Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſkrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 308
Montag, den 6. November 1933.
196. Jahrgang
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichspfg.
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Finanz=Anzeigen 50 Reſchepfg. 92 mm brelie
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wie Krſeg, Aufruhr, Streit uſw. erliſcht jede
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tung au Erfüllung der Anzeigenauffräge und Leiſtung
von Schadenerſatz. Bei Konlurs oder gerſchticher
Beſe=
treſbung ſäll ſeder Rabat weg. Baſſiong Deuſche
Bant und Darmſtädter und Nationalbank.
Sohehnitt der Tahmatyſer unn enag.
Der Kanzler ſpricht am Freitag 13 Uhr zur deutſchen Arbeiterſchaft. — Betriebsruhe für eine Stunde.
Ganz Deutſchland hört mit. — Verkehrsſtillſiand für eine Minute.
der einen Bericht von der ſchaffenden Arbeit gibt. Dann folgt
die Rede Adolf Hitlers in dem Berliner Werk. Nach der
Wer iſt denn am meiſten bedrohk?
Kundgebung in jedem Bekrieb.
Rede wird das Horſt=Weſſel=Lied den würdigen Abſchluß geben,
CNB. Berlin, 6. November.
Am kommenden Freitag, dem 10. November, wird der
Wahl=
ampf um Deutſchlands Ehre, Freiheit und Frieden ſeinen
Höhe=
unkt durch einen unmittelbaren Appell des Kanzlers an die
ge=
amte deutſche Arbeiterſchaft erreichen. Adolf Hitler wird
im 1 Uhr dieſes Tages in einem großen Berliner
Verk ſprechen.
Um zu ermöglichen, daß die geſamte werktätige Bevölkerung
deutſchlands die Rede Adolf Hitlers in dem Berliner Werk
mit=
mhört, wird von 1 bis 2 Uhr die Arbeit in allen
Be=
rieben des Reiches, mit Ausnahme der
lebens=
pichtigen Betriebe, ruhen. Der Rundfunk
über=
rägt die ganze Veranſtaltung, und zwar übermittelt er zuerſt
im 1 Uhr das Sirenenzeichen des Berliner Werkes, das den
Be=
inn der Kundgebung anzeigt. Alle Sirenen der Fabriken, der
Schiffe, alle Alarminſtrumente in Deutſchland werden auf dieſes
ſeichen hin ebenfalls ertönen.
Die Belegſchaften der Werke haben ſich um
Uhr zuſammen mit ihren Arbeitgebern in den
Zetrieben vor den Lautſprechern zu
verſam=
neln, um hier die große Kundgebung
mitzuer=
eben. Sie wird eingeleitet durch eine Anſprache des
Reichs=
niniſters für Volksaufklärung und Propaganda Dr. Goebbels,
während die Sirenen in ganz Deutſchland zum Zeichen der
Wie=
deraufnahme der Arbeit ertönen.
Mit Beginn der Kundgebung um 1 Uhr ſoll zugleich der
geſamte Straßenverkehr in Deutſchland aller
Fahrzeuge und Fußgänger für eine Minute
ſtillgelegt werden, zum Zeichen dafür, daß das Volk
ge=
ſchloſſen hinter der Politik ſeines Kanzlers ſteht. Auch hierzu
gibt das Geheul der Sirenen das Signal.
Um jedem einzelnen Deutſchen die Teilnahme an der
Kanzler=
rede möglich zu machen, ſoll kein Rundfunkgerät in
die=
ſer Stunde von 1 bis 2 Uhr ruhen. In den Schulen
wird die Jugend in die Aula geführt werden und hier die
Rund=
funkſendung mitanhören. Die Rundfunkgeräte der
Privatleute ſollen ſo aufgeſtellt werden, daß
mög=
lichſt viele Menſchen mithören können. In den
Villen ſoll ſich das geſamte Perſonal um den
Rundfunkappa=
rat zuſammenfinden, und in den Gaſthäuſern wird ebenfalls
die Rundfunkſendung übermittelt werden. Ganz Deutſchland ſoll
teilnehmen können an dieſer einzigartigen Veranſtaltung, an
die=
ſer Rede des Kanzlers unmittelbar zur Arbeiterſchaft.
Während die Arbeitgeberſchaft in der Hauptſache die Laſten
des 1. Mai getragen hat, ſo ſoll es diesmal die
Arbeitnehmer=
ſchaft ſein, zu der der Kanzler kommt, um zu ihr zu ſprechen. Das
kann durch Nachholen der Arbeit geſchehen.
Der Führer in (Elbing.
Der deutſche Ofken ift zur Skelle.
Elbing, 5. November.
In Oſtpreußen, das die Folgen des Verſailler Vertrages
ganz beſonders ſtark empfindet, ſprach der Führer in der großen
Maſchinenhalle in Elbing, von wo er ſchon ſo manches Mal
ſeinen Appell an die oſtpreußiſche Bevölkerung gerichtet hat. Er
leitet ſeine Rede ein, indem er ſich zu den zwei Grundſätzen,
die im Vordergrund unſeres Kampfes um die Abrüſtung der
anderen Nationen ſtehen, erneut feierlich bekannte:
„1. Das deutſche Volk hat ein Recht, auf Erfüllung der Verträge
zu beſtehen und damit ſeine Gleichberechtigung zu fordern.
2. Das deutſche Volk hat keinen anderen Wunſch, als in
Frieden und Freundſchaft mit den anderen Völkern zu leben!”
Da die Welt weder das eine noch das andere anerkennen
und keine Berechtigung habe, die Geſinnung und das Wollen
des heutigen Deutſchland irgendwie anzuzweifeln, ſei es
notwen=
dig, an das ganze deutſche Volk zu appellieren und es
aufzu=
rufen, daß es nun in ſeiner Geſamtheit Zeugnis dafür ablege.
Der Führer ſprach eingehend über die wirtſchaftlichen und
politiſchen Folgen des Verſailler Vertrages, der das deutſche
Volk in Lethargie und Verzweiflung geſtürzt, aber auch die
Siegermächte in ſeinen verheerenden Auswirkungen nicht
ver=
ſchont habe.
Deutſchland bekämpfe dieſen Geiſt
des berfale beltäages.
„nicht etwa, weil wir Unfrieden wollen, nein, weil wir
über=
zeugt ſind, daß dieſer Vertrag der Feind jedes wahren
Frie=
dens, jeder Verſtändigung, jeder Verſöhnung, ja überhaupt jeder
menſchlichen Vernunft iſt.” (Lebhafter anhaltender Beifall). Die
Millionenarmeen von Arbeitsloſen, die durch die Unvernunft
dieſes Vertrages entſtanden ſeien, müßten zwangsläufig auch
geſellſchaftliche und politiſche Folgen zeitigen. Auf die Dauer
könne man den Menſchen, die das graue Elend zermürbt habe,
nicht mit gutem Zureden helfen. Man müſſe ſie auch
wirtſchaft=
lich wieder in die Gemeinſchaft eingliedern. (Großer Beifall.)
„Wenn dieſe Frage nicht gelöſt wird, dann wird an ihr
letzten Endes das Gefüge der heutigen Welt in Trümmer gehen.
Die heutigen Staaten werden an dieſer Frage zerbrechen, denn
es iſt klar, daß man in einem Volk nicht ein Drittel ohne
Er=
werb über Jahrzehnte laufen laſſen kann. Man muß die Frage
löſen, da die Zeit dafür nicht unbegrenzt iſt, und von der
Löſung dieſer Frage alles abhängt, nicht nur für einen Staat,
ſondern für alle. Alle müſſen hier helfen und darum muß auch
die ganze deutſche Nation wieder zu einer geiſtigen und
willens=
mäßigen Einheit gebracht werden.” (Jubelnde Zuſtimmung).
Die Organiſationen der Zerſplitterung und Zerreißung aber
müßten ausgerottet und ohne Anſehen der Perſon alle
die=
jenigen rückſichtslos ausgemerzt werden, die dieſe Gemeinſchaft
ſtören.
Der alke Grunzſak: „Den kleinen Dieb härgt man.
den großen läßt man laufen”, werde
über Bard geworſen.
(Stürmiſcher Beifall).
„Es war notwendig, in Deutſchland mit der Vorſtellung
auf=
zuräumen, daß jeder Kleinſtaat und jede Regierung in dieſen
Kleinſtaaten das Recht hatte, einfach Obſtruktion zu treiben. Es
gibt nur eine Einrichtung und das iſt die Inſtitution des
ganzen Volkes und nicht eines einzelnen Staates!” (Bravo),
„Das, was mich bewegt, iſt nicht etwa der Gedanke, nunmehr
befriedigt zu ſein, weil die Gegenwart mir die Stellung, die ich
von ihr überhaupt nur fordern konnte, gegeben hat, ſondern
wir haben das Gefühl: Nun wollen wir vor der Nachwelt uns
erſt die Beſtätigung erwerben, daß wir dieſen Platz zu Recht
eingenommen haben. (Langanhaltender Beifall.)
Wir ſind nicht zur Macht gekommen, um nichts mehr zu tun,
ſondern wir haben in dieſen neun Monaten mehr gearbeitet als
je zuvor. Wir haben damit die erſte Vorausſetzung zur
Kon=
zentrierung der nationalen Kraft auf wirkliche Lebensziele
hin=
geſchaffen. Gewiß iſt noch nicht alles beendet. Aber man täuſche
ſich nicht, was geſtürzt iſt, wird niemals wieder auferſtehen.
(Lebhafter Beifall.) Dafür ſind wir da.
Die Parteien ſind geweſen und kehren niemals mehr zurück.
Das deutſche Volk wird eine neue Organiſation der politiſchen
Willensbildung bekommen und dieſe Organiſation wird
aufge=
baut ſein auf dem Gedanken der Autorität, der Führung von
unten bis oben und dieſe Organiſation wird die
Zuſammenfaſ=
ſung der deutſchen Kraft garautieren. Wir werden ſehen, nelche
gewaltige Kraft darin liegt, daß ſich die Hände, die ſich
gegen=
ſeitig abſtießen, nun ineinandergefügt haben.
Wenn der Gegner erklärt: Ich gehe doch nicht zu euch und ihr
werdet mich auch nicht bekommen, ſo ſage ich ganz ruhig: Dein
Kind gehört uns bereits heute! (Lebhafter Beifall.) Ein Volk
lebt ewig. Was biſt du? Du vergehſt, aber deine Nachkommen
ſtehen ſchon im neuen Lager. Sie werden in kurzer Zeit überhaupt
gar nichts anderes mehr kennen, als dieſe neue Gemeinſchaft. Volk
und Führung werden immer mehr eins. Nicht Staatsverwaltung
werden wir haben, ſondern Volksführung iſt unſer Ziel, und wir
werden dieſes Ziel erreichen.
Am Ende unſerer Tage wird die Geſchichke
feſt-
ſtellen können, daß wir ein Reich und ein Volk
hinkerlaſſen haben."
(Lebhafte Bravorufe und Beifall.)
Um ein ſolches Programm durchzuführen, wollen wir den
Frieden. Je größer unſer Programm im Innern iſt, um ſo
not=
wendiger iſt für uns der Friede, denn nur er allein kann
auf=
bauen. (Lebhafter Beifall.)
Ich weiß ganz genan wie der Krieg iſt. Ich habe ihn mit
eigenen Augen geſehen, ſehr zum Unterſchied von vielen
Staats=
männern, die ihn nicht ſelbſt miterlebt haben. Freilich lehne ich
ihn nicht ab als Landesverräter, ſondern ich lehne ihn ab als
an=
ſtändiger Deutſcher, der auch als Seldat anſtändig geweſen iſt und
der auch in Zukunft gewillt iſt, anſtändig zu ſein. Ich werde
des=
halb nicht das Lebensrecht des deutſchen Volkes greisgeben oder
die deutſche Ehre.”
Der Führer erklärte dann, er rede den anderen Staaten nicht
in ihre Verfaſſung hinein und könne erwarten, daß auch ſie ſich
nicht in die inneren Angelegenheiten Deutſchlands miſchten. Was
das engliſche Volk und ſeine Regierung tue, ſei Sache Englands.
Was das franzöſiſche Volk und ſeine Regierung tue, ſei Sache
Frankreichs, was Amerika und ſein Präſident tue, ſei
Angelegen=
heit Amerikas, „und was wir und das deutſche Volk tun, geht uns
an, und ſonſt niemanden! (Toſende Zuſtimmung.) Bezüglich der
Braunbuchkomödie wies der Führer darauf hin, daß in England
auch einſt ein Attentat auf ein Parlament verſucht worden ſei.
Dort habe man damals nicht nur alle Sprengattentäter einen
Kopf kürzer gemacht, ſondern das Feſt der Vernichtung dieſer
Attentäter werde heute noch gefeiert. Entweder, man müſſe
un=
ſerem Volk Ehre und Gleichberechtigung auf den Konferenzen
einräumen, oder man wolle uns die Gleichberechtigung nicht
ge=
ben, dann hätten wir dort nichts zu ſuchen, (Bravo.)
Muf uen Se meſe Poulsgenſen in Ueer
Provinz am allerbeſten.
(Stürmiſcher Beifall.). Wir wollen nur unſere Ruhe und
Frie=
den. Wir wollen Ausſöhnung mit unſeren Gegnern von früher.
Ich brauche kein Volksvotum. Ich habe 14 Jahre um das Volk
gekämpft. Ich möchte, daß das deutſche Volk nun ſelbſt als
Zeuge auftritt für die Wahrhaftigkeit unſerer Erklärungen. Ich
bin der Ueberzeugung, daß, wenn das deutſche Volk am 12.
No=
vember ſein Votum abgibt, und ein neuer Reichstag, der auf
die=
ſen Prinzipien begründet iſt, der Regierung ihre
Arbeitsmöglich=
keit gibt, die Welt dann gar nicht anders kann, als dieſes Votum
zur Kenntnis zu nehmen, als Ausdruck der innerſten Geſinnung
eines 65=Millionen=Volkes. Und gerade die Demokratien können:
nicht einfach darüber zur Tagesordnung übergehen.
Ich bitte Sie, meine Volksgenoſſen: Erfüllen Sie am 12. No=,
vember Ihre Pflicht! Nicht für eine Regierung treten Sie ein,
Sie kämpfen dieſes Mal mit ihrem Votum für die Stellung der
deutſchen Nation der Welt gegenüber. Seien Sie ſich deſſen
be=
wußt! Wir haben einmal am 9. November eine maßloſe Schande
vor 15 Jahren auf uns geladen. Sorgen Sie dafür, daß nun, nach
15 Jahren, am 12. November, dieſe Schande wieder weggewaſchen
wird! Das kann kein Staatsmann tun, das kann keine Regierung
tun — das kann nur das Volk. Das mußt du ſelbſt tun. (
Unge=
heure Beifallsſtürme.)
Als der Führer dann die Halle verließ, brandete ihm draußen
aus den Straßen die Begeiſterung der Hunderttauſende entgegen,
die im Freien oder in den anderen Sälen die Rede gehört hatten.
Die Stimmung feierlicher und erhebender Einmütigkeit beherrſchte
die ganze Stadt in einem in Oſtpreußen noch nicht erlebten
Aus=
maß. Kilometerlange Spaliere der SA. wurden immer wieder
von den begeiſterten Maſſen durchbrochen, und der Wagen des
Führers blieb mehrfach in den ihm zujubelnden Menſchenmaſſen
ſtecken. Nur langſam vollzog ſich der Abmarſch und Abtransport
der für oſtpreußiſche Verhältniſſe geradezu ungeheuren Maſſen,
die aus ganz Oſtpreußen nach Elbing gekommen waren, um dem
Führer ihre Treue zu bezeugen.
Ein gewaltigerer und ergreifenderer Auftakt für die
Schick=
ſalsabſtimmung am kommenden Sonntag als dieſes Bekenntnis
der Oſtmark zum Führer iſt überhaupt nicht denkbar. Der Führer,
hat Elbing nach der Verſammlung verlaſſen, um noch einen
Be=
ſuch in Oſtpreußen vorzunehmen.
Die SA. im neuen Staak.
Berlin, 5. November.
Der Sportpalaſt ſah heute vormittag über 15 000 Amtswalter
des Gaues Kurmark, die acht Tage vor der Volksabſtimmung
ihren letzten Appell abhielten. Um 11 Uhr erſchien unter dem
toſenden Beifall der Menge Stabschef Röhm, Reichsführer der
SS. Himmler, Oberpräſident der Provinz Brandenburg und
Grenzmark Poſen=Weſtpreußen. Gauleiter Wilhelm Kube, SA.=
Gruppenführer Ernſt und Polizeigeneral Miniſterialdirektor
Dalugue.
Unter den Klängen des Märkerliedes erfolgte der Einmarſch
der Fahnen. Als erſter Redner ſprach Stabschef Hauptmann a. D.
Röhm. Er umriß die Stellung der SA. nach der Uebernahme der
Macht durch die nationalſozialiſtiſche Bewegung. Der Kampf der
SA., ſo führte er aus, müſſe auch nach der Machtergreifung des
Nationalſozialismus unverändert fortgeführt werden. Nur in
einem Punkte werde die Bedeutung der SA. eine Veränderung
erfahren:
Alles, was für die Idee des Nationalſozialismus, für
Vater=
land und Führer, ſich einzuſetzen bereit ſei, das müſſe künftig durch
die SA. gehen, die ganze männliche Jugend. Dadurch werde auch
das Verhältnis zwiſchen SA. und Partei eine Veränderung
er=
fahren. War früher Vorausſetzung für die Aufnahme in die SA.,
daß jeder einzelne Mann Parteigenoſſe ſein mußte, ſo werde es
heute und in Zukunft ſo, daß jemand SA.=Mann ſein müſſe, um
Parteigenoſſe zu werden. Es entſpreche nicht dem Willen des
Führers und des Stabschefs, daß jeder SA.=Mann um ſeiner
Zu=
gehörigkeit zur SA. willen auch Parteigenoſſe werde.
Pariei=
genoſſe ſoll in Zukunft nur der heißen, der aus dem Rahmen des
übrigen Volkes herausrage. Es könne nicht Ziel der Bewegung
ſein, alle Männer Deutſchlands in die Partei zu bringen, um
hier ein Abzeichen oder irgendwelche formalen Aeußerlichkeiten
zu ſammeln, ſondern Aufgabe des Nationalſozialismus muß ſein,
das Beſte des Volkes zuſammenzuführen.
Im Zuſammenhang mit dem Verbot der „Danziger
Landes=
zeitung” (Zentrumsorgan) und der ſozialdemokratiſchen „
Dan=
ziger Volksſtimme” haben der Verlagsdirektor des
Zentrums=
blattes und ſein Hauptſchriftleiter Beſchwerde beim Senat
einge=
reicht, die jedoch zurückgewieſen wurde. Da aber die Genannten
bereits vor der Senatsentſcheidung den Völkerbundskommiſſar
angerufen hatten, wurde vom Senat die Inſchutzhaftnahme
ver=
fügt. Der Völkerbundskommiſſar hat dem Senat mitgeteilt, daß
er die Petitionen der Zeitungen und die Stellungnahme des
Se=
nats dem Generalſekretär des Völkerhundes zugeſchickt habe,
da=
mit ſie dieſer dem Rat des Völkerbundes unterbreitet.
Montag, der 6. November, iſt der letzte Tag zur Einſicht der
Wählerliſte. Kein Wähler darf verſäumen, ſich ſein Wahlrecht zu
ſichern. Nur wer in die Wählerliſte eingetragen iſt oder ſich auf
Grund ſeiner Eintragung einen Stimmſchein hat ausſtellen
laſ=
ſen, kann am 12. November abſtimmen.
Seite 2 — Nr. 308
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 6. November 1933
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 6 November 1933.
Sammelergebnis des Einkopf=Sonnkags
im Kreis Darmſtadt.
Das Sammelergebnis am geſtrigen Sonntag aus Anlaß der
Durchführung des Eintopfgerichts ſtellt ſich wie folgt:
a) Stadt Darmſtadt
1450,68 RM.
Ortsgruppe 1 (Tintenviertel)
1480,47
2 (Beſſungen)
1055,53
3 (Rheintor)
1437,15
„ 4u. 5 (Johannesviertel)
1056,56
6 (Schloßgarten
1243,06
(Martinsviertel)
1537,50
8 (Oſt)
1148,60
9 (Mitte)
Ergebnis der Stadt Darmſtadt
b)Landkreis Darmſtadt
10 409,55 RM.
4259,39
Geſamtergebnis des Kreiſes Darmſtadt 14 668,94 RM.
Eine einheikliche Tokenfeier
ſindet in dieſem Jahre am Sonntag, dem 26. November (
Toten=
ſonntag) auf dem Waldfriedhof unter Führung der
Reichsver=
einigung ehem. Kriegsgefangener, welche im vorigen Jahre das
Ehrenmal auf der Abteilung Heldenfriedhof erſtellt hat, ſtatt.
Der Kyffhäuſerbund, der Haſſiaverband, ſämtliche
Regimentsver=
eine, Verband der nationalſozialiſtiſchen Kriegsopferverſorgung,
SA., SS., Studenten, Turner, Freiw. Sanitätskolonne,
Arbeits=
dienſt und andere Verbände beteiligen ſich
Auf dem Marienplatz findet die Aufſtellung eines Zuges
ſtatt, welcher ſich mit Fahnen, Muſikkapelle und
Spielmanns=
zügen nach dem Waldfriedhof begibt. Die beiden Feiern,
ſo=
wohl die um ½3 Uhr beginnende kirchliche Feier vor dem Portal,
wie auch die anſchließende Feier am Ehrenmal auf dem
Wald=
friedhof liegen in einer Hand. Als Redner wurde mit
Geneh=
migung des Pfarrkollegiums der ehem. Kriegsgefangene Pfarrer
Lic. von der Au gewonnen. Nach der Feier findet ein
geſchloſſe=
ner Rückmarſch bis ins Stadtinnere ſtatt, wo der Zug ſich dann
auflöſt.
Hefſiſches Landestheater.
Miſte Hafte Montag6. November Anf. 20, Ende gegen 22 Uhr.
Zweites Sinfoniekonzert. Preiſe 0.90—5.00 Dienstag
7. November Anf. 19½, Ende 22½ Uhr. A 6.
Gräfin Mariza.
Preiſe 0.70—5.50 Mittwoch
8. November Anf. 19½ Ende vor 22½ Uhr. B7
Zar und Zimmermann.
Preiſe 0.70—5.50 Meite Hiifte Maec
KMateraße. Große Modenſchau.
Anf. 16 u. 20 Uhr.
Preiſe nachmittags 0.50—100 abends 0.50—1.50 Dienstag
7. November Zuſatzmiete V3.
Anf. 20, Ende 22½ Uhr.
Hut ab vor Onkel Eddie. Preiſe 0.70—3.80
—Aenderung im 2. Sinfoniekonzert. Frau Hagedorn,
die für das heutige Sinfoniekonzert vorgeſehene Soliſtin, hat
krankheitshalber in letzter Stunde abſagen müſſen. An
ihrer Stelle wird der für das ſechſte Konzert in Ausſicht
genom=
mene Pianiſt Alfred Hoehn=Frankfurt im heutigen
Kon=
zert mitwirken. In Abänderung der Vortragsfolge wird Alfred
Hoehn das Klavierkonzert in G=Dur von L. van
Beethoven ſpielen. Die beiden Orcheſterwerke Vaterländiſche
Ouvertüre von Reger und die C=Moll=Sinfonie von L. van Beet=
hoven bleiben auf dem Programm.
*
K
geitttahss Landesgruter.
Großes Haus. — 5. November.
„Gräfin Mariza‟
Operette von Emmerich Kalman, Text von Brammer
und Grünwald.
Die erſte Operette dieſer Spielzeit. Wir hätten uns eine
wertvollere gewünſcht, entweder aus dem Schatz der älteren oder
ein Werk der neueſten Zeit.
Denn die Operetten der letzten 14 Jahre, ja ſchon der
Vor=
kriegszeit von Lehär an ſind in den meiſten Fällen eine Ware,
die ſich ſchnell verbraucht hat. An Stelle mangelnden inneren
Wertes konnte routinierte äußere Mache mit Hilfe von
Schla=
gern, Grotesken und Girls ſie für einen Jahreserfolg retten.
Aber ſie blieben meiſt Mode, keine Kunſt. Das will nicht in
unſere Zeit paſſen, deren Jugend ſich von Süßlichem. Erlogenem
abwendet und ein Stück verlangt, das Saft und Kraft hat, nicht
dem internationalen Publikum gefallen ſoll, ſondern unſerem
deutſchen Weſen entſpricht. Einer, der uns eine ſolche Operette
ſchaffen könnte, wäre vielleicht Eduard Künneke.
Die „Mariza” hebt ſich erfreulicherweiſe von vielen anderen
dadurch ab, daß ihr Stoff aus ungariſchem Volksgut geſchöpft,
friſches Leben atmet, ihre Handlung Spannung hat, die
Per=
ſonen voll Temperament und echtem Humor ſind. Die Muſik iſt
zwar noch von geſtern. Aber Kalman muſiziert ſauber und
ge=
ſchmackvoll. Die ungariſchen Nationaltänze geben ihm die
packen=
den Formen — die Walzer ſind ihre ſchwächſten Teile — und
gute Einfälle beleben die Enſembleſätze.
