Einzelnummer 15 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Bel wöchentlich 7maligem Erſcheinen vom 1. Januar
bis 31. Januar 2.— Reichsmark und 20 Pfennig
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beſimmten Tagen wird nicht übernommen.
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erſcheinen einzelner Nummern infolge höherer Gewalt
berechtigt den Bezſeher nſcht zur Kürzung des
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Franffurf a. M. 1301.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 8
Sonntag, den 8. Januar 1933.
196. Jahrgang
21 mm brelie Zeile im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichspfg
Finanzalnzeigten 5o Reſchepfg 92mm breſte
Rellame=
zeile 3,00 Reichsmarf. Alle Preiſe in Reichsmark
(1 Dollar — 420 Markl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Strell uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beſtreibung fäſſt ſeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und Darme
ſädter und Natſonalbank.
Gewährung von Darlehen nur für bewilligke, vordringliche und volkswirkſchaftlich werkvolle Arbeiten
Ausgleich von Ekaksdefiziken mit Hilfe dieſer Darlehen unzuläſſig. — Beſondere Berückſichkigung
wilklerer und kleinerer Belriebe bei der Arbeitsverkeilung. — Einführung der 40=Slunden=
Moche für Arbeiten im Rahmen des Arbeitsbeſchaffungsprogtamms.
fang nächſter Woche bekanntgegeben werden. Es iſt nicht
beabſich=
tigt, die zur Verfügung ſtehenden Summen kontingentweiſe auf
Der Abſchluß der Vorarbeiken
die einzelnen Länder zu verteilen ſondern die Verteilung ſoll aus=
zuk Ingangſehung des
Arbeitsbeſchaffungs=
programms.
Berlin, 7. Januar.
Die Durchführungsbeſtimmungen zur Förderung der
Arbeits=
beſchaffung und der ländlichen Siedlung ſind heute veröffentlicht
worden. In den Richtlinien wird beſtimmt, daß für Arbeiten im
Rahmen des Arbeitsbeſchaffungsprogramms den Trägern der
Ar=
beit auf Antrag von der Deutſchen Geſellſchaft für öffentliche
Ar=
beiten oder der Deutſchen Rentenbank=Kreditanſtalt ein Därlehen
gewährt werden kann.
Die Arbeiten müſſen für die Volkswirtſchaft wertvoll ſein,
möglichſt im Laufe des Jahres 1933 beendet werden, ſich
vorwie=
gend auf Inſtandſetzung, Verbeſſerung und Vollendung
vorhan=
dener Anlagen oder auf die Förderung der Bodenkultur erſtrecken,
die die durch den Kapitalauſwand entſtehenden Zukunftslaſten
rechtfertigen. Es muß feſtgeſtellt werden, daß der Träger der
Ar=
beit nicht aus eigener finanzieller Leiſtungsfähigkeit in der Lage
iſt, die Arbeiten zu finanzieren. Iſt er hierzu teilweiſe imſtande, ſo
kann ihm für den Reſt ein entſprechendes Darlehen gewährt
wer=
den. Hervorgehoben muß werden, daß die Darlehen nur für die
Arbeiten verwendet werden dürfen, für die ſie bewilligt wurden.
Das bedeutet, daß eine Gemeinde, die ein Darlehen aufnehmen
will, dieſes nicht zum Ausgleich eines Etatsdefizits verwenden
darf.
Die Borausſehungen für die Gewährung
von Darlehen.
Die Gewährung des Darlehens erfolgt unter folgenden
Vor=
ausſetzungen: Der Träger muß in der Lage ſein, die aus der
Dar=
lehensaufnahme und der Ausführung der Arbeit entſtehende
zu=
künftige Belaſtung zu tragen. Die Vergebung der Arbeiten an
Unternehmer iſt der Ausführung in eigener Regie grundſätzlich
vorzuziehen. Die Arbeiten ſollen möglichſt nicht freihändig
ver=
geben, ſondern ausgeſchrieben werden. Bei der Vergebung
der Aufträge ſind die mittleren und kleineren
Betriebe ausreichend zu berückſichtigen.
Gene=
ralunternehmer ſind grundſätzlich
auszuſchal=
ten, ſoweit das nicht möglich iſt, ſind auch ſie zu
verpflich=
ten, die Auftragsſumme auf möglichſt viel
mitt=
lere und kleinere Betriebe zu verteilen. Der
Ge=
winn des Unternehmens iſt auf ein möglichſt geringes Maß zu
be=
ſchränken. Alle Arbeiten ſind, ſoweit dadurch keine
weſent=
liche Verteuerung eintritt, durch menſchliche
Arbeits=
kraft auszuführen. Außerdeutſche Bauſtoffe dürfen nur
dann verwendet werden, wenn geeignete inländiſche Bauſtoffe nicht
vorhanden ſind. Bei Ausführung der Arbeiten müſſen in
wei=
teſtem Umfange Arbeitsloſe eingeſtellt werden, vornehmlich
ſind langfriſtig Erwerbsloſe, vor allem
Kinder=
reiche und Familienernährer, zu berückſichtigen.
Die Arebeitnehmer ſind bei den Arbeiten unter den
Be=
dingungen des freien Arbeitsvertrages zu
beſchäf=
tigen; die Arbeitszeit ſoll 40 Stunden wöchentlich
nicht überſteigen.
Die Darlehensbedingungen.
Ueber die Darlehensbedingungen im einzelnen wird beſtimmt,
daß die Laufzeit eines Darlehens der vorausſichtlichen Dauer der
Arbeit angepaßt werden, jedoch 25 Jahre nicht überſchreiten ſoll.
Die Laufzeit beginnt für den Darlehensnehmer am 1. Juli 1935.
Ausnahmsweiſe kann der Ausſchuß der Reichsregierung den
Be=
ginn der Laufzeit um ein weiteres Jahr hinausſchieben. Die
Zah=
lungen ſind von den Darlehensnehmern in gleichen
Halbjahres=
raten (Renten) nachträglich zu leiſten. Bei einer Tilgungszeit
von 20 Jahren ſind 6 Prozent des urſprünglichen
Darlehensbe=
trages für das Jahr als Rente zu zahlen. Bei längerer oder
kür=
zerer Tilgungszeit tritt eine entſprechende Verminderung oder
Erhöhung der Rente ein. Die übrigen Laſten aus der
Darlehens=
gewährung trägt das Reich. Für Anlagen, die Nutzungen in
wirt=
ſchaftlich angemeſſener Höhe ermöglichen, hat der Darlehensnehmer
an Stelle der obengenannten Rente die vollen Zins= und
Til=
gungslaſten zu tragen. Die Laufzeit des Darlehens beginnt in
dieſem Falle für den Darlehensnehmer mit Fertigſtellung der
An=
lage, ſpäteſtens am 1. April 1934.
Die Verfahrensvorſchriffen.
Die Darlehensanträge ſind von den Trägern der Arbeit an
den Reichskommiſſar für Arbeitsbeſchaffung zu richten, der die
An=
träge der Deutſchen Geſellſchaft für Oeffentliche Arbeiten oder der
Deutſchen Rentenbank=Kreditanſtalt zuleitet. Sie entſcheiden über
die Zuteilung der Darlehen. Dem Reichskommiſſar für
Arbeits=
beſchaffung ſteht gegen ablehnende Entſcheidungen das
Einſpruchs=
recht zu. Macht er hiervon Gebrauch, ſo kann er die Entſcheidung
des Ausſchuſſes der Reichsregierung herbeiführen.
Die Verfahrensvorſchriften bezwecken, den Inſtanzenzug für
die Kredithergabe ſo kurz wie möglich zu geſtalten. An zuſtändiger
Stelle betont man den Grundſatz, daß ein Antrag innerhalb 14
Tagen erledigt ſein muß. Im einzelnen ſollen die
Verfahrensvor=
ſchriften noch im Rahmen näherer Ausführungsbeſtimmungen An=
ſchließlich nach wirtſchaftlichen Geſichtspunkten erfolgen.
Selbſtver=
ſtändlich wird dabei innerhalb der Verwaltung dafür Sorge
ge=
tragen werden, daß kein Land ganz ausfällt. Intereſſant iſt die
Tatſache, daß die bisherigen unverbindlichen Anmeldungen auf
Kredite bereits weit über die zur Verfügung ſtehenden Mittel
hinausgehen.
Reichsſtädkebund und Gereke=plan.
In den mittleren und kleinen Städten ſind, ſo wird vom
Reichsſtädtebund betont, Möglichkeiten zur Durchführung
dring=
lich notwendiger und volkswirtſchaftlich wertvoller Arbeiten
genügend vorhanden, die ſeit Jahren zurückgeſtellt werden
mußten, weil ſie aus eigenen Mitteln der Städte nicht
aus=
geführt werden konnten und auch in abſehbarer Zeit nicht
aus=
geführt werden können. Andererſeits ſind aber die Finanzen
der mittleren und kleinen Städte durch die Wohlfahrtslaſten ſo
beanſprucht, daß nur eine beſchränkte Zahl in der Lage ſein
wird, von den jetzt gegebenen Möglichkeiten Gebrauch zu machen.
Im Einzelfalle wird entſcheidend ſein, ob die Gemeinden im
Stande ſind, die neuen Zins= und Tilgungslaſten neben den
beſtehenden Laſten gleicher Art für die Zukunft zu übernehmen
und ſicherzuſtellen.
Die neue Arbeitsfronk.
Stündung einer Reichsarbeitsgemeinſchaft
der Dienſtkrägerverbände.
Berlin, 7. Januar.
Der Jungdeutſche” teilt in ſeiner Sonntagsnummer mit,
daß ſich am Freitag in Berlin alle großen Bünde und Verbände,
die an der praktiſchen Durchführung des Arbeitsdienſtes
weſent=
lich mitgewirkt haben, auf Grund freiwilliger Vereinbarung zu
einer Reichsarbeitsgemeinſchaft der Dienſtträgerverbände
zu=
ſammengeſchloſſen haben.
Zu der Reichsarbeitsgeminſchaft gehörten u. a.
Stahl=
helm, Jungdeutſcher Orden der
National=
ſozialiſtiſche Verein für Umſchulung, die
Eiſerne Front durch die
Arbeitsdienſtorgani=
ſation Sozialer Dienſt, die Evangeliſche
Zen=
tralorganiſation für den F. A. D., das
Katho=
liſche Heimatwerk, der D. H. V., die Techniſche
Nothilfe, die Deutſche Turnerſchaft, der unter
Führung von General Faupel ſtehende Reichsbund für
Arbeitsdienſt und ,die Deutſche
Studenten=
ſchaft. Die Selbſtändigkeit der Verbände wird durch den
Zu=
ſammenſchluß in keiner Weiſe beeinträchtigt.
Durch die Arbeitsgeminſchaft, die in den
Landesarbeitsamts=
bezirken durch Bezirksarbeitsgemeinſchaften der beteiligten
Ver=
bände unterbaut wird, ſoll die Selbſtverwaltungsaufgabe der
Verbände im Geſamtrahmen des Arbeitsdienſtes zum Ausdruck
kommen, weiter ſoll eine ſinnvolle und poſitive
Zuſammen=
arbeit mit den ſtaatlichen Inſtanzen erreicht werden.
Die „Gtaue” Fronk.
* Berlin, 7. Januar. (Priv.=Tel.)
Das Rätſelraten um die Kölner Ausſprache zwiſchen Papen
und Hitler geht immer noch weiter und wird vermutlich auch
die kommende Woche noch beherrſchen, zumal wenn Herr
von Papen am kommenden Montag zum Vortrag nach Berlin
kommt. Herr von Papen wird am Sonntag abend in Berlin
ſein. Klarer wird durch die vielen Kombinationen der
Zu=
ſammenhang nicht. Aber das wird man doch wohl ſagen
dürfen, daß derjenige Teil der Induſtrie, der den
National=
ſozialiſten naheſteht, an einer Fortſetzung der
nationalſoziali=
ſtiſchen Oppoſitionspolitik kein Intereſſe hat und deswegen auf
Hitler eingewirkt hat, um ihn zum Verzicht auf ſeine
Kata=
ſtrophenpolitik zu bewegen.
Damit im Zuſammenhang, wenn auch vielleicht aus einer
anderen Stoßrichtung, ſtehen die Beſtrebungen zur
Wieder=
errichtung der Harzburger Front, für die jetzt das neue
Schlag=
wort der „Grauen” Front gefunden iſt. Auch dieſe
Um=
taufe hat ihre Bedeutung. Der Stahlhelm, der ſich bewußt und
betont aus der Tagespolitik heraushält, mag befürchten, daß
die Harzburger Front ihn von vornherein mit einer
unan=
genehmen Hypothek belaſten würde. Daher die „Graue”
Front, die als eine Zuſammenfaſſung aller
natio=
nalen Jugendverbände und der alten
Frontſol=
daten gedacht iſt. Dieſe „Graue” Front würde dann wieder mit
den Nationalſozialiſten Verbindung nehmen, und ſo ein Gebilde
ſchaffen, das in ſeiner Reichweite noch über die Harzburger
Front hinaus ginge. Vorausſetzung dafür aber iſt, daß die
per=
ſönlichen „Mißverſtändniſſe”, die ſich nach Harzburg eingeſtellt
haben, wieder ausgeſchaltet werden, daß außerdem aber auch
Hitler den Totalitätsanſpruch für die Machtergreifung aufgibt,
und ſich damit abfindet, daß die Nationalſozialiſten nur als
ein Teil, allerdings als der größte Teil, des nationalen Blocks
operieren. Dafür den Boden vorzubereiten, iſt offenbar das
Ziel geweſen, das Herr von Papen in Köln verfolgt hat. Ob
er es aber erreicht hat, darüber gehen die Meinungen noch ſehr
weit auseinander.
Die Woche.
Während in Oſtaſien nach dem kläglichen Verſagen des
Völkerbundes die Japaner zu neuem Schlag ausholen und
da=
mit Entwicklungen von weltgeſchichtlicher Bedeutung einleiten,
während in den Regierungskanzleien aller Kontinente um die
Geſtaltung der Zukunft gerungen wird, iſt das deutſche Volk
durch ſeine innerpolitiſchen Auseinanderſetzungen ſo in Anſpruch
genommen, daß es für die großen weltpolitiſchen Fragen kaum
noch Sinn hat, trotzdem es auch deutſche Lebensintereſſen ſind,
über die draußen entſchieden wird.
Ein kurzer, wohltuender Weihnachtsfrieden iſt vorüber, und
ſchon iſt wiederum überall der Kampf entbrannt. Gewiß, es
handelt ſich zunächſt nur um Vorpoſtengeplänkel, um Gefechte
im Vorfeld, aber man ſollte deswegen doch nicht den Ernſt
unſerer Lage unterſchätzen. Mit dem, was an Gerüchten
während dieſer Tage teils leichtfertig, teils böswillig in die
Welt geſetzt wurde, könnte man Bände füllen. Unterſucht man
ſie genauer, ſo bleibt wenig Konkretes übrig, aber die Tatſache,
daß ſolche Gerüchte verbreitet werden, daß ſie Glauben finden,
iſt kennzeichnend für die allgemeine Stimmung. Praktiſch hat
ſich gegenüber der Dezember=Mitte innerpolitiſch natürlich ſehr
wenig geändert. Der Vorwurf, der von der berufsmäßigen
Oppoſition gegen die neue Reichsregierung erhoben wird, daß
ſie ihr angekündigtes Arbeitsbeſchaffungsprogramm noch nicht
in die Tat umgeſetzt habe, iſt ſelbſtverſtändlich völlig haltlos.
Derartige Dinge laſſen ſich nun einmal nicht über das Knie
brechen, insbeſondere, wenn die Weihnachtsfeiertage dazwiſchen
liegen. Man muß ſich alſo ſchon darauf beſchränken, den
be=
kannten Margarine=Erlaß zu einer Haupt= und Staatsaktion
aufzubauſchen. Ueber die Berechtigung oder Nichtberechtigung
der öffentlichen Kritik an dieſem Erlaß ſind ſich ja nicht einmal
die Fachleute in den verſchiedenen Lagern ganz einig, und man
ſollte daher eigentlich denken, daß ſich die öffentliche Diskuſſion
zu um ſo größerer Sachlichkeit verpflichtet fühlte. Eine ſolche
fachliche Erörterung aber entſpricht ja leider nicht unſeren
innerpolitiſchen Gepflogenheiten, und ſo beſchränkt man ſich
im allgemeinen darauf, je nach dem Standpunkt munter
dar=
auf loszuſchimpfen. Man mag über den Erlaß der
Reichs=
regierung, der im Intereſſe der notleidenden Landwirtſchaft
die Magarine=Induſtrie zwingen will, der Margarine Butter
beizumiſchen und das verbeſſerte Fabrikat zum gleichen Preis
wie bisher zu verkaufen, denken wie man will, ein Rückzug der
Reichsregierung würde — darüber darf man ſich keinen Zweifeln
hingeben — das Anſehen des Kanzlers nicht gerade verſtärken.
Aber das alles iſt ja für die eigentliche Lage kaum von
entſcheidender Bedeutung. Die große Frage iſt doch die: Wird
ſich die gegenwärtige Reichsregierung dem verfaſſungsmäßig
gewählten Parlament gegenüber durchſetzen und wie ſollen die
Dinge weiterlaufen, wenn es abermals zu offenem Konflikt
kommt? Alle Verſuche, nach Möglichkeit mit dem Reichstag
zu=
ſammenzuarbeiten, können doch nicht darüber hinwegtäuſchen,
daß dieſer im November gewählte Reichstag ebenſo wenig
arbeitsfähig iſt wie der im Juli v. J. gewählte. Daß das nichr
nur eine bloße Behauptung iſt, daß es ſich dabei nicht nur um
Fragen mehr oder weniger geſchickter parlamentariſcher Taktik
handelt, ergibt die einfache Tatſache, daß eine nicht unerhebliche
Mehrheit dieſes auf Grund der beſtehenden Verfaſſung
gewähl=
ten Parlaments eben dieſe Verfaſſung grundſätzlich ablehnt,
und daß es doch immerhin ein Widerſinn iſt, wenn ein ſolches
Parlament die Rechte in Anſpruch nimmt, die eine von der
Mehrheit abgelehnte Verfaſſung ihm gibt. Dieſe inneren
Wider=
ſprüche ſind es, die unſere innerpolitiſche Lage ſo
außerordent=
lich verwirren und ohne deren Beſeitigung wir kaum wirklich
zur Ruhe kommen können. Die Grenze die eine Verfaſſung, die
politiſche Rechtsordnung eines Staates, zieht, zu überſchreiten,
iſt zu allen Zeiten außerordentlich bedenklich geweſen, iſt es
heute mehr denn je. Auf der anderen Seite aber muß es zu
ſtändigen Erſchütterungen führen, wenn eine ſolche ſtaatliche
Ordnung nicht mehr der Auffaſſung einer Mehrheit des Volkes
entſpricht. Daß das bei der Weimarer Verfaſſung des deutſchen
Volkes nicht mehr der Fall iſt, hat Herr v. Papen ſeinerzeit
richtig erkannt, und es bleibt ſein hiſtoriſches Verdienſt, ſeine
Erkenntnis offen ausgeſprochen und daraus für ſeine
Regie=
rung die Konſequenzen gezogen zu haben.
Als Herr v. Schleicher in ſeiner programmatiſchen
Rund=
funkrede die Verfaſſungsreform zunächſt ad geta legte, ſchrieben
wir an dieſer Stelle: „Es iſt doch immerhin möglich, daß bei
einem Verſagen des Parlaments eine Verfaſſungsreform
unerläßlich wird, weil ohne ſie die notwendigen Maßnahmen
auf wirtſchaftlichem und ſozialpolitiſchem Gebiet nicht
durch=
geführt werden könnten”, und wir ſprachen die Befürchtung aus,
daß unter Umſtänden die Regierung Schleicher ſich eines Tages
genötigt ſehen würde, ebenſo unvorbereitet an die
Verfaſſungs=
reform heranzugehen, wie die Regierung Papen vor einigen
Monaten. Vorläufig iſt es ja allerdings noch nicht ſo weit,
vor=
läufig ſucht man noch nach einem Ausweg. Daß die
National=
ſozialiſten keine beſonders große Sehnſucht nach Neuwahlen
haben, beſtreitet ernſtlich niemand mehr. Der Wunſch, die
Ent=
ſcheidung nach Möglichkeit hinauszuſchieben, kommt auch deutlich
in der Haltung der nationalſozialiſtiſchen Vertreter im
Aelteſten=
rat des Reichstags zum Ausdruck, wo man zunächſt in der
Richtung operierte, daß Herrn Goering überlaſſen werden ſollte,
wann der Reichstag einzuberufen wäre, und wo man ſich, als
dieſer Verſuch mißlang, ſchließlich für einen möglichſt ſpäten
Einberufungstermin ſtark machte. Bei all dem ſpielen natürlich
die Wahlen, die am 15. Januar in Lippe ſtattfinden, eine
gewiſſe Rolle, da Herr Hitler hofft, durch einen neuen
Wahl=
erfolg ſeine Stellung ſtärken zu können. Aber zunächſt iſt ja
dieſer Erfolg noch keineswegs ſo ſicher, trotzdem der ganze
ge=
waltige Propagandaapparat der NSDAP. jetzt vierzehn Tage
lang in dem winzigen Ländchen eingeſetzt wird. Des weiteren
halten wir aber doch Herrn Hitler und ſeine Gefolgsleute für
zu klug, als daß ſie ernſthaft ihre künftige politiſche Haltung
durch die doch vielfach lokal bedingte Entſcheidung der 120000
Lippeſchen Wähler beſtimmen laſſen wollten. Auch wenn man
in der nationalſozialiſtiſchen Preſſe ſo tun möchte, als ob Herr
v. Schleicher ſchon gänzlich erledigt ſei, unterſchätzt man die
Feſtigkeit der Stellung des Reichskanzlers doch wohl keineswegs
ſo arg, ſondern man iſt ſich im Stillen durchaus klar darüber,
daß die Reichsregierung entſchloſſen iſt, beim Zuſammentritt
des Reichstags eine Entſcheidung zu erzwingen. Die national=
Seite 2 — Nr. 8
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 8. Januar 1932
ſozialiſtiſche Führung ſteht alſo letzten Endes vor der wenig
angenehmen Wahl, entweder entgegen den bisherigen
Kampf=
anſagen die Regierung Schleicher zu tolerieren, den
gegen=
wärtigen Regierungskurs mitzumachen, oder in einen neuen
Wahlkampf einzutreten, der für die Partei mit Sicherheit ſchwere
Verluſte bringt.
Hinzu kommt, daß der nationalſozialiſtiſchen Führung nicht
nur die Auseinanderſetzungen im eigenen Lager, ſondern auch
die Annäherung Schleicher—Straſſer ſchwere Sorgen bereitet.
In welche Zwangslage man ſich allmählich hineinmanövriert
hat, zeigt am deutlichſten die Tatſache, daß Herr Hitler mit
Herrn v. Papen dieſer Tage in Köln zuſammengekommen iſt.
Dabei iſt es ziemlich gleichgültig, von wem der Anſtoß zu dieſer
Begegnung ausging. Herr v. Papen war doch immerhin der
Führer jener „feinen Leute”, mit denen man noch vor einigen
Wochen jede Unterhaltung ablehnte. Die ſchärfſte Kritik an der
Begegnung Hitler-Papen übt ungewollt der bekannte Graf
Reventlow, der bekanntlich Mitglied der nationalſozialiſtiſchen
Reichstagsfraktion iſt. Graf Reventlow gibt eine Zeitſchrift
„Der Reichswart” heraus, deren letzte Nummer das Datum vom
7. Januar trägt, die alſo erſt nach der Unterredung Hitler—
Papen herausgekommen iſt. Bei der Fertigſtellung dieſer
Num=
mer war aber noch nicht bekannt, daß die Unterredung Hitler—
Papen wirklich ſtattgefunden hatte, ſondern man kannte nur
die erſten Gerüchte, die dann dementiert wurden. Graf
Revent=
low wendet ſich nun in ſeinem Artikel gegen die böswillige
„Erfindung”, daß Hitler zu einer derartigen Unterredung bereit
ſei. Er ſagt u. a.: „Mit dieſen bewußt rückſtändigen Vertretern
eines volksfeindlichen Staates könnte die Nationalſozialiſtiſche
Deutſche Arbeiter=Partei nur unter der Vorausſetzung
zu=
ſammengehen, daß ſie ſich ſelbſt untreu würde, vielmehr bereits
untreu geworden ſei . . . Handelte es ſich auch um nichts als
um dieſes, ſo würde es eine Beleidigung der
nationalſoziali=
ſtiſchen Bewegung und in erſter Linie ihres Führers Adolf
Hitler ſein, dieſem Verhandlungen mit Papen oder auch nur
die Abſicht dazu zuzutrauen.” In der Beurteilung der
poli=
tiſchen Lage iſt man ſich demnach im nationalſozialiſtiſchen Lager
keineswegs einig. Wer ſich aber bemüht, ohne parteipolitiſche
Scheuklappen die Dinge ſo zu ſehen, wie ſie wirklich ſind, wird
ſich ſagen müſſen, daß ein wirklich ernſt gemeinter Verſuch, das
innerpolitiſche Kriegsbeil zu begraben, auf jeden Fall ſehr viel
für ſich hätte. Nach den bisherigen Erfahrungen aber wird man
leider ſolchen Verſuchen gegenüber ziemlich ſkeptiſch ſein müſſen.
Ueber das tatſächliche Ergebnis der Kölner Beſprechung liegen
bisher nur Vermutungen, und zwar die widerſprechendſten
Ver=
mutungen vor. Man könnte ſich auch vielleicht vorſtellen, daß
in dem Kölner Milieu manche Dinge anders ausgeſehen haben
als bei einer großen öffentlichen Kundgebung. Aber nur ſchwer
kann man ſich vorſtellen, daß die Nationalſozialiſtiſche Partei
nunmehr plötzlich gewillt ſein ſollte, das Steuer vollſtändig
her=
umzuwerfen. Wir fürchten, daß noch einige Zeit vergehen wird
bis man in Deutſchland im innerpolitiſchen Kampf rückſichtslos
das Parteiintereſſe zurückſtellt hinter das Geſamtintereſſe der
Nation.
So verworren unſere innerpolitiſche Lage auf den erſten
Blick ſcheint, ſo klar und einfach iſt ſie im Erunde. Wenn wir
nicht das große parteipolitiſche Wunder erleben, und wir
ge=
ſtehen es offen, daß wir vorerſt an dieſes Wunder noch nicht zu
glauben vermögen, ſo wird die Reichsregierung den Weg, den
ſie beſchritten, weitergehen müſſen, ſie wird auch dem Konflikt
mit dem Parlament nicht aus dem Weg gehen dürfen, und weite
Kreiſe des deutſchen Volkes werden ſich trotz alles
partei=
politiſchen Geſchreis hinter eine Regierung ſtellen, die mutig
und entſchloſſen handelt.
A.
Uns wird geſchrieben:
Bekanntlich hat der Staat durch entſprechende Geſetze dafür
Sorge getragen, daß die ausgeſchiedenen Soldaten, ebenſo wie
beſtimmte Gruppen von ausgeſchiedenen Polizeibeamten, ſowie
viele Schwerkriegsbeſchädigte nach dem Ausſcheiden bzw. auf
Grund ihres Kriegsleidens im öffentlichen Dienſt weiter
ver=
wendet werden. Die Erfüllung dieſer geſetzlichen und
vertrag=
lichen Verpflichtung und Zuſage des Staates gerät ſeit einigen
Jahren immer mehr in Verzug, weil die beſtehenden geſetzlichen
Beſtimmungen nicht ausreichen, um die aus Wehrmacht und
Po=
lizeien ausſcheidenden Soldaten und Polizeibeamten in nicht
allzu=
langer Zeit nach dem Ausſcheiden unterzubringen.
Das war der Grund, weshalb die Reichsregierung durch
Ver=
ordnungen vom 1. 12. 30, 23. 12. 31 und 4. 11. 1932 Maßnahmen
zur Verbeſſerung der Zivilverſorgung getroffen hat.
Dieſe Maßnahmen beſtanden in Einbeziehung der
Sozial=
behörden in den Kreis der Behörden, die zur Anſtellung von
Verſorgungsanwärtern verpflichtet ſind und Erhöhung des
An=
teils an Beamten= und Angeſtelltenſtellen, der mit
ausgeſchiede=
nen Soldaten, Polizeibeamten und Schwerbeſchädigten zu
be=
ſetzen iſt.
Es iſt ohne weitere Erläuterung klar, daß zwiſchen der
Exi=
ſtenzſicherung ausgeſchiedener Soldaten und Polizeibeamten und
Zur Eröffnung der Ausſtellung
„100 Jahre Baumalerei” im Gewerbemuſeum.
veranſtaltet von Heinrich Julius Nover, B. D. D., Darmſtadt.
Eeſtern mittag fand in der Aula der Höheren
Landesbau=
ſchule die Eröffnung der Ausſtellung ſtatt. Zur Einleitung hielt
Herr Wilhelm Michel einen Vortrag, dem wir folgendes
entnehmen: Was iſt Dekorationsmalerei? Man braucht das
Wort nur auszuſprechen, um ſogleich zu fühlen: der Begriff
Dekoration ſteht tief im Schatten der Zeitgunſt. Bei „
Dekora=
tion” denken wir an Dekor, an aufgelegten, aufgemalten
Zier=
rat, vielleicht ſogar ein wenig an unerlaubte Vorſpiegelung. Aber
wir müſſen uns klar darüber ſein, daß dies die Wertung einer
beſtimmten Zeit iſt. Es iſt die Wertung der kargen Zeit, in
der wir leben und die menſchlich und künſtleriſch aufs Trockene
geraten iſt. Unſer Gegenbegriff, unſer Gegenwert gegen die
Dekoration iſt „Sachlichkeit” Aber man kennt das Weſen der
Sachlichkeit nicht ganz, wenn man nicht die Wahrheit erblickt
hat, daß eine verſachlichte Welt eine Welt iſt, in der das
Menſch=
liche vor der Gewalt der Sachen zurücktritt.
Wir nehmen den Innenraum heute in ſeinen rein
architek=
toniſchen Beſtimmtheiten hin. Die weißen Wände und Decken,
die Lichtführung, die Raumgefühle, die er bietet, ſind uns nicht
das Erſte, ſondern auch ſchon das Letzte. Wir haben als
Men=
ſchen nichts weiter zu dem ſtummen Raumding zu bemerken.
Wir haben in ihm nichts Weiteres, nichts Beſtimmteres an
Menſchentum zur Geltung zu bringen. Wir ſprechen uns ſogar
das Recht dazu ab. Und das entſpricht genau der geiſtigen
Geſamtlage von heute: die Sachen triumphieren über das
Menſchliche, die Zuſtände, das Geld, die Maſchinen, all dieſe
Sachen, die ſo wunderbare Werkzeuge zur Erbauung einer
ienſchenwürdigen Welt ſein könnten, machen den Menſchen
heute heimatlos in ſeinem eigenſten Bezirk und ſchlagen ihn
auf einer unerreichten Höhe der Ziviliſation nicht nur mit einer
böllig unbewältigten Wirtſchaft, ſondern auch mit Verzweiflung
an der Vernunft, mit Verzweiflung an der Wiſſenſchaft, mit
Verzweiflung an der Kunſt. Adolf Loos, der bekannte Eiferer
gegen das Ornament, hat geſagt, das Bedürfnis nach Ornament
ſei ein Rückſtand aus barbariſchen Zeiten. Er hat ſich grimmig
getäuſcht. Dieſe verſachlichte Welt — das erſt iſt eine barbariſche
Welt, eine für den Menſchen unbewohnbare Welt geworden.
Gewiß, es hat ſchlechte, ſinnloſe Dekoration gegeben. Es
ha: Dekoration gegeben, die unter der Herrſchaft eines
ſchimpf=
lichen Aeſthetentums ſtand und die dem Wirklichen gegenüber
Vom Tage.
Der heſſiſche Miniſter, für Kultus= und Bildungsweſen hat
das ſeit 1926 beſtehende Verbot der Zugehörigkeit von Schülern
zum Jungſtahlhelm mit ſofortiger Wirkung aufgehoben.
Der Preußiſche Landtag iſt auf Dienstag, den 17. Januar,
einberufen. Eine Tagesordnung liegt bisher noch nicht vor.
Reichsarbeitsminiſterium und Reichsjuſtizminiſterium teilten
dem G. D. A. auf ſeinen Einſpruch mit, daß es zurzeit nicht
beab=
ſichtigt ſei, eine Aenderung des § 11 des Arbeitsgerichtsgeſetzes
herbeizuführen; das bedeutet alſo, daß den Rechtsanwälten die
angeſtrebte Vertretungsbefugnis vor den Arbeitsgerichten verſagt
worden iſt.
Die Bremer Bürgerſchaft wählte den Sozialdemokraten Jahn
zum Präſidenten. Es waren drei Wahlgänge notwendig. Zum
erſten Vizepräſidenten wurde Dr. Gebert (DVP.) zum zweiten
Vizepräſidenten Halterman (Natſoz.) gewählt. Die Wahl eines
bürgerlichen Präſidenten ſcheiterte an der Uneinigkeit im
bür=
gerlichen Lager.
Wegen Spionage zugunſten Polens wurde der Motorpflüger
Arthur Baumgart vom Erſten Strafſenat des Oberlandesgerichts
Breslau zu drei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt
verurteilt.
Die norwegiſchen Arbeitgeberverbände haben beſchloſſen. auf
die Zprozentige Lohnkürzung zu verzichten, die ihnen rechtlich
zu=
ſtand und die automatiſch mit dem Rückgang des amtlichen
Preis=
inder eintreten ſollte. Der Generalrat der Gewerkſchaften ſtimmte
ſeinerſeits einer Verlängerung aller Tarifvereinbarungen bis zum
Herbſt 1934 zu.
Der italieniſch=rumäniſche Freundſchaftsvakt vom Jahre 1926
iſt zwiſchen den beiden Ländern durch einen Notenaustauſch um
ein halbes Jahr bis zum 18. Juni 1933 verlängert worden.
Der Londoner perſiſche Geſandte iſt von ſeiner Regierung
über=
raſchend nach Teheran berufen worden und wird London Anfang
nächſter Woche verlaſſen. Die näheren Gründe ſind nicht bekannt.
der Erhaltung einer guten Wehrmacht und guter Schutzpolizeien
wichtige und ſtaatspolitiſch bedeutſame Zuſammenhänge beſtehen.
Es muß auf die Wehrmacht und Schutzpolizeien
verhängnis=
voll rückwirken, wenn viele tauſend dieſer im Waffendienſt
ge=
ſchulter Männer im beſten Lebensalter tatenlos auf der Straße
ſitzen und ſchließlich ſtaatsfeindlichen Beſtrebungen in die Arme
getrieben werden. Militäriſches Proletariat iſt ſchon immer eine
große Gefahr für den Staat geweſen.
Obſchon die Sozialdemokratiſche Fraktion bei den
verſchiede=
nen Anläſſen, z. B. auf Tagungen der Organiſation der
Ver=
ſorgungsanwärter, aber auch bei Beratungen des Haushalts des
Reichswehrminiſteriums im Reichstag immer wieder betonte, daß
ſie die Notwendigkeit der Zivilverſorgung der ausgeſchiedenen
Soldaten und Polizeibeamten anerkenne, hat ſie nun im
Reichs=
tag zwei Anträge eingebracht, die zum Ziele haben, die
Ver=
ordnungen des Reichspräſidenten vom 1. 12. 30 und 4. 11. 1932
aufzuheben, alſo die Sozialbehörden wieder von der Pflicht,
Ver=
ſorgungsanwärter einzuſtellen, frei zu machen und außerdem die
Vorſchriften zu beſeitigen, die eine ſtärkere Berückſichtigung von
Verſorgungsanwärtern bei Beſetzung von Beamten= und
Ange=
ſtelltenſtellen erreichen wollen.
Wie notwendig aber dieſe Maßnahmen waren, iſt ſchon allein
daraus zu erſehen, daß die Wartezeiten der
Verſorgungsanwär=
ter, alſo die Zeiten vom Ausſcheiden bis zur Einberufung in
den öffentlichen Dienſt, 4 bis 6 Jahre und mehr betragen. Das
ſcheint die SPD. ebenſowenig zu ſtören, wie die ſtaatspolitiſch
höchſt bedenkliche Ausbreitung eines militäriſchen Proletariats.
Wie wenig Anlaß aber die SPD. zu dieſem Vorſtoß und zu dem
Geſchrei von den „bevorzugten Verſorgungsanwärtern” hat,
be=
weiſt die Tatſache, daß unter rund 300 000 deutſchen
Behörden=
angeſtellten nach amtlichen Erhebungen Ende 1931 nur 16 000
Verſorgungsanwärter waren. Wer iſt da wohl bevorzugt?
Man ſieht nunmehr, daß die Wehrfreundlichkeit der SPD.
und ihr Bekenntnis zur Zivilverſorgung doppelſinnig ſind.
Die nächſten Wochen werden den Wehrmachtsangehörigen
und Polizeiangehörigen einen lehrreichen Anſchauungsunterricht
darüber erteilen, weſſen Bekenntniſſe zur Wehrmacht und zur
notwendigen Exiſtenzſicherung der ausgeſchiedenen Soldaten,
Polizeibeamten und Schwerbeſchädigten ehrlich gemeint ſind.
Eine Erklärung der 2BP.
Berlin, 7. Januar.
Die Nationalliberale Korreſpondenz, der Preſſedienſt der
DVP., erklärt folgendes:
Verſchiedene Blätter ergehen ſich darüber, ob die Deutſche
Volkspartei der angeblich neu entſtehenden Harzburger Front
zugezählt werden könnte, die in eine Oppoſition gegen das
Reichskabinett Schleicher treten ſolle. Demgegenüber iſt
feſt=
zuſtellen, daß die DVP. die jetzige Regierung weiter
unter=
ſtützen wird, ihre Stellung im einzelnen aber von den jeweiligen
Maßnahmen abhängig macht. Es iſt bekannt, daß die Deutſche
Volkspartei nach wie vor die Zuſammenfaſſung aller nationalen
Kräfte für die Durchſetzung ſtaatspolitiſcher Ziele und Aufgaben
erſtrebt. Weil ſie überzeugt iſt, daß die gegenwärtige
Reichs=
regierung dasſelbe Ziel verfolgt, liegt auch keine Veranlaſſung
vor, ſich wegen dieſer Frage in eine Oppoſition gegen den
Reichskanzler zu begeben.
Lüge war. Aber Dekorationsmalerei iſt in ihrem Weſen,
ſo wie es in großen Kunſtzeiten erſcheint, keineswegs Lüge,
ſondern etwas Hohes und Würdiges, nämlich der letzte Akt der
menſchlichen Beſitzergreifung, der menſchlichen Bearbeitung und
Bewältigung des Innenraumes; eine Bearbeitung, die das
Halbfabrikat „Raum” durch ſinnvoll abgeſtufte Farbe zu Ende
organiſiert, die es durch eine bedeutungtragende Formenwelt
dem Menſchen geiſtig angleicht. Dekorationsmalerei iſt Aeußerung
einer Menſchheit, die den „Sachen” gegenüber noch etwas zu
ſagen hat, die einen Wert kennt, an den ſie glaubt, oder eine
Schönheit, die ſie erſehnt, oder ein Selbſtgefühl, das ſie zu
ver=
herrlichen wünſcht. Darum ſind nicht nur die Wände der Kirchen
bemalt, ſondern auch die Wände der Moskauer Kinos und
Bahnhofshallen, zum Zeichen, daß der einen Glauben oder
einen Willen tragende Menſch über die „Sache” hinaus ſich
zum Worte meldet.
Der Menſch tritt in dem Element „Dekoration” hervor:
im Bild von Eber, Stier oder Wolf auf dem Kampfſchild, in
den Malereien der Katakomben, in den Jagddarſtellungen der
Ritterhöfe, in den Bildern aus der Stadtgeſchichte an den
Wänden der Rathausſäle. Der Menſch und die menſchliche
Beziehung zum Objekt — darin liegt die Würde des dekorativen
Elements. Wer hätte nicht ſchon erlebt, wie die endloſen weißen
Wände eines Innenraums, zumal unter der Ueberflutung mit
elektriſchem Licht, ſich zu flimmernden Nebelmauern
verflüch=
tigen, zwiſchen denen jedes Raumgefühl verloren geht? Unſer
Auge braucht aber Orientierungen dieſer Art, es braucht
Haltepunkte für Grenz= und Abſtandsempfindungen, ſonſt
reagiert es mit Unluſt.
Sinnliche Orientierung, Feſtſtellung klarer
Raumempfin=
dungen, vor allem aber geiſtige Hereinnahme des Raums und
der Objekte überhaupt in die Zone des Menſchengehörigen, letzte
Geltendmachung von Ordnung und Bedeutung an den „Sachen”
und damit Geltendmachung eines letzten menſchlichen Mutes
und einer menſchlichen Herrſchaft über ſie — das ſind die
Dienſte, auf denen die Würde einer dekorativen Endbearbeitung
der Dinge beruht. Und daran kann man den weiteren Gedanken
hängen, daß wir eine volle wahrhafte Kunſtzeit erſt dann wieder
haben werden, wenn auch die Berechtigung und Notwendigkeit
der handwerklichen Kunſtübung wieder gewürdigt
wird. Wir müſſen daran denken, daß das Staffeleibild nur
eine Abſtraktion vom Bild auf der Mauer iſt. Was wir heute
Dekorationsmalerei nennen, das hütet noch einen
Zuſammen=
hang des Kunſtwerks mit ſeinen Urſprüngen. Freilich können
wir die Entwicklung, die zum abgelöſten Staffeleibild geführt
hat, nicht rückgängig machen; das hieße die Entwicklung der
europäiſchen Perſönlichkeit an einem entſcheidenden Punkt
ver=
leugnen. Aber wir müſſen uns klar darüber ſein, daß nur mit
dem argloſen Weiterwirken der Kunſt ins Handwerkliche der
Wiederaufleben des Terrors.
Schlägerei vor einem neu eröffneken SA. Heim.
Halle, 7. Januar.
Am Samstag nachmittag entſtand vor einem neu eröffneten
SA.=Heim in der Merſeburger Straße in Halle eine ſchwere
Schlägerei zwiſchen Nationalſozialiſten und Kommuniſten, an der
ſich, wie die Polizei mitteilt, etwa 150 Perſonen beteiligten. Die
Streitenden bewarfen ſich mit dort angefahrenen Pflaſterſteinen,
Im Verlaufe der Schlägerei ſollen von ſeiten der
Nationalſozia=
liſten mehrere Schüſſe abgegeben worden ſein. Die Polizei gab
Warnungsſchüſſe ab, um die Streitenden zu trennen. Beim
Ein=
treffen weiterer Polizeikräfte zogen ſich die Nationalſozialiſten
in das SA.=Heim, die Kommuniſten in die nahe gelegene
Er=
werbsloſenküche der Internationalen Arbeiterhilfe zurück. Vier
Nationalſozialiſten und zwei Kommuniſten wurden verhaftet.
