Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuftrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 118
Samstag, den 29. April 1933.
196. Jahrgang
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 23 Reſchspfg.
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zeiſe 3.— Reſchsmark. Alle Preiſe in Reichsmark
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr Streit uſw., erliſcht
ſede Verpſichtung auf Erfüllung der
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träge und Teſtung von Schadenerſatz. Bei Konkurs
oder gerſchtlicher Beſtreibung fällt ſeder Rabatt weg.
Bankkonto Deutſche Bank und Darmſfädter mnd
Nationalbank.
Botſchafter Nadolny erhebt im Präſidium der Abrüſtungskonferenz die deufſchen Forderungen nach
Sicher=
heil u. Abrüſtungsgleichheik. — Der Macdonald=Pakk muß auf die deutſchen Lebensrechte Rückſichk nehmen.
Anverzichlbarte Forderungen
Deutſchlands.
EU. Genf, 28. April.
Botſchafter Nadolny hat dem Präſidium der
Abrüſtungs=
konferenz die grundſätzlichen deutſchen Forderungen in der Form
von Abänderungsvorſchlägen zu dem gegenwärtig zur
Verhand=
lung ſtehenden engliſchen Abrüſtungsplan übermittelt. Die
deutſchen Anträge beziehen ſich auf die Teile II bis V des
engliſchen Planes, in denen die materiellen
Abrüſtungsbeſtim=
mungen und die Feſtſetzung der ziffernmäßigen Heeresſtärke,
Flotte und Luftflotte der einzelnen Länder enthalten ſind.
Die deutſchen Abänderungsvorſchläge umfaſſen folgende acht
Punkte:
1. Die Reichsregierung iſt der Anſicht, daß die Frage der
Vereinheitlichung der Heeresſyſteme für eine
ſofortige Entſcheidung noch nicht reif iſt. Die
deutſche Abordnung beantragt daher die Aufnahme eines neuen
Artikels 15, nachdem der im Abkommen vorgeſehene ſtändige
Abrüſtungsausſchuß unverzüglich an die Prüfung dieſer Frage
herantreten ſoll.
2. Gegenüber dem in der engliſchen Tabelle feſtgeſetzten
ziffernmäßigen Höhe der Landſtreitkräfte mit 200000
Mannfür Deutſchland vertritt die Reichsregierung
die Anſicht, daß die endgültige Feſtſetzung der
effektiven Truppenbeſtände für Deutſchland
im Verhältnis zu den Rüſtungen der anderen
Staaten unter Gewährleiſtung der deutſchen
nationalen Sicherheit zu erfolgen hat.
3. Zu der in dem engliſchen Abkommen völlig fehlenden
Feſtſetzung der deutſchen Militärluftfahrt und der
deutſchen Unterfeeboote verlangt die
Reichs=
vegierung grundſätzlich, die gleichen
Waffen=
gattungen führen zu dürfen, die von den
an=
deren Staaten zur nationalen Verteidigung
gefordert werden.
4. Ausgebildete Reſerviſten müſſen bei der
end=
gültigen Effektivſtärke der Armee im Gegenſatz zu dem
eng=
liſchen Plan miteinbezogen werden. Die privaten Wehr=
und Sportverbände ſind nach den deutſchen Merkmalen
nichtalsunter militäriſche Ausbildung fallend
anzuſehen und werden daher bei der Feſtſetzung der
Heeres=
ſtärke nicht berückſichtigt.
5. Polizeikräfte ſind bei der Feſtſetzung der
Heeres=
ſtärke nur dann mit zu berückſichtigen, wenn ſie über weitgehende
militärtechniſche Ausbildung und Organiſation verfügen, ſowie
die Verwendungsmöglichkeit für militäriſche Zwecke ohne
vor=
hergehende Mobilmachung beſitzen.
6. Die vertragsſchließenden Staaten verpflichten ſich, die in
den Kolonien liegenden Truppen nur zur
Auf=
rechterhaltung der Ordnung und für die
Ver=
teidigung innerhalb der Kolonien zu
ver=
wenden.
7. Die Deutſchland zuſtehende
Gleichberech=
tigung muß in dem Abrüſtungsabkommen
prak=
tiſche Verwirklichung finden.
8. Verbot und Zerſtörung der ſchweren
An=
griffswaffen.
In einem
Begleitſchreiben
zu den deutſchen Zuſatzanträgen weiſt Nadolny daraufhin, daß
richtunggebend für den Inhalt des kommenden
Abrüſtungs=
abkommens der Artikel 8 des Völkerbundsvertrages ſein muß.
Danach muß eine greifbare weitgehende allgemeine Abrüſtung
erfolgen und bei der Bemeſſung der Rüſtung aller Staaten ein
Rüſtungsverhältnis zugrundegelegt werden, das allen die
natio=
nale Sicherheit gewährleiſtet. Mit Rückſicht hierauf erſcheint es
der deutſchen Abordnung notwendig, daß die in dem engliſchen
Plan vorgeſehenen Abrüſtungsmaßnahmen beſonders durch
Verbot und Zerſtörung der Angriffswaffen ſowie der
Militär=
flugzeuge noch mehr verſtärkt werden. Ferner ſteht die deutſche
Abordnung bei grundſätzlicher Annahme des Gedankens einer
Uebergangszeit von fünf Jahren auf dem Standpunkt, daß die
Deutſchland zuſtehende Gleichberechtigung in dem Abkommen
praktiſch verwirklicht werden muß. Aus dieſem Grunde muß
hinſichtlich der Perſonalbeſtände auch die deutſche Rüſtung ſo
geſtaltet werden, daß im Verhältnis zu der Rüſtung der anderen
Staaten die deutſche nationale Sicherheit gewährt iſt. Ferner
muß Deutſchland alle die Waffenarten führen dürfen, die von
den anderen Staaten zur Verteidigung ihrer Länder für
not=
wendig erachtet werden. Schließlich muß vorgeſehen werden, daß
nach Ablauf des erſten Abrüſtungsabkommens Deutſchland in
dieſelbe Rechtslage kommt, wie die anderen Staaten, und daß
rechtzeitig vor dem Ablauf des Abkommens eine Konferenz zum
Zwecke der weiteren Abrüſtung ſtattfindet.
Abſchluß der polikiſchen Ausſprache.
Botſchafter Nadolny gab im Hauptausſchuß der
Ab=
rüſtungskonfernz bei der Erörterung der materiellen
Abrüſtungs=
beſtimmungen des engliſchen Abrüſtungsplanes eine Erklärung zu
den deutſchen Abrüſtungsvorſchlägen ab, in der
er die Grundgedanken der deutſchen Vorſchläge
aus=
einanderſetzte. Er trat ſodann den Erklärungen des engliſchen
Außenminiſters Simon vom 27. März entgegen, in denen
Deutſch=
land aufgefordert war, Geduld und Vertrauen zu zeigen. Nadolny
betonte, daß Deutſchland immer wieder Zeichen des guten
Wil=
lens bekundet habe. 14 Jahre lang warte jetzt Deutſchland, damit
endlich die Verpflichtungen erfüllt würden, die die Gegenſeite
frei=
willig übernommen hat. Botſchafter Nadolny erläuterte ſodann
die einzelnen Punkte der deutſchen Abänderungsvorſchläge.
Im Verlaufe der Sitzung des Hauptausſchuſſes gab der
Ame=
rikaner Norman Davis eine Erklärung ab, in der er
be=
tonte, daß der engliſche Plan einen ausgeſprochenen Schritt für
die wirkſame Abrüſtung darſtelle, der jedoch von weiteren
Schrit=
ten fortſchreitender Abrüſtung gefolgt ſein müſſe. Der engliſche
Plan gehe zwar nicht ſoweit wie die früheren amerikaniſchen
Ab=
rüſtungsvorſchläge, man müſſe jedoch jetzt den Verſuch machen, den
engliſchen Plan als ein Ganzes anzunehmen, um nicht das jetzt
gefundene Gleichgewicht wieder zu gefährden.
In der Debatte richtete der franzöſiſche Abrüſtungsdelegierte
Maſſigli ſehr ſcharfe Angriffe gegen die
Ausführun=
gen des deutſchen Vertreters, auf die Botſchafter Nadolny ihm
ebenſo entſchieden antwortete. Maſſigli bedauerte, daß die deutſche
Delegation ſich nicht darauf beſchränkt habe, ihre Anträge kurz
zu begründen, ſondern daß ſie darüber hinaus wieder gewiſſe
grundſätzliche Fragen aufgerollt habe. Hoffentlich ſei die heutige
Rede Nadolnys nicht das letzte Wort Deutſchlands.
Maſſigli war in ſeiner Rede offenſichtlich beſtrebt, von
vorn=
herein Deutſchland die Schuld an einem eventuellen negativen
Ausgang der Konferenz zuzuſchreiben, deshalb verſuchte er, die
Rede Nadolnys und die deutſchen Zuſatzanträge als eine
Aeuße=
rung des Willens zur Aufrüſtung hinzuſtellen.
Der engliſche Vertreter, Unterſtaatsſekretär Eden, nahm zu
den verſchiedenen deutſchen Anträgen kurz Stellung. Er fahre
fort zu glauben, daß Deutſchland den Wunſch habe, die Abrüſtung
ebenſo wie die anderen zu verwirklichen, und er richtete an den
deutſchen Delegierten die Bitte, nichts unverſucht zu laſſen. um
mit den anderen Delegationen den Weg fortzuſetzen, den der
Aus=
ſchuß faſt einſtimmig gewählt habe.
Der deutſche Botſchafter
Nadolny ankworkete. Maſigli
und Eden in längeren Ausführungen. Zum erſtenmal ſprach
Na=
dolny nach einer kurzen franzöſiſchen Einleitung deutſch. In
ſef=
ner eindrucksvollen Formulierung wies er die von den
franzö=
ſiſchen Vertretern erhobenen Vorwürfe zurück und unterſtrich den
bisher von Deutſchland bewieſenen Verſtändigungswillen und
ſeine Geduld. Beſoaders betonte er, daß Deutſchland keineswegs
eine Auſrüſtung erſtrebe, ſondern allgemeine Abrüſtung, die allen
Staaten die ihnen nach dem Artikel 8 der Völkerbundsſatzung
zu=
ſtehende nationale Sicherheit gewährleiſte. Der deutſche
Vertr=
ter unterſtrich ferner die beſondere Lage, in der ſich das
abge=
rüſtete Deutſchland auf der Abrüſtungskonferenz befindet, und
for=
derte die Mitglieder der Konferenz nachdrücklichſt auf, ſich dieſe
Situation Deutſchlands klarzumachen. Es ginge nicht an,
immer nur von Deutſchland Zugeſtändniſſe zu
fordern, ſondern Deutſchland habe ebenfalls
das Recht. Verſtändnis für ſeine beſondere Lage
von der Gegenſeite zu erwarten.
Die Nede des Botſchafters Nadolny, die mit verhaltener
Lei=
denſchaft vorgetragen wurde, machte auf die Verſammlung
ſicht=
lich einen ſtarken Eindruck.
Damit war der politiſche Teil der Debatte beendet.
Prä=
ſident Henderſon richtete nochmals an die Verſammlung die Bitte,
raſch zu arbeiten, um der Wirtſchaftskonferenz ihre Arbeiten zu
erleichtern.
Die nächſte Sitzung findet am Montag nachmittag ſtatk.
Kein milikäriſcher Charakter der Polizei
und Gendarmerie.
EP. Genf, 28. April.
Heute vormittag hat ſich der Ausſchuß für Heeresergänzung
(Effektive) weiterhin mit der Prüfung der deutſchen
Polizeiver=
hältniſſe befaßt und feſtgeſtellt, daß die Gendarmerie und die
Stadt= und Gemeindepolizei keinen militäriſchen Charakter haben.
Kriegsſchuldenzahlungen in Silber.
Indirekier Schuldennachlaß von 30 v. H.
TU. Waſhington, 28. April.
Zu der gemeldeten Vorlage Rooſevelts, nach der die
Ver=
einigten Staaten ſich bereit erklären ſollen, 200 Millionen Dollar
in Silber ſür Kriegsſchuldenzahlungen anzunehmen, wird noch
ergänzend berichtet, daß die Silberzahlungen den Schuldnern zum
Preiſe von 50 Cents je Unze angerechnet werden ſollen. Da der
augenblickliche Silberpreis 36 Cents beträgt, würden die
Schuld=
ner bei gleichbleibender Preislage eine Schuldenermäßigung in
Höhe von 30 v. H. erhalten.
Rooſevelt und Herriof verhandeln über die
franzöſiſchen Schulden.
TU. Waſhington, 28. April.
Rooſevelt und Herriot gaben heute die gemeinſame Erklärung
ab, daß ſie eine Ausſprache über die Schuldenzahlungen gehabt
hätten. Bei der im freundſchaftlichen Geiſte geführten
Unter=
redung kam es noch zu keinerlei Entſcheidung. Trotzdem betont
die Erklärung, daß die Beſprechungen wertvoll geweſen ſeien und
daß ſie ihre Fortſetzungen durch Beauftragte in Waſhington und
Paris finden dürften,
Doiſwen Puris and Walginglon.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 28. April.
Als Macdonald von Waſhington abreiſte, begann man En
Paris von der Bilanz der Beſprechungen zu reden. Das iſt eine
indirekte Anerkennung der außerordentlichen Wichtigkeit der
Miſ=
ſion Macdonalds, vielleicht die einzige Anerkennung, die von
franzöſiſcher Seite dem britiſchen Premier zuteil wird. In der Tatz
iſt er heute in Paris unvolkstümlicher als je. Man ſtellt die
Dinge ſo dar, als ob nur ſeine Intranſigenz, die ſofortige
Sta=
biliſierung der angloſächſiſchen Währungen, verhindert hätte.
Im übrigen zeigt man hier, wenigſtens offiziell, viel
Zuver=
ſicht. Man betrachtet die Frage der interalliierten Schulden als
grundſätzlich gelöſt. Selbſt in der Frage der Stabiliſierung ſoll
ein Fortſchritt erzielt worden ſein. Die endgültige Feſtſetzung
der Weltwirtſchaftskonferenz auf den 12. Juni ſoll auch einen
Er=
folg darſtellen, haben doch noch vor kurzem viele überberhaupt am
dem Zuſtandekommen der Konferenz gezweifelt.
Die Einſtellung Frankreichs zu der Weltwirtſchaftskonferenz
hat unmerklich eine gewiſſe Aenderung erfahren. Solange man
über die Abhaltung der Konferenz nicht ſicher war, wurde
Him=
mel und Erde in Bewegung geſetzt, um die Zuſammenberufung
der Konferenz durchzuführen. Jetzt verſucht man, der Konferenz
ſo ſehr vorzuarbeiten, daß ihre Bewegungsfreiheit nach
Möglich=
keit eingeſchränkt wird. Die franzöſiſche Diplomatie tut alles,
um in Waſhington im Voraus Vereinbarungen zu treffen über
alle Fragen, welche die Konferenz behandeln ſoll. Die Urſache iſt
einfach, man fürchtet das Ueberwiegen des engliſchen Einfluſſes
in London. Nicht ohne Grund hat man ja einen anderen Ort als
London für die Konferenz gewünſcht.
Es iſt unwahrſcheinlich, trotz aller franzöſiſchen
Behaup=
tungen, daß es Frankreich in Waſhington gelingen wird, noch vor
der Konferenz irgendwelche feſte Vereinbarungen durchzudrücken.
Was man vermag, das iſt eine Beeinfluſſung der Atmoſphäre im
franzöſiſchen Sinne. Es iſt ratſam, darauf beſonders zu achten.
Die Konzeſſionen Amerikas in der Frage der Sicherheit
wer=
den hier vielleicht etwas überſchätzt. Das kann auch mit Abſicht
geſchehen. Es iſt zwar ſehr wichtig, wenn Präſident Rooſevelt die
Neigung zeigt, von der Doktrin der Freiheit der Meere abzuſehen.
Aber der Kongreß kann da noch Einſchränkungen vornehmen.
Ueberhaupt gilt hier als die große Frage, inwieweit es Präſident
Rooſevelt gelingen wird, dem Senat ſeinen Willen aufzuzwingen.
Es ſcheint, daß der Waſhingtoner Senat Europa gegenüber noch
ziemlich ſtark beeinflußt wird von den republikaniſchen
Auffaſ=
ſungen, wie ſie der frühere Präſident Hoover vertrat.
Frankreichs Bedingungen
für eine Rüftungsherabſekung.
Das Ergebnis der Waſhingkoner
Abrüſtungs=
beſprechungen.
UU. London, 28. April.
Die Londoner Preſſe bringt einige intereſſante Einzelheiten
über die von Frankreich in Waſhington verfolgte
Abrüſtungs=
politik. Am Senſationellſten iſt die Meldung des diplomatiſchen
Mitarbeiters des ſozialiſtiſchen „Daily Herald‟. Der plötzliche
Entſchluß der Abrüſtungskonferenz, die Erörterung über den
Sicherheitsteil des engliſchen Vorſchlags
ein=
zuſtellen, und eine abwartende Haltung
einzu=
nehmen, ſei auf die Tatſache zurückzuführen, daß Rooſevelt und
Herriot ſich über einen Plan geeinigt hätten, der die
Ab=
rüſtungskonferenz aus ihren Schwierigkeiten herausbringen ſolle.
Frankreich habe die Forderung nach
Sicher=
heit als Vorbedingung für ein Abkommen über
Rüſtungsherabſetzungen fallen laſſen, und ſei
bereit, erhebliche Herabſetzungen vorzunehmen
unter der Vorausſetzung, daß die Vereinigten
Staaten eine Mitarbeit bei einem
Sicherheits=
plan günſtig erwägen würden.
Gleichzeitig habe Frankreich folgende Bedingungen geſtellt:
a) Deutſchland ſoll auf die Dauer von zehn
Jahren ſeine Rüſtungen nicht über das im
Verſailler Vertrag feſtgelegte Maß erhöhen.
b) Während dieſer Zeitſpanne ſoll der
dau=
ernde Abrüſtungsausſchuß eine ſtrenge und
dauernde Ueberwachung der Rüſtungen
aus=
üben.
Bei Annahme dieſer Bedingungen ſei Frankreich zu einer
„draſtiſchen quantitativen und qualitativen Abrüſtung” in zwei
Abſchnitten von je fünf Jahren bereit. Der zweite Abſchnitt
würde erſt beginnen, wenn nach Ablauf der erſten fünf Jahre
feſtgeſtellt iſt, daß die Beſtimmungen der Abrüſtungsvereinbarun
loyal ausgeführt ſind.
Frankreich hoffe, dafür von Amerika zu erhalten:
1. Ein Abkommen, Schritte im Falle einer
tatſächlichen oder drohenden Verletzung des
Kelloggpaktes zu beraten.
2. Ein Abkommen, daß Amerika ſich der
Durch=
führung von Sanktionen des Völkerbundes
gegen einen Angriffsſtaat nicht widerſetzt.
Ein etwas anderes Bild gibt der Waſhingtoner
Korreſpon=
dent der „Times”. Im Hinblick darauf, daß Rooſevelt und
Maedonald ſich allgemein dahin geeinigt haben, die
Abrüſtungs=
konferenz vor der Eröffnung der Weltwirtſchaftskonferenz zu
einem erfolgreichen Schluß bringen zu müſſen, habe Herriot eine
Erweiterung angeregt. Seine Vorſchläge ſähen als Mittel für
die Organiſation des Friedens eine Teilung
der Welt in drei Zonen vor: Die europäiſche
würde gemäß Locarnoabkommen und
Sank=
tionsartikel 16 des Völkerbundsſtatuts zu
handhaben ſein; den Fernen Oſten würde man
der Zuſammenarbeit Englands, Japans und
Amerikas und die weſtliche Halbkugel den
amerikaniſchen Mächten überlaſſen.
Seite 2 — Nr. 118
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 29. April 1933
Zum Tag der nationalen Arbeit.
Hindenburg und die Jugend am 1. Mai.
Der Feldmarſchall auf der Kundgebung
werdenden deutſchen Lebens.
Berlin, 28. April.
Wie das Miniſterium für Volksaufklärung und Propaganda
bekanntgibt, iſt einem Wunſche des Herrn Reichspräſidentne
ent=
ſprechend die Kundgebung am Morgen des 1. Mai im Luſtgarten
als eine Kundgebung der deutſchen Jugend und mithin als eine
Kundgebung werdenden deutſchen Lebens gedacht.
Hindenburg, noch ein Sohn der alten Zeit und Repräſentant
der Traditionen und Leiſtungen des alten Deutſchland, reicht an
dem Tag, an dem die Jugend unſeres Volkes öffentlich kundgibt,
daß ſie einig in ihrem Willen iſt, der neuen Generation die Hand.
Er hat es ſich deshalb nicht nehmen laſſen, am Morgen des
1. Mai in der gewaltigen Jugendkundgebung im Berliner
Luſt=
garten perſönlich das Wort zu ergreifen und der deutſchen Jugend
ſeinen Gruß zu entbieten.
An dem Aufmarſch beteiligen ſich ſämtliche Berliner Schulen,
die Volksſchulen, Realſchulen, die Gymnaſien, und neben und mit
den Schulen werden die Jungarbeiter, die Lehrlinge und jungen
Arbeitsloſen marſchieren.
Wenn dann am Morgen dieſes 1. Mai der Jubel aller
kind=
lichen Stimmen den ehrwürdigen greiſen Feldmarſchall
um=
brandet, dann wiſſen wir:
Dieſer neue Staat Adolf Hitlers hat auch die
Jugend erfaßt, und wem die Jugend folgt, dem
gehört die Zukunft!
Rundfunkprogramm
des deutſchlandſenders am 1. Mai.
6.15 Uhr: Uebertragung Berlin: Funk=Gymnaſtik.
6,30 Uhr: Uebertragung Hamburg: Wetterbericht für die
Land=
wirtſchaft, anſchließend bis
8,00 Uhr: Uebertragung Hamburg: Frühkonzert,
Reichsauflage.
8,50 Uhr: Funkbericht der Jugendkundgebung im
Ber=
liner Luſtgarten.
9,00 Uhr: Uebertragung der Jugendkundgebung im Berliner
Luſtgarten. 1. Hymne: vorgetragen von 1200
Sän=
gern des Berliner Sänger=Bundes. 2. Rede des Herrn
Reichsminiſters für Volksaufklärung und
Propa=
ganda, Dr. Goebbels. 3. Gemeinſamer Geſang des
Horſt=Weſſel=Liedes. Funkbericht über die Fahrt des
Herrn Reichspräſidenten von Hindenburg und des
Herrn Reichskanzlers Adolf Hitler durch die Spaliere
der Jugend in der Wilhelmſtraße und Unter den
Lin=
den zum Luſtgarten. 4. Gemeinſamer Geſang der
Jugend „Ich hab’ mich ergeben”. 5. Anſprache
des Herrn Reichspräſidenten von
Hin=
denburg an die deutſche Jugend.
Gemein=
ſamer Geſang des Deutſchland=Liedes. Schluß gegen
10 Uhr vormittags.
Anſchließend Hörbericht deutſcher Arbeiter:
Es ſprechen: Ein Hafenarbeiter aus Hamburg, ein
Bergmann aus Nieder=Schleſien, ein Landarbeiter
aus Oſtpreußen, ein Metallarbeiter aus dem
Saar=
land, ein Bergarbeiter aus dem Siegerland, ein
Win=
zer von der Untermoſel, ein Bergarbeiter aus dem
Ruhrgebiet.
Schluß der Reichsauflage.
10,50 Uhr: Neueſte Nachrichten.
11,00 Uhr: Uebertragung Königsberg: Militärkonzert (Märſche)
Muſikchor der 1. preuß. Nachrichtenabteilung.
12.30 Uhr: Deutſcher Seewetterbericht.
12,55 Uhr: Zeitzeichen der deutſchen Seewarte.
Reichsauflage.
13,00 Uhr: Funkbericht vom Eintreffen der
Arbeiter=
abordnungen aus allen Gauen des
Rei=
ches, aus Danzig, von der Saar und aus Deutſch=
Oeſterreich mit 10 Großflugzeugen auf dem
Tempel=
hofer Feld in Berlin.
13,35 Uhr: Arbeiter= und Marſchlieder der SA.
Blas=
orcheſter: Jugend marſchiert, Marſch von Ernſt
Hanf=
ſtaengl. Lieder der SA.: „Volk, ans Gewehr!”, „Von
allen unſeren Kameraden”. „Es pfeift von allen
Dächern”. Schalmeienkapelle der Standarte Horſt
Weſſel: „Brüder in Zechen und Gruben”, „Wir
tra=
ben in die Weite”, Blasorcheſter:
Wanderliederpot=
pourri von Heinrich Mannfred: „Wann wir ſchreiten
Seit” an Seit””, „Märkiſche Heide — Märkiſcher
Sand”. Schalmeienkapelle der Standarte Horſt Weſſel:
„Wir ſind die Sturmkolonnen”, „Kameraden, laßt
er=
ſchallen”. Blasorcheſter: Deutſchlands Erwachen von
Julius Kochmann: SA.=Chor des Horſt=Weſſel=
Sturms. Die Schalmeienkapelle der Standarte Horſt
Weſſel. Das deutſche Blasorcheſter unter Leitung von
Alfr. Engel.
14,40 Uhr: Der 1. Mai, wie er war und wie er wird.
(Pg. Schumann, Reichsleiter der NSBO.).
15,00 Uhr: Funkbericht vom Maſſenaufmarſch auf dem
Tempel=
hofer Feld.
15,05 Uhr: Arbeiterdichter leſen eigene Dichtungen.
16,00 Uhr: Funkbericht von den Kunſtflügen der
Flug=
ſtaffeln auf dem Tempelhofer Feld.
16,05 Uhr: „Symphonie der Arbeit”, Dichtung: Hans=
Jürgen Nierentz, Muſik von Herbert Windt. Das
Orcheſter der Funkſtunde, Dirigent: Herbert Windt.
16,45 Uhr: „An ihren Taten ſollt Ihr ſie erkennen”.
Eine ſatiriſche Hörfolge mit Gedichten von Orpheus
dem Zwoten.
17,30 Uhr: Hörbericht vom Empfang der
Arbeiterab=
ordnung durch den Herrn
Reichspräſi=
denten und den Herrn Reichskanzler in
der alten Reichskanzlei. Anſchließend
Funk=
bericht vom Aufmarſch auf dem Tempelhofer Feld und
Lieder der Bergleute, Bauern und Soldaten.
18,20 Uhr: „Wir führen die Arbeit”, Hörfolge von Eugen
Dieſel.
19,30 Uhr: Funkbericht vom Tempelhofer Feld.
19,35 Uhr: Neueſte Nachrichten. — Berichte über die Mai=Feiern
und Aufmärſche im Reich und in den Grenzlanden.
19,50 Uhr: Hörbericht vom Tempelhofer Feld.
20,00 Uhr: Uebertragung der Kundgebung auf dem
Tem=
pelhofer Feld: 1. Fanfarenmarſch, ausgeführt
durch 7 Kapellen und 2 Spielmannszüge der
Reichs=
wehr. 2. Gemeinſamer Geſang der Maſſen „Der Gott,
der Eiſen wachſen ließ”, Funkbericht von der
An=
kunft des Herrn Reichskanzlers Adolf Hitler. 3. Rede
des Herrn Reichskanzlers Adolf Hitler
mit Verkündung des erſten
Jahres=
planes des deutſchen Aufbaues. 4.
Gemein=
ſamer Geſang des Deutſchland=Liedes. Funkbericht von
der Pflanzung einer jungen Eiche auf dem
Tempel=
hofer Feld durch eine Abordnung der Hitlerjugend zu
Ehren des Herrn Reichspräſidenten. 5. Großer
Zapfen=
ſtreich, geſpielt von den Reichswehrkapellen. 6.
Funk=
bericht vom Abbrennen des großen
Feuerwerks auf dem Tempelhofer Feld.
7. Gemeinſamer Geſang des Horſt=Weſſel=Liedes.
Funk=
bericht vom Fackelzug der uniformierten
Verbände zum Luſtgarten, wo die Fackeln
zuſam=
mengeworfen werden. Neueſte Nachrichten und
Be=
richte vorr Verlauf der Maifeiern im Reich und in den
Grenzlanden. Anſchließend deutſche Muſik, Märſche
und Tänze unter Mitwirkung der Funkorcheſter der
deutſchen Sendegeſellſchaften.
Gegen
24,00 Uhr: Funkbericht und Uebertragung der Anſprache des
Herrn preußiſchen
Miniſterpräſiden=
ten Göring im Berliner Luſtgarten nach
Beendigung des Fackelzuges. Anſchließend
Unterhal=
tungsmuſik.
Schluß der Reichsauflage 3,00 Uhr morgens.
Rundfunkhörer, rüſtek zum 1. Mai!
Der Reichsverband Deutſcher Rundfunkteilnehmer gibt einen
Aufruf an ſeine Mitglieder und die dem Deutſchen
Funk=
techniſchen Verband angeſchloſſenen Vereine bekannt, in dem es
heißt:
Am 1. Mai, dem Tage der deutſchen Arbeit, iſt es Pflicht
eines jeden Rundfunkteilnehmers, ſein Gerät für den Ehrentag
des deutſchen Arbeiters einzuſetzen. Kein Rundfunkempfänger
darf ungenutzt im Zimmer ſtehen. Stellt Lautſprecher an die
offenen Fenſter! Gebt Vorübergehenden Gelegenheit, die
Feier=
ſtunden mitzuhören! Es darf keinen deutſchen Volksgenoſſen
geben, der am 1. Mai vom Tage der deutſchen Arbeit
aus=
geſchloſſen iſt.
Unkerſuchung wegen des
Reichskags=
brandes vor dem Abſchluß.
Die Unterſuchung wegen des Reichstagsbrandes ſteht kurz
vor dem Abſchluß. Umfangreiche techniſche und wiſſenſchaftliche
Gutachten über die Anlegung des Brandes werden in Kürze
vor=
liegen. Die Beweiſe für das Zuſammenarbeiten des
angeſchul=
digten van der Lubbe mit führenden Kommuniſten des In= und
Auslandes haben ſich nur noch weiter verſtärkt.
Weitere Verhandlungen Seldke-Röhm.
* Berlin, 28. April. (Priv.=Tel.)
Mit der Erklärung des Bundesführers Seldte iſt die
gründſätzliche Entſcheidung über die künftige Stellung des
Stahl=
helm gefallen. Die Verhandlungen über die Einzelheiten der
Eingliederung des Stahlhelms in die NSDAP. ſind noch nicht
zum Abſchluß gelangt, gehen vielmehr zwiſchen Miniſter Seldte
und Hauptmann Röhm weiter. Es handelt ſich aber wohl im
weſentlichen nur noch um techniſche Einzelheiten der Erhaltung
der Stahlhelm=Selbſthilfe, der Einführung des Hakenkreuzes in
den Stahlhelm und darüber hinaus noch um die Stellung des
Stahlhelms innerhalb der NSDAP. Dabei ſcheint daran
ge=
dacht zu ſein, daß der Stahlhelm unter ſeinem bisherigen Führer
gleichgeordnet neben die SA. und SS. tritt, daß alſo die
NSDAP. künftig über drei gleichgeſchaltete militäriſche
Organi=
ſationen verfügen würde.
„Einheit der nakionalen Zührung.”
Die Erklärung, die Reichsminiſter Seldte als
Bundes=
führer des Stahlhelms vorgeſtern im Rundfunk abgegeben
hat, hat natürlich in der Reichshauptſtadt — und wahrſcheinlich
im ganzen Reich — außerordentliches Aufſehen erregt.
