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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 143
Mittwoch, den 24. Mai 1933.
196. Jahrgang
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Natonalbank.
Oas neue Perfahren in Genf.
Die neue Lage in Genſ.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
Gleichlaufende Behandlung der makeriellen Abrüſtungsfragen und der Sicherheitsfrage. — Deutſchland
getlangk eigppenweiſe Zerſtörung der Angriffswaffen. — Neue ftanzöſiſche
Sabokageverſuche an der Abrüäſtungskonferenz.
Kompromiß
zwiſchen der amerikaniſchen und franzöſiſchen Theſe.
TU. Genf, 23. Mai.
Unter dem Vorſitz von Henderſon fand am Dienstag
vor=
mittag im Hotel des Präſidenten der Abrüſtungskonferenz eine
zweiſtündige geheime Fünfmächtebeſprechung ſtatt,
an der der franzöſiſche und engliſche Außenminiſter, Botſchafter
Nadolny, Baron Aloiſi und Norman Davis teilnahmen. Die
urſprünglich auf heute vormittag einberufene Sitzung des
Völkerbundsrates wurde in letzter Stunde abgeſagt. In der
Beſprechung iſt die geſamte Konferenzlage, beſonders die
amerikaniſche Forderung auf ſofortige
Eröff=
nung der Verhandlungen über die materiellen
Abrüſtungsfragen erörtert worden.
Das Präſidium der Konferenz hat nach kurzen Beratungen
über das jetzt weiter einzuſchlagende Verfahren im weſentlichen
die von den fünf Großmächten getroffene Vereinbarung
über=
nommen, wonach jetzt die materiellen
Abrüſtungs=
fragen und Sicherheitsfragen gleichlaufend
behandelt werden ſollen. Jedoch iſt eine gewiſſe weitere
Berückſichtigung der franzöſiſchen Wünſche
er=
folgt, in denen nicht der politiſche ſondern der mit
ihm identiſche Hauptausſchuß die Sicherheitsfrage
behandeln ſoll. Der Hauptausſchuß iſt noch am Dienstag
nachmittag in die Behandlung der Kriegsmaterial= und der
Effektivfragen eingetreten. Die Behandlung der
Sicherheits=
fragen wird am Mittwoch beginnen.
Wichtige Erklärungen Radolnys.
Im Hauptausſchuß begann die allgemeine Ausſprache über
den Teil II des engliſchen Abrüſtungsplanes (
Kriegsmate=
rial). Der Präſident Henderſon unterrichtete den
Haupt=
ausſchuß von dem Beſchluß des Präſidiums, zunächſt mit der
Er=
örterung der Kriegsmaterialfrage zu beginnen und abwechſelnd
die ſicherheitspolitiſchen Fragen zu behandeln.
Die Verhandlung begann mit der Durchberatung des
Ar=
tikels 19 des engliſchen Planes (Artillerie), nach dem die
Höchſt=
grenze der Geſchütze der beweglichen Landartillerie in Zukunft auf
105 Millimeter, die Höchſtgrenze für die Küſtengeſchütze auf 406
Millimeter feſtgelegt wird.
Sodann kündigte Botſchafter Nadolny im Namen der
deut=
ſchen Delegation an, ſeine Abänderungsanträge zu den Artikeln
19 bis 22 zurückzuziehen, die ſich auf die Begrenzung der
Kaliber=
ſtärke und auf die Abſchaffung der Tanks beziehen. Dagegen
werde er einen neuen Antrag zu Artikel 22 einbringen, der von
der etappenweiſen Zerſtörung der
abzuſchaffen=
den Angriffswaffen handelt, wenn, dieſer Artikel zur
Sprache kommen werde, im Sinne der Botſchaft Rooſevelts, nach
welcher die Verteidigungswaffen geſtärkt und die ſchweren
An=
griffswaffen geſchwächt werden ſollen.
Im einzelnen erklärte Nadolny, die deutſche Abordnung
werde in den Verhandlungen jede Verbeſſerung des engliſchen
Abrüſtungsplanes auf dem Gebiet der Landrüſtungen unterſtützen.
Jedoch beſtände die deutſche Abordnung nicht mehr auf ihren
bis=
herigen hierzu eingebrachten Abänderungsanträgen. Die deutſche
Abordnung lege beſonderen Wert auf den Artikel 22 des engliſchen
Planes, der die Vernichtung des verbotenen Kriegsmaterials
be=
handelt. Ein Verbot von beſtimmten Waffen ſei noch keine
Ab=
ruſtungsmaßnahme, ſolange dieſes Material nicht tatſächlich in
einer beſtimmten kurzen Friſt zerſtört würde. Die deutſche
Abord=
nung habe deshalb die Abſicht, einen Abänderungsantrag
einzu=
bringen, der in einer beſtimmten Friſt die
Zerſtötung der Geſchüße
über 155 Millimeter ſowie die Erſetzung und die Zerſtörung der
Geſchütze zwiſchen 105 und 155 Millimeter unter gleichzeitigem Ver=
Hot der Verwendung der verbotenen Geſchützkategorien behandelt.
Die deutſche Abordnung will jedoch zunächſt Klarheit darüber
haden, wieweit die Konferenz mit dem Verbot der ſchweren
Ar=
tiberie und Tanks gehen wird, und ob die Konferenz über den
Nahmen des engliſchen Planes hinausgehen wird. Nach deutſcher
Auffaſſung bilden alle Beſtimmungen über das Kriegsmaterial ein
einheitliches Ganzes.
Anſchließend an die deutſche Erklärung wurde ſodann in die
Dekatung des Artikels 19 eingetreten, der von der Begrenzung
der Kaliberſtärke der Geſchütze handelt.
Die Frage der Tanks.
Dierauf wurde zu den Artikeln 20 und 21 übergegangen, die
7 den Tanks handeln. Hierzu hatten die Vertreter von Ungarn,
der Türkei und Chinas Abänderungsanträge eingereicht, die auf
De Abſchaffung dieſer Waffe abzielen. Nodolny erklärte, den
ungariſchen Antrag zu unterſtützen, da Deutſchland immer für die
ASſchaffung der Angriffswaffen eingetreten ſei. Auf dieſes Thema
ürde aber nicht mehr eingegangen, da Eden ankündigte, eine
Delte vorzubereiten, in welcher jedem einzelnen Staat eine An=
A94 Tanks unter 16 Tonnen zugebilligt werden ſolle. Er
er=
are, daß ihm diesbezügliche Anträge eingereicht würden.
Dierauf wurde zu Artikel 22 übergegangen, der von der Zer=
Karung der Geſchütze über 15,5 Zentimeter in einem beſtimmten
2ekahſchnitt handelt, und zwar ſo, daß ein Drittel derſelben in
zwölf Monaten, der Reſt in drei Jahren zerſtört werden ſoll.
Nadolny legte hierzu den zu Beginn der Sitzung angekündigten
deutſchen Abänderungsantrag vor, der vorſieht, die Geſchütze
zwi=
ſchen 11,5 und 15,5 Zentimeter im Zeitraum von fünf Jahren zu
zerſtören, was in dem engliſchen Plan nicht vorgeſehen iſt. Weiter
enthält der deutſche Abänderungsantrag die Beſtimmung, daß die
abzuſchaffenden Waffen nicht nachbeſchafft werden dürften. Eden
erklärte ſich bereit, dieſen deutſchen Antrag bei der zweiten Leſung
zu berückſichtigen.
Reues franzöſiſches Torpedo gegen die Abräſtung.
Eine durch die Schärfe ihres Tones wie durch ihren
intran=
ſigenten Inhalt wie eine kalte Douche wirkende Erklärung gab
Paul=Boncour im Namen Frankreichs ab, die ein poſitives
Ergebnis der Konferenz in dem kurzen Zeitraum bis
zum Beginn der Weltwirtſchaftskonferenz kaum
mehrmöglich erſcheinen läßt. Alles, was Frankreich im Laufe
der 16 Monate, die nun die Konferenz ſchon dauert, an Bedenken
und an Vorwänden gegen die Abrüſtung vorgebracht hat, iſt darin
wieder enthalten einſchließlich Tardjeus längſt begraben
geglaub=
ter Internationaliſierung der gefährlichſten Angriffswaffen, auch
Sanktionswaffen für den Völkerbund.
Der franzöſiſche Außenminiſter begann mit der Feſtſtellung,
daß der Vereinheitlichung der Bewaffnung die Vereinheitlichung
der Heerestypen folgen müſſe, und daß die Konvention unter
keinen Umſtänden, zu irgend welcher Aufrüſtung führen dürfe.
Dieſe Vereinheitlichung der Waffen müſſe durch progreſſive
Sen=
kung der Kaliberſtärken und des Tonnengehaltes erfolgen.
Jede Entſcheidung über das Material ſei aber
abhängig von der vorherigen Entſcheidung über
die Sicherheitsprobleme und über die Kontrolle.
Letztere könne nicht weit genug gehen; jedenfalls, müſſe ſie viel
weiter gehen, als das in dem engliſchen Plan vorgeſehen ſei.
Ins=
beſondere müſſe ſie ſtändig und automatiſch auslösbar ſein und
vor allem auch die private Rüſtungsinduſtrie umfaſſen. (Von der
ſtaatlichen Rüſtungsinduſtrie, die bekanntlich Frankreichs
Haupt=
ſtärke iſt, ſchwieg er.) Was Angriffs= und Verteidigungswaffen
ſeien, müſſe erſt noch feſtgeſtellt werden.
An dieſer Forderung hielt Paul=Boncour feſt, trotzdem ſich
die Militärs ſeinerzeit darüber bekanntlich nicht haben einigen
können. Frankreich hoffe, meinte er, dann vielleicht aber nur
unter Aufrechterhaltung aller gemachten Vorbehalte, ihrer
Be=
grenzung zuzuſtimmen. Alles bleibe aber, wie geſagt, davon
ab=
hängig, was auf dem Gebiete der Sicherheit und Kontrolle
er=
zielt werden könne. Er hoffe, daß nach der Erkläruag Norman
Davis' die Sicherheit der Welt ebenſo wie die Sicherheit Europas,
wie ſie ſich Frankreich vorſtellt, organiſiert werden könne.
Aber auch andere Vorbedingungen, die nicht weniger wichtig
ſeien als die Sicherheit, müßten zuerſt noch erfüllt werden, ehe an
die qualitative Abrüſtung herangegangen werden könne:
Insbe=
ſondere Kontrolle und Sanktionen. Andererſeits erſcheine es
Frankreich wie eine Art Verſündigung am Völkerbund (er
ge=
brauchte den Ausdruck „Déſertion”), wenn man gerade die
wert=
vollen Angriffswaffen zerſtören wollte. Wolle, man wirklich,
meinte er, die gegenſeitigen Hilfeleiſtungswaffen abſchaffen, dann
wäre es unlogiſch, diejenigen Waffen zu zerſtören, die dem
Völ=
kerbund als Sanktionswaffen dienen könnten, zum gleichen
Zeit=
punkt, da man die finanzielle Unterſtützung angegriffener Staaten
beſchloſſen habe.
Die Rede klang aus in die nochmalige Aufforderung an die
Mächte, die Angriffswaffen doch ja lieber nicht zu zerſtören,
ſon=
dern ſie, wie dies Frankreich empfohlen habe, dem Völkerbund
als Sanktionswaffen zu überlaſſen.
Am Mittwoch nachmittag wird der Hauptausſchuß die
Aus=
ſprache über die Sicherheitsprobleme beginnen.
Engliſche Kritik an der franzöſiſchen Widerſpenſtigkeit
EP. London, 23. Mai.
Frankreichs negative Einſtellung zu dem amerikaniſchen
Ab=
rüſtungs= und Sicherheitsvorſchlag wird von der engliſchen Preſſe
mit ſteigendem Unwillen aufgenommen. „Evening News”
er=
klärt, daß die ablehnenden franzöſiſchen Preſſeſtimmen kaltes
Waſſer auf den amerikaniſchen Plan gegoſſen hätten, fügt jedoch
hinzu, daß die öffentliche Meinung in England weder mit den
Worten des amerikaniſchen Delegierten Haarſpalterei betreiben
werde, noch ſich darüber den Kopf zerbrechen werde, bis zu
wel=
chem Grade die amerikaniſche Regierung durch die Rede feſtgelegt
worden iſt. — Im Gegenſatz hierzu ſchreibt „Evening Standard”,
daß die Bedeutung der Rede Norman Davis davon abhänge, ob
ſie die franzöſiſchen Sicherheitsbedürfniſſe befriedige. Da dies
ganz augenſcheinlich nicht der Fall ſei, fährt das Blatt fort, habe
das Angebot an Bedeutung verloren und habe auch für England
keinerlei Intereſſe mehr, da England nicht ausſchließlich die
Ga=
rantien für Frankreichs Sicherheit übernehmen könne. — Der
„Star” erklärt, daß die ganze Welt außer Frankreich die
Erklä=
rungen Norman Davis als Fortſchritt betrachte. „Aber es iſt die
Rolle Frankreichs, mit jeder Regelung unzufrieden zu ſein, die
ihm nicht die Erbſchaft Napoleons als Beherrſcher des
euro=
päiſchen Kontinents ſichert. Frankreich redet von Sicherheit, iſt
aber nicht imſtande, die ihm ſicher genug erſcheinende Sicherheit
zu definieren.”
h. Genf, 23. Mai.
Die große Rede Adolf Hitlers hat eine völlig neue Lage in
der Welt geſchaffen — und hat infolgedeſſen auch ihre
Rück=
wirkungen auf die Lage der Abrüſtungskonferenz in Genf
ge=
habt. Das war für jeden Einſichtigen eigentlich
ſelbſtverſtänd=
lich, trotzdem man das in Völkerbundskreiſen nicht ſo ohne
weiteres wahrhaben wollte, wohl aus zarter Rückſichtnahme auf
das Völkerbundsſekretariat, in dem noch immer die Franzoſen
als die europäiſche Vormacht gelten. So unmittelbar und ſtark
der Eindruck der deutſchen Erklärung auch war, man hat
infolge=
deſſen hier doch zunächſt einmal den Verſuch unternommen,
einen Widerſpruch zwiſchen den Worten des deutſchen
Reichs=
kanzlers zu konſtruieren und hat erklärt, man würde und könne
Deutſchland erſt trauen, wenn den Worten auch die Taten folgen
würden. Was man dabei meinte, war durchaus klar, man nahm
an, daß trotz der eindeutigen Erklärung des Kanzlers Herr
Nadolny hier auf ſeinem Standpunkt beharren und nach wie
vor ſich weigern würde, auf die Umwandlung der Reichswehr
einzugehen, bevor nicht entſprechende Konzeſſionen in der
Materialfrage gemacht worden ſind, und daß damit der
Kon=
fliktsfall gegeben ſein würde. Die Konferenz, ſo frohlockten die
Franzoſen bereits im Geheimen, würde dann ſcheitern und die
Welt würde dann mit den Fingern auf Deutſchland weiſen . ..
Dieſe naive Erwartung, die nur daraus zu erklären iſt, daß
die Franzoſen offenbar ſich in ihrem eigenen Lügengewebe
ge=
fangen hatten, iſt aber arg enttäuſcht worden. Denn die
Er=
klärung Nadolnys vom letzten Freitag hat keinen Zweifel
dar=
über gelaſſen, daß wir dieſes taktiſch allzu durchſichtige Spiel
nicht mitmachen, und daß wir in der Frage der Tagesordnung
es nicht auf einen Streit ankommen laſſen, der über die
Be=
deutung des rein taktiſchen hinausgeht. Er hat eindeutig erklärt,
daß Deutſchland den engliſchen Plan grundſätzlich annimmt,
und damit die Bedenken, die gegen ihn beſtehen, zurückgeſtellt,
bis ſich das Geſamtbild wird überſehen laſſen. Der
deutſch=
engliſche Streit um die Taktik iſt damit
be=
graben — und die Abrüſtungskonferenz iſt vor eine neue
Lage geſtellt.
Wie peinlich das für die Gegenſeite iſt, hat ſich bereits jetzt
erwieſen. Während bisher alle Beteiligten es ſich leiſten konnten,
zu „finaſſieren”, wie der franzöſiſche Ausdruck ſo ſchön heißt,
und ſich um die Entſcheidung zum engliſchen Plan
herumzu=
drücken, iſt das jetzt eben vorbei. Es mußte klar Farbe
be=
kannt werden, ob der engliſche Plan angenommen wird oder
nicht, wie das ja auch Rooſevelt in ſeiner Erklärung ſo deutlich
geſagt hat. Deutſchland, Amerika und Italien haben den
eng=
liſchen Plan jetzt grundſätzlich angenommen, Frankreich aber noch
nicht, da es ja bislang ſich darauf beſchränkt hat, ſich in
all=
gemeinen Redensarten um die Entſcheidung herumzudrücken. Die
Entſcheidung über den weiteren Verlauf der
Abrüſtungs=
konferenz liegt alſo in Frankreichs Hand, ſagt es jetzt nein, dann
trägt es, und zwar es allein, die Schuld daran, daß die Welt
weiter in Waffen ſtarrt und nicht zur Ruhe kommt. Eine für
die Franzoſen hochpeinliche Angelegenheit, wenn man bedenkt,
daß ſie noch wenige Stunden vor der Nede Hitlers überzeugt
waren, daß man Deutſchland als den Ruheſtörer bezeichnen
würde, und daß Frankreich ſo um eine Stellungnahme zum
engliſchen Abrüſtungsplan herumkäme.
Mit größter Spannung ſieht man daher den nächſten Tagen
der Konferenz entgegen, in denen ſich entſcheiden wird, was
Frankreich zu tun gedenkt. Werden ſie in den ſauren Apfel
beißen, und den engliſchen Plan annehmen? Oder werden ſie
mit neuen Finten wieder eine neue Kriſe heraufbeſchwören?
Was man aus Paris hört, klingt nicht „gut”. Sehr
merk=
würdige Erklärungen Daladiers werden kolportiert, Boncour
hat wilde Reden gehalten, und die Kammer wird immer
ab=
rüſtungsunwilliger — vielleicht droht der Regierung auch eine
Kriſe. Wird man vielleicht ſogar die Regierung ſtürzen, um
ſich um die Genfer Entſcheidung herumzudrücken. Ein Mittel,
die engliſche Abſicht zu ſabotieren, das Abrüſtungsabkommen
innerhalb der nächſten 19 Tage bis zum Beginn der
Weltwirt=
ſchaftskonferenz unter Dach und Fach zu bringen, wäre das ja
immerhin. Oder wird man zunächſt einmal durch weitere
Manöver im Effektivausſchuß die militäriſchen Verbände in die
künftigen Heeresſtärken einrechnen laſſen und ſo den Verſuch
unternehmen, eine neue Kriſe herbeizuführen? Oder wird man
auf dem Gebiete der Materialfrage um ſo hartnäckiger ſein, um
wenigſtens zu retten, war zu retten iſt und den Engländern
und Deutſchen ſo das Abkommen nach Möglichkeit zu verſalzen?
Sicher iſt nur, daß die Franzoſen das Spiel noch nicht
ver=
loren geben und den Verſuch erneuern werden, eine Kriſe in
den Abrüſtungsverhandlungen herbeizuführen bei der ſo oder
ſo alles in der Schwebe bleibt. Schließlich haben ſie ja auch
noch ihre Gegenſätzlichkeiten zu Italien „in Reſerve”, über die
ſie jederzeit neue Streitigkeiten herbeiführen können, um ſo
mehr, als die direkten franzöſiſch=italieniſchen Verhandlungen
über den Muſſolinipakt zu einem für Frankreich nicht angenehmen
Erfolge zu kommen drohen. Ihr Wille zur Abrüſtungsſabotage
iſt jedenfalls ſtärker denn je.
Das gilt es ſchon jetzt feſtzuhalten, damit die grundſätzliche
Lage nicht von neuem verwiſcht wird, und damit die Front der
Abrüſtungswilligen Mächte: Amerika, England, Italien und
Deutſchland nicht wieder durch Manöver der Friedensfeinde
aufgelöſt und durch Intrigen entzweit wird. Denn niemand
anders ſahotiert hier — als Paris.
Seite 2 — Nr. 143
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 24. Mai 1933
Gegen das Anwefen der „Kampfbünde‟
Ein ſcharfer Erlaß des Reichswirkſchaftskommiſſars.
Der Reichskommiſſar für die Wirtſchaft, Dr. Wagner, erläßt
am heutigen Tage folgende Anordnung:
„Ich erhalte immer wieder Berichte, daß Gruppen von
Parteigenoſſen und der Partei naheſtehende Perſönlichkeiten ſich
zuſammenſchließen, um als „Kampfbund” wilde Eingriffe in
die Wirtſchaft vorzunehmen. Sie ſetzen Preiſe feſt, entfernen
Perſönlichkeiten aus ihrer Stellung, ſchließen einzelne
Unter=
nehmungen und ſetzen Kommiſſare ein. Meiſtens ſind dieſe
Parteigenoſſen erſt in den letzten Monaten der Partei
beige=
treten, häufig ſind ſie ſogar nur Provokateure, die der Partei
abſolut fernſtehen.
Die alte Parteigenofſenſchaft der NSDAP. und alle
Dienſt=
ſtellen der Partei lehnen dieſes unverantwortliche Vorgehen mit
aller Entſchiedenheit ab. Sie ſind ſich bewußt, daß eine
Wieder=
geſundung der deutſchen Wirtſchaft und eine Zurückführung der
vielen Millionen von arbeitsloſen Menſchen zur Arbeit nicht
gefördert ſondern im Gegenteil gehemmt wird durch dieſe
ſinn=
loſen Akte verwerflicher Intereſſenpolitik. Nicht durch kleine
Grüppchen unverantwortlicher Provokateure, ſondern nur durch
eine zielbewußte, von höherer Warte aus geleitete Klärung und
Umorganiſation kann die Herrſchaft der nationalſozialiſtiſchen
Weltanſchauung auch in der Wirtſchaft durchgeführt werden. Es
kommt aber im Augenblick weniger darauf an, daß das
Schlag=
wort „Gleichſchaltung” überall Triumphe feiert, ſondern daß
Ruhe und Ordnung einkehren.
Ich ordne deshalb an: Sämtliche Kampfbünde, die auf dem
Gebiete der Wirtſchaft gebildet worden ſind, gleichgültig, welchen
Namen ſie ſich zugelegt haben, ſind hiermit aufgelöſt. Nur der
vom Pg. Dr. von Renteln amtlich gegründete und geleitete
„Kampfbund des gewerblichen Mittelſtandes” bleibt erhalten.
Pg. von Renteln bildet dieſen Kampfbund zu einem „
National=
ſozialiſtiſchen Deutſchen Wirtſchaftsbund” um, der die Aufgabe
hat, auch die Kreiſe des gewerblichen Mittelſtandes zu einer
Front zuſammenzuſchließen, die der vom Parteigenoſſen Dr. Letz
geführten „Deutſchen Arbeitsfront” anzugliedern iſt. Die
Auf=
gabe dieſes Bundes iſt die Erziehung des Mittelſtandes zur
nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung und zu einem
Wirtſchafts=
denken, wie es durch den Grundſatz „Gemeinnutz vor
Eigen=
nutz” und dem Grundſatz der deutſchen Volksgemeinſchaft
be=
dingt iſt. Der „Kampfbund des gewerblichen Mittelſtandes” hat
laut wiederholter Anordnung ſeines Führers, Pg. von Renteln,
keine Kommiſſare eingeſetzt. Ich bitte deshalb alle Dienſtſtellen
der NSDAP., Perſonen, die noch weiterhin als Kommiſſare in
der Wirtſchaft auftreten, ohne dazu durch die Regierung oder
eine öffentliche Behörde berufen worden ſind, den Gerichten
aus=
zuliefern.”
* Der vorſtehenden Anordnung des Wirtſchaftskommiſſars
Dr. Wagner kommt eine überragende Bedeutung zu. Wir haben
es hier mit der Beſeitigung gewiſſer Erſcheinungen zu tun, die
ſich im Zuge der nationalen Revolution ſehr gegen den Willen
der Leitung und Träger der Erhebung bemerkbar gemacht haben.
Vielfach haben ſich derartige Kampfbünde gebildet, ohne daß
deren Führer irgendwie ermächtigt waren. Eine unverkennbare
Beunruhigung des Wirtſchaftslebens war die Folge. Dr.
Wag=
ner hat ſich wiederholt gegen dieſe Beunruhigungen gewendet
und er hat jetzt ſcharf zugegriffen. Er iſt ſoweit gegangen, alle
Dienſtſtellen der natſoz. Partei anzuweiſen, Perſonen, die noch
weiterhin als Kommiſſare in der Wirtſchaft auftreten, ohne
dazu durch die öffentlichen Behörden berufen worden zu ſein,
den Gerichten auszuliefern. Gleichzeitig ſtellt er feſt, daß der
Kampfbund für den gewerblichen Mittelſtand zu einem natſoz.
Wirtſchaftsbund umgebaut und der deutſchen Arbeitsfront
ein=
gegliedert werden ſoll.
Ein Schreiben Dr. Leys
an Wirkſchaftskommifſar Dr. Wagner.