Koblenz, 7. Januar.
In der Nacht zum Samstag gegen 2.30 Uhr kam es in der
Marktſtraße zu einem politiſchen Zuſammenſtoß. Mehrere
Natio=
nalſozialiſten in SA.= und SS.=Uniform trafen auf drei
Zivi=
liſten, denen ſie „Heil Hitler!” zuriefen. Dieſe, bei denen es ſich
um Kommuniſten handelte, erwiderten mit dem Rufe „Rot
Front!” Ein Nationalſozialiſt und eine Frau trennten ſich kurz
darauf von ihre Gruppe und entfernten ſich durch die
Markt=
ſtraße, wohin ihnen ein Kommuniſt folgte. Die beiden
zurück=
gebliebenen Kommuniſten hörten nun, wie ſie ausſagten,
plötz=
lich in der Marktſtraße einen heftigen Wortwechſel und bald
darauf zwei Schüſſe. Als ſie hinzueilten, fanden ſie ihren
Partei=
genoſſen durch einen Lungenſteckſchuß ſchwer verletzt am Boden
liegend auf.
Aufklärung des Skekkiner Bombenanſchlags.
Stettin, 7. Januar.
Nach einem Raubüberfall auf den Rittergutspächter Steinicke=
Streithof, an deſſen Folgen dieſer verſtorben iſt, wurden vier
Täter verhaftet, die nach Mitteilung der Polizei der SA.
ange=
hören. Die Polizei hat, wie eine amtliche Verlautbarung beſagt,
ferner ermittelt, daß es ſich um dieſelben Perſonen handelt, die
im letzten Sommer den Bombenanſchlag auf das Gebäude des
ſozialdemokratiſchen „Stettiner Volksboten” verübten. Weitere
Feſtnahmen ſind bereits erfolgt. Wie ergänzend verlautet, iſt der
an den Folgen des Raubüberfalles geſtorbene Rittergutspächter
Steinicke=Streithof Vorſitzender des Kreisvereins Randow der
NSDAP., ferner Stahlhelmmitglied und Vorſitzender des
Krie=
gervereins Glaſow=Streithof geweſen. Es handele ſich jedoch um
eine reine Kriminaltat, bei der bisher nicht die geringſten
poli=
tiſchen Beweggründe feſtgeſtellt worden ſeien.
Die Kreisleitung Stet tin der NSDAP. teilt zu
den polizeilichen Verlautbarungen über die Aufklärung des
Sprengſtoffanſchlags auf den ſozialdemokratiſchen „Stettiner
Volksboten” folgendes mit: „Die an dem Streithofer Ueberfall
Beteiligten gehören der NSDAP. nicht mehr an. Die NSDAP.
hat bereits in mehreren Fällen feſtgeſtellt, daß als Provokateure
und Spitzel in die NSDAP. entſandte politiſche Gegner
vorſätz=
liche Handlungen begangen haben, die geeignet waren, das
An=
ſehen der NSDAP. zu ſchädigen. Da auch in dieſem Falle der
Haupttäter aus marxiſtiſchen Kreiſen zur NSDAP. übergetreten
iſt, beſteht der begründete Verdacht, daß der Sprengſtoffanſchlag
auf den „Volksboten” eine von politiſchen Gegnern der NSDAP.
angezettelte Provokation iſt. Die Kreisleitung Groß=Stettin der
NSDAP. hat mit dem Sprengſtoffanſchlag auf den „Volksboten”
nichts zu tun und lehnt ausdrücklich derartige Terrorakte als für
die Organiſation unvereinbar ab."
Auf dem Luiſenſtädtiſchen Friedhof in der Haſenheide bei
Berlin fand geſtern nachmittag die Beiſetzung des in der
Silve=
ſternacht ermordeten Hitlerjungen Walter Magnitz unter großer
Teilnahme der Bevölkerung ſtatt.
In Lübeck und Blankenſee kam es zu Zuſammenſtößen
zwi=
ſchen Nationalſozialiſten und Andersdenkenden, wobei 16
Per=
ſonen verletzt wurden.
Bei Salerno iſt es zu ſchweren Ausſchreitungen italieniſcher
Demonſtranten gekommen, die eine Karabinieri=Wache überfielen.
mit Steinen bewarfen und beſchoſſen. Ein Unteroffizier wurde
verwundet, ein Karabinieri ſchwer verletzt. Drei Tote und vier
Verwundete blieben von den Demonſtranten am Platz.
Auf die berühmte große Moſchee in Delhi wurde am Samstag
ein Bombenanſchlag verübt. Die Attentäter hatten zwei Bomben
in die Moſchee und eine vor den Eingang gelegt. Die Bombe vor
der Moſchee explodierte und verwundete zwei Hindus. Die beiden
anderen Bomben konnten entfernt werden, ohne daß ſie zur
Ex=
ploſion kamen.
Ring geſchloſſen, die Welt der Kunſt ſich rundherum verwirklicht
und befeſtigt hat.
Das zu ſagen, war mir ein Bedürfnis anläßlich einer
Aus=
ſtellung, die eine ſchöne und ehrenwerte Tradition
handwerk=
licher Malerei heimiſch zeigt innerhalb einer Familie unſrer
Stadt. Sie ſehen hier Arbeiten, in denen ſich durch ein
Jahr=
hundert hin der wechſelnde Eeiſt der Zeiten ſpiegelt, ein
Können, in dem es verſchiedene Grade der Begabung und der
Leiſtungshöhe gibt, aber immer den gleichen Arbeitsernſt, die
gleiche Ehrfurcht im Dienſt an dem, was man früher das
Schöne nannte und was wir heute mit einem moderneren Wort
das Menſchliche, das Vermenſchlichende nennen wollen. Die
Geſchichte des Hauſes beginnt mit einem Namen, der auf einem
Sondergebiet der Kulturgeſchichte mit Ehren genannt wird:
mit Jean Georges Noverre (1727—1810). Er begann als
Tänzer, er wurde ein Reformator des Balletts. Seine
außer=
ordentlichen Pariſer Erfolge führten zu Gaſtſpielen in Berlin,
in London, ſchließlich zu einer längeren Tätigkeit in Stuttgart.
Er ſchuf das alte Ballett um zur Pantomime, zum wirklichen
dramatiſchen Charaktertanz. Aber was ihn zum Beginner einer
heute noch kräftig fortlebenden Haustradition gemacht hat, das
war die ſtaunenswerte Begabung, die er im Entwerfen der zu
ſeinen Pantomimen benötigten Bühnenbilder bewährte.
Sie waren für ihre Zeit etwas grundlegend Neues. 1789 kam
dann ſein Sohn Johann Georg Noverre (der den
Familien=
namen ſpäter als „Nover” der deutſchen Schreibung anglich)
von Stuttgart nach Seligenſtadt. In Enkeln und Urenkeln blühte
die Begabung des Stammvaters weiter, und im Jahre 1873
begründeten drei Brüder, Johann Georg, Kaſpar und Heinrich,
ein Malergeſchäft in Darmſtadt. Heute iſt der Seniorchef des
Hauſes Heinrich Julius Nover, von dem namentlich zu ſagen
iſt, daß er für Gabriel v. Seidl zahlreiche Malerarbeiten an
Faſſaden von bahriſchen Kirchen und Bauernhäuſern ausgeführt
hat. Sein Bekenntnis zu ſeinen Vorfahren, aber auch zu allen
Malerhandwerkern der alten Zeit lautet: „Es waren ganze
Menſchen, dieſe Meiſter, ſie nahmen ihre Arbeit ernſt, ſtanden
in voller Verantwortung hinter ihrem Werk. Sie hatten immer
das Ganze im Auge, und ihr Tun war getragen von Zucht
und Ordnung, vom Gefühl für perſönliche Leiſtung, für Ehre
und Werk, für Sauberkeit und Strenge‟. Daß dieſe hohe
Ge=
ſinnung in dem Hauſe lebendig geblieben iſt, tun die Arbeiten
an jedem Punkte dar.
Ich halte die Ausſtellung für hervorragend geeignet, das zu
belegen, was ich einleitend ausgeführt habe. Es mögen alte
Begriffe von Architektur ſein, die den meiſten dieſer dekorativen
Arbeiten zugrunde liegen. Der heutige Betonbau mit ſeinen
neuartigen Konſtruktionen wird der dekorativen Malerei auch
andre Anſatzpunkte und Zielpunkte als früher weiſen. Aber das
Grundbemühen, den Raum durch eine künſtleriſche Formen=
Sonnkag, 8. Januar 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 8 — Seite 3
Monopoi Beftterangen ii keſthsraoment.
Feſthalten der Reichsregierung an der angekündiglen Bukkerbeimiſchung. — Die Margarine=Induſtrie
unker Druck. — Drohung mit der Schaffung eines Feik=Produkkions=Monopols.
* Die Wirtſchaftspolikik des
Reichs=
kabinekks.
Nod keine Verſtändigung mit derMargarine-Induſtrie.
Rückriklsabſichten des Reichsernährungsminiſters.
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Die Reichsregierung wird ſeit Wochen mit geharniſchten
gundgebungen aus allen Kreiſen der deutſchen Landwirtſchaft
überſchüttet. Vertreter des Landbundes haben beim
Reichs=
kanzler bereits energiſche Vorſtellungen erhoben.
Am Montag wird die Grüne Front, die ſich aus Vertretern. der
Landwirtſchaft aus allen politiſchen Lagern zuſammenſetzt, bei
der Reichsregierung Vorſtellungen erheben. Alle Vorſtöße
gipfeln in der Forderung nach Maßnahmen zur
Linderung der Not der Landwirtſchaft. Es läßt
ſich nicht mehr beſtreiten, daß in der geſamten deutſchen
Landwirtſchaft eine ſtändig wachſende
Er=
regung Platz zu greifen beginnt, zumal die Butterpreiſe
bei=
nahe bei jeder Notierung weiter zuſammenbrechen, ſo daß die
Kalkulationen des einzelnen Landwirts völlig über den Haufen
geworfen werden. Die Butter iſt eines der wichtigſten
Erzeug=
niſſe unſerer Landwirtſchaft. Von ihrem Preis hängt auch die
Preisgeſtaltung für Milch und andere Molkereiprodukte ab.
Inzwiſchen bemüht ſich der Reichsernährungsminiſter
von Braun, mit der Margarine=Induſtrie zu einer
Verſtän=
digung zu kommen. Greifbare Ergebniſſe liegen aber noch immer
nicht vor, obwohl es vor einigen Tagen ſo ſchien, als ob bereits
ein Kompromiß im Werden ſei. Die amtlichen Stellen
verſichern allerdings, daß die Reichsregierung
nach wie vor ander Butterbeimiſchungfeſthalte,
allerdings auf einen Zwang zur Butterbeimiſchung
verzichte, wenn es auf anderen Wegen möglich
ſei, die in Frage kommende Menge von 15 000 Tonnen Butter
aus dem Markt herauszunehmen. Je länger ſich aber die
Ver=
handlungen hinziehen, deſto ungünſtiger werden die
Verhält=
niſſe der großen Firmen, die bereits Butter in enormen Mengen
einlagern, weil ſie ſie nicht um jeden Preis veräußern wollen.
In der Wilhelmſtraße wird aber den Gerüchten
gegen=
über, wonach die Margarine=Induſtrie in dieſem Streit doch
Sieger bleiben werde, weiter verſichert, daß ſchon in
aller nächſter Zeit mit Ueberraſchungen
ge=
rechnet werden könne. Dieſe Ueberraſchungen würden
darin beſtehen, daß vielleicht nicht nur von der
Ermäch=
tigung zur Beimiſchung Gebrauch gemacht,
ſon=
dern ſogar ein Fett=Produktions=Monopol
ge=
ſchaffen wird. Es könnte allerdings auch paſſieren, daß der
Reichsernährungsminiſter von Braun, wenn er entgegen dieſen
Verſicherungen nicht genügend unterſtützt wird, daraus die
Kon=
ſequenzen zieht und ſein Demiſſionsgeſuch einreicht., Vorläufig
glauben wir aber an eine derartige Entwicklung noch nicht, weil
der Reichskanzler von Schleicher beſtrebt iſt, es nicht zum
äußerſten kommen zu laſſen.
Die Skellung des Reichslandbundes
zum Kabinelt Schleicher.
Frankfurt a. d. Oder, 7. Januar.
Auf einer gemeinſamen großen Kundgebung verſchiedener
Kreislandbünde, ſowie einiger Kreisverbände des Preußiſchen
Landgemeindeverbandes ſprach am Samstag abend in Frankfurt
an der Oder der Präſident des Reichslandbundes, Graf
Kalck=
reuth, über „Die Stellung des Landvolks zum Kabinett
Schlei=
cher”. Wenn es nicht gelingen ſollte, ſo ſagte er, im Laufe
die=
ſes Jahres die deutſche Landwirtſchaft wieder rentabel zu
geſtal=
ten, ſo ſtehe die Ernährungsbaſis unſeres Volkes vor einer
un=
überſehbaren Kataſtrophe. Die deutſche Landwirtſchaft habe acht
Jahre lang von der Subſtanz gelebt. Sie ſei jetzt am Ende auch
der Selbſterhaltungsmöglichkeit. Nach ſeiner Meinung könnte
ſelbſt bei einer reſtloſen Aufteilung des deutſchen
Großgrund=
beſitzes im Oſten höchſtens 300 000 Siedlerſtellen für etwa eine
Million Menſchen geſchaffen werden. Die Siedlung ſei als ein
Verbrechen zu bezeichnen, ſolange nicht die Rentabilität der
Siedlerſtellen gewährleiſtet ſei. In der Frage des
Butter=
beimiſchungszwanges müſſe ſchleunigſt etwas geſchehen, wenn
nicht die ganze Veredelungswirtſchaft zugrunde gerichtet werden
ſolle. Die Einſtellung des Reichslandbundes zum Kabinett
Schleicher werde ſich mit der Entſcheidung über die
Handelsver=
träge mit Holland, Schweden, Frankreich und Südſlawien
er=
geben. Wenn es gelingen ſollte, die landwirtſchaftlichen
Inter=
eſſen, die Freiherr von Braun im Kabinett bearbeite, gegenüber
dem Reichswirtſchaftsminiſter Warmbold durchzuſetzen, werde einer franzöſiſch=amerikaniſchen Zuſammenarbeit zerſtört.
auch die Landwirtſchaft wieder zu hoffen beginnen, daß auch die
weiteren Entſcheidungen der Reichsregierung zum wirtſchaftlichen
Gewinn im Sinne eines warmen heimatpolitiſchen Gefühls fallen
würden. In dieſem Sinne wurden auch Telegramme an den
Reichskanzler und den Reichsernährungsminiſter geſandt.
Die Vorbereitung
der Welkwirkſchafts=-Konferenz.
am Monkag in Genf.
Der große vorbereitende Sachverſtändigenausſchuß für die
Vorſitz des Präſidenten der holländiſchen Nationalbank, Trip,
zu ſeiner zweiten abſchließenden Tagung zuſammen. Der Aus= wird weiterbeſtehen, auch wenn eine Einigung erfolgt. Die
Ge=
ſchuß ſoll eine endgültige Tagesordnung zu der
Weltwirtſchaftskonferenz ausarbeiten, um den
Ende Januar zuſammentretenden engeren Ratsausſchuß, an deſſen
Spitze der engliſche Außenminiſter ſteht, die offizielle Ein= eine intenſivere Einbeziehung Amerikas in die europäiſchen
An=
berufung der Weltwirtſchaftskonferenz zu ermöglichen. Der
Völkerbundsrat ſoll ſodann bereits Ende Januar die offizielle
Einladung zur Teilnahme an ſämtliche Staaten ergehen laſſen.
Die großen Schwierigkeiten, die bereits auf der erſten
Tagung des Ausſchuſſes im November in aller Schärfe zu Tage
traten, werden jedoch in Genfer unterrichteten Kreiſen
keines=
wegs als überwunden angeſehen. Man ſieht hier nach wie vor
eine Einberufung der Weltwirtſchaftskonferenz vor der
Ent=
ſcheidung über die Frage des Goldſtandards und vor einer
end=
gültigen Regelung der internationalen Schuldenfrage als völlig
zwecklos an. Ferner wird hervorgehoben, daß die großen
finanz=
politiſchen Gegenſätze zwiſchen der engliſchen und der fran= wird entſchieden in Abrede geſtellt, daß die Abſicht beſtehe,
Tient=
vor die Arbeiten der Weltwirtſchaftskonferenz äußerſt in Frage
ſtellen. Mit großer Spannung ſieht man hier dem Eintreffen
der amerikaniſchen Abordnung für den vorbereitenden
Aus=
ſchuß entgegen, die auf Grund enger Fühlungnahme mit der
hingeärbeitet. Die deutſche Regierung wird im vorbereitenden
Ausſchuß durch Miniſterialdirektor Poſſe (
Reichswirtſchafts=
miniſterium) und Geheimrat Vocke (Reichsbank) vertreten ſein.
Der Sachverſtändigenausſchuß wird ſeine Arbeiten in zwei
ge=
an deren Spitze der italieniſche Profeſſor Beneduce ſowie der
bel=
verſtändigenausſchuß bis zu der am 23. Januar beginnenden
Tagung des Völkerbundsrates ſeine Arbeiten endgültig für die
Tagung der Weltwirtſchaftskonferenz abgeſchloſſen haben.
direktor Dr. Poſſe am Samstag abend Berlin verlaſſen.
Frank=
reich hat mit ſeiner Vertretung Profeſſor Riſt, Parmentier und
Miniſterialdirektor Eleal beauftragt.
* Frankreichs Schuldenpolikik.
Verſcherzke Sympakhien in 2. 5.A.
Von unſerem A.=Korreſpondenten.
Paris, 7. Januar.
Die Schuldendebatte des amerikaniſchen Senats wird von
Pariſer politiſchen Kreiſen mit größtem Intereſſe kommentiert.
Man hat hier dieſer Debatte begreiflicherweiſe mit großer Unruhe
entgegengeſehen. In der Tat fehlte es nicht an heftigen Angriffen
gegen die ſäumigen Schuldner und insbeſondere gegen Frankreich,
das techniſch in der Lage geweſen wäre, ſeinen Fälligkeiten
nach=
zukommen
Die Rede Johnſons, des Senators von Kalifornien, wurde in
Frankreich beſonders peinlich empfunden, hat er doch auf die
ge=
fühlspolitiſche Seite der ganzen Affäre in ſehr ſcharfen Ausdrücken
hingewieſen. In Frankreich, das gerne die ohnehin nicht allzu
großen franzöſiſch=amerikaniſchen Sympathien ſchonen möchte, gibt
man ſich aber nach dieſer Richtung immer noch Illuſionen hin,
ob=
wohl die Bedeutung der Schuldenfrage zum großen Teil darin
beſteht, daß ſie auf lange Sicht die pſychologiſchen Grundlagen
Sonſt — darin ſind hier alle Kenner der Lage einig — kommk
den Repreſſalien, die in dem amerikaniſchen Senat oder in der
Preſſe erwähnt wurden, keine praktiſche Bedeutung zu. So etwas
wie ein Zollkrieg beſteht bereits zwiſchen den beiden Mächten ſeit
langer Zeit, auch wenn man den herrſchenden Zuſtand mit
höf=
licheren Ausdrücken bezeichnet. Dabei iſt der Export Amerikas
nach Frankreich immer noch viel bedeutender als der franzöſiſche
nach Amerika. Was die finanziellen Sanktionen betrifft, iſt die
Lage ebenſo; gegen Frankreich könnte man nur politiſch etwas
unternehmen. Doch ſolche Kombinationen klingen viel zu
phan=
taſtiſch. Die Frage der interalliierten Schulden muß bald gelöſt
werden, und zwar durch ein Kompromiß. Die Erklärungen des
Senators Borah, des Präſidenten der auswärtigen Kommiſſion,
Zuſammentrikt des Sachverftändigen=Ausſchuſſes entſprechen auch dieſer Sachlage. Er gibt zu, daß durch die Politik
Hoovers Europa gegenüber die franzöſiſchen Anſprüche auf eine
Reviſion in der Schuldenfrage berechtigt ſind. Das erhöht die
Ausſichten auf ein Kompromiß, deſſen Zuſtandekommen nach aller
Genf, 7. Januar. Vorausſicht recht peinlich und langwierig ſein wird.
Die politiſche Bedeutung der ganzen Angelegenheit bleibt
Weltwirtſchaftskonferenz tritt am Montag, 9. Januar, unter dem nichtsdeſtoweniger — auch ganz abgeſehen von den finanziellen und
wirtſchaftlichen Konſequenzen der Zahlungsverweigerung. Sie
fühle der Maſſen ſind in Amerika, ein nicht zu unterſchätzender
Faktor in allen außenpolitiſchen Fragen und dieſe Gefühle ſind
gegen Frankreich. Das vereitelt die franzöſiſchen Hoffnungen auf
gelegenheiten in franzöſiſchem Sinne.
Wachſende Spannung zwiſchen Japan und China.
Die Regierungen Chinas und Japans haben nunmehr in
beſonderen Noten an den Völkerbund Darſtellungen von den
Kämpfen bei Schanhaikwan gegeben. Da bisher von keiner
Seite das Eingreifen des Völkerbundes beantragt wurde, legt
ſich Genf große Zurückhaltung auf.
Nach einer Mitteilung des japaniſchen Kriegsminiſteriums
iſt vorläufig von einem Rückzug der Japaner aus Schanhaikwan
nicht die Rede. Im japaniſchen Hauptquartier in Tſchagtſchun
zöſiſchen Auffaſſung in der Frage des Goldſtandards nach wie ſind oder Peking zu beſetzen. Es wird indeſſen betont, daß ein
ſolcher Schritt die einfachſte Art der Beendigung des „Krieges”
ſein würde. Nach weiteren Meldungen ſtehen neue japaniſche
Operationen gegen die Provinz Jehol unmittelbar bevor. Die
Leitung der demokratiſchen Partei über neue Inſtruktionen ver= Mandſchukuo=Regierung will dazu mandſchuriſche und
mongo=
fügen ſoll. „In engliſchen Regierungskreiſen,; wird auf be= liſche Truppen verwenden. ,Capaniſche Truppen eſollen nur im
ſonderen Wunſch Maedonalds mit großem Nachdruck auf den äußerſten Notfall eingeſetzt werden, um Schwferigkeiten mit dem
Zuſammentritt der Konferenz im April oder Mai in London / Völkerbund zu vermeiden. Man rechnet damit, daß die Truppen
des chineſiſchen Generals Tſchang=Hſia=liang deſertieren würden,
ſobald der Angriff auf Jehol beginnt. In Jehol ſtehen
gegen=
wärtig 40 000 Mann reguläre Truppen und 60 000 Freiwillige.
In China herrſcht über den jüngſten japaniſchen Angriff auf
altchineſiſches Gebiet ungeheure Erregung. Die Chineſen ſind
entſchloſſen, den Japanern Widerſtand zu leiſten. Die Nankinger
trennten Ausſchüſſen für Finanz= und Wirtſchaftsfragen führen, Regierung erhält täglich unzählige Telegramme aus den
ver=
ſchiedenſten Kreiſen und von militäriſchen Befehlshabern, aus
giſche Finanzſachverſtändige Langenhoven ſtehen. Die Dauer der ganz China, die um Anweiſungen bitten, gegen die Japaner
Tagung wird auf 10 bis 14 Tage berechnet, doch muß der Sach= nach Nordchina zu marſchieren. Die Chineſen ſeien einmütig
entſchloſſen, die Provinz Jehol zu verteidigen.
Die Lage wird von den britiſchen amtlichen Kreiſen in
Tſchinwangtau beunruhigend empfunden, und ein
bri=
tiſches Regiment in Schanghai hält ſich in Bereit=
Die deutſche Abordnung hat unter Führung von Miniſterial= ſchaft, nach Tſchinwangtau abzufahren, um dort die britiſchen
Intereſſen zu ſchützen. Die britiſche Geſandtſchaft in Peking hat
die chineſiſchen und die japaniſchen Behörden davor gewarnt,
etwas zu unternehmen, was die britiſchen Intereſſen in
Tſchin=
wangtau gefährden könnte.
welt näher an den Menſchen heranzubringen, wird uns heute
noch, heute wieder verſtändlich und überzeugend anſprechen,
gerade von den Erfahrungen einer ins Menſchenfremde
ver=
irrten Zeit aus. Von einer unanſchaulich gewordenen
Welt kommen wir heute her, von einer Welt, die dem Menſchen
zu weitläufig und zu ſperrig, zu ſinnlos verflochten und zu
feindſelig „objektiv” geworden war. Die erſten Möglichkeiten
einer neuen geiſtigen Herrſchaft über den von eigner Torheit
angerichteten Wirrwarr ſtreifen an uns heran. Wir dürfen
hoffen, eines Tages wieder Sehfeld vor uns zu haben und
wie Pioniere in die ungegliederte Nacht vorzudringen, die uns
umlagert. Das Wie und Wann ſteht nicht in unſrer Hand,
zumal zum großen Befreiungskampf der Menſchheit von der
Tyrannei der „Sachen” mehr gehört als die Kampfkraft nur
eines einzelnen Volkes. Aber wir dürfen uns ſagen, daß die
Stunde, da wir wieder dieſes „Sehfeld” gewinnen, uns auch
die Freude an der Bilderwelt zurückbringen und dem Menſchen
einen neuen Mut geben wird, rings in der umgebenden
Sachen=
welt ſein Zeichen zu ſetzen, Zeichen des Verſtehens, der
geiſtigen Aneignung, der Sinndeutung und der ſchauenden
Freude.
* „Freiſchüß” in Paris.
Das Textbuch des „Freiſchütz” bietet ſchon in der deutſchen
Sprache eine Fülle unfreiwilliger Komik. Wer aber je
Gelegen=
heit hatte, die Oper auf einer Pariſer Bühne zu hören, kommt
aus dem Lachen und Staunen nicht heraus.
Bekanntlich begrüßt Fürſt Ottokar den Eremiten mit den
Worten:
„Sei mir gegrüßt, Geſegneter des Herrn!“
Die Franzoſen mögen lange verſucht haben, wie ſie dieſe
Worte am beſten überſetzen. Tatſache iſt, daß der franzöſiſche
Ottokar auch heute noch in Paris ſingt:
„Bon soir, messieurs, comment vous portez vous?”
Puck.
Oskarv. Wertheimer; Kleopatra. Amalthea=Verlag, Zürich,
Leipzig, Wien. Preis geb. 3.75 RM.
Wohl die beſte moderne Lebensbeſchreibung dieſer faſt
ſagen=
haft gewordenen Frau, die das weltgeſchichtliche Geſchehen ihrer
Zeit auf das Stärkſte beeinflußte, und die bis heute nicht in
Vergeſſenheit geriet, trotzdem zwei Jahrtauſende ſeitdem vergangen.
Dieſes Buch macht uns nicht nur die Perſönlichkeit dieſer die
Größ=
ten ihrer Zeit bezaubernden Frau lebendig, ſondern es gibt uns
auch eine packende Schilderung jener Tage, in denen eine Welt
ver=
ſank und eine neue Welt entſtand. Ein in Proſa geſchriebenes
Drama von ungeheurer Wucht.
Heſſiſches Landestheaker.
Großes Haus. — Samstag, den 7. Januar.
„Carmen”
Oper von G. Bizet, Text von Meilhac und Halevy.
Die in ihrer Zugkraft unerſchütterliche Oper wieder
heraus=
zubringen liegt verſtärkter Anlaß vor, ſeitdem wir in Inge
Karzn eine erſte Altiſtin beſitzen, die durch ihre ſtarke
Perſön=
lichkeit und die tiefen Regiſter ihres herrlichen Materials fähig
iſt, ihr neues Leben zuzuführen. Es iſt zu begrüßen, daß dieſer
jungen aufſtrebenden Künftlerin alle Rollen zugänglich gemacht
werden, die ihrem Fache zugehören, und darüber hinaus, was
auf dramatiſchem Gebiet dem Umfang ihrer Stimme
erreich=
bar iſt.
Ihre Carmen iſt wie alle ihre ſeitherigen Darbietungen eine
faſzinierende Leiſtung. Sie wird erfüllt von der Vollblutnatur
ihres künſtleriſchen Temperaments und der Größe ihres
ſtimm=
lichen Materials, geadelt durch die Reife ihrer geſanglichen
Kultur, geleitet von der Vornehmheit ihres Auftretens, der
Intelligenz und Kraft ihrer darſtelleriſchen Fähigkeiten.
Mittel=
punkt ihrer Leiſtung iſt der dritte Akt: die Todesahnung in der
Kartenlegerſzene, die das Dunkel ihrer tiefen Stimmlage beſaß,
in der Geſtaltung indes noch dämoniſcher auszureifen haben
wird. Dramatiſcher Höhepunkt die Schlußſzene, die bei feiner
Maßhaltung zu erſchütternder Wirkung kam. Im erſten und
z. T. auch zweiten Akt ſcheint mir ihr wuchtiges Format ſchon
zu ſchwer für den Stil der franzöſiſchen Oper. Da fehlen
manche Züge koketter Pikanterie und verführeriſcher Grazie, die
ihr wenig oder noch nicht zur Verfügung ſtehen, während die
durch die ſeitherige Regie bedingten Züge ihrer Art nicht gemäß
ſind. Sie ſprengt daher zuweilen dieſe Regie, die auch ſonſt
etwas brüchig iſt, und kann ſich ihrer proletariſierenden Tendenz
nicht immer fügen — zum Vorteil des Werks, deſſen noble
Muſik in ihr nie recht aufgehen konnte. Es iſt ſicherlich nicht
leicht, ſich in eine feſtſtehende Inſzenierung einzufügen, die der
eingeborenen Eigenart nicht entſpricht. Perſönliche Züge können
ſchwer zur Geltung kommen, wenn ſie in die erſte Faſſung nicht
eingebaut wurden. War ihr Erfolg heute groß und berechtigt,
ſo denke ich mir eine von ihrer Perſönlichkeit beſtimmte Carmen
noch anders
Als Joſé ſteht Joachim Sattler an rechter Stelle. In
der Darſtellung voll Leidenſchaft und Wahrheit ſtimmlich
glänzend ausladend, und mit überlegener geſanglicher
Beherr=
ſchung, ſchuf er eine unmittelbar packende Geſtalt. Sein
Gegen=
ſpieler Escamillo — warum ſingt ihn nicht Herr Urias, der
dramatiſche Bariton, dem die Rolle zukommt, und der ohnehin
ſo wenig beſchäftigt iſt? — Johannes Drath, der vielſeitige,
unermüdliche, war ihm ein gewandter, ſtimmlich gewaltiger und
bezwingender Vertreter.
Die Micaéla iſt keine Aufgabe für die Soubrette, ſondern
die Naive. Charlotte Krauß, die ſie heute ſang, iſt in ihr
richtig eingeſetzt und erhielt endlich eine Rolle, die ſie nicht
nachzuſingen braucht. Ihre reizende Perſönlichkeit, ihr warmes,
hohes Material machen ſie beſonders geeignet und ergaben eine
erfreuliche Leiſtung der jungen, begabten Künſtlerin. Nun heißt
es alle Befangenheit ablegen, um das ſtörende Detonieren ganz
zu beſeitigen!
Frasquita und Mercedes ſangen Suſanne Heilmann
und Grete Bertholdt ſehr lobenswert. Als Zuniga und
Morales behaupteten ſich Heinz Schlüter und C. Th.
Ritz=
haupt feſt. Heinrich Kuhn und Eugen Vogt bewährten ſich
als Schmuggler. Die Chöre hielten ſich gut. Die Tänze
erhielten durch die birtuoſe Mitwirkung von Hans Macke und
Ilſe Meuthner Schwung und Vollendung. Die muſikaliſche
Leitung lag bei K. M. Zwißler in feiner, umſichtiger Hand.
Schade, daß er heute viele Zeitmaße etwas überſtürzte. Eine
Probe mehr wäre dem Werk in allen ſeinen Teilen zugute
gekommen.
v. H.
— Im Januarheft von Weſtermanns Monatsheften beginnk
der neue Roman „Menſchen gehen ins Licht” von Paul Berglar=
Schröer. Der Schauplatz des Romans iſt das öſterreichiſche
Leu=
taſchtal, das ſich nahe bei und zwiſchen Mittenwald und Seeſeld
hinzieht. Hier, in der Bergeinſamkeit, ſteht der Hof des
Neuner=
bauern, der größte Beſitz des Tales. Der Neuner iſt ein Bauer
von altem Stolz und harten Ehrbegriffen. Ihn trifft es tief, daß
ſeine Tochter ſich einem armen Bauernſohn verbunden fühlt. —
Das Heft enthält wieder eine Reihe wichtiger Abhandlungen.
Dr. H. W. Gewande läßt ſich über die Kultur des
Briefmarken=
ſammelns aus. Jeder Sammler erhält wertvolle Anregungen.
Carl Meißner bringt zum 60. Geburtstage des Landſchafts=
Marinemalers und Graphikers Johann Vinzenz Ciſſarz einen mit
vielen Abbildungen verſehenen Artikel. Georg Enders ſchreibt
über Ediſon und der Zufall”. Paul Gerhardt plaudert über den
deutſchen Rundfunk und Hans Lebede über die Wunder der
Schallplatte. Dr. Jörg Lechler bringt unter „New Yorks
an=
dere Seite” Schilderungen, Erlebniſſe und Beobachtungen, die dem
Dutzendreiſenden nicht gleich auffallen. We er ſind
erwähnens=
wert zwei Erzählungen „Die Wiedergeborene” von Ilſe Reicke,
„Die drei von Kleiſt” von Kurt Heynicke. Die Januarnummer
eignet ſich beſonders, ein Abonnement auf Weſtermanns
Monats=
hefte zu beginnen. — Unſere Leſer erhalten durch ein Abkommen
mit dem Verlag Georg Weſtermann in Braunſchweig ein
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Seite 4 — Nr. 8
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Sonntag, 8. Januar 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 8 — Seite 5
Aus der Landeshaupkſtadk.
Darmſtadt, den 8. Januar 1933
100 Jahre Baumaler
iſt der Titel einer Ausſtellung, die ſtärkſtes Intereſſe
beanſpru=
chen darf, deren Eröffnung geſtern vormittag in feierlicher Weiſe
in der Aula der Höheren Landesbauſchule durch einen Vortrag
des Schriftſtellers Wilhelm Michel erfolgte. Dem Vortrag
wohn=
ten außer dem Staatspräſidenten zahlreiche Vertreter der
Staats= und ſtädtiſchen Behörden, vor allem Vertreter der
Bau=
kunſt und Malerei bei.
Herr H. J. Nover, der derzeitige Senjorchef der alten
Darmſtädter Firma Gebr. Nover, aus deſſen Familienbeſitz die
intereſſante Ausſtellung zuſammengetragen wurde, begrüßte mit
herzlichen Dankesworten die erſchienenen Ehrengäſte und hob
hervor, daß das 60jährige Jubiläum der jetzigen Firma in
Darmſtadt den äußeren Anlaß zur Ausſtellung gab, die einmal
zeigen ſoll, was ein Jahrhundert hindurch an dauernden Werten
auf handwerklichem Gebiete geleiſtet worden iſt und auch heute
noch geleiſtet werden könnte, wenn dieſer handwerklichen Kunſt,
ihrer Leiſtungsfähigkeit entſprechend Aufträge erteilt würden.
Leider mußte die Möglichkeit ſinnlichen und beſchaulichen
Arbei=
tens aus früherer Zeit der Haſt und Unraſt unſerer Tage
wei=
chen. Während der frei ſchaffende Künſtler arbeiten kann und
darf, wann Stimmung ihn beherrſcht, galt und gilt es für den
Handwerksmeiſter zu jeder Zeit, unter einem Muß zu ſtehen
und zu arbeiten. Das muß beim Beſchauen der Ausſtellung in
Nückſicht gezogen werden. Die Ausſtellung ſoll weiter den
Be=
weis liefern, daß Handwerk und Handwerkskunſt ſich durch die
Not der Zeit nicht unterkriegen laſſen. Mit Dankesworten an
alle Behörden und Mitgrbeiter für das Zuſtandekommen der
Ausſtellung ſchloß Herr Nover.
Darauf hielt Herr Wilhelm Michel ſeinen Vortrag über
Handwerkstradition, den wir an anderer Stelle in gleicher
Num=
mer im Auszug wiedergeben.
Im Anſchluß daran begaben ſich die Hörer zur Eröffnung
der Ausſtellung in die Ausſtellungsräume des früheren
Gewerbe=
muſeums, die faſt ſämtlich in die Ausſtellung einbezogen ſind.
Unter Führung des Herrn Nover wurden die ausgeſtellten
Ent=
würfe, Skizzen und Details kirchlicher und profaner Malerei von
1832—1932 beſichtigt. Es iſt erſtaunlich, welche Fülle von
aus=
geseichnetem, inſtruktivem und von kulturzeugendem Material in
einer Familie, die handwerkliche Tradition zu pflegen wußte,
er=
halten blieb, und es iſt bewundernswert, zu ſehen, welcher
Quali=
tät, auch in künſtleriſcher Beziehung, dieſe Arbeiten ſind. Wir
kommen auf die Ausſtellung noch zurück.
Hohe Auszeichnung. Die Gutsverwaltung Kranichſtein,
welche bereits im letzten Sommer für ihre Markenmilch mit
dem erſten Preis der Deutſchen Landwirtſchafts=Geſellſchaft
aus=
gezeichnet wurde, erhielt jetzt auf der Silo=Futterſchau anläßlich
der Landwirtſchaftlichen Woche in Darmſtadt den „Staats=
Ehrenpreis” des Heſſiſchen Staatsminiſteriums und einen erſten
Preis.
Hefſiſches Landestheater.
8. Januar 19—213, Uhr. Heſſenlandmiete WV,5.
Prinz Methuſalem. Preiſe 0.70 bis 5.50 Mk. Matſch
9. Januar Anf. 20. Ende geg. 22 Uhr.
Biertes Sinfonie=Konzert. Preiſe 1—5.50 Mk. Mere
10. Januar 19—2234 Uhr. Bühn.=Volksbund II.
Don Carlos.
Preiſe 0.70—5.50 Mk. WEr Gnntace
8. Januar 19½—213, Uhr
Der Glasſchrank
Preiſe 0.60 und 0.90 Mk Mernta
10. Januar 119½—3214 Uhr. Außer Miete.
Preiſe 0.70—3.80 Mk.
Pyamalion.
„Sonntag, 8, und Freitag, 13.Januar: In Worms: Der Muſtergatte.
— Heſſiſches Landestheater. Auch in der heutigen
Auffüh=
rung von „Prinz Methuſalem” von Johann Strauß wird
Fritzi Jokl als Einlage den Frühlingsſtimmenwalzer ſingen
und Hans Macke und Ilſe Meudtner werden einen
böhmiſchen Tanz von Dvorak zur Aufführung bringen. In der
letzten Aufführung dieſer von echt Straußſcher Melodik
getrage=
nen Operette fanden ſie ſtärkſten Beifall.
— Morgen 4. Symphoniekonzert. In dem morgen
ſtattfin=
denden Symphoniekonzert wird die Richard Wagner gewidmete
3. Symphonie von Bruckner geſpielt, Edwin Fiſcher bringt
das Klavierkonzert Nr. 2 in B=Dur von Brahms zum Vortrag.
Die muſikaliſche Leitung hat Dr. Schmidt=Iſſerſtedt.
— Wochenplan des Landestheaters. Die Oper bringt am
Sonntag, dem 15. Januar, eine Wiederaufnahme von Richard
Wagners „Meiſterſingern von Nürnberg”,
Muſika=
liſche Leitung K. M. Zwißler. — Da die letzte Wiederholung
des Weihnachtsmärchens „Jans Wunderhündchen”
außer=
gewöhnlich ſtark beſucht war, wird dieſes reizende
Kindermär=
chen von Erika Mann und Richard Hallgarten am Mittwoch,
dem 11. Januar, noch einmal wiederholt.
Eine Enkſchließung der Kaſſenärzke
der Mafif Safenufk.
Zu einer außerordentlichen Mitgliederverſammlung waren
Aerzte aus der Provinz Starkenburg in großer Zahl
zuſammen=
gekommen, um über die derzeitige kritiſche Lage zu beraten. Die
Verſammlung faßte einſtimmig folgende Entſchließung:
Durch das Schiedsamt iſt kürzlich beſtimmt worden, daß bei
einer größeren Krankenkaſſe die Kaſſenärzte für die geſamte
ärzt=
liche Behandlung der Mitglieder, einſchließlich ihrer Frauen und
Kinder eine Vergütung von vierteljährlich 3.40 RM. (in Worten:
Drei Reichsmark vierzig Pfennig) je verſichertes Mitglied
erhal=
ten. Durch dieſe 3,40 RM. iſt die geſamte ärztliche, auch
fachärzt=
liche Behandlung, abgegolten, ebenſo die ärztliche Tätigkeit bei
Nacht. Röntgen uſw. auch Geburten und Operationen, die von
Kaſſenärzten durchgeführt werden, gleichgültig ob in
Kranken=
häuſern oder außerhalb.
Dieſe Beträge ſtellen aber nun für die Aerzte kein
Reinein=
kommen dar, ſondern daraus müſſen vorab alle Berufsunkoſren
(Autos. Inſtrumente. Miete. Beleuchtung und Beheizung der
Be=
rufsräume, Sprechſtundenhilfe, Fernſprecher, Bücher und
Fortbil=
dung im Beruf. Berufsſteuer und vieles andere) beſtritten
wer=
den Die weſentlichſten Berufsunkoſten der Aerzte haben keine
Er=
mäßigung, ſondern z. T., wie durch ſtaatliche Maßnahmen das
Benzin, ſogar eine Verteuerung erfahren.
Um ſo verhängnisvoller iſt die Auswirkung der verminderten
Bezahlung, denn der Einnahmeverluſt wirkt ſich in voller Höhe
auf die zur Lebenshaltung zur Verfügung ſtehenden Mittel aus.
Reicht daher der zur Verfügung ſtehende Einnahmensteil nicht
aus, und er reicht bei vielen Aerzten heute ſchon nicht mehr, ſo
muß mit allen Mitteln die Verminderung der Berufsausgaben
erzwungen werden. Verzicht auf Neuanſchaffung von
Inſtrumen=
ten Büchern und auch Fortbildung. Abſchaffung von Autos und
Fernſprecher, werden zwangsläufig erfolgen. Dieſe
Folgeerſcheinun=
gen bilden eine Gefahr für die Bevölkerung, deren ärztliche
Ver=
ſorgung auf einen geringen Stand zurückgeworfen wird.
