Darmstädter Tagblatt 1933


21. Juni 1933

This website uses cookies to enable you to sign up to our services and improve your experience. We do not knowingly share any information with third parties. Learn more
[  ][ ]

Einzelnummer 10 Pfennige

Ta
R

ze
9
W
Bezugspreis:
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Anzeigenpreis:

Bel =wöchentlich Tmaligem Erſcheinen vom 1. Junl
bis 30 Junl 2. Reichsmark und 20 Pfennig Ab=
tragegebühr
, abgeholt 2. Reſchsmark, durch die
Agenfuren 2.20 Reichsmark frei Haus. Poſtbezugspreis
im Juni ohne Beſſellgeld monatliſch 2,60 Reſchsmark.
Verantwortichteit für Aufnahme von Anzeigen an
beſtimmten Tagen wird nſcht übernommen. Nicht=
erſcheinen
einzelner Nummern infolge höherer Gewalt
berechtigt den Bezſeher nſcht zur Kürzung des Be=
zugspreiſes
. Beſſellungen und Abbeſtellungen durch
Fermruf ohne Verbindlſchkeit für uns. Poſiſcheckonio
Frankfurt a. M. 4301

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſiattet.
Nummer 170
Mittwoch, den 21. Juni 1933.
196. Jahrgang

27 mm brelie Zeile im Kreiſe Darmſtadi 23 Reſchspfg.
Finanz=Anzeſgen 35 Reſchspfg. Rellamezelle (92 mm
breit) 2Reichsmark Anzeigen von auswärts 35Reſchepfg.
Finanz=Anzeigen 50 Reſchspfg. 92 mm breite Reklame=
zeſſe
3. Reſchsmark. Alle Preiſe in Reiſchsmark
(1 Dollar 4.20 Mark). Im Falle höherer
Gewali, wie Krieg, Aufruhr, Sireik uſw., erliſcht
ſede Verpſichtung auf Erfüllung der Anzeſgenauf=
träge
und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei Konlurs
oder gerſchiliſcher Beſtreibung fällt ſeder Rabatt weg.
Banklonio Deuiſche Bank und Darmſtädter und
Nationalbank.

Die Kredikverſorgung der Wirkſchaft.
Die Aufgaben der Treuhänder der Arbeit.
R Die Konſolidierung der Kreditmärkte, die während der
letzten Monate zweifellos zu beobachten iſt, darf nicht darüber

Anfrechkerhalkung des Arbeiksfriedens. Borbereikung der ſozialen und wirtſchaftlichen Neuordnung.

Konſerenz der Treuhänder

unker Heldte.

Berlin, 20. Juni.

Reichsarbeitsminiſter Franz Seldte hatte die neuernannten
Treuhänder der Arbeit am 20. Juni zu einer Ausſprache in das
Reichsarbeitsminiſterium eingeladen. Der Reichsarbeitsminiſter
begrüßte die erſchienen Treuhänder und dankte ihnen zugleich
auch im Namen des Herrn Reichskanzlers für die Bereitwillig=
keit
, das überaus wichtige und verantwortungsreiche Amt eines
Treuhänders der Arbeit zu übernehmen. Mit der Ernennung
der Treuhänder haben, ſo führte Reichsarbeitsminiſter Seldte
u. a. aus die Schlichter ihre Tätigkeit eingeſtellt.
Er ſehe es als ſeine Pflicht an, den bisherigen Schlichtern für
ihre Mühewaltung ſeinen Dank auszuſprechen. Der neue
autoritäre Staat ſtellt ſich vollkommen anders zur Wirtſchaft
als der bisherige liberaliſtiſch=demokratiſche Staat. In Zu=
kunft
erhebt der Staat auch gegenüber der Wirt=
ſchaft
den unbedingten Führungsanſpruch.
Die Wirkſchaft hat dem Bolk zu dienen
und Aufgabe des Staates iſt es, darüber zu wachen, daß dies auch
geſchieht. Wir haben heute einen in ſeinen Fundamenten neuge=
gründeten
Staat, aber noch eine in ihren Grundzügen im weſent=
lichen
unveränderte Wirtſchaft. Das zeigt ſich vor allem noch in
unſeren wirtſchaftlichen und ſozialen Verbändeweſen, das noch
einer gründlichen Erneuerung im Geiſt der nationalen Revo=
lution
mit dem Ziel einer berufsſtändiſchen Neuordnung harrt.
Bis dieſes Ziel erreicht iſt, muß der Staat die Treuhand=
ſchaft
für die Arbeit ſelbſt übernehmen und das alte
Syſtem in eine Neuordnung überleiten, in der auch die Regelung
der Arbeits= und Lohnbedingungen Aufgabe der berufsſtändiſchen
Selbſtverwaltung iſt.
Die Treuhänder der Arbeit ſind geſchaffen und vom Reichs=
kanzler
ernannt worden, um an Stelle der Vereinigungen von
Arbeitern, einzelnen Arbeitgebern oder der Vereinigung von Ar=
beitgebern
rechtsverbindlich die Bedingungen für den Abſchluß
von Arbeitsverträgen zu regeln, um für die Aufrechterhaltung des
Arbeitsfriedens zu ſorgen und um bei der Vorbereitung der
neuen Sozialverfaſſung mitzuarbeiten.

und ſind daher lediglich an die Richklinien und
Weiſungen der Reichsregierung gebunden.
In der Ausſprache mit den Treuhändern wurde feſtgeſtellt,
daß nach dem Willen der Reichsregierung auch für die ſogenannte
Uebergangszeit die beſtehenden Lohn= und Arbeitsbedingungen
grundſätzlich in Geltung bleiben müßten und daß es Pflicht aller
Beteiligten ſei, die über Tarifverträge getroffene Regelung, ſo=
weit
ſich ihre Aenderung nicht als unumgänglich notwendig er=
weiſe
, grundſätzlich aufrecht zu erhalten, auch als Richtlinie für
die Arbeit der Treuhänder. Sollte ſich dennoch, die Aenderung
einzelner Tarifverträge als unbedingt erforderlich erweiſen, ſo
ſind die Treuhänder, im Rahmen der Weiſungen der Reichsregie=
rung
, vollkommen frei in ihren Entſcheidungen und fällen dieſe
autoritär.
Schlichtungsverhandlungen, wie ſie bisher nach den libera=
liſtiſchen
und marxiſtiſchen Kampfprinzipien ſtattgefunden haben,
gibt es in Zukunft nicht mehr. Das ſchließt aber nicht aus, daß
der Treuhänder ſich mit den Führern der beteiligten Berufe und
ihrer Verbände zwecks Unterrichtung in Verbindung ſetzt und ſeine
Entſcheidungen vorbereitet. Im übrigen wird der Treuhänder
im engſten Einvernehmen mit den zuſtändigen Verwaltungsſtellen
der Länder arbeiten, wobei ihnen jede Unterſtützung der Länder=
regierungen
zugeſagt worden iſt.
Ergänzung der Reichsfürforge-Grundjäke
zur Unkerbindung plagloſen Zuzugs in die Skädte.
Bei den zuſtändigen Reichsſtellen wird gegenwärtig die
Frage geprüft, wie der planloſe Zuzug vor allem von Erwerbs=
loſen
vom Lande in die von der Erwerbsloſigkeit ohnehin ſchon
ſtärker betroffenen Städte unterbunden oder wenigſtens erſchwert
werden kann, und zwar im Intereſſe der Städte wie der Er=
werbsloſen
ſelbſt. Der Deutſche Städtetag hat in einer Eingabe
an die maßgebenden Reſſorts auf die Schwierigkeiten hingewie=
ſen
, die durch den planloſen Zuzug von Erwerbsloſen in die
Städte den Kommunen, vor allem auch auf finanziellem Gebiet,
entſtehen. Dieſe Erwerbsloſen, die auf dem Lande vielfach im
Kreiſe ihrer Familien lebten und dort anteilmäßig unterſtützt
wurden, müſſen nach der bisherigen Regelung in den Städten
vielfach als ſelbſtändige Erwerbsloſe in größerem Umfange
Unterſtützung erhalten. Der Deutſche Gemeindetag, die große
neue kommunale Spitzenorganiſation, verweiſt in ihrem Antrag
auf das Unwirtſchaftliche eines ſolchen Verfahrens. Es iſt da=
mit
zu rechnen, daß eine Ergänzung der Reichsfürſorgeſätze ver=
kündet
wird, und zwar in dem Sinne, daß derjenige, der plan=
los
in Städte zuzieht, der alſo weder Wohnung noch Arbeit in
den Städten hat, nur die unbedingt zur Friſtung des Lebens
unentbehrliche Unterſtützung erhalten ſoll. Man glaubt, daß auf
dieſe Weiſe der leider noch immer beſtehende unbegründete An=
reiz
verſchwinden wird, planlos vom Lande in die Städte zu
ziehen.

Verlängerung des Einzelhandels-Schuhgeſekzes.
Berlin, 20. Juni.
In informierten Kreiſen nimmt man an, daß das vorläufig
auf ein halbes Jahr befriſtete Reichsgeſetz zum Schutze des
Einzelhandels zu gegebener Zeit verlängert werden wird. Bei
der Verlängerung dürften, nach den Erwartungen der Einzel=
handelskreiſe
gleichzeitig einige weitere Wünſche des Einzel=
handels
berückſichtigt werden, deren geſetzliche Berückſichtigung
ſich aus der Praxis, der Durchführung des jetzigen Einzel=
handels
=Schutzgeſetzes als notwendig erwieſen habe. Es handelt
ſich, dabei im einzelnen um die Aufnahme einer Reihe von
Wünſchen des Einzelhandels in das Schutzgeſetz, die z. B. ver=
hindern
wollen, daß das Schutzgeſetz umgangen wird durch
Ladenmietung auf Vorrat. Auch ſpielt in dieſem Zuſammen=
hang
die mit dem Schutzgeſetz ſtärker gewordene Konkurrenz des
Hauſierhandels und der Verſandgeſchäfte eine Rolle, ſowie die
Froge, ob es nicht zweckmäßig wäre, zu verhindern, daß bei
Einſchränkung von Neugründungen im Intereſſe des Einzel=
handels
ein ſtärkerer Zuſtrom von Verkaufsautomaten die für
den Einzelhandel getroffenen Schutzbeſtimmungen in ihrer Wir=
kung
abſchwächen. Es ſind dies Dinge, die erſt nach Erlaß des
Einzelhandelsſchutzgeſetzes als ſolche Faktoren bekannt geworden
ſind, mit denen die Schutzbeſtimmungen umgangen werden
können. Man hofft in Einzelhandelskreiſen, daß der Geſetz=
geber
auch die Schleichwege durch das Geſetz zum Schutze des
Einzelhandels bei der kommenden Verlängerung unmöglich
machen wird.

Trüße Ausſichken für Genf.

Nach wvie vor harknäckiger Widerſtand der Franzoſen
gegen jede Abrüſtung.
Das Genfer Abrüſtungskomitee ſollte eigentlich in nächſter
Zeit wieder zuſammentreten. Als bei der letzten Vertagung der
Beſchluß zuſtandekam, wurde gleichzeitig noch einmal der Ver=
ſuch
gemacht, auf die Franzoſen in Richtung einer größeren
Nachgiebigkeit einzuwirken. Es kam im Anſchluß an die Unter=
redung
ein Communiqué heraus, aus dem einwandfrei hervor=
ging
, daß dieſe Unterhaltungen wegen des franzöſiſchen Wider=
ſtandes
wirkungslos geblieben ſind. Man nahm dann in Aus=
ſicht
, in London noch einmal einen Anlauf zu nehmen. Jetzt
ergibt ſich dem nüchternen Beobachter eigentlich die nicht über=
raſchende
Tatſache, daß das Büro der Abrüſtungskonferenz in
London nicht mehr tagen wird, ſondern Herr Henderſon direkt,
ohne jede weitere Verhandlungen, nach Genf abreiſen will.
Dieſe Tatſache zeigt erneut, daß es auch in London nicht,
gelungen iſt, in den verſchiedentlichen Be=
ſprechungen
hinter den Kuliſſen den fran=
zöſiſchen
Widerſtand gegen eine praktiſche und
wirkſame Abrüſtung zu überwinden. Die Dinge liegen
ſo, daß die Franzoſen ſich weigern, auch nur ein
Geſchütz zu verſchrotten. Unter dieſen Umſtänden ſind
die Ausſichten der Genfer Abrüſtungskonferenz mehr als trüb.
Wir können uns jedenfalls nicht vorſtellen, wie angeſichts der
hartnäckigen Haltung der Franzoſen noch ein Abkommen mög=
lich
iſt, das eine einigermaßen zufriedenſtellende Abrüſtung ent=
halten
ſollte.
Franzöſiſche Berleumdungen über die deutſche Polizei
Die ziffernmäßige Stärke und Bewaffnung unſerer Polizei
iſt uns im Verſailler Vertrag vorgeſchrieben worden. Für ihren
Aufbau und für ihre Ausrüſtung zeichnen die Kontrollkommiſſio=
nen
verantwortlich, die jahrelang den deutſchen Polizeiapparat
ſehr ſorgfältig überwacht haben. Obwohl jeder militäriſche Sach=
verſtändige
des Auslandes weiß, daß die Polizei militäriſch be=
deutungslos
iſt, weil ſie wegen ihrer Stärke und Bewaffnung
überhaupt keine Rolle zu ſpielen vermag. Aber immer wieder
wird der Verſuch gemacht, ſie in das Abrüſtungsſchema einzube=
ziehen
. Erſt in den letzten Genfer Verhandlungen
haben wir einen neuen Vorſtoß gegen unſere Poli=
zei
regiſtrieren müſſen. Infolgedeſſen iſt es notwendig, einmal
auseinanderzuſetzen, wie ſich die über das ganze Reich verteilte
Polizei gliedert: Preußen beſitzt 90 932 Polizeibeamte, von denen
54 712 zur uniformierten Staatspolizei gehören. Davon ſind
aber wieder 29 500 Einzeldienſtbeamte, während nur 19 800 zu
den Bereitſchaften gehören. Der Reſt ſetzt ſich aus Polizeianwär=
tern
zuſammen. Im ſtaatlichen Verwaltungsweſen und in der
Kriminalpolizei werden 12 288 Beamte beſchäftigt. Die preu=
ßiſche
Gemeindepolizei zählt 15 016 und die Landjägerei 8916
Beamte.
Es folgt dann Bayern mit 22 420 Polizeibeamten. Davon
verfügt die Landjägerei über 4020, die Gemeindepolizei über
6000, die Kriminalpolizei über 3182 und die uniformierte Poli=
zei
über 9218 Beamte. Auf Sachſen entfallen unter ähnlicher
Zergliederung 11 220 Mann, auf Württemberg 6694 auf Baden
5302, auf Hamburg 6000, auf Heſſen 3408, auf Thüringen
3034, auf Mecklenburg=Schwerin 1462 und auf Anhalt 711 Be=
amte
. Die reſtlichen Beamten verteilen ſich auf die übrigen
Länder.
Aus dieſer Aufſtellung geht hervor, daß ein ſehr erheblicher
Prozentſatz in den Büros ſitzt oder zur zivilen Polizei gehört,
daß ein anderer Teil im Einzeldienſt tätig iſt, während in den
Garniſonen als Bereitſchaft die geringſte Zahl von Beamten vor=
handen
iſt. Trotzdem wird aber immer wieder bei der Berech=
nung
der deutſchen militäriſchen Stärke von den Franzoſen und
ihren Vaſallen die deutſche Polizei in ihrer Geſamtheit zur
Reichswehr geſchlagen.

hinwegtäuſchen, daß die deutſche Kreditlage im ganzen geſehen
von einer Geſundung noch weit entfernt iſt. Zwar ſind die
unmittelbaren Wirkungen der ſchweren Kreditkriſis des Jahres
1931 in erheblichem Umfange abgeebbt, wie der Rückſtrom der
gehamſterten Banknoten und die Entwicklung der Einlagen bei
den Sparkaſſen zeigen. Der Druck der Banken auf die Schuldner
zur Rückzahlung laufender Kredite hat beträchtlich nachgelaſſen.
Die Kursſteigerungen an den Aktien= und Rentenmärkten haben
die Deckungsunterlagen laufender Kredite verbeſſert und zum
Teil verbreitert. Die Banken ſind liquider geworden. Für die
Wirtſchaft iſt es jedoch von ausſchlaggebender Bedeutung, in
welchem Umfang ſie die neuen Kredite in der von ihr benötigten
Form erhält. Hierin iſt aber eine entſcheidende Beſſerung noch
nicht eingetreten. Das Liquiditätsſtreben der Banken und Spar=
kaſſen
iſt zwar ein weiterer Schritt auf dem Wege der Konſoli=
dierung
der Kreditinftitute. Volkswirtſchaftlich bedeutet es aber
nichts anderes als eine weitere Schrumpfung des Kredit=
volumens
. Eine Erweiterung des Kreditvolumens durch Her=
einnahme
zuſätzlicher Auslandskredite kommt zurzeit nicht in
Frage, vielmehr iſt die Umformung der beſtehenden Auslands=
ſchulden
eine dringende Aufgabe geworden. Der Zuwachs des
Kreditvolumens iſt alſo in vollem Umfange von der inner=
deutſchen
Kapitalbildung (daher äußerſter Schutz der Sparer!),
der Anſammlung kurz= und langfriſtiger Erſparniſſe und von
der autonomen Kreditſchöpfung der Banken und anderer Stellen
abhängig. Bei der überragenden Bedeutung, die gegenwärtig
der Anſtaltskredit hat, müſſen in erſter Linie die Einlagen bei
Banken und Sparkaſſen und die anderen Formen anſtalts=
mäßiger
Geldkapitalien ſteigen, wenn das Kreditbolumen wachſen
ſoll. Die Bildung von Geldkapital auf dem Wege des Spar=
prozeſſes
iſt aber gegenwärtig ſtark geſchwächt. Eine der wich=
tigſten
Kreditquellen jeder modernen Wirtſchaft iſt die autonome
Geldſchöpfung der Depoſitenbanken; Kredite werden zuſätzlich
gewährt, indem ihr Gegenwert den Kreditnehmern auf ihrem
Scheckkonto gutgeſchrieben wird. Aus ihrer Verausgabung ent=
ſtehen
dann die Einkommen, aus denen Rücklagen und Erſpar=
niſſe
ſich bilden und andere Kredite zurückgezahlt werden. Dieſe
autonome Geldſchöpfung der Kreditbanken iſt gegenwärtig durch
die Liquiditätsbeſtrebungen der Banken unterbunden. Die in
der Form gehamſterter Noten und Deviſen zurückfließenden Geld=
kapitalien
werden überwiegend nicht neuer Kreditverſorgung
zugeführt oder als Baſis neuer zuſätzlicher Kreditgewährung
herangezogen, ſondern zur Steigerung der Bankenliquidität ab=
geſchöpft
. Dies geſchieht dadurch, daß die Banken ihre liquiden
Anlagen unmittelbar ſteigern oder aber ihre Verbindlichkeiten
gegenüber der Akzeptbank und Reichsbank vermindern. Dieſe
ganze Entwicklung hängt mit der außerordentlichen Verſchlech=
terung
der Liquidität der Banken mit dem Einſetzen der Kredit=
kriſe
zuſammen, und trotz der inzwiſchen eingetretenen Ent=
laſtung
durch Abbau ihrer Indoſſamentsverbindlichkeiten ſind
die Banken und die Sparkaſſen noch immer mit erheblichen
Beträgen an die Reichsbank verſchuldet, worin zweifellos nach
wie vor ein Deflationsdruck liegt. Ein erſter Schritt zur Mil=
derung
dieſes Deflationsdruckes iſt durch das bekannte Ab=
kommen
getan worden, wonach die Sparkaſſen nur die Hälfte
der ihnen neu zufließenden Mittel zur Abdeckung ihrer Akzept=
bankkredite
, die andere Hälfte aber für neue Ausleihungen ver=
wenden
ſollen.
Eine ausreichende Kreditverſorgung der deutſchen Wirtſchaft
wird aber gegenwärtig vor allem durch die Gegenſätzlichkeit der
Kreditform gehemmt, die zwiſchen Bedarf und Verſorgung be=
ſteht
. Ein dringender Bedarf an kurzfriſtigen Betriebskrediten,
die in der Form des echten Handelswechſels gegeben und ge=
nommen
werden, beſteht zurzeit nicht. Dieſer Bedarf iſt in ſeiner
Höhe von dem jeweiligen Umfang der Wirtſchaftstätigkeit ab=
hängig
und bei der gegebenen Beſchäftigung noch immer verhält=
nismäßig
gering, wie aus der Entwicklung des Wechſelporte=
feuilles
der Reichsbank hervorgeht. Dazu kommt aber vor allem,
daß die beſtehende Kreditverſchuldung ſowohl der öffentlichen
wie der privaten Wirtſchaft weit über das tragbare Maß hin=
aus
kurzfriſtig iſt. Für die Finanzierung der Lagervorräte und
der Produktionsvorgänge werden nach Berechnungen des In=
ſtituts
für Konjunkturforſchung an echten Kurzkrediten kaum
10 Milliarden RM. benötigt. Die aber gegenwärtig vorhandenen
Kurzkredite von 27 bis 28 Milliarden RM. ſind zu faſt zwei
Dritteln nur in ihrer äußeren Form kurzfriſtig, nicht aber in
ihrer wirtſchaftlichen Verwendung. Während der Kreditkriſis
hat die formale Kurzfriſtigkeit dieſer Kredite ſich als ſtarke
Belaſtung für die Schuldner herausgeſtellt. Nach dieſen Er=
fahrungen
iſt das Beſtreben gewachſen, die Kurzſchulden zu
verringern. Der Rückzahlungsdruck der Gläubiger wird gegen=
wärtig
durch das Beſtreben der Schuldner ergänzt, ihren hoch=
verzinslichen
Kredit abzudecken. Kennzeichnend dafür iſt u. a.
die Bewegung der Kredite des Noteninſtituts. Die Neuaus=
leihungen
der Reichsbank erhöhen nämlich niche den Geſamt=
betrag
ihrer Kredite, da die Mittel, die ſie neu zur Verfügung
ſtellt, durch Rückzahlung anderer Kredite wieder an ſie zurück=
fließen
. Dieſer automatiſche Rückfluß beſchränkt ſich nicht allein
auf die Kreditbeziehungen zwiſchen Reichsbank und Banken,
auch Beträge, die die Reichsbank an andere Wirtſchaftskreiſe
(z. B. im Zuſammenhang mit der Arbeitsbeſchaffung) unmittel=
bar
zur Verfügung ſtellt, kehren auf dem Umwege über Veraus=
gabung
, Schuldentilgungen der Zahlungsempfänger und Rück=
zahlung
der Banken ungewöhnlich ſchnell zu ihr zurück. Auf
Grund des Rückzahlungsdranges der Schuldner iſt ein Bedarf
an zuſätzlichen Kurzkrediten zurzeit überhaupt nicht vorhanden.
Dem ſteht der umfangreiche Bedarf an Langkrediten gegenüber,
der einmal aus der Notwendigkeit der Fundierung der kurz=
friſtigen
Verſchuldung ſeitens der öffentlichen und privaten
Wirtſchaft entſteht, ſich aber dann vor allem als rein wirtſchaft=
licher
Bedarf einſtellt. Da an der deutſchen Wirtſchaft die
Kapitalgüterinduſtrien einen beſonders hohen Anteil haben und
die Beſchäftigung infolgedeſſen ſtärker als in anderen Ländern
davon abhängt, daß Inveſtitionen durchgeführt werden, ſo ſind
für den Umfang der Inveſtitionstätigkeit, die ja durch das
Arbeitsbeſchaffungsprogramm angeregt werden ſoll, die verfüg=
baren
Langkredite eine wichtige Vorausſetzung. Neuinpeſtitionen
haben aber eine Mehrbeſchäftigung zur Folge und begünſtigen
damit wieder die Vereinigung der Kreditlage, indem Mehr=
einnahmen
zuſtandekommen; aus ihnen kann dann die Erwerbs=

[ ][  ][ ]

Mittwoch, 21. Juni 1933
Seite 2 Nr. 170
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche=Neueſte Nachrichten

wirtſchaft kurzfriſtige Schulden tilgen und die Verbrauchswirt=
ſchaft
neue Erſparniſſe machen. Die Kreditlage iſt alſo dadurch
gekennzeichnet, daß nicht ein Bedarf an Kredit im allgemeinen
beſteht, ſondern ſpeziell an Langkrediten, die eine der Voraus=
ſetzungen
für neue Indeſtitionen bilden. Der notwendigen Ver=
ſorgung
mit Langkrediten ſtehen aber infolge der Schwäche der
Kapitalbildung noch erhebliche Hemmungen entgegen.
Die Umformung des Kreditvolumens iſt bisher nur unvoll=
unmittelbaren
Fluktuation der Geldkapitalien, die ſich in der Miniſter.
Zeit der Hochkonjunktur dem Markt der Kurzkredite, in der
mehrmalige Herabſetzung des Reichsbankdiskonts hat ſich die
erweitert. Für ein Hinüberfließen der Geldkapitalien auf den
Kapitalmarkt kommen allerdings nur die vielen Kleinbeträge in
Frage, die die Erwerbs= und Verbrauchswirtſchaften als Ein=
lagen
bei den Banken und Sparkaſſen unterhalten. Wenn auch nenminiſter gewandt,
dieſe Fluktuation, die aus der Erhöhung der Aktien= und
ſorgung mit Langkrediten durch dieſe Wertpapierkäufe noch nicht
verbeſſert worden. Neue Emiſſionen konnten noch nicht vor= jede weitere Werbungs= und Organiſationstätigkeit unterſagt.
genommen werden, da ſie erſt dann möglich ſind, wenn die
Aktien den Pariſtand überſteigen und die Rentenkurſe ſich ihnen
nicht der Fall, und er ſtellt ſich auch, ſoweit er ſich auf die
ſenkung in den Weg. Zu den Hemmniſſen, die den Geldmarkt=
mitteln
den Weg zum Kapitalmarkt ſperren, tritt noch die bereits
erwähnte Liquiditätspolitik der Depoſiteninſtitute, die übrigens
bei dem derzeitigen Liquiditätsſyſtem auch gezwungen ſind, ihre
kurzfriſtigen Ausleihungen auf Koſten der langfriſtigen zu er=
höhen
. Dieſer Gegenſatz könnte allerdings durch die Steigerung / Gerücht, daß ſich Miniſterpräſident Gömhös vielleicht, ſchon im
der Effektenkredite der Banken beſeitigt werden, die durch die
Form ihrer Verwendung dem Wertpapiermarkt zuſätzliche Mittel
zuführen würden. Aber erſt eine Steigerung der Banken=
liquidität
, eine Minderung des Druckes der Reichsbank= und
Gang bringen. Bei den Sparkaſſen aber verſchärfen die Be= verlegt.
ſtimmungen über die Anlage der Spareinlagen noch den Druck,
Mittel aus der langfriſtigen Anlage und damit aus dem
Kapitalmarkt herauszuziehen. Wir ſehen alſo als Kennzeichen
der Kreditlage, daß die Verſorgung mit denjenigen Krediten,
die auch in ihrer Form dem Bedarf der Wirtſchaft entſprechen,
letztlich von der Aufnahmefähigkeit des Kapitalmarktes ab=
hängig
iſt. In erſter Linie aber handelt es ſich dabei um Lang=
kredite
, und zwar um ſolche, die zu neuen Inveſtitionen ver=
wendet
werden. Die Pflege des Kapitalmarktes ohne jede Ein=
ſchränkung
, iſt daher eine der vordringlichſten Aufgaben der
Gegenwart, denn von ihr hängt die Wiederherſtellung ſeiner
Aufnahmefähigkeit ab. Daneben dürfte aber eine Aenderung
der Liquiditätsvorſchriften bei den Banken und Sparkaſſen zu
überlegen ſein, um zu verhindern, daß durch ſie zwangsläufig
Geldmittel in die kurzfriſtige anſtatt in die langfriſtige Anlage u. a. den deutſchen Generalkonſul Freiherrn v. Thermann ſowie
E.B.
gebracht werden.

Die geiſtige Befreuung der Arbeitsdienſtreiligen.
Von zuſtändiger Stelle wird uns mitgeteilt:
Auf die geiſtige Betreuung der Arbeitsdienſtwilligen wird,
wie bekannt, ſehr großer Wert gelegt. Es iſt daher notwendig,
geeignete Kräfte für die geiſtige Betreuung, d. h. Männer, die
durch ihre Vorbildung befähigt ſind ſtaatspolitiſchen Unterricht
zu geben, für die Lager des Arbeitsdienſtes heranzuziehen.
Schon vor einigen Tagen iſt in der Preſſe darauf aufmerkſam
gemacht worden, daß für dieſen Dienſtzweig namentlich Jung=
lehrer
geeignet erſcheinen, die anderweitig wenig Ausſicht auf
Anftellung haben. Auch ſolche Lehrer, die über 25 Jahre alt
ſind, ſich aber im Arbeitsdienſt betätigen wollen, können durch
Meldung bei den zuſtändigen Stellen nationalſozialiſtiſche
Gaubearbeiter für den Arbeitsdienſt und Sachbearbeiter des
Arbeitsdienſtes bei den Landesämtern des Stahlhelms in
den Arbeitsdienſt eingereiht werden. Neben dieſen Lehrkräften
können ferner andere ſtaatspolitiſch genügend vorgebildete und
über ein hinreichendes Wiſſen und Können verfügende, für den
Unterricht befähigte Männer eingeſtellt werden. Auch dieſe
melden ſich bei den oben genannten zuſtändigen Stellen.

des Verfahrens gegen Saaksſekretät
von Roht.

WTB. Berlin, 20. Juni.
Der Oberſtaatsanwalt Stettin hat das gegen Staatsſekretär
v. Nohr eingeleitete Verfahren eingeſtellt, da ſich keinerlei An=
haltspunkte
für ſtrafbare Handlungen des Staatsſekretärs
b. Nohr bei der Umſchuldung ſeines Gutes ergeben haben.
Staatsſekretär v. Rohr hat gegen die Urheber der unwahren
Behauptungen ſowie gegen eine Reihe von Zeitungen, in denen
ſie verbreitet waren, Strafantrag geſtellt.

Bom Tage.
Reichsbankpräſident Dr. Schacht iſt am Dienstag im Flug=
zeug
, von London kommend, wieder in Berlin eingetroffen.
Der deutſche Botſchafter in USA., Dr. Luther, fährt am
Samstag nach Deutſchland.
Zu ſeinem Geburtstage erhielt Reichsminiſter Dr. Hugenberg
neben zahlreichen anderen Glückwünſche des Reichspräſidenten von
kommen eingeleitet worden. Sie beruht zunächſt auf der Hindenburg, des Reichskanzlers Adolf Hitler, und einer Anzahl
Montag abend kam es anläßlich einer Geburtstagsfeier der
Depreſſion dem Markt der Langkredite zuwenden. Durch die Deutſchnationalen Front für den Reichsminiſter Dr. Hugenberg
zu ſchweren Zuſammenſtößen mit SA. und SS., die zahlreiche Ver=
Spanne zwiſchen kurzfriſtiger und langfriſtiger Geldanlage ſtark, haftungen zur Folge hatten. Im Hinblick auf dieſe Vorgänge hat
Oberbürgermeiſter Dr. Kinne als Chef der Polizeibehörde den
Kampfring Junger Deutſchnationaler im Kreis Frankfurt a. d. O.
aufgelöſt und das geſamte Vermögen beſchlagnahmt. Die Deutſch=
nationale
Front hat ſich beſchwerdeführend an den preußiſchen In=
Der Polizeipräſident in Recklinghauſen hat am Dienstag der
Rentenkurſe hervorgeht, in Gang gekommen iſt, ſo iſt die Ver= Deutſchnationalen Betriebsorganiſation, Kreisverband Gelſenkir=
chen
, im Intereſſe der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung
Der Gebietsführer Weſtfalen=Niederrhein der Hitler=Jugend.
Hartmann=Lauterbacher, iſt zum Ohergebietsführer Weſt ernannt
nähern. Das iſt aber bei dem gegenwärtigen Kursſtand noch worden. Dieſe erſte von der Reichsleitung eingerichtete Ober=
gebietsführung
umfaßt die Gaue der NSDAP. Weſtfalen=Nord,
Nentenwerte bezieht, den Beſtrebungen auf eine organiſche Zins= Weſtfalen=Süd, Eſſen, Düſſeldorf, Köln, Aachen, Koblenz, Trier,
Heſſen=Naſſau und Kurheſſen.
In einer Nachtragsverlautbarung zu dem Wiener Miniſter=
ratsbeſchluß
wird feſtgeſtellt, daß auch der ſteiriſche Heimatſchutz
verboten iſt
In politiſchen Kreiſen Budapeſts erhält ſich hartnäckig das
Laufe der nächſten Woche nach Rom begeben wird, um mit Muſſo=
lini
zu verhandeln. Eine amtliche Beſtätigung dieſes Gerüchts
liegt bisher nicht vor.
Die Bezirksdirektion der volniſchen Staatsbahn in Danzig
gibt jetzt die Termine für die Ueberſiedlung der Direktion in das
Atzeptbankkredite, verbunden mit einer Ertragsbeſſerung in den volniſche Staatsgebiet bekannt. Die Direktion wird am 1. Auguſt
Unternehmungen, kann die Steigerung der Effektenkredite in und am 1. September teils nach Bromberg, teils nach Thorn

Dr. Rauſchnigg zum Sengkspräfidenten gewäßl.
WTB. Danzig, 20. Juni.
Der neue Danziger Volkstag wurde von dem Alterspräſi=
denten
Dr. Ziehm eröffnet. In der Diplomatenloge ſah man=
den
Völkerbundskommiſſar Roſting.
Der Volkstag wählte zunächſt mit 52 von 72 Stimmen den
nationalſozialiſtiſchen Abgeordneten v. Wnuck zum Präſidenten,
ferner zu Vizepräſidenten die Abgeordneten Potrykus (Z3.) und
Batzer (NSDAP.).
Sofort nach der Wahl des Präſidenten wurde die von der
NSDAP. vorgeſchlagene vorläufige neue Geſchäftsordnung, die
nach dem Muſter der Beſtimmungen im Reich verſchärft iſt, an=
genommen
.
Dann ſchritt das Haus zur Wahl der neuen Danziger Regte=
rung
. Zum Senatspräſidenten und damit zum Danziger Staats=
oberhaupt
wurde mit 49 Stimmen der NSDAP. und des Zen=
trums
bei 15 Stimmenthaltungen der Deutſchnationalen und
der Linksparteien der nationalſozialiſtiſche Kandidat Dr. Rauſch=
ning
zum Präſidenten des Danziger Senats gewählt. Die Wahl
wurde von den nationalſozialiſtiſchen Abgeordneten mit ſtür=
miſchen
Heilrufen begrüßt. Es folgte die Wahl der übrigen
Senatoren, entſprechend den bereits bekannten Vorſchlägen.
Als nach der Anſprache des Alterspräſidenten das Haus zur
Wahl des Präſidenten überging, benutzten zwei Redner der KPD.
und SPD. die Gelegenheit zu heftigen politiſchen Angriffen gegen
das neue Deutſchland und die nationalſozialiſtiſche Bewegung in
Danzig.
Nach der Wahl des Senatspräſidenten Dr. Rauſchning gab
der Abgeordnete Dr. Weiſe (Dnl.) eine Erklärung ab, in der be=
hauptet
wird, daß die Deutſchnationalen bewußt von der Regie=
rungsbildung
, ausgeſchaltet worden ſeien. Die Deutſchnationalen
enthielten ſich daher bei der Wahl des neuen Senats der Stimme.
Sie würden ſich jedoch gegenüber der neuen Regierung nicht von
vornherein ablehnend einſtellen, ſondern die Arbeit der Regie=
rung
wohlwollend prüfen.
Die Sitzung wurde mit einem auch auf den Tribünen begei=
ſtert
aufgenommenen Sieg=Heil auf den Führer Reichskanzler
Hitler und dem Geſang des Deutſchlandliedes geſchloſſen. Als das
Deutſchlandlied angeſtimmt wurde, verließen bezeichnenderweiſe
die Sozialdemokraten an der Seite der Kommuniſten und Polen
den Saal.

