Darmstädter Tagblatt 1932


05. August 1932

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finzelnummer 10 Pfennige

ic
Sinichie

eue Notverordnung gegen politiſche Verbrechen.
nekksſihung wegen der politiſchen Mordkaken in Preußen. Ernſte Beurkeilung der Lage.
erſchärfke Maßnahmen zur Sicherheit des Staakes und zum Schuß des friedlichen Bürgets.
Unrnhige Nacht in München.
Warum die Verzögerung?
München, 4. Auguft.
unſerer Berliner Schriftleitung.
Die heutige Nacht brachte eine Reihe politiſcher Zuſammen=
F1olhgen den urſprünglichen Erwartungen, zu denen man ſtöße und Zwiſchenfälle, die allein an einer Stelle der Stadt
ein dreimaliges Ausrücken des Ueberfallkommandos notwendig
ind Auc kd der ſehr ernſten Beurteilung der innenpolitiſchen
machten. Hier waren Nationalſozialiſten mit Kom=
Hei
nders in Preußen durch maßgebende Kreiſe der Reichs= muniſten heftig aneinander geraten. Ein 25jähriger
berechtigt ſein durfte, hat das Reichskabinett nach Bäcker, der SA.=Mann Hans Kiefer, iſt bei dieſer Gelegenheit
geren Beſprechung, an der auch der kommiſſariſche durch einen Bruſtſchuß ſchwer verletzt worden. Der Täter ſoll
Polizeiminiſter Dr. Bracht teilnahm, keinerlei Be= ein Kommuniſt ſein.
Noch unbekannte Täter fuhren gegen 3 Uhr früh bei zwei
bröffentlicht, geſchweige denn verſchärfte Maßnahmen Kaufhäuſern uhlfelder und Epa, vor und warfen
nn./kuffung des politiſchen Terrors mit ſofortiger Wirkung durch ein großes Schaufenſter Brandbomben in das
Innere. Glücklicherweiſe entzündeten ſich die Bomben nicht,
ſenſt
geſetzt. Gerechterweiſe wird man aber die Gründe
wodurch unabſehbare Folgen vermieden wurden. Die Täter
müſſen, die die Reichsregierung offenkundig veranlaßt
ſind unerkannt entkommen.
eine zeitlich ſicherlich äußerſt kurz bemeſſene Friſt mit
An einer anderen Stelle der Stadt, im Danteſtadion, geriet
uegabe ganz beſtimmter in Ausſicht genommener Be= das Bierzelt der Löwenbrauerei in Brand. Man vermutet auch
he übrigens in der Form von Eventualbeſchlüſſen der hier politiſche Hintergründe.
In einem unweit des Danteſtadions gelegenen Jugendheim
=Läu / terung bereits vorliegen mögen, zurückzuhalten. Es
der Sozialdemokratiſchen Partei gerieten, wie es heißt, nach
hänlich herausgeſtellt und darauf wird von unter= einer heftigen Detonation Einrichtungsgegenſtände in Brand.
Stite mit Nachdruck verwieſen , daß die neuen Tiſche, Stühle und Holzbänke wurden vom Feuer ergriffen, das
ſhmen, die in erſter Linie auf dem Gebiete von der Wehr bald gelöſcht werden konnte.

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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſi. Tagbl. geſtattet.
Nummer 216
Freitag, den 5. Auguſt 1932.
195. Jahrgang

z liegen, nicht auf dem Wege einer einfachen Regie=
omung
, ſondern nur durch eine neue Notverordnung
Reichspräſidenten auf Grund Artikels 48 der Reichs=
in
Kraft geſetzt werden können.
aage
ingetretene Verzögerung iſt alſo inſofern rein for=
ſtür
als die zuſtändigen Reſſorts das Reichsjuſtiz=
* MchReichsinnenminiſterium eine beſtimmte Zeitſpanne
u die nötigen Vorarbeiten zu leiſten, insbeſondere
ſſiſchen Vorausſetzungen der neuen Maßnahmen zu
do feſtzulegen. Inſofern wird man alſo der Reichs=
ſeinen
Vorwurf machen können. Auf der anderen
ſter es natürlich etwas ſeltſam an, daß man in maß=
greiſen
gleichzeitig der Auffaſſung iſt, die Ankündi=
Terſchärfung geltender Beſtimmungen werde geeignet
ſeßzter Stunde radikale aktiviſtiſche Elemente, die ſich
werbrecheriſchen Taten an der Nation verſündigen,
knung zu bringen. So ſehr wir wünſchen, daß die
derung mit dieſer Erwartung recht behält, ſo bleiben
ſgrundſätzlich der Auffaſſung, daß

der Taktik des Zauderns wirklich nichts
zu erreichen
bei früheren Fällen, die zeitlich gar nicht ſo weit
hat ſich erwieſen, daß ſich die Staatsgewalt
Dauer gegenüber derartigen deſtruk=
lementen
nur mit der Anwendung dra=
Strafen durchſetzt.
Bweifel kann darüber beſtehen, daß die Reichs=
wenn
keine Entſpannung der Situation eintritt,
ſtänden ſogar noch über die jetzigen Eventualbeſchlüſſe
ſen muß. Man ſieht in dieſen Beſchlüſſen bewußt die
fung der letzten Möglichkeiten zur
üig ung der innenpolitiſchen Atmoſphäre.
Kabinettsſitzung am Donnerstag erörterten Maß=
am
ſpäten Nachmittag auch Gegenſtand von Be=
der
kommiſſariſchen Preußenregierung waren, ſehen
4inie die Verſchärfung der Beſtimmungen bei der
von Verbrechen gegen die Sicherheit
ſgates und den Schutz des friedlichen
s vor. Wenn die Verhältniſſe nicht binnen kurzem
(h int, will auch die Preußenregierung noch einmal
abwarten eine Wendung zum Beſſeren nehmen,
hucr an die Einſetzung von Sonderkammern
andgerichten, zu deren Vorſitzenden ein Land=
Fetor beſtimmt wird, und die vorausſichtlich nur
ir als Beiſitzer haben ſollen. Als Reviſionsinſtanz
Reichsgericht in Frage kommen. Man denkt weiter
kürzung des gerichtlichen Verfahrens
le an Terrorakten beteiligten Per=
eſſo
an ein ausgeſprochenes
Schnellverfahren.
Her für geringfügige Vergehen zur Entlaſtung der
Rechtsſprechung ſchon beſteht. In dieſem Schnell=
ſoll
u. a. die Staatsanwaltſchaft befugt
ſchriftliche Anklageerhebung zu ver=
Selbſtverſtändlich ſoll daneben gleichzeitig eine
ſrfung eintreten. Ebenſo ſollen die Strafbeſtim=
der
unbefugtes Waffentragen verſchärft und die Mög=
Waffenbeſchlagnahme erweitert werden. Dagegen
Androhung der Todesſtrafe für die
öbſter und hinterhältigſter Terror=
immer
nicht bevorzuſtehen. Der Ausnahmezuſtand
militäriſcher Natur ſtand noch nicht zur Debatte,
dahingehende Maßnahmen ſicherlich nur in Anweſen=
ſanzlers
und des Reichswehrminiſters faſſen will.
(erchsregierung bereits am Freitag dem Reichspräſi=
Wünſche aauf Verſchärfung der geltenden Maß=
Dnr Sicherung der Ruhe und des Friedens unter=
hängt
wohl noch davon ab was der Freitag
d, insbeſondere auch, ob die verſchärften Maßnahmen
anze Reichsgebiet oder nur auf beſtimmte Bezirke
M. finden ſollen.

Weitere Bombenanſchläge und Feuerüberfälle.
In der vergangenen Nacht wurde von unbekannten Tätern
eine Brandbombe durch ein offenes Fenſter des Grundbuch=
amtes
des Amtsgerichtes Mehlauken geſchleudert. Verletzt wurde
durch den Anſchlag niemand, doch iſt Sachſchaden an der Ein=
richtung
und den Akten entſtanden.
Auf das Kaufhaus Robert Neumann in Ortelsburg wurde
von einem vorüberfahrenden Kraftwagen aus eine Brand=
bombe
geworfen. Die Schaufenſterauslagen fingen Feuer, das
von der Feuerwehr gelöſcht werden mußte. Die Polizei iſt den
Tätern bereits auf der Spur.
Von dem Soziusfahrer eines Motorrades wurden am
Donnerstag früh in Soßnitza bei Hindenburg zwei patrouil=
lierende
Polizeibeamte beſchoſſen, von denen einer ſo ſchwer
getroffen wurde, daß bei ihm Lebensgefahr beſteht. Der andere
Beamte erhielt einen Beinſchuß. Die beiden Täter wurden
feſtgenommen, einer von ihnen, der der NSDAP. angehört,
hat bereits ein Geſtändnis abgelegt.
In der Umgebung von Drengfurt (Oſtpreußen) haben ſich
am Mittwoch mehrere Ueberfälle auf Nationalſozialiſten ereignet.
Auf den Beſitzer Walter Maeckenburg aus Abbau=Mariental wur=
den
in der Nacht, auf dem Nachhauſewege, vier ſcharfe Schüſſe ab=
gegeben
, die ihn jedoch nicht trafen. Ebenfalls in der Nacht wurde
auf den Sturmführer Willi Mattern aus Drengfurt, der mit ſei=
nem
Motorrad unterwegs war, in der Nähe eines Waldes ge=
ſchoſſen
. Auch hier gingen die Schüſſe fehl. Auf den nationalſozia=
liſtiſchen
Obermelker Otto Delnitz in Wöckerau wurde in ſeiner
Wohnung ein Anſchlag verübt. Nachts wurde dieſe von einer
Schar politiſcher Gegner buchſtäblich belagert und Delnitz wurde
aufgefordert, herauszukommen. Als ſtatt ſeiner der Untermelker
Bernand ans Fenſter trat, wurde von draußen eine gefüllte Flaſche
gegen ihn geſchleudert, die ihn am Kopf traf und ſchwer verletzte.
Von dem Kommuniſten Szyper wurden auf der Straße in Dreng=
furt
die der NSDAP. angehörende Frau Baſtigkeit und der eben=
falls
zur NSDAP. gehörende Schachtmeiſter Wieſter durch Schüſſe
aus einem Teſching ſchwer verletzt.
In der Nacht zum Donnerstag wurden auf das Haus Hin=
denburgſtraße
33 in Tilſit, in dem ein bekannter Kommuniſt
wohnt, acht Piſtolenſchüſſe abgegeben, die zum Teil die Fenſter
durchſchlugen. Die Täter ſind mit einem Kraftwagen unerkannt
entkommen.
Am Donnerstag früh, zwiſchen 3 und 4 Uhr, wurde in das
Schlafzimmer des Ortsobmannes der Bayeriſchen Volkspartei von
Ebenhauſen=Hohenſchäftlarn, Uebler, eine ſelbſtgefertigte Hand=
granate
geworfen, die explodierte und im Zimmer Zerſtörungen
anrichtete. Uebler blieb unverletzt.

Waffenfunde.

Bei der Durchſuchung eines kommuniſtiſchen Verkehrslokals
in Wilke (Unſtruttal) wurden von der Polizei in einem raf=
finiert
getarnten Verſteck acht hochexploſive Sprengkörper ge=
funden
. Der Beſitzer des Lokals und ſein Sohn, der der KPD.
angehört, wurden feſtgenommen.
In Gleiwitz wurden von der Polizei am Donnerstag vor=
mittag
die SA.=Unterunftsräume nach Waffen durchſucht. Ins=
geſamt
wurden 389 Schuß Munition, ſieben Piſtolen, davon
zwei Maſchinenpiſtolen und mehrere Reſerveteile für Schuß=
waffen
gefunden. Zwei Waffen befanden ſich im Beſitz von
SA.=Leuten, die dem Schnellrichter vorgeführt werden.
In Königsberg wurde am Mittwoch durch Polizei die
Badeanſtalt am Haberberger Grund umſtellt. Die außerhalb der
Badeanſtalt befindliche bewaffnete Wache von vier Perſonen
wurde abgefangen und dann die Badeanſtalt unterſucht. Wäh=
rend
des Eindringens in die Badeanſtalt wurden von den dort
befindlichen Kommuniſten ſechs geladene Selbſtladepiſtolen über
den Zaun geworfen. Bei der Durchſuchung der Räume der
Badeanſtalt wurden heute ſieben Schuß Piſtolenmunition ſowie
ein Teſching mit mehreren Päckchen Munition, zwei Alarm=
piſtolen
, ein Schlächtermeſſer und ein Dolch vorgefunden. 17 Per=
ſonen
wurden feftgenommen.
Die ſchweren Zuſammenſtöße in Altona am 17. Juli haben
jetzt ein 18. Todesopfer gefordert.
Das württembergiſche Innenminiſterium hat die kommuni=
ſtiſche
Süddeutſche Arbeiterzeitung in Stuttgart auf Grund der
Verordnung des Reichspräſidenten gegen politiſche Ausſchreitungen
vom 14. Juni 1932 auf die Dauer von acht Tagen verboten.

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finanz=Anzelgen 35 Reichspfg. Rellamezeile
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420 Mar
n Falle höherer
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erliſch
de Verpfliſchtung auf Erfüllung der Anzeigen=
Schadenerſatz. Vei
aufträge und Leiſtiung
Konkurs oder gel
ſeſtreibune
icher
fäll
Robalt weg. Banſfonio Deutſche Banl und Darm=
jädter
und Nationalbank.

Die Pruflotalgewdart ii Beatfchantd.
Um die Skellung des Reichspräſidenken.
Von
Staatsſekretär Dr. Meißner,
Chef des Büros des Reichspräſidenten.
Die geſchriebenen Verfaſſungen der Völker ſind nicht weſen=
loſe
Gebilde und für die Ewigkeit feſtgelegt; ſie ſind entwick=
lungsfähig
wie die Staatsvölker ſelbſt, deren Leben zu regeln
ſie beſtimmt ſind. Auch die Artikel der Reichsverfaſſung geben
Raum genug, in dem durch Anpaſſung und durch Ausdehnung
das geſchriebene Recht ſich weiterentwickeln kann. Die Reichs=
verfaſſung
hat dem Reichspräſidenten die Rechte des formellen
Staatsoberhauptes übertragen, darüber hinaus hat ſie ihm
aber noch als Gegengewicht gegen das Parlament eine be=
ſtimmte
Mitwirkung bei der Geſetzgebung verliehen. In den
erſten Jahren der Geltung der Weimarer Verfaſſung überwog
der Parlamentarismus. Erſt ſpäter fanden die dem Reichs=
präſidenten
verfaſſungsmäßig eigenen Rechte ein größeres An=
wendungsgebiet
, ſo daß die Befugniſſe des Reichsoberhauptes
ſich allmählich zu dem ſteigerten, was man heute als Präſidial=
macht
bezeichnen kann.
Die Verfaſſung überträgt dem Reichspräſidenten die wichtige
Funktion der Bildung der Reichsregierung. Dem Reichs=
präſidenten
gebührt die Auswahl der Perſönlichkeiten, die die
Reichsregierung bilden. Nach Artikel 54 bedürfen der Reichs=
kanzler
und die Reichsminiſter zu ihrer Amtsführung des Ver=
trauens
des Reichstages. Dieſe Beſtimmung bedeutet jedoch
nicht, daß der Reichspräſident nur ſolche Perſonen wählen darf,
von denen er weiß, daß ſie das Vertrauen des Reichstags
genießen. Die Berückſichtigung der Mehrheitsverhältniſſe im
Reichstag iſt keine ſtaatsrechtliche Pflicht des Reichspräſidenten,
mag ſie auch häufig eine politiſche Notwendigkeit ſein. Im
Falle des Rücktritts der Reichsregierung ſteht es dem Reichs=
präſidenten
frei, ihre Mitglieder gleich zu entlaſſen oder ſie
oder einzelne von ihnen mit der Fortführung der Geſchäfte
zu betrauen, bis die Neuregierung gebildet iſt. Aus dem Rechte
des Reichspräſidenten, die Mitglieder der Reichsregierung zu
ernennen und zu entläſſen, ergibt ſich ſeine Befugnis, ſtändig
über die Staatsgeſchäfte informiert zu werden, Bericht oder
Vortrag einzufordern ſowie ſelbſt den Vorſitz bei Sitzungen
der Reichsregierung zu führen. Hierbei ſteht ihm aber weder
eine Stimme noch die Entſcheidung bei Stimmengleichheit zu.
In der Regel nimmt als Beauftragter des Reichspräſidenten der
Chef ſeines Büros an den Sitzungen der Reichsregierung zwecks
Information des Reichspräſidenten teil.
Ein Rückblick auf die Praxis der Regierungsbildung
ſeit der Staatumwälzung haben wir achtzehn verſchiedene Negie=
rungen
gehabt zeigt, daß der Reichspräſident in den erſten
Jahren, ohne durch verfaſſungsrechtliche Beſtimmungen dazu
verpflichtet geweſen zu ſein, lediglich aus Gründen politiſcher
Zweckmäßigkeit bei der Bildung der einzelnen Regierungen ſich
nach den Parteien und Fraktionen des Reichstags und nach
ihrem Zuſammengehen zu einer Mehrheit gerichtet, und daß
er bei der Zuſammenſetzung der Reichsregierung meiſtens die
Parteivorſchläge übernommen hat, mit anderen Worten, daß
alſo anfangs das Parlament bei der Regierung entſcheidend war.
Erſt allmählich trat die perſönliche Entſcheidung des Reichs=
präſidenten
bei der Regierungsbildung ſtärker hervor. Schon
der erſte Reichspräſident Ebert machte im November 1922 mit
der Bildung des Kabinetts Cuno den Verſuch einer Regierung,
die ſich mindeſtens zum Teil auf Kräfte außerhalb des Par=
laments
, nämlich der Wirtſchaft, ſtützte. Doch blieb es bei dieſem
einen Verſuch. Ebert kehrte nach Cunos Rücktritt wieder zu dem
Syſtem der Verhandlungen mit den Parteien und des Koali=
tionskabinetts
zurück.
Der zweite Reichspräſident hat ſelbſtändig eingegriffen und
ſich bei den Regierungsbildungen von den Parteien unabhängig
gemacht. Als im Jahre 1927 die Frage zur Entſcheidung ſtand,
ob die Negierung der Mitte, die unter Reichskanzler Marx be=
ſtanden
hatte, nach links oder nach rechts verbreitert werden
ſollte, entſchied ſich der Reichspräſident von Hindenburg ohne
die bis dahin üblich geweſene Fühlungnahme mit dem Reichs=
tag
, ſelbſtändig für das letztere und brachte dies in einem an
den zum Kanzler auserſehenen Zentrumsführer Dr. Marz
gerichteten Schreiben zum Ausdruck. Noch deutlicher trat der
Wille des Reichspräſidenten, ſich bei der Bildung der Regie=
rung
von den Parteien und Fraktionen unabhängiger zu machen,
bei der Regierungsbildung nach den Neuwahlen im Mai 1928
hervor. In einer amtlichen Verlautbarung vom 27. Juni 192
erklärte Reichspräſident von Hindenburg, daß er es ablehnen
müſſe, in Ausübung ſeiner verfaſſungsmäßigen Rechte ſich von
einer Fraktion für die Zuſammenſetzung des Reichskabinetts
beſondere Vorſchriften machen zu laſſen. Beſondere Initiative
des Reichspräſidenten trat bei der Bildung der Regierung
Brüning am 30. März 1930 in Erſcheinung, als er unter den
verſchiedenen ſich ihm bietenden Möglichkeiten der Regierungs=
bildung
die Löſung wählte, aus Mitgliedern des Reichstags
ein Kabinett zu bilden, ohne daß die Grundlage einer Parteien=
koalition
vorhanden war.
Während bis zum Jahre 1932 die Reichsregierungen ledig=
lich
entweder infolge einer Beſchlußfaſſung des Reichstags
zurücktraten, oder weil ſie keine Mehrheit des Reichstags mehr
hinter ſich fühlten, iſt kürzlich zum erſtenmal eine Reichs=
regierung
außerhalb des Parlaments durch politiſche Meinungs=
verſchiedenheiten
mit dem Reichspräſidenten zum Rücktritt ver=
anlaßt
worden. Die Initiative des Reichspräſidenten zeigte
ſich bei der Bildung der gegenwärtigen Regierung von Papen
insbeſondere dadurch, daß dieſe Regierungsbildung völlig unab=
hängig
vom Reichstag erfolgte, und daß dieſes Kabinett keine
Perſönlichkeiten umfaßt, die dem Reichstag als Abgeordnete
angehören.
Ein Rückblick auf die ſeit der Staatsumwälzung erfolgten
zahlreichen Regierungsbildungen zeigt, daß die anfänglich allein
ausſchlaggebende Macht des Parlaments infolge ſeiner Zer=
ſplitterung
in viele Parteien und bei ſchwieriger werdenden
innerpolitiſchen Verhältniſſen Schritt für Schritt hinter der
ſteigenden Macht des Reichspräſidenten zurückgetreten iſt. Das
*) Ausführungen des Staatsſekretärs Dr. Meißner, Herrn
v. Hindenburgs engſten Mitarbeiters, die Meißner dem Berliner
Berichterſtatter von Reclams Univerſum, René Kraus, zur Ver=
fügung
ſtellte. Erſchienen in Heft 45 von Reclams Univerſum.

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Seite 2 Nr. 216

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 5. Ayt

wichtigſte Gegenrecht des Reichspräſidenten dem Parlament
gegenüber iſt ſeine, im Artikel 25 der Reichsverfaſſung ihm ge=
gebene
Befugnis, den Reichstag aufzulöſen. Das Auflöſungs=
recht
des Reichspräſidenten iſt für unſer Staatsſyſtem von großer
Bedeutung. Es ermöglicht das politiſche Gleichgewicht, in dem
ſich Reichsoberhaupt und Parlament die Waage halten. Der
deutſche Neichspräſident beſitzt in dem Auflöſungsrecht ein ge=
wichtiges
politiſches Machtmittel, das ſeine Stellung weit über
die Stellung vieler anderer republikaniſcher Präſidenten und
ſogar mancher Monarchen erhöht. Der Reichspräſident kann
jedoch von dieſem Recht nur einmal aus dem gleichen Anlaß
Gebrauch machen. Im Falle der Auflöſung muß die Neuwahl
ſpäteſtens am ſechzigſten Tage nach der Auflöſung ſtattfinden.
Mit dieſer Befugnis iſt dem Reichspräſidenten die Möglichkeit
gegeben, vom Gewählten an den Wähler zu appellieren
Seit den faſt dreizehn Jahren des Beſtehens der Weimarer
Verfaſſung hat der Reichstag fünfmal durch Auflöſung vor Ab=
lauf
ſeiner Wahlperiode ein vorzeitiges Ende erreicht. Der
Reichstag der fünften Wahlperiode fand ſein Ende durch die
Verordnung des Reichspräſidenten vom 4. Juni 1932 mit der
Begründung, daß der Reichstag nach dem Ergebnis der in den
letzten Monaten ſtattgehabten Wahlen zu den deutſchen Land
tagen dem politiſchen Willen des deutſchen Volkes nicht mehr
entſpricht
Für außerordentliche Fälle verleiht Artikel 48 unter be=
ſtimmten
Vorausſetzungen dem Reichspräſidenten eine zeitlich
und inhaltlich beſchränkte Diktaturgewalt. Dieſer Artikel 42
gibt dem Reichspräſidenten für jeden Fall einer erheblichen
Störung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung eine weit=
gehende
außerordentliche Geſetzgebungsgewalt, einerlei, ob dieſe
Störung ſich durch Unruhen im Lande oder durch Auftreten
wirtſchaftlicher Gefahren offenbart, mit der Befugnis, alle zur
Abwehr dieſer Gefährdung erforderlichen Maßnahmen zu treffen.
Durch die hier dem Reichspräſidenten übertragenen Befugniſſe
geht ſeine verfaſſungsmäßige Macht erheblich über die manchen
anderen Staatsoberhäuptern, den republikaniſchen wie monarchi=
ſchen
, gegebene ſtaatsrechtliche Stellung hinaus. In der Zeit
von 1919 bis 1924 ſind 134 Notverordnungen ergangen, die zu=
nächſt
nur zur Abwehr innerer Unruhen erlaſſen wurden, dann
aber auch zur Wiederherſtellung der öffentlichen Ordnung und
Sicherheit wirtſchaftliche und finanzielle Vorſchriften enthalten.
Die weltwirtſchaftliche Kriſis, die Ende 1929 einſetzte, führte
ſeit der Zeit, von 1930 bis heute zu einer immer ſteigenden An=
wendung
des Notverordnungsrechts des Artikel 48. Vom
1. Januar 1930 bis heute ſind insgeſamt 75 Verordnungen
auf Grund des Artikels 48 ergangen. Zwar hat auch eine Reihe
von Verordnungen den Waffenmißbrauch und die Bekämpfung
politiſcher Ausſchreitungen zum Gegenſtand, ihr weitaus größerer
Teil betrifft aber finanzielle und wirtſchaftliche Rechtsvorſchrif=
ten
von zum Teil ſehr erheblichem Umfange

Neben dem Rechte zu außerordentlichen Maßnahmen und zu
außerordentlicher Geſetzgebung hat der Reichspräſident nach
Artikel 48 weiter das Recht der Reichsexekution. Er kann alſ=
ein
Land, das die ihm nach der Reichsverfaſſung oder den
Reichsgeſetzen obliegenden Pflichten nicht erfüllt, mit Hilfe der
bewaffneten Macht dazu anhalten. Der Reichspräſident ſelbſt
entſcheidet unter der verfaſſungsmäßigen Gegenzeichnung
darüber, ob die Vorausſetzungen zu dieſem Eingreifen gegeben
ſind.. Ebenſo beſtimmt er im Einzelfalle die anzuwendenden
Maßnahmen.
In der oberſten Befehlsgewalt des Reichspräſidenten über
Neichsheer und Reichsmarine kommt der Gedanke der Reichs=
einheit
ſehr klar zum Ausdruck. Nach der Weimarer Verfaſſung
iſt im Gegenſatz zu der Rechtslage der früheren Reichsverfaſſung
die militäriſche Befehlsgewalt des Reichsoberhauptes durch
keinerlei Kontingentsrechte der Bundesſtaaten mehr beſchränkt
In den durch Reichsverfaſſung und Reichsgeſetze dem Reichs=
oberhaupt
verliehenen Befugniſſen und Zuſtändigkeiten erſchöpft
ſich aber ſeine tatſächliche Macht nicht. Sein Einfluß wirr
neben den ſtaatsrechtlichen Befugniſſen vor allem durch die
Perſönlichkeit des Reichsoberhauptes beſtimmt. Sein hohes
Amt erhält ſeinen weſentlichen Inhalt durch die Perſon des
Inhabers, durch die Autorität, die dieſer im deutſchen Volke
innehat. Der vom Volke gewählte Reichspräſident verkörpert
über die Vielheit der Parteien und Intereſſen die Einheit der
Nation. Den zentrifugalen Kräften der Auflöſung in Parteien

und Gruppen ſetzt er den Willen zum Zuſammenſchluß aller
verſchiedenen Kräfte zum einheitlichen Staatswillen entgegen.
Amt und Würde des Reichspräſidenten haben in Deutſchland
keine Vorgeſchichte und keine Ueberlieferung. Dieſe Ueber=
lieferung
muß erſt geſchaffen werden. Die beiden erſten deutſchen
Reichspräſidenten haben in ihrer verantwortungsbewußten Art
von den Rechten, die ihnen die Reichsverfaſſung gibt, tat=
kräftigen
Gebrauch gemacht. Sie haben das Amt des Reichs=
präſidenten
nicht als das eines bloßen Repräſentanten der
Nation, ſondern als das eines wirklichen Führers des deutſchen
Volkes aufgefaßt und ſo die Stellung des Reichsoberhauptes
im politiſchen Leben Deutſchlands Schritt für Schritt gefeſtigt.

Vom Tage.

Der frühere preußiſche Landtagsabgeordnete Oberpräſidialrat
in Oſtpreußen Dr. Günther Grzimer iſt aus der Staatspartei aus=
geſchieden
und hat ſich dem Zentrum angeſchloſſen.
Die Bergarbeiterverbände haben am Donnerstag das Lehr=
arbeitsabkommen
für den Ruhrbergbau zum nächſtmöglichen Zeit=
punkt
, dem 30. September d. J., gekündigt.
Der Vorſitzende der Reichsparteileitung der Deutſchen Zen=
trumspartei
, Prälat Dr. Kaas, hat anläßlich des Todes Dr. Sei=
pels
telegraphiſch das Beileid ſeiner Partei zum Ausdruck gebracht.
Der Hauptausſchuß des Oeſterreichiſchen Nationalrates hat am
Donnerstag mit 11 gegen 10 Stimmen das Lauſanner Protokoll
angenommen.
In der Univerſität Neapolis, im Staate Minneſota, hielt Sena=
tor
Borah eine neue große politiſche Rede, die inhaltlich mit der
vom 24. Juli übereinſtimmt. Borah macht damit ſeine früher ab=
gegebene
Erklärung wahr, daß er eine ſyſtematiſche Aufklärung des
amerikaniſchen Volkes über die Notwendigkeit der Schuldenreviſion
im Zuſammenhang mit der Abrüſtung verſuchen werde.
Chineſiſche Freiſchärler haben gleichzeitig in verſchiedenen
mandſchuriſchen Städten die javaniſchen Streikräfte angegriffen.
Die Japaner beabſichtigen. die Provinz Jehol zu beſetzen, als Vor=
bereitung
für den Angriff auf Tientſin und Peking.

Berlin, 4. Auguſt.
Der Verband der preußiſchen Landgemeinden wendet ſich
in einer längeren Erklärung gegen die von der preußiſchen
Staatsregierung durch Notverordnung verfügte Aufhebung von
51 Landkreiſen. Der Proteſt wird mit der Erklärung begrundet,
daß nennenswerte Erſparniſſe bei einer ſolchen Reform in der
unteren Inſtanz nicht anſtünden, die Nachteile, die der Bevöl=
kerung
dadurch erwüchſen, vielmehr die fiskaliſchen Erſparniſſe
bei weitem überſtiegen. Die Landgemeinden ſeien grundſätzlich
durchaus keine Gegner einer geſunden, organiſchen Verwaltungs=
reform
; die jetzige Maßnahme einer meiſt nur ſchematiſchen Zu
ſammenlegung nehme keine Rückſicht auf die wirtſchaftliche Ent=
wicklung
und den hiſtorifchen Werdegang. Statt ſchematiſche
Zuſammenlegung wäre organiſche Aufteilung erforderlich ge=
weſen
. Der Landgemeindeverband werde jede geſetzliche und
rechtliche Möglichkeit ausnutzen, um dieſe Maßnahme wieder
rückgängig zu machen.

der Reichskanzler dankt der preußiſchen Polizei.

Der Reichskanzler hat an den mit der Wahrnehmung der
Geſchäfte des preußiſchen Miniſters des Innern beauftragten
Bevollmächtigten des Reichskommiſſars Dr. Bracht folgendes
Schreiben geſandt:

Die beiſpielloſe Härte des Wahlkampfes hat an die Polizei
außergewöhnliche Anforderungen geſtellt. Die noch nie gekannte

Zahl und Größe der Wahlverſammlungen, die Siedehitze der
Wahlleidenſchaft, aber leider auch die Verſuche offenen Terrors,

haben alle Zweige und Dienſtgrade, insbeſondere auch in der
Reichshauptſtadt, bis zur Erſchöpfung in Anſpruch genommen.
Leben und Geſundheit haben tapfere Beamte zum Schutze der
Allgemeinheit geopfert. Allen Beteiligten, Führern und Be=
amten
, den Dank der Reichsregierung auszuſprechen, iſt mir
ein beſonderes Bedürfnis. Ich bitte Sie, Herr Reichskommiſſar
dieſen meinen Dank an die preußiſche Polizei zu übermitteln.
Ich hoffe, daß der von dem Herrn Reichspräſidenten verordnete
Burgfrieden der Polizei eine wohlverdiente Ruhepauſe bringi,
gebe aber auch der Zuverſicht Ausdruck, daß Ihre Warnung vor
Gewalttaten nud Ihre Zuſicherung an die Beamtenſchaft, ſie bei
pflichtgemäßem Waffengebrauch in Schutz zu nehmen, zur
Wiederherſtellung geordneter Zuſtände im Lande beitragen
werden.