Wir warnen in letzter Stunde, nicht allein in Sorge um den
Aerzteſtand und ſeine Glieder, ſondern auch im Intereſſe des
Volksganzen, deſſen wertvollſtes. Gut, ſeine Geſundheit, bedroht iſt.
Immer Voran!
Auch jetzt wieder im
Inventur=Verkauf
Gewaltige Waren-Mengen sollen
geräumt werden. Wir raten Ihnen
deshalb:
Beachten Sie unsere in der heutigen
Aus=
gabe enthaltene Beilage und besichtigen
Sie heute noch unsere Schaufenster!
Sie werden erstaunt sein über
das, was wir Ihnen diesmalwieder
Außergewöhnliches bieten. (T377
HRLHLIA
— Offene Singſtunde. Am Donnerstag, den 12. Jan. abends
8 Uhr, findet in der Aula des Nealgymnaſiums die nächſte offene
Singſtunde der Beratungsſtelle für Volks= und Jugendmuſikpflege
beim Heſſiſchen Kultusminiſterium ſtatt. Es werden alte
Loth=
ringer Volkslieder geſungen. Der Eintritt iſt frei. Notenblätter
ſind zum Preiſe von 10 Pfg. am Eingang zu haben. Wir bitten,
Inſtrumente mitzubringen. Der Heſſiſche Singkreis wird einige
Lothringer Volkslieder vortragen.
— Die Jugendherberge Gut Raſt, Riegerplatz 3. hat ihren
Tagesraum als Leſeſaal eingerichtet und ſeit dem 1. Januar dem
Betrieb übergeben. Es liegen verſchiedene Tageszeitungen und
Illuſtrierte Zeitſchriften auf. Der Leſeſaal iſt von 2 Uhr
nach=
mittags bis 7 Uhr abends geöffnet. Die Benutzung iſt
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und Eberſtadk.
EPH. Am 6. Januar tagte in Darmſtadt, in Anweſenheit des
Superintendenten der Provinz, Oberkirchenrat Dr. Müller,
und unter dem Vorſitz von Dekan Zimmermann=Darmſtadt,
die Dekanatskonferenz der genannten Dekanate. Nach Eröffnung
durch Schriftleſung und Gebet durch Dekan Zimmermann und
einigen „Mitteilungen, hielt Superintendent D. Schiller
einen Vortrag zunächſt über die Arbeit und Ziele der
Oſtaſienmiſſion. Der Redner gab zunächſt einen
Ueber=
blick über die Geſchichte der Oſtaſienmiſſion, die vor 40 Jahren in
Angriff genommen wurde. Er zeigte den Unterſchied zwiſchen
ihren beiden Miſſionsfeldern, dem verwahrloſten China und dem
zu höchſter Kulturblüte emporgewachſenen, dem Chriſtentum
durch=
aus freundlich geſinnten Japan, das ſich, wenn auch langſam, dem
Chriſtentum nähert. Er ſchilderte die Arbeitsweiſe der
Oſtaſien=
miſſion, die durch Gründung von Schulen zunächſt Eingang im
japaniſchen Volk ſucht und dann erſt vorſichtig für das
Chriſten=
tum Verſtändnis erweckte und Anhang gewann. Er zeigte auch die
Hinderniſſe der Miſſion, die deutſche Diplomatie im
ruſſiſch=
japaniſchen Konflikt, die perſönliche Feindſchaft des deutſchen
Kaiſers, der Weltkrieg, die Inflation haben der Miſſion ſchweren
Schaden zugefügt. Die japaniſche Miſſion iſt von beſonderer
Be=
deutung, weil dem japaniſchen Volk die Zukunft in Oſtaſien
ge=
hört und ihm eine Rolle in der Weltgeſchichte zukommen wird.
Eine lebhafte Ausſprache, in der der Reduer nähere Auskünfte
über eine Menge ſpezieller Fragen gab, ſchloß ſich an.
Werbeveranſtallung für das Deutſche Turnſeft
in Skutkgark.
Am Mittwoch, den 18. Januar, abends 8 Uhr, findet in der
Turnhalle am Woogsplatz die erſte öffentliche Werbeveranſtaltung
der Darmſtädter Turnerſchaft ſtatt. Der Vorſitzende des
Haupt=
ausſchuſſes. Tb. Obermeyer, und der Vorſitzende des
Wirtſchafts=
ausſchuſſes, Tb. Konſul Klinge, werden an dieſem Abend in Wort
und Bild einen Einblick geben in die gewaltigen Vorarbeiten für
dieſe große Turnveranſtaltung der Deutſchen Turnerſchaft.
Hun=
derttauſende von Turnerherzen ſtehen in Erwartung der großen
Tage von Stuttgart, denn das 15. Deutſche Turnfeſt ſoll ein
Er=
lebnis werden, das darin alle bisherigen D.T.=Feſte übertreffen
ſoll. Schon die reizende Lage der Feſtſtadt, die Metrovole
Süd=
deutſchlands, mit ihren neuzeitlichen Bauten, dazu die herrliche
Umgebung, bringt allein ſchon eine große Anziehungskraft auf
und kommt dazu noch das gewaltige turneriſche Erlebnis für jeden
einzelnen Feſtbeſucher, ſo kann man verſtehen, wenn die
Stutt=
garter Turnfreunde mit einem gewaltigen Beſuch der
Hauptfeſt=
tage rechnen. Hunderte von Turnern arbeiten ſchon monatelang
in den einzelnen Ausſchüſſen, um das Feſt in allen Einzelheiten
fein vorzubereiten. So befindet ſich zum zweitenmal der
Vor=
ſitzende des Hauptausſchuſſes auf einer Werbereiſe durch
Deutſch=
land, und wird an genanntem Abend in Darmſtadt über das
15. D. T.=Feſt ſprechen. Zwei Filme der Deutſchen Turnerſchaft,
und ein eigens für das Stuttgarter Feſt zuſammengeſtellter
Turn=
feſtfilm kommen zur Vorführung. Der Eintrittspreis iſt, ſehr
niedrig gehalten, er beträgt nur 19 Pfg. Karten ſind im
Vorver=
kauf in den einzelnen Turnhäuſern erhältlich. Darum Turner,
Turnerinnen und Freunde der Deutſchen Turnſache, vergeſſe es
nicht: „Stuttgart ruft!“
— Erledigt ſind je eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen
und einen katholiſchen Lehrer an der Volksſchule in
Heides=
heim, Kreis Bingen. Mietwohnungen (3 Zimmer) ſind
vor=
handen.
— In den Ruheſtand verſetzt wurden: Am 23. Dez. 1932:
der Gerichtsvollzieher mit dem Amtsſitz in Mainz Valentin
Bangert auf Nachſuchen, mit Wirkung vom 1. April 1933
an; am 30. Dez. 1932: der Gerichtsvollzieher mit dem Amtsſitz
in Oppenheim Johann Peter Berlinghof auf Nachſuchen,
mit Wirkung vom 1. Ayril 1933 an. — Am 4 Januar wurden
der Vorſtand der Buchhaltung des Heſſiſchen Miniſteriums der
Finanzen. Oberfinanzrat Adolf Wamſer zu Darmſtadt. und
der Kanzleiinſpektor bei dem Heſſiſchen Miniſterium der
Finan=
zen. Hermann Kach zu Darmſtadt. vom 1. Februar 1933 an
auf Grund des 8 1 des Geſetzes über die Altersgrenze der
Staatsbeamten vom 2. Juli bzw. 19. Dezember 1923 in
Ver=
bindung mit Artikel 2 des Geſetzes über die Einſtellung des
Perſonalabbaues in Heſſen und zur Aenderung des Heſiſchen
Perſonalabbaugeſetzes vom 8. Oktober 1925 in den Ruheſtand
verſetzt.
— Die Ruſſiſche Kapelle auf der Mathildenhöhe iſt jeden
Sonn=
tag zur Beſichtigung von 10.30 bis 12.30 Uhr und von 2 bis 5 Uhr
geöffnet.
— Kollekte. In den nächſten Wochen wird, wie alljährlich,
in unſerer Stadt die miniſteriell genehmigte Hausſammlung für
die Anſtalt für Epileptiſche in Nieder=Ramſtadt durchgeführt.
Der Sammler, Adam Gölz, iſt mit dem notwendigen Ausweis
verſehen. Die Sammlung wird aufs herzlichſte empfohlen.
— Dr. Max Wauer beginnt den zweiten Teil ſeines Kurſus:
„Deutſche Dichtung” am Dienstag. 10. Januar, mit einer
Vorleſung über Heinrich Heine. Anmeldungen, auch für
neue Hörer, ſind an die Geſchäftsſtelle der Volkshochſchule,
Neckar=
ſtraße 3. zu richten. Die Vorleſungen finden im Saal 236 der
Techniſchen Hochſchule ſtatt.
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Seite 6 — Nr.: 8
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 8. Januar 1932
Alles für das Paterland.
Das Sehven nach denz agkionglen Bund, fernab jeden parkeipolikiſchen Kampfes. — Das Anwachſen
des Bunges der Fronkſoldafen.
Skahlhelm=Abend.
Die Darmſtädter Ortsgruppe des Stahlhelm. Bund der
Front=
ſoldaten, hielt einen Pflichtappell ab. an dem wiederum,
erfreu=
licherweiſe, eine Anzahl neuer Kameraden auf den Stahlhelm=Eid
für den Bund verpflichtet werden konnten. Ein erneuter Beweis,
wie ihn jetzt faſt jeder Stahlhelm=Abend erbringt, daß der
Ge=
danke dieſes großen deutſchen nationalen Bundes im ſieghaften
Fortſchreiten begriffen iſt und in abſehbarer Zeit auch die kleinſten
Orte Heſſens wirkſam erfaßt haben wird. Ein Beweis auch
da=
für, daß nicht nur die alten Frontkämpfer, ſondern auch die
Ju=
gend des politiſchen Parteihaders und der aus ſeinem Gefolge
nicht zu verbannenden Verhetzung zum Bruderkampf müde iſt,
und ſich ſehnt nach einem nationalen Bund, der dem
parteipoliti=
ſchen Kampf oder die parteipolitiſche Einſtellung verabſcheut und
ſein ganzes Können und Sinnen einzig und ausſchließlich in den
Dienſt der Volksgemeinſchaft, des Volksganzen zu ſtellen gewillt
iſt. Der alſo alle in ſeinen Reihen willkommen heißt, die guten
Willens ſind und nicht einer Parteifahne ſchwören, ſondern ſchlicht
und einfach national fühlen, weil ihnen die Einſicht ward, daß
nur ein einiges deutſches Volk unſerem Vaterland wieder das
Anſehen in der Welt verſchaffen kann, das ihm gebührt. auf Grund
ſeiner Leiſtungen und Tugenden im Kreis aller ziviliſierten
Völ=
ker, deſſen höchſtes und letztes Ziel die Wiederwehrhaftmachung
des deutſchen Volkes iſt, auf das es ſich in dem Kreis der es
um=
gebenden vermeintlichen „Sieger” behaupten kann.
Kamen dieſe Gedanken bei der feierlichen Verpflichtung durch
den Vorſitzenden der Ortsgruppe. Kamerad von Geldern.
über=
zeugend zum Ausdruck ſo gab auch der ganze Verlauf des Abends
wie immer, Zeugnis davon, wie ernſt die Stahlhelmkameraden
ihre Aufgabe erfaſſen und wie zielbewußt ſie ihrer Erreichung und
Verwirklichung, ſelbſtverſtändlich im Rahmen der Staatsordnung
und der durch die Verträge gegebenen Grenzen möglich iſt. unter
der Deviſe: „Wir wollen nichts für uns, alles für
das Vaterland!”
Nach der Verpflichtung entbot der Ortsgruppenführer den
Kameraden die beſten Wünſche zum neuen Jahr und gab einen
Rückblick über den für den Bund ſieghaften Verlauf des
vergan=
genen. Aus dem Bericht iſt beſonders hervorzuheben, daß der
Stahlhelm anfangs Mai in eindrucksvoller Kundgebung ſich zur
Ueberparteilichkeit und Ablehnung jeder Parteivolitik bekannt
hat. Am 28. Juni kam der Stahlhelm zum erſtenmal im
Rund=
funk zu Wort durch ſeinen Bundesvorſitzenden Seldte. Er
unter=
ſtützte im Rahmen ſeiner Möglichkeiten, die Beſtrebungen zur
Schaffung einer von Parteipolitik unabhängigen Staatsführung.
Er begrüßte die erſten Anſätze zur Wehrhaftmachung der deutſchen
Jugend, die eine der Hauptforderungen des Stahlhelmbundes in
den 14 Jahren ſeines Beſtehens der Erfüllung entgegenführt.
Durch Beteiligung am Freiwilligen Arbeitsdienſt wurde die
Un=
terbringung von 20 000 Mann ermöglicht. Zahlreiche Stellen für
Arbeitsdienſtfreiwillige können noch beſetzt werden. Dem weiteren
Ausbau des Arbeitsdienſtes wird der Stahlhelm größte
Aufmerk=
ſamkeit widmen. Das Ende des Jahres zeitigte ein erfreuliches
Ergebnis der bisher geleiſteten Arbeit durch den Zugang von
50 000 neuen Mitgliedern, das Reich durch ſtete Arbeit einer
nationalen Kraft vorwärts zu führen, wird Hauptaufgabe des
Stahlhelms bleiben. Der nächſte große Stahlhelmtag wird im
September in Hannover ſtattfinden und zum erſtenmal auch
ſelbſtändige Reiterabteilungen in größerem Ausmaß zeigen.
Der Ortsgruppenführer verlas darauf die Landesbefehle. in
denen auf die nächſten Kurſe zur Ausbildung von Führern und
Unterführern hingewieſen wurde und in denen die Notwendigkeit
betont wird, beſonders auch für die Jungſtahlhelmgruppen zu
wer=
ben. Nach neuerer Verfügung des heſſiſchen Kultusminiſteriums
dürfen Schüler dem Jungſtahlhelm angehören.
In dieſem Jahr beſteht noch die Möglichkeit, Kameraden, die den
Anforderungen entſprechen, in der Reichswehr einzuſtellen.
Mel=
dungen für Heſſen ſind an das Einſtellungsbüro Gießen. Neue
Kaſerne, zu richten. Die Ortsgruppen Eberſtadt und Reinheim
werden demnächſt mit Werbeveranſtaltung an die Oeffentlichkeit
treten. Aus dem Hinweis auf die Verſicherung, beſonders die
Sterbekaſſe des Bundes, iſt erwähnenswert, daß die Zahl der
Ortsgruppen von 4228 zu Beginn des Jahres 1932 auf 4480 am
Ende des Jahres geſtiegen iſt. Ueber 620 000 Mk. Sterbegelder
ſind im letzten Jahr ausgezahlt worden und haben vielen Witwen
von Kameraden in größter Not Hilfe gebracht.
Der Vorſitzende wies dann auf den am 14. Januar
ſtattfinden=
den Deutſchen Abend hin. (Sieh hierüber auch an anderer Stelle.)
Kamerad Volz, der Wehrſportführer, gab einen Rückblick
auf die Entwicklung des aktiven Wehrſports, der in kurzer Zeit
auf eine Hundertſchaft im Gau angewachſen iſt. Er wußte
beſon=
ders intereſſant von dem kommenden Frontſoldatentag in
Han=
nover zu ſprechen. — Kameradſchaftliches Beiſammenſein beſchloß
P
den Abend.
— Deutſcher Abend des Stahlhelms, Bund der Frontſoldaten,
Ortsgruppe Darmſtadt. Wie bereits mitgeteilt, veranſtaltet die
Ortsgruppe Darmſtadt des Stahlhelms, B. d. F., am 14. Januar
abends 8.15 Uhr beginnend, im oberen Saale der Krone einen
Deutſchen Abend. Die Veranſtaltung iſt für die Mitglieder als
Weihnachtsfeier, im ganzen aber als Werbeveranſtaltung gedacht,
ſo daß ihr zahlreicher Beſuch gerade von Nichtmitgliedern zu
wünſchen wäre. Alle, die ſich über den Stahlhelm, ſein Wollen
und Wirken unterrichten wollen, werden an dieſem Abend
Ge=
legenheit dazu finden. In die Interna des Wehrſports der im
Stahlhelm gepflegt wird, werden Vorführungen der
Wehrſport=
gruppe einführen, und über Wollen und Wirken des Stahlhelms
wird ein Vortrag unterrichten, der gleichzeitig als Einleitung
gedacht iſt für die Vorführung von inſtruktiven Filmen, die den
13. Reichsfrontſoldatentag in Berlin mit dem Aufmarſch der
200 000 Stahlhelmer zeigen wird und im weiteren einen Einblick
gibt in den Freiwilligen Arbeitsdienſt des Bundes, in dem bis
jetzt 20 000 Stahlhelmer untergebracht und dem Wert der
ſchaf=
fenden Arbeit wieder zugeführt wurden. Unterhaltungen
ver=
ſchiedener Art, u. a. muſikaliſche Darbietungen der bekannten
Stahlhelmkapelle Mainz, werden das Programm ergänzen. Da
der Stahlhelm Parteipolitik nicht kennt und in ſeiner
Unpartei=
lichkeit das geſamte deutſche Volk erfaſſen will, iſt jedermann
nicht nur zugelaſſen, ſondern herzlich und kameradſchaftlich
ein=
geladen.
Aus den Darmſtädter Lichiſpielthegkern.
Palaſt=Lichtſpiele.
„Der fliegende Tod”, das Geheimnis des ſchwarzen
Falken, iſt eine echt amerikaniſche Senſation, und zwar eine
Sen=
ſation, die mit modernſten Mitteln arbeitet. Mit Flugapparaten
und Fallſchirmen. mit Trapezen und Strickleitern, die unter
Flug=
apparaten hängen und in denen ſtändig Männlein und Weiblein
aus dem fahrenden Auto und von dem fahrenden Motorrat
hin=
überſpringen, um ins Flugzeug zu klettern. mit Revolvern und
Maſchinengewehren, ſelbſtverſtändlich auch mit Boxkämpfen, mit
Bank= und Geldraub. Entführung und Gefangennahme. Befreiung
und Wiedergefangennahme uſw. uſw. Beinahe iſt es zuviel des
Guten. Immer wieder aber muß man bewundern, mit welchem
Aufwand an Material und artiſtiſchen Leiſtungen dieſe
amerikani=
ſchen Filme arbeiten. Das Geheimnis des ſchwarzen Falken iſt ein
Verbrecher im Flugzeug, deſſen Spezialität die Jagd und das
Ab=
fangen von Poſtflugzeugen und Geldtransporten iſt. und der
ſelbſt=
verſtändlich endlich, mit Hilfe eines bildhübſchen Mädchen
natür=
lich, zur Strecke gebracht wird. Wer Senſationen liebt, möge ſich
anſehen, wie Jimmy Roß, der Poſtflieger und Sims, der
Teil=
haber der Goldſternmine, in wahrhaft halsbrecheriſchen Abenteuern
AA
das fertigbringen.
Union.
Eine feſſelnde Handlung, eine einfallsreiche Regie und das
Spiel von zwei der beliebteſten amerikaniſchen Darſteller wirken
zuſammen in dem ausgezeichneten deutſchſprachigen Tonfilm „
Ver=
kaufte Liebe‟. Faſzinierend von Anfang bis zu Ende und
eigen=
artig in der Durchführung ihre Rolle — ſie ſpielt ein armes
Mädel, das mit dem naiven Vorſatz, ihr Glück mit einem reichen
Mann zu machen, nach New York kommt und das in einem etwas
anderen Sinne auch erreicht — iſt Joan Crawford, die hier
eine ſchauſpieleriſch vertiefte Leiſtung gegeben hat, während ſie
ſich früher oft auf ihr blendendes Ausſehen verließ. Ihr Partner.
der ſympathiſche Clark Gable, iſt ebenſo ausgezeichnet in
der Diskretion und verhaltenen Intenſität ſeines Spiels, ſo daß
ein ungewöhnlich gutes Zuſammenſpiel zuſtande kommt. Dazu
eine ſehr gepflegte Technik der Photographie und eine Regie
(Clarence Brown), die eher zuviel an Beweglichkeit leiſtet, ſo
daß der Wechſel der pſychologiſchen Kurve innerhalb des Ablaufs
die Einheitlichkeit des Ganzen manchmal gefährdet. Doch wird
dadurch die erregende Spannung nur verſtärkt und die Eigenart
dieſes Films, der zu den packendſten der letzten Zeit gehört. *
— In den Helia=Lichtſpielen ſieht man nur noch heute und
morgen den großen Erfolgsfilm „Helgas Fall und Aufſtieg” mit
Greta Garbo.
— Helia=Film=Morgenfeier. Zum erſten Male wird heute
Sonntag, vorm. 11.15 Uhr. der intereſſante Ufa=Kulturfilm
„Spanien”, das Land der Sonne, des Weins der
paradieſi=
ſchen Täler und dürren Hochebenen, der tauſendjährigen Städte
und Kirchen, das Land der Toreros und der feurigen
Tempera=
mente vorgeführt.
— Reſi=Theater. Das bekannte Bühnenſtück „Mein Leopold”,
läßt auch als Tonfilm manche Träne fließen. In den
Haupt=
rollen: Max Adalbert, Guſtav Fröhlich, Hermann Thimig, Lucy
Engliſch, Harald Paulſen. Im Beiprogramm ein Farbentonfilm.
Mittags: Jugendvorſtellung.
Stenographie= und Maſchinenſchreibkurſe für Erwachſene
und Schüler. Die Bildungsarbeit des Gabelsbergerſchen
Steno=
graphenvereins von 1861 iſt beſonders in den Wintermonaten
ſehr rege. So beginnen morgen abend in den
Unterrichts=
räumen Ballonſchule, Alexanderſtraße, neue Anfänger=
Fortbil=
dungs= und Redeſchriftkurſe, ſowie Lehrgänge im
Maſchinen=
ſchreiben nach der Zehnfinger=Blindſchreibmethode, welche die
Grundlage beſonders hoher Fertigkeiten auf dieſem Gebiete iſt.
Der Verein iſt durch ſeine erfahrenen Lehrkräfte und durch ſeine
gemeinnützige Einſtellung in der Lage, jedem eine
Spezialaus=
bildung zu bei den heutigen Verhältniſſen durchaus
erſchwing=
lichen Kursgeldern zu geben. Wir verweiſen auf die heutige
Anzeige.
— Liedertafel=Koſtümfeſt im Städiſchen Saalbau am
Sams=
tag, 4. Februar. Die Liedertafel hatte in den letzten Jahren
ihre durch die beſondere Ausſtattung mit Recht ſo beliebten
Koſtümfeſte mit Rückſicht auf die Zeitverhältniſſe unterlaſſen.
Nun ſind an ſie die verſchiedenen Verbände mit dem Erſuchen
herangetreten, den ablehnenden Standpunkt zu verlaſſen, weil
mit derart großen Feſten auch wieder mannigfache
Beſchäfti=
gungsmöglichkeit verbunden iſt. Andererſeits müßte auch der
Jugend Rechnung getragen werden, die einmal ein ſolches
Koſtümfeſt, von dem ſie nur durch Hörenſagen der Aelteren
weiß erleben möchte. Dieſen berechtigten Wünſchen konnte ſich
der Vorſtand der Liedertafel nicht verſchließen. Am 4. Februar
wird alſo unter dem Motto „Nur einmal eine Nacht
wie einſt” ein großer Liedertafel=Koſtümball in den feſtlich
ausgeſtatteten Räumen des Städtiſchen Saalbaues ſteigen. Der
Eintrittspreis iſt den Verhältniſſen entſprechend auf die Hälfte
des früheren herabgeſetzt. Die Hälfte des Reinertrags wird der
Stadtverwaltung für Wohlfahrtszwecke zur Verfügung geſtellt.
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im Kleinen Haus, einen Lieder= und Balladenabend (am Flügel:
Prof. Dr. Noack). Die Mitglieder der Volksbühne erhalten
Karten zum ermäßigten Preis von 50 Pfg. — Freitag, 13. Jan.,
veranſtaltet im Kleinen Haus die Heſſ. Spielgemeinſchaft aus
An=
laß des Geburtstages unſeres Heimatdichters E. E. Niebergall
eine Schülervorſtellung „Der Datterich”. Zu dieſer
Auffüh=
rung wird den Mitgliedern der Jugendgemeinde der Volksbühne
ein ermäßigter Preis von 50 Pfg. gewährt. Karten für beide
Veranſtaltungen im Vorverkauf, ab Montag bzw. Dienstag, in
der Geſchäftsſtelle der Volksbühne, Eliſabethenſtr. 34 (Haus Alter).
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Nr. 102 alle Meldungen (Ab= und Zugänge) von Kraftfahrzeugen
jeder Art in den 18 Kreiſen des Volksſtaates Heſſen (Kennzeichen
V8, VR, V0) für die Zeit vom 16. bis 31. Dezember, und zwar in
folgender Reihenfolge: Name Beruf. Wohnort des
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zeugbeſitzers; Fahrzeugart, Hubraum in com und PS (bei
Laſtkraft=
wagen: Eigengewicht in kg und PS); Fabrikat und
Motornum=
mer. Fabrikneue Fahrzeuge ſind durch + kenntlich
ge=
macht. Die Meldungen ſind geordnet nach den drei Propinzen
(VS, WP. V0) und Kreiſen, und innerhalb dieſer nach
Fahr=
zeugarten. Abgemeldete Fahrzeuge werden beſonders
ge=
führt. — Dieſe Meldungen ſind, nur durch den Verlag
L. C. Wittich in Darmſtadt erhältlich. Sie ſind unentbehrlich,
weil ſie laufend neueſtes Adreſſenmaterial liefern. Die
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liſten erſcheinen alle 14 Tage, alſo monatlich 2 Liſten. Die ſpäteſtens
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dungen vom 1. bis 15. des gleichen Monats. Bezugspreis
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Edelpelzkier- u. Kaninchen=Ausfkellung
Ueber den jüngſten Zweig der Tierzucht, die
Edelpelztier=
zucht, iſt noch ein gewiſſer Schleier romantiſchen Dunkels
ge=
breitet. Das liegt wohl z. T. an der Jugend dieſes
Erwerbs=
zweiges, z. T. auch an den Objekten der Zucht. Der Gedanke,
die den hergebrachten Haustieren oft feindlichen Bewohner der
Wildnis ſelbſt als Haus= und Nutztiere zu züchten, iſt neu und
ungewöhnlich. Aber ſeit die Vorliebe der Damen für den
apar=
ten Pelzſchmuck von Jahr zu Jahr zugenommen hat und der
Be=
darf auf freier Wildbahn bei weitem nicht mehr gedeckt
wer=
den konnte, wurde die planmäßige Zucht im Farmbetrieb zum
unaufſchiebbaren Bedürfnis. Mit klarem Blick für die in dem
neuen Gewerbe liegenden Möglichkeiten ging Amerika
groß=
zügig und erfolgreich voran. Für Europa war die Zeit nach dem
Kriege eine Zeit vielleicht nicht gerade zielbewußten Fortſchrittes.
Aber wie überall, haben auch in der Pelztierzucht die Jahre
klä=
rend gewirkt, übertriebene Hoffnungen korrigiert, und planloſes
Suchen hat einem geſunden, zielklaren Aufbau Platz gemacht.
Es iſt dem deutſchen Züchter gelungen, die für unſere
klimati=
ſchen und wirtſchaftlichen Vorausſetzungen günſtigen Arten
heraus=
zufinden und ihre Zucht rationell zu geſtalten, ſo daß Rückſchläge
ernſterer Art kaum noch befürchtet werden brauchen.
Daß man auch in unſerer engeren Heimat mit gutem
Er=
folg bei der Arbeit iſt, davon zeugt die diesjährige
Aus=
ſtellung der Landesabteilung Heſſen im
Reichs=
bund deutſcher Pelztierzüchter, die geſtern im
Bür=
gerhof. Eliſabethenſtraße, eröffnet wurde und heute und morgen
von 9 Uhr vormittags bis 7 Uhr nachmittags zur Beſichtigung
offen iſt. Dort iſt nicht nur dem Fachmann Gelegenheit geboten,
ausgewähltes Zuchtmaterial einzuſehen, auch der Laie und vor
allem die Jugend wird manches Intereſſante und ſelten
Ge=
ſehene finden. Der beſchränkte Raum erlaubt es nicht, eine
aus=
führliche Beſprechung aller Ausſtellungsobjekte zu bringen, es
ſoll nur erwähnt werden, daß neben dem Iltis und dem
Stein=
marder neben einer ausgewählten Kollektion von Nerzen und
zahlreichen Nutrigexemplaren auch das wichtigſte und älteſte
Farmpelztier und vielleicht auch das intereſſanteſte, der
Silber=
fuchs, vertreten iſt. Viel Freude werden dem Beſchauer auch
die putzigen Waſchbären bereiten, die mit ihrer
Fuchsphyſiog=
nomie und ihren Bärenmanieren gleichſam die kleinen „Clowns”
der Ausſtellung repräſentieren. Wie ſie ſich beim Füttern
be=
nehmen, und wie ſie mit der Geſchicklichkeit von Affen, wenn
auch mit viel mehr Gemütsruhe, an den Käfigwänden
hochklet=
tern, das läßt uns ſchnell bekannt mit ihnen werden, und
er=
weckt den Wunſch, einen von dieſen reizenden Kerlen mit nach
Hauſe zu nehmen, was man eigentlich von den Nutrias nicht
ſagen kann, die mit ihren mürriſchen Rattengeſichtern und den
drohenden Nagezähnen gar nicht ſympathiſch wirken. Ein wenig
in acht nehmen muß man ſich überhaupt, denn dieſe Marder.
von denen einige noch in Freiheit geboren ſind, laſſen nicht mit
ſich ſpaßen, und man glaubt es ihren Herren gern, daß ſie einen
Finger, den ſie einmal zwiſchen ihren Zähnen haben, nicht gern
wieder loslaſſen. — Aber von ihren kleinen neckiſchen
Eigen=
heiten abgeſehen, hat ein jedes Tier (die Ausſtellung enthält
auch eine Gruppe ſehr ſchöner Kaninchen) ſeine beſtimmte
Be=
deutung im Rahmen der heimiſchen Pelztierzucht, die darzutun
der Hauptzweck der Ausſtellung iſt. Wenn es den Ausſtellern
und dem Verbande darum zu tun war, der Oeffentlichkeit die
Möglichkeiten und die Bedeutung der Pelztierzucht vor Augen
zu führen, ſo glauben wir, daß dies mit Hilfe dieſer Ausſtellung
möglich iſt, und können den Veranſtaltern nur wünſchen, daß der
Beſuch der Bedeutung des Gebotenen entſprechen möge.
— Gasvortrag. Daß die Verwendung des Gaſes zu Koch= und
Backzwecken den Hausfrauen eine außerordentliche Zeit= und
Geld=
erſparnis ermöglicht, wird jedermann, der den Vortrag des
Gas=
werks am Donnerstag, 12. Januar, abends 8 Uhr, in der
Gas=
ſchau, Eliſabethenſtraße 251 hört, ohne weiteres einleuchten. An
Hand von praktiſchen Vorführungen werden die vielſeitigen
Ver=
wendungsmöglichkeiten eines modernen Gasherdes gezeigt und
erläutert. Der Gasherd kann nicht nur zum Kochen, Braten und
Backen, ſondern auch zum Grillen Verwendung finden. Dem Zug
der Zeit folgend, zeichnen ſich die Gasherde nicht nur in Bezug
auf den Betrieb, ſondern auch auf die Anſchaffungskoſten durch
Billigkeit aus. Schnelles Arbeiten, ſtete Bereitſchaft und feinſte
Regulierungsmöglichkeit der Hitze ſind ihre beſonderen Vorzüge.
Gerade die letzte Eigenſchaft iſt dringend erforderlich zur
ein=
wandfreien Bereitung der Speiſen, da nach den heutigen
ernäh=
rungswiſſenſchaftlichen Grundſätzen eine gleichmäßige, leicht
regu=
lierbare Hitzeentwicklung von größter Bedeutung iſt. Wichtig für
die Hausfrau iſt es auch, die neuen billigen Durchlauferhitzer
kennen zu lernen, die ihr jederzeit friſches heißes Waſſer, das ſie
ohne weiteres zum Kochen verwenden kann, liefern. Da es ſich
um ein Thema handelt, das für weite Kreiſe von Bedeutung iſt,
ſo ſei der Beſuch des Vortrages beſtens empfohlen. (Siehe auch
heutige Anzeige.)
— „Von Zermatt zum Italieniſchen Nationalpark” lautet das
nächſte Thema in der Reihe der Vortragsabende der Sektion
Darm=
ſtadt des Deutſchen und Oeſterreichiſchen Alpenvereins. Die
be=
kannte Darmſtädter Bergſteigerin Liſl Nau wird an dem Abend
anhand von über 100 Lichtbildern nach eigenen Aufnahmen von
ihrer Bergfahrt im Sommer 1932 berichten. Gruppiert um die
dämoniſche Geſtalt des Matterhorns ſind die Eisrieſen der
Wal=
liſer Alpen, die mächtigſte Berggruppe der geſamten Alpenkette;
bis über 4600 Meter erheben ſich ihre ſtolzen Gipfel, deren
Be=
ſteigung ein überdurchſchnittliches Maß von Können, Ausdauer
und Willenskraft erfordert. Um ſo mehr bleibt anzuerkennen, daß
eine Frau dieſe großen Bergfahrten, ſogar führerlos, nur in
Be=
gleitung ihres Gatten, unternahm. Der Vortrag wird weiter
durch das in ſüdlicher Farbenpracht leuchtende Tal der Dora
Bal=
tea zum Italieniſchen Nationalpark in den Graijiſchen Alpen
führen, einem der einſamſten Winkel der Alpen, in dem, noch
wenig vom Fremdenverkehr berührt, die Hochgebirgsnatur in ihrer
ganzen Wildheit und Urſprünglichkeit erhalten blieb. Hier gelang
es Frau Nau, auch den 4061 Meter hohen Gran Paxadiſo zu
be=
ſteigen. Der ſicher ſehr intereſſante Vortrag findet Freitag, den
13. Januar, abends, im Feſtſaal des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums,
Karlsſtraße 2, ſtatt.
— Verein für das Deutſchtum im Ausland. Die
Frauenorts=
gruppe lädt Mitglieder und Freunde des Vereins zu einem
Vor=
trag, den Frau Henny Pleimes, Frankfurt a. M. am Donnerstag,
12. Januar, um 5 Uhr, in der „Traube” hält. Die bekannte
Red=
nevin wird aus eigenem Erleben über „Das Baltikum von
heute” und über Eſtlands deutſche Frauen ſprechen. Der
Ein=
tritt iſt frei.
— Klavier=Abend. Helmut Maurer, Berlin, der durch
ſeinen vorjährigen Kammermuſikabend bei dem Darmſtädter
Kon=
zertpublikum noch in beſter Erinnerung ſein dürfte, ſpielt am
Montag, den 16. Januar, im Städtiſchen Saalbau. Das Programm
bringt von Bach=Buſoni: „Chaconne”, Liſzt: „Sonate HI=Moll”
Beethoven: „Waldſteinſonate‟ — Karten bei Chriſtian Arnold,
Muſikalienhandlung am Weißen Turm.
Hausfrauenbund. Mitgliederverſammlung: Dienstag, den
10. Januar, abends, im Saale des Hotels zur Traube. Vortrag
von Frau Lettinger=Vogel: „Eine Plauderei von
Feſt zu Feſt”, mit Lichtbildern und allerlei kleinen
Ueber=
raſchungen. Wir haben dieſe Mitgliederverſammlung, vielfachen
Wünſchen entſprechend, auf die Abendzeit verlegt, damit auch
die=
jenigen Mitglieder, die tagsüber verhindert ſind, einmal zu uns
kommen können.
CAerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher
Erkran=
kung ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der
Haus=
arzt zu rufen. Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind am
Sonntag, dem 8. Januar 1933, folgende Aerzte zu deſſen
Ver=
tretung bereit: Dr. med. Schefers, Zimmerſtr 8. Tel. 2000;
Dr. med. Wagner, Annaſtr. 3. Tel. 322; Frl. Dr. med.
Braun, Frankfurter Str. 16½, Tel. 2903.
Sonntags= und Nachtdienſt in den Apotheken Darmſtadts von
Samstag, den 7. Januar, abends bis Samstag, den 14. Januar,
früh: die Löwenapotheke, Ballonplatz 11. und die
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Sonntag, 8. Januar 1982
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Seite 8 — Nr. 8
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 8. Januar 1932
„Begehrte Artikel” für Diebe.
Sacze nach eelwendeken Fahrtädern und ihren jehigen Beſikern. — Bas alles geftohlen wird.
Feſtnahmen. Am 5. 1. 1933 wurde der Schloſſer Konrad
Reitz aus Gräfenhauſen von der Kriminalpolizei Darmſtadt wegen
Haſendiebſtahls feſtgenommen. Es konnten ihm noch eine Reihe
anderer Diebſtähle nachgewieſen werden. Reitz wurde dem Richter
zugeführt und kam in Unterſuchungshaft. Die Ermittelungen ſind
noch nicht abgeſchloſſen.
Erwiſchter Fahrraddieb. Vor dem Geſchäft Schade u.
Füll=
grabe in der Eliſabethenſtraße wurde am 6. 1. 1933 einem Mädchen
aus Eberſtadt ein Damenfahrrad geſtohlen. Die Beſtohlene lief
in ihrer erſten Aufregung nach dem Fahrradgeſchäft Benz. weil
ſie das geſtohlene Rad dort gekauft hatte. Hier traf ſie den
Den=
tiſten Wilhelm Reeg aus Darmſtadt, der die Beſtohlene ſowie auch
das geſtohlene Fahrrad kannte. Herr Reeg machte ſich mit ſeinem
Kraftwagen ſofort auf die Suche nach dem Täter. Nachdem er
verſchiedene Straßen vergeblich abgeſucht hatte, fuhr er in
Rich=
tung Griesheim. Auf der Griesheimer Straße zwiſchen der
Eiſenbahnbrücke und dem Waldfriedhof, entdeckte Reeg den Täter.
Dieſer fuhr auf einem Herrenfahrrad und führte das geſtohlene
Damenfahrrad als Beirad mit. Herr Reeg ſtellte den Täter. Als
dieſer merkte, daß er entdeckt war, warf er das geſtohlene
Damen=
fahrrad weg und flüchtete mit dem anderen Fahrrad in Richtung
Darmſtadt. Es ſetzte jetzt eine längere Hetzjagd ein. Der Täter
flüchtete nach der Waldkolonie. Erſt in den Bahnanlagen konnte
er geſtellt werden. Er weigerte ſich mitzugehen. Schließlich gab
er doch ſeine Perſonalien an. Das Herrenfahrrad warf der
Ver=
folgte auf der Flucht auch noch weg. Herr Reeg packte beide
Fahr=
räder in ſeinen Kraftwagen und verbrachte ſie zur Firma Benz.
Von dieſer Firma wurde feſtgeſtellt, daß das fragliche
Herrenfahr=
rad auch in ihrem Betrieb gekauft worden war. Eiſenbahnbeamte
wurden in der Waldkolonie auf den Verfolgten aufmerkſam und
waren Herrn Reeg behilflich. Im Darmſtädter Hauptbahnhof
konnte dann der Täter mit Hilfe der vorerwähnten Bahnbeamten
und der Polizei feſtgenommen werden. Es handelt ſich um den
28 Jahre alten Handlungsgehilfen Heinrich Eiſenmenger aus
Mainz. Der Täter war mit der Bahn nach Darmſtadt gekommen.
um hier Fahrräder zu ſtehlen. Das bei ihm gefundene
Herren=
fahrrad gehört einem Lackierer aus Traiſa und wurde aus einer
Torhalle in der Luiſenſtraße von Eiſenmenger entwendet. Beide
Räder konnten den Geſchädigten zurückgegeben werden. Bei einer
Durchſuchung in der Wohnung des Beſchuldigten durch die
Main=
zer Kriminalpolizei wurde weiteres Diebesgut nicht vorgefunden.
Er iſt aber bei der Mainzer Kriminalpolizei als Fahrraddieb
be=
kannt. In Mainz wurde er wegen Fahrraddiebſtahls beſtraft.
Eiſenmenger wird dem Richter zugeführt.
Ein unverbeſſerlicher Menſch. Am 6. 1. 1933 erſchien der
57 Jahre alte Arbeiter Valentin Berdux aus Pfungſtadt bei der
Kriminalpolizei und bezichtigte ſich ſelbſt verſchiedener ſtrafbarer
Handlungen, weil er unbedingt im Gefängnis eine Unterkunft
finden wollte. Die Angaben des B. wurden genau nachgeprüft,
konnten jedoch nicht als ſtichhaltig bezeichnet werden. Da B. bei
der Kriminalpolizei für haltloſe Selbſtbezichtigungen bekannt iſt,
wurde er ernſtlich verwarnt und entlaſſen. Nach ſeiner Entlaſſung
wurde er unter Beobachtung geſtellt und konnte recht bald als
Fahrraddieb auf friſcher Tat ertappt werden. Vor dem
Mini=
ſterium ſtahl er ein Herrenfahrrad, das auf dem Luiſenplatz
ab=
geſtellt war. Berdux will am 5. 1. 1933. gegen 17 Uhr. einer Dame
in der Weyprechtſtraße eine Handtaſche entriſſen haben. Bis jetzt
iſt eine derartige Handlung hier nicht gemeldet. Sachdienliche
Angaben ſind bei der Kriminalpolizei oder der nächſten
Polizei=
ſtelle vorzubringen. Ferner will Berdux am 26. 8. 1932. gegen
16 Uhr, im Roquetteweg ein Herrenfahrrad geſtohlen haben. Auch
von dieſem Diebſtahl iſt bis jetzt hier nichts berannt geworden.
Wem wurde das Fahrrad geſtohlen?
Diebſtähle. Aus dem Garderoberaum des Licht= und
Luft=
hades am Flugplatz wurden in der Nacht zum 13. 12. 1932
ver=
ſchiedene Sochen geſtohlen. Der oder die Täter ſind über die
Bret=
terwand geſtiegen und haben die Türe gewaltſam geöffnet.
Ent=
wendet wurden folgende Gegenſtände: Eine Blechſchere, 25
Zenti=
meter lang, gez. C. Knodt, ein blauer Schloſſeranzug, ein Paar
ſchwarze Jagdſtiefel, eine elektriſche Taſchenlampe, ein blauer
Trainingsanzug, ein weißer Badetrikot, ein Paar weiße
Tennis=
ſchuhe, ein Spiegel mit Nickelrahmen, drei Kabinenvorhänge aus
grauem Leinenſtoff. ferner Zigarren. Zigaretten und Schokolade.