Unter=
richteten Kreiſen war ſie allerdings keine Ueberraſchung. Man
wußte ſeit einigen Wochen von den ſtarken Beſtrebungen, die
das Ziel hatten, im Intereſſe einer noch ſtrafferen Einheit der
Führung unter Adolf Hitler zu einer engeren Verbundenheit
der Heerſäulen der nationalen Bewegung zu gelangen. In der
Erkenntnis dieſer Notwendigkeit hat der Bundesführer des
Stahlhelms ſeinen Entſchluß gefaßt. In ihm nahe ſtehenden
Kreiſen wird unterſtrichen daß er ſeinen Eintrit in die NSDAP.‟
natürlich als Einzelperſönlichkeit und Privatmann vollzogen hat.
Als Bundesführer des Stahlhelms hat er der Führung Adolf
Hitlers den Bund der Frontſoldaten geſchloſſen unterſtellt. Das
bedeutet von ſelbſt, daß keineswegs jedes Stahlhelmmitglied
von=
ſeinem Eid entbunden iſt, das nicht in die NSDAP. eintritt.
Das iſt eine perſönliche Entſcheidung, die der Bundesführer
jedem einzelnen überläßt. Vom Eid entbunden iſt, wer die
Führung Adolf Hitlers nicht anerkennt.
In Stahlhelmkreiſen wird daran erinnert, daß Franz
Seldte immer ruhig und unbeirrt ſeinen Weg gegangen iſt.
Um ſo bedeutſamer iſt es, daß er jetzt mit kurzem
Führer=
entſchluß die Konſequenz aus der Erkenntnis gezogen hat, daß
die großen innen= und außenpolitiſchen Aufgaben, vor denen
das deutſche Volk ſteht, keine Zerſplitterung oder ein „
Neben=
herlaufen” erlauben. Der Entſchluß des Bundesführers wird
in Stahlhelmkreiſen als wirklich ſoldatiſch bezeichnet, weil der
Soldat ſah, daß in einem ſo heroiſchen Kampf nur von einem
Führer geführt werden kann.
Hakenkrenzfahnen auf unſerenAuslandsverkrekungen
* Die Franzoſen haben ſich in den letzten 14 Tagen
wieder=
holt über die Hakenkreuzfahne aufgeregt. Sie haben ſchon bei
früheren Gelegenheiten an dem Aufziehen der Flagge auf
Ge=
bäuden in unmittelbarer Nähe der Grenze Anſtoß genommen, und
ſie haben ſogar in Paris die Polizei auf ein Automobil gehetzt;
das angeblich das Parteiabzeichen der NSDAP. geführt hat. Aus
einer Mitteilung des franzöſiſchen Außenminiſteriums entnehmen
wir, daß dieſe Gelegenheit von den Franzoſen offenbar zum
Ge=
genſtand diplomatiſcher Anfragen gemacht worden iſt. Sie haben
ſich davon überzeugen müſſen, daß die Hakenkreuzfahne mit der
ſchwarz=weiß=roten Fahne gleichberechtigt iſt. Die franzöſiſche
Be=
völkerung iſt nun in Kenntnis geſetzt worden, daß nach einer
offi=
ziellen Erklärung der Reichsregierung die Fahne der NSDAP.
ebenſo wie die alten Farben Schwarz=Weiß=Rot ein nationales
Emblem iſt, und daß infolgedeſſen die deutſchen Gebäude auf
fran=
zöſiſchem Gebiet, die das Vorrecht der Exterritorialität genießen
die beiden Fahnen hiſſen werden. Die Pariſer werden daher am
1. Mai auf der deutſchen Botſchaft beide Fahnen feſtſtellen können.
Natürlich werden auch auf ſämtlichen übrigen Botſchaften und
Konſulaten in der ganzen Welt beide Fahnen geſetzt. Für eine
beſtimmte Pariſer Preſſe wird das natürlich wieder ein Anlaß
ſein, ihren wahren Gefühlen Ausdruck zu geben, aber das wird
uns nicht erregen.
„Mein Leben für die Tiere!"
Geſpräche mit Paul Eipper.
Lebensroman eines großen Tierfreundes.
Von Ernſt Keienburg.
Senta und ihr Herr.
Es gibt Menſchen, zu denen ein Tier gehört, ein Stückchen
Himmel und das braune Geleucht von freien Bäumen. Paul
Eipper, der erſt 42jährige Schwabe, Schriftſteller, Agitator,
Syn=
dikus einer viele Millionen umſpannenden, wenngleich
unſicht=
baren Menſch=Tiergemeinſchaft, hat ſich am Rande des Berliner
Grunewalds eine kleine Welt nach ſeinem Herzen erſchaffen.
Sitzt er vor ſeinem Schreibtiſch, blond und blauäugig, mit jener
kräftigen Miſchung von Geiſt und Naturhaftigkeit in dem friſchen
Geſicht, ſo können ſeine Augen ſich weiden an dem ſilbernen
Grau=
grün der Kiefern, und ſo er bis tief in die Nacht über neue
Ar=
beiten gebeugt iſt, iſt ihm auch für dieſe Stunden glücklichen
Alleinſeins ein Gefährte beigegeben: die rieſenhafte Dogge
„Senta”. Wiewohl Eipper, nach eigenem Bekenntnis, ein
„Katzennarr” iſt und nicht in erſter Linie Hundefreund, ſo waltet
doch eine merkwürdige Liebe zwiſchen den beiden. Sie geht von
dem rehfarbenen Hund aus und zwingt den Mann in ihren
Be=
reich, ſo ſtumm und mächtig iſt ſie. „Senta liegt auf dem
Roß=
haarkiſſen auf der Erde und blickt mich an, unbeweglich,
unver=
wandt. Ich ſpüre dieſen Blick, während ich ſchreibe, es iſt etwas,
das nicht Zärtlichkeit und Hingabe und Treue iſt, was aus
die=
ſen feuchten, tiefbraunen herrlichen Augen entſtrömt, ſondern ein
wunderliches Gemiſch aus allem, es muß wohl Seele ſein.” Vor
wenigen Wochen noch lag Senta in den bayeriſchen Alpen bei
einem Förſter in der Hütte und grämte ſich, wenn ihr Herr mit
den vertrauten Jagdhunden in das grüne Holz zog. Es war
kein Zweifel, das Tier litt. Da erwarb es Paul Eipper und
nahm es mit in das kleine helle Haus am Grunewald. Nun
möchte es danken und tut es auf ſeine verwunſchene und den
Menſchen irgendwie beklemmende Art.
Liebe aus Leid.
Mit einem ſo innerlichen Menſchen wie Eipper über ſein
Leben zu ſprechen, ſchließt aus, zufällige Daten zu ſammeln.
Auf=
gabe iſt es hier, die Quellen ſichtbar zu machen, aus denen ſeine
Tierliebe fließt. Da zeigt es ſich nun, daß dieſe überſtrömende
und ſchöpferiſche Liebe für alles Kreatürliche in ihrem früheſten
zarteſten Aufbruch der Flucht vor den Menſchen entſprang.
Erinnerung iſt da an eine gutgemeinte, doch allzu harte
Er=
ziehung, ein ſcheues kleines Menſchenkind drückt ſich in dem
Zoologiſchen Garten ſeiner Heimatſtadt Stuttgart umher, jede
freie Stunde, da ſehen ihn die Wärter ſtehen mit ſeinem
ſchma=
len Geſicht und den ernſten Augen und die Tiere beim Namen
nennen, wie man einen Freund ruft. Oftmals füttert der kleine
Paul die Rehe und die Ponnys mit Johannisbrot, das iſt ſauer
erworben durch heimliche Austrägerdienſte bei einem
Kolonial=
warenhändler. Natürlich kommt ſolche Miſſetat heraus und
ſeit=
dem müſſen die täglichen 3 Pfennige in eine Sparbüchſe getan
werden, und die Rehe mit den feuchten glänzenden Schnauzen
in Onkels Tiergarten warten vergeblich auf ihr Johannisbrot.
Das hält der kleine Menſch einfach nicht aus, es geht über ſeine
Kraft und auch über ſeine Prügelfurcht. Eines Tages öffnet er
die verſchnürte Schachtel und nimmt etwas von ſeinem Geld mit
tauſend Aengſten an ſich und kauft von dem trockenen ſüßen Brot
für ſeine Tiere. Wiederum erfolgt harte Beſtrafung, doch in
alles Weh miſcht ſich die Süße bewieſener Kameradſchaft,
Kater Peter.
Erinnerungen ſind da . . . ungezählt wie der Meiſenſchwarm
dort über den Baumwipfeln und den Futterkäſten, und ſie kehren
hurtig ein wie jene, wenn man ſie ruft. Da ſchnurrt auch ein
Katzentier graugeſtromt und grapitätiſch durch den
Kindheits=
traum. Und ein Großpapa iſt da, er ſitzt im Winkel mit ſeiner
Zipfelmütze und iſt ein gütiger alter Menſch. Einſt las er das
Kätzchen blutend und mit abgeknickter Rute von der Straße auf
und vollbrachte an dem kläglich ſchreienden Findling
Samariter=
dienſte, wobei ein Lappen mit Gänſeſchmalz eine heilſame Rolle
ſpielte. Das vergißt der Kater Peter nimmer. Jetzt holt er den
Alten Tag für Tag von der nächſten Straßenecke ab und läßt
ſich auch durch biſſige Straßenhunde von ſeiner täglichen
Ge=
wohnheit nicht abbringen. Er gehört zu dem Alten mit der
un=
anfechtbaren Verbundenheit, die nur Tiere kennen. Iſt es kalt,
ſo ſpringt er ſeinem Wohltäter auf die Schulter und legt ſich
um ſeinen Nacken wie ein wärmender Pelzkragen. Ja, ſo iſt der
Kater Peter, und iſt er ſpäter auch einäugig infolge eines
Rauf=
handels in Sachen Liebe, und hat er auch einen abgeknickten
Schwanz, ſo beſitzt er doch eine Treue, die ſich nicht knicken läßt.
Schöne Frau mit Löwen.
Erinnerungen ſind da . . . gute und ſchlechte, lichte und
düſtere, aber die guten überwiegen und es läßt ſich frei über
alles reden, wenn man ein Mann geworden iſt mit einem hellen
Haus und einem hellen Lebenswerk. Kleines Schickſal in einem
großen kindlichen Lebenstraum: Die Begegnung mit jener
Domp=
teuſe Claire Heliot, die ſich in dem Stuttgarter Tiergarten vor
einem geneigten Publico produziert. Es geht viel Gutes aus
von dieſer ſchönen Frau und viel Faſzinierendes auch für das
Paulchen, der nun eigentlich ſchon faſt ein Paul iſt. Wie
liebe=
voll ſie zu ihren Löwen iſt, die Gelben aus der Wüſte gehorchen
ihrem nachtſchwarzen Auge und dem leiſeſten Hauch ihrer tiefen,
begütigenden Stimme. Und wie ſtark ſie iſt! Allabendlich trägt
ſie zum Schluß der Vorſtellung Saſcha, den 2=Zentner=Löwen, auf
dem Nacken aus der Manege. Die Menge jubelt ihr zu wie
einer Triumphatorin.
Die göttlichen Stiere.
Mit einer Weisheit, die jeden Zufall ausſchließt, ſind in
dieſem zarten, empfindſamen Gemüt alle Erſcheinungen
vorgebil=
det, die viele Jahre ſpäter als entſcheidende Mächte hervortreten.
Zu tief anhaftenden Erlebniſſen, zu ſeeliſchen Stationen
wer=
den ſchon dem Kinde Begegnungen, an denen der unbekümmerte
Knabenmut Gleichaltriger achtlos vorüberſtürmt. Tiere und
Ar=
tiſten, Idole und Stiefkinder eines geruhſamen Lebens treten
ge=
wiſſermaßen von ſelbſt auf ihn zu und zeigen aus der
Grellbunt=
heit einer angedichteten Romantik ihr nahes und wahres Antlitz.
Da iſt u. a. eine beklommene Viertelſtunde in einem Stall der
Zuchtſtiere, zwiſchen die der kleine Paul gerät. Wie antike Götter
wölben ſich die mächtigen Leiber über ihm, monumental,
beäng=
ſtigend und großartig zugleich. Ein ſeltſamer Schauer ſtreift den
Kleinen, und er beginnt zu ahnen, daß Tiererkenntnis nicht zu
Ende iſt mit dem „Objekt”, ſondern daß urweltliche, myſtiſche
Symbole in dieſen Weſen ſchlummern.
Das letzte Ziel.
Es iſt dem Laien, gleichviel, aus welchem Berufe er kommt,
ein hoher Genuß, mit einem ſo klaren und gütigen Tiermenſchen
wie Paul Eipper über ſeine eigenſte Erlebniswelt zu ſprechen,
die ihn aus einem ſicheren Berufsleben nach jahrzehntelangem
opfervollem Kampf in die Region des freien Schaffens zog. Noch
fühlt ſich der berichtende Dichter und dichtende Berichterſtatter
einer von Millionenwünſchen getragenen Menſch=Tierkameradie
nicht am Zielpunkt ſeiner Lebensarbeit. Das „Natürliche” weiter
und mit immer feineren Mitteln zu erobern und die Bilder
ſei=
nes Schauens immer eindringlicher und werbender, man könnte
ſagen ethiſcher in die Menſchenherzen hineinzutragen, iſt ihm
täglicher und ſtündlicher Antrieb. Man muß dieſen Aufbruch
aus dem Zarteſten verſtehen, deſſen ein Naturmenſch von
Begna=
dung fähig iſt: Aus jener unſelbſtiſchen „getarnten”
Schöpfungs=
nähe, die ſich das Kind ſchon ſpielend herbeiführte, wenn es ſich
ein Paradiesgärtlein aus farbigen Miniaturen ſchuf. Dem
42=Jährigen iſt auch dieſes aus der Jugend treu geblieben; daß
er oftmals, tief in der Nacht in Arbeitspauſen, den großen Kaſten
mit den kleinen bleiernen Tierfiguren herbeiholt und ſie
ſpiele=
riſch zueinander ordnet, Löwen und Nashorn, Giraffen,
Elefan=
ten, die ſchlanke Gazelle und das breitgeſtirnte Zebu — eine
laut=
loſe, friedvolle Schöpfung unter Palmen. Und es iſt ihm dann,
als müſſe ein letzter erlöſender Sinn hinter ſeiner Arbeit ſtehen,
am Ziel ſeiner Mittlerſchaft zwiſchen jener Welt und der
unſerigen.
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Samstag, 29. April 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 118 — Seite 3
Pildung eineg Luftfahrt Miniſteriums.
Umwandlung des Lufffahrkkommiſſariaks in ein Miniſterium. — Wiedereinführung der Milikärgerichtsbarkeit.
Dienſtſtrafgewalk über SA. und S5. geſekzlich begründek. — Neuer Plan zur Arbeitsbeſchaffung.
Beſchlüſſe des Reichskabinetls.
Berlin, 28. April.
Amtlich wird mitgeteilt:
Das Reichskabinett verabſchiedete in ſeiner heutigen Sitzung
zunächſt ein Geſetz über die Wiedereinführung der
Militärgerichtsbarkeit, die vorausſichtlich vom
1. Oktober des Jahres ab wieder eingeführt wird und ferner
ein Geſetz betreffend die Dienſtſtrafgewalt über die
Mitglieder der SA. und SS. Danach unterliegen dieſe
einer öffentlich=rechtlichen Dienſtſtrafgewalt nach Maßgabe der
Vorſchriften, die der Reichskanzler als Oberſter Führer erläßt.
Der Reichsarbeitsminiſter legte dem Kabinett einen Plan
zur Arbeitsbeſchaffung vor, der dem Reichskabinett
zur Grundlage für ſeine weiteren Beratungen in dieſer Frage
dienen ſoll.
Ferner nahm das Reichskabinett davon Kenntnis, daß durch
einen Erlaß des Herrn Reichspräſidenten das Reichskommiſſariat
für Luftfahrt in ein Luftfahrtminiſterium
um=
gewandelt wird. Miniſterpräſident Göring, der bisher
Reichsminiſter ohne Geſchäftsbereich und Luftfahrtkommiſſar
war, wird danach Reichsminiſter für Luftfahrt.
Der Geſetzentwurf über Maßnahmen zur Rettung des
deut=
ſchen Gartenbaues wurde zurückgeſtellt.
Einige Punkte des Communiqués der Reichsregierung über
den Kabinettsrat am Freitag verdienen beſondere Beachtung.
Das Kabinett hat das Reichskommiſſariat für
Luft=
fahrt in ein Reichsminiſterium umgewandelt.
Der preußiſche Miniſterpräſident Göring, der bisher
Luft=
fahrtkommiſſar war, iſt damit gleichzeitig
Luftfahrt=
miniſter geworden. Die Umwandlung hat allerdings mehr
formale Bedeutung. An dem Aufbau des Amtes zur Betreuung
der Luftfahrt ändert ſich nichts.
Außerdem hat das Kabinett den Beſchluß gefaßt, ab
1. Oktober die Militärgerichtsbarkeit wieder
einzuführen, d. h. der alte Zuſtand wird wieder
herge=
ſtellt, wonach die Angehörigen der Wehrmacht ſich nur vor dem
Militärgericht zu verantworten haben, während ſie bisher bei
irgendwelchen Delikten vor ordentlichen Berichten abgeurteilt
wurden.
Das Weſentlichſte iſt der Beſchluß über ein Geſetz, das ſich
auf die natſoz. Sturmabteilungen bezieht. Die angenommene
Vorlage umfaßt nur den folgenden Satz: „Die Mitglieder
der SA. und SS. unterliegen einer
öffentlich=
rechtlichen Strafgewalt, nach Maßgabe der
Vorſchriften, die der Reichskanzler als Oberſter
SA.=Führer erläßt.‟ Der Sinn dieſes Geſetzes iſt im
Augenblick nicht klar zu erkennen. An amtlicher Stelle nimmt
man jedoch an, daß es erlaſſen worden iſt, um die SA. in
eine Art Beamtenverhältnis zubringen, ſie alſo
zu einer öffentlich=rechtlichen Körperſchaft zu machen. Mit Hilfe
des Geſetzes ſoll es dann möglich werden, evtl. Verſtöße gegen
Zucht und Ordnung in geeigneter Weiſe zu ahnden. Das kann
dann durch Degradierung, in ſehr ſchweren Fällen durch
Haft=
ſtrafen geſchehen, die dann ein beſonderes SA.=Gericht
zu verhängen hätte. Das vom Kabinett verabſchiedete
Rahmen=
geſetz wird der Reichskanzler durch beſondere
Ausführungs=
beſtimmungen in der nächſten Zeit ausfüllen.
Reichskabinekt und Konſumvereine.
Im Zuſammenhang mit anderen wirtſchaftlichen Maßnahmen
hat das Reichskabinett jüngſt beſchloſſen, Bürgſchaften für Kredite,
die an Konſumgenoſſenſchaften zum Zweck der Stärkung der
Li=
quidität dieſer Genoſſenſchaften gegeben werden, ſowie
Zinsver=
billigungszuſchüſſe von jetzt an nicht mehr zur Verfügung zu
ſtel=
len. Gleichzeitig hat es aber erklärt, daß die Reichsregierung
keine Maßnahmen plane, die ſich gegen den Beſtand der
Kon=
ſumvereine richten und daß ſie auch Einzelaktionen gegen
Kon=
ſumvereine, durch die nur die Sicherheit der Spargelder breiter
Bevölkerungsſchichten gefährdet werden könnten, nicht billige.
Der ruſſiſche Bokſchafter bein Reichskanzler.
Der Reichskanzler hat am Freitag in Gegenwart des
Reichs=
miniſters des Auswärtigen den ruſſiſchen Botſchafter Chintſchuck
empfangen.
Wirtſchaft und Nakionalſozialismus.
Sachbearbeiter der NSDAP. verbieket jeden Eingriff
in die Wirtſchaft.
Der Sachbearbeiter für Wirtſchaftspolitik im
Verbindungs=
ſtab der NSDAP., Dr. Otto Wagener, erläßt in Verfolg der
Verfügung des Leiters des Verbindungsſtabes der NSDAP. vom
13. April folgende Bekanntmachung:
1. Die Wirtſchaft iſt kein Inſtrument, in das man ungeſtraft
ſinnloſe Eingriffe verüben kann. Daß das bisherige Syſtem der
Wirtſchaft, die Idee des Wirtſchaftsliberalismus falſch war,
wiſ=
ſen wir. Die Fehler dieſes Syſtems können aber nicht durch eine
neue Willkür beſeitigt werden, vielmehr kann nur eine
plan=
mäßige Neuorientierung und eine planmäßige Neugeſtaltung der
wirtſchaftlichen Verhältniſſe die Grundlage für den
Wiederauf=
bau und für die Sicherung von Arbeit und Brot für das geſamte
Volk geben.
2. Jede ſelbſtändige Einſetzung von Kommiſſaren
irgend=
welcher Art iſt verboten. Nur Behörden, wie Miniſterien,
Regie=
rungen oder Bürgermeiſterämter können Kommiſſare einſetzen.
Auch bisher eigenmächtig eingeſetzte Kommiſſare müſſen
zurückge=
zogen werden, ſofern nicht ihre Legaliſierung durch die zuſtändigen
Stellen, z. B. durch den Aufſichtsrat den Vorſtand, die
Geſchäfts=
führung oder den Inhaber eines Unternehmens oder einer
Be=
hörde ſchriftlich und ausdrücklich erfolgt iſt. Wenn in
Ausnahme=
fällen die Zurückziehung eines Kommiſſars eine Gefährdung des
öffentlichen Intereſſes oder des Betriebes bedeutet, ſo iſt die
zu=
ſtändige Behörde oder Handelskammer zu Rate zu ziehen.
3. Die Umbildung der Führung der wirtſchaftlichen Verbände
und Vereinigungen hat in Zukunft nicht mehr durch
eigenmäch=
tiges Eingreifen parteipolitiſcher Dienſtſtellen oder einzelner
Par=
teigenoſſen zu erfolgen. Die Spitzenverbände ſind bereits
umge=
ſtellt. Unſer Einfluß iſt überall geſichert. Die Umſtellung der
nachgeordneten Verbände wird, durch die Spitzenverbände nach
einheitlichen Geſichtspunkten durchgeführt. Sollten an einzelnen
Stellen die Aenderungen nicht ſo durchgeführt werden, wie es
der nationalſozialiſtiſchen Auffaſſung entſpricht, ſo bitte ich, mir
hierüber in jedem Falle direkt Mitteilung zu machen.
Verbot von Eingriffen in die genoſſenſchaftlichen
Einrichkungen.
Der Amtsleiter des Amtes für Agrarpolitik bei der
Reichs=
leitung der NSDAP., Walter Darré, erläßt folgende
partei=
amtliche Bekanntmachung:
Die in neuerer Zeit von ſeiten des Handels gegen die
landwirtſchaftlichen Viehverwertungsgenoſſenſchaften gerichteten
Angriffe, Verdächtigungen und Einzelaktionen geben mir
Ver=
anlaſſung, folgendes bekannt zu geben:
Das unter meiner Führung neugebildete Präſidium des
Reichsverbandes der deutſchen Landwirtſchaftlichen
Genoſſen=
ſchaften — Raiffeiſen c. V. — dem auch die landwirtſchaftlichen
Viehverwertungsgenoſſenſchaften unterſtehen, bietet die Gewähr
dafür, daß die landwirtſchaftlichen
Viehverwertungsgenoſſen=
ſchaften dienende Einrichtungen des landwirtſchaftlichen
Berufs=
ſtandes bleiben. Ich werde dafür Sorge zu tragen wiſſen, daß
dieſe Einrichtungen im genoſſenſchaftlichen Geiſte geführt werden.
Damit entfällt jeder Grund für ein eigenmächtiges Vorgehen
unbefugter Stellen gegen die genoſſenſchaftlichen Einrichtungen.
Ich verbiete daher jeglichen Eingriff in die beſtehenden
genoſſen=
ſchaftlichen Einrichtungen im Lande ſowohl, als auch
insbe=
ſondere auf den Märkten.
Denunziankengeſetz in Borbereitung.
Wie Conti meldet, dürfte in der nächſten Zeit ein
Denun=
ziantengeſetz erlaſſen werden. Das neue Geſetz ſoll den Zweck
haben, die ungeheure Flut von haltloſen Anzeigen,
die heute bei den Behörden eingehen,
abzudäm=
men und jedem, der der Behörde eine Mitteilung
macht, die volle Verantwortung für die
Richtig=
keit ſeiner Mitteilung aufzuerlegen. Das iſt
da=
durch notwendig geworden, daß vielfach Leute, die der heutigen
politiſchen Richtung in keiner Weiſe naheſtehen, glauben, die
Kon=
junktur dazu ausnutzen zu können, perſönliche Streitigkeiten
aus=
zutragen und ihren perſönlichen Gegnern durch Anzeige
Schwie=
rigkeiten zu machen.
Hugenberg und Schmidk=Hannover
auf der Tagung der deutſchnakionalen
Reichskags=
frakkion.
Berlin, 28. Aprik.
Am Donnerstag trat die Reichstagsfraktion der DNVP. zu
einer Tagung zuſammen, die am Freitag ihren Fortgang nehmen
wird. Der Fraktionsvorſitzende, Abg. Schmidt=Hannover,
leitete die Sitzung mit einer kurzen Anſprache ein. Es fanden
die Zuwahlen zum Fraktionsvorſtande ſtatt.
Nach Beſprechung einer Reihe von Einzelfragen hielt
Staatsſekretär von Rohr ein längeres Referent über das große
landwirtſchaftliche Geſetzgebungswerk des Reichsminiſters Dr.
Hugenberg.
Am Nachmittag wurde die Sitzung durch einen Bericht
Dr. Hugenbergs über die politiſche Geſamtlage eingeleitet.
Er ſchloß ſeine Ausführungen mit folgenden Worten: „Ruhe
und Glauben an den Rechtsſtaat ſind die Grundlagen des
wirt=
ſchaftlichen Lebens. Die Verſuche untergeordneter Organe, dieſe
Grundlagen zu gefährden, ſollen nach den Erklärungen der
maßgebenden Führer in kürzeſter Friſt abgeſtellt werden. Der
echte Deutſchnationale, der die harten Kämpfe der letzten 14 Jahre
mit dem Marxiſtiſchen Syſtem durchgekämpft und allen
Ver=
ſuchen der Hineinziehung der deutſchnationalen Bewegung in
den ſchwarz=roten Sumpf widerſtanden hat, iſt derjenige, der mit
aufrichtigſter Begeiſterung den Umſchwung der Dinge in
Deutſch=
land begrüßte. Um ſo mehr hat er aber auch ein Recht darauf,
als gleichberechtigter Kämpfer um die deutſche Zukunft
aner=
kannt und behandelt zu werden. Das nehme ich
ſelbſtverſtänd=
lich für meine Freunde in Anſpruch. In dieſer Frage kann und
wird niemand von mir ein Kompromiß verlangen. Es bedarf
eigentlich keiner Verſicherung, daß ich hiermit ſtehe und falle.”
Im Anſchluß daran ſprach der Fraktionsführer Schmidt=
Hannover, der die außenpolitiſche Einkreiſung Deutſchlands
und die daraus entſtehenden Spannungen in den Vorgergrund
ſeiner Ausführungen ſtellte. Die Arbeit Dr. Hugenbergs hat
in einer Zeit gährender Umbildungen und ſchwerſter
wirtſchaft=
licher Notlage die erſten Grundlagen für Wiederaufbau und
Entſchuldung der Landwirtſchaft und für Neuordnung der
ganzen deutſchen Wirtſchaft gebracht. Angeſichts dieſer Tatſachen
nüſſen jetzt die gegen ſeine Perſon gerichteten Angriffe, die ſich
von ſachlicher Kritik weit entfernten, gerade im Intereſſe der
Landwirtſchaft nachdrücklichſt zurückgewieſen werden.
Wirtſchafts=
politik darf heute nicht von den Forderungen der Propaganda
beſtimmt werden. Für die vor uns liegenden Arbeitsaufgaben
ſollte allen Frontkämpfern eine von der Regierung geſetzlich
geregelte Vorzugsſtellung eingeräumt werden. Ebenſo iſt die
Ehrenliſte derjenigen, die gegen den Youngplan kämpften, ein
beſſerer Wertmeſſer für nationale Zuverläſſigkeit, als ein noch
in letzter Stunde erworbenes Parteimitgliedsbuch. Es ſei offen
ausgeſprochen, worum es heute geht: Für Dr. Hugenberg ſind
nicht miniſterielle Perſonalfragen das Entſcheidende.
Ent=
ſcheidend iſt für ihn, ob eine auf Erfahrung aufgebaute
ein=
heitliche Wirtſchaftspolitik getrieben werden kann oder nichi.
Entſcheidend iſt aber vor allem für Dr. Hugenberg und die
deutſchnationale Bewegung, ob unſere deutſchnationalen Kämpfer,
die ſeit 1918 in vorderſter Linie ſtanden, als gleichberechtigte
Kameraden der nationalen Front auf allen Gebieten des
poli=
tiſchen und wirtſchaftlichen Lebens anerkannt werden oder nicht.
Wir Deutſchnationalen erkennen die geſchichtliche Verantwortung
unſerer Aufgabe. Wir können ihr nur gerecht werden, wenn
wir uns ſelbſt treu bleiben.
Die neue Agtarpolitik.
Auf der Tagung der deutſchnationalen Reichstagsfraktion
ſprach Staatsſekretär v. Rohr über die Agraxpolitik. Die
Un=
abhängigkeit der Ernährung könn eerreicht werden, wenn die
Landwirtſchaft aus ihrer Fehlerzeugung herausgeführt werde.
Das Mittel dazu ſei der Preis. Der Fettplan diene dazu, der
deutſchen Butter und dem deutſchen Schmalz einen ſtarken Abſatz
zu eröffnen. Wenn die Landwirtſcheft gezwungen werde, eigene
Futtermittel zu bauen werde die Getreideanbaufläche geringer
und ſtatt der heutigen Fehlerzeugung werde man zu einer
organi=
ſchen Deckung des geſamten deutſchen Bedarfs kommen. Es könne
keinem Zweifel unterliegen, daß die Wende zum Guten
angetre=
ten ſei. Der mit Holland abgeſchloſſene Handelsvertrag habe
be=
wieſen, daß man Agrarpolitik treiben könne, ohne die
Ausfuhr=
intereſſen zu ſchädigen. Die landwirtſchaftliche Entſchuldung im
Oſten und Weſten ſolle ſchnell und durchgreifend beendet werden.
In nicht zu ferner Zeit könne hoffentlich auch der
Vollſtreckungs=
ſchutz aufgehoben werden und ein geſundes Kreditſyſtem, das
kei=
ner ſtaatlichen Eingriffe bedürfe, wieder in ſeine Rechte treten.
Die Proteſttelegramme, die von Landwirtſchaftskammern und
an=
deren Stellen gegen Hugenbergs Arbeit kämen, ſeien nicht ernſt
zu nehmen, da es ſich im weſentlichen um beſtellte Arbeit handele.
Me.
Pbolegraphieren über 200 Kilomeker.
Jüngſt wurde gemeldet, daß man
Lichtbil=
der über 200 Kilometer herſtellen kann. Wie
geht dieſes techniſche Wunder vor ſich?
(Herſtellung photographiſcher Platten für Strahlen von
1000 Millionſtel Millimeter. — Klare, aber ſeltſame
Land=
ſchaftsbilder über 200 Kilometer. — Photographiſche
Aufnah=
men eingenebelter Städte und vergaſter militäriſcher
Stellun=
gen. — Photographieren durch Briefumſchläge.)
Die Photographie hat in der letzten Zeit große Fortſchritte
gemacht, denn es iſt gelungen, auf ungefähr 200 Kilometer
Ent=
fernung klare Aufnahmen zu erzielen. Städte= und
Landſchafts=
bilder erhalten dadurch ein eigenartiges Ausſehen, denn es
wer=
den nur die weithin ſichtbaren Punkte auf der Platte feſtgehalten,
alſo Gebirge, Wälder, Türme, während die dazwiſchen liegenden
Täler, Flüſſe und Straßen, ſowie die Felder nur als Striche
er=
ſcheinen oder überhaupt nicht vermerkt werden. Es ſind alſo
zu=
ſammengedrückte Bilder großer Landſchaften, die auf der
photo=
graphiſchen Platte erſcheinen und Entfernungen von mehreren 100
Kilometern auf einen verhältnismäßig kleinen Raum bringen.