Das Wiener Verbol.
Der Eindrack in Berlin.
CNB. Berlin, 20. Juni.
In Berliner politiſchen Kreiſen hat das Verbot der NSDAP.
in Oeſterreich keine beſondere Ueberraſchung ausgelöſt. Die Vor=
gänge
der letzten Wochen haben bewieſen, daß die Regierung
Dollfuß ſeit langem auf dieſes Ziel hinarbeitete. Ohne Be=
weiſe
dafür zu erhalten, ſind von öſterreichiſcher
amtlicher Seite die Anſchläge, die ſich u. a. in Inns=
bruck
in Wien und heute in Krems ereignet haben, den
Nationalſozialiſten zur Laſt gelegt worden, um auf
dieſe Weiſe Maßnahmen gegen die Partei ergreifen zu können.
Die öſterreichiſchen Nationalſozialiſten haben ihrerſeits dem=
gegenüber
wiederholt mit aller Entſchiedenheit erklärt, daß ſie
mit den Attentaten nichts zu tun hätten und jede Illegalität
aufs ſchärfſte mißbilligten. Wenn ſich die öſterreichiſche Regierung
trotzdem dazu entſchloſſen hat, der NSDAP. jede Betätigung in
Oeſterreich zu unterſagen und die nationalſozialiſtiſchen Formatio=
nen
aufzulöſen, ſo muß ihr die Verantwortung für dieſes Verbot
überlaſſen bleiben, deſſen Folgen noch nicht abzuſehen ſind. Der
Vormarſch der nationalſozialiſtiſchen Bewe=
gung
in Oeſterreich wird allerdings auf dieſem
Wege nicht aufzuhalten ſein.
*
Juſtizminiſter Schuſchnigg ſprach im Wiener Rundfunk über
die Beſchlüſſe des Miniſterrats. Er erklärte u. a., die Regierung
habe immer wieder betont, daß ſie den Frieden wolle. Nun ſeien
die Bomben explodiert. Oeſterreich ſei im Verlauf ſeiner Geſchichte
mehr als einmal der Vorwurf gemacht worden, daß es zu ſpät ge=
kommen
ſei. Die Bundesregierung habe einen ſolchen Vorwurf
nicht auf ſich und auf Oeſterreich laden können.
Berhaftungen in der Kremſer Affäre.
Wie aus Krems gemeldet wird, ſind im Laufe der Nacht 19
Verhaftungen jugendlicher Perſonen vorgenommen worden. Einer
der Verhafteten ſoll bereits ſeine Teilnahme an dem Anſchlag
eingeſtanden haben. Auch die Identität des zweiten noch flüch=
tigen
Attentäters ſoll bereits bekannt ſein; die Nachforſchungen
ſeien eingeleitet.
Die Auswirkungen des öſterreichiſchen Berbofes.
Jede Verſammlungstätigkeit der NSDAP. in Oeſterreich
ruht vollkommen. Auch Vorträge, Konzerte uſw. werden nicht
geſtattet. Die Sonnwendfeiern wurden verboten, um Kundgebun=
gen
zu verhindern. Ueberall ſteht Militär, Polizei und die Hilfs=
polizei
in Alarmbereitſchaft. Die Landesregierungen ſtehen in
ſtändiger Verbindung mit der Bundesregierung.
Oberleufnant Cohrs Erlebniſſe in Leſterreich.
Der von der öſterreichiſchen Regierung ausgewieſene Ober=
leutnant
Cohrs iſt am Montag abend mit dem Flugzeug auf
dem Tempelhofer Flughafen angekommen. Vor Vertretern der
Preſſe ſchilderte Oblt. Cohrs am Dienstag ſeine Erleb=
niſſe
in Oeſterreich.
Einleitend wies Oberleutnant Cohrs darauf hin, daß er
während des Krieges am Jſonzo und an der Piave gekämpft
und auch den Tiroler Kriegsorden erhalten habe. Der
Dank für ſeine langjährige Tätigkeit in Oeſterreich ſei
ihm ſchon vor zwei Jahren in der Form eines Ausweiſungs=
befehls
zugeſtellt worden. Von der Ausweiſung habe man dann
zwar Abſtand genommen. Er habe aber in den letzten zwei
Jahren bei ſeiner Vortragstätigkeit nur noch über deutſche
Verhältniſſe ſprechen dürfen.
Wie ein Verbtecher behandelt.
Zu den jüngſten Vorfällen erklärte Oberleutnant Cohrs,
daß er bei ſeinem Verhör, auf das er vier Stunden im Gefäng=
nis
hatte warten müſſen, nachdrücklich aber vergeblich auf ſeine
Exterritorialität hinwies. Bei einer Leibesviſitation kam es
zweimal zu einem Handgemenge mit den Polizeibeamten um
diplomatiſche Papiere. Schließlich wurde er in eine Verbrecher=
zelle
gebracht. Man legte ihm einen Schein vor, nach deſſen
Unterzeichnung er ſofort auf freien Fuß geſetzt worden wäre,
wenn er ſich verpflichtete, Wien nicht zu verlaſſen und ſich nicht
politiſch zu betätigen. Er habe dieſen Schein nicht unterſchrieben
und wurde dann wieder in ſeine Zelle gebracht und acht Tage
gefangen gehalten.
Oberleutnant Cohrs hob mit beſonderem Dank die Be=
mühungen
der deutſchen Geſandtſchaft hervor, die für die Er=
leichterung
ſeines Loſes Tag und Nacht geſorgt hätte. Er be=
tonte
weiter, daß auch das Verhalten der meiſten Beamten der
Bundespolizei ihm gegenüber ausgezeichnet geweſen ſei. Man
habe es den Leuten angemerkt, wie ſchwer es ihnen wurde,
ihre Pflicht zu tun.

* Pandernde und ftürzende Beige.
Von Dr. Emil Carthaus.
Wurden vor noch nicht langer Zeit die 12000 Bewohner
der im Kohlenbecken von Charleroi gelegenen Stadt Couillet
durch eine ins Rutſchen geratene, 600 Meter lange Hügelkette
in Angſt verſetzt, ſo ſind vor kurzem bei Bernburg=Latorf plötz=
lich
gewaltige Kalkmaſſen in das Bett der Saale gerutſcht und
haben es derartig verſtopft, daß eine verheerende Ueberſchwem=
mung
eingetreten und der Güterverkehr auf dem Fluſſe für
längere Zeit geſperrt iſt. Durch Einſetzung von Menſchenkraft
im großen wird es in beiden Fällen gelingen, größerem Unheil
vorzubeugen, doch iſt das bei Bergrutſchen von größerem Um=
fang
völlig ausgeſchloſſen.
Solche gewaltſame Verſchiebungen werden als Bergſtürze
bezeichnet, wenn umfangreiche Geſteinsmaſſen infolge weit=
gehender
Verwitterung ihren Zuſammenhang verlieren und über
ſteile Wände abſtürzen. Bei Bergrutſchen dagegen gleiten
oder rutſchen große Maſſen loſen oder feſten Geſteins auf mehr
oder weniger ſteiler Grundlage und zuweilen unter ſtarkem
Gepolter zu Tal. Die Urſache dafür iſt meiſtens in dem ſchrägen
Abfall der Unterlage der Geſteinsſchichten zu ſuchen, wenn dieſe
durch Regengüſſe durchweicht, tonig zerſetzt und ſchlüpfrig ge=
worden
, eine gute Gleitfläche für die darüber liegenden Maſſen
bildet. Es kann aber auch eine Unterſpülung des Berggehänges,
die die darüber liegenden Teile ihres Stützpunktes beraubt, zu
Bergrutſchen führen. Nicht immer ſind die Bewegungen des
Rutſchens und Stürzens ſcharf voneinander zu trennen. Am
häufigſten treten beide Maſſenverſchiebungen dort ein, wo das
Gebirge durch tektoniſche oder vulkaniſche Erdbeben hin= und
hergerüttelt wird. So ſah Schreiber dieſer Zeilen von einem
eine weite Umſicht ermöglichenden Punkt eines Hochgebirges von
Sumatra aus mehr als ein Dutzend Bergabhänge, an denen ſeit
höchſtens fünf Jahren weit ausgedehnte Bergrutſche erfolgt
waren.
Welche wunderlichen Erdrutſche ſehr heftige Erdbeben her=
vorrufen
können, ſah man bei dem furchtbaren Beben des
Jahres 1783 in Calabrien: ein kleiner Bauernhof wurde
6 Kilometer weit von ſeiner Stelle gerückt und ein Bauer am
Pfluge mit ſeinem ganzen Acker bei dem Dorf Oppido auf die
gegenüberliegende Talſeite verſchoben. Es kann ſich in dieſen
Fällen nur um ein ſeitliches Herabrutſchen und ſanftes Gleiten
der bewegten Geländeabſchnitte gehandelt haben, weil ſelbſt die
auf ihnen ſtehenden Gebäude teilweiſe völlig unverſehrt waren.
An den meiſten anderen Stellen aber wurden die rutſchenden
Bodenflächen ſo bunt in= und übereinander geſchoben, daß die

Eigentümer ihre Ländereien nicht wieder herauszufinden ver=
mochten
. Noch übertroffen an Umfang werden dieſe durch Erd=
beben
verurſachten Bergrutſche durch die, die an den Gehängen
der himmelhoch ragenden Feuerberge von Chile und Peru bis=
weilen
eintreten. Auch in nicht vulkaniſchen Gebirgen ſind
Erdrutſche von größerem Umfang häufiger als man denkt, und
ſie treten namentlich im Frühling auf, wenn der Boden durch
die ſchmelzende Schneedecke durchwäſſert iſt. So ſind uns aus
geſchichtlicher Zeit allein in der Schweiz über 150 große Berg=
rutſche
bekannt geworden. Durch einen, den von Goldau am
Vierwaldſtätter See, wurden 1802 vier Dörfer verſchüttet, und am
Kilchenſtock bei Lintal im Kanton Glarus lebt die Bevölkerung
nun ſchon ſeit Monaten in Angſt, weil dort gewaltige Fels=
maſſen
in Bewegung geraten ſind, die mehrere Häuſer dieſes
Städtchens mit Verſchüttung bedrohen. Man bezeichnet die Berg=
rutſche
dort als Erdſchlipfe oder Gleitböden, in Italien aber,
wo ſie ebenfalls recht häufig ſind, als Frane.
Eine große Gefahr bilden die Bergrutſche für den Panama=
kanal
. Wurde doch ſchon die Eröffnung dieſer Waſſerſtraße
durch gewaltige Erd= und Geſteinsmaſſen, die mehrere Male
in ihr ausgegrabenes Bett hineinrutſchten, über zwei Jahre
hinausgehalten. Zur Zeit wird der Panamakanal wieder von
einem großen Bergrutſch bedroht, der nach Preſſemeldungen
eine längere Einſtellung des Schiffsverkehrs herbeiführen würde.
Im Tehachapigebirge von Kalifornien riefen vor einem halben
Jahr wolkenbruchartige Regenfälle einen Erdrutſch hervor, der
zahlreiche Todesopfer forderte und auch eine Eiſenbahnlinie und
eine Landſtraße auf eine weite Strecke verſchüttete! Der größte
Bergrutſch und Bergſturz in Europa, von dem wir Kunde
haben, ereignete ſich in der Nacht des 9. Auguſt 1662 in der
Hohen Tatra und koſtete vielen hundert Menſchen das Leben.
Dieſes durchſchnittlich 2280 Meter hoch und ſteil anſteigende
Urgebirgsmaſſiv, der Stolz von Ungarn, verlor dadurch ſeine
Krone, die Schlagendorfer Spitze, und die rieſenhaften Trümmer
dieſes ein Erdbeben herbeiführenden Bergſturzes erregen noch
heute das Staunen von allen, die ſie im Kohlbach und Velkatal
zu Geſicht bekommen.
Auch unſer Land iſt nicht ſelten der Schauplatz von ver=
heerenden
Bergrutſchen. Das gilt vor allem vom Rheiniſch=
Weſtfäliſchen Schiefergebirge, deſſen Geſteinsſchichten teilweiſe
ſehr ſtark geneigt und zum größten Teil aus Tonſchiefer auf=
gebaut
ſind. Großes Aufſehen erregte 1876 ein Bergrutſch bei
Caub am Rhein, durch den 28 Menſchen umkamen und ver=
ſchiedene
Häuſer zerſtört wurden. Ebenſo zerſtörte noch vor
fünf Jahren ein Erdrutſch das Rathaus von Idar, und bald
darauf wurde die Fahrſtraße bei St. Goar auf dem linken
Rheinufer verſchüttet. Im November 1931 ſetzte ſich auch der
Cochemer Berg mit einer Gebirgsmaſſe von 400000 bis 500 000

Kubikmeter wiederholt in Bewegung. Und dasſelbe Spiel in
kleinerem Maßſtabe bei Fachbach an der Lahn macht ſich zur
Zeit den Bewohnern des benachbarten Bades Ems als unheil=
drohend
bemerkbar.
Aus Thüringen ſind ebenfalls verſchiedene größere Berg=
rutſche
bekannt geworden. So müſſen ſie in den Jahren 1780,
1828 und 1881 am Dohlenſtein unweit Kahle rieſenhafte Erd=
und Geſteinsmaſſen in Bewegung geſetzt haben und ebenſo in
der zweiten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts an den Kuon=
bergen
bei Jauer. Vor zwei Jahren begann auch der bei dem
Dorf Liebſchwitz unweit Gera gelegene Zoitzberg zu wandern,
doch hörte er auf, als ein zweimaliger größerer Bergrutſch
eine ſehr widerſtandsfähige Barre vor ihm aufgeworfen hatte.
Bergrutſche müſſen ſchon in der geologiſchen Vorzeit in
Gegenden der Welt in Erſcheinung getreten ſein, in denen die
feſte Erdrinde ſchon früh anfing, ſich zu falten, als Gebirge
ſich über den Spiegel des Meeres zu erheben und dabei ſtellen=
weiſe
ſtark geneigte Geſteinsſchichten zu bilden. Wurden dieſe
an den Flußtälern und an den Berggehängen in derſelben
Weiſe wie heute von den Waſſern der Atmoſphärilien bearbeitet,
zernagt und ihrer ſeitlichen Stützpunkte beraubt, dann mußten
auch ſchon damals gewaltſame Verſchiebungen im Gebirge er=
folgen
. In der Tat geben ſich ſolche als ſogenannte ſeitliche
Verwerfungen zu erkennen. Dieſe Hunderttauſende von Jahren
zurückliegenden Bergrutſche gehören vornehmlich einer Erden=
zeit
an, in der die Hebungen und Senkungen der feſten Erd=
rinde
beſonders ſtark waren und ſich ſchon ähnliche meteoro=
logiſche
Verhältniſſe wie heute herausgebildet hatten nämlic)
der frühen Tertjärzeit.
Die Dirigenkenftage an der Berliger Staalsoper
geregell.
An der Berliner Staatsoper konnte jetzt die vielumſtrittene
Dirigentenfrage endgültig, geklärt werden. Zum 1. Staats=
kapellmeiſter
iſt, wie ſchon bekannt, Wilhelm Furtwängler
ernannt worden. Eine Stellvertretung Furtwänglers rangmäßig
iſt nicht geplant. Man hat alſo den Titel eines zweiten Staats=
kapellmeiſters
fallen gelaſſen. Erich Kleiber, der frühere
Generalmuſikdirektor, von dem es hieß, daß ihn die Stadt
Frankfurt a. M. engggieren wolle bleibt in Berlin. Er
führt den Titel Staatskapellmeiſter‟ Denſelben Titel erhalten
Leo Blech und der neu verpflichtete Dirigent Heger, der
zuletzt an der Wiener Oper tätig war. Damit iſt die geſamte
Dirigentenfrage gelöſt und auch der Titel Generalmuſik=
direktor
an der Stagtsover hinfällig gewor

[ ][  ][ ]

Mittwoch, 21. Juni 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 170 Seite 3

Das Schuldenproblem.
Amerikaniſche Beſprechungen mit den Schuldner=
Jändern nur nach Leiſtung der Zahlungen.
WTB. Waſhington, 20. Juni.
Ds Staatsdepartement hat Montag abend eine Liſte der
geplanken Kriegsſchuldenbeſprechungen mit den Ländern aufge=
ſtellt
, die am 15. Juni Teilzahlungen geleiſtet haben. Dieſe
Beſprechungen werden gegen Ende Juli beginnen. Die Reihen=
folge
, in der die Wünſche dieſer Länder vom Präſidenten
Rooſevelt angehört werden ſollen, richtet ſich nach der Höhe des
Prozentſatzes der am 15. Juni geleiſteten Teilzahlungen. In=
folgedeſſen
wird Finnland an erſter Stelle kommen und Groß=
britannien
an zweiter Stelle.
Den Vertretern der Nationen, die völlig in Verzug ge=
blieben
ſind, iſt mitgeteilt worden, daß ſie erſt Zahlungen
leiſten müſſen, bevor ihre Argumente angehört werden könnten.
Auf Vorſtellungen des franzöſiſchen, belgiſchen und polniſchen
Botſchafters im amerikaniſchen Staatsdepartement wurde ihnen
vom Unterſtaatsſekretär Phillips eröffnet, daß nur ein finan=
zieller
Bankrott die einſeitige Einſtellung der Vertragspflichten
entſchuldige, und daß insbeſondere im Falle Frankreichs die
amerikaniſche Regierung auf der Nachzahlung der Dezember=
Rate ſowie auf einer Teilzahlung a conto der Junirate beſtehen
müſſe, bevor ſie über die Reviſion der Schuldenverträge
diskutieren könne.
Rundfunkanſprache des Reichsaußenminiſters
an das amerikaniſche Volk.
WTB. London, 20. Juni.
Reichsaußenminiſter Freiherr v. Neurath hielt am Dienstag
abend im Rundfunk an das amerikaniſche Volk eine Anſprache,
in der er u. a. ausführte, das deutſche Volk ſieht es voll Bewun=
derung
, mit welchem Mut und welcher Energie das amerikaniſche
Volk den Kampf gegen die Kriſe aufgenommen hat und wie uner=
ſchrocken
die Regierung der Vereinigten Staaten neue Wege ein=
ſchlägt
, die man früher für gewagt gehalten hätte.
Ich glaube deshalb ſagen zu dürfen, daß das deutſche Volk ein
beſonderes Verſtändnis dafür hat, denn es ſelbſt hat in den letz=
ten
15 Jahren, und mehr als andere Völker, einen ununter=
brochenen
Kampf gegen die wirtſchaftlichen, finanziellen und poli=
tiſchen
Schwierigkeiten zu führen gehabt. Wir haben nie den
Mut verloren. In der Tat leiden wir Deutſchen in
vielen Beziehungen unter den gleichen Schwie=
rigkeiten
wie die Vereinigten Staaten. Das
ſchlimmſte Uebel iſt die Arbeitsloſigkeit. Die Ver=
heerungen
, welche die Arbeitsloſigkeit in wirtſchaftlicher und ſo=
zialer
Beziehung in Deutſchland angerichtet hat, ſind noch tiefer
als in den Vereinigten Staaten.
In der Behandlung der Bankenkriſe haben wir in den
Vereinigten Staaten und in Deutſchland ungefähr die
gleichen Schwierigkeiten gehabt und ſie auch weit=
gehend
mit den gleichen Mitteln zu überwinden verſucht.
Wir müſſen auch hier auf der Weltwirtſchafts=
konferenz
über den ſcheinbaren Intereſſengegenſätzen der ein=
zelnen
Probleme die gemeinſame Aufgabe erkennen:
unſeren Völkern Arbeit und lebenswürdiges
Daſein zuverſchaffen. Der Erfolg dieſer Konferenz hängt
von friedlichem und verſtändnisvollem Zuſammenarbeiten der
Völker ab.
Die Tatſache, daß in Deutſchland die Staatsgewalt von einer
Bewegung ergriffen wurde, die als repolutionär angeſehen wird,
hat mancher Stelle außerhalb Deutſchlands Anlaß gegeben, ſich be=
unruhigt
zu zeigen. Man hat dieſe Umwälzung in Deutſchland
dafür verantwortlich machen wollen, daß das notwendige poli=
tiſche
Vertrauen nicht vorhanden iſt. Ich möchte keine Gelegen=
heit
verſäumen, dies richtigzuſtellen.
Die Staatsführung im Innern Deutſchlands hat ſich geändert,
die Außenpolitik Deutſchlands iſt friedfertig geblieben. Durch die
neue innere Staatsführung wurde ein einheitlicher Staat gebildet.
Deutſchland iſt dadurch zum ſtärkſten Bollwerk gegen die kommu=
niſtiſche
Gefahr geworden. Für die Friedfertigkeit der deutſchen
Außenpolitik hat der Reichskanzler Hitler das ſtärkſte Zeugnis in
der Regierungserklärung abgelegt. Dieſe Erklärung mußte alle
Beſorgniſſe über die außenpolitiſche Haltung der nationalſoziali=
ſtiſchen
Regierung zerſtreuen. Auf der Abrüſtungskonferenz in
Genf, bei dem Pakt von Rom und bei anderen Angelegenheiten
hat die nationalſozialiſtiſche Regierung ihre Beweiſe für ihre
friedfertige und verſtändnisbereite Politik gegeben.
Reichsaußenminiſter Freiherr v. Neurath wird vorausſichtlich
am Donnerstag in Berlin eintreffen. Der Reichsaußenminiſter
hatte geſtern abend eine längere Beſprechung mit dem britiſchen
Staatsſekretär des Aeußern, Sir John Simon, und dem britiſchen
Staatsſekretär für Krieg, Lord Hailſham, über die Abrüſtungs=

frage.

Marienſingen des Kirchengeſangvereins St. Ludwig
verſtärkt durch Mitglieder des Kirchenchors Liebfrauen.
Konkordiaſaal. Dienstag, den 20. Juni.
Zum Beſten der Erneuerung des Portals der St. Ludwigs=
kirche
veranſtaltete der ausgezeichnet geſchulte und tonrein und
wahrhaft religiös ſingende Kirchenchor eine Feier, die durch
Geſchloſſenheit der Vortragsfolge, gute Auswahl wertvoller
Werke und ausgezeichnete Ausführung unter der Leitung von
Herrn Rektor Blumöhr ſtarken Eindruck hinterließ. Der Chor
trug zuerſt eine feierliche Hymne für Chor, Sopranſolo, Har=
monium
= und Poſaunenbegleitung von J. Kromolicki vor,
ſpäter eine beſonders ſchöne und innige, dabei recht ſchwierige
Hymne nach der Weiſe alter Meiſter von Waldemar von Bauß=
nern
, in der die Klangfarben von Männerchor, Frauenſtimmen,
Geſamtchor und ein Altſolo in reichem Wechſel verwendet
wurden. Zwei Chöre von Otto Jochum gaben Proben neueſter
kirchlicher Tonkunſt, trotz aller Schlichtheit der Wirkung doch
ſchwierig auszuführen, beim zweiten gab es auch eine kleine
Schwankung im Chor, dann erklang eine Hymne an Marin
von Fritz Volbach für Chor, Solovioline, Klavier und Har=
monium
, bei der nach prachtvollem inſtrumentalem Vorſpiel eine
großangelegte muſikaliſche Steigerung zu größter Extaſe anhebt,
das Amen iſt geradezu überirdiſch und ein ſchlichtes, warm
empfundenes Strophenlied von A. Gottron auf das Marienlieo
des hl. Bernhard. Den Schluß bildete das Finale aus dem
Lobgeſang von Felix Mendelsſohn=Bartholcy mit dem ſchon
die große Sinfonie beherrſchenden, markanten Thema Alles,
was Odem hat, lobe den Herrn‟. Der Chor leiſtete unter ſeinem
ausgezeichneten, höchſt gewiſſenhaften Leiter faſt ausnahmslos
Vorzügliches, beſonders erfreulich war außer der ſchönen Ton=
gebung
die gute Ausſprache und der innig empfundene Vortrag.
Als Geſangsſoliſten wirkten mit Frl. Clara Herber, deren
herrlicher Alt, eine wirklich auserleſene Stimme ſowohl zum
Chor als auch in den genialen Liedern von Walter Courvoiſier
reinſten Genuß bereitete. Anfangs unſicher ſang dagegen die
Sopraniſtin, Frl. Marg. Knöß, die erſt in dem Ave=Maria=
Duett von W. Hunnecke ihr volles Können entfaltete. Die an=
ſpruchsvollen
Begleitungen waren in den beſten Händen bei
Muſikdirektor Klaſſert (Harmonium), Frl. Julia Schnitzler
(Klavier) und Herrn Heini Berg (Violine). Durch feinſinnig=
Einführungen ſchuf Herr Kaplan Schüler verbindende Gedanken
zwiſchen den Werken, ſo daß das Konzert zu einer wahren An=
dachtsſtunde
wurde. Leider ergaben ſich im Saal mancherlei
Störungen, die dadurch hervorgerufen wurden, daß die Geräuſche
des Wirtſchaftsbetriebes nicht gebannt werden konnten. Bei den

Amerika führt in London.
Paris etblickt bereils zwei Fortſchritte.
Von unſerem A=Korreſpondent.
* Paris, 20. Juni.
Die Londoner Konferenz wird jetzt in allen Kreiſen weſent=
lich
optimiſtiſcher betrachtet, das läßt ſich trotz der in jeder
Stunde ſchwankenden Stimmung feſtſtellen.
Nach der allgemein verbreiteten Auffaſſung hat die Konfe=
renz
in den zwei Punkten, die von franzöſiſcher Seite für weſent=
lich
gehalten werden, in den Fragen der Stabiliſierung
und der interalliierten Schulden einen ernſt
zu nehmenden Fortſchritt gemacht.
Der Umſtand, daß Amerika von mehreren europäiſchen
Schuldnern weniger als ein Zehntel der Juni=Fälligkeiten
annahm; erfüllt hier jeden mit guten Ausſichten für eine baldige
Regelung. Es iſt wahr, Frankreich gehört nicht zu den Staaten,
die darauf hielten, auf dieſe Weiſe ihren guten Willen dem ame=
rikaniſchen
Gläubiger zu manifeſtieren. Die Frage der franzö=
ſiſchen
Schulden bleibt in Schwebe. Und es iſt auch wahr, daß die
konziliante Haltung des Präſidenten Rooſevelt den Schuldner=
ſtaaten
gegenüber noch von dem Kongreß in Waſhington gebil=
ligt
werden muß. Aber der Weg für die Konferenz iſt frei.

Aehnlich ſteht es um die Stabiliſierung. In dieſem
Punkte iſt der Gegenſatz zwiſchen Frankreich und Amerika gleich
am Anfang der Konferenz hervorgetreten; Frankreich war ent=
ſchloſſen
zu verhindern, daß ein Amerikaner Präſident der Wäh=
rungskommiſſion
werde. Dieſer Verſuch iſt geſcheitert, da Eng=
land
im letzten Augenblick wieder einmal wie ſchon ſo oft
ſich auf die Seite Amerikas ſchlug. Das mühſam zuſtande ge=
brachte
Kompromiß wurde dann in Paris von der regierungs=
treuen
Preſſe als ein Erfolg gefeiert..
Wichtiger iſt, daß letzten Endes in der Frage der Stabili=
ſierung
ein Fortſchritt erzielt wurde wenn es ſich auch nur um
eine proviſoriſche Stabiliſierung des Dollars für die Dauer der
Konferenz handelt. In Waſhington beeilte man ſich, durch eine
Erklärung ſelbſt dieſe proviſoriſche Maßnahme in ihrer Bedeu=
tung
abzuſchwächen. Aber es wird behauptet, daß es ſich dabei
mehr um Preſtigerückſichten des Kongreſſes, als um das ſachliche
Problem ſelbſt, handelt.
Proviſoriſche Vereinbarungen ebnen den
Weg zu endgültigen Abkommen. Das endgültige
kommt nur nach der Konferenz. Das ſoll kein Vorwurf ſein, nur
eine Feſtſtellung. Allerdings hat die amerikaniſche Innenpolitik
ſchon mehr als einmal Ueberraſchungen gebracht. Jedenfalls
hat Amerika jetzt die Führung der Konferenz
wieder an ſich geriſſen und damit gewiſſe
franzöſiſche Pläne durchkreuzt.

Der Reichsſtand der Oeutſchen Induſtrie.
Berjüngung der Wirkſchaftsführer. Aufräumen mit überlebten Wirkſchaftsformen. Sinngemäße
Amformung und Anpaſiang der Wirtſchaft an die gegenwärkigen Berhälkniſſe.

* Krupp
Führer des Reichsſtandes der Deuiſchen Induſtrie.
Mit der Zuſammenlegung des Reichsverbandes der Deut=
ſchen
Induſtrie und der Vereinigung der Deutſchen Arbeitgeber=
verbände
iſt ein wertvoller Beitrag für den berufsſtändiſchen
Aufbau geliefert worden. Beide Organiſationen verfügen über
zahlreiche Unterabteilungen im ganzen Reich. Beim Reichs=
verband
ſind es ungefähr 600700 wirtſchaftspolitiſche Ver=
einigungen
, die die Intereſſen der verſchiedenſten Wirtſchafts=
zweige
wahrnehmen und wieder nach einzelnen Wirtſchafts=
gebieten
aufgebaut ſind. Bei der Vereinigung der Deutſchen
Arbeitgeberverbände liegen die Dinge ähnlich. Während die
eine Organiſation in der allgemeinen Wirtſchaftspolitik eine
Hauptrolle ſpielte und durch ihre ſtatiſtiſchen Erhebungen und
ihre Erfahrungen der Reichsregierung in der Vergangenheit oft
wertvolle Arbeit leiſten konnte, ruhte das Schwergewicht der
Arbeitgeberverbände auf ſozialpolitiſchem Gebiet. Beide Ver=
einigungen
ſind eigentlich erſt in der Nachkriegszeit zur Ent=
faltung
gekommen, weil die Gewerkſchaften immer mehr in
wirtſchaftliche Angelegenheiten hineinredeten und vielfach von
den Regierungen in kurzſichtiger Weiſe ohne Rückſicht auf die
Zukunft in ihren Forderungen unterſtützt wurden.
Die dadurch eintretende organiſatoriſche Zerſplitterung iſt
nicht zuletzt in der Wirtſchaft immer wieder als recht unerfreu=
lich
empfunden worden. Infolgedeſſen begrüßt, die Wirtſchaft
den Aufbau des Reichsſtandes der deutſchen Induſtrie, weil jetzt
eine Zuſammenlegung der Verbände auch in den unteren Schich=
ten
erfolgen kann, wodurch ſehr viel Geld und Doppelarbeit
wegfällt. Gleichzeitig rücken die Faktoren der Wirtſchaft enger
zuſammen. Sie gewinnt im Reichsſtand der deutſchen Induſtrie
einen tatkräftigen Führer und Förderer. Es wird dafür zu
ſorgen ſein, daß die berufsſtändiſche Vervollſtändigung von
unten her vorgenommen wird. Die Brücken zu den Gewerk=
ſchaften
werden geſchlagen werden müſſen. Wie ſich die Arbeits=
gebiete
der Arbeitnehmer und Arbeitgeber in Zukunft abgrenzen
werden, hat der Führer der deutſchen Arbeitsfront, Dr. Ley,
bereits zum Ausdruck gebracht. Die Abgrenzung wird in dem
künftigen Geſetz der Arbeit feſtgelegt.
Um eine harmoniſche Zuſammenarbeit zu gewährleiſten, iſt
eine Verjüngung der Wirtſchaftsführer die unaus=
bleibliche
Folge. Es werden bei der Reorganiſation Perſön=
lichkeiten
nachrücken, die ſich von der Wirtſchafts=
auffaſſung
der Vergangenheit befreit haben und
die mit der natſoz. Anſchauung eng verbunden ſind. Dabei iſt
es ſelbſtverſtändlich, daß die wertvollen Erfahrungen der Wirt=
ſchaftsführer
in Gegenwart und Zukunft nutzbringend für die
Geſamtheit verwendet werden, wie überhaupt der Aufbau des
Reichsſtandes der Deutſchen Induſtrie zeigt, daß nicht Alt=
hergebrachtes
wahllos zerſchlagen wird, ſondern eine ſinn=
gemäße
Umformung und Anpaſſung an die gegen=

wärtigen Verhältniſſe ſtattfindet. Der Führer des
Reichsſtandes der Deutſchen Induſtrie, Dr. Krupp v. Bohlen
und Halbach, wird nunmehr die weiteren Aufbquarbeiten in
Mitwirkung der natſoz. Wirtſchaftler vornehmen. Es ſteht bis=
her
nur ſoviel feſt, daß man zwei Abteilungen des Reichs=
ſtandes
bilden wird, eine ſozialpolitiſche und eine wirtſchafts=
politiſche
. Der Reichsſtand wird auch in Zukunft das Spiegel=
bild
einer lebendigen Wirtſchaft ſein.
Auflöſung der Preſſekonferenz.
Einrichkung von Breſſe=Empfängen
bei der Reichstegiernng.
(NB. Berlin, 20. Juni.
Die Prefſekonferenz, die mittags in Anweſenheit von Mit=
gliedern
der Reichsregierung abgehalten wird, iſt am Dienstag
aufgelöſt worden.
Der Leiter der Preſſeſtelle im Propagandaminiſterium,
Dr. Jahnke, teilte nach der erfolgten Auflöſung mit daß er
eine neue Konferenz einberufe, die unter ſeinem Vorſitz ſtehen
werde.
Die Bedeutung der Neuordnung liegt darin, daß bisher die
Preſſekonferenz als ein ſelbſtſtändiges Gebilde in Erſcheinung
trat, das ſeinen eigenen Vorſitzenden wählte, der ſeinerſeits
wieder durch einen ebenfalls gewählten Verwältungsausſchuß
unterſtützt wurde. Künftig fällt dieſe Selbſtändigkeit weg und
die täglichen Konferenzen, an denen auch in Zukunft feſt=
gehalten
werden ſoll, kommen Empfängen bei der Reichsregie=
rung
gleich. Die Leitung dieſer Konferenzen liegt naturgemäß
dann in der Hand des zuſtändigen Regierungsvertreters des
Leiters der Preſſeſtelle beim Miniſterium für Volksaufklärung
und Propaganda, Dr. Jahnke. Die Neuordnung ſtellt alſo eine
Anpaſſung an die Grundſätze des neuen Deutſchlands dar, eine
Uebertragung des Führerprinzips auch an dieſe Inſtitution.
Sieben Skahlhelmgruppen in Oſſpteußen
wieder zugelgſſen.
VTB. Treuburg, 20. Juni.
Zwiſchen dem ſtellvertretenden Landrat und dem Stahlhelm=
Landesführer Major a. D. Schöpfer iſt es geſtern zu einer Eini=
gung
gekommen, wonach die Verfügung über die Auflöſung von
ſieben Stahlhelm=Ortsgruppen im Kreiſe Treuburg unter ge=
wiſſen
Vorausſetzungen wieder aufgehoben wird. Bis zum 1. Ok=
tober
dürfen im Kreiſe Treuburg keine Anwärter für den Stahl=
helm
verpflichtet werden. Weiter haben die ſeit dem 30. Januar
neu eingetretenen Stahlhelm=Anwärter eine vorgeſchriebene
Wartezeit von etwa drei Monaten durchzumachen, während der
keine Uniformen getragen werden dürfen.