Vor Ankauf wird gewarnt Sachdienliche Angaben ſind an die
Kriminalpolizei, Zimmer 2. zu richten. — In der Nacht zum 5. 1.
1933 wurden aus einem Garten hinter dem Oſtbahnhof am
Oden=
waldring zwei Hühner geſtohlen. Wer hat etwas beobachtet”
Aus einem Hauſe in der Mühlſtraße wurden in der Zeit von Mitte
Dezember bis jetzt folgende Gegenſtände geſtohlen: Eine goldene
Damenuhrkette, eine goldene Halskette, ein goldener Damenring
(maſſiv gold), ein rotgoldener Damenring, ein Trauring. gez.
A.W., eine ſechsreihige Granatverlkette, ein Damen=Granatring,
altes Faſſon, eine Granatbroſche. Ein Fünfmarkſtück mit der
Auf=
ſchrift Ludwig III., ein Zehnmarkſtück mit der Aufſchrift Kaiſer
Friedrich, und ein Zehnfrankenſtück. Eine Broſche mit Kopf
be=
malt, eine Broſche aus der Biedermeierzeit, eine goldene
Krawat=
tennadel, eine geſchnitzte Nadel aus dem Jahre 1848. Dieſe Nadel
wurde als Freiheitszeichen getragen. Eine Broſche (frühere
Ohr=
ringe). Der Täter iſt vermutlich mittels Nachſchlüſſels, in die
Wohnung gelangt. Dort hat er die Kommode aufgeſchloſſen und
die genannten Schmuckſtücke entwendet. Vor Ankauf wird
ge=
warnt. — In der Nacht zum 24 12. 1932 wurde vor dem Hauſe
Heinrichſtraße 128 ein eiſerner Roſt entwendet. Alle Perſonen,
die zu vorſtehenden Diebſtählen irgend welche ſachdienliche
Wahr=
nehmungen getätigt haben, werden erſucht, der Krimnalvolizei
Mitteilung zu geben.
Sachbeſchädigung. Wer hat die Täter geſehen? In der
Neu=
jahrsnacht, kurz vor 24 Uhr. wurde an einem Schaukaſten, der
Ecke Kirch= und Holzſtraße aufgehängt iſt, von unbekannten
Tä=
tern die Scheibe eingeſchlagen. Nach vollendeter Tat liefen zwei
Männer durch die Holzſtraße in Richtung Altſtadt eiligſt davon.
Dieſe beiden Perſonen kommen zweifellos als Täter in Frage.
Sfimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaltien keinerſei
Ver=
antwortung; für ſie bleibt auf Grund des 9 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfange
der Einſender verantwortlich.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden, lönnen nicht
zurückgeſandt, die Ablehnung nicht begründet werden.
Berichtigung.
Die Veröffentlichung in Nr. 2 des Darmſtädter Tagblatts
unter Stimmen aus dem Leſerkreis iſt geeignet, beim
leſenden Publikum eine Anſicht aufkommen zu laſſen, die nicht
den Tatſachen entſpricht. Wir ſehen uns daher gezwungen, zur
Richtigſtellung folgendes zu bemerken:
Die Behauptung, eine Senkung der Preiſe für Grabpflege
habe nicht ſtattgefunden, iſt nicht zutreffend, von ſolchen Fällen
abgeſehen, in denen eine Erhöhung der Preiſe der allgemeinen
Preisſteigerung entſprechend, überhaupt nicht ſtattgefunden hat.
Weiter iſt grundlegend wichtig, daß die Leiſtungen
ver=
ſchieden ſein können und auch die Auffaſſungen über die Art;
der Grabpflege nicht einheitlich ſind. Der zu zahlende Preis
unterliegt im übrigen der freien Vereinbarung. Es iſt auch zu
beachten, daß die Preiſe die während eines ganzen oder halben
Jahres vorgelegten Beträge an Löhnen und ſonſtigen
Leiſtun=
gen enthalten und Zahlung früheſtens nach Ablauf des Jahres
hzw. Halbjahres erfolgt, abgeſehen von den heute ſo zahlreichen
Fällen, in denen Bezahlung überhaupt nicht erfolgt oder erſt
nach Jahren.
Beim Vergleich der Durchſchnittsſätze in den übrigen Städten
des Reiches zeigt ſich, daß Darmſtadt die medrigſten Preiſe hat,
obwohl bekanntlich Darmſtadt bezuglich der
Lebenshaltungs=
koſten zu den teuerſten Städten gehört.
Es wäre wohl richtig geweſen, wenn der Einſender ſeine
Beſchwerde dem betreffenden Gärtner gegenüber vorgebracht
und nicht von einem Einzelfall aus verallgemeinert hätte, da
er hiermit ganz ungerechtfertigt eine ganze Berufsgruppe in
ihrer Berufsehre angreift. Die unſerer Gruppe angehörigen
Mitglieder geben die Gewähr, daß nicht auf die Pietät der
Grabbeſitzer ſpekuliert wird, wie der Einſender es von ſeinem
Friedhofsgärtner glaubt annehmen zu ſollen.
Bezirksgruppe der Darmſtädter Gartenbaubetriebe.
Karl Schneider Vorſitzender.
Tageskalender für Sonntag, den 8. Januar 19s2.
Helia=Lichtſpiele, vorm. 11.15 Uhr: Spanien” — Uniontheater:
„Verkaufte Liebe‟. — Helia=Lichtſpiele: „Helgas Fall und
Auf=
liegende Tod” —
Reſi=
ſtieg”. — Palaſt=Lichtſpiele:
— Orpheum: Du brauchſt nicht
Theater: „Mein Leo.
dwigshöhe, nachm. 4 Uhr; „Konzert.
—
treu zu ſein”
Hotel Traube: Geſellſchaftsabend mit Tanz. — Konzerte: Café
Ernſt=Ludwig, Reſt. Bender. Rummelbrau, Alte Poſt. Hotel
Poſt. Sportkaffee am Böllenfalltor, Bockshaut, Waldſchlößchen,
Gold. Anker am Güterbahnhof, Zum Heſſ. Haus.
Straßenbericht
für die Woche vom 8. bis 14. Januar 1933.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Fernverkehrsſtraßen in Heſſen:
45 Heldenbergen—Windecken bis auf weiteres für allen Verkehr
geſperrt. Umleitung für den Durchgangsverkehr: Friedberg,
Vilbel, Bergen, Mainkur, Hanau; für den Lokalverkehr:
Eichen. Oſtheim, Windecken.
49 Gießen—Fulda (zwiſchen Alsfeld und Renzendorf) bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung: Eifa. Rainrod.
Hauptſtraßen in Heſſen:
Keine Sperren gemeldet.
Sonſtige Straßen in Heſſen:
Eberſtadt—Seeheim-Jugenheim-Zwingenberg (alte Bergſtraße)
vom 8. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Seeheimer
Tanne. Bickenbach.
Langgöns—Holzheim vom Abzweig Grüningen bis Holzheim vom
22. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Grüningen.
Kirchgöns—Bahnhof vom 7. 11. bis auf weiteres geſperrt.
Oert=
liche Umleitung.
Hein grosser Inventur-Verkauf
22 beginnt Montag früh. — Auf alle Weißwaren und Wäsche
D/ Rabatt. — Zurückgesetzte Wäsche
10
bis zu 50 Prozent unter Preis.
Bauer jr., Hudwigsplatz 1.
— Evang. Martinsgemeinde. Kommenden Montag, abends
8 Uhr, hält Herr Pfarrer Köhler im Gemeindehaus,
Lieb=
frauenſtraße 6, einen Vortrag über die Sekten der
Gegen=
wart, worauf hiermit aufmerkſam gemacht wird.
Lokale Beranſtalkungen.
Praktiſcher Diätabend im Kneippverein.
Die Grundlagen einer richtigen, geſunden Ernährung in Theorie
und Praxis vermittelt die am Mittwoch, den 11. Januar, 20 Uhr,
im Weißen Saal der Reſt. Chriſt, ſtattfindende Veranſtaltung
der hieſigen Ortsgruppe des Kneippbundes mit koſtenloſer
Ver=
abreichung von Koſtproben. (Näheres im Inſeratenteil.)
Vereinskalender.
Techniſche Nothilfe (Ortsgruppe Darmſtadt).
Wir machen unſere Mitglieder auf die am Montag, 9. Januar,
8.30 Uhr, ſtattfindende Monatsverſammlung im Odeon
auf=
merkſam.
Aus Hefſen.
Griesheim, 7. Jan. Erwiſchte Felddiebe. Die
Eberſtädter Polizei hielt an einem Abend dieſer Woche in
Eber=
ſtadt zwei verdächtige Leute an, die in Säcken ca. 1½ Zentner
Roſenkohl auf Fahrrädern mitführten. Bei ihrem Verhör gaben
ſie an, denſelben im Griesheimer Oberfeld geſtohlen zu haben.
Die hieſige Bürgermeiſterei, die davon verſtändigt wurde, ließ das
Diebesgut in Eberſtadt abholen. — Auch der Haſendieb von der
Karl=Liebknecht=Straße konnte in der Perſon eines jungen
Man=
nes aus Darmſtadt ermittelt werden. — Ihren 80.
Geburts=
tag begeht am Sonntag, den 8. Januar, in körperlicher und
gei=
ſtiger Rüſtigkeit die Ehegattin des Herrn Georg Kahl 3.,
Katha=
rine, geb. Metzger, Pariſergaſſe 18, hier.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 6. Jan. Obſt= und
Gartenbau=
verein. Der Winterbehandlung der Obſtbäume iſt jetzt größte
Aufmerkſamkeit zu ſchenken. Die Obſtbaumbeſitzer ſollten jetzt
zu=
nächſt einmal darauf ihr Augenmerk lenken, daß die dürren Aeſte
und ſonſtiges überflüſſiges Holz aus den Baumkronen entfernt
wird. Der Winterſchnitt der Bäume und der Rückſchnitt der
jungen Bäumchen kann jetzt einſetzen. Stark bemooſte und
ſon=
ſtige mit Ungeziefer ſehr behaftete Obſtbäume bedürfen einer
ſtar=
ken Beſpritzung mit Obſtbaumkarbolineum. Für alle in Frage
kommenden Arbeiten hält der Verein für ſeine Mitglieder das
notwendige Material, zur Verfügung. —
Gemarkungs=
rundgang. Vielſeitigem Wunſche entſprechend wird der
Ver=
ein demnächſt wieder einen Gemarkungsrundgang veranſtalten,
dem Herr Obſtbauinſpektor Behne aus Darmſtadt beiwohnen
wird. Er dient der Beſichtigung der gelegentlich des vorjährigen
Rundgangs beſchnittenen Obſtbäume und der Feſtſtellung der
hierdurch erzielten Ergebniſſe.
Ci. Erbach, 7 Jan. Odenwälder Vereinigung für
Kunſt und Wiſſenſchaft. Nach abgelaufener
Feiertags=
pauſe nimmt die Odenwälder Vereinigung für Kunſt und
Wiſſen=
ſchaft ihre Arbeit wieder auf. In der zweiten Hälfte des
dies=
jährigen Vortragswinters ſind, folgende Veranſtaltungen
vor=
geſehen. Am Sonntag, den 15. Januar, nachmittags 5 Uhr, lieſt
Karl Ettlinger=München aus eigenen Werken. Außerdem
ſpricht in der 2. Januarhälfte noch — Datum iſt noch nicht
feſt=
gelegt — der Dichter Guido Kolbenheyer. Dann folgt am
3. Februar Studienrat Dr. Freiling=Frankfurt mit „
Mund=
artforſchung unter beſonderer Berückſichtigung des Odenwaldes”:
am 10. Februar: Denkmalspfleger Profeſſor Behn=Mainz mit
„Der Kulturkreis Karls des Großen”; am 17. Februar: Dr.
Her=
mann Rüdigex=Stuttgart, mit „Tragödien der
Polarfor=
ſchung”; am 24. Februar: Oberſtudienrat Profeſſor Liebrich;
„Wegeners Kontinentalverſchiebungstheorie”; am 3. März:
Di=
rektor Weſtphal: „Niederdeutſche Backſteinbauten”; am 10.
März: Oberlandmeſſer Buxbaum: „Aus der Vergangenheit
Starkenburgs”; am 17. März: Prof. Dr. Bach=Marburg: „Die
weſtdeutſchen Kulturkreiſe und ihre Bedeutung für das Volkstum der
Gegenwart”; am 24. März: Profeſſor Dr. Zander=Darmſtadt:
„Krankheit und Heilung‟. Die Mitgliedskarten, die durch Frl.
Franz, hier, zugeſtellt werden, koſten für dieſe Vortragsreihe
3.— RM., die Zuſatzkarten für weitere Familienmitglieder 2.—
RM.. Schülerkarten1,50 RM. und Karten für Nichtmitglieder und
Einzelvorträge 1.— RM. Neuanmeldungen werden von Frl.
Franz und den übrigen Vorſtandsmitgliedern entgegengenommen.
Der „Turnverein 1860” beteiligt ſich am Sonntag, den
8. Januar, an der Winterwanderung des Odenwaldgaus der DT
Sie wird als Sternwanderung mit dem gemeinſamen Ziele
Böll=
ſteiner Höhe durchgeführt. — Am Abend hält der
Männer=
geſangverein „Tugendbund” im Schützenhofſaale eine
Familienveranſtaltung mit theatraliſchen und geſanglichen
Auf=
führungen ab
— Lützelbach i. Odw., 7. Jan. Theateraufführung.
Am Sonntag, den 8. ds. Mts abends hält der Kleinkaliber=
Schützenverein im Saale von Jakob Böhm „Zur Sonne”) einen
Theaterabend ab. Zur Aufführung gelangt die von Gg. Löffler=
Roßdorf verfaßte dramatiſche Handlung aus dem Odenwälder
Volksleben „Erntekranz”.
i. Heppenheim, 7. Jan. Der ſeitherige Kreisdirektor in
Hep=
penheim, Herr Hermann Pfeifer wurde mit Wirkung vom
16. Januar zum Oberregierungsrat bei der Provinzialdirektion
Starkenburg ernannt. Zum Kreisdirektor in Heppenheim wurde
der bisherige Alsfelder Kreisdirektor Dr. Hermann Stammler
ernannt.
Ca. Lorſch, 7. Jan. Aütounfall. Auf der Straße Lorſch
—Bensheim erlitt ein ſchwer beladenes Laſtauto beim
Ueberfah=
ren der Bahngeleiſe beiderſeitigen Achſenbruch. Es gelang noch,
die Bahngeleiſe freizumachen, doch mußte die Fracht umgeladen
werden, um das verunglückte Fahrzeug abſchleppen zu konnen.
4-t Goddelau. 4. Jan. Gemeinderatsbericht. Es lag
eine Einladung zum Beitritt in den Modau=Sandbach=
Räumungs=
verband, die jedoch nicht befürwortet und daher abgelehnt wurde,
vor. Bezüglich der Gewerbeſteuer ſoll auch 1933 die Vergünſtigung
des Vorjahres aus Billigkeitsgründen entſprechende Anwendung
finden. Wieder einmal iſt das Kirchendach auf der Tagesordnung.
Wohl will der Gemeinderat die Neudeckung des Daches vornehmen
laſſen, aber es ſind keine Mittel da. Darum wird der
Bürger=
meiſter verſuchen, vom Landeskirchenamt das Geld vorlagsweiſe
zu erhalten, das dann mit Zinſen 1936 zurückerſtattet werden ſoll.
e. Bad Wimpfen, 5. Jan. Perſonalveränderungen
in der Saline Ludwigshalle. Herr Saline=Inſpektos
Ganzenmüller, der am 1. November vorigen Jahres ſein 50
jäh=
riges Dienſtjubiläum feierte, iſt am 1. Januar ds. Is. im Alter
von 78 Jahren in den wohlverdienten Ruheſtand getreten. Sein
Nachfolger wurde Herr Saline=Inſpektor Koppenhöfer. — In
die Falle gegangen. Einem Landwirt in Bad Wimpfen
im Tal wurde fortgeſetzt in ſeinem Keller Apfelwein entwendet.
Er ließ ſich deshalb eine Klingelleitung vom Keller in ſeine
Woh=
nung legen, um ſo den Täter feſtſtellen zu können. Am 1.
Weih=
nachtsfeiertag hatte ſich alles zur Ruhe begeben, nur in dem
Hauſe des Landwirts hielt man Wachſamkeit, und die ſchien auch
nicht unbegründet zu ſein, denn es huſchte vom Neckar her über
die Mauer eine ſchwarze Geſtalt, unſicher und taſtend den Weg
ſuchend und öfters ſtehen bleibend, den Blick nach dem Anweſen
gerichtet, ob ſie auch ſicher ſei. Die Geſtalt verſchwand im Keller.
Da klingelte es in der ſtillen Stube des Landwirts, und mit einigen
Sätzen war dieſer im Keller bei der verdächtigen Geſtalt und
blickte ihr in das verblüffte Geſicht. Er erkannte den Täter, der
ſich jedoch auf das unverhoffte Wiederſehen nicht freute, ſondern
ſich mißmutig hinter den Ohren kratzte und murmelte: „Das ſollte
gerade heute das letztemal geweſen ſein!‟ Er bat um milde
Behandlung und verſprach, die entwendeten 3 Hektoliter
Apfel=
wein zu bezahlen.
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Sonntag, 8. Januar 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 8 — Seite 9
*21. Heſſiſche Landes=Geflügelſchau in Zwingenberg.
Die Bedeukung der deutſchen Geflügelzucht und Eierverſorgung.
Gute Beſchickung
und prächtiges Zuchkmakerial.
42. Zwingenberg a. d. B., 7. Januar.
Am heutigen Samstag vormittag wurde in der für
Ausſtel=
lungszwecke beſtens geeigneten Zwingenberger Markthalle die 21.
Heſiſche Landes=Geflügelſchau eröffnet. Der Vorſitzende des
Lan=
desverbandes heſſiſcher Geflügelzüchter. Georg Ackermann.
Sprendlingen, eröffnete die Ausſtellung in Gegenwart mehrerer
Behördenvertreter und im Beiſein des Ehrenausſchuſſes mit
herz=
lichen Worten der Begrüßung. Er begrüßte insbeſondere Herrn
Miniſterialdirektor Profeſſor Dr. Rößler=Darmſtadt und dankte
ihm dafür, daß er die Schirmherrſchaft über die Ausſtellung in
freundlicher Weiſe übernommen habe. Außerdem begrüßte er
Herrn Oberregierungsrat Morneweg=Darmſtadt. Herrn
Kreis=
direktor Reinhart vom Kreisamt Bensheim, Herrn Bürgermeiſter
Dr. Angermeier als Vertreter der Stadt Bensheim. Herrn
Bür=
germeiſter Glock=Alsbach und die Vertreter der Gemeinde
Zwin=
genberg mit Herrn Bürgermeiſter Gerhard an der Spitze. Sein
Willkommensgruß galt außerdem dem Direktor der Heſſiſchen
Land=
wirtſchaftskammer in Darmſtadt. Herrn Dr. Hamann. Herrn
Gene=
ralſekretär und Oberlandwirtſchaftsrat Dr. Rothert für den
Land=
wirtſchaſtskammerausſchuß Starkenburg. Herrn Dr. Lang vom
Uni=
verſitäts=Tierzuchtinſtitut Gießen und den Vorſitzenden der
Pro=
vinzialverbände heſſiſcher Geflügelzüchter, Herrn Philipp Brohm=
Darmſtadt. und Herrn Nikolaus Lehr=Mainz. Der
Provinzialver=
bandsporſitzende von Oberheſſen. J. Kolter, hatte ſich entſchuldigen
laſſen, ebenſo Herr Provinzialdirektor Gebhard=Darmſtadt.
Lan=
desverbandsvorſitzender Ackermann dankte dann allen, die ſich
um das Zuſtandekommen der Ausſtellung verdient gemacht hätten
und auch allen Spendern von Preiſen und Ehrenpreiſen. Mit
Nachdruck betonte er, daß es eine Freude ſei zu ſehen, wie trotz
der wirtſchaftlichen Nöte die Geflügelzüchter auf dem Plane
wären, um die Geflügelzucht zu fördern und zu heben. Wenn man
auch oft glaube, daß es ſich dabei mehr um Sportliebhaberei
han=
dele, ſo müſſe man doch anerkennen, daß die deutſche Geflügelzucht
über den Idealismus zur Sache hinaus darnach ſtrebe, die
Raſſen=
zucht mit der Nutzzucht auf glückliche Weiſe zu vereinigen zum
Beſten nicht nur der Geflügelzucht, ſondern auch unſeres
Vater=
landes. Zum Schluſſe dankte der Verbandsvorſitzende der
Aus=
ſtellungsleitung, mit Herrn Julius David an der Spitze, und der
Gemeinde Zwingenberg für ihre bereitwillige Unterſtützung.
Darnach ergriff Miniſterialdirektor Profeſſor Dr. Rößler=
Darmſtadt das Wort zum herzlichen Dank für die ihm angebotene
Schirmherrſchaft. Gleichzeitig dankte er für die Einladung im
Namen des leider verhinderten Provinzialdirdektors. im Namen
des Bensheimer Kreisdirektors und aller übrigen
Behördenver=
treter. Mit freudiger Genugtuung, ſo erklärte er (nach einem
Hinweis auf ſeine eigene frühere Brieftaubenzucht) weiter. habe
er feſtſtellen können, daß die Ausſtellung trotz der Not der Zeit
und der wirtſchaftlichen Schwierigkeiten äußerſt gut beſchickt ſei
und prachtvolles Zuchtmaterial aufweiſe. Er gebe ſich der
Hoff=
nung hin, daß die Ausſtellung ein Markſtein für die heſſiſche
Ge=
flügelzucht und für die erfolgreiche Tätigkeit der heſſiſchen
Ge=
flügelzuchtvereine ſein möge. Erfreulicherweiſe ſei gerade die
heſſiſche Geflügelzucht allen Hemmungen zum Trotz in der letzten
Zeit ein großes Stück vorwärts gekommen. Er wolle nur hoffen,
daß die Sportliebhaberei mehr und mehr verſchwinde und das
Prinzip der Leiſtungsfähigkeit mehr in den Vordergrund trete.
Es müſſe mit allen Mitteln danach geſtrebt werden, die
Eierein=
fuhr nach Deutſchland zu verringern und die deutſche
Eierverſor=
gung in erhöhtem Maße auf eigene Füße zu ſtellen.
Für die Heſſiſche Landwirtſchaftskammer und die
Landwirt=
ſchaftskammerausſchüſſe überbrachte Generaldirektor Dr. Hamann
herzliche Grüße. Man freue ſich ordentlich, wieder einmal einen
Ueberblick über die geſamte heſſiſche Geflügelzucht zu bekommen.
Da erfreulicherweiſe die Beziehungen zwiſchen der
Landwirt=
ſchaftskammer, den Landwirtſchaftskammerausſchüſſen und den
Geflügelzucht=Organiſationen ſehr eng und rege ſeien, dürfe man
hoffen, daß die gemeinſame Arbeit der Geflügelzucht insgeſamt
zugute komme. Sportzucht. Raſſezucht Nutzzucht und
Leiſtungs=
zucht müßten Hand in Hand gehen. Dem reinen Sportliebhaber
ſoll man unbedingt ſein Vergnügen laſſen, wenn auch die
Land=
wirtſchaftskammer beſonderes Gewicht auf die Zuchtleiſtungen
legen müſſe. Bei dieſer Gelegenheit dankte er dem Miniſterium
für die zur Hebung der Geflügelzucht zur Verfügung geſtellten
Mittel. Er hoffe, daß auch die heutige Schau ein großer Erfolg
für die heſſiſche Geflügelzucht ſein möge, zumal ſie den erſten
Ein=
drücken nach nicht hinter der nationalen Geflügelſchau
zurückzu=
ſtehen brauche, die kürzlich in Frankfurt ſtattgefunden habe. Das
Ziel der deutſchen Geflügelzucht ſei und bleibe die Unabhängigkeit
vom Ausland.
Der Leiter des Univerſitäts=Tierzuchtinſtituts in Gießen. Dr.
Lang, gab der Hoffnung Ausdruck, daß ſich die deutſche
Geflü=
gelzucht unbedingt durchſetzen wolle und müſſe. Es ſei ein
beſon=
ders erfreuliches Zeichen, daß ſich, wie es ſich auch heute zeige
Be=
hörden und Intereſſenvertretungen zur Erhaltung der deutſchen
Geflügelzucht zuſammengefunden hätten. Dieſem einmütigen
Zu=
ſammenwirken müſſe es gelingen, auch die deutſche Geflügelzucht
über die Schwierigkeiten der Zeit hinwegzubringen.
Den Willkommensgruß der Gemeinde Zwingenberg
über=
brachte Bürgermeiſter Gerhard. Er wünſchte der Ausſtellung
einen vollen Erfolg und allen Teilnehmern einen angenehmen
Aufenthalt in den Mauern Zwingenbergs. — Für den
Provinzial=
verband Rheinheſſen heſſiſcher Geflügelzüchter ſprach
Provinzial=
verbandsvorſitzender Nikolaus Lehr. Er ſetzte ſich beſonders für
die Unterſtützung der Sportgeflügelzüchter ein, zumal man
durch=
ſchnittlich feſtſtellen müſſe, daß dieſe heutzutage mehr und mehr
auch auf gute Leiſtungszucht ſähen und beides, miteinander
ver=
einigten.
Ein Rundgang durch die Ausſtellung
zeigte eine Fülle prächtigen Zuchtmaterials. Insgeſamt ſind
un=
gefähr tauſend Tiere ausgeſtellt, die in neun Abteilungen und 330
Klaſſen eingeteilt ſind. Am umfangreichſten iſt die
Einzelaus=
ſtellung der Hühner und Zwerghühner. Zuchtſtämme ſind
unge=
fähr 50 vorhanden. Sehr zahlreich ſind auch die einzelnen
Groß=
geflügelraſſen vertreten. Unter den Hühnern ſieht man an Raſſen
beſonders zahlreich Wyandottes. Cochins, Lachshühner,
Orping=
tons. Minorka. Italiener der verſchiedenſten Farben. Rheinländer.
Plymouth=Rocks, Rhodeländer, Reichshühner, Barnevelder.
Wel=
ſumer, Suſſex. Orloffs. Hamburger und Dominikaner. An
Groß=
geflügel ſind in erſter Linie Gänſe und Enten der verſchiedenſten
Raſſen vertreten. Unter den Tauben findet man heſſiſche Kröpfer
der verſchiedenſten Farben. Brünner Kröpfer, Huhnſchecken,
Mal=
teſer, Koburger Lerchen. Bagdetten, Dragoner, Samtſchwalben
Pfautauben, Luchstauben, Tümmler und Briebtauben. Der
Aus=
ſtellung iſt eine Abteilung Futterartikel und dergleichen ſeitens
verſchiedener Fachinduſtrien angegliedert.
Da mit der Ausſtellung gleichzeitig eine Starkenburger
Pro=
vinzialſchau verbunden iſt, ſind an der Ausſtellung in erſter Linie
Züchter aus Starkenburg, ſo aus Darmſtadt. aus dem Ried. dem
Odenwald und vor allem von der Bergſtraße beteiligt. Aber auch
namhafte Züchter aus Rheinheſſen und Oberheſſen ſind vertreten.
Ein Beweis für die Güte des ausgeſtellten Zuchtmaterials iſt die
große Zahl der durch ein unvarteiiſches Schiedsgericht zur
Vertei=
lung gelangten Preiſe und Ehrenpreiſe. Die Ausſtellungsleitung
war in der Lage, abgeſehen von dem Zuſchuß des Staates.
Bun=
des=Ehrenpreiſe ſeitens des Bundes Deutſcher Geflügelzüchter,
Verbands=Ehrenpreiſe, allgemeine Ehrenpreiſe, Leiſtungspreiſe,
Höchſtleiſtungspreiſe und einfache Preiſe erſter, zweiter und dritter
Ordnung zu vergeben.
Die in jeder Hinſicht ſehenswerte Ausſtellung, die auch noch
heute, Sonntag, geöffnet iſt, erfreute ſich bereits in den erſten
Stunden nach der Eröffnung eines guten Beſuches. Auch
Schul=
klaſſen fehlten nicht.
Cm. Wallerſtädten, 6. Jan. Hohes Alter. Frau Philipp
Scherer 4. Wwe. wird am 12. ds. Mts. 83 Jahre alt.
Ck Erfelden, 7. Jan. Bei der im Jagdrevier Bensheimer
Hof abgehaltenen Treibjagd konnten 120 Haſen und einige
Faſa=
nen erlegt werden.
— Gernsheim, 7. Jan. Waſſerſtand des Rheins am
Pegel am 6. Januar — 1.16 Meter, am 7. Januar — 1.16 Meter.
— Hirſchhorn, 7. Jan. Waſſerſtand des Neckars am
Pegel am 6. Januar 1,52 Meter, am 7. Januar 1,50 Meter.
EPH Rüſſelsheim, 5. Jan. Zum Jahreswechſel war zum
erſten=
mal in der evangeliſchen Kirche das neue ſilberne Altarkreuz
auf=
geſtellt, das vom evangeliſchen Männerverein zur
Wiederherſtel=
lung der Kirche geſtiftet worden iſt. Der Chriſtuskörper iſt ein
Werk von Profeſſor Vaneſi, das Kreuz iſt nach einem Entwurf
von Herrn Prof. Meißner verfertigt. Den Guß und die Arbeit
hat die Firma Maus zu Frankfurt a. M. äusgeführt. Das Kreuz
iſt ein wertvolles Stück und ſoll auf Generationen hinaus der
Kirche zum feierlichen Anruf und zur Zierde dienen.
Aus Mainz und Rheinheſſen.
Be. Mainz, 7. Jan. Erſte Jahresſitzung der
In=
duſtrie= und Handelskammer Mainz. Zu Beginn der
Sitzung wirft der Vorſitzende Herr Ludwig Meyer einen kurzen
Rückblick auf die Entwicklung der Wirtſchaft im
ver=
floſſenen Jahre. Er ſpricht die Hoffnung aus, daß die
Beſſerungs=
anzeichen, die fraglos in der Wirtſchaft vorhanden ſeien, ſich
meh=
ren und zu einer, wenn auch nur allmählichen, Entwicklung der
Wirtſchaft und damit auch zu einer Schritt für Schritt
fortſchrei=
tenden Ueberwindung der Arbeitsloſigkeit führen mögen. Bei
der Neuwahl des Vorſtandes werden, der Vorſitzende Herr L.
Meyer ſowie die ſtellvertretenden Vorſitzenden Kommerzienrat
Dr. O. Jung und Hermann Sichel wiedergewählt. Nach der
Konſtituierung der Kammer durch die Neuwahl der Ausſchüſſe
legt der Syndikus, Herr Dr. Chariſſé, den Jahresbericht
vor, der zu einer eingehenden Erörterung wichtiger
wirtſchaft=
licher Fragen und der Tätigkeit der Kammer, für die Zukunft
dient. Bei ihren Arbeiten erſtrebt die Kammer die
Wieder=
anerkennung der überragenden Bedeutung der
Privatwirtſchaft in unſerem geſamten Wirtſchaftsleben.
Dieſe Erkenntnis muß dazu führen, daß die ſtarren Bindungen,
die man ihr auf allen Gebieten auferlegte, beſeitigt werden. Von
einer freien Entwicklung der Wirtſchaft hängt nicht nur ihr
eige=
nes Wohl und Wehe und der Millionen in ihr Tätigen ab,
ſon=
dern auch unſere Zukunft als Nation. Zur Erreichung dieſes
Ziels wird die Kammer wie im verfloſſenen, ſo auch im
kommen=
den Jahre tätig ſein. Die Kammer billigt den Jahresbericht
ein=
ſtimmig. Der Vorſitzende ſpricht dem Syndikus den Dank für ſeine
Tätigkeit aus und berichtet ſodann zuſammen mit Architekt J.
H. Secker über den Fortgang der Umbauarbeiten an dem neuen
Verwaltungsgebäude der Kammer. Die Arbeiten ſind bis jetzt
planmäßig und zufriedenſtellend verlaufen und ſtehen vor dem
Abſchluß, ſo daß die Kammer im Laufe des Monats Februar
dort=
hin verlegt werden kann. Die Kammer nimmt mit Genugtuung
davon Kenntnis, daß der Voranſchlag für den Umbau durch die
Bauleitung eingehalten worden iſt.
Ah. Worms, 7. Jan. Heringe werden Tabak. Einem
umfangreichen Tabakſchmuggel kam die hieſige Kriminalpolizer
auf die Spur. Als Haupttäter konnte ein hieſiger 34 Jahre alter
arbeitsloſer Einwohner ermittelt werden, der in letzter Zeit etwa
10 Heringsfäſſer von der holländiſchen Grenze bekam, die aber ſtatt
Heringe Tabakwaren enthielten. Soweit bis jetzt feſtgeſtellt
wer=
den konnte, dürfte ſich der Geſamtwert der geſchmuggelten
Tabak=
waren auf rund 5000 RM. belaufen. Der Haupttäter wurde in
Haft genommen.
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[ ← ][ ][ → ]Seite 10 — Nr. 8
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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nach kurzer, ſchwerer, mit Geduld ertragener Krankheit
im blühenden Alter von 23 Jahren zu ſich zu nehmen.
In tiefem Schmerz:
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Katharina Wolf, geb. Stieglitz
Heinrich Göttmann, Praktikant.
Darmſiadt, Mainz, Biſchofsheim, den 8. Januar 1933.
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Die Beerdigung findet am Montag, den 9. Januar,
nachmittags 2½ Uhr, von der Kapelle des alten
Friedhofs (Nieder=Ramſtädterſtraße) aus ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man gütigſt abſehen zu
zu wollen.
(711
Stakt Karken.
Für die liebevolle Anteilnahme, die uns während
der Krankheit und beim Ableben unſerer
unvergeß=
lichen geliebten Schweſter
Fräulein Bekky Erlanger
in ſo reichem Maße zuteil wurde, danken wir von
ganzem Herzen.
Die tieftrauernden Geſchwiſter:
Joſef und Eliſe Erlanger.
Darmſtadt, den 8. Januar 1933.
Dankſagung.
Statt Karten.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger
Teilnahme beim Heimgang unſerer
unvergeßlichen Mutter ſagen wir auf
dieſem Wege unſeren herzlichen Dank,
insbeſondere Herrn Pfarrer Frank für
die troſtreiche Grabrede, ferner dem
Geſangverein „Tiederkranz”
Wem=
bach=Hahn für den erhebenden
Grab=
geſang, ſowie für alle Kranz= und
Blumenſpenden.
Gra
In tiefer Trauer:
Friedrich Handſchuch
und Kinder.
Wembach, den 2. Januar 1933.
Aüte
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[ ← ][ ][ → ]Sonntag, 8. Januar 1922
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 8 — Seite 11
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Seite 12 — Nr. 8
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Rachrichten
Sonntag, 8. Januar 1932
S Talarga Sadfient
Handball.
Tgde. Beſſungen—Tv. Seeheim.
Das auf Sonntag nachmittag 3 Uhr auf der Rennbahn an
der Heidelberger Straße feſtgeſetzte Treffen findet in
Turner=
kreiſen ein großes Intereſſe. Wird es doch zeigen, ob Seeheim
durch eine Wiederholung ſeines Vorſpielſieges vor dem Abſtieg
bewahrt bleibt. Beide Mannſchaften gehören bereits jahrelang
der Meiſterklaſſe an, und nur großes Pech und Ausfall guter
Spieler brachte ſie dem Tabellenende bedenklich nahe. Hinzu
kommt noch, daß es die für die nächſten Verbandsſpiele zur
Ein=
führung kommenden Gruppenänderungen erforderlich machen,
daß 2 Mannſchaften abſteigen, ſo daß tatſächlich nur noch für
einen der beiden Gegner Platz in der Meiſterklaſſe iſt.
Beſſungen hat in den letzten Spielen eine gewaltige
Form=
verbeſſerung gezeigt, ſo daß ihm wohl — unter Berückſichtigung
des eigenen Platzes — ein Sieg zuzutrauen iſt.
Tgde Darmſtadt 1846—Tv. Erfelden.
Heute nachmittag 3 Uhr empfangen die 46er zum letzten
Pflichtſpiel den Turnverein Erfelden. Das Vorſpiel konnten
die 46er überzeugend mit 9:2 Toren gewinnen. Erfelden ſtellt
aber trotzdem, wenn es auch wieder in die A=Klaſſe abſteigen
muß, eine Kampfmannſchaft dar, die bis zum Schluſſe nichts
ver=
loren gibt. Andererſeits gilt es für die 46er, den 2.
Tabellen=
platz zu behaupten; nur durch etwas Leichtſinnigkeit verſcherzte
ſich die Mannſchaft den diesjährigen erſten Tabellenplatz Aber
immerhin konnte man mit den Leiſtungen der Mannſchaft ſehr
zufrieden ſein, und ſie wird in den kommenden
Freundſchafts=
ſpielen noch manches von ſich hören laſſen. Die 46er werden
in dem letzten Spiel in ihrer ſeitherigen Aufſtellung antreten,
außer ihrem verhinderten Mittelſtürmer, alſo mit Senger:
Ehr=
hardt, Fiſcher; Blitz 2. Schnellbächer, Blitz 1.; Oehlenſchläger,
Hammer, Foshag, Geduldig, Reichert.
Freie Turngemeinde Darmſtadt—Sprendlingen b. Offenbach.
Ein Spiel zweier Meiſter am Müllersteich heute nachm. 3 Uhr.
Zu einem Freundſchaftsſpiel hat ſich die Freie Turngemeinde
Darmſtadt (Handballabteilung) den diesjährigen Bezirksmeiſter
Sprendlingen verpflichtet. Die Darmſtädter erſte Garnitur, die
auch in der diesjährigen Serie der Kreisklaſſe wieder den
Gruppenmeiſtertitel errungen hat, jetzt ſchon drei Jahre
hinter=
einander, wird in dem Spiel zu beweiſen haben, inwieweit ihr
die längere Ruhepauſe bekommen iſt. Andererſeits iſt man
ge=
ſpannt, was der neugebackene Bezirksmeiſter zu bieten vermag,
und wieweit er befähigt iſt, in die Kreisklaſſe aufzurücken, was
er in den Aufſtiegſpielen erſt beweiſen muß. Aus den
Bezirks=
kämpfen her iſt uns Sprendlingen noch ganz gut bekannt, denn
ſchon damals, vor vier Jahren, war es ſchon immer mit in den
Endſpielen zu finden. Der Unterſchied in der Spielſtärke kann
nicht ſo groß ſein, zumal wir auch wiſſen, daß in den
Entſchei=
dungsſpielen auch das Glück eine Rolle ſpielt. Dieſes Spiel
dürfte alle Erwartungen zu einem großen Treffen erfüllen und
iſt der Beſuch nur zu empfehlen. Die Jugend von Darmſtadt
ſpielt um halb 11 Uhr in Griesheim und trifft ſich um 9.30 Uhr
an der Griesheimer Brücke.
25 Jahre Turnerinnen=Abkeilung
der Freien Turngemeinde Darmſtadt.
Aus Anlaß des 25. Gründungstages der Turnerinnen=
Ab=
teilung der Freien Turngemeinde Darmſtadt findet am
Sonn=
tag, 22. Januar, im Großen Haus des Heſſiſchen
Landestheaters ein Jubiläumsturnen ſtatt. Das
Programm umfaßt Geräteturnen, Sprechbewegungschöre.
Gym=
naſtik. Tanz= und Singſpiele mit Orcheſter= und Chorbegleitung.
Bei der anerkannt tüchtigen Leitung und der Größe der
Abtei=
lung, der im letzten Jahre noch eine Frauenabteilung
angeglie=
dert wurde, iſt wieder mit einem hervorragenden Programm,
das nur von der Jubiläumsabteilung beſtritten wird, zu
rech=
nen. Mitwirkende ſind das Männerquartett Weſtend und eine
Abteilung des Städtiſchen Orcheſters.
Schießſpork.
Polizei=SV. Darmſtadt.
Bei der Austragung der Deutſchen Polizeimeiſterſchaften im
Schießen, bei der die Polizeien aller deutſchen Länder beteiligt
waren, konnte Oberwachtmeiſter Porchet der Heſſ.
Landespolizei=
ſchule im Karabinerſchießen mit 134 Ringen von 144 erreichbaren
den 5. Platz belegen. — Wachtmeiſter Koch der Heſſ.
Landespoli=
zeiſchule konnte im Piſtolenſchießen mit 141 Ringen von 150
er=
reichbaren den 8. Platz belegen.
Bei dem Vereinsmeiſterſchaftsſchießen des Polizei=SV. im
Kleinkaliber errang Oberwachtmeiſter Porſchet mit 236 Ringen
den Titel „Meiſter des Polizei=SV. der A=Klaſſe im
Kleinkaliber=
ſchießen‟. Den Titel „Meiſter des Polizei=SV. der B=Klaſſe”
er=
rang der Anwärter Wilhelm Becker der 2. A.G. mit 171 Ringen.
Sporikalender.
Fußball
10.30 Uhr, Polizei=Platz: Polizei — SVgg. Arheilgen 04.
11.00 Uhr, Feſthalle: Eintracht — Viktoria Griesheim.
14.30 Uhr, Stadion: SV. 98 — Germania Oberroden.
14.30 Uhr, Dornheim. Weg: Poſt — Union Wixhauſen, 2.
Handball.
15.00 Uhr, Woogswieſe: Tgde. 46 — TV. Erfelden.
15.00 Uhr, Rennbahn: Tgde. Beſſungen — TV. Seeheim.
Akademiſche Ski=Weitkämpfe in Sk. Morik.
Engliſcher Sieg im Slalomlauf.
Als dritten Wettbewerb der 9. Akademiſchen Skiwettkämpfe
in St. Moritz gab es am Freitag nachmittag den Slalomlauf,
an den die 30 Beſten des Abfahrtslaufes vom Vortage
teilnahme=
berechtigt waren. Die Strecke lag in etwa 2500 Meter Höhe in
der Nähe der Corviglia=Hütte und gab bei ihrer Schwierigkeit
den Läufern manche Nuß zu knacken. Kurz vor der erſten Fahrt
ſetzte Schneefall ein. Dadurch konnten die Bewerber keine
allzu=
großen Geſchwindigkeiten herausholen. Beſſer war es dann im
zweiten Lauf. In dieſer Prüfung zeigten ſich die Engländer als
Meiſter, und ihre Vertreter W. P. Clyde und Mc. Intoſh
trugen in den beiden Klaſſen den Sieg davon. Das Können der
Briten wird noch dadurch unterſtrichen, daß ſie trotz der beſten
Zeiten den Kurs ohne Fehler erledigten. Der beſte deutſche
Läu=
fer war Dr. Pahl=Freiburg, der in Klaſſe 2 ſtartete und mit
2:05,2, allerdings mit 5 Strafpunkten, viertſchnellſter Läufer
wurde. Höfflin=München und Dr. Werneck=Partenkirchen waren
nur wenig langſamer; ebenſo Dr. Vetter=Freiburg. Alle drei
kamen aber fehlerfrei über die Strecke.