Wie geht nun dieſes techniſche Wunder vor ſich? Bisher gehörte
zu der photographiſchen Arbeit „Licht” im gewöhnlichen Sinne des
Wortes, d. h. es wurden dazu Strahlen benötigt, die dem Auge
ſichtbar ſind. In der Dunkelheit konnte man früher Lichtbilder
nicht herſtellen, was ſchon aus dem Namen „Lichtbilder”
hervor=
geht. Nun beſteht aber das Licht nicht nur aus ſichtbaren Strahlen,
ſondern auch aus unſichtbaren, ohne daß man etwa behaupten
könnte, daß dieſe Strahlen nicht „Licht” ſeien.
Der ſichtbare Teil des Spektrums beſteht aus Strahlen mit
Wellenlängen von 400 Millionſtel Millimetern bis 760
Million=
ſtel Millimetern, und zwar von Violett bis Rot. Die Strahlen,
die jenſeits der kurzen violetten Strahlung liegen, nennen wir
ultraviolett, und die jenſeits der langen roten Strahlung zu
fin=
den ſind, infrarot. Die ultravioletten Strahlen haben durch ihre
Kurzwelligkeit in der Medizin eine große Bedeutung erlangt,
denn ſie ſind ein Erſatz der Höhenſonne. Die infraroten Strahlen
ſchienen aber bis vor wenigen Jahren einen techniſchen Wert nicht
zu haben. Wir wußten nur, daß Strahlen mit einer größeren
Wel=
lenlänge als 760 Millionſtel Millimeter als Wärmeſtrahlen
wir=
ken. Schon vor mehr als zehn Jahren kam man auf den Gedanken,
die roten Wärmeſtrahlen zum Photographieren zu benützen. Die
Emulſion der photographiſchen Platten mußte zu dieſem Zwecke
mit einem Stoff präpariert werden, der ſie für Strahlen einer
be=
kimmten Wellenlänge empfindlich macht. Man benutzte dazu den
Farbſtoff Dichanin, der als Senſibiliſator verwendet werden
konnte. Nun hatten die photographiſchen Platten vor dem
menſch=
lichen Auge den großen Vorteil voraus, daß ſie auch „unſichtbare‟
Strahlen empfanden. Mit dem Dicyanin konnte man die Platten
für Wellenlängen von ungefähr 800 Millionſtel Millimeter
ſen=
ſibiliſieren. Dadurch war der Verwendungsbereich der Platten
nicht ſehr ſtark verbreitert worden. Mit dem Neocyanin
konnte man bereits eine Empfindlichkeit für Wellenlänge von 1000
Millionſtel Millimeter erzielen. Schließlich wurde durch
Xeno=
cyanin die Empfindlichkeit der Platten für infrarote oder
Wärmeſtrahlen ſo geſteigert, daß beſondere Maßnahmen ergriffen
werden mußten, um die Zerſetzung der Emulſion der Platten zu
verhüten. Die Belichtungszeit konnte beträchtlich herabgeſetzt
wer=
den. Die Aufnahmen mit infraroten Strahlen begegneten nur noch
geringen Schwierigkeiten.
Bald zeigte es ſich, daß dieſe neue techniſche Möglichkeit für
die Wiſſenſchaft und Praxis eine erhebliche Bedeutung erlangen
kann, denn Aufnahmen auf eine Entfernung von mehreren
hun=
dert Kilometern ſind zwar ein techniſcher Rekord, haben aber in
praktiſcher Beziehung nur untergeordnete Bedeutung, wenn es ſich
lediglich um Landſchaftsaufnahmen handelt. Die infraroten
Strah=
len haben für Stoffe eine große Durchdringungskraft, die in
mehr=
facher Beziehung ausgenutzt werden kann. Jüngſt wurde gemeldet,
daß es gelungen iſt, die Tagebücher des Nordpolforſchers Andrée
mit Hilfe von infraroten Strahlen zu entziffern, indem man die
zuſammengeklebten Blätter, deren Inhalt dem menſchlichen Auge
unzugänglich war, durch dieſe Strahlen photographierte. Das war
ein wiſſenſchaftlicher Erfolg von größter Bedeutung. Tatſächlich
iſt es jetzt möglich durch geſchloſſene Briefumſchläge hindurch zu
photographieren. Rotleuchtende Sterne können ferner jetzt
photo=
graphiert werden, ebenſo wie es möglich ſein wird, unbekannte
Spektrallinien im Infrarot feſtzuſtellen. Bei mehreren Elementen
iſt es bereits gelungen. Der Wiſſenſchaft iſt alſo ein erweitertes
Arbeitsgebiet zugewieſen worden. Auch Aufnahmen in der Nacht
und Dunkelheit ſind jetzt möglich. Man hofft damit endlich
feſtſtel=
len zu können, was an den okkultiſtiſchen Phänomenen wahr iſt.
Dieſe werden meiſt in der Dunkelheit durchgeführt. Wenn auch die
Maßnahmen der Kontrolleure ſehr weit gehen, ſo läßt ſich doch
nicht völlig vermeiden, daß ſehr geſchickte Taſchenſpieler auch die
ernſteſten Forſcher hintergehen. In vielen Fällen, die anſcheinend
durchaus einwandfrei verliefen, wurde ſpäterhin durch
Geſtänd=
niſſe der Medien feſtgeſtellt, daß doch Tricks verwendet worden
ſind. Die photographiſche Platte, die nicht getäuſcht werden kann,
wird in jedem einzelnen Falle Aufklärung bringen.
Endlich kommen bei den Photographien mit infraroten
Strah=
len auch erhebliche praktiſche Vorteile in Betracht. Die infraroten
Strahlen durchdringen Nebel. Gaſe und Rauch. Schiffe im Nebel
werden genau feſtgeſtellt werden können, denn auch dichte
Nebel=
bildung bildet kein Hindernis für dieſe Strahlung. Militäriſche
Stellungen werden im Kriege feſtgehalten werden können, auch
venn ſie vergaſt oder künſtlich vernebelt ſind. Die künſtliche
Ver=
nebelung ſpielt nicht nur in der Luft, ſondern auch in der Marine
eine große Rolle. Wir wiſſen, daß die Amerikaner bei ihren
letz=
ten Manövern umfangreiche Vernebelungsverſuche bei ihren See=
und Luftmanövern durchgeführt haben. Bei der großen
Durchdrin=
gungskraft der infraroten Strahlen auf weite Entfernungen dürfte
es aller Wahrſcheinlichkeit ſchon heute möglich ſein, dieſen
Schutz=
nebel zu durchdringen. Darin liegt ein Teil der Bedeutung der
photographiſchen Aufnahmen auf eine Entfernung von 200
Kilo=
metern. Die Dunſtbildung, die bei ſolchen Weiten unerläßlich iſt
hat der Klarheit der Aufnahmen keinen Abbruch getan. Nebel iſt
natürlich ein größeres Hindernis. Aber die Technik wird es auch
erreichen, daß „Nebelbilder” mit großer Klarheit auf der Platte
erſcheinen werden. In den letzten Jahren ſind gerade auf dieſem
Gebiete der Photographie mit Wärmeſtrahlen große Fortſchritte
erzielt worden. Beſonders die Belichtungszeit konnte ſtark verkürzt
werden, wodurch die Photographie mit Infrarot erſt im vollen
Umfange gebrauchsfähig geworden iſt. Endlich iſt anzunehmen, daß
ſich auch der Film dieſer techniſchen Fortſchritte bedienen wird,
denn es können Wirkungen erzielt werden, die mit dem
gewöhn=
lichen Film nicht möglich ſind. Mit geeigneten Filtern laſſen ſich
nämlich „Nachtaufnahmen” bei vollem Tageslicht herſtellen; d. h.
Aufnahmen, die wie Nachtbilder wirken. Bisher zeichneten ſich die
„Nachtaufnahmen” entweder durch zu große Finſternis oder eine
unnatürliche Helligkeit aus. Der Eindruck der Nacht mit ihren
ſeltſamen Lichtern und geiſterhaft anmutenden Belichtungen war
nicht zu erzielen. Die Photographie mit Infrarot wird darin eine
erfreuliche Aenderung bringen.
Profeſſor Krieck zum Rektor der Frankfurter Univerſität gewählt.
Am Mittwoch abend wurde Profeſſor Dr. Krieck
ein=
ſtimmig zum Rektor der Frankfurter Univerſität gewählt. Er
gehörte zuletzt der Pädagogiſchen Akademie an und hatte am
Dienstag einen Ruf an die Frankfurter Univerſität erhalten.
Im Anſchluß an die Wahl wurde der neue Rektor von der
Studentenſchaft durch einen Fackelzug geehrt.
Der Direktor der Berliner Hochſchule für Muſik beurlaubt.
Kultusminiſter Ruſt hat den Profeſſor Dr. Schünemann in
ſeiner Stellung als Direktor der Hochſchule für Muſik mit
ſofortiger Wirkung beurlaubt und zu ſeinem Amtsnachfolger
den ordentlichen Profeſſor an der Univerſität Kiel,
Generalmuſik=
direktor Dr. Stein, ernannt.
Seite 4 — Nr. 118
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 29. April 1933
Der Neubau in Heſſen.
Beurlaubungen und
Ruheſtands=
verſehzungen im Schuldienft.
Bis auf weiteres vom Schuldienſt beurlaubt
wurden:
Die Studiendirektoren Dr. Guſtav Mahr an der
Eleonoren=
ſchul zu Darmſtadt; Dr. Albert Chambre an der Realſchule
zu Vilbel.
Der Oberſtudienrat Dr. Eugen Mannheimer an der
Ober=
realſchule zu Mainz.
Die Studienräte Paul Kadel an dem Ludwig=Georgs=
Gymnaſium zu Darmſtadt: Siegfried Jakob, Hans
Machener und Dr. Auguſt Naujoks an dem
Realgym=
naſium zu Darmſtadt: Dr. Otto Jung und Wilhelm
Stein an der Ludwigs=Oberrealſchule zu Darmſtadt;
Heinrich Winter an der Liebigs=Oberrealſchule zu
Darm=
ſtadt; Franz Göhle, Dr. Paul Keſter, Dr. Leo Kozelka an dem
Gymnaſium zu Bensheim; Philipp Gutzler an der Aufbauſchule
zu Bensheim; Dr. Karl Bernius an der Oberrealſchule zu Groß=
Umſtadt; Dr. Robert Schütz, Dr. Leopold Schwarzſchild an dem
Gymnaſium zu Offenbach; Willy Werner Göttig, Matth.
Mühl=
eiſen an der Oberrealſchule am Friedrichsplatz zu Offenbach;
Dr. Karl Niedecken an der Realſchule zu Rüſſelsheim; Hugo
Steinhardt an der Weidig=Werner=Oberrealſchule zu Butzbach;
Dr. Siegfried Kann an dem Gymnaſium zu Gießen; Karl
Maurer an der Realſchule zu Lauterbach (Heſſen); Abraham
Ehrmann an der Realſchule zu Schotten; Dr. Friedrich Sandels
an der Oberrealſchule und dem Progymnaſium zu Alzey;
Dr. Ludwig Seibert an der Aufbauſchule zu Alzey; Markus
Simon an dem Gymnaſium und der Realſchule zu Bingen;
Dr. Anton Diehl an dem Gymnaſium zu Mainz; Dr.
Berg=
häuſer und Franz Metzler an dem Realgymnaſium zu Mainz;
Dr. Gottfried Bell, Franz Ott und Karl Schell an der
Ober=
realſchule zu Mainz; Dr. Moritz Lorge an der Studienanſtalt
in Mainz.
Die Oberreallehrer Friedrich Walther an dem Gymnaſium
zu Offenbach und Adam Degreif an der Studienanſtalt zu Mainz.
Die Oberreallehrerin Luiſe Poepperling an der
Eleo=
norenſchule zu Darmſtadt.
Die Reallehrerinnen Sophie Goldſchmidt an der
Eleo=
norenſchule zu Darmſtadt, Eliſabeth Hohnſtädter an der
Studienanſtalt zu Offenbach, Anna Martin an der Realſchule
zu Oppenheim.
Die techniſche Lehrerin Adelheid Schäfer an der
Eleo=
norenſchule zu Darmſtadt.
Zur Vereinfachung der Verwaltung wurden auf Grund des
S 6 des Reichsgeſetzes zur Wiederherſtellung des
Berufsbeamten=
tums vom 7. April 1933 mit Wirkung vom 1. Mai 1933 an in
den Ruheſtand verſetzt:
Der Studiendirektor an der Realſchule zu Bad Wimpfen,
Georg Luley; der Studiendirektor an der Goetheſchule (
Real=
ſchule) zu Neu=Iſenburg, Dr. Karl Zörb; der Oberſtudienrat an
der Oberrealſchule zu Gießen, Dr. Karl Noll; der Studienrat
an dem Realgymnaſium zu Darmſtadt, Auguſt Eckel; der
Studienrat an der Oberrealſchule zu Grünberg, Julius Walther.
Die Oberreallehrerin an der Schillerſchule (Lyzeum und
Frauenſchule) zu Friedberg, Hedwig Arendt; die
Oberreal=
lehrerin an der Eleonorenſchule (Studienanſtalt und
Frauen=
ſchule) zu Worms, Emma Reuter; die Oberreallehrerin an der
Viktoriaſchule (Studienanſtalt) zu Darmſtadt, Helene
Rohde; der Oberreallehrer an dem Gymnaſium zu
Bens=
heim, Karl Back; der Oberreallehrer der Oberrealſchule und dem
Progymnaſium zu Alzey, Johannes Bumann; der
Oberreal=
lehrer an dem Gymnaſium und der Oberrealſchule zu Dieburg,
Chriſtian Matthias Keller. Die Oberin an der Studienanſtalt
und Frauenſchule zu Mainz, Frieda Meis; die Reallehrerin
an der Studienanſtalt zu Gießen, Auguſte Vaubel;
Oberſtudien=
rat Dr. Adolf Krämer an dem Realgymnaſium zu Gießen;
Studienrat Erich Schwörer an der Oberrealſchule zu Grünberg.
In den Ruheſtand verſetzt wurden: der
Oberſtudien=
rat an der Viktoriaſchule (Studienanſtalt) zu Darmſtadt,
Dr. Karl Bergmann; der Studienrat an der Oberrealſchule
zu Mainz, Karl Schmidt; der Studienrat an der
Oberreal=
ſchule zu Heppenheim, Hans Rupp; der Studienrat Georg
Schwinn an dem Realgymnaſium zu Darmſtadt.
Die Oberreallehrerin an der Eleonorenſchule (Lyzeum und
Frauenſchule) zu Darmſtadt, Antonie Naumann.
Sämtlich auf ihr Nachſuchen mit Wirkung vom 1. Mai
1933 an.
Berſchmelzung der Lehrervereine in Heſſen.
Wie in einer Kreislehrerverſammlung in Groß=Gerau
mit=
geteilt wurde, ſteht die Auflöſung der in Heſſen beſtehenden
Lehrervereine (Heſſiſcher Landeslehrerverein, Katholiſcher
Lehrer=
verein, Philologenverein uſw.) unmittelbar bevor. Die
Mit=
gliedſchaften werden in dem „Nationalſozialiſtiſchen Lehrerbund”
zu einer einheitlichen, der neuen Zeit entſprechenden
Organi=
ſation zuſammengefaßt. Die Verhandlungen betr. Uebernahme
der wirtſchaftlichen Einrichtungen, die mit den Lehrervereinen
in Zuſammenhang ſtanden, auf die neue Organiſation, ſind noch
im Gange.
Zurückgenommene Anwaltszulafſungen.
Auf Grund des Geſetzes über die Zulaſſung zur
Rechts=
anwaltſchaft vom 7. April 1933, RGBl. I, S. 188, wurde die
Zulaſſung für nachſtehende Rechtsanwälte mit Wirkung ab 1. Mai
1933: Eugen Rothenberger in Gießen, Dr. Ludwig Krämer in
Friedberg, Dr. Ludwig Roſenthal in Gießen, Dr. Karl Heß
in Darmſtadt, Herbert Mannheimer in Mainz, Dr.
Man=
fred Weinberg in Offenbach, Dr. Siegfried Humpoletz in
Bens=
heim, Alfred Guthmann in Worms. Dr. Alfred Levinger in
Offenbach, Ebo Rothſchild in Darmſtadt, Max
Tchor=
nicki in Mainz, Hugo Eulau in Offenbach, Dr. Joſeph Kahn in
Mainz, Dr. Ludwig May in Darmſtadt. Alfred
Grün=
feld in Worms, Erich Guggenheim in Worms, Hans Bernhard
Groß in Bingen, Stephan Baumblatt in Gießen, Dr. Friedrich
Koch in Worms, Alfred Haas in Mainz.
Abgeſetzte Bürgermeiſter.
Die Staatspreſſeſtelle teilt mit:
Die Amtszeit nachſtehender Bürgermeiſter und
Beigeord=
neter wurde für beendet erklärt. Als Erſatz wurden ernannt:
Angersbach: Beigeordneter Johannes Walter durch
Johannes Fehl 3., Schloſſer.
Fleſchenbach: Bürgermeiſter Johann Hausmann durch
Johann Auguſt Hofmann.
Herbſtein: Beigeordneter Hermann Amend, Konrad
Schneider durch Hans Kübel.
Hutzdorf: Beigeordneter Heinrich Wink 5. durch
Land=
wirt Kurt Eurich.
Lauterbach: 1. Beigeordneter Johannes Möller 10. durch
Konrad Peter 2. (unbeſoldet), 2. Beigeordneter David Möver
durch Karl Gürtler, Bäckermeiſter (unbeſoldet).
Maar: Beigeordneter Heinrich Schwing 4. durch Kaſpar
Ruhl.
Niedermoos: Bürgermeiſter Heinrich Heitzenröder durch
Landwirt Friedrich Schmelz 2.
Schadges: Bürgermeiſter Heinrich Eiffert 2. durch
Hein=
rich Karl Hoppe 2.
Schlitz: 2. Beigeordneter Auguſt Haag durch
Veterinär=
arzt Adolf Schneider (unbeſoldet).
Hartmannshain, Krs. Schotten: Bürgermeiſter
Hein=
rich Strauch 6. durch Landwirt Karl Luft.
Hofheim (Ried), Krs. Bensheim: Bürgermeiſter Ferbert
durch Kaufmann und Ingenieur H. Gayer, Lampertheim.
Schannenbach, Krs. Bensheim: Bürgermeiſter Harres
durch Andr. Meyer, Steinbruchbeſitzer.
Bauſchheim, Krs. Groß=Gerau: Bürgermeiſter Kraft
durch Johann Hübner 2.
Neu=Iſenburg: Bürgermeiſter Arnold durch Dr. Hans
Knöpp, Frankfurt a. M.
Die Beſchuldigungen gegen Schlange=
Schöningen.
Kein Anlaß zu Beanſtandungen.
Berlin, 28. Aprit.
Auf Veranlaſſung der Deutſchen Rentenbank=Kreditanſtalt
hat Reichsminiſter Dr. Hugenberg die Vorgänge prüfen laſſen,
die ſich auf eine Entſchuldung der Begüterung des
Reichs=
miniſters Schlange=Schöningen in den Jahren 1931 und 1932
beziehen. Die Nachprüfung hat bezüglich der Durchführung der
Entſchuldung und der Entſchuldungsbedingungen keinen Anlaß
zu Beanſtändungen gegeben. Weder gegen die Leitung der
Rentenbank=Kreditanſtalt, noch gegen die mit dem Fall ſelbſt
beſchäftigten Perſonen können Vorwürfe erhoben werden.
Daraus, daß Herr Schlange, dem der Weg der Oſthilfe
ver=
ſchloſſen war, die Sanierung ſeines Grundbeſitzes durch die
Rentenbank=Kreditanſtalt angenommen hat, dürfte ihm, ſo wird
in dem Prüfungsbericht geſagt, ein Vorwurf nicht zu machen
ſein, wenn es auch zweifelhaft ſein kann, ob es dem Anſehen
der damaligen Reichsregierung förderlich war, daß mit den
Gläubigern eines Kabinettsmitgliedes Verhandlungen wegen
Nachläſſen von Forderungen geführt wurden. In Berichtigung
einer Mitteilung der „Pommerſchen Tagespoſt” hatte ſeinerzeit
Reichsminiſter Schlange eine amtliche Erklärung in die Preſſe
gebracht, in der es u. a. heißt:
Wäre dieſe Lage aber ſo, daß Herr Schlange Reichshilfe in
Anſpruch nehmen mußte, ſo hätte er ein Miniſteramt
ſelbſt=
verſtändlich nicht angenommen.
Dieſe amtliche, für die breiteſte Oeffentlichkeit beſtimmte
Er=
klärung, die ſich mit der Tatſache, daß Herr Reichsminiſter
Schlange aus Mitteln den Rentenbank=Kreditanſtalt entſchuldet
wurde, nicht recht in Einklang bringen läßt, war, ſo heißt es
in dem Prüfungsbericht, zweifellos in hohem Maße dazu
ge=
eignet, die Oeffentlichkeit über den wahren Sachverhalt grob
irrezuführen. Dieſer Vorwurf kann Herrn Schlange nicht
er=
ſpart werden.
Direktor Becker rehabilikiert.
Berlin, 28. April.
Dem Vorſtandsmitglied der Deutſchen Siedlungsbank war
verſchiedentlich pflichtwidriges Verhalten vorgeworfen. Ein
Unterſuchungsausſchuß hat indes einſtimmig feſtgeſtellt, daß die
gegen Direktor Becker gerichteten Vorwürfe unbegründet ſind.
Nach Abſchluß der Prüfung hat Direktor Becker mit Rückſicht
auf die Geſamtlage ſeine Entlaſſung beantragt. Dieſem Antrage
iſt entſprochen worden.
(5624)
Ihre Vermählung geben bekannt
Georg Schmitt
und Frau Margarete
geb. Schmitt
Schwanenſtr. 15 Schwanenſtr. 61
Kirchl. Trauung: Sonntag, den 30.April,
3 Uhr, in der Martinskirche. (*
Dame ſucht 100 M.
zu leihen, nur von
Selbſtg., geg. hohe
Zinſen. Ang. unter
P. 108 a. d. Gſch.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen innigſt geliebten
Mann, unſeren guten Vater und Großvater
Geheimerat Dr. h. c.
Friedrich Wilhelm Feh
Provinzialdirektor a. D.
Ritter hoher Orden
im Alter von 78 Jahren durch einen ſanften Tod zu ſich zu nehmen
Frieda Fen, geb. Knoeckel
Thea Keſten, geb. Feh
Direktor Guſiav Fetz
Generaldirektor Wilhelm Keſten
Gertrud Fen, geb. Siben
Dieter Keſten
Erich Fenz
Lydia Fen
Darmſiadt, Nikolaiweg 14, den 28. April 1933
Gelſenkirchen=Rotthauſen, Berlin=Dablem.
Die Einäſcherung ſindet Dienstag, den 2. Mai, 3 Uhr nachmittags,
5606
auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen wird gebeten, Abſtand zu nehmen.
Bilder des Reichskanzlers
und Führers Adolf Hitler
in reicher Auswahl billigſt. (51
Jul. Hergt, Schütenſtr. 1—3.
Knabenkleider
werden gut u. billig
angefertigt, ält.
Sa=
ſchen wrden ver
wendet.
Kranich=
ſteinerſtr. 59 1V. (*sm
Suche 20—30 Mk.
geg. Sicherheit nur
v. Selbſtgeber. Ang.
u. P135 Geſchſt.
Am 26. April d. J.
ſtarb unſer lieber
Kamerad und
Ehrenmitglied
Herr Guſtav Pogel
Bankbeamter i. R.
und Feldzugsteilnehmer von 1870/71.
Die Beerdigung findet am
Sams=
tag, den 29. April, vorm. 11.30 Uhr,
auf dem Friedhof an der Nieder=
Ramſtädterſtraße ſtatt. Wirbitten
um zahlreiche Beteilgung. (5630
Verein ehemal. 117er, Darmſtadt.
Witwer oh. Kdr. u.
Anh., 53 J., gt.
Er=
ſchein., ſchon.
Land=
haus i. Krs. Groß=
Gerau. 1000 ℳ bar,
z. Zt. oh. Stellung,
. paſſ. Heirat bzw.
Einheirat. Off. u.
P. 63 a. d. Gſchſt.*
Vergolden
versilbern,
aufarbeiten und
reparieren aller
Gebrauchs- und
Schmuckgegen-
stände gut und
preiswert in eig.
Werkstätte.
Gottl. Storck
Juwelier
Schulstraße 12
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme bei dem
Ableben meines herzensguten Mannes, unſeres lieben
Bruders, Schwiegerſohnes, Schwagers und Onkels
Herrn Heinrich Kammer
Oberberwaltungs=Inſpektor
ſagen wir auf dieſem Wege innigſten Dank. Insbeſondere
danken wir für die vielen Kranzſpenden, Herrn Pfarrer
Vogel für die troſtreichen Worte am Grahe, Herrn Direktor
Schrauth, ſeinen Kollegen, dem Verbande Heſſiſcher
Gemeindebeamten, dem Hauptausſchuß und der
Oris=
gruppe Darmſtadt des Odenwaldklubs, für die
Kranz=
niederlegung und des ehrenden Nachrufs.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Louiſe Kammer Wwe.
Darmſtadt, den 29. April 1933.
Beckſtraße 48.
(5653
„Möchten Sie mit Ihrer Werbung die
Hochſchule erfaſſen, dann ſollten Sie in der
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inſerieren, die in einer garantierten Auflage
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Samstag, 29. April 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 118 — Seite 5
Aus der Landeshaupkſtadt.
Darmſtadt, den 29. April 1933.
Geheimrak dr. h. C. Zey
F.
Am 28. April verſtarb im Alter von 78 Jahren Herr
Provin=
zialdirektor i. R. Geheimerat Dr. jur. h. c. Friedrich Fey, der am
1. Februar 1922 in den Ruheſtand trat und ſich als
Verwaltungs=
beamter in hervorragenden Stellungen durch beſondere
Fähigkei=
ten auszeichnete. Sein Gerechtigkeitsſinn und ſein liebenswürdiges
Weſen haben ihm in jedem Wirkungskreis zahlreiche Freunde
ge=
wonnen. In ſeiner langjährigen Tätigkeit hat es ihm an
ehren=
vollen Anerkennungen und Auszeichnungen nicht gefehlt. Mit
dem Verſtorbenen iſt ein Mann von uns gegangen, von dem man
ſagen darf, daß er der Typus des untadelhaften Vorkriegsbeamten
war, wie er allezeit als leuchtendes Vorbild dienen kann.
Am 15. November 1854 zu Altheim im Kreiſe Dieburg als
Sohn des evangeliſchen Pfarrers H. Fey geboren, beſuchte er das
Gymnaſium in Darmſtadt und widmete ſich nach abgelegter
Matu=
ritätsprüfung vom Winterſemeſter 1873 ab dem Studium der
Rechtswiſſenſchaften an den Univerſitäten Gießen und Leipzig.
Den vorgeſchriebenen Vorbereitungsdienſt abſolvierte er bei dem
Sekretariat des Hofgerichts der Provinz Starkenburg, dem
Land=
gericht in Darmſtadt, dem Kreisamt in Darmſtadt und bei
Rechts=
anwalt Schmeel. Im Februar 1881 beſtand er die zweite
Staats=
prüfung mit der Note „ſehr gut”. In der Verwaltungslaufbahn,
die er nun einſchlug, wurde Fey nach aushilfsweiſer Tätigkeit bei
verſchiedenen Kreisämtern am 16. Auguſt 1884 zum Kreisaſſeſſor
beim Kreisamt Mainz ernannt. Im Oktober 1889 wurde Fey
als Miniſterialſekretär in das Großherzogl. Miniſterium des
In=
nern und der Juſtiz berufen. Am 1 April 1892 wurde er Vorſtand
des Polizeiamts Darmſtadt, als ſolcher wurde ihm im November
1894 der Charakter als Regierungsrat verliehen. Von September
1897 ab war Fey Kreisrat in Erbach von Oktober 1901 bis Ende
Februar 1910 Kreisrat des Kreiſes Friedberg, in dieſer Stellung
erhielt er im November 1907 den Charakter als Geh.
Regierungs=
rat. Bis zu ſeinem Uebergang in den Ruheſtand war der nun
Dahingeſchiedene Provinzialdirektor der Provinz Starkenburg und
Kreisrat des Kreiſes Darmſtadt. Der Charakter als „
Geheime=
rat” war ihm am 25. November 1915 verliehen worden.
Gleich=
zeitig mit ſeiner Verſetzung in den Ruheſtand erfolgte ſeine
Be=
ſtellung zum ſtellvertretenden Vorſitzenden der Kommiſſion für
Verwaltungsreform beim Miniſterium des Innern.
Groß ſind auch die Verdienſte, die ſich Geheimerat Fey als
Lei=
ter der „Zeitſchrift für Staats= und Gemeindeverwaltung”
erwor=
ben hat, bei deren 50jährigem Jubiläum er in Anerkennung ſeiner
wiſſenſchaftlichen Arbeit von der Landesuniverſität Gießen zum
Ehrendoktor ernannt wurde. Auch ſonſt hat Geheimrat Fey eine
bedeutende literariſche Tätigkeit auf dem Gebiete des
Verwal=
tungsrechts entfaltet, ſo hat er u. a. Kommentare zur Heſſiſchen
Allgemeinen Bauordnung und zum Heſſiſchen Straßengeſetz
her=
ausgegeben.
Der Heſſiſche evangeliſche Pfarrverein
überreichte durch ſeinen Vorſitzenden, Herrn Dekan Widmann von
Schotten, dem Herrn Staatspräſidenten, ebenſo auch der
Kirchen=
regierung, folgende Entſchließung, die auf der
Hauptver=
ſammlung des Heſſiſchen Pfarrvereins, am 26. April gefaßt
wurde:
Die im Heſſiſchen Evangeliſchen Pfarrverein
zuſammen=
geſchloſſene evangeliſche Pfarrerſchaft Heſſens ſieht in der
politi=
ſchen Neugeſtaltung im Reich und in den Ländern eine Fügung
Gottes. In tiefer Ehrfurcht vor dieſem göttlichen Walten begrüßt
ſie dieſe Neugeſtaltung um ſo dankbarer, als ſie in ihr den Weg
zum nationalen Wiederaufſtieg und zur inneren Geſundung des
deutſchen Volkes erkennt.
Aus dieſem Grunde bekennen wir uns freudig zu der neuen
Regierung, und das um ſo mehr, als dieſe ſich auf den Boden des
Chriſtentums ſtellt und damit anerkennt, daß die nationale
Er=
hebung zuſammengehen muß mit der religiös=ſittlichen Erneuerung
eines Volkes.
Dieſe mit herbeiführen zu helfen, iſt die Aufgabe, die die
evangeliſche Kirche und ihre Diener zu erfüllen haben, und zwar
da, wo Gott der Herr ſie hinſtellt, in unſeren Gemeinden, in
un=
ſerem deutſchen Vaterland, in der deutſchen evangeliſchen Kirche.
Epangeliſche Geiſtliche ſollen und wollen nichts anderes, als mit
Wort und Tat das Evangelium von Chriſtus dem Gekreuzigten
und Auferſtandenen predigen allen Gemeindegliedern ohne
Un=
terſchied. Sie wollen mit ſolcher Wort= und Tatpredigt die
Segenskräfte des Evangeliums hineintragen in das Seelen= und
Volksleben. So ſollen Gottesfurcht und Gottvertrauen,
Sittlich=
keit, Bruderliebe und Opferbereitſchaft zur Behebung der
Geſamt=
not unſeres Volkes wieder Mächte werden, die ihm mehr als
ſeit=
her etwas gelten, die ſeine Geſinnung umwandeln und es wieder
empfänglich machen für das, was wahrhaft, gut und edel und
ewig und göttlich iſt.
