher Tag
erſten Ranges ſein. Nun wollen wir als evangeliſche Deutſche
den Deutſchen Luthertag doppelt dankbar begehen. Wir rufen
euch alle zur einmütigen Feier des 450jährigen Geburtstages des
größten Deutſchen unſeres Reformators Martin, Luther, am
Sonntag, den 19. November, auf.
Geht geſchloſſen in die Kirchen! Nehmt alleſamt teil, auch
an anderen Gedenkfeiern. Legt das Feſtabzeichen, die Lutherroſe,
an! Flaggt eure Häuſer! Bekennt euch in evangeliſcher
Ein=
tracht zu dem Großen, den Gott uns gab, zu dem Evangelium,
das er durch ihn uns aufs neue erſchloß! Nehmt dieſe Kraft
Gottes immer mehr auf in Herz und Gewiſſen, daß ſie die Kraft
eures Lebens ſei zum Heile eurer Seelen und zum Dienſt, den wir
dem deutſchen Volke und der evangeliſchen Kirche ſchuldig ſind!
EPH. Es wird noch darauf hingewieſen, daß im
Hauptgot=
esdienſt der Stadtkirche in Darmſtadt am kommenden Sonntag
rus Anlaß des Deutſchen Luthertages der Superintendent der
Provinz, Oberkirchenrat Dr. Müller, die Feſtpredigt hält.
Verkaufsſonnkage vor Weihnachken.
ſtpa. Wie uns das Heſſiſche Staatsminiſterium mitteilt,
kön=
ien auch in dieſem Jahre die Verkaufsſtellen an drei Sonntagen
ſor Weihnachten, das iſt am 10., 17. und 24. Dezember,
offen=
ſehalten werden, wobei nach dem Geſetz vom 13. Dezember 1929
ber den Landenſchluß am 24. Dezember — Reichsgeſetzblatt
5. 219 — beſonders zu beachten iſt, daß am 24. Dezember bzw. am
deiligen Abend Lebensmittel= Genußmittel= und Blumengeſchäfte
m6 Uhr abends, alle übrigen Geſchäfte, um 5 Uhr ſchließen
rüſſen. Für die Branchen: Lebensmittel, Spirituoſen
Schoko=
ade, Drogen, Blumen, Papier= und Tabakwaren darf jedoch auch
att eines Sonntags vor Weihnachten der 31. Dezember Ifd. Js.
um Verkauf freigegeben werden. Mehr als drei
Verkaufsſonn=
age dürfen im Dezember für keine Branche in Betracht kommen.
Markll
25jähriges Jubiläum. Am Samstag, den 18. ds. Mts. feiert
er hier und in weiten Kreiſen Heſſens gutbekannte „Hias”=
Dar=
eller Herr Ludwig Hildenbrandt, Mornewegſtraße 43, ſein
Jjähriges Bühnenjubiläum. Herr Ludwig Hildenbrandt iſt nicht
ur durch die „Hias”=Aufführungen bekannt, ſondern auch als
ohn des in Darmſtadt und ebenſo über Heſſens Grenzen hinaus
ekannten Kaſper Hildenbrandt, der viele Kinder und
Erwach=
ne auf Meſſen und Märkten aufs herzlichſte erfreute.
— Inſtrumental=Verein Darmſtadt. Da die nationale
Revo=
ltion auch in das kulturelle Leben tief eingreifen mußte, hielt
3 der Inſtrumental=Verein für angebracht, ſeine
Jahreshaupt=
erſammlung erſt im November abzuhalten. Der außerordentlich
ute Beſuch der am Dienstag, den 14. November 1933.
ſtattge=
indenen Verſammlung bewies, daß der Verein in der neuen Zeit
uch ohne die Bindung mit der Städt. Akademie auf die
voll=
ihlige Mitwirkung ſeiner Mitglieder rechnen und in den nächſten
agen ſeine Winterarbeit beginnen kann. Der Jahresbericht des
Vorſitzenden, Herrn Ferdinand Schmidt beſtätigte, daß der
erein ein nicht zu unterſchätzender kultureller Faktor im
Muſik=
ben der Landeshauptſtadt bildet und daß er getreu ſeiner
Jjährigen Tradition auch weiterhin an der muſikaliſchen
Er=
ehung der Volksgenoſſen mitarbeiten wolle. Da der ſeitherige
iſte Vorſitzende des Inſtrumental=Vereins aus geſundheitlichen
ründen eine Wiederwahl ablehnen mußte, ſtellten auch die
brigen Vorſtandsmitglieder ihre Aemter zur Verfügung, um die
mſtellung auf das Führerprinzip zu ermöglichen. Auf
einſtim=
ligen Wunſch der Verſammlung wurde Herr Ludwig Wilk zum
Vorſitzenden des Inſtrumental=Vereins berufen und Herr
Fer=
nand Schmidt zum Ehrenvorſitzer ernannt. Der neue 1.
Vor=
tzer nahm ſogleich zur weiteren Tätigkeit des Vereins und zur
dirigentenfrage Stellung, die von der Verſammlung einmütig
ebilligt wurde. Muſikfreunde, die ein Orcheſterinſtrument
be=
errſchen und dem Inſtrumental=Verein als Mitglied angehören
vollen, werden gebeten. Ihre Anſchrift Herrn Ludwig Wilk.
Stadt=
laus, Zimmer 70, mitzuteilen.
Drumm=Schnurrbuſch=Quartett. Die beiden Quartette
ver=
anſtalten in dieſem Winter gemeinſam drei Kammermuſikabende.
in Ausſicht genommen ſind je ein Kammermuſikabend, der dritte
Abend ſoll gemeinſam beſtritten werden. Näheres wird noch
be=
kanntgegeben.
Hefſiſches Landestheater.
Landestheater. Am Freitag, den 17. November, im
Klei=
en Haus die Wiederholung des Schauſpiels. Die Heimkehr des
Latthias Bruck” von Sigmund Graff, Beginn der Vorſtellung um
Uhr. Ende um 22.15 Uhr — Großes Haus geſchloſſen. — Am
onntag morgen findet im Großen Haus unter der muſikaliſchen
eitung von Karl Friderich die erſte Lieder=Morgenfeier ſtatt.
ie Veranſtaltung iſt für Darmſtadt eine Neueinführung und
edeutet eine Bereicherung des Programms im volkstümlichen
inne, da auch die Platzpreiſe zu dieſen Veranſtaltungen ſehr
jedrig gehalten werden, von 20 Pfg. bis 60 Pfg. Es wirken mit:
uſanne Heilmann, Dr. Heinrich Allmeroth und Johannes Drath.
5 iſt zu erwarten, daß dieſe Veranſtaltung ſchon beim erſten
Tale einen guten Beſuch aufzuweiſen hat. Beginn um 11.30 Uhr.
Das dritte Sinfoniekonzert am Montag, den 20. November,
n Großen Haus des Landestheaters bringt als Gaſt einen
un=
rer beliebteſten Opern= Konzert= und Rundfunkſänger: Willi
omgraf=Faßbender als Soliſt. Er ſingt mit Orcheſterbegleitung
vei wirkungsvolle Geſänge von Rich. Strauß; Hymnus und
ſilgers Morgenlied und vier bekannte Hugo=Wolf=Lieder nach
ichtungen von Möricke und Eichendorff. Das
Landestheateror=
eſter ſpielt unter Karl Friderichs Leitung außer der
Tondich=
ung „Tod und Verklärung” von Rich. Strauß, die Impreſſion
2 Vero” (2. Teil) von dem Italiener Malipiero und die „
Par=
ta” von Otto Wartiſch, die bei ihrer kürzlichen
Urauffüh=
ung bei Publikum und Preſſe freudigen Widerhall fand.
Der Gauwalter der NS.=Volkswohlfahrt. Pg. Bürgermeiſter
Haug=Darmſtadt, ſchreibt:
Deutſche Männer und Frauen!
Nachdem der Tag des Eintopfgerichtes zum zweiten Male Ihr
Bekenntnis zum Opferwerk des deutſchen Volkes in aller
Oeffent=
lichkeit zum Ausdruck gebracht hat, wünſcht auch die deutſche
Jugend, teilzuhaben an dem Kampf gegen Hunger und Kälte.
So wie die Hitler=Jugend durch ihren herrlichen Opfergeiſt Leben
und Blut im Kampf um die Macht einſetzte und ihren Beſten,
den Hitlerjungen Norkus, verlor, will jetzt die geſamte deutſche
Jugend nicht zurückſtehen. Jungen und Mädels werden am
kom=
menden Sonntag das Abzeichen der Hitler=Jugend als
Wappen=
ſchild in aller Oeffentlichkeit nageln laſſen. Wer von Ihnen
denkt nicht daran, daß wir in der Zeit des Weltkrieges
Millio=
nen von Nägeln in die Holzſkulpturen der Denkmäler ſchlugen,
um in Form von kleinen Gaben dafür zu ſorgen, daß das Wort:
„Viele Wenig ergeben ein Viel” Wahrheit werden konnte. Vor
der Siegesſäule in Berlin wurde das Standbild Hindenburgs
genagelt, und wenn wir am kommenden Sonntag das Schild der
Hitler=Jugend für den gleichen Zweck in Anſpruch nehmen, dann
bedenken Sie bitte, daß jedes Schild zu einem Ehrenzeichen der
Jugend erhoben wird, das in den Schulen und Heimen
Auf=
ſtellung finden ſoll. Wenn die Landsknechtstrommeln am
kom=
menden Sonntag um 7 Uhr morgens davon künden, daß der Tag
der Jugend beginnt, wenn Jungens und Mädchen in großen
Auf=
märſchen durch die Städte marſchieren, dann freuen Sie ſich dann
können Sie ſich über den Geſtaltungswillen des jungen
Nachwuch=
ſes freuen und mit jedem Nagel das Bekenntnis ablegen, daß
Sie ſich der Jugend verwandt fühlen und in ihr die deutſche
Zu=
kunft ſehen. Zugleich= wird der Kampf gegen Hunger und Kälte
durch dieſe Nagelung eine weſentliche Unterſtützung erfahren. In
dieſem Sinne rufen wir alle Volksgenoſſen auf zur Mithilfe an
der Geſtaltung des Tages der Jugend.
Daudß PAriten
Miiſte Hate Jamstag18. November Anf. 19½z, Ende 23 Uhr. E9.
Der Kaufmann von Venedig. Preiſe 0.50—4.50 Sonntag
19. November Anf. 11½ Uhr (Außer Miete).
Erſte Lieder=Morgenfeier. Preiſe 0.20 0.40, 0.60 Anf. 19, Ende 22½ Uhr. (Außer Miete).
Preiſe 0.70—5.50
Alida. Kleines Haus reitag
17. November Anf. 20, Ende 22½4 Uhr. D Bühne M3 Gr. 3 u. 4,
Die Heimkehr des Matthias Bruck. Pr. 0.70—3.80 jamstag
18. November Anf. 19½, Ende 22½ Uhr. D. Bühne K3, Zu=
ſatzmiete 12. Der Wildſchütz. Preiſe 0.80—4,50 onntag
19. November Anf. 19½, Ende 21½ Uyr. Zuſatzmiete II 3.
Hut ab vor Onkel Eddie. Preiſe 0.70—3.80
Spendeneinſendungen auf Poſtſcheckkonto Frankfurt/M. Nr. 28100.
Reichsbaudarlehen für Eigenheime.
Das Reich fördert bekanntlich den Eigenheimbau durch
Ge=
währung ſogenannter Reichsbaudarlehen. Dieſe Reichsbaudarlehen
können Bauluſtige erhalten, die ſich ein beſcheidenes Eigenheim
errichten wollen und über ein Eigenkapital in Höhe von 30 v. H.
des Bau= und Bodenwertes verfügen Sofern der Bauluſtige
be=
reits eine ſchuldenfreie Parzelle beſitzt wird der Wert dieſes
Grundſtücks auf das Eigenkapital angerechnet. Anträge auf
Reichs=
baudarlehen, die zu günſtigen Bedingungen gegeben werden. und
als erſte oder zweite Hypothek eingetragen ſind, müſſen an die
von den Ländern beſtimmten Stellen gerichtet werden. In
Be=
tracht kommen hierfür in erſter Linie die Gemeindevorſtände und
die Landratsämter. Um die Bautätigkeit auch während des
Win=
ters aufrecht zu erhalten hat der Bauausſchuß dieſer Tage in einem
Runderlaß die beſchleunigte Bearbeitung aller Anträge auf
Bau=
darlehen und eine großzügige Auslegung der Beſtimmungen
an=
geordnet.
In Apoth. u. Drog. -.30. -60, 1.20
Werbewoche der Turngemeinde Beſſungen 1865. Unter
Peter Beckers Leitung zeigten zwei weitere Mädchenabteilungen
am Mittwoch ihr Können. Sicher und ſchön, den Großen faſt
ebenbürtig, waren die Leiſtungen für das Auftreten der
Tur=
nerinnen am Abend unter Oberturnwart Reinhardt ein würdiger
Auftakt. Die Freiübungen der Turnerinnen waren
hervor=
ragend ſchön. Die zahlreichen Zuſchauer ſpendeten lebhaften
Bei=
fall. Auch die Schießabteilung vertrat in würdiger Weiſe die
Turngemeinde. — Heute Freitag um 20.30 Uhr
Werbeveranſtal=
tung der Turner.
Der Nibelunge Not. Die Laienſpielgruppe der
Volks=
hochſchule Darmſtadt bietet unter der Leitung Karl Schneiders
am Samstag den 18 November, 20 Uhr, im
Konkor=
diaſaal (Mackenſenſtraße 33) ihr erſtes Spiel dar „Der
Nibelunge Not‟. Das Spiel wurde von Wilhelm Schöttler
der Edda entnommen, woraus erhellen mag wie zeitgemäß es
heute iſt Karten zu 30 und 50 Pfg. in unſerer Geſchäftsſtelle,
Neckarſtraße 3. und in den durch Plakate gekennzeichneten
Ge=
ſchäften.
PEH. Akademiſcher Gottesdienſt. Am kommenden Sonntag,
den 19. ds. Mts, findet um 11 Uhr in der Schloßkirche wieder
ein akademiſcher Gottesdienſt ſtatt. Dabei wird der neuernannte
Hochſchulpfarrer, Pfarrer Junker, durch den Superintendenten
der Provinz, Oberkirchenrat Dr. Müller, eingeführt werden. Da
dieſer Gottesdienſt zugleich als Feier des Deutſchen Luthertages
für die Studentenſchaft anzuſehen iſt, wird erwartet, daß dieſe
ſich vollzählig beteiligt.
Anzuläfſige Werbemethoden.
Eine Anordnung des Treuhänders der Arbeit
für das Wirtſchaftsgebiet Heſſen.
Der Treuhänder der Arbeit für das Wirtſchaftsgebiet Heſſen
gibt folgendes bekannt:
Aus allen Teilen des Rhein=Mainiſchen Wirtſchaftsgebietes
mehren ſich in der letzten Zeit die Klagen über die Werbemethoden
der an vielen Orten beſtehenden Einkaufsgenoſſenſchaften.
Ins=
beſondere wird mir gemeldet, daß einige dieſer
Einkaufsgenoſſen=
ſchaften bei ihrer Mitgliederwerbung ſich des Hinweiſes auf einen
angeblich in kurzer Zeit in Kraft tretenden Zwang zum Beitritt
in dieſe Organiſationen bedienen. Auch iſt es wiederholt
vorge=
kommen, daß in Werbekundgebungen und bei anderen Anläſſen
den Einzelhändlern, die bislang einer Einkaufsgenoſſenſchaft noch
nicht angehörten. Nachteile parteipolitiſcher Art in Ausſicht
ge=
ſtellt wurden und daß Genoſſenſchaften ſich auf parteiamtliche
Stellen für ihre Zwecke beriefen.
Dieſe Art der Mitgliedswerbung iſt unzuläſſig und
ent=
ſpricht nicht den Tatſachen. Ueber das Schickſal der
Genoſſenſchaf=
ten und deren Eingliederung in die wirtſchaftliche
Verteilungs=
organiſation im nationalſozialiſtiſchen Staate iſt eine Entſcheidung
noch nicht getroffen.
Darüber hinaus ſind derartige Maßnahmen, die naturgemäß
den regulären Großhandel auf die Dauer erheblich ſchädigen,
ge=
eignet, den Wirtſchaftsfrieden zu ſtören und dadurch die
Durch=
führung des Arbeitsbeſchaffungsprogrammes der Reichsregierung
zu gefährden.
Bis zur endgültigen Regelung der Genoſſenſchaftsfrage ſeitens
der Regierung ordne ich daher für das mir unterſtellte
Wirt=
ſchaftsgebiet folgendes an:
Es iſt den Einkaufsgenoſſenſchaften für die Zukunft verboten,
in der eingangs geſchilderten Art für ihre Zwecke Propaganda zu
machen. Jeder Druck auf den Einzelhändler, um ihn zum Beitritt
in die Genoſſenſchaften zu bewegen, hat zu unterbleiben. Ich weiſe
ferner ausdrücklich darauf hin, daß es nach dem
Genoſſenſchafts=
geſetz nicht Zweck der Genoſſenſchaften iſt, anderen als ihren
Mitgliedsfirmen Ware anzubieten oder zu verkaufen. Auch
dies muß in Zukunft ſeitens der Einkaufsgenoſſenſchaften unter
allen Umſtänden beachtet werden.
Die Feiern des Tages der Deutſchen Hausmaſik.
Die Abſicht, den Cäcilientag zu einer alljährlichen Feier der
deutſchen Hausmuſik zu geſtalten, hat auch in dieſem Jahre
aller=
orts eine reiche Vorbereitungstätigkeit entfaltet. Der
Reichsver=
band deutſcher Tonkünſtler und Muſiklehrer, die Organiſation der
Muſikpädagogen, die auch in Darmſtadt eine Ortsgruppe von
etwa 120 Mitgliedern hat, ging mit Anregungen an die oberſten
Kultur= und Schulbehörden heran, und in Darmſtadt hat daran
anknüpfend die Vorbereitung in enger Fühlung zwiſchen Schulen
und Muſiklehrkräften ſtattgefunden. Für das ganze Reich wurde
in dieſem Jahre ſtatt des 22. der 21. November als Hausmuſiktag
feſtgelegt, weil am 22. in Preußen Buß= und Bettag iſt. So
hal=
ten auch faſt alle Darmſtädter Schulen am 21. oder an
nahelie=
genden Tagen der kommenden Woche Hausmuſikveranſtaltungen
für Schüler und Eltern ab. Eine große Zahl dieſer Feiern wird
in enger Zuſammenarbeit mit Künſtlern und Künſtlerinnen des
Reichsverbandes veranſtaltet, die ſich ausnahmslos völlig
un=
eigennützig zur Verfügung ſtellen. So wurden gemeinſam
vorbe=
reitet die Elternabende der Aliceſchule, Eleonorenſchule.
Eliſa=
bethenſchule, des Inſtituts St. Marige, des Realgymnaſiums und
der Schillerſchule, während die Viktoriaſchule eine ſeit längerer
Zeit vorbereitete Brahmsfeier am Tag der Hausmuſik abhält.
Darüber hinaus veranſtaltet der Reichsverband für
jeder=
mann bei freiem Eintritt drei eigene Hausmuſikaufführungen, die
Auftakt und Schluß der Cäcilienfeiern bilden ſollen. Am
Sonn=
tag vormittag wird, etwa um 11.30 Uhr, in der Haupthalle des
Landesmuſeums muſiziert nachdem eine kleine Lutherausſtellung
unter Mitwirkung der Madrigal=Vereinigung Darmſtadt eröffnet
werden wird. Die Muſik in der Haupthalle bringt vierſtimmige
Geſangsmuſik und ein Mozart=Streichquartett, geſpielt von dem
Anni=Delp=Quartett. Am Sonntag nachmittag muſizieren
Da=
men und Herren des Reichsverbandes um 16.30 Uhr im
Muſik=
vereinsſaal, in reicher Abwechſlung und doch geſchloſſener
Vor=
tragsfolge erklingt Muſik für Geſang. Klavier, Geige, Flöte,
Laute und einen kleinen Streichchor, und als letzte Feier wird
am Samstag, den 25. November, abends 8 Uhr, nochmals im
Muſikvereinsſaal eine völlig andere Vortragsfolge von anderen
Künſtlern geboten. Hier dürften auch Uraufführungen von
Ge=
ſangswerken hieſiger Komponiſten intereſſieren. Julius Klaas
bringt Geſänge mit Kammermuſikbegleitung und Käthe Carius
ein Abendlied mit mehreren begleitenden Inſtrumenten.
Auch die Städtiſche Akademie für Tonkunſt, von der
zahl=
reiche Lehrkräfte bei den obengenannten Feiern tätig ſind begeht
den Cäcilientag mit einer eigenen Muſikaufführung. Noack.
Erleichkerung für den Berſand von Gaben
für die Winkerhilfe.
Zur Unterſtützung des Winterhilfswerks des deutſchen
Volkes wird von ſogleich an bis Ende März 1934 Poſtgut im
Gewicht bis zu 7 Kilogramm mit Gaben für die
Win=
terhilfe an allen Poſtorten zugelaſſen, auch wenn vom Abſender
nur 1 Stück eingeliefert wird. Bedingung iſt, daß das
Winter=
hilfswerk des deutſchen Volkes, Berlin NW 7. Königsplatz 6,
oder eine ſeiner Vertretungen (Orts=, Kreis=, Gau= uſw.
Vertre=
tung) entweder Abſender oder Empfänger des Poſtgutes iſt. Als
Gaben für die Winterhilfe gelten die vom Winterhilfswerk und
von ſeinen örtlichen Vertretungen beſchafften oder geſammelten
und von ihm unentgeltlich als hilfsbedürftige Perſonen
abzuge=
benden Lebensmittel, Kleidungs= und Wäſcheſtücke. Die
Sen=
dungen und Paketkarten müſſen neben der Angabe, Poſtgut” den
Vermerk „Gaben für die Winterhilfe des deutſchen Volkes” oder
„Winterhilfe” tragen.
— Hiſtoriſcher Verein. Die Direktion des Landesmuſeums hat
ſich in liebenswürdigſter Weiſe bereit erklärt, für unſere
Mit=
glieder eine Führung durch die Ausſtellung „Das Tier” zu
veran=
ſtalten. Die Ausſtellung iſt nicht nur in naturkundlicher und
künſt=
leriſcher Hinſicht bedeutſam, ſondern hat auch dem Freund der
Geſchichte viel zu ſagen. Unſere Mitglieder werden nicht
ver=
fehlen, der Einladung gerne zu folgen. Die Führung findet
Samstag, den 18. November, 2.30 Uhr. ſtatt. — Zugleich wird
ſchon heute darauf hingewieſen, daß Montag, den 27. November,
in der Techniſchen Hochſchule ein Vortragsabend ſtattfindet, in
dem die Herren Prof. Dr. W. M. Becker über Urkundenpflege,
Prof. Dr. Behn über Pflege der Bodendenkmäler und Geh. Rat
Prof. D. Walbe über Baudenkmälerpflege ſprechen werden,
wo=
bei Lichtbilder die Ausführungen erläutern werden. Die
Veran=
ſtaltung findet ausnahmsweiſe um 8 Uhr ſtatt.
— Muſikverein. Der für kommenden Montag angeſetzte
Vor=
trag H. F. Bluncks muß auf einen ſpäteren Zeitpunkt verſchoben
werden, da Blunck zufolge ſeiner Ernennung zum Präſidenten der
Reichsſchrifttumskammer und der damit zuſammenhängenden
or=
ganiſatoriſchen Arbeiten jetzt zu ſehr in Anſpruch genommen iſt.
— „Wohin rollſt du, Bommelchen?” iſt der Titel des neuen
Bertram=Schlagers, der ab heute Freitag, abends 8.15 Uhr, im
Orpheum nur wenige Abende zur Aufführung gelangt. Marga
Peter und Guſtav Bertram ſind in den Hauptrollen beſchäftigt.
Die Muſik iſt, von H. Arnold, dem bekannten
Tonfilmſchlager=
komponiſten. (Siehe Anzeige.)
100 000=Mk.=Gewinn nach Niederſchleſien gefallen. In der
geſtri=
gen Nachmittags=Ziehung der Preußiſch=Süddeutſchen
Klaſſen=
lotterie fiel der Gewinn von 100 000 Mark auf die Nummer
385 094 nach Niederſchleſien; in beiden Abteilungen in
Achtel=
loſen.
bei
Heus e
äne-
Mig!
In allen Apotheken erhältlich zum Preise von RM. 0.33 u. 1.88.
und
Nus ete
Huese ne
Be
Seite 6 — Nr. 319
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 17. November 1933
SüTſn 2.
Einige Ratſchläge an Verkäufer.
Da Ihnen, ſehr geehrte Damen und Herren vom Verkauf,
der Dienſt am Kunden über alles geht, iſt es Ihnen wohl nicht
nur nicht unangenehm, ſondern ſicherlich höchſt erwünſcht, wenn
ſich beſagter Kunde einmal zum Wort meldet und mit ſeinen
Wünſchen nicht hinterm Berg hält. Selbſtverſtändlich, es ſind
nur kleine Ausſtellungen, die wir Kunden bei Ihrem
Entgegen=
kommen und Ihrer oft bewundernswerten Einfühlung zu machen
haben, ſind ſozuſagen weiter nichts als einige gutgemeinte
Kor=
rekturen eines gewiſſen dienſtlichen Uebereifers, aber Sie werden
verſtehen: gerade die Kleinigkeiten machen oft das Geſchäft, und
jeder Kunde hat nun mal ſeine Eigenheiten, die er gern be= und
geachtet ſieht. Doch gehen wir gleich mitten in die Sache hinein.