Die Errechnung des Siegers in der Zweier=Kombination
(Abfahrts= und Slalomlauf) erfolgt erſt nach Schluß der
Veran=
ſtaltung am Sonntag.
Ergebniſſe des Slalomlaufes.
„Klaſſe 1: 1. W. P. Clyde=England, 1:57,4 (ohne
Straf=
punkte); 2. G. Wolfgang=Wien, 1:58 (5 Strafp.); 3. G.
Lantſch=
ner=Innsbruck, 2:06,4 (6 Strafp.); 4. G. Höfflin=München, 2:06,9
(0 Strafp.); 5. Leubner=Innsbruck, 2:07,2 (5 Strafp.): 6. Prinz
Alvaro=Italien, 2:13,2 (12 Strfp.); 7. Keßler=England, 2:13,7
(0 Strfp.); 8. Pauyman=Kanada, 2:17,2 (6 Strp.); 9. Suhner=
Zürich, 2:24,4 (0 Strp.) 10 Taylor=England, 2:29,1 (0 Strp.).
Klaſſe 2: 1. Mc. Intoſh=England, 1:59,3 (0 Strafpunkte);
2. Dr. Pahl=Freiburg, 2:05,2 (5 Strp.); 3. Dr. Werneck=
Parten=
kirchen, 2:07,2 (0 Strp.); 4 Dr. Vetter=Freiburg, 2:10,7 (0 Strp.);
5. Dr. Büchi=Bern, 2:15,7 (0 Strp.).
Kanada gewinnt den Staffellauf.
Am Samstag wurde bei den 9. Skimeiſterſchaften der
Aka=
demiker in St. Moritz in 2500 Meter Höhe an der Corviglia=
Hütte bei ſehr kaltem Wetter und eiſigem Wind der 30=
Kilo=
meter=Staffellauf geſtartet. Nur neun Mannſchaften nahmen
den Kampf auf. Deutſchland war unvertreten, da
die Münchener Univerſität wegen der ungenügenden Vorbereitung
ihrer Leute zuguterletzt doch noch abſagte. Die Strecke war gut
markiert, die Föhre ausgezeichnet und erlaubte große
Schnellig=
keit, doch hatten einige Teams ſich mit dem Wachſen verrechnet;
beſonders ſtark betroffen wurden hierbei die Norweger und
Oeſterreicher. Nach dem gemeinſamen Start übernahm die
Uni=
verſität Innsbruck durch Hugo Leubner die Führung, doch ſchon
bald brachte Holtzner die Univerſität Turin beim zweiten
Wech=
ſel mit zwei Minuten in Front. Eine großartige Leiſtung
voll=
brachte dann der Innsbrucker Traut, der wieder 1½ Minuten
gut machen konnte. Die Reihenfolge lautet nun: Turin vor
Innsbruck, Mailand und Montreal (Kanada), ſowie den außer
Konkurrenz geſtarteten Norwegern. Der Kanadier Campbell hatte
ſeine Mannſchaft auf den vierten Platz vorgebracht und brach
infolge der rieſigen Kraftanſtrengung beim nächſten Wechſel
er=
ſchöpft zuſammen. Die Innsbrucker fielen dann mehr und mehr
zurück, während der Kanadier Pagman mit einem famoſen Lauf
ſeine Mannſchaft hinter Turin und Mailand auf den dritten
Platz brachte. Nach dem vierten Wechſel lag Mailand ganz
knapp vor Turin, eine Minute zurück folgten die Kanadier, für
die Joſt als letzter Mann ein glänzendes Rennen lief und nicht
veniger als drei Minuten gut machte, ſo daß Kanada mit zwei
Minuten Vorſprung vor Mailand. Turin, Innsbruck und
Nor=
wegen durchs Ziel ging. Die Vertreter der Schweiz endeten
überraſchenderweiſe weit zurück.
Bayetiſche Eishockey=Meiſterſchaff.
SC. Rieſſerſee ſchlägt Münchener EV. 8:1.
Die Endſpiele um die bayeriſche Eishockey=Meiſterſchaft
wur=
den am Samstag mit der Begegnung des SC. Rieſſerſee gegen
den Münchener Eislaufverein begonnen. 800 Zuſchauer wohnten
auf dem Baderſee bei Füßen dem Treffen bei, das Rieſſerſee
jederzeit klar überlegen ſah. Die Münchener mußten allerdings
drei ihrer beſten Leute erſetzen. Der Sportclub ſiegte ſchließlich
hoch mit 8:1 (4:0, 0:0, 4:1),
In einem Spiel um die bayeriſche Eishockey=Meiſterſchaft der
Reſerve=Mannſchaften ſiegte der SC. Rieſſerſee 1:0 gegen den
Füſſener EV.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Gleichbleibende Werktags=Vortragsfolge. 6.15: Wetter, Gymnaſtik.
O 6.45: Gymnaſtit. o 7.15: Wetter, Nachrichten. O 7.20: Choral.
0 7.25: Konzert. 0 8.20: Waſſerſtand. 6 11.45: Zeit, Programm,
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Nachrichten.. O 14.10: Werbekonzert (Sa. 14.40). 0 15: Gießener
Wetterbericht (Sa. 15.20). o 15.10: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen
(Sa. 15.25). O 16.50 und 18.15: Wirtſchaftsmeldungen. o 19.15:
Zeit, Programm, Wetter, Wirtſchaftsmeldungen.
Sonntag, 8. Januar
6.35: Bremer Hafenkonzert. — Das gr. Geläute vom Dom.
8.30: Katholiſche Morgenfeier.
9.30: Stunde des Chorgeſangs. Ausf.: Chorgemeinſchaft Helſa=
Wickenrode.
10.30: Stunde der Bühne. Goethes: Mahomet. —
Einführungs=
vortrag vom Dramaturgen H. Hoffmann anläßlich der
Erſt=
aufführung in Wiesbaden am 10. Januar.
10.50: Sprachliche Ausdrucksformen — Der Ausruf in den
Mund=
arten. Von Paul Laven und Alfred Auerbach.
11.15: Eröffnung der Ausſtellung: Oſtpreußen, was es leidet, was
es leiſtet.
12.00: Mittagskonzert auf Schallplatten.
Der 17=Kilometer=Langlauf bei den Akademiſchen
Skiwett=
kämpfen in St. Moritz wurde am Freitag von dem Norweger
Gunnar Sakſhaug in 1:09,36 Std. gewonnen. Der Münchener
Stöckl kam als beſter Deutſcher an 10. Stelle ein.
Brandenburgiſcher Boxmeiſter der Amateure wurde die
Mannſchaft des Polizeiſportvereins Berlin durch einen 9:7=Sieg
über Heros.
20. Delmnauntendienf der Lond pirchesfäfuner Wuishadete.
14.10: Dr. Cordes: Worauf muß der Landwirt beim Verkauf oder
Erwerb von Grundſtücken achten? — Dr. Baecker: Hundert
Jahre Landwirtſchaftlicher Verein für Rheinpreußen.
15.00: Stunde der Jugend: Der Feigling. Ein Kinderſpiel=
16.00: Wiesbaden: Konzert des Städt, Kurorcheſters.
18.00: Vortrag.
18.25: Vergnügliches Zwiſchenſpiel.
18.55: Vortrag.
19.20: Sportnachrichten.
19.30: Konzert.
20.00: Wird noch bekanntgegeben.
20.50: Viertes Sonntags=Konzert des Frankfurter Orcheſtervereins,
Das Frankfurter, Rundfunk=Symphonie=Orcheſter.
21.50: Bewahrt das Feuer und das Licht. Eine Hörfolge.
22.25: Zeit. Nachrichten, Wetter, Sport.
22.45: Nachtmufik.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Gleichbleibende Werktags=Vortragsfolge. 6.153
Gymnaſtik. O 6.30: Wetter für die Landwrrtſchaft, — anſchl.3
Frühkonzert. o 10: Neueſte Nachrichten. O 11: Deutſcher See=
Wetterbericht. o 12: Wetter für den Landwirt. — anſchl.:
Kon=
zert. — Wiederholung des Wetterberichts. O 12.55: Nauener Zeit.
D 13.35: Nachrichten. o 14: Konzert. O 15.30: Wetter, Börſe.
o 18.55: Wetter für die Landwirtſchaft. — Kurzbericht des
Drahtloſen Dienſtes. O 22.45: Deutſcher See=Wetterbericht.
Deutſche Welle: Sonntag, 8. Januar
6.15: Funkgymnaſtik.
6.35: Bremer Hafenkonzert.
8.00: Stunde des Landwirts.
8.55: Morgenfeier,
Anſchl. Glockenſpiel des Berliner Doms.
10.05: Wettervorherſage.
11.00: Deutſcher Scewetterbericht.
11.15: Eröffnung der Ausſtellung: Oſtpreußen, was es leidet, was
es leiſtet.
12.00: Heitere Funk=Matinee.
12.55: Nauener Zeitzeichen.
14.00: Elternſtunde: Ilſe Kattentidt: Mein Kind ſagt mir alles.
14.30: Leipzig: Vorführung der Meiſterſchaftskollektion des
Bun=
des deutſcher Kanarienzüchter.
14.50: Dr. Wyneken: Aus der Gedankenwelt großer Philoſophen=
Leibniz.
15.D: W. Bukofzer: Späte Gedichte, von Gottfried Benn.
15.30: Ludwig v. Beethoven: Septett Es=Dur op. 20 für Violine.
Viola. Cello, Klarinette, Horn, Fagott u. Baß. Ausf.:
Kammermuſikvereinigung der Staatsoper.
16.30: Leipzig: Der Struwelpeter. Für Geſang und kl. Orcheſter
op. 28 von Fritz Reuter.
17.15: Unterhaltungsmuſik der Kapelle Erichs.
18.15: Einführung in: Das Lied von der Erde, von Mahler.
18.45: Ausſprache über die Hörerbriefe zu dem Geſpräch: Hak
Toleranz noch einen Sinn?
19.30: Stunde des Landes.
20.30: Köln: Wilhelm Buſch zum 25. Todestage,
Anſchl. Wetter= Tages= und Sportnachrichten.
22.45: Deutſcher Seewetterbericht.
Anſchl. Tanzmuſik der Kapelle Herbert Strauß.
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Sonnkag, 8. Januar 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 8 — Seite 13
Der Miniſter weiß ihr Dank dafür. Sein kantiges,
zer=
arbeitetes Geſicht, in dem die größte Selbſtdiſziplin die Spuren
eines ſchleichenden Leidens nicht zu verwiſchen vermag, ſieht
ab=
geſpannt aus. Die Ruhe des Salons wirkt ſo wohltuend auf
ihn, auch er kann ſich nicht entſchließen, zu reden. Ino ſchiebt die
bernſteingelbe Chartreuſeflaſche in ſeine Nähe, aber er dankt und
blickt nachdenklich in die Dämmerung hinaus.
So ſitzen ſie vielleicht eine Viertelſtunde. Ino raucht ihre
dünnen Roſetipped, ſinnt hinter den zarten Ringen her und läßt
ſich Zeit. Der Miniſter jedoch verſpürt trotz der Stille im Raum
immer mehr eine winzige Beunruhigung, deren Urſprung ihm
unklar bleibt. Erſt als Ino die Tiſchlampe andreht, und das
gelbe warme Licht in den Spiegeln der Gefäße ſich ſchimmernd
wiederholt, entdeckt er befremdet die Urſache. Ein kleines
kapſel=
förmiges Metallſtückchen von dem matten Glanz alten Goldes,
mit ſeltſamen Linien und Zeichen bedeckt, liegt neben Inos
Zigarettendoſe, winzige Krallen halten auf ſeiner Oberfläche
einen Edelſtein vom intenſivſten Blau, das er je geſehen, tief
und lebenerfüllt wie ein menſchliches Auge, und dieſes Auge,
das er ſchon eine ganze Zeitlang anblickt, ohne zu wiſſen, ſtrömt
die ſeltſam irritierende Wirkung aus.
„Was haben Sie denn da Merkwürdiges?” fragte er und
greift intereſſiert nach dem Gegenſtand, deſſen Gewicht ihn
über=
raſcht, „eine Golddoſe mit einem lebendigen Auge? Das andere
ſcheint abgebrochen zu ſein” — und da er ein großer Diplomat
iſt fügt er hinzu: „Iſt das eine Geſchichte.”
Ino Beß nickt. „Dieſe Geſchichte will ich Ihnen erzählen,
wenn Sie Luſt haben, zuzuhören.”
Und dann erzählt Frau Ino Beß dem Miniſter des großen
Reiches die feltſame Geſchichte dieſes Goldbarrens. Sie gibt
ihm den Brief zu leſen, den der unglückliche Hofmann Nai Dar
Ktar in ſeiner Gewiſſensnot aus dem Zuchthaus an ſie gerichtet
hat, ſie erzählt die Geſchichte des weißen Hauſes zu Deſſau,
zeigt die Dokumente über die Vermählung des Prinzen Dikur,
ſpäteren Königs von Pamai=Yam, mit Madeleine, Gräfin
Dubois=Eſſentiers über die Geburt Ser Biris und Dikurs Tod,
ſie zeigt die Ueberſetzung von des Königs vielumſtrittenem
Teſta=
ment mit den Unheil bergenden Beſtimmungen, die Ser Biri bis
zum Haarſchneidefeſt außer Landes hielten, ſie erzählt von den
Intrigen der Familie Nor, die den rechtmäßigen Thronfolger
hindern wollte, am gegebenen Zeitpunkt in ſeiner Heimat zu
erſcheinen, ſie ſtreift flüchtig Philipp Spoor, der durch einen
Zufall in den Beſitz der unſchätzbar wertvollen Hälfte des
Schlüſſelbarrens geriet.
„Wie war das möglich?” unterbricht ſie der Miniſter
ge=
ſpannt, doch Ino ſchüttelt den Kopf. „So ſchmerzlich es mir iſt”.
ſagt ſie, „das kann ich jetzt nicht erklären, jetzt noch nicht, bitte,
fragen Sie mich nicht! Es iſt ja eine Geſchichte, die ich da
er=
zähle, wenn ſie auch zufälligerweiſe die Eigenſchaft hat, wahr zu
ſein, und ich finde, die ſchönſten Geſchichten ſind die, die ihre
Geheimniſſe nicht ganz preisgeben.‟ Der Miniſter, als
Privat=
mann, den der Sproſſe eines uralten Königsgeſchlechtes in aller
die eigenartigen Erlebniſſe eines kleinen Büroſekretärs, vom
Zu=
fall dazu auserſehen, die Intrigen einer mächtigen
Geſellſchafts=
klaſſe zu durchkreuzen, nein, der Kampf ſelbſt feſſelt den
Staats=
mann, den der Sproſſe eines uralten Königsgeſchlechtes in aller
Heimlichkeit um ſein Recht führen mußte, beziehungsweiſe für
ihn die Dame Ino Beß, deren Stammbaum trotz der
Seltſam=
keit ihres Beinamens immerhin einige Jahrhunderte umſpannte
Denn darauf kam es an: Unterirdiſch mußte gekämpft werden,
man durfte nicht wagen, die Behörden für ſich in Anſpruch zu
nehmen. Die zuſtändige Stelle für die Behörde war in dieſem
Falle die Geſandtſchaft von Pamai=Yam, und dieſe, in Verfol=
gung der eigenen Intereſſen der Familie Nor, würde nicht
ge=
zögert haben, alles zu unterſchlagen, abzuleugnen und zu
zer=
ſtören. Ser Biri befand ſich ja nicht im Beſitz der Dokumente,
die ſein Erzieher Nai Dar Ktar an unbekanntem Platze
gebor=
gen hatte — ſchlimmer noch: Als die kritiſche Zeit herannahte,
war das unſchätzbare koſtbare Material plötzlich auf rätſelhafte
Weiſe in die Hände Miſter Vaughams, des Beauftragten der
Nors, gelangt, und er wartete nur auf die Gelegenheit, offiziell
damit hervortreten zu können. Als der zufällige Beſitzer des
verlorengegangenen Wertſtückes ſich meldete — der Hälfte des
Tempelſchlüſſels, ohne den das gläubige Volk der Pamaiyaten
einen Herrſcher nicht anerkennen darf, da war die erſehnte
Ge=
legenheit überraſchend ſchnell gekommen. In einem genialen
Plan beſtimmte Vaugham dieſen unrechtmäßigen, aber
harm=
loſen Beſitzer ſofort zum Objekt eines grauſamen Betruges,
durch den alle Schwierigkeiten der Thronfolgefrage mit einem
Schlage beſeitigt wurden.
Es war ein leichtes für den Dunkelmann Vaugham, Philipp
Spoor als Nummer der Einwohnerliſten verſchwinden und
amtlich als „erledigt” betrachten zu laſſen. In dem Menſchen,
der überzählig war, da nach bürgerlichen Geſetzen nicht mehr
vorhanden, beſaß er nun Erſatz für Ser Biri, deſſen Perſon
ſelbſt in Beachtung der Regeln der Landesreligion nicht
ange=
taſtet werden durfte. Alter und Größe entſprachen ungefähr,
Kelly ſchaffte meiſterhaft die Maske, die zuſammen mit den im
verlaſſenen Haus zu Deſſau requirierten Kleidern des echten
Prinzen nicht den geringſten Zweifel aufkommen ließ.
Nieman=
dem würde einfallen, den Toten zu beargwöhnen, den die
Dokumente ſeiner Brieftaſche einwandfrei legitimierten.
(Schluß folgt.)
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Seite 14 — Nr. 8
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Preiſen verſprochen werden, wie jede Konkurrenz zu
bieten in der Lage ſind, dann wird ſich das Publikum
ſeine Meinung über ſolche Angebote ſelbſt bilden.
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angeſchloſſenen Gärtnereibetriebe geben die Gewähr,
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Aus den Amtsverkündigungen
des Kreisamts Darmſtadt und den
Bekanntmachungen des Polizeiamts
Darmſtadt.
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„8561” a. d. Geſchſt. decke, 1 ſilberner Ohrring, 1
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mütze 1 ſchwarzer Lodenmantel, 1
lee=
res Portemonnaie, 1 Bierzipfel, 2 Bd.
Schlüſſel. — Zugelaufen: 1 ſchwarzer
Schäferhund, 1 Hund (Baſtard), eine
Katze. — Zugeflogen: 1. Wellenſittich.
Wir machen wiederholt darauf
auf=
merkſam, daß auch noch
Fundgegen=
ſtände vorhanden ſind, die in früheren
Bekanntmachungen verzeichnet waren.
Intereſſenten können dieſe
Fundgegen=
ſtände während, der Büroſtunden auf
Zimmer Nr. 11 beſichtigen.
Wir geben gleichzeitig bekannt, daß
am 13. 1. 1933, vorm. 9.30 Uhr,
Hügel=
ſtraße Nr. 31—33 (im Hofe des
Polizei=
amts) die Verſteigerung der im
zweiten Halbjahr 1931 von den
Eigen=
tümern nicht abgeholten
Fundgegen=
ſtände ſtattfindet. Zur Verſteigerung
gelangen Fahrräder, Regenſchirme,
Schmuckſachen uſw.
Reelle Heiraken
ſowie Einheir, ſtets
vorgemerkt.— Büro
Frau G. Schuchmann
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fremd, w. paſſende
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Diskr. zug). Zuſchr.
u. W. 158 an Gſt.
Geſchäftsmann.
50er J.. mit etwas
Landwirtſch., ſucht
älter. Fräulein od.
Witwe zw. Heirat
kennen zu lernen.
Etwas Vermög.
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wünſcht. Zuſchriften
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Geſchäftsſtelle. (6
Beſſere Frau
(Beamtentocht.), 30
J. alt, ev., wünſcht
anſtändigen Herrn
in ſicherer Stellung
zw. Heirat kenn. zu
lernen. Ernſtgem.
Anfrag. unter 3. 3
an die Geſchſtelle.
Vh
Heu
3 Seien
Euennen
veie
Loe
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Seiie !
Nese e
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Seie!
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Sonnkag, 8. Januar 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 8 — Seite 15
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Die Neufeſtſetzung des Schulgeldes für 1933
iſt vom Preußiſchen Miniſterium für
Wiſſen=
ſchaft, Kunſt und Volksbildung mit folgendem
lichtvollen Erlaß geregelt worden: „Im
Ein=
vernehmen mit den Herren Preußiſchen
Mini=
ſtern des Innern und der Finanzen ſetze ich
ge=
mäß § 2, Abſ. 2 des Schulgeldgeſetzes vom
18. Juli 1930 (Zentralbl. S. 202) — in
Berück=
ſichtigung der Vorſchriften des Artikels 1.
Ab=
ſatz 1. Nr. 3 des Zweiten Kapitels im Vierten
Teil der Zweiten Verordnung des
Reichspräſi=
denten zur Sicherung von Wirtſchaft und
Finan=
zen vom 5. Juni 1931 (R. G.Bl. S. 279), des § 2
des Artikels 1 in Kapitel III des Erſten Teils
der Dritten Verordnung des Reichspräſidenten
zur Sicherung von Wirtſchaft und Finanzen und
zur Bekämpfung politiſcher Ausſchreitungen vom
6. Oktober 1931 (R.G.Bl. S. 537) ſowie des
§ 1 des Kapitels XV im Zweiten Teil der
Er=
ſten Preußiſchen Sparverordnung vom 12.
Sep=
tember 1931 (Geſetzſamml. S. 179) — den
durch=
ſchnittlichen Koſtenſatz für das Rechnungsjahr
1933 auf 720 RM. feſt. Das Schulgeld an den
öffentlichen höheren Schulen darf daher gemäß
§ 2 Abſ. 1 des Geſetzes im Rechnungsjahr 1933
240 RM. nicht überſteigen. An den vom Staat
unterhaltenen und vom Staat verwalteten
höheren Schulen iſt vom 1. April 1953 ab dieſer
Betrag zu erheben.
„Billige Kohlen.”
Ein neuer Schwindlertrick.
Frankfurt a. M. In den letzten Tagen
tritt hier ein Betrüger auf, der Frauen aufſucht
und ſie zur Beſtellung von Kohlen veranlaßt.
Der Schwindler erklärt, er käme von der
Reichs=
hilfe und wolle Beſtellungen auf verbilligte
Kohlen aufnehmen. Er fordert pro Sack 50 Pfg.
als Unkoſtenbeitrag. Die Kohlen ſollen vom
Städtiſchen Fuhrpark geliefert werden.
Natür=
lich kommt es dem Burſchen nur darauf an, die
Unkoſtenbeiträge zu erhalten, was ihm in
mehreren Fällen geglückt iſt, in denen er
Be=
träge in Höhe von 3 bis 5 RM. erhielt.
Einbruch in das Mordzimmer
auf Schloß Walkhershauſen.
Würzburg. In das durch die noch
unauf=
geklärte Ermordung des Hauptmanns Werther
in letzter Zeit viel genannte Schloß
Walthers=
hauſen iſt in der Nacht zum Freitag eingebrochen
worden. Der oder die Täter hatten es in der
Hauptſache auf das Mordzimmer abgeſehen, in
dem ſie alles durcheinander warfen und das Bett
umſtürzten. Es beſteht die Möglichkeit, daß die
Täter mit Hilfe eines Nachſchlüſſels in das
In=
nere des Zimmers drangen, deſſen Türen durch
die Gendarmerie zweimal verſchloſſen worden
waren. Ein zur Verfolgung eingeſetzter
Poli=
zeihund verfolgte Spuren eines Damenſchuhes
an der Schloßmauer, über die die Täter ihren
Weg nahmen, ſo daß damit zu rechnen iſt, daß
der Einbruch durch eine Frau ausgeführt wurde.
Wertſachen wurden nicht entwendet. Es beſteht
der Verdacht, daß verſucht wurde, Spuren des
Mörders des Hauptmanns Werther zu
ver=
wiſchen.
Oberſchleſien=Flug
der Deutſchen Berkehrsflieger=Schule.
Braunſchweig—Breslau in 2½ Stunden.
Braunſchweig. Mit 15 Maſchinen iſt am
Freitag die Deutſche Verkehrsfliegerſchule zu
dem Oberſchleſien=Grenzlandflug geſtartet. Das
Unternehmen wurde von Major a. D. Keller
ge=
leitet. Wie die Verkehrsfliegerſchule mitteilt,
ſind alle Maſchinen kurz nach Mittag im
Bres=
lauer Flughafen glatt gelandet. Sie haben
etwa 2½ Stunden zum Fluge Braunſchweig—
Breslau gebraucht. Die Deutſche
Verkehrsflie=
gerſchule wird Geſchwaderflüge ausführen und
eine Anzahl ſchleſiſcher und oberſchleſiſcher Städte
beſuchen.
Baumeiſter Leonhard Moll ſen. f.
München. Der Baumeiſter und
Bauſach=
verſtändige Leonhard Moll ſen., der eine
füh=
rende Stellung in der deutſchen Bauinduſtrie
inne hatte, iſt im Alter von 79 Jahren
geſtor=
ben. Moll war ſchon mit 24 Jahren als
Bau=
techniker nach Herrenchiemſee und ſpäter nach
Neuſchwanſtein gerufen worden, wo er die
Bau=
ausführung der Schlöſſer leitete.
Der Nachfolger von Profeſſor Dr. Deycke.
Lübeck. Der Senat hat zum Nachfolger des
aus dem Calmette=Prozeß bekannten Profeſſors
Dr. Deycke den Heidelberger Profeſſor Hanſen
als Direktor des Lübecker Krankenhauſes
ge=
wählt.
Schwere Sturmperheerungen an der Riviera.
Cannes. Ein orkanartiger Sturm hat
er=
neut die Küſte von St. Raphael und St. Maxime
an der Riviera in Mitleidenſchaft gezogen, die
ſchon am 29. September von
Sturmverhee=
rungen ſchwer heimgeſucht worden iſt. Die
pro=
viſoriſchen Militärbrücken, die an Stelle der
zer=
ſtörten Straßenbrücken über die Flußläufe der
Gegend geſchlagen worden waren, ſind erneut
weggeriſſen worden.
Rufſiſches Luftſchiff zerſtörk.
Luftſchiff vom Typ der vernichteten „W 2‟.
Kopenhagen. In Helſingfors iſt eine
Nachricht eingetroffen, wonach geſtern ein
ruſſi=
ſches Luftſchiff, das die Nummer „W II” führt,
bei Nowgorod völlig zerſchellt iſt. Das
Luft=
ſchiff war mit drei Motoren ausgerüſtet und
ftog in den letzten Tagen vor Weihnachten von
Moskau nach Leningrad als Beſtimmungsziel.
Wegen Motorſtörungen gelang es ihm uicht, bei
dem ſtarken Gegenwind Leningrad rechtzeitig
zu erreichen. Man mußte eine Notlandung
vor=
nehmen. Die Landung ging gut. Am
Donners=
tag morgen ſollte das Luftſchiff zur letzten
Sirecke nach Leningrad ſtarten, um zu einem
Fliegertreffen zur Stelle zu ſein, und dann
dauernd in Leningrad ſtationiert zu werden, wo
eine Luftſchiffhalle errichtet iſt. Die Motore
waren jedoch wieder in Unordnung, und das
Schiff trieb in Richtung Nowgorod, wo es um
6 Uhr früh gegen einen Wald ſtieß. Beim
Zu=
ſammenprall mit den Bäumen wurde es
voll=
ſtändig zerſtört. Es gelang der Beſatzung, ſich
zu retten. Im Augenblick wird daran
gear=
beitet, das Skelett des Luftſchiffes
auseinan=
derzunehmen, damit es nach Leningrad gebracht
werden kann.
Moskau. Zu dem Unglück des neuen
Luft=
ſchiffes „S.S.R. — W. II” verlautet hier, daß
das Luftſchiff bereits am 1. Januar zu einer
Fahrt über Leningrad aufgeſtiegen, wegen
Mo=
torſchadens aber abgetrieben und nach zwanzig
Stunden willkürlichen Treibens in der Luft auf
einem Feld gelandet ſei. Es verſuchte dann.
mit einem Motor nochmals aufzuſteigen, mußte
jedoch die Verſuche bald aufgeben. Das
Luft=
ſchiff werde auseinandergenommen und mit
der Bahn nach Leningrad gebracht werden, wo
es vollſtändig überholt werden ſoll.
Der erſte Gasſchuh=Lehrgang für Frauen.
Frauen treten mit den neuen Gasmasken zur Uebung an.
In Berlin begann ein Frauenkurſus für Gasſchutzfragen, der vom Deutſchen Luftſchutzverband
in Zuſammenarbeit mit dem „Reichsverband deutſcher Hausfrauenvereine durchgeführt wird.
Da Deutſchland ja alle aktiven Abwehrmaßnahmen gegen den Gaskrieg der Zukunft durch das
Friedensdiktat genommen ſind, ſoll durch ſolche Lehrgänge wenigſtens dafür geſorgt werden, daß
im Falle der Gefahr eine möglichſt große Anzahl von Zivilperſonen mit den Einrichtungen
des Gäsſchutzes vertraut ſind.
Fälſcher als Univerſikätsprofeſſor.
Berlin. Eine Verhaftung, wie ſie in der
internationalen Kriminalgeſchichte bisher noch
nicht zu verzeichnen war, wird aus Amerika
ge=
meldet. Dort iſt an der Harvard=Univerſität in
Cambridge (Maſſachuſetts) bei Boſton der
Aus=
tauſchprofeſſor Normano, der ſeit November 1932
Vorleſungen über Nationalökonomie hielt,
feſt=
genommen worden. Der Profeſſor entpuppte ſich
als der ſeit dem Jahre 1929 flüchtige Inhaber
eines Berliner Bankhauſes Dr. Jſaak Lewin, der
in Kiew geboren iſt und auf bisher noch nicht
geklärte Weiſe es verſtanden hat, ſich in den
Be=
ſitz von gefälſchten Papieren zu ſetzen und damit
unter dem Namen „Profeſſor Normano” eine
Anſtellung an der amerikaniſchen Univerſität zu
erlangen. Lewin hatte einen ſehr guten Ruf
und ſeine Vorleſungen waren ſtets überfüllt. Er
wurde aus dem Univerſitätsgebäude herausgeholt
und in das Staatsgefängnis gebracht. Die
er=
ſten Verdächtigungen gegen die Firma Lewin
wurden von ausländiſchen Banken geäußert. Im
Janauar 1929 erſtatteten ſie Anzeige, mit der
Begründung, daß Lewin für zirka 300 000 RM.
Wechſel gefälſcht habe. Die Unterſuchung ergab,
daß die Summe der gefälſchten Wechſel eine Höhe
von fünf Millionen RM. erreichte.
der Eisbrecher „Malygin” im Sinken.
Oslo. Nach Meldungen aus Spitzbergen iſt
die Lage des Eisbrechers „Malygin” ſehr
ge=
fährlich, da das Schiff vollzulaufen droyt. Die
Pumpen arbeiten unabläſſig. Es hängt jetzt
alles davon ab, ob der Eisbrecher „Lenin” noch
rechtzeitig anlangt, um an dem Leerpumpen des
Eisbrechers teilzunehmen, da er bei Sturm
ſinken würde.
Moskau. Die Leningrader
Hafenverwal=
tung erhielt einen Funkſpruch von dem
Eis=
brecher „Sedow”, daß die Rettungsarbeiten am
„Malygin” wegen des ſtarken Sturmes
einge=
ſtellt werden mußten.
Drei neue Vulkane in den Cordilleren
in Tätigkeit.
Santiago de Chile. In den
Cordil=
leren ſind zu gleicher Zeit drei Vulkane
aus=
gebrochen. Gleichzeitig machten ſich in der
gan=
zen Gegend ſtarke Erdſtöße bemerkbar. Der
Vul=
kan Calbuco, der beſonders ſtark in Tätigkeit
iſt, ſtößt dauernd große Mengen Lava aus. Die
ganzen Felder in der Gegend von Temuao ſind
zerſtört worden.
* Ein neuer Deviſen=Skandal.
Berlin. Seit etwa 14 Tagen führt die
Staatsanwaltſchaft beim Landgericht II
Ermitt=
lungen gegen den vor einigen Monaten wegen
Geiſtesſchwäche penſionierten Leiter des
Finanz=
amts Geſundbrunnen, Oberregierungsrat Dr.
Maier, der in dem Verdacht ſteht, umfangreiche
Deviſenſchiebungen begangen und außerdem
große Schulden ohne jegliche Deckung aufgehäuft
zu haben. Die Nachforſchungen zur völligen
Klärung des Sachverhalts gehen vorläufig noch
weiter, und es iſt noch vollkommen ungeklärt, ob
Dr. Maier für ſeine Taten verantwortlich iſt
oder ob ſeine Krankheit durch gewiſſenloſe
Ge=
ſchäftemacher ausgenutzt wurde, um ihn in die
Machenſchaften hineinzuziehen. Dr. Maier wird
der Vorwurf gemacht, daß er aus ausländiſchem
Beſitz ſtammende Effekten einem Berliner
Bank=
haus gegenüber durch eine ſchriftliche Erklärung
als Eigenbeſitz angegeben hat. Durch die
Auf=
merkſamkeit des Bankhauſes, das bei der
Devi=
ſenbewirtſchaftungsſtelle und der
Zollfahndungs=
ſtelle nachfragte, konnte jedoch feſtgeſtellt werden,
datz Dr. Maier gar nicht der Beſitzer war,
ſon=
dern das bisher nicht ermittelte Ausländer in
Frage kamen. Es handelt ſich um Wertpapiere
im Werte von 13000 RM., die auf dieſe Weiſe
verſchoben werden ſollten. Gegen Dr. Maier,
der übrigens entmündigt iſt und einen Pfleger
hat, werden in der Oeffentlichkeit auch noch
an=
dere Beſchuldigungen erhoben. Im
Zuſammen=
hang mit dieſer Deviſenſchieberaffäre ſind noch
in den ſpäten Abendſtunden des Freitag der
Börſenmakler H. Ginsberg, der Bankier Laband,
Inhaber des Bankhauſes Laband, Stiel u. Co.,
ſein Prokuriſt Taß, der Bankangeſtellte
Sal=
zinger und ein Dr. Körner verhaftet worden.
Drei weitere Bankangeſtellte, die ebenfalls
feſt=
genommen waren, ſind vom Vernehmungsrichter
wegen mangelnden Tatverdachts wieder auf
freien Fuß geſetzt worden.
Die „Aklankiaue‟
nach Cherbourg eingeſchleppf.
Paris. Das Wrack der „Atlantique” iſt
geſtern kurz nach Mitternacht auf der Reede von
Cherbourg vor Anker gelegt worden.
Die Lage der „Atlantique” hat ſich ſeit
geſtern nicht geändert. Das Schiff hat 50 Grad
Schlagſeite, und aus dem anſcheinend kaum
be=
ſchädigten Schornſtein ſteigt noch immer Rauch
auf. Die Brandſtellen an Bug und Heck ſind
noch nicht gelöſcht.
Der Kampf um das Wrack der „Atlantique‟.
Havas und auch die Sonderberichterſtatter
einiger Blätter ſprechen von einem zähen Kampf,
der zwiſchen Schleppern verſchiedener Nationen
um den Beſitz des brennenden Schiffsrumpfes
der „Atlantique” auf hoher See geführt worden
ſei. Nach dem Seerecht fällt nämlich ein Wrack
demjenigen Schiff als Priſe zu, das zuerſt ein
Tau am Wrack feſtmacht. Ein regelrechtes
Wett=
rennen um die „Atlantique” habe deshalb
ein=
geſetzt, das von einem franzöſiſchen Schlepper,
nicht ohne heftigen Widerſtand anderer
Damp=
fer gewonnen worden ſei. Erſt nach längeren
Bemühungen war es den franzöſiſchen
Schlep=
pern möglich, das Wrack abzuſchleppen. Es ſcheint
nach einem Bericht des „Matin”, daß der Kampf
um das Wrack, namentlich mit den Holländern,
ziemlich heftig geweſen ſein muß.
In einem Bericht des „Paris Midi” wird
erklärt, es ſtehe feſt, daß die Franzoſen zuerſt an
Bord geſtiegen ſind. Die ausländiſchen Schiffe,
die ſich an der Bergung beteiligt haben, hätten
alſo nur Anſpruch auf eine Schlepp=Prämie.
Schiffsbrand in Schweden.
Göteborg. Eines der größten
Segel=
ſchiffe Schwedens, der Fünfmaſter „Foreſt
Dream”, iſt durch einen Brand völlig vernichtet.
worden. Das Feuer war bereits am
Donners=
tag im Innern des Schiffes ausgebrochen. Alle
Löſcharbeiten waren vergebens, da der geſamte
Oelvorrat des Schiffes von den Flammen
er=
griffen wurde und ſchließlich mit heftigem
Ge=
töſe explodierte. Wie durch ein Wunder blieben
die Feuerwehrleute dabei unverletzt. Als der
Wind ſich drehte, drohte das Feuer auf die Stadt
überzugreifen. Das Schiff wurde deshalb auf
offenes Waſſer hinausgeſchleppt. Dennoch
zün=
deten herumfliegende Funken mehrere Häuſer
an. Durch rechtzeitiges Eingreifen der
Feuer=
wehr wurde größerer Schaden verhindert.
Abſchaffung der Strafkolonie
in Frankreich geplank.
Paris. Im „Quotidien” wird die
bevor=
ſtehende Abänderung des franzöſiſchen
Straf=
rechts angekündigt, da das aus der Zeit
Napo=
leons ſtammende Code pennal nicht mehr den
Anſprüchen des Jahres 1933 entſpreche. Der von
dem damaligen Juſtizminiſter Chéron eingeſetzte
Juriſtenausſchuß habe ſeit 1930 einen Vorſchlag
ausgearbeitet, der gegenwärtig von dem
Präſi=
denten des Appelationshofes und von den
Rechts=
fakultäten geprüft werde. Die Zwangsverſchickung
und die Zwangsarbeit, die nach Anſicht eines
hervorragenden franzöſiſchen Richters eine
Schande der franzöſiſchen Kultur ſeien, würden
abgeſchafft werden. An die Stelle der
Straf=
kolonie von Guyana würden Gefängniſſe in
Frankreich treten. Die Einzelhaft werde in
Zu=
kunft befriſtet ſein und zwar auf drei Jahre für
lebenslänglich und auf zwei Jahre für zeitlich
begrenzt Verurteilte. Die Todesſtrafe wird
bei=
behalten, aber die Hinrichtung nicht mehr
öffent=
lich, ſondern im Gefängnishof ſtattfinden. Nur
zwei Mitglieder des Ausſchuſſes hätten ſich=für
die Abſchaffung des Todesſtrafe ausgeſprochen.
Seite 16 — Nr. 8
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 8. Januar 1932
Der Kapikän des Anglücksdampfers „Aklankique” gibk Berichk
Kapitän Schoofs (Mitte), der Führer des verbrannten Luxusdampfers „Atlantique‟,
erſtattet dem franzöſiſchen Handelsmarineminiſter Leon Meyer (vorn links) unmittelbar nach
der Landung der Geretteten in Cherbourg Bericht über den Hergang der Kataſtrophe.
Ein Skiſprung von 72 Mekern.
Der Schweizer Chiogna bei einem herrlichen 72=Meter=Sprung,
der ihm in Pontreſina (Engadin) glückte, und der der weiteſte Sprung iſt, der bisher in der
Winterſaiſon 1932/33 erzielt wurde.
Imprägnierte‟ Schiffe.
Der leicht enkflammbare Lack, anſtatk eines ſeuerſicheren. — Nichkimprägnierke Täfelung und Gewebe.
Auch Teppiche können und müſſen imprägnierk werden.
Techniſche Anzulänglichkeiken als
Urſachen des Brandes der „Aklankiaue‟
Oberſt Pouderoux, der Kommandant des Pariſer
Feuerwehr=
regiments, hat erklärt, daß nach ſeinen Unterſuchungen die leicht
entflammbaren Luxuseinrichtungen, wie die Täfelungen,
Seiden=
beſpannungen, Teppiche, Oelfarben und der ſehr ſchnell
brenn=
bare Lack eine ſtete Feuersgefahr für die modernen Luxusſchiffe
ſind. Damit hat er den wahren Grund für die letzten
fran=
zöſiſchen Schiffsbrände angegeben, denn ſie alle beruhen auf
techniſchen Unzulänglichkeiten der franzöſiſchen Schiffsbauten.
Die Schiffe ſind im allgemeinen aus Stahl oder Stahlblech
gebaut. Aber es iſt ein Irrtum, anzunehmen, daß Eiſen und
Stahl feuerbeſtändig ſind. Die jüngſten Schiffsbrände der
„Europa”, der „Atlantique” u. a. haben gezeigt, daß auch dieſe
Bauſtoffe dem Feuer keinen Widerſtand leiſten. Sie ſind
näm=
lich dann nur feuerbeſtändig, wenn die ganze Ummantelung auch
feuerſicher iſt. Nun ſind alle Schiffsteile, die Wände, Decken,
Träger, Türen, Treppen, die aus Stahl hergeſtellt werden, mit
Holz, mit Stoffbeſpannungen oder mit Papiertapeten bekleidet.
Die Leiſten, die Balken, Bretter, Spanten, die Teppiche und
Vorhänge ſind immer noch die Träger ungeheurer
Feuers=
gefahr, denn ſie brennen wie Zunder. Die Kabinenwände
be=
ſtehen aus Sperrholzplatten, die gleichfalls leicht entflammbar
ſind. Eine beſondere Eefahr bilden aber die ſchönen Lackierungen
und Farbanſtriche, die auch bei der „Atlantique” eine Urſache
des ſchnellen Umſichgreifens des Brandes geweſen ſein ſollen.
Die moderne Technik hat aber zahlreiche Mittel getroffen, um
die Feuersgefahr auf hoher See zu verhüten. Es iſt
voll=
kommen abwegig, anzunehmen, daß heutzutage bei den großen
Fortſchritten der Technik und Chemie nicht Mittel und Wege
gefunden worden ſind, die tatſächlich geeignet ſind, derartige
Brandkataſtrophen auf hoher See zu verhüten. Die Schiffe
können „imprägniert” werden. Eine Maſſe, die den Namen
Cellon=Feuerſchutz hat, iſt mehrfach privat und amtlich
aus=
probiert worden und es hat ſich gezeigt, daß Gewebe und
Bau=
materialien durch die Imprägnierung mit dieſer Maſſe im hohen
Grade feuerſicher gemacht werden. Die für den Schiffsbau zu
verwendenden Hölzer und Gewebe müſſen zweckmäßig vor der
Verwendung mit der Imprägnierungsmaſſe getränkt werden, da
dann die Feuerſicherheit einen ziemlich hohen Grad erreicht.
