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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Wöchentliche iluſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 70
Samstag, den 11. März 1933.
196. Jahrgang
FnanzAmgelgen 50 Neſchepfg. 92mm breſte
Rellame=
zelſe 300 Reſchemark. Alle Preiſe in Reſchemark
(41 Dollar — 420 Markl. — Im Falle, höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Strelk uſw., erliſcht
ſede Verpſiſchtung auf Erfüllung der
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aufträge und Teſſung von Schadenerſatz. Beil
Konkurs oder gerſchtlſcher Beſtreibung fäll ſeder
Nabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und Darme
ſädter und Nationalbank.
Macdonald in Paris.
Macdonald und Außenminiſter Simon bei Daladier und Paul=Boncour. — Die ſchwierige Situakion auf der
Abrüſtungskonferenz ſoll beſeitigt werden. — Bemerkenswerte Preſſewünſche.
Die Minifterbeſprechungen bei Daladier
Scharfe Angriffe Herriols gegen Leukſchland,
Ikalien und Angarn.
EP. Paris, 10. März.
Die franzöſiſch=engliſchen Miniſterbeſprechungen haben am
Freitag vormittag, kurz vor 11 Uhr, in den Amtsräumen des
Miniſterpräſidenten Daladier im franzöſiſchen Kriegsminiſterium
begonnen. An den Verhandlungen nahmen teil: von engliſcher
Seite: Macdonald, Sir John Simon, Botſchafter Lord Tyrrell und
zwei Sekretäre; auf franzöſiſcher Seite: Daladier, Paul=Boncour,
der Generalſekretär des Außenminiſteriums, Léger, und der
Unter=
direktor im Quai d’Orſay, Bargéton.
Der erſte Teil der Beſprechungen dauerte bis um 1 Uhr 30
mittags. Die Teilnehmer begaben ſich dann zu einem von Daladier
zu Ehren Macdonalds veranſtalteten Frühſtück, an dem auch der
Finanzminiſter Bonnet, Budgetminiſter Lamoureux,
Marinemini=
ſter Leygues Kolonialminiſter Sarraut, Luftfahrtminiſter Cot
und einige Beamte teilnahmen. Nach dem Frühſtück wurden die
Verhandlungen von 15—16 Uhr fortgeſetzt. Die engliſchen
Mini=
ſter begaben ſich zur engliſchen Botſchaft zurück, von wo aus ſie
um 9 Uhr abends nach Genf abreiſten.
Kurz nach 6 Uhr wurde im Quai d’Orſay ein amtliches
Kom=
muniqué über den Inhalt der Beſprechungen ausgegeben, das
fol=
genden Wortlaut hat:
„Der engliſche Miniſterpräſident Macdonald und Sir John
S4mon haben die Nacht auf dem Wege nach Genf in der engliſchen
Botſchaft in Paris verbracht. Sie begrüßten es heute morgen, die
Gelegenheit benutzen zu können, um ihre Verbindungen mit dem
Miniſterpräſidenten Daladier und dem franzöſiſchen Außenminiſter
Paul=Boncour wieder aufnehmen zu können, mit denen ſie einen
Meinungsaustauſch über die hauptſächlichſten wirtſchaftlichen und
politiſchen Fragen hatten, die augenblicklich die Aufmerkſamkeit in
Anſpruch nehmen. Die Dringlichkeit des Problems in Genf,
be=
ſonders im Hinblick auf die augenblickliche Lage, wurde von den
Miniſtern voll anerkannt. Sie haben erklärt, entſchloſſen zu ſein,
in Gemeinſchaft mit den Vertretern der anderen Länder alle
Mit=
tel zu ſuchen, um den Frieden der Welt zu wahren.”
Mit den engliſchen Miniſtern verläßt heute abend der
fran=
zöſiſche Außenminiſter Paul=Boncour Paris, um ſich nach Genf
zu begeben. Eine Reiſe Daladiers nach Genf iſt nicht beſchloſſen
worden.
In unterrichteten franzöſiſchen Kreiſen erklärt man ſich über
den Verlauf der Beſprechungen, die in durchaus freundſchaftlichen
Formen vor ſich gingen, wohl befriedigt, verhehlt jedoch nicht, daß
die Beſprechungen die franzöſiſchen
Erwartun=
gen nicht vollerfüllt haben. Vor allem weiſt man auf
den kühlen Ton des Kommuniqués hin, das das ganze
Zuſammen=
treffen, das man ſich in franzöſiſchen Kreiſen als den Auftakt zu
einem gemeinſamen engliſch=franzöſiſchen Vorgehen in Genf
vor=
geſtellt hatte, wie eine mehr zufällige Begegnung behandelte.
Nähere Mitteilungen über den Inhalt der Beſprechungen im
ein=
zelnen werden im Augenblick noch nicht gemacht.
Im Zuſammenhang mit den Unterredungen erregt heute
abend in den politiſchen Kreiſen ein ArtikelHerriots in der
„Information” Aufſehen, der ſich in den ſchärfſten
Ausdrük=
ken gegen Italien Deutſchland und Ungarn
wen=
det, und der das engliſch=franzöſiſche Zuſammentreffen und die
von franzöſiſcher Seite angeſtrebte Entente durchaus als ein
Bündnis gegen die Reviſionsmächte darſtellt. Herriot geht davon
aus, daß Deutſchland und Italien alle franzöſiſchen Vorſchläge in
Genf zu Fall gebracht hätten. Italien habe entſchloſſen gegen
Frankreich Stellung genommen. Die Verbündeten Frankreichs,
Rumänien, die Tſchechoſlowakei und Jugoſlawien, hätten durch
ihren jüngſten Pakt ihrer Unruhe darüber Ausdruck gegeben. Eine
hohe polniſche Perſönlichkeit habe ihm (Herriot) vor einigen
Stun=
den erklärt, daß dieſe Länder heute manchmal ſoweit gingen, an
Frankreich zu zweifeln.
Gereizke Stimmung in Paris.
EP. Paris, 10. März.
Die franzöſiſch=engliſchen Beſprechungen, die geſtern abend
hätten beginnen ſollen, aber aus bisher unaufgeklärten Gründen
auf heute verſchoben wurden, beginnen in einer Atmoſphäre
größter Gereiztheit. Bei einem Teil der franzöſiſchen
Oeffentlich=
keit wird zwar die Ankunft Macdonalds in Paris inſofern als
eine Erleichterung empfunden, als man in Frankreich
gegen=
wärtig ein großes Anlehnungsbedürfnis an wenigſtens eine
Großmacht in Europa empfindet. Andererſeits befürchtet man
jedoch, daß Macdonald Frankreich zu Konzeſſionen auf dem
Ge=
biet der Abrüſtung verleiten könne, Konzeſſionen, die man
gegenwärtig unter keinen Umſtänden glaubt machen zu dürfen.
Saint=Brice erklärt heute im „Journal”, daß die
engliſch=
franzöſiſchen Beſprechungen nur Vorarbeit für die
Verhandlun=
gen ſein könnten, die in Genf in größerem Rahmen unter
Hin=
zuziehung der ſich mit Frankreich ſolidariſch erklärenden Länder,
alſo Polen, Belgien und der Kleinen Entente, fortgeſetzt werden
müßten. Das wahre Ziel der Pariſer Unterhaltung ſei daher,
das Terrain für eine allgemeine Genfer Ausſprache
vorzuberei=
ten. Der angeblich von Maedonald beabſichtigte Verſuch, eine
Vermittlerrolle zwiſchen Deutſchland und Frankreich zu ſpielen, bekannte griechiſche Finanzmann Maximos übernommen, um die
wird von Saint=Brice abgelehnt, da die Bereinigung der
deutſch=franzöſchen Atmoſphäre nach ſeiner Anſicht nur dadurch
vollbracht werden könne, daß Frankreich Deutſchland
Zugeſtänd=
niſſe auf militäriſchem Gebiet mache.
Anſchlußgerüchte.
Belgiſche Skimmen für Anſchluß an Frankreich.
CNB. Brüſſel, 10. März.
Im Auswärtigen Kammerausſchuß entſpann ſich im An=
ſchluß an den Bericht des Außenminiſters eine Debatte, bei der
ſozialiſtiſche und liberale Abgeordnete aus der Wallonei ſich für
einen engeren wirtſchaftlichen und politiſchen Zuſammenſchluß
mit Frankreich ausſprachen. Der Sozialiſtenführer Vandervelde
will dagegen an der Neutralität Belgiens feſthalten und wurde
in dieſem Gedanken vom Führer der flämiſchen Katholiken, van
Couwelgert, unterſtützt. Die Frage, welche Haltung England im
Falle kontinentaler Verwicklungen praktiſch einzunehmen
ge=
denke, rief lebhafte Erörterungen hervor.
Am den „Angreifer”.
Die rufſiſchen Vorſchläge in Genſ.
TU. Genf, 10. März.
Der Politiſche Ausſchuß der Abrüſtungskonferenz befaßte
ſich am Freitag mit den Vorſchlägen der Moskauer Regierung
für die ſchwierige und ſeit Jahren erörterte Frage der
Feſt=
ſtellung des Angreifers in einem internationalen Streitfall.
Nach den ſowjetruſſiſchen Vorſchlägen wird als Angreifer
derjenige Staat erklärt, der als erſter den Krieg erklärt deſſen
Streitkräfte das Gebiet eines anderen Staates beſetzen, Bomben
abwerfen oder deſſen Truppen in fremdem Gebiet gelandet
wer=
den. Ebenſo ſoll die Blockade der Häfen als ein Angriff gelten,
jedoch ſollen Erwägungen allgemeinen politiſchen, ſtrategiſchen
und wirtſchaftlichen Charakters, insbeſondere der Schutz von
Staatsangehörigen in Konzeſſionsgebieten und Finanzintereſſen
in keinem Falle als eine Begründung des Angriffes zugelaſſen
werden. Beſonders ausgenommen zur Begründung des
An=
griffes iſt nach den ſowjetruſſiſchen Vorſchlägen die innere Lage
eines Landes, insbeſondere Revolutionen und
Gegenrevolutio=
nen, Streiks, ein beſonderes wirtſchaftliches vder politiſches
Syſtem, ferner der Bruch internatio aler Verträge, Bruch der
diplomatiſchen und wirtſchaftlichen Beziehungen, Boykott,
Ver=
weigerung der internationalen Schuldenzahlungen,
Einwande=
rungsverbote, Bruch der Privilegien offizieller Vertreter,
reli=
giöſe oder religionsfeindliche Maßnahmen und
Grerzzwiſchen=
fälle.
Botſchafter Nadolny erklärte, der ſowjetruſſiſche Vorſchlag
habe den Vorteil, eindeutig und einwandfrei die Merkmale für
den Angriff zu klären. Die deutſche Abordnung lege beſondere
Bedeutung auf die vorbeugende Wirkung einer international
ge=
regelten Beſtimmung des Angreifers. Nadolny verlangte, daß
die Regelung der Angreiferfrage auf eine univerſelle Grundlage
geſtellt werde.
Die Vertreter Frankreichs und Polens erklärten ihre
weit=
gehende Sympathie für den ſowjetruſſiſchen Vorſchlag.
Polen verlangt Berbot der Auswerkung
milikär=
kechniſcher Erfindungen.
Die polniſche Abordnung hat auf der Abrüſtungskonferenz
einen Antrag, deſſen Ziele nur allzudeutlich erkennbar ſind,
ein=
gebracht. In dem Antrag ſtellt die polniſche Regierung feſt, daß
ein Abrkſtungsabkommen unwirkſam wäre, ſolange dem Staat
die Möglichkeit der Vervollkommnung des Kriegsmaterials durch
beſtehende oder durch künftige militärtechniſche Erfindungen
be=
laſſen bleibt. Aus dieſem Grunde beantragt Polen, daß ein
Sach=
verſtändigenausſchuß eine Liſte der gegenwärtig verwandten
Waf=
fenkategorien aufſtellen und für jede einzelne Waffe beſtimmte
charakteriſtiſche Merkmale feſtſtellen ſoll. Die Unterzeichnerſtaaten
des künftigen Abrüſtungsabkommens ſollen ſich verpflichten,
keiner=
lei über die Merkmale der Liſte hinausgehende Waffen zu
be=
ſitzen, herſtellen zu laſſen oder einzuführen. Die Einhaltung dieſer
Verpflichtung ſoll vom ſtändigen Abrüſtungsausſchuß überwacht
werden. Die Staaten ſollen ſich ferner verpflichten, keine Patente
für neue militärtechniſche Erfindungen auszuſtellen. Durch die
na=
tionale Geſetzgebung der einzelnen Länder ſollen alle beſtehenden
Verträge über neue militärtechniſche Erfindungen für nichtig
er=
klärt werden. Der polniſche Antrag iſt ſelbſtverſtändlich
ausſchließ=
lich auf Deutſchland abgeſtellt und ſoll die gegebene und gefürchtete
induſtrielle Ueberlegenheit Deutſchlands auf militärtechniſchem
Ge=
biet für die Zukunft ausſchließen. Durch dieſen Antrag ſollen die
Verhandlungen über die eigentliche Hauptaufgabe der Konferenz,
der Abſchaffung des Kriegsmaterials, abgelenkt und alle
militär=
techniſchen Neuerfindungen verhindert werden. Wie verlautet,
geht der polniſche Antrag auf franzöſiſche Weiſung zurück.
Die neue griechiſche Regierung vereidigk.
In Griechenland iſt eine neue Regierung unter dem Vorſitz des
Führers der Kammermehrheit Tſaldaris gebildet und vom
Staats=
präſidenten bereits vereidigt worden. Die Regierung ſetzt ſich wie
folgt zuſammen: Miniſterpräſidium: Tſaldaris; Aeußeres:
Maximos; Krieg: General Kondylis; Finanzen: Bankier
Spyridon Loverdos; Inneres: General Metaxas;
Wirt=
ſchaft: Georg Peſmatzoglou. Das Außenminiſterium hat der
diplomatiſchen Verhandlungen über die griechiſche
Auslandsan=
leihen zu führen. Die neue Regierung verweigert die Amneſtie der
Putſchiſten. Der Putſchgeneral Plaſtiras konnte noch immer nicht
A verhaftet werden.
Der Umfang der inkernakionalen
Berſchuldung.
R Die gegenſeitige Verſchuldung der einzelnen Länder der
Welt hat in der Nachkriegszeit einen bisher nicht vorſtellbaren
Umfang angenommen. In der Vorkriegszeit waren im
allge=
meinen die „jüngeren” Volkswirtſchaften an die „älteren”
In=
duſtrieländer verſchuldet. Dieſe Verſchuldung ſollte aus dem
er=
warteten ſteigenden Ertrag der Gütererzeugung verzinſt und
getilgt werden. Durch den Weltkrieg wurde auf dieſe natürliche
Verſchuldung eine rieſige Laſt von Kriegsſchulden der
verſchie=
denſten Art getürmt. Nach dem Waffenſtillſtand entſtanden die
noch viel größeren Tributverpflichtungen Deutſchlands und ſeiner
ehemaligen Verbündeten. Die Geldkapitalien, die zur Bewälti=
gung dieſer Laſten erforderlich waren, konnten aber nicht aus
dem wirtſchaftlichen Kreislauf herausgezogen werden. Die poli=
tiſchen Schulden wurden daher zum großen Teil aus neuen
Krediten gezahlt, ſo daß die Schuldenlaſt und die zur Verzinſung
und Tilgung der Schulden zwiſchen den einzelnen Ländern hin
und her bewegten Summen von Jahr zu Jahr zunahmen. Die
beſondere Schärfe der weltwirtſchaftlichen Kriſe in den letzten
Jahren iſt nicht zuletzt darauf zurückzuführen, daß faſt
unvor=
ſtellbar große Geldſummen aus politiſchen Gründen in
Rich=
tungen bewegt werden mußten, die mit den wirtſchaftlichen
Er=
forderniſſen nicht vereinbar waren. In welchem Umfang die
einzelnen Länder gegenwärtig zueinander verſchuldet ſind, läßt
ſich nicht genau angeben, da wichtige Teile der internationalen
Verſchuldung nicht bekannt ſind. Jedoch vermitteln ſchon die
vorhandenen Teilangaben eine Vorſtellung davon, wie rieſenhaft
die Summen ſein müſſen, um die es ſich im ganzen handelt.
Vier große Gruppen ſind bei der internationalen Verſchuldung
zu unterſcheiden. Die politiſchen Schulden, bei denen Schuldner
und Gläubiger Staaten ſind ohne daß zunächſt Wertpapiere
ausgegeben worden ſind — hierzu gehörten auch die
Repara=
tionsleiſtungen —, betragen gegenwärtig etwa 37 Milliarden
Reichsmark, und zwar einſchl. der bedingten Reſtzahlung von
bekanntlich 3 Milliarden RM. auf die deutſchen Reparationen.
Die ſogenannten kommerziellen Auslandsſchulden der Staaten,
das ſind Anleihen, die die Staaten in der üblichen Form im
Ausland aufgenommen haben, erreichen gegenwärtig etwa 60
Milliarden RM., ſoweit ſtatiſtiſch erfaßbar. Als Gegenwert
die=
ſer Schulden ſind Anleiheſtücke, Schatzſcheine oder ähnliche
Papiere ausgegeben worden. Die Auslandsſchulden der
ſonſti=
gen öffentlichen Körperſchaften, bei denen wie im Falle der
kom=
merziellen Auslandsſchulden die Staaten die Schuldner ſind,
während die Gläubiger nicht bekannt ſind, ſind gegenwärtig mit
ettva 20 Milliarden RM. zu veranſchlagen. Die genannten
Schuldenarten machen alſo etwa 117 Milliarden RM. aus. Was
nun die private Auslandsverſchuldung anbelangt, ſo iſt ſie nur
für wenige Staaten ſtatiſtiſch erfaßt. Es muß ſich aber bei ihr
um ſehr große Summen handeln, was ſchon daraus hervorgeht,
daß allein Deutſchland gegenwärtig etwa 15—16 Milliarden
Reichsmark private Auslandsſchulden zu tragen hat. Im großen
und ganzen kann man annehmen, daß ſich die private
Verſchul=
dung ähnlich über die Welt verteilt wie die politiſche: denn
auf Auslandskredit angewieſen ſind alle Staaten, deren eigener
Kapitalmarkt zu ſchwach iſt, um dem Kreditbedarf entſprechen
zu können. Hinzu kommt, daß die private Auslandsverſchuldung
häufig eine Folge der politiſchen Zahlungsverpflichtungen iſt,
wie z. B. in Deutſchland.
Die gegenwärtige Diskuſſion über die Schuldenfrage dreht
ſich hauptſächlich um die politiſchen Schulden, jedoch laſſen ſich
in vielen Fällen die politiſchen Schulden nicht von den der Form
nach kommerziellen trennen, da viele der letzteren aus politiſchen
Gründen entſtanden oder an politiſche Bedingungen geknüpſt
ſind. (Z. B. die letzte öſterreichiſche Anleihe.) — Die
Kriegs=
ſchulden der alliierten und aſſoziierten Mächte betrugen
urſprüng=
lich 42 Milliarden RM. Davon wurden im Laufe der Jahre
rund 18 Milliarden geſtrichen. Auf die ſo verminderte
Schuld=
ſumme wurden bis Mitte 1931 rd. 1,7 Milliarden RM. Tilgung
und rund 5 Milliarden RM. Zinſen geleiſtet. Später kam dann
das bekannte Hoover=Moratorium, durch das die Zahlungen
bis Juni 1932 ausgeſetzt wurden; alles in allem handelt es ſich
heute noch um eine Kapitalſumme von rd. 27 Milliarden RM.,
die von der erhofften Reviſion der Kriegsſchulden betroffen
werden ſoll. Seitdem die deutſchen Tributzahlungen eingeſtellt ſind,
müſſen die reparationsberechtigten Mächte Verzinſung und
Til=
gung ihrer Kriegsſchulden aus eigenen Mitteln aufbringen;
Deutſchland brachte nämlich praktiſch nicht nur den Dienſt der
Kriegsſchulden für die Reparationsgläubiger auf, ſondern
darüber hinaus zahlte es noch beträchtliche
Nettoentſchädigun=
gen. Durch den Vertrag von Lauſanne wurde die eigentliche
Tributlaſt Deutſchlands auf eine bedingte Reſtzahlung von etwa
3 Milliarden RM., abgeſehen von den Nebenleiſtungen,
herab=
geſetzt. Die Gläubiger haben jedoch unter ſich die endgültige
Annahme dieſes Vertrages von einer befriedigenden Regelung
ihrer eigenen Kriegsſchulden abhängig gemacht. Sie hatten
er=
wartet, daß ihr Hauptgläubiger, die Vereinigten Staaten von
Amerika, die fälligen Zahlungen ſolange ſtundentwerde, bis
die Kriegsſchuldenfrage neu geregelt ſei. Dieſe Hoffnung wurde
aber enttäuſcht. Die Vereinigten Staaten ſtellten zwar eine
Schuldenherabſetzung für die Staaten in Ausſicht, die auf
ge=
wiſſe wirtſchaftliche und politiſche Forderungen (Abrüſtung,
Programmpunkte der Weltwirtſchaftskonferenz uſw.) eingehen;
ſie verlangten aber, daß vorläufig die am 15. Dezember 1932
fälligen Raten (die erſten nach Ablauf des Hoover=Moratoriums)
pünktlich gezahlt würden. Großbritannien, Italien, die
Tſchecho=
ſlowakei, Finnland und Litauen haben daraufhin ihre
Verpflich=
tungen erfüllt, Lettland hat einen Teilbetrag bezahlt. Dagegen
haben Frankreich und Belgien die vertraglich feſtgelegten
Zah=
lungen verweigert. Polen, Eſtland und Ungarn konnten für
einen Teil ihrer Verpflichtungen auf Moratoriumsklauſeln in
den Schuldverträgen zurückgreifen; für den Reſt, der nach dem
Wortlaut der Verträge nicht aufſchiebbar war, wurde die
Zah=
lung nach dem Vorbild Frankreichs und Belgiens ebenfalls
verweigert. Die nächſten größeren Raten ſind am 15. Juni 1933
fällig; jedoch läßt ſich gegenwärtig noch nicht überſehen, ob und
in welchem Umfange ſie tatſächlich geleiſtet werden. Die
Ver=
einigten Staaten von Amerika haben mit den Mächten, die am
15. Dezember gezahlt hatten, vor allem mit England und
Ita=
lien Verhandlungen über eine Neuregelung der politiſchen
Schulden begonnen; wie jedoch die Schuldenfrage mit den Stag=
Samstag, 11. März 1933
Seite 2 — Nr. 70
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
ten, die die Zahlung verweigert hatten, geregelt werden ſoll, iſt
vorläufig noch nicht zu erkennen. Die Vereinigten Staaten
haben jedenfalls noch rd. 19,6 Milliarden Dollar für Tilgung
und Verzinſung der Kriegsſchulden zu fordern. Der Barwert
dieſer Forderung, d. h. die Kapitalſumme, die erforderlich wäre,
um alle künftigen bis zum Jahre 1990 laufenden Zahlungen
ſofort durch eine einmalige Zahlung abzulöſen, beträgt bei einem
Zinsſatz von 5 Prozent rd. 6,3 Milliarden Dollar — 27 Millard.
Reichsmark, bei einem Zinsſatz von 3 Prozent rd. 9,2 Milliard.
Dollar — 39 Milliarden RM. Sowohl bei den bisher geleiſteten
als auch bei den in Zukunft fälligen Raten iſt Großbritannien
diel ſtärker an den Zinszahlungen als an den Tilgungen
be=
teiligt, während bei allen aanderen Staaten das Verhältnis
gerade umgekehrt iſt. Dies hängt damit zuſammen, daß
Groß=
britannien bei dem Abſchluß der Kriegsſchuldenverträge
be=
trächtlich höhere Zinſen bewilligen mußte als die übrigen
Schuld=
ner. Im Verhältnis zu den Zinsſätzen, die Deutſchland zahlen
muß, ſind aber ſelbſt dieſe ſehr niedrig. So iſt es zu erklären,
daß Großbritannien eine faſt doppelt ſo große Zinslaſt zu
tra=
gen hat wie Frankreich, obwohl das geſchuldete Kapital nur
um wenig mehr als ein Zehntel größer iſt. Neben den
inter=
alliierten Kriegsſchulden beſtehen eine Reihe weiterer politiſcher
Schulden, auf die im ganzen noch rd. 7 Milliarden RM.
aus=
ſtehen, wovon auf Deutſchland 1,5. auf die übrigen europäiſchen
Staaten 2,6, auf das britiſche Kolonialreich 2,7 und auf die
ſonſtigen Staaten 0,1 Milliarden RM. entfallen. Die hier
ge=
nannten Verpflichtungen Deutſchlands ſind ebenſo wie die
Repa=
rationen aus den Friedensverträgen erwachſen und nur aus
formalen Gründen nicht mit den übrigen Tributen zuſammen
geregelt worden. Die Verpflichtungen der übrigen Staaten
be=
ruhen dagegen überwiegend auf Kreditverträgen, die zum Teil
aus politiſchen Gründen, zum Teil aber zur Finanzierung
von Warengeſchäften (Lebensmittel= und Materiallieferungen)
abgeſchloſſen wurden. Als Gläubiger der genannten Summe von
rd. 7 Milliarden RM. treten vor allem die Vereinigten Staaten
von Amerika (2,5 Milliarden RM.) und Großbritannien (3,3
Milliarden RM.) auf. Die Forderungen der Vereinigten Staaten
richten ſich hauptſächlich gegen europäiſche Staaten.
Großbritan=
niens Forderungen ſetzen ſich dagegen überwiegend aus
Schul=
den ſeines eigenen Kolonialreichs zuſammen, die im Laufe des
Krieges z. T. aus der gegenſeitigen Aufrechnung von Forderungen
der verſchiedenſten Art, zum Teil aus anderen Gründen
ent=
ſtanden waren.
Die ſogenannten kommerziellen Auslandsſchulden der
Staaten dürften, wie bereits oben angegeben, gegenwärtig den
Betrag von etwa 60 Milliarden RM. erreichen. Sie gelten im
allgemeinen als viel ſtabilere Verpflichtungen als die politiſchen
Schulden, die aus politiſchen Gründen häufig geändert werden.
Denn im allgemeinen begegnet es größeren techniſchen und
recht=
lichen Schwierigkeiten, Anleiheverpflichtungen zu vermindern, als
politiſche Schulden zu ſtreichen oder herabzuſetzen. Trotzdem iſt
die Höhe der kommerziellen Staatsſchulden ebenfalls keine
un=
abänderliche Größe. Kriege, Revolutionen, Geldentwertungen
und Zahlungsverweigerungen haben ſchon häufig den Umfang
der kommerziellen Staatsſchulden herabgeſetzt, und die ruſſiſchen,
griechiſchen, türkiſchen und öſterreichiſch=ungariſchen
Vorkriegs=
ſchulden ſind typiſche Beiſpiele für das politiſche Schickſal
kom=
merzieller Staatsſchulden. Auch in den letzten Jahren haben ſich
Verhältniſſe angebahnt, die früher oder ſpäter zu einer
Neuord=
nung der kommerziellen Auslandsverſchuldung vieler Staaten
führen müſſen. Denn viele ſtaatliche Auslandsanleihen ſind
not=
leidend geworden, und die Folgen ſind Transfermoratorien und
Verhandlungen über Herabſetzung der Schuldſumme oder der
Zinſen uſw. Ferner hat die Entwertung vieler Währungen die
wirtſchaftliche Bedeutung der Verſchuldung teils zu Gunſten,
teils zu Ungunſten der Schuldner verſchoben. Auf welchem Weg
hier Real= und Nominalverpflichtungen wieder in Einklang
ge=
bracht werden, läßt ſich nicht überſehen. Man kann annehmen,
daß bei mehr als der Hälfte der kommerziellen Auslandsſchulden
der Staaten gegenwärtig irgendwelche Differenzen zwiſchen
Schuldnern und Gläubigern beſtehen. Am wichtigſten iſt dabei
die Frage, ob die Pfund=Schulden in Gold= oder in Papier=
Pfunden verzinſt und getilgt werden ſollen. In welchen Händen
ſich gegenwärtig die Auslandsanleihen der Staaten befinden, iſt
nicht bekannt. Nach dem Orte der Emiſſionen, d. h. den Ländern,
in denen die Anleihen zur Zeichnung aufgelegt worden waren,
ſind die Vereinigten Staaten von Amerika der weitaus größte
Geldgeber für die anderen Staaten. In Europa ſowie in Süd=
und Mittelamerika überwiegen die amerikaniſchen Anleihen, in
Europa viel ſtärker als auf dem amerikaniſchen Kontinent, wo
England noch aus der Vorkriegszeit Forderungen hat, die
aller=
dings heute meiſt notleidend ſind. Lediglich in Afrika und Aſien
ſind die engliſchen Anleihen wichtiger als die der Vereinigten
Staaten. Frankreich folgt erſt in weitem Abſtande als
Emiſſions=
markt für Staatsanleihen. Auch bei den
Auslandsverpflichtun=
gen ſonſtiger öffentlicher Körperſchaften, die mindeſtens 20
Milliarden RM. betragen, ſind die Vereinigten Staaten
Haupt=
gläubiger. Sie haben in Europa faſt 60 Prozent der
Geſamt=
ſumme (4,8 Milliarden RM.) zu fordern. Ein weiteres Viertel
entfällt in Europa auf britiſche Forderungen. In den außer=
europäiſchen Ländern ſtehen die Vereinigten Staaten als
Gläu=
biger ebenfalls im Vordergrund; allerdings iſt hier der von
Großbritannien zur Verfügung geſtellte Anteil entſprechend
größer.
Die Auslandsverſchuldung der Staaten iſt gegenwärtig nach
den vorſtehenden Angaben etwa doppelt ſo groß wie vor dem
Kriege und erfordert einen jährlichen Aufwand für Verzinſung
und Tilgung von ſchätzungsweiſe 4—5 Milliarden RM. Aus
dieſer Tatſache erhellt, wie wichtig es iſt, zu einer Neuregelung
dieſer Schuldverhältniſſe und rieſigen Schuldſummen zu
kom=
men, die mit den ſtark geſunkenen Produktions= und
Waren=
verten abſolut nicht mehr in Einklang zu bringen ſind. E. B.
TU. Waſhington, 10. März.
Der Senat hat die Rooſeveltvorlage angenommen.
Die Annahme der Vorlage durch den Senat ſtellt einen
Schnel=
ligkeitsrekord in der Kongreßgeſchichte dar.
Die unmittelbare Folge der Annahme der Rooſeveltvorlage
wird ſein: 1. Sofortige Oeffnung aller dem Bundesreſerveſyſtem
angeſchloſſenen geſunden Banken ohne Beſchränkungen; 2. ſchnellſte
Freigabe aller geſunden Banken, ſobald ſich das Schatzamt von
ihrer Liquidität überzeugt hat; 3. Regierungsaufſicht über alle
zweifelhaften Banken; 4. alle ordnungsmäßig freigegebenen
Ban=
ken erhalten von der Bundesreſervebank beliebige Bargeldmengen
gegen Hinterlegung amerikaniſcher Anleihen oder gleichwertiger
Papiere.
Die Goldrückflüſſe ſind inzwiſchen auf 45 Millionen Dollar
geſtiegen. Die Bundesdruckerei arbeitet mit drei Schichten an der
Herſtellung neuer Banknoten. Die Bundesreſervebank hat den
Goldhamſterern bis Montag abend eine Galgenfriſt gewährt,
be=
vor die Namensliſten veröffentlicht werden.