Eine in ihrem Aeußeren einfache, den Verhältniſſen nach aber
gutgeſtellte Frau kauft Leibwäſche ein. Sie iſt gewohnt, das Beſte
zu kaufen, und weiß natürlich, daß die gute Ware nicht die
bil=
ligſte iſt. In dieſem Falle verrät es wenig Menſchenkenntnis und
iſt ſicher nicht recht angebracht, wenn der Verkäufer, greift die
Dame begeiſtert nach einem beſonders ſchönen Stück, ſich gegen
den Verkaufstiſch lehnt, die Arme verſchränkt und mit einem Blick
nach der Decke hin ſagt: „Das iſt aber ſehr teuer, gnädige Frau.
Er ſollte das den jeweiligen Umſtänden nach lieber die Dame
ſelber ſagen laſſen.
Gewiß, den Verkäufer veranlaßt ſein Pflichtgefühl. die Ware
anzupreiſen oder dem Kunden von dieſem oder jenem Kauf
ab=
zuraten, und der Kunde wird für einen guten Rat auch jederzeit
dankbar ſein. Aber deshalb muß man zu einem Herrn, deſſen
Kleidung verrät, daß er Geſchmack hat, greift er etwa nach einer
billigeren Krawatte, doch nicht ſagen: „Aber das trägt doch ein
beſſerer Herr nicht”; oder zu einer Dame, der man gern einen
beſtimmten Artikel verkaufen möchte: „Das trägt man jetzt
all=
gemein.” Ich bitte Sie, als wollte die Dame etwas haben, das
„man jetzt allgemein trägt”! Und ſelbſt mit dem ſo beliebten
Spruch „Das kleidet Sie ſicher vorzüglich” ſollte eine gute
Ver=
käuferin vorſichtig ſein, denn nicht jeder Kunde verträgt einen
ſolchen Angriff auf ſeinen von ihm für untadelhaft gehaltenen
Geſchmack, und mancher wird das Gefühl dabei nicht los, die
Ver=
käuferin wollte etwas los ſein.
Da finde ich viel netter, was einer Bekannten beim Einkauf
eines Kleiderſtoffes paſſierte. Sie wählte zwiſchen zwei Muſtern.
hätte gern das teuerere Stück genommen, getraute ſich aber nicht
recht, weil ſie daheim die Abrechnung fürchtete. Doch die
Ver=
käuferin lächelte liebenswürdig und meinte: „Nehmen Sie nur
das Beſſere, gnädige Frau, Ihr Mann iſt doch auch immer
vor=
züglich gekleidet.”
Der Polizeibericht meldef:
Schwerer Verkehrsunfall. Am Donnerstag früh gegen 6.30
Uhr ſtieß Ecke Rheinſtraße und Landgraf=Philipp=Anlage eine
vom Bahnhof kommende Kraftdroſchke gegen das Pferd eines aus
der Landgraf=Philipp=Anlage kommenden Kohlenfuhrwerks,
wo=
durch die Deichſel des Fuhrwerks abbrach und das Pferd
umge=
worfen und verletzt wurde. Infolge des Zuſammenſtoßes rannte
der Kraftwagen gegen einen Baum auf der linken Straßenſeite
und wurde vollſtändig zertrümmert. Der Kraftwagenführer der
26jährige Chauffeur Heinrich Kreh aus Darmſtadt und ſein
Mit=
fahrer Fritz Dorfmüller aus Bickenbach, mußten mit erheblichen
Verletzungen ins Stadtkrankenhaus eingeliefert werden. Die
Schuldfrage iſt noch nicht geklärt.
Unfall. Am Mittwoch gegen 14.20 Uhr wurde die 75jährige
Witwe Charlotte Schröder aus Darmſtadt von einem in der Nähe
des Marienhoſpitals an einer unüberſichtlichen Stelle in die
Goetheſtraße einbiegenden Radfahrer umgefahren und mußte mit
erheblichen Verletzungen ins Marienhoſpital gebracht werden.
Vorſicht! Wechſelfallenſchwindler am Werk. In Frankfurt
a. M. trieb ein Wechſelfallenſchwindler ſein Unweſen, der es
hauptſächlich auf Kaſſen von Kinos und Warenhäuſern abgeſehen
hatte. Er gab einen größeren Geldſchein für eine oder mehrere
Kinokarten oder für Waren, die er in kleinen Mengen kaufte, in
Zahlung. Durch gewandtes Auftreten und geſchickte
Zpiſchenfra=
gen verſtand es der Schwindler, die mit der Herausgabe des
Wechſelgeldes beſchäftigten Kaſſiererinnen derart zu verwirren,
daß es ihm ſchließlich jedesmal gelang, außer dem Wechſelgeld
auch den in Zahlung gegebenen Geldſchein wieder einzuſtreichen.
Es handelt ſich um einen reiſenden gewerbsmäßigen
Wechſel=
fallenbetrüger Mit ſeinem Auftreten iſt auch in anderen
Städ=
ten in der Nachbarſchaft Frankfurts zu rechnen. Die
Geſchäfts=
welt wird hiermit vor dem Betrüger dringend gewarnt. Beim
Auftreten iſt ſofort die Polizei zu verſtändigen.
Fahrraddiebſtähle. Am 7. November wurde vor dem Hauſe
Eſchollbrücker Straße 10 ein Damenfahrrad, Marke Baldia,
Fa=
briknummer unbekannt, geſtohlen.
Am 9. November ein Damenfahrrad, Marke Frankenſtein,
Fabriknummer 813574, aus dem Hausflur des Hauſes
Heinrich=
ſtraße 65.
Am 13. November ein Damenfahrrad, Marke Servus,
Fabrik=
nummer 344 126, vor dem Wohlfahrtsamt am Steubenplatz.
Fahrradbeleuchtungsmarder am Werk. In der erſten
Novem=
berhälfte ſtahlen unbekannte Diebe folgende Beleuchtungskörper
von unbeaufſichtigten Fahrrädern:
Am 2. November eine Boſchlampe in dem Hausflur
Rhein=
ſtraße 3. — In der Zeit vom 4. bis 6. November einen
Boſch=
dynamo und eine verchromte Lampe in der Waſchküche des Hauſes
Rheinſtr. 31. — Am 7. November eine Berkolampe im Hofe des
Hauſes Lichtenbergſtr. 73. — Am 4. November eine Berkolampe
mit Dynamo im Hofe des Hauſes Rheinſtr. 8. — Am 11. November
eine Berkolampe aus dem Hofe der Techniſchen Hochſchule.
Allem Anſchein nach handelt es ſich um ein und dieſelbe Bande,
die in der letzten Zeit ſyſtematiſch Fahrradbeleuchtungskörper von
unbewachten Fahrrädern ſtiehlt, um dieſe dann wahrſcheinlich
aus=
wärts abzuſetzen. Es empfiehlt ſich daher, kein Fahrrad
unbeauf=
ſichtigt in Höfen, Straßen oder Plätzen ſtehen zu laſſen. Wer kann
über die Diebe irgend welche Angaben machen?
Zur Burmſtädter Ansſterrans
„9us bentſche hois
Am Sonnkag über 500 Beſucher!
El. In Zeiten, in denen die nationale Wirtſchaft
richtung=
gebend iſt und die Not den deutſchen Menſchen wieder zur
Be=
ſinnung auf ſich ſelbſt kommen läßt, verdient jede Veranſtaltung,
beſonders dann, wenn ſie nicht nur als nationalwirtſchaftliche,
ſondern auch als erzieheriſche zu werten iſt, beſondere Beachtung.
Wir nehmen deshalb Veranlaſſung, nochmals auf die im
Gewerbe=
muſeum in Darmſtadt (Neckarſtraße 3) unter dem Namen „Das
deutſche Holz in Haus und Heim” aufgebotene Ausſtellung
hin=
zuweiſen, die, wie die täglich ſteigenden Beſuchsziffern
zei=
gen, allgemein großem Intereſſe begegnet. Insbeſondere möchten
wir nochmals auf die Möbel aufmerkſam machen, die die „
Ar=
beitsgemeinſchaft Holz” des Reichsforſtwirtſchaftsrates und des
Deutſchen Forſtvereins zeigt. Es handelt ſich dabei um zehn
Zim=
mereinrichtungen, die das Ergebnis eines Preisausſchreibens
ſind, an dem ſich alle deutſchen Architekten beteiligen konnten. Das
Ziel war, keine Prunkmöbel, ſondern Gebrauchsmöbel aus
deut=
ſchen Hölzern zu ſchaffen, Möbel, die den heutigen
beſcheide=
nen Wohnverhältniſſen Rechnung tragend, ſchlicht und einfach
werben ſollen für unſer deutſches Holz. Es iſt und war in keiner
Weiſe beabſichtigt, Formvollendetes zu zeigen, man will vielmehr
den deutſchen Menſchen wieder zurückzuführen zu ſeinen
bodenſtän=
digen Erzeugniſſen, ihm den Blick ſchärfen für die Schönheit des
deutſchen Holzes und aufräumen mit den nationalwirtſchaftlich
unvertretbaren Modetorheiten, die die Möbelinduſtrie ſeither
geradezu zwangen, faſt nur ausländiſche Hölzer zu verwenden;
man will eben vor Augen führen, daß man auch aus deutſchem
Holz Möbel anfertigen kann und in der Lage iſt, durch geignete
Oberflächenbehandlung (ſiehe hierzu u. a. die
beſon=
deren Kojen der Ausſtellung über Oberflächenbehandlung der
Hölzer) jedem Geſchmack Rechnung zu tragen. Daher ſollte beim
Beſuch der Ausſtellung in allererſter Linie das deutſche Holz und
ſeine Behandlung Gegenſtand des Intereſſes ſein.
JAHRE
N
O
mit den 5 Tannen
Echältl inApoth. Doget uwo Plakate zichtnds
gEüfEl. 35 P., 00/r. 40 Pfg. u.
75 Pfg.
Aus dem Gerichtsſaal.
Evangeliſche Jugendwoche. Im Rahmen der evangeliſhen
Jugendwoche veranſtaltete der Jugendbund für entſchiedenes
Chriſtentum am Donnerstag einen zweiten Jugend= und
Fami=
lienabend unter dem Thema: „Luthers Lieder in Wort und Bild”
Mit Hilfe von prächtigen Lichtbildern des bekannten chriſtlichen
Malers Rudolf Schäfer wurden den in großer Zahl erſchienenen
Zuhörern die herrlichen Lieder des deutſchen Reformators vor
Augen geführt. Eine große Jungmädchenſchar in ihrer ſchlichten
und feinen Jugendbundtracht begleitete die Vorführung der
Bilder mit Liedern und Deklamationen. Beſonders anziehend
wirkten die alten, urſprünglichen Melodien der herrlichen
Luther=
lieder Herr Pfarrer Stotz aus Darmſtadt ſprach zum Abſchluß
des Abends über den größten Deutſchen, den Gott unſerem Volke
geſchenkt habe: Dr. Martin Luther. Er wies in ſeiner Anſprache
darauf hin, daß, wo man Luther auch anſchaue, man immer etwas
von ihm lernen könne. Ob als Liederdichter oder
Schriftaus=
leger oder Glaubensheld oder Familienvater, immer ſei er
vor=
bildlich Es gelte in dieſem Gedenkjahr nicht nur, in
rauſchen=
den Feiern ſeiner zu gedenken, ſondern nach dem Wort der
Hei=
ligen Schrift: Seinem Glauben nachzufolgen! Die
Schlußveran=
ſtaltung des Jugendbundes findet heute Freitag abend 8 Uhr auf
dem Riegerplatz ſtatt. Der Poſaunenchor der Stadtmiſſion wird
eine Reihe von vaterländiſchen und religiöſen Liedern zum
Vor=
trag bringen.
Bund Deutſcher Mietervereine E. V., Dresden,
Spitzenorga=
niſation der deutſchen Mieterſchaft. Der Reichsarbeitsminiſter
weiſt darauf hin, daß der Bund Deutſcher Mietervereine in
Dres=
den als einzige Spitzenorganiſation der deutſchen Mieterſchaft
an=
erkannt iſt. Die zurzeit noch beſtehenden und dieſer
Spitzen=
organiſation nicht angehörenden Mieterorganiſationen werden
aufgefordert, ſich dem Bund Deutſcher Mietervereine
anzu=
ſchließen. Die Auflöſung des Reichsbundes Deutſcher Mieter in
Berlin ſteht bevor.
Anträge auf Reichszuſchüſſe für Umbauarbeiten an die
rich=
tige Stelle ſenden! Zur ſchnelleren Behandlung der Anträge auf
Zuweiſung des Reichszuſchuſſes für die Ausführung von
Umbau=
arbeiten. Inſtandſetzung und Ergänzungsarbeiten wird
wieder=
holt darauf aufmerkſam gemacht, daß dieſe Anträge an die
rich=
tige Stelle, das iſt der betreffende Kreisausſchuß oder die
Stadt=
gemeinde, zu richten ſind. Wenn ſolche Anträge unmittelbar bei
höheren Inſtanzen vorgelegt werden, wird lediglich eine
Verzöge=
rung im Geſchäftsgang herbeigeführt.
Aw. Wieder wurde am Donnerstag ein
Sittlichkeits=
verbrecher, ein 65 Jahre alter Zimmermann aus
Of=
fenbach, weil er an ſeinem 7jährigen kleinen Patenkind
un=
züchtige Handlungen vorgenommen hatte, zu 10 Monaten
Gefängnis verurteilt. Da er noch nicht vorbeſtraft iſt,
wer=
den ihm milderne Umſtände zugebilligt und die
Unterſuchungs=
haft mit 2 Monaten und 2 Wochen angerechnet.
Dann wird gegen einen hieſigen Arzt wegen
fahr=
läſſiger Tötung verhandelt. Der Angeklagte ſtieß im Juli
ds Js. an der Kreuzung Dieburger Straße—Mühlſtraße mit
einem Radfahrer derart zuſammen, daß der Radfahrer einige
Stunden danach an den Folgen des ſchweren Schädelbruchs im
Krankenhaus ſtarb. Der Angeklagte behauptet, als er die
Die=
burger Straße in öſtlicher Richtung heraufgefahren ſei, ſei
plötz=
lich der Radfahrer mit unglaublicher Schnelligkeit die Mühlſtraße
heruntergekommen. Als er den Angeklagten geſehen habe, habe
es auch ſchon einen Knall getan und der Mann habe
beſinnungs=
los auf der Erde gelegen. Er habe keine Zeit mehr gehabt, dem
Radfahrer irgendwie auszuweichen. Auch die beiden Zeugen, ein
Laſtwagenchauffeur und ein anderer Radfahrer, beſtätigen, daß
ihrer Meinung nach der Radfahrer ſelbſt Schuld hatte an dem
Unglück. Er habe ihn von ganz weit kommen ſehen, ſagt der eine
Zeuge, und habe noch bei ſich gedacht: Na, wenn das gut geht,
geht alles gut! Der Autoſachverſtändige iſt indeſſen nach den
Ausſagen des Angeklagten und nach der Skizze, die über den
Zuſammenſtoß und insbeſondere über die Bremsſpur ziemlich
ge=
naue Maße enthält, der Auffaſſung, daß der Angeklagte, wenn
er etwas geſchickter und vorſichtiger zu Werke gegangen wäre,
den Unfall unter Umſtänden hätte verhüten können. Das
Ge=
richt erkennt demgemäß auf eine Geldſtrafe von 200.— RM. an
Stelle von 2 Wochen Gefängnis.
Die Große Strafkammer verhandelte außerdem am
Mitt=
woch gegen drei Lorſcher Arbeiter wegen
Ver=
gehens gegen das Schußwaffengeſetz. Der erſte
An=
geklagte, der übrigens Funktionär der KPD war und ſchon wegen
Vergehens gegen das Sprengſtoffgeſetz vorbeſtraft iſt, hatte einen
Militärkarabiner im Beſitz, und behauptet heute, er habe
ge=
glaubt, er habe ihn nicht abliefern müſſen, weil er umgearbeitet
worden ſei. Da der Karabiner jedoch trotzdem noch Eigentum des
Staates bleibt, erhält er wegen Vergehens gegen das
Schußwaffen=
geſetz drei Monate Gefängnis, abzüglich zwei Monaten
und zwei Wochen Unterſuchungshaft. Der Zweite hatte die Waffe
zeitweiſe in Beſitz, und wäre verpflichtet geweſen, ſie abzuliefern;
er erhält deswegen einen Monat Gefängnis, der durch die
Unterſuchungshaft verbüßt iſt. Der Dritte war mit einem
Revol=
ver zu einer Verſammlung erſchienen. Da es ſich jedoch hier um
ein politiſches Vergehen handelt, mußte der Angeklagte amneſtiert
werden. Sämtliche Vergehen liegen noch vor der Zeit der nationalen
Erhebung.
Helft der Jugend in
— Die beliebten Helia=Film=Morgenfeiern beginnen wieder.
Wie in jedem Jahre, bringen die Helia=Lichtſpiele auch in dieſem
Winter wieder eine Reihe der hervorragendſten Kultur=Sport=
und Reiſefilme im Rahmen von Sonntags=Vormittags=
Morgen=
feiern. Dieſe Film=Morgenfeiern gehören längſt zum feſten
Be=
ſtand der allwinterlichen kulturellen Veranſtaltungen Am
kom=
menden Sonntag vormittag 11.15 Uhr kann man eine herrliche
Reiſe machen die ſich jeder leiſten kann. Mit dem neuen Ufa=
Kulturfilm „Bergwelt — Wunderwelt” geht es in die
wunder=
volle Schweiz, und zwar in aller Bequemlichkeit — vom
Kino=
ſeſſel aus — ohne große Koſten. Man ſieht die Erhabenheit,
Schönheit und Lieblichkeit dieſes abwechſlungsreichen Fleckchens
Erde und hat durch die reiche und geſchickte Bildauswahl, durch
die meiſterhafte Photographie ein unvergeßliches Erlebnis.
Jugendliche haben Zutritt. Kleine Preiſe. Vorverkauf an der
Helia=Kaſſe.
— Das Union=Theater bringt ab heute ein Hochgebirgs= und
Wildererdrama „Der Schuß am Nebelhorn” von packender
Ein=
dringlichkeit mit Fritz Raſp, Maria Bich, Hanns Beck=Gaden u. a.
in den Hauptrollen. Eine herrliche Landſchaft gibt der
ſpannen=
den Handlung den paſſenden Rahmen.
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen ab heute ein unvergleichliches
filmiſches Meiſterwerk. „Jenny Gerhardt” in dem Silvia Sidney
die Hauptrolle ſpielt. Es handelt ſich hierbei um eine
Verton=
filmung des gleichnamigen Romans von Theoder Dreiſer, die der
Sidney eine Möglichkeit zur vollkommenen Entfaltung ihrer
Darſtellungskunſt gibt.
— In den Palaſt=Lichtſpielen läuft bis auf weiteres der
abenteuerliche Hans=Albers=Film der Ufa „— ein gewiſſer Herr
Gran”, in dem außer Hans Albers noch Karin Hardt. Albert
Baſſermann, Hermann Speelmanns u. v. a. in Hauptrollen
mit=
wirken.
uus der Koug.
Aufruf!
Es iſt Wille des Führers, daß in dieſem Winter keiner unſerer
Volksgenoſſen hungert und friert.
Die deutſche Jugend betrachtet es als ihre ſelbſtverſtändliche
Ehrenpflicht, das auf den Ruf des Führers eingeleitete große und
einzigartige Werk der Winterhilfe mit allen Kräften zu fördern
und zu unterſtützen und hat ſich der großen Aufgabe reſtlos zur
Verfügung geſtellt.
Am 19. November iſt der Tag der Hitler=Jugend!
Volksgenoſſen! Kommt alle zur Nagelung der Wappenſchilde
der Hitler=Jugend, die an dieſem Tag auf den öffentlichen Plätzen
aufgeſtellt ſein werden. Helft und gebt! Opfert! Verſagt der
Jugend eure Hilfe nicht!
Am 19. November, wenn die Fahnen der Hitler=Jugend von
den Schulen wehen, wenn die jungen braunen Kolonnen mit
klingendem Spiel durch die Straßen und Dörfer ziehen und an
die Opferwilligkeit der Bevölkerung appellieren, wird die deutſche
Jugend ihre Mitträgerſchaft und ihre Verbundenheit mit dem
großen Gemeinſchaftswerk des deutſchen Volkes dem
Winterhilfs=
werk, dem Willen zum Sozialismus der Tat ſichtbaren Ausdruck
verleihen
Die Wappenſchilde ſollen eine ſtete Erinnerung und Mahnung
ſein an die Opfer des Kampfes und Beweis für die
Opferwillig=
keit und Einſatzbereitſchaft der deutſchen Jugend in Zeiten
ſchwerer Not.
Volksgenoſſen! Jeder Nagel, den Ihr am Sonntag einſchlagt.
hilft Leid lindern, geht der deutſchen Not mitten ins Herz.
Hitler=Jugend. Oberbannführung
Die Oberſte Leitung der PO.
Der Stabsleiter Pg. Dr. Ley teilt mit:
In Zukunft bitte ich zu beachten, daß nur die vom Führer
er=
nannten Politiſchen Leiter der Gaue das Recht haben, ſich
Gau=
leiter zu nennen. Zur Gauleitung gehören nur die von dem
Gau=
leiter in ſeinen Stab herufenen Parteigenoſſen.
Des weiteren weiſe ich darauf hin, daß jeder Parteigenoſſe
nur den Dienſtanzug tragen darf, der ihm
ent=
ſprechend ſeiner Dienſtſtellung in der Partei zuſteht und von
der übergeordneten Parteiinſtanz genehmigt iſt.
Gegen Parteigenoſſen, die in Zukunft das oben Angeführte
nicht beachten, werde ich Antrag bei dem zuſtändigen Uſchla ſtellen,
Der Gauſchulungsleiter und Gauinſpekteur.
Freitag den 17. November: Schulungskurſus
Darm=
ſtadt, 20.30 Uhr. Lokalangabe hat durch die Kreisleitung zu
er=
folgen — auch für den Kreis Dieburg
Dienstag, d. 21. November: Schulungskurſus in Mainz.
20.30 Uhr, im „Tannenbaum. — Auch für Bingen und Groß=
Gerau.
Es ſpricht Pg. Dr. Schmidt=Darmſtadt.
Zur Erfaſſung des ganzen Gebietes werden alle 14 Tage in
folgenden Orten Schulungskurſe durchgeführt:
Dienstags: Mainz für die Kreiſe Mainz, Bingen und
Groß=Gerau.
Freitags: Darmſtadt für die Kreiſe Darmſtadt und
Dieburg.
In der darauffolgenden Woche:
Donnerstags: Bensheim für die Kreiſe Bensheim und
Heppenheim.
Der Beſuch iſt für alle Schulungsleiter (Kreis. Ortsgruppe.
Stützpunkt) Pflicht. Am Orte haben jeweils auch alle Amtswalter
bis zum Ortsgruppenleiter pflichtgemäß teilzunehmen.
Der Beſuch durch die Parteigenoſſen iſt erwünſcht; Gäſte
kön=
nen mitgebracht werden.
Der Kreisleiter Pg. Zürtz gibt bekannt:
Die Sprechſtunden des Kreis=U.=Schl.A. finden nur noch
täg=
lich von 16—19 Uhr ſtatt. Außer dieſer Zeit iſt das Büro für den
Publikumsverkehr geſchloſſen.
Ernennungen in der SA.
In der Obergruppe V Frankfurt a. M. iſt Standartenführer
Willi Köhrer zum Erſten Adjutanten ernannt worden.
Zum Führer der Gruppe Heſſen wurde Gruppenführer
Heinz Beckerle ernannt. Beauftragt wurden: mit der
Füh=
rung der Brigade 146 (Melſungen); Standartenführer Karl
Dörnemann; mit der Führung der Brigade 147 (
Ober=
heſſen): Standartenführer Guſtav Schmidt: mit der Führung
der Brigade 148 (Wiesbaden): Standartenführer Philipp
Reut=
linger.
Vereinsvorſtände!
Für Freitag, den 17. November d. J., abends 8.30 Uhr, bitte
ich die Führer ſämtlicher Vereine Darmſtadts zu einer
kurzen wichtigen Beſprechung in den Saal der „Krone”,
Schuſter=
gaſſe. Darmſtadt.
Lutherwoche!
Sämtlichen proteſtantiſchen Parteigenoſſen und Volksgenoſſen
wird hiermit zur Pflicht gemacht, an den Feierlichkeiten der
Lutherwoche in gebührender Weiſe teilzunehmen.
— Rehbraten — elektriſch! Heute abend 8 Uhr ſoll im
Heag=
haus allen Hausfrauen die Zubereitung eines ſchmackhaften
Reh=
bratens auf dem elektriſchen Herd gezeigt werden. Warum aber
nun gerade elektriſch? Die Antwort auf dieſe Frage, ſowie der
Beweis hierfür ſollen allen Hausfrauen an dieſem Abend gegeben
werden. Sie haben hierbei Gelegenheit, die Bedeutung der
elet=
triſchen Küche für den bequemen, wirtſchäftlichen und billigen
Haushalt kennen zu lernen, was doch für die heutige Zeit von
unbedingter Wichtigkeit ſein dürfte. Außer der Zubereitung
eines ſaftigen Rehbratens wird an dieſem Abend den
Haus=
frauen die Herſtellung eines wohlgelungenen Kuchens im
elektri=
ſchen Backofen gezeigt werden. Keine Hausfrau ſollte ſich einen
Beſuch dieſes Vortrages entgehen laſſen.
„Aller Anfang iſt ſchwer." Im Rahmen des Schulfunks
findet am Samstag, dem 2. Dez. 1933 von 10,10 bis
10 40 Uhr, in Form eines Geſprächs zwiſchen einem
Berufs=
berater des Arbeitsamts Frankfurt a. M. und 3 Lehrlingen ein
Vortrag ſtatt über das Thema: „Aller Anfang iſt ſchwer, — der
erſte Tag im Berufsleben.”