Der NSK. zufolge hat der Führer der Deutſchen
Arbeits=
front, Dr. Ley, folgendes Schreiben an den
Reichswirtſchaftskom=
miſſar Dr. Wagner gerichtet: Es iſt mir ein dringendes
Bedürf=
nis, verehrter Pg. Dr. Wagner, Ihnen gegenüber meine
perſön=
liche Sympathie und die Hochachtung und Wertſchätzung aller
meiner Mitarbeiter ſowohl in der politiſchen Organiſation der
NSDAP., als auch in der Deutſchen Arbeitsfront zum Ausdruck
zu bringen und Ihnen zu verſichern, daß wir reſtlos, beſonders
nach den letzten eingehenden Ausſprachen über den ſtändiſchen
Aufbau und über Ihre ſozialen Anſichten im Hinblick auf den
deutſchen Arbeiter in der deutſchen Wirtſchaft, mit Ihnen in
reuer Kameradſchaft verbunden ſind.
Gegenüber den Tendenzen, die dahin gehen, Ihren
Wir=
kungskreis zu begrenzen, drücken wir im Gegenteil den Wunſch
Vom Tage.
Nach Mitteilung des Reichsfinanzminiſteriums über den
Stand der ſchwebenden Schuld des Reiches ergab ſich am 30. April
1933 eine Summe von 2057,2 Millionen RM. gegenüber 1948,2
Millionen RM. am 31. März d. J. Die Summe der
Zahlungsver=
pflichtungen belief ſich auf 1751,0 (1641,2) Millionen RM.
Da ſich wieder an einigen weltlichen Schulen Berlins mehr
als 80 Prozent der Elternſchaft für den religiöſen Unterricht
aus=
geſprochen haben, und dieſe Kinder umgeſchult werden, ſo iſt
da=
mit zu rechnen, daß auch die letzten weltlichen Schulen in Preußen
in kürzeſter Zeit verſchwunden ſind.
Am Mittwoch der kommenden Woche tritt die
Reichstagsfrak=
tion des Zentrums zuſammen, um ſich mit der politiſchen Lage zu
befaſſen. Das Ehrengericht des Zentrums wird ſich vorausſichtlich
auch mit den Anſchuldigungen gegen einige prominente
Zentrums=
mitglieder befaſſen.
An zuſtändiger Stelle wird erklärt, daß außer dem Wunſch
der bayeriſchen Regierung, deutſche Beamte ſollten ihre Ferien
normalerweiſe in Deutſchland verleben, nähere Einzelheiten noch
nicht vorliegen, insbeſondere noch keine Anweiſungen der
Reichs=
regierung erfolgt ſind.
Ein Einſpruch der ſozialdemokratiſchen Gewerkſchaften auf
Rückgabe des Gewerkſchaftshauſes in Danzig iſt vom Gericht
zu=
gunſten der NSBO. zurückgewieſen worden.
Der Rat der ruſſiſchen Volkskommiſſare hat beſchloſſen, in
Betrieben und Werken, deren Arbeit für den Staat von großer
politiſcher und wirtſchaftlicher Bedeutung iſt, den
Kollektivgrund=
ſatz der Verwaltung abzuſchaffen.
aus, daß Ihre Kraft der Oeffentlichkeit an einer Stelle zur
Ver=
fügung ſtehen möge, die es Ihnen geſtattet, zum Beſten der
not=
leidenden Wirtſchaft und des geſamten Volkes Ihre Ideen
mög=
lichſt unbeeinflußt in die Tat umzuſetzen. Dieſer Wunſch iſt uns
um ſo mehr Bedürfnis, weil wir die Erkenntnis in uns tragen,
daß es gerade die großen grundlegenden Maßnahmen auf dem
Gebiete der Wirtſchaft ſind, welche die Rettung verbürgen. Dieſe
zu tun, iſt uns aber noch vorbehalten.
Englands Ankwork
auf die Rooſevelk=Botſchaft
in Waſhingkon überreichk.
EP. London, 23. Mai.
Die von König Georg unterzeichnete engliſche Antwort au
die Botſchaft des Präſidenten Rooſevelt iſt am Dienstag in
Waſhington überreicht worden. Die engliſche Note ſtellt ſich
ohne jeden Vorbehalt hinter die Botſchaft des Präſidenten,
deren überragende Bedeutung für die Abrüſtungskonferenz und
die Weltwirtſchaftskonferenz von England unterſtrichen wird.
Die Note betont weiter mit Genugtuung, daß die Durchführung
des von England in Genf vorgeſchlagenen Abrüſtungsprogramms
ein erſter Schritt zu der von Präſident Rooſevelt geplanten
Abrüſtung bilden ſoll und bedeute einen Ausdruck der
Bereit=
ſchaft der amerikaniſchen Regierung, ſich voll und ganz für die
Annahme dieſes Programmes einzuſetzen. Abſchließend erklärt
die Antwort, daß nach Auffaſſung der engliſchen Regierung die
Annahme dieſes Programms die erſte Vorarbeit bilde für die
Löſung der vor der Weltwirtſchaftskonferenz liegenden Probleme.
Waffenfkillftand
zwiſchen Japan und Ching abgeſchloſſen.
TU. Peking, 23. Mai.
Der Bevollmächtigte der chineſiſchen Republik, Kuanfu, hat
der chineſiſchen Zentralregierung mitgeteilt, daß er mit dem
ja=
paniſchen Oberkommando durch die Vermittlung des japaniſchen
Militärattachés in Peking, Oberſt Nagojama, einen kurzbefriſteten
Waffenſtillſtand abgeſchloſſen hat. Auf Grund dieſer Vereinbarung
hat er von der chineſiſchen Zentralregierung weitere Vollmachten
für die Eröffnung von chineſiſch=japaniſchen Verhandlungen
ver=
langt.
Wie verlautet, ſoll jedoch die Frage der Beſetzung Pekings
offen geblieben ſein. Das chineſiſche Oberkommando ſoll ſich
ver=
pflichtet haben, die Truppen etwa 60 bis 80 Kilometer von Peking
zurückzuziehen.
Nach einer Mitteilung des Botſchaftsſekretärs der Pekinger
japaniſchen Botſchaft, Nahajama, hat ſich der chigeſiſche
Bevoll=
mächtigte verpflichtet, ſämtliche chineſiſchen Truppen von der Linie
Peking—Tientſin-Kalgan zurückziehen zu laſſen.
Eine Auslaſſung des Reichsernährungsminiſters.
WTB. Berlin, 23. Mai.
Die in verſchiedenen Blättern veröffentlichte Mitteilung de
thüringiſchen Regierung über die Butterpreiſe iſt nur mit eine
falſchen Beurteilung der Lage und der Abſichten der Reichsregi
rung zu erklären. Der Notierungspreis von 1.20 RM. je Pfun
entſpricht durchaus der mit dem Fettplan angeſtrebten Entwie
lung. Er liegt noch unter dem Friedenspreis und läßt de
Bauern nur eine Milchverwertung von 9 bis 9,5 Pfg. je Lite
Der Ladenpreis kann bei heutiger Notierung 1.45 bis 1.50 R9
(für Markenbutter 1.55 RM.) betragen. Auf eine Erkundigun
der thüringiſchen Staatsregierung am letzten Freitag iſt dieſ
ſeitens des Staatsminiſteriums für Ernährung und Landwir
ſchaft lediglich mitgeteilt worden, daß die Auszeichnun
in den Berliner Läden etwa 1. 40 RM. betrage.
Inzwiſchen hat ſich auf Veranlaſſung des Reichsernährung
miniſteriums der Preiskommiſſar der Frage angenommen und
eingehenden Verhandlungen mit den beteiligten Wirtſchaftskreiſe
eine Verſtändigung über die Preisſpannen herbeigeführt. Ar
die hierüber herausgegebenen, ganz klaren Preſſemitteilunge
wird verwieſen.
Eine Bukkerpreis-Bekannkmachung
des Preiskommiſſars.
Beim Reichskommiſſar für Preisüberwachung fand am
Dien=
tag vormittag eine Beſprechung mit Vertretern des Buttergrof
und Kleinhandels und der Landwirtſchaft ſtatt. Es wurde feſ.
geſtellt, daß der heutigen Lage des Buttermarktes ſolche Kleinhan
delspreiſe entſprechen, die ſich, je nach Qualität der Ware, zwiſche 7
1.45 RM. und 1.55 RM. je Pfund (letzterer Preis für allerfeinſt
Markenbutter) bewegen.
Die oberſten Landesbehörden ſind gebeten worden, die
Prei=
bildung durch die örtlichen Behörden zu überwachen und Preis
überſchreitungen zu verhindern.
Polikiſcher Ausnahmezuſtand im Saargebiet.
Saarbrücken, 23. Mai.
Die Regierungskommiſſion des Saargebiets hat jetzt trotz de
erſt vor einigen Tagen erfolgten Ablehnung durch den Landes
rat die Verordnungen zur Aufrechterhaltung der öffentlichen
Ruhe und Sicherheit, Ausübung der Polizeigewalt und Entlaſ
ſung von Polizei=Exekutivbeamten in Kraft geſetzt. Damit kan;
man die Lage im Saargebiet faſt als politiſchen Ausnähmezuſtand
bezeichnen. Gleichzeitig wird im Amtsblatt ſchon eine neue Ver
fügung veröffentlicht, die ſich auf dieſe neuen Verordnungen
ſtützt. Danach iſt allen politiſchen Vereinigungen das Tragen
einheitlicher Kleidung oder „Teile” ſolcher Kleidung verboten
Unter einheitliche Kleidung im Sinne der Verordnung fallen
auch die „einzelnen Teile” einheitlicher Kleidung politiſcher Ver
einigungen.
Der Antrag der Saarregierung an den Völkerbundsrat weger
der Beamtenfrage, der auf der Tagesordnung der gegenwärtigen
Ratstagung ſteht, wird jetzt vom Völkerbundsſekretariat im Wort
laut veröffentlicht. In einem Schreiben beantragt die Saarregie
rung eine ſofortige Entſchließung des Rates, nach der ſämtlichen
Beamten des Saargebietes ohne Unterſchied der Nationalität und
des Urſprunges ihre Beamtenrechte für die Gegenwart und Zu
kunft uneingeſchränkt geſichert werden und jede Abänderung ihre
Beamtenrechte für die Zukunft ausgeſchloſſen wird. Die Saar
regierung begründet den eigenartigen Antrag mit dem
Hinwei=
auf das neue Beamtengeſetz vom 7. 4. 1933. Die Saarregierung
teilt mit, daß von dem 12 299 Beamten umfaſſenden Beamtenkör
per des Saargebietes die Hälfte aus den vom Deutſchen Reich und
der Deutſchen Reichsbahn in Preußen und Bayern zur Verfügung
geſtellten Beamten beſtehe, die andere Hälfte in Höhe von 624/
Beamten jedoch von der Saarregierung 1920 ernannt ſei und hierz
auch ein kleiner Teil nichtdeutſcher Beamter gehöre. Hinſichtlick
dieſer zweiten Gruppe von Beamten beſtehen jedoch keinerlei
rechtliche Verpflichtungen ſeitens der deutſchen Regierung.
In dem Antrag wird weiter darauf hingewieſen, daß durch
das neue deutſche Beamtengeſetz der Ausſchluß der nichtariſchen
ind politiſchen unzuverläſſigen Beamten möglich ſei, und ſomit
die von der Saarregierung angeſtellten Beamten bei der
Rück=
gliederung des Saargebietes an Deutſchland gefährdet erſchienen.
Das Schreiben nimmt in einer verſchleierten Weiſe auffallend
ſcharf gegen die nationalſozialiſtiſche Propaganda im Saargebiet
Stellung und verlangt vom Völkerbundsrat, daß er durch die
ausdrückliche Garantie der Beamtenrechte eine allgemeine
Be=
ruhigung ſchaffe.
Pilger zum Schlageker=denkmal.
Deutſche aus aller Welt ſuchen die Todesſtätte
des deutſchen Helden.
Von Irma Fiebig.
Vor zwei Jahren wurde auf jenem weiten, vom ſchwermütigen
Niederrhein gezeichneten Gelände, auf der Golzheimer Heide, das
Kreuz errichtet.
Immer iſt das Kreuz — ſeit dem Opfertode Chriſti — ein
Zei=
chen der Ueberwindung des Menſchlichen, ein Zeichen der Hingabe
in andere, an eine Idee, ein Symbol des Opfers und des —
Hel=
dentums. Dieſes Kreuz auf der ungepflegten, einſamen
Vorſtadt=
landſchaft iſt ganz ſchlicht, ganz herb und doch zugleich von einer
erſchütternden Kraft=Ausſtrahlung; es iſt ein heldiſches Kreuz.
Es iſt das Kreuz Albert Leo Schlageters, der an dieſer Stelle von
den Franzoſen erſchoſſen wurde, weil er ſein Vaterland mehr liebte
als ſein Leben.
Acht Jahre nach dem Tode dieſes Mannes mußten vergehen,
ehe ein paar Männer — der Schlageter=Ausſchuß, deſſen
Vorſitzen=
der Conſtantin Heinersdorff iſt — den Mut und die Bereitſchaft
des Volkes fanden, durch Pfennigſammlungen endlich dieſes
Denk=
mal zu ſetzen, an Stelle des winzigen Bäumchens, das immer
wie=
der von Kommuniſten ausgeriſſen und geſchändet wurde.
Und auch dann — als das hohe Kreuz bereits weit über die
ebene Landſchaft ſah — war es noch manchen Tag ſtille um dieſen
Platz. Immer nur einzelne brachten das „Opfer” den Weg durch
den Sand von der Chauſſee Düſſeldorf=Kaiſerswerth, die eine
Bahn befährt, zu dem Denkmal zu ſtampfen. Denn auch das Geld,
die Erde um den Platz zu glätten, konnte das große deutſche Volk
für die 141 Helden des Ruhrkampfes nicht aufbringen. Vielldicht
iſt die Schmach, in der Deutſchland die letzten 14 Jahre lebte
nir=
gends deutlicher geworden als an der Stelle, die zugleich das
höchſte Heldiſche im deutſchen Menſchen geſehen hat.
Doch ſeltſam, wagten die Deutſchen ſelbſt ſich nur in allzu
ge=
ringer Zahl zu der Stätte der deutſchen Ehre: Ausländer, deutſche
Menſchen, die auf fremder Erde lebten und fern vom deutſchen
Parteienkampf ſtanden, ſie vergaßen niemals den Weg hierher.
In den vier erſten Fremdenbüchern des Denkmals ſtehen Namen
aus allen Ländern Europas, aus London, Antwerpen, Devonſhire,
aus Kopenhagen, aus Nordſchleswig und aus Stockholm, aus
Hernöſand, aus der Tſchechoſlowakei, aus Polen, aus allen Teilen
Oeſterreichs, aus dem Korridor, aus Moskau, von überall her
kamen die Worte der Liebe und Ehrfurcht für den deutſchen
Offi=
zier, der von Franzoſen, mitten im deutſchen Land, mitten im
„Frieden” erſchoſſen wurde, weil er eine kleine Brücke über einen
Bach ſprengte, um den Diebſtahl deu ſcher Kohle durch Frankreich
zu verhindern.
Sogar Namen aus Kalifornien, Kanada, aus Braſilien, Chile,
aus Mikindam in Oſtafrika, Korean in Japan, Kakaſſar auf
Ce=
lebens, aus New York, Cleveland und Tokio miſchen ſich unter jene
rührenden Bekenntniſſe aus Deutſchland. „Auch mein Jung war
Die Stelle in der Golzheimer Heide, an der Schlageter
am 26. Mai 1923 erſchoſſen wurde.
Hier erhebt ſich heute das Ehrenkreuz. Das urſprüngliche
ſchlichte Holzkreuz, das unſer Bild zeigt, befindet ſich
jetzt im Muſeum in Düſſeldorf.
dabei und ſtarb daran”, ſteht dort von eiger Mutter, einer
Ma=
jorsgattin aus Berlin. Und ein paar kleine Jungen, die man an
der mühſeligen Schulhandſchrift erkennt, ſchrieben darunter: „Es
lebe Schlageter in unſerem Herzen.” Ein 84jähriger Mana kam
aus Worms, um noch „einmal den Ort zu ſehen, wo ein Held
ſtarb‟. Ein ſudetendeutſcher Junge ging den weiten Weg zu
Fuß=
um die Todesſtätte des Mannes zu ſuchen, der „gleich handelte,
gleich ſtarb wie ein Andreas Hofer, wie ein Schill”,
Was iſt es, das dieſe Menſchen aus fremden Ländern auf die
Golzheimer Heide führte, das ſie veranlaßte — wie manch einer
ſchrieb — nur um des toten deutſchen Mannes wegen, in dieſe
Stadt zu kommen? Was läßt ſie demütig, entblößten Hauptes vor
dem Stein ſtehen, auf dem nur ein paar ſchlichte Worte verzeichnet
ſind: „Hier fiel, erſchoſſen auf Frankreichs Befehl, am 26. Mai
1923 Albert Leo Schlageter für Freiheit und Frieden an Ruhr
und Rhein”?
Einige Tage vor dem 26. Mai brachten die Freunde
Schla=
geters einen erfolgſicheren Fluchtplan in das Gefängnis, der nur
noch der Zuſtimmung des Gefangenen bedurfte. Schlageter aber
wies ihn zurück und ſagte: „Es geht nicht. Schon des (
franzöſi=
ſchen) Gefängniswärters wegen nicht, der es büßen müßte, auch
meine Mitgefangenen würden zu leiden haben. Und was ſoll ich
im unbeſetzten Deutſchland? Mich feiern laſſen?”
Da legten ihm die Freunde ein Gnadengeſuch vor, damit er
dies wenigſtens unterſchreibe. Er aber dankte ihnen und
unter=
ſchrieb — nicht. „Ich bin nicht gewöhnt, um Gnade zu betteln,
ſagte er.
Dann kam der Morgen des 26. Mai. Noch am Abend zuvor
wußte er nicht, wußte niemand, daß noch in derſelben Nacht Paris
das Todesurteil vollſtreckt haben wollte, weil Poincaré im Par=
— unangenehmen Augenblick
hinweg=
ament über einen —
kommen wollte. Am Morgen des 25. Mai hatte Tardieu nämlic.
in der Sitzung der franzöſiſchen Deputiertenkammer Poincaré
Weichheit gegen Deutſchland vorgeworfen, daraufhin zögerle
Poincaré nicht, um die Situation zu retten, ein Menſchenlebein
— das beſte! — zu opfern. „Und das wagen Sie mir zu ſagen
rief er ſeinem Gegner pathetiſch zu, in einer Stunde, wo ich ge‟
ade den Befehl zur Erſchießung Schlageters nach Düſſeldorf 9e‟
geben habe!‟ Er hatte es in Wahrheit zur Stunde noch nicht
ge=
tan! Erſt nachts um 2 Uhr wurde der Polizeiwache in Düſſeldor!
die bevorſtehende Erſchießung angekündigt.
Um 3 Uhr morgens weckte man Schlageter aus dem
Schlal=
gab ihm eine halbe Stunde Zeit zur Kommunion, zum Abſchieds”
brief; um 4 Uhr früh ſtand er bereits auf der Golzheimer Heide
mit verbundenen Augen. Wie er aber dort ſtand, wie er dieſe
letzte Stunde ſeines Lebens verbrachte, das riß ſelbſt den
fran=
zöſiſchen Stabsarzt, der ihn zum Richtplatz begleiten mußte, zu
den Worten hin: „Ich habe ſchon manchen Menſchen ſterben ge‟
ſehen, aber noch keinen ſo mutig und gefaßt wie dieſen tapferen
preußiſchen Offizier. Wenn ich einmal auf eine ähnliche Art und
Weiſe den Tod erleiden müßte, ſo wünſche ich mir, daß ich ſo.
mutig und heldenhaft ihm entgegenſehe wie er.” Und ſelbſt der
franzöſiſche Staatsanwalt, erſchüttert von der Haltung Schlageters
rief aus: „Es iſt unmöglich, daß ein Mann ſo tapfer und helden”
Mittwoch, 24. Mai 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 143 — Seite 3
für allerie
ſie Pn
n1
Um die Gleichſchaltung des politiſchen Willens der
Reichs=
regierung zu wahren und in einem eiſernen Reichsgefüge die
Stammeseigenſchaften der deutſchen Gaue zu fruchtbarem
Ein=
klang und Geſtalten anzuregen und zu ſchützen, ſind in den
deut=
ſchen Ländern Reichsſtatthalter eingeſetzt worden. Der
Reichs=
ſtatthalter für Heſſen, Gauleiter Jakob Sprenger, kennt Land und
Leute aus ſeinen jahrelangen Kämpfen für Adolf Hitler und die
nationalſo ialiſtiſche Bewegung. Aber es iſt eine
Selbſtverſtänd=
lichkeit, daß der Sendbote des Reiches nun auch alle die
Gegen=
den des Landes ſchauen will, die er bisher vielleicht nur flüchtig
berührte. Ganz natürlich kommt er damit einem Wunſche des
Heſſenvolkes entgegen, das den Stellvertreter der Reichsgewalt
und den Vertrauensmann des Reichskanzlers Adolf Hitler von
Angeſicht zu Angeſicht kennen lernen möchte. Iſt er doch in
beſon=
denem Maße berufen, das Allgemeinwohl des heſſiſchen Volkes zu
beeinfluſſen und zu beſſern.
Wir haben bereits den Reiſeplan, der am Himmelfahrtstag
den Reichsſtatthalter durch Starkenburg führt, mitgeteilt.
Nach=
ſtehend geben wir die zeitliche Einteilung der Fahrt.
Fahrplan:
Abfahrt in Darmſtadt
8.15 Uhr
über Eberſtadt, Bickenbach nach
Zwingen=
berg
8.30 „ Ankunft
Zwingenberg .
8.50 „ Abfahrt
nach Auerbach
9.00 Ankunft
Auerbach
9.20
Abfahrt
nach Bensheim
9.25 „ Ankunft
Bensheim
9.50 „ Abfahrt
nach Heppenheim
*
10.00 „ Ankunft
Heppenheim
10.20 „ Abfahrt
über Kirchhauſen, Fürth, Crumbach nach
Lin=
denfels
10.50 „ Ankunft
Lindenfels
.
11.10 „ Abfahrt
ber Crumbach, Weſchnitz, Hiltersklingen,
Hüt=
tenthal, Hetzbach nach Beerfelden 12.00 Ankunft
Beerfelden
13.00 „ Abfahrt
über Hetzbach, Ebersberg, Lauerbach nach
Er=
bach
13.15 „ Ankunft
Erbach
13.45 „ Abfahrt
13.50 „ Ankunft
über Stockheim nach Michelſtadt
Michelſtadt
14.10 Abfahrt
über Steinbach, Zell, König, Mümling=
Crum=
bach nach Höchſt
14.30 Ankunft
Höchſt
14.50 Abfahrt
nach Groß=Umſtadt
15.10 Ankunft
15.30 Abfahrt
Groß=Umſtadt . .
15.40 Ankunft
nach Dieburg
..
Dieburg
16.00 Abfahrt
über Altheim nach Babenhauſen.
16.20 „ Ankunft
Babenhauſen
16.40 „ Abfahrt
über Zellhauſen, Seligenſtadt, Froſchhauſen,
Bieber nach Offenbach
17.30 „ Ankunft
Offenbach
18.00 „ Abfahrt
über Sorendlingen nach Langen.
18.15 „ Ankunft
Langen . .
18.35 „ Abfahrt
über Mörfelden nach Groß=Gerau .. 19.00 Ankunft
19.30
Groß=Gerau
Abfahrt
nach Nauheim (Treffen B. d. M.)
19.40. Ankunft
Nauheim
19.50 Abfahrt
nach Bauſchheim (Deutſcher Tag)
20.09 „ Ankunft
In den durch Sperrdruck hervorgehobenen Orten iſt kurzer
Aufenthalt mit Begrüßungsanſprache vorgeſehen.
In Beerfelden wird das Mittageſſen eingenommen. In Begleitung
des Herrn Statthalters befinden ſich ſein Adjutant, Mitglieder
der Gauleitung, ein Vertreter, der heſſiſchen Polizei, ſowie die
höheren Führer der SA. und SS.
Schon auf die Ankündigung von der Statthalterfahrt hin
ſetzten überall in Starkenburg Empfangsvorbereitungen ein.
Nicht nur die natſoz. Bevölkerung wird ihren oberſten heſſiſchen
Führer begeiſtert begrüßen, darüber hinaus iſt es ſicher,
daß die geſamte Einwohnerſchaft der oben
be=
nannten Gemeinden dem Herrn Reichsſtatthalter
einen warmherzigen und freudigen Empfang
bereiten wird, der in gleicher Begeiſterung dem Manne und
ſeiner hiſtoriſchen Sendung gilt.
ſind in der letzten Zeit verſchiedenartige Veröffentlichungen
er=
folgt. Um Zweifel zu beheben wird von der Gaupreſſeſtelle
aus=
drücklich feſtgeſtellt, daß die bisherigen Gaue Heſſen=
Darmſtadt und Heſſen=Naſſau=Süd zu dem Gau
Heſſen=Naſſau zuſammengefaßt worden ſind.
TU. Memel, 23. Mai.