Aber auch fertige Schiffe können noch imprägniert werden,
in=
dem die Holzbauteile mehrere Male mit der Feuerſchutzlöſung
beſpritzt werden. Aehnliche Maßnahmen können bei Teppichen,
Vorhängen, Wandbeſpannungen und ander Geweben
durch=
geführt werden. Nun werden die zur Herſtellung von
Kabinen=
wänden und für die Täfelung einzelner Räume verwendeten
Sperrholztafeln meiſtenteils mit einer farbigen oder farbloſen
transparenten Lackierung verſehen. Die allgemein üblichen
Oel=
farben und Nitrozelluloſelacke bilden nun eine mehr oder
weniger ſtark brennbare Schicht, die einen etwaigen Brand
weiterleitet und die Wirkung der Holzimprägnierung aufhebt,
zumal auch das zur Vorbereitung des Untergrundes dienende
Material leicht brennbar iſt. Es iſt darum notwendig, daß an
Stelle der meiſt verwendeten feuergefährlichen Farben und Lacke
feuerſichere Lacke verwendet werden, wie ſie in letzter Zeit in
Deutſchland in vollendeter Form von Chemikern geſchaffen
worden ſind. Dieſer unbrennbare Lack wird mit Spritzverfahren
aufgetragen. Die Lackflächen ſind nach guter Durchtrocknung
voll=
kommen unbrennbar, ſo daß eine Entflammung durch Feuer,
hohe Temperatur oder durch andere Umſtände nicht möglich iſt,
wie zahlreiche Verſuche ergeben haben. Es tritt in dieſem
Falle lediglich eine örtliche Bräunung oder Verkohlung ein,
ebenſo wie das imprägnierte Holz bei Einwirkung einer ſtarken
Flamme lediglich gebräunt oder verkohlt wird. Es iſt alſo
mög=
lich, ganze Schiffe feuerſicher zu imprägnieren und dadurch die
Gefahrenherde für Hunderte von Menſchen auf hoher See zu
Karl Anders.
beſeitigen.
Der Neubau der Reichsbank.
Geheime Baupläne ...
Seit zehn Jahren gingen die Bemühungen des
Reichsbank=
direktoriums dahin, alle Grundſtücke, die um die Reichsbank
herum liegen, aufzukaufen. Dieſe Pläne haben ſich ſchließlich
verwirklichen laſſen, und jetzt hat das Direktorium allen Mietern
der 35 Grundſtücke, zwiſchen der Holzgartenſtraße,
Unterwaſſer=
ſtraße, Alte Leipziger Straße und Kurſtraße, zum 1. April
ge=
kündigt. Dieſe Kündigung, obwohl offiziell nur als „
vorſorg=
lich” bezeichnet, iſt der erſte Schritt zur Verwirklichung der
ge=
waltigen Baupläne, die von der Reichsbankdirektion ſeit dem
Jahre 1912 betrieben werden.
Aller Vorausſicht nach wird ſchon am 1. April mit dem
Abriß des gewaltigen Häuſerkomplexes begonnen werden. Im
Zuge dieſer Abrißarbeiten werden auch noch verſchiedene
Straßen im Zentrum Berlins vollſtändig verſchwinden. Auf dem
dann geſchaffenen quadratiſchen Gelände ſoll endlich der Neubau
entſtehen, den die Reichsbank für ihre Zwecke benötigt. Es iſt
wohl ſelbſtverſtändlich, daß die Durchführung dieſes Projektes
für die Berliner Wirtſchaft von außergewöhnlicher Bedeutung
iſt. Das Projekt wird einen Koſtenaufwand von 20 bis 30
Mil=
lionen beanſpruchen, was als ein weſentlicher Beitrag zur
An=
kurbelung der Berliner Bautätigkeit zu betrachten iſt. Zur
Durchführung dieſer Neubautenpläne wird die Reichsbank ihren
Neubau=Fonds von 27 Millionen Mark heranziehens
Der geplante Neubau der Reichsbank iſt einer der größten
Eingriffe in das Berliner Stadtbild. An der Planung des
Baues arbeiten die Bauabteilung der Reichsbank, in der viele
Architekten beſchäftigt ſind, ſeit langen Jahren. Vor kurzer Zeit
erſt hatte die Reichsbank dieſe ganzen Pläne aufgeſchoben, doch
ſcheint jetzt die Reichsregierung getrieben zu haben, den alten
Bauplan wieder anzugreifen. Die Baudirektion hat vor einiger
Zeit etwa 20 Architekten wieder eingeſtellt, die ſchon lange Zeir
aus dem Baubüro der Reichsbank heraus waren. Dieſer Stab
von Mitarbeitern iſt jetzt intenſiv mit den neuen Plänen
be=
ſchäftigt. Die ſchon fertiggeſtellten Entwürfe werden
ſelbſt=
verſtändlich geheim gehalten, da dieſer Neubau wohl in direkter
Verbindung zur Reichsbank ſtehen wird. Uebrigens hat das
Reichsbankdirektorium bereits große Räume einer Bank für
den 1. April gemietet, woraus zu erſehen iſt, daß jetzt doch der
ſchon lange geplante Neubau in Angriff genommen wird.
Die Anschaffung eines Kleidungsstückes bedeutet in diesen Zeiten einen Entschluß,
der nicht so leicht getaßt wird. Ob der Vater, der erwachsene Sohn, der Jüngling
oder der Knabe einen neuen Anzug, einen neuen Mantel oder sonst ein neues
Kleidungsstück haben muß, darüber dürtte in der Familie so manche Debatte
statt-
finden. Nun, verehrte Leser, das Haus Carsch hat auch in diesem lahre ungeheuere
Anstrengungen unternommen, um Ihnen einen solchen Entschluß zu erleichtern.
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Tracfähigkeit jedes Kleidungsstückes, mag es noch so niedrig im Preise stehen
und wir fun damit nur das, was der Tradition, d. h. der unbeugsamen
Reelli-
tät und der höchsten Leistungsfähigkeit des alt-eingesessenen Hauses Carsch
entspricht. Eine Riesenauswahl steht zu Ihrer Verfügung und zwar fast
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schließlich solche Kleidung, die schon der kommenden Frühjahrs- und
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Nr. 8 — Seite 17.
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Oeffentliche Mahnung.
I. Gemäß § 46 der Satzung werden die Arbeitgeber mit fünf und mehr Be
ſchäftigten erſucht, die für Monat Dezember erforderliche Nachweiſung nebſt
den fälligen Beiträgen bis ſpäteſtens 10. d. Mts. an die Kaſſe einzuſenden.
Erfolgt die Einſendung der Nachweiſung und der Beiträge, in der
vor=
bezeichneten Friſt nicht, ſo iſt der Vorſtand auf Grund des § 318e RVO.
ermächtigt, die Beiträge zwangsweiſe feſtzuſetzen.
II. Ebenſo werden die Arbeitgeber mit weniger als fünf Beſchäftigten erſucht,
die Beitragsanforderung für Dezember ſpäteſtens bis zum 10. d. Mts. zu
begleichen.
III. Die Dienſtherrſchaften werden erſucht, die Beiträge für ihre
Hausangeſtell=
ten für den Monat Dezember bis ſpäteſtens 10. d. Mts. zu entrichten. Bei
Einzahlung an der Kaſſe iſt der zugeſtellte Jahresbeſcheid vorzulegen. Wir
bitten, zu beachten, daß für jeden Monat der gleiche Betrag zu entrichten.
iſt. Hierbei verweiſen wir auf den zugeſtellten Jahresbeſcheid.
TV. Die freiwilligen Mitglieder werden hiermit nochmals dringend
aufgefor=
dert, ihre rückſtändigen Beiträge für Monat Dezember bis zum 20. d. Mts.
zu entrichten.
V. Der Beitrag zur Arbeitsloſen=Verſicherung der nicht kranken=, aber
ange=
ſtelltenverſicherungspflichtigen Angeſtellten beträgt pro Monat RM. 19.82.
Für die Beiträge, die bis zu dem feſtgeſetzten Termin nicht bezahlt ſind,
müſſen Mahngebühren erhoben und die mit erheblichen Koſten verbundene
Zwangsbeitreibung eingeleitet werden.
Wir machen beſonders darauf aufmerkſam, daß für alle Zahlungen, die
nicht rechtzeitig eingehen, außer den geſetzlichen Gebühren ½ Prozent
Verzugs=
zuſchläge pro Monat berechnet werden.
Bei Ueberweiſung durch Poſt oder Bank iſt die Konto=Nummer und der
Zeitraum anzugeben, für den die Zahlung erfolgt.
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[ ← ][ ][ → ]Seite 18 — Nr. 8
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Im oberen Slußlauf der Saale (Chüringen) geht in dieſen
Cagen die Saaletalſperre ihrer Vollendung entgegen. die mit
einem Staubecken von 215 Millionen Kubikmetern
Faſſungs=
vermögen die größte Calſperre des europäiſchen
Feſtlandes iſt. Am nächſten kommt ihr hinſichtlich der
Größe des Staubeckens die Edertalſperre, Waldeck) mit 262
Millionen Kubikmeter Jaſſungsvermögen.
Mit der Fertigſtellung der Saaletalſperre (Bleiloch=
Cal=
ſperre) kommt die erſte Stufe des in zwei Abteilungen
geplan=
ten Ausbaues der oberen Saale zum Abſchluß, der im Jahre 1926
vom Lande Chüringen in Angriff genommen und in der
Folge=
zeit gemeinſam mit dem Neich, om Lande Preußen, der
Deut=
ſchen Geſellſchaft für öffentliche Arbeiten ſowie den
Elektrizi=
tätsgeſellſchaften der Länder Preußen, Chüringen und Sachſen
als Notſtandsarbeit durchgeführt wurde. Der Ausbau der
oberen Saale ſtellt ein Ceilſtück des
Mittelland=
kanals dar. Er verfolgt in erſter Linie den Sweck,
die Elbe von der Mündung der Saale bis Magdeburg durch
Abgabe von Suſchußwaſſer, aus Speicherbecken bei Bedarf ſo
weit aufzuhöhen, daß die bisher regelmäßig in Crockenzeiten
eintretende Behinderung der Binnenſchiffahrt weitgehend
ver=
mindert und hierdurch der Uebergang des Binnenſchiffsverkehrs
zwiſchen dem weſtlichen und öſtlichen Kanalnetz — insbeſondere
zwiſchen dem rheiniſch =weſtfäliſchen Induſtriegebiet und der
Reichshauptſtadt — ſichergeſtellt wird. Dieſes Siel ſoll durch
Errichtung von zwei etwa gleich großen Calſperren im Gebiet
der oberen Saale erreicht werden.
Die Schiffahrtsverbindung hat nur dann wirtſchaftlichen
Nutzen, wenn auch in trockenen Jahren die erforderliche
Jahr=
waſſertiofe in der Elbe vorhanden iſt, die für das ſetzt auf der
Elbo verkehrende 600=Connen=Schiff 1,85 Meter und für das
zukünftige 1000=Tannen=Schiff 2,20 Meter beträgt. Sur: Seit
* hat die Elbe häufig geringere Waſſertiefen. Sie ſollen deshalb
im mitteldeutſchen Induſtriezentrum, das iſt zwiſchen
Saale=
mündung und Magdeburg, durch Einengung der
Fahrwaſſer=
rinne aufgehöht werden. In Niedrigwaſſerzeiten iſt auch dann
auf dieſer Elbeſtrecke die erforderliche Fahrwaſſertiefe noch
nicht immer vorhanden. Sie kann durch Abgabe von
Suſchuß=
waſſer zur Elbe aus Calſperren erreicht werden, zu deren
An=
lage ſich das Gebiet des oberen Saaletales zwiſchen Saalfeld
und Blankenſtein vorzüglich eignet. Die Aufhöhung der
Niedrig=
waſſerſtände der Elbe in der auszubauenden Elbeſtrecke
Saale=
mündung—Magdeburg auf 1,95 Meter Fahrwaſſertiefe (600=
Connen=Schiff) erfordert im Höchſtfalle eine jährliche
Suſchuß=
wäſſermenge von 170 000 000 Kubikmeter, auf 2,20 Meter
Fahrwaſſertiefe (1000-Connen-Schiff) im Höchſtfalle eine
jähr=
liche Suſchußwaſſermenge von 350 000 000 Kubikmeter.
Die Sperrmauer der Bleilochtalſperre iſt 265 Meter lang,
65 Meter hoch und hat eine Sohlenbreite von 47 Metern., Die
Breite zwiſchen den Geländern beträgt. 7,20 Meter, die
be=
nötigte Betonmaſſe 180 000 Kubikmeter. Der im Bild
teil=
weiſe ſichtbare Stauſee umfaßt mit einer Länge von 28
Kilo=
metern und einer größten Breite von 2 Kilometern eine
Ober=
fläche von rd. 920 Hektar. An der Rückſeite der Sperrmauer
die beiden Curbinenausläufe, die zum Krafthaus führen.
Beide Calſperren (die Bleiloch=Calſperre und die
Hohen=
wartetalſperre) ſpeichern mit einem Geſamtſtauraum von 405
Millionen Kubikmetern die für das 1000=Connen-Schiff
erfor=
derliche jährliche Suſchußwaſſermenge zur Elbe in Höhe von 350
Millionen Kubikmetern auf. Die Bleiloch=Calſperre allein iſt
imſtande, mit ihrem Stauinhalt von 215 Millionen
Kubik=
metern den Waſſerzuſchuß zur Elbe für die Fahrwaſſertiefe dos
600=Connen=Schiffes (1,25 Meter Fahrwaſſertiefe) jederzeit
ſicherzuſtellen.
Slugzeugaufnahme von der Sperrmaner der Bleilochtalſperre.
Da die Niedrigwaſſerzeiten in der Elbe in der Regel im
Juni zu beginnen pflegen, muß bis zu dieſem Seitpunkt der
Stauſee gefüllt ſein. Wird bei genügend hohen Niederſchlägen
ein Suſchuß zur Elbe nicht benötigt, ſo bleibt der Stauſee den
Sommer über gefüllt. Critt aber Crockenheit ein, ſo daß in der
Elbeſtrecke zwiſchen Saalemündung und Magdeburg der
Waſ=
lerſpiegel unter die Sollhöhe zu ſinken droht, ſo gibt die
Cal=
ſperre nach beſtimmten Negeln Suſchußwaſſer in dem
erforder=
lichen Umfange ab. Dabei ſinkt im Laufe des Sommers in
gewöhnlichen Crockenjahren der Waſſerſpiegel in dem Stauſee
nur wenig ab.
In kataſtrophalen Crockenjahren, die ſich in Abſtänden von
etwa 6 Jahren zu wiederholen pflegen, kann der Waſſerſpiegel
in dem Stauſee im Höchſtfalle um 27 Meter fallen.
Die Füllung geſchieht in den Monaten Januar bis April,
d. h. zur Seit der größten Waſſerführung der Saale. Es
wer=
den dabei die größeren Suflußmengen der Saale zum
Stau=
becken zum Speichern benutzt, während die kleineren und
klein=
ſten Suflußmengen der Saale durch Zuſchuß aus der Calſperre
für den Kraftbetrieb vergrößert werden.
Die jetzt fertiggeſtellte erſte Calſperre, wenige Kilometer
unterhalb des Städtchens Saalburg, mit einer Länge von 205
Metern, einer Sohlenbreite von 47 Metern, mit 180 000
Kubik=
metern Mauermaſſe und einer Mäuerhöhe von 65 Metern,
wurde zur vollſtändigeren Ausnutzung der einmal vorhandenen
Stauſtufe außer der rein waſſerwirtſchaftlichen Autzung auch
mit dem Kraftwerk verbunden, an das ſich ein
Aus=
gleichbocken von etwa fünf Millionen Kubikmetern
Faſ=
ſungsvermögen anſchließt. Die beiden Maſchinenſätze des
Kraft=
werkes ſind mit einer Leiſtung von 40 000 Kilowatt und
einer höchſten Betriebswaſſermenge von 210 Kubikmetern pro
Sekunde in der Lage, jährlich etwa 50 Milionen
Kilowatt=
ſtunden hochwertigen Cagesſpitzenſtrom zu liefern, und machen
hiermit die Calſperrenanlage auch in kraftwirtſchaftlicher
Be=
ziehung zu einem beachtlichen Schwernunkt im
mittel=
deutſchen Wirtſchaftsgebiet. Um die erforderliche
Betriebswaſſermenge auch bei abgeſenktem Stauwaſſerſpiegel
zur Verfügung zu haben, ſind im Kraftwerk: zwei Pumpen
auf=
geſtellt, die erforderlichenfalls das Betriebswaſſer aus dem
Ausgleichsbecken in den Stauſee zurückbefördern.
Erhebliche Bedeutung erlangt die Caſſperre daneben auch
durch den Hochwaſſerſchutz, den ſie den Unterliegern
in=
folge der Größe des Staubeckens in weitgehendem Maße zu
bieten vermag, ſowie durch die außerordentliche
Klärwir=
kung auf das durch Fabrikabwäſſer bisher ſtark verſchmutzte
Flußwaſſer. Die Saaletalſperre wurde von Geh.
Regierungs=
rat Prof. Dr. Rauch=Kiel erbaut. Sie ſtellt nicht allein im
Rahmen der geſamten deutſchen Volkswirtſchaft eine neue
Wertgröße dar, ſondern wirkt auch auf die Landeskultur ihrer
engeren Umgebung in hohem Maße befruchtend ein.
Blick auf die Hochwaſſerrinne, die die Berbindung zum Ausgleichsbecken herſtellt.
Eines der 17 Meter breiten Wehre, die je vier Meter Stauhöhe freigeben.
[ ← ][ ][ → ] MILLIONEN ENTWENDER UND DOCH KEIN DIEB.
Der Rampf des Steuereinnehmers Courencg.
chwurgerichtsprozeſſe haben faſt immer
einen ernſten, in den meiſten Fällen einen
D blutigen Hintergrund. Kürzlich rollte ſich
vor den Pariſer Geſchworenen ein Prozeß ab,
der eine völlig eigenartige Komödie war, wie
ſie ein Moliére nicht be; r erſonnen hätte. Auf
der Anklagebank, auf der nſt nur Mörder
und die ganz großen Gauner und Diebe PPlatz
nehmen, daß ein Beamter, dem man nichts
vor=
werfen konnte, der gleichſam das Muſter aller
Beamtentugenden war, der aber nur den einen
glühenden Wunſch kannte: ſeinen Vorgeſetzten
einmal gründlich die Memung zu ſagen!
Die Herren da oben.
Und wo hätte dieſe Ausſprache ein größeres
Echo als in dem finſteren Saale des Pariſer
Grauen Hauſes, wo ein Landry, eine Madame
Steinheil und ſo viele Hunderte berühmt
ge=
wordener Verbrecher gerichtet wurden? Das
Echo dieſes Prozeſſes wird vor allem in den
Herzen aller Angeſtellten, aller Mitglieder
irgendeiner ſtaatlichen Verwaltung widerhallen.
Denn gibt es nicht überall, in allen Ländern,
Cauſende von Subalternen, die vor allem nur
die eine verzehrende Sehnſucht kennen, es
ein=
mal den „Herren da oben” gründlichſt
hinein=
zuſagen, ihnen alle ihre Sünden, ihre
Ungerech=
tigkeiten vor aller Welt ins Geſicht zu
ſchleudern?
Courencg hat es für ſie beſorgt, und zwar
gründlichſt!
Wer iſt Courencg?
Der geplagte Steuereinnehmer.
Hippolute Courencg war bis zu dieſem
Pro=
zeß Receveur de Venregistrement im Pariſer
18. Bezirk. Auf deutſch alſo ein
Steuerein=
nehmer, was in Paris ein beſonders wichtiges
Amt darſiellt. Die Steuern werden den Steuer=
pflichtigen von den einzelnen Abteilungen im
Iinanzminiſterium vorgeſchrieben, die Sahlung
müß aber perſönlich geleiſtet werden beim Ve=
Lebeur, der von früh bis abends die Parteien
empfängt und das Geld einkaſſiert. Eine
müh=
ſelige, aufreibende Arbeit, beſonders, wenn es
ſich um einen ſo volkreichen Bezirk handelt, wie
ihn Courencg zu verwalten hatte.: Er rieb ſich
im Dienſt auf, den er trotzdem mit größter
Pflichterfüllung beſorgte, denn Courencg iſt mit
Leib und Seele Funktionär.
Er opferte halbe Nächte, um ſeine Bücher
in Ordnung zu halten, er petitionierte
unab=
läſſig, damit man ihm eine Hilfskraft beiſtelle.
Endlich ging ſein Wunſch in Erfüllung. Eines
Cages tauchte eine Angeſtellte auf, hübſch, aber
ſehr ernſthaft und ebenſo pflichtgetreu wie
Courencg ſelber.
Ich nehme die ſechs Millionen.
Aber dann wurde im Palais Bourbon von
der Miniſterbank aus die Parole verkündigt:
Sparen um jeden Preisl Courencg verlor
ſeinen weiblichen Kommis, ſeine „commise‟,
wie er ſich vor den Nichtern drollig ausdrückte.
Seine Proteſte verhallten ungehört. Und dann
kam es noch ärger! Aus Erſparungsrückſichten
wurden mehrere Steuerbezirke
zuſammen=
gelegt; die Steuerzahlungen für den 18. Bezirk
ſollten hinfort im Nachbarbezirk geleiſtet
wer=
den, und Courencg verlor ſeinen Poſten. Man
verſetzte ihn in ein Neſt, nach St.=Maur.
Das war alſo der Dank! Courencg ſchrieb
ſich an Petitionen die Finger lahm. Als aber
alles nichts half, faßte er einen heroiſchen
Entſchluß:
„Man wird ja ſehen, ob ich nach St.=Maur
muß! Aber vorher werde ich mich mit der
heiligen Ad=mini=ſtra=tion öffentlich
auseinan=
derſetzen!”.
Er ließ eines Cages zwei Notariatsbeamte
kommen, zwei „Huiſſiers”, die man in Paris
zu allem möglichen beruft: als Duellzeugen, bei
Seſtſtellung von Eheſtreit, von Spuren
erlit=
tener Mißhandlungen, zu Pfändungen und
der=
gleichen mehr.
Courencg führte die beiden Beamten vor
ſeine eiſerne Kaſſe, öffnete ſie und ſagte:
„Wollen Sie Ihres Amtes walten und mir
den Inhalt der Kaſſe ſchriftlich beſtätigen!“
Die „Huiſſiers” zählten nach und fanden an
Banknoten und Stempelmarken einen Betrag
von ſechs Millionen Franken.
Courencg nahm die Beſtätigung in Empfang,
erlegte die Gebühr und erklärte: „Dieſe Summe
werde ich an mich nehmen! Und ich werde ſie
erſt dann zurückgeben, wenn man mir —
Ge=
rechtigkeit widerfahren läßt!“
Am 29. Juni 1931 ſchrieb Courencg an ſeine
Vorgeſetzten, daß er den Inhalt der Kaſſe „auf
die Seite gebracht habe”, insgeſamt eine Million
bar und fünf Millionen Stempelmarken. „Ich
werde dieſe Symme der Adminiſtration erſt
dann zurückgeben, wenn ich vor den
Geſchwo=
renen erſchienen bin und mich von dem
Schand=
mal gereinigt habe, das mir die Adminiſtration
durch meine Verſetzung nach St.=Maur
auf=
gedrückt hat.”
Sehnſucht nach der Diebſtahlsklage.
Die höchſten Beamten der Finanzdirektion
fanden ſich bei Courencg ein. Sie wollten einen
Skandal vermeiden und beſchworen den
Steuer=
einnehmer, von ſeinem Vorhaben abzuſtehen.
Aber Courencg blieb feſt. Die Summe war in
Sicherheit! Kein Centime würde fehlen! Aber
Courencg wollte als Dieb angeklagt werden,
um ſich den Luxus zu geſtatten, vor den
Ge=
ſchworenen ſein mit bitterer Hefe gefülltes Herz
zu entleeren.
Es blieb nichts anderes übrig, als die
An=
zeige zu erſtatten. Courencg wurde zu ſeiner
großen Befriedigung verhaftet. Die Suche nach
dem Geld und den Stempelmarken blieb
erfolg=
los. Courencg ſaß ſechzehn Monate in
Unter=
ſuchungshaft! Die Juſtizbehörde war in großer
Verlegenheit. Hatte man es mit einem Narren
zu tun? Man ließ ihn von den Pſychiatern
unterſuchen. Sie erklärten ihn für völlig normal.
Frau Courencg hatte die Erlaubnis erhalten,
jeden Cag vor die Gittertür ſeiner Selle zu
kommen, um ihren Mann anzuflehen, das Geld
herauszugeben. Nach einigen Monate hatte
er Mitleid mit ihr und gab das Verſteck an,
worin ſich die Hälfte der Summe befand. Den
Reſt aber wollte er erſt nach dem Prozeß
zu=
rückgeben. Gegen dieſe Starrköpfigkeit war
nichts zu machen und der Prozeß Courencg kam
als erſter in dieſer Seſſion an die Reihe.
Am Cage der Rache.
Es war der große Cag, die Nevanche für
Courencg! Sum erſten Male vielleicht in den
Annalen der Schwurgerichte ſah man einen
ehrlichen Mann, der alles aufgeboten hatte, um
zwiſchen zwei Juſtizſoldaten auf der Bank der
Schande aufzutauchen.
Die Geſchworenen fühlten ſich ſehr unſicher,
und die Nichter nicht minder. Die Glaslade vor
dem Sitze des Vorſitzenden, wo ſich gewöhnlich
Waffen, blutbefleckte Pakete, Gläſer mit
kon=
ſervierten Leichenteilen befinden, war leer.
Und auch in den Akten fand ſich nichts gegen
Courencg. Er war mit dem Publikum ſtets
höflich, obzwar man ihm das Leben ſchwer
machte. Denn die Pariſer ſind Hitzköpfe, und
es gab täglich ſo viele Steuerzahler, daß ſie
ſehr lange warteten, ehe ſie an die Neihe kamen.
„Wo iſt der Neſt des Geldes?” fragte ein
Geſchworener.
Courencg lächelte: „Seien Sie unbeſorgt! Och
werde es ſofort zurückgeben, wenn Sie mich
freigeſprochen haben!”
Dann erbat er ſich das Wort und behielt
es eine Stunde hindurch. Er hatte zuerſt
ver=
langt, daß ſeine Vorgeſetzten mit ihm
konfron=
tiert werden. Aber die Herren hatten ſich
ent=
ſchuldigen laſſen.
„Aha!” donnerte Courencg, „ſie kommen
nicht! Das iſt ein Verlaſſen des Poſtens vor
dem Feinde!”
Und dann legte er Ds. Er wies nach, wie
viele Müßiggänger es in den höchſten
Ver=
waltungsſtellen gab; er legte die
Günſtlings=
wirtſchaft blos, welche in der Adminiſtratior
herrſchte; er rechnete den Geſchworenen vor,
daß man an den hohen Stellen, ohne daß der
Dienſt darunter leiden würde, fünfzig Millionen
jährlich erſparen könnte! Er erklärte ſeinen
Dienſt und überzeugte die Geſchworenen, daß
er eine Arbeit leiſtete, die für fünf Angeſtellte
hinreichend umfangreich geweſen wäre. Es war
nicht ſeine Schuld, wenn die Steuerzahler lange
warten mußten und ihm dann allerlei Koſenamen
an den Kopf warfen. . . ihm, Courencg, der
ſein Leben für den Dienſt hingegeben hätte.
6ndlich hatte man ihm eine „Commise”
bei=
geſellt, aber kaum hatte ſie ſich eingearbeitet,
ſo wurde ſie ihm wieder weggefiſcht! Und dann
kam das Unerhörte!. Man verſetzte ihn nach
nach St. Maur; er kam aus der zwanzigſten
in die dreizehnte Klaſſe; er verlor von ſeinem
ohnehin ſchmalen Bezügen 40 Prozent! Und
das hätte er ſich gefallen laſſen ſollen! Es war
eine Maßregelung, trotz ſeiner tadelloſen
Dienſtleiſtung ! Es war eine berufliche
Ent=
ehrung! Und dieſe Entehrung mußten die
Ge=
ſchworenen von ihm abwaſchen durch einen
Freiſpruch und durch die Suſicherung, daß er
an ſeinem bisherigen Poſten bleiben könne.
„Das kann ich Ihnen leider nicht
verſpre=
chen!” ſagte der Gerichtspräſident, dem
augen=
ſcheinlich dieſer Angeklagte ſehr ſumpathiſch
war. Man ließ die Seugen vorbeiziehen. Alle
ſagten für Courencg ſehr günſtig aus.
Als auch die „Commise” erſchien, richtete
ſich Courencg majeſtätiſch auf: „Meine Herren
Geſchworenen, es war eine ausgezeichnete
Commise! Ich war mit ihrer Arbeit ſehr zu=.
frieden! Es drängt mich, ſie hier öffentlich zu
beglückwünſchen!”
Der Verteidiger Henru Corrée, der durch
ſeine Nedegewalt berühmt iſt, hatte es ſich
diesmal leicht gemacht. Er ſpickte die
Admini=
ſtration mit Pfeilen ſchärfſter Oronie, dann
ſetzte er hinzu, ohne weiter auf die Anklage
einzugehen:
„Sprechen Sie meinen Klienten frei! Er iſt
hier wegen ſeiner Ehre erſchienen!“
Das große Los.
Von Fred Lang.
Auf einer leeren Kiſte ſitzt Anni, direkt unter
der großen Bogenlampe, und wippt mit den
ſchlanken Beinen. Ihr Geſicht iſt verzogen,
ihre Augen blitzen ein wenig böſe. „Nö, mein
Junge!” ſagt ſie, „dazu brauch ich noch nicht
zu heiraten — möbliert wohnen und weiter ins
Geſchäft gehn und mit jedem Pfennig knickern
—, da warten wir erſt mal, bis wir uns eine
hübſche Sweizimmerwohnung einrichten können,
Schlafzimmer grün Schleiflack und das
Wohn=
zimmer hell Birke und Neformküche und
Staub=
ſauger —‟
„Aber Anni”, ſagt Hans, der aufgeregt in
der Werkſtatt umherrennt, „ſieh mal, ich brauch
doch noch ſo viel Maſchinen und ne kleine
Cank=
ſtelle muß ich doch haben —, warum wollen wir
denn warten, bis wir grau und ſchimmlig ſind.
Brauchſt höchſtens noch ein Jahr im Büro zu
arbeiten, beſtimmt. Die Chauffeure empfehlen
mich ſchon überall, und ich hab doch ganz nett
zu tun. Aber ſo ine Wohnung, wie du ſie willſt,
da müßten wir doch das große Los gewinnen,
Anni!” Und nun folgen ſich Nede und
Gegen=
rede immer ſchneller, und es gibt einen rieſigen
Krach, und das Ende iſt, daß Anni wütend
da=
vonrennt, über den Hof, durch die Coreinfahrt,
und weg iſt ſie.
Hans geht in der kleinen Werkſtatt umher
und räumt auf. Er ſchmeißt mit den
Werk=
zeugen vor Wut und beſchließt, allein ins Kino
zu gehen, aus Nache. Aber dann beſinnt er ſich,
daß es ſchon nach neun Uhr iſt und räumt
wei=
ter auf, leiſe vor ſich hinſchimpfend. Plötzlich
fällt durch die Fenſter ein ſehr heller Lichtſchein,
ein Auto fährt langſam auf den Hof und hält
von der Werkſtatt. Hans geht hinaus. Aus
einem mächtigen Kabriolett ſteigt ein Mann,
fein in Schale, mit einem Bullenbeißergeſicht,
und fragt, ob hier auch nachts gearbeitet wird.
„Jawoll”, ſagt Hans und beſieht ſich den
Wa=
gen, ein ganz neuer Amerikaner, mit einer
oſt=
preußiſchen Nummer. Was er denn für die
Arbeitsſtunde verlange, will der Fahrer wiſſen.
Drei Eier, ſo — nun, wenn er bis ſechs Uhr
früh fertig ſei, ſolle er fünfzig kriegen. Er geht
zum Wagen und ruft hinein, die anderen ſollten
herauskommen. Die kommen denn auch
heraus=
geklettert, drei Mann, in dicken Fahrmänteln,
die Mützen tief in der Stirn, Kragen
hochge=
klappt. Sie gefallen Hans gar nicht. Ach was,
denkt er ſich, Kunde iſt Kunde, und dann fragt
er den erſten, was eigentlich entzwei ſei am
Wagen.
Der Mann zeigt ihm einen zerknüllten
Vor=
derkotflügel und einen reichlich verbogenen
Scheinwerfer, das ärittbrett hat auch was
ab=
bekommen, und aus dem Kühler läuft Waſſer.
Die Leute aus dem Wagen ſtehen herum und
erzählen, ſie hätten einen Chauſſeebaum
um=
gefahren, die Straße war ſo naß, verdammtes
Pech, ſie müßten ſo ſchnell wie möglich weiter.
Und der Benzintank wäre auch kaputt. Hans
ſieht ſich den Cank an und findet ein paar
Löcher. Er wundert ſich und fragt, wie die
komiſchen Löcher in den Cank kämen, ſie ſähen
ja aus wie von Nevolverkugeln. Hans hat im
Krieg einen Panzerwagen gefahren und nennt
ſolche Löcher. Die Sache wird ihm immer
un=
heimlicher. Aber der mit dem Bulldoggengeſicht
ſchreit ihn an, er ſoll die Schnauze halten und
an die Arbeit gehen; ſie hätten keine Seit. Er
würde ſein Geld kriegen, und alles andere ginge
ihn einen Dreck an.
Hans wird immer mulmiger, er möchte am
liebſten wegrennen, aber die Kerle ſehen ſehr
ungemütlich aus; einer hat ſich auf den Prell=
ſtein an der Einfahrt geſetzt, der läßt ihn
be=
ſtimmt nicht vorbei, und alle haben die Hände in
den Manteltaſchen und ſehen ihn an. Hans hat
keine Luſt, ſich die Knochen zerſchlagen zu laſſen.
Ach Quatſch, denkt er, fünfzig Mark kann ich
gebrauchen, was geht’s mich wirklich an, Anni
wird ſich freuen über den Verdienſt. Er fährt
den Wagen in die Werkſtatt, die Cür bleibt
offen, einer von den Kerlen ſteht davor, die
anderen ſetzen ſich auf leere Benzinfäſſer und
ſehen zu, wie Hans den Cank abmontiert. Das
iſt eine Mordsarbeit; es wird einem warm
da=
bei, und man vergißt das Nachdenken.
Auf einmal brüllt der Kerl, der ſich vor die
Cür geſtellt hat, irgend etwas, die anderen
ſpringen auf, aber da ſauſen ſie ſchon herein:
drei, ſechs, zwölf Schupos, voran ein Offizier
mit dem Schießeiſen in der Hand, es gibt ein
furchtbares Durcheinander und Geſchrei,
Gummiknüppel klatſchen, der Bullenbeißer reißt
eine Piſtole raus und im Nu ſind ſie über ihm.
Kaum ein paar Sekunden hat’s gedauert, und
ſchon ſtehen die vier Kerle mit Handſchellen
da. „Naus mit ihnen auf den Wagen!” keucht
der Leutnant. „Der Wagen iſt beſchlagnahmt!”
ſagt er zu Hans und nimmt den Helm ab und
wiſcht ſich die Stirn trocken. „Sind Sie der
Inhaber der Werkſtatt? Hans Lemke? Zeigen
Sie mal Ihre Papierel So, na, wir ſprechen
uns morgen! n. Abend!” Naus iſt er.
Hans bleibt in Angſt und Schrecken zurück,
draußen tutet der Ueberfallwagen, tatü, tata.
Die Werkſtatt ſieht aus wie ein Schlachtfeld.
Hans räumt auf und geht verdattert nach
Hauſe. Ich komm ſicher ins Kittchen, denkt er,
wegen Beihilfe. Die Anni wird einen Skandal
machen, au verdammt! Hans ſchläft ſehr ſchlecht
dieſe Nacht, er träumt ſcheußlich und wacht
immer wieder vor Schreck auf. Morgens um
ſieben iſt er in der Werkſtatt und murkſt ſo her=
um. Gegen neun Uhr kommt ein Herr herein,
Melone, dicker Spazierſtock, beſtimmt ein
Kri=
minaler. Nichtig, er zeigt das Schild unterm
Vockaufſchlag und gibt Hans einen Brief mit
dem Adler. Hans will leſen, ihm iſt ganz
ſchwindlig; er lieſt bloß etwas von zehn Uhr
und Polizeipräſidium. Der Kriminale ſagt, er
ſollte mal gleich mitkommen, er würde ihn
hin=
bringen.
Sie gehen los. Der Polup iſt ganz freundlich
und fragt Hans, wie denn das war geſtern
abend, muß ja eine tolle Sache geweſen ſein.
Aber Hans iſt verwirrt und gibt blödſinnige
Antworten. Ochſe, denkt der Kriminale und
ſchweigt nun dienſt eiſig. Auf dem Präſidium
muß Hans erſt eine Weile auf einem Korridor
warten, eine Menge Schupos rennen herum.
Hans hat einen beträchtlichen Kloß im Hals, die
Beine zittern ihm, gut, daß er ſitzt. Dann wird
er hineingeführt zu einem dicken, brummigen
Herrn, der ihn ausfragt nach allem, was ſich
abgeſpielt hat. Eine Stenotypiſtin ſchreibt au
der Maſchine mit und dann muß Hans
unter=
ſchreiben.
Ja, ſagt der brummige Herr, eine feine Bande
haben wir da gekaſcht! Was die uns in den
letzten Monaten für Scherereien gemacht haben!
Den Wagen haben ſie einem Gutsbeſitzer in
Oſtpreußen geklaut, dabei hat’s eine Schießerei
mit Landjägern gegeben, und einen anderen
Wagen haben ſie einfach über den Haufen
ge=
fahren. Iſt wohl Ihre Braut, das Fräulein
Anni, was? Großartiges Mädel!. Haben wohl
Krach mit ihr gehabt, wie?‟ Hans weiß nicht,
was er ſagen ſoll. Der Brummige iſt ganz
freundlich. So ein kleiner Krach hätte auch ſein
Gutes, meint er, denn wenn die Anni geſtern
abend nicht nochmal umgekehrt wäre, um ſich
mit ihm auszuſöhnen, und von der Hofeinfahrt
aus das merkwürdige Gehaben der vier Kerle
„Ganz recht!” bekräftigte Courencg
leelen=
ruhig. „Ein Sreiſpruch, und ich gebe den
Be=
trag heraus!”
Der Sieg des Unbeugſamen.
Es dauerte lange, ehe Nichter, Geſchworene
und Publikum ſich ausgelacht hatten. Nur
Courencg blieb ernſthaft. Er trommelte
un=
geduldig mit den Singer auf die Barre, zuckte
die Achſeln, blickte das Publikum ſtrafend an.
Dann verließen die Geſchworenen den Saal
und kehrten in drei Minuten zurück. Courency
war freigeſprochen. Er hatte ſechzehn Monate
gewartet, damit die Seſchworenen vor aller
Welt verkünden, daß er gegen die
Adminiſtra=
tion recht behielt. Und dieſen Spruch hatte er
endlich erzielt.
Der Neſt des Betrags wurde tags darauf
der Adminiſtration eingehändigt.
Courencg hatte ihn unter einem
angenom=
menen Namen der ſtaatlichen Mündelkaſſe
an=
vertraut!
Courencg erbat ſich ein Schlußwort.
Er ſagte: „Einer unſerer Könige hat geſagt:
„Der Staat bin ich!” Ich bin nicht ſo
unbe=
ſcheiden ich ſage: Der Staat und ich . . . Aber
wenn ich im Recht bin, muß der Staat
verur=
teilt werden.
Courencg hat Genugtung erhäalten. Er geht
nicht nach St.=Maur; er wird einen Poſten in
Paris zugewieſen erhalten. Es war ein heiterer
Cag für die Pariſer Juſtiz, aber auch ein
Ehrentag ..."
Iranz Farga.
Celegramm aus heiterm
Himmel. Von K. R. Neubert.
Wir Privatmenſchen, anonume Exiſtenzen
ohne Börſenverbindungen, bieten einen etwas
komiſchen Anblick, wenn wir ein Celegramm
öffnen ſollen. Uns fehlt die ſouveräne Geſte,
mit der Herrenmenſchen und Forſchungsreiſende
einer neuen Situation gegenüberſtehen. Ein
Griff, ein Riß, das iſt alles. Aber was geht
in uns vor! Die anderen haben in Gegenwart
dritter noch ein Lächeln, auch wenn das
Cele=
gramm ſchwere Verluſte brachte, den halben
Nuin. Sie verſtehen es, ſich mit liebenswürdigen
Worten ihrer Geſellſchaft zu entziehen, um im
Geheimkabinett die letzten rettenden
Anwei=
ſungen zu geben. Sie kehren zurück, heitere
Gaſtgeber ahnungsloſer Freunde. . ..
Aber wir erſchrecken immer. Wir verlieren
einen Augenblick die gute Haltung, kommen aus
dem Gleichgewicht. Ein Celegramm iſt
ge=
kommen!
Ein Celegramm hät eingeſchlagen, müßte
man richtiger ſagen. Wie heute: ich komme
ahnungslos nach Hauſe, und da liegt ein
Cele=
gramm auf dem Ciſch. Ich bin erſchrocken. In
Gedanken gehe iſt blitzſchnell alle Möglichkeiten
durch, die mit dieſem Celegramm eventuell in
Suſammenhang ſtehen könnten; aber ich weiß
keine. Ich laſſe mir einen neuen Anzug machen,
aber der Schneider wird mir den Cermin der
erſten Anprobe höchſtens auf einer Poſtkarte
mitteilen. . . . Meine Singer beginnen nun ſchon
nach dem Celegramm zu zittern, und ich ſuche
noch in der Erinnerung die ſeltenen Fälle, wo
ich gute und ſchlechte Neuigkeiten durch
Cele=
gramme erfuhr. Einmal kam ein Celegramm:
Vertrag perfekt! Ja, da lief ich dann mit dem
Papier in der Hand im Simmer hin und her,
ſtieg auf Seſſel, Diwan, Ciſch, fiel der
über=
raſchten Wirtin um den Hals, ehe ſie ſchelten
konnte und rannte zum Celephon: „Du, komm
endlich! Es iſt alles gut!”