Die Hoffnung des Reichskanzlers, daß der Burgfrieden der
Polizei die wohlverdiente Ruhe bringen möge, hätten auch wir
gerne geteilt. Aber die Tatſachen ſprechen eine andere Sprache
Die blutigen Ereigniſſe zu Beginn dieſer Woche ſehen ganz
gewiß nicht nach Burgfrieden aus. Die Zuverſicht, die der
Kanzler nach den Vorkommniſſen der letzten Tage noch immer
im Glauben an die Wirkung der Warnung Brachts an den Tag
legt, läßt ſich bis jetzt nicht rechtfertigen Es iſt ein durch nichts
begründeter Optimismus, widerlegt durch die rauhe Wirklich
keit. Wir haben dieſer Tage ſchon darauf hingewieſen, daß
gegenüber ſolchem Blutterror Aufrufe und Appelle an die Ver=
nunft
wirkungslos verpuffen müſſen. Nur einer zielbewußten,
ſtarken Staatsführung, die unbeirrt von der Parteien Gunſt
und Haß ihren Weg geht, wird die Wiederherſtellung geordneter
Zuſtände im Lande gelingen.

Berlin,
Die blutigen Vorfälle der letzten Tage geben
von Zeitungen Veranlaſſung, von der Regierun

Eingreifen zu fordern.

Der Tag ſchreibt: Die fortdauernden Unru
ſchärfſte Gegenmaßnahmen notwendig.

Die D. A. Z. fordert, daß mit der neuen
ſoſort Schluß gemacht wird. Leider ſcheine es ſid

ſtätigen, meint das Blatt, daß diesmal auch vo
der radikalen Rechten Angriffe auf Leib und Lebe
Gegner nach kommuniſtiſchen Methoden erfolgt ſeien
Mit beſonderer Schärfe weiſt die Börſenzo
nationalſozialiſtiſche Parteiführung auf ihre Aufg
noch zum Nationalſozialismus zu zählenden Ele
ofſenbar jede Selbſtbeherrſchung und Ueberlegu
hätten, das Handwerk zu legen. Auch von ſtaatsn
dem Terrortreiben ein Riegel vorgeſchoben werde
Parteileitung nicht in der Lage ſei, jene hitzköpfiger
lichen Elemente zur Diſziplin zurückzuführen.
glaubt zu wiſſen, daß an verantwortlicher Stelle ern
nahmen erwogen werden die ergriffen werden ſolle
NSDAP. der kopfloſen Elemente innerhalb der
ſelbſt Herr werde. Es werde ſich um die Verfügung

Strafmaßnahmen handeln, die eine raſche, gründlichem

Sühne ermöglichen dürften.
Die Germania wendet ſich gegen die
und kaltblütigen Terrorakte und nennt die ſich
Waffenfunde bei Nationalſozialiſten einen Alarmn
Regierung nicht länger überhören könne. Die Zeiz
die zögernde Haltung der Regierung, von der die an
drakoniſchen Maßnahmen noch immer nicht durchge
ſeien. Wenn von den Nationalſozialiſten jetzt in un=
Weiſe die Volksjuſtiz angekündigt werde, ſo diir
Rechtsſtaat vertretende Regierung die Antwort
ſchuldig bleiben.
Als Liſte eines Tages veröffentlicht die V
eine Zuſammenſtellung der am geſtrigen Tage
Terrorakte, die, wie das Blatt meint, den Burgfr ie=
rechte
Licht ſtellten.
Die Königsberger Ermittlungen
Königsberg=
Die Polizei hat heute das Material über die Laum
1. Auguſt, und zwar die Brandſtiftungen, dei
anwaltſchaft übergeben. Bei den übrig
erfolgen immer neue Feſtnahmen und Vei=
gen
, ſo daß die Ermittlungen darüber noch nicht
werden konnten.

Anläßlich der Beerdigung des beim Zu
teilen erſchoſſenen Nationalſozialiſten
und des am 1. Auguſt erſchoſſenen kommzfke
Stadtverordneten Sauff beabſichtigten di
der Nationalſozialiſten und der Kommuniſten, d
tive Leichenbegängniſſe zu veranſtalten.
präſident hat nun beiden Parteien mitgeteilt, daß die
gen nicht zu den gewöhnlichen Leichenbegängniſſen zu
deshalb auch nach Reichsrecht verboten
nationalſozialiſtiſche Preußiſche Zei
die ſozialdemokratiſche Volkszeitung
wegen ihrer Artikel in der Montagsausgabe verw
den (Aufreizung zum Klaſſenhaß).

Ein likauiſches Weißbuch über die Mi

Memel,
Das litauiſche Außenminiſterium hat jetzt ein
Weißbuch über die Angelegenheit der Auslegung 1
des Memelgebietes vor dem Haager Gerichtsho
gegeben‟. Das in litauiſcher Sprache gedruckte unn
251 Seiten ſtarke Weißbuch beſteht aus drei Teilen.
plant, das Buch auch in franzöſiſcher Sprache eiſt
laſſen. Aus dieſen Veröffentlichungen iſt zu erſelle
längſte Rede im Haag der Vertreter Litauens, WNRt
iskauskas gehalten hat. Schon ſeine erſte Rede hi
ſeiten. In dem Weißbuch findet man weiter Do um
bisher im vollen Wortlaut nicht veröffentlicht woriſi
B. die deutſche Antwort vom 20. Januar a ſſ

litauiſche Note vom 15. Januar 1932 über die Bel
des Landespräſidenten Böttcher.

In dieſem Oktober wird ſich die große Zahl der römiſchen
Mufeen um eines vermehren, und zwar um das Theatermuſeum,
das in unmittelbarer Nähe des Teatro Argentinia und in der
Nachbarſchaft des Teatro Valle eröffnet werden wird, wie in
Mailand bereits eines im Anſchluß an die Scala vorhanden iſt
Wenn der Plan eines Nationalinſtituts des dramatiſchen
Theaters verwirklicht ſein wird, ſoll die Gegend um die Piazza
Argentina das Theaterviertel des fasciſtiſchen Roms werden.
Es iſt wenig bekannt, daß der Name Argentina von der
Stadt Straßburg herkommt, die auf Lateiniſch Argentina hieß.
In dieſem, dem ſchönſten Renaiſſanceviertel Roms, befand ſich
nämlich der mit einem feſten Turme, der torre Argentina, ver=
ſehene
Palazzo des deutſchen Biſchofs Burckhard, der in Haslach
in der Diözeſe Straßburg geboren war und ſich als argentinus
zu bezeichnen und zu unterſchreiben pflegte. In eben dieſem wie=
derhergeſtellten
Palazzo wird das Theatermuſeum untergebracht.
Biſchof Burckhard war von 1483 bis zu ſeinem Tode im Jahr
1506 Zeremonienmeiſter am päpſtlichen Hof. Er erlebte die Ponti=
fikate
Innozenz; VIII. und Alexanders VI. und iſt als Chroniſt
der Borgia berühmt. Bis zum Jahre 1494 gibt er in ſeinen ge=
wiſſenhaften
Tagebuchaufzeichnungen nur Nachrichten von ge=
ringem
Intereſſe, dann aber erhebt er ſich zum Range eines be=
deutenden
Geſchichtsſchreibers. Zwar beſitzt ſein ſchmuckloſes La=
tein
nichts von dem geiſtreichen hiſtoriſchen Schwunge humani=
ſtiſcher
Kultur, dafür aber erwecken ſeine ſchlichten, ungehobelten
Berichte den Eindruck der Glaubwürdigkeit. Nur wenigen bedeu=
tenden
Geſchichtsſchreibern des Papſttums, wie Gregorovius und
Paſtor, iſt es vergönnt geweſen, die Chroniken des Burckhard in
den Vatikaniſchen Geheimarchiven ſtudieren zu dürfen, wo ſie
eiferſüchtig bewacht werden. Denn die düſteren und heiklen Ge=
heimniſſe
der Borgia ſind nicht dazu angetam, einer breiteren
Oeffentlichkeit preisgegeben zu werden.
Der Palaſt des deutſchen Biſchofs in ſeinem nordiſch=ſtrengen
Stil iſt ein kleines, bisher wenig bekanntes Juwel unter den
üppigen römiſchen Paläſten. Nach dem Tode ſeines Erbauers ging
der Palazzo in den Beſitz der Familie ſeines erbitterten Geg=
ners
, des Kardinals Ceſarini, über, die das Gebäude allmählich
verfallen ließ, bis es zum Gemeindeſpeicher entwürdigt wurde
Noch im Jahre 1908 war es eine Ruine, bis endlich im Jahre
1927 durch das Gouvernatorat von Rom die Wiederherſtellung be=
gonnen
und im vorigen Jahre beendet wurde. Der Palazzo ging
in den Beſitz der italieniſchen Autoren= und Verlegergeſellſchaft
über, um als Sitz des Theatermuſeums und der Theaterbibliothek
zu dienen.
Die ſtreng verſchloſſene Faſſade des Palazzo mit ihren ernſten
Rundbogenfenſtern und stüren behütet ein Inneres, an deſſen

Heimlichkeit ſich die moderne Baukunſt ein Beiſpiel nehmen
könnte. Gewölbe mit Travertinrippen, Tür= und Fenſtereinfaſ=
ſungen
aus demſelben Stein, ein rings von hohen Mauern um=
ſchloſſener
Hof, auf den ſich Rundbogenfenſter öffnen, vor denen
rote Nelken und Geranien blühen. Eine ſteinerne Wendeltreppe
führt hinauf in Säle, deren urſprüngliche, buntbemalte Holzdecken
auf mächtigen, teils geborſtenen Querbalken den Jahrhunderten
ſtandgehalten haben. Auch Spuren von Wandmalereien ſind noch
erhalten. Der oberſte Stock des Palazzo, die biſchöfliche Sommer=
wohnung
, ſchwingt ſich mit ſeiner offenen, von Säulen getragenen
Loggia zu ſüdlicher Heiterkeit auf. Von hier aus mögen einſt
als der gegenüberliegende Palazzo Littorio noch nicht ſtand, die
würdigen Prälaten den freien Blick über die Dächer Roms und
über den Tiber nach St. Peter genoſſen haben. Und eben hier be=
fanden
ſich o Jronie des Schickſals! in einem ſpäteren Jahr=
hundert
die Garderoben= und Ankleideräume der Primadonna des
angrenzenden Theaters!
In den Sälen, unter deren bunten Holzdecken der alte Burck=
hard
mit bedächtiger Hand die verruchten Geſchehniſſe am Hof
der Borgia in ſein Tagebuch aufgezeichnet haben mag, erinnern
heute Büſten und Statuetten, Koſtüme und Abbildungen an die
heitere Gaukelwelt auf den Brettern, die die Welt bedeuten. In
großen Glasſchränken iſt der Hauptteil der Sammlung Raſi unter=
gebracht
, der aus über hundert Statuetten aus bemalter Terra=
kotta
oder Porzellan beſteht. Sie ſtellen die charakteriſtiſchen
Typen und Masken des italieniſchen Theaters vom Quattrocento
ab dar. Durch ihren ſprechenden Ausdruck an die bekannten ita=
lieniſchen
Krippenfiguren erinnernd, ſehen wir hier Arlequino
und Pulcinello und Stenterello, den Miles glorioſus und den
Capitano Eiſen und Feuer, von all den Spielarten der jugend=
lichen
Naiven und der komiſchen Alten, gar nicht zu reden. Da=
neben
gibt es Marionetten aus den letzten vier Jahrhunderten
und ein vollſtändiges japaniſches Marionettentheater des Sette=
cento
. Farbenprächtige Koſtüme, die von berühmten Schauſpie
lern und Schauſpielerinnen bei denkwürdigen Gelegenheiten ge
tragen wurden, darunter das buntſcheckige Wams des berühmten
Harlekins des Settecento Carlo Bertinazzi. Schließlich eine koſt=
bare
Sammlung von über 5000 Stichen, Holzſchnitten und Litho=
graphien
aus den Jahren 18601915, die alle das Theater zum
Gegenſtand haben. Und zwiſchen dem allem Büſten und Photo=
graphien
, Karikaturen und Theaterwaffen in buntem Wechſel.
In weiteren 10 Sälen ſind die 30 000 Bände der Theater=
bibliothek
untergebracht. Aber man hat hier nicht das Gefühl,
ſich in einer Bibliothek zu befinden, ſondern vielmehr in einem
vornehmen Wohnhaus, das zu Stunden der Beſinnung und der
geiſtigen Anregung einlädt.
Dies alles iſt nur ein Anfang, und man hofft, daß dem
römiſchen Theatermuſeum noch eine weitere Entwicklung und
Ausdehnung bevorſteht.

3000 Jahre Brille.

Ergebniſſe neuer Ausgrabungen

Eine optiſche Induſtrie bei den alten Phöniziern. 0
port nach Troja, Ninive und anderen Orten. Bril!/
Karthago.
Die Brille, die bisher als eine Erfindung der 21
galt, iſt nach den neuen Ausgrabungsfunden beträut
Plinius erzählt, daß Kaiſer Nero, die Gladiatorenkän
einen konkaven Smaragd beobachtet habe. Offenba=
ſichtig
und hat verſucht, dieſen Mangel durch eine
leichen. Man glaubte, daß dies der erſte Verſuch gerne
Schwäche des Auges auf künſtliche Weiſe zu verbeſſ=
Ausgrabungen zeigen aber nach den Techniſchen Böſ
offenbar die Phönizier ſchon lange vor den Römern
gekannt haben. Ja, ſie beſaßen ſogar bereits eine blüh/?
Induſtrie und haben die Brillengläſer in großem Un
für den Export angefertigt. Dieſer Handelsartikel gim
großen Wirtſchaftszentren jener Tage, nach Troja, Tur

den ſich in dem Grabe eines reichen Maonnes. Dieſe
offenbar auch phöniziſche Arbeit. Die Glasli=
alten
Phönizier hergeſtellt haben, ſind ſämtlich plamsſ
ſie zeigen nur auf der einen Seite die Schleifform un
bung, während ſie auf der anderen Seite flach geſck
Noch heute werden derartige Linſen vielfach hergeſ=
Taylor hat über die Erfindung der Glaslinſe mitget
erſt Bergkriſtall, Onyx und Achat verwendet worden
die Menſchen erkannt haben, daß durch Bergkriſtallinſei
änderung des Sehbildes erreicht werden kann. Nache
dieſe Entdeckung gemacht war, und man erkannt hatte.
nehmlichkeit die Linſen für ſchwachſichtige Augen bede!
die geſchäftstüchtigen Phönizier eine g.
duſtrie geſchaffen, um damit Geſchäfte z
und auch den anderen Völkern die Anm
keit der Glaslinſen zukommen zu laſſen
ſen wurden auch bereits damals in verſchiedenen Sr
ſchliffen. Es wurden Linſen von einer Stärke von 5
gefunden. Daraus iſt zu erſehen, daß die damaligen
niziens bereits auf die individuellen Bedürfniſſe di
Rückſicht nahmen und Rückſicht nehmen konnten. Die
den offenbar in großem Umfange den verſchiedenen
der Augen angepaßt. Wenn man die wundervollen ar
ſtrumente geſehen hat, die im alten Pompeji gefung
wird man nicht beſonders überraſcht ſein, daß auch die
kunde lange Zeit vor Chriſti Geburt bei gewiſſen
hoher Blüte ſtand. Erſtaunlich iſt nur die Tatſache,
alten Phönizier vor 3000 Jahren oder gar ſchon früher!
haben, Glas und Bergkriſtall ſo ausgezeichnet zu ſc
die Linſen für Augenſchwache Verwendung finden in
Europa fand die Brille erſt viel ſpäter Eingang. In *
ſchrift aus dem Jahre 1317 wird ein gewiſſer Salvint
als Erfinder der Brille genannt, ein Zeichen dafür, daE
vorher die Brille hier unbekannt war. In Deutſchle.
Brillenmacher in Nürnberg im Jahre 1482 genanne

[ ][  ][ ]

Koalikions-Geſpräche.
iäionsbereitſchaft der NSDAP. nur unker ein=
jeutiger
Führung der Nakionalſozialiſten.
München, 4. Auguſt.

Völkiſche Beobachter ſchreibt in einem Leitartikel, be=

Nimtſcheidende Wochen, u. a., ſeit Jahren ſei es das Ziel

es geweſen, die Nationalſozialiſten auszuſchalten. Nur
gi Brüning von der SPD. toleriert worden. Dieſe Taktik
u Ende, und man gehe in holder Gemeinſamkeit dahin,
tcnalſozialiſten teilnehmen zu laſſen an der Regierung.
ente gäben ſich noch immer den Anſchein, als glaubten ſie,
ums mit ungefährlichen deutſchnationalen Bürgern zu tun
dabei iſt doch klar, daß wir gar nicht daran denken,
teilzunehmen, ſondern wir werden uns freihal=
ebisher
, oder die umſtrittene Führung
hmen und es anderen überlaſſen, ob ſie
nerkennen wollen oder nicht! Wenn man
w eine jetzt vielberedete Koalition mit dem Zentrum be=
rvolle
, ſo ſtehe zunächſt feſt, daß die NSDAP. dreimal
als dieſe Partei. Das würde bedeuten, daß wir zum
bei vier Miniſtern drei zu ſtellen hätten, unter ein=
Führung unſererſeits: alſo alle politiſch entſcheidenden
en bei entſprechender Regelung in Preußen.
scluſſe des Aufſatzes heißt es u. a.: Die Fronten ſind
gibt kein Ausweichen mehr. Die Entſcheidung, ob für
ym Deutſchland, folgt nunmehr in dieſen Wochen. Bleibt

Der Konnlikt in Südamerika.

Panamerikaniſche Anion verlangt Einſtellung der Feindſeligkeiken. Europäiſche Großmächte unkerſtühen
Forderung nach friedlicher Löſung.

Im Hinkergrund Pekroleum.

die 9
trum an dem Marxismus kleben, ſo wird es ſamt ſeinen

itben

bis in unterſte Grade hinein von der deutſchen Zukunft
wſätzlicher Staats= und Volksfeind ausgerufen und dem=
hirid
behandelt werden! Es habe aber den Anſchein,
ors Blatt hinzu, als ob das Zentrum ſich für ſeinen alten
talitionsbruder gegen Deutſchland entſcheiden werde.

10

harfe Angriffe Kubes gegen Papen, Gayl
und Brachl.

der di*

Preußiſchen Preſſedienſt der NSDAP. nimmt der Frak=
pſtzende
der nationalſozialiſtiſchen preußiſchen Landtags=
ſin
äußerſt kritiſcher und ſcharfer Weiſe zur gegenwär=
Bua Eſierpolitiſchen Lage ſowie zur Reichsregierung v. Papen
Herr v. Papen ſchreibt Kube, habe den Marxismus
ſite Notverordnung und durch die weite Hinausſchiebung
ſhicermins zwei bis drei Millionen Stimmen gerettet. Das
des Reichskommiſſars Dr. Bracht zeige, daß dieſer Zen=
ſarn
den Nationalſozialiſten gegenüber die Rolle des Herrn
su ſpielen bereit ſei. Wir Nationalſozialiſten haben
nim Anlaß, im Reich oder in Preußen auf die Herren

Dr. Bracht und Freiherrn v. Gayl irgend welche Rück=

An hmen. Wir Nationalſozialiſten in Preußen lehnen eine
erſchaft getarnter Zentrumsleute in dem Staate Friedrich
ſſten ab. Wir Preußen ſind gewohnt, uns ſelbſt zu regie=
Erfolg der Herren v. Papen und Dr. Bracht in Preu=
b
diglich die Zunahme der Kommuniſtiſchen Partei ſeit
ußenwahlen um 729 000 Stimmen. Die faſt 14 Millionen,
Juli ſich zum Hakenkreuzbanner bekannt, fordern nun=

ſe Uebernahme der Staatsgewalt durch den Nationalſozia=
Bo bürgerlich regiert wird, triumphiert der Marxismus.

-D.A. 3. ſetzt ſich mit dieſen Angriffen Kubes kritiſch
under und meint, daß Kube in Verkennung der Situation
ſeres zu tun wiſſe, als die bisher gegen Severing und
betriebene Oppoſition nunmehr gegen die Herren von
Tracht und v. Gayl zu dirigieren. Die ſehr kampfbe=
btache
des Kubeſchen Artikels dürfte im Braunen Haus
aen, ſo mutmaßt das Blatt, durchaus kein Entzücken her=
da
ſie manche Wege verſchütte, die die Parteileitung
WAP. nach Lage der Dinge zu gehen gezwungen ſei.

Zenkrum für unzweidenkige Kompromiſſe.

Ener Unterredung mit dem Sonderberichterſtatter des
äußerte ſich der frühere Reichsarbeitsminiſter
gerwald u. a. über die Verhandlungen zwiſchen Natio=
Uſten und Zentrum über eine Regierungsbildung in
Er erklärte, daß das Zentrum mit dem Hakenkreu;
nicht zuſammengehen werde, wenn die National=
nicht
endgültig auf ihre gegen die Verfaſſung ge=
Manöver verzichteten, obwohl ſeiner Meinung nach
ſtiſchgefahr von ihrer Seite nicht drohe. Das Zentrum
ienfalls kein zweideutiges Konpromiß annehmen.

Es ſcheint, als ſollte wieder einmal ein Krieg entbrennen,
deſſen Urſachen für die große Mehrheit der unbeteiligten Völ=
ker
nicht oder nur ſehr ſchwer verſtändlich ſind. Nachdem bereits
im Dezember 1928 zwiſchen Bolivien und Paraguay ein Konflikt
wegen ihrer Grenze entſtanden war, die ſich in gerader. Linie
durch den Gran Chaco, eine größtenteils weg= und waſſerloſe
Wüſte, hinzieht, iſt dieſes Gebiet neuerdings Gegenſtand eines
ſchweren bewaffneten Zuſammenſtoßes der beiden ſüdamerikani=
ſchen
Mächte.
Die erwähnte Grenze iſt beiderſeits mit einigen kleineren
Forts beſetzt. Ein ſolches, das Fort Bougueron, iſt von boli=
vianiſchen
Truppen eingenommen worden; in einem anderen Ge=
fecht
ſind bereits eine Anzahl Toter und Verwundeter geblieben,
und das Kriegsfieber hat bereits einen beſorgniserregenden
Grad erreicht. Der bolivianiſche Zinnkönig Patino hat ſeiner
Regierung mehrere Millionen Mark und 15 Kampfflugzeuge zur
Verfügung geſtellt, andererſeits ſind in Paraguay dem Staats=
präſidenten
diktatoriſche Vollmachten erteilt und eine allgemeine
Mobilmachung unter größtem Beifall des Parlaments beſchloſſen
worden. Vermittlungsaktionen, die zunächſt Chile, weiter auch
der Völkerbundsrat eingeleitet hat, ſowie eine gemeinſame Be=
mühung
der drei Großmächte Südamerikas, Argentinien, Braſi=
lien
und Chile, haben bisher keinen Erfolg gehabt; der Plan, eine
neutrale Zone im Gran Chaco proviſoriſch zu errichten, um die
ſtreitenden Mächte voneinander fern zu halten, ſcheint bei der
Siedehitze, in die man ſich in La Paz wie in Aſuncion hinein=
geſteigert
hat, keine große Ausſicht auf Verwirklichung zu haben.
Paraguay hat ſich jedoch mit einer Beſchuldigung Boliviens an
den Völkerbund gewandt, in der es den Nachbarſtaat der Ver=
letzung
von Artikel 10 und 11 der Völkerbundsſatzung bezichtigt,
was zunächſt zu einer Ermahnung der beiden Regierungen durch
den bisherigen Ratspräſidenten geführt hat. Den gleichen Vor=
wurf
erhebt nun auch umgekehrt Bolivien, ſo daß ſich ſcheinbar
genau das wiederholt, was ſich im Dezember 1928 abgeſpielt und
zu einer damals erfolgreichen Intervention Briands geführt
hatte
Die Urſachen dieſer wiederholten Zuſammenſtöße ſind nicht
ganz leicht zu erkennen. Es iſt zwar ſeinerzeit darauf hingewie=
ſen
worden, daß das ſcheinbar ſo wertloſe Wüſtengebiet des Gran
Chaco infolge vermuteter und erforſchter Mineral= und Oelvor=
kommen
erhebliche Werte enthalte, aber es iſt kaum anzunehmen,
daß derartige, vorläufig unerſchloſſene Schätze die beiden Grenz=
mächte
wiederholt handgemein werden ließen. Der Grenzſtreit
um das menſchenleere Wald= und Wüſtengebiet iſt ſchon uralt.
Die Linie iſt 1907 feſtgelegt, nachdem ſie ſchon 1870, am Ende
eines ſechs Jahre dauernden Krieges, mit dem Lineal faſt genau
ſo gezogen war, wie ſie heute noch feſtliegt.
Hinter dieſem Konflikt aber ſteht die Lebensfrage Boliviens:
der Zugang zum Meer. Seit dem für Bolivien ungünſtigen Aus=
gang
des pazifiſchen Krieges von 1889 bis 1891 iſt Bolivien um
ſeine frühere Hafenſtadt Antofagaſta gekommen; ſeit der endgül=
tigen
Entſcheidung des Tacna=Arica=Konflikts vor drei Jahren iſt
ihm auch die Hoffnung genommen worden, dieſen Zugang zur See
wieder zu erhalten. Es herrſcht deshalb ein natürliches Beſtre=
ben
vor, ſich einen Weg nach dem Atlantiſchen Ozean hin zu er=
öffnen
, den die große Waſſerſtraße des Rio Paraguay vom Einfluß
des Pilcomayo ab als Zufahrtſtraße des ſelbſt für Seeſchiffe be=
fahrbaren
La Plata bieten würde. Dieſes Beſtreben wird viel=
leicht
noch geſtärkt durch die nordamerikaniſchen Intereſſen an den
angeblich vorhandenen Petroleumfeldern im Chaco.
Das vorige Mal iſt es dem Völkerbund in wenigen Wochen ge=
lungen
, eine Verſöhnung der beiden Streitenden herbeizuführen,
die allerdings nicht von ihm, ſondern von der Panamerikaniſchen
Schiedskonferenz in Waſhington erwirkt wurde. Der Konflikt hat
ſeither weitergeſchwelt, und, wie damals das Fort Vanguardia,
ſo iſt jetzt das Fort Bougueron der Ausgangspunkt von Kampf=
handlungen
geweſen. Ein Kapitel ſüdamerikaniſcher Geſchichte rollt
ſich an dieſer ſcheinbar wert= und bedeutungsloſen Grenze, mitten
in dem Rieſenkontinent, ab.

Vermitklungsverſuch der Panamerikaniſchen Union.

Waſhington, 4. Auguſt.
Im Staatsdepartement unterzeichneten am Mittwoch die
Vereinigten Staaten und die Vertreter der 18 der Panameri=

kaniſchen Union angehörenden amerikan: chen Staaten eine Note,
die den Regierungen von Paraguay und Bolivien übermittelt
werden wird, und in der verlangt wird, ſofort die Feindſelig=
keiten
einzuſtellen. Weiter werden die beiden Länder auf=
gefordert
, den Gran=Chaco=Streitfall einem neutralen Schieds=
gericht
zur Entſcheidung zu unterbreiten. Gleichzeitig wird den
Regierungen beider Staaten mitgeteilt, daß die übrigen ameri=
kaniſchen
Staaten weder territoriale Eroberungen noch irgend=
welche
Grenzveränderungen anerkennen würden. Wie verlautet,
ſollen die Staaten, die dieſe Note unterzeichnet haben, ſich gleich=
zeitig
über einen diplomatiſchen, wirtſchaftlichen und politiſchen
Boykott gegenüber jedem bewaffneten Angreifer verſtändigt
haben.
Der Vorſchlag iſt von der bolivianiſchen Regierung ab=
gelehnt
worden. Der Londoner boliviſche Geſandte veröffent=
licht
eine Mitteilung, in der es heißt, Bolivien könne die Ein=
fälle
paraguayiſcher Truppen in das Gran=Chaco=Gebiet nicht
länger dulden. Die Grenzfrage müſſe jetzt endgültig gelöſt
werden. Das Gebiet bis zum Paraguay=Fluß gehöre auf Grund
einer Konzeſſionsurkunde des ſpaniſchen Königs aus dem
Jahre 1563 der Boliviſchen Republik. Schließlich weiſt der Ge=
ſandte
noch darauf hin, daß die paraguayiſchen Truppen zuerſt
Bolivien angegriffen hätten.

Unveränderke Lage im Gran Chaco=Gebiel.

Die Situation im Gran=Chaco=Konflikt hat ſich immer noch
nicht entſpannt, obwohl die Forderung nach einer friedlichen =
ſung
der umſtrittenen Fragen nunmehr außer den amerikaniſchen
Regierungen, auch von den vier europäiſchen Großmächten unter=
ſtützt
wird. Paraguay hat zwar der Vorlegung dieſer Frage
einem Schiedsgericht zugeſtimmt, und auch die Antwort Boliviens
auf die Note des Völkerbundes ſcheint dieſe Löſung nicht auszu=
ſchließen
; beide Regierungen führen jedoch fieberhaft die Mobil=
machung
durch. In Aſuncion verteilte das Rote Kreuz an die Be=
völkerung
Gasmasken. Die letzten Nachrichten aus dem Gran
Chaco haben beſonders in Argentinien große Beunruhigung her=
vorgerufen
. Infanterie, Kavallerie und Artillerie wurden an die
argentiniſche Grenze transportiert. Wie es in einer amtlichen Be=
gründung
dieſer Maßnahme heißt, wünſche Argentinien ſeine Neu=
tralität
zu wahren.

Deukſchland ſchließk ſich den Vorſtellungen
in Bolivien und Paraguay an.

Berlin, 4. Auguſt.
Der Präſident des Völkerbundsrats hatte ſich bekanntlich an
Bolivien und Paraguay gewandt und die beiden Staaten an
ihre Verpflichtungen als Mitglieder des Völkerbundes erinnert.
Der Ratspräſident hatte zugleich die Mitglieder des Völkerbunds=
rats
aufgefordert, ſich ſeinem Schritt anzuſchließen. Deutſchland
iſt nunmehr dieſer Aufforderung nachgekommen und hat ſeine
Geſandten in Bolivien und Paraguay beauftragt, ſich in freund=
ſchaftlicher
Weiſe der Vorſtellung des Ratspräſidenten anzu=
ſchließen
.

Der Warſchauer Flaggenzwiſchenfall.

Erneuke Zurechlweiſung Polens.

* Berlin, 4. Aug. (Priv.=Tel.)
Am Donnerstag vormittag iſt eine neue polniſche Note wegen
des Flaggenzwiſchenfalles in Warſchau im Auswärtigen Amt ein=
gelaufen
. Der polniſche Geſandte hat im Laufe des Nachmittags
abermals beim Außenminiſter von Neurath vorgeſprochen. Wie
wir hören, ſoll der polniſche Geſandte in dieſer Unterredung in
erſter Linie wirtſchaftliche Dinge vorgebracht und den Flaggen=
zwiſchenfall
unter Hinweis auf die Note ſeiner Regierung nur
nebenher geſtreift haben. Es beſteht Grund zu der Annahme,
daß Herr von Neurath den polniſchen Geſandten erneut in die
gebotenen Schranken zurückgewieſen hat. Eine entſprechende
ſchriftliche Antwortnote der Reichsregierung wird umgehend nach
Warſchau geſandt werden. Hoffentlich merken die Polen, daß ſie
mit ihrer ſchikanöſen Methode gegenüber Deutſchland ein für
allemal geſcheitert ſind.