Aus der Ausſprache im Senat geht hervor, daß fünftauſend
der dem Bundesreſerveſyſtem angeſchloſſenen 5900 Banken mit
etwa 64 v. H. aller Einlagen in den Vereinigten Staaten öffnen
werden. Die reſtlichen 900 werden vom Schatzamt beanſtandet.
Zangard zum Tode verurkeilt.
Wie aus Miami gemeldet wird, wurde Zangara in dem
Pro=
zeß wegen der Tötung des Chikagoer Oberbürgermeiſters Germak
zum Tode durch den Elektriſchen Stuhl verurteilt.
Außzupglikiſche Erklärung des fasciſtiſchen
Großraks.
Rom, 10. März.
In der geſtrigen Sitzung des fasciſtiſchen Großrats hielt
Muſſolini eine zweiſtündige Rede über die internationale Lage.
Nach einer daran anſchließenden Ausſprache wurde eine
Er=
klärung angenommen, in der es heißt:
Der fasciſtiſche Großrat hat die Lage geprüft, wie ſie ſich
in=
folge der letzten Ereigniſſe darſtellt. Er erklärt noch einmal
aus=
drücklich dem italieniſchen Volke und den Völkern der anderen
Länder, daß die Außenpolitik des fasciſtiſchen
Italien den feſten Vorſatzverfolgt, den Frieden
nicht zu ſtören und mitzuarbeiten an einer
Re=
vrganiſation der Wirtſchaftspolitik und an
einer geiſtigen Erneuerung Deutſchlands. Er
beharrt auf dem Standpunkte, daß die
Abrüſtungskon=
ferenz nicht zu poſitiven Ergebniſſen kommen
kann, wenn ſie nicht die einzigen konkreten
Vor=
ſchläge annimmt, nämlich diejenigen, die ihr
von Italien unterbreitet worden ſind.
Der fasciſtiſche Großrat erblict in der fasciſtiſchen Bewegung,
die ſich über die Grenzen Italiens hinaus entwickelt, eine
Beſtä=
tigung des neuen Geiſtes, der unmittelbar oder mittelbar ſeine
nährenden und richtungsweiſenden Kräfte aus der Geſamtheit
der Doktrinen und Einrichtungen ſchöpft, durch die Italien den
modernen Staat, nämlich den Volksſtaat, geſchaffen hat. Der
Großrat jordert die Schwarzhemden ganz Italiens am Vorabend
des 14. Jahrestages der Gründung der Kampf=Fasci auf. mit
Stolz ſich der ſchweren Verantwortung der Stunde bewußt zu
ſein und unermüdlich an der Stärkung der Macht des
Vaterlan=
des und an der Ausbreitung des fasciſtiſchen Geiſtes in der
Welt mitzuarbeiten.
Polniſche Truppenkonzenkrakionen
in Gdingen.
TU. Danzig, 10. März.
Aus unbedingt zuverläſſiger Quelle in Gdingen verlautet, daß
im Laufe des Donnerstag dort zwei Militärtransportzüge mit
Ulanen und gegen abend ein weiterer Militärtransportzug mit
Infanterie eingetroffen ſind. Die Militärzüge liefen auf der
Strecke der Kohlenmagiſtrale. Am Freitag ſollten weitere
pol=
niſche Truppentransportzüge in Gdingen eintreffen.
Der Danziger Heimatdienſt hat an die
Völkerbunds=
ratsvertreter in Genf anläßlich der Landung
polniſcher Marineſoldaten auf der Weſterplatte
ein Schreiben geſandt, in dem auf die Empörung der
Dan=
ziger Bevölkerung über die Vertragsverletzungen und
Gewalthandlungen der polniſchen Regierung hingewieſen wird.
Die Danziger Bevölkerung rufe daher den ihr zugeſicherten Schutz
des Völkerbundes an und bitte die im Völkerbundsrat vertretenen
Regierungen die ſofortige Zurückziehung der auf der
Weſterplatte gelandeten polniſchen Truppen zu
veranlaſſen.
Polen kündet Munikionskransporke für die
Weſterplatke an.
Wie wir erfahren, hat die polniſche Regierung für die
näch=
ſten Tage das Eintreffen polniſcher Munitionstransportſchiffe auf
der Weſterplatte angekündigt und die Danziger Regierung
ge=
beten, aus dieſem Anlaß den Handelsverkehr im Munitionsbecken
auf der Weſterplatte zu ſperren.
Im Gegenſatz zu der bisherigen Gepflogenheit, das Eintreffen
der Munitionsſchiffe zu datieren, iſt diesmal der Termin
unbe=
ſtimmt gelaſſen und nur geſagt, daß die Transporte in den
näch=
ſten Tagen eintreffen ſollen. Anſcheinend liegt Polen lediglich
des=
halb an der Sperrung des Handelsverkehrs im Munitionsbecken,
um ſich dort im Falle weiterer illegaler Truppenlandungen nicht
hineinblicken zu laſſen.
Merkwürdig iſt auch, daß der polniſche Munitionsdampfer
„Wilja”, der am 6. März die polniſchen Verſtärkungstruppen
lan=
dete, die Weſterplatte noch immer nicht verlaſſen hat. Von
pol=
niſcher Seite wird behauptet, die Urſache ſei darin zu ſuchen, daß
das Schiff einen Maſchinenſchaden erlitten habe. Man gibt an,
aus dieſem Anlaß Schleppfahrzeuge aus Gdingen beordert zu
haben.
In einem hier viel beachteten Artikel der „Gazeta Warſzawſka”
heißt es übrigens, daß derjenige, der die Weſterplatte beſitze, nicht
nur den Danziger Hafen, ſondern auch die Stadt Danzig beherrſche.
Dazu komme noch die unmittelbare Verbindung mit der See.
Die Reichswehr dienk keiner Parkei oder Klaſſe,
ſie dienk dem ganzen deutſchen Bolke.
Dresden, 10. März.
Anläßlich des Beſuches des Reichswehrminiſters Freiherrn
v. Blomberg und des Chefs der Heeresleitung Freiherrn v.
Hammerſtein, fand heute vormittag in Dresden eine
Para=
deaufſtellung der geſamten Truppen des Standorts Dresden ſtatt.
Der Reichswehrminiſter ſchritt die Front ab und hielt dann am
die Truppen eine kurze Anſprache, in der er ſagte:
„Ich trete vor eure Front, um euch einige Worte von Bedeus
tung zu ſagen. Ich habe ſie ſchon öfters ausgeſprochen und ihr
werdet ſie vielleicht ſchon durch die Zeitungen kennen. Aber ſie
können nicht oft genug geſagt werden.
Erſtens, mag der Soldat von Geburt her Preuße, Sachſe odeg
Bayer ſein, als er in die Wehrmacht eintrat, hat er ſich deun
ganzen deutſchen Volke verſchrieben. Wir ſind die ſichtbare
Dar=
ſtellung des einigen Deutſchen Reiches.
Zweitens, als ihr Soldat wurde, ſagtet ihr dem inneren
Kampf und Hader ab, denn wir gehören keiner Partei oder
Klaſſe an. Wir dienen dem ganzen Volk, und das Deutſche Volk
ſteht hinter uns.
Drittens, wir ſind uns der hohen Verantwortung bewußt,
daß unſer Stand der einzige in Deutſchland iſt, der Waffen
trägt und das Waffenhandwerk — wir dürfen ſchon ſagen — ſehr
gut und ſicher beherrſcht. Das wird ſo bleiben.
Aber wir ſtehen darum nicht allein. Nein, neben und hinter
uns ſtehen Millionen deutſcher Männer, ſie tragen keine Waffen
in den Händen, aber ihr Herz und Sinn iſt feſt, und ſie ſind
entſchloſſen, mit uns für Deutſchland zu leben und zu kämpfen.
Unſeren Bund mit dieſen Männern wollen wir beſiegeln mit
dem Ruf: Das deutſche Vaterland hurra!
Der Reichswehrminiſter begab ſich dann zum Beſuch der
ſächſiſchen Regierung ins Miniſterialgebäude.
Reichskag in der Kroll=Oper.
Die Geſchichte der Kroll=Oper.
König Friedrich Wilhelm ſchenkte dem Kroll das Grundſtück. — 80
Jahre Krollſches Theater. — Berühmte Gäſte bei Kroll.
König Friedrich Wilhelm II war der eigentliche Begründer
von „Kroll”, wie das berühmte Etabliſſement kurz genannt wird.
Der König hatte von dem Breslauer Vergnügungsunternehmen
„Wintergarten” gehört, das von Joſef Kroll geleitet wurde, und
hatte den Beſitzer nach, Berlin gerufen, wo ein ähnliches
Unter=
nehmen ins Leben gerufen werden ſollte, um, wie der König
be=
merkte, „die verſchiedenen Stände einander näherzubringen”. Im
Jahre 1843 ſchenkte Friedrich Wilhelm IV. dem Joſef Kroll das
Grundſtück jenſeits des Brandenburger Tores, und ſchon am 15.
Februar 1844 wurden die erſten Räumlichkeiten eröffnet. Kroll,
der dem Hauſe den Namen gab, ſtarb am 15. April 1848, und nach
ſeinem Tode führte ſeine Witwe Auguſte Kroll die Geſchäfte
wei=
ter, unterſtützt von ihrem Schwiegerſohn J. E. Engel. Jetzt ging
man daran, an dieſer Stelle ein richtiges Theater zu errichten, da
die proviſoriſchen Räume nicht ausreichten. Friedrich Tietz wurde
mit dem Bau betraut, und ſchon am 27. Juni 1850 konnte das
Haus eröffnet werden. Es brannte aber bereits am 1. Februar
1851 ab. Es wurde jedoch mit größter Beſchleunigung wieder
auf=
gebaut, ſo daß es bereits ein Jahr ſpäter, am 24. Februar 1852,
neu eröffnet werden konnte. Dieſes Haus, in dem jetzt der
Reichs=
tag ſeine Sitzungen abhalten wird, iſt alſo rund 80 Jahre alt. Es
war der Mittelpunkt des geſellſchaftlichen Lebens in Berlin
wäh=
rend vierzig Jahren. Die „feenhaften Illuminationen”, die Engel
einführte, und die aus 40 000 bunten Lämpchen beſtanden,
erreg=
ten Aufſehen und lockten das Publikum an. Es war eine große
Neuheit, denn das Berlin der ſechziger Jahre war an derartige
Lichtreklamen noch nicht gewohnt. Der „Krollſche Garten” und die
„Krollſche Promenade” waren im Sommer Sammelpunkte der
Berliner Geſellſchaft geworden. Der „alte Engel”, der Beſitzer von
Kroll, war die volkstümlichſte Erſcheinung Berlins. Auch Kaiſer
Wilhelm I. war ihm freundſchaftlich zugetan. So kam es, daß auch
die Hofgeſellſchaft hier viel verkehrte und dem Unternehmen zur
Blüte verhalf. Der alte Engel konnte die berühmteſten Künſtler
für ſein Unternehmen verpflichten, wo man die Patti, die
Sem=
brich, die Bellinconi, Wachtel, Böthel und d’Andrade hörte. Es
waren große Tage der Opernkunſt, die ihren Höhepunkt in der
Uraufführung des „Mikado” erlebten. Von hier aus trat der „
Mi=
kado” ſeinen Siegeszug durch die ganze Welt an. Der geiſtige
Leiter war trotz ſeiner geringen Bildung der alte Engel, der als
Witzbold weit und breit berühmt war. Als ihn der Kaiſer fragte,
as er tue, um ſtets ſo jung auszuſehen, erwiderte er: „Alles
ge=
forben. Majeſtät!‟ Dieſes Wort wurde bald Allgemeingut der
Berliner und wird heute noch gebraucht. Im Winter fanden in
„Krolls Etabliſſement” die großen und berühmten Bälle ſtatt, wie
der Corps=de=Ballett=Ball, und der Alpenball. Gegen Ende des
Jahrhunderts war Kroll beſonders als Sommeroper beliebt. Als
der berühmte Beſitzer ſtarb, leitete ſein Sohn das Unternehmen.
Er verpachtete es aber bald an eine Aktiengeſellſchaft, die es ein
Jahr lang führte. Am 1. Auguſt 1895 ging die Kroll=Oper in den
Beſitz der Krone über und wurde ein repräſentatives
Unterneh=
men. Nach dem Kriege wurde der Verſuch gemacht, aus der Oper
ein künſtleriſches Unternehmen von Bedeutung zu machen. Aber
die Geldknappheit ließ es nicht zu, daß drei große Opernbühnen
in Berlin blühten. So wurde vor zwei Jahren die Oper
geſchloſ=
ſen, um jetzt als Heim des Reichstages eine hochpolitiſche Aufgabe
zu erhalten.
*
Heiltars Lundesigedter.
Großes Haus. — Freitag, den 10. März 1933.
Konzerk des Heſſiſchen Landeskheaker=Orcheffers
zum Beſten der Darmſtädter Winterhilfe.
ſunk ſelbſt fertig, indem er die großen Kanonen ſeiner Stars
auffahren läßt, aber immerhin war auch unſer Orcheſterkonzert
gut beſucht. Als Geſamteindruck ſteht ſogar auf unſerer Seite
der Vorteil eines geſchickt und einheitlich aufgebauten
Pro=
gramms, Alt=Wiener Muſik aus der Zeit der unumſchränkten
Vorherrſchaft des Wiener Walzers. Von Lanner, Suppé,
Millöcker, Zeller, Heuberger, Ziehrer und vor allem von Johann
ſtieg. Die recht umfangreiche Vortragsfolge teilten ſich als Diri=
Regina Harre und Dr. Heinrich Allmeroth, ferner Erna vo.i
Georgi, Suſanne Heilmann, Charlotte Krauß und Eugen Vogt.
Man freute ſich der ſchönen Stimmen und der gut gelaunten
Vortragsweiſe, die bald eine Stimmung aufkommen ließ, die
ſchließlich an die Sommerkonzerte der großen Orcheſter in den
Großſtädten erinnerte. Die Hörer, nur wenige aus dem ſonſt
in den Konzerten anweſenden Publikum, meiſt Operetten= oder
Rundfunkenthuſiaſten, amüſierten ſich ausgezeichnet und
über=
ſchütteten ihre Lieblinge unter den Singenden und Dirigierenden
mit reichſtem Beifall. Die Qualität der Darbietungen ſtand auf
erfreulicher Höhe.
F.N.
Schüleraufführung des Ludwig=Georg=Gymnaſiums.
„Die Perſer”, Schauſpiel von Aeſchylus.
Die Wahl des Stoffes der diesmaligen Schüleraufführung
des Ludwig=Georg=Gymnaſiums war auf ein Werk des Aeſchylus,
des älteſten griechiſchen Dramatikers, gefallen. Wir hatten ſchon
öfter Gelegenheit, antiken Dramenaufführungen von Schülern
des humaniſtiſchen Gymnaſiums beizuwohnen und haben betont,
daß der tiefe ethiſche Wert dieſer ſpezifiſch altgriechiſchen
Frei=
heitsepen vor allem von denen erkannt und erfaßt werden kann,
die ſich mit dem Geiſt, der dieſen Dramatikern eigen iſt, in
ihrer Urſprache auseinandergeſetzt haben. Die Verlebendigung
und Vermittlung des Dramas „Perſer” des Aeſchylus, eines
mit aller Kraft eines freiheitsdürſtigen, ſein Vaterland liebenden
begabten Geſtalters konnte in der Ueberſetzung und Bearbeitung
von Guſtav Eskuche eindringlich werden, wenn es in ſo
vor=
bildlicher Weiſe in Szene geſetzt wurde, wie dies von
Studien=
rat Dr. Malzan geſchehen iſt.
Die Schüleraufführungen erfreuen ſich ſtets eines guten
Be=
ſuches, zumal ein feſter Kreis ſich für dieſe Veranſtaltungen
inter=
eſſiert. Die Aufnahme war geſtern außerordentlich warm und herz=
Heute zieht man das Publikum für Wohltätigkeitsveranſtal= lich, Studienrat Dr. Malzan durfte mit ſeinen Schülern
wohlver=
tungen am beſten an, wenn man Programme aufſtellt, die Aehn= dienten Beifall entgegennehmen. Es iſt anzuerkennen, daß die
jun=
lichkeit mit einem Unterhaltungskonzert des Rundfunks haben, gen Darſteller ein über das gewohnte Maß der Dilettanten gehen=
Daß wenige Stunden nach der Eröffnung des Kartenverkaufs des ſchauſpieleriſches Geſchick zeigten und ihre altgriechiſchen
Rol=
das Konzert ausverkauft iſt, das bringt natürlich nur der Rund= len ungewöhnlich gut und ohne laienhafte Hemmungen
beherrſch=
ten und ſpielten. Das kann vor allem ſowohl von den perſiſchen
Edlingen als auch von den Hauptdarſtellern, insbeſondere von D.
Berger als Mutter des Xerxes, von H. J. Fuchs als
Perſer=
könig Xerxes ferner von J. Schlippe, dem perſiſchen Boten,
und von H. Maul als Darius geſagt werden.
Umrahmt wurde die Aufführung von ſehr guten muſikaliſchen
Strauß erklangen Walzer, Polkas, Märſche, Lieder und Duette, Darbietungen des Schülerorcheſters unter der ſtraffen Leitung von
wobei manche Erinnerung an gute alte Operetten freundlich auf= Studienrat H. Kaiſer. Unterſekundaner der Anſtalt ſprachen
den Eid der attiſchen Epheben in deutſch und im Urtext, und
genten Dr. Hans Schmidt=Iſſerſtedt, Karl Maria Zwißler und Wilhelm Eſſelborn gab einen kurzen einführenden Vortrag
Otto Drumm, an den Sologeſängen hatten den Hauptanteil zu dem Schauſpiel, über deſſen tiefere ethiſche Bedeutung und
In=
halt wir vorgeſtern an dieſer Stelle bereits ſprachen.
— Schreckenstage der Stadt Neunkirchen=Saar. Weit über
Neunkirchen hinaus hat die furchtbare Kataſtrophe auf dem
Neun=
kircher Eiſenwerk Teilnahme gefunden. Nun erſcheint im Verlage
der „Neunkirchener Zeitung” Neunkirchen=Saar eine Broſchüre,
aufgebaut aus Berichten der Tagespreſſe, die aus der täglich ſich
ſverändernden Lage der Verhältniſſe geſchöpft ſind und deshalb den
beſonderen Charakter der das Unglück begleitenden Umſtände
ſtim=
tnungsmäßig und wahrheitsgetreu wiedergeben. Die
Aufzeichnun=
gien ſind reich illuſtriert.
Samstag, 11. März 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 70 — Seite 3
Der neue Nalsin den Landern.
Ber
irfte
Saahmen gegen Kommuniſten und Reichsbannerführer in Bayern. — Rückkrikt der badiſchen
und ſächſiſchen Regierung.
Epps Mikarbeiker.
Staakskommiffare für die bayeriſchen Miniſterien.
WTB. München, 10. März.
Wie Abgeordneter Eſſer in einer in der zweiten
Morgen=
ſtunde einberufenen Preſſekonferenz mitteilte, hat General von
Epp zu Staatskommiſſaren zur beſonderen Verwendung beſtimmt,
Hauptmann a. D. Roehm und Abg. Eſſer; zum
Staats=
kommiſſar für das Finanzminiſterium, ſoweit es ſich um
Maß=
nahmen zur Aufrechterhaltung der Ordnung handelt, Abg. und
Oberbürgermeiſter von Lindau, Siebert, zum
Staatskommiſ=
ſar für das Juſtizminiſterium Reichstagsabgeordneter Dr.
Frank=München. Ferner wurde beſtätigt, daß Abg. Wagner
zum Staatskommiſſar für das
Innenminiſte=
rium und SS.=Führer Himmler zum komm
iſſari=
ſchen Polizeipräſidenten von München
er=
nannt wurden.
Der Kommiſſar des Reichs für die Polizei in Bayern,
Gene=
ral v. Epp, erſchien heute vormittag, um 10.30 Uhr, mit ſeinen
Beauftragten im Miniſterium des Aeußern, wo die angekündigte
Uebergabe der Polizeigeſchäfte durch den Miniſterpräſidenten
Dr. Held offiziell erfolgte.
Nach einer Meldung des „Völkiſchen Beobachters” hat der
beauftragte Kommiſſar für das Innenminiſterium Adolf Wagner
einen Funkſpruch an alle Polizeidirektionen und Polizeiämter
er=
laſſen, nach dem ſämtliche kommuniſtiſche Funktionäre und
Reichsbannerführer im Intereſſe der öffentlichen Sicherheit in
Schutzhaft zu nehmen ſind. Ferner ſoll die Suche nach Waffen
aufs ſchärfſte durchgeführt, ſowie an allen öffentlichen Gebäuden
Hakenkreuzfahnen gehißt werden. Dieſer Befehl wurde noch am
Freitag in ganz Bayern zur Ausführung gebracht.
Neubildung der würkkembergiſchen Regierung.
Stuttgart, 10. März.
Die Verhandlungen über die Neubildung der
württembergi=
ſchen Regierung ſind Freitag nachmittag zum Abſchluß gekommen.
Die bisherigen fünf Miniſterien werden auf drei
zuſammenge=
legt. Als Staatspräſident und zugleich Innenminiſter iſt der
na=
tionalſozialiſtiſche Landtagsabgeordnete Gauleiter Murr, und als
Kultusminiſter, der zugleich das Juſtizminiſterium verwaltet, der
Landtagspräſident Prof. Mergenthaler (NSDAP.) vorgeſehen.
Das Finanzminiſterium wird in den Händen des bisherigen
deutſchnationalen Finanzminiſters Dr. Dehlinger bleiben.
Der Landtagspräſident Prof. Mergenthaler hat den Landtag
auf Samstag nachmittag 15 Uhr zu einer Sitzung einberufen, in
der die Wahl des Staatspräſidenten und die Neuwahl des
Land=
tagspräſidenten vorgenommen werden.
Die badiſche Regierung zurickgekreken.
Karlsruhe, 10. März.
Von der Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium wird mitgeteilt:
Das Staatsminiſterium hat einſtimmig beſchloſſen, vom Amte
zu=
rückzutreten und die Geſchäfte bis zur Bildung des neuen
Miniſte=
riums gemäß § 53 Abſatz 2 der badiſchen Verfaſſung
weiterzu=
führen. Der Rücktritt erfolgt, um einer Umbildung der Regierung
freie Bahn zu ſchaffen.
Kommiſſariſche Regierung in Hachſen.
Das Kabinett Schieck iſt zurückgetreten. Der Reichsbeauftragte
für Sicherheit und Ordnung in Sachſen, von Killinger, hat die
geſamte Regierungsgewalt übernommen. Es wurden beauftragt
mit der Führung der Geſchäfte des Finanzminiſteriums
Regie=
rungsrat Dr. Kluge, des Juſtizminiſteriums Staatsanwalt Dr.
Thierack, des Volksbildungsminiſteriums Stadtſchulrat Dr.
Hart=
nacke. Die Beſetzung der anderen Miniſterien wird noch geregelt.
Der Reichsbeauftragte für Sicherheit und Ordnung in Sachſen,
von Killinger hat an den Landtagspräſidenten Eckardt folgendes
Schreiben gerichtet: „Ich verbiete bis aufweiteres die
Einberufungdes Landtages, da die geſtrigen Vorkomm= bewieſen haben, daß Leben und Sicherheit der Abgeordneten
im Landtag nicht gewährleiſtet ſind. Ich bitte Sie, das weitere zu
veranlaſſen." „
Gleichſchalkung zwiſchen Reich und
Ländern durchgeführk.
* Mit der Einſetzung des Reichspolizeikommiſſars in Bayern
iſt der Wunſch der Reichsregierung nach einer Gleichſchaltung der
Politik reſtlos durchgeführt. Es gibt keinen einzigen deutſchen
Bundesſtaat mehr, in deſſen Regierung nicht die Natſoz.
maß=
gebenden Einfluß haben. Seit der Reichstagswahl ſind in allen
den Ländern, in denen nicht ſchon vorher die Natſoz, die
Allein=
herrſchaft oder mit den Deutſchnationalen zuſammen die Macht
beſaßen, Umſchaltungen erfolgt.
Das geſchah in der Wahlnacht noch in Hamburg; es folgten
Bremen und Lübeck am folgenden Tag. Dann kamen Schaumburg=
Lippe, Heſſen, Sachſen, Württemberg und Baden an die Reihe;
als letztes Land am Donnerstag Bayern.
In allen Ländern ſind die Vollmachten auf Grund des § 2
der Verordnung zum Schutze von Volk und Staat erteilt. Die
Wirkungen allerdings ſind ganz verſchiedenartig. In Sachſen und
Bayern haben die Reichskommiſſare die ganze Regierungsgewalt
übernommen durch Einſetzung von Sonderkommiſſaren für die
einzelnen Miniſterien, allerdings immer unter der Vorausſetzung,
daß ihre Maßnahmen auf die Aufrechterhaltung von Ruhe und
Ordnung beſchränkt ſind. Beide Länder haben alſo nicht etwa
einen Reichskommiſſar wie Preußen. In Sachſen hat der
Reichs=
beauftragte durch den Rücktritt der Regierung faktiſch die geſamte
Regierungsgewalt übernehmen müſſen. Er hat darüber hinaus die
Einberufung des Landtages verboten. In Heſſen, Baden und
Württemberg beſteht die Ausſicht, daß durch die Landtage die
Neu=
wahl der Regierung in kürzeſter Zeit erfolgt, während in Bayern
die Lage einſtweilen noch ungeklärt iſt.
Veränderungen bei der hefſ. Polizei.
Der Inhaber der Polizeigewalt, Reg.=Rat Dr. Müller, hat
geſtern neue Veränderungen innerhalb der heſſiſchen Polizei
vor=
genommen.
Der Gend.=Kommiſſar K. Thielmann=Ingelheim wurde mit
der Führung des Gendarmeriebezirkes Oppenheim betraut. Der
Gend.=Kommiſſar, Franz Cherbowſki=Lauterbach wurde beurlaubt
und ſeine Verſetzung aufgehoben.
Mit ſofortiger Wirkung wurden beurlaubt: Pol.=
Oberwacht=
meiſter Karl Weißmantel=Darmſtadt. Gend.=Kommiſſar
Scheller=Bingen, Pol.=Meiſter Emil Bargon, Pol.=Meiſter K.
Sie=
denborg, Krim.=Inſp. Joh. Sambaß, die Krim.=Hauptwachtmeiſter
Wilh. Ruppert, Aug. Hart, Joſ. Dauth, Pol.=Hauptwachtm Kurt
Barth, Pol.=Meiſter Peter Bangert, Pol.=Komm. Ad. Emrich,
Krim.=Oberinſp. Karl Kreihe, ſämtlich in Worms; Pol.=
Ober=
leutnant Jockel=Butzbach, Pol.=Verw.=Sekr. Stallmann=Bensheim,
Pol.=Oberwachtmeiſter Dirk=Mainz und GendarmerieKommiſſar
Schaller=Lich.
Auch die Hausſuchungen wurden fortgeſetzt. Dabei
konn=
ten in einer Darmſtädter Wäſcherei Fr. M. 544 Stück „
Fahrrad=
ſchlüſſel”, die in Wirklichkeit gefährliche Schlagwaffen darſtellen,
ſowie 7000 weitere Schlagwaffen beſchlagnahmt werden. Wegen
Verbreitung verbotener Druckſchriften bzw. Aufforderung zu
ſtraf=
baren Handlungen wurden zwei Kommuniſten aus Erzhauſen und
Ueberau feſtgenommen.
Die Fluk der Eingaben und Beſchwerden
hat den Bürochef des Polizeikommiſſars, Abg. Haug, veranlaßt,
folgende Bekanntmachung hinauszugeben:
„Die Geſuche und Eingaben bei dem Inhaber der
Polizei=
gewalt und ſeinen Mitarbeitern haben einen derartigen
Um=
fang angenommen, daß die dringend notwendige ſachliche Arbeit
kaum noch möglich iſt. Es iſt daher unbedingt erforderlich, daß
alle Volksgenoſſen, die nicht ſofort drängenden Wünſche.
Be=
ſchwerden uſw. noch mindeſtens acht Tage zurückſtellen. Andere
Geſuchſteller können zurzeit nicht mehr vorgelaſſen werden. Im
übrigen bitte ich, nach dieſem Zeitpunkt alle Geſuche und Wünſche
möglichſt ſchriftlich vorzulegen.”
Gegenüber umlaufenden Gerüchten über eine hohe Beſoldung
der einberufenen Hilfspoliziſten wird von zuſtändiger
* Anekdoken um d Annunzio.
Zum 70. Geburtstage des Dichters am 12. März.
Der ſtolze Einſiedler. — Ein Katafalk als Bett. — Das hiſtoriſche
Flugzeug. — Das Kriegsmuſeum. — Ein „Teſtament, geformt aus
Seele und Stein”.
In Gardone am Gardaſee, wo der nunmehr ſiebzigjährige
ita=
lieniſche Dichter Gabriele d’Annunzio wohnt, nennt man ihn den
„ſtolzen Einſiedler”. Das Haus, das er nach ſeinem Feldzuge gegen
Fiume in Beſitz nahm, iſt gegen jeden Beſuch aufs beſte geſchützt,
denn der Dichter will einſam bleiben. Er iſt jetzt noch
überſchwäng=
licher, als er vor dem Kriege war. Sein Arbeitszimmer iſt dem
Innern einer Kirche ähnlich. Der Schreibtiſch iſt ein alter
Renaiſ=
ſancealtar, der Schreibſtuhl ein alter gotiſcher Kirchenſtuhl. Sein
Schlafzimmer iſt ein Sterbezimmer. Das Bett iſt ein Katafalk,
und von den anderen Möbeln leuchten Totenköpfe. Er trägt ſtets,
wie ein amerikaniſcher Reporter feſtgeſtellt hat, eine Mönchskutte,
alle ſeine Diener müſſen ähnliche Kleidungsſtücke tragen. Das
ganze Haus, das er ohne Einwilligung Thodes in Beſitz
genom=
men hat, kündet von dem Streich des Dichters gegen Fiume. Im
Garten der Villa ſteht der Bug des tragiſchen Kriegsſchiffes „
Pug=
lia‟. Es iſt ein Torpedobootszerſtörer, der den Dichter bei ſeinem
Vorgehen gegen Fiume unterſtützte und dabei in den Grund
ge=
ſchoſſen wurde. Er wurde wieder gehoben, repariert und in dem
Garten am Gardaſee aufgeſtellt. Hier ſteht der Rumpf des alten
Schiffes zwiſchen Pinien und Olivenbäumen und wird wie ein
Heiligtum verehrt. Neben der Villa befindet ſich ein Flugplatz.
Hier ſteht noch das alte Flugzeug, mit dem der Dichter in Fiume
landete, als hiſtoriſches Erinnerungsſtück. Auch ein Paar
öſter=
reichiſche Granaten ſind hier zu finden. Der „Fürſt von Monte
Nevoſo” — wie d’Annunzio auch heißt — hat ſein ganzes
Beſitz=
kum ſchon jetzt dem Staate vermacht. Er nennt den
Erbſchaftsver=
trag ein „Teſtament, geformt aus Seele und Stein”, und beſtimmt
darin, daß neben ihm 11 ſeiner Legionäre begraben werden ſollen,
mit denen er nach Fiume gezogen iſt. Das Schiff „Puglia” muß
für ewige Zeiten erhalten werden. Er hat hier auch ein großes
Kriegsmuſeum errichtet, das der Staat übernehmen muß. Sein
Eigentum bleiben nur der „Saal Buddhas” und der „Saal der
Leda‟. Der erſte Saal iſt das Speiſezimmer des Dichters, das mit
tauſend Erinnerungen an Buddha ausgeſtattet iſt, und der „Saal
der Leda” iſt das Zimmer, in dem der Dichter mit den
Freundin=
nen ſeiner Seele Zuſammenkünfte abgehalten hat. Trotzdem die
meiſten Zimmer der Villa an den Tod erinnern, iſt der Dichter
noch ſehr jugendlich und denkt noch durchaus nicht ans Sterben.
