Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Bel =wöchentlich Tmaligem Erſcheinen vom 1. Junl
bis 30 Junl 2.— Reichsmark und 20 Pfennig
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Agenfuren 2.20 Reichsmark frei Haus. Poſtbezugspreis
im Juni ohne Beſſellgeld monatliſch 2,60 Reſchsmark.
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berechtigt den Bezſeher nſcht zur Kürzung des
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zugspreiſes. Beſſellungen und Abbeſtellungen durch
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Frankfurt a. M. 4301
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 170
Mittwoch, den 21. Juni 1933.
196. Jahrgang
27 mm brelie Zeile im Kreiſe Darmſtadi 23 Reſchspfg.
Finanz=Anzeſgen 35 Reſchspfg. Rellamezelle (92 mm
breit) 2Reichsmark Anzeigen von auswärts 35Reſchepfg.
Finanz=Anzeigen 50 Reſchspfg. 92 mm breite
Reklame=
zeſſe 3.— Reſchsmark. Alle Preiſe in Reiſchsmark
(1 Dollar — 4.20 Mark). — Im Falle höherer
Gewali, wie Krieg, Aufruhr, Sireik uſw., erliſcht
ſede Verpſichtung auf Erfüllung der
Anzeſgenauf=
träge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei Konlurs
oder gerſchiliſcher Beſtreibung fällt ſeder Rabatt weg.
Banklonio Deuiſche Bank und Darmſtädter und
Nationalbank.
Die Kredikverſorgung der Wirkſchaft.
Die Aufgaben der Treuhänder der Arbeit.
R Die Konſolidierung der Kreditmärkte, die während der
letzten Monate zweifellos zu beobachten iſt, darf nicht darüber
Anfrechkerhalkung des Arbeiksfriedens. — Borbereikung der ſozialen und wirtſchaftlichen Neuordnung.
Konſerenz der Treuhänder
unker Heldte.
Berlin, 20. Juni.
Reichsarbeitsminiſter Franz Seldte hatte die neuernannten
Treuhänder der Arbeit am 20. Juni zu einer Ausſprache in das
Reichsarbeitsminiſterium eingeladen. Der Reichsarbeitsminiſter
begrüßte die erſchienen Treuhänder und dankte ihnen zugleich
auch im Namen des Herrn Reichskanzlers für die
Bereitwillig=
keit, das überaus wichtige und verantwortungsreiche Amt eines
Treuhänders der Arbeit zu übernehmen. Mit der Ernennung
der Treuhänder haben, ſo führte Reichsarbeitsminiſter Seldte
u. a. aus die Schlichter ihre Tätigkeit eingeſtellt.
Er ſehe es als ſeine Pflicht an, den bisherigen Schlichtern für
ihre Mühewaltung ſeinen Dank auszuſprechen. Der neue
autoritäre Staat ſtellt ſich vollkommen anders zur Wirtſchaft
als der bisherige liberaliſtiſch=demokratiſche Staat. In
Zu=
kunft erhebt der Staat auch gegenüber der
Wirt=
ſchaft den unbedingten Führungsanſpruch.
Die Wirkſchaft hat dem Bolk zu dienen
und Aufgabe des Staates iſt es, darüber zu wachen, daß dies auch
geſchieht. Wir haben heute einen in ſeinen Fundamenten
neuge=
gründeten Staat, aber noch eine in ihren Grundzügen im
weſent=
lichen unveränderte Wirtſchaft. Das zeigt ſich vor allem noch in
unſeren wirtſchaftlichen und ſozialen Verbändeweſen, das noch
einer gründlichen Erneuerung im Geiſt der nationalen
Revo=
lution mit dem Ziel einer berufsſtändiſchen Neuordnung harrt.
Bis dieſes Ziel erreicht iſt, muß der Staat die
Treuhand=
ſchaft für die Arbeit ſelbſt übernehmen und das alte
Syſtem in eine Neuordnung überleiten, in der auch die Regelung
der Arbeits= und Lohnbedingungen Aufgabe der berufsſtändiſchen
Selbſtverwaltung iſt.
Die Treuhänder der Arbeit ſind geſchaffen und vom
Reichs=
kanzler ernannt worden, um an Stelle der Vereinigungen von
Arbeitern, einzelnen Arbeitgebern oder der Vereinigung von
Ar=
beitgebern rechtsverbindlich die Bedingungen für den Abſchluß
von Arbeitsverträgen zu regeln, um für die Aufrechterhaltung des
Arbeitsfriedens zu ſorgen und um bei der Vorbereitung der
neuen Sozialverfaſſung mitzuarbeiten.
und ſind daher lediglich an die Richklinien und
Weiſungen der Reichsregierung gebunden.
In der Ausſprache mit den Treuhändern wurde feſtgeſtellt,
daß nach dem Willen der Reichsregierung auch für die ſogenannte
Uebergangszeit die beſtehenden Lohn= und Arbeitsbedingungen
grundſätzlich in Geltung bleiben müßten und daß es Pflicht aller
Beteiligten ſei, die über Tarifverträge getroffene Regelung,
ſo=
weit ſich ihre Aenderung nicht als unumgänglich notwendig
er=
weiſe, grundſätzlich aufrecht zu erhalten, auch als Richtlinie für
die Arbeit der Treuhänder. Sollte ſich dennoch, die Aenderung
einzelner Tarifverträge als unbedingt erforderlich erweiſen, ſo
ſind die Treuhänder, im Rahmen der Weiſungen der
Reichsregie=
rung, vollkommen frei in ihren Entſcheidungen und fällen dieſe
autoritär.
Schlichtungsverhandlungen, wie ſie bisher nach den
libera=
liſtiſchen und marxiſtiſchen Kampfprinzipien ſtattgefunden haben,
gibt es in Zukunft nicht mehr. Das ſchließt aber nicht aus, daß
der Treuhänder ſich mit den Führern der beteiligten Berufe und
ihrer Verbände zwecks Unterrichtung in Verbindung ſetzt und ſeine
Entſcheidungen vorbereitet. Im übrigen wird der Treuhänder
im engſten Einvernehmen mit den zuſtändigen Verwaltungsſtellen
der Länder arbeiten, wobei ihnen jede Unterſtützung der
Länder=
regierungen zugeſagt worden iſt.
Ergänzung der Reichsfürforge-Grundjäke
zur Unkerbindung plagloſen Zuzugs in die Skädte.
Bei den zuſtändigen Reichsſtellen wird gegenwärtig die
Frage geprüft, wie der planloſe Zuzug vor allem von
Erwerbs=
loſen vom Lande in die von der Erwerbsloſigkeit ohnehin ſchon
ſtärker betroffenen Städte unterbunden oder wenigſtens erſchwert
werden kann, und zwar im Intereſſe der Städte wie der
Er=
werbsloſen ſelbſt. Der Deutſche Städtetag hat in einer Eingabe
an die maßgebenden Reſſorts auf die Schwierigkeiten
hingewie=
ſen, die durch den planloſen Zuzug von Erwerbsloſen in die
Städte den Kommunen, vor allem auch auf finanziellem Gebiet,
entſtehen. Dieſe Erwerbsloſen, die auf dem Lande vielfach im
Kreiſe ihrer Familien lebten und dort anteilmäßig unterſtützt
wurden, müſſen nach der bisherigen Regelung in den Städten
vielfach als ſelbſtändige Erwerbsloſe in größerem Umfange
Unterſtützung erhalten. Der Deutſche Gemeindetag, die große
neue kommunale Spitzenorganiſation, verweiſt in ihrem Antrag
auf das Unwirtſchaftliche eines ſolchen Verfahrens. Es iſt
da=
mit zu rechnen, daß eine Ergänzung der Reichsfürſorgeſätze
ver=
kündet wird, und zwar in dem Sinne, daß derjenige, der
plan=
los in Städte zuzieht, der alſo weder Wohnung noch Arbeit in
den Städten hat, nur die unbedingt zur Friſtung des Lebens
unentbehrliche Unterſtützung erhalten ſoll. Man glaubt, daß auf
dieſe Weiſe der leider noch immer beſtehende unbegründete
An=
reiz verſchwinden wird, planlos vom Lande in die Städte zu
ziehen.
Verlängerung des Einzelhandels-Schuhgeſekzes.
Berlin, 20. Juni.
In informierten Kreiſen nimmt man an, daß das vorläufig
auf ein halbes Jahr befriſtete Reichsgeſetz zum Schutze des
Einzelhandels zu gegebener Zeit verlängert werden wird. Bei
der Verlängerung dürften, nach den Erwartungen der
Einzel=
handelskreiſe gleichzeitig einige weitere Wünſche des
Einzel=
handels berückſichtigt werden, deren geſetzliche Berückſichtigung
ſich aus der Praxis, der Durchführung des jetzigen
Einzel=
handels=Schutzgeſetzes als notwendig erwieſen habe. Es handelt
ſich, dabei im einzelnen um die Aufnahme einer Reihe von
Wünſchen des Einzelhandels in das Schutzgeſetz, die z. B.
ver=
hindern wollen, daß das Schutzgeſetz umgangen wird durch
„Ladenmietung auf Vorrat”. Auch ſpielt in dieſem
Zuſammen=
hang die mit dem Schutzgeſetz ſtärker gewordene Konkurrenz des
Hauſierhandels und der Verſandgeſchäfte eine Rolle, ſowie die
Froge, ob es nicht zweckmäßig wäre, zu verhindern, daß bei
Einſchränkung von Neugründungen im Intereſſe des
Einzel=
handels ein ſtärkerer Zuſtrom von Verkaufsautomaten die für
den Einzelhandel getroffenen Schutzbeſtimmungen in ihrer
Wir=
kung abſchwächen. Es ſind dies Dinge, die erſt nach Erlaß des
Einzelhandelsſchutzgeſetzes als ſolche Faktoren bekannt geworden
ſind, mit denen die Schutzbeſtimmungen umgangen werden
können. Man hofft in Einzelhandelskreiſen, daß der
Geſetz=
geber auch die Schleichwege durch das Geſetz zum Schutze des
Einzelhandels bei der kommenden Verlängerung unmöglich
machen wird.
Trüße Ausſichken für Genf.
Nach wvie vor harknäckiger Widerſtand der Franzoſen
gegen jede Abrüſtung.
Das Genfer Abrüſtungskomitee ſollte eigentlich in nächſter
Zeit wieder zuſammentreten. Als bei der letzten Vertagung der
Beſchluß zuſtandekam, wurde gleichzeitig noch einmal der
Ver=
ſuch gemacht, auf die Franzoſen in Richtung einer größeren
Nachgiebigkeit einzuwirken. Es kam im Anſchluß an die
Unter=
redung ein Communiqué heraus, aus dem einwandfrei
hervor=
ging, daß dieſe Unterhaltungen wegen des franzöſiſchen
Wider=
ſtandes wirkungslos geblieben ſind. Man nahm dann in
Aus=
ſicht, in London noch einmal einen Anlauf zu nehmen. Jetzt
ergibt ſich dem nüchternen Beobachter eigentlich die nicht
über=
raſchende Tatſache, daß das Büro der Abrüſtungskonferenz in
London nicht mehr tagen wird, ſondern Herr Henderſon direkt,
ohne jede weitere Verhandlungen, nach Genf abreiſen will.
Dieſe Tatſache zeigt erneut, daß es auch in London nicht,
gelungen iſt, in den verſchiedentlichen
Be=
ſprechungen hinter den Kuliſſen den
fran=
zöſiſchen Widerſtand gegen eine praktiſche und
wirkſame Abrüſtung zu überwinden. Die Dinge liegen
ſo, daß die Franzoſen ſich weigern, auch nur ein
Geſchütz zu verſchrotten. Unter dieſen Umſtänden ſind
die Ausſichten der Genfer Abrüſtungskonferenz mehr als trüb.
Wir können uns jedenfalls nicht vorſtellen, wie angeſichts der
hartnäckigen Haltung der Franzoſen noch ein Abkommen
mög=
lich iſt, das eine einigermaßen zufriedenſtellende Abrüſtung
ent=
halten ſollte.
Franzöſiſche Berleumdungen über die deutſche Polizei
Die ziffernmäßige Stärke und Bewaffnung unſerer Polizei
iſt uns im Verſailler Vertrag vorgeſchrieben worden. Für ihren
Aufbau und für ihre Ausrüſtung zeichnen die
Kontrollkommiſſio=
nen verantwortlich, die jahrelang den deutſchen Polizeiapparat
ſehr ſorgfältig überwacht haben. Obwohl jeder militäriſche
Sach=
verſtändige des Auslandes weiß, daß die Polizei militäriſch
be=
deutungslos iſt, weil ſie wegen ihrer Stärke und Bewaffnung
überhaupt keine Rolle zu ſpielen vermag. Aber immer wieder
wird der Verſuch gemacht, ſie in das Abrüſtungsſchema
einzube=
ziehen. Erſt in den letzten Genfer Verhandlungen
haben wir einen neuen Vorſtoß gegen unſere
Poli=
zei regiſtrieren müſſen. Infolgedeſſen iſt es notwendig, einmal
auseinanderzuſetzen, wie ſich die über das ganze Reich verteilte
Polizei gliedert: Preußen beſitzt 90 932 Polizeibeamte, von denen
54 712 zur uniformierten Staatspolizei gehören. Davon ſind
aber wieder 29 500 Einzeldienſtbeamte, während nur 19 800 zu
den Bereitſchaften gehören. Der Reſt ſetzt ſich aus
Polizeianwär=
tern zuſammen. Im ſtaatlichen Verwaltungsweſen und in der
Kriminalpolizei werden 12 288 Beamte beſchäftigt. Die
preu=
ßiſche Gemeindepolizei zählt 15 016 und die Landjägerei 8916
Beamte.
Es folgt dann Bayern mit 22 420 Polizeibeamten. Davon
verfügt die Landjägerei über 4020, die Gemeindepolizei über
6000, die Kriminalpolizei über 3182 und die uniformierte
Poli=
zei über 9218 Beamte. Auf Sachſen entfallen unter ähnlicher
Zergliederung 11 220 Mann, auf Württemberg 6694 auf Baden
5302, auf Hamburg 6000, auf Heſſen 3408, auf Thüringen
3034, auf Mecklenburg=Schwerin 1462 und auf Anhalt 711
Be=
amte. Die reſtlichen Beamten verteilen ſich auf die übrigen
Länder.
Aus dieſer Aufſtellung geht hervor, daß ein ſehr erheblicher
Prozentſatz in den Büros ſitzt oder zur zivilen Polizei gehört,
daß ein anderer Teil im Einzeldienſt tätig iſt, während in den
Garniſonen als Bereitſchaft die geringſte Zahl von Beamten
vor=
handen iſt. Trotzdem wird aber immer wieder bei der
Berech=
nung der deutſchen militäriſchen Stärke von den Franzoſen und
ihren Vaſallen die deutſche Polizei in ihrer Geſamtheit zur
Reichswehr geſchlagen.
hinwegtäuſchen, daß die deutſche Kreditlage im ganzen geſehen
von einer Geſundung noch weit entfernt iſt. Zwar ſind die
unmittelbaren Wirkungen der ſchweren Kreditkriſis des Jahres
1931 in erheblichem Umfange abgeebbt, wie der Rückſtrom der
gehamſterten Banknoten und die Entwicklung der Einlagen bei
den Sparkaſſen zeigen. Der Druck der Banken auf die Schuldner
zur Rückzahlung laufender Kredite hat beträchtlich nachgelaſſen.
Die Kursſteigerungen an den Aktien= und Rentenmärkten haben
die Deckungsunterlagen laufender Kredite verbeſſert und zum
Teil verbreitert. Die Banken ſind liquider geworden. Für die
Wirtſchaft iſt es jedoch von ausſchlaggebender Bedeutung, in
welchem Umfang ſie die neuen Kredite in der von ihr benötigten
Form erhält. Hierin iſt aber eine entſcheidende Beſſerung noch
nicht eingetreten. Das Liquiditätsſtreben der Banken und
Spar=
kaſſen iſt zwar ein weiterer Schritt auf dem Wege der
Konſoli=
dierung der Kreditinftitute. Volkswirtſchaftlich bedeutet es aber
nichts anderes als eine weitere Schrumpfung des
Kredit=
volumens. Eine Erweiterung des Kreditvolumens durch
Her=
einnahme zuſätzlicher Auslandskredite kommt zurzeit nicht in
Frage, vielmehr iſt die Umformung der beſtehenden
Auslands=
ſchulden eine dringende Aufgabe geworden. Der Zuwachs des
Kreditvolumens iſt alſo in vollem Umfange von der
inner=
deutſchen Kapitalbildung (daher äußerſter Schutz der Sparer!),
der Anſammlung kurz= und langfriſtiger Erſparniſſe und von
der autonomen Kreditſchöpfung der Banken und anderer Stellen
abhängig. Bei der überragenden Bedeutung, die gegenwärtig
der Anſtaltskredit hat, müſſen in erſter Linie die Einlagen bei
Banken und Sparkaſſen und die anderen Formen
anſtalts=
mäßiger Geldkapitalien ſteigen, wenn das Kreditbolumen wachſen
ſoll. Die Bildung von Geldkapital auf dem Wege des
Spar=
prozeſſes iſt aber gegenwärtig ſtark geſchwächt. Eine der
wich=
tigſten Kreditquellen jeder modernen Wirtſchaft iſt die „autonome
Geldſchöpfung” der Depoſitenbanken; Kredite werden zuſätzlich
gewährt, indem ihr Gegenwert den Kreditnehmern auf ihrem
Scheckkonto gutgeſchrieben wird. Aus ihrer Verausgabung
ent=
ſtehen dann die Einkommen, aus denen Rücklagen und
Erſpar=
niſſe ſich bilden und andere Kredite zurückgezahlt werden. Dieſe
autonome Geldſchöpfung der Kreditbanken iſt gegenwärtig durch
die Liquiditätsbeſtrebungen der Banken unterbunden. Die in
der Form gehamſterter Noten und Deviſen zurückfließenden
Geld=
kapitalien werden überwiegend nicht neuer Kreditverſorgung
zugeführt oder als Baſis neuer zuſätzlicher Kreditgewährung
herangezogen, ſondern zur Steigerung der Bankenliquidität
ab=
geſchöpft. Dies geſchieht dadurch, daß die Banken ihre liquiden
Anlagen unmittelbar ſteigern oder aber ihre Verbindlichkeiten
gegenüber der Akzeptbank und Reichsbank vermindern. Dieſe
ganze Entwicklung hängt mit der außerordentlichen
Verſchlech=
terung der Liquidität der Banken mit dem Einſetzen der
Kredit=
kriſe zuſammen, und trotz der inzwiſchen eingetretenen
Ent=
laſtung durch Abbau ihrer Indoſſamentsverbindlichkeiten ſind
die Banken und die Sparkaſſen noch immer mit erheblichen
Beträgen an die Reichsbank verſchuldet, worin zweifellos nach
wie vor ein Deflationsdruck liegt. Ein erſter Schritt zur
Mil=
derung dieſes Deflationsdruckes iſt durch das bekannte
Ab=
kommen getan worden, wonach die Sparkaſſen nur die Hälfte
der ihnen neu zufließenden Mittel zur Abdeckung ihrer
Akzept=
bankkredite, die andere Hälfte aber für neue Ausleihungen
ver=
wenden ſollen.
Eine ausreichende Kreditverſorgung der deutſchen Wirtſchaft
wird aber gegenwärtig vor allem durch die Gegenſätzlichkeit der
Kreditform gehemmt, die zwiſchen Bedarf und Verſorgung
be=
ſteht. Ein dringender Bedarf an kurzfriſtigen Betriebskrediten,
die in der Form des echten Handelswechſels gegeben und
ge=
nommen werden, beſteht zurzeit nicht. Dieſer Bedarf iſt in ſeiner
Höhe von dem jeweiligen Umfang der Wirtſchaftstätigkeit
ab=
hängig und bei der gegebenen Beſchäftigung noch immer
verhält=
nismäßig gering, wie aus der Entwicklung des
Wechſelporte=
feuilles der Reichsbank hervorgeht. Dazu kommt aber vor allem,
daß die beſtehende Kreditverſchuldung ſowohl der öffentlichen
wie der privaten Wirtſchaft weit über das tragbare Maß
hin=
aus kurzfriſtig iſt. Für die Finanzierung der Lagervorräte und
der Produktionsvorgänge werden nach Berechnungen des
In=
ſtituts für Konjunkturforſchung an echten Kurzkrediten kaum
10 Milliarden RM. benötigt. Die aber gegenwärtig vorhandenen
Kurzkredite von 27 bis 28 Milliarden RM. ſind zu faſt zwei
Dritteln nur in ihrer äußeren Form kurzfriſtig, nicht aber in
ihrer wirtſchaftlichen Verwendung. Während der Kreditkriſis
hat die formale Kurzfriſtigkeit dieſer Kredite ſich als ſtarke
Belaſtung für die Schuldner herausgeſtellt. Nach dieſen
Er=
fahrungen iſt das Beſtreben gewachſen, die Kurzſchulden zu
verringern. Der Rückzahlungsdruck der Gläubiger wird
gegen=
wärtig durch das Beſtreben der Schuldner ergänzt, ihren
hoch=
verzinslichen Kredit abzudecken. Kennzeichnend dafür iſt u. a.
die Bewegung der Kredite des Noteninſtituts. Die
Neuaus=
leihungen der Reichsbank erhöhen nämlich niche den
Geſamt=
betrag ihrer Kredite, da die Mittel, die ſie neu zur Verfügung
ſtellt, durch Rückzahlung anderer Kredite wieder an ſie
zurück=
fließen. Dieſer automatiſche Rückfluß beſchränkt ſich nicht allein
auf die Kreditbeziehungen zwiſchen Reichsbank und Banken,
auch Beträge, die die Reichsbank an andere Wirtſchaftskreiſe
(z. B. im Zuſammenhang mit der Arbeitsbeſchaffung)
unmittel=
bar zur Verfügung ſtellt, kehren auf dem Umwege über
Veraus=
gabung, Schuldentilgungen der Zahlungsempfänger und
Rück=
zahlung der Banken ungewöhnlich ſchnell zu ihr zurück. Auf
Grund des Rückzahlungsdranges der Schuldner iſt ein Bedarf
an zuſätzlichen Kurzkrediten zurzeit überhaupt nicht vorhanden.
Dem ſteht der umfangreiche Bedarf an Langkrediten gegenüber,
der einmal aus der Notwendigkeit der Fundierung der
kurz=
friſtigen Verſchuldung ſeitens der öffentlichen und privaten
Wirtſchaft entſteht, ſich aber dann vor allem als rein
wirtſchaft=
licher Bedarf einſtellt. Da an der deutſchen Wirtſchaft die
Kapitalgüterinduſtrien einen beſonders hohen Anteil haben und
die Beſchäftigung infolgedeſſen ſtärker als in anderen Ländern
davon abhängt, daß Inveſtitionen durchgeführt werden, ſo ſind
für den Umfang der Inveſtitionstätigkeit, die ja durch das
Arbeitsbeſchaffungsprogramm angeregt werden ſoll, die
verfüg=
baren Langkredite eine wichtige Vorausſetzung. Neuinpeſtitionen
haben aber eine Mehrbeſchäftigung zur Folge und begünſtigen
damit wieder die Vereinigung der Kreditlage, indem
Mehr=
einnahmen zuſtandekommen; aus ihnen kann dann die Erwerbs=
Mittwoch, 21. Juni 1933
Seite 2 — Nr. 170
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche=Neueſte Nachrichten
wirtſchaft kurzfriſtige Schulden tilgen und die
Verbrauchswirt=
ſchaft neue Erſparniſſe machen. Die Kreditlage iſt alſo dadurch
gekennzeichnet, daß nicht ein Bedarf an Kredit im allgemeinen
beſteht, ſondern ſpeziell an Langkrediten, die eine der
Voraus=
ſetzungen für neue Indeſtitionen bilden. Der notwendigen
Ver=
ſorgung mit Langkrediten ſtehen aber infolge der Schwäche der
Kapitalbildung noch erhebliche Hemmungen entgegen.
Die Umformung des Kreditvolumens iſt bisher nur
unvoll=
unmittelbaren Fluktuation der Geldkapitalien, die ſich in der Miniſter.
Zeit der Hochkonjunktur dem Markt der Kurzkredite, in der
mehrmalige Herabſetzung des Reichsbankdiskonts hat ſich die
erweitert. Für ein Hinüberfließen der Geldkapitalien auf den
Kapitalmarkt kommen allerdings nur die vielen Kleinbeträge in
Frage, die die Erwerbs= und Verbrauchswirtſchaften als
Ein=
lagen bei den Banken und Sparkaſſen unterhalten. Wenn auch nenminiſter gewandt,
dieſe Fluktuation, die aus der Erhöhung der Aktien= und
ſorgung mit Langkrediten durch dieſe Wertpapierkäufe noch nicht
verbeſſert worden. Neue Emiſſionen konnten noch nicht vor= jede weitere Werbungs= und Organiſationstätigkeit unterſagt.
genommen werden, da ſie erſt dann möglich ſind, wenn die
Aktien den Pariſtand überſteigen und die Rentenkurſe ſich ihnen
nicht der Fall, und er ſtellt ſich auch, ſoweit er ſich auf die
ſenkung in den Weg. Zu den Hemmniſſen, die den
Geldmarkt=
mitteln den Weg zum Kapitalmarkt ſperren, tritt noch die bereits
erwähnte Liquiditätspolitik der Depoſiteninſtitute, die übrigens
bei dem derzeitigen Liquiditätsſyſtem auch gezwungen ſind, ihre
kurzfriſtigen Ausleihungen auf Koſten der langfriſtigen zu
er=
höhen. Dieſer Gegenſatz könnte allerdings durch die Steigerung / Gerücht, daß ſich Miniſterpräſident Gömhös vielleicht, ſchon im
der Effektenkredite der Banken beſeitigt werden, die durch die
Form ihrer Verwendung dem Wertpapiermarkt zuſätzliche Mittel
zuführen würden. Aber erſt eine Steigerung der
Banken=
liquidität, eine Minderung des Druckes der Reichsbank= und
Gang bringen. Bei den Sparkaſſen aber verſchärfen die Be= verlegt.
ſtimmungen über die Anlage der Spareinlagen noch den Druck,
Mittel aus der langfriſtigen Anlage und damit aus dem
Kapitalmarkt herauszuziehen. Wir ſehen alſo als Kennzeichen
der Kreditlage, daß die Verſorgung mit denjenigen Krediten,
die auch in ihrer Form dem Bedarf der Wirtſchaft entſprechen,
letztlich von der Aufnahmefähigkeit des Kapitalmarktes
ab=
hängig iſt. In erſter Linie aber handelt es ſich dabei um
Lang=
kredite, und zwar um ſolche, die zu neuen Inveſtitionen
ver=
wendet werden. Die Pflege des Kapitalmarktes ohne jede
Ein=
ſchränkung, iſt daher eine der vordringlichſten Aufgaben der
Gegenwart, denn von ihr hängt die Wiederherſtellung ſeiner
Aufnahmefähigkeit ab. Daneben dürfte aber eine Aenderung
der Liquiditätsvorſchriften bei den Banken und Sparkaſſen zu
überlegen ſein, um zu verhindern, daß durch ſie zwangsläufig
Geldmittel in die kurzfriſtige anſtatt in die langfriſtige Anlage u. a. den deutſchen Generalkonſul Freiherrn v. Thermann ſowie
E.B.
gebracht werden.
Die geiſtige Befreuung der Arbeitsdienſtreiligen.
Von zuſtändiger Stelle wird uns mitgeteilt:
Auf die geiſtige Betreuung der Arbeitsdienſtwilligen wird,
wie bekannt, ſehr großer Wert gelegt. Es iſt daher notwendig,
geeignete Kräfte für die geiſtige Betreuung, d. h. Männer, die
durch ihre Vorbildung befähigt ſind ſtaatspolitiſchen Unterricht
zu geben, für die Lager des Arbeitsdienſtes heranzuziehen.
Schon vor einigen Tagen iſt in der Preſſe darauf aufmerkſam
gemacht worden, daß für dieſen Dienſtzweig namentlich
Jung=
lehrer geeignet erſcheinen, die anderweitig wenig Ausſicht auf
Anftellung haben. Auch ſolche Lehrer, die über 25 Jahre alt
ſind, ſich aber im Arbeitsdienſt betätigen wollen, können durch
Meldung bei den zuſtändigen Stellen — nationalſozialiſtiſche
Gaubearbeiter für den Arbeitsdienſt und Sachbearbeiter des
Arbeitsdienſtes bei den Landesämtern des Stahlhelms — in
den Arbeitsdienſt eingereiht werden. Neben dieſen Lehrkräften
können ferner andere ſtaatspolitiſch genügend vorgebildete und
über ein hinreichendes Wiſſen und Können verfügende, für den
Unterricht befähigte Männer eingeſtellt werden. Auch dieſe
melden ſich bei den oben genannten zuſtändigen Stellen.
des Verfahrens gegen Saaksſekretät
von Roht.
WTB. Berlin, 20. Juni.
Der Oberſtaatsanwalt Stettin hat das gegen Staatsſekretär
v. Nohr eingeleitete Verfahren eingeſtellt, da ſich keinerlei
An=
haltspunkte für ſtrafbare Handlungen des Staatsſekretärs
b. Nohr bei der Umſchuldung ſeines Gutes ergeben haben.
Staatsſekretär v. Rohr hat gegen die Urheber der unwahren
Behauptungen ſowie gegen eine Reihe von Zeitungen, in denen
ſie verbreitet waren, Strafantrag geſtellt.
Bom Tage.
Reichsbankpräſident Dr. Schacht iſt am Dienstag im
Flug=
zeug, von London kommend, wieder in Berlin eingetroffen.
Der deutſche Botſchafter in USA., Dr. Luther, fährt am
Samstag nach Deutſchland.