zahlreichen Zuhörern hinterließ trotzdem die Veranſtaltung
tiefen Eindruck, ſie wurde nicht durch Beifall zwiſchen den
Werken geſtört, am Schluß aber war der Dank für Chor und
Soliſten um ſo herzlicher. An das Konzert ſchloſſen ſich
Ehrungen verdienſtvoller Mitglieder an, die Herr Pfarrer
Gottron im Auftrage des Biſchofs von Mainz vornahm. F. N.
* Neue Schallplafken.
Elektrola. Die Elektrola=Neuheiten bringen Platten von
unübertrefflich künſtleriſchem Niveau in der Peer=Gynt=
Serie. Techniſche Spitzenleiſtung bringt hier bis ins feinſte ge=
meiſterte
künſtleriſche Darbietung zu ſchlechthin vollendeter Wie=
dergabe
. Alle Tonſchönheiten der wundervollen Peer=Gymt=Muſik
ſind reſtlos erſchöpft und vermitteln auch dem verwöhnteſten Ohr
die Meiſterleiſtung Griegs, als höre es beſte Originalmuſik, von
der ſich die Plattenwiedergabe dann in nichts unterſcheidet, wenn,
was unerläßlich, gute Platten auf gutem Apparat laufen und
den Vorſchriften der Nadel und Umdrehung entſprochen wird.
Vier große Peer=Gynt=Platten liegen vor. Zunächſt die Peer=
Gynt=Suite Nr. 2 auf E H. 234 und 235 mit beſtem Verſtändnis
geſpielt vom neuen leichten Symphonie=Orcheſter unter der alles
erſchöpfenden, feinſt nuancierenden Leitung Eugene Gooſſens. Sie
bringen den Arabiſchen Tanz. Jgrids Klage, Peer Gynts Heim=
kehr
und Solveigs Lied. Dann E. H. 26 mit Morgenſtimmung
und dem wundervoll verhauchend geſpielten Aſes Tod und E. H. 27
mit Anitras Tanz und In der Halle des Bergkönigs. Dieſe
beiden Platten, beſpielt vom Royal Opera Orcheſter Covent Gar=
den
in London, ebenfalls unter dem Dirigenten Eugene Gooſſens.
Auch aus dem Gebiet der wieder modern gewordenen vater=
ländiſchen
Militärmuſik liegt eine wertvolle Neuheit vor in E. G.
2826, mit den Märſchen Heil Deutſchland und Heil
Hitler dix, geſpielt vom Muſikkorps des III. Batl. 9. Pr.
Inf.=Regts. Spandau unter Leitung des Obermuſikmeiſters A.
Bardien. Die glänzende inſtrumentale Leiſtung dieſes Orche=
ſters
beweiſt, daß in den wenigen uns verbliebenen Militär=
Muſikkorps die Tradition unſerer alten, von keinem Volk erreichten
Militärmuſik gut und erfolgreich gepflegt wird.
Grammophon, die Stimme ſeines Herrn. Auch in der
neuen Monatsſerie der Grammophon eine Anzahl Platten höch=
ſten
Kunſtwertes auf inſtrumentalem und vokalem Gebiet. Vor
allem wieder die hervorragende Technik der Polyfar=Serie,
die unerreicht iſt. Da iſt die ſehr feine Platte 25 188 mit der
Tſchaikowſky=Phantaſie in zwei Teilen (Tſchaikowſky=
Charlié), geſpielt vom Philharmoniſchen Orcheſter Berlin, in
jeder Hinſicht deutſche Meiſterleiſtung, dann die intereſſante
Platte 25 181 mit der Gavotta caprice von Bortkiewicz und den
Variationen über die Melodie von A. Rubinſtein (R. Gebhardt).
geſpielt von dem Berliner Trio Porzky. Gebhardt. Rhode. an drei
Flügeln. Hervorragend im Zuſammenſpiel und in Tonſchönheit.
Inlius Patzak, der Tenor des Münchener Nationalthea=

ters, auch in Darmſtadt längſt beſtens bekannt, brilliert in Selig
ſind, die Verfolgung leiden aus dem Evangelimann und in Ach
ſo fromm aus Martha. Zu beiden ſpielt die Kapelle der Staats=
oper
Berlin unter Alois Melichar. Für Freunde des Kunſtge=
ſanges
eine Freude. Ausgezeichnet iſt auch die vom Leip=
ziger
Männerchor unter Profeſſor Guſtav Wohlgemuth be=
ſungene
Platte 25 185 mit dem Lied Vaterland von Wohl=
gemuth
=Geck und Wie’s daheim war von Wohlgemuth= Corne=
lius
. Freunde von Spezialmuſik werden entzückt ſein von der bil=
ligen
Braun=Etikett=Platte 1257 beſpielt von dem hervorragen=
den
Virtuoſen auf dem Vibraphon Will Kalinka mit dem
Paul=Godwin=Orcheſter. Dieſe Platte bringt die entzückende
Blaauw’ſche Kompoſition Die Spieluhr und Linckes Im Reiche
der Indra‟ Die hübſche Tanzplatte 1344 mit dem feinen Tango
Einmal kommt Irgendwer von Weyer=Förſter=Ludwig und dem
Marſchfoxtrott Ein neuer Frühling wird in die Heimat kommen.
von Engel=Berger=Meiſel, rhythmiſch hervorragend geſpielt vom
Egon=Kaiſer=Tanz=Orcheſter (mit deutſchem Refraingeſang) be=
ſchließe
die Serie Grammophon.
Lindſtröm A. G.=Gloria bringt in guten elektriſchen
Aufnahmen Kammerſänger Hans Heinz Bollmann auf G. O.
10 739 Beiträge zu den nationalen Platten. Der beliebte Tenor
ſingt. Stolz weht die Flagge Schwarz=Weiß=Rot und Die Wacht
am Rhein mit Orcheſter und Chor unter Leitung von Kapell=
meiſter
O. Dobrindt, und das Blasorcheſter Karl Woitſchack mit
Spielmannszug bringt auf G. O. 10 770 das temperamentvolle.
anfeuernd geſpielte Marſchpotpourri Alle mit uns von Carl
Robrecht. Auch die Gloria=Tanzplatte G. O. 10 779 iſt ſehr gut.
Paul Laufer und ſein Tanzorcheſter vom Hotel Adlon Berlin,
ſpielt mit Geſang von Luigi Bernhuber den Engl. Waltz So
ſchön wie heut Nacht und den Marſch=Foxtrott Ein neuer Früh=
ling
wird in die Heimat kommen Odeon ſchießt mit einer
Hans=Albers=Platte den Vogel ab (O. 11847). In
Hans im Glück bringt dieſe Platte ein zweiteiliges Potpourri
der beliebteſten Albers=Film= und Bühnenſchlager. Geſungen ſelbſt=
verſtändlich
von dem Künſtler ſelbſt mit Chor und Odeon= Künſtler=
orcheſter
, ebenfalls unter Dobrindt. Eine Platte von hiſtoriſcher
Bedeutung iſt dann O. 11866 mit der 5. und 6. Szene aus
Hanns Johſts Schlageter geſprochen von der Original=
beſetzung
des Staatlichen Schauſpielhauſes Berlin Emmy Sonne=
mann
. Lothar Müthel und Hans Joachim Büttner. Dieſe Platte
bringt weiter die Symphoniſche Skizze Vom heldiſchen Opfertod
zum Erwachen der Nation von Julius Kopſch, Sprecher mit Or=
cheſter
. Den Abſchluß der Beſprechung bilde die hochkünſtleriſche
Platte Parlophon 9577 mit der wundervollen Carmen=
Fantaſie von Saraſate in zwei Teilen, geſpielt von Toſſy Spiwa=
kowſky
mit Klavierbegleitung.
M. St.

Goethe=Medaille für Walter Bloem. Der Reichspräſident hat
dem Schriftſteller Walter Bloem anläßlich ſeines 65. Geburts=
tages
die Goethe=Medaille verliehen und mit einem herzlichen
Glückwunſchſchreiben zugehen laſſen.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 170

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Mittwoch, 21. Juni 1933

aer wahpl
Unglaublieh

Inser

DMoTAo!
NANttAeT

wegen vollständiger Aufgabe des Geschäftes, bringt
fäslich neue uberraschungen.
Wegen baldiger Räumung des Lokals, verkaufen wir
au unerhört niedrigen Preisen-
Es ist unbedingt ein großer Vorteil für Sie, jetzt Ihren Bedarf für die nächste

Kommen Sie bitte in den Vormittagsstunden,
wir können Sie dann aufmerksamer bedienen.

Zeit bei uns einzudecken.
Drautt

Wir erwarten Bie!

DARMSTADT
LUDWIGSTRASSE NR. 11

F
HERRENHEIMRA

In fr. Lg., gt. ruh.
Haus, m. ſch. Gart.,
iſt ger. 5=Zim.=W.,
1. St., z. 1. Okt. z. v.
Ang. 3. 122. Gſt.
5=Zimm.=Wohnung
v. jetzt an in ſchö.
Lage, ev. möbl., zu
verm. Off. u. W. 244
a. d. Geſchſt. (*sgm


Lagerräume
hell, trocken mit Gleisanſchluß. Büro=
bau
und ſchöner
(7615b
4-Zimmer=Wohnung
mit Bad, Fremdenzimmern und 2 Kel=
lern
per 15. Auguſt zu vermieten.
Näh. bei W. Engeroff, Darmſtadt,
Städt. Sparkaſſe, Rheinſtr. 34.

3 ſHöne Ammer
möbl. od. unmöbl. m.
Bad, Zentralheizung
fließ, kalt. u. warmes
Waſſer, gr. Veranda,
freie Lage, in Villa,
per 1. Juli od. ſpäter
zu verm. Beſichtig.
nach telef. Anruf 3244
Köhler, Mackenſen=
(Wald)=Straße 62,
Anlage.

Korsett-Spezialistin
empfiehlt Maßarbeit in allen Preislagen,
Mustergültig in Form und Arbeit.
Nach Operationen Mieder mit eingearbei-
(1513a
teter Fischbeinbinde.
Konstantine Schwab
Wilhelminenplatz 2 (Kein Laden)

Unldentlch ur naed diege Iiadhe Terfäungen:
Handlesekunst
Charakter, Ehemörlichkeiten usw.
Ereignisse mit Jahresangabe
Brau ULLAHANSEL
Schülerin von E. lssberner-Haldane (59284
Friedrichstr. 22, part. Sprechzeit:
11-1 u. 5-8 Uhr. Samst. 11-1 Uhr.

1 Blüthner=,
1 Römhildt=,
Schiedmayer=
Dafd
u. a., wie neu,
billigſt. (7748b
Piano=Berg
Hügelſtraße 32.
Telefon 126.

Heute großer

Hidet Hallfnven

Ehemal. Schupobe=
amter
ſucht Betei=
ligung
o. Kauf mit
. 10 000 bar. Nur
ausführl. Selbſtoff.
u. 3. 114 Gſt. erb.

Großbetrieb auf unserem
Spielplatz. Lustige Uber-
raschungen
. Karussel,
Rutschbahn usw. Dazu
die extra kleinen Preise.

FFlechten +10-11000

Ekzeme, Juckreiz, off. Beinwunden.
Ungeahnte Erfolge. Herr Th. ſchreibt:
Nach 24 jährig. Flechtenleiden nur durch
IhrMittel völlig geheilt. Broſchüre frei
v. Labor, Bogt, Heidelberg=Rohrbach E. 1
(V. 7633)

Bamenbart
entfernt für immer nach wissenschaftl.
glänzend bewährter Methode
Nanny Six, Darmstadt, Elisabeth.-Str. 28, II
Sprechst. von 919½ Uhr (3375a

0.B. Weher
Dentist
verzogen nach
Rheinstr. 12
7739b
Haſerlingen
gut und billig!
10 Stck. v. 20 5 an.
la Raſierſeife
1 Stück nur 10 3.
Seifen=Lehner
Waldſtr. 9, Tel. 215.
(4587a)

Eis

Schranke
neueſte Modelle
zu billigen Preiſen.
Ofen= und Herd=
Spezialgeſchäft
E.L. Göbel
Rheinſtr. 31. (4028a

O"
Schlafaimmer
in groß. Auswahl
Möbel-Industrie
Feidel
Darmstadt
Hügelstraße
Nr. 18, 15 und 17

Reichsmark
1. Hnpohel
auf gutes Haus m.
beſt. Mieteingang
geſucht. Zinſen kön
monatlich gezahlt
werden. Angeb. u.
3. 126 a. d. Gſchſt.*

Nieder=Ramſtädterſtr. 53,
Laden mit 2 Schau=
fenſter
ſof. zu verm.
Daſelbſt Zimm. mit
fl. W., Gas, elektr. L.
ſep. Eing 1. Stock.
Näh. 2. Stock.

Büroräume
i. verſch. Grß. prsw.
z. v. Näh. Saalbau=
ſtr
. 4, Kontor, vorm.
(5473a)

Sohdl Taüug
Altestes christliches Schuhhaus
Schillerplatz Schloßgraben

Roeder’sche
Leihbibliothek
Ifd. Zug, V. Neuersch
Schallplatten-Verleih
Ernst-Ludwigstr. 17
Eing. Schuchardstr.
3516a)

3. St., Roßdörferſtr. Balkon. Veranda,
geg. 3=Zim.=Wohn. od.
gr. 2 3.=Wohn. z. tauſch.
geſ. Ang. unt. 2. 145
an die Geſchſt.
Wohnungstauſch
Geboten: Schöne 3=
Zimmerwohnung
(Künſtlerkolonie).
Geſucht: 4= Zimmer=
wohnung
, in ähn=
licher
Lage.
AltersWohnungsbüro
Eliſabethenſtraße 34.

Alicenſtraße 2
(Frankfurterſtraße)
1. St., ſch. geräum.
5=Zimm.=Wohnung
p. 1. Juli ev. früh.
zu vermieten. Näh.
daſelbſt part. (7753
5=Zim.=Whg. i. Tt.. ſof. o. ſp. zu
vm. pt., Gartant.
Näh. u. 3. 117. Gſt.
Nähe Pauluskirche
Große herrſchaftl.
5=Zimm.= Wohnung
2. Stock, 2 Manſd.,
Bodenk., einger.
Schöne 3=Zim.=Wohng. /Bad. Spk., 2 Kell.,
Trockenbd., Blplatz
1. 10. (1200 Mk.
Fr.=Miete) zu vm.
Näher. Wittmann=
ſtraße
Nr. 23. (*mf

Eleg. 3=Zim.=Wohn.
m. Diele, Zentrhzg.,
fl. Waſſer u. viel.
Nebenr, z. 1. 8. z. v.
Eichbergſtr. 9. Tgm
3 Zim. m. Küche, teilw.
möbl., Pr. 55 , zu
vm. Anfr. unt. 2 141
an die Geſchſt.

Wilhelmſtr. 40, I.
herrſchaftl. große 6. 7=Zim.=Wohng.
m. Bad, Zentralhz.
und Warmwaſſerbe=
reitung
alsbald. ev.
1. Okt. z. vm. Näh.
Wilhelmſtraße 40,
Büro i. Hof. (6272a

Heinrichſtr. 14,Manſ.
Wohn. z. vm. Näh.
Martinſtraße 8, I.
Vormittags. (*mf
Leere Zimmer

Damenheim
Saalbauſtraße 79
ſind 2 hübſche un=
möbl
. Zimmer im
1. St. mit Penſion
zu vermieten.
Frankfurterſtr. 46
2 Zim., gut möbl.,
evt. a. teilw. möbl.
od. leer, zu verm.
(*ms)

Knabenanzüge Kin=
derkleider
, Schürzen
u. alle Art Wäſche
w. gt. u. prsw. an=
gefert
.: gehe auch z.
Ausbeſſern in H
Ang. 3. 129 Gſt.

5-Zi.-Wohngen
mit Zub. zu verm.
Eichbergſtraße 2 u.
Annaſtraße 24. An=
frag
. 1. St. (7725b

das Hautpflegemittel"
mit Tiefenwirkung glättetz und
verjüngt unreine, gerötete Haut.

Heinrichſtraße 14
Parterrewohnung:
5 Zim. ſof. zu vm.
Näh. Martinſtraße
8, I., vormitt. (*mf

Allen Bogelfreunden
Kenntnis, daß ich meine (7747
zoolog. Sandlung
von Kiesſtraße nach
Elisabethenstraße 35
verlegt habe. Empfehle mich auch dort in allen ein=
ſchlägigen
Artikeln der Vogelhaltung und =Pflege.
Zoolog. Handlung Behrens

4 Zimmer m. Zub.,
im 1. Stock. 65 Mk.
1. Aug. zu verm.
Karlsſtr. 39.

Kirchſtraße 21
4=Zimm.=Wohnung
mit Zubehör im 2.
Stock zu vermieten.
Näher. bei Rechts=
anwalt
Oſann
Wilhelminenſtr. 21.
7465a
Tel

Schöne 45=Zi.=W.
frei bis 1. Auguſt,
zu vermiet. Angeb
unt. 3. 124 Gſch.

Schöne 2=Zi.=Whg.,
Nähe Bahnh..
Ang. 3. 105 Gſch.

Neu hergerichtete
Zweſk=
Zimmer=Wohng.
hat Möbelfirma zu
vermieten. Möbel=
käufer
werden be=
vorzugt
, Angeb. unt.
2 98 an die Gſchſt. (*

V
mit Balkon, Keller,
Küchenbenutz., in gt.
Hauſe, a. Einzelmiet.
od. kinderl. Ehepaar,
z. verm. Anfrag unt.
Z. 132 Geſchäſtsſt. (*

Berufst. Da. find.
behaglich. Heim in
gut Hs. b. ält. Da.
p. ſof. od. ſpät. zu
ſehr mäßig. Pr. (*
Anfr. u. 3. 69 Gſt.

Erbacherſtr. 48½,pt.
möbl. Zim. 2. St.,
ep., el. L., Tel. i. H.
3. vm. *ams

Wendelſtadtſtr. 8, I.
ſch. möb Z. ſof. z. v.
im)

Bismarckſtr. 53, pt.
Ems
gutm.

Gutmöbl. Zim. in
ruh. Lg. an beſſer.
Herrn ſof. abzug.
Kiesbergſtr. 37.

Am Orangeriegart.
2 ineing. mb. 3. z.
verm. Näh. Geſchſt.
(*ms)

Heinrichſtr. 48, part.
gut möbl. Herren= u.
Schlafz. m. el. L., ſep.
Eing. a. einz. z. v. (* Hochſtr. 42, I.
eleg. möbl. Wohn=u
Schlafz. evtl. m. voll
Penſion zu verm. / Mbl. Südzi. z. vm.
Prinz=Chr. Weg 23. Sch. mb. Zi., Südl.,
evt. .ben., z. vm.
Heinrichſtr. 128,II.* Herdweg 98: Gut
möbl. Zim preisw.
zu verm. Bad und
Hſe. Emsm
Telef. Mbl. ſep. Zimmer,
Kochgeleg.. Bad, ab
1. 7. z. vm. Joachim
Parcusſtraße 9. (* A 2.3 Zim.W. von ält.
Dame geſ. Ang. u
Z. 146 Geſchäftsſt. Jung. Ehepaar ſucht
23Zim. Bohng.
per ſofort. Offert. u.
2. 136 a. d. Geſch. 2 Zim.=Wohn. ſucht
berufstät. kinderloſes
Ehep. Preisang. erb.
u. 2. 140 an d. Gſchſt.* Geräumige
3=Zim.-Wohng.
m. Zubeh., von zwei
Damen, i. gut. Hauſe
mit Bad u. Veranda,
für jetzt od. ſpät. geſ.
Süd=od. Südoſwviert.
bevorzugt. Ang. mit
Preisangab. u. Z. 139
Geſchäftsſt. d. Bl. Schon. 3-3.=Woh.
von 2 Perſ. zu miet.
geſucht, pünktl. Miet=
zahler
. Preisangeb.
u. Z 134 Geſchſt. (* Verſchließb. Raum
für Motorrad mit
Beiwagen geſucht.
Ang. u. 3. 109 Gſt.* Einfamilienhaus:
5 Zi. in n. ruh. Lg.
Nähe Darmſtadts z.
mieten geſ. Angeb.
unt. 3. 121 Gſchſt. 34=Zim.=Whg. im
S.O.=Vt., ſonn. Lg.,
n. Erdg., b. 60 , z.
1. 10. geſucht. Ang.
u. 3. 115 Geſchſt. Geſucht: 2= od. 3=
Zimm.=Wohng. von
einz. Dame für jetzt
oder ſpäter. Angeb.
unt. 3. 108 Gſch. Ger. 34=Zi.=Whg.
in ruh. Lage von
ält. Ehep. z. 1. 10.
geſucht. Angeb. mit
Preis unt. 3. 138
an die Geſch. (Ems Ruh. Mieter, 2 P.,
ſ. 34=Zim.=Wohn.
z. 1. 10. Ob. Herd=
weg
, ob. Heinrichſtr.,
Tintenvtl. Off. u.
144 Geſch. (*md

Rezept
Brdbepr-
3½ſa Pfd. Erdbeeren, sehr
Marmblade
gut zerdrückt, werden mit
bereiten 8il
5½½-Pfd.Zucker zumkochen
gebracht u. 10 Min. durch-
gekocht
. Hierauf rührt man
1 Normalflasche Opekte
zu 86 Ptennig und nach
Belieben den Saft einer
Zitrone hinein und füllk
in Gläser. Ausführliche
illustrierte Rezepte für
alle Früchte und Etiketten
für Ihre Marmeladengläser
liegen jeder Flosche bei.
Opektd opefie si aur scht mit
Aus Früchten sewonnen dem 10-Minuten-Topf.
Trocken-Opokis ist Opekts in Pulverlorm und wira
gerne für kleine Portionen von 2 bis Plund Marme-
lade
verwendet, de es schon in Päckchen zu 23 Pfennig
und 45 Pfennlg zu haben ist. Packung für 7 Pfund Mar-
melade
86 Piennlg. Geneue Rezepte sind eufgedruckt.
Achtung! Rundtunk! Sie hören über dle Sender des Süd-
westtunks
jeden Mittwoch-Vormittag 10.45 Uhr den inter-
essanten
Lehrvortrag aus der Opekta-Küche 10 Minuten
für die fortschrittliche Haustrau‟. Rezeptdurchgabe!
Das Opekta-Rezeptbuch, reich bebildert, erhalten Sie für
20 Pfennig in den Geschätten. Falls vergritten, gegen
Voreinsendung von 20 Pfennig in Brietmarken von dei
OPEKTA-GESEILSCHAFT M. B. H., KBLN-RIEHI

Aelt. Frau ſ. einf.
mbl. Zi., part., m.
Ofen, p. 1. Juli (o.
Bed.) bei chriſtl. F.
(ſt. Wäſche). Ang.
m. Pr. 3. 102 Gſt.*

(TV 71)
MANMLIcK

Berufst. Frl. ſ. frd.
mb. Zi. m. Mitt. od. evt. voller
Penſ. Ang. m. Pr.
ang. u. 3. 107 Gſt.*

WEIBLICH

Geb. jg. Mädel, 21 J.
alt, aus gut. Fam., möchte
als Haustocht. in nur gut.
Haus gehen. Kenntn. im
Haush., Kinderpfl. u. im
Nähen. Familienanſchl. u.
Taſcheng. erw. Angeb. u.
Z. 74 Geſchäftsſtelle.

Jung. ſol. Servier=
fräul
. ſ. Beſchäftig.
in gt. Café o. Gaſt=
haus
. Bergſtraße u.
Odenw. bevorzugt.
Ang. u. 3. 120. Gſt.*

50jähr. Frau mittl.
Stand. (g. Hausfr.)
wünſcht f. nachmit.
Beſch. in frauenloſ.
Hsh. o. b. allſt. Hr
Ang. u. 3. 128. Gſt.*

Jgs. flß. Mädch. v.
Ld. ſ. Stelle tagsü.
od. b. n. d. Spülen.
Ang. 3. 133. Gſt.

Junge Frau geht
aus bügeln u. flick.
Tag 2.50 . Ang.
unt. 3, 137. Gſt.

V3
A

WEIBLICH

Mbl. Zim. zu miet.
geſ. Angeb. m. Pr.
unt. 3. 118 Gſchſt.*

Lehrmädchen
f. kaufm. Büro, n.
u. 16 Jahr., p. ſof:
geſ. Ang. u. 3. 112
an die Geſchäftsſt.*

Berufstät. Dame ſ.
1 Zi. u. . o. .. Ang. m.
3. 104 Gſt.

Sol. jg. Mädch. v.
Lde., d. ſelbſt. koch.
kann, tagsüber geſ.
Zeugn. erforderlich.
Schuhhaus Schembs
Rheinſtraße 20.

Berufst. Frau ſucht
1 Zimm. u. Küche
i. Ztr. bis 20 .
Ang. 3. 123 Gſt.

Ehrl
tücht. Laufmädch.
geſ. Vorzuſt. vorm. v.
111 Uhr. Zu erfr.
in der Geſchäftsſt.

Geſucht: Für klein.
Schloßhaushalt un=
verheir
. evangel.

Diener

im Fach erfahren:
einz. Hausarbeiten
mit zu übernehm.
Tadelloſe Führung,
Ehrlichkeit Beding.
Zeugniſſe u. Geh. u. 3. 116
an die Geſchäftsſt.
(7727b)

Für den Verkauf
eines glänzend be=
währten
patent.
Betteranzeigers
von Haus zu Haus
Herren u. Damen
geſucht, Erforderl.
Barmittel 45 Mk.
Leicht verkfl. Artik.,
100% Gewinn.
Muſter gegen Vor=
einſendung
von 90 9
Pfg. in Briefmark.
Herm. Strauss
Düſſeldorf=Oberk. 18
Weddigenſtraße 15
(IN 7517)

Wer mit Radio
DGSsch
geht zu (7183a

Ludwigsplatz 3

Kaufm. Lehrling
für Büro u. Lager
geſucht. Offerten u.
3. 127. Geſchäftsſt. *

Kräftig. geſ. Junge
vom Lande, welch.
ehrlich und fleißig
iſt, als
(7753
Haertehig
für ſofort geſucht.
Bäckerei Ehrhard,
Darmſtadt,
Rundeturmſtr. 17.

Führende, leistungsfähige
Papier-Großhandtung
sucht rührige Vertreler mit
guten Beziehungen. Bewerbungen unter
Z. 113 an die Geschäftsstelle. (7729

Zeugnisabſchriften
uſw. ſind für den Einſender wertvoll
u. werden in vielen Fällen dringend
benötigt. Unſere Auftraggeber wer=
den
daher gebeten, Bewerbungs=
Unterlagen ſeweils ſchnellſiens zurück=
zuſenden
.
Auf Chiffre=Anzeigen keine Original=
zeugniſſe
einſenden.

[ ][  ][ ]

Mittwoch, 21. Juni 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 170 Seite 5

Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, den 21. Jun: 1933.
KDarmſtadt im Blumen- und Pflanzenſchmuck.
Unſere Vaterſtadt iſt weithin als Blumenſtadt bekannt, was
ſeinen Hauptgrund darin zu ſuchen hat, daß ſchon in den älteren
Straßnn vielfach Hausgärten, zum Teil ſogar Vorgärten ange=
legt
wurden, die weſentlich zur Verſchönerung des Stadtbildes
beigetragen haben. Auch die Neuzeit hat davon keine Ausnahme
gemach)t, denn die vielen Vorſtadtkolonien, die ſich der Innenſtadt
vorlagarn, zeigen ein idylliſches Bild der Verbindung von Haus
und Gſtrten. Aber auch die Innenſtadt wollte hier nicht zurück=
bleiber
), nur mußten hier an Stelle der gut gepflegten Gärten
die mit Blumen geſchmückten Balkone und Fenſter treten. Die=
ſes
Beſtreben der Darmſtädter Bevölkerung, das Ausſehen der
Häuſer und Straßen mit Blumen und Pflanzen zu verſchönern,
fand durch den Ausſchuß Darmſtadt im Blumen= und Pflanzen=
ſchmuck
lebhafte Unterſtützung durch Prämiierung der ſchönſten
Balkone, Vorgärten und Fenſter. So konnten beiſpielsweiſe im
vergangenen Jahre 187 ſolcher Gärten, Balkone und Fenſter mit
Preiſen bedacht werden.
Auch in dieſem Jahre ſoll eine ſolche Prämiierung wiederum
ſtattfinden, und werden alle diejenigen, die dabei Berückſichtigung
finden wollen, erſucht, ihre Anmeldung bei dem Verkehrsbüro zu
hewerkſtelligen, und zwar die Vorgärten bis zum Schluß dieſes
Monats, da anfangs Juli die erſte Beſichtigungsfahrt ſtattfin=
den
ſoll.
Die etwas ſpät erfolgte Aufforderung hat ihren Grund in
der lang anhaltenden kühlen Witterung, die ja noch in der zwei=
ten
Maihälfte Nachtfröſte brachte.

Meiſe Hue

Dannerdtach
22. Juni Anf. 19½z, Ende 221 Uhr. B 28
Preiſe 0.705.50 Mk.
Glückliche Reiſe. Freitag, Anf. 19½, Ende 22½ Uhr. D 25
Preiſe 0.705.50 Mk.
23. Juni Glückliche Reiſe.

In VadNauheim: Mtwoch, 21. Juni: Der fliegende Holäinder.

Heſſiſches Landestheater. Spielplanänderung Die
für heute angeſetzte Aufführung des Luſtſpiels Der heilige
Criſpin muß ausfallen. Die Miete B erhält die letzte Vor=
ſtellung
erſt nächſte Woche.
Erſtaufführung im Großen Haus Eduard Künnekes
entzückende Operette. Glückliche Reiſe wird morgen in
folgender Beſetzung im Landestheater zum erſtenmal gegeben,
mit Erna v. Georgi, Lilli Palmer, Käthe Gothe, Martha Lie=
bel
. Aenne Garbe, Grete Berthold. Dr. Heinrich, Allmeroth,
Heini Handſchumacher, Carl Ludwig Lindt Paul Maletzki. Hans
Baumeiſter, Ernſt Heck, Hugo Keßler. Die muſikaliſche Leitung
hat Beppo Geiger, die Spielleitung Arthur Maria Rabenalt.
Das Bühnenbild entwarf Elli Büttner. Die Einſtudierung der
Tänze beſorgte Hans Macke Abſchiedsvorſtellung
Inger Kaxén, in Don Carlos, am Sonntag den
25 Juni. Inger Karen, die mit Ablauf der Spielzeit Darm=
ſtadt
verläßt, um einem Ruf an das Stadttheater Hamburg zu
folgen, wird ſich am Sonntag in der Vorſtellung Don Carlos
in ihrer eindrucksvollſten Partei als Eboli vom Darmſtädter
Publikum verabſchieden. Als. Nachfolgerin für Frau Karén
wurde die erſte Altiſtin des Württembergiſchen Landestheaters,
Magda Strack, verpflichtet.

Die deuſche Jageng geochet mer Batsgeigfſen mn Aunand.
Volksdeutſche Skaffelläufer am 25. Juni. Die Heſſen laufen fünf Staffeln zum Saargebiel, als Höhepunkk
der Werbewoche des heſſiſchen B.9.A.

Fahnen auf Halbmaſt. Zum Zeichen der Ablehnung des vor
14 Jahren beſchloſſenen Diktats von Verſailles und zum Ausdruck
der Trauer, daß das deutſche Volk noch immer unter dem harten
Druck dieſes Diktats ſteht, ſetzen auf Anordnung des Miniſterprä=
ſidenten
Dr. Werner am Mittwoch den 28. Juni 1933, alle
ſtaatlichen und gemeindlichen Behörden die ſchwarz=weiß=rote
Fahne und die Hakenkreuzflagge auf Halbmaſt.
Hochſchulnachrichten. Der ordentliche Profeſſor an der
Techniſchen Hochſchule Darmſtadt Dr. Lothar Wöhler iſt auf
ſein Nachſuchen unter Anerkennung ſeiner dem Staate geleiſte=
ten
langjährigen ausgezeichneten Dienſte in den Ruheſtand ver=
ſetzt
worden.
In den Ruheſtand verſetzt wurde am 15 Juni 1933 der
Lehrer an der Volksſchule zu Ober=Mockſtadt, im Kreis Büdin=
gen
, Konrad Jung, auf ſein Nachſuchen vom 1. Juli 1933 an.
Evangeliſch=kirchliche Nachrichten. Durch die Kirchenregie=
rung
wurden die Pfarrer Guſtav Weißgerber zu Bingen=
heim
(mit Wirkung vom 1. Oktober 1933), Wilhelm Köhler
zu Oberau (mit Wirkung vom 1. Oktober 1933) und Otto
Schreiber zu Grebenau (mit Wirkung vom 1. November 1933)
auf ihr Nachſuchen und unter Anerkennung ihrer langjährigen,
treuen Dienſte in den Ruheſtand verſetzt.
Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Zur Hauptver=
ſammlung
des Odenwaldklubs am nächſten Sonntag, dem 25.
ds Mts., ſind die Einladungen ergangen. Die Ortsgruppen
haben ihre Vorbereitungen getroffen, auch unſere Führer haben
ihres Amtes gewaltet. Die Fahrt zur Hauptverſammlung hat
ihre beſondere Bedeutung. Hier ſoll miterlebt werden, was der
Klub in ſeiner Geſamtheit geleiſtet hat, welche Aufgaben er ſich
für die nächſte Zukunft ſetzt, was er erſtrebt. Und gerade die
Hauptverſammlung dieſes Jahres wird von beſonderer Bedeu=
tung
ſein. Gilt es doch zu bekräftigen, wie Aufgabe und Ziele
unſerer Wandervereine in Hinſicht auf Heimatverbundenheit und
volkliche Gemeinſchaft ſchon immer übereinſtimmten mit dem, was
unſere Regierung erſtrebt. Darum muß auch unſere Ortsgruppe
entſprechend ihrer Größe und ihrer Leiſtung auf der Hauptver=
ſammlung
würdig vertreten ſein. Und wen reizt nicht der Ort
der Tagung ſelbſt: Neckarſteinach! Landſchaft, geſchichtliche
Ueberlieferung, deren Zeuge vier Burgen ſind und moderne
Technik, die die große Stauſtufe mit dem mächtigen Bau des
Kraftwerkes erſtellt hat, vereinigen ſich hier zu einem Bild von
ſeltener Schönheit und Geſchloſſenheit. Darum ſäumt nicht, Klub=
genoſſen
, und tretet an zur Fahrt! Die Reichsbahn ſtellt einen
Verwaltungsſonderzug zu bedeutend ermäßigtem Preis zur Ver=
fügung
. Die Abfahrt iſt aus dem Programm zu erſehen, das
Klubgenoſſe Tillmann. Eliſabethenſtraße, ausgibt. Hier auch wei=
tere
Auskunft. Die Rückfahrt erfolgt mit demſelben Zuge 19.10
Uhr. Die Fahrkarten zum Sonderzug können ſchon jetzt an
den Schaltern des Hauptbahnhofes gelöſt werden. (Siehe auch
Anzeige in der heutigen Nummer.)
Die Heſſiſche Verwaltungsakademie eröffnet heute abend
20 Uhr, im Hörſaal 330 der Techniſchen Hochſchule, ihren Werbe=
lehrgang
mit einem für die Beamtenſchaft ebenſo aktuellen wie
wichtigen Vortrag ihres Studienleiters. Herrn Prof. Dr. Hey=
land
, der das Thema: Staatsrechtliche Zeit=
fragen
, insbeſondere das Reichsſtatthalterge=
ſetz
und das Reichsgeſetz zur Wiederherſtellung
des Berufsbeamtentums behandelt. Wir verweiſen
auf unſere Bekanntmachung vergangener Woche über dieſen
Werbelehrgang. Die Heſſiſche Verwaltungsakademie hofft, daß
ſich die Beamtenſchaft an der heutigen Vranſtaltung recht zahl=
reich
beteiligt. Der Beſuch des Werbelehrgangs iſt koſtenfrei.
Freunde der Verwaltungsakademie und Gäſte willkommen.
Ein Oel=Porträt des Herrn Reichskanzlers iſt zurzeit in
der Kunſthandlung Langheinz. in der Schulſtraße, ausge=
ſtellt
. Das Bild, das von Herrn Franz Langer gemalt wurde,
zeichnet ſich ebenſo durch Lebenstreue, wie durch ausgezeichnete.
künſtleriſche Geſtaltungskraft und die techniſche Behandlung des
Porträtiſtiſchen hinſichtlich Modellierung und Farbgebung aus.
Das Werk, das ſchnell einen Käufer gefunden hat, verdient die
Beachtung der Darmſtädter Kunſtfreunde.