Alle dieſe Särge, Totengerippe und Katafalke ſind nur ſchöne oder
häßliche Einrichtungsgegenſtände. Um den täglichen Unterhalt
braucht d’Annunzio ſich nicht zu kümmern. Zwar war er ſtets
ver=
ſchuldet, und ſelbſt in den Tagen ſeiner größten dichteriſchen Er=
folge war der Gerichtsvollzieher bei ihm ſtändiger Gaſt. Aber jetzt
erhält er eine Staatspenſion, die im Jahre eine Million Lire
be=
trägt. Der Duce, der kein Freund des Dichters iſt, hat ihm dieſe
Gabriele d’Annunzio.
Ehrenpenſion bewilligt und die Beſtimmung getroffen, daß ſie bis
zum Tode des Dichters gezahlt werden ſoll. Er beabſichtigt nicht
mehr, bei ſeinen Lebzeiten neue Werke zu veröffentlichen. Zwar
arbeitet er täglich mehrere Stunden an ſeinem Altar=Schreibtiſch.
Aber es wird nichts vor ſeinem Tode der Oeffentlichkeit mitgeteilt
werden. „Für den Ruhm habe ich genug getan!” mit dieſen
Wor=
ten lehnt er alle Verſuche ab, ihn zur Herausgabe ſeiner letzten
Werke zu veranlaſſen.
* Mainzer Stadktheaker.
Sonderbar genug, daß ſich Puccini immer noch der
unwandel=
baren Gunſt des deutſchen Opernpublikums zu erfreuen ſcheint,
ob=
wohl doch die kitſchige Sentimentalität der „Boheme” und der
„Butterfly” deutſchem Kunſtempfinden genau ſo widerſprechen,
Stelle betont, daß die Hilfskräfte ihre Aufgaben ehrenamtlich
er=
füllen und nur die geringen Verpflegungskoſten zu Laſten des
Staates gehen.
Den Vorſtandsmitgliedern des Heſſiſchen
Polizeibeamtenverbandes, Winck, Flechſenhaar und
Dietrich, iſt durch den Polizeikommiſſar jede Handlung in der
Lei=
tung des Verbandes und jede Verfügung bis
aufwei=
teres unterſagt worden, weil ſonſt Beunruhigung unter
der Beamtenſchaft zu erwarten ſei.
Wir werden gebeten, zu berichtigen, daß das im Hauſe des
Kunſtmalers Diehl beſchlagnahmte Material aus „legalen
Num=
mern der Arb.=Zeitung, der A. J.3., ſowie aus Verlagsproſpekten
der „Univerſum=Bücherei für Alle” beſteht und ſich keine
verbote=
nen Druckſchriften darunter befanden.”
Die Vorgänge im Rheinland.
Köln, 10. März.
Am Vormittag drang ein Trupp SA.=Leute in eine Sitzung
der Spruchkammer des Verſorgungsgerichts ein. Im Laufe einer
Auseinanderſetzung wurde der Leiter der Sitzung, Regierungsrat
Poethen, ſo ſchwer verletzt, daß er ins Krankenhaus gebracht
wer=
den mußte.
Im Laufe des geſtrigen Abends wurden außer den
Redak=
teuren der „Rheiniſchen Zeitung”, Efferoth und dem
Reichstags=
abgeordneten Sollmann, der frühere Kölner Polizeipräſident
Bau=
knecht, die ſozialdemokratiſchen Kölner Beigeordneten Dr. Merfeld
und Dr. Fresdorf ſowie eine Anzahl Führer der SPD. in
Schutz=
haft genommen.
In Wuppertal erſchienen am Freitag morgen vor Beginn
der Geſchäftszeit uniformierte Nationalſozialiſten vor den
Waren=
häuſern Tietz in Elberfeld und Barmen, ſowie vor verſchiedenen
Einheitspreisgeſchäften. Den Angeſtellten wurde der Zutritt
ver=
wehrt; es wurden Schilder aufgeſtellt, die aufforderten, nicht in
derartigen Geſchäften zu kaufen. Die betroffenen Geſchäfte ſahen
ſich gezwungen, vorläufig die Läden zu ſchließen. Die übrigen
jüdi=
ſchen Geſchäfte ſind von der Maßnahme nicht betroffen. Auch in
Gladbach=Rheydt wurde die Schließung jüdiſcher
Waren=
häuſer und Einheitspreisgeſchäfte erzwungen.
In Düſſeldorf, zogen am Freitag morgen noch vor
Ge=
ſchäftsöffnung SA.=Abteilungen vor den jüdiſchen Geſchäften auf.
die daraufhin geſchloſſen blieben. Im Zentrum der Stadt und in
der Altſtadt ſind außer dem Warenhaus Tietz noch etwa fünf große
Kaufhäuſer und eine ganze Anzahl kleiner jüdiſcher Geſchäfte
ge=
ſchloſſen.
Hikler an SA. und 55.
Warnung vor Ausſchreikungen.
Der Führer der NSDAP., Reichskanzler Adolf Hitler,
er=
läßt an ſeine Parteigenoſſen folgenden Aufruf:
Parteigenoſſen! SA.= und SS.=Männer! Eine ungeheure
Um=
wälzung hat ſich in Deutſchland vollzogen. Sie iſt das Ergebnis
ſchwerſter Kämpfe, zäheſter Ausdauer, aber auch höchſter Diſziplin.
Gewiſſenloſe Subjekte, hauptſächlich kommuniſtiſche Spitzel,
verſuchen die Partei durch Einzelaktionen zu kompromittieren, die
in keiner Beziehung zu dem großen Werk der nationalen Erhebung
ſtehen, ſondern höchſtens die Leiſtung unſerer Bewegung belaſten
und herabſetzen können. Insbeſondere wird verſucht, durch
Be=
läſtigung von Ausländern und Autos mit ausländiſchen Fahnen
die Partei bzw. Deutſchland in Konflikte mit dem Ausland zu
bringen
SA.= und SS.=Männer! Ihr müßt ſolche Kreaturen ſofork
ſelbſt ſtellen und zur Verantwortung ziehen. Ihr müßt ſie weiter
unverzüglich der Polizei übergeben, ganz gleich, wer ſie auch ſein
mögen.
Mit dem heutigen Tage hat in ganz Deutſchland die nationale
Regierung die vollziehende Gewalt in der Hand. Damit wird der
weitere Feldzug der nationalen Erhebung ein von oben geleiteter
planmäßiger ſein. Nur dort, wo dieſen Anordnungen Widerſtand
entgegengeſetzt wird, oder wo aus dem Hinterhalt, wie früher,
Angriffe auf einzelne Männer oder marſchierende Kolonnen
erfol=
gen, iſt dieſer Widerſtand ſofort und gründlich zu brechen.
Beläſtigungen von einzelnen Perſonen,
Be=
hindern von Autos oder Störungen des
Ge=
ſchäftslebens haben grundſätzlich zu
unterblei=
ben. Ihr müßt, meine Kameraden, dafür ſorgen, daß die
natio=
nale Revolution 1933 nicht in der Geſchichte verglichen werden
kann mit der Revolution der Ruckſack=Spartakiſten im Jahre 1918.
Im übrigen laßt Euch in keiner Sekunde von unſerer Parole
weg=
bringen, die heißt: Vernichtung des Marxismus.
Am Samstag abend werden auch in Preußen die
Hakenkreuz=
fahnen in Anweſenheit der SA. und SS. eingezogen; da am
Sonn=
tag nur mit Schwarz=Weiß=Rot und der Landesfarbe halbmaſt
geflaggt wird.
wier’sje blutrünſtige Kinodramatik ſeiner „Tosca”, die nach
meh=
reren Jahren wieder im Spielplan erſcheint. Aber Puccinis Opern
haben, vor den muſikaliſch ungleich wertvolleren Verdis eben den
auf knälligen Effekt gearbeiteten dramatiſchen Aufbau voraus. Die
Aufführung iſt zum erheblichen Teile in ihrer alten Beſetzung
her=
ausgebracht. Heinz Berthold als muſikaliſcher Leiter hatte einen
beſonders guten Tag und baute in prachtvoller Breite und ſtarker
Steigerung auf. Die Regie von Paul Weißleder, bis in die
aller=
letzten Einzelheiten klug durchgarbeitet, verlor ſich doch niemals
in Kleinlichkeiten und iſt als Ganzes geſehen eine Meiſterleiſtung
einer Operninſzenierung.
In der Titelrolle hatte ſich ſeinerzeit Hanna Gorina dem
Mainzer Publikum vorgeſtellt und ihre erſten Triumphe
errun=
gen. In der Tat iſt das ihr eigenſtes Gebiet, das ſie klugerweiſe
nicht verlaſſen, ſondern ernſtlichſt pflegen ſollte. Litt die Stimme
auch gelegentlich noch unter den Nachwehen einer gerade
überſtan=
denen Erkrankung, ſo iſt ihre Tosca unbedingt eine hervorragende
Leiſtung von vollkommener Stileinheit. Neu iſt ihr Partner,
Cor=
nelius Weichers, als Cavaradoſſi. Wenn auch im Spiel
zu=
weilen etwas unbelebt, bot er doch geſanglich das Beſte, was wir
je von ihm gehört haben und erfreute durch eine metallreiche und
gepflegte ſtimmliche Durchführung ſeiner recht ſchwierigen Rolle.
Den Scarpia, eine der beſten Rollen von Franz Larkens, hatte
diesmal Hans Komregg übernommen. Er konnte ſie ſtimmlich
in wundervoller Vollendung bringen, aber über dem Streben nach
ſchönem Ton litt doch die darſtelleriſche Dämonie der Geſtaltung,
Ein Kabinettſtückchen feinſter Charakteriſierungskunſt iſt der
Mesner Auguſt Stiers. Gut in den kleineren Rollen Anny
Rieder, Karl Brake. Friedrich Kempf. Guſtav
Neidlin=
ger und Karl Weber. Die Chöre ſangen ſicher und tonſchön.
Dr. B.
— Zeitſchrift für Pilzkunde. Organ der Deutſchen Geſellſchaft für
Pilzkunde und der Heſſiſchen Landesſtelle für Pilz= und
Haus=
ſchwamm=Beratung. Darmſtadt — Redigiert, herausgegeben
und verlegt von Fr. Kallenbach. Darmſtadt. unter
Mitwir=
kung von Hochſchulprofeſſor Dr. Killermann. Regensburg.
16 Band Schlußheft 1932. 32 Seiten Text und 4
Kunſtdruck=
tafeln: jährlich 8,50 RM. Druck: Hofbuchdruckerei L. C. Wittich.
Einen merkwürdigen Pilz unſerer heimiſchen Wälder, den
Korallen=Stachelbart. führt Studienrat Vogel, Groß=
Gerau. in Wort und Bild vor (Tafel 11 und 12). Zwei weitere
Tafeln führen eine intereſſante Pilzmißbildung vor Augen und
ſchließlich einen von Dr. Bothe in Braunſchweig neu entdeckten
einheimiſchen Leuchtpilz. Für die Allgemeinheit von
beſonde=
rem Intereſſe ſind wiederum die Berichte über verſchiedene
Pilz=
vergiftungen, verurſacht durch den Panther=Wulſtling, den
ziegel=
roten Rißpilz, eine noch wenig bekannte Trichterlingsart, durch
den Teepilz uſw. Prof Szulczewſki. Poſen, führt ebenfalls
verſchie=
dene gut erläuterte Zeichnungen von bemerkenswerten
Pilzmiß=
bildungen vor. Ebenſo ſeien eine Reihe von Mitteilungen
ange=
führt über Fortſchritte der volkstümlichen Pilzaufklärung in
München Altona. Heidelberg, in Weſtfalen uſw. Weiterhin warnt
eine Nachricht des Naturkundlichen Heimatmuſeums in Leipzig vor
einem gewiſſenloſen Pilzhändler, der geſundheitsſchädliche Karz
toffelboviſte als Trüffeln verkaufte.
Seite 4 — Nr. 70
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 11. März 1933
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Heimgang unſerer lieben Mutter
Frau (Emilie Burck
geb. Trupp
ſagen wir innigſien Dank. Ganz beſonders
danken wir Herrn Pfarrer Köhler für die
troſi=
reichen Worte, den Herrn Aerzten und Schweſtern
vom Stadtkrankenhaus für die liebevolle
Be=
handlung und Pflege.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Geſchwiſter Burck.
Darmſiadt, den 10. März 1933.
Bitte ausſchneiden!
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Enzian=Wurzeln. — Im Darm jedes Menſchen ſchmarotzen
Milliarden Fäulnis=Bakterien, deren giftige Abfallſtoffe
ſtändig in Blut und Drüſen dringen und dadurch den
Orga=
nismus aufs ſchwerſte ſchädigen. Vorzeitiges Altern,
Nach=
laſſen der geiſtigen und körperlichen Kräfte, ja ſelbſt früher
Tod ſind die Folgen dieſer Selbſtvergiftung. Der Tod ſitzt
im Darm. Enzianwurzeln ſind ein Naturgewächs. Wer
Ge=
ſundheit, Leiſtungsfähigkeit u. langes Leben ſchätzt, der trinke
den garantiert echten Gebirgs=Enzian. Ein
Vorbeugungs=
mittel gegen Magen= und Darmleiden, Stuhlverſtopfung,
Blähungen. gegen Nierenleiden, Ischias, Rheumatismus
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der Reichsverdingungsordnung vergeben
werden. — Arbeitsbeſchreibungen und
Bedingungen liegen bei dem Städtiſchen
Tiefbauamt, Zimmer 6,0 während der
Dienſtſtunden zur Einſicht offen. Auch
werden dort die Angebotſcheine
abge=
geben. — Angebote ſind bis Freitag,
den 17. März 1. J., vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, den 9. März 1933.
Städt. Tiefbauamt. (St. 3491
Muu bersaclang.
Die Jagd der Gemeinde Nieder=
Ramſtadt, umfaſſend ca. 2530 Heſſiſche
Morgen Feld und Wieſen ſowie ca. 753
Morgen Wald, wird am
Montag, den 20. März I. Js., nachm.
3 Uhr, im Rathaus zu Nieder=Ramſtadt
öffentlich, meiſtbietend, auf Wunſch
auch in kleineren Bezirken, auf die
Dauer von 6 Jahren verſteigert.
Es iſt ein ſehr geſchonter, guter
Wild=
beſtand vorhanden. Nieder=Ramſtadt
liegt 7. Kilometer von Darmſtadt
ent=
fernt und iſt bequem zu erreichen.
Heſſ. Bürgermeiſterei Nieder=Ramſtadt.
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Letzte
Brennholzverfteigerung
(Gemeindewald Ober=Ramſtadt).
Montag, den 13. März 1933,
vormit=
tags 9 Uhr, werden im Gaſthaus „Zum
Löwen” (Schneider) aus verſchiedenen
Forſtorten verſteigert:
Scheiter, rm: 185 Buchen, 11 Eichen,
4 Eſchen. 10 Ahorn. 4 Erlen, 2
Bir=
ken. 9 Kiefern, 68 Fichten.
Knüppel, rm: 31 Buchen, 7 Eſchen,
7 Erlen, 3 Lärchen, 23 Fichten.
Reiſerholz 1. Klaſſe, rm: 42 Buchen,
132 Kiefern.
Reiſerholz 2. Klaſſe, 100 Wellen:
1.4 Buchen, 7.5 Eichen.
Reiſerholz 3. Klaſſe, 100 Wellen:
14.25 Buchen, 8,1 Eichen, 8.3 Kief.
Stockholz, rm: 33 Buchen, 9 Eichen.
Nähere Auskunft durch Förſter
Traut=
mann, Ober=Ramſtadt, und die
Bürger=
meiſterei.
(3483
Ober=Ramſtadt, den 10. März 1933.
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
Rückert.
Samstag, 11. März 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 70 — Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, den 11. März 1933.
Maßregeln zur Verhülung von Unglücksfällen
und Berkehrsſtörungen aus Anlaß des
Bekriebes der Straßenbahnen.
Das Polizeiamt ſieht ſich veranlaßt, erneut auf die
nach=
ſtehenden Paragr. 7 und 8 der Polizeiverordnung, betreffend
Maßregeln zur Verhütung von Unglücksfällen aus Anlaß des
Be=
triebes der Straßenbahnen in der Stadt Darmſtadt hinzuweiſen:
8 7. An Straßenkreuzungen oder Abzweigungen haben Perſonen,
Fuhrwerke, Handwagen und ſonſtige Fahrzeuge, Reiter,
Rad=
fahrer, Viehtransporte uſw., welche das Gleis überſchreiten
wol=
len, ſo rechtzeitig zu halten, daß die Wagen der Straßenbahnen in
ihrer Fahrt nicht behindert werden. Fuhrwerke, Fahrzeuge,
Rei=
ter, Viehtransporte uſw. haben, ſobald das Signal der
Straßen=
bahn ertönt, wenn nicht beſondere Tafeln den Haltepunkt
be=
zeichnen, mindeſtens fünf Meter vor der Straßenkreuzung bzw.
Abzweigung haltzumachen. — § 8. An den Straßenkreuzungen
der von Straßenbahnlinien durchzogenen Straßen haben Leiter
von Fuhrwerken, Automobilen und ſonſtigen Fahrzeugen,
Rei=
ter. Radfahrer uſw. die Gangart derart zu verkürzen, daß ein
Halten vor dem Gleis noch möglich iſt und der
Straßenbahn=
wagen ungehindert weiterfahren kann.
Durch das heſſiſche Naturſchutzgeſetz haben folgende
Frühlings=
pflanzen geſetzlichen Schutz gefunden: Der Seidelbaſt oder
Kellerhals (Daphne mezereum), ein niedriger Strauch
unſxer Laubwälder, deſſen rötliche, ſtark duftende Blüten bereits
im März und April vor dem Laubausbruch erſcheinen. Das wilde
Schneeglöckchen (Leucoium vernum). Es kommt auf
feuch=
ten Wieſen, in Gebüſchen und Wäldern in Starkenburg und
Ober=
heſſen vor. Dieſe Pflanzen ſind vollkommen geſchützt, es dürfen
alſo nicht einmal kleine Handſträuße gepflückt werden, beſonders
iſt das Ausgraben und Ausreißen verboten. Die nur in
Rhein=
heſſen wachſende gelbblühende Frühlingsadonis (Adonis
vernalis), ſowie die mit großer violetter Glocke blühende
Küchenſchelle (Anemone pulsatilla) dürfen gleichfalls weder
ausgegraben oder ausgeriſſen werden. Vor allem iſt bei dieſen
Pflanzen ebenſo wie bei den zuerſt genannten das Feilbieten,
Ankaufen und Verkaufen unterſagt. Eine Reihe ſchönblühender
Frühlingspflanzen wie die Waldanemone, die
Schlüſſel=
blumen, die blaue Scilla dürfen nach wie vor gepflückt
wer=
den. Im Intereſſe des Naturſchutzes ſchone man aber auch dieſe
Gewächſe ſoviel als möglich. Man pflücke ſtets nur kleine Sträuße
und vermeide vor allem das Ausreißen ſowie das Abpflücken der
Blätter.
* Aus Anlaß des Semeſterſchluſſes der Techn. Hochſchule zu
Darmſtadt verſammelte ſich geſtern nachmittag auf Einladung des
Herrn Prof. D. Matthes, der im verfloſſenen
Winterhalb=
jahr über die Grundlinien der Geſchichte der Chriſtus=Religion
mit beſonderer Berückſichtigung des Ringens mit dem
Säkularis=
mus u. a. wichtige kirchliche und religiöſe Zeitfragen Vorleſungen
hielt, deſſen Hörerinnen und Höxer in der Studentiſchen
Wirt=
ſchaftshilfe, um einige geſellige Stunden in gemütlicher
Unter=
haltung zu verbringen. Anknupfend an die von
Schleier=
macher vertretene Idee, daß religiös veranlagte Menſchen das
Bedürfnis empfinden, auch im geſelligen Kreiſe gegenſeitig
reli=
giöſe Beziehungen zu pflegen, hieß der von allen Hörern ſehr
geſchätzte Gelehrte die Erſchienenen herzlich willkommen. Einer
der Teilnehmer zollte ihm hierauf herzliche Worte des Dankes
und der Anerkennung dafür, daß er in uneigennütziger Weiſe
religiös=ſittlich intereſſierten Frauen und Männern Gelegenheit
Zur geiſtigen Anregung und zum Nachdenken über das Schickſal
von Kirche und Religion bot. Auch im nächſten Semeſter ſind von
Herrn Prof D. Matthes intereſſante Vorleſungen in Ausſicht
genommen. Es wäre ſehr zu begrüßen, wenn auch andere Kreiſe,
insbeſondere aber evangeliſche Religionslehrer, ſich die günſtige
Gelegenheit zur Fortbildung nicht entgehen ließen.
Reichsfinanzverwaltung. Landesfinanzamt Darmſtadt.
Gerichtsaſſeſſor Dr. Fritz Dexheimer wurde zum
Regierungs=
aſſeſſor ernannt.
Verſetzt wurde am 6 März 1933 der Förſter Julius Kniß
zu Bernsfeld vom 1. Mai 1933 ab in gleicher Dienſteigenſchaft in
die Förſterei Klein=Hauſen, Forſtamt Lorſch.
In den Ruheſtand verſetzt wurde am 6. März 1933 der
Gerichtsvollzieher mit dem Amtsſitz in Schlitz Friedrich Rei= der heiligen Schrift und eigener Dichtung von G. Beleites.
chert auf Nachſuchen 4 it Wirkung vom 1. Juli 1933.
Die Sitzung des Kreiswahlausſchuſſes des Wahlkreiſes Nr.
33 Heſſen=Darmſtadt zur Ermittlung des endgültigen
Abſtim=
zimmer des Staatsminiſteriums, Neckarſtraße 7, ſtatt. Die Sitzung fer” und „Chriſtus”. Sein Opus 100 „Der verlorene Sohn” iſt
iſt öffentlich.
Der Volksbankprozeß.
Behandlung der ſogenannken Spekulakionskonken. — Ueberblick über den Werdegang der Effeklengeſchäffe
der Verwallung.
Die Freitagverhandlung leitet Rechtsanwalt Dr. Sondheimer
mit der Verleſung ſeiner Beweisanträge zu zwei am Vortage
be=
ſprochenen Konten ein. Vorſitzender und Vertreter der Anklage
ſind der Anſicht, daß ihr Inhalt als erwieſen unterſtellt werden
kann. Eine endgültige Entſcheidung des Gerichts wird am
Sams=
tag erfolgen. Vor der ausführlichen Behandlung der einzelnen
ſo=
genannten Spekulationskonten von Vorſtand und Aufſichtsrat gibt
der Vorſitzende noch einmal einen Ueberblick über den Werdegang zu ſeinen Effektengeſchäften trieb.
der Effektengeſchäfte der Verwaltung, vor allem ſoweit auf Koſten
der Volksbank ſpekuliert wurde, und ſchließlich, welche Stellung Vernehmung ganz einfach die Erklärung gefunden hatte: „Wir
überhaupt zu den Spekulationsgeſchäften auf Seiten der
Verwal=
tung eingenommen wurde. Aus der Verleſung einzelner Stellen
aus Reviſionsberichten und Protokollen ergibt ſich auch die Hal=
Effektengeſchäften reſultierenden Kreditüberſchreitungen. Nach der
Anſicht des Angeklagten Becker wußte man im Aufſichtsrat vom klärt, das ſei techniſch unmöglich geweſen, antwortet ihm der
Vor=
erſten Tage an von den Spekulationen des Vorſtandes. Das wird
von einem Teil der Aufſichtsratsmitglieder beſtritten. Peach
glaubt, daß alle Aufſichtsratsmitglieder unterrichtet geweſen ſein
müßten. Er ſelbſt war zum erſtenmal im Jahre 1927 nach dem
„ſchwarzen Freitag” ſtutzig geworden, als er bei Weiler eine
ge=
wiſſe Beſtürzung feſtſtellen konnte; er habe damals ſofort die
nächſte Reviſion benutzt, um die Konten des Vorſtandes
nachzu=
prüfen. Aus dieſem Anlaß habe dann im Oktober eine Sitzung
ſtattgefunden die der „Bereinigung” der beiden Konten gedient.
1928/29 in den Reviſionsberichten die Effektengeſchäfte moniert um 9 Uhr fortgeſetzt wird.
Die Aufbauſchule für Mädchen in Darmſtadt
und ihr Heim.
Uns wird geſchrieben: Die Not der Zeit drängt, wie wir
hören, die Regierung, die Aufbauſchule für Mädchen in
Darm=
ſtadt aus Erſparnisgründen als ſolche aufzulöſen. Wir bedauern
es. Abgeſehen von „manchen Nützlichkeitsgedanken”, die ihr
Be=
ſtehen rechtfertigen würden, ſtellt ſie in Heſſen den einzigen
„zweiten Typ” der höheren Mädchenbildung dar, der
namentlich durch die ſtarke Betonung des Deutſchen und der Ge= alten Soldaten, teilen die überall emporgeflammte Begeiſterung
ſchichte, ſowie durch den ſechs Jahre lang betriebenen
Latein=
unterricht eine beſondere Grundlage für das wiſſenſchaftliche unterſtützt haben, weil ſie ſelber ja nie auf einem anderen Boden
Studium bot.
Von Oſtern an finden Neuaufnahmen nicht mehr in die
Auf=
bauſchule, ſondern nur in die Quarta der Studienanſtalt in
Darmſtadt (Viktoriaſchule) ſtatt. Dieſe neuen Quartanerinnen drückungen der roten Regierung nicht abgewichen. Man verſucht
müſſen dann mit Schülerinnen zuſammenarbeiten, die bereits jetzt, den Kriegervereinen den Vorwurf zu machen, daß ſie die
zwei Jahre die höhere Schule beſuchen. Die Aufnahme in die neue Volksbewegung nicht gleich nach dem Kriege in die Hand
Quarta findet nach ſechsjährigem Volksſchulbeſuch ſtatt. Die
jetzt noch vorhandenen Klaſſen der Aufbauſchule werden der
Viktoriaſchule angeſchloſſen.
Für einen Teil der Schülerinnen wurde aus der
Arbeits=
gemeinſchaft eine Hausgemeinſchaft. In den einfach aber
ge=
ſchule hauſen die jungen Mädchen zu zweien und dreien. Sie ten oder zu machen.
werden angehalten zu den hausfraulichen Tugenden der
Sauber=
keit, der Pünktlichkeit, der Ordnung. Sie werden angehalten zu
allerlei häuslichen Arbeiten, wie Kochen, Bügeln u. a. Alles
ge=
ſchieht in der Arbeit miteinander, im Dienſt füreinander. So iſt
in dem Heim der Aufbauſchule der Gedanke des
Ar=
beitsdienſtes bereits gut verwirklicht. Soll dieſes Heim
zugleich mit der Aufhauſchule verſchwinden.
ten, wenn ſie ihre Töchter, die in Darmſtadt die höhere Schule
ſieben Jahre lang zu beſuchen haben, dem Heim (Lagerhaus= hatte. Das muß hier doch einmal klar und deutlich geſagt
wer=
ſtraße) anvertrauen. Es ſteht unter der Obhut einer erprobten
Unterkunft. Das Fortbeſtehen des Heimes wäre ſicher für viele
S. V.
ein Segen.
Der verlorene Sohn.
11. März Außer Miete.
Anf. 19½ Ende nach 22½ Uhr.
Kl. Pr. 0.50—3.00 Mk.
Wilhelm Tell. Sonntag,
12. März Anf 11½4, Ende geg. 13 Uhr.
Hauptprobe zum 2. Konzert des Muſikvereins.
Foſeph Haydn „Die Schöpfung”, Einir. n. Mitgl.
19—21½ Uhr. A 16 und P 5, Gruppe 1—4.
Pr. 0.70—5.50 Mk.
Fidelio. Montag,
13. März Zweites Konzert des Muſikvereins
Foſef Haydn „Die Schöpfung” Pr. 1—4.50 Mk. Mittwoch,
15. Mär= Anf. 19 g, Ende geg. 22½4 Uhr. Außer Miete.
Preiſe 0.50—3 Mk.
Im weißen Rößl. Donnerstag.
16 Anf. 19, Ende geg. 2314 Uhr. B 17
Preiſe 0.70—5.50 Mk.
Die Walküre. Freitag, 19.—821 Uhr. D 16.
17. März /Die Blume von Hawai. Pr. 0.60—5.— Mk. Eemketaſd. g 19½—2334 Uhr. Dſt. Volksb. G, 12 Gr. 1—4
Preiſe 0.50—4.50 Mk.
Maria Stuart. Sonntag.
19. März 17—22 Uhr.
Preiſe 0.70—5.50 Mk.
Parſifal. Kleines Haus Samstag,
11. März 2. Nammermuſik=
Anf. 20, Ende geg. 22 Uhr.
abend des Schnurrbuſch=Dartetts. 0.75,1- 1.50 Sonntag,
12. März
11½4 Uhr.
Gedächtnisfeier zu Ehren, der Toten des Weltkrieges.
Anf. 19, Ende geg 21½ Uhr. Zuſ.=Miete III10
Die Marguiſe von 5. Preiſe 0.70—3.80 Mk. Dienstag.
14. Mä 20—22½, Uhr. Zuſatz Miete I.8
Die Entführung aus dem Serail. 0.80-4.50 Mk. Mirwoch, Anf. 19½, Ende geg. 22½4 Uhr. Zuſ.=Miete II,8
Pr. 0.70—3.80 Mk.
15. März Die Marquiſe von O. Mte
16. März Anf. 19), Ende 22½ Uhr. Zuſ.=Miete Vl. 10,
Preiſe 0.70—3.80 Mk.
Marius ahoi: Samstag,
18. März Anf. 20, Ende nach 22 Uhr.
Preiſe 0.60—0.90 Mk.
Märchen von heute Sountag,
19. März 19—2134 Uhr. Außer Miete.
Der Muſtergatte. Kleine Preiſe 0.50—2.50 Mk.
— Heſſiſches Landestheater Wilhelm Tell.” Heute
abend wird das klaſſiſche Schauſpiel „Wilhelm Tell” von Friedr.
Schiller, in der Inſzenierung Guſtav Hartungs, wiederholt. Die
Beſetzung der Hauptrollen iſt die der Premiere. — Am Sonntag
wird zum 1. Male „Fidelio”, Beethovens unſterbliche Oper,
wiederholt. Fidelio: E. Kment, Floreſtan: J. Sattler. Im Kleinen
Haus: Die Marquiſe von O.” von Ferdinand Bruckner,
deren Darmſtädter Uraufführung großes Intereſſe
hervorgeru=
fen hat.