Zu ſeinem Geburtstage erhielt Reichsminiſter Dr. Hugenberg
neben zahlreichen anderen Glückwünſche des Reichspräſidenten von
kommen eingeleitet worden. Sie beruht zunächſt auf der Hindenburg, des Reichskanzlers Adolf Hitler, und einer Anzahl
Montag abend kam es anläßlich einer Geburtstagsfeier der
Depreſſion dem Markt der Langkredite zuwenden. Durch die Deutſchnationalen Front für den Reichsminiſter Dr. Hugenberg
zu ſchweren Zuſammenſtößen mit SA. und SS., die zahlreiche Ver=
Spanne zwiſchen kurzfriſtiger und langfriſtiger Geldanlage ſtark, haftungen zur Folge hatten. Im Hinblick auf dieſe Vorgänge hat
Oberbürgermeiſter Dr. Kinne als Chef der Polizeibehörde den
Kampfring Junger Deutſchnationaler im Kreis Frankfurt a. d. O.
aufgelöſt und das geſamte Vermögen beſchlagnahmt. Die
Deutſch=
nationale Front hat ſich beſchwerdeführend an den preußiſchen In=
Der Polizeipräſident in Recklinghauſen hat am Dienstag der
Rentenkurſe hervorgeht, in Gang gekommen iſt, ſo iſt die Ver= Deutſchnationalen Betriebsorganiſation, Kreisverband
Gelſenkir=
chen, im Intereſſe der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung
Der Gebietsführer Weſtfalen=Niederrhein der Hitler=Jugend.
Hartmann=Lauterbacher, iſt zum Ohergebietsführer Weſt ernannt
nähern. Das iſt aber bei dem gegenwärtigen Kursſtand noch worden. — Dieſe erſte von der Reichsleitung eingerichtete
Ober=
gebietsführung umfaßt die Gaue der NSDAP. Weſtfalen=Nord,
Nentenwerte bezieht, den Beſtrebungen auf eine organiſche Zins= Weſtfalen=Süd, Eſſen, Düſſeldorf, Köln, Aachen, Koblenz, Trier,
Heſſen=Naſſau und Kurheſſen.
In einer Nachtragsverlautbarung zu dem Wiener
Miniſter=
ratsbeſchluß wird feſtgeſtellt, daß auch der ſteiriſche Heimatſchutz
verboten iſt
In politiſchen Kreiſen Budapeſts erhält ſich hartnäckig das
Laufe der nächſten Woche nach Rom begeben wird, um mit
Muſſo=
lini zu verhandeln. Eine amtliche Beſtätigung dieſes Gerüchts
liegt bisher nicht vor.
Die Bezirksdirektion der volniſchen Staatsbahn in Danzig
gibt jetzt die Termine für die Ueberſiedlung der Direktion in das
Atzeptbankkredite, verbunden mit einer Ertragsbeſſerung in den volniſche Staatsgebiet bekannt. Die Direktion wird am 1. Auguſt
Unternehmungen, kann die Steigerung der Effektenkredite in und am 1. September teils nach Bromberg, teils nach Thorn
Dr. Rauſchnigg zum Sengkspräfidenten gewäßl.
WTB. Danzig, 20. Juni.
Der neue Danziger Volkstag wurde von dem
Alterspräſi=
denten Dr. Ziehm eröffnet. In der Diplomatenloge ſah
man=
den Völkerbundskommiſſar Roſting.
Der Volkstag wählte zunächſt mit 52 von 72 Stimmen den
nationalſozialiſtiſchen Abgeordneten v. Wnuck zum Präſidenten,
ferner zu Vizepräſidenten die Abgeordneten Potrykus (Z3.) und
Batzer (NSDAP.).
Sofort nach der Wahl des Präſidenten wurde die von der
NSDAP. vorgeſchlagene vorläufige neue Geſchäftsordnung, die
nach dem Muſter der Beſtimmungen im Reich verſchärft iſt,
an=
genommen.
Dann ſchritt das Haus zur Wahl der neuen Danziger
Regte=
rung. Zum Senatspräſidenten und damit zum Danziger
Staats=
oberhaupt wurde mit 49 Stimmen der NSDAP. und des
Zen=
trums bei 15 Stimmenthaltungen der Deutſchnationalen und
der Linksparteien der nationalſozialiſtiſche Kandidat Dr.
Rauſch=
ning zum Präſidenten des Danziger Senats gewählt. Die Wahl
wurde von den nationalſozialiſtiſchen Abgeordneten mit
ſtür=
miſchen Heilrufen begrüßt. Es folgte die Wahl der übrigen
Senatoren, entſprechend den bereits bekannten Vorſchlägen.
Als nach der Anſprache des Alterspräſidenten das Haus zur
Wahl des Präſidenten überging, benutzten zwei Redner der KPD.
und SPD. die Gelegenheit zu heftigen politiſchen Angriffen gegen
das neue Deutſchland und die nationalſozialiſtiſche Bewegung in
Danzig.
Nach der Wahl des Senatspräſidenten Dr. Rauſchning gab
der Abgeordnete Dr. Weiſe (Dnl.) eine Erklärung ab, in der
be=
hauptet wird, daß die Deutſchnationalen bewußt von der
Regie=
rungsbildung, ausgeſchaltet worden ſeien. Die Deutſchnationalen
enthielten ſich daher bei der Wahl des neuen Senats der Stimme.
Sie würden ſich jedoch gegenüber der neuen Regierung nicht von
vornherein ablehnend einſtellen, ſondern die Arbeit der
Regie=
rung wohlwollend prüfen.
Die Sitzung wurde mit einem auch auf den Tribünen
begei=
ſtert aufgenommenen Sieg=Heil auf den Führer Reichskanzler
Hitler und dem Geſang des Deutſchlandliedes geſchloſſen. Als das
Deutſchlandlied angeſtimmt wurde, verließen bezeichnenderweiſe
die Sozialdemokraten an der Seite der Kommuniſten und Polen
den Saal.
Das Wiener Verbol.
Der Eindrack in Berlin.
CNB. Berlin, 20. Juni.
In Berliner politiſchen Kreiſen hat das Verbot der NSDAP.
in Oeſterreich keine beſondere Ueberraſchung ausgelöſt. Die
Vor=
gänge der letzten Wochen haben bewieſen, daß die Regierung
Dollfuß ſeit langem auf dieſes Ziel hinarbeitete. Ohne
Be=
weiſe dafür zu erhalten, ſind von öſterreichiſcher
amtlicher Seite die Anſchläge, die ſich u. a. in
Inns=
bruck in Wien und heute in Krems ereignet haben, den
Nationalſozialiſten zur Laſt gelegt worden, um auf
dieſe Weiſe Maßnahmen gegen die Partei ergreifen zu können.
Die öſterreichiſchen Nationalſozialiſten haben ihrerſeits
dem=
gegenüber wiederholt mit aller Entſchiedenheit erklärt, daß ſie
mit den Attentaten nichts zu tun hätten und jede Illegalität
aufs ſchärfſte mißbilligten. Wenn ſich die öſterreichiſche Regierung
trotzdem dazu entſchloſſen hat, der NSDAP. jede Betätigung in
Oeſterreich zu unterſagen und die nationalſozialiſtiſchen
Formatio=
nen aufzulöſen, ſo muß ihr die Verantwortung für dieſes Verbot
überlaſſen bleiben, deſſen Folgen noch nicht abzuſehen ſind. Der
Vormarſch der nationalſozialiſtiſchen
Bewe=
gung in Oeſterreich wird allerdings auf dieſem
Wege nicht aufzuhalten ſein.
*
Juſtizminiſter Schuſchnigg ſprach im Wiener Rundfunk über
die Beſchlüſſe des Miniſterrats. Er erklärte u. a., die Regierung
habe immer wieder betont, daß ſie den Frieden wolle. Nun ſeien
die Bomben explodiert. Oeſterreich ſei im Verlauf ſeiner Geſchichte
mehr als einmal der Vorwurf gemacht worden, daß es zu ſpät
ge=
kommen ſei. Die Bundesregierung habe einen ſolchen Vorwurf
nicht auf ſich und auf Oeſterreich laden können.
Berhaftungen in der Kremſer Affäre.
Wie aus Krems gemeldet wird, ſind im Laufe der Nacht 19
Verhaftungen jugendlicher Perſonen vorgenommen worden. Einer
der Verhafteten ſoll bereits ſeine Teilnahme an dem Anſchlag
eingeſtanden haben. Auch die Identität des zweiten noch
flüch=
tigen Attentäters ſoll bereits bekannt ſein; die Nachforſchungen
ſeien eingeleitet.
Die Auswirkungen des öſterreichiſchen Berbofes.
Jede Verſammlungstätigkeit der NSDAP. in Oeſterreich
ruht vollkommen. Auch Vorträge, Konzerte uſw. werden nicht
geſtattet. Die Sonnwendfeiern wurden verboten, um
Kundgebun=
gen zu verhindern. Ueberall ſteht Militär, Polizei und die
Hilfs=
polizei in Alarmbereitſchaft. Die Landesregierungen ſtehen in
ſtändiger Verbindung mit der Bundesregierung.
Oberleufnant Cohrs Erlebniſſe in Leſterreich.
Der von der öſterreichiſchen Regierung ausgewieſene
Ober=
leutnant Cohrs iſt am Montag abend mit dem Flugzeug auf
dem Tempelhofer Flughafen angekommen. Vor Vertretern der
Preſſe ſchilderte Oblt. Cohrs am Dienstag ſeine
Erleb=
niſſe in Oeſterreich.
Einleitend wies Oberleutnant Cohrs darauf hin, daß er
während des Krieges am Jſonzo und an der Piave gekämpft
und auch den Tiroler Kriegsorden erhalten habe. Der
Dank für ſeine langjährige Tätigkeit in Oeſterreich ſei
ihm ſchon vor zwei Jahren in der Form eines
Ausweiſungs=
befehls zugeſtellt worden. Von der Ausweiſung habe man dann
zwar Abſtand genommen. Er habe aber in den letzten zwei
Jahren bei ſeiner Vortragstätigkeit nur noch über deutſche
Verhältniſſe ſprechen dürfen.
Wie ein Verbtecher behandelt.
Zu den jüngſten Vorfällen erklärte Oberleutnant Cohrs,
daß er bei ſeinem Verhör, auf das er vier Stunden im
Gefäng=
nis hatte warten müſſen, nachdrücklich aber vergeblich auf ſeine
Exterritorialität hinwies. Bei einer Leibesviſitation kam es
zweimal zu einem Handgemenge mit den Polizeibeamten um
diplomatiſche Papiere. Schließlich wurde er in eine
Verbrecher=
zelle gebracht. Man legte ihm einen Schein vor, nach deſſen
Unterzeichnung er ſofort auf freien Fuß geſetzt worden wäre,
wenn er ſich verpflichtete, Wien nicht zu verlaſſen und ſich nicht
politiſch zu betätigen. Er habe dieſen Schein nicht unterſchrieben
und wurde dann wieder in ſeine Zelle gebracht und acht Tage
gefangen gehalten.
Oberleutnant Cohrs hob mit beſonderem Dank die
Be=
mühungen der deutſchen Geſandtſchaft hervor, die für die
Er=
leichterung ſeines Loſes Tag und Nacht geſorgt hätte. Er
be=
tonte weiter, daß auch das Verhalten der meiſten Beamten der
Bundespolizei ihm gegenüber ausgezeichnet geweſen ſei. Man
habe es den Leuten angemerkt, wie ſchwer es ihnen wurde,
ihre Pflicht zu tun.
* Pandernde und ftürzende Beige.
Von Dr. Emil Carthaus.
Wurden vor noch nicht langer Zeit die 12000 Bewohner
der im Kohlenbecken von Charleroi gelegenen Stadt Couillet
durch eine ins Rutſchen geratene, 600 Meter lange Hügelkette
in Angſt verſetzt, ſo ſind vor kurzem bei Bernburg=Latorf
plötz=
lich gewaltige Kalkmaſſen in das Bett der Saale gerutſcht und
haben es derartig verſtopft, daß eine verheerende
Ueberſchwem=
mung eingetreten und der Güterverkehr auf dem Fluſſe für
längere Zeit geſperrt iſt. Durch Einſetzung von Menſchenkraft
im großen wird es in beiden Fällen gelingen, größerem Unheil
vorzubeugen, doch iſt das bei Bergrutſchen von größerem
Um=
fang völlig ausgeſchloſſen.
Solche gewaltſame Verſchiebungen werden als Bergſtürze
bezeichnet, wenn umfangreiche Geſteinsmaſſen infolge
weit=
gehender Verwitterung ihren Zuſammenhang verlieren und über
ſteile Wände abſtürzen. Bei Bergrutſchen dagegen gleiten
oder rutſchen große Maſſen loſen oder feſten Geſteins auf mehr
oder weniger ſteiler Grundlage und zuweilen unter ſtarkem
Gepolter zu Tal. Die Urſache dafür iſt meiſtens in dem ſchrägen
Abfall der Unterlage der Geſteinsſchichten zu ſuchen, wenn dieſe
durch Regengüſſe durchweicht, tonig zerſetzt und ſchlüpfrig
ge=
worden, eine gute Gleitfläche für die darüber liegenden Maſſen
bildet. Es kann aber auch eine Unterſpülung des Berggehänges,
die die darüber liegenden Teile ihres Stützpunktes beraubt, zu
Bergrutſchen führen. Nicht immer ſind die Bewegungen des
Rutſchens und Stürzens ſcharf voneinander zu trennen. Am
häufigſten treten beide Maſſenverſchiebungen dort ein, wo das
Gebirge durch tektoniſche oder vulkaniſche Erdbeben hin= und
hergerüttelt wird. So ſah Schreiber dieſer Zeilen von einem
eine weite Umſicht ermöglichenden Punkt eines Hochgebirges von
Sumatra aus mehr als ein Dutzend Bergabhänge, an denen ſeit
höchſtens fünf Jahren weit ausgedehnte Bergrutſche erfolgt
waren.
Welche wunderlichen Erdrutſche ſehr heftige Erdbeben
her=
vorrufen können, ſah man bei dem furchtbaren Beben des
Jahres 1783 in Calabrien: ein kleiner Bauernhof wurde
6 Kilometer weit von ſeiner Stelle gerückt und ein Bauer am
Pfluge mit ſeinem ganzen Acker bei dem Dorf Oppido auf die
gegenüberliegende Talſeite verſchoben. Es kann ſich in dieſen
Fällen nur um ein ſeitliches Herabrutſchen und ſanftes Gleiten
der bewegten Geländeabſchnitte gehandelt haben, weil ſelbſt die
auf ihnen ſtehenden Gebäude teilweiſe völlig unverſehrt waren.
An den meiſten anderen Stellen aber wurden die rutſchenden
Bodenflächen ſo bunt in= und übereinander geſchoben, daß die
Eigentümer ihre Ländereien nicht wieder herauszufinden
ver=
mochten. Noch übertroffen an Umfang werden dieſe durch
Erd=
beben verurſachten Bergrutſche durch die, die an den Gehängen
der himmelhoch ragenden Feuerberge von Chile und Peru
bis=
weilen eintreten. Auch in nicht vulkaniſchen Gebirgen ſind
Erdrutſche von größerem Umfang häufiger als man denkt, und
ſie treten namentlich im Frühling auf, wenn der Boden durch
die ſchmelzende Schneedecke durchwäſſert iſt. — So ſind uns aus
geſchichtlicher Zeit allein in der Schweiz über 150 große
Berg=
rutſche bekannt geworden. Durch einen, den von Goldau am
Vierwaldſtätter See, wurden 1802 vier Dörfer verſchüttet, und am
Kilchenſtock bei Lintal im Kanton Glarus lebt die Bevölkerung
nun ſchon ſeit Monaten in Angſt, weil dort gewaltige
Fels=
maſſen in Bewegung geraten ſind, die mehrere Häuſer dieſes
Städtchens mit Verſchüttung bedrohen. Man bezeichnet die
Berg=
rutſche dort als Erdſchlipfe oder Gleitböden, in Italien aber,
wo ſie ebenfalls recht häufig ſind, als Frane.
Eine große Gefahr bilden die Bergrutſche für den
Panama=
kanal. Wurde doch ſchon die Eröffnung dieſer Waſſerſtraße
durch gewaltige Erd= und Geſteinsmaſſen, die mehrere Male
in ihr ausgegrabenes Bett hineinrutſchten, über zwei Jahre
hinausgehalten. Zur Zeit wird der Panamakanal wieder von
einem großen Bergrutſch bedroht, der nach Preſſemeldungen
eine längere Einſtellung des Schiffsverkehrs herbeiführen würde.
Im Tehachapigebirge von Kalifornien riefen vor einem halben
Jahr wolkenbruchartige Regenfälle einen Erdrutſch hervor, der
zahlreiche Todesopfer forderte und auch eine Eiſenbahnlinie und
eine Landſtraße auf eine weite Strecke verſchüttete! Der größte
Bergrutſch und Bergſturz in Europa, von dem wir Kunde
haben, ereignete ſich in der Nacht des 9. Auguſt 1662 in der
Hohen Tatra und koſtete vielen hundert Menſchen das Leben.
Dieſes durchſchnittlich 2280 Meter hoch und ſteil anſteigende
Urgebirgsmaſſiv, der Stolz von Ungarn, verlor dadurch ſeine
Krone, die Schlagendorfer Spitze, und die rieſenhaften Trümmer
dieſes ein Erdbeben herbeiführenden Bergſturzes erregen noch
heute das Staunen von allen, die ſie im Kohlbach und Velkatal
zu Geſicht bekommen.
Auch unſer Land iſt nicht ſelten der Schauplatz von
ver=
heerenden Bergrutſchen. Das gilt vor allem vom Rheiniſch=
Weſtfäliſchen Schiefergebirge, deſſen Geſteinsſchichten teilweiſe
ſehr ſtark geneigt und zum größten Teil aus Tonſchiefer
auf=
gebaut ſind. Großes Aufſehen erregte 1876 ein Bergrutſch bei
Caub am Rhein, durch den 28 Menſchen umkamen und
ver=
ſchiedene Häuſer zerſtört wurden. Ebenſo zerſtörte noch vor
fünf Jahren ein Erdrutſch das Rathaus von Idar, und bald
darauf wurde die Fahrſtraße bei St. Goar auf dem linken
Rheinufer verſchüttet. Im November 1931 ſetzte ſich auch der
Cochemer Berg mit einer Gebirgsmaſſe von 400000 bis 500 000
Kubikmeter wiederholt in Bewegung. Und dasſelbe Spiel in
kleinerem Maßſtabe bei Fachbach an der Lahn macht ſich zur
Zeit den Bewohnern des benachbarten Bades Ems als
unheil=
drohend bemerkbar.
Aus Thüringen ſind ebenfalls verſchiedene größere
Berg=
rutſche bekannt geworden. So müſſen ſie in den Jahren 1780,
1828 und 1881 am Dohlenſtein unweit Kahle rieſenhafte Erd=
und Geſteinsmaſſen in Bewegung geſetzt haben und ebenſo in
der zweiten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts an den
Kuon=
bergen bei Jauer. Vor zwei Jahren begann auch der bei dem
Dorf Liebſchwitz unweit Gera gelegene Zoitzberg zu wandern,
doch hörte er auf, als ein zweimaliger größerer Bergrutſch
eine ſehr widerſtandsfähige Barre vor ihm aufgeworfen hatte.
Bergrutſche müſſen ſchon in der geologiſchen Vorzeit in
Gegenden der Welt in Erſcheinung getreten ſein, in denen die
feſte Erdrinde ſchon früh anfing, ſich zu falten, als Gebirge
ſich über den Spiegel des Meeres zu erheben und dabei
ſtellen=
weiſe ſtark geneigte Geſteinsſchichten zu bilden. Wurden dieſe
an den Flußtälern und an den Berggehängen in derſelben
Weiſe wie heute von den Waſſern der Atmoſphärilien bearbeitet,
zernagt und ihrer ſeitlichen Stützpunkte beraubt, dann mußten
auch ſchon damals gewaltſame Verſchiebungen im Gebirge
er=
folgen. In der Tat geben ſich ſolche als ſogenannte „ſeitliche
Verwerfungen” zu erkennen. Dieſe Hunderttauſende von Jahren
zurückliegenden Bergrutſche gehören vornehmlich einer
Erden=
zeit an, in der die Hebungen und Senkungen der feſten
Erd=
rinde beſonders ſtark waren und ſich ſchon ähnliche
meteoro=
logiſche Verhältniſſe wie heute herausgebildet hatten — nämlic)
der frühen Tertjärzeit.
Die Dirigenkenftage an der Berliger Staalsoper
geregell.
An der Berliner Staatsoper konnte jetzt die vielumſtrittene
Dirigentenfrage endgültig, geklärt werden. Zum 1.
Staats=
kapellmeiſter iſt, wie ſchon bekannt, Wilhelm Furtwängler
ernannt worden. Eine Stellvertretung Furtwänglers rangmäßig
iſt nicht geplant. Man hat alſo den Titel eines zweiten
Staats=
kapellmeiſters fallen gelaſſen. Erich Kleiber, der frühere
Generalmuſikdirektor, von dem es hieß, daß ihn die Stadt
Frankfurt a. M. engggieren wolle bleibt in Berlin. Er
führt den Titel „Staatskapellmeiſter‟ Denſelben Titel erhalten
Leo Blech und der neu verpflichtete Dirigent Heger, der
zuletzt an der Wiener Oper tätig war. Damit iſt die geſamte
Dirigentenfrage gelöſt und auch der Titel „
Generalmuſik=
direktor” an der Stagtsover hinfällig gewor
Mittwoch, 21. Juni 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 170 — Seite 3
Das Schuldenproblem.
Amerikaniſche Beſprechungen mit den Schuldner=
Jändern nur nach Leiſtung der Zahlungen.
WTB. Waſhington, 20. Juni.
Ds Staatsdepartement hat Montag abend eine Liſte der
geplanken Kriegsſchuldenbeſprechungen mit den Ländern
aufge=
ſtellt, die am 15. Juni Teilzahlungen geleiſtet haben. Dieſe
Beſprechungen werden gegen Ende Juli beginnen. Die
Reihen=
folge, in der die Wünſche dieſer Länder vom Präſidenten
Rooſevelt angehört werden ſollen, richtet ſich nach der Höhe des
Prozentſatzes der am 15. Juni geleiſteten Teilzahlungen.
In=
folgedeſſen wird Finnland an erſter Stelle kommen und
Groß=
britannien an zweiter Stelle.
Den Vertretern der Nationen, die völlig in Verzug
ge=
blieben ſind, iſt mitgeteilt worden, daß ſie erſt Zahlungen
leiſten müſſen, bevor ihre Argumente angehört werden könnten.
Auf Vorſtellungen des franzöſiſchen, belgiſchen und polniſchen
Botſchafters im amerikaniſchen Staatsdepartement wurde ihnen
vom Unterſtaatsſekretär Phillips eröffnet, daß nur ein
finan=
zieller Bankrott die einſeitige Einſtellung der Vertragspflichten
entſchuldige, und daß insbeſondere im Falle Frankreichs die
amerikaniſche Regierung auf der Nachzahlung der Dezember=
Rate ſowie auf einer Teilzahlung a conto der Junirate beſtehen
müſſe, bevor ſie über die Reviſion der Schuldenverträge
diskutieren könne.
Rundfunkanſprache des Reichsaußenminiſters
an das amerikaniſche Volk.
WTB. London, 20. Juni.
Reichsaußenminiſter Freiherr v. Neurath hielt am Dienstag
abend im Rundfunk an das amerikaniſche Volk eine Anſprache,
in der er u. a. ausführte, das deutſche Volk ſieht es voll
Bewun=
derung, mit welchem Mut und welcher Energie das amerikaniſche
Volk den Kampf gegen die Kriſe aufgenommen hat und wie
uner=
ſchrocken die Regierung der Vereinigten Staaten neue Wege
ein=
ſchlägt, die man früher für gewagt gehalten hätte.
Ich glaube deshalb ſagen zu dürfen, daß das deutſche Volk ein
beſonderes Verſtändnis dafür hat, denn es ſelbſt hat in den
letz=
ten 15 Jahren, und mehr als andere Völker, einen
ununter=
brochenen Kampf gegen die wirtſchaftlichen, finanziellen und
poli=
tiſchen Schwierigkeiten zu führen gehabt. Wir haben nie den
Mut verloren. In der Tat leiden wir Deutſchen in
vielen Beziehungen unter den gleichen
Schwie=
rigkeiten wie die Vereinigten Staaten. Das
ſchlimmſte Uebel iſt die Arbeitsloſigkeit. Die
Ver=
heerungen, welche die Arbeitsloſigkeit in wirtſchaftlicher und
ſo=
zialer Beziehung in Deutſchland angerichtet hat, ſind noch tiefer
als in den Vereinigten Staaten.
In der Behandlung der Bankenkriſe haben wir in den
Vereinigten Staaten und in Deutſchland ungefähr die
gleichen Schwierigkeiten gehabt und ſie auch
weit=
gehend mit den gleichen Mitteln zu überwinden verſucht.
Wir müſſen auch hier auf der
Weltwirtſchafts=
konferenz über den ſcheinbaren Intereſſengegenſätzen der
ein=
zelnen Probleme die gemeinſame Aufgabe erkennen:
unſeren Völkern Arbeit und lebenswürdiges
Daſein zuverſchaffen. Der Erfolg dieſer Konferenz hängt
von friedlichem und verſtändnisvollem Zuſammenarbeiten der
Völker ab.
Die Tatſache, daß in Deutſchland die Staatsgewalt von einer
Bewegung ergriffen wurde, die als repolutionär angeſehen wird,
hat mancher Stelle außerhalb Deutſchlands Anlaß gegeben, ſich
be=
unruhigt zu zeigen. Man hat dieſe Umwälzung in Deutſchland
dafür verantwortlich machen wollen, daß das notwendige
poli=
tiſche Vertrauen nicht vorhanden iſt. Ich möchte keine
Gelegen=
heit verſäumen, dies richtigzuſtellen.
Die Staatsführung im Innern Deutſchlands hat ſich geändert,
die Außenpolitik Deutſchlands iſt friedfertig geblieben. Durch die
neue innere Staatsführung wurde ein einheitlicher Staat gebildet.
Deutſchland iſt dadurch zum ſtärkſten Bollwerk gegen die
kommu=
niſtiſche Gefahr geworden. Für die Friedfertigkeit der deutſchen
Außenpolitik hat der Reichskanzler Hitler das ſtärkſte Zeugnis in
der Regierungserklärung abgelegt. Dieſe Erklärung mußte alle
Beſorgniſſe über die außenpolitiſche Haltung der
nationalſoziali=
ſtiſchen Regierung zerſtreuen. Auf der Abrüſtungskonferenz in
Genf, bei dem Pakt von Rom und bei anderen Angelegenheiten
hat die nationalſozialiſtiſche Regierung ihre Beweiſe für ihre
friedfertige und verſtändnisbereite Politik gegeben.
Reichsaußenminiſter Freiherr v. Neurath wird vorausſichtlich
am Donnerstag in Berlin eintreffen. Der Reichsaußenminiſter
hatte geſtern abend eine längere Beſprechung mit dem britiſchen
Staatsſekretär des Aeußern, Sir John Simon, und dem britiſchen
Staatsſekretär für Krieg, Lord Hailſham, über die Abrüſtungs=
frage.
Marienſingen des Kirchengeſangvereins St. Ludwig
verſtärkt durch Mitglieder des Kirchenchors Liebfrauen.
Konkordiaſaal. — Dienstag, den 20. Juni.
Zum Beſten der Erneuerung des Portals der St.
Ludwigs=
kirche veranſtaltete der ausgezeichnet geſchulte und tonrein und
wahrhaft religiös ſingende Kirchenchor eine Feier, die durch
Geſchloſſenheit der Vortragsfolge, gute Auswahl wertvoller
Werke und ausgezeichnete Ausführung unter der Leitung von
Herrn Rektor Blumöhr ſtarken Eindruck hinterließ. Der Chor
trug zuerſt eine feierliche Hymne für Chor, Sopranſolo,
Har=
monium= und Poſaunenbegleitung von J. Kromolicki vor,
ſpäter eine beſonders ſchöne und innige, dabei recht ſchwierige
Hymne nach der Weiſe alter Meiſter von Waldemar von
Bauß=
nern, in der die Klangfarben von Männerchor, Frauenſtimmen,
Geſamtchor und ein Altſolo in reichem Wechſel verwendet
wurden. Zwei Chöre von Otto Jochum gaben Proben neueſter
kirchlicher Tonkunſt, trotz aller Schlichtheit der Wirkung doch
ſchwierig auszuführen, beim zweiten gab es auch eine kleine
Schwankung im Chor, dann erklang eine Hymne an Marin
von Fritz Volbach für Chor, Solovioline, Klavier und
Har=
monium, bei der nach prachtvollem inſtrumentalem Vorſpiel eine
großangelegte muſikaliſche Steigerung zu größter Extaſe anhebt,
das Amen iſt geradezu überirdiſch und ein ſchlichtes, warm
empfundenes Strophenlied von A. Gottron auf das Marienlieo
des hl. Bernhard. Den Schluß bildete das Finale aus dem
Lobgeſang von Felix Mendelsſohn=Bartholcy mit dem ſchon
die große Sinfonie beherrſchenden, markanten Thema „Alles,
was Odem hat, lobe den Herrn‟. Der Chor leiſtete unter ſeinem
ausgezeichneten, höchſt gewiſſenhaften Leiter faſt ausnahmslos
Vorzügliches, beſonders erfreulich war außer der ſchönen
Ton=
gebung die gute Ausſprache und der innig empfundene Vortrag.
Als Geſangsſoliſten wirkten mit Frl. Clara Herber, deren
herrlicher Alt, eine wirklich auserleſene Stimme ſowohl zum
Chor als auch in den genialen Liedern von Walter Courvoiſier
reinſten Genuß bereitete. Anfangs unſicher ſang dagegen die
Sopraniſtin, Frl. Marg. Knöß, die erſt in dem Ave=Maria=
Duett von W. Hunnecke ihr volles Können entfaltete. Die
an=
ſpruchsvollen Begleitungen waren in den beſten Händen bei
Muſikdirektor Klaſſert (Harmonium), Frl. Julia Schnitzler
(Klavier) und Herrn Heini Berg (Violine). Durch feinſinnig=
Einführungen ſchuf Herr Kaplan Schüler verbindende Gedanken
zwiſchen den Werken, ſo daß das Konzert zu einer wahren
An=
dachtsſtunde wurde. Leider ergaben ſich im Saal mancherlei
Störungen, die dadurch hervorgerufen wurden, daß die Geräuſche
des Wirtſchaftsbetriebes nicht gebannt werden konnten. Bei den
Amerika führt in London.
Paris etblickt bereils zwei Fortſchritte.
Von unſerem A=Korreſpondent.
* Paris, 20. Juni.
Die Londoner Konferenz wird jetzt in allen Kreiſen
weſent=
lich optimiſtiſcher betrachtet, das läßt ſich trotz der in jeder
Stunde ſchwankenden Stimmung feſtſtellen.