Mit offenbar viel Fleiß und großer Geſchicklichkeit hat
Sigurd Baller als Gaſt=Spielleiter dem Stück eine
In=
ſzenierung gegeben, die ihm im weſentlichen den
außerordent=
lichen Erfolg brachte, den es vor ausverkauftem Hauſe fand. In
jeder Szene, in den Enſembles und den Soliſten=Tänzen ſpürte
man ſeinen ordnenden und erfindungsreichen Geiſt. Die
Bühnen=
bilder Eduard Suhrs als Gaſt fügen ſich farbig und
zweck=
mäßig ein, die Koſtüme ſind nett, die Tänze der Tranzgruppe,
von Alice Zickler betreut und z. T. ſelbſt geführt, ſind
reiz=
voll: alles ſauber und intereſſant. Allerliebſt das zu Anfang
ge=
tanzte und geſungene Enſemble von 6 Kindern. Mit einer
be=
wundernswert ſicheren, ſchmiſſigen, mitreißenden muſikaliſchen
Leitung führte ſich der junge Norbert Schultze in überaus
borteilhafter Weiſe ein. In ihm ſcheint ein ſtarkes Talent
heran=
zuwachſen.
Auf der Bühne teilten ſich, in die Lorbeeren des Abends
Erna v. Georgi als eine bildſchöne vornehme Gräfin
Mariza ausgeſtattet mit eleganten, kleidſamen Koſtümen, noch
mehr aber durch die einzigartige Anmut ihrer Bewegungen und
den unbeſchreiblichen weiblichen Charme, der immer von ihr
ausgeht — und Dr. Heinrich Allmeroth als Graf Taſſilo,
der mit heißem Temperament, geſanglicher Bravour und
ſchau=
ſpieleriſcher Gewandtheit ihr glänzend ausſehender Partner war.
Mit deſſen Schweſter Liſa — ihrer Antrittsrolle — gewann ſich
Unkerhalkungsabend der Winkerhilfe. Erſte Berkeilung von Brennmakerial
Das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes. Kreisleitung
Darmſtadt, veranſtaltete in den dicht beſetzten Räumen der
Ver=
einigten Geſellſchaft am Samstag einen Unterhaltungsabend mit
Tanz, der erfreulich gut beſucht war, ſo daß zu erwarten ſteht,
daß dem Winterhilfswerk ein ſchöner Betrag zufließen wird.
Eine erleſene Vortragsfolge bot jedem Beſucher hohen
künſtle=
riſchen Genuß.
Der Badenweiler Marſch und ein klaſſiſches Konzertſtück
er=
öffneten den Abend. Die ausgezeichnete muſikaliſche Bereicherung
der Vortragsfolge hatte Muſikzugführer W. Schlupp mit der
Brigadekapelle 50 übernommen. Der Kreisgeſchäftsführer des
D. H. V., Arndt — der D. H. V., Ortsgruppe Darmſtadt als
Träger der Veranſtaltung zeichnete für dieſe verantwortlich —,
begrüßte die zahlreich Erſchienenen, insbeſondere die Vertreter
der Behörden und die Gäſte, herzlich und wies auf den Zweck des
Unterhaltungsabends hin. U. a. war Bürgermeiſter Haug zu
der Veranſtaltung erſchienen. Aſſeſſor Wagner als Vertreter
des Staatsminiſters Jung, überbrachte die Grüße des Herrn
Staatsminiſters und betonte, daß der Abend im Zeichen des
Win=
terhilfswerkes ſtehe. Heute gelte das Wort: Alle für einen,
einer für alle. Der Veranſtaltung wünſchte er einen ſchönen
Verlauf.
Flott und launig übernahm der bekannte und beliebte
Schauſpieler Eduard Göbel die Anſage; er trug mit ſeinem
friſchen Humor und ſeinen Darmſtädter Dialektvorträgen ſtark
zum Gelingen des Abends bei. Wundervolle Lieder ſang
Opern=
ſänger Heinrich Blaſel, vom Heſſiſchen Landestheater. Immer
ſich ſteigernder Beifall dankte ihm für die prächtigen
Geſangs=
darbietungen aus Opern und für ſeine Loewe=Balladen (Prinz
Eugen u. a.), die er ſpäter bot. Er gewährte gern eine ſtürmiſch
verlangte Zugabe. — Die Konzertſängerin Tilly Amelung,
die über eine ſehr gepflegte, durchgebildete Stimme verfügt, ſang
einige ernſte, und im zweiten Teil der Folge heitere Lieder, die
begeiſterten Anklang fanden, ſo daß die Künſtlerin ſich zu einer
Zugabe verſtehen mußte. Am Flügel begleitete in techniſcher
Vollendung und feiner Einfühlung Kapellmeiſter Guſtav Beck.
— Die Geſchwiſter Reiß vom Heſſiſchen Landestheater tanzten
temperamentvoll und elegant in großem Figurenreichtum
Koſtüm=
tänze, u. a. einen ſehr flotten Walzer „Wiener Blut” in Bieder=
Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie (42./268.) Die
außer=
ordentlich rege Nachfrage nach Loſen zur 1. Klaſſe der laufenden
Lotterie ſpricht eine deutliche Sprache. Sie ruft auch neue
Spieler zum Erwerb von Kaufloſen zur 2. Klaſſe, die bei den
Staatlichen Lotterie=Einnehmern erhältlich ſind, auf. Termine:
Ziehung der 2. Klaſſe: 15. und 16. November 1933, Schluß
der Erneuerung: 8. November 1933. Pünktliche Erneuerung
der Loſe iſt zur Vermeidung von Nachteilen für den Spieler
not=
wendig.
— Orpheum. — „Mädels von heute‟. Der luſtige
Operetten=
ſchwank mit Marga Peter und Guſtav Bertram in den
Hauptrol=
len gelangt noch heute und folgende Abende zur Aufführung. (S.
Anzeige.)
Aus dem Oberpoſtdirektionsbezirk Darmſtadt.
Angenom=
men ſind: als Poſtanwärter der Verſorgungsanwärter Fritz
Au=
derer in Gießen; als Poſtſchaffner auf Probe der
Verſorgungs=
anwärter Julius Fiſcher in Friedberg; als Hilfspoſtſchaffner der
Poſthelfer Wilhelm Göbel in Reinheim.
Planmäßig angeſtellt ſind: als Poſtaſſiſtent (
weib=
lich): die Poſtgehilfinnen Friederike Fröhlich in Jugenheim (
Berg=
ſtraße) und Apollonia Hofmann in Oſthofen, die
Telegraphen=
gehilfinnen Luiſe Kantz in Alzey und Katharine Weigold in
Bensheim.
Uebertragen ſind: eine Poſtaſſiſtentenſtelle dem
Ober=
poſtſchaffner Jakob Lenz in Bingen: Oberpoſtſchaffnerſtellen den
Poſtſchaffnern Heinrich Weidner in Darmſtadt und Melchior Beſt
in Mainz.
Beſtätigt ſind: als Poſtſchaffner: die Poſtſchaffner auf
Probe Adam Mangel und Konrad Siemon in Darmſtadt Karl
Friedrich. Guſtav Schanz und Karl Stumpf in Mainz, Karl
Wei=
nehl in Offenbach und Johann Vetter in Worms.
Verſetzt ſind: der Poſtdirektor Graefe von Lingen (Ems)
nach Gießen; der Poſtverwalter Riedel von Reichelsheim (Odw.)
nach Waldmichelbach; die Telegraphenwerkführer Heger von
Darm=
ſtadt nach Offenbach und Boßler von Gießen nach Darmſtadt:
die Poſtſchaffner Buß von Ober=Ramſtadt nach Butzbach, Engiſch
und Geiger von Wöllſtein nach Sprendlingen (Rheinheſſen), Staub
von Wendelsheim nach Alzey, Spitzley von Oberwiddersheim nach
Nidda; der Poſtbote Brand von Darmſtadt nach Viernheim; die
Poſtaſſiſtenten Karoline Arras von Mainz nach Alsfeld und
Eli=
ſabeth Schropp von Alsfeld nach Darmſtadt: der Techn.
Tele=
graphenpraktikant Saufaus von Mainz nach Darmſtadt.
In den Ruheſtand treten: der Poſtdirektor Vogt in
Gießen, die Poſtinſpektoren Gieles in Darmſtadt und Maas in
Offenbach, die Oberpoſtſekretäre Buchwald in Friedberg; Horn in
Darmſtadt und Reinhardt in Bad=Nauheim, der Poſtaſſiſtent
Jakob Schmidt in Darmſtadt, der Poſtaſſiſtent a. W. Luft in
Mainz, der Obermaſchiniſt Bremſer in Mainz, die
Oberpoſtſchaff=
ner Heiſt und Kinnel in Darmſtadt, Mölich in Butzbach, Joh.
Weber in Mainz, Wöll in Nidda und der Poſtſchaffner Anton
Diehl in Lorſch.
Entlaſſen ſind: der Oberpoſtſchaffner Braum in Mainz
und der Poſtſchaffner Johann Dreſcher in Offenbach.
unſere jüngſte Soubrette Suſi Gmeiner im Fluge alle
Herzen. Echtes Bühnenblut, eine hübſche Stimme, freies,
klug=
beherrſchtes Spiel, Humor, graziöſe Beweglichkeit laſſen keine
Anfängerin vermuten und wecken große Hoffnungen. Unſere
bei=
den Komiker, Heini Handſchumacher als Baron Zſugan,
und Ludwig Linkmann als Kammerdiener Ponizek
un=
übertrefflich. Heinrich Kuhn als Fürſt Dragumir voll
draſti=
ſcher Komik. Viele andere in kleinen Rollen gut am Platz. Nicht
zu vergeſſen Max Buddenhagen von unſerem erſten
Geigenpult als virtuoſer Zigeunerprimas, der ſich mit ſeinem
Solo vorm letzten Bild einen Sondererfolg holte.
Ein glänzender erfolgreicher Abend, dem manche ebenſolche
ſicher folgen werden.
vH.
Sind Erbleiden heilbar?
Die Erbbiologie hat in den letzten 6 Jahren ſo gewaltige
Fortſchritte gemacht, daß wir heute für eine ganze Reihe von
Krankheiten den Erbgang weitgehend beurteilen können und die
Berechtigung anerkennen müſſen, durch geſetzliche Maßnahmen
die ſchlimmſten Folgen erblicher Entartung unſeres Volkes
ein=
zudämmen. Mit Hilfe der Zwillingsforſchung wurde feſtgeſtellt,
daß in viel höherem Maße, als bisher angenommen wurde, die
ererbte Anlage zur Entſtehung von Krankheiten führt, während
die Umweltseinflüſſe, die früher als ausſchlaggebend angeſehen
wurden, eine geringere Rolle ſpielen. Es wurde das Wort
ge=
prägt: Vererbung iſt Schickſal, und dieſe Erkenntnis könnte dazu
führen, jeden Verſuch zur Ueberwindung von Erbſchäden
aufzu=
geben und ſich widerſtandslos in das nun einmal beſtehende
Schickſal zu fügen. Das wäre ein ſehr gefährlicher und auch
fal=
ſcher Schluß. Im Gegenteil, dieſe Erkenntnis muß die Heilkunde
anſpornen, in doppelter Richtung zu wirken, und zwar einmal,
indem ſie ſich bemüht, ſchwer Erbkranke von der Fortpflanzung
auszuſchließen und den Erbgeſunden die Erzeugung einer
zahl=
reichen Nachkommenſchaft zu erleichtern, und ferner den
einzel=
nen Erbkranken nach Möglichkeit von ſeinem Leiden zu befreien,
wie es bisher ſchon geſchehen iſt. In der Behandlung von
Erb=
leiden haben wir ſchon manches erreicht, und es erſcheint wichtig
in einer Zeit, da Vererbungsfragen uns mehr denn je zuvor
beſchäftigen, auch auf dieſe Dinge hinzuweiſen. Profeſſor von
Verſchuer hat dafür vor kurzem einige gute Beiſpiele angeführt.
Die Geburt eines Kindes iſt oft dadurch erſchwert, daß das
knöcherne Becken der Mutter zu eng iſt, um den kindlichen Kopf
durchzulaſſen. Dieſe Beckenverengerung iſt in vielen Fällen durch
die in der Kindheit überſtandene Knochenveränderung, Rachitis,
bedingt. Die Rachitis oder engliſche Krankheit entſteht nur zum
geringen Teil auf Grund erblicher Anlage. Nun gibt es aber
auch Formen des engen Beckens auf Grund ererbter Anlage. In
früheren Zeiten war die Geburt eines lebenden Kindes bei
ſol=
cher Beckenverbildung unmöglich. Seit es aber den Chirurgen
und Geburtshelfern gelungen iſt, ein einfaches und
verhältnis=
mäßig ungefährliches Operationsverfahren auszuarbeiten, ſtellt
die Beckenenge für die Geburt keine unüberwindliche
Schwierig=
keit mehr dar. Durch die Schnittentbindung konnte alſo dieſes
Erbübel für die Mutter überwunden werden.
durch das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes 1933/34 im Krei=
Darmſtadt.
meier. Die hervorragende Vortragsfolge, die mit erſtklaſſigen
Konzertſtücken abgeſchloſſen war, wurde von den Erſchienenen mit
lebhafter Zuſtimmung und dankbarer Anerkennung genoſſen.
Ein ausgiebiger Geſellſchaftstanz ſchloß ſich an. Hierbei
wur=
den deutſche Tänze aufgeſpielt, und es zeigte ſich daß auch
moderne Inſtrumente in meiſterlicher Beherrſchung ſehr gut und
ſchön wirken können. Das Meiſterſchaftstanzpaar Bäulke
zeigte formvollendete deutſche Tänze. Jung und alt vergnügte
ſich noch viele Stunden in beſter Stimmung.
In der Woche vom 6. bis 11. November 1933 findet im Kreis
Darmſtadt die erſte Verteilung von Brennmaterial durch das
Winterhilfswerk des deutſchen Volkes 1933/34 ſtatt Jeder
Hilfs=
bedürftige, der Antrag auf Winterhilfe geſtellt hat, und im Beſitz
der von einem der zugelaſſenen Verbände (NS.=Volkswohlfahrt.
Innere Miſſion. Caritas=Verband, Rotes Kreuz) abgeſtempelten
Meldekarte des Winterhilfswerks iſt, erhält zunächſt einen
Gut=
ſchein für einen Zentner Brennſtoff. Der Gutſchein kann bei jedem
Kohlenhändler gegen Zahlung einer Anerkennungsgebühr von 15
Rpfg. eingelöſt werden. Bedürftige, die wegen Gebrechlichkeit,
Alter uſw. zum Abholen der Kohlen außerſtande ſind, erhalten
dieſe gegen eine Zufuhrgebühr von höchſtens 20 Pfg. frei ins
Haus geliefert.
Die Gutſcheine müſſen auf der Vorderſeite rechts unten mit
dem Stempel der Ortsgruppe verſehen ſein; ohne dieſen Stempel
ſind ſie ungültig und dürfen vom Kohlenhändler nicht
angenom=
men werden.
Bei der Aushändigung der Gutſcheine iſt die weiße
Melde=
karte des Winterhilfswerks vorzulegen.
Die Ausgabe der Gutſcheine erfolgt in den Geſchäftsſtellen der
einzelnen Ortsgruppen, und zwar:
1. Ortsgruppe 1, Viktoriaſchule, Hochſtraße,
2. Ortsgruppe 2, Beſſungen, Eſchollbrückerſtraße 18.
3. Ortsgruppe 3. Rheintor. Bauernkammer, Rheinſtraße 62.
4. Ortsgruppe 4 und 5, Johannesviertel. Dieſterwegſchule,
Bin=
menthalſtraße 32.
5. Ortsgruppe 6, Schloßgarten, Altersheim, Emilſtraße 1.
6. Ortsgruppe 7, Martinsviertel, früh. Polizeirevier,
Alexan=
derſtraße 1.
7. Ortsgruppe 8, Peſtalozziſchule, Stiftsſtraße 52.
8. Ortsgruppe 9, Berufsſchule, Ecke Nieder=Ramſtädterſtraße und
Karlsſtraße.
Die Ausgabezeiten wurden wie folgt feſtgeſetzt:
1 am Mgntag. 6. Nov., v. 14—16 Uhr f d. Buchſtaben A=
2. am Dienstag, 7. Nov., v. 14—16 Uhr f. d. Buchſtaben
3. am Mittwoch, 8. Nov., v. 14—16 Uhr f. d. Buchſtaben
4. am Donnerstag, 9. Nov., v. 14—16 Uhr f. d. Buchſtaben
5. am Freitag, 10. Nov., v. 14—16 Uhr f. d. Buchſtaben
Die Sammelwagen kommen nochmals!
Montag, den 6. November 1933, in den
Vor=
mittagsſtunden, in den nachgenannten Straßen=
Wilhelminenſtr. Peter=Gemeinderſtr., Grafenſtr (ſüdlich der
Rheinſtr.) Saalbauſtr., Neckarſtr. Landgraf=Philipp=Anlage (
ſüd=
lich der Rheinſtraße), Hindenburgſtr., Rheinſtr. „Mackenſenſtr.,
Eliſabethenſtr., Hölgesſtr., Hügelſtr. Sandſtr., Riedeſelſtr.
Zim=
merſtr., Weyprechtſtr. Holzhofallee, Am Hopfengarten,
Schrauten=
bachweg, Schepp=Allee, Im Höllchen, Am Weinweg.
Dienstag, den 7. November 1933, in den
Vormit=
tagsſtunden in den nachgenannten Straßen: Heidelbergerſtraße
(nördlich der Beſſungerſtr.), Beſſungerſtraße, Wilhelmſtraße,
Annaſtraße, Felſingſtraße. Neue Niederſtraße, Ahaſtraße.
Don=
nersbergring, Eſchollbrückerſtraße, untere Heinrichſtraße, bis zur
Wilhelminenſtraße, Eichbergſtraße, Hermannſtraße, Niederſtraße,
Artillerieſtraße, Groß=Gerauer=Weg, Hardtring.
Aus dem Evangel. Jungmännerwerk Dentſchlands.
b. Das Evang. Jungmännerwerk Deutſchlands hat ſich in der
letzten Zeit ſtark gefeſtigt. Es ſteht mit ſeinen Hunderttauſenden
mitten in dem Ringen um die Rettung von Heimat und Volk in
der Gefolgſchaft des Führers. In Stuttgart begrüßten bei einem
Aufmarſch über 9000 Eichenkreuzler der Landesgruppe
Württem=
berg den Reichswart mit der alten Schwabenloſung „Furchtlo
und treu”, 191 Gruppen ſind bis Ende September im Reicht
neu zu dem Evang. Jungmännerwerk hinzugekommen. Dei
ſächſiſche Landesverband führte mit ſtaatlicher Unterſtützung letzten
Sommer 70 Erholungslager mit 3600 Jungen durch. Das Evang.
Jugendwerk von Berlin marſchierte in einer Stärke von 16 000
an dem Reichsbiſchof Ludwig Müller in einem impoſanten
Fackel=
zug vorüber und empfing ſeinen Gruß. Im Auftrag des
Reichsverbandes hat ein Vertreter zugleich mit
tatkräftiger Unterſtützung durch
Reichsregie=
rung und Reichsbiſchof eine Aufklärungsreiſe
nach Nordamerika angetreten. Zur Fortführung des
Geländeſports ſteht das Eichenkreuz in regſter
Arbeitsge=
meinſchaft mit der oberſten SA.=Leitung, von der
auch künftighin auch die Leiſtungsprüfungen abgenommen
wer=
den. Von dem Herrn Reichspräſidenten erhielt der Führer des
Evang. Jungmännerwerkes in Beantwortung eines Treugrußes
ein beſonderes Dankſchreiben.
Der angeborene Klumpfuß iſt in den allermeiſten Fällen
auf Grund einer ererbten Anlage entſtanden. Wird dieſe
Fuß=
mißbildung ſofort nach der Geburt in ſachgemäße Behandlung
genommen, ſo iſt es in ſehr vielen Fällen möglich, eine normale
und brauchbare Fußſtellung zu erreichen. — Die Zuckerkrankheit
nannten wir Aerzte früher eine Konſtitutionkrankheit. Sie wurde
als eine Stoffwechſelſtörung aufgefaßt, durch die der Abbau des
Zuckers im Körper geſtört iſt. Heute wiſſen wir, daß die
Krant=
heit auf mangelhafter Funktion gewiſſer kleiner Drüſeninſel in
der Bauchſpeicheldrüſe beruht. Menſchen, die an Zuckerkrankheit
leiden, verfügen über eine angeborene Unterwertigkeit dieſer
kleinen Drüſen. Nun hat aber die Heilkunde auch hier einen Weg
gefunden, um das Uebel auszugleichen. Aus den
Bauchſpeichel=
drüſen von Schlachttieren wird ein Stoff, Inſulin, gewonnen,
der den Kranken eingeſpritzt werden kann und den Mangel an
natürlichem Inſelſaft erſetzt. Es kann mit gutem Gewiſſen
ge=
ſagt werden, daß heute kein Menſch mehr an Zuckerkrankheit zu
ſterben braucht. Auch die Lungentuberkuloſe, die vor allem bei
Menſchen mit einer zur Infektion disponierenden Anlage
auf=
tritt, läßt ſich heute weitgehend beſſern und heilen. Aehnlich
ſteht es mit vielen anderen Krankheiten. An ſich führt ja eine
erbliche Anlage nicht unbedingt zur Krankheit. Es wird ja nicht
die Krankheit als ſolche, ſondern nur eine Entwicklungskraft
vererbt, bei manchen Krankheiten faſt hundertprozentig, ſo z. B.
bei manchen ſchweren Geiſtes= und Neurvenkrankheiten. Ihnen
ſteht allerdings auch der moderne Arzt faſt machtlos gegenüber.
Bei der Tuberkuloſe läßt ſich der Einfluß der Erbanlage auf
etwa 60 Prozent ſchätzen, und bei ſehr vielen Krankheiten halten
ſich Umweltſchäden und erbliche Bedingtheit ungefähr die Waage.
Aber auch bei einzelnen rein erblich bedingten Leiden kann dem
Einzelnen oft weitgehend geholfen werden. Freilich und das
iſt die Kehrſeite dieſes an ſich erfreulichen Bildes, die Erbkranken
kommen durch den Erfolg einer Behandlung weit leichter in die
Lage, ſich fortzupflanzen und ihr Erbleiden an die Nachkommen
weiterzugeben, als wenn ſie unbehandelt blieben und dem
natürlichen Ausleſeprozeß anheimfielen. Dennoch wird es immer
Menſchenpflicht bleiben, dem Kranken zu helfen, ſoweit das
mög=
lich iſt. Gibt man aber dem Erbkranken die Möglichkeit als
lebensfroher Menſch weiter zu exiſtieren, ſo iſt man im Intereſſe
unſeres Volkstum und der kommenden Geſchlechter erſt recht
ver=
pflichtet, die Möglichkeit, daß dieſe Krankheitsurfachen weiter
vererbt und womöglich noch vermehrt werden, mit allen Mitteln
auszuſchalten. Wir wollen alſo Erbkranke gern heilen, ſoweit es
in der Macht der Aerzte ſteht, aber wir müſſen gleichzeitig dafür
ſorgen, daß dieſe Geheilten die letzten ihres Geſchlechtes bleiben.
Freilich gibt es hier wie überall Grenzfälle. Zunächſt kommen
nur die ſchwerſten Erbleiden ſowie die Krankheiten in Betracht,
die in erſter Linie erbbedingt ſind und die im Geſetz zur
Ver=
hütung erbkranken Nachwuchſes beſonders genannt ſind. Bei
die=
ſen Kranken erfolgt die Unfruchtbarmachung durch einen
un=
gefährlichen Eingriff unter Erhaltung der innerſekretoriſchen
Drüſentätigkeit. Der Verzicht auf Nachkommenſchaft ſtellt für den
Erbkranken zwar ein perſönliches Opfer dar, iſt aber zugleich
auch eine Verpflichtung gegen die Volksgeſundheit.
Dr. Georg Kaufmann.
Montag, 6. November 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 308 — Seite 3
der ehem. 2. Komp. Leibg.-Infankerie-Rgl. Nr. 115.
** Wo Leibgardiſten ſich treffen, herrſcht ſtets bei enger,
treuer Kameradſchaft gemütliche Stimmung und frohe
Geſellig=
keit. So iſt’s bei dem ganzen Regiment, und ſo bei jeder
ein=
zelnen Kompanie. Die Angehörigen der 2. Kompanie hatten
geſtern das Bedürfnis, ihre Kameraden einmal wieder zuſammen
zu ſehen, um alte, ſchöne Erinnerungen austauſchen zu können.
Der Einladung war ſehr zahlreich Folge geleiſtet worden. Schon
der Gartenſaal der Vereinigten Geſellſchaft war am
Begrüßungs=
abend der auswärtigen Kameraden, bei dem von offiziellen
An=
ſprachen abgeſehen wurde, ſehr ſtark beſetzt.