Die Wahlen zum Memeler Stadtparlament haben mit einer
gewaltigen Ueberraſchung geendet: Die Chriſtlich=Sozialiſtiſche
Partei (Liſte Freiherr v. Saß) hat faſt die Hälfte aller
Stim=
men (48,9 v. H.) erhalten und damit zwei Mandate mehr als
ſie überhaupt Kandidaten aufgeſtellt hatte. Man beobachtet alſo
auch im Memelland eine Zuſammenfaſſung der Deutſchen aller
Schichten. Die Chriſtlich=Sozialiſtiſche Partei erhielt von 19 140
ibgegebenen Stimmen 9360 und hätte Anſpruch auf 20 Sitze,
rhält jedoch aus den erwähnten Gründen nur 18 Sitze. Die
Teſamte bürgerliche Liſte hat eine entſprechende
Niederlage zu verzeichnen. Sie erhielt 2 745 Stimmen
ind 6 oder 7 Sitze, während ſie im letzten Stadtparlament 14
Mandate und vier für die Beamten, insgeſamt alſo 18 Sitze
hatte. Vernichtend iſt die Niederlage der
Sozial=
demokraten. Sie erhielten nur 397 Stimmen (2835) und
vahrſcheinlich einen Sitz gegenüber ſieben Sitzen im letzten
Stadtparlament. Die Kommuniſten ſind ebenfalls
ehr ſtark zurückgegangen. Sie erhielten 1289
Stim=
nen und zwei Sitze gegenüber 3 405 Stimmen und neun Sitzen.
Die Geſamtlitauiſche Liſte hat ſich auf Grund der zur letzten
Memeler Landtagswahl eingebürgerten Großlitauer nicht
uner=
geblich vermehrt. Insgeſamt erhielt ſie 4 510 Stimmen (2 180)
und acht bis neun ſtatt bisher ſechs Sitze.
haft ſtirbt wie dieſer deutſche Offizier, wenn nicht das Handeln,
das ihn zum Tode geführt hat, von edelſter, uneigennütziger
Vaterlandsliebe diktiert iſt.”
Das iſt es, was die Menſchen aus der ganzen Welt, die nicht
don marxiſtiſchen Gedankengängen ihr ſauberes, echtes Fühlen
zer=
ſtort hatten, zu dem Düſſeldorfer Nationaldenkmal führte: das
große Menſchentum, das große Heldentum dieſes Mannes, der
alle hingab für das Vaterland.
Heute iſt das Kreuz auf der Golzheimer Heide — dank der
ſationalen Erhebung — das geworden, was ihre Gründer
erſehn=
ſen; „ein Ort, an dem ſich alle Deutſchen mit einem gemeinſamen
Hedanken, einem gemeinſamen Gefühl, einer gemeinſamen
Stim=
ſung zuſammenfinden”. Heute kommen täglich unzählige
Men=
cen hierher, alte und junge, arme und reiche; große Feiern und
kille Stunden werden hier abgehalten, und emſig wird nun auch
In der Planierung des Platzes gearbeitet für die Feier der
zehn=
ſährigen Wiederkehr des Todestages Schlageters, an dem der
Führer der nationalen Erhebung, Adolf Hitler, teilnehmen wird.
en der Gruft, unterhalb des Kreuzes, an der Stelle, wo Schla=
Zeker fiel, wachſen jetzt die Kränze der Liebe und der Ehrfurcht
Evor, decken hoch die Wände, auf denen die Namen der 141 Opfer
Ne5 franzöſiſchen Ruhreinbruchs verzeichnet ſtehen. Die nationale
—rhebung hat die Sehnſucht verwirklicht, die vor zehn Jahren die
Hütter Schlageters ausſprach, als man ihr die Nachricht von dem
*de ihres Sohnes brachte: „Wenn ſein Leben nur nicht um=
Diik geopfert iſt, wenn das deutſche Volk ſich einigt, ſich an ſeinem
Nehen edlen Mut aufrichtet und ſich ſelbſt wiederfindet! Das ſoll
ein Troſt ſein, daß ſein Blut fürs Vaterland gefloſſen iſt.”
Den Abſchluß der Flottenübungen, die der Reichsregierung
einen Einblick in die Arbeit der Reichsmarine gewähren ſollte,
bildete eine Vorbeifahrt aller an dieſem Tage in Kiel
zu=
ſammengezogenen Seeſtreitkräfte am Kreuzer „Leipzig”, auf dem
der Reichskanzler, der Vizekanzler, die Reichsminiſter von
Blom=
berg, Göring und Dr. Goebbels, der Chef der Marineleitung
und die übrigen Gäſte der Reichsmarine verſammelt waren.
Zahlreiche Schauluſtige hatten ſich auf Dampfern und
Segelbooten eingefunden, um dem impoſanten militäriſchen
Schauſpiel beizuwohnen. Ueber der Kieler Bucht, dem
Schan=
platz der Vorbeifahrt, lag prächtiger Sonnenſchein. Die in
Kiel liegenden aufgefahrenen Schifſe, deren Beſatzungen an Deik
in Paradeaufſtellung mit der Front zur „Leipzig” angetreten
waren, wurden vom Flaggſchiff des Flottenchefs, Vizeadmiral
Gladiſch, dem Linienſchiff „Schleswig=Holſtein” geführt. Es
folgten die Linienſchiffe „Schleſien” mit dem Befehlshaber der
Linienſchiffe Commodore Baſtias” an Bord und „Heſſen”.
Ihnen ſchloß ſich das dem Flottenverband noch nicht zugeteilte
Panzerſchiff „Deutſchland” an. Die glänzende Reihe der grauen
Schiffsleiber wurde durch das Flaggſchiff des Befehlshabers der
Aufklärungsſtreitkräfte, Konteradmiral Kolbe, dem Kreuzer
„Königsberg” fortgeſetzt. Ihm folgte Kreuzer „Karlsruhe‟. Den
großen Einheiten reihten ſich ſodann die kleinen Verbände an.
Der erſten Torpedobootsflottille mit neun Booten folgten die
ziveite mit ſieben Schiffen, anſchließend die erſte
Minenſuch=
halbflottille mit acht und die erſte Schnellbootflottille mit fünf
Booten. Den Abſchluß bildete eine große Anzahl von
Spezial=
ſchiffen und kleineren Fahrzeugen der Reichsmarine.
Kroßes Haus. — Dienstag, den 23. Mai.
Die luſtigen Weiber von Windſor.
Komiſche Oper von O. Nicolai.
Die Oper dirigierte Fritz Bohne in ſeiner bekannten
um=
aAigen, ſicheren Weiſe, obgleich es heute ohne kleine Tücken
MN abging. Die Beſetzung hatte einige Aenderungen erfahren.
Sel Falſtaff gab Heinrich Kuhn ſeiner Begabung entſprechend
*2 Bufforolle, die er mit allen Mitteln ſeiner großen Routine
Iugreich auszuſtatten wußte; den Reich Johannes Drath
.” einer Shakeſpeare=Maske, temperamentvoll, beweglich in
Suer friſch zupackenden Art. Die Anna ſang Elſe Böttcher
u* Bürich. Für welches Fach ſie gaſtierte, iſt mir nicht
be=
r Die noch junge Sängerin, blond und voll weiblicher
Sde gewann ſich viele Sympathien. Sie beſitzt einen feinen,
Sicen hohen Sopran, nicht groß, aber geſchliffen, den ſie bei
Jeitdlicher Ausſprache geſchmackvoll führt. Sie iſt muſikaliſch,
natürlich und ungehemmt im Auftreten und fügte ſich ſicher ein.
Di Mat Schelmenaugen und kann lachen. Sie könnte als junge
TU. Berlin, 23. Mai.
Die große Wanderausſtellung der Deutſchen
Landwirtſchafts=
geſellſchaft hat bereits an den erſten beiden Tagen gezeigt, daß
in der Wirtſchaft und beſonders in der Landwirtſchaft das
Ver=
trauen zu einer geſunden Entwicklung wiedergekehrt iſt. Dieſe
größte Ausſtellung, die überhaupt je in Deutſchland gezeigt
worden iſt, findet heute im Zeichen einer auf der Bauernpolitik
beruhenden nationalen Wirtſchaftspolitik naturgemäß reges
Jutereſſe auch bei der großſtädtiſchen Bevölkerung. Trotz der
vielen großen Veranſtaltungen am Sonntag, insbeſondere das
Rennen auf der Avus, war der Ausſtellungsplatz ſtark beſucht.
Die gehobene Stimmung auf der gewaltigen Jahresſchau
landwirtſchaftlicher Arbeit findet ihren Ausdruck auch in dem
Beginn der Verkaufstätigkeit. Die Landwirte, die aus allen
Teilen des Reiches nach Berlin gekommen ſind, geben im
Ver=
trauen auf die konſequente Agrarpolitik ihre Beſtellungen.
Darüber hinaus bahnt ſich auch wieder ein neues
Aus=
landsgeſchäft an. Mit beſonderer Aufmerkſamkeit haben
die Mitglieder der Internationalen landwirtſchaftlichen
Kom=
miſſion, die als Vertreter der geſamten europäiſchen
Landwirt=
ſchaft ihren Kongreß durchgeführt haben, die Ausſtellung
be=
ſichtigt. Außerdem waren die erſten Einkaufskommiſſionen aus
Ueberſee auf dem Platz. Auf der Ausſtellung wird auch die
innere Schickſalsverbundenheit des deutſchen Volkes durch
prak=
tiſche Vorführungen des Arbeitsdienſtes deutlich gemacht. Weiter
ſteht die Ausſtellung unter der Auswirkung der agrarpolitiſchen
Preismaßnahmen und mit der Schauſtellung deutſcher
Qualitäts=
arbeit im Zeichen der inneren Wirtſchaftsbelebung durch Hebung
der landwirtſchaftlichen Kaufkraft und der äußeren
Wirtſchafts=
belebung durch Förderung der Ausfuhr.
Die Arbeitszeit im Freiwilligen Arbeitsdienſt.
Berlin, 23. Mai.
Die Reichsleitung des Arbeitsdienſtes teilt mit: Wie wir
er=
fahren, wird immer wieder Klage geführr darüber, daß die
Ar=
beitsdienſtwilligen von den Trägern des Dienſtes über ſechs
Stun=
en hinaus in der Arbeit gehalten werden. Die Reichsleitung des
Arbeitsdienſtes hat die Bezirksleitungen angewieſen, darauf zu
achten, daß im Hinblick auf die ſtaatspolitiſche Erziehung und die
Freizeitgeſtaltung die reine Arbeitszeit nicht mehr als ſechs
Stun=
den beträgt.
UNB. Berlin, 23. Mai.
Von der Bundespreſſeſtelle des Stahlhelms wird mitgeteilt:
Der Reichsminiſter für Arbeit und Jugendertüchtigung und
Bundesführer des Stahlhelms, Bund der Frontſoldaten, Franz
Seldte, har die Führung des Stahlhelmſtudentenringes
Lange=
mark übernommen.
Zu dem Vorſitzenden und ſtellvertretenden Führer des
ge=
ſamten Aufgabenbereiches der Studentenarbeit des Stahlhelms
hat er den Kameraden Dr. Heinz Kiekebuſch und zum
Wehr=
ſportinſpekteur aller Hochſchulgruppen des Stahlhelms Hans
Martin Fritze ernannt.
TU. Altona, 23. Mai.
In der Verhandlung wegen des Altonaer Blutſonntags teilte
am Dienstag der Gerichtvorſitzende mit, daß am Montag ein
Zeuge vor ſeiner Wohnung verprügelt worden ſei, und daß die
Organiſation der Antifasciſtiſchen Sturmtrupps an das Gericht
einen Drohbrief gerichtet habe, in dem für den Fall von
Todes=
oder Zuchthausſtrafen die Ermordung der Richter angekündigt
werde. Der Zuhörerraum wurde darauf geräumt. Ab Mittwoch
werden nur noch täglich 20 Einlaßkarten gegen Lichtbildausweiſe
ausgegeben.
Um Ernteſchädigungen durch kommuniſtiſche Elemente zu
ver=
meiden, wird in Preußen ein umfaſſender Ernteſchutz eingerichtet
werden, deſſen Träger die Polizei= und Feldſchutzbehörden ſind,
die Hilfsbeamte einſtellen können.
In der Berliner Krolloper veranſtaltete geſtern abend der
Verein für das Deutſchtum im Ausland eine große Kundgebung
unter dem Motto; „Kulturarbeit für das Deutſchtum jenſeits der
Grenzen eine Ehrenfrage und =pflicht des deutſchen Volkes. Es
ſprachen neben den Landesführern der Reichsführer Dr. H.
Steinacher, Dr. Gaſter=Berlin und Kultusminiſter Dr. Ruſt.
Soubrette geeignet ſein, vorausgeſetzt, daß ſie in einer typiſchen
Rolle (Operette) beweiſt, daß ſie Temperament und
Spiel=
begabung hat: Die Anna iſt eine reine Sing=, keine Spielrolle
v.H.
Die Kaiſer=Wilhelm=Geſellſchaft nahm geſtern den Antrag
an, daß der Senat nicht wie bisher aus 44, ſondern nur aus
32 Senatoren zu beſtehen habe. Von dieſen werden 14 von der
Hauptverſammlung gewählt, während je ſieben von dem
Reichs=
miniſter des Innern und dem preußiſchen Kultusminiſter
er=
nannt werden. Von der Hauptverſammlung wurden gewählt:
Dr. Krupp von Bohlen und Halbach, Ammer, Darré, Duisberg,
Krüß, Franz von Mendelsſohn, Merton, Planck, Sahm,
Exzel=
lenz Schmidt=Ott, von Schottländer, Springorum, von Siemens
und Vögler. Seitens des Reichsminiſteriums des Innern
wur=
den ernannt: Dr. Schacht, Thyſſen, Herzog von Coburg,
von Krehl, Röchling, Lenard, von Stark. Auf Vorſchlag der
preußiſchen Staatsregierung wurden gewählt: Prinz Auguſt
Wilhelm, Junkers, Vahlen, Saemiſch, Boſch=Heidelberg, von
Schröder und von Thaer, ferner gehören zum Senat der
Präſi=
dent der Geſellſchaft und die drei Sektionsleiter.
*
Die Kaiſer=Wilhelm=Geſellſchaft hat heute die Adolf=Harnack=
Medaille an Geheimrat Planck und Dr. Krupp von Bohlen
und Halbach verliehen.
Stahlhelm=Muſik.
Die Erzeugniſſe der Grammophon („Die Stimme ſeines
Herrn”) halten nach wie vor ſowohl techniſch wie in der
Viel=
ſeitigkeit der Kunſtentfaltung die Spitze. Grammophon bringt
eine ganze Auswahl ſchneidig geſpielter Stahlhelm=
Orcheſter=Platten. Voran auf 1270 den zweiten
Stahl=
helm=Bundesmarſch von Seifert und den Marſch „Traditions=
Kompagnie” Beides geſpielt von der Stahlhelm=Bundeskapelle
Groß=Berlin, unter Obermuſikmeiſter Knoch. Dieſe Stahlhelm=
Kapelle iſt eine der beſten ihres Gebiets geworden, die auch auf
einer ganzen Reihe weiterer Platten beweiſt, daß und wie ſie die
Tradition beſter Militärmuſik pflegt. So auf 1199 mit Teike’s
Marſch „Alte Kameraden” und Reckings Armeemarſch II (Revue=
Marſch) und vor allem auf der großen Platte 27 243. die in zwei
Teilen den Großen Zapfenſtreich bringt. Eine Platte,
die in keiner Hausſammlung fehlen ſollte. — Beſonders
ſchnei=
dig geſpielt, mit Verve geleitet, iſt auch der Tannenberg=
Marſch von Blume dem Herrn Reichspräſidenten
Generalfeld=
marſchall von Hindenburg gewidmer (1295), und auf der gleichen
Platte der Generalfeldmarſchall=von=Mackenſen=
Marſch, ebenfalls von Blume.
Auch andere Stahlhelmbundeskapellen zeigen bedeutendſtes
Können. Magdeburg, unter Obermuſtmeiſter Heinrich
Schrobitz, bringt muſtergültig auf 1274 den
Stahlhelmparade=
marſch Nr. 1 von Wagner und Blumes Marſch „
Bundesſtan=
darte‟ Die Stahlhelmkapelle des Landesverbandes
Branden=
burg ſpielt unter Muſikmeiſter Hans Baer auf 1011 Piefkes
Düppelſchanzen=Sturmmarſch und den Marſch „
Un=
ſere Garde” von Förſter.
Eine gute Platte iſt auch 1321 auf der der S.=
Sturm=
bann XII (Untergruppe Oſt=Berlin) unter ſeinem Führer
Mar=
tin Ewers „Deutſchland, dir woll’n wir uns weih’n ſpielt.
Die gleiche Platte bringt den Marſch „Deutſcher Föhn” von
Hanf=
ſtaengel.
Die Kapelle der Staatsoper Berlin, unter Alois Melichar,
ſpielt auf 25 090 den Militärmarſch von Strauß und den
Kriegs=
marſch des gleichen Komponiſten. — Mit der hiſtoriſch wie
künſt=
leriſch gleich wertvollen Platte, die ebenfalls in keiner deutſchen
Hausmuſik fehlen ſollte, weil ſie die höchſtbedeutſame Stunde der
Erhebung des neuen Deutſchland feſthält, ſei dieſe Serie
beſchloſ=
ſen: „In der Garniſonkirche zu Potsdam”, ein großes
melodramatiſches Tongemälde in 2 Teilen von Kurt Beſſel,
mit Chor, Orgel, Glocken. Orcheſter uſw., zu dem Karl Zander den
Sprechteil meiſtert (25 116); die Schilderung des hiſtoriſchen
23. März in der Potsdamer Garniſonkirche. — Es iſt erfreulich
und dankenswert, daß Grammophon gerade dieſe nationalen
Platten, mit wenigen Ausnahmen (hohe Nummern), der billigen
Serie „Braun=Etikett” einordnete, die wirklich für jedermann
erſchwinglich iſt.
Im übrigen iſt „Grammophon” dem Prinzip der
Vielſeitig=
keit und künſtleriſchen Qualität gleichgeblieben. „Beim
Kro=
nenwirt” (1324) iſt eine luſtige Platte des rheiniſchen
Volks=
ſängers Auguſt Batzem, der auch „Die Wirtin vom Goldenen
Lamm” mit Orcheſter und Quartett ſingt. — Ebenſo heiter und
froh in erträglicher Satire und im Ausklang an den
überwun=
denen „Rhythmus der Zeit” iſt der Couplet=Foxtrott „Tante
Anna” vom Fred=Marley=Tanz=Orcheſter und ein Marſch=Oneſtep
von gleicher Qualität auf 1313. Luſtig iſt auch der Walzerländler
von Herms Niel „Hermann, ach wie ſchön biſt du” und der
Rhein=
länder „Des Abends wollt ich Schlafen geh’n” auf 1306, vom
Alt=
deutſchen Orcheſter Herms Niel geſpielt und geſungen.
Eine Platte von höchſter künſtleriſcher Qualität iſt dann
95 482 der Serie Polyfar, mit dem Rezitativ und der Arie des
Floreſtan aus „Fidelio", in zwei Teilen geſungen von
Kammer=
ſänger Alfred Piccaver von der Wiener Staatsoper mit
Orcheſterbegleitung unter Prof. Julius Prüwer, Techniſch und
künſtleriſch zu dem fabelhafteſten, was geſchaffen wurde, zu
rechnen. — Heinrich Schlusnus dann, der auf 90 201
Her=
manns „Mahnung” und Weingartners „Liebesfeier” ſingt. Als
köſtliches Gegenſtück zu ſeinem, alle voluminöſen Möglichkeiten
er=
ſchöpfenden Bariton die auffallend zart und zurückhaltend ſingende
Lee Parry mit „Die Fenſter auf, der Lenz iſt da” und. Wenn
der Menſch verliebt iſt” aus dem Tonfilm Johann Strauß
(24 642), und die Harmony Boys auf 25 097 mit „Für dich
Rio Rita” und dem Foxtrott „Schade, ja wirklich ſchade‟ Auch
die Grieg=Erinnerungen (25117), eine vierteilige
Phan=
taſie von Urbach, ſind hochkünſtleriſche Platten der Berliner
Staatsoper=Kapelle. Ebenſo wie die ganz köſtliche, eindringlichſt
wirkende, in blendender Technik geſpielte Spezialylatte der
Wiener Konzert=Soliſten, die den Valſe Boſton
„Veſtiny” und den Miſſourri=Wakzer auf 25 104 ſpielen. M. St=
Allen, die an meinem 70. Geburtstage in ſo liebevoller
Weiſe meiner gedacht haben, ſage ich hiermit herzlichſten
Dank.
Georg Jockel (6630
Darmſtadt, Mai 1933.
Helfmannſtraße 46.
Todes=
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Am 22. Mai ſtarb nach ſchwerem, mit großer Geduld
getragenem Leiden, verſehen mit den heiligen
Sterbe=
ſakramenten, meine geliebte Frau, unſere gute. treue
Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Schweſter
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Goit der Herr über Leben und Tod rief heute mittag
meine heißgeliebte Gattin, unſere herzensgute Mutter
und Großmutter, Schwiegermutter, Schweſter und
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geb. Hildemann
im kaum vollendeten 61. Lebensjahre.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Johann Schwarzhaupt und Kinder.
Darmſtadt, den 23. Mai 1933, Grafenſtraße 20.
Beerdigung, findet am Freitag, den 26. Mai, nach
mittags 3½ Uhr, auf dem Friedhof an der Nieder=
Ramſtädter Straße ſtatt.
geb. Dreſcher
nach kurzem, ſchweren Leiden im 58. Lebensjahre zu
ſich in ſein himmliſches Reich.
Um ſtille Teilnahme bitten
Die tieftrauernd Hinterbliebenen:
Ludwig Scriba, Oekan
Marie Koch, geb. Scriba
Hans Scriba, Pfarrer
Ernſt Scriba, cand. pharm.
Dr. Reinhard Koch,
Arbeitsgerichts=
direktor
Walberta Scriba, geb. Becker.
Groß=Gerau, Mainz, Babenhauſen, den 22. Mai 1933.
Die Beerdigung findet Freitag, den 26. Maf,
nach=
mittags 3 Uhr in Darmſtadt auf dem alten Friedhof,
Nieder=Ramſtädterſtraße, ſtatt.
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Seite 4 — Nr. 143
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Erſte Tagung
das Großen Arbeitskonvenks.
Dr. Ley über die Aufgaben der Arbeitsfronk.
TU. Berlin, 23. Mai.
Der Große Arbeitskonvent der deutſchen Arbeitsfront trat
am Dienstag vormittag im Hauſe des Verbandes der Deutſchen
Buchdrucker in Berlin=Tempelhof zu ſeiner erſten Tagung
zu=
ſammen. Bei dieſer Tagung waren das erſte Mal die bisher
üblichen parlamentariſch=liberaliſtiſchen Spielregeln verlaſſen.
An die Stelle des Präſidiums waren ein Sprecher und ein
Schriftführer getreten. Der Führer der deutſchen Arbeitsfront
Dr. R. Ley, erklärte den Konvent für eröffnet und ernannte
den Arbeiter Rudolf Schmeer zum Sprecher und den Arbeiter
Reinhold Muchow zum Schriftführer. In ſeinen grundſätzlichen
Ausführungen erklärte Dr. Ley, daß man in ſachlicher Arbeit
und freudiger Verantwortung mit einem Werk beginne, das
dem deutſchen Volk und Staat für Jahrhunderte hinaus ein
Fundament ſein ſolle. Was bisher geſchehen ſei, könne nur als
Vorarbeit für dieſes große Werk angeſehen werden. Die deutſche
Arbeitsfront baue zuſammen mit den anderen Ständen an der
deutſchen Wirtſchaftsverfaſſung. Der Redner ſchilderte die
ver=
fehlte Zielrichtung der bisherigen Gewerkſchaften und berichtete
dann über das in Arbeit befindliche Geſetz der Arbeit. Das
Geſetz werde nur wenige Fundamentalſätze enthalten. Es wäre
verfehlt, wenn Einzelheiten oder tagesbedingte Notwendigkeiten
in dieſes Geſetz geſchrieben würden, da dieſes Geſetz
Ewigkeits=
wert haben ſolle und immer Richtſchnur ſein müſſe für die
zeit=
lich bedingten und zeitlich notwendigen Regelungen. Das
Fundament werde die ewig gültigen Grundſätze feſthalten, die
Ueberwindung des Klaſſenkampfes, den höchſten Schutz des
arbeitenden Menſchen, das Führerprinzip und das Prinzip der
Verantwortung.
Uebergehend zu den Aufgaben der Arbeitsfront
betonte der Redner, daß die deutſche Arbeitsfront die
Vorausſetzung für den ſtändiſchen Aufbau
über=
haupt darſtelle. Die Erziehung zur Gemeinſchaft, die Schulung,
ſei eine der weſentlichſten Aufgaben. Die Schulung des
deut=
ſchen Menſchen ſei, das müſſe einmal mit aller Deutlichkeit
feſt=
geſtellt werden, Aufgabe der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen
Arbeiterpartei, alſo des Trägers der nationalſozialiſtiſchen
Revolution und damit des nationalſozialiſtiſchen Staates. Die
Schulung der Amtswalter der Partei und der deutſchen
Arbeits=
front werde gemeinſam durchgeführt. Die ſozialen Einrichtungen
würden ebenfalls ſtark ausgebaut, alles ohne Eingreifen des
Staates durch Selbſtverwaltung der als öffentlich=rechtliche
Körperſchaft anerkannten Organiſation der Arbeit. Eine
groß=
zügige Fachausbildung werde jedem tüchtigen Arbeiter die
Mög=
lichkeit geben, die Stufe zu erreichen, auf die er ſeinem Können
nach Anſpruch habe. Die wiſſenſchaftliche Ergründung der
Arbeitsvorgänge uſw. werde an arbeitswiſſenſchaftlichen
Hoch=
ſchulen vor ſich gehen; um die Bedeutung des Begriffs der
Arbeit an ſich anzuerkennen und dieſe Bedeutung der
Allgemein=
heit nutzbar zu machen.