Münchener Brief.

alten Ueberlieferung getreu, eröffnete das Prinz=
-Theater ſeine Feſtſpiele mit den Meiſterſingern
rühmlichſt bekannten hieſigen Beſetzung, F.
Krauß
zmg. E. Feuge als Evchen. H. Niſſen als ſtimmlich,
Sachs und B. Sterneck als Beckmeſſer (ohne den
ſchen Geis ſchauſpieleriſch voll erſetzen zu können), im=

ie Stimmgewalt des kürzlich aus Köln gewonnenen
r in der Rolle Pogners. Noch mehr entwickelte dieſer

eine großen ſtimmlichen Vorzüge im Ring in dem et
ſoſt und Hunding ſang. Im Ring war es auch W.

emem der größten Wagnerſänger der Gegenwart vorbe=
dunch
geiſtvolle Geſtaltung des Wotan neben Knap=
ſch
meiſterlicher Dirigentenleiſtung, zum glanzvollen
der Aufführungen beizutragen. Es genügt, die Namen
mitwirkenden Kunſtler, wie L. Willer (Fricka), M.
ka (Erda), K. Seydel (Mime), P. Bender (Faf=
Kappel (Brünhilde) und K. Taucher=Dresden
zu nennen, um die hohe Qualität der ausgeſuchten
dar zu charakteriſieren. Auch zwei jüngere Kräfte wie
der den Loge und den Siegmund ſang, und A.
s Alberich, fügten ſich aufs glücklichſte dem Enſemble
Ir den Mozartfeſtſpielen, die im Reſidenztheater, dem
ers geſchaffenen Rokokojuwel ſtattfinden, erlebten wir
Schmitz Stabführung eine lebenſprühende Figaros
1e
mit F. Hüni=Mihaoſeks, Gräfin,
Figaro und E. Schumanns (Wien) köſtlicher
Ebenſo erfreulich war die Zuberflöte, die unter Sir
Beechams feinſinniger Leitung ſtattfand. Zum
kleriſchen Erfolg trugen auch allerdings ſeine künſtleri=
ich
elfer, wie P. Bender, S. Patzak, G. Haun.
5. Rehkemper und die erſt
=Mihaoſek,
aus Nürnberg gewonnene, Koloraturſängerin. A. von
Dagegen konnte eine Auffüh=
k
weſentlich bei.
Don Giovanni mit H. Knappertsbuſch als Diri=
ere
zahlreiche Mozartgemeinde weniger befriedigen.
wird Knappertsbuſch, der geborene Wagnerdiri=
ich
einſehen, daß er als ſchwerblütiger Weſtfale der ſüd=
ſich
tbeſchwingten Rokokokunſt Mozarts fremd gegenüber=
Der Beſuch der Feſtſpiele war in Anbetracht der kriti=
Namentlich Eng=
üerhältniſſe
recht zufriedenſtellend.
2 Amerikaner ſind in gewohnter Zahl erſchienen. Im
erdings erwartet man, nach früheren Erfahrungen, einen
Beren Zuſtrom von Ausländern.

biſchen iſt eine für das Kunſtleben Münchens wichtige
Am
allgemeinen Zufriedenheit beſetzt worden.
u 33 tritt Geh.=Rat Dornhöffer nach Erreichung der
Altersgrenze auf ſeinen Wunſch von der Direktion der
Galerien zurück. Es bleibe uns für einen ſpäteren
worbehalten, auf die unvergeßlichen Verdienſte dieſes

den Galerieleiters zurückzukommen. Sein Nachfolger
erwarten war, ſein langjähriger Mitarbeiter Dr. E
zuletzt Direktor des Walraf=Richartz=Muſeums in
auf dem Gebiete der altdeutſchen Malerei, führender

Kenner und Wiſſenſchafter. Wahrſcheinlich veranlaßte das Baye=
riſche
Kultusminiſterium der Umſtand zur vorzeitigen Bekannt=
gabe
der Stellenbeſetzung, daß man die dabei häufig ins Politiſche
übergreifenden, unerfreulichen Kämpfe der Stellenbewerber zu
vermeiden ſuchte. Aehnliche Beobachtungen können Eingeweihte
bei der Frage um die Nachfolge S. Popps, des vakanten kunſt=
hiſtoriſchen
Ordinariats an der Münchener Techniſchen Hochſchule
machen. Hier kommen neben dem früher in München ſchon mit
großem Erfolg wirkenden Prof. Karliuger=Aachen, noch Prof.
Roſe=Jena und die Privatdozenten Dr. Stange und Dr. Köm=
ſtedt
=München in Betracht.

Nachdem wider Erwarten das glückliche Vorprojekt Prof.
Abels für ein neues Kunſtausſtellungsgebäude die
Münchener Künſtlerſchaft noch nicht zur Ruhe kommen ließ, hat ſich
das Bayeriſche Kultusminiſterium jetzt zu einem allgemeine
Preisausſchreiben entſchloſſen, für das allerdings nur 9000 RM.
A. G.
zur Verfügung ſtehen ſollen.

* Der Knochen im Blälkerkeig.

Miß Eliſabeth Nan Evans, eine Buchhändlerin, ſaß eines
Tages im Criterion Reſtaurant, Piccadilly, und verzehrte mit
beſtem Appetit einen Blätterteig, ein vorzügliches Gebäck nach
Toulouſer Art. Plötzlich verſagte ihr Appetit. Miß Evans wurde,
hochrot im Geſicht, ohnmächtig und ſchnell in ein Krankenhaus
gebracht. Dort ſtellte man feſt, daß ſie einen Hühnerknochen in
ihrer Kehle ſtecken hatte. Einen Hühnerknochen, der alſo im Blät=
terteig
geſeſſen hatte, ein merkwürdiger Knochen, ein ſeltſames
Gebäck. Nun kann es immer ein Verſehen geben auch in der
Küche oder in der Bäckerei des Criterion Reſtaurants in London=
Piccadilly. Aber Miß Evans, die die Möglichkeit eines Ver=
ſehens
einſah, obwohl dieſes ihr bald das Leben gekoſtet hatte,
war keineswegs der Auffaſſung, daß ſie dafür bezahlen ſollte. Sie
meinte vielmehr, es ſei Sache des Criterion Reſtaurants, wenig=
ſtens
die Konſequenzen zu bezahlen.
Daraus wurde ein Prozeß. Hier galt es, zu entſcheiden, ob
man, wenn man Blätterteig ißt, genötigt iſt, bei dem Akt des
Kauens die gleiche Andacht aufzubringen, wie wenn man ein
Beefſteak oder ein Huhn ißt. Man ſtellte durch ein Heer von
Sachverſtändigen die ſonſt für jeden Normalmenſchen ſonnenklare
Frage in den Vordergrund, ob man bei einem ſolchen Gericht, wie
Miß Evans es beſtellt hatte, mit der Anweſenheit des Knochens
rechnen müſſe. Als dies einſtimmig verneint wurde, wurde die
Firma verurteilt, die Koſten für die Operation und ein hohes
Schmerzensgeld an Miß Evans zu bezahlen.
Somit iſt feſtgeſtellt, daß man weniger genau zu kauen
braucht, wenn man keine Fremdkörper erwarten muß. So ſagen
die Richter. Und was meinen die Phyſiologen dazu? 36mal ſoll
jeder Biſſen gekaut werden, ob mit einem Hühnerknochen, ob ohne.
So unterſcheiden ſich Theorie und Praxis.

* Die Freimaurer, das Geheimnis der Königlichen Kunſt, von Eug.
Lamhoff, mit 102 Abbildungen iſt im Phaidon=Verlag, Wien,
ſoeben in neuer Auflage erſchienen. Wir haben das intereſſante
Werk ſeinerzeit ausführlicher Beſprechung unterzogen.

Warum iſt der Himmel blau?

Warum iſt der Himmel im Gebirge blauer als in der Ebene?
Warum über der freien Natur blauer als über den großen Städ=
ten
? Ein jeder von uns hat ſich darüber ſicher ſchon einmal Ge=
danken
gemacht. Der ſoeben erſchienene 8. Band des Großen
Brockhaus*) gibt uns unter dem Stichwort Himmelsfarbe Aus=
kunft
darüber, knapp und klar, ohne jede unnötige Breite und doch
erſchöpfend, wie wir es eben bei einem Brockhaus gewöhnt ſind.
Der neue Band umfaßt alle Stichwörter, die mit dem Buchſtaben
I beginnen, und wir finden eine große Anzahl von Artikeln, die
unſere beſondere Aufmerkſamkeit beanſpruchen dürfen. Das erſte
Hochhaus in Amerika wurde bereits im Jahre 1883 erbaut, gegen=
wärtig
haben wir in USA. über 4788 Gebäude mit mehr als 10
Stockwerken, davon 377 mit über 20 Stockwerken. Die zu dieſem
Artikel gehörende Tafel zeigt uns die berühmteſten Hochhäuſer der
Welt und gibt gleichzeitig einen Einblick in die Technik des Hoch=
hausbaues
. Wenige Seiten weiter ſtoßen wir auf den Artikel
Hochſtationen mit einer Ueberſicht über die bekannteſten meteoro=
logiſchen
Hochſtationen, aus der wir erſehen, daß die höchſte Wetter=
warte
der Welt in Bolivien liegt (4920 Meter), während ſich die
höchſte Wetterwarte in Europa auf dem Monte Roſa in 4560
Meter Höhe befindet. Tierfreunde werden an Bildtafeln Hunde‟
(55 Abbildungen) ihre helle Freude haben, der dazu überſichtliche
Artikel (10 Spalten Text) gibt uns nicht nur eine ausführliche
Klaſſeneinteilung (über die Stammesgeſchichte unſeres vierbeini=
gen
Freundes können wir recht intereſſante Einzelheiten unter
Haustiere nachleſen), ſondern auch Angaben über Hundezucht,
Hundedreſſur oder Hundekrankheiten, ein neuer Beweis, daß der
Große Brockhaus kein trockenes wiſſenſchaftliches Werk iſt, ſon=
dern
in enger Verbundenheit mit der Praxis für das tägliche
Leben geſchaffen worden iſt. Auf eine andere wichtige Eigenſchaft
des Großen Brockhaus ſollte immer von neuem hingewieſen wer=
den
: die unbeſtechliche Sachlichkeit, mit der er über alle Dinge
berichtet, die für den Menſchen von heute von Wichtigkeit ſind.
Dies trifft vor allem in politiſcher und konfeſſioneller Hinſicht zu.
Der Verlag ſchrieb dazu einmal: Der Große Brockhaus will keiner
Partei dienen, er will nicht richten, ſondern berichten. Strittige
Anſichten, deren ja zur Genüge vorhanden ſind, werden nicht ſo
oder ſo entſchieden, ſondern unbefangen nebeneinander gebucht.
In welch hohem Maße dieſes Ziel erreicht wurde, das zeigen die
vorliegenden acht Bände, und der ſelbſtändig denkende Menſch, der
gewöhnt iſt, Anſchauungen und Meinungen nicht unbeſehen zu
übernehmen, ſondern ſich ſelbſt ſein Urteil zu bilden, kann mit
Genugtuung feſtſtellen, daß es eine Stelle gibt, die ihm in vor=
urteilsfreier
und obiektiver Weiſe die Unterlagen hierzu ver=
mittelt
. In dieſem Sinne wird der Große Brockhaus zu einem
ſchönen Sinnbild der guten deutſchen Eigenſchaft, die in beſon=
derer
Anwendung ihren Ausdruck findet in der Inſchrift unter
dem Bild Kaiſer Lothars im Römer zu Frankfurt:
Mit Urteil ſprechen gar nicht eile,
bis du gehört haſt beide Teile.

). Der Große Brockhaus, Band 8 (HHr), 796 Seiten, mit
vielen Abbildungen und Karten, in Ganzleinen GM. 23.40 (bei
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Seite 4 Nr. 216

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

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5. Auguſt 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 216 Seite 5

Aus der Landeshaupkſtadk.
Darmſtadt, den 5. Auguſi 1932.
Dank an Polizei und Gendarmerie.
Serr Miniſter des Innern ſpricht in einem Aus=
Den Beamten der ſtaatlichen Polizei, der Ortspolizei
Ulzey, Gonſenheim und der Landesgendarmerie für ihre
ve Tätigkeit, die ſie im Intereſſe der Aufrechterhaltung
Tichen Ordnung und Sicherheit dem Staate in den letzten
geleiſtet haben, ſeinen beſonderen Dank und Anerken=
o
zeitig ermächtigt Miniſter Leuſchner die zuſtändigen
zur Erteilung eines Sonderurlaubs von drei
nn die Polizei= und Gendarmeriebeamten als Ausgleich
wrch die außerordentlich vermehrte Dienſtleiſtung ein=
Ueberanſtrengung.
Helf den Halbwaiſen!
eſrützt das Hilfswerk des Fechtvereins Waiſenſchutz.
euer groß iſt die Not, immer ſchwieriger wird es für
lrätigkeitsverbände, da zu helfen, wo ſie gerne möchten
ire Hilfe ſo dringend nötig iſt. Da ergeht an alle, die
Tleines Scherflein beitragen können doppelt eindringlich
ſche Bitte unterſtützt das Hilfswerk ſorgender Men=
ne
kleine Blume kann ſich wohl jeder erſtehen, der noch
ſthat, im Beruf zu ſtehen, und manch anderer wird gerne
F eine perſönliche Gewohnheit verzichten, um ſein Teil
beizutragen. Der Fechtverein, Waiſen=
Zweigverein Darmſtadt, der bekanntlich für die hilfs=
n
Halbwaiſen unſerer Stadt ſorgt, veranſtaltet am kom=
Sonntag einen
Blumentag.
niemand, der Zeuge der letztjährigen ſchlichten Weih=
ſ
war wird die leuchtenden Kinderaugen vergeſſen, als
Fechtverein praktiſche und ſchöne Geſchenke überreicht
iber die gerade Kinderherzen überglücklich ſind. Im
yre gilt es, noch weit mehr zu helfen. Die Pflegebefoh=
Waiſenſchutz haben durch den Verluſt des Vaters oder
ſorgenden Mutter an ſich ſchon ein ſchweres Los in ihrer
etogen, ihnen ſei die wohltuende Liebe der Mitmenſchen
Erſatz für ein ſchweres Geſchick.
16 ich des Blumentages finden am Samstag und Sonntag
ſeite des Stadtorcheſters deſſen Vortragsfolge unten ver=
iſt
, ſowie, wie wir hören, der Schupokapelle und der
Meber ſtatt.
Eltern werden gebeten, ihre Kinder zum Verkauf von
zr Verfügung zu ſtellen. Die ſich zur Sammlung frei=
ſdenden
Kinder, Knaben und Mädchen, nicht unter zwölf
yollen ſich Samstag nachmittags 4 Uhr, zur Vor=
im
Heſſiſchen Hof (Wilhelminenſtraße) einfinden.
enverkauf beginnt Sonntag früh. Es ergeht noch=
derzliche
Bitte:
Kauft Blumen für unſere Halbwaiſen.
*
kmzerte. Am Samstag, den 6. Auguſt, konzertiert
des Blumentages, am Theaterplatz, von 5.00 bis
das Stadtorcheſter unter Kapellmeiſter Schlupp nach
Vortragsfolge:
1. Fröhliche Pfalz, Marſch,
Ungariſche Luſtſpiel=Ouvertüre, Keler Bela; 3. La
Walzer, Fetras: 4. Anona, Charakterſtück. Grey;
aus der Oper Rigoletto Verdi; 6 Kadetten=Marſch,
Das Stadtorcheſter ſpielt auf dem Marktplatz am
x, den 7. Auguſt von 11.00 bis 12.00 Uhr, nach folgen=
umm
: 1. The Thunderer, Marſch, Souſa; 2. Ouver=
per
Nebukadneza
Walzer, Strauß. 4. Derd. 4 Dorſchwalben aus
Hochzeitszug des Maharadſcha,
Potpourri: Elektriſche Funken, Hauſe; 6. Stadion=
5ä lupp.

fiangeliſch=kirchliche Nachrichten. Durch die Kirchenregie=
rle
dem Pfarrer Theodor Wißmüller zu Hain=
die
evangeliſche Pfarrſtelle zu Nieder=Beerbach Dekanat
dem Pfarrer Hermann Blankerts zu Brensbach
ſtgeliſche Pfarrſtelle zu Brensbach, Dekanat, Reinheim;
Arverwalter Karl Vetter zu Dorheim die evangeliſche
zu Dorheim, Dekanat Friedberg; dem Pfarraſſiſtenten
emmer zu Klein=Linden die Rechte eines definiti=
huirs
übertragen; der Pfarrer D. Friedrich Walter
bs auf ſein Nachſuchen und unter Anerkennung ſeine
ſhei treuen Dienſte mit Wirkung vom 1. Oktober 1932
Friedrich Weber zu Langen auf ſein Nachſuchen
m Anerkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte mit
vom 1. Oktober 1932; der Pfarrer Adam Vogel z=
Een auf ſein Nachſuchen und unter Anerkennung ſeiner
er treuen Dienſte mit Wirkung vom 15. Oktober 1932
Parrer Philipp Körbel zu Groß=Rohrheim auf ſein
His zur Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit mit Wir=
15. Oktober 1932 in den Ruheſtand verſetzt.
ſikſchaftsprüfer. Von der Induſtrie= und Handelskam=
fſurt
a M.=Hanau wurden die von dem Herrn Preußi=
hiter
für Handel und Gewerbe öffentlich beſtellten
rüfer Dr. Werner Apelt=Frankfurt a. M., Dr.

T.=Frankfurt a. M. Dr. Chriſtian Gutberlet=
M., Ernſt Premßler=Frankfurt a. M.=Neu=
Aobert Siewert=Frankfurt a. M., ferner von der
und Handelskammer Hannover der öffentlich be=
jriſchaftsprüfer
Dr. Ludwig Lückhardt= Hannover
zm Auftrag des Heſſiſchen Miniſteriums des Innern
Arbeit und Wirtſchaft) wurden als Wirtſchaftsprüfer
beſtellt und beeidigt Jakob Zinndorf, Offenbach
von der Induſtrie= und Handelskammer Offenbach
Adolf Görlitz=Darmſtadt, Dr. Hans Jünger=
von
der Induſtrie= und Handelskammer
t: Emil Krauſe=Worms a. Rh. von der In=
Handelskammer Worms a. Rh.
eines Haus. Heute, 20 Uhr, Die fünf Frankfurter,
Me Luſtſpiel von Carl Rößler. In der Hauptrolle der
üa gaſtiert Auguſte Praſch=Grevenberg Ehrenmitglied
liger Landestheaters Spielleitung Karl Volck. Die
Vorſtellung im Freitagsabonnement.
gilt als 4.
Uhr. Preiſe 4. Die nächſte Wiederholung iſt mor=
Am Sonntag die bemerkenswerte Erſtaufführung
Erfolgsoperette Das Land des Lächelns mit Kam=
Wilhelm Nentwig (Badiſches Landestheater Karls=
der
Hauptrolle. Die Rolle der Liſa ſingt und ſpielt
na Schieferdecker, eine gebürtige Darmſtädterin. Als
Mi gaſtiert Herta Greef vom Stadttheater Mainz.
tierin, die in Darmſtadt noch in beſter Erinnerung iſt.
rif Jahre lang erſte Soubrette am Landestheater.
nieag im Heaghaus. Wie oft hört man die
en klagen über die ermüdende und zeitraubende
Die ihnen keine freie Zeit läßt, und dabei hat doch die
Nechnik ſoviel Neues geſchaffen, das zur Entlaſtung der
dient. Insbeſondere die elektriſchen Geräte, wie Bügel=
hauger
uſw. haben ja ſchon weiteſten Eingang in den
n gefunden und werden als nimmermüde, ſtets
Helfer ſehr geſchätzt. Die Einfachheit der elektriſchen
e
ideale Gleichmäßigkeit der Elektrowärme und die
erkeit ſind Eigenſchaften, die auch in erſter Linie den
lektriſchen Küche gewährleiſtet haben. Ohne Mühe
die ſchmackhafteſten Gerichte, die ſaftigſten Braten uſw.
eät ſtellt ein Heißwaſſerſpeicher faſt kochendes Waſſer
ung, wodurch weitere Zeit= und Müheerſparnis erzielt
Lurzum, die vollelektriſche Küche iſt die Küche, die von
ſtauen als die ideale Küche bezeichnet wird. Wer die
Muche noch nicht kennt dem iſt heute abend 8 Uhr,

Luiſenſtraße 12, Gelegenheit geboten, an Hand von
Aorführungen dieſe Kochweiſe kennen zu lernen. Der
Veranſtaltung iſt daher ſehr zu empfehlen. Der

zſenbeſchlagnahme. In der Mittwoch=Nacht wurde ein
Stwa 15 Nationalſozialiſten, der ſich auf dem Wege
dracken in der Eſchollbrücker Straße, in denen haupt=
kſtehende
Perſonen wohnen, befand, von einer Poli=

hialiſt ehalten und durchſucht. Bei einem der National=
Urde ein geladener Trommelrevolver gefunden. Der
E feſtgenommen und dem Richter vorgeführt.

Sühne für die Bluttat im Neuen Palais.
Gemeinſchaftlicher ſchwerer Raub wird mit 6 bzw. 8 Jahren Zuchthaus geahndel. Ein zweiter Einbruch
durch Wachſamkeit vereikell. Zwei ſchwere Jungen dingfeſt gemacht.
Geſchichte etwas zu tun hätten. Die beiden waren nämlich eines
in Halle begangenen Raubes wegen in Haft, und es fanden ſich
Der Handaderfan dnf Graf Hardenbetg bei ihnen Briefe myſteriöſen Inhalts, die nach Darmſtadt hin=

Große Sfrafkammer.
Der ſchwere Raub im Neuen Palais, geſchehen in der Nacht
zum
Oktober 1928, fand geſtern vor der Großen Strafkammer
des Heſſiſchen Landgerichts unter dem Vorſitz von Landgerichts=
direktor
Meyer ſein gerichtliches Nachſpiel, nachdem mangels Re=
ſultats
im kriminalpolizeilichen Ermittelungsverfahren die Sache
bereits einmal eingeſtellt war. Es gelang zu Anfang dieſes Jah=
res
doch, die Sache aufzuklären und die Täter zu Verantwortung
zu zwingen. Es handelt ſich um den Packer Willi Funke und
den Kraftwagenführer Karl Wilhelm Moritz, beide aus Halle,
die vor Begehung der Darmſtädter Straftat ſchon erheblich vor=
beſtraft
waren, ſpäterhin aber wegen zweier in Halle begange=
ner
ſchwerer Raubüberfälle zu Zuchthausſtrafen von je drei und
je ſechs Jahren verurteilt wurden. Für die Darmſtädter Straf=
tat
, die juriſtiſch als gemeinſchaftlicher ſchwerer Raub gewürdigt
wurde, erhielt nun Moritz acht Jahre Zuchthaus und
Funke ſechs Jahre Zuchthaus, und beiden wurden die
bürgerlichen Ehrenrechte für fünf Jahre aberkannt.
In der Verhandlung beſtritten ſie ſehr energiſch die Täter=
ſchaft
, doch ſah das Gericht ihre Schuld als ſo einwandfrei er=
wieſen
an, daß es nach auffallend kurzer Beratung das Urteil
fällte.
Moritz war früher Herrſchaftsdiener und im Jahre 1922
kurze Zeit im Neuen Palais beſchäftigt; er kannte alſo die Oert=
lichkeiten
. Er drang mit Funke an jenem Abend in das Palais
ein und verſteckte ſich, bis alles ruhig geworden war. Dann
drangen die beiden in die von dem Grafen von Hardenberg be=
wohnten
Räume, wo ſie reiche Beute vermuteten; ſie hatten es
uf den großherzoglichen Familienſchmuck abgeſehen. Bei ihrem
Suchen wurden ſie aber durch den ahnungslos, heimkehrenden
Grafen geſtört. Sie ſchlugen ihn zu Boden, machten ihn durch
Schläge wehrlos und beraubten ihn ſeiner Brieftaſche und
Schlüſſel. Mit Hilfe der Schlüſſel verſuchte einer der Einbrecher
einen Wandſchrank zu öffnen, was ihm nicht gelang. Da ſie
nichts ausrichten konnten, verließen ſie den Schauplatz ihrer Tat,
nachdem ſie den Grafen nochmals wie die ganze Zeit zuvor,
durch Schläge auf den Kopf erneut betäubt hatten.
So ſchilderten ſie im Jahre 1931 die Angelegenheit, einem
Komplicen, der mit ihnen nach Darmſtadt gekommen war, wo
nochmals der Verſuch unternommen werden ſollte, den Raub des
Familienſchmuckes auszuführen. Aber diesmal war nichts zu
machen, denn ein Wächter mit Hund war da, und an der früher
benutzten Tür war ein Sicherheitsſchloß angebracht.
Der Komplice ſollte ihnen zum Verhängnis werden, denn
er war es, der die Kriminalpolizei in Halle in ihrer Annahme
beſtärkte, daß die beiden. Moritz und Funke, mit der Darmſtädter

deuteten. Der Komplice, der ſich offenbar die in Ausſicht ge=
ſtellte
hohe Belohnung verdienen wollte, übte Verrat. Funke,
durch dieſen Umſtand mürbe gemacht, legte ein umfaſſendes Ge=
ſtändnis
ab. Aber kurze Zeit ſpäter widerrief er alles, und
zwar geſchah das auf Veranlaſſung ſeines Genoſſen Moritz, der
ihm im Gefängnis ein Kaſſiber hatte zukommen laſſen mit der
Aufforderung, das Geſtändnis zu widerrufen. Moritz ſelbſt be=
ſtritt
von Anfang an die Darmſtädter Tat.
Vor Gericht blieben die beiden bis zuletzt bei ihrem Leug=
nen
, obwohl als Zeugen der verräteriſche Komplice und der
Kaſſibervermittler, ein Inſaſſe des Gefängniſſes in Halle, als
Zeugen auftraten, die, wenn auch zögernd, ihre Belaſtungen
machten. Im Okober 1928 ſeien ſie, ſo erklärten die Angeklagten,
gar nicht in Darmſtadt geweſen; ein Mädchen, mit dem Funke
ſeinerzeit ein Verhältnis hatte, erklärte aber als Zeugin, im
Oktober 1928 von ihm aus Darmſtadt eine Karte erhalten zu
haben. Funke war im Jahre 1931, als der zweite Raubverſuch
im Neuen Palais ausgeführt werden ſollte, zuvor eine Woche in
Darmſtadt, wohnte hier unter falſchem Namen und bändelte mit
einem im Neuen Palais beſchäftigten Mädchen an, um das
Schlachtfeld zu ſichten. Graf Hardenberg erkannte als Einziger
die Art des Schuhzeugs und des Hoſenſtoffs des einen Täters
und konnte ſpäterhin das Zeug des Moritz als gleichartig erklä=
ren
. Und es gab weitere Indizien, die in ihrer Geſamtheit und
in Verbindung mit dem Geſtändnis des Funke und der Aus=
ſage
des Komplicen das Gericht zu der Anſicht brachten, daß ohne
allen Zweifel die beiden Angeklagten die Täter waren.
Nach Verhandlungsſchluß wurden ſie unter ſicherer Bewachung
abgeführt, um wieder nach Halle gebracht zu werden, wo ein
weiteres Verfahren wegen einer ähnlichen ſchweren Straftat noch
gegen ſie anhängig iſt. Das hieſige Gericht erkannte in dem Ver=
halten
der beiden eine verbrecheriſche Geſinnung in abgrundtie=
fem
Ausmaß, in dem Angeklagten Funke allerdings ein Opfer
des Angeklagten Moritz, der ein regelrechter Räuber iſt, ſich von
der Bahn des ehrlichen Arbeitens abgewandt hat auf die ſchiefe
Ebene des Verbrechens und ein nach allen Richtungen hin ge=
fährlicher
Menſch iſt. In der Hauptſache betrieb er den Diebſtahl
von Automobilen, wobei er mit Revolver und Gummiknüppel be=
waffnet
war; aber auch Betrügereien und die ſchweren Raub=
überfälle
in Halle, die er in Gemeinſchaft mit Funke unternom=
men
, charakteriſieren ihn. Daß es in Darmſtadt nicht zu Schlim=
merem
als zu einem ſchweren Raub und der ſchweren Verletzung
des Grafen Hardenberg gekommen, iſt dem glücklichen Zufall zu
danken; die Täter hätten kalten Blutes auch den Tod des Grafen
gewollt . . . er lag hilflos am Boden und erhielt ſo oft er nur
blinzelte, einen wuchtigen Hieb auf den Kopf, und konnte ſchließ=
lich
nichts Beſſeres tun, als ſich tot zu ſtellen.

Merck=Goethe=Ausſtellung.
Zu einem der beſonders feſſelnden Schauſtücke der Ausſtel=
lung
gehört das große Gemälde von Alt=Darmſtadt, das Johann
Tobias Sonntag, einer der Hofmaler Ludwigs IIII., gemalt hat
und uns einen weſentlichen Teil der Stadt zur Goethe=Zeit in
großer Lebendigkeit vor Augen führt. Der Blick vom Schloß
zum Rheintor, hinter dem gleich die Tanne beginnt, die obere
Rheinſtraße, das Treiben am Weißen Turm und auf dem jetzi=
gen
Paradeplatz ſind ſehr anſchaulich dargeſtellt. Eine italie=
niſche
Komödiantentruppe im Vordergrund zeigt, daß auch Darm=
ſtadt
damals ſchon in beſcheidenem Maße Theaterſtadt war. Jo=
hann
Tobias Sonntag war taubſtumm, wie die Chronik berichtet.
Dennoch war er ein ſehr geſchickter Maler, der nicht nur land=
ſchaftliche
Veduten und Jagdbilder, ſondern auch figurenreiche
Schlachtenbilder malte. Er wurde 1716 als Sohn des alten
Hofmalers Zacherias Sonntag geboren und ſtarb 1774, im glei=
chen
Jahre wie die große Landgräfin Karoline.
In Verbindung mit dem Sonntagſchen Gemälde von Alt=
Darmſtadt empfiehlt es ſich, den ſchönen Stadtplan von Darm=

Zeit as der Wogelperpelige. Dir ſinden auf Dmn auch ſäunf
liche Straßen und Wege die in die Umgebung führen.
Auf
Grund ſeiner Exaktheit kann man mit Leichtigkeit Mercks und
Goethes Spaziergänge verfolgen.
A
VI
Waisenschutz-Blumentag
Sonntag, den 7. August I932
Helfen Sie uns damit auch wir den armen Halb-
waisenkindern
wieder helfen können.
Hess. Fechtverein Waisenschutz‟
(Zweigverein Darmstadt).
11038)
Der Vorstand.
Ekage oder Stock?
Im letzten Menſchenalter hat der Deutſche die Heimat ſchätzen
gelernt; Land und Leute betrachten wir mit wachſendem Ver=
ſtändnis
ihrer urſprünglichen Art. Wenn ſich nur der zunehmen=

Ausſchn
1. Anguſt:

* Sleuer= und Wirtſchaftskalender
für die Zeit vom 1. bis 15. Auguſt 1932.
eiden!
Aufbewahren!
Letzter Tag für die Entrichtung des Schul=

5. Auguſt:

5. Auguſt:

5. Auguſt:
5. Auguſt:

biri diſſe Warum Aen dis Der fiu en Lu. gd.-Soſch
waren? Von Norddeutſchen laſſen wir uns das franzöſiſche Etage
aufſchwatzen, das ſie vor 200 Jahren übernahmen (jedoch mit un=
franzöſiſchem
Geſchlecht, denn es iſt in Frankreich männlich!). Es
wird ſogar ſchon mit Wohnung verwechſelt, indem von zwei
Etagen geredet wird, die im ſelben Gebäude nebeneinander lie=
gen
! Auch die Ausdrücke Mietshaus und Zinshaus ſind
manchem Darmſtädter abhanden gekommen, obwohl ſie das Weſen
eines ſolchen Gebäudes treffend angeben. Die aus Norddeutſch=
land
bezogenen Schellenknöpfe helfen hauptſächlich dazu, uns das
heimiſche Wort zu entwenden. Eine Weile ſchien es, als wolle
ſich auch Beletage einwurzeln, ein Wort, das noch nicht ein=
mal
echt franzöſiſch iſt. (Der deutſchen Franzöſelei entſtammt
auch unſere Verwendung von Parterre; in Frankreich wird
das Erdgeſchoß Rez=de=Chauſſee genannt. In Darmſtadt kann
man ſogar, ſchön gemalt, Paterre leſen, echt dammſtädtiſch!
Früher hieß es: Wir wohnen gleicher Erde, in Oberdeutſchland,
B. in München: ebner Erde, was man jetzt dort nur noch von
alten Leuten zu hören bekommt.) Nachdem wir die Beletage‟
wieder los geworden ſind, könnten wir auch der Etage den Lauf=
Pickert.
paß geben.
Haushilfe. Haushilfe bedeutet Sorge für Haushalt und
Frau. Auch in
Kinder einer niederkommenden oder erkrankten
Fällen der Erkrankung von Hausangeſtellten können die Haus=
Die Haushilfen
hilfen den Familien wertvolle Hilfe leiſten.
übernehmen den Haushalt einer alleinſtehenden erkrankten Per=
ſon
und ermöglichen ihr dadurch den Verbleib im eigenen Heim;
Hausfrau ſtets
auch wird ihnen bei längerer Abweſenheit de
Die Abteilung Haus=
gerne
die Haushaltführung übertragen
hilfe des Alice=Frauenvereins entſendet vertrauenswürdige
Frauen zur Haushilfeleiſtung; dieſe ſind ſorgfältig ausgewählt,
bereits ſeit Jahren erprobt und werden ſtändig überwacht. Sie
Die Koſten der
ſind einer Haushilfenordnung unterſtellt,
Haushilfe ſind der allgemeinen Wirtſchaftslage entſprechend
herabgeſetzt. Sie können von der Familie ſelbſt ganz oder teil=
weiſe
getragen werden; außerdem kommen als Koſtenträger das
Wie ver=
Wohlfahrtsamt oder die Krankenkaſſe in Frage,
ſchafft man ſich Haushilfe? Man wendet ſich ſchriftlich, münd=
lich
oder telephoniſch an die Geſchäftsſtelle des Alice= Frauenver=
eins
. Dieburger Straße 21. Telephon 2101. Sprechſtunden vor=
mittags
von 1012 Uhr.