Oratorium von Wilhelm Rudnick, Text nach Worten
Wilhelm Rudnick hat ſich als Kirchenkomponiſt zuerſt einen
Namen gemacht durch mehrere Reihen geiſtlicher Geſänge für
mungsergebniſſes der Reichstagswahl im Wahlkreis Nr. 33 findet, eine und für zwei Stimmen, darunter den 6. und 13. Pſalm,
und eine Oſtermotette. Von ſeinen Chorkompoſitionen ſind am
am Samstag, den 11. März 1933, 12,30 Uhr mittags, im Sitzungs= bekannteſten geworden „Judas Iſcharioth”, „ohannes der Täu=
1902 entſtanden; es ſtammt aus derſelben Schaffensperiode wie
ſein 23. Pſalm und die Kantaten zum Totenfeſt und zum
Refor=
mationsfeſt. Hier zeigt ſich der „Meiſter” auf der Höhe ſeiner
Kunſt, nämlich „in der Beſchränkung” auf einfache Mittel. Er
nimmt Bedacht auf die vorhandenen Kirchenchöre, die weder die
künſtleriſchen Kräfte, noch materielle Mittel ausreichend beſitzen,
um ſich an ſchwierigere Tondichtungen heranzuwagen, und die
dennoch das Beſtreben haben, wodurch und wozu ſie überhaupt
exiſtieren, nämlich dem Bedürfnis ihrer Gemeinden zu beſonderen
Zeiten beſonderes zur Erbauung zu bieten. Dies Bedürfnis in
idealer Weiſe zu befriedigen, iſt Rudnicks Verdienſt, und er
er=
reicht ſeinen Zweck durch ſeine Kunſt. mit einfachen Formen
Ge=
diegenes und Feſſelndes auszuſprechen. Daher der glückliche
Er=
folg, den ſeine Kompoſitionen in kurzer Zeit und in weiten
Kreiſen errangen und bis heute bewahrten. Eine natürlich
ein=
fache Schreibweiſe, die der Kunſt in Charakteriſierung,
Stimm=
führung uſw. durchaus nicht entbehrt, ſich jedoch von allen
gewalt=
ſamen, erklügelten Uebertreibungen melodiſcher und harmoniſcher
Art freihält, iſt dafür das Rechte, wie es ſich auch im „Verlorenen
Sohn” zeigt.
Deshalb wird ſolche Muſik auch diesmal andächtigen Herzen
eine Stunde wahrer Erbauung und Erhebung bereiten. Für
eine gute Wiedergabe bürgen der Geſang= und der
Inſtrumen=
talchor von Muſikoberlehrer Pfaff, letzterer verſtärkt durch
an=
dere freiwillige Kräfte mit dem Schloßorganiſten Weber an der
Orgel, und unſere tüchtigen und beliebten Soliſten Frau Horn=
Stoll, mit den Herren Hch. Landzettel. P. Schäfer und
Fr. Riepert.
Das Konzert findet Sonntag, den 12. März, abends 8 Uhr,
in der Stadtkapelle ſtatt. Eintrittskarten zu 50 Pfg. und
1 RM. ſind bei Chriſtian Arnold, Heckmann und den
Chormit=
gliedern erhältlich.
Da das Konzert zum Beſten der Kinderfürſorge der Schloß=
und Kaplaneigemeinde ſtattfindet, ſo darf auch aus dieſem Grund
ein zahlreicher Beſuch empfohlen werden. (Siehe auch An=
W..
zeige.)
— Straßenſammlung am Volkstrauertag. Die Eltern
un=
ſerer Sammler (Sammlerinnen) werden höflich erſucht, ihre
Kin=
der, die uns beim Verkauf der Blumen zum Beſten der
Inſtand=
ſetzung der Gräber unſerer Feldgrauen (Patenfriedhof Dun=ſur=
Meuſe) helfen, am Sonntag vormittag, zwiſchen 8 und 9 Uhr, in
das Schulhaus der Gewerbl. Berufsſchule II. Nieder=Ramſtädter
Straße 8, zu ſchicken.
— Gedächtnisfeier am Volkstrauertag. Hiermit ſei nochmals
auf die morgen vormittag 11.30 Uhr, im Kleinen Haus des
Heſ=
iſchen Landestheater ſtattfindende Gedächtnisfeier zu Ehren der
Toten des großen Krieges aufmerkſam gemacht. Herr Profeſſor
Kiſſinger hält die Gedenkrede, die von dem Mitglied des
Heſſiſchen Landestheaters, Herrn Johannes Drath mit
Ge=
ſängen, und von dem hieſigen Stadtorcheſter, unter Leitung von
Herrn Kapellmeiſter Schlupp, mit inſtrumentaler Muſik
um=
rahmt wird. Frau Flory Drath begleitet am Flügel. Zu
die=
ſer Feier iſt jedermann herzlich willkommen. Wer unſeren
Kriegstoten am Volkstrauertag eine Ehrung bereiten will,
ver=
ſäume nicht, zu erſcheinen. (Siehe Anzeige.)
— Schnurrbuſch=Quartett. Heute, Samstag, findet im Kleinen
Haus der zweite Kammermuſikabend des Schnurrbuſch=Quartetts
unter Mitwirkung von Elſe Klauß und Suſanne Horn=Stoll ſtatt.
Von Arnold Mendelsſohn werden Werke zu Gehör gebrachr.
wurden, iſt ihm nicht in Erinnerung. Bei einer erneuten Prüfung
der Effektenkonten im Auguſt 1930 ſei er ſofort zu Weiler
gegan=
gen, habe aber von dieſem die beruhigendſten Erklärungen
er=
halten.
Im Anſchluß an dieſe einleitenden Auseinanderſetzungen
wen=
det ſich der Vorſitzende zu einer ins einzelne gehenden Beſprechung
der verſchiedenen Konten Beckers, Vorher allerdings kommt es
noch zu einem ſehr intereſſanten Zwiegeſpräch zwiſchen dem
Vor=
ſitzenden und dem Angeklagten, das einen Verſuch darſtellt, das
Motiv zu klären, das Becker, der ein auskömmliches Gehalt hatte.
Auf den Vorhalt des Vorſitzenden, daß er in einer früheren
wollten alle Geld verdienen”, und ob dieſer nackte Egoismus das
einzige Motiv geweſen ſei, antwortet Becker: „Jeder Kaufmann
müſſe ſeine Fähigkeiten ausnutzen”. Als der Angeklagte auf die
tung des Verbandsreviſors beſonders im Hinblick auf die, aus den Frage, warum er keine Genehmigung für ſeine Trausaktionen
ein=
geholt habe, was doch auch durch das Geſetz vorgeſchrieben ſei
er=
ſitzende, es läge nicht einmal eine Genehmigung für die
Geſamt=
heit der Geſchäfte vor, eine ſolche ſei aber ohne techniſche
Schwie=
rigkeiten zu beſchaffen geweſen. Er habe dieſe Mühe doch auch nicht
geſcheut, wenn ein kleiner Kunde auch nur 40 oder 50 Mark habe
abheben wollen.
Auf die Frage, warum er nicht nach dem „ſchwarzen Freitag”,
wie die anderen Beamten. mit dem Abbau ſeines Kontos
begon=
nen habe, erwidert der Angeklagte, ſein Konto ſei, ſoviel er wiſſe
bis 1929 gedeckt geweſen. — Darauf begann der Vorſitzende mit
an der er allerdings nicht teilgenommen habe. Daß in den Jahren, der Verleſung der Konten Beckers, die am Samstag vormittag
Die Kriegerkameradſchaft Haſia
veröffentlicht nachſtehende Erklärung zum 5. März:
Der 5. März 1933 bedeutet für das deutſche Volk einen der
bedeutendſten Markſteine ſeiner Geſchichte. Eine Umwälzung, wie
ſie das Volk noch nie erlebt hat, weil dieſe Umwälzung aus dem
Volke heraus geboren iſt und den einmütigen Willen des
wirk=
lichen deutſchen Volkes zum Ausdruck bringt, mit dem Spuk der
Nachkriegszeit und dem Vermächtnis der Internationalen
end=
gültig aufzuräumen. Die Kriegervereine, als die Vertreter der
voll und ganz, wie ſie alle vaterländiſchen Beſtrebungen ſtets
und ſtets unter der Fahne Schwarz=Weiß=Rot geſtanden haben.
Gott, Ehre, Vaterland” war ſtets ihr Wahlſpruch. Von dem
ſind ſie trotz aller Verfolgungen, Behinderungen und
Unter=
genommen haben, oder daß ſie ſich ihr nicht voll und ganz zur
Verfügung geſtellt haben.
Wer dieſe Vorwürfe erhebt, der zeigt, daß er ſich mit dieſen
Fragen nicht eingehend beſchäftigt hat, daß er irgendein
Schlag=
wort nachſchwätzt, an denen unſere Zeit ja überreich iſt und die
ſchmackvoll ausgeſtatteten Räumen des Heims der Aufbau= zum größten Teil auch nur geeignet ſind, das Volk dumm zu hal=
Dieſe gewaltige Volksbewegung konnte nur von der Jugend
ausgehen, die ohne Skrupel, unbelaſtet von langen aufreibenden
Kriegsjahren und deren Sorgen, beſorgt aber um ihre eigene
Zu=
kunft, die Sache in die Hand nehmen mußte. Die Männer, die
vier Jahre das Vaterland unter äußerſter Hingabe verteidigt
hatten, um nachher von den eigenen Volksgenoſſen verraten und
erdolcht zu werden, waren von dieſem Heimatsvolke ſo angewidert
und in ihren Maßnahmen beeinträchtigt, daß es erſt langer Jahre
Wir hoffen, nein. Die Eltern können helfen, es zu erhal= bedurfte, um ſich in dieſer Heimat wieder einigermaßen zurecht
zu finden, die ihnen alles, ſelbſt die perſönliche Ehre genommen
den. In den Kriegervereinen zu Hauſe hatten wohl brave, tüch=
Leiterin und bietet eine gute und auch verhältnismäßig billige tige Leute während des Krieges das Banner hochgehalten. Das
waren aber doch meiſt ältere Männer, die den auf ſie
anſtürmen=
den roten Horden nicht mehr gewachſen waren. Viele von Ihnen
haben ſich trotzdem durchgeſetzt und das ſoll ihnen unvergeſſen
bleiben, daß ihnen auch damals der deutſche vaterländiſche
Ge=
danke über alles, auch über die rote Regierung und das Joch der
Fremdherrſchaft ging.
Und die übrigen Kameraden?. Ja, lieber Freund, wo waren
denn die? — Heute iſt gut Hurra ſchreien, denn die Zeit iſt ſehr
günſtig. Aber damals war die Zeit für aufrechte deutſche Männer
ſehr, ſehr ſchlecht. Da war doch die äußerſte Vorſicht geboten,
ſo=
wohl der hohen Regierung, als auch der fremden Invaſion
ge=
genüber. Wo waren denn all die Helden damals? — Die Frage
wollen wir lieber im ſtillen Kämmerlein beantworten und ganz
beſcheiden ſein. Wer hatte damals den Mut, die alten
Reichs=
flaggen zu zeigen? — Wie oft wurden ſie ſchamhaft, ganz hinten
in einem Eckchen angebracht, wenn ſie überhaupt gezeigt wurden.
Das ſind aber alles Krankheiten, die unſer ganzes Volk
betrof=
fen hatten. Wir wollen Gott danken, daß ſie hoffentlich
über=
wunden ſind.
Man darf und ſoll ſich aber ja nicht einbilden, daß dieſe
Feſt=
ſtimmung nun ſo weitergeht. Wir wollen unſerer Regierung
herz=
lich wünſchen, daß ſie auch der Aſchermittwochſtimmung Herr
wird. Denn, Kameraden, die Arbeit zur Aufrichtung des Reiches
beginnt erſt. Da wird noch ſehr viel Waſſer in den Wein
ge=
goſſen werden müſſen. Für uns Kriegervereine ändert ſich nichts.
Unſer Wahlſpruch bleibt „Gott. Ehre, Vaterland‟. Das muß auch
der des neuen Reiches ſein, denn ohne ihn kann ein Volk auf die
Dauer nicht regiert werden. Wir ſtellen uns und unſere
Mit=
arbeit dem deutſchen Volke ganz zur Verfügung. Wir wollen nach
wie vor weiter beſtehen wie wir ſind, denn wir können voll und
ganz beanſpruchen, daß wir uns jederzeit treu geblieben ſind.
Wir ſind der älteſte Soldatenbund in Deutſchland und verlangen
auch von unſeren Mitgliedern Diſziplin, das heißt:
Unterord=
nung gegenüber den Anweiſungen des Verbandes. Wer dieſe
Treue dem Verbande gegenüber nicht wahrt, der kann ſie auch
dem großen Vaterlande gegenüber nicht halten. Wir brauchen
uns nicht umzuſtellen, denn wir haben dem Vaterlande ſtets die
im Fahneneide gelobte Treue gehalten. Wir geben auch an
un=
ſeren bewährten Einrichtungen nichts auf, ſelbſt wenn gegen dieſe
Sturm gelaufen wird. Wir ſetzen aber voraus, daß unſere
Kame=
raden verſtändig bleiben und der Führung vertrauen. Wir haben
die ſchweren Zeiten der roten Herrſchaft und der Inflation
über=
ſtanden, wir werden auch in Zukunft unſeren Weg weiter gehen,
getreu unſerem Ehrenpräſidenten, unſerem Führer im Weltkriege,
dem Feldmarſchall=Reichspräſidenten, und getreu unſerem alten
heſſiſchen Fahnenſpruch:
Gott, Ehre, Vaterland.
von Oidtman
Generalleutnant a. D. und 1. Präſident.
— Deutſch=Evangeliſcher Frauenbund, Ortsgruppe Darmſtadt.
Donnerstag, den 16. März. abends 8 Uhr, findet im Rahmen des
Verbands Darmſtädter Frauenvereine, im Muſikvereinsſaal,
Wil=
helm=Gläſſingſtraße 24, ein Vortrag mit Lichtbildern von Frl.
Marie Frölich ſtatt über „Das klaſſiziſtiſche Darmſtadt”.
Un=
ſere Mitglieder ſind herzlich zu dieſem Vortrag eingeladen und
werden gewiß der Einladung gerne Folge leiſten. Wiſſen ſie
doch, was für ein Genuß es iſt, Frl. Frölichs Ausführungen
zu=
zuhören.
Im Schloßmuſeum ſind am Sonntag und an allen
Wochen=
tagen, um 11 und 11.30 Uhr vormittags, Führungen. Dauer
einer Führung etwa 1½ Stunden. Die Madonna des
Bürger=
meiſters Meyer von Baſel kann ſtets geſondert von den
Füh=
rungen beſichtigt werden.
Die Ruſſiſche Kapelle auf der Mathildenhöhe iſt jeden
Sonntag zur Beſichtigung von 3 bis 12.30 Uhr und von 3 bis
6 Uhr geöffnet.
CAn die Beſucher der diesjährigen Kölner, Frühjahrsmeſſe
werden vom 18. bis zum 22. März 1933 gegen Vorzeigung eines
von der Meſſe= und Ausſtellungsgeſellſchaft m. b. H., Köln, auf
den Namen des einzelnen Meſſebeſuchers ausgeſtellten „
Beſucher=
ausweiſes”, ſowie einer „Meſſeamtlichen Ausweiskarte”, oder
eines „Einkäufer=Ausweiſes” von allen Bahnhöfen im Umkreis
(Tarifentfernung) von 250 Kilom. um Köln
Sonntagsrückfahr=
karten (auch Blankorückfahrkarten) nach Köln ausgegeben.
Seite 6 — Nr. 70
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 11. März 1933
Lehrſtellenſuche im Handwerk.
Viele der an Oſtern aus der Schule kommenden jungen
Leute beabſichtigen ein Handwerk zu erlernen und ſuchen nach
einer paſſenden Lehrſtelle, Eltern und Vormünder ſeien dabei zur
Vermeidung von Nachteilen darauf hingewieſen, daß nicht in
jedem beliebigen Handwerksbetrieb Lehrlinge
angeleitet werden dürfen, ſondern nur dort, wo der
Inhaber oder ſonſt jemand im Betrieb die Meiſterprüfung
abgelegt hat, oder ihm auf Grund älterer
Uebergangsbeſtimmun=
gen die Anleitungsbefugnis ausweislich einer
behörd=
lichen Urkunde verliehen iſt. Wo Zweifel herrſchen, erkundige man
ſich bei der Handwerkskammer oder einer deren Nebenſtellen. Die
hin und wieder auftauchende Anſicht, wonach es genüge, wenn der
mehr ſid Köchſtächlen vorgeſchieben, und der Lehrher nuß bei
Verſtößen die zu viel angenommenen Lehrlinge wieder entlaſſen.
Ferner ſei auch darauf aufmerkſam gemacht, daß innerhalb vier
Wochen nach Lehrbeginn ein Lehrvertrag ſchriftlich
zwiſchen dem Lehrherrn einerſeits und dem Lehrling und deſſen
Vater bzw. Vormund andererſeits abgeſchloſſen werden muß.
Hierzu wird gewöhnlich das von der Handwerkskammer
heraus=
gegebene Formular benützt. Die Unterlaſſung des
Vertragsab=
ſchluſſes ſetzt beide Parteien erheblichen Nachteilen aus. Die
Vor=
lage des rechtzeitig abgeſchloſſenen ſchriftlichen Lehrvertrags iſt
übrigens auch eine der Vorausſetzungen für die Zulaſſung zur
Geſellenprüfung. — Wenn in einzelnen Fällen der Lehrherr
gegen die vorſtehenden Beſtimmungen verſtößt, ſo ſetzt er ſich
ge=
wiß der Gefahr einer Beſtrafung aus; jedoch ſind die u. U.
hier=
aus für den Lehrling hervorgehenden Schäden derart, daß die
Eltern bzw. Vormünder auch ihrerſeits die Beachtung der
ge=
nannten Vorſchriften genau kontrollieren ſollten.
Schließlich ſeien die Eltern auch noch darauf hingewieſen, daß
ſie ihre Kinder nur ſolchen Berufen zuführen, für die ſie
körper=
lich und geiſtig am beſten geeignet ſind. Falſche Berufswahl hat
ſchon viele Menſchen unglücklich gemacht. Soweit als irgend
an=
gängig, bediene man ſich der Einrichtung der Eignungsprüfung.
Näheres über ſolche Prüfungen iſt bei den Berufs= bzw.
Arbeits=
ämtern zu erfahren, die ebenfalls in der Lehrſtellenvermittlung
tätig ſind.
Straßenbericht
für die Woche vom 12. bis 18. März 1933.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Fernverkehrsſtraßen in Heſſen:
40 Mainz—Alzey (zw. Wörrſtadt und Ensheim) Klm. 22,5—23,8
vom 14. Februar bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Rom=
mersheim.
45 Heldenbergen—Windecken bis auf weiteres für allen Verkehr
geſperrt. Umleitung für den Durchgangsverkehr: Friedberg,
Vilbel, Bergen, Mainkur, Hanau; für den Lokalverkehr:
Eichen, Oſtheim, Windecken.
Hauptſtraßen in Heſſen:
Keine Sperren gemeldet.
Sonſtige Straßen in Heſſen:
Eberſtadt—Seeheim-Jugenheim-Zwingenberg (alte Bergſtraße)
vom 8. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Seeheimer
Tanne. Bickenbach.
Langgöns—Holzheim vom Abzweig Grüningen bis Holzheim vom
22. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Grüningen.
Kirchgöns—Bahnhof vom 7. 11. bis auf weiteres geſperrt.
Oert=
liche Umleitung.
Rüſſelsheim-Haßloch vom 6. bis 18. März geſperrt. Umleitung
über eine Umgehungsſtraße längs der Friedhofsmauer, auf
dem Friedhofsweg und weiter zur Waldſtraße im Ort.
Bad=Nauheim—Ockſtadt vom 20. März bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Friedberg.
Aus dem Gerichksſaal.
Aw. Ein junges Dienſtmädchen hatte große Sehnſucht nach
einem eigenen Fahrrad, und ſo kam ſie ſchließlich dazu, da ſie das
Rad nur auf Raten kaufen konnte und dazu einen ſicheren
Bür=
gen herbeibringen mußte, die Unterſchrift ihrer Dienſtherrin
un=
ter die Bürgſchaftserklärung zu ſetzen. Das Unglück wollte es,
daß dieſe ihr kurz darauf kündigte, daß ihr zudem noch das
ge=
liebte-Vehikel geſtohlen und ſie ſelbſt krank wurde. Sie konnte
nun natürlich nicht weiterbezahlen, und ihre Urkundenfälſchung
kam an den Tag. Das Bezirksſchöffengericht
verur=
teilte das junge Mädchen am Freitag wegen ſchwerer
Urkundenfälſchung, unter Zubilligung mildernder
Um=
ſtände zu einer Woche Gefängnis, mit fünfjähriger
Bewährungsfriſt.
— Schleſier=Verein, e. V., Darmſtadt Wie ſehr unſer
ver=
ſtorbener Landsmann Arnold Mendelsſohn im Mittelpunkt der
geſamten Schleſierbewegung geſtanden hat, zeigen die zahlreich
eingegangenen, teilnehmenden Nachrichten von Schleſiervereinen
aus dem Reiche, beſonders aus ſeiner Geburtsſtadt Ratibor. Eine
der letzten Ehrungen zu Lebzeiten des Meiſters waren die
Dar=
bietungen ſeiner Streichquartette durch das Schnurrbuſchquartett,
bei unſerer Morgenfeier im Kleinen Haus, am 29. 1. 1933. Wir
freuen uns, daß das Schnurrbuſch=Quartett heute den
Kammer=
muſikabend als Mendelsſohn=Ehrung geſtalten wird und
empfeh=
len allen Mitgliedern ſehr, dieſe Veranſtaltung zu beſuchen.
Wei=
terhin weiſen wir darauf hin, daß wir am 20. März, im Saale
der „Krone”, einen großen Film „Schleſien” vorführen werden,
bei freiem Eintritt.
— Sonderfahrt der Heſſiſchen Autobus=Verkehrs=Geſellſchaft,
Darmſtadt, Luiſenplatz 1, Tel. 3673. Die ſchönen Sonnentage
haben der Heſſiſchen Autobus=Verkehrs=Geſellſchaft Veranlaſſung
gegeben, den vielfachen Wünſchen Rechnung tragend, ſchon jetzt
mit ihren beliebten Ausflugsfahrten zu beginnen. Wie im
vorigen Jahr ſollen auch in dieſem Jahre in der Hauptſache die
Fahrten in die ſchönen Gegenden unſerer deutſchen Heimat
durch=
geführt werden. Am kommenden Sonntag geht die erſte Fahrt
nach Lindenfels, der Perle des Odenwaldes. (Siehe heutige
Anzeige.)
Das Union=Theater zeigt ab heute in Erſtaufführung den
neuen ſenſationellen Kriminal=Tonfilm in deutſcher Sprache: „
Ar=
ſene Lupin, der König der Diebe” mit John Barrymore, Lionel
Barrymore und Karen Morley. Regie Jack Conway.
— In den Helia=Lichtſpielen ſieht man nur noch heute und
morgen den nationalen U=Boot=Tonfilm der Ufa: „Morgenrot”
mit Rudolf Forſter und Elſe Knott. Der Film iſt eine dichteriſche,
künſtleriſche und vaterländiſche Tat von ungeheurem Ausmaß.
— In den Palaſt=Lichtſpielen läuft heute und folgende Tage
in Erſtaufführung das heitere Tonfilm=Luſtſpiel: „Skandal im
Grandhotel” (Fürſt Seppl), das in den wundervollen bayeriſchen
Bergen ſpielt und einen prachtvollen Ausſchnitt aus echtem
Volks=
leben bringt. Die Aufnahmen ſtammen aus Oberſtdorf im Allgäu.
Die Film=Morgenfeier in den Helia=Lichtſpielen fällt
mor=
gen, Sonntag, des Volkstrauertags wegen, aus.
Briefkaſten.
Nach Sch. Um hier einen Rat erteilen zu können, iſt die
Einſicht in die Police, die ja doch die Verſicherungsbedingungen
enthält, unerläßlich. Wir behalten die Anfrage zurück.
Lokale Beranſtallungen.
Die hierunter erſchelnenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
Herrngartenkaffee. Stets Samstags nachts
ge=
öffnet.
Sportcafé, am Böllenfalltor. Jeden Mittwoch
und Samstag Kaffee= und Kuchentage, ſowie Sonder=
Veranſtal=
tungen. (Siehe Anzeige.)
Heute, Samstag, großer Hausball mit der bekannten
Stimmungs= und Tanzkapelle im Hotel und
Re=
ſtaurant Poſt (am Hauptbahnhof). Sonntag ab 7 Uhr
Künſt=
ler=Konzert. (Siehe Anzeige.)
Tageskalender für Samstag, den 11. März 1933.
Union=Theater: „Arſene Lupin”; Helia=Lichtſpiele: „
Morgen=
rot”; „Palaſt=Lichtſpiele: „Skandal im Grandhotel”, —
Kon=
zerte: Rheingauer Weinſtube. Café Ernſt=Ludwig. Hotel=Reſt.
z. Poſt, Schillereck, Sport=Café Böllenfalltor. — Heidelberger
Straße 14 (Saal der Chriſtengemeinſchaft) 20 Uhr:
Oeffent=
licher Vortrag des Vereins Freie Schule Darmſtadt.
Die Zmkerei auf der Wander=Ausſtellung Berlin.
Von Pfarrer Aiſch=Ketſchendorf (Spree).
Rund 200 Milliarden Bienen aus 1904 000 deutſchen
Bienen=
völkern ſind im vergangenen Jahre auf deutſchen Auen geflogen
und haben während der Haupttrachtzeiten in jeder Stunde weit
über 10 Billionen Blüten beſucht und dabei durch ihre
Beſtäu=
bungstätigkeit dem deutſchen Volke ungezählte Myriaden von
Aepfeln, Birnen, Kirſchen, Pflaumen, Wald= und Gartenbeeren,
Mohn= und Rapskörnlein und die vielen Säcke voll Klee=,
Lu=
zerne= Eſparſette= und Blumenſamen aller Art in Garten, Feld
und Wieſe erarbeitet. In blankem Gelde iſt dieſe Leiſtung auf
200 Millionen RM. geſchätzt. Dazu kommen 40 Millionen RM.
für Honig und Wachs, die ſo ganz nebenbei noch von den Bienen
dem deutſchen Volke geſchenkt worden ſind.
Es hat Zeiten gegeben, da flogen mehr Bienen im deutſchen
Reich. Infolge der Not der Zeit hat die deutſche Imkerſchaft
tüchtige Arbeit und der Reichsernährungsminiſter kräftige Hilfe
einſetzen müſſen, um die Bienenzucht wenigſtens auf ihrem
jetzi=
gen Stande zu erhalten. Der im Jahre 1929 gegründete
Reichs=
ausſchuß für Bienenzucht iſt neben den Deutſchen Imkerbund
ge=
treten und hat ihm neben manchen anderen ſtarken Anregungen
Hilfe im wirtſchaftlichen Ausbau gegeben. Alle Mitglieder des
Deutſchen Imkerbundes haben ſich einer ſtrengen Ueberwachung
ihres Honighandels unterſtellt. Die Verkaufsgefäße enthalten
die Gewichtsangabe und eine Ueberwachungsnummer des
liefern=
den Imkers. Der Imkerbund bürgt für die Reinheit des Inhalts.
Auch die D.L.G. iſt in dieſen Arbeitskranz eingetreten. Jede
ihrer Wanderausſtellungen enthält eine eigene Abteilung für
Bienenzucht, hinter der ein ſtill. aber fleißig arbeitender
Sonder=
ausſchuß für Bienenzucht ſteht.
Für die Berliner Wanderausſtellung (20.—28. Mai) ſind
beſondere Anſtrengungen gemacht. Die Ausführung liegt in
den Händen des Märkiſchen Imkerverbandes zuſammen mit dem
Reichsausſchuß. In Bürgſchaftsgefäßen wird Honig aus allen
deutſchen Auen gezeigt und von ſtrengen Richtern beurteilt
wer=
den. Von der goldleuchtenden Akazie der Mark über die
ſchnee=
weißen Kleehonige der Holſteiniſchen Ebenen und den harten
Raps bis hin zu den dunklen Tannenhonigen der ſüd= und
weſt=
deutſchen Gebirge, nicht zu vergeſſen der unübertreffliche
Schei=
benhonig der Heide, wird jede Farbe und Geſchmacksrichtung des
Honigs vertreten ſein. Daneben werden lebende Edelzuchtvölker,
Wachs, Kunſtwaben und die mannigfachen Geräte und
Bienen=
wohnungen ſtehen, die von der deutſchen Gründlichkeit, aber auch
deutſchen Eigenbrödelei erfunden ſind, um den Bienenvölkern
unter allen Umſtänden ihren Raub abzupreſſen, ohne ſie zu
ver=
nichten. Dem Landwirt und dem Siedler, für den die D. L.G.=
Imker ein beſonders warmes Herz haben, wird in Muſteranlagen
gezeigt werden, wie man unter Ausnutzung aller neuzeitlichen
Kenntniſſe einen einfachen, bequemen und billigen und zugleich
allen Anſprüchen genügenden Bienenſtand einrichten ſoll und
kann. Dafür iſt ein beſonderer Wettbewerb ausgeſchrieben. Das
neuzeitliche Schrifttum wird ausliegen, ein Bienenfilm wird
laufen, eine Metſchänke wird zu Raſt und Koſtproben einladen.
Die Bienen haben immer eine ſtarke Anziehungskraft auf
wohl jedes Gemüt ausgeübt. Bienenzucht iſt die Poeſie der
Landwirtſchaft, der Sonnenſchein für viele Werktätige. Immer
iſt die Bienenzuchtabteilung ein Anziehungspunkt für viele
ge=
weſen; ſie wird auch in dieſem Jahre die gleiche Wirkung
aus=
üben.
Aus Heſſen.
J. Griesheim, 9 März. Jubiläumsturnen der
Tur=
nerinnen. Abteilung der D.T. Vor 20 Jahren, im Frühjahr
1913, wurde in der früheren Turngemeinde, eine Turnerinnen=
Abteilung gegründet. Aus dieſem Anlaß veranſtaltet die
Ab=
teilung am Samstag, 25. März, im „Darmſtädter Hof” ein
Jubi=
läums=Schauturnen.
* Eberſtadt, 10. März. Am 12. d. M. feiert Herr Jakob
Jacob ſeinen 84. Geburtstag in ſeltener geiſtiger und
körper=
licher Friſche.
Cp. Pfungſtadt, 10. März. Aufhebung der
Siche=
rungsmaßnahmen. Die von der hieſigen SA.=Führung zur
Vermeidung von Zwiſchenfällen getroffenen Schutz= und
Siche=
rungsmaßnahmen ſind jetzt wieder aufgehoben worden.
Irgend=
welche Beſchränkungen der Polizeiſtunde beſtehen nicht mehr. Im
Intereſſe der öffentlichen Ordnung und Sicherheit ſind allerdings
Anſammlungen auf den Straßen und an den Straßenecken,
be=
ſonders in der Eberſtädter Straße und der Borngaſſe, weiterhin
unterſagt.
F. Traiſa, 10 März. Der Obſt= und
Gartenbauver=
ein hielt ſeine Monatsverſammlung im Vereinslokal ab. wobei
Herr Lehrer Grim einen Lichtbildervortrag hielt über
Beſchnei=
den der Obſtbäume. Zum Schluß gab Herr Vorſitzender Seidel
noch Belehrung über Bepflanzung und Düngung der Hausgärten.