Heſſiſches Landestheater.

Am 24. Juni feiern die Deutſchen nach altgermaniſcher Sitte
das Feſt der Sommerſonnenwende. Die Jugend All=
deutſchlands
begeht an dieſem Tag ihr Jugendfeſt, den Tag
der deutſchen Jugend. Im Rahmen dieſes Tages ſind
bekanntlich auch verſchiedene ſportliche und turneriſche Darbie=
tungen
vorgeſehen. Der Reichsſportkommiſſar hat erfreulicher=
weiſe
den ſchon lange geplanten volksdeutſchen Staf=
fellauf
des V. D. A. in dieſe Veranſtaltungen des Tages
der deutſchen Jugend eingereiht. Die reichsdeutſche Jugend wird
am 25. Juni den auslandsdeutſchen Brüdern und Schweſtern eine
Botſchaft bringen: Gelöbnis und Mahnung, dem deutſchen Volks=
tum
die Treue zu halten, die Verbundenheit der Deut=
ſchen
in aller Welt zu wahren, komme, was
kommen mag! Die Botſchaft der reichsdeutſchen Jugend
aber lautet:
Wir, die deutſche Jugend im Reich,
Grüßen euch, die deutſche Jugend im Ausland!
Wir verſprechen Treue, und wir verlangen Treue!
Treue zu unſerm Volk, unſerer Sprache, unſerer Sitte!
Volk Heil!
Der Staffellauf ſelbſt, der einen Rieſenaufwand an Organi=
ſationsarbeit
erforderte, wird in erſter Linie von der V. D. A.=
Jugend durchgeführt. Mit etwa 100 000 Läufern, Radfahrern,
Reitern und Paddlern trägt ſie die Botſchaft durch die Gaue.
43 Hauptſtrecken faſſen zahlreiche Nebenlinien zuſammen und en=
digen
an 43 Punkten der Reichsgrenze. Von Bremen Hamburg
und Stettin gehen die Botſchaften auf einem Schiff zu den
Deutſchtumsverbänden in Ueberſee! In vielen Orten, in denen
die Staffel durchkommt, werden Werbeveranſtaltungen
für den Volkstumsgedanken veranſtaltet, um den
Maſſen des Volkes die Bedeutung der Volkstumsarbeit einzu=
hämmern
. Der ſchmerzliche Gedanke an den 28. Juni, an dem
ſich der Tag von Verſailles zum 14. Male jährt, wird die Volks=
genoſſen
zu zäher Entſchloſſenheit der Selbſtbehauptung ihres

Volkstums zuſammenreißen. Ganz Deutſchland muß an dieſem
Tag der Brüder und Schweſtern in den abgetrennten Gebieten
gedenken.
Der heſſiſche V. D. A. bringt ſeine Botſchaft in das
Saargebiet. Fünf Staffeln durcheilen das Land. Staf=
fel
4 läuft in Oberheſſen: Von Schlitz und Lauterbach über
Grünberg nach Gießen, von da nach Bad=Nauheim und Fried=
berg
. Dort vereinigt ſie ſich mit Staffel B. die vom Vogels=
berg
(Schotten), bzw. Büdingen kommt. Von Friedbera gehen
beide Staffeln nach Vilbel. Der Weg, der Staffel ( iſt;
Offenbach, Langen, Groß=Gerau Rüſſelsheim. Mainz Ingelheim,
Bingen nach Kreuznach dem Sammelpunkt der heſſiſchen Staf=
feln
. Die Staffel D. führt von Babenhauſen bzw. Groß=
Umſtadt. über Dieburg nach Darmſtadt, von da nach Erfelden.
Flinke Faltboote bringen ſie über den Rhein nach Oppen=
heim
; weitere Ziele ſind dann Köngernheim. Sprendlingen,
Kreuznach. Die Staffel A kommt aus dem hinteren Oden=
wald
, aus dem Mümlingtal: über Lindenfels geht ſie nach Lorſch
(dort Einmundung der Seitenſtaffel von Heppenheim), Worms,
Alzey Kreuznach. Von Bad=Kreuznach wird die Staffelbotſchaft
der Heſſen in Kraftwagen nach dem Saargebiet gebracht. Die
Staffeläufer tragen über der Bruſt ein blaues Band mit den
Buchſtaben V. D. A. Auch die Hitlerjugend wird ſich auf
Anordnung der Gauleitung an den Läufen beteiligen. Bei
größeren Entfernungen treten Radfahrer an Stelle der Läufer
Die Zeiteinteilung iſt vom heſſiſchen Landesſtaffelführer. Heß
genaueſtens feſtgelegt, ſo daß allerorts die Möglichkeit beſteht,
das Durchkommen der Läufer in eine Werbeveranſtal=
tung
für den V. D. A. einzugliedern. Für uns Heſſen iſt der
Staffellauf inſofern noch von beſonderer Bedeutung, als am
25. Juni der Sammeltag für den V. D. A. iſt. Er erhält
durch dieſe Kundgebung kraftvoller Jugend eine beſondere Note.
Hoffen wir noch, daß gutes Wetter herrſcht, dann wird die ganze
Veranſtaltung Ziel und Zweck erreichen: Zeugnis abzulegen für
die unlösliche Verbundenheit der Deutſchen in aller Welt!
Nähere Mitteilungen über die Veranſtaltungen in unſerer
Stadt ergehen in den nächſten Tagen an gleicher Stelle. G=,

Warnung vor Bekriebsabwanderungen ins Ausland.
Die Heſſiſche Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadt
bittet uns um Aufnahme nachſtehender Warnung des Deutſchen
Induſtrie= und Handelstags:
In der letzten Zeit mehren ſich die Klagen darüber, daß
deutſche Induſtriebetriebe ins Ausland verlegt werden. Der
Deutſche Induſtrie= und Handelstag nimmt Anlaß, hiervor ein=
dringlich
zu warnen. Ein ſolches Vorgehen in einem Zeitpunkt
wie dem gegenwärtigen grenzt an Landesverrat, denn es wird
nicht nur die Beſchäftigung der bisher in den Betrieben tätigen
deutſchen Arbeiter unmöglich, ſondern es entſteht in kürzerer
oder längerer Zeit auch für die deutſche Ausfuhr ein neuer Welt=
marktwettbewerb
. Um dieſen volkswirtſchaftlichen Schädigungen
entgegenzutreten, hat der Deutſche Induſtrie= und Handelstag
bereits früher den Induſtrie= und Handelskammern nahegelegt,
einer Anforderung von Deviſen zur Beſtreitung
der Koſten für die Betriebsabwanderung zu wider=
ſprechen
. Durch die Wiedereinführung des Sichtvermerkzwanges
wird auch die Möglichkeit gegeben ſein, die Abwanderung von
Facharbeitern in derartige Auslandsbetriebe zu überwachen.
Die bekanntlich Anfang 1932 eingeführten Ausfuhrzölle für
beſtimmte Gruppen von Spezialmaſchinen haben die ſchlimmſten
Auswüchſe einer derartigen Betriebswanderung unterbinden kön=
nen
. Auch iſt auf dem Wege über die Spitzenorganiſation des
Anzeigenweſens darauf hingewirkt worden, daß ausländiſche
Anzeigen, die auf eine Abwanderung deutſcher
Facharbeiter und Betriebe abzielen, nicht auf=
genommen
werden ſollen. Der Deutſche Induſtrie= und
Handelstag nimmt Anlaß, gerade im Hinblick auf neuerdings
feſtgeſtellte Enttäuſchungen und Schädigungen, die der deutſchen
Volkswirtſchaft und den einzelnen Firmen entſtanden ſind, noch=
mals
auf dieſe Verabredung hinzuweiſen.
Wie der Deutſche Induſtrie= und Handelstag ferner feſtge=
ſtellt
hat, ſind Firmen, insbeſondere aus den Spezialinduſtrien,
die auf Grund umfangreicher Propaganda und verlockender An=
gebote
vornehmlich zum Erwerbe von Fabrikgrundſtücken veran=
laßt
wurden und im Auslande Betriebe errichtet hatten, ſchwer
enttäuſcht und heute genötigt, dieſe Betriebe zu liquidieren und
wieder zurückzuverlegen. Hierdurch entſtehen volks= und privat=
wirtſchaftlich
doppelte Nachteile, weil die Zurückverlegung wie=
derum
mit neuen Koſten und ſonſtigen unvermeidlichen Verluſten
verbunden iſt.
Der Deutſche Induſtrie= und Handelstag hat für die nächſte
Zeit eine nochmalige eingehende Erörterung der Frage der Be=
triebsabwanderungen
in Ausſicht genommen

Verkärzke Sommer- und Herbſtferien.
in Heſſen.
Laut Verfügung des Kultusminiſteriums werden die Som=
mer
= und Herbſtferien für die heſſiſchen Volks= höheren und
Berufsſchulen wie folgt feſtgeſetzt: Die Sommerferien beginnen
am Freitag, 14. Juli, nach der letzten Unterrichtsſtunde, und
dauern bis einſchließlich Mittwoch. 9. Auguſt. Die Herbſtferien
beginnen am Mittwoch, 27. September, nach der letzten Unter=
richtsſtunde
, und dauern bis einſchließlich Sonntag, 8. Oktober.

Sommer-Ausgabe 1933
Preis 10 Pfennig
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken, Bahnhofs-
buchhandlung
und Geschäftsstelle, Rheinstraße 25.

Turngemeinde 1846. Sonderzug nach Stuttgart.
An der Fahrt mit dem am 27. Juli ab Darmſtadt=Oſt über Eber=
bach
nach Stuttgart abgehenden Sonderzug können ſich noch die=
jenigen
beteiligen, die ſich bis zum 25. Juni in die bei dem
Hausmeiſter, Herrn Heid, Woogsplatzturnhalle, aufliegende Liſte
eintragen. Der Sonderzug muß dann entweder auf der Hin= oder
der Rückfahrt (31. 7.) benutzt werden. Eine Fahrt kann mit be=
liebigem
Zug innerhalb einer Zeitſpanne von vier Wochen aus=
geführt
werden. In dieſem Fall beträgt die Fahrpreisermäßigung
50 Prozent. Wird der Sonderzug auf der Hin= und der Rück=
fahrt
benutzt, ſo tritt eine Ermäßigung von 60 Prozent ein. Es
iſt nicht erforderlich, daß die Benutzer des Sonderzuges eine Feſt=
karte
für das Deutſche Turnfeſt beſitzen, noch Mitglied der Turn=
gemeinde
ſind. Der Fahrpreis wird etwa 7.60 RM. betragen.
Die Stahlhelmkapelle, unter Leitung von Obermuſik=
meiſter
a. D. Mickley, hat ſich erboten, in den kommenden
Wochen in den verſchiedenen Darmſtädter Krankenhäuſern Kon=
zerte
zu veranſtalten. Sie erfüllt damit eine ſoziale Tat an un=
ſeren
kranken und leidenden Volksgenoſſen, die Dank und Nach=
ahmung
verdient.
Darmſtädter Künſtler auswärts Der hier beſtbekannte einhei=
miſche
Baſſiſt Hans Scherer gaſtierte mit großem Erfolg in
München in der Oper Die junge Gräfin von Florian Leopold
Gaßmann. Die Kritik ſchreibt: Bayeriſche Staatszeitung vom
19. Mai 1933: Unter den Darſtellern trat beſonders Hans Sche=
rer
als Baccellone durch ſeine wirkſame Komik hervor. Völ=
kiſcher
Beobachter vom 19. Mai 1933: Ganz köſtlich hat Hans
Scherer die Geſtalt des Grafen Baccellone getroffen. Jeder Zoll

ein Graf, jede Bewegung ein Schnörkel!

Nakionalſozialismus und Goethezeit.
Zu Beginn ſeines geſtrigen dritten Abends der obigen Vor=
tragsreihe
faßte Herr Dr. Erckmann zunächſt noch einmal zu=
ſammen
, was er vor einigen Wochen über den Sturm und Drang
als eine Revolution der deutſchen Seele gegen das rationaliſtiſche
Denken der Aufklärung ausgeführt hatte. Auch erinnerte er an
einige Leitgedanken der Bewegung des Sturms und Drangs, die
er früher aufgezeigt hatte: den Führergedanken, die Idee des
Organiſchen, die Wiederentdeckung des Volkstums. Das eigent=
liche
Thema des Abends ergriff Dr. Erckmann ſodann, indem
er dieſe Ideenkreiſe an verſchiedenen Werken zeigte und ſo be=
wies
, daß es ſich dabei keineswegs um gedankliche Konſtruktionen
handele. Er ſchickte voraus, daß der Kampf um politiſche Frei=
heit
und gegen den Despotismus bei den deutſchen Klaſſikern
nichts zu tun habe mit den Ideologien der franzöſiſchen Revo=
lution
. Im einzelnen ſtellte er ſodann dar, wie in Leſſings
Emilia Galothi das Menſchliche über die erſtarrten Formen der
Wirklichkeit triumphiere, wie in Schillers Kabale und Liebe‟
ſich dieſer Proteſt fortſetze in der Auseinanderſetzung zwiſchen
der aufgeklärten Geſellſchaft und dem ſchlichten, einfachen Volks=
weſen
, wie im Fiesco das Bild einer Republik vor uns trete,
die nichts mit der November=Republik gemein habe, für die viel=
mehr
die Staatsweſen von Rom und Sparta vorbildlich ſeien,
und in denen nicht Mehrheit und Maſſe ſondern Führertum
herrſche. Während in dieſen Werken noch die Schwarz=Weiß=
Zeichnung vorherrſcht, erhebt ſich der Don Carlos zu höherer
Gerechtigkeit der Anſchauung; in ihm kämpft auch Philipp und
der Abſolutismus für eine Idee, und andererſeits unterliegt
durch die Wahl der Mittel Marquis Poſas innerliche glühende
Menſchlichkeit in tragiſchem Verſagen. Sein Gegenſpieler iſt
Goethes Egmont; hier tritt das Völkiſche deutlicher hervor,
und zwar als Konſervatives, das ſeine alten Rechte gegen den
fremden angreifenden Abſolutismus verteidigt. Ganz in den
Vordergrund tritt das Völkiſche dann im Götz, der ein einziger
Proteſt gegen eine mechaniſtiſche Staatsordnung, gegen die Ver=
gewaltigung
deutſchen Rechtsempfindens, gegen ſeelenloſe Inſti=
tutionen
und Korruption iſt. Solcher Proteſt gegen die Sünden
der Geſellſchaft im Namen eines deutſchen Sozialismus beherrſcht
auch Schillers Räuber, in dem zugleich problematiſch wird, ob
man gegen eine korrupte Welt mit Terror vorgehen darf.
Am Schluß des Vortrages zeigte Dr. Erckmann dann
noch, wie in Klopſtocks Bardendichtung, in Herders Hinweis auf
Oſſian, in Goethes Entdeckung Shakeſpeares und der Gotik die
deutſch=nordiſche Kulturwelt wieder lebendig wurde Die zahl=
reich
anweſenden Zuhörer dankten mit lebhaftem Beifall den ſtets
anregenden, lebendigen Ausführungen.

Evangeliſche Jugendgemeinſchaft. Heute nachmittag um
6 Uhr findet im Jugendbundheim, Mühlſtraße 24, eine wichtige
Vertreterſitzung der Evangeliſchen Jugendgemeinſchaft
Darmſtadt ſtatt. Wir bitten auf dieſem Wege die Bünde noch=
mals
dringend um ihr Erſcheinen.
Hin und zurück zum einfachen Fahrpreis befördert die
Köln=Düſſeldorfer Rheindampfſchiffahrt Mittwoch und Freitag,
um 11 Uhr, ihre Fahrgäſte von Mainz nach den beliebten Aus=
flugsorten
Niederheimbach und Bacharach. Die Rückfahrt darf
mit jedem fahrplanmäßigen Schiff angetreten werden, und da
an dieſen beiden Tagen auch der um 16.19 Uhr von Bacharach
abfahrende Dampfer in Niederheimbach anlegt, kann die Rück=
kunft
in Mainz um 20, 21.25 und 22.30 Uhr erfolgen. Auch
auf eine weitere Fahrpreisermäßigung ſei hier noch hingewieſen.
Für die Abendfahrt um 18.30 Uhr von Mainz nach Bingen und
zurück werden verbilligte, unperſöhnliche Zehnerkarten ausgege=
ben
, die deren Beſitzern den Genuß der Fahrpreisermäßigung ge=
währen
, die ſonſt erſt Gruppen von mindeſtens 15 Perſonen er=
halten
. Da auf den Dampfern Samstags und Sonntags eine
vorzügliche Tanzkapelle mitfährt, haben kleinere Vereine, Geſell=
ſchaften
und Tanzſtunden die Möglichkeit, ihre Mitglieder zu
einer ſtimmungsvollen Rheinfahrt einzuladen, ohne ſelbſt ein
Riſiko einzugehen. (Siehe Anzeige.)
Der Kanarienzucht= und Vogelſchutzverein Darmſtadt, gegr
1897 hat in ſeiner außerordentlichen Mitgliederverſammlung am
17. Juni dieſes Jahres die Gleichſchaltung durchgeführt. Der neue
Vorſtand ſetzt ſich zuſammen aus den Herren: Hch. Spatz, 1 Vor=
ſitzender
, Joſ Löffler, 2. Vorſitzender, K. Diehl, 1. Schriftführer,
Hch. Colin, 2. Schriftführer, K. Jung, Kaſſier, Gg. Frick, Bei=
ſitzer
, Rich. Eimler, Beiſitzer. Mit einem dreifachen Sieg Heil
ſchloß der 1. Vorſitzende die Verſammlung.

HEILE

VORBEUGEND-LINDERND=ERERISCHENDI

MAN-BEERAGE- DEN HAUSAR

Kt

(101)

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 170

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

28. Perbandstag des Landesverbandes Heſſen
im Reichsbund der Zivildienſtberechtigten.

Aus Heſſen.

Am 17. und 18. Juni veranſtaltete der Landesverband Heſſen
im Reichsbund der Zivildienſtberechtigten ſeinen 28. Verbands=
tag
in Darmſtadt in der Goldenen Krone.
Der Begrüßungsabend vereinigte die auswärtigen Gäſte mit
den Angehörigen des Vereins Darmſtadt im Saale Zur golde=
nen
Krone‟. Der Vorſitzende, Kam. Wahl, begrüßte die an=
weſenden
Gäſte, insbeſondere auch den neuen Bundesdirektor,
Kam. Krüger aus Berlin, auf das herzlichſte. Dieſer ſetzte ſich
in ſeiner Antwort mit den veränderten politiſchen und kultu=
rellen
Verhältniſſen auseinander, insbeſondere mit der veränder=
ten
Stellung der Frau. Die weiblichen Angeſtellten und Beam=
tinnen
ſollten ihren Platz den Männern abtreten, denen es dann
ermöglicht ſei, eine Familie zu gründen, und erſt die Familie
ſei die rechte Wirkungsſtätte für die Frau und zugleich die Keim=
zelle
für die neue Volksgemeinſchaft. Starker Beifall dankte dem
Redner.
Der Verein ehemaliger Militärmuſiker hielt die Anweſenden
während des ganzen Abends in Stimmung. Die Geſangsabteilung
erfreute mit ihren gut einſtudierten Chören.
Am Sonntag eröffnete der Ehrenvorſitzende Rösler die
eigentliche Verbandstagung, die ganz im Sinne der nationalen
Bewegung vor ſich ging. Gleich zu Beginn gedachten die Ver=
ſammelten
in ſtiller Trauer der Toten ſowohl des Weltkrieges
als auch derer, die ihr Leben für die nationale Erhebung ließen.
Von der üblichen Wahl eines Verhandlungsleiters konnte
man abſehen, da der Verbandsvorſitzende ſchon am Vorabend in
der Perſon des Kameraden Mosner gewählt worden war.
Kamerad Mosner übernahm ſein Amt, indem er in kurzen, klaren
Worten die Richtlinien aufſtellte, nach denen in Zukunft der Ver=
band
geleitet werden ſollte. Er trage die Verantwortung dafür,
daß der Verband im Sinne Adolf Hitlers geführt werde, der
dem deutſchen Menſchen wieder ein Ziel geſteckt habe. Er fordert
auf zur Pflege der Volksgemeinſchaft. Es ſei Pflicht jedes Deut=
ſchen
, unbeirrbar den Weg zu verfolgen, den unſer Führer Adolf
Hitler uns vorſchriebe. Wir wollen weiter pflegen den Geiſt
der Kameradſchaft den Geiſt der Treue der Wehrhaftigkeit und
der Vaterlandsliebe. Die Hauptaufgabe des Bundes aber be=
ſtehe
darin, für das Unter= und Fortkommen der aus dem Mili=
tärdienſt
ausſcheidenden und ſich für den Zivildienſt bewerbenden
Kameraden zu ſorgen. Jetzt, wo das alte Syſtem, in dem meiſt
gekuhhandelt wurde, verſchwunden iſt, können wir auch in die=
ſer
Hinſicht voll Zuverſicht in die Zukunft ſchauen.
Eine Gleichſchaltung käme wohl beim RdZ. nicht in Frage.
denn er ſei überzeugt, daß jeder ſich ſchon immer als höchſtes Ziel
Volk und Vaterland geſetzt habe, und daß wohl kein Zweifel
mehr beſtehe, daß dieſes Ziel am beſten erreicht werde durch An=
ſchluß
an die nationalſozialiſtiſche Bewegung.
Unter Leitung des Vorſitzenden wurde dann mit militäri=
ſcher
Kürze unter richtiger Deutung des nationalſozialiſtiſchen

Führerprinzips und ohne den parlamentariſch=demokratiſchen Zopf
die Tagesordnung erledigt. Der Beitrag wird für alle Vereine
einheitlich auf 3,60 Mk. vierteljährlich feſtgeſetzt.
In dem geſchäftsführenden Vorſtand ernennt er den Kamera=
den
Raab zum erſten Schriftführer, Kam. Hamm zum zweiten
Schriftführer, Roſſow zum Rechner.
Zum Schluß der Tagesordnung ergriff der erſte Bundesdirek=
tor
Krüger das Wort zu großangelegten Ausführungen: Wir als
Organiſation, die wir uns ſtets mit Ueberlegung aus dem parla=
mentariſch
=demokratiſchen Syſtem heraushielten, haben freudig die
Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler begrüßt. Partei= 25. Juni hier ſtattfindenden 14. Gauſportfeſtes beſtehen noch da
politiſch neutral, wurden unſere Beziehungen zu Reichswehr und
Schutzpolizei feſter und feſter. Leicht iſt es uns aber nicht ge=
macht
worden, galten wir doch bei den auf liberaler und ſoziali=
ſtiſcher
Grundlage ſtehenden Beamtenverbänden als politiſch un=
zuverläſſig
. Aber auch nach dem Umſchwung fiel es uns ſchwer,
den organiſatoriſchen Kontakt mit der nationalſozialiſtiſchen Bewe=
gung
zu bekommen. Erſt nach vielen Verhandlungen und Kämp=
fen
iſt es gelungen, dem Bund die Anerkennung zu verſchaffen,
die er verdient, und ihn im Intereſſe der jungen Verſorgungs=
anwärter
zu erhalten. Wie ſich der Bund einmal in den Geſamt=
ziehungen
zu Reichswehr und Reichsmarine endgültig geſtalten
werden, das ſind Fragen organiſatoriſcher Natur, die zwar noch
nicht beſtimmt, aber dennoch nur optimiſtiſch beantwortet werden
können. Es gelte vor allem, das Gefühl der Volksgemeinſchaft
zu pflegen, und wenn hier der RdZ. den Geiſt echter Kamerad= turnen an Reck und Barren geplant. Auch alle Griesheimer, die
ſchaft verwirkliche, dann ſei dies zugleich ein Schritt auf dem
Wege zu wahrer Volksgemeinſchaft. Er appelliert gerade auch
an die Kameradſchaftlichkeit derer die den Weg zur national=
ſozialiſtiſchen
Bewegung früher gefunden haben, ſich einzuſetzen
ſowohl für die Förderung des Bundes, als auch für die Unter= Straße 6, ihren 75. Geburtstag in voller körperliſcher und geiſtiger
ſtützung jedes einzelnen Kameraden. Sowohl hierbei als auch Friſche.
in der Auseinanderſetzung zwiſchen Verſorgungsanwärtern und
den aus freien Berufen kommenden Beamtenanwärtern ſei
Fingerſpitzengefühl notwendig. Es müſſe einmal ſo kommen,
daß jeder Beamte, beſonders die in führenden Stellen, zunächſt
einmal beim Militär oder im Arbeitslager ſich bewährt, die Ar=
beit
und die Sorgen des gemeinen Mannes, ſeines Kameraden,
kennen gelernt hat, um ſpäter ſeinen Untergebenen das notwendige
Verſtändnis entgegenbringen zu können. Sie ſehen, das iſt ein Bund.
der gehört in ſeinem ganzen Aufbau hinein in Adolf Hitlers
Reihen, der wird treu und ganz und immer hinter ihm ſtehen.
weil ſoldatiſches Gut der NSDAP. Gut dieſer alten, aber auch
der jungen Soldaten iſt. Mit einem dreifachen Sieg Heil auf
den Volkskanzler Adolf Hitler ſchloß der Redner ſeine Ausführun=
gen
, für die ihm mit ſtürmiſchem Beifall gedankt wurde. Das
Horſt=Weſſel=Lied beendete die eindrucksvolle Kundgebung.

Der Polizeibericht.
Signgländerung an der Bahnſtrecke auf der Skraße

Die Bevölkerung, insbeſondere die Kraftfahrer, werden auf
folgende Anordnung der Reichsbahndirektion Mainz hingewieſen:
Auf Anordnung der Reichsbahndirektion Mainz wurden die
Eiſenbahnſignale am Bahnübergang in Kilom. 3,106 der Neben=
bahnſtrecke
BuchſchlagSprendlingenOberroden der Bahnkreu=
zung
mit der Provinzialſtraße LangenSprendlingen wie folgt
verändert:
Die Eiſenbahnſignale 37 d ( Leuten und Pfeifen 15 Kilo=
meter
) fallen weg und werden durch das Signal 38 ( Geſchwin=
digkeitseinſchränkung
15 Kilometer) erſetzt.
Zur Verhütung von Unglücksfällen iſt es wohl angebracht,
das Fahrttempo noch weiter zu verringern und genanntes Signal
genau zu beachten.
Frauen=Gas- und Luftſchuß=Lehrgang.
Die Vorbereitungen für den Gas= und Luftſchutzkurſus für
Frauen und Mädchen ſind jetzt ſoweit gediehen, daß anfangs
Juli mit dem Beginn dieſes Kurſus gerechnet werden kann. Mit
Befriedigung konnte die Luftſchutzſchulleitung feſtſtellen, daß auch
der weibliche Teil der Bevölkerung die Notwendigkeit geſchulter
Maßnahmen gegen die Gefahr feindlicher Luft= und Gasangriffe
erkannt hat und mit Intereſſe dem Frauenlehrgang entgegen=
ſieht
. Trifft doch der Zukunftskrieg nicht nur die Front, ſondern
auch die Heimat, alſo auch Frauen und Kinder. Aber auch im
täglichen Leben bei Gasrohrbruch oder bei Ausſtrömen von Ga=
ſen
im Haushalt bei undichten Leitungen, beim Ausſtrömen von
Abgaſen ſchwelender Oefen oder beim Anſammeln von Kohlen=
ſäure
in Gärkellern uſw. dürfte die Kenntnis der nötigen Schutz=
maßnahmen
gegen Vergaſung und der Gebrauch der Schutzgeräte
nur zum allgemeinen Heil dienen. Anmeldungen zu dem Frauen=
lehrgang
werden noch auf dem Polizeiamt, Hügelſtraße 31/33,
Zimmer 24, entgegengenommen.
Leichenländung. Am Dienstag wurde aus dem Rhein bei
Groß=Rohrheim eine männliche Leiche geländet. Noch am gleichen
Tage konnte der Tote durch den Erkennungsdienſt der Landes=
kriminalpolizei
als der 60 Jahre alte Zimmermann Jakob Sturm
aus Ludwigshafen feſtgeſtellt werden.
Rohlinge am Werk. In der Zeit vom 16. Juni bis 17. Juni
nachmittags wurde ein Fenſter der Baracke auf der Spielwieſe
hinter dem Flugplatz, neben der Odenwaldbahn, durch rohe Hand
eingeſchlagen und dann geöffnet. Die Täter haben dann in der
Baracke alles durchſucht, verſchiedene ſchwarz=weiß=rote Fähnchen
zerriſſen und fünf Stück davon mitgenommen. Wer kann ſach=
dienliche
Angaben machen?
Diebſtahl. In der Nacht zum 10. Juni wurden aus einem
eingefriedigten Garten am Elfeichenweg zwei Handwagenräder
von unbekannten Tätern geſtohlen. Wer hat die Diebe be=
obachtet
?
Verkehrsunfall. Ecke der Bismarck= und Kaſinoſtraße ſtieß
ein aus der Blumenthalſtraße kommender Perſonenkraftwagen
eines Darmſtädter Arztes mit einem Radfahrer zuſammen. Der
Radfahrer, der 19jährige Rudolf Fritz aus Darmſtadt. mußte in
erheblich verletztem Zuſtand von dem Autofahrer ins Kranken=
haus
gebracht werden. Das Fahrrad wurde ſtark beſchädigt
ſichergeſtellt.

Lokale=Beranſtalkungen.
Oie Merunler erſchelnenden Notſzen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzelgen zu betrechten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritke.
Konzert. Das vorgeſtern abend im Konkordiaſaal ſtatt=
gefundene
Konzert war ausverkauft und wird am Freitag dieſer
Woche wiederholt. Auch der Ertrag dieſes Konzerts wird reſtlos
zur Wiederherſtellung des Portals der St. Ludwigskirche ver=
wendet
. (Siehe Anzeige und Kritik in heutiger Nummer.)
Geſellſchaftstanzabende. Das Sportkaffee
am Böllenfalltor weiſt auf die Geſellſchaftstanzabende hin. (Siehe
Anzeige.)
Vereinskalender.
=Turngemeinde Beſſungen 1865 e V. Darm=
ſtadt
. Kommenden Sonntag, 25. Juni, findet die 6. Wanderung
ſtatt. Es iſt geplant ein Weg durch die weſtlichen und nördlichen
Wälder, mit dem Endziel Weiterſtadt. Marſchzeit ungefähr
2½ Stunden. Treffpunkt im Vereinslokal der Turnerſchaft Wei=
terſtadt
In Darmſtadt iſt pünktlich um 1 Uhr vom Chauſſee=
Haus Abmarſch.
Kriegerkameradſchaft Germania. Nächſten
Sonntag, den 25. d. M., Spaziergang nach Eberſtadt, zu Kam.
Leonh. Klenk. Gaſthaus zum Mühltal. Wir treffen uns um 2.30
Uhr an der Halteſtelle Adolf=Hitler=Platz
Tageskalender für Mittwoch, den 20. Juni 1933.
Union: Das Glück macht eine Frau ſo ſchön. Helia: Zum
goldenen Anker, Palaſt: Armer kleiner Held und Die
Bräutigams=Witwe‟ Beſſunger Lichtſpiele: Der Sänger
von Sevilla und. Wir ſchalten um auf Hollywood. Sport=
Kaffee, am Böllenfalltor, abends: Geſellſchaftstanz.

Programm der heukigen Studenken=Kundgebung.
Für die heutige Kundgebung der Darmſtädter Studentenſchaft
auf dem Mercksplatz iſt folgendes Programm vorgeſehen: 1. Fan=
farenmarſch
, 2. Anſprache des Landesführers des Nationalſoziali=
ſtiſchen
Deutſchen Studentenbundes Friedrich Walcher.
3. Marſch, 4. Hauptrede von Hans Falk, 5. Horſt=Weſſel=Lied.

Aus den Darmſtädker Lichkſpieliheakern.
* Helia.
Zum Goldenen Anker.
Das auch in Darmſtadt bekannte, erfolgreiche Bühnenſtück
Marius ahoi von Pagnol, der Roman des Jünglings.
den die Sehnſucht nach fernen Ländern Vater und Braut ver=
geſſen
läßt und der Roman des jungen Mädchens, das dieſer
Sehnſucht ſeine Liebe opfert, iſt nun auch verfilmt worden, und
zwar, zum mindeſten in ſchauſpieleriſcher Hinſicht, ganz ausge=
zeichnet
verfilmt worden. Wenn auch diesmal der Film trotz
ſeiner bildtechniſchen und regielichen Möglichkeiten nicht den
lebendigen Eindruck der Theateraufführung erreicht. Gute
ſchauſpieleriſche Leiſtung bieten vor allem Albert Baſſermann und
Urſula Grabley. Auch Math. Wiemann. der Marius des Films,
iſt darſtelleriſch recht gut, wenngleich er den Vergleich mit dem
ausgezeichneten Marius des Landestheaters Lohkamp nicht
aushält. Glänzend allerdings ſind die Bilder, und mit dieſen
die Milieuzeichnung des Films, der offenbar an Ort und Stelle
aufgenommen iſt und, was die Bühne ja nicht kann, eine Reihe
wundervoller Landſchaftsſzenerien eindringlichſt vor Augen führt.
Jedenfalls gehört Zum goldenen Anker zu einem der beſten
Tonfilme der letzten Erzeugniſſe.
AA
Im Union=Theater läuft heute zum letzten Male eines
der reizendſten Luſtſpiele der letzten Zeit Das Glück macht eine
Frau ſo ſchön (Moderne Mitgift) mit Martha Eggerth. Georg
Alexander, Leo Slezak und Hans Brauſewetter in den Haupt=
rollen
. Dazu ein erſtklaſſiges Beiprogramm.
Palaſt=Lichtſpiele. Mit dem Film Armer kleiner Held,
gelangt ab heute einer der erfolgreichſten und künſtleriſchſten
Filme der Weltproduktion zur Aufführung. Die Hauptrollen
ſpielen der große Elſäſſer Schauſpieler Harry Baur und der elf=
jährige
Robert Lynen. Vorher ſieht man den luſtigen Tonfilm=
Schwank Die Bräutigams=Witwe mit Martha Eggerth. Georg
Alexander, Fritz Kampers uſw., ſowie das gute Beiprogramm.
Die Beſſunger Lichtſpiele, Heidelberger Straße 89 bringen
ab heute Ramon Novarro, den Liebling der Damen, in Der
Sänger von Sevilla, einem deutſchſprachigen Großtonfilm, und
eine große Ausſtattungsrevue. Wir ſchalten um auf Hollywood
In dieſem Koloſſalgemälde erſcheinen amerikaniſche Filmgrößen.