Am Sonntag vormittag wurde an dem Ehrenmal des
Regi=
ments, das pietätvoll geſchmückt war, nach einem Marſch durch die
Stadt unter Vorantritt einer Muſikkapelle, eine ſchlichte, aber
eindrucksvolle
Ehrung der Helden des Weltkrieges
vorgenommen, bei der Pfarrer Heuſel=Rumpenheim eine zu
Herzen gehende Anſprache hielt, in der er der gefallenen Helden
des Leibgarderegiments gedachte. Kamerad Raab legte mit
einem Nachruf an ſeine Kameraden, die ihr Höchſtes, ihr Leben,
für das Vaterland hingaben, einen Kranz an dem Denkmal
nie=
der. — An die Feier ſchloß ſich die Beſichtigung des Schloßmuſeums.
and mtansfegen!
ſellſchaft bei buntem Programm die eigentliche
Wieder=
ſehensfeier ſtatt. Beſonders die Kameraden Raab. Pfei und
Weihl hatten ſich um das gute Gelingen der Veranſtaltung
ver=
dient gemacht. Es wurde im Laufe des Nachmittags viel geboten:
Muſik, Geſang und Humor. Kamerad Gg. Greilich mit ſeiner
ausgezeichneten Kapelle hatte den muſikaliſchen Teil übernommen
und eröffnete das Programm mit dem 115er Marſch. Fräulein
Weihl trug einen ſinnigen, von Kamerad Bezzenberger
verfaß=
ten Prolog vor, der „Gott, Ehre, Vaterland” zum Leitmotiv
hatte. Kamerad Raab begrüßte all ſeine Kameraden und die
Damen herzlich, insbeſondere galt ſein Gruß den Ehrengäſten, den
Vertretern der befreundeten Regimentsvereine uſw. Er verlas
unter vielen Glückwunſchſchreiben ein ſolches, das S. Kgl. Hoh.
des Großherzogs Glückwünſche enthielt. Nach dem feierlichen
Ein=
zug der NS.=Fahne der Kompanie ſprach Frl. Weihl noch einen
ſelbſtverfaßten Vorſpruch; die Feſtrede hielt dann Regierungsrat
Dr. Papſt. Er erinnerte an die ſchöne Soldatenzeit, aus der er
ulle Einzelheiten wieder lebendig werden ließ. Aus dieſer Zeit
hat jeder dreierlei ins Leben mitgebracht, nämlich Kameradſchaft
zu üben, zu kämpfen, wo es gelte im Leben und ſtets im Intereſſe
des Vaterlandes zu handeln. Er gedachte der Führer des
Welt=
krieges, insbeſondere des Herrn Generalfeldmarſchalls v.
Hinden=
burg, er zeichnete dann den demütigenden Frieden und
Deutſch=
lands Erwachen unter ſeinem Führer und Kanzler Adolf Hitler.
Sein dreifaches „Sieg=Heil” galt dem Reichspräſidenten und dem
Führer und Reichskanzler. Anſchließend wurde das
Deutſchland=
lied und Horſt=Weſſel=Lied geſungen. Landtagsdirektor Kam.
Werner überbrachte die Grüße des Bundes der Leibgardiſten,
Kam. Schlerg forderte alle Kameraden auf, in den Bund
ein=
zutreten.
Das außerordentlich vielſeitige Programm brachte
humori=
ſtiſche Vorträge des Kam. Wilh. Pfei, der gleichzeitig als
An=
ſager fungierte, ferner ſtellte ſich Kam. Zimmer als „Hanns
v. Vogelsberg vor, Darmſtädter Mundartgeſchichten erzählte
Kam. Hilmer. Den „Stolz der Kompanie” markierte Kam.
Scheerer. Der muſikaliſche Walkenhorſt führte ſeine
vielſeitigen, originellen Inſtrumente vor und vollführte hierbei
beſte muſikaliſche Leiſtungen. Ausgezeichnet waren die
Geſangs=
darbietungen des Vogelsberger Höhenklubs, Zweigverein
Darm=
ſtadt, unter Leitung ſeines Dirigenten. Kam. Gg. Späth. Alle
hatten ſelbſtlos ihre Darbietungen zur Unterhaltung ihrer
Kame=
raden gebracht. Sie durften lebhaften und herzlichen Beifall und
den Dank ihrer Regimentskameraden dafür für ſich verbuchen.
Zwiſchendurch wurden Lieder geſungen, deren Texte von den
Kameraden Oberleutnant d. R. Bezzenberger und Hauptmann
d. L. Lerch verfaßt waren. — Ein Tanz am Abend beſchloß die
harmoniſch verlaufene Wiederſehensfeier, zu der Kameraden bis
zu einer Entfernung von 360 Kilometern gekommen waren. Alle
waren von dem Verlauf der Veranſtaltung hoch befriedigt.
Die Ueberwindung der Arbeitsloſigkeit im Sinne unſeres
Führers und der nationalen Regierung kann nur gelingen, wenn
jeder einzelne zu ſeinem Teile an dieſer rieſenhaften Aufgabe
mitarbeitet. Es iſt daher eine nationale Pflicht, für jeden
Volks=
genoſſen alle Möglichkeiten zu erſchöpfen, Arbeit zu ſchaffen und
dadurch die Einſtellung neuer Arbeitskräfte zu ermöglichen. Ein
großes, wichtiges Gebiet, auf dem noch eine Menge Arbeit zu leiſten
iſt, ſtellen die elektriſchen Anlagen dar. Es iſt bekannt, daß
wäh=
rend des Krieges und in den erſten Jahren der Nachkriegszeit
viele elektriſche Anlagen mit Erſatzwerkſtoffen ausgeführt werden
mußten, da an den zuverläſſigen Werkſtoffen wie Kupfer und
Gummi viele Jahre hindurch ein ungeheuerer Mangel herrſchte.
Streng genommen, mußten die Erſatzſtoffe wie Zink= und
Eiſen=
leitungen alsbald durch einwandfreies Material erſetzt werden,
doch veranlaſſen die Unſicherheit aller Verhältniſſe das
Hinaus=
ſchieben dieſer Notwendigkeit von Jahr zu Jahr. Man nahm
lie=
ber die Unzulänglichkeit einer ſolchen elektriſchen Anlage in Hauf,
als daß man Geld zu ihrer Verbeſſerung aufwand. Jetzt iſt der
Zeitpunkt gekommen, das Verſäumte nachzuholen und mit der
Inſtandſetzung und Auswechſelung veralteter und
unvorſchrifts=
mäßiger Anlagen zuſätzliche Arbeit für das Elektro=Inſtallateür=
Gewerbe zu ſchaffen. Aber nicht nur ſogen. „Kriegsanlagen” ſind
erſatzbedürftig, ſondern auch in vielen anderen Anlagen zeigen ſich
bedeutende Mängel, weil die notwendige Pflege der elektriſchen
Leitungen und Geräte in den letzten Jahren vielfach vernachläſſigt
wurde. An jeden Beſitzer elektriſcher Anlagen und Geräte ergeht
der Ruf: „Geh zum Elektrofachmann! Laſſe von ihm deine
elektri=
ſchen Leitungen und Geräte nachſehen und nötigenfalls
inſtand=
ſetzen!” Faſt in jeder Anlage beſtehen Mängel der verſchiedenſten
Art, die unbedingt beſeitigt werden müſſen. Wenn heute noch
ge=
legentlich davon geſprochen wird, die Elektrizität ſei gefährlich,
ſo muß dem entgegengehalten werden, daß die Elektrizität an ſich
nicht gefährlicher iſt als andere Energieformen. Es kommt nur
darauf an, ſie in vorſchriftsmäßigen Bahnen zu leiten, ebenſo wie
Waſſer und Gas, d. h. die elektriſchen Leitungen und Geräte
vor=
ſchriftsmäßig in Ordnung zu halten. Geſchieht dieſes unter
Ver=
wendung einwandfreier Werkſtoffe durch den Elektrofachmann,
ſo gibt es keine Kurzſchlußgefahr, keine Brandgefahr, kein
Ver=
ſagen der Geräte, kein Durchbrennen von Sicherungen uſw.! Iſt
die elektriſche Anlage in allen Teilen in Ordnung und läßt man
ihr die regelmäßige Pflege angedeihen, wie ſie beiſpielsweiſe ein
Möbelſtück oder ein Haus ebenfalls benötigt, ſo erſpart man ſich
Aerger und gewinnt erſt die rechte Freude an den ſegensreichen
Darbietungen der Elektrizität. Dazu gehört auch, daß alte Stecker
und Leitungsſchnüre ausgewechſelt, daß Sicherungselemente und
Geräte in Ordnung gehalten werden, daß die Abzweigdoſen
ver=
ſchloſſen, die Lampenanſchlüſſe fachmänniſch ausgeführt ſind und
dgl. mehr. — Des ferneren kann man feſtſtellen, daß noch in
vie=
len Räumen ſich kein elektriſches Licht befindet und es vielfach an
einer genügenden Anzahl von Steckdoſen mangelt. Wieviele
Kel=
ler= und Speicherräume, Treppenhäuſer und Nebenräume
entbeh=
ren heute noch der elektriſchen Beleuchtung! Unſicherheit des
Ver=
kehrs, Häufung von Unfällen, Umſtändlichkeiten und
Unbequem=
lichkeiten ſind die Folgen davon. Jetzt iſt es Zeit, die dringend
notwendigen Ueberholungen und Erweiterungen der elektriſchen
Anlagen durch den zugelaſſenen Inſtallateur vornehmen zu laſſen!
Das Reich gewährt für dieſe Maßnahmen erhebliche Zuſchüſſe:
nähere Einzelheiten ſind bei der Heag zu erfahren. Darüber
hin=
aus ſtehen verbilligte Darlehen zur Verfügung, die bequem
inner=
halb von zwei Jahren rückzahlbar ſind. Jeder Beſitzer ſoll es als
eine nationale Pflicht anſehen, ſeine elektriſchen Anlage in
vor=
beſagtem Sinne in Ordnung bringen zu laſſen. Er hilft damit ſich
ſelbſt und den anderen Volksgenoſſen. Es iſt beſonders zu betonen,
daß die erhöhten Zuſchüſſe nur bis zum 1. 4. 33 gewährt werden,
ſo daß es geboten iſt, unverzüglich den erforderlichen Antrag zu
ſtellen. Laſſen Sie ſich durch den Elektrofachmann einen
Koſten=
anſchlag aufſtellen, und an die Heag weiterreichen: laſſen Sie ſich
durch ihn beraten, welchen Weg Sie einſchlagen müſſen, um in den
Genuß des Zuſchuſſes und des verbilligten Darlehens zu kommen!
Säumen Sie nicht mit der Ausführung dringend notwendiger
Er=
ſatzbeſchaffungen, helfen Sie mit an dem großen Werk des
Auf=
baues der nationalen Wirtſchaft!
Deukſcher Abend des Reichsbahn-T5B. Darmſtadk.
Saalſportfeft des Darmſtädker Radſpork=Clubs.
Ein voller Erfolg war dem Reichsbahn=Turn= und
Sport=
verein mit ſeinem Deutſchen Abend am Samstag in der
Woogs=
turnhalle beſchieden. Schon lange vor Beginn der Veranſtaltung
war die geräumige Halle nebſt den Galerien mit einer
erwar=
tungsvollen Zuſchauermenge beſetzt. Und, um es vorweg zu
nehmen, mit den gebotenen Leiſtungen wurden bei den meiſten
alle Erwartungen weit übertroffen. Alle Beſucher waren voll
des Lobes über die im Laufe des Abends, der unter der Leitung
des Vereinsdietwartes Allgayer ſtand, auf den verſchiedenen
Ge=
bieten der Turnkunſt und der Geſelligkeit gezeigten
Darbietun=
gen. Nach dem gemeinſamen Geſang des Liedes „Volk ans
Ge=
wehr” fand der Führer, Reichsbahnrat Gengelbach, ſchlichte und
markante Worte der Begrüßung, wobei er insbeſondere die
er=
ſchienenen Ehrengäſte unter anderen den Sportdezernenten der
Reichsbahndirektion Mainz und den Sturmführer der
Eiſenbah=
ner=Pionierſturmes Sta. 143, willkommen hieß. Er ſprach dann
von dem Wirken unſeres Turnvaters Jahn, den er als
Vor=
kämpfer und Wegbereiter unſeres großen Führers Adolf Hitler
bezeichnete. Seine Ausführungen gipfelten in einer ernſten
Mah=
nung, daß am 12. November jeder deutſche Volksgenoſſe ſeine
Pflicht tun müſſe, und endeten in einem „Sieg Heil” auf
unſe=
ren Reichskanzler.
Nach einer Anſprache des Dietwartes und der damit
verbun=
denen Ehrung des Darmſtädter Turners Felſing, folgten im
erſten Teil des Programms in raſcher Abwechſelung und exakter
Ausführung die Freiübungen und Bewegungsübungen der
Tur=
nerinnen unter Leitung des Turnwartes Roth, Barrenturnen
der Turner, Singſpiele der Mädels und Freiübungen der Buben
unter Leitung von Kinderturnwart Götz. Zwiſchendurch boten
Geſangsvorträge von Frl. Rapparlie (Sopran) und Herrn
Trä=
ger (Tenor) den Beſuchern erleſene Kunſtgenüſſe, welche mit
toſendem Beifall quittiert wurden. Eine Ehrung des um die
turneriſche Entwicklung des Vereins hochverdienten Dietwartes
Allgayer nahm dann der Sportdezernent der Reichsbahndirektion
Mainz, Reichsbahn=Oberrat Kreck, vor, indem er ihm den
Ehren=
brief des Rhein=Maingaues der Deutſchen Turnerſchaft
über=
reichte und hiermit gleichzeitig den Dank und die Anerkennung
nicht nur ihm, ſondern allen Leitern und Mitarbeitern des
Ver=
eins ausſprach.
Der zweite Teil des Abends wurde eingeleitet mit einigen
Chören der Geſangsabteilung, die unter der Leitung ihres
wacke=
ren Chormeiſters Herfurth den Abend verſchönern half. Nach
ſehr ſauber ausgeführten Freiübungen und plaſtiſchen Gruppen
der Turner und neuartigen Keulenübungen der Turnerinnen
folgte unter der Leitung von Turnwart Arndt als ein
Glanz=
punkt des Abends eine Vorführung der Rhönradabteilung an
drei Rhönrädern. Dieſe ſchwierigen Uebungen und auch die
ſpäter erfolgten Vorführungen des Bodenturnens grenzten ſchon
an das Gebiet der Akrobatik und löſten unter den Zuſchauern
nicht endenwollenden Beifall aus=
Nach ſchwierigen Einzelübungen der Turnerin Koch (
Keulen=
ſhwingen) und des Turners Roth (Bodengymnaſtik) leitete ein
Tanzreigen über zu dem letzten Bild „Wieland der Schmied”
Deutſche Turner wecken den an ſeinem Amboß ſchlafenden Schmied
und fordern von ihm das Schwert zum deutſchen
Freiheits=
kampfe. Es war ſo recht ein Bild von deutſcher Einigkeit und
Tatkraft, das den Abend ausklingen ließ mit dem
Deutſchland=
lied und dem Horſt=Weſſel=Lied.
— Im Union=Theater ſieht man nur noch heute den luſtigen
Tonfilm „Glück im Schloß” nach dem vielgeſpielten Bühnenwerk
„Vater ſein dagegen ſehr” mit Luiſe Ullrich, Richard
Roma=
nowſky, Gax Chriſtie. Eduard Weſener, Paul Beckers u. v. a. in
den Hauptrollen
— In den Helia=Lichtſpielen läuft heute zum letzten Male
Las gewaltigſte Kriegserlebnis der Weſtfront „Das Ringen um
Verdun” Jugendliche haben Zutritt.
— Palaſt=Lichtſpiele. „Revolte im Zoo”, ein ſpannendes
Sen=
ſationsfilmwerk, ſieht man heute unwiderruflich zum letztenmal.
Dazu das erſtklaſſige Beiprogramm.
Fahrraddiebſtahl. Am Samstag nachmittag wurde aus dem
Dof des Hauſes Ludwigsſtraße 10 ein Damenfahrrad, Marke
Ser=
bus. Fabriknummer 272444, geſtohlen. Wer kann Angaben
machen?
Der Darmſtädter Radſportglub hatte am Samstag abend
Mitglieder und Freunde zur Weihe ſeiner ſechs neuen
Kunſt=
maſchinen in die ſtimmungsvoll dekorierte Turnhalle der
Peſta=
lozziſchule eingeladen. Die zahlreichen Beſucher und ihr lebhafter
Beifall bewieſen, daß der veranſtaltende Verein bei der
Geſtal=
tung ſeines Programms eine glückliche Wahl getroffen hatte. Es
hatte ſich gezeigt, daß auch der ſchöne Saalradſport ſeine
An=
ziehungskraft behalten hat und ein dankbares Publikum findet.
Schon der feſtliche Aufbau der raſſigen Stahlroſſe” und die
feier=
liche Uebergabe an die Mannſchaft löſte große Freude aus. Sie
war ein weiterer Bauſtein im feſtgefügten Fundament des
D. R. C., der unter der tatkräftigen Führung ſeines Vorſitzenden
Hugo Brunner einen ſtetigen Aufſtieg nimmt und heute mit
zu den ſtärkſten Vereinen zählt. Mit der Berufung des
talen=
tierten Mitgliedes Valentin Schwarz zum zweiten
Saalfahr=
wart hat die Leitung ſicherlich ebenfalls einen guten Griff getan.
In überaus flotter Folge wickelte ſich ein Programm ab von
einer Reichhaltigkeit und Buntheit, das ſtändig das Auge des
Zu=
ſchauers entzückte, und für das der erſte Fahrwart Friedel
Bauer verantwortlich zeichnete. Es gab einen Querſchnitt
durch den geſamten Uebungsbetrieb und zeigte den hohen
Aus=
bildungsgrad, dem die Fahrer unterworfen ſind und der ſie
be=
fähigt, jederzeit in Wettbewerb zu treten.
Im geſelligen Teil kam dann der Humor zur Geltung, deſſen
Haupttteil von Mitglied Backel beſtritten wurde. Der
Vor=
ſitzende Hugo Brunner brachte in ſeinem Schlußwort, neben
ſeinem Dank an alle Beteiligten, die zu dem guten Gelingen
bei=
getragen hatten, ſeiner Hoffnung Ausdruck, recht bald ähnliches
durchführen zu können.
Alles in allem — eine Veranſtaltung, die dem D. R. C Ehre
macht und die Beſucher auf ihre Koſten kommen ließ, wie der
lebhafte Beifall bezeugte.
Vereinskalender.
— Vereinigung ehem. Militärmuſiker e V.,
Ortsv Darmſtadt. Unſere Mitglieder werden um
vollzäh=
liges Erſcheinen zu der am Montag, den 6. November,
im „Bürgerhof” ſtattfindenden gemeinſchaftlichen Probe der
Hauske=Kantate mit den Sängern erſucht. Die Verſammlung am
Dienstag fällt aus.
e
v... aber deswegen fährt män
doch nicht gleich nach Deutschland zurück und läßt
Nor-
wegen und die Mitternachtssonne im Stich! Gewiß,
Hämor-
rhoiden sind ein schmerzhaftes Leiden, aber Gerda wird
doch auch in Kopenhagen ein Mittel dagegen bekommen."
„Das habe ich ihr auch gesagt. Nils. Aber sie besteht
darauf, daß es Posterisan von Dr. Kade. Berlin, sein muß;
sie hat ja schon so vieles vorher versucht."
Wenn dieses Mittel wirklich so hervorragend ist,
be-
kommt man es auch hier bei uns lch werde gleich meinen
Apotheker anrufen! — — Na. also, wer hat recht? Das gibt
es natürlich bier. Uebrigens ein ausgezeichnetes Mittel, hat
der Apotheker gesagt.”
In jeder Apotheke: Posterisan-Salbe für RM. 1,6,
Posterisan-Zäpfehen für RM. 2,35.
Landesverband Heſſen=Darmſtadt.
Kriegerkameradſchaft „Haſſia”
Die Kriegerkameradſchaft Haſſia hat im neuen vaterländiſchen
Deutſchland die große Freude, im Jahre 1934 ihr
60jähriges Verbandsbeſtehen in Darmſtadt
feiern zu können. Als Feſttage ſind vorgeſehen: Samstag, der 9.,
Sonntag, 10.. und Montag, 11. Juni 1934. Dieſes Feſt wird gemäß
der ſtolzen Tradition der Haſſia in der würdigſten Weiſe
began=
gen werden. Durch dieſe Feier ſoll die innere Verbundenheit der
Kriegerkameradſchaft Haſſia, deren Mitgliederzahl in ganz Heſſen
über 55 000 beträgt, mit der geſamten heſſiſchen Bevölkerung zum
Ausdruck gebracht werden. Es wird mit einer Maſſenbeteiligung
zu rechnen ſein, durch welche die Kriegerkameradſchaft Haſſia im
beſonderen bezeugen wird, daß ſie unermüdlich beſtrebt iſt, im
Sinne unſeres Volkskanzlers Adolf Hitler an den großen
Auf=
gaben des neuen Deutſchands mitzuarbeiten. Das
Haſſiaverbands=
jubiläum wird zugleich die größte Wiederſehensfeier der mehr als
100 000 Kameraden ſein, die in den ehem. heſſiſchen Regimentern
gedient, in deren Kriegsformationen geſtanden und draußen im
Weltkrieg Schulter an Schulter gekämpft haben. Die
Durchfüh=
rung des Feſtes iſt von ſeiten der Führerſchaft der Haſſia in die
Hände der Darmſtädter Kriegervereine gelegt worden. Die
Vor=
arbeiten haben bereits begonnen. Am Sonntag, den 10. Juni
1934, wird ein Feſtzug ſtattfinden, an dem die geſamten
vater=
ländiſchen Verbände, die SA., SS., Stahlhelm, Reitervereine, die
deutſche Bauernſchaft, das deutſche Handwerk, die Innungen, die
Deutſche Turnerſchaft, Deutſcher Sängerbund uſw. gebeten werden.
an demſelben teilzunehmen. Dem Feſtzug wird die
vaterländiſch=
geſchichtliche und militäriſche Entwicklung unſeres Heſſenlandes zu
Grunde gelegt werden. Es iſt beſonders erwünſcht, daß von ſeiten
der Provinzen Starkenburg, Rheinheſſen und Oberheſſen
volks=
tümliche Gruppen ſich an dem Zuge beteiligen. Die geſamte
Be=
völkerung wird gebeten, daß der 9. 10. und 11. Juni 1934 für das
große Verbandsfeſt der Haſſia in Darmſtadt freigehalten wird und
Veranſtaltungen in Stadt und Land nicht angeſetzt werden. Die
Geſchäftsſtelle der Feſtleitung befindet ſich in Darmſtadt, Ahaſtr. 5,
Fernruf 3574. Es wird gebeten, alle Anfragen an dieſe zu richten.
— Volkshochſchule. Der Dichter Wilhelm Schäfer ſpricht
am Donnerstag, den 9. November, von der
Volkshoch=
ſchule eingeladen, im Gartenſaal des Städtiſchen Saalbaues.
Wil=
helm Schäfer ſtammt aus dem Heſſiſchen, gründete unter der
Schutzſchaft des Großherzogs Ernſt Ludwig den „Verband der
Kunſtfreunde in den Ländern am Rhein, und lebt heute in
Lud=
wigshafen am Bodenſee. Er iſt Mitglied der Deutſchen
Dichter=
akademie; die Univerſität Marburg hat ihm gelegentlich ihres
Jubiläums den Ehrendoktor verliehen. Der Dichter hat in
Darm=
ſtadt noch niemals geleſen. — Sprechbildung und
Sprechpflege. Angehörige aller Berufe werden auf die
Be=
deutung eines gepflegten, gut durchgebildeten und mundartfreien
Sprechens erneut hingewieſen. Atemſchulung und ſtimmliche
Hy=
giene verhüten vorzeitige Sprechermüdung und
Stimmerkran=
kung. Jeder Deutſcher iſt ſeinem Volk eine gepflegte
Sprechlei=
ſtung ſchuldig. In der Volkshochſchule (Neckarſtraße 3, Saal 31)
hält Herr Krumb einen Lehrgang für Anfänger (Dienstag. 20
Uhr) und einen für Fortgeſchrittene (Donnerstag, 20 Uhr).
Sprechſtil, Ausdruck und freie Rede ſind das Ziel dieſes
Lehr=
ganges.
— Evangeliſcher Beamtenverein, Ortsgruppe Darmſtadt Die
durch den 2. Vorſitzenden, Betriebsinſpektor Kleinert,
gelei=
tete Mitgliederverſammlung befaßte ſich zunächſt mit den
bevor=
ſtehenden Veranſtaltungen zum Reformations= und Luthertag. Es
wird erwartet, daß alle evangeliſchen Beamten ſich reſtlos an
dieſen Feiern beteiligen. Den Bericht über die unlängſt in
Frank=
furt ſtattgefundene Tagung des Reichsverbandes evangeliſcher
Beamtenvereine und über die Hauptverſammlung unſeres
Lan=
desverbandes erſtattete Herr Oberſtudienrat Prof. Wentzel.
Alsdann folgte der Vortrag des Herrn Profeſſors Wentzel
über das Thema „Der evangeliſche Beamte im neuen Reich”.