Und jetzt bin ich wieder ahnungslos nach
Hauſe gekommen, und finde ein Celegramm auf
dem Ciſch. Ich habe keinen Vertrag zu
er=
warten. Ich habe keine Hochzeit zu feiern. Ich
habe kein Examen beſtanden. Ich weiß nicht,
beobachtet und das Gerede von den
Nevolver=
kugeln gehört hätte, dann hätte ſie auch nicht
das Ueberfallkommando holen konnen, und die
Belohnung hätte ſie auch nicht gekriegt. Und
das wäre doch ein ſchönes Stück Geld.
Der Brummige grinſt, gibt Hans die Hand
und wünſcht ihm alles Gute. Die Stenotypiſtin
grinſt auch. Hans Lemke weiß nicht, wo ihm der
Kopf ſteht, ſagt blödſinnigerweiſe „Gut abend‟
und ſtolpert hinaus.
Auf dem Korridor ſteht Anni. Sie fällt ihm
um den Hals und lacht und ſagt was von
grü=
nem Schleiflack, und daß er ſich Maſchinen
kaufen kann und eine Cankſtelle einrichten, und
dann weint ſie ein bißchen. Sie ſetzen ſich auf
eine Bank, auf die, wo Hans vorhin die Knie
gezittert haben, und küſſen ſich. Ein Schupo
ſteht feinend daneben. Aber es dauert ihm zu
lange. Er tippt Hans auf die Schulter und
ſagt, dazu brauchten ſie doch nicht ins
Polizei=
präſidium zu gehen. Anni wird puterrot, Hans
bietet dem Blauen gefaßt eine Sigarette an,
und dann gehen ſie los, dis grüne
Schleiflack=
zimmer ausſuchen.
Ein Geſprach.
Von 5. Veuting.
„Verſtimmt, gnädige Frau — und warum?“
Hier, ſchon wieder!
„Ah, ich ſehe, der ärgerliche Doppelbrief von
irgend einer Redaktion.”
Ja, und diesmal ſogar mit einer gedruckten
Ablehnung. Bisher überzuckerte man mir die
Pille wenigſtens durch ein paar höfliche Seilen,
zwiſchen denen ſogar ein gewiſſes Lob
heraus=
zuleſen war — aber dies — nein!
„Sie wiſſen nicht, Gnädigſte, wie es ugeht
auf einer Nedaktion, und daß die Leute nicht
wer mir ein Celegramm ſchicken könnte. Ich
ahne nur, daß da in dem zuſammengefalteten
Papier etwas lauert, etwas Böſes, Drohendes.
Ich ſtrecke die Hand danach aus, wie durch
die Gitter eines Naubtierkäfigs, jetzt reiße ich
es auf, und während noch das Papier zwiſchen
meinen Fingern raſchelt, fällt mir dunkel jener
Abend ein, als ich, ahnungslos wie heute, nach
Hauſe kam und ein Celegramm auf dem Ciſch
lag: Vater geſtorben! Mir gehen im Bruchteil
von Sekunden Namen durch den Kopf.
Ich denke an Crude, Erich, Emma, es kann
jemand geſtorben ſein, denke ich, jemand, der
mir kürzlich vielleicht eine Anſichtskarte ſandte,
jemand, der ganz geſund war.
Vor meinen Augen flimmert die Schrift.
Es iſt, als würden die Buchſtaben meinen
Augen davonlaufen, ich muß ſie mit ſtarrem
Blick feſtnageln, aufſaugen, ich leſe, ein paar
Worte, ich weiß alles, alles ..
Jetzt atme ich tief und lang aus, als würde
ſo die Angſt aus meinem Körper geſtoßen. Die
ſchreckliche, unbegründete, lächerliche Angſt vor
einem Celegramm, das unerwartet auf meinen
Ciſch flog.
Es iſt nichts Schlimmes.
Jemand iſt auf der Durchreiſe, will mich
ſehen, nach langer Seit.
Ein Celegramm hat eingeſchlagen. Kalter
Schlag. Ich erhole mich, freue, lache. . .."
Die Mode der Selbſtbiographien und Bekenntniſſe
Ich habe ausgerechnet, daß, wenn ich alles
leſen wollte, was nur in deutſcher Sprache ſeit
dem Weltkrieg an „Erinnerungen” und „
Be=
kenntniſſen” geſchrieben worden iſt, ich mir
zwei weitere Bücherregale anſchaffen müßte.
Rudolt P
Fällt dann noch mein Blick auf die ermutigende
Ermahnung des Verlags: „Dieſes Buch ſollte
in keinem deutſchen Hauſe fehlen!” ſo ſinkt
mir das Herz in die Schuhe und ich fühle mit
Serknirſchung, daß ich wohl den
Anforderun=
gen, die heute vielfach an das „deutſche Haus”.
geſtellt werden, nicht mehr nachkommen kann.
Das mindert meine Freude am Leſen deſſen,
was andere erlebt und durchkämpft haben,
je=
doch keineswegs, und aus der Hochflut der
Memoiren findet man ſchließlich das heraus,
was einem perſönlich am meiſten zuſagt. Mode
und wohl auch innere Nötigung laſſen dieſe
Hochflut mehr und mehr anſchwellen.
Wer irgendeinen Namen in der
Oeffent=
lichkeit zu vertreten und es bis zu ſechzig oder
gar ſiebzig gebracht hat, fühlt die
Verpflich=
tung, in Buchform das Fazit ſeines Lebens zu
ziehen. Bei dieſer Beſchäftigung wird er oder
ſie ſich meiſt recht gut unterhalten. „Man
ſchmilzt an ſeinen eigenen Kohlen”, ſagt Goethe.
Es liegt ein großer Reiz darin, die Wege, die
man gewandert iſt, in der Erinnerung nochmals
zu durchmeſſen und aufmerkſam an den
Meilen=
ſteinen zu verweilen. Daß ſolche Wanderung
ſich aber auch reizvoll für den Leſer geſtalte,
hängt ab von der größeren oder geringeren
Kunſt des Schreibers, die Moſaikſteinchen
ſei=
ner Erlebniſſe zum Bude zu fügen, aus dem
nicht nur das Antlitz des Berichterſtatters
blickt, ſondern auch etwas von der Seit, in der
er gelebt, von den Kräften, die an ſeiner
Ent=
wicklung gearbeitet haben.
Im Mittelpunkt der Biographie muß
ſelbſt=
verſtändlich der Autor ſtehen. Man darf es
ihm auch nicht als Eitelkeit auslegen, wenn er
ſehr häufig von ſich ſelbſt ſpricht und erzählt,
denn ſolches bringt die Aufgabe mit ſich. Aber
aus der Art und Weiſe, wie er ſich zu ſeiner
Mitwelt in Beziehung ſetzt, erkennt man
un=
ſchwer das kühle oder warme Herz des
Ver=
faſſers, auch da, wo es ſich um größte
Sachlich=
keit handelt oder handeln ſollte, wie bei den
Erinnerungen der Staatsmänner und
Seld=
herren.
Am eindrucksvollſten leſen ſich die
Biogra=
phien der Dichter durch die Nundung und
Schönheit des Aufbaues. Und hat der Leſer
eingehend Fühlung mit ihren Werken, wird er
mit Spannung auf das lauſchen, was ſie uns
ſelbſt von ihrem Werdegang zu berichten haben.
So wenn Sudermann, mit einer faſt an
Nouſ=
ſeau grenzenden Offenheit das „Bilderbuch
ſeiner Jugend” aufſchlägt, wenn Max Halbe
Freude und Kampf des Lebens unter den
Generalnenner „Scholle und Schickſal” bringt.
Auch Fritz Skowronneks „Lebensgeſchichte
eines Oſtpreußen” iſt umwittert vom herben
Geruch der Heimäterde, und überdies für alle
die, welche gleiche oder ähnliche Erfahrungen
buchen können, ſehr intereſſant durch die
Schilderung des Preſſeweſens.
Hart an der Schwelle der neuen Seit ſteht
die Wunſchwelt der deutſchen Frau, wie ſie ſich
ſpiegelt in Gabriele Neuters Buch „Vom
Kinde zum Menſchen”, das Ernſt mit Humor
glücklich verbindet.
Sobald „Erinnerungen” bedeutender
Men=
ſchen in uns verwandte Saiten erklingen laſſen,
ſprechen ſie unſer Gemüt ganz beſonders an.
Von dem liebenswürdigen, lichtumfloſſenen
Nudolf Presberſchen „Aus der Jugendzeit”
gilt das in hohem Maße. Ein Stück von Alt=
Frankfurt ſteigt in dieſen Blättern vor uns
auf, von dem Frankfurt jener Seit, in welcher
an den drei Bahnhöfen noch die gelben Curn
und Caxisſchen Droſchken hielten.
Einen ähnlichen Genuß wie von den
Pres=
berſchen Erinnerungen empfängt man von
einmal alles Gute, das ihnen zugeſandt wird,
nehmen können —. —
Aha, mein Herr, nun hätten wir uns aber
gründlich verhaſpelt! Fahren Sie nur mutig
fort: geſchweige das Schlechte.
„Aber liebe, gnädige Frau, gewiß, das habe
ich nicht ſagen wollen; ich wollte Ihnen nur
er=
klären, wie es zugeht, daß gerade Arbeiten, wie
die Ihren —
Erklären Sie nichts, reden Sie kurz und
bündig, ſagen Sie mir klipp und klar: laſſen Sie
das Schriftſtellern bleiben, Sie werden niemals
einen Erfolg haben."
„Das iſt es nicht; warum ſollte ich gerade
Ihnen die Wohltat zunichte machen, ein reiches
inneres Erleben in eine Form zu bringen, ſich
bei Ihrem Temperament, techniſch ausgedrückt,
ein Ventil zu ſchaffen?”
Ventil, das iſt das rechte Wort. Sehen Sie,
wir haben keine Kinder, ich bin faſt den ganzen
Cag allein; es iſt unmöglich, meinen mit Arbeit
überhäuften Gatten des Abends mit dieſen
tauſend Dingen, die mir tagsüber durch Herz
und Hirn fahren, zu beſchweren. — Sie lächeln,
Doktor, warum, bitte?
„Verzeihung, ich dachte plötzlich an das Wort
„Logik'.”
Grauſamer Spötter. Sie f lgerten: und
wo=
für ihr der Gatte zu ſchade iſt — und ſo weiter.
„Schonung, Schonung, verehrte Frau, wenn
ie mich nicht gleich zu Anfang unſeres
Ge=
ſprächs vernichten wollen. Sie wiſſen ebenſogut
wie ich, daß Sie begabt ſind, daß Ihr
Cempera=
ment, Ihre ſcharfe Beobachtungsgabe im
Ver=
ein mit einem leichtflüſſigen Plauderſtil doch
etwas bedeuten.”
Ein kleines Calentchen, gewiß, das im
Fa=
milien= und Freundeskreiſe über Gebühr
ge=
prieſen und verhätſchelt wurde. Schmeichelei,
die Ermutigung, dieſes und jenes an eine Sei=
tung zu ſchicken, und der Blauſtrumpf war
fertig.
„Mit Verlaub, Gnädigſte, das Wort
Blau=
ſtrumpf kennen wir ſeit mehr denn dreißig
Jah=
ren nicht mehr. Heute ſtelltt man die
ſchrift=
ſtellernden Frauen, von einem halben Dutzend
wirklich bedeutender Erſcheinungen abgeſehen,
ſtillſchweigend gleich mit den vielen, denen nicht
etwa die Langeweile oder Eitelkeit, ſondern die
brennenden Fragen der Seit die Seder in die
Hand drücken, und ſo will Jede für ſich eine Cat
der Erlöſung, der Selbſtbefreiung tun. Sie tut
es auch im Grunde, aber es fehit ihr das Maß;
ihr Leben war Jahrhunderte lang aus kleinen
Dingen zuſammengeſetzt; nun plötzlich will ſie
mit Felsblöcken Fangball ſpielen."
Und doch, Doktor, wenn man die
Frauen=
briefe der letzten Jahrhunderte betrachtet,
war das nicht eigentlich Literatur?
„Davon eben wollte ich reden, gnädige Frau,
vom Briefſchreiben, dieſer ſo ſehr
weib=
lichen Kunſt, die leider den Frauen von heute ſo
gründlich abhanden gekommen zu ſein ſcheint,
wie beiſpielsweiſe das Spinnen. Wer heute
im=
ſtande iſt, einen geiſtvollen, flüſſigen Brief zu
ſchreiben, der — tut es nicht, ſondern macht ein
Feuilleton daraus. Unſere tüchtigen
Seuille=
toniſten der 70er, 8der Jahre, wo ſind ſie?
Sie machen Bücher aus ihren Seuilletons.
„Getroffen, gnädige Frau. Der Cagesruhm
des Seuilletons iſt ihnen zu billig; lieber laſſen
ſie ihre Arbeiten hochmütig oder verbittert
jahrlang im Shreibtiſch liegen oder im beſten
Fall im Winkel irgendeiner Buchhandlung
ver=
ſtauben. Wir haben den Hang, literariſch zu
ſein, und wenn man bedenkt, daß faſt jeder
Gebildete heute ſchriftſtellert — — denken Sie
bitte den Satz zu Ende, gnädige Frau. Und
denken Sie ſich nun eine größere Schriftleitung:
hundert Einſendungen jeden Cag, Spreu und
Beſonnter Vergangenheit” des Arztes und
Philoſophen Carl Ludwig Schleich, durch die
geſchickte Verwebung des Perſönlichen mit
dem Allgemeinen.
Man ſollte meinen; daß Perſonen auf hoher
ſozialer Stufenleiter ganz beſonders Wertvolles
und Wichtiges zu melden hätten. Das iſt
durch=
aus nicht immer der Fall. Nichtsſagend und
öde war das, was die preußiſche Prinzeſſin
Viktoria vor einigen Jahren aus ihrem bunten
Leben vor den Leſern ausbreitete: das
Wich=
tige mit dem Nebenſächlichen verfilzt, ganz
ohne Diſtanzgefühl.
Wie wohltuend heben ſich gegen ein ſolches
Kunterbunt die drei ſchlichten, natürlich
ge=
ſchriebenen Cagebücher der Fürſtin Marie zu
Erbach=Schönberg ab, die aus ihrer
Mädchen=
zeit bis in die Jahre nach dem Suſammenbruch
führen und ſo gar keinen perſönlichen Ehrgeiz
verraten, uns aber das Bild einer Frau ſchenken,
die auch nur die übliche Prinzeſſinnenerziehung
von Anno dazumal erhalten hatte, aber kraft
eines ſtarken inneren Pflichtgefühls in die
ſozia=
len Aufgaben einer neuen Seit hineinwuchs.
Das vielgeſtaltige Leben des Mimen, das in
zwei Welten ſich abſpielt: in der der
Wirklich=
keit und der des Scheins, ſollte von Nechts
wegen der Memoirenliteratur reichen Stoff
zuführen; man erlebt nach dieſer Nichtung
je=
doch manche Enttäuſchung. Ausbildung —
Gaſtſpiel — Engagement — Kuliſſenintriguen.
Darüber kommen die wenigſten hinaus.
Für meinen Geſchmack haben mir die „
Vier=
zig Jahre im Dienſte der Kunſt” von unſerer
Darmſtädter Anna Ethel mehr Befriedigung
gebracht als die Erinnerungen berühmter
Größen, die gar nicht Abſtand vom eigenen Ich
zu nehmen wußten. Und was uns die Berichte
Anna Ethels ſo traulich macht, iſt, daß wir in
ihnen jenes gemütliche Darmſtadt wiederfinden,
das, wenn man von Frankfurt herüberkam,
wie ein Sdull wirkte, in den Augen
oberfläch=
licher Paſſanten eine Philiſterſtadt mit
höfiſch=
bureaukratiſchem Anſtrich. Und doch eine
Kunſtſtadt, wie es im ganzen Umkreis keine
zweite gab.
Mächtig beeinflußt Entſtehung und
Veröf=
fentlichung von Lebenserinnerungen, die immer
auch ein gut Ceil Bekenntniſſe enthalten, das
im Unterbewußtſein arbeitende Gefühl, ſich mit
den Menſchen ſeiner Cage zu verbinden, in
dem raſend dahinſchießenden Strom der Seit
ſich nicht zu verlieren, ſich ſelbſt ſchützend vor
die Dauerwerte zu ſtellen, die man als ſolche in
ſeinem Schickſal herausgefunden hat.
Dr. Ella Menſch.
Weizen durcheinander, der Bedarf zehnfach im
voraus gedeckt —
Ja, ja, Doktor, und dann meine armen,
zag-
haften Verſuche, ein unbekannter Name
dar=
unter, das kann ja nicht gut gehen. Das
iſt ja beinahe, wie wenn ich ein Lotterielos
kaufe!
„Nicht viel anders, allerdings — übrigens,
haben Sie es ſchon bei den „Feilhauerſchen
Blättern” verſucht?”
Lieber Doktor, haben Sie mich noch nicht
genug verſpottet heute? Als ob ich nicht wüßte,
daß dort eine Frau mit in der Nedaktion
ſitzt, die alles, was von Frauenhand kommt,
einer eiferſüchtigen Muſterung unterzieht und
es vielleicht annimmt, wenn ein Name
darunter=
ſteht aus den Kreiſen, in denen dieſe Blätter
vorzugsweiſe geleſen werden.—Sehen Sie, dieſe
Art Unternehmungen ſind ſchuld, daß
Unſer=
einer die guten Nedaktionen beläſtigt
„Wie —
Jawohl. Wir leſen dieſe troſtloſe
MNittel=
mäßigkeit und werden geradezu
herausgefor=
dert, zu ſagen: das kann ich auch. und beſſer.
Nichtig iſt dieſer Standpunkt ja nicht, aber
verſtändlich, und ſo, nur ſo wird der
Dilettan=
tismus geradezu gezüchtet.
„Ich ſtaune, gnädige Frau, wirklich, ich.
ſtaune.”
Warum?
„Weil Sie ſo gut Beſcheid wiſſen, weil Sie
klug und gebildet genug ſind, die Grenzen Ihrer
Begabung zu ſehen, weil Sie auf alles, was Sie
mich fragen, ſelber die treffendſte Artwort
be=
reit haben, und dennoch
Nun?
„Immer noch „Lotterieloſe kaufen‟.
Sie mögen Necht haben, ich will darüber
nachdenken, darum laſſen Sie mich jetzt allein,
denn — ein bißchen ſchäme ich mich doch.
Sunndags Roochmiddags=Bedrachdunge
Soooche, des Gröbſte he de mer widdermol
ſoweit iwwerſtanne, un mir ſin widder im Gerick.
No, es hott jo aach diß Johr net aſch viel
dezu geheert, indem jo bekanntlich de erſte
Januwa ſparſamerweis weider’s kaa. Umſtende
gemacht hott, un kaa Exdraworſcht gebrote
hawwe wollt, ſundern ſich in idealer
Konggu=
renz mit m erſte Sunndag vum neie Johr in die
Ehr, als Feierdag zu gälte, gedaalt hott, indem
daß ſozuſage vun nachts Null=Null Uhr ab bis
de annern Middag um zwelf Neijohr, war,
un vun zwelf Uhr middags bis Null=Null nachts
Sunndag. Uff die Art hott mer ſozuſage
zwaa Micke mit aam Schlag geſchlage. Ganz
ab=
geſähe davo, daß jo nir ſchneller veralde dhut
als wie däß „Proſt=Neijohr”=Gekrich; mer
kann’s e Stund denooch kaum noch heern ..
s geht domit wie mitm Kriſtbaam: nooch
Neijohr verliert er net bloß ſei Nodele, ſundern
aach ſein Reiz. No, un ann aach ſchließlich
die Stadt ihrn, den wo=ere ſo paar, „gemietvolle‟
Stadträd noch raſch vorm Bſcheerdag abgeluxt
hawwe, alſo wann aach die Stadt ihrn uffm
Mackblatz noch e paar Dag lenger hott ſteh
loſſe, ſo hott ſe domit wenigſtens unſere
Mack=
weiwer un Hocke en Gefalle gedha, dann es
wollt die Woch morjends, trotz dem „neie” Johr
gornet Dag wärrn.
Freilich, mir ſin awwer aach gleich am Afang
vum neie Johr mit=eme ſtaatsmeßiche Näwwel
beglickt worrn, ſo daß mer diräckt vun=eme
Staatsnäwwel ſpräche kennt, außer der
allgemeine Benäwwelung, die jo alle Johr an
Neijohr gang und gäwe is.
Awwer in bedräffs dem Staatsnäwwel, do
hab ich nadierlich bei meine aerkannte un
ſtadi=
ſtiſch feſtgeſtellte un erausgeknowelte
Indelle=
ſchenz kaan Aageblick dra gezweifelt, daß der
herrliche, pirramidale un brächdiche Näwwel
ſo=
zuſage vun Staatswege veraſtalt un
ar=
rangſchiert worrn is, un zwar zu unſerm
Ver=
gnieje, gradis un franko, weil halt unſer
Staatsrechierung aach emol was biete wollt.
s kennt aach ſei, daß ſe ſich beim Staat iwwer
den ſtädtiſche Kriſtbaam gemobbſt hawwe, un
hawwe ſich geſagt, wann die Stadt uff die Art
billich ihr Licht leichte loſſe will, ſo kenne mir
noch ganz annerſter, wann mir unſern
Staats=
näwwel leichte loſſe.
Dann däß ſeegt aam doch de klare
Menſche=
verſtand, wo ſoll ſunſt uff aamol en ſo en dicker
Haufe hochräſchbäckdawler un maſſiefer Näwwel
herkumme, in dem kaa Menſch mehr un kaa
La=
därn aach nor es beſcheidenſte Licht leichte loſſe
kann, wann net vun Staatswege.
Allerdings, mei Endebärzelſen, wo jo
bekannt=
lich mei Freundin is, die hott geſagt, däß weer
dumm Gebabbel mit dem, daß der ballwariſche
Näwwel ſozuſage e ſtaatlich veraſtalt Sach
ge=
wäſe weer, dann do hett mer zum mindenſte
aach die Stang ſähe miſſe, mit däre mer vun
Staatswege im Näwwel erum fahrn dhet: dovo
hett ſie awwer nir gemärkt. Der Näwwel vun
die Woch weer däshalb weider nix als e ganz
nadierliche Nadurerſcheinung, während der
Näwwel, der wo vun Zeit zu Zeit vun
Staats=
wege veraſtalt wärrn dhet, mehr ſo e Art
Edadsnäwwel weer, dann aach in dem
dhet mer ſich mit un ohne Stang kaum drinn
zurecht, finne
Noja, die Endebärzelſen, die will jo
bekannt=
lich alles beſſer wiſſe, däß waaß mer jo. Awwer
daß ſe jetzt herkimmt un ſeegt aach noch, ſie hett
geheert, die Stadt wollt, uff Adrag vun e paar
waaſchhärzige Stadträd, iwwer die Oſtern en
elektriſche Oſterhas uffm Mackblatz uffſtelle,
däß glaab ich=ere mol net.
En Kriſtbaam! — noja, däß loß ich mer noch
gälte, der ſieht ſchee aus, ſtrahlt. un verpflicht
ſunſt zu nir. Awwer en Oſterhas?! — Do herts
uff mit de pure Strahlerei, vun dem verlangt
mer, wann er ſchun ſei Licht leichte loſſe will,
daß aach was dabei eraus kimmt. — No, un
was kann bei=eme ſtädtiſche Oſterhas, ſchun
„eraus” kumme, wann mer=em Salz uff de
Schwanz ſtragd? — Nir wie lauder Steiern.
Danke ſchee!
Freilich, meechlich is alles, un beſunners däß,
was mer net for menſchunmeechlich hellt. — Ich
ſag bloß Margarine, dann waaß mer ſchun,
daß bei uns noch lang net alles in Budder is.
He, wer hett ſich däß in de letzte Notjahrn, ſo
nooch em Krieg, draame loſſe, daß in
Deitſch=
land emol en großer Kambf ausbräche kennt,
weil zwangsmeßig, un per Notverordnung
Budder unner die Margariene gemiſcht
wärrn muß! — Wann mir däß domols aaner
geſagt hett, den hett ich glatt for gepickt gehalte.
Ja, mer muß ſich däß vorſtelle, ums zu
be=
greife: Budder unner die
Marga=
riene!
Umgekehrt wärd eher en Schuh draus
Awwer no, es is emol der unerforſchliche
Rat=
ſchluß unſerer hochen Reſchierung, un jetzt mach
aaner was dro!
Annererſeiz is mer’s awwer aach noch net
ganz klar, was bei däre Miſchung hinnenooch
erauskimmt, un wie mer däß nennt.
Nemlich=
is dann die Budder, wo mer demnechſt zu kaafe
krickt, Margarineerſatz; odder is die
Margariene — Buddererſatz?!
Dann nemlich, wie ich geläſe hab, is es de
Margarienefawricke ausdricklich ſtreng verbotte.
zu ſage, daß Budder in de Margariene is. Jetz
word ich bloß druff, daß mer de Budderhennler
verbiede dhut, zu ſage, es weer Margariene
unner de Budder. — Däß weer doch logiſch;
dann wann mer Budder unner die Margariene
miſche kann, ohne daß mer’s merkt im Geſchmack,
dann muß mer aach Margarine unner die
Budder miſche kenne, ohne daß mers märkt im
Geſchmack.
No, un ſchun de Ladeiner ſeeckt: „De guſtibuß
non eſt dißbudandumm” — iwwer de Geſchmack
leßt ſich net ſtreide. Wer alſo gewirte
Herings=
eier for — Kawia äſſe dhut, der wärd aach
Margariene, for Budder äſſe. Un iwwrichens
ſin jo immerhie die meiſte deitſche Staatsbärjer,
was ihrn Geſchmack bedrifft, net ſehr verwehnt,
ſundern ſind froh, wann ſe iwwerhaubt was
hawwe, und wann’s iwwerhaubt nooch was
ſchmeckt.
s kennt däßhalb awwer aach ſei, daß mer
langſam unſern Geſchmack widder uff ſei
Frie=
densheeh bringe will, indem mer all die, die
wo ſeither bloß Margariene gäſſe hawwe,
wid=
der ſo langſam an de Buddergeſchmack gewehne
will, damit, wann ſich die Verhältniſſe in
ab=
ſehbarer Zeit widder ſoweit beſſern, daß mer
iwwerhaubt kaa Margariene mehr zu äſſe
brauch, damit’s aam dann net ſo hadd akimmt,
wann mer uff aamol, ſtatts Margariene, bloß
noch Budder äſſe muß —
Wann dem ſo is, weers net ganz
ausge=
ſchloſſe, daß mer — wie mer beiſpielsmeßich.
äwe ſchun Schnabs unner’s Benzien miſche muß!
kimfdich Wei unner de Ebbelbuff miſche
dhut, um unſere Winzer uff die Baa zu helfe;
odder Säckt unners Bier, odder Schlagrahm
unner’s Worſchtfätt, odder Hooröl unners
Ab=
helkraut, odder Lahme unnern Dreck..
In dem Fall wärd am End langſam e
allge=
meine Miſcherei in Deitſchland ausbräche, nooch
dem Dichterwort: „Des Läwens ungemiſchte
Freude, ward keinem Stärblichen zu Daal =
Hoffentlich mache ſe’s net ſo aſch, daß mer ſich
in dem ganze Miſchmaſch aach noch auskennt.
Bienche Bimmbernell.
Poſtſchkribbdumm: — s war all die
Johrn doher e äwe ſo ſcheener, wie frommer
Brauch, daß unſer Herr Owwerowwer, un ſei
geliebte Radshärrn, zum Beſchluß vum alde,
un Afang vum neie Johr, ſich zu=eme
feicht=freehliche „Verſeehnungsſchobbe”,
zu=
ſamme gefunne hawwe, un hawwe nooch alder,
echter, deitſcher Mennerſitte all däß
enunner=
geſchwenkt, was=en noch vum alde Johr her
uff Härz, un Seel, un — Zung geläje hott; un
hawwe dobei zu gleicher Zeit die Geläjenheit
un es Glas ergriffe, um uffs kummende
Johr hie, zum Beſte vun unſere liewe
Vadder=
ſtadt, en kräfdiche Schluck zu dhu.
No, un da ich bekannterweis an ſo alde
ehrwirdiche Braich henk, dhet ich’s vun Härze
bedauern, wann mer aach den ſcheene Brauch
„der Zeit” geobfert hett. — Dann daß es nir
zu verſehne, un nis „enunner zu ſchwenke‟
gebt, däß kann mich doch kaaner weiß mache;
noch wenicher, daß ſe allmitnanner unner die
Abſtinenzler gange weern.
Un grad diß Johr hett’s die ginſtich
Ge=
läjenheit gefiecht, daß mer dodebei eme alde
Stadthauskembe gedenke hett kenne, der wo net
bloß allaans ſein ſibbzichſte Gebortstag feiern
konnt, ſundern außerdem fimfunzwanzich Johr
lang an aam Stick ſei Zeit un Kraft, ſei Wiſſe
un Könne, als Radsherr de Stadt verobferiert
hott, un dem ſei Stimm ſtets was gegolte
hott „in alle Kolleeche”, wie’s im Datterich
haaßt.
Gewiß däß radsherrliche Gebortsdagskind,
un der ſtadträdliche Juwilar, hott gewunſche,
mer mecht vun=ere offizinelle Feier, mit
Rick=
ſicht uff die Zeitverhältniſſe, abſähe. Den
Wunſch loſt ich gälte! — Awwer bei dem
alt=
ehrwirdiche „Verſeehnungsſchobbe” do hett
ſich unſer Juwilar ſicher net degäje geſtraibt,
wann mer emol däß Baddeiröckelche
ausge=
zoge, un mit im ageſtoße hett, un hett e Hoch
uff en ausgebracht. Dodebei hett noch net
ganer e offizinell Redd, odder gar „Feſtredd‟
zu halte brauche. Ach nag, dann wann mer
fimfunzwanzich Johr lang uffm Rodhaus ſitzt,
do verzicht mer als „Juwilar” ſeinerſeiz gern
uff „Redde” un ſo.
No, ſchließlich, es is jo aach ohne dem
gange; un was mich bedrifft, ſo hab ich mer
ärdra zur Feier des Dags””e klaa
Gribbe=
afällche zugelegt, hab mer en
Verſeehnungs=
tee” gekocht, un hab en Schuß mehr enei
gedho wie ieblich, un hab ſo, mit Rickſicht uff
die Zeitverhältniſſe wenigſtens net ganz
allgehohlfrei uff unſerm Juwilar un
Geborts=
dagskind ſei Wohl gedrunke. Un in dem Sinn
noochdräglich mein härzlichſte Glickwunſch,
Kugo Bender, un e kräfdiches „Proſt”,
wann aach aus em Kaffeekobbche ...
Küchenzettel vom 9.—15. Januar.
Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.
Montag: Sellerieſuppe, Apfelauflauf.
(Rezept.)
Dienstag: Braune Zwiebelſuppe (Rezept),
Königsberger Klops m. Kartoffeln.
Mittwoch: Blumenkohlſuppe, Lungenhachee
mit Nudeln.
Dannerstag: Tomatenſuppe ,
Kartoffel=
käſeauflauf, Salat.
Freitag: Schwarzbrotſuppe,
Reisfiſchauf=
lauf, Salat.
Samstag: Weiße Bohnenſuppe mit
Schweinernem.
Sonntag: Königinſuppe, Wiener
Roaſt=
braten mit eingemachten grünen Bohnen,
Kartoffelbällchen, Kompott aus Vorrat.
Apfelauflauf. 1½—2 Pfund Aepfel
werden geſchält, in Achtel geſchnitten, mit 50
Gramm Zucker, 30 Gramm geriebenen
Man=
deln, 30 Gramm ausgequellten Korinthen und
einem Eßlöffel Rum gemiſcht und in eine
ausgebutterte Auflaufform gefüllt. Nun rührt
man 60 Gramm Butter ſchaumig gibt 50 Gr.
Zucker, 3 Eigelb, 60 Gramm Mehl, Milch und
zuletzt den Schnee der Eier dazu, füllt, die
Maſſe über die Aepfel und bäckt bei
Mittel=
hitze eine Stunde.
Braune Zwiebelſuppe. Zwiebeln in
Scheiben ſchneiden, in Butter braun röſten,
mit halb Milch halb Waſſer auffüllen und
mit einer Mehlſchwitze binden und gut
durch=
kochen laſſen, mit Eigelb abziehen.
—
TIefe. d1e N0s
Weil=
nachtsfeſt hinterließ. Wenn der
Weih=
nachtsbaum den Weg alles „Irdiſchen” nahm.
dann präſentieren ſich der Hausfrau meiſt auf
Möbeln, Fußboden, Tiſchwäſche uſw. Flecken der
verſchiedenſten Art. Von den Kerzen
abgetropf=
tes Wachs oder Stearin läßt ſich durch
vorſich=
tiges Abſchaben mit dem Meſſerrücken, oder mit
einem Pfennigſtück entfernen. Auf
Polſter=
möbeln und Teppiche lege man dann noch ein
gut aufſaugfähiges Löſchblatt und überplätte es
mit heißem Eiſen. Auch in Tiſchwäſche kann man
ſie durch Ausplätten tilgen.
Gefrorenes Sauerkraut. Ein
Um=
ſtand, der nicht ſelten bei ſtrengem Froſt in
kalten Aufenthaltsräumen eintritt und das
Sauerkraut zum Verderben bringen kann. Man
bereite ſich in dieſem Fall eine friſche, ſchwache
Salzlöſung in lauem Waſſer. Und zwar genügt
auf 3 Liter Waſſer ein geſtrichener Eßlöffel Salz.
Dieſe Lake über das aufgetaute Kraut gegoſſen,
muß über dieſem ſtehen, das man mit Brett oder
Teller von neuem beſchwert.
H.
Waa
Nummer 501.
Aufgabe 698.
Kr. Nielſen in Hamar.
(Chemnitzer Tagblatt, 1925.)
Weiß zieht und ſetzt in drei Zügen matt.
Prüftellung: Khl Tet Lf6 Sd8, a8 Be2, h5, Kf5 8g8.
Aufgabe 699.
Dr. L. N. de Jong.
(1. Preis, Bahn Frei, 1891.)
Weiß: Kg1 De1 Td1, h7 Le8 Sa8, 15 Bd4 (8),
Schwarz: Keß Lg7 Setz, es Bb5. b8, 43, e4, 16 (9).
Matt in zwei Zügen.
Löſungen der Aufgaben 694 und 695.
694. D. Stochi, 1.I.h. 70-71.lb8, 8:d3.—1.8r1—g3!
Nunmehr folgt auf 1. ... 9:43 2. Sesctk mit Aufbeckung von
1 u. I. Sehr ſchön!
695. O. Würzburg. 1. 8f3—e5! Die Drohung 2. Db2
pariert Schwarz in den Hauptſpielen mit 1. Ped4, bzw.
1... Tad4, ſworauf aber Weiß mit 2. Da5 bzw. 2. De4
die notwendige Turmablenkung erzwingt. Würzburg=Plachutta.
Winterliches.
au .... — . . au.
au —... au ..
al.mau.
au.
au.
An Stelle der Punkte ſind Buchſtaben zu
ſetzen, ſo daß erſcheinen: 1. Zahl. 2. Mineral,
3. ſchöne Zeit, 4. Stadt in Polen, 5. Titel,
6. Frucht, 7. Vogel, 8. bibliſche Stadt, 9. läſtiger
Patron. — Die Anfangsbuchſtaben nennen eine
Wintererſcheinung.
Carl Deubel.
Silbenkreuz.
Die Wörter bedeuten: 1 —2 Stadt in Heſſen=
Naſſau, 3 + 4 Störung im Wirtſchaftsleben, 5 .6
Verfahren zum Muſtern von Stoffen. 1+4 Wild,
2+6 Schiffahrtskunde, 3 + 6 Urteil, Beſprechung.
5 7 2+4 Menſch ohne Sinn für Kunſt, 5. 14
Verwandte.
Silbenrätſel.
Aus den Silben an au ba borg de den den
des di do dog dron ei el ent ex fa fel fül ge
ge gott ha helf in jou kuk kun len moſt mur
na neu o o ohr per raf rho rich ring run ſa
ſchef ſtadt ſter ſwe ter tri ur vall wup ſind 21
Wörter zu bilden, deren Anfangs= und
Endbuch=
ſtaben, beide von oben nach unten geleſen, eine
Bauernregel für Februar ergeben. Die Wörter
bedeuten: 1 Abſtand zweier Töne, 2 altbekannter
Theoſoph. 3 Stadt in Tirol 4 Hund, 5 Sonntag,
6 immergrüner Strauch, 7 Prophet, 8 Hafenſtadt
am Schwarzen Meer. 9 berühmter Maler 10
Stadt in der Pfalz. 11 amtliches Schriftſtück,
12 belgiſche Feſtung 13 Schweizer
Volksſchrift=
ſteller des 19. Jahrhunderts, 14 Nebenfluß des
Rheins, 15 Landſchaft in Frankreich. 16 Stange
am Wagen, 17 Senf. 18 Holzgefäß, 19
Oſter=
geſchenk. 20 junges Pferd, 21 Schmuckſtück.
Auflöſung der Rätſel aus Nr. 1.
Umſtellung.
Juni. Paſtor, Reh.
Ein Schlauberger.
Ich habe ein: Kirſch, ein Kümmel, macht
zu=
ſammen achtzig, nun geben Sie mir bitte noch
zwanzig Pfennig in bar, die Mark bringe ich
Ihnen morgen.”
Der Herr Profeſſor. „Gratuliere. Herr
Pro=
feſſor. Ich höre. Ihre liebe Frau hat Zwillinge
bekommen. Sind es Jungen oder Mädchen?”
„Soviel ich mich erinnere, iſt der eine ein Junge,
der andere ein Mädchen. Es kann aber auch
um=
gekehrt ſein!“
Gutes Geſchäft. Murks kommt aus dem
Or=
dinationszimmer des Zahnarztes und trifft
Knurks. „War’s ſchlimm? Was er gemacht?”
„Er hat mir einen Zahn gezogen für zehn Mark!”
„Mir will er einen einſetzen, auch für zehn
Mark.” — „Ganz gutes Geſchäft, wenn er
den=
ſelben Zahn nimmt!”
Der Erfolg. „Und was ſind Sie, Herr
Kan=
didat, wenn Sie einmal alle vorgeſchriebenen
Examina abgelegt haben werden?” — „Ein alter=
Mann!”
Unter Freunden „Sag’ mal, Fritz, kannſt du
mir nun nicht endlich die zwanzig Mark
zurück=
geben, die ich dir geliehen habe? Ich bitte dich
doch nun ſchon zum zehntenmal darum!“
„Aber Emil, erinnerſt du dich nicht, daß ich dich
zwanzigmal bitten mußte, bis du es mir gabſt?”
Druck, Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23. — Verantwortl. für die Redaktion; Dr. H. Nette, Darmſtadt. Fernſpr. 1, 2389—2392. — Alle Rechte vorbehalten. Nachdr. verboten.
[ ← ][ ][ → ] Der „Lunik=Effekt”
Eine Umſtellung auf modiſchem Gebiete
be=
deutet immer Kampfanſage: Kampf der
Mode=
künſtler für ihre Ideen, Kampf der großen
Salons für die Anerkennung ihrer neuwegigen
Entwürfe und demgegenüber: Kampf des
Publikums gegen die jeweilige Neuerung!
So ſeltſam es auch klingen mag, zeigt es ſich
nämlich immer wieder, daß die Dame eine
Linie, die ſie einmal gutgeheißen hat, mit
glühendem Fanatismus verteidigt, alſo
weiter=
hin an ihr feſtzuhalten wünſcht und aus dieſem
Grunde manche Neuheit unter unzähligen
Vor=
wänden zugunſten der bekannten, ſchon
er=
probten Silhouette ablehnt.
Uneingeweihte ahnen gar nicht, welche
Schwierigkeiten ſich oft einer modiſchen Neu=
Orientierung in den Weg ſtellen und wie
lange es dauert, ehe eine neue Silhouette
durchgeſetzt wird.
Nun ſcheint der Moment gekommen zu ſein,
da wir wieder einmal vor einem ganz
gewal=
tigen Kampfe ſtehen, denn einige prominente
Modekünſtler wollen die mit der Zeit ſchon
etwas monoton gewordene Linie der „
ſchmal=
glockigen” Rockpartien (darin liegt kein
Wider=
ſpruch, ſondern ganz im Gegenteil: eine
Charakteriſierung der vorderhand noch
ton=
angebenden Modeform) durch eigenartige
Tunik=Faſſons (die man auch als
be=
ſonders lange Kaſaks bezeichnen könnte)
er=
ſetzen.
Daß dieſe Mode für große, ſchlanke
Er=
ſcheinungen vortrefflich geeignet iſt, kann nicht
bezweifelt werden; bei kleinen Figuren wird
Was man bei der
Handſchuh=
pflege beobachten muß.
Oberſtes Geſetz aller Handſchuhpflege iſt
öftere Reinigung derſelben. Man warte mit
dieſer alſo nicht, bis die Schmutzſpuren
augen=
fällig in Erſcheinung treten und ſich das
Waſchen „lohnt”, ſondern waſche ſie lieber
ein=
mal zu oft als zu wenig, zumal bei dieſem
Verfahren kein gewebeſchädigendes Reiben,
ſondern nur ein leichtes, ſchonendes Drücken
notwendig iſt.
Trikot=, handgeſtrickte oder
ge=
webte Vollhandſchuhe „laufen” nicht
ein und bleiben weich, wenn man ſie in kalten
Waſſer wäſcht, dem man auf 2 Liter 1 Eßlöffel
Perſil verquirlt beifügt. Darauf mehrmals in
klarem Waſſer mit Eſſigzuſatz geſpült, laſſe
man ſie zunächſt in Tücher eingeſchlagen, dann
auf Handſchuhſpanner gezogen trocknen,
wo=
durch ſie auch gleichzeitig ſchön geglättet werden.
Wildlederne Handſchuhe ſollten,
um ein „Speckigwerden” der inneren Hand=
es allerdings eines kritiſchen Auges und einer
tundigen Schneiderhand bedürfen, um die
rich=
tigen Proportionen zu finden, die der Figur
zum Vorteile gereichen.
Wenn man die neueſten Entwürfe der
großen Salons (die ſeit einigen Jahren
zwiſchen Winter= und Frühjahrskollektion eine
vielleicht kalendariſch nicht begründete, vom
modiſchen Standpunkte aber um ſo
begrüßens=
wertere „Mittel=Saiſon” eingeſchaltet haben) in
Augenſchein nimmt, wird man die neue Tunik=
Idee vielfach verwendet ſehen, und zwar: da
ſie (untrügliches Zeichen eines großen
Er=
folges!) alle modiſchen Gebiete erfaßté —,
ſo=
gar in ſehr phantaſievollen Varianten!