Von der Kirche erhoffen und erbitten wir, gebotene
Re=
formen vom Evangelium und vom Glauben her und erklären uns
zur Mitarbeit auch an dieſer Erneuerung gern bereit.
Das iſt der Dienſt, den die heſſiſchen evangeliſchen Pfarrer der
evangeliſchen Kirche und dem deutſchen Volk leiſten wollen.
Von der neuen Staatsregierung erbitten und erhoffen
wir nicht nur die erforderliche Freiheit und Selbſtändigkeit,
ſon=
dern zugleich bereitwillige Förderung und Unterſtützung.
Wir rufen unſer geſamtes beſſiſches Kirchenvolk auf: Haltet
treu zu unſerer Kirche! Helft alle mit, daß ſie eine lebendige
Ge=
meinſchaft ſei aller, die mit Ernſt Chriſten ſein wollen!
Ruheſtandsverſetzungen. Auf Grund des Geſetzes über die
Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli 19. Dezember 1923
(Reg.=Bl. S. 509 und 511) in der Faſſung des Geſetzes vom
8. Oktober 1925 (Reg.=Bl. S 249) tritt am 1. Juni 1933 in den
Ruheſtand: Landgerichtsdirektor beim Landgericht der Provinz
Starkenburg zu Darmſtadt Otto von Pfiſter. — Am 26. April
1933 wurden die Förſter Adolf Krebs zu Forſthaus Jägerhaus
und Wilhelm Strauch zu Ober=Rosbach vom 1. Juni 1933 ab
auf Grund des 8 1. des Geſetzes über die Altersgrenze der
Staats=
beamten vom 2. Juli 19. Dezember 1923, in Verbindung mit
dem Artikel 2 des Geſetzes über die Einſtellung des
Perſonal=
abbaues in Heſſen und zur Aenderung des heſſiſchen
Perſonal=
abbaugeſetzes vom 8. Oktober 1925 in den Ruheſtand verſetzt.
— Dienſtjubiläum. Heute kann der Angeſtellte. Herr Adam
Boßler, wohnhaft zu Arheilgen. Jahnſtr. 27. auf eine 25jährige
Dienſtzeit in der chem. Fabrik E. Merck. Darmſtadt zurückblicken.
— Treuer Mieter. Am 1. Mai werden es 25 Jahre, daß die
Familie Johannes Kaiſer bei Herrn Chriſt, Karlſtraße 55,
wohnt.
Der Tag der Arbeit am 1. Mai.
Blaggen am 1. Mai!
Das Geſamkminiſterium an die ſtaaklichen Behörden
und die Bürgermeiſtereien.
Nach dem Ausſchreiben des Geſamtminiſteriums vom 24. April
1933 zu Nr. St.M. I. 3472 haben die ſämtlichen ſtaatlichen und
ge=
meindlichen Behörden mit der Hakenkreuzflagge, der ſchwarz=
weiß=
roten Fahne und, ſoweit die Möglichkeit dazu beſteht. auch in den
Landesfarben zu flaggen. Für das Flaggenhiſſen werden folgende
Anordnungen getroffen:
1. Die Beamten und Angeſtellten verſammeln ſich um 7.45 Uhr
vormittags beim Dienſtgebäude ihrer Behörde. Nach dem
Aufziehen der Flaggen um 8 Uhr wird der erſte Vers des
Horſt=Weſſel=Liedes geſungen. Danach kurze Anſprache eines
Angehörigen der NSBO., ſonſt eines Beamten, der Mitglied
der NSDAP. iſt. Nach dem Hoch auf den Reichspräſidenten.
den Führer und das Vaterland wird das Deutſchlandlied
geſungen. Im Anſchluß an die Feier marſchieren die
Teil=
nehmer in geſchloſſenem Zug zu den Plätzen, auf denen durch
Lautſprecher die Feier im Berliner Luſtgarten (9 Uhr) und
der Staatsakt auf dem Exerzierplatz in Darmſtadt (10.45 Uhr)
übertragen werden.
2. Behörden mit weniger als 20 Beamten und
Aageſtellten nehmen an der Flaggenhiſſung des Kreisamts
teil. Iſt dies wegen der räumlichen Verhältniſſe nicht
mög=
lich, ſo ordnen die Vorſtände der betreffenden Behörden die
Beteiligung an einer anderen Flaggenhiſſung an.
3. Für Darmſtadt gelten folgende beſondere Anordnungen:
Die Beamten und Angeſtellten aller Miniſterien
ver=
ſammeln ſich um 7.45 Uhr auf dem Adolf=Hitler=Platz vor
dem Kanzleigebäude. Dort finden ſich auch die Beamten und
Angeſtellten der Darmſtädter Behörden mit weniger als
20 Angehörigen ein. Nach der Feierlichkeit (Ziffer 1)
be=
geben ſich die Teilnehmer in geſchloſſenem Zuge zum
Exer=
zierplatz zur Uebertragung der Berliner Luſtgarten=Feier
und im Anſchluß daran zur Teilnahme am Staatsakt der
Heſſiſchen Regierung.
(gez.) Dr. Werner.
Die Feſtfolge für den 1. Mai in Darmſtadkt
Vorm. 6.00 Uhr: Wecken durch die S.A.=Kapellen.
Vorm. 7.30 Uhr: Sammeln der Belegſchaften in den Betrieben.
Vorm. 8.00 Uhr: Anſprache zur Hiſſung der Hakenkreuzfahnen.
Vorm. 8.15 Uhr: Läuten der Glocken.
Vorm. 9.00 Uhr: Uebertragung der Kundgebung
aus dem Luſtgarten in Berlin auf
dem Darmſtädter Exerzierplatz.
Vorm. 10.45 Uhr: Skaatsakk der Heſſiſchen Regierung
auf dem Ererzierplaß.
Es ſprechen: Der Reichskommiſſar
Gau=
leiter Sprenger, Stabsleiter Heyſe,
Staatspräſident Prof. Dr. Werner,
Staats=
kommiſſar für Arbeiterfragen Fritz Kern,
M. d. R.
Empfang einer Arbeiterdelegation aus
den drei heſſiſchen Provinzen. Hierzu ſpricht
Pg. Borchert.
Die Darmſtädter Sängerſchaft ſingt unter
Leitung des Gauchormeiſters Etzold das Lied:
„Wo gen Himmel Eichen ragen”.
Gemeinſamer Geſang des Liedes der
Arbeiter.
Die muſikaliſche Umrahmung übernimmt
die Polizei= und Standartenkapelle 115. Der
Staatsakt wird auf den Frankfurter
Rund=
funk übertragen. Zur Einführung gibt
Gau=
ſchulungsleiter Trefz eine Rundfunkreportage.
Nachm. 14.45 Uhr: Antreten der Fachſchaften. Vereine, Innungen.
Feſtwagen auf dem Mercksplatz.
Nachm. 19.30 Uhr: Uebertragung der Kundgebung auf dem
Tem=
pelhoferfeld.
Berkündung des Manifeſtes des
Reichskanzlers Adolf Hikler.
Anſprachen des Stabsleiters Heyſe,
Kreis=
leiters Zürtz.
Unterhaltungsmuſik und deutſcher Tanz.
Nachm. 24.00 Uhr: Uebertragung der Rede des
Miniſterpräſiden=
ten Hauptmann Göring.
Die offiziellen Abendveranſtaltungen
fin=
den in der Feſthalle und im Saalbau ſtatt.
Leitung des Staatsaktes: Gauſchulungsleiter Trefz.
Lei=
tung des Feſtzuges: Polizeimajor Dr. Ivers, Leitung der
Feſt=
hallenveranſtaltung: Kreisleiter Zürtz, Leitung der
Saalbau=
veranſtaltung: Pg. Dr. Weihl.
Der Feſtzug
bewegt ſich durch folgende Straßen: Mercksplatz, Stiftsſtraße,
Dieburger Straße, Heinheimerſtraße, Lautenſchlägerſtraße
Emil=
ſtraße, Frankfurter Straße, Wilhelminenſtraße. Karlsſtraße,
Beſ=
ſunger Straße, Heidelberger Straße, Neckarſtraße. Rheinſtraße,
gez.: Dr. Schmidt. Trefz.
Rheintor.
An die Bevölkerung Darmſtadts
richtet der Staatskommiſſar einen Aufruf, in dem er nach dem
Beiſpiel der Behörden zur reichen Beflaggung und Ausſchmückung
der Häuſer auffordert. Es wird auf die heutige Bekanntmachung
verwieſen.
Zum Beftzug der Arbeil.
Die Korporakionen, Berbände und Vereine.
Teilnahme der Induſtrie.
Die Inhaber, Vorſtandsmitglieder und leitenden Angeſtellten
der Mitgliedsfirmen der Darmſtädter Induſtriellen=Vereinigung
beteiligen ſich entſprechend unſeren Mitteilungen und den
Be=
kanntmachungen der mit der Durchführung der Feſtfolge am Tag
der nationalen Arbeit beauftragten Stelle geſchloſſen an dem
Feſtzug der Arbeit. Der Gruppe „Induſtrie” können ſich auch
ſolche Induſtrielle (Fabrikinhaber, Vorſtandsmitglieder
Geſchäfts=
führer und leitende Angeſtellte), die nicht Mitglieder der
Darm=
ſtädter Induſtriellen=Vereinigung ſind, anſchließen Mitteilungen
hierüber an die Geſchäftsſtelle der Darmſtädter Induſtriellen=
Ver=
einigung, Rheinſtraße 9. 1. Stock (Fernruf 2547), bis 29. April
1933, 13 Uhr.
Verſammlungsort und Zeit iſt aus den Bekanntmachungen
der Preſſe erſichtlich.
Die deutſchen Sänger.
SBK. Auf ſeiner Tagung in Dortmund faßte der D.S.B., in
dem 16 000 Vereine mit rund einer halben Million Sänger
ver=
einigt ſind einſtimmig den Beſchluß ſeine Bünde und
Ver=
eine aufzufordern, ſich zahlreich an den Feiern am 1. Mai, dem
„Feiertag der nationalen Arbeit”, zu beteiligen. Es wird den
Vereinen empfohlen, ſich, ſoweit es noch nicht geſchehen iſt, mit
den örtlichen Behörden bzw. amtlicen Stellen in Verbindung zu
ſetzen. Die Leitung des D.S.B. erwartet, daß die Vereine und
Bünde alles aufbieten, um mit zu helfen, den Nationalfeiertag
würdig im Sinne der Reichsregierung auszugeſtalten.
— Evangeliſche Jugendgemeinſchaft. Die Evangeliſche
Jugend=
gemeinſchaft Darmſtadt leitet den Tag der nationalen Arbeit
durch eine Morgenfeier in der Johanneskirche am Montag.
den 1. Mai. vormittags 6.30 Uhr. ein. Die Wimpel der Gruppen
ſind 6.20 Uhr vor dem Haupteingang der Kirche. Die übrige
evan=
geliſche Jugend Darmſtadts iſt zu dieſer Feier herzlich eingeladen.
Sie dauert bis 7 Uhr, ſo daß Zeit genug iſt, von da aus die
Be=
triebe rechtzeitig zu erreichen. — Nachmittags beteiligen ſich die
Jungens der Evangeliſchen Jugendgemeinſchaft an dem Feſtzug.
Der Anmarſchplatz kann erſt in der Sonntagsnummer der Zeitung
bekanntgegeben werden.
Der Stahlhelm, B. d. F., Kreisgruppe Darmſtadt,
Der P trifft für den 1. Mai folgende Anordnungen: Teil=
AStuhlheimt nahme aller Kameraden unbedingt Pflicht:
Stahl=
helm=Dienſt. Von 6—7 Uhr vorm. Großes Wecken
der Stahlhelmkapelle Darmſtadt, gemäß näherem Befehl — An
der Flaggenhiſſung in den Betrieben uſw. nehmen die dort
be=
ſchäftigten Kameraden teil. — 8 20 Uhr: Antreten der
ge=
ſamten Kreisgruppe (auch der noch nicht verpflichteten
Kamera=
den) vor der Geſchäftsſtelle. Anzug: Kluft, ſonſt Zivil Abmarſch
nach dem Exerzierplatz. Dort melden ſich ſämtliche Kameraden
von den Betrieben uſw. zurück. — 1. 30 Uhr: Antreten der
ge=
ſamten Kreisgruppe und des Scharnhorſt (auch der noch nicht
ver=
pflichteten Kameraden) vor der Geſchäftsſtelle; „Anzug: Kluft,
ſonſt Zivil. Abmarſch zur Aufſtellung zum Marſch der
Wehrver=
bände uſw. auf dem Mercksplatz. — Die für 5. Mai zur
Ver=
pflichtung beſtellten Kameraden können unter Vorzeigung ihrer
Benachrichtigung die Stahlhelm=Abzeichen gegen ſofortige
Bezah=
lung auf der Geſchäftsſtelle erhalten. Die Benachrichtigung dient
gleichzeitig als Ausweis zum Tragen der Abzeichen.
Vereinigte Kriegervereine (Kriegerkameradſchaft Haſſia). Es
iſt eine ſelbſtverſtändliche Pflicht eines Kriegervereinsmitgliedes,
daß es ſich am Feſtzug am 1. Mai beteiligt. Antreten 13.30 Uhr,
am Muſeum. Abmarſch 13.45 Uhr mit Muſik nach dem
Aufſtel=
lungsplatz. Für Altveteranen und Schwerkriegsbeſchädigte ſtehen
Autos zur Verfügung. (Näheres ſiehe Anzeige.)
— Kriegerverein Darmſtadt. Beim Tag der „Nationalen
Ar=
beit” treten die Kameraden pünktlich nachmittags 1.30 Uhr vor
dem Muſeum an. Erſcheinen Ehrenſache. Orden ſind anzulegen.
Für Altveteranen und Kriegsbeſchädigte Fahrgelegenheit.
Die Kriegerkameradſchaft Germania nimmt an der Feier des
Tages der Arbeit reſtlos Anteil, und iſt es für die Kameraden
Ehrenpflicht, zu erſcheinen. Sammelpunkt 1.30 Uhr, am Muſeum.
Der Vorſtand.
Verein der Pioniere und Verkehrstruppen Darmſtadt und
Umgegend. Antreten zum Feſtzug am Tag der nationalen Arbeit
nachmittags 1,30 Uhr vor dem Muſeum. Orden und Ehrenzeichen
ſind anzulegen. Beteiligung iſt Pflicht eines jeden Kameraden.
Für Altveteranen und ſchwerkriegsbeſchädigte Kameraden
Fahr=
gelegenheit.
Die Reichsvereinigung ehem. Kriegsgefangener,
Orts=
gruppe Darmſtadt, fordert alle ihre Mitglieder und Ehemaligen
auf, zwecks Teilnahme an der nationalen Maifeier ſich um 1.15
Uhr an dem Vereinslokal „Stadt Coburg”, Waldſtraße 2,
ein=
zufinden. Erſcheinen iſt Ehrenpflicht.
Deutſchnationale Volkspartei, Ortsgruppe Darmſtadt. Wir
fordern unſere deutſchnationalen Parteifreunde auf, am 1. Mai,
dem Feiertag der nationalen Arbeit, mit unſerer ſchwarz=
weiß=
roten Fahne zu flaggen und den Tag mit allen guten Deutſchen
feſtlich zu begehen.
Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung, Darmſtadt.
Für das geſamte Darmſtädter Handwerk iſt es eine
ſelbſtverſtänd=
liche Ehrenpflicht, ſich am Nationalfeiertag an den offiziellen
Kundgebungen zu beteiligen. Insbeſondere gilt das für die
Teil=
nahme am Propagandamarſch durch die Stadt. Das Darmſtädter
Handwerk ſammelt ſich hierfür am 1. Mai, nachmittags, pünktlich
um 2 Uhr, in der Luiſenſtraße (mit der Spitze nach der
Eliſa=
bethenſtraße), gegliedert nach Innungen und Fachvereinigungen.
Die Herren Korporationsführer ſind im
Be=
ſitze der geſamten näheren Anweiſungen.
Hand=
werker, die nicht organiſiert ſein ſollten, ſchließen ſich den
zuge=
hörigen gewerblichen Korporationen an, desgleichen die
arbeitsloſen Geſellen des Handwerks. Kriegsbeſchädigte und
nichtgehfähige Handwerker und Geſellen werden auf Wunſch beim
Feſtzuge in Autos gefahren. (Meldung bei Motorſtaffelführer
Schäfer, unter Tel.=Nr. 4720 erreichbar.) Im übrigen richten
wir an das geſamte Darmſtädter Handwerk die Aufforderung:
Am 1. Mai Flaggen heraus!
Die Mitglieder des Heſſiſchen Schützen=Bundes haben, am
1. Mai mit ihren Feſtplaketten und Gewehren an dem Feſtzug
teilzunehmen. Die Schützen treffen ſich vormittags 8 Uhr, am
Schloßgartenplatz.
MOUNIO T
auf nassen, schlüptrigen Asphaltstraßen ist der Hauptsinn und
Zweck der Dunlop?Dckeiten.
Durch die eigens dafür erprobte Spezial-Gummimischung
erhält das Fahrzeug die im Großstadt-Verkehr unbedingt
erforderliche Sicherheit.
Sie sind es sich und Ihren Insassen schuldig, daß Sie
Dunlop=Dskeiten fahren.
(VI.2263
[ ← ][ ][ → ]Seite 6 — Nr. 118
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 29. April 1933
Die Schulen am 1. Mai.
Von dem Stadtſchulamt und den Direktionen ſämtlicheu
höheren Schulen Darmſtadts wird uns anläßlich der feierlichen
Ausgeſtaltung des 1. Mai durch die Schulen geſchrieben:
Am Montag, den 1. Mai, verſammeln ſich um 8.30 Uhr
ſämt=
liche Darmſtädter Lehrer, Lehrerinnen, Schüler und Schülerinnen
in ihren Schulen. Auswärtige Schüler und Schülerinnen der
hie=
ſigen Lehranſtalten nehmen an den Feiern in ihren Heimatorten
teil. Im Anſchluß an die Feier wird alsdann um 9 Uhr der
Feſtakt im Luſtgarten zu Berlin durch den Rundfunk zu Gehör
der Schüler und Schülerinnen gebracht. Um 14,30 Uhr
verſam=
meln ſich alle Schüler und Schülerinnen in dem Schulhof ihrer
Schule. Die Schüler vom 11. Lebensjahr aufwärts beteiligen ſich
alsdann unter Leitung ihrer Klaſſenlehrer an dem feſtlichen
Um=
zuge; alle übrigen Schüler und alle Schülerinnen nehmen unter
Aufſicht ihrer Klaſſenlehrer(innen) als Zuſchauer an dem Zuge
teil. Die übrigen Lehrer haben ſich an dem Zuge zu beteiligen.
Soweit die Schüler und Schülerinnen im Beſitze von Fahnen
ſind, ſind dieſelben mitzubringen.
Turngemeinde Darmſtadt 1846. Am Feiertag der
nationa=
len Arbeit beteiligt ſich nachmittags die Turngemeinde 1846
in geſchloſſener Formation am großen Feſtzug. Es wird als eine
Ehrenpflicht aller aktiven und inaktiven Mitglieder betrachtet,
daß ſie ſich — ſoweit ſie nicht verpflichtet ſind, bei den beruflichen
— der Vereinsführung bis zum letzten Mann reſtlos zur
Ver=
fügung ſtellen. Dazu iſt folgendes zu beachten: Treffpunkt und
Aufſtellung der Mitglieder iſt nachmittags 1.30 Uhr, vor dem
Turnhaus, am Woogsplatz. Anordnungen anderer Art ſind
auf=
gehoben. Die Frontkämpfer innerhalb der Turngemeinde 1846
haben Orden und Ehrenzeichen anzulegen. Sie werden an der
Spitze marſchieren. Die Kleidung iſt allgemein folgende: lange
weiße Hoſe, weißes Hemd, ſchwarzer Selbſtbinder, blauer Rock,
blaue Mütze, oder blauer Anzug, ſchwarze Binde, blaue Mütze.
Wer keinen blauen Anzug hat oder weiße Hoſe, zieht dunklen
Anzug an. Vereins= und D.T.=Nadel anlegen. Zeigt durch euren
reſtloſen Einſatz die Verbundenheit der Turnerſchaft mit der
nationalſozialiſtiſchen Bewegung und der nationalen Erhebung.
Ski=Club Darmſtadt=Odenwald. Wir fordern unſere
männ=
lichen Mitglieder, ſoweit ſie nicht in Fachſchaften mitmarſchieren
müſſen, auf, ſich zur Teilnahme am Feſtzug am 1. Mai, um
13.30 Uhr bei der Gruppe der dem Ausſchuß für Leibesübungen die Entwicklung Italiens ſeit Beginn des Weltkriegs.
angeſchloſſenen Turn= und Sportvereine am Woogsplatz
einzufin=
den. Dunkler Anzug, Sportabzeichen, Vereinsnadel.
— Berufsvereinigung Deutſcher Kraftfahrer E. V., Ortsgruppe
Darmſtadt. Am Tag der nationalen Arbeit, Montag, den 1. Mai,
beteiligen ſich alle unſere Mitglieder am Umzug, und zwar unſere
Vereinigung möglichſt geſchloſſen in Dienſtkleidung und Mütze.
Nähere Information wird durch Rundſchreiben bekanntgegeben.
Zum 1. Mai.
— Poſtdienſt am 30. April und 1. Mai. Am Sonntag, den
30. April, vormittags, wird im Orts= und Landzuſtellbezirk eine
vollſtändige Brief= Geld= und Paketzuſtellung ausgeführt. Am
1. Mai ruht der geſamte Zuſtelldienſt. Schalterdienſt und
Brief=
kaſtenleerung finden am 1. Mai wie an Sonntagen ſtatt.
— Die Geſchäfte am 1. Mai geſchloſſen. Es ſcheint im
Publi=
kum vielfach nicht bekannt zu ſein, daß ſämtliche Geſchäfte
am 1. Mai geſchloſſen ſind. Es empfiehlt ſich daher, die
entſprechenden Einkäufe für den Haushalt rechtzeitig am
Sams=
tag vorzunehmen.
des Innern macht folgendes bekannt: Soweit Arbeiter und
An=
geſtellte in den im § 105e der Gewerbeordnung bezeichneten
Ge=
werben, insbeſondere im Schankſtättenbetrieb. am 1. Mai d. J.
in Frage kommen, in der Zeit bis zum 1. Juni 1933 als Ausgleich
eine der Arbeitsleiſtung am 1. Mai entſprechende Freiheit ohne
Kürzung des Lohnes zu gewähren.
— Die Entlohnung der Arbeitnehmer am 1. Mai. Zur
Klar=
ſtellung von Zweifelsfragen über die Entlohnung der
Arbeit=
nehmer am Tage der nationalen Arbeit wird vom
Deutſchnatio=
nalen Handlungsgehilfenverband, darauf hingewieſen, daß nach
Entſcheidungen der zuſtändigen Stellen die erſte Vorausſetzung
für die Bezahlung der feiernden Arbeitnehmer der tatſächliche
Arbeitsausfall iſt. Dieſe Arbeitnehmer ſollen demnach
ent=
ſprechend der Verordnung vom 20. d. M. ſo geſtellt werden, als
hätten ſie tatſächlich gearbeitet. Fällt nun auf den erſten Mai
planmäßig eine Feierſchicht, ſo entfällt auch die Bezahlung. Wenn
jedoch der Arbeitgeber außerplanmäßig eine Feierſchicht auf den
1. Mai legen würde, ſo verſtieße das gegen den Sinn der
Ver=
ordnung. In einem ſolchen Falle wäre der regelmäßige
Arbeits=
verdienſt ohne weiteres fällig. Nach der Verordnung wird die
Höhe der Bezahlung nach dem regelmäßigen Arbeitsverdienſt
für die ausfallende Zeit beſtimmt. Den Akkordarbeitern iſt der
durchſchnittliche Akkordverdienſt ihrer Gruppe zu zahlen, um ihnen
den regelmäßigen Arbeitsverdienſt im Sinne der Verordnung
zukommen zu laſſen. Die vorſtehenden Grundſätze gelten nicht in
den Fällen, in denen tarifliche Beſtimmungen eine andere
Be=
zahlung ausfallender Arbeitszeiten an Wochentagen vorſehen. Für
Arbeitnehmer, die am 1. Mai notwendige Arbeiten zu erledigen
haben, gilt folgendes: Iſt im Arbeits= oder Tarifvertrag für
Arbeit an Wochenfeiertagen ein Zuſchlag vorgeſehen, ſo kommt
dieſer Zuſchlag auch für den 1. Mai zur Auszahlung. Sind für
die Wochenfeiertage Zuſchläge in verſchiedener Höhe vorgeſehen,
ſo iſt der für den Neujahrstag vorgeſehene Zuſchlag zu zahlen.
Weſenklich verbilkigter Sonderzug nach Baden=Baden
Das Ziel der Sonderfahrt am Sonntag, 30. April, iſt das
mitten in der Bergromantik des Schwarzwaldes gelegene Weltbad
Baden=Baden.
Die Teilnehmer an dieſem Sonderzug, der beſtimmt
verkeh=
ren wird, genießen eine Fahrpreisermäßigung von 60 Prozent.
In dem paradieſiſch gelegenen deutſchen Zaubergarten, in dieſem
Meer von Sonne und ſtrahlendem Frieden, empfängt der Beſucher
nachhaltige Eindrücke. — Für die Fahrt mit der Bergbahn zum
Merkur, für Rundfahrten in Geſellſchaftskraftwagen der
Deut=
ſchen Reichspoſt, zum Beſuch des Kurhauſes und der Konzerte uſw.
genießen die Teilnehmer außerordentliche Ermäßigungen. Die
weſentlich verbilligten Sonderzugrückfahrkarten können bei den
Fahrkartenausgaben und Mitteleuropäiſchen Reiſebüros noch bis
zum 29. April abends gelöſt werden.
Geſchäftsführung der Notarskammer. Durch Geſetz vom
19. April d. J. hat das Heſſiſche Geſamtminiſterium die ſeitherige
Heſſiſche Notarskammer aufgelöſt und Neuwahl angeordnet. Der
Notar Joſt in Alzey wurde beauftragt, die Geſchäfte des
Vor=
ſitzenden der Notarskammer bis zur Neuwahl wahrzunehmen.
Heſſiſches Rotes Kreuz. Die Nähſtube des Heſſiſchen Roten
Kreuzes, im Zimmer 41 des Gewerbemuſeums Darmſtadt.
Neckar=
ſtraße 3. 2. Stock, iſt ab Dienstag, den 2. Mai, wieder an
allen Wochentagen (außer Samstag) nachmittags von 2—6 Uhr,
geöffnet. Frauen und Mädchen können dort unter fachkundiger
Anleitung mitgebrachte Kleidungs= und Wäſcheſtücke ausbeſſern
und umarbeiten. Auch Neuanfertigungen können vorgenommen
werden. Nähmaſchinen ſtehen zur Verfügung. Die Anleitung
und der Gebrauch der Nähmaſchinen iſt unentgeltlich.
— Gleichſchaltung des Landesverbandes heſſiſcher
Gemeinde=
beamten vollzogen. Die Ortsgruppe Darmſtadt des
Landesver=
bandes heſſiſcher Gemeindebeamten e. V. hielt am Donnerstag,
den 27. April 1933, im überfüllten Saale der „Krone” ihre
dies=
jährige ordentliche Hauptverſammlung ab. Die Wahl des neuen
Vorſtandes wurde entſprechend der für die Gleichſchaltung der
Beamtenorganiſationen erlaſſenen Beſtimmungen durchgeführt.
Der neue Vorſtand betrachtet es als eine ſelbſtverſtändliche
vater=
ländiſche Pflicht, die Regierung bei der ihr noch bevorſtehenden
ſchweren Arbeit tatkräftig zu unterſtützen. Die Verſammlung
nahm einen regen Verlauf und ſchloß mit dem Wunſche eines
reſt=
loſen Gelingens der nationalen Revolution und mit einem
drei=
fachen Sieg=Heil auf den Volkskanzler Adolf Hitler.
— Orpheum=Gaſtſpiel der Tegernſeer. Heute, Samstag, und
morgen, Sonntag, bringen die Tegernſeer ihren größten
Lach=
ſchlager aus der Feder des bekannten Luſtſpielautors Richard
Manz: „Der Suſi ihr Gſpuſi” — Vier Akte empfindet
man ſonnigen, herzerfriſchenden Soldatenhumor. — Vom Inhalt
des luſtigen Stückes etwas zu verraten, wäre unzweckmäßig, es
möge jeder unvorbereitet die köſtlichen Situationen miterleben.
Auf die Sonntag nachmittag 3.30 Uhr ſtattfindende Märchen=
Vorſtellung für die Leſer des Tagblatts ſei hiermit noch
beſon=
ders hingewieſen. (Siehe Anzeige.)
Aus den Darmftädter Lichkſpieltheakern.
der Verſchönerungsverein Darmſtadt
Helia.
Schwarzhemden.
Daß ein Film, der mit großzügigen Mitteln und in einer
Fülle von inſtruktiven Bildern Kampf und Sieg des
Fas=
cismus in Italien zeigt, von größter Aktualität iſt und auf
allerſtärkſtes Intereſſe zählen kann, bedarf keiner Hervorhebung.
Auch auf ſeine kritiſche Betrachtung filmtechniſcher oder gar
ſchau=
ſpieleriſcher Einzelheiten wird man hier verzichten, wo es ſich
darum handelt, einen Eindruck von der politiſchen Entwicklung
und der wirtſchaftlichen Arbeit eines ganzen Volkes im Laufe der
letzten zwei Jahrzehnte zu geben. Man hat dabei ſo verfahren,
daß man neben viele Szenen allgemeinen Charakters, in denen
ſich das Geſamtſchickſal und die großen Vorgänge und Leiſtungen
widerſpiegeln. Bilder aus dem privaten Leben einer
Bauern=
familie geſtellt hat, durch deren Schickſal die allgemeinen
Vor=
gänge beſonders greifbar und verſtändlich werden.
So ſehen wir am Anfang das Leben einer armen
Bauern=
familie im Elendsgebiet der pontiniſchen Sümpfe Es iſt das
Jahr 1914. In den Volksverſammlungen aller Länder verkünden
die Sozialiſten „Wir verhindern den Krieg‟. Der internationale
Traum zerbxicht. Italien tritt in den Krieg ein Hunderttauſende
ziehen ins Feld. In knappen Szenen von erſchütternder Wucht
zieht das Geſchehen der Kriegsjahre vorbei. Der Frieden von
Organiſationen oder den Formationen der NSDAP. anzutreten. Verſailles bedeutet für Italien eine ſchwere Enttäuſchung, es
er=
hält keine Kolonien, erhält nicht Dalmatien. Die wirtſchaftliche
und ſoziale Lage verſchlechtert ſich trotz des gewonnenen Krieges
auch in Italien (was wieder am Einzelſchickſal der
Bauern=
familie in den Maremmen beiſpielhaft gezeigt wird). Inzwiſchen
aber gewinnt ein Name für die Maſſen immer größere
Bedeu=
tung. Das Heer der Schwarzhemden ſammelt ſich und zieht unter
der Führung Muſſolinis in Rom ein. Im weiteren Verlauf des
Films wird ſodann die Wiederaufbauarbeit, die Muſſolini und
das italieniſche Volk inzwiſchen geleitet haben, in anſchaulichſter
Weiſe in einer Fülle von Bildern, die durch kurze Zahlen
ver=
verdeutlicht werden vorgeführt. „Nur durch wirtſchaftlichen
Auf=
bau kann die Einheit Europas wiederhergeſtellt werden”, ſagt
Muſſolini in einer mitreißenden Rede, die er am Schluß des
Films zur Einweihung des Dorfes hält, das durch die
Trocken=
legung der Sümpfe geſchaffen worden iſt. — Das Ganze ein
im=
ponierender Querſchnitt durch die Geſchichte des Fascismus und
A
Vor Beginn der Abendvorſtellung ſprach in Vertretung des
verhinderten Gauſchulungsleiters Trefz Gauredner Borchert
einleitende Worte. Er führte u. a. etwa folgendes aus: Wir
haben Gelegenheit, einen Abſchnitt aus dem Leben einer Nation
an uns vorüberziehen zu laſſen. Nach einem göttlichen Naturgeſetz
gibt es auch im Leben der Nationen ein Werden und Vergehen.