Nach der allgemein verbreiteten Auffaſſung hat die
Konfe=
renz in den zwei Punkten, die von franzöſiſcher Seite für
weſent=
lich gehalten werden, in den Fragen der Stabiliſierung
und der interalliierten Schulden einen ernſt
zu nehmenden Fortſchritt gemacht.
Der Umſtand, daß Amerika von mehreren europäiſchen
Schuldnern weniger als ein Zehntel der Juni=Fälligkeiten
annahm; erfüllt hier jeden mit guten Ausſichten für eine baldige
Regelung. Es iſt wahr, Frankreich gehört nicht zu den Staaten,
die darauf hielten, auf dieſe Weiſe ihren guten Willen dem
ame=
rikaniſchen Gläubiger zu manifeſtieren. Die Frage der
franzö=
ſiſchen Schulden bleibt in Schwebe. Und es iſt auch wahr, daß die
konziliante Haltung des Präſidenten Rooſevelt den
Schuldner=
ſtaaten gegenüber noch von dem Kongreß in Waſhington
gebil=
ligt werden muß. Aber der Weg für die Konferenz iſt frei.
Aehnlich ſteht es um die Stabiliſierung. In dieſem
Punkte iſt der Gegenſatz zwiſchen Frankreich und Amerika gleich
am Anfang der Konferenz hervorgetreten; Frankreich war
ent=
ſchloſſen zu verhindern, daß ein Amerikaner Präſident der
Wäh=
rungskommiſſion werde. Dieſer Verſuch iſt geſcheitert, da
Eng=
land im letzten Augenblick wieder einmal — wie ſchon ſo oft —
ſich auf die Seite Amerikas ſchlug. Das mühſam zuſtande
ge=
brachte Kompromiß wurde dann in Paris von der
regierungs=
treuen Preſſe als ein Erfolg gefeiert..
Wichtiger iſt, daß letzten Endes in der Frage der
Stabili=
ſierung ein Fortſchritt erzielt wurde — wenn es ſich auch nur um
eine proviſoriſche Stabiliſierung des Dollars für die Dauer der
Konferenz handelt. In Waſhington beeilte man ſich, durch eine
Erklärung ſelbſt dieſe proviſoriſche Maßnahme in ihrer
Bedeu=
tung abzuſchwächen. Aber es wird behauptet, daß es ſich dabei
mehr um Preſtigerückſichten des Kongreſſes, als um das ſachliche
Problem ſelbſt, handelt.
Proviſoriſche Vereinbarungen ebnen den
Weg zu endgültigen Abkommen. Das endgültige
kommt nur nach der Konferenz. Das ſoll kein Vorwurf ſein, nur
eine Feſtſtellung. Allerdings hat die amerikaniſche Innenpolitik
ſchon mehr als einmal Ueberraſchungen gebracht. Jedenfalls
hat Amerika jetzt die Führung der Konferenz
wieder an ſich geriſſen und damit gewiſſe
franzöſiſche Pläne durchkreuzt.
Der Reichsſtand der Oeutſchen Induſtrie.
Berjüngung der Wirkſchaftsführer. — Aufräumen mit überlebten Wirkſchaftsformen. — Sinngemäße
Amformung und Anpaſiang der Wirtſchaft an die gegenwärkigen Berhälkniſſe.
* Krupp
Führer des Reichsſtandes der Deuiſchen Induſtrie.
Mit der Zuſammenlegung des Reichsverbandes der
Deut=
ſchen Induſtrie und der Vereinigung der Deutſchen
Arbeitgeber=
verbände iſt ein wertvoller Beitrag für den berufsſtändiſchen
Aufbau geliefert worden. Beide Organiſationen verfügen über
zahlreiche Unterabteilungen im ganzen Reich. Beim
Reichs=
verband ſind es ungefähr 600—700 wirtſchaftspolitiſche
Ver=
einigungen, die die Intereſſen der verſchiedenſten
Wirtſchafts=
zweige wahrnehmen und wieder nach einzelnen
Wirtſchafts=
gebieten aufgebaut ſind. Bei der Vereinigung der Deutſchen
Arbeitgeberverbände liegen die Dinge ähnlich. Während die
eine Organiſation in der allgemeinen Wirtſchaftspolitik eine
Hauptrolle ſpielte und durch ihre ſtatiſtiſchen Erhebungen und
ihre Erfahrungen der Reichsregierung in der Vergangenheit oft
wertvolle Arbeit leiſten konnte, ruhte das Schwergewicht der
Arbeitgeberverbände auf ſozialpolitiſchem Gebiet. Beide
Ver=
einigungen ſind eigentlich erſt in der Nachkriegszeit zur
Ent=
faltung gekommen, weil die Gewerkſchaften immer mehr in
wirtſchaftliche Angelegenheiten hineinredeten und vielfach von
den Regierungen in kurzſichtiger Weiſe ohne Rückſicht auf die
Zukunft in ihren Forderungen unterſtützt wurden.
Die dadurch eintretende organiſatoriſche Zerſplitterung iſt
nicht zuletzt in der Wirtſchaft immer wieder als recht
unerfreu=
lich empfunden worden. Infolgedeſſen begrüßt, die Wirtſchaft
den Aufbau des Reichsſtandes der deutſchen Induſtrie, weil jetzt
eine Zuſammenlegung der Verbände auch in den unteren
Schich=
ten erfolgen kann, wodurch ſehr viel Geld und Doppelarbeit
wegfällt. Gleichzeitig rücken die Faktoren der Wirtſchaft enger
zuſammen. Sie gewinnt im Reichsſtand der deutſchen Induſtrie
einen tatkräftigen Führer und Förderer. Es wird dafür zu
ſorgen ſein, daß die berufsſtändiſche Vervollſtändigung von
unten her vorgenommen wird. Die Brücken zu den
Gewerk=
ſchaften werden geſchlagen werden müſſen. Wie ſich die
Arbeits=
gebiete der Arbeitnehmer und Arbeitgeber in Zukunft abgrenzen
werden, hat der Führer der deutſchen Arbeitsfront, Dr. Ley,
bereits zum Ausdruck gebracht. Die Abgrenzung wird in dem
künftigen Geſetz der Arbeit feſtgelegt.
Um eine harmoniſche Zuſammenarbeit zu gewährleiſten, iſt
eine Verjüngung der Wirtſchaftsführer die
unaus=
bleibliche Folge. Es werden bei der Reorganiſation
Perſön=
lichkeiten nachrücken, die ſich von der
Wirtſchafts=
auffaſſung der Vergangenheit befreit haben und
die mit der natſoz. Anſchauung eng verbunden ſind. Dabei iſt
es ſelbſtverſtändlich, daß die wertvollen Erfahrungen der
Wirt=
ſchaftsführer in Gegenwart und Zukunft nutzbringend für die
Geſamtheit verwendet werden, wie überhaupt der Aufbau des
Reichsſtandes der Deutſchen Induſtrie zeigt, daß nicht
Alt=
hergebrachtes wahllos zerſchlagen wird, ſondern eine
ſinn=
gemäße Umformung und Anpaſſung an die gegen=
wärtigen Verhältniſſe ſtattfindet. Der Führer des
Reichsſtandes der Deutſchen Induſtrie, Dr. Krupp v. Bohlen
und Halbach, wird nunmehr die weiteren Aufbquarbeiten in
Mitwirkung der natſoz. Wirtſchaftler vornehmen. Es ſteht
bis=
her nur ſoviel feſt, daß man zwei Abteilungen des
Reichs=
ſtandes bilden wird, eine ſozialpolitiſche und eine
wirtſchafts=
politiſche. Der Reichsſtand wird auch in Zukunft das
Spiegel=
bild einer lebendigen Wirtſchaft ſein.
Auflöſung der Preſſekonferenz.
Einrichkung von Breſſe=Empfängen
bei der Reichstegiernng.
(NB. Berlin, 20. Juni.
Die Prefſekonferenz, die mittags in Anweſenheit von
Mit=
gliedern der Reichsregierung abgehalten wird, iſt am Dienstag
aufgelöſt worden.
Der Leiter der Preſſeſtelle im Propagandaminiſterium,
Dr. Jahnke, teilte nach der erfolgten Auflöſung mit daß er
eine neue Konferenz einberufe, die unter ſeinem Vorſitz ſtehen
werde.
Die Bedeutung der Neuordnung liegt darin, daß bisher die
Preſſekonferenz als ein ſelbſtſtändiges Gebilde in Erſcheinung
trat, das ſeinen eigenen Vorſitzenden wählte, der ſeinerſeits
wieder durch einen ebenfalls gewählten Verwältungsausſchuß
unterſtützt wurde. Künftig fällt dieſe Selbſtändigkeit weg und
die täglichen Konferenzen, an denen auch in Zukunft
feſt=
gehalten werden ſoll, kommen Empfängen bei der
Reichsregie=
rung gleich. Die Leitung dieſer Konferenzen liegt naturgemäß
dann in der Hand des zuſtändigen Regierungsvertreters des
Leiters der Preſſeſtelle beim Miniſterium für Volksaufklärung
und Propaganda, Dr. Jahnke. Die Neuordnung ſtellt alſo eine
Anpaſſung an die Grundſätze des neuen Deutſchlands dar, eine
Uebertragung des Führerprinzips auch an dieſe Inſtitution.
Sieben Skahlhelmgruppen in Oſſpteußen
wieder zugelgſſen.
VTB. Treuburg, 20. Juni.
Zwiſchen dem ſtellvertretenden Landrat und dem Stahlhelm=
Landesführer Major a. D. Schöpfer iſt es geſtern zu einer
Eini=
gung gekommen, wonach die Verfügung über die Auflöſung von
ſieben Stahlhelm=Ortsgruppen im Kreiſe Treuburg unter
ge=
wiſſen Vorausſetzungen wieder aufgehoben wird. Bis zum 1.
Ok=
tober dürfen im Kreiſe Treuburg keine Anwärter für den
Stahl=
helm verpflichtet werden. Weiter haben die ſeit dem 30. Januar
neu eingetretenen Stahlhelm=Anwärter eine vorgeſchriebene
Wartezeit von etwa drei Monaten durchzumachen, während der
keine Uniformen getragen werden dürfen.
zahlreichen Zuhörern hinterließ trotzdem die Veranſtaltung
tiefen Eindruck, ſie wurde nicht durch Beifall zwiſchen den
Werken geſtört, am Schluß aber war der Dank für Chor und
Soliſten um ſo herzlicher. An das Konzert ſchloſſen ſich
Ehrungen verdienſtvoller Mitglieder an, die Herr Pfarrer
Gottron im Auftrage des Biſchofs von Mainz vornahm. F. N.
* Neue Schallplafken.
Elektrola. Die Elektrola=Neuheiten bringen Platten von
unübertrefflich künſtleriſchem Niveau in der Peer=Gynt=
Serie. Techniſche Spitzenleiſtung bringt hier bis ins feinſte
ge=
meiſterte künſtleriſche Darbietung zu ſchlechthin vollendeter
Wie=
dergabe. Alle Tonſchönheiten der wundervollen Peer=Gymt=Muſik
ſind reſtlos erſchöpft und vermitteln auch dem verwöhnteſten Ohr
die Meiſterleiſtung Griegs, als höre es beſte Originalmuſik, von
der ſich die Plattenwiedergabe dann in nichts unterſcheidet, wenn,
was unerläßlich, gute Platten auf gutem Apparat laufen und
den Vorſchriften der Nadel und Umdrehung entſprochen wird. —
Vier große Peer=Gynt=Platten liegen vor. Zunächſt die Peer=
Gynt=Suite Nr. 2 auf E H. 234 und 235 mit beſtem Verſtändnis
geſpielt vom neuen leichten Symphonie=Orcheſter unter der alles
erſchöpfenden, feinſt nuancierenden Leitung Eugene Gooſſens. Sie
bringen den Arabiſchen Tanz. Jgrids Klage, Peer Gynts
Heim=
kehr und Solveigs Lied. Dann E. H. 26 mit Morgenſtimmung
und dem wundervoll verhauchend geſpielten Aſes Tod und E. H. 27
mit Anitras Tanz und „In der Halle des Bergkönigs”. Dieſe
beiden Platten, beſpielt vom Royal Opera Orcheſter Covent
Gar=
den in London, ebenfalls unter dem Dirigenten Eugene Gooſſens.
Auch aus dem Gebiet der wieder modern gewordenen
vater=
ländiſchen Militärmuſik liegt eine wertvolle Neuheit vor in E. G.
2826, mit den Märſchen „Heil Deutſchland” und „Heil
Hitler dix”, geſpielt vom Muſikkorps des III. Batl. 9. Pr.
Inf.=Regts. Spandau unter Leitung des Obermuſikmeiſters A.
Bardien. Die glänzende inſtrumentale Leiſtung dieſes
Orche=
ſters beweiſt, daß in den wenigen uns verbliebenen Militär=
Muſikkorps die Tradition unſerer alten, von keinem Volk erreichten
Militärmuſik gut und erfolgreich gepflegt wird.
Grammophon, die Stimme ſeines Herrn. Auch in der
neuen Monatsſerie der „Grammophon” eine Anzahl Platten
höch=
ſten Kunſtwertes auf inſtrumentalem und vokalem Gebiet. Vor
allem wieder die hervorragende Technik der Polyfar=Serie,
die unerreicht iſt. Da iſt die ſehr feine Platte 25 188 mit der
Tſchaikowſky=Phantaſie in zwei Teilen (Tſchaikowſky=
Charlié), geſpielt vom Philharmoniſchen Orcheſter Berlin, in
jeder Hinſicht deutſche Meiſterleiſtung, dann die intereſſante
Platte 25 181 mit der Gavotta caprice von Bortkiewicz und den
Variationen über die Melodie von A. Rubinſtein (R. Gebhardt).
geſpielt von dem Berliner Trio Porzky. Gebhardt. Rhode. an drei
Flügeln. Hervorragend im Zuſammenſpiel und in Tonſchönheit.
— Inlius Patzak, der Tenor des Münchener Nationalthea=
ters, auch in Darmſtadt längſt beſtens bekannt, brilliert in „Selig
ſind, die Verfolgung leiden” aus dem Evangelimann und in „Ach
ſo fromm” aus Martha. Zu beiden ſpielt die Kapelle der
Staats=
oper Berlin unter Alois Melichar. Für Freunde des
Kunſtge=
ſanges eine Freude. — Ausgezeichnet iſt auch die vom
Leip=
ziger Männerchor unter Profeſſor Guſtav Wohlgemuth
be=
ſungene Platte 25 185 mit dem Lied „Vaterland” von
Wohl=
gemuth=Geck und „Wie’s daheim war” von Wohlgemuth=
Corne=
lius. Freunde von Spezialmuſik werden entzückt ſein von der
bil=
ligen Braun=Etikett=Platte 1257 beſpielt von dem
hervorragen=
den Virtuoſen auf dem Vibraphon Will Kalinka mit dem
Paul=Godwin=Orcheſter. Dieſe Platte bringt die entzückende
Blaauw’ſche Kompoſition „Die Spieluhr” und Linckes „Im Reiche
der Indra‟ — Die hübſche Tanzplatte 1344 mit dem feinen Tango
Einmal kommt Irgendwer” von Weyer=Förſter=Ludwig und dem
Marſchfoxtrott „Ein neuer Frühling wird in die Heimat kommen”.
von Engel=Berger=Meiſel, rhythmiſch hervorragend geſpielt vom
Egon=Kaiſer=Tanz=Orcheſter (mit deutſchem Refraingeſang)
be=
ſchließe die Serie Grammophon. —
Lindſtröm A. G.=Gloria bringt in guten elektriſchen
Aufnahmen Kammerſänger Hans Heinz Bollmann auf G. O.
10 739 Beiträge zu den nationalen Platten. Der beliebte Tenor
ſingt. Stolz weht die Flagge Schwarz=Weiß=Rot” und „Die Wacht
am Rhein” mit Orcheſter und Chor unter Leitung von
Kapell=
meiſter O. Dobrindt, und das Blasorcheſter Karl Woitſchack mit
Spielmannszug bringt auf G. O. 10 770 das temperamentvolle.
anfeuernd geſpielte Marſchpotpourri „Alle mit uns” von Carl
Robrecht. — Auch die Gloria=Tanzplatte G. O. 10 779 iſt ſehr gut.
Paul Laufer und ſein Tanzorcheſter vom Hotel Adlon Berlin,
ſpielt mit Geſang von Luigi Bernhuber den Engl. Waltz „So
ſchön wie heut Nacht” und den Marſch=Foxtrott „Ein neuer
Früh=
ling wird in die Heimat kommen” — Odeon ſchießt mit einer
Hans=Albers=Platte den Vogel ab (O. — 11847). In
„Hans im Glück” bringt dieſe Platte ein zweiteiliges Potpourri
der beliebteſten Albers=Film= und Bühnenſchlager. Geſungen
ſelbſt=
verſtändlich von dem Künſtler ſelbſt mit Chor und Odeon=
Künſtler=
orcheſter, ebenfalls unter Dobrindt. Eine Platte von hiſtoriſcher
Bedeutung iſt dann O. — 11866 mit der 5. und 6. Szene aus
Hanns Johſts „Schlageter” geſprochen von der
Original=
beſetzung des Staatlichen Schauſpielhauſes Berlin Emmy
Sonne=
mann. Lothar Müthel und Hans Joachim Büttner. Dieſe Platte
bringt weiter die Symphoniſche Skizze „Vom heldiſchen Opfertod
zum Erwachen der Nation” von Julius Kopſch, Sprecher mit
Or=
cheſter. Den Abſchluß der Beſprechung bilde die hochkünſtleriſche
Platte Parlophon 9577 mit der wundervollen Carmen”=
Fantaſie von Saraſate in zwei Teilen, geſpielt von Toſſy
Spiwa=
kowſky mit Klavierbegleitung.
M. St.
Goethe=Medaille für Walter Bloem. Der Reichspräſident hat
dem Schriftſteller Walter Bloem anläßlich ſeines 65.
Geburts=
tages die Goethe=Medaille verliehen und mit einem herzlichen
Glückwunſchſchreiben zugehen laſſen.
Seite 4 — Nr. 170
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 21. Juni 1933
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Mittwoch, 21. Juni 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 170 — Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, den 21. Jun: 1933.
KDarmſtadt im Blumen- und Pflanzenſchmuck.
Unſere Vaterſtadt iſt weithin als Blumenſtadt bekannt, was
ſeinen Hauptgrund darin zu ſuchen hat, daß ſchon in den älteren
Straßnn vielfach Hausgärten, zum Teil ſogar Vorgärten
ange=
legt wurden, die weſentlich zur Verſchönerung des Stadtbildes
beigetragen haben. Auch die Neuzeit hat davon keine Ausnahme
gemach)t, denn die vielen Vorſtadtkolonien, die ſich der Innenſtadt
vorlagarn, zeigen ein idylliſches Bild der Verbindung von Haus
und Gſtrten. Aber auch die Innenſtadt wollte hier nicht
zurück=
bleiber), nur mußten hier an Stelle der gut gepflegten Gärten
die mit Blumen geſchmückten Balkone und Fenſter treten.
Die=
ſes Beſtreben der Darmſtädter Bevölkerung, das Ausſehen der
Häuſer und Straßen mit Blumen und Pflanzen zu verſchönern,
fand durch den Ausſchuß „Darmſtadt im Blumen= und
Pflanzen=
ſchmuck” lebhafte Unterſtützung durch Prämiierung der ſchönſten
Balkone, Vorgärten und Fenſter. So konnten beiſpielsweiſe im
vergangenen Jahre 187 ſolcher Gärten, Balkone und Fenſter mit
Preiſen bedacht werden.
Auch in dieſem Jahre ſoll eine ſolche Prämiierung wiederum
ſtattfinden, und werden alle diejenigen, die dabei Berückſichtigung
finden wollen, erſucht, ihre Anmeldung bei dem Verkehrsbüro zu
hewerkſtelligen, und zwar die Vorgärten bis zum Schluß dieſes
Monats, da anfangs Juli die erſte Beſichtigungsfahrt
ſtattfin=
den ſoll.
Die etwas ſpät erfolgte Aufforderung hat ihren Grund in
der lang anhaltenden kühlen Witterung, die ja noch in der
zwei=
ten Maihälfte Nachtfröſte brachte.
Meiſe Hue
Dannerdtach22. Juni Anf. 19½z, Ende 221 Uhr. B 28
Preiſe 0.70—5.50 Mk.
Glückliche Reiſe. Freitag, Anf. 19½, Ende 22½ Uhr. D 25
Preiſe 0.70—5.50 Mk.
23. Juni Glückliche Reiſe.
In VadNauheim: Mtwoch, 21. Juni: Der fliegende Holäinder.
— Heſſiſches Landestheater. Spielplanänderung Die
für heute angeſetzte Aufführung des Luſtſpiels „Der heilige
Criſpin” muß ausfallen. Die Miete B erhält die letzte
Vor=
ſtellung erſt nächſte Woche.
Erſtaufführung im Großen Haus Eduard Künnekes
entzückende Operette. Glückliche Reiſe” wird morgen in
folgender Beſetzung im Landestheater zum erſtenmal gegeben,
mit Erna v. Georgi, Lilli Palmer, Käthe Gothe, Martha
Lie=
bel. Aenne Garbe, Grete Berthold. Dr. Heinrich, Allmeroth,
Heini Handſchumacher, Carl Ludwig Lindt Paul Maletzki. Hans
Baumeiſter, Ernſt Heck, Hugo Keßler. Die muſikaliſche Leitung
hat Beppo Geiger, die Spielleitung Arthur Maria Rabenalt.
Das Bühnenbild entwarf Elli Büttner. Die Einſtudierung der
Tänze beſorgte Hans Macke — Abſchiedsvorſtellung
Inger Kaxén, in „Don Carlos”, am Sonntag den
25 Juni. Inger Karen, die mit Ablauf der Spielzeit
Darm=
ſtadt verläßt, um einem Ruf an das Stadttheater Hamburg zu
folgen, wird ſich am Sonntag in der Vorſtellung „Don Carlos”
in ihrer eindrucksvollſten Partei als Eboli vom Darmſtädter
Publikum verabſchieden. Als. Nachfolgerin für Frau Karén
wurde die erſte Altiſtin des Württembergiſchen Landestheaters,
Magda Strack, verpflichtet.
Die deuſche Jageng geochet mer Batsgeigfſen mn Aunand.
Volksdeutſche Skaffelläufer am 25. Juni. — Die Heſſen laufen fünf Staffeln zum Saargebiel, als Höhepunkk
der Werbewoche des heſſiſchen B.9.A.
Fahnen auf Halbmaſt. Zum Zeichen der Ablehnung des vor
14 Jahren beſchloſſenen Diktats von Verſailles und zum Ausdruck
der Trauer, daß das deutſche Volk noch immer unter dem harten
Druck dieſes Diktats ſteht, ſetzen auf Anordnung des
Miniſterprä=
ſidenten Dr. Werner am Mittwoch den 28. Juni 1933, alle
ſtaatlichen und gemeindlichen Behörden die ſchwarz=weiß=rote
Fahne und die Hakenkreuzflagge auf Halbmaſt.
Hochſchulnachrichten. Der ordentliche Profeſſor an der
Techniſchen Hochſchule Darmſtadt Dr. Lothar Wöhler iſt auf
ſein Nachſuchen unter Anerkennung ſeiner dem Staate
geleiſte=
ten langjährigen ausgezeichneten Dienſte in den Ruheſtand
ver=
ſetzt worden.
In den Ruheſtand verſetzt wurde am 15 Juni 1933 der
Lehrer an der Volksſchule zu Ober=Mockſtadt, im Kreis
Büdin=
gen, Konrad Jung, auf ſein Nachſuchen vom 1. Juli 1933 an.
Evangeliſch=kirchliche Nachrichten. Durch die
Kirchenregie=
rung wurden die Pfarrer Guſtav Weißgerber zu
Bingen=
heim (mit Wirkung vom 1. Oktober 1933), Wilhelm Köhler
zu Oberau (mit Wirkung vom 1. Oktober 1933) und Otto
Schreiber zu Grebenau (mit Wirkung vom 1. November 1933)
auf ihr Nachſuchen und unter Anerkennung ihrer langjährigen,
treuen Dienſte in den Ruheſtand verſetzt.
— Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Zur
Hauptver=
ſammlung des Odenwaldklubs am nächſten Sonntag, dem 25.
ds Mts., ſind die Einladungen ergangen. Die Ortsgruppen
haben ihre Vorbereitungen getroffen, auch unſere Führer haben
ihres Amtes gewaltet. Die Fahrt zur Hauptverſammlung hat
ihre beſondere Bedeutung. Hier ſoll miterlebt werden, was der
Klub in ſeiner Geſamtheit geleiſtet hat, welche Aufgaben er ſich
für die nächſte Zukunft ſetzt, was er erſtrebt. Und gerade die
Hauptverſammlung dieſes Jahres wird von beſonderer
Bedeu=
tung ſein. Gilt es doch zu bekräftigen, wie Aufgabe und Ziele
unſerer Wandervereine in Hinſicht auf Heimatverbundenheit und
volkliche Gemeinſchaft ſchon immer übereinſtimmten mit dem, was
unſere Regierung erſtrebt. Darum muß auch unſere Ortsgruppe
entſprechend ihrer Größe und ihrer Leiſtung auf der
Hauptver=
ſammlung würdig vertreten ſein. Und wen reizt nicht der Ort
der Tagung ſelbſt: Neckarſteinach! Landſchaft, geſchichtliche
Ueberlieferung, deren „Zeuge vier Burgen ſind und moderne
Technik, die die große Stauſtufe mit dem mächtigen Bau des
Kraftwerkes erſtellt hat, vereinigen ſich hier zu einem Bild von
ſeltener Schönheit und Geſchloſſenheit. Darum ſäumt nicht,
Klub=
genoſſen, und tretet an zur Fahrt! Die Reichsbahn ſtellt einen
Verwaltungsſonderzug zu bedeutend ermäßigtem Preis zur
Ver=
fügung. Die Abfahrt iſt aus dem Programm zu erſehen, das
Klubgenoſſe Tillmann. Eliſabethenſtraße, ausgibt. Hier auch
wei=
tere Auskunft. Die Rückfahrt erfolgt mit demſelben Zuge 19.10
Uhr. Die Fahrkarten zum Sonderzug können ſchon jetzt an
den Schaltern des Hauptbahnhofes gelöſt werden. (Siehe auch
Anzeige in der heutigen Nummer.)
— Die Heſſiſche Verwaltungsakademie eröffnet heute abend
20 Uhr, im Hörſaal 330 der Techniſchen Hochſchule, ihren
Werbe=
lehrgang mit einem für die Beamtenſchaft ebenſo aktuellen wie
wichtigen Vortrag ihres Studienleiters. Herrn Prof. Dr.
Hey=
land, der das Thema: „Staatsrechtliche
Zeit=
fragen, insbeſondere das
Reichsſtatthalterge=
ſetz und das Reichsgeſetz zur Wiederherſtellung
des Berufsbeamtentums” behandelt. Wir verweiſen
auf unſere Bekanntmachung vergangener Woche über dieſen
Werbelehrgang. Die Heſſiſche Verwaltungsakademie hofft, daß
ſich die Beamtenſchaft an der heutigen Vranſtaltung recht
zahl=
reich beteiligt. Der Beſuch des Werbelehrgangs iſt koſtenfrei.
Freunde der Verwaltungsakademie und Gäſte willkommen.
Ein Oel=Porträt des Herrn Reichskanzlers iſt zurzeit in
der Kunſthandlung Langheinz. in der Schulſtraße,
ausge=
ſtellt. Das Bild, das von Herrn Franz Langer gemalt wurde,
zeichnet ſich ebenſo durch Lebenstreue, wie durch ausgezeichnete.
künſtleriſche Geſtaltungskraft und die techniſche Behandlung des
Porträtiſtiſchen hinſichtlich Modellierung und Farbgebung aus.
Das Werk, das ſchnell einen Käufer gefunden hat, verdient die
Beachtung der Darmſtädter Kunſtfreunde.
Heſſiſches Landestheater.
Am 24. Juni feiern die Deutſchen nach altgermaniſcher Sitte
das Feſt der Sommerſonnenwende. Die Jugend
All=
deutſchlands begeht an dieſem Tag ihr Jugendfeſt, den „Tag
der deutſchen Jugend”. Im Rahmen dieſes Tages ſind
bekanntlich auch verſchiedene ſportliche und turneriſche
Darbie=
tungen vorgeſehen. Der Reichsſportkommiſſar hat
erfreulicher=
weiſe den ſchon lange geplanten volksdeutſchen
Staf=
fellauf des V. D. A. in dieſe Veranſtaltungen des „Tages
der deutſchen Jugend” eingereiht. Die reichsdeutſche Jugend wird
am 25. Juni den auslandsdeutſchen Brüdern und Schweſtern eine
Botſchaft bringen: Gelöbnis und Mahnung, dem deutſchen
Volks=
tum die Treue zu halten, die Verbundenheit der
Deut=
ſchen in aller Welt zu wahren, komme, was
kommen mag! — Die Botſchaft der reichsdeutſchen Jugend
aber lautet:
„Wir, die deutſche Jugend im Reich,
Grüßen euch, die deutſche Jugend im Ausland!
Wir verſprechen Treue, und wir verlangen Treue!
Treue zu unſerm Volk, unſerer Sprache, unſerer Sitte!
Volk Heil!”
Der Staffellauf ſelbſt, der einen Rieſenaufwand an
Organi=
ſationsarbeit erforderte, wird in erſter Linie von der V. D. A.=
Jugend durchgeführt. Mit etwa 100 000 Läufern, Radfahrern,
Reitern und Paddlern trägt ſie die Botſchaft durch die Gaue.
43 Hauptſtrecken faſſen zahlreiche Nebenlinien zuſammen und
en=
digen an 43 Punkten der Reichsgrenze. Von Bremen Hamburg
und Stettin gehen die Botſchaften auf einem Schiff zu den
Deutſchtumsverbänden in Ueberſee! In vielen Orten, in denen
die Staffel durchkommt, werden Werbeveranſtaltungen
für den Volkstumsgedanken veranſtaltet, um den
Maſſen des Volkes die Bedeutung der Volkstumsarbeit
einzu=
hämmern. Der ſchmerzliche Gedanke an den 28. Juni, an dem
ſich der Tag von Verſailles zum 14. Male jährt, wird die
Volks=
genoſſen zu zäher Entſchloſſenheit der Selbſtbehauptung ihres
Volkstums zuſammenreißen. Ganz Deutſchland muß an dieſem
Tag der Brüder und Schweſtern in den abgetrennten Gebieten
gedenken.