6. Auguſt:
8. Auguſt:
10. Auguſt:
10. Auguſt:
10. Auguſt:
15. Auguſt:
15. Auguſt:

15. Auguſt:
15. Auguſt:

geldes für die Darmſtädter höheren Schulen und die
gewerblichen Fortbildungsſchulen für den Monat
Juli 1932 an die Stadtkaſſe. (Schonfriſt bis
10. Auguſt 1932.)
Abgabe der Beſcheinigung an die Finanz=
aſſe
, daß die Summe der im Juli 1932 abgeführten
Steuerabzugsbeträge mit der Summe der im Juli
2 einbehaltenen Steuerbeträge übereinſtimmt.
(Keine Schonfriſt.)
: Abführung der Lohnſteuer für die in der Zeit
vom 16. bis 31. Juli 1932 erfolgten Lohnzahlungen.
Falls die bis zum 15. Juli 1932 einbehaltenen Be=
träge
200. RM. nicht erreicht haben, im Ueberwei=
ſungsverfahren
Abführung der Lohnſteuer für die in
der Zeit vom 1. bis 31. Juli 1932 erfolgten Lohn=
zahlungen
.
Abführung der im Steuerabzugsverfahren einbehal=
tenen
Ledigenſteuer.
Ablauf der Schonfriſt für folgende, am
25. Juli 1932 fällig geweſenen Steuern und Ge=
bühren
:
1. Zweites Ziel Filialſteuer in Darmſtadt.
Zweites Ziel der Straßenreinigungs=,
Müllabfuhr= und Kanalbenutzungs=
ebühr
in Darmſtadt.
3. Zweites Ziel der Gemeinde=, Kreis= und
Provinzialumlagen, in Darmſtadt.
Bei den drei vorgenannten Terminen handelt es
ſich jeweils um das zweite Ziel für das Rechnungs=
jahr
1932/33.
Vorlage der Aufſtellung der Deviſenge=
ſchäfte
, die von einem Unternehmen mit Geneh=
migung
zum Deviſenerwerb im Monat Juli 1932 ge=
tätigt
worden ſind.
Nach einer Mahnung der Stadtkaſſe ſind die
vorſtehend (5. Auguſt Nr. 13) genannten Steuern
und Gebühren bei Meidung der Beitreibung und
Koſtenberechnung bis zum 8. Auguſt 1932 an die
stadtkaſſe, Darmſtadt, Grafenſtraße 28. zu zahlen.
Zahlung der Börſenumſatzſteuer, ſoweit dieſe
im Abrechnungsverfahren entrichtet wird.
Ablauf der Schonfriſt für die Entrichtung des
Schulgeldes für die Darmſtädter höheren Schu=
len
und die gewerblichen Fortbildungsſchulen für den
Monat Juli 1932.
Umſatzſteuer=Voranmeldung und Vorauszah=
lung
. (Schonfriſt bis 17. Auguſt 1932.)
Zweites und letztes Ziel der Hundeſteuer für das
Kalenderjahr 1932 laut Beſcheid.
Zweite Rate der Vermögenſteuer für 1932.
Auf Grund der Notverordnung vom 12. Mai 1932
ſind nur 80 v. H. des an ſich fälligen Betrages zu
entrichten. Die Landwirtſchaft hat nicht am
15. Auguſt, ſondern erſt am 15. November 1932
zu zahlen.
Zweites Ziel der Kirchen= und Kultusſteuer
für das Rechnungsjahr 1932/33 laut Beſcheid.
Zahlung der Aufbringungsumlage laut

Beſcheid.

H. W. Wohmann.

Eine Goliath=Kolonne hatte geſtern vormittag auf dem
Paradeplatz und nachmittags auf dem Markt Aufſtellung genom=
men
. Die kleinen, ſchnittigen Wagen, beſonders die Perſonen=
wagen
, erregten berechtigtes Aufſehen. Längſt iſt ja die Wendig=
keit
und Leiſtungsfähigkeit der Goliathwagen erprobt, auch der
Wagentyp iſt in Darmſtadts Straßen ſchon eine bekannte Erſchei=
nung
. Intereſſant war aber vor allem den Kleinwagen nahe be=
ſehen
und ſich von der guten Motor=Konſtruktion überzeugen zu
können. Beſonderes Aufſehen erregten der Sport=Zweiſitzer und
die Innenſteuer=Limouſine. Auch die Kaſten= und Pritſchenwagen
fanden in ihrer zweckmäßigen Ausführung volle Anerkennung der
Beſchauer. Die Karoſſerie der Perſonenwagen in ihrer eleganten
Linienführung gibt Goliath ſchon rein äußerlich ein gefälliges
Ausſehen. Auf geſchmackvolle Farbenzuſammenſtellung iſt Wert
gelegt. Da die Wagen bekanntlich ſteuer= und führerſcheinfrei ſind,
konnten ſie von zahlreichen Intereſſenten zu Probefahrten benutzt
werden. Während des Vormittags konzertierte eine Muſik=
kapelle
auf dem Paradeplatz.
Orpheum. Die ausgezeichneten Darbietungen der Fünf
Songs, die unter toſendem Beifall zu Dacapos gezwungen
werden, und der Raimonda=Ballett=Schau, deren
prachtvolle Szenen einen Genuß fürs Auge darſtellen; gelangen
nur noch wenige Abende zur Aufführung. Wer einen
recht vergnüglichen abwechſlungsreichen Abend zu verbringen
wünſcht, kommt bei dem gegenwärtigen Spielplan voll auf ſeine
Rechnung! (Siehe Anzeige.)

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 216

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 5. Aug-ug

Nochmals Verkehrsfragen.

Wachſendes Berſtändnis zwiſchen Verkehrspolizei, Aulofahrern und Fußgängern. Für Mokorradfahrer
wird im Inkereſſe der Fahrer und des Publikums geforderk: Schluß mit unvernünfkiger Raſerei!
Zweckmäßigkeit der Fahrkrichkungszeiger.

Wie begegnet man Unfällen

im Straßenverkehr?

In Nr. 199 des Darmſtädter Tagblatts wurde ein Auszug
aus den neuen Beſtimmungen über den Straßenverkehr veröffent=
licht
, die ſicher von großem Intereſſe für das Publikum ſind;
ebenſo haben die Ausführungen über Motorradunfälle in den
Nummern 179 und 197 die Aufmerkſamkeit vieler Leſer wieder
einmal auf die brennenden Fragen des Verkehrs gelenkt, deren
zweckmäßige Regelung ebenſoſehr im Intereſſe der Autofahrer,
wie auch der ſonſtigen Wegebenutzer
wie ſie die Verkehrsord=
nung
nennt, alſo in erſter Linie der Fußgänger und Radfahrer,
liegt. Reſtlos gelöſt iſt das Problem natürlich nicht.
Zunächſt darf erfreulicherweiſe feſtgeſtellt werden, daß das
gegenſeitige Verſtändnis zwiſchen Autofahrern und Fußgängern
doch immer mehr wächſt. Auch zwiſchen Verkehrspolizei. Auto=
fahrern
und Publikum bildet ſich allmählich ein verſtändnisvol=
leres
, für alle drei Teile vorteilhaftes Verhältnis heraus. Eine
Bitte nur noch an die Verkehrspoſten von ſeiten der Fußgänger
ſei hier vorgebracht, deren Notwendigkeit natürlich auch die
Kraftfahrer einſehen müſſen:

Das Achtungzeichen (Hochheben eines Armes) zwiſchen zwei
Richtungsänderungen muß im allgemeinen länger aus=
gedehnt
werden, es muß nämlich genau ſo lang ſein. bis
der letzte Fußgänger, der vor dieſem Zeichen den Fahrdamm
betreten hat, den gegenüberliegenden Bürgerſteig erreicht hat,

Was in dieſer Beziehung manchmal für Anſchauungen herr=
ſchen
konnte ich vor kurzem wieder feſtſtellen, als ein ſonſt ſehr
vernünftiger junger Ingenieur, der mit einer Dame auf dem
Soziusſitz fuhr, bei der Frage nach der zur Erreichung ſeines
Ziels noch nötigen Zeit ſagte: Ich brauche ſo und ſoviel, ich
fahre ſehr vernünftig, bei Ortſchaften und ſehr belebten Straßen
60 Kilometer, auf freier Strecke 80 Kilometer. (!)

muß alſo länger ſein bei breiten Straßen, wie bei ſchmalen. Für
die auf Freigabe der neuen Richtung wartenden Autler und Rad=
fahrer
ergibt ſich daraus die Forderung, nicht eher loszufahren,
bis das Achtungzeichen beendet und durch das Sperrzeichen des
Beamten für die ſeither freie Richtung, die neue Fahrtrichtung
tatſächlich freigegeben iſt, d. h. alſo, bis der Beamte ſich umdreht.
Für die Fußgänger ergibt es ſich, daß im Augenblick des Achtung=
zeichens
ſchon der Fahrdamm in der ſeither für ſie freien Rich=
tung
nicht mehr betreten werden darf, denn ſonſt würde ja die
durch das Achtungzeichen angedeutete Abwicklungszeit für den
ſeitherigen Verkehr unnütz verlängert, und der Verkehrsbeamte
könnte die neue Richtung nicht freigeben.
Nun zur Frage der Motorräder. Man muß den Aus=
führungen
in Nr. 179 und 197 dieſes Blattes abſolut recht geben:
Hier muß unbedingt etwas geſchehen! Es iſt leider richtig, jeder
Kraftwagenfahrer, er mag auf der Landſtraße fahren, mit welcher
Geſchwindigkeit er will, wird von faſt jedem Motorradfahrer
überholt, und wie dieſe letzteren ſich in den ſchwierigſten Momen=
ten
an einem Kraftwagen vorbei oder gar zwiſchen zwei ſich be=
gegnenden
Autos hindurchzuquetſchen verſuchen, iſt oft geradezu
haarſträubend. Allerdings der Vorſchlag, die Motorräder ganz
zu verbieten und Kleinkraftwagen an ihre Stelle zu ſetzen ſcheint
doch etwas zu weitgehend zu ſein. Daß man, wie in der Schweiz,
für jedes Motorfahrzeug ohne Ausnahme den Führerſchein ver=
langt
, iſt wohl durchaus zweckmäßig. Es iſt wirklich nicht einzu=
ſehen
, warum ein Teil der Fahrzeuge ausgeſchloſſen ſein ſoll; das
Gefahrenmoment für den Fahrer ſelbſt, für das Publikum und
vor allem für andere Autos iſt bei den bis jetzt noch ausgenom=
menen
Kleinfahrzeugen jedenfalls recht erheblich, und ein ſich
ſeiner Verantwortung nicht bewußter Fahrer eines ſolchen Fahr=
zeuges
kann unſagbares Unheil anrichten.

Vor allem muß den Motorradfahrern ſelbſt eingehämmert
werden, und das iſt vor allem Sache der Motorradklubs und
der doch wohl auch vorhandenen ruhigen und vernünftigen
Motorradfahrer, daß das freventliche Spiel mit dem eigenen
Leben und dem der anderen Mitmenſchen nicht zu ver=
antworten
iſt.

Daß der Richtungsanzeiger nicht unbedingt obligatoriſch
eingeführt werden könnte, iſt ſehr zu bedauern, denn die
Zeichen mit dem Arm genügen vielfach nicht.
Es iſt zu hoffen, daß auch ohne Zwang die Vernunft der
Autobeſitzer bald keinen Wagen mehr ohne Richtungsanzeiger
finden läßt.
Zum Schluß noch eine Frage, über die viel hin= und her=
geſtritten
wurde, das Hupen. Trotz der Antilärmliga, und
trotz der bei jeder Neuerung der Verkehrsordnung verſchärften
Beſtimmungen gegen das übermäßige Hupen wird weitergehupt
und muß weitergehupt werden. Ein vernünftiger Fahrer wird
ſchon ſowieſo nicht mehr hupen, wie unbedingt nötig, da er ganz
genau weiß, daß zu viele Signale das Publikum abſtumpfen ſo.
mit ſchädlich wirken, ja ſogar die Wirkung des Signalgebens
überhaupt illuſoriſch machen können.
Sch.

Aus den Darmſtädter Lichtſpieltheakern.

Mit Willy

U.=T.: Ein toller Einfall.
fritſch, Ellen Schwanneke und Dorothea

Wieck in den Hauptrollen, iſt das eine köſtlich harmlos=fröhliche
Angelegenheit. Paul Lüders, ein junger Münchener Kunſtmaler,
hat kein Geld. Sein Onkel Michael Lüders war 30 Jahre lang
Kunſthändler, hat ein Schloß nebſt berühmter Bildergalerie, aber
auch kein Geld. Birnſtiel iſt noch immer Kunſthändler und hat
überhaupt kein Geld. Onkel Michael will ſein Schloß an einen
reichen Engländer verkaufen, Miſter Miller, deſſen Tochter Mabel
in München ſtudiert, wobei ihr Bob Hilfsſtellung gibt. Um den
Kauf abzuſchließen, will Onkel Michael nach London fahren und
erlaubt ſeinem Neffen vier Wochen in ſeinem Schloß zu wohnen.
Arbeit hat Paul auch, denn Birnſtiel bringt einen Auftrag mit.
Ein Plakat für ein Winterſporthotel. Paul malt auf der Schloß=
terraſſe
, aber ihm fehlt ein weibliches Modell. Paul denkt an
ſeine zahlloſen kleinen Freundinnen, die letzte war Anita, die
verrückte, kleine Tänzerin, die jetzt in Pauls Stadtwohnung
wartet. Auf das Schloß darf ſie nicht kommen. Paul ſoll ein paar
Wochen ſolide und ohne Weiber leben. Aber ſchon naht das Un=
heil
in Geſtalt eines großen Mannes. Dieſer iſt Theo Müller,
Manager der berühmten 10 Millergirls und Vater der reizenden
Evelyn. Er ſieht das Plakat vor dem Schloßportal, hält Birken=
fels
für ein Winterſporthotel, tritt ein und verlangt Zimmer für
11 Perſonen. Paul weiſt ihn an Birnſtiel, der denkt. Paul hätte
ja geſagt und ſagt die Zimmer zu. Eigentlich ein glänzender Ein=
fall
, denkt Birnſtiel und vermietet munter weiter. Zimmer ſind
ja genug da. Schnell iſt das Haus voll, Perſonal wird engagiert,
und das Hotel floriert. Selbſtredend entſtehen dann daraus die
tollſten Verwechſlungen und Verwicklungen. Aber ſie werden alle
mit ſonnigem Humor und fröhlichſter Laune gelöſt. Und die
Liebe führt natürlich zum Happy end. Köſtliche Bilder umrahmen
heiteres Spiel und Tanz.
Die Helia=Lichtſpiele bringen ab heute die queckſilbrige
Anny Ondra und Werner Fütterer in dem luſtigen Tonfilm Die
grauſame Freundin, eine ganz tolle Sache, in der dem Tempe=
rament
Anny Ondras keine Grenzen geſetzt ſind. Die Regie
führte Carl Lamac und eine ganze Reihe namhafter Darſteller
wirken in Hauptrollen mit.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen heute unwiderruflich zum
letzten Male im Senſations=Doppelvrogramm den unerhört ſpan=
nen
Unterwelts=Kriminaltonfilm Der Tiger, ſowie den Senſa=
tionsfilm
Der Bund der Drei

Tageskalender für Freitag, den 5. Auguſt 1932.
Union=Theater: Ein toller Einfa=
Helia=Lichtſpiele: Die
grauſame Freundin.
und
Palaſt=Lichtſpiele: Der Tiger
Der Bund der Drei
Orpheum: 5 Songs
und Raimonda=
Ballett. Wiener=Kronenbräukeller, 20 Uhr
Militärkonzert.
Heaghaus, 20 Uhr: Vortrag Die Küche ohne Feuer.

Gebeiszeiken in derIſraelitiſchen Religionsgeſellſchaft

Samstag, 6. Auguſt: Vorabend: 7.25 Uhr. Morgens: 8 Uhr.
Nachmittags: 5 Uhr. Abends: 8,55 Uhr.
Wochentags: Morgens: 6 Uhr. Abends 7.15 Uhr.
Mittwoch, 10. Auguſt: Vortag des 9. Aw. Minchoh: 2,30 Uhr.
Faſtenbeginn: 751 Uhr.
Donnerstag, 11. Auguſt: 9. Aw. Vorabend: 8,40 Uhr. Nach=
mittags
: 7 Uhr. Faſtenende: 8,36 Uhr.

Gokkesdienſt der Iſraelikiſchen Religionsgemeinde.

Hauptſynagoge.
Freitag, 5. Auguſt: Vorabendgottesdienſt 7.30 Uh
Samstag, 6. Auguſt: Morgengottesdienſt 8,30 Uhr. Sabbat=
ausgang
8,55 Uhr.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7. abends 7 Uhr.
Donnerstag, 11. Auguſt: Faſttag Zerſtörung Jeruſalems. Vor=
abend
8,45 Uhr. Morgens 7 Uhr. Abends 7.15 Uhr.

Billiger Sonderzug zur Abkei und See Maria Laach.

Eifeleinſamkeit iſt das Ziel der Sonderfahrt der Reichs=
bahndirektion
Mainz am kommenden Sonntag. Der Sonderzug,
der ſtets viel Freunde findet, wird beſtimmt verkehren. Es er=
ſcheint
ſehr ratſam, die um 50 Prozent ermäßigten Sonderkarten
beizeiten zu löſen. Die Fahrt geht von Mainz aus über Wies=
baden
ſtromabwärts an den alten Burgen und gemütlichen
Rheinſtädtchen vorbei zum Hammerſtein nach Andernach. Von dort
hinauf nach Niedermendig. Wegen Beſichtigung des Eifelſtädt=
chens
Niedermendig und der mächtigen Kirche zu Maria Laach,
ſowie der Teilnahme an der liturgiſchen Veſper uſw. geben Hand=
zettel
, die während der Fahrt verteilt werden, erſchöpfende Aus=
kunft
. Sehr lohnend iſt auch eine Fahrt oder ein Rundgang um
den See, ſowie die Beſichtigung der ober= und unterirdiſchen
Betriebe der rheiniſchen Baſaltwerke in Niedermendig.

Muſikaliſche Kinderſpiele, wie ſie ſchon in anderen Städten
und in Kinderheilſtätten eingeführt ſind, werden nun auch in
Darmſtadt geboten. Sie ſollen zur frühzeitigen Bildung des Ge=
hörs
, zum Aufhorchen der Kinder hinlenken, ſollen Konzentra=
tion
und Folgebereitſchaft vorbereiten und dem kindlichen Kör=
per
ſeine Geſchmeidigkeit in die Schulzeit hinein bewahren. (Näh.
ſiehe Anzeige
) Im ſtädtiſchen Leihamt findet am Mittwoch dem 10., und
Donnerstag, dem 11. Auguſt, vormittags von 912.30 Uhr Ver=
ſteigerung
verfallener Pfänder ſtatt. (Siehe heutige Bekannt=
machung
.)

Lokale Veranſtaltungen.

Die hlerunter erſchelnenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritſl.

Grenzmark, ein Spiel von Freiheit und Treue von
Otto Bruder. Dieſes Spiel bringen die Ev Jugendbünde der
Petrusgemeinde aus Anlaß des Ev. Jugendſonntags in Heſſen
am Sonntag.
n 28. Auguſt, für die Jugendgemeinde, am
Nontag, dem
9. Auguſt, für alle Gemeindeglieder jeweils
0 Uhr 15 im Gemeindehaus. Eichwieſenſtraße 8 zur Aufführung.
Es iſt dies ein Spiel, das uns einen Menſchenſchlag vor Augen
führt, bei dem Heimatliebe und Treue noch was gilt; alſo ſ=
recht
in unſere Zeit paſſend. Den
erſten Teil des Abends füllt
ein kurzes Sprechchorwerk aus
Karten ſind bei den Mitglie=
dern
unſerer Bünde, in der Papierhandlung K. F. Bender und
bei Herrn Kirchendiener Kropp erhältlich.

Im Wiener=Kronenbräukeller ſind für Freitag
und Sonntag abend zwei große Militärkonzerte vorgeſehen. Beide
Konzerte werden von Herrn Kapellmeiſter Willi Schlupp geleitet.
Der Eintritt iſt frei. (Siehe Anzeige.)

Vereinskalender.

Kriegerverein Darmſtadt. Samstag, 6. d. M.,
abends 8.30 Uhr, im Vereinslokal Eintracht Monatsverſamm=

lung. Der 1. Vorſitzende, Herr Kam. Prof. Kiſſinger, wird einen
Vortrag Großvater und Enkel auf der Wanderſchaft durch
Bayern und Tirol halten.
Verein der Pioniere
Verk.=Truppen,
Darmſtadt u. Umg., K.=K.=Schützen=Abtlg
Am Sonntag, den
d. M., fällt das Schießen aus. Dafür wird Samstag, den
6. d. M., von 4 Uhr ab geſchoſſen.
Verein ehem. 117er Darmſtadt. Heute abend:
Mitgliederverſammlung, in der über die Denkmalsangelegenheit
berichtet wird.
Brieſkaſſen.
Jeder Anfrage iſt die ſetzte Bezugégulttung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechteverbindlichtert.
N. hier. Wenn in dem von Ihnen gezahlten geſetzlichen Miet=
zins
das untervermietete Zimmer inbegriffen iſt, erſcheint uns die
Forderung nicht gerechtfertigt. Wer gegen einen anderen eine
Forderung rechtmäßig erheben zu können glaubt, muß doch die=
ſen
darüber aufklären, aus welchen Gründen er den Anſpruch
geltend machen zu können glaubt.

Aus Heſſen.
Evangeliſcher Kirchengemeindetag zu Lampen

EPH. Es wird weiteſte Kreiſe der evangeliſchen Sſe
Südheſſens intereſſieren, daß Lampertheim am Sonntag.
der Tagungsort der Heſſiſchen Landesgruppe des Deutſo.
liſchen Gemeindetages ſein wird. Die Tagung wird du
Feſtgottesdienſt eröffnet. Der Superintendent der Pror
kirchenrat Dr. Müller, hat freundlichſt die Feſtpre)
nommen. Der Gemeindetagung werden zwei Vorträge da
über Wege zur lebendigen Gemeinde in der ländlichen
gemeinde wird der als Volksſchriftſteller, weithin
Pfarrer Bechtolsheimer=Gießen, über Die lebe
meinde und ihre Vereine wird der Führer des Heſſenbu
Jugendvereine. Pfarrer Page=Weiſenau, reden.
weis geſchieht ſchon heute mit der Bitte, ſich dieſen Tag
ken und für deren Beſuch freizuhalten. Das nähere
wird demnächſt bekannt gegeben werden.

Nun das Verlangen nach beſſerer Beleuchtung des
Schluſſes. Da iſt zu ſagen, daß das vorgeſchriebene rote
Schlußlicht im allgemeinen vollkommen genügt, da es ſehr ſtark
in die Augen fällt, wenigſtens am Auto ſelbſt. An den Anhängern
werden allerdings noch manchmal Lichter als Schlußlicht ange=
bracht
, die den Anforderungen nicht genügen. Sehr wünſchens=
wert
wäre es, wenn dieſe Rücklichter links angebracht werden
müßten, nicht in der Mitte und natürlich erſt recht nicht rechts,
damit ſie die Außenſeite des Fahrzeuges andeuten und dem über=
holenden
Fahrer einen Anhalt geben, wie weit er ausholen muß.
Aber die Hauptſache iſt und bleibt die Aufmerkſamkeit des Fah=
renden
. Ein wie raſend dahinjagender Motorradfahrer fährt
eben auf jedes plötzlich aufleuchtende Hindernis auf, und wenn
auch ein Leuchtturm als Warnungszeichen davorſteht, es hat alſo
keinen Zweck, ſolchen Leuten zuliebe immer neue Warnungszeichen
einzuführen, die in ihrer Vielheit ſchließlich nur verwirrend wir=
ken
und doch ſchließlich auch die Kraftwagenbeſitzer immer wieder
zu neuen pekunjären Opfern zwingen.
Was das Verhältnis zur Straßenbahn betrifft,
ſo iſt auch das erheblich beſſer geworden, nachdem auch gerade
hier in Darmſtadt früher häufig Streitigkeiten durch das von der
Straßenbahn beanſpruchte Vorfahrtrecht an der Tagesordnung
waren. Die jetzige Löſung, daß im allgemeinen die Straßenbahn
ſich an die Vorſchriften ebenſo zu halten hat, wie jeder andere
Wegebenutzer, iſt die einzig richtige. Aber noch etwas wäre wün=
ſchenswert
, nämlich, daß auch die Straßenbahn einen Rich=
tungszeiger
führen müßte, wenn ſie bei Gleisabzweigungen
zur Seite abbiegt. Für die Einheimiſchen iſt das ja im allge=
meinen
nicht nötig, die wiſſen ja, ob die Nr. 1 oder 5 geradeaus
oder um die Ecke fährt, aber für Auswärtige kann die Unkenntnis
hierüber eine Quelle zu einem Unglück ſein. Zum Beiſpiel ein
fremder Fahrer kommt vom Schloß die obere Rheinſtraße herun=
ter
und fährt rechts um den langen Ludwig herum; wie kann er
wiſſen, daß die ihm entgegenkommende Linie 8 nicht geradeaus
fährt, ſondern plötzlich vor ihm einſchwenkt
Daß bei den Fahrtrichtungsanzeigern die Kapſel=
anzeiger
allmählich verſchwinden müſſen, wird beſonders die Ver=
kehrspolizei
begrüßen, aber auch jeder, der vor dem Ueberſchreiten
der Straße ſich überzeugen will, ob ein herankommendes Fahr=
zeug
einbiegt oder geradeaus fährt, denn beſonders bei unſich=
tigem
Wetter war die Verwandlung von Viereck in Pfeil oder die
Richtung des kleinen Pfeils manchmal recht ſchwer zu erkennen.

4a. Nieder=Beerbach, 4. Aug. Neuer Pfarrer
ſoeben bekannt wird, wurde Pfarrer Theodor Wißmülle
Gründau als Nachfolger unſeres verſtorbenen Pfarrers. 9
Pfarrer von Nieder=Beerbach ernannt. Pfarrer Wißmi
im 38. Lebensjahr; er wurde am 5. Juni 1894 als
S
Lehrers in Betzenrod geboren. Nachdem er 1921/2
Biſchofsheim war, wurde er zunächſt Vikar, dann Vex=
Genſingen. Von 1923 bis 1926 ſtand er als Verwalter
(Rheinheſſen) und von 1926 bis 1928 als Aſſiſtent in
Seit 1928 war er Pfarrer in Hain=Gründau.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 4. Aug. O bſt= und Gar
verein. Der für kommenden Samstag nachmitta=
Ausflug des Kreisobſtbauverbandes Darmſtadt nach
a. M. fällt wegen zu geringer Beteiligung abermals
Obſtverkäufe. Inſoweit trotz des geringen Ernteert-u
noch ein Verkauf von Obſt in dem einen oder anderen
finden kann, wolle man dies dem Vorſitzenden des Vere
Bürgermeiſtereiſekretär Steuernagel, dahier. melden. Ze
ſoll in dieſem Jahre in Darmſtadt ein Obſtmarkt u
werden, wobei der Ernteertrag gut und preiswert abs
den kann. Die Vermittlung nimmt der hieſige Ver ay/.0
Hand.
Cp. Dieburg, 4. Aug. Kriegervereins=Ju
Das 60jährige Jubiläum des hieſigen Kriegervereins
reits für den 17. Juli geplant war, findet am kommen.
tag, den 7. Auguſt, ſtatt. Das Jubiläum wird mit e
gottesdienſt, getrennt für beide Konfeſſionen, eingele
ſchließt ſich eine Gedenkfeier am Kriegerdenkmal an. I
punkt des Jubiläums ſteht ein Jubiläumsſchießen, da
Schießſtänden am Forſtwald zur Durchführung gelarn
rend des Jubiläumsſchießens findet Konzert ſtatt. W
für Tanzbeluſtigung geſorgt. Wiedergefunden
ring. Im Nachbarort Münſter fand eine Frau been
von Wurzeln auf ihrem Acker ihren vor zwölf Jahren
Ehering wieder.
Cg. Reinheim, 4. Aug.. Die Erntearbeiten
dem unbeſtändigen Wetter nur langſam vorwärts, es
Hitze der Hundstage, die Reife und Trockenheit der
vorbringt. Durch die zwiſchendurch fallenden Niederſchll
Aufe
Frucht immer wieder feucht und muß, ſoll ſie nicht
köt.
T. in den Garben geöffnet, z. T. auch auf den Mahdon
wieder trocken gemacht werden. Viele Grundſtücke habun
fürchtete Wirbellagerfrucht, wo mit Maſchinen gar
der Senſe oft ſehr ſchlecht geerntet werden kann, and=
Fier
lagern nur. Korngetreidelängen von 1,80 Meter ſind=
Lagen öfters gemeſſen worden. Ein Kurioſum iſt der
Sandhügel (hohe Straße) nach dem Wald zu, wo ſich
ßendes Waſſer der Niederſchläge in der einen Wagenſpt.
kaum ſichtbar, aber deſto gefährlicher, ein klammartiger
geſpült hat, der an einer Stelle bis breit in den Weg H.
unterirdiſche Ausbuchtung bildet, im übrigen bis 1 An
im Bett mißt. Aber auch an den anderen Gemarku

hauptſächlich an Hängen liegenden, ſind ſchwere Schäät

Abſchwemmungen entſtanden.
As. Erbach, 4. Aug. Gemeinderatsſitzun
dem Vorſitz des Herrn Bürgermeiſters Dengler wird den
Stadt Erbach in ſeiner Sitzung zunächſt mitgeteilt, daß
tershausſche Haus zum Preiſe von 15 000. RM. an He
in Stuttgart überging. Von dem bar zu zahlenden
ſind bereits 10 000. RM. entrichtet, der Reſt gehe in 1MScad
ſten Tagen ein. Der Kirchenvorſtand Erbach fordem
Gemeinde auf Grund des Geſetzes, die Gemeindeausgall:
fend, vom 22. November 1872 die Uebernahme des Ante=
Kirchenvoranſchlag des Rechnungsjahres 1932 feſtgeſtell
betrages von 2000. RM. Der Gemeinderat lehnt 1.
nahme einſtimmig ab, da im Gemeindevoranſchlag des A.
jahres 1932 ein weit größerer Fehlbetrag vorhanden iſ.
eine Deckungsmöglichkeit nicht beſteht. Bei den gegei!
außerordentlich großen Finanzſorgen der Gemeinden ge.
an, auf Grund alter, ſehr reformbedürftiger geſetzlichn

iMn
ſi ieg

mungen auch noch die Fehlbeträge der Kirchengemeinde
nehmen. Den ſeitens des Herrn heſſ. Finanzminiſters
ger Zeit bewilligten Sondergebäudeſteuererleichterungen
der Gemeinderat auch für die kommunale Sondergebäud=u
Es handelt ſich hier um die Möglichkeit einer Ermäßigeik
Steuer aus Billigkeitsgründen für Gebäude, die infolge
wärtigen Wirtſchaftslage zu einem geringeren Betrage!
der der geſetzlichen Miete entſpricht, vermietet werden mul
die unverſchuldet leer ſtehen, oder um große Wohnungem
weſentliche Umbauarbeiten in mehrere ſelbſtändige All