Wie das italieniſche Volk in ſeiner Geſchichte Höhepunkte, des
Glanzes und der Stärke erlebte, und wie dieſes Volk durch das
liberaliſtiſch=kapitaliſtiſche Syſtem bis an den Rand des
Abgrun=
des heruntergewirtſchaftet war, ſo kennt auch das deutſche Volk
aus ſeiner Vergangenheit Zeiten der Größe und der Kraft und hat
wie jenes Volk die Zeiten des Niedergangs erleben müſſen. Aber
Völker ſollen nicht untergehen, wenn ſo viel Lebenswille und
Lebenskraft in ihnen lebt. Und wenn die Not am größten iſt,
dann erſteht ihnen ein Mann, der die Geſchicke ſeines Volkes feſt
in die Hand nimmt. — Muſſolini hat Italien vor dem ſicheren
Untergang gerettet, und wie die Liebe zu Volk und Vaterland ihm
die Kraft zu ſeinem Tun gegeben hat, ſo waren die vom ſelben
Geiſt erfüllten „Schwarzhemden” ſeine Waffe im Kampf um die
Seele des Volkes, waren die Kämpfer, die ihm halfen, ein neues
— 1. Mai und Beſchäftigung in Schankſtätten. Der Miniſter Italien zu errichten. Gleichzeitig ſahen wir in Deutſchland einen
Mann erſtehen, Adolf Hitler, der ein Deutſchland der Deutſchen
ſchaffen wird, und hinter ihm das braune Heer, das ihm auf ſeinem
Wege folgt aus Liebe zu Deutſchland. So wie Muſſolini ſagt:
beſchäftigt werden müſſen, iſt ihnen, ſoweit nicht Aushilfskräfte Italien ſoll leben, ſo ſagen wir: Deutſchland ſoll leben, und wenn
wir ſterben müſſen. Sieg Heil!
Im Union=Theater ſtartet heute einer der entzückendſten
Ufa=Tonfilme dieſer Saiſon „Ich und die Kaiſerin”, in dem
Lilian Harvey, Conrad Veidt, Mady Chriſtians und Heinz
Rüh=
mann die Hauptrollen ſpielen. Noch einer der Hauptdarſteller
dieſes Films iſt die Muſik, zu der ein „Großer” — nämlich
Jac=
ques Offenbach — Pate ſtand. Im Beiprogramm die neueſte Ufa=
Tonwoche. Jugendliche haben Zutritt.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen noch einige Tage zu bedeutend
ermäßigten Preiſen den ſpannenden Tonfilm in deutſcher Sprache
„Vollblut” mit Clark Gable in der Hauptrolle. Dazu das
be=
kannt gute Beiprogramm. Jugendliche haben Zutritt.
— Reſi=Theater. Vielen Wünſchen nachkommend, zeigt das
„Reſi” den herrlichen, ergreifenden Film nach dem vielgeleſenen
deutſchen Roman von Richard Voß. Zwei Menſchen”, eine
Glanz=
rolle von Guſtav Fröhlich mit Charlotte Suſa und Lucy Engliſch.
Sonntag mittag Jugendvorſtellung: „Fünf von der Jazzband”
und „Geſchichten aus dem wilden Weſten”.
* Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Vor der Großen Strafkammer wird bis in den
Mittag ein Autounfall verhandelt, der ſich am Morgen des 1.
De=
zember vorigen Jahres an der Kreuzung Dieburgerſtraße und
Speſſartring zutrug. Ein Kaufmann von hier, der als
An=
geklagter vor dem Richtertiſch ſteht, kam den Speſſartring
herauf=
gefahren und ſtieß an der Kreuzung mit einem mit
außerordent=
licher Geſchwindigkeit aus der Stadt kommenden Auto zuſammen,
daß dieſes gegen die dort haltende Straßenbahn ſauſte und der
Fahrer derart ſchwere Schädelverletzungen davontrug, daß der
Tod ſofort eintrat. Es ſtellte ſich übrigens heraus, daß der
Ge=
tötete ein guter Freund des Angeklagten war, mit dem er noch
am Abend zuvor in fröhlicher Geſellſchaft zuſammen war. Der
Sachverſtändige, Polizeihauptmann Brandſtetter, iſt der Anſicht,
daß zwar der Getötete zweifellos durch ſeine geradezu
verant=
wortungsloſe Geſchwindigkeit die größte Schuld an dem Unfall
gehabt habe, daß aber auch der Angeklagte nicht ſchuldlos ſei, da
er nicht mit genügender Vorſicht in die Dieburgerſtraße
einge=
fahren ſei. Das Gericht ſchließt ſich dieſer Auffaſſung an und
er=
kennt wegen fahrläſſiger Tötung anſtelle einer an ſich
verwirkten Gefängnisſtrafe von zwei Monaten auf eine
Geld=
ſtrafe von 300 RM.
— „Alt=Darmſtadt” Verein für Ortsgeſchichte und
Heimat=
kunde. Der nächſte „Alt=Darmſtadt”=Abend iſt Donnerstag abend
8,30 Uhr pünktlich im Fürſtenſaal, Grafenſtraße. Herr Lehrer
Ludwig Weber hält einen Vortrag über: „Drei Jahrhunderte
aus der Geſchichte des alten Tribur”. Wir machen auf dieſen
wertvollen Heimatvortrag des geſchätzten Heimatfreundes
auf=
merkſam und bitten alle Alt=Darmſtadt=Freunde um ihr
Erſchei=
nen. Gäſte können eingeführt werden.
— Frauen=Ortsgruppe Darmſtadt des Vereins f. d.
Deutſch=
tum im Ausland. Dienſt am Volk im tiefſten Sinne iſt es, was
führende Frauen draußen auf vorgeſchobenen und oft gefährdeten
Poſten leiſten. In die Reihe dieſer Frauen, deren Name im Reich
mit Verehrung genannt wird, gehört Bertha Gräfin von
Sier=
ſtorff=Neunkirchen (Saar), die am Freitag, 5. Mai, nachm.
5 Uhr, im Hotel „Traube”, Roter Saal, einen Lichtbildervortrag
über „Saarland in Not” halten wird und dabei die politiſche,
wirtſchaftliche und kulturelle Lage im Saargebiet ſtreift. Damit
ſtellt ſie ihre beſondere Arbeit mitten hinein in das deutſche
Schickſal, wie es über dem deutſchen Volke liegt und wie es aufs
engſte mit dem Schickſal des Saargebietes verbunden iſt. Der
Ein=
tritt iſt frei. (Siehe Anzeige.) Alle Frauen und Männer, die dem
Verein als Mitglieder angehören, die Schülerinnen und Schüler,
die in den Schulgruppen vereint ſind, und alle, die an den
Be=
ſtrebungen der Volkstumsarbeit Intereſſe haben, ſind freundlichſt
eingeladen.
Starkenhurger Gemeinſchaftskonferenz in Darmſtadt. Wie
alljährlich, findet am Sonntag, den 30. April, im großen Saal
der Stadtmiſſion. Mühlſtraße 24, eine chriſtliche
Gemeinſchafts=
konferenz ſtatt, zu der alle, die mit Ernſt Chriſten ſein wollen,
herzlich eingeladen ſind. Das Konferenzthema lautet: „Der
Chriſt im Alltagsleben”. Als Redner ſind vorgeſehen
die Herren Bringmann=Darmſtadt. Neuber=Eberſtadt. Menne=
Arheilgen und Anders, Nieder=Ramſtadt. Anſchließend freie
Aus=
ſprache und Feier des heiligen Abendmahls, unter Leitung von
Herrn Pfarrer Stotz=Darmſtadt. Die Konferenz beginnt
pünkt=
lich um 3 Uhr nachmittags und wird vorausſichtlich um 5½ Uhr
beendet ſein. Eintritt frei für jedermann.
— Petrusgemeinde — Mädchenvereinigung. Wegen der
Vor=
feiern zum Tag der nationalen Arbeit am 1. Mai wird der für
den 30. April angeſetzte Werbeabend der Mädchenvereinigung auf
Sonntag, den 7. Mai, verlegt. Bereits gelöſte Karten behalten
ihre Gültigkeit.
hielt dieſer Tage, eine ſehr gut beſuchte Vorſtandsſitzung im
Bauerei=Ausſchank Heß ab. Der Vorſitzende. Forſtrat Reiß,
be=
richtete u. a., daß der Verein der Stadt Dank ſchulde für die ſo
ſchön geratene Herrichtung des Gartens vom „Alten Palais” und
ſich die vom Verein errichtete Bank um die Rotbuche einer ſehr
ſtarken Benutzung erfreue; nur mangele es noch an der nötigen
Aufſicht der Anlagen, und dafür werde man ſich einſetzen. Von
den Bewohnern der umliegenden Straßen habe man bei den
Be=
mühungen, ſie zu einer Stiftung oder zum Eintritt in den Verein
zu bewegen, leider die kalte Schulter gezeigt bekommen. Er hält
eine ſtete Werbung für den Verein geboten, und die Bevölkerung
müſſe noch mehr wie ſeither ſein Wirken durch Beitritt
aner=
kennen. Intereſſant iſt die Bekanntgabe, daß im Darmſtädter
Waldgebiet 455 Bänke ſtehen, davon 105 vom Staat. 171 von der
Stadt und 179 von dem Verein errichtete, ferner 19 Tempel und
Pavillons. Der Rechner teilt mit, daß 1932 wieder viele Bänke
inſtand geſetzt und eine größere Zahl neu errichtet, ſowie mehrere
wichtige Inſtandſetzungen getätigt wurden, ſo z. B. die des
Lud=
wigstempels. Freilich habe es zu den großen Ausgaben eines
Darlehens vom Rechner bedurft, dagegen ſei der Eingang an
Mit=
gliederbeiträgen für 1933 recht erfreulich und wenigſtens ein
klei=
nes Plus an Mitgliedern zu verzeichnen. Für das laufende Jahr
ſollen immer wieder die vorhandenen Bänke gründlich repariert.
der ſchiefgewordeneSchwabstempel geradegerichtet und vodallemder
Mathildentempel mit einer neuen Schindelbedachung verſehen
werden. Dann ſoll aber die Bildung eines Betriebsſtocks
ange=
bahnt werden. Bei einem in dieſen Tagen ſtattfindenden
Beſich=
tigungsgang des Vorſtandes werden weitere Wünſche an Ort und
Stelle geprüft werden. Der Vorſtand war ſich darüber klar, daß
weſentlich zur Verbreiterung des Wirkens des
Verſchönerungs=
vereins Darmſtadt die Unterſtützung der Preſſe beitrüge und
man ihr auch fürderhin dafür dankbar ſein müſſe, aber auch
dar=
über, daß noch recht viele Bürger unſerer Stadt wohl das
Wir=
ken des Vereins anerkennen, aber ihm noch nicht angehören.
Die=
ſen ſei mitgeteilt, daß auf unſer Poſtſcheckkonto Nr. 58 430
An=
meldungen und Zahlungen jederzeit getätigt werden können.
— Der Darmſtädter Automobil=Club e. V. (A.D.A. C.) teilt
mit: Die vom Gau IIIa des Allgemeinen Deutſchen Automobil=
Clubs für Sonntag, den 30. April. angeſetzte Kriegsbeſchädigten=
Fahrt werden wir, als älteſte Ortsgruppe des A.DA.C.. nicht
durchführen. Da wir ſchon ſeit Jahren ſtreng national eingeſtellt
ſind und der Gleichſchaltung Rechnung tragen, ſchließen wir uns
der großen Kriegsbeſchädigten=Fahrt des Nationalſozialiſtiſchen
Kraftfahrerkorps an. Wir möchten aber heute ſchon alle national
eingeſtellten Kraftwagenbeſitzer bitten, ſich für dieſen Tag der
Veranſtaltung zur Verfügung zu ſtellen. Nähere Auskunft erteilt
die Geſchäftsſtelle, Riedlingerſtraße 29 Tel. 222. Bei dieſer
Ge=
legenheit machen wir gleichzeitig auf die N.S. K. K.=Sternfahrt
nach Mainz am Sonntag, den 30. April. aufmerkſam und hoffen.
daß ſich unſere Mitglieder an dieſer machtvollen Kundgebung
reſt=
los beteiligen. Die Abfahrt der N.S.K.K. unter Führung des
Herrn Bürgermeiſters Kopp. erfolgt um 6.30 Uhr vom alten
Bahnhof. — Darmſtädter Automobil=Club. Zahn.
Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung, Darmſtadt.
Wir machen hierdurch unſere ſämtlichen Mitglieder auf unſere
außerordentliche Hauptverſammlung vom Mittwoch, den 3. Mai,
abends 8 Uhr. im „Fürſtenſaal”, bei Chriſt (Grafenſtraße),
auf=
merkſam. (Näheres ſiehe Anzeige in vorliegender Nummer
dieſes Blattes.)
Heſſiſches Landestheater.
D
Gandace29. April 20—22½ Uhr. Bühn.=Volksbund K15
Madame Butterfly.
Pr. 0.60—5.— Mk. Gtae
30. April Anf. 18, Ende vor 2274 Uhr. 4 20
Lohengrin.
Preiſe 0.70—5.50 Mk. Mee
2. Mai Anf 19½ Ende 22½4 Uhr. B 21.—
Der Widerſpenſtigen Zähmung. Pr. 0.50—4.50 Mittwoch,
3. Mai Anf. 19½, Ende 22½4 Uhr. B 20
Der Widerſpenſtigen Zähmnug. Pr. 0.50—4,50 Donnerstag,
4. Mai 20—2234 Uhr. Dſt. Volsb. G 15. Gruppe 1—4
Preiſe 0.70—5.50 Mk.
Rigoletto. Meeche
5. Mai 20—22½ Uhr. D 21
Benn der junge Wein blüht. Pr. 0.50—4.50M. Samstag.
6. Mai 19½—2234 Uhr. E 22
Die Macht des Schickſals Preiſe 0.70—5.50 M. Sonntag,
7. Mai Anfang 11½ Uhr.
Kein Kartenverkauf
Hauptprobe Brahms „Ein deutſches Requiem,,
19—22 Uhr. Außer Miete.
Im weißen Rößl. Kleine Preiſe 0.50—3 Mk. Kleines Haus Ge
29. April Anf. 20—22 Uhr.
T Gruppe 1—8
Preiſe 0.70 bis 3.80 Mk.
Der 18. Oktober. Gae
3. 70.6 20—22 Uhr. Zuſatz=Miete TV,11
Preiſe 0.70—3.80 Mk.
Der 18. Oktober. Dienstag,
2. Mai Preiſe 0.50 bis 2.50 Mk.
Anf. 20 Uhr.
Tanzabend von Ilſe Meudtner Mittwoch,
3. Mai Anf. 20. Ende geg. 22½ Uhr. Zuſ.=Miete III.,12
König für einen Tag. Preiſe 0.80—4.50 Mk. Donnerstag,
4. Mai 20—22 Uhr. Preiſe 0.75, 1.— u. 1.50 Mk.
Brahms Kammermnfikabend. Metche
5. Mai Anf. 20, Ende geg. 22½ Uhr.
König für einen Tag. Preiſe 0.80—4.50 Mk. Gae
6. Mai 20—22 Uhr. Außer Miete.
Preiſe 0.60—3.50 Mk.
Der 18. Oktober. Geannteche
7. Mai Anfung 20, Ende nach 2214 Uhr. Außer Miet
Märchen von heute. Preiſe 0.60—0.90 Mk.
— Heſſ. Landestheater. Madame Butterfly. Im Großen Haus. 20
Uhr, wird heute abend nach längerer Pauſe die beliebte Pucciniſche
Oper „Madame Butterfly” gegeben. Die muſikaliſche Leituag hat Dr.
Hans Schmidt=Iſſerſtedt. Die Titelrolle ſingt Regina
Harre. In den übrigen Rollen Grete Berthold, Dr. Heinrich
Allmeroth. Johannes Drath. Eugen Vogt. Heinz
Schlü=
ter. Miete: Bühnenvolksbund K 15.
Im Kleinen Haus findet eine Wiederholung des nationalen
Dramas „Der 18. Oktober” von Walter Erich Schäfer ſtatt.
Die Rolle des jungen preußiſchen Leutnants Fabricius ſpielt
Hannsgeorg Laubenthal a. G. Miete: T. Gruppe 1. 2. 3. 4. 5.
6. 7. 8.
Am Vorabend des Feiertages der nationalen
Arbeit Sonntag, den 30. April. wird im Großen Haus
Richard Wagners „Lohengrin” wiederholt. Beginn 18 Uhr.
Miete 4. 20. Vorſt. Muſikaliſche Leitung: Karl Maria
Zwiß=
ler, Inſzenierung: Hans Strohbach, Bühnenbild: Wilhelm
Reinking. Beſetzung: die Damen Charlotte Krauß. Inger
Karen, die Herren Joachim Sattler. Heinz Schlüter.
Jo=
hannes Biſchoff. Johannes Drath.
Im Kleinen Haus: Der 18. Oktober.” Inſzenierung Arthur
Maria Rabenalt. Bühnenbild: Elli Büttaer. Beſetzung:
mit den Herren Faber, Weſtermann. Baumeiſter. Lindt.
Grü=
ters. Maletzki, Keim. Eberhardt, Lohkamp, Kutſchera. Macke.
Pe=
ters, Rießland. Göbel. Gärtner. Worret.
Tanzabend Ilſe Meudtner. Dienstag, den 2. Mai,
wird die junge Solotänzerin des Landestheaters. Ilſe Meudtner,
zum letztenmal in dieſer Spielzeit einen Tanzabend veraaſtalten.
Aus dem faſt völlig neuen Programm ſeien genannt: neue Tänze
von Schubert und Beethoven und eine längere geſchloſſene Suite
von Milhaud. Der Vorverkauf zu dieſer Veranſtaltung beginnt
heute Samstag.
— Brahmsfeſt des Landestheaters. Allüberall ſoweit deutſche
Muſik erklingt, rüſtet man ſich, den 100. Geburtstag Johaunes
Brahms feſtlich zu begehen. Auch Darmſtadt ſteht nicht zurück, die
große Brahmsgemeinde wird es ſicher dankbar begrüßen, wenn
das Landestheater ein Feſt von großem Ausmaße veranſtaltet.
das einen Ausſchnitt aus dem Schaffen des großen Meiſters geben
ſoll. In der Zeit vom 4. bis 20. Mai finden zwei Abende im
Großen und drei Abende im Kleinen Haus ſtatt, deren Programme
nur Werke von Joh. Brahms bringen. Um möglichſt weiten
Krei=
ſen Gelegenheit zu geben, aa den großangelegten Veranſtaltungen
teilzunehmen, ſind die Eintrittspreiſe beſonders niedrig gehalten.
Samstag, 29. April 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 118 — Seite 7
Förderung des Eigenheimbaues
aus Mitkeln der Reichsanſtalk für Arbeitsvermikklung und Arbeitsloſenverſicherung.
Der Miniſter des Innern Dr. Müller gibt u. a. folgendes
bekannt:
I.
Der Vorſtand der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und
Arbeitsloſenfürſorge hat auf Anregung des Reichsarbeitsminiſters
beſchloſſen, aus den für die wertſchaffende Arbeitsloſenfürſorge
bereitgeſtellten Mitteln 5 Millionen RM. für die Förderung
des Eigenheimbaues zur Verfügung zu ſtellen. Hiernach
ent=
fällt auf Heſſen ein Betrag von 97 000 RM. Aus
dieſen Mitteln dürfen nach Maßgabe der Beſtimmungen des
Reichsarbeitsminiſters über Reichsbaudarlehen für Eigenheime
vom 11. November 1932 Reichsbaudarlehen für Eigenheime
zuge=
ſagt werden, deren Auszahlung nach Fertigſtellung des Baues
er=
folgen wird. Hierbei ſind jedoch folgende Ergänzungen und
Aen=
derungen zu beachten:
a) Mit Rückſicht auf den geringen Umfang der Mittel können nur
ſolche Orte und Bezirke berückſichtigt werden, in denen bei
Beſſerung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe vorausſichtlich mit
dauernder Arbeitsgelegenheit gerechnet werden kann.
b) Die Unterverteilung der bereitgeſtellten Mittel erfolgt nach
Anhören des zuſtändigen Landesarbeitsamtes.
c) Bauvorhaben, die erſt nach dem 15.
Maibegon=
nen werden ſollen, ſind zunächſt auszuſcheiden.
Als äußerſter Termin für die vollſtändige
innere und äußere Fertigſtellung des
Eigen=
heimes gilt der 31. Dezember 1933.
0) Der Förderungsbetrag beträgt nach Maßgabe
der durch dieſe Arbeitsbeſchaffung
eintreten=
den Erſparnis an Unterſtützung je Eigenheim
bis zu 800 RM.
Beim Einbau einer ſogenannten „
Einlie=
gerwohnung” die in ſich ſelbſtändig und gegen
die Treppe abgeſchloſſen ſein muß, erhöht ſich
dieſer Höchſtbetrag auf 1200 RM.
e) Entſprechend der Höhe des Förderungsſatzes werden
insbeſon=
dere ſolche nach Umfang und Ausſtattung beſcheidenen
Vorhaben bevorzugt deren
Herſtellungs=
koſten unter 5000 RM. liegen.
f) Vorausſetzung für die Gewährung der Förderung iſt die
Zu=
weiſung der notwendigen Arbeitskräfte durch das zuſtändige
Arbeitsamt. Die Höchſtzahl der Stammarbeiter darf 20 v. H.
der Belegſchaft betragen.
Um die Durchführung dieſer Beſtimmungen zu ermöglichen,
wird die Bewilligung vorzugsweiſe auf ſolche Fälle erſtreckt, in
denen mehrere Bauvorhaben örtlich zu einer Gruppe
zuſam=
mengefaßt und durch einen Unternehmer ausgeführt werden
können. Sollte in Einzelfällen ein dringend erwünſchtes
Vorhaben nur mit einem höheren Hundertſatz von
Stamm=
arbeitern durchführbar ſein, ſo iſt das Landesarbeitsamt
er=
mächtigt, eine entſprechende Ausnahme zuzulaſſen. An die
Stelle der Beſcheinigung des Arbeitsamtes tritt dann eine
ſolche des Landesarbeitsamtes.
g) Die Bewilligungen werden im Namen der Reichsanſtalt durch
die Länder ausgeſprochen.
h) Mit der Auszahlung der Einzelbeträge nach Fertigſtellung
des Baues iſt die Deutſche Bau= und Bodenbank A.=G. in
Ber=
lin W. 8, Taubenſtraße Nr. 48/49, beauftragt. Sie wird auch
die Begründung der Schuldverpflichtung, die dingliche
Sicher=
ſtellung des Darlehens ſowie die Einziehung der Zins= und
Tilgungsbeträge für die Reichsanſtalt veranlaſſen.
Den Zahlungsanträgen ſind Beſcheinigungen der
Arbeits=
ämter entſprechend obiger Ziffer k (Satz 1 und 2) beizufügen.
) Die Höhe der Verzinſung beträgt 2 v. H. vom
Tage der Auszahlung ab. Die Höhe der Tilgung
beläuft ſich auf 2 v. H. unter Hinzurechnung der erſparten
Zin=
ſen vom 1. Januar 1934 ab. Die Zahlung der Annuitäten ſowie
der Verwaltungsgebühr erfolgt halbjährlich nachträglich am
1. Januar und 1. Juli.
Bei Auszahlung des Betrags wird eine einmalige
Bearbei=
tungsgebühr von ¼ v. H. des Darlehens, jedoch mindeſtens
9.— RM. in Abzug gebracht; die jährliche, vom Bauherrn zu
tragende Verwaltungsgebühr beträgt ½ v. H.
Von der Erhebung beſonderer Gebühren für die
Durchfüh=
rung des Verfahrens bei Staats= und Gemeindebehörden iſt im
Intereſſe der Koſtenſenkung und mit Rückſicht auf das
weſent=
liche Ziel einer Verminderung der Arbeitsloſigkeit abzuſehen.
4) Dem Rechnungshof des Deutſchen Reichs ſowie der Reichsanſtalt
iſt das Recht vorbehalten, die Verwendung dieſer Mittel durch
Beauftragte nachprüfen zu laſſen.
II.
Für die Behandlung der Anträge iſt die Bekanntmachung,
be=
treffend Anordnung zur Durchführung der Beſtimmungen über
Reichsbaudarlehen für Eigenheime vom 28. November 1932
(Darmſtädter Zeitung Nr. 289 vom 8. Dezember 1932) maßgebend.
Zur Ergänzung der Antragsunterlagen iſt jedem Antrag eine
Beſcheinigung der einzelnen an dem Neubau beteiligten
Unter=
nehmer beizufügen darüber:
a) wieviele Arbeitskräfte von dem zuſtändigen Arbeitsamt
ange=
fordert werden.
b) wieviel Stammarbeiter dabei beſchäftigt werden.
Darmſtadt, den 25. April 1933.
Der Heſſiſche Miniſter des Innern
Dr. Müller.
Polizeibericht.
Diebſtähle. In der letzten Zeit ſind in Darmſtadt wieder
ge=
fährliche Fahrraddiebe am Handwerk. In den letzten acht Tagen
wurden wiederum 18 Fahrräder (ſeit April 46) entwendet. Die
betroffenen Fahrradbeſitzer hatten durchweg ihre Fahrräder nicht
angeſchloſſen und auch ſonſt nicht geſichert. Zudem konnten ſie
meiſt nicht die Fabriknummer des geſtohlenen Fahrrades angeben.
Alle Fahrradbeſitzer werden deshalb nochmals erſucht, ſich die
Fabriknummer ihres Fahrrades genau zu merken. Trotz
wieder=
holter behördlicher Warnungen werden gebrauchte Fahrräder von
zweifelhafter Herkunft von leichtgläubigen Perſonen angekauft.
Am 21. April zwiſchen 12 und 14,30 Uhr wurde von einem
Motorrad in der Torhalle Landgraf=Philipp=Anlage 4 ein
ſilber=
grauer Akkumulator, 4—6 Volt, Größe 18 mal 12, geſtohlen.
Sittlichkeitsdelikte. Immer wieder werden Kinder,
insbeſon=
dere Mädchen, von Männern angeſprochen die anſcheinend
un=
ſittliche Handlungen im Schilde führen. So wurde wieder ein
zwölf Jahre altes Mädchen Ecke Frankfurter= und
Pallaswieſen=
ſtraße von einem unbekannten Manne angeſprochen, der verſuchte,
irgendwelche Unterhaltung mit dem Kinde zu pflegen. Plötzlich
faßte er das Kind am Arme, um es feſtzuhalten. Dem Mädchen
gelang es aber, ſich von dem Manne loszureißen, wobei ihr der
Pelzbeſatz von einem Unterärmel abgeriſſen wurde.
In letzter Zeit werden in der Griesheimer Tanne zwiſchen
Hauptbahnhof und Waldkolonie vielfach Frauen und Mädchen
in unſittlicher, öffentlich Aergernis erregender Weiſe durch einen
unbekannten jungen Mann beläſtigt. Der Täter iſt etwa 22 bis
25 Jahre alt, 1.65 Meter groß, glatt raſiert und hat ſchwarzes,
zurückgekämmtes Haar, trägt dunklen Mancheſter=Anzug, iſt ohne
Kopfbedeckung und hat ab und zu auch eine helle abgewaſchene
Windjacke an. In ähnliche Weiſe trat ein unbekannter vor
eini=
gen Tagen in der Nieder=Ramſtädter Straße in Höhe der
Ohly=
ſtraße auf. Der Täter iſt etwa 22 Jahre alt, 1,75 Meter groß,
ſchmale Statur, war mit dunkelblauem Anzug. dunklem
Ueber=
zieher und hellem Hut bekleidet. Er ſoll rheiniſchen Dialekt
ſprechen.
Vermißt wird ſeit 27. April 1933 der 65jährige Witwer
Abraham Neu aus Meſſel. Er verließ am Donnerstag die
Woh=
nung, um einen Spaziergang zu machen. Es wird vermutet, daß
der alte Mann umherirrt, oder ihm ein Leid zugeſtoßen iſt.
Be=
ſchreibung: etwa 1,60 Meter groß, unterſetzt, breites blaſſes
Ge=
ſicht, langes ſchwarzes Haar, graue Augen, breite Naſe, abſtehende
Ohren, langen dunklen Schnurrbart und kurzen Vollbart, ſchlechte,
lückenhafte Zähne, doppelſeitige Bruchoperationsnabe, trug helle
graue Sportmütze, dunkelgeſtreiften, vorne mit ſchwarzer Litze
eingefaßten Rock, dunkelgraue Weſte, grauweiße Normalunterjacke,
bräunliche lange Wollhoſe, gelbliches Sportflanellhemd ſchwarze
Schnürſtiefel und hat ſchwarzes Halstuch bei ſich. Ausweispapiere.
Wertſachen oder ſonſtige Effekten führt der Vermißte nicht mit
ſich. In allen Fällen werden Perſonen, die ſachdienliche
Mittei=
lungen machen können, gebeten, ſich auf der Kriminalabteilung
oder auf dem nächſten Polizeirevier zu melden.
Schloßmuſeum. Am Sonntag ſind um 11 und 11.30 Uhr
Führungen am 1. Mai iſt geſchloſſen und an den übrigen
Wochentagen ſind um 11 und 11.30 Uhr vormittags, ſowie um
3 und 3.30 Uhr nachmittags Führungen. Die Holbeinſche
Ma=
donna kann ſtets geſondert beſichtigt werden.
Lokale Beranſtalkungen.
Die hlerunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchlleßlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritſi.
Hotel zur Poſt (Hauptbahnhof). Ab heute,
Samstag, Sonntag und Montag 1. Mai=Feſttag: Großes
Mai=
bockfeſt mit Tanz im Hotel und Reſtaurant Poſt am
Hauptbahn=
hof. (Siehe heutige Anzeige.)
— Vereinigung der Freunde des
humaniſti=
ſchen Gymnaſiums. Der Hiſtoriſche Verein hat zu ſeiner
Hundertjahrfeier eingeladen. Wir bitten unſere Mitglieder, an
der heute abend 8 Uhr im Städt. Saalbau ſtattfindenden
Aka=
demiſchen Feier teilzunehmen. Der Eintritt iſt frei.
Vereinskalender.
Train=Vereinigung 18. Auf den am Sonntag, den
30. April, pünktlich abends 8 Uhr, im Reſtaurant Sitte,
Karls=
ſtraße, ſtattfindenden Lichtbildervortrag über eine Wanderung
durch die Alpen, gehalten von Herrn Helmut Hofmann, und
an=
ſchließend über die Schlachten von Verdun, durch Herrn Major
von Wangenheim, wird nochmals hingewieſen. Hierzu werden
alle Kameraden des ehemaligen Feld=Art.=Regts. 61. Ortsgr.
Darmſtadt, mit ihren Familien recht herzlich eingeladen. Gäſte
willkommen. Eintritt frei.