Der heſſiſche V. D. A. bringt ſeine Botſchaft in das
Saargebiet. Fünf Staffeln durcheilen das Land.
Staf=
fel 4 läuft in Oberheſſen: Von Schlitz und Lauterbach über
Grünberg nach Gießen, von da nach Bad=Nauheim und
Fried=
berg. Dort vereinigt ſie ſich mit Staffel B. die vom
Vogels=
berg (Schotten), bzw. Büdingen kommt. Von Friedbera gehen
beide Staffeln nach Vilbel. Der Weg, der Staffel ( iſt;
Offenbach, Langen, Groß=Gerau Rüſſelsheim. Mainz Ingelheim,
Bingen nach Kreuznach dem Sammelpunkt der heſſiſchen
Staf=
feln. Die Staffel D. führt von Babenhauſen bzw. Groß=
Umſtadt. über Dieburg nach Darmſtadt, von da nach Erfelden.
Flinke Faltboote bringen ſie über den Rhein nach
Oppen=
heim; weitere Ziele ſind dann Köngernheim. Sprendlingen,
Kreuznach. Die Staffel A kommt aus dem hinteren
Oden=
wald, aus dem Mümlingtal: über Lindenfels geht ſie nach Lorſch
(dort Einmundung der Seitenſtaffel von Heppenheim), Worms,
Alzey Kreuznach. Von Bad=Kreuznach wird die Staffelbotſchaft
der Heſſen in Kraftwagen nach dem Saargebiet gebracht. Die
Staffeläufer tragen über der Bruſt ein blaues Band mit den
Buchſtaben V. D. A. Auch die Hitlerjugend wird ſich auf
Anordnung der Gauleitung an den Läufen beteiligen. Bei
größeren Entfernungen treten Radfahrer an Stelle der Läufer
Die Zeiteinteilung iſt vom heſſiſchen Landesſtaffelführer. Heß
genaueſtens feſtgelegt, ſo daß allerorts die Möglichkeit beſteht,
das Durchkommen der Läufer in eine
Werbeveranſtal=
tung für den V. D. A. einzugliedern. Für uns Heſſen iſt der
Staffellauf inſofern noch von beſonderer Bedeutung, als am
25. Juni der Sammeltag für den V. D. A. iſt. Er erhält
durch dieſe Kundgebung kraftvoller Jugend eine beſondere Note.
Hoffen wir noch, daß gutes Wetter herrſcht, dann wird die ganze
Veranſtaltung Ziel und Zweck erreichen: Zeugnis abzulegen für
die unlösliche Verbundenheit der Deutſchen in aller Welt!
Nähere Mitteilungen über die Veranſtaltungen in unſerer
Stadt ergehen in den nächſten Tagen an gleicher Stelle. G=,
Warnung vor Bekriebsabwanderungen ins Ausland.
Die Heſſiſche Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadt
bittet uns um Aufnahme nachſtehender Warnung des Deutſchen
Induſtrie= und Handelstags:
In der letzten Zeit mehren ſich die Klagen darüber, daß
deutſche Induſtriebetriebe ins Ausland verlegt werden. Der
Deutſche Induſtrie= und Handelstag nimmt Anlaß, hiervor
ein=
dringlich zu warnen. Ein ſolches Vorgehen in einem Zeitpunkt
wie dem gegenwärtigen grenzt an Landesverrat, denn es wird
nicht nur die Beſchäftigung der bisher in den Betrieben tätigen
deutſchen Arbeiter unmöglich, ſondern es entſteht in kürzerer
oder längerer Zeit auch für die deutſche Ausfuhr ein neuer
Welt=
marktwettbewerb. Um dieſen volkswirtſchaftlichen Schädigungen
entgegenzutreten, hat der Deutſche Induſtrie= und Handelstag
bereits früher den Induſtrie= und Handelskammern nahegelegt,
einer Anforderung von Deviſen zur Beſtreitung
der Koſten für die Betriebsabwanderung zu
wider=
ſprechen. Durch die Wiedereinführung des Sichtvermerkzwanges
wird auch die Möglichkeit gegeben ſein, die Abwanderung von
Facharbeitern in derartige Auslandsbetriebe zu überwachen.
Die bekanntlich Anfang 1932 eingeführten Ausfuhrzölle für
beſtimmte Gruppen von Spezialmaſchinen haben die ſchlimmſten
Auswüchſe einer derartigen Betriebswanderung unterbinden
kön=
nen. Auch iſt auf dem Wege über die Spitzenorganiſation des
Anzeigenweſens darauf hingewirkt worden, daß ausländiſche
Anzeigen, die auf eine Abwanderung deutſcher
Facharbeiter und Betriebe abzielen, nicht
auf=
genommen werden ſollen. Der Deutſche Induſtrie= und
Handelstag nimmt Anlaß, gerade im Hinblick auf neuerdings
feſtgeſtellte Enttäuſchungen und Schädigungen, die der deutſchen
Volkswirtſchaft und den einzelnen Firmen entſtanden ſind,
noch=
mals auf dieſe Verabredung hinzuweiſen.
Wie der Deutſche Induſtrie= und Handelstag ferner
feſtge=
ſtellt hat, ſind Firmen, insbeſondere aus den Spezialinduſtrien,
die auf Grund umfangreicher Propaganda und verlockender
An=
gebote vornehmlich zum Erwerbe von Fabrikgrundſtücken
veran=
laßt wurden und im Auslande Betriebe errichtet hatten, ſchwer
enttäuſcht und heute genötigt, dieſe Betriebe zu liquidieren und
wieder zurückzuverlegen. Hierdurch entſtehen volks= und
privat=
wirtſchaftlich doppelte Nachteile, weil die Zurückverlegung
wie=
derum mit neuen Koſten und ſonſtigen unvermeidlichen Verluſten
verbunden iſt.
Der Deutſche Induſtrie= und Handelstag hat für die nächſte
Zeit eine nochmalige eingehende Erörterung der Frage der
Be=
triebsabwanderungen in Ausſicht genommen
Verkärzke Sommer- und Herbſtferien.
in Heſſen.
Laut Verfügung des Kultusminiſteriums werden die
Som=
mer= und Herbſtferien für die heſſiſchen Volks= höheren und
Berufsſchulen wie folgt feſtgeſetzt: Die Sommerferien beginnen
am Freitag, 14. Juli, nach der letzten Unterrichtsſtunde, und
dauern bis einſchließlich Mittwoch. 9. Auguſt. Die Herbſtferien
beginnen am Mittwoch, 27. September, nach der letzten
Unter=
richtsſtunde, und dauern bis einſchließlich Sonntag, 8. Oktober.
Sommer-Ausgabe 1933
Preis 10 Pfennig
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken,
Bahnhofs-
buchhandlung und Geschäftsstelle, Rheinstraße 25.
Turngemeinde 1846. Sonderzug nach Stuttgart.
An der Fahrt mit dem am 27. Juli ab Darmſtadt=Oſt über
Eber=
bach nach Stuttgart abgehenden Sonderzug können ſich noch
die=
jenigen beteiligen, die ſich bis zum 25. Juni in die bei dem
Hausmeiſter, Herrn Heid, Woogsplatzturnhalle, aufliegende Liſte
eintragen. Der Sonderzug muß dann entweder auf der Hin= oder
der Rückfahrt (31. 7.) benutzt werden. Eine Fahrt kann mit
be=
liebigem Zug innerhalb einer Zeitſpanne von vier Wochen
aus=
geführt werden. In dieſem Fall beträgt die Fahrpreisermäßigung
50 Prozent. Wird der Sonderzug auf der Hin= und der
Rück=
fahrt benutzt, ſo tritt eine Ermäßigung von 60 Prozent ein. Es
iſt nicht erforderlich, daß die Benutzer des Sonderzuges eine
Feſt=
karte für das Deutſche Turnfeſt beſitzen, noch Mitglied der
Turn=
gemeinde ſind. Der Fahrpreis wird etwa 7.60 RM. betragen.
Die Stahlhelmkapelle, unter Leitung von
Obermuſik=
meiſter a. D. Mickley, hat ſich erboten, in den kommenden
Wochen in den verſchiedenen Darmſtädter Krankenhäuſern
Kon=
zerte zu veranſtalten. Sie erfüllt damit eine ſoziale Tat an
un=
ſeren kranken und leidenden Volksgenoſſen, die Dank und
Nach=
ahmung verdient.
Darmſtädter Künſtler auswärts Der hier beſtbekannte
einhei=
miſche Baſſiſt Hans Scherer gaſtierte mit großem Erfolg in
München in der Oper „Die junge Gräfin” von Florian Leopold
Gaßmann. Die Kritik ſchreibt: „Bayeriſche Staatszeitung” vom
19. Mai 1933: Unter den Darſtellern trat beſonders Hans
Sche=
rer als Baccellone durch ſeine wirkſame Komik hervor. — „
Völ=
kiſcher Beobachter” vom 19. Mai 1933: Ganz köſtlich hat Hans
Scherer die Geſtalt des Grafen Baccellone getroffen. Jeder Zoll
ein Graf, jede Bewegung ein Schnörkel!
Nakionalſozialismus und Goethezeit.
Zu Beginn ſeines geſtrigen dritten Abends der obigen
Vor=
tragsreihe faßte Herr Dr. Erckmann zunächſt noch einmal
zu=
ſammen, was er vor einigen Wochen über den Sturm und Drang
als eine Revolution der deutſchen Seele gegen das rationaliſtiſche
Denken der Aufklärung ausgeführt hatte. Auch erinnerte er an
einige Leitgedanken der Bewegung des Sturms und Drangs, die
er früher aufgezeigt hatte: den Führergedanken, die Idee des
Organiſchen, die Wiederentdeckung des Volkstums. — Das
eigent=
liche Thema des Abends ergriff Dr. Erckmann ſodann, indem
er dieſe Ideenkreiſe an verſchiedenen Werken zeigte und ſo
be=
wies, daß es ſich dabei keineswegs um gedankliche Konſtruktionen
handele. Er ſchickte voraus, daß der Kampf um politiſche
Frei=
heit und gegen den Despotismus bei den deutſchen Klaſſikern
nichts zu tun habe mit den Ideologien der franzöſiſchen
Revo=
lution. Im einzelnen ſtellte er ſodann dar, wie in Leſſings
Emilia Galothi” das Menſchliche über die erſtarrten Formen der
Wirklichkeit triumphiere, wie in Schillers „Kabale und Liebe‟
ſich dieſer Proteſt fortſetze in der Auseinanderſetzung zwiſchen
der aufgeklärten Geſellſchaft und dem ſchlichten, einfachen
Volks=
weſen, wie im „Fiesco” das Bild einer Republik vor uns trete,
die nichts mit der November=Republik gemein habe, für die
viel=
mehr die Staatsweſen von Rom und Sparta vorbildlich ſeien,
und in denen nicht Mehrheit und Maſſe ſondern Führertum
herrſche. Während in dieſen Werken noch die Schwarz=Weiß=
Zeichnung vorherrſcht, erhebt ſich der „Don Carlos” zu höherer
Gerechtigkeit der Anſchauung; in ihm kämpft auch Philipp und
der Abſolutismus für eine Idee, und andererſeits unterliegt
durch die Wahl der Mittel Marquis Poſas innerliche glühende
Menſchlichkeit in tragiſchem Verſagen. Sein Gegenſpieler iſt
Goethes „Egmont”; hier tritt das Völkiſche deutlicher hervor,
und zwar als Konſervatives, das ſeine alten Rechte gegen den
fremden angreifenden Abſolutismus verteidigt. Ganz in den
Vordergrund tritt das Völkiſche dann im „Götz”, der ein einziger
Proteſt gegen eine mechaniſtiſche Staatsordnung, gegen die
Ver=
gewaltigung deutſchen Rechtsempfindens, gegen ſeelenloſe
Inſti=
tutionen und Korruption iſt. Solcher Proteſt gegen die Sünden
der Geſellſchaft im Namen eines deutſchen Sozialismus beherrſcht
auch Schillers „Räuber”, in dem zugleich problematiſch wird, ob
man gegen eine korrupte Welt mit Terror vorgehen darf.
Am Schluß des Vortrages zeigte Dr. Erckmann dann
noch, wie in Klopſtocks Bardendichtung, in Herders Hinweis auf
Oſſian, in Goethes Entdeckung Shakeſpeares und der Gotik die
deutſch=nordiſche Kulturwelt wieder lebendig wurde — Die
zahl=
reich anweſenden Zuhörer dankten mit lebhaftem Beifall den ſtets
anregenden, lebendigen Ausführungen.
—Evangeliſche Jugendgemeinſchaft. Heute nachmittag um
6 Uhr findet im Jugendbundheim, Mühlſtraße 24, eine wichtige
Vertreterſitzung der Evangeliſchen Jugendgemeinſchaft
Darmſtadt ſtatt. Wir bitten auf dieſem Wege die Bünde
noch=
mals dringend um ihr Erſcheinen.
Hin und zurück zum einfachen Fahrpreis befördert die
Köln=Düſſeldorfer Rheindampfſchiffahrt Mittwoch und Freitag,
um 11 Uhr, ihre Fahrgäſte von Mainz nach den beliebten
Aus=
flugsorten Niederheimbach und Bacharach. Die Rückfahrt darf
mit jedem fahrplanmäßigen Schiff angetreten werden, und da
an dieſen beiden Tagen auch der um 16.19 Uhr von Bacharach
abfahrende Dampfer in Niederheimbach anlegt, kann die
Rück=
kunft in Mainz um 20, 21.25 und 22.30 Uhr erfolgen. Auch
auf eine weitere Fahrpreisermäßigung ſei hier noch hingewieſen.
Für die Abendfahrt um 18.30 Uhr von Mainz nach Bingen und
zurück werden verbilligte, unperſöhnliche Zehnerkarten
ausgege=
ben, die deren Beſitzern den Genuß der Fahrpreisermäßigung
ge=
währen, die ſonſt erſt Gruppen von mindeſtens 15 Perſonen
er=
halten. Da auf den Dampfern Samstags und Sonntags eine
vorzügliche Tanzkapelle mitfährt, haben kleinere Vereine,
Geſell=
ſchaften und Tanzſtunden die Möglichkeit, ihre Mitglieder zu
einer ſtimmungsvollen Rheinfahrt einzuladen, ohne ſelbſt ein
Riſiko einzugehen. (Siehe Anzeige.)
— Der Kanarienzucht= und Vogelſchutzverein Darmſtadt, gegr
1897 hat in ſeiner außerordentlichen Mitgliederverſammlung am
17. Juni dieſes Jahres die Gleichſchaltung durchgeführt. Der neue
Vorſtand ſetzt ſich zuſammen aus den Herren: Hch. Spatz, 1
Vor=
ſitzender, Joſ Löffler, 2. Vorſitzender, K. Diehl, 1. Schriftführer,
Hch. Colin, 2. Schriftführer, K. Jung, Kaſſier, Gg. Frick,
Bei=
ſitzer, Rich. Eimler, Beiſitzer. Mit einem dreifachen „Sieg Heil”
ſchloß der 1. Vorſitzende die Verſammlung.
HEILE
VORBEUGEND-LINDERND=ERERISCHENDI
MAN-BEERAGE- DEN HAUSAR
Kt
(101)
[ ← ][ ][ → ]Seite 6 — Nr. 170
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
28. Perbandstag des Landesverbandes Heſſen
im Reichsbund der Zivildienſtberechtigten.
Aus Heſſen.
Am 17. und 18. Juni veranſtaltete der Landesverband Heſſen
im Reichsbund der Zivildienſtberechtigten ſeinen 28.
Verbands=
tag in Darmſtadt in der Goldenen Krone.
Der Begrüßungsabend vereinigte die auswärtigen Gäſte mit
den Angehörigen des Vereins Darmſtadt im Saale „Zur
golde=
nen Krone‟. Der Vorſitzende, Kam. Wahl, begrüßte die
an=
weſenden Gäſte, insbeſondere auch den neuen Bundesdirektor,
Kam. Krüger aus Berlin, auf das herzlichſte. Dieſer ſetzte ſich
in ſeiner Antwort mit den veränderten politiſchen und
kultu=
rellen Verhältniſſen auseinander, insbeſondere mit der
veränder=
ten Stellung der Frau. Die weiblichen Angeſtellten und
Beam=
tinnen ſollten ihren Platz den Männern abtreten, denen es dann
ermöglicht ſei, eine Familie zu gründen, und erſt die Familie
ſei die rechte Wirkungsſtätte für die Frau und zugleich die
Keim=
zelle für die neue Volksgemeinſchaft. Starker Beifall dankte dem
Redner.
Der Verein ehemaliger Militärmuſiker hielt die Anweſenden
während des ganzen Abends in Stimmung. Die Geſangsabteilung
erfreute mit ihren gut einſtudierten Chören.
Am Sonntag eröffnete der Ehrenvorſitzende Rösler die
eigentliche Verbandstagung, die ganz im Sinne der nationalen
Bewegung vor ſich ging. Gleich zu Beginn gedachten die
Ver=
ſammelten in ſtiller Trauer der Toten ſowohl des Weltkrieges
als auch derer, die ihr Leben für die nationale Erhebung ließen.
Von der üblichen Wahl eines Verhandlungsleiters konnte
man abſehen, da der Verbandsvorſitzende ſchon am Vorabend in
der Perſon des Kameraden Mosner gewählt worden war.
Kamerad Mosner übernahm ſein Amt, indem er in kurzen, klaren
Worten die Richtlinien aufſtellte, nach denen in Zukunft der
Ver=
band geleitet werden ſollte. Er trage die Verantwortung dafür,
daß der Verband im Sinne Adolf Hitlers geführt werde, der
dem deutſchen Menſchen wieder ein Ziel geſteckt habe. Er fordert
auf zur Pflege der Volksgemeinſchaft. Es ſei Pflicht jedes
Deut=
ſchen, unbeirrbar den Weg zu verfolgen, den unſer Führer Adolf
Hitler uns vorſchriebe. Wir wollen weiter pflegen den Geiſt
der Kameradſchaft den Geiſt der Treue der Wehrhaftigkeit und
der Vaterlandsliebe. Die Hauptaufgabe des Bundes aber
be=
ſtehe darin, für das Unter= und Fortkommen der aus dem
Mili=
tärdienſt ausſcheidenden und ſich für den Zivildienſt bewerbenden
Kameraden zu ſorgen. Jetzt, wo das alte Syſtem, in dem meiſt
„gekuhhandelt” wurde, verſchwunden iſt, können wir auch in
die=
ſer Hinſicht voll Zuverſicht in die Zukunft ſchauen.
Eine Gleichſchaltung käme wohl beim RdZ. nicht in Frage.
denn er ſei überzeugt, daß jeder ſich ſchon immer als höchſtes Ziel
Volk und Vaterland geſetzt habe, und daß wohl kein Zweifel
mehr beſtehe, daß dieſes Ziel am beſten erreicht werde durch
An=
ſchluß an die nationalſozialiſtiſche Bewegung.
Unter Leitung des Vorſitzenden wurde dann mit
militäri=
ſcher Kürze unter richtiger Deutung des nationalſozialiſtiſchen
Führerprinzips und ohne den parlamentariſch=demokratiſchen Zopf
die Tagesordnung erledigt. Der Beitrag wird für alle Vereine
einheitlich auf 3,60 Mk. vierteljährlich feſtgeſetzt.
In dem geſchäftsführenden Vorſtand ernennt er den
Kamera=
den Raab zum erſten Schriftführer, Kam. Hamm zum zweiten
Schriftführer, Roſſow zum Rechner.
Zum Schluß der Tagesordnung ergriff der erſte
Bundesdirek=
tor Krüger das Wort zu großangelegten Ausführungen: Wir als
Organiſation, die wir uns ſtets mit Ueberlegung aus dem
parla=
mentariſch=demokratiſchen Syſtem heraushielten, haben freudig die
Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler begrüßt. Partei= 25. Juni hier ſtattfindenden 14. Gauſportfeſtes beſtehen noch da
politiſch neutral, wurden unſere Beziehungen zu Reichswehr und
Schutzpolizei feſter und feſter. Leicht iſt es uns aber nicht
ge=
macht worden, galten wir doch bei den auf liberaler und
ſoziali=
ſtiſcher Grundlage ſtehenden Beamtenverbänden als „politiſch
un=
zuverläſſig”. Aber auch nach dem Umſchwung fiel es uns ſchwer,
den organiſatoriſchen Kontakt mit der nationalſozialiſtiſchen
Bewe=
gung zu bekommen. Erſt nach vielen Verhandlungen und
Kämp=
fen iſt es gelungen, dem Bund die Anerkennung zu verſchaffen,
die er verdient, und ihn im Intereſſe der jungen
Verſorgungs=
anwärter zu erhalten. Wie ſich der Bund einmal in den
Geſamt=
ziehungen zu Reichswehr und Reichsmarine endgültig geſtalten
werden, das ſind Fragen organiſatoriſcher Natur, die zwar noch
nicht beſtimmt, aber dennoch nur optimiſtiſch beantwortet werden
können. Es gelte vor allem, das Gefühl der Volksgemeinſchaft
zu pflegen, und wenn hier der RdZ. den Geiſt echter Kamerad= turnen an Reck und Barren geplant. Auch alle Griesheimer, die
ſchaft verwirkliche, dann ſei dies zugleich ein Schritt auf dem
Wege zu wahrer Volksgemeinſchaft. Er appelliert gerade auch
an die Kameradſchaftlichkeit derer die den Weg zur
national=
ſozialiſtiſchen Bewegung früher gefunden haben, ſich einzuſetzen
ſowohl für die Förderung des Bundes, als auch für die Unter= Straße 6, ihren 75. Geburtstag in voller körperliſcher und geiſtiger
ſtützung jedes einzelnen Kameraden. Sowohl hierbei als auch Friſche.
in der Auseinanderſetzung zwiſchen Verſorgungsanwärtern und
den aus freien Berufen kommenden Beamtenanwärtern ſei
„Fingerſpitzengefühl” notwendig. Es müſſe einmal ſo kommen,
daß jeder Beamte, beſonders die in führenden Stellen, zunächſt
einmal beim Militär oder im Arbeitslager ſich bewährt, die
Ar=
beit und die Sorgen des gemeinen Mannes, ſeines Kameraden,
kennen gelernt hat, um ſpäter ſeinen Untergebenen das notwendige
Verſtändnis entgegenbringen zu können. Sie ſehen, das iſt ein Bund.
der gehört in ſeinem ganzen Aufbau hinein in Adolf Hitlers
Reihen, der wird treu und ganz und immer hinter ihm ſtehen.
weil ſoldatiſches Gut der NSDAP. Gut dieſer alten, aber auch
der jungen Soldaten iſt. Mit einem dreifachen Sieg Heil auf
den Volkskanzler Adolf Hitler ſchloß der Redner ſeine
Ausführun=
gen, für die ihm mit ſtürmiſchem Beifall gedankt wurde. — Das
Horſt=Weſſel=Lied beendete die eindrucksvolle Kundgebung.
Der Polizeibericht.
Signgländerung an der Bahnſtrecke auf der Skraße
Die Bevölkerung, insbeſondere die Kraftfahrer, werden auf
folgende Anordnung der Reichsbahndirektion Mainz hingewieſen:
Auf Anordnung der Reichsbahndirektion Mainz wurden die
Eiſenbahnſignale am Bahnübergang in Kilom. 3,106 der
Neben=
bahnſtrecke Buchſchlag—Sprendlingen—Oberroden der
Bahnkreu=
zung mit der Provinzialſtraße Langen—Sprendlingen wie folgt
verändert:
Die Eiſenbahnſignale 37 d (— Leuten und Pfeifen 15
Kilo=
meter) fallen weg und werden durch das Signal 38 (—
Geſchwin=
digkeitseinſchränkung 15 Kilometer) erſetzt.
Zur Verhütung von Unglücksfällen iſt es wohl angebracht,
das Fahrttempo noch weiter zu verringern und genanntes Signal
genau zu beachten.
Frauen=Gas- und Luftſchuß=Lehrgang.
Die Vorbereitungen für den Gas= und Luftſchutzkurſus für
Frauen und Mädchen ſind jetzt ſoweit gediehen, daß anfangs
Juli mit dem Beginn dieſes Kurſus gerechnet werden kann. Mit
Befriedigung konnte die Luftſchutzſchulleitung feſtſtellen, daß auch
der weibliche Teil der Bevölkerung die Notwendigkeit geſchulter
Maßnahmen gegen die Gefahr feindlicher Luft= und Gasangriffe
erkannt hat und mit Intereſſe dem Frauenlehrgang
entgegen=
ſieht. Trifft doch der Zukunftskrieg nicht nur die Front, ſondern
auch die Heimat, alſo auch Frauen und Kinder. Aber auch im
täglichen Leben bei Gasrohrbruch oder bei Ausſtrömen von
Ga=
ſen im Haushalt bei undichten Leitungen, beim Ausſtrömen von
Abgaſen ſchwelender Oefen oder beim Anſammeln von
Kohlen=
ſäure in Gärkellern uſw. dürfte die Kenntnis der nötigen
Schutz=
maßnahmen gegen Vergaſung und der Gebrauch der Schutzgeräte
nur zum allgemeinen Heil dienen. Anmeldungen zu dem
Frauen=
lehrgang werden noch auf dem Polizeiamt, Hügelſtraße 31/33,
Zimmer 24, entgegengenommen.
— Leichenländung. Am Dienstag wurde aus dem Rhein bei
Groß=Rohrheim eine männliche Leiche geländet. Noch am gleichen
Tage konnte der Tote durch den Erkennungsdienſt der
Landes=
kriminalpolizei als der 60 Jahre alte Zimmermann Jakob Sturm
aus Ludwigshafen feſtgeſtellt werden.
Rohlinge am Werk. In der Zeit vom 16. Juni bis 17. Juni
nachmittags wurde ein Fenſter der Baracke auf der Spielwieſe
hinter dem Flugplatz, neben der Odenwaldbahn, durch rohe Hand
eingeſchlagen und dann geöffnet. Die Täter haben dann in der
Baracke alles durchſucht, verſchiedene ſchwarz=weiß=rote Fähnchen
zerriſſen und fünf Stück davon mitgenommen. Wer kann
ſach=
dienliche Angaben machen?
Diebſtahl. In der Nacht zum 10. Juni wurden aus einem
eingefriedigten Garten am Elfeichenweg zwei Handwagenräder
von unbekannten Tätern geſtohlen. Wer hat die Diebe
be=
obachtet?
Verkehrsunfall. Ecke der Bismarck= und Kaſinoſtraße ſtieß
ein aus der Blumenthalſtraße kommender Perſonenkraftwagen
eines Darmſtädter Arztes mit einem Radfahrer zuſammen. Der
Radfahrer, der 19jährige Rudolf Fritz aus Darmſtadt. mußte in
erheblich verletztem Zuſtand von dem Autofahrer ins
Kranken=
haus gebracht werden. Das Fahrrad wurde ſtark beſchädigt
ſichergeſtellt.
Lokale=Beranſtalkungen.
Oie Merunler erſchelnenden Notſzen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzelgen zu betrechten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritke.
— Konzert. Das vorgeſtern abend im Konkordiaſaal
ſtatt=
gefundene Konzert war ausverkauft und wird am Freitag dieſer
Woche wiederholt. Auch der Ertrag dieſes Konzerts wird reſtlos
zur Wiederherſtellung des Portals der St. Ludwigskirche
ver=
wendet. (Siehe Anzeige und Kritik in heutiger Nummer.)
Geſellſchaftstanzabende. Das Sportkaffee
am Böllenfalltor weiſt auf die Geſellſchaftstanzabende hin. (Siehe
Anzeige.)
Vereinskalender.
=Turngemeinde Beſſungen 1865 e V.
Darm=
ſtadt. Kommenden Sonntag, 25. Juni, findet die 6. Wanderung
ſtatt. Es iſt geplant ein Weg durch die weſtlichen und nördlichen
Wälder, mit dem Endziel Weiterſtadt. Marſchzeit ungefähr
2½ Stunden. Treffpunkt im Vereinslokal der Turnerſchaft
Wei=
terſtadt — In Darmſtadt iſt pünktlich um 1 Uhr vom Chauſſee=
Haus Abmarſch.
— Kriegerkameradſchaft Germania. Nächſten
Sonntag, den 25. d. M., Spaziergang nach Eberſtadt, zu Kam.
Leonh. Klenk. Gaſthaus zum Mühltal. Wir treffen uns um 2.30
Uhr an der Halteſtelle Adolf=Hitler=Platz
Tageskalender für Mittwoch, den 20. Juni 1933.
Union: „Das Glück macht eine Frau ſo ſchön”. — Helia: „Zum
goldenen Anker”, — Palaſt: „Armer kleiner Held” und „Die
Bräutigams=Witwe‟ — Beſſunger Lichtſpiele: „Der Sänger
von Sevilla” und. Wir ſchalten um auf Hollywood”. — Sport=
Kaffee, am Böllenfalltor, abends: Geſellſchaftstanz.
Programm der heukigen Studenken=Kundgebung.
Für die heutige Kundgebung der Darmſtädter Studentenſchaft
auf dem Mercksplatz iſt folgendes Programm vorgeſehen: 1.
Fan=
farenmarſch, 2. Anſprache des Landesführers des
Nationalſoziali=
ſtiſchen Deutſchen Studentenbundes Friedrich Walcher.
3. Marſch, 4. Hauptrede von Hans Falk, 5. Horſt=Weſſel=Lied.
Aus den Darmſtädker Lichkſpieliheakern.
* Helia.
„Zum Goldenen Anker.”
Das auch in Darmſtadt bekannte, erfolgreiche Bühnenſtück
Marius ahoi” von Pagnol, der Roman des Jünglings.
den die Sehnſucht nach fernen Ländern Vater und Braut
ver=
geſſen läßt und der Roman des jungen Mädchens, das dieſer
Sehnſucht ſeine Liebe opfert, iſt nun auch verfilmt worden, und
zwar, zum mindeſten in ſchauſpieleriſcher Hinſicht, ganz
ausge=
zeichnet verfilmt worden. Wenn auch diesmal der Film trotz
ſeiner bildtechniſchen und regielichen Möglichkeiten nicht den
lebendigen Eindruck der Theateraufführung erreicht. Gute
ſchauſpieleriſche Leiſtung bieten vor allem Albert Baſſermann und
Urſula Grabley. Auch Math. Wiemann. der Marius des Films,
iſt darſtelleriſch recht gut, wenngleich er den Vergleich mit dem
ausgezeichneten Marius des Landestheaters — Lohkamp — nicht
aushält. Glänzend allerdings ſind die Bilder, und mit dieſen
die Milieuzeichnung des Films, der offenbar an Ort und Stelle
aufgenommen iſt und, was die Bühne ja nicht kann, eine Reihe
wundervoller Landſchaftsſzenerien eindringlichſt vor Augen führt.