Die Frage des Tarifs könne nicht in der Weiſe
ge=
regelt werden, wie es gewiſſe Kreiſe gern haben möchten. Der
Nationalſozialismus lehne ſogenannte
Werk=
vereine und einen Werktarif grundſätzlich ab.
Ein Mindeſtlohn werde geſchaffen, der nicht von dem
Stundenlohn abhänge, ſondern vom Wochenlohn. Als
Grund=
lage zur Berechnung werde eine fünfköpfige Familie dienen.
Der arbeitende Menſch ſolle die Entlohnung erhalten, die er
Mittwoch, 24. Mai 1933
zu einer geſicherten Exiſtenz benötige. Profite, denen Au
beutung gegenüberſtehe, werde es im nationalſozialiſtiſchen Sta
nicht geben. Jeder Deutſche ſei ein wertvolles und geachtete
Mitglied des Volkes, nicht aber das Objekt irgendwelch
Spekulanten.
Zum Schluß wies der Redner auf das Verhältnis d
nationalſozialiſtiſchen Betriebszellenorganiſation zu den Gewer
ſchaften hin. Die NSBO. werde als beſondere Kerntruppe e
halten bleiben und noch ſtärker und ſtraffer organiſiert und no
beſſer geſchult werden als es bisher der Fall war. Die
NSB=
müſſe das Reſervoir für die Offiziere und Unteroffiziere d
deutſchen Arbeitsfront bilden. Die gewaltigen Aufgaben, d
die deutſche Arbeitsfront zu löſen habe, würde mit dem feſte
Willen angepackt werden, am Neubau des Staates, am Neube
des Reiches mitzuwirken, deſſen Glieder von dem
Bewußtſe=
beſeelt ſind, daß nicht Selbſtzerfleiſchung und Kampf aller gege
alle im Intereſſe der Geſamtheit liegen, ſondern das gege
ſeitige Verſtehen und der fanatiſche Wille Einzel= und Sonde
intereſſen dem großen unterzuordnen und nur eines als Rich
ſchnur anzuerkennen: Deutſchland!
Keine Kommiſſare der deutſchen Arbeitsfronk
im Saargebiet.
Wie der Zeitungsdienſt meldet, gibt der Führer der deu
ſchen Arbeitsfront, Dr. Ley, folgendes bekannt:
„Für das Saargebiet wird kein Gewerkſchaftskommiſſar d
deutſchen Arbeitsfront eingeſetzt. Eine Beſchlagnahme des Ve
mögens der Gewerkſchaften im Saargebiet iſt nicht geplant ur
braucht daher nicht befürchtet zu werden. Die NSBO.
Saargebiet beſitzt keine gewerkſchaftlichen Funktionen und hat ſi
jeder gewerkſchaftlichen Tätigkeit und Aufgabenlöſung zu en
halten."
Mittwoch, 24. Mai 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 143 — Seite 5
Aus der Landeshauptftadt.
Darmſiadt, den 24 Ma 1933
Fahnen heraus zu Ehren Schlageters!
Im Anſchluß an die Bekanntmachung des Herrn
Miniſter=
präſidenten Profeſſor Dr. Werner, daß zur Ehrung von Leo
Schlageter am Freitag, den 26. Mai aus Anlaß der
zehnjährigen Wiederkehr des Tages, an dem dieſer deutſche Held
ſein Leben für die Befreiung der Rheinlande geopfert hat,
ſämt=
liche ſtaatlichen und gemeindlichen Behörden die ſchwarz=
weiß=
rote Flagge und die Hakenkreuzfahne auf Vollmaſt zu ſetzen haben.
fordere ich die Bevölkerung Darmſtadts auf, ſich dieſem Vorgehen
der Behörden anzuſchließen.
Der Staatskommiſſar:
Dr. Barth.
Feierſtunde im Landkag.
Am Montag morgen verſammelte Landtagspräſident
Dr. Müller die Beamten des Landtagsamtes zu einer
kur=
zen, aber ſehr eindrucksvollen Feierſtunde im Direktorzimmer
des Landtagsgebäudes. Er begrüßte die Beamten ſehr herzlich,
forderte ſie zu tatkräftiger Mitarbeit auf und verſicherte, daß er
mit ihnen in kameradſchaftlicher Weiſe zuſammenarbeiten wolle.
Landtagsdirektor Werner dankte dem Präſidenten im
Namen aller Beamten für die herzliche Begrüßung. Er
ver=
ſprach, daß die Beamten treu ihre Pflicht erfüllen wollen. Dieſe
Pflichterfüllung falle um ſo leichter, als alle Landtagsbeamten
auf nationalem Boden ſtünden und den Willen hätten, jeder zu
ſeinem Teil nach Kräften an dem Wiederaufſtieg unſeres Volkes
mitzuarbeiten.
— Ehrung. Die 45. Wiederkehr des Tages, an dem Herr Jean
Fiſcher in den ſpäter vom Staatsverlag übernommenen
Jong=
haus=Verlag eingetreten iſt, dem er heute noch als Prokuriſt
vor=
ſteht, geſtaltete ſich zu einem hohen Ehrentage für den Jubilar.
An der Spitze der zahlreichen, teils perſönlich, teils ſchriftlich
gra=
tulierenden Staatsbeamten ſtand der Miniſterpräſident Prof. Dr.
Werner, der im Namen der heſſiſchen Regierung herzliche
Glück=
wünſche übermittelte mit dem Dank für langjährige, treue
Dienſte. Ebenſo ließ S K. H. der Großherzog Ernſt Ludwia durch
den Herrn Grafen v. Hardenberg dem Jubilar, ſein Bild mit
eigenhändiger Unterſchrift übermitteln, mit einem
Begleitſchrei=
ben, in dem die herzlichſten Wünſche zum Ausdruck kommen. Eine
Unmenge von Blumenſpenden und Geſchenken gaben weiter
Zeug=
nis von der großen Wertſchätzung und Achtung, deren ſich der
Jubilar von allen Seiten erfreut.
Ernannt wurde am 8. Mai 1933 der geſchäftsleitende
Verwaltungsinſpektor Johann Juſtus Reimherr in Dieburg
zum Verwaltungsoberinſpektor bei dem Kreisamt Dieburg mit
Wirkung vom 1. Mai 1933.
— Heſſiſches Landesmuſeum, Paradeplatz. Das Heſſiſche
Lan=
desmuſeum iſt am Donnerstag, den 25. Mai (Himmelfahrt),
wie an Sonntagen, in der Zeit von 10—13 Uhr, unentgeltlich
geöffnet. Am 1. Pfingſtfeiertag bleibt das Muſeum
geſchloſ=
ſen, dagegen iſt am 2. Pfingſtfeiertag. von 10 bis 13 Uhr,
geöffnet. Der Eintritt iſt frei.
— Kunſthalle am Rheintor. Auf verſchiedene Anfragen wird
mitgeteilt, daß die Willy=Preetorius=Jubiläums=Ausſtellung am
25. d. M., dem Himmelfahrtstag, wie an Sonntagen, in der Zeit
von 10—13 Uhr, geöffnet iſt. Auch an dieſem Tage können
Nicht=
mitglieder für das ermäßigte Eintrittsgeld von 30 Rpf. die
Aus=
ſtellung beſuchen.
Das Hochſchulſtadion iſt für die Darmſtädter Bevölkerung
an Wochentagen von 7 bis 14 Uhr. und an Sonn= und Feiertagen
von 7 bis 18 Uhr durchgehend geöffnet.
Heſſiſches Landestheater.
Hu
Anf. 20, Ende vor 22 Uhr.
26. Mai Lieder und Geſänge. Preiſe 0.50—2.50 Mk.
— Heſſiſches Landestheater. Heute abend
Schauſpiel=
yremiere im Großen Haus. Hanns Johſts nationales
Schauſpiel „Schlageter”, das im Laufe weniger Wochen von
40 deutſchen Bühnen zur Aufführung angenommen wurde, wird
heute, 20 Uhr, im Großen Haus zum erſten Male gegeben.
In=
ſzenierung. Heinz Stieda a. G. Bühnenbild Elli Büttner.
Es ſind beſchäftigt die Damen Menz und Gothe und die
Her=
ren Lohkamp, Baumeiſter, Faber, Keim,
Kut=
ſchera, Lindt Maletzki, Sieber, Weſtermann,
Rießland, Göbel, Keßler, Peters Heck. Miete
24. — Im Kleinen Haus findet eine weitere Wiederholung
der romantiſch komiſchen Oper von Adam „König für einen
Tag” ſtatt. Beginn 20 Uhr. Zuſatzmiete II 11
— Brahmsfeſt des Landestheaters. Einen beſonders
inter=
eſſanten Abſchluß findet der vom Landestheater veranſtaltete
Brahmszyklus durch einen Lieder=Abend im Kleinen Haus
am Freitag, dem 26. Mai. Waren in den erſten vier Abenden
die Vortragsfolgen dem inſtrumentalen Schaffen und dem
Chor=
werk vorbehalten, ſo wird der letzte Abend dem
Liedkomponi=
ſten Brahms gewidmet ſein. Und gerade als Schöpfer ſo vieler
Geſänge, die jahraus, jahrein auf dem Programm zu finden ſind,
iſt Brahms am volkstümlichſten geworden.
*Oberbürgermeiſterwechſel in Darmſtadt.
Landkagspräſidenk und Skaalsminiſter a. 9. Dr. Müller zum kommiſſariſchen Oberbürgermeiſter beſtellk.
Dr. Barih als kommiſſariſcher Oberbürgermeiſter nach Mainz berufen.
Mriges Hans Mittwoch,
24. Mai 120 bis geg. 23 Uhr. B 24
Schlageter.
Preiſe 0.50—4.50 Mk. Donnerstag.
25. Mat 19—22½4 Uhr. C 23
Die Macht des Schickſals. Preiſe 0.70—5.50 Mk. Freitag. 20—221z Uhr. D 23
Preiſe 0.50—4.50 Mk.
26. Mai Schlageter. Meite e Mittwoch, Anf. 20, Ende nach 221 Uhr. Zuſ.=Miete II11
24. Mai König für einen Tag. Preiſe 0.80—4.50 Mk. Donnerstag.
25. Mat 22½4 Uhr. Zuatz=Miete 112
Preiſe 0.70—3.80 Mk.
Die Fournaliſten.
Die Staatspreſſeſtelle teilt mit:
Der heſſiſche Miniſterpräſident und Staatsminiſter Dr. Werner
hat am 23. Mai den Landtagspräſidenten und Staatsminiſter a. D.
Dr. Heinrich Müller mit ſofortiger Wirkung zum
kommiſſari=
ſchen Oberbürgermeiſter der Stadt Darmſtadt und den bisherigen
kommiſſariſchen Oberbürgermeiſter der Stadt Darmſtadt, Dr.
Barth zum kommiſſariſchen Oberbürgermeiſter der Stadt Mainz
ernannt.
Dr. Müller.
Dr. Heinrich Müller, der neue Leiter unſerer
Stadtver=
waltung, iſt 1896 in München geboren und katholiſch. Als Kriegs=
freiwilliger machte er den Feldzug mit, wurde Leutnant d. R. und
1915 ſchwer verwundet.
In der nationalſozialiſtiſchen Bewegung widmete er ſich, der
damals das Finanzamt Alsfeld als Regierungsrat leitete,
beſon=
ders Beamtenfragen. Er war Referent bei der Beamtenabteilung
der Reichsleitung, Führer der heſſiſchen Beamtenabteilung und iſt
der Herausgeber des Buches „Beamtentum und
Nationalſozia=
lismus”.
Als gründlicher Kenner der öffentlichen Finanzen war er
be=
reits im vorigen Landtag Vorſitzender des Finanzausſchuſſes und
wurde im neuen Landtag zum Präſidenten gewählt.
Am 6. März d. J. wurde Dr. Müller zum Polizeikommiſſar
in Heſſen beſtimmt, womit der früheren Regierung das Rückgrat
gebrochen war. Am 13. März wurde Dr. Müller von
Staatsprä=
ſident Dr. Werner zum Staatsminiſter berufen und mit der
Lei=
tung der Miniſterien des Innern, der Finanzen und der Juſtiz
betraut. Nach der Einführung des Ein=Miniſter=Syſtems am
15. Mai ſchied Dr. Müller aus ſeinem bisherigen Amte, und er
übernimmt nun, wie damals bereits vom Herrn Reichsſtatthalter
angekündigt wurde, die Leitung der Landeshauptſtadt.
Wer Gelegenheit hatte, den Staatsminiſter Dr. Müller in
ſeiner Tätigkeit kennen zu lernen, der iſt der Ueberzeugung, daß
die Landeshauptſtadt unter ſeiner Führung vertrauensvoll und
ſicher in die Zukunft blicken kann. Gerade in den ſchwierigen
finanziellen Problemen, die heute die Gemeinden belaſten und
behindern, wird das Sachverſtändnis Dr. Müllers ſicher von
Vor=
teil ſein. Auch der innere Umbau der Stadtverwaltung wird
un=
ter Dr. Müller gewiß zielbewußt und ſtörungslos zum Abſchluß
gebracht werden.
Möge ſeine Arbeit ihm und der Stadt zum Segen gereichen.
Herr Dr. Barth verläßt nach kurzer Tätigkeit ſchon wieder
Darmſtadt, um Mainz als kommiſſariſcher Oberbürgermeiſter zu
verwalten. Wir haben in ihm einen Mann kennen gelernt, der
mit Energie und zäher Ruhe ſeine Arbeit in Darmſtadt aufnahm
und ſie, auch ſoweit das bisher nach außen nicht in die
Erſchei=
nung trat, erfolgreich abgeſchloſſen oder vorangetrieben hat. Er
hat keine Mühe geſcheut, den vielfältigen Verflechtungen unſerer
Stadtverwaltung nachzugehen und hat dabei bald das Vertrauen
aller errungen, die mit ihm zuſammen arbeiteten. Wir wünſchen
ihm auf ſeinem neuen Poſten, der ihn angeſichts der ſchwierigen
Lage der Stadt Mainz vor ſchwerwiegende Entſcheidungen ſtellen
wird, zum allgemeinen Wohl vollen Erfolg.
Dr. Werner Kulz Präſidenk des Muſikvereins.
Der Muſikverein ſuchte nach dem Rücktritt ſeines ſeitherigen
verdienſtvollen Präſidenten nach einem neuen Führer. Der für
unſer Muſikleben ſo bedeutungsvolle Verein, einſt die Quelle,
ſpäter der Strom des ganzen muſikaliſchen Lebens unſerer Stadt,
war durch die Nachkriegsverhältniſſe und die wirtſchaftliche Not
vieler ſeiner Mitglieder nicht mehr zur wirkſamen Entfaltung
ſeines muſikaliſchen Lebens gekommen. Noch erwies er ſeine
Lebenskraft bei der kürzlichen Aufführung des Brahmsſchen
Re=
quiems Es galt zu verhüten, daß der Verein wieder in ſein
altes Geleiſe einfährt, es iſt nötig, dieſen ſeinen neuen Auftrieb
zu fördern. Man wurde ſich bei der Umſchau nach einer tätigen
Führung darüber klar, daß es nicht genügt, hundertjährige
Tra=
dition zu erhalten, um auf ihr auszuruhen oder gar in ihr zu
entſchlummern, ſondern daß es für den Verein darum geht, die
alte Kultur neu zu beleben. Dazu gibt die neue Zeit den
Auf=
trieb, ſie zwingt und verpflichtet, das alte Erbe auszugraben.
Hierzu bedurfte es eines jungen und tatkräftigen Führers. Die
Wahl fiel einſtimmig auf Dr. Werner Kulz. In ihm glaubt
der Muſikverein jenen Präſidenten erwählt zu haben, der dem
Verein neues Leben zuführt. Es iſt keine Gleichſchaltung, wenn
auch die Wahl auf den nationalſozialiſtiſchen Führer fiel,
ſon=
dern ſeine Perſönlichkeit war es, die es zu ſeiner Wahl kommen
ließ. Dr. Kulz iſt durch ſeine erfolgreiche Arbeit als Leiter des
Kampfbundes für Deutſche Kultur in Südweſtdeutſchland bekannt
geworden, man ſchätzte ſeine Mitarbeit im Bayreuther Bund, im
Bühnenvolksbund und anderen deutſchen Verbänden. In
Vor=
trägen, Aufſätzen und als Schriftleiter verfocht er ſeine völkiſche
Weltanſchauung. Im Muſikleben iſt er bekannt als Vorkämpfer
deutſcher Muſik, von den atonalen Ausländern als Kritiker
ge=
fürchtet. Sein kämpferiſches Weſen hat ihn nach der nationalen
Revolution alsbald in die erſte Reihe der Wegbereiter der
deut=
ſchen Kultur und Neugeſtaltung des Kunſtlebens geſtellt. Man
berief ihn in das Kultusminiſterium. Seine erſte verdienſtvolle
Tat war die Reinigung des Landestheaters. Seine
Lebensauf=
gabe iſt der Kampf um die deutſche Seele. Für den Muſikverein
iſt ſein Ziel, ihn wieder zum Mittelpunkt des geſamten
muſika=
liſchen Lebens unſerer Stadt zu machen.
Erſte Nakionale Schachwerbewoche.
Das Schachſpiel ſoll zum Nationalſpiel erhoben und von jedem
Deutſchen gepflegt werden, weil es geeignet iſt, nicht nur die
geiſtigen Kräfte zu ſtärken, ſondern auch Tugenden zu wecken und
zu feſtigen, die für den Aufbau des neuen Staates erforderlich
ſind: Kampfesfreude, Wagemut, Ausdauer, Ritterlichkeit,
brüder=
liche Geſinnung. Dieſer großen Aufgabe dienen die in dieſer
Woche von allen deutſchen Schachvereinen ausgeſchriebenen
Werbe=
veranſtaltungen.
Der Darmſtädter Schachklub. Grafenſtraße 18, hat
am Montag abend als 1. Werbeveranſtaltung ein Simultanſpiel
durchgeführt, das von ſeinem jungen, talentierten Klubmitglied
R. Schomerus an 22 Brettern mit ſchönem Erfolg
ausgetra=
gen wurde. Nach äußerſt harten Kämpfen, die eine beachtliche
Spielſtärke der Teilnehmer erkennen ließen, ergab ſich
folgen=
des Ergebnis: Herr Schomerus gewann 17 Partien und verlor
5 Partien gegen Frl. Göckel, Frau Spatz und gegen die Herren
Pennrich, Lokh und Blendinger.
Die 2. Veranſtaltung des Darmſtädter Schachklubs iſt heute
Mittwoch, abends 20 Uhr, wieder im Fürſtenſaal, Grafenſtr. 18.
Gäſte meſſen ihre Spielſtärke unter ſich in freien Partien. Im
Laufe des Abends wird Herr Flander einen Vortrag am
Demonſtrationsbrett halten über: „Die Kombinationen
im Schachſpiel” um damit den Weg zu zeigen, wie der
Schachfreund ſich die Feinheiten des königlichen Spiels aneignet.
Unſere Waldbrünnchen.
F.=C. Eintracht, Darmſtadt. Unſere Mitglieder werden
hier=
mit zu der am Freitag, den 26. Mai, abends 8.30 Uhr. bei
Gaſtwirt Bernius ſtattfindenden Hauptverſammlung
ein=
geladen. In Anbetracht der Wichtigkeit, insbeſondere der
Be=
ſchlußfaſſung unſerer Vereinigung, iſt reſtloſes Erſcheinen Pflicht.
Unſer letzter Appell! Keiner darf fehlen.
Stadtkrankenhaus Darmſtadt. Die Beſuchszeiten für
Himmelfahrttag und Pfingſten: Himmelfahrttag
(25. Mai), Pfingſtſonntag und Pfingſtmontag (4. und 5. Juni)
von 11 bis 12 Uhr vormittags. Am Freitag den 26 Mai, und
Dienstag, den 6. Juni, fallen die Beſuchsſtunden am Nachmittag
aus.
Zur Stahlhelmkapelle können ſich noch einige
Klarinetti=
ſten beim Leiter der Kapelle, Obermuſikmeiſter Mickley,
Hei=
delberger Straße 61, melden.
Die im Waldgebiet nächſt der Stadt ſich befindenden
Brünnchen, deren Ueberwachung und Inſtandhaltung ihr obliegt,
ſind wieder in Ordnung gebracht und das Waſſer auf ſeine Güte,
ſowie Verwendbarkeit zu Trink= und Brauchzwecken unterſucht
worden.
Rücksbrünnchen, Bernhardtsbrünnchen, Dieterbrunnen,
Kah=
lertbrunnen, Albertbrunnen und Jägerbrunnen liefern gutes
Trinkwaſſer. Die Pumpe an der Scheftheimer Eiche, ſowie der
Molkenbrunnen am Oberfeld nächſt der Roſenhöhe führen
da=
gegen nur Brauchwaſſer, was durch ein Schild mit der Aufſchrift
„Kein Trinkwaſſer” nochmals beſonders zur Kenntnis gebracht
wird.
Wir empfehlen die Anlagen dem Schutze der Beſucher mit
der Bitte, Beſchädigungen, Unregelmäßigkeiten im Waſſerzu= und
Abfluß umgehend der Direktion der ſtädtiſchen Betriebe,
Frank=
furter Straße 100, zu melden.
— Evangeliſche Johannesgemeinde. Am Morgen des
Himmel=
fahrtsfeſtes findet um 7 Uhr ein Waldgottesdienſt ſtatt. Er wird
gehalten hinter (weſtlich) der Waldkolonie, rechts vom
Dornhei=
mer Weg, an der Stelle, an der die Gottesdienſte für den
Weſt=
bezirk der Johannesgemeinde gehalten worden waren, ehe das
Paul=Gerhardt,Haus gebaut war. Bei ſchlechtem Wetter wird
der Waldgottesdienſt in das Paul=Gerhardt=Haus verlegt werden.
Her aute Heienschuh für wenig aoiz!
Br. Sportschuh
„iegencht 47Si94t
30
Braun Boxcalf
Art. SoD8
(663
LAAwigstraße 15
Darmstadt
Ludwiastraße
[ ← ][ ][ → ]Seite 6 — Nr. 143
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichfen
Mittwoch, 24. Mai 1933
Führerſchale und Arbeitslager.
Amformang
der Griesheimer Führerſchale.
Das Lager nach Auflöſung des „Heimakwerkes”.
Das Griesheimer Lager, in dem die Führer=Anwärter für
die künftige Arbeitsdienſtpflicht vorgebildet werden, iſt am
2. Mai eröffnet worden. Es unterſteht dem Leiter des heſſiſchen
nationalſozialiſtiſchen Arbeitsdienſtes Hinkel, der im Auftrage
des Bezirksführers für den Arbeitsdienſt Heſſen und Heſſen=
Naſſau, Faatz, bereits innerhalb weniger Tage eine Führerſchule
aufzog, die an vorbildlicher Geſtaltung nichts zu wünſchen übrig
läßt. Schon ein kurzer Gang durch die Gebäude, in denen
frü=
her die franzöſiſchen Kriegsgefangenen kampierten, zeigt, daß
hier eine Arbeit geleiſtet wird, die zu den beſten Hoffnungen für
die Arbeitsdienſtpflicht, welche am 2. Januar beginnen ſoll,
be=
rechtigt. Allein die Begeiſterung, mit der die künftigen Führer
an ihr Tageswerk gehen, ſchafft eine Atmoſphäre, die wohltuend
und befriedigend iſt. Hier erweiſt ſich wieder einmal der große
Irrtum, daß die deutſche Jugend zermürbt und unzuverläſſig ſei,
ſie iſt zuverläſſiger denn je und erſtrebt aus tiefſtem Herzen das
große Ziel, mit der Regierung Deutſchland wieder frei und
mächtig zu machen.
Die nächſte Aufgabe des Lagers, die aus 216 Mann beſteht
und in drei Züge zu vier Trupps eingeteilt iſt, beſteht darin,
Führer=Anwärter für die Arbeitsdienſtpflicht vorzubilden, die
nicht nur Vorgeſetzte, ſondern vor allem „Führer” der jungen
Menſchen ſind, die ſie ſpäter einmal zu betreuen haben. Die
Füh=
rer ſollen zu innerlich und äußerlich diſziplinierten Menſchen
ge=
ſtaltet werden, denen vor allem das Vaterland und immer
wie=
der das Vaterland am Herzen liegt und dem ſie dienen, indem
ſie verſtändnisvoll die jungen Menſchen in ihre Obhut nehmen,
um ſie zu wertvollen Mitgliedern der Volksgemeinſchaft zu
er=
ziehen.