Aw. Die erſte Verhandlung des Sondergerichts am Diens=
tag
vormittag gegen ſechs Kommuniſten aus dem Offenbacher
Kreis mußte zwecks Ladung neuer Zeugen auf Donnerstag ver=
tagt
werden. Es ſitzen dann eine junge Frau und ein Ar=
beiter
aus Mainz auf der Anklagebank. Sie waren bei
Freunden Kommuniſten, zuſammengekommen und hatten des
nachts auf einer kleinen Druckmaſchine ein kommuniſtiſches Flug=
blatt
hergeſtellt. Die Polizei erhielt davon Nachricht. und konnte
das noch nicht fertige Flugblatt beſchlagnahmen, ehe es verbreitet
wurde. Die beiden Haupttäter gingen flüchtig. Die beiden An=
geklagten
geben zu, daß ſie drucken halfen, ſie hätten aber den
Inhalt nicht gekannt. Das Gericht glaubt ihnen dieſe Behaup=
tung
und verurteilt ſie unter Freiſpruch im übrigen wegen einer
verbotenen politiſchen Zuſammenkunft, in
Tateinheit mit Herſtellung einer verbotenen
politiſchen Zeitſchrift ohne Angabe des Ver=
legers
oder Druckers zu je einem Jahr und drei
Monaten Gefängnis. 48 Tage Unterſuchungshaft wer=
den
angerechnet.
Die dritte Verhandlung, die bis nachmittags 5 Uhr dauert,
richtet ſich gegen acht Darmſtädter Kommuniſten, die
ebenfalls verbotene Verſammlungen abgehalten haben
ſollen. Zwei von ihnen ſollen außerdem die hieſige kommuni=
ſtiſche
Zeitſchrift weiterverbreitet haben. Der erſte Angeklagte
gibt alles zu und nennt auch die anderen Angeklagten, die an
den Verſammlungen beteiligt geweſen ſein ſollen, aber heute und
immer jede Beteiligung in Abrede ſtellen. Sie hätten auf Spa=
ziergängen
die anderen nur zufällig getroffen, und hätten da
auch über politiſche Dinge geſprochen. Das Gericht iſt der An=
ſicht
, daß dieſe Angeklagten lediglich auf die Ausſagen des erſten
Angeklagten hin andere Beweiſe ſind nicht vorhanden nicht
zu verurteilen ſeien und ſpricht ſie, obwohl ſtarker Verdacht wei=
ter
beſteht, mangels Beweiſes frei. Der erſte Ange=
klagte
erhält aber, da bei ihm beſonders erſchwerend iſt,
daß er als Beamter derart ſtaatsfeindlich eingeſtellt iſt und ſich
betätigte, eine Gefängnisſtrafe von einem Jahr.
der zweite eine ſolche von ſechs Monaten. Bei
den anderen wird der Haftbefehl aufgehoben. Der eine Ange=
klagte
hatte während der Verhandlung die übrigens, wie die
vorhergehende, unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit wegen Gefähr=
dung
der öffentlichen Sicherheit ſtattfand ins Krankenhaus
transportiert werden müſſen, da er, ſchon lange krank, einen plötz=
lichen
Anfall bekam.

Dg. Arheilgen, 20. Juni. Abnahme der Wohlfahrtss=
erwerbsloſen
. Die Zahl der Wohlfahrtserwerbsloſen I9e
in unſerer Gemeinde erfreulicherweiſe einen fühlbaren Rückg
zu verzeichnen. Während die Zahl der Wohlfahrtserwerbsl/
Anfang Februar dieſes Jahres noch rund 520 betrug, belic;;
ſich am Anfang des Monats Juni nur noch auf 420, ſo daß /
Rückgang von rund 100 Wohlfahrtserwerbsloſen feſtzuſtellen iſheit
Die Abgegangenen konnten zum Teil in der Induſtrie, zum Teid b
in der Landhilfe und im Freiwilligen Arbeitsdienſt unterg9bracht ze
werden. Zur Unterſtützung der noch vorhandenen 420 mWohl=
fahrtserwerbsloſen
muß die Gemeinde wöchentlich imhnerhin
noch einen Betrag von rund 4000. RM. aufwenden. Hinzu
kommen noch die Aufwendungen für Arzt=, Apotheken= und /Kran=
kenhauskoſten
, die die Gemeinde für die Unterſtützungsemu fänger
aufzubringen hat.
J. Griesheim, 20. Juni. DT.=Gauſportfeſt in Eries=
heim
. Ueber den Umfang und den vorgeſehenen Verlauf dſes am
und dort irrige Anſichten. Es ſoll kein rauſchendes Feſt werden
mit großem äußeren Gepränge, ſondern es werden ſich die beſten
Volksturner unſeres großen Gaues treffen, um in friedlichem
Wettkampf ihre Kräfte zu meſſen. Wegen der großen Zahl der ge=
meldeten
Turner muß ſchon Samstag nachmittag mit der Arbeit
begonnen werden. Die Kampfrichter werden eingeteilt, die Wehr=
kämpfe
fangen um 4 Uhr und der 5000=Meter=Lauf um 7.30 Uhr
an. Um 9 Uhr beginnt im Darmſtädter Hof ein deutſcher Turn=
abend
zur Begrüßung der Gäſte. Auch die geſamte hieſige Ein=
wohnerſchaft
iſt dazu herzlich eingeladen. Sonntag vormittag be=
aufbau
der deutſchen Nation eingliedern wird, wie ſich ſeine Be= ginnen die Einzel= und Mehrkämpfe, und nachmittags die Entſchei=
dungen
in den Einzelkämpfen und Staffeln. Ein Feſtzug findgt
nicht ſtatt, ſondern nur ein Aufmarſch aller Teilnehmer auf dem
Platz unter Mitwirkung des Gauſpielmannszuges und in Verbin=
dung
mit einer völkiſchen Kundgebung. Außerdem iſt ein Schau=
Sinn für Spiel und Sport, ſowie für Ertüchtigung der Jugend
zeigen, werden nach dem Sportplatz am Felſenkeller wandern.
Hoffen wir auf einen günſtigen Verlauf. Morgen feiert eine
der älteſten Einwohnerinnen, Frau Kath. Betz Groß=Gerauer
C. Ober=Ramſtadt, 19. Juni. Geburtstagsfeier der
Fünfzigjährigen. Die hier ſchon zur ſchönen Tradition
gewordene Geburtstagsfeier der fünfzigjährigen Schulkameraden
begann letzten Sonntag mit einem gemeinſamen Kirchgang. Herr
Pfarrer Nürnberger hielt eine der Weihe dieſes Tages ange=
paßte
Predigt. Nach dem Gottesdienſt wurden auf den beiden
Friedhöfen die Gräber der verſtorbenen Altersgenoſſen beſucht und
durch Kränze geſchmückt. Auch am Gefallenenehrenmal fand eine
Kranzniederlegung ſtatt. Zur Nachmittagsfeier fanden ſich die
zahlreichen Teilnehmer im Gaſthaus Eliſenbad bei Alterskame=
rad
Suppes ein und wurden, von Alterskamerad Privatlehrer
Adolf Würtenberger herzlichſt begrüßt. Grüße und Glück=
wünſche
überbrachten im Namen der bürgerlichen Gemeinde Herr
Beigeordneter Muhl, im Namen der Kirchengemeinde Herr Pfar=
rer
Nürnberger. Dieſen ſchloß ſich auch Herr Profeſſor Axt=
Darmſtadt an, der die Feiernden als damaliger Pfarrer in Ober=
Ramſtadt konfirmiert hatte. Die Nachmittags= und Abendſtunden
verliefen bei guter Bewirtung und Austauſch von Jugenderin=
nerungen
ſowie ſonſtiger Unterhaltung in echt kameradſchaftlichem
Sinne, und allen Teilnehmern wird dieſer Tag beſtimmt in an=
genehmer
Erinnerung bleiben. Poſaunenchorfeſt. Nur
noch wenige Tage trennen uns von dem am 24. und 25. ds. Mts.
hier ſtattfindenden Jahresfeſt der evang=kirchlichen Poſaunen=
chöre
der Provinz Starkenburg. Von der Feſtleitung iſt hierzu
ſchon viel vorbereitende Arbeit geleiſtet worden. Möge die Ein=
wohnerſchaft
auch ihrerſeits durch Geſtellung von Quartieren, Be=
flaggen
der Häuſer und durch Mitfeiern zum guten Gelingen des
Poſaunenchorfeſtes nach Kräften beitragen und ſo den guten Ruf
Ober=Ramſtadts als Feſtort erneut unter Beweis ſtellen.
An. Groß=Zimmern 20. Juni. 49. Gauturnfeſt des
Odenwaldgaues (D.T.), verbunden mit der Jubelfeier des
Turnvereins 1863 Groß=Zimmern anläßlich ſeines 70jährigen
Beſtehens. Am 24. und 25 Juni begeht, der Odenwaldgau in
Groß=Zimmern das 49. Gauturnfeſt. Der Turnverein 1863 Groß=
Zimmern hat damit die Jubelfeier ſeines 70jährigen Beſtehens
verbunden. Die über alles Erwarten hohe Meldezahl der Wett=
turner
, die an die 1000 heranreicht, läßt darauf ſchließen, daß das
49. Gauturnfeſt zu einer wahren Heerſchau wird, wie ſie der
Odenwaldgau noch nicht erlebt hat. Alle Turner und Turnerin=
nen
und auch die Spieler nehmen an den Wettkämpfen teil. Das
49. Gauturnfeſt wird zu einem machtvollen Bekenntnis der Oden=
wälder
Turnerſchaft zum neuen Staate werden. Den Auftakt des
Feſtes bildet am Donnerstag abend ein Sternlauf ſämtlicher Ab=
teilungen
des Turnvereins 1863 Groß=Zimmern durch die Orts=
ſtraßen
nach dem Marktplatz, woran ſich eine turneriſche Kund=
gebung
ſchließt. Am Freitag abend findet dann in der Ober=
Ramſtädter Hohl eine Sonnenwendfeier ſtatt. Für den Samstag
nachmittag ſind die üblichen Sitzungen vorgeſehen, denen um
6 Uhr eine Totengedenkfeier folgt. Am Abend findet ein impo=
ſanter
Fackelzug mit anſchließendem Feſtkommers auf dem herrlich
gelegenen Turnplatze und Uebergabe des Feſtes an den Gau ſtatt.
Der Hauptkampf= und Feſttag iſt der Sonntag. Nach voraus=
gegangenem
Weckruf und Feldgottesdienſt beginnt das Wettur=
nen
der 1000, in 556 Riegen eingeteilt. 112 Kampfrichter und
56 Riegenführer, in deren Händen die Abwicklung der Wett=
kämpfe
liegt, haben eine ſchwere Aufgabe zu löſen. Den Höhe=
punkt
des Feſtes wird nach dem Feſtzug die vaterländiſche Kund=
gebung
mit den ſich anſchließenden Maſſenfreiübungen ſein, im
Zeichen des Turn= und Hakenkreuzes. Den Schluß bildet die
feierliche Siegerehrung. Groß=Zimmern hat die notwendigen
Vorbereitungen getroffen und erwartet die Turner des Gaues.
Wenn jeder ſeine Pflicht und Schuldigkeit tut, wird das 49. Gau=
turnfeſt
für alle Teilnehmer zu einem Erlebnis werden.
* Offenthal, 20. Juni. Bei dem über unſere Gegend ziehen=
den
Gewitter richteten Hagel und ungeheure Regenmaſſen in Gär=
ten
und Feldern empfindlichen Schaden an. Dabei ſchlug ein Blitz
in die Poſthilfsſtelle ein und zerſtörte die Fernſprechanlage.
Dk. Maldmichelbach, 19. Juni. Bezirksfeſt und Jubi=
läumsfeier
in Waldmichelbach i. O. Unſer Odenwald=
dorf
ſtand am Sonntag im Zeichen nationaler Feſtlichkeit. Der
Bezirksverband Waldmichelbach der Kriegerkamerad=
ſchaft
Haſſia feierte ſein Bezirksfeſt, verbunden mit dem
60jährigen Stiftungsfeſt des Kriegervereins Waldmichelbach. Nach
dem Feſtgottesdienſt in beiden Kirchen fand um 10 Uhr im Darm=
ſtädter
Hof die Bezirkstagung ſtatt. Der Bezirk Waldmichelbach
beſteht aus 25 Vereinen mit über 1000 Mitgliedern, die durch
ihre Vorſtände vertreten waren. Nach der Eröffnung und Be=
grüßung
durch den Bezirksführer Becker=Birkenau wurde an Hand
des Protokolls ein Bericht über die außerordentliche Bezirks=
tagung
vom 28. Mai erſtattet. Ferner gedachte der Bezirksführer
des älteſten Mitgliedes des Bezirkes, des Kameraden Kunckel=
Ober=Abtſteinach, der in dieſer Woche ſeinen 90. Geburtstag
feiert. Der infolge Verſetzung nach Langen aus dem Vorſtand
ausgeſchiedene Oberamtsrichter Muhl dankte für die Ernennung
zum Ehrenvorſitzenden und berichtete über die Haſſiatagung in
Nidda; gleichzeitig überbrachte er die Glückwünſche der Verbands=
leitung
in Darmſtadt. Die Rechnungsablage ergab, daß der Be=
zirk
im letzten Jahre ſparſam gewirtſchaftet hat. Der Fürſorge=
leiter
der Kriegsbeſchädigten und Kriegerhinterbliebenen. Ritter=
Darmſtadt, ſprach über die Wohlfahrtseinrichtungen und mahnte
zur Einigkeit und Kameradſchaft. Die Frage der Sterbekaſſe für
alle Bezirksmitglieder wurde eingehend beſprochen und ſoll auf
dem Bezirkstag im Herbſt endgültig geklärt werden. Von 1011
Uhr veranſtaltete die bekannte Polizeikapelle Buslau= Darm=
ſtadt
auf dem Hindenburg=Platz ein Militärkonzert, das von vie=
len
Zuhörern begeiſtert aufgenommen wurde. Am Nachmittag
bewegte ſich ein impoſanter Feſtzug durch das feſtlich geſchmückte
Dorf, an dem neben den Krieger= und Geſangvereinen mehrere
SA.=Stürme teilnahmen. Danach fand vor dem Kriegerdenkmal
am Hindenburg=Platz eine erhebende Gedenkfeier für die Gefalle=
nen
des Weltkrieges ſtatt, die mit dem Maſſenchor: Den ge=
fallenen
Helden eingeleitet wurde. Die Gedächtnisrede hielt
Oberamtsrichter Muhl, und unter den Klängen des Soldatenlie=
des
: Ich hatt einen Kameraden, wurde die Feier beendet. Ein
gütiges Geſchick zerriß während der Feier die ſchwarze Wolken=
decke
und freundlich lachte die Sonne, während in der Ferne die
Donner krachten. Auf dem Feſtplatz entwickelte ſich bald ein leb=
haftes
Treiben, beſonders die Kapelle Buslau übte eine große
Anziehungskraft aus. Nach dem Maſſenchor: Wo gen Himmel
Eichen ragen, wurden verſchiedene Begrüßungsanſprachen gehal=
ten
, die alle mit einem begeiſterten Sieg=Heil auf den Jubel=
verein
, aufs Vaterland und Reichsregierung beendet wurden. In
ſeiner Feſtanſprache betonte Lehrer Lehr, daß das heutige Feſt
ein Bekenntnis zur alten Armee und zur Wehrhaftigkeit des deut=
ſchen
Volkes ſei. Mit dem Geſang des Deutſchland= u d Horſt=
FWeſſel=Liedes fand der offizielle Teil der Veranſtaltung ſein Ende=

[ ][  ][ ]

voch, 21. Juni 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 170 Seite 7.

Msnng ver geſſtchen

Femeiter in Hafſeishem v. Muin.

Der Hauptverſammlung ging die Sitzung des Geſamtvorſtan=
des

* den Innungsführern und Delegierten der angeſchloſſe=
nen
I ungen voraus. Vor Beginn dieſer Sitzung war es den
ſehr za /ylreich erſchienenen Kollegen und Gäſten durch das liebens=
würdigee
Entgegenkommen der Firma Opel vergönnt, dieſes Werk
zu beſich ſtigen.
Derᛋ Abſchluß der Beratungen bildete der Begrüßungsabend,
der von der Kreisinnung Groß=Gerau ſorgfältig vorbereitet war
und die Fzahlreichen auswärtigen Vertreter noch mehrere gemüt=
liche
Strhinden im Rüſſelsheimer Hof vereinigte.
Bei ,der Hauptverſammlung konnte der Verbandsführer, Herr
Schmied/k=Innungsführer Ernſt Mohrmann zu Darmſtadt, als
Verſamnnlungsleiter etwa 400 Berufskollegen aus ganz Heſſen,
ſowie z hlreiche Vertreter handwerklicher Organiſationen aus dem
Kreiſe Gßroß=Gerau begrüßen.
Alg; Ehrengäſte waren erſchienen: der Präſident der Heſſi=
ſchen
tcHandwerkskammer, Herr Innungsführer Fritz Müller=
Main. Herr Handwerkskammer=Syndikus Dr. Kollbach, Herr
Tapet ermeiſter Joſef Dasbach=Groß=Gerau, 1. Vorſitzender des
Bezüfu’sverbands Groß=Gerau für Handwerk und Gewerbe, Herr
Büngermeiſter Müller=Rüſſelsheim, Herr Geſchäftsführer Witt=
hay
,s von der Südweſtdeutſchen Verſicherungsanſtalt für ſelbſtän=
dig
Handwerker und Gewerbetreibende, Herr Schmiedemeiſter
und Geſchäftsführer Dernbach=Wiesbaden und Herr Schmiede=
meiſter
Martin=Frankfurt a. M. vom Schmiede=Bezirksverband
Heſſen=Naſſau, Herr Verbandsführer Stark=Mannheim vom Ver=
band
der ſelbſtändigen badiſchen Schmiedemeiſter, gleichzeitig als
Mitglied des geſchäftsführenden Vorſtandes des Reichsverbandes
des deutſchen Schmiedehandwerks, Herr Schmiede=Innungsführer
Huber=Ludwigsburg vom Württembergiſchen Schmiedemeiſter=
Verband, Herr Schmahl=Mainz vom Eiſenwarenhändler=Verband
Berlin und von der allein noch dem Verband nicht angehörenden
Innung Alzey Herr Schmiedemeiſter Stiep.
In freundlichen Worten der Begrüßung wurde allſeits dem
Gefühl der Verbundenheit und mit dem Wunſch für einen guten
Verlauf der Tagung Ausdruck gegeben.
Der Verbandsführer ſtellte mit Genugtuung feſt, daß der
Tagung eine beſondere Bedeutung durch die Anweſenheit des
Führers des geſamten heſſiſchen Handwerks, Herrn Handwerks=
kammer
=Präſidenten Müller, zukomme.
Aus dem umfaſſenden Tätigkeitsbericht, der anſchlie=
ßend
von dem nebenamtlichen Verbandsſekretär, Herrn Jäger=
Darmſtadt, erſtattet und ſeitens der Verſammlung mit großem
Beifall aufgenommen wurde, ergab ſich ein eindrucksvolles Bild
von der ſtetigen und überaus vielſeitigen Arbeit des Landesver=
bandes
im Intereſſe der ihm anvertrauten berufsſtändiſchen
Belange.
Rechnungsablage und Voranſchlag des Rechners, Herrn
Schmiedemeiſter und Bürgermeiſter Wittich=Nieder= Gemün=
den
, wurde ohne Ausſprache verabſchiedet.
Zur Wahl des geſchäftsführenden Vorſtandes wurde zunächſt
auf Grund der Sitzung des Geſamtvorſtandes bekanntgegeben, daß
die geforderte Gleichſchaltung bei ſämtlichen Innungen durch=
geführt
und von der Heſſiſchen Handwerkskammer bereits geneh=
migt
ſei. Der geſchäftsführende Vorſtand wurde durch Hinzu=
nahme
von Herrn Schmiedemeiſter W. Nothnagel=Griesheim

bei Darmſtadt als Beiſitzer erweitert. Der geſchäftsführende
Vorſtand wurde anſchließend einmütig beſtätigt. Er ſetzt ſich wie
folgt zuſammen: Verbandsführer Ernſt Mohrmann= Darm=
ſtadt
, ſtellv. Verbandsführer Peter Theis=Mainz, Rechner
Karl Wittich=Nieder=Gemünden, nom. Schriftführer Leonh.
Bürner=Darmſtadt, Beiſitzer Wilhelm Nothnagel= Gries=
heim
bei Darmſtadt.
Es ſprach ſodann Herr Handwerkskammer=Syndikus Dr.
Kollbach=Darmſtadt über das Thema: Das Handwerk
im berufsſtändiſchen Staat. Ausgehend von den frü=
heren
, unhaltbaren Verhältniſſen im Handwerk und ſeiner Or=
ganiſationen
ſchilderte Redner den im Zuge befindlichen ſtändi=
ſchen
Aufbau. Bei Behandlung des diesbezüglichen Geſetzent=
wurfs
wurde von der Forderung ausgegangen, daß der Inhalt
wichtiger als ſeine organiſatoriſche Form ſei und letzten Endes
die Umformung des Denkens im Handwerk das einzig Entſchei=
dende
bleiben müſſe. Im Sinne dieſer geiſtigen Revolution und
der Forderung Gemeinnutz geht vor Eigennutz wird gegen=
wärtig
in den drei heſſiſchen Provinzen auch die Handwerker=
Schulung durch Herrn Kammerpräſidenten Müller veranſtaltet.
In weiteren Ausführungen wird dargelegt, wie manche Forde=
rungen
des Handwerks, die in der Vergangenheit auf ſteuerlichen,
ſozialpolitiſchen, arbeitsrechtlichen und anderen Gebieten immer
wieder vergeblich erhoben worden ſeien, im kommenden Stände=
ſtaat
ihre zwangsloſe Berückſichtigung finden würden. Es gehe
jetzt nicht mehr um das Sonderintereſſe eines Standes oder gar
einer Berufsgruppe, ſondern die wahrhafte Volksgemeinſchaft, ein
einiges Volk, ſei das Hochziel der deutſchen Staatsführung unter
Adolf Hitler geworden.
Redner ſchloß ſeine temperamentvollen, häufig von Beifall
unterbrochenen Ausführungen, indem er an den 28. Juni 1919, den
Tag der Unterzeichnung des Verſailler Schandvertrags, den 21.
Juni 1919, die Verſenkung der deutſchen Flotte in Scapa Flow,
und an den unſeren Vorfahren heilig und ſymbolhaften Tag der
Sommer=Sonnenwende anknüpfte.
Die weiteren intereſſanten Verhandlungen erfuhren dadurch
eine beſondere Note, daß Herr Kammerpräſident Müller wie=
derholt
in die Ausſprache eingriff. Unter begeiſtertem Beifall
erläuterte er manche Punkte des nationalſozialiſtiſchen Pro=
gramms
und wußte auf verſchiedene Fragen ſchlagfertige Ant=
worten
zu erteilen.
Der Verlauf der Tagung erwies insbeſondere eindeutig, ein
wie ſtarkes Vertrauen allſeits der neuen Führung der Heſſiſchen
Handwerkskammer entgegengebracht wird.
Als Tagungsort des nächſtjährigen Verbandstages wurde
einſtimmig Worms beſtimmt.
Die mehrſtündige Tagung legte eindrucksvoll dafür Zeugnis
ab, daß das heſſiſche Schmiedehandwerk geſchloſſen in Treue zur
Regierung der nationalen Erhebung ſteht. Die Verhandlungen
ſelbſt geſtalteten ſich zu einer machtvollen Kundgebung für die
Geſchloſſenheit und den ungebrochenen Kampfeswillen des Hand=
werks
auf dem Wege zum neuen Ständeſtaat. In dieſem Geiſte
konnte die Tagung, der Herr Verbands= und Innungsführer
Mohrmann ein geſchickter, von allſeitigem Vertrauen ſeiner
Mitglieder getragener Verhandlungskeiter war, mit einem be=
geiſtert
aufgenommenen Sieg Heil auf den Reichspräſidenten
von Hindenburg, den Volkskanzler Adolf Hitler und das deutſche
Handwerk beſchloſſen werden, nachdem noch gemeinſam das Horſt=
Weſſel=Lied geſungen worden war.

50 Jahre Krieger= und Soldakenverein Hofheim i. R.
Hofheim, 20. Juni.
Der Krieger= und Soldatenverein Hofheim, entbietet allen
Kameraden, die zum 50jährigen Stiftungsfeſte in unſere Mauern
kommen, kameradſchaftliche Grüße und heißt ſie herzlich willkom=
men
. Wir freuen uns, all die lieben Kameraden vom Ried und
der Bergſtraße, vom Odenwald und Rheinheſſen zu unſerem gol=
denen
Vereinsjubiläum in unſerer Mitte zu haben. Freude und
Stolz erfüllt uns, daß unſer Jubelfeſt in das denkwürdige Jahr
1933 fällt und wir es in unſerem friedlichen Riedort im Zeichen
der nationalen Erhebung feiern können. Wenn wir auch in Zei=
ten
ſchwerſter Erniedrigung und tiefſter Bedrückung keinen Zoll
breit von unſerer alten Tradition abwichen und allen inneren und
äußeren Feinden zum Trotz den alten Frontſoldatengeiſt und treue
deutſche Kameradſchaft hoch und heilig hielten, ſo begrüßen wir
um ſo begeiſterter die nationale Wiedergeburt unſeres geliebten
deutſchen Vaterlandes und bekennen uns einmütig zu unſeren
Rettern und Führern, den Generalfeldmarſchall und Reichspräſi=
denten
von Hindenburg und den genialen Führer und Volkskanz=
ler
Adolf Hitler. Wir alten Soldaten haben im Sinne unſerer
Führer wenn auch oft und vielfach von der irregeführten
Jugend verlacht und mißachtet die Erinnerung an Deutſchlands
große Vergangenheit gepflegt, die Tradition der alten und neuen
Wehrmacht aufrecht erhalten, wir haben den Wehrgedanken ge=
pflegt
, die Toten aus vergangenen Kriegen geehrt, wir ſind nie
erlahmt im Kampf gegen die Kriegsſchuldlüge, wie wir auch an
allen kulturellen Aufgaben der Nation mitgewirkt haben. Die
Ertüchtigung der Jugend lag uns immer ſehr am Herzen, durch
die ſoziale Fürſorge für Mitglieder und deren Familien hat ſich
unſere Kameradſchaft praktiſch klar bewieſen.
Ein junges. neues Deutſchland iſt wieder erſtanden, und mit
ihm wieder der Glaube an eine von aller Welt zu beachtende
Stellung in der Staatenreihe. In dieſem Glauben, im Geiſte von
Potsdam, halten wir alten Soldaten einer ruhmreichen Vergan=
genheit
Schritt mit den jungen Kämpfern der nationalen Bewe=
gung
und wollen mit Wort und Tat beweiſen, daß wir, getreu
unſeren alten Grundſätzen, ſtets bereit ſind, in alter Liebe und
Verehrung zum Vaterland mitzuhelfen am großen Aufbauwerk
zum Segen der Nation. Im wiedererwachten Deutſchland wollen
wir den Frontkämpfergeiſt pflegen, den Geiſt der Pflichttreue und
Kameradſchaft, damit wieder ein Volk erſtehe, durchglüht von
Liebe und Verehrung zum Vaterland und ſeinen Führern.
In dieſem Sinne erhoffen wir, daß unſere Feſttage (24. und
25. Juni), die im Zeichen der altehrwürdigen Farben Schwarz=
Weiß=Rot ſtehen, von echt vaterländiſchem und wahrhaft kamerad=
ſchaftlichem
Geiſte getragen ſein mögen. Unſer goldenes Jubiläum
ſoll allen Kameraden ein tiefes Erlebnis werden und in angeneh=
mer
Erinnerung bleiben.
Und nun, Kameraden: Herzlich willkommen!

Ca. Lorſch, 20. Juni. Die Motorſtaffel vom Sturm=
bann
2, die ſich aus Kraftfahrern aus Lorſch, Bürſtadt, Lampert=
heim
und Hofheim rekrutiert, hielt am Sonntag vormittag auf
dem Turnplatz des Turnvereins eine mehrſtündige Uebung ab,
bei der Sturmbannführer Geier=Hofheim und Sturmführer
Bauer=Bürſtadt anweſend waren. Die Leiſtungen befriedigten.
Ziegenſchau. Der Ziegenzuchtverband Heppenheim= Weſch=
nitztal
veranſtaltete auf dem Turngemeinde=Sportplatz eine mit
erſtklaſſigem Zuchtmaterial beſchickte Ziegenſchau (2. Verbands=
ausſtellung
). Aus den Orten Lorſch Klein=Hauſen, Bensheim,
Heppenheim, Bobſtadt, Fehlheim und Groß=Rohrheim waren rund
300 Tiere zur Schau geſtellt, von denen ein großer Teil ausgezeich=
net
werden konnte und ein großer Teil verkauft wurde. Be=
zirksſporttag
. Bei ſtarker Beteiligung führte der Bezirk
Südheſſen der Deutſchen Jugendkraft in Lorſch ſeinen diesjährigen
Bezirksſporttag durch. Die Durchführung litt unter den ſchlechten
Witterungsverhältniſſen. Aufloſung. Die hieſige Orts=
gruppe
des Arbeiter=Rad= und Kraftfahrerbundes Solidarität,
wurde aufgelöſt. Das Vereinsvermögen wie Saalräder, einzelne
Möbelſtücke und die Vereinsfahne wurden beſchlagnahmt und
ſichergeſtellt.
WSN. Rüſſelsheim, 19. Juni. Der Reichsſtatthalter in Heſſen,
Sprenger, ſtattete heute den Opelwerken in Rüſſelsheim einen Be=
ſuch
ab. Aus dieſem Anlaß fand eine große eindrucksvolle Kund=
gebung
der annähernd 10 000 Arbeiter und Angeſtellten der Adam
Opel A.=G. auf dem Fabrikgelände ſtatt. Ein Mitglied des Vor=
ſtandes
begrüßte den Reichsſtatthalter namens der Belegſchaft, des
Vorſtandes und Aufſichtsrates der Adam Opel A.=G. und betonte
den Willen zur produktiven und gemeinfördernden Zuſammen=
arbeit
der Werksleitung mit den Werksangehörigen zum Beſten
des deutſchen Vaterlandes. Im Anſchluß daran hielt Reichsſtatt=
halter
Sprenger eine Anſprache, in der er u. a. ausführte: Das
jahrzehntelang fehlgeleitete deutſche Volk hat zum Wiederaufbau
kein anderes Kapital und keine andere Kraft mehr zur Verfügung
als die Arbeit. Arbeit und Brot, die Worte des Hoheitszeichens
der nationalen Regierung, bedeutet nichts anderes als ungewer=
tete
Arbeit auf dem Boden eines geſunden Wirtſchaftslebens. Alle
Arbeitenden haben die Pflicht, zur Geſundung unſerer Wirtſchaft
beizutragen. Gemeinnutz geht vor Eigennutz. Die ca. 10 000 Teil=
nehmer
dieſer Kundgebung ſollen ſtolz und froh auf ihre Arbeits=
ſtätte
ſein und auch derer gedenken, die draußen vor den Toren
der Arbeit darauf warten, in den Arbeitsprozeß eingegliedert zu
werden. Nicht kleinliche Grenzen ſollen bei dieſer Eingliederung
gezogen werden, ſondern jeder ſoll ſich vor Augen halten, daß ſeine
Arbeit der Allgemeinheit zugute kommt. Mit einem dreifachen
Heil auf den Reichskanzler, den oberſten Schutzherrn der deutſchen
Arbeit, und mit kurzen Dankesworten der Werksleitung ſchloß die
Kundgebung.
Gernsheim, 20. Juni. Waſſerſtand des Rheins am
19. Juni 1,18 Meter, am 20. Juni 1,50 Meter.

Begrüßungsfeier der 2. T.=Baſſerfahrer.
Ck. Erfelden, 20. Juni.
Anläßlich der Waſſerfahrer=Ausſcheidungskämpfe für das
Deutſche Turnfeſt in Stuttgart, die auf Veranlaſſung des Mittel=
rheinkreiſes
der Deutſchen Turnerſchaft auf dem Altrhein (rund
um den Kühkopf) ſtattfanden, hatte der Turnverein Erfelden die
Teilnehmer zu einer würdigen Feier im Gaſthaus Zum deutſchen
Haus eingeladen. Nach einigen Konzertſtücken der Mandolinen=
abteilung
des Vereins begrüßte der Vorſitzende Maul die Gäſte.
Insbeſondere galt ſein Gruß, den deutſchen Brüdern von der
Saar. Herr Löffler=Darmſtadt dankte dem Erfelder Turn=
verein
für die freundliche Aufnahme und begrüßte die Anweſen=
den
im Namen des Fachausſchuſſes für Waſſerfahrer. Gleichzeitig
gab er die Waſſerfahrtbedingungen bekannt. Lehrer Knöß refe=
rierte
anſchließend über die Entſtehung der Inſel Kühkopf, die
zuvor nur eine Halbinſel war und in den Jahren 18271829
infolge des Durchſtiches am ſog. Geyer zur Inſel wurde. Weiter=
hin
kennzeichnete er das Wirken des Schwedenkönigs Guſtav
Adolf, der vor mehr als 300 Jahren ſeine Tätigkeit zur Erobe=
rung
der Städte Oppenheim und Mainz aufgenommen hatte.
Infolge dieſer hiſtoriſchen Bedeutung hat man zu Ehren Guſtav
Adolfs die etwa 12 Meter hohe Schwedenſäule errichtet. Zum
Abſchluß ſeiner Rede wurde das Deutſchlandlied geſungen. Einer
der Saarfahrer dankte für den guten Empfang und gelobte, daß
die Saar Deutſchland niemals verloren gehen werde. Die Saar=
länder
ſtimmten anſchließend in das Lied. Deutſch iſt die Saar,
ein. Die Veranſtaltung wurde mit Vorführungen der Turner
und Geſangsvorträgen des Geſangvereins, Liederkranz ver=
ſchönt
und gereichte den Gäſten zu einem Erlebnis am deutſchen
Rheine. Den muſikaliſchen Teil hatte die Mandolinenabteilung
des Turnvereins Erfelden übernommen.
Gegen 1 Uhr wurde zum Feſtzug an der Turnhalle Aufſtellung
genommen Unter Vorantritt der Goddelauer NSBO.=Kapelle
ſowie des Trommler= und Pfeiferkorps bewegte ſich der Zug durch
die flaggengeſchmückten Ortsſtraßen nach dem Feſtplatz. Hierſelbſt
wurden anſchließend einige Darbietungen der Schüler und Schü=
lerinnen
gezeigt.
Das größte Intereſſe wurde wohl dem Handballtreffen Crum=
ſtadt
Wallerſtädten geſchenkt, das Wallerſtädten dank ſeines
beſſeren Zuſammenſpiels mit 7:4 (3:1) gewinnen konnte. Nach
Beendigung der ſportlichen Darbietungen wurden die beiden vor
der Turnhalle angepflanzten Eichen eingeweiht. An Stelle des
verhinderten Pg. Abt=Darmſtadt (M. d. L.) war Gauredner
Borchert erſchienen. Nach einer markigen Anſprache taufte er
die Eiche zur Rechten auf den Namen des Führers und Volks=
kanzlers
Adolf Hitler, die Eiche zur Linken auf den Namen des
Vorkämpfers des Nationalſozialismus in Heſſen, Miniſterpräſi=
dent
Prof. Dr. Werner. Er übergab die Eichen in den Schutz der
Gemeinde und warnte vor ruchloſen Händen. Er gelobte ferner,
daß beide Eichen ſtets das hohe Ziel des Nationalſozialismus ver=
körpern
und ein Wiederaufleben unſeres geliebten deutſchen
Vaterlandes gewährleiſten mögen. Mit einem Hoch auf die ge=
nialen
Führer des neuen Deutſchlands, Hindenburg und Hitler,
war die impoſante Feierſtunde beendet, und begeiſtert ſtimmte die
Menge in das Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied ein. Anſchließend
verſammelte man ſich in der Turnhalle, woſelbſt die Kapelle mit
einigen Konzertſtücken aufwartete. Zum Abſchluß der Veranſtal=
tung
fand abends in der Turnhalle ein Vereinsball ſtatt.