Nach geſchichtlichen Darlegungen ſtellte der Redner feſt: Der neue
Staat iſt ſich bewußt, daß er wieder ein unantaſtbares
Berufs=
beamtentum nötig hat, das die Staatsautorität ſicherſtellt. Hierin
erweiſt ſich auch wieder der Sieg proteſtantiſcher
Staatsauffaſ=
ſung. Für uns iſt der Beruf nicht die Ausführung einer
Tätig=
keit lediglich zum Zwecke des Unterhalts, ſondern ein inneres
Berufenſein, ein Gerufenſein durch Gott. So gehört zum Staat
auf reformatoriſcher Grundlage das Berufsbeamtentum in
prote=
ſtantiſcher Auffaſſung, und darum iſt der evangeliſche Beamte im
neuen Reich eine Notwendigkeit, und es kommt ihm eine
beſon=
dere Bedeutung zu. Er braucht nicht erſt umzulernen und ſich
hineinzufinden in das, was die neue Zeit von ihm verlangt:
Hin=
gabe an Volkstum und Staat. Die Erforderniſſe des auf dem
Volkstum aufgebauten nationalen Staates ſind ſchon immer die
Richtlinien ſeines Handelns geweſen, und ſo wird er mit ſeiner
ſelbſtloſen Hingabe an Volkstum und Staat geradezu eine
Not=
wendigkeit für beide, das feſte Rückgrat ihres Gefüges. Das iſt
der evangeliſche Beamte im neuen Reich. Bei
die=
ſer Bedeutung des evangeliſchen Beamten im neuen nationalen
Staat iſt es aber erforderlich, daß er ſich nicht nur auf ſeine
dienſtliche Tätigkeit beſchränkt ſondern er ſoll auch außerhalb
ſei=
ner amtlichen Tätigkeit als Vorbild in der Betätigung
evange=
liſcher Beamteneigenſchaften wirken und dabei, wie alle übrigen
pflichttreuen Staatsbürger, jede Gelegenheit benutzen, dem Staat
und dem deutſchen Volk zu helfen. Reicher Beifall lohnte die
tief=
ſchürfenden, ſachlichen und von glühender Vaterlandsliebe
getra=
genen Ausführungen.
— Bund der Saarvereine, Ortsgruppe Darmſtadt.
Monats=
verſammlung. Der Tag der Rückkehr des Saargebietes zum
deutſchen Mutterlande kommt immer näher und damit wächſt die
Aufgabe, die den außerhalb ihrer engeren Heimat wohnenden
Saarländern geſtellt iſt. Um ſo mehr muß erwartet werden, daß
ſich alle Saardeutſchen in den Ortsgruppen des Bundes der
Saar=
vereine zuſammenſchließen, um einerſeits Kameradſchaft und
Hei=
mattreue zu pflegen und andererſeits Anregungen
entgegenzu=
nehmen, wie die Saarfrage in weiteſtem Kreiſe zu behandeln iſt.
Wenn auch keine Gefahr beſteht, daß die Abſtimmung im Jahre
1935 ſich gegen eine Rückkehr des Saargebietes nach Deutſchland
ausſprechen wird, ſo müſſen dennoch alle Hebel dafür angeſetzt
werden, daß dieſe Abſtimmung ein hundertprozentiger deutſcher
Sieg wird. Es muß immer wieder vom ganzen deutſchen Volk der
Ruf in die Welt hinausdringen: Die Saar iſt deutſch und
bleibt deutſch! Die im Reich anſäſſigen Saarländer müſſen
die Pioniere in dieſem Kampf ſein und durch treuen
Zuſammen=
halt der übrigen deutſchen Bevölkerung zeigen, welch echt
deut=
ſcher Kern in dem Saarvolke wohnt. Daher ergeht der Ruf an
alle Saardeutſchen: Schließt die Reihen! Tretet ein in die
Orts=
gruppen und beſucht regelmäßig ihre Veranſtaltungen! Gebt der
Welt ein Beiſpiel deutſcher Treue und Heimatliebe und werbt
in eueren Kreiſen zum Verſtändnis für die geiſtige und materielle
Not des Saargebietes! Durch verſchiedene Kundgebungen wird
im Laufe der nächſten Zeit die Bevölkerung auf die Saarfrage
hingewieſen werden müſſen, dafür iſt es notwendig, daß jeder
Saardeutſche an ſeinem Platz ſteht. Die nächſte Zuſammenkunft
in Darmſtadt findet am Donnerstag, den 23. November d. J., um
20 Uhr. im Gaſthaus „Zur Eiſenbahn” ſtatt. An dieſem Abend
darf kein Angehöriger der Ortsgruppe fehlen, da wichtige Dinge
zu beſprechen ſind. Werbt für den Saarverein und bringt
Lands=
leute mit, die bisher fernſtanden: Gäſte, insbeſondere auch Elſäſſer
und Lothringer, ſind herzlich willkommen.
— Die Schützengeſellſchaft Weidmannsheil Darmſtadt, gegr.
1910, hatte auf Anordnung des Führers des deutſchen Kartells für
Jagd= und Sportſchießen ſeine Mitglieder zur Gleichſchaltung im
Vereinslokale Georg Gunder. Darmſtadt. Schloßgartenplatz,
einge=
laden. Nach der Kaſſenprüfung dankte der Vorſitzende den
Vor=
ſtandsmitgliedern und auch den übrigen Mitgliedern des Vereins
für ihr gutes Mitarbeiten. Die Mitglieder des ſeitherigen
Vor=
ſtandes legten ihre Aemter nieder, und es wurden das
Ehrenmit=
glied L. Greim und G. Hahn zu Wahlleitern beſtimmt. Bei allen
Mitgliedern wurde der einmütige Wunſch laut, den ſeitherigen
1. Vorſitzenden. Adam Netz, zum Vereinsführer zu beſtimmen. Der
Vorſitzende nahm die Wahl an und gelobte, in Treue zum Führer
des deutſchen Volkes zu halten. Der Vereinsführer beſtimmte die
folgenden Mitarbeiter: Als Vertreter für den 1. Vereinsführer:
Adam Peter, Darmſtadt; Kaſſenwart: Hans Kappel Darmſtadt:
Schriftführer: Paul Greim, Darmſtadt: Beiräte: Karl
Henkel=
mann. Heinrich Wetzſtein junjor. Heinrich Habich und H. Reubold.
Von beſonderer Bedeutung iſt der Zuſammenſchluß der
Schützen=
geſellſchaft „Wildſchütz” mit der Schutzengeſellſchaft „
Weidmanns=
heil”.
Tageskalender für Montag, den 6. November 1933.
Union: Glück im Schloß”. Helia: „Das Ringen um Verdun
Palaſt: „Revolte im Zoo”. — Orpheum: „Mädels von heute‟
Sette 4 — Nr. 308
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 6. November 1933
Kinderkleidung — Kinderreigen.
Zweite Veranſtaltung des Hausfrauenbundes im Rahmen
der Deutſchen Woche.
Auch die zweite Veranſtaltung des Hausfrauenbundes im
Rahmen der Deutſchen Woche erfreute ſich eines ſtarken Beſuches
und fand lebhaften Anklang. Während die erſte dem Gebiete der
Ernährung galt, war die zweite ein Werben für deutſche Arbeit
und deutſche Waren auf dem nicht minder wichtigen Gebiet der
Bekleidung. Und hier war es wiederum das Kinderkleid, das im
Vordergrund ſtand.
Den Mittelpunkt der Veranſtaltung bildete die überaus
hübſche und geſchmackvolle Wanderausſtellung des Reichsverbandes
deutſcher Hausfrauenvereine, eine Zuſammenſtellung von kindlichen
Kleidungsſtücken, vom duftigen beſtickten Feſt=und Sonntagskleidchen
bis zu derben, luſtigen Spielkleidern. Alles aus beſtem deutſchen
Material hergeſtellt, aus Indanthren=Stoffen, aus Gminder
Lin=
nen, deutſchen Handdrucken, eulaniſierter Wolle, dazu mit
deut=
ſchen Garnen genäht und beſtickt. Wertvoll ergänzt wurde dieſe
Ausſtellung durch ſehr geſchmackvolle Auslagen der Alice=
Eleo=
noren=Schule und mehrerer ortsanſäſſiger Firmen, des Alice=
Ba=
zars, der Werkſtätte Gräfin Büdingen, der Firma Kunſt im
Handwerk, die Kinderſchmuck zeigte, und der Buchhandlung
Schlapp, die Bilderbücher ausſtellte. Auch der Verlag Beyer war
mit einer Ueberſicht über ſie hauswirtſchaftlichen Hefte, Bücher
und Zeitſchriften vertreten. Allen Beteiligten gebührt herzlicher
Dank, ſo auch der Firma Arnold für die Ueberlaſſung des Flügels,
der Gärtnerei Schulz, Erbacher Straße, für den reichen
Blumen=
ſchmuck, und der Gärtnerei Kuhn für die Ueberlaſſung der Bäume
zum Schmücken des Saales.
Ueber die Entſtehung und den Sinn der Ausſtellung ſprach
Frau Kromer, die verdienſtvolle Vorſitzende des
Landesverban=
des badiſcher Hausfrauenvereine, beherzigenswerte Worte.
Frl. Blaß erläuterte die Grundſätze, nach denen in der Alice=
Eleonoren=Schule die Herſtellung von Wäſche und Kleidern
ge=
leitet wird. Ueber das Thema „Warum ſoll mein Kind turnen”
ſprach Frl. Roth. Einige entzückende Kinderlieder ſang Frl.
Rück=
ward ſehr zur Freude ihrer Zuhörerinnen, die ihr mit reichem
Beifall lohnten.
Eine Darbietung von beſonderem Reiz und beſonderer
Eigen=
art waren die Spiele, die Frl. Renate Gläſſing, die Lehrkraft für
rhythmiſche Erziehung an der Akademie für Tonkunſt, mit ſechs
kleinen Mädchen vorführte. Hier war der Name der
Veranſtal=
tung „Kinderkleider — Kinderreigen” verwirklicht. Die
Vorfüh=
rung dieſer echt kindlichen Kleider brachte uns gleichzeitig einen
Einblick in eine Spielſtunde für rhythmiſche Erziehung. So bot
der Nachmittag in der Vielgeſtaltigkeit ſeiner Daxbietungen eine
Fülle von Anregung, die dankend empfangen wurde, und ſicher
nicht ohne Wirkung bleiben wird.
Die Beſſerung auf dem kaufmänniſchen Stellenmarkt
behaupket ſich.
Nach den Beobachtungen der Kaufmänniſchen
Stellenver=
mittlung des Deutſchen Handlungsgehilfen=Verbandes hat ſich
die Stellenmarktlage auch im Oktober günſtig entwickelt. Der
Zugang neugekündigter Bewerber iſt weiter zurückgegangen und
hält ſich in durchaus mäßigen Grenzen. Lediglich die
Eintra=
gungen Alt=Stellenloſer ſind verhältnismäßig hoch. Immer noch
melden ſich Bewerber, die früher, ohne Hoffnung auf Beſſerung
der Lage, ihre Bewerbung haben verfallen laſſen. Tatſächlich
rechtfertigt die Zahl der Neumeldungen offener Poſten den
Opti=
mismus. Sie iſt dreimal ſo groß als die Vergleichszahl des
Vor=
jahres. Im gleichen Rahmen bewegen ſich die
Vermittlungs=
ziffern. Sie konnten noch günſtiger ſein, wenn nicht immer noch
viele Firmen, in vollſtändiger Verkennung der Struktur der
Altersgliederung des Bewerberſtandes, nur junge Bewerber
einzuſtellen bereit wären. Die Kaufmänniſche Stellenvermittlung
des DHV. mußte in zahlreichen Fällen die Firmen darauf
auf=
merkſam machen, daß ſolche Perſonalpolitik weder den
Notwen=
digkeiten der Wirtſchaft, noch den ſozialen Erforderniſſen gerecht
wird. Nur für beſonders qualifizierte Poſten wurde eine
Alters=
grenze bis zum 40. Lebensjahr freigegeben. Der Verlauf der
Sonderaktion zur bevorzugten Vermittlung von
Altparteimitglie=
dern, SA.= und SS.=Männern und Angehörigen der nationalen
Verbände zeigt dagegen ein befriedigendes Ergebnis. Dank der
ſpeziell auf die Bedürfniſſe des Kaufmannsberufes abgeſtellten
Vermittlungsorganiſation des DHV. war es möglich, ſolche
Be=
werber durchweg in feſte Dauerſtellungen zu vermitteln, die ihren
Kenntniſſen und Veranlagungen voll entſprechen. Einen
beacht=
lichen Fortſchritt zeigte die Entwicklung des Kaufmänniſchen
Stellenmarktes dieſes Mal auch im weſtlichen Induſtriegebiet
und zum Teil auch in Sachſen und Mitteldeutſchland. Alles in
allem beherrſcht ein ausgeſprochen zuverſichtlicher Glaube, die
Lage. Der kritiſche Oktober hat nicht nur keine irgendwie
nennenswerten Entlaſſungen gebracht; er hat darüber hinaus
— auch verglichen an den jahreszeitlich begünſtigten
Sommer=
monaten — eine weitere Beſſerung der Vermittlungsziffer
ge=
bracht.
Schützt Waſſerleilungen und Waffermeſfer
gegen Froſt!
Die Waſſerabnehmer ſind nach den
Waſſerlieferungs=
bedingungen des ſtädtiſchen Waſſerwerks (§ 4 und § 5) zu
Schutz=
maßnahmen verpflichtet. Wir empfehlen daher zur Beachtung:
1. Waſſerzuleitungen.
Im Keller ſind Fenſter und Türen dauernd geſchloſſen zu
halten und wenn dieſe ins Freie führen, mit Stroh, Tüchern uſw.
zu verkleiden.
Bei anhaltendem Froſt (—52 C) iſt es außerdem erforderlich,
die Waſſermeſſeranlage und die Innenleitungen,
mit froſtſchützendem Iſoliermaterial genügend zu verſehen.
Ge=
gebenenfalls muß eine Erwärmung der betreffenden Räume
ſtattfinden.
Zur Nachtzeit empfiehlt ſich auch ein Abſperren und
Ent=
leeren der Waſſerleitung an dem nach dem Waſſermeſſer
einge=
bauten Haupthahn, der mit Entleerungshähnchen verſehen ſein
muß. Beim Fehlen eines ſolchen iſt deſſen Einbau dringend
er=
forderlich, da ein Abſtellen vor dem Waſſermeſſer nur vom
Waſſer=
werk ſelbſt, oder in dringenden Fällen von einem zugelaſſenen
Privatinſtallateur, vorgenommen werden darf.
Eingefrorene Waſſerleitungen ſind ſofort von einem
zuver=
läſſigen Inſtallateur aufzutauen und die Urſache des Einfrierens
durch beſſeren Schutz zu beſeitigen.
Iſt ein Waſſermeſſer eingefroren, ſo benachrichtige man
ſo=
fort die Direktion der ſtädt. Betriebe. (Tel. Stadtverwaltung
3500.)
2. Waſſerableitungen.
Beſondere Aufmerkſamkeit iſt hier den Kloſetts zuzuwenden,
da die mit Waſſer gefüllten Syphonrohre und Spülkäſten leicht
einfrieren können. Bei Froſtwetter ſind daher die Aborträume
nach außen möglichſt geſchloſſen zu halten. Die Spülkäſten ſollen
nach jeder Benutzung des Kloſetts unter Abſtellung des
Waſſer=
zulaufs vollſtändig entleert werden. Häufiges Eingießen
war=
mer Abwäſſer aus der Haushaltung in die Kloſette verhindert
die Eisbildung an den Syphonrohren.
Geſtern entſchlief ſanſt nach kurzem
Krankſein mein lieber, guter Mann,
unſer guter Vater
Herr
Seter Schweitzer
Damen=Küte
(13460
in 70. Lebensjahre.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Kath. Schweitzer, geb. Schütz.
Darmſtadt, Alexanderſtr. 25, den 5. November 1933.
Veerdigung: Dienstag, 2.30 Uhr, auf dem alten
Friedhof. — Beileidsbeſuche dankend verbeten.
Sfener= und Wirkſchaftskalender
für die Zeit vom 1. bis 15. November 1933.
Ausſchneiden!
Aufbewahren!
1. November: Letzter Tag für die Entrichtung des
Schul=
geldes für die Darmſtädter höheren Schulen und
die gewerblichen Fortbildungsſchulen für den Monat
Oktober 1933 an die Stadtkaſſe. (Schonfriſt bis 10.
November 1933.)
5. (6.)November: Abgabe der Beſcheinigung an die
Fi=
nanzkaſſe, daß die Summe der im Oktober 1933
abgeführten Steuerabzugsbeträge mit der Summe der
im gleichen Monat einbehaltenen Steuerbeträge
über=
einſtimmt. (Keine Schonfriſt.)
5. (6.)November: Entrichtung der Arbeitsloſenhilfe,
ſo=
weit dieſe an die Finanzkaſſe zu zahlen iſt.
5. (6.) November: Abführung der Eheſtandshilfe und der
Lohnſteuer für die in der Zeit vom 16. bis 31.
Oktober 1933 erfolgten Lohnzahlungen. Falls die bis
zum 15. Oktober 1933 einbehaltenen Lohnſteuerbeträge
den Betrag von 200 RM. nicht erreicht haben, im
Ueberweiſungsverfahren Abführung der Lohnſteuer
für die in der Zeit vom 1. bis 31. Oktober 1933
er=
folgten Lohnzahlungen. (Keine Schonfriſt.)
5. (6.) November: Ablauf der Schonfriſt für die am 25.
Oktober 1933 fällig geweſene vierte Vorauszahlung
(ſtaatliches Ziel) auf die ſtaatliche Grundſteuer,
Sondergebäudeſteuer und
Gewerbe=
ſteuer für das Rechnungsjahr 1933/34.
5. (6.) November: Entrichtung der Bürgerſteuer, ſoweit dieſe
im Monat Oktober 1933 von den Arbeitgebern durch
Lohnabzug einzubehalten und nicht bereits am 20.
Oktober 1933 abzuführen war. (Keine Schonfriſt.)
6. November: Vorlage der Aufſtellung der
Deviſenge=
geſchäfte, die von einem Unternehmen mit
gene=
reller Genehmigung zum Deviſenerwerb im Monat
Oktober 1933 getätigt worden ſind.
10. November: Anmeldung und Zahlung der
Börſenumſatz=
ſteuer, ſoweit dieſe im Abrechnungsverfahren zu
entrichten iſt.
16. November: Ablauf der Schonfriſt für die
Entrich=
richtung des Schulgeldes für die Darmſtädter
höheren Schulen und die gewerblichen
Fortbildungs=
ſchulen für den Monat Oktober 1933.
10. Rovember: Umſatzſteuer=Voranmeldung und
Voraus=
zahlung für die monatlichen Zahler. (Schonfriſt bis
17. November 1933.)
10. November: Entrichtung eines Teilbetrages der
Bürger=
ſteuer für Arbeitnehmer. Näheres iſt aus der
Steuerkarte zu entnehmen.
15. November: Drittes Ziel der Kirchenſteuer für das
Rech=
nungsjahr 1933/34 laut Beſcheid.
15. November: Entrichtung der Vierteljahresrate der
Ver=
mögensſteuer. Landwirte, welche die letzte,
am 15. Auguſt 1933 fällig geweſene Rate nicht zu
entrichten hatten, haben dafür zwei Viertel, alſo die
Hälfte der letzten Jahresſteuerſchuld, auf einmal zu
entrichten.
15. November: Einkommenſteuervorauszahlung der
Landwirtſchaft, ſoweit nicht, wie in den meiſten
Fällen, infolge der Einführung der
landwirtſchaft=
lichen Einheitsſteuer, eine Befreiung eintritt.
Neue Beitragsmarken für die Invalidenverſicherung. Die
Landesverſicherungsanſtalt. Heſſen ſchreibt uns: Der Erlaß von
Vorſchriften über die bisherige Lohnklaſſe VII und eine neue
Lohnklaſſe VIII wird ſich nach inzwiſchen gewordener Mitteilung
des Reichsverſicherungsamtes noch einige Zeit hinziehen. Hiernach
bleiben bis auf weiteres die bisherigen Lohnklaſſen und
Beitrags=
ſätze beſtehen. Eine evtl. Aenderung wird rechtzeitig
bekannt=
gegeben.
der Bolizeibericht meldet:
Glück im Unglück. Am Samstag gegen 11.30 Uhr ereignete
ſich in Auerbach ein ſchwerer Verkehrsunfall, bei dem die
betei=
ligten Perſonen wie durch ein Wunder mit mehr oder minder
erheblichen Verletzungen davonkomen. Der Radfahrer Johannes
Moritz aus Auerbach wollte mit ſeinem Fahrrad von der rechten
Straßenſeite aus nach links in die Torfahrt des Hauſes
Heidel=
bergerſtraße 7 einbiegen. In demſelben Augenblick wurde er von
einem hinter ihm herkommenden Perſonenkraftwagen des
Bens=
heimer Freiwilligen Arbeitsdienſtes angefahren. Moritz wurde)
auf den Kühler des Autos geſchleudert, während ſein Fahrrad
in der Stoßſtange des Wagens hängen blieb. Durch den
Zu=
ſammenſtoß verlor der Autofahrer Philipp Wanner aus
Stock=
ſtadt die Herrſchaft über den Wagen und ſauſte gegen einen auf
dem linken Bürgerſteig ſtehenden Telegraphenmaſt. Durch den
Anprall flog der Radfahrer jetzt vom Autokühler auf den
Bürgerſteig. Das in der Stoßſtange hängen gebliebene Fahrrad
wurde über ſechs Meter weit fortgeſchleudert. Der Radfahrer kam
mit einem Schlüſſelbeinbruch davon, während der Autofahrer
am Kopf und an den Händen durch Glasſplitter verletzt wurde.
Auto und Fahrrad mußten ſtark beſchädigt abgeſchleppt werden.
Glücklicherweiſe waren keine Fußgänger in der Nähe, ſo daß ein
unüberſehbares Unglück vermieden wurde.
Ladendieb feſtgenommen. Am Samstag gegen 17 Uhr gelang
es, unter Mithilfe des Publikums, den 20jährigen Bäckergeſellen
Auguſt Hohl aus Mainz beim Ladendiebſtahl in Darmſtadt zu
faſſen. Hohl war mit ſeinem Komplizen, den 18jährigen Arbeiter
Heinrich Arenz aus Mainz, nach Darmſtadt gefahren, anſcheinend,
um Diebſtähle auszuführen. In einem Kaufhaus wurden ſie
da=
bei beobachtet, wie ſie 9 Paar Strümpfe ſtahlen. Während Hohl
gefaßt werden konnte, gelang es Arenz, zu flüchten. Es iſt nicht
ausgeſchloſſen, daß die beiden auch in anderen Geſchäften
Dieb=
ſtähle ausgeführt haben. Geſchädigte wollen bitte umgehend die
Kriminalpolizei verſtändigen.
Eigentümer geſucht! In der Nacht auf 11. Auguſt wurde ein
angeblich auf Wanderſchaft befindlicher Mann mit einem
unbe=
leuchteten Fahrrad in Darmſtadt angehalten und feſtgenommen.
Ueber den rechtmäßigen Erwerb konnte er ſich nicht ausweiſen.
Er verſuchte ſich mit allen möglichen Ausreden und Angaben
her=
auszureden. Da alle Anzeichen dafür ſprechen, daß der Mann auf
unrechtmäßiger Weiſe in den Beſitz des Fahrrades gelangt iſt,
wurde dasſelbe bei der Kriminalpolizei ſichergeſtellt. Es handelt
ſich um ein Herrenfahrrad, Marke unbekannnt, Fabriknummer
283703. mit ſchwarzem Rahmen und Felgen, Schutzbleche, grauer
Bereifung, deutſcher Lenker mit ſchwarzem Griff links,
Bimbam=
glocke, Flügelpedalen ohne Gummi. Rodax=Freilauf und
aus=
nahmsweiſe breitem Gebäckträger, Marke Pallas. Hinterfelge
iſt neu, Lenkſtange und Kettenrad ſind mit Silberbronze
über=
ſtrichen. Am Rahmenbau befindet ſich eine Luftpumpe. Der
Eigen=
tümer wird gebeten, umgehend die Kriminalpolizei zu
verſtän=
digen
Gewichtsabnahme v.
Natürliche Entfettung 15—20 Pfd. in Kürze
erreichen auch Sie durch den ſeit Jahren bewährten Ebus=Tee,
wohl=
ſchmeckend, unſchädl. Mk. 1.50 (extraſtark 2.—) i. Apothek. u. Drogerien.
(IV. 8742)
Aus der NSDAP.
Reichsſtatthalter Gauleiter Sprenger ſpricht in Darmſtadt.
Am Samstag, 11 November ſpricht abends 8,15 Uhr in der
Feſthalle zu Darmſtadt der Gauleiter und Reichsſtatthalter Pg.
Sprenger.
Ungültige Sammelausweiſe!
Sämtliche Sammelausweiſe, die vom
Kreis=
leiter Pg. Zürtz unterſchrieben ſind, werden
hiermit für ungültig erklärt. Die Ausweiſe ſind
um=
gehend der Kreisleitung zurückzugeben. Sammler, die ſolche
Ausweiſe vorzeigen, ſind anzuhalten, die Ausweiſe
ab=
zunehmen und der Kreisleitung abzuliefern.
Befehl an alle aktiven und inaktiven Mitglieder der NSKK.