G. Ober=Ramſtadt, 10. März.
Brennholzverſteige=
rung. Am Montag, den 13. März, vormittags 9 Uhr, findet
im Gaſtshaus „Zum Löwen” in Ober=Ramſtadt die letzte
Brenn=
holzverſteigerung aus dem Gemeindewald Ober=Ramſtadt ſtatt.
Näheres ſiehe Anzeige in heutiger Nummer des Darmſtädter
Tagblattes.
Schöne weiße
Zähne=
erhalten Sie bei täglichem Gebrauch von Chlorodont, der Zahnpaſte von S
höchster eualität, Sparſam im Verbrauch. Tube 50 Pf. und 80 Pf.—
Verlangen Sie nur Chlorodont und weiſen Sie jeden Erſatz dafür zurück.
Cp. Dieburg, 10. März. Beigeordneter Knapp
wie=
der im Dienſt. Nach einer Rückſprache mit dem Kreisdirektor
wurde dem ſozialdemokratiſchen Beigeordneten Knapp, der ſeit
längerer Zeit für den erkrankten Bürgermeiſter Wick die
Dienſt=
geſchäfte führt, mitgeteilt, daß er ſofort ſein Amt als Vertreter
des Bürgermeiſters wieder antreten könne. Allerdings fand
heute Freitag noch vor Tagesanbruch eine Hausſuchung in ſeiner
Wohnung ſtatt.
Bf. Brensbach, 10 März. Anläßlich des großen Erfolgs der
nationalen Einheitsfront bei der Reichstagswahl wurde am
Mittwochabend eine große Freuden=Kundgebung hier
abgehalten. Unter Beteiligung der Schuljugend, ſoweit ſie ſich
freiwillig anſchloß, der SA. und SS., aller auf nationalem
Bo=
den ſtehenden Vereine, ſowie der übrigen Bevölkerung wurde
ein Fackelzug veranſtaltet und mit Muſik zum Sportplatz
mar=
ſchiert. Hier wurde ein großes Feuerwerk abgebrannt. Unter
Vortragen von Muſikſtücken, Abſingen alter vaterländiſcher
Lie=
der, abwechſelnd vorgetragener Gedichte und Prologe, hat dann
Herr Pfarrer Blankerts die Hauptrede, dem Sinne der
Ver=
anſtaltung entſprechend, gehalten. Er richtete dabei einen Appell
an die zum Teil noch abſeits ſtehende Jugend und die wenigen
noch anders denkenden Mitglieder der Gemeinde, ſich ebenfalls
einzureihen in die große Einheitsfront. Aus den umliegenden
Orten, bis eine Wegſtunde weit, waren Männer, Frauen und
Kinder erſchienen, das große Ereignis mitzuerleben. Nach dem
Rückmarſch ins Dorf wurde an dem Kriegerdenkmal als Abſchluß
das Deutſchlandlied geſungen, während die Kirchenglocken
läu=
teten.
Cd. Michelſtadt. 10. März. Odenwaldklub=
Vortrags=
abend Nach Begrüßung durch den 1 Vorſitzenden, Fritz Michel.
ſprach Gymnaſialdirektor i. R. Dr. Hausrath, Heidelberg, über
„Unſer Land zur Römerzeit‟. Der Redner vermittelte durch
zahl=
reiche vorzügliche Lichtbilder der archäologiſchen Inſtitute
Heidel=
berg und Freiburg ſowie des kurpfälziſchen Muſeums ein
leben=
diges und anſchauliches Bild von der Herrſchaft der Römer in
Süddeutſchland. Er verſtand es, den Zuhörern die vielen
Einzel=
heiten der Ausgrabungen und Funde von einem einheitlichen
Blickpunkt aus zu ordnen. 3 Fragen wurden beantwortet: Wie
haben die Römer das Land gewonnen, und wie ſah es damals aus.
In welcher Weiſe haben ſie geſiedelt, ſowohl die Truppen als auch
die nachfolgende Zivilbevölkerung. Was haben die Römer Neues
gebracht und was wiſſen wir vom Stand der Kultur im
Rhein=
land zu dieſer Zeit. Die drei Stufen der Beſitznahme unter Caeſar.
Auguſtus und Veſpaſian wurden herausgearbeitet und gezeigt,
wie durch das großzügige Syſtem der Militärſtraßen vom Rhein
zur Donau zunächſt das Gebiet geſichert wurde. Große und kleine
Kaſtelle und Lager entſtanden, die im Grundriß erkennbar die
Anlage großer Städte beeinflußt haben. Köln. Mainz und Neuß.
Gegen die Einfälle der Chatten und anderer Germanenſtämme
wurde ſpäter als Grenzſperre vor allem unter Hadrian der
groß=
artige Bau des Limes errichtet, der auf eine Strecke von mehr als
500 Kilometern mit etwa 90 Kaſtellen und 1200 Wachttürmen
die beiden Ströme verband. In ſeinem Schutze entſtanden breite
Heerſtraßen, die heute noch im Odenwald erkennbar ſind.
Licht=
bilder zeigten Rekonſtruktionen von Kaſtellen. Wachttürmen,
Badeanlagen und Bauernfarmen der aus gedienten und
angeſie=
delten Soldaten. Die Germanen haben im Ackerbau nur den
ſyſte=
matiſchen Anbau in großen Flächen von den Römern
übernom=
men. Dagegen ſtammt der Obſtbau augenſcheinlich von ihnen, wie
die lateiniſchen Namen Kirſche. Pfirſich und Aprikoſe zeigen. Vor
allem lernten ſie den Hausbau aus Stein; urſprünglich wohnten
die Germanen in ſogenannten Wohngruben mit Fachwerkoberbau
Das Steinmetzgewerbe entwickelte ſich: Meiſterleiſtungen ſind auf
uns gekommen. Rieſenſäule am Felsberg und die Heuneſäulen bei
Miltenberg. Ziegeleien und Töpfereien entſtehen; das Handwerk.
Waffen und Schmuck, ſowie der Handel mit Holz und Getreide
nahm ſeinen Aufſchwung. An Hand von Inſchriften und
Grab=
denkmälern wurde gezeigt, wie aus dem freien, bedürfnisloſen
Ger=
manen der Kulturmenſch wurde. Einzelheiten aus der Igeler
Säule ſah man, in der ein reicher Tuchfabrikant aus dem
Ge=
ſchlecht der Secundinier ſich und ſeinem Gewerbe ein
ſelbſtgefälli=
ges Grabdenkmal geſetzt hat. Gleiche Bilder aus Trier und
Neu=
magen rundeten ab. Auf religiöſem Gebiet wurde erkennbar, wie
ſich germaniſche und klaſſiſche Anſchauungen trafen. Der leicht zu
bearbeitende Rotſandſtein forderte zu allerlei Verſuchen auf. Der
auf dem Speicher des Rathauſes zu Bensheim gefundene Avoll
und der Merkur am Diebsturm in Michelſtadt ſind Zeugen dafür.
Römiſcher und germaniſcher Kult gingen intereſſante
Verbindun=
gen ein. Zum Schluß zeigten zwei Germanenſteine wie auch ihre
Namen dem Wandel unterworfen waren. Der Redner beſchloß
ſeinen dankbar aufgenommenen Vortrag mit dem Zuſammenbruch
der Römerherrſchaft um 260 unter den Hieben der Alemannen.
die jetzt als freie Germanen auf die Bergeshöhen ſtiegen, die von
den Römern immer gemieden worden waren. Der 2. Vorſitzende,
Amtsanwalt Stiepel, faßte den Dank nochmals zuſammen und
be=
tonte, daß all unſer Mühen im Odenwaldklub Heimat und
Vater=
land gelte.
Cf. Birkenau, 9. März. Schutzmannsſtelle in
Bir=
kenau. Bei der geſtrigen Kreisausſchußſitzung über die Frage
der Neubeſetzung der Schutzmannsſtelle der Gemeinde Birkenau
ſtimmte der Kreisausſchuß einſtimmig dem Beſchluß des Rats der
Gemeinde Birkenau zu, daß die Schutzmannsſtelle nicht durch einen
Verſorgungsanwärter, ſondern durch einen einheimiſchen
Bewer=
ber beſetzt werden ſoll. Ausſchlaggebend waren für den
Kreisaus=
ſchuß bei ſeiner Entſcheidung hauptſächlich die Kriegsverdienſte
des einheimiſchen Bewerbers und auch die Finanzlage der
Ge=
meinde.
Dk. Waldmichelbach, 10. März. Beerdigungen. Unter,
größter Beteiligung der hieſigen Einwohnerſchaft und der
Be=
völkerung des kathol. Kirchſpiels ſowie zahlreicher auswärtiger
Trauergäſte wurde der infolge eines Schlaganfalls ſo raſch aus
dem Leben geſchiedene kathol. Geiſtliche Pfarrer Gärtner
zu Grabe getragen. Die zahlreichen Kranzniederlegungen von
Vereinen und Behörden ſowie die große Anteilnahme der
geſam=
ten Bevölkerung waren ein beredtes Zeugnis für den
Verſtor=
benen. — Am Nachmittag wurde Frau Eliſabeth Reinhard
aus der Spechtbach beerdigt. Sie ſtand im 91. Lebensjahr und
war die zweitälteſte Einwohnerin unſeres Dorfes.
B5. Bensheim, 9. März. Die Ortsgruppe Bensheim vom
Volksbund Deutſcher Kriegsgräber=Fürſorge
veranſtaltet am nächſten Sonntagvormittag 11.15 Uhr auf dem
hieſigen Ehrenfriedhof unter Mitwirkung des Geſangvereins
„Harmonie” und der Katholiſchen Kirchenmuſik zu Ehren unſerer
Gefallenen eine beſondere Trauerfeier, zu welcher die geſamte
Bevölkerung der Stadt, ſowie die Vereine mit ihren
Fahnen=
abordnungen zur Teilnahme eingeladen wurden. Der evangeliſche
Pfarrer Dr. Wagner wird dabei die Anſprache halten. Auch im
benachbarten Auerbach findet nach vormittäglichem gemeinſamen
Kirchgang der ſich an der Feier beteiligenden Vereine am
Ehren=
mal im Rahmen eine Gefallenen=Gedenkfeier eine
Kranznieder=
legung ſtatt.
Ca. Lorſch, 10. März. Hohes Alter. Frau Ph. Metz 3.
Witwe hier, an Körper und Geiſt verhältnismäßig noch ſehr
rüſtig, feiert am kommenden Sonntag ihren 80. Geburtstag. —
Die Ortsgruppe Lorſch des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten
und Kriegerhinterbliebenen hatte geſtern, abend eine wichtige
Verſammlung, in der unter anderem über die Auswirkung der
letzten Verordnung auf dem Gebiet der Verſorgung und Fürſorge
referiert wurde. — Theater. Der Theaterverein Lorſch tritt
nach langer Pauſe am Sonntag wieder einmal an die
Oeffent=
lichkeit und bringt im Gaſthaus „Zum Lagerhaus” das 4aktige
Schauſpiel „Um Ehre und Arbeit” zur Aufführung.
— Gernsheim, 10. März. Waſſerſtand des Rheins
(Pegel) am 9. d. M.: 0.11 Meter, am 10. d. M.: 0,27 Meter,
jeweils morgens 5.30 Uhr.
P Rüſſelsheim, 10. März. Die Vermutung der hieſigen
Gendarmerie, daß der angebliche Finder des vor einigen Tagen
durch nächtlichen Einbruch in die Parkſchule geſtohlenen
Radioapparates einer der Diebe geweſen iſt, hat ſich beſtätigt.
Beide Einbrecher, der 18jährige Arbeiter Adam Engel und der
22jährige Schloſſer Friedrich Burkhardt, beides
übelbeleumun=
dete, der Kommuniſtiſchen Partei angehörige Burſchen wurden
verhaftet und dem Amtsgericht Groß=Gerau zugeführt.
Aus Mainz und Rheinheſſen.
Bc. Mainz=Weiſenau, 10. März. Der Weiſenauer
Volkspark. Die Arbeiten zur Errichtung eines Volksparks
im ehemaligen Fort Weiſenau ſchreiten rüſtig vorwärts. Bis
jetzt werden dort 70 langfriſtige und kinderreiche
Wohlfahrts=
unterſtützungsempfänger beſchäftigt. Die noch teilweiſe
vorhan=
denen Wälle werden abgetragen und das Erdreich zur
Planie=
rung in die Wallgräben befördert. In nicht allzu langer Zeit
wird an den Stellen ehemaliger Schießſtände und
Militärförder=
bahnen ein Volkspark entſtehen, von dem man einen herrlichen
Ausblick auf Rhein, Main und Taunus genießt.
Ad. Oppenheim, 10. März. Während vorgeſtern
Diplom=
landwirt Ritter, Weinhändler K. Herz und
Weinkommiſſio=
när Bockmann nach Unterzeichnung einer Loyalitätserklärung
aus der Schutzhaft entlaſſen wurden, ſind die Führer der
Oppen=
heimer SPD., Jakob Steffan und Fritz Rüffer, ſeit
Mon=
tag verſchwunden. Die Geſchäfte Rüffers, der bekanntlich im
Beamtenverhältnis ſteht, werden vorläufig von dem früheren
Geſchäftsführer Karl Beutel beſorgt. Otto Stallmann,
Uelversheim, verſieht die Stelle Jakob Steffans als Vorſitzender
der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe. Zum Schutze der
lebenswich=
tigen Betriebe wurde eine Techniſche Nothilfe mit dem
Stahl=
helmführer Beloff an der Spitze errichtet. Die Beamten und
Angeſtellten Oppenheims ſtehen geſchloſſen hinter dem
Bürger=
meiſter.
Ad. Dolgesheim, 10. März. Im Haftlokal erhängt
hat ſich der aus dem Dolgesheimer Landfriedensbruch=Prozeß
be=
kannte Julius Frank, der Worms als Wohnſitz wählte. Von
der Hilfspolizei hierher gebracht, hat er ſich ſelbſt gerichtet.
Mainzer Stadkkheaker.
Wochenſpielplan für die Zeit vom 11. bis 19. März 1933.
Samstag, 11. März. Anfang 19.30 Uhr (außer Abon.): „
Robin=
ſon ſoll nicht ſterben”.
Sonntag (Volkstrauertag), 12. März, Anfang 18 Uhr: „
Tri=
ſtan und Iſolde‟
Montag, 13. März, Anfang 19.30 Uhr (Vorſtellung für die
Main=
zer Volksbühne): „Der Templer und die Jüdin”.
Dienstag, 14. März. Anfang 19.30 Uhr: Margarete (Fauſt).
Mittwoch, den 15. März. Anfang 20 Uhr: „Die vier
Gro=
biane‟.
Donnerstag. 16. März, Anfang 20 Uhr: „Der Kaiſer von
Amerika‟
Freitag, 17. März, Anfang 20 Uhr: „Die vier Grobiane‟
Samstag, den 18. März. Anfang 19.30 Uhr: „Die
Zirkus=
prinzeſſin”
Sonntag, 19. März, Anfang 15 Uhr: „Hurra, ein Junge”.
Anfang 19.30 Uhr: „Die=Zirkusprinzeſſin”.
Samstag, 11. März 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 70 — Seite 7
* Ewige Sühne.
(N. H.) Kopenhagen. Am Oeſterport in Aalborg ſteht
ein ſehr betagtes Giebelhaus. Es iſt ein berüchtigtes Haus. —
Oder vielmehr das Grundſtück, auf dem es ſteht, iſt berüchtigt.
Vor genau 234 Jahren, am 2. Januar 1699, iſt auf dem Grunde,
auf dem d—rnals ein anderes Haus ſtand, ein Mord verübt
wonden. Der Mörder war der Eigentümer des Hauſes, der
Bürger und Gerbermeiſter Jacob Miller. Im Zorn hatte er ſeinen
Diener erſchlagen. Er war ein ſehr angeſehener Mann geweſen.
Für die Kirche „Unſerer lieben Frau” in Aalborg hatte er
einen prächtigen achtarmigen Kronleuchter lange vor der Untat
geſtiftet. Nun aber zum Mörder geworden, wurde ihm eine
dreifache Sühne auferlegt. Erſtens hatte er einen Betrag von
66 däniſchen Reichsthalern und vier Mark zu erlegen, von deſſen
Zinſen jährlich acht Kerzen im Gewicht von „10 Schalpfund
Wachs” für ſeinen achtarmigen Kronleuchter angeſchafft werden
konnten. Zweitens hatte er ſich dafür zu verbürgen, daß jeder
nachfolgende Hausbeſitzer auf dem Grundſtück am Oeſterport
ſechs gute däniſche Kronen und 66 Oere für Altarlichte erlegen
werde. Und drittens hatte er ſelber für ſeine Untat mit dem
Leben zu büßen. Die erſten ſechs guten däniſchen Kronen und
66 Oere hatte dann auch Jacob Millers Sohn Johann als
Erbe des Mordhauſes pünktlich entrichtet. Und ſeitdem hat jeder
Eigentümer des Grund und Bodens „Am Oeſteroprt” „ein
Glei=
che getan”. — Das Mordhaus ſteht ſchon längſt nicht mehr.
Nie=
mand wollte das Mordhaus von Johann, der bald aus Aalborg
fortzog, bewohnen. Ein Aalborger Bürger kaufte es ſchließlich
„auf Abbruch”, baute ein neues Haus auf dem Grundſtück, das
nun auch ſchon an die 200 Jahre alt iſt. Aber das Sühneopfer
im Betrage von ſechs Kronen 66 Oere für die Altarlichte iſt
pünktlich von jedem neuen Eigentümer des Grundſtückes
entrich=
tet worden. Wohl oder übel. Denn „die Zinſen, die dieſen
Be=
trag ergeben, ſind für ewige Zeiten als erſte Priorität im
Grundbuch eingetragen.” — Jetzt aber, nach 234 Jahren wollte
der „nunmehrige” Beſitzer des „Mordgrundſtückes” die „ewigen
Sühneopferzinſen” durch einen einmaligen Betrag an die Kirche
„Unſerer lieben Frau” ablöſen und wandte ſich daſelbſt an das
zuſtändige Kgl. Däniſche Juſtizminiſterium, von dem er dieſer
Tage einen abſchlägigen Beſcheid erhielt. Und weshalb
ab=
ſchlägig? Je nun: einmal ſei die „Abgabe für ewige Zeiten”
dokumentariſch eingetragen; dann aber: (und dies war wohl der
triftige Grund für den Abſchlag) welchen Kronenbetrag ſollte
man heute feſtlegen, ſintemal aus der „guten däniſchen Krone‟
eine um faſt 50 v. H. entwertete Krone geworden ſei, und
nie=
mand wiſſen könne, ob die Entwertung nicht noch weitere
Fort=
ſchritte machen werde . . .?
* Das Land der „Skempelbrüder”.
(ht.) Bukareſt. Das Land der „Stempelbrüder” heißt
nicht Deutſchland” ſondern Rumänien, wo mit Ausnahme
eines Papiers, alles mit beſonderen Stempelmarken beklebt
wer=
den muß, was nur irgendwie an den Begriff „Papier”
er=
innert. Keine Rechnung, keine Quittung, kein Geſuch, kein
Frachtbrief und keine Beſcheinigung irgendwelcher Art, die nicht
mit dieſen bunten Papierchen verziert werden müßte, die dem
Staat faſt mehr Einnahmen erbringen, als die regulären
Steuern.
Aus dieſem Grunde hat man das Stempelſyſtem auch immer
weiter ausgedehnt und die unappetitlichſte „Marke” war
ent=
ſchieden die Brotmarke, die jeder Bäcker anlecken und auf jedes
Stück Brot kleben mußte. Denn mit dieſer Marke wollte man
jene „Exportprämien” wieder hereinbringen, die der Staat den
Getreideexporteuren zur Hebung der Ausfuhr verſprochen hatte
— leider mißlang der Verſuch: denn die Exporteure hatten
daraufhin einen Maſſen=Getreideexport inſzeniert und hatten
Anſpruch auf ſolch hohe Bar=Belohnungen, daß ſich ganz
Rumä=
nien den Exporteuren zuliebe in Brotfreſſer hätte verwandeln
müſſen, um durch den Verzehr entſprechender Quantitäten von
eingebackenen Stempelmarken dem Vater Staat die Auslagen
wieder zu erſetzen.
Das gleiche Schickſal erlitt die Anſichtskartenſtempelmarke,
mit der es folgende ſchöne Bewandtnis hat: eine normale
An=
ſichtskarte koſtet fünf Lei. Dazu kommt das Inlandsporto von
vier Lei. Außerdem eine Stempelmarke der „Kulturliga” in
Höhe von zwei Lei, ferner eine Stempel=Flieger=Fonds=Marke
von einem halben Lei, macht Summa Summarum 11,5 Lei oder
faſt 30 Reichspfennige. Für eine Anſichtskarte. Selbſt ein
Aus=
landsbrief koſtet nur 25 Pfennige, infolgedeſſen kann man ſich
ohne weiteres den ungeheuren „Aufſchwung” ausrechnen, den
die rumäniſche Poſtkarteninduſtrie genommen hat. Nicht nur ſie
ſelbſt, ſondern auch der deutſche Poſtkartenimport ſind zum
Er=
liegen gekommen.
Noch ſchöner ſteht es aber mit der beſagten „Fliegermarke‟,
Dieſe wurde in drei „Werten” geſchaffen, um dem Fonds zur
Beſchaffung von Flugzeugen neue Mittel zuzuführen.
Urſprüng=
lich ſollten dieſe Marken nur auf die Poſtkarten und
Inlands=
briefe geklebt werden — das Geſchäft rentierte ſich aber ſo
aus=
gezeichnet, daß man die Verfügung dann auf alle
Eiſenbahn=
fahrkarten, alle Kinobillette, alle Wechſel und Schecks und
ähn=
liche Maſſenartikel ausdehnte. Erklärlicherweiſe kamen binnen
kurzer Zeit Unſummen zuſammen und wenn man dieſe Beträge
tatſächlich für den Ausbau der Fliegerei verwandt hätte, dann
müßten heute ſurrende Fliegergeſchwader den ganzen
rumäni=
ſchen Himmel verdunkeln. Aber leider ſucht man an dieſem
Himmel vergeblich nach Flugzeugen, ebenſo vergeblich ſucht man
nach den 250 Millionen Lei, die mal in dieſem Fliegerfonds drin
geweſen ſind — die Flugzeuge haben ſich wahrſcheinlich
ver=
flogen und die Lei’s ſich verflüchtigt!
Aber das macht faſt gar nichts. Man hat die alten
Flieger=
marken bereits wieder durch neue erſetzt, die jetzt auch auf die
ausländiſchen Parfümerieartikel geklebt werden ſollen und wenn
es ſo weitergeht, wird man bald auch jedem neugeborenen
Rumänen eine Stempelmarke auf die Stirn kleben müſſen. Denn
auch das iſt ein Maſſenartikel, der im Lande der Stempelbrüder
bisher noch nicht erfaßt worden iſt.
* Die Herten Mannegnins, bikke!
(k) London. Was die Frauen können, können wir ſchon
lange, meinen die Kreiſe, die Englands früher einmal Weltgeltung
genießende Herrenmode lenken. Sie arbeiten neuerdings mit
männlichen Mannequins, einer bei uns bis dato unbekannten
Einrichtung. Die Sache hört ſich allerdings grotesker an, als ſie
in Wirklichkeit iſt: Gutgebaute Jünglinge führen eben als „
Pro=
bierburſchen die neueſten Schöpfungen für den modiſch
angezo=
genen Herrn vor. Hüte, Weſten, Hoſen und was ſonſt zum ſogen.
„Gent” gehört.
„Die Herren Mannequins, bitte” ruft der Chef und die
Modenſchau beginnt. Der Vorführer zeigt ſich von allen Seiten,
verbeugt ſich manierlich und geht wieder ab durch die Mitte.
Nette Herren werden mit Applaus empfangen, weniger
form=
vollendete‟ Erſcheinungen mit einer Grimaſſe. Und die
Veran=
ſtaltungen dürften von vielen Damen beſucht ſein — ebenſo, wie
bisher der Aufmarſch zierlicher Probiermamſells! . .
* Von der Wiege ...
(n) Moskau. In Moskau geſchah es, daß eine achtbare
Ehefrau zum erſtenmal Mutterfreuden entgegenſah. Sicher keine
Ausnahme. Sozuſagen alltägliches Vorkommnis ſogar.
Merk=
würdig vollblütig noch iſt dieſes leidgeprüfte ruſſiſche Volk. Drei
und vier Millionen neuer Erdenbürger im Jahr, das iſt doch die
gute Regel. War ſomit der erwartete Sowjetjunge in der alten
Kremlſtadt nur einer von den jährlichen Millionen. Und doch
wurde er ſchon im ganzen Land bekannt, noch ehe ihm die Sonne
ſchien. Dabei war ſeine Mutter wohl achtbar und von beſter
poli=
tiſcher Zuverläſſigkeit, Frau eines ordentlichen Staatsbeamten
ſo=
gar. Aber durch nichts tat ſie ſich ſonſt hervor, Bereitete nur
ſorg=
ſam alles zum Empfang ihres Jungſten vor, tat in aller Stille
etwas Brennzeug und Zucker und derlei zur Seite, damit der
Junge nicht gleich vom erſten Augenblick an die harte Wirklichkeit
zu ſpüren brauche. Nun, und da war es auf einmal ſo weit.
Je=
doch ſo um Mitternacht. Sollte alſo die Ehefrau von ihrem Mann
ſogleich in die Entbildungsanſtalt gebracht werden. Vierhundert
Meter nur ſind es bis dorthin. Aber zu Fuß gehen, war in
nächt=
licher Eiskälte und auf ſchliddrigem Boden ganz und gar
unmog=
lich. Und lief alſo der beſorgte Ehegatte, ein Auto zu holen.
Aber es war keins in der Nähe. Rannte er folglich aus
Leibes=
kräften auf die nächſte Straße. Doch auch hier nichts. Somit im
ſchnellſten Trab auf die nächſte große Verekehrsſtraße. Und hier
nun wimmelte es nur ſo von Taxis und Amtswagen, von Fords
und Sechsſitzern. Fragt der Ehemann eifrig die Chauffeure, ob
ſie ſchnell mal einen Weg machen wollen. Denn nur um eine
Ge=
fälligkeit konnte es ſich handeln. Keines der Autos ſtand und
wartete auf Fahrgäſte. Alle hatten ſie zu tun. Hinauf die Straße,
hinab die Straße. Wohl an die fünfzig Chauffeure und an die
200 Fahrgäſte bat der Vater um einen Umweg. „Verſtehen Sie
doch um des Himmels willen, höchſte Eiſenbahn iſt es” barmte er.
Aber immer war die Antwort: „Den Liter Benzin dazu haben
wir nicht übrig. Begreifen Sie doch. Mann. Benzin iſt koſtbarer
als Schampus: Und ſo trollte ſich der Ehemann wieder heim.
Verzweifelt. Vor dem Hauſe liegt zuſammengebrochen ſeine Frau.
War aus Angſt einfach auf die Straße gelaufen inzwiſchen. Trug
der Mann ſie und den kleinen Jungen hinauf in die Stube. So
iſt es, wenn für einen neuen Sowjetbürger kein Liter Benzin
mehr übrig iſt.
... bis zum Grabe.
War es alſo in Leningrad mit einem alten Mann ſo weit.
daß er ſterben mußte. Und ſtarb. Lag ſtill und ohne Atem auf
ſeiner Pritſche. Zufrieden, ſehr zufrieden waren es die
Angehöri=
gen. Mochten den Alten ſowieſo nicht gern. Ein ehemaliger
Bourgeois war er ja geweſen, und ſeine gute alte Zeit hatte er
nicht vergeſſen können. Hatte immer unwillig gemurmelt über
die neue. Und ſo. Sagt der Schwiegerſohn zu ſeiner Frau:
„Bring ihn weg. Deiner iſt es. Ich konnte ihn auch ſo nicht
aus=
ſtehen” „Bring du ihn weg!”, geifert dagegen die Frau
ärger=
lich. Im Beerdigungsinſtitut. Sagen die dort: „An der Reihe
iſt Ihr Toter erſt übermorgen!” Vergehen noch drei Tage.
Kam alſo das Pferd mit dem Wagen. Will der Leichenkutſcher
den Toten aufladen. Wo iſt er? Auf den Korridor haben ſie ihn
hinausgelegt. Sie ſelbſt ſind zu Gaſt gegangen. Die Frau weg,
der Mann weg. Nur die übrigen Einwohner ſchimpfen laut
her=
um. „So eine eklige Sache‟ Doch aufwacht plötzlich der Tote.
Wacht auf und iſt wieder lebendig. War ſcheintot geweſen. Sieht
ſich um. Flucht. Wettert. Geht ins Zimmer. Legt ſich auf die
Pritſche. Und iſt tot. Jetzt mauſetot.
Hauptſchriffleitung: Rudolf Mauve
Verantwortſich für Politik und Wirtſchaff: Rudolf Maupe; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Neite;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.
Nachrichken des Standesamks Darmſtadt.
Geſtorbene. Am 3. März: Rodenhäuſer, Luiſe, geb.
Haſel=
wander, Ehefrau des Fabrikanten Auguſt R., 60 J. alt, Ober=
Ramſtadt. Eliſabethenſtift. Am 4. März: Mühling, Adam.
Hilfsarbeiter, 48 J. alt, verh., Hering i Odw. Stadtkrankenhaus.
Dörr, Katharina Margarete, geb. Menk Ehefrau des
Kauf=
manns 43 J. alt, Fränkiſch=Crumbach, Stadtkrankenhaus.
Bey=
ſer, Henriette, geb. Mahr. Witwe des prakt. Arztes, 80 J. alt,
Bruchwieſenſtraße 4. Burck Jacobine Margarethe Eliſabethe
Emilie, geb. Trupp. Ehefrau des Kaufmanns, 76 J. alt,
Taunus=
ſtr. 42. Pollack, Leonh. Guſtav Johannes, Oberpoſtſchaffner, 41
J. alt, verh., Holzſtraße 13. Am 5. März: Hawlitſchka
Ge=
org Konrad Reinhold, Reichsbankrat i. R., 69 J. alt, ledig,
Wey=
prechtſtraße 6. Henneberg Pauline geb. Grünewald,
Ehe=
frau des Geheimen Hofrats i. R., Prof. Dr. 71 J alt,
Roquette=
weg 51. Am 6. März: Hochſtätter Marie Eliſabethe geb.
Schwebbach, Witwe des Metallgießers, 63 J. alt, Philip=Röth=
Weg 56. Am 7. März: Sachſe, Georg, Hilfsarbeiter, 32 J. alt
Ober=Ramſtadt Eliſabethenſtift. Am 6. März: Kleber, Karl
Ludwig Chriſtian, Privatmann, 77 J. alt, verh., Aliceſtraße 17.
Am 7. März: Levi, Wolf, Privatmann, 74 J. alt, verw.,
Hein=
heimer Straße 11. Poſeiner, Margarete, geb. Börk. Witwe
des Spenglermeiſters, 68 J. alt. Griesheim. Eliſabethenſtift. Am
8. März: Müller, Eugenie, geb. Ruhmann, Witwe des
Gaſt=
wirts, 53 J. alt, Schuſtergaſſe 3. Meixner Jakob, Dreher,
16 J. alt, Haſſenroth, Eliſabethenſtift. Krug. Wilhelm
Kauf=
mann, 72 J. alt, verw., Liebigſtr. 41. Störner, Wilhelm,
Schreiner 65 J. alt, verh., Helfmannſtraße 14. North. Georg
Peter, Werkmeiſter i. R., verw., 71 J. alt. Landwehrſtraße 8.