— Kam. Vereinigung ehem Heſſ. Garde=
Dra=
goner 23, Hauptgruppe Darmſtadt. Die
Hauptver=
ſammlung der Zentrale findet Sonntag, den 30. April, in
Offen=
bach a. M. um 2.30 Uhr ſtatt. Die Mitglieder ſind hierzu
einge=
laden. Treffpunkt der Teilnehmer: Hauptbahnhof 12.40 Uhr,
Ab=
fahrt 12.57 Uhr Eilzug. Fahrt wird vergütet. — Samstag, den
29. April, abends, findet kameradſchaftliches Zuſammenſein bei
Kamerad Gunder, Schloßgartenplatz 6, zu Ehren eines
Kame=
raden unſerer Traditionseskadron ſtatt. — Samstag, den 6. Mai,
die nächſte Monatsverſammlung mit Berichterſtattung über
Ver=
lauf der Hauptverſammlung der Zentrale.
— Der Bayernverein Darmſtadt e. V.. veranſtaltet
am 30. April 1933 im Konkordiaſaal ein Frühlingsfeſt. Neben
der durch ihre origigellen Volkstänze im Weißen Rößl
bekann=
ten Plattlergruppe und dem Vereinsſängerchor wirken namhafte
Kräfte der Darmſtädter Künſtlerwelt im Programm mit. Durch
die Theaterabteilung des Vereins wird ein hervorragendes
baye=
riſches Volksſtück zur Aufführung gebracht werden. (Näh. ſ. Anz.)
Tageskalender für Samstag, den 29. April 1933.
Union: „Ich und die Kaiſerin”. — Helia: Schwarzhemden”
Reſi: „Zwei Menſchen”. — Orpheum:
Palaſt: „Vollblut”
Der Suſi ihr Gſpuſi”, — Konzerte: Reſt. Bender, Hotel zur
Poſt, Alte Poſt, Schillereck Bismarckeck. — Woogsturnhalle:
Stiftungsfeſt des Odenwaldvereins.
Aus Heſſen.
J. Griesheim, 26. April. Der Plan über die Herſtellung
einer unterirdiſchen Fernſprechlinie in der Beſſunger=, Ludwig=,
Neue Darmſtädter= und Pfungſtädter Straße liegt bei dem
Poſt=
amt auf die Dauer von 4 Wochen aus. — Die Deutſche Bau=
und Siedlungsgemeinſchaft, Ortsgruppe Griesheim,
veranſtaltet bis zum 30. April eine Werbewoche in Geſtalt einer
Schaufenſter=Dekoration bei Herrn Ferdinand Kirſtein und Herrn
Heinrich Nothnagel 15. und als Schluß einen Theaterabend am
30. April im Saale „Zum Rebſtock”. Zur Ausſtellung gelangen
Modelle und Entwürfe von Eigenheimen.
s. Traiſa, 28. April. Obſt= und Gartenbauverein.
Die Mai=Monatsverſammlung wird anläßlich der am 1. Mai,
am Feiertag der nationalen Arbeit, ſtattfindenden Feierlichkeiten
auf Dienstag, den 2. Mai, feſtgelegt. Gleichzeitig werden die
Mitglieder ſowie Intereſſenten für Obſt= und Gartenbau zu der
am Sonntag, den 7. ds. Mts, hier ſtattfindenden
Hauptverſamm=
lung des Obſt= und Gartenbauverbandes für den Kreis
Darm=
ſtadt eingeladen. Hierbei wird unter Führung des Vorſitzenden
des hieſigen Obſt= und Gartenbauvereins, Herrn Gutsverwalter
Seydel, nachmittags 3 Uhr eine Beſichtigung des Obſtgutes
Dip=
pelshof bei Traiſa vorgenommen; anſchließend beginnt um 4.30
Uhr im Vereinslokal „Heſſiſcher Hof” (Ph. Walter) die Tagung
des Verbandes mit Vortrag von Herrn Landesobſtbauinſpektor
Pfeiffer über „Einfluß örtlicher Faktoren, auf das Gedeihen der
einzelnen Obſtarten”. Zahlreiche Beteiligung der Mitglieder und
der angegliederten Vereine iſt erwünſcht.
An. Groß=Zimmern. 26. April. Ein recht gut beſuchter und
intereſſanter Gemeindeabend fand „Zum Löwen” ſtatt. Der
Vor=
tragende. Herr K Kopp. ſprach über das Thema: Wie ſingt man
einen Choral? Außerdem wirkte noch Hch. Reitzel (Violine) und
die Mädchenvereinigung mit. Der Zweck des Abends war, zu
zei=
gen, wie der Choral im Gottesdienſt geſungen werden muß,
da=
mit er wirklich der Gemeinde zur Erbauung und Gott zur Ehre
gereicht. Ferner wurden kirchenmuſikaliſche Fragen behandelt, die
für unſere Gemeinde von großem Intereſſe waren.
Bk. Schaafheim, 28. April. Lotteriegewinn. Bei der
am letzten Mittwoch in Darmſtadt ſtattgefundenen Ziehung der
Pferdelotterie entfiel der Hauptgewinn, beſtehend aus 2 Pferden
im Werte von je 1000 Mk. auf ein Doppelloos (4 und B),
wel=
ches von zwei hieſigen Einwohnern geſpielt wurde. — Der neue
Gemeinderat, ſetzt ſich zuſammen aus ſechs Mitgliedern der
Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei.
Db. Nieder=Klingen, 28. April. Freiwillige
Feuer=
wehr. Nun iſt auch hier endlich eine Freiwillige Feuerwehr
ge=
gründet worden. Das Intereſſe der Ortsbürger hierfür war ſchon
länger begründet, daß eine Feuerwehr auf dem Lande eigentlich
doch eine Notwendigkeit iſt. Es konnten gleich annähernd 50
Mit=
glieder aufgenommen werden. Die Ortsgruppe der Freiwilligen
Feuerwehr iſt auch ſogleich dem Kreisfeuerwehrverband Dieburg
beigetreten.
Dx. Ernſthofen, 27. April. Gemeinderatsſitzung.
Vorgeſtern abend trat zum erſten Male das neue
Gemeindeparla=
ment zu einer Sitzung zuſammenn. Herr Bürgermeiſter Maul
eröffnete die Sitzung, gab einen kurzen Rückblick über die
Geſcheh=
niſſe in letzter Zeit, betonte die Gleichſchaltung nach der
Reichs=
tagswahl vom 5. März in Reich. Ländern und Gemeinden und
verpflichtete den neuen Gemeinderat. Es ſtanden 4 Anträge zur
Beratung: 1. Arbeitsbeſchaffung: Bau einer Straße zur
Verbeſſe=
rung der Zu= und Abfuhr im Intereſſe der Volksernährung und
beſſerer Verbindung nach Klein=Bieberau; 2. Aenderung der
Baufluchtlinie am Neutſcher Weg. Beide Anträge wurden mit
6 Stimmen der Nationalſozialiſten gegen 1 Stimme der
Sozial=
demokraten angenommen. Die zwei anderen Anträge wurden
zu=
rückgeſtellt. Mit einem „Heil Hitler”=Gruß ſchloß hierauf der
Bürgermeiſter die Sitzung.
Cd. Michelſtadt, 28. April. Freiwillige Feuerwehr.
Die vorgeſtrige Monatsverſammlung der Freiwilligen Feuerwehr
Michelſtadt war ziemlich gut beſucht und wurde vom Brandmeiſter
Kaffenberger eröffnet. Zunächſt lagen zwei Austritte vor, die
von der Verſammlung zur Kenntnis genommen wurden. Dann
wurde eine ganze Reihe von Einladungen zu Feſten verleſen, ein
Beſuch derſelben durch die hieſige Wehr ſei aus Mangel an
Mit=
teln nicht durchführbar. Lediglich für das am 10. und 11. Juni
ſtattfindende Stiftungsfeſt der Freiwilligen Feuerwehr in Zell
wurde zugeſagt, und ſoll dies mit einem Familienausflug
ver=
bunden werden. Rechner Reichardt gab dann bekannt, daß der
ſeitherige obligatoriſche Bezug der „Heſſiſchen Feuerwehrzeitung”
ſehr gut geklappt habe; beſonders gut habe ſich auch die damit
verbundene Regelung der Einziehung der Beiträge bewährt. Er
regt an, den Bezug auf ein weiteres Vierteljahr zu erneuern, was
einſtimmig angenommen wurde. — Ein Antrag von J.
Flechſen=
haar, der beſagte: Führern, die ihr Amt nicht mehr ausüben
können, ſollen die Uniformſtücke belaſſen werden mit Ausnahme
der ihren Dienſtgrad bezeichnenden Kennzeichen, wie die Sterne
auf den Achſelſtucken uſw., wurde angenommen. Auch in dem
vor=
liegenden Falle des zurückgetretenen Brandmeiſters Burger ſollen
Sterne und Brandmeiſterhelm zurückgefordert, aber die übrigen
Uniformſtücke belaſſen werden. Es wurde dies mit großer
Mehr=
heit von der Verſammlung beſchloſſen. — Unter „Verſchiedens”
gab der 1. Vorſitzende Pfaff bekannt, daß das ſchnelle Eingreifen
der Wehr bei dem Waldbrand am 1. Oſterfeiertag in der
Bevölke=
rung allgemein anerkannt wurde. Die Wehr war bei dieſem
Brand mit zirka 80 Mann zur Stelle. — Vorſitzender Pfaff
be=
richtete dann über die ſtattgefundene Beſprechung über die Feiern
am 1. Mai, und ſollen die Mitglieder der Wehr, ſoweit ſie nicht
mit ihren Fachgruppen an dem Zuge teilnehmen, bei der Wehr,
die in Uniform mit Mütze und Gürtel antritt, ſich beteiligen. Die
Kapelle der Michelſtädter Wehr wurde für den gleichen Tag für
den Zug in Erbach verpflichtet.
Cf. Birkenau, 26. April. Grün iſt die Heide
Der
Odenwaldklub Birkenau veranſtaltete im Klublokal am Bahnhof
(Adam Eberle) einen Lichtbildervortrag, der die Beſucher in das
Land des Jägers und Dichters Hermann Löns führte. Der
Klub=
vorſitzende, Herr Albert Zimmermann, las zu den einzelnen
Bildern prächtige, tiefgehende Begleitworte, ſo daß die Vorführung
für jeden Naturfreund ein ergreifendes Erlebnis wurde. — Der
Odenwaldklub hat auch dieſes Jahr wieder Weſentliches zur
För=
derung des Fremdenverkehrs beigetragen und einen Plan über die
ſchönſten Spaziergängerwege aufgeſtellt und dieſe Wege ſelbſt mit
einer Nummernmarkierung verſehen. Außer den bereits
vorhan=
denen, zum Teil recht reizenden Ruheplätzen ſollen noch in dieſem
Frühjahr einige neue Plätze geſchaffen werden.
ANAILARTMTT
1900 deuftsche Arbeiter und Angestellte
beschäftigt die größte deutsche Schuhfabrike
Darmstadt
Ladwigstraße 13
5655
Ladwigstraße 43
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 29. April 1933
Ste
Cp. Pfungſtadt, 26. April. Neubildung des
Gemeinde=
rates. Der neue Gemeinderat beſteht nach den Feſtſtellungen
der Wahlkommiſſion, die geſtern unter dem Vorſitz des
kommiſſa=
riſchen Bürgermeiſters Steinmetz tagte, aus neun Vertretern der
Nationalſozialiſten und ſechs Sozialdemokraten. — Auf dem
Vieh=
markt fand durch die Körkommiſſion des
Landwirtſchaftskammer=
ausſchuſſes für Starkenburg eine Herdbuch=Körung von Kühen und
trächtigen Rindern unter den Viehbeſtänden des hieſigen
Rinder=
zuchtvereins ſtatt. — In Berückſichtigung der wirtſchaftlichen
Not=
lage der Landwirtſchaft hat der evgl. Kirchenvorſtand im
Einver=
ſtändnis mit dem Kreisamt und Landeskirchenamt die
Pachi=
beträge für Pfarrgüter für das Rechnungsjahr 1932 allgemein
gekürzt, und zwar bei den Kirchen= und Pfarreigütern um 10
Pro=
zent und bei den Kaplaneigütern um 20 Prozent.
An Groß=Zimmern. 26. April. Neubildung des
Ge=
meinderats Gemäß dem Geſetze zur Gleichſchaltung der
Län=
der und Gemeinden mit dem Reiche wurde hier der Gemeinderat
neu gebildet. Der neue Gemeinderat ſetzt ſich aus 6 Mitgliedern
der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei, zwei
Sozial=
demokraten und vier Zentrumsleuten zuſammen. — Hohes
Al=
ter. In ſeltener geiſtiger und körperlicher Friſche feierte
vor=
geſtern Herr Wechsler ſeinen 78. Geburtstag. Früher
Vorſitzen=
der des Turnvereins 1863, nimmt er heute noch regelmäßig an
den Sitzungen des Vereins teil.
Db. Münſter, 28. April. Zur Umbildung des
Ge=
meinderats. Die Neubildung des Gemeindevorſtandes
er=
folgte auf Grund des Gleichſchaltungsgeſetzes vom 31. März 1933.
Nach dem Abſtimmungsergebnis vom 5. März 1933 ſetzt ſich der
neue Gemeinderat aus 2 Nationalſozialiſten, 3 Sozialdemokraten
und 7 Zentrumsmitgliedern zuſammen. Der alte Gemeinderat
beſtand aus 15 Sitzen mit 2 Fraktionen, und zwar Zentrum 8 und
Sozialdemokraten 7 Gemeinderäten, der neue hat nur 12 Sitze.
r. Babenhauſen, 26. April. Neubildung des
Ge=
meinderats. Die Zahl der Gemeinderäte für unſere Gemeinde
iſt von bisher 15 auf 12 herabgeſetzt worden. Der ſeitherige
Ge=
meinderat ſetzte ſich aus 8 bürgerlichen und 7 ſozialdemokratiſchen
Mitgliedern zuſammen. Zur Neubildung wurde nur ein
Wahl=
vorſchlag eingereicht, und zwar von der NSDAP. Alle 12 Herren
gelten alſo für gewählt. Außer dem bisherigen Ratsmitglied
Phil. Fr. Rühl 4. ſind es lauter neue Räte. — Die
General=
verſammlung des Ortsgewerbevereins galt in der
Hauptſache der Gleichſchaltung. Nach reger Ausſprache hatte die
Vorſtandswahl folgendes Ergebnis: 1. Vorſitzender:
Schloſſermei=
ſter H. Kolb., Leiter der Ortsgruppe des Kampfbundes, 2
Vor=
ſitzender: Weißbindermeiſter Fr. H. Richter 1. Schriftführer:
Gewerbelehrer Schepp und Rechner: Inſtall. M. Fr. Mohr.
Der bisherige 1. Vorſitzende, Herr Gg. Krapp wurde auf Antrag
aus der Verſammlung zum Ehrenvorſitzenden und das langjährige
Vorſtandsmitglied Herr Schmiedemeiſter Göhrig zum
Ehrenvor=
ſtandsmitglied ernannt.
— Hummetroth. 26. April. Von ſeiten der Bürgermeiſterei
wurde der neugewählte Gemeinderat, der aus 7 Mitgliedern der
NSDAP. beſteht, zu einer Gemeinderatsſitzung zwecks
Verpflich=
tung geladen. Vor Eintritt in die Tagesordnung erklärte der
Fraktionsvorſitzende, daß der Gemeinderat beſchloſſen habe, ſich
von dem zurzeit im Amte befindlichen Bürgermeiſter vorerſt nicht
verpflichten zu laſſen, da von ſeiten der Partei Anklage gegen den
Bürgermeiſter erhoben ſei. Die Sitzung löſte ſich daraufhin auf.
Cd. Steinbach, 28. April. Das neue
Gemeindeparla=
ment beſteht nunmehr aus 5 Nationalſozialiſten und 4
Sozial=
demokraten. Die frühere Zuſammenſetzung war 8 SPD. und
4 Bürgerliche.
Cf. Birkenau, 28. April. Neuer Gemeinderat. Nach
den Ergebniſſen bei der Reichstagswahl am 5. März entfallen für
die Gemeinderatswahl auf Grund des Gleichſchaltungsgeſetzes auf
die NSDAP. 712 Stimmen, auf den Wahlvorſchlag der SPD. 191
Stimmen und auf den Wahlvorſchlag der Zentrumspartei 248
Stimmen. Mit dem Wahlvorſchlag der NSDAP. waren durch
Erklärungen der Vertrauensleute die am 5. 3. 1933 auf die Liſte
Nr. 5 Kampffront Schwarz=weiß=rot und Liſte Nr. 8 Chriſtl.=Soz.
Volksdienſt entfallene Stimmen verbunden. Nach Feſtſtellung
der Wahlkommiſſion entfallen auf die NSDAP. acht Sitze, auf die
SPD. zwei Sitze und auf das Zentrum ebenfalls zwei Sitze.
Bn. Hirſchhorn, 28. April. Der neue Gemeinderat
beſteht auf Grund der Verordnung der Gleichſchaltung für Länder
und Gemeinden aus 12 Mitgliedern, wie ſeither. Nach den
ein=
gereichten Wahlvorſchlägen entfallen auf die NSDAP acht Sitze,
auf die SPD. vier Sitze. Von der Zentrumspartei, auf die ſechs
Sitze entfallen wären, wurde kein Wahlvorſchlag eingereicht.
8. Lampertheim, 27. April. Neuer Gemeinderat. Der
neugebildete Gemeinderat ſetzt ſich aus 13 Mitgliedern der N. S.
D.A.P. und 5 des Zentrums zuſammen. Die Sozialdemokraten
haben keinen Wahlvorſchlag eingereicht, Deutſche Volkspartei und
Chriſtlich=Sozialer Volksdienſt hatten es bei der Reichstagswahl
nicht auf die erforderliche Zahl Stimmen gebracht und erhalten
deshalb keinen Sitz. — Feſtnahme Die Polizei nahm zwei
hieſige Kommuniſten feſt. Sie ſtehen im Verdacht der
Vorberei=
tung zum Hochverrat. Das Amtsgericht erließ Haftbefehl gegen
die beiden. — Leichenländung. Im Neurhein wurde eine
männliche Leiche geländet. Der Tote dürfte etwa 25 Jahre alt
ſein und gehört, ſeiner Kleidung nach zu urteilen, dem
Schif=
ferſtand an. Die Leiche wurde nach Worms gebracht und dort
heerdigt.
Bm. Hofheim, 28. April. Gleichſchaltung im
Orts=
gewerbe. In einer Verſammlung des Ortsgewerbevereins
wurde die von der Handwerkskammer geforderte und vom
Kampf=
bund des gewerblichen Mittelſtandes bereits angebahnte
Gleich=
ſchaltung vollzogen. Der zum 1. Vorſitzenden gewählte
Kauf=
mann Heinrich Strack (NSDAP.) bildete ſeinerſeits nach den
Richtlinien der Gleichſchaltung den neuen Vorſtand. Die
Mitglie=
der wurden dringend ermahnt, nun auch alles zu tun, das
kau=
fende Nublikum in jeder Hinſicht zufriedenzuſtellen und reſtlos
für ſich zu gewinnen verſuchen. — Probe=Nachtalarm. Für
die Freiwillige und die Pflichtfeuerwehr ſowie für das Rote
Kreuz wurde am Dienstag abend halb 10 Uhr ein Probe=
Nacht=
alarm angeſetzt, der ſehr zufriedenſtellend verlief. Schlagfertigkeit
und ſchnelles Erfaſſen der Lage haben beide Faktoren klar
bewie=
ſen, und kann unſere Gemeinde auch jedem Ernſtfall mit Ruhe
entgegenſehen.
Ad. Oppenheim, 27. April. Der neue Stadtrat. Dem
Gleichſchaltungsgeſetz zufolge ſetzt ſich der Stadtrat der Stadt
Oppenheim nach den Stimmen der Wahl zum Deutſchen
Reichs=
tag vom 5. März 1933 wie folgt zuſammen: 1. Nationalſozialiſtiſche
Deutſche Arbeiter=Partei 6 Sitze, 2. Sozialdemokratiſche Partei
3 Sitze, 3. Zentrumspartei 2 Sitze, 4. Kampffront Schwarz=Weiß=
Rot und Deutſche Volkspartei 1 Sitz. Hoffentlich kehrt nach dieſer
Zuſammenſetzung wieder Ruhe und Frieden im Stadtrat ein.
Die Uebergabe des Pumpwerkes Oppenheim=
Dienheim=Ludwigshöhe. Einem längſt gefühlten
Be=
dürfnis entſprechend, wurde zur Entwäſſerung der Gemarkungen
Ludwigshöhe, Dienheim und Oppenheim ein Pumpwerk geſchaffen
und dieſer Tage vom Kulturbauamt den Gemeinden übergeben.
Außer den Vertretern des Kulturbauamtes, des Waſſerbauamtes,
der MAN., der Rheinelektra und dem Bauunternehmer Kurz
waren, Kreisdirektor Herberg, Bürgermeiſter Jochem=Dienheim
und Bürgermeiſter Weber=Ludwigshöhe zur Uebernahme
erſchie=
nen. Sie wurden von Bürgermeiſter Dr. Rhumbler=Oppenheim
begrüßt. Einſchließlich der Arbeiten zur Verſchüttung des
Raquetsloches beläuft ſich die Bauſumme auf 161 000 RM.
Ad. Guntersblum. 27. April. Der neue Gemeinderat
ſetzt ſich dem Gleichſchaltungsgeſetz zufolge aus 10 Mitgliedern der
NSDAP. und 2 Mitgliedern der Kampffront Schwarz=Weiß=Rot
und Deutſche Volkspartei, zuſammen. Die SPD. hatte keinen
Wahlvorſchlag eingereicht.
Ad. Ober=Saulheim, 27 April. Ein rein
national=
ſozialiſtiſches Gemeindeparlament. Die durch das
Gleichſchaltungsgeſetz bedingte Neuregelung der
Gemeindevertre=
tungen brachte für unſere hieſigen Verhältniſſe einen neuen
Ge=
meinderat, der nur aus Mitgliedern der NSDAP. ſich
zuſammen=
ſetzt.
Bb. Bensheim, 27. April. Die erſte Sitzung des neuernannten
Stadtrats vollzog ſich in beſonders feierlicher Weiſe im reich
mit Fahnen geſchmückten großen Sitzungsſaal des Rathauſes. In
ge=
meinſamem Zug, unter Begleitung dreier Stürme der SA., der
Stan=
darte 221 und der SS. zogen die der NSDAP. angehörenden
Mit=
glieder des Stadtrats und die drei Herren der Stadtverwaltung
unter Muſikbegleitung zum Rathaus, vor deſſen Marktplatz ſie
von einer vielhundertköpfigen Volksmenge erwartet wurden.
Kurz nach Betreten des Sitzungsſaales eröffnete der zum
kom=
miſſariſchen Bürgermeiſter ernannte Herr Aſſeſſor Nachtigall die
Sitzung mit einer Anſprache, zu deren Beginn er es als eine
Ehrenpflicht bezeichnete, daß der bisherigen Stadtverwaltung für
ihre Tätigkeit Dank auszuſprechen ſei. Er gedachte dabei im
be=
ſonderen des ſeitherigen erſten Beigeordneten Herrn Krenkel,
welcher nahezu 50 Jahre in Dienſten der Stadt geſtanden habe und
deſſen inzwiſchen eingereichtes Geſuch um Verſetzung in den
Ruhe=
ſtand demnächſt noch vom Stadtrat zu erledigen ſei. Dieſer Dank
gebühre der früheren Stadtverwaltung aus einer reinen
Objek=
tivität und Wahrheitsliebe, trotzdem man nicht alles anerkennen
könne, was unter ihr geſchehen ſei. Die neue Verwaltung werde
ſauber, korrekt, inkorrupt und ſparſam wirken, und ſoll die
gegen=
wärtige Generation Vertrauen, die zukünftige Achtung haben.
Irgendein Intriguenſpiel werde nicht geduldet werden.
So=
dann ſchritt der Bürgermeiſter zur Verpflichtung der beiden
ahrenamtlichen Beigeordneten Buchbindermeiſter Obſt und
Ge=
werbelehrer Stoll, der die Verpflichtung der Stadträte durch
Handſchlag und Unterſchrift folgte. Der ſo konſtituierte Stadtrat
genehmigte alsdann die Wiederwahl der bisherigen Schriftführer:
als Urkundsperſonen, die nach bisheriger Gepflogenheit von Fall
zu Fall beſtellt werden, wurden für dieſe Sitzung die Stadträte
Schöpp und Schuhmann beſtimmt; als Kontrolleure für
unſtän=
dige Einnahmen verbleibt es bei den bisherigen Wahlen. Die
Tagesordnung iſt damit erledigt, am Freitag findet der
Dring=
lichkeit halber die nächſte Sitzung ſtatt. Nach Schluß der Sitzung
nahm der Bürgermeiſter noch Gelegenheit zur Abgabe einer
kur=
zen Erklärung über das Prinzip der Gleichſchaltung. Die
Ge=
meinden ſeien Zellen, aus denen ſich der Staat zuſammenſetze.
Mit einem dreifachen „Sieg Heil” ſchloß der Bürgermeiſter ſodann
die Sitzung.
Jugenheim a. d. B., 27. April. Goldene Hochzeit. Der
weit über die Grenzen Jugenheims bekannte Altbürgermeiſter
Burkhardt und ſeine Ehefrau Emma, geb. Forſter, können
näch=
ſten Sonntag, den 30. April, in geiſtiger und körperlicher Friſche
das ſeltene Feſt der goldenen Hochzeit feiern. Die Jubilare ſtehen
beide im 73. Lebensjahr. Altbürgermeiſter Burkhardt trat
an=
fangs dieſes Jahres in den wohlverdienten Ruheſtand. Wir
wünſchen den Eheleuten einen noch recht langen geſegneten
Lebensabend.
Dp. Zwingenberg. 26. April. Der kommiſſariſche Bürgermeiſter.
Herr Dipl.=Ing. Georg Kiſſel, wurde in ſein Amt eingeführt.
Nach der Einführung brachten ihm ſeine Anhänger ein Ständchen.
— Für 25jährige Zugehörigkeit zur Freiwilligen Feuerwehr wurde
den Feuerwehrleuten Ferdinand Friedrich Werner und
Chri=
ſtian Schuchmang ein Ehrenzeichen verliehen.
— Hirſchhorn, 28. April. Waſſerſtand des Neckars am
Pegel am 27. April 1,50 Meter, am 28. April 1,52 Meter,
mor=
gens 5.30 Uhr.
Gernsheim, 28. April. Waſſerſtand desRheins am
Pegel am 27. April — 1,04 Meter, am 28. April — 1,04 Meter,
morgens 5.30 Uhr.
Aus Mainz und Rheinheſſen.
Be. Mainz, 28. April. Neuordnung beider Polizei.
Nach einer Verordnung des Herrn Miniſters des Innern geht die
Ortspolizei in Bingen, Alzey und Gonſenheim am 1. Mai auf den
Staat über. In Bingen und Alzey werden ſtaatliche
Polizei=
ämter eingerichtet, während Gonſenheim dem Polizeiamt Mainz
als 15. Polizeibezirk angegliedert wird.
Be. Mainz, 26. April. Adam=Karillon=Abend. Der
Kampfbund für deutſche Kultur veranſtaltet am Samstag, den
6. Mai, im Akademieſaal des kurfürſtlichen Schloſſes zum Beſten
der Mainzer Hilfspolizei und zu Ehren des 80jährigen Dichters
des Odenwaldes, Adam Karillon, eine Feier, in deren
Mittel=
punkt ein längerer Vortrag des Dichters ſelbſt ſtehen wird. Das
Protektorat über die Veranſtaltung haben die Herren
Polizeikom=
miſſar Dr. Beſt, Staatskommiſſar Dr. Jung, Polizeidirektor Dr.
Landmann und Polizeimajor Hofmann übernommen.
Nachrichten des Skandesamts Darmſtadt.
Geſtorbene. Am 20. April: Schüßler geb. Mathes Roſa
Eliſabeth, ohne Beruf, 65 Jahre, Große Ochſengaſſe 37:
Kuhl=
mann, Albert, Oberrechnungsrat a. W.. 61 J., Karlsſtraße 67.
— Am 21. April: Vowinkel, Nikolaus, Hilfsarbeiter, 54 J.,
Gernsheim a. Rh., hier, Stadtkrankenhaus: „Pfeiffer,
Karo=
line, ohne Beruf, 63 J., ledig, Riedeſelſtraße 27; Franck geb.
Mickler, Wilhelmine Helene Bertha Johanna Ludowica. Witwe
des Pfarrers i. R., 74 J., Rhönring 42: Schanz Eliſabeth,
geb. Küchler, Witwe des Hilfsförſters. 47 J.. Mörfelden Kreis
Groß=Gerau, hier Stadtkrankenhaus — Am 22. April:
Jung=
knecht, Karl Eduard Johann. Schneidermeiſter, 73 J.,
Hein=
heimerſtraße 20: Heldmann Georg, Reichsbahn=
Oberſchaff=
ner i. R., 72 J. Lagerhausſtr. 26; Grund. Adam.
Kellermei=
ſter, 50 J., Liebfrauenſtraße 112: Eidmann Georg,
Bäcker=
meiſter, 66 J.. Höchſt, Kreis Erbach, hier, Stadtkrankenhaus.
Am 23. April: Momm Johann Heinrich,
Eiſenbahnoberſekre=
tär, 57 J., Wendelſtadtſtr. 30: Wenner geb. Reitz, Marie,
Ehefrau des Kutſchers, 69 J., Wilhelminenplatz 15. — Am
24. April: Spengler, Anna, geb. Ludwig. Witwe des
Mau=
rers, 47 J., Jugenheim. Kreis Bensheim, hier, Eliſabethenſtift;
Kammer, Philipp Heinrich, Verw.=Oberinſpektor, 62 J.,
Beck=
ſtraße 48: Hanſel geb Leutert, Auguſte Pauline. Witwe des
Hilfsarbeiters, 84 J., Landwehrſtr. 29; Zollinger. geb.
Schäfer, Anna Eva Margaretha, Ehefrau des Stadtbaurats a. D.,
46 J., Alexandra=Weg 25. — Am 25. April: Kühne geb.
Hildebrand, Anna Clara Hedwig. Ehefrau des Polizeimeiſters,
59 J., Blumenthalſtr. 75: Adelberger, geb. Bertrang,
Barbara, Ehefrau des Steinmetzen, 48 J., Lützel=Wiebelsbach,
Kreis Erbach, hier Eliſabethenſtift: „Dußmann Eliſabetha,
geb. Kohlmann. Witwe des Hilfsarbeiters, 80 J. Neue
Nieder=
ſtraße 15: Gilbert, Anna, Liſelotte, 5 J.. Luiſenſtr. 32.
Am 26. April: Schmitt geb. Klotzbach Eliſabethe, 57 J.,
Eſchollbrücker Straße 33: Schwöbel. Adam, Handarbeiter,
82 J., Dieburger Str. 36; Strubel. Heinz Karl. 5 J..
Pfung=
ſtadt, Kreis Darmſtadt. — Am 27 April; Hartmann Karl
Heinrich, Guſtav, Kaufmann, 68 J.. Grube Meſſel, hier,
Eliſa=
bethenſtift.
Epangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Samstag (29. April).
Stadtkirche. Abends 7,45 Uhr: Chriſtenlehre für die Reformationsgemeinde (
Oſt=
bezirk). Pfarrer Lautenſchläger. Abends 8,30 Uhr: Abendandacht.
Johanneskirche. Die Chriſtenlehre des Nordbezirks iſt auf Samstag, den 6. Mai,
abends 8 Uhr, verlegt.
Sonntag Miſerikordias Domini (30. April).
In allen Kirchen Kollekten für die Diaſpora im Ausland.
Stadtkirche. Vorm. 8,45 Uhr: Chriſtenlehre für die Markusgemeinde, Pfarrer Vogel.
Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Vogel. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarrer Lautenſchläger. Nachm. 5 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang
Nord=
türe.
Stadtkapelle. Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer F. Müller, Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt Pfarrer
Vogel. Samstag, 6. Mai, abends 8 Uhr: Chriſtenlehre für die Kaplaneigemeinde. Pfarrer
Heß.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Dr. Bergér.