Der tägliche Dienſt iſt ſtraff und ſtreng geregelt. Nach dem
Weckruf um 5 Uhr treten die Leute zu einem halbſtündigen
Waldlauf an, nach dem Frühgymnaſtik (mit Richtlinien nach
Suren) getrieben wird. Anſchließend wird eine halbe Stunde
der Körperpflege gewidmet, dann beginnt der eigentliche Dienſt.
Zweimal wöchentlich werden die Vormittage mit ſportlichen
Uebungen, wie Geländeſport, ausgefüllt, an den übrigen Tagen
gibt es praktiſchen Arbeitsunterricht, dem die größte
Aufmerk=
ſamkeit zugewandt wird. An den Nachmittagen befaßt man ſich
in erſter Linie mit theoretiſchem Arbeitsdienſt, der ſehr vielſeitig
gehalten wird. Neben Zeichenſtunden, in denen die
Maßen=
ermittlung ſchwieriger Gelände eine Hauptrolle ſpielt, befaßt
man ſich mit ſachverſtändiger Werkzeug=Handhabung und
Boden=
kunde, wobei ein beſonderes Augenmerk auf die Raſenbehandlung
und Rodungen gerichtet wird. Eine Sonderſtellung nehmen auch
die Waſſerarbeiten ein, bei denen ſo wichtige Dinge wie
Graben=
räumungen und Dammarbeiten vor allem zur Geltung kommen.
Eine größere Bedeutung kommt aber auch ſo wichtigen Fächern
wie Staatsbürgerkunde und deutſcher Geſchichte zu, alſo
Unter=
richtsſtunden, die unter dem alten Regime beim Arbeitsdienſt
viel zu ſehr außer acht gelaſſen wurden. Die Schüler werden
ferner mit alter deutſcher Volkskunſt vertraut gemacht, bei der
beſonders die Volkslieder ein äußerſt beliebtes Unterrichtsthema
abgeben. Zweimal wöchentlich wird abends noch Unterricht in
der notwendigen Bautechnik gegeben. Dann iſt Zapfenſtreich,
das alte, traditionelle Zeichen zum Schlafengehen.
Es iſt wohltuend, zu ſehen, mit welcher Freundlichkeit und
mit welchem Verſtändnis die Leute von ihren Vorgeſetzten
be=
handelt werden. Von „Hannes” dem ſtets fidelen Burſchen, bis
zum Abteilungsführer, wird jeder rückſichtsvoll und perſönlich
behandelt, ohne daß die notwendige Diſziplin Schaden erleiden
würde. Ein jeder wird gemäß ſeiner perſönlichen Eignung beim
praktiſchen Dienſt beſchäftigt, ſo daß aus den geeigneten Leuten
qualifizierte Führer herangebildet werden können.
Es ſteht wohl jetzt ſchon feſt, daß die Griesheimer
Führer=
ſchule, die man mit ſehr geringen Mitteln unterhält, ein
gewal=
tiges Bollwerk ſein wird, an dem alle Verſuche einer Sabotage
der Arbeitsdienſtpflicht ſcheitern müſſen. Wenn eine jede
Führer=
ſchule in Deutſchland wie dieſe geſtaltet iſt, dann kann man
voller Vertrauen das kommende Jahr erwarten, in dem eine
geiſtig und körperlich vollkommen durchgebildete Führergruppe
einen jungen deutſchen Jahrgang in ihre Obhut nehmen wird,
deſſen jeder Vertreter zu einem verantwortungsbewußten
deut=
ſchen Staatsbürger erzogen werden ſoll und wird!
Jan Herchenröder.
* Stahlhelm-Arbeilsdienſtlager „Capglier Prinz
Holſtein”.
Be. Mainz. Als erſter der nationalen Verbände hat der
Stahlhelm, Bund der Frontſoldaten, im engeren Stadtgebiet
Mainz ein Arbeitsdienſtlager errichtet. Das ehemalige Fort
„Cavalier Prinz Holſtein” an der Wallſtraße wurde dem
Stahl=
helm zur Verfügung geſtellt. Dreißig Jungmannen aus allen
Gegenden unſeres Vaterlandes haben in zäher Arbeit die
Reno=
vierung und Wohnbarmachung des noch ſehr gut erhaltenen
Ge=
bäudes vorgenommen und es zur Einweihung fertig gemacht, die
in feierlicher Weiſe vor ſich ging. Voraus ging eine Uebung
des Scharnhorſtbundes, bei dem etwa 80 Jungmannen zeigten,
was ſie gelernt haben. Nach dem Einmarſch der einzelnen
Orts=
gruppen des Stahlhelms des Kreiſes Mainz=Stadt auf den
Vor=
platz des neuen Arbeitsdienſtlagers ging in feierlicher Weiſe die
Uebernahme des „Cavalier Prinz Holſtein” in den Dienſt der
Arbeit vor ſich. Der Lagerhalter, ſtellvertretender Kreisführer
Mauermann, führte in einer einleitenden Anſprache aus,
daß es gleichſam ein Symbol für die Aufgabe des Stahlhelms
ſei, daß dieſes Lager in einem der Werke der 2000 Jahre alten
Feſtung Mainz errichtet werde. Die Fahne des Stahlhelms
möge künden, daß junge deutſche Kameraden für Volk und
Vater=
land Arbeit leiſten wollen. In feierlicher Weiſe ging die
Flaggen=
parade vor ſich. Nach den Klängen des Flaggenliedes „Stolz
weht die Flagge ſchwarz=weiß=rot” und dem Aufziehen der alten
Kriegsflagge ergriff Kreisführer Minthe das Wort und führte
u. a. aus: Die Abteilung des Arbeitsdienſtes iſt hierher
gekom=
men, um die deutſche Arbeit auch an dieſer Stätte wieder zu
Ehren zu bringen. Es gehe darum, daß die Arbeitsfreude im
deutſchen Volke wieder wachſe und die alte Achtung deutſcher
Arbeitsleiſtung wieder zurückkehre. An dieſem Ziele wollen wir
in Liebe zur Heimat, in Liebe zum Vaterland, tatkräftig
mit=
helfen. Hierbei wollen wir auch die eine Pflicht nicht vergeſſen,
das iſt diejenige, wehrwillig zu ſein, denn wir müſſen damit
rechnen, daß der Aufſchwung der deutſchen Arbeit auch Neider
großzieht. Unſere Arbeitsſtätten können wir nur dann erhalten,
wenn eine mannhafte Jugend bereit iſt, ſie gegen ungerechte
An=
griffe zu verteidigen. Liebe zu unſerem Vaterland drücken wir
nicht nur in begeiſterten Reden und Geſängen aus ſondern wir
drücken ſie aus in fleißiger Arbeit für eine gute Sache.
Nach dem gemeinſamen Geſang des Deutſchlandliedes ſprach
noch Direktor Grünthaler vom Mainzer Arbeitsamt, der
als Vertreter des Bezirkskommiſſars für den Arbeitsdienſt Heſſen
ſeiner beſonderen Freude darüber Ausdruck gab, an dieſer
denk=
würdigen Stunde teilnehmen zu können. Er berichtete über die
Pionierarbeit, die das Arbeitsamt Mainz, das die Kreiſe Mainz,
Alzey, Bingen, Oppenheim und Groß=Gerau betreut, auf dem
Gebiete des freiwilligen Arbeitsdienſtes geleiſtet hat. Er
er=
mahnte die Arbeitskameraden, die ſtolze Tradition der
ruhm=
reichen großen Fahne wieder zu Ehren zu bringen und ſich einer
tadelloſen Haltung zu befleißigen. Durch das Vorbild der
Ar=
beitskameraden, den zukünftigen Unterführern, muß erreicht
wer=
den, daß alle noch abſeits vom Gedanken der Arbeitsdienſtpflicht
Stehenden von dem Wert dieſer Einrichtung überzeugt werden.
Nur ſo werden wir dahin kommen, wohin uns unſere Führer
haben wollen: zu einer Klaſſe Stände und
Konfeſſionsſpaltun=
gen überbrückenden Deutſchen Einigkeit. Der Redner ſchloß mit
einem dreifachen Front=Heil auf den Volkskanzler Adolf Hitler
und den Arbeitsminiſter Seldte. Ein Parademarſch vor dem
Gauführer Lochner und dem Kreisführer Minth bildete den
Ab=
ſchluß der Einweihung. Im einfach gedeckten Speiſeraum des
Lagers ſchloß ſich für die Arbeitsfreiwilligen ein einfaches Mahl,
beſtehend aus Kartoffeln, Sauerkraut, Rippchen und einer Flaſche
Bier, an.
Volkzeiberichk.
* Eine Parade ſchöner Wagen.
Leichenländung. Am 23. Mai, gegen 7 Uhr vormittags, wurde
im Rhein bei Mainz an der Mainſpitze eine unbekannte weibliche
Leiche geländet. Beſchreibung: Etwa 30 bis 35 Jahre alt. 1,60
Meter groß, dunkelblondes, bis zum Nacken reichendes Haar, Zähne
gut erhalten, Geſicht bereits unkenntlich. Bekleidung:
Dunkel=
blauer Mantel mit gleichem Gürtel und braunem Pelzkragen,
ein=
farbiges, blaues Kleid mit gleichem Gürtel und weißem Kragen,
ſchwarze Lochſtrumpfhalter, Strümpfe unkenntlich, Schuhe fehlen.
Sie trug einen kleinen goldenen Reifring mit einem Stein, eine
ſchmale Broſche mit Hoheitszeichen der NSDAP. Die Leiche muß
längere Zeit im Waſſer gelegen haben.
Fundunterſchlagung. Am Sonntag, den 21. Mai, zwiſchen 15
und 16 Uhr, fiel einem jungen Manne auf dem Meßplatz von dem
fahrenden Kettenkaruſſell ſeine goldene Herrenarmbanduhr zu
Boden. Ein Schüler ſoll die Uhr aufgehoben haben und damit in
der Menge verſchwunden ſein. Wer kann ſachdienliche
Mitteilun=
gen machen?
Diebſtähle. In der Nacht vom 14. auf 15. Mai wurde an
einem Kaufladen in der Soderſtraße die Blechſchutzhülle eines
Schaukaſtens abgehängt und mitgenommen. Die Hülle war 1,50
Meter lang und 0,35 Meter breit. Am 17. Mai entwendete eine
etwa 40 Jahre alte Frau in einem hieſigen Geſchäft in einem
un=
bewachten Augenblick eine leinerne, ſchwarz und blau karierte
Tiſchdecke.
Kurſus im autogenen Schweißen. An der Städtiſchen
Maſchinenbauſchule beginnt am Freitag, den 26. Mai, um 18 Uhr.
ein neuer Kurſus im autogenen Schweißen. Intereſſenten, die
teilzunehmen wünſchen, werden gebeten, ſich baldigſt bei der
Direk=
tion der Schule, Landgraf=Philipps=Anlage 6. zu melden.
Reichsbahn gewährt Danziger Wählern 50 v. H.
Fahrpreis=
ermäßigung. Danziger Staatsangehörige, die ſich im Deutſchen
Reich aufhalten, erhalten zur Ausubung ihres Wahlrechts für die
Wahl des Danziger Volkstages am 28. Mai 1933 für die Hin= und
Rückreiſe nach Danzig auf Reichsbahnſtrecken 50 v. H.
Fahrpreis=
ermäßigung. Gegen Vorlegung des Wahlſcheines wird von den
Reichsbahnfahrkartenausgaben eine Blankofahrkarte zum
ein=
fachen Fahrpreis für den Reichsbahnſtreckenanteil ausgegeben.
Dieſe Karte gilt gleichzeitig für die Hin= und Rückreiſe und iſt
mit einem entſprechenden Vermerk verſehen. Ihre
Gültigkeits=
dauer beträgt vier Tage. Die Fahrt kann je einmal auf der Hin=
und Rückreiſe unterbrochen werden.
— Im Union=Theater ſtartet heute der neue Kiepura=
Ton=
film der Ufa. Ein Lied für dich” mit dem berühmten Tenor der
Mailänder Skala Jan Kiepura und Jenny Jugo in den
Haupt=
rollen.
— In den Helia=Lichtſpielen läuft nur noch heute und
mor=
gen der Film der nationalen Erhebung „Blutendes Deutſchland”,
ein Werk für das erwachende Deutſchland.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen nur noch heute im
Erſtauf=
führungs=Doppelprogramm Jenny Jugo in dem luſtigen
Ton=
film „Die nackte Wahrheit”, ſowie den ſpannenden Tonfilm „Die
Frau, von der man nicht ſpricht”.
Tagesordnung zur Sitzung des Provinzial=Ausſchuſſes
am 27. Mai, vormittags 9 Uhr: 1. Klage des Heſſ.
Bezirksfür=
ſorgeverbands der Stadt Mainz gegen den Heſſ.
Bezirksfürſorge=
verband Kreis Bensheim wegen Rückerſtattung von irrtümlich
erſetzten Fürſorgeaufwendungen für den Wilhelm Schneider. —
2. Antrag des Kreisamts Groß=Gerau auf Unterſagung des
Gewerbebetriebs des Georg Dörr zu Nauheim als Rechtsberater.
— 3. Klage des Adolf Becht zu Flörsheim a. M. gegen den
Poli=
zeibefehl des Kreisamts Groß=Gerau vom 22. Februar 1933
4. Klage des Ernſt Klotz zu Lengfeld gegen den Beſcheid des Heſſ.
Kreisamts Dieburg vom 31. Januar 1933 wegen Nichterteilung
einer Legitimationskarte. — 5. Berufung des
Vollziehungsbeam=
ten Hermann Gramlich zu Zell, Kreis Bensheim, gegen das
Ur=
teil des Kreisausſchuſſes Bensheim vom 3. Februar 1933 wegen
ſtrafweiſer Dienſtentlaſſung.
v. Kreisausſchuß. Zu dem Bericht in Nr. 137 ſei zur Sache
Wendel noch nachgetragen, daß die Jagdpachter die Koſten des
Abſchätzungsverfahrens tragen, während andererſeits, unter
Tei=
lung der Gerichtskoſten, jeder Teil die auf ſeiner Seite erwachſenen
Koſten trägt. Gegen dieſes Urteil iſt ein Rechtsmittel
ausge=
ſchloſſen.
Eine Autokolonne der Firma Mercedes=Benz. A.=G.,
und zwar 24 Perſonenwagen und 3 Dieſel=Laſtkraftwagen, hatten
geſtern, von einer großen, intereſſierten Menge beſichtigt, auf dem
Paradeplatz Aufſtellung genommen. Der deutſche Mercedes=Benz=
Qualitätswagen in ſeiner ſchnittigen Linienführung bietet ſchon
rein äußerlich eine Augenweide, eine Freude für jeden Laien und
Kenner. Die vornehmen Karoſſerien in aparter
Farbenzuſam=
menſtellung erweckten allgemeine Bewunderung. Es waren
ver=
ſchiedene Modelle in dieſer Kolonne, die auf der
Schönheitskon=
kurrenz in Wiesbaden 25 Erſte Preiſe und fünfmal das Goldene
Band (von acht) errangen. Auf dieſer Schönheitskonkurrenz
konnten die Mercedes=Wagen 80 Prozent der Preiſe für ſich
erringen.
Abgeſehen von dieſen rein äußerlich hervorſtechenden
Eigen=
ſchaften, ſind bei den Mercedes=Benz=Wagen die techniſchen
Pro=
bleme auf das glücklichſte gelöſt. Alle neueſten Errungenſchaften
ſind berüchſichtigt, um die Fahrleiſtungen und Fahrqualitäten der
Fahrzeuge zu erhöhen. Die Konſtrukteure der Mercedes=Benz=
A.=G. haben unter Benutzung grundlegender Erfahrungen und
Erkenntniſſe im Bau bei jedem Wagentyp erſte Arbeit geleiſtet.
Schon die kleinſten Perſonenwagen im Preiſe von zirka 4000 RM.
bieten Luxus und Bequemlichkeit, die bis zu den größten
Innen=
ſteuerlimouſinen im Preiſe von 50 000 RM. geſteigert ſind. In
den Wagen von 1,7 bis 3,8 Liter ſind Schwingachſen eingebaut.
Die Wagen liegen infolge ihres breiten Baues ſicher auf der
Straße und fahren äußerſt bequem und leicht. Bei der
Auto=
kolonne war eine Auswahl der hervorragendſten und auch
gang=
barſten Mercedes=Benz=Modelle vertreten, insbeſondere auch die
heute bevorzugten Kabrioletts, ferner Limouſinen, einige
Kom=
preſſor=Hochſportwagen und 3 Laſtkraftwagen, die mit dem
be=
kannten vorzüglichen Dieſelmotor ausgeſtattet ſind.
Bei der Beſichtigung wurde bereitwilligſt über
Leiſtungs=
fähigkeit der Wagen uſw. Aufklärung gegeben, ſo beiſpielsweiſe,
daß der 2=Tonnen=Lieferwagen auf 100 Kilometer nur für zirka
1,50 RM. Betriebsſtoff benotigt.
Sommer-Ausgabe 1933
i sterschienen
Preis 70 Pfennig
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken,
Bahnhofs-
buchhandlung und Geschäftsstelle, Rheinstraße 25.
— Chriſti Himmelfahrt auf dem Rhein! Mit der Beſſerung
des Wetters hat ſich der Perſonenverkehr bei der Köln=
Düſſel=
dorfer auf dem Rhein weſentlich gehoben. An Chriſti
Himmel=
fahrt gilt der auch jetzt ſchon ſehr ausgedehnte
Sonntagsfahr=
plan, der die Möglichkeit zu Rheinausflügen auf kürzeren und
weiteren Strecken bietet. Auskunft in Mainz erteilt die
Vertre=
tung G. L. Kayſer, Fernſprecher 31 959. (Siehe Anzeige.)
— Pfingſtſonderfahrt nach Kochel am See. Das
oberbaye=
riſche Gebirgsdorf Kochel am See umſchloſſen von einem
herr=
lichen Kranz des Alpengebirges, hat ſich in den letzten Jahren
einen guten Namen gemacht. Kochel am See bietet alles, und
jeder findet das, was er ſucht; vor allem Naturſchönheiten in
ſtets wechſelnder Fülle. Das MER.=Reiſebüro Frankfurt a M.
veranſtaltet jede Woche (Samstags) eine Fahrt ins
Oberbaye=
riſche. Am 3. Juni geht die erſte Fahrt nach Kochel am See.
An=
meldungen an das Reiſebüro des Verkehrsvereins, Qdolf=Hitler=
Platz 4. (Siehe Anzeige.)
Nakionalſozialismus und Goekhezeit.
Ueber dieſes Thema veranſtaltet die Volkshochſchule eine
Vor=
tragsreihe von Dr. Rudolf Erckmann, die ſich über 6 Abende
erſtrecken ſoll. Am geſtrigen erſten Abend ſprach im Feſtſaal des
Realgymnaſiums zunächſt der kommiſſariſche Leiter der
Volkshoch=
ſchule, Herr Dr. Feldmann einige Worte über die
Notwen=
digkeit der Volksbildungsarbeit, zu der auch die Volkshochſchule
gehöre, die von nun ab unter dem Geſichtspunkt reinen deutſchen
Volkstums der Weckung und Pflege lebendiger Beziehung zu den
geiſtigen Gütern der Nation ſich widmen werde. Herr Dr.
Erck=
mann entwickelte darauf in anderthalbſtündigem,
lebendig=
packendem Vortrag die Grundlagen ſeines Themas und vermittelte
dabei eine Fülle von Ausblicken und anregenden Gedanken, die
wir hier nur in knaypem, andeutendem Umriß wiedergeben können.
Wir wollen, ſo führte der Vortragende etwa aus, kein
wiſſen=
ſchaftliches Kolleg halten, ſondern einfach und aus der Sache
her=
aus ſprechen. Dabei kann es ſich für uns Nationalſozialiſten nicht
um eine vergewaltigende Eroberung der Vergangenheit handeln,
die wir vielmehr hinſtellen wollen, wie ſie war. Die Neuformung
unſeres politiſchen Daſeins bedeutet zwar ein Bekenntnis zum
Staat als der erſten Macht und zum politiſchen Menſchen, aber
hinter dem politiſchen ſteht ein umfaſſendes weltliches Wollen. Ein
ſolches bedingt die Verbindung mit der Vergangenheit, deren
Größe uns zum intenſiven Erlebnis werden ſoll. Man hat dem
Nationalſozialismus das Recht beſtritten, ſich auf die Goethezeit
geiſtig zu beziehen. Man fand die Goethezeit gekennzeichnet durch
einzelne Züge, die alle dem Nationalſozialismus widerſprachen;
das Weltbürgertum, der Bildungs= und Perſönlichkeitsbegriff, die
Ideen der Humanität, Toleranz im Gegenſatz zu der des Kampfes,
die Beziehung zur Antike ſtatt zum Völkiſchen, zum geiſtigen ſtatt
zum politiſchen Menſchen, die Konſervative an Stelle der
revolu=
tionären Haltung uſw. Das hat im einzelnen manche
Berech=
tigung, im Geſamtbild iſt es falſch. Dieſe Behauptung zu
belegen=
iſt die Aufgabe der kommenden Vorträge.
Dazu iſt notwendig, die falſche Auffaſſung von Kultur als
eines Sonderguts eines Volksteils zu beſeitigen. Die Kultur
wurde im letzten Jahrhundert infolge der Standes= und
Bildungs=
kluft zu einer vom einfachen Volk abgeſonderten Sache. In
Wirk=
lichkeit ſind die großen ſchöpferiſchen Geiſter der Mund des Volkes,
die Kultur iſt durch die Bande des Blutes und der Landſchaft mit
dem geſamten Volkstum verknüpft. Es kommt darauf an, aus der
Staubigkeit des Kulturlebens wieder zur inneren Bezogenheit der
Vergangenheit zur Gegenwart zu kommen. Es gilt, das
Bewußt=
ſein zu wecken, daß die Dinge der Vergangenheit mit ungeheurer
Aktualität in unſer Daſein gehören.
Die Goethezeit, wie wir die 6 Jahrzehnte von 1776—1830
zu=
ſammenfaſſen, weiſt eine Fülle großer Geiſter auf, wie ſie in
ſol=
chem Zeitraum kein anderes Volk hervorgebracht hat. So
ver=
ſchieden aber dieſe Genien nach Herkunft, Artung, Geiſteshaltung,
Schaffensgebiet waren, ſo waren ſie doch geeint durch eine letzte
gemeinſame Grundhaltung. Es iſt das Reich der deutſchen Werte,
das ſich in der größten Mannigfaltigkeit, die der deutſchen Seele
zu eigen iſt, in allen ausgeprägt hat. In drei gewaltigen Schüben
hat ſich die Goethezeit ausgebildet. Der erſte war der Sturm und
Drang, das Zerreißen vom Fremdartigen der Aufklärung der
zweite war die Klaſſik, die höchſte Ausformung geiſtigen
Menſchen=
tums, der dritte, die Romantik, bedeutete die Rückkehr zum
Aus=
gangsort des Volkstums, die Wiederentdeckung des Volkes und
ſeiner Werte. Die Krönung und Zuſammenfaſſung der
Goethe=
zeit iſt der Fauſt, der am letzten Abend der Vortragsreihe
betrach=
tet werden ſoll.
Die Zuhörer, ſichtlich gefaßt von der unmittelbaren Art, die
Aktualität des Vergangenen ſichtbar zu machen, dankten mit
leb=
haftem Beifall.
Der Deutſche Poſtverband im Zeichen der Gleichſchaltung!
Der Bezirksverein Darmſtadt (für Heſſen) des Deutſchen
Poſt=
verbands, Mitgliedſchaft im Bunde Deutſcher
Zivilſupernume=
rare, hielt in Darmſtadt einen Bezirkstag ab, der im Zeichen
der Gleichſchaltung ſtand. Die Tagung legte einmütiges
Bekennt=
nis zum nationalen Staat unter Führung des Reichskanzlers
Adolf Hitler ab und begrüßte es freudig, daß unſer
Verbands=
kamerad, der Reichstagsabgeordnete und Statthalter von Heſſen,
Herr Jakob Sprenger, die Führung des Deutſchen
Beamtenbun=
des übernommen hat. Unter ſeiner zielbewußten Führung iſt
endlich der Zuſammenſchluß der geſamten deutſchen
Beamten=
ſchaft gelungen. Der Bezirksverein wird mit allen Kräften
Herrn Sprenger in der Erfüllung ſeiner ſtaatspolitiſchen
Auf=
gaben, in der Pflege und Betreuung aller Standes= und
Beam=
tenfragen nachhaltig unterſtützen und ihm die in jahrelanger
Verbandsarbeit gewonnenen Erfahrungen gern und freudig zur
Verfügung ſtellen. Zum 1. Vorſitzenden des Bezirksvereins wurde
der langjährige Führer des Vereins, Herr Poſtinſpektor Kolb,
einſtimmig wiedergewählt. Der Hitlerſpende wurden aus
Ver=
einsmitteln 100 RM. zur Verfügung geſtellt.
Aus den Wehrverbänden.
1. Mittwoch, den 24. Mai, 8.30 Uhr abends, An=
R
treten der geſamten Wehrkompagnie an der Exer=
Stahihelmd zierhalle.
2. Himmelfahrt, 5.00 Uhr vormittags. Antreten der
Wehrkompagnie, Exerzierhalle, Verpflegung im Brotbeutel,
Rückkehr gegen 12.00 Uhr mittags.