Hamm el, Philipp, Kaufmann, verh., 67 J. alt.
Blumenthal=
ſtraße 43. Spengler, Eliſabethe, geb. Müller, Witwe des
Zugführers Heinrich Spengler 78 J. alt, Ludwigshöhſtraße 43.
Eiſenhauer. Johann Friedrich Wilhelm. Amtsgehilfe i R.,
verw., 72 J. alt, Heinrichsſtraße 104. Herrmann, Ernſt,
Kaufmann verw 76 J. alt, Viktoriaſtraße 68. Neumann,
Hermann Friedrich Wilhelm, Dr. h. c., Präſident der
Landesver=
ſicherungsanſtalt Heſſen, verh., 50 J. alt, Wilhelminenſtraße 34.
Am 10. März: Hofer, Guſtav, Ingenieur, verh., 60 J. alt,
Friedrich=Ebert=Platz 14. Am 9. März: Neuf, Anna,
Hausan=
geſtellte, ledig, 58 J. alt, Eberſtadt, Martinspfad 72. Am 10.
März: Schneider Peter Adam. Spengler, verh., 39 J. alt,
Münſter, Stadtkrankenhaus.
Kirchliche Nachrichken.
Epangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Samstag (11. März).
Stadtkirche, Abends 8,30 Uhr: Abendandacht.
Sonntag Remimiſzere (12. März).
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wagner. Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger. Nachm. 3 Uhr: Vorſtellung und Prüfung
er Konfirmanden der Lukasgemeinde. Pfarrer F. Müller. Die Stadtkirche iſt
wochen=
gs von 9—4 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer Lautenſchläger. — Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Beringer. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt,
farrer F. Müller. Abends 8 Uhr: Kirchenkonzert des Kirchenchors der Stadtkapelle
und Schloßkirche.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Köhler.
Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Nachm. 2,30 Uhr: Taubſtummengottesdienſt mit
eier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Heß.
Martinskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Dr. Bergér. Vorm. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Weſt. Landeskirchenrat D. Waitz. Abends
5 Uhr: Abendgottesbienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Anmeldung von 5,30 Uhr
un in der Sakriſtei. Pfarrer Beringer.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Goethe. Vorm. 11,15
Uhr: Kindergottesdienſt. Die Johanneskirche iſt wochentags von 7.30 bis 5 Uhr zu ſtiller
Andacht geöffnet.
Baul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Junker, Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent
funker.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm, 10 Uhr: Hauptgottesdienſt, Pfarrer
Frle. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt für beide Bezirke. Pfarrer Irle. Abenbs
Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Weiß.
Panluskirche. Vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt anläßlich des 25jährigen Jubiläums
s Kirchenchors. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Wolf.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck. Vorm. 11,15 Uhr:
indergottesdienſt.
Lutheriſcher Gottesdienſt (ſelbſt, luth. Kirche). „Feierabend”, Stiftsſtr. 51,
Sonntag; 5 Uhr Gottesdienſt. Pfarrer Müller=Erbach.
Dienstag (14. März).
Paul=Gerhardt=Haus /Gemeindehaus der Waldkolonie). Abends 8 Uhr: 2.
Paſſions=
andacht.
Mittwoch, (15. März).
Stadtkapelle. Abends 6 Uhr: 3. Paſſionsandacht. Pfarrer F. Müller.
Rartinskirche. Abends 8 Uhr: 3. Paſſionsandacht. Pfarrer Köhler.
Johanueskirche. Abends 8 Uhr: 3. Paſſionsandacht. Pfarrer Marx.
Beſſunger Kirche/(Petrusgemeinde). Abends 8 Uhr: 3. Paſſionsandacht. Pfarrer Irle.
Pauluskirche. Abends 8 Uhr: 3. Paſſionsandacht. Pfarrer A. Müller.
Donnerstag (16. März).
Schloßkirche. Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte: Abends 8 Uhr:
3. Paſſionsandacht. Pfarrer Lautenſchläger.
Stiftskirche. Abends 8 Uhr: 3. Paſſionsandacht.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Goethe, Kahlertſtr. 24.
2. Veranſtaltungen.
Stadtgemeinde: Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Sonntag, 12. März, abenbs 8 Uhr:
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. — Montag, 13. März, abends 8 Uhr:
Jugend=
bund der Markusgemeinde. — Dienstag, 14. März, abends 8 Uhr: Kirchengeſangverein
der Stadtgemeinde. — Frauenverein der Kaplaneigemeinde, — Jugendvereinigung
der Stadtgemeinde. — Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde. — Mittwoch,
15. März, abends 8 Uhr: Kirchengeſangverein der Stadtkapelle und Schloßkirche. —
Jugendbund der Lukasgemeinde. — Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde,
— Donnerstag, 16. März, abends 8 Uhr: Gemeindeverein der Marlusgemeinde: Vortrag
des Studienrats Gräber über den „Kriegsdichter Walter Flex”, — Freitag, 17. März,
abends 8 Uhr: Mütterabend der Stadtgemeinde. — Jugendbund der Kaplaneigemeinde,
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 14. März, abends 8 Uhr:
Mädchen=
vereinigung der Schloßgemeinde. — Mittwoch, 15., und Samstag, 18. März, nachm.
2—4 Uhr: Handarbeitsſchule der Stadtgemeinde. — Donnerstag, 16. März, abends
8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. — Samstag, 18. März, abends 8 Uhr;
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. — Poſaunenchor.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtr. 6). Dienstag, 14. März,
abends 8 Uhr: Jugendvereinigung. — Mittwoch, 15. März, nach. 2 Uhr; Handarbeits=
und Strickſchule. — Donnerstag, 16. März, abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung (Weſt).
— Freitag, 17. März, abends 8 Uhr: Mütterabend (Weſt). — Jugendvereinigung, ältere
Abtlg. — Samstag, 18. März, nachm. 2 Uhr; Handarbeits= und Strickſchule.
Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Montag, 13. März, abends 8 Uhr:
Helferinnenver=
ſammlung des Frauenvereins. — Dienstag, 14. März, abends 8 Uhr: Kirchenchor. —
Donnerstag, 16. März, abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung (Oſt). — Freitag, 17. März,
abends 8 Uhr: Mütterabend (Oſt).
Saal der Kleinkinderſchule (Mauerſtr. 5), Donnerstag, 16. März, abends
8 Uhr: Poſaunenchor.
Fohannesgemeinde: Gemeindehaus (Kahlertſtr. 26). Montag, 13. März, abends
8 Uhr: Kirchenchor und Mütterabend. — Mittwoch, 15. März, nachm. 2 Uhr: Strickſchule;
nachm. 2,30 Uhr: Nähnachmittag.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Montag, 13. März, abends
8.15 Uhr; Kirchenchor. — Donnerstag, 16. März, abends 8 Uhr: Mütterabend.
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Montag, 13. März, abends
7 Uhr: Jugendorcheſter. Abends 8,15 Uhr: Jugendvereinigung (Alterenkreis). Abends
8.15 Uhr: Mädchenvereinigung. — Dienstag, 14. März, abends 8,15 Uhr: Poſaunenchor.
Abends 8.15 Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch, 15. März, nachm. 3,30 Uhr:
Mädchenjung=
ſchar. — Donnerstag, 16. März, abends 8,15 Uhr: Mütterabend. Abends 8,15 Uhr:
Poſgunenchor. Abends 8,15 Uhr: Mädchenvereinigung (Kleiner Kreis). — Freitag,
17. März, abends 8 Uhr: Mädchenchor. Abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. — Samstag,
18. März, abends 7,30 Uhr: Singekreis.
Saal der neuen Trainkaſerne (Eſchollbrücker Str. 44). Donnerstag, 16. März,
abends 8 Uhr: Chriſtliche Pfadfinderſchaft.
Paulusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche. Sonntag, 12. März,
abends 8 Uhr: Abendfeier des Kirchenchors mit Vortrag von Prof. Dr. Noack: „Heinrich
Schütz, Leben und Werke‟ — Montag, 13. März, nachm. 5 Uhr: Sitzung der Winterhilfe.
Abends 8 Uhr: Jugendbund. — Dienstag, 14. März, abends 6,30 Uhr:
Jugendvereini=
gung: Klampfen. Abends 8 Uhr: Kirchenchor. — Donnerstag, 16. März, abends 8 Uhr:
Mütterabend. — Samstag, 18. März, nachm. 4,30 Uhr: Jungſchar. Abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung: Spielabend.
Eliſabethenſtift (Erbacher Str. 25), Ev. Sonntagsverein. Sonntag, 12. März,
nachm. 4—7 Uhr: Vereinsſtunden.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. Vorm. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt. Nachm. 3,30 Uhr: Gefallenen=Gedenkfeier. Anſprache: Maſor
Roſenoſp=Wiesbaden. — Montag, nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. Abends 8,80
Uhr: Jahresverſammlung des Bundes für Bibel und Bekenntnis. Vortrag von Prof.
D. Hupfeld=Heidelberg: „Neuentdeckung der Kirche?‟ — Dienstag, nachm. 4 Uhr:
Frauenbibelſtunde. Abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. Herr Weiſe. — Mittwoch,
abends 8,30 Uhr: Gemiſchter Chor. — Donnerstag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde
(„Apoſtelgeſchichte‟). Herr Bringmann. — Freitag, abends 8 Uhr: Bibelſtunde in der
Beſſunger Mädchenſchule, Herr Bringmann. — Samstag, abends 6 Uhr: Eiſenbahner=
Vereinigung. Abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Voranzeige. Sonntag, 19. März, nachm. 3 Uhr: Monatsſtunde in Eberſtadt.
Mittwoch, 22. März: Miſſionsverkauf.
Fugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag: Beteilig. an der Gefallenen=
Gedenk=
feier der Stadtmiſſion. Abends 8,30 Uhr: Weiheſtunde. Abends 8,30 Uhr: Spielkreis für
junge Männer und junge Mädchen. — Dienstag, abends 8,30 Uhr: Vortrag von Herrn
Studienrat Knöpp. — Mittwoch, nachm. 8 Uhr: Kinderbund und E. C. Jungſchar für
Mädchen. — Abends fällt aus! — Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge
Männer, — Samstag, nachm. 3 Uhr: Kinderbund und E. C.=Jungſchar für Knaben.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24.
Jeden Donnerstag, abends 8,15 bis 10 Uhr: Zuſammenkunft im Freundinnenheim,
Sandſtr. 24. — Jeden zweiten und vierten Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden.
Ehriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Eliſabethenſtr. 17, I, Ecke Wilhelminenſtr.)
Sonntag, 12. März, abends 8 Uhr: Heimabend der Hauptabteilung. — Mittwoch,
15. März, abends 8 Uhr: Bibelſtunde der Hauptabteilung. — Donnerstag, 16. März,
abends 8 Uhr: Jungmannſchaftsabend. — Jungvolk: Sonntag, 12. März, nachm.
3—5 Uhr: Spielbetrieb. — 5 Uhr: „Was bringt der „Junge Tag” Intereſſantes?”
— Mittwoch, 15. März, abends 8 Uhr: „Warum ſchufen die Menſchen das Geld?‟ —
Jungſchar (Eliſabethenſtr. 17.) Montag, 13. März, nachm. 5—6,30 Uhr: „Es rumort
im Speicher.” — Donnerstag, 16. März, nachm. 5—6,30 Uhr: Turnen in der Ludwigs=
Oberrealſchule, — Freitag, 17. März, abends 8 Uhr: Jungvolk=Tatring. — Landgraf=
Philipp=Anlage 7: Mittwoch, 15. März, nachm. 4—6 Uhr: „Kai aus der Kiſte.
Bund deutſcher Bibelkreiſe, Jungenſchaft Darmſtadt. (Eliſabethenſtr. 17, I.)
Sams=
tag, 11. März, nachm. 4,30 Uhr und abends 8 Uhr in der Feſthalle der Eliſabethenſchule
Riedeſelſtr.: B.=K.=Bundesfilm: „Weit laßt die Fahnen wehen.” (Karten zu 30 Pf., für
Jugendliche nachm. 20 Pf., an der Kaſſe.). — Freitag, 17. März, abends 8,15 Uhr
Bibelbeſprechung mit Pfarrer Köhler. — Samstag, 18. März, nachm. 4 Uhr: B.=K.
im Heim.
3. Gemeindeämter.
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Vorderhaus, 1 Treppe.
Sprech=
ſtunden vorm. von 10—12 Uhr und nachm. (außer Samstags) von 5 bis 6 Uhr.
Fern=
ſprecher 4584.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Str. 21. Fernſprecher
Nr. 2883.
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17: Martinsſtift, Müllerſtr. 28;
Gemeindehaus, Liebfrauenſtr. 6; Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26; Gemeindehaus,
Eichwieſenſtr. 8; neben der Pauluskirche, Ohlyſtr.
Gemeindeamt für Kirchenſtenerangelegenheiten: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17,
Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm. von 8—12 Uhr und nachm. von 3—5,30
Uhr, außer Dienstag= und Freitagnachmittag. Fernſprecher 2379.
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Hinterhaus, Zimmer 4.
Zahltage Montag, Mittwoch und Donnerstag vorm. von 9—12 Uhr.
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtr. 51):
Rechtsauskunfts=
ſtelle. Sprechſtunden vorm. von 10—1 Uhr. Fernſpr. 2288
Privatpflegeſtation des Heſſiſchen Diakonievereins, Freiligrathſtr. 8, Fernſpr. 245.
Die Chriſtengemeinſchaft, Heidelberger Str. 14 (nächſt Heinrichsſtr.). Sonntag,
12. März, vorm. 10 Uhr: Menſchenweihehandlung mit Predigt. — Mittwoch, 15. März,
vorm. 7,45 Uhr: Menſchenweihehandlung. — Donnerstag, 16. März, vorm. 10,30 Uhr:
Menſchenweihehandlung. — Freitag, 17. März, abends 20,30 Uhr:
Predigtgottes=
dienſt:„Die Höllenfahrt Chriſti”. (Pfr. Thielemann.)
Auswärtige Gemeinden.
Schloßkapelle Kranichſtein. Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Grein.
Evangeliſche Gemeinde Eberſtadt. Sonntag, vorm. 9,45 Uhr: Hauptgottesdienſt,
Volkstrauertag, Anſchließend: Kindergottesdienſt. — Montag: Singekreis. — Dienstag:
Frauenabend; Alterenkreis. — Mittwoch: Kirchenchor; Bubenjungvolk. — Donnerstag:
Mädchenjungvolk. — Freitag, 2. Paſſionsandacht, Joh. 18, 12—27; Singekreis, Spiel:
„Petri Verleugnung”.
Prov. Pflegeanſtalt. Nachm. 1,30 Uhr: Bottesdienſt.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa, Sonntag, vorm10Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt der Gr., 13 Uhr: Kindergottesdienſt der Kl. Abends 20 Uhr:
Paſſions=
andacht. — Donnerstag: Frauenabend. Die Abende der E. J. G. wie ſonſt.
Evangeliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt. Sonntag, Volkstrauertag. Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Prediger Direktor Pfarrer Schneider von den Nieder=
Ramſtädter Anſtalten. Mitwirkung des Kirchenchors. — Dienstag: Jugendvereinigung,
— Mittwoch: Kirchenchor. — Freitag: Jungmädchenverein
Evangeliſche Gemeinde Ober=Ramſtadt. Sonntag, Gefallenengedenktag. Vorm,
10 Uhr: Gottesdienſt. Kollekte. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 5 Uhr;
Paſſionsandacht. — Montag, 6 Uhr: Bubenjungſchar. 8,30 Uhr: Jugendverein. —
Dienstag, 6—7 Uhr: Bücherausgabe. 8,15 Uhr: Bibelſtunde. — Mittwoch, 6 Uhr:
Bubenjungſchar. 8,30 Uhr: Kirchenchor. — Donnerstag, 5 Uhr: Mädchenjungſchar.
8,30 Uhr: Poſaunenchor. — Freitag: Mädchenverein. — Samstag: Jugendverein.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. Sonntag, Volkstrauertag. Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Chriſtenlehre. Abends 8 Uhr: Paſſionsgottesdienſt. —
Mon=
tag, nachm. 5 Uhr: Jungſchar Mädchen ält. Gruppe. Abends 8 Uhr: Frauenverein. —
Dienstag: Kirchengeſangverein. — Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Jungſchar Mädchen jüng.
Gruppe. Nachm. 5 Uhr: Jungſchar Buben. Abends 8,30 Uhr: Jugendbund Wartburg.
—Donnerstag: Poſaunenchor. — Freitag: Mädchenverein.
Evangeliſche Gemeinde Dieburg. Sonntag, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt (
Volls=
trauertag). Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Sonntag, vorm. 10 Uhr: Predigtgottesdienſt.
Prediger Veihelmann. Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule, Abends 8 Uhr: Predigt: Pred.
Veihelmann. — Montag, abends 8 Uhr: Jugendverein. Abends 9 Uhr: Singſtunde. —
Mittwoch, nachm. 5 Uhr: Katech. Unterricht. Abends 8 Uhr: Streichchor. — Donnerstag,
nachm. 3,30 Uhr: Miſſionsverein. Abends 8 Uhr:Bibelſtunde. Abends9 Uhr:Gitarrenchor.
Methodiſten=Gemeinde (Evang, Freikirche), Wendelſtadtſtraße 38. Sonntag, vorm.
11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Predigtgottesdienſt. Thema: „Volkstrauertag!”
Pred. K. Hirtz. — Montag, abds. 8 Uhr; Jugendbund. Vortrag: „Die 4 Temperamente‟,
— Mittwoch, abends 8 Uhr: Bibelſtunde: Paſſionsbetrachtung. — Donnerstag, nachm.
4 Uhr: Frauenmiſſionsverein.
Gemeinde glänbig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße 17. Sonntag,
vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Um 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachmittags 4,30 Uhr:
Predigt. — Mittwoch, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde.
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Christian Science Society) in Darmſtadt,
Aula der Landesbauſchule, Neckarſtr, 3. Gottesdienſte jeden Sonntag, vorm. 10 Uhr,
und jeden Mittwoch, abends 8,15 Uhr. Thema am 12. März: Subſtanz, Goldener Text:
Hoſea 12:7.
Advent=Gemeinde, Waldſtraße 18. Samstag, 15 Uhr: Jugendſtunde. — Sonntag,
Vorm. 10 Uhr: Jugendlehre. Abends 20 Uhr: Offentlicher Vortrag: „Feſus, der König
der Ewigkeit”. — Mittwoch, abends 15 Uhr: Relig.= und Erſatzunterricht. — Freitag,
abends 20 Uhr: Gebetsſtunde.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtraße 40. Sonntag, vorm. 9,30 Uhr:
Andacht. Vorm. 11,15 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 3,30 Uhr: Jugendbundſtunde.
Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. — Dienstag, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde.
Jedermann herzlich eingeladen.
Seite 8 — Nr. 70
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 11. März 1933
Der Marktplatz von Pirna nach dem Oelgemälde von Canuletto (1720—
in der Staatlichen Gemäldegalerie in Dresden.
1780)
Teilnehmer an dem Gedenk=Gottesdienſt beim Verlaſſen des Mauſoleums in Berlin=Charlottenburg,
der letzten Ruheſtätte des erſten Kaiſers des Deutſchen Reiches.
Am 45. Todestage Kaiſer Wilhelms I. fand unter großer Beteiligung eine eindrucksvolle
Gedächtnis=
feier am Grabe des Monarchen ſtatt.
Die ſächſiſche Stadt Pirna feiert in dieſem Monat ihr 700jähriges Beſtehen. Noch heute hat die
Stadt trotz ihrer Induſtrialiſierung den bezaubernden Reiz, den das Gemälde Canulettos
wider=
ſpiegelt. Der Marktplatz iſt in ſeinem Grundplan erhalten geblieben, und wenn auch der Zahn
der Zeit an mancher hiſtoriſchen Häuſerfaſſade genagt hat, ſo hat ſich doch an dem maleriſchen
Geſamtbild im großen und ganzen nichts geändert.
Reich und Ausland.
Sammlung Goldſchmidk-Rothſchild
wird verſteigerk.
Frankfurt a. M. Als eine der erſten
gro=
ßen Frühjahrssauktionen von internationaler
Bedeutung wird am 14. März in Berlin eine
ſtattliche Anzahl von Kunſtwerken aus dem
Be=
ſitz des Barons Albert von Goldſchmidt=
Roth=
ſchild (Frankfurt a. M.) verſteigert werden; die
Sammlung iſt jetzt bei der verſteigernden Firma
Ball u. Graupe in der Bellevueſtraße ausgeſtellt.
Sie enthält unter den Gemälden ſo
hervorra=
gende Stücke wie das bekannte Bildnis der Mrs.
Büchanan von George Romney, ſowie Bilder
von Lawrence, Morland, Goya, Pater u. a. Bei
den Möbeln handelt es ſich faſt ausſchließlich um
franzöſiſche Arbeiten des 18. Jahrhunderts (
Du=
bois, Doirat uſw.). Ein herrliches Tiſchchen von
Abraham Röntgen mit reichem Intarſienſchmuck
fällt beſonders auf. Zahlreiche kunſtvolle
Bron=
zen, alter Goldſchmuck aus dem 16. und 17.
Jahr=
hundert, Tapiſſerien und Sevres=Porzellan
er=
weitern die wertvolle Sammlung.
Erſte Originalbilder von den Unruhen in Athen.
Gattenmörder zum Tode verurteilt.
Frankenthal. Der 1909 geborene Schmied
Felix Geis aus Mutterſtadt, der am 25. Januar
zwiſchen Jggelheim und Haßloch vorſätzlich und
mit Ueberlegung ſeine Ehefrau Maria durch
Meſſerſtiche getötet hatte, wurde am
Donners=
tag vom Schwurgericht Frankenthal (Pfalz)
ent=
ſprechend dem Antrag des Oberſtaatsanwaltes
zum Tode und zum Verluſt der bürgerlichen
Ehrenrechte auf Lebenszeit verurteilt.
Drei Leichen aufgefunden.
Berlin. In einem Walde in der Nähe von
Klein=Machnow ſind geſtern nachmittag drei
Leichen aufgefunden worden. Es handelt ſich um
drei Männer im Alter von 20 bis 28 Jahren.
Die Kriminalpolizei hat ſich ſofort an den
Tat=
ort begeben und iſt zurzeit mit der Aufklärung
des Falles beſchäftigt.
Ein Denkmal für den Pionier des
Aukomobils.
Entwurf für das Carl=Benz=Denkmal
in Mannheim,
das ſeiner Vollendung entgegengeht und am
Oſterſonntag feierlich enthüllt werden wird.
Carl Benz, der große deutſche Konſtrukteur, hat
zuſammen mit Daimler in Mannheim das erſte
brauchbare Automobil geſchaffen. Er gilt mit
Recht als ein Pionier des Autombilbaues
über=
haupt. Das Denkmal, das ihm zu Ehren
errich=
tet wird, ſtammt von Profeſſor Max Laenger.
Oben: Waſſerwerfer in Aktion. — Unten: Die Menge flüchtet beim Vorgehen der Polizei.
Nach den Wahlen in Griechenland kam es im ganzen Lande, vor allem aber in Athen, zu ſchweren
Unruhen. Zwei Militärputſche wurden niedergeſchlagen. Die Regierung dürfte Teſaldaris, der
Führer der ſiegreichen, bisher oppoſitionellen Parteien, übernehmen.
Ein Opfer der Zrühjahrsftürme.
Der Dampfer „Emilia” nach ſeiner Strandung an der engliſchen Südküſte.
Wie ein Spielball wurde er von den Wellen gegen die Felſen geworfen, nachdem ihn die
ſchwe=
ren Stürme, die in den letzten Wochen die engliſchen Gewäſſer heimſuchten, ſteuerlos gemacht
hatten. Die Mannſchaft konnte ſich mit knapper Not unter unſäglichen Schwierigkeiten retten.
Neuordnung bei den ſächſiſchen
Skaatskheakern.
Dresden. Das dramaturgiſche Büro der
Staatstheater teilt mit: Im Auftrage der
Par=
teileitung der NSDAP. hat mit dem heutigen
Tage (Donnerstag) der Schauſpieler Alexis
Poſſe die Geſchäfte des Generalintendanten der
ſächſiſchen Staatstheater übernommen. Der
bis=
herige Generalintendant Dr. Reucker iſt ſeines
Amtes enthoben. Der Miniſterialrat Dr. Reuter
iſt aus ſeiner Tätigkeit innerhalb der
Staats=
theater ausgeſchieden. Dem Generalmuſikdirektor
F. Buſch iſt eine weitere Tätigkeit als Dirigent
anheimgeſtellt worden. Der bisherige
Schau=
ſpieldirektor Georg Kieſau übt ſeine Tätigkeit
als Spielleiter des Schauſpielhauſes weiter aus.
Mit ſofortiger Wirkung ſind beurlaubt der
bis=
herige Dramaturg Dr. Karl Wollf und der
bis=
herige Studienmeiſter der Staatsoper, Erich
Engel, mit ſofortiger Wirkung ſind ernannt
zum Direktor der Staatsoper der
Staatskapell=
meiſter Hermann Kutzſchbach, zum Direktor des
Schauſpielhauſes der Schauſpieler Rudolf
Schrö=
der, zum Dramaturgen des Schauſpielhauſes Dr.
Wolfgang Nufer, zum Verwaltungsdirektor der
bisherige Kaſſendirektor der Staatstheater
Schmieder. Der techniſche Leiter beider Häuſer
iſt nach wie vor Direktor Brandt.
Die Rieſenholzlager von Archangelft
in Brand. — 30 Arbeiker erſchoſſen.
Oslo. Wie „Aftenpoſten” meldet, ſoll ſeit
Ende Februar in den rieſigen Holzlagern von
Archangelſk ununterbrochen ein mächtiger Brand
wüten, der ſchon 14 Tage allen Löſchverſuchen
trotzt. Das Feuer begann in einem Holzlager,
das für die Ausfuhr im Hafen aufgeſtapelt lag.
Es verbreitete ſich von hier auf die Lager der
nahegelegenen Sägewerke. Die Gefangenen der
verſchiedenen Strafkolonnen in Archangelſk
ar=
beiten Tag und Nacht daran, die Holzbeſtände
auf den anderen ebenfalls bedrohten Lagern
ſchleunigſt abzuſchleppen. Große
Militärabteilun=
gen wurden von Wologda entſandt, um das
Rieſenfeuer zu begrenzen, was bisher nicht
er=
reicht wurde. Die Behörden vermuten, daß der
Brand von einem Gegenrevolutionär angelegt
worden iſt. Es wurden Verhaftungen
vorgenom=
men und 30 Arbeiter, die im Verdacht ſtehen,
Gegenrevolutionäre zu ſein, kurzerhand erſchoſſen.
Ein Grubenunglück in Vorkſhire.
100 Bergleute gerettet.
Gerüchte von einer ſchweren
Bergwerkskata=
ſtrophe in Yorkſhire verurſachten während des
größten Teils des heutigen Tages erhebliche
Er=
regung im ganzen Lande. Ueber 100
Bergarbei=
ter, die in der Aldwarke=Grube bei Rotherham
arbeiteten, waren durch einſtrömendes Waſſer
mehrere Stunden lang von der Außenwelt
abge=
ſchnitten. Am Nachmittag erfuhr man jedoch, daß
es den meiſten Bergarbeitern gelungen war, ſich
in Sicherheit zu bringen. Vier Arbeiter ſind
er=
trunken.
Dachdeckermeiſter mit ſeinem Sohn
in die Tiefe geſtürzt.
Mayen. In Mayen ereignete ſich in der
Koblenzerſtraße ein ſchweres Unglück. Ein
Dach=
deckermeiſter führte mit ſeinem Sohn und einem
Lehrling auf dem Dach eines Hauſes eine
Re=
paratur aus, als plötzlich das Schutzgerüſt
nach=
gab. Der Dachdeckermeiſter und deſſen Sohn
ſtürzten aus einer Höhe von etwa zehn Metern
ab und trugen ſo erhebliche Verletzungen davon,
daß ſie dem Krankenhaus zugeführt werden
muß=
ten, Dort iſt der Dachdeckermeiſter einige
Stun=
den darauf geſtorben. Der Sohn hat einen
Un=
terſchenkelbruch davongetragen. Die
Unglücksur=
ſache bedarf noch der Klärung.
Zuſammenſtoß im Bahnhof von Namur.
Brüſſel. Im Bahnhof von Namur ſind
einige leere Wagen beim Rangieren auf einen
ſtehenden Zug gefahren. 15 Perſonen wurden
verletzt.
Purnd lontd too Jäyte An.
[ ← ][ ][ → ]Samstag, 11. März 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Reueſte Nachrichten
Nr. 70 — Seite 9
Spoct, Spiel und Jurnen
Fußball.
FV. Sprendlingen — SV. 98 Darmſtadt.
Die 98er ſtehen morgen vor einer ſchweren Aufgabe. Sie
haben in Sprendlingen gegen den derzeitigen Tabellenerſten
an=
zutreten. Nachdem die Sportvereinself ſchon das Vorſpiel auf
eigenem Platz mit 1:2 verloren hat, muß man wohl ohne weiteres
den Sprendlingern die beſſeren Chancen einräumen, zumal dieſe
wohl alles aufbieten werden, eine Punkteinbuße und damit die
Verſchlechterung der Meiſterſchaftsausſichten zu vermeiden.
Im=
merhin iſt das Spiel nicht von vornherein für die Darmſtädter
ausſichtslos, nachdem ſie in den letzten Wochen ihre Form ſtetig
verbeſſern konnten. Und da die Lilienträger auch weitere Punkte
dringend benötigen, darf man nicht verfehlen der Mannſchaft
ein=
zuſchärfen, daß ſie mit voller Kraft den Kampf aufnehmen muß,
um durch gute Leiſtungen den Verſuch zu einem Punktgewinn zum
Erfolg zu führen. Zu dem um 3 Uhr beginnenden Spiel fährt
die Elf um 1.45 Uhr ab Marſtall mit einem größeren Omnibus:
da fur Anhänger genügend Platz vorhanden iſt, bitten wir, ſich
rechtzeitig einzufinden. (Fahrpreis gering.)
Die 2. und 3. Mannſchaft tragen Privatſpiele gegen den
hie=
ſigen Reichsbahn=SV. aus. (Spielbeginn 10.30 bzw 9 Uhr.)
1. Junioren — Junioren Ober=Ramſtadt, dort. Abfahrt mit
Autobus: 9 Uhr, vom Böllenfalltor; 2. Junioren — 1. Junioren
Münſter, hier, 1.15 Uhr 1. Jgd. — 2. Jgd. 1898, 9.45 Uhr;
1. Schüler — 1. Schüler Weiterſtadt, hier, 2.15 Uhr; 2. Schüler
— 1. Schüler, Polizei, hier, 1.15 Uhr.
SV. Jugenheim — Eintracht Darmſtadt.
Zum vorletzten Verbandsſpiel muß Eintracht am kommenden
Sonntag in Jugenheim antreten. Wenn auch mit Griesheim der
Meiſter bereits feſtſteht, wird Eintracht doch ſtark beſtrebt ſein,
in Jugenheim Sieger zu bleiben, und dadurch ſich endgültig den
2. Tabellenplatz zu ſichern. Ein Sieg von Eintracht wird aber nur
durch eine ſehr gute Leiſtung möglich ſein, zumal die Einheimiſchen
noch ziemlich Erſatz einſtellen müſſen. Jugenheim kann mehr als
ſein Tabellenſtand beſagt, hat den Platzvorteil und wird beſtimmt
verſuchen, gerade Eintracht die Punkte ſtreitig zu machen.