Lokale Veranſkalkungen.
Fürſtenauer Hof. Ecke Nieder=Ramſtädter= und
Roß=
hörfer Straße 1. Heute bis Dienstag, den 21. November,
feſtfroh=
liche Wieder=Eröffnung der vollſtändig renovierten Reſtaurations=
Räume. (Siehe Anzeige.)
— Turngemeinde Beſſungen 1865. Der für
Sonn=
tag angeſetzte Spaziergang der aktiven Turner und Turnerinne‟
nach Traiſa muß umſtändehalber auf einen ſpäteren Termin
ver=
legt werden.
Vereinskalender.
—Sektion Darmſtadt des D. u. Oe, Alpenver”
eins. Heute abend ſpricht im Feſtſaal des Ludwig=George”
Gymnaſiums, Karlſtraße 2, um 8.15 Uhr, Fräulein Elſe Nebe‟
aus Pirmaſens an Hand von Lichtbildern über ihre Skitoure‟
im Wallis, Saas Fe und Zermatt, ſowie im Pinzgau. Die Mlle
glieder der Sektion Starkenburg und eingeführte Gäſte ſind
wii=
kommen.
Kanu=Club Darmſtadt e. V. Die für Sonntag, de‟
6. November, angeſetzte Wanderung durch den Park witd
auf den kommenden Sonntag, den 19. November, verlet”
reffpunkt 9.30 Uhr an den Hirſchköpfen. Ruckſackverpflegung.
Jeden Dienstag von 20.30—21.30 Uhr Schwimmen im kleine”,
Baſſin des Städt. Hallenſchwimmbades, vorher ¼ Stunde Gy0
naſtik. Gäſte jederzeit willkommen.
Tageskalender für Freitag, den 17. November 1933.
Union: „Der Schuß am Nebelhorn”, Helia: „Jennie Gerhat”
Palaſt: ein gewiſſer Herr Gran”. — Fürſtenauer 90"
Stimmungsmuſik. — Heaghaus, 20 Uhr: Vortrag „Rehbral””
elektriſch” — Feſtſaal d. Ludwig=Georgs=Gymnaſiums, 29.4
Uhr: Lichtbildervortrag „Skifahrten in Wallis”,
—
Gewichtsabnahme
erreichen Fettleibige oſt
überraſchend ſchnell durg
den anerkannt bewährten geſundheitförd. Ebus=Tee. M. 150"
Apoth. u. Drog. Auch Harnſäure die Urſache von Gicht, Rheut.
TT.8/42
und Adernverkalkung wird verſtärkt ausgeſchieden.
Freitag, 17. November 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 319 — Seite 7
Aus Heſſen.
Skeuer= und Rechtsauskunft
für die Mitglieder der Heſſiſch=Naſſauiſchen Bauernſchaft.
Auf folgenden Sprechtagen erteilt Landesgeſchäftsführer
Dümas=Darmſtadt koſtenlos Steuer=, Rechts= und
Wirtſchaftsaus=
kunft: Erbach: Jeden Freitag von 9—11,30 Uhr im Eck.
Ga=
dernheim: Montag. 20. Nov., 8.30—11 Uhr, im Erbacher Hof.
Groß=Umſtadt: Dienstag, 21. Nov. 9—12 Uhr, im Weißen
Roß. Ernſthofen: Dienstag, 21. Nov., 14,30—17 Uhr, in
der Sonne. Hofheim: Dienstag, 28. Nov., 11—13 Uhr, im
Kaiſerhof, „Goddelgu: Dienstag, 28. Nov., 14—16 Uhr, bei
Rühl. (Anmerkung: Sprechtage ſind keine Verſammlungen mit
Vorträgen, ſondern Gelegenheiten für die Bauern, ſich einzeln
Rat und Auskunft zu holen.)
Heſſen=Naſſauiſcher Bauernſtand,
Hauptabteilung I, Geſchäftsſtelle Darmſtadt.
Schulungskagung der Reichsfachgruppe Chemie des
Deutſchen Techniker-Berbandes in Frankfurk a. Main.
Dr. Ley beſucht die Tagung.
Die Reichsfachgruppe des Deutſchen Techniker=Verbandes
un=
ter Mitarbeit des Vereins deutſcher Chemiker hält vom 17. bis
19. November in Frankfurt a. M. eine Schulungstagung ab. zu
der die Führer der Partei, der Deutſchen Arbeitsfront, der
Wirt=
ſchaft und Wiſſenſchaft als Gäſte erſcheinen werden.
Die Tagung wird am 17. November abends 20 Uhr, im
alt=
ehrwürdigen Kaiſerſaal des Römers feierlich eröffnet werden.
Am Samstag, den 18. November, findet die eigentliche
Arbeits=
tagung ſtatt mit Referaten von Gauſchulungsleiter Pg. Profeſſor
Werner=Frankfurt a. M., Pg. Schulz=Wechſungen=Berlin,
Handels=
kammerpräſident und Treuhänder der Arbeit Pg. Dr. Lüer, Dr.
Ph. Siegler=Frankfurt a M.=Griesheim. Profeſſor Dr. Eitel=
Berlin (Kaiſer=Wilhelm=Inſtitut), Pg. Profeſſor Dr. Jander=
Würzburg. Abends: Feſtvorſtellung für die Angehörigen der
chemiſchen Induſtrie im Schauſpielhaus Sonntag, den 19.
No=
vember, ſprechen im JG.=Hochhaus Profeſſor Dr. Bonhoefer und
Direktor Dr. Termer.
Der Führer der Deutſchen Arbeitsfront und Staatsrat Pg.
Dr. Ley hat ſein Erſcheinen am Samstag, den 18. November, feſt
zugeſagt. Dr. Robert Ley wird an dieſem Tage um 11 Uhr
vor=
mittags in der Aula der Frankfurter Univerſität ſprechen.
b. Erzhauſen, 16. Nov. Die vom evangeliſchen Frauenverein
unterhaltene Kleinkinderſchule hatte die Mütter der Kleinen zu
einem Mütterabend eingeladen. Das evangeliſche Gemeindehaus
war vollbeſetzt. Die Kinderſchulſchweſter ſprach über die Bedeutung
des deutſchen Märchens für die Erziehung des Kindes. Von
Kin=
dern wurde eine Reihe paſſender Gedichte vorgetragen, und ein
Märchen wurde erzählt. Anſchließend führten Jungſcharkinder das
Spiel vom Wolf und den ſieben Geißlein auf und tanzten zwei
Märchenreigen. Am Schluſſe des Abends ſprach noch Pfarrer
Wer=
ner zu den Müttern.
G. Ober=Ramſtadt, 16. Novbr. Gewerbeausſtellung.
Die lokale Gewerbeausſtellung iſt nunmehr endgültig auf
Sonn=
tag, den 3. Dezember, feſtgeſetzt. Eine große Anzahl
Gewerbetrei=
bender hat ſich bereits zur Teilnahme angemeldet. In einer
Ver=
ſammlung wurden alle noch offenſtehenden Fragen geklärt. —
Ge=
meinſame Trauung. Anläßlich des Luthertages ſoll allen,
die aus irgendwelchen Gründen bei ihrer Verheiratung eine
kirch=
liche Trauung nicht erbeten haben. Gelegenheit gegeben werden,
an einer gemeinſamen kirchlichen Trauung teilzunehmen. Hierzu
haben ſich ſchon eine ganze Anzahl Gemeindeglieder gemeldet. Für
ſolche, die bis jetzt noch nicht entſchloſſen waren, in
Anmelde=
gelegenheit noch am Freitag, 17. Nov., von 2—7 Uhr, im
Pfarr=
haus gegeben.
k. Roßdorf, 16. Nov. Hohes Alter. Landwirt Gg. Wilh.
Nicolay l., Neugaſſe 6, feierte bei geiſtiger Friſche ſeinen 88.
Geburtstag. Er iſt der zweitälteſte Einwohner unſeres Ortes. —
Lutherfeier. Mit Rückſicht auf die Volksabſtimmung wurde
die Feier des Luthertages auf den 19. November verlegt. — Die
Holzhauerarbeiten im Gemeindewald haben ihren
An=
fang genommen. — Der „Hias” kommt. Im Saale „Zum
Darmſtädter Hof” gelangt am nächſten Sonntag abend das
vater=
ländiſche Schauſpiel „Der Hias” zur Aufführung.
An Groß=Zimmern, 16. Nov. Feierlicher Einzug der
Saarkinder. Geſtern nachmittag kamen nach Groß=Zimmern
eine Anzahl erholungsbedürftiger Saarkinder. Sie trafen um
3 Uhr mit der Bahn in Dieburg ein, „wo ſie mit geſchmückten
Autos abgeholt und nach Groß=Zimmern gebracht wurden. Am
Ortseingang hatten ſich die oberen Klaſſen beider Schulen zum
Empfang eingefunden. Im Schulhofe waren die Pflegeeltern der
Ankömmlinge ſchon verſammelt. Lehrer Arras hieß hier die
Saar=
kinder willkommen und wünſchte ihnen im Heſſenland und in Gr.=
Zimmern eine gute Erholung. Ein dreifaches Sieg=Heil beſchloß
den feierlichen Empfang.
Cg. Reinheim, 16 Novbr. Arbeitsdienſtlager. Das
Unterkunftshaus für die hierher verlegten 130 Mann des Freiw.
Arbeitsdienſtes macht raſche Fortſchritte, zurzeit wird am Dach
gearbeitet. Die Ausmauerung der Gefache iſt teils vollendet. Zur
Zeit ſind die Mannſchaften im Volkshaus untergebracht, die
Führer und Unterführer, in privaten Gaſthäuſern. Das ganze
öffentliche Leben unſeres Städtchens hat ein anderes Gepräge
er=
halten. — Rübenverladung. Eben ſind unſere Feldwege
in einem ſehr troſtloſen Zuſtand, da überall die Zuckerrüben zur
Bahn gefahren werden. Auch von den umliegenden Ortſchaften
wird hier eingeladen. Die Ortſchaften Hahn und Wembach laſſen
je zwei Wagen im Schlepp eines Bulldoggs hierher fahren.
m. Beerfelden, 16. Novbr. Arbeitslager. Das hieſige
ſtaatliche Forſtamt ſetzt ſich ſchon längere Zeit für Errichtung eines
Arbeitslagers am hieſigen Platze ein und brachte neuerlich
wie=
der eine Verſammlung zuſtande, die außer ſämtlichen
Bürgermei=
ſtern der Umgebung und den Vertretern der benachbarten
Forſt=
ämter anweſend ſah die Herren Kreisdirektor Braun=Erbach, die
Vertreter der Standesherrſchaften von Leiningen und Erbach=
Fürſtenau ſowie Forſtmeiſter Burk=Birkenau als Beauftragten
des Sachbearbeiters für Arbeitsdienſt und Landesplanung in
Heſ=
ſen. Das Ergebnis eingehendſter Beratungen war, daß die Mittel
für Errichtung eines Arbeitslagers genehmigt wurden. Genaueres
hierüber kann in Kürze mitgeteilt werden. — Turneriſches.
Einen Familienabend bietet der Turnverein ſeinen Mitgliedern.
Sämtliche Abteilungen werden, ihr turneriſches Können zeigen.
Eine Verloſung bietet weiter ein Bild deſſen, was fleißige
Tur=
nerinnen unter der Leitung ihrer aufopfernden Führerin, Frau
Willenbücher, mit Hand und Kopf zu leiſten vermögen.
t. Gernsheim. 16. Nov. An der Abſchiedsfeier zu
Ehren des Ortsgruppenleiters der NSDAP. Dr.
Münchmayer beteiligte ſich die ganze Bevölkerung. Zu Ehren
des Abends wurde die SA.=Kapelle durch 31 Muſiker des FA.D=
Lager, unter der Stabführung des Obermuſikmeiſters D. Kiſſel,
verſtärkt. Nach einem Umzug durch verſchiedne Straßen wurde
der Ortsgruppenleiter in ſeiner Wohnung abgeholt, und durch
die ſpalierbildende Bevölkerung zum Feſthaus Bopp gebracht, wo
die Feier ſtattfand. Der Saal war zu klein, um all die Einlaß
Begehrenden aufzunehmen. Die aktiven Formationen fanden
überhaupt keinen Platz mehr. Bürgermeiſter Lichtel würdigte
die Arbeit des Ortsgruppenleiters während ſeiner hieſigen
Wir=
kungszeit. Auch der ſtellvertretende Kreisleiter, Pg. Becker,
Groß=Gerau, widmete dem von Gernsheim Scheidenden herzliche
Worte des Dankes. Ein dreifaches Sieg=Heil auf den Führer
ſchloß ihre Anſprachen. Pg. Dr. Münchmayer dankte für das
iles und gab einen kurzen Ueberblick über ſeine Tätigkeit. Mit
ihm verliert Gernsheim einen Führer, der ſich durch ſeine
er=
prießliche Arbeit die Wertſchätzung aller errungen hatte.
An=
ſchließend fand im „Darmſtädter Hof” eine Abſchiedsfeier im
Kreiſe der Partei ſtatt. Auch hier wurden dem ſcheidenden
Orts=
gruppenleiter große Ehrungen zuteil. Unter ſtarkem Beifall
wurde Pg. Schulungsleiter Köſter zum Ortsgruppenleiter
be=
ſtimmt,
Cp. Wolfskehlen. 16. Nov. Der Gemeinderat befaßte
ſich erneut mit der Errichtung einer Randſiedlung. Wegen des
Geländes ſoll erſt noch einmal mit dem Fiskus Rückſprache
genom=
men werden.
Gernsheim, 16 Novbr. Waſſerſtand des Rheins
(Pegel) am 15. d. M.: —0,63 Meter, am 16. d. M.: —0,65 Meter,
jeweils morgens 5.30 Uhr.
Im alten Rathaus zu Groß=Gerau findet vom 17.—21.
November eine keramiſche Kunſtausſtellung als Ausdruck
heimi=
ſchen Schaffens ſtatt.
Ein Prunkſtück von der Lukher=Gedenk=Ausfkellung in Berlin.
Der herrliche Croy=Teppich aus Greifswald.
Er zeigt Luther auf der Kanzel und davor die deutſchen Fürſten aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts, die ſich zur Reformation
bekannten. Der Wert des 80 qm großen Teppichs wird auf mehrere Millionen Mark geſchätzt. Er wurde 1551 als Geſchenk der
Fami=
lie Croy an die Herzöge zu Pommern=Wolgaſt gewebt. Auf dem Schloß der Herzöge wurde er bei einem Brande teilweiſe zerſtört.
Seit ſeiner Ueberführung nach Greifswald ruht er in einem rieſigen Zinkkaſten und wird nur alle 10 Jahre gezeigt. Einzig jetzt, im
Luther=Gedenkjahr, wird eine Ausnahme gemacht, indem die Univerſität Greifswald ihn für die Gedenkausſtellung im Kaiſer=
Friedrich=Muſeum zu Berlin zur Verfügung ſtellt.
Müller — Achtung!
Vor zuſtändiger Stelle wird uns mitgeteilt:
Auf Grund des Geſetzes über den Zuſammenſchluß von
Müh=
len vom 15. September 1933 und der hierzu noch zu erlaſſenden
Ausführungsvorſchriften hat jede deutſche Mühle, die Roggen
oder Weizen verarbeitet oder verarbeitet hat, unverzüglich einen
Antrag zu ſtellen, wenn ſie die Erlaubnis zur Fortführung ihres
Betriebes und ein Grundkontingent erlangen will.
Als Mühlen in dieſem Sinne gelten alle Betriebe, die
Rog=
gen oder Weizen zur menſchlichen oder tieriſchen Ernährung ſowie
für techniſche Zwecke für eigene Rechnung oder im Lohn
verarbei=
ten oder verarbeitet haben, alſo auch alle Arten von Schrotmühlen.
Alle Betriebe werden in der „Deutſchen Müllerſchaft (DM.)”
zuſammengeſchloſſen. Sämtliche in Frage kommenden Betriebe
werden wiederholt aufgefordert, bei der vorläufigen Bezirks=
Geſchäftsſtelle Nr. 3. Adreſſe: Süddeutſche Mühlenvereinigung
Mannheim, Prinz=Wilhelmſtraße 10, unverzüglich die
Antrags=
formulare (Fragebogen) auf Erteilung der Erlaubnis zum
Wei=
terbetrieb anzufordern, falls ihnen dieſe Fragebogen nicht bereits
zugegangen ſind. Es wird darauf hingewieſen, daß jeder Betrieb
für die Beſchaffung dieſer Anträge verantwortlich iſt. Die
Ver=
ſäumnis der Anmeldung hat den Verluſt der Mahlerlaubnis zur
Für Blonde Kamilleofür Dunkle: Nadelholzte
er.
Skraßenbericht
für die Woche vom 19. bis 25. November
(mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club).
Fernverkehrsſtraßen in Heſſen:
Keine Sperren gemeldet.
Hauptſtraßen in Heſſen:
Ranſtadt—Selters (Km. 46,275—48,948) vom 4. 9. bis auf
wei=
teres geſperrt. Umleitung: Bellmuth Bobenhauſen 1.
Wip=
penbach, Ortenberg. Selters oder Nieder=Mockſtadt. Hof
Leu=
ſtadt, Effolderbach.
Sonſtige Straßen in Heſſen:
Ortsdurchfahrten Griedel vom 24. 8. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung nach Rockenberg: Ober=Hörgern. Münzenberg oder
Bad Nauheim, Steinfurth.
Offenthal—Urberach—Eppertshauſen, Klm. 7.,3—9,3, vom 25. 9. bis
auf weiteres geſperrt. Umleitung: Meſſel.
Stadecken—Jugenheim vom 19. 9. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung aus Richtung Nieder=Olm: Nieder=Saulheim,
Parten=
heim; aus Richtung Ober=Ingelheim: Schwabenheim a. d. S.
Bubenheim, Engelſtadt.
Allertshauſen—Londorf vom 9. 10. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Climbach-Allendorf a. d. Lumda.
Düdelsheim—Findörferhof vom 9. Okt. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Büches.
Mörfelden-Langen vom 16. 10. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Gräfenhauſen—Wixhauſen oder Neu=Iſenburg.
Bindſachſen-Kefenrod (innerhalb der Gemarkung Bindſachſen)
vom 19. 10. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Wenings.
Mainz—Ginsheim—Mainz=Biſchofsheim v. 24. 10. bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung: Mainz—Guſtavsburg oder Bauſchheim.
Nieder=Olm—Stadecken (Km. 2,4—5,0) vom 23. 10. bis auf
wei=
teres geſperrt. Umleitung nach Stadecken über Eſſenheim—
Elsheim.
Schwabsburg—Mommenheim vom 31. 10. bis 25. 11. geſperrt.
Umleitung: Nierſtein, Nackenheim.
Gießen—Watzenborn (Ortsdurchfahrt Watzenborn, Bahnhofſtraße)
vom 6. Nov. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Steinberg
und Grüningen.
Nieder=Ramſtadt—Waſchenbach (Ortsdurchfahrt Nieder=Ramſtadt,
Hermann=Göring=Straße) vom 6. bis 26. Nov. geſperrt.
Um=
leitung: Ober=Ramſtadt—Nieder=Modau.
Geheſpitz—Neu=Iſenburg (Uebergang bei Bahnhof Neu=Iſenburg)
am 22. 11. von 7 bis 17 Uhr geſperrt. — Umleitung:
Niederrad.
Darmſtadt—Gräfenhauſen vom 13. 11. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Arheilgen—Wixhauſen oder Weiterſtadt—
Schnep=
penhauſen.
Ortsdurchfahrt Garbenteich im Zuge der nachfolgenden Straßen
geſperrt: a) nach Watzenborn und nach Dorf Güll vom 25. 10.
bis auf weiteres. Umleitung: Grüningen; b) nach Lich vom
1. 11. und nach Hauſen und Steinbach vom 13. 11. bis auf
wei=
teres. Umleitung: Steinberg und Steinbach.
El. Ein Mädchen aus Offenbach ſprang nach einer
Aus=
einanderſetzung mit einem jungen Mann in den Main. Doch
ge=
lang es ihm und einem Paſſanten, das Mädchen wieder aus dem
Waſſer zu ziehen.
Zwei Zöglinge, die vor einigen Tagen aus der
Erziehungs=
anſtalt Mühlheim bei Offenbach entwichen waren, wurden in
Mainz aufgegriffen.
Zur Bukbacher Gau=Gefligel=Großſchau
Rieſige Bekeiligung. — Große Geflügelzüchker-
Kundgebung. — Guke Ankaufsgelegenheit.
Wie bereits berichtet wurde, hat die erſte große Gau=
Geflügelausſtellung in Butzbach am kommenden Samstag und
Sonntag, ſowie Montag, vom 18. bis 20. November, eine
über=
aus zahlreiche Beteiligung gefunden. Ueber 2000 Nummern iſt
wahrlich ein Ergebnis, welches ſelbſt die kühnſten Erwartungen
übertroffen hat. Die Schauleitung, beſtehend aus den Herren
Dahmer und Hothum hat bereits ſeit Tagen alle Hände voll
zu tun, um die langen Käfigreihen in den ſchönen großen und
auch mit gutem Licht verſehenen Ausſtellungshallen der Reithalle
und der Turnhalle in Butzbach aufzuſtellen. Schon am Samstag,
um 8 Uhr, wird bereits mit der Preisrichterarbeit begonnen
wer=
den, die gewiß keine leichte ſein wird. Als Preisrichter werden
tätig ſein für die anerkannten Wirtſchaftsgeflügelraſſen:
Haupt=
lehrer i. R. Ackermann=Sprendlingen, Dr. Dencker=Darmſtadt für
die anderen Hühnerraſſen W Nern=Pohlgöns. P. Oſtheim=Echzell:
für Waſſergeflügel F. Hechler=Bensheim, für Zwerghühner K.
Philipp 4.=Steinberg, für Tauben Chr. Falk=Mainz und H. Lehr=
Mainz.
Die feierliche Eröffnung, zu der wahrſcheinlich der
Protektor der Gauſchau, Reichsſtatthalter Sprenger, erſcheinen
wird, findet Samstag nachmittag 15 Uhr durch den Gauführer
für Geflügel= und Kleintierzucht, Geflügelmeiſter Eckhardt,
Heppenheim a. d. W., ſtatt. Am Sonntag, um 10 Uhr. findet eine
große Tagung und Kundgebung im großen Saal des Heſſiſchen
Hofes in Butzbach ſtatt. Es werden ſprechen der Präſident des
Reichsverbands für Geflügelwirtſchaft Dr. Filler=Berlin,
Landesbauernführer Dr. Wagner. Profeſſor Klein=Bonn
ſpricht über das Thema: „Die wirtſchaftseigenen Futtermittel in
der Geflügelwirtſchaft” und Dr. Dencker=Darmſtadt über
„Maßnahmen und Ziele der beſſiſchen Landesgeflügelzucht”, mit
einer kurzen Kritik über die Schau. Ferner ſprechen der Führer
der Fachſchaft II (Raſſegeflügel), Hauptlehrer i R. Ackermann.
und der Führer der Fachſchaft III (Herdbuch), Dr. Lang=
Gießen, ſowie Frl. Bopp. als Führerin der ländlichen
Haus=
frauenvereine, und die Führer für Kaninchen= und Kleintierzucht
in Heſſen=Naſſau. Anſchließend findet eine Verſammlung der
Geflügel=Herdbuchzüchter ſtatt.
Erſtmals iſt auf der Gauſchau eine beſondere Verkaufsklaſſe
für Junghähne eingerichtet, in der für eine Einheitstaxe von
7.50 RM. erſtklaſſige Zuchthähne zum Verkauf angeboten werden.
Auch in den übrigen Ausſtellungsklaſſen iſt zahlreiches und
erſt=
klaſſiges Material zum Verkauf angemeldet, und zwar ebenfalls
zu feſten Taxen, ſo daß alle Züchter und geflügelzüchtenden
Land=
wirte eine hervorragende Ankaufsmöglichkeit von Zuchtmaterial
in Butzbach vorfinden werden.
Büdingen, 16. Nov. In der vergangenen Nacht geriet das
hieſige Armenhaus in Brand. Nach mehrſtündiger Arbeit gelang
es der Wehr, des Feuers Herr zu werden. Immerhin iſt das
Haus derart zerſtört worden, daß die bisher darin
untergebrach=
ten zwei Familien obdachlos wurden. Wie verlautet, ſoll das
Feuer durch glimmende Aſche entſtanden ſein, die durch
Unacht=
ſamkeit auf den Boden gebracht worden war.
El. Die Stadt Schotten ſoll ihr Arbeitsdienſtlager dauernd
behalten, wenn die Unterkunftsverhältniſſe einwandfrei geregelt
werden. Der Gemeindexat prüft, ob die damit verbundenen
finan=
ziellen Laſten für die Stadt tragbar ſind.
In Nieder=Mörlen konnten die Gemeindeſteuern
be=
trächtlich geſenkt werden. Die Abgaben betragen pro 100 RM.
bebauten Bodens nicht mehr 93 Pfg., ſondern 75 Pfg.; für
Ge=
bäudegrundſtücke wurden ſie von 47 auf 40 Pfg. herabgeſetzt.
In Heldenbergen im Kreis Friedberg hat eine 96
jäh=
rige Frau, die Witwe des Polizeidieners Weisbecker, am Sonntag
ihre Wahlpflicht erfüllt.
Ein Gießener Student ſtürzte in einem Klein=Lindener
Gaſthof im Dunkeln aus einem offenſtehenden Fenſter, das er für
die Tür hielt. Mit einem Arm= und Kieferbruch kam er
bewußt=
los in die Klinik.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt dſe letzte Bezugsquſttung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechteverbindlichkeit.