Mehein,
beft

geteilt wurden. Seitens des Elfenbeinſchnitzers Phyf

liegt ein Geſuch um Verlängerung der Waſſerleitung
ſchluß ſeines neu zu errichtenden Wohnhauſes vor. DS
nehmigt die Verlängerung der Waſſerleitung am Brühl!
Bedingung, daß der Bauherr die Verzinſung und Tilgurn
lagekoſten unter Aufrechnung auf ſeinen Waſſerbezug üüd
Das Geſuch der Metzgermeiſter W. Küchler und M.
Ermäßigung des Waſſergeldes für Großabnehmer wird
ſerwerksausſchuß zur näheren Prüfung überwieſen.
beſitzer Joſeph Theſing bittet um gelegentliche Ueberl.
gegenüber ſeinem Gewerbebetrieb gelegenen Schulhofes?
triebe eines Cafés. Der Rat hat keine grundſätzlichen A
Ratsmitglied Kolmer ſchlägt vor, an Herrn Theſing S.
valent für die Ueberlaſſung des Schulhofes das An
tellen, ſein Grundſtück am Schöllenberg, einem der ſchör
ſichtspunkte in der Umgebung Erbachs, der Oeffentlichke=
lich
zu machen. Mit den Verhandlungen werden die Ho1
mer und Beig. Lenz beauftragt. Die Handabgabe u.
erzeugniſſen im Geſamtbetrage von 47,98 RM. wird genu5), ſ,in
In nichtöffentlicher Sitzung ſetzt der Gemeinderat ſe=
tungen
fort.
Fürth, 4. Aug. Werbeſchwimmfeſt. Am=
veranſtaltet
die Schwimmabteilung des Rot=Weiß, Vf‟
Badeanſtalt der Gemeinde Fürth i. O. ein größers
ſchwimmfeſt. 30 Schwimmerinnen und Schwimmer werde!
ſer Veranſtaltung teilnehmen und mitwirken. Der P
ſchwimmſportlichen Darbietungen iſt nachmittags 3.30
Vorführungen geben den Zuſchauern einen Einblick in aw
des Schwimmſportes. Das Programm umfaßt Einzelſo,/
Staffelwettkämpfe, Kunſtſchwimmen, Kunſtſpringen,
ſchwimmen uſw. mit praktiſchen und theoretiſchen Erläud
uch der Humor wird bei der Veranſtaltung nicht fehg
Abſchluß bildet ein Waſſerballſpiel, zu dem ſich Rot=
Negermannſchaft aus Zentralafrika verpflichtet hat, die
auf einer Waſſerballreiſe durch Europa befindet.
Bd Alsbach a. d. B., 4. Aug. An der hieſigen Erwocl
kontrollſtelle, bei der die Erwerbsloſen von 11 Ortſchaf.
melden haben, wird der Betrieb von Woche zu Woche H.
die Zahl der Ausgeſteuerten die Neulinge faſt immer
Trotz der ohnehin ſchon ſehr mäßigen Unterſtützungsſätz
die letzten Notverordnungsabzüge (teilweiſe bis zu 40
noch verhältnismäßig ruhig hingenommen.
Heppenheim, 4. Aug. Am kommenden Sonntag
Auguſt, und Montag, den 8. Auguſt, findet die
Kirchweih ſtatt. Wie in all den letzten Jahren,
auch dieſes Jahr der Halbe Mond der Hauptanziehue
vieler Fremden ſein. Eine erſtklaſſige Tanzkapelle wird zum
ſpielen. Die guten Bahnverbindungen ermöglichen
nach Hauſe zu kommen. Ferner ſteht der geſamte.
Autopark zu verbilligtem Preis zur Verfügung. (SiiN
Inſerat.)
Hirſchhorn, 4. Aug. Waſſerſtand des Nech
3. Auguſt 1,60 Meter, am 4. Auguſt 1,62 Meter.


den

[ ][  ][ ]

F, 5. Auguſt 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 216 Seite 7

Bergſträßer Winzerfeſt findek ſtakk.
E Bensheim, 4. Auguſt.
allen irreführenden Nachrichten entgegenzutreten, ſei
daß auch dieſes Jahr das Bergſträßer Winzerfeſt, und
m 17. bis 20. September, ſtattfindet. Dasſelbe ver=
inen
noch größeren Umfang wie ſeither anzunehmen, da
uns Zeit die Jubiläumstagung der Bensheimer Scholaren,
rüheren Beſucher des hieſigen Gymnaſiums, ſtattfindet.
werden die auswärtigen Bensheimer es ſich nicht neh=
ſen
, an dieſen Tagen ihre Vaterſtadt zu beſuchen, und die
it zu benützen, alte Freunde und Bekannte wiederzuſehen.
Ɨndende Winzerfeſtzug wird ein beſonderes Gepräge da=
urpalten
, daß zur Ehrung der neu ins Leben gerufenen
er Bürgerwehr verſchiedene alte Bürgerwehren, beſon=
Baden, ihr Erſcheinen zugeſagt haben. Wie wir hören,
jeſtzug den Charakter eines ſolchen vor hundert Jahren
daß der Trachtenteil dieſes Zuges ſehr farbenprächtig
abwechſlungsreich ſein wird.
scrſchhorn, 3. Aug. Schulausflug. Vorgeſtern mach=
iieſigen
Schulen ihren diesjährigen Ausflug. Nahezu 400
r und Erwachſene hatten ſich am Neckarlauer eingefun=
mit
den Motorbooten Alt=Heidelberg und v. Hinden=
ge
Neckartalfahrt mit anſchließender Wanderung von
yüind über Kohlhof nach dem Königſtuhl anzutreten.
durch das herrliche Neckartal ſowie die Wanderung durch
er Buchenwälder waren für ſämtliche Teilnehmer ein
mices Erlebnis. Um 4 Uhr erfolgte die Rückfahrt ab Hei=
Aund es herrſchte auf dem vollbeſetzten Schiff allgemeine
ſet.
wertheim, 4. Aug. Fünf Lampertheimer pad=
sMeer
. Geſtern früh um 3 Uhr verließen fünf junge
ſhämer Sportler mit Paddelbooten den Altrhein, um auf
Wichen eine Probefahrt mit ſelbſtgebauten kleinen Fahr=
gechzuführen
. Die jungen Leute ſind ſämtlich arbeits=
verſuchen
ihr Wanderglück auf dem Waſſerweg. Nach=
nn
von ihnen kürzlich durch ruchloſe Brandſtiftung ihre
oote verbrannten, ſchafften ſie Erſatz mit primitivſten
Sie fahren den Rhein hinab, zweigen am Niederrhein
Veſerkanal bis Bremen, von hier nach Hamburg, Nord=
nal
bis Kiel und zurück.
Hofheim (Ried), 4. Aug. Verſchönerungsarbei=
hieſige
Verſchönerungsverein widmet ſich ſehr der In=
ſung
der Kriegerdenkmäler, wobei hauptſächlich die un=
ſe
Umgebung des neuen Denkmals auf dem Friedhof mit
r Liebe ausgebaut und gepflegt wird. Hat bereits der
An ge Heldenhain und die auf dem Friedhof ausgedehnten
trungsarbeiten eine allſeitige Anerkennung vieler aus=
Beſucher gefunden, ſo hat neuerdings auch der hinter dem
der liegende kleine Vorplatz des Denkmals eine geſchmack=
ſchönerung
gefunden. An Stelle der Bux= und Blumen=
bung
zieren nun verſchiedene Arten von Farnkräutern
rohen Felsgeſteinen (Odenwälder Findlingen) ſehr ge=
den
Vorplatz. Die ſinnreiche Verbindung zwiſchen
Natur bildet einen dem Auge wohlgefälligen Kontraſt.
beall gemein bedauert, daß die von den genannten Vereinen
lund vom Ortsvorſtand genehmigte Anlage eines Krieger=
(beſondere Ehrenſtätte für die verſtorbenen Kriegsteil=
ſun/t
einheitlichen Grabſtätten) an den Platzverhältniſſen
rredhofes, verbunden mit der allgemeinen Geldknappheit,
mußte.
orſch, 4. Aug. Geſtörter Einbruch. In dem Bäcker=
n
Jakob Röth verſuchte geſtern mittag ein Zigeuner in
inſtigen Augenblick die Ladenkaſſe auszuräumen, wurde
überraſcht. Bei dem Verſuch, ihn feſtzunehmen ent=
Balgerei, wobei es dem Einbrecher gelang, zu entfliehen.
zerriſſener Kleidung eilte er durch die Ortsſtraßen ins
Aufklärung. Die Demolierung des
o entkam.
hum Wege nach Klein=Hauſen fand eine ſchnelle und über=
Aufklärung. Nicht Frevlerhände, waren es, die das
ſändeten, ſondern in der dunklen Nacht rannte ein des
nkundiges Auto gegen das Kreuz und warf dieſes ſamt
Schnakenplage. Die
Eel um, wobei es abbrach.
Folage nimmt einen beängſtigenden Umfang an und macht
enthalt am Abend im Freien unmöglich. Die Behörden
wohl geeignete Maßnahmen zur Bekämpfung der un=
Plagegeiſter, doch werden dieſe zu wenig angewandt.
Feusheim, 4. Aug. Waſſerſtand des Rheins am
,64 Meter, am 4. Auguſt 1,60 Meter.
Stockſtadt, 4. Aug. Im Fanggraben ertrunken
onntag Frau F. Zimmermann von hier. Sie ſaß auf
1 Frucht beladenen Wagen und wollte die Kurve am
en nehmen. Hierſelbſt ſtürzte der Wagen um, wobei die
einigen nachſtürzenden Garben in das Waſſer fiel und
Der begleitende Sohn ſprang ſofort ins Waſſer, konnte
Mter jedoch nur noch tot erhaſchen. Am Dienstag wurde
hgeſchiedene zur letzten Ruheſtätte gebracht.
Heinsheim, 4. Aug. Waſſerſchäden. Der wolken=
Regen, der unſere Gegend in den letzten Tagen heim=
Verſchiedene
wiederum großen Schaden angerichtet.
ſen wieder unter Waſſer, ſo daß für die Kartoffeln das
he zu befürchten iſt.
Rheinheſſen.
Vorms, 4. Aug. Folgenſchweres Motorrad=
Auf der Frankenthaler Chauſſee ereignete ſich in der
Nacht ein ſchweres Motorradunglück. Ein Motorrad=
Ludwigshafen hatte einen Reifendefekt und war damit
dieſen zu beheben. Nach einiger Zeit fuhr ein zweiter
fahrer in übermäßigem Tempo die Landſtraße entlang.
Ehlickte er den anderen Motorradfahrer, ſo daß er nicht
weichen konnte. Mit voller Wucht prallte er gegen das
In hohem Bogen flog er von ſeinem Kraftrad und
hnungslos liegen. Der andere war zur Seite geſprungen
ſch ſo retten können. Der Verunglückte mußte mit er=
Verletzungen in das Krankenhaus in Frankenthal ge=
urden
. Beide Fahrzeuge wurden völlig demoliert.
Weinbergsinſtand=
zur

FIoſe
werden
beſchäftigt. Die Gemeinden Oſthofen und Metten=
n
ſich entſchloſſen, die Aufräumungsarbeiten und die In=
der
Gebiete, die durch die Unwetter während der ver=
Wochen verwüſtet wurden, durch Wohlfahrtsunter=
impfänger
vornehmen zu laſſen. Damit wurde ein Schritt
der produktionsloſen Arbeitsloſenunterſtützung zur Löh=
produktive
Arbeit.
gesbeim (Rheinh.), 4. Aug. Felddiebe werden
gert. Wegen der vielen Felddiebſtähle hat der

Anſchlag und Veröffentlichung des Namens in der
ing gebrandmarkt.

13. Rhön=Segelflug=Wettbewerb 1932.
Zum Abſchluß des Weitbewerbs. Die Jung=Meiſterflieger und ihre Erfolge.
Die neuen Dauerrekordleiſtungen.

Ein Rückblick.

Es herrſcht wieder Ruhe auf der Waſſerkuppe. Der Wind iſt
ſehr ſchwach und tief hängen die Wolken über den Hängen. Nur
ab und zu gleitet ein Schulflugzeug zu Tal. Der 13. Rhön= Segel=
flug
=Wettbewerb iſt beendet. Für alle Zeiten wird man dieſes
Wettbewerbes gedenken, der zwei der Beſten von uns
nahm. Herbert Rüdiger und Günther Groenhoff haben
ihre Liebe zur Fliegerei mit dem Leben bezahlen müſſen, der
eine als junger, hoffnungsvoller Flieger, der andere, der Meiſter,
deſſen kühne Flüge allenthalben Bewunderung erregten, der es
wagen konnte, ſich Hagel= und Gewitterböen anzuvertrauen, der
als erſter über dem Hochgebirge ſeine ſchönen, ruhigen Kreiſe
zog. Er hat nicht nur der Fliegerei, ſondern beſonders der Wiſ=
ſenſchaft
große Dienſte geleiſtet, und wird für alle Zeiten un=
ſerem
fliegeriſchen Nachwuchs ein Vorbild ſein.
Der vergangene Wettbewerb. hat gezeigt, wie ſehr die jungen
Flieger ſchon von den alten Meiſtern gelernt haben. Strecken=
flüge
von 3050 Klm. vor fünf Jahren noch Weltrekord
ſind heute auch den jüngſten eine Selbſtverſtändlichkeit. Gerade
im Uebungswettbewerb haben ſich unſere Jungflieger beſonders
angeſtrengt und hervorragende Leiſtungen vollbracht. Mit ins=
geſamt
352 Flügen, von denen nur ein Bruchteil über eine halbe
Stunde dauerte, haben ſie eine
Geſamtflugdauer von 180 Stunden
in den 14 Tagen des Wettbewerbes erzielt, wobei nur Flüge über
½ Stunde gewertet ſind. Mit den Streckenflügen haben die Pi=
loten
des Uebungswettbewerbes zuſammen 300 Klm. geflogen,
wenn auch nur die Flüge 10 Klm. gerechnet werden. Beſonders
hervorgehoben zu werden verdienen die Piloten Peters, der den
zwei Jahre alten Rhön=Dauerrekord von Hemmer um 1½ Stunde
überbieten und auf 11 Stunden ſteigern konnte, und Schleicher,
der am letzten Tage die Leiſtung ſeines Kameraden noch um
eine weitere Stunde überbieten konnte und heute den Rhön=
Dauerrekord hält. Aber nicht nur dieſe Leiſtungen ſind es,
die bei der Beurteilung der fliegeriſchen Leiſtungen beſonders
ins Gewicht fallen, ſondern ſehr erfreulich iſt auch die Tatſache,
daß gerade unſere jüngeren Piloten, wie z.
8. Dittmar, der erſt=
malig
am Wettbewerb teilgenommen hat, Dauer=, Höhen= und
Streckenflüge ausgeführt haben, wie ſie vor wenigen Jahren noch
das Privileg einzelner beſonders begabt Erſcheinender waren.
Beſonders eifrig waren die Württemberger Hakenjos und Kün=
zer
, die bereits aus dem Vorjahre bekannt ſind. Hakenjos hat
insgeſamt 31 Stunden Dauer erreicht, einen Flug von 45 Klm.
ausgeführt und auf 5 Flügen insgeſamt 2300 Meter Höhe er=
reicht
, eine beſonders erſtaunliche Geſamtleiſtung.

Im Leiſtungswettbewerb
fallen als erſtes natürlich die großen Streckenflüge von Hirth
und Mayer ins Auge. Was früher nur unter Ausnutzung von
Gewitter= und Wolkenenergien möglich war, haben dieſe beiden
Flieger unter durchaus normalen atmoſphäriſchen Verhältniſſen
vollbracht, indem ſie von Hang zu Hang flogen und teilweiſe
durch Wolkenanſchluß weitere Höhe gewinnen konnten. Hirths
140 und 160 Flügen ſtehen Mayers Flüge mit 70 Klm und 1840
Meter Höhe und 125 Klm. mit 2180 Meter Höhe durchaus eben=
bürtig
gegenüber. Mit ſeinem letzten Fluge hat Mayer annähernd
den Rekord von Kronfeld erreicht, der auf einem Gewitterfluge
29 2300 Meter Höhe über Start gewinnen konnte. Auch im
Leiſtungswettbewerb hat es ſich gezeigt, daß die jungen Piloten,
die erſtmalig in Erſcheinung traten, Riedel, Pernthaler und
Deutſchmann, durchaus ernſthafte Wettbewerbsteilnehmer ſind.
denen lediglich die bei Mayer und Hirth in beſonderem Maße
ausgeprägte Rhönerfahrung noch fehlt. Gerade Riedel hat
durch ſeine Streckenflüge, die er annähernd täglich ausführte, be=
wieſen
, daß er über ein großes Können verfügt, daß ihm ledig=
lich
das zu befliegende Gelände noch etwas fremd iſt. Immerhin
konnte er indieſem Wettbewerb eine ſehr ordentliche Geſamtleiſtung
erzielen und Erfahrungen ſammeln, die ihn für kommende Wett=
bewerbe
zu einem ſehr ernſthaften Konkurrenten machen werden.
Von beſonderem Pech wurde Kronfeld verfolgt, der im
Verhältnis zu frühren Wettbewerben nicht ernſthaft in Kon=
kurrenz
trat. Dieſe Tatſache iſt aber wohl auch darauf zurück=
zuführen
, daß Kronfeld nach ſeinem Abſturz mit der Auſtria
dem Wolkenfliegen ohne ausreichendes Inſtrumentarium etwas
ſkeptiſch gegenüberſtand, da ja nur die Auſtria völlig ausge=
rüſtet
, die Wien aber nur mit den allernotwendigſten Inſtru=
menten
verſehen war. Immerhin hat Kronfeld noch inſofern
Glück gehabt, als ſein Fallſchirmabſprung aus 600 Meter Höhe
ihm das Leben rettete, während Groenhoffs Höhe leider nicht
mehr ausreichte.
Am diesjährigen Wettbewerb haben insgeſamt 62 Flugzeuge
teilgenommen und 541 Flüge ausgeführt. Wenn auch die Wetter=
lage
faſt durchaus ungünſtig war, die ſo ſehr beliebten Fronten
nicht kommen wollten, wenn auch keine Weltrekorde aufgeſtellt
worden ſind was für den Fernſtehenden vielleicht das wich=
tigſte
, in Wirklichkeit aber unweſentlich iſt , ſo iſt das Ge=
amtergebnis
dieſer 13. Rhön doch wiederum ein derautig
günſtiges, daß auch dieſer Wettbewerb als ein voller Erfolg zu
bezeichnen iſt. Unſere Jungflieger haben ſehr ſchöne Leiſtungen
vollbracht und bewieſen, daß alle nur ein Streben, kennen, das
charakteriſtiſch für den Geiſt unſerer Jungflieger iſt, unſerem
ſchönen Flugweſen zu dienen, mitzuhelfen an Deutſchlands Auf=
ſchwung
und ſeiner Weltgeltung.
A. R.

Rückkrift aller Stadkraksmitglieder der Oppenheimer
Minderheil.
4d. Oppenheim, 4. Aug. Stürmiſche Stadtrats=
ſitzung
. Zur Stadtratsſitzung waren nur die ſozialdemokra=
tiſchen
Mitglieder erſchienen, und von den Minderheitsparteien
Stadtrat Herzog. Zunächſt wurde Beigeordneter Ritter durch den
Beigeordneten Rüffer in ſein Amt eingeführt. Dann übernahm
Bürgermeiſter Dr. Rhumbler den Vorſitz. Bezüglich Zuſchuß der
Stadt Oppenheim zur Realſchule wurde ſchließlich, ein Antrag
Steffan angenommen, mit dem Miniſterium Verhandlungen auf=
zunehmen
mit dem Ziele der Aufhebung der Realſchule Oppen=
heim
. Dann wurde ein Verwaltungsausſchuß gebildet für das
Waſſerwerk. Elektrizitätswerk, Waſſermaſchine und Schlachthaus.
Als nach Erledigung der Tagesordnung Beigeordneter Ritter
ſcharfe Erklärungen gegen den Bürgermeiſter abgab, ſchloß dieſer
die Sitzung.
In einem Schreiben an die Bürgermeiſterei haben am Mitt=
woch
die Stadtratsmitglieder der Minderheit
Ernſt Jungkenn, Philipp Heeß, Heinrich Greiner, Jakob Wolf 2.,
Adam Knobloch, Franz Herzog und Wilh. Sandel ihren Rücktritt
erklärt und damit begründet, daß jede tatſächliche Mitarbeit durch
das Verhalten der Oppenheimer ſozialdemokratiſchen Stadtrats=
mehrheit
unmöglich gemacht iſt, das eigenmächtige Gebaren ge=
duldet
wird und der letzte Wahlausgang klar gezeigt hat, daß der
derzeitige Oppenheimer Stadtrat den Anſpruch verloren hat, die
Wählerſchaft zu vertreten.

Nichts anderes! Denn e=
Hautcreme, die das hautverwandte

ine

dere

Euzerit enthält!

Karkoffelkrebs in Oberheſſen.
h. Ehringshauſen, 4. Aug.
Der Kartoffelkrebs wurde in unſerer Gemarkung feſt=
geſtellt
. Nachdem auf einem Grundſtück des Schmiedes Aug. Ein=
wächter
verdächtige Frühkartoffeln geerntet worden waren, konnte
bei einer mikroſkopiſchen Unterſuchung feſtgeſtellt werden, daß die
Knollen mit dem gefürchteten Kartoffelkrebs behaftet waren. Die
Polizeibehörde und das Landwirtſchaftsamt Alsfeld haben die
Bekämpfung des Kartoffelkrebſes eingeleitet. Die verſeuchten Fel=
der
ſind tief umzupflügen, Knollen und Kraut zu verbrennen. Die
auf den verſeuchten Feldern und angrenzenden Aeckern geernteten
Knollen dürfen nicht als Pflanzkartoffeln verkauft und verwendet
werden. Eine Roh=Verfütterung iſt verboten. Selbſt der Stallmiſt
darf nicht verkauft werden. Keller und andere Aufbewahrungs=
räume
ſind mit Kalkmilch zu reinigen. Auf den krebsverſeuchten
Feldern dürfen mehrere Jahre keine Kartoffeln gepflanzt werden.
Es ſteht zu befürchten, daß auch andere Grundſtücke durch den
Krebs verſeucht ſind.

* Das kragiſche Schickſal des Ingenieurs Marek.
Der Held eines Senſationsprozeſſes. Tragödie eines Erfinders.
Gemüſehändler auf dem Wiener Markt. Im Elend geſtorben.
Der öſterreichiſche Ingenieur Emil Marek iſt nach einer
Zeitungsmeldung in Wien in einem Spital geſtorben. Er hat
nur ein Alter von 33 Jahren erreicht. Vor einigen Jahren ſtand
er im Mittelpunkt eines Senſationsprozeſſes, denn er hatte ſich
bei einer Arbeit einen Fuß abgehackt und wurde dar=
aufhin
wegen Verſicherungsbetrugs angeklagt. Kurze Zeit vor
dieſem Unglücksfall hatte er nämlich ſeine Gliedmaßen gegen Un=
fall
mit rund 400 000 Dollar verſichert. Als nun der Unfall
prompt eintraf, weigerte ſich die Verſicherungsgeſellſchaft, zu zah=
len
und zeigte ihn wegen Betrugs an. Marek, der ein genialer
Erfinder war, erregte das Intereſſe der Welt weit über Oeſter=
reichs
Grenzen, und der Ausgang des Prozeſſes wurde mit größter
Spannung erwartet, zumal ein Beweis für die beabſichtigte Ver=
ſtümmelung
nicht erbracht werden konnte. Auch ſeine junge und
ſchöne Frau, die ſeit ihrer früheſten Jugend ein ungewöhnliches
Leben in Reichtum und Glanz geführt hatte, war mit ihm ange=
klagt
worden. Im April 1927 wurde aber das Ehepaar
freigeſprochen. Nun wollte Marek auf Auszahlung der
Verſichungsſumme in Höhe von 400 000 Dollar klagen. Die Ver=
ſicherungsgeſellſchaft
, die nach dem Ausgang des Betrugsprozeſſes
immerhin mit einer Verurteilung zum Erſatz des Schadens
rechnen mußte, einigte ſich mit Marek und zahlte ihm freiwillig
die Summe von 250 000 Schilling. Marek ging, wie er damals
erklärte, auf dieſen Vorſchlag ein, weil der Prozeß noch lange
Zeit dauern konnte und er das Geld notwendig brauchte.
Nun war er im Beſitz einer recht beträchtlichen Summe, von
der er beſcheiden hätte leben können, wenn er noch ein wenig
hinzuverdient hätte. Aber Marek war für die ruhige Sicherheit
des Lebens nicht geſchaffen, ſondern ſein unruhiger Geiſt ſuchte
nach großer Tätigkeit und einem weiten Betätigungsfeld. Er
ging nach Afrika, wo er in Algier glaubte, ſeine Elektriſierung
pläne mit großem Erfolge durchführen zu können. Aber ſei
Mangel an wirtſchaftlichem und kaufmänniſchem Denken war die
Urſache, daß auch hier alle ſeine Pläne fehlſchlugen. Seine zahl=
reichen
Erfindungen, die angeblich zum Teil von großem Werte
ſein ſollen, konnte er auch hier nicht verwerten, und bald ſtand er
wieder ohne alle Mittel da.
In Afrika war ſeines Bleibens nunmehr nicht länger, und
er ging wieder mit ſeiner Familie, die er nach Afrika mitgenom=
men
hatte, nach ſeiner Heimat zurück. Seine letzten Pfennige,
über die er nach den koſtſpieligen Reiſen verfügte, benutzte er,
um ſich einen Stand auf dem Wiener Markt zu
mieten. Nun konnte man den bekannten Erfinder in ſeiner
Bude ſehen, wo er Gemüſe und Obſt verkaufte. Auch
dieſes Geſchäft ging aber nicht. Trotzdem Marek ohne jede Scheu
von früh bis ſpät tätig war, konnte er nicht ſoviel verdienen, um
ſeine Familie zu ernähren. Da erhielt er eine Ingenieurſtellung,
die zwar nicht großartig war, aber ausreichte, um von ſeiner
Familie die Nahrungsſorgen fernzuhalten. Marek ſchien aber
unter einem Unſtern geboren zu ſein, denn kaum hatte er wieder
in ſeinem Beruf feſten Fuß gefaßt und die Möglichkeit erhalten,
durch ernſte Arbeit wirtſchaftlich aufzuſteigen, als er ſchwer er=
krankte
. Er mußte ins Spital gebracht werden, und iſt kurze Zeit
darauf in völliger Armut geſtorben. Er hinterläßt eine Witwe
und zwei unmündige Kinder. Tragödie des Erfinders!
Die heutige Nummer hat 14 Geiten.

Wh
Rt

OoOlAIIAäod
ist für neue Zigaretten nicht schwer.
Aber sich an der Spitze halten, jahraus, jaßrein, ist nur
durch Qualität möglich.
Immer ist Salem die führende, moderne Zigarettenfabrik,
dank der


AELMTOSM
A
mile

[ ][  ][ ]

Freitag, 5. Augu=

Verbrecherjagd in Ste=

Ein Toker, fünf Schwerverlsl

Stettin. Im Kaſſenraum der
Reichsbankfiliale machte ſich geſtern e
dadurch verdächtig, daß er wiederhol
boten, die den Bankraum verließen,
und ſie beobachtete. Von der Reichsb
wurde die Polizei auf das verdächtige
aufmerkſam gemacht. Als ein Polizeibe=
Feſtnahme ſchreiten wollte, gab der Z
einen Schuß ab, durch den ein Straß=
ſchwer
verletzt wurde. Er zwang einen Ig
feur mit vorgehaltenem Revolver, ihn z.
hof zu fahren. Ein Ueberfallkommando
Verfolgung der Taxe auf, und verß
durch Revolverſchüſſe zum Halten zu
Zwiſchen dem Ueberfallkommando
Flüchtling entſpann ſich ein regelrecht=
gefecht
, bei dem der Flüchtling ſo ſchwen
verletzungen erlitt, daß der Taxichauffer
Wagen anhalten und den Inſaſſen verht
ſen konnte. Durch eine abirrende K.
Verbrechers wurde ein Beamter de
polizei ſchwer verletzt. Die Perſonc
nach dem Feuergefecht mit dem Uebs
mando ſchwer verletzten und ſpäter ven
Verbrechers konnten feſtgeſtellt werden.
delt ſich um den 32 Jahre alten öſter=
Staatsangehörigen Kaufmann Nikolau=
aus
Garſten in Oeſterreich. Außer de-
Schießerei ſchwer verletzten Paſſantem
Krankenhaus gebracht wurde, und dem
Beamten der Waſſerſchutzpolizei erhiel
Verfolgung des Täters eine Paſſant;
Beinſchuß und ein Mann einen Halsſch
her hatte das Ueberfallkommando auf d.
deplatz einen Radfahrer überfahren; a
wurde ſchwer verletzt. In der Taxe,
flüchtende Verbrecher benutzte, lagen
men, die unter Bedrohung mit der Z
zwungen worden ſind, ihre Geldbörſe=
liefern
.

Vom Blitz erſchlagen.

Hangenmeilingen (Weſterwa
etwa acht Tagen wird der Weſterwal.
täglich von Gewittern heimgeſucht, die
vielfach wolkenbruchartigen Regen ſchwe=
den
der in Gang befindlichen Ernte
Mittwoch vormittag zog wieder ein
Gewitter, verbunden mit wolkenbru
Regen, über das Dorf. Ein bei der K
beſchäftigter Landwirt wurde dabei vue
Blitz getroffen und erſchlagen. Man
als er nach dem Gewitter nicht nach H=
im
Felde tot auf.

V

Fünf Menſchen durch Blitzſchläge g 0
Zwölf ſchwer verletzt.

Warſchau. Warſchau und Umgebr
den am Mittwoch nachmittag von eine
ordentlich heftigen Gewitter, das beſon
Bezirk Lukow wütete, heimgeſucht. Dur
ſchläge fanden insgeſamt fünf Menſchen
und weitere zwölf haben zum Teil ſel
Verletzungen davongetragen. So ſchlug
Orte Gronzowka der Blitz in eine Gru.
acht Kindern ein, von denen eines ſofon
und die übrigen ſieben ſchwer verletzt w

Sechs polniſche Soldaten auf dem Ta
durch Blitzſchlag getötet.

Warſchau. In der Nähe der
Powurſk (Wolhynien) wurde eine vc.
Uebung heimkehrende Abteilung polniſ.
daten von einem ungemein ſtarken
überraſcht. Durch einen Blitzſchlag wure
Soldaten auf der Stelle getötet und
ſechs ſchwer verletzt.

Mit einem Außenbordmotor von Schm.
nach Nizza.

Nizza. Ein am Mittwoch in N.0
getroffener italieniſcher Dampfer hatte
jährige Schwedin an Bord, die er urnel
zwiſchen Korſika und der franzöſiſche *i
aufgenommen hatte. Die junge Sportle-n
mit einem nur 1½ Meter langen B.0
Außenbordmotor von Schweden, aus eiäel
nach Neapel und von dort nach Korſikl
nommen. Auf der Rückreiſe von Ajacoſd
Nizza hatte ſie unterwegs SchraubenbrriR!
ten und war 48 Stunden hilflos auf de
umhergetrieben. Von Nizza aus ſetzte:
der Reparatur ihres Bootes ihre Reiſe
Waſſerwege, fort und will verſuchen,
RheinRhone=Kanal nach Schweden
kehren.

Chicagos Oberbürge
in Europa.

a.dieſ
N6

Eiten,

OIis
zin
iſt ver
Tuppe

Sta-
angel

Seit

Nr.

216

Der neueſte amerikaniſche Kriegstank,
der eine Geſchwindigkeit von 200 Stundenkilometern erreichen ſoll. Bei einem ſolchen Tempo
würden natürlich auch die Flugzeuge, die gefährlichſten Feinde der Tanks, nichts ausrichten können,
da es unmöglich iſt, bei einer ſolchen Geſchwindigkeit Bombentreffer zu erzielen.