3. Die Verpflichtung der durch beſonderes Schreiben
benachrichtig=
ten Kameraden findet am 26 Mai, 8.30 Uhr abends, im Städt.
Saalbau anläßlich unſerer Schlageterfeier ſtatt. Die Abzeichen
können dieſe Kameraden gegen Vorlage des Schreibens und
ſofortige Zahlung auf der Geſchäftsſtelle abholen
4. Befehl für die Schlageterfeier: Freitag, den 26. Mai. 7.45 Uhr
abends. Antreten der Wehrkompagnie (nur Kluft) vor der
Ge=
ſchäftsſtelle. Kapelle und Spielmannszug zur Stelle. 8.10 Uhr
Antreten der zu verpflichtenden Kameraden im Vorraum des
Saalbaues. 8.30 Uhr Beginn der Schlageterfeier. (Siehe
be=
ſondere Anzeige.)
gez. von Geldern=Cr.
Kreisführer.
D
Ortsgruppe Groß=Umſtadt und
Umge=
bung. Freitag, den 26 Mai, 20.30 Uhr, Brauerei
Brenner in Groß=Umſtadt: Pflichtabend.
Der Ortsgruppenführer: Siefert.
Vereinskalender.
— Verein der Pioniere und Verkehrstruppen
Darmſtadt und Umgegend. Zu dem geplanten Ausflug
am Donnerstag (Himmelfahrtstag) treffen ſich die Kameraden
6 Uhr vormittags am Marktplatz, Schloßeingang.
— Doppel=Quartett Rheingold. Der beliebte
Ausflug mit Muſik nach dem Rücksbrünnchen findet an
Himmel=
fahrt ſtatt. Dortſelbſt großes Waldfeſt. Die Muſik ſtellt die
be=
kannte Kapelle Breitwieſer, Roßdorf. Es iſt Gelegenheit
gege=
ben, einige frohe Stunden unter Sangesbrüdern zu verleben. Der
Abmarſch erfolgt vormittags 7 Uhr, am Brauereiausſchank Fay,
Alexanderſtraße. (Siehe Anzeige.)
— Im Herrngarten=Café finden heute nachmittag
und heute abend Gartenkonzerte des Stadtorcheſters ſtatt. (Siehe
Anzeige.)
— Geſellſchaftsabend mit Tanz. Morgen, am
Himmelfahrtstag, ab 8 Uhr im Hotel und Reſtaurant
Poſt, am Hauptbahnhof. (Siehe Anzeige.)
— Auf Schuls Felſenkeller finden anläßlich der
Saiſoneröffnung Mittwoch und Donnerstag zwei große Konzerte,
unter perſönlicher Leitung von Kapellmeiſter Willy Schlupp ſtatt.
Kirchliche Nachrichken.
Schloßkapelle Kranichſtein. Donnerstag, den 25. Mai (
Him=
melfahrtsag), vormittags 8 Uhr: Gottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Göbel.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. Chriſti Himmelfahrt, den
25. Mai, vormittags 8 Uhr: Abmarſch vom Martin=Luther=Plaß
zur Bergfeier. Vormittags 8.30 Uhr: Feier auf dem Rehberg=
Vormittags 9.30 Uhr: Gottesdienſt in der Kirche.
—
Tageskalender für Mittwoch, den 24. Mai 1933.
Union: „Ein Lied für dich”. — Helia: „Blutendes Deutſchland
Palaſt: „Die nackte Wahrheit” u. „Die Frau, von der man nicht
ſpricht”. — Schuls Felſenkeller: Großes Konzert. — Herrngär”
tenkaffee: 16 und 20 Uhr: Gartenkonzert.
Himmelfahrttag.
5 Uhr früh: Konzert.
A
Mittwoch, 24. Mai 1933
Darmſtädt
agbla
Nachrichten
che Neu
50 Jahre 9ßerteglſchale Heppenheim g. d. B.
Die Vorbereitungen zur Feier des 50jährigen Beſtehens der
Beal= und Oberrealſchule Heppenheim, mit der gleichzeitig eine
Wiederſehensfeier der Ehemaligen verbunden iſt, ſind jetzt
abge=
ſchloſſen. Sie findet ſtatt am 27. und 28. Mai 1933. Nicht zu einer
Feier größeren Stiles lädt die Leitung der Schule wie auch die
Schülervereinigung der Oberrealſchule, gegründet 1907, ein,
ſon=
vern zu einem Zuſammentreffen herzlichſter Art. Dieſe 50 Jahre
es Beſtehens der Schule ſind nicht nur ein großer Zeitabſchnitt,
andern ſie enthalten entſcheidende Phaſen unſerer vaterländiſchen
Geſchichte. Sie birgen in ſich das Erlebnis des Krieges und den
Aufbruch einer neuen Zeit. Sie bieten eine ſolche Fülle des
zeit=
ichen Ablaufes, daß ſchon der Austauſch verſönlicher Geſchicke und
Verflechtungen dieſer Feier einen beſonderen Stempel aufdrücken.
Aus dieſem Grunde iſt das Programm locker gehalten, wenn auch
ruf einige Pfeiler, das den äußeren Rahmen ſtützen, nicht
verzich=
et werden konnte. Der Hauptwert iſt aber darauf gelegt worden,
Möglichkeiten zu ſchaffen, daß ſich die Gäſte, die aus allen Gauen
Deutſchlands kommen werden, zu intimen Kreiſen zuſammenfinden
önnen, in deren Mittelpunkten das Wiederſehen und das
gegen=
eitige Wiederkennenlernen ſtehen. Wie es nun einmal iſt, die
Schulzeit, mag ſie für den einen oder anderen bitter, bedrückend,
ördernd, entſcheidend geweſen ſein, ſie begleitet uns mit ihrer
zildhaften Erinnerung durch unſer ganzes Leben. Dieſe „ſorgloſen
Jahre, mit all ihrem Inhalt an ernſten und humorvollen
Be=
jebenheiten, mit ihren Fingerzeigen für unſere ſpätere
Entwick=
ung, im fröhlichen Kreiſe wiedererſtehen zu laſſen, iſt der tiefere
Sinn der Wiederſehensfeier. Aber auch die Stadt, mit der all dieſe
Erinnerungen verwoben ſind, ſie ſucht jeder gerne wieder einmal
tuf. Wer hat Heppenheim, mit ſeiner mittelalterlichen
Traulich=
ieit. mit ſeiner hörbaren Gemütlichkeit, vergeſſen: wer das
Wun=
tſer des Bergſträßer Frühlings und die unendliche Süße der
Land=
chaft! So iſt die Stadt gerüſtet, um alle in ſich aufzunehmen, die
ich einſt an der Starkenburg, am Dom, am Marktplatz und all den
)eimlichen Ecken und Winkeln begeiſtert haben. Noch iſt das alte
erhalten, aber neues iſt hinzugekommen und hat das Stadtbild zu
einem der ſchönſten an der Bergſtraße abgerundet. Sie ruft jedem
in herzliches Willkommen zu.
Trotzdem der Arbeitsausſchuß mit ſorgfältigſter Mühe jeden
Ehemaligen zu erreichen verſucht hat, ſo war es doch in einigen
Fällen unmöglich, die richtigen Anſchriften zu erfahren.
Selbſtver=
tändlich ſind auch dieſe herzlichſt eingeladen, und es iſt zu hoffea,
daß alle, dem inneren Gefühl ſowohl, wie auch unſerem Rufe
Folge leiſten, um manche Frage nach dem und jenem Kameraden
von dieſem verſönlich beantwortet zu bekommen. Dann wird es
eine Wiederſehensfeier geben, die jeden Wunſch befriedigen wird,
den der Aufklärung, den des gefühls=betonten Erlebniſſes, den des
Humors und Witzes und den der deutſchen Verbundenheit mit
Schickſal, Vaterland und Weſen.
G. Ober=Ramſtadt, 23. Mai. Hohes Alter. Am 24. ds.
Mts. kann der in unſerer näheren und weiteren Umgebung als
Lokalpoet und Humoriſt bekannte Herr Joſeph Kleber bei guter
beſundheit und erſtaunlicher geiſtiger Friſche ſeinen 81.
Geburts=
ag feiern.
Langen=Brombach. 23. Mai. Am Sonntag, den 21. Mai,
eierte der in weiten Kreiſen bekannte Milchfuhrmann Herr
Hein=
ich Straub ſeinen 80. Geburtstag in voller geiſtiger und
körper=
icher Friſche.
4i. Vielbrunn, 23. Mai. Jungmädchenbund. Hohen
Beſuchs konnte ſich am Sonntag der hieſige evang. Jungmädchen=
und erfreuen, indem ſchon frühzeitig das Durchl. Fürſtenpaar
Erbach=Schönberg mit dem Jungmädchenbund Schönberg hier
ein=
raf. Die hohen Gäſte und die beiden Jugendbünde nahmen am
bottesdienſt teil, welchen der Schönberger Mädchenbund mit dem
Shoral „Herr, deine Güte reicht ſo weit” verſchönte.
As. Erbach, 22. Mai. Vom Konſumverein. Die
Orts=
fruppenleitung der NSDAP. hat im Einvernehmen mit der
NSBO., Gauleitung Heſſen, zum Kommiſſar für den
Bezirkskon=
umverein für den Kreis Erbach, Sitz Erbach, den Pg. Kaufmann
Villy Knuſt=Erbach beſtellt. Die Tätigkeit des Kommiſſars iſt
hrenamtlich. — Der Odenwälder Reitervereine. V.,
Erbach. beabſichtigt, demnächſt eine Leiterwagenfahrt
durchzufüh=
en. Es ſoll damit den paſſiven Mitgliedern eine Vergünſtigung
ſewährt werden. Die Fahrt als ſolche, iſt für die Teilnehmer
rei. Anmeldungen ſind bei dem Schriftführer des Vereins, Herrn
ſohann Orth, einzureichen.
Erbach i. Odw., 22. Mai. Auf der Kraftpoſtlinie
erbach — Fürth— Heppenheim der Querverbindung
Nümlingtal-Bergſtraße, iſt mit Inkrafttreten des
Sommerfahr=
llans die Abfahrt der erſten in der Richtung Heppenheim
ab=
ſehenden Kraftpoſt etwas ſpäter gelegt worden (ab Bahnhof
Er=
ſach um 6.12 Uhr) Dadurch bekommt dieſer Omnibus wieder An=
Achluß an den aus Richtung Wiebelsbach um 6.11 Uhr hier
ein=
reffenden Zug Nr. 709 und bietet damit den Reiſenden aus Höchſt,
könig, Michelſtadt uſw. ebenfalls den Vorteil der ſchnellen und
illigen Odenwald=Querverbindung (Mümlingtal-Bergſtraße)
In Heppenheim erreicht die Kraftpoſt günſtige Zuganſchlüſſe, auch
iber Lorſch nach Worms (Rheinheſſen und Pfalz).
m. Beerfelden, 23. Mai. Die nunmehr in ihrer alten
Stil=
eiaheit wieder hergeſtellte Kirche konnte vorgeſtern
einge=
deiht werden. Außer der Erneuerung der lebensgefährlich
hadhaften Decke wurden die braunen Säulen herausgenommen,
ſie ums Jahr 1864 aus heute nicht mehr erſichtlichem Grunde
ſineingeſtellt wurden, die keinerlei Zweck dienten und die jedem
kunſtverſtändnis Hohn ſprachen. Es koſtete allerdings einen
hweren Kampf, den aber Herr Oberpfarrer Colin zäh und
ziel=
ſewußt durchführte, unterſtützt durch den ſachverſtändigen Beirat
on Herrn Profeſſor und Kirchenbaumeiſter Walbe und Herrn
Miniſterialrat Knapp, beide Darmſtadt, den Kirchenvorſtand und,
uit geringen Ausnahmen, die Gemeindevertretung. Die von
un=
ähligen Kirchſpielsangehörigen beſuchte Einweihungsfeierlichkeit
kahm einen erhebenden Verlauf. Die Weiheanſprache hielt Herr
dekan Schäfer=Michelſtadt, die Feſtrede Herr Oberpfarrer Colin,
nuſikaliſch wirkten mit der Kirchenchor und die vereinigte AS. Feuerwehrkapelle. Mittags war eine kirchenmuſikaliſche
Dar=
lletung durch hervorragende Solokräfte: Orgel, Violine, Cello,
Flote, Geſang, zu zweien, zu dreien. Zahlreiche Geber unterſtützten
AS Werk, der Zweigverein vom Evangel. Bund ſtiftete die
Be=
ſatung der Emporen, die Ortsgruppe des Odenwaldklubs die
Dorhänge an die Fenſter zur Abdämpfung i=berflüſſigen Lichts, die
Trauenſchaft der NSDAP. eine Opferbüchſe für den Taufſtein
1r Aufnahme von Gaben für die Wiederherſtellung der Kirche.
de Herren Baurat Nodaagel und Architekt Blüm, beide Erbach,
ſeaufſichtigten die Arbeiten.
Hirſchhorn, 23. Mai. Waſſerſtand d es Neckars am
2. Mai 1,60 Meter, am 23. Mai 1.,59 Meter.
—Gernsheim, 23. Mai. Waſſerſtand des Rheins am
Legel am 22. Mai 1,25 Meter, am 23. Mai 1.06 Meter.
L2. Lorſch, 20. Mai. Neugründung. Im Gaſthaus zum
Seißen Kreuz wurde nunmehr auch hier eine NS.=Motorſtaffel
I NS.=KK. ins Leben gerufen. Vierzig Autobeſitzer und Motor=
4Dlährer haben ſich in den Dienſt der nationalſozialiſtiſchen Sache
„Eſtellt. Zum Führer der Abteilung wurde der Kaufmann Willi
Futes in Lorſch beſtimmt. — In einer gutbeſuchten Verſammlung
*E2 NS. Kampfbundes des gewerblichen Mittelſtandes ſprach
Eſern abend Pg. Kreiskampfbundleiter Schmitt von Worms über
4 Thema: Was bringt Dir der Kampfbund des gewerblichen
Nittelſtandes. Seine klaren und leicht faßlichen Ausführungen
„üden reichen Beifall, und ſo konnten infolgedeſſen zahlreiche
Ceuaufnahmen verzeichnet werden.
Sw. Hofheim (Ried), 23. Mai. Gleichſchaltung. J
uer außerordentlichen Generalverſammlung im Kaiſerhof”
Im in Anweſenheit des Ortsgruppenleiters der NSDAP. der
Oerein für Wach= und Schutzhunde ſeine Gleichſchaltung vor. Füh=
„S*Des Vereins iſt nun Feldſchütz Jakob Löſch, Schrift= und
Kaſſen=
akr iſt Friedrich Simper, Dreſſurleiter Friedrich Fritſch,
Ver=
einsdiener Georg Schader.
Groß=Gerau, 19 Mai. Wieder Frühjahrsmarkt
Drdß=Gerau. Der Verkehrsverein für Groß=Gerau und
augebung beſchloß nach ſeiner Gleichſchaltung, auch in dieſem
„ wieder den traditionellen Groß=Gerauer, Frühjahrsmarkt
Der Reit vom 27. bis 29. Mai zu veranſtalten. Die Führung des
Dertchrsvereins hat Dr. dent Georg Lohr übernommen.
Dreieichenhain, 22. Mai Burgbeleuchtung. Am
Luſcmhenden Samstag, den 27. Mai, abends punkt 10 Uhr. findet
Deßjährige Burgbeleuchtung, mit großem Brillantfeuerwerk
„De eine pyrotechniſche Beſchießung der Burgruine ſtatt.
Rüſſelsheim, 20. Mai. Für 50jährige Tätigkeit in den
betken wurde dem Schloſſer Karl Cezanne durch den Herrn
Sillspräſidenten von Hindenburg ein kunſtvolles Ehrendiplom
tueandt. Werkleitung, Betriebsrat und die Mitarbeiter ehrten
Len Jubilar durch Geſchenke.
IV 5987)
Seite
Nr
143
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 24. Mai 1933
Das farchtbare Autounglück bei Zwingenberg
Ein Toker, neun Verletzke.
Dp. Zwingenberg, 23. Mai.
Ein aus der Richtung Zwingenberg kommendes
Perſonen=
auto wollte etwa 209 Meter vor der Straßenkreuzung Alsbach=
Hähnlein ein vor ihm herfahrendes Fuhrwerk überholen. In
dem=
ſelben Augenblick kam in entgegengeſetzter Richtung ein
Mann=
ſchafts=Auto der heſſiſchen Schutzpolizei, welches Kommuniſten nach
Leichtere Verletzungen erlitten die Gendarmen Freihöfer
und Pfeifer. Von den Frankfurtern ſind Juſtus Noll und
Scheurig ſchwer verletzt. Seinen Verletzungen erlegen iſt der
Kaufmann Karl Duft aus Frankfurt a. M.
Dazu teilt der amtliche polizeiliche Bericht mit: Der in das
Bensheimer Krankenhaus eingelieferte ſchwer verletzte K. Duft
aus Frankfurt a. M. iſt noch in derſelben Nacht ſeinen
Ver=
letzungen erlegen. Sein Mitfahrer, J. Scheurig aus Frankfurt
Oſthofen bringen wollte. Der überholende Wagen kam beim
Bremſen ins Schleudern und wurde von dem Polizeiauto erfaßt
und an einen Baum geſchleudert, wo es faſt vollkommen
zertrüm=
mert hängen blieb. Die Inſaſſen des Perſonenwagens erlitten
ſehr ſchwere Verletzungen, desgleichen auch die Inſaſſen des
Poli=
zeiautos. Die Verletzten wurden in das Bensheimer Krankenhaus
gebracht.
a. M., liegt ſchwer darnieder. Bei den übrigen acht
Verun=
glückten handelt es ſich um weniger ſchwere, ja in der
Haupt=
ſache um leichte Verletzungen. Die Frankfurter Limouſine wurde
völlig zertrümmert. Die Schuld trifft den Frankfurter Wagen,
deſſen Führer anſcheinend durch die voranfahrenden Fahrzeuge
die Ueberſicht verloren hatte. Den Notrufwagen, der freie Fahrt
hatte, trifft keine Schuld.
Db. Urberach, 23. Mai. Dreiviertel Million Mark
Brandſchaden. Zu dem bereits gemeldeten Brand, in der
Villa Bloch, Haus Eiche, war irrigerweiſe in der erſten Meldung
der Brandſchaden nur gering mit 60 000 Mark, zu dem
eigent=
lichen Werte, angegeben. Inzwiſchen hat ſich aber herausgeſtellt,
daß den Flammen ein Wert von 3 Million Mark zum Opfer
fiel. Der Rohbau ſelbſt weiſt nur geringen Schaden auf,
wäh=
rend im Innern der alte Teil der Villa völlig ausgebrannt iſt.
In den Räumen befanden ſich antike Werte von Möbeln, Teppichen,
koſtbaren Wandteppichen und Gehängen ſowie Oelgemälden uſw.,
deſſen eigentlicher Wert im erſten Moment verkannt wurde. Es
befinden ſich unter den Trümmern alte Kunſtgegenſtände, die nicht
mehr zu erſetzen ſind. Ein bewußter Racheakt liegt vor, zumal die
Brandſtifter die Wertſachen noch zuſammengetragen und dann in
Brand geſteckt haben. Soweit man aus den Brandreſtea feſtſtellen
konnte, iſt wenig oder faſt gar nichts geſtohlen worden, ſondern
man ging lediglich nur darauf aus, alles zu verbrennen, und was
nicht brennbar war, wie Silberſachen uſw., zerſtreute man im
Zimmer. Auch im neuen Teil der Villa liegt erheblicher Schaden
vor, da der dicke Rauchſchwaden auch dort eingedrungen iſt und
alles Vorbandene ſehr vergilbte. Man iſt geſpannt, wie der
wirk=
lich rätſelhafte Brand aufgeklärt wird, deſſen Aufgabe die
Darm=
ſtädter Kriminalvolizei hat. Ein Rätſel iſt es ferner, wie die
Brandſtifter in die Villa gekommen ſind, zumal das große
Ge=
lände, ringsum Garten, mit ſcharfen Hunden bewacht iſt. Ebenſo
auch die dazu gehörige Reitbahn und Wald iſt mit Umzäunung
umgeben.
Ein Monſtre-Prozeß.
39 Kommuniſten aus Worms des ſchweren Bandendiebſtahls
an=
geklagt. — Mit Gewehr und Revolver bewaffnete Einbrecher.
Be. Mainz. 23. Mai.
Unter dem Vorſitz des Landgerichtsrats Günther haben ſich
heute und die kommenden Tage vor der Erſten Großen Strafkam=
mer nicht weniger als 39 Kommuniſten und zwei Frauen aus
Worms wegen bandenmäßiger Einbruchsdiebſtähle, unter dem
er=
ſchwerenden Moment, bei Ausführung der Taten mit Waffen
ver=
ſehen geweſen zu ſein, und wegen Hehlerei zu verantworten. Mit
Rückſicht auf die große Anzahl der Angeklagten findet die
Ver=
handlung im Schwurgerichtsſaal ſtatt. Ein großes Aufgebot von
Polizeimannſchaften ſind zur Bewachung der Angeklagten
an=
weſend. Die Anklage wird durch Staatsanwalt Wenz vertreten.
Zur Verhandlung ſind über 60 Zeugen geladen und drei Tage
vor=
geſehen. Den Angeklagten, die zum Teil rückfällig ſind werden
40,vollendete und 22 verſuchte Einbrüche zur Laſt gelegt. Die
Ein=
brüche wurden im Laufe der letzten drei Jahre in Alsheim,
Becht=
heim, Dolgesheim, Dorn=Dürkheim, Eich, Frettenheim,
Gimbs=
heim, Guntersblum, Ibersheim, Mettenheim, Uelversheim,
Weſt=
hofen, Worms, Worms=Hochheim und Worms=Neuhauſen bei
Land=
wirten und Kaufleuten, in Geſchäftsläden, Gemeindehäuſern
Ma=
gazinen, Weinkellern, Privatwohnungen, Werkſtätten,
Geflügel=
ſtällen, Büros, Bäckereien, Lebensmittelgeſchäften uſw. verübt.
Unter anderem fiel den Einbrechern zahlreiches Geflügel, 3 ganze
Schweine, Waffen nebſt Munition, kleinere und größere
Geld=
beträge, Kleidungs= und Wäſcheſtücke, Wein, Tabak. Zigarren und
Zigaretten, Keller= und Gartengeräte, Silber=, Gold= und
Schmuckſachen, Radio=Apparate, Lautſprecher, eingemachtes Obſt,
Fleiſch und Wurſt, Schreibmaſchinen und Fahrräder im
Geſamt=
werte von mehreren tauſend Mark in die Hände. Der geiſtige
Urheber und Führer der Einbrecher war der vorbeſtrafte 17jährige
Arbeiter Friedrich Robert Götz aus Worms, in deſſen Wohnung
ſich die Einbrecher trafen und beratſchlagten, wo und wie die
Ein=
brüche ausgeführt werden ſollten. Um zu den Tatorten zu
ge=
langen, wurden Motor= und Fahrräder benutzt. Bei einem der
Angeklagten wurde bei einer Hausſuchung ein Waffenlager mit
7 Revolvern nebſt erheblicher Munition beſchlagnahmt. Dieſer
Angeklagte hat ſich deshalb außer der übrigen Anklage noch wegen
unerlaubten Waffen= und Munitionsbeſitzes zu verantworten. Die
Angeklagten, die von 8 hieſigen und auswärtigen Rechtsanwälten
verteidigt werden, ſind faſt alle geſtändig. Wir werden über den
Ausgang des Prozeſſes noch berichten.
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Freitag, den 26. Mai 1933, nachmittags
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Darmſtadt, den 23. Mai 1933.
Provinzialdirektion Starkenburg
Tieſbau.
(6665
Miaten ans aller Moait.
Ungarn erziehl zur Einfachheit.
(avk) Budapeſt. Der Plattenſee, magyariſch „Balaton
iſt der größte See Ungarns und gleichzeitig der größte Binne
ſee ganz Europas: Umfang 690, mit den anliegenden Sümpf
1320 Quadratkilometer. Er iſt überreich an wohlſchmeckende
Fiſchen ſowie an Waſſervögeln, rund um den See gibt
unzählige Badeorte. Insbeſondere in den Sommermonat
herrſcht hier das bekannte Badeleben. Allem Anſchein nach
aber der Sonderausſchuß, dem das Wohlergehen dieſer Ku
orte obliegt, immer noch nicht zufrieden mit dem Beſuch: d
Herren warten jedenfalls ſtändig mit neuen Ideen auf, d
ſämtlich den Fremdenverkehr heben ſollen. Dieſer Beſtrebun
verdankt jetzt eine wirklich neuartige Einrichtung die Entſtehun
Man könnte ſie am beſten „Scheidungsrundfahrtkarte” nenne
Natürlich war ſie nicht ſo gemeint. Aber manchmal wird ebe
aus der ehrlichſten Abſicht eine pikante Operette! Man hö
und vernehme, was die Platten=See=Kommiſſion für nur 1
Pengö (etwa 73 Mark) bietet: Mit einem Gutſcheinheft könne
zwei Perſonen zum Balaton fahren und volle acht Tage hi
durch Ferien genießen. Inkluſiv voller Verpflegung, Bad
kabine, Trinkgeldern. Die Kommiſſion ſtellt lediglich eine
ei=
zige Bedingung: Die mit dieſer Pauſchalkarte reiſenden zw
Gäſte müſſen ſich mit einem gemeinſamen Zimmer begnüge
Nichts leichter als das, nicht wahr? Ach nein, mit Entrüſtur
iſt der Vorſchlag aufgenommen worden. Das könne doch wo
niemand zugemutet werden.