Martinskirche. Vorm. 7 Uhr: Frühgottesdienſt. Pfarrer Dr. Bergér. Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarrer Beringer. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt für die
Martins=
gemeinde Weſt. Pfarrer Dr. Bergér. Vorm. 11 Uhr: Chriſtenlehre für die
Martinsgs=
meinde Oſt I im Martinsſtift. Pfarrer Beringer.
Kapelle des Städt. Altersheims. Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Clotz.
Fohanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Weiß. Der
Kinder=
gottesdienſt fällt aus. Die Johanneskirche iſt wochentags von 7 bis 7 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet.
Montag, den 1. Mai 1933. vormittags von 6.30—7 Uhr in der Johanneskirche:
Morgenfeier der Evangeliſchen Jugendgemeinſch aft Darmſtadt, zu der alle
evangeliſche Jugend. Darmſtadts eingeladen iſt.
Paul=Verhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Junker. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Junker.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 8,30 Uhr: Chriſtenlehre für den
Weſt=
bezirk. Pfarrer Irle. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Irle. Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt für beide Bezirke. Pfarrer Irle.
Pauluskirche. Vorm. 8,30 Uhr: Chriſtenlehre. Pfarrer Wolf. Vorm. 10: Uhr
Haupt=
gottesdienſt. Paſtor von Schwanenflügel. Vorm. 11,15 Uhr; Kindergottesdienſt. Paſtor
von Schwanen
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Dr. Grünewald. Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt. Die Betſtunde am Donnerstagabend fällt aus.
Lutheriſcher Gottesdienſt (ſelbſt. luth. Kirche), Landskronſtr. 79. Vorm. 10 Uhr:
Konfirmationsfeier mit Heil. Abendmahl. Beichte 9,30 Uhr. Pfarrer Müller, Erbach.
2. Veranſtaltungen.
Stadtgemeinde: Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Sonntag, 30. April, abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (Gemeinſamer Abend). — Montag, 1. Mai,
abends 6 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde. Abends 8 Uhr: Jugendbund der
Markus=
gemeinde. — Dienstag, 2. Mai, abends 8 Uhr: Kirchengeſangverein der Stadtkirche. —
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (Gruppenabend). — Mädchenvereinigung der
Reformationsgemeinde. — Mittwoch, 3. Mai, abends 8 Uhr: Kirchengeſangverein der
Stadtkapelle und Schloßkirche. — Jugendbund der Lukasgemeinde. —
Mädchenver=
einigung der Reformationsgemeinde. — Donnerstag, 4. Mai, abends 8 Uhr:
Verſamm=
lung des Evangeliſchen Bundes. — Freitag, 5. Mai, abends 6 Uhr: Jungſchar der
Stadt=
gemeinde. Abends 8 Uhr: Elternabend des Jugendbundes der Markusgemeinde.—
Jugendbund der Kaplaneigemeinde.
Konfirmandenſaal im Schloß. Montag, 1. Mai, abends 8 Uhr:
Mädchenver=
einigung der Schloßgemeinde. — Mittwoch, 3. und Samstag, 6. Mai, nachm. 2bis 4 Uhr:
Handarbeitsſchule der Stadtgemeinde. — Mittwoch, 3. Mai, abends 8 Uhr:
Gruppen=
abend der Jugendvereinigung. — Donnerstag, 4. Mai, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung
der Stadtgemeinde. — Samstag, 6. Mai, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der
Stadt=
gemeinde. — Poſaunenchor.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtr. 6). Sonntag, 30. April, abends
7,30 Uhr: Elternabend der Mädchenvereinigung (Weſt). — Dienstag, 2. Mai, abends
8 Uhr: Jugendvereinigung. — Mittwoch, 3. Mai, nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und
Strickſchule. — Donnerstag, 4. Mai, abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung (Weſt). —
Freitag, 5. Mai, abends 8 Uhr: Mütterabend (Weſt). — Jugendvereinigung, ältere Abtlg.
— Samstag, 6. Mai, nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und Strickſchule.
Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Dienstag, 2. Mai, abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Donnerstag, 4. Mai, abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung (Oft).
Saal der Kleinkinderſchule (Mauerſtr. 5), Donnerstag, 4. Mai, abends 8 Uhr:
Poſaunenchor.
Johannesgemeinde: Gemeindehaus (Kahlertſtr. 26). Montag, 1. Mai, abends
8 Uhr: Kirchenchor und Mütterabend. Abends 8 Uhr: Bibelabend (Jugendkreis),
Pfarr=
haus, Kahlertſtr. — Dienstag, 2. Mai, nachm. 4 Uhr: Helferſitzung, des Nordbezirks
(Pfarrer Marx). Abends 8 Uhr: Mädchenbund und Jungenſchaft. — Mittwoch, 3. Mai,
abends 8 Uhr: Kurrende. — Donnerstag, 4. Mai, nachm. 4,30 Uhr: Helferſitzung des
Südbezirks (Pfarrer Goethe). Abends 8,15 Uhr: Spielſchar. — Freitag, 5. Mai, abends
8 Uhr: Alterenabend. — Samstag, 6. Mai, abends 8 Uhr: Chriſtenlehre des Nordbezirks.
Pfarrer Marx.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Montag, 1. Mai, abends
8,15 Uhr: Kirchenchor.
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Sonntag, 30. April, abends
8,15 Uhr: Werbeabend der Mädchenvereinigung. — Montag, 1. Mai, nachm. 3 Uhr:
Vorſtandsſitzung des Frauenvereins. Abends 8,15 Uhr: Mädchenvereinigung. Abends
8,15 Uhr: Jugendvereinigung (Alterenkreis). — Dienstag, 2. Mai, abends 8,15 Uhr:
Monatsverſammlung der Männervereinigung (Konzert des Poſaunenchors). —
Mitt=
woch, 3. Mai, nachm. 3 Uhr: Sitzung der Frauenhilfe. — 3,30 Uhr: Mädchenjungſchar. —
Donnerstag, 4. Mai, abends 8,15 Uhr: Poſaunenchor. Abends 8,15 Uhr:
Mädchenver=
einigung (Kl. Kreis). — Freitag, 5. Mai, abends 8 Uhr: Mädchenchor. Abends 8,15 Uhr:
Kirchenchor. — Samstag, 6. Mai, abends 7,30 Uhr: Singekreis.
Bibelſtundenſaal der neuen Trainkaſerne (Eſchollbrücker Str. 44),
Donners=
tag, 4. Mai, abends 8,15 Uhr: Chriſtliche Pfadfinderſchaft.
Paulusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche. Sonntag, 30. April:
Jugendvereinigung: Kreisgeländeſpiel. — Montag, 1. Mai, abends 8 Uhr: Jugendbund.
— Dienstag, 2. Mai, abends 6,30 Uhr: Jugendvereinigung: Klampfen. Abends 8 Uhr:
Kirchenchor. — Samstag, 6. Mai, nachm. 4,30 Uhr: Jungſchar. Abends 8 Uhr:
Jugend=
vereinigung.
Eliſabethenſtift (Erbacher Str. 25). Ev. Sonntagsverein. Sonntag, 30. April,
nachm. 4—7 Uhr: Vereinsſtunden.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. Herr Menne.
Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 3 Uhr: Starkenburger
Gemeinſchaftskon=
ferenz. Anſchließend: Abendmahlsfeier. Herr Pfarrer Stotz. Thema: „Der Chriſt im
Alltagsleben”. — Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. Abends 8,30 Uhr:
Blau=
krenz=Bibelſtunde. — Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Gemiſchter Chor. — Donnerstag,
abends 8,30 Uhr: Miſſions=Lichtbildervortrag von Miſſionar Richter „Heidniſche Finſternis
und Sonnenaufgang unter den Kannibalen in Auſtralien”. — Freitag, abends 8 Uhr:
Bibelſtunde in der Beſſunger Mädchenſchule. Herr Neuber. — Samstag, abends 6 Uhr:
Eiſenbahner=Vereinigung. Abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntagnachmittag: Beteiligung an der
Star=
kenburger Gemeinſchaftskonferenz. Abends 8,30 Uhr: Geburtstagskränzchen für junge
Mädchen und Spielabend für junge, Männer. — Dienstag, abends 8,30 Uhr:
Freundes=
kreis für junge Mädchen. — Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Kinderbund und E. C.=Jungſchar
für Mädchen. Abends 8,30 Uhr: Freundeskreis für junge Männer; Singeabend. —
Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer. — Freitag, abends 8,30
Uhr: Deklamatoriumsprobe. — Samstag, nachm. 3 Uhr: Kinderbund und E. C.=
Jung=
ſchar für Knaben.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24.
Nächſter Heimabend: Donnerstag, 27. April. Nähen und Zuſchneiden: Mittwoch,
26. April. — Ausflug: Sonntag, 30. April: Orbishöhe. Näheres im Heim.
Ehriſtlicher Verein junger Männer e. V., Darmſtadt. Mittwoch, abends 8,30 Uhr:
Bibliſche Rüſtſtunde. — Jungvolk: Sonntag: Geländeſpiel. Näheres in der
Mittwoch=
ſtunde. — Mittwoch, abends 8 Uhr: Jungvolkſtunde. — Jungſchar: Mittwoch, nachm.
5 Uhr: Jungſcharſtunde. — Donnerstag, nachm. 5 Uhr: Turnen.
Bund deutſcher Bibelkreiſe, Jungenſchaft Darmſtadt. (Eliſabethenſtr. 17, I.)
Donnerstag, 27. April bis Samstag, 29. April: Dreitägige Fahrt in den Odenwald. —
Keine Zuſammenkunft im Heim. — Mittwoch, 3. Mai, nachm. 4 Uhr: Spielen auf der
Spielwieſe. — Freitag, 5. Mai, abends 8 Uhr; Alterer Kreis.—— Samstag, 6. Mai,
nachm. 5 Uhr: Pflichtzuſammenkunft im Heim.
3. Gemeindeämter.
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Vorderhaus, 1 Treppe.
Sprech=
ſtunden vorm. von 10 bis 12 Uhr u. nachm. (außer Samstags) von 5 bis 6 Uhr.
Fern=
ſprecher 4584.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Straße 21.
Fern=
ſprecher 2883.
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17; Martinsſtift, Müllerſtr. 28;
Gemeindehaus, Liebfrauenſtr. 6; Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26; Gemeindehaus,
Eich=
wieſenſtr. 8; neben der Pauluskirche, Ohlyſtr.
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17,
Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm. von 8 bis 12 Uhr und nachm. von 3 bis
5,30 Uhr, außer Dienstag= und Freitagnachmittag. Fernſpr. 2379.
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Hinterhaus, Zimmer 4,
Zahltage: Montag, Mittwoch und Donnerstag vorm. von 9 bis 12 Uhr.
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtr. 51):
Rechtsauskunfts=
ſtelle. Sprechſtunden vorm. von 10 bis 1 Uhr. Fernſprecher 2288.
Privatpflegeſtation des Heſſiſchen Diakonievereins, Freiligrathſtr. 8, Fernſpr. 245,
Die Ehriſtengemeinſchaft, Heidelbergerſtr. 14 (nächſt Heinrichſtr. ) Sonntag,
30. April, vorm. 10 Uhr: Menſchenweihehandlung mit Predigt. Vorm. 11,20 Uhr:
Kinderſonntagshandlung. — Mittwoch, 3. Mai, vorm. 7,45 Uhr:
Menſchenweihehand=
lung. — Donnerstag, 4. Mai, vorm. 10,30 Uhr: Menſchenweihehandlung. — Freitag,
5. Mai, abends 20,30 Uhr: Predigtgottesbienſt (Predigtreihe über das Bekenntnisgebet):
„Erdentod und Weltenfortgang.” (Pfr. Thilemann).
Auswärtige Gemeinden.
Evangeliſche Gemeinde zu Griesheim. Sonntag, vorm. 9,30 Uhr:
Predigtgottes=
dienſt. Rüſtfeier zum Feiertag der nationalen Arbeit. Pfarraſſiſtent Kern. — Vorm.
10,30 Uhr: Kindergottesdienſt. 1 Uhr: Chriſtenlehre. Abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde,
Pfarraſſiſtent Kern.
Friedensgemeinde. Gemeindeabend im Saale des Freiwilligen Arbeitsdienſtes.
Evangeliſche Gemeinde Eberſtadt. Samstag, 8,15 Uhr: Chriſtenlehre der Buben. —
Sonntag, vorm. 9,30 Uhr: Hauptgottesdienſt. Anſchließend Kindergottesdienſt. Abends
8 Uhr: Rüſtfeier zum 1. Mai. — Dienstag: Schlußabend des Frauenvereins im
Schwa=
nenſaal; EFG., Mädchenjungvolk, Gemeindehaus. — Mittwoch: Kirchenchor. —
Don=
nerstag: EFG, Bubenjungvolk. — Samstag: Chriſtenlehre der Mädchen.
Prov. Pflegeanſtalt. Nachm. 1,30 Uhr: Gottesdienſt.
Evangeliſche Gemeinde zu Nieder=Ramſtadt. Sonntag, vormittags 9,30 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Es wird im Gottesdienſt des Tages der nationalen Arbeit gedacht.
Vormittags 10,30 Uhr: Chriſtenlehre. Abends 8 Uhr: Gottesdienſt mit Feier des heil.
Abendmahls in Waſchenbach. — Montag; 1. Mai: Vormittags (Stunde und Ort wird
noch näher angegeben): Gottesdienſtliche Feier anläßlich des Tages der nationalen Arbeit.
— Dienstag: Jugendvereinigung. — Mittwoch; Kirchenchor. — Donnerstag:
Frauen=
verein. — Freitag: Jungmädchenverein.
Evangeliſche Gemeinde zu Ober=Ramſtadt. Sonntag, vorm. 9,30 Uhr: Gottesdienſt.
Vorm. 10,30 Uhr: Kindergottesdienſt. — Montag, 1. Mai, vorm. von 8—9 Uhr: Läuten
der Kirchenglocken. 9 Uhr: Feldgottesdienſt auf dem Sportplatz in der Aue anläßlich des
Tages der nationalen Arbeit. (Der Kirchenvorſtand und alle kirchlichen Vereine beteiligen
ſich an dem Feſtzug und allen anderen Veranſtaltungen.) — Dienstag: 8,15 Uhr
Bibel=
ſtunde. — Mittwoch, 6 Uhr: Bubenjungſchar. 8,30 Uhr: Kirchenchor. — Donnerstag:
Poſaunenchor. Helferinnen im Pfarrhaus. — Freitag, 5 Uhr: Mädchenjungſchar.
8,30 Uhr: Mädchenverein. — Samstag: Jugendverein.
Evangeliſche Gemeinde zu Traiſa. Sonntag, vorm. 8,45 Uhr: Chriſtenlehre. Vorm.
9,30 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 10,30 Uhr: Kindergottesdienſt der Gr. 13 Uhr:
Kinder=
gottesdienſt der Kleinen.
Evangeliſche Gemeinde zu Roßdorf. Sonntag, vorm. 9,30 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Gottesdienſt zur Eröffnung des Schuljahres. Rüſtfeier für den Feiertag der nationalen
Arbeit. Kollekte für die evangeliſchen Auslandsdeutſchen. Vorm. 10,30 Uhr:
Kinder=
gottesdienſt. Nachm. 2 Uhr: Wanderung der Chriſtenlehrpflichtigen nach Nieder=Ramſtadt.
Beſuch der Anſtalten. — Montag, 1. Mai: Feiertag der nationalen Arbeit. Vorm. 8,15
Uhr: Feldgottesdienſt auf dem Rehberg (bei ungünſtigem Wetter in der Kirche). Nachm.
2 Uhr: Teilnahme der kirchlichen Körperſchaften und Vereine am-Zug. — Dienstag:
Kirchengeſangverein. — Mittwoch, 3 Uhr: Jungſchar Mädchen jüng. Gruppe. —
Don=
nerstag: Poſaunenchor. — Freitag: Mädchenverein.
Evangeliſche Gemeinde zu Dieburg. Sonntag, vorm. 9,30 Uhr: Gottesdienſt,
an=
ſchließend Chriſtenlehre für die drei letzten Jahrgänge. — Montag, 1. Mai, anläßlich
des Feiertags der nationalen Arbeit: Vorm. 7 Uhr: Frühgottesdienſt.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtr. 40. Sonntag, vorm. 9,30 Uhr:
Andacht. Prediger Kruſt. Vorm. 11,15 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 3,30 Uhr:
Jugend=
bundſtunde. Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. Prediger Kruſt. — Dienstag,
abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Kruſt.
Gemeinde gläubig getaufter Ehriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17. Sonntag, vorm.
10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4,30 Uhr: Predigt. —
Mittwoch, 3. Mai, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Sonntag, vorm. 9,30 Uhr:
Predigtgottes=
dienſt. Prediger Veihelmann. Vorm. 10,30 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Predigt
mit hl. Abendmahl: Superintendent Maier. — Dienstag, abends 8,15 Uhr: Singſtunde,
— Mittwoch, abends 8 Uhr: Streichchör. — Donnerstag, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde,
anſchl. Gitarrenchor.
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Christian Science Societyl in Darmſtadt,
Aula der Landesbauſchule, Neckarſtraße 3, Gottesdienſte jeden Sonntag, vormittags
10 Uhr, und jeden Mittwoch, abends 8.15 Uhr. Thema am 30. April: Ewige Strafe;
Goldener Text: Hiob 31:3.
Adventgemeinde Mackenſenſtraße 18. Samstag, den 29. 4., Vormittagh=
Gottes=
dienſt. — Sonntag, den 30. 4., abends 8 Uhr: öffentlicher Vortrag. Der hl. Geiſt
und ſeine Anteilnahme in Schöpfung, Erlöſung und Heiligung‟ — Mittwoch, den
3. 5., Nachmittags Religions= u. Erſatzunterricht. — Freitag, den 5. 5. Gebetsſtunde.
Methodiſten=Gemeinde (Evangel. Freikirche) Wendelſtadtſtraße 38. Sonntag,
vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule; Abends 8 Uhr: Predigtgottesdienſt. Thema: „Der
gute Hirte.” Predg. K. Hirtz. — Mittwoch, abds. 8 Uhr; Bibel= und Gebetſtunde,
— Donnerstag, nachm. 4 Uhr: Frauen=Miſſions=Verein.
Seite 10 — Nr. 118
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 23. April 1333
Die Weihe des Ehrengrabes für Arno Holz.
Dr. Häußler, der Vertreter des Berliner Oberbürgermeiſters, bei der Uebergabe des
Ehren=
grabmals. Neben ihm rechts: Die Witwe des Dichters.
Auf dem Friedhof an der Berliner Heerſtraße fand am 70. Geburtstag des großen
naturali=
ſtiſchen Dichters Arno Holz die feierliche Weihe ſeines von der Stadt Berlin errichteten
Ehren=
grabes ſtatt. An der Feier nahmen prominente Vertreter der Reichshauptſtadt, des deutſchen
Schrifttums und der Verbände der oſtpreußiſchen Heimat des Dichters teil.
Deukſche Jugend im Lagerleben
Brot= und Schmalz=Ausgabe an die kleinen Jungſtürmer.
Im Döberitzer Lager bei Berlin iſt zurzeit eine größere Abteilung des Jungſturm — jener
aus=
gezeichneten, ſeit über 35 Jahren beſtehenden Organiſation der Jugendertüchtigung —
zuſammen=
gezogen. Die Jungen ſollen in dieſem Kurſus vor allem Gemeinſchaftsgeiſt und freiwillige
Unter=
ordnung lernen und ſich im Geländeſport üben.
Wehrkreis=Pfarrer Müller=Königsberg,
der vom Reichskanzler als ſein bevollmächtigter
Vertrauensmann bei den Vorarbeiten an der
Schaffung einer allgemeinen deutſchen
Evange=
liſchen Kirche berufen wurde.
Zur Blokkenſchau in Swinemünde.
Die deutſchen Kriegsſchiffe im Hafen von Swinemünde,
in dem am kommenden Sonntag der große Flottentag abgehalten wird. Sonderdampfer und
Son=
derzüge bringen von fern und nah Tauſende von Beſuchern zu den Schiffskoloſſen, die dem
Publikum zur Beſichtigung freigegeben werden.
Das fahrbareAnſchlußgleis.
Der Güterwagen wird vom Gleis über eine niedrige Ueberlade=Rampe auf ein mit Schienen
verſehenes Fahrzeug gezogen, das dann durch einen Schlepper dem Abnehmer zugefahren wird.
Die Reichsbahngeſellſchaft führt jetzt ein neuartiges Straßenfahrzeug vor, das den von Haus=zu=
Haus=Verkehr mit ganzen Eiſenbahnwagen in ſolchen Fällen bewerkſtelligen ſoll, in denen ein
direkter Gleisanſchluß nicht vorhanden iſt. Das Straßenfahrzeug beſteht aus zwei niedrigen
Fahrgeſtellen, die je eine Güterwagenachſe tragen und mit dem Eiſenbahnwagen nach dem
Auf=
fahren ein einheitliches, in ſich unverrückbares Ganze bilden. Es vermag ohne Erſchütterung
der Ladung auch Hinderniſſe größeren Ausmaßes zu überwinden.
Die Tauffeierlichkeiten des Großflugzeuges
„D. 2500” im Rundfunk.
Berlin. Die Funkſtunde Berlin übernimmt
am Samstag, den 29. April, von 12.30 bis 13.15
Uhr vom Deutſchlandſender Königswuſterhauſen
die „Feierlichkeiten anläßlich der Taufe des
neueſten Großflugzeuges der Lufthanſa „D. 2500‟
vom Flughafen Tempelhof.
Brand in einer Benzindeſtillation.
Zwei Tote.
Halle. In der Benzindeſtillation des
Am=
moniakwerkes Merſeburg (Leuna=Werk) entſtand
geſtern vormittag aus bisher nicht geklärter
Ur=
ſache ein Brand. Zwei mit Reparaturarbeiten
beſchäftigte Schloſſer erlitten ſchwere
Brandwun=
den, denen ſie im Krankenhaus erlagen.
Kind vom Bären angefallen.
Berlin. Im Berliner Zoologiſchen Garten
hat ſich abends ein tragiſcher Unglücksfall
zuge=
tragen, deſſen Opfer ein neunjähriger Knabe
eworden iſt. Das Kind, Herbert Kaſper, hatte,
ohne daß es von irgendeinem Beſucher des Zoos
bemerkt worden war, das Vorgitter des
Zwin=
gers, in dem der faſt 3 Meter große Alaskabär
untergebracht iſt, überſtiegen und mit Brotreſten
und Nüſſen, die vor dem Käfig lagen, das Tier
gefüttert. Der Knabe iſt dann plötzlich von dem
Bären gepackt worden, der ſich in den rechten
Un=
terarm feſtbiß und ihn an das Geſtänge des
Gitters heranzog. Auf die Schreckenſchreie des
unglücklichen Knaben eilte ſofort ein in der Nähe
befindlicher Beſucher herbei, der mit Aufbietung
aller Kräfte verſuchte, dem Tier ſein Opfer zu
entreißen. Mit Mühe gelang es ihm, den
be=
wußtloſen Knaben, der den Unterarm verloren
hat, aus ſeiner furchtbaren Lage zu befreien,
Herbert Kaſper, der von dem Perſonal des Zoos
ſofort auf die Rettungsſtelle und nach erſter
Hil=
feleiſtung von dort in das Achenbachkrankenhaus
gebracht wurde, iſt der Sohn eines ſeit langem
arbeitsloſen Ehepaars. Wie die Direktion des
Zoos erklärt, iſt es das erſtemal, daß ſich in
Ber=
lin ein derartiger Unglücksfall ereignet hat. Die
Zoo=Verwaltung hat durch Vorgitter alles getan,
um ſolche Vorfälle nach Möglichkeit zu
verhin=
dern. Das Befinden des bedauernswerten
Kna=
ben iſt außerordentlich ernſt. Der rechte
Unter=
arm mußte im Krankenhaus ſofort amputiert
werden, doch hoffen die Aerzte, das Kind, das
einen außerordentlich ſtarken Blutverluſt
erlit=
ten hat, am Leben erhalten zu können.
Die Kakaſtrophe der „Akron”
vor dem Marinegerichk.
Waſhington. Von dem Marinegericht
wurde der Navigationsoffizier Wile, einer der
drei Ueberlebenden der „Akron” über die
Kata=
ſtrophe des Luftſchiffs verhört. Aus ſeinen
Be=
kundungen iſt hervorzuheben, daß er angab, daß
auf der „Akron” beſtimmte wichtige
Repara=
turen nicht beendet geweſen ſeien, als das
Luft=
ſchiff ſeinen verhängnisvollen letzten Flug
ange=
treten habe. Ferner kam in der Verhandlung
zur Sprache, daß das zur Aufſuchung des Wracks
der „Akron” entſandte Bergungsſchiff mitgeteilt
habe, das geſunkene Wrack ſei auf der Höhe von
Jerſey aufgefunden worden. Bei gutem
Wet=
ter werde es möglich ſein, das Wrack zu bergen.
10. Geburkstag des deukſchen Pioniers
der Kinemakographie.
Max Skladonowſky,
der deutſche Erfinder der Kinematographie,
wird am 30. April 70 Jahre alt.
Reich und Ausland.
Millionenſchiebungen beim Duisburger
Kabelwerk aufgedeckt.
Düſſeldorf. Beim Duisburger Kabelwerk
ſind umfangreiche Schiebungen aufgedeckt
wor=
den. Die nationalſozialiſtiſche „Volksparole‟,
teilt dazu mit, daß Duisburger SA. und Polizei
vorgeſtern das Kabelwerk, welches hauptſächlich
Materialien an die Reichspoſt lieferte, beſetzt
haben. Es wurde umfangreiches, belaſtendes
Material beſchlagnahmt und mehrere Mitglieder
der Direktion und der Betriebsleitung
feſtge=
nommen. Die Korruptionsfälle, bei denen es ſich
um Millionenobjekte handele, gingen bis in die
erſten Nachkriegsjahre zurück. Der Amtmann
Maaſſen, von der Oberpoſtdirektion Düſſeldorf,
iſt unter dem Verdacht der Beteiligung an den
Schiebungen beim Duisburger Kabelwerk von
der Düſſeldorfer Kriminalpolizei in ſeinem
Dienſtzimmer verhaftet worden.
Ein Jahr Gefängnis für einen falſchen
Stahlhelm-Geldſanimler.
Bamberg. Das Sondergericht Bamberg
verurteilte den 36jährigen Kaufmann David
Brabant aus Roßalp bei Zweibrücken, der ſchon
erheblich vorbeſtraft iſt, darunter mit 15 Jahren
Zuchthaus wegen Landesverrats, zu einem Jahr
Gefängnis, weil er ſich in Bamberg als
Stahl=
helm=Mitglied, ausgegeben und unter der
An=
gabe, der Stahlhelm plane eine große Aktion
gegen die nationale Regierung, Geld geſammelt
hat.
Das Großfeuer in Poksdam.
Potsdam. Zu der Bekämpfung des
Groß=
feuers im Potsdamer Dampfmühlenwerk
muß=
ten alle Feuerwehren aus Potsdam und der
ge=
ſamten Umgebung herangezogen werden. Als
die erſten Züge anrückten, ſtanden bereits das
4. und 5. Stockwerk des Reinigungsgebäudes mit
ſeinen rieſigen Maſchinenanlagen in hellen
Flammen. Mit 30 Schlauchleitungen gingen die
Wehren vor. Nach ſtundenlangem Kampf konnte
ein Uebergreifen des Brandes auf die
umlie=
genden Gebäude verhindert werden. 4000
Zent=
ner Getreide wurden ein Raub der Flammen.
Der Betrieb iſt auf lange Zeit lahmgelegt. Bei
den Löſcharbeiten erlitten zwei Feuerwehrleute
Rauchvergiftungen und mußten ins
Kranken=
haus gebracht werden. Ueber die Brandurſache
läßt ſich Genaues noch nicht ſagen, doch vermutet
man Selbſtentzündung.
Verkrauensmann des Kanzlers für die
Reformarbeiten der Evang. Kirche.
Polizei
rach
wonn
Platze
Aui
[ ← ][ ][ → ] ier
em
Un=
des
des
uf
er zu
tiekt
der
Spoct, Spiel und Jucnen
v. Tſchammer Aſten
zum Reichs=Sporlkommifſar erngnnk.
Reichsinnenminiſter Dr. Frick hat Herrn v. Tſchammer=
Oſten zum Reichsſportkommiſſar beim Reichsinnenminiſterium
ernannt.
Wie „Conti” erfährt, hat der nationalſozialiſtiſche
Land=
tagsabgeordnete und SS.=Gruppenführer Oſt. Daluege,
Kommiſſar im preußiſchen Miniſterium des Innern, die
Ueber=
nahme dieſes Amtes aus Zeitmangel abgelehnt.
Die Aufgabe des Reichskommiſſars wird es ſein,
die geſamten deutſchen Sportverbände
zuſammen=
zufaſſen und die ſportliche Ertüchtigung auf
eine neue Baſis zu ſtellen, die es dem deutſchen
Sport ermöglicht, auf der Olympiade mit
beſ=
ſeren Durchſchnitts= und Spitzenleiſtungen
ab=
zuſchneiden. Ob der Deutſche Reichsausſchuß für
Leibes=
übungen in der jetzigen Form beſtehen bleibt oder dem
Reichs=
ſportkommiſſar als Beirat beigeordnet wird, darüber iſt noch
nicht endgültig entſchieden.
Uhr; 2. Jgd. — 1. Jgd. Groß=Gerau, dort, Abfahrt 7.30 Uhr
Hauptbahnhof; 1. Schüler — 1 Schüler Union dort, 12.45 Uhr;
2. Schüler — 1. Schüler Wixhauſen, dort, Abfahrt 8.45 Uhr
Polizei Darmſtadt — Alemannia=Olympia Worms.
Der Tabellenführer des Kreiſes Starkenburg hat mit der
Verpflichtung des Tabellendritten der Gruppe Heſſen eine ſchwere
Aufgabe zu löſen. Den Wormſer Vereinigten geht ſpieleriſch ein
ſehr guter Ruf voraus. Sie haben in der vergangenen
Verbands=
ſpielſaiſon nicht nur den dritten Platz hinter Mainz und
Wor=
matia Worms, ſondern auch den erſten Platz in den
Verbands=
pokalſpielen des Bezirks Main=Heſſen belegt. Schon allein dieſe
Tatſache beweiſt uns, daß die Mannſchaft techniſch und taktiſch in
nichts hinter den führenden Mannſchaften des Bezirkes nachſteht.
Mehrere Spiele der Mannſchaft vertraten ſchon würdig die
Far=
ben des Bezirks. In dem neugebackenen Meiſter des Kreiſes
Star=
kenburg werden die Wormſer eine Mannſchaft vor ſich haben, die
jedem Bezirksligaverein das Waſſer reichen kann. Sie brachte am
vergangenen Sonntag das Kunſtſtück fertig, die komplette
Kickers=
elf in Offenbach zu ſchlagen. Jedenfalls bieten beide Mannſchaften
die beſte Garantie für guten Sport. Die Wormſer bilden in jeder
Hinſicht den geeigneten Prüfſtein für das Können der Polizei
und geben uns Aufſchluß über die Ausſichten der Mannſchaft in
den kommenden Aufſtiegſpielen. Spielbeginn 16 Uhr auf dem
Polizeiſportplatz.
SV. 98 Darmſtadt.
1. Junioren — Münſter, hier, 9.45 Uhr; 2. Junioren —
Union, dort, 10.45 Uhr; 1. Jgd. — 1. Jgd. Griesheim, hier, 9.45
Hauptbahnhof.
Rot=Weiß Darmſtadt — Viktoria Urberach.