Mikkelmeer=Manöver.
Rom. An den bevorſtehenden großen Mittel=
meer
=Manövern der italieniſchen Flotte nehmen
über 100 Kriegsſchiffe teil, darunter 30 Tauch=
boote
. Außergewöhnlich zahlreich iſt die Betei=
ligung
der Luftkräfte der Flotte, da 30 Geſchwa=
der
von Waſſerflugzeugen mitwirken. In Ta=
ranto
wird zum Abſchluß der Manöver eine
große Flottenparade alle mitwirkenden Kräfte
vereinigen.

Dreiſter Mietgeldraub.
Berlin. In der Nähe des Schleſiſchen Tors
wurde am Mittwoch ein dreiſter Raubüberfall
verübt. In die Wohnung eines Hauswartes
drangen zwei Männer ein, die die Frau des
Hauswarts und zwei weitere Anweſende mit
vorgehaltenen Piſtolen bedrohten. Sie erzwangen
die Herausgabe der in der Wohnung befindlichen
Mietgelder, die mehrere tauſend Mark betrugen.
Danach verſchwanden die Räuber unerkannt.
Ehrengrab für die Niobe‟=Opfer?
Kiel. Wie verlautet, hat ſich das Kieler
Stationskommando an die Familien der mit der
Niobe Untergegangenen gewandt und ihnen
vorgeſchlagen, die Toten auf dem Platz des Kie=
ler
Garniſonfriedhofes in Einzelgräbern beizu=
ſetzen
und dort ein würdiges Ehrenmal zu er=
richten
.
Finnland=Sonderfahrten des Nordd. Lloyd.
Die Finnland=Sonderfahrten des Norddeut=
ſchen
Lloyd, für die die Reederei ihren zirka
3500 Br.=R.=T. großen Fruchtdampfer Arucas
bereitgeſtellt hat, erfreuen ſich, wie aus einer
Bremer Meldung hervorgeht, großer Beliebt=
heit
. Als Anlaufplätze ſind die Häfen Helſing=
fors
, Wiborg und Kotka vorgeſehen. Dieſe
Fahrten mit dem für die Beförderung von
48 Paſſagieren vorzüglich eigerichteten Dampfer
ſtellen eine überaus günſtige Reiſegelegenheit
dar, die die Vorteile der Seereiſe mit dem Er=
lebnis
eines Landes verbindet, das nicht nur
ſeiner landſchaftlichen Schönheit wegen gerühmt
wird, ſondern deſſen Bewohner auch gerade deut=
ſchen
Beſuchern gegenüber herzliche Sympathien
zum Ausdruck bringen. Der gegenwärtigen Reiſe
folgen im Auguſt und September noch drei wei=
tere
Fahrten.
Bergwerksunglück.
Lille. Auf der Grube der La Clarence,
bei Roubaix, wurden am Mittwoch in tauſend
Meter Tiefe vier Bergarbeiter durch nieder=
gehendes
Geſtein verſchüttet. Drei Arbeiter er=
ſtickten
, bevor man ſie befreien konnte; der vierte
wurde erſchlagen.

Fenersbrunſt
in einem engliſchen Seebad.
Great Yarmouth. Die hieſigen Bade=
gäſte
wurden geſtern in den frühen Morgen=
ſtunden
durch Feueralarm geweckt. Die große
Floral Hall, ein Tanzpavillon auf der Landungs=
brücke
von Yarmouth, ſtand in Flammen. Tau=
ſende
eilten in Schlafröcken und Pyjamas nach
der Seepromenade, um das Schauſpiel zu be=
trachten
. Der Pavillon, der erſt vor zwei Jah=
ren
gebaut worden war und 3000 Menſchen auf=
nehmen
konnte, brannte mit ſeinen Tauſenden
von Holzſtühlen innerhalb einer halben Stunde
lichterloh. Die Flammen züngelten 30 Meter
hoch, und die Feuerwehr ſtand dem entfeſſelten
Element ohnmächtig gegenüber. Da wenige
Stunden vorher ein großer Ball in dem Pavillon
ſtattgefunden hatte, vermutet man, daß das
Feuer durch einen achtlos weggeworfenen Ziga=
rettenreſt
entſtanden iſt. Die Muſikkapelle hatte,
da beim Schluß des Balles ein heftiger Regen
einſetzte, ihre Inſtrumente zum erſten Male in
dieſer Saiſon im Pavillon zurückgelaſſen, ſo daß
auch dieſe den Flammen zum Opfer fielen. Men=
ſchen
ſind nicht zu Schaden gekommen.

Mit dem Kraftwagen auf den Bürgerſteig.
Paris. Ein ſchweres Verkehrsunglück er=
eignete
ſich am Mittwoch in einer kleinen Ort
ſchaft in der Nähe von Belfort. Der Führer
eines Kraftwagens, der ſich in den Abendſtunden
auf der Heimfahrt befand, ſah ſich plötzlich zwei
Radfahrern gegenüber, die ihm auf der falſchen
Straßenſeite ohne Lampen entgegenkamen. Um
einen Zuſammenſtoß zu vermeiden, riß er plötz=
lich
das Steuer herum, konnte es aber nicht her=
hindern
, daß ſein Wagen in eine Gruppe von
etwa zehn Ortseinwohnern raſte, die vor der
Tür ihres Hauſes ſaßen. Zwei von ihnen, eine
ältere Frau und ein Kind, wurden auf der
Stelle getötet, fünf andere erlitten ſo ſchwere
Verletzungen, daß ſie in ein Krankenhaus über=
führt
werden mußten. Bei einigen von ihnen
hat man ihres hohen Alters wegen jede Hoff=
nung
aufgegeben.
Greta Garbo will die Stockholmer Kreuger=Villa
erſteigern.
Stockholm. Dagens Nyheter zufolge,
beabſichtigt die Filmſchauſpielerin Greta Garbo,
die Villa des Zündholzkönigs Jvar Kreuger in
den Stockholmer Schären zu kaufen, die in den
nächſten Tagen zur Verſteigerung gelangt. Greta
Garbo wird, der ſchwediſchen Zeitung zufolge, in
Schweden ein eigenes großes Filmatelier er=
öffnen
.

Reich und Ausland.
Ein guker Fang der Kriminalpolizei.
Der Aßmannshauſener Raubüberfall aufgeklärt.
Frankfurt a. M. Die Frankfurter Kri=
minalpolizei
hat jetzt einen mehrfach vorbeſtraf=
ten
Arbeiter namens Nitzel von hier feſtgenom=
men
. Nitzel hat zuſammen mit dem ebenfalls
ſchon mehrfach vorbeſtraften Arbeiter Becker am
9. Juli in Aßmannshauſen einen Kaſſier über=
fallen
und ihm einen Geldbetrag von 700 RM.
abgenommen. Becker konnte gleich nach der Tat
ins Aßmanshauſen feſtgenommen werden, wäh=
rend
Nitzel nach Frankfurt entkommen konnte.
Jetzt hat auch ihn die Kriminalpolizei ausfin=
dig
gemacht. Ein ziemlich erheblicher Betrag
des geraubten Geldes konnte noch ſichergeſtellt
werden. Mit den beiden wurden jetzt auch die
Ehefrauen Nitzel und Becker und der Sohn
Nitzels wegen Begünſtigung in Haft genommen.

Schwerer Verkehrsunfall.
Frankfurt a. M. Die obere Mainzer
Landſtraße iſt nach wie vor der gefährlichſte Ver=
kehrspunkt
der inneren Stadt. Es vergeht kaum
ein Tag, an dem ſich dort nicht irgend ein Un=
glücksfall
zuträgt. Vorgeſtern forderte der ſtarke
Verkehr an dieſer Stelle wieder einmal ein To=
desopfer
. Die Frau des Schmiedemeiſters Glück
die in der Mainzer Landſtraße wohnt, war im
Begriffe, nach Hauſe zu fahren, als ſie Ecke
Mainzer Landſtraße und Linnégraben von
einem Perſonenauto angefahren wurde. Die
Frau bekam einen ſehr ſtarken Stoß, ſo daß ſie
meterweit fortgeſchleudert wurde und dann hart
auf die Straße auffiel. Sie wurde mit ſehr
ſchweren Verletzungen nach dem Städtiſchen
Krankenhaus gebracht. Sie iſt ihren ſchweren
Verletzungen erlegen. Die Schuldfrage iſt noch
nicht geklärt.
Maſſenfleiſchvergiftung.
Münſtereifel. In dem benachbarten
Dorf Schönau war ein Kalb geſchlachtet worden,
von deſſen Fleiſch zahlreiche Einwohner ohne
daß es beſchaut worden war, aßen. Bald dar=
auf
erkrankten dieſe Perſonen unter vergiftungs=
ähnlichen
Erſcheinungen, zum Teil lebengefähr=
lich
. Eine Frau iſt inzwiſchen geſtorben. Nach
polizeilicher Feſtſtellung hatte ein Landwirt ein
Kalb notgeſchlachtet, weil es angeblich Glied=
waſſer
gehabt hat. Das Fleiſch habe er zu bil=
ligen
Preiſen nur an Verwandte und Bekannte
verkauft. Nach ärztlicher Feſtſtellung liegt bei
den Erkrankten Paratyphus vor. Zwei Per=
ſonen
ſchweben noch in Lebensgefahr.
Ein Kind durch einen Bullen getötet.
Rinteln. Ein elfjähriger Junge, der in
dem Dorfe Meierberg ſeine Ferien verbrachte,
näherte ſich einem Bullen, um ihn zu füttern.
Das Tier faßte dies falſch auf, warf das Kind
unter ſich und trat ihm den Bruſtkorb ein, ſo daß
der Junge ſtarb.
Gewaltſamer Grenzübertritt von mehreren
hundert Schmugglern vereitelt.
Aachen. In der vorvergangenen Nacht ver=
ſperrten
an der deutſch=belgiſchen Grenze Zoll=
beamte
mehreren hundert Schmugglern den Weg
zum deutſchen Reichsgebiet. Um gewaltſame
Uebertritte dieſer rieſigen Gruppen zu verhin=
dern
, wurden verſchiedene Schreckſchüſſe abge=
feuert
. Da aber die Schmuggler durch ein Signal
zum Vormarſch aufforderten, mußte ſcharf ge=
ſchoſſen
werden, wodurch zwei Schmuggler ver=
letzt
worden ſind. Die Situation für die Zoll=
beamten
wurde immer bedrohlicher, ſo daß ein
Ueberfallkommando herbeigerufen werden mußte,
mit deſſen Hilfe die Banden, zum Teil unter
Zurücklaſſung des Schmugglergutes, zurückge=
drängt
wurden.
Das Urteil im Potsdamer Beſtechungsprozeß.
Potsdam. Im Potsdamer Beſtechungs=
prozeß
fällte das Gericht am Donnerstag morgen
folgendes Urteil: Der Stadtbauamtmann Kieß=
ling
wird wegen einfacher Beſtechung in vier
Fällen zu 15 Monaten Gefängnis verurteilt. Die
in Höhe von 10 000 RM. empfangenen Be=
ſtechungsgelder
werden als dem Staat verfallen
erklärt. Kießling wird auf zwei Jahre die Fähig=
keit
abgeſprochen, öffentliche Aemter zu beklei=
den
. Die Unterſuchungshaft wird in vollem
Umfang angerechnet. Das Gericht erkannte außer=
dem
, daß die Angeklagten Gerbach, Dübener und
Lumlehn freigeſprochen werden.
Von der Olympiade in Los Angeles.

Die Amerikanerin Copeland
dewann den Diskuswettbewerb vor den deutſchen
Favoritinnen Heublein und Fleiſcher.

Kriegskank in 200 Kilomeker Skundengeſchwindigkeit!

Anton Cermak,
Oberbürgermeiſter von Chicago, der f.*
ten Stadt der Welt, iſt in Bremen einge.

von wo er ſeine Studienreiſe durch
Welt antrat. Cermak wird demnächſt an
Berlin kommen.

Hafenpartie von Aſuncion, der Hauptſtadt von Paraguay,
die am Ufer des Fluſſes Paraguay, eines Nebenfluſſes des Paranaſtromes, liegt.
In der Hauptſtadt von Paraguay, deſſen Grenzgebiete von bolivianiſchen Truppen angegriffen
wurden, liegt nun die Entſcheidung, ob auf die bolivianiſchen Uebergriffe mit denſelben kriege=
riſchen
Waffen geantwortet werden ſoll oder ob der Streit durch die Vermittlung der Vereinigten
Staaten geſchlichtet werden wird. Der Streit um das Gran Chaco=Gebiet hat ſeine Urſache in dem
Beſtreben Boliviens, Zugang zu den großen Strömen Pilcamayo und Parana zu gewinnen.

Darmſrädker Tagblatk / Heniſche Neueſte Nachrichten
Um den Zugang zu dieſem Fluß kämpfen Paraguay und Bolivien.

[ ][  ][ ]

Auguſt 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 216 Seite 9

NAentehtel over ei kunonäigele!
General Ma beeinflußt die Ereigniſſe in der Mandſchurei.

General Ma.

Laude

Der mandſchuriſche Held.
ſonnigen, warmen
hictage (man ſchrieb
ember 1931), wo in
etwas langweilig
Nrukden alles ſo ru=
ſölich
ſchien, verab=
auf
dem Mukdener
zwei Freunde. Sie
or wenigen Stun=
anrger
Trennung ge=
ollten
jetzt wieder
ſcheiden. Der eine,
ſan, fuhr nach Nor=
here
blieb in der
e Beide dachten an
gre der Zurückblei=
ſich
im Laufe der
ſchen politiſch nichts
reiſe ich nach einem
den Amerikanern
ſiſchi in Chineſiſch=
Indem er dieſe
glaubte weder er
ſein abreiſender Freund ernſtlich an die Nähe
Ereigniſſe. Es roch zwar nach Pulver, der Naka=
war
noch nicht erledigt, die Spannung in den Be=
wiſchen
China und Japan war groß, aber das waren
alles bloß Alltagserſcheinungen. In China knatter=
die
der letzten 20 Jahre faſt immer irgendwo die Ge=
matiſche
Fälle gab es oft genug, die Beziehungen
ließen ſeit Jahren viel zu wünſchen übrig und, trotz
ſich niemand dadurch in ſeinen friedlichen Beſchäfti=
Weshalb ſollte es dieſes Mal anders ſein? Wes=
irde
dieſes Mal anders ſein ſollte, iſt heute noch ſchwer
ſer es war anders.
Wirbelſturm kamen die Ereigniſſe über die Mand=
rgejagt
, um ſie aus ihrem friedlichen Schlummer
den und einer Zeit des Kampfes und der Kriegsnot
entgegenzuführen.
hpolitiſchen Orkan erhoben ſich einzelne Perſonen zu
ungen, um, wie Geiſtergeſtalten, nach einigen Tagen,
Monaten wieder ſpurlos weggefegt zu werden. Unter
un feſſelt die Figur des Generals Ma Tſchan=
ders
die Aufmerkſamkeit vieler an ſich.
Alchen anderen führenden Perſönlichkeiten der Mand=
gamnmt
Ma Tſchan=ſchan dem Hunghutzentum (den
den Räuberbanden). Im Kampfe gegen den Rebellen
g hatte er ſich bereits um die Jahreswende 1925/26
Kavallerieführer ausgezeichnet, aber dieſes Verdienſt
hgſt vergeſſen, als er plötzlich im Oktober 1931 an der
Truppen in die Provinzialhauptſtadt (von Heilung=
tar
einzog. Das Oberhaupt der Provinz, der General=
ſlan
Fu=lin, war ſeit Wochen abweſend und die Stadt
riff, ſich dem Vaſallen Japans, General Tſchang Hai=
ſben
. Die mit dem Munde ſehr kriegeriſchen und tapfe=
der
Stadt wünſchten die Uebergabe, jedoch Ma

Tſchan=ſchan wollte nichts davon wiſſen. Er ſchlägt Japans Freund
und nimmt Japan gegenüber eine ſehr unabhängige Stellung ein.
Dies iſt der Anfang einer ſonderbaren Karriere.
In Nanking wird er als Nationalheld gefeiert, als der
Erſte, der es gewagt hat, die Pläne des öſtlichen Nachbars
mit Waffengewalt zu durchkreuzen.
Spenden aus dem In= und Auslande ſtrömen ihm zu, und Hun=
derte
begeiſterte, durch geſchickte nationaliſtiſche Propaganda
aufgehetzte Jünglinge erſuchen um Aufnahme in das Heer (wo
man jedoch mit viel größerer Vorliebe geweſene Räuber, und
ganze Räuberbanden, als erprobte Kämpfer aufnimmt). Der all=
gemeine
Enthuſiasmus ſteigert ſich noch mehr, als Ma verſucht,
mit den Japanein ebenſo zu verfahren, wie mit ihrem Söldner
Tſchung Hai=peng. Der blutige 18. November 1931 am Nonni legt
dieſem Vorhaben jedoch ein Ende mit Schrecken.
Ma flieht mit dem Reſt ſeiner Truppen nordwärts. Er ver=
zagt
aber keineswegs und gibt das gefährliche Spiel nicht auf.
Er fängt an, politiſch zu manövrieren. Erſt ſchaut er japanfreund=
lich
, dann ſchwengt er um und ermuntert die Generale in Harbin
zum Widerſtande gegen das japaniſche Expeditionskorps, um be=
reits
am nächſten Tage, nach deren Niederlage, als Japans
Freund vom japaniſchen General Tamon in Harbin begrüßt zu
werden. Allein, faſt ohne Gefolge begibt er ſich mitten unter die
Japaner, in des Löwen Rachen, und kehrt heil wieder zu den
Seinigen zurück. Noch einen Monat ſpäter (März 1932) iſt Ma
Kriegsminiſter des neuen mandſchuriſchen Staates und Gouver=
neur
der Provinz Heilungkiang. Um das Amt des Kriegsminiſters
anzutreten, fährt er perſönlich nach Tſchang=tſchun (Chang=chun
die neue Haupt= und Reſidenzſtadt) und verrichtet dort den tra=
ditionellen
Kotau vor dem Kaiſer Pu=yi. In China fängt man
an, von Mas Verrat und von ſeinen Bereicherungsgelüſten zu
reden
Wieder vergeht ein Monat, es beginnt der April, und Ma
verſchwindet plötzlich aus Tſitſikar. Es wird verkündet, er ſei er=
krankt
, und ein proviſoriſcher Stellvertreter kommt an ſeine
Stelle.
Bald erfährt die Welt jedoch, daß der vermeintlich kranke
General Ma noch einmal das Banner Chinas erhoben hat,
um gegen die Eindringlinge zu kämpfen.
Aus Sachaliang, ſeinem alten Sitz am Amur, ſendet er Aufrufe
an die Patrioten des Landes und fordert ſie zu erneuter Er=
hebung
gegen den Feind auf. Viele Anhänger der alten Partei
ſchließen ſich ihm an, in manchen Fällen allerdings bloß nominell.
Das Gebiet der Hu=Hai=Eiſenbahn (Sungpu, gegenüber Harbin
HulanHailun) iſt ihm wieder unterſtellt, und ſein neuer
Verbündeter, der Abenteurer Li Hai=tſing, bedroht ſogar die japa=
niſchen
Vorpoſten bei Harbin. Die von der neuen mandſchuriſchen
Regierung ſehnlichſt erhoffte Wiederherſtellung des Friedens im
Norden iſt zur Unmöglichkeit geworden, und die Lage wird ſo
ernſt, daß Japan genötigt iſt, mit eigenen Truppen energiſch ein=
zugreifen
.
Noch ehe der neue japaniſche Vorſtoß zuſtande kommt, verſucht
Ma, von außen Hilfe zu erlangen. Ein langer telegraphiſcher Be=
richt
erreicht die Unterſuchungskommiſſion des Völkerbundes in
Peking. Auch mit dem Marſchall Tſchang Hſüe=liang, dem nomi=
nellen
Vorgeſetzten Mas, wird ein reger telegraphiſcher Verkehr
unterhalten. Man ſucht gelegentlich auch beim Nachbar im Norden
anzuklopfen, der jedoch viel zu vorſichtig iſt, um ſich des mand=

ſchuriſchen Rebellen anzunehmen. Die Japaner beanſpruchen,
am 24. Mai einen entſcheidenden Sieg über Mas Vortrupp nord=
weſtlich
von Harbin errungen zu haben. In Wirklichkeit handelt
es ſich jedoch um die Abteilung Li Hai=tſings, Letzterer wird im
Laufe der nächſten Wochen ununterbrochen verfolgt, entgeht aber
der Verfolgung, indem er ſchließlich in nördlicher Richtung aus=
weicht
. Nach der Schlacht vom 24. Mai beſetzen die Japaner die
geſamte Strecke Hulan-Hailun. In ihren Händen befindet ſich
auch die Bahn TſitſikarKe=ſchan ſo, daß die zwiſchen Hailun und
Keſchan befindlichen Truppen Mas jetzt von zwei Stellen be=
droht
ſind.
Nichtsdeſtoweniger, trotz dem Verluſte der Eiſenbahnen und
Stützpunkte im Süden der Provinz, ſetzt Ma ſeinen Wider=
ſtand
energiſch fort.
Bei Japans bedeutender techniſcher und materieller Ueberlegen=
heit
unterliegt ſein endgültiger Sieg über Ma eigentlich keiner
Frage. Wenn man jedoch die Eigentümlichkeiten des mandſchuri=
ſchen
Kleinkrieges im Innern, den Mangel an brauchbaren
Wegen, die ausgedehnten Strecken, die keineswegs japanfreundliche
Einſtellung der Bevölkerung im allgemeinen, mit in Betracht
zieht, mag es vollkommen denkbar erſcheinen, daß die bewegte
Kriegskarriere Ma Tſchan=ſchans noch lange nicht an ihren End=
punkt
gelangt iſt.
Analphabet, völlig ungebildet, ſkrupellos und rückſichtslos,
wenn es darauf ankommt, bildet Ma Tſchan=ſchan eine Erſchei=
nung
, die nur unter den Bedingungen der chineſiſchen Revolu=
tionsjahre
und in der kulturell weit hinter dem eigentlichen China
zurückgebliebenen Mitte der Mandſchurei möglich iſt.
Harbin, im Juli 1932.
Wolfgang Seuberlich.

Rundfunk=Programme.

Frankfurt a. M.
Freitag, 5. Auguſt
17.00: Köln: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. Leitung: Kühn.
zoliſtin: Alice Habig (Klavier).
18.25: Mannheim: Ein bekümmerter Vater u. Prof. Basnizki:
b und Strafe in der Jugenderziehung.
18.50: Aerztevortrag: Die Bedeutung der auf den Menſchen über=
tragbaren
Tierkrankheiten.
19.30: Maulbronn: Vom Ländertreffen der ſüddeutſchen Gaue des
ngborn.
20.00: Salzburg: Anläßlich der Salzburger Feſtſpiele. Joh. Strauß.
Ausf.: Wiener Philharmoniker. Dirigent: Clemens Krauß.
21.40: Waſhington: K. G. Sell: Worüber man in Amerika ſpricht.
22.00: Lieder zeitgenöſſiſcher Komponiſten. A. Knoll (Tenor). Am
Flügel: O. Seyſert.
22.30: Zeit, Nachrichten. Wetter, Sport.
22.50: Wien: Nachtmuſik.
Königswuſterhaufen.
Deutſche Welle: Freitag, 5. Auguſt
15.00: Jungmädchenſtunde: Grete Maria Markſtein: Was wir leſen.
5.40: Dr. Anſky: Jehol bei Peking, das chineſiſche Potsdam.
16.00: Dr. Roſenwald: Das Weltbild der jungen literariſchen Ge=
veration
.
16.30: Leipzig: Nachmittagskonzert.
7.30: F. Stiemer: Deutſche Literatur in Entwicklungsreihen.
18.00: Wandlungen eines Muſikwerkes. (Konzert A=moll von Vi=
valdi
=Bach=Feinberg.) Vortrag und Klavier: Alice Jacob=Loewen=
Orgel: H. Liebrecht.
Prof. Dr. Popitz: Mögliche und unmögliche Steuerpläne.
12
lktuelle Stunde.
19.
5: Wiſſenſchaftlicher Vortrag für Aerzte.
8:
18
E. Schröder: Die ſoziale und wirtſchaftliche Lage der Be=
hördenangeſtellten
und ihre Zukunft.
Anſchl. Wetter für die Landwirtſchaft.
20.00: Sabburg: Salzburger Feſtſpiele. Werke von Joh. Strauß.
Ausf.: Wiener Philharmoniker. Dirigent: Clemens Krauß,
ca. 20.40: Tages= und Sportnachrichten.
21.40: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Tanzmuſik der Kapelle Oscar Jooſt.

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dem Haus schaffen! Sie sollen
ein Freudenfest für alle
werden, die nur über einen
mageren Geldbeutel verfügen!
Sorgen Sie, daß Sie dabei sind,
wenn es gilt, sich in letzter
Stunde noch etwas zu sichern!

Hus e

HINTERM DARMSTADTER SCHIOSS-SCHIOSSGRABEN 134134

Inn

11022

Jüngere Dame mit guter Schulbildung
wird zur Ausbildung als
ſechniſche Maorauten
Metallographiſches und
Chemiſches
Feſtigkeitslaboratorium) eingeſtellt.
Ausbildungszeit: 2½ Jahre, ohne gegen=
(11027
ſeitige Vergütung.
Staatl. Materialprüfungsanſtalt
an der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt.

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Arheilgerſtraße 53.

[ ][  ][ ]

* Nach Amorbach und Milkenberg.

(Für Sonntag, 7. Auguſt.)
Sonntagskarte MiltenbergMichelſtadt (nur am Hauptbahn=
hof
erhältlich). Fahrpreis 4,40 Mk. Fahrt mit der Odenwald=
bahn
nach Michelſtadt. Durch das Städtchen, am Rathaus vor=
bei
, immer gerade aus, Zeichen I blau=weiß, am Friedhof links,
im Wald allmählich ſteigend nach 1 Stunde Habermannskreuz
(Gaſthaus), über die Straße ErbachEulbach, im Walde ab, die
Straße nach Ernsbach querend, durch Feld und Wieſen, achten
auf Farbzeichen! Ernsbach bleibt links, im Wald ſteil auf nach

(Ziernstggr"

vohnrpend an,
aasmpos

F...
Rnenpacn

2 Stunden Würzberg (535 Meter). Durch den langgeſtreckten
Ort, vor der letzten Häuſergruppe links ab, durch die Klinge‟
ab (links die Heinſtermühle‟), ins Wetterbachtal. An blau=
weißem
Wegweiſer Zeichen o. weiß, links auf zum Emichskopf
(498 Meter) nach 3½ Stunden Neidhof (497 Meter). Ueber
die Straße ErbachAmorbach auf dem Ruſſenpfad ab. Am
Amorsbrunn vorbei nach 5 Stunden Amorbach (Abtei, Abtei=
kirche
mit berühmter Orgel, leiningiſches Schloß, Schloßmühle,
Fachwerkhäuſer, Seegarten, kath. Pfarrkirche, ehemaliges Amts=
gericht
, Rathaus, Schwimmbad, Gotthardsruine).
Fahrt mit der Bahn um 17.52 nach Miltenberg, dort an
18.10, Fahrpreis 40 Pf. (Laurentiuskapelle am Bahnhof rechts,
Sachſengrab, Marktplatz mit Schnatterloch, Gaſthaus zum Rie=
ſen
, älteſtes Gaſthaus Deutſchlands, Miltenberg, Tortürme).
Rückfahrt, Miltenberg ab S 20.30, Aſchaffenburg an 21.36,
ab 21.39, Darmſtadt=Hbhf. an 22.43: oder Miltenberg ab 8 21.50,
Aſchaffenburg an 22.57, ab 23.23, Darmſtadt=Hbhf. an 0.30.

Unſere Wanderung ſchlägt wieder eine Brücke aus dem
Mümlingtal nach dem Main. Wir ziehen eine Parallele zu der
Linie, die uns jüngſt von Höchſt im Odenwald über den Breu=
berg
nach Obernburg geführt hat. Von Michelſtadt ziehen wir
oſtwärts. Amorbach und Miltenberglocken den Wanderer.