Heute Montag, den 6. November, abends 8 Uhr. findet
für jeden Korpsbezirk ein Korpsabend ſtatt, zwecks
Vervollſtändi=
gung der Liſten und Vorbereitung zur Wahl. Es ſind alle
aktiven und inaktiver Mitglieder des NSKK.
verpflichtet, zu erſcheinen. Unentſchuldigtes Fernbleiben
iſt nicht geſtattet. Wimpel und Plaketten können in der
Ge=
ſchäftsſtelle erworben werden. Alle Wimpel müſſen abgeſtempelt
werden. O. Oltſch.
Für alle aktiven Teilnehmer an der Wiederſehensfeier in München
am 8.19. November 1933.
Mittwoch, den 8. November 1933. 6.00 Uhr abends:
Zuſammen=
kunft der älteſten Parteigenoſſen im „Sternecker”, (
Teilnahme=
berechtigt: Parteigenoſſen, die im Jahre 1920 der alten Partei
beigetreten ſind, bis 9 November 1923 ununterbrochen
Mit=
glied waren und im Jahre 1925 wieder beigetreten ſind.
Mel=
dung der in Betracht kommenden Pgg. bei Pg. Ernſt
Bier=
lein, München. Barerſtraße 8. — 7.00 Uhr abends: Ankunft
des Führers im Sternecker. — 8.00 Uhr abends:
Wiederſehens=
feier in allen Sälen Münchens. Im Bürgerbräukeller
treffen ſich alle Pgg., die 1. am 8 /9. November an irgendeiner
Stelle in München aktiv eingeſetzt waren. (Marſch:
Bürger=
bräukeller — Feldherrnhalle, Kriegsminiſterium,
Brückenkopf=
beſetzung) 2. bis zum 30. Januar 1933 der Partei wieder
beigetreten ſind. — Im Löwenbräukeller treffen ſich die
ſeinerzeitigen Angehörigen des Bundes Oberland und des
Kampfbundes In den übrigen Kellern ſprechen die
Führer der Bewegung. — 8.15 Uhr abends: Ankunft der im
Sternecker verſammelten Parteigenoſſen im Bürgerbräukeller.
—8.35 Uhr: Ankunft des Führers mit ſeinem Begleiter vom
Jahre 1923. Pg. Ulrich Graf. — 9.30 Uhr abends: Fackelzug;
der Münchener SA. und Studentenſchaft. — 11.00 Uhr abends:
Die SA. hat auf dem Königsplatz Aufſtellung genommen —
11.15 Uhr abends: Großer Zapfenſtreich der Landespolizei.
— 11.40 Uhr abends: Der Gauleiter des Gründungsgaues;
Adolf Wagner ſpricht. — 12.00 Uhr abends: Salutſchüſſe
ver=
künden das Anbrechen des 9. November 1933.
Donnerstag, den 9. November 1933. 9.30 Uhr vorm.: Aufſtellung
der Kämpfer des Jahres 1923 in München in drei großen
Zügen: 1. Zug in Schwabing, 2. Zug in Stadt=Mitte, 3. Zug
Haidhauſen. — Für den Gau Heſſen=Naſſau kommt=
Zug 2 — Stadt=Mitte — in Frage. 10.00 Uhr
vorm. Abmarſch dieſer Züge. — 12.00 Uhr vorm.: Die Züge
haben Aufſtellung genommen, und zwar: Zug Haidhauſen in
der Ludwigſtraße, auf der Seite der Galerieſtraße. Zug
Schwa=
bing und Zug Stadtmitte in der Ludwigſtraße,
auf der Seite des König=Ludwig=Denkmals. — 10.00 Uhr
vor=
mittags: Vereidigung der Landespolizei mit Fahnenübergabe
und anſchließend Vorbeimarſch vor dem Führer an der
Kreu=
zung Brienner—Arcisſtraße. Abrücken der Landespolizei in
ihre Quartiere Die Ehrenkompagnie der Landespolizei nimmt
an der Weihe des Mahnmals teil. — 10.00 Uhr vorm.:
Ein=
marſch der SA. in der Ludwigſtraße durch das Siegestor in
zwei Säulen, jede Säule in Sechſer=Reihen auf der rechten
und linken Fahrbahn. — 11.00 Uhr vorm.: Aufſtellung des
Zuges am Bürgerbräukeller, Teilnahmeberechtigt ſind die
Par=
teigenoſſen, die am 8. November bei der Veranſtaltung im
Bürgerbräukeller teilnahmeberechtigt waren und die
Partei=
genoſſen die am 8./9. November 1923 als Angehörige der
NSDAP., des Bundes Oberland und des Kampfbundes an
irgendeiner Stelle in München aktiv eingeſetzt waren, oder an
einer Stelle außerhalb Münchens eingeſetzt waren und infolge
ihres Einſatzes verhaftet wurden. — 12.00 Uhr mittags: Der
Zug am Bürgerbräukeller iſt aufgeſtellt. — 12.05 Uhr mittags:
Der Führer trifft ein. — 12.10 Uhr mittags: Abmarſch des
Zuges mit dem Führer an der Spitze durch die Straßen des
Zuges vom 9. November 1923 zur Feldherrnhalle. — 12.50 Uhr
mittags: Eintreffen der Spitze an der Feldherrnhalle. Der
Führer nimmt vor dem Mahnmal den Vorbeimarſch des
Zu=
ges ab. Straßenabſperrung durch die HJ. Bei Eintreffen des
Zuges Trommelwirbel. Beim Vorbeimarſch des Zuges ſpielt
keine Muſik, ſondern es wird getrommelt. Der Zug nimmt
direkt vor der Feldherrnhalle Aufſtellung. Die Aufſtellung der
186 Standarten und der Standarte Adolf Hitler wird noch
ge=
regelt. Nach Aufſtellung des Zuges überreicht der Bayeriſche
Miniſterpräſident dem Führer die Ehrenbürgerurkunde des
Landes Bayern. Nach der Ueberreichung der
Ehrenbürger=
urkunde nimmt der Führer die Weihe des Mahnmals vor Nach
der Weihe des Mahnmals fährt der Führer durch die
Ludwig=
ſtraße zum Siegestor. — 3.00 Uhr nachm.: Vereidigung der
bayeriſchen Bürgermeiſter auf dem Königsplatz durch
Staats=
miniſter Adolf Wagner. — 6.00 Uhr nachm.:
Wiederſehens=
feier der Kämpfer von 1923 in ihren Sturmlokalen.
12.00 Uhr nachts: Vereidigung der Standarte Adolf Hitler
vor der Feldherrnhalle.
Briefkaſten.
Iedar Anfrage iſt die letzie Bezugsqulttung beizufügen. Anonhme Anfragen waden
nicht Seantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit.
Alter Abonnent in E. Dieſe Frage kann nur nach
Kenntnis=
nahme der Tarifbeſtimmungen beantwortet werden: Sie wenden
ſich deshalb am beſten an die Bauernkammer, hier, bei der ja auch
ein landwirtſchaftlicher Beratungsdienſt eingerichtet iſt.
Gg. B., Darmſtadt. Den hinterbliebenen Angehörigen, zu
denen natürlich die Eltern und Geſchwiſter des Verſtorbenen
ge=
hören, kann die Witwe, der die Rechte am Grabe im Fragefalle
wohl zuſtehen, weder den Beſuch der Grabſtätte, noch deren
Schmückung durch Kranzniederlegung verbieten. Sollte ſie dieſe
Pietätsgefühle irgendwie ſtören, ſo wird der Richter mit dem
Antrage anzugehen ſein, ſie unter Strafandrohung zu verurteilen,
beides zu geſtatten. § 226 BGB. bezeichnet ſolche Handlungsweiſe
als Mißbrauch des Rechts und kennzeichnet dies als
Schikane=
verbot; denn, wie es ſo richtig das Schweizer ZGB. ausdrückt:
Jedermann hat in der Ausübung ſeiner Rechte und in der
Er=
füllung ſeiner Pflichten nach Treu und Glauben zu handeln. Der
offenbare Mißbrauch eines Rechtes findet keinen Rechtsſchutz”.
Der Rechtslehrer Kohler zieht im Lehrbuch des bürgerlichen
Rech=
tes, 3. Band 1. Teil, S. 15, den Fall an, daß Familienrecht und
Eigentum einander gegenüberſtehen können, ſo wenn auf dem
Eigentum des Vaters die Mutter beerdigt iſt und der Vater dem
Sohn verweigern will das Grab ſeiner Mutter zu beſuchen. Er
bezeichnet dies als offenbaren Rechtsmißbrauch, was auch das
Reichsgericht in einer Entſcheidung vom 3. Dezember 1909 (Bd.
72 S. 251) anerkannt hat.
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lckt. Füße nicht
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fontag, 6. November 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Reueſte Nachrichten
Nr. 308 — Seite 5
Eum dritten Mal:
Unentſchieden im Länderkampf gegen Norwegen.
als chancenlos ausgegebenen FC. Wacker München 1:3
bezwin=
gen ließ.
Vor 40000 Zuſchauern 2:2 (2:0).
Im Mittelrheingau haben die bislang führenden
Trierer Mannſchaften Weſtmark und Eintracht unerwartete Nie=
Enttäuſchung in Magdeburg.
Die Sportſtadt Magdeburg hatte an dieſem erſten
Novem=
r=Sonntag ihren großen Tag, zum erſten Male ſah ſie einen
ußball=Länderkampf in ihren Mauern. Und das wußten die
litteldeutſchen zu ſchätzen. Auf dem neuen Cricketer Sportplatz
ſchienen bereits in der Morgenfrühe, es war kaum 8 Uhr, die
ſten Unentwegten. Stundenlang ſtanden Hunderte, die zum
zil weit aus der Provinz gekommen waren, vor verſchloſſenen
oren. Als dann Einlaß gegeben wurde, füllten ſich in den
ſten Mittagsſtunden ſchnell die Ränge. Von allen Seiten
üßten die Flaggen des neuen Deutſchland, zu Ehren der Gäſte
d des Schiedsrichters waren auch die norwegiſche und die
lländiſche Flagge gehißt. Das Wetter war ideal, windſtill
id nicht zu kalt, vor allem aber trocken. Das Spielfeld befand
h in beſter Verfaſſung. Zwiſchen einem Jugendſpiel und dem
eginn des Länderkampfes weihte der Herr
Reichsſport=
ihrer v. Tſchammer und Oſten die neuen Fahnen der
agdeburger Sportvereine. Der feierliche Akt klang mit dem
orſt=Weſſel=Lied der 40 000 Menſchen aus.
Stürmiſch begrüßt, erſchienen dann die Mannſchaften, zuerſt
e Norweger und dann die Deutſchen. Beide Nationalhymnen
urden geſpielt, und dann rief der Holländer van Moorſel die
kannſchaften zur Wahl. Sie ſtellten ſich in den angekündigten
ufſtellungen. Deutſchland ſpielte mit der gleichen
Auf=
ellung, die in Duisburg Belgien ſo überlegen mit 8:1
abgefer=
igt hatte, alſo mit: Buchloh (Speldorf); Buſch (Duisburg),
dundt (Eſſen); Bräuer, Bender, Janes; Albrecht, Wigold (alle
fortung), Hohmann, Raſſelnberg (beide Benrath), Kobierſki
Fortung Düſſeldorf).
Zwei Tore bis zur Pauſe — Deutſchland führt.
Von der üblichen Nervoſität befreite ſich zunächſt die deutſche
iIf und bald ſah man unſere Jungens wieder in prächtigſter
laune ſpielen. Schon in der 7. Minute fiel der
Führungs=
reffer. Nach einem ſchönen Zuſammenſpiel zwiſchen Bender
nd dem linken Flügel kam der Ball zu Hohmann, der Albrecht
ediente und unter dem Jubel der Maſſen unhaltbar einſchoß.
Zereits in der nächſten Minute konnte ein Flachſchuß von Wigold
ur mit Mühe abgewehrt werden. In der Folge kamen nun
uch die Norweger beſſer zum Zug, aber ſie erreichten doch nicht
ie Einheitlichkeit und das ſchöne Zuſammenſpiel unſerer Elf.
der Sturm der Skandinavier wurde zwar durch Einzelaktionen
efährlich, aber unſere Verteidigung war auf der Hut. Sie
nachte ſogar einige Male recht geſchickt die „Abſeitsfalle” auf.
der Kampf hatte ein gutes Niveau. Im allgemeinen hatte die
eutſche Elf eine klare Ueberlegenheit, und nach einigen Ecken
iel 10 Minuten vor der Pauſe auch ein völlig verdienter
weiter Treffer Wigold legte nach ſchnellem Durchſpiel
ſeſchickt zu Hohmann vor, und dieſer lenkte den Ball ruhig
ind placiert in die Ecke. Wieder war der Beifall
außerordent=
ich ſtark. Die Norweger unternahmen nun einige heftige
Gegen=
töße, doch kam ihr Sturm über die beſonnen arbeitende deutſche
Deckung nicht hinaus.
Vertauſchte Rollen!
Niemand zweifelte während der Pauſe daran, daß die deutſche
Mannſchaft auch dieſen Kampf gewinnen würde. Unſere Elf
ührte — wie in Duisburg — mit 2:0 Treffern, und angeſichts
hrer prächtigen Form ſchien ſie einem neuen Triumph
zuzu=
teuern. Aber Fußball iſt ein unberechenbares Spiel, und ſo kam
*s auch hier zur Enttäuchung der 40 000 Zuſchauer wieder
ein=
nal anders. Die Norweger ſchoſſen in der zweiten Halbzeit
ebenfalls zwei Tore und erzielten damit zum dritten Male in
direkter Reihenfolge ein Unentſchieden gegen Deutſchland. Nur
die erſten vier Spiele ſind von Deutſchland gewonnen worden.
Schon bald nach Wiederbeginn verlor unſere Mannſchaft den
Schwung, der ſie vorher in ſo hohem Maße ausgezeichnet hatte.
Nur zuweilen ſah man noch den alten Angriffsgeiſt. Die
Kom=
binationen verloren an Fluß, ſie gerieten immer wieder ins
Stocken, und auch das Schußvermögen ſchien verſchwunden. Im
gleichen Maße wuchs auch die Unſicherheit der Läuferreihe. Im
Gegenſatz zu unſerer Elf ſchienen die Norweger wie auswechſelt,
die Rollen waren vertauſcht. Angetrieben von dem großen
Kön=
nen eines Joergen Juve, drängte der Gegner immer mehr und
entriß ſo unſerer Elf den ſchon ſicher gewähnten Sieg. In der
18. Minute holte Norwegen das erſte Tor auf. Auf eine Flanke
von Val ſchoß der Rechtsaußen. A. Kvammen aus vollem
Lauf. Schon vier Minuten ſpäter war
der Ausgleich
da. Es gab einen Hände=Strafſtoß dicht an der Grenze des
deutſchen Strafraumes. Vor dem deutſchen Tor baute ſich eine
„lebende Mauer” auf. Aber Juve ſchoß ſo geſchickt und wuchtig,
daß der Ball zwiſchen all die vielen Beine der Verteidiger
durch=
rutſchte und ins Netz ging. Der Reſt des Spieles wurde für die
deutſche Mannſchaft ſehr bitter. Die äußerſt munter gewordenen
Gäſte drängten immer ſtürmiſcher, und die deutſche Mannſchaft
konnte von großem Glück ſagen, daß ſie wenigſtens noch ein
Un=
entſchieden behielt. Lediglich Buchloh iſt es zu danken, daß die
Norweger den dritten und ſiegbringenden Treffer nicht erzielen
konnten.
Mit der Spielleitung des Holländers van Moorſel, konnte
man zufrieden ſein.
Die Fußball Ergebniſſe.
Länderſpiel in Magdeburg:
Deutſchland — Norwegen . .
„ 2:2 (2:0)
Gauliga=Verbandsſpiele in Süddeutſchland.
Gau XIIl (Südweſt): FSV. Frankfurt — Kickers Offenbach
2:2. Wormatia Worms — Eintracht Frankfurt 1:0. FSV.
Mainz05 — Boruſſia Neunkirchen 2:1. 1. FC. Kaiſerslautern
— SV. Wiesbaden 0:5. Phönix Ludwigshafen — FK. 03
Pir=
maſens 0:2. Sportfr. Saarbrücken — A.=O. Worms 2:3.
Gau Baden: Phönix Karlsruhe — V. f. B. Mühlburg 2:1. SC.
Freiburg — Karlsruher FV. 4:2. Germania Brötzingen —
Vf.L. Neckarau 3:1. SV. Waldhof — VfR. Mannheim 1:0.
Gau Württemberg: Stuttgarter Kickers — Sportfr. Stuttgart 3:1.
Bf.R. Heilbronn — SC. Stuttgart 2:1. Ulmer FV. 94 —
SV. Feuerbach 1:1.
Gau Bayern: 1860 München — Jahn Regensburg 4:1., FC.
Mün=
chen — 1. FC. Nürnberg 1:2. ASV. Nürnberg — Schwaben
Augsburg 2:1. SpVgg. Fürth — Wacker München 1:3. FC. 05
Schweinfurt — Bayern München 2:1. 1. FC. Bayreuth
Würzburger FV. 04 1:1.
Gau Mittelrhein: Weſtmark Trier — Bonner FV. 3:4. Kölner
SC. 99 — Rhenania Köln 5:1. Sülz 07 — Kölner C.f.R. 5:2.
FV. Neuendorf — Fortung Kottenheim 2:0. Vf.R. Köln —
Eintracht Trier 4:1.
Gau Nordheſſen: Spielverein Kaſſel — SC. 03 Kaſſel 3:3.
Kur=
heſſen Kaſſel — V.f.B. Friedberg 5:1. Kurheſſen Marburg.
Heſſen Hersfeld 1:1
Fußball im Reich.
Gau Oſtpreußen: V. f. B. Königsberg — Raſenſport Pr.
Königs=
berg 3:2. Gedania Danzig — Pruſſia Saml. Königsberg 2:1.
Preußen Gumbinnen — York Inſterburg 1 :8. Hindenburg
Allenſtein — Viktoria Allenſtein 3:1.
Gau Pommern: V. f. L. Stettin — Stettiner SC. 2:2. Polizei
Stettin — Viktoria Stralſund 7:2. Viktoria Stolp — Sturm
Lauenburg 3:2. Viktoria Kolberg — Hubertus Kolberg 2:7.
Gau Brandenburg: Tennis=Boruſſia. Viktoria 89 2:3. Hertha/
BSC. — Berliner SV. 0:0. V. f. B. Pankow — Minerva 93
2:0. Blau=Weiß — Spandauer SV. 4:2. Wacker 04 —
Kott=
bus=Süd 3:2. BV. Luckenwalde — Union Oberſchöneweide 3:1.
Gau Schleſien: Preußen Hindenburg — SC. Hoyerswerda 2:6.
Beuthen 09 — Breslauer FV. 06 1:0. STC. Görlitz —
Vor=
wärts Breslau 4:0. Hertha Breslau — Ratibor 03 2:0. Sp.=
Vgg. Breslau 02 — Vorw. Raſenſp. Gleiwitz 5:3.
Gau Sachſen: Dresdener SC. — Chemnitzer BC. 6:0. Polizei
Chemnitz — SC. Planitz 5:3. SuBC. Plauen — V. f. B.
Leip=
zig 3:1. V. f. B. Glauchau — 1. Vogtl. FC. Plauen 4:1.
Wacker Leipzig — SpVgg. Falkenſtein 9:1.
Gau Nordmark: Hamburger SV. — Union Altona 8:2.
Eims=
büttel Hamburg — Viktoria Wilhelmsburg 6:0. Polizei Lübeck
— Schwerin 03 5:2. Holſtein Kiel — Polizei Hamburg 4:0.
Gau Niederſachſen: Bremer SV. — Algermiſſen 1911 2:4. VfB.
Peine — Arminia Hannover 5:1. SC. 05 Göttingen —
Wer=
der Bremen 13.
Gau Weſtfalen: Schalke 04 — SuS. 09 Hüſten 3:1. Arminia
Bielefeld — Germania Bochum 2:2. SpVgg. Herten — SC.
Hagen 2:1. SV. Höntrop — Viktoria Recklinghauſen 9:0.
Gau Niederrhein: Schwarz=Weiß Barmen — Duisburg 08 0:1.
Bei den Punktekämpfen in den ſüd= und
ſüdweſt=
deutſchen Gauen gab es an dieſem Sonntag wieder Reſultate, die
man faſt nicht mehr verſtehen kann. Der FC. Kaiſerslautern,
geſtern noch Tabellenführer des Gaues Südweſt und
Lieb=
ling hoher Torziffern, ließ ſich auf eigenem Platze vom SV.
Wiesbaden nicht nur ſchlagen, ſondern mit 0:5 ſogar — wie der
Fußballer ſagt— „überfahren”. In dieſem Gau der kurioſen
Fuß=
ballergebniſſe führt nun der SV. Wiesbaden mit 9:5 Punkten
vor Pirmaſens und Kaiſerslautern mit je 9:7 Punkten. Die
Frankfurter Mannſchaften liegen einen Punkt zurück. Die
Ein=
tracht verlor in Worms gegen Wormatia unglücklich 1:0 und der
FSV. mußte ſich im Kampf mit den Kickers aus Offenbach mit
einem 2:2 begnügen, nachdem er — und das war ärger noch als
in Magdeburg — für Minuten vor Schluß noch 2:0 führte.
Auch in Baden blieb diesmal der Tabellenführer auf der
Strecke, der KFV. ließ ſich in Freiburg von SC. 4:2 ſchlagen und
muß nun die Führung mit dem SV. Waldhof teilen, der durch
einen 1:0=Sieg über den bisherigen Zweiten, VfR. Mannheim,
aufkam.
Württembergs bisheriger Tabellenerſter, Union
Böckin=
gen, blieb mit ſeinen 9:3 Punkten diesmal ſpielfrei und konnte
ſo von den Stuttgarter Kickers und dem SV. Feuerbach, die bei
10:4 Punkten je ein Spiel mehr auf ihrem Konto haben als
Böckingen, überholt werden. Die Kickers fertigten im
Lokal=
kampf die Sportfreunde 2:1 ab, und Feuerbach holte ſich in Ulm
beim FV. 94 im 1:1=Spiel wenigſtens einen Punkt.
In Bayern hat München 1860 ſeine führende Poſition
ſtark befeſtigen können. Die „Löwen” fertigten die Mannſchaft
Jakobs, Jahn Regensburg, glatt 4:1 ab, während die
Augsbur=
ger Schwaben in Nürnberg gegen ASV 1:2 unterlagen und von
Schweinfurt vom zweiten Platz verdrängt wurden. Schweinfurt
ſchob ſich durch einen 2:1=Sieg über die Münchener Bayern nach
vorn. Die größte Ueberraſchung aber war in dieſem Gau in
Fürth fällig, wo ſich der Altmeiſter, Spielvereinigung, von dem
derlagen erlitten. Weſtmark unterlag zu Hauſe gegen den
Bon=
ner FV. 3:4, und Eintracht ließ ſich in Köln von VfR. gleich
4:1 ſchlagen.
In Nordheſſen blieb der FC. Hanau 93 trotz eines
ſpiel=
freien Sonntags an der Spitze, denn der Tabellenzweite, VfB.
Friedberg, verlor in Kaſſel gegen Kurheſſen 1:5. und der Dritte
der Rangliſte, der SC. 03 Kaſſel, kam im Lokaltreffen gegen
Spielverein auch nur zu einem 3:3.
Tabellenführer hüßen Punkke ein.
Die Senſalion in Kaiſerslaukern.
1. FC. Kaiſerslautern — SV. Wiesbaden 0:5 (0:2).
Vor 4000 Zuſchauern erlitt der Tabellenführer der Gauliga
Südweſt die erſte Niederlage auf heimiſchem Boden. Die
Nieder=
lage iſt nicht einmal unverdient, denn die Gäſte befanden ſich in
einer recht guten Verfaſſung, während die Pfälzer ſtark
enttäuſch=
ten. Wiesbaden war die eifrigere, körperlich kräftigere und
kämp=
feriſch beſſere Mannſchaft, die bis zum Schlußpfiff verbiſſen um
den Sieg ſtritt. Die Einheimiſchen waren durch das Fehlen des
geſperrten Mittelläufers Berg ſtark behindert und ſpielten ohne
Zuſammenhang. Trotzdem hatten ſie Chancen, als in der erſten
Viertelſtunde die Wiesbadener Hintermannſchaft ſehr
unaufmerk=
ſam und leichtſinnig ſpielte. Die Pfälzer wußten dieſen Vorteil
aber nicht auszunützen. Wiesbaden ging durch Schulmeyer in
Führung und erhöhte durch Krauß auf 2:0. Nach der Pauſe war
Kaiſerslautern wieder ſtark im Angriff, kam aber bei vielem Pech
nicht zu Erfolgen. Als der Halblinke Zahn verletzt ausſchied,
waren die Ausſichten weiter geſunken. Wiesbaden erhöhte auf 3:0,
und nachdem auch noch der Verteidiger Konrad verletzt
ausſchei=
den mußte, fielen durch Schulmeyer und Kraus noch zwei Tore,
die den Endſieg von 5:0 ergaben. Schneid=Münſter a. St. war
dieſem harten Kampf als Schiedsrichter nicht gewachſen.
FSV. Mainz 05 — Boruſſia Neunkirchen 2:1 (1:1).