Jedenfalls gehört „Zum goldenen Anker” zu einem der beſten
Tonfilme der letzten Erzeugniſſe.
AA
— Im Union=Theater läuft heute zum letzten Male eines
der reizendſten Luſtſpiele der letzten Zeit „Das Glück macht eine
Frau ſo ſchön” (Moderne Mitgift) mit Martha Eggerth. Georg
Alexander, Leo Slezak und Hans Brauſewetter in den
Haupt=
rollen. Dazu ein erſtklaſſiges Beiprogramm.
— Palaſt=Lichtſpiele. Mit dem Film „Armer kleiner Held”,
gelangt ab heute einer der erfolgreichſten und künſtleriſchſten
Filme der Weltproduktion zur Aufführung. Die Hauptrollen
ſpielen der große Elſäſſer Schauſpieler Harry Baur und der
elf=
jährige Robert Lynen. Vorher ſieht man den luſtigen Tonfilm=
Schwank „Die Bräutigams=Witwe” mit Martha Eggerth. Georg
Alexander, Fritz Kampers uſw., ſowie das gute Beiprogramm.
— Die Beſſunger Lichtſpiele, Heidelberger Straße 89 bringen
ab heute Ramon Novarro, den Liebling der Damen, in „Der
Sänger von Sevilla”, einem deutſchſprachigen Großtonfilm, und
eine große Ausſtattungsrevue. Wir ſchalten um auf Hollywood”
In dieſem Koloſſalgemälde erſcheinen amerikaniſche Filmgrößen.
Aw. Die erſte Verhandlung des Sondergerichts am
Diens=
tag vormittag gegen ſechs Kommuniſten aus dem Offenbacher
Kreis mußte zwecks Ladung neuer Zeugen auf Donnerstag
ver=
tagt werden. Es ſitzen dann eine junge Frau und ein
Ar=
beiter aus Mainz auf der Anklagebank. Sie waren bei
Freunden Kommuniſten, zuſammengekommen und hatten des
nachts auf einer kleinen Druckmaſchine ein kommuniſtiſches
Flug=
blatt hergeſtellt. Die Polizei erhielt davon Nachricht. und konnte
das noch nicht fertige Flugblatt beſchlagnahmen, ehe es verbreitet
wurde. Die beiden Haupttäter gingen flüchtig. Die beiden
An=
geklagten geben zu, daß ſie drucken halfen, ſie hätten aber den
Inhalt nicht gekannt. Das Gericht glaubt ihnen dieſe
Behaup=
tung und verurteilt ſie unter Freiſpruch im übrigen wegen einer
verbotenen politiſchen Zuſammenkunft, in
Tateinheit mit Herſtellung einer verbotenen
politiſchen Zeitſchrift ohne Angabe des
Ver=
legers oder Druckers zu je einem Jahr und drei
Monaten Gefängnis. 48 Tage Unterſuchungshaft
wer=
den angerechnet.
Die dritte Verhandlung, die bis nachmittags 5 Uhr dauert,
richtet ſich gegen acht Darmſtädter Kommuniſten, die
ebenfalls verbotene Verſammlungen abgehalten haben
ſollen. Zwei von ihnen ſollen außerdem die hieſige
kommuni=
ſtiſche Zeitſchrift weiterverbreitet haben. Der erſte Angeklagte
gibt alles zu und nennt auch die anderen Angeklagten, die an
den Verſammlungen beteiligt geweſen ſein ſollen, aber heute und
immer jede Beteiligung in Abrede ſtellen. Sie hätten auf
Spa=
ziergängen die anderen nur zufällig getroffen, und hätten da
auch über politiſche Dinge geſprochen. Das Gericht iſt der
An=
ſicht, daß dieſe Angeklagten lediglich auf die Ausſagen des erſten
Angeklagten hin — andere Beweiſe ſind nicht vorhanden — nicht
zu verurteilen ſeien und ſpricht ſie, obwohl ſtarker Verdacht
wei=
ter beſteht, mangels Beweiſes frei. Der erſte
Ange=
klagte erhält aber, da bei ihm beſonders erſchwerend iſt,
daß er als Beamter derart ſtaatsfeindlich eingeſtellt iſt und ſich
betätigte, eine Gefängnisſtrafe von einem Jahr.
der zweite eine ſolche von ſechs Monaten. Bei
den anderen wird der Haftbefehl aufgehoben. Der eine
Ange=
klagte hatte während der Verhandlung — die übrigens, wie die
vorhergehende, unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit wegen
Gefähr=
dung der öffentlichen Sicherheit ſtattfand — ins Krankenhaus
transportiert werden müſſen, da er, ſchon lange krank, einen
plötz=
lichen Anfall bekam.
Dg. Arheilgen, 20. Juni. Abnahme der
Wohlfahrtss=
erwerbsloſen. Die Zahl der Wohlfahrtserwerbsloſen I9e
in unſerer Gemeinde erfreulicherweiſe einen fühlbaren Rückg”
zu verzeichnen. Während die Zahl der Wohlfahrtserwerbsl/
Anfang Februar dieſes Jahres noch rund 520 betrug, belic;;
ſich am Anfang des Monats Juni nur noch auf 420, ſo daß /
Rückgang von rund 100 Wohlfahrtserwerbsloſen feſtzuſtellen iſheit
Die Abgegangenen konnten zum Teil in der Induſtrie, zum Teid b
in der Landhilfe und im Freiwilligen Arbeitsdienſt unterg9bracht ze
werden. Zur Unterſtützung der noch vorhandenen 420
mWohl=
fahrtserwerbsloſen muß die Gemeinde wöchentlich imhnerhin
noch einen Betrag von rund 4000.— RM. aufwenden. Hinzu
kommen noch die Aufwendungen für Arzt=, Apotheken= und
/Kran=
kenhauskoſten, die die Gemeinde für die Unterſtützungsemu fänger
aufzubringen hat.
J. Griesheim, 20. Juni. DT.=Gauſportfeſt in
Eries=
heim. Ueber den Umfang und den vorgeſehenen Verlauf dſes am
und dort irrige Anſichten. Es ſoll kein rauſchendes Feſt werden
mit großem äußeren Gepränge, ſondern es werden ſich die beſten
Volksturner unſeres großen Gaues treffen, um in friedlichem
Wettkampf ihre Kräfte zu meſſen. Wegen der großen Zahl der
ge=
meldeten Turner muß ſchon Samstag nachmittag mit der Arbeit
begonnen werden. Die Kampfrichter werden eingeteilt, die
Wehr=
kämpfe fangen um 4 Uhr und der 5000=Meter=Lauf um 7.30 Uhr
an. Um 9 Uhr beginnt im „Darmſtädter Hof” ein deutſcher
Turn=
abend zur Begrüßung der Gäſte. Auch die geſamte hieſige
Ein=
wohnerſchaft iſt dazu herzlich eingeladen. Sonntag vormittag
be=
aufbau der deutſchen Nation eingliedern wird, wie ſich ſeine Be= ginnen die Einzel= und Mehrkämpfe, und nachmittags die
Entſchei=
dungen in den Einzelkämpfen und Staffeln. Ein Feſtzug findgt
nicht ſtatt, ſondern nur ein Aufmarſch aller Teilnehmer auf dem
Platz unter Mitwirkung des Gauſpielmannszuges und in
Verbin=
dung mit einer völkiſchen Kundgebung. Außerdem iſt ein Schau=
Sinn für Spiel und Sport, ſowie für Ertüchtigung der Jugend
zeigen, werden nach dem Sportplatz am Felſenkeller wandern.
Hoffen wir auf einen günſtigen Verlauf. — Morgen feiert eine
der älteſten Einwohnerinnen, Frau Kath. Betz Groß=Gerauer
C. Ober=Ramſtadt, 19. Juni. Geburtstagsfeier der
Fünfzigjährigen. Die hier ſchon zur ſchönen Tradition
gewordene Geburtstagsfeier der fünfzigjährigen Schulkameraden
begann letzten Sonntag mit einem gemeinſamen Kirchgang. Herr
Pfarrer Nürnberger hielt eine der Weihe dieſes Tages
ange=
paßte Predigt. Nach dem Gottesdienſt wurden auf den beiden
Friedhöfen die Gräber der verſtorbenen Altersgenoſſen beſucht und
durch Kränze geſchmückt. Auch am Gefallenenehrenmal fand eine
Kranzniederlegung ſtatt. Zur Nachmittagsfeier fanden ſich die
zahlreichen Teilnehmer im Gaſthaus „Eliſenbad” bei
Alterskame=
rad Suppes ein und wurden, von Alterskamerad Privatlehrer
Adolf Würtenberger herzlichſt begrüßt. Grüße und
Glück=
wünſche überbrachten im Namen der bürgerlichen Gemeinde Herr
Beigeordneter Muhl, im Namen der Kirchengemeinde Herr
Pfar=
rer Nürnberger. Dieſen ſchloß ſich auch Herr Profeſſor Axt=
Darmſtadt an, der die Feiernden als damaliger Pfarrer in Ober=
Ramſtadt konfirmiert hatte. Die Nachmittags= und Abendſtunden
verliefen bei guter Bewirtung und Austauſch von
Jugenderin=
nerungen ſowie ſonſtiger Unterhaltung in echt kameradſchaftlichem
Sinne, und allen Teilnehmern wird dieſer Tag beſtimmt in
an=
genehmer Erinnerung bleiben. — Poſaunenchorfeſt. Nur
noch wenige Tage trennen uns von dem am 24. und 25. ds. Mts.
hier ſtattfindenden Jahresfeſt der evang=kirchlichen
Poſaunen=
chöre der Provinz Starkenburg. Von der Feſtleitung iſt hierzu
ſchon viel vorbereitende Arbeit geleiſtet worden. Möge die
Ein=
wohnerſchaft auch ihrerſeits durch Geſtellung von Quartieren,
Be=
flaggen der Häuſer und durch Mitfeiern zum guten Gelingen des
Poſaunenchorfeſtes nach Kräften beitragen und ſo den guten Ruf
Ober=Ramſtadts als Feſtort erneut unter Beweis ſtellen.
An. Groß=Zimmern 20. Juni. 49. Gauturnfeſt des
Odenwaldgaues (D.T.), verbunden mit der Jubelfeier des
Turnvereins 1863 Groß=Zimmern anläßlich ſeines 70jährigen
Beſtehens. Am 24. und 25 Juni begeht, der Odenwaldgau in
Groß=Zimmern das 49. Gauturnfeſt. Der Turnverein 1863 Groß=
Zimmern hat damit die Jubelfeier ſeines 70jährigen Beſtehens
verbunden. Die über alles Erwarten hohe Meldezahl der
Wett=
turner, die an die 1000 heranreicht, läßt darauf ſchließen, daß das
49. Gauturnfeſt zu einer wahren Heerſchau wird, wie ſie der
Odenwaldgau noch nicht erlebt hat. Alle Turner und
Turnerin=
nen und auch die Spieler nehmen an den Wettkämpfen teil. Das
49. Gauturnfeſt wird zu einem machtvollen Bekenntnis der
Oden=
wälder Turnerſchaft zum neuen Staate werden. Den Auftakt des
Feſtes bildet am Donnerstag abend ein Sternlauf ſämtlicher
Ab=
teilungen des Turnvereins 1863 Groß=Zimmern durch die
Orts=
ſtraßen nach dem Marktplatz, woran ſich eine turneriſche
Kund=
gebung ſchließt. Am Freitag abend findet dann in der Ober=
Ramſtädter Hohl eine Sonnenwendfeier ſtatt. Für den Samstag
nachmittag ſind die üblichen Sitzungen vorgeſehen, denen um
6 Uhr eine Totengedenkfeier folgt. Am Abend findet ein
impo=
ſanter Fackelzug mit anſchließendem Feſtkommers auf dem herrlich
gelegenen Turnplatze und Uebergabe des Feſtes an den Gau ſtatt.
Der Hauptkampf= und Feſttag iſt der Sonntag. Nach
voraus=
gegangenem Weckruf und Feldgottesdienſt beginnt das
Wettur=
nen der 1000, in 556 Riegen eingeteilt. 112 Kampfrichter und
56 Riegenführer, in deren Händen die Abwicklung der
Wett=
kämpfe liegt, haben eine ſchwere Aufgabe zu löſen. Den
Höhe=
punkt des Feſtes wird nach dem Feſtzug die vaterländiſche
Kund=
gebung mit den ſich anſchließenden Maſſenfreiübungen ſein, im
Zeichen des Turn= und Hakenkreuzes. Den Schluß bildet die
feierliche Siegerehrung. Groß=Zimmern hat die notwendigen
Vorbereitungen getroffen und erwartet die Turner des Gaues.
Wenn jeder ſeine Pflicht und Schuldigkeit tut, wird das 49.
Gau=
turnfeſt für alle Teilnehmer zu einem Erlebnis werden.
* Offenthal, 20. Juni. Bei dem über unſere Gegend
ziehen=
den Gewitter richteten Hagel und ungeheure Regenmaſſen in
Gär=
ten und Feldern empfindlichen Schaden an. Dabei ſchlug ein Blitz
in die Poſthilfsſtelle ein und zerſtörte die Fernſprechanlage.
Dk. Maldmichelbach, 19. Juni. Bezirksfeſt und
Jubi=
läumsfeier in Waldmichelbach i. O. Unſer
Odenwald=
dorf ſtand am Sonntag im Zeichen nationaler Feſtlichkeit. Der
Bezirksverband Waldmichelbach der
Kriegerkamerad=
ſchaft Haſſia feierte ſein Bezirksfeſt, verbunden mit dem
60jährigen Stiftungsfeſt des Kriegervereins Waldmichelbach. Nach
dem Feſtgottesdienſt in beiden Kirchen fand um 10 Uhr im
Darm=
ſtädter Hof die Bezirkstagung ſtatt. Der Bezirk Waldmichelbach
beſteht aus 25 Vereinen mit über 1000 Mitgliedern, die durch
ihre Vorſtände vertreten waren. Nach der Eröffnung und
Be=
grüßung durch den Bezirksführer Becker=Birkenau wurde an Hand
des Protokolls ein Bericht über die außerordentliche
Bezirks=
tagung vom 28. Mai erſtattet. Ferner gedachte der Bezirksführer
des älteſten Mitgliedes des Bezirkes, des Kameraden Kunckel=
Ober=Abtſteinach, der in dieſer Woche ſeinen 90. Geburtstag
feiert. Der infolge Verſetzung nach Langen aus dem Vorſtand
ausgeſchiedene Oberamtsrichter Muhl dankte für die Ernennung
zum Ehrenvorſitzenden und berichtete über die Haſſiatagung in
Nidda; gleichzeitig überbrachte er die Glückwünſche der
Verbands=
leitung in Darmſtadt. Die Rechnungsablage ergab, daß der
Be=
zirk im letzten Jahre ſparſam gewirtſchaftet hat. Der
Fürſorge=
leiter der Kriegsbeſchädigten und Kriegerhinterbliebenen. Ritter=
Darmſtadt, ſprach über die Wohlfahrtseinrichtungen und mahnte
zur Einigkeit und Kameradſchaft. Die Frage der Sterbekaſſe für
alle Bezirksmitglieder wurde eingehend beſprochen und ſoll auf
dem Bezirkstag im Herbſt endgültig geklärt werden. Von 10—11
Uhr veranſtaltete die bekannte Polizeikapelle Buslau=
Darm=
ſtadt auf dem Hindenburg=Platz ein Militärkonzert, das von
vie=
len Zuhörern begeiſtert aufgenommen wurde. Am Nachmittag
bewegte ſich ein impoſanter Feſtzug durch das feſtlich geſchmückte
Dorf, an dem neben den Krieger= und Geſangvereinen mehrere
SA.=Stürme teilnahmen. Danach fand vor dem Kriegerdenkmal
am Hindenburg=Platz eine erhebende Gedenkfeier für die
Gefalle=
nen des Weltkrieges ſtatt, die mit dem Maſſenchor: „Den
ge=
fallenen Helden” eingeleitet wurde. Die Gedächtnisrede hielt
Oberamtsrichter Muhl, und unter den Klängen des
Soldatenlie=
des: Ich hatt einen Kameraden, wurde die Feier beendet. Ein
gütiges Geſchick zerriß während der Feier die ſchwarze
Wolken=
decke und freundlich lachte die Sonne, während in der Ferne die
Donner krachten. Auf dem Feſtplatz entwickelte ſich bald ein
leb=
haftes Treiben, beſonders die Kapelle Buslau übte eine große
Anziehungskraft aus. Nach dem Maſſenchor: Wo gen Himmel
Eichen ragen, wurden verſchiedene Begrüßungsanſprachen
gehal=
ten, die alle mit einem begeiſterten Sieg=Heil auf den
Jubel=
verein, aufs Vaterland und Reichsregierung beendet wurden. In
ſeiner Feſtanſprache betonte Lehrer Lehr, daß das heutige Feſt
ein Bekenntnis zur alten Armee und zur Wehrhaftigkeit des
deut=
ſchen Volkes ſei. Mit dem Geſang des Deutſchland= u d Horſt=
FWeſſel=Liedes fand der offizielle Teil der Veranſtaltung ſein Ende=
voch, 21. Juni 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 170 — Seite 7.
Msnng ver geſſtchen
Femeiter in Hafſeishem v. Muin.
Der Hauptverſammlung ging die Sitzung des
Geſamtvorſtan=
des
* den Innungsführern und Delegierten der
angeſchloſſe=
nen I ungen voraus. Vor Beginn dieſer Sitzung war es den
ſehr za /ylreich erſchienenen Kollegen und Gäſten durch das
liebens=
würdigee Entgegenkommen der Firma Opel vergönnt, dieſes Werk
zu beſich ſtigen.
Derᛋ Abſchluß der Beratungen bildete der Begrüßungsabend,
der von der Kreisinnung Groß=Gerau ſorgfältig vorbereitet war
und die Fzahlreichen auswärtigen Vertreter noch mehrere
gemüt=
liche Strhinden im „Rüſſelsheimer Hof” vereinigte.
Bei ,der Hauptverſammlung konnte der Verbandsführer, Herr
Schmied/k=Innungsführer Ernſt Mohrmann zu Darmſtadt, als
Verſamnnlungsleiter etwa 400 Berufskollegen aus ganz Heſſen,
ſowie z hlreiche Vertreter handwerklicher Organiſationen aus dem
Kreiſe Gßroß=Gerau begrüßen.
Alg; Ehrengäſte waren erſchienen: der Präſident der
Heſſi=
ſchen tcHandwerkskammer, Herr Innungsführer Fritz Müller=
Main. Herr Handwerkskammer=Syndikus Dr. Kollbach, Herr
Tapet ermeiſter Joſef Dasbach=Groß=Gerau, 1. Vorſitzender des
Bezüfu’sverbands Groß=Gerau für Handwerk und Gewerbe, Herr
Büngermeiſter Müller=Rüſſelsheim, Herr Geſchäftsführer
Witt=
hay,s von der Südweſtdeutſchen Verſicherungsanſtalt für
ſelbſtän=
dig Handwerker und Gewerbetreibende, Herr Schmiedemeiſter
und Geſchäftsführer Dernbach=Wiesbaden und Herr
Schmiede=
meiſter Martin=Frankfurt a. M. vom Schmiede=Bezirksverband
Heſſen=Naſſau, Herr Verbandsführer Stark=Mannheim vom
Ver=
band der ſelbſtändigen badiſchen Schmiedemeiſter, gleichzeitig als
Mitglied des geſchäftsführenden Vorſtandes des Reichsverbandes
des deutſchen Schmiedehandwerks, Herr Schmiede=Innungsführer
Huber=Ludwigsburg vom Württembergiſchen Schmiedemeiſter=
Verband, Herr Schmahl=Mainz vom Eiſenwarenhändler=Verband
Berlin und von der allein noch dem Verband nicht angehörenden
Innung Alzey Herr Schmiedemeiſter Stiep.
In freundlichen Worten der Begrüßung wurde allſeits dem
Gefühl der Verbundenheit und mit dem Wunſch für einen guten
Verlauf der Tagung Ausdruck gegeben.
Der Verbandsführer ſtellte mit Genugtuung feſt, daß der
Tagung eine beſondere Bedeutung durch die Anweſenheit des
Führers des geſamten heſſiſchen Handwerks, Herrn
Handwerks=
kammer=Präſidenten Müller, zukomme.
Aus dem umfaſſenden Tätigkeitsbericht, der
anſchlie=
ßend von dem nebenamtlichen Verbandsſekretär, Herrn Jäger=
Darmſtadt, erſtattet und ſeitens der Verſammlung mit großem
Beifall aufgenommen wurde, ergab ſich ein eindrucksvolles Bild
von der ſtetigen und überaus vielſeitigen Arbeit des
Landesver=
bandes im Intereſſe der ihm anvertrauten berufsſtändiſchen
Belange.
Rechnungsablage und Voranſchlag des Rechners, Herrn
Schmiedemeiſter und Bürgermeiſter Wittich=Nieder=
Gemün=
den, wurde ohne Ausſprache verabſchiedet.
Zur Wahl des geſchäftsführenden Vorſtandes wurde zunächſt
auf Grund der Sitzung des Geſamtvorſtandes bekanntgegeben, daß
die geforderte Gleichſchaltung bei ſämtlichen Innungen
durch=
geführt und von der Heſſiſchen Handwerkskammer bereits
geneh=
migt ſei. Der geſchäftsführende Vorſtand wurde durch
Hinzu=
nahme von Herrn Schmiedemeiſter W. Nothnagel=Griesheim
bei Darmſtadt als Beiſitzer erweitert. Der geſchäftsführende
Vorſtand wurde anſchließend einmütig beſtätigt. Er ſetzt ſich wie
folgt zuſammen: Verbandsführer Ernſt Mohrmann=
Darm=
ſtadt, ſtellv. Verbandsführer Peter Theis=Mainz, Rechner
Karl Wittich=Nieder=Gemünden, nom. Schriftführer Leonh.
Bürner=Darmſtadt, Beiſitzer Wilhelm Nothnagel=
Gries=
heim bei Darmſtadt.
Es ſprach ſodann Herr Handwerkskammer=Syndikus Dr.
Kollbach=Darmſtadt über das Thema: „Das Handwerk
im berufsſtändiſchen Staat”. Ausgehend von den
frü=
heren, unhaltbaren Verhältniſſen im Handwerk und ſeiner
Or=
ganiſationen ſchilderte Redner den im Zuge befindlichen
ſtändi=
ſchen Aufbau. Bei Behandlung des diesbezüglichen
Geſetzent=
wurfs wurde von der Forderung ausgegangen, daß der Inhalt
wichtiger als ſeine organiſatoriſche Form ſei und letzten Endes
die Umformung des Denkens im Handwerk das einzig
Entſchei=
dende bleiben müſſe. Im Sinne dieſer geiſtigen Revolution und
der Forderung „Gemeinnutz geht vor Eigennutz” wird
gegen=
wärtig in den drei heſſiſchen Provinzen auch die Handwerker=
Schulung durch Herrn Kammerpräſidenten Müller veranſtaltet.
In weiteren Ausführungen wird dargelegt, wie manche
Forde=
rungen des Handwerks, die in der Vergangenheit auf ſteuerlichen,
ſozialpolitiſchen, arbeitsrechtlichen und anderen Gebieten immer
wieder vergeblich erhoben worden ſeien, im kommenden
Stände=
ſtaat ihre zwangsloſe Berückſichtigung finden würden. Es gehe
jetzt nicht mehr um das Sonderintereſſe eines Standes oder gar
einer Berufsgruppe, ſondern die wahrhafte Volksgemeinſchaft, ein
einiges Volk, ſei das Hochziel der deutſchen Staatsführung unter
Adolf Hitler geworden.
Redner ſchloß ſeine temperamentvollen, häufig von Beifall
unterbrochenen Ausführungen, indem er an den 28. Juni 1919, den
Tag der Unterzeichnung des Verſailler Schandvertrags, den 21.
Juni 1919, die Verſenkung der deutſchen Flotte in Scapa Flow,
und an den unſeren Vorfahren heilig und ſymbolhaften Tag der
Sommer=Sonnenwende anknüpfte.
Die weiteren intereſſanten Verhandlungen erfuhren dadurch
eine beſondere Note, daß Herr Kammerpräſident Müller
wie=
derholt in die Ausſprache eingriff. Unter begeiſtertem Beifall
erläuterte er manche Punkte des nationalſozialiſtiſchen
Pro=
gramms und wußte auf verſchiedene Fragen ſchlagfertige
Ant=
worten zu erteilen.
Der Verlauf der Tagung erwies insbeſondere eindeutig, ein
wie ſtarkes Vertrauen allſeits der neuen Führung der Heſſiſchen
Handwerkskammer entgegengebracht wird.
Als Tagungsort des nächſtjährigen Verbandstages wurde
einſtimmig Worms beſtimmt.
Die mehrſtündige Tagung legte eindrucksvoll dafür Zeugnis
ab, daß das heſſiſche Schmiedehandwerk geſchloſſen in Treue zur
Regierung der nationalen Erhebung ſteht. Die Verhandlungen
ſelbſt geſtalteten ſich zu einer machtvollen Kundgebung für die
Geſchloſſenheit und den ungebrochenen Kampfeswillen des
Hand=
werks auf dem Wege zum neuen Ständeſtaat. — In dieſem Geiſte
konnte die Tagung, der Herr Verbands= und Innungsführer
Mohrmann ein geſchickter, von allſeitigem Vertrauen ſeiner
Mitglieder getragener Verhandlungskeiter war, mit einem
be=
geiſtert aufgenommenen Sieg Heil auf den Reichspräſidenten
von Hindenburg, den Volkskanzler Adolf Hitler und das deutſche
Handwerk beſchloſſen werden, nachdem noch gemeinſam das Horſt=
Weſſel=Lied geſungen worden war.
50 Jahre Krieger= und Soldakenverein Hofheim i. R.
Hofheim, 20. Juni.
Der Krieger= und Soldatenverein Hofheim, entbietet allen
Kameraden, die zum 50jährigen Stiftungsfeſte in unſere Mauern
kommen, kameradſchaftliche Grüße und heißt ſie herzlich
willkom=
men. Wir freuen uns, all die lieben Kameraden vom Ried und
der Bergſtraße, vom Odenwald und Rheinheſſen zu unſerem
gol=
denen Vereinsjubiläum in unſerer Mitte zu haben. Freude und
Stolz erfüllt uns, daß unſer Jubelfeſt in das denkwürdige Jahr
1933 fällt und wir es in unſerem friedlichen Riedort im Zeichen
der nationalen Erhebung feiern können. Wenn wir auch in
Zei=
ten ſchwerſter Erniedrigung und tiefſter Bedrückung keinen Zoll
breit von unſerer alten Tradition abwichen und allen inneren und
äußeren Feinden zum Trotz den alten Frontſoldatengeiſt und treue
deutſche Kameradſchaft hoch und heilig hielten, ſo begrüßen wir
um ſo begeiſterter die nationale Wiedergeburt unſeres geliebten
deutſchen Vaterlandes und bekennen uns einmütig zu unſeren
Rettern und Führern, den Generalfeldmarſchall und
Reichspräſi=
denten von Hindenburg und den genialen Führer und
Volkskanz=
ler Adolf Hitler. Wir alten Soldaten haben im Sinne unſerer
Führer — wenn auch oft und vielfach von der irregeführten
Jugend verlacht und mißachtet — die Erinnerung an Deutſchlands
große Vergangenheit gepflegt, die Tradition der alten und neuen
Wehrmacht aufrecht erhalten, wir haben den Wehrgedanken
ge=
pflegt, die Toten aus vergangenen Kriegen geehrt, wir ſind nie
erlahmt im Kampf gegen die Kriegsſchuldlüge, wie wir auch an
allen kulturellen Aufgaben der Nation mitgewirkt haben. Die
Ertüchtigung der Jugend lag uns immer ſehr am Herzen, durch
die ſoziale Fürſorge für Mitglieder und deren Familien hat ſich
unſere Kameradſchaft praktiſch klar bewieſen.
Ein junges. neues Deutſchland iſt wieder erſtanden, und mit
ihm wieder der Glaube an eine von aller Welt zu beachtende
Stellung in der Staatenreihe. In dieſem Glauben, im Geiſte von
Potsdam, halten wir alten Soldaten einer ruhmreichen
Vergan=
genheit Schritt mit den jungen Kämpfern der nationalen
Bewe=
gung und wollen mit Wort und Tat beweiſen, daß wir, getreu
unſeren alten Grundſätzen, ſtets bereit ſind, in alter Liebe und
Verehrung zum Vaterland mitzuhelfen am großen Aufbauwerk
zum Segen der Nation. Im wiedererwachten Deutſchland wollen
wir den Frontkämpfergeiſt pflegen, den Geiſt der Pflichttreue und
Kameradſchaft, damit wieder ein Volk erſtehe, durchglüht von
Liebe und Verehrung zum Vaterland und ſeinen Führern.
In dieſem Sinne erhoffen wir, daß unſere Feſttage (24. und
25. Juni), die im Zeichen der altehrwürdigen Farben Schwarz=
Weiß=Rot ſtehen, von echt vaterländiſchem und wahrhaft
kamerad=
ſchaftlichem Geiſte getragen ſein mögen. Unſer goldenes Jubiläum
ſoll allen Kameraden ein tiefes Erlebnis werden und in
angeneh=
mer Erinnerung bleiben.
Und nun, Kameraden: Herzlich willkommen!
Ca. Lorſch, 20. Juni. Die Motorſtaffel vom
Sturm=
bann 2, die ſich aus Kraftfahrern aus Lorſch, Bürſtadt,
Lampert=
heim und Hofheim rekrutiert, hielt am Sonntag vormittag auf
dem Turnplatz des Turnvereins eine mehrſtündige Uebung ab,
bei der Sturmbannführer Geier=Hofheim und Sturmführer
Bauer=Bürſtadt anweſend waren. Die Leiſtungen befriedigten.