Zum Pokalſpiel empfangen die Rot=Weißen am Sonntag
nachmittag 3 Uhr die aus der Bezirksliga zurückgekehrte Viktoria
Urberach. Haben ſchon immer die Pokalſpiele, einen gewiſſen
Reiz, ſo iſt dieſes Treffen beſonders intereſſant, da der Sieger aus
dieſem Spiel mit dem Sieger aus dem Pokalſpiel Sprendlingen
— Ober=Ramſtadt den Kreis Starkenburg im weiteren Verlaufe
der Pokalrunde gegen die Nachbarkreiſe vertritt. Viktoria
Ur=
berach hat ohne Zweifel in der erſten Klaſſe an Spielerfahrung
gewonnen, gegen die nur ſchwer von ſeiten der Darmſtädter
an=
zukommen ſein wird. Rot=Weiß hat fürwahr ſelbſt auf eigenem
Platze keinen leichten Gang gegen dieſen Gegner. Da aber die
Mannſchaft gerade in den Kämpfen gegen die ſtärkſten Gegner
ſtets gute Leiſtungen zeigte und gut abzuſchneiden verſtand, bleibt
doch eine kleine Hoffnung. Alles in allem iſt jedenfalls mit einem
höchintereſſanten Spiel zu rechnen. — Vorher empfangen die
Ligareſerven den A=Klaſſenvertreter SV. Meſſel, während die
nun aufgeſtellte Wolf=Mannſchaft gegen Meſſel 2. um 11.30 Uhr
ſpielt. Die Alten Herren treten vormittags 10 Uhr auf dem
Hochſchulſtadion gegen den ASC. an.
FC. Union Junioren — SV. 98 Junioren 2.
Zum erſten Verbandsſpiel in der Rückrunde treffen ſich am
Sonntag, 11 Uhr, die genannten Rivalen auf der Rennbahn.
Be=
kanntlich vermochten die 98er ihren ſieggewohnten Gegner vor
einigen Wochen auf dem Stadion die einzige Niederlage (7:3)
beizubringen. Die Union hat in den letzten Wochen manches
hin=
zugelernt. Bei der Gleichwertigkeit beider Mannſchaften iſt mit
einem ſpannenden Spiel zu rechnen. 1. Jugend — 1. Jugend
Polizei fällt aus. 1. Schüler — 1. Schüler SV. 98 1 Uhr
Rennbahn.
Fr. Tgde. Darmſtadt — FV. Pfungſtadt.
Kommenden Sonntag, nachmittags 3,30 Uhr, ſteigt am
Mül=
lersteich das mit großer Spannung erwartete Rückſpiel. Pfung=
ſtadt errang in überzeugendem Stil den diesjährigen
Bezirks=
meiſter und rückt ſomit zur Kreisklaſſe auf. die Mannſchaft iſt in
allen Teilen gut beſetzt und gut aufeinander eingeſpielt.
Die hieſige Elf, bei der von Sonntag zur Sonntag eine
fort=
ſchreitende Aufwärtsentwicklung feſtzuſtellen iſt, wird unter allen
Umſtänden verſuchen, ein ſchmeichelhaftes Reſultat herauszuholen.
2 Uhr: Reſerven. 1. Schüler 1 Uhr gegen Pfungſtadt.
Handball.
Tgde. 46 Darmſtadt — TV. Worfelden (Kreisklaſſe).
Kommenden Sonntag nachmittag 3 Uhr empfängt die Tgde 46
auf ihrem Platze „Woogswieſe” den TV. Worfelden. Die
Wor=
felder Mannſchaft, im Gau beſtens bekannt, hat es in den
Ver=
bandsſpielen vortrefflich verſtanden, erſte Mannſchaften um Sieg
und Punkte zu bringen. Der gute Platz in der Tabelle iſt beſter
Beweis hierfür. Ein beſonderes Merkmal der Gäſte iſt, daß
Stür=
mer und Läufer in der Wurftechnik gleich gut ſind, d. h. ſchießen
können. Die Tgde, wird alles herausgeben müſſen, um gegen ſolch
einen zähen Gegner ehrenvoll abzuſchneiden. Findet ſich endlich
die Woogself zu einem Ganzen, iſt mit einem äußerſt ſchnellen und
ideenreichen Spiel zu rechnen. Um 1.30 Uhr 2. Mannſchaften.
TV. 85 Nieder=Ramſtadt — TV. König i. O.
Auf dem Sportplatz „Wildnis” ſteigt am Sonntag nachmittag
3 Uhr wieder ein intereſſantes Handballſpiel, tritt doch die
beſt=
bekannte Königer 1. Elf zum längſt fälligen Rückſpiel an. Daß
die Odenwälder einen vollendeten Handball ſpielen, beweiſt erſt
aufs neue der 8:5=Sieg an Oſtern gegen Bickenbach. Vor allem
der Königer Sturm wird der Nieder=Ramſtädter Hintermannſchaft
manches Rätſel aufgeben. Für die Einheimiſchen heißt es daher,
alles aufbieten, um gegen die ausgezeichneten Gäſte günſtig
abzu=
ſchneiden. — Der Reinertrag des Spieles iſt für die
Freiwillige Sanitätskolonne beſtimmt, ſo daß
zahl=
reicher Beſuch im Hinblick auf die gute Sache erwartet wird
Vorher, 2 Uhr, 2. Mſch. — Griesheim 2., um 1 Uhr Schüler — Tgſ.
Ober=Ramſtadt Schüler.
TV. Groß=Bieberau — TV. Pfungſtadt.
Mit Spannung ſieht man dem Treffen gegen die Kreisklaſſe
des Main=Rhein=Gaues entgegen. Das Vorſpiel iſt noch in guter
Erinnerung. Gelang es doch den wackeren Odenwäldern, ein
Un=
entſchieden (3:3) mit nach Hauſe zu bringen. Die Gäſte ſpielten
damals nicht überzeugend und jetzt auf fremdem Platz iſt es
doppelt ſchwer, ſich durchzuſetzen. Es wäre nicht das erſtemal, daß
Vereine des Odenwaldes der Kreisklaſſe des Main=Rhein=Gaues
eine Abfuhr zuteil werden ließen.
Rain=Rhein-Gau deukſche Turnerſchaft.
Gauſchwimmlehrgang.
Die in Pfungſtadt begonnene Lehrarbeit auf dem Gebiete des
Schwimmens nimmt ihre Fortſetzung nicht, wie angeſetzt, am
Sonntag, den 30. April, ſondern erſt am Sonntag den
7. Mai, vormittags 9 Uhr. Die Vereine werden auf die
Ver=
ſchiebung aufmerkſam gemacht. Eine noch ſtärkere Beteiligung als
am erſten Tag des Lehrgangs iſt beſonders erwünſcht.
Kanuſpork.
Anpaddeln des Rot=Weiß V.f.R. Darmſtadt.
Am kommenden Sonntag vormittag hält die
Paddelab=
teilung Rot=Weiß ihr offizielles Anpaddeln. Nach dem
Auf=
ziehen der Flaggen findet die Taufe der neuen Boote ſtatt.
Als=
dann geht es in geſchloſſener Auffahrt nach Guntersblum. Bei
dieſer Gelegenheit ſei das diesjährige Jahresprogramm der Rot=
Weiß=Paddelabteilung bekanntgegeben: Oſtern: Rheinfahrt bis
Koblenz. 30. April: Anpaddeln. Pfingſten; mit Omnibus,
Faltboot und Zelt an die Moſel, 17. Juni: Sonnenwendfeier am
Altrhein. Vom 19. Juli bis 6. Auguſt: achttätige Lahnfahrt.
22. Oktober: Abpaddeln, 25. Dezember: Weihnachtsfeier im
Boots=
haus. Am Freitag abend findet eine Mitgliederverſammlung der
Paddelabteilung in der „Krone” ſtatt.
Schießſpork.
Heſſiſcher Schützenbund, gegr. 1910 (Gau Darmſtadt).
Kommenden Sonntag, den 30. April, findet das zweite
Gau=
ſchießen ſtatt. Dasſelbe wurde der Schützengeſellſchaft „
Fleder=
maus” übertragen und kommt auf deren Schießſtänden,
Feldberg=
ſtraße 28, zum Austrag. Das Gaumeiſterſchafts= und
Mannſchafts=
ſchießen iſt mit einem Werbeſchießen verbunden, an dem jeder
deutſche Schütze teilnehmen kann.
Schützen vom Bruderverein „Windmühle” treffen ſich am
1. Mai um 1.30 Uhr am Woogsplatz zwecks Teilnahme am Feſtzug.
Polizei=SV. Darmſtadt.
Soweit es dienſtlich möglich iſt, beteiligt ſich der Verein
reſt=
los an dem Feſtzug. Aktive im Sportdreß, Inaktive blauer
An=
zug und Mütze. Sammelplatz Polizeiſportplatz um 1.15 Uhr, von
da geſchloſſener Abmarſch zum Woogsplatz.
Die geſamte Jugend wird erſucht, am Sonntag um 11.15 Uhr
zu einer Vorbeſprechung auf dem Polizeiſportplatz zu erſcheinen.
Das „Sonne”=Preisausſchreiben, das kürzlich in
Verbindung mit dem ſpaßigen Tonfilm „Sonne ins Haus”, in
unſerer Stadt durchgeführt wurde, hatte eine erfreuliche
Betei=
ligung aufzuweiſen. Die richtige Löſung der 1. Preisfrage war:
„Die Kette aus „Sonne‟=Briketts iſt 3 274 423 Kilometer lang”,
Von den eingeſandten Schlagworten wurde der Vorſchlag:
1. von Herrn A. Habich Darmſtadt, Wienerſtraße 75:
2. von Herrn Wulf Hauß, Darmſtadt, Alexandraweg 27;
3. von Herrn Karl Brechtel, Darmſtadt, Kahlertſtraße 28
prä=
miert. Den glücklichen Gewinnern wurden die wertvollen Preiſe
bereits zugeſtellt.
Deutſche Dunlop=Tennis=Bälle! Wie wir
er=
fahren, beabſichtigt die Deutſche Dunlop=Gummi=Compagnie,
A.=G. in Hanau a. M., um auch im Tennisſport der nationalen
Einſtellung vollauf gerecht zu werden, die Fabrikation der
Dun=
lop=Tennis=Bälle in Hanau aufzunehmen. Bis zur
Fertigſtel=
lung der dazu benötigten Maſchinen, Formen etc. werden die
Bälle, wie bisher, aus England eingeführt. Abgeſehen davon,
daß damit neue Arbeitsgelegenheit beſchafft wird, dürfte jeder
deutſche Tennisſpieler dieſen Entſchluß freudig begrüßen, iſt doch
bekannt, daß Dunlop=Tennis=Bälle nur durch ihre hervorragende
Qualität ſich in ſo kurzer Zeit den deutſchen Markt erobert
haben.
Rundfunk=Programme.
12.05:
15.00:
15.45:
16.00:
16.30:
17.10:
18.00:
18.05:
18.30:
19.00:
20.00:
22.00:
23.00:
7.10:
7.15:
10.10:
12.00:
13.30:
15.30;
16.30:
17.00:
18.00:
18.25:
19.00:
AR.
22.00:
22.10:
22.30:
Frankfurt a. M.
Deutſchlandſender: Sonnabend, 29. April
Schulfunk: Volksliederkonzert für die Schulen. Deutſche
Ge=
ſchichte im Volkslied. Berliner Lehrer=Geſang=Verein. Ltg.:
Prof. Hugo Rüdel.
Kinderbaſtelſtunde: Die Kimbern und Teutonen.
Dr. Traub: Zeitſchriftenſchau.
H. Lindner: Kriegserlebniſſe an Bord S.M.S. Enden.
Hamburg: Nachmittagskonzert,
Wochenſchau.
Das Gedicht.
Hauskonzert. Sonate für Viola und Klavier von Friedr. Kiek.
Fr. Triebel: Vom Gewerkſchaftsſekretär zum deutſchen
Ar=
beiterführer.
Stunde der Nation. Werke von Pfitzner, Beethoven. Ltg.:
H. Pfitzner. Soliſt: H. Reimar (Bariton).
Im Wald und auf der Heide. Bunter Abend mit Eugen
Rer u. a.
Wetter=, Tages= und Sportnachrichten,
München: Nachtmuſik. Ltg.: E. Kloß.
Königswuſterhauſen.
Samstag, 29. April
Choral.
Frühkonzert. (Schallplatten).
Schulfunk. Hans Rosbaud; Richard Wagner,
Leipzig: Mittagskonzert.
Pforzheim: Mittagskonzert des Symphonieorcheſters. Ltg.:
J. Schröder.
Stunde der Jugend. Ritter und Bauer. Ein Stück deutſcher
Geſchichte.
Akkordeon=Duette. Geſpielt von Erika Collmer u. Max
Kettnaker.
München: Veſperkonzert. Werke von Marſchner, Brahms,
Verdi. Strauß u. a. Ltg.: E. Kloß.
Zeitfragen.
34
Kirchenrat, D. Kübel: Die Einführung der Reformation in
Frankfurt.
Vom Deutſchlandſender: Stunde der Nation. Konzert: H.
Pfitzner.
Karlsruhe: Bunter bayer. Abend mit Weiß Ferdl. Mitw.:
Humoriſtiſches Geſangsquartett, Original=Ländlerkapelle,
Jod=
lertruppe. Zur Aufführung kommen u. a. zwei Poſſen: Das
alte Lied und: Die Scheidung.
Zehn Minuten Deutſcher Almanach.
Zeit. Nachrichten Wetter, Sport.
Köln: Nachtmuſik. Ltg.: A. Wolf.
Wekterbericht.
Ausläufer des britiſchen Tiefs bringen wechſelhafte
Luftzu=
fuhren nach Deutſchland, ſo daß vorübergehende Bewölkung
auf=
zieht, und ſtellenweiſe auch Regen mit gelegentlich gewitterhaftem
Charakter niedergeht. Temperaturen leicht ſchwankend, im
weſent=
lichen bleibt das milde Wetter erhalten.
Ausſichten für Samstag, den 29. April: Teils wechſelhaft wolkig,
teils aufheiternd, vereinzelt etwas Regen, im ganzen mild.
Ausſichten für Sonntag, den 30. April: Weiterhin wechſelhaftes
und mildes Wetter mit Neigung zu Gewitterſtörungen.
Haupiſchriffleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaff: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſche Nachrſchten: Max Sireeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch: für den Schlußdſenſk: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette;
für den Inſergienteil und geſchäffliche Mittellungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Witiich — ſämilſch in Darmſfadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
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Samstag, 29. April 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 118 — Seite 13
Roman von
Das Rätsel Choeiander / Seorg lon der Gsbelentz.
23)
Copyright by Verlag L. Staackmann, Leipzig, durch Dr. Präger Preſſedienſt, Wien.
Eilig blätterte ſie. Eine Fülle gleichgültiger Geſchehniſſe,
Spazierfahrten mit Virenius, Wanderungen in ſeiner Geſellſchaft,
gann, alſo auch ſie! Das bange Bekenntnis, daß ſie medial
ver=
anlagt ſei, daß ihr Wille vor dem Profeſſor dahinſchmelze. Die
Kleine warf die Seiten herum. Zum Schluß, mit anderer Tinte,
„Entſetzliche Nacht! Ich habe den Teufel in ihm erkannt!
Virenius liebt mich. Und ich kann mich nirgends verbergen, er
wird mich eines Tages töten.
Gott zeichnete den Menſchen nach ſeinem Bilde, doch der
Teu=
fel ſchlich ſich in ſeine Werkſtatt und malte eine Fratze darüber.”
Der Teufel?
Die Tänzerin ließ das Heft fallen und ſprang empor. Keine
Zeit zu verlieren. Keine Zeit! Jene Ellinor Remten war
geſtor=
ben, getötet, wie ſie es vorausgeſehen, und wenn ſie ſelbſt nicht lief er ein. In Haſt ſprang ſie in den erſten Wogen.
floh, ohne zu zögern, konnte ihr ein gleiches Schickſal werden.
Raſch ſtopfte ſie noch einige Dinge in ihre Taſche, beendete
ihren Anzug und huſchte aus dem Zimmer.
Aengſtlich, immer beſorgt, ſie könne irgendwo an einen Schrank
oder Stuhl anſtoßen, haſtete ſie durch den dunklen Gang, taſtete ſich
die Treppe hinab. Vorſichtig fühlte ſie nach der Klinke der Tür.
Gott ſei Dank, ſie war nicht verſchloſſen, der Flügel öffnete ſich.
Unter ihren Füßen knirſchte der Kies der Wege, raſch lief ſie
nach der Raſenfläche hinüber, ihre Schritte lautlos zu machen.
So gewann ſie die Landſtraße und rannte dieſe hinaus; es
ging bergab, ſie konnte die Müdigkeit überwinden.
Ein Bauer holte ſie ein, der in gemächlichem Trott auf ſeinem
bat, er möchte ihr erlauben, mitzufahren.
Der Bauer hielt den klappernden Wagen und blickte
er=
ſtaunt auf dies fremde, zierliche Weſen, das ihn im fröſtelnden fühle man ſich heute morgen wie von einem Alp befreit.
Morgengrauen mit vor Aufregung heiſerer Stimme anrief.
Wie mochte ſich dies Fräulein hierher verlaufen haben? Ein
Liebesabenteuer? Nun, was brauchte es ihn zu kümmern, was
ſie im Morgengrauen auf die regennaſſe Landſtraße jagte.
Gutmütig machte er der fremden Dame Platz und klemmte
ihre Taſche hinter ſeine Beine.
Grete Kollen lehnte ſich fröſtelnd an ſeinen Arm, ſie fühlte Nennung aller Namen in einer Zeitſchrift für geheime
Wiſſen=
ſich geborgen an der Seite dieſes einfachen Mannes und begann
in erregter Haſt irgendeinen Grund ihrer nächtlichen Reiſe zu
ſtammeln, ſchwatzte dann über das Gewitter des letzten Abends,
über die Nützlichkeit des Regens, die Ausſichten der Ernte.
Der junge Bauer merkte wohl, daß ſie von allen dieſen
Dingen nur redete, ihre Unruhe zu verbergen und ohne etwas
als habe die Schreiberin die Worte beſonders hervorheben wollen; davon zu verſtehen. Freilich ſo waren die Stadtmenſchen. Was
wußten ſie vom Segen des Regens, von der Gefahr der
Ge=
witter, vom Wachſen des Getreides, vom Leben des Almviehs
und der ſchollenbrechenden Hartarbeit des Bauern. Aber er
ſtreifte ab und zu das ſaubere Mädel an ſeiner Seite mit einem
wohlgefälligen Blick und gab ihm Antwort.
So kamen ſie zur Station. Die Tänzerin dankte ihrem
Retter mit herzlichem Händedruck.
Aengſtlich wartete ſie auf den Zug nach München. Endlich
Sie war froh, als er ſich in Bewegung ſetzte, dahinbrauſte,
immer ſchneller, ſie ſah die Gegend an ſich vorüberfliehen, ſah
in der Ferne das Schloß des Profeſſors unter Bäumen hinter
einem vorſpringenden Berghang zurückweichen.
Ihre Pulſe flogen vor Aufregung über die gelungene Flucht.
Kaum konnte ſie einen neuen Gedanken faſſen. Immer wieder
hüpften vor ihr die roten Buchſtaben wie tanzende Flämmchen
und formten ſich zu Zeilen mit dem ſchrecklichen Wort: Dieſe
Nacht habe ich den Teufel in ihm erkannt.
Als am andern Morgen Wendlow und Will Konrad mit
dem Münchener Schriftſteller im Eßzimmer beim Frühſtück ſaßen,
trat der Profeſſor ein. Er grüßte ſeine Gäſte, fragte, wie ſie
Wagen der Station zufuhr. Schnell entſchloſſen rief ſie ihn an und geruht hätten, und warf auf Wendlow einen verhüllten Blick.
Der fing ihn gelaſſen auf.
Man hätte gut geſchlafen. Durch das Gewitter ſei ja die
Luft angenehm erfriſcht, und nach der Schwüle des Abends
Das ſchien Virenius gern zu hören. Er rieb ſich fröhlich die
Hände, ſetzte ſich, aß mit gutem Appetit und begann von einer
merkwürdigen Nachricht zu ſprechen, die ihn hoch intereſſierte.
Ein Mann, der ſich nur in Gedanken an einen ihm
unbe=
kannten Ort zu Freunden verſetzt hatte, war zu deren Schrecken
dort ſichtbar erſchienen. Der genaue Bericht darüber war unter
ſchaften gedruckt worden.
Er erwartete keine Erwiderung von ſeiten der anderen, ſeine
Augen glänzten, das Antlitz nahm einen faſt ſeherhaften
Aus=
druck an:
„Sehen Sie da! Es gibt nichts, was nicht möglich wäre! Hat
man nicht lange die Aſtrologen verlacht? Und heute hören wir,
daß in Frankreich und England die Staatsmänner ihre
Entſchei=
dung vielfach nur treffen auf Grund aſtrologiſcher Berechnung.
Das iſt Tatſache. Wir ſind nur ein Teil des Kosmos, alles, was
geſchieht, iſt mit dem kosmiſchen Geſchehen irgendwie verknüpft,
muß es notwendig ſein. Wir erkennen in unſerer Blindheit nur
die Fäden nicht. Geben Sie mir nicht recht?
Jener Mann, von dem der Bericht handelt, iſt zweifellos unter
einer eigenartigen Konſtellation geboren. Wem aber das Glück
ſolcher beſonderen Kräfte zuteil wurde, der ſoll über unſere
Gren=
zen hinausſtreben!“
„Aber gibt es denn wirklich Leute mit ſolchen Kräften?” warf
Konrad ein. „Oder iſt es nicht am Ende nur eine Einbildung
unſererſeits?‟
„Was? Nein! Alle Großen aller Zeiten, von Alexander über
Napoleon bis zu Bismarck, von Dante über Shakeſpeare zu Goethe,
alle waren ſie mit außermenſchlichen, dämoniſchen Kräften
be=
gnadet.”
Er ſeufzte tief und glücklich auf. Dann endete er: „Auch wir
beſcheidenen Geiſter müſſen achtgeben auf das Dämoniſche in uns,
meine Herren! Wir müſſen achtgeben!"
Der Profeſſor hatte in einem merkwürdig ſingenden Tonfall
geſprochen. Er lehnte ſich zurück, nahm die Brille ab und fuhr ſich
mit der fraulich ſchmalen Hand, auf der die Adern ſtark
hervor=
traten, durch das Haar. An das Frühſtück ſchien er gar nicht mehr
zu denken. Seine Augen lächelten, die Gäſte überſehend,
irgend=
einer Ferne zu.
Die Herren glitten über das Gehörte weg und ließen ſich’s am
Frühſtückstiſch gut ſchmecken. Mit einmal warf Virenius ſeine
Ge=
danken laut vor ſich hin.
„Wiſſen Sie auch, was in uns das Dämoniſche freimacht?
Die Muſik! Ganz allein die Muſik!”
Und ſein lebhafter Blick ſprang von einem zum andern.
In dieſem Augenblick lief das Mädchen mit erſchrockenem Blick
ins Zimmer.
„Das Zimmer von Fräulein Kollen iſt leer! Ich hab’ überall
geſucht. Ich weiß gar nicht, wo ſie iſt.”
„Was reden Sie da?"
Der Profeſſor zuckt zuſammen und verfärbt ſich, böſe Falten
durchfurchen die Stirn. Ohne ſich zu erklären, ſpringt er auf. Ein
wilder Zug formt ſeinen Mund.
(Fortſetzung folgt.)
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Seite 14 — Nr. 118
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 29. Apttl 1333
4
Heute Samstag Erstaufführung
Elner der bezanberndsten Tonfilme dieser Salson,
ein Spitzenfilm der Ufa
Heute und folgende Tage
Zum Tag der
deutschen Arbeit?
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Bildern vom amerikanischen Derby.
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Jugendliche zugelassen.
Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr
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mit
Mady Christians und Heinz Rühmann
Dieser Film läßt Feiertagsstimmung in alle
Herzen einziehen, weil er eine entzückende
Handlung, eine prunkvolle Ausstattung und
eine Besetzung von ungewöhnlicher
Eigenart vereint!
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KAMPF UND SIEG DES FASCHISMUS
Das bistorische Filmdokument des neuen
Italiens, ein Werk das packt, mitreißt
und fasziniert!
Beutscher,
Du mußt diesen Film sehen!
Jngendliche haben Zutritt.
Täglich: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.
An die Bevölkerung
der Stadt Darmſtadt.
Nach den Anordnungen unſerer Reichsregierung
ſoll der 1. Mai als „Tag der Arbeit” in beſonderer
Weiſe feſtlich begangen werden. Um der Feſiſtimmung
auch äußerlich ſichtbaren Ausdruck zu verleihen, werden
die öffentlichen Gebäude uſw. an dieſem Tage reich
beflaggt und mit friſchem Grün geſchmückt werden.
Ich richte an die Bevölkerung Darmſtadts die Bitte,
dieſem Beiſpiel der Behörden zu folgen
Darmſtadt, den 28. April 1933.
Der Staatskommiſſar
Dr. Barth.
Restauration Bolle
Hochstrade 10
5630
Mittwochs, Freitags und Samstags nachts geöffnet.
„Wie hab ich nur leben können ohne Dich . . . . .. ..
Das ist „das Lied” dieses heiteren, zärtlich graziösen Films, in dem das
schönste Lächeln und der strahlendste Glanz jenes Zeitalters eingefangen
wurde, welches dem Meister Offenbach, diesem kecken, witzigen,
musikalischen Genie huldigte.
Dazu das bekannt gute Beiprogramm.
Ingendliche haben Zutritt.
(5652
Großes Haus
Hessisches
Landestheater
Samstag
29. April 1933
Kleines Haus
20—22.30 Uhr.
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Oper von Puccini
Preise 0.60—5 Mk.
T Gr. 1—8
20—22 Uhr
Der 18. Oktober
Schauspiel von Schäfer
Preise 0.70—3.80 Mk.
Herrngarten-café
Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.
Tegernseer Bauerntheater
Heute zum erstenmale
„Der Susi ihr Gspusi”
4 Akte Schreien, Lachen, Jubel
Morgen Sonntag ½4 Uhr Märchen
abends 8½ Uhr letztmalig
„Der Susi ihr. G’spu i"
Hotel Post
am Hauptbahnhef
Samstag, Sonntag und
Montag, 1. Mai-Festtag
in all. festl. geschmückt. Parterre-Sälen
Gr. Bockbierfest mit Tanz
Ein kräftiges Doppelbockbier kommt
zum Ausschank
Münchner Spezialilälen. Kapelle Hermann Kauck
Neu=Eröffnung.
Zur allgemeinen Kenntnis, daß ich ab
heute das altbekannte Reſtaurant
zum Bismarck=Eck
übernommen habe und empfehle bei
eigener Hausſchlachtung gute und billige
(5628
Speiſen und ff. Getränke.
Um geneigten Zuſpruch bittet
Peter Meng u. Frau
Metzger u. Wirt
Samstag, Sonntag und Montag
Schlachtfeſt mit Konzert:
Wieder erkall
das
Er.
Einen Wunsch der Besucher:
Heute Einlass 2.30
Ihr:
LAEIMENSCHEN
Nach dem Roman v. Rich. Voss
GUSTAV FRÖHLIcH
CHARLOTTE SUSA
Sonntag Einlass 1.30 Uhr
Jugend-Vorstellung
5 von der Jazzband u.
Geschichten aus dem Wilden
Westen.
In Vorbereitung: Schön ist ein
Feiertag, Mädchen mit Dir.
Hotel-Restaurant
18
„Aite Post!
am Weißen Turm
Samstag und Sonntag
KONZERT
Am 1. Mai (Nationalfeiertag)
Großes vaterländisches
KONZERT
Verstärktes Orchester 5583
Mit dem Eintritt der warmen Jahreszeit wurde dieser Tage der
Sommer-Betrieb wieder eröffnet!
Freunde der Matur und idyllischen Genießens brauchen weder Aufo
noch Straßenbahn, in unserem herrlichen Herrngarten finden, si
ausreichende Erholung und Muße.
Samstag, bis einschließlich Montag nachts durchgehend geöffnet
„Restaurant Schillereck‟
Inh.: Gust. Weiss, Küchenmeister
Samstag, Sonntag: Stimmungsmusik, Montag: Vaterländisches
Konzert, Reichhaltiger Mittag- und Abendtisch von 0.70 an. (5608
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Ecke Kasino- und Friedrichstrasse.
Sonnabend Sonntag und
Montag (137a
Nachts geöffnet.
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Restaurant Bender
Elisabethenstraße
Elisabethenstraße
Samstag, Sonntag und Montag, dem 1. Mai
Künstler-Konzerte
Leitung E. Opfermann
Montag, dem 1. Mai in beiden Betrieben
5604
Übertragung der
vaterländischen Veranstaltungen
Odenwald=Verein „Darmſtadt
Gegründet 1908.
Samstag, den 29. April, abends 7½ Uhr
Toel aus 2o. Biintangstestes
in der Turnhalle am Woogsplatz (5429
beſieh. aus Konzert, Geſangsvorträgen, Theater u. Tanz
Eintritt 20 Pfennig.
Der Vorſtand.
Es ladet höflichſt ein
Vielfachen Wünſchen entſprechend bringe ich in meinem
Weinreſtaurant ab Samstag, den 29. April, das bekannte
bayerische Gualitätsbier
der Brauerei Gebr. Schwind
das Glas von 20 Pfg. ab zum Ausſchank.
Der verehrl. Einwohnerſchaft von Eberſtadt ſowie allen
Vereinen empfehle ich meine zu jedem Zweck geeigneten
Lokalitäten.
J. IACOB, Eberstadt.
Am Nationalfeiertag Uebertragung der Feierlichkeiten.
Wanderklub
„Falke 1916‟
Darmſtadt.
Geſelſchafts=
wanderung
Sonntag,
den 30. April 1933
Omnibusfahrt
nach Mainz,
von dort
Wande=
rung in die nähere
Umgeb. der Stadt.
Abfahrt: Heaghaus
um pünktl. 7.30 U.
Zurück von
Main=
ca. 6 Uhr 30.
Fahrt=
koſten ca. 1,60 RM.
Montag, den 1.
Mai 33:
Am Feſttag der
nationalen
Ar=
beit treffen ſich
alle Mitglieder
zur Teilnahme
am Feſtzug um
pünktl. 13 Uhr
15 i. Klublokal.
Es iſt
Ehren=
pflicht eines je=
Aden
Klubkame=
raden, ſich an d.
Feſtzug mit uns
zu beteiligen.
Der Vorſ.
H. Dauven.
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Grafenſtraße 20
Montag, 1. Maf, abends 8 Uhr
Stimmungs=Konzerk.
J. Löffler, Mackenſenſtraße 54.
Telefon 488.
Bayern=Verein Darmſtadt
Frählings-Fest
am 30. Aprll 1933, nachmittags 3.30 Uhr,
im Konkordiaſaal, Waldſtr. 33.
Orig. bay. Volkstänze, Theater,
Beſangs= und mufikaliſche Vorträge uſw.
(5605
Abends Ball.
Vereinigte
Kriegervereine
(Kriegerkameradſchaft Kaſſia)
Antreten der Mitglieder der
Darm=
ſtädter Kriegervereine zum Feſtzug am
1. Mai um 13.30 Uhr vor dem Muſeum.
Anzug beliebig, weicher Hut. Orden,
Ehren= und Haſſia=Abzeichen ſind
an=
zulegen. Das Tragen von Uniform iſt
erwünſcht.
(5647
Für den Vorſtand:
Eidenmüller, Vorſitzender.
Der
(5650
Landesverein Heſſen
im 2.9.J.5.
und der
Hefſiſche Jagdklub
fordern ihre Mitglieder hiermit auf,
ſich zwecks Teilnahme am Feſtzug
Mon=
tag, 1. Mai kurz vor 13½ (1½) Uhr
am Kapellplatz vor dem Eingang zur
Kapelle zu ſammeln (Straßenanzug).
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