Die Mainzer hatten den Beſuch der Saarländer mit einer
Saarkundgebung verbunden, die in einem Empfang am Bahnhof
und einer Feier auf dem Sportplatz ihre Höhepunkte hatte. Im
Spiel hatten die Gäſte in der erſten Halbzeit mehr vom Spiel;
nach der Pauſe fielen ſie jedoch ab. Mainz ging ſchon in der
4. Minute durch Burkardt in Führung. Als Decker verletzt
einige Zeit ausgeſchieden war, fiel durch Mittelſtürmer Franz der
Ausgleich der Gäſte. Nach der Pauſe tauſchten bei Mainz Decker
und Weilbächer die Plätze, wodurch der Sturm mehr.
Durch=
ſchlagskraft bekam. Ein Alleingang Deckers führte in der
27. Minute zum Siegestreffer. Welſcher=Olympia Frankfurt
leitete den Kampf von 4000 Zuſchauern gut.
Wormatia ſchlug Eintracht 1:0 (0:0).
Die 3000 Zuſchauer, die dies unbefriedigende, von Bremſer=
Wies=
baden ſchwach geleitetes Spiel ſahen, dachten mit Wehmut an die
beſſeren Zeiten, die dieſe beiden Mannſchaften einmal gehabt
haben. Weder das Tempo, noch die Technik genügten den
An=
ſprüchen, die man an ein Gauligaſpiel ſtellen muß. Am meiſten
enttäuſchten die Stürmerreihen, bei denen die Torwärter ein
ge=
ruhſames Daſein hatten. Der Kampf verlief im übrigen völlig
ausgeglichen, dafür zeugt, auch das Eckenverhältnis von 5:5.
Wor=
matia kam durch Glück und mit einem recht zweifelhaften Treffer
zum Erfolg. In der 57. Minute des Spieles ſchoß im Anſchluß an
einen Niederwurf vor der Strafraumgrenze Ludwig Müller
un=
heimlich ſcharf gegen die Latte. Der Ball hatte ſichtlich die
Tor=
linie nicht überſchritten, die Eintrachtſpieler reklamierten auch
energiſch, als der Schiedsrichter auf „Tor” entſchied, aber
Brem=
ſer blieb bei ſeiner Entſcheidung.
Unentſchieden am „Bornheimer Hang”.
FSV. Frankfurt — Offenbacher Kickers 2:2 (0:0).
Das Spiel war mit 8000 Zuſchauern ganz ausgezeichnet
be=
ſucht, aber die Erwartungen der Maſſen wurden doch nicht ganz
ausgefüllt. Der Kampf verlief zu aufgeregt, wenn auch bewußte
Unfairheiten vermieden wurden. Unter der Nerpoſität litten
natürlich die Leiſtungen. Die erſte Halbzeit brachte ziemlich
ausge=
glichenes Spiel, aber weder Ecken, noch ein Tor. Nach dem
Wech=
ſel machte ſich bald eine leichte Ueberlegenheit der Kickers
be=
merkbar. Bei einem plötzlichen Vorſtoß kam der FSV. in der 24.
Minute zu einem Eckball und die Ecke wurde von Schuchardt mit
dem Kopf zum Führungstreffer verwandelt. Als dann fünf
Mi=
nuten vor Schluß Knapp auf 2:0 erhöhte, glaubte man bei den
Bornheimern den Sieg ſicher in der Taſche zu haben. Aber die
Kickers brachten innerhalb von drei Minuten das Kunſtſtück
fer=
tig, den Ausgleich zu erzwingen. Vom Anſtoß weg ſchoß Stein
den erſten Gegentreffer, und zwei Minuten vor Abpfiff zos Maid
gleich. Das Unentſchieden war für die Gäſte nicht unverdient.
Bei Beſt=Höchſt lag die Spielleitung in guten Händen.
Spfr, Saarbrücken — A. O. Worms 2:3 (1:0).
Die Saarbrücker zeigten nicht die geſchloſſene Leiſtung und
Schwungkraft wie am letzten Sonntag, zumal der geſperrte
Mittelläufer nur ungenügend erſetzt werden konnte. Worms
ſicherte ſich in einem energiſchen Endſpurt den Sieg. Die Gäſte
waren beſonders ſtark in der Verteidigung und am rechten Flügel,
auch Mittelläufer Landgraf gefiel ſehr gut. Saarbrücken war in
Seite 6 — Nr. 308
dem ſpannenden Spiel anfangs überlegen und ging in der 30.
Minute durch den Rechtsaußen Decker in Führung. Ein Selbſttor
des rechten Läufers von Saarbrücken verhalf Worms in der 15.
Minute nach Halbzeit zum Ausgleich. Mittelſtürmer Endres
brachte Worms in Führung, die Saarbrücken nochmals durch
Dek=
ker ausglich. Drei Minuten vor Schluß fiel dann durch Endres
der Siegestreffer der Gäſte. Das Spiel wurde vor 2000
Zu=
ſchauern von Schwarz=Neunkirchen korrekt und umſichtig geleitet.
SV. 1922 Roßdorf — VfL. Michelſtadt 4:0 (3:0).
Dieſes Pflichtſpiel in Roßdorf konnte die Platzelf dank ihres
produktiveren Stürmerſpiels für ſich entſcheiden. Das Spiel
be=
ginnt in ſehr flottem aufgeregten Tempo. Die Gäſte, mit der
Sonne im Rücken, werden allmählich leicht überlegen, doch der
Roßdörfer Mittelläufer bucht durch Weitſchuß überraſchend den
Führungstreffer. Durch dieſen Erfolg angeſpornt, werden die
Roßdörfer Stürmer dem Cäſtetor des öfteren gefährlich, und der
Mittelſtürmer erhöht bald auf 2:0. Der Halblinke läßt das dritte
Tor durch Bombenſchuß folgen. Nach der Pauſe iſt das Spiel
vor=
erſt wieder verteilt. Die Gäſte ſtrengen ſich erheblich an, um zu
Toren zu kommen. Sie werden hierbei von ihren Anhängern durch
fanatiſhe Zurufe unterſtützt, wobei der Schiedsrichter
unberech=
tigter Weiſe verurteilt wurde. Kurz vor Spielende nutzt der
Roß=
dörfer Halbrechte eine Chance aus, ſo das 4:0=Endreſultat
her=
ſtellend. Schiedsrichter Feigk=Reichsbahn Darmſtadt war dem
Spiel ein korrekter und umſichtiger Leiter.
* Zaßhall in Skarkenburg.
Unveränderte Lage in der Spitzengruppe. — Arheilgens erſter Sieg.
Bezirksklaſſe Südheſſen.
Polizei Darmſtadt — Olympia Lampertheim.
4:1 (1:0)
Germania 03 Pfungſtadt — Olympia Lorſch.
1:6 (0:1)
1:0 (1:0)
Haſſia Dieburg — SV. 98 Darmſtadt .
3:0 (1:0)
Sportvgg. 04 Arheilgen — FC. 07 Bensheim . .
Starkenburgia Heppenheim — Viktoria Urberach 1:2 (1:0)
Viktoria Urberach — V. f. R. Bürſtadt 0:1 (0:1), am Mittwoch.
.. in anderen Gruppen.
2:0
1. FC. Langen — SV. Bad Homburg . . .
FV. Sprendlingen — FVgg. 03 Fechenheim . . . . . .
2:1
FV. Frankenthal — SC. Opel Rüſſelsheim . . .
4:0
Viktoria Walldorf — SV. Koſtheim . . . . . ..
2:1
Gegenüber den angekündigten fünf Spielen weiſt die heutige
Liſte der Ergebniſſe ſechs Spiele aus. Am Mittwoch hat nämlich
— vom Spielleiter nicht bekanntgegeben — in Urberach noch das
am 22. Oktober ausgefallene Spiel Urberach — Bürſtadt
ſtattge=
funden. Bürſtadt blieb mit 1:0 in Front. Das Ergebnis iſt
un=
erwartet knapp, zeigt aber, daß Urberach ſich wieder erholt hat.
Auch am Sonntag beſtätigten die Urberacher ihre
wiedergewon=
nene Stärke; ſie gewannen in Heppenheim knapp mit 2:1. Von
den anderen Ergebniſſen ragt die hohe Niederlage Pfungſtadts
auf eigenem Platze heraus. Es iſt nicht überraſchend, daß das
Pfungſtädter Publikum ſeinem Unmut gegen die eigene Elf
deut=
lich Ausdruck verlieh. Auf ihr Torergebnis können die Germanen
jedenfalls beſtimmt nicht ſtolz ſein. Die Darmſtädter Polizei
brachte gegen Lampertheim einen klaren 4:1=Sieg heraus; man
braucht alſo um die Polizei nicht zu bangen. Auch der SV. 98,
mit umgekrempeltem Sturm, hielt ſich in Dieburg 0:1 recht
ordentlich; in Dieburg wird es jede Mannſchaft ſchwer haben.
Intereſſant iſt, daß Dieburg die einzige noch ungeſchlagene
Mann=
ſchaft im Bezirk iſt. — In Arheilgen war der erſte Sieg fällig;
mit 3:0 fiel er gegen Bensheim recht ſicher aus. Damit — und mit
Urberachs Erfolg in Heppenheim — iſt die Lage am
Tabellen=
ende wieder abſolut ungewiß geworden, — an der Tabellenſpitze
allerdings auch.
Die Tabelle nach dem 5. November.
V. f. R. Bürſtadt
Polizei Darmſtadt
Olympia Lorſch
Sp.=Vgg. Haſſia Dieburg
SV. 98 Darmſtadt
Olympia Lampertheim
Viktoria Urberach
FC. 07 Bensheim
Germania 03 Pfungſtadt
Sportvgg. 04 Arheilgen
Starkenburgia Heppenheim 7.
Ergebniſſe der 1. Kreisklaſſe.
Rot=Weiß Darmſtadt — SV. Weiterſtadt.
SC. Ober=Ramſtadt — FC. Egelsbach".
SV. Mörfelden — Viktoria Griesheim . . .
SV. Groß=Gerau — Union Darmſtadt . . .
Turgeſ. 1875 Darmſtadt — Germania Eberſtadt . .
Germania Oberroden — SC. Dietzenbach . . .
FSV. Groß=Zimmern — FC. Dreieichenhain . . .
17:4 1
16:5 10
21:13
14:10
12:11
12:9
12:19
3:14
8:28
11:11
14:16
4:0
3:6
8:1
1:1
2:0
0:2
0:1
Kreisklaſſe Ried.
D. J.K. Lorſch — VfL. Lampertheim 2:4
Groß=Rohrheim — Hofheim 1:6
Biebesheim — D.J.K. Bürſtadt 4:0
Konk. Gernsheim — TV. Biblis 5:2.
Polizei Darmſtadt — Olympia Lamperkheim 4:1 (1:0)
Die beiden Mannſchaften lieferten ſich vor faſt 1000
Zu=
ſchauern den fälligen Punktekampf. Man kann nicht ſagen, daß
die Zuſchauer enttäuſcht wurden. Das Spiel zerfiel in zwei
grundverſchiedene Hälften. Während man vor der Pauſe nur
ein planloſes Hin und Her ſah ohne gute Leiſtungen beider
Mannſchaften, ſah man in der zweiten Hälfte einen raſſigen
Punktekampf, in deſſen Verlauf auch die Entſcheidung fiel. Die
Polizei hat das Spiel dank ihres größeren Schußvermögens
verdient gewonnen. Im Feldſpiel war ein merklicher Unterſchied
nicht feftzuſtellen.
Polizei beſtritt das Spiel ohne Bönſel, Scheuermann und
Seipp und ſtand: Klein; Balſer, M. Kaſpar; W. Kaſpar,
Mat=
thes, Huppe; Göbel, Schupp, Müller, Pfeiffer Kaltwaſſer. Das
Verteidigungsdreieck verſtand ſich gut. Bönſel war durch M.
Kaſpar, den alten Verteidigerhaudegen, gut erſetzt. Es ſtellte ſich
doch heraus, daß Kaſpar ein Verteidiger und kein Stürmer iſt.
Die Läuferreihe ſpielte mit Ausnahme von W. Kaſpar unter
ihrer ſonſtigen Form. Huppe verfiel in den Fehler, daß er mehr
Verteidigerarbeit als Aufbauarbeit leiſtete. Der Sturm zeigte
nicht die Geſchloſſenheit von ehedem. Die Vorlagen waren zu
ungenau. Erſt in der zweiten Hälfte raffte er ſich zuſammen und
erzielte in tadelloſem Zuſpiel die reſtlichen drei Tore, die den
Sieg ſicherſtellten.
Die Lampertheimer repräſentierten ſich als eine faire
Mann=
ſchaft, die in manchen Spielphaſen ein wundervolles Feldſpiel
zeigte. Die Hauptſtütze der Mannſchaft iſt der Mittelläufer der
in bezug auf Technik und Taktik ſeinen Mitſpielern überlegen
war. Seine Vorlagen an die Stürmerreihe waren jederzeit
brauchbar. Die Verteidigung arbeitete ſicher. Das erſte Tor hätte
der Torwart halten müſſen. Die Stürmereihe kombinierte gut,
in Strafraumnähe fehlte der entſcheidende Schuß. Der
Schieds=
richter leitete zur Zufriedenheit beider Mannſchaften.
Aus dem Spielverlauf: In der erſten Hälfte verlegten ſich
beide Mannſchaften auf Feldſpiel. Kurz vor dem Wechſel
er=
zielte Göbel den Führungstreffer. Nach Halbzeit entſteht nach
dem zweiten Tor ein lebhaftes Ringen um den Sieg
Lampert=
heim holte ein Tor durch ſeinen Mittelläufer auf. Durch zwei
Tore von Schupp und Pfeiffer, auf gute Vorlagen Göbels, iſt
das Spiel entſchieden.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Haſſia dieburg — Sp. 98 Darmſtadt 1:0 (1:0).
Vor ungefähr 600 Zuſchauern, wovon Darmſtadt annähernd
ein Drittel ſtellte, lieferten ſich beide Mannſchaften auf dem
neuen Sportplatz der Haſſia ein wirklich ſchönes, hartes, aber
faires Spiel, das erſt mit dem Schlußpfiff den glücklichen Sieger
brachte. Glücklich inſofern, als das Reſultat dem Spielverlauf
nach nicht nur umgekehrt hätte lauten können, ſondern müſſen,
denn die 98er waren zur allgemeinen Ueberraſchung unſtreitbar
die beſſere Elf, die nur durch eine Portion Unglück nicht zu dem
verdienten Erfolg kam. Haſſia Dieburg war beſtimmt nicht
ſchlecht zu nennen. Die Elf hat neben dem guten Kampfgeiſt eine
Anzahl ausgezeichneter Könner in ihren Reihen, nur die
Zu=
ſammenarbeit ließ zu wünſchen übrig, die gerade bei den
Darm=
ſtädtern mehr ins Auge ſtach. Dem Schiedsrichter Stey. Klein=
Steinheim, ſtellten ſich die Beteiligten in folgender Aufſtellung:
S. V. 98: Bärenz; Eßlinger 2, Kugel; Orlemann,
Schnägels=
berger, Frey; Hebeiſen, Eßlinger Lehr, Böhner, Staigmiller. —
Dieburg: Pfeiffer; Schmidt, Flach 1: Mager, Flach 2, Muth;
Blank, Würtz, Flach 3, Schmidt, Kuhn.
Das Spiel begann mit ſchnellen Angriffen auf beiden Seiten,
wo ſich beide Hintermannſchaften gleich von der beſten Seite
zeigen und die Stürmer nicht richtig zur Entfaltung kommen
laſſen. Nach gleichmäßig verteiltem Spiel fällt in der 17. Min.
durch Dieburgs Mittelläufer der einzigſte Treffer des Tages aus
dem Hinterhalt, unhaltbar für den guten Torhüter der 98er.
Die Darmſtädter gewinnen jetzt leicht Oberwaſſer, und Dieburg
hat Glück, als Lehr an die Latte ſchoß und Hebeiſen aus nächſter
Nähe das Leder über das Tor hob. Kurz vor dem Wechſel wird
ein Kopfball Eßlingers im letzten Moment auf der Torlinie von
einem Dieburger unſchädlich gemacht. Nach der Pauſe legt ſich
Dieburg nochmals mächtig ins Zeug, kann aber die
Aufmerk=
ſame Abwehr der 98er nicht ſchlagen. Nach dieſer Periode
über=
nahm dann wieder Darmſtadt das Kommando, während
Die=
burg ſeinen knappen Vorſprung mit verſtärkter Abwehr
vertei=
digte. Oftmals liegt der Ausgleich in greifbarer Nähe. Ohne
jedoch das Erſehnte zu erzielen, müſſen ſich die Blauen dem
Glücklicheren beugen. Der Schiedsrichter zeigte ſehr oft
bedenk=
liche Schwächen. Die Reſerven trennten ſich ebenfalls 1:0 für
Dieburg.
1. Jugend Groß=Gerau — 1. Jugend SV. 98 Darmſtadt 2:2.
Rot=Weiß Darmſtadt — SV. Weiterſtadt 4:0 (1:0).
Die Rot=Weißen hatten zum Verbandsſpiel SV. Weiterſtadt
als Gaſt und fertigten denſelben nach durchweg überlegenem
Spiel glatt ab. Vor der Pauſe klappte es bei den Darmſtädtern
nicht richtig, während die Weiterſtädter mit einem Rieſeneifer bei
der Sache waren und ſich recht erfolgreich den vielen Angriffen
der Rot=Weißen erwehrten. Die Torausbeute des Platzbeſitzers
war in dieſem Zeitraum nur ein Treffer durch Vogelmann,
wäh=
rend noch ein Handelfer vergeben wurde. Nach der Pauſe brachte
eine Umſtellung der Rot=Weißen eine beſſere Leiſtung der
Mann=
ſchaft, während die Gäſte vollſtändig ausfielen. Ein Handelfer
brachte durch Engel den zweiten Erfolg, während Hamm und
Süßenböck das Endreſultat herſtellten.
Kritiſch iſt zu bemerken, daß der Sieger ohne Wettengl,
Müller und Delp nach dem Wechſel eine ganz anſtändige Partie
lieferte. Die Erſatzleute taten ihre Pflicht, ohne jedoch die
Etats=
mäßigen erſetzen zu können. Zu loben wäre bei Weiterſtadt, außer
ſeinem Eifer, die anſtändige Spielweiſe der Mannſchaft. Als
Schiedsrichter amtierte ein Herr aus Bürgel zufriedenſtellend.
Montag, 6. November 1933
Bei dem Spiel der Reſerven konnten die Rot=Weißen mit 9.0
die Oberhand behalten. Die Schüler gewannen, nachdem ſie das
erſte Verbandsſpiel gegen Ober=Ramſtadt am Vorſonntag mit
12:0 gewonnen hatten, auch das zweite in Pfungſtadt mit 12:0
Zwei Spiele dieſer Mannſchaft brachten alſo 24:0 Tore.
Merck Darmſtadt — Germania Leeheim 5:1.
Merck konnte auch das 5. Spiel ſiegreich beenden und
ſteh=
nun, bei gleicher Punktzahl, zuſammen mit Meſſel an der Spitze
der Tabelle. Leeheim konnte unter Einſatz des ganzen
Körper=
durch ſchnelles Spiel dem Gegner lange Zeit die Waage halten
In der 2. Halbzeit ſetzten ſich dann aber die techniſch reiferer
Platzbeſitzer durch und gewannen das Spiel verdient mit 5:
Toren. — Sie gingen kurz nach Beginn durch Verwandlung eine
Flanke von links in Führung, mußten ſich aber bald infolge eine
Mißverſtändniſſes in der Verteidigung den Ausgleich gefallen
laſſen. Bis zur Halbzeit verſtanden es die guten Verteidige
Leeheims, die ſtark im Angriff liegenden Mercker in Schach zu hal
ten. Nach dem Wechſel ließen ſie aber nach, ſo daß die gegneriſcher
Stürmer in gleichen Abſtänden 2 Tore erzielen konnten. Lee
heim griff dann leider zu unerlaubten Mitteln. Ein weger
groben Fouls gegebener Elfer wurde zum 4. Tor verwandelt un
1 Minute vor Schluß gelang es dem Mittelſtürmer, durch ſchar
fen Schuß das Endergebnis herzuſtellen. — Das Spiel wurde
bi=
auf einige Ausnahmen fair durchgeführt, wofür der gut amtie
rende Schiedsrichter Göckel, Rot=Weiß, verantwortlich zeichnete.
Poſt Darmſtadt — TSV. Meſſel 1:6 (1:3).
Das ſehr anſtändig durchgeführte Spiel gewann Meſſel ver
dient. Die Mannſchaft ſpielt einen ſehr ſchönen Fußball, wobe
jeder Mann bei der Sache iſt. Bei den Poſtlern iſt die Hinter
mannſchaft der beſte Teil. Mancher ſchöne Angriff Meſſels zer
ſchellte an ihr. Im Sturm der Poſt hapert es dagegen ſehr. In
Zuſpiel ſowie im Ballſtoppen fehlt hier noch ſehr viel. Schieds
richter Kling, Groß=Gerau, ſehr gut.
Turngeſ. 1875 Darmſtadt — Germania Eberſtadt 2:0 (0:0).
Mit dieſem 2:0=Reſultat gewannen die 75er verdientmaßer
das Spiel und die Punkte. Die erſte Hälfte verlief torlos, ob
gleich die 75er einige klare Chancen hatten, die der Sturm
der Schmerzensteil der Elf, nicht auszuwerten vermochte. Die
zweite Hälfte war ſchärfer und intereſſanter. Die 75er, jetzt
überlegen ſpielend, erzielten durch Elfmeter von Kahl und einen
wuchtigen Schuß von Heß 2 Tore. Leider ſtieß dem eifrigen
75er=Läufer W. Hübner eine halbe Stunde vor Schluß ein Unfal
zu. Ebenſo wurde der Halbrechte wegen einer Geringfügiglei
von dem ſonſt ſehr guten Unparteiiſchen vom Felde verwieſen:
Trotz Fehlens dieſer beiden Leute in der letzten halben Stunde
blieben die 75er überlegen. Hoffentlich iſt die Verletzung vor
Hübner nicht ſo ſchwerer Natur wie bei Vollhardt, dem alten
Kämpen, der am Vorſonntag in Groß=Gerau einen Beinbrud
davontrug. Beiden wünſchen wir baldige Geneſung.
Fußball=Lehrkurſus in Darmſtadt.
Der 2. Fußball=Lehrkurſus des Gaues Südweſt findet von
13. bis 17. November in Darmſtadt auf dem Platze des Sportver
eins 1898 ſtatt. Der Kurſus, den Sportlehrer Oswald leitet, wirl
30 Teilnehmer umfaſſen, und zwar 25 Spieler aus Starkenburg
vier aus Worms und einen aus Mainz. Am Mittwoch, dei
15. November, findet auf dem Polizei=Platz in Darmſtadt eit
Probeſpiel zwiſchen einer kombinierten Darmſtädter Mann
ſchaft und einer Kurſiſten=Elf ſtatt.
Von den Handballfeldern.
Die Handball=Ergebniſſe.
Gau Südweſt. Gruppe Main=Heſſen: SV. Wiesbaden
— Polizei Darmſtadt 4:7. SV. 98 Darmſtadt — VfR.
Schwan=
heim 10:5. Tgſ. Offenbach — TSV. Herrnsheim 3:10. TSG.
Fechenheim — Tgm. Rüdesheim 4:0. Gruppe Saar=
Pfalz: SpVgg. Merzig — TV. Frieſenheim 6: 4. Tgm.
Neunkirchen — V. f. R. Kaiſerslautern 3:7. Pfalz
Ludwigs=
hafen — VT. Oggersheim 9:5.
Gau Baden: Mannheim 08 — V. f. R. Mannheim 0:6. Phönix
Mannheim — TV. Ettlingen 5:6. SV. Waldhof — TV.
Nuß=
loch 6:6. Tbd. Durlach — Polizei Karlsruhe 7:11. Tgm. Ketſch
— TV. Höckenheim 4:3.
Gau Württemberg: Weſt: Tbd. Cannſtatt — Eßlinger TSV.
5:11. Tgm. Eßlingen — Tgſ. Stuttgart 6:11. Polizei
Stutt=
gart — Stuttgarter TV. 4:5. V. f. B. Stuttgart —
Stutt=
garter Kickers 2:7. Oſt: Tbd. Tailfingen — Sportfr.
Tü=
bingen 6:3. TV. Altenſtadt — Ulmer FV. 94 6:2. SSV. Ulm
— Tgm. Geislingen 8:4. Tgm. Göppingen — Tbd.
Ravens=
burg 8:6.
Gau Bayern: Süd: TV. Milbertshofen — MTV. 79 München
3:6. 1860 München — Polizei München 3:2. TV. Ingolſtadt
— TV. Augsburg 8:6. BC. Augsburg — FC.
Fürſtenfeld=
bruck 3:10. Nord: TV. Leonh. Sondersbühl — SpVg. Fürth
9:8. MTV. Fürth — 1. FC. Nürnberg 6:9. Polizei Nürnberg
— Tbd. Mögeldorf 9:7. FC. Bamberg — TV. 1860 Fürth 6:5.
Gau Nordheſſen (Staffel Kaſſel): Henſchelwerke — Kurheſſen
Kaſ=
ſel 4:18. Heſſen/Preußen — Kaſſeler Tgm. 6:20.