„Wette B.‟ Durch Verjährung wird die Strafverfolgung
und die Strafvollſtreckung ausgeſchloſſen. Das Strafgeſetzbuch
kennt die einfache Unterſchlagung und ſolche im Amt. Die erſtere
wird mit Gefängnis bis zu 3 Jahren, und wenn die Sache
an=
vertraut iſt, mit Gefängnis bis zu 5 Jahren beſtraſt. Die
Unter=
ſchlagung im Amt wird mit Gefängnis nicht unter 3 Monaten
und bis zu 5 Jahren beſtraft. Die Strafverfolgung von
Ver=
gehen (Unterſchlagung iſt Vergehen) die im Höchſtbetrage mit
einer längeren als dreimonatigen Gefängnisſtrafe bedroht ſind,
verjährt in fünf Jahren, von anderen Vergehen in drei Jahren.
Das zu erwartende Strafgeſetzbuch dürfte Aenderungen bringen.
Langjähriger Abonnent, hier. 1. Bemeſſungsgrundlage für
die Eheſtandshilfe der Lohn= und Gehaltsempfänger iſt der
Brutto=Arbeitslohn, der für die Zeit nach 30. Juni 1933
ge=
währt wird. Zu dieſem Lohn gehören nach 8 36 Abſ. 1 Eink.=St.=
G. auch die geldwerten Bezüge wie Koſt und Wohnung. Die
Ehe=
ſtandshilfe der Lohn= und Gehaltsempfänger beträgt bei 75 bis
ausſchließlich 150 Mark monatlichem Arbeitslohn 2 v. H. Beim
Finanzamt wäre anzufragen, wie hoch die geldwerten Bezüge
an=
gerechnet werden. — 2. Die ab 1 Juli 1933 zu entrichtende Steuer
iſt an die Finanzkaſſe abzuführen.
Seite 8 — Nr. 319
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 17. November 1933
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 17. November 1935
Welkbewerb der Volkslieder=Komponiſken in Berlin.
Vizekanzler von Papen (links) und Reichsarbeitsminiſter Seldte im Kreiſe der Singgemeinſchaft
der Hitler=Jugend.
In Berlin fand ein überaus intereſſanter Wettbewerb von Komponiſten neuer Volkslieder ſtatt.
Es galt, Melodien zu finden, die ebenſo klangſchön wie leicht ſingbar ſein ſollten.
Expreß Zug auf Kugeln.
Der Kugelzug, eine phantaſtiſche Konſtruktion, die ein ruſſiſcher Ingenieur machte,
und die jetzt von der Sowjetunion zur Ausführung kommen ſoll.
Dieſer Expreßzug in Stromlinienform wird zum erſten Male, in der Geſchichte des
Eiſenbahn=
weſens nicht auf Nädern, ſondern auf Kugeln dahingleiten. Das Aeußere des Zuges gleicht dem
eines Lindwurms, der auf einer ſchmalen Ebene dahinſchießt.
Der Lahuſen=Prozeß.
Ein weiteres Sachverſtändigengutachten.
Grobe und bewußte Vilanzfälſchung.
Bremen. Im Lahuſen=Prozeß ſprach am
Donnerstag als weiterer Sachverſtändiger das
Vorſtandsmitglied des Treuverkehrs, Dr.
Kadel=
bach. Er kam zu der Feſtſtellung, daß die von der
Nordwolle in den Jahren 1928 bis 1929 von der
Hum in Anſpruch genommenen Rückvergütungen
aus dem Nichts geſchöpft worden ſeien. Sämtliche
Sonderkonnten der Hum ſeien überzogen
ge=
weſen. Die Hum habe in acht Jahren höchſtens
24 Millionen RM. Reſerven anſammeln können.
Durch die verſchiedenen Abdispoſitionen der
An=
geklagten ſei 1928 ſchon ein Loch von 4 Millionen
Mark vorhanden geweſen. Die Schlußfolgerungen
des Sachverſtändigen gipfelten darin, daß
Buch=
haltung und Bilanzen der Nordwolle den
Grund=
erforderniſſen, ein wahres Bild über die
Ver=
mögenslage der Nordwolle zu geben, vom Jahre
1928 bis zum Zeitpunkt der Konkurseröffnung
nicht entſprochen hätten. Z. B. ſeien die
Bilan=
zen für 1929 aufgeſtellt worden, nachdem eine
ganze Anzahl von Fälſchungstransaktionen
ge=
macht worden ſeien. Das Ausmaß dieſer
Trans=
aktionen ſei ſo groß geweſen, daß das Jahr 1928
bereits einen Verluſt hätte ausweiſen müſſen.
1929 ſei das Ausmaß des Verluſtes bereits ſo
groß geweſen, daß nicht nur ein völliger Verluſt
der offenen Reſerven, ſondern auch eines Teils
des Aktienkapitals vorgelegen habe. Das
Aus=
maß der Fälſchungen belaufe ſich für 1928 auf
nicht weniger als 35 Millionen und für 1929 auf
53 Millionen. Abſchließend ſtellte der
Sachver=
ſtändige feſt: Die Bilanzen der Nordwolle ſind
von den Angeklagten grob, bewußt und
erheb=
lich gefälſcht worden.
Schweres Verkehrsunglück bei Hattenheim.
Hattenheim a. Rh. Ein ſchweres
Ver=
kehrsunglück ereignete ſich hier an einem
Bahn=
übergang. An einem Kraftwagen, der mit
meh=
reren Fäſſern und Kiſten Flaſchenwein beladen
war, verſagte die Bremsvorrichtung. Der Wagen
raſte in voller Fahrt gegen ein am
Bahnüber=
gang ſtehendes Haus und drückte die Mauer ein.
Der Chauffeur und Beifahrer wurden ſo ſchwer
verletzt, daß ſie in das Eltviller Krankenhaus
eingeliefert werden mußten. Die Weinfäſſer und
=Flaſchen wurden zertrümmert, ſo daß ſich der
Wein auf die Straße ergoß.
Der in Stockholm geftohlene Rembrang
wiedergefunden.
Stockholm. Mit der Verhaftung des Ge
mäldediebes Blaich hat die ſchwediſche Polize
einen beſonders guten Fang gemacht. Man
ve=
mutet, daß er einer internationalen
Verbreche=
organiſation angehört, die ſich auf. Gemälde
Diebſtähle ſpezialiſiert und u. a. in Köln,
Wa=
ſchau, Sofia und in anderen Städten ſenſationel
Einbrüche dieſer Art verübt hat. Das auf eine
Wert von 400 000 Kronen geſchätzte Rembrand
Gemälde, das er in Stockholm erbeutet hatt
wurde am Mittwoch unter einem Reiſighaufe
im Walde wieder aufgefunden. Blaich gab na
längerem Leugnen ſelbſt das Verſteck an. Die vo
den deutſchen Behörden angeforderten Angabe
über Blaich ſind noch nicht in Stockholm eing
troffen. Es iſt möglich, daß er einen falſchen Pc
führt und in Wirklichkeit ganz anders heißt. Ei=
Belohnung von mehreren 1000 Kronen wir
vorausſichtlich einem Stockholmer Laufjunge
ausgezahlt werden, der eines der Verſtee
Blaichs ausfindig machte und damit die Spr
auf den Dieb lenkte.
von Menſchenfreſſern verzehrtk?
Paris. Das „Petit Journal” läßt ſich au
Dakar melden, daß zwei franzöſiſche Militärfli
ger, die Ende Juni d. J. während eines To
nados über Dakar abegetrieben wurden und
Portugieſiſch=Guinea notlanden mußten, vo f
dort hauſenden Kannibalen ermordet und ve
zehrt worden ſeien. Eine genaue Unterſuchun
die von einem franzöſiſchen Offizier gemeinſa
mit den portugieſiſchen Behörden in der Geger
von Suzannah an der Mündung des Rio Cach//
durchgeführt wurde, ſoll einwandfrei
ergeb=
haben, daß die beiden Flieger noch lebten, a
ſie in der ſumpfigen Gegend notlandeten. D
Eingeborenen, die vernommen wurden, weigerte
ſich jedoch, irgendwelche aufklärenden Angabe
über den Verbleib der beiden Flieger zu mache
Man habe aber die Gewißheit, daß ſie in d
Hände von Menſchenfreſſern gefallen ſeien.
Beſahung eines ſinkenden deutſchen
Fiſchdampfers gerekkel.
Kopenhagen. Am Dienstag iſt die
zwölf=
köpfige Beſatzung des deutſchen Fiſchdampfers
„Horſt Weſſel” aus Emden 40 Meilen weſtlich
von Skagen von dem Dampfer „Koſciuſko” der
Gdingen—Amerika=Linie aus Seenot
aufgenom=
men worden. Der deutſche Dampfer hatte ein
großes Leck an der Seite, daß nach Ausſage des
Kapitäns durch ſchweren Seegang geriſſen
wor=
den iſt. Um einer Exploſion vorzubeugen,
muß=
ten die Keſſel gelöſcht werden. Der Kapitän des
„Koſciuſko” ſandte einen Offizier mit einigen
Leuten zur Unterſuchung auf das ſinkende Schiff,
die feſtſtellten, daß das Waſſer etwa einen Meter
hoch ſtand und ein Abſinken vorläufig noch nicht
zu befürchten ſei. Dann wurde der deutſche
Fiſch=
dampfer in Schlepptau genommen, doch mußten
um 9 Uhr abends die Taue gekappt werden, da
durch den ſtarken Seegang ein Weiterſchleppen
un=
möglich wurde. Man überließ den Dampfer
ſei=
nem Schickſal. Es iſt nicht genau feſtzuſtellen, ob
er geſunken iſt, jedoch muß das angenommen
werden.
Kreuzer „Köln” in Tarent begeiſtert empfangen.
Tarent. Der Kreuzer „Köln” iſt von Korfu
kommend am Mittwoch vormittag vor Tarent
eingetroffen und dort vor Anker gegangen.
Tau=
ſende von Menſchen bereiteten dem deutſchen
Kriegsſchiff einen begeiſterten Empfang. Nach
dem üblichen Salutſchießen begrüßte eine
ita=
lieniſch Marinekapelle von der Feſtung aus die
Durchfahrt des Kreuzers durch den in den
inne=
ren Hafen führenden Kanal mit dem
Deutſch=
landlied. Zu Ehren der Offiziere und der
Mann=
ſchaften ſind für die Dauer des Aufenthaltes, der
bis zum 20. November vorgeſehen iſt, zahlreiche
Feſtlichkeiten vorbereitet.
Der /Untergang der „Saxilby”.
London. Die Suche nach der 27 Mann
ſtarken Beſatzung des im Nordatlantik
unterge=
gangenen engliſchen Dampfers „Saxilby” iſt jetzt
aufgegeben worden. Die an der Unfallſtelle
wei=
lenden Schiffe, darunter der Paſſagierdampfer
„Berengaria”, die die Unglücksſtätte bei
Tages=
anbruch abgeſucht haben, haben ihre Fahrt
fort=
geſetzt.
William C. Vanderbilt.
der jüngſte Sproß der berühmten Milliarde
Familie, iſt bei einer Autofahrt in Südkarot
(USA.) tödlich verunglückt
Amerika bauk eine ſchwimmende Inſet
Waſhington. Die Verwaltung für *
fentliche Arbeiten bewilligte 1½ Millionen Do
lar für den Bau einer ſchwimmenden Flugplat
form zu Verſuchszwecken. Dieſe ſchwimmende J
ſel, die 500 Seemeilen von der atlantiſchen Küſ
entfernt verankert werden ſoll, wird zunächſt nu
ein Viertel der vorgeſchlagenen Größe beſitze
Falls die Verſuche erfolgreich ausfallen, wird d
Bau einer Serie von derartigen Flugſtützpun
ten in der Vollgröße von etwa 380 Meter
Län=
vorgenommen werden, die dann in Abſtände
von 500 Seemeilen als Flugbrücke über de
Atlantiſchen Ozean verteilt werden ſollen. D
Koſten des Geſamtproblems betragen 30 Mil
lionen Dollar.
Soldaten in Seide.
Von der Vereinigung der Seidenfabrikante
ſind der japaniſchen Heeresverwaltung und de
Marineminiſterium mehrere tauſend Balle
Seide zur Verfügung geſtellt worden. Dab
wurde angeregt, Verſuche mit ſeidenen Unifo
men, Hemden und Unterzeug zu machen, u
durch eine Verwendung von Seide für Heere
zwecke den völlig darniederliegenden heimiſche
Markt zu beleben und gleichzeitig an der Einfu
von Rohwolle zu ſparen. Den Fabrikanten
zugeſichert worden, daß die Verſuche durchgefüh
werden, und falls ſie ſich erfolgreich erweiſ
ſollten, daß in Zukunft bei der Bekleidung d
Soldaten und Matroſen mehr Seide zur Ve
wendung kommt. Damit beſteht die Möglichke
daß in Zukunft die japaniſchen Soldaten in //
denen Uniformen Dienſt tun werden.
König Nadir Khan feierlich beigeſetzt.
London. Die Beiſetzung des ermordet
afghaniſchen Königs Nadir Khan wurde in Lo
don eingelaufenen Meldungen zufolge und
großen Feierlichkeiten in Kabul vollzogen. T
Sarg war in die afghaniſche Nationalflagge ei
gehüllt und wurde nach einem Gottesdienſt
der Idga=Moſchee zu den königlichen Begräbn
ſtätten auf dem Maranſchang=Hügel gebrae
Am Grabe wurden dem Toten König militäriſ
Ehren erwieſen und die ausländiſchen
Dip=
maten legten Kränze nieder. Eine Anzahl n
hammedaniſcher Religionführer hatten Kor
Nadir Khan in einem öffentlichen Manifeſt 31
Märtyrer erklärt.
Der Milliardär Banderbilt
ködlich verunglickk.
Seite 10 — Nr. 319
Reich und Ausland.
Wiedereröffnung der erſten
Chirur=
giſchen Klinik der Univerſikät Berlin.
Berlin. Die erſte Chirurgiſche Klinik der
Univerſität Berlin, die infolge der kurzſichtigen
Politik des früheren Kultusminiſteriums
ge=
ſchloſſen werden mußte, iſt wieder eröffnet
wor=
den. Als Leiter iſt Profeſſor Dr. Magnus=Bochum
berufen worden. — Im großen Hörſaal des
Langenbeck=Hauſes hielt Profeſſor Magnus ſeine
Antrittsvorleſung, zu der an der Spitze
zahl=
reicher Ehrengäſte der preußiſche Kultusminiſter
Ruſt erſchienen war. In ſeiner Anſprache betonte
der Miniſter, daß die Verbundenheit von Menſch
zu Menſch, von Art zu Art die Grundlage der
ärztlichen Tätigkeit im neuen Deutſchland ſei.
Es könne nicht der Sinn einer hochentwickelten
mediziniſchen Wiſſenſchaft ſein, daß die
medizi=
niſche Jugend zu tüchtigen Aerzten ausgebildet
werde, während das Volk bei Heilkundigen
Ret=
tung ſuche. Der Arzt müſſe in tiefſter
Volksver=
bundenheit den rechten Weg zum Volk
wieder=
finden. Der Arzt im Braunhemd müſſe im Leben
des Volkes nicht nur als Mediziner, ſondern auch
als Seelſorger in Erſcheinung treten.
Selbſtmord
des Filmſchauſpielers Greiner.
München. Der Filmſchauſpieler Fritz
Grei=
ner, der gegenwärtig in Geiſelgaſteig bei
Film=
aufnahmen tätig war, hat ſich, dem „Abendblatt”
zufolge, geſtern Nacht vergiftet. — Greiner war
eine der bekannteſten Erſcheinungen im deutſchen
Filmleben und verkörperte u. a. auch die Rolle
des Andreas Hofer in einem Film der Union
Film=Geſellſchaft, München.
Schußwaffe in Kinderhand.
Ein 65jähriger Mann erſchoſſen.
Zweibrücken. Vorgeſtern abend hat
un=
vorſichtiges Hantieren mit einer Schußwaffe ein
tödliches Unheil verurſacht. Als die Familie des
Viehhändlers Julius Stalter mit dem ſeit über
40 Jahren bei ihr beſchäftigten 65 Jahre alten
Dienſtknecht Stauder beim Abendeſſen am Tiſch
zuſammenſaß, holte das ſiebenjährige Söhnchen
des Stalter das Jagdgewehr ſeines Vaters aus
der Ecke hervor. Des Kindes Frage, ob das
Ge=
wehr geladen ſei, verneinte der Vater, worauf
der Knabe im Scherz auf den alten Knecht
an=
legte. Aus drei Meter Entfernung drang dem
alten Mann die ganze Schrotladung einer im
Laufe ſteckengebliebenen Patrone in den Kopf,
was ſeinen ſofortigen Tod zur Folge hatte.
Die mißglückke Welkreiſe.
Bernkaſtel. Ein in Zeppelinform gebautes
Auto, in dem drei junge Leute angeblich eine
Weltreiſe unternehmen ſollten, paſſierte den
be=
kannten Winzerort Niederemmel an der Moſel.
Der Kraftwagen befand ſich auf der abſchüſſigen
Dorfſtraße in voller Fahrt, als anſcheinend
in=
folge Verſagens der Steuerung oder Bremſe der
Führer plötzlich die Gewalt über ihn verlor. Das
Weltreiſe=Auto fuhr gegen ein Haus, kippte um
und wurde zertrümmert. Die drei Inſaſſen, die
in der völlig verſchloſſenen Karoſſerie ſaſſen,
er=
litten bei dem Unfall ſchwere Verletzungen. Der
Führer, der von dem umſtürzenden Wagen
be=
graben wurde, mußte in bedenklichem Zuſtande
in ein Trierer Krankenhaus zur Operation
ge=
bracht werden, während ſeine beiden Kameraden
von hilfsbereiten Winzerfamilien aufgenommen
wurden. Die erſt vor kurzem begonnene
Welt=
reiſe der Drei hatte damit ein vorzeitiges,
un=
glückliches Ende genommen.”
Omnibus in einen Abgrund geſtürzt.
24 Perſonen getötet.
Madrid. In der Nähe von Huercal in der
Provinz Granada ſtürzte ein Omnibus, auf dem
4 Mitglieder der ſozialiſtiſchen Partei von einer
Wahlverſammlung nach Hauſe fuhren, in einer
Kurve in einen tiefen Abgrund. Alle 24
Per=
ſonen wurden getötet.
Nach 336 Jahren wurde das
Winker=
jager dieſes Arklisforſchers
aufgefunden.
Der holländiſche Seefahrer Willem Barents,
der 1597 auf der ruſſiſchen Eismeerinſel Nowaja
Semlia das erſte arktiſche Winterquartier
auf=
ſchlug. Jetzt, nach faſt dreieinhalb
Jahrhunder=
ten, wurden die Ueberreſte ſeiner Hütte ſowie
die eines Bootes auf der Inſel entdeckt. Man
hofft, „nun auch das Grab dieſes Pioniers der
Arktis=Forſchung aufzufinden.
Freitag, 17. November 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 319 — Seite 11
Die Reichsdeutſchen in Rom am 12.November
Die Wahlorganiſakion für die Auslandsdeukſchen in Ikalien. — Wahlhandlung auf einem deutſchen Schiff.
Geſchäftliches.
Die deutſche Kolonie wählk.
Von unſerem „=Mitarbeiter.
Roma, 13. November.
Am Samstag mittag, während einer Preſſekonferenz beim
Botſchafter, kam die Nachricht, daß im Mittelmeer eine ſchwere
See herrſche, eine richtige grobe See, als Folge der andauernden
wilden Regenſtürme aus Südweſt. Am Sonntag aber ſollte auf
hoher See gewählt werden. Der Dampfer aber, auf dem die
Wahlhandlung vor ſich gehen ſollte, hatte acht Stunden
Verſpä=
tung und konnte bei dieſer groben See nicht in den Hafen von
Civitavecchia einlaufen. Denn in dieſem Hafen, ungefähr eine
reichliche Schnellzugsſtunde von Rom entfernt, ſollte die deutſche
Kolonie, verſtärkt noch durch Deutſche aus Florenz und Livorno,
an Bord des Dampfers der Hapag „Duisburg” eingeſchifft
wer=
den, um auf deutſchem Boden der Wahlpflicht Genüge zu leiſten;
es war das erſtemal, daß wir Auslandsdeutſchen endlich die
Mög=
ichkeit fanden, wie ein Deutſcher in der Heimat mit unſerer
Stimme als Deutſcher am Geſchick des Vaterlandes teilzunehmen.
Früher konnte man, ſelbſt wenn der Zufall uns zur Wahlzeit nach
Deutſchland führte, daheim nur als ausſätziger Auslandsdeutſcher
von fern zuſchauen, aber abſtimmen durfte man nicht. Nur
zah=
en — Steuerzahlen — das durfte man, ſonſt aber war man ein
Fremdling. Auch das iſt anders geworden.
Und mit welchem Erfolg! Man hat gar nicht gewußt, wie
ſiel Reichsdeutſche in Rom leben. Immer ſtand man, wenn die
eutſche Sprache erklang, unter dem Eindruck, daß man
Durch=
eiſende hörte, oder „Pilger”, die gerade im Heiligen Jahr
heu=
hreckenartig auftauchten. Jetzt aber erfuhr man, wie viel Deutſche
n Rom dauernd anſäſſig waren, oder zu langmonatigem
Aufent=
alt wieder und wieder nach Rom zurückkehrten. Bei der Aus=
Tiellung der Wahlſcheine kam es heraus. Ueber 800 Scheine mußte
er Beamte der Botſchaft unterſchreiben. Das geſamte
Konſular=
üro war durch zwei Wochen hindurch mit den Vorarbeiten bis
achts zehn Uhr beſchäftigt. Ueberhaupt muß betont werden: was
ie Botſchaft in den beiden Wochen vor der Wahl hat leiſten
tüſſen, iſt ein Beweis von beſonderer Organiſationsfähigkeit:
ie Wahlliſten mußten aufgeſtellt werden. Das Wahlſchiff mußte
eſchafft werden, die Sanitätsunterſuchung erfolgen, denn der
ſampfer kam aus Oſtaſien, die vielen Formalitäten mit den
alieniſchen Behörden und die geſamten prinzipiellen Fragen
er=
digt werden, bei einem Faktum, für das es noch keinen „
Prä=
denzfall” gegeben hat. Denn daß Deutſche im Ausland wählen
kirften, das war in des Wortes wahrſter Bedeutung noch nicht
rgeweſen. Auch in dieſem Fall der neueſten deutſchen Geſchichte
währte ſich der Arierparagraph: Ben Akiba wurde ausgeſchaltet.
Statt ihm haben ſich drei Leute um das Gelingen der Wahl
r deutſchen Kolonie beſonders bewährt gemacht. Der Kanzler
* Deutſchen Jotſchaft, Herr Reiſinger, einer der treueſten und
r Zeit nach längſten Verfechter der Lehre Hitlers, auf deſſen
chultern die Hauptlaſt der Organiſation lag, hat mit dem Leiter
r Hapag=Agentur in Rom, Herrn Linnemann, der zugleich
Vor=
zender der Parteigruppe iſt, überhaupt zunächſt einmal die
Mög=
hkeit zu wählen, nämlich den Dampfer, beſchaffen müſſen. Der
hef des Stabes aber, der Feldzugplan und Aufmarſch leitete,
ar der Sohn des Außenminiſters, Konſtantin von Neurath, der
s Diplomat der Botſchaft zugeteilt iſt, und als genauer Kenner
alieniſcher Verhältniſſe und der Sprache in entnervender Arbeit
ußerordentliches leiſtete. Man muß den jungen Neurath ge=
ſehen haben, wie er auf jedem der Tender, die vom Hafenufer
die Wähler zum Dampfer bei bewegter See überführten, hoch
oben auf dem Aufbau ſtand, und bei Ausbootung an der
Schiffs=
treppe durch ſeine Ruhe und ſeine lauten Rufe in beiden Sprachen
dafür ſorgte, daß alles ohne Zwiſchenfall oder Panik ablief. Man
muß ihn aber auch am Abend vor der Heimfahrt geſehen haben,
um zu wiſſen, welche Anſtrengungen notwendig waren.
Am Samstag mittag ſchien alſo alle Arbeit umſonſt geweſen
zu ſein. Zu grobe See zum Wählen. Abends aber kam dann die
Nachricht: Es geht doch. Und der Extrazug am anderen Morgen,
früh um 7 Uhr am Sonntag, war dicht beſetzt. Ueber 800
Men=
ſchen aus Rom, an der Spitze der Botſchafter hatten ſich
einge=
funden. Sie wurden für ihre deutſche Zuverläſſigkeit vom Wetter
belohnt. Denn die Sonne brachte Wärme und Trockenheit,
wäh=
rend des Aufenthaltes in Civitavecchia, während es in Rom
weiter unſicher und naß blieb. Zu den Deutſchen aus Rom hatte
ſich der Konſul aus Florenz mit 50 Teilnehmern und 10
Deut=
ſchen aus Livorno geſellt, die ſeit Mitternacht bereits unterwegs
waren. Auch ſie wollten wählen.
An die tauſend Menſchen waren es, die vom Bahnhof, zum
Hafen hinabſtiegen, um dort auf Tendern zum Dampfer „
Duis=
burg” gebracht zu werden. Diplomaten und Arbeiter, Mönche und
Dienſtboten, jung und alt, alle zuſammen. Der Dampfer „
Duis=
burg” ein Motorſchiff von 7000 Tonnen, der ſchwer beladen aus
Port Said kam und andern Tages in Genua erwartet wurde, lag
dicht hinter der Außenmole, und hatte bei faſt 10 000 Tonnen
Ladung und Oel nur noch knapp ein Fuß Waſſer unter dem Kiel.