„Nalionaler Strohhuk-Tag”
(vk) London. Mag auch dem deutſchen Empfinden d.
Bezeichnung „Nationaler Strohhut=Tag” widerſprechen, weil d
Deutſche ſeine nationalen Gefühle nicht gut mit Strohhüten
direkte „Verbindung” bringen kann, ſo muß man doch zu
geben, daß die für den 6. Juni geplante große Kundgebung d
engliſchen Hutinduſtrie beredt dafür ſpricht, daß man die Bevo
zugung inländiſcher Erzeugniſſe mit allen Mitteln fördern mu
Die Anregung, neue Schöpfungen der Strohhutinduſtrie i
Rahmen einer nationaliſtiſchen Maſſenveranſtaltung anzupreiſe
und konkurrenzlos billig feilzubieten, ſtammt vom Prinze
von Wales. Am 6. Juni gelangt eine runde Million de
ſommerlichen Kopfbedeckung zum Verkauf, und mutmaßlich wir
die Ware prompt abgeſetzt. Wie ſoll es auch anders ſein, wen
ſämtliche Einzelhandelsgeſchäfte des Inſelreiches ſich in de
Dienſt der Sache geſtellt haben! Die Strohhüte werden zu
erſten Male in den Modefarben der Kleiderſtoffe hergeſtellt, u
der „Farbenharmonie” des Gentlemans den letzten Schliff
geben. Darüber hinaus hat die Induſtrie in Luton ein gat
neues Verfahren erfunden; die Sommerhüte werden waſſerdie
und ſomit unabhängig von den Launen Petrus.
„Nationaler” Strohhut=Tag — eigentlich wenigere grotes
als man im erſten Augenblick annehmen möchte. Im Gegentei
Eine Einrichtung, die man getroſt zur Nachprüfung empfehle
kann.
Wie wird man hundert Jahre alk?
(e) Oslo. Alle Menſchen müſſen ſterben, aber keiner wi
ſich damit abfinden. Meiſt nicht einmal dann, wenn er au
viele Worte darüber findet, es wäre am beſten, — wenn ..
Im Grunde genommen hängen die Menſchen doch an ihre
Leben und geben es nur höchſt ungern hin, wenn die höhe=
Macht ſie abberuft. Daher erfahren beſonders altgeworder
Leute die größte Beachtung durch ihre Mitmenſchen, und ma
iſt bereit, vieles dafür hinzugeben, wenn man das Gehein
nis der Verlängerung des Lebens erfahren könnte. Den
„Unſer Leben währet ſiebzig Jahre”, ſo ſagt der Pſalmiſt,
weiß mit Recht die Gnade und das Geſchenk zu preiſen, de
mit einem höheren Lebensalter gegeben wurde. — In eine
kleinen, weltabgelegenen Orte Norwegens, tief im Gebirge,n
ſich ganz ſelten nur der Einheimiſche hinwagt und der
Stro=
der Reiſenden ohne einen ſehnſuchtsvollen Blick vorbeiflute
lebt eine Frau die allerlei glaubwürdige und beachtlichk
Urkunden dafür beibringen kann, daß ſie bereits hundertzwanz”
Jahre alt geworden iſt. Die Kunde davon verbreitet ſich — a!
ſie einmal erſt im Lauf war — außerordentlich raſch; — es
ein Geheimnis, warum die Fama überall in der Welt no
ſchneller läuft als der eiligſte Bericht durch Telegramm ode
Nundfunk! Und nun kamen die Neugierigen in Scharen z
der Frau und wollten durchaus von ihr wiſſen, wie ſie es ge
macht habe, daß ſie ein ſo hohes Alter erreichte. Dies aber i
ihr „Jungbrunnen”=Rezept: „Ein hohes Alter erreicht ma
wenn man regelmäßig Zwiebeln ißt!“ Dreimal täglich hat die
Frau nach ihrer Ausſage rohe Zwiebeln gegeſſen, immer ein
vor den Hauptmahlzeiten! Sonſt wußte ſie nichts von gehein
nisvollen Tränken oder Salben zu berichten, die ſie am End
benutzt hätte; ſie blieb dabei: Nur Zwiebeln machen es! Nich
einmal Sport hat die Frau getrieben! Vielleicht ließe ſich dar
aus lernen! Aber leider es iſt ſo im Leben, daß die Menſche
vor allzu einfachen Rezepten keine Achtung haben. Hätte di
Frau die Zwiebeln wenigſtens bei einer beſtimmten Monl
phaſe gegeſſen oder unter Einhaltung beſonderer Zeremonien
Aber bloß einfach Zwiebeln eſſen?
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Mittwoch, 24. Mai 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 143 — Seite 9.
Wanderungen durch Odenwald, Bergſtraße und Neckartal.
* Die Walburgisglocke
läuket wieder durch den Odenwald.
Am Tage nach Chriſti Himmelfahrt begeht man im oberen
Weſchnitztale ein frohes und inniges Feſt. Droben auf dem
Gipfel eines Berges — 15 Minuten von dem reizend gelegenen
Dörfchen Weſchnitz entfernt — ſteht eine alte
Walburgis=
kapelle, Lorſcher Kloſtermönche ſollen ſie einſt errichtet haben,
hier an gleicher Stelle, wo verſchiedene Forſcher eine germaniſche
Kultſtätte vermuten. Dahinauf zur weithinſchauenden Kapelle
findet ſeit altersher die alljährliche Wallfahrt ſtatt . . vielleicht
entſtammt ſie einer Sitte unſerer Vorfahren, denn bis vor
unge=
fähr einem halben Jahrhundert wurde ſie in der Frühe des
1. Mai — nach der Walpurgisnacht — abgehalten. Nun findet
ſie alljährlich am ſogen. Bauern= oder Hagelfeiertage, dem Tage
nach Chriſti Himmelfahrt, ſtatt. So geſchieht es auch dieſe Woche
wieder nach alter Väter Sitte — aber was dieſes Jahr anders
iſt, was neu hinzukommt —, die Walburgisglocke läutet wieder
zum erſten Male nach langer Pauſe hin über die Lande des
Odenwaldes!
Ein hochherziger Freund und Verehrer der Wallfahrtsſtätte
t hat die Glocke geſtiftet. Ein Viertelhundert treue Menſchen aus
dem verträumten Odenwalddörfchen waren dann hochbeglückt zum
Glockenguß nach Frankental geeilt. Und als das
blumen=
geſchmückte Glöckchen in den letzten Tagen ſeinen Weg durch das
Tal zur Höhe hinauf antrat, da war groß und klein auf den
Beinen und hat ſich herzlich gefreut. Die Glockenweihe wird am
Freitag, vormittags 9 Uhr, gefeiert. Darum iſt der bevorſtehende
Wallfahrtstag mehr als ein übliches Wallfahrts= und
Dankes=
feſt. Er läßt diesmal ein Stück alter Geſchichte, alten
Volks=
tums im Odenwald wieder aufleben, das beſonders in den
ein=
ſtigen Kirchen und Wallfahrtsplätzen ſchlummert und auf den
Tag ſeiner Wiedergeburt wartet. Darum hebt ſo freudig die
neue Wallfahrtsglocke zu ihrem reinen Gottesliede an, zum erſten
Male wieder, ſeitdem die frommen Mönche des Lorſcher Kloſters
und aus Amorbach das einſam gewordene Tal verließen — und
ein ſchauriger Brand (um 17002) Walburgas ſchmuckes
Gottes=
haus in Trümmer legte. Hierbei wurde auch das alte Glöckchen,
das die Inſchrift „Soli Deo Gloria — 1680” trug, beſchädigt;
der Klöppel fand ſich bei den jetzt vorgenommenen
Ausgrabun=
gen, während das geſprungene eiſerne Glöcklein im Dorfe
auf=
bewahrt war. Erfreulicherweiſe vertauſchte es ſeinen
ſeitheri=
gen Ruheplatz auf dem Speicher eines altfränkiſchen
Bauern=
hauſes mit dem ihm beſſer zuſtehenden und auch urſprünglichen
Beſtimmungsorte: Es hängt wieder oben im Turme, freut ſich,
daß eine neue Schweſter nach wohl mehr als
zweihundertjähri=
ger Pauſe nun ſeine ehemalige Aufgabe wieder aufnimmt und
weiterführt, daß wieder, wie zu Urväters Zeiten, das „Soli Deo
Yorja” zu den Menſchen ins Tal hinabklingt. Miteinſtimmen
fann es nicht mehr — kalt und verglüht, ſchier leblos hängt der
Schwengel da —, nur wenn die neue, weit größere Schweſter gar
zu eilig hin und her ſchwingt, dann zittert die ſtill gewordene
Ruferin leiſe mit in ſtummer Freude über all das neue Leben
um ſie herum.
Fürwahr, viel Schönes geſchah hier oben! Viel Liebe und
Sorgfalt wurden gerade im letzten Jahre und auch jetzt wieder
ufgebracht von den arbeitſamen Bewohnern im Tale, dem eif=
rigen Pfarrherrn aus Hammelbach dem unermüdlichen Herrn
Lehrer und ſeinen Weſchnitzer Schulkindern, von ſelbſtloſen
Hel=
fern aus Fürth, von begeiſterten Kurgäſten aus dem
Hauſe Müller zugunſten der Freilegung und freundlichen
würdigen Herrichtung des Heiligtums. Innen und außen wurde
es in ſeinem Bau ſtilgemäß erneuert. Droben vom lichten Dache
grüßt ein luſtiger Dachreiter, der ſich freut, die neue Glocke
be=
herbergen zu dürfen und ihren zarten Klang aus nächſter Nähe
zu hören. Auf den ſonnigen Hängen vor der Stätte ſind ſchöne
Terraſſen angelegt; hier und weiter hinab am ſteilen Berghang
blühen und duften die bunten Bergblumen. Eingerahmt iſt alles
auf drei Seiten von Waldesgrün. Nach dem offenen Weſten
hin bietet ſich dann ein ſelten ſchöner Blick in das Buch der
Natur. Der fromme Wallfahrer wie der naturliebende
Wande=
rer laſſen ſich zu ſtiller Raſt auf angenehmen Ruhebänken gerne
hier oben einladen.
Ja, man kann mit guter Berechtigung ſagen, und ich erhielt
es wiederholt beſtätigt: Kein anderer Winkel unſeres
Odenwal=
des iſt ſo reich von der Natur beglückt und von hiſtoriſchem Werte
umwoben, wie dieſer Kapellenberg. Möchten doch recht viele,
die den Odenwald und das Weſchnitztal durchwandern, auch dieſe
ſchöne und weihevolle Stätte aufſuchen! — Walburgas ſilbernes
Glöcklein aber verkünde uns allen eine neue und nahe Zeit
inne=
ren Friedens und zunehmenden frommen Sinnes wieder an, zum
Beſten für Heimat, Volk und Vaterland!
Prf. W. G., Mainz.
Deutſcher, erwandere dir dein PBakerland!
Von Direktor H. Werner, Frankfurt a. M.
„Erwandere dir dein Vaterland”, das iſt der Leitgedanke,
der am Himmelfahrtstag bei 20 großen Kundgebungen in faſt
allen deutſchen Gauen zu Grunde liegt.
Veranſtaltet vom Reichsverband der deutſchen
Gebirgs= und Wandervereine, treffen ſich viele
kauſende Wanderer und Wanderinnen: In Sigmaringen
die Schwaben, die Badiſchen und die Württembergiſchen
Schwarzwaldvereine. In Marburg die Heſſiſchen, Waldecker
und Oberheſſiſchen Gebirgsvereine. Auf der Heidelkoppe
die Glatzer, Mähriſchen und Sudetendeutſchen Wanderer. Auf
dem Streuberg die Vogtländer. Auf dem Roßkopf die
Werratalvereine. In Mannheim Odenwaldklub Pfalz,
nördlicher Schwarzwald und ſchwäbiſche Alb. In Alzenau
a. d. Kahl Speſſartler, Rhön, Vogelsberger und nördlicher
Odenwald. Auf dem Oechſen bei Vacha Thüringer Wald=,
Rhön= und gnüllgebirgsvereine. In Stolpen die Vereine
der ſächſifchen Schweiz und die Lufatia. Am Annaturm bei
Deiſter die Hannoveraner und die Egge=Gebirgsvereine. Auf
der Auguſtusburg die Erzgebirgsvereine. Im Schloßpark
des Dorfes Buch die Märkiſchen Wandervereine. In den
Harburger Wäldern die Norddeutſchen Wanderer.
Artal und Eifel treffen ſich auf dem Steinerberg a. d Ahr,
Moſel und Hochwald und Hunsrück in Burgen an der Moſel.
Die Ortsgruppen der Sauerländiſchen Gebirgsvereine,
des Rieſengebirgsverbandes, des
Rennſteig=
vereins, die Vereine des Rieſengebirges, der Saarwald
und der Verein linker Niederrhein unternehmen Einzel=
wanderungen, um für die Schönheiten der deutſchen
Heimat und deſſen Größe zu werben.
Der Zweck des Reichsverbandes bei dieſen
Sternwande=
rungen iſt, die Menſchen aus kleinlichem Denken herauszureißen
und durch die Liebe zur herrlichen Natur zu einem Geſchlecht
heranzuziehen, das feſte Wurzeln in dem Boden der Heimat hat.
Und wer mit hinauswandert, der wird auch bald Ehrfurcht vor
der Herrlichkeit der Natur — vor den Tieren des Waldes, den
Pflanzen und Blumen und all den Einrichtungen der
Wander=
vereine, wie Wegezeichen, Ruhebänken, Quellen uſw. haben, ſie
ſchützen und lieben lernen. Auch dieſe Veranſtaltungen am
Himmelfahrtstage ſollen der Wanderſache neue Freunde
ge=
winnen zum Nutzen jedes Einzelnen und zum Segen für Volk
und Vaterland.
Schon vor vielen Jahren waren es naturbegeiſterte Männer,
welche die deutſchen Wandervereine gründeten, welche ſich zur
Aufgabe machten, all die Schönheiten unſeres Vaterlandes zu
erſchließen. Und ſo iſt es auch noch heute, viele haben die
Treue gehalten, eine ſtattliche Zahl ſchart ſich um den
Reichs=
verband der deutſchen Gebirgs= und
Wander=
vereine, und doch muß das deutſche Wandern noch mehr
Allgemeingut des deutſchen Volkes werden, beſonders heute,
wo unſer Volk müde vom ewigen Parteigezänk, ſich in
über=
wältigender Einmütigkeit zuſammengeſchloſſen hat, um das
Reich neu aufzubauen.
Deshalb heißt am Himmelfahrtstag die Loſung:
„Maſſen heraus!”
Hin zum Wandertreffen des Reichsverbandes Deutſcher Gebirgs=
und Wandervereine, der in dieſem Jahr auf eine 50jährig=
Tätigkeit zurückblicken kann, in Mannheim an Himmelfahrt.
Die Ortsgruppe des OWK. Mannheim hat alles zum
Empfang beſtens vorbereitet. Mit 60 Prozent
Fahrpreis=
ermäßigung kann jeder mit dem Sonderzug in die Rhein=
Neckarſtadt fahren. Dort ſteht gegen Löſung des geſchmackvollen
Feſtabzeichens alles Sehenswerte der Stadt Mannheim offen.
Ein großer Feſtzug mit Feſtwagen und hiſtoriſchen uſw.
Grup=
pen wird in den Schloßhof zur Kundgebung für deutſches
Wandern ziehen. Anſchließend wird im Friedrichspark Muſik,
Geſang und Volkstanz die Wanderer bis zur Abfahrt
zuſammen=
halten. Der Abendſonderzug hat Anſchluß nach allen
Neben=
ſtationen.
— Die Markierungskarte der Waldungen zwiſchen Frankfurt
a. M. und Darmſtadt, Maßſtab 1.:50 000, iſt ſoeben noch rechtzeitig
zu Beginn der Wanderzeit in unſere im friſcheſten Grüg
prangen=
den Wälder erſchienen. Sämtliche abgeänderten und neu
hinzu=
gekommenen Wegemarkierungen ſind berückſichtigt, ſo insbeſondere
auch die zahlreichen Wegezeichen des rührigen Verkehrsvereins in
Mörfelden. Wer abſeits der markierten Wege einſamere, ſchöne
Waldwege vorzieht, findet auch die beſonders empfehlenswerten
Pfade durch Rotdruck gekennzeichnet. Die Angabe der
Wander=
zeiten ermöglicht es, ſich ſofort darüber zu unterrichten, ob die zur
Verfügung ſtehende Zeit ausreicht, dieſe oder jene Wanderung
auszuführen. Die eingedruckten Schneiſennamen erleichtern die
Orientierung im Walde ungemein.
Die in gewohnter ſorgſamer Neubearbeitung von der
Geogra=
phiſchen Verlagsanſtalt Ludwig Ravenſtein A.=G. herausgegebenen
Karte, die zum Preiſe von 180 RM., aufgezogen 3,60 RM.,
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allen Wanderfreunden empfehlen.
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Seite 10 — Nr. 143
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 24. Mai 1933
berg.
nkfeier am At
Die 200-Jahr=Beier der Stadk Neufkrelit
Die feierliche Enthüllung des Gedenkſteines für die Freikorps=Kämpfer auf dem Annaberg,
wo ſich am 12. Jahrestag der Erſtürmung des Berges 15 000 SA= und SS=Männer eingefunden
hatten, um dieſes für die Erhaltung des Deutſchtums an der oberſchleſiſchen Grenze ſo wichtigen
Ereigniſſes zu gedenken.
Spitze des Feſtzuges mit dem Muſikkorps der ehemaligen Angehörigen des Grenadierregiments 8!
Im Hintergrund das frühere Reſidenzſchloß.
Neuſtrelitz, die Hauptſtadt von Mecklenburg=Strelitz, die einſtige Reſidenzſtadt der
Großherzög=
feierte jetzt ihr 200jähriges Beſtehen mit einer Feier, an der alle Stände und Schichten der Be
völkerung teilnahmen.
Vor der Eröffnung der Frankfurker
Maſtvieh-Ausſtellung.
Frankfurt a. M. Die Frankfurter
Maſt=
vieh=Ausſtellung wird am Donnerstag (
Himmel=
fahrtstag) von Oberbürgermeiſter Dr. Krebs
feierlich eröffnet werden. Die Ausſtellung wird
u. a. unterſtützt vom
Reichsernährungsminiſte=
rium. Preußiſchen Landwirtſchaftsminiſterium,
Heſſiſchen Staatsminiſterium und von der Stadt
Frankfurt a. M. Die geſamte Veranſtaltung wird
mit der Schau von etwa 1000 beſten Maſttieren,
einer großen fachgewerblichen Ausſtellung von
Maſchinen, Geräten, Erzeugniſſen, einer
beſon=
deren Fleiſchwerbeſchau, mit in Betrieb
befind=
licher Wurſtfabrik und etwa 50 Fleiſchgerichten,
veranſtaltet von der Frankfurter Fleiſcherinnung
und dem Hausfrauenverein, einer
Fleiſchkunſt=
ſchau und einer hiſtoriſchen Abteilung des
Flei=
ſchergewerbes ein für alle Berufskreiſe im
höch=
ſten Maße intereſſantes Bild bieten. Die
Aus=
ſtellung dauert bis einſchließlich Sonntag, den
28. Mai, und wird auf dem Städtiſchen Schlacht=
und Viehhof in Frankfurt a. M., in drei
Aus=
ſtellungshallen und im Freien abgehalten.
Frankfurt a. M. Ein 84jähriger Mann
hatte aus einer Bank 1000 RM. abgehoben und
das Geld, ein Bündel mit 20 50=Mark=Scheinen,
in die Brieftaſche gelegt und in die innere
Rock=
taſche geſteckt. Im Vorraum der Bank unterhielt
ſich der alte Mann mit einer ihm unbekannten
Perſon. Von der Bank ging er nach der
Straßen=
bahnhalteſtelle, wo er den Unbekannten wieder
träf. Ohne ſich um den Mann zu kümmern, ſtieg
er in die Straßenbahn. Auf der Plattform
ent=
ſtand plötzlich ein Gedränge, wobei er einen
hef=
tigen Stoß gegen die Bruſt verſpürte. Als der
alte Mann dann nach Hauſe kam, merkte er den
Verluſt ſeines Geldes. Die Brieftaſche war noch
vorhanden. Er iſt zweifellos von einer Bande
auf der Straßenbahn ausgeplündert worden.
Ein deutſches Denkmal für den
ſchwe=
diſchen Erzbiſchof Söderblom.
Das Denkmal,
das zur Erinnerung an den ſchwediſchen
Erz=
biſchof und großen Friedensfreund Dr. Nathar
Söderblom auf dem Hainſtein unweit von
Magdeburg aufgeſtellt wurde.
Das große Aukomobil=Rennen auf der Berliner Apus.
Oben links: Der Franzoſe Veyron, der das Rennen der kleinen Klaſſe gewann. — Daneben: Ein
Blick auf die Ehrenloge, in der Reichsminiſter Dr. Goebbels, Polizeipräſident Graf Helldorf und
Oberſt von Hindenburg, der Sohn des Reichspräſidenten, Platz genommen hatten. — Unten links:
Der Start der großen Wagen. — Daneben: Der Sieger dieſer Klaſſe, der Italiener Achide Varzi.
In der Reichshauptſtadt fand das große internationale Avus=Rennen ſtatt, bei dem leider nur
wenige Deutſche mitfuhren. In beiden Klaſſen konnte die Firma Bugatti die zwei Erſten ſtellen.
Ein Gulsdirektor verſchwunden.
* Berlin. Seit längerer Zeit ſuchen die
Stellen der deutſchen Kriminalpolizei nach dem
55jährigen Gutsverwalter Paul Kothe aus
Hein=
richau in Schleſien. Er war der Verwalter der
großherzöglichen Güter. Nach einem Ausflug am
14. Mai — Kothe war ein großer Naturfreund
und unternahm regelmäßig und allein die
weite=
ſten Ausflüge — war er nicht wieder zu ſeiner
Familie zurückgekehrt. Allem Anſchein nach iſt
der Verwalter, der ſich eines guten Anſehens
er=
freute, einem Verbrechen zum Opfer gefallen. Die
Generaldirektion hat eine Belohnung von 10 000
Mark für die Ermittlung des Vermißten
aus=
geſetzt. Das Gut gehört dem ehemaligen
Groß=
herzog von Sachſen=Weimar=Eiſenach.
Fünf Schwerverletzte bei einem Autozuſammenſtoß
Neuwied. In der vorvergangenen Nacht
ereignete ſich in Neuwied, auf einer
unüberſicht=
lichen Straßenkreuzung, ein folgenſchwerer
Zu=
ſammenſtoß. Zwei Perſonenwagen erreichten zu
gleicher Zeit den Kreuzungspunkt und ſtießen
mit voller Wucht aufeinander. Einer der beiden
Wagen wurde durch den Anprall gegen eine
Gar=
tenmauer geſchleudert und vollſtändig
zertrüm=
mert. Die Inſaſſen des Wagens, vier junge
Leute aus Melsbach bei Neuwied, wurden ſchwer
verletzt. Auch ein Fahrer des zweiten, ebenfalls
ſchwer beſchädigten Wagens, ein Neuwieder
Metz=
germeiſter, der in hohem Bogen aus dem Wagen
geſchleudert wurde, wurde ſchwer verletzt ins
Krankenhaus eingeliefert. Sein Beifahrer iſt,
anſcheinend infolge eines Nervenzuſammenhruchs,
nach dem Unfall verſchwunden. Bei einem
Schwerverletzten beſteht Lebensgefahr.
Der erſte naſſe Monat in New York.
Drei Millionen Dollar Bierſteuern.
New York. Während des erſten Monats
nach Freigabe des Starkbieres und des 3,2proz.
Weines ſind in der Stadt New York bereits
Steuern und Lizenzgebühren in Höhe von
3 Millionen Dollar in die Säckel der Stadt, des
Staates und der Regierung gefloſſen. Die
Bun=
desregierung bekommt von dieſen Einnahmen
den Löwenanteil, nämlich ſchätzungsweiſe 2
Mil=
lionen Dollar. Die Freigabe des Starkbieres
hat zur Folge gehabt, daß Millionen Dollars
von Hotels, Reſtaurants und anderen Betrieben
für Verbeſſerungen und neue Einrichtungen
aus=
gegeben wurden. Das Städtiſche
Geſundheits=
amt gab bisher 28 496 Lizenzen zum
Bieraus=
ſchank aus.
Paſtor Philipps †.
Berlin. Einer der bekannteſten Führer der
Berliner evangeliſchen Kirche Paſtor D.
Wil=
helm Philipps, iſt im Alter von 73 Jahren
ge=
ſtorben. Er ſtand ſeit 1917 an der Spitze der
Berliner Stadtmiſſion. Im kirchenpolitiſchen
Le=
ben iſt Philipps als Führer der Poſitiven
her=
vorgetreten. Er war Mitglied in faſt allen
maß=
gebenden kirchlichen Körperſchaften. Die Berliner
Theologiſche Fakultät ehrte ſeine Verdienſte um
die kirchlich=ſoziale Arbeit durch die Verleihung
des Ehrendoktors.