— Ziegenſchau. Der Ziegenzuchtverband Heppenheim=
Weſch=
nitztal veranſtaltete auf dem Turngemeinde=Sportplatz eine mit
erſtklaſſigem Zuchtmaterial beſchickte Ziegenſchau (2.
Verbands=
ausſtellung). Aus den Orten Lorſch Klein=Hauſen, Bensheim,
Heppenheim, Bobſtadt, Fehlheim und Groß=Rohrheim waren rund
300 Tiere zur Schau geſtellt, von denen ein großer Teil
ausgezeich=
net werden konnte und ein großer Teil verkauft wurde. —
Be=
zirksſporttag. Bei ſtarker Beteiligung führte der Bezirk
Südheſſen der Deutſchen Jugendkraft in Lorſch ſeinen diesjährigen
Bezirksſporttag durch. Die Durchführung litt unter den ſchlechten
Witterungsverhältniſſen. — Aufloſung. Die hieſige
Orts=
gruppe des Arbeiter=Rad= und Kraftfahrerbundes „Solidarität”,
wurde aufgelöſt. Das Vereinsvermögen wie Saalräder, einzelne
Möbelſtücke und die Vereinsfahne wurden beſchlagnahmt und
ſichergeſtellt.
WSN. Rüſſelsheim, 19. Juni. Der Reichsſtatthalter in Heſſen,
Sprenger, ſtattete heute den Opelwerken in Rüſſelsheim einen
Be=
ſuch ab. Aus dieſem Anlaß fand eine große eindrucksvolle
Kund=
gebung der annähernd 10 000 Arbeiter und Angeſtellten der Adam
Opel A.=G. auf dem Fabrikgelände ſtatt. Ein Mitglied des
Vor=
ſtandes begrüßte den Reichsſtatthalter namens der Belegſchaft, des
Vorſtandes und Aufſichtsrates der Adam Opel A.=G. und betonte
den Willen zur produktiven und gemeinfördernden
Zuſammen=
arbeit der Werksleitung mit den Werksangehörigen zum Beſten
des deutſchen Vaterlandes. Im Anſchluß daran hielt
Reichsſtatt=
halter Sprenger eine Anſprache, in der er u. a. ausführte: Das
jahrzehntelang fehlgeleitete deutſche Volk hat zum Wiederaufbau
kein anderes Kapital und keine andere Kraft mehr zur Verfügung
als die Arbeit. „Arbeit und Brot”, die Worte des Hoheitszeichens
der nationalen Regierung, bedeutet nichts anderes als
ungewer=
tete Arbeit auf dem Boden eines geſunden Wirtſchaftslebens. Alle
Arbeitenden haben die Pflicht, zur Geſundung unſerer Wirtſchaft
beizutragen. Gemeinnutz geht vor Eigennutz. Die ca. 10 000
Teil=
nehmer dieſer Kundgebung ſollen ſtolz und froh auf ihre
Arbeits=
ſtätte ſein und auch derer gedenken, die draußen vor den Toren
der Arbeit darauf warten, in den Arbeitsprozeß eingegliedert zu
werden. Nicht kleinliche Grenzen ſollen bei dieſer Eingliederung
gezogen werden, ſondern jeder ſoll ſich vor Augen halten, daß ſeine
Arbeit der Allgemeinheit zugute kommt. Mit einem dreifachen
Heil auf den Reichskanzler, den oberſten Schutzherrn der deutſchen
Arbeit, und mit kurzen Dankesworten der Werksleitung ſchloß die
Kundgebung.
— Gernsheim, 20. Juni. Waſſerſtand des Rheins am
19. Juni 1,18 Meter, am 20. Juni 1,50 Meter.
Begrüßungsfeier der 2. T.=Baſſerfahrer.
Ck. Erfelden, 20. Juni.
Anläßlich der Waſſerfahrer=Ausſcheidungskämpfe für das
Deutſche Turnfeſt in Stuttgart, die auf Veranlaſſung des
Mittel=
rheinkreiſes der Deutſchen Turnerſchaft auf dem Altrhein (rund
um den Kühkopf) ſtattfanden, hatte der Turnverein Erfelden die
Teilnehmer zu einer würdigen Feier im Gaſthaus „Zum deutſchen
Haus” eingeladen. Nach einigen Konzertſtücken der
Mandolinen=
abteilung des Vereins begrüßte der Vorſitzende Maul die Gäſte.
Insbeſondere galt ſein Gruß, den deutſchen Brüdern von der
Saar. Herr Löffler=Darmſtadt dankte dem Erfelder
Turn=
verein für die freundliche Aufnahme und begrüßte die
Anweſen=
den im Namen des Fachausſchuſſes für Waſſerfahrer. Gleichzeitig
gab er die Waſſerfahrtbedingungen bekannt. Lehrer Knöß
refe=
rierte anſchließend über die Entſtehung der Inſel Kühkopf, die
zuvor nur eine Halbinſel war und in den Jahren 1827—1829
infolge des Durchſtiches am ſog. Geyer zur Inſel wurde.
Weiter=
hin kennzeichnete er das Wirken des Schwedenkönigs Guſtav
Adolf, der vor mehr als 300 Jahren ſeine Tätigkeit zur
Erobe=
rung der Städte Oppenheim und Mainz aufgenommen hatte.
Infolge dieſer hiſtoriſchen Bedeutung hat man zu Ehren Guſtav
Adolfs die etwa 12 Meter hohe Schwedenſäule errichtet. Zum
Abſchluß ſeiner Rede wurde das Deutſchlandlied geſungen. Einer
der Saarfahrer dankte für den guten Empfang und gelobte, daß
die Saar Deutſchland niemals verloren gehen werde. Die
Saar=
länder ſtimmten anſchließend in das Lied. Deutſch iſt die Saar”,
ein. Die Veranſtaltung wurde mit Vorführungen der Turner
und Geſangsvorträgen des Geſangvereins, Liederkranz”
ver=
ſchönt und gereichte den Gäſten zu einem Erlebnis am deutſchen
Rheine. Den muſikaliſchen Teil hatte die Mandolinenabteilung
des Turnvereins Erfelden übernommen.
Gegen 1 Uhr wurde zum Feſtzug an der Turnhalle Aufſtellung
genommen Unter Vorantritt der Goddelauer NSBO.=Kapelle
ſowie des Trommler= und Pfeiferkorps bewegte ſich der Zug durch
die flaggengeſchmückten Ortsſtraßen nach dem Feſtplatz. Hierſelbſt
wurden anſchließend einige Darbietungen der Schüler und
Schü=
lerinnen gezeigt.
Das größte Intereſſe wurde wohl dem Handballtreffen
Crum=
ſtadt — Wallerſtädten geſchenkt, das Wallerſtädten dank ſeines
beſſeren Zuſammenſpiels mit 7:4 (3:1) gewinnen konnte. Nach
Beendigung der ſportlichen Darbietungen wurden die beiden vor
der Turnhalle angepflanzten Eichen eingeweiht. An Stelle des
verhinderten Pg. Abt=Darmſtadt (M. d. L.) war Gauredner
Borchert erſchienen. Nach einer markigen Anſprache taufte er
die Eiche zur Rechten auf den Namen des Führers und
Volks=
kanzlers Adolf Hitler, die Eiche zur Linken auf den Namen des
Vorkämpfers des Nationalſozialismus in Heſſen,
Miniſterpräſi=
dent Prof. Dr. Werner. Er übergab die Eichen in den Schutz der
Gemeinde und warnte vor ruchloſen Händen. Er gelobte ferner,
daß beide Eichen ſtets das hohe Ziel des Nationalſozialismus
ver=
körpern und ein Wiederaufleben unſeres geliebten deutſchen
Vaterlandes gewährleiſten mögen. Mit einem Hoch auf die
ge=
nialen Führer des neuen Deutſchlands, Hindenburg und Hitler,
war die impoſante Feierſtunde beendet, und begeiſtert ſtimmte die
Menge in das Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied ein. Anſchließend
verſammelte man ſich in der Turnhalle, woſelbſt die Kapelle mit
einigen Konzertſtücken aufwartete. Zum Abſchluß der
Veranſtal=
tung fand abends in der Turnhalle ein Vereinsball ſtatt.
Oberheſſen.
I. Friedberg, 20. Juni. Eine große Kurzſchrift=
Ta=
gung veranſtaltet der Landesverband Heſſen und Heſſen=Naſſau
am 1. und 2. Juli in unſerer Stadt. Die Schirmherrſchaft hat
Miniſterpräſident Dr. Werner=Darmſtadt übernommen. Mit dem
58. Verbandstag iſt ein großes Verbands=Wettſchreiben
verbun=
den zu dem bereits 1200 junge Kaufleute, andere Angeſtellte und
Schüler beider Geſchlechter gemeldet ſind.
10.10,
16.30:
18.00,
20.00;
20.10:
21.10:
9.00:
9.35:
10.10:
14.45
15.45;
16.00:
17.00:
17.30;
18.00:
18.05:
18.35:
19.00:
20.00:
21.00:
23.00:
Rundfunk=Programme.
Frankfurt: Mittwoch, 21. Juni
7.10: Choral.
7.15: Frühkonzert auf Schallplatten.
: Schulfunk: Bewegte Tage aus der Polenzeit. Begebenheiten
des Jahres 1848.
11.00: Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus.
12.00: Mittagskonzert. (Schallplatten.)
13.30: Köln: Mittagskonzert. Ltg.: Leo Eyſoldt.
15.20: Stunde der Jugend: Wir ziehen über die Heide. Ein Hörbild
vom deutſchen Jugendland.
Nachmittagskonzert des Württ, Landes=Symphonieorcheſters.
Ltg.: G. Görlich.
Kurzgeſchichten. — 18.25: Zeitfunk.
18.45: Kurzbericht vom Tag.
19.00: München: Stunde der Nation. Symphoniekonzert des
Funk=
orcheſters. Ltg.: Generalmuſikdirektor Prof. Knappertsbuſch.
Der Leiter der Abteilung Wort, Dr. Eberhard Moes, ſpricht.
Wir ſind allein noch Land und Reich, Tragödie im Baltikum.
Konzert.
22.15: Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport.
23.00: Sonnwendfeier auf allen Bergen.
Königswuſterhauſen.
Deutſchlandſender: Mittwoch, 21. Juni
Berlin: Schulfunk: Bei Zieten, Hörbericht aus dem Schloß
von Wuſtrau.
Fröhlicher Kindergarten.
Schulfunk: Der Freiherr von Münchhauſen. Ein Spiel.
Kinderſtunde: Sommernacht im Märchenwalde.
Hermann Eſſig: Im Spiegel. Die Witwe des Dichters lieſt
zum 15. Todestag Herm. Eſſigs aus ſeiner Selbſtbiographie.
Hamburg: Nachmittagskonzert.
Prof. Herm. Muckermamn: Das deutſche Volkstum,
national=
eugeniſch geſehen.
Franz Schubert: Sonate B=Dur. Irene Schnering (Flügel).
Das Gedicht.
Lebende Tonſetzer: Werke von Juſtus Herm. Wetzel ud
Hans Chemin=Petit.
Obering. Nairz: Viertelſtunde Funktechnik.
München: Stunde der Nation. Symphoniekonzert des
Funk=
orcheſters. Ltg.: Generalmuſikdirektor Prof. Knappertsbuſch.
Kernſpruch; anſchl.: Jugendſtunde: 2000 Jahre Sonnenwend.
Tanz unter der Linde. Ein bunter Abend.
Königsberg: Nachtkonzert. Das kl. Orag=Orcheſter.
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Seite 8 — Nr. 170
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Zwei Arbeiter ſchwer verletzt.
Oberurſel. Montag morgen, gegen 8 Uhr,
ereignete ſich in der Bronzefabrik Schopflocher,
die erſt vor zwei Jahren von einem ſchweren
Exploſionsunglück heimgeſucht wurde, wieder
eine Exploſion, die glücklicherweiſe nicht ſo
fol=
genſchwer verlief. Durch die Entzündung von
Aluminiumbronze wurde der aus Stierſtadt
ſtammende Meiſter Bunkenburg ſchwer verletzt;
er trug ſchwere Brandwunden an Geſicht, Bruſt
und Nacken davon. Der aus Oberurſel
ſtam=
mende Arbeiter Hill wurde gleichfalls durch
Ver=
brennungen ſchwer verletzt. Die beiden
Ver=
leßzten wurden nach Bad=Homburg ins
Kranken=
haus transportiert. Am Dienstag morgen war
ihr Befinden den Umſtänden nach gut.
Der Prozeß gegen die
Charlotten=
burger B. B. G.-Räuber beginnt.
Berlin. Vor dem Schwurgericht beim
Landgericht 2 begann am Dienstag der Prozeß
gegen die B.V.G.=Räuber Hildebrand und
Ge=
noſſen, denen Mord, Raub, Hehlerei und
Dieb=
ſtahl zur Laſt gelegt wird. Im Vordergrund
der Verhandlung ſteht der Raubüberfall, der am
15. September v. J. auf die Begleiter eines
Geldtransports der B. V. G. vor dem
Charlotten=
burger Rathaus verübt wurde. Ein Begleiter
des Transports, der Oberinſpektor Otto Meier,
wurde durch Schüſſe getötet. Den Räubern fielen
33 000 RM. Lohngelder in die Hände. Unter
der Mordanklage haben ſich der 21jährige
Ar=
beiter Erwin Hildebrand, der 24jährige
Klemp=
ner Alfons Hoheiſel, der 25jährige Kraftfahrer
Willi Krebs, der 31 Jahre alte Schloſſer Erich
Achtenhagen und der 21jährige Friſeur Fritz
Wienke zu verantworten. Den gleichen Tätern
wird Raub mit Todeserfolg zur Laſt gelegt,
wegen des Ueberfalls auf die Gaſtwirtſchaft
Tippelmann in Tempelhof, wobei der Prokuriſt
Sauer getötet wurde. Die übrigen Angeklagten,
der 18 Jahre alte Erwin Höhne, der 25jährige
Arbeiter Franz Krebs, der Bruder des Willi
Krebs, der Händler Hans Klann und der 26
jäh=
rige Alfred Stach, ſind angeklagt wegen Raubs,
Diebſtahls und Hehlerei. — Die Verhandlung,
für die 60 Zeugen und ſechs Sachverſtändige
geladen ſind, wird etwa ſechs Wochen dauern.
Schwere Bluttak anf Schloß Sillginnen.
Gerdauen. Im Schloß des Begründers
des ſog. Bundes der Guoten, Paehlke, in
Sill=
ginnen bei Gerdauen, kam es in der
vorver=
gangenen Nacht bei einem Bierabend der
Guo=
ten zu einer blutigen Schießerei, die außer zwei
lebensgefährlich Verletzten bisher ein
Todesop=
fer forderte. Zwiſchen Teilnehmern dieſes
Abends und dem 60jährigen Schwiegervater des
Schloßbeſitzers, dem Siedler Lobert, entwickelte
ſich aus geringfügigen, bisher nicht näher
ge=
klärtem Anlaß eine heftige Auseinanderſetzung,
in deren Verlauf Lobert das Zimmer verließ.
Bald darauf erſchien er jedoch mit einer Piſtole
bewaffnet wieder und feuerte in höchſter
Er=
regung blindlings auf die Anweſenden. Ein
Lehrer Salewſki brach, von mehreren Kugeln
getroffen, tot zuſammen. Ein Kaufmann aus
Berlin erhielt vier Bauchſchüſſe, und der
Schloß=
herr erhielt einen Schuß durch den Leib und die
rechte Hand. Der Täter flüchtete und konnte
bisher noch nicht gefaßt werden.
Enthüllung eines Hindenburg=Bildes
und eines Adolf=Hitler=Bildes im Präſidialſaal
der Berliner Börſe.
Berlin. Vor Eröffnung der geſtrigen
Präſidialſitzung der Berliner Börſe wurde in
einem feierlichen Akt die Enthüllung eines
Bil=
des des Reichspräſidenten v. Hindenburg, ſowie
eines Bildes des Reichskanzlers Adolf Hitler
vorgenommen. Vor der Enthüllung hielt der
Präſident des Berliner Börſenvorſtandes Dr.
Hamel eine Anſprache, in der er betonte, daß
auch der Börſenvorſtand die ehrenvolle Aufgabe
habe, im Sinne des Grundgedankens —
Gemein=
nutz geht vor Eigennutz — zu arbeiten.
in Halle.
Die
Gedenltaf=
die jetzt zu Ehren des großen Weltkriegs=
Flieger=
helden Oswald Bölcke an ſeinem Geburtshaus
in Halle in einem feierlichen Weiheakt ange=
Oben links: Ein neuer Mann, Pochat=Oldesloe, im Ziel des 1000=Meter=Laufs des internationalen
Leichtathletik=Sportfeſtes in Berlin. Im geſchlagenen Feld befand ſich der ausgezeichnete Italiener
Furia und der einſtige Weltrekordmann Dr. Peltzer. Daneben: Zielbild vom Kaiſer=Vierer der
großen Grünauer Regatta (bei Berlin). Der Berliner Ruder=Club (vorn) ſiegte gegen die
italie=
niſche Olympia=Mannſchaft „Libertas”, Unten: Moment aus dem 110=Meter=Hürdenlauf des
Ber=
liner internationalen Sportfeſtes. Von links nach rechts: Die Italiener Fazelli und Valle und
der Deutſche Welſcher. Valle gewann, die beiden Außenläufer ſtürzten an der nächſten Hürde.
Daneben: Der Reichsſportkommiſſar von Tſchammer=Oſten auf dem erſten Sportfeſt der SA. (
Stan=
darte I Berlin) im Geſpräch mit dem japaniſchen Sportkommiſſar Dr. Kano, der ſich zur Zeit auf
einer Studienfahrt in der Reichshauptſtadt aufhält.
Aufräumungsarbeiten an der Unglücksſtelle.
In Derbyſhire (Mittel=England) ſtieß ein D=Zug mit einem Güterzug zuſammen. Ein Paſſagier
wurde getötet, fünf ſchwer verletzt. Der Materialſchaden iſt außerordentlich groß.
2 Monake Gefängnis für Dr. Genker. Laſtkraftwagen mit 41 Blinden
Lübeck. Nach dreitägiger Verhandlung kam
das Gericht am Montag abend im Prozeß gegen
den Berliner Arzt Dr. Genter zu folgendem
Ur=
teil: Der Angeklagte wird in drei Fällen der
fahrläſſigen Tötung auf Koſten der Staatskaſſe
freigeſprochen, in drei anderen Fällen, in denen
die Anklage erſt während des Prozeſſes erhoben
worden war, und die auf fahrläſſige
Körper=
verletzung lauten, zu einer Gefängnisſtrafe von
zwei Monaten verurteilt. Der Staatsanwalt
hatte vier Monate beantragt. In der
Begrün=
dung führte der Vorſitzende u. a. aus, daß der
Angeklagte die dem Arzt vorgeſchriebene
Sorg=
falt nicht genügend beachtet und daher ſeine
Berufspflicht verletzt habe. Das Gutachten der
beiden Sachverſtändigen, Prof. Schürmann=
Hamburg und Prof. Deſſau, ließ mit Sicherheit
erkennen, daß die Abſzeßbildung durch
unhygie=
niſche Behandlung Dr. Genters verurſacht
wor=
den ſei.
Raubüberfall
eines Bettlers auf einen 77jährigen Rentner.
Wandsbeck. Am Montag wurde in der
Volksdorſer Straße der etwa 77 Jahre alte
Rentner Krull in ſeiner Wohnung von einem
unbekannten Bettler überfallen. Der Bettler
hatte vor der Wohnung des Rentners ſolange
gewartet, bis die Aufwartefrau die Wohnung
verlaſſen hatte. Dann drang er ein, ſchlug den
Greis mit einem Schlagring nieder. Als der
Ueberfallene Widerſtand zu leiſten verſuchte,
ſtach ihm der Bettler in die Bruſt. Darauf
feſſelte er den Schwerverwundeten an einen
Stuhl und durchwühlte alle Schränke. Der
Ein=
dringling erbeutete etwa 50 RM. in bar und
eine Taſchenuhr. Nachdem er ſich dann in aller
Ruhe von den Blutſpuren gereinigt hatte.
eine Böſchung hinabgeftürzt.
Fünf Tote.
Freudenſtadt (Württemberg).
Unter=
halb des Ortes Ellenbogen im Schwarzwald trug
ſich am Montag ein ſchweres Autounglück zu.
Die im Kloſter Heiligenbronn, Oberamt
Obern=
dorf, untergebrachten Blinden machten in
Be=
gleitung von Schweſtern der Anſtalt einen
Kraftwagenausflug. Der mit 41 Perſonen
be=
ſetzte Wagen geriet auf dem Rückwege aus bis
jetzt noch unbekannten Gründen, aus der
Fahr=
bahn und ſtürzte die außerordentlich ſteile
Bö=
ſchung hinab. Das Auto überſchlug ſich und
be=
grub die Inſaſſen unter ſich. Fünf Perſonen,
ſämtlich Blinde, darunter vier Männer und ein
Mädchen, waren ſofort tot. Eine Reihe von
Schwer= und Leichtverletzten wurde in das
Bezirkskrankenhaus Freudenſtadt gebracht.
Fürſtin Odescalchi f.
Prag. In Preßburg iſt im Alter von
83 Jahren die Fürſtin Odescalchi, geborene
Grä=
fin Erdody, geſtorben. Sie war eine der
mar=
kannteſten Erſcheinungen der ungariſchen
Ariſto=
kratie. In Preßburg war ſie auch deshalb ſehr
bekannt, weil ſie noch als Achtzigjährige mit
dem Fahrrad durch die Straßen fuhr und
all=
jährlich zu den erſten gehörte, die im
Donau=
ſtrom frei badeten.
Vier Dörfer durch einen Wolkenbruch vernichtet.
Drei Kinder ertrunken.
Belgrad. Ein kataſtrophaler Wolkenbruch
in der Umgebung von Jazce in Bosnien hat
vier Dörfer vollkommen vernichtet. Ein großer
Teil des Viehs kam in den Fluten um. Drei
Kinder wurden vom Waſſer fortgeriſſen und
konnten nurmehr als Leichen geborgen werden.
Der Sachſchaden iſt bedeutend. — In der
Um=
gebung von Stronice in Südſerbien hat ein
Wol=
kenbruch die dortige M—hernte faſt vollkommen
vernichtet.
James Ferguſen
war der zehnmillionſte Paſſagier, den der
Nord=
deutſche Lloyd auf der Strecke Bremen-New
York beförderte. Er wurde aus dieſem Anlaß
von der Schiffahrtsgeſellſchaft feierlich empfangen
und erhielt eine Ehrengabe.
Lil Dagover knapp dem Tode enkronnen
Berchtesgaden. Ein aufregender
Zwi=
ſchenfall ſpielte ſich auf der Bahnſtrecke Bad
Reichenhall-Berchtesgaden, an der
unüberſicht=
lichen Unterführung vor der Station
Gmund=
brück, ab. Die berühmte Filmſchauſpielerin Lil
Dagover, die am Hinterſee bei
Hochgebirgsauf=
nahmen weilt, fuhr mit ihrem Chauffeur im
Auto von Berchtesgaden nach Ramſau, als ihr
ein überdimenſionierter Kraftpoſtwagen
entge=
genkam. Der Chauffeur lenkte das Auto, um
einem Zuſammenſtoß zu entgehen, in den
rechts=
ſeitigen Straßengraben, wo es umfiel und noch
eine Strecke weiterrollte, bis es an einen
Lei=
tungsmaſt prallte und hier zum Stillſtand kam.
Im gleichen Augenblick kam ein Zug angefahren
und rollte auf eine Handbreite Entfernung an
dem beſchädigten Auto vorüber. Dieſes wurde
dann durch das Poſtauto wieder aus dem
Gra=
ben gezogen. Die Künſtlerin und der Chauffeur
blieben wie durch ein Wunder unverletzt.
Ein glimpflich verlaufener Anfall
des Erkaiſets wilhelm.
Amſterdam. Wie hier erſt geſtern bekannt
wurde, iſt der frühere deutſche Kaiſer
vor=
geſtern nur mit knapper Not dem Tod
ent=
ronnen. Exkaiſer Wilhelm war auf dem Wege
zwiſchen Amſterdam und Harlem mit ſeinem
Auto zwiſchen zwei Eiſenbahnſchranken
einge=
ſchloſſen worden. Der Wagen befand ſich gerade
auf den Schienen, als in einer Entfernung von
nur einigen hundert Metern ein Schnellzug
her=
anbrauſte. Nur im allerletzten Augenblick gelang
es dem Chauffeur, den Wagen von den Schienen
herunterzubringen, wobei dieſer erheblich
be=
ſchädigt wurde. Exkaiſer Wilhelm, der keinerlei
Verletzungen erlitten hatte und auch keinerlei
Erregung zeigte, ſetzte ſeine Fahrt fort.
Leichtes Erdbeben in Nord= und Mitteljapan.
Tokio. Nord= und Mitteljapan wurden
am Montag früh von einem Erdbeben
heimge=
ſucht, das jedoch keinen größeren Schaden
an=
richtete, obwohl es 2½ Minuten lang andauerte.
In verſchiedenen Orten eilten die Einwohner
auf die Straßen.
Die Tochker des Mikado
ſucht Seemuſcheln.
Eine reizende Aufnahme
vom Strand von Samukawa in Tokio.
In der Gruppe von Kindern befindet ſich rechts
die ſiebenjährige Tochter des Kaiſers von Japan,
Prinz=ſſin Teru, die von allen Japanern
gerade=
zu abgöttiſch geliebt wird.
Mittwoch, 21. Juni
Der zehnmillionſte Pafſagier
des Norddeutſchen Llond von Bre
nach New York.
ittwoch, 21. Juni 1933
Darmſtädter Tagblatt ? Heſſiſche Neueſte Nachrichten
TaN
00g70 8.
Holm of Houton
Am 21. Juni 1919 gab
Adm ral von Reuter den
Be=
fehl =ur Verſenkung der in
der Bucht von Scapa
Flow) internierten deutſchen
Kriegeiflotte. Sehn
Linienſchif-
fe, fü if große, fünf kleine
Kreuner und 32
Torpedo-
bootce, die nach Arkikel 23
der 9.
Waffenſtillſtandsbedin-
gunden zu einem
Internie-
rur igsverband
zuſammenge-
ſchioſſen und zur Auslieferung
g.1 19. November 1918 von
Wilhelmshaven ausgelaufen
waren, verſanken in das
ſelbſtgewählte Ehrengrab.
Im Garten ſeines
Hau=
ſes in Potsdam ſitzt man
Ex=
zellenz von Reuter gegenüber. Seine zielſichere, friſche und
aufrechte Art, die ſchon in der äußeren Haltung den
deut=
ſchen Seeoffizier verrät, offenbart ſich ſchlicht und
ſelbſtver=
ſtärdlich in ſeinen Worten: „Wenn meine Gedanken
vier=
zehn Jahre zurückſchweifen, ſo ſind ſie in erſter Linie
beglei=
tet von einem ſtarken Gefühl der Dankbarkeit für meine
Offi=
ziere und Mannſchaften, die in reſtloſer Pflichterfüllung
mei=
nem Befehle Folge leiſteten. Der Dank gilt dem Chef des
Stabes, Admiral a. D. v. Oldekop, gilt dem Korvettenkapitän
Cordes und allen Offizieren, gilt der geſamten Beſatzung der
großen und kleinen Kreuzer, der Linienſchiffe und
Torpedo=
boote. Sie haben unter meiner Verantwortung getan, was
für die deutſche Marine nötig war. Interniert lagen wir
in Scapa Fow, bewacht von britiſchen Kreuzern bis zu
je=
nem 21. Jum, an dem der Waffenſtillſtand ablief. Von einer
Verlängerung haben wir nichts erfahren, obwohl es die
Pflicht Englands war, uns davon zu unterrichten, und
die=
ſes Verſäummis gab uns das Recht zur Annahme der
Fort=
führung des Krieges und im Zuſammenhang damit das
Recht und die Pflicht zur Vernichtung unſerer Flotte, die
nach Waffen in jeder Ecke unterſucht wurde und
kampfun=
fähig war. Ich habe mit dem Gedanken an Volk und
Va=
terland die volle Verantwortung für dieſen Schritt
übernom=
men. Ebenſo ſtand die Uebernahme der im Grunde drek=
Kreuzer „Moltke”, „von
der Tann”, etwa gegen 2
Uhr, d. h. vier Stunden
nach dem Signal, das
Li=
nienſchiff „Kaiſerin‟. Die
Beſatzung dieſes Schiffes
hatte ſo wenig Zeit, das
Sinken ging derartig raſch,
daß man ſich unmöglich in
die Boote begeben konnte.
Geſchloſſen ſprang die
Be=
ſatzung ins Waſſer. Nicht
einer iſt dabei
umgekom=
men. Wie die Kerle das bei
dieſen Strudeln gemacht
ha=
ben, iſt mir heute noch
ſchleierhaft. Die Engländer
waren durch die Aktion ſo
verwirrt, daß bald eine
un=
heimliche Schießerei
ein=
ſetzte, die leider den Tod
des braven Kommandanten
des Linienſchiffs „
Mark=
graf”, Korvettenkapitän
Schumann, brachte und
weiteren vier Leuten das
Leben koſtete. Bei der
ei=
gentlichen
Verſenkungsak=
tion hat es überhaupt keine
Verluſte gegeben. Fünf Uhr
nachmittags ſank als letztes
Schiff der große Kreuzer
„Hindenburg”.
Nach monatelanger
Kriegsgefangenſchaft in
England, erfolgte die
Rück=
kehr nach Deutſchland.
Scapa Flow!
Gewiß, es iſt ein Tag
der Erinnerung, aber über
der Betrachtung dieſes
Ta=
ges, der im Grunde nichts
weiter brachte als das
ſelbſtverſtändliche, pflicht=
Barrel of Buftel
weddigens
Heidentad
März 1915
1.29
mlewiskeery
Die Bucht von Scapa Flow und die Anordnung der inkernierken deutſchen Schiffe. 1. Baden,
2. Friedrich d. Große, 3. Bayern, 4. Gr. Kurfürſt, 5. Kronprinz Wilhelm, 6. Markgraf, 7.
König, 8. Emden (Flaggſchiff), 9. Brummer, 10. Bremſe, 11. Frankfurt, 12. Cöln, 13.
Dres=
den, 14. König Albert, 15. Karlsruhe, 16. Kaiſerin, 17. Prinzregent Luitpold, 18. Kaiſer, 19.