Hundert Meter von ihm entfernt war am Hafeneingang bereits
ein kleinerer Dampfer infolge der groben See auf offener See
feſtgefahren, ſo daß der Kapitän es nicht wagen konnte, in den
Hafen zurückzukehren, wenn die Wahl erſt auf hoher See, drei
Seemeilen von der Küſte außerhalb der Hoheitsgrenze erfolgen
ſollte. An eine Ausbotung von mehr wie 800 Menſchen auf hoher
See aber war nicht zu denken. So entſchloß man ſich, die
Wahl=
handlung im Hafen vorzunehmen, die verſiegelten Wahlurnen
aber erſt außerhalb der Hoheitsgrenze zu öffnen, während Herren
der Botſchaft und Kolonie als Zeugen dabei waren, die dann
mit einem Motorboot zurückkehrten. Dann nahm der Dampfer
„Duisburg” Kurs auf Genua, und das Ergebnis der Wahlzählung
durch den Kapitän und das Wahlbüro, das aus Offizieren
und zwei deutſchen Paſſagieren beſtand, wurde nach Deutſchland
gefunkt.
Für den Reichstag ſtimmten mit „ja” 810 Wähler, 106 mit
„nein”. Nachträglich aber meldeten ſich eine Anzahl von
Wäh=
lern, hauptſächlich Frauen, die mit Deutſchen verheiratet ſind,
und zum Teil die deutſche Sprache nur unvollkommen beherrſchen,
daß ſie das „nein” durchkreuzt hätten, weil ſie mit „ja” ſtimmen
wollten. Dieſer Irrtum wurde am beſten erwieſen durch das
Er=
gebnis für den Volksentſcheid, wo bei 873 „ja” nur 35 „nein” bei
14 ungültigen, überhaupt nicht gekreuzten Stimmen abgegeben
wurden; da bei der Reichstagswahl auch noch 4 ungültige
Stim=
men waren, haben für den Reichstag 920, für den Volksentſcheid
922 Deutſche geſtimmt. Wer die römiſchen Verhältniſſe kennt,
glaubt dieſe Differenz von zwei Stimmen ſich erklären zu können.
Diesmal würde Ben Akiba Recht behalten.
Wenn alſo die Einigkeit nicht ganz vollkommen war, ſolange
es ſich um die Wahl handelte, in einem waren alle einig: der
Freude am deutſchen Bier an Bord und den deutſchen Zigarren,
ebenſo wie an den Butterbroten mit deutſcher Wurſt. Denn der
Durſt und der Hunger nach deutſchem Brot gehören auch zu einer
echt deutſchen Wahl — — bei der deutſchen Kolonie von Rom.
Geſunder Sinn in altem Brauch. In früheren
Jahren war der Gebrauch des Mantels noch nicht ſo verbreitet
als heute, aber — jeder trug in der rauheren Jahreszeit einen
Schal. Inſtinktiv erkannte man, daß in erſter Linie die
empfind=
lichen Atmungsorgane geſchützt werden müſſen, und dies war
richtig. Der Schal allein ſchützt natürlich die empfindlichen
Schleimhäute der Atmungsorgane nicht gegen Erkrankungen,
ſon=
dern man braucht dazu noch die wärmebildenden Kaiſer’s Bruſt=
Caramellen mit den „3 Tannen”, die neben reinem Malzextrakt
eine Reihe anderer wertvollſter Extrakte enthalten und ſo ein
ausgezeichnetes Vorbeugungsmittel gegen Huſten. Heiſerkeit und
Katarrh bilden.
Gewinnauszug
2. Klaſſe 42. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterie.
Nachdruck verboten
Ohne Gewähr
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
15. November 1933
1. Ziehungstag
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150. M.
gezogen
2 Gewinne zu 3000 M. 266619
4 Gewinne zu 2000 M. 77783 251053
12 Gewinne zu 1000 M. 74976 108090 199312 252398 347209
R
10 Bewinne zu 800 M. 79048 150192 321176 363371 394568
44 Gewinne zu 500 M. 134 24569 67510 73261 81890 85491 95596
121183 170994 172361 180169 205609 223979 233657 248708 253783
25665d 284624 318105 34 1981 358985 334361
222 Gewinne zu 300 M. 29 2131 3726 3859 6599 10803 11008 11450
23402 24320 27878 29539 30630 31759 43367 43782 43930 44007
44401 46968 49776 53100 55577 60600 65181 65414 67861 73382
74918 85131 87276 88680 90318 98938 100458 101250 103293
103668 105799 106087 121405 121485 127958 134338 136935 146109
161686 152528 162871 169986 186632 195783 198205 199842 203163
208271 208740 212663 219740 215056 215418 216611 217207 717433
218018 223022 598058 536963 24 1780 243305 552997 258824 260062
263098 770280 076147 277561 977732 277782 582894 283107 289085
291871 295803 300439 301217 309548 307881 310180 313098 313384
3i6894 317130 322465 329624 334606 334688 336018 338814 3417211
342735 345818 348693 354563 355548 367593 361882 373615 386149
388927 398462
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 D)
gezogen
2 Oewinne eu 5000 q. 279874
2 Gewinne zu 3000 M. 372039
8 Gewinne zu 1000 M. 81816 100140 196953 340355
22 Gewinne zu 800 M. 11942 22934 24702 86364 140343 144695
183800 260776 268680 320673 845563
44 Gewinne zu 600 M. 31835 65181 67215 75477 92696 95936
132875 135966 162225 169627 180722 194130 238338 277259 280093
3i8866 338014 344738 356980 361711 383077 387088
198 Gewinne zu 300 M. 685 2712 10790 14885 18029 18982 24318
26530 27007 28763 32304 32930 33392 42687 47375 65519 57960
59842 60087 63081 63208 64089 65418 67997 77711 79294 80437
85356 88872 94881 96513 99739 113434 113829 114371 114736
123261 131360 131984 133411 134617 137042 137535 141415 143649
148867 148111 148170 154028 155255 155746 155876 162426 168497
178838 200932 203421 228214 228639 232840 238452 538878 239347
943213 248710 267413 272653 275521 276410 281126 284760 296597
303667 303991 314395 315588 316065 316663 319747 322129 353580
326989 338563 342137 344506 3534 19 359618 361663 367791 372194
373004 377009 380992 385272 392183 396 186 398565 399333.
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Auf jede gezogene Nummer ſind 2 Prämien zu je 1000 RM
gefallen, und zwar je eine auf die Loſe gleicher Nummer in den
beiden Abteilungen 1 und II.
98496 129822 193993 213281 266350 269849 295533 319077
838641 371266
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
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D
Dder Tre Tabaft
*
Nummer 3
Hochſchulbeilage des Darmſtadter Cagblatts
Freitog, 17. Nob
Deutſches Univerſttätsrecht
*
Eine Auseinanderſetzung
mit Dr. Arnold Rörtgen,
Profeſſor in Greifswald.
Von Prof. Dr. jur. Friedrich Liſt,
Bibliotheksvorſtand und Profeſſor an der Techniſchen Hochſchule,
Darmſtadt.
Prof. Dr. Köttgen hat im Verlag J. C. B.
Mohr, Tübingen, ein Werk ediert: „Deutſches
Univerſitätsrecht‟. Das Buch iſt zurzeit das
ein=
zige, das ſich dieſem Problem widmet. Da uns
das Buch nicht den Anforderungen gerecht zu
wer=
den ſcheint, die man heute an ein ſolches Buch
ſtellen muß, haben wir Herrn Prof. Dr. jur. F.
Liſt um eine ausführliche Stellungnahme gebeten
und geben ihm in den folgenden Zeilen das
Wort.
Das vorliegende Buch macht — nach einer Angabe des
Ver=
lags — den Verſuch, die ſtrukturmäßigen Zuſammenhänge im
ver=
faſſungsrechtlichen Aufbau der deutſchen Univerſität zur
Darſtel=
lung zu bringen. Das Werk trägt im Datum des Vorworts die
Angabe: „im April 1933‟. Es iſt alſo, wenn auch nicht
geſchrie=
ben, ſo doch gedruckt, nach „dem großen inneren Umſchwung”, von
dem Köttgen ſelbſt ſchreibt, daß „unter deſſen elementaren
Ein=
druck das geſamte deutſche Volk heute ſteht”.
Wenn der Verfaſſer dennoch eben nicht dieſes deutſche Volk,
ſondern ich möchte ſagen partikulariſtiſche Gedanken zu
tragenden Pfeilern ſeiner Unterſuchungen macht, ſo mag Grund
hierfür entweder die hochſchulpolitiſche Einſtellung des Verfaſſers
oder die Zeit ſeiner Niederſchrift oder aber beide geweſen ſein.
Er ſchreibt:
„Stärkere ſittliche Bindungen, als ſie gerade in dem Gedanken
der Lehrfreiheit enthalten ſind, können doch ſchwerlich gedacht
werden; tiefer kann ein Berufsethos kaum in der ſittlichen
Exiſtenz des Menſchen verankert ſein, als es beim Profeſſor
der Fall iſt. „Wenn irgendwo, dann hat — abgeſehen von der
proteſtantiſchen Kirche — gerade im akademiſchen Leben der
Genoſſenſchaftsgedanke der Selbſtverwaltung
ſein Heimatrecht. . . Das Univerſitätsrecht, repräſentiert durch
Lehrfreiheit und Selbſtverwaltung, reicht mit ſeinen Wurzeln in
die tiefſten Schichten kultureller Exiſtenz des deutſchen Volkes
hinab.
Das Buch beſteht aus 14 Abſchnitten, ein Vorwort geht voran,
ein Sachverzeichnis beſchließt es.
Der erſte Satz des „Rechtsquellen des Univerſitätsrektors”
überſchriebenen erſten Abſchnittes lautet:
„Im Mittelpunkt jeder Unterſuchung über die Rechtsquellen
des Univerſitätsrektors ſteht das
Autonomieproblem=
der letzte, zuſammenfaſſende Abſatz dieſes Abſchnitts (Seite
20—21) folgert u. a.:
„Für eine Erweiterung dieſer autonomen
Zuſtändig=
keiten ſpricht neben den allgemeinen, in der beſonderen Situation
der heutigen Geſetzgebung gelegenen Gründen vor allem die
Er=
kenntnis, daß jede Selbſtverwaltung die Verleihung gewiſſer
auto=
nomer Zuſtändigkeiten aus der Natur der Sache heraus fordern
muß.”
Der zweite Abſchnitt behandelt: „Wiſſenſchaft — Staat—
Univerſität.” Abſchließend wird dort (S. 31) feſtgeſtellt: „Die
Wiſſenſchaft und ihre Lehre ſind frei. Es gibt kein ſtaatliches
Monopol auf wiſſenſchatfilchem Gebiet.”
Die Abſchnitte 3 bis 7 behandeln in entſprechender, aber
tief=
gründiger wiſſenſchaftlicher Weiſe: Die Rechtsnatur der
Univer=
ſität (3), Weſen und Eigenart der akademiſchen
Selbſtverwal=
tung (4), die Univerſitätskorporation und ihre Mitglieder (5),
das akademiſche Bürgerrecht (6), Univerſitätslehrer und
Beamten=
recht (7).
Abſchnitt 8 (S. 108—133) iſt der Lehrfreiheit gewidmet.
Hier zieht der Verfaſſer den Schluß:
„Aus dem Geſagten ergibt ſich, daß die Lehrfreiheit nicht ſo
ſehr die Freiheit des Profeſſors als den Erſatz ſtaatlich
büro=
kratiſcher durch immanente wiſſenſchaftliche Bindungen zum Ziel
hat. Das bedeutet nun allerdings nicht, daß alle
Beamtenpflich=
ten des Profeſſors unterſchiedslos ſuspendiert worden wären. So
hat insbeſondere auch der Profeſſor die allgemeine Beamtenpflicht,
ſich innerhalb wie außerhalb ſeines Amtes ſeiner Stellung würdig
zu erweiſen. Unter der Maßgabe, daß wiſſenſchaftliche Betätigung
eines Profeſſors niemals „unwürdig” ſein kann, und er um
ihret=
willen daher auch nicht diſzipliniert werden darf, gelten auch für
den Profeſſor all die Grundſätze, die die Rechtſprechung aus dieſer
Generalklauſel allmählich entwickelt hat. Das gilt offenbar ſogar
für die bekannten Grundſätze über das politiſche Verhalten der
Beamten. Auch der Profeſſor hat ſich in wolitieis der
Zurück=
haltung zu befleißigen, es ſei denn daß er nicht als Privater,
ſon=
dern in ſeiner Eigenſchaft als Wiſſenſchaftler zu beſtimmten
Fragen Stellung nimmt. Dabei muß das Recht, ſich in dieſer Art
mit politiſchen Fragen auseinanderzuſetzen, ſelbſtverſtändlich nicht
nur den Vertreter der politiſchen Fächer, ſondern jedermann
zuge=
billigt werden, falls er nur in der Lage iſt, hierzu überhaupt
wiſſenſchaftlich Stellung zu nehmen. Da allerdings die
Wiſſen=
ſchaft dank ihrer theoretiſchen Grundſtruktur jeder aktiviſtiſchen
Note entbehrt, kann es in keinem Fall erlaubt ſein, unter dem
ſchützenden Mantel der Lehrfreiheit vom Katheder herunter
prak=
tiſche Politik zu betreiben.” (S. 133.)
In wiederum eingehender verwaltungsrechtlicher Weiſe
unterſucht der Verfaſſer in den Abſchnitten 9 und 10 den
beam=
teten und den nicht beamteten Univerſitätslehrer, beſpricht im
Abſchnitt 12 „die Organiſation der Univerſitäten”, im Abſchnitt 13
„die Aufgaben der Univerſität” und im letzten (14) „die
Staats=
aufſicht.”
Manches wichtige wäre vom Kritiker auch hier zu ſagen. Doch
bleibe dies einer eigenen Abhandlung in dieſer Zeitung
vorbe=
halten, wo dann die neuen nationalſozialiſtiſchen
Hochſchulver=
faſſungen in ihren Grundſätzen mitgeteilt und vom Standpunkt
eines Juriſten des Dritten Reiches betrachtet werden ſollen.
Eins bleibt noch: Im elften Abſchnitt wird auf den Seiten
155—171 behandelt „Der Student”
In rechtlicher Beziehung lehnt ſich der Verfaſſer an ſeinen
genoſſenſchaftlichen Standpunkt im Sinne einer Gelehrtenrepublik
an, dem vom Staate aus nicht beigepflichtet werden kann, obwohl
der Verfaſſer in ebenſo intereſſanter wie eigenartiger Wgiſe den
ſogenannten Korporationscharakter der Univerſität (im Gegenſatz
zum Begriff und Charakter der Anſtalt im verwaltungsrechtlichen
Sinn) aus dem Frontgeiſte der aus dem Felde in die Hörſäle
heimkehrenden Soldaten ableitet. In ſolchem Sinne ſchreibt u. a.
der Verfaſſer (S. 156):
„Studentiſcher Korporationsgeiſt und profeſſorale Skepſis
gegenüber einer politiſierten Unterrichtsverwaltung. haben
da=
mals zuſammengewirkt, ohne ſich allerdings letztens gegenüber den
politiſchen Mächten durchſetzen zu können.” Und weiter (S. 157):
„Da nun aber gerade eine Einbeziehung des Studenten in die
gkademiſche Selbſtverwaltung dieſe notwendig ſehr viel ſtärker
ſtaatlichen Einflüſſen entziehen mußte, als es rebus sie stantibus
bei einer reinen Profeſſorenverwaltung jemals der Fall ſein wird,
kann es nicht weiter wunder nehmen, daß es auf dem Gebiete des
Studentenrechts bis auf den heutigen Tag (d. h. für den Verfaſſer
bis zum April 1933) im großen und ganzen bei Plänen
ge=
blieben iſt.”
Vom Standpunkt des Staates unannehmbar und ſchwer
ver=
ſtändlich iſt der Gedankengang des Verfaſſers, eine „ideale
Ver=
kopplung” der Studentenſchaft mit der Dozentenſchaft ſei deshalb
ſchwierig, weil die letztere wiſſenſchaftlich gerichtet, bei der erſteren
aber der Erziehungsgedanke, namentlich auch der politiſche
Er=
ziehungsgedanke, „eine immer ſtärker betonte Rolle” ſpielte.
Vom Korporationsgedanken des Verfaſſers aus allein iſt auch
folgender Schluß zu begreifen::
„Um ſo ſtärker gerade der Führergedanke in ſtudentiſchen
Kreiſen betont wurde, um ſo mehr mußten die
Einzelſtudenten=
ſchaften ſich zu Befehlsſtellen der Deutſchen Studentenſchaft
wan=
deln. Hier ſetzen nun aber die großen Schwierigkeiten ein, wenn
es gilt, eben dieſe Einzelſtudentenſchaften organiſch in dem Gefüge
der Univerſität zu verankern. Iſt die Univerſität ein
korpo=
rativer Selbſtverwaltungskörper und ſoll ſie es bleiben, ſo
können im Rahmen der akademiſchen Willensbildung keine
Ein=
bruchsſtellen für außerhalb dieſes korporativen Kreiſes ſtehenden
Kräfte geſchaffen werden. Die Profeſſorenſchaft hat ſich mit Recht
von Anfang an wohl davor gehütet, den von ihr nach dem Kriege
ins Leben gerufenen Hochſchulverband auf Koſten der
Selbſtver=
waltungspotenzen der einzelnen Hochſchule zu ſtärken. Das gleiche
muß aber auch, wenn man die Einzelſtudentenſchaft wirklich in die
Hochſchule eingliedern will, in Bezug auf die Deutſche
Studenten=
ſchaft gelten.
An dieſer Stelle (ſo fährt der Verfaſſer Seite 160 fort) könnte
vielleicht die Frage aufgeworfen werden, ob es denn überhaupt
erwünſcht ſei, die Studentenſchaft in die Univerſität als ſolche
hineinzunehmen. Gewiß beſtände theoretiſch die Möglichkeit die
bisher m. W. nur an der Techniſchen Hochſchule in
Darmſtadt praktiſch geworden iſt...
Nochmals wird (S. 164) Darmſtadt als unwillkommenes
Beiſpiel erwähnt, und bald darauf (S. 165) heißt es:
„Wenn man allerdings eine ſo verſelbſtändigte
Studenten=
ſchaft, die man dann nur noch mit zweifelhaftem Recht als „Glied
der Univerſität” anſprechen kann, eine ihrer weſentlichen
Auf=
gaben darin finden ſoll Kreationsorgan für beſtimmte, von
Stu=
denten zu verſehende Aemter innerhalb der akademiſchen
Selbſt=
verwaltung zu ſein, ſo muß hierin eine vitale Gefährdung der
akademiſchen Selbſtverwaltung erblickt werden. Es iſt von jeher
als eins der weſentlichſten Merkmale aller Selbſtverwaltung
an=
geſehen worden, daß die korvorativen Organe nicht von einem
außerhalb des korporativen Organismus ſtehenden Dritten
ein=
geſetzt werden.”
Nachdem der Verfaſſer dann eine Diſziplinargewalt der
Stu=
dentenſchaft ablehnt, fordert er „die Inkorporation der
Studen=
tenſchaft in den Univerſitätsorganismus im Sinne, daß die
Stu=
dentenſchaften lediglich Beſtandteile der allgemeinen
Hochſchul=
organiſation ſind.” (S. 166.)
Hochſchulpolitiſch in milderem Lichte erſcheint die Einſtellung
des Verfaſſers, wenn man ſeinen (mindeſtens Ende April 1933
veralteten!) Satz berückſichtigt: „Nur darf nie vergeſſen werden,
daß der Genoſſenſchaftsgeiſt der deutſchen Univerſität ſich in erſter
Linie auf wiſſenſchaftlichem Gebiet zu bewähren hat.”
Seite 168—169 ſtellt der Verfaſſer dann folgerichtig (von
ſeinem Standpunkt aus!) die Frage, ob eine Univerſitätsidee, wie
ſie etwa Krieck hat, „ſich noch in den Organismus einer
wiſſen=
ſchaftlichen Korporation einfügen läßt.”
Wir jedenfalls, die nationalſozialiſtiſchen Hochſchullehrer, die
Kameraden und Kampfgenoſſen der Studenten, ziehen aus dem
geiſt= und lehrreichen Buche des Greifswalder Profeſſors den
einzig möglichen Schluß, daß die bisherige
Lehrfrei=
heit und Selbſtverwaltung als ſolche und der
ſeitherige Organismus einer wiſſenſchaftlichen
Korporation, vor allem dieſe „Korporation”
ſelbſt, (die gar keine „Korporation”, ſondern eine Staatsanſtalt
im klaren Sine auch des deutſchen Verwaltungsſinnes iſt) dann,
wenn ſie die von Köttgen aufgezeichneten
Merk=
male und Abſichten hat, nicht mehr ſich in den
Organismus des heutigen Staates einfügen
läßt.
Hochſchulnachrichten.
Die Landesführung Heſſen des N. S.D.St.B.
HStB. Die Landesführung Heſſen des Nationalſozialiſtiſchen
Deutſchen Studentenbundes teilt uns ihre Zuſammenſetzung für
das Winterſemeſter 1933/34 mit. Nach dieſer Mitteilung beſtehen
folgende Abteilungen:
Der Landesführer: F. Walcher, Sachbearbeiter für ſtudentiſche
Fragen bei der Gauleitung und in der Brigade 50.
Wehramt: Adolf Bonifer, Leiter des SA.=Hochſchulamtes der
Brigade 50.
Preſſe und Propaganda: Karl Auguſt Weber, Schriftleiter,
Leiter der Landespreſſeſtelle Heſſen der N.S.D.A.P. für
ſtudentiſche Belange.
Fachſchulen: Alfred Müller, Geſchäftsführer der
Fachſchul=
ſchaften Heſſens.
Schulung: Landesführer F. Walcher.
Kaſſe und Geſchäftsführung: Karl Inacker, Leiter des
Kreis=
wirtſchaftsamtes der D.St., Kreis VI.
Auf beſondere Bitte hat Kamerad Dr iur. Friedrich Liſt,
Profeſſor an der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt, das Amt eines
juriſtiſchen Beirates in der Landesführung geſchaffen und die
Lei=
tung dieſes Amtes übernommen.
Auf Veranlaſſung des Herrn Gauleiters iſt der
Landespreſſe=
wart des N.S.D St.B. mit der Einrichtung einer
Landespreſſe=
ſtelle für ſtudentiſche Belange beauftragt worden. Das Amt wird
im Rahmen der Gaupropagandaſtelle Heſſen arbeiten. Mit der
Führung wurde Landespreſſewart, Schriftleiter Weber, betraut.
Das Ziel der organiſatoriſchen Arbeit an den deutſchen Hoch=
und Fachſchulen iſt der Zuſammenſchluß aller Studenten zu einer
Reichsſchaft der Studierenden. Vorbedingung hierzu iſt die
Bil=
dung von Fachſchulſchaften, deren Funktionen ähnlich denen der
Studentenſchaften ſind. An den heſſiſchen Fachſchulen iſt jetzt als
den erſten im Reich die Bildung von Fachſchulſchaften eingeleitet
worden. Auf die hierbei gemachten Erfahrungen ſollen ſich die
ſpäteren Arbeiten im Reich ſtützen.
Buchbeſprechung.
Eine neue deutſche Bücherei. Der Verlag Eugen Diederichs in
Jena kündigt das Erſcheinen einer neuen nationalen Buchſerie
„Deutſche Reihe” an. Die Sammlung ſetzt ſich zum Ziel, in
billigen, gut ausgeſtatteten Bänden Zugang zu vermitteln zum
geiſtigen Kulturbeſitz der Nation. Sie wird dabei die großen
Schöp=
fungen deutſcher Vergangenheit in gleicher Weiſe berückſichtigen
wie das aufbauende dichteriſche Schaffen der Gegenwart. Die erſten
acht Bände vereinigen eine Reihe vielſeitiger Themen. Neben
Namen wie Edwin Erich Dwinger Agnes Miegel, Lulu v. Strauß
und Torney. Otto Gmelin ſtehen Dokumente altgermaniſcher
Uber=
lieferungen und eine Auswahl aus den deutſchen Schriften
La=
gardes.
Das Peſen
des Rameradſchaftshauſes.
Die Erziehung der Jugend iſt für jede revolutionäre
Welt=
anſchauung wichtigſte Aufgabe. Denn die Jugend gewährleiſtet
den Beſtand eines Syſtems für die Zukunft. Italien und
Ruß=
land haben dieſen geiſtigen Kampf um die Jugend geführt und
der Satz des Propagandaminiſters Goebbels, daß der
National=
ſozialismus die Jugend hundertprozentig brauche, iſt nicht der
einzige Beweis dafür, daß auch das neue Deutſchland ſich in der
Jugend die Zukunft ſichern will. Jede revolutionäre
Welt=
anſchauung birgt einen beſtimmten Grundton, der das Leben eines
jeden beherrſcht, von dem ſie Beſitz ergriffen hat. Dieſer Grundton
im Nationalſozialismus, der einmal als „antikapitaliſtiſche
Sehn=
ſucht” definiert worden iſt, hat zweifellos eine eminent ſozialiſtiſche
Note. Der ideelle ſozialiſtiſche Grundton iſt es, auf dem der
Le=
bensſtil fußt, in dem und zu dem die deutſche Jugend heute erzogen
werden ſoll.
Die Erziehung gerade der ſtudentiſchen Jugend in ſolchem
Sinne birgt große Schwierigkeiten, denn der Student bringt in
den meiſten Fällen noch Vorausſetzungen mit, die ſich mit der
nationalſozialiſtiſchen Lebensauffaſſung nicht in Einklang bringen
laſſen. In ſpäterer Zeit werden dieſe Schwierigkeiten, nicht mehr
in gleichem Maße vorliegen, aber gerade in der jetzigen
Gene=
ration offenbaren ſie ſich in tauſenderlei kleinen und großen
Dingen.