Ein=
tracht 2. Griesheim 3. Mſcht. 1,30 Uhr Verbandsſpiel
Eintracht=
platz.
SVgg. 04 Arheilgen — Union Darmſtadt.
Zum letzten Heimſpiel empfängt Arheilgen die Darmſtädter
Unioner am Sonntag, 15 Uhr, am Arheilger Mühlchen. Das
Spiel iſt, wie bereits zu leſen war, verbunden mit einem
Ge=
lände=Staffellauf, der erſtmalig in Arheilgen zum Austrag
kommt. Das Spiel entbehrt nicht eines gewiſſen Reizes, da
Union immer noch hofft, ſich aus der Gefahrzone entfernen zu
können, die Arheilger wollen aber noch Punkte holen, um ihren
Tabellenſtand zu halten. Die Beſſunger zeigten ſich am letzten
Sonntag in Pfungſtadt ſehr ſtark. Die Sppg. lieferte in Münſter
ein ſchwaches Stürmerſpiel, ſo daß man den Leuten vom
Mühlchen ſchon raten darf, ſich endlich aufzuraffen und ein
Er=
folg verſprechendes Spiel zu zeigen. Vorher die Reſerven.
Union Darmſtadt, Jun. — Haſſia Dieburg, Jun.
Am kommenden Sonntag haben Unions Junioren zum
er=
ſten Heimſpiel in der Verbandsrunde Haſſia Dieburgs Jun zu
Gaſt, welche übrigens eine flinke, techniſche Mannſchaft ins Feld
ſtellt. Hoffentlich haben die Junioren Unions am Sonntag gegen
Spv. 98 die Lehre gezogen, daß man einen Gegner nie leicht
nehmen darf und kämpfen muß um Sieg und Punkte zu
be=
kommen. Spielbeginn: 10.30 Uhr, Rennbahn. 1. Jgd. — 1. Jgd.
Spv. 1916, Groß=Gerau, dort 10 Uhr, Abfahrt 8.30 Uhr,
Ver=
einslokal; 1. Schüler — 1. Schüler Viktoria Griesheim, 1.30 Uhr,
Rennbahn.
SV. 1922 Roßdorf e. V.
Die Verbandsſpiele der Gruppe Odenwald treten nunmehr
in ihr entſcheidendes Stadium, die favoriſierten Roßdörfer ſpielen
am kommenden Sonntag in Babenhauſen gegen die dortige
Ger=
mania. Bei dem Zuſammentreffen dürfte es zu einem
intereſſan=
ten Spiele kommen, da Babenhauſen auf ſeinem eigenen
Ge=
lände ein ſchwer zu nehmender Gegner iſt, und Roßdorf bei der
derzeitigen Situation das Spiel unbedingt für ſich entſcheiden
will. — Wir hoffen, daß die Roßdörfer nach einer Schwächeperiode
der letzten Sonntage am kommenden Sonntag mit ihrem
tatſäch=
lichen Können auf den Plan treten, um hierbei die notwendigen
Punkte zu erringen. Wir wünſchen zum Schluß einen korrekten
Schiedsrichter und ein ſchönes Spiel. Spielbeginn 3 Uhr.
Union Wixhauſen — Germania Bieber, Reſ.
Am kommenden Sonntag, 14.30 Uhr, empfängt Union auf
eigenem Platz die Reſerve von Germania Bieber. Die Gäſte,
die in Wixhauſen nicht unbekannt ſind, waren ſchon in den
früheren Jahren ein Ereignis für die hieſigen Fußballanhänger.
Das Treffen verſpricht ſehr intereſſant zu werden. Reſultate
vom vergangenen Sonntag; 1. Mſch. — SV. Erzhauſen 4:1;
Sondermſch. — Svgg. Arheilgen, 2., 7:1; 1. Jgd. — Griesheim,
Jgd., 1:4: Schüler — Griesheim, Sch., 5:0.
SpCl. Viktoria Griesheim — VfR. Nierſtein.
Kommenden Sonntag folgt Viktoria Griesheim einer
Ein=
ladung nach Nierſtein zum dortigen A=Meiſter VfR. 1911. Die
Griesheimer ſtehen hierbei vor einer ſchweren Aufgabe,
insbeſon=
dere da ſie für einen. evtl für beide Außenläufer. Erſatz einſtellen
müſſen. Möge die Mannſchaft beweiſen, daß ihr die Ruhepauſe
nichts geſchadet hat und man mit Zuverſicht den kommenden
Auf=
ſtiegsſpielen entgegenſehen kann. — Weitere Spiele der Viktoria;
3 Mannſch. — Eintracht Darmſtadt, dort. 1.30 Uhr. 1. Jugend —
Polizei Darmſtadt, hier. 10 Uhr, 1. Schüler — Union Darmſtadt.
dort, 1.30 Uhr.
Freie Turngemeinde Darmſtadt.
Die Fußballabteilung weilt am kommenden Sonntag
aus=
wärts. Die 1. Elf begibt ſich nach Bensheim zum
Freundſchafts=
ſpiel. Wenn auch Bensheim der Bezirksklaſſe angehört, dürfte
doch die hieſige Elf alle Mühe haben, den Gegner niederzuringen
Spielbeginn 3 Uhr. 2. und 3. Elf ſowie die Schüler fahren nach
Dornheim, um dort Freundſchaftsſpiele zu abſolvieren. Abfahrt
ab Gewerkſchaftshaus 12.15 Uhr.
* Kreisliga Südheſſen.
Die Vorentſcheidung in Hofheim.
Nachdem am letzten Sonntag der Kampf an der Bergſtraße
noch keine endgültige Entſcheidung um diel Meiſterſchaft brachte,
gehen die Spiele dieſer Serie unter großer Anteilnahme des
Publikums weiter. Diesmal pauſiert der Tabellenführer
Heppen=
heim, während ſein Rivale, Olympia Lampertheim, eine harte
Nuß zu knacken hat. Es ſind nur zwei der ſeinerzeit ausgefal=
lenen Spiele angeſetzt, deren Paarungen lauten:
F.=V. Hofheim — Olympia Lampertheim.
V.f.L. Lampertheim — F. Cl. 07 Bensheim.
Die Verhältniſſe liegen diesmal genau wie am letzten
Sonn=
tag, bei dem Lokalkampf der beiden Bergſträßer Vereine. Es iſt
nicht ausgeſchloſſen, daß es auch hier zu einer Punkteteilung
kommt, womit den Heppenheimern allerdings ſchon geholfen
wäre. Sollte jedoch Olympia Lampertheim zu einem Siege
kom=
men, dann bleibt die Lage bis zum letzten Spiel ungeklärt. Das
Spiel auf dem V.f.L.=Platz in Lampertheim trägt nur Placie=
rungscharakter. Auch hier iſt der Ausgang ziemlich offen.
Bei den nunmehr beginnenden Spielen
um den Bezirkspokal
ſind diesmal fünf Begegnungen vorgeſehen. Es treffen ſich;
V. f. R. Alsheim — Spv. Gimbsheim,
Sportverein. Dalsheim — Bobſtadt,
Spv. Hangenweinsheim — Germ. Eich,
Rheindürkheim — Olympia Biebesheim,
Tv. Biebesheim — Alem. Groß=Rohrheim.
Bei dieſen Spielen ſcheiden die Verlierer ſofort aus. So
ſeltſam es erſcheinen mag, aber man muß damit rechnen, daß
diesmal alle Gaſtmannſchaften ſiegreich bleiben und ſomit in die
2. Runde der Pokalſpiele eingreifen werden. Am Samstag abend.
um 8 Uhr, findet in Biblis, Gaſthaus zum „Deutſchen Haus”.
eine Beſprechung der Vereinsfunktionäre folgender
rechtsrheini=
ſcher Vereine Südheſſens ſtatt: V. f. L. und Olympia
Lampert=
heim, V. f. R. Bürſtadt, Olympia Lorſch. F.=Cl. 07 Bensheim,
Starkbg. Heppenheim. Kleinhauſen, F.=V. Biblis, F.=V. Hofheim.
Bobſtadt, Groß=Rohrheim. Gernsheim und Olympia Biebesheim.
Man will unter allen Umſtänden verſuchen, die
Freundſchafts=
ſpiele dieſer Vereine in jeglicher Beziehung zu heben.
Handball.
„Auto und Pferd” und die „Parade der Keſſelpauker und Großer
Zapfenſtreich” auf dem Programm dieſes Abends. Beide
Vor=
führungen fanden den ſtürmiſchen Beifall der Zuſchauer.
Rot=Weiß Darmſtadt — TV. Mörfelden.
Am Samstag nachmittag 3
Turnverein Morfelden zu einem Freundſchaftsſpiel an der Rhein=
Uhr empfängt Rot=Weiß
den
allee. Rot=Weiß muß ſich ſchon ſehr anſtrengen, um ein günſtiges
Reſultat zu erzielen, denn die Gäſte ſtellen eine ſpielſtarke
Mann=
ſchaft ins Feld, die erſt nach Kampf zu beſiegen iſt. Wenn Rot=
Weiß mit demſelben Eifer wie am letzten Sonntag ſpielt, ſo
kann der Erfolg nicht ausbleiben. Auf jeden Fall iſt mit einem
ſpannenden Kampf zu rechnen. — Vormittags 9.30 Uhr ſpielt die
2. Mſch. gegen eine Mannſchaft der Schwimmer und Paddler.
Fr. Tgde. Darmſtadt — Fr. T. Dietesheim.
Einer Privatſpielverpflichtung nachkommend, weilt
Dietes=
heim mit zwei Mannſchaften in Darmſtadt am Müllersteich. Die
Gäſte ſind in Darmſtadt nicht ganz unbekannt und verkörpern ſchon
jahrelang beſte Klaſſe im 9. Kreis. Es dürfte intereſſieren, daß die
Gäſte einen fairen Handball ſpielen, was ſich auf die Begegnung
auswirken wird. Der Darmſtädter Mannſchaft wird das Privatſpiel
in der Zwiſchenpauſe in den Kreismeiſterſchaftsſpielen ſehr
zu=
ſtatten kommen. Die Mannſchaft ſteht in der derzeitigen beſten
Aufſtellung, was wir auch von Dietesheim berichten können. Die
zweiten Mannſchaften kennen ſich noch nicht näher. Spielbeginn:
1. Mſch. 3 Uhr, 2. Mſch. 2 Uhr.
Merck Darmſtadt — Tgde. 46 Darmſtadt.
Am Sonntag, 15 Uhr, treffen ſich auf dem Platz an der
Maul=
beer=Allee die genannten Vereine. Da Merck vor 14 Tagen gegen
die Tgſ. 1875 verloren hat, wird er alles daranſetzen, gegen den
zweiten ſtarken Gegner aus dem Turnerlager Darmſtadts ein
günſtiges Reſultat herauszuholen. Mit energiſchem Widerſtand der
Turner wird zu rechnen ſein. Der Ausgang des Spieles iſt
alſo offen.
Turngemeinde Beſſungen — TV. Weiterſtadt.
Zum erſten Freundſchaftsſpiel in dieſem Jahr hat ſich Tgde.
Beſſungen den Tv. Weiterſtadt verpflichtet. Die Gäſte ſind als
ſpielſtarker A=Klaſſe=Verein im Gau bekannt. Die Beſſunger
müſſen ſich ſchon anſtrengen, trotzdem ſie eine Klaſſe höher
ſpie=
len, wenn ſie gewinnen wollen. Das Spiel findet um 15.15 Uhr,
auf dem Platz der Tgde. Beſſungen ſtatt. Vorher ſpielen die
2. Mſch. Vormitags 8.45 Uhr ſpielen die Schüler, anſchließend
Jugend gegen Turnerſchaft Griesheim, Jgd.
TSV. Braunshardt — Tgde, 1846 Darmſtadt.
Die Braunshardter empfangen am Sonntag, nachmittags
3 Uhr, zum erſten Privatſpiel auf eigenem Platz die Tade. 1846
Darmſtadt. Beide Mannſchaften treffen zum erſten Male
zuſam=
men. Die 46er ſind ein Vertreter der D.T. und gelten als eine
ſehr ſpieltüchtige Mannſchaft. Sie nehmen in der Meiſterklaſſe
den 2. Tabellenplatz ein, was auf ein ſehr ſolides Können
ſchließen läßt Ein ſchönes und ſpannendes Treffen iſt daher zu
erwarten. Vorher — 2 Uhr — Braunshardt 2. — Spvg.
Ar=
heilgen, 2.
Schwerakhlekik.
Fr. Athl.=SV. Darmſtadt 1891 — Seeheim.
Heute abend 8 Uhr findet im Gewerkſchaftshaus der
Serien=
kampf der beiden Vereine ſtatt. Die Gäſte liegen zurzeit in
beſter Stellung an der Tabellenſpitze und werden als
Bezirks=
meiſterſchaftsanwärter angeſehen. Der Verein Seeheim hat durch
ſeinen guten Nachwuchs genügend Auswahl für
Mannſchafts=
zuſammenſtellungen, ſo daß ſie immer eine gute Mannſchaft
auf=
weiſen. Bei der Darmſtädter Mannſchaft kann man diesmal auf
beſſere hoffen, doch groß ſind die Siegesausſichten nicht.
Turnen.
Mannſchaftskampf der Tv. Biebesheim, Crumſtadt, Goddelan
und Stockſtadt.
Zum drittenmal treffen ſich heute, Samstag, abend, im
Gol=
denen Stern, die fünf beſten Turner der Turnvereine
Biebes=
heim, Crumſtadt, Goddelau und Tgde. Stockſtadt zu einem Geräte=
Mannſchaftskampf, und man wird wieder imponierende Kämpfe
am Reck, Baren und Pferd ſchauen können. Tv. Biebesheim
tritt wieder mit einer vortrefflichen Kampfmannſchaft an,
ebenſo der Tv. Goddelau. Beide Vereine werden Anwärter für
den Sieg ſein. Tgde. Stockſtadt muß leider infolge Erkrankung
mit Erſatz antreten, und muß ſich ſehr anſtrengen, wenn der
3. Platz vom vorigen Jahre behauptet werden ſoll, zumal Tv.
Crumſtadt ebenfalls eine beſſere Mannſchaft dieſes Jahr zu
ver=
zeichnen hat. Eine wertvolle Plakette winkt der ſiegreichen
Mannſchaft.
Beginn des Frankfurker Reitkurniers.
Fataliſt (Ltn. Schlickum) gewinnt das Jagdſpringen.
Vor recht gutem Beſuch begann am Donnerstag abend im
Frankfurter „Hippodrom” das „Reit= und Springturnier” mit
einem Jagdſpringen der Klaſſe L, um den Preis des
Frankfur=
ter Reit= und Fahrklubs. In dem erſten ſportlichen Wettbewerb
der Veranſtaltungen gingen 36 Pferde an den Start, von denen
22 auf Grund des leichten Parcours zunächſt ohne Fehler
blie=
den Ueber ſechs erhöhte Hinderniſſe ging es dann in der
Ent=
ſcheidung; aber abermals blieben neun Pferde fehlerlos. Lange
ſah es aus, als würde Frau v. Hartlieb mit der von Dortmund
her rühmlichſt bekannten Fuchsſtute Gina das Rennen machen,
ſchließlich ſetzte ſich aber doch der neue Sprungmatador Lt.
Schlickum durch, der mit Fataliſt in der ausgezeichneten Zeit von
7,4 Sek. erfolgreich war.
Leider ereigneten ſich auch einige Stürze, von denen Herr
Holſt auf Lentulus und Oblt. v. Ploetz auf Freiſchütz betroffen
wurden. Erfreulicherweiſe ging jedoch alles glimpflich ab.
Nach dem Vorreiten der Auktionspferde gab es dann die
erſten beiden Schaunummern, und zwar ſtanden der Reigen
Geſchäflliches.
Die rheiniſche Braunkohlen=Induſtrie veranſtaltet in
Ver=
bindung mit dem Union=Brikett vertreibenden Handel mehrere
Kochvorträge: Ein neues Spiel um Liebe und Magen „Die
Erb=
tante kommt‟. Die Veranſtaltungen finden im Saale der
Turn=
gemeinde Darmſtadt 1846 in Darmſtadt ſtatt. Es wird auf das
Inſerat in dieſer Zeitung verwieſen. Es handelt ſich um einmalige
Sonderveranſtaltungen. Ueberall fanden die Vorführungen mit
großem Beifall vor überfüllten Häuſern ſtatt. Da der Eintritt
Jorführung ein emaillierter
Union=
frei iſt und außerder
jeder
Gewinnauszug
5. Klaſſe 40. Preußiſch=Süddeutſche Siaats=Lotterie.
Nachdruck verboten
Ohne Gewähr
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer.
in den beiden Abteilungen I und II
26. Ziehungstag
9. März 1933
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
2 Gewinne zu 25000 M. 96787
8 Gewinne zu 10000 M. 39110 69450 89155 363208
16 Gewinne zu 6000 M. 43776 155059 162226 168393 269302 274545
357267 394468
20 Gewinne zu 3000 M. 10486 38500 113671 141312 141577 171611
172223 267661 277477 297489
46 Gewinne zu 2000 M. 15421 31212 67379 72284 76436 976=
108393 113208 184651 188708 200928 206422 223343 236787 239077
267303 268066 267825 293878 340024 390264 393047 396144
116 Gewinne zu 1000 M. 1431 3511 6314 11913 12157 29487 43487
44767 45788 48619 51908 63742 69168 83220 90347 90717 93618
96640 102717 114048 117087 124160 126144 130287 140870 158918
157684 167401 185661 191673 204813 213542 216004 216640 216774
221886 231361 235630 235945 236650 242131 265866 257624 258685
262319 265542 274807 277174 304959 310660 311772 318817 319565
321590 323666 350893 380743 388912
202 Gewinne zu 500 M. 2252 2420 3497 11336 12611 22800 29401
39122 42797 44178 46789 48840 60496 63365 66979 67510 68844
76768 77541 88152 90604 100736 101428 104247 106436 108098
112446 113688 115982 120168 120800 128401 138795 146166 146115
149044 161268 168130 159257 160244 161148 166548 170086 172664
198271 202856 205659 211346 212019 217385 719468 220835 223026
224405 228604 230046 231749 234789 236246 240700 242167 248650
249246 258428 259110 263034 263114 263138 271382 776121 278331
286071 295161 305405 3074989 311635 311762 314888 315067 316343
316677 817815 319387 319447 321543 331279 336655 338722 339268
343236 343911 361046 356161 355896 359950 361607 363688 368965
368090 372887 399842
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
2 Gewinne zu 10000 m. 194727
8 Gewinne zu 5000 M. 143659 160986 251533 279112
8 Gewinne zu 3000 M. 3173 51002 124017 361628
46 Gewinne zu 2000 M. 4653 5348 7011 9911 47237 52298 61127
71474 82757 108470 112667 132078 176255 199310 200086 206178
206371 229613 250027 280196 353294 389065 399443
80 Bewinne zu 1000 M. 12782 23130 32287 75071 83384 92639
102087 119475 114621 115456 122496 130716 146993 161262 183863
173576 177720 186745 197422 223464 237403 253397 254949 259485
264661 278069 288140 294698 311164 313238 321012 322091 323276
326290 34 1808 360603 369060 377368 386830 384718
162 Gewinne zu 500 M. 1128 11753 37620 47242 63485 58893 63377
65449 77299 77703 79602 79866 81189 83630 84658 93828 104255
107885 109416 110280 115096 124481 131928 135777 143215 151531
154474 157874 161184 166899 171032 173557 174941 177351 179718
192356 195080 200687 211028 2i9647 235341 235532 242095 246654.
247114 260437 253421 266204 956792 256996 257331 258503 269955
275170 276265 280005 286511 296502 313854 320793 323737 345008
338868 347618 3484 13 350221 350802 36065T 366537 373450 373984
378087 378342 378454 383188 384361 386167 391512 393077 396624
396674
Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien zu je 500000, 2 Gewinne
zu je 100000, 4 zu je 25000, 24 zu je 10000, 56 zu je 5000,
80 zu je 3000, 272 zu je 2000, 566 zu je 1000, 872 zu
je 500, 2632 zu je 400, und 100 Schlußprämien zu 3000 M.
10.10:
14.00:
18.25:
18.50:
19.70:
20.30:
22.00:
12.05:
15.00
15.45‟
16.00:
16.30:
17.10:
18.00:
18.30:
19.00:
19.30:
19.35:
21.00:
22.20:
23.00:
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Samstag. 11. März
Schulfunk: Ein Tag im Auswärtigen Amt. Hörbild.
Lieder und Duette aus Lehars Operetten. geſungen von
Eliſabeth Jentſch (Sopran) u. K. Jautz (Tenor). Am Flügel:
O. Seyfert.
15.30: Stunde der Jugend: Wenn am arabiſchen Lagerfeuer die
Mokkaſchalen kreiſen. Beduiniſche Abendunterhaltung. —
Wahre Seegeſchichten.
17.00: München: Nachmittagskonzert.
Bei ſolchem Wetter wollen Sie fliegen? Geſpräch zwiſchen
Dr. Orlovius H. Brauer und Dr. Schmidt=Reps.
Berufsſtändiſche Fragen der Selbſtverwaltung in der
Land=
wirtſchaft Geſpräch.
Freiburg: Soldatenlieder, geſungen von Br. Korell. Am
Flügel: B. Köhler.
Operettenkonzert. Philharm. Orcheſter Stuttgart.
Zeit. Nachrichten. Wetter, Sport.
22.45: München: Nachtmuſik. Leitung: E. Kloß.
Königswuſterhauſen.
Deutſchlandſender: Sonnabend. 11. März
Schulfunk: Meiſter der Romantik.
Kinderbaſtelſtunde: Ein Bauernhof entſteht.
Hermann Heſſe, aus: Narziß und Goldmund.
Paſtor Stratenwert und Dr. Schauff: Freiwilliger
Arbeits=
dienſt und Siedlung.
Hamburg: Nachmittagskonzert.
Wochenſchau.
Tägliches Hauskonzert: Trio A=Moll op. 188 für Klavier,
Oboe. Horn von Carl Reinecke.
Prof. Dr. Schimank: Lebensbilder großer Erfinder,
For=
ſcher und Entdecker — Frauenhofer.
Dr. Heelein: Kirchen und Wirtſchaft.
Das Gedicht.
Bekannte Melodien im neuen Rhythmus. Orcheſter Bothe.
München: Mozart und Sallieri. Dramatiſche Szenen von
Puſchkin. Muſik von Rimſky=Korſakoff.
Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Berlin: Tanzmuſik der Kapelle Barnabas von Ge zy.
Wetkerberichk.
Der atmoſphäriſche Hochdruck dürfte ausreichen, um die von
Weſten herannahenden Störungsbildungen fernzuhalten, ſo daß
das frühjahrlich milde Wetter anhält, wenn auch zeitweiſe etwas
ſtärkere Bewölkung von Weſten her erfolgt.
Vorausſage für Samstag: Weiterhin nachts
Ab=
kühlung, morgens dunſtig, ſonſt leicht wolkig und aufheiternd,
mild, trocken.
Vorausſage für Sonntag: Fortdauer des trockenen
und milden Wetters.
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(3468)
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[ ← ][ ][ → ] Bankenmoratorium in d. S. A. verlängert.
Die Auswitkungen des Banknokengeſekes. — Rückfluß von 65 Millionen Dollar in Gold. — Ausgabe von
lokalem Noigeld in Amerika.
Zur amerikaniſchen Geldkriſe.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Das neue Bankgeſek.
Präſident Rooſevelt hat in einer neuen Botſchaft die formelle
Verlängerung des urſprünglich bis Donnerstag befriſteten
Ban=
kenmoratoriums bekanntgegeben. Die inzwiſchen angeordneten
Modifikationen bleiben in Kraft. Ferner behalten ſämtliche in
der Nacht vom 5. zum 6. März erlaſſenen Beſtimmungen, einſchl.
der Ausfuhrſperre für Gold und Silber, ſo lange Geltung, bis
weitere Verfügungen ergangen ſind.
New Yorker Bankkreiſe rechnen mit der Möglichkeit, daß die
Bankfeiertage am Montag nächſter Woche aufgehoben werden.
Andererſeits verlautet jedoch, daß man im Schatzamt mehr Halt
zwecks Inkraftſetzung des beſchloſſenen Bankennotgeſetzes zu
er=
halten wünſcht, und zwar namentlich im Zuſammenhang mit
der Bankenöffnung.
Das neue amerikaniſche Bankgeſetz beſtimmt, daß nur ſolche
Banken ſofort wieder geöffnet werden würden, deren Liquidität
und Solvenz bereits feſtgeſtellt iſt. Andere Inſtitute, die
gleich=
falls 100prozentig ſolvent ſind, können wieder eröffnen, ſobald
ihre Situation vom Schatzamt nachgeprüft iſt. Banken, deren
Kredit notleidend geworden iſt, werden zur Vornahme einer
Re=
organiſation der Kontrolle der Regierung unterſtellt. Ihre
De=
poſiten dürfen nur bis zur Höhe ihrer liquiden Aktiva den
Ein=
legern zur Verfügung geſtellt werden; ſie dürfen jedoch neue
Ein=
lagen annehmen und auf Sonderkonto ſchreiben: dieſe neuen
Einlagen müſſen jedoch jederzeit abhebbar ſein. Ferner ſieht die
neue Bankvorlage außer den Regierungsbonds auch
Primawech=
ſel und Bankakzepte als Deckung für die Neuemiſſion der
Bank=
noten vor.
Der Umfang der amerikaniſchen Nokenemifſion.
Der Geſamtumfang der Notenemiſſion, die die amerikaniſche
Regierung zur Wiederingangſetzung des Zahlungsverkehrs
vor=
nehmen will, ſoll etwa 2,8 bis 3 Milliarden Dollar betragen. Von
dieſer Geſamtſumme können zwei Milliarden Dollar ohne
Aen=
derung der gegenwärtig beſtehenden Währungsgeſetze emittiert
werden. Die reine Golddeckung der bisher ausgegebenen
Bundes=
reſerve=Banknoten beträgt jetzt nämlich 62 Prozent, während die
geſetzliche Mindeſtdeckungsgrenze bei 40 Prozent liegt, ſo daß ein
reichlicher Spielraum für die Ausgabe neuer Banknoten
vorhan=
den iſt. Die Deckung für den Reſtbetrag, der Neuemiſſion in Höhe
von etwa 800 Millionen bis eine Milliarde Dollar ſoll dadurch
geſchaffen werden, daß man das Bankgeſetz im Sinne einer
Er=
weiterung des Kreiſes der deckungsfähigen Papiere abändert.
Nachdem bereits durch die Glaß=Steagall=Act außer erſtklaſſigen
Handelswechſeln Regierungsſicherheiten zur Deckung zugelaſſen
wurden, ſoll nunmehr der Kreis dieſer Regierungsſicherheiten
er=
weitert werden. Die unter ſtrenger Kontrolle gehaltene
Aus=
weitung des Banknotenumlaufs ſoll beſeitigt werden, ſobald das
Publikum ſieht, daß die ſolventen Banken wieder ihre normalen
Funktionen ausüben, und daraufhin die gehamſterten Milliarden
Bundesreſervenoten wieder bei den Banken einzahlt.
Obwohl die angekündigten ſcharfen Maßnahmen gegen die
Goldhortung noch nicht in Kraft traten, wird aus New York
berichtet, daß der Bundesreſervebank von New York etwa
fünf=
undſechzig Millionen Dollar in Gold und
Gold=
zertifikaten zugefloſſen ſind, und zwar von den
Mit=
glied=Banken des Federal=Reſerve=Syſtems und aus Kreiſen von
Goldhamſterern. War nach den bisherigen Meldungen
beabſich=
tigt, lediglich die Perſonen namhaft machen zu laſſen, die ſeit dem
1. Februar Gold abgehoben und bis zum 13. März noch nicht
zu=
rückgezahlt haben, ſo erfährt dieſe Maßnahme jetzt dadurch eine
Verſchärfung, daß die Reſervebehörde in Waſhington ſämtliche
Bundesreſerpebanken angewieſen hat, die Namen aller
Per=
ſonen anzugeben, die während der letzten zwei Jahre Gold
abge=
hoben haben.
*
Schatzſekretär Woodin gab bekannt, daß die amerikaniſche
Regierung der Ausgabe von lokalem Notgeld durch die
Clearing=
häuſer auf deren eigene Verantwortung zur Behebung örtlicher
Bargeldſchwierigkeiten entſprechend einer früheren Anweiſung
des Schatzamtes nichts in den Weg legen würde.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Obwohl die Kursgeſtaltung zu Beginn der Berliner Börſe
einen ganz uneinheitlichen Charakter hatte, konnte die
Grund=
ſtimmung als behauptet bezeichnet werden. Die Einſetzung des
Generalleutnants v. Epp zum Kommiſſar des Reichs für Bayern
trug weſentlich zur Beruhigung bei. Da außerdem das
Kauf=
intereſſe des Publikums und das Anlagebedürfnis aus
Still=
haltegeldern anhielten, ſtellten ſich die erſten Notierungen meiſt
ſchon wieder über das bis zu 1 Prozent niedrigerem vorgeſtrigen
Frankfurter Abendniveau, meiſt waren auch noch gegen vorgeſtern
mittag Kursbeſſerungen bis zu 1,5 Prozent feſtzuſtellen. Darüber
hinaus, waren Berlin=Karlsruher Induſtrie nach anfänglicher
Plus=Plusnotiz 3½ Prozent höher, Berliner Maſchinen plus
258 Prozent, Kali=Aſchersleben plus 2,25 Prozent und von
Braun=
kohlenwerten Niederlauſitzer plus 4 Prozent und Eintracht plus
6 Prozent. Andererſeits eröffneten noch auf ein Angebot von
5000 RM. Conti=Linoleum 3 Prozent und Werte wie
Süddeut=
ſche Zucker, A. G. für Verkehrsweſen, B.E.W. H.E.W. Goldſchmidt
und Ilſe 1,5 bis 2,5 Prozent ſchwächer. Unter ſtärkerem Angebot
litten aber wieder nur Reichsbankanteile, die bei einem Umſatz
von 100 Mille 5,5 Prozent einbüßten. Nach den erſten Kurſen
wurde es dann aber, vom Farbenmarkt ausgehend, allgemein
feſter. Das Geſchäft in Spezialwerten war dabei recht lebhaft.
zielen.
*
Die Frankfurter Börſe eröffnete nach der Zurückhaltung
im Frühverkehr und nach dem vorgeſtrigen Rückſchlag wieder
all=
gemein feſt. Ausſchlaggebend waren die vorliegenden
Publikums=
kaufaufträge, die in größerem Umfange mit Auswahl beſonders
guter Werte ziemlich gleichmäßig ſich auf alle Aktienmärkte
ver=
teilten. Man hat den Eindruck, daß vor allem amerikaniſche
Käufe vorliegen, zumal die Verlängerung der Bank= und
Bör=
ſenfeiertage in den Vereinigten Staaten auf unbeſtimmte Zeit
angeordnet wurde, wodurch an den amerikaniſchen Börſen zur
Zeit keine Anlagemöglichkeit gegeben iſt. Auch werden weiter
Stillhaltegelder in deutſchen Aktien angelegt. Durch dieſe
um=
fangreichen Kaufaufträge blieb auch der weitere Kursrückgang in
Reichsbankanteilen im Gegenſatz zum Vortage ohne Einfluß.