Gau Mittelrhein (Staffel Köln/Trier): SSV. Mülheim —
Weſt=
mark Trier 4:5. TV. Tiefenſtein — TV. Mühlheim 3:4. TV.
Urmitz — TV. Algenrodt 4:8.
Polizei Darmſtadk führk die Gauliga.
Im ſüddeutſchen Handball gab es am Sonntag eine ganze
Reihe von Ueberraſchungen. In der Gruppe Saar/Pfalz des
Gaues Südweſt erlitt der frühere DT.=Meiſter, TV. Frieſenheim,
ſeine erſte Niederlage, und zwar durch die Sppg. Merzig. Im
Gau Baden mußte der Deutſche Handballmeiſter SV. Waldhof
mit 6:6 dem TV. Nußloch auf eigenem Platze ſeinen erſten Punkt
abgeben. In Bayern war die Niederlage der klar führenden
Fürther Spielvereinigung mit 9:8 gegen den TV. Leonhardt/
Sondersbühl die Senſation des Tages. Auch ſonſt gab es eine
Reihe von Ueberraſchungen in den ſüddeutſchen Gauen. Wirkliche
Favoritenſiege gab es eigentlich nur in den beiden
württember=
giſchen Gruppen.
Gau Südweſt.
In der Gruppe Main=Heſſen verteidigte Polizei
Darmſtadt ihre führende Stellung durch einen hart erkämpften
Sieg mit 7:4 beim Sportverein Wiesbaden. Den zweiten Platz
hält jetzt wieder allein der DT.=Altmeiſter TSV. Herrnsheim,
der bei der Tgſ. Offenbach einen ſicheren Sieg mit 10:3 landete,
während der VfR. Schwanheim in Darmſtadt vom
Sportver=
ein 98, der erſt ſein zweites Spiel austrug, mit /10:5 geſchlagen
wurde. Zu ſeinem erſten Punkt kam Fechenheim, das Rüdesheim
mit 4:0 abfertigte.
In der Gruppe Saar / Pfalz iſt die Niederlage des
DT.=Altmeiſters TV. Frieſenheim das Ereignis des Tages. Die
Ludwigshafener mußten ſich von der Sppg. Merzig mit 6:4
be=
zwingen laſſen. Pfalz Ludwigshafen gewann 9:5 über
Oggers=
heim, und der VfR. Kaiſerslautern kam mit einem 7:3=Sieg von
der Turngemeinde Neunkirchen zurück. Ludwigshafen und
Kai=
ſerslautern führen jetzt ohne Verluſtpunkte die Tabelle an.
SV. Wiesbaden — Polizei Darmſtadk 4:7 (1:6).
Für beide Mannſchaften ſtand geſtern viel auf dem Spiele.
Wiesbaden brauchte die Punkte, um den Anſchluß an die Spitze
nicht zu verlieren, während Polizei die Tabellenführung nicht ab=
geben wollte. Kein Wunder alſo, daß beiderſeits mit dem Ein
ſatz aller Kräfte gekämpft wurde und dabei des öfteren, beſoe
ders in der zweiten Halbzeit, die Wellen höher ſchlugen, ohn
daß jedoch der Rahmen des Erlaubten überſchritten wurde.
Daß die Polizeielf dieſes Spiel für ſich entſcheiden konnte
lag in erſter Linie an dem fabelhaften Spiel gegen Ende de
erſten Halbzeit. Im übrigen war das Spiel jederzeit offen. Di
reiferen Torgelegenheiten hatte allerdings die Polizei,
Zum Spielverlauf.
Gleich zu Anfang warf Spalt freiſtehend den Ball an di
Latte. Kurz darauf hält Wiesbadens vorzüglicher Torwächte
einen Schuß von Daſcher, Raſante Angriffe beider Stürmerreihet
füllten die nächſten Minuten aus. Beide Torwächter
banne=
jedoch immer wieder die Gefahr, bis in der 12. Min. Spalt eine
Strafwurf zum 1. Tor für die Polizei verwandelt, der durch eine
zweiten Strafwurf auf 2:0 erhöht. Streib, der beſte Stürme
Wiesbadens, kommt dann gut durch und erzielt für ſeinen Ver
ein das einzige Tor der erſten Halbzeit. Von dieſem Momen
an liefert Polizei ein vorzügliches Stürmerſpiel, bei dem
au=
die Erfolge nicht ausbleiben. Innerhalb 8 Minuten wird da
Neſultat von Daſcher, Sommer, Daſcher und Spalt auf 1:6 ver
beſſert.
Die zweite Halbzeit zeigt, daß SV. Wiesbaden das Spie
noch nicht verloren gibt. Vorerſt iſt die Polizei noch weiter ton
angebend. Doch ſelbſt „todſichere” Sachen werden verſchoſſen. Ei
einwandfreies Tor von Rothärmel wird nicht gegeben. Zugur
ſten. Wiesbadens verbeſſerte Streib (Strafwurf) und Ker
auf 3:6. Ein ſehr ſchönes Tor von Leonhardt und ein weitere
Strafwurf von Streib beſchließen den Torreigen. Die letzten 1
Minuten bringen bange Momente für die Polizei, doch die Hin
termannſchaft hält gute Wacht.
Die Polizeielf war in techniſcher und taktiſcher Beziehun
dem Gaſtgeber unbedingt überlegen. Die Hintermannſchaft wa
während des Spieles voll auf der Höhe, insbeſondere die Ver
teidigung Walter und Pfeifer. Daſcher überagte in der erſte
Halbzeit, in der zweiten hätte er den Angriff mehr unterſtütze
müſſen. Der Sturm gut gegen Ende der erſten Halbzeit, in de
das Spiel raumgreifend war. In der Folgezeit gab es Mänge
Der Sturm fand ſich weniger zu zugkräftigen, ausſichtsreichen Ar
griffen zuſammen.
SV. Wiesbaden ſtellte eine ſchnelle, kampffreudige Mann
ſchaft und wird ſicher noch auf eigenem Platze Ueberraſchunge
bringen. Schiedsrichter Schaumburg=Frankfurt regelſicher, in de
Auslegung oft kleinlich. Dem Treffen wohnten ungefähr 1001
Zuſchauer bei.
SB. 98 Darmſtadt — V. f.R. Schwanheim 10:5 (4:31
* Zu der mit ſtarkem Intereſſe erwarteten Antrittsvorſtellun
des SV. 98 auf eigenem Gelände gegen VfR. Schwanheim wa
eine anſehnliche Zuſchauermenge gekommen. Die 98er erſchiene
in der angekündigten Aufſtellung, wenn auch Freund in de
Mitte ſtürmte und Delp ſpäter in der Läuferreihe mitwirkte
Auch Schwanheim hatte umgeſtellt und Brohm in der Verteid
gung durch Kröck erſetzt. Die Läuferreihe ſtand mit Schmitt, Gür
ſter, Klimmroth, der Sturm mit Heuſer, Pabſtdorf 2, Schmid.
Pabſtdorf 1. Seippel.
Wie bei allen Spielen gegen Schwanheim, ſo kam es aue
heute zu einem tempogeladenen, harten, oft die Grenzen des 22
laubten ſtreifenden Punkte=Kampf, bei dem nur ſelten „ſchöne
Handball'geboten wurde. Dafür allerdings wechſelten die Kamp!
bilder unausgeſetzt, und hielten Spieler und Zuſchauer in nich
abreißender Spannung. Der erſte Sieg der Platzbeſitzer in dieſe
Spielzeit iſt durch ihren Eifer und erfreulich geſchloſſenem An
griffsgeiſt in allen Reihen verdient. Neben dem techniſchen Kön
nen ſetzt die Pabſtdorf=Elf auch ihre Körperkraft reſtlos ein
Beim dauernden Umreißen der gegneriſchen Stürmer ſah ſig
ſchließlich Schiedsrichter Boertcher=Ludwigshafen, der vor de
auſe ungenügend und dann recht ſchwach war, beim Stand von
5 zum Feldverweis Schmitts gezwungen.
Das Spiel begann in ſcharfem Tempo und beide
Deckungs=
ihen wehren ſchon weit im Feld ab. Zuerſt muß Bäſſe im
Gäſte=
r eingreifen, dann hat Ploch Schußpech, als er den Ball gegen
e Latte wirft. Freunds ſauberen Kernwurf pariert Bäſſe, der
inem Vorgänger Bender in hohen Paraden völlig gleicht.
chwanheim ſpielt zunächſt engmaſchig und ſtark in die Mitte.
er Sturm verſucht, durch Strafwürfe einen Torvorſprung
her=
iszuholen, hat jedoch mehrfach Pech und das Reſtliche beſorgt die
ſer Abwehr. Feick, Werner und Ploch, die ſich der
Gäſteumklam=
erung entzogen, landen auch neben dem Kaſten. Nach 12
Minu=
n Spieldauer endlich bricht Fiedler durch verlängerten
Straf=
urf den Bann, doch ſchon im Gegenzug kommt Schwanheim
in=
lge mangelnder Abdeckung Schmidts beim Strafwurf zum
Aus=
eich. In der 15. Minute ſchockt Werner einen Strafwurf an
eick nach links, der zum 2:1 einwirft, allerdings verletzt wird
id erſt zum Seitenwechſel wiederkommt. Freund nimmt eine
eite Vorlage Fiedlers auf, ſpurtet entſchloſſen durch und Bäſſe
zum 3:1 geſchlagen. Kaum iſt der Beifall verklungen, als
abſtdorf wieder im Strafwurf einſchießen kann. 4 Minuten vor
albzeit bringt wieder Freund, auf Zuwurf von Ploch, die 98er
it dem 4. Tor in Führung, doch erneut läßt die Läuferreihe
chmidt bei einem Strafwurf ungedeckt, der zum dritten Male an
enß vorbei im Netz ſitzt.
Nach dem Seitenwechſel beklagt Feick einen Lattentreffer und
e Gäſteanhänger haben nach wenigen Augenblicken ſogar die
reude, durch Pabſtdorf 1. den 4:4 Ausgleich zu erleben. Die 98er
ten nunmehr Dampf auf. Zwei Strafwürfe von der 16
Meter=
inie gehen über die Latte, doch dann jagt Werner den Ball
un=
iltbar in die obere Ecke zum 5:4. Noch härter wird der Kampf;
n jeden Meter Feldraum wird gerungen, der Fluß des zügigen
pieles verſandet im Getriller der Schiedsrichterpfeife. Während
e Gäſteabwehr ihr Heil im rückſichtsloſen Feſthalten und
Um=
gen ſucht, verteidigt die 98er Deckung weniger gefährlich;
Wer=
er ſpielt Feick frei, deſſen Doppelhänder das Torverhältnis auf
:4 verbeſſert. Beifall finden zwei ſchöne Paraden von Henß und
äſſe, dem tiefe Bälle ſichtlich noch Mühe bereiten. Schwanheim
unmt durch geſchickt geworfenen Strafball Heuſers auf 6:5
her=
n; aber das blieb auch der letzte Erfolg der Gäſte. Denn durch
nverhofften Wurf bucht Fiedler den 8. Treffer, und eine
blitz=
hnelle Kombination Freund=Fiedler=Werner führt zum 8:5
etzt muß ein Gaſt auf Platzverweis dem Spiel von außen
zu=
hen. SV. 98 zeigt in den letzten 10 Minuten ein imponierendes
tehvermögen. Auf Vorlage Feicks wirft Fiedler das 9. Tor, und
n Zuſammenſpiel Ploch=Feick beendet mit 10:5 die Partie.
Aus den Gäſten einen hervorzuheben, iſt eigentlich
unberech=
gt. denn die Elf kämpfte auf jedem Poſten mit einem Einſatz
nd Elan, der vorbildlich iſt. Bei den 98ern ließ man im Sturm
wa: manche Torgelegenheit noch aus, aber das überlegte Spiel
onnte gefallen. Die heute in Läuferreihe und Verteidigung
an=
ings geſehenen Fehler ließen nach der Pauſe erfreulich nach. Bei
em jetzt wohl einſetzenden beſſeren Verſtändnis darf man in den
ächſten Spielen von den neuen Kräften ſicherlich noch Leiſtungen
rwarten, die an die ihrer großen Vorgänger heranreichen. Henf
n Tor untadelhaft.
Handball im Bezirk Skarkenburg.
Bezirksklaſſe.
Gruppe 1: TV. Lorſch — Germania Pfungſtadt 7:5 (4:3),
V. Pfungſtadt — Bensheim 6:4 (2:3), Bickenbach — Rot=Weiß
ſarmſtadt 4:5 (2:2). — Gruppe 2: Königſtädten — Tſchft.
riesheim 2:8 (1:3), Braunhardt — Büttelborn 8:4 (3:1), Vikt.
riesheim — Worfelden 6:3 (1:2). — Gruppe 3: Vorwärts
angen — Groß=Zimmern 3:7 (1:0), Merck — Spvgg. Arheilgen
11 (0:1), TV. Arheilgen — Sprendlingen 8:7 (5:2).
Kreisklaſſe I.
1. Tgſ. 1875 Darmſtadt — Tgde. 1846 Darmſtadt 4:4 (1:1),
Egelsbach — Tgd. Beſſungen 10:5 (2:4), Nieder=Ramſtadt
Ober=Ramſtadt 7:2 (2:1); 2. Wallerſtädten — Walldorf 3:4 (2:3),
Trebur — Nauheim 4:3 (2:1), Wolfskehlen — Groß=Gerau 3:3
3:2); 3. Birkenau — Heppenheim 5:7 (0:5), Auerbach — Polizei
Teſ. Darmſtadt 8:5 (2:2), Hahn — Sportv. 98, Reſ., Darmſtadt
:9 (4:2).
Kreisklaſſe II.
1. Dreieichenhain — Münſter 7:2 (3:0), Erzhauſen —
Urbe=
ach 3:3 (3:2); 2. Nieder=Modau — Poſt Darmſtadt —;
Eber=
adt — Mörfelden 7:11 (1:3); 3. D. J. K. Lorſch — D. J. K.
Zensheim —; Groß=Hauſen — Zell 2:10 (1:5); Zwingenberg
IIsbach 8:3 (4:2); 4. Nordheim — D. J. K. Gernsheim 2:6
2:2); Biebesheim — Crumſtadt, kampflos Cr. gew.
Kreis Odenwald.
Erbach — Steinbuch 13:1 (7:1); Momart — Steinbach 8:3
6:2); Groß=Bieberau — Groß=Umſtadt 3:5 (0:2).
Ueberblickend kann zur Freude des echten Sportfreundes
ge=
agt werden, daß faſt ſämtliche Spiele recht ordentlich
durch=
eführt wurden. Ein Zeichen, daß die Vereinsführungen ſich
iehr um die Spiele kümmern. So hörten wir aus Langen, daß
ie Leitung mit Rückſicht auf das Spiel gegen Sprendlingen
eben Spieler vorläufig kaltgeſtellt hat. Zwiſchenfälle gab es
diglich in Lorſch, wo ein Spieler der Pfungſtädter Germanen
urz vor Schluß wegen Nachtretens vom Platze mußte. Ferner
n Groß=Hauſen, wo ein Spieler Platzverweis erhielt und
außer=
em ein Paß eingezogen wurde.
Mit kleinen Schwankungen in der Torzahl haben die Spiele
9 ziemlich den erwarteten Ausgang genommen. Mit Rückſicht
uf das Vorgeſagte wird Groß=Zimmerns Sieg in Langen eher
rklärlich. Die zweiſtellige Niederlage Beſſungens in Egelsbach
rſcheint reichlich hoch. Dagegen fertigte Nieder=Ramſtadt ſeine
(achbarn eindeutiger ab, als wir angenommen hatten.
In der Bezirksklaſſe führt Lorſch mit 7 Punkten.
kot=Weiß hat 6 Punkte und ein Spiel weniger. Es folgen
Zickenbach mit 4, Germania Pfungſtadt mit 3, Tv. Pfungſtadt
nit 2 und Bensheim mit 0 Punkten.
Im Ried liegen drei Vereine mit je 6 Punkten an der
Sbitze, nämlich Braunshardt und die beiden Griesheimer
Ver=
ine, Worfelden folgt mit 4 Punkten, Büttelborn und
König=
tädten haben noch keine.
Im Norden führt Merck mit 7 Punkten. Es folgen:
Sbbgg. Arheilgen 5, Groß=Zimmern 4, Langen 3, Tv. Arheilgen
und Sprendlingen 1.
Kreisklaſſe I: Die Darmſtädter Kante führen
Nieder=
kamſtadt und Egelsbach mit je 6 Punkten an, Beſſungen hat 4,
te 75er und die 46er haben 3, Ober=Ramſtadt 0. Im Ried
ſalten Walldorf und Wallerſtädten mit 4 Punkten die Spitze,
Proß=Gerau und Wolfskehlen haben je 3. Nauheim und Trebur
* 2 Punkte. An der Bergſtraße ſteht Heppenheim
unge=
chlagen mit 8 Punkten, SpV. 98 (Reſ.) mit 5, Auerbach mit 3,
Zirkenau, Hahn und Polizei (Reſ.) mit je 2.
Kreisklaſſe II: Es halten in den Gruppen jeweils die Spitze:
reieichenhain, Mörfelden, Zell und D.J.K. Gernsheim.
Lorſch — Germania Pfungſtadt 7:5 (4:3).
Gleich vom Beginn an deckte Germania den bekannten Lor=
Der Durchreißer Gärtner mit zwei Mann ab. Hierdurch wurde
eie Mitte frei und bald hieß es 4:0 für Lorſch. Bis zur Pauſe
„olten die Gäſte drei Tore auf und erzielten dann ſofort den
ausgleich. Im Endſpurt ſtellte Lorſch den Sieg ſicher mit 7:5.
ein durchweg anſtändiges Spiel, das nur gegen Schluß durch
Nte Herausſtellung eines Germanen etwas getrübt wurde
Sichner=Langen gefiel.
Tv. Pfungſtadt — Bensheim 6:4 (2:3).
Die Platzelf ohne Gräff, Werner, Nickel, und trotzdem
1appte es diesmal. Beſonders erwähnt ſei, daß Pfungftadt in
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
den letzten Jahren ſtets gegen Bensheim zweimal verloren hat.
Der Erſatz in der Abwehr tat ſeine Schuldigkeit. Den Sturm
führte Grund und man darf ruhig ſagen, daß er Leben in den
Sturm gebracht hat. Vier Tore brachte er auf ſein Konto. Ein
wechſelvolles Spiel mit 1:0, 2:3, 4:4 und 6:4 mit etlichen
Latten=
ſchüſſen. Bei zwei Toren hatte Grünig Pech. Endlich einmal
ſahen die Pfungſtädter ein produktives Spiel ihrer Elf. Dagegen
kam Bensheim nicht recht in Schwung. Scharf bewacht waren
ſeine wieſelflinken Stürmer, und als der neue Spieler, Jonas,
eingeſetzt wurde, war es zu ſpät. Spiegel=SV. 98 leitete gut.
Zweite Mannſchaften 3:4.
Tv. Bickenbach — Not=Weiß Darmſtadt 4:5 (2:2).
Mit einem glücklichen, wenn auch nicht ganz unverdienten
Sieg brachte Rot=Weiß das 3. Verbandsſpiel ſicher unter Dach.
In Sportkreiſen glaubte man allgemein an einen Sieg der
Platzbeſitzer, aber man hatte nicht mit der Energie und
Schnel=
ligkeit der Darmſtädter gerechnet. Beide Mannſchaften ſind ſich
ſpieleriſch gleichſtark, wobei B. in ſeinem Strafwurfſpezialiſten
Schweikert eine gute Kraft beſitzt. Die Rot=Weißen warteten
mit mehr Mannſchaftsarbeit auf, die auch in ihrem Flügelſpiel
ein äußerſt produktives Spiel ergab. Weber im Bickenbacher
Tor (früher Polizei) zeigte heute ſeine Kunſt, aber Meyer im
Darmſtädter Tor ſtand in nichts nach, er war auch heute wieder
die Ruhe ſelbſt, ſo daß man den Sieg ſeiner Mannſchaft auch
ihm zum Teil zuſchreiben kann. Im Feldſpiel erſcheint die
Läuferreihe der Darmſtädter ſchneller und auch wendiger, als die
der Platzheren. Das Schlußdreieck ließ auf beiden Seiten kaum
etwas zu wünſchen übrig. Der Bickenbacher Sturm war zuviel
auf die Mitte zugeſchnitten, was der Rot=Weiß=Verteidigung
die Abwehr bedeutend erleichtert. Die Rot=Weißen, die das
Flügelſpiel mehr pflegen, ſind in ihren Angriffen weit
gefähr=
licher und ſchaffen dadurch immer wieder gefährliche
Situatio=
nen vorm Bickenbacher Tor. Der Unparteiiſche, Bauer=Arheilgen,
waltete ſeines Amtes ſicher und korrekt, wenn auch die
Bicken=
bacher Zuſchauer und Spieler glaubten, ſeine Entſcheidungen
anzweifeln zu müſſen. Berechtigt waren Beſchwerden über die
Regelauslegung des Schiris der zweiten Mannſchaften, was
ein=
mal nachzuprüfen aber Sache der Behörde iſt.
Das Spiel beginnt trotz des ſandigen Bodens mit einem
unheimlichen Tempo. Schweikert ſetzt zwei Strafwürfe daneben.
Die Gäſteverteidigung bewacht ihn jetzt ſehr aufmerkſam. Immer
mehr gewinnen die Gäſte an Boden. In der 15. Minute kommen
ſie durch den Linksaußen zum Führungstreffer. Vier Minuten
ſpäter verhilft Schweikert ſeiner Mannſchaft durch Strafwurf
zum Gleichſtand. Aus einem Strafwurfgeplänkel kann Rot=Weiß
Halbrechter in der 23. Minute durch Langſchuß abermals die
Führung holen. Faſt mit dem Halbzeitpfiff erzielt Bickenbachs
Halblinker durch einen flachen Rutſcher den Gleichſtand. Beide
Mannſchaften kämpfen nach der Pauſe mit aller Energie. Nach
ſchöner Kombination holt jetzt B. die Führung. Drei Angriffe
der R.W. landen an der Latte, dann fällt für R.W. Ausgleich
und Führung. Wenige Zeit ſpäter heißt es 4:3 für B. Erſt
4 Min. vor Schluß 4:4. Die Nervoſität ſteigt allſeits, nur nicht
beim Gäſtemittelſtürmer, der ſeinen Rechtsaußen nochmals
gün=
ſtig ins Feuer ſchickt, und unter großem Jubel der RW.=Anhänger
ſitzt der Siegestreffer im Netz. — Zweite Mannſchaften 4:2 (3:0)
für Rot=Weiß.
TSV. Braunshardt — Büttelborn 8:4 (3:1).
Ein ſchönes, räumgreifendes Spiel der Platzelf, wobei es
die Stürmer glänzend verſtanden, ſich frei zu laufen. Hiergegen
fiel Büttelborns Sturm ſtark ab, die Abwehr wurde überlaſtet,
ſo daß Tore unvermeidlich waren.
Viktoria Griesheim — Worfelden 6:3 (1:2).
Das Spiel der Gäſte war weit gefälliger, denn man ſah ſehr
gute Stürmerleiſtungen. Dagegen hatte die Platzelf im
Mittel=
ſtürmer einen Spezialiſten für Strafwürfe, der ſämtliche ſechs
Tore auf dieſe Art einſchoß. Der ſtarke Beſuch ſah eine recht
ordentliche Spielweiſe.
TV. Vorwärts 1862 Langen — Groß=Zimmern 3:7 (1:0).
Die Platzelf war neu zuſammengeſtellt und ſpielte nur mit
10 Mann. Sie gab ſich redlich Mühe und erzielte durch haltbaren
Strafwurf das einzige Tor vor der Pauſe. Dann lief Gr.=Z. zur
Hochform auf und ſchoß in regelmäßigen Abſtänden ſieben
präch=
tige Feldtore, denen Langen noch zwei entgegenſetzte. Die
ge=
ſamte Fünferreihe der Gäſte war an den Erfolgen beteiligt. In
der Kritik muß die ordentliche Spielweiſe beſonders hervorgehoben
werden. Ohl=Tgde. 1846 hatte ein leichtes Amt.
Merck Darmſtadt — Sportvgg. Arheilgen 1:1 (0:1).
Für ein Vormittagsſpiel war das Treffen recht gut beſucht,
und man kann ſagen, daß die Zuſchauer mit ſpannenden
Momen=
ten voll auf ihre Koſten kamen. Bei ſtets wechſelnden Lagen war
das Spiel offen und verteilt. Nervoſität herrſchte beiderſeits im
Sturm, dagegen vorzügliche Abwehr und glänzende Hüter. Viel
Abſeits fallen. Bei Merck fehlte der Sturmführer Riedel,
worunter der Aufbau ſehr zu leiden hatte. Brücher auf
Halb=
rechts fiel auf. Bei Arheilgen überragte Mittelläufer
Linden=
laub. Gimbel und Draßer waren gefährliche Stürmer. Doch die
Parteien kannten ſich zu gut. Auch in dieſem Spiel merkte man
den Einfluß der beiden Vereinsleitungen. In der Hitze des
Kampfes paſſiert immer mal etwas, beſonders bei einem
Lokal=
ſpiel. Doch der Rahmen war gut, ebenſo Schiedsrichter Fey=
Pfungſtadt.