Dieſe Vorausſetzungen, die ihren Rückhalt in der bürgerlichen
Welt= und Lebensanſchauung haben, müſſen zunächſt abgebaut
wer=
den, ehe man mit der nationalſozialiſtiſchen Lebensgeſtaltung in
dem Einzelnen beginnen kann. Die weſentlichſte Fehlbildung, die
eine Jugend im bürgerlichen Bezirk von jeher erhalten hat, iſt die
falſche Wertung der Perſönlichkeit. Bürgerlich im beſten Sinne
iſt es, den Wert einer Perſon an der Leiſtung zu meſſen. Falſch
iſt die Vorausſetzung, die eine Leiſtung mit materiellen Maßen:
ſchätzt. Der Gedanke, daß eine Vielzahl eigenſtändiger und kon
kurrierender Perſönlichkeiten mit der Verbeſſerung der
Einzel=
exziſtenz auch die Lage der Geſamtheit verbeſſerten, iſt in jeder
Beziehung von der Realität der Geſchichte widerlegt. Trotzden
aber hat gerade dieſer Gedanke zur Heranbildung eines Lebens
ſtiles geführt, der auch im Ideellen die Einzelperſon peinlich vor
der Vielzahl der anderen trennte.
Erſte Vorausſetzung für den Abbau ſolcher Fehlerziehung des
Studenten iſt die Verlagerung ſeines Standortes. Sein in Er
ziehung und Milieu begründetes Selbſtgenügen muß zugunſter
einer ſozialiſtiſchen Lebensgeſtaltung aufgelöſt werden. Erſt unter
der Vernichtung der herkömmlichen falſchen Perſönlichkeitsauffaſſuns
wird es möglich ſein, auf der Baſis nationalſozialiſtiſchen
Lebens=
ſtiles den neuen Perſönlichkeitswert zu formen.
Darum das Kameradſchaftshaus. Das dauernde Leben int
einer ihn beherrſchenden Gemeinſchaft ſoll den Studenten die ihm
anhaftenden Fehlvorausſetzungen vergeſſen laſſen. Die Erziehung
im Kameradſchaftshaus iſt die Erziehung zur Vorausſetzungsloſig
keit der Perſon. Der gemeinſame Wohnraum, das gemeinſam
Schlafzimmer, die gemeinſame Arbeit, der gemeinſame Sport
alles weiſt den Studenten darauf hin, daß ſeine Perſon ihre Be
deutung nur aus einer Gemeinſamkeit erhält. Und hier liegt
ſcho=
im Abbau des Falſchen der Anſatz zur nationalſozialiſtiſchen Per
ſönlichkeitsbildung. Indem ſich die Perſönlichkeit im Rahmen de
Gemeinſchaft bildet, erfährt die Theſe ihre Verwirklichung, da
nicht die Vielzahl individueller Exiſtenzen die Gemeinſchaft bilde
ſondern daß die Gemeinſchaft die Perſönlichkeit formt.
Das Kameradſchaftshaus ſoll die Vorausſetzungsloſigkeit de
Perſon erarbeiten als erſtes. Als zweites, nicht minder wichtige
Moment ſteht in ſeiner Arbeit die Formung des nationalſozie
liſtiſchen Menſchen. Miniſterialrat Dr. Haupt hat auf einer Schu
lungstagung für Kameradſchaftshausführer erklärt: „Jawoh
mit uns rückt der Urwald an.” Und er will dieſen Satz ſo vei
ſtanden haben, daß die nationalſozialiſtiſche Erziehung gegen di
Ueberkultur des Individuums die primitive und urwüchſige Kra
männlicher Gemeinſchaft ſetzt. Dieſe männliche Gemeinſchaft, di
eine Elite des Volkes darſtellt, ſoll das Kameradſchaftshaus e:
ziehen. Von ſelbſt wird dieſe Gemeinſchaft von Männern in jeder
einzelnen den Charakter bilden und formen. Und ſo erhält de
Theſe von der Wertigkeit der Leiſtung einen neuen Maßſtab: Nid
die materialiſierte und objektivierte Leiſtung iſt mehr Maßſta
der Perſönlichkeit, ſondern die charakterliche Durchdringung de
Leiſtung.
So offenbart ſich im Grundgedanken und in der Geſtaltun
der Kameradſchaftshäuſer die elementare Neuartigkeit des nati
nalſozialiſtiſchen Bildungsideals. Neuartig, weil es den Mut h0
die Perſönlichkeitsbildung auf die Vorausſetzungsloſigkeit
bauen. Elementar, weil es die Gewalt in ſich birgt, einen Leben.
ſtil des materiellen und ideellen Egoismus, durch die primitit
Kan.
Kraft des Charakters zu erſetzen.
Ausländiſche Studenten
fordern Recht für Deutſchland.
Aus dem Wahlkampf, an dem ſich die heſſiſchen Studente
in gleicher Weiſe aktiv beteiligten wie die ganze Deutſe
Studentenſchaft im Reich, verdient ein Ereignis über den Wah
kampf hinaus Beachtung. Am Samstag, dem Tage vor der A.
ſtimmung, zogen die Studenten Darmſtadts, von der Hochſchu
und den Fachſchulen, in gemeinſamer Reihe durch die Straß”
der Stadt, um in einem letzten Appell die Bürger aufzuruff
zur Entſcheidung. Vor dem Landesmuſeum richtete der Lande.
führer des NSDStB. eine Mahnung an die jungen Volt.
genoſſen. Da bat plötzlich ein bulgariſcher Student, auch no
einige Worte an die Verſammlung ſprechen zu dürfen. Und
temperamentvollen Sätzen gab er der Achtung Ausdruck, die
und ſeine andern ausländiſchen Kommilitonen vor der deutſche
Regierung und dem deutſchen Volke empfinde, das ſich jelb
wiedergefunden hat. Er redete davon, wie ſehr es ihm und de
andern Bedürfnis ſei, hier und draußen, als Zeugen der
neuen Staat vollbrachten Leiſtungen aufzutreten. — Diel
ſpontane Gefühlsausbruch eines ausländiſchen Studenten ze!
deutlich, wie ſehr das Erleben der Ausländer im neuen Deutſe
land im Gegenſatz ſteht zu den Lügenmeldungen, mit denen L
Weltpreſſe andere Völker gegen das deutſche aufzubring”
verſucht.
Verantwortlich: Karl Auguſt Weber, Darmſtadt.
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 319 — Seite 13
atduo lAlatt
Sort.
*
Der Spork des Sonnkags.
Zußball=Länderkampf gegen die Schweiz.
Die Großereigniſſe im Fußballſport häufen ſich. Neben den
immer intereſſanter und ſpannender werdenden Pflichtſpielen der
deutſchen Gauliga hält faſt alle zwei Wochen ein Länderſpiel die
deutſche Fußballgemeinde im Bann. Diesmal geht es gegen die
Schweiz und damit gegen den Gegner, mit dem wir am meiſten
die Klingen im friedlichen Wettſtreit gekreuzt haben.
Den 18. Länderkampf gegen die Schweiz in Zürich beſtreitet
der D.F.B. mit einer vorwiegend ſüddeutſchen Mannſchaft. Jakob=
Regensburg; Haringer=Bayern München, Wendl=1860 München:
Gramlich=Eintracht Frankfurt. Goldbrunner=Bayern. München,
Eiberle=1860 München: Lehner=Schw. Augsburg, Lachner=1860
München, Hohmann=Benrath, Raſſelnberg=Benrath und
Heide=
mann=Bonn vertreten die deutſchen Farben. Die Bilanz der
bis=
her gegen die Schweiz ausgetragenen Treffen iſt eine ſehr
erfreu=
liche. Elfmal blieben deutſche Nationalmannſchaften gegen die
Schweizer ſiegreich, zweimal endeten die Kämpfe unentſchieden
und nur viermal fiel der Sieg an die Eidgenoſſen. Unſere
Aus=
ſichten für den ſonntäglichen Sampf ſind nicht die beſten. Die
Schweizer haben ſich in letzter Zeit wieder ſehr gut entwickelt,
während wir die Enttäuſchung des Kampfes gegen Norwegen
noch nicht verwunden haben. Wir hoffen auf den zwölften Sieg,
leicht wird dieſer unſeren Vertretern aber nicht fallen.
Die ſüddeutſche Gauliga ſetzt mit beſchränktem Programm ihre
Pflichtſpiele fort. Es ſpielen: Gau Südweſt: Bor. Neunkirchen —
SV. Wiesbaden, FSV. Frankfurt — Spfr. Saarbrücken, FSV.
Mainz 05 — FK. Pirmaſens, A.O. Worms — Eintracht
Frank=
furt, FC. Kaiſerslautern — Kickers Offenbach; Gau Baden:
Karlsruher FV. — Phönix Karlsruhe, FC. Pforzheim —
Frei=
burger FC., VfL. Neckarau — SV. Waldhof: Gau Württemberg:
Stuttgarter Kickers — VfB. Stuttgart, FC. Birkenfeld. VfR.
Heilbronn, Ulmer FV. 94 — Union Böckingen: Gau Bayern:
ASV. Nürnberg — Wacker München, Würzburger FV. — 1. FC.
Nurnberg: Gau Nordheſſen; Hermannia — SC. 03 Kaſſel.
Bo=
ruſſia Fulda — Kurheſſen Kaſſel. Kurheſſen Marburg — Hanau
93, VfB. Friedberg — Heſſen Hersfeld, Sport — Spielverein
Kaſſel: Gau Mittelrhein: Fort. Kottenheim — Bonner FV.,
Köl=
ner SC. 99 — FV. Neuendorf, „Rhenania Köln — Mülheimer
SV., Eintr. Trier — Kölner C.f.R.
Aus dem Reich verdienen zwei große Städtekämpfe
Er=
wähnung. In Hamburg wird zum 38. Male der Städtekampf
Hamburg — Berlin ausgetragen und in Danzig findet ein
Städte=
ſpiel gegen Warſchau ſtatt, das angeſichts des bevorſtehenden
erſten Länderſpieles Deutſchlands gegen Polen beſonderes
In=
tereſſe verdient.
Handball.
Die ſüdweſtdeutſchen Gaue warten am Sonntag mit
folgen=
dem Programm auf: Gau Südweſt: VfR. Schwanheim — SV.
Wiesbaden. Pfalz Ludwigshafen — TV. Frieſenheim. TV. 61
Kaiſerslautern — Tgm. Neunkirchen, Sppg. Merzia — VT.
Oggersheim, TV. Malſtatt — VfR. Kaiſerslautern.
Rugby.
Das ſüddeutſche Pflichtſpielprogramm verzeichnet nur zwei
Spiele, und zwar im Bezirk Heſſen—Heſſen=Naſſau zwiſchen
Sport=
klub 1880 und Eintracht Frankfurt und im Gau Baden=
Württem=
berg zwiſchen dem Heidelberger BC. und dem Heidelberger RK.
Hockey.
Köln iſt der Schauplatz der Silberſchild=Vorrundenſpiele
zwi=
ſchen Weſtdeutſchland und Süddeutſchland. Beide Gaugruppen
haben ihre Auswahlmannſchaften ſorgfältig in Uebungsſpielen
erprobt und treten in ſtärkſten Aufſtellungen an. Die in Leipzig
vorgeſehenen Vorrundenſpiele ſind auf einen ſpäteren Termin
verlegt worden.
Radſport.
Im Berliner Sportpalaſt rollt das am Mittwoch geſtartete
29. Berliner Sechstagerennen, mit dem die europäiſche
Sechstage=
ſaiſon eröffnet wird. In der Dortmunder Weſtfalenhalle
finden Dauerrennen um das „Goldene Rad” in internationaler
Beſetzung ſtatt, u. a. geht Weltmeiſter Lacquehay an den Start.
Die Sporthalle in Münſter öffnet am Sonntag mit einem
100 Klm=Mannſchaftsrennen ihre Pforten. Das Ausland meldet
Sonntagsrennen aus Paris und Antwerpen.
Schwimmen.
Groß iſt das Programm im deutſchen Schwimmſport. Das
hervorſtechendſte Ereignis iſt der Klubkampf zwiſchen den
Magde=
burger Vereinen Hellas und „96‟. In Berlin vereint das
Ge=
fallenen=Gedenkſchwimmen die deutſche Elite am Start.
Verſchiedenes.
Der alljährliche Kunſtturn=Dreiſtädtekampf Hamburg—
Leip=
zig-Berlin wird zum 26. Male ausgetragen, diesmal, iſt Leipzig
der Austragungsort. Von den bisherigen 25 Treffen gewann
Hamburg zehn, Leipzig acht und Berlin nur ſieben. In
Aſchaffen=
burg findet der „Dr. Hellmuth=Gepäckmarſch” ſtatt.
Schießſpork.
Das Deutſche Kartell für Jagd= und Sport=Schießen,
Abtei=
lung KKS., hat in ganz Deutſchland für alle Schützen ein
Ehrenſchießen angeordnet zur Förderung der
na=
tionalen Arbeit und und Bekämpfung der
Ar=
beitsloſigkeit. Jeder Teilnehmer gibt einmal zehn Schuß,
liegend, auf die zwölfringige Kleinkaliberſcheibe ab. Entfernung
50 Meter. Der Mindeſtbeitrag ſoll 40 Pfg. betragen und wird
reſtlos an die zuſtändigen Stellen abgeführt. Jeder Teilnehmer
er=
hält ein Abzeichen.
Außer den Klubmitgliedern, welche pflichtgemäß anzutreten
haben, ſollen Zeitſchützen und Gäſte möglichſt zahlreich zugelaſſen
werden. Von dem Schießſportklub Hubertus=Kleeblatt wird dieſes
Schießen am kommenden Sonntag, vormittags 9 Uhr, auf den
Ständen am Karlshof durchgeführt.
Polizei=SV. Darmſtadt.
In der Zeit vom 18. November bis 26. November veranſtaltet
der Polizei=Sportverein e. V. ein Ehrenſchießen in Kleinkaliber
ür die Spende zur Förderung der nationalen Arbeit.
Das Schießen findet in der Polizeikaſerne Eſchollbrückerſtraße
in folgenden Tagen ſtatt: Samstag, den 18. November, von 13.30
Lis 17 Uhr; Sonntag, den 19. November, von 9 bis 17 Uhr;
Mittwoch den 22. November, von 13.30 bis 17 Uhr; Samstag,
ſen 25. November, von 13.30 bis 17 Uhr; Sonntag, den 26.
No=
dember, von 9 bis 17 Uhr.
Jeder Schütze gibt gegen Entrichtung von 0.40 RM. 10 Schuß
iegend auf die 12er Ringſcheibe ab. Jeder Teilnehmer erhält ein
Abzeichen. Der Geſamtertrag fließt der Spende zur Förderung
er nationalen Arbeit zu. Es wird erwartet, daß ſich ſämtliche
Vereinsmitglieder an dem Ehrenſchießen beteiligen. Gäſte ſind
will=
ommen.
Kraffſpork.
Polizei Darmſtadt — Kraft=SV. 1910 Darmſtadt.
Am kommenden Sonntag, vormittags 9.30 Uhr, findet in der
Solizeiſporthalle in Darmſtadt, Eſchollbrücker Straße 24 der erſte
iesjährige Kampf der beiden Darmſtädter Mannſchaften im
lingen ſtatt. Da die Anfangskämpfe von beiden Mannſchaften
um Teil gewonnen bzw. verloren gingen, ſteht dem
ſportlieben=
en Publikum ein genußreicher Sonntagvormittag bevor. Wer
on beiden Mannſchaften der Sieger ſein wird, iſt im voraus
Hlecht zu ſagen, da man in dieſem Jahre vor Ueberraſchungen
icht ſicher iſt. Doch wird dafür garantiert, daß die Kämpfe in
airer Art und Weiſe durchgeführt werden. Die Hauptſache iſt,
aß der Kampfrichter ſeiner Aufgabe gewachſen iſt. Die
Ein=
rittspreiſe ſind gering, die Halle iſt geheizt.
Fußball.
Olympia Lorſch —SP. 98 Darmſtadt.
Am Sonntag, begeben ſich die 98er nach Lorſch. Die
Lilien=
träger treten zu dieſem Spiel mit der beſtmöglichſten Aufſtellung
an und werden ſelbſtverſtändlich alles daran ſetzen, dem äußerſt
ſpielſtarken Gegner ein ehrenvolles Ergebnis abzuringen. Die
Mannſchaft fährt mit dem Omnibus ab Mathildenplatz (
Mar=
ſtall) pünktlich 12.15 Uhr. Für eine Anzahl Schlachtenbummler
ſind noch Plätze frei, die bei Firma Hut=Herold. Große
Ochſen=
gaſſe, vergeben werden. Der Fahrpreis iſt niedrig gehalten.
Tgſ. 1875 Darmſtadt — SV. Roßdorf.
Zu einem intereſſanten Treffen führt dieſe Paarung am
kom=
menden Sonntag an der Kranichſteiner Straße, Roßdorf, dieſes
Jahr in guter Fahrt, ſteht an dritter Stelle der Tabelle.
Eber=
ſtadt, Groß=Gerau und Michelſtadt mußten gegen Roßdorf die
Segel ſtreichen. Die 75er, die ihre beiden Heimſpiele gegen
Gries=
heim und Eberſtadt ziemlich überlegen gewannen, werden bemüht
ſein, auch das dritte Heimſpiel ſiegreich zu beſtehen. Dazu bedarf
es allerdings der Hergabe allen Könnens und größten Eifers,
denn durch Verletzung und Sperre einiger Leute iſt die
Mann=
ſchaft gezwungen, 4 neue Spieler einzuſtellen. Spielbeginn
vor=
mittags 10.45 Uhr. Vorher, um 9 Uhr, 2. Mannſchaften.
Rot=Weiß Darmſtadt — Viktoria Griesheim.
Sonntag vormittag 11 Uhr.
Am kommenden Sonntag erwarten die Fußballer von Rot=
Weiß Viktoria Griesheim zum fälligen Verbandsſpiel. Für die
Rot=Weißen gilt es. aus dieſem Kampf die beiden Punkte in
Darmſtadt zu behalten, wenn der Platz in der Spitzengruppe
ge=
halten werden ſoll. Griesheim wird natürlich ebenfalls alles für
einen Erfolg einſetzen, zumal die Mannſchaft die Punkte ſehr
nötig hat. Es dürfte ſich alſo wiederum auf dem Platze an der
Rheinallee ein Kampf abwickeln, der jeden Beſucher zufrieden
ſtellen wird. Das Spiel der Reſerven findet vorher ſtatt,
wäh=
rend die Begegnung der 3. Mannſchaften ausfällt. Die Alten
Herren greifen erſtmals in die A.H.=Runde ein und haben als
erſten Gegner ebenfalls Viktoria Griesheim.
* Handball im Bezirk Skarkenburg.
Aenderung des Spielplans.
Wie wir aus amtlicher Quelle erfahren, treten die
Pfung=
ſtädter Germanen am Sonntag in Bensheim an.
Da=
gegen fällt das Spiel Bickenbach — TV. Pfungſtadt
wegen SA.=Vereidigung aus. Im Falle Langen wurde ein
vorläufiges Urteil gefällt, wonach für Sonntag
Platz=
ſperre angeordnet wurde. Es brauchen daher die
Merck=
ſportler in Langen nicht anzutreten.
Turngeſ. Darmſtadt 1875 — Tgde. Egelsbach.
Am kommenden Sonntag empfängt die 75er Elf den
Tabellen=
erſten der Kreisklaſſe I, die Tgde. Egelsbach. Bis jetzt ſteht
Egels=
bach ungeſchlagen an der Spitze und es iſt am Sonntag mit einem
ſpannenden Kampf zu rechnen. Die Gäſte werden verſuchen, ihren
guten Ruf zu behaupten, auf der anderen Seite benötigen die
75er noch Punkte. Beide Mannſchaften müſſen allerdings mit
Erſatz antreten, doch dürfte trotzdem ein ſchönes Spiel gezeigt
werden. Es lohnt ſich ſchon, den Sportplatz Kranichſteinerſtraße
einmal aufzuſuchen.
Doppelveranfalktung am Arheilger Mühlchen.
Die in der Leichtathletik ſo rührige Sportvereinigung
Arheil=
gen hat auch in dieſem Jahre die Austragung der Kreis=
Wald= und Geländeläufe übernommen. Es iſt in den
letzten Wochen ſchon auf dieſe Veranſtaltung hingewieſen worden
und auch ſicher damit zu rechnen, daß eine große Anzahl
Wett=
läufer nach Arheilgen kommt. Neu iſt diesmal, daß neben den
Turnern auch Angehörige der Nationalen Verbände teilnehmen
können. Gerade für ſie, in deren Dienſtbereich ein idealer
Ge=
ländelauf ſehr gut paßt, wäre eine große Beteiligung ſehr
wün=
ſchenswert. Es ſtarten 4 Jugendklaſſen, Frauenklaſſe, Alte=
Her=
ren=Klaſſe und Aktive. Die Strecken ſind geſtaffelt von 1,5 bis
10 Kilometer. Sie ſind alle gut beſetzt und beſonders
gekenn=
zeichnet. Die Meldungen können noch bis Samstag an
Kreis=
ſportwart Heinz Lindner=Darmſtadt, Mollerſtraße 21, abgegeben
werden. Wir hoffen, daß wir viele Gäſte in Arheilgen begrüßen
können.
Im Rahmen dieſer Veranſtaltung findet das große Handball=
Lokalſpiel
Sportvereinigung 04 — Turnverein Arheilgen
ſtatt, auf deſſen Ausgang man überall geſpannt iſt. In zwei
früheren Privatſpielen konnte einmal der Turnverein und
ein=
mal die Sportvereinigung den Sieg erringen. Nun haben die
Erfahrungen zur Genüge gelehrt, daß ein Verbandsſpiel immer
unter anderen Vorausſetzungen durchgeführt wird als ein
Pri=
vatſpiel. Es iſt deshalb auch bei dieſem Spiel keine ſichere
Vor=
ausſage zu machen Eins ſteht jedenfalls feſt, daß es ein
inter=
eſſantes und ſpannendes Spiel geben wird, auf das wir
auf=
merkſam machen.
Die Boxer werben und helfen!
Zur Winkerhilfeveranſtalkung heuke Freikag abend.
In ſeinem Buch „Mein Kampf” ſchreibt der Kanzler über
den Boxſport: . . . Es iſt unglaublich, was für falſche
Meinun=
gen darüber in den „Gebildeten”=Kreiſen verbreitet ſind. Daß
der junge Menſch fechten lernt und ſich dann herumpaukt, gilt
als ſelbſtverſtändlich und ehrenwert, daß er aber boxt, das ſoll
roh ſein! Warum? Es gibt keinen Sport, der wie dieſer den
Angriffsgeiſt in gleichem Maße fördert, blitzſchnelle
Entſchluß=
kraft verlangt, den Körper zu ſtählerner Geſchmeidigkeit erzieht.
Es iſt nicht roher, wenn zwei junge Menſchen eine
Meinungsver=
ſchiedenheit mit den Fäuſten ausfechten als mit einem
geſchliffe=
nen Stück Eiſen. Es iſt auch nicht unedler, wenn ein
Angegrif=
fener ſich ſeines Angreifers mit der Fauſt erwehrt, ſtatt
davon=
zulaufen und nach dem nächſten Schutzmann zu ſchreien. Vor
allem aber,, der junge, geſunde Knabe ſoll auch Schläge ertragen
lernen
— Gibt es eine beſſere Anerkennung einer
ſport=
lichen Diſziplin als dieſes Werturteil des Führers?
Jahrelang führte der Amateurboxſport in Deutſchland ein
recht beſcheidenes Daſein, jahrelang kämpften ſeine Führer und
ſeine Aktiven um die Anerkennung, die dieſem Sport eigentlich
von jeher hätte zukommen müſſen. Trotz aller Mißerfolge bei
Veranſtaltungen arbeiteten ſie unverdroſſen weiter an ihrem
Werk in dem Glauben; es muß doch gelingen! Und es gelang!
Nie wird man die glücklichen Geſichter der Boxführer anläßlich
ihres Berliner Kongreſſes am 2. April 1933 vergeſſen, als der
Referent der Reichsregierung, Weidemann, erklärte: „Der
Box=
ſport iſt immer als Sport zweiter Klaſſe behandelt worden, und
ich kann mir vorſtellen, daß in kürzeſter Zeit dieſer Sport zur
Pflicht gemacht wird, daß in der Schule jeder Junge zum Boxen
herangezogen wird; denn gerade der Boxſport ſtählt den
Men=
ſchen und gibt ihm Kraft.” Und als ſchließlich der Vertreter des
Reichswehrminiſteriums, Studienrat Runge, mitteilte, daß der
Boxſport bei der Reichswehr Pflicht ſei und daß es in der Welt
keine Sportart gebe, die ſo zum Mannestum erziehe, wie gerade
das Boxen, das auch die Grundlage jedes anderen Sportes in
Deutſchland werden müſſe — da wollte der Beifall kein Ende
nehmen. Das war endlich ein Lichtblick in der Geſchichte des
deutſchen Boxſportes.
Alle Freunde des Boxſportes haben Gelegenheit, wirklich
gute Kämpfe der Amateurboxer zu bewundern. Heute Freitag,
abends 8.30 Uhr, ſteht im Konkordiaſaal (Mackenſenſtraße) die
aus bewährten Kräften zuſammengeſtellte Mannſchaft des VfR.
Rot=Weiß Darmſtadt der bekannten Staffel des Eberſtädter
Fauſtkampf=Clubs gegenüber.
Der große Turnkampf in Darmſkadk.
Die Mikkelrhein=Zwiſchenſieger am Woogsplaß.
Das Geräteturnen iſt wohl ein wichtiger Teil des Turnens,
aber eben nur ein Teil, denn es ſteht gleichberechtigt neben
an=
deren turneriſchen Uebungszweigen wie Lauf. Wurf und Sprung.