Nürnberg, 20. Derfflinger, 21. Hindenburg, 22. v. d. Tann, 23. Molike, 24. Seydlitz, 25.
Torpedoboote.
Oben: Die Balkenſperre der Engländer vor dem Eingang der Bucht von Scapa Flow.
Mitte: Sinkender deutſcher Zerftörer. Links: Das Vorderſchiff des großen Kreuzers
„Hindenburg” eine halbe Stunde nach dem Verſenkungsbefehl.
Unten: Ein gekenterkes Torpedobook kurz vor dem Verſinken. Ganz unken: Ein bei der
Inſel Fara auf Strand geſetzter Zerſtörer.
mäßige, auf großer
Tradi=
tion beruhende Handeln der
deutſchen Marine, ſteht
der Gedanke an die
leben=
dige Gegenwart, die im
Zeichen eines neuen
Deutſchland den Blick nach
vorwärts weiſt.”
Schiff auf die Boofe.
kigen Aufgabe, den Internierungsverband zu führen, unter
dieſem Leitſtern. Es war nötig, ſonſt wären Helgoland und
die deutſchen Flußmündungen beſetzt worden.
Der 21. Juni war ein herrlicher Sommertag. „
Frie=
drich der Große” eröffnete den Beginn. Luken und Türen
und Torpedorohre geöffnet, verſank das Linienſchiff kaum
eine Stunde nach gegebenem Befehl. Kurz
hinter=
einander folgten das Linienſchiff „König Albert”, die großen
Unken: Uebernahme der Beſatzung vom finkenden
Seite 10 — Nr. 170
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 21. Juni 1933
Sport, Spiel und Jucnen
Deutſchland-gefterreich abgefagk.
Grund: Die geſpannke poliliſche Lage.
Der Oeſterreichiſche Fußball=Bund beſchloß in ſeiner am
Mon=
tagabend in Wien unter dem Vorſitz ſeines Präſidenten Dr.
Eber=
ſtahler abgehaltenen Sitzung, zu dem an kommenden Sonntag in
Frankfurt a. M. geplanten Fußball=Länderkampf nicht
anzutre=
ten. Begründet wird die Abſage mit der geſpannten politiſchen
Lage. Weiterhin haben die Zeitungen in den letzten Tagen nach
Zurückziehung der deutſchen Meldungen zum Oeſterreichiſchen
Alpenflug, zur Heeres=Steeple=Chaſe und zuletzt zur großen
Wie=
ner Ruderregatta ſich allgemein gegen die Entſendung der
öſter=
reichiſchen Mannſchaft gewandt. Der Oeſterreichiſche Fußball=Bund,
der bereits befürchten mußte, für die in Frage kommenden
Spie=
ler nicht das Ausreiſe=Viſum zu erhalten, wollte die Entſcheidung
der Regierung überlaſſen, doch wurde die Kommiſſion nicht
emp=
fangen.
der 95b. ſucht Erſah: Ikalien oder Angarn.
Keine Beunruhigung für die Karten=Inhaber.
Für das nun abgeſagte Länderſpiel Deutſchland-Oeſterreich
waren bereits über 40 000 Eintrittskarten
abge=
ſetzt, ein großer Teil davon nach auswärts. Um der großen
Nachfrage nach Sitzplätzen genügen zu können, hatte man im
Frankfurter Stadion umfangreiche Einbauten von Nottribünen
vorgenommen, die einen Koſtenaufwand von über 16 000 Mk.
er=
forderten.
Der Organiſations=Ausſchuß und die Stadion=Verwaltung
Frankfurt a. M., die gerade zu einer Arbeitsſitzung verſammelt
waren, als die Nachricht von der Spielabſage eintraf, bitten um
Verbreitung folgender Mitteilung: Für die Inhaber von
Ein=
trittskarten zum Länderſpiel Deutſchland—Oeſterreich am 25. Juni
beſteht nach der Abſage der Oeſterreicher, kein Anlaß zur
Beunruhigung. Der Deutſche Fußball=Bund hat noch am
Montagabend Verhandlungen aufgenommen, um einen
ebenbür=
tigen Erſatz für die öſterreichiſche Mannſchaft zu beſchaffen. Als
ſolch ebenbürtiger Erſatz werden in erſter Linie die
National=
mannſchaften von Italien und Ungarn angeſehen. Sollten die
Verhandlungen erfolglos bleiben, ſo wird das Eintrittsgeld
zurückgezahlt. Wegen der großen techniſchen
Schwierigkei=
ten, die mit einer ſolchen Zurückzahlung bei den bereits gelöſten
großen Maſſen von Karten verbunden, ſein werden, wird das
Publikum gebeten, einige Tage Geduld zu üben. Nähere
Be=
kanntmachungen ergehen noch.
Nach der Abſage der Oeſterreicher führte der Deutſche
Fuß=
ball=Bund den ganzen Dienstag über nach verſchiedenen
Richtun=
gen Verhandlungen, um einen Gegner für die deutſche
National=
mannſchaft zum 25. Juni nach Frankfurt a. M. zu verpflichten.
Eine Entſcheidung war jedoch bis zu den Abendſtunden noch nicht
gefallen. Die größte Wahrſcheinlichkeit hat zur Stunde ein Spiel
Deutſchland — Italien für ſich, jedoch könnte dieſes Spiel erſt am
9. Juli im Frankfurter Stadion zur Durchführung kommen.
Handball.
Tv. 85 Nieder=Ramſtadt — Tgde. 65 Beſſungen 13:6 (7:4).
Nach kurzer Abſage von Rot=Weiß ſprang in
entgegenkom=
mender Weiſe die Tgde. Beſſungen mit ihrer 1. Elf ein. Die Gäſte
erſchienen mit zwei Erſatzleuten, während die Nieder=Ramſtädter
für den linken Läufer Erſatz hatten. Die Hauptſtütze der
Gäſte=
mannſchaft iſt immer noch der Mittelſtürmer Kaltenbach und der
Mittelläufer Geyer. Die Nieder=Ramſtädter hatten aus der
un=
glücklichen Niederlage am Freitag gegen Rot=Weiß=Liga die Lehre
gezogen und kämpften heute viel energievoller. Beſonders der
Sturm bewährte ſich durch die Umſtellung beſſer.
Schon gleich nach Beginn brachte Kaltenbach durch placierten
Strafſtoß die Beſſunger in Führung. Poſtwendend glichen die
Platzbeſitzer durch Hufnagel 1. aus. Durch ſchönes Außenſpiel
konnte der Rechtsaußen auf 2:1 erhöhen. Durch Mißverſtändnis
der Verteidigung glich Beſſungen aus. Nach verteiltem Spiel hieß
es 2:3, 3:3, 4:3, 5:3, 6:3, 6:4, 7:4. Nach der Pauſe trugen die
Platzbeſitzer wiederum ſtürmiſche und wuchtige Angriffe vor und
erhöhten in kurzen Abſtänden auf 10:4. Der Zwiſchenſpurt der
Beſſunger brachte ihnen zwei Tore ein. Im Endſpurt ſtellte
Nie=
der=Ramſtadt das Endergebnis von 13:6 her. Schiedsrichter
Tur=
ner Nau=Büttelborn korrekt. — Schüler — Sportv. 98, 1.
Schü=
ler, 5:1.
Handball im Odenwald-Bezirk.
Die Ergebniſſe vom 18. Juni: Groß=Bieberau — Eberſtadt
7:5 (3:1); Klein=Zimmern — Oberroden 5:5 (2:1); Böllſtein —
Kirch=Brombach 2. 4:16 (3:8); Heubach — Altheim 3:3 (2:2): Fr.=
Crumbach — Reinheim 2. 1:2: Fr.=Crumbach 2. — Reinheim 3. 1:3:
L.=Wiebelsbach — Mlg.=Grumbach 1:5 (0:3).
Wieder wie am Vorſonntag, ließ die Witterung nicht alle
Spiele zum Austrag kommen. Zwei Treffen mußten vorzeitig des
Regens wegen abgebrochen werden. Soweit geſpielt wurde, ließen
die Bodenverhältniſſe keine ſchönen Spiel aufkommen.
Das Spiel in Groß=Bieberau konnte erſt in der zweiten Hälfte
gefallen, fair blieb man hier bis zum Schluß. Wenn auch Groß=
Bieberau mit ſeiner umgeſtellten Mannſchaft ſich noch nicht recht
zuſammenfand, ſo hat es doch einen beachtlichen Erfolg zu
ver=
zeichnen — In Klein=Zimmern ging es robuſter zu. Die Platzelf
übertrifft hierbei noch den Gegner. In der erſten Halbzeit iſt
Klein=Zimmern, in der zweiten Oberroden überlegen. Von dem
nächſten Treffen in Klein=Zimmern hoffen wir eine feinere
Spiel=
weiſe berichten zu können. Der Hinweis muß genügen. — Böll=
ſtein gelang bereits in der zweiten Minute der erſte Treffer und
konnte ſich auch noch bis zur Pauſe einigermaßen halten, dann
war es aber geſchehen. — Kirch=Brombach, eine Klaſſe beſſer, fand
ſich immer mehr zurecht und erzielte reichlich viel Tore. — In
Heubach traten die Gäſte mit nur 10 Mann und einigen
Erſatz=
leuten an. Nach ſchönem ausgeglichenem Spiel der erſten
Halb=
zeit artete die Sache aus. Zwei Heubacher Spieler mußten wegen
Tätlichkeit den Platz verlaſſen. Spieler wie Zuſchauer ſollten auch
dann, wenn der Führer des Vereins einmal nicht zugegen iſt,
turneriſchen Anſtand wahren. — In Fränkiſch=Crumbach mußte
das Spiel der 1. Mannſchaft nach 12 Minuten Spielzeit
abgebro=
chen werden. Beim Spiel der 2. Mannſchaft ſiegt Reinheim
ver=
dient. — Bei der jungen Mannſchaft des Neulings Lützel=
Wiebels=
bach fehli es noch reichlich am Fangen, ſonſt gut, das erzielte
Ehrentor war verdient. Die Gäſte zeigten das beſſere
Stür=
merſpiel.
Am kommenden Sonntag beſteht des Gauturnfeſtes
in Groß=Zimmern wegen Spielverbot.
Fußball.
FC. Union Darmſtadt — FC. 07 Bensheim.
Heute abend 6. 30 Uhr empfängt Union einen
wei=
tern ſpielſtarken Vertreter, des Gaues Bergſtraße, den FC. 07
Bensheim, zu einem Freundſchaftsſpiel auf der Rennbahn.
Bens=
heim iſt bekannt als eine ſympathiſche Elf, die ſolides Können
aufweiſt, was dieſer Mannſchaft während der Verbandsſaiſon den
4. Platz verſchaffte. Die Gäſte, ſind in allen Reihen gut beſetzt.
Hervorzuheben iſt die Stürmerreihe, welche einen geſunden Schuß
ihr eigen nennt, und das Schlußtrio. Union muß auf ſeinen
guten Linksaußen Frühwein verzichten, dafür kann der geneſene
Müller wieder mitwirken, was eine Verſtärkung der Fünferreihe
bedeutet. Es wird wieder zu einem intereſſanten, fairen Spiel
kommen und dürfte ſich daher ein Beſuch lohnen.
V.f.L. Michelſtadt — Kickers Walldürn 4:4 (2:2).
Die Unentwegten, die ſich auch am Sonntag nicht durch die
zweifelhafte Wetterlage davon abhalten ließen, dieſem Spiele des
V.f.L. gegen Kickers Walldürn heizuwohnen, wurden für ihre
An=
hänglichkeit reichlich belohnt. Wider alles Erwarten kann man
wohl ſagen, denn die Ausſichten waren nicht die günſtigſten, wenn
man berückſichtigt, daß der Gegner einen ſehr guten Mittelplatz
in der Kreisliga belegt und Michelſtadt auf zwei etatsmäßige
Läufer verzichten mußte. Aber trotzdem entwickelte ſich ein
jeder=
zeit fairer und äußerſt ſpannender Kampf, wie man ihn lange nicht im
Stadion ſah. Gleich nach Anpfiff trägt Walldürn gefährliche
An=
griffe vor, die aber vorläufig noch von der Verteidigung zerſtört
werden. Michelſtadts Sturm iſt noch nicht ſo recht im Bilde und
kann nur drei Ecken erzielen, bis Walldürn kurz nacheinander
zwei Ueberraſchungsſchüſſe anbringt. Dies iſt das Signal für den
Michelſtädter Angriff. Eine kleine Umſtellung auf dem linken
Flügel bringt die Kombinationsmaſchine in Schwung und bald
iſt der Gleichſtand erzielt. Nach Wiederanpfiff hat Michelſtadt die
Sonne im Rücken, wird von Minute zu Minute aggreſſiver und
hat bald durch den Linksaußen den Führungstreffer erzielt. Doch
Walldürn gleicht poſtwendend aus, erzielt ſogar einen
Torvor=
ſprung, der die Einheimiſchen zu größter Aktivität anſpornt. In
dieſer Periode werden ein Handelfmeter und drei weitere „
tot=
ſichere” Sachen vergeben. Zehn Minuten vor Schluß gelingt dem
kleinen Halbrechten der Ausgleich. Walldürn demonſtrierte einen
ſchönen Fußball und bewies, in dieſem Spiel, wie berechtigt ſein
Tabellenplatz iſt. Der V.f.L. hingegen zeigte, daß er bei
einiger=
maßen gutem Willen jederzeit gegen Kreisligamannſchaſten
be=
ſtehen kann.
Aenderungen von Fußball=Regeln.
Der „International Board”, die höchſte Regelkommiſſion im
Fußballſport, hat auf ſeiner letzten Sitzung in Anweſenheit von
Dr. Bauwens (Köln) und des deutſchen Generalſekretärs der Fifa,
Dr. Jvo Schricker, die von uns bereits vor der Tagung in Port
Ruſh angekündigten Regeländerungen genehmigt.
Die Regel 12 wurde dahingehend geändert, daß ein
vorüber=
gehend ausſcheidender Spieler nur in einem Moment der
Spiel=
ruhe zurückkehren darf und ſich in jedem Falle beim Schiedsrichter
anzumelden hat.
Sehr wichtig iſt ein Beſchluß, daß ein Strafſtoß (
Elf=
meter) künftig jederzeit verhängt werden kann,
wenn der Ball nur im Spiele iſt. Die frühere
Beſtim=
mung lautete, „falls der Spieler ſich im Spielfeld befindet‟.
Er=
läuternd muß hierzu geſagt werden, daß dieſer Fall eintreten
kann, wenn beim Kampf um den Ball an der Grenze des
Spiel=
feldes in der Nähe des Tores die Spieler außerhalb des
Spiel=
feldes geraten, der Ball aber im Spiele bleibt. Begeht nun
außer=
halb der Linie der verteidigende Spieler eine grobe
Regelwidrig=
keit, ſo muß der Schiedsrichter jetzt das Vergehen mit einem
Elf=
meter ahnden.
Die Regel 13 wurde erweitert, und zwar muß der
Schieds=
richter jetzt bei einer Unterbrechung des Spieles
wegen ungebührlichen Benehmens den
ſchul=
digen Spieler verwarnen und das Spiel mit
einem Freiſtoß fortſetzen. Zwar konnte der
Unvar=
teiiſche auch ſchon bisher in einem ſolchen Falle eine Verwarnung
erteilen, er durfte aber ſtatt eines Freiſtoßes einen „
Schiedsrich=
terball” geben und brauchte erſt im Wiederholungsfall den
Frei=
ſtoß anwenden. Auf Freiſtoß kann nach der neuen Regel
aller=
dings nur entſchieden werden, wenn das Spiel durch irgendeinen
Vorgang tatſächlich unterbrochen wird.
Schließlich wurde auch der Antrag der Fifa angenommen, die
bisher nur in Paris oder einer britiſchen Stadt am zweiten Juni=
Samstag ſtattfindenden Tagungen des International Board
auch in anderen europäiſchen Städten abzuhalten. Gleichzeitig
kam man überein, die nächſte Sitzung anläßlich der 2. Fußball=
Weltmeiſterſchaft 1934 in Rom ſtattfinden zu laſſen.
14. Gau=Sporkfeit des Rhein-Main=
Bezitkes in Griesheim.
Einen der ſchönſten Turn= und Sporolätze im Main=
Gau beſitzt die Turnerſchaft Griesheim. Das werden alles
zeugen, die ſchon auf den Sportanlagen in der engeren u8
teren Umgebung herumgekommen ſind. Abſeits gelegen s
ſenden Verkehr der großen Straße und ihrem Lärm. ri
rauſcht von den Wipfeln der Bäume unſeres Waldes.
ſtaubfreie Luft füllt die Lungen der alten und jungeit
die ſich hier tummeln. Breitäſtige Bäume ſpenden den
tem Turnbetrieb Ausruhenden und den Zuſchauern kühl
ten. In der Mitte dehnt ſich der Handballplatz, davor dickh
bahnen, umzogen von der neu hergerichteten Laufbahn.
befinden ſich die Plätze für Fauſtball und andere
Raſenſ=
ganze Anlage iſt umſäumt von einer ſchattigen, feſten 9.
der Weſtſeite liegt das langgeſtreckte Gebäude. Es ev
Jugendherberge, die Wallhäuſerbleibe, den
Geräteraumt=
ſammlungsſaal, das Beratungszimmer und das Brauß
Männer und Frauen. Alle, die ſchon in den letzten Ich”
dem Platze unſere Gäſte waren, ſeien es Volksturner, (
ger, die während ihres Lehrgangs in der Wallhäuſerbleilz!
ten, ſeien es Handballer, Jungturner und alle die vielen48
Anlagen benützten, ſie rühmen die landſchaftlich ſchöne Lc
loben die Arbeit der Turnerſchaft an ihrem Platz. WahrsGb
Griesheimer können ſtolz ſein auf dieſe Anlagen. Das ax
und 25. Juni hier ſtattfindende 14. Gauſportfeſt 6
erneut beweiſen, daß es für größere Veranſtaltungen wenig 64
ſo paſſende Orte gibt als den Sportplatz der Turnerſchaft
Gries=
heim.
Deutſche Jugendkraft Darmſtadt.
Wir verweiſen auf die Fortſetzung der allgemeinen
Uebungs=
ſtunde am Donnerstagabend 8 Uhr auf dem Sportplatz /Wind
mühle”, Pallaswieſenſtraße, zu dem ſämtliche Mitglieders zu e
ſcheinen haben. Auch die Stammvereine haben ſich zur TeKnahr
zur Verſügung geſtellt. Die Mitglieder ſind zum pünktlick u u.
regelmäßigen Erſcheinen verpflichtet.
Damen=Tenniskampf Deutſchland — England. England führt
In Bournemouth, begann am Dienstag der Damen=Tentg
kampf England — Deutſchland. Die engliſchen Damen konn &
zwar am erſten Tage eine 4:2=Führung erlangen, jedoch ſteht 3 die Partie ſchon günſtiger für uns als im Vorjahre wo un?‟
Damen 10:0 verloren. An den Gewinnpunkten für Deutſchl—
war Hilde Krahwinkel in hervorragender Weiſe beteiligt.
ſchlug im Einzel Miß Heeley 7:5, 6:0 und war zuſammen
Eilly Außem auch im Doppel über Heeley/Round 6:2, 6:3 erft
reich. Cilly Außem war in beſſerer Form, als man erwartete‟
Einzel gegen Dorothy Round ließen aber zum Schluß ihre Kre
nach und ſie wurde 3:6, 7. 5, 6.:1 geſchlagen. In den übrigen
S=
len zeigten die Deutſchen faſt ſtets ziemlich gleichwertiges Könr
Die Ergebniſſe waren: Nuthall — v. Ende 6:3, 6:4, K. Stamrö
— Marielouiſe Horn 6:1, 7:5. NuthalllJames — Horn, v. 0
:2, 6:1.
Mit 5:0 gewannen die Engländer ihr Davisvokalſpield
Vorſchlußrunde gegen die Tſchechen. Perry ſchlug Hecht 6:2,
6:2, während Auſtin über Roderich Menzel 3:6, 9:7. 6:0, 6:1 ſio
Das Endſviel zwiſchen England und Auſtralien wird am 15.,
und 18. Juli in Wimbledon ausgetragen.
Deutſchlands Ländermannſchaft für den am S0
tag in Ludwigsbura ſtattfindenden Waſſerballkampf gegen Oe
reich wurde wie folgt aufgeſtellt: Blank=Nürnberg;
Gunſt=
nover, Schürger=Nürnbera; Haas=Köln: Rademacher=Magdekd
Schwartz=Köln, Schultze=Magdeburg. Oeſterreichs Schwimmver!0
hat die Ausreiſeerlaubnis von der Regierung erhalten.
Die Zwiſchenrunde um die deutſche Waſſerball=Mei5
ſchaft wird am 2. Juli ausgetragen, die Vorſchlußrunde iſt auf.)
30. Juli angeſetzt.
Für die Ruder=Europameiſterſchaften in
Buda=
peſt liegt jetzt das genaue Programm vor. Am 25. Auguſt finden
die Vorläufe, am 26. Auguſt die Hoffnungsläufe und am 27. Auguſt
die Endkämpfe ſtatt. Voraus geht am 22. und 23. Auguſt ein
Kon=
greß des Internationalen Ruderverbandes.
Einen Autounfall erlitten die beiden Kölner Berufs=
Rennfahrer Hürtgen und Zims auf der Heimreiſe von Eindhoven
(Holland). Während der Wagen zertrümmert wurde, kamen die
Fahrer mit leichteren Verletzungen davon.
Wekkerbericht.
Der tiefe Druck beſtimmt immer noch die Wetterlage. Ein
neuer Wirbel über den britiſchen Inſeln wird unter
Herantrans=
port ozeaniſcher Luft zeitweiſe noch zu Niederſchlägen führen.
Da=
bei kommt faſt keine ſommerliche Wärme auf.
Ausſichten für Mittwoch, den 21. Juni: Weiterhin bewölkt mit
kurzer Aufheiterung, nach vorübergehender
Temperaturzu=
nahme wieder kühler, zeitweiſe noch Niederſchläge.
Ausſichten für Donnersatg, den 22. Juni: Immer noch
wechſel=
haftes Wetter.
Haupiſchriffleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polſiik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleion, Reich und
Ausland und Heſſche Nachrſchten: Max Streeſe: für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdſenſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Neite;
für den Inſeraienteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle;.
Druck und Verlag: T. C. Wittich — ſämilich in Darmſfadt
Für unverlangte Manuſkripie wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.
Ber letate Aemaug.
Original=Roman von Hellmuth Quast-Peregrin.
„Ja, Kinnings, was iſt denn los? Hier ſcheint mir
irgend=
eine Sache abgekartet zu ſein? Wie hätte denn Dorothea ſonſt
mit einer ſolchen Gewißheit ſagen können, daß ihr Mann heute
noch käme. Was hat das alles zu bedeuten?”
„Herr Vater, das werden Sie gleich erfahren. Hanns Adam
wird es Ihnen ausführlich berichten.”
Und dabei tritt Dorothea ganz dicht an Jochen heran, kneiſt
ihn in den Arm.
„Jetzt heißt’s fein aufgemerkt, Herr Bruder und
Kammer=
herr.”
Da kommt ſchon Hanns Adam von Pleſſow die Stufen zur
Terraſſe herauf, ein wenig atemlos iſt er.
„Nun, da treffe ich ja alle ſchön miteinander an, und ich
hatte Sorge, die lieben Eltern ſeien ſchon abgereiſt.
„Es hat ſchwer genug gehalten, bei den Herrſchaften auch
nur einen Tag noch durchzuſetzen”, fällt Raule ihm ins Wort.
„Die bevorſtehende Ernte in Ketzin und Berge ließ dem lieben
Beſuch keine Ruhe mehr. Aber Ihre Frau Gemahlin, meine liebe
Exzellenz, hat es doch klüglich fertiggebracht, die Anverwandten
feſtzuhalten.”
„Das freut mich. Ich bringe euch allerlei artige Sachen
mit. Alſo Sabine und Jochen zur Nachricht — eurem alten
Widerſacher hat man das Urteil geſprochen, es trifft ihn an
ſei=
ner empfindlichſten Stelle, am Geldbeutel. zwei Drittel ſeines
Vermögens werden als Strafgelder vom Staat eingezogen, der
nunmehr ſeine Dienſte nicht länger in Anſpruch nehmen wird.”
„Zaſtrow?! Das iſt ein ſchwerer Schlag für ihn. Er tut
mir leid!”
„Sabine, du ſollteſt ihn nicht bedauern.” Ein Grollen iſt in
Jochens Stimme. Von deiner Seite verdient er am wenigſten
Mitleid. Er iſt nichts als ein alter Intrigant geweſen.”
(Nachdruck verboten.)
Der alte Kolk lächelt ſpöttiſch.
„Intrigen und Kabalen ſollen ja in der Hofluft am beſten
gedeihen. Hofluft iſt ungeſund. Stalldunſt iſt beſſer .. ."
„Jobſt, Sie müſſen gleich wieder die ſtärkſten Ausdrücke
ge=
brauchen. Was ſollen die Herren von Ihnen denken?”
„Nicht doch, Frau Mutter” beſänftigt ſie Pleſſow „ich
kenne doch meinen lieben alten Herrn Schwiegervater. Er iſt ein
gerader und aufrechter Mann. Er wäre bei Hofe auch nicht alt
geworden.”
Jobſt von Kolk läßt, ein kurzes Auflachen hören.
„Das ſoll wahr ſein, Herr Eidam. Ich denke nur noch daran,
wie man mich Anno einundfünfzig abgefertigt hat, als ich in
das Schloß zu Cöllen an der Spree kam und unſerem gnädigen
Herrn Kurfürſten meine Dienſte anbot . .
Frau Sybille fällt ihm ärgerlich ins Wort.
„Davon ſollten Sie nicht ſprechen, Jobſt, es kommt nichts
Rühmliches für Sie dabei heraus.
„Oho, Frau Sybille, nichts Rühmliches? Nun, ich meine,
ein Freiherrntitel iſt eine freundliche Anerkenntnis für meinen
Kartoffelbau. Oder haben Sie einen Reichsgrafentitel dafür
erwartet, liebwerte Frau Sybille?”
Frau Sybille gibt es auf, mit ihrem Gatten zu rechten.
Wie zur Entſchuldigung wendet ſie ſich zu Raule.
„Sie dürfen das nicht unrecht verſtehen, Herr
Marinedirek=
tor, aber man hat mit den Herren von Kolk einen ſchweren
Stand. Sie ſind alle rechte Poltergeiſter, der Vater und die
Söhne gleichen ſich aufs Haar ..
„Frau Mutter”, fällt ihr Jochen raſch ins Wort, „das werde
ich auch nie leugnen, daß ich mich freue, nicht am Hofe ſein zu
müſſen. Darin denke ich ebenſo wie der Herr Vater.”
„Oho, mein lieber Jochen”, Pleſſow hat ein väterliches
Lächeln, „der Hof gibt dich aber nicht ſo leichten Kaufes frei.
Du wirſt des öfteren hier erſcheinen müſſen ..
„Warum denn?” ſagt Jochen ablehnend.
Nun, weil man dich bei Hofe gern hat und dich von Zeit
zu Zeit ſehen möchte. Ich habe hier einen ſo netten Brief für
dich mitgebracht”, er öffnet ſeine Mappe, nimmt ein Schreiben
heraus. „Man nennt das eine Beſtallungsurkunde, du biſt zum
Kreiskommiſſar im Havelland eingeſetzt.”
„Wie?”
„Jochen hat ein Amt?”
Die alte Freifrau reckt ſich unwillkürlich ſtolz auf. Ihre
Augen leuchten.
Pleſſow nickt ihr zu.
„Ja, Frau Mutter, er hat ein ehrenvolles Amt. Die Zeit
des alten Herrn von Ribbeck iſt abgelaufen. Jochen iſt zu ſeinem
Nachfolger vorgeſchlagen, und dem iſt ſtattgegeben worden. Und
noch eins muß ich Ihnen berichten, liebe Frau Mutter, das Sie
gewiß erfreuen wird: ich habe Seiner Kurfürſtlichen Durchlaucht
Vortrag gehalten über Jochens Entwäſſerungsanlage in den
Moorwieſen und bei dem hohen Herrn großes Verſtändnis dafür
gefunden. Man trägt ſich jetzt im Kabinett mit dem Gedanken,
das ganze Luch auf dieſe Weiſe zu entwäſſern und das Land zu
Ackerboden umzugeſtalten. Und die Oberaufſicht darüber wird
man Jochen übertragen. Aus der gleichen Urſache die Beſtallung
zum Kreiskommiſſar.
„Jobſt”, Frau Sibylle brennt lichterloh in jugendlichem
Feuer, „nun iſt es doch ganz wie bei Ihnen, Sie wurden zum
Freiherrn ernannt, weil Sie ſo vortreffliche Erfolge mit dem
Kartoffelbau erzielt hatten. Und Jochen ſoll die Oberaufſicht
über die Arbeiten im Luch erhalten? Das iſt ja wunderſchön.
Kumm her, min Jung, giw din Mudding een Küsken.”
Da fängt Sabine laut zu lachen an.
„Frau Mutter, Sei möten noch warden mit das Küsken, hei
had noch nich dei Oberaufſicht. Wünn dat Cabinett ſich beraden
deit, dann had dei Sack noch lang Tid. Dorümme giw ick irſt
min Jochen een Küsken, ick mak dat ok ohne Oberaufſicht.”
(Schluß folgt.)
ummer 470
latte
Mittwoch, 21. Juni
Adm
fehl
der
Säddeutſcher Eiſenmarkt.
Anzeichen von Befferung auf dem Eiſenmarkk und Ausſichk auf größere Aufkräge.