Reichsbank fielen erneut um 3,75 Prozent zurück. Dabei mag
neben den Anregungen zur Verſtaatlichung der Reichsbank von
beſtimmter Seite auch die Tatſache des erneuten Beſuches des
Reichsbankpräſidenten beim Reichskanzler am Freitag vormittag
mitgeſprochen haben. Im übrigen lagen beſonders JG. Farben
recht freundlich und erreichten ſchließlich einen Kurs von 12225
nach geſtern abend 118,75 Prozent. Daneben Erdöl um 2,25,
Rüt=
gers um 0.25 Prozent höher. Am Elektromarkt Lahmeyer um 2.
A. E. G. um 7, Siemens um 1. Bekula 1. Rheag 1 Prozent
freund=
licher. Von Zellſtoffwerten Waldhof 0,5 Proz. gebeſſert. Auch
Kunſtſeide etwas feſter. Recht freundlich lagen Montanwerte,
wo Rheinſtahl 3,25, Mannesmann 1,5, Harpener 2,5,
Gelſenkir=
chen 1,25, Stahlverein 1 Prozent anzogen. Kaliwerte, zeigten
Kursſteigerungen durchweg über 1 Prozent. Von Banken iſt die
weitere Kursſteigerung von Frankfurter Bank auf die Aufnahme
der Dividendenzahlung von wieder 5 Prozent zu vermerken. Von
Einzelwerten Metallgeſellſchaft, Zement Heidelberg unverändert.
Holzmann 05 Prozent leichter. Bei Holzmann ſind die
Sanie=
rungsbeſchlüſſe erſt im Laufe des April zu erwarten. Auch der
Rentenmarkt zeigte ein freundliches Bild. Späte Schuldbücher
zogen 1 Prozent, Altbeſitz 0,75 Proz., Neubeſitz ½8 Proz. an. Auch
Pfandbriefe wieder etwas freundlicher notiert.
Die Geſchäftstätigkeit war an der Abendbörſe wieder
lebhafter bei ausgeſprochen feſter Tendenz. Günſtig wurden die
Auslaſſungen Dr. Schachts gegenüber einem ausländiſchen
Preſſe=
vertreter bezüglich der ihn betreffenden Gerüchte aufgenommen.
JG. Farben 0.25 über dem Berliner Schlußkurs. Am
Montan=
markt waren Harpener 0,5, Phönix ½, Rheinſtahl 0,5
Stahlver=
ein 0,5 Prozent höher. Auch Elektrowerte meiſt noch bis 0,5
Pro=
zent anziehend. Kaliwerte lagen bis 1 Prozent höher.
Reichs=
bankanteile ebenfalls etwas höher. Am Nenkenmarkt war die
Tendenz gleichfalls freundlich. Beſonders Schutzgebiete bis 7.15
anziehend. Stadtanleihen waren zu behaupteten Kurſen geſucht.
Von Pfandbriefen lagen Frankfurter Hyp. ½, Rheiniſche Hyp.
Reihe 26—30 0,5 Prozent höher.
Berliner Kursbericht
vom 10. März 1933
Der Meſſefreitag.
Der Schwerpunkt des Verkehrs liegt jetzt auf dem techniſchen
Meſſegelände. Man iſt allgemein mit dem ſich allmählich
ab=
rundenden Ergebnis der Meſſe zufrieden. Beſonders in
Werk=
zeug= und Verpackungsmaſchinen und in Motoren ſind erfreulich
reichhaltige Aufträge erteilt worden. In der Abteilung der
Kühlmaſchinen haben einzelne Ausſteller alle am Stand
befind=
lichen Maſchinen verkauft. Aber auch an großen Maſchinen der
Gießereibranche findet man vielfach den Vermerk Verkauft”
Die betriebstechniſche Tagung und die Gießereitagung finden
leb=
haftes Intereſſe. Die ganze Beſchickung der Meſſe mit
Friſch=
haltungsapparaten läßt einen großen Beſuch der am Sonntag
ſtattfindenden Tagung „Friſchhaltung von Lebensmitteln”
er=
warten.
Die Bugra=Maſchinenmeſſe, alſo eine rein fachmänniſche
Meſſe ohne jedes Schaupublikum, hat auch heute noch einen faſt
unverminderten Beſuch. Das Ergebnis iſt beſſer als das der
be=
reits als „gut” bezeichneten Frühjahrsmeſſe. Die Preiſe haben
ſich an der Meſſe in faſt allen Branchen ſtabiliſiert, und die
Pe=
riode der bedenkenloſen Preisſchleuderei ſcheint überwunden zu
ſein. Man ſieht überall wieder auf Qualität.
Meiallnokierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kilogramm am
10. März ſtellten ſich für Elektrolytkupfer, prompt cif Hamburg,
Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die
Deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 47,75 RM. — Die
Notierun=
gen der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die
Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte
Liefe=
rung und Bezahlung) ſtellten ſich für Original=Hüttenaluminium,
98 bis 99 Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren, auf 160
RM., desgleichen in Walz= oder Drahtbarren, 99 Prozent, auf
164 RM., Reinickel, 98 bis 99 Prozent, auf 350 RM., Antimon=
Regulus auf 39—41 RM., Feinſilber (1 Kilogramm fein) auf
39,75—43,25 RM.
Biehmärkke.
Be. Mainzer Frühjahrs=Pferde= und Fohlenmarkt. Der
Auf=
trieb zum Vormarkt des Frühjahrs=Pferdemarktes war ſchon ſehr
lebhaft. Bis nachmittags konnte man bereits 300 leichte und
ſchwere belgiſche, oldenburger und hannoveraniſche Pferde zählen.
Nach dieſer Beſchickung war zu erwarten, daß der Auftrieb zum
Hauptpferdemarkt zweifellos nicht hinter dem des vorjährigen
Marktes zurückſtand, was ſich auch durch einen Geſamtauftrieb
von nahezu 400 Pferden beſtätigte. Das aufgetriebene
Pferde=
material von heſſiſchen Züchtern aus Rheinheſſen dem
Naſſaui=
ſchen, aus Starkenburg, beſonders aus dem Kreis Groß=Gerau,
war vorzüglich. Man konnte ſehr gute Zuchtſtuten beobachten, ſo
daß es nicht zu verwundern, war, daß die ausgeſetzten
Prä=
miierungsbeträge der Stadt Mainz und der Heſſiſchen
Landwirt=
ſchaftskammer voll zur Anweiſung kamen. Der Haupttag der
Marktveranſtaltung bewies erneut, welch wertvolles Bindeglied
zwiſchen Stadt und Land der Mainzer Frühjahrs=Pferdemarkt
bedeutet. Mit einer kurzen Anſprache ſeitens des Beigeordneten
Epſtein wurde der eigentliche Frühjahrs=Pferdemarkt am
Don=
nerstagvormittag eröffnet. Der Eröffnung ſchloß ſich ein
Rund=
gang über den Markt an. Der Handel ſetzte ſofort bei guten
Preiſen äußerſt ſtark ein.
Ferkelmarkt Groß=Gerau. Auftrieb: 526 Ferkel; es koſtete
12—18 RM. pro Stück. Der nächſte Ferkelmarkt findet am
Mitt=
woch, den 22. März, vormittags 8.30 Uhr, auf dem Marktplatz zu
Groß=Gerau ſtatt.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Wie wir erfahren, finden die Bilanzſitzungen über 1932 bei
der Gemeinſchaftsgruppe deutſcher Hypothekenbanken ab 20. bis
Ende dieſes Monats ſtatt, ſo bei Weſtboden am 29. März. Die
Generalverſammlungen ſind für Ende April in Ausſicht
genom=
men. Die Schätzungen einer Dividendenkürzung um 1 auf 6
Prozent haben viel Wahrſcheinlichkeit für ſich. Die Entſcheidung
bleibt der Generalratsſitzung vorbehalten.
Das Bistum Würzburg beantragt für ſeine 1928 im Betrag
von 600 000 fl. in Holland aufgelegte 7proz. Obligationsanleihe
eine Zinsermäßigung auf 5 Prozent, ſowie eine Hinausſchiebung
der am 1. Nov. 1931 fälligen Ablöſungen um ſechs Jahre.
Der Londoner Goldpreis beträgt am 10. März für eine Unze
Feingold 119/2½ Schill gleich 87 2605 RM. für ein Gramm
Fein=
gold demnach 45,9916 los gleich 2,80 549 RM. Zu dieſem Preis
wurden etwa 50 000 Lſtrl. Gold nach dem Kontinent verkauft.
Die Bank von England hat ihren Beſtand an Barrengold erneut
um 973 802 Lſtrl. erhöht.
Deviſenmarkt
vom 10. März 1933
Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk
Darm=
ſtadt. Aufgehobene Vergleichsverfahren. Gießen;
Firma Heinrich Steinhäuſer, Tapetenhandlung.
Eichbaum=Werger=Brauereien AG., Worms — 3 (5) Proz.
Dividende. Die Geſellſchaft legt nunmehr die Bilanz per 1931=
1932 vor, die bekanntlich einen Reingewinn von 0,31 (0,45 Mill.
RM. ausweiſt, woraus 3 (5) Prozent Dividende verteilt
wer=
den. Der Abſatzrückgang gegenüber 1929/30 beträgt rund ſechzig
Prozent. Die im Vorjahr mit 1,51 ausgewieſenen
Rohmate=
rialien ſind in der bisherigen Erfolgsrechnung nicht verzeichnet.
an deren Stelle ſteht ein Poſten ſonſtiger Aufrechnung in Höhe
von 1,31 Mill. RM., da Rohmaterialien und Betriebskoſten
an=
ſcheinend vorweg abgebucht wurden.
Die Zementverhandlungen. Die Verbandsverhandlungen,
die zwiſchen den einzelnen Zementſyndikaten in Berlin
ſtattge=
funden haben, ſind, wie wir erfahren, ergebnislos verlaufen,
nachdem weitgehende geld= und mengenmäßige Zugeſtändniſſe des
nord= und ſüddeutſchen Syndikats vom Weſtverband abgelehnt
worden waren. Der Südverband hat nun erklärt, ſich an ſein
Angebot nur noch bis zum 15. März um 18 Uhr für gebunden zu
erachten. Von der Annahme oder Ablehnung des Angebots
dürfte die Erhaltung oder Sprengung der Zementverbände
ab=
hängen.
Heinrich Lanz AG., Mannheim. Von der Heinrich Lanz AG.,
Mannheim wird uns mitgeteilt, daß ſie gegen einmalige
Zah=
lung und laufende Lizenzabgaben die Fabrikationsrechte für die
Herſtellung von Kartoffelerntemaſchinen von der Fabrik, für
landwirtſchaftliche Maſchinen Georg Hader AG., Lübeck, erworben
hat. Dieſe Transaktion bedarf allerdings noch der Genehmigung
durch die Generalverſammlung der Lübecker Firma.
Schatzanweiſungen der Stadt Breslau von 1929. Die
In=
haber der 8proz. (jetzt 6proz.) Schatzanweiſungen der Stadt
Breslau von 1929 werden zu einer Verſammlung auf den 30. 3.
nach Breslau mit folgender T.O. eingeladen: Berichterſtättung.
Beſtellung eines Vertreters der Gläubiger, Beſtimmung des
Umfanges ſeiner Befugniſſe, Ermächtigung und Beſchlußfaſſung
wegen Geltendmachung der Gläubigerrechte, Ermächtigung zum
Abſchluß einer Vereinbarung über Stundung.
Produkkenmärkke.
Berliner Produktenbericht vom 10. März. Das
Hauptkenn=
zeichen der Produktenbörſe bleibt die weiterhin geringe
Umſatz=
tätigkeit. Angeſichts der günſtigen Witterungsverhältniſſe nimmt
die Landwirtſchaft zum Teil ſchon die Feldarbeiten wieder auf,
ſo daß das Inlandsangebot weniger dringlich als in den letzten
Tagen war. Die Kaufluſt bleibt aber auch gering. Am
Prompt=
markte hielten ſich Angebot und Nachfrage auf wenig
veränder=
tem Niveau aus. Im Lieferungsgeſchäft bedürfte es einiger
In=
terventionen, beſonders bei Mairoggen, um die geſtrigen Preiſe
zu behaupten. Weizen= und Roggenmehle haben kleinſtes
Be=
darsgeſchäft. Das Haferangebot hält ſich in dem Rahmen der
letzten Tage; die Kaufluſt im Weſten des Reiches iſt gegenwärtig
beſſer als am hieſigen Platze. Gerſte in unveränderter
Markt=
lage.
Berl.Handels=Geſ. 93.50
Deutſche Ban lu.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban1
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
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Vergmann Elektr 18.—
Berl. Maſch.=Bau
Conti. Gummt
Deutſche Cont. Gas
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100 finn. M.. Geld‟
6.464 Brief
6. 476
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120.50 Salzdetſurtk Kali 190.—
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100 Gulden 3.007
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100 Dinar 0.239
5.554 18.— 63.12: Agsb.=Nrnb.Maſch. Eslo 100 K. ronen 4.27 Portugal 100 Es 32,375 Baſalt Lin 24.5C 0 Kopenhe agen 100 Kr. ronen 6s.18 g5. 32 Athen 109. 127.50 z Berl. Karl sr. Ind. 91.— Stocholr m. 100 Kr konen ſ77.21 77.
4.62 114
ta. 43 Iſtambu Kali Aſchersleber Hirſch Kupfe: 12..g5. Hohenlohe=Werie Lendon Kairo 42.50 glöchnerwerke. 50.625 Buenos=Aires 1 Pap. Peſo 0.s431 0.92, Kanado ſteanad. Do Kolsw. Chem. Falr New York s 4.1461 4.154 Uruguay Mannesm. Röhr. 67.75 Lindes Eismaſch. 84.
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Paris 100 Francs 16.60 16.84 Riga 1100 Lats 78.17
GeldBrief
21.53
0.901
0.241
5.5e6
13.32
2.382
2.012
15.04
2.534
n.e5s
66.07
10.81
79.33
Burmſtädter ans Kaltakalbant Burmiast, Binde Mröttisker Sunk
Reeue
fällig 1. 4. 34.
1. 4. 35..
1. 4.36
1.4.37...
1. 4. 38...
6% Dtſch. Reichsan
„ v. 27
6%0
5½% Intern.,
62o Baden .
69Bayern...
6% Heſſen . .v. 2‟
6% Preuß. St. v. 28
63 Sachſen, v. 27
62 Thüringen v.2
Dtſch. Anl.
Auslo=
ſungsſch. 4=
Ab=
öſungsanl.. . ..
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
6% Baden=Baden
69 Berlin ...v. 24
6% Darmſtadt ...!
20 Dresden. „v. 26
Frankfurt a.M.
Schätze v. 2
„ Main=
La Mannheimp. 27
62 München „v. 29
6% Wiesbaden v.28
6% Heſſ. Landesbl.
Goldoblig
%0 Heſſ. Landes=
Hyp.=Bk.=Liquid.
4¾ %,, Kom.rObl.
88.75
82.25
78‟
75
94.8
80,
82
81
85.25
95.25
82.5
75
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9.5
6.75
65
67.5
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66.75
65
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85.5
73.5
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Frankfurter Kursbericht vom 10. März 1933.
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88.5
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82
8
A.
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1914
Goldr.
1910
86.25
871,
75.5
26.5
91
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86.5
86.25
89.5
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S6,
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6.85
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79
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18.15
41
Otavi Minen
16.25
Schantungsantels 40
Samstag, 11. März 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Ruch Du wirſt mich einmal beglücken...
18)
Roman von H. A. von Byern
(Nachdruck verboten!)
„Is recht. Achim, werd’s ſchon richten. Weidmannsheil!”
„Weidmannsdank! Und du biſt das großartigſte Mädel
zwi=
ſchen Kapſtadt und Hammerfeſt!‟ Dann ſchlug er einen kleinen
Bogen und ſchob eine Patrone in den Lauf und einen Rahmen
in die Kammer.
„198 — 199 200.‟ Das Annemarietſcherl ſchürzte das
Reit=
kleid und ſchloff in die Dickung. Sakra, ſakra, ging das ſchwer!
Ueberall wucherndes Brombeergeſtrüpp, verfilzte Ginſterſtauden,
und von oben her rieſelte ein Regen trockener, roſtroter
Nadel=
ſpreu. Allmählich wurde es beſſer, die Stämmchen ſtanden mit
mehr Zwiſchenraum, nun eine winzigkleine Lichtung, in der Mitte
eine breitäſtige Schirmfichte.
„Uff! — Wuff, wuff!!“
Das Hauptſchwein war im Nu auf den Läufen, ſtellte die
Fe=
dern ſenkrecht, windete — — „Wuff!”
Hanns=Joachim hatte ſich zwiſchen zwei Wacholderbüſche
ein=
geſchoben, hielt die entſicherte Büchſe halb im Anſchlag. —
Ein ſchmaler, brandroter Strich flitzte über die Schneiſe, ein
Fuchs ... Und der Darkehmer dachte an die alte
Jägerweis=
heit: Wo der Fuchs ſchnürt, da wechſelt auch der Keiler!
Sekunden, die ſich zu Ewigkeiten dehnten. Ein Blaſen,
An=
ſtreichen — —wie hingezaubert ſtand der wehrhafte Baſſe mitten
auf dem Geſtell —
„Peng — klatſch!”
Das Hauptſchwein knickte zuſammen, als ihm das Langblei
durch die verharzten Schilde fuhr, drehte bei, verſuchte
anzu=
nehmen.
„Peng!‟ Den Kugelſchlag hörte der Keiler nicht mehr,
wehende, wallende, purpurrote Schleier ſanken nieder — ſtumm
und ritterlich, kampfbereit brach das edle Wild zuſammen,
ſchmerzlos gefällt von der Kugel eines weidgerechten Jägers und
Hegers!—
„Sau — tot — —!” „Sau tot — —!” blies Kreuth auf der
hohlen Hand. In der Dickung knackte es.
„Haſt’ ihn?”
Da ſtand das Annemarietſcherl, tiefatmend, erhitzt, über
und über voller trockener Nadeln, die Hände zerſchrammt von
den Dornen der Brombeeren, halb gelöſt die zum Knoten
ge=
ſchlungenen Haare. Und nun ein heller, klingender Jauchzer:
„Mar” und Joſef! Da liegt er ja!” Mit zwei — drei
Sprün=
gen ſtand das junge Mädchen neben dem Hauptſchwein, das
ſchwer und maſſig, wie ein grauſchwarzer Felsblock, mitten auf
dem Geſtell lag. „Weidmannsheil!” Annemarie wandte ſich um
— da ſank, ein goldener, bis über die Knie reichender
Schleier herab, flutendes, duftiges Blondhaar in weichen
Wellen —
„Ich danke dir, Annemarietſcherl!” Hanns=Joachim ſtreckte
ihr die Hand hin: „Herrgott — wie ſchön biſt du!"
Sie griff mit beiden Händen nach den gelöſten Flechten:
„Schau net her . . . ich ſchäm' mi ..
„Du — ſchämſt dich? — Weil du dem lieben Gott nicht ins
Handwerk pfuſchſt und dein Haar ſo wachſen läßt, wie er es
erſchaffen hat? Stolz darfſt du ſein, Mädel! So — und nun gib
mal die Patſchhand her — du biſt ein ganz prächtiges Kerlchen
— Weidmannsdank!”
Da lachte ſie, knickte einen Fichtenzweig, zog ihn durch den
Schweiß des Keilers und ſteckte den Bruch hinter Kreuths
Hut=
band. Der hielt die kleine Hand feſt, zog ſie an die Lippen.
„Liebe, kleine Annemarie!”
„Ach geh, ſoviel Aufſehens wegen dem biſſerl Kriecherei,
das hat mir doch Freud’ gmacht!” Verwirrt drehte ſie ſich um,
ordnete raſch das Haar und ſchüttelte die Nadelſpreu vom
Reit=
kleid.
Der Darkehmer war niedergekniet, prüfte den Sitz der
Kugeln. Mitten auf dem Blatt der erſte Einſchuß, ſtrichgenau
zwiſchen den kleinen boshaft funkelnden Lichtern der zweite. —
Breite, elfenbeinweiß glänzende Gewehre, die ausgebrochen
wohl ſpannlang ſein mochten, tief gebräunte, zum Kreis
ge=
krümmte Haderer.
„Der hat ſeine dreiahalb Zentner gwiß,” meinte das
Anne=
marietſcherl ſachverſtändig. „Lag er glei?”
„Nein, er wollte noch annehmen .. ."
„O Gott — — Achim!“
„Na, was denn? Sehr weit kam der alte Herr nicht.”
„Und wenn nun dei Büchſin verſagt hätt??‟
„Wenn — wenn! Sie hat aber nicht! Und im Notfall hatte
ich noch immer den Hirſchfänger und meine Fäuſte.”
„Ach — du!” ſagte ſie halb ſchmollend, halb voll
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Nr. 70 — Seite 11
Kreuth brannte ſich eine Zigarette an:
„Haſt du dich denn um mich geängſtigt?”
„Frag net ſo dumm — wenn einer in Gfahr is!”
„Einer — —
„A Menſch halt. Aber — — wie ſchaffn ma den Keiler
jetzt fort?”
„Gar nicht. Den holt nachher der Prikupatis mit dem
Wild=
wagen.‟ Er kniete nieder, lüftete das Stück und verblendete es
ſorgſam mit Fichtenreiſig, damit die Füchſe den Keiler nicht
anſchnitten. „Immer, wenn du dabei biſt, habe ich Anlauf,
neu=
lich mit dem Urbock, heute mit dem Hinkepot.”
„Vielleicht bringe ich dir auch beim Rennen Glück!”
„Davon bin ich überzeugt, du biſt meine gute Fee!”
Hell auf wieherte „Fallada”, der offenbar die zweckloſe
Herumſteherei langweilig wurde. Das junge Mädchen ſah nach
der Armbanduhr.
„Jeſſes! Glei halber zwei!”
„Dann wird’s wohl daheim ein Donnerwetter von Muttchen
geben. Aber mehr wie einen ſanften Trab kann ich nicht riskieren,
ſonſt fällt mein „Patroclus” um. Er wollte Annemarie in den
Sattel helfen, doch ſie ſaß ſchon droben:
„Gut ſchau i aus, ui Jeggerl, und zwaa Riß im Reitkleid!”
„Dafür haſt du auch deine Wette gewonnen und bekommſt
den ſchönſten Anhänger!”
„Ah — war ja eh nur a Gſpaß!”
„Nein! Und vielleicht iſt er dir doch eine liebe Erinnerung.”
Raſſelnd fuhr ein Eichkätzchen an dem rauhen, riſſigen, mit
grüngrauen Moosflechten behangenen Stamm einer Samenkiefer
empor, drückte ſich in eine Aſtgabel, äugte aus blitzenden,
jett=
ſchwarzen Aeuglein herab und wippte vergnügt mit der buſchigen
Rute. Irgendwo im Altholz hämmerte der Schwarzſpecht, und
über dem grünen Wipfelmeer zog ein Mäuſebuſſard ſeine
ſchrau=
benden weit ausholenden Kreiſe.
„Es—ka—dron Tr—rab!” kommandierte Hanns=Joachim und
parierte erſt vor dem Herrenhaus. Wilhelm ſtand ſchon bereit.
„Beide Pferde gut mit Stroh abreiben, nicht gleich zu ſaufen
geben. Uebrigens — Mamſell ſoll ein Faß Bier und ein Achtelchen
Schnaps nach Schlag 10 ſchicken, der Prikupatis kann es
mitneh=
men, wenn er meinen Keiler holt.”
„Der Herr Rittmeiſter haben einen Keiler geſchoſſen?” fragte
der ehemalige Burſche ſtrahlend.
„Jawoll, ja, hab ich! Schicken Sie mir gleich mal den
Priku=
patis, ich muß ihm genau Beſcheid ſagen.”
Frau von Kreuth kam den beiden entgegen: „Aber, Kinder,
ſo—o ſpät! Haſt ihn denn?"
„Natürlich! So ine Frage! Dafür hat ſchon meine gute Fee
geſorgt!“
(Fortſetzung folgt.)
HNes nene
Ne
AAAe
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RSe
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Heinheimerſtr. 86.
Ae
50 Meter
—beſtverzinkt.
ODrahigeftecht
76 mm weit,
1mmſtark u.
Fumhoch koſt.
Mk. 4.40
WPreisl. umſ.!
Karl Brüickner
Darmstadt. (3435b
Samstag, H. März I.3
Sunderfähee
der Heſſ. Autobus=Verkehrs=Geſellſchaft
Darmſtadt, Luiſenplatz 1. — Tel. 3673.
Sonntag, d. 12. 3. 33., Abfahrt 13 Uhr:
Nach Lindenfels.
Fahrpreis 2.50.
Anmeldungen, Kartenvorverkauf und
Abfahrt nur Luiſenplatz 1. Tel. 3673.
Larten=Vorverkauf auch Sonntag von
Afft
12—13 Uhr.
Aost. Bermeleik
Samstag — Sonntag
KONZEK
Anerkannt gute Küche. (3475
Mittag- u. Abendtisch v 0.70 an
Hotel-Restaurant Bender
Georgenstraße 1½
Eines der modernsten, gemütlichsten und
rauch freiesten Restaurants am Platze,
Haus der guten Küche
Mittag- u. Abendessen von 70 Pfg. an
10er Karten für Mittag- und Abendessen
nur 65 Pfg.
Abkeilung Kaffee:
1 Tasse Filterkaffee(feinst. Hotelmischung)
1Stück Torte und
1 Stück Kuchen
einschl. Steuer zusammen nur 60 Pfg.
Dasselbe auch für Zweiggeschäft.
(3472
Elisabethen-
Heskaurant Bender, straße 23.
Sasi Dirntngne
Samstag, den 11. März von 9 bis 3 Uhr
Gesellschoftsabend
Durchgehend geöff net.
Sonntag, den 12. März ab ½9 Uhr
DEUTSCHER ABEND (Kapelle Geiß)
(3490
Samstag abend 7.30 bis 8.00 Uhr Rundfunk-Ubertragung:
Reichskanzler Adolf Hikler spricht: „Zur Lage‟‟
Das Herrngarten-Café
Mit atemloser Spannung erwartet man den Ausgang
des Kampfes zwischen dem
KONIG DER DIEBE
und der Polizei, um fast im letzten Angenblick die
unerwartete Lösung zu erfahren.
Im tönenden Beiprogramm: (V.3463
Die neueste Ufa-Tonwoche.
Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr
mit seiner schönen Glasterrasse
st stets Samstags nachts geöffnet.
RHEIMGAUER WEIMSTUBE
Inh. H. Moog, Luisenplatz 1
Jeden Samstag und Sonntag
ab 8 Uhr abends
Künstler-Konzert
Preiswerte Mittag- und Abendessen. (3477) Bekannt gute Weine.
Express
Sonntag, den 12. März,
abends 8 Uhr, in der
Stadtkapelle
Oratorium von Rudnick
Der verlorene Sohn
veranſtaltet von dem
Kirchen=
chor der Stadtkapelle und
Schloßkirche unter Leitung des
Herrn Muſikoberlehrer Pfaff
Mitwirkende: Frau Horn=
Stoll, Herr Hch. Landzettel,
P. Schäfer, Fr. Riepert
Numerſerter Platz 1.— Mk. im Chor
Plätze im Schiff und auf den Emporen
(3444
50 Pfennig
Restauf
281
am Haupthahnhof
Tel. 2463
Heute Samstag, 11. März, ab 8 Uhr
Hausbafl — Tanz
Zutritt für Jedermann frei.
Sonntag ab 7 Uhr
Künstler-Konzert
Die gute Küche. (3476
Mittag- w. 4bendessen 7. 0. 70 an n höber
Schreibmaschinen
gebraucht, verschiedene Systeme,
von RM. 50. — an.
(2394=
Leonhard Lutz
Rheinstraße 22 (früher Danatbank),
Telephon 3409.
(23942
Probefahrten
anf der neuen
BK.W.
steuerfrei, mit elektr. Anlasser, ebenso
auch auf der neuen
B.A.W.
200 ccm, steuerfrei, mit Kardan
Sonntag vormiitag
von 9 Uhr an (3489
Heinrichstr. 52.
Fahrt Deutſches Benzin
Leuna Tankſtelle, Kariſtr. 61.
Großes Haus 19.30 bis nach 22.30
Hessisches
Außer Miete
Landestheater
Samstag
11. März 1933
Kleines Haus 20 bis geg. 22 Uhr
Wilhelm Tell
Schauspiel von Friedrich von Schiller
Preise 0.50—3 Mk.
Zweiter Kammermusikabend
des Schnurrbusch-Quartetts
Preise 0.75, 1.00 u. 1.50 Mk.
Woossplatz 6
Cafe — Bier - Weinstube
Das gemütliche Abendlokal
(*
Mittwoch — Freitag
Samstag
machts geöffnet.
Griesheim bei Darmstadt
Waldsohlossohen leden Samstag
30al u. Sonntag Tauz
CaleWaldesrukrraisa
schönster Ausflugsort, ladet zum Besuch ein. 128a
„Dle
Erbtahte
AOHIHZ
Ein neues Spiel um Liebe
und Magen
Personen:
Paul Illing, ein Junggeselle;
Agathe Werten, seine Tante.
Hinterher:
Verteilung von Kochproben!
Am Montag; den 13. März 1933,
am Dienstag, den 14. März 1933,
nachmittags 4 Uhr nur für Hausfrauen
und abends 8 Uhr für Jedermann
in Darmstadt, im Saale
der Turngemeinde Darmstadt 1846.
Kinder unter 16 Jahren haben kelnen Zutritt!
Große Gratisverlosung
In jeder Vorführung
1 Unionbrikett-Zimmerofen
und viele Trostpreise!
(IT,K6. 3130
Der Union-Brikett vertreibende Handel.
Einteitt krei
Gedächtnisfeien
zu Ehren der Toten des Weltkrieges
am Volkstrauertag, Sonntag, 12. März, vorm.
11½ Uhr, im Kl. Haus d. Hess Landestheaters
veranstaltet vom
Volisbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge
Mitwirkende: Herr Johannes Draht, Mitgl. d. Hess.
Landes-
theaters u. das Stadtorchester unter Leitung
des Herrn Kapellmeister Schlupp. - Die
Ge-
denkrede hält HerrOberstudiendirektor i. R.
Prof. Kissinger.- Am Flügel: FrauFloryDraht.
Eintrittskarten zum Preise von 50Pfg. u. 1.-Rm. sind (auch
im Vorverkauf)an der Kasse des Kleinen Hauses erhältlich.
Gaststätte Knauf
Bleichstraße 48
empfiehlt ihren preiswerten und guten
Mittagstisch
Reichhaltige Abendkarte
Morgen Sonntag ab 6 Uhr Konzert
Sport-Café Böllenfalltor
Wieder regelmäßig jeden Samstag und Sonntag
Konzert
R
Tanz
Ersies Reinheimer Tonfilm-Theater
Samstag,
den 11. März
Nur 2 Tage
läuft der große Tonfilm
mit Willy Eritsch
und Camllla Horn
Sonntag,
den 12. März
Der Frochdachs
Mit vielen neuen Schlagern!
Stundenlang, tagelang, wochenlang, jahrelang
Ewig sollst Du mir treu sein
Jct!
Wer viel geliebt, so heißt es ja
Dem wird auch viel verziehn!
(3453
LutesBeiprogramm.-Sonntag 2Uhr Vorstellung