Spiel. Schwimmen, Fechten uſw. Doch in dieſem Rahmen ſtellt
das Geräteturnen eine ſehr wertvolle Uebung dar, denn gerade
bei ihm gilt es, den Körper ſyſtematiſch durchzubilden und zu
ſchulen und ihm jene Kräfte und Eigenſchaften zu verleihen, die
mit anderen Uebungen nicht im gleichen Maße erworben werden
können.
Man wird aber kaum eine feſte Grenze finden können wo im
Ge=
räteturnen die „Kunſt” anfängt, wo das Können des Anfängers und
mittelmäßigen Turners allmählich in jene turneriſche Leiſtung
übergeht, die man allgemein mit Kunſt= oder Gipfelturnen
be=
zeichnet. Seit einer Reihe von Jahren haben ſich die großen
Kunſtturnkämpfe eingebürgert In Heſſen wurde der Heſſen=
Turnkampf der Gaue Main=Rhein=Rheinheſſen und Heſſen
durch=
geführt, und jedesmal geſtaltete ſich dieſer Kampf, abwechſelnd
in Mainz. Gießen und Darmſtadt, zu einem turneriſchen
Er=
eignis.
Heuer hat Darmſtadt den Vorzug, am kommenden Sonntag
wiederum in einer großen Turnſchau vollendetes Geräteturnen zu
ſehen. Wie ſchon des öfteren, wird die Turnhalle der
Darm=
ſtädter Turngemeinde 1846 den Schauplatz und Austragungsort
prächtiger, imponierender Kämpfe an Reck, Barren und Pferd
ſtellen. Aus der Kette der Vorkämpfe der 24 Gaue des
Mittel=
rheiniſchen Turnkreiſes ſind die Gruppenſieger feſtgeſtellt und
kommen zum Zwiſchenkampf zuſammen. Er führt die
Mannſchaf=
ten der Gaue Main=Rhein, Offenbach=Hanau und Mittel=
Tau=
nusgau zuſammen. Vielverſprechend dürfte die Mannſchaft
des Gaues Offenbach=Hanau ſein, den alle 9 Mann der
Riege ſind Deutſche Turnfeſt= ſowie Kreisfeſtſieger. Die Namen
ſind: Reutzel (Tgſ. Vorw. Mühlheim a. M.), Walter (Tgde.
Seli=
genſtadt), Lützow, Reichmann und Hoppner (alle TV. Neu=
Iſen=
burg) Berkefeld (TV. Offenbach), Wehner und Bohländer (Turn=
und Fechtklub Klein=Steinheim) und Hainz (Tgde. Dietesheim).
Unter der Mannſchaft des Mittel=Taunusgaues
ſind 4 Deutſche Turnfeſtſieger, und zwar: Hahn und Thieß (TV.
Eſch), Kircher (Rückershauſen) ſowie Bund (Niedernhauſen). Die
Mannſchaft ergänzt ſich weiter aus Wilhelm Stumpf und Julius
Stumpf (TV. Neuhof), Klapper und Reis (TV. Eſch), Uſinger
(Vockenhauſen), die alle Kreisſieger geworden waren.
Die Mannſchaft des Main=Rhein=Gaues
be=
ſteht in der Mehrzahl aus D T.=Siegern und ſolchen, die ſich den
Eichenkranz wiederholt auf Kreisturnfeſten erringen konnten.
Rüſſelsheim a. M. ſtellt Benz, Lüttgemann und Haldy. Die
Tgde. Darmſtadt iſt mit Schwinn und Blumenſchein
vertreten. Die übrigen Vertreter ſind: Eiſenacher (Mörfelden).
Schneider (Tgſ. Darmſtadt) Hlinetzky (Langen) und Groh
(Urberach). Letzterer dürfte die ſtärkſte Wafe der Mannſchaft
ſein, ihm werden Lüttgemann, Hlinetzky und Benz ſehr wenig
nachſtehen
Ein Urteil über den Ausgang des Kampfes
ab=
zugeben. iſt, da es das erſte Zuſammentreffen, keine einfache
An=
gelegenheit, doch dürfte die Mannſchaft des Offenbach=Hanau=
Gaues vor den übrigen Mannſchaften etwas voraus haben. Doch
haben Gerätekämpfe immer Ueberraſchungen gebracht die
dies=
mal auch nicht ausbleiben werden und hoffentlich von der
Mann=
ſchaft des einheimiſchen Main=Rhein=Gaues ausgehen. Im
gan=
zen genommen, wird es zu einem ſpannenden Kampfe kommen,
der ſeine Anziehungskraft nicht verfehlen dürfte.
Rundſunk=Programme.
Frankfurt: Freitag, 17. November
10.30: Nur f. Kaſſel: Werbevortrag der Deutſchen Reichspoſtreklame.
12.00: Köln: Mittagskonzert: Suiten (Schallplatten).
13.35: Köln: Mittagskonzert; die fröhlichen Fünf mit Saxophon,
Akkordeon, Schlagzeug und Schallplatten.
14.30: Nur für Kaſſel: Lokale Nachrichten.
14.40: Der Hausfrau zur Erholung.
16.00: Köln: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. Ltg.: Kühn.
Mitw.; Kläre Hanſen (Sopran). Funk=Streichquartett, Funk=
Kammerchor (Ltg.: Breuer). Am Klavier; H. Haas.
18.00: Köln: Engliſcher Sprachunterricht.
18.20: Köln: Warum Familienforſchung?
18.35; Dr. Sven Schacht: Schrebergärten.
19.00; Vom Deutſchlandſender: Stunde der Nation. Ludwig=Spohr=
Stunde. Nach einführenden Worten das ſelten geſpielte Nonett
von Spohr. Ausf.: Kammermuſik=Vereinigung der Berlimer
Staatsoper. Ltg.: Georg Knieſtaedt.
20.00: Griff ins Heute.
20.10: Eduard Künnecke dirigiert eigene Werke. Ausf: Das
Funk=
orcheſter, Funkchor. Margarete Teſchemacher (Sopran), Karl
Piſtorius (Tenor).
22.45: Köln: Unterhaltungsmuſik.
23.00: Köln: Muſik auf alten Inſtrumenten.
24.00; Vom Schickſal des deutſchen Geiſtes. K. Wieſer: Die Geſetze
der Freundſchaft.
Königswuſterhauſen.
Deutſchlandſender: Freitag, 17. November
9.00: Berlin: Schulfunk: Ludwig Erk, zum 50. Todestag des
Volksliedſammlers.
9.40: Es war einmal ein Kellner Aus dem Leben des
inten=
nationalen Kellners G. Treffinger, von ihm ſelbſt erzählt,
10.10: Schulfunk: Vineta. Spiel vom Untergang eier Stadt.
10.50: Vormittagskonzert. — Schumann=Stunde.
11.30: Fritz Müller=Partenkirchen: Heitere Geſchichten.
15.00; Jungmädchenſtunde: Der Sportbetrieb im B. D. M.
15.45: Spaßmacher und luſtige Brüder: Die Schildbürger.
16.00: Leipzig: Nachmittagskonzert. Das Funkorcheſter. Ltg.: Blumer.
Soliſt: Erich Röhn (Violine).
17.00: A. Pudelko: Volksnahe Lehrerfortbildung.
17.25: Klaſſiſche Kammermuſik. W. A. Mozart. Streichquartett
G=Dur. Ausf.: Das Berber=Quartett.
18.05: Adalbert Forſtreuter: Geſchöpfe der Phantaſie — neues
Weſen der Natur.
18.25: Dr. Johannes Günther: Deutſch für Deutſche.
19.00: Stunde der Nation: Ludwig=Spohr=Stunde mit
einfüh=
renden Worten. Kammermuſikvereinigung der Berl.
Staats=
oper. Ltg.: Georg Knieſtädt. — 20.00: Kernſpruch.
20.10: Frankfurt: Eduard Künnecke dirigiert eigene Werfe. Das
Frankfurter Funkorcheſter. Soliſten: Margarete Teſchemacher
(Sopran), Karl Piſtorius (Tenor).
23.00: Hörbericht vom Sechstagerennen im Sportpalaſt, Berlin,
23.10: Leipzig: Unterhaltungskonzert des Emdé=Orcheſters.
Die Biskayaſtörung flacht ſich langſam ab und verlegt ſich
nach Südoſten. Dadurch gewinnt der im Norden lagernde hohe
Luftdruck auf unſer Wetter Einfluß und bewirkt Aufklarung un
größere Temperaturgegenſätze.
Ausſichten für Freitag: Neblig=wolkig, mit Aufklaren, mei
trocken, Temperaturen nachts etwas unter Null, tagsübe
wenig darüber.
Ausſichten für Samstag: Nachts etwas kühler, ſonſt Fortdauer
der herrſchenden Wetterlage
Haupiſchriffleltung: Rudelf Maupe
Veranwwortſich für Polliſk und Wiriſchaft: Rudelf Maupe; für Feuiſſeton, Reich
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhma
ſär den Handel: Dr. C H. Quetſch; für den Schlußdſenſt: Andreas Bauer;
„Die Gegenwart”, Tagesſplegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Neite;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mittellungen: Wiliy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wlttich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſſripte wird Garantie der Rückſendung n ſch / Übernommen.
und
nn;
für
Nummer 319
Freitag, 17. November
Auftakt der Kreditpolitik.
zur Henkung des Kapitalzinſes. — Die Einwirkung der Kreditpolikik auf die Kursgeſtalkung
der feſtverzinslichen Werkpapiere.
Vor kredikpolikiſchen Maßnahmen Berliner und Frankfurter Effekkenbörſe.
der Reichsregierung.
Die Auflockerung des Kapitalmarktes hat in den vergangenen
Wochen lediglich auf die Ankündigung einer aktiven
Kreditmarkt=
politik der Reichsbank hin ſchon entſcheidende Fortſchritte gemacht.
In den letzten Tagen hat nun die Reichsbank, wie es im
Wochen=
bericht des Inſtituts für Konjunkturforſchung heißt, zum erſtenmal
auf dem Kapitalmarkt eingegriffen. Selbſtverſtändlich ſind von
den bisher noch ſehr geringen Käufen am Rentenmarkt kaum ſchon
Anregungen auf die Kursgeſtaltung ausgegangen. Viel größere
Bedeutung hat gegenwärtig, wohl die Auflöſung der
Steuergut=
ſcheinkonſortien. Trifft die Annahme zu, daß die Reichsbank ſelbſt
Käufer dieſer Beſtände iſt, und können in größerem Umfange 4
½=
prozentige Reichsſchatzanweiſungen anſtelle der hochverzinslichen
Steuergutſcheine ausgegeben werden, ſo darf man dieſe Maßnahme
als einen entſcheidenden Schritt in der Richtung einer weiteren
Senkung des Kapitalzinſes anſehen. Damit wären wichtige
Vor=
ausſetzungen dafür geſchaffen, daß künftig auch die freien
Kredit=
märkte ſtärker als bisher an der Finanzierung der
Wirtſchafts=
belebung teilnehmen können. In knapp zwei Monaten haben die
Kurſe der mit 6 Prozent verzinslichen Wertpapiere die Verluſte,
die ſie im Sommer erlitten hatten, wieder eingeholt.
Gegenwär=
tig liegt das Kursniveau etwa ebenſo hoch wie im April d. Js.
und nur wenig unter dem Stand vom April 1931, kurz vor
Aus=
bruch der Bankenkriſe. Offenbar hat ſchon die Ankündigung der
von der Reichsregierung vorgeſehenen kreditpolitiſchen
Maßnah=
men, ſowie die zu dieſem Zweck, erfolgte Veränderung des
Bank=
geſetzes genügt, um die Auflockerung des Kapitalmarkts nachhaltig
zu fördern. Führend in der Aufwärtsbewegung waren bisher die
Kommunalobligationen. Dabei dürfte es ſich zum Teil um eine
Reaktion auf den vorhergegangenen außerordentlichen Rückſchlag
handeln; „vor allem aber wirkten ſich hier die Maßnahmen zur
Bereinigung der Kommunalfinanzen kursſteigernd aus. Der
Um=
lauf der im Inland begebenen Pfandbriefe hat ſchon im
Septem=
her zum erſten Male wieder etwas zugenommen. Lediglich die
Induſtrieobligationen haben an der Aufwärtsbewegung der Kurſe
nur ſchwach teilgenommen; dabei iſt die Ungewißheit über die
Zinszahlung der auf Dollarbaſis lautenden Anleihen wohl nicht
ohne Einfluß geweſen. Die Bedeutung der Kursſteigerungen am
Rentenmarkt liegt darin, daß ſie die Spanne zwiſchen den Sätzen
für kurzfriſtige Geldkapitalien verringert und damit den
Kapital=
markt der Emiſſionsreife entgegenführt. Gemeſſen an der Rendite
der 6proz. Wertpapiere, betrug der Kapitalzins Anfang
Septem=
ber nahezu 8 Prozent bei einem Privatdiskontſatz von 3½ Proz.
und einem Satz für feſte Bankeinlagen bis zu 61 Tagen von 3,25
Prozent. Gegenwärtig ſind die Geldſätze ebenſo hoch wie vor zwei
Monaten; der Kapitalzins hat ſich dagegen auf durchſchnittlich 6.9
Prozent geſenkt.
Die Kreditpolitik muß weiterhin bemüht bleiben, das
Zins=
niveau mit den zur Zeit in der Wirtſchaft gegebenen
Ertragsmög=
lichkeiten in Uebereinſtimmung zu bringen und der Wirtſchaft
ge=
nügend Kräfte zur Verfügung zu ſtellen. Dieſer Aufgabe ſollen
die von der Reichsbank eingeleiteten Wertpapierkäufe am offenen
Markt in erſter Linie dienen. Größere Bedeutung dürfte zunächſt
der Auflöſung der im Herbſt 1932 gebildeten
Steuergutſcheinkon=
ſortien und der Ausgabe von 4½proz. Reichsſchatzanweiſungen
bei=
zumeſſen ſein. Die Realverzinſung dieſer Reichsſchatzanweiſungen
beträgt bei einem Ausgabekurs von 98½ Proz. und einer Laufzeit
von zweieinhalb Jahren etwas über 5 Proz. Demgegenüber liegt
die Rendite der Steuergutſcheine aller Kategorien zwiſchen 8 und
10 Prozent. Die anhaltende Hauſſe am Rentenmarkt läßt
erwar=
ten, daß die volkswirtſchaftlichen Kreditmärkte nunmehr den
An=
ſchluß an die allgemeine Aufwärtsbewegung finden werden.
Da=
mit ſteigen die Ausſichten dafür, daß auch der Aktienmarkt aus
ſeiner Erſtarrung gelöſt wird. Immerhin liegt das
Aktienkurs=
niveau noch beträchtlich über dem Tiefſtand von 1932, und ſelbſt
über dem Stand vom September vor Js. Die anhaltende
Zu=
nahme der Induſtrieproduktion, die Steigerung der Erlöſe und
damit zuſammenhängend die Beſſerung der Erträge, ſchließlich die
Hauſſe am Rentenmarkt, ſprechen viel mehr dafür, daß ſich der
Aktienmarkt nicht mehr wie bisher im Gegenſatz zur allgemeinen
Wirtſchaft entwickeln wird.
Produkkenwärkke.
Biehmärkke.
Darmſtädter Viehmarkt vom 16. November. Aufgetrieben waren
7 Ochſen, 1 Kuh. 135 Kälber. Die Preiſe ſtellten ſich für Kälber
a) 28—32, b) 23—27, c) 18—22 Pfg. pro Pfund. Marktverlauf:
ſchleppend.
Ferkelmarkt Groß=Gerau. Auftrieb: 870 Stück. Ferkel
koſte=
ten 6—13 Mark pro Stück. — Der nächſte Ferkelmarkt findet am
Mittwoch, den 29. Nov., vorm. 8.30 Uhr, auf dem Marktplatz zu
Groß=Gerau ſtatt.
Mannheimer Viehmarkt vom 16. November „Aufgetrieben:
23 Kälber, 10 Schafe, 19 Schweine, 402 Ferkel, 240 Läufer. Kälber,
Schafe und Schweine nicht notiert. Ferkel bis 6 Wochen alt
koſte=
ten 7—9 Mk., desgl. über 6 Wochen alt 14—19 Mk. Läufer 20—25
Mark pro Stück. Marktverlauf: Ferkel und Läufer mittel.
Frankfurter Viehmarkt vom 16. Nrv. Auftrieb: 859 (vom
letzten Markt 13) Kälber, 403 Schafe, 538 (47) Schweine; vor
Marktbeginn 30 Schweine ausgeführt; ferner noch 75 Rinder vom
Montagsmarkt. Es erzielten: Kälber a) 34—37, b) 29—33 c) 24
bis 28, d) 20—23: Schafe e) 23—25, f) 19—22, g) 14—18: Schweine
b) 49—52, c) 48—51, d) 45—49. Marktverlauf: Kälber ruhig,
geräumt; Schafe ruhig, Ueberſtand: Schweine ſchleppend,.
ausver=
kauft.
Für die geſtrige Berliner Börſe lagen eine ganze Reihe
günſtiger Wirtſchaftsnachrichten vor. Es wirkten einmal noch die
Außenhandelsziffern nach; ferner regten der neueſte
Konjunktur=
bericht, der Gewinnabſchluß bei Hoeſch=Köln=Neueſſen, die
Abſatz=
beſſerung für Ruhrkohle, der Mannesmann=Quartalsbericht, ein
Hharpener Bergbau Apublikumsintereſſes von den Renten= auf
die Aktienmärkte feſtgeſtellt werden konnte, machte dieſe
Bewe=
gung, zumal ſich die Kuliſſe mehr am Geſchäft beteiligte, heute
Fortſchritte. Der Kreis der Spezialpapiere wuchs zuſehens und
Gewinne von 2 Prozent und mehr waren keine Seltenheit.
Reichs=
bankanteile und Farben waren um 1.5 reſp. 1½8 Prozent gebeſſert.
Sonſt gingen am Montanmarkt die Steigerungen unter Führung
von Klöckner bis zu 2½ Prozent, bei den Braunkohlenwerten bis
zu 4,5 Prozent und bei den Elektropapieren bis zu 2,5 Prozent.
Nur Akkumulatoren mit plus 4,5 Prozent und Chadeaktien mit
minus 1,5 Mark fielen aus dem allgemeinen Rahmen heraus.
Tarifwerte waren bis zu 1,5 Prozent gebeſſert. Von Bauaktien
gewannen Holzmann 2½ Prozent. Textilwerte waren gleichfalls
feſt; „Bremer Wolle notierten plus=plus. Stöhr plus 3 Prozent,
Bayern=Motoren, Berlin=Karlsruher Induſtriewerke und
Deut=
ſche Atlanten waren um 2,5 reſp. 3½ Prozent erhöht. Schließlich
ſind noch Allgem. Lokal= und Kraft, die ebenfalls mit Plus=
Plus=
zeichen erſchienen, als ſehr feſt zu erwähnen, wobei der
Tages=
gewinn zirka 6 Prozent betrug. Auch im Verlauf blieb der
Grund=
ton an den Aktienmärkten feſt, obwohl das Geſchäft ſpäter etwas
nachließ. Auch feſtverzinsliche Werte lagen, mit Ausnahme der
deutſchen Anleihen, ruhiger, jedoch kursmäßig behauptet.
Die Frankfurter Börſe eröffnete allgemein in feſter
Tendenz, ſowohl für Aktien als auch für Renten. Die Umſätze
waren auf manchen Marktgebieten recht lebhaft, „wobei Aktien
mehr hervortraten, nachdem ſchon vorgeſtern ſtärkere Anzeichen
da=
für vorhanden waren. Aus der Wirtſchaft lagen eine ganze Reihe
günſtiger Nachrichten vor, ſo u. a. der Gewinnabſchluß bei Hoeſch=
Köln=Neueſſen, ſteigender Stromabſatz bei der Thüringer
Liefe=
rungsgeſellſchaft; ferner wirkte der Quartalsbericht der
Mannes=
mann=Röhren AG. nach, und auch Hoffnungen auf eine
Dividen=
denausſchüttung bei Harpener waren von allgemeiner Anregung.
Daneben wird die internationale Situation auf Grund der
Mög=
lichkeiten einer direkten deutſch=franzöſiſchen Auseinanderſetzung
gebeſſert beurteilt. Das Publikum war ſtärker mit
Kaufaufträ=
gen im Markte. Im Durchſchnitt, ergaben ſich gegen die ſchon
befeſtigte Abendbörſe Erhöhungen von 1—1,5 Prozent. Darüber
hinaus waren auf das angebotene Gratisbezugsrecht
Akkumulato=
ren mit plus 5 Prozent ſehr feſt. Beſonders lebhaft gingen
Mon=
tanwerte bei Steigerungen um 1—2 Prozent um. Außerdem
ver=
zeichneten JG. Farben mit plus ½8 Prozent größere Umſätze.
Elektro= und Zellſtoffwerte wieſen Steigerungen von 1—2 Prozent
auf; feſter lagen Holzmann (plus 1,75 Proz.), Junghans (plus 18
Prozent) und Kaliaktien (plus 1,5 Prozent). Im Verlauf wurde
das Geſchäft kleiner und auch die Kurſe konnten ihren höchſten
Stand nicht immer voll behaupten; doch waren die Abbröckelungen
in Anbetracht der vorhergegangenen Steigerungen nur
unbedeu=
tend. Gegen Börſenſchluß ſetzten ſich dann überwiegend neue
Be=
feſtigungen durch, lediglich JG. Farben blieben mit 115,5 nur
knapp gehalten. Am Kaſſamarkt waren Deutſche Verlag und die
Dividendenausſchüttung weiter geſucht, Taxe 62 (zuletzt 60)
Pro=
zent: ferner zogen eine Reihe anderer Papiere um 1—2 Prozent
im Kurſe an. Am Rentenmarkt lagen beſonders Altbeſitz 86½—
86½—86—87 lebhaft und feſt; auch Neubeſitz waren nach
unver=
ändertem Beginn (13,70) auf 13,85 Prozent erhöht.
Die Abendbörſe war wiederum im allgemeinen recht
freundlich. Von Aktien waren Montanwerte bevorzugt und hatten
große Umſätze, die bis 1 Prozent gebeſſert waren. JG. waren bei
Mittagsſchluß gut behauptet. Auch Elektrowerte waren weiter
freundlich und teilweiſe eine Kleinigkeit höher notiert.
Reichs=
bankanteile konnten weiterhin um 0,75 Prozent anziehen. Auch
Rentenwerte waren ſtärker gefragt. So konnten Altbeſitzanleihe
um 0.25 Prozent anziehen.
Errichkung eines Rhein=Rainiſchen
Garankie=
verbandes.
Die Ausführung des Arbeitsbeſchaffungsprogramms der
Reichs=
regierung ſtößt vielfach auf Schwierigkeiten, weil namentlich
klei=
nere und mittlere Unternehmer nicht in der Lage ſind, den
erfor=
derlichen Kredit aufzubringen, da ſie keine Sicherheiten beibringen
können. Um dieſen kleineren und mittleren Unternehmern.
Haus=
beſitzern, Handwerkern uſw. zu helfen, die Arbeitsloſigkeit zu
be=
kämpfen und den Perſonalkredit wieder aufzurichten, iſt durch die
Initiative des Präſidenten der Preußiſchen Induſtrie= und
Han=
delskammer für das Rhein=Mainiſche Wirtſchaftsgebiet — Sitz
Frankfurt a. M. —, Treuhänder der Arbeit Dr. Carl Lüer, die
Schaffung eines Rhein=Mainiſchen Garantieverbands in die Wege
geleitet worden. Zu dieſem Zweck wird ein Garantiekapital
ge=
zeichnet von Gemeinden, Gemeindeverbänden, öffentlich=rechtlichen
Körperſchaften, ferner Banken, Privatbankiers, Genoſſenſchaften
und Sparkaſſen, ſowie von den größeren Firmen des Bezirks, die
bereit und in der Lage ſind, die Beſtrebungen zur Bekämpfung der
Arbeitsloſigkeit im gemeinnützigen Intereſſe zu unterſtützen. Durch
die Schaffung dieſes Garantieverbandes ſoll, gleichzeitig der
Ge=
danke der Solidarität und der wörtſchaftlichen Verbundenheit des
Rhein=Mainiſchen Wirtſchaftsgebietes zum Ausdruck gebracht
wer=
den. Der Rhein=Mainiſche Garantieverband wird durch
Zuſam=
menſchluß aller angeſehenen Körperſchaften und Firmen eine
Kre=
ditunterlage erſten Ranges darſtellen und dadurch zu der
Ueber=
windung der wirtſchaftlichen Schwierigkeiten mit beitragen, denen
der Unternehmer als Einzelner oft hilflos gegenüberſteht. Nach
den bisherigen Verhandlungen iſt mit der Zeichnung eines
Ga=
rantiekapitals von über, zwei Millionen Reichsmark zu rechnen,
womit mindeſtens für 10 Millionen RM. Kredite finanziert
wer=
den können. Ueber Einzelheiten der Kreditaufnahme wird nach
Feretigſtellung des Programms ausführlich berichtet werden.
Das Geſeh über die Preisnachläſſe (Rabakkgeſehl.