Oberheſſen.

I. Friedberg, 20. Juni. Eine große Kurzſchrift= Ta=
gung
veranſtaltet der Landesverband Heſſen und Heſſen=Naſſau
am 1. und 2. Juli in unſerer Stadt. Die Schirmherrſchaft hat
Miniſterpräſident Dr. Werner=Darmſtadt übernommen. Mit dem
58. Verbandstag iſt ein großes Verbands=Wettſchreiben verbun=
den
zu dem bereits 1200 junge Kaufleute, andere Angeſtellte und
Schüler beider Geſchlechter gemeldet ſind.

10.10,
16.30:
18.00,
20.00;
20.10:
21.10:

9.00:
9.35:
10.10:
14.45
15.45;
16.00:
17.00:
17.30;
18.00:
18.05:
18.35:
19.00:
20.00:
21.00:
23.00:

Rundfunk=Programme.
Frankfurt: Mittwoch, 21. Juni
7.10: Choral.
7.15: Frühkonzert auf Schallplatten.
: Schulfunk: Bewegte Tage aus der Polenzeit. Begebenheiten
des Jahres 1848.
11.00: Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus.
12.00: Mittagskonzert. (Schallplatten.)
13.30: Köln: Mittagskonzert. Ltg.: Leo Eyſoldt.
15.20: Stunde der Jugend: Wir ziehen über die Heide. Ein Hörbild
vom deutſchen Jugendland.
Nachmittagskonzert des Württ, Landes=Symphonieorcheſters.
Ltg.: G. Görlich.
Kurzgeſchichten. 18.25: Zeitfunk.
18.45: Kurzbericht vom Tag.
19.00: München: Stunde der Nation. Symphoniekonzert des Funk=
orcheſters
. Ltg.: Generalmuſikdirektor Prof. Knappertsbuſch.
Der Leiter der Abteilung Wort, Dr. Eberhard Moes, ſpricht.
Wir ſind allein noch Land und Reich, Tragödie im Baltikum.
Konzert.
22.15: Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport.
23.00: Sonnwendfeier auf allen Bergen.
Königswuſterhauſen.
Deutſchlandſender: Mittwoch, 21. Juni
Berlin: Schulfunk: Bei Zieten, Hörbericht aus dem Schloß
von Wuſtrau.

Fröhlicher Kindergarten.

Schulfunk: Der Freiherr von Münchhauſen. Ein Spiel.
Kinderſtunde: Sommernacht im Märchenwalde.

Hermann Eſſig: Im Spiegel. Die Witwe des Dichters lieſt
zum 15. Todestag Herm. Eſſigs aus ſeiner Selbſtbiographie.
Hamburg: Nachmittagskonzert.
Prof. Herm. Muckermamn: Das deutſche Volkstum, national=
eugeniſch
geſehen.
Franz Schubert: Sonate B=Dur. Irene Schnering (Flügel).
Das Gedicht.
Lebende Tonſetzer: Werke von Juſtus Herm. Wetzel ud
Hans Chemin=Petit.
Obering. Nairz: Viertelſtunde Funktechnik.
München: Stunde der Nation. Symphoniekonzert des Funk=
orcheſters
. Ltg.: Generalmuſikdirektor Prof. Knappertsbuſch.
Kernſpruch; anſchl.: Jugendſtunde: 2000 Jahre Sonnenwend.
Tanz unter der Linde. Ein bunter Abend.
Königsberg: Nachtkonzert. Das kl. Orag=Orcheſter.

wird in die zuverlässigen, auf alle Motortypen und alle Jahreszeiten abgestimmten
SHELL AUTOOELE mit Recht gesetzt, weil nicht nur unser Prestige als führendes deutsches
Mineralölunternehmen uns verpflichtet, unsere Marken auf einem hohen Qualitäts-
stand
zu halten, sondern auch unsere SHELL AUTOOELE in deutschen Fabriken nach be-
sonderen
Verfahren veredelt werden, die teilweise uns nur allein zur Verfügung stehen.

immer anter Momben

OELA

*

SHELL AuTOOEI X dünntlücsia
AEROSHELL SNEtI AurOORLAF Mittelflüzaig
Hochleistungsoel sHrtt auroort3k dickflüs-ig
SHELL AUTOOELAX stark diekri.
SHELL VOLIOL SHELI AUrOOELSK estrastark dickt.
das Einheitsoel euszuwählen nuch dom SHELL-FUHRER
RHENANIA-OSSAG MINERALOLWERKE AG.

[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 170

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Zwei Arbeiter ſchwer verletzt.
Oberurſel. Montag morgen, gegen 8 Uhr,
ereignete ſich in der Bronzefabrik Schopflocher,
die erſt vor zwei Jahren von einem ſchweren
Exploſionsunglück heimgeſucht wurde, wieder
eine Exploſion, die glücklicherweiſe nicht ſo fol=
genſchwer
verlief. Durch die Entzündung von
Aluminiumbronze wurde der aus Stierſtadt
ſtammende Meiſter Bunkenburg ſchwer verletzt;
er trug ſchwere Brandwunden an Geſicht, Bruſt
und Nacken davon. Der aus Oberurſel ſtam=
mende
Arbeiter Hill wurde gleichfalls durch Ver=
brennungen
ſchwer verletzt. Die beiden Ver=
leßzten
wurden nach Bad=Homburg ins Kranken=
haus
transportiert. Am Dienstag morgen war
ihr Befinden den Umſtänden nach gut.

Der Prozeß gegen die Charlotten=
burger
B. B. G.-Räuber beginnt.
Berlin. Vor dem Schwurgericht beim
Landgericht 2 begann am Dienstag der Prozeß
gegen die B.V.G.=Räuber Hildebrand und Ge=
noſſen
, denen Mord, Raub, Hehlerei und Dieb=
ſtahl
zur Laſt gelegt wird. Im Vordergrund
der Verhandlung ſteht der Raubüberfall, der am
15. September v. J. auf die Begleiter eines
Geldtransports der B. V. G. vor dem Charlotten=
burger
Rathaus verübt wurde. Ein Begleiter
des Transports, der Oberinſpektor Otto Meier,
wurde durch Schüſſe getötet. Den Räubern fielen
33 000 RM. Lohngelder in die Hände. Unter
der Mordanklage haben ſich der 21jährige Ar=
beiter
Erwin Hildebrand, der 24jährige Klemp=
ner
Alfons Hoheiſel, der 25jährige Kraftfahrer
Willi Krebs, der 31 Jahre alte Schloſſer Erich
Achtenhagen und der 21jährige Friſeur Fritz
Wienke zu verantworten. Den gleichen Tätern
wird Raub mit Todeserfolg zur Laſt gelegt,
wegen des Ueberfalls auf die Gaſtwirtſchaft
Tippelmann in Tempelhof, wobei der Prokuriſt
Sauer getötet wurde. Die übrigen Angeklagten,
der 18 Jahre alte Erwin Höhne, der 25jährige
Arbeiter Franz Krebs, der Bruder des Willi
Krebs, der Händler Hans Klann und der 26 jäh=
rige
Alfred Stach, ſind angeklagt wegen Raubs,
Diebſtahls und Hehlerei. Die Verhandlung,
für die 60 Zeugen und ſechs Sachverſtändige
geladen ſind, wird etwa ſechs Wochen dauern.

Schwere Bluttak anf Schloß Sillginnen.
Gerdauen. Im Schloß des Begründers
des ſog. Bundes der Guoten, Paehlke, in Sill=
ginnen
bei Gerdauen, kam es in der vorver=
gangenen
Nacht bei einem Bierabend der Guo=
ten
zu einer blutigen Schießerei, die außer zwei
lebensgefährlich Verletzten bisher ein Todesop=
fer
forderte. Zwiſchen Teilnehmern dieſes
Abends und dem 60jährigen Schwiegervater des
Schloßbeſitzers, dem Siedler Lobert, entwickelte
ſich aus geringfügigen, bisher nicht näher ge=
klärtem
Anlaß eine heftige Auseinanderſetzung,
in deren Verlauf Lobert das Zimmer verließ.
Bald darauf erſchien er jedoch mit einer Piſtole
bewaffnet wieder und feuerte in höchſter Er=
regung
blindlings auf die Anweſenden. Ein
Lehrer Salewſki brach, von mehreren Kugeln
getroffen, tot zuſammen. Ein Kaufmann aus
Berlin erhielt vier Bauchſchüſſe, und der Schloß=
herr
erhielt einen Schuß durch den Leib und die
rechte Hand. Der Täter flüchtete und konnte
bisher noch nicht gefaßt werden.

Enthüllung eines Hindenburg=Bildes
und eines Adolf=Hitler=Bildes im Präſidialſaal
der Berliner Börſe.
Berlin. Vor Eröffnung der geſtrigen
Präſidialſitzung der Berliner Börſe wurde in
einem feierlichen Akt die Enthüllung eines Bil=
des
des Reichspräſidenten v. Hindenburg, ſowie
eines Bildes des Reichskanzlers Adolf Hitler
vorgenommen. Vor der Enthüllung hielt der
Präſident des Berliner Börſenvorſtandes Dr.
Hamel eine Anſprache, in der er betonte, daß
auch der Börſenvorſtand die ehrenvolle Aufgabe
habe, im Sinne des Grundgedankens Gemein=
nutz
geht vor Eigennutz zu arbeiten.

in Halle.

Die Gedenltaf=
die
jetzt zu Ehren des großen Weltkriegs= Flieger=
helden
Oswald Bölcke an ſeinem Geburtshaus
in Halle in einem feierlichen Weiheakt ange=

Oben links: Ein neuer Mann, Pochat=Oldesloe, im Ziel des 1000=Meter=Laufs des internationalen
Leichtathletik=Sportfeſtes in Berlin. Im geſchlagenen Feld befand ſich der ausgezeichnete Italiener
Furia und der einſtige Weltrekordmann Dr. Peltzer. Daneben: Zielbild vom Kaiſer=Vierer der
großen Grünauer Regatta (bei Berlin). Der Berliner Ruder=Club (vorn) ſiegte gegen die italie=
niſche
Olympia=Mannſchaft Libertas, Unten: Moment aus dem 110=Meter=Hürdenlauf des Ber=
liner
internationalen Sportfeſtes. Von links nach rechts: Die Italiener Fazelli und Valle und
der Deutſche Welſcher. Valle gewann, die beiden Außenläufer ſtürzten an der nächſten Hürde.
Daneben: Der Reichsſportkommiſſar von Tſchammer=Oſten auf dem erſten Sportfeſt der SA. ( Stan=
darte
I Berlin) im Geſpräch mit dem japaniſchen Sportkommiſſar Dr. Kano, der ſich zur Zeit auf
einer Studienfahrt in der Reichshauptſtadt aufhält.

Aufräumungsarbeiten an der Unglücksſtelle.
In Derbyſhire (Mittel=England) ſtieß ein D=Zug mit einem Güterzug zuſammen. Ein Paſſagier
wurde getötet, fünf ſchwer verletzt. Der Materialſchaden iſt außerordentlich groß.

2 Monake Gefängnis für Dr. Genker. Laſtkraftwagen mit 41 Blinden

Lübeck. Nach dreitägiger Verhandlung kam
das Gericht am Montag abend im Prozeß gegen
den Berliner Arzt Dr. Genter zu folgendem Ur=
teil
: Der Angeklagte wird in drei Fällen der
fahrläſſigen Tötung auf Koſten der Staatskaſſe
freigeſprochen, in drei anderen Fällen, in denen
die Anklage erſt während des Prozeſſes erhoben
worden war, und die auf fahrläſſige Körper=
verletzung
lauten, zu einer Gefängnisſtrafe von
zwei Monaten verurteilt. Der Staatsanwalt
hatte vier Monate beantragt. In der Begrün=
dung
führte der Vorſitzende u. a. aus, daß der
Angeklagte die dem Arzt vorgeſchriebene Sorg=
falt
nicht genügend beachtet und daher ſeine
Berufspflicht verletzt habe. Das Gutachten der
beiden Sachverſtändigen, Prof. Schürmann=
Hamburg und Prof. Deſſau, ließ mit Sicherheit
erkennen, daß die Abſzeßbildung durch unhygie=
niſche
Behandlung Dr. Genters verurſacht wor=
den
ſei.

Raubüberfall
eines Bettlers auf einen 77jährigen Rentner.
Wandsbeck. Am Montag wurde in der
Volksdorſer Straße der etwa 77 Jahre alte
Rentner Krull in ſeiner Wohnung von einem
unbekannten Bettler überfallen. Der Bettler
hatte vor der Wohnung des Rentners ſolange
gewartet, bis die Aufwartefrau die Wohnung
verlaſſen hatte. Dann drang er ein, ſchlug den
Greis mit einem Schlagring nieder. Als der
Ueberfallene Widerſtand zu leiſten verſuchte,
ſtach ihm der Bettler in die Bruſt. Darauf
feſſelte er den Schwerverwundeten an einen
Stuhl und durchwühlte alle Schränke. Der Ein=
dringling
erbeutete etwa 50 RM. in bar und
eine Taſchenuhr. Nachdem er ſich dann in aller
Ruhe von den Blutſpuren gereinigt hatte.

eine Böſchung hinabgeftürzt.
Fünf Tote.
Freudenſtadt (Württemberg). Unter=
halb
des Ortes Ellenbogen im Schwarzwald trug
ſich am Montag ein ſchweres Autounglück zu.
Die im Kloſter Heiligenbronn, Oberamt Obern=
dorf
, untergebrachten Blinden machten in Be=
gleitung
von Schweſtern der Anſtalt einen
Kraftwagenausflug. Der mit 41 Perſonen be=
ſetzte
Wagen geriet auf dem Rückwege aus bis
jetzt noch unbekannten Gründen, aus der Fahr=
bahn
und ſtürzte die außerordentlich ſteile =
ſchung
hinab. Das Auto überſchlug ſich und be=
grub
die Inſaſſen unter ſich. Fünf Perſonen,
ſämtlich Blinde, darunter vier Männer und ein
Mädchen, waren ſofort tot. Eine Reihe von
Schwer= und Leichtverletzten wurde in das
Bezirkskrankenhaus Freudenſtadt gebracht.

Fürſtin Odescalchi f.
Prag. In Preßburg iſt im Alter von
83 Jahren die Fürſtin Odescalchi, geborene Grä=
fin
Erdody, geſtorben. Sie war eine der mar=
kannteſten
Erſcheinungen der ungariſchen Ariſto=
kratie
. In Preßburg war ſie auch deshalb ſehr
bekannt, weil ſie noch als Achtzigjährige mit
dem Fahrrad durch die Straßen fuhr und all=
jährlich
zu den erſten gehörte, die im Donau=
ſtrom
frei badeten.
Vier Dörfer durch einen Wolkenbruch vernichtet.
Drei Kinder ertrunken.
Belgrad. Ein kataſtrophaler Wolkenbruch
in der Umgebung von Jazce in Bosnien hat
vier Dörfer vollkommen vernichtet. Ein großer
Teil des Viehs kam in den Fluten um. Drei
Kinder wurden vom Waſſer fortgeriſſen und
konnten nurmehr als Leichen geborgen werden.
Der Sachſchaden iſt bedeutend. In der Um=
gebung
von Stronice in Südſerbien hat ein Wol=
kenbruch
die dortige Mhernte faſt vollkommen
vernichtet.

James Ferguſen
war der zehnmillionſte Paſſagier, den der Nord=
deutſche
Lloyd auf der Strecke Bremen-New
York beförderte. Er wurde aus dieſem Anlaß
von der Schiffahrtsgeſellſchaft feierlich empfangen
und erhielt eine Ehrengabe.
Lil Dagover knapp dem Tode enkronnen
Berchtesgaden. Ein aufregender Zwi=
ſchenfall
ſpielte ſich auf der Bahnſtrecke Bad
Reichenhall-Berchtesgaden, an der unüberſicht=
lichen
Unterführung vor der Station Gmund=
brück
, ab. Die berühmte Filmſchauſpielerin Lil
Dagover, die am Hinterſee bei Hochgebirgsauf=
nahmen
weilt, fuhr mit ihrem Chauffeur im
Auto von Berchtesgaden nach Ramſau, als ihr
ein überdimenſionierter Kraftpoſtwagen entge=
genkam
. Der Chauffeur lenkte das Auto, um
einem Zuſammenſtoß zu entgehen, in den rechts=
ſeitigen
Straßengraben, wo es umfiel und noch
eine Strecke weiterrollte, bis es an einen Lei=
tungsmaſt
prallte und hier zum Stillſtand kam.
Im gleichen Augenblick kam ein Zug angefahren
und rollte auf eine Handbreite Entfernung an
dem beſchädigten Auto vorüber. Dieſes wurde
dann durch das Poſtauto wieder aus dem Gra=
ben
gezogen. Die Künſtlerin und der Chauffeur
blieben wie durch ein Wunder unverletzt.

Ein glimpflich verlaufener Anfall
des Erkaiſets wilhelm.
Amſterdam. Wie hier erſt geſtern bekannt
wurde, iſt der frühere deutſche Kaiſer vor=
geſtern
nur mit knapper Not dem Tod ent=
ronnen
. Exkaiſer Wilhelm war auf dem Wege
zwiſchen Amſterdam und Harlem mit ſeinem
Auto zwiſchen zwei Eiſenbahnſchranken einge=
ſchloſſen
worden. Der Wagen befand ſich gerade
auf den Schienen, als in einer Entfernung von
nur einigen hundert Metern ein Schnellzug her=
anbrauſte
. Nur im allerletzten Augenblick gelang
es dem Chauffeur, den Wagen von den Schienen
herunterzubringen, wobei dieſer erheblich be=
ſchädigt
wurde. Exkaiſer Wilhelm, der keinerlei
Verletzungen erlitten hatte und auch keinerlei
Erregung zeigte, ſetzte ſeine Fahrt fort.

Leichtes Erdbeben in Nord= und Mitteljapan.
Tokio. Nord= und Mitteljapan wurden
am Montag früh von einem Erdbeben heimge=
ſucht
, das jedoch keinen größeren Schaden an=
richtete
, obwohl es 2½ Minuten lang andauerte.
In verſchiedenen Orten eilten die Einwohner
auf die Straßen.
Die Tochker des Mikado
ſucht Seemuſcheln.

Eine reizende Aufnahme
vom Strand von Samukawa in Tokio.
In der Gruppe von Kindern befindet ſich rechts
die ſiebenjährige Tochter des Kaiſers von Japan,
Prinz=ſſin Teru, die von allen Japanern gerade=
zu
abgöttiſch geliebt wird.

Mittwoch, 21. Juni

Der zehnmillionſte Pafſagier
des Norddeutſchen Llond von Bre
nach New York.

[ ][  ][ ]

ittwoch, 21. Juni 1933

Darmſtädter Tagblatt ? Heſſiſche Neueſte Nachrichten

TaN

00g70 8.

Holm of Houton

Am 21. Juni 1919 gab
Adm ral von Reuter den Be=
fehl
=ur Verſenkung der in
der Bucht von Scapa
Flow) internierten deutſchen
Kriegeiflotte. Sehn Linienſchif-
fe
, if große, fünf kleine
Kreuner und 32 Torpedo-
bootce
, die nach Arkikel 23
der 9. Waffenſtillſtandsbedin-
gunden
zu einem Internie-
rur
igsverband zuſammenge-
ſchioſſen
und zur Auslieferung
g.1 19. November 1918 von
Wilhelmshaven ausgelaufen
waren, verſanken in das
ſelbſtgewählte Ehrengrab.
Im Garten ſeines Hau=
ſes
in Potsdam ſitzt man Ex=
zellenz
von Reuter gegenüber. Seine zielſichere, friſche und
aufrechte Art, die ſchon in der äußeren Haltung den deut=
ſchen
Seeoffizier verrät, offenbart ſich ſchlicht und ſelbſtver=
ſtärdlich
in ſeinen Worten: Wenn meine Gedanken vier=
zehn
Jahre zurückſchweifen, ſo ſind ſie in erſter Linie beglei=
tet
von einem ſtarken Gefühl der Dankbarkeit für meine Offi=
ziere
und Mannſchaften, die in reſtloſer Pflichterfüllung mei=
nem
Befehle Folge leiſteten. Der Dank gilt dem Chef des
Stabes, Admiral a. D. v. Oldekop, gilt dem Korvettenkapitän
Cordes und allen Offizieren, gilt der geſamten Beſatzung der
großen und kleinen Kreuzer, der Linienſchiffe und Torpedo=
boote
. Sie haben unter meiner Verantwortung getan, was
für die deutſche Marine nötig war. Interniert lagen wir
in Scapa Fow, bewacht von britiſchen Kreuzern bis zu je=
nem
21. Jum, an dem der Waffenſtillſtand ablief. Von einer
Verlängerung haben wir nichts erfahren, obwohl es die
Pflicht Englands war, uns davon zu unterrichten, und die=
ſes
Verſäummis gab uns das Recht zur Annahme der Fort=
führung
des Krieges und im Zuſammenhang damit das
Recht und die Pflicht zur Vernichtung unſerer Flotte, die
nach Waffen in jeder Ecke unterſucht wurde und kampfun=
fähig
war. Ich habe mit dem Gedanken an Volk und Va=
terland
die volle Verantwortung für dieſen Schritt übernom=
men
. Ebenſo ſtand die Uebernahme der im Grunde drek=

Kreuzer Moltke, von
der Tann, etwa gegen 2
Uhr, d. h. vier Stunden
nach dem Signal, das Li=
nienſchiff
Kaiſerin‟. Die
Beſatzung dieſes Schiffes
hatte ſo wenig Zeit, das
Sinken ging derartig raſch,
daß man ſich unmöglich in
die Boote begeben konnte.
Geſchloſſen ſprang die Be=
ſatzung
ins Waſſer. Nicht
einer iſt dabei umgekom=
men
. Wie die Kerle das bei
dieſen Strudeln gemacht ha=
ben
, iſt mir heute noch
ſchleierhaft. Die Engländer
waren durch die Aktion ſo
verwirrt, daß bald eine un=
heimliche
Schießerei ein=
ſetzte
, die leider den Tod
des braven Kommandanten
des Linienſchiffs Mark=
graf
, Korvettenkapitän
Schumann, brachte und
weiteren vier Leuten das
Leben koſtete. Bei der ei=
gentlichen
Verſenkungsak=
tion
hat es überhaupt keine
Verluſte gegeben. Fünf Uhr
nachmittags ſank als letztes
Schiff der große Kreuzer
Hindenburg.
Nach monatelanger
Kriegsgefangenſchaft in
England, erfolgte die Rück=
kehr
nach Deutſchland.
Scapa Flow!
Gewiß, es iſt ein Tag
der Erinnerung, aber über
der Betrachtung dieſes Ta=
ges
, der im Grunde nichts
weiter brachte als das
ſelbſtverſtändliche, pflicht=

Barrel of Buftel

weddigens
Heidentad
März 1915
1.29

mlewiskeery

Die Bucht von Scapa Flow und die Anordnung der inkernierken deutſchen Schiffe. 1. Baden,
2. Friedrich d. Große, 3. Bayern, 4. Gr. Kurfürſt, 5. Kronprinz Wilhelm, 6. Markgraf, 7.
König, 8. Emden (Flaggſchiff), 9. Brummer, 10. Bremſe, 11. Frankfurt, 12. Cöln, 13. Dres=
den
, 14. König Albert, 15. Karlsruhe, 16. Kaiſerin, 17. Prinzregent Luitpold, 18. Kaiſer, 19.
Nürnberg, 20. Derfflinger, 21. Hindenburg, 22. v. d. Tann, 23. Molike, 24. Seydlitz, 25.
Torpedoboote.

Oben: Die Balkenſperre der Engländer vor dem Eingang der Bucht von Scapa Flow.
Mitte: Sinkender deutſcher Zerftörer. Links: Das Vorderſchiff des großen Kreuzers
Hindenburg eine halbe Stunde nach dem Verſenkungsbefehl.
Unten: Ein gekenterkes Torpedobook kurz vor dem Verſinken. Ganz unken: Ein bei der
Inſel Fara auf Strand geſetzter Zerſtörer.

mäßige, auf großer Tradi=
tion
beruhende Handeln der
deutſchen Marine, ſteht
der Gedanke an die leben=
dige
Gegenwart, die im
Zeichen eines neuen
Deutſchland den Blick nach
vorwärts weiſt.
Schiff auf die Boofe.

kigen Aufgabe, den Internierungsverband zu führen, unter
dieſem Leitſtern. Es war nötig, ſonſt wären Helgoland und
die deutſchen Flußmündungen beſetzt worden.
Der 21. Juni war ein herrlicher Sommertag. Frie=
drich
der Große eröffnete den Beginn. Luken und Türen
und Torpedorohre geöffnet, verſank das Linienſchiff kaum
eine Stunde nach gegebenem Befehl. Kurz hinter=
einander
folgten das Linienſchiff König Albert, die großen
Unken: Uebernahme der Beſatzung vom finkenden

[ ][  ][ ]

Seite 10 Nr. 170

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Mittwoch, 21. Juni 1933

Sport, Spiel und Jucnen

Deutſchland-gefterreich abgefagk.
Grund: Die geſpannke poliliſche Lage.
Der Oeſterreichiſche Fußball=Bund beſchloß in ſeiner am Mon=
tagabend
in Wien unter dem Vorſitz ſeines Präſidenten Dr. Eber=
ſtahler
abgehaltenen Sitzung, zu dem an kommenden Sonntag in
Frankfurt a. M. geplanten Fußball=Länderkampf nicht anzutre=
ten
. Begründet wird die Abſage mit der geſpannten politiſchen
Lage. Weiterhin haben die Zeitungen in den letzten Tagen nach
Zurückziehung der deutſchen Meldungen zum Oeſterreichiſchen
Alpenflug, zur Heeres=Steeple=Chaſe und zuletzt zur großen Wie=
ner
Ruderregatta ſich allgemein gegen die Entſendung der öſter=
reichiſchen
Mannſchaft gewandt. Der Oeſterreichiſche Fußball=Bund,
der bereits befürchten mußte, für die in Frage kommenden Spie=
ler
nicht das Ausreiſe=Viſum zu erhalten, wollte die Entſcheidung
der Regierung überlaſſen, doch wurde die Kommiſſion nicht emp=
fangen
.
der 95b. ſucht Erſah: Ikalien oder Angarn.
Keine Beunruhigung für die Karten=Inhaber.
Für das nun abgeſagte Länderſpiel Deutſchland-Oeſterreich
waren bereits über 40 000 Eintrittskarten abge=
ſetzt
, ein großer Teil davon nach auswärts. Um der großen
Nachfrage nach Sitzplätzen genügen zu können, hatte man im
Frankfurter Stadion umfangreiche Einbauten von Nottribünen
vorgenommen, die einen Koſtenaufwand von über 16 000 Mk. er=
forderten
.
Der Organiſations=Ausſchuß und die Stadion=Verwaltung
Frankfurt a. M., die gerade zu einer Arbeitsſitzung verſammelt
waren, als die Nachricht von der Spielabſage eintraf, bitten um
Verbreitung folgender Mitteilung: Für die Inhaber von Ein=
trittskarten
zum Länderſpiel DeutſchlandOeſterreich am 25. Juni
beſteht nach der Abſage der Oeſterreicher, kein Anlaß zur
Beunruhigung. Der Deutſche Fußball=Bund hat noch am
Montagabend Verhandlungen aufgenommen, um einen ebenbür=
tigen
Erſatz für die öſterreichiſche Mannſchaft zu beſchaffen. Als
ſolch ebenbürtiger Erſatz werden in erſter Linie die National=
mannſchaften
von Italien und Ungarn angeſehen. Sollten die
Verhandlungen erfolglos bleiben, ſo wird das Eintrittsgeld
zurückgezahlt. Wegen der großen techniſchen Schwierigkei=
ten
, die mit einer ſolchen Zurückzahlung bei den bereits gelöſten
großen Maſſen von Karten verbunden, ſein werden, wird das
Publikum gebeten, einige Tage Geduld zu üben. Nähere Be=
kanntmachungen
ergehen noch.
Nach der Abſage der Oeſterreicher führte der Deutſche Fuß=
ball
=Bund den ganzen Dienstag über nach verſchiedenen Richtun=
gen
Verhandlungen, um einen Gegner für die deutſche National=
mannſchaft
zum 25. Juni nach Frankfurt a. M. zu verpflichten.
Eine Entſcheidung war jedoch bis zu den Abendſtunden noch nicht
gefallen. Die größte Wahrſcheinlichkeit hat zur Stunde ein Spiel
Deutſchland Italien für ſich, jedoch könnte dieſes Spiel erſt am
9. Juli im Frankfurter Stadion zur Durchführung kommen.

Handball.

Tv. 85 Nieder=Ramſtadt Tgde. 65 Beſſungen 13:6 (7:4).
Nach kurzer Abſage von Rot=Weiß ſprang in entgegenkom=
mender
Weiſe die Tgde. Beſſungen mit ihrer 1. Elf ein. Die Gäſte
erſchienen mit zwei Erſatzleuten, während die Nieder=Ramſtädter
für den linken Läufer Erſatz hatten. Die Hauptſtütze der Gäſte=
mannſchaft
iſt immer noch der Mittelſtürmer Kaltenbach und der
Mittelläufer Geyer. Die Nieder=Ramſtädter hatten aus der un=
glücklichen
Niederlage am Freitag gegen Rot=Weiß=Liga die Lehre
gezogen und kämpften heute viel energievoller. Beſonders der
Sturm bewährte ſich durch die Umſtellung beſſer.
Schon gleich nach Beginn brachte Kaltenbach durch placierten
Strafſtoß die Beſſunger in Führung. Poſtwendend glichen die
Platzbeſitzer durch Hufnagel 1. aus. Durch ſchönes Außenſpiel
konnte der Rechtsaußen auf 2:1 erhöhen. Durch Mißverſtändnis
der Verteidigung glich Beſſungen aus. Nach verteiltem Spiel hieß
es 2:3, 3:3, 4:3, 5:3, 6:3, 6:4, 7:4. Nach der Pauſe trugen die
Platzbeſitzer wiederum ſtürmiſche und wuchtige Angriffe vor und
erhöhten in kurzen Abſtänden auf 10:4. Der Zwiſchenſpurt der
Beſſunger brachte ihnen zwei Tore ein. Im Endſpurt ſtellte Nie=
der
=Ramſtadt das Endergebnis von 13:6 her. Schiedsrichter Tur=
ner
Nau=Büttelborn korrekt. Schüler Sportv. 98, 1. Schü=
ler
, 5:1.
Handball im Odenwald-Bezirk.
Die Ergebniſſe vom 18. Juni: Groß=Bieberau Eberſtadt
7:5 (3:1); Klein=Zimmern Oberroden 5:5 (2:1); Böllſtein
Kirch=Brombach 2. 4:16 (3:8); Heubach Altheim 3:3 (2:2): Fr.=
Crumbach Reinheim 2. 1:2: Fr.=Crumbach 2. Reinheim 3. 1:3:
L.=Wiebelsbach Mlg.=Grumbach 1:5 (0:3).
Wieder wie am Vorſonntag, ließ die Witterung nicht alle
Spiele zum Austrag kommen. Zwei Treffen mußten vorzeitig des
Regens wegen abgebrochen werden. Soweit geſpielt wurde, ließen
die Bodenverhältniſſe keine ſchönen Spiel aufkommen.
Das Spiel in Groß=Bieberau konnte erſt in der zweiten Hälfte
gefallen, fair blieb man hier bis zum Schluß. Wenn auch Groß=
Bieberau mit ſeiner umgeſtellten Mannſchaft ſich noch nicht recht
zuſammenfand, ſo hat es doch einen beachtlichen Erfolg zu ver=
zeichnen
In Klein=Zimmern ging es robuſter zu. Die Platzelf
übertrifft hierbei noch den Gegner. In der erſten Halbzeit iſt
Klein=Zimmern, in der zweiten Oberroden überlegen. Von dem
nächſten Treffen in Klein=Zimmern hoffen wir eine feinere Spiel=
weiſe
berichten zu können. Der Hinweis muß genügen. Böll=

ſtein gelang bereits in der zweiten Minute der erſte Treffer und
konnte ſich auch noch bis zur Pauſe einigermaßen halten, dann
war es aber geſchehen. Kirch=Brombach, eine Klaſſe beſſer, fand
ſich immer mehr zurecht und erzielte reichlich viel Tore. In
Heubach traten die Gäſte mit nur 10 Mann und einigen Erſatz=
leuten
an. Nach ſchönem ausgeglichenem Spiel der erſten Halb=
zeit
artete die Sache aus. Zwei Heubacher Spieler mußten wegen
Tätlichkeit den Platz verlaſſen. Spieler wie Zuſchauer ſollten auch
dann, wenn der Führer des Vereins einmal nicht zugegen iſt,
turneriſchen Anſtand wahren. In Fränkiſch=Crumbach mußte
das Spiel der 1. Mannſchaft nach 12 Minuten Spielzeit abgebro=
chen
werden. Beim Spiel der 2. Mannſchaft ſiegt Reinheim ver=
dient
. Bei der jungen Mannſchaft des Neulings Lützel= Wiebels=
bach
fehli es noch reichlich am Fangen, ſonſt gut, das erzielte
Ehrentor war verdient. Die Gäſte zeigten das beſſere Stür=
merſpiel
.
Am kommenden Sonntag beſteht des Gauturnfeſtes
in Groß=Zimmern wegen Spielverbot.

Fußball.