Flow)
Kriegllshe Amſagoerebang ſeitgefteitt.
fe, fü
rhebliche Belebung, die ſeit geraumer Zeit dem ſüd=
Kreulisiſenmarkt das Gepräge gibt, hat auch in den zwei
ver=
boote Berichtswochen angehalten und darüber hinaus
verſchie=
der ine Vertiefung erfahren. Zwar iſt der herankommende
es Baugewerbes, noch verhältnismäßig zurückgeblieben,
guren ſich da ſchon Anzeichen einer Beſſerung erkennen, ſo daß
run den nächſten Wochen wohl mit größeren Aufträgen in
ſchieiſen und Bauträgern rechnen kann. Stetig zugenommen
4 Stabeiſenbedarf der Verbraucherinduſtrie, voraus einige
„Ealfabriken, deren Beſchäftigung erfreulich gut iſt und eine
we e Abſatzſteigerung erhoffen läßt. Die Konſtruktionswerke
en ebenfalls mit größerem Bedarf in Trägern,
Breitflanſch=
rn und Stabeiſen aufwarten, wobei in vielen Fällen der Eile
ſn nur Bezug vom Lager möglich war. Der
Spezifikations=
ing auf Anſchluß war zufriedenſtellend; ſoweit glatte
Spezi=
tonen in Frage kamen wurden dieſe Objekte meiſt prompt von
Werken beſchafft, wobei in Süddeutſchland nach wie vor die
lichen Werke bevorzugt wurden. Die Liefertermine der
eiſen=
ugenden Induſtrie ſind ſeit Wochen unverändert geblieben.
ſſo haben die Verbandspreiſe und die Weiterverkaufspreiſe
Händlerverbände ſich nicht geändert. Ob bei der zurzeit in
g befindlichen Neuordnung der Händlerverbände auch die
Eſe eine Aenderung erfahren, läßt ſich noch nicht erkennen.
Be=
mt iſt jedoch damit zu rechnen, daß eine evtl. Preisänderung
nur nach oben erſtrecken müßte.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Totte
ſchastromerzeugung und =verbrauch März/April 1933. Die Strom=
Stigung war laut „Wirtſchaft und Statiſtik” im April insgeſamt
m =Jahreszeit entſprechend weiter geſunken (1043,5 gegen 1145,1
Kilowattſtunden im März). Wenn ſich arbeitstäglich eine
keire Erzeugungsziffer als im Vormonat ergibt (45,4 gegen 42,4
St4 Kilowattſtunden), ſo erklärt ſich dies aus der im April
be=
tesirs hohen Zahl von Sonn= und Feiertagen, an denen zwar
Ob/Teil eine Stromerzeugung ſtattfindet, aber bei Berechnung
desrbeitstäglichen Leiſtung, nicht berückſichtigt wird. Aus den
ſen Gründen erklärt ſich auch im allgemeinen die
ungewöhn=
gli
Steigerung der Stromerzeugung gegenüber dem entſprechen=
Nonat des Vorjahres.
ſchoneuregelung der Zahlungen aus dem deutſch=ungariſchen
Untenverkehr. Die Verhandlungen zur Hebung des
Warenver=
mit Ungarn und zur Auftauung alter Pengö=Guthaben haben
Mög
„ich zu neuen deutſch=ungariſchen Vereinbarungen geführt.
NS ach iſt allen deutſchen Importeuren ungariſcher Waren von den
einſndigen Deviſenbewirtſchaftungsſtellen ſtets die Genehmigung
einzrteilen, die für die Einfuhr geſchuldeten Beträge in Reichs=
Aufk auf ein bei der Reichsbank Berlin für die ungariſche
Natio=
ſchliank geführtes Sammelkonto einzuzahlen. Für eine Umrech=
„gelten die im Clearing=Abkommen vom 13. April 1932 feſt=
Beſcten Umrechnungskurſe von 100 Pengö — 73,42 RM. bzw.
RM. — 132,20 Pengö. Der bisher meiſt übliche Weg, die
Ein=
deut ungariſcher Landesprodukte durch den Abſchluß privater Kom=
Orgtionsgeſchäfte zu ermöglichen, wird dadurch im weſentlichen
r.Aig.
Der Abſchluß Deutſche Effekten= und Wechſelbank, Frankfurt
a. Main. Das Inſtitut legt jetzt ſeinen in Kürze bekannten
Ab=
ſchluß für 1932 vor, wo bekanntlich nach Abſchreibungen von
400 000 RM. auf Debitoren und 100 000 RM. auf Immobilien
ſowie nach Rückſtellungen für Penſionsanſprüche von 135 000 RM.
und von 460 000 RM. (Gewinn aus eingezogenen eigenen Aktien)
ein Reingewinn von 239 760 RM. verbleibt, der vorgetragen wird.
Die Erträgniſſe haben ſich auf 2,68 (2,93) Mill. RM. ermäßigt,
während die Aufwendungen 1,81 (1,88) Mill. RM. betrugen, ſo
daß der reine Betriebsüberſchuß mit 0,87 (1.05) Mill. RM.
ver=
bleibt. Der Erträgnisrückgang beruht auf niedrigeren Wechſel=
und Kontokorrentzinseinnahmen in Höhe von 1,39 (1,92) Mill.
RM. Proviſionseinnahmen betrugen 0,72 (0.9) Mill. RM.
Ge=
winn aus Effekten und Konſortialbeteiligungen 044. Auf der
anderen Seite beanſpruchten Gehälter 1.09 (1.,2), Penſionen 0,.25
(0,092), Handlungsunkoſten 0,27 (0,36), Steuern und Abgaben 0,31
(0,42). Der Aufſichtsrat ſoll für die Jahre 1931 und 1932 jetzt
durch Generalverſammlungsbeſchluß eine Vergütung erhalten.
Man blieb von neuen weſentlichen Verluſten verſchont und mußte
auch nicht Finag und Tilkam in Anſpruch nehmen. Das
Bilanz=
konto zeigt einen Rückgang um 7,5 Mill., um welchen Betrag die
Kreditoren zurückgingen Kreditoren betragen 33,65 (40,91) Mill.
RM., darin ſind 13 Mill. RM. Stillhaltegelder enthalten. Auf
der anderen Seite betragen die Ausleihungen 34,96 (39,75) Mill.
RM., und zwar Debitoren 26,97 (27,2), Rembourskredite 7.14
(10,54), Reports und Lombards 0.86 (2,02). Durch verſchiedene
Umbuchungen ſind Konſortialbeteiligungen auf 0,22 (0.45) Mill.
ermäßigt. Der eigene Wertpapierbeſtand, beträgt 2,42 (3.042).
Hierin liegt als weſentliche Beteiligung der Beſitz an der
Eiſen=
werk Laufach A.=G. Bankguthaben betragen 3,14 (3,13) Mill.
RM. Das Bankgebäude erſcheint mit 2,14 (2,14) und ſonſtige
Immobilien mit 1,56 (1.35), während auf der anderen Seite noch
Akzeptſchulden mit 5.29 (5,07) verzeichnet ſind. Das Aktienkapital
beträgt nun 12,06 (13,4), die Reſerve 1.66 (1.,3) Mill. RM. Da die
Geſamtbilanzziffern infolge des allgemeinen
Schrumpfungsprozeſ=
ſes noch unter der Zeit der Fuſion mit der Deutſchen Vereinsbank,
das Aktienkapital aber noch größer iſt, ſoll die
Generalverſamm=
lung neben der Bilanzgenehmigung für 1932 noch die weitere
Aktieneinziehung von 1,206 Mill. RM. auf den künftigen Stand
von 12,06 Mill. RM. genehmigen. Im laufenden Jahre ſei das
Ergebnis nicht ungünſtig.
Brodukkenmärkke.
1. Weinheimer Obſtgroßmarkt vom 19. Juni. Amtliche
Preis=
notierungen: Kirſchen 1. Sorte 14—23 Pfg. pro Pfund. 2. Sorte
6—12 Pfg.; Erdbeeren 1. Sorte 18—23 Pfg., 2. Sorte 14—19 Pfg.,
Stachelbeeren halbreif 11—13 Pfg., Johannisbeeren rot 16—18
Pfg pro Pfund. Anfuhr 100 Zentner, Nachfrage rege. Tägliche
Verſteigerungen um 16 Uhr.
Frankfurter Häuteauktion. Bei flottem Gebot konnten gegen
den Vormonat kleine Aufſchläge erzielt werden. Es erzielten:
Ochſenhäute 20—29 Pfd. und 30—39 Pfd. 44½, 50—59 Pfd. 43½
bis 47½, 60—79 Pfd. 43—47¾. 80—99 Pfd. 42—46. 100 Pfd. u. m.
43—44; Rinderhäute 20—29 Pfd. 45½, 30—49 Pfd. 62½—64,
50—59 Pfd. 47½—53, 60—79 Pfd. 50—54, 80—99 Pfd. 49—50¾;
Kalbfelle ohne Kopf bis 9 Pfd. rot 66—68½ bis 9 Pfd. ſchwarz
—65, 91—15 Pfd. ſchwarz 60; Freſſer 38: Blößen 21.
Berliner Produktenbericht vom 20. Juni. Bei ruhigem
Ge=
ſchäft kam es am Getreidemarkte zu nur unbedeutenden
Preisver=
änderungen. Die Preiserhöhung für Eoſinroggen wirkte ſich auf
den anderen Marktgebieten kaum aus. Das Inlandsangebot bleibt
mäßig, da aber auch die Nachfrage keine Belebung erfahren hat,
waren die Preiſe, insbeſondere für Weizen, kaum behauptet.
Rog=
gen findet an der Küſte etwas leichter Unterkunft. Am
Lieferungs=
markte bröckelten die Preiſe bei geringen Umſätzen leicht ab.
Wei=
zen= und Roggenmehle hatten unverändert ruhiges Geſchäft.
Hafer iſt behauptet, der Konſum disponiert am hieſigen Platze aber
ſehr vorſichtig. Gerſte ruhig, Futtermittel weiter feſt.
Mannheimer Viehmarkt vom 20. Juni. Aufgetrieben waren
135 Ochſen. 131 Bullen, 228 Kühe, 437 Färſen, 596 Kälber. 27
Schafe, 2070 Schweine, 5 Ziegen. Preiſe: Ochſen a1) 28—31,
a2) 23—27 b1) 24—26; Bullen a) 27—29, b) 23—26, c) 20—23:
Kühe a) 22—24, b) 18—21, c) 14—16. d) 11—13:; Färſen a) 29
bis 32, b) 25—27, C) 22—24: Kälber b) 39—43, C) 35—38. d) 30
bis 35, e) 30—33; Schafe b) 20—27: Schweine b) 38—39, c) 38
bis 39, d) 37—39, e) 30—35. Marktverlauf: Großvieh ruhig,
Ueber=
ſtand; Kälber mittel geräumt; Schweine ruhig, geringer
Ueber=
ſtand.
Berliner und Frankfurker Effektenbörſe.
Ausgehend von Spezialwerten, zeigte ſich an der geſtrigen
Berliner Börſe überraſchend eine Belebung, die faſt durchweg
Kursbeſſerungen zur Folge hatte. Vorwiegend waren dieſe auf
Stillhaltekäufe zurückzuführen, aber auch das Publikum ſowie auch
die Spekulation zeigten größeres Intereſſe. Am Montanmarkt
betrugen, die Kursbeſſerungen, insbeſondere bei Gelſenkirchen
Bergwerk und Rheinſtahl, bis zu ¼ Prozent. Braunkohlenwerte
tendierten uneinheitlich, ſo gaben Niederlauſitzer erneut um 2
Prozent nach, während Rhein. Braunkohlen einen Kursgewinn in
gleichem Ausmaße buchen konnten. Von Kaliaktien gaben Kali
Chemie um 3½ Prozent nach Am Markt der chemiſchen Werte
konnten JG. Farben um 1½ Prozent anziehen, verloren jedoch im
Verlaufe wieder etwa ¼ Prozent. Von Gummi= und
Linoleum=
werten waren Conti Linoleum und Dt. Linoleum bis zu ¼
Pro=
zent abgeſchwächt, dagegen konnten Conti Gummi im Verlaufe
1 Prozent gewinnen. Recht uneinheitlich eröffneten
Elektro=
papiere, doch überwogen auch hier die Kursbeſſerungen, die wie
z. B. bei Lahmeyer bis zu 2½ Prozent gingen. Als feſter
veran=
lagt ſind weiter BMW. mit plus 2½ Prozent, Thüringer Gas mit
plus 1½ Prozent und Dt. Eiſenhandel mit plus ½ Prozent zu
nennen; aber auch die übrigen Werte dieſer Märkte tendierten
durchaus freundlich. Ohne nennenswertes Geſchäft lagen Bau=,
Papier= und Zellſtoff=, Brauerei= und Waſſerwerkswerte, während
am Markt der Textilpapiere Stohr u. Co. um 9 Prozent höher
eröffneten. Von ſonſtigen Induſtriepapieren ſind Leonhard Tietz
mit einer geringen Erholung zu erwähnen. Verkehrs= und
Bank=
aktien lagen feſter, insbeſondere konnten Reichsbank wiederum
auf Stillhaltekäufe bis zu 1½ Prozent gewinnen. Am
Renten=
markt lagen deutſche Anleihen, angeblich auf Tauſchoperationen,
etwas gedrückt, auch Schutzgebiete konnten ihren hohen
Nachbörſen=
ſtand von 8,60 nicht behaupten.
Nachdem die vorgeſtrige Abendbörſe etwas lebhafter verlief,
konnte die geſtrige Frankfurter Börſe ſchon mit einer etwas
freundlicheren Tendenz eröffnen. Der Grund hierfür iſt vor allem
in den feſteren Notierungen an den Auslandsbörſen, beſonders in
New York, zu finden Auch findet Beachtung die feſte Haltung
der internationalen Warenmärkte. Dieſe Gründe veranlaßten
Bankenkundſchaft und Spekulation, mit einigen Kauforders an den
Markt zu treten. Reichsbankanteile und beſonders Tarifwerte,
die in den letzten Tagen ſchon auf Grund von Deckungskäufen aus
Stillhaltegeldern geſucht waren, gaben auch geſtern der Tendenz
weiter einen Rückhalt. Farben eröffneten mit einem Kursgewinn
von ³ Prozent, dem im Verlaufe weiter /8 Prozent hinzukamen.
Von ſonſtigen Chemiewerten lagen Scheideanſtalt um 2.
Gold=
ſchmidt ½ Prozent freundlicher. Auch der Montanmarkt zeigte nach
den ſchwächeren Kurſen in den letzten Tagen eine kleine Erholung.
Einen beſonderen Kursgewinn hatten Rheinbraun, die geſtern mit
3 Prozent freundlicher waren. Im übrigen waren Mannesmann
1½, Rheinſtahl 1½ Prozent, Buderus 1, Gelſenkirchen ½ Prozent
gebeſſert. Elektrowerte zeigten eine feſte Haltung. Gesfürel lagen
1½ Schuckert 1½ Prozent höher. Lahmeyer zeigten eine ſtärkere
Erholung bis 3 Prozent. Etwas ſchwächer waren Licht u Kraft
um 4. Bekula um ½ Prozent. Der Markt für Transportaktien
war gut behauptet und eine Kleinigkeit höher. Kaliwerte waren
ſehr ruhig und knapp gehalten. Zellſtoff= und Kunſtſeideaktien
waren etwas freundlicher. Waldhof 9 Prozent höher. Aku auf
Grund der feſteren Notierungen in Amſterdam 1½ Prozent feſter.
Bemberg ohne Veränderung. Im einzelnen waren Holzmann ½
Prozent feſter, dagegen lagen Zement Heidelberg ½, Conti Gummi
½ Prozent abgeſchwächt. — Der Rentenmarkt lag im Gegenſatz
zum Aktienmarkt ruhig und eher ſchwächer. Schutzgebiete konnten
erneut etwas anziehen, gaben im Verlaufe aber ihren Kursgewinn
von 0.15 Prozent wieder ab. Späte Schuldbücher hatten einen
Gewinn von 78 Prozent zu verzeichnen.
Nachdem die Mittagsbörſe ſchon mit etwas niedrigeren Kurſen
geſchloſſen hatte, zeigte die Abendbörſe wieder eine ſehr ſtille
Tendenz. Aufträge waren faſt nicht vorhanden; ſo bröckelten die
Kurſe an allen Märkten etwas ab. JG. Farben eröffneten 76
Prozent ſchwächer, Scheideanſtalt verloren 1. Prozent, Elektro=
und Montanwerte lagen bei etwas gedrückten Kurſen ſehr ruhig.
Auch der Rentenmarkt litt unter der Geſchäftsſtille. Altbeſitz
lagen ½. Neubeſitz ½ Prozent ſchwächer. Nur ſpäte Schuldbücher
konnten ſich gut behaupten.
Verband deutſcher Lebensverſicherungsgeſellſchaften
Die deutſchen Lebensverſicherungsgeſellſchaften konnten in den
Jahren 1924 bis 1931 in raſchem Wiederaufbau einen neuen
Ver=
ſicherungsbeſtand von mehr als 15 Millionen
Lebensverſicherungs=
verträgen mit einer Geſamtſumme von rund 17,5 Mrd. RM.
an=
werben und damit nicht nur den höchſten Vorkriegsſtand wieder
erreichen (16,3 Mrd. RM.), ſondern auch überholen. Die in der
Zeit des Wiederaufbaues erzielten großen jährlichen
Zuwachs=
ziffern mußten, wie im Geſchäftsbericht des Verbandes ausgeführt
wird, nach dieſer Zeit naturgemäß ſtark abſinken. Die
Verminde=
rung des Neuzuganges wurde aber durch die Wirtſchaftskriſe
weſentlich verſchärft. Während das Jahr 1931 den
Verbands=
geſellſchaften immer noch eine Beſtandserhöhung von rund 500
Mill. RM. Verſicherungsſumme gebracht hatte, überſtieg im Jahre
1932 der Abgang an Verſicherungen den Zugang. Der
Geſamt=
beſtand der Verbandsgeſellſchaften ging im Berichtsjahr um etwa
560 Mill. RM. Verſicherungsſumme und die Prämieneinnahme um
rund 35 Mill. RM. zurück. Die Durchſchnittsſumme in der großen
Lebensverſicherung ſank dabei von 4665 RM. auf 4317 RM. und
in der Klein=Lebensverſicherung von 415 RM. auf 402 RM. Die
Verwaltungskoſten ſind infolge des Rückganges wohl meiſtens
ge=
ſunken. Der Zinsertrag der Kapitalanlagen hat ſich durch die
ge=
ſetzliche Zinsſenkung weſentlich vermindert. Der
Durchſchnitts=
zinsertrag dürfte bei den meiſten Geſellſchaften nicht 6 Prozent
überſteigen. Dank vorſichtiger Auswahl und zweckmäßiger
Vertei=
lung der Kapitalanlagen halten ſich die Abſchreibungsbedürfniſſe
überall in erträglichen Grenzen. Als Geſamtergebnis kann
feſt=
geſtellt werden, daß die deutſchen Lebensverſicherungsgeſellſchaften
dank ihrer inneren Feſtigkeit und ihrer vorſichtigen
Geſchäfts=
gebarung gegenüber der ſchweren Kriſe eine hervorragende
Wider=
ſtandsfähigkeit gezeigt haben.
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metalltermine vom 20. Juni ſtellten ſich für
Kupfex: Juni 53.25 (54) Juli 53.25 (53.50). Auguſt 53.75
(54.25), September 54.25 (55) Oktober 55.25 (55.50) November
55.50 (56), Dezember 56.25 (56.50), Januar 56.50 (57), Februar
56.75 (57.25), März 57.25 (57.50). April 57.75 (58) Mai 58
(58.50). Tendenz: feſt. — Für Blei; Juni 18.50 (19.50),
Juli 18.75 (19), Auguſt 18.75 (19.25) September 19 (19.25),
Oktober 19.25 (19.50), November 19.25 (20). Dezember 19.75
(20.25), Januar 20 (20.50), Februar 20.25 (20.75), März 20.75
(21.25), April 21 (21.75), Mai 21 (22.50). Tendenz: feſter.
Für Zink: Juni 23.50 (24), Juli 23.50 (24.25) Auguſt 24
(24.50), September 24.25 (24.75). Oktober 24.50 (25) November
24.75 (25.25). Dezember 25 (25.50), Januar 25 (26) Februar
25.25 (26.25), März 25.50 (26.50). April 25.50 (26.75). Mai
25,75 (27). Tendenz: befeſtigt. — Die erſten Zahlen bedeuten
Geld, die in Klammern Brief.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Nach einem Beſchluß der Präſidialſitzung des Berliner
Bör=
ſenvorſtandes bleiben die Berliner Wertpapier= und
Produkten=
börſe an den Samstagen der Monate Juli und Auguſt 1933 für
jeden Verkehr geſchloſſen.
Die deutſche Kupfer=Hüttenproduktion ſtellte ſich auf Grund
von Berechnungen des Statiſtiſchen Büros der Metallgeſellſchaft
A.=G., Frankfurt a. M. im Mai, auf 3523 Tonnen gegen 4057
Tonnen im April. Die deutſche Kupfer=Raffinadeproduktion
(Raffinade= und Elektrolytkupfer) betrug im Mai 15 103 Tonnen
gegen 12 275 Tonen im April.
Die Süddeutſche Zinkblechhändler=Vereinigung hat ihre
Preiſe mit Wirkung ab geſtern um 2 Prozent erhöht, nachdem ſie
am 31. Mai bereits um 3 Prozent erhöht worden waren.
Die Bataafſche Petroleum mij, den Haag die
niederländiſch=
indiſche Produktionsgeſellſchaft der Royal Dutch=Shell=Grupps,
hat für das verfloſſene Geſchäftsjahr einen Reingewinn von 23,6
(21,7) Mill. holl. Gulden erzielt, der faſt ganz zur Ausſchüttung
an die Aktionäre gelangt, ſo daß nur ein Betrag von 84 782 holl.
Gulden auf neue Rechnung vorgetragen wird.
Der Londoner Goldpreis betrug am 20. Juni 1933 für eine
Unze Feingold 122/1 s — 87,6253 RM., für ein Gramm Feingold
demnach 47,1008 d — 2,81722 RM. Zu dieſem Preiſe wurden
250 000 Lſt. Gold verkauft, von denen 50 000 Lſt. nach dem
Kon=
tinent gingen, während der Käufer des Reſtbetrages ungenannt
blieb.
Die amerikaniſche Ausfuhr betrug im Mai dieſes Jahres 114
Millionen Dollar, die Einfuhr 107 Millionen Dollar. Der
Aus=
fuhrüberſchuß erreichte kaum 7 Millionen Dollar, während er ſich
im gleichen Monat des letzten Jahres noch auf 19,5 Millionen
Dollar ſtellte.
Berliner Kursbericht
vom 20. Juni 1933
Oeviſenmarkt
vom 20. Juni 1933
Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Eleltr.
Berl.Maſch.=Bau
Conti=Gummi
DeutſcheCont. Gas
Mct
60.—
47.—
17.625
2s.—
18.375
24.375
124.Iaesl
49.25
13.50
40.50
161.75
116.125
Deutſche Erböl 1
Elektr. Lieferung
J. 6. Farben u32.25
Gelſ. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſcherslebe n
glöcknerwerke 56.75
Korsw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=untn. 52.—
Orenſtein & Koppell
Ra
93.—
61.—
93.875
104.50
66.25
57.25
130.—
81.—
66.—
47.125
Maen
Rütgerswerke.
Salzdetfurth Kalt
Leonh. Tietz
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Drahtl
Wanderer=Werke
59.50
172.25
21.25
39.—
129
61.—
23.125
78.625
10.—
18.50
Helſimgfors
Wien
Prag
Budapeſ
Sofia
Holland
Oslo
Kovenhagen
Stockholm.
London.
Buenos=Aires
New York.
Belgien.
Italien
Paris
Währung /
1o0 finn.Mk.
uo0 Schilling
100 Tſch. Kr.
100 Pengö
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 S=Sta.
1 Pap. Peſo
1 Dollar
100 Belgo
100 Lire
100 Franes
Gelds
6.3391
46.95
12.54
3.047
170.08
2.28
63.89
73.68
14.335
0.9281
3.4421.
58.39 5
ſ22.15
16.62
Brieff
6.351
47.05
2.56
3.a5s
170.42
72.42
64.01
73.82
14.375
0.931
3.441
5o.11
22.19
16.66
Schweiz
Spanien
Danzig
Japan
Rio de Janeiro
Jugoſlawien 1
Portugal
Athen.
Iſtambul
Kairo
Kanada
Uruguah
Fsland
Tallinn Eſtl.) 1
Riga
Währung
100 Franken)
100 Peſeta/=
100 Gulden ſo
1 Yen.
1 Milre s
100 Dinar
100 Escudosl=
100 Drachm.
1 türk. 2
tägypt. 2
teanad. Doll. 3,097
1 Golbpeſo
100 isl. Kr.
100 eſtl. Kr.
100 Lais
Reft
a1.52
35.96
82.52
0.889
0.229
5.195
13,04
2.458
2.039
14.71
1.449
64.44
73.19
Brif.
21.68
36.04
82.69
0.281
0.231
5.205
13.06
2.462
2.042
14,755
3. 103
1.451
64.56
110.39/ 710.61
75.32
Burmſtädter ans Hariskarbant Burmtagt, Billane oer Otessher Sunk.
Frankfurter Kursbericht vom 20. Juni 1933.
Steuergurſcheine
„ Gr.IIp. 1934
„. 1931
„. 1930
„. 193
„. 1938
„ Gruppe
6 % Dtſch. Reichsan!
„ v.27
6%
5½%Intern.,v.30
6%Baden ... v.2
68 Bahern .. v.2
68Heſſen ...v. 29
6% Preuß. St. b. 21
6% Sachſen v. 2:
6% Thüringen v. 2
Dtſch. Anl.
Auslo=
ſungsſch. 4”
Ab=
löſungsanl.. ..
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
6% Baden=Baden.
6%Berlin ...v. 2
68 Darmſtadt.
68 Dresden. ,b. 26
68 Frankfurt a.M
Schätze.v.
% Mainz
6%Mannheimb. 27
6% München b. 29
9 Wiesbaden v. 28
6% Heſſ. Landesbk.
Goldoblig
5½% Heſſ. Landes=
Shp.-Bk.=Lignid.
90),
841.
80
77
85.90
20.75
84I=
78
83.5
85.5
59
98.25
84.5
76
771.
12.05
8.40
681
73.25
64.25
70
85.5
Pee
Hhp.=Bk. Liqu.=
Kom. Obl. . . . .
16% Preuß. Landes=
Pfd.=Anſt. G. Pf.
16% „ Goldoblig
96½ Landeskomm.=
Bk. Girozentr. für
Heſſchldobl. R. 11
„ R.12
82 Kaſſeler
Land=
kredit Goldpfbr..
6% Naſſ. Landesbk.
5½% „Liqu. Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
tAuslSer. 1
*AuslSer.II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
162 Berl. Hyp.Bk.
0 Liqu.=Pfbr.
Frkf.Hyp.=Bl.
%0 - Lig. Pfbr
Goldoblig
5% Frkf. Pfbr.=Bk.
2% 7 Lig.=Pfbr.
6½ Mein. Hyp.=Bk.
%o „ Lig. Pfbr..
83 Pfälz Hyp.=B
½2%0 „ Lig. Pfbr.
6% Rhein. Hhp. Bk.
2 20 —Lig. Pfbr.
„ Goldobli
Südd. Bod.=
Cred.=Bank
5½% „ Lig. Pfbr.
% Württ. Hyp.=B.
Mne
6% Dt. Linol. Werkel 88.25
6% Mainkrw. v. 26
79
62 Mitteld, Stahl.
6% Salzmanncco. 70
A
6% Ver. Stahlwerkel 61.25
77
16% Voigt & Häffner
3. G. Farben Bondsl112
15% Bosn. L. E. B.
„ O Inveſt.
5% Bulg. Tab. v. 02
Re
4½% Oſt. Schätze 17.25
84
84 4% Oſt. Goldrente 16.75
5%vereinh. Rumänl, 5.5
70 4% Türk. Admin.
48 „ 1. Bagdad
„ Bollanl.
11
4½8 ungarn 1913
2% „ 1914
83
Goldr.
84.5
1910
84
85.5 4½Budp. Stadtanll 39
72.25 4% Liſſabon
42
83.2514% Stockholm
80
85.25
Aktien
82.5
84 Alg.Kunſtzideuniel 40
86 A. E. 6. ...
24
86.5 AndregeNorisZahn
84.25 / Aſchaffbg. Brauert
Zellſtef
85.5
78.5 Bemberg, F. P... / 49.25
Berl. Kraft u. Licht/116
88. 25 Buderus Eiſen.
86‟ Eement Heidelbergl 79.5
Karlſtadt
85.75
J.diehemie, Baſel u32
67.5
Viene Rafe Chade ........" Contin Gummiw. Contin Linoleum 47.5 Daimler=Benz. 30.25 Dt. Atl. Telegr. 116 Erdöl ....... 117.75 Tt. Gold=u. Silberſcheide=Anſtalt 173 Linoleum. 49 Dortm. Ritterbräu 99 Dhckerhoffe Widm 18 Eichbaum=Werger. Eleltr. Lieferg.=Geſ 81.5 „ Licht u. Kraf. 10.25 Eſchw. Bergweik . 210 4.8. Eßling. Maſchinen. Faber & Schleicher 35 F7.6. Farbeninduſtr. 131.75 Feinmech. (Jetter 35.5 Felt. & Guillegume Frankfurter Hrf Gelſen1. Bergwerk Geſ.f.elektr. Unterr 99.25 Goldſchmidt Th. .
Gritzner=Kayſer.
Grünc Bilfinger. 5o
255e Hafenmühle Frift
Hanauer Hofbrauh
Hanfwerke, üſſen 23.5 Harpener Bergbau 104.5 Hen inger, Kempf. 93 HilxertArmaturfrl 38 undrichs=Aufferm. Hirſch Kupfer. Hochtief Eſſer
I. 109.25 Holzmann, Pk 57
Ilſe Bergb. Stamr „ „ Genüſſe 121.75 Junghens" . 1
Aſchersleben
Klein, Schanzlin;
Klöchnerwerke ....
Knorr C. H.... ...
Lahmeher & Co.
Laurahütte ......"
Lech, Augsburg.
Löwenbr. Münch.
Mainfr.=W. Höchſt.
Mainz. Akt.=Br.
Mannesm.=Röhrer
Mansfeld. Bergb.
Metallgeſ. Frankf.
Miag. Mühlenbau
MotorenDarmſtad
Reckarwerk Eßling
Oberbedarf
Bkönis Bergbau
e entelit
Stahlweike
Riebeck Monten
Roeder, Gebr.
MRütgersn erke
88 Salzdetſurth Kali
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind.
Schramm, Lackfbr
Schuckert, Elektr.
Schwartz Storchen
Siemens & Ha
Südd. Zucker=A. 0.
Thür. Liefer.=Gef.
Tietz Leonhard
Unterfranken ....
88
131.50
58,
174
125.5
18.5
2u8.5
65.25
n
66.25
38,
10I.
51
97
94.
so
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