Sicher=
lich werden ſich auch diesmal viele gegen dieſe
Umſtellung der Mode wehren und von der
alten Linie nicht laſſen wollen, doch weiß man
ja auf Grund jahrelanger Erfahrung, daß die
Mode noch aus jedem Kampfe als unbedingt
Stärkere hervorgegangen iſt, ſo daß eine
viel=
erörterte Linie jeweils als „kommende
Sil=
houette” mit Aufmerkſamkeit ſtudiert werden
muß.
Die neueſten Trotteurkleider machen ſich die
Tunik=Form mit ganz erſtaunlicher
Treffſicher=
heit zunutze; es gibt hier ſehr elegante
Mo=
delle, die — ſeitlich geſchlitzt und mit
Knopf=
leiſten garniert — einen mehr als handbreiten
Untertritt ſehen laſſen. Natürlich kommen die
modernen Aermelformen nach wie vor in
Ver=
wendung, ebenſo wie die immer reizvollen
hellen Garnituren. Das vorne feſtgeknöpfte
„Lätzchen” unſeres erſten Modells (das einen
Rückenverſchluß bedingt, der jetzt wieder in
Mode zu kommen ſcheint) ſei ein Beiſpiel
dafür.
flächen und der Fingerſpitzen zu verhüten,
täglich mit Benzin abgerieben werden. Am
beſten eignet ſich dazu ein Samtreſt. Handelt
es ſich um hellfarbige, ſo fülle man ein
Schraubdeckelglas mit ſog. Waſchbenzin, gebe
die Handſchuhe hinein und laſſe ſie darin 1—2
Stunden weichen, um ſie, auf die Hand
ge=
zogen, bei offenem Fenſter in feuerloſem
Raume mit weichem Leinenlappen ſtrichweiſe
abzureiben. Ebenfalls auf Handſchuhſpanner
gezogen, laſſe man ſie dann auslüften.
Helle Glacehandſchuhe reinige
man auf die gleiche Weiſe. Verblaßte
ſchwarze Glacehandſchuhe werden
wieder tiefdunkel, wenn man ſie nach
vor=
herigem Abreiben mit Benzin mit ſchwarzer
Handſchuhfarbe auffriſcht. Ein Ueberreiben
mit wollenem Lappen nach dem Trocknen
ver=
leiht ihnen den vornehmen Mattglanz.
Nappe=Lederhandſchuhe werden ebenfalls
durch öfteres Abreiben mit Benzin ſauber
er=
halten.
Zur Schonung von
Stoffhand=
ſchuhen ſei erwähnt, daß die Fingernägel
Außer bei Trotteurkleidern kommt auch bei
Koſtümen der Gedanke der Tunik=Typen zum
Ausdruck.
Allem Anſcheine nach iſt man der zwar
flotten aber ſchon zu oft geſehenen kurzen
Um=
hüllen müde geworden und freut ſich, nun
wieder paletotartige Jacken in Frage ziehen
zu können. Man vereinigt hier ein
Trotteur=
kleid mit einem Paletot in Tuniklänge, der
gegürtet und ſeitlich geknöpft, an ſeinem
unteren Rande mit Fell verbrämt iſt (das
auch für einen Muff verarbeitet erſcheint).
Ganz entzückend läßt ſich die neue Richtung
auch auf die nachmittägliche Mode
trans=
ponieren, die mit dem Kaſak=Gedanken
durch=
ſchlagenden Erfolg erringen dürfte. Helle,
fell=
gekantete Tuniken mit breiten Revers und
ſeitlich loſe gebundenen Gürteln und mit
bauſchigen „Halb=Aermeln” werden mit einem
auf ein Unterkleid aufgearbeiteten, den Rock
erſetzenden Volant (aus dunkler Seide oder
Samt) kombiniert, wodurch ein „geteiltes”
Kleid entſteht, das ſchon vor einigen Jahren
ausgezeichnet gefiel und den Vorteil hat, für
kleinere und größere Gelegenheiten
brauch=
bar zu ſein, alſo als Beſuchs= und Theater=
Aufmachung dienen zu können (Bild 3)
In der abendlichen Mode läßt ſich die
Tunik=Form wohl am allerleichteſten feſtlegen.
Unſer letztes Bild zeigt eines der beliebten
ab=
geſtuften Modelle mit einem zu einer Maſche
verknoteten Schärpengürtel und mit den in
kurzer Zeit populär gewordenen „Flügeln”
die man viel lieber ſieht, als ganz ärmelloſe
Kleider, für die man ja in unſerer Zeit (die
eine „große Aufmachung” kaum berechtigt
er=
ſcheinen läßt) geringe Verwendung hat. W. U.
nicht zu lang ſein dürfen, da ſie wie eine
Meſſerſchneide wirken. Auch iſt es
empfehlens=
wert, die Fingerſpitzen mit wenig Watte zu
polſtern, die man mit unſichtbaren Stichen
feſthält, oder mit Futter auszukleiden, wozu
ſehr gut Reſte von leichten Trikotröcken
ver=
wendet werden können.
Zum Schluß noch der Rat, die Handſchuhe
vor der Berührung mit den Metallketten der
modernen Handtaſchen, zu ſchützen, da dieſe
„putzen”, d. h. ſchwer tilgbare ſchwarze Streifen
auf ihnen hinterlaſſen. Man umkleide dieſe
mit einem Samtſtreifen in Handbreite, den
man röhrenartig über die Mitte des
Taſchen=
henkels wickelt und mit unſichtbaren Stichen
E. HI.
befeſtigt.
Bohnenwaſſer als Fleckmittel. Friſche Fett=
Rotwein= und Tintenflecke entfernt man
reſt=
los aus gemuſterten Kleidern, indem man ſie
in das Abkochwaſſer von weißen Bohnen legt.
Man koche dazu 1 Pfund in einem Liter Waſſer
weich, gebe 1 Liter kaltes Waſſer dazu und
weiche die befleckte Stelle darin ein.
Weiße Glanzſeide mit ſchwarzem
Breitſchwanzplüſch
ergibt eine geſchmackvolle Garnierung des
vor=
nehmen, ſchwarzen Seidenkleides, einen
Auf=
putz, der endlich einmal von den herkömmlichen
Effekten abſchwenkt und neue Möglichkeiten
bietet. Trotzdem muß natürlich auch das Kleid
ſelbſt alle Attribute der modernen Note
auf=
weiſen, indem es — nebſt einem eigenartigen
Grundſchnitt — beiſpielsweiſe die beliebten
bauſchigen Oberärmel ins Treffen führt. Das
Weſentliche iſt hier allerdings die Garnierung,
ſo daß unter Umſtänden auch ein altes Kleid
in dieſer Weiſe umgearbeitet werden kann. Der
„Latz” aus weißem Satin und die damit
über=
einſtimmenden Unterärmel ſichern eine abſolut
dekorative Wirkung, und der
Breitſchwanz=
plüſch, der in Form eines drapierten Kragens,
einer ſchmalen Verbindung zwiſchen Ober=
und Unter=Aermel und eines zu einer Maſche
verknoteten Gürtels verwertet wird, gibt dem
Ganzen jenen vornehmen, künſtleriſchen Akzent,
der auch auf jene Eindruck machen, wird, die
für Neuheiten der Mode ſonſt wenig. Intereſſe
an den Tag legen (Skizze). Willy Ungaz.
Der neue „flexible Schmuck
erinnert an die vor vielen Jahren
gebräuch=
lich geweſenen Metall=Schlangenketten, denn
ganz wie jene iſt auch dieſer Schmuck in ſeinen
einzelnen Teilen „dehnbar” und elaſtiſch.
Man vereinigt hier gerne zweierlei
Metall=
ſorten, und ſchafft überdies noch in Form
großer, farbiger Kugeln aus Glas oder
Porzellan einen ſehr eigenartigen Abſchluß.
Daß es hier nicht nur Halsſchmuck, ſondern
langer Zeit betont wird.
Die in unſerem Bilde ſkizzierte Kette hat
man ſich ebenſo wie die Armbänder aus
„flexiblem” Kupferdraht verfertigt zu denken,
der durch weißmetallene „Zwingen” gehalten
wird, die ihrerſeits wieder mit großen,
ſmaragdgrünen oder kobaltblauen Kugeln
ab=
geſchloſſen erſcheinen (Skizze),
Dieſer eigenartige Phantaſieſchmuck nimmt
ſich natürlich ſowohl in Verbindung mit dem
modernen Stoffkleide als auch auf einem
ſeidenen Beſuchsmodell vorzüglich aus.
Glitzernde Steine
ſind heuer für die verſchiedenen Attribute der
Theater= und Ball=Aufmachung durchaus
ge=
bräuchlich geworden, was wohl ſeinen Grund
darin haben mag, daß die abendlichen Kleider
diesmal viel weniger Stickereien aufweiſen als
in den früheren Jahren und man auf dieſe
Effekte aber doch nicht ganz verzichten will.
In der Hauptſache weiſen die Hand
taſchen die intereſſanteſten Straßeffekte auf,
indem entweder der Taſchenbügel reich mit
Steinen beſetzt iſt oder aber die ganze Taſche
in Perlarbeit behandelt wird. Ebenſo iſt die
Straß=Agraffe am Abendſchuh neuerlich
ſehr gebräuchlich geworden; aber auch in
halb=
lange Handſchuhe eingeſtickte Armbänder ſind
ein Effekt, dem man häufig begegnen wird.
da ja hier eine Handarbeit auftaucht, mit der
ſich jede Dame gerne befaſſen wird. W. II
Seite 24 — Nr. 8
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 8. Januar 1932
Heschichten aus ader Wert
Hygieniſche Jahreswende.
(17k) Budapeſt. Budapeſt iſt ſchon vor geraumer Zeit das
„Stilldorado” von Europa geworden; hier regelt die Polizei nicht
nur den Straßenverkehr, ſondern auch den Straßenlärm. Kein
Wunder alſo, daß man auch für die Silveſternacht weitgehendſte
Vorkehrungen traf, um die Ruhe, Ordnung und die — öffentliche
Sauberkeit zu bewahren. Insbeſondere die Verkehrsgeſellſchaft,
die ihren Straßenbahn= und Autobusbetrieb natürlich die ganze
Nacht hindurch aufrecht erhielt, rechnete damit, daß (wie ſoll man
das nur ſagen?) die alkoholiſche Jahreswende nicht allen in den
Morgenſtunden nach Hauſe torkelnden feucht=fröhlichen Zechern
gut bekommen würde. Man ſtellte alſo eine ganze Anzahl von
weiblichen Hilfskräften, zu gut deutſch — Scheuerfrauen, für dieſe
einzige Nacht ein und ließ „Hygieneſonderfahrſcheine” drucken,
be=
ſtimmt für Fahrgäſte, denen etwas Menſchliches zuſtoßen ſollte.
Für die Kleinigkeit von nur zwei Pengö hätten da die Bummler
mit ſchwachem Magen . ... Das Senſationelle geſchah aber!
Ent=
weder gibt es in Budapeſt keine Bummler mehr, oder verfügen
ſie alle über einen imponierend widerſtandsfähigen Magen. Die
Schaffner mußten die Fahrgäſte, wie auch ſonſt mit dem einfachen
Fahrſchein abfertigen und haben kein einziges Zuſatzbillett
abge=
ſetzt. Man mußte die neuartigen „Fahr’ſcheine für Silveſter 1933
aufheben
Das Krokodil auf dem Trockenen.
(r) Amſterdam. Im „Telegraaf” erzählt ein holländiſcher
Waſſerbau=Ingenieur, der lange Zeit in den Kolonien tätig
ge=
weſen iſt, Erlebniſſe mit Krokodilen, die er während ſeines
Aufenthalts auf Borneo hatte. Eine dieſer Erzählungen zeigt eins
dieſer rieſigen Waſſerraubtiere, in einer Klemme, in die Krokodile
im allgemeinen wohl ſehr ſelten geraten:
Es war in Balikpapan, dem Petroleumzentrum der Oſtküſte
Borneos, wo der Erzähler ein Baubüro leitete. Eines
Vormit=
tags kam ein aufgeregter Eingeborener in das Zeichenbüro
ge=
ſtürmt mit dem Schreckensruf: „Schnell, ſchnell, ein Krokodil!”
Mehr war aus dem entſetzten Eingeborenen nicht
herauszubekom=
men, und ſchließlich bewaffneten ſich die Weißen mit ihren Flinten
und folgten dem Schreckensboten. Er führte ſie zum —
Pump=
haus des Waſſerwerkes von Balikpapan, und hier ſahen ſie
tat=
ſächlich ein über ſieben Meter langes, mächtiges Krokodil in einer
Situation, in der ein Krokodil wohl noch nie getroffen worden iſt.
Das Waſſerwerk liegt an der Mündung eines kleinen Baches
in das Meer. Ein Teil des Röhrenſyſtems der Pumpſtation liegt
nun etwa einen Meter höher als das Bachniveau und wird nur
bei Hochwaſſer des Baches mit Waſſer gefüllt. Beim letzten
Hoch=
waſſer nun mußte dies Krokodil in eine dieſer Röhren gelangt
ſein, die ſich beim Abflauen der Ueberſchwemmung ſchnell leerte
und das Tier im buchſtäblichen Sinne des Wortes auf dem
Trockenen ließ. Wegen der Enge der Röhre konnte das Rieſentier
auch nicht zurück und war ſo gefangen.
Nach vielen Mühen gelang es, den ſtattlichen Räuber lebend
zu fangen. Er wurde dem Zoologiſchen Garten in Rotterdam
an=
geboten.
Juan les Pins.
(g) London. Die Caſino=Verwaltung von Juan les Pins
ſollte ſich eigentlich erheblich ſchämen. Da hat ſie gegen einen
jungen Rechtsanwalt Baſil Bleck eine Kleige eingereicht, und
zwar in ſeiner Heimat, in London nämlich; eine Klage, die auf
132,500 Franken lautet. Sie verlangt die ſofortige Zahlung
die=
ſer Summe, oder aber Baſil Bleck müſſe ſtrafrechtlich verfolgt
werden, weil er drei nicht gedeckte Schecks ausgegeben habe.
Schecks gegen Spielſchulden
Baſil Bleck kann ſich nicht ſelbſt verteidigen in dieſer Sache
vor dem Kings=Bench. Aber er ließ durch ſeinen Anwalt
folgen=
des ſagen. Er ſei ein reicher Mann geweſen, indem ſein Vater
ihm Millionen hinterließ. Das war 1927. Seit dieſer Zeit habe
er ſein Geld am Spieltiſch und auf der Eiſenbahn vertan. Aber
in der Hauptſache im Spielſaal. Sein ganzes Vermögen habe er
dort gelaſſen und ſchließlich, um einen guten Abgang zu finden,
die Schecks „geändert‟. Er habe gehofft, er treffe in der
Direk=
tion von Juan les Pins Gentlemen. Und er habe kleine Krämer
getroffen. Dann ließ er das Geld, das er ſich inzwiſchen beſorgt
hatte, auf den Tiſch des Hauſes zählen und verſchwand hochmütig,
wie ein Baſil Bleck eben verſchwinden kann. Die Herren von
Juan les Pins ſchämten ſich fünf Minuten und ſtrichen dann
ver=
gnügt das Geld ein. Baſil Bleck wird niemals mehr nach Juan
les Pins gehen
Weitetbericht.
Auf dem Feſtlande hat ſich der hohe Druck weiter auggebaut
und einen Kern entwickelt, welcher ſich von Frankreich bis nach
den Donauländern erſtreckt. Seine Wetterwirkſamkeit wird ſich
in Bewölkungsrückgang und Zunahme der Ausſtrahlung äußern,
ſo daß nachts die Temperaturen durchwegs unter Null zu liegen
kommen.
Ausſichten für Sonntag, den 8. Januar: Lokale Dunſtbildung,
ſonſt nur leicht wolkig und mehr aufheiternd, tröcken.
Nacht=
froſt.
Ausſichten für Montag, den 9. Januar: Vorerſt noch trocken,
wei=
terhin leichter Nachtfroſt, ſpäter wieder Milderung
wahr=
ſcheinlich.
Haupiſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämilich in Darmſtadt
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Sonntag, 8. Januar 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 8 — Seite 25
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Sonntag, 8. Januar
Der Tagesgeldmarkt am Jahresbeginn.
Leichte Verfaffung, flüſſiger Markk. — Angleichungskendenz an das engliſche Pfund.
Die Lage am Geld= und Deviſenmarkk.
Ueberraſchenderweiſe hat der Tagesgeldmarkt auch am
Jah=
resbeginn ſeine leichte Verfaſſung beibehalten. Tagesgeld war
vom 2. Januar an über die ganze Woche ſo leicht, daß täglich
große Ueberſtände verblieben und nach Berlin gingen. Der Satz
wurde zuletzt auf 3 Prozent reduziert. Mit der ſtarken
Verflüſſi=
gung des Marktes hob ſich auch das Anlagebedürfnis erſt in
liqui=
den Mitteln. Privatdiskonte waren nur geſucht ohne
nennens=
wertes Angebot. Reichsſchatzwechſel und Reichsſchatzanweiſungen
waren lebhaft begehrt, die Reichsbank gab zu unveränderten
Sätzen ab. In Anweifungen iſt die Fälligkeit per 15. 5.
ausver=
kauft, die Reichsbank hat am 6. 1. eine neue Emiſſion per 16. 6.
zum unveränderten Zinsſatz von 4½ Prozent zur Verfügung
ge=
ſtellt. Reichswechſel werden per Ende März bis Anfang April
abgegeben. Das Geſchäft in Warenwechſeln war ſtill. es herrſchte
Nachfrage zu einem Satze von 4 Prozent. Termingeld lag etwas
erleichtert, erſte Adreſſen zahlten nur noch 428 Prozent, zweite
unverändert bis 6 Prozent.
Am Deviſenmarkt tendierte das Südafrika=Pfund weiter noch
etwas nach unten, die Angleichung an das engliſche Pfund iſt
jedoch noch nicht vollkommen erfolgt. Das engliſche Pfund konnte
ſich erneut leicht beſſern — der Kurs erhöhte ſich auf 14,08 —, und
die Norddeviſen folgten wie bisher ſeiner Bewegung. Von der
Rede des Senators Borah blieb das Pfund ziemlich unberührt,
während der USA.=Dollar, allerdings ganz vorübergehend, eine
empfindliche Abſchwächung erfuhr. Der franzöſiſche Franken
konnte davon profitieren und ſich ſtark erhöhen, büßte den Gewinn
aber gegen Ende der Berichtswoche wieder reſtlos ein. Auch
hol=
ländiſche und Schweizer Deviſen befeſtigten ſich mit der
Abſchwä=
chung des Dollars. Die Auslandsbewertung der Reichsmark
wurde von der Entwicklung des Dollarkurſes ungünſtig beeinflußt,
ſo daß der Unterſchied zwiſchen der In= und Auslandsparität nur
noch 1 pro Mille beträgt. Eine geringe Befeſtigung iſt bei der
Deviſe Spanien feſtzuſtellen.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die Indexziffer der Großhandelspreiſe vom 4. Januar 1933
und im Monatsdurchſchnitt Dezember 1932. Die Indexziffer der
Großhandelspreiſe für den 4. Januar 1933 iſt mit 91,3 gegenüber
der Vorwoche (91,6) um 0.3 Prozent zurückgegangen. Die
Index=
ziffern der Hauptgruppen lauten: Agarſtoffe 81,4 (minus 1,2
Pro=
zent), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 87,4 (plus 0,2 Proz.)
und induſtrielle Fertigwaren 113,3 (minus 0 1 Prozent). — Für
den Monatsdurchſchnitt Dezember 1932 ſtellt ſich die
Großhandels=
inderziffer auf 92,4 (minus 1,6 Prozent). Hauptgruppen:
Agrar=
ſtoffe 84,4 (minus 3.9 Prozent), induſtrielle Rohſtoffe und
Halb=
waren 87,3 (minus 0,6 Prozent), und induſtrielle Fertigwaren
113,6 (minus 0,5 Prozent).
Die Blei=Hüttenproduktion im November 1932. Nach den
Be=
rechnungen des Statiſtiſchen Büros der Metallgeſellſchaft A.=G.,
Frankfurt a. M., ſtellt ſich die Blei=Hüttenproduktion der Erde für
November 1932 auf 96 500 Tonnen (Oktober 1932: 95 984 Tonnen,
Monatsdurchſchnitt 1931: 115 596 Tonnen). Die Produktion der
einzelnen Erdteile verteilt ſich wie folgt: Amerika 42 195 (43 619
bzw. 62 134) Tonnen. Aſien 7035 (7035 bzw. 7582) Tonnen, Afrika
504 /413 bzw. 1885) Tonnen, Auſtralien 17 300 (14 524 bzw. 13 181)
Tonnen, Europa 19 470 130 393 bzw. 30 814) Tonnen.” Im
Tages=
durchſchnitt betrug die Produktion 3217 (3096 bzw. bezogen auf
dasJahr 1931: 3800) Tonnen. Die Ziffern für Amerika, Aſien,
Afrika und Europa ſind teilweiſe geſchätzt, die für Amerika
be=
ziehen ſich auf die Raffinadeproduktion, die mit der
Hüttenproduk=
tion im weſentlichen übereinſtimmt.
Schuhfabrik Eugen Wallerſtein A.=G., Offenbach a. M. Die
Schuhfabrik Eugen Wallerſtein A.=G., Offenbach a. M. die im
Jahre 1931 eine Kapitalverminderung von 1,80 Mill. auf 300 000
RM. vorgenommen hatte, ſieht ſich genötigt, ihre Zahlungen
einzuſtellen. Es ſoll in Bälde eine Gläubigerverſammlung
ein=
berufen werden, der ein Vergleich auf noch nicht genannter Baſis
vorgeſchlagen werden ſoll. Die Geſellſchaft hat Antrag auf
Still=
legung geſtellt.
Deutſche Gold= und Silber=Scheideanſtalt vorm. Roeßler,
Frankfurt a. M. Das Vorſtandsmitglied Dr. G. Dubois ſowie die
bisherigen Prokuriſten Dr. J. Pfleger und Dr. H. Freudenberg
und Ludwig Schneider ſind aus der Leitung der Geſellſchaft
aus=
geſchieden, um ſich in das Privatleben zurückzuziehen. Das
bis=
herige ſtellvertretende Vorſtandsmitglied C. Bernau iſt zum
ordentlichen Vorſtandsmitglied ernannt worden.
Vereinigte Weſtdeutſche Waggonfabriken A.=G., Köln. In
der Bilanzſitzung des Aufſichtsrates wurde der Abſchluß für das
mit dem 30. Juni 1932 beendete Geſchäftsjahr vorgelegt. Der auf
den 13. Februar einberufenen ordentlichen Generalverſammlung
wird vorgeſchlagen, den nach Verrechnung des Gewinnvortrages
von 263 948 (im Vorjahre 261 295) RM. verbleibenden Verluſt
von rund 420 000 RM. vorzutragen. Für 1930/31 wurden aus
1011 447 RM. Reingewinn 120 000 RM. der geſetzlichen Rücklage
zugeführt und 5 nach 7 Prozent Dividende auf 12,55 Mill. RM.
umlaufende Aktien ausgeſchüttet.
Produkienmärkke.
Be. Mainzer Produktenbericht vom 7. Januar.
Großhandels=
preiſe per 100 Kilo loco Mainz: Weizen (76 Kilo Hektolitergew.)
19,75—20, Roggen rheinheſſ. 16—16,50, Hafer 13—14, Braugerſte
18—18,75. Induſtriegerſte 17—17,25. Futtergerſte 15,50—15,75,
Malzkeime 10—11, Südd. Weizenmehl Spezial 0 28,90—29 15,
Roggenmehl (60proz.) 22,50, feine Weizenkleie 7.80, grobe
Wei=
zenkleie 8,50, Roggenkleie 8,50—9, Biertreber 10—11.
Erdnuß=
kuchen 12,25—12,50 Kokoskuchen 11.50—14 Palmkuchen 8,25—8,50,
Rapskuchen 9—9,25, Soyaſchrot 10,50—10,75, Trockenſchnitzel 8 bis
8,25, loſes Kleeheu 5,40, geb. Kleeheu 5,80, loſes Wieſenheu 3,80,
geb. Wieſenheu 4,30, Maſchinenſtroh 2,50. Tendenz behauptet.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe. Die milde Witterung
hat die Neuproduktion ſehr gefördert, ſo daß das Angebot in
fri=
ſchen Eiern ſtark im Zunehmen begriffen iſt. Da dieſem nur ein
ſchwacher Abſatz gegenüberſtand, bröckelten die Preiſe weiter ab
und notierten in Pfg. per Stück ab Frankfurt wie folgt:
bulga=
riſche 7,75—8 jugoſlawiſche 7,75—8, rumäniſche 7,50—7,75,
hol=
ländiſche 7—9,50, flandriſche 8—8,50, ungeſtempelte bayeriſche
Landeier 8,50—9, deutſche Friſcheier je nach Größe 7—10.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe. Am Buttermarkt ſetzte
ſich die Baiſſe infolge des ſtarken in= und ausländiſchen Angebots
fort. Der Abſatz ſtockt faſt vollkommen. Die Verkaufspreiſe des
Großhandels lauten (in 1=Zentner=Tonnen); holländiſche Butter
115—117, deutſche Butter 103—108 RM.
Berliner Produktenbericht vom 7. Januar. Obwohl die
höch=
ſten Notierungen des Vormittags an der Wochenſchlußbörſe
zu=
nächſt nicht immer in Geltung blieben, war die Tendenz heute
all=
gemein ſtetiger. Das Inlandsangebot hielt ſich in mäßigen
Gren=
zen, und bei einiger Kaufluſt des Handels wurden für
Brot=
getreide an den außerhalb Berlins gelegenen Stationen etwa 1.—
RM. höhere Preiſe als geſtern bezahlt; die Promptnotiz für
Rog=
gen wurde allerdings erhöht, wodurch ſich die Disparität etwas
verringert hat. Am Lieferungsmarkte waren außer der
Staat=
lichen Geſellſchaft ausreichend Käufer vorhanden, ſo daß die erſten
Notierungen allgemein 0,50 RM. höher lauteten, wobei die DGH.
nur Angebotſtützen von Roggen aufzunehmen brauchte. Weizen=
und Roggenmehle ſind in den Forderungen unverändert und
haben kleines Bedarfsgeſchäft. Hafer liegt ſtetig, aber, wie
zu=
meiſt am Wochenſchluß, ruhig. Die Marktlage für Gerſte hat ſich
kaum verändert.
Niebwärffe.
i. Weinheimer Schweinemarkt vom 7. Januar. Zugeführt
waren 362 Stück. Verkauft wurden 273 Tiere, und zwar
Milch=
ſchweine das Stück zu 5—13 RM., Läufer das Stück zu 13. bis
28 RM. Marktverlauf mittel.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Auch zum Wochenſchluß blieb die Grundſtimmung auf den
Aktienmärkten der Berliner Börſe bei allerdings ruhigerem
Geſchäft als an den Vortagen durchaus freundlich. Der
Orderein=
gang ließ hauptſächlich wohl infolge des früheren Börſenbeginns
etwas zu wünſchen übrig, im Laufe des Tages zeigte ſich dann
aber auch, daß das Hauptintereſſe des Publikums ſich in erſter
Linie wieder auf feſtverzinsliche Werte und am Aktienmarkt nur
auf einige Spezialpapiere erſtreckte. Die innerpolitiſche
Entwick=
lung wird zwar weiter lebhaft beſprochen, nimmt aber im
Augen=
blick nur eine untergeordnete Bedeutung für die
Tendenzentwick=
lung ein. Wichtiger dürften ſchon die in verſchiedenen
außerdeut=
ſchen Staaten neu aufgetauchten Währungsbefürchtungen ſein, da
man bei dem anhaltenden Kaufintereſſe, auch das Ausland mit
Stillhaltegeldern und rückfließendes deutſches Kapital erkennen
will. Beſonders für Farbenaktien hielt das Kaufintereſſe an, und
man ſprach an dieſem Markte auch ſchon von Tauſchoperationen
der Kuliſſe, womit man gleichzeitig das nachlaſſende Intereſſe für
die Favoriten der letzten Zeit erklären wollte. Neben Farben,
die 2 Prozent gegen den Vortag gewannen, waren noch Deſſauer
Gas, Ohrenſtein, Stöhr, Feldmühle, Polyphon und Leopoldsgrube
bis zu 1½ Prozent gebeſſert, von Kaliwerten lagen Kali=Chemie
2 Prozent und Salzdetfurth ſogar 3 Prozent höher und von
Braunkohlenwerten waren Niederlauſitzer Kohle um 23 Prozent
gebeſſert. Etwas enttäuſchend eröffnete der Elektromarkt, an dem
Rheag 1½ Prozent, HEW. 1 Prozent und RWE. und Siemens je
28 Prozent einbüßten. Das Geſchäft war aber für einen
Sams=
tag beſonders im Verlaufe ziemlich lebhaft Allerdings wurde
die Tendenz, von Aku und Bemberg ausgehend, ſpäter ziemlich
unregelmäßig. Die Spekulation nahm auch verſchiedentlich
Ge=
winnmitnahmen vor, ſo daß ſich überwiegend Rückgänge bis zu ¼
Prozent ergaben. Aku und Bemberg büßten gegen den Anfang
ca. 2 Prozent ein. Zu erwähnen iſt noch die feſte Haltung der
Thüringer Gas=Aktien, die bei Materialknappheit im Verlaufe
5½ Prozent höher zur Notiz kamen. Anhaltend feſt und lebhaft
blieb es dagegen am Anlagemarkt. Wieder hatten deutſche
An=
leihen die Führung.
Am Wochenſchluß hielt die freundliche Grundtendenz der
Frankfurter Börſe an, wenn auch ſtärkere Befeſtigungen
nicht mehr eintraten. Die an der vorgeſtrigen Börſe erzielten
Befeſtigungen werden von der Spekulation als ziemlich hoch
an=
geſehen und zu Glattſtellungen benutzt. Immerhin glaubt man
aber auch für die Zukunft an eine feſte Tendenz der Börſe, wenn
auch das Ausmaß der Aufwärtsbewegung nur langſam
voran=
ſchreiten wird. Auch die feſte New Yorker Börſe war von
gün=
ſtigem Einfluß auf die Stimmung. Das Hauptintereſſe
konzen=
trierte ſich wieder auf JG. Farben, die ½ Prozent höher
um=
gingen. Dabei werden die Dividendenausſichten diskutiert, wobei
man Taxen von 7 Prozent hört, wozu aber eine Stellungnahme
noch nicht erfolgte, da die Bilanzſitzung des Konzerns früheſtens
in drei Monaten ſtattfinden wird. Von den übrigen
Chemiewer=
ten lagen Goldſchmidt ½ Prozent höher, dagegen Deutſche Erdöl
½ Prozent gedrückt. Kunſtſeidewerte gaben bis ½ Prozent nach.
Stärker gedrückt waren wieder Zellſtoffaktien, von denen Waldhof
12 Prozent verloren. Schiffahrtswerte nicht ganz einheitlich,
Hapag ½ Prozent höher, Nordlloyd dagegen 38 Prozent niedriger.
Von ſonſtigen Transportwerten gewannen Reichsbahnvorzüge ½8
Prozent. Am Elektromarkte waren die Kurſe meiſt gut behauptet.
Schuckert ½ Prozent höher, Licht u. Kraft konnten ihren
vorgeſtri=
gen Höchſtkurs nicht behaupten und lagen 1½ Prozent matter.
Montanwerte uneinheitlich, Stahlverein zu Beginn 38 Prozent
höher, ſpäter wieder / Prozent gedrückt. Auch Gelſenkirchen ¼
Prozent feſter. Dagegen verloren Buderus ¼, Phönix ¼ Prozent.
Kaliaktien waren ruhig und wenig genannt. Von Einzelwerten
lagen Conti Linol. 1. Conti Gummi ½ Prozent ſchwächer,
da=
gegen Holzmann 1½, Metallgeſellſchaft ¼ Prozent höher. Zement
Heidelberg konnten ihren Höchſtkurs von 54 Prozent gut
behaup=
ten. Am Rentenmarkt war die Tendenz uneinheitlich. Sehr feſt
lagen Reichsanleihen, ſo gewannen Altbeſitz im Verlaufe 1½
Pro=
zent, auch Neubeſitz und ſpäte Schuldbücher je ¼ Prozent höher.
Die übrigen Rentenwerte wie Pfandbriefe und Städteanleihen
lagen ruhig und ohne weſentliche Veränderung. Im Verlaufe der
Börſe blieb das Geſchäft ziemlich klein. Die Kurſe konnten ſich
behaupten. Tagesgeld ſehr leicht bei 3 Prozent.
Vom ſüddeutſchen Eiſenmarkk.
Die vergangenen Wochen brachten dem ſüddeutſchen
Eiſen=
markt keinerlei weitere Belebung, die ja auch über die Feiertage
kaum zu erwarten war. Erſt in den Tagen nach Neujahr iſt ein
ſtärkerer Bedarf feſtzuſtellen, wobei insbeſondere Form= und
Stab=
eiſen in größerem Umfange ſpezifiziert werden. Aber auch
Blech=
anfragen kamen zahlreicher an den Markt. In den meiſten Fällen
handelt es ſich um Spezifikationen auf beſtehende Abſchlüſſe,
wäh=
rend die Tätigung neuer Abſchlüſſe nach wie vor ſtark zu wünſchen
übrig läßt. Zweifellos dürfte ſich hierin in den nächſten Wochen
eine Umwandlung zum Beſſeren vollziehen, da der Bedarf in
Walzwerkserzeugniſſen im allgemeinen, doch größer iſt als im
Vorjahr. Mit den neuen Preiſen iſt den Abnehmern Gelegenheit
geboten, zu den frachtgünſtigſten Baſispreiſen zu kaufen.
Die allgemeine Marktlage wird ziemlich zuverſichtlich
beur=
teilt, und man rechnet in den nächſten Monaten mit einer
Markt=
belebung.
45 Stadten ohne Goldwährung.
Nachdem jetzt auch Südafrika den Goldſtandard aufgegeben
hat, ſind nach einem Bericht des amerikaniſchen
Handelsdeparte=
ments nunmehr 45 Völker der Welt vom Goldſtandard
abgegan=
gen. 34 davon haben den Goldſtandard offiziell aufgehoben und
entweder durch Verbot der Benutzung ihres Goldvorrats zu
inter=
nationalen Transaktionen eine Abwertung ihrer Währung
her=
beigeführt oder direkt den Wert des heimiſchen Geldes im
Ver=
hältnis zum Gold herabgeſetzt. Dieſe Länder umfaſſen: England,
die ſkandinaviſchen Länder, Finnland. Spanien, Portugal
Grie=
chenland, Indien, Siam, die Malaienſtaaten. Japan, ein Dutzend
lateinamerikaniſcher Staaten und die britiſchen Dominions
Aegypten, Paläſtina, Nord= und Südrhodeſien. Nyaſſa=Land und
Mozambique. 11 weitere Staaten gelten als praktiſch
goldſtan=
dardlos, da ſie den Gebrauch ausländiſcher Deviſen einſchränken.
Die ſchweizeriſche Wirkſchaft.
Der ſeit mehr als einem Jahr anhaltende Goldzufluß bei der
Schweizeriſchen Nationalbank verebbte Mitte 1932. Seither
blie=
ben die Goldreſerven der Emiſſionsbank im allgemeinen ſtabil,
obwohl ſie in den letzten Wochen wieder, eine leichte Abnahme
verzeichneten. Dies erklärt ſich daraus, daß im Auslande
theſau=
rierte Banknoten in die Schweiz zurückfließen, und auch durch den
teilweiſen Wegzug von Kapitalien, die ſeinerzeit in die Schweiz
geflüchtet waren. Endlich erfolgte auf Grund der in der Schweiz
aufgelegten ausländiſchen Anleihen im Jahre 1932 ein
Kapital=
export von 145 Millionen Franken. Auf dem Deviſenmarkte war
eine Hauſſe der meiſten Deviſen im Verhältnis zum Schweizer
Franken zu bemerken, was von einer Rückkehr des Vertrauens in
die ausländiſchen Deviſen zeugt, ohne aber gleichzeitig einem
Miß=
trauen gegen, den Schweizer Franken Ausdruck zu geben. Im
übrigen ſteht einem Banknotenumlauf von 1,5 Milliarden Franken
eine Golddeckung von 2,5 Milliarden Franken gegenüber.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
In der Aufſichtsrats=Sitzung der Deutſches Lichtſpiel=
Syn=
dikat A.=G.. Berlin, wurde die Bilanz per 31. Juli 1932, die der
Generalverſammlung am 24. Januar vorgelegt werden ſoll,
ge=
prüft. Der Verluſt beträgt ca. 1,50 Mill. RM. Im Oktober
vorigen Jahres erfolgte bekanntlich die Zahlungseinſtellung.
Die Pianofortefabrik Ed. Seiler, Liegnitz (Schleſien), hat
einen Auftrag auf Lieferung von 240 Pianos nach Ueberſee
her=
einbekommen, was ihr die Schaffung zuſätzlicher
Arbeitsmöglich=
keit erlaubt.
Laut Reichsanzeiger betragen die Notenausgaben der
Privat=
notenbanken für das erſte Kalendervierteljahr 1933 für die
Baye=
riſche Notenbank 70 Mill. RM.; für Sächſiſche Bank zu Dresden
70 Mill.=RM.,für Württembergiſche Notenbank 27 Mill. RM.,
für Badiſche Bank 27 Mill. RM.
Der Zentralverband der deutſchen Metall=Walzwerks= und
Hütten=Induſtrie e, V. gibt folgende, ab 6. Januar geltenden
neuen Preiſe (in RM. ie 100 Kilo, für Abſchlüſſe auf 100 Kilo)
bekannt: Kupfer; Rohre 106 (bisher 106,25), Drähte und
Stangen 72,65 (72,90) Die Preiſe für Kupferbleche und =ſchalen
ſowie Aluminium= und Meſſing=Halbzeug blieben unverändert.
Das italieniſche Amtsblatt wird am Montag ein Dekret des
Finanzminiſters veröffentlichen, demzufolge ab 9. Januar 1933 der
italieniſche Diskont= und Lombardſatz von 5 auf 4 Prozent
herab=
geſetzt wird.
Als dritte engliſche Großbank hat die Lloyds Bank ihre
Divi=
dende von 1932 bekannt gegeben. Sie verteilt aus 1 151 000 Pfund
(i. V. 1927 000) Reingewinn 12 (i. V. 131/z) Prozent Dividende
auf die A=Aktien und 15 Prozent (wie i. V.) auf die B=Aktien.
Berliner Kursbericht
vom 7. Januar 1933
Oeviſenmarki
vom 7. Januar 1933
Mte
Deutſche Banku.
Disconto=Geſ.
Dre3dner Ban?
Hapag
Hanſa Damp
Nordd. Llohd
A.E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Taf
72.25
61.75
17.50
27.—
18.875
30.375
70.75
56.—
20.75
36.—
121.50
110.375
Mee
Elektr. Lieferung
F. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ. f.elektr. Untern
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöchnerwerie
Kolsw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Orenſtein & Koppell
87.875
8e.—
104.25
49.75
81.50
83.75
51.75
62.
111.75
46.875
73.125
62.
43.50
42.50
Meee
Rütgerswerke
Salzbetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Stahlwerke
Beſteregeln Alkali
Agsb.=Arnb.Maſch.,
Baſalt Lin z
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
BogelTelegr. Draht
Wanderer=W
Vaf
44.25
170.25
38.—
34.125
415.—
38.625
17.—
62.875
12.75
23.50
75.
32.375
59.75
Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stocholm.
London
Buenos=Aire?
New Yor)
Belgien.
Italien
Paris
Währung Gelds
100 finn. M.
100 Schilling
100 Tſch. Kr.
100 Pengö
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen 72.43
100 Kronen K2.83
100 Kronen H6.47
1 2.Sta. 14.06
1 Pap. Peſo
Dollar 4.209
100 Belgo 68.31
100 Lire ſei.54
100 Franes
6. 1941
51.95
12.465
3.05
189.3:
0.aso
16.43
Brieft
S. ige
52.05
12.485
3.063
3169.85
72.57
72.97
16.63
14.10
0.862
4.217
58.43
21.58
18.47
Schweiz
Spanien
Danzig
Japan
Rio de Janeirolt
Fugoflawien.
Portugal
Athen
Iſtam bu
Kairo
Kanada
Uruguay
3sland
Tallinn (Eſtl. ) 100 eſtl. Kr.
Riga
Burmſtädter uns Hationarbant Suranabt, Bihnte dri Atrisner Bun
Frankfurter Kursbericht vom 7. Januar 1933.
Stenergutſcheine
fällig 1. 4. 34...
„ 1. 4. 35 ...
1. 4. 36.
1. 4.37..
1. 4. 38..
6%Dtſch. Reichsanl
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6% Preuß. St. v. 28
6% Sachſen v. 27
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Dtſche. Anl.
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6% Dresden. b. 26
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Schätze. b. 29
v. 26
6% Mainz ......
6% Manuheimb. 27
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6% Wiesbaden v.28
6% Heſſ. Landesbk.
6% „ Goldoblig.
5½% Heſſ. Landes=
Hhp.=Bk.=Liguid.
4¾4 Jo. Kom.=Obl.
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Gritzner=Kahſer.
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Hafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.)
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Harpener Vergbau
Henninger Kempf.
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Holzmann, Phil.
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antwortet nicht . . .
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AUTOLISTE Nr. 102
Enthält die Meldungen (Ab- und Zugänge) von Kraftfahrzeugen jeder
Art der 18 Kreise des Volksstaats Hessen (Kennzeichen: VS, VR,VO)
für die Zeit vom 16.—31. Dezember 1932. Diese Meldungen sind sonst
nicht zugänglich, also nur durch uns erhältlich.
Die Auto-Listen enthalten die Angaben in folgender
Reihen-
folge: Name, Beruf, Wohnort des Kraftfahrzeugbesitzerz,
Fahr-
zeugart, Hubraum in ccm und PS (bei Lastkraftwagen:
Eigen-
gewicht in kg und PS), Fabrikat und Motornummer, Fabrikneue
Fahrzeugs sind durch +Fkenntlich gemacht. Die Meldungen sind
geordnet nach den drei Provinzen (VS, VR, VO) und Kreisen,
und innerhalb dieser nach Fahrzeugarten. Abgemeldete.
Fahrzeuge werden besonders geführt.
Die Autolisten sind unentbehrlich, weil sie laufend
neuestes Adressenmaterial
liefern. Sie erscheinen alle 14 Tage, also monatlich zwel Listen.
Die spätestens am 8. eines Monats ausgegebene Liste enthält die
Meldungen vom 16.—30. (31.) des voraufgegangenen Monats und
die spätestens am 23. eines Monats ausgegebene Liste die
Mel-
dungen vom 1.— 15, des gleichen Monats.
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12 Monate; zum monatllchen Pauschalprels von
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