Das von der Reichsregierung verabſchiedete Geſetz über
Preis=
nachläſſe (Rabattgeſetz) ſoll, laut Mitteilung des
Reichswirtſchafts=
miniſteriums, die zahlreichen auf dem Gebiete des Rabattweſens
aufgetretenen Mißſtände beſeitigen. Zu dieſem Zweck ſieht das
Geſetz eine weſentliche Einſchränkung des Barzahlungsrabattes im
Verkehr mit den letzten Verbrauchern vor, der künftig nur noch
gewährt werden darf, wenn eine wirkliche Barzahlung vorliegt;
und wenn er 3 Prozent des Gegenwertes von Ware oder Leiſtung /
nicht überſteigt. Vereinigungen nachlaßgewährender
Gewerbe=
treibender (Rabattſparvereine und dergleichen) dürfen Gutſcheine
nur ausgeben, ſofern ſie ſich alljährlich einer unabhängigen
Prü=
fung durch einen ſachverſtändigen Prüfer unterziehen. Das Geſetz
ſchreibt weiter vor, daß der Höchſtrabatt von 3 Prozent auch für
die Rückvergütung der Konſumvereine gilt. Hervorzuheben iſt,
daß Sonderrabatte oder Sonderpreiſe, die wegen der
Zugehörig=
keit zu beſtimmten Verbraucherkreiſen, Berufen, Vereinen oder
Geſellſchaften eingeräumt werden, nicht mehr zuläſſig ſind. Das
Geſetz tritt am 1. Januar 1934 in Kraft. Für die Einlöſung der
bereits ausgegebenen Gutſcheine, die den Beſtimmungen des
Ge=
ſetzes nicht entſprechen, iſt eine Uebergangsfriſt bis zum 31. März
1934 vorgeſehen.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Nach einer Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamtes beziffert
ſich die deutſche Hopfenernte im Jahre 1933 auf insgeſamt 6790
Doppelzentner gegen 49 571. Dz. im Jahre 1932 und 77 800 Dz. im
Jahre 1931. Die Erntefläche wird mit 9566 Hektar angegeben
gegen 8013 Hektar bzw. 10 249 Hektar. Der Ernteertrag je Hektat
ſtellte ſich in dieſem Jahre auf 7.1 Dz. gegenüber 6,2 im Jahre
1932 und 7,6 in 1931.
In der Eiſen= und Stahlinduſtrie brachte der Monat Oktober
die höchſten Erzeugungsziffern des Jahres. Die
Roheiſenerzeu=
gung iſt im Monat Oktober gegenüber Oktober 1932 um 48 Proz,
geſtiegen.
Nach Mitteilung des Deutſchen Zementbundes belief ſich der
Zementabſatz im Oktober auf 365 000 To. gegen 392 000 To. im
September.
Zum hauptamtlichen Vorſitzenden des Heſſiſchen Sparkaſſen=
und Giroverbandes wurde Oberbürgermeiſter a. D. Wilh. Rahn=
Worms ernannt.
Mannheimer Produktenbericht vom 16. November. Weizen
in=
ländiſcher (76—77 Kilo) frei Mannheim 19,60—19,70; do. franko
Vollbahnſtation des Erzeugers Feſtpreis pro November Bez. 9
18,90, Bez. 10 19.,10, Bez. 11 19.40: Roggen ſüdd. frei Mannheim
(71—72 Kilo) 16,30—16,60 do. franko Vollbahnſtation des
Erzeu=
gers Feſtpreis pro November Bez. 9 15,90, Bez. 8 15,60: Hafer
inländ. 14,25—14,50: Sommergerſte inländ 18—19;
Pfälzer=
gerſte 18,50—19,50; Futtergerſte 16,75—17: Mais im Sack 18,75;
Erdnußkuchen prompt 16,25—16,50; Soyaſchrot prompt 14,75;
Rapskuchen 13,00; Palmkuchen 14 75: Kokoskuchen 17,00:
Seſam=
kuchen 17,00; Leinkuchen 17,00: Biertreber mit Sack 16,75;
Trok=
kenſchnitzel, ab Fabrik 9,00; Rohmelaſſe 8,50; Wieſenheu loſes
5,40—5,70; Rotkleeheu 5,70—6,00; Luzernekleeheu 7,00:
Preß=
ſtroh Roggen=Weizen 2,00, Hafer=Gerſte 1,80—2,00; gebünd. Stroh
Roggen=Weizen 1.40—1,70. Hafer=Gerſte 1,20—1,40; Weizenmehl
Spezial Null mit Austauſchweizen per Nov. 29,40, per Dez. 29,50,
per Jan. 29,70; Weizenmehl Spezial Null aus Inlandsweizen per
Nov. 27,90, per Dez. 28,05, per JaIn. 28.20; Roggenmehl 70—60. nordd. prompt 21.50—22,75, do pfälziſches und ſüddeutſches
prompt 22,75—23,75; Weizenkleie feine mit Sack 10,25; do. grobe
10,75; Roggenkleie 9,75—10,50; Weizenfuttermehl 11,25—11,50;
Roggenfuttermehl 10,50—12,75; Weizennachmehl 15—16.
Ten=
denz: ſtetig. Getreide im allgemeinen ſtetig, bei unveränderten
Preiſen; Roggen und Futtermittel liegen feſt.
Amtlicher Berliner Großmarktbericht für Getreide und
Futter=
mittel vom 16. November. Die Preisveränderungen am
Getreide=
großmarkt hielten ſich heute in engen Grenzen. Die Tendenz war
im allgemeinen weiter gut behauptet, obwohl das
Offertenmate=
rial bei Weizen und Hafer vereinzelt etwas mehr in Erſcheinung
trat. Das Geſchäft bewegte ſich zumeiſt in ruhigen Bahnen, nur
für Roggen zeigt ſich noch verſchiedentlich Kaufluſt. Der Export
iſt unerheblich, und Anregungen vom Mehlabſatz lagen auch kaum
vor. Von Exportſcheinen ſind Roggenexportſcheine weiter gefragt.
Weizen= und Roggenmehle haben, kleines Bedarfsgeſchäft.
Berliner Kursbericht
vom 16. November 1933
Deviſenmarkt
vom 16. November 1933
Berl. Handels=Geſ)
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi.
Deutſche Cont. Gas
Nie
41.—
50.50
8.875
13.625
9.875
16.125
130.—
39.50
9.50
55.
128.50
107.50
Me
Elektr. Lieferuug
F. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ. f. elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und 7
Köln=Neueſſen.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke.
Koksw.Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Orenſtein & Koppel
Mrf
82.—
115.375
46.375
74,25
80.25
55.75
54.50
108.—
52.6es
69.75
52.25
34.—
26.625
Meeee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kalt
Leonh. Tietz
Verein. Stahlwerkel
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Ber. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr. Drah
Wanderer=Werke
Ve
49.125
144.75
15.—
31.—
108.—
45.—
16.50
80.50
65.—
48.50
77.—
Helſingſors
Wien
Prag
Budapeſt
Sofig.
Holland
Oslo.
Kopenhagen
Stockholm.
London
Buenos=Aires
New York.
Belgien.
Italien
Paris
Währung
100 finn. Mk.
100 Schilling
100 Tſch. Kr.
100 Pengö
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen ſ
100 Kronen e
1 L.Stg.
1 Pap. Peſo
1 Dollar.
100 Belga
100 Lire
100 Franes 1
Ge 1d8
5.964
48.05
12.41
3.0a7
189.08
67.68
70.14
69,48
13.47
0.963
2.478
s8.34
22.08 2
16.40
Brieff
5.276
48.15
12.43
3.05z
169.82
67.62
60.26
62.62
13.51
0.267
2.482
58.56
22.12
16.44
Schweiz
Spanien
Danzig
Japan
Rio de Janerro
Jugoſlawien
Portugal
Athen.
Iſtambul
Kairo.
Kanad
Uruguah
Fsland.
Tallinn (Eſtl.)
Riga.
81.28
24,03
21.73
0.246
5.:05
12.,69
2.400
„3e0
13.89
2.5l9/2,5ig
1.301
61.06
70.33
Sarmftävter and Kartokalbane Barinfragt, Wihate dtr Aressner Bum
Frankfurter Kursbericht vom 16. November 1933.
Steuergutſcheine
„ Gr. IIp. 1934
„ „ „ 1935
„ „ „ 1936
„ „ „ 1937
„ „ „ 1938
Gruppe!
6% Dtſch. Reichsan!
„ v. 27
5½% Intern.,p.30
6%Baden. . . v. 27
6%Bahern. v. 27
6% Heſſen... v. 29
6% Preuß. St. v. 28
6% Sachſen.. v. 27
6% Thüringen v. 27
Dtſch. Anl.
Auslo=
ſungsſch. 4”ſ,
Ab=
löſungsanl.. . .
Ltſche. Anl.
Ablö=
ungsſch. (Neub.)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
6% Baden=Baden.
69Berlin. . . . v. 24
6% Darmſtadt ...
6% Dresden. v. 26
62 Frankfurt a. M.
Schätze v. 29
6%
v. 20
6% Mainz.
62 Mannheimb. 27
6% München v. 29
62 Wiesbaden v. 28
6% Heſſ. Landesbk.
Goldoblig.
5½% Heſſ. Landes=
Shp.=Bk.=Licnid:
1o1
94.5
87.5
81.5
78.25
88.5
99
90.5
87.75
81.25
92:)
89.25
102),
93
88.75
85.75
13:.
8.2
80
80.25
75
77I.
78
81.5
85
85.25
89
84
VMe
Hyp.=Bk. Liqu.
Kom. Obl. ....
6% Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% „ Goldoblig.
6% Landeskomm.=
Bk. Girozentr. f
HefſGldobl. R. 11
„ R. 12
620
6% Kaſſ. Landeskrd.
Goldpfbr..
62 Naſſ. Landesbk.
5½% — Ligu. Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ. Anl.
*AuslSer I
*AuslSerlI
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
6%Berl. Hyp. Bk.
1220 „ Lig.=Pfbr.
32 Frkf. Hyp.=B.
5½% „ Lig. Pfbr.
„ Goldoblig
3% Frtf. Pfbr.=Bk.
½% n Lig.=Pfbr.
82Mein. Hyp.=Bk.
5½%0 „ Lig. Pfbr.
16% Pfälz. Hyp.=Bl.
½%0 — Lig. Pfbr.
16% Rhein. Hyp. Bk.
5½% „ Lig. Pfbr.
„ Golboblig
Südd. Bod=
Cred.=Bank
20 „ Lig, Pfbr
62 Württ. Hhp.=B.I
87
89
84.75
A
80.5
89.75
90
82.5
87.5
91
89.75
8a.5
89.5
92
89
89.5
82"
81.75
g6
92
85.5
91.5
91
Mae
826 Dt. Linol. Werkel
183 Mainkrw. v. 20
8%Mitteld. Stahl
6% Salzmannck Co.
18% Ver. Stahlwerke
16% Voigt & Häffne
J. 6. Farben Bonds
5% Bosn. L.E.B.
„ 2. Inveſt.
89.25 15% Bulg. Tab. v. 02
14½% Sſt. Schätze
4% Oſt. Goldrente
5% vereinh. Rumän
4½2
4% Türk. Admin.
142 „ 1.Bagdad
Zollanl.
13.25 /4½%Ungarn 1913
1914
4½2
Goldr.
1910
142
89.75 4½ Budp. Stadtan!
42 Liſſabon
42 Stockholm
/Aktien.
Aig. Kunſtzide Unte
A. E. 6. ....
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtof”
Bemberg, 3. P.
Berl. Kraft u Lichtl=
Buderus Eiſen.
Eement Heidelbergl 77.75
Karlſtadt 83
adchemte, Bafe112.285
70
94
87.5
847,
76
53.5
64.75
106.25
14.25
26s
4.65
4.6
3.9
3.75
33.5
70"
A
18
38.25
23‟
38.75
114.5
Chem.Werke Albert
Chade .......
Contin. Gummiw.
Contin. Linoleum.:
Daimler=Benz....!
Dt. Atl. Telegr.
„ Erdöt
Di. Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt
Linvleum ....
Dortm. Ritterbräu
Oyckerhoff & Widm
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
„ Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwerk
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
J.6. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt & Guilleaume.
Frankfurter Ho
Gelſenk. Bergwerk.
Geſ.f.elektr. Untern.
Goldſchmidt Th.
Gritzner=Kayſer.
Grün & Bilfinger 1
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbrauh.
Hanfwerte. Füſſen
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer.
Hochtief Eſſen
Holzmann, Phil. / 55
3lſe Bergb. Stamml129.5
Genüſſel
Jughans ......
Vee
129
27.25
95.5
92
176.75
39.75
*
81
96.25
Miene
„ Aichersleben
Klein, Schanzlin.
1Klöchnerwerke ..
3 Knorr C. 6.
Lahmeher & Co.
Laurahütte ...
Lech, Augsburg..
Löwenbr. Münch.
Mainkr.=W. Höchſt
Mainz. Akt. Br.
Mannesm.=Röhrer
Mansfeld Bergb.
Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau.
Motoren Darmſtadt
Meckarwerk Efling.
us ſoberbedar:
27.5
80.5
82
9P.
99
115.5
39.25 Bhönix Bergbau
23.5 Rh. Braunkohlen.
46.5 Elektr. Stamm
74.75) Stahlwerke.
42
Riebeck Montan.
15
(Roeder, Gebr.
170 Rütgerswerte
Salzdetfurth Kali".
Salzw. Heilbronn.
Schöfferhoſ=Bind.
Schramm. Lackfbr.
Schuckert, Elektr
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske:
Reinigerwerke
Südd. Bucker=A. 6.
Thür. Liefer.=Gefſ..
Tietz Leonhard ..
Urnterfrenken . ....
70
109
44.5
53.25
175
195
46
43
52.5
54.5
45.5
36.25
74
5.75
35.25
186
81.5
75.75
34
37
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145.5
186
151
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73
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39
[ ← ][ ][ → ]Freitag, 17. November 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 319 — Seite 15
PIA
*
MIAsfG
Ta
WII RIA
Olt2
Nachdruck verboten.
Warum erklärt er mir das alles? fragte ſich Petra. Will er ſie
ver=
digen? Wer hat ſie angeklagt?
„Ich glaube nicht, daß irgendwer Frau von Lolli ihre journaliſtiſche
tätigung verdenkt,” ſagte ſie vollkommen kühl und ſachlich; ſchlug dann
er ſogleich ein anderes Thema an.
Als die alte Exzellenz aufbrach, erhob ſich auch Petra, küßte der
usfrau dankend die Hand und verabſchiedete ſich. Frau Zeck umarmte
herzlich. „Es war mir ein trautes Gefühl, wieder mal ein Töchterchen
Hauſe zu haben. Ich hab' ja meine beiden Mädels an wildfremde
änner hergeben müſſen, die ſie durchaus heiraten wollten. Hoffentlich
s Ihnen ein bißchen gefallen hier. Wenn ich in der Bendlerſtraße
ftauche, als drohende Gewitterwolke, um bei Ben Ordnung zu ſchaffen,
an mache ich Ihnen meinen Gegenbeſuch. Haben Sie ſchönen Dank für
Kommen. Sie werden doch ſelbſtverſtändlich im Auto heimgebracht?”
„Exzellenz Feldern will mich bis zur Wannſeebahn im Auto
mit=
ymen.”
„Ausgeſchloſſen, gnädiges Fräulein,” ſagte Benjamin, „wir haben
einen Weg.”
So fuhren ſie alſo zuſammen über die Avus nach Hauſe.
Der Chauffeur hatte das Licht im Wageninnern abgedreht. Sie
en im Dunkeln und ſahen links und rechts von der Autoſtraße die
hilder und Stangen und Waldreſtchen geſpenſtiſch beleuchtet an ſich
beifliegen. Nach der lebhaften Unterhaltung und dem vielen herzlichen
chen legte ſich die Stille faſt beklemmend auf ſie. Petra nahm ein paar=
1 den Anlauf zu einem Geſpräch, ließ den Faden aber wieder fallen,
er ihn nicht aufhob.
„Ich möchte Ihnen, bevor wir heute auseinandergehen, gnädiges
julein, eine Art Beichte ablegen”, ſagte er endlich, als ſie den Ausgang
Avus mit dem blendend hellen Funkturm ſchon dicht vor ſich ſahen.
edenfalls — bevor meine Mutter als drohende Gewitterwolke in der
ndlerſtraße auftaucht und Ihre freundliche Hilfe als Verſchworene in
ſpruch nimmt.”
„Glauben Sie, Herr Zeck, daß eine Frau, die den klugen,
über=
enen und erfahrenen Blick Ihrer Mutter hat, einer ſo winzigen fremden
fe wirklich bedürfte?"
„Hm. Ich fühle aber doch: Mummi hat Sie ins Vertrauen
ge=
en."
„Es war wohl nicht mehr als ein Stoßſeufzer.”
„Über die Nichtsnutzigkeit von Ben?”
„Ach nein. Etwa wie Carlos im Clavigo ſagt: da macht wieder einmal
er einen dummen Streich.”
Ein Weilchen Schweigen. Das Auto rollte durchs Tor und ſchwenkte
Funkeck nach rechts ab.
„Mummi iſt ein Juwel,” ſagte er dann. „Sie findet immer das
er=
nde Wort. Mehr ſollte auch meine Beichte nicht ausdrücken. Dummer
eich. Ja. War’s. Und iſt als ſolcher erkannt. Schon deshalb weil —
weil mich da neuerdings ein Mißtrauen gepackt hat.”
„Ich ſtelle aber ausdrücklich feſt, Herr Benjamin Zeck, daß ich das
ma diesmal nicht wieder angeſchlagen habe.”
„Sie haben geſtern ein vernichtendes Urteil ausgeſprochen, gnädiges
ulein.”
„In der Form war es unbedingt zu ſcharf. Ich hab’ es hinterher
be=
ert. — Welcher Art iſt Ihr Mißtrauen?”
Er kämpfte wieder gegen ſich an. „Frau von Lolli ſpielt ein doppeltes
Spiel. Was ich über ihre Korreſpondenz, die „Europa”, gehört habe, hat
mich ſtutzig gemacht. Politiſch ſtimmt da etwas nicht. Und auch ſonſt..
Sie iſt mir unheimlich geworden. Irgendeiner Gefahr muß man ſich bei
ihr verſehen. Ich wollte ſchon vor Wochen mit ihr brechen, aber ſie hält
feſt. Man iſt in der Penſion von allen Seiten beobachtet — und es ſoll
nach außen hin kein Aufſehn geben. Darauf ſtützt ſie ſich. Auf ihr Preſtige,
ihre Stellung.”
„Ich habe nie ſonderliches Intereſſe für ſie gehabt. Hörte nur gleich
ſtark betonen: ſie wird in der Wilhelmſtraße empfangen, verkehrt in allen
maßgebenden Salons.”
„Ja. Und von den Preſſechefs bekommt ſie Material für ihre
Korre=
ſpondenz, ſie kennt die wichtigſten Politiker perſönlich, vor allem die
führenden Induſtriekapitäne. . . Neulich hat mich ein äußerſt orientiertes
Wort von ihr über mein Spezialfach verblüfft. Ich wollte da einhaken,
— da.8 ist
Kadler 4
Oer Olalnprag de4
echte, Gohnenkaptee
ohne Coffein.
II. Hbg.40
(rodteren Ste un!
aber ſie weiß einem aalglatt zu entwiſchen. Sie ſehen, mein gnädiges
Fräulein, ich bin auf meiner Hut, brauche vor dieſem „dummen Streich
nicht erſt gewarnt zu werden. Aber einen Kameraden könnte ich jetzt
gut gebrauchen, der mir hilft, Frau von Lolli zu beobachten. Mein
Ver=
dacht nämlich wächſt von Tag zu Tag.”
„Wenn ich das recht verſtehe, was Sie nur andeuten. . . Sie halten
ſie für eine Spionin?”
„Für eine Meiſterſpionin ſogar.”
„Politiſch? Wirtſchaftlich?"”
„Für ſkrupellos gewillt, Werkſpionage zum Schaden der deutſchen
Induſtrie zu treiben.”
Sie umfuhren ſoeben die Kaiſer=Wilhelm=Gedächtniskirche. Die
laufenden Lichtbänder der Kinos, die Flammenſchriften der Geſchäfte,
Cafés und Bars brüllten in allen Farben und blendeten die Inſaſſen des
Autos. Petra ſah, daß ihr Fahrtgenoſſe die Augen geſchloſſen hatte. Sein
junges, ſonſt ſo energiſches Geſucht wirkte maskenhaft ſtarr, erſchien ihr
faſt weiß.
Petra hatte ſich nun innerhalb weniger Stunden das Vertrauen von
Mutter und Sohn erworben. Sie, die ſonſt eher ſcheu, verſchloſſen und
weltfremd war als offenherzig und zutunlich. Es war ein Gemiſch von
Stolz und Triumph, das ſie beherrſchte. Und etwas Mitleid war dabei.
Und natürlich auch — im Unterbewußtſein — eine zarte junge
Glücks=
regung. Denn ſie fühlte, daß ſie ihm doch wohl mehr bedeuten mußte als
nur einen Beobachtungspoſten gegen einen äußeren Gegner.
Selbſt=
verſtändlich werde ich Ihnen helfen,” ſagte ſie und fügte ſcherzend hinzu:
„Es wird meiner juriſtiſchen Fortbildung ja mindeſtens ebenſo förderlich
ſein wie die Einweihung in Doktor Kötzſchaus Bagatellprozeßakten.”
Der Wagen fuhr über die Kanalbrücke und hielt gleich darauf vor der
Penſion Urbach.
Zeck verabſchiedete ſich von ſeinem Autogaſt am Hauptportal, ohne
das Thema noch einmal berührt zu haben, und begab ſich durch die breite,
nur bei Nachtzeit mit einem Gitter verſchloſſene Durchfahrt in den
Villenhof.
Vor dem kleinen Schinkelhaus auf der Bank ſaß Jslitz, der Einarmige.
Er rauchte ſeine kurze Pfeife. Die Glut erleuchtete ſein immer finſteres
Antlitz.
„Etwas Neues, Jslitz?” fragte Zeck den Mann.
Schon ſeit ſechs Jahren lebte Islitz auf dem Grundſtück, ſeitdem er
als Ruhrflüchtling, exiſtenz= und wohnungslos, hier einquartiert worden
war. Auf Zecks Fürſprache hin hatte der Einarmige ſpäter die
Aushilfs=
ſtelle eines Fabriknachtwächters erhalten: er brauchte nur dann in Tegel
Dienſt zu tun, wenn einer der beiden ſtändigen Wächter den ihm
zu=
ſtehenden Urlaub hatte oder wegen Krankheit ausfiel. Islitz war ſeines
mürriſchen Weſens halber hier auf dem Grundſtück nicht ſonderlich beliebt.
Auch Fräulein Urbach ſchätzte ihn nicht. Penſionsgäſte, die ſich im Garten
ein bißchen ergehen wollten, klagten oft darüber, daß ſie vor ihm
er=
ſchrocken ſeien. Immer gehe er auf Filz= oder Kreppſohlen, man höre ihn
nie, beſonders wenn er ſo leiſe über den Raſenplatz herüberkomme. . .
Plötzlich ſei er da, man wiſſe nicht, wie lange ſchon. Schweigend rauche
und kaue er an ſeiner Stummelpfeife. Unheimlich. Benjamin Zeck hatte
ihn verſchiedentlich erprobt und durchaus zuverläſſig gefunden. Ihm war
es ſchon ſehr viel wert, daß der Einarmige, da er nun einmal im Dienſt der
Fabrik ſtand, nicht trank.
Islitz ſteckte in einem alten Soldatenmantel, der ihm als Invaliden
eigentlich nicht zukam, weil er den linken Arm ja in der Schnellpreſſe und
nicht im Krieg verloren hatte. Er nahm die Pfeife für einen Augenblick
aus den Zähnen. „Vom Polizeibüro war der Kriminalſchutzmann hier
und fragte nach dem Herrn Doktor.”
„Was wollte er?”
Islitz blies in ſeine Pfeife, daß die Funken ſtoben. „Sagen ſie einem
ja nie, die Blauen. Will aber morgen Vormittag wiederkommen.”
Zeck war ſtehen geblieben. Indem er den Schlüſſelbund aus der Taſche
zog, fragte er: „Haben Sie heute Nacht Dienſt draußen?”
„Von zwölfe an.”
„Dann ſagen Sie doch in der Zentrale: ſobald morgen früh Doktor
Seidl aufs Büro kommt, ſoll er mich anrufen. Aber nicht vergeſſen,
Jslitz.”
„Wo werd’ ich denn. Nacht, Herr Doktor.”
Aus dem Villenhof waren nun allmählich die Bretterſtapel,
Kalk=
gruben und Betonſäcke verſchwunden. Der größte Teil des neuen
Büro=
gebäudes war ſchon in Betrieb genommen. Der Architekt hatte die
An=
bauten wie Landhäuſer mit ſichtbarem Gebälk und roten Ziegeldächern
behandelt. Die Gärtner waren bei der Arbeit, den kleinen Parkreſt mit
neuen Wegen zu verſehen. Die hübſchen Baumgruppen, die die bis jetzt
äußerlich intakt gebliebene Front der Schinkelvilla flankierten, ſollten
ſtehen bleiben. Vorläufig ſtörten ſie ja auch nicht. Aber wenn der Bau
erweitert wurde, mußten ſie fallen. Da würde es in der Umgebung dann
wieder ſtarke Proteſte zu hören geben über Barbarismus, Vandalismus.
Der Parkfriede der Biedermeierzeit war dieſem alten Stückchen
Tier=
garten aber doch nicht mehr auf die Dauer zu erhalten. Am
Tiergarten=
rand war in viele der alten Bankierpaläſte längſt das Ladengeſchäft
ein=
gezogen. Auch das Hinterland, während Krieg und Inflation noch der
Spielplatz der Portierskinder und das Dorado ſtiller Kleinbürger, die hier
in billigen Gartenwohnungen untergekommen waren, wurde
indu=
ſtrialiſiert. Da ſchoſſen Lagerhäuſer in die Höhe, deren äußere Form nicht
die mindeſte Rückſicht auf den ehemaligen Villencharakter dieſer Gegend
nahm. Bombje u. Co. hatten die ganze Bauangelegenheit mit größter
Delikateſſe behandelt.
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[ ← ][ ]18 — Nr. 313
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 17. November 1933
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Das Berliner Volksblatt schreibt über „Jennie
Gerhardt‟: „.. . schade, daß die deutsche
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duktion nicht über ein einziges Bildwerk verfügt,
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