TV. Nieder= Ramſtadt — Ober=Ramſtadt 7:2 (2:1).
Die erſte Hälfte gehörte den Gäſten. N.=R. hatte alle Hände
voll zu tun, um ſich der Angriffe zu erwehren. Später hielten die
Gäſte jedoch nicht durch. Die Platzelf kam ſtark auf und ſchoß
genau. O.=R. war beſſer als das Ergebnis beſagt. Der Sturm
kann ſpielen, aber das Schießen vergaß er. Die Tore warfen für
N.=R. Hufnagel I (4) Walter 2, Burckhardt. Vor vielen, oft
zu lebhaften Zuſchauern, leitete Nikolai korrekt.
Erzhauſen ſah ein gleichwertiges Spiel, bei dem ſich die
Par=
teien einer ſchönen Spielweiſe befleißigten.
Biebesheim trat nur mit 7 Mann an, daher pfiff der Schiri
an und ab. Crumſtadt hat kampflos gewonnen.
Turngeſ. 1875 Darmſtadt — Turngde. 1846 Darmſtadt 4:4 (1:1).
Dieſes mit großer Spannung erwartete Spiel der beiden
Lokalvereine verlief vor einer großen Beſucherzahl in einem ſehr
zufriedenſtellenden Rahmen. Aeußerſt flink und ſpannend von
Beginn bis zum Schlußpfiff war der Kampf, bei dem jede
Par=
tei die gleichen Torgelegenheiten hatte. Tgeſ., die faſt während
des ganzen Spieles führte, gab heute eine gute Figur ab, aber
auch die 46er verſtanden es, prompt gleichzuziehen. An dem
Erfolg haben beſonders die Hintermannſchaften und die
Läufer=
reihen großen Anteil, während der Sturm auf beiden Seiten
oftmals ſich nicht richtig fand. Eine Viertel Stunde vor Schluß
mußte leider der Mittelläufer der Tgeſ. infolge Verletzung
aus=
ſcheiden. Schiedsrichter Zeunert=Langen leitete einwandfrei.
TV. Egelsbach — Tgde. Beſſungen 10:5 (2:4).
Mit dieſem Reſultat trennten ſich geſtern zwei ſeit Jahren
bekannte Gegner. In zwei grundverſchiedene Hälften zerfiel das
Spiel. War Beſſungen in der erſten Hälfte gut und tonangebend,
ſo war Egelsbach nach der Halbzeit noch beſſer. Ein Abſeitstor
und zwei aus dem Kreis geworfene führten allerdings zu dem
hohen Torunterſchied. Egelsbachs Ueberlegenheit ſoll deshalb
ber nicht geſchmälert werden. Dieſe Entſcheidungen gingen
viel=
mehr auf den nicht ſehr guten Schiedsrichter, der ſeine meiſten
Torentſcheidungen von der Mittellinie aus gab und ſehr wenig
mitlief, bei den heutigen Strafbeſtimmungen ein unzuläſſiges
linternehmen, das ein Spiel ſehr leicht zum Ausarten bringt.
Zum Schluß ſei geſagt: Das Spiel blieb anſtändig und E.
ge=
wann verdient.
Nr. 308 — Seite 7
Turngemeinde 1846 Darmſtadt.
Der für heute abend angeſetzte Uebungsabend der
Frauen=Abteilung Hofferberth muß ausfallen und findet
am Donnerstag abend ſtatt.
Darmſtadt 1910 — 1928 Bensheim 10:8.
Es war in der Vorſchau nicht zu viel behauptet, daß die
Ein=
heimiſchen bei dem Neuling auf harten Widerſtand ſtoßen würden.
Die Bensheimer verfügen über eine körperlich und techniſch ſehr
gute Vertretung, die den 10ern den Sieg ſehr ſauer machte. Auf
beiden Seiten kämpfte man mit zäheſter Verbiſſenheit um den
kleinſten Vorteil, und nur die größere Routine der Darmſtädter
gab den Ausſchlag. Aber trotz der geſpannten Kampfſtimmung
befleißigten ſich alle Kämpfer einer lobenswerten Anſtändigkeit.
Auch das ſehr zahlreich anweſende Publikum, abgeſehen von
einigen übereifrigen auswärtigen Schlachtenbummlern, die
dau=
ernd an Schiedsrichterentſcheidungen herumnörgelten, trug an
dem einwandfreien Verlauf des Treffens bei. Möhler=Offenbach
leitete aufmerkſam, nur im Schwergewicht war er an der
Nieder=
lage der Darmſtädter nicht ganz unbeteiligt.
Der Kampfverlauf.
Im Bantam bringt A. Schnauber (1910) Uebergewicht; im
ausgetragenen Freundſchaftskampf liefert er Eberle (1928) eine
ausgeglichene Partie. Eine Unachtſamkeit in der 11. Minute
bringt ihm eine Niederlage ein. 0:3.
Das Federgewicht ſieht in Borowſki (1910) und Schlink (1928)
zwei ehemalige Bantamler auf der Matte, die ſich 6 Minuten
dauernd im Standkampf befinden. Erſt die 9. Minute bringt die
Entſcheidung im Bodenkampf für B., 3:3.
Im Leichtgewicht: Daum (1910) und Freitag (1928), dreht D.
die letzten 6 Min. mächtig auf und punktet ſein Gegenüber ſicher
aus 5:3.
Im Weltergewicht ſchaltet Keitel (1910) Deckert (1928) in
50 Sek. aus: 8:3.
Im Mittelgewicht, wo Walther (1910) auf Roth (1928) trifft,
hält ſich W. gegen ſeinen ſehr guten Gegner prachtvoll und ſichert
ſich einen Punktſieg; 10:3.
Die Halbſchwergewichtler Schuchmann (1910) und Arzberger
(1928) bearbeiten ſich gegenſeitig mit einer ununterbrochenen
An=
griffsſerie über 15 Minuten. Die taktiſchere Ringweiſe verhilft
A. zu einem knappen Punktſieg; 10:5.
Die Schlußbegegnung Veith (1910) gegen Keller (1928) nahm
für erſteren einen unverdienten Ausgang. Eine
Unaufmerkſam=
keit des Kampfleiters nützt der Bensheimer unfair aus und ſtellt
das Reſultat damit auf 10:8.
Lampertheim — Polizei Darmſtadt 14:4.
Zum zweiten Verbandskampf mußte die Polizei in
Lampert=
heim antreten. Daß dieſes Treffen verloren ging, wußten wir,
ehe der Kampf begonnen hatte, da ein Kampfrichter zur Stelle
war, den wir im vergangenen Jahre beim Kreis ſchon abgelehnt
hatten, weil er dieſen Kämpfen nicht gewachſen iſt. Auch bei
die=
ſem Kampf ſind ihm bei der Entſcheidung im Feder=, Welter= und
Halbſchwergewicht grobe Fehler unterlaufen.
Lampertheim iſt jedoch nicht ſchlecht. Aber der Kampfrichter
muß ſeine Entſcheidungen nicht nach dem Willen der Zuſchauer,
ſondern nach den Beſtimmungen der W.=O. treffen und nach dem,
was er ſelbſt geſehen hat. Der ziemlich laut umrahmte Kampf
verlief ſonſt normal. Für die Polizei ſiegten nur Schnauber mit
einem „Unentſchieden”, Siebert durch Schulterſieg. Regelrechter
Kampfverlauf hätte 9:9 lauten. müſſen.
Kegler=Bereinigung Darmſtadk und Umgebung.
Bei dem Ausſcheidungskegeln am 4. und 5. November 1933,
auf der Krichbaumbahn, wurden folgende Ergebniſſe erzielt:
1. Bangert, Kranz, 563 Holz; 2. Schüßler, Haſſia, 557; 3. Joſt,
L. L. 552: 4. Pohl, Konkordia, 550; 5. Mayer, Haſſia, 544;
6. Reeg, Lokälchen, 543; 7. Hübner, Haſſia, 536; 8. Schäfer,
Kranz, 528; 9. Kern, Konkordia, 522; 10. Meier, Konkordia, 520.
Senioren; 1. Hörr, Lokälchen, 522; 2. Luttermann,
Konkor=
dia, 507. — Frauen; 1. Hübner, 276: 2. Reichert, 268;
3. Schwinn, 260; 4. Raab, 259; alle Goldene Kugel.
„Die Nacht” in Dortmund, ein achtſtündiges
Mann=
chaftsrennen, verlief vor 6000 Zuſchauern äußerſt ſpannend.
Sie=
ger blieb das Breslauer Paar Rieger=Preuß in einer Runde vor
Zims=Küſter und Siegel=Thierbach dank ſeiner größeren
Punkte=
zahl.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt: Montag, 6. November
12.00: Stuttgart: Mittagskonzert des Südfunkorcheſters. Ltg.: Otto
Senfert. Soliſtin: Käthe Ivers (Sopran).
13.35: Stuttgart: Schallplatten.
14.30: (Nur für Kaſſel): Lokale Nachrichten.
14.40: Dr. H. Francke: Humor im deutſchen Liede.
16.00: Stuttgart: Nachmittagskonzert. Ausf: Das Südfunkorch.
Ltg.: Guſtav Görlich. — Allerlei Volksmuſik. Ausf.:
Zither=
trio Heinz Mönch, Fritz Mühlfenzl (Handharmonika) u. a.
18.00: Stuttgart: Dämmerſtunde. Schallplatten und Anekdoten.
19.00: Breslau: Stunde der Nation: Johann Strauß, der Meiſter
des Dreivierteltakts. — 20.00: Griff ins Heute.
20.10:
21.15
22.45:
23.00;
24.00
9.00:
9.401
10.10:
10.50:
11.30:
15.00:
15.45:
16.00;
17.00:
17.20:
18.05:
19.00:
ARff
21.00:
23.00:
Zweites Montags=Konzert des Frankfurter Orcheſtervereins,
Ausf.: Das Frankf. Funkſinfonieorcheſter. Soliſt: Walter
Gieſeking (Klavier). Ltg.: Hans Rosbaud.
Nikotinvergiftung. Hörſpiel von Hans Knan.
Stuttgart: Unterhaltungsmuſik.
Stuttgart: Nachtkonzert des Südfunkorcheſters. Ltg.: Görlich.
Köln: Nachtmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſchlandſender: Montag, 6. Novemoer
Schulfunk: Was das Jungvolk ſingt!
Erich Weber: Als ich noch ein Lauſejunge war.
Schulfunk: Volkscharakter in der Muſik. Mit Beiſpielen.
Schulfunk: Turn= und Sportſtunde.
Künſtleriſche Handarbeiten. Warme Hausſchuhe und geſtrickte
Handſchuhe.
Unterhaltungsmuſit. Kapelle Bernhard Derckſen.
Schöne deutſche Mären: Robert Reineck: Die Schilfinſel.
Breslau: Nachmittagskonzert des Schleſiſchen Gau=
Sym=
phonie=Orcheſters. Ltg.: Kapellmeiſter Walter Mundry.
14 Tage roter Schrecken im Vogtland. Eine Hörfolge.
Von der Altklaſſik zur Romantik: Heitere Muſik des 18.
Jahr=
hunderts für Cembalo — Humor im Lied.
Novemberſonne. Eine trauliche Stunde.
Breslau: Stunde der Nation: Johann Strauß, der Meiſter
des Dreivierteltakts.
Kernſpruch. — 20.05: Wilhelm=Buſch=Stunde. Hörfolge von
Heinz Schwitzke Muſik; Hans J. Sobanſki. (Aufnahme.)
Wunſchkonzert aut Schallplatten.
München: Nachtmuſik. Die Funkkapelle. Ltg.: B. Aulich,
Wekietbericht.
Ausſichten für Dienstag, 7. Nop.: Wieder ſtärker bewölkt und
Temperaturausgleich zwiſchen Tag und Nacht, Neigung zu
Niederſchlägen.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuiſleton, Reich und
lusland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung n icht übernommen.
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.
[ ← ][ ]eite 8 — Nr.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 6. November 1933
MAilNel der Liede
24)
(Copyright by Verlag Alfred Bechthold, Braunſchweig.)
Roman
von P. Wild
(Nachdruck verboten.)
So ſitzt er ihr gegenüber. Es gewährt ſeinen ſchönheitsdurſtigen
Augen Befriedigung, der ſanften Neigung des ſtolzen Nackens zu folgen,
ihr ſcharf und intereſſant geſchnittenes Profil zu beobachten. Welch
konzentrierte Aufmerkſamkeit wendet ſie der Lektüre der Briefe zu.
Sie unterſchreibt nichts, das ſie nicht durchgeleſen hat. Einmal macht
ſie einen kräftigen Strich durch einige Zeilen, ſchreibt in der ihr eigenen
leichtfüſſig energiſchen Schrift einige Anmerkungen auf den Blattrand,
ohne den Brief zu unterſchreiben.
Ein Klingelzeichen ruft die Sekretärin herbei.
Kurz, knapp gibt ſie Anweiſungen, erſt als das junge Mädchen das
Zimmer verlaſſen hat, wendet ſie ſich Gerhard zu.
„Entſchuldige. Doch du weißt, wie das iſt mit eiliger Poſt.”
„Aber bitte, das iſt doch ſelbſtverſtändlich .. ." wehrt er höflich ihrer
Entſchuldigung.
Du kommſt wegen der Teeimport AG., die ſich an unſere beiden
Firmen zwecks Zuſammenſchluß gewandt hat?”
„Ja.”
Aufmerkſam folgt ſie ſeinen lebhaften Erklärungen und erläuternden
Luseinanderſetzungen, mit der er ihr in größter Sorgfalt die Situation
darſtellt. Ihm iſt dieſe Firma von drüben her bekannt und er hat ihr
mancherlei Einzelheiten darüber zu berichten.
„Meines Erachtens iſt der Zuſammenſchluß für unſere beiden Firmen
von großem Vorteil.”
„Alſo du empfiehlſt ihn?”
„Ja. Ich halte das Angebot in der Auswirkung für ausſichtsreich”.
Fimmt er vorbehaltlos zu.
„Ich bin anderer Meinung.”
Er ſtutzt, ſieht ſie verwundert an. Das klingt ſo beſtimmt, als ſtelle
ſie eine Tatſache feſt.
„Ich habe ſofort Erkundigungen einziehen laſſen, zwei glänzende
Auskünfte erhalten . . .
„Selbſtverſtändlich.”
Sie hebt die Hand, ſchneidet weiteres ab. Gegen ſeinen Willen
gehorcht er, immer hat ihr Weſen etwas Übergeordnetes, das er
aner=
kennen, dem er folgen muß.
„Eine dritte Auskunft mahnt zur Vorſicht, ſieh hier, die ſchreiben
von friſierter Bilanz, einer Reihe zweifelhafter Außenſtände, die die
Geſellſchaft zwingen, neues Kapital aufzunehmen, um ihr eigenes zu
retten, da ihre Verbindlichkeiten über ihren Kredit hinausgewachſen
und von ihnen allein uneinlösbar ſind, zum Schluß ſchreiben ſie wörtlich:
„über die Solvenz möchte ich mir noch kein abſchließendes Urteil
geſtatten. Ich werde Ihnen in Kürze einen ausführlichen Bericht folgen
laſſen. Sobald ich, nach meiner Gewohnheit, eine nochmalige anderſeitige
Prüfung vorgenommen habe, werde ich die einzelnen Bedenken und
Annahmen ſorgfältig zergliedern und Ihnen den Schlußbericht geben.
Ich bitte in Ihrem eigenen Intereſſe, ſich noch ein wenig zu geduldigen.”
„Unerhört”, ſpringt Gerhard auf. „Die Firma iſt ſolvent, die
In=
haber ſeriöſe Leute, die ich perſönlich kenne und hoch achte. Schließlich
habe ich auch offene Augen in Geſchäftsangelegenheiten.”
„Ohne Frage”, ſtimmt ſie ernſt zu. „Doch verlaſſe ich mich nie auf
einſeitige Informationen. Du ſiehſt ſelbſt, wie unterſchiedlich die
Beur=
teilung einer Firma iſt. In der Wirtſchaft kenne ich nur Nüchternheit,
kein Sentiment.”
Er ſah ſie ehrlich überraſcht an, wie ſie in unantaſtbarerSicherheit
leicht zurückgelehnt im Seſſel ſitzt. „Meinſt du nicht auch, daß die Firma
einen anderen als einen menſchenfreundlichen Grund hat, uns zur
Ge=
meinſchaft aufzufordern?”
Er zuckt die Achſeln.
„Es iſt heute die Sucht, alles zu vertruſten. Eine neue Macht ſchaffen,
die Vorherrſchaft auf dem Markt gewinnen. Bedenke, welche Vorteile
uns durch die Gemeinſchaft zukommen. Mit dem Zuſammenſchluß
be=
herrſchen wir den deutſchen Teemarkt vollkommen.”
„Aber Gerhard, hältſt du mich für ein Kind, das glaubt, die geriſſenen
Teeonkels da unten kommen um unſeretwillen zu uns?"
Argerlich ob ihres Beſſerwiſſens und der Zähigkeit, womit ſie an
der vorgefaßten Meinung feſthält, trommelt er auf die Schreibtiſchplatte.
Ruhig fährt ſie fort:
„Zum Teilen brauchen die uns nicht, die wollen nicht weniger
ver=
dienen, ſondern durch unſer Riſiko, unſer Kapital, mehr verdienen.”
„Das will jeder Kaufmann und Wirtſchaftler. Bedenke doch, bei
aller Gemeinſchaft bleibt das Eigenintereſſe jeder Firma gewährleiſtet,
wenigſtens bis zu einem gewiſſen Grad. Der vergrößerte Umſatz, bei
rationellerer Bewirtſchaftung, aber wird die Gewinnquvte erheblich
ſteigern. Wir müſſen uns damit abfinden, daß in unbeſtimmbarer
Zu=
kunft die Beſitzverhältniſſe einer Wandlung entgegengehen. Wer
hell=
hörig iſt, ſtellt ſich zeitig darauf ein. Ich ſage dir, dem Truſt gehört die
Zukunft.”
„So, und wenn wir ausgebovtet werden, wenn das Schiff wieder
flott iſt?”
„Erlaube, dafür werden doch Kontrakte gemacht. Verfolge doch die
amerikaniſchen Verhältniſſe. Truſt iſt Zukunft.”
„Ich lebe in Deutſchland. Statiſtik und Schlagworte ſind für mich
in tendenziöſer Verwendung wertlos. Futter für die dumme Maſſe
Gerade Statiſtik iſt der Prügelknabe, der alles und nichts beweiſt. Vergiß
nicht, Kapitalismus iſt eine eiskalte Sache.”
„Das ſagſt du, eine Frau.”
„In dieſem Raume ſpricht nicht die Frau, ſondern der
verantwor=
tungsbewußte Chef der Firma. Laß bitte die Frau beiſeite”, fordert ſie
ruhig und nimmt den Faden des unterbrochenen Gedankenganges wieder
auf.
Dieſe Geſellſchaft ſucht alſo Kapital, da zufällig unſere Intereſſen
parallel oder manchmal den ihrigen diametral entgegengeſetzt lauſen.
haben ſie den Verſuch, uns durch eine Art Dachgemeinſchaft zu gewinnen.
gemacht. An und für ſich keine neue Idee. In dieſem Falle überſetzt.
wollen ſie unſere Intereſſen für ſich auswerten, weil ſie ſich allein nicht
halten können.”
„Du willſt peſſimiſtiſch in dieſer Sache ſehen. Ein hoher Selbſtnutzen
iſt für uns doch die Hauptſache."
„Der iſt bei meinem Handeln nicht allein ausſchlaggebend. Ich
habe ſo etwas wie Geſchäftsehre auch beim Verdienſt vom Vater
über=
nommen, die will ich in ſeinem Sinne hochhalten.”
„Was widerſpricht hier dem Begriff Geſchäftsehre? Glaubſt du
etwa, ich mache jedes Geſchäft? Bleibe objektiv, Amalie. Die Liierung
mit der Import bietet poſitive Vorteile, weil ſie dem Zwiſchenhandel
zwiſchen uns vollkommen ausſchaltet. Bei geſunden
Wirtſchaftsverhält=
niſſen heißt das größerer Gewinn durch geſteigerten Umſatz. Tun wir
nicht mit, werden es andere Firmen tun."
„Fürchteſt du die Konkurrenz? Schorns Erben fürchten ſie
vor=
läufig noch nicht. Wenn wir nicht mittun, glaub' mir, werden andere auch
ſtutzig werden. Es gibt nur ein paar Firmen, die überhaupt in Frage
kommen für ein ſo großes Riſiko.”
„Und wenn ſie es übernehmen?”
„Kann ich es nicht ändern. Ich habe übrigens noch ein Bedenken.
Ein effektiver Nutzen von 3,5 Prozent, wie er in der letzten Bilanz
aufgeführt wird, iſt mir zu wenig.”
„Dreieinhalb Prozent?”
„So lautet die Gewinnausſchüttung?”
Er ſchweigt.
„Wenn ich dabei noch inbetracht ziehe, daß evkl. eine frifſierte Bilanz
vorliegt, wird mein Optimismus immer geringer.
„Warum übergehſt du eigentlich die guten Auskünfte vollkommen?
„Du haſt recht, danach zu fragen. Nun, dieſe Quelle iſt immer
ge=
radezu unglaublich gut orientiert, und hat mich verſchiedene Male vor
Verluſten behütet. Deshalb mein Zurückſchieben einer endgültigen
Entſcheidung, bis ich das Endreſultat von ihnen in Händen habe. Biſt
du eigentlich mit 3,5 Prozent Nutzen zufrieden.”
(Fortſetzung folgt.)
Großes Haus 20 bis gegen 22 Uhr
Heſſiſches
Landestheater
Montag
6. November 1933
Kleines Haus Anfang 16 u. 20 Uhr
Zweites Sinfoniekonzert
Leitung: Karl Friderich
Preiſe 0.90—3.00 M.
Große Modenſchau
Preiſe nachmittags 0.50—1.00 Mk.
abends 0.50—1.50 Mk.
Nicht vergessen:
Heute Mittag und heute Abend im
„Kleinen Haus” die große
Modenschau=
mit Vorführung der entzückenden
neuen W&P-Modelle.
Eintritts-
karten nur noch in beschränkter
An-
zahl bis 2 Uhr an unserer
Laden-
kasse, ab 5 Uhr an der Theaterkasse.
INH. ELSBETH WENDE-WALTER•MARGA PMILIPp
s
AEEM
Heute Montag und folgende A
Abende 8.15 Uhr
A
Hastspiel Gustau
ERTRA
und Margapeter
in dem humorvoll. Op.-Schwank
Mädels von heute!
Lachsalven über Lachsalven
KL Preise. Karten im Eck-
Bigsk und Hugo de Waal.
BägelnBlitz
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Entstaubt und bügelt Anzüge, Mäntel und
m. Bügel-
Jacken.
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olstermöbel
Oabalen)
Tareioabeilen.
Dekoralionen)
C.HERBER
Louisenstr. 36. Telefon: 1916
Verein
Erholungsſtätte für
Heimarbeiterinnen
Außerordentliche
Mitglieder=
Verſammlung
am Freitag, den 10. Nov.
1933, Beckſtraße8? II.,
nachm. 4½ Uhr.
Tagesordnung:
Satzungsänderung.
Dder Vorſtand.
Viele
Arten
HSchlchiſg
Rubin, Kirchtr. 10
X aar o. grats
Aur4
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J. Donges & Wieſt
Heinrichſtr. 52,
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Maagdfez
Oab
Landestheater / Kleines Haus
Heute Montag, 6. Mov., 16 u. 20 Uhr
Mitwirkende des Hessischen Landestheaters:
Dr. H. Allmeroth / Johannes Drath
Heini Handschumacher / Regina Harre
Doris Struck tanzt
Begleitung: Kapellmeister Schultze
Veranstalter:
Modenhaus W & P / Hüte: Grete Welter
Kunstim Handwerk=Parfümerie Frank Stegmüller
Schuhhaus Nord-West / Lederwaren: Schad
Lederwaren: Hufnagel / Schirme u. Handschuhe:
Wenzel/Tänze: Helmut Fuhrländer und Partnerin
Ernst Zahn spielt
1933/34
U
Vowerkauf bei den beteiligten Firmen und eine Stunde vor Beginn an der Theater-Kasse
Eintritts-Preise: Nachmittags 50 Pfennig bis 1.— Mark, abends. 50 Pfennig bis 1.50 Mark
Ganz unmöglich
Ist es jetzt, ohne Handschuhe zu gehen, denn erst der
Handschuh vervollständigt die gute Kleidung. Bei
Handschuh-Hauptmann gibt es heute so viele Herbst-
und Winterneuheiten und überdies zu so niederen Preisen,
daß das Handschuh-Kaufen einfach Freude bereitet.
Leder-Imitatlons-Handschuhe
Paar 2.95 2.50 2.00 1.50 0.75 Mk.
Waschsamt-Handschuhe
Paar 3.75 3.50 2.60 Mk.
Nappa-Handschuhe
Paar 7.50 5.50 4.50 3.60 Mk.
Waschleder-Handschuhe
Paar 6.00 5.00 4.25 3.75 Mk.
Wildleder-Handschuhe
Paar 9.00 7.50 6.75 Mk.
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