Amorbach iſt vollendete ſchöne mitteldeutſche Gebirgslandſchaft.
Bergkrönende Wälder, meilenweit gedehnt, hüpfende Wäſſerlein,

von Forellen belebt, ſaftige Wieſen, geſegnete Obſthaine, Blumen
und Blüten, über alles ausgegoſſen der Segen der Ruhe und
des Friedens; ſo ſtellt ſich dieſer glückliche Erdenwinkel empfäng=
lichem
Auge dar. Sinnender Geiſt entdeckt aber auch bald, daß
hier das Buch der ſchickſalſchweren Geſchichte des deutſchen
Volkes aufgeſchlagen liegt. Denn altersgraues Gemäuer, aus
lebensvollem Grün hervorlugend, Türme und Giebel, alte
Häuschen in winkeligen Gaſſen laſſen den Blick in die Ver=
gangenheit
zurückſchweifen. Hier haben römiſche Soldaten vor
vielen Jahrhunderten den Quellnymphen einen Altar errichtet,
an derſelben uralten Weiheſtätte haben glaubenseifrige Mönche
die erſten Chriſten getauft. Die Glanzzeit der Hohenſtaufen
ſteigt herauf. Ruppert von Durne, der treue Gefolgs=
mann
Barbaroſſas, ſein Begleiter in ernſten und frohen Tagen,
der mit ſeinem kaiſerlichen Herrn alle Gaue Deutſchlands, dann
Burgund und Italien bis nach Palermo durchwandert hatte,
wird Schirmvogt des alten Kloſters, das Träger der Kultur in
der ganzen Gegend war, und erbaut ſich die ſtolze Wilden=

burg. Sein Enkel erhebt aus eigener Machtvollkommenheit
die an das Kloſter angelehnte Siedlung zur Stadt. Später
nimmt das Erzbistum Mainz Kloſter und Stadt in ſeine Obhut.
Eine neue Blütezeit hebt an: die Baufreude der Erzbiſchöfe
gibt ein gutes Beiſpiel. Der wohlhabende Bürger hat Sinn für
Hausbau, Hausrat und Geſchmeide. In dieſen Wohlſtand wirft
die wilde Wut der aufrühreriſchen Bauern verderblichen Brand.
Der helle Haufen aus dem Odenwald hat alle niederen Leiden=
ſchaften
entfeſſelt, das Wort des Beſonnenen, des Götz von Ber=
lichingen
, verhallt machtlos. Aber ein kraftvolles Bürgertum
hat dieſe Schrecken überwunden wie die furchtbaren Drangſale
des 30jährigen Krieges. Ein Fremdling, Napoleon, zerſchlägt
die geiſtlichen Staaten und raubt damit Amorbach ſeine ſtärkſte
Stütze, Wohlwollen und Tatkraft des Mainzer Erzſtifts. Ein
neues Fürſtentum Leiningen wird geſchaffen, das dem alten

Herrengeſchlecht der Grafen und Fürſten zu Leiningen ſeinen
an Frankreich verlorenen Beſitz in der Pfalz und im Elſaß er=

ſetzen ſoll. Die vielgeläſterte Kleinſtaaterei hat vielen Orten
geiſtigen Antrieb und kulturellen Aufſchwung gebracht, und

Amorbach gedenkt ſo gerne der Tage des ſouveränen Fürſtentums.
Der Name Amorbach hat den Hiſtorikern manches Rätſel
aufgegeben. Es liegt nahe an den neckiſchen Liebesgott der
Nömer zu denken. Aber Amor, der herzverwundende Schelm,
hat in Amorbach nicht mehr zu tun, als anderswo. Die For=
ſchung
hat auch den Heiligen Amor in das Reich der Phantaſie
verwieſen. Nach der örtlichen Ueberlieferung ſoll Gaugraf
Ruthard die erſten Glaubensboten ins Land gerufen, und
an einer uralten Quelle ſollen Pirmin und ſein Schüler
Amor die erſten Chriſten getauft haben. Bei dieſer Quelle
am Otterbach habe ſich ſpäter ein Kloſter erhoben, ſein erſter
Abt ſei Amor geweſen, und dieſer habe für den dort ent=
ſpringenden
Brunnen eine heyl= und geſundmachende Kraft von
Gott erbeten und erhalten‟. Der urſprüngliche Name heißt
Amarbach, wie denn viele Klöſter nach den Bächen genannt
werden, an denen ſie liegen. Später hat man einen Zuſammen=
hang
angenommen zwiſchen dem Heiligen Amor und dem ähn=
lich
heißenden Kloſter und ſeit dem 13. Jahrhundert bewußt
Amorbach geſchrieben. Geheimnisvollen Zauber umgibt die alte
Quelle, Jahrhunderte rühmen ihre Wunderkraft. Ein von Zahn=
weh
Befreiter hat Amorsbrunnen ein Gedicht gewidmet und
darin die Menſchen gewarnt, dem Artzt ſo große Gaben zu
bringen. Kinderloſen Ehepaaren ſoll ein Trunk aus dieſer
Quelle zur erſehnten Nachkommenſchaft verholfen, und das Haus
Habsburg ſoll durch dieſes Zaubermittel die erbliche Monarchie
befeſtigt haben.
Der Gotthardsberg mit ſeinem Blick in ſieben Täler,
eine natürliche Warte, als Ausguck und Sperre für die Straße
im Tal gleich geeignet, trug zuerſt eine Burg fränkiſcher
Grafen, dann niſtete ſich hier räuberiſcher Adel ein, der auf dem
alten Verkehrsweg Main=Neckar ſeine Beute holte, bis kaiſer=
liches
Machtwort den Horſt der Frevler zerſtörte und die Höhe
kirchlichen Zwecken weihte. Das ſo entſtandene Nonnenkloſter
wurde ein Opfer des Bauernkriegs.
Alte Herrlichkeit grüßt den Wanderer in den Trümmern der
Wildenburg. Wer vermag aus den ſpärlichen Reſten zu
erkennen, daß Rupprecht von Durne, durch italieniſche Eindrücke
auf ſeinen Römerzügen und den Baueifer ſeines prachtliebenden
hohenſtaufiſchen Herrn gereizt, hier ein Bauwerk aufgeführt hat,
das Wolfram von Eſchenbach an Glanz und Pracht der Grals=
burg
gleichſtellt?
Hier hat ein ritterlich Geſchlecht prunktvoll Hof gehalten, in
edlem Wetteifer mit dem Herrn der Wartburg, Hermann von
Thüringen, Dichter und Künſtler beſchirmt, hier ſind Minne=
ſang
und Heldenlied erklungen, hier wird ein Teil der tief=
ſinnigen
Dichtung des Parzival entſtanden ſein.
Die größte Sehenswürdigkeit der Stadt Amorbach iſt die
ehemalige Abtei=Kirche. Die Tauſendjahrfeier des Kloſters
im Jahre 1734 gab den Anſtoß, die Ehr des großen Gottes
in einem Ihm aufgerichteten Tempel zu befördern. In der
Ausführung dieſes Planes feierte deutſche Rokokokunſt höchſten
Triumph. Die Meiſter in der Malerei, des Stucks und der Holz=

ſchnitzerei ließen hier ihrer Phantaſie freien Lauf
mit Grazie und Leichtigkeit Pflanzen, Blüten, Rank
Muſchelwerk und Flammengezüngel an Pfeiler,
Decke, und ſelbſt die Schmiedekunſt zwingt in den uc
ſpröde Eiſen zu leichten, zierlichen Formen.
irdiſche Schwere, alles ſchwingt ſich aufwärts,
jauchzenden Hymnus der Formen und Farben driugo
der Töne, die die berühmte Orgel ausſtrahlt, de
werk mit 3000 Pfeifen und 30 Glocken, geſchaffen u
brüdern Stumm aus Rauhen=Sulzbach in den Jahn1
1782, umgebaut 1868 von Steinmeher aus Oettinga
Miltenberg ſchmiegt ſich an den Main. Died
heute noch ſichtbar in mächtigen Türmen, duldete i
in die Breite. Heute klettern, des alten Mauerrin=
gartenumgebene
Landhäuſer an der Berglehne enn.
bewußt ſteht am Eingang des Städtchens, den
Aergernis, der Mainzer Torturm. Das 9
glatter Sandſteinflächen ſpringt aus dem grünen M
Bäume hervor. Der vielbegehrte Miltenberger Scſt
zu vielen Mcin= und Rheinbrücken verwendet, und
Zeiten ſogar nach Rußland und Amerika gewandene
bei den Sandſteinbrüchen beſchatten Bäume da
ſächſiſchen Freiwilligen, die 1814 bei der Fahrt gaß=
im
Main den Tod fanden. Wer den ſchönen Blick
wendet ſich zur Mainſtraße, der Freund der Geſch
ſich durch die alte Stadt, durch das Schwarzei
BEEL
und hat ſeine helle Freude an tauſend Dingen, die
eines ſtolzen Schaffens offenbaren an Giebel, 7
Hof und Erker. Wir betrachten das Heidenbad,
hochgiebeliges Gebäude mit reicher Fachwerkſchnitzu
Stapelhaus, das heute als Rathaus dient, und
der Stadt, den Marktplatz, auf deſſen von
gekrönten Brunnen die hohen Giebel der blumench
efeuumſponnenen Fachwerkbauten niederſchauen. Bo
ſeite grüßen die ragenden Türme der katholiſcher
M
Von märchenhafter Schönheit iſt der Aufblick zu
verſinkenden Mildenburg. Mit dem Hochgefü
Nachfolger Barbaroſſas zu ſein, kehren wir im
LaN
Dieſe alte Fürſtenherberge, das Gezwerge der
Häuſer überragend, ſchon im 12. Jahrhundert *
durch Geſetze und Verordnungen des Stadtrats
durch Pfützen und Miſten in ſeiner Umgebung
hatte Kaiſer und Könige als Gäſte. Ein Neubau
von dem Miltenberger Bürger Jakob Storz aufg
machen wir Halt und freuen uns auf der Heiu
Guſtav Adolf, Wallenſtein und dem Prinzen
einem Dach geweilt zu haben.

Weikerberichl.

Obwohl ſich das Hochdruckgebiet über der Bil
gekräftigt hat und mehr nach dem Feſtland vorzu.ich
ſo wird ſein Einfluß vorerſt nicht ſo weit durchdrim
beſtändige Wetterlage aufkommt. Die verſchiedenem
lich in der Rinne tiefen Druckes, die ſich von Islcin
licher Richtung bis nach dem Balkan hin erſtreckt.
noch ſtörend ein. So fließen durch das Tief über daſt
lere Luftmaſſen nach Deutſchland, andererſeits iſt an.9
Irlands das Herannahen einer Staffei feuchtwarm)
zu erkennen. Beim Zuſammentreffen der verſchiede d
bildet ſich weiterhin Bewölkung, und teilweiſe komnſ
witterſtörungen oder Niederſchlägen. Jedoch wird dißt
auch zeitweiſe Aufheiterung bringen.
Ausſichten für Freitag, den 5. Auguſt: Wechſelnd hil
Aufheiterung, vorerſt keine ſtärkere Temperaturaf
vereinzelte ſchauerartige Niederſchläge.
Ausſichten für Samstag, den 6. Auguſt: Etwas wän
hin bewölkt und aufheiternd, mit Neigung zu En
derſchlägen.

iendellte Helels, kaslemiscaften und Boimelllfsäi

Besucht das schöne
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[ ][  ][ ]

5. Auguſt 1932

ter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Bderne Fünfkampf in Los Angeles
Die deutſchen rücken vor.
0uf Ybericht des Darmſtädter Tagblatt.)
* Los Angeles, 4. Auguſt. (Kabel.)
ilnehmer am modernen Fünfkampf hatten nach dem
Geländeritt am Vortage als zweite Uebung am
das Degenfechten zu erledigen. Die 23 Bewerber ru=
matlichen
Zeughaus ihre Gefechte aus, bei denen es
zu Proteſten und Klagen über die italieniſchen Rich=
Zor allem die Ungarn fühlten ſich durch die Entſchei=
Richter ſtark benachteiligt. Von den deutſchen Teil=
nitt
Naudé mit 13 Siegen und 10 Niederlagen am
Remer erreichte 12 Sieg
zwei Doppeltreffer und
irlagen, während Mierſch 12 Siege, drei Doppeltreffer
ederlagen zu verzeichnen hatte.
de Eßc tand des Fünfkampfes nach den beiden erſten
auemm 2 Geländeritt und Degenfechten) iſt folgender: 1. Tho=
hue
anldn 35 P., 2. Pacini=Italien und Lindmann=Schweden
und 5 Somfay und Mayo je 31 P., 6. Simonetti
md 8. Duranthon und Mansfield 29 P.. 9. bis
.
ſchen Mierſch Naudé und Remer je
P., 13. Pagnini 23 P., 14. Oxenſtierna 21
V.
20 P., 16. van Rhin 19 P. 17. Heredia 18 P., 18. Le=
19. bis 21. Douga, Petnehazy und Caſanova je
Barlow 15 P., 23 Souſa 10 P., 24. Morales 9 P.
e M Anuißte, daß die drei deutſchen Teilnehmer am modernen
n den bisherigen Uebungen Querfeldeinreiten und
en Aitz
nicht zu Meiſterleiſtungen befähigt waren, und
der G3p auuf die noch ausſtehenden Wettbewerbe. Am Donners=
(rülſes den drei Deutſchen denn auch, im Piſtolen=
ihre
Plätze zu verbeſſern. Auf dem Schießſtand im
WMHack hatten ſich zahlreiche Zuſchauer eingefunden. Die
bothen hatten auf eine 3 Sekunden ſichtbare Scheibe in
5 Schuß, insgeſamt 20 Schuß, abzugeben. Die 2 mſ Ht boten ausgezeichnete Leiſtungen und lagen knapp hin=
Der Amerikaner Mayo kam mit 227 Ringen ſchließ=
erſten
Platz. Dicht dahinter folgen der Schwede
mit 194 Ringen, der Italiener Simoletta mit 191,
die beiden Deutſchen Mierſch und Renner mit je 189
iſcht
utnant Naudé kam mit 175 Ringen auf den 15. Platz
nit dem bisher führenden Schweden Lindemann.

ärt
tüin
208
rünen
der
det, i
ewand.
10

PKe
*5
Den bsas

te engernitkt LOS-ANGLLLS USA

Leiſtungen der deukſchen Teilnehmer.
am Donnerstag nachmittag wies das Olympiſche Sta=
ef
einen Maſſenbeſuch auf. Erneut erlebten die Zu=
Mhafte Leiſtungen der aus allen Teilen der Welt her=
ausgezeichneten
Leichtathleten.
i den Vor= und Zwiſchenläufen über 400 Meter
rien ſich die deutſchen Hoffnungen auf den Meiſter Ad
Frankfurt a. M. Er ſtartete bereits im erſten Vor=
ömötigte
in der dritten Bahn nur 50,4 Sek. vor dem
Oſaki und dem Kanadier Wilſon. Johanſſen=Schweder
Im zweiten Vorlauf, dem der Schweizer Martin fern=
ſte
der Amerikaner Eaſtmen vor dem Deutſchen Büch=
dern
Norweger Johanſſen in 49 Sek. Alvarez=Braſilien
FUrgentinien ſchieden aus. Den dritten Vorlauf ge=
urdwall
=Finnland in 49,8 Sek. vor Ball=Kanada und
ſyan. Peterſſon mußte ausſcheiden. Im vierten
Aeierte der Deutſche Neeb auf den erſten 200 Metern
Rennen, war aber frühzeitig mit ſeiner Kraft zu Ende
Hinter dem in 48,8 Sek. ſiegenden amerikaniſchen Mei=
dem
Auſtralier Goldin und dem Engländer Stanley
werden, womit er ausſcheiden mußte. Im fünften
eote der Oeſterreicher Rinner in 49,2 Sek. vor dem Eng=
wlin
und dem Südafrikaner Walthers. Lake=Neuſee=
Cho=China blieben unplaciert. Den ſechſten Vor=
ſich
der Amerikaner Gordon in 50,6 vor Levis= Kana=
ugliſi
=Braſilien. Anquello=Argentinien ſchied aus.
eine Stunde ſpäter fanden die Zwiſchenläufe ſtatt
die vier Beſten in die Vorentſcheidung am Freitag
Im erſten Zwiſchenlauf ſiegte Carr in 48,4 Sek. vor
Coldin und Wilſon, während Tugliſi ausſchied. Im
viſſchenlauf begnügte ſich unſer Magdeburger Büchner
Halten des dritten Platzes hinter Gordon (48,4) und
vor Ball. Johanſſen ſchied aus. Im dritten Zwi=
os
es eine Enttäuſchung für Deutſchland: Meiſter
nußte ausſcheiden. Bereits im Vorlauf hatte ſich ſeine
letzung ſchmerzhaft ausgewirkt. Er führte zwar den=
u
200 Meter, fiel dann aber auf den letzten Platz zu=
m
ſchied Stanley aus, während Eaſtman in 48,8 Sek.
Strandwall und Levis gewann.

erfacher zinnen=Sieg im Speerwerfen.
Speerwerfen trat Deutſchland nur mit einem Vertreter
ſeile bei der Klaſſenbeſetzung von vornherein ausſichts=
Erwartungsgemäß belegten die Finnen die drei erſten
ſatthi Järvinen ſiegte in der fabelhaften Leiſtung von
em, ohne allerdings ſeine Jahresbeſtleiſtung, die einen
ſiier liegt, zu erreichen. Zweiter wurde Sippiläe mit
ſein vor Pentiläe mit 68.70 Metern. Vierter wurde
Weimann mit 68,18 Metern vor Bartlett=Amerika
ſhurchill=England mit 63,24 Metern.
eiſprung ſiegte der Japaner Nambu.
Die Entſcheidung über 1500 Meter
abelhaftes Rennen, das der Italiener Becali in 3:51. einem Meter Vorſprung vor dem Engländer Corn
Der Kanadier Edward lag 2 Meter zurück, mit dem
and belegte der Amerikaner Cuningham den vierten

Damen=Welkrekord über 80 Meker Hürden.
anzende amerikaniſche Leichtathletin Didrickſon brachte
Eskag nachmittag einen neuen Weltrekord über 80 Me=
auf
die Beine. Im Endlauf verbeſſerte ſie ihre vor=
tlbeſthöchſtleiſtung
von 11,9 auf 11,7 Sekunden. Sie
e verdiente Olympiaſiegerin vor ihrer Landsmännin
der Südafrikanerin Clark.
Hähnel Vierker,
Kilometer=Gehen war bei der großen Hitze für di
eine Qual. Ein kleiner Troſt waren dabei wenig=
en
Straßenverhältniſſe. Die deutſchen Teilnehmer
Sievert durften ſich in dieſem Wettbewerb nicht viel
Es wundert uns ſogar einigermaßen, daß es dem
Pähnel noch gelang, wenigſtens den vierten Platz zu
den erſten zehn Kilometern bildete ſich eine Spitzen=

unne

gruppe, der u. a. der Engländer Green und der Italiener Fri=
gerio
angehörten.
Die Deutſchen lagen zu dieſer Zeit im Mittel=
feld
. Bei 25 Kilometer, die in 2:23,11 Std. zurückgelegt wur=
den
, führten der Lette Dahlin, Green und Frigerio. Hähne
und Sievert lagen zu dieſer Zeit an 10 und 11. Stelle. Auf dem
letzten Teil der Strecke änderte ſich in der Spitzengruppe nicht
mehr viel. Das Tempo wurde bei der kaum erträglichen Son=
nenglut
immer ſchleppender. Auf den letzten 10 Kilometern
rückte Hähnel mächtig nach vorn, und kurz vor dem Ziel konnte
er den im Endkampf zuſammenbrechenden Italiener Rivolta noch
auf den fünften Platz verweiſen. Frigerio, der lange Zeit allein
an der Spitze gelegen hatte wurde auch noch von Green ver=
drängt
. Der Engländer ſiegte in der mäßigen Zeit von 4:50,10
Stunden vor dem Letten Dahlin, dem Italiener Frigerio, dem
Deutſchen Hähnel und dem Italiener Rivolta.
Der Skabhochſprung
brachte den ſicheren und erwarteten amerikaniſchen Sieg. Wil=
iam
Miller, blieb mit der neuen Weltrekordlei=
ſtung
von 4,31 Metern Olympionike. Sein Lands=
mann
Graber hat zwar in dieſem Jahre ſchon 4.36,7 Meter über=
ſprungen
, aber ſeine Leiſtung hat als Weltrekord noch keine An=
erkennung
gefunden. Uebrigens konnte Graber beim olympiſchen
Kampf auch die Erwartungen nicht erfüllen. Zweiter hinter Mil=
ler
wurde vielmehr der Japaner Niſhida mit 4.26 Meter vor
Graber und Jefferſon, die beide 4,25 Meter erreichten. Das Er=
gebnis
: 1 Miller=USA. 4.315 Meter (Weltrekord), 2. Niſhida=
Japan 4.30 Meter 3. Jefferſon=USA. 4.20 Meter, 4. Graber=US‟
15 Meter, 5. Mochizuki=Japan 4.00 Meter, 6. de Caſtro= Bra=
ſilien
3.90 Meter.
Scharfe 1500 Meter=Vorkämpfe.
Alle Vorläufe brachten bereits ſcharfe Kämpfe. Den erſten
Lauf gewann der Amerikaner Glenn Cunningham in 3:55.8 Min.
vor dem Engländer Corneß, Luomanen=Finnland, Edwards= Ka=
nada
, de Roſſo=Argentinien und Markerſen=Dänemark.
Der
zweite Vorlauf wurde in der ausgezeichneten Zeit von 3:51 Min
überraſchend von dem Neuſeeländer Lovelock vor Hallowell=
USA., Eddie King=Kanada, Larva=Finnland, Martin=Schweiz
und Skoog=Schweden gewonnen. Beccali=Italien blieb beim.
dritten Vorlauf in 3:59,6 Min. vor Purje=Finnland, Ny= Schwe=
den
, Crowley=USA., Wade=Kanada und Ortiz=Mexiko in Front.
Die Enkſcheidungen im Freiſtil=Ringen.
Földeak nur Vierter.
Der mächtige Bau des Auditoriums mit ſeinem rieſigen
Hauptſaal war am Mittwoch noch nicht groß genug, um den An=
ſturm
des Publikums zu den Entſcheidungen im Freiſtil=Ringen
zu faſſen. Es verſteht ſich, daß das Publikum bei den einzelnen
Kämpfen auch ſehr lebhuft mitging.
Am Ringen im freien Stil nahm als einziger Deutſcher be=
kanntlich
nur der Hamburger Földeak teil, der noch im Vor=
jahre
Europameiſter der Weltergewichtsklaſſe werden konnte. In
Los Angeles aber hatte der Hamburger kein Glück, er verlor nach
zwei Punktſiegen ſeinen dritten Kampf gegen den Kanadier
Macdonald und konnte nur den vierten Platz belegen.
In den übrigen Gewichtsklaſſen gab es folgende Endergeb=
niſſe
: Den Titel im Bantamgewicht holte ſich der Ameri=
kaner
Pearce durch einen Schulterſieg nach 15 Minuten über
den Finnen Jaskari. Obwohl Pearce mit Jaskari und dem Un=
garn
Zombori zum Schluß nach Fehlerpunkten gleichſtand, wurde
ihm der Sieg zugeſprochen da er beide beſiegt hatte.
In der Entſcheidung des Federgewichts, holte ſich der
Finne Hermann Piglajamaeki den Titel durch Schulterſieg nach
8:44 Min. über den Schweden Carlſſon.
Schweden kam zu ſeiner zweiten Goldmedgille durch den Sieg
von Jvar Johannſſen im Finale des Mittelgewichts über
den Amerikaner Robert Heß, den er nach 2:42 Min. auf die Schul=
tern
legte
Der Titel im Halbſchwergewicht fiel an den Ameri=
kaner
Mehringer, der den Auſtralier Scarf im Finale ent=
ſcheidend
beſiegte.
Olympiaſieger des Schwergewichts war bereits am
Tage zuvor der Schwede Richthoff geworden.
Italieniſcher Sieg im Straßenrennen.
Mit einem glänzenden Erfolg für den italieniſchen Radſport
endete das 100=Kilometer=Straßenfahren. Zwei Italiener lan=
deten
auf den erſten Plätzen während die teilnehmenden Deutſch
Amerikaner nicht genügend Rennpraxis aufwieſen. Die Italiener
ſiegten auch im Mannſchafts=Wettbewerb. Sieger wurde Paveſ;
mit der ausgezeichneten Zeit von 2:28:05 Std. vor ſeinem Lands=
mann
Segato (2:29:21,4 Std.) und dem Schweden Britz (2:29:47
Stunden).

Entſcheidungsſpiel um den Verbleib in der Bezirksliga.
Arheilgen 04 Olympia Biebesheim.
Die Bezirksligavereine (Handball) der Gruppe Main und
Heſſen haben in einer Beſprechung in Frankfurt a. M. beſchloſſen
die Zahl der Vereine zu erhöhen. Man einigte ſich, daß der
Tabellenvorletzte und der Zweite der A=Klaſſe ein Entſcheidungs=
ſpiel
austragen um den Verbleib in der Bezirksliga, bzw. um den
Aufſtieg in die Bezirksliga. Dieſes Spiel findet am kommenden
ſonntag, vormittags 11 Uhr, auf dem Rot=Weiß=Platz, an der
Rheinallee, ſtatt. In Frage kommen Sportvereinigung Arheilgen
und Olympia Biebesheim. Die 1. Elf der Sportvereinigung Ar=
heilgen
, die ſeither der Bezirksliga angehörte und nur durch vie
Pech und Spielerabgang auf den vorletzten Tabellenplatz verwie=
ſen
wurde, hat Ausſicht, bei Einſatz allen Könnens ſich der erſten
Klaſſe zu erhalten. Dazu gehören allerdings Vertrauen un
eiſerne Nerven. Biebesheim pflegt ein ſchnelles Durchbruchsſpiel
und beſitzt einen ausgezeichneten Mittelläufer. Hoffen wir, daf
die üblen Begleiterſcheinungen, wie ſie bei Entſcheidungsſpielen
leider oft auftreten, nicht Platz greifen, und unter Leitung eines
ſicheren Schiedsrichters der beſſeren Mannſchaft der Sieg zufällt.
TSV. Braunshardt Polizei Darmſtadt.
erſten Gegner der diesjährigen Verbandsrunde empfängt
2
3. Braunshardt am Sonntag, nachmittags 3 Uhr, die
der
Ligamannſchaft des Polizeiſportvereins Darmſtadt. Wiederum
müſſen die Braunshardter gleich im erſten Spiel gegen eine der
ſpielſtärkſten Mannſchaften antreten. Polizei iſt in dieſem Jahre
in ganz großer Fahrt, u a. wird ihr vor kurzem über den Deut=
chen
Meiſter, Polizei Berlin, erzielter Sieg noch gut in Erin=
nerung
ſein. Die Braunshardter werden ſich mächtig anſtrengen
müſſen. Der Gegner bietet Gewähr dafür, daß die Braunshardter
Sportgemeinde wieder ein ganz erſtklaſſiges Handballſpiel zu
ſehen bekommt.

SV. Mörfelden Rot=Weiß Darmſtadt.
Zum erſten Verbandsſpiel der neuen Saiſon in der Kreislige
begeben ſich die Rot=Weißen am kommenden Sonntag mit der
Liga= und Erſatzmannſchaft nach Mörfelden. Für beide Mann=
ſchaften
iſt Abfahrt bei Löffler, Waldſtraße, um 1 Uhr. Den
Schlachtenbummlern wird der Treffpunkt der Radfahrer um
1.30 Uhr, an der Windmühle (Gräfenhäuſer Weg), empfohlen.

Nr. 216 Seite 11

* Fußball im Kreis Starkenburg.
Verbandsſpielauftakt in der Kreisliga. In der A=Klaſſe
beginnt die Gruppe Odenwald.
Der kommende Sonntag ſieht im Kreisgebiet die erſten Ver=
bandsſpiele
ſteigen, und zwar iſt es die Kreisliga, welche mit
vollen Segeln ins Gefecht ſteuert. Der erſte Sonntag bringt fol=
gende
Spiele:
Haſſia DieburgSV. 98 Darmſtadt; FV. Sprendlingen Ger=
mania
03 Pfungſtadt; Germania EberſtadtSportvgg. 04
Arheilgen; FC. 03 Egelsbach-Viktoria Walldorf; Germa=
nia
Ober=RodenFV. 1922 Eppertshauſen; Union Darm=
ſtadt
SV. Münſter; SV. MörfeldenRot=Weiß Darmſtadt.
Spielfrei iſt Polizei Darmſtadt (wegen der ungleichen
Zahl 15 bleibt jeden Sonntag ein Verein frei) die dafür in
Bensheim gegen den dortigen FC. 07 anläßlich deſſen 25 jäh=
rigen
Stiftungsfeſtes antritt.
Wie nicht anders zu erwarten war, verſpricht die neue Sai=
ſon
ſehr reizvoll zu werden. Die Gegner ſcheinen durchweg ſtär=
ker
zu ſein als im Vorjahre, und die Bereicherung der örtlichen
Treffen macht die Situation noch intereſſanter. Es ſei nur auf
die Groß=Darmſtädter Siebener=Konkurrenz hingewieſen oder auf
die Viererrunde zwiſchen Ober=Roden, Eppertshauſen, Mün=
ſter
und Dieburg. Neben dem lokalen Reiz haben alle dieſe
Treffen das Gute, daß ihnen der Publikumszuſpruch ſicher iſt.
Derſelbe dürfte aber auch allgemein in dieſem Jahre vorhanden
ſein.
Einen ſicheren Tip für die einzelnen Spiele des Sonntags
abzugeben, hält ſchwer: man muß erſt einige Wochen älter ſein
um mehr über die Spielſtärke der Teilnehmer zu wiſſen. Rein
fühlsmäßig ſind wir der Anſicht, daß Dieburg knapp über den
SV. 98 erfolgreich bleiben wird. Die 98er müſſen ſchon ſehr
gut ſpielen, wenn ſie wenigſtens einen Punkt retten wollen,
Pfungſtadt wird in Sprendlingen traditionsgemäß wenig zu be=
ſtellen
haben, ſo daß Sprendlingen wohl zu den erſten Punkten
kommen wird. Der Kampf in Eberſtadt ſcheint offen, doch wür=
den
wir uns nicht wundern, wenn die Arheilger, die dieſes
Jahr ſtärker zu ſein ſcheinen, für eine Ueberraſchung ſorgen.
Offen iſt auch das Spiel in Egelsbach, während in Ober=Roden,
Mörfelden und auf der alten Rennbahn in Darmſtadt die Platz=
herren
die größeren Gewinnchancen haben, Ueberraſchungen in
anderen Sinne aber nicht ausgeſchloſſen ſind. Im übrigen darf
man auch an dieſer Stelle den Wunſch ausſprechen, daß die
Kämpfe von den Beteiligten einwandfrei und im Geiſte wahrer
Sportkameradſchaft durchgeführt werden.
Die A=Klaſſe im Kreisgebiet
ſieht nur in der Gruppe Odenwald den Spielbeginn, und
auch da nur teilweiſe. Viktoria Kleeſtadt hat ſich näm=
lich
unter erheblichen Opfern und unter Zuhilfenahme des frei=
willigen
Arbeitsdienſtes einen neuen Sportplatz geſchaffen, deſſen
Einweihung am Sonntag ſtattfindet. Es beteiligen ſich daran
ſämtliche Vereine der näheren Umgebung, welche deshalb ver=
bandsſpielfrei
gelaſſen werden. Wir wünſchen den rührigen
Kleeſtädtern zu ihrer Platzweihe gute Erfolge in jeder Hinſicht.
In Anbetracht dieſer Tatſache finden alſo nur folgende zwei
Verbandsſpiele ſtatt;
SV. LengfeldVfL. Michelſtadt,
SV. HöchſtVfR. Beerfelden.
Das Lengfelder Spiel erſcheint offen, während in Höchſt die
Einheimiſchen Favorit ſind,
Sämtliche hier genannten Spiele beginnen im Auguſt um
4 Uhr.
Die Verbandsſpiele in der Gruppe Bergſtraße=Ried
beginnen offiziell am 21. Auguſt, doch iſt für den 14. Auguſt be=
reits
ein vorverlegtes Spiel angeſagt worden. An den Ver
bandsſpielen nehmen Chattia Wolfskehlen, FSV. Seeheim und
Olympia Hahn nicht teil, ſo daß die Kämpfe nur von 10 Ver=
einen
beſtritten werden. Die genannten Vereine haben Schwie=
rigkeiten
in der Mannſchaftsaufſtellung zu überwinden, die nicht
zuletzt in der derzeitigen kritiſchen Geſamtlage zu ſuchen ſind. Man
darf hoffen, daß auch hier bald wieder Ruhe einkehrt.
An Privatſpielen meldet Viktoria Griesheim
ür den
Auguſt ein Treffen gegen die ſtarke Kreisligamann=
ſchaft
Phönix Mannheim in Mannheim.
Polizei Darmſtadt ſiegte am Mittwoch abend im erſten Ju=
biläumsſpiel
in Mainz=Biſchoffsheim gegen die Gaſtgeber
5:1 (2:0).

Zur 4. Internationalen Alpenfahrt.
Nach Zurücklegung von rund 300 Kilometern ſind die Teil
nehmer an der 4. Internationalen Alpenfahrt in ſechs Fahr=
tagen
im Etappenziel San Remo eingetroffen. Am Donnerstag
mußten ſich die Bewerber noch einer Zuſtandsprüfung unter=
ziehen
, die aber auf die Ergebniſſe keinen weſentlichen Einfluß
mehr hatte. Von den in München ſtarteten 89 Teilnehmern
hielten zwar 87 bis zum Ende durch aber nur 37 gingen ſtraſ=
punktfrei
aus.
Die deutſche Induſtrie hat unzweifelhaft
einen großen Erfolg auf dieſer Fahrt zu verzeichnen, und der
Hauptanteil an dieſem Erfolg entfällt auf die Wanderer=Werke,
deren fünf Vertreter ſämtlich die ſchwierige Fahrt ſtraftpunkt=
frei
bewältigten. Neben den Einzelfahrern Karl Kappler= Mün=
chen
und Hans Joachim Bernet konnte die Fabrikmannſchaft von
Wanderer mit Bau, Hinterleitner und Graumüller auch dies=
mal
wieder auf den Alpen=
Pokal Beſchlag legen. Das
zweite ſtrafpunktfreie Fabrikteam iſt Talbot; die allein als Fa=
brikmannſchaft
in Gruppe III konkurrierende Tatra=Mannſchaft
konnte trotz mehrerer Strafpunkte den Alpenpokal gewinnen,
während in der kleinſten Gruppe die begehrte Trophäe an die
engliſche Riley=Mannſchaft (mit zwei Strafpunkten) fiel. Die
beiden deutſchen Fabriken Hanomag und DKW. wurden mit dem
zweiten bzw. dritten Preis ausgezeichnet.

Geſchäftliches.
Radium und Radium=Heilpräparate. Der
Laie muß beim Kauf ſehr vorſichtig ſein. Er merke: Zu jedem
Präparat gehört ein einwandfreies Dokument darüber, daß in
dem Präparat tatſächlich reines Radium und wieviel enthalten
iſt, ferner gewiſſenhafte Beratung und koſtenloſe Kontrolle. Das
erſte und größte deutſche Unternehmen, die Deutſche Radium=
A.=G., beſitzt ſeit März d. J. eine Zweigſtelle auch für ganz Heſſen
in Darmſtadt, Kaiſerſaal, Grafenſtraße 18. Dort erhält man
koſtenlos Auskunft und Literatur und läßt fremde Präparate
nachprüfen. Demnächſt veranſtaltet die Zweigſtelle wieder ihre
großen Warnungs= und Aufklärungsvorträge, deren Beſuch nie=
mand
verſäumen ſollte.

Hauptſchriffleltung: Rudolf Maupe
Verantwortſich für Pollitik und Wirtſchaft: Rudelf:
für Feuiſſeien, Reich und
port: Karl Böhman
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe;
chlußdienſt: Andrea Bauer; für
5. Quetſch; für den
für den Handel: Dr.
Die Gegenwart Tagesſpiegel in Btid und Wort: Dr. Herbert Nette;
le;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Ku
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämilich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung n ich 1 übernommen.

[ ][  ][ ]

Nummer 216

Tdldllbhe

Freitag, den S.

Stand und Ausſichten der Wirtſchaftskonjunktur.

Außergewöhnliche Momenke haben vorübergehende Hebung des Produkkionsvolumens zur Folge.

Schlechte Ausſichken
für den weiteren Konjunkkurverlauf.