FC. Union Darmſtadt FC. 07 Bensheim.
Heute abend 6. 30 Uhr empfängt Union einen wei=
tern
ſpielſtarken Vertreter, des Gaues Bergſtraße, den FC. 07
Bensheim, zu einem Freundſchaftsſpiel auf der Rennbahn. Bens=
heim
iſt bekannt als eine ſympathiſche Elf, die ſolides Können
aufweiſt, was dieſer Mannſchaft während der Verbandsſaiſon den
4. Platz verſchaffte. Die Gäſte, ſind in allen Reihen gut beſetzt.
Hervorzuheben iſt die Stürmerreihe, welche einen geſunden Schuß
ihr eigen nennt, und das Schlußtrio. Union muß auf ſeinen
guten Linksaußen Frühwein verzichten, dafür kann der geneſene
Müller wieder mitwirken, was eine Verſtärkung der Fünferreihe
bedeutet. Es wird wieder zu einem intereſſanten, fairen Spiel
kommen und dürfte ſich daher ein Beſuch lohnen.
V.f.L. Michelſtadt Kickers Walldürn 4:4 (2:2).
Die Unentwegten, die ſich auch am Sonntag nicht durch die
zweifelhafte Wetterlage davon abhalten ließen, dieſem Spiele des
V.f.L. gegen Kickers Walldürn heizuwohnen, wurden für ihre An=
hänglichkeit
reichlich belohnt. Wider alles Erwarten kann man
wohl ſagen, denn die Ausſichten waren nicht die günſtigſten, wenn
man berückſichtigt, daß der Gegner einen ſehr guten Mittelplatz
in der Kreisliga belegt und Michelſtadt auf zwei etatsmäßige
Läufer verzichten mußte. Aber trotzdem entwickelte ſich ein jeder=
zeit
fairer und äußerſt ſpannender Kampf, wie man ihn lange nicht im
Stadion ſah. Gleich nach Anpfiff trägt Walldürn gefährliche An=
griffe
vor, die aber vorläufig noch von der Verteidigung zerſtört
werden. Michelſtadts Sturm iſt noch nicht ſo recht im Bilde und
kann nur drei Ecken erzielen, bis Walldürn kurz nacheinander
zwei Ueberraſchungsſchüſſe anbringt. Dies iſt das Signal für den
Michelſtädter Angriff. Eine kleine Umſtellung auf dem linken
Flügel bringt die Kombinationsmaſchine in Schwung und bald
iſt der Gleichſtand erzielt. Nach Wiederanpfiff hat Michelſtadt die
Sonne im Rücken, wird von Minute zu Minute aggreſſiver und
hat bald durch den Linksaußen den Führungstreffer erzielt. Doch
Walldürn gleicht poſtwendend aus, erzielt ſogar einen Torvor=
ſprung
, der die Einheimiſchen zu größter Aktivität anſpornt. In
dieſer Periode werden ein Handelfmeter und drei weitere tot=
ſichere
Sachen vergeben. Zehn Minuten vor Schluß gelingt dem
kleinen Halbrechten der Ausgleich. Walldürn demonſtrierte einen
ſchönen Fußball und bewies, in dieſem Spiel, wie berechtigt ſein
Tabellenplatz iſt. Der V.f.L. hingegen zeigte, daß er bei einiger=
maßen
gutem Willen jederzeit gegen Kreisligamannſchaſten be=
ſtehen
kann.
Aenderungen von Fußball=Regeln.
Der International Board, die höchſte Regelkommiſſion im
Fußballſport, hat auf ſeiner letzten Sitzung in Anweſenheit von
Dr. Bauwens (Köln) und des deutſchen Generalſekretärs der Fifa,
Dr. Jvo Schricker, die von uns bereits vor der Tagung in Port
Ruſh angekündigten Regeländerungen genehmigt.
Die Regel 12 wurde dahingehend geändert, daß ein vorüber=
gehend
ausſcheidender Spieler nur in einem Moment der Spiel=
ruhe
zurückkehren darf und ſich in jedem Falle beim Schiedsrichter
anzumelden hat.
Sehr wichtig iſt ein Beſchluß, daß ein Strafſtoß ( Elf=
meter
) künftig jederzeit verhängt werden kann,
wenn der Ball nur im Spiele iſt. Die frühere Beſtim=
mung
lautete, falls der Spieler ſich im Spielfeld befindet‟. Er=
läuternd
muß hierzu geſagt werden, daß dieſer Fall eintreten
kann, wenn beim Kampf um den Ball an der Grenze des Spiel=
feldes
in der Nähe des Tores die Spieler außerhalb des Spiel=
feldes
geraten, der Ball aber im Spiele bleibt. Begeht nun außer=
halb
der Linie der verteidigende Spieler eine grobe Regelwidrig=
keit
, ſo muß der Schiedsrichter jetzt das Vergehen mit einem Elf=
meter
ahnden.
Die Regel 13 wurde erweitert, und zwar muß der Schieds=
richter
jetzt bei einer Unterbrechung des Spieles
wegen ungebührlichen Benehmens den ſchul=
digen
Spieler verwarnen und das Spiel mit
einem Freiſtoß fortſetzen. Zwar konnte der Unvar=
teiiſche
auch ſchon bisher in einem ſolchen Falle eine Verwarnung
erteilen, er durfte aber ſtatt eines Freiſtoßes einen Schiedsrich=
terball
geben und brauchte erſt im Wiederholungsfall den Frei=
ſtoß
anwenden. Auf Freiſtoß kann nach der neuen Regel aller=
dings
nur entſchieden werden, wenn das Spiel durch irgendeinen
Vorgang tatſächlich unterbrochen wird.
Schließlich wurde auch der Antrag der Fifa angenommen, die
bisher nur in Paris oder einer britiſchen Stadt am zweiten Juni=
Samstag ſtattfindenden Tagungen des International Board
auch in anderen europäiſchen Städten abzuhalten. Gleichzeitig
kam man überein, die nächſte Sitzung anläßlich der 2. Fußball=
Weltmeiſterſchaft 1934 in Rom ſtattfinden zu laſſen.

14. Gau=Sporkfeit des Rhein-Main=
Bezitkes in Griesheim.
Einen der ſchönſten Turn= und Sporolätze im Main=
Gau beſitzt die Turnerſchaft Griesheim. Das werden alles
zeugen, die ſchon auf den Sportanlagen in der engeren u8
teren Umgebung herumgekommen ſind. Abſeits gelegen s
ſenden Verkehr der großen Straße und ihrem Lärm. ri
rauſcht von den Wipfeln der Bäume unſeres Waldes.
ſtaubfreie Luft füllt die Lungen der alten und jungeit
die ſich hier tummeln. Breitäſtige Bäume ſpenden den
tem Turnbetrieb Ausruhenden und den Zuſchauern kühl
ten. In der Mitte dehnt ſich der Handballplatz, davor dickh
bahnen, umzogen von der neu hergerichteten Laufbahn.
befinden ſich die Plätze für Fauſtball und andere Raſenſ=
ganze
Anlage iſt umſäumt von einer ſchattigen, feſten 9.
der Weſtſeite liegt das langgeſtreckte Gebäude. Es ev
Jugendherberge, die Wallhäuſerbleibe, den Geräteraumt=
ſammlungsſaal
, das Beratungszimmer und das Brauß
Männer und Frauen. Alle, die ſchon in den letzten Ich
dem Platze unſere Gäſte waren, ſeien es Volksturner, (
ger, die während ihres Lehrgangs in der Wallhäuſerbleilz!
ten, ſeien es Handballer, Jungturner und alle die vielen48
Anlagen benützten, ſie rühmen die landſchaftlich ſchöne Lc
loben die Arbeit der Turnerſchaft an ihrem Platz. WahrsGb
Griesheimer können ſtolz ſein auf dieſe Anlagen. Das ax
und 25. Juni hier ſtattfindende 14. Gauſportfeſt 6
erneut beweiſen, daß es für größere Veranſtaltungen wenig 64
ſo paſſende Orte gibt als den Sportplatz der Turnerſchaft Gries=
heim
.
Deutſche Jugendkraft Darmſtadt.
Wir verweiſen auf die Fortſetzung der allgemeinen Uebungs=
ſtunde
am Donnerstagabend 8 Uhr auf dem Sportplatz /Wind
mühle, Pallaswieſenſtraße, zu dem ſämtliche Mitglieders zu e
ſcheinen haben. Auch die Stammvereine haben ſich zur TeKnahr
zur Verſügung geſtellt. Die Mitglieder ſind zum pünktlick u u.
regelmäßigen Erſcheinen verpflichtet.
Damen=Tenniskampf Deutſchland England. England führt
In Bournemouth, begann am Dienstag der Damen=Tentg
kampf England Deutſchland. Die engliſchen Damen konn &
zwar am erſten Tage eine 4:2=Führung erlangen, jedoch ſteht 3 die Partie ſchon günſtiger für uns als im Vorjahre wo un?
Damen 10:0 verloren. An den Gewinnpunkten für Deutſchl
war Hilde Krahwinkel in hervorragender Weiſe beteiligt.
ſchlug im Einzel Miß Heeley 7:5, 6:0 und war zuſammen
Eilly Außem auch im Doppel über Heeley/Round 6:2, 6:3 erft
reich. Cilly Außem war in beſſerer Form, als man erwartete‟
Einzel gegen Dorothy Round ließen aber zum Schluß ihre Kre
nach und ſie wurde 3:6, 7. 5, 6.:1 geſchlagen. In den übrigen S=
len
zeigten die Deutſchen faſt ſtets ziemlich gleichwertiges Könr
Die Ergebniſſe waren: Nuthall v. Ende 6:3, 6:4, K. Stamrö

Marielouiſe Horn 6:1, 7:5. NuthalllJames Horn, v. 0
:2, 6:1.

Mit 5:0 gewannen die Engländer ihr Davisvokalſpield
Vorſchlußrunde gegen die Tſchechen. Perry ſchlug Hecht 6:2,
6:2, während Auſtin über Roderich Menzel 3:6, 9:7. 6:0, 6:1 ſio
Das Endſviel zwiſchen England und Auſtralien wird am 15.,
und 18. Juli in Wimbledon ausgetragen.
Deutſchlands Ländermannſchaft für den am S0
tag in Ludwigsbura ſtattfindenden Waſſerballkampf gegen Oe
reich wurde wie folgt aufgeſtellt: Blank=Nürnberg; Gunſt=
nover
, Schürger=Nürnbera; Haas=Köln: Rademacher=Magdekd
Schwartz=Köln, Schultze=Magdeburg. Oeſterreichs Schwimmver!0
hat die Ausreiſeerlaubnis von der Regierung erhalten.
Die Zwiſchenrunde um die deutſche Waſſerball=Mei5
ſchaft wird am 2. Juli ausgetragen, die Vorſchlußrunde iſt auf.)
30. Juli angeſetzt.
Für die Ruder=Europameiſterſchaften in Buda=
peſt
liegt jetzt das genaue Programm vor. Am 25. Auguſt finden
die Vorläufe, am 26. Auguſt die Hoffnungsläufe und am 27. Auguſt
die Endkämpfe ſtatt. Voraus geht am 22. und 23. Auguſt ein Kon=
greß
des Internationalen Ruderverbandes.
Einen Autounfall erlitten die beiden Kölner Berufs=
Rennfahrer Hürtgen und Zims auf der Heimreiſe von Eindhoven
(Holland). Während der Wagen zertrümmert wurde, kamen die
Fahrer mit leichteren Verletzungen davon.

Wekkerbericht.

Der tiefe Druck beſtimmt immer noch die Wetterlage. Ein
neuer Wirbel über den britiſchen Inſeln wird unter Herantrans=
port
ozeaniſcher Luft zeitweiſe noch zu Niederſchlägen führen. Da=
bei
kommt faſt keine ſommerliche Wärme auf.
Ausſichten für Mittwoch, den 21. Juni: Weiterhin bewölkt mit
kurzer Aufheiterung, nach vorübergehender Temperaturzu=
nahme
wieder kühler, zeitweiſe noch Niederſchläge.
Ausſichten für Donnersatg, den 22. Juni: Immer noch wechſel=
haftes
Wetter.
Haupiſchriffleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polſiik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleion, Reich und
Ausland und Heſſche Nachrſchten: Max Streeſe: für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdſenſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Neite;
für den Inſeraienteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle;.
Druck und Verlag: T. C. Wittich ſämilich in Darmſfadt
Für unverlangte Manuſkripie wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.

Die heutige Nummer hat 12 Seiten.

Ber letate Aemaug.

Original=Roman von Hellmuth Quast-Peregrin.

Ja, Kinnings, was iſt denn los? Hier ſcheint mir irgend=
eine
Sache abgekartet zu ſein? Wie hätte denn Dorothea ſonſt
mit einer ſolchen Gewißheit ſagen können, daß ihr Mann heute
noch käme. Was hat das alles zu bedeuten?
Herr Vater, das werden Sie gleich erfahren. Hanns Adam
wird es Ihnen ausführlich berichten.
Und dabei tritt Dorothea ganz dicht an Jochen heran, kneiſt
ihn in den Arm.
Jetzt heißt’s fein aufgemerkt, Herr Bruder und Kammer=
herr
.
Da kommt ſchon Hanns Adam von Pleſſow die Stufen zur
Terraſſe herauf, ein wenig atemlos iſt er.
Nun, da treffe ich ja alle ſchön miteinander an, und ich
hatte Sorge, die lieben Eltern ſeien ſchon abgereiſt.
Es hat ſchwer genug gehalten, bei den Herrſchaften auch
nur einen Tag noch durchzuſetzen, fällt Raule ihm ins Wort.
Die bevorſtehende Ernte in Ketzin und Berge ließ dem lieben
Beſuch keine Ruhe mehr. Aber Ihre Frau Gemahlin, meine liebe
Exzellenz, hat es doch klüglich fertiggebracht, die Anverwandten
feſtzuhalten.
Das freut mich. Ich bringe euch allerlei artige Sachen
mit. Alſo Sabine und Jochen zur Nachricht eurem alten
Widerſacher hat man das Urteil geſprochen, es trifft ihn an ſei=
ner
empfindlichſten Stelle, am Geldbeutel. zwei Drittel ſeines
Vermögens werden als Strafgelder vom Staat eingezogen, der
nunmehr ſeine Dienſte nicht länger in Anſpruch nehmen wird.
Zaſtrow?! Das iſt ein ſchwerer Schlag für ihn. Er tut
mir leid!
Sabine, du ſollteſt ihn nicht bedauern. Ein Grollen iſt in
Jochens Stimme. Von deiner Seite verdient er am wenigſten
Mitleid. Er iſt nichts als ein alter Intrigant geweſen.

(Nachdruck verboten.)
Der alte Kolk lächelt ſpöttiſch.
Intrigen und Kabalen ſollen ja in der Hofluft am beſten
gedeihen. Hofluft iſt ungeſund. Stalldunſt iſt beſſer .. ."
Jobſt, Sie müſſen gleich wieder die ſtärkſten Ausdrücke ge=
brauchen
. Was ſollen die Herren von Ihnen denken?
Nicht doch, Frau Mutter beſänftigt ſie Pleſſow ich
kenne doch meinen lieben alten Herrn Schwiegervater. Er iſt ein
gerader und aufrechter Mann. Er wäre bei Hofe auch nicht alt
geworden.
Jobſt von Kolk läßt, ein kurzes Auflachen hören.
Das ſoll wahr ſein, Herr Eidam. Ich denke nur noch daran,
wie man mich Anno einundfünfzig abgefertigt hat, als ich in
das Schloß zu Cöllen an der Spree kam und unſerem gnädigen
Herrn Kurfürſten meine Dienſte anbot . .
Frau Sybille fällt ihm ärgerlich ins Wort.
Davon ſollten Sie nicht ſprechen, Jobſt, es kommt nichts
Rühmliches für Sie dabei heraus.
Oho, Frau Sybille, nichts Rühmliches? Nun, ich meine,
ein Freiherrntitel iſt eine freundliche Anerkenntnis für meinen
Kartoffelbau. Oder haben Sie einen Reichsgrafentitel dafür
erwartet, liebwerte Frau Sybille?
Frau Sybille gibt es auf, mit ihrem Gatten zu rechten.
Wie zur Entſchuldigung wendet ſie ſich zu Raule.
Sie dürfen das nicht unrecht verſtehen, Herr Marinedirek=
tor
, aber man hat mit den Herren von Kolk einen ſchweren
Stand. Sie ſind alle rechte Poltergeiſter, der Vater und die
Söhne gleichen ſich aufs Haar ..
Frau Mutter, fällt ihr Jochen raſch ins Wort, das werde
ich auch nie leugnen, daß ich mich freue, nicht am Hofe ſein zu
müſſen. Darin denke ich ebenſo wie der Herr Vater.

Oho, mein lieber Jochen, Pleſſow hat ein väterliches
Lächeln, der Hof gibt dich aber nicht ſo leichten Kaufes frei.
Du wirſt des öfteren hier erſcheinen müſſen ..
Warum denn? ſagt Jochen ablehnend.
Nun, weil man dich bei Hofe gern hat und dich von Zeit
zu Zeit ſehen möchte. Ich habe hier einen ſo netten Brief für
dich mitgebracht, er öffnet ſeine Mappe, nimmt ein Schreiben
heraus. Man nennt das eine Beſtallungsurkunde, du biſt zum
Kreiskommiſſar im Havelland eingeſetzt.
Wie?
Jochen hat ein Amt?
Die alte Freifrau reckt ſich unwillkürlich ſtolz auf. Ihre
Augen leuchten.
Pleſſow nickt ihr zu.
Ja, Frau Mutter, er hat ein ehrenvolles Amt. Die Zeit
des alten Herrn von Ribbeck iſt abgelaufen. Jochen iſt zu ſeinem
Nachfolger vorgeſchlagen, und dem iſt ſtattgegeben worden. Und
noch eins muß ich Ihnen berichten, liebe Frau Mutter, das Sie
gewiß erfreuen wird: ich habe Seiner Kurfürſtlichen Durchlaucht
Vortrag gehalten über Jochens Entwäſſerungsanlage in den
Moorwieſen und bei dem hohen Herrn großes Verſtändnis dafür
gefunden. Man trägt ſich jetzt im Kabinett mit dem Gedanken,
das ganze Luch auf dieſe Weiſe zu entwäſſern und das Land zu
Ackerboden umzugeſtalten. Und die Oberaufſicht darüber wird
man Jochen übertragen. Aus der gleichen Urſache die Beſtallung
zum Kreiskommiſſar.
Jobſt, Frau Sibylle brennt lichterloh in jugendlichem
Feuer, nun iſt es doch ganz wie bei Ihnen, Sie wurden zum
Freiherrn ernannt, weil Sie ſo vortreffliche Erfolge mit dem
Kartoffelbau erzielt hatten. Und Jochen ſoll die Oberaufſicht
über die Arbeiten im Luch erhalten? Das iſt ja wunderſchön.
Kumm her, min Jung, giw din Mudding een Küsken.
Da fängt Sabine laut zu lachen an.
Frau Mutter, Sei möten noch warden mit das Küsken, hei
had noch nich dei Oberaufſicht. Wünn dat Cabinett ſich beraden
deit, dann had dei Sack noch lang Tid. Dorümme giw ick irſt
min Jochen een Küsken, ick mak dat ok ohne Oberaufſicht.
(Schluß folgt.)

[ ][  ][ ]

ummer 470

latte

Mittwoch, 21. Juni

Adm
fehl
der

Säddeutſcher Eiſenmarkt.
Anzeichen von Befferung auf dem Eiſenmarkk und Ausſichk auf größere Aufkräge.

Flow)
Kriegllshe Amſagoerebang ſeitgefteitt.
fe,
rhebliche Belebung, die ſeit geraumer Zeit dem ſüd=
Kreulisiſenmarkt das Gepräge gibt, hat auch in den zwei ver=
boote
Berichtswochen angehalten und darüber hinaus verſchie=
der
ine Vertiefung erfahren. Zwar iſt der herankommende
es Baugewerbes, noch verhältnismäßig zurückgeblieben,
guren ſich da ſchon Anzeichen einer Beſſerung erkennen, ſo daß
run den nächſten Wochen wohl mit größeren Aufträgen in
ſchieiſen und Bauträgern rechnen kann. Stetig zugenommen
4 Stabeiſenbedarf der Verbraucherinduſtrie, voraus einige
Ealfabriken, deren Beſchäftigung erfreulich gut iſt und eine
we e Abſatzſteigerung erhoffen läßt. Die Konſtruktionswerke
en ebenfalls mit größerem Bedarf in Trägern, Breitflanſch=
rn
und Stabeiſen aufwarten, wobei in vielen Fällen der Eile
ſn nur Bezug vom Lager möglich war. Der Spezifikations=
ing
auf Anſchluß war zufriedenſtellend; ſoweit glatte Spezi=
tonen
in Frage kamen wurden dieſe Objekte meiſt prompt von
Werken beſchafft, wobei in Süddeutſchland nach wie vor die
lichen Werke bevorzugt wurden. Die Liefertermine der eiſen=
ugenden
Induſtrie ſind ſeit Wochen unverändert geblieben.
ſſo haben die Verbandspreiſe und die Weiterverkaufspreiſe
Händlerverbände ſich nicht geändert. Ob bei der zurzeit in
g befindlichen Neuordnung der Händlerverbände auch die
Eſe eine Aenderung erfahren, läßt ſich noch nicht erkennen. Be=
mt
iſt jedoch damit zu rechnen, daß eine evtl. Preisänderung
nur nach oben erſtrecken müßte.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Totte
ſchastromerzeugung und =verbrauch März/April 1933. Die Strom=
Stigung war laut Wirtſchaft und Statiſtik im April insgeſamt
m =Jahreszeit entſprechend weiter geſunken (1043,5 gegen 1145,1
Kilowattſtunden im März). Wenn ſich arbeitstäglich eine
keire Erzeugungsziffer als im Vormonat ergibt (45,4 gegen 42,4
St4 Kilowattſtunden), ſo erklärt ſich dies aus der im April be=
tesirs
hohen Zahl von Sonn= und Feiertagen, an denen zwar
Ob/Teil eine Stromerzeugung ſtattfindet, aber bei Berechnung
desrbeitstäglichen Leiſtung, nicht berückſichtigt wird. Aus den
ſen Gründen erklärt ſich auch im allgemeinen die ungewöhn=
gli

Steigerung der Stromerzeugung gegenüber dem entſprechen=
Nonat des Vorjahres.
ſchoneuregelung der Zahlungen aus dem deutſch=ungariſchen
Untenverkehr. Die Verhandlungen zur Hebung des Warenver=
mit
Ungarn und zur Auftauung alter Pengö=Guthaben haben
Mög
ich zu neuen deutſch=ungariſchen Vereinbarungen geführt.
NS ach iſt allen deutſchen Importeuren ungariſcher Waren von den
einſndigen Deviſenbewirtſchaftungsſtellen ſtets die Genehmigung
einzrteilen, die für die Einfuhr geſchuldeten Beträge in Reichs=
Aufk auf ein bei der Reichsbank Berlin für die ungariſche Natio=
ſchliank
geführtes Sammelkonto einzuzahlen. Für eine Umrech=
gelten die im Clearing=Abkommen vom 13. April 1932 feſt=
Beſcten Umrechnungskurſe von 100 Pengö 73,42 RM. bzw.
RM. 132,20 Pengö. Der bisher meiſt übliche Weg, die Ein=
deut
ungariſcher Landesprodukte durch den Abſchluß privater Kom=
Orgtionsgeſchäfte zu ermöglichen, wird dadurch im weſentlichen
r.Aig.
Der Abſchluß Deutſche Effekten= und Wechſelbank, Frankfurt
a. Main. Das Inſtitut legt jetzt ſeinen in Kürze bekannten Ab=
ſchluß
für 1932 vor, wo bekanntlich nach Abſchreibungen von
400 000 RM. auf Debitoren und 100 000 RM. auf Immobilien
ſowie nach Rückſtellungen für Penſionsanſprüche von 135 000 RM.
und von 460 000 RM. (Gewinn aus eingezogenen eigenen Aktien)
ein Reingewinn von 239 760 RM. verbleibt, der vorgetragen wird.
Die Erträgniſſe haben ſich auf 2,68 (2,93) Mill. RM. ermäßigt,
während die Aufwendungen 1,81 (1,88) Mill. RM. betrugen, ſo
daß der reine Betriebsüberſchuß mit 0,87 (1.05) Mill. RM. ver=
bleibt
. Der Erträgnisrückgang beruht auf niedrigeren Wechſel=
und Kontokorrentzinseinnahmen in Höhe von 1,39 (1,92) Mill.
RM. Proviſionseinnahmen betrugen 0,72 (0.9) Mill. RM. Ge=
winn
aus Effekten und Konſortialbeteiligungen 044. Auf der
anderen Seite beanſpruchten Gehälter 1.09 (1.,2), Penſionen 0,.25
(0,092), Handlungsunkoſten 0,27 (0,36), Steuern und Abgaben 0,31
(0,42). Der Aufſichtsrat ſoll für die Jahre 1931 und 1932 jetzt
durch Generalverſammlungsbeſchluß eine Vergütung erhalten.
Man blieb von neuen weſentlichen Verluſten verſchont und mußte
auch nicht Finag und Tilkam in Anſpruch nehmen. Das Bilanz=
konto
zeigt einen Rückgang um 7,5 Mill., um welchen Betrag die
Kreditoren zurückgingen Kreditoren betragen 33,65 (40,91) Mill.
RM., darin ſind 13 Mill. RM. Stillhaltegelder enthalten. Auf
der anderen Seite betragen die Ausleihungen 34,96 (39,75) Mill.
RM., und zwar Debitoren 26,97 (27,2), Rembourskredite 7.14
(10,54), Reports und Lombards 0.86 (2,02). Durch verſchiedene
Umbuchungen ſind Konſortialbeteiligungen auf 0,22 (0.45) Mill.
ermäßigt. Der eigene Wertpapierbeſtand, beträgt 2,42 (3.042).
Hierin liegt als weſentliche Beteiligung der Beſitz an der Eiſen=
werk
Laufach A.=G. Bankguthaben betragen 3,14 (3,13) Mill.
RM. Das Bankgebäude erſcheint mit 2,14 (2,14) und ſonſtige
Immobilien mit 1,56 (1.35), während auf der anderen Seite noch
Akzeptſchulden mit 5.29 (5,07) verzeichnet ſind. Das Aktienkapital
beträgt nun 12,06 (13,4), die Reſerve 1.66 (1.,3) Mill. RM. Da die
Geſamtbilanzziffern infolge des allgemeinen Schrumpfungsprozeſ=
ſes
noch unter der Zeit der Fuſion mit der Deutſchen Vereinsbank,
das Aktienkapital aber noch größer iſt, ſoll die Generalverſamm=
lung
neben der Bilanzgenehmigung für 1932 noch die weitere
Aktieneinziehung von 1,206 Mill. RM. auf den künftigen Stand
von 12,06 Mill. RM. genehmigen. Im laufenden Jahre ſei das
Ergebnis nicht ungünſtig.

Brodukkenmärkke.

1. Weinheimer Obſtgroßmarkt vom 19. Juni. Amtliche Preis=
notierungen
: Kirſchen 1. Sorte 1423 Pfg. pro Pfund. 2. Sorte
612 Pfg.; Erdbeeren 1. Sorte 1823 Pfg., 2. Sorte 1419 Pfg.,
Stachelbeeren halbreif 1113 Pfg., Johannisbeeren rot 1618
Pfg pro Pfund. Anfuhr 100 Zentner, Nachfrage rege. Tägliche
Verſteigerungen um 16 Uhr.
Frankfurter Häuteauktion. Bei flottem Gebot konnten gegen
den Vormonat kleine Aufſchläge erzielt werden. Es erzielten:
Ochſenhäute 2029 Pfd. und 3039 Pfd. 44½, 5059 Pfd. 43½
bis 47½, 6079 Pfd. 4347¾. 8099 Pfd. 4246. 100 Pfd. u. m.
4344; Rinderhäute 2029 Pfd. 45½, 3049 Pfd. 62½64,
5059 Pfd. 47½53, 6079 Pfd. 5054, 8099 Pfd. 4950¾;
Kalbfelle ohne Kopf bis 9 Pfd. rot 6668½ bis 9 Pfd. ſchwarz
65, 9115 Pfd. ſchwarz 60; Freſſer 38: Blößen 21.
Berliner Produktenbericht vom 20. Juni. Bei ruhigem Ge=
ſchäft
kam es am Getreidemarkte zu nur unbedeutenden Preisver=
änderungen
. Die Preiserhöhung für Eoſinroggen wirkte ſich auf
den anderen Marktgebieten kaum aus. Das Inlandsangebot bleibt
mäßig, da aber auch die Nachfrage keine Belebung erfahren hat,
waren die Preiſe, insbeſondere für Weizen, kaum behauptet. Rog=
gen
findet an der Küſte etwas leichter Unterkunft. Am Lieferungs=
markte
bröckelten die Preiſe bei geringen Umſätzen leicht ab. Wei=
zen
= und Roggenmehle hatten unverändert ruhiges Geſchäft.
Hafer iſt behauptet, der Konſum disponiert am hieſigen Platze aber
ſehr vorſichtig. Gerſte ruhig, Futtermittel weiter feſt.

Mannheimer Viehmarkt vom 20. Juni. Aufgetrieben waren
135 Ochſen. 131 Bullen, 228 Kühe, 437 Färſen, 596 Kälber. 27
Schafe, 2070 Schweine, 5 Ziegen. Preiſe: Ochſen a1) 2831,
a2) 2327 b1) 2426; Bullen a) 2729, b) 2326, c) 2023:
Kühe a) 2224, b) 1821, c) 1416. d) 1113:; Färſen a) 29
bis 32, b) 2527, C) 2224: Kälber b) 3943, C) 3538. d) 30
bis 35, e) 3033; Schafe b) 2027: Schweine b) 3839, c) 38
bis 39, d) 3739, e) 3035. Marktverlauf: Großvieh ruhig, Ueber=
ſtand
; Kälber mittel geräumt; Schweine ruhig, geringer Ueber=
ſtand
.

Berliner und Frankfurker Effektenbörſe.
Ausgehend von Spezialwerten, zeigte ſich an der geſtrigen
Berliner Börſe überraſchend eine Belebung, die faſt durchweg
Kursbeſſerungen zur Folge hatte. Vorwiegend waren dieſe auf
Stillhaltekäufe zurückzuführen, aber auch das Publikum ſowie auch
die Spekulation zeigten größeres Intereſſe. Am Montanmarkt
betrugen, die Kursbeſſerungen, insbeſondere bei Gelſenkirchen
Bergwerk und Rheinſtahl, bis zu ¼ Prozent. Braunkohlenwerte
tendierten uneinheitlich, ſo gaben Niederlauſitzer erneut um 2
Prozent nach, während Rhein. Braunkohlen einen Kursgewinn in
gleichem Ausmaße buchen konnten. Von Kaliaktien gaben Kali
Chemie um 3½ Prozent nach Am Markt der chemiſchen Werte
konnten JG. Farben um 1½ Prozent anziehen, verloren jedoch im
Verlaufe wieder etwa ¼ Prozent. Von Gummi= und Linoleum=
werten
waren Conti Linoleum und Dt. Linoleum bis zu ¼ Pro=
zent
abgeſchwächt, dagegen konnten Conti Gummi im Verlaufe
1 Prozent gewinnen. Recht uneinheitlich eröffneten Elektro=
papiere
, doch überwogen auch hier die Kursbeſſerungen, die wie
z. B. bei Lahmeyer bis zu 2½ Prozent gingen. Als feſter veran=
lagt
ſind weiter BMW. mit plus 2½ Prozent, Thüringer Gas mit
plus 1½ Prozent und Dt. Eiſenhandel mit plus ½ Prozent zu
nennen; aber auch die übrigen Werte dieſer Märkte tendierten
durchaus freundlich. Ohne nennenswertes Geſchäft lagen Bau=,
Papier= und Zellſtoff=, Brauerei= und Waſſerwerkswerte, während
am Markt der Textilpapiere Stohr u. Co. um 9 Prozent höher
eröffneten. Von ſonſtigen Induſtriepapieren ſind Leonhard Tietz
mit einer geringen Erholung zu erwähnen. Verkehrs= und Bank=
aktien
lagen feſter, insbeſondere konnten Reichsbank wiederum
auf Stillhaltekäufe bis zu 1½ Prozent gewinnen. Am Renten=
markt
lagen deutſche Anleihen, angeblich auf Tauſchoperationen,
etwas gedrückt, auch Schutzgebiete konnten ihren hohen Nachbörſen=
ſtand
von 8,60 nicht behaupten.
Nachdem die vorgeſtrige Abendbörſe etwas lebhafter verlief,
konnte die geſtrige Frankfurter Börſe ſchon mit einer etwas
freundlicheren Tendenz eröffnen. Der Grund hierfür iſt vor allem
in den feſteren Notierungen an den Auslandsbörſen, beſonders in
New York, zu finden Auch findet Beachtung die feſte Haltung
der internationalen Warenmärkte. Dieſe Gründe veranlaßten
Bankenkundſchaft und Spekulation, mit einigen Kauforders an den
Markt zu treten. Reichsbankanteile und beſonders Tarifwerte,
die in den letzten Tagen ſchon auf Grund von Deckungskäufen aus
Stillhaltegeldern geſucht waren, gaben auch geſtern der Tendenz
weiter einen Rückhalt. Farben eröffneten mit einem Kursgewinn
von ³ Prozent, dem im Verlaufe weiter /8 Prozent hinzukamen.
Von ſonſtigen Chemiewerten lagen Scheideanſtalt um 2. Gold=
ſchmidt
½ Prozent freundlicher. Auch der Montanmarkt zeigte nach
den ſchwächeren Kurſen in den letzten Tagen eine kleine Erholung.
Einen beſonderen Kursgewinn hatten Rheinbraun, die geſtern mit
3 Prozent freundlicher waren. Im übrigen waren Mannesmann
1½, Rheinſtahl 1½ Prozent, Buderus 1, Gelſenkirchen ½ Prozent
gebeſſert. Elektrowerte zeigten eine feſte Haltung. Gesfürel lagen
1½ Schuckert 1½ Prozent höher. Lahmeyer zeigten eine ſtärkere
Erholung bis 3 Prozent. Etwas ſchwächer waren Licht u Kraft
um 4. Bekula um ½ Prozent. Der Markt für Transportaktien
war gut behauptet und eine Kleinigkeit höher. Kaliwerte waren
ſehr ruhig und knapp gehalten. Zellſtoff= und Kunſtſeideaktien
waren etwas freundlicher. Waldhof 9 Prozent höher. Aku auf
Grund der feſteren Notierungen in Amſterdam 1½ Prozent feſter.
Bemberg ohne Veränderung. Im einzelnen waren Holzmann ½
Prozent feſter, dagegen lagen Zement Heidelberg ½, Conti Gummi
½ Prozent abgeſchwächt. Der Rentenmarkt lag im Gegenſatz
zum Aktienmarkt ruhig und eher ſchwächer. Schutzgebiete konnten
erneut etwas anziehen, gaben im Verlaufe aber ihren Kursgewinn
von 0.15 Prozent wieder ab. Späte Schuldbücher hatten einen
Gewinn von 78 Prozent zu verzeichnen.
Nachdem die Mittagsbörſe ſchon mit etwas niedrigeren Kurſen
geſchloſſen hatte, zeigte die Abendbörſe wieder eine ſehr ſtille
Tendenz. Aufträge waren faſt nicht vorhanden; ſo bröckelten die
Kurſe an allen Märkten etwas ab. JG. Farben eröffneten 76
Prozent ſchwächer, Scheideanſtalt verloren 1. Prozent, Elektro=
und Montanwerte lagen bei etwas gedrückten Kurſen ſehr ruhig.
Auch der Rentenmarkt litt unter der Geſchäftsſtille. Altbeſitz
lagen ½. Neubeſitz ½ Prozent ſchwächer. Nur ſpäte Schuldbücher
konnten ſich gut behaupten.