Engliſches U=Boot havariert.
London. Das U=Boot E 23 iſt vor der
ſchottiſchen Küſte, auf offenem Meer, mit dem
Boot eines Schleppnetzfiſchers zuſammengeſtoßen.
Das U=Boot wurde leck geſchlagen. Die
Beſchä=
digung iſt leicht.
Die Beiſehung des Rennfahrers
Okfo Merz.
Eßlingen. Die Beiſetzung des am Don
nerstag auf der Avus in Berlin tödlich verun
glückten Rennfahrers Otto Merz fand am Mor
tag, unter großer Anteilnahme, in ſeiner Vater
ſtadt Eßlingen ſtatt. Unter Abfeuern einer drei
fachen Ehrenſalve durch die SA. wurde der Sar
in die Gruft geſenkt. Als erſter ſprach für di
Daimler=Benz=A.=G. Direktor Schippert. Staats
rat Waldmann legte für den Reichsſtatthalte
Murr einen Kranz nieder. Im Auftrag de
Reichsverkehrsminiſteriums ſprach Generaldirei
tor Dr. Dill. Ein rieſiger Lorbeerkranz Adol
Hitlers mit der Aufſchrift: „Dem Kämpfer fü
Deutſchlands Geltung” legte Ingenieur Baue
nieder. Weitere Anſprachen und Kranznieder
legungen erfolgten durch den kommiſſariſche
Bürgermeiſter von Eßlingen, Vertreter der Be
amten= und Angeſtelltenſchäft der Daimler=Ben=
A.=G. und des NS.=Kuriers Stuttgart. Im Na
men des Kronprinzen legte Major a. D. Merke
mit einer Abordnung des Stahlhelms eine
Kranz nieder. Unter den Kranzſpenden befande
ſich weiter ſolche von den Renfahrern v. Brau
chitſch, Wilhelm Merck, Alfred Hirte, Willi Walk
Porſche, Rudolf Caracciola.
Afrika=Flieger Schwabe in Berlin.
Berlin. Der Münchener Flieger Kar
Schwabe, der vor einigen Tagen in Müncher
ſeinen Afrikaflug beendete, wurde am Diensta.
in Berlin von Vertretern der Reichsregierun!
und des Aeroklubs von Deutſchland empfangen
Schwabe traf pünktlich um 12.30 Uhr auf den
Berliner Flughafen ein, wo er von einer zahl
reichen Menſchenmenge mit Blumenſpenden un
Kränzen erwartet wurde. Der Miniſterialrat in
Reichsluftfahrt=Miniſterium, Kapitän=Leutnan
Chriſtianſen, und Vizepräſident v. Hoeppner in
Auftrage des Aeroklubs von Deutſchland und de=
Deutſchen Luftſportverbandes ſprachen dem Flie
ger ihre Glückwünſche aus. Schwabe iſt in de
Fliegerei noch jung; er hat erſt im Herbſt 193.
ſeinen Flugzeugführerſchein erworben. Trotzden
hat er bereits, einſchließlich des Afrikafluges
50 000 Flugkilometer hinter ſich gebracht. Zu ſei
nem Fluge benutzte er ein Erzeugnis des Klemm
Flugzeugbaues Böblingen, ausgerüſtet mit einen
95=PS=Siemens=Motor. Die 30 000 Kilometel
ſeines Afrikafluges legte er in etwa 220
Flug=
ſtunden zurück. Das Ziel des Fluges war Dar e=
Salam, im ehemaligen deutſchen Schutzgebiet.
Beginn der Unkerſuchung gegenMorgan
Waſhington. In Waſhington wurden
am Dienstag Polizeireſerven angefordert, um
den Rieſenandrang zur Kongreßunterſuchung
gegen das Bankhaus Morgan, die im Kapitol
ſtattfindet, bewältigen zu können. Das
Unter=
ſuchungskomitee beſteht aus dem Senator Slel;
cher aus Florida und zehn Senatoren beidel
Parteien. Der Verhandlungsſaal iſt überfüll!
von Mitgliedern der Geſellſchaft, hauptſächlick.
der Hochfinanz und Schwerinduſtrie. Auch etwe
50 Staatsanwälte und Rechtsanwälte wohnen
der Verhandlung bei. Morgan und die elf mit
beſchuldigten Bankiers trafen unter ſchwerel
Detektivbedeckung ein. Nach Verhandlungsde‟
ginn verlas Morgan zunächſt eine Erklärung
die ſich mit den Pflichten und Rechten eines
Privatbankiers befaßte. Staatsanwalt Pecord
begann darauf mit dem Verhör Morgans. Die
Unterſuchung wird ſich wahrſcheinlich bis in. den
Juli hinziehen.
Henry Barmat aus Holland ausgewieſen.
Friſtverlängerung für Julius Barmat.
Amſterdam. Wie bereits gemeldet, ſoll
ten die Gebrüder Julius und Henry Barmat als
unerwünſchte Ausländer Holland ſpäteſtens ille
22. Mai verlaſſen. Während Henry Barmal
nunmelr dem Ausweiſungsbefehl nachgekommen
iſt, iſt Julius Barmat ein Friſtaufſchub gewäht!
worden.
Mittwoch, 24. Mai 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 143 — Seite 11
ziment=
ten dui
SAltba Aasat
Handball= Endſpiel in Magdeburg.
Neutegelung des Wetkkampfbetriebes
ern einer
Die Meldung, daß das Endſpiel um die deutſche
Handballmei=
ſterſchaft (DSB.) zwiſchen SV. Waldhof und Polizei Burg
am 11. Juni in Magdeburg ſtattfinden werde, ſcheint ſich jetzt zu
beſtätigen. Man wird gegen dieſe Praxis der DSB. mit aller
Schärfe Sturm laufen müſſen, denn das Endſpiel gehört weder
nach Magdeburg noch nach Mannheim. Die Süddeutſchen ſind in
dieſem Treffen unter allen Umſtänden die Benachteiligten, und
wenn überhaupt für ſie eine Chance beſteht, das Treffen zu
ge=
winnen, wird dieſe durch die Anſetzung an den Wohnort des
Gegners vernichtet. Die Anſetzung nach Magdeburg geſchieht,
nachdem die Berliner Lieblinge der DSB. aus dem Rennen
ge=
worfen wurden, aus finanziellen Gründen, weil neuerdings in
Magdeburg für die Kaſſen der DSB. am meiſten zu erben iſt. Die
ſportliche Seite ſcheint für die DSB. Nebenſache zu ſein.
Der Spork an Himmelfahrt.
Allzu groß iſt das ſportliche Leben, und Treiben an dieſem
Wochenfeiertag zwar nicht, es gibt aber immerhin doch eine ganze
Reihe größerer ſportlicher Ereigniſſe von Bedeutung. Als
beſon=
ders wichtig ſind hervorzuheben: das dritte Gaſtſpiel der Glasgow
Rangers in Bochum, das Fußballtreffen Baſel — Berlin, die
in=
ternationalen Tennismeiſterſchaften von Frankreich, verſchiedene
Radrennen und Pferderennen, u. a. der Große Preis von
Ham=
burg, und die Rheinſtaffel.
Polizei-SB. Darmſtadt.
Am Himmelfahrttag fährt die Handballmannſchaft nach
Kreuznach, um als vorjähriger Gewinner eines
Wanderprei=
ſes denſelben wieder zu verteidigen. An dieſem Feiertage
ver=
anſtaltet Eintracht Kreuznach alljährlich ein
Handballpokaltur=
nier mit ſtärkſter Beſetzung. Daß der Wanderpreis nur unter
Aufbietung des ganzen Könnens der Liga wieder mitgebracht
werden kann, dafür ſprechen die nachſtehenden teilnehmenden
Mannſchaften. Vereine wie FSV. Frankfurt, Mainz 05,
Mann=
heim 08 und Eintracht Kreuznach wollen geſchlagen ſein. Eine
jede Mannſchaft muß gegen jede andere antreten. Die Spielzeit
beträgt allerdings nur 2X15 Minuten. Hoffen wir, daß die
Mannſchaft den ſchönen Wanderpreis wieder nach Darmſtadt
bringt.
Wehrſpork.
Polizei=SV. Darmſtadt.
Jugendliche und Schüler am Donnerstag, um 7.45 Uhr,
An=
treten am Tierbrunnen (Nieder=Ramſtädter Straße) zur
Ge=
ländeübung. Teilnahme iſt Pflicht. Marſchanzug, Ruckſack bzw.
Brotbeutel, Eßgeſchirr und Beſteck iſt mitzubringen.
Mittags=
verpflegung wird geſtellt.
Fußball.
Rot=Weiß, VfL., Darmſtadt.
Am Himmelfahrtstag ſind vorausſichtlich keine Spiele der
Fußballer. Bei gutem Wetter iſt eine Radtour geplant an den
Rhein. Abfahrt am Rot=Weiß=Platz an der Rheinallee
vormit=
tags 8 Uhr. Ruckſackverpflegung iſt zu empfehlen.
Eine Niederlage erlitt der deutſche Sprintermeiſter Arthur
Jonath bei einem Klubkampf in Gelſenkirchen. In 10,4 Sekunden
wurde er von ſeinem Klubkameraden Borchmeyer um Bruſtbreite
geſchlagen.
in der 9.4.
Der Oberturnwart der Deutſchen Turnerſchaft Carl
Ste=
ding, erläßt über den Wettkampfbetrieb in der DT. neue
Be=
ſtimmungen, die folgenden Wortlaut haben:
1. Der Wettkampfbetrieb in der Deutſchen Turnerſchaft wird
zu=
gunſten allgemeiner Breitenarbeit und des Wehrturnens
einge=
ſchränkt. Pflichtſpiele dürfen nur einmal im
Mo=
nat, und zwar am erſten Sonntag des Monats,
ausgetragen werden. Daher darf die Zahl der
Mann=
ſchaften in einer Spielreihe höchſtens fünf, im Ausnahmefall ſechs
Mannſchaften betragen. Ueber die Spielreihen hinaus
weiter=
gehende Ausſcheidungsſpiele dürfen höchſtens zwei bis drei
wei=
tere Sonntage innerhalb des Spieljahres beanſpruchen. Auch die
Wettkämpfe in anderen Uebungsarten, müſſen eingeſchränkt
wer=
den. Jeder dritte Sonntag im Monat iſt
grund=
ſätzlich von Wettkämpfen aller Art
freizuhal=
ten und dem Wehrturnen zu widmen.
Uebergangs=
beſtimmung: Für die bereits genehmigten Veranſtaltungen und
angeſetzten Spielreihen gelten die obigen Beſtimmungen noch
nicht.
2. Wir erwarten, daß jeder Turner und jede Turnerin am
allgemeinen Uebungsbetrieb teilnimmt. Alle die, die bislang
nur in einem Fachgebiet, z. B. Spiel. Fechten, Waſſerfahren,
Schwimmen uſw., ſich betätigt haben, müſſen ſich
durch=
ſchnittlich mindeſtens einmal wöchentlich am
allgemeinen Turnbetrieb beteiligen.
3. Ab 1934 werden Turner im Scharalter (19—21 Jahre)
nur dann zu Wettkämpfen und Wettſpielen zugelaſſen, wenn ſie
den Nachweis führen, daß ſie ſich auch am Wehrturnen beteiligen.
Ab 1936 werden Turner im Alter von 19—25 Jahren zu
Wett=
kämpfen und Wettſpielen nur dann zugelaſſen, wenn ſie ihr
Pflichturnjahr abgeleiſtet haben oder ſich im Pflichtturnjahr
befinden.
gez. Steding, Oberturnwart der DT.
Kraftſport.
Polizei=SV. Darmſtadt.
Bei den am Sonntag in Fürth i. O. ausgetragenen
Gau=
meiſterſchaften war auch die Kraftſportabteilung der Polizei mit
15 Mitgliedern beteiligt, wovon 12 anſehnliche Preiſe erhielten.
4) Ringen (Aktiv): Bantam: 2. Schnauber, 5. Hahl. Welter:
5. Erbes. Halbſchwer: 2. Reuter. Schwer: 1. Siebert. (Jugend
und Schüler); 1. Werner 4. Becker, 5. Keutzer. B) Gewichtheben
(Aktiv); 2. Feldmann, 3. Göbel, 3. Kaffenberger. (Jugend):
2. Quick. C) Leichtathletik: 100=Meter=Lauf: 1. Reuter. 400=
Meter:Lauf: 1. Reuter. Steinſtoßen: 2. Reuter. Gewichtwerfen:
2. Reuter.
Kommiſſariſcher Führer des Reichsbahn=Turn= und
Sportbun=
des, dem alle Reichsbahn=Turn= und Sportvereine Deutſchlands
angehören, wurde Baumeiſter=Berlin.
Zum Rittmeiſter befördert wurde Oberleutnant Sahla, der
auf „Wotan” beim Reitturnier in Rom ſo ausgezeichnet abſchnitt.
Auch beim Eifel=Rennen am kommenden Sonntag wird die
ganze europäiſche Elite der Automobil=Rennfahrer am Start
er=
ſcheinen.
Für die Vorrunde um die deutſche Waſſerball=Meiſterſchaft
am 11. und 25. Juni wurden folgende Paarungen ausgeloſt:
Weißenſee 96 — Königsberger SC., Waſſerfreunde Hannover —
Schwimmſportfreunde Barmen. Hannover=Linden —
Waſſer=
freunde Spandau, Poſeidon Leipzig — Bayern 07 Nürnberg,
Arn=
ſtädter SV. — Magdeburg 96.
7.10:
7.15:
12.00:
13.30:
15.30:
16.30:
18.00:
18.25:
19.00:
20.96.
21.10:
22.00:
22.15:
22.45
9.45:
10.10:
14.45:
15.45:
16.00
17.00:
17.30:
18.00:
18.05:
18.35:
19.00:
20.00:
20.45:
21.15:
21.30:
23.00:
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Choral.
Kunterbunt auf Schallplatten.
München: Mittagskonzert. Ltg.: E. Kloß.
Mittagskonzert. Ltg.: L. Eyſoldt.
Stunde der Jugend: Tiergeſchichten. — Als
Zoologie=
ſtudent auf Karawanenreiſe im Liberia=Urwald.
Köln: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. Ltg.: Kühn.
Soliſtin: Guermanova (Alt).
Dr. Friedrich König: Von der Volkswerdung der Deutſchen.
Zeitfunk.
München: Stunde der Nation: Konzert des
nationalſozialiſti=
ſchen Reichs=Symphonieorcheſters. Ltg.: Kapellmeiſter Franz
Adam. Werke von Max Reger.
Unterhaltungskonzert. Ltg.: Dr. Merten.
Berlin: Der geſtirnte Himmel über dir. Von Kurt
Kiß=
hauer und Jochen Klepper.
Deutſcher Almanach.
Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport.
München: Nachtmuſik. Ltg.: E. Kloß.
Königswuſterhauſen.
Deutſchlandſender: Mittwoch, 24. Mai
Geno Ohlſchläger: Kleine Geſchichten.
Königsberg: Schulfunk: Bei den Fiſchern am Kur. Haff.
11.30: Zeitſunk.
Kindertheater: Wie ſich der Quartaner Hans Harald ſeinen
Tageslauf wünſcht.
Carl Maria Holapfel: Aus meinem Luftreiſetagebuch.
Hamburg: Nachmittagskonzert.
Dr. Unger: Das Geheimnis der Aale. Eine biologiſche
Betrachtung.
Frederie Chopin. Giſela Binz (Flügel).
Das Gedicht.
Duette. Eva Katharina Jekelius=Lißmann. G. Jekelius. Am
Flügel: Felicia Dietrich.
Obering. Nairz: Viertelſtunde Funktechnik.
München: Stunde der Nation. Konzert d.
nationalſoziali=
ſtiſchen Reichs=Symphonie=Orcheſters. Ltg.: Kapellmeiſter F.
Adam. Werke von Max Reger.
Bericht über die Uraufführung des Schauſpiels: Totila von
Wilhelm Kube, im Stadttheater Frankfurt a. O.
Tanzmuſik. Kapelle Ludwig Rüth.
Hörbericht vom Reit= und Springturnier der D.L.G.
Fortſetzung der Tanzmuſik.
Königsberg: Nachtkonzert. Das Kl. Orag=Orcheſter, Ltg.:
Eugen Wilcken.
Wetkerberichk.
Der hohe Druck wird ſeinen Einfluß vorerſt noch geltend
machen und vielfach zu heiterem Wetter führen. Doch bilden ſich
infolge der ſtarken Erwärmung Störungen aus, die ſpäterhin
Anlaß zu lokalen Gewitterſtörungen geben dürften.
Ausſichten für Mittwoch, den 24 Mai: Weiterhin vielfach
auf=
heiternd und warm, zeitweiſe etwas bewölkt, mit
vorüber=
gehender Gewitterneigung.
Ausſichten für Donnerstag, den 25. Mai: Stellenweiſe Neigung
zu Gewitterſtörungen. Sonſt wenig Aenderung der
Wetter=
lage.
Haupiſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polliik und Wirtſchaff: Rudolf Mauve; für Feuiſſeton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C H. Quetſch; für den Schlußdienſf: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämilich in Darmſtiadt
Für unverlangte Manuſkripie wird Garantle der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
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Mittwoch, 24. Mai 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 143 — Seite 13
DTr Teate
Original=Roman von Hellmath Quast-Peregrin.
10)
Als er ſie auf die Uferböſchung hinaufgehoben hat, flüſtert
ne ihm haſtig nur ein Lebewohl zu, winkt noch einmal und
äuft dann ſchnell und geduckt dem Hauſe zu, atmet erlöſt auf
„Is ſie die kleine Hintertür nur zugeklinkt findet, huſcht lautlos
in das Haus.
und dann ſieht Jochen nur noch die tote, ſchwarzgraue
Faſſade des Hauſes mit den dunklen, geſchloſſenen Fenſtern
ind wenn er auch noch geräume Zeit mit dem Bote wartet,
ein Fenſter öffnet ſich, nirgends flammt Licht auf.
Enttäuſcht ſtößt er ab und rudert mit Blonck zurück.
Das iſt ſeine Hochzeit geweſen.
Eine troſtloſe Hochzeit.
Und es iſt gut, daß er nicht Bloncks mitleidig ſpöttiſches
dächeln ſieht. Denn der Holländer hätte anders Hochzeit
ge=
ſalten, wäre er der glückliche Erkorene Sabines geweſen.
Ganz überraſchend wurde Jochen zum Major von der
Bröben befohlen und mit der Ausbildung des Freiwilligenkorps
ſetraut, das man für die Afrika=Expedition ausgewählt und
uſammengeſtellt hatte. Jetzt hatte er täglich anſtrengenden
Dienſt, und war er vorher mit ſeiner Untätigkeit unzufrieden
ſeweſen, ſo gefiel ihm ſein tägliches Arbeitspenſum jetzt auch
ticht, denn er kam immer erſt ſpät abends nach Hauſe und war
ann ſo müde, daß er keinen Beſuch mehr machen konnte. Wie
ern wäre er einmal zu Pleſſows gegangen, um Sabine
wieder=
uſehen, ſie ließ nichts von ſich hören, der bewußte große Tag,
er die Brautwerbung Zaſtrows bringen ſollte, war auch
vor=
bergegangen, und Jochen wußte nicht, wie er für Sabine
eendet hatte. Das war es, was ihm den Dienſt ſchwer machte,
außte er doch mit ſeinen Soldaten im Vorgelände des
Dragoner=
follwerkes anſtrengende Felddienſtübungen ausführen, während
eine Gedanken bei Sabine weilten und er ſich in folternder
ingewißheit zerquälte.
Wenn ihn doch Sabine nur einmal in dieſen Tagen beſucht
ätte! Gerade jetzt, wo Raule ſein ſpartaniſch dürftiges Giebel=
(Nachdruck verboten.)
ſtübchen gar ſo vornehm möbliert hat. Die rohen, geſcheuerten
Dielen deckt ein buntfarbiger Teppich und ſtatt des Schemels
am Bett ſteht dort ein mauriſches Tiſchchen, ein Tabouret mit
ſchillernden Perlmuttereinlagen, und ein großer Armlehnſtuhl,
deſſen gepolſterten Sitz und Rückenteil ein farbenprächtiger
Brokatſtoff überſpannt.
An der kahlen, weißgetünchten Wand hängt ein Pariſer
Gobelin und ein geſchnitztes Schränkchen, das eine zierliche
Karaffe mit braunroten Süßwein, zwei Gläſer, ein
Sevres=
ſchälchen mit allerlei Naſchwerk birgt, während mitten auf der
Decke des Tiſches eine ſilberne Schale mit auserleſenem Obſt
ſteht. Es macht alles einen anheimelnden Eindruck, gibt dem
einſtmals ſo öden Stübchen einen Schimmer von wohltuendem
Reichtum, und Jochen iſt Raule für dieſe Aufmerkſamkeit von
Herzen dankbar, aber Sabine, für die man allen dieſen
Auf=
wand gemacht hatte, läßt ſich nicht ſehen.
Jochen hat die Soldaten über die bevorſtehende Seereiſe
und die Art des Dienſtes in Afrika zu unterrichten, jetzt aber,
wo ihn Unruhe und Sorge um Sabine quälten, hatte er ſeine
liebe Not, ſeine irr umherflatternden Gedanken beim
Unter=
richt zuſammenzunehmen, um nicht das Mißfallen des Majors
zu erregen. Gelang es ihm auch, von der Gröben ſich gewogen
zu erhalten, ſo konnte er es nicht verhüten, daß zwiſchen ihm
und dem Fähnrich Selbing, den Ingenieuren Leugabe und
Walter, die ſich als angehende Afrikaner fühlten und im Bären
manche Kanne Bernauer oder Zerbſter Bier auf die zukünftige
Gloria leerten, ſich kein kameradſchaftliches Verhältnis
ent=
wickeln wollte. Sie hielten ihn für hochmütig und zogen ſich
von ihm zurück, weil er ſich von ihren Kneipereien fernhielt.
Von der Gröben nimmt ſeine Leute tüchtig hoch, jagt ſie
bei den häufigen Felddienſtübungen gehörig umher, und Jochen
kommt mehr wie einmal zum Umfallen müde nach Hauſe. Aber
eines Abends glaubt er ſeinen Augen nicht zu trauen, als er
vom Spreegäßchen kommend den Mühlgrabenſteg überſchreiten
will und oben in ſeinem Fenſter Licht erblickt. In ſeiner Stube
wartet jemand auf ihn — ob es Sabine iſt? Mit einem Schlage
iſt alle Müdigkeit verflogen, mit drei Sätzen ſpringt er die
Treppe hinauf, klopft an, reißt im gleichen Augenblick die
Tür auf ..
„Sabine .."
Ja, da ſitzt die ſo oft Herbeigeſehnte am Tiſche, hat ein
aufgeſchlagenes Buch vor ſich
Wie mit Blut übergoſſen iſt Sabine aufgeſtanden.
„Ich ſoll dir einen ſchönen Gruß beſtellen. Von Dorothee.
Warum du dich nicht ſehen läßt
„Sabine — Mädel — mein Mädel!”
Jochen reißt ſie an ſich, erſtickt ſie faſt mit ſeinen Küſſen.
„Du — Jochen — laß — mich .
„Nein — endlich habe ich dich — lange — habe ich
ge=
wartet.
Und der Sturm ſeiner Leidenſchaft entzündet die ruhige,
kalte Sabine, und ſie vergeſſen die kleine Giebelſtube des Hauſes
am Mühlengraben — das durch Etikette und Rückſichten
ge=
regelte und in die beſtimmte Bahn des geruhſamen
Staats=
bürgertums gezwängte Leben.
Im dunklen Zimmer ſitzt Sabine im Lehnſtuhl, Jochen auf
der Armlehne, ſie haben neben ſich auf dem Tabouret Wein,
Naſchwerk und Obſt, und obgleich der Ofen verloſchen iſt,
emp=
finden ſie nichts von der Kühle im Raume.
„Du biſt mein Jochen — das habe ich ſchon als kleines
Mädchen gewollt — und ich habe meinen Willen durchgeſetzt.
Haſt du mich auch wirklich lieb, Jochen? Ganz von Herzen?
Niemand mehr als mich?"
„Kannſt du noch fragen? Das iſt die glücklichſte Stunde
meines Lebens.”
„Ja”, ganz leiſe flüſtert ſie es, „ich bin ſehr glücklich.
Glücklicher kann ich nicht werden.”
Noch einmal küßt ſie ihn, dann löſt ſie ſich aus ſeinem
Arme.
Ich muß fort, die Nacht ſchreitet vor, ich komme zu ſpät
nach Hauſe
„Bleib noch .
„Nein, ich muß fort.”
„Wer weiß, wann du wieder zu mir kommen kannſt!“
„Nein, du zu mir.”
„Ich zu dir. Das iſt unmöglich.”
„Nein. Dorothee läßt dir ſagen, du ſollſt bis zur Abreiſe
bei uns wohnen
(Fortſetzung folgt.)
RESTE in Waschstoffe
RESTE in Wollstoffe
RESTE in Kunstseide
RESTELADEN
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Seite 14 — Nr. 143
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