Nach dem Wochenbericht des Inſtituts für Konjunkturforſchung
ſind folgende hauptſächliche Entwicklungslinien der Wirtſchafts=
tätigkeit
zu erkennen: Saiſonmäßige und außerkonjunkturelle
Kräfte haben das Produktionsvolumen etwas über den Tiefpunkt
vom Januar ds. Js. gehoben. Eine konjunkturelle Beſſerung liegt
aber nicht vor, da die relativ günſtige Produktionsgeſtaltung der
letzten Monate zum großen Teil auf außergewöhnliche Momente
(Ruſtenaufträge) zurückgeht, in allerjüngſter Zeit treten ſogar
die depreſſiven Tendenzen wieder ſtärker hervor. Dementſprechend
neigt auch die Arbeitsloſigkeit wieder zum Anſteigen. Wenn die
bisher wirkſamen Tendenzen anhalten, beſteht die Gefahr, daß
ſich die Abſatznot in der nächſten Zeit eher noch verſtärken wird
und die Preiſe infolgedeſſen weiter rückläufig bleiben. Bevor nicht
die Kreditmärkte der Unternehmertätigkeit einen größeren Spiel=
raum
geben, kann auch keine Wendung des Konjunkturverlaufes
erwartet werden. Den Unternehmungen muß vor allem die Mög=
lichkeit
gegeben werden, kurzfriſtige Kredite zu konſolidieren und
langfriſtige zu konvertieren. Bleiben die angelſächſiſchen Regie=
rungen
bei ihrer Wirtſchafts= und Währungspolitik, ſo würde das
den Anfang einer Entwicklung bedeuten, in deren Verlauf das in=
ternationale
Kapitalzinsniveau vermutlich raſch ſinken dürfte.

Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.

Unter dem Eindruck der ſehr feſten New Yorker Börſe von
vorgeſtern hatte ſich im geſtrigen Vormittagsverkehr in Berlin eine
weſentlich freundlichere Beurteilung der Situation durchgeſetzt.
Man verwies auf das weitere Anziehen der Warenpreiſe auf neue
Ruſſenaufträge für die Eiſeninduſtrie, auf den günſtigen Stand
der internationalen Stickſtoffverhandlungen und die Erklärung
Dr. Warmbolds, die ſich gegen eine Zinskonverſion wendet. Es
fehlte zu Beginn des Verkehrs wieder an ſtärkeren Beteiligungen
von außer her, obwohl man bei den Banken den Eindruck hat, als
ob ſich die Kundſchaft etwas mehr für die Börſe intereſſiert. Die
erſten Kurſe lagen dann auch nicht ganz ſo feſt wie erwartet, da
anſcheinend immer noch Glattſtellungen auf Lombard und viel=
eicht
auch Exekutionen ſtattfanden. Während die allgemeinen
Beſſerungen ca. 1 Prozent betrugen, waren Montanpapiere unter
Bevorzugung von Höſch und Rheinſtahl (bei letzteren machte die
Bilanz beſonders auf Grund der ſtarken Abſchreibungen einen
durchaus befriedigenden Eindruck) und Elektropapiere unter Füh=
rung
von RWE. darüber hinaus befeſtigt. Bauwerte wie Julius
Berger und Holzmann konnten einen Gewinn von 3 bzw. 3½ Pro=
zent
verzeichnen. Deutſche Anleihen eröffneten nicht ganz einheit=
lich
, ein Bprozentiger Verluſt der Altbeſitzanleihe wurde im Ver=
laufe
wieder eingeholt. Bemerkenswert iſt an dieſem Markte zu=
nehmendes
Intereſſe für Schutzgebiete.

Das Frankfurter Börſengeſchäft ſetzte zu Beginn zwar nur ſehr
zögernd ein, doch zogen die Kurſe auf allen Märkten an. Beſon=
ders
anregend wirkte die feſte New Yorker Börſe ſowie die ver=

hältnismäßig befriedigende Bilanz der Rheiniſchen Stahlwerke,
Beachtet wurde auch die ſehr feſte Lage der Mark an den inter=
nationalen
Börſen, die den Pariſtand etwas überſchritten hat.
Man führt dieſe Feſtigkeit auf eine Markknappheit im Auslande
zurück. Die innerpolitiſche Situation wird abwartend beurteilt.
Man erwartet ſchnellſte Maßnahmen der Regierung zur Verhin=
derung
der andauernden Zuſammenſtöße. J.G. Farben eröffneten
* Prozent höher. Von ſonſtigen Chemiewerten gewannen Erdöl
Prozent, dagegen lagen Scheideanſtalt ½ Prozent niedriger.
Um Elekromarkt gewannen A. E. G. und Licht u. Kraft ¼, Lah=
meyer
½, Siemens u. Schuckert 1, Gesfürel 15 Prozent. Auch
Montanaktien durchweg freundlich. So gewannen Rheinſtahl auf
die Bilanz hin 1½ Prozent. Stahlverein, die vorgeſtern abend bei

10¾ Prozent angeboten waren, lagen wieder 1½ Prozent höher.
Auch Phönix 1 Prozent gebeſſert. Gelſenkirchen , Otavi ½ Pro=

zent höher. Kaliakten lagen ziemlich unverändert. Kunſtſeide=
werte
und Zellſtoffaktien vernachläſſigt. Schiffahrtsaktien ½
Prozent höher. Von Transportwerten gewannen Reichsbahnvor=
züge
¼ Prozent. Von Einzelwerten waren beſonders wieder Holz=
mann
geſucht, die 3 Prozent anzogen. Auch Metallgeſellſchaft ½
Prozent höher. Deutſche Linoleum behauptet,
Am Rentenmarkt lagen Altbeſitz und Neubeſitz zu Beginn
etwas niedriger, ſpäter konnte ſich der Kurs auf Grund vorhan=
dener
Nachfrage wieder etwas erholen. Späte Schuldbücher
waren geſucht und 3 Prozent höher genannt. Im Verlaufe blieb
die Börſenſtimmung freundlich. J.G. Farben gewannen nochmals
78 Proz. Am Geldmarkt iſt Tagesgeld weiterhin leicht bei 4 Proz.
Die Abendbörſe zeigte einen durchaus freundlichen Grundton.
Vor allen Dingen war die ſtarke Aufwärtsbewegung an den Roh=
ſtoffmärkten
für Kupfer und Zink für die Aufwärtsbewegung maß=
gebend
. Auch die feſteren New Yorker und Amſterdamer Börſen
regten an. Otavi gewannen 2 RM., auch Montanaktien eine
Kleinigkeit freundlicher. Farben zogen 3 Prozent an. Am Ren=
tenmarkt
lagen Schuldbücher bei lebhaftem Geſchäft ½ Prozent
höher. Altbeſitz 48½, Neubeſitz 5.9, Schutzgebiete 3,4. Auch ſämt=
liche
Nebenwerte etwas höher. Am Börſenſchluß hörte man Far=
ben
89½ Prozent. Rheinſtahl 50, Otavi 14.

Wirkſchaftliche Rundſchau.

Zahlungseinſtellung im Eiſengroßhandel. Die ſeit dem Jahre
1876 beſtehende Firma Heinrich Syrowy Stahlinduſtrie A.=G. in
Hannover mit Zweigniederlaſſungen in Erfurt und Schmalkalden
iſt in Schwierigkeiten geraten, die insbeſondere auf den im Vor=
jahre
erfolgten Zuſammenbruch des Bankhauſes Heinrich Syrowy
in Schmalkalden zurückgeführt werden. Die Geſellſchaft hat die Er=
öffnung
des gerichtlichen Vergleichsverfahrens beantragt und
rchlägt ihren Gläubigern ein einjähriges Moratorium vor. Das
Eiſengroßhandelsgeſchäft der Geſellſchaft wird inzwiſchen von der
neugegründeten Syrowy Stahl= und Röhrengeſellſchaft m. b. H.
in Erfurt fortgeführt.
NSUl Vereinigte Fahrzeugwerke A.=G., Neckarſulm. Die Ge=
ſellſchaft
berichtet, daß die Ergebniſſe des Jahres 1931 um etwa
40 Prozent hinter denen des Vorjahres zurückgeblieben ſind. Etwa
im gleichen Verhältnis ſind auch die ſtückmäßigen Umſätze in Mo=
torrädern
und Fahrrädern zurückgegangen. Bei der Zulaſſung von
Motorrädern ſtand die Firma 1931 bei den leichteren Maſchinen an
zweiter, bei den ſchwereren Maſchinen an erſter Stelle. Der Ab=
ſatz
von Zubehörteilen hat ſich außerordentlich verſchlechtert. Not=
verordnete
Preisſenkungen haben die Rentabilität ungünſtig be=
einflußt
. Der Betriebsverluſt von 1.06 Mill. erhöht ſich um den
Verluſtvortrag auf 2,01 Mill. RM. Die regulären Abſchreibungen
betragen 0,64 gegen 0,83 Mill. RM. Ferner wurden abgeſchrieben
auf, Maſchinen 0.9, auf Wohngebäude 0,09, auf Warenlager 2,04
Mill. RM. Die beſtehende Rückſtellung für Außenſtände wurde
um 0,2 auf 0,35 Mill. RM. erhöht. Der Geſamtverluſt von 5,93
Mill. RM. ſoll mit 1,53 Mill. RM. auf ein Entwertungskonto
übertragen und mit 4,41 Mill. RM. vorgetragen werden. Der
Generalverſammlung wird vorgeſchlagen, die Firma künftig in
NSUD=Rad, Vereinigte Fahrzeugwerke A.=G., Neckarſulm, abzu=
ändern
.
Der Goldbeſtand der Bank von Frankreich ſinkt weiter. Der
Goldbeſtand der Bank von Frankreich hat auch in der Beri
ichts=
woche
vom 22. bis 29 Juli eine Verminderung erfahren. Er iſt
um 142,5 Millionen Franken auf 82 176.5 Millionen Franken ge=
fallen
. Gleichzeitig ſind die Deviſen=Reſerven um 835 Millionen
Franken zurückgegangen. Damit betragen die Deviſenbeſtände
nur noch 5219 Millionen Franken gegenüber einem Beſtand von
über 20 Milliarden zu Beginn des Jahres. Man bringt dieſe
Abzüge mit der feſten Haltung des Dollars in Zuſammenhang. Die
Golddeckung beträgt 76,16 Prozent.

Der Saakenſtand im Reich Anfang Auguſt.

Unter dem Einfluß der warmen und trockenen Witterung in
der erſten Julihälfte wurde die Reife des Getreides, beſonders auf
den Böden des Oſtens, beſchleunigt. Vereinzelt traten allerdings
Dürreſchäden auf. Durch die ſeit Mitte des Monats Juli aufge=
tretenen
Gewitterregen wurden die Erntearbeiten erſchwert und
verzögert, zumal teilweiſe eine ſtarke Lagerung der Halmfrüchte
eingetreten war. Hierdurch dürften wohl auch die Erträge etwas
beeinträchtigt ſein; doch wird ſich der Ausfall der Ernte erſt auf
Grund der demnächſt zur Veröffentlichung gelangenden zweiten
Erntevorſchätzung überſehen laſſen.
Dem Wachstum der Hackfrüchte, das unter dem trockenen Wet=
ter
in der erſten Julihälfte gelitten hatte, waren die Niederſchläge
in der zweiten Julihälfte im allgemeinen förderlich. Auf den
Futterplätzen zeigt der Nachwuchs nach den Regenfällen gute Fort=
ſchritte
. Die durch die Trockenheit in der erſten Monatshälfte ent=
ſtandenen
Schäden ſind allerdings nicht ganz behoben. Auch machen
ſich in einzelnen Reichsteilen Ueberſchwemmungsſchäden bemerk=
bar
. Unter Zugrundelegung der Zahlennoten 2 gut, 3 mit=
tel
und 4 gering ergibt ſich im Reichsdurchſchnitt folgende Be=
gutachtung
: Frühkartoffeln 2,8 (im Vormonat 2,7), Spätkartof=
feln
2,6 (2,7), Zuckerrüben 2.5 (2,9), Runkelrüben 2,5 (2,8), Klee

27 (2,6), Luzerne 2,6 (2,6), Bewäſſerungswieſen 2,4 (2,5), andere
Wieſen 2,7 (2,6).

Mannheimer Produktenbericht vom 4. Auguſt. Weizen inländ.
(75/76 Kilo, neuer, greifbar 25,2525,50, Roggen inländ., neuer,
greifbar 19,2519,50, Hafer inländ. 1719, Futtergerſte loſe, alte
17,5018, gelber La=Plata=Mais auf Bezugsſchein mit Sack 18,
Bier=
Soyaſchrot (Mannheimer Fabrikat) prompt 10,5010,75,
treber mit Sack 10,5011, Trockenſchnitzel loſe 9,509,75, Wieſen=
heu
loſe 4,805,20. Rotkleeheu 4,905,30, Luzernkleeheu 55,60,
Stroh: Preßſtroh Roggen=Weizen 3,403,80, Hafer=Gerſte 33,40,
geb. Stroh Roggen=Weizen 3,40, Hafer=Gerſte 3, Weizenmehl Spe=
zial
0 mit Sack (neue Mahlart) Juli=Aug. 38,20, dito per 16. 9.
bis Ende Okt. 34, dito mit Auslandsweizen 35, Roggenmehl mit
Sack (070proz. Ausmahlung je nach Fabrikat) 2829 feine Wei=
zenkleie
mit Sack 9, Erdnußkuchen 12,5012,75. Infolge der un=
günſtigen
Witterung iſt die Tendenz im allgemeinen etwas feſter,
und die Preiſe ſind auch etwas erhöht. Der Konſum iſt weiter
zurückhaltend.
Vom ſüdweſtdeutſchen Kartoffelmarkt. Am ſüdweſtdeutſchen
Kartoffelmarkt haben zwei Momente, der Beginn der Getreide=
ernte
und die Erſchöpfung des Kartoffeleinfuhrkontingents, eine
kleine Konſolidation gebracht, die vereinzelt, ſogar zu leichten
Preiserhöhungen z. B. für Erſtlinge führen konnte. Die Preiſe
ſind ziemlich unverändert. Böhms Allerfrüheſte ab Wetterau 2
bis 2,35 RM., ab Pfalz 2,302,40 RM., Erſtlinge ab Pfalz 2,85
bis 3 RM., rheiniſche 3,403,50 RM. je Zentner franko.

Viehmärkke.

Darmſtädter Viehmarkt vom 4. Auguſt. Aufgetrieben waren
3 Ochſen, 21 Schweine, 160 Kälber. Die Preiſe ſtellten ſich für
Kälber auf a) 3135, b) 2630. c) 2125 Pfg. pro Pfund.
Spitzentiere über Notiz. Marktverlauf: geräumt.
Frankfurter Viehmarkt vom 4. Auguſt. Aufgetrieben waren:
Seit dem letzten Markt 133 Rinder, ferner 968 Kälber 122 Schafe
und 686 Schweine. Bezahlt wurde pro Zentner Lebendgewicht:
Kälber b) 3841, c) 3237, d) 2631; Schafe a1) 2630, b) 20
bis 25; Schweine b) 5355, c) 5255, d) 5054, e) 4852.
Marktverlauf: Kälber und Schafe mittelmäßig, geräumt;
Schweine rege, ausverkauft. Fleiſchgroßhandelspreiſe:
Ochſenfleiſch 1 5664, dito 2 5460; Bullenfleiſch 5256; Kuh=
fleiſch
2 4550, dito 3 3040: Kalbfleiſch 1 5462: Schweine=
fleiſch
6872. Geſchäftsgang lebhaft. Eingebracht waren: 677
Viertel Rinder, 125 Kälber, 2 Schafe und 354 halbe Schweine.
Mannheimer Viehmarkt vom 4. Auguſt. Zufuhr: 183 Kälber,
19 Schafe, 91 Schweine, 855 Ferkel und Läufer, zuſammen 1148
Stück. Preis für 50 Kilogramm Lebendgewicht in RM.: Kälber
b) 3740 c) 3236, d) 3032: Schafe b) 2230; Schweine nicht
notiert. Preis pro Stück in RM.: Ferkel bis 4 Wochen 7
Ferkel über 4 Wochen 1215, Läufer 1619 Marktverlauf: Käl=
ber
mittel, geräumt; Ferkel und Läufer lebhaft.

Die Skickſtoffverhandlungen in Schevenät

Die Internationale Stickſtoff=Konferenz in Schem
entgegen der gehegten Befürchtung, wonach ſie wegen
Uebereinſtimmung beendet werden würde, fortgeſetzt wu
Verhandlungen ſind nach wie vor ſtreng vertraulich.
verlautet, ſind die Ausſichten auf ein Zuſtandekommen
Stickſtoff=Kartells erheblich geſtiegen. Man hat me)
ſchüſſe eingeſetzt, die ſich insbeſondere mit dem Probln
ſatzverteilung und der Preisfeſtſetzung befaſſen ſollem.
jetzt damit gerechnet, daß die Verhandlungen noch m
dauern werden. Weiter heißt es, daß der chileniſche
London mit Vollmachten ſeiner Regierung auf dem
Scheveningen ſei, um bei der evtl. Unterzeichnung ei=
mens
zwiſchen den europäiſchen Stickſtoff= Produzente=
chileniſchen
Salpeterinduſtrie mitzuwirken.

Mekallnokierungen.

Die Berliner Metallnotierungen vom 4. Auguſt
für je 100 Kilogramm für Elektrolytkupfer, prompt c5i
Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigum
deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 4725 RM. Die
der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes
verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland, für prompte Li
Bezahlung) ſtellten ſich für Originalhüttenaluminim
99proz., in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren auf 160
gleichen in Walz= oder Drahtbarren 99proz. 164 RM.
98= bis 99proz. 350 RM. Antimon Reaulus 3436
ſilber (1 Kilogramm fein) 37.7541 RM.

Kleine Wirkſchaftsnachrichken.

Die Verhandlungen Deutſchlands mit Ungarn ülkn
werb eines Teils der ungariſchen Weizenernte ſind zu
gekommen. Es handelt ſich dabei um keine erhebl5h
deren Verwertung den deutſchen Weizenmarkt nicht bei
Als Gegenleiſtung hat Ungarn für einzelne induſtrielle=
Zollvergünſtigungen zugeſtanden.
Nach dem Ausweis der Pfälziſchen Hypothekenbam
hafen a. Rh., per 30. Juni 1932 wird ein Aktivbeſta=n
lungsmaſſe von 2 392 327 RM. ausgewieſen. Die teilml
tigten Pfandbriefe betragen 384 426 500 Goldmark.

M2

nahmeberechtigten Pfandbriefe wurden bisher 21,7
Liquidationspfandbriefen um 0,7 Prozent in bar a

Der öſterreichiſche Hauptausſchuß genehmigte am Dil
3 Verordnung über Einfuhrverbote. In die Liſte
Waren, deren Einfuhr nach Oeſterreich verboten iſt.
noch Steinkohle und Steinkohlenbriketts ſowie Koks auu
Der öſterreichiſche Hauptausſchuß genehmigte die Jel
betr. die Erhöhung des Zuſatzzolles für Roggen auf 4
je 100 Kilogramm. Der Zoll wird nunmehr insgeſamt
kronen betragen.
Der Londoner Goldpreis beträgt am 4. Auguſt für=
86,7122 RM., für ein Gramm Fe=u
Feingold 117/5sh
nach 45.3004 d
78786 RM. Zu dieſem Preiſe wm!
Pfund Sterling Gold nach dem Kontinent verkauft.
Die Zinkblechhändlervereinigung hat geſtern die
etwa 1½ Prozent erhöht.
Die Vertreter des Internationalen Walzdrahtkart
des Verkaufskontors des Internationalen Drahtverbau
zuſammen, um bezüglich der Preisfeſtſetzung und des
kampfes gegen Amerika eine gemeinſame Baſis zu fi
Zwecks Entlaſtung und Stützung des Roggenmarke
Reichsregierung endgültig beſchloſſen, eine Verkoppe
von deutſchem Roggen mit ausländiſchem Getreide
ren. Der Abſchluß der Verhandlungen mit den Sachran
über die Art der Durchführung ſteht unmittelbar be
mit dem Beginn der Aktion dann in wenigen Tage=
werden
kann.
Zwiſchen den Vertretern der Holzſchrauben= Ind=
ſieben
europäiſchen Staaten und Amerika ſchweben
Verhandlungen über die Gründung eines internatio

ſchrauben=Kartells. Ueber den Stand der Verhandlmiſt

mitgeteilt, daß dadurch Schwierigkeiten entſtanden ſin
Vertreter Englands die Einfuhr ron Holzſchrauben
land völlig unterbinden wollen.
In der GV. der Portland=Zementwerke. Dyckerkt
AG., Mainz=Amöneburg, wuren die Regularien erled
alte Verwaltung für die Jahre 1930 und 1931, ſowi
Verwaltung für das Jahr 1931 entlaſtet. Gegen die

der alten Verwaltung gab die Oppoſition Proteſt zu 2.1

Berliner Kursbericht
vom 4. Auguſt 1932

Oeviſenm in
vom 4. Auguſ

Md
Danatbankzuuus
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Oresdner Ban!
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
E. G.
jahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas

Me

75.

Rr4
12.75

14.
28.50
43.25
32.50
20.75
13.
83.25
85.50

Mite
Elektr. Lieferung
G. Farben
Gelſ. Bergw
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen u
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Lannesm. Röhr.
aſch.=Bau=Untn.
Oberſchleſ. Korsw.
Orenſtein & Koppel

Me
60.
88.7
3.5
61.
50.50

24.875
38.50
94.25

38.75
24.-
1.2
25.

Polyphonn

Rütgersn
Salzbetfurth Kalt
onh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerke
Beſteregeln Alkali
Agsb.= Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr. Draht
Banderer=Werke

12.25
453.

33,5
33.

45.

13.50
34.875

69.25
13.
23.

belſingfors
Wien
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tockholm
London
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New Yor
Belgien
ſtalie
Paris

Währung
100 finn. ?
1o0 S hilling
100 Tich. Kr
100
Bengö
Leva
100 Gulden
10) gronen
00 Kronen
100 Kronen
1 s.Sta.
1 P.p. Peio
Dollar
100 Belga
100 Lire
100 Francs

6. 341
51.95
12.465

3,057
169.63
3.78
22
75.8
1ö.
4.20
58.35
1.46
16.48

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3.083
370
18o
13
z. 78
14.73
0.914
4.7
58.4
21.5
16.52

Darmſtädter und Nationalbank Darmſtadt, suale der Dresdner

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Frankfurter Kursbericht vom 4. Auguſt 1932.

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6% Sachſen ......

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Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz)..

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F.
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Daimler=Benz
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Nitteld. Stahl.
6% Ver. Stahlwerke

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Bergm. El.=Werke
BrownBoverickCie
Buderus
Tement H=
Karlſtad
J. 6.Chemie Ba
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Contin. Gum
Linoleum
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Erdöl ......."!

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heide=Anſtalt 1
Linoleumwerke
Eiſenhandel.
Dhckerhoff u. Widm
Eichbaum=Werger.
Eletr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraſt
Eſchw. Bergwert.
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Faber & Schleicher
G. Farbeninduſtr.
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Felt. & Gutlleaume
Frankfurter Hof..
Gelſent. Bergwerl
Geſ f.elettr.Untern
Boldſchmidt Th..
Gritzner Maſchinen
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afenmühle Frift.
Hammerſen (Osn.
Hanauer Hofbrauh.
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Henninger, Kem
bilpertArmaturf
norichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer.....
bochtief Eſe
...
Holzmann, Phil.

flſe Bergb. Stamm
Genüſſel
Junghans ......
Kali Chemie ...
Aſchersleben
Klein. Schanzlin.
Llöcknerwerke ..
Knorr C. 6. .....

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ech, Augsburg,
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5. Auguſt 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

66
Ada Sie verheiratek sind.

Roman von Alfred Carl.

serlin zurückgekehrt, verabſchiedet Ihlenfeldt den jun=
ſeines
Stalles in der Halle des Hotels Unter den
an ſchlendert Lutz bis zur Friedrichſtraße. Ungeahnt
heint ihm die Welt er faßt wieder und wieder
Bruſttaſche und hätte für ſein Leben gern irgendeine
mheit gemacht!
finer verhärmter Bengel ſteht ſchüchtern mit Streich=
einem
Torweg, Lutz winkt ihn heran und wirft dem
Jungen eine Hand voll Münzen in den ſchmutzigen
mag ſich ein armer Teufel heute mit ihm freuen!
ylre ſeltſame Unruhe, die das Atmen erſchwert und die
Niwpfen läßt, drängt immer noch nach einer gewalt=
uadung
.
ſaht ans Telefon, ruft den Sport=Kurier an und
ri Inhaber.
chulden mir noch für zwei Monate Gehalt, Herr
ich ſchenke ſie Ihnen und gebe dafür in dieſem
urneine Stellung bei Ihnen auf!
warum denn das?
ſ es mir zu langweilig wird, länger am Telefon die
ton der Bahn entgegenzunehmen! Alles Gute, Herr
auch ohne mich! Schluß
os hat ihm auf der Seele gelegen jetzt iſt ihm
leichter!
einen Wagen an und fährt nach der Cornelius=
der
vornehmen alten Dame die Miete für einen
den Tiſch und läßt ſich die Schlüſſel und eine An=
neinter
Verhaltungsmaßregeln geben.
jagt er nach Moabit zu Frau Lembkes. Er hätte eine
ſellung bekommen, müßte ſofort ſeine Sachen packen
even. Wieviel er noch ſchuldig ſei?
h9 rtin, die ſtark zur Rührſeligkeit neigt, ſtreicht ihr
Tränen in den Augen ein obgleich ſie lange genug
wwarten müſſen.
5 Lutz packt in einer Stunde iſt das erledigt
geräuſchvoll in der Küche hantieren. Sie läßt ihn

(Nachdruck verboten.)
auch nicht los, bevor er ihr nicht bei Kaffee von ganz anderem
Gehalt als ſonſt und irgendeinem ſchnell hergeſtellten, ſchmalz=
duftenden
Gebäck haarklein von ſeinem Glück berichtet hat. Ihre
Augen ſind immer noch feucht, als ſie die Flurtür hinter ihm
ſchließt ...
Zum Einzug in der Corneliusſtraße iſt es jetzt ſchon zu
ſpät. Lutz läßt ſeine beiden Koffer auf dem Bahnhof Zoo und
erreicht die Konditorei am Wittenbergplatz gerade noch auf die
Minute um acht.
Er hat noch keinen Tiſch ausgewählt, als Beate ſchon die
kleine Terraſſe betritt. Sie zieht ihn in eine Ecke und läßt ſich
von ihm eine Zigarette geben. In ihrem ſchmalen Geſicht zuckt
und arbeitet es, ein paarmal ſetzt ſie vergeblich zum Sprechen
an iſt das die Beate vom heutigen Morgen und geſtrigen
Abend . . . ?
Alſo dann hören Sie mir einmal zu, Herr Ott! beginnt
ſie plötzlich ſehr energiſch.
Die Sache iſt keineswegs ſo humorvoll, wie Sie annehmen,
lieber Freund Sie machen mir mit dieſer verrückten Komödie
reichlich zu ſchaffen! Ich ſagte Ihnen ja geſtern ſchon, ich wäre
nicht mehr ganz frei. Ich will anerkennen, daß Sie nicht indis=
kret
waren, und bisher auf jede unnütze Fragerei verzichtet
haben.
Verheirgtet ſind Sie nicht Sie tragen auch keinen Ver=
lobungsring
. Warum hätte ich alſo fragen ſollen?
Sie nehmen es trotzdem etwas zu leicht ich bin immer=
hin
ſo gut wie verlobt!
Der Eislöffel fällt Lutz aus der Hand. Nein! Ich bitte
Sie das iſt nicht möglich!
Gegen ihren Willen muß Beate hell auflachen. Immer ſo
höflich, Herr Ott? Ein Kompliment iſt das gerade nicht für
mich!
Nein, nein . . . ich muß mich mit dieſer Vorſtellung nur
erſt befreunden. Das kommt ſo überraſchend gut, daß ich es
nicht wiſſen konnte, als Sie mir geſtern entgegenkamen.
Was hätten Sie denn ſonſt getan? erkundigt ſie ſich ge=
ſpannt
.

Nr. 216 Seite 13
Wahrſcheinlich gar nichts! antwortet Lutz ohne Pauſe.
Ohne dieſes Gefühl hätte ich Ihnen auch nie meine Hilfe
verſprochen. Ste ſieht auf die Armbanduhr. Und wie werde
ich mich nun nach Ihrer Anſicht verhalten müſſen?
Lutz läßt ſeinen Blick prüfend auf ihren Augen ruhen. Sie
werden den Herrn unterrichten oder Sie haben es ſchon
getan.
Das letzte ſtimmt ja, das hab ich allerdings getan! Ich
helfe Ihnen aus Kameradſchaft ich will das Wort Menſchen=
freundlichkeit
vermeiden, es klingt phariſäerhaft und nach
Selbſtlob, Alſo verantworte ich meine Handlungsweiſe vor
jedem anderen genau wie vor mir und brauche nichts zu ver=
bergen
, ſelbſt wenn es ſich um ein ſo abenteuerliches Spiel wie
dieſes handelt!
Lutz nickt beifällig. Das iſt ſehr mutig gedacht!
Durchaus nicht das iſt nur natürlich. Gehört zu Be=
kenntniſſen
Mut, wenn man ſich nichts vorzuwerfen hat? Be=
unruhigen
wollte ich ihn allerdings auf keinen Fall und ſo
habe ich in ſeinem Intereſſe Ihre Perſon ſo unverfänglich wie
möglich dargeſtellt. Darüber müſſen wir uns noch einigen
Herr Dr. Herder, mein zukünftiger Verlobter, kommt gegen
neun Uhr hierher!
Wie bitte? Was tut er? Lutz beugt ſich nach vorn.
Er kommt hierher und Ihnen will ich erklären, wie Sie
ſich verhalten ſollen.
Er ſchlägt ſelbſtvergeſſen mit der flachen Hand auf die Tiſch=
kante
. Donnerwetter alle Achtung!"
Sie ſind ſchon wieder nicht beſonders höflich! Was Sie
geſtern abend zuſtande brachten, war immerhin eine Leiſtung
und dazu haben nur Sie das Zeug, nicht wahr? Jawohl,
ich will Sie bekannt machen aber ich halte es für beſſer, da
Sie für Herrn Dr. Herder kein Fremder, ſondern ſagen wir,
mein Vetter ſind.
Ach ſo! quittiert Lutz dieſe Eröffnung. Er zieht die beiden
Worte in die Länge und lächelt ironiſch dabei.
Jetzt werden Sie ungezogen, Herr Ott ſoll ich aufſtehen
und gehen?
Nein bitte, bleiben Sie. Aber warum muß ich Ihr
Vetter ſein? Warum verantworten wir es dann nicht zu hun=
dert
Prozent?
Beate zieht ein wenig die Brauen hoch und ſchüttelt ener=
giſch
den Kopf. Lutz iſt ſich jetzt endgültig darüber klar, daß es
am Vorabend für ihn einen ſeltenen Glücksfall und für ſie
eine ebenſo ſeltene Ausnahme bedeutete, wenn ſie ſich von ihm
beſtimmen ließ.
(Fortſetzung folgt.)

Monent
wug!
Qualltät muß
es sein, also
GEG-HAHA0-
PULVERI
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von edelstem
Aroma und reinem
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ne Gewürzgurken (ngch Hausfrquenart eingel.) Stück
Stück 0.
ue Salzgurken . . . . . . . . ."
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Speiſe=Eſſig ...... . ... . ..
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.. . . . . . . . . 1 Pfd.=Tafel
dEß Kokosfett . . . .
1 Pfd.=Tafel
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. . Pfd.=Würfel 0.80, 0.63,
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0.07
06¼
0.48
D.20
0.32
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0.35
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0.48
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[ ][  ]

Seite 14 Nr. 216

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichken

U

Heute und folgende Tage / Heu te zu m

Heute unwiderruflich

etzter Tag

Der Publikums-Erfolg
Willy Fritsch
Ellen Schwanneke

Kommen

Sie

Das Sensations-Doppelprogramm
Charlofte Susa
und
E
Harry Frank /
*.

Dorethea Wieck
in

N
Ein
spannungs-
geladener
atem-
beraubender
Kriminal-
Tonfilm der Ufa.

iber

Der
tollen
4
Einfall
müssen Sie
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