Verband deutſcher Lebensverſicherungsgeſellſchaften
Die deutſchen Lebensverſicherungsgeſellſchaften konnten in den
Jahren 1924 bis 1931 in raſchem Wiederaufbau einen neuen Ver=
ſicherungsbeſtand
von mehr als 15 Millionen Lebensverſicherungs=
verträgen
mit einer Geſamtſumme von rund 17,5 Mrd. RM. an=
werben
und damit nicht nur den höchſten Vorkriegsſtand wieder
erreichen (16,3 Mrd. RM.), ſondern auch überholen. Die in der
Zeit des Wiederaufbaues erzielten großen jährlichen Zuwachs=
ziffern
mußten, wie im Geſchäftsbericht des Verbandes ausgeführt
wird, nach dieſer Zeit naturgemäß ſtark abſinken. Die Verminde=
rung
des Neuzuganges wurde aber durch die Wirtſchaftskriſe
weſentlich verſchärft. Während das Jahr 1931 den Verbands=
geſellſchaften
immer noch eine Beſtandserhöhung von rund 500
Mill. RM. Verſicherungsſumme gebracht hatte, überſtieg im Jahre
1932 der Abgang an Verſicherungen den Zugang. Der Geſamt=
beſtand
der Verbandsgeſellſchaften ging im Berichtsjahr um etwa
560 Mill. RM. Verſicherungsſumme und die Prämieneinnahme um
rund 35 Mill. RM. zurück. Die Durchſchnittsſumme in der großen
Lebensverſicherung ſank dabei von 4665 RM. auf 4317 RM. und
in der Klein=Lebensverſicherung von 415 RM. auf 402 RM. Die
Verwaltungskoſten ſind infolge des Rückganges wohl meiſtens ge=
ſunken
. Der Zinsertrag der Kapitalanlagen hat ſich durch die ge=
ſetzliche
Zinsſenkung weſentlich vermindert. Der Durchſchnitts=
zinsertrag
dürfte bei den meiſten Geſellſchaften nicht 6 Prozent
überſteigen. Dank vorſichtiger Auswahl und zweckmäßiger Vertei=
lung
der Kapitalanlagen halten ſich die Abſchreibungsbedürfniſſe
überall in erträglichen Grenzen. Als Geſamtergebnis kann feſt=
geſtellt
werden, daß die deutſchen Lebensverſicherungsgeſellſchaften
dank ihrer inneren Feſtigkeit und ihrer vorſichtigen Geſchäfts=
gebarung
gegenüber der ſchweren Kriſe eine hervorragende Wider=
ſtandsfähigkeit
gezeigt haben.

Mekallnokierungen.

Die Berliner Metalltermine vom 20. Juni ſtellten ſich für
Kupfex: Juni 53.25 (54) Juli 53.25 (53.50). Auguſt 53.75
(54.25), September 54.25 (55) Oktober 55.25 (55.50) November
55.50 (56), Dezember 56.25 (56.50), Januar 56.50 (57), Februar
56.75 (57.25), März 57.25 (57.50). April 57.75 (58) Mai 58
(58.50). Tendenz: feſt. Für Blei; Juni 18.50 (19.50),
Juli 18.75 (19), Auguſt 18.75 (19.25) September 19 (19.25),
Oktober 19.25 (19.50), November 19.25 (20). Dezember 19.75
(20.25), Januar 20 (20.50), Februar 20.25 (20.75), März 20.75
(21.25), April 21 (21.75), Mai 21 (22.50). Tendenz: feſter.
Für Zink: Juni 23.50 (24), Juli 23.50 (24.25) Auguſt 24
(24.50), September 24.25 (24.75). Oktober 24.50 (25) November
24.75 (25.25). Dezember 25 (25.50), Januar 25 (26) Februar
25.25 (26.25), März 25.50 (26.50). April 25.50 (26.75). Mai
25,75 (27). Tendenz: befeſtigt. Die erſten Zahlen bedeuten
Geld, die in Klammern Brief.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Nach einem Beſchluß der Präſidialſitzung des Berliner Bör=
ſenvorſtandes
bleiben die Berliner Wertpapier= und Produkten=
börſe
an den Samstagen der Monate Juli und Auguſt 1933 für
jeden Verkehr geſchloſſen.
Die deutſche Kupfer=Hüttenproduktion ſtellte ſich auf Grund
von Berechnungen des Statiſtiſchen Büros der Metallgeſellſchaft
A.=G., Frankfurt a. M. im Mai, auf 3523 Tonnen gegen 4057
Tonnen im April. Die deutſche Kupfer=Raffinadeproduktion
(Raffinade= und Elektrolytkupfer) betrug im Mai 15 103 Tonnen
gegen 12 275 Tonen im April.
Die Süddeutſche Zinkblechhändler=Vereinigung hat ihre
Preiſe mit Wirkung ab geſtern um 2 Prozent erhöht, nachdem ſie
am 31. Mai bereits um 3 Prozent erhöht worden waren.
Die Bataafſche Petroleum mij, den Haag die niederländiſch=
indiſche
Produktionsgeſellſchaft der Royal Dutch=Shell=Grupps,
hat für das verfloſſene Geſchäftsjahr einen Reingewinn von 23,6
(21,7) Mill. holl. Gulden erzielt, der faſt ganz zur Ausſchüttung
an die Aktionäre gelangt, ſo daß nur ein Betrag von 84 782 holl.
Gulden auf neue Rechnung vorgetragen wird.
Der Londoner Goldpreis betrug am 20. Juni 1933 für eine
Unze Feingold 122/1 s 87,6253 RM., für ein Gramm Feingold
demnach 47,1008 d 2,81722 RM. Zu dieſem Preiſe wurden
250 000 Lſt. Gold verkauft, von denen 50 000 Lſt. nach dem Kon=
tinent
gingen, während der Käufer des Reſtbetrages ungenannt
blieb.
Die amerikaniſche Ausfuhr betrug im Mai dieſes Jahres 114
Millionen Dollar, die Einfuhr 107 Millionen Dollar. Der Aus=
fuhrüberſchuß
erreichte kaum 7 Millionen Dollar, während er ſich
im gleichen Monat des letzten Jahres noch auf 19,5 Millionen
Dollar ſtellte.

Berliner Kursbericht
vom 20. Juni 1933

Oeviſenmarkt
vom 20. Juni 1933

Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Eleltr.
Berl.Maſch.=Bau
Conti=Gummi
DeutſcheCont. Gas

Mct
60.
47.
17.625
2s.
18.375
24.375
124.Iaesl
49.25
13.50
40.50
161.75
116.125

Deutſche Erböl 1
Elektr. Lieferung
J. 6. Farben u32.25
Gelſ. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſcherslebe n
glöcknerwerke 56.75
Korsw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=untn. 52.
Orenſtein & Koppell

Ra
93.
61.
93.875
104.50
66.25
57.25
130.
81.
66.
47.125

Maen
Rütgerswerke.
Salzdetfurth Kalt
Leonh. Tietz

Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Drahtl
Wanderer=Werke

59.50
172.25
21.25
39.
129
61.
23.125
78.625
10.
18.50

Helſimgfors
Wien
Prag

Budapeſ

Sofia
Holland
Oslo
Kovenhagen
Stockholm.
London.
Buenos=Aires
New York.
Belgien.

Italien
Paris

Währung /
1o0 finn.Mk.
uo0 Schilling
100 Tſch. Kr.
100 Pengö
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 S=Sta.
1 Pap. Peſo
1 Dollar
100 Belgo
100 Lire
100 Franes

Gelds
6.3391
46.95
12.54
3.047
170.08
2.28
63.89
73.68
14.335
0.9281
3.4421.
58.39 5
ſ22.15
16.62

Brieff
6.351
47.05
2.56
3.a5s
170.42
72.42
64.01
73.82
14.375
0.931
3.441
5o.11
22.19
16.66


Schweiz
Spanien

Danzig


Japan
Rio de Janeiro
Jugoſlawien 1
Portugal
Athen.

Iſtambul

Kairo
Kanada
Uruguah

Fsland
Tallinn Eſtl.) 1

Riga

Währung
100 Franken)
100 Peſeta/=
100 Gulden ſo
1 Yen.
1 Milre s
100 Dinar
100 Escudosl=
100 Drachm.
1 türk. 2
tägypt. 2
teanad. Doll. 3,097
1 Golbpeſo
100 isl. Kr.
100 eſtl. Kr.
100 Lais

Reft
a1.52
35.96
82.52
0.889
0.229
5.195
13,04
2.458
2.039
14.71
1.449
64.44
73.19

Brif.
21.68
36.04
82.69
0.281
0.231
5.205
13.06
2.462
2.042
14,755
3. 103
1.451
64.56
110.39/ 710.61
75.32

Burmſtädter ans Hariskarbant Burmtagt, Billane oer Otessher Sunk.
Frankfurter Kursbericht vom 20. Juni 1933.

Steuergurſcheine
Gr.IIp. 1934
. 1931
. 1930
. 193
. 1938
Gruppe
6 % Dtſch. Reichsan!
v.27
6%
5½%Intern.,v.30
6%Baden ... v.2
68 Bahern .. v.2
68Heſſen ...v. 29
6% Preuß. St. b. 21
6% Sachſen v. 2:
6% Thüringen v. 2
Dtſch. Anl. Auslo=
ſungsſch
. 4 Ab=
löſungsanl
.. ..
Dtſche. Anl. Ablö=
ſungsſch
. (Neub.
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
....
6% Baden=Baden.
6%Berlin ...v. 2
68 Darmſtadt.
68 Dresden. ,b. 26
68 Frankfurt a.M
Schätze.v.
% Mainz
6%Mannheimb. 27
6% München b. 29
9 Wiesbaden v. 28
6% Heſſ. Landesbk.
Goldoblig
5½% Heſſ. Landes=
Shp.-Bk.=Lignid.

90),
841.
80
77
85.90
20.75
84I=
78
83.5
85.5
59
98.25
84.5
76

771.
12.05
8.40

681

73.25
64.25
70
85.5

Pee
Hhp.=Bk. Liqu.=
Kom. Obl. . . . .
16% Preuß. Landes=
Pfd.=Anſt. G. Pf.
16% Goldoblig
96½ Landeskomm.=
Bk. Girozentr. für
Heſſchldobl. R. 11
R.12
82 Kaſſeler Land=
kredit
Goldpfbr..
6% Naſſ. Landesbk.
5½% Liqu. Obl.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
tAuslSer. 1
*AuslSer.II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
162 Berl. Hyp.Bk.
0 Liqu.=Pfbr.
Frkf.Hyp.=Bl.
%0 - Lig. Pfbr
Goldoblig
5% Frkf. Pfbr.=Bk.
2% 7 Lig.=Pfbr.
6½ Mein. Hyp.=Bk.
%o Lig. Pfbr..
83 Pfälz Hyp.=B
½2%0 Lig. Pfbr.
6% Rhein. Hhp. Bk.
2 20 Lig. Pfbr.
Goldobli
Südd. Bod.=
Cred.=Bank
5½% Lig. Pfbr.
% Württ. Hyp.=B.

Mne
6% Dt. Linol. Werkel 88.25
6% Mainkrw. v. 26
79
62 Mitteld, Stahl.
6% Salzmanncco. 70
A
6% Ver. Stahlwerkel 61.25
77
16% Voigt & Häffner
3. G. Farben Bondsl112
15% Bosn. L. E. B.
O Inveſt.
5% Bulg. Tab. v. 02
Re
4½% Oſt. Schätze 17.25
84
84 4% Oſt. Goldrente 16.75
5%vereinh. Rumänl, 5.5
70 4% Türk. Admin.
48 1. Bagdad
Bollanl.
11
4½8 ungarn 1913
2% 1914
83
Goldr.
84.5
1910
84
85.5 4½Budp. Stadtanll 39
72.25 4% Liſſabon
42
83.2514% Stockholm
80
85.25
Aktien
82.5
84 Alg.Kunſtzideuniel 40
86 A. E. 6. ...
24
86.5 AndregeNorisZahn
84.25 / Aſchaffbg. Brauert
Zellſtef
85.5
78.5 Bemberg, F. P... / 49.25
Berl. Kraft u. Licht/116
88. 25 Buderus Eiſen.
86 Eement Heidelbergl 79.5
Karlſtadt
85.75
J.diehemie, Baſel u32

67.5

Viene Rafe Chade ........" Contin Gummiw. Contin Linoleum 47.5 Daimler=Benz. 30.25 Dt. Atl. Telegr. 116 Erdöl ....... 117.75 Tt. Gold=u. Silber
ſcheide=Anſtalt 173 Linoleum. 49 Dortm. Ritterbräu 99 Dhckerhoffe Widm 18 Eichbaum=Werger. Eleltr. Lieferg.=Geſ 81.5 Licht u. Kraf. 10.25 Eſchw. Bergweik . 210 4.8. Eßling. Maſchinen. Faber & Schleicher 35 F7.6. Farbeninduſtr. 131.75 Feinmech. (Jetter 35.5 Felt. & Guillegume Frankfurter Hrf Gelſen1. Bergwerk Geſ.f.elektr. Unterr 99.25 Goldſchmidt Th. .
Gritzner=Kayſer.
Grünc Bilfinger. 5o
255e Hafenmühle Frift
Hanauer Hofbrauh
Hanfwerke, üſſen 23.5 Harpener Bergbau 104.5 Hen inger, Kempf. 93 HilxertArmaturfrl 38 undrichs=Aufferm. Hirſch Kupfer. Hochtief Eſſer
I. 109.25 Holzmann, Pk 57
Ilſe Bergb. Stamr Genüſſe 121.75 Junghens" . 1

Aſchersleben
Klein, Schanzlin;
Klöchnerwerke ....
Knorr C. H.... ...
Lahmeher & Co.
Laurahütte ......"
Lech, Augsburg.
Löwenbr. Münch.
Mainfr.=W. Höchſt.
Mainz. Akt.=Br.
Mannesm.=Röhrer
Mansfeld. Bergb.
Metallgeſ. Frankf.
Miag. Mühlenbau
MotorenDarmſtad
Reckarwerk Eßling
Oberbedarf
Bkönis Bergbau

e entelit
Stahlweike
Riebeck Monten
Roeder, Gebr.
MRütgersn erke
88 Salzdetſurth Kali
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind.
Schramm, Lackfbr
Schuckert, Elektr.
Schwartz Storchen
Siemens & Ha
Südd. Zucker=A. 0.
Thür. Liefer.=Gef.
Tietz Leonhard
Unterfranken ....

88
131.50
58,
174
125.5
18.5
2u8.5
65.25
n
66.25
38,
10I.
51
97
94.
so
59.5
173.5
216
68
145
86.5

72.75

Ber, Stahlwerte
Ver. Ultramarin
Boig : & Haeffner.
Beſteregel Kalt.
Zellſtoff Waldhof
Alg. Dt. Creduan
Badiſche Bant.
Bk. /. Brauinduſtr.
Baher. Hyp. u. W.
Berl. Handelsgef.
Hypothekbi.
Comm. u. Privatb.
Dt. Bank und Disc.
Dt. Eff. u. Wechſel
38 Dresdner Bank
Frankſ. Bank.
Hhp.=Bank.
Mein. Hyp.=Bank.
Pfälz. Hyp.=Bank
Reichsbank= Anz.
Rhein. Hyp.=Ban1
Südd. Bod.=Cr. Bk
Württb. Notenbon
A.-G.,. Verkehrsw.
Allg. Lokalb. Kraſty
7% Dt. Reichsb. V
Hapag ....
Nordd. Lloht
Südd. Eiſen
Au
Frankona
unnheim
Otavi Minen
Hange

e
30
131.75

44.25

6N=
91.5
s0.5
59.5
5
87.5
74.75
75.25
68
142

96
49.75
991,
18.5
59

205
27
17.75
Zu.5

[ ][  ]

Köln-Düsseldorfer
Rheindampf-Schiffahrt
Mittwochs und Freitags 11 Uhr ab Mainz
Verbilligte Rückfahrkarten
nach Niedelheimbach . . . . . . Mk. 2.10
nach Bacharach . . . . . . . . . Mk. 2.25
Rückk. in Mainz um 20.00, 21.25 vd. 22,30 Uhr
Mittwochs, Samstags und Sonntags:
1830 Abendfahrten nach Bingen u. zurück
mit verbill., unperſönlichen Zehnerkarten.
Die Mainzer Agentur G. L. Kayſer. (4999a

mit Harry Baur u. Robert
Lynen.
Der Leidensweg eines elfjährigen
Jungen.
Ein erschütternder Film
ein ergreifendes Seelenbild
Vorher in Neuaufführung:
der unübertreffliche musikalische
Schwank: (V.7736

Die
Bräutigams-Witwe

mit Martha Eggerth, Georg
Alexander u. Fritz Kampersf

Guterhaltener Flügel
beſonders für Geſangverein und Gaſtw.
geeignet, umſtändehalber ſehr billig ab=
zugeben
. Ang. unt. Z3. 106 Geſchäftsſt.

sowie das gute Beiprogramm.

Beginn 3.45, letzte Vorst. 8.15 Uhr

Landestheater
Großes Haus
Mittwoch, 21. Juni 1933

Hauptmiete
F 26
Letzte Vorstell
nächste Woehe

Keine Vorstellung.

Kampfbund fur Heutſche Kuttur

Donnerstag, den 22. 6. 33, abends 8½ Uhr
ſpricht
Dipl.=Ing. F. J. Boffert, Offenbach
in der Aula des Real=Gymnaſiums über

Kultur und Technik
Rulkurzerfau und derenArjacher

Als Unkoſtenbeitrag werden erhoben: 30.5
(7724
Mitglieder frei.

der hat Stoff?
Fertige
elegante Anzüge oder Mänte

jach genomm. Maß für K 24. mit 2 An=
proben
. Garantiert guter Sitz. Reparaturen
u. Wenden billigſt. Maßſchneiderei. Ange=
ote
u. W 1 an die Geſchäftsſtelle, (143a

am Böllenfalltor
Heute Kaflee- 1. Kucheniag
Abends: Gesellschaf stanz
Bport!

Ab heute
Ramon Novarro

DerSänger von Serilla

Deutschsprachiger Groß
tonfilm und

Wir schalten um al
Holtywood

Eine Kolossal-Revu
sämtlicher amerikanischer
Filmgrößen, ein Wunder an
Ausstattung. V.7740

SSUNGER
CHTSPIELE
RMSTADT

H

Sessel, Kautsch usw.
Klein-Möbel aller Arten
in großer Auswahl
Möhel-Industrie Feidel, Darmstadt
Hügelstraße 13, 15 und 17

Perſteigerung.

Freitag, den 23. Juni 1933, werden
um 10 Uhr im Hofe des Train=Depots,
Holzhofallee Nr. 13, folgende Gegenſtände
meiſtbietend gegen Barzahlung verſteigert
Breiter, Bütten, Tiſche, Stühle, Ar=
beitsſpinde
, Schränke, Packpapier, ein
Schaukaſten, Fenſterglas, Schubkarren,
Korbgarnitur, Schreibtiſche, Schreib=
tiſch
=Seſſel, Formularſchrank, Aften=
ſchrank
, Schreibmaſchine mit Tiſch
Lagerböcke, Riemenſcheiben, Treib=
riemen
, Mauerſteine uſw. (7742
Finanzamt Darmſtadt=Stadt
(Liegenſchaſtsſtelle)
Peter=Gemeinderſtraße 15.

Vergebung von
Kleinpflaſter=Arbeiten.

Die Ausführung von Kleinpflaſter=
Arbeiten auf der Provinzialſtraße von
Nieder=Ramſtadt nach Ober=Ramſtadt
ſoll vergeben werden. Angebotsvordrucke
werden bei der Provinzialſtraßenbau=
verwaltung
in Darmſtadt, Neckarſtr. 3,
Zimmer 34, zum Selbſtkoſtenpreis ab=
gegeben
. Die Angebote ſind verſchloſſen
portofrei, mit entſprechender Aufſchrift
verſehen bis ſpäteſtens Freitag, den
30, ds. Mts., vormittags 10 Uhr,
hierher einzureichen.
(7743
Darmſtadt, den 19. Juni 193
Provinzialdirektion Starkenburg,
Tiefbau.

Nuly. Aitcetigefangoereit er. Saolbig

Darmſtadt

Ortsgr. Darmſtadt.

5. Wanderung
Sonntag, 25. Juni:

Hauptverſammlung
(Famil.=Wanderg.)
Abfahrt mit Ver=
waltungsſonderzug

vom Hauptbahnhof
7.43 Uhr. Der Zug
hält nicht am Süd=
bahnhof
. (7730
Des vorausſichtlich.
ſtarken. Andranges
weg. empfehlen wir
frühzeitige Löſung
der Karten.

Alles Nähere nebſt
Tiſchkarten u. Feſt=

abzeichen bei der
Geſchäftsſtelle,
Eliſabethenſtr. 21

childe

Gravierungen
Rheinstr. 19

4027a

046
Verchromen.
Vernickeln,
Verſilbern.
Verkupfern,
Vermeſſingen,
Verzinnen,
Emaillieren
in guter Ausführg.

Karl Föbel

Galvaniſeurmeiſter,
Grafenſtraße 16.

Gartengeräte

aller Art,
Drahtgeflechte
Waſſerpumpen
Waſſerſchlauch
Baumſpritzen
Gießkannen
kaufen
Sie billig bei

Jacob Scheid

Kirchſtraße 6.
Telefon 360 u. 361.
(1450a)

Woog. Am 20. Juni
Waſſerhöhe n. Pegel
3,88 m. Luftwärme
170C. Waſſerwärme
vorm. 7 Uhr 180

Freitag, 23. Juni 1933, im Konkordiaſaal, Mackenſenſtr. 33

2. Konzert

zur Wiederherſtellung
des Portals der St. Ludwigskirche.
Leitung: Rektor Fr. Blumöhr.
Mitwirkende: Frl. Kl. Herber, Konzertſängerin
Frl. Marg. Knöß, Konzertſängerin
Frl. Julia Schnitzler. Muſiklehrerin
Herr Muikdirektor Klafſert
Herr Heini Berg.
Ende gegen 22 Uhr.
Anfang 20 Uhr.
Eintrittspreiſe Mk. 1. und 0.50
Vorverkauf: W. Griesheimer, Buchhandlung, Wilhel=
minenplatz
9, Gg. Grünewald, Herdweg 21,
Drogerie Berg, Pallaswieſenſtr. 44, ſowie an
der Abendkaſſe.
(7726

Schlechte
Blihableiter
bringen Gefahr!

Gewiſſenhafte Prü=
7754
ung durch
Sallwey & Co.,
Eliſabethenſtr. 28,
Tel. 2556.

Beiladung für
Köln a. Rh.

Speiſezimmer
Eiche m. Nußbaum
Büfett 180 cm. br.,
mit Vitrine, ſehr
preiswert für
RM. 480.
komplett zu verkf.
L. J. Menger
Möbel= u. Betten=
haus
, Bleichſtr. 17.
(5039a)

geſucht.
Alter’s Möbel=
transport
G. m. b. H.
Eliſabethenſtr. 34.
Telefon 209.

Schreid
Maſchiner
dermielel

Carl Winkel

28 Rheinſtraße 28.
(2381a)

Im
Ausſchnitt
Leden
ſo billig nur bei
Rubin, Kirchſtr. 10
X Lederw. grats
A drra 9

(6674a)

Ot

Zwangsverkauf
Echte Perser-Teppiche!

Dringender Baranschaffung wegen verkaufe:
2 große, echte Perserieppiche
(Speise- und Herrenzimmer- Teppiche);
3 kleine Verbinder
RéA
(Feinste Knüpfung) zu jedem annehmbaren Preis
Kurzentschlossene Kassa-Käufer woll. Angebote
u. F. S. 223 an die Geschäftsstelle d.Bl. einreichen.

Billigſt zu verkauf.:
Büfett, Sekr., mod.
Seſſel. mod Tepp..
Liegeſt., Flurgard.
(Meſſing u. Glas),
Gardinen, 2 antike
Spieg., div. Kriſt.,
el. Kaffeemaſchine
Ker. u. ſonſt. Haus=
halt
. gegenſt., Reiß
brett. 2 Reißzeuge
Bismarckſtr. 57,II.

Altes
Baumakerial
6 Brettertüren, 82/
195 cm. m. Schloß,

Fenſter, 78/132,

Fenſter, 63/109
cm., z. verkaufen.
Täheres:
*sm
Hoffmannſtr. 18, I.

Drahlgeflechke
verzinkter
Eiſendraht.
rahl-Brückner
Holzſtr., a. Brunnen.
(5772a)

Große
Bruch-Eier
10 sut 68.
Jacob Becker

Ernst-Ludwigstraße 20
Fernruf 1883
(7749)

Gebrauchte

Schreib=
Maſchinen

mit Garantie
ſilligſt zu verkaufen

Leont. Hain

Bürobedarf
Rheinſtraße 22
(früher Danatbank)
Fernſpr. 3409.
(7734a)

Schlagzeug

zu vk. Karlſtr. 20.
Laden rechts.

Zu verk.: ein klein.
eiſ. Ofen f. 10 u.
Gasbadeof. ( Jun=
ker
) m. Br. f. 60.
Ang. u. 3. 110 Gſt

Die klugen Frauen
kaufen die ſchönſten
Nähmaſchinen
zu niedrigſten
Preiſen bei (7249a
Gütting,
ſchuchardſtraße 10.

1 alte Geige, div.
ält. u. mod. Bilder
(3 Rad. v. Thoma,
groß. Speiſezim. u. a.), 2 Wand=
uhren
, Münzſamm=
lung
preisw. z. vk.
Bismarckſtr. 57, II. *

Gr. Spiegel, paſſd
f. Friſeur od. Café,
und faſt neuer Gas=
herd
zu verkaufen
sandſtr. 26, pt. (*

Ve=
Umzug z. v1
1 eiſ. Bett, 2 Wd.
uhr., 1 Kochof. u. v.
Rheinſtr.

Umzugsh billig zu
verk.: 1 Gasbadeof.

Gaswärmeof., Gas=
lüſt
., kl. Eisſchrank.
Freneſtraße

Perſerteppid

und einige Brücken
billig zu verkaufen.
Off. bef. u. O. M.
1715 d. Geſchäftsſt.
722

Herrenzimmer
(220 Ztm.) preisw
zu verkf. Erbacher
ſtr. 55,I. (vormitt.)*

Sehr gutes Herren=
u
. Dam.=Rad W. K. C.
preiswert zu verk.
Bleichſtr. 32. Achtung!
1 gebr. Herrenrad
Ballon,
billig zu verkaufen,
Karlsſtr. 96. Speiſezimmer
Nußbaum, hochglanz pol
2m, nur 422.
Möbelhaus Saalbauſtr. 4.
(7755) Umzugshalb. abzug.
Bett, Waſchtiſch mit
Marmorpl., Spiegel,
elektr. Lüſter= und
Stehlampe, ovaler
Ausziehtiſch Küchen=
möbel
u. v. m.
Bismarckſtr. 51, I. Zu verk.: Projekt.. Verg.=Appar. 60.-
Lautſpr. 20.-, Gash
2fl., 10.- Flurgard.
8.. Wilhelminen=
ſtraße
21, part. An=
zuſ
. zw. 18 u. 19Uhr. Umzugshalber bis
23. 6. bill. zu verkf.
Rollſchreibtiſch (eich.
Büfett und Kredenz.
vollſt. nußbaum Bett
n. Roßhaarmatratz.,
Wanduhr, Adler=
Schreibmaſchine,
Waſchmaſchine und
verſchied, mehr an
Private.
(7744
Herdweg 58. Für Liebhaber:
2 delgemälde (Porträt)
Vilhelml. u. Friedrich III.
i. Goldrahm. v. Klein)
billig zu verk.
zrafenſtr, 27/ Hs. r. II. I. Ein kompl. nußbaum
Schlafzimmer wegen
Umzug zu verkaufen.
Saalbauſtr. 63, II. (* 2Sommeranz., f. ſehr gr.
sig., Schülerpult, eiche,
zorten billig zu verk.
Hochſtr. 42, I. 4=Röhr.=Fernempf.
m. Zub. u. 1 einz.
Akku prsw. zu verk.
Bismarckſtr. 57,II.* Gebrauchte
Schrele
Maſchinen
mit Garantie
billigſt zu verkauf.
Carl Winkel.
28 Rheinſtraße 28.
(5191a) Schreibmaſch., gebr
bill. geſ. Preisang. u.
Z 142 Geſchäftsſt. ( Packkiſten
zu kaufen geſucht.
Alter’s Möbel=
ransport
G. m. b. H.
Eliſabethenſtr. 34., (* Roßhaarmatratzem
lang. Haar, a. defekt,
zu kauf. geſ. Ang. u.
3. 147 Geſchäftsſt. (* deſucht
Gartenmöbel
(Holzſeſſel). Angeb.
unt. 3. 111 Gſchſt. Noch gut erhalten.
Marken = Piano
mottenfr. u. klang=
ſchön
, auf Barzahl.
zu kaufen geſucht.
Ang. u. 3. 143 Gſt.
(7741) ſia Opel=
Limouſine
bill. zu vk. Motorrad
w. in Zahl. genomm.
Näh. Geſchäftsſt. Notverkauf!
Motorrad Viktorig
zug. verſt., bill. zu
vk., nehme Radio i.
Zahlg. Weinberg=
ſtraße
M z. kauf.
Mokorrad geſucht
noch g. erh. Arnold
Gräfenhauſen.
751) Anhänger f. Motor=
rad
zu verkf. Näh.
Griesheim b. Dſtdt.,
Frankfurterſtr. 41.
7731) BMW.=Wagen
4=Sitzer, bill. z. vk.
Alicenſtr. 5.

Damen, die beim Einkauf vor
Damenkleidung und Hüte ac
modische Eleganz und Oualitgt
genau so großen Wert legen A8
auf alleräußerste Festsetzif?
jedes einzelnen Preises. Gercne
solche Damen werden unter Fin-
serer
reichen Auswahl bestinmt
das Richtige finden! A

T43
M
DARMSTADT

Größtes Spezialhaus für gute Damitefrtel
onnt
kleidung und Hüte.
trägei
wege
einge
fikatngs
gi ind

Fſtle
bem:

UUEHALDBehn
Wohn-u. Schlafzimmer-Biler
Erstklassige Elnrahmungen billigsti
Kunstsalon Julius Herit

Schiftzenstraße 13, am Ludwigsplatz

Senegal=Prachtfinken
Orangebäckchen . . St.
St. 1.
1.50 Schmetterlingsfinken
1.50 Elſterchen
Schwarzkopfnonnen ., 1.50 Mozambique=Zeiſige
Grauedelſänger 3.50 Muskatfinken
1.00 Bandfinken.

1.00 Textorweber
Amaranten . . Paar 2.50 Goldbrüſtchen . .Paar

Aſtrilden .
Schönbürzel
Silberſchnäbel
Webervögel
Atlasfinken
Afrikan, Langſchwanzglanzſtar 18.00
Kan.=Edelroller . St. 5.00 Kan.=Zuchtweibch. St.
Wellenſittiche aus edler Zucht
grüne . . . . . . St. 1.50 gelbe.
St.
himmelblaue . . . 2.50 kobaltblan . . . . ..
Etwas im Gefieder defekte Wellenſittiche . . . Stück
Zum Sprechen lernen geeign. Wellenſittiche (grün) St.
Eichhörnchen, Stück 4.00
Landſchildkröten St. 1.50 I Laubfröſche . . . St.
Waſſermolche . . . . 0.05 Waſſerpflanzen . .
Goldfiſche, Stück 0.15

Il
28

10
ich)

3

ri
150
3l0
0.0
2.0

020
00

Schwertträger . . St. 0.20 Gupy . . . . . . . St.
Makropoden . . . 0.40 Cichliden . . . . .
Goldplaty .. . . // 0.30 Prachtbarben . . .
Lebendes Fiſchfutter, Portion 0.10
Ameiſeneier, ſtets friſch, Liter 1.80
Wellenſittichfutter . .
Pfd. 0.20, 10 Pfd. 1.90
Kanarienfutter . .
.. . Pfd. 0.20, 10 Pfd.
Kanarien=Singfutter, la Miſchung . . . . . . . Pfd.
Papageienfutter laPfd. 0.40 Waldvogelfutter IaPf.
Bogelſand, 10 Pfd. 0.50

G.5
1.*
D

A

1.90
0.40
0.40
(7746

Mühlstraße,
4oo-Erdmann scke Rundeturmstr.

Klein=Auto Das in Griesheim

ſegen Kaſſe kauft
u. erbittet genaue
Angeb. Poſtfach 92
Bensheim.
(*

Gebr. Goliath=
(Lieferwg.) guterb.,
zu kaufen geſucht.
Angeb. mit Preis
unt. 3. 131 Geſchſt.

6/30 PS. Fiat
ffen, 4=Sitzer Li=
mouſine
, 1a Zuſtd.
billig zu verkaufen.
Händler verb. Ang.
u. Z. 103 Geſchſt.

BM

4ſitz., off., bill. abz.
Motorrad wird in
Zahlung genommen
Karlſtraße 20,
Laden rechts.

/2 T0. Ford=
Lieſerwagen
geſchloſſen. Aufbau.
billig abzugeben.
J. Donges & Wieſt
Heinrichsſtraße 52.
(7707b)

Wittmann=
Mafar ſtraße 30, I.
110a)

2 gr. Heck. m. Well., 1 Käfig
b. abzg. Br. Kling
Wilhelmſtr. 31. H.

Wer verkauft
oder vermietet
Hausgrundſtück ?
Ang. 3. 130 Gſchſt.

Darmſtadt. Hof
mannſtraße 89, ge=
legene
, im Jahre
1929/30 neu erbaute
Wohnhaus.
enthaltend im Erd=
geſchoß
u. Oberge=
ſchoß
je 2 Zimmer
und Küche, einem
Nebengebäude, Vor=
Hintergarten, iſt
unter ſehr günſti=
gen
Kauf= u. Hypo=
thekbedingungen
zu
verkaufen. Durch
wen zu erfahren
bei der Bürgermei=
terei
Griesheim.
(7431b)

2½ſtöck. 4 Zimmer=Haus

Mokorrad
ſteuer=, führerſchein=
frei
, mit el. Licht,
vollkommen einw., billig. (7708b
Heinrichsſtraße 52,
Werkſtatt.

A
*

kämpf.-Inst.
Darmstadt

vernichtet WANZEN, Motten u. Käfel
106%o
4889c
keinerlei Beschädigungen, Geruchlos. Aus-
kunft
und Rat kostenlos und unverbindl.
IBEL & LOTZ Aeltest. Schädlingsbe-
Platze. Nur amtlich geprüftes Personal.
Elisabethenstraße 31 Telefon 461

Wer hilft einer

allſt. tücht. Geſch., 44 J., z. Exi=
ſtenz
? Gutgehende
Wirtſch. o. Log.=hs.
m. Whng., a. lbſt.
ausw. Hohe Sicher=
heit
vorhd. Angeb.
unt. 3. 125 Gſchſt.

Suche
Gaſtwirtſchaft
zu kauf. Ang. mit
Pr. unt. 3. 135 Gſt.

Wirkſchaft
(brauereifrei)
u mieten geſucht.
ng. u. Z. 119 Gſt.*

Soderviertel) für Mk. 16 000., Anzahl,
68000 , zu verkaufen durch

P. Hellmund
Grafenſtraße 4,
Telefon 538.

Einfamigen-4sohnhaus

in guter Wohnlage (Künſt erkolonie) mit
Küche, 6 Zimmer und allem Zubehör,
2 Manſarden= und 2 Mädchenzimmer, als=
bald
zu verkaufen oder zu vermieten. An=
fragen
unter W. 104 Geſchäftsſt. (st. 7434

Gaſthof= und Gutsbeſitz
im bahr. Hochgeb., 140 Tagw. Grd., davon
ca. 110 Tagw. Wieſen, Reſt Wald, Stallg.
für 25 St. Vieh, alles tot. Inv. prima Gebd.,
Schlachthaus=Kühlanlage f. Metzgerei, alle
Wirtſchaftsräume mod. eingerichtet, viele
Fremdenzimmer, 2 Poſtgaragen, eigene
Garagen. Gaſtwirtſchaft hat ca. 400 hl. Bier=
verbr
. Wirklich hochwertiges Objekt, iſt an
kapitalkräft, Käufer verhltm. preisw. bei
günſt. Zahlungsbed. z. verk. Auskunft geg.
Rückm. u. Angabe überverfügb. Kap. ert,
das beauftr. Immobilienbüro Iosef Bössl,
München, Blumenſtr. 